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1998 - nach der Schlacht - Dramione

von

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Geständnis

Beim Abendbrot hatte Hermine nur Gedanken für Draco. Sie stocherte in ihrem Kartoffelbrei und dachte an seine Berührungen am See; wie sein Körper sich an ihren gepresst hatte; seine Küsse, sein Stöhnen; wie sein Schwanz...

„Wovon träumst du denn?“ Erschrocken fuhr Hermine zusammen. Ginny nahm neben ihr Platz. „Alles ok?“ Hermine nickte nur. Ginny lud sich einen Teller voll Essen und begann zu schlingen; in diesem Punkt war sie wie ihr Bruder.

„Ich hoffe ich war gestern nicht zu launisch.“, sagte Ginny kleinlaut.

„Nein, du hast nur deine Meinung gesagt.“ Die beiden Freundinnen lächelten sich an.

„Heute Abend ist wieder ‘ne geheime Party bei den Ravenclaws, magst du mitkommen?“

„Schon wieder? Nein, danke! Die letzte Party ist nicht gut für mich ausgegangen!“, scherzte Hermine.

„Diesmal hab ich ein Auge auf dich! Eins der Mädchen hat Geburtstag, es werden also hauptsächlich ihre Freundinnen da sein. Und definitiv nicht -“ Ginny beugte sich zu Hermine rüber und flüsterte „- Draco Malfoy!“ Sie zwinkerte und widmete sich wieder ihrem Essen. Hermine hätte sich fast verschluckt und betete, dass sie nicht rot anlaufen würde. »Wenn du wüsstest...« Ihr letzter Kuss mit Draco war nur wenige Stunden her; bei dem Gedanken dabei wurde ihr ganz heiß; sie konnte es kaum erwarten, wieder bei ihm zu sein.

Wie auf‘s Stichwort öffnete sich die Tür zur großen Halle und eine Schar Slytherins trat herein; darunter Blaise Zabini, Pansy Parkinson und Draco. Hermine sah ihn nur kurz an; Ginny sollte auf keinen Fall etwas bemerken. Doch Hermine reagierte sofort auf ihn; ihr Herzschlag wurde immer schneller und ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig; in ihrem Bauch kribbelte es angenehm. Natürlich würde sie das heutige treffen nutzen, um mit Draco zu reden, doch eigentlich wollte sie viel lieber...

„Hermine, hörst du mir eigentlich zu?“

„Was? Äh... ja klar.“

„Also kommst du heute Abend mit?“

„Ähhh... nein, wirklich nicht. Ich habe noch jede Menge Hausaufgaben zu erledigen.“

„Es ist doch nur noch eine Woche Schule!“

„Ich möchte einfach gut vorbereitet sein!“ Ginny verdrehte die Augen und grinste.

„Du bist unverbesserlich!“
 

Hermine hatte noch lange zusammen mit Ginny am Tisch der Gryffindors gesessen; sie genoss das Gespräch mit ihrer Freundin, doch früher oder später musste sie sich los reißen. Draco war aus der großen Halle verschwunden, ohne das Hermine es mitbekommen hatte.

Schließlich gingen die beiden Freundinnen hinauf zum Gryffindor-Turm; es waren nur noch 20 Minuten bis zu ihrem Treffen mit Draco. Sie wurde allmählich nervös.

„Wann geht die Party denn los?“, fragte Hermine möglichst beiläufig.

„Gegen neun. Willst du doch mitkommen?“

„Nein, ich gehe dann gleich in die Bibliothek.“

„So spät noch?“

„Ich will nur schnell ein Buch ausleihen. Am besten, ich gehe gleich hin.“ Noch vor dem Portrait der fetten Dame kehrte Hermine um. „Ich wünsche dir viel Spaß heute!“, rief sie Ginny noch zu, ehe sie davon stürmte.

„Dir auch!“, rief Ginny ihr hinterher. »Wenn du wüsstest.« Hermine musste grinsen. Sie schlenderte gedankenverloren durch die Gänge und ließ vor ihrem inneren Auge das Treffen am See Revue passieren. Sie hatte ihn aufgefordert mit ihr zu schlafen... es hatte sich so richtig angefühlt. Sie hatte plötzlich dieses Verlangen gespürt, zum ersten Mal in ihrem Leben, und sie musste ihm nachgehen. Insgeheim hoffte sie, es würde heute passieren. Sie erschrak vor diesem Gedanken, doch gleichzeitig erregte er sie auch. Der Gedanke daran, wieder von Draco berührt zu werden... an ihrer empfindlichsten Stelle... ihn zu spüren... in ihr...

Sie erreichte den Gang, in dem sie das letzte mal den Raum der Wünsche herbei gewünscht hatte. Schon von Weitem erkannte sie Draco, der neben einer großen hölzernen Tür lehnte und sie anlächelte.

„Ich hab schon auf dich gewartet.“, flüsterte er, als sie vor ihm stand. Er zog sie sofort in einen Kuss und Hermine war darüber gleichermaßen erschrocken, wie auch erfreut. Sie stieg in den Kuss mit ein, doch Draco beendete ihn schnell wieder.

„Lass uns reingehen. Ich hab da schon mal was vorbereitet.“ Sein verführerisches Lächeln ließ Hermine‘s Knie weich werden. Er nahm ihre Hand, öffnete die große Holztür und zog sie hinein. Sie betraten den Raum der Wünsche; diesmal war es ein kleines, gemütliches Zimmer mit Kamin, einem Sofa und ein paar Sesseln; die Fenster waren von großen Vorhängen verdeckt, Licht spendeten nur das Feuer und ein paar Kerzen; auf einem kleinen Tisch standen Tee und Kekse. Es war wirklich gemütlich und Hermine war erstaunt, dass Draco sich diesen Raum vorgestellt und gewünscht hatte.

„Etwas anders, als die Bibliothek, aber vielleicht gefällt es dir ja trotzdem.“, hauchte er ihr ins Ohr und drückte ihre Hand.

„Es ist sehr schön hier.“, gab sie grinsend zurück. Sie strahlte ihn mit großen, glasigen Augen an. Ihre Wangen verfärbten sich rosa, als Draco sich zu ihr herunter beugte und sie sacht auf die Nase küsste. Er zog sie langsam zu dem Sofa und nahm Platz.

„Magst du Tee?“ Hermine nickte und setzte sich auf einen der Sessel. Sie sah sich immer noch in dem Raum um, als Draco ihr eine Tasse Tee reichte.

„Draco...“, stammelte Hermine. „Der Raum ist wirklich schön. Ich kann gar nicht glauben, dass du ihn dir so vorgestellt hast.“

„Du hast dir eher einen Kerker vorgestellt, oder?“ Er grinste und nahm einen Schluck Tee. Hermine wurde sofort wieder rot, was Draco sichtlich amüsierte. „Ich wollte einen Ort schaffen, an dem wir uns beide wohl fühlen und reden können.“

Reden! Deshalb waren sie hier... doch Hermine verließ auf einmal der Mut. Sie wollte ihn unbedingt wegen dem Brief seiner Mutter fragen.

„Oder willst du erst ein bisschen knutschen?“ Hermine starrte Draco entsetzt an; doch zugleich kribbelte es angenehm in ihrem Bauch. Draco lachte kurz auf und streichelte über ihre Wange. „Das war ein Scherz.“ Hermine wurde durch seine Berührung nur noch heißer. Würde sie sich jemals wieder konzentrieren können, wenn sie in seiner Nähe war? Gerade wollte sie sich am liebsten auf ihn stürzen, doch irgendetwas hielt sie zurück.

„Ist alles kn Ordnung?“, unterbrach Draco ihre Gedanken. „Du wirkst so verkrampft. Hast du auf einmal doch Angst vor mir?“ Hermine schluckte hart. Warum steckten ihr die Worte im Hals fest? „Oder bereust du, was heute morgen passiert ist?“, fragte er mit traurigem Unterton.

„Nein!“, platzte es auf einmal aus Hermine heraus. Draco lächelte und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

„Ich möchte dir etwas sagen, Hermine.“ Hermine erschauderte beim Klang ihres Namen. Aus seinem Mund klang es so fremd und erregend. „Ich fühle mich in deiner Nähe sehr wohl. Ich fühle mich dann so, als würde ich einen neuen Teil meiner Persönlichkeit entdeckten. Ein Teil, der immer klein gehalten und unterdrückt wurde. Und jetzt - durch dich - kommt dieser Teil wieder zum Vorschein und es fühlt sich verdammt gut an.“ Seine grauen Augen bohrten sich mit jedem Wort immer tiefer in ihre Seele und Stück für Stück war sie ihm noch mehr verfallen. „Was ich eigentlich sagen will,“, fuhr er fort. „Im Moment begehre ich dich so sehr, Hermine.“ Er strich ihr sanft über die Wange; sie erschauderte. „Aber ich habe auch Angst.“ Er strich ihr eine Strähne hinter das Ohr und lehnte sich zurück. „Ich... ich bin kein freier Mann. Kein freier Mensch. Ich bin für immer an meine Familie gebunden. Ich bin durch sie geprägt. Ich möchte nicht länger der kalte, gefühllose Mensch sein, zu dem ich erzogen wurde. Doch ich kann mich auch nicht mit einem mal von allem losreißen.“ Hermine verstand nicht und betrachtete Draco verwirrt. Er hatte seinen Blick abgewandt und fixierte das Kaminfeuer. „Hermine... ich... habe immer wenn wir uns gesehen haben... immer wenn wir zusammen waren... wenn wir uns berührt und geküsst haben... ganz anders gehandelt, als ich es normalerweise tun würde. Dieser neue Teil in mir gewinnt dann die Oberhand. Doch... ich habe Angst, dass er irgendwann wieder verschwinden könnte.“ Er warf ihr einen kurzen, kühlen Blick zu und griff nach seiner Teetasse. Hermine‘s Kehle schnürte sich zu und sie fühlte sich unbehaglich. Die gemütliche Atmosphäre war dahin; genauso wie ihr Verlangen nach Draco.

Sie überschlug seine Worte und hatte eine ungefähre Ahnung, was er sagen wollte. Sie schluckte hart.

Draco rutschte ein Stück näher und legte wieder eine Hand auf ihre Wange; sofort wurden seine Züge wieder weicher und sein Mundwinkel formte ein Lächeln.

„Ich bin kein guter Mensch, Hermine. Ich habe schlimme Dinge getan...“

„Das stimmt nicht!“, unterbrach sie ihn sofort. „Du wurdest gezwungen, das wissen wir beide! Du hast deinen Auftrag nicht vollendet...“

„Ich war schwach und dumm.“

„Nein! Das zeigt einfach nur, wie menschlich du bist!“ Draco lehnte sich wieder zurück und sah Hermine an. Sein Gesichtsausdruck erinnerte sie an all die vorherigen Schuljahre, in denen er sie schikaniert und verabscheut hatte. Sie bekam etwas Angst und fühlte sich gar nicht wohl in der Situation.

Langsam hab Draco seinen linken Arm und schon seinen Ärmel nach oben. Hauchzart zeichnete sich eine blasse Narbe ab, die deutlich als dunkles Mal zu erkennen war. Hermine atmete erschrocken ein.

„Das ist der Teil in mir, den ich am liebsten für immer vergraben würde. Doch er wird immer ein Teil von mir bleiben, daran erinnert mich jeden Tag diese Narbe.“ Er streckte seine Hand nach Hermine aus und wollte ihren Arm berühren, doch sie zuckte zurück. Draco hielt inne und sah sie traurig an. „Bitte hab keine Angst vor mir! Ich will dich damit nicht erschrecken, sondern nur ehrlich sein! Ich will dass du weißt, wer ich bin!“ Er stand auf und kniete sich neben Hermine‘s Sessel. Sie sah immer noch ängstlich aus, doch sie wich diesmal nicht zurück. „Und ich will dass du weißt, wer ich deinetwegen werden kann! Ich verändere mich, wenn ich in deiner Nähe bin! Ich fühle mich lebendig und glücklich, ich kann Zärtlichkeiten zulassen und fühle mich wohl. Als hätte ich immer darauf gewartet.“ Hermine strich durch Draco‘s Haar und er legte seinen Kopf gegen ihre Hand.

„Draco...“, flüsterte sie; ihre Stimme war brüchig.

„Ich möchte in deiner Nähe sein, Hermine! Ich möchte die neue Seite in mir verstärken, doch das kann ich nur mit deiner Hilfe!“ Gerade, als Hermine sich zu einem Kuss herunter beugen wollte, stand Draco auf.

„Bitte warte damit! Ich will, dass du mir ganz genau zuhörst!“ er setzte sich wieder ihr gegenüber und nahm ihre Hände in seine. „Ich will mit dir zusammen sein, aber ich weiß nicht, ob ich das kann! Ob ich dich glücklich machen kann, oder verletzten werde. Es wäre ein hohes Risiko... für uns beide. Meine Familie setzt mich unter Druck. Sie werden dich niemals akzeptieren, das musst du wissen!“ Hermine‘s Atmung beschleunigte sich. Sie starrte in Draco’s kühle Augen und entdeckte darin so viel Wärme, dass sie ihn am liebsten sofort umarmt und geküsst hätte. Doch seine Worte hielten sie zurück.

„Warum hast du solche Angst? Wenn wir zusammen wären...“ Bei der Vorstellung kribbelte es wieder angenehm in ihrem Bauch. „... würdest du mich sehr glücklich machen.“, hauchte sie.

„Ich... ich hatte noch nie eine Freundin.“, sagte Draco ernst. „Ich weiß nicht, wie man sich in einer Beziehung verhält. Meine Eltern waren mein gutes Vorbild.“ Hermine begann zu verstehen. Das alles war tatsächlich vollkommen neu für Draco. Er hatte wahrscheinlich nie wirklich Liebe erfahren und jetzt entdeckte er diese neue Seite an sich... natürlich hatte er da Angst! Hermine wurde von einer Woge der Freude überschwemmt; Draco wollte mit ihr zusammen sein und obwohl er Angst hatte - genauso wie sie - war das alles, was sie sich gewünscht hatte. Sie wollte ihm zeigen, wie bereit sie war alle Risiken einzugehen.

Sie sprang auf und stürzte auf ihn zu; sie prallte ungeschickt gegen ihn und zog ihn an sich. Sie krallte ihre Hände in sein Haar und sog seinen Duft ein. Draco erwiderte ihre Umarmung; diese Geste sagte mehr als tausend Worte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _ShioRi_
2018-03-20T00:11:47+00:00 20.03.2018 01:11
„Ich... ich hatte noch nie eine Feindin.“, sagte Draco ernst. <- Ich musste gerade 3mal lesen und musste lachen xD Ich weiß das du Freundin meinst aber es kommt doch iwie echt super xD
Antwort von: abgemeldet
20.03.2018 01:17
Hahaha ja, das ist schon ein bisschen peinlich. XD vor allem hab ich die Stelle gefühlt 100 mal gelesen und es trotzdem nicht gemerkt. XD da ist mir Autokorrektur dazwischen gekommen.


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