Zum Inhalt der Seite

Ein weiter Weg bis zum Happy End

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Ball

Eri kam mit ihrer durchnässten Tochter zu Hause an und ging gleich mit ihr ins Badezimmer. Dort ließ sie ein warmes Bad ein und sagte Ran noch sie solle das nasse Gewand einfach in den Trockner geben. Ran nickte nur kurz und als die Badewanne vollgelaufen war, zog Ran sich aus, gab die Wäsche in den Trockner und stieg in die Wanne. Das warme Wasser entspannte gleich ihren zittrigen Körper und lies sie entspannt ausatmen. Eri hatte inzwischen etwas zu Essen bestellt und deckte schon den Tisch. Ran verbrachte gute 20 Minuten in der Badewanne bevor sie raus stieg, abtrocknete und ihre Haare ebenfalls etwas mit einem Handtuch trocken rieb. Gerade als sie wieder angezogener aus dem Badezimmer kam, nahm ihre Mutter das Essen entgegen und kam zum Esstisch.

"Du hast doch bestimmt noch nichts gegessen oder?" ,sagte Ran's Mutter und lächelte.

Die angesprochene setzte sich an den Tisch und schüttelte sachte den Kopf als sie zugleich den Kopf sachte schüttelte. Nachdem ihre Mutter das bestellte ausgepackt und hingestellt hatte, nahm sich Ran gleich eine Portion Eierreis mit Shrimps und gab diesen auf ihren Teller.

"Willst du mir erzählen was los war?" ,fragte nun Eri besorgt und gab sich etwas von den gebratenen Nudeln mit Hühnerfleisch auf ihren Teller.

"Dort wo du mich gefunden hast, hat Shinichi vor einem Monat mit mir Schluss gemacht."

"Warum bist du dann wieder dort hingegangen?"

"Ich dachte ich könnte es schon verkraften. Aber die Erinnerung kam zurück wie ein Film. Es fühlte sich plötzlich wieder so real an, als er damals vor mir stand und sagte er ginge nach New York um ein besserer Detektiv zu werden."

"Ach mein Schatz. Eine solche Trennung kann man nicht nach einem Monat bereits abgehakt haben. Das dauert. Immerhin ward ihr beide fast ein Jahr zusammen."

Ran stocherte mehr in ihrem Essen rum als dass sie es aß und der Schmerz in ihrem Herzen saß wieder so tief. Sie wollte eigentlich weinen, doch riss sich neben ihrer Mutter zusammen.

"Wann hört es denn auf weh zu tun?" ,fragte sie mit trauriger Stimme.

"Das kommt ganz darauf an, wie sehr man den anderen geliebt hat. Bei deinem Vater und mir, tut es jetzt noch weh, wenn ich an gewisse Orte gehe wo wir einst glücklich waren."

Ran nickte kurz und aß endlich ein paar bissen. Eri seufzte. Wie könnte sie es ihrer Tochter nur leichter machen?

"Sag mal," ,begann sie nun, "was hälst du davon heute einen schönen Mädchenabend mit Sonoko zu verbringen? Ich kann auch alleine auf den Ball gehen."

"Nein Mama. Ich hab es dir versprochen, also komme ich auch mit. Ein wenig Ablenkung tut immer gut."

"Bist du dir sicher?"

"Ja." ,gab Eri's Tochter lächelnd zurück.

Sonoko würde so und so lieber mit Makoto etwas unternehmen als wieder mal sie zu trösten. Und wer weiß, vielleicht waren auf diesem Ball heute Abend ja auch ein paar nette Jungs in ihrem Alter. Dass ihre Mutter und sie eingeladen waren, lag wohl hauptsächlich daran, dass Eri den Gastgeber schon einige Male vor dem Knast bewahrt hatte. Seitdem versuchte Hidekuni Mugita aber, keine krummen Geschäfte mehr zu machen. Er war ja eigentlich ein netter Mann, aber geriet eben mit seinen Millionen in einen falschen Kreis. Der Abend den Herr Mugita veranstaltete war ein Ball zu dem er einige bekannte Leute eingeladen hatte. Darunter auch mehrere Anwälte, Polizisten, Ärzte und sogar Detektive. Vermutlich würde Kogoro ebenfalls hingehen, wenn er nicht auf seinem Klassentreffen wäre.

"Ich habe dir übrigens ein Kleid besorgt und schon in dein Zimmer gehängt."

"Wirklich?" ,fragte Ran nun mit strahlenden Augen.

"Ja. Nach dem Essen kannst du es ja anprobieren gehen, aber eigentlich sollte es passen."

Schon strahlte Ran und begann etwas schneller zu Essen. Sie wollte unbedingt wissen, wie sie heute Abend aussehen würde. Ihre Mutter hatte ja schon vor einer Woche ein Kleid gekauft und es sah so toll an ihr aus. Es war schwarz, im Meerjungfrauenstil. Hatte einen Rundhalsausschnitt und am Rücken war eine geknöpfte Aussparung. Der Oberkörper, bis zur Hüfte war mit Stickereien und Pailletten-Besatz. Es hatte noch ein eingearbeitetes Unterkleid und der Rockteil war etwas ausgestellt und doppellagig aus Polyester. Eri sah einfach wunderschön darin aus. Sie hatte Ran auch zugesagt dass sie ihre Haare diesmal offen tragen würde und nur ein paar Strähnen links und rechts am Hinterkopf hochstecken würde. Ran musste wieder lächeln als sie ihre Mutter sah, die sonst eigentlich immer nur streng wirkte. Doch es würde bestimmt ein toller Abend werden. Kaum hatte Ran aufgegessen lächelte ihre Mutter und deutete auf das Zimmer ihrer Tochter. Voller Freude sprang sie auf, lief hinein und man hörte schon ein lautes 'Wow' von ihr.

"Gefällt es dir? Zieh es einmal an und komm dann heraus. Ich will es gerne an dir sehen." ,sagte Eri lächelnd und räumte den Esstisch ab. Ran sah sich das Kleid am Kleiderhaken immer noch an und fuhr sachte über den Stoff. Sofort warf sie ihr Top und die Jogginghose aufs Bett, nahm das Kleid vom Haken und zog es vorsichtig an. Sie konnte den Reißverschluss zur Hälfte selbst zu machen als sie schließlich ihre Mutter um Hilfe rief. Diese kam herein, machte den Reißverschluss des Kleides ganz zu und drehte ihre Tochter wieder zu sich.

"Du siehst wunderhübsch aus, meine Süße."

Nun ging Eri noch einen Schritt zurück als sich ihre Tochter im Kreis drehte. Sie sah wundervoll aus in dem mittelgrauen Kleid von Niente. Es war aus Chiffon und hatte einen Schulterfreien sowie beim Rock ausgestellten Schnitt. Das Bustier war verstärkt mit wattierten Cups und eine locker, fixierte Taillenpasse mit Zierschleife hatte es. Die florale Stickerei war mit Zierperlen- und Pailletten Besatz bestückt. Das Unterkleid war blickdicht, doppellagig und mit Tüllbesatz. Das Kleid ging bis Mitte der Waden. Ran sah wirklich wunderschön darin aus.

"Danke Mama. Es ist wirklich wunderschön."
 

Eri's Kleid

Ran's Kleid

Eri lächelte zufrieden als sich ihre Tochter erneut vor dem Spiegel drehte. Der Abend würde ihr bestimmt gut tun. Plötzlich läutete das Telefon und Eri eilte ins Wohnzimmer hinaus. Ran betrachtete sich weiter im Spiegel als sie sachte über ihre Taille fuhr. Kaum hatte sie sich seitlich zum Spiegel gestellt, musste sie kurz über ihren Bauch streicheln. Er war noch so flach und man konnte nichts erkennen. Doch anscheinend wuchs darin schon ein kleiner Mensch heran. Ein kleiner Mensch, der Ran bald zur Mutter und Eri sogar zur Großmutter machen sollte. Sofort nahm Ran die Hand weg und ging in ihrem Zimmer auf und ab. Was aber, wenn der Test falsch war? Das konnte doch passieren oder? Sie brauchte Gewissheit. Vorsichtig und auf Zehenspitzen ging sie zu ihrer Zimmertüre und hörte ihre Mutter am Telefon über einen Fall sprechen. Ein gutes Zeichen, somit war sie mindestens zehn Minuten beschäftigt. Sofort holte Ran ihr Handy vom Schreibtisch und wählte die Nummer ihrer Frauenärztin.

"Ordination von Frau Doktor Misa Takeda. Wie kann ich Ihnen helfen?"

"Guten Tag. Hier spricht Ran Mori. Ich bräuchte bitte so schnell es ginge einen Termin bei Doktor Takeda."

"Gerne. Dürfte ich wissen worum es ginge?"

"Ein Kontrolltermin. Bevor ich in den Urlaub fahre."

"Einen kleinen Moment bitte." ,man hörte wie die Assistentin kurz blätterte. "Frau Mori sie könnten nächste Woche gleich am Montag um acht Uhr zu uns kommen."

"Perfekt. Ich danke Ihnen."

"Schönen Tag, auf Wiederhören."

"Wiederhören."

Ran legte auf und hielt ihr Handy fest. Anschließend sah sie auf ihren Bauch hinunter und seufzte kurz. Was wenn der Test bereits recht hatte? Wie sollte sie das ihren Eltern erklären? Doch schon wurde die Schülerin aus den Gedanken gerissen als ihre Mutter wieder herein kam und sagte: "Tut mir leid. Das war wichtig. Los, ich mach dir den Reißverschluss wieder auf. Bis zur Feier haben wir noch ein paar Stunden."

"Ja du hast Recht. Danke nochmal Mama."

"Kein Problem."

Ran drehte ihrer Mutter den Rücken zu während diese vorsichtig den Reißverschluss öffnete.
 

Ein paar Stunden später:

Eri kam aus ihrem Zimmer und rief nach ihrer Tochter. Diese sah aus dem Badezimmer und musste ihrer Mutter nur helfen das Kleid beim Reißverschluss zuzuziehen und noch den kleinen Knopf oberhalb der freien Rückenausschnittes zu schließen.

"Du siehst toll aus Mama."

"Danke mein Schatz. Nun beeil dich aber. Das Taxi ist in zehn Minuten da."

Sofort stellte sich Ran wieder vor den Spiegel und schminkte sich fertig. Sie trug einen zart-grauen Lidschatten, schwarze Mascara sowie einen eleganten schwarzen Lidstrich oberhalb der Wimpern. Ihre Lippen trugen einem rosé farbenden Lippenstift. Ihre Mutter war ähnlich geschminkt. Nachdem Ran auch ihr Kleid angezogen hatte half ihr, ihre Mutter erneut beim Reißverschluss. Schließlich klingelte es und beide zogen noch schnell ihre halb hohen schwarzen Stöckelschuhe an. Eri nahm ihre Tasche und schon eilten beide hinaus. Im Taxi war Ran nervös.

"Muss ich Herrn Hidekuni Mugita irgendwie speziell ansprechen?"

"Aber nein. Seit er keine krummen Geschäfte mehr macht und sich sozial engagiert, ist er nicht mehr so auf einen Titel bedacht. Keine Sorge, ich bin ja immer bei dir."

Ran nickte lächelnd und atmete tief durch als das Taxi bereits etwas außerhalb der Stadt war und zu einer großen Villa ankam. Das Tor war bereits geöffnet und man fuhr noch knappe fünf Minuten zum Haus. Als sie angekommen waren half ein Bediensteter Eri aus dem Auto. Ran war schon ausgestiegen und kam um das Auto herum zu ihrer Mutter.

"Dann mal los." ,sagte diese und lächelte.

Beide gingen über die zehn Mamorstufen hinauf zur Haustüre wo zwei weitere Bedienstete bereits mit einem Tablett standen wo sie Champagner und Orangensaft anbieteten. Die zwei Frauen nahmen gleich jeder ein Glas und betraten das Anwesen. Einige Leute standen noch im breiten Flur und redeten. Eri kannte sogar schon ein paar und begrüßte sie freundlich.

"Wow das ist ja wirklich sehr nobel hier." ,flüsterte Ran zu ihrer Mutter.

"Ja. Schwärm nur nicht zu viel vor dem Gastgeber sonst zeigt er dir das ganze Haus und du bist bis morgen noch hier."

"Okay." ,gab Ran zurück und war dennoch verwundert wie wunderschön ein Haus sein konnte.

Beide gingen nun am Ende des Flurs nach rechts wo eine große Doppeltür schon offen stand. Es war ein richtiger Ballsaal mit wunderschönem Holzboden und großen Fenstern. Man fühlte sich wie in einem Märchen. Eri atmete tief durch, ihre Tochter ebenso als sie einen Schritt in den Saal machten und plötzlich eine bekannte Stimme von rechts sagte: "Nanu, Frau Kisaki und Ran. Das ist aber eine schöne Überraschung."

Beide drehten sich zu der Stimme und schon stand Inspektor Megure vor ihnen. Links an seiner Seite Kommissar Takagi mit Kommissarin Sato. Rechts neben ihm stand Kommissar Shiratori. Die Herren trugen alle einen schwarzen, eleganten Anzug mit weißen Hemd und schwarzer Fliege. Sato trug ein langes, dunkelblaues Ballkleid im Prinzessinenstil. Es waren über den gesamten Oberkörper kleine Perlen aufgestickt.

"Sie sehen beide wirklich umwerfend aus." ,gab nun Inspektor Megure von sich und reichte beiden die Hand."

"Dankeschön Inspektor. Es freut mich dass sie gekommen sind." ,antwortete Eri lächelnd.

Da kam Sato ein Stück vor und umarmte Ran als sie sagte: "Du sieht so hübsch aus Ran. Da werden die vielen jungen Herren sich aber nach dir umdrehen."

"Dankeschön Kommissar Sato. Sie sehen aber auch zauberhaft aus."

Beide lächelten sich an als Ran bemerkte wie Takagi seine Kollegin etwas musterte und leicht rot wurde und lächelte. Sie gefiel ihm wohl heute am besten. Ran wusste wie lange die beiden schon umeinander her 'scharwenzelten' und schön langsam konnte es doch bei den beiden Klick machen. Während Eri noch etwas mit Inspektor Megure plauderte, fasste Sato Ran's Hand und zog sie etwas von der Menge weg.

"Ist denn alles okay bei dir?" ,fragte die Kommissarin besorgt.

"Ja. Es geht bergauf."

"Das freut mich. Ich kann mir vorstellen wie schwer es für dich sein muss, aber wenn es irgendetwas gibt, dass dir hilft oder dich glücklich machen würde, sag es einfach okay?"

Ran lächelte und wollte schon dankend ablehnen als ihr Blick kurzzeitig wieder zu Takagi fiel.

"Da gibt es wirklich etwas Frau Sato."

"Wirklich?" ,fragte diese erneut nach und lächelte schon.

"Es würde mich wirklich glücklich machen wenn sie heute Abend Herrn Takagi zwei Tänze schenken würden. Ich bin mir sicher, er ist ein toller Tänzer."

Sato wurde leicht rot. Irgendwie bereute sie es, Ran das angeboten zu haben. Dennoch war sie ihr aber auch dankbar, denn dann konnte Takagi vielleicht endlich bemerken was sie für ihn empfand.

"Selbstverständlich." ,gab sie nun grinsend zurück.

Beide gingen nun wieder zu den anderen als Eri sich für eine Zeit verabschiedete um mit ihrer Tochter den Gastgeber zu begrüßen.
 

Nach einer knappen Stunde war der ganze Begrüßungslauf endlich abgeschlossen und Ran schnaufte kurz durch. Eri kam mit einem Glas Champagner für sich und einem Glas Orangensaft zu ihrer Tochter.

"Danke Mama. Wird denn auf diesem Ball nicht getanzt?"

"Aber natürlich. Erst einmal müssen alle ankommen und Herr Hidekuni Mugita hält eine kurze Begrüßungsrede. Gleich darauf wird der Ball mit einem Walzer eröffnet. Hoffentlich finden wir zwei Männer die wenigstens den Eröffnungstanz mit uns tanzen. Ansonsten sehen wir blöd aus. Warum muss dein Vater ausgerechnet heute nicht da sein?"

Ran musste kichern. Als ob irgendein Mann ihre Mutter nicht auffordern würde. So wunderschön wie sie aussah.

"Keine Sorge Mama. Wir finden schon jemanden."

Ran's Blick wanderte nun durch den Saal als sie schon mindestens vier Männer gefunden hatte die sich immer wieder zu Eri her drehten und lächelten. Da wurden plötzlich einige Lichter im Saal ausgeschalten und auf einer kleiner Bühne, wo auch die Musiker standen, kam ein kleiner Scheinwerfer zum Einsatz und Herr Mugita trat vor seine Gäste.

"Willkommen. Ich freue mich dass sie so zahlreich erschienen sind und hoffe sie haben einen schönen Abend. Viele von Ihnen wundern sich, warum ich denn einen Ball organisiert habe. Nun, weil ich es kann." ,er lachte etwas und die Gäste natürlich auch. "Aber dennoch bin ich froh darüber dass sie mit mir feiern und bitte nun die Musiker um Musik und Sie verehrte Gäste begeben sie sich mit ihren Partnern in die Mitte und tanzen Sie gemeinsam mit mir und meiner wunderschönen Frau Shizuka den Eröffnungstanz."

Alle klatschten, der Gastgeber kam von der Bühne zu seiner Frau. Die anderen stellten sich bereits in Tanzposition als plötzlich Kommissar Shiratori vor Eri stand und ihr seine Hand reichte.

"Darf ich bitten, Frau Kisaki."

"Ich danke Ihnen Kommissar."

Sie stellte ihr Glas schnell auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und legte schon ihre Hand in die des Kommissars. Beide gingen zur Tanzfläche. Ran lächelte als sie auch sah wie Takagi und Sato gemeinsam zur Tanzfläche gingen. Ran wollte eigentlich gar nicht tanzen und trank gerade noch einen Schluck ihres Orangensaftes als ein gutaussehender Junge vor ihr stand. Er hatte schwarzes Haar, dunkelbraune Augen und trug eine Brille. Er war knapp ein Jahr älter als Ran und hieß Masao Monobe. Er ging ebenfalls in die Teitan Oberschule, allerdings in die Parallelklasse von Ran.

"Hallo Ran. Darf ich bitten?"

"Masao? Du hier?" ,fragte sie erstaunt und legte doch ihre Hand in seine.

Er lächelte charmant und zog sie zur Tanzfläche als gerade wieder ein Kellner vorbei ging und Ran ihm ihr Glas geben konnte. Alle Gäste hatten sich schon aufgestellt als die Musik einsetzte und der Walzertanz begann.

"Hast du dich etwa rein geschlichen?" ,fragte sie mit etwas leiserer Stimme.

"Aber nein. Meine Eltern und ich wurden eingeladen. Und du?"

"Ich bin mit meiner Mutter hier und wir wurden ebenfalls eingeladen."

Sie lächelten sich kurz an als er ihr nun sagte: "Du siehst sehr hübsch aus."

"Da-Danke Masao."

Ran wurde etwas verlegen doch war sie auch überrascht wie gut Masao tanzen konnte. Seine besonderen Fähigkeiten galten also nicht nur dem malen. Der Walzer dauerte gute vier Minuten doch irgendwie genoss es Ran. Sie tanzte in einem wundervollen Ballsaal mit einem netten Jungen den sie auch kannte. Immer wieder wandte sie allerdings ihren Blick ab und sah wie verliebt Sato und Takagi sich immer wieder ansahen. Vielleicht würde heute ja endlich der Schalter bei beiden umschalten sie würden zusammen kommen.

"Warum lächelst du so?"

"Ach, ich genieße nur den Abend." ,gab sie zurück.

Nach dem Tanz bedankte sie sich und bemerkte plötzlich wie warm es geworden war. Sie entschuldigte sich bei Masao und ging zu der großen, offenen Terrassentür. Sie trat hinaus und hörte noch wie die Gäste klatschten. Anschließend spielte die Musik weiter aber man konnte auch hören wie sie die Gäste wieder mehr unterhielten. Ran atmete tief durch und war froh über die frische Luft. Automatisch legte sie eine Hand an ihren Bauch und drehte sich kurz um. Da erkannte sie wie Masao sie suchte und schon zur Terrassentür kam. Er war ja wirklich nett, aber sie wollte sich jetzt gerade mit niemanden unterhalten. Somit ging sie schnell über die Stufen hinunter in den Garten und verschwand hinter den Rosensträuchern. Als sie dort vorsichtig wieder auf die Terrasse sah, sah sie Masao wie er suchend durch den Garten sah.

"Bitte komm nicht runter. Bitte." ,dachte sie leise.

Zu ihrem Glück wurde er gerade von seinem Vater gerufen als er die erste Stufe in den Garten machte. Ran atmete tief durch als sie beschloss sich nun den ganzen Garten anzusehen.

Die verschiedenen Rosen gefielen ihr wirklich sehr und plötzlich hörte sie leises plätschern. Sie ging ein wenig schneller als mittig im Garten eine größere freie Fläche war, in der ein Brunnen stand. In der Mitte des Brunnens stand eine schöne Frauenstatue die einen Krug hielt und aus diesem rann das Wasser heraus und in das große Becken des Brunnens. Ran musste lächeln als ihr Blick nach oben wanderte erblickte sie den Sternenhimmel.

"Wow." ,sagte sie leise, aber dennoch für jemanden hörbar.

"Du bist wunderschön."

Ran zuckte zusammen. Diese Stimme. Ihr Blick wanderte wieder auf den Brunnen als sie sich langsam umdrehte. Da stand er. In einem schwarzen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte. Ihr Ex-Freund.

"Was tust du hier?" ,fragte sie ernst und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Meine Eltern hatten eine Einladung bekommen und haben mich mitgenommen. Wenn ich gewusst hätte dass du kommst ..." ,da unterbrach sie ihn schon mit wütender Stimme: "Wärst du nicht gekommen. Keine Sorge, feiere schön. ich verschwinde."

Sie wollte gerade bei ihm vorbeigehen als Shinichi sie am Oberarm erwischte und wieder zu sich zog.

"Bitte bleib."

Sie drehte sich zu ihm und sah in seine blauen Augen.

"Warum?" ,fragte sie und ihr Ton blieb ernst.

"Es ist eine riesige Villa mit großem Garten. Der Ballsaal ist größer als mein altes Haus. Wir können uns ja notfalls aus dem Weg gehen."

"Wie du siehst schaffen wir es nicht." ,mit einem Mal riss sie sich von ihm los und wollte gehen.

"Ran, es tut mir leid." ,sagte er nun und seine Stimme war traurig.

Abrupt blieb sie stehen, drehte sich jedoch nicht zu ihm um. Was tat ihm denn schon leid? Dass er sie einfach verlassen hatte oder dass die ganze Beziehung für ihn nur ein Spiel war?

"Ich habe dir sehr wehgetan, das weiß ich. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und dich einfach mitnehmen nach New York. Aber, damals dachte ich, es wäre besser für dich wenn du in Tokio bleibst. Bei deiner Familie und deinen Freunden. Bei deinem richtigen Leben."

Mit aller Kraft versuchte sie nicht zu weinen. Schnell drehte sie sich um, kam einen Schritt auf ihn zu und sagte mit trauriger Stimme: "Du warst mein Leben. Shinichi ich habe dich so sehr geliebt dass ich liebend gerne mitgekommen wäre. Aber du hast es einfach entschieden mich zu verlassen und alleine zu sein. Hast du mich denn überhaupt geliebt? Denn wenn du es getan hättest, hättest du unsere Beziehung nicht von einem Tag auf den anderen weggeworfen wie einen alten Putzlappen."

Shinichi's Blick war entsetzt. Sie dachte also er habe sie nie geliebt? Er wollte doch nur das Beste für sie und dachte eben das wäre, in Tokio zu bleiben.

"Ich habe dich geliebt. Das tue ich noch."

"Tut mir ja leid Herr Detektiv, aber das glaube ich dir nicht mehr."

Sie spürte wie sich ihre Augen mit Tränen füllten doch sie wollte nicht mehr wegen ihm weinen. Sie hatte schon genug geweint. Schnell sah sie zu Boden und atmete tief durch. Anschließend schüttelte sie kurz den Kopf und wendete sich wieder ab um zu gehen. Diesmal sollte Ran es sein die Shinichi einfach stehen ließ. Vielleicht würde er ja dann wissen, wie sie sich damals gefühlt haben musste.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KagomeKizu
2017-06-28T10:32:15+00:00 28.06.2017 12:32
Wiedersehen ein tolles Kapitel!
Recht hat sie, damit er auch weiß wie das ist.
Aber das sie sich "so schnell" Wiedersehen hätt ich jetzt nicht gedacht.
Glg Kago
Von:  Hallostern2014
2017-03-02T13:43:53+00:00 02.03.2017 14:43
Tollles echg tolles Kap..ja genau vilt merkt er es ja mal :)
Lg bin gespannz wie es weiter geht weiter so hihi


Zurück