Zum Inhalt der Seite

Zwei Tiere in Ionia

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 14 - Feuerwerk

...Im Hotel erkundigten wir uns an der Rezeption wann das Fest beginnen würde. Wir erfuhren, dass der Mond von der Placidium aus um genau 18:30 über den Baumkronen zu sehen sein würde und das Fest mit einem Feuerwerk eingeleitet wird. Um Mitternacht - wenn der Mond am höchsten steht - ist wieder eins. Das Fest dauert die ganze Woche an, obwohl der Blutmond nach wenigen Tagen wieder weg ist.

 

Auch das Hotel war für den Blutmond geschmückt. Wir saßen erstmal nur im Zimmer rum und warteten. Als dann die Zeit kam, machten wir uns fertig und zogen uns an. Bastet machte mir Locken und sie machte sich ihre Haare so, wie sie sie in Shurima immer getragen hatte. Eine Strähne ließ sie locker an der Schulter runter hängen und machte zwei goldene Perlen drum, um sie vom Rest abzutrennen, da sie danach normal weiter verlief. Sehr schlicht, aber sie wollte etwas Heimisches. Noch die Perlenketten und wir waren fertig.

 

Um sechs klopfte es an der Tür. Ich öffnete und Yi stand davor. Ohne seinen einzigartigen Geruch hätte ich ihn nie erkannt, weil er den Helm nicht auf hatte! Er hatte langes, dunkelbraunes Haar, dass hinten zusammengebunden war. Sein Grinsen war so breit und warm wie immer. Aber die Augen: Strahlend hellgrün. Sie leuchteten wirklich wie kleine Lampen. Ich glaube, ich bin offiziell gestorben.

 

,,Madame", er verbeugte sich leicht und reichte mir die Hand. Ich nahm sie lächelnd an und trat aus dem Zimmer. ,,Ihr seht wundervoll aus", sagte er. Wir bedankten uns und gingen raus.

 

Draußen vor der Tür wartete Yasuo ungeduldig und sah dann lächelnd zu uns auf, als wir raus kamen. ,,Bastet, hast du keine Begleitung?", fragte Yi mit einem frechen Grinsen. Aber sie war wie weggetreten. ,,Nein", antwortete sie, aber ihr Blick lag die ganze Zeit auf Yasuo. Ihre Augen waren ungewöhnlich groß, was mir Sorgen bereitete. ,,Darf ich dich dann einladen?", fragte jetzt Yasuo sie. Sie nickte und wurde leicht rot. ,,Dann können wir ja los", sagte Yi und nahm plötzlich meine Hand. Ich war überrascht und er erklärte mir, dass es ein Brauch sei, mit dem Partner Hand in Hand zum Fest zu gehen. Yasuo nahm auch Bastets Hand und wir liefen los. Unterwegs schmiegte sie sich immer mehr an ihn, was für sie total unnatürlich war. Ich hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken, da Yi mich kurz anhielt. Ich sah ihn wieder verwirrt an und er holte eine große Lotusblüte raus, die er mir rechts ins Haar steckte. Ich fasste vorsichtig hin und sagte: ,,Das sind meine Lieblingsblumen." ,,Ich weiß", sagte er nur und grinste. ,,Woher?", dann wurde es mir klar, ,,Yasuo?" ,,Von wem sonst?" Ich lächelte. ,,Dankeschön. Aber lass uns sie wieder einholen" ,,Ja" Wir rannten ihnen Hand in Hand hinterher.

 

Während wir liefen fiel mir auf, dass sonst kaum ein anderer Händchen hielt. Er hat mich volle Kanne angelogen! Naja, ist jetzt auch egal, stört ja nicht. Ich sorgte mich lieber um meine Schwester, was dringend nötig war. Ich lief bisschen vor, bis ich neben Yasuo stand. Ich wollte ihn gerade fragen was los war, aber dann roch ich einen Hauch von Minze. ,,Ist das Minze?" ,,Katzenminze", korrigierte er mich. ,,Du hast es also doch ausprobiert." ,,Warum auch nicht? Scheint zu funktionieren", er schaute wieder zu dem Schmusekätzchen, dass sich an seinen Arm geklammert hatte. Ich lachte leicht und wandte mich wieder meiner Begleitung zu.

 

In wenigen Minuten waren wir mit vielen anderen Leuten im Serene-Garten angekommen. Wir sahen auch Akali, Shen und Kennen, die ihre Blutmond-Kleidung an hatten. Ihre Gesichter waren endlich nicht mehr verdeckt. Akali war echt wunderschön! Shen sah mit seinem dunklen Haar und blauen Augen eigentlich echt gut aus, aber er hatte einige unschöne Narben. Und Kennen, den hätte ich am liebsten geknuddelt und nie wieder losgelassen! Ich mochte kleine, flauschige, knuffige Wesen halt.

 

Schon bald hörten wir alle von zwanzig runter zählen. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es kurz vor 18:30 Uhr war und zählte mit. Der Mond leuchtete schon eine Weile rötlich hinterm Wald hervor und als wir bei der Null angekommen waren, konnte man tatsächlich den Rand des Mondes erkennen. Wie exakt die Zeit hier ist. Alle jubelten und das Feuerwerk schoss in die Lüfte. Es war atemberaubend. Sofort wurde ich von der Feierlaune angesteckt und sprang mit den anderen hoch und jubelte mit.

 

Aus den letzten acht Raketen kamen  regelrechte Kunstwerke. Zuerst ein weiß-silbriger Drachenkopf, der uns mit gelben Augen und offenem Maul anstarrte. Es war so, als ob ich sein dröhnendes Brüllen hören könnte. Dann verblasste er wieder und ein prachtvoller Phönix breitete sich an der gleichen Stelle aus. Als nächstes war ein blauer Hippocampus (der aus der griechischen Mythologie, nicht das Seepferdchen) mit einer besonders langen und eleganten Flosse. Mich beeindruckte auch der darauffolgende Kopf eines smaragdgrünen Löwen. Seine Mähne schien sich zu bewegen. Als ich dachte, es wäre vorbei, wurden noch ganz viele Raketen mit großem Abstand auf einer Linie geschossen, die alle zusammen ein einziges großes Bild bildeten, das sich über den ganzen Abendhimmel erstreckte: Eine gewaltige, zart-violette Lotusblüte. Alle Anwesenden staunten über diesen Anblick. Als es langsam zu Boden rieselte, war der Himmel immer noch erleuchtet als wäre es Tag. Dann waren wieder der Mond und die Lampions das Einzige was leuchtete.

 

,,Kennst du die Bedeutung dieser Bilder?", fragte mich Yi. Ich schüttelte den Kopf. ,,Die ersten vier stehen für die vier Elemente. Der Drache für die Luft, der Phönix für das Feuer, der Hippocampus für das Wasser und der nemeische Löwe für die Erde. Es sind mit Absicht alles mystische Wesen, da sie unvergleichlich sind und in Ionia sehr verehrt werden. Der Lotus steht für die Magie, die alles davon beinhaltet, und gleichzeitig ein Teil von jedem Element ist" Yasuo ergänzte: ,,Natürlich ist der Lotus eine Anspielung auf den Lotus-Garten, aber das muss ja nicht jeder hier wissen" ,,Du hast ihnen also schon davon erzählt?", fragte Yi ihn. ,,Ja" Der Kleinere nickte bekennend.

 

,,Was machen wir jetzt mit Bastet?", wollte ich wissen, denn sie hing immer noch an Yasuos Arm und schien lächelnd zu schlummern. ,,Keine Sorge, der Geruch verfliegt schnell", winkte er ab, ,,Aber jetzt lasst uns feiern!" Er nahm uns alle unter seine Arme und führte uns ins Innere...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück