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Das leise Flüstern des Schnees

(Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt aber der richtige Text :)

tut mir sehr leid, mein C spinnt in letzter Zeit... hab nicht gesehen, dass es Isshun war :)
Vielen Dank, dass ihr bescheid gesagt habt :D Komplett anzeigen

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Alpha und Omega (Teil 3)

 

[Anmerkung: Izayoi, Sesshomaru und Inu no Taisho sind hier gemeinsam vertreten. Die einzelnen Parts sind untereinander abgetrennt. In den [ … ] steht der jeweilige Name, aus dessen Sicht der Text steht. ß Grund ist die chronologische Abfolge! Des Weiteren werde ich vermehrt Zitate aus dem Film verwenden. Es handelt sich um den dritten Film :)]

                              

----------------------------------------- [Izayoi]----------------------------------------

Währenddessen …

Yukiyonas Befürchtungen waren real gewesen. Die Kunde der anstehenden Geburt hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Die Soldaten positionierten sich, wenn ich meiner Amme Glauben schenkte. Sie umzingelten das Schloss, bereit für ihren Herrn und Meister in den Tod zu gehen.

Mein Herz schmerzte, während mein Kind neben mir ruhig schlief und zum Glück nichts mitbekam.

„Sie wird bald mit Eurem Mann wiederkommen.“

„Das hoffe ich wirklich. Ich hoffe sie hat es geschafft.“

„Sie ist eine fähige Frau. Verlasst Euch auf sie.“

Ein Geräusch ließ uns aufhorchen. Es waren Schritte, die sich näherten. Sie kamen von vorne. Bedrückt legte ich mich hin und atmete schwer, während die Amme mir zu nickte. „Ich sehe nach. Niemand darf diesen Ort betreten.“

Ich nickte ihr zu, bevor sie mich verließ und ich alleine in diesem Raum zurückblieb. Es verängstigte mich, da ich mein Kind nicht schützen könnte. Auch war ich von der Geburt zu sehr geschwächt, um einfach fliehen zu können. Mein Liebster, bitte beeile dich und komme zu mir. Bitte. Bitte.

„Wartet bitte Takemaru-sama.“, hörte ich die Amme leise sprechen. Also war er es, der kam. „Die Prinzessin liegt gerade in den Wehen.“ Ich lauschte ihnen und hoffte, sie würde ihn fernhalten von mir, doch dann erstarrte ich bei seinen eiskalten Worten.

„Die Prinzessin trägt nur das Kind eines Ungeheuers, darauf darf ich keine Rücksicht nehmen.“, meinte er fest. Was war mit ihm los? Wie konnte er mein Kind nur als Ungeheuer bezeichnen?

„Männer dürfen diesen Ort nicht betreten.“, versuchte sie es anscheinend weiter, doch dann hörte ich meine Amme ängstlicher fragen: „Takemaru-sama?“

Ein grauenhaftes Geräusch von Metall, das durch etwas schnitt und im Holz landete, riss an meinem Geist. Mein Herz versagt beinahe bei dem Gedanken, was er gerade getan hatte. Sie hatte nicht geschrien, doch ich hörte noch ihr leises Röcheln, als sie von uns ging. Takemaru, wieso tust du nur so schreckliche Dinge? Das du auch unschuldige tötest?

Ich stöhnte auf von dem Geräusch und rief ihn leise an. „Liebster!“, wo warst du nur? Wann kamst du? Ich keuchte und wimmerte. Ich brauchte kaum noch etwas vortäuschen, so sehr packte mich die Angst daran, dass Takemaru bald hier wäre. Was würde geschehen, wenn er entdeckte, dass das Kind schon geboren war?

 

------------------------------------ [Inu no Taisho]------------------------------------

 

Meine Füße trieben mich über den Schnee durch den dichten Wald. Sesshomaru. Hielt dich die dunkle Macht wirklich noch gefangen? Wie sehr hatte ich mir eine andere Antwort erhofft, doch sie war mir verwehrt geblieben. Was erwartete ich auch, wo ich ihm so übel mitgespielt hatte. Sesshomaru, hoffentlich würdest du eines Tages erkennen, was meine wahren Gefühle waren.

Ein wenig bereute ich unsere Unterhaltung. Ich hatte nicht einmal gewagt, ihn anzusehen, nur im letzten Moment, als ich ihn verlassen hatte. Er war starr gewesen und hatte mich mit seinen großen goldenen Augen angesehen. Hätte ich mich vielleicht anders verhalten sollen? Izayoi hatte sich so oft etwas anderes gewünscht, doch ich wusste nicht, wie ich es tun sollte. Seine Mauer war hochgezogen gewesen. Ich bereute, ihm nicht mehr meiner Zeit gewidmet zu haben. Das stechende Gefühl ihn im Stich zu lassen zerrte noch an mir, während ich mich zu Izayoi begab. Ich würde sie retten. Sie hatte am meisten unter allem gelitten. Des Weiteren erwartete mich mein neugeborener Sohn.

„Das ist unvernünftig! Wahnsinnig! Bitte denkt noch einmal darüber nach! Oyakata-sama, die Wunden die euch Ryukotsusei im Kampf zugefügt hat sind noch immer nicht verheilt!“

Das musste er mir nicht sagen, das wusste ich. Doch sie würden wahrscheinlich auch nie heilen. Die Blutspur, die ich hinter mir herzog, bewies es. Es war keine Besserung zu sehen. Vorher würde ich sterben, als das eine Besserung eintreten würde. Trotzdem war es tröstlich, dass er mich mit Oyakata-sama betitelte. Er sah also immer noch zu mir auf und sorgte sich um mich. Ja, ich war sein Meister, doch dieses Wort bedeutete viel mehr, so als wäre ich eine Art Vaterfigur. Diese Worte erfüllten mich, auch wenn es doch eine Lüge war, wenn man es auf meinen Sohn bezog.

„Ich werde sie auf keinen Fall einfach so sterben lassen!“, flüsterte ich knurrend, während ich noch schneller lief und der kleine Floh sich nur mit Mühe festkrallen konnte. Ich würde sie retten. Takemaru würde alles tun, damit ich kommen würde, auch wenn er sie dafür töten müsste. Da war ich mir sicher. Er verabscheute mich…

„Aber…“, versuchte er mich noch einmal umzustimmen, doch ich fuhr ihm dazwischen.

„Außerdem bleibt mir selbst nicht mehr viel Zeit.“

„Oyakata-sama!“

Seine Worte waren fast flehend, dabei wusste er es doch selbst. Er hatte es schon längst am Geschmack meines Blutes erkannt, dass das teuflische schwand und nur noch eine sterbliche Hülle zurückblieb. Vielleicht konnte ich mich noch verwandeln, aber das war alles. Meine Kraft schwand immer mehr. Ich würde wirklich nicht mehr lange leben, doch ich würde den Rest meiner Kraft dafür aufwenden, dass meine Frau sicher war. Yukiyona würde sie führen und hoffentlich noch lange beschützen, bis diese wieder ihre Unbekümmertheit fand. Izayoi, auch wenn es nur ein Kind war, ich hoffte es würde dich glücklich machen. Das nächste Mal verspreche ich dir, wird es noch viel mehr Kinder geben. Vertraue mir. Ich werde da sein. Versprochen.

 

----------------------------------------- [Izayoi]----------------------------------------

Zeitgleich …

„Eine Mondfinsternis, eine würdige Nacht um ein Ungeheuer zu vernichten.“, hörte ich jemanden sagen, bevor er einfach schweren Schrittes den Raum betrat und somit gegen die Regeln verstieß.

„Wer ist da?“, fragte ich vorsichtig. Eigentlich vermutete ich Takemaru, aber durch die Aufregung rauschten meine Ohren so laut, dass ich nicht mehr wusste, was eigentlich geschah. Vielleicht hatte ich mich ja auch verhört und meine Amme kehrte zurück, aber sie würde nie etwas so Böses sagen oder?

„Setsuna no Takemaru, Euer Diener.“, verlautete er schon neben mir. Der Vorhang trennte uns, doch ich sah ihn vor der Zwischenwand knien. Ich konnte nur hoffen, dass mein Kind still sein würde, bis er verschwand. Meine Angst war einfach viel zu groß, dass es sterben könnte. Mein Herz schlug laut und heftig und mein Atem ging unregelmäßig, während ich meinen Mut zusammennahm. Jetzt oder nie. Vielleicht könnte ich doch noch die Situation entschärfen und ihn überreden zu gehen. Er wusste bestimmt nicht, wie schwach mein Liebster war, vielleicht könnte ich ihn so vor allem bewahren…

„Takemaru, ihr kommt zur rechten Zeit. Sammelt die Krieger und verlasst das Schloss so schnell wie möglich. Ihr könnt es nicht mit ihm aufnehmen. Niemand kann es mit ihm aufnehmen. Niemand mit meinem Liebsten.“, verkündete ich, während sich alles in mir vor Anspannung zusammenzog. Bitte. Geh einfach. Bitte. Wenn er kam und sie ihn angriffen, würde es in einem Blutbad enden, egal wer gewinnen würde, ich wollte nie wieder Blut sehen. Mein Kind sollte nicht darin getauft werden. Es hätte ein glückliches Ereignis sein sollen.

„Izayoi-sama, ihr wisst es vielleicht nicht, aber ich habe euch stehts auf das allerhöchste verehrt. Auch dann noch, als ihr euch von einem Ungeheuer bezaubern und beschlafen liest!“, sprach er auf einmal und verwirrte mich zu tiefst. Wollte er mir vielleicht gar nichts Böses? Wollte er mir seine Liebe in diesem Moment gestehen? Ich beruhigte mich schon, als ich auf einmal etwas in mich stechen fühlte. Erschrocken riss ich die Augen auf und starrte auf den langen Holzstab, der aus mir ragte. Mein Körper krampfte. Er hatte mir in den Bauch gestochen. Der Schmerz war unerträglich, doch auch gleichzeitig, war ich froh, dass mein Sohn neben mir lag und nicht mehr in mir. Zumindest ihm würde er nichts tun.

Ein Windstoß kam ins Haus geweht und blies meine Kerze aus, während er den Raum verließ. Ich stöhnte leise und blickte zum Mond, in der Hoffnung er wäre bald bei mir. Wahrscheinlich würde unser Versprechen fürs nächste Leben schneller kommen, als wir dachten. Doch was würde mit meinem Kind geschehen? Ich krampfte leicht.

 „Meine Liebe für Euch wird immer unverändert sein.“, hörte ich ihn noch sagen, bevor ein lautes Jaulen die Mondlose Nacht durchzog. Fast wünschte ich, dass er fliehen würde, aber er würde kommen… Doch war ich noch zu retten? Ich drehte mich seitlich und zog mein Kind an meine Brust, als es auf einmal anfing zu weinen. Es war aufgewacht. Ich fürchtete das Takemaru wiederkehrte, doch schien er es zu ignorieren oder wollte er ihn dadurch anlocken, falls mein Liebster vorher bemerkte, dass ich tot war?

Was ging nur in seinem Kopf um? Wieso sprach er nur davon mich zu lieben, wenn er nicht mein Glück teilte, dass ich mit Toga hatte?

 

------------------------------------ [Inu no Taisho]------------------------------------

„Izayoi! Ich komme jetzt zu dir“, flüsterte ich jaulend im Wind, als der Mond sich verfinsterte. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt, der meine Kräfte dezimierte. War das das Schicksal, dass die Götter auserkoren hatten? Oder war das der Preis, den ich für meinen Wunsch zahlen sollte? Nun, ich würde es hinnehmen, wie es kam, aber dennoch würde ich zumindest Izayoi beschützen und ihr zur Flucht verhelfen. Heute wäre der Tag, an dem sie erkennen würde, was für ein Monster ich war, wenn ich so viele Menschen tötete. Es war beängstigend, dem Tode so nah zu sein und nicht zu wissen, was mit denen Geschah, die man liebte. Izayoi war noch jung und unerfahren. Wie würde es ihr ergehen? Yukiyona würde sie führen müssen. Trotz meiner Pläne hatte ich nie vermutet, dass es so endete. Nichts war gekommen, wie ich es erhofft hatte. Es war als würden die Götter, den Preis für mein lasterhaftes Leben jetzt einfordern, wo ich endlich verstanden hatte, was wahres Glück war.

Ich schüttelte mich leicht, bevor ich mit Schwung absprang und mich im Flug in ein menschenähnliches Wesen verwandelte. Es waren einfach zu viel Bogenschützen und Sperrwerfer. Würde ich groß bleiben, wäre ich ein zu leichtes Ziel, aber so… hatte es auch seine Tücken.

Mein Aufprall auf dem Weg im Bambuswald war immens, da ich meine Verwandlung bis zum Schluss hinausgezögert hatte, sodass Schwaden aus Sand und trockener Erde aufstanden. Dies würde mir zu einem Überraschungsangriff verhelfen, da sie bestimmt noch vermuteten, dass ich der große Hund war.

Ich zog mein Tessaiga, welches ein wenig an der Hand zwirbelte und umgriff es mit beiden Händen, als ich seine Schwere spürte. Meine Kraft war so geschwunden, dass ich es nicht mehr vermochte einhändig zu führen. Aber das hielt mich nicht ab. Ich schrie: „Kaze no Kizu.“ Und schlug mit dem großen mächtigen Reißzahn zu. Mein Schlag traf einige und schleuderte sie weg, auch wenn es eindeutig war, dass Tessaigas Macht mit meiner eingeschränkt war. Es zerfetzte sie weniger, als dass es einfach einen starken Wind entfachte und sie gegen die Mauern schlug. Oder war es mein guter Gedanke? Der Gedanke, niemanden mehr verletzten zu wollen? Konnte Tessaiga meinen Wunsch verstehen und sendete nur Schockwellen gegen die unwissenden Kämpfer aus?

Ich schüttelte mich. Das war unwichtig. Ich musste zu Izayoi! Geschwind rannte ich los und sah, wie die ersten ihre Pfeile auf mich schossen. Viele prallten ab, doch einige rammten sich in meinen Körper. Doch die Angst um sie betäubte meine Sinne und Nerven, wodurch ich einfach weiter rannte und noch einmal meine Waffe nutze und eine weitere Schockwelle über sie rammte. Dabei gelang es mir, dass neben dem Tor die Mauer einbrach. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, sprang ich durch den Mauerspalt und gelangte in den Hof meines Schlosses.

 „Izayoi, Izayoi!“, schrie ich regelrecht, auch wenn das zweite Mal schon leiser wurde. Mein Blick wanderte von purer Angst getrieben von links nach rechts, als ich bemerkte, dass auch mein Geruchssinn nachgelassen hatte. Immer schneller schien mein Verfall stattzufinden. Ich musste sie unbedingt schnell finden…

„Gut, dass du da bist, Ungeheuer.“, hörte ich Takemaru auf einmal sagen, der aus dem Haupthaus kam. „Du kommst aber allerdings etwas zu spät.“

„Was?“, fragte ich schockiert. Ungewiss darüber, was er mit seiner Aussage mir mitteilen wollte. Hatte er etwa meinen Sohn getötet? Oder welche abscheuliche Tat hatte er diesmal vollbrachen? Ich spannte alle Muskeln an, bereit zu agieren. Wofür hatte ich Tensaiga!

„Ich habe Izayoi-sama an einen Ort gebracht, wo selbst du sie nicht mehr erreichen kannst. Mit meinen eigenen Händen!“, verkündete er mir mit einem irren Blick. Mein Herz setzte aus, als ich begriff, was er dabei meinte. Er hatte sie mir genommen, weil er sie nicht haben konnte!

„Du Abschaum!“, brüllte ich aus vollem Hase mit Tessaiga in der Hand. Es hatte aufgehört zu brennen, was bedeutete…, dass es nichts mehr abzuwehren hatte. Fuchsteufelswild stürzte ich ihm entgegen, bereit auch mit einer normalen Attacke ihn niederzustrecken. Mein Herz wütete. Ich musste sie retten, solange es ging. Wie lange blieb mir?

Nach wenigen Metern, schien auch Takemaru sein Schwert zu ziehen und auf mich zuzulaufen. Es war ein Kampf Mann gegen Mann, doch im Gegensatz zu ihm, hatte ich noch etwas für das ich kämpfte und nicht nur den Groll gegen meine Art. Geschickt nutzte ich meine Erfahrung, beugte mich vor und rannte mit meinem Schwert an ihm vorbei. Ich hörte wie meine Waffe Fleisch und Knochen durchschnitt wie Butter. Zumindest war die Schärfe noch erhalten geblieben. Vor dem Haupthaus blieb ich dann stehen, um seinen Schmerzensschrei zu hören. Ich hatte es nicht vollbracht ihn zu töten. Nein, ich hatte es nicht gekonnt. Selbst Sesshomaru liebte Izayoi noch, obwohl er so böse gewesen war. Ich würde ihren Palast nicht beschmutzen.

Ich atmete noch tief durch, bevor mich meine Beine ins Haus trieben. Izayoi, ich komme dich holen. Alles wird gut. Sei unbesorgt!

 „Brennt alles nieder! Verbrennt dieses Schloss mitsamt diesem Ungeheuer, nichts darf übrigbleiben!“, schrie er hinter mir nur, kurz bevor hunderte von brennenden Pfeilen flogen und das Haus erwischten. Obwohl Schnee lag, fing alles sofort Feuer. Er musste das geplant haben, damit es so schnell brannte. Ob er auch hier heiligen Sake verwendet hatte? Wieso tat er das nur? Was hatte ich bitte verbrochen, dass er mich so hasste und dass er es an einer naiven Frau ausließ? Izayoi. Fast bin ich da!

Ein Kind hörte ich in der Ferne weinen und steuerte direkt auf den Raum zu, aus dem ich es vermutete. Mein Sohn. Er lebte und schrie und betrauerte seine Mutter. Ich bringe sie dir wieder, versprochen. Auch wenn es das letzte sein sollte, was ich tue! Ich lass dich nicht im Stich mein Sohn. Ich habe es ihr versprochen, ein guter Vater zu sein und auch wenn es nur darin besteht, dich von diesem Ort zu retten mitsamt deiner Mutter.

Ich hetzte in den kleinen Saal und sah nur loderndes Feuer. Meine Augen erfassten alles und so fand ich schnell den in Flammenstehenden Baldachin. Mein Herz setzte aus. Izayoi! Schnell begab ich mich hin und riss ihn nieder, damit er nicht mehr auf sie stürzen konnte. Zu meinem Glück stellte ich fest, dass ihr Körper unversehrt war, bis auf das Blut, welches von den Decken aufgesogen worden war. Izayoi. Was hatte er dir nur angetan? Neben ihr sah ich den kleinen Jungen weinen, während mir das Herz stehen blieb.

„Izayoi! Izayoi…“, klagte ich um den Verlust. Es schüttelte mich immer wieder. Bitte lass mich noch genug Kraft haben. Geschwind zog ich Tensaiga aus der Scheide. Es fing an zu schlagen und offenbarte mir die Kobolde, welche sie mit sich nehmen wollten. Sie war meine Frau, ich würde sie niemals mit ihnen gehen lassen. Izayoi, du kannst noch leben. Werde bitte glücklich…

 „Ich flehe dich an, Tensaiga.“, bettelte ich regelrecht das Schwert an, das immer schwächer wurde. Es musste mir helfen. Bitte. Bitte.

Wehklagend schlug ich die Kobolde nieder und hoffte auf ein Wunder, was es schon einmal vollbracht hatte. Meine Augen ruhten auf der toten Gestalt zu meinen Füßen, als ich sie auf einmal atmen hörte. Als wäre nichts geschehen, schlug sie die Augen auf, was mich hoffen ließ, dass ihre Wunden auch mit verheilt waren.

Ohne Weiteres schob ich das Schwert zurück in die Scheide und zog eine rote Kleidung aus Feuerrattenhaar zwischen Oberteil und Rüstung hervor, die ich schnell über sie legte. Sie würde sie vor dem Feuer und vor Verletzungen schützen. Mein letztes Geschenk an meine Braut. Es würde sie hoffentlich immer an mich erinnern.

Izayoi betrachtete mich mit dem Kind im Arm, bevor sie still aufstand. Wahrscheinlich brauchte sie noch kurz um zu verstehen, dass sie wieder auf Erden wandelte. Liebste, ich würde dich nicht hier sterben lassen und hoffentlich verstand sie das. Dieser Moment war so bedeutend und ließ mich kurz hoffen, als sie im Aufstehen plötzlich zur Tür sah. Die Erkenntnis traf mich, als ich dem Blick folgte. Takemaru war da. Anscheinend vertraute er nicht einzig und alleine auf das Feuer.

Meine Kraft war nur schon so geschrumpft, dass ich die einzig richtige Entscheidung traf und mein letztes Schwert, So’ounga zog. Es dürstete nach Blut und würde noch etwas bekommen, bevor ich starb. Dieses Schwert könnte ich niemanden von ihnen anvertrauen. Aber ich wusste, wenn dieses Schwert einer meistern konnte, würden es meine Kinder sein. Dieses unheilige Schwert, dessen Aura langsam mich umfing und in Form eines Drachens mich umkreiste. Machtvoll griff es nach dem Leid, das um uns herumwaberte in diesem brennenden Haus.  

„Wenn ich dich Ungeheuer mit mir in die Unterwelt reißen kann, dann sterbe ich ohne Reue!“, schrie das Monster vor mir und deutete mit dem Schwert auf mich. Ich atmete tief durch und blickte leicht nach Hinten zu meiner Frau, die dort stand und nicht ein und aus wusste.

„Du musst leben!“, befahl ich ihr streng, in hoher Erwartung, dass sie meinen letzten Wunsch akzeptieren würde, doch sie rührte sich nicht. Ihre Seele war von Leid geplagt. Wir hatten gewusst, dass es bald so weit wäre, doch niemand hätte es auf heute gelegt. Izayoi, ich liebe dich so sehr, aber ich will dich nicht mit mir reißen, schon nicht wegen unserem Sohn, der dich jetzt mehr als alles auf der Welt bräuchte. Seine Geburt wäre der Tag des Todes seines Vaters. Wie ich mir doch ein schöneres Ende gewünscht hatte…

„Geliebter!“, flüsterte sie schon fast heiser und presste das weinende Kind an ihre Brust. Ich wollte ihren Blick nicht sehen. Die Feuermauer zwischen mir und Takemaru schien noch anzuhalten, doch bald würde alles einstürzen. Ich schloss die Augen und musste nicht lange überlegen. Einen Wunsch hatte ich doch noch. Er sollte nie als halb gesehen werden, sondern als Hundedämon. Denn er war einer. Kein Inugami, sondern ein Hundedämon. Er würde stark werden und sich beweisen.

 „Inu Yasha.“, verkündete ich mit machtvoller Stimme. So sollte er heißen. Nur so. Niemand sollte je ihn als Rachegeschöpf sehen, sondern als unser Kind. Er sollte seinen eigenen Weg beschreiten und sich niemals aufhalten lassen.

„Was?“, fragte Takemaru verwirrt. Natürlich verstand er es nicht. Er sah nur noch seine Rache und den Kampf, doch… ich sah auch den Rest.

„Der Name des Kindes. Sein Name ist: Inu Yasha!“, sagte ich noch fester und atmete tief durch. Mein Sohn. Mein Stolz. Ein Kind der Liebe zwischen Dämon und Mensch. Zumindest das will ich dir schenken im Angesicht des Todes.

„Inu Yasha“, flüsterte Izayoi andächtig. Erst schien sie verwirrt, doch ich meinte, dass sie es verstand. Unser Kind war ein Hundedämon. Nichts Halbes. Er war etwas Ganzes!

„Ja, nun geh!“, befahl ich ihr ein weiteres Mal und festigte meine Position. Ich würde ihr den Rücken freihalten. Flieh Geliebte und rette dich. Dieses Monster wird dich nie wieder erreichen. Hier würde es enden.

„Ja!“ Sie schien sich gefangen zu haben. Izayoi, du bist so mutig. Bitte lebe, wie du es mir einst versprochen hast. Ich werde diesen Mann nun töten. Der, der das wahre Monster war. Nicht ich, sondern er. Er hatte dich schamlos verraten…

Ich raste vor und schlug mein Schwert gegen seins. Es war mir egal, wie schwach ich war und dass er eine reelle Chance gegen mich hatte. Ich musste ihn nur hier festhalten und meiner Liebsten die Flucht ermöglichen.

„Du wirst hier sterben!“, knurrte ich, während er nur grinste.

„Du auch. Dein Kopf ist im Feuer.“, lachte er und deutete noch auf den Hundekopf. Meinen Hundekopf.

Doch er war so dumm. In diesem Moment verstand ich, was ihn aber auch trieb, als etwas Finsteres um ihm herumwaberte. Er wusste, dass er so meinen Geist fortschickte, doch da meine Seele gereinigt war, würde es mich befreien von meinen Fesseln. Anscheinend rettete dieser dumme Mann mich im letzten Moment. So’ounga brüllte, während ich in mir spürte, wie ich verging. Ich schickte einen alles entscheidenden Schlag los, der alles einriss. Ich würde ihn mit mir begraben und ihn zur Hölle schicken!

Meine Gedanken schrie ich noch laut heraus, bevor mein Geist verging: Izayoi, du musst leben! Was auch immer passiert, zusammen mit Inu Yasha!

Nur das wollte ich. Genau das. Zeig ihm die schönen Seiten des Lebens. Ich werde euch zusehen, bestimmt. Werdet glücklich und bringt Hoffnung auf diese Welt, die doch so düster scheint. Die Welt würde sich weiter drehen auch ohne mich und dann würden wir uns im nächsten Leben treffen, einander berühren, umarmen und wieder miteinander lachen. Du hattest mir gezeigt, dass auch ein Monster einen Platz verdiente auf dieser Welt. Dank dir hatte ich gelernt, dass man nicht in Kasten denken durfte. So viel Schönes hatten wir erlebt in unserer kurzen Zeit und irgendwann würden wir diese Erinnerungen mehren. Vertrau mir Izayoi, ich werde zurückkommen, egal was ich dafür tun muss. Mein Herz gehört in Ewigkeit dir, nur dir.

Das Feuer verschluckte mich, doch es tat nicht einmal weh. Nein, es war läuternd und befreiend, während ich meine Augen schloss. Takemaru hingegen schrie. Es würde ihn mitreißen. Schon damals hätte ich erkennen müssen, dass nicht die Inugami, sondern die Halter die Monster waren. Wir entschieden selbst über unser Schicksal.

Lieber Sohn. Finde einen guten Weg. Lerne die Liebe kennen und lächle für mich mit.

Und du Sesshomaru. Finde du auch deinen Weg. Egal wie steinig er sein mag, ich weiß, du wirst eines Tages zum Daiyoukai und herrschen, doch wirst du es hoffentlich tun um alle zu beschützen, die dir etwas bedeuten. Finde Freunde. Ich glaube an dich, auch wenn ich es dir zu wenig zeigte.

Macht diese Welt zu einem besseren Ort…

 

----------------------------------------- [Izayoi]----------------------------------------

Mein Geist schien leer, als ich den verschneiten Berg mit meinem Kind im Arm hinauflief und noch einmal zum Schloss herabsah. Es brannte lichterloh. Alles verschwand und brach zusammen, nur der Gestank von verbrennen Holz und Fleisch blieb mir.

Sehnsüchtig starrte ich noch auf das eingestürzte Gebäude, doch vergeblich. Ich meinte seine letzten Gedanken zu hören, dass ich leben sollte. Es musste mir keiner sagen. Ich wusste auch so, dass mein Liebster in diesen Flammen sein Leben verloren hatte.

Dicke Tränen kullerten über meine Wangen, während tiefe Leere in mir einkehrte. Ich war alleine auf dieser Welt mit meinem kleinen Kind, während sie ihr Leben für mich gegeben hatten.

Alles hatte wie ein Märchen angefangen und doch in einem Albtraum geendet. Meine vielen Albträume am Anfang schiene mir auf einmal wie ein Wink vom Schicksal gewesen zu sein. Mein Herz stockte immer wieder und die Schluchzer übermannten mich. Hätte ich es doch verstanden und nicht den Teufel ins Haus gelassen.

Wie sollte ich nur ohne ihn sein? Ich blickte auf mein Kind. Inu Yasha. Er hatte ihn getauft. Ich mochte den Namen, egal wie trivial er war… Ich drückte ihn und das Oberteil enger an mich. Wäre er nur etwas länger geblieben. Ich fühlte mich schuldig an seinem Unheil. Hätte ich nur einmal mehr Mut bewiesen. Naiv war ich gewesen…

Ich sackte kurz ein und presste Inu Yasha noch enger an mich. Diesen weißhaarigen Jungen mit seinen goldenen Augen… „Wie kann ich nur weiter leben… wie?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
so geht dann auch gleich weiter :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SUCy
2018-04-16T09:53:57+00:00 16.04.2018 11:53
Nun ist er tot... v.v wie traurig.
Scheiss Takemaru!
Antwort von:  Kibo-kamichan
16.04.2018 12:07
leider :) aber wenn es dich freut, später wird es ein Sequel geben zu seiner Wiedergeburt ^.~


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