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Beyond the waves

Gaara X Deidara
von

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Pläne

Die Wochen vergingen viel zu schnell. Und heute musste Gaara schon wieder in das Auto steigen und die Insel verlassen. Aber in spätestens einem Jahr wollte er wieder hier sein. Wenn alles klappte, wie er hoffte, würde er bereits im nächsten Frühling zurückkommen und dann auch hier bleiben. Er wollte hier leben und er würde alles daran setzen, seinen Plan wahr zu machen. Das schwere Seufzen wurde von dem Schnaufen übertüncht, als der Rotschopf seine Reisetasche in den Kofferraum wuchtete. Er trat beiseite, um Temari und seinem Vater Platz zu machen. An der hinteren Seitentür lehnte er sich gegen den Wagen. Sehnsüchtig wanderte sein Blick hinaus aufs Meer zu der winzigen Inselgruppe. Es war so viel passiert und doch auch wieder so wenig. Vermutlich kam es ganz auf den Blickwinkel an. Gaara hätte Deidara gern ihr Haus gezeigt oder ihn mit in die kleine Stadt auf der anderen Seite der Insel genommen, falls man eine Ansiedlung mit ungefähr 330 Menschen überhaupt als solche bezeichnen konnte. Aber er mochte es. Dort war nie solche Hektik wie in Ôsaka. Das Leben schritt einfach langsamer voran. Außerdem gab es viel weniger Lärmquellen, die durch die Ruhe dringen konnten. Gaara war einfach kein Stadtmensch. Hin und wieder mochte er die Stadt, das wollte er gar nicht bestreiten. Man hatte einfach fast alles in der näheren Umgebung. Doch er brauchte das nicht ständig um sich. Man konnte auch in eine Stadt fahren für ein paar Tage im Jahr. Vielleicht konnte er Deidara irgendwann Aka zeigen, wenn er ausreichend mit dem Lebensstil der Menschen und der japanischen Sprache vertraut war.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf Gaaras Lippen, während er an ihren Ausflug auf den Berg der Insel zurückdachte. Im Vergleich zum Fuji war dieser hier klein, aber es reichte, um gemeinsam auf seine Spitze zu wandern. Viel sah man eh nicht, da er komplett bewaldet war. Aber die Wanderung war schön gewesen.
 

Sie waren den ganzen Tag unterwegs. Gaara nahm auf den Ningyo Rücksicht und legte viele Pausen ein, damit dieser sich kurz ausruhen und etwas trinken konnte. Die Hitze musste für den Blonden sehr anstrengend sein. Über dessen Energie war er dennoch erstaunt. Das Wetter hielt Deidara nicht auf, er erkundete alles, was ihm während ihres Weges den Berg hinauf auffiel. Kurz sahen sie sogar einen Kerama-Hirsch, eine vom Aussterben bedrohte Hirschart, die es nur hier und auf wenigen anderen Okinawa-Inseln gab. Der Ningyo war von dem Tier begeistert gewesen, doch als er sich ihm genähert hatte, war der Hirsch zwischen den Bäumen verschwunden. Auf dieselbe Art versuchte der Blonde auch, an Vögel heran zu kommen. Den Vögeln schenkte er weniger Aufmerksamkeit, was daran liegen könnte, dass er sie nahe der Küste vom Wasser aus beobachten konnte. Allerdings musste Gaara auch aufpassen, dass Deidara nicht aus Versehen einem Tier zu nahe kam, welches in irgendeiner Weise wehrhaft war. Sie hatten Glück, dass bisher keines dieser Sorte ihren Weg gekreuzt hatte. Aber er hatte ihn schon abgehalten, Beeren zu essen. Der Rotschopf hatte ihm zuvor welche angeboten. Jedoch wuchsen diese an einem anderen Strauch und die, die Deidara entdeckt hatte, waren von der giftigen Sorte.

Auf einer kleinen Lichtung baute Gaara am Abend das Zelt auf, während der Blonde auf der Decke lag und sich ausruhte. Bald würde es kühler werden. Die Dämmerung brach herein, als Gaara sich neben ihn setzte und ihren Proviant auspackte. Temari hatte es gut mit ihm gemeint. Er hatte ihr erzählt, er wolle den Berg erkunden und würde über Nacht im Zelt schlafen. Da er 18 war, konnte ihm das auch niemand mehr verbieten. Ganz wohl war ihr bei der Sache nicht gewesen und sie hatte angeordnet, dass er ja seinen Handyakku aufladen solle, bevor er das Haus verließ. Die zwei Bentôboxen waren wohl ein Ausdruck ihrer Sorge, denn sie waren üppig gefüllt. Gut daran war, dass er sich nicht noch heimlich am Kühlschrank hatte bedienen müssen, damit Deidara auch satt wurde. Und dieser langte schon hungrig zu.

„Warte“, sagte Gaara und hielt ihm Essstäbchen hin. Sie hatten doch Zeit und wenn er Deidara noch viel mehr von der Welt zeigen wollte, in der er lebte, dann musste er früher oder später sowieso mit Stäbchen essen lernen. Wie sollte er ihn sonst in ein Restaurant einladen?

Zögerlich nahm der Blonde die Stäbchen in die Hand, besah sie genau und schaute ihn dann fragend an. Gaara schob seine eigenen Stäbchen zwischen die Finger und zeigte es ihm. Ungelenk versuchte Deidara es ihm nachzumachen. Er schmunzelte, legte seine Essstäbchen beiseite und nahm die Hand des Ningyo. Dessen Stäbchen legte er nun zwischen seine Finger. „Versuch es“, forderte er ihn auf. Der Rotschopf nahm seine Stäbchen wieder auf und pickte sich ein Stück vom Lachs aus der Box, um sie sich in den Mund zu schieben. Aufmunternd sah er den Ningyo an. Reichlich unsicher und steif tat er es ihm nach. Ein paar Versuche brauchte er, bis ihm das Lachsstückchen nicht mehr herunter fiel und er es essen konnte. „Genau so“, lobte Gaara lächelnd. Deidara schnaufte. „Wozu, hm?“, fragte er und deutete auf die Stäbchen.

Wie sollte er das nur erklären? Darüber hatte er sich nie Gedanken gemacht. Es gehörte dazu, alle aßen mit Besteck. Im Westen benutzte man eher Messer und Gabel und bei ihnen eben Stäbchen und bei Bedarf einen Löffel. „Menschen essen nicht mit Fingern.“ Hoffentlich reichte das als Erklärung. Vorerst schien Deidaras Wissensdurst befriedigt, auch wenn er nicht sonderlich angetan wirkte. Langsam vertilgten sie ihr Abendessen und der Blonde hielt auch gut durch, obwohl er die Stäbchen anschließend erleichtert beiseite legte. Gaara packte die leere Bentôbox weg. Eine hatten sie nun noch für morgen.

Neben Deidara streckte der Rotschopf sich auf der Decke aus und sah hoch zum inzwischen dunklen Himmel. Tausende Sterne funkelten dort oben, umrahmt von einem Blätterrand, der ihre Lichtung begrenzte. Leise Geräusche des Waldes drangen zu ihnen. Das Rufen eines Kauzes, das Knacken eines Astes, das flüsternde Rascheln von Laub. Ab und an verirrte sich eine frische Brise zwischen die Lücke im Wald und strich angenehm über die Haut. Gaara hätte ewig so liegen können. Doch bald bewegte sich Deidara neben ihm. Nur einen Herzschlag später schob sich dessen Gesicht in sein Sichtfeld und glühende Augen gruben sich tief in seinen Geist, verdrängten alles andere. Das weiche Haar kitzelte die Haut an seinem Hals und an der Schulter. Noch während der Ningyo sich zu ihm hinab beugte, hob Gaara seine Hand und schob sie in seinen Nacken. Zärtlich berührten sich ihre Lippen. Mit einem wohligen Seufzen senkten sich Gaaras Augenlider.
 

Allein bei dem Gedanken an diese Nacht wurde ihm wieder warm. Sie waren nicht lange zärtlich geblieben, hatte schon bald das Verlangen nach mehr sie übermannt. Zugegeben, anfangs hatte es ihm etwas Angst gemacht, sich einer anderen Person so zu zeigen… erregt und nackt, und sich auf Berührungen dieser Art einzulassen. Aber es war herrlich gewesen. Schloss er seine Augen, konnte er deutlich Deidaras Gesicht vor sich sehen, verzerrt vor Lust. Das raue Stöhnen, als er gekommen war, jagte ihm bei dem bloßen Gedanken daran einen Schauer den Rücken hinab. Mental gewaltsam musste der Rotschopf sich von diesen anregenden Erinnerungen lösen. Er wollte jetzt keine Erektion bekommen. Das wäre ihm sehr peinlich.

„Gaara, steig ein. Wir fahren los“, hörte er seinen Vater sagen. Einen allerletzten Blick aufs Meer gönnte der Rotschopf sich, dann öffnete er die Seitentür und stieg ein. Kaum hatte er sich angeschnallt, fuhr sein Vater auch schon los. Temari drehte sich halb zu ihm um und grinste ihn an. „Wenn du hier so gern bist, solltest du später vielleicht hier her ziehen“, schlug sie vor.

„Hatte ich vor“, erklärte Gaara seiner Schwester ohne Umschweife. Bevor die Blonde noch etwas sagen konnte, mischte Vater sich ein. „Hast du dir überlegt, was du hier machen kannst?“ Das war eine typische Frage von seinem Vater. Nachdem Kankurô seinen Willen in Bezug auf seine Berufswünsche durchgesetzt hatte, bangte er nun anscheinend um seinen jüngeren Sohn. „Es gibt hier das Akajima Marine Science Laboratory. Die beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten der Unterwasserwelt, auch mit dem Erhalt der Korallenriffe. Ich könnte dort anfangen. Und ich denke darüber nach, Meeresbiologie zu studieren“, erklärte er ruhig seine Überlegungen.

Vor dem Tor stoppte ihr Vater den Wagen und Gaara stieg aus, um selbiges zu öffnen. Sorgfältig verschloss er es hinter dem Wagen wieder und setzte sich ins Auto zurück. Schließlich reagierte sein Vater auch auf seine vorigen Worte. „Wenigstens bist du vernünftiger als dein Bruder“, brummte er. Damit war das Thema offensichtlich abgeschlossen für seinen Vater. Vorerst. Denn noch wusste er ja nicht, dass Gaara plante, ein Fernstudium zu machen, weil er gern sofort nach der Schule hier leben wollte. Mit diesem Detail würde Gaara ihn aber erst konfrontieren, sobald er eine durchführbare Möglichkeit gefunden hatte.

Der Blick aus jadefarbenen Augen glitt aus dem Fenster. Bäume huschten an ihnen vorbei und seine Gedanken wanderten wieder zu Deidara zurück. Ihr letzter gemeinsamer Abend war aufregend gewesen. Die Verabschiedung hatte sich hinausgezögert, weil er sich einfach nicht von dem wunderschönen Körper lösen wollte. Gaara mochte Deidaras wahre Gestalt sehr gern, das Gefühl der nassen Haut und der glatten Schuppen war wundervoll. In den vergangenen Wochen hatten sie sich seit dem ersten Mal auf dem Berg öfters gegenseitig befriedigt, aber gestern war es anders gewesen, denn er hatte den Ningyo in seiner wahren Gestalt berührt. Faszination erfüllte ihn selbst jetzt noch. Der Blonde war logischerweise an denselben Stellen empfindlich, aber statt der Beine schmiegte sich die relativ unempfindliche Schwanzflosse gegen seine Beine. Die Anatomie war sehr interessant. Wie bei vielen Tieren zeigte sich Deidaras Glied erst, wenn er erregt war. Ansonsten war es in einer unscheinbaren Falte verborgen. Für Gaara war dies eine mögliche Erklärung, warum Ningyo kaum bekleidet waren. Eigentlich war Deidara überhaupt nicht bekleidet, wenn man von dem Gürtel aus geflochtenen Meerespflanzen absah, an dem Messer hingen, vermutlich aus Zähnen von Meerestieren. Allerdings hatte er rein gar nichts gegen einen nackten Ningyo. Der bloße Körper lenkte ihn nicht ab im nicht erregten Zustand. Und während sie sich gegenseitig in Ekstase versetzt hatten, waren sie von Brandungswellen umhüllt worden, welche ein wohliges Prickeln über Gaaras Haut geschickt hatten. Mit aller Macht unterdrückte der Rotschopf ein schweres Seufzen. Er wollte nicht, dass Temari ihn noch ausfragte. Sie konnte recht aufmerksam sein, wenn sie wollte. Seufzte er in ihrer Nähe zu oft, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die erste Frage stellte oder einen neckenden Kommentar von sich gab.

Gaaras Finger tasteten nach der Perle um seinen Hals und umschlossen diese. In weniger als einem Jahr wollte er Deidara wiedersehen. Und dann konnten sie endlich länger zusammen sein, ohne diese langen Monate der Trennung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mangrovenkrabbe
2014-10-10T21:05:27+00:00 10.10.2014 23:05
ENDLICH komme ich mal wieder dazu in Ruhe weiterzulesen...! Es tut mir total leid, ich hoffe du hast nicht gedacht, dass ich plötzlich ein Interesse mehr an deinen aktuellen FFS hab! Ich hatte nur in letzter Zeit total viel um die Ohren und wenn ich lese, dann nur mit ausreichender Aufmerksamkeitsspanne :D Dafür freue ich mich jetzt umso mehr auf die neuen Kapis hier und bei ISdS :3
Zuerst mal zu: Ich teile Gaaras Auffassung was Städte betrifft zu 100% xD Ihr Abschied hat mich auch etwas wehmütig gemacht... bin gespannt ob du wieder einen Zeitsprung im nächsten Kapitel machst ^^

LG Sabi

PS: Ich hab noch bahnbrechende News!! Ich werd nächstes Jahr die Gelegenheit haben für knapp 3 Monate nach Japan zu fliegen, eine Freundin von der Uni hat da jetzt ne Wohnung!! *-*
Antwort von:  Bambusbesen
28.10.2014 17:46
Ich hatte mir gedacht, dass du viel zu tun hattest. Wobei ich schon ein wenig traurig war, aber besser spät als nie :D Du sollst ja auch in Ruhe lesen können und nicht im Stress. Die Kapitel laufen ja schließlich nicht weg :3
Das freut mich XD Weil ich mir nicht sicher war, wie realistisch seine Ansicht ist, weil ich ja doch gern ab und an mal in einen Club gehe - mit den richtigen Leuten XD

Wow, das ist ja cool :D Dann wünsch ich dir viel Spaß und berichte mir anschließend davon *_*
Antwort von:  Mangrovenkrabbe
28.10.2014 18:41
Meeh tut mir leid >< Ich bin bei iSdS auch noch nicht dazu gekommen weiterzulesen... aber keine Sorge, das folgt noch ;)
Hm, vielleicht war ich ja bisher nur mit den falschen leuten da? xD Aber ich fand das Kapi sehr realistisch :D

Jaaaa ich freu mich so! (Und lerne grade verzweifelt Japanisch XD) Danke :3 Aber klaaar, ich bring dir auch gerne was cooles mit wenn du willst oder schick dir ne Karte ;)
Antwort von:  Bambusbesen
28.10.2014 19:09
Schon okay, kein Problem ;3 Viel Spaß bei ISdS :3
Kann natürlich sein? oder es ist einfach wrklich nichts für dich :3

(Verzweifelt kann ich mir lebhaft vorstellenxD") Oh das wäre toll *_* Also eine Karte denke ich, weil irgendwas mitbringen ist ja eher suboptimal, wenn wir uns so selten sehen?XD" Und ich wüsste gar nicht, was ich wollen würdeXD"
Antwort von:  Mangrovenkrabbe
28.10.2014 20:50
Danke, den hab ich bestimmt ;)

(Jaaaaaaaaaa XD Aber mein jahrelanges Anime-gucken in Originalsprache macht sich endlich bezahlt :D) Mach ich gerne :) Hm wieso? Kann dir doch ein Paket rüberschicken :D Hm... also die Freundin die da wohnt sagte dass da Yukatas etc. relativ günstig ist ;)
Antwort von:  Bambusbesen
28.10.2014 20:52
Oh Gott, bring mich nicht auf dumme Ideen XD müssen wir noch mal in Ruhe per ENS drüber reden, würd ich sagen? :3
Antwort von:  Mangrovenkrabbe
28.10.2014 22:34
:D Hehe... Jap, gute Idee xD
Von:  Sakami-Mx
2014-08-08T15:56:48+00:00 08.08.2014 17:56
schreib schnell weiter^^ das war ein richtig cooles kapi xD freu mich schon wenn sie zusammen leben können
Antwort von:  Bambusbesen
18.09.2014 09:52
vielen Dank für deine Kommentare. Freut mich, wenn dir die Story gefällt :3


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