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Don´t fuck the Company

von

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Sandmann & Co. KG


 

Friday night and everything is a-OK

We are living like we've always known a different way

We are taking on our different roads before our goal

It'll bring you back around to the one you know

Jamie Cullum ~ Wheels
 

Narutos und Saradas Gesichter strahlten mit der Sonne um die Wette, die in den Innenhof und auf den Pool des Sensu schien. Der Animateur jagte das Mädchen und ein paar andere Kinder durchs Wasser und lachte dabei selbst wie ein Junge.

„Total bescheuert“, kommentierte Boruto, der neben Sasuke stand. Sie waren im Gebäude und beobachteten das Geschehen durch eine Fensterfront.

Sasuke hätte die Augen über die Eifersucht des Jungen verdreht, hätte er nicht etwas Ähnliches empfunden. Er war froh, dass Naruto und Sarada sich verstanden, und es erleichterte ihm die Arbeit ungemein. Aber Sasuke war sich bewusst, dass er es sein sollte, der mit dem Mädchen im Wasser tollte und sich die Geschichten aus der Schule anhörte oder auch nur herausfand, was ihre Lieblingseissorte war. Und er wusste, dass er es aus purer Gewohnheit und Bequemlichkeit nicht tat.

Sasuke wandte sich ab, denn er hatte anderes zu tun, als seine Tochter zu beobachten. Der Junge folgte ihm wie ein kleiner Hund. Boruto schien nicht so betroffen von Sasukes Distanziertheit wie Sarada, eher im Gegenteil. Aber er war auch nicht sein leibliches Kind und hatte kein Recht auf diese emotionale Nähe.

„Mama… Meine Mutter hat mir übrigens erlaubt, auf die Party zu gehen“, erklärte Boruto nach kurzem Schweigen.

„Gut.“ Sasuke würde trotzdem nochmal mit Hinata sprechen, denn er traute dem Jungen zu, deswegen zu lügen. „Meine Tochter wird auch dort sein. Du kannst ihr Gesellschaft leisten.“

„Ich bin doch nicht der Babysitter!“, beschwerte Boruto sich. Er war stehengeblieben und funkelte seinen Chef wütend an, was wohl bewies, dass Sarada reifer war als er und sie den Babysitter spielen würde.

„Du kannst auch bei deiner Mutter bleiben“, zuckte Sasuke die Schultern, bevor er seinen Weg fortsetzte.

Natürlich wollte der Junge das nicht.

In seinem Büro angekommen, bemerkte Sasuke, dass er einen entgangenen Anruf, sowie diverse Mails von Orochimaru. Seufzend legte er das Handy beiseite. Die Angelegenheiten mit seinem Geschäftspartner waren noch etwas, das er dankenswerterweise an Naruto outsourcen konnte. Auf der Party im Otogakure würde er einer Begegnung jedoch nicht aus dem Weg gehen können.

Sasuke schaltete seinen PC ein und öffnete die Excell-Tabelle mit dem Ablaufplan der Party, den Boruto ihm geschickt hatte. Sie rechneten gegen halb elf mit den ersten Gästen, aber der Aufbau würde schon am Nachmittag beginnen. Der Junge hatte genau aufgelistet, wer die Kissen annehmen und verteilen würde, wer für den Aufbau der Deko zuständig war und dergleichen mehr. Den finalen Check des Oto würde Naruto mit Orochimaru durchführen.

Sasuke erklärte Boruto ein paar Änderungen, die er und Naruto an dem Plan vorgenommen hatten. Viel hatte der Hotelier nicht mit dem Projekt z tun, wie er überrascht feststellte, jetzt, wo es in die Endphase ging. Er war Perfektionist, und hatte sonst in allem die Finger, was so großen Einfluss auf den Ruf seines Hotels haben konnte. Aber hier hatte er so gut wie nichts getan und trotzdem das Gefühl, als wäre alles auf dem richtigen Weg.

Sasuke misstraute diesem Eindruck. Er hatte immer alles sehr gut alleine hinbekommen, selbst wenn es manchmal etwas viel geworden war. Sich jetzt auf jemand anderen zu verlassen, wiedersprach seiner Natur. Noch dazu, wenn es Naruto Uzumaki unter allen Leuten war. Er war nur ein Animateur, und das mit fast dreißig Jahren – egal, was für eine tragische Kindheit er als Ausrede vorschob.

Und doch musste Sasuke sagen, dass er in seine Aufgabe gewachsen war. Am Anfang war er chaotisch, kam oft zu spät zu seinen Kursen oder vergaß sie vollkommen. Die Leute mochten ihn, weil er charismatisch und amüsant war, nicht wegen seiner Kompetenz. Doch inzwischen leitete er nicht nur seine eigenen Kurse, sondern koordinierte die aller Animateure und schlug neue Aktivitäten vor. Die Kissenschlacht-Party war nicht das einzige Event, das auf seinem Mist gewachsen war. Die Angestellten vertrauten ihm ihre Probleme an, und er half tatsächlich dabei, sie zu lösen. Er war beliebt bei seinen Kollegen und den Gästen, und Sasuke stellte fest, dass er positiv überrascht, wenn nicht sogar ein wenig beeindruckt war.

„Sir?“

Boruto hatte ihn glücklicherweise aus seinen Gedanken gerissen, denn Sasuke war kurz davor gewesen, Naruto anzurufen.

„Ja. Du kannst gehen. Gute Arbeit.“

Strahlend stand der Junge auf, blieb dann aber unschlüssig stehen. „Sir… Sarada… Ihre Tochter hat erzählt, dass sie bei ihrer Mutter wohnt und gerade zum ersten Mal hier ist.“

Mit diesem Thema hatte Sasuke nicht gerechnet. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete Boruto abwartend.

„Na ja… Haben Sie sie nie… Vermisst oder so?“

Eine Weile blickte Sasuke schweigend in die zweifelnden blauen Augen. Er hatte Sarada nicht gut genug gekannt, um sie zu vermissen. Nicht nur das Mädchen, das sie jetzt war, und das es nie gegeben hätte, wenn Sakura nicht gegangen wäre. Sondern auch das Kind, das sie damals war, zu jung, um wirklich jemand zu sein – so hatte zumindest Sasuke gedacht.

Doch das war nicht, was dieses vaterlose Kind hören wollte, und es war nichts, das er ertragen sollte.

„Jeden Tag“, sagte Sasuke und schickte den Jungen weg in der Hoffnung, dass diese Worte keine Lüge mehr sein würden, wenn Sarada ihn verließ.
 

Sasuke wurde aus dem Schlaf gerissen, als etwas schweres, weiches sich genau auf seinem Gesicht platzierte. Instinktiv riss er die Arme hoch und wollte das Ding wegreißen, doch jemand schien gegen ihn zu drücken. Als würde man ein Kissen gegen sein Gesicht pressen.

Schließlich schaffte Sasuke es, das Ding von sich zu reißen. Eigentlich wollte er es durch das ganze Zimmer schleudern, aber es war so schwer, dass es mit einem dumpfen Geräusch auf das Fußende des Bettes plumpste.

Kurama sah ihn empört an, völlig unbeeindruckt von Sasukes panisch rasendem Herzen. Als hätte der Mensch gerade versucht, ein Nickerchen auf dem Gesicht der Katze zu machen, nicht umgekehrt.

Neben Sasuke regte sich etwas und ein Arm schob sich träge um seine Körpermitte. „Was’n los…“, murmelte Narutos halbwache Gestalt aus den Kissen hervor.

„Schaff dieses Ding aus meinem Schlafzimmer. Sofort“, fauchte Sasuke und schob den Arm von sich.

„Baby…?”

"Es hat versucht, sich auf mein Gesicht zu legen und zu ersticken!”

Verständnislos richtete Naruto sich auf, rieb sich die Augen und entdeckte Kurama, der inzwischen angefangen hatte, sich zu putzen. Sasuke starrte ihn finster an, gefolgt von Naruto, als der die Frechheit besaß zu lachen.

„Baby, er ist eine Katze. Katzen ersticken keine Menschen.“

Sasuke schmollte über Narutos nur schlecht verhohlenes Grinsen. „Dein persönliches Monster hat es jedenfalls versucht. Und jetzt raus mit ihm.“

Jetzt konnte Naruto sein Lachen endgültig nicht mehr zurückhalten. Er wuchtete sich auf einen Arm, beugte sich vor und küsste Sasuke. Dann strahlte er ihn mit seinen Meeraugen an. „Du bist so süß, wenn du den Morgenmuffel rauslässt, weißt du das?“

Sasuke konnte nicht lange beleidigt sein, als Naruto dafür sorgte, dass sein Kater das viel zu unruhige Bett ganz freiwillig verließ. Er lag auf der Couch, als die Männer später duschen gingen, und auch noch, als es an der Tür klingelte und Sarada zum Frühstücken auftauchte.

Sie war nicht überrascht davon, Naruto hier zu sehen. Im Gegenteil verstand sie sich ganz hervorragend mit dem Liebhaber ihres Vaters. Außer ihr wusste niemand im Hotel von dieser Affäre. Als Sasuke ihr sagte, sie solle das für sich behalten, hatte sie nur überheblich ihre Brille zurechtgeschoben und gemeint: „Ich bin doch nicht dumm.“ Dem konnte er nur zustimmen.

„Ich bin echt schon gespannt, wie du die Party findest“, grinste Naruto Sarada über seine Cornflakes-Schüssel hinweg an. „Es war richtig viel Aufwand, aber ich glaub, es wird geil.“

„Die Idee ist… Interessant?“, erwiderte das Mädchen ein wenig zögerlich.

„Ja, nich? Zuletzt hab ich bei so ner Cateringfirma ausgeholfen, und wir ham eine Studentenparty bedient, bei der das gemacht wurde. Daher hab ich die Idee. Aber ich hatte nich damit gerechnet, solche Profis dabei zu haben.“

„Profis?“

Sarada hatte Kurama entdeckt, der in die Küche stolziert gekommen war, und stand auf. Das riesige Tier reichte ihr bis zu den Knien, als es sich schnurrend um ihre Beine schlängelte. Lächelnd schob sie das Tier vor sich her zu einem der Hängeschränke. Sasuke blinzelte, als sie eine Dose Katzenfutter hervorzauberte, und warf Naruto einen bösen Blick zu.

Der tat, als hätte er nichts davon gemerkt, und erklärte unschuldig: „Na ja, du und deine Freundinnen machen doch bestimmt öfter Kissenschlachten auf euren Pyjamapartys, oder?“

Sarada kniete neben Kurama, der sich über sein Frühstück hermachte, und warf Naruto einen hochnäsigen Blick zu. „Wir sind 13 und keine Babys mehr, weißt du?“

„Ah? Das wollte ich auch gar nich sagen! Himawari fand es eine super Idee!“, erklärte Naruto offenbar tief getroffen von der Kritik.

Sasuke schnaubte amüsiert und beendete sein Frühstück nach einem Blick auf seine Armbanduhr. „Die Veranstaltung findet so oder so statt.“

„Darum geht’s doch grad gar nich! Warum bist du eigentlich immer so fies, hah? Kein Wunder, dass Kurama Sarada lieber mag als dich“, nörgelte der Animateur, dessen Haustier es sich gerade auf dem Schoß des Mädchens bequem machte, nachdem er zu Ende gespeist hatte.

Die kleine Gruppe verließ inklusive dem Kater die Wohnung. Sasukes Gewohnheit folgend nahmen sie die Treppe nach unten. Naruto und Sarada unterhielten sich, während Sauske den ersten Anruf des Tages bekam.

„Guten Morgen, Mutter“, grüßte er Mikoto, sich der neugierigen Blicke seinen Begleiter bewusst.

„Sasuke, Schatz. Wie geht es dir?“

„Gut. Ich habe aber viel zu tun“, blockte er ein längeres Gespräch sofort ab. Seine Mutter hatte die Angewohnheit, tagsüber anzurufen und ewig zu plaudern. Als hätte er nichts zu tun, nur, weil er sein eigener Chef war. Meistens nahm er sich die Zeit für sie, aber nicht, wenn heute eine große Veranstaltung anstand.

„Wie immer“, lachte Mikoto unbeeindruckt. „Aber du wirst dir ein bisschen Zeit nehmen müssen. Dein Vater und ich kommen nach Konoha, solange Sarada bei dir ist.“

Damit hatte Sasuke gerechnet. Sein Blick begegnete Narutos und er holte tief Luft. Das würde eine interessante Woche werden. „Für wann habt ihr das geplant?“

Bis sie an seinem Büro ankamen, klärte Sasuke die Details des Besuchs. Merklich zufrieden ließ Mikoto sich abwimmeln. Bevor sie jedoch auflegte, sagte sie noch: „Und, Schatz… Ich weiß, die Situation ist schwer für dich, aber du schaffst das. Sei einfach du selbst, und gib euch beiden ein bisschen Zeit, okay?“

Sasuke öffnete kurz den Mund, schloss ihn, um zu schlucken und sagte: „Ja, Mutter“, bevor er auflegte. Seufzend schob er das Telefon weg und rieb sich den Nacken. Hätte er es mal lieber gar nicht erst zur Hand genommen.

„Deine Großeltern kommen nächstes Wochenende hierher“, unterbrach Sasuke das Gespräch seiner Begleiter recht abrupt. „Wenn er es zeitlich einrichten kann, begleitet dein Onkel sie.“

„Was heißt ‚wenn er es einrichten kann‘? Sollte er nicht glücklich sein, seine Nichte endlich mal kennenzulernen?“, beschwerte Naruto sich laut, wofür Sasuke ihn finster anstarrte.

„Es eilt nicht. Sarada wird ab jetzt öfter hier sein.“

Das Mädchen sah überrascht aus, dann lächelte sie. „Ich freue mich darauf, sie kennenzulernen!“

Als sie Sasukes Büro erreichten, wartete davor bereits Boruto. Ganz cool fragte er, ob Sarada ihn begleiten wolle – die Lieferung für die Küche müsse geprüft werden. Sasuke sah ihnen stirnrunzelnd hinterher, als sie sich gemeinsam trollten. Gerade noch so erhaschte er einen Blick auf Kuramas Schweif, der hinter ihnen die Treppe hinunterverschwand.

„Awww, bist du eifersüchtig?“, grinste Naruto und stupste Sasuke mit dem Ellbogen in die Seite.

„Er ist zu alt für sie.“

„Das sind doch nur drei Jahre. Wenn das zu viel wär, wärst du ja viiiiel zu alt für mich“, stichelte Naruto, weil Sasuke vier Jahre älter als der 28-jährige Animateur war. „Außerdem neigen Mädchen mit schwierigen Verhältnissen zu ihren Vätern doch dazu, sich ältere Männer zu suchen.“

Sasuke sah ihn böse an wegen dieses Kommentars, konnte aber nicht wirklich wiedersprechen, weshalb er stattdessen behauptete: „Sie interessiert sich noch nicht für Jungs.“

Naruto verdrehte nur die Augen. „Als hättest du sie danach gefragt!“

In der Tat war das noch kein Thema zwischen seiner Tochter und ihm gewesen, und er hätte dieses Gespräch gerne bis auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Naruto nutzte es, dass Sasuke kurz abgelenkt war, um ihm einen Kuss aufzudrücken.

Das Lächeln auf seinen Lippen, als er sagte: „Du bist süß, wenn du schmollst“, prickelte in Sasukes Magengegend und ließ ihn vergessen, sich über die Unvorsicht seines Liebhabers zu beschweren.

„Bevor du mich mal wieder wegschickst: Ich geh schon“, lachte Naruto und machte ein paar Schritte rückwärts den Flur runter. „Wir sehn uns dann heut Abend… Trag wieder dieses schwarze Hemd, okay?“

Bevor Sasuke noch etwas sagen konnte, war er um die nächste Ecke verschwunden. Den Kopf schüttelnd betrat sein Chef das Büro. Er hatte jetzt wirklich keine Zeit, sich zu fragen, wie Naruto es schaffte, so süß zu sein.
 

Wie immer aßen Sasuke und Sarada zusammen zu Mittag. Heute war es jedoch nur ein kurzer Imbiss an der Poolbar.

„Tut mir leid, Papa, aber ich habe versprochen, Boruto beim Aufbau zu helfen“, erklärte sie und nickte dem Kellner zu, der ihr einen Obstsalat und ihrem Vater ein Tomate-Mozarella-Ciabatta auf den Tisch stellte. „Alleine würde er das nie hinkriegen. Er ist so arrogant und mischt sich überall ein, aber selbst bekommt er nie etwas auf die Reihe.“

„Von meinen Angestellten habe ich anderes gehört“, merkte Sasuke an und musterte sein Kind, das hochnäsig schnaubte. Woher sie das nur hatte?

„Da hat er sich irgendwie durchgemogelt. Wobei… Vielleicht hätte er ja Talent, wenn er sich für irgendwas begeistern könnte. Aber er zockt am liebsten den ganzen Tag dieses dumme Videospiel. Gestern haben wir…“

Sie verstummte, als ihr klar wurde, dass sie Borutos Chef so etwas lieber nicht hätte sagen sollen. Eigentlich sollte er auf diese Information reagieren. Vor zwei Monaten hätte er es noch getan. Aber Boruto machte seinen Job gut, und man solange die Leistung stimmte, sollte er sich nicht an den Methoden aufhängen. Bei Naruto funktionierte es doch auch. Und außerdem war der Junge inzwischen der Freund seiner Tochter, egal, was er davon hielt. Nun, so würde Boruto sich zumindest nicht beschweren, dass er Sarada nach der Party nach Hause bringen sollte.

„Gestern habt ihr?“, forderte Sasuke gelassen und griff nach seiner Serviette, um die Finger zu säubern.

Sarada zögerte kurz, bevor sie weitererzählte, wie Boruto ihr ein Videospiel gezeigt hatte. Jetzt wählte sie ihre Worte mit mehr Bedacht. Einerseits wusste Sasuke das zu schätzen, denn er wusste nicht, wie viele Eskapaden seines Praktikanten er wortlos hätte hinnehmen können, gute Vorsätze hin oder her. Andererseits zeigte das auch, dass das Mädchen ihm nach wie vor nicht traute.

Sie hatten erst knapp zwei Wochen miteinander verbracht, nachdem sie sich sechs Jahre nicht gesehen hatten. Er hatte ihr Gesicht vor zwei Wochen nicht mal erkannt. Es war normal, dass die Distanz zwischen ihnen nicht von einem Tag auf den anderen verschwand. Sasuke sollte geduldiger sein – doch das war nicht seine Stärke. Insbesondere, wenn er sah, wie schnell Naruto dem Mädchen näherkam.

Sie war seine Tochter, und es war seine Aufgabe, für sie da zu sein, dachte er, als er ihr nach dem Mittagessen hinterherschaute. Doch er hatte wirklich keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.
 

Als er sich am Abend auf den Weg zum Otogakure machte, hatte er noch keine zündende Idee gehabt.

Er trug schwarze Jeans und ein blaues Shirt, dessen Ausschnitt gerade so das Tattoo an seinem Nacken verdeckte. Auf der Einladung hatte gestanden, dass man im Pyjama kommen konnte, wenn man wollte, aber keine zehn Pferde würden Sasuke Uchiha im Schlafanzug aus seiner Wohnung bekommen. Zumal er sowieso zu den Menschen gehörte, die nur in Unterwäsche schliefen. Ihm war eigentlich immer zu heiß. Sasuke hoffte trotzdem, dass ein gewisser Animateur zufrieden mit dem Outfit war, denn Naruto hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, sich über die Farblosigkeit seiner Garderobe zu beschweren.

Eine Viertelstunde später erreichte Sasuke den Club, vor dem sich bereits eine Schlange gebildet hatte. Etwas in seiner Magengegend verkrampfte sich unangenehm, als er die gläserne Wendeltreppe sah. Sasuke ignorierte das Gefühl, denn der Türgorilla hatte ihn bereits erkannt und winkte ihn durch.

Die lilane Beleuchtung des Oto war wie immer, sonst waren die Räumlichkeiten kaum wiederzuerkennen. Die Sofas, die sonst am Rand der kleineren Tanzfläche standen, waren durch Betten ersetzt worden. In einer Ecke stand ein riesiger Teddybär, vor dem einige Gäste Fotos machten – nicht wenige von ihnen waren tatsächlich im Schlafanzug gekommen. Bereits als er eintrat versuchte ein junges Mädchen in Boxershorts und Tanktop – das sollte wohl ihren Pyjama darstellen –, Sasuke ihm ein Kissen anzudrehen, das er jedoch ignorierte.

Er entdeckte Hinata zwischen den Kuscheltieren auf einer Bar und gesellte sich zu ihr. Während sie Belanglosigkeiten austauschten, warf er einen Blick auf die Karte, und stellte fest, dass die Drinks ebenfalls themenbezogene Namen bekommen hatte: Insomnia, Sandmann und Dornröschen waren nur drei Beispiele. Für Gäste im Pyjama beziehungsweise mit eigenem Kissen oder Kuscheltier gab es Gratisgetränke, doch weder Sasuke noch Hinata gehörte zu dieser Gruppe.

„Naruto hat wirklich ein Händchen für so etwas, nicht?“, lächelte Hinata, als eine Gruppe lachender junger Frauen mit bunter Zuckerwatte vorbeizog. Auf der Galerie war eine Candybar eingerichtet worden, an der es außerdem Donuts und Popcorn gab. „Er wäre ein guter Eventmanager.“

Sasuke nippte an seinem Getränk in dem verschließbaren Plastikbecher, der verhindern sollte, dass später Federn oder Konfetti in den Drinks der Gäste landeten. Er hatte Naruto befohlen, niemandem von ihrer Affäre zu erzählen, und ging davon aus, dass sein Liebhaber sich daran hielt. Hinata wusste also sehr wahrscheinlich nichts von ihnen. Dennoch hatte er das irrationale Gefühl, ihr den Freund ausgespannt zu haben. Natürlich war das lächerlich. Die beiden waren nicht zusammen gewesen, und es war Narutos Entscheidung, wen er vögeln wollte. Doch es war offensichtlich, wie sehr seine Sekretärin den Animateur noch immer mochte, und gegen alle Rationalität hatte er ein schlechtes Gewissen.

„Er hat das nicht alleine bewältigt“, erinnerte Sasuke Hinata, die errötete. Offenbar war sie ebenso sehr hier, um die Arbeit ihres Schwarms zu sehen wie die ihres Sohnes.

„N-natürlich nicht“, stimmte sie rasch zu. „Alle haben sich so angestrengt und etwas Besonderes auf die Beine gestellt. Ihre Tochter war auch gleich mit dabei.“

„War sie das?“

„Na ja, sie hat Boruto geholfen“, meinte Hinata und sah ihn ein wenig verunsichert hat. „Das ist doch verständlich, immerhin ist er der einzige hier ungefähr in ihrem Alter… O-oder stört Sie das?“

Sasuke schüttelte den Kopf und ließ den Blick auf der Suche nach seiner Tochter über die Menge schweifen. Er hatte eher an gesetzliche Regularien gedacht, nach denen Minderjährige nicht arbeiten sollten. Doch konnte niemand Sarada verbieten, mit dem Praktikanten zu spielen.

„Ich… War überrascht, dass sie uns dieses Jahr besucht“, wagte Hinata vorsichtig zu sagen. „Kommt ihre Mutter auch hierher?“

„Vielleicht.“

„Heißt das dann…?“

„Nein“, blockte Sasuke ab, und Hinata verstummte mit einem Nicken. Es war angenehm, dass sie die Grenzen der Menschen intuitiv zu spüren und zu respektieren schien.

„Ich… E-Entschuldigen Sie, wenn ich das sage, aber… Es ist schön, Sie mit Sarada zu sehen. Man merkt, dass sie Sie vermisst hat.“

Sasuke hatte eher das Gefühl, alle Erwartungen zu enttäuschen, die das Mädchen an ihn gehabt hatte – ebenso wie die Erwartungen, die er an sich selbst in der Vaterrolle gehabt hatte.

„Das glaube ich kaum.“

„Weil Sie zu streng mit sich sind“, erklärte Hinata mit einem sanften Lächeln. „Es ist für niemanden leicht, Vater oder Mutter zu sein, und Sie hatten sechs Jahre weniger Übung als andere. Geben Sie sich ein bisschen Zeit.“

Er dachte an das Gespräch mit seiner Mutter. Vielleicht hatten die Frauen Recht. Wie oft hatte Sakura ihn angerufen, um sich Trost und Rat in einem Streit mit ihrer Tochter zu holen? Und er erwartete von sich, das alles in wenigen Wochen besser hinzubekommen als seine Exfrau. Manchmal war er wirklich ziemlich arrogant.

Während Sasuke geschwiegen hatte, hatte Hinata ihren Sohn entdeckt und winkte ihm zu. Er drehte sich um und Sarada tauchte hinter ein paar Gästen auf, die das Mädchen neugierig musterten. Als sie ihren Vater entdeckte, zögerte sie kurz, bevor sie ihn anlächelte und sich mit Boruto zu ihnen herüberkämpfte.

„Sie müssen sich nicht zu sehr anstrengen oder verstellen. Geben Sie ihr einfach die Zeit, Sie kennenzulernen“, schlug Hinata vor, bevor die Kinder schon bei ihnen waren. Dann, an die Teenager gewandt, lächelte sie: „Das habt ihr wirklich toll gemacht. Ich habe so eine Feier noch nie gesehen.“

Boruto duckte sich unter der Hand seiner Mutter weg, die ihm liebevoll durchs Haar strich. Ein selbstzufriedenes Lächeln konnte er allerdings nicht verhindern. „Du bist auch keine Expertin, was Partys angeht, Mom.“

„Sie hat recht“, fügte Sasuke hinzu. Als alle drei ihn ansahen, räusperte er sich. „Eure Arbeit hat sich ausgezahlt.“

Beide strahlten, und sogar Hinata lächelte zufrieden. Wieder räusperte Sasuke sich und sah auf seine Armbanduhr. „Gut… Ihr geht dann bald.“

„Was?!“, beschwerten die Kinder sich wie aus einem Munde. „Aber die Kissenschlacht fängt erst um Mitternacht an!“

„Das ist wohl ein organisatorischer Fehler“, erwiderte Sasuke trocken.

Boruto presste die Lippen aufeinander und Sarada starrte ihren Vater wütend an. „Wir haben beim Planen geholfen und sollen jetzt nicht mal sehen, wie das Hauptevent abläuft? Das ist unfair“, verkündete das Mädchen mit mühsam unterdrückter Leidenschaft. In solchen Momenten sah sie ihrer Mutter wirklich unglaublich ähnlich.

„Gibst du mal wieder den Spielverderber?“, beschwerte Naruto sich, der sich von Sasuke unbemerkt genähert hatte. Als er sich neben seinen Chef schob, striff seine Hand wie zufällig den Hintern seines Chefs. Als dieser ihn warnend ansah, grinste er nur schelmisch.

„Sie ist dreizehn“, war alles, was er dazu zu sagen hatte.

„Also darf ich bleiben?“, freute Boruto sich, wofür er einen entrüsteten Blick von Sarada kassierte.

„Es sind doch Ferien. Da wäre es doch möglich, eine Ausnahme zu machen“, mischte sich jetzt sogar Hinata ein.

Gegen diese Übermacht blieb Sasuke wohl nichts anderes übrig, als sich geschlagen zu geben. „Schön. Aber nach der Kissenschlacht gehst du nach Hause.“

„Das gilt auch für dich“, fügte Hinata zu, die sich trotz des Protestes ihres Jungen nicht erweichen ließ. Sie sah so zartbesaitet aus, aber in solchen Momenten merkte man ihr an, dass sie 16 Jahre Erfahrung als Mutter hatte.

„Ihr zwei, wir sollten langsam anfangen, die Kissen zu verteilen“, meinte Naruto, der einfach nach Sasukes Arm gegriffen hatte, um auf seine Uhr zu sehen. Er grinste leicht verlegen, als sein Chef sich losmachte, schien aber nicht reumütig. Sie würden nochmal darüber reden müssen, wie geheim ihre Affäre eigentlich sein sollte.

„Du kannst ruhig hier bleiben. Wir wissen ja, wo alles liegt“, meinte Sarada, die ihrem Vater wohl großzügig etwas Zeit mit seinem Liebhaber geben wollte. Sie brachte ihn dadurch ziemlich in Verlegenheit, doch bevor Sasuke protestieren konnte, war sie schon mit Boruto im Schlepptau davongestapft. Ihren Tatendrang hatte sie auch von Sakura.

Tief seufzend wandte Sasuke sich wieder seinen erwachsenen Gesprächspartnern zu, die belustigt die kleine Szene beobachtet hatten.

„Ich bringe Sarada später ins Hotel. Sie haben hier sicher noch einiges zu tun“, bot Hinata an.

Alleine dafür hatte sie eine Gehaltserhöhung verdient, doch Sasuke nickte nur.

„Du könntest dich ruhig mal bedanken!“, beschwerte Naruto sich, aber Hinata wehrte mit verlegen gehobenen Händen ab. Es war überraschend unkompliziert, sich mit seinem Liebhaber und dessen Ex zu unterhalten, wie Sasuke daraufhin feststellen durfte.
 

~ Sarada ~
 

„Der Alte hätte ruhig mithelfen können, statt zu faulenzen.“

„So viel älter als wir ist Naruto nicht“, widersprach Sarada Boruto, während sie sich ihren Weg durch die Gäste bahnten. Inzwischen war es ganz schön voll in dem Club. Einerseits war sie stolz, andererseits hatte sie damit nicht wirklich gerechnet. Immerhin war es eine Kissenschlachtparty. Das machten doch sonst kleine Mädchen.

„Das sagst du nur, weil du auf ihn stehst“, schoss Boruto zurück.

Sarada wurde flammendrot und wäre fast gestolpert, fing sich aber im letzten Moment. Sie räusperte sich und schob würdevoll die Brille zurecht. „Gehen wir einfach die Kissen holen, bevor du noch mehr Quatsch von dir gibst“, verlangte sie.

Boruto verdrehte die Augen, führte sie aber weiter durch den Club. Die meisten Gäste warfen ihnen neugierige bis verwirrte Blicke zu. Sarada hatte sich daran gewöhnt, wie an so vieles in Konoha. Sie wusste nicht mehr so recht, was sie erwartet hatte, als sie hierhergekommen war. Ein Vater wie der, den sie gefunden hatte, war es jedenfalls nicht gewesen.

Blinzelnd schob sie den Gedanken zur Seite. Jetzt hatte sie andere Aufgaben.

Allerdings war es gar nicht so leicht, diese zu erfüllen, denn die Tür zu den oberen Lagerräumen war verschlossen.

„Na super. Menma weiß doch, dass wir die Kissen jetzt dann brauchen“, beschwerte Boruto sich, während Sarada auf ihre Handyuhr blickte.

„Gehen wir ihn suchen“, hielt sie sich nicht lange auf.

Glücklicherweise war es leicht, den Aufenthaltsort eines Barkeepers zu sondieren. Er bediente an der Hauptbar unter der Galerie und war so konzentriert, dass er die beiden nicht bemerkte. Sarada zögerte, doch Boruto duckte sich einfach unter der Absperrung durch und war hinter dem Tresen. Als sie folgte, hatte ihr Begleiter Menma bereits mit einem forschen: „Hey!“, angesprochen.

„Was ist?“, fragte der Barkeeper, ohne von seiner Arbeit aufzublicken.

Er trug ein weites, schwarzes Shirt mit einer lilanen Schlange darauf sowie passende lilane Schlafanzughosen. Das war offensichtlich die Arbeitskleidung, die Orochimaru seinen Angestellten zur Verfügung gestellt hatte. An Menmas Hals hing zudem das Lederband mit der Hundemarke, ohne das Sarada ihn noch nie gesehen hatte.

„Wir brauchen den Schlüssel für oben“, erklärte sie.

„Ich komme.“

„Brauchst du nicht“, winkte Boruto ab. „Gib uns einfach den Schlüssel. Hast hier ja mehr als genug zu tun, und wir wissen, wo alles ist.“

Menma kassierte den Kunden ab und wandte sich ihnen zu. „Aber ihr wisst nicht, was sonst noch da oben ist“, sagte er geheimnisvoll und schob sich an ihnen vorbei hinter der Bar hervor.

Sarada sah Boruto an und zuckte die Schultern, als der die Augen verdrehte. Jungs spielten sich wohl einfach gerne auf. Immerhin sperrte Menma ihnen die Tür zum Obergeschoss auf und führte sie die enge Treppe hoch. Ein seltsamer Duft, den Sarada schon öfter bemerkt hatte, erfüllte die Luft auf dem Flur.

„Was ist das?“, fragte Sarada und schnüffelte ein wenig.

Sie sah eines von Menmas Augen durch das fahle Licht zu sich herunter blitzen. „Ich würde nicht zu tief einatmen“, warnte er, und Sarada ertappte sich dabei, kurz die Luft anzuhalten.

„Weil der Alte auf Weihrauch steht?“, schoss Boruto zurück, doch Menma zuckte lediglich die Schultern.

„Wenn du das sagst“, erwiderte er und verschwand am oberen Treppenabsatz.

Boruto schob schnaubend die Hände in die Hosentaschen und starrte ihm grummelnd hinterher. „Blöder Wichtigtuer.“

„Da kenne ich noch einen“, sagte Sarada und beobachtete, wie Boruto knallrot wurde.

Oben führte ein Flur nach rechts. Sarada wusste, dass man durch die Fenster auf die Tanzfläche blicken konnte. Ihre Aufmerksamkeit lag allerdings auf einem jungen Mann mit Brille, der einer Frau die Hand schüttelte. Als er die drei entdeckte, öffnete er eine Tür und bat seine Gesprächspartnerin in den Raum. Mit einer Verbeugung entschuldigte er sich bei ihr und kam herüber.

„Was macht ihr hier?“, fragte er, wobei er Sarada und Boruto herablassend musterte.

„Die Kissen holen“, erwiderte Menma unbeeindruckt. „Und du?“

Kabutos Brillengläser blitzten, als er den Blick auf seinen jungen Kollegen lenkte. „Das sind die Besprechungsräume. Was glaubst du, was man dort macht?“, fragte Kabuto mit einem überheblichen Lächeln, das Sarada nicht verstand.

Menma offenbar schon, denn sein Körper neben ihr verhärtete sich. Allerdings blieb seine Stimme tonlos, als er erwiderte: „Dann mach deine Arbeit und lass mich meine erledigen.“

Damit wandte er sich wieder der Tür zu. Kabuto blieb kurz stehen und beobachte, wie jeder von ihnen einen Arm voll Kissen heraustrug. Dann ging er endlich zu seinem Termin.

Genervt und mit Bettzeug beladen sah Sarada ihm hinterher. „Komischer Kerl.“

„Sind doch alle hier“, meinte Boruto mit einem vielsagenden Blick auf Menma.

Sarada blieb auf der Treppe stehen und funkelte ihn von oben herab an. „Kannst du das mal lassen?“

„Was?“, fragte der Blonde verwirrt, während Menma ein paar Stufen weiter unten die Szene ebenfalls beobachtete.

„Dich als etwas Besseres aufspielen, weil du eifersüchtig bist. Das ist total kindisch!“, verkündete sie und schubste ihn mit ihren Kissen zur Seite, als sie sich an ihm vorbeischob. Das gebrummte: ‚Weiber…‘, das sie hörte, als sie ein paar Schritte weiter unten war, ignorierte Sarada.

Die Jungs waren beide lächerlich, sodass sie nicht auf sie wartete, sondern alleine anfing, die Kissen zu verteilen. So richtig bedacht hatte sie das allerdings nicht, denn jetzt stand sie mit ihren Kissen alleine da und wusste nicht, was sie tun sollte. Sarada wünschte, Chocho wäre hier. Sie hätte einfach irgendwelche Männer angesprochen, ihren Charme spielen lassen und in Null Komma nichts alle Kissen vertickt.

Kurz stand sie ein wenig hilflos herum, als sie einen Blick auf sich spürte und sich umblickte. Schnell entdeckte sie ihren Vater, der sie vom Rand der Menge aus beobachtete. Als er ihr zunickte, raffte Sarada ihre Kissen zusammen, nickte zurück und wandte sich mit entschlossenem Blick ab. Ganz sicher würde sie nicht die Jungs die Arbeit machen und sich bei Vati verstecken, nur, weil er hier der Chef war. Sie hatte ihn noch nie gebraucht, und das würde sie ihm zeigen.

Sie entdeckte eine Gruppe junger Partygäste, die noch keine Kissen in den Händen hielten. Zwar hatten sich nur zwei von ihnen in Schlafanzüge geworfen, doch Sarada entschied, dass sie so vielversprechend wie jede andere Gruppe waren. Entschlossen straffte sie die Schultern und stapfte direkt in ihre Mitte. „Entschuldigung…!“ Alle sahen sie überrascht an, und sie spürte ihre Wangen heiß werden, aber jetzt war es zu spät, um zurückzuweichen. „D-Die Kissenschlacht fängt bald an. Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr bei mir Kissen kaufen.“

Zuerst schwiegen die fünf überrascht, aber dann quietschte eine der drei Frauen entzückt. „Du bist ja niedlich! Bist du sowas wie ein Maskottchen oder so?“, fragte sie begeistert und stupste den Mann neben sich an, der folgsam sein Portemonnaie zückte.

Sarada musste dann zwar Fotos mit der Truppe vor dem riesigen Teddybär machen, strich aber immerhin ihre ersten Gewinne ein. Letztlich nahmen alle fünf ein Kissen, sodass sie sich zufrieden lächelnd nach Menma umsah, um mehr zu holen.

„Oto-Gakure, bist du noch wach?!“, schrie plötzlich jemand in ein Mikrofon. Sarada zuckte zusammen, doch der halbe Club brüllte zustimmend. Sie entdeckte den DJ, der sein Equipment auf der Bühne vor der Haupttanzfläche aufgebaut hatte. Er trug einen scheußlichen neongrünen Pyjama, während ein paar halbnackte Mädchen in lilanen Hotpants und schwarzen Tanktops mit Schlangenprint vor ihm mit Kissen nacheinander haschten. „Sehr gut, denn heute wird nicht geschlafen! In einer halben Stunde geht die Kissenschlacht in der Main Area los, also besorgt euch jetzt noch eure Kissen bei unseren kleinen Helferlein! Und danach geht die Party richtig weiter!“

Als die Musik wieder einsetzte, realisierte Sarada, dass sie eines der kleinen Helferlein war. Sie sollte sich beeilen und Menma finden, doch der Barkeeper war nirgends zu sehen. Selbst seine Kollegen hinter dem Tresen wussten nicht, wo er abgeblieben war.

Ein wenig verunsichert ließ Sarada den Blick über die Menge wandern, bis ihr Blick auf die Tür nach oben fiel. Sie verlagerte ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, machte einen langsamen Schritt nach vorne. Dann schob sie ihre Brille zurecht, straffte die Schultern und machte sich auf den Weg zur Tür.

Obwohl sie sich das eingeredet hatte, war sie ein wenig überrascht, dass die Tür nach oben sich tatsächlich öffnen ließ. Sie warf noch einen letzten Blick in den Clubraum, dann stieg sie die Treppen hoch. Auf halbem Wege drangen Stimmen zu ihr runter und sie runzelte verärgert die Stirn. Wahrscheinlich waren Boruto und Menma oben und holen neue Kissen oder faulenzten ganz einfach.

Um die beiden auf frischer Tat zu ertappen, stieg sie die letzten Stufen leise hoch. Dabei erkannte sie rasch, dass es sich nicht um die beiden Jungs handelte und sie blieb stehen.

„… angefangen, Fragen zu stellen“, sagte Kabutos Stimme, und Sarada rümpfte genervt die Nase. Nach der vorigen Begegnung hatte sie kein Bedürfnis, ihn erneut zu sehen.

„Dann löse das wie immer“, erwiderte ein zweiter Mann, der ihr vage bekannt erschien.

„Dafür brauche ich mehr Geld“, stellte Kabuto klar. „Und wir müssen uns endlich konzentrieren, statt irgendwelchen Spielchen nachzujagen.“

Das Klatschen von Haut auf Haut ließ Sarada den Atem anhalten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in das Halbdunkel über sich. Was war da gerade passiert?

„Meine anderen Projekte sind nicht dein Problem“, sagte die zweite Stimme freundlich.

Unmöglich. Jemand der gerade einen anderen Menschen geschlagen hatte, konnte unmöglich so unbeteiligt klingen. Sarada jagte ein kalter Schauer den Rücken runter und sie machte einen Schritt rückwärts. Dabei vergaß sie, dass sie auf einer Treppe stand, und geriet ins Straucheln. Sie konnte sich zwar noch fangen, doch ihre Schritte waren so laut gewesen, dass die Männer am oberen Treppenabsatz sie sicherlich gehört hatten.

Ohne nachzudenken wandte sie sich um und eilte die Treppe runter. Vor der Tür waren so viele Leute, die zwei würden nie herausfinden, dass sie das Geräusch gemacht hatte. Vage flackerte das Bild ihres Vaters vor ihren Augen, wurde jedoch schnell von Narutos Gesicht ersetzt. Sie wollte eine seiner Bärenumarmungen und sein warmes Lächeln, das einem das Gefühl gab, das alles in Ordnung kommen würde.

Die untere Tür war verdammt schwer, und Sarada hörte bereits Schritte, als sie noch mit dem Weg nach draußen kämpfte. Sie wagte es nicht, sich umzublicken, sondern schob sich durch den engsten Spalt nach draußen, durch den ihr schlanker Leib passte. Weg. Sie musste weg…

Ihr entkam ein halblauter Schrei, als plötzlich eine Hand an ihrem Handgelenk lag.

„Wen haben wir denn da?“, fragte der Mann mit den langen Haaren, dem der Club gehörte. Hinter ihm tauchte Kabuto auf, der sie ansah wie ein Insekt. „Wenn das nicht unsere kleine Uchiha-Prinzessin ist.“

„Ich heiße Haruno“, erwiderte Sarada aus purer Gewohnheit. In ihrem Ausweis stand zwar der Name ihres Vaters, aber wenn sie konnte, stellte sie sich mit dem Mädchennamen ihrer Mutter vor. Sasuke hatte absolut nichts getan, um sie zu einer Uchiha zu machen, abgesehen davon, ihr seine Haare und Augen zu vererben.

Orochimaru lächelte trotz Saradas ängstlich aufgerissenen Augen. „Ah, und genauso stur wie der Herr Papa. Das gefällt mir.“

Eine Gänsehaut lief Sarada den Rücken runter und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Allerdings musste sie das auch nicht, denn als hätte man ihn beschworen, tauchte plötzlich Sasuke aus der Menge auf. Naruto war hinter ihm wie ein blonder Schatten. Als Sasukes Blick wortlos von der Hand am Arm seiner Tochter zu Orochimaru wanderte, ließ der Clubbesitzer sofort los.

„Sasuke! Wie schön, dass ich endlich Ihre bezaubernde Tochter kennenlernen durfte“, sagte er und beobachtete, wie sein Geschäftspartner an Saradas Seite trat.

Ihr Vater ignorierte Orochimaru und fragte sie recht brüsk: „Was ist passiert?“

Sie zuckte ein wenig vor der unerwarteten Schärfe in seiner Stimme zurück. Sonst war er immer so ruhig… „N-nichts. Ich habe Menma gesucht, um noch mehr Kissen zu holen, das ist alles.“

„Na, die können wir dir holen“, sagte Orochimaru und lächelte in die Runde. „Wenn alle ein paar runter tragen, sollten wir genug Vorräte haben. Wir lagern sie einfach hinter einer Bar, nicht wahr.“

Keiner der Herren schien sonderlich begeistert, doch letztlich machte sich die ungewöhnliche Truppe auf den Weg nach oben. Orochimaru öffnete die Tür höchstpersönlich, machte aber keine Anstalten, selbst einzutreten. Mit Narutos Hand auf ihrem Rücken schob Sarada sich an ihm vorbei in das Lager und holte einen Arm voll Kissen heraus, ebenso wie der Animateur und Kabuto. Als sie draußen waren, fiel die Tür knallend zurück ins Schloss.

„Kabuto, du und unsere jungen Freunde hier könnt noch mehr Kissen holen“, ordnete Orochimaru an, ehe er sich mit einem Lächeln an Saradas Vater wandte, bei dem ihr Mund sich ganz klebrig anfühlte. „Sasuke, wir haben einige Dinge zu besprechen. Wenn Sie mich in mein Büro begleiten.“

Kurz herrschte Schweigen auf dem Flur, bevor Sasuke nickte. „Ja“, sagte er.

„Nein“, sagte Naruto gleichzeitig.

Niemand hatte gesehen, wie die Hand des Animateurs an das Handgelenk seines Chefs gekommen war. Sasuke sah kurz ein wenig verblüfft zu den Fingern auf seiner Haut, bevor er seinen Angestellten ungeduldig musterte.

„Was ist, Uzumaki?“

In der Tonlage hatte er seinen Freund nicht mehr angesprochen, seit Naruto halbnackt vor Sarada herumgelaufen war. Es verfehlte seinen Effekt nicht. Naruto ließ los.

„Ich…“ Unbeholfen kratzte er sich den blonden Bartschatten, der sein Kinn bedeckte. „Die Kissenschlacht geht bald los, und ich dacht, du willst auf dem Hauptevent nich fehlen“, saugte er sich schließlich aus den Fingern.

„Dachtest du ernsthaft, ich würde an einer Kissenschlacht teilnehmen?“ Sasukes Stimme klang wieder ein wenig sanfter, und ein Lächeln erhellte Narutos Züge.

„Nah, stimmt. Du bist ne scheiß Spaßbremse.“

„Pass auf, was du sagst, Uzumaki“, mahnte Sasuke, allerdings eher spielerisch. Sein Blick fiel auf Sarada, und nach kurzem Zögern nahm er ihr die Kissen aus dem Arm. „Wir sprechen ein anderes Mal“, erklärte er Orochimaru und erntete ein strahlendes Lächeln von seiner Tochter.

Sie huschte an dem Alten und der Brillenschlange vorbei, um noch mehr Kissen zu holen, dann ging sie ihrem Vater und seinem Liebhaber voran die Treppe runter.

„Wo sollen wir sie dir hinlegen?“, fragte Sasuke, wofür Naruto ihm ein Kissen gegen den Hinterkopf schlug.

„Wir legen die nirgends hin. Die müssen verkauft werden, und es is wenig Zeit. Was bist du denn für‘n Geschäftsmann?!“, beschwerte er sich.

Sasuke sah ein wenig baff aus, seufzte dann aber und ergab sich seinem Schicksal. „Schön. Falls ihr Boruto seht, schickt ihn nochmal hoch, um mehr zu holen. Die übrigen Kissen soll er dann zum DJ-Pult bringen, bevor es losgeht“, fasste er den Plan zusammen. „Sarada, du bleibst bei mir.“

„Eh? Du willst sie nur benutzen, um mehr Kissen zu verkaufen!“, beschwerte Naruto sich, worüber der Sasuke die Augen verdrehte.

„Das ist kein Wettbewerb.“

„Und wieso nicht? Das wäre doch witzig! Der Gewinner lädt die anderen morgen auf ein Eis ein.“

Die Uchihas sahen sich skeptisch an, seufzten dann synchron und zuckten die Schultern. Dennoch begleitete Sarada ihren Vater durch den Club. Sie hätte gedacht, dass er sich mit so einer Aufgabe schwer tun würde, aber ganz im Gegenteil. Er suchte sich gezielt Gruppen junger Frauen aus, denen er sein Anliegen höflich darlegte und die ihm praktisch aus der Hand fraßen. Sarada wusste nicht, ob sie beeindruckt oder ein wenig abgestoßen sein sollte. Auf jeden Fall war es effektiv.

Sie war so darin gefangen, ihn zu beobachten, dass sie fast vergaß, ihre eigenen Kissen loszuwerden. Erst, als Sasuke seine Ladung losgeworden war, machte sie sich rasch wieder an die Arbeit. Obwohl das hier ein Wettbewerb war, wartete er in einiger Entfernung und beobachtete, wie sie ihre Kissen an den Mann brachten.

Als sie sich schließlich auf den Rückweg zum Lagerraum machten, war sein Blick fokussiert auf das Ziel gerichtet, wie sie es inzwischen von ihm gewohnt war. Er hätte vermutlich alles werden können.

„Papa?“ Sie zögerte, als er fragend: ‚Mhm?‘, brummte. Es fühlte sich für ihn noch immer komisch an, so genannt zu werden, das spürte sie. Doch er hatte sie nicht gebeten, ihn Sasuke zu nennen, also würde sie es nicht tun. „Wolltest du schon immer Hotelier werden?“, fragte sie, als er ihr die Tür nach oben aufhielt.

„Mit den Hotels deines Großvaters gab es nie wirklich eine Option.“

Sie musterte ihren Vater, der kurz den Flur zu Orochimarus Büro runterblickte, bevor er das Lager betrat. Man sah ihm nicht an, ob er enttäuscht war von diesem vorgeschriebenen Weg, ob er ihn gerne gegangen war oder sich einfach keine Gedanken darum gemacht hatte. Letzteres konnte Sarada sich nicht vorstellen.

„Eine zeitlang wollte ich um die Welt reisen, mir verschiedene Länder ansehen“, fuhr er nach kurzem Schweigen fort. „Aber dann haben deine Mutter und ich geheiratet und du hast dich angekündigt.“

„Aber… Könntest du das nicht immer noch machen?“, fragte Sarada. Genug Geld hatte er ja.

Auf dem Weg nach unten schüttelte Sasuke den Kopf. „Ich habe jetzt Verantwortung.“

Das hatte ihn nicht davon abgehalten, sechs Jahre lang keinen Kontakt zu ihr zu suchen, doch darüber schwieg Sarada gerade lieber. „Wir könnten das machen“, schlug sie vor. „Wenn du Urlaub hast und ich Ferien, können wir in verschiedene Länder fahren. Naruto kann auch mitkommen. Der hat schon viel gesehen und kann uns rumführen.“

Sie hatten den Club erreicht, und Sasuke blieb stehen, um sie überrascht anzusehen. Dann schlich sich ein Lächeln auf seine Züge, und zu ihrer Überraschung stupste er mit zwei Fingern gegen ihre Stirn.

„Klingt gut“, sagte er, bevor er sich abwandte. „Komm. Werden wir die Kissen los.“

Die zweite Ladung machte keine größeren Probleme als die erste. Um kurz vor Mitternacht trafen sie Naruto, der Boruto im Schlepptau hatte. Er weigerte sich, Sasuke und Sarada zu glauben, dass sie jeweils über 15 Kissen verkauft hatten. Schließlich zog er mit dem Praktikanten davon, um die restlichen Kissen zum DJ-Pult zu bringen.

„Du solltest etwas trinken, bevor es losgeht“, beschloss Sasuke, der noch vier Kissen im Arm hielt. Für sich hatte er eigentlich keines gewollt, aber Naruto hatte ihm keine Wahl gelassen.

Sarada meinte zwar, das sei nicht nötig, doch ihr Vater bestand darauf. Sie gingen zur Hauptbar, und Sarada lächelte, als sie Menma gegenüberstanden.

„Und? Alles losgeworden?“, erkundigte er sich, während er eine Bestellung fertig machte.

„Ja. Boruto und Naruto bringen gerade die letzten Kissen zum DJ“, antwortete das Mädchen. „Macht ihr eigentlich auch mit bei der Kissenschlacht?“

„Die, die das wollen, können mitmachen.“

„Und du?“

„Wahrscheinlich nicht. Ist nicht so mein Ding“, zuckte Menma die Schultern.

„Das wird bestimmt lustig. Du solltest mitmachen“, fand Sarada.

„Ein Wasser und eine Cola“, unterbrach Sasuke das Gespräch recht rüde.

Seine Tochter sah ihn überrascht an – sonst war er immer so übermäßig höflich – doch Menmas Blick konnte man nicht deuten. „Heute kein Snakebite, Herr Uchiha?“, fragte er in einer ebenso rätselhaften Stimme.

„Nur Wasser“, wiederholte Sasuke schlicht.

Menma grinste, als er unter die Theke griff und zwei Flaschen hervorzauberte. Erst, als Sarada den ersten Schluck Cola trank, merkte sie, wie durstig sie wirklich war. Sasuke hatte ihr gerade noch eine Flasche bestellt, als Boruto und Naruto sich wieder zu ihnen gesellten. Der Animateur klaute ihr die Cola, und obwohl Sasuke sich beschwerte, teilten schließlich alle vier das Getränk.

Das war gut so, denn sie waren gerade fertig geworden, als der DJ verkündete: „Ich hoffe, ihr habt alle die Waffe eurer Wahl besorgt, denn die Schlacht geht gleich los! Alle, die mitmachen wollen, kommen jetzt in die Main Area – aber lasst eure Drinks in sicherer Entfernung. Alle, die sich retten wollen, können von der Galerie aus zusehen.“

Während die Menge in Bewegung geriet, verteilte Sasuke die Kissen an die Umstehenden. „Bis später“, wollte er sich aus der Affäre ziehen, aber die Rechnung hatte er ohne Naruto gemacht.

„Kommt nicht in Frage!“, verkündete der Animateur, packte seinen Chef an der Hüfte und schleppte ihn in Richtung Tanzfläche davon. „Sarada, Boruto, kommt schnell, bevor er flüchtet!“, verlangte er laut.

Die Teenager sahen sich an, grinsten und liefen hinterher. Auf der Tanzfläche hatte Naruto sein Opfer inzwischen runtergelassen und den Arm um Sasukes Taille gelegt. Der Animateur redete grinsend auf ihn ein, während sein Chef schmollte.

„Alle da?! Dann auf mein Kommando. 3… 2… 1… Kampf!“, brüllte der DJ so laut ins Mikro, dass es fiepte.

Bevor Sarada die Möglichkeit hatte, sich albern zu fühlen, sah sie, wie Naruto ihrem Vater ein Kissen mitten ins Gesicht knallte. Sie kam kaum dazu, darüber zu lachen, als der Animateur bereits sie angriff. Blitzschnell duckte sie sich und schlug mit dem Kissen zurück. Dabei erwischte sie allerdings Boruto, der bis dahin nur rumgestanden hatte. Vermutlic, weil er sich zu cool für das Spiel fühlte.

„Hey!“, beschwerte er sich, und irgendwie jagte er Sarada im nächsten Moment mit dem Kissen über die Tanzfläche. Es war chaotisch, laut, und mehr als ein Mal bekam sie einen Ellbogen ab. Ihren Vater und Naruto verlor sie nach Minuten aus den Augen, aber ihr Herz raste nicht aus Sorge. Sie wünschte, Chouchou wäre hier, und sie schickte ihr ein Video von dem ganzen Tumult. Dabei hätte ihr jemand fast das Handy aus der Hand geschlagen, sodass sie es lieber rasch wieder wegsteckte, bevor sie sich erneut in den Kampf stürzte.

Es kam ihr wie Sekunden vor, bis die Musik verstummte und die Stimme des DJs ertönte: „Was für eine Schlacht! Aber jetzt wird es Zeit, die Waffen niederzulegen und die Tänzer zurück auf die “

Und er hatte Recht. Die Tanzfläche war übersäht mit Federn. Vereinzelt schlugen ein paar Gäste noch lachend mit ihren Kissen nacheinander, aber größtenteils kehrte wieder Ruhe ein. Eine Hand legte sich auf Saradas Schulter, doch als sie die Person zurechtweisen wollte, blickte sie in Narutos lächelndes Gesicht.

„Zeit zu gehen“, meinte Sasuke, der neben ihm auftauchte. Er nickte zu der Wendeltreppe, welche zur Galerie über der Bar führte, an der Menma arbeitete. Diese stieg gerade Hinata herab. Am Fuß traf sie auf ihren Sohn, dem sie sanft durchs Haar streichelte.

„Du bist so ein Spielverderber, Sas“, beschwerte Naruto sich, doch ihr Vater war unerbittlich.

„Sie ist dreizehn.“

Damit war die Diskussion beendet, und die drei boxten sich an den Rand der sich langsam wieder mit Feiernden füllenden Tanzfläche.

„Na, hast du alle fertig gemacht?“, lächelte Naruto sie unterwegs an.

Sie wusste nicht, was es an seinem Lächeln war, das sie erröten ließ, doch grinste sie wie von selbst zurück. „Klar!“

„Super!“ Lächelnd strich er ihr durchs Haar. „Ich hab deinem Dad eine nette Frisur verpasst“, fügte er verschwörerisch leise hinzu und deutete auf einige Federn, die sich in Sasukes Haar verfangen hatten.

Offenbar spürte ihr Vater, dass er beobachtet wurde, denn er drehte sich mit skeptischem Blick nach ihnen um. Sie versuchten, ihn unschuldig anzulächeln, lachten dann aber beinahe zeitgleich los. Sasuke seufzte nur und führte sie kommentarlos weiter zu Hinata. Gemeinsam mit ihr und Boruto verließen sie den Club.

„Ist das wirklich in Ordnung?“, fragte Sasuke seine Assistentin, die lächelte.

„Natürlich. Das Hotel liegt auf unserem Heimweg. Haben Sie noch einen schönen Abend.“

Er nickte, bevor er sich an Sarada wandte. „Hör auf Frau Hyuga.“ Als auch sie nickte, sah sie, wie ihr Vater Naruto einen fragenden Blick zuwarf. Der lächelte ermutigend, und zu ihrer Überraschung legte Sasuke daraufhin kurz den linken Arm um sie. „Gute Nacht“, sagte er seiner verdutzten Tochter noch, dann trat er einen Schritt zurück, wie um sie zu entlassen.

Während alle sich verabschiedeten, lächelte Sarada, und nicht mal, als sie später im Bett lag, wollte das Glück von ihren Lippen weichen.
 

Woah, is this something that I never, something that I never had

Woah, is this something that I never, something that I never had

Tell you what I've heard

The wheels are falling off, the wheels are falling off the world
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Nach einer kleinen Pause geht es weiter, aber dafür mit einem etwas längeren Kapitel.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß und bleibt für's nächste Mal dabei.

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anna_Asakura
2019-04-16T16:32:24+00:00 16.04.2019 18:32
Ach ja, da war es schon, das (zumindest vorerst) Ende. Es ist immer noch eine super coole FF, und es hat mir Spaß gemacht sie zu lesen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht.
Sarada-chan ist echt niedlich, und ich hoffe, dass du diesem verflixten Oro noch richtig eine reinwürgst. :P Ansonsten muss ich sagen war es an einigen Stellen wirklich sehr ordinär, aber auch humoristisch, sodass man trotzdem immer weiter gelesen hat. Also bravo bravo!
Ein bisschen schmerzte mir auch das Herz als die Stellen mit Sakura kamen. Sie ist wirklich sehr negativ belastet in deiner Story, hehe.
Ich hoffe das nächste Kapitel komm bald auf den Markt.
:)
Antwort von:  RedRidingHoodie
18.04.2019 12:01
Hi und vielen Dank für deinen lieben Kommentar. :)
Haha, oh je, wenn du das ordinär findest, sind viele andere FFs von mir wohl nichts für dich ^^' Aber immerhin magst du Sarada. Das freut mich, weil ich mich irgendwie schwer mit ihr tue.
Was Sakura angeht: Das liegt sehr an der Perspektive. Sasuke redet sich gerne ein, dass er nicht Schuld daran ist, dass das nicht geklappt hat - obwohl er das ja ist. Teilweise kann er natürlich nichts dafür, weil schwul, aber trotzdem hat er sie mehr verletzt, als er sollte. Teilweise gesteht er sich das ja auch ein, aber so etwas fällt eben niemandem leicht. :') Ganz unschuldig ist sie natürlich auch nicht, und gerade in Sachen Sarada macht sie eben auch viele Fehler - obwohl sie sie sehr liebt. Aber es ist schwer, ihre Perspektive einzubauen, weil sie bisher noch nicht persönlich vorgekommen ist. ^^'

Jedenfalls nochmal danke für deinen Kommentar. Ich habe mich sehr gefreut und wünsche weiterhin viel Spaß. :)
Von:  MikaChan88
2019-04-05T17:45:20+00:00 05.04.2019 19:45
Total super ff
Gott ich kann oro überhaupt nicht leiden, hoffe der bekommt noch so nen richtig fiesen Dämpfer ....
mach weiter so ^-^
cu,
MikaChab
Antwort von:  RedRidingHoodie
06.04.2019 08:04
Vielen Dank für den Kommentar :)
Gibt es jemanden, Der Orochimaru "mag" und nicht zu hassen liebt? XD Ich hoffe nicht!
LG RRH
Von:  Scorbion1984
2019-04-05T11:08:43+00:00 05.04.2019 13:08
Lustiges Kapitel ,aber das Sasuke mit macht ,bei der Kissenschlacht ,das war das Ueberraschende !
Oder auch nicht da Naruto ihm keine Wahl gelassen hat !
Was wollte Oro von Sarada und der schleimige Kabuto ist auch da ,hatte er sich die Ohrfeige von Oro eingefangen?
Super wie Sasuke Oro hat abblitzen lassen ,nach Narutos Einspruch !
Antwort von:  RedRidingHoodie
05.04.2019 13:25
Vielen Dank für den Kommentar, ich freue mich, dass du Spaß hattest :)
Ja, Sasuke muss man ein wenig zu seinem Glück zwingen, das sieht man an diesem Kapitel an mehreren Stellen... ;)
lG RRH
Von:  naruhinaxXx
2019-04-05T10:19:42+00:00 05.04.2019 12:19
Super das es weiter geht
Da steckt wohl in jedem noch ein kleines Kind, auch in sasuke
Bin ja gespannt was orochimaru plant

Freue mich schon auf das nächste Kapitel
Antwort von:  RedRidingHoodie
05.04.2019 13:24
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Na ja, so wirklich eine Wahl hatte der Arme ja nicht, der wurde hinterhältig entführt xD
lG
Von:  KatanaYuki
2019-04-05T08:16:51+00:00 05.04.2019 10:16
Wieder ein klasse Kapitel.. Sasuke ist Naruto gegenüber wesentlich offener.. Ich mag alles am Oto überhaupt nicht.! ICH FREUE MICH JETZT SCHON RIESIG AUF DAS NÄCHSTE KAPITELLLL!!🌸🌺😇
Antwort von:  RedRidingHoodie
05.04.2019 13:23
Danke für deinen Kommentar, obwohl ich jetzt schon traurig bin! Was gefällt dir an meinem Club nicht?! xDDD Haha, nein, ich freue mich, dass es diesen Eindruck vermittelt. :)
LG
Von:  Yuna_musume_satan
2019-04-04T20:49:20+00:00 04.04.2019 22:49
Hammer Kapitel nur frage ich mich was oro plant
Antwort von:  RedRidingHoodie
05.04.2019 08:02
Danke für den Kommentar, freut mich, dass du Spaß hattest :)


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