Berlinale: Goldener Bär für Sen to Chihiro
Die Bedeutung dieser Ehrung kann noch gar nicht abgeschätzt werden. "Sen to Chihiro" ist nicht nur erst der zweite japanische Film, der jemals einen Goldenen Bären gewonnen hat (nach dem Realfilm "Bushido Zankoku Monogatari" von Tadashi Imai im Jahr 1963), sondern auch der zweite Trickfilm überhaupt (nach "Cinderella" von Walt Disney im Gründungsjahr der Berlinale 1951). Der letzte Trickfilm, der einen internationalen Filmpreis gewonnen hat, war der französisch-tschechische Film "La Planéte Sauvage", der im Jahr 1973 auf dem Filmfestival in Cannes den Spezialpreis der Jury erhielt.
"Sen to Chihiro" galt auf der Berlinale unter Experten als absoluter Außenseiter, und der Film war von den Kritikern weitgehend ignoriert worden.
Bisher wurden die Lizenzrechte an "Sen to Chihiro no Kamikakushi", die bei der französischen Lizenzfirma Wild Bunch liegen, in Europa wie berichtet an Frankreich, Italien, die Schweiz, Großbritannien und Russland verkauft. Es bleibt zu hoffen, dass die Preisverleihung auf der Berlinale dazu beiträgt, diesen Meilenstein der Filmgeschichte und erfolgreichsten nicht-amerikanischen Film aller Zeiten auch in Deutschland ins Kino zu bringen.
Die vollständige Liste aller Berlinale-Preisträger 2002 kann man sich hier ansehen.