Rod blinzelte mehrmals, verschluckte sein irres Lachen und versuchte, so ernst wie nur möglich zu antworten, um Farin nicht das Gefühl zu geben, er würde lächerlich aussehen.
Was er tat.
Der Kleinere drückte Rod gegen die Kabinenwand und küsste ihn heftig.
Dieser weitete erstaunt die Augen, erwiderte aber den Kuss. Sie waren in einem Klamottenladen mitten in Berlin. Und sie stehen in einer Umkleidekabine. Und küssen sich.
Lautlos gleitet das Auto über die leere Landstraße, vorbei an Schatten kahler Bäume und namenloser Meilensteine, die nur vom grellen Licht der Scheinwerfer ein Gesicht bekommen. Regen peitscht gegen die Windschutzscheibe, verklärt jede Sicht auf den Weg, der da noch kommt.
Kaffee und Zigaretten waren schon immer eine gute Mischung für ein Gespräch. Egal ob zu Hause oder in einem Café, in einer Bar oder sonst wo auf der Welt. Jedes gute Gespräch basierte auf die Zufuhr von diesen beiden Dingen.
,,Guck mich wenigstens an, wenn ich dich anschreie", sagte Farin an Kuddel gerichtet, der beschämt auf den Boden schaute. Kuddel wollte es nicht, aber er hat es wirklich getan.
Wir stehen, Hand in Hand, auf der Bühne. Lächelnd verneigen wir uns vor der Masse. Jubel und das unwirkliche Geräusch tausender, klatschender Menschen erfüllt die Halle.
Unter Wasser
Verloren saß er in der Ecke, wie ein Häufchen Elend. Seine Augen
sahen verweint und leer aus. Die dunklen, langen Harre fielen
ihm
ins Gesicht.Wie lange er da saß und die Wand anstarrte, wusste
er nicht mehr.
Indessen hatte der Vater den fünfjährigen Sohn der Familie aus dem Bett geholt. Er schlief noch auf dem Arm seines Vaters. Ihn nicht aufzuwecken hatte er für die beste Entscheidung gehalten, so würde er ihm das Bild, welches sich ihm draußen bieten würde,
Liebe. Was war Liebe. Ein Gefühl was uns nur verletzt.
Warum sind es immer die Menschen, die man nicht haben kann?
Warum?
Ja, ich hasste die Liebe. Das Gefühl. Alles was damit zusammenhing.
Es war meine Feigheit, die ich aber noch viel mehr hasste.
Bela lag am Strand und hatte die Augen geschlossen. Wie gut es tat, einfach nur im warmen Sand zu liegen und die Ruhe zu genießen. Einfach nichts zu tun. Einen winzigen Spalt öffnete Bela seine Augen und blickte aufs Meer hinaus.
Es war Freitag und ich war, wie immer, in der Schule. Ich hatte gerade Englisch, meine dritte Stunde, als mich ein Zettel am Kopf traf. Ich war fast eingeschlafen, weshalb ich mich ein bisschen verdutzt in der Klasse umschaute. Ich fragte mich von wem der wohl kam.
Nun stand ich hier. Am Abgrund meines Lebens..
Ich hatte keinen Grund auch noch einen weiteren Tag auf dieser Welt zu verweilen.
Ich habe diese Gesellschaft einfach satt. Jeder kleidet sich nach dem neusten Trend und merken nicht, dass ihnen ihre Individualität genommen wurde.
Eigentlich ist Farin Bela böse – für die Sorgen, die er sich macht, wenn er nicht nach Hause kommt, für die Sorgen, die er sich macht, wenn er nicht mehr wachzukriegen ist, für all die beschissenen Sorgen, die er ihm macht.
Eigentlich.