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30 Tage Idol-Challenge

Discord-Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lieblingscharaktere in diesem Kapitel: Ran und Kogoro Komplett anzeigen

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Mit zerzausten Haaren

„Guten Morgen, Paps!“

Sich in sämtliche Richtungen streckend, öffnete Ran ihre Zimmertüre und kam langsam in die Küche geschlichen. Die Müdigkeit steckte noch immer in ihren Knochen und sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie vollständig in der Realität angekommen war. Geistesgegenwärtig begann sie, den Wasserkocher zu befüllen.

„Guten Morgen, Mausebein“, sagte er, ohne dabei von seiner Morgenzeitung aufzusehen. Er hatte sich bereits ein kleines Frühstück, eine Instant-Misosuppe und ein wenig Toast warm gemacht und dazu eine gut duftende Tasse Kaffee zubereitet. Die letzten Tage waren anstrengend für ihn und seine Tochter gewesen, wie auch für den kleinen Conan, der es mal wieder geschafft hatte, sich in der Grundschule eine mittlere Erkältung einzufangen. Dennoch mussten sie zu dem Klienten fahren und da Conan sich besser gefühlt hatte, hatten sie den kleinen Jungen mitgekommen. Dass es wieder zu einer grausamen wie auch traurigen Mordreihe in den Bergen kommen würde, damit hatte die Familie Mori nicht gerechnet. Oder besser gesagt, es nicht erhofft. Leider kam alles anders und sie mussten sich ein paar nervenaufreibenden Tagen stellen. Tagen, in welchen gehofft und gebangt wurde. Am Ende konnte der Schlafende Kogoro wieder einmal den Fall lösen. Dass dahinter wieder in Wirklichkeit Conan steckte, wusste keiner von ihnen und es war ihm auch nur recht so. Hinterher waren sie alle drei mehr als müde ins Bett gefallen. Kogoro wollte seiner Tochter und dem Kleinen ihren verdienten Schlaf gönnen, wenn es schon sein eigenes Alter und sein Körper nicht mit ihm taten. Er faltete die Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch zurück.

„Mausebein, ich hoffe, du hattest einen guten Traum. Die letzten Tage waren echt hart, ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel. Der Klient hatte nur etwas von einem Beobachtungsjob erzählt, ich konnte ja nicht ahnen, dass es so ausarten würde. Ansonsten hätte ich dir dieses Trauerspiel nur zu gerne erspart, dir und dem kleinen Conan.“

Doch Ran winkte nur ab.

„Ach was, Paps, da kannst du doch am wenigsten etwas dafür. Der Klient konnte es ja auch nicht ahnen, dass es so ausarten würde. Wobei … es wäre schon mal schön, wenn wir drei wieder einen leichten Fall hätten. Oder wenigstens einen, bei dem nicht jemand sterben muss. Oder einen schönen Familienausflug machen könnten …“

Ran schüttelte den Kopf, als wollte sie so alle negativen Gedanken loswerden.

„Mach dir keine Gedanken, Paps, es ist wirklich alles in Ordnung.“

Sie versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu bringen, was ihr aber dank des ständigen Gähnens schwerer fiel als erhofft.

Misstrauisch betrachtete Kogoro seine Tochter, die Augenringe, das verstrubbelte Haar und auch die roten Stellen rund um ihre Augen selbst erzählten ihm eine ganz andere Geschichte. Stumm nahm er einen Schluck, dann stellte er seine Tasse ab, lauter, als es von ihm beabsichtigt war. Dann drehte er sich zu seiner Tochter um.

„Damit hast du vollkommen recht, wir hechten nur noch von Fall zu Fall und kommen nicht mehr zur Ruhe. Du musst mir nichts erzählen, Mausebein. Ich bin dein Vater und außerdem der berühmte Privatdetektiv, ich kann die Wahrheit immer wieder erkennen.“

Er lachte laut über seinen eigenen Witz, wie immer, wenn er seine eigene Aussage als ziemlich amüsant empfand. Doch genauso schnell, wie es ihn belustigt hatte, beruhigte er sich auch wieder. Er räusperte sich und sein Gesicht nahm einen ernsteren Ausdruck an.

„Jetzt mal im Ernst, was wäre ich denn für ein Rabenvater, wenn ich nicht erkennen könnte, wie es meiner Tochter in Wirklichkeit geht. Natsumis Tod geht dir immer noch sehr nahe, das erkennt doch ein Blinder mit dem Krückstock. Das kann ich gut verstehen, immerhin habt ihr euch beide recht schnell angefreundet. Es ist eine Tragödie, was mit ihr passiert ist.“

Er stand auf, trat neben seine Tochter und legte ihr sanft seine Hand auf die Schulter. Verständnis und Liebe waren die einzigen Signale, die seine Augen versendeten.

„Dennoch würdest du Natsumi keinen großen Gefallen tun, wenn du nun vor lauter Trauer nicht mehr schlafen würdest. Das würde ihr bestimmt nicht gefallen und sie würde es auch nicht für dich wollen.“

Er begann zu seufzen, hatte auch er den Tod des jungen Mädchens bedauert.

Sie war gerade mal ein Jahr älter als du, Mausebein. Sie hatte noch so viel vor sich … und wurde so brutal aus dem Leben gerissen.

„Jedenfalls habe ich vorhin in der Zeitung etwas von einem neuen Thermalfreibad gelesen, dass hier erst vor ein paar Wochen aufgemacht haben soll. Genauer gesagt, ist es gerade mal eine Stunde von hier entfernt. In der Zeitung war sogar ein Familiengutschein für ein Bad mit dazugehöriger Massage und einer frei wählbaren Erholungsart vorhanden. Wir könnten uns doch den kleinen Nervzwerg schnappen und uns einfach einen schönen Tag als Familie gönnen. Nur wir drei. Ohne Täter, ohne Opfer und auch ohne Polizei. Damit wir drei Hübschen auf andere Gedanken kommen können, das würde uns auch gut tun!“

Wie auch das eine oder andere Schälchen Sake, dachte sich Kogoro, diesen Teil der Planung sollte seine Tochter nicht so schnell mitbekommen. Diese sah zu ihm auf und er hatte zum ersten Mal an diesem Morgen das Gefühl, dass das Lächeln nicht nur aufgesetzt, sondern ehrlich gemeint war.

„Vielen Dank, Paps, das ist wirklich eine sehr schöne Idee von dir. Ich werde gleich mal sehen, ob Conan wach ist und ihm von deiner tollen Idee erzählen.“

Kaum hatte sie das gesagt, stand sie bereits auf und ging zum Zimmer ihres Vaters hinüber, welches sich dieser mit Conan teilte.

„Ja, mach das ruhig, aber er wird bestimmt noch schlafen“, sagte Kogoro und schnitt vorsichtig den Gutschein heraus. Sein Gefühl sagte ihm, dass es ein guter Tag werden würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich war die Geschichte ein klein wenig anders geplant und sollte auch von der Stimmung her in eine andere Richtung gehen ... es ist einfach passiert. Das Kapitel hat sich recht schnell selbstständig gemacht und ich bin ihm einfach gefolgt, hab mich einfach davon treiben lassen und hab beobachtet, wo das Ganze mich hinbringen wird. Nun, mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Komplett anzeigen

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