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Das leise Flüstern des Schnees

(Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)
von

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Legenden und Eremiten (Sesshomaru)

Alles schien sich gebessert zu haben, doch dann musste ich etwas Erschreckendes kennenlernen. Mein Vater brachte mir die Waffen nahe, die ihm immer wieder halfen, doch als ich sein Schwert meisterte, erfasste mich einerseits Wut, aber auch Verzweiflung. Seine Aura war mickrig gewesen. Es war nichts mehr von dem starken Mann zu sehen, sondern nur noch diese wabernde Aura, die fast von meiner Unterdrückt wurde. Natürlich bemerkte ich auch sein Schwert So’ounga welches er mit seiner meisten Kraft unterdrückte. Vater. Wieso besuchtest du sie immer noch so oft, wenn sie dich immer schneller tötete? Wieso wartest du nicht, bis wir einen Weg fanden?

Ich verstand ihn wirklich nicht. Wieso tat er es nur? Du hattest mich jetzt so viel gelehrt und nach und nach hatte ich meinen Weg in diese Welt gefunden, aber jetzt? Jetzt würde ich dich vielleicht für immer verlieren, wenn ich nichts unternahm.

Es dauerte nicht lange, bis ich Izayois Schloss erreichte und die Türen zur Bibliothek aufriss. Ich griff mir jedes Buch, welches nützlich sein konnte. Es musste etwas sein, was ihn nicht vorher töten könnte.

Schon fast ungeschickt zog ich einige Schriftrollen heraus und warf sich unsacht zu Boden, wenn sie nicht halfen.

„Sesshomaru?“, fragte auf einmal Izayoi hinter mir, welche etwas schlaftrunken den Raum betrag. Natürlich, es war schon fast Nacht. Sie sah mich besorgt an, bevor sie zu mir trat. „Was machst du hier zu so später Stunde?“

Ich schluckte und senkte die Hände. Sie war naiv, aber… irgendwie ahnte ich, dass ich nun mehr über meinen Vater musste, als sie über ihren Gemahl. Er hatte uns beide Schamlos belogen, was seine Lebensdauer anging. Es würde ihr Herz brechen. „Izayoi…“

„Sesshomaru, kann ich dir helfen?“, fragte sie einfach vorsichtig, bevor ich ihr das Licht reichte.

„Hier, dann kann ich besser suchen.“

Sie nickte und betrachtete mich, während ich weiter die Papiere wälzte. Es tat gut, dass sie sich nicht einmischte, doch als sie dann etwas aufhob, folgte ich ihr ein wenig.

„Hast du etwas?“

„Hier. Sieh mal.“, meinte sie lieb und legte mir eine Schrift über Eremiten in die Hand. „Die ist neu, du hast sie nicht beachtet, aber Eremiten können angeblich Tränke brauen. Du suchst nach so etwas oder?“

Ich schwieg und öffnete das Papier. Es war wirklich hochinteressant. „Danke.“

„Sesshomaru…“, sagte sie heiser. Ich drehte mich um und spürte, wie sie mich einfach umarmte. Unsicher legte ich meine Hände um sie und presste mein Kinn auf ihren Kopf. „Pass auf dich auf, ich will nicht euch beide verlieren.“

„Werde ich…“, hauchte ich und küsste kurz ihre Stirn, ohne darüber nachzudenken. Wieso waren wir nur wieder so vertraut geworden? Ich schaffte es einfach nicht, sie von mir zu stoßen…

Sie lächelte traurig. „Bitte pass auf deinen Vater auch auf… Du siehst es jetzt auch, wie schwach er ist oder?“ Ihr liefen ein paar Tränen über die Wange. Mein Herz erzitterte und zog sich zusammen, bevor ich sie enger an mich zog. „Als wir dich fanden, konnte er schon kaum noch schweben… Auch wenn wir uns wiedersehen wollen… will ich ihn nicht verlieren…“

Ich hörte Izayoi wohl das erste Mal so herzzerreißend weinen, während sie mich umklammerte und ihr Gesicht an meine Brust presste. Sie war fast im 6ten Monat und würde bald ihr Kind bekommen. Natürlich war sie verzweifelt. „Izayoi…“

„Bitte sag ihm nicht, dass ich geweint habe. Ich habe ihm versprochen, stark zu bleiben, aber es ist viel schwerer, als ich dachte. Warum kann ich ihm nur nicht helfen…“

Ich verkniff mir die Aussage darüber, dass sie sich einfach nicht mehr sehen durften. Das könnte ich ihr nicht antun und mein Vater würde sowieso nicht auf mich hören. Doch ich wollte nicht aufgeben. Vielleicht tat ich es auch mehr für Izayoi, als für meinen Vater, da ich sie nie wieder so weinen hören wollte.

 

Bis zum nächsten Tag blieb ich bei ihr. Sie hatte sich in den Schlaf geweint und im Schlaf gewimmert. Was würde geschehen, sollte mein Vater wirklich sterben? Könnte sie überhaupt noch weiterleben?

 

Stillschweigend hatte ich die Prinzessin sich selbst überlassen, während ich die Lande nach einem Eremiten absuchte. Sie lebten angeblich alleine und lernten selten jemanden an. Wie würde es mir dann wohl möglich sein? Nun, es war mir egal. Zumindest würde ich es versuchen.

Vielleicht könnte ich meinen Vater retten mit diesem Getränk.

So streifte ich fast einen ganzen Monat umher, bis ich in den Bergen ein verwildertes Haus entdeckte. Neugierig schlich ich mich heran und begutachtete die Umgebung. Es behagte mir nicht sehr, dieses Gefühl, welches hier verbreitet wurde. Wenn ich es richtig erkannte, hatte man einen Bannkreis errichtet, damit lästige Dämonen fernblieben, aber da hatte er nicht mit mir gerechnet. Ich würde nicht aufgeben.

Angestrengt presste ich meine Hand gegen die Barriere. Viele Dämonen hätte es weggeschleudert, doch ich hielt der Mauer stand. Immer stärker presste ich dagegen, während tausende Funken über meinen Körper zuckten und mich besiegen wollten. Aber sie hatten keine Chance. Es war gut, dass sie mich desensibilisierte. Die Schmerzen, die die Blitze entfachten, waren nichts im Vergleich zu dem, was sie gewesen wären, wenn ich nicht abgehärtet wäre. Fast schon lächelnd nutzte ich mein stärkstes Gift und versuchte die Mauer einzureißen. Es war sehr schwer, aber ich verstand so langsam das verfluchte Gift der Ningyo mit einfließen zu lassen und natürlich hatte ich auch noch meinen gefügsamen Drachen, welcher aus beiden Mäulern feuerte.

Die Kugeln prallten an der Mauer ab und zerbarsten in der Luft. Die Luft brannte regelrecht davon, während sie großen Staub aufwirbelten. Zu meinem Verzücken konnte ich feststellen, dass sich die ersten Risse in der Mauer auftaten. Es würde uns also glücken. Wenn ein Riss entstand, konnte man dort immer ansetzen und ihn immer weiter aufreißen, bis das ganze Gebilde am Ende einbrechen würde.

Es kostete mich noch kurz, bevor ich den Riss-Mittelpunkt ausmachte und mit meiner Kralle und dem konzentrierten Gift zustieß. Ein ekliges Zischen und Knacken vereinnahmte die Gegend, bevor ich die Risse sich ausweiten sah. In alle Richtungen reichten sie und verteilten sich immer mehr, bis ich noch einmal zustieß mit der Hilfe meiner Drachen und der Schutzwall in tausende Teile zersprang.

Stolz streckte ich meine Brust, bevor ich meine Hände versorgte, die sehr gelitten hatten. Es würde heilen, so wie immer. Ich fürchtete einfach niemanden mehr und würde ein Monster werden. Nur eine Angst saß in mir, und diese würde ich heute beseitigen, wenn das Glück mir hold war.

 

Mit großen Schritten durchquerte ich die noch sehr saftige Wiese und betrachtete einen Pfirsichbaum, welcher mich an die Herrin der Quelle erinnerte. Bald würde ich ihr wieder einen Besuch abstatten.

Mein Blick schweifte über alles, bis ich am Ende die Hütte wiederfand und diese ohne zu fragen betrat. Ein alter Mann starrte mich an, während er seinen Reis aß. Ich betrachtete den alten Mann, bevor ich einfach sagte:

„Ich will Unsterblichkeit.“

Er hob eine Braue und aß gemütlich weiter, während ich den Tisch umrundete. „Wie werde ich unsterblich?“

„Pff…“, lachte der alte Mann und hob das Gesicht. Sein grauer Bart war meterlang, während seine Kleidung an seiner schlaffen Haut hing. „Ein junger Mann wie du sucht?“

„Nun. Mein Vater…“

„Dein Vater?“, fragte er und kratzte sich. „Wieso schickt er dich?“

„Weil er viel zu tun hat.“, meinte ich schnell, doch der Eremit schüttelte nur den Kopf und sprach: „Man sollte die Wünsche eines Mannes respektieren.“

Ich fluchte und fauchte kurz, bevor ich wieder aufsah: „Welchen Wunsch? Er will leben.“

„Dann wäre er selbst gekommen. Wer am Leben hängt, würde alles tun, egal wie dumm und verrückt es ist. Doch niemand würde seinen eigenen Sohn schicken.“, erklärte der Eremit und aß noch etwas. „Setz dich Junge.“

Ich schnaubte, doch gehorchte ich dem alten Mann. Vielleicht würde er mir doch noch etwas geben. „Ich brauche es wirklich.“

Der Eremit zupfte seinen Bart leicht. „Ein Dämon, der nach Unsterblichkeit sucht, obwohl er sie besitzt. Es ist paradox.“

„Mein Vater…. Ist schwach.“

„Schwach?“

„Er ist verliebt.“, meinte ich schnell und schloss die Augen. „Wenn er diesen Trank trinkt, wird es ihn nicht töten.“

Der Mann lachte heiser. „Nun. Die Liebe bewirkt manchmal wundersame Dinge. Sie schenkt einem seelenlosen Wesen eine Seele.“

Ich hob eine Braue, doch er redete einfach weiter: „Sieh Junge. Dein Vater hat sich längst abgefunden mit seinem Schicksal. Er heißt es willkommen.“

„Wieso sollte man das?“

„Nun. Wahrscheinlich hat ihn etwas getrieben, was er jetzt zurückerhält. Gräme dich nicht mein Junge. Du bist erwachsen und stark. Dein Vater benötigt deine Hilfe, aber du wirst ihn nie retten können, da er nicht gerettet werden will.“

„Das stimmt nicht…“

„Belüg dich nicht selbst. Hier geht es mehr um dich, als um ihn. Du hast meinen Bann durchbrochen. Ihr Dämonen wart schon immer anders, aber ihr wolltet auch immer eure Eltern übertreffen, doch dies ist nicht mehr möglich. Zu Stolz seid ihr geworden. Ich lebe hier draußen, abgeschieden von allen, da ich selbst einst vor mir erschrak. Wie lange hat dein Vater noch?“

„Nicht sehr lange.“

„Dieser Trank würde Jahre benötigen um fertig zu werden. Aber denk daran, es könnte besser sein, über seinen Schatten zu springen und dafür noch die Letzte Zeit mit denjenigen zu verbringen, die einem am Herzen liegen.“

Ich seufzte und sah zur Seite, während er nur dumm grinste.

„Des Weiteren wird der Trank sehr überschätzt. Er verlängert das Leben, aber ob es erträglicher ist, ist eine andere Sache. Sie würde nicht deinem Vater helfen. Wenn du ihm helfen willst, erkunde seine Vergangenheit und hilf ihm. Doch lass ihm seine Entscheidung. Wir leben in einem Kreislauf und kehren irgendwann zu ihm zurück. Egal wie groß wir waren oder wie mächtig. Vor den Göttern sind wir Nichts.“

 

Beleidigt zog ich von dannen. Gewiss könnte er recht haben, doch ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass mein Vater sich für den Tod entschieden hatte. Nein, das wollte ich wirklich nicht. Er sollte bei mir sein, bei mir und Izayoi.

Ich seufzte. Ich war wirklich egoistisch, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte doch nur vielleicht ein wenig dieses Beisammen sein ausprobieren. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken daran, dass mir die Hände gebunden waren.

Oder könnte ich Tensaiga in dem Moment nutzen?

Stimmt, Tensaiga war mächtig und vielleicht könnte ich meinen Vater retten?

Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.  Warum hatte ich nicht daran gedacht? Dieses Schwert… ich musste meinen Vater nur genug lieben, dann würde ich ihn von den Toten retten können!

 

 



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