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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 321 / ??

PoV (Sicht): Kaiba Seto

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Einen Schritt nicht machen dürfen

Scheinbar besagt ein ungeschriebenes Gesetz für den Sommerurlaub, dass man jeden Tag grillen muss. Auf jeden Fall steht Jonouchi-san erneut an unserem Grill und bringt ihn auf Temperatur. Das Grillen ist in einer Grauzone für mich. Ich verabscheue westliches Essen, vor allem, was in gehobenen Kreisen konsumiert wird. Aber Burger sind okay. Jedenfalls, wenn es sie nicht jeden Tag gibt. Wie... im Moment...
 

Da fällt mein Blick auf Noa. Seit der Mittagszeit ist er da. Schon wieder. Sitzt hinter Mokuba, die Arme um die Hüfte meines Bruders geschlungen. Seinen Kopf auf Mokubas Schulter. Im Moment hält er Mokubas Hände in seinen. Gelegentlich streichelt er ihm über den Unterarm. Platziert einen Kuss am Nacken meines Bruders. Ich beobachte ihn ganz genau. Wenn seine Hand auch nur einmal an eine unangemessene Stelle zuckt, dann wird er es bereuen.
 

Da spür ich Katsuyas Ellenbogen in meinen Rippen. Nicht das erste Mal heute. Scheinbar hab ich wieder mit den Zähnen geknirscht, was ich immer dann mach, wenn mir was nicht passt. Und es passt mir gar nicht, wie vertraut dieser Noa mit meinem Bruder umgeht. Mokuba ist doch erst vierzehn und hat noch jede Menge Zeit, sich einen Freund anzuschaffen und seine ersten Erfahrungen zu machen.
 

Langsam löst sich Noa von meinem Bruder und entschuldigt sich kurz bei allen am Tisch. Dann verschwindet er in unserem Haus, auf dem Weg zur Toilette. Nach einem Augenblick steh auch ich auf und sofort fragt mich Katsuya, wohin ich möchte. Mein Blick schweift über den Tisch und da fällt mir auf, dass eine der Wasserflaschen leer ist. Also werde ich mal volle Flaschen holen gehen.
 

In der Küche hol ich zwei frische Flaschen aus dem Kühlschrank und stell sie auf die Anrichte. Ich kann die Spülung des Gäste-WCs hier unten hören. Sehr gut, jetzt werde ich mir Noa schnappen und ihm klar machen, was ihm blüht, wenn er Mokuba weh tut. Im Gäste-WC wird das Wasser am Waschbecken aufgedreht, kurz darauf wieder abgedreht und der Riegel der Tür zurück schnappen gelassen. Ich mache mich bereit.
 

Doch plötzlich umschlingen mich zwei Arme und lassen mich zusammenzucken. Honigbraune Augen sehen mich fragend an. Katsuya lächelt mich sanft an und fragt, was los sei. Verwirrt seh ich ihn an und frage, was er meint. In dem Moment kommt Noa aus dem Flur zum Gäste-WC, schaut zu uns und lächelt nur, bevor er wieder in den Garten verschwindet. Verdammt.
 

Katsuya fängt meinen Blick wieder ein und legt seine Hand an meine Wange. Flüstert mir ruhig zu, dass alles in Ordnung ist. Noa sei ein guter Junge und keine Gefahr, weder für Mokuba, noch für sonst jemand. Ich nicke nur. Schon seit Mokuba von seinem ersten Kuss erzählt hat, wiederholt Katsuya das. Es kann doch nicht schaden, Noa klar zu machen, was ihm blüht, wenn er meinem kleinen Bruder etwas tut.
 

Mein blonder Streuner seufzt schwer, gibt mir einen liebevollen Kuss und greift sich eine der Wasserflaschen. Also nehm ich die andere und folg ihm. Als wir raustreten sitzt Noa wieder hinter Mokuba, der es sich zwischen Noas Schenkel bequem gemacht hat und sich an ihn kuschelt. Verliebt schaut mein Bruder über seine Schulter und redet mit Noa über... Rollenspiele. Schwups klinken sich auch Yugi und Bakura in das Gespräch ein.
 

Wenigstens beschränken sich die Intimitäten eine Weile auf Händchenhalten, unschuldiges Streicheln der Arme oder Anlehnen. Irgendwann gesellt sich Katsuya zu seinem Vater an den Grill, um ihm mit den Burgern zu helfen. Akito nutzt die Gunst des Augenblicks, um zu mir aufzurücken. Beiläufig fragt er mich, wie ich mich fühle, wenn ich sehe, wie mein Bruder mit jemand, den wir kaum kennen, so vertraut umgeht.
 

Aus irgendeinem Grund ist es mir peinlich, dass Akito wohl gemerkt hat, dass ich damit Probleme habe. Also senk ich meinen Blick auf meine Hände, die in meinem Schoss gefaltet liegen und konzentriere mich kurz auf meine Technik, die mir hilft nicht zu erröten. Doch ich werde davon abgelenkt, dass Akito mir behutsam seine Hand auf die Schulter legt und mich damit dazu bringt, wieder zu ihm aufzuschauen.
 

Der Blickkontakt zwischen uns dauert einen langen Augenblick. Dann antworte ich ihm leise, dass es mir damit nicht gut geht und breche wieder den Blickkontakt. Natürlich wünsch ich mir, dass Mokuba glücklich ist und jemand findet. Aber ich finde eben auch, dass er noch zu jung dafür ist. Das bringt Akito etwas zum Schmunzeln. Erwidert, dass es ihm auch schwer fällt Mokuba einfach machen zu lassen. Überrascht schau ich wieder zu ihm auf.
 

Akito erklärt, dass alle Eltern durch diese Entwicklung ihrer Kinder müssen. Eltern? Ich meine, ja... so gesehen ist Akito Mokubas und mein... Mokubas Ziehvater, er hat ihn ja auch adoptiert. Aber wie trifft das auf mich zu? Als ob er meine Frage erkannt hat, setzt Akito an und erklärt, dass auch ich in gewisser Weise eine Vaterfigur in Bezug auf Mokuba bin. Verdaddelt blick ich Akito an und lass seine Worte auf mich wirken.
 

Ein Kichern zieht sofort meine Aufmerksamkeit auf sich: Mokuba, der von Noa gekitzelt wird. Wieder knirschen meine Zähne. Dieses Mal auch so laut, dass es mir selbst auffällt. Ich steh auf und geh um den Tisch, als sich auf einmal Otogi vor mich schiebt. Also mach ich einen Schritt nach links und Otogi macht in dem gleichen Augenblick einen Schritt nach rechts. Unsere Situation ist unverändert. Also mach ich einen Schritt nach rechts und im selben Moment geht Otogi einen Schritt nach links.
 

Genervt beginne ich, mir die Nasenwurzel zu massieren. Zu wenig Schlaf, leichte Kopfschmerzen und ständig kommt mir jemand in die Quere, wenn ich mit Noa mal ein Wörtchen reden möchte. Als ich wieder zu Otogi schau, erkenne ich ein schiefes Grinsen in seinem Gesicht. Er ... hat sich mir absichtlich in den Weg gestellt?
 

An Otogi vorbei kann ich Mokuba sehen, wie er uns beide beobachtete, während Noa sich mit Yugi und Bakura weiter über Rollenspiele unterhält. Als ich unauffällig über meine Schulter blicke, sehe ich, dass auch Katsuya zu mir schaut. Dann spricht mich Otogi an und bittet mich ihm zu helfen. Dabei deutet er mit einer Hand zur Terrassentür und das Innere des Hauses. Langsam drehe ich mich um und trete von der Terrasse zurück ins Haus. Otogi folgt mir.
 

Im Wohnraum bleib ich stehen und schau durch die Fensterfront hinaus in den Garten. Mein Blick auf Mokuba und Noa gerichtet. Da hör ich Otogi, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Kurz blicke ich den Schwarzhaarigen an, der wieder breit grinst. Er versichert mir, dass alle Anwesend ein Auge auf Mokuba haben und sie niemals zulassen, dass Noa etwas tut, was dieser nicht auch möchte.
 

Ich fühl mich im ersten Moment entblößt. Wieder springt mein Blick von Otogi zu Mokuba im Garten. Eigentlich... sieht mein Bruder nicht aus, als ob es ihm unangenehm wäre, wie Noa mit ihm umgeht. Also nicke ich und erwidere, dass ich mich darauf verlasse. Otogi klopft mir freundschaftlich auf die Schulter. Meint nur, dass ich das ruhig kann, dafür wäre Familie doch da.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Onlyknow3
2023-08-08T15:36:34+00:00 08.08.2023 17:36
Tja Seto deine Familie wächst, aus drei mach fünf, und dann noch mal fünf dazu sind zehn, wenn man Noa mitrechnet.
Schön das Mokuba und Seto das haben dürfen, das aus Freunden Familie wird. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
08.08.2023 18:43
Hu hu Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Da hast du wirklich Recht: Aus Freunden sind eine Familie geworden und alle achten aufeinander, vor allem aber auf Mokuba, damit seine Sommerromanze auch ja kein böses Erwachen haben wird.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2022-09-12T17:25:49+00:00 12.09.2022 19:25
Ein gutes Kapitl.
Setos Beschützerinstinkt kommt hier sehr gut durch und du beschreibst das super. Ich verstehe ihn so gut, aber er sollte trotzdem auf seinen Streuner und Otogi hören, sonst könnte es große Probleme geben.
Bin gespannt wie es weitergeht.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
12.09.2022 19:40
Hu hu Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Das war mir einfach wichtig, dass Seto auf Grund seiner eigenen Erfahrungen und seiner Vaterrolle eben etwas struggelt mit den neusten Entwicklungen bei seinem Bruder...

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Lunata79
2022-07-11T03:02:33+00:00 11.07.2022 05:02
Ui, hätte dieses Kapi beinah übersehen. Hab wohl vergessen, nach dem Kapitel 320 zu aktualisieren. *g*
Tja, Seto hat in gewisser Weise immer noch die Rolle des Vaters von Mokuba inne. Die lässt sich eben schlecht so schnell abgewöhnen. Aber da wird er sich wahrscheinlich dran gewöhnen müssen, denn Mokuba ist kein kleines Kind mehr. Auch Akito teilt dieses Schicksal, obwohl er erst vor kurzer Zeit den Titel als Mokubas Vater ziert.
Apropos Akito. Im Englischen ist Roland eigentlich der Vorname und nicht der Nachname. Drum bin ich verwundert, dass Isono im Japanischen plötzlich ein Nachname sein soll. Roland war im Anime nämlich schon an Setos Seite. Deshalb nehme ich an, dass dieser auch ein gewisses vertrautes Verhältnis zu Seto haben müsste. Selbst, wenn er nur ein einfacher Angestellter ist, ist Roland einfach viel zu oft im Anime an Setos Seite aufgetaucht, das darauf schließen lässt. Tut deiner Story aber keinen Abbruch.
Mach einfach weiter so, wie bisher. Deine Story gefällt mir wirklich sehr.

Lg
Lunata79
Antwort von:  MAC01
11.07.2022 11:21
Hu hu liebe Lunata79,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hm... ja die Sache mit der Umbenennung in den westlichen Ländern (was wir im übrigen allein den Amerikanern zu verdanken haben) ist schon so eine Sache. Man muss sich einfach die Kulturen von Japan und USA mal anschauen: In Japan spricht man sich - sofern nicht miteinander verwandt oder gemeinsam aufgewachsen - selbst bei sehr guten Freundschaften mit dem Familiennamen an. Teilweise sprechen sich sogar Liebende im Alltag noch mit Familiennamen an und wechseln erst bei Intimitäten auf die Vornamen. In der Berufswelt ist das nochmal krasser. Da den Vornamen zu verwenden ist ein Unding. In den USA ist das komplett anders: Da spricht man sich überwiegend mit den Vornamen an, selbst wenn die andere Person gesellschaftlich über einem steht.
Als die Amerikaner YGO in die Finger gekriegt haben, haben sie also nicht nur einige Namen geändert, damit sie bei ihren Kids besser angenommen werden (und sich eher mit den Figuren identifizieren können), sondern haben auch ihre kulturelle Eigenarten in die Synchro gepackt (ganz davon, dass sie manche Folgen ganz umgeschnitten oder gar komplett neuzeichnen ließen, weil sie ihnen zu kontrovers gewesen war).
Soweit ich weiß ist 磯野 (Isono) ein japanischer Familienname oder ein weiblicher Vorname. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Isono keine Frau ist O_o? Akito hab ich dann als Vorname dazu gedichtet... sozusagen als küstlerische Freiheit :D

Btw: Meine Story basiert auf den Charakteren im Manga, nicht dem Anime. Aber auch dort wird an einigen Stellen erwähnt, dass Isono schon sehr lange bei Seto ist und sich um ihn gekümmert hat, als Gozaburo ihn misshandelt oder mit Essenentzug bestrafen wollte.

Hab eine wundervolle Woche und bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2022-07-10T20:11:33+00:00 10.07.2022 22:11
Tja Seto, da muss jeder Vater durch, wenn dann auch noch das einzige Kind erwachsen wird....
Antwort von:  MAC01
10.07.2022 22:13
Hu hu -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

So sieht es aus... da muss jedes Elternteil durch.

Bis zum nächsten Kapitel :3


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