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Stuck in your mind

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang ist's her... Und nun wird es endlich mal wieder Zeit! ^^
Vorsichtshalber Adult aufgrund sensibler Gedanken zu Beginn. Komplett anzeigen

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Kapitel 27

Die darauf folgenden Tage gestalteten sich nicht sehr abwechslungsreich. Wir reisten von Ortschaft zu Ortschaft, durch Gegenden die nie ein Mensch je bewohnen werden würde. Ich widmete mich größtenteils meinen Gedanken, die stets hin und her schweiften zwischen der einen und der anderen Zwickmühle. So erinnerte ich mich auch wieder an den Vorfall in Konoha, kurz bevor ich aus meiner Gefangenschaft freigekommen war. Ich hatte damals wirre, bis heute für mich unidentifizierbare Stimmfetzen wahrgenommen. Ich hatte vorgehabt, Deidara danach auszufragen, doch er war verstorben. Durch Sasuke.

Etwas mehr als zwei Wochen vergingen, es sollten noch 9 Tage sein, bis ich mein Soll erfüllt haben musste. Bis jetzt hatte ich keinerlei Fortschritte bei dem Plan gemacht, Sasuke bald in Konoha auftauchen zu lassen. Immer wieder langte ich mir hinten an den Nacken, um das kleine Metallkügelchen zu erfühlen.

Es erwies sich als sehr schwer, Kontakt mit Akatsuki zu halten. Sie schickten wie versprochen nachts etwa wöchentlich einen Falken, allerdings hielt meist mindestens einer der Gruppe Nachtwache. Der erste Botenvogel erreichte mich eher zufällig genau zu meiner nächtlichen Wacht. Ich teilte ihnen mit, dass ich mich schon in die Gruppe einnisten konnte und der Falke sich aufgrund der Nachtwache in Zukunft mit äußerster Vorsicht nähern sollte. Da wir uns der Reihe nach abwechselten, sagte ich ebenfalls die nächste Nacht voraus, in der ich kontaktiert werden konnte. Selbstverständlich ohne Gewähr für diese Angabe.

Ich verhielt mich in der Gruppe ruhig, wenn nicht vielleicht zu ruhig. War stets gedankenversunken. Es störte die anderen nicht, oder sie bemerkten es wohl nicht. Wir hatten ja sowieso noch ein recht empfindliches Verhältnis zueinander. Höchstens Sasuke hätte dies auffallen können, doch ich ahnte von vorneherein, er würde mir diesbezüglich keine Probleme machen. So war er nun einmal. Von ihrem derzeitigen Antrieb hatte ich keine Ahnung. Ob sie immer noch Itachi hinterherjagten? Itachi wäre ein Grund für Sasuke, nach Konoha zurückzukehren.

Warum brachte ich es nicht einfach hinter mich?
 

Als wir einige Tage später durch das Geäst eines Waldgebietes reisten, fragte ich mich ernsthaft, warum ich es nie weiter schaffte, als die Hand in den Nacken zu legen. Ich dachte oft daran, es zu tun. Ob ich einfach umfallen würde? Es wäre nicht überraschend, wenn das Ding an mein Nervensystem gekoppelt wäre und mich ausschalten würde, als bräche mir jemand das Genick. Nur eben ohne den Bruch. Immerhin befand es sich standpunktmäßig genau dort.

Richtig, ich würde einfach umfallen und tot sein. Sasuke und die anderen wären erst einmal ordentlich verdutzt und sprachlos, doch sie würden in kürzester Zeit darüber hinwegkommen und einfach weiter das tun, was sie gerade tun wollten. Sie würden nicht zu dem Zeitpunkt, zu dem es vorgesehen war, in Konoha auftauchen. Niemand könnte mir mehr wehtun, niemand müsste mehr durch mich Schaden nehmen.

Wir sprangen mit hohem Tempo durch die Bäume. Sasuke änderte hin und wieder die Richtung. Warum, wusste ich nicht, genauso wenig, wohin. Aber das interessierte mich im Moment sowieso herzlich wenig. Meine Hand glitt an den Nacken, ich spürte das kleine glatte Metall, das - halb versunken in meiner Haut - meine Finger von der Oberfläche hob. Ich starrte angestrengt geradeaus, doch ich starrte nur ein Loch durch Sasukes Kopf hindurch. Daumen und Zeigefinger wanderten zitternd an das Kügelchen, sie konnten es jedoch nicht richtig zu fassen bekommen. Ich schaffte es einfach nicht. Es war, als weigerte sich mein Körper, obwohl ich es wollte.

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte angespannt, den Griff zu erzwingen, als plötzlich etwas Schwarzes direkt an meiner Nase vorbeischnellte. Ich erschrak höllisch, zog reflexartig die Arme schützend vors Gesicht und verlor den Rhythmus. Außer Fassung stieß ich gegen irgendetwas und nahm wahr, wie ich an einem Ast entlangstreifte und fiel. Ich spürte jemanden mich kurz packen und aus meinem Schleudern stabilisieren, mit einem angenervt klingenden Laut meinerseits fing ich mich wieder und landete etwas wacklig auf dem Boden. Sasuke kam direkt neben mir auf. Ich hatte ihn wohl angerempelt und mit mir in die Tiefe gerissen. Ich erwartete einen schnippischen Kommentar, aber er ließ nur den Blick durch die Baumwipfel schweifen. Bevor ich Karin, Suigetsu und Juugo ebenfalls zu Boden kommen sah, ertönte ein schrilles Krächzen in der Luft. Als ich daher Sasukes Beispiel folgte und nach oben schaute, flatterten einige Krähen kreuz und quer über uns hinweg. Die eine oder andere ließ erneut ihren markerschütternden Schrei von sich.

"Hier muss wohl ein Krähenschwarm nisten.", meinte Suigetsu.

"Seit wann nisten Krähen im Schwarm?"

Suigetsu warf Karin für diesen Einwurf einen eisigen Blick zu.

"Besserwisserin. Ist doch egal, wie die nisten. Fakt ist halt, da sind Krähen."

Juugo warf ein: "Ich kann sie nicht verstehen. Entweder sind sie aufgebracht, oder sie wollen uns hier nicht haben."

Sasuke betrachtete die umherfliegenden Tiere noch einen Moment, um sich dann in Bewegung zu setzen.

"Wir ziehen weiter."

Mit diesen Worten machten wir uns wieder auf den Weg.

Wir waren bereits lange unterwegs, der Wald schien kein Ende finden zu wollen. Es war ein sehr finsteres Geäst, die Wipfel ließen kaum einen Sonnenstrahl hindurch.

Es verging so viel Zeit, dass selbst mir irgendwann etwas auffiel. Ich entfernte mich von den anderen und sprang zu Boden. Sasuke und seine Begleiter bemerkten meine Aktion und hielten hoch oben in den Ästen kurz an. Ich sah mich nach einem Hinweis um, sie schienen zu kapieren, dass ich etwas entdeckt haben könnte, und gesellten sich zu mir. Als mich jemand anzusprechen versuchte - ich machte mir nicht einmal die Mühe, nachzuschauen, wer es war - griff ich zu einem Kunai und schleuderte es dort hin, wo das Herz desjenigen hätte sein müssen. Ein surrendes Flimmern war zu erkennen, wo das Messer den Körper durchschritten hatte, sämtliche Gestalten nahmen Fata Morgana-ähnliche Züge an und verglommen in der Luft. Ich ließ die Augen von Baum zu Baum schweifen. Ich erspähte etliche Krähen geordnet auf Hunderten von Ästen sitzen, mich anstarren. Eine breite, schwarze Silhouette kam von einem der Baumwipfel zu Boden herabgesprungen und hatte nicht die Absicht große Umschweife zu machen.

"Hikari."

Itachi kam auf mich zugelaufen, der Ausdruck in seinen Augen wie eh und je.

Ungläubig zog ich die Augenbrauen hoch: "I-Itachi?"

Ich glaube, er wäre in diesem Moment der letzte, den ich erwartet hätte. Es blieb ihm nicht verborgen, wie überrascht ich war.

"Die Erklärungen müssen warten, wir haben nicht viel Zeit."

Sichtlich verwirrt beäugte ich ihn, wie er ein paar Meter vor mir zum Stehen kam.

"Wir befinden uns im Genjutsu. Die anderen werden sich gleich befreit haben und nach mir suchen. Sasuke weiß, dass ich hier bin."

"Wie? Aber was ist los?"

"Beeil dich, Hikari. Du musst zum Bergschrein nördlich von hier. Du musst Sasuke loswerden und dort hinkommen, sofort."

"Was, warum, sag mir doch-"

"Ich muss weg. Die Illusion wird sich gleich auflösen. Du musst mir vertrauen. Wir müssen reden, dringend."

Ich kam nicht ein einziges Mal so richtig zu Wort, ehe ich mich versah, waren Itachi und seine Krähenschar auch schon verschwunden und ich alleine. Nach wenigen Sekunden nahm ich ein schwaches Flimmern vor meinen Augen wahr. Hektisch drehte ich mich um und sah einen zusammengesackten Suigetsu an einem Baum lehnen. Mit raschem Umblicken entdeckte ich auch Juugo in der Nähe liegen, neben ihm Karin, die sich gerade erholt hatte und aufrappeln wollte.

"Hikari, wo ist Sasuke?!", rief sie mir zu, "Wir müssen Itachi schnell nach!"

"Ja..! Ich- Ich geh' ihn suchen! Weck' du die beiden Jungs.", meinte ich perplex, doch ich musste versuchen, mir meine Verwirrung nicht ansehen zu lassen.

Mein Herz pumpte, was sollte ich tun? Itachi wirklich vertrauen? Oder war das eine Farce? Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Mein Herzschlag wurde immer lauter und pochte unangenehm in meinem Kopf. Ich schaute mich überall um, rannte anschließend zwei Baumreihen weiter. Ich versuchte wirklich, mich zu konzentrieren, um Sasukes Chakra aufzuspüren, aber ich war zu sehr durch den Wind. Zuckend erschrak ich, als er neben mir von oben zu Boden kam.

"W-wir müssen...", stammelte ich ihm zu und erntete einen prüfenden Blick.

"Alles in Ordnung?"

Ich presste die Lippen zusammen und sah kurz hinunter zu meinen zitternden Händen. Was wollte Akatsuki von mir? Hatte ich wirklich einen Fehler gemacht? Schreckliche Bilder zogen vor meinem Auge vorbei, da musste ich wieder zusammenzucken, als ich plötzlich etwas an meiner Schulter spürte. Erstaunt sah ich Sasuke seine Hand an meinen Arm legen und mich fest anschauen. Ich... Was tat er da?

Mein Schaudern verklang jedoch und ich atmete tief ein und aus. Sasuke ließ von mir ab, wandte sich zum Gehen und warf mir dabei abermals einen Blick zu. Ich fasste mir mit der einen Hand an das Gelenk der anderen und knetete es nervös. Sasuke bahnte sich seinen Weg zu Suigetsu, um ihn vom Genjutsu zu befreien, während Karin gerade erfolgreich Juugo aus seinem Schlummer geholt hatte. Ich sah hinüber zu Sasuke und betrachtete ihn nachdenklich.

Ich dachte an Akatsuki und seinen Befehl, ich dachte an Naruto, und ich dachte an das warme Gefühl, das vor einer Minute noch in mir aufgekommen war. Eingehend lagen meine Augen auf Sasuke, der mit Suigetsu gerade zu Karin und Juugo lief und mir im Laufen einen weiteren Blick zuwarf, um mich zu ihnen zu beschwören. Ich ballte die freie Faust und fasste meinen Entschluss.
 

Nachdem ich mich zu ihnen gesellt hatte, fing Sasuke direkt an: "Wir teilen uns auf und suchen den gesamten Umkreis ab. Mit Itachi als Gegner ist es zu gefährlich, sich ihm alleine zu nähern, darum gehen wir zu zweit. Mit Hikari geht es nicht mehr auf, also ist doch einer auf sich gestellt. Eine Dreiergruppe will ich nicht, sonst dauert es nur länger."

Perfekt, das wäre meine Chance. Aber wen sollte das Los treffen?

"Karin kommt mit mir.", ihr Gesichtsausdruck in diesem Moment verrieten ihre inneren Luftsprünge, doch wir alle wussten den Grund, warum Sasuke sie mit sich nahm, "Wer von euch dreien zieht alleine los?"

Suigetsu wollte sich schon entschlossen wie immer anbieten.

"Ich mach's.", meinte ich rasch, bevor noch irgendeine Diskussion aufkam.

Ich sah Sasuke an, er erwiderte mit seinem stets unlesbaren Blick. Ich spürte skeptisch dreinschauende Augen auf mir und ahnte bereits, was Juugo davon hielt. Ja, es war schon verdächtig, vor allem aus deren Sicht.

"Willst du sie wirklich-", kam es von Karin an Sasuke, doch sie wurde von ihm unterbrochen.

"Solltest du ihm begegnen, musst du in der Lage sein, uns darüber zu informieren. Oder im schlimmsten Fall, abhauen und entkommen."

Seine Frage war: Schaffst du das? Traust du dir das zu? Ich nickte lediglich und richtete den Blick gen Himmel. Es dürfte gerade um die Mittagszeit sein, die Sonne schien mir durch die dichten Wipfel der Bäume entgegen. Das Glück war auf meiner Seite, denn um Richtung Norden zu gelangen musste ich mich einfach nur umdrehen und zulaufen. Es war nicht einmal fragwürdig oder suspekt, das zu tun, es wäre naheliegend.

Nachdem Sasuke ohne mich aus den Augen zu lassen kurz gegrübelt hatte, verkündete er: "Gut. Suigetsu, Juugo, ihr nehmt euch Südosten vor. Wir beide suchen den Südwesten ab, Hikari übernimmt den Großteil im Norden. Falls ihr etwas findet, benachrichtigt jeden auf der Stelle. Ansonsten treffen wir uns in einer Stunde wieder hier."

Mit diesen Worten machten wir uns auf.

Ich raste durch das Geäst der Bäume hindurch, folgte der Landschaft aufwärts, um diesen sogenannten Bergschrein zu finden. Aufgeregt suchte ich mein Blickfeld immer wieder ab, die Nervosität war mir sicherlich ins Gesicht geschrieben. Was würde mich erwarten, wenn ich dort ankam? Es könnte Akatsuki sein, die mich für mein Versagen umbringen wollen würden. Ich hatte allerdings meines Wissens nichts zu verschulden. Ich hatte ja nicht einmal irgendetwas gemacht, seitdem ich erfolgreich zu Sasuke zurückgekehrt war! Was in aller Welt könnte Itachi von Akatsuki gerade jetzt von mir wollen? Itachi war mit Deidara derjenige gewesen, der mich aus Konoha befreit hatte. Hatte Itachi mich nicht davor bewahrt, sofort nach meiner Eskorte durch Akatsuki zu sterben? So langsam kam mir der Gedanke, dass ich mich doch schon öfter gefragt hatte, was er damit bezweckt hatte. Egal wann, während meiner Zeit mit diesen Nukenin war er stets da gewesen. Und nun, Wochen später, war es abermals Itachi, der vor mir auftauchte.

Du musst mir vertrauen.

Was bedeutete das?

Steingemäuer kam in Sicht, ich sprang zu Boden und lief auf ein großes, obgleich in diesem Wald unscheinbares Tor zu, das in modrige Steinmauern mündete. Ich sah mich ein letztes Mal um. Niemand durfte mir hier auflauern, kein Sasuke durfte hiervon je erfahren. Tief durchatmend ging ich hinein.



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