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30 Tage Idol-Challenge

Discord-Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lieblingscharaktere in diesem Kapitel: Ran und Shinichi Komplett anzeigen

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Am Lachen

Wolken zogen langsam am Himmel entlang, die Sonne schien auf die Erde hinab und sendete dabei ihre warmen Strahlen. Dank eines gekippten Fensters konnten sie die Stimmen diverser Mitschüler aus der Ferne hören: auf dem Fußballfeld, auf dem Schulhof und mehrere Autos, die in der Nähe der Oberschule vorbeifuhren. Ran wusste, wenn sie nicht gerade zwei Freistunden mit Anwesenheitspflicht hätten, würde Shinichi schon längst selbst ein paar Bälle im gegnerischen Tor versenken. Denn wenn es neben dem Lösen von schwierigen Kriminalfällen etwas gab, das er mehr als alles andere liebte, dann war es das Fußballspielen. Doch nun konnte er das Klassenzimmer nicht verlassen, dazu wurde der Flur zu gut beobachtet und dazu wurde er bereits zu oft in der Vergangenheit dabei erwischt, wie er sich hinausgeschlichen hatte. Dass er nun dazu verdammt war, für zwei Unterrichtsstunden zum „selbstständigen Lernen“ verpflichtet zu sein, hatte ihn anfangs etwas mitgenommen.

Davon war an diesem Tag nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil, Ran konnte beobachten, wie er mit seiner Nase in einem altaussehenden Buch vertieft war, mit einem intensiven Grinsen im Gesicht. Er hielt sich offenbar mit größter Mühe zurück, was Ran nicht davon abhielt, ihren heimlichen Schwarm weiterhin zu beobachten. Bis dieser schließlich seine Hüllen fallen ließ und laut zu lachen begann. Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln und er begann nach wenigen Sekunden seinen Bauch zu halten. Irritiert versuchte Ran die Ursache herauszufinden, warf einen kurzen Blicken auf den Buchtitel und erkannte, dass es sich um einen bekannten Titel handelte. Ran begann zu seufzen.

„Seit wann sind Sherlock Holmes Romane lustig? Oder hast du darunter etwa einen Manga versteckt, in der Hoffnung, dass wir es nicht mitbekommen?“

Shinichi holte tief Luft, es dauerte jedoch noch ein paar weitere Augenblicke, bis er sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Was ihm mehr Mühe kostete als erwartet.

„Ran, wenn du dich endlich auch mal für die Meisterwerke von Sir Conan Arthur Doyle begeistern könntest, dann würdest du merken, dass die Romane nicht so knochentrocken sind, wie du immer vermutest.

Weißt du, in diesem Fall hier werden Holmes und Watson dabei erwischt, wie sie um Mitternacht ein fremdes Grab öffnen. Ihnen wird unterstellt, dass sie Grabräubern wollten, doch in Wirklichkeit diente es nur der Auflösung eines aktuellen Falles. Holmes wollte sich vergewissern, dass eine bestimmte Person auch wirklich tot war und nicht irgendwo als lebendiger Geist herumlief. Dafür musste er nun zusammen mit Watson mitten in der Nacht in den Sarg einbrechen und dabei wurden sie leider erwischt. Jetzt liest ihnen Lestrade die Leviten und es ist ziemlich amüsant zu lesen, wie er sich mal über die beiden erheben kann. Normalerweise ist es ja anders herum, normalerweise macht sich ja eher Holmes über Lestrade und überhaupt das ganze Scotland Yard lustig …“

Ein wahrer Redeschwall überflutete Ran und sie bereute es, dass sie ihn überhaupt gefragt hatte. Geduldig hörte sie ihm zu, auch wenn sie ihn und seine Holmes-Leidenschaft langsam nicht mehr hören konnte. Erneut begann sie zu seufzen.

„Das war ja klar, dass so ein Krimispinner wie du das lustig finden kannst. Danke für das Angebot, aber nein, das ist einfach nicht meine Ecke. Ich lese dann doch viel lieber Geschichten ohne Mord und Totschlag.“

Shinichi zuckte mit den Schultern, bevor er sich wieder seinem Buch zu wand.

„Nun, wie du willst, die Bücher meines Vaters stehen dir jederzeit zur Verfügung“, sagte er noch und schon war er gedanklich wieder komplett in die Welt von Sherlock Holmes eingetaucht. Was man daran feststellen konnte, dass er erneut zu lachen begann, noch lauter als vor wenigen Minuten.

„Ach, Lestrade“, konnte Ran aus seinem Gelächter heraushören, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, Luft zu holen und sich wieder den Bauch zu halten.

„Sherlock Holmes – Visits of a hanged man … was auch immer man daran lustig finden kann …“

Ran zuckte mit den Schultern und sah wieder zum Fenster hinaus. Doch so sehr sie ihren Krimispinner zu verstehen versuchte, sie konnte seine starke Leidenschaft für das Kriminelle und die Fallauflösung nicht teilen. Dass ihn dafür ein Buch so sehr amüsierte, berührte sie viel mehr.

„Ach, Shinichi …“

Mit einem leichten Lächeln sah sie Shinichi für ein paar Minuten an, bevor sie ein weiteres Mal aus dem Fenster sah und ihren eigenen Gedanken nachhing.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Roman, den Shinichi da liest, basiert auf diesem Hörspiel: http://de.sherlockholmes.wikia.com/wiki/Besuche_eines_Gehenkten Komplett anzeigen

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