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Das leise Flüstern des Schnees

(Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)
von

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Nur du alleine (Inu no Taisho)

Es hatte mich sehr schockiert, zu erfahren, dass dieser dumme Takemaru seine Spielchen weitertrieb. Er hatte Izayoi meine Ländereien gezeigt und ihr mein düsteres Geheimnis verraten.

Aber woher wusste er davon?

Wie konnte es sein, dass er an diese Informationen gekommen war? Mein Herz war unruhig, während meine Liebste mich in ihre Arme nahm und erkundete. Ich ließ es zu und versuchte die Berührungen zu genießen, doch es fiel mir sehr schwer. Wer war dieser Mann nur, dass er wusste, wie ein Inugami entsteht und dass ich einer war? Es gab auch andere Wege, aber ich hatte das Gefühl, dass er sich informiert hatte… War er vielleicht ein Nachfahre dieser Familie, der ich einst gehört hatte? Etwas der Art musste es sein, da nur die Familienmitglieder dieses Geheimnis kannten und die Familien untereinander heiraten. Dazu kam, dass ich doch sämtliche ausgelöscht hatte oder?

Unmöglich, ich hatte sie alle getötet in meinem tiefen Hass. Aber was war, wenn es doch noch jemanden gegeben hatte, den ich übersehen…hatte. Nein, damals hätte ich niemanden übersehen. Jeden hatte ich kaltblütig ermordet.

Ich wusste, es musste etwas mit meinem früheren Leben zu tun haben. Bevor ich zum Inugami geworden war, doch was war es nur?

Ein unruhiger Traum befiel mir, sie hatte es geschafft, mich zum Schlafen zu drängen.

Mein Traum handelte von einem weißen wilden Hund, der Frei herumraste. Über Berg und Tal. Er war ein freies Tier, war ich das gewesen?

Eine Stimme in der Ferne und schon drehte ich um und rannte zurück. Meine Pfoten trugen mich schneller und schneller, bis ich an einer Hütte im Wald ankam. Eine düstere Aura umzog sie, doch ich tapste freudig darauf zu. Vergnügt sah ich zu, wie die Tür geöffnet wurde und ein freundliches Gesicht mich anstrahlte.

„Da bist du ja, mein hübscher.“, flüsterte die Frau. Ihre Augen schimmerten leicht grün und ihr schwarzes Haar war auf dem Rücken zusammengebunden. Sie trug hübsche Gewänder in grün, die davon zeugten, dass sie nicht arm war. Begeistert hüpfte ich hin und her, als sie mir einen Napf mit Essensresten hinstellte, wie sie es jeden Tag tat. „Guten Hunger.“

Ich bellte und schob meine Schnauze in den Napf. Begeistert über die Fleischreste, fraß ich schnell alles auf, bevor ich wieder hochschaute, auf sie zu lief und ihr die Hände abschleckte.

„Ihh… hihi, du bist mir einer.“ Ihr Lachen erfüllte mein Herz und ließ meinen Schwanz ganz aufgeregt hin und her wedeln.

Sie kam runter und ich rieb mein Gesicht an ihrem. Ich war ganz aufgeregt. „So ein feiner Hund. Du gehörst nur mir, verstanden?“, meinte sie und streichelte mein Gesicht immer weiter.

„Liebste, was höre ich da?“, fragte ein Mann leicht grimmig hinter ihr. Er betrachtete sie eingehend, während sie mich durchkraulte.

„Er ist ein Hund, stell dich nicht an. Er beschützt doch unser Hab und Gut. Jeder braucht da Dankbarkeit.“

Er seufzte und schüttelte nur den Kopf: „Er könnte uns noch besser schützen.“

Sie schluckte hörbar und sah mich traurig an, bevor sie zu ihm sah: „Es ist nicht nötig. Wirklich nicht…“, meinte sie und küsste meine Stirn. „Auch so reicht es. Er ist ein sehr großer starker Hund.“ Noch ein Knuddeln und ein Streichen, dass ich begeistert entgegennahm. „Wuff!“

„Ja, feiner Hund.“

„Überlege es dir, du könntest ihn kontrollieren.“

„Wir leben hier sicher.“, meinte sie nur und streichelte mich wieder. „Lass uns die Tradition nicht weiterführen.“

„Du magst ihn sehr? Mehr als mich?“

Sie kicherte: „Nun ich mag ihn sehr, er ist ein guter Hund und seiner Herrin treu… Doch ich will den Schritt nicht wagen…“

„Dann suche ich einen aus dafür, wenn es nicht dieser sein soll.“, brummte er und starrte mich an. „Auch wenn es mit ihm weitaus leichter wäre.“

Ich hörte Kindergeschrei im Hause. Wie viele es wohl waren?

 

Die Tage vergingen, bis ich auf einmal ein Jaulen vernahm. Unsicher trugen mich meine Füße um das Haus, wo ein Käfig stand. Ein wilder Hund bellte und kläffte. Unverständlich für meine Ohren. Er knurrte laut.

„Wo bist du?“, fragte meine Herrin. Ich bellte jedoch einfach nur den Käfig an. Sie kam langsam herum geschlichen zu mir. „Da bist du ja.“

Sie streichelte meinen Kopf. Brav machte ich Platz und bellte noch ein wenig. „Den hat also mein Liebster mitgebracht. Er ist laut und wütend…“, murmelte sie, während ihre Hand auf meinem Kopf leicht zitterte. „Wieso muss er es nur weiterführen? Gegen wen führt er seinen Groll? Gegen die Männer im Dorf oder hat er einen Auftrag?“

Ich blickte fragend auf, doch sie schüttelte nur den Kopf: „Es wird alles gut, denn du bist bei mir.“ Sie kniete sich neben mich und streichelte meinen Kopf. „Gleich gibt es feines Essen. Versprochen. Dir wird nie so etwas geschehen, wie diesem armen Wesen…“

Ihr trauriger Blick brannte sich in mir ein. Auch wenn ich ein Tier war, spürte ich, dass etwas geschehen würde. Unsicherheit machte sich in mir breit.

Dann noch ein paar Tage später sah ich den Herrn. Er prügelte den Hund. Jaulend und winselnd verzog ich mich schnell. Wollte er ihn züchtigen? „Komm rein.“, meinte meine Herrin mit zittriger Stimme und zog an meinem Fell, bis ich ihr folgte und ins Haus kam. Normal war ich nie hier drin. Es war schön warm. Ein Feuer brannte. Auch sah ich kleine Kinder, die freudig hin und her liefen. Ich bellte einmal. Sie blieben stehen und kamen sofort zu mir gelaufen. Sie hatten das Herz meiner Herrin und drückten und knuddelten mich. Es fühlte sich gut an, während ich leise das Jaulen des wilden Hundes vernahm. Er war bestimmt böse gewesen… Er war pechschwarz… Mich hatte man nie bestraft, sie hatte mich damals aufgelesen, als ich verletzt gewesen war und gerettet vor dem Tod.

„Hier dein Essen!“, meinte sie zärtlich und stellte mir einen Napf hin, den ich glücklich leer putzte: „Bitte beschütz mich immer.“

Ich hob die Schnauze aus dem Napf und jaulte einmal als Antwort. Sie lächelte und streichelte meine Schnauze. „Feiner Junge. Ich verlasse mich darauf.“ Meine Herrin war die schönste Frau, die ich haben könnte. Sie war so gut zu mir und so liebevoll, ich würde sie immer schützen. Immer, egal was ich dafür tun müsste…

Tage später schlich ich um das Haus herum. Der Hund jaulte in seinen Käfig. Erschrocken bellte ich. Er steckte in der Erde und nur der Kopf sah raus, während ein Napf dastand, an den er nicht rankam. Er bellte und knurrte. So wütend. Fiepend ging ich etwas nach hinten. Obwohl er eingegraben war, machte er mir Angst.

„Husch, was willst du hier?“, schimpfte der Mann meiner Herrin und schubste mich zur Seite. „Der gehört mir.“

Jaulend rannte ich zu meiner Herrin, die auf einem Stein saß. Ein Vogel hockte auf ihren Finger und zwitscherte sanft. Meine Herrin mit dem großen Herz… Ich ging vorsichtig zu ihr und schmiegte meinen Kopf auf ihren Schoß. Ewig würde ich an ihrer Seite sein. Ich würde sie vor allem beschützen!

Es vergingen weitere Tage, bis ich auf einmal ein nur noch sehr klagendes jaulen vernahm. Ich rannte schnell hinter das Haus und sah zu, wie der Mann dem Hund den Kopf abschlug. Ich bellte laut mein Frauchen kam und fasste in mein langes Fell. Verängstigt bellte ich weiter, während der Mann den wutverzerrten toten Kopf aufhob und in eine kleine Truhe legte. Ängstlich sah ich zu, während er an uns vorbeiging. Ich presste mich an meine Herrin aus Angst. Was hatte dieser Mann getan? Würde er mir auch?

„Alles gut. Er tut dir nichts, versprochen…“

„Vergiss nicht, dass wir Inugami Mochi sind.“

„Werde ich nicht, doch lass mir meinen Hund…“

Er seufzte. „Ich habe jetzt diesen. Einer sollte genügen. Doch halte ihn fern von mir. Wir werden sehen, wer unserer Familie besser dient.“

„Gegen wen hegst du nur solchen Hass?“

„Das würdest du nicht verstehen.“, meinte er eiskalt zu ihr, bevor er von dannen schritt. Sie seufzte und streichelte meinen Kopf.

„Ich liebe dich mein Hund. Versprochen, ich beschütze dich vor ihm…“

Sie weinte, daran konnte ich mich entsinnen. Achtsam leckte ich über ihre Wangen und schmiegte meinen Kopf an sie. Dankend umarmte sie mich, bevor sie mich wieder ins Haus mitnahm. Sie tat es sehr häufig. Als ihr Mann nicht heimkam, durfte ich auch bei ihr schlafen. Die Kinder fanden es auch schön und pressten sich alle an mich. Glücklich schlief ich ein und vergaß das Schreckliche. Das war das gute an mir, ich vergaß es schnell.

Es verging bestimmt ein Monat, bevor der Mann wiederkehrte. Ich hatte mich daran gewöhnt im Haus zu liegen. „Bereite den Schrein, Frau.“, befahl er und zog sie etwas unsanft vom Bett. Ich knurrte, doch sie hielt nur die Hand hoch.

„Schon gut, kleiner.“, meinte sie und verließ den Raum. Der Mann starrte mich wütend an. In der Hand die Truhe voll mit Dreck.

„Wag es nicht noch einmal, dreckige Töle. Ein Tier sollte keinen Menschen begehren.“ Er trat nach mir und beförderte mich aus seinem Bett, bevor ich jaulend aus dem Haus rannte. Geschwind rannte ich zu meiner Herrin, welche einen schönen kleinen Schrein aufstellte. Neugierig beobachtete ich sie und bellte.

„Du willst wissen, was ich da mache? Ich stelle einen Schrein für einen Inugami auf. Er wird unser Haus schützen…“, meinte sie leise, bevor sie mir über den Kopf streichelte: „Nein, du beschützt uns… Mein Mann beschwört einen Inugami, der für ihn Gräueltaten vollbringen soll, so sollte ich es formulieren.“

Fiep? Machte ich und legte den Kopf schief, bevor sie weitersprach: „Bitte bleib immer bei mir… Ich will dich beschützen vor ihm… Manchmal können wir unsere Wurzeln nicht vergessen, so wie mein Liebster…“

Ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß, den sie sanft streichelte: „Wieso nur… einen so bösen Hund… Was ihn wohl bedrückt?“ Sie zog meinen Kopf hoch und küsste meine Stirn. „Wenn das Monster, dass er ruft zu gefährlich ist, lauf weit weg und vergiss mich…“

Sie weinte wieder. Ich schüttelte mich. Ich würde nicht gehen. Stramm setzte ich mich hin und bellte.

„Mein Beschützer. Dich haben die Götter mir geschickt. Ich liebe dich, mein hübscher.“

 

Tage später hörte ich dann Singsang von dem Mann und meiner Herrin. Sie besangen einen Schrein. Neugierig lauschte ich den merkwürdigen Klängen. Der Geruch des Hundes verpestete meine Nase. Es stank fürchterlich und es schien immer düsterer zu werden. Ein Unwetter würde aufziehen. Ich blickte hoch, doch da war nichts. Was hatte das nur zu bedeuten? Etwas in mir schrie, ich sollte laufen soweit ich konnte, doch ich würde sie nicht alleine lassen!

Dann sah ich es. Die Aura wurde fester und stabiler. Etwas Schwarzes und Dunkles machte sich breit, was mich zu Tode ängstigte. Ich wollte zu ihr, doch meine Beine waren wie gelähmt. Es erhob sich und der Mann schien siegessicher.

„Ich bin dein Herr. Diene mir.“, sagte er zu dem Geschöpf, was noch etwas waberte. Es hatte leuchtend rote Augen. Das Monster sah mich an, bevor es dann verschwand. Sofort rannte ich zu meiner Herrin und presste meinen Körper an sie. Der Mann sah mich wütend an. „Hau ab.“

Sie hielt den Arm um mich. „Lass das bitte… Wieso tust du nur so etwas?“

„Du wirst schon sehen, ich führe unsere Familie wieder auf den richtigen Weg.“

Sie seufzte und drückte mich noch, bevor ihr Mann ging. Es war nicht das letzte Mal, dass ich diesem Monster begegnete. Anscheinend streifte es wie ich viel umher, bis mich eines Tages ein Schlag traf.

Nach einiger Zeit wachte ich auf und jaulte, als ich bemerkte, dass ich aus dem Loch nicht rauskam. Ein Käfig war um mich herum und Angst machte sich in mir breit. Ich jaulte und schrie, bis meine Herrin angerannt kam. Sie weinte.

„Lass ihn! Du hast einen!“

„Der reicht mir nicht. Er verdient es!“

„Was sagst du da?“, sie rannte zum Käfig und zerrte daran, doch er packte ihr Haar und schleuderte sie weg. Sie schrie und weinte und ich wurde wütend. Er sollte meiner Herrin nichts tun. Ich hatte ihr versprochen sie immer zu beschützen. Lass sie! Wütend bellte ich und musste ansehen, wie er sie schlug. Ich bleckte die Zähne und ließ ein tiefes kehliges Knurren ertönen.

„Du dreckige Schlampe hast das Bett mit diesem Hund geteilt! Ich bin dein Mann, lerne es! Ich werde aus ihm etwas Mächtiges machen!“

Mein Herz füllte sich Tag für Tag mit Hass. Es war nicht der Hunger, der mich wütend werden ließ, sondern das Geschrei und Gejaule meiner geliebten Herrin. Sie versuchte mich oft zu befreien, während ich schwächer wurde und er verprügelte sie. Ob er damals es merkte? Er ging immer weiter, sie vor meinem Käfig zu missbrauchen und mich gehässig anzustarren.

„Das hättest du gerne getan, habe ich Recht? Sie ist meine Frau.“

„Hör auf… Bitte…“, schrie sie, während er ihr immer mehr wehtat. Mein Herz schmerzte. Ich wollte ihn zerreißen. Er sollte sterben. Ich fletschte die Zähne und versuchte mich freizukämpfen. Mein Körper wurde von der Erde zerdrückt, auch wenn ich nach und nach mich mehr bewegen konnte, da mein Körper ausmergelte. Doch es war mir egal. Ich hatte versprochen sie zu schützen und jetzt sah ich so etwas. Liebste Herrin. Sie weinte nur noch und war übersät mit Flecken und Wunden. Wieso half ihr keiner? Bitte helft ihr. Bitte! Mein Leben ist mir egal, aber rettet meine Herrin!

Ich jaulte und bellte fürchterlich, bis mein Hals so trocken war, dass ich keinen Ton mehr herausbrachte. Doch ich schrie und betete, bis eines Tages er den Käfig öffnete und sein Schwert hob. Erschrocken blickte ich auf das silberne Monster, welches mit einem Hieb meinen Kopf abtrennte und mich in diesem einsperrte.

Es wurde dunkel und dann laut. So viele Leute. Ich suchte meine Herrin, doch ich fand sie nicht. Es war so laut und quälend. Wieso war ich gefangen? Ich wollte bei ihr sein! Herrin! HERRIN! ICH KOMME UND WERDE SIE ALLE TÖTEN! TÖTEN! TÖTEN! ICH WILL IHN ZERFLEISCHEN! TÖTEN! QUÄLEN! TÖTEN TÖTEN TÖTEN TÖTEN! ICH SCHLAG IHM DEN KOPF AB! ER SOLL STERBEN! NEIN ICH BEGRABE IHN WIE MICH UND QUÄLE IHN ZU TODE! TÖTEN TÖTEN TÖTEN TÖTEN!

Als er mich dann ausgrub, wollte mein Geist nach ihm schnappen. Ich wollte TÖTEN! TÖTEN! Mein Hass war so groß. Er hatte meiner Herrin geschadet! TÖTEN! TÖTEN!

Wir kehrten heim, wo ich in einen Schrein gestellt wurde. Erst als ich ihre Stimme vernahm war ich etwas beruhigter, doch sie klang so krank und schwach. TÖTEN! TÖTEN! Mein Kopf schrie. Ich würde ihn töten. Das wusste ich! TÖTEN! TÖTEN! Nichts anderes! Meine Herrin, ich beschützte dich. RUFE MICH!

„Toga…“, hörte ich ihre Stimme sagen. Nein, sie sagte es nicht, sie dachte es. Es war ein schöner Name. Ich knurrte, als ich spürte, wie meine Seele aufstieg und eine neue Form annahm. Dort stand ich vor den betenden Geschöpfen. Mein Körper war groß wie der eines Menschen. Ich berührte mein Gesicht, das eines Hundes. Meine Haut weiß. Sie blickte mir in die Augen und weinte.

„SO IST ES GUT!“, freute sich der Mann neben ihr. „TÖTE! TÖTE für mich!“

Mein Blick wanderte zu ihm und zu seiner Frau, bevor ich meine Zähne fletschte. „Niemals.“

Überrascht über meine Worte erstarrte der Mann, aber auch ich war verwundert. Ich konnte sprechen? Ich versuchte es weiter: „Du hast meine Herrin verletzt. Ich töte nicht für dich. Ich töte dich.“

Sie weinte und rutschte ängstlich zurück.

„Du musst dann erst meinen anderen Inugami töten. Gehorche mir.“, sagte er weiter und fühlte sich sicher. Ich wollte angreifen, spürte dann aber die andere Aura und sprang im letzten Moment weg. Das Monster. Wir waren Monster. Der schwarze Hundemann machte sich groß vor mir und griff mich an. Ich wehrte seine Angriffe mit bloßen Händen ab. Ich brauchte kein Schwert wie er. Ich sprang zurück. DIESE KRAFT DIESE MACHT! TÖTEN! Meine Knochen knackten, während ich zu einem weißen Hund wuchs und jaulte. Der schwarze tat es mir nach, doch er war um weiten kleiner. Wütend stürzte ich mich auf ihn und zerfleischte ihn. TÖTEN! Rief es immer wieder in meinem Kopf, während ich ihm die Kehle durchbiss. Der Mann bewegte sich in meinem Augenwinkel. Ich ließ den toten Inugami fallen, während er zu meiner Herrin ging.

„Hör auf. Sonst töte ich sie!“, knurrend stürzte ich vor. Schnell schlug ich ihm mit meinen riesigen Pranken den Kopf ab, dabei wollte ich ihn doch eigentlich zu Tode quälen. Ich keuchte und nahm eine menschliche Gestalt an. Blut war überall an meiner Haut und meinem weißen Fell. Ich starrte die Frau an. Meine Herrin.

„Herrin…“, hauchte ich. Sie hockte auf dem Boden bespritzt von all dem Blut. Sie zitterte und ihre Augen waren aufgerissen. Vorsichtig kniete ich vor ihr nieder. „Du bist sicher.“, meinte ich leise und streckte meine Hand nach ihr aus. Sie weinte und starrte mich an. „Weine nicht mehr Herrin…“, bat ich sie.

Sie brach in Tränen aus und umarmte meinen Körper. Es fühlte sich gut an: „Ich konnte dich nicht beschützen, es tut mir so leid.“ Sie weinte laut und zitterte an meiner Brust. „Es tut mir so leid!“

Ich strich über ihren Kopf. „Alles gut, ich beschütze dich immer, versprochen.“ Ob es normal war, dass ich so viel Kontrolle hatte?

Sie blickte traurig auf und dann zu den Leichen. „Ja…“, meinte sie leise und presste mich wieder an sich. „Mein treuer Hund. Nur du allein bist wichtig. Du musst mir helfen.“

Ich sah sie interessiert an und strich ein paar Tränen aus ihren Gesicht. Danach hatte ich mich gesehnt. All die Zeit hatte ich gewünscht mich bedanken zu können. „Alles. Alles tue ich für meine Herrin. Niemand tut meiner Herrin weh. Ich töte jeden, der es versucht.“

Sie seufzte. „Ich will, dass du alle Inugami Mochi tötest.“

Ich riss leicht überrascht meine Augen auf. Mein Körper fühlte sich so ungewohnt an.

„Es sollen keine Tiere mehr gequält werden. Bitte zieh aus und beseitige diese Inugamis und ihre Halter. Diese Armen in Wut geschaffenen Wesen, die keinen Frieden finden. Bitte, hilf ihnen.“

Sie küsste meine Schnauze, die noch vom Blut verklebt war. „Dann kehr zu mir zurück. Ich warte auf dich, versprochen. Mein Geliebter treuer Hund. Danke, dass du mich gerettet hast, wo ich dich nicht retten konnte.“

In ihren Augen sah ich tiefe Traurigkeit. Ich wollte sie ihr nehmen und ihr Dienen. Ich wollte ihre Bitte erfüllen. Sie von ihren Ketten befreien.

 

Eifrig erfüllte ich meine Pflicht und löschte einen nach dem anderen aus, bis ich der Meinung war, dass es alle waren. Immer wütender war ich geworden, als ich sah, was man den Hunden antat. Ich rächte alle. Ich rettete sie.

Dann kehrte ich heim. Es waren einige Jahre ins Land gezogen. Ich schritt zu der Tür. „Herrin.“, verlautete ich. Meine Gestalt schien dem eines Menschen gleich. Ich hatte geübt. Ich liebte meine Herrin und sie sollte mich nicht fürchten. Doch als ich eintrat fand ich eine verlassene Hütte vor. Auf dem Boden roch ich Blut und entdeckte verweste Knochen. Ich zitterte. Es war das Blut meiner Herrin. Sie war ermordet wurden. Meine Hand berührte die Knochen. Jemand hatte ihren Kopf abgetrennt. Ich nahm den Schädel in den Arm und strich über das Geschöpf. Meine Liebste Herrin. Ich spürte die Seele darin.

Ein Blick in einen Spiegel verriet mir, dass meine goldenen Augen immer mehr blutrot anliefen und mein Gesicht sich verzerrte. Nichts blieb an Menschlichkeit zurück. Das wütende Hundegesicht kehrte zurück. Sie sollten sterben, alle sollten bezahlen. Meine Herrin mit dem warmen Herz. Jedes Tier hat sie geliebt. Ich werde euch alle TÖTEN! TÖTEN! TÖTEN!

„Ich räche dich!“, sagte ich in ihr Ohr. „Meine Herrin.“ Meine Füße trugen mich über viele Felder, während ich in meinen Armen ihren Schädel hielt und fest an mich presste. Ihr sollte alle sterben. Jeder von Euch.

Ich fand nach langem Suchen den Mörder. Es waren Banditen. Ich zerriss und zerfetzte sie, doch ich spürte, dass sich welche abgespalten hatten. Meine Füße trieben mich. Ich räche dich, ich erlöse dich von deinem Leid. Das Blut spritzte und mein Geist wurde wütender, bis es mir begegnete. Das Schwert So’ounga. Es war was es war. Ein Schwert der Rache. Viele kämpften. Ich mischte mich unter die Menschen und Dämonen und ergriff das Schwert. Es versuchte mich nicht zu übernehmen.

„Du willst auch Rache? Tränke mich in Blut und ich diene dir.“

„Verstanden.“, sagte ich nur, bevor ich meinen verlängerten Arm schwingen ließ. Wir gehörten zusammen. Ich zerfetzte alle von diesem Schlachtfeld, bevor ich zu lachen begann. Immer mehr tötete ich, bis ich vergaß, wieso ich tötete.

Bis ich dieser Miko eines Tages begegnete. Genau, so war es gewesen. Dort saß sie, umringt von Tieren. Ich steckte das Schwert weg und starrte sie wutentbrannt an.

„Was trägst du da?“, fragte sie und deutete auf den Schädel. Überrascht hielt ich inne und löste ihn.

Ich legte den Kopf schief: „Meine Herrin…“

Sie stand auf und kam auf mich zu. Ich wich zurück vor der heiligen Macht, die sie ausströmte. Ihr Blick war sanft. Sie wollte mich töten oder?

„Gib ihn mir bitte. Ich sehe, was ich tun kann.“

Vorsichtig reichte ich ihn ihr. Sie ähnelte meiner Herrin, vielleicht… Ein Geist stieg auf von dem Schädel. Sie reinigte ihn. „Lass sie gehen.“

„Ja…“, hauchte ich und sah zu dem Geist.

„Es ist gut, mein Hund. Du warst ein braver Hund, aber jetzt sei frei.“, flüsterte ihr Geist an mein Ohr. „Wir sehen uns bestimmt wieder!“

Dann ging sie. Die Miko löste sich von mir. „Finde deinen Weg, doch solltest du je einen unschuldigen Menschen anrühren, werde ich dich töten und du wirst ihr nicht folgen können.“

„Wie kann ich es?“

„Ich kann es dir nicht sagen.“

Danach war sie gegangen. Ich hatte sie tatsächlich vergessen gehabt. Wofür kämpfte ich? Ja… ich beschütze sie. Alle. Herrin, ich bin dein Rachegeist, auch wenn ich frei bin, werde ich alle wie dich retten. Ich beende alles. TÖTEN TÖTEN. War mir den alles Recht, um weiter töten zu können?

 

Ich riss die Augen auf und keuchte. „Liebster, hast du schlecht geschlafen?“

Ich starrte sie an, bevor ich die Augen wieder schloss. „Ich habe mich an etwas Altes erinnert, meine Liebste.“

Sie sah mich verwirrt an, während ich leicht lächelte. „Es ist alles gut, wie es ist. Ich brauche nur dich alleine.“

„Liebster? Was meinst du?“

Ich schüttelte nur den Kopf. Wer wusste, ob sie nicht ihre Widergeburt war und sie mich jetzt schützte und rettet aus meiner Dunkelheit. Es wäre ein schöner Gedanke. Das hatte ich lange vergessen. Oder hatte ich es verdrängt? Jetzt wusste ich, was mir mein Seelenheil brachte.

„Ich liebe dich. Ich werde dich auf ewig beschützen.“

Sie kicherte: „Das weiß ich doch.“ Ihre Hand strich sanft über meinen Kopf. „Sag das nicht immer.“

„Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.“ Genau, das Töten verschwand immer mehr. Jetzt durfte ich endlich lieben und bei meiner Liebsten sein. Es hatte ewig gedauert, doch jetzt war ich hier. Es war mir egal, was mit mir geschah. Ein Monster hatte ein Monster geschaffen. Meine Herrin, ich werde mein Leben jetzt leben, dass du versuchtest zu schützen. Ich werde frei sein.

 

 



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