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Das leise Flüstern des Schnees

(Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
es geht weiter :D Komplett anzeigen

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Feuer im Eis

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Mein kleiner Bruder war jetzt eigentlich ein großer. 100 ganze Jahre waren ins Land gezogen und doch schien er sich mir nicht unterordnen zu wollen. Langsam wurde ich ungeduldig und wirklich wütend. Was dachte er sich dabei? In ihm floss das ehrwürdige Blut unseres Vaters und obwohl der Flohgeist Myoga bei ihm war, schien er es nicht auf die Reihe zu bekommen, ihm klar zu machen, wie wichtig es doch wäre, mir zu dienen.

Fluchend streifte ich durch die vom Schnee belagerte Landschaft. Es machte mich ein wenig melancholisch den Schnee zu sehen und heute war auch noch eine mondlose Nacht. Eine Nacht in der mein Vater gestorben war.

Grummelnd landete ich und atmete die eiskalte Luft ein, die auf meinen Lungen brannte. Vielleicht würde ich heute Izayois Grab besuchen, da ich immer noch nicht das meines Vaters gefunden hatte. Es ärgerte mich wirklich sehr. Ich wollte nicht glauben, dass er einfach verschwunden war.

Ich stapfte ein wenig durch den Schnee und sah zu, wie meine Füße in dem weißen Etwas verschwanden. Sobald Schnee lag, gab es auch weniger Dämonen zu bekämpfen. Lächerlich, was hatten die denn immer Angst vor dem Schnee? Blut kam doch viel besser zur Geltung.

Nachdenklich sah ich zum sternenklaren Himmel. Heute war er Mensch und es… war kalt. Vielleicht sah ich doch einmal nach ihm, wenn ich nichts Besseres zu tun hatte. Zumindest roch ich ihn in der Nähe, was ich gar nicht gewohnt war. Normal suchte er sich einen Verschlag und streifte nicht durchs Land. Oder hatte er schon wieder nicht auf den Neumond geachtet? Das würde zu ihm passen. Viel zu oft war er noch unbedacht und brachte sich somit in Gefahr.

 

So machte ich mich auf den Weg und suchte meinen kleinen Bruder. Geschockt musste ich ihn dann entdecken, wie er in seiner menschlichen Gestalt bibbernd im Schnee lag. Ein Blick in der Umgebung verriet mir, dass er in einen See eingebrochen war und sich nur mit Mühe noch herausgerettet hatte. Verdammt. Fluchend ging ich zu ihm. Er war schon ganz blau geworden und würde erfrieren, wenn er hier liegen bleiben würde.

Nur… ich sah ihn genau an. Er schien nicht wirklich etwas mehr mitzubekommen. Sanft hob ich ihn auf meine Arme und drückte ihn gegen meine Rüstung. Er war wirklich groß und schwer geworden, auch wenn er immer noch wie ein halber Junge aussah. War er Körperlich überhaupt gealterte, seit ich sein Gedächtnis ein weiteres Mal gelöscht hatte? Minimal, aber nicht viel. Bestimmt lag es an seinen menschlichen Genen.

 

Ich suchte für mich und meinen Bruder ein kleines Häuschen, welches zum Glück verlassen war. Zu meinem großen Glück gab es sogar Feuerholz, mit dem ich schnell ein Feuer entzündete, bevor ich meine Rüstung auszog und Inu Yashas Kleider löste, die an ihm festgefroren waren. Er bibberte und wimmerte. Er war wirklich ein Häufchen Elend. Ich zog mein Oberteil aus und zog es ihm an, bevor ich ihn an mich zog, nachdem ich seine Kleidung vor dem Feuer ausgebreitet hatte.

Nach Wärme suchend kuschelte er sich sofort an meine Brust und ins Fell, das ich um uns spannte. Er sah so schwach aus in seiner menschlichen Gestalt. Wieso ging er immer nur so leichtsinnig mit seinem Leben um? Verstand er nicht, wie sehr wir alle schon für ihn gelitten hatten, damit er ein recht normales Leben führen könnte? Es machte mich sauer, doch ich drückte diese Gefühle herab und streichelte seinen Kopf.

Er war wirklich kalt und brauchte die Wärme. Morgens würde ich verschwinden, doch bis dahin blieb ich hier und sorgte dafür, dass seine Körpertemperatur nicht noch weiter sinken würde. Mit meinen warmen Händen rieb ich über seine und betrachtete die verschwundenen Nägel. Es war immer wieder schockierend, dass er sich so extrem verändern konnte. Das würde der Grund sein, dass er wohl nie jemanden in seinem Leben finden würde, denn sobald er Mensch war, würde er Gefahr laufen, dass man ihn tötete. Er tat mir wirklich leid.

„Mhmmm…“, machte er leise und drückte sich fester an meine Brust, sodass ich daran denken musste, wie anhänglich er als kleiner Junge einst gewesen war. Immer wieder hatte er meine Nähe damals gesucht und hatte mich fast im Schlaf erdrückt, weil er solche Angst gehabt hatte, ich könnte verschwinden und jetzt? Jetzt war ich aus seinem Leben verschwunden und er drückte mich immer weg.

„Papa…“, nuschelte er und drückte sich noch enger an mich. Geschockt starrte ich auf den jungen Mann herab und meine Augen wurden riesig. Hatte ich das gerade richtig gehört? Hatte er mich Papa genannt? Aber… ich hatte doch seine Erinnerungen gelöscht?

Mein Herz hämmerte, während er langsam an Farbe gewann. Warum tat es nur so weh, zu hören, wie er mich Papa nannte… Es war als würden sämtliche Erinnerungen von damals auf mich wie eine riesige Welle niedersausen, die mich erfasste und wegspülte. Doch wie sollte ich mich verhalten… sollte… hm…

Ich sah auf ihn herab, bevor ich mich entschied und ihn noch ein wenig fester an meine Brust zog. Nur heute. Es lag bestimmt am Schnee, aber ein wenig alte Zeit konnte ich auch vertragen. Wie oft er mir etwas gebracht hatte und immer gewartet hatte, bis ich seinen Kopf tätschelte….

Nachdenklich legte ich meine Hand auf seinen Kopf und streichelte ihn, kraulte seine Ohren und massierte sie leicht. Er seufzte wohlig und brummelte Dinge im Schlaf. Wäre er nicht gerade erwachsen, könnte man es als süß betiteln. Was er wohl sagen würde, wenn er wüsste, was er gerade tat. Er würde mir nicht glauben und wie ein Irrer mit den Armen fuchteln. Es klang eigentlich sehr lustig, und doch würde ich es ihm nicht verraten, schon aus dem Grund, weil er dann auch wüsste, dass ich ein ganz anderer sein konnte.

„Papa, ich vermisse dich.“

Ich seufzte. „Ich dich auch, Sohn.“, rutschte mir ein wenig zu schnell raus.  Vielleicht wäre alles anders gewesen. Vielleicht musste ich nur den Nebel lichten und dann…

Meine Hand strich etwas zu seiner Schläfe, bevor ich doch einhielt. Er wäre bestimmt sehr wütend auf mich, dass ich ihn so lange im Trüben gelassen hatte. Des Weiteren war er doch mein Bruder und nicht mein Sohn.

Mein Herz war hin und her gerissen. Er würde mich schwach machen, er tat es jetzt schon und wenn er wie damals wurde… Nein, das durfte nicht sein. Er musste erwachsen werden und selbstständig sein. Wenn er nicht aufpasste, würde man ihn noch töten.

Ich löste meine Hand und sah in sein Gesicht. Er schien fast schon unschuldig dafür, dass er den Mund immer so groß aufriss und der Meinung war, er könnte gegen jeden gewinnen. Dabei war er ja doch eigentlich noch ein Kind. Ob es seine Art war, den Tod zu verarbeiten? Während ich mir Frauen suchte, suchte er den Kampf und prügelte sich. Sehnte er sich nach einer führenden Hand? Hätte ich damals vielleicht netter sein sollen?

Naja, wie hatte ich Yukiyona gesagt? Vergangen ist vergangen. Ich kann es nicht mehr ändern und ich würde seine Gedanken nicht weiter manipulieren.

 

Ich blieb bei meinem kleinen Bruder, bis der nächste Tag anbrach. Ich zog mein Oberteil wieder an und ihm sorgsam seine Kleidung. Er schlief wirklich tief und fest, was all das ermöglichte.

Nachdem ich fertig war, stand ich auf und sah noch mal auf den Jungen, der vor dem warmen Feuer schlief und sich langsam verwandelte. Er würde durchkommen und hoffentlich daraus lernen.

Ich wollte schon gehen, als ich seinen Magen knurren hörte. Darum war er also ins Wasser gefallen? Seufzend machte ich mich schnell auf den Weg und fing ein paar kleine Tiere, die ich noch einmal zurückbrachte und ins Haus warf. Er rekelte sich. Gleich wäre er wach. Erst überlegte ich, ihm zu zeigen, wer ihn gerettet hatte, doch dann ging ich doch. Es wäre falsch und würde nur Fragen aufwerfen. Das würde ich ihm nicht antun.

 

So machte ich mich auf den Weg und hoffte nur, dass er den Rest des Winters gut überstand.

 

~~~~~~~~~~~~~~~Inu Yasha~~~~~~~~~~~~~~

Myoga hatte mich vor einiger Zeit alleine gelassen, wie so meist im Winter. Er verabscheute die Kälte und suchte sich jedes Mal einen Unterschlupf an einem warmen Ort, meistens in einem Schloss. Nein, eigentlich immer in einem Schloss und so auch dieses Jahr, während ich meine Tage in der Kälte verbrachte.

Knurrend suchte ich mir einen Unterschlupf, den ich bis zum Frühling wohl behausen würde. Ich hatte vorsorglich Holz gesammelt für den kompletten Winter. Es war wichtig, da ich heute Nacht sowieso wieder ein Mensch werden würde, aber mein Essen war knapp.

 

So machte ich mich auf den Weg und suchte nach Essen, doch es war wirklich schwer im Winter etwas Brauchbares zu finden, bis mir ein See auffiel, welcher gefroren war. Begeistert, aber auch frierend stieg ich die schneebedeckte Böschung runter zum See. Es wäre nicht leicht, aber ein paar Fische würde ich ergattern könnte, solange ich noch ein Hanyou war. Schnell trat ich auf den See und zuckte zusammen. Es war schon kalt. Brrr!

„Scheiße.“, fluchte ich und beeilte mich, eine gute Stelle zu finden, als es auf einmal knackte und ich hinabstürzte. Das Wasser quoll durch meinen offenen Mund und vereiste mir den Rachen, während ich um mein Leben schwamm, um wieder an die Luft zu kommen.

Mühselig zog ich mich aus dem Wasser und spürte, wie langsam schon meine Kleidung steif wurde. Zitternd und wimmernd rettete ich mich an die Böschung und versuchte warm zu werden. Ich musste nach Hause ans Feuer. Sofort. Hustend spuckte ich noch ein wenig Wasser, bevor ich mich einigelte. Würde ich es noch schaffen? Meine Kräfte verließen mich immer mehr. Das würde ich nicht überleben oder? Hilfe… Hilfe….

Mein Geist versank und mein Herz zitterte. Niemand würde mir helfen, ich war alleine und hatte es vermasselt. Ich würde sterben als Mensch…

 

Nach einiger Zeit spürte ich dann jedoch auf einmal Arme, die mich anhoben, doch meine Augenlider waren zusammen gefroren. Ich konnte sie nicht aufschlagen und auch mein Geruchssinn reichte nicht mehr aus, um zu erschnuppern, wer es war. Ob derjenige mich rettete oder fressen würde? Ich wusste es nicht, doch ich hatte auch gar keine Chance. Ich war ihm ausgeliefert. Er musste ein Mann sein oder? Er hatte mich einfach hochgehoben und trug mich. Meine Glieder waren taub, so konnte ich nichts fühlen, außer die dumpfen Berührungen.

Er schien mich in ein Haus zu bringen, wo ich mit meinen Ohren vernahm, dass er ein Feuer entzündete. Er hatte mich in mein Haus gebracht. Langsam wurde es wärmer, aber dann spürte ich die Person schon an mir, wie sie mir die Kleider vom Leib zog. Sie waren steifgefroren und es schmerzte, doch was sollte ich schon tun? Erst fürchtete ich, er würde noch mehr entkleiden und sonst was mit mir tun, aber nein, die Person zog mir sorgfältig etwas Warmes über, bevor ich spürte, wie ich an eine nackte warme Brust gezogen wurde.

 

Auch wenn meine Lider langsam tauten, war ich einfach zu schwach und schmiegte mich bereitwillig an die Brust. Warum kam mir nur dieser Herzschlag und dieser Geruch so bekannt vor? Ich überlegte eine Zeit lang, bis mir nur eines einfiel: „Papa.“

Das konnte nicht sein oder? Mein Vater war tot und doch fühlte ich mich gerade so geborgen an dieser Brust und Erinnerungen kamen hoch, die mir fremd schienen und die ich ewig nicht gesehen hatte. Ein kleiner Junge und ein verschwommener großer Mann. Ich spielte mit ihm und brachte ihm Tiere. Wir badeten und ich wollte ständig auf seinen Arm, aber Myoga hatte mir doch erzählt, mein Vater starb bei der Geburt… Hatte ich vielleicht einen Ziehvater gehabt, wo meine Mutter nicht so lange tot war? Wer er wohl gewesen war und warum ich mich nicht daran erinnerte? Ich sprach leise: „Papa, ich vermisse dich.“ Und diesmal erhielt ich auch noch die passende Antwort. „Ich dich auch, Sohn.“

Ich hätte am liebsten geweint, wäre es gegangen. Hieß das, dass ich einen Ziehvater hatte, der auf mich Acht gab? Er hatte mich gerettet und doch hörte ich an seiner Stimme, dass wir uns doch nicht sehen würden. Morgen wäre ich alleine und vielleicht bildete ich es mir auch ein, aber ich wollte es bis zum Ende genießen.

 

Irgendwann schlief ich dann ein und erwachte am Morgen. Ich vernahm ein leises Geräusch und blickte auf. Gerade schloss sich die Tür. War das ein weißes Gewand gewesen? Zitternd stand ich auf, doch ich hatte kaum Gefühl in den Beinen. Ich verwandelte mich gerade, dann würde es gehen.

Ein paar Minuten später war es dann so weit, ich stapfte zur Tür und staunte, als ich den Haufen Tiere erblickte. Es würde wohl für ein paar Tage reichen und durch den Schnee könnte es konservieren. Geschwind öffnete ich die Tür und sah raus. Mein Geruchssinn funktionierte nicht und meine Ohren auch noch nicht wieder richtig, doch ich hoffte noch einen Blick auf meinen Ziehvater zu erhaschen, aber vor der Tür waren keine Spuren mehr, als ob er weggeflogen war.

Traurig seufzend sah ich in den Himmel, doch dort war auch niemand. Hoffentlich würde ich irgendwann den Grund für meinen Gedächtnisverlust erfahren oder warum ich ihn nur verschwommen sah.

Als eine eiskalte Brise plötzlich hereinkam, schloss ich schnell die Tür wieder und sah aufs Essen. Zumindest das Essen zeigte mir, dass ich nicht alleine gewesen war und auch, dass meine Kleidung warm war und das Feuer noch brannte. Es war irgendwie beruhigend, dass er mich gerettet hatte. Er hatte mir den Kopf getätschelt… Ich hatte es sehr genossen…

Vielleicht würde ich ihn ja eines Tages kennenlernen. Wenn ich groß und stark war, dann würde die Person wiederkommen und da fiel mir auch etwas ein. Das hatte ich schon mal gesagt zu jemanden… aber wieso nur? Ich rieb über mein Gesicht und wunderte mich über die Tränen. Warum weinte ich nur? Ich schüttelte mich. Was es auch war, eines Tages würde ich es in Erfahrung bringen. Eines Tages.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
eins sollte es heute noch geben ^^
wir nähern uns dem Ende :)

was haltet ihr davon?
hätte Sesshomaru sich offenbaren sollen oder hat er Recht damit,
dass es nur noch mehr Probleme bringt? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SUCy
2018-05-21T16:52:53+00:00 21.05.2018 18:52
Ach.. das ist alles so traurig v.v Sesshoumaru du alte Drama Queen
Von:  Dudisliebling
2018-05-18T05:28:43+00:00 18.05.2018 07:28
Es ist nie zu spät reinen Tisch zu machen.. Wenn er es ihm nur sagen würde würden sie sich sehr viele Kämpfe ersparen an denen beide oft zu Schaden kommen..
Aber naja das muss der Herr schon selbst entscheiden
Von:  Narijanna
2018-05-17T21:38:03+00:00 17.05.2018 23:38
Sweet.
Naja fürs offenbaren ist es eh zu spät. Die frage ist nur, wird Inuyasha nicht den geruch des verhassten halbbruders erkennen wenn der richkolben wieder funzt?
Irgentwie sind die beiden total goldig.
Lg und Merci Narijanna


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