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Sterben kann so schön sein...

... oder auch nicht
von
Koautor:  Shizana

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Eri, wie ich sehe, tut dir der Besuch bei Reiji und Shizuku gut. Das freut mich. Tanke ruhig ordentlich Kraft bei den beiden, denn die wirst du sehr bald brauchen.
Es wird spät und Reiji kann es nicht verantwortet, euch bei dem Sturm, der bereits wieder zunimmt, wegzuschicken. Ihr dürft bei ihnen übernachten. Die Jungs werden allesamt im Gästezimmer untergebracht (bis auf Anubis, der sich weigert, mit den Göttern in einem Raum zu schlafen und sich daher mit einer Decke auf das Baumhaus im Garten verkriecht), du als einziges Mädchen darfst Ayanes Zimmer auf einem Gästefuton beziehen.

Aufgabe 1: Während du dich bettfertig machst, klopft es an deiner Tür. Hades besucht dich und bringt dir ein Geschenk vorbei: einen Notizblock und Stifte. Er sagt dir, dass es Apollons Idee war und er es dir sicherlich auch gern selbst gegeben hätte, aber im Moment leidet er unter den Nachwirkungen von Reijis Mixkünsten. Sicher hätte er es dir auch später geben können, aber da ihr nicht wisst, was euch morgen erwartet, hätte es vielleicht keine bessere Gelegenheit gegeben. Er versucht dich ein wenig aufzumuntern und ermutigt dich, das Schreiben jederzeit für dich zu nutzen, da es dir viel zu bedeuten und dir am besten zu helfen scheint.
Aufgabe 2: Du legst dich zur Ruhe, kannst aber bei dem Sturm schlecht einschlafen. Irgendwann gelingt es dir und der Schlaf tut dir gut. Du wirst allerdings wach, als ein lautes Krachen zu hören ist, und schreckst auf. Sieh besser schnell nach Anubis, der immerhin draußen schläft, ob es ihm gut geht.
Aufgabe 3: Anubis ist verschreckt und wütet durchs Haus, um irgendwo Schutz zu suchen. Dabei macht er eine Menge Lärm. Dadurch werden auch die anderen wach und eine Reihe an unglücklichen Kettenreaktionen (z.B. kommen Reiji & Shizuku ihm in die Quere, Hades kommt plötzlich aus der Tür usw.) sorgt schließlich dafür, dass Anubis wieder nach draußen rennt. Folge ihm und versuch, ihn einzuholen!
Aufgabe 4: Du folgst Anubis bis zur Bucht, wo er sich auf das Boot verkrochen hat. Es schaukelt unruhig auf dem Wasser und droht, sich vom Seil loszureißen. Hol Anubis besser dort herunter, ehe noch etwas Schlimmes passiert!
Aufgabe 5: Anubis ist sicher von Bord, dafür hat es dich erwischt. Es kommt, was kommen muss: das Seil reißt und das Boot wird augenblicklich von den Wellen erfasst. Du treibst ab, aus der schnell zunehmenden Entfernung hörst du noch die aufgeregten Rufe der anderen. Du treibst auf einen Taifun zu, dessen Gewalt dein Boot zu zerreißen und zu kentern droht. Kämpfe ums Überleben, als das Schlimmste passiert und du dich plötzlich unter der aufgebrachten Wassermasse wiederfindest.

Bitte, stirb nicht! ;^; Komplett anzeigen

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Fortgespült

Ich glaube, ich muss niemanden erzählen, dass ich mich von Thoth in gewisser Weise zurück gewiesen fühlte. Ich wusste nicht, ob er meine Entschuldigung angenommen hatte, und auch nicht ob ich jemals wieder den Mut aufbringen würde, auch nur ein Wort mit ihm zu reden.

Die anderen hatten bemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, was wohl daran lag, dass ich mir nicht sonderlich Mühe damit gab. Allerdings machte ich auch deutlich, dass ich nicht darüber reden wollte.

Um mich aufzumuntern hatte Dionysos mir einen Schluck von seinem edelsten Wein angeboten, doch ich hatte dankend darauf verzichte und fühlte mich gleichzeitig wie eine Lügnerin. Ich hatte ihm versprochen, an diesem Abend mit ihm anzustoßen, aber gerade jetzt, da ich in ein bodenloses Loch fiel, wollte ich mich nicht berauschen und falschen Illusionen und vergänglichen Sicherheiten nachlaufen. Ich trank nie, wenn ich schlecht drauf war, dass war eine meiner Regeln um die Kontrolle über mich nicht zu verlieren und so der Abhängigkeit zu verfallen. Gerade jetzt die Kontrolle zu verlieren, wäre unverzeihlich gewesen und deswegen, musste ich mein Versprechen brechen und irgendwie schien es mir sogar so, als hatte Dionysos das verstanden.

„Das Wetter sieht nicht gut...“, murmelte Reiji, als er einen Blick, vorbei an seiner Bar, aus dem Fenster riskierte.

Er schien wirklich in Sorge zu sein und ein Blick aus dem Fenster, ließ mich zweifeln, ob es richtig gewesen war, die Gastfreundschaft der beiden so lange zu strapazieren.

„Unter diesen Umständen, können wir euch leider nicht raus lassen. Ihr bleibt heute Nacht einfach hier bei uns. Ihr Jungs könnt es euch im Gästezimmer bequem machen und Erenya-chan... Ich bin mir sicher, dass Ayane nichts dagegen hätte, wenn du dir ihr Zimmer leihst.“

Die Worte Reijis tröpfelten an mir vorbei. Ich hörte sie, nickte auch, aber wirklich verinnerlichen, oder mich gegen sie aufbegehren, tat ich nicht.

„Wie wäre es mit ein paar Drinks, Jungs?“

Da niemand etwas gegen seinen Vorschlag einzuwenden hatte, verschwand Reiji wieder hinter seinem Heiligtum und begann ein paar seiner legendären Drinks zu mischen. Hades und Dionysos hingegen unterhielten sich angeregt mit Shizuku, wobei Dionysos ihr das ein oder andere Kompliment machte und ein Schulmädchenkichern von ihr entlockte.

Sie versuchten nicht zu zeigen, wie besorgt sie um mich waren und überspielten alles, als sei es nicht passiert.

„Hier, es ist etwas kalt, Nya-chan.“

Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als eine warme Decke um meine Schultern gelegt wurde. Apollon hatte vor kurzem nach ihr gefragt und nun lag sie auf meinen Schultern. Fror er etwa nicht? Hatte er wegen mir gefragt? So ein Idiot.

Mit seinem unschuldigen Lächeln, wickelte er mich in die Decke und tätschelte mir sanft den Kopf, eine Geste die mir so viel Nähe wie Entfernung demonstrierte, dass ich mit den Tränen kämpfen musste.

„Ahollon...“, nuschelte ich leise, als seine Hand nicht mehr auf meinem Kopf ruhte. Fragend sah mich der Sonnengott an, der zwar spürte, dass etwas nicht stimmte, aber seinen Finger wahrscheinlich nicht darauf legen konnte.

Mit einer Bewegung, entwickelte ich mich aus der Decke und legte die andere Hälfte um Apollon.

„Wenn du nicht willst, dass ich friere... musst du mich umarmen...“, wisperte ich und sah ihn dabei vorwurfsvoll an.

Auch wenn es seltsam war, den Sonnengott das zu fragen, ich wollte einfach gerade die Nähe von jemanden spüren, der mir seine Wärme gab, der für mich da war und mich nicht von sich stieß. Gerade jetzt, da Thoth mich so verstoßen hatte.

„Nya-chan...“, wisperte Apollon, wobei ich einen Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme bemerkte. Wollte er etwa nicht? Hatte ich mir eingebildet, dass er mir diese Nähe nicht verwehren würde?

„Bin... ist...“ Ich setzte zu meiner Frage an, unwissend, wie ich sie eigentlich genau formulieren wollte.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht bedrängen“, wisperte ich leise, bereit die Decke wieder von Apollon zu nehmen und mich einsam in den weichen Stoff zu kuscheln. Doch plötzlich, fühlte ich Apollons Hand an meiner Schulter. Sanft, zog er mich so nahe an sich, dass ich zwischen seinen Beinen zum sitzen kam und die Decke angenehm um uns beide gelegt war. Verwundert sah ich über meine Schulter zu Apollon, der mich sanft anlächelte und seine Hände um meinen Bauch legte.

„Du bist wirklich wie eine Katze, Nya-chan...“, flüsterte mir Apollon sanft ins Ohr, wobei mir ein leichter Schauer über den Rücken fuhr.

Mir war egal, dass diese Worte vielleicht neckend gemeint waren, ich war einfach froh, dass ich Apollon nahe sein konnte, seine Wärme spürte, seine Arme und seinen Atem in meinem Nacken. Ganz sacht, fühlte ich sogar seinen stetigen Herzschlag in meinem Rücken, der meine aufgewühlten Gefühle Stück für Stück beruhigte.

Dennoch, vergrub ich mein Gesicht ein wenig in der Decke, damit niemand sehen konnte, dass ich wirklich ein paar Tränen weinte. Der einzige, der das wusste und spürte, war Apollon, der darüber schwieg und diesen Moment zu unserem gemeinsamen Geheimnis machte.
 

Apollons Nähe und Geruch, vielleicht war es auch der Geruch der Decke, so sicher war ich mir da nicht, beruhigte mich ganz schnell. Schon bald gelang es mir, mich in das Gespräch von Hades und Shizuku einzuklinken oder auch mit Reiji ein paar Worte im besten, fließenden Deutsch zu wechseln, während ich Apollon half, der mich nicht loslassen durfte, seinen Drink zu genießen.

Erst als Thoth wieder das Wohnzimmer betrat, knickte meine Stimmung etwas. Sein Blick hingegen klebte strafend an mir und Apollon, als hätte er ein Problem damit, dass ich dem Sonnengott so nahe war, sicher bildete ich mir das aber ein.

„Wo ist ist Anu-Anu? Draußen ist es doch sicher kalt. Sehr kalt ganz sicher.“

Vorsichtig versuchte ich aufgrund von Apollons Kommentar an Thoth vorbei zusehen, doch Anubis war wirklich nicht hinter dem Gott des Wissens, der missgelaunt wegsah.

„Er bevorzugt es lieber draußen zu schlafen...“, murrte er leise und verließ das Wohnzimmer wieder, wobei seine schweren Schritte noch deutlich durch den Boden zu hören waren. Nur deswegen hörte ich einigermaßen, oder viel mehr ahnte ich, dass er wohl ins Badezimmer gegangen war. Danach würde er sich wahrscheinlich zu uns gesellen, doch das war eindeutig zuviel für mich. Ich wollte im Moment nicht so nahe bei ihm sein. Nicht, wenn wir in Wirklichkeit so stark voneinander getrennt waren.

„Ich denke ich werde ins Bett gehen...“, nuschelte ich leise und sah dabei Apollon an, der sofort verstand und mir die Gelegenheit gab, mich von ihm zu lösen.

„Schlaft gut...“

Meine Stimme war mehr ein Flüstern und doch hatten die beteiligten es alle verstanden und wünschten mir noch eine gute Nacht.

Ich hatte mich eigentlich beeilen wollen, die Treppen hochzugehen, damit ich Thoth nicht noch einmal über den Weg laufen musste. Durch meine Entschuldigung hatte ich viel eher das Gefühl, dass die Atmosphäre zwischen uns noch gespannter war, vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.

Doch das Schicksal, meinte es nicht gut mit mir. Im Gegenteil, ich hatte das Wohnzimmer kaum verlassen, als ich auch schon vor Thoth stand, der mich ernst ansah.

Schweigend blickten wir einander in die Augen. Keiner von uns hatte noch etwas zu sagen und doch schien da etwas in der Luft zu schweben. Etwas, dass ausgesprochen werden musste, von dem wir beide wohl aber nicht wussten, wie es am besten formuliert werden sollte.

„Gute Nacht...“

Ich hatte meinen Blick während des Schlafgrußes abgewandt und hatte mich an Thoth vorbei geschlichen. Innerlich schrie alles in mir, mich umzudrehen, doch mein Verstand riet mir zur Vernunft. Wenn ich noch anhänglicher wurde, wer wusste schon, vielleicht vertrieb ich Thoth damit nur mehr. Vielleicht war es sogar richtig, dass wir diese Distanz zu einander bekamen.
 

Natürlich war nicht sofort an Schlafen zu denken gewesen. In meinem Kopf ging viel zu viel vor sich, dass einfach kein Ventil bekam. Da Ayane auch mit ihren zehn Jahren alles andere als meine Altersklasse war, gab es nichts, was mich wirklich ablenken konnte. Stattdessen zog ich mein Handy aus der Jackentasche, wo es seinen Platz gefunden hatte und starrte auf den schwarzen Bildschirm. Auch wenn ich bereits wusste, dass es wohl sinnlos war, drückte ich den Knopf an der Seite, der das Gerät für gewöhnlich aus seinem Sperrschlummer weckte, oder es anschaltete. Doch es rührte sich nichts. Irgendetwas hatte den Akku wirklich vollkommen leer gelutscht, oder es beschädigt, was ich nicht hoffte. Das blöde Teil war teuer genug gewesen. Und wie üblich verwehrte es mir seinen Dienst dann, wenn ich es am nötigsten hatte. Wie gerne hätte ich gerade jetzt mit einigen meiner Freunde geschrieben oder gesprochen, aber nein, das verdammte Ding musste ja unbedingt jetzt jeglichen überirdischen Gesetzen unterliegen.

Etwas Musik hätte mir sicher auch nicht geschadet, doch auch auf diese konnte ich verzichten. Es war wirklich sehr deprimierend. Mit einem Seufzen zog ich mir die Sachen aus und schlüpfte in den Schlafyukata, den mir Shizuku voraussichtlicherweise hier hineingelegt hatte.

Vorsichtig legte ich die Sachen, die mir die Jungs gekauft hatten, zusammen und strich sanft über den weichen, samtähnlichen Stoff. Thoth hatte ebenfalls sein Geld dazu gelegt und er hatte nicht einmal ein Kommentar zu dem Outfit abgegeben. Vielleicht hätte es mir da schon klar sein müssen, doch irgendwie hatte ich wohl wegen seiner Gesten gehofft, dass ich mich einfach irrte. Das alles wieder wurde wie am Anfang. Ehrlich gesagt, hatte ich nichts dagegen, wenn er mich veralberte. Oder wenn er mich einen Spätzünder nannte. Solange er einfach auf diese Art und Weise mit mir kommunizierte war mir alles Recht. Es war mir lieber als das, was wir jetzt hatten.

„Am besten nicht soviel darüber nachdenken...“, wisperte ich mir selbst zu und mühte mir ein Lächeln ab, dass ich selbst nicht sehen konnte, aber mir irgendwie das Gefühl gab, dass ich stark sein konnte. Stark genug um Lächeln zu können.

„Erenya?“

Ich zuckte zusammen, als mein Name plötzlich von der anderen Seite der Tür erklang, gefolgt von einem Klopfen, dass zaghaft, aber doch sehr deutlich war. Wie zum Teufel schaffte es Hades nur, mich selbst dann zu erschrecken, wenn er sich einfach nur ankündigen wollte? Das war doch peinlich.

„Schläfst du schon?“

Oh, deswegen schaffte er es. Er dachte wohl, dass ich bereits im Reich der Träume hinab geglitten war. Falsch gedacht.

„Komm ruhig rein, Hades.“

Um zu unterstreichen, dass ich nichts gegen sein Eindringen hatte, war ich zur Tür gegangen und hatte diese geöffnet. Es war wirklich Hades, der mit ernsten Blick vor der Tür verweilte. Vorsichtig und äußerst darauf bedacht, mich nicht zu berühren, betrat er das Zimmer und blieb inmitten von diesem stehen.

„Was gibt es?“ Es war schon verwunderlich, dass Hades hier vor meiner Tür stand. Ich hätte eher mit Dionysos gerechnet, da dieser sicher nicht das erste Mal einfach so das Zimmer einer Frau aufsuchte, allerdings bezweifelte ich, dass Shizuku und Thoth dies zuließen. Selbst wenn die Dame des Hauses nicht so wirkte, war sie doch sehr aufmerksam und beobachtete jeden auf ihre Weise.

„Hier...“

Verwundert sah ich auf ein kleines Päckchen, welches Hades mir entgegen hielt. Er hatte schon bei seiner Ankunft in meinem Zimmer getragen, doch da das braune Papier nicht sonderlich interessant gewirkt hatte, war meine Neugier auf dieses Päckchen eher gering geblieben, was sich gerade aber schlagartig änderte.

„Für mich?“, fragte ich unsicher und schelte mich eine Närrin. Natürlich für mich, wer stand denn sonst noch in diesem Zimmer? Hades war zumindest nicht narzisstisch genug um sich selbst Geschenke zu machen.

„Apollon wollte es dir eigentlich unbedingt selbst geben, aber... Er sollte besser seinen Rausch ausschlafen. Mein Unglück scheint schuld daran zu sein, dass er nicht so viel verträgt...“, nuschelte Hades und schien sich damit im Namen des Sonnengottes entschuldigen zu wollen. Vielleicht empfand er auch wirklich dieses Schuldbewusstsein und wollte damit, indem er mir das Geschenk brachte, seine Schuld schmälern.

„Der einzige der wohl Schuld daran ist, ist Apollon, der einfach nicht nein sagen kann“, scherzte ich und bemühte mich zu einem Lächeln. Dennoch, die Geste war schon süß und ich konnte sie nicht ablehnen.

Dankbar nahm ich das Päckchen an und entfernte das braune Papier, unter dem ein Buch mit einer Packung Stifte zum Vorschein kam.

„Er hätte sicher auch warten können, wenn er es mir unbedingt geben wollte...“, wisperte ich und schüttelte den Kopf. Apollon war wirklich ein Ahollon und obendrein noch so niedlich auf seine Art, auch wenn es nichts daran änderte, dass er ein Idiot war.

„Da wir nicht wissen, was uns in Zukunft erwartet... wollte er, dass du es so schnell wie möglich bekommst. Außerdem...“ Hades hielt inne und schien zu überlegen, wie er seine weiteren Worte am besten wählte.

„Apollon meint, dass du erst wieder aufrichtig Lächeln kannst, wenn du deinen Kopf etwas befreit hast. Du solltest dich wegen uns nicht zurückhalten. Sag uns einfach, wenn du in Zukunft Zeit für dich brauchst. Für dich und deine Worte. Du solltest die Chance haben, sie jederzeit schreiben zu kön-“

Hades musste seinen Satz nicht beenden, um mir zu sagen, was sie dachten. Sicher war es nicht nur Apollon gewesen, der diese Idee hatte. Dionysos und Hades waren sicher nicht ganz so unschuldig gewesen, weswegen ich nicht anders konnte, als dem Gott der Unterwelt um den Hals zu fallen und mit einer Umarmung zu danken.

„Ihr seid wirklich die Besten. Übergib Apollon diese Umarmung von mir, aber lass dir davon auch noch etwas übrig“, kicherte ich leise und ignoriert die Hilflosigkeit die Hades verspürte aufgrund des zu starken Körperkontaktes.
 

Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, als ich einen der vier Stifte nahm und das Buch öffnete. Es fühlte sich so unbeschreiblich an. Fast als wäre ein Teil meiner Selbst zu mir zurückgekehrt. Vergessen war für diesen flüchtigen Moment Thoth und alles andere. Es gab nur noch mich und das Papier, dass darum flehte mit meinen Gedanken gefüllt zu werden. Wie in Trance, ohne eine wirkliche Idee zu haben, setzte ich mit dem Stift an und holte tief Luft. Eine Idee wurde geboren, ein Fluss, der auf das Papier ging und ohne, dass ich groß darüber nachdachte, Gestalt annahm.
 

Seine Schritte hallten durch die großen Hallen seiner leeren Bibliothek. Bücher waren alles was er brauchte. Er liebte sie und las sie womöglich schneller als jeder andere. Wahrscheinlich verstand er sie sogar besser, als die Anderen. Die Anderen, die scheinbar nicht viel auf sein Wissen gaben und es mit Füßen traten. Die Reichen verbaten den Armen zu lernen. Die Faulen wollten es nicht und die Dummen waren nicht einmal in der Lage zu verstehen, was für einen Schatz er ihnen hinterlassen hatte.

Das... ja das war die Welt, die er erschaffen hatte. Ein Blick in diese verdorbene Welt, machte ihn immer wieder bewusst, warum er seine Bücher liebte. Sie waren nicht dumm. Im Gegenteil, sie waren sogar individuell. Es gab nur wenige, individuelle Menschen, die ihn wirklich fasziniert hatten. Ihre Werke, standen in seine Bibliothek, verschmäht von den anderen, die einen wahren Schatz nicht zu würdigen wussten.

Mit einem Seufzen griff er ein Buch aus seiner Ecke für Literatur. Sherlock Holmes und der Hund von Baskerville. So der Titel dieses Werkes. Er selbst konnte sich gut mit Holmes identifizieren. Dem Genie, das jeder brauchte und jeder so sehr fürchtete, dass man ihn nur ungerne bei sich hatte. Seltsam, denn es gab da jemanden, der gerne bei ihm war.

Sein Blick glitt zu dem Tisch in seiner Bibliothek. Mit dm Kopf auf den Armen gebettet, saß dort ein kleiner Junge. Seine Ohren zuckten aufmerksam, obwohl er gerade schlief. Auch er schien sich nicht wirklich für seinen Schatz zu interessieren und doch, kam er immer wieder her, auch wenn es nur dazu diente, ihm nahe zu sein.

So müde, bara...“, gähnte der Junge im Schlaf und strich sich mit dem Rücken seiner Klauenhände übers Gesicht, wie es für gewöhnlich Tiere taten. Warum schlief er eigentlich immer hier? Hatte er kein Zuhause? Nein... er hatte eines. Das wusste er nur zu gut. Ein großes, leeres Zuhause, in dem er nur sah, wie Menschen mit ihren Sünden aufgewogen wurden. In seinen jungen Jahren hatte der Junge wahrscheinlich schon wesentlich mehr schlimme Dinge gesehen, als er. Wen wunderte es da, dass er Menschen nicht vertraute.

Aber nicht nur Menschen. Der junge Schakal, hatte auch die Sünden der Götter aufgewogen. Und zum Dank hatte man ihm Osiris geschickt, der nun der Herrscher der Unterwelt war. Der eigene Vater, der ihn in die Unterwelt vertrieben hatte, nahm ihm nun auch noch diese letzte Zuflucht.

Gedankenverloren versenkte er seinen Blick wieder in den Holmes. Familie... Das war für beide nicht gerade eine prickelnde Angelegenheit gewesen. Auch er hatte einst der Gerechtigkeit wegen gegen seinen Schöpfer urteilen müssen. Sein Wort, war das Gesetz. Sein Urteil, war absolut. Seine Macht, war in ihrem Reich, die wohl größte.

Wissen war alles was er brauchte. Wissen war Macht. Mit Wissen hatte er die Welt erschaffen und mit Wissen würde er bald über sie urteilen. Und doch...

Sein Blick glitt wieder zu dem Jungen. Wie viele Sünden Sünden würde der Schakal ertragen müssen? Diese reine Seele, die die eines Tieres zu sein schien. Wie oft würde er wieder weinen, wenn auch die Tiere der Welt verschwanden. Gab es auch nur einen Weg das zu ändern? Das Ende aufzuhalten, um den kleinen Schakal zu beschützen?

Bist du fertig mit lesen, ka?“, fragte der junge Schakal und hob verschlafen seinen Blick. Er wusste nichts von seinen unreinen Gedanken. Oder... vielleicht ja doch.

Was hältst du von den Menschen?“, fragte er schließlich und ging auf den Jungen zu, der sich müde die Augen rieb.

Die Menschen, bara? Sie sind...“ Der Junge stockte in seinen Worten und sah ihn mit großen, unschuldigen Augen an.

Ich mag sie nicht, ka... Aber... sie tun mir leid, ka. Kannst du nicht etwas tun, bara? Etwas, damit sie merken, dass sie falsch sind, ka?“

Erstaunt über diese Frage, stellte er das Buch zurück. Etwas, gegen ihr falsch sein tun? Menschen veränderte sich zwar, aber, konnte er das steuern? Nicht einmal Götter konnte er steuern.

Ich werde mir etwas überlegen...“
 

Ich hielt beim schreiben inne, als ich bemerkte, dass diese beiden Charaktere mir in gewisser Weise bekannt vorkamen. Und doch waren sie fremd. Thoth und Anubis. Waren beide wirklich so? Wie hatten sie eigentlich einander kennengelernt? Und warum war Thoth in der Lage Anubis zu verstehen?

Nachdenklich sah ich auf die geschriebenen Worte und durchzog den Text mit einem roten Kreuz. Nein, dass war nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Wobei...

Ich hielt in meiner Handbewegung inne und blätterte zur nächsten Seite. So viele Gedanken im Kopf. So viele Ideen, sie mussten weg, bevor sie mich erdrückten. Eher konnte ich wahrscheinlich nicht schlafen.

Erneut holte ich tief Luft und schloss die Augen um ein Bild zu visualisieren. Eine Idee, die angeregt von dem Sturmgeheul lebendig wurde und nach mir griff. Eine, die unbedingt auf Papier gefesselt werden wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste.
 

Zassho, der Drink der vor ihm stand, weckte die verschiedensten Erinnerungen in ihm. Wie ein Unkraut hatte sich dieser Drink in der Bar verbreitet und machte seinen Namen damit alle Ehre. Zassho, wer hatte diesem Zeug eigentlich diesen Namen gegeben? Er wusste es nicht. Nachdenklich nahm er das Glas zur Hand und nippte an dem süßen Getränk, dass selbst geschmacklich die Eigenschaften der Frau vereinte, der er einst sein Herz geschenkt hatte. Nur würde er sie wohl nicht wiedersehen. Eine Tatsache die sein Herz quälte und unruhig werden ließ. Doch er hatte diese Bar entdeckt, klein, abgelegen und mit einem familiären Flair. Der Barkeeper wusste, wie man die Sorgen eines Mannes mit gebrochenen Herzen fortspülte. Doch nicht nur er, auch die Pianistin, die einmal die Woche in die Bar kam und auf den klangvollen Namen Shizuku hörte.

Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er zur Bar blickte. Auch heute waren sie beide hier. Shizuku und der Barkeeper, die scheinbar ein Paar waren. Für ihn weniger verwunderlich, denn wenn man es genau nahm, hatte er sie zusammengeführt. Ihre strahlenden Gesichter zeigten nichts mehr von dem Leid, oder der Einsamkeit, die sie ausgestrahlt hatten, als er sie kennengelernt hatte. Er hatte richtig gehandelt.

Seinen Blick von dem Paar abwendend, sah er wieder in seinen Drink. Er erinnerte sich, als sei es gestern gewesen, als er dieses Mädchen von der Klippe stürzen gesehen hatte. Damals, als er am Stand gelaufen war um zu trainieren. Er erinnerte sich daran, dass er nur zu gerne geholfen hätte, doch in seiner Position wäre das niemals möglich gewesen. Zum Glück hatte er das Boot mit dem Jungen gesehen. Es war nicht das erste Mal, dass er den Jungen hier gesehen hatte. Jedes Mal wenn er am Stand trainierte, hatte der Junge geübt mit einem Mädchen zu sprechen, dass Shizuku hieß. Hätte er damals gewusst, dass diese Shizuku das Mädchen war, dass sich von der Klippe gestürzt hatte, er hätte wohl etwas schneller reagiert, oder den Jungen geweckt. Stattdessen hatte er einfach einen Sturm beschworen und mit dessen Hilfe das Boot ins Meer geschoben.

Der Rest hatte sich durch das Schicksal ergeben, mit ein wenig Hilfe von ihm, denn er hatte seine Hand schützend über das Boot gehalten. Er war aufgewacht, sie zu ihm gespült und schließlich hatte er sie gerettet und dabei festgestellt, dass sie seine Shizuku war. Nachdem der Sturm abgeebbt war, hatte er die beiden am Stand beobachtet. Ein Satz dabei ging ihn völlig durch Mark und Bein.

Du... Du... Idiotin! Dann werde ich eben deine Augen sein und für immer an deiner Seite bleiben. Egal was du sehen willst, ich werde es dir so gut beschreiben, dass du in deinen Gedanken ein Bild davon malen kannst.“

Dieser junge Mann... Er war wie eher. Stürmisch, etwas verlegen und doch mutig genug seine Liebe zu gestehen. Doch anders als bei ihm und seiner Zassho... sah er nun in der Gegenwart das Happy End.

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, denn wenn er recht darüber nachdachte, wäre er nie so weit gegangen, wenn er nicht seine Zassho kennengelernt hätte.
 

Seltsam was mein Kopf alles visualisierte, anhand der Informationen die ich heute aufgesaugt hatte. Obwohl es fraglich war, ob Takeru wirklich den beiden geholfen hatte. Oder ob es nicht einfach Glück gewesen war. Noch seltsamer war für mich aber die Erwägung, dass ein Gott so etwas bewirkt hatte und dass ich vollkommen zufrieden mit dieser Antwort war.

'Auch wenn das vielleicht nur Geschichten und verklärte Fantasie sind... vielleicht... vielleicht kriege ich so raus, was passiert ist...'

Mir war dieser Gedanke plötzlich gekommen, weswegen ich erneut die Seite umblätterte. Vielleicht, wenn ich versuchte es zu visualisieren... vielleicht fand ich dann eine Richtung, um das Rätsel für Thoth zu lösen. Auch wenn diese Ideen die ich hatte eher dürftig waren.

'Gehen wir davon aus, dass ich aus einer anderen Welt komme... Apollon hat gesagt, dass er manchmal von Liedern träumt. Seine Gabe des Sehens muss also in andere Welten vordringen. Das heißt, vielleicht ist ein Gott in der Lage dazu gewesen? Aber welcher? Chronos? Aber warum sollte er so einen Schwachsinn machen?'

Noch während ich darüber nachdachte und meine Gedanken keine klare Linie fanden, fuhr mein Stift über das Papier und zeichnete mit geschriebenen Worten Bilder, die grausig waren.
 

Fest schlang er die Arme um seinen Körper und spürte die Schmerzen, die in seinem Inneren tobten. Er musste es bändigen, diese gewaltige Kraft die alles zerstören konnte, wenn sie unkontrolliert aus ihm drang.

Ist alles okay?“

Er hörte die Stimme neben sich, die erfüllt von Sorge in sein Bewusstsein zu dringen versuchte. Sanft legte sich die vertraute Hand auf seine Schulter, doch just in diesem Moment ergriff ihn eine unvorstellbare Angst. Diese Person neben sich zu verlieren, erneut.

Geh!“, grollte er und stieß die Hand barsch von sich. Sich an sich selbst klammernd, entfernte er sich von seinem Freund, der seinen Namen rief, voller Sorge und Angst.

Bleib wo du bist!“, rief er zurück und wankte den Gang des alten Gemäuers entlang. Bei einem der großen Fenster mit Bogen, hielt er aber inne. Draußen tobte ein Sturm, Blitze zuckten über den Himmel und die Wellen der Zerstörung breiteten sich hier aus.

Wieso musste das ausgerechnet jetzt passieren? Wieso konnte er sich ausgerechnet jetzt nicht unter Kontrolle haben? Es hatte doch so lange Zeit funktioniert. Doch seit er diese Stimme in seinen Träumen gehört hatte...

'Ich will nicht mehr in meiner Welt leben...'. Das hatte diese Stimme immer wieder gesagt und nun schien seine Kraft darauf zu antworten. Sie suchte sich einen Weg durch Raum und Zeit, suchte diese eine Person und drohte damit sogar ihre eigene Welt und ihn zu zerstören. Was sollte er tun, wenn das so weiter ging? Was sollte er noch versuchen, um nicht wieder zu einem Werkzeug zu werden? Wieso sollte er einen Menschen aus seiner Welt reißen, wenn es doch seine Aufgabe war, die Menschen zu beschützen?

Argh...“

Mit einer Hand am Fensterbogen klammernd, ging er auf die Knie. Er musste diese Kraft fliehen lassen. Er musste diesen Menschen herholen... und dann wieder zurückbringen. Oder... Gab es keinen anderen Weg, ohne sich selbst zu zerstören? Keinen Kompromiss, bei dem man sich in der Mitte treffen konnte? Ohne sich zu zerstören, ohne diesen Menschen vollständig aus seiner bekannten Welt zu reißen?

Flehend richtete sich sein Blick gen Himmel.

Tu mir das nicht an...“, wisperte er leise, bevor er sein Bewusstsein verlor und seine Kraft ungebändigt Zeit und Raum durchschnitt.
 

Ein Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich die letzte Geschichte für diesen Abend beendet hatte. Auch wenn das vollkommener Schwachsinn war, vereinte diese Geschichte doch alle Elemente, die die meine Gedanken erfasst hatten.

'Vielleicht sollte ich es Thoth später zeigen...', wisperte ich mir selbst zu, wobei ich schon automatisch den Kopf schüttelte. Besser nicht. Geschichten waren eben nur Fantasien. Sie hatten nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Noch dazu, wenn man das so stehen ließ... würde ich wohl niemals nach Hause kommen. Wenn diese Person aus der letzten Geschichte schon soviel unkontrollierbare Macht besaß mich aus meinen Leben zu reißen, konnten wahrscheinlich weder Zeus noch Thoth mich zurückbringen.

'Wobei probiert haben wir es auch noch nicht...'

Nachdenklich wiegte ich meinen Kopf hin und her. Er wirkte gerade irgendwie leichter. Ein angenehmes Gefühl, was mir auch auf einmal klar machte, dass ich wirklich müde war.

Behutsam legte ich das Buch auf meine Sachen, die ich zusammengelegt neben den Gästefuton, in dem ich lag, gelegt hatte. Ein Futon... Mir wurde gerade das erste Mal bewusst, dass ich zum ersten Mal in einem Futon schlafen würde. Mein Highlight dieser Reise.

'Ich sollte es genießen, wer weiß, wie oft wir noch diese Gelegenheit haben.'

Vorsichtig erhob ich mich vom Boden und schaltete das Licht im Zimmer aus.

'Beim nächsten Mal, schreibe ich etwas über Apollon, Hades und Dionysos', beschloss ich und legte mich in den Futon, der wider aller Erwartungen wirklich bequem waren. Mein Kopf war noch lange nicht leer. Es gab schon noch ein paar Gedanken, die ich verarbeiten musste. Zum Beispiel, warum sie nicht von Yui sprachen.

Shuiiiii

Mein Blick glitt zum Fenster, welches in den Garten zeigte, zumindest lag es in die Richtung des Gartens. Der Sturm toste immer noch, Pfiff über die Dächer und schien den Namen des Phantoms zu flüstern, dass mich verfolgte.

Shuiiii

Ob wir am nächsten Tag Takeru finden würden? Vielleicht war es keine schlechte Idee einfach am Strand zu suchen. Nahe dem Meer, dass sein Element war. Vielleicht träumte ich göttlicherweise von seinem Aufenthaltsort.

Leise kicherte ich, denn der Gedanke, dass ich wie ein Gott, wie Apollon, durch einen Traum eine Vision empfangen konnte, war einfach lächerlich. Lächerlich war aber nicht, dass ich so vielleicht eine Idee hatte. Dafür musste ich nur einschlafen. Auch wenn es nicht leicht war, weil der Wind weiter durchs Geäst wehte und hin und wieder abgebrochene Äste gegen das Fenster schlugen und mich jedes Mal zusammenzucken ließen.
 

Es hatte gedauerte, doch irgendwann waren die Schläge gegen das Fenster zu einer monotonen Gewissheit geworden, so dass ich in den wohlverdienten Schlaf abrutschte. Das Bett war bequem und warm und roch nach einem frischen Frühlingsmorgen. Es war entspannend und ließ mich über die Nacht alle Probleme und negativen Gedanken vergessen, die ich gehabt hatte. Hier konnte der Sturm mir nichts anhaben.

Zumindest dachte ich das, bis ein ein lautes Krachen mich aufschrecken ließ. Herausgerissen aus meinem erholsamen Schlaf, sah ich mich um und versuchte erst einmal zu realisieren, wo ich war. Schnell dämmerte es mir. Ich war nicht Zuhause, diese ganze Reise war immer noch kein Traum gewesen.

Erneut ein Krachen und auch die letzte Müdigkeit war aus meinen Knochen gewichen. Mein Blick ging hinaus aus dem Fenster. Die Welt da draußen schien unterzugehen und mit ihr... Ich stockte in meinen Gedanken.

„Anubis!“

Wie ein Blitz schlug in mir die Erkenntnis ein, dass der junge Ägypter als einziger nicht ins Haus gekommen war, weil er sich beständig geweigert hatte, mit den Göttern in einem Raum zu schlafen.

Ohne darüber nachzudenken, erhob ich mich aus dem Futon und überwand jede Barriere, die sich mir in Form einer Tür oder Treppe in den Weg stellte. Dennoch versuchte ich ruhig zu bleiben, um unsere Gastgeber und auch die Götter nicht zu wecken.

Meine Augen hatten sich schnell an das Dunkel gewöhnt, so dass ich dank der Silhouetten der Möbel einigermaßen eine Orientierung dafür hatte, wie ich laufen musste. Im Wohnzimmer angekommen, riss ich die Gartentür auf und lief hinaus.

„ANUBIS!“

Obwohl ich mit aller Macht seinen Namen rief, wurde meine Stimme von dem tosenden Wind verschluckt. Man hätte schon ein Organ wie Takeru haben müssen und keine vom HNO-Arzt bescheinigten niedlichen Stimmbänder, um dagegen anzukommen. Dennoch gab ich nicht auf und schrie seinen Namen in den Sturm hinein.

„ANUBIS!“

„Bara...“

Erschrocken fuhr ich zusammen, als sich eine Gestalt mit wehenden Umhang aus der Dunkelheit löste und direkt auf mich zugelaufen kam. Erst als ich diesen leicht panischen Unterton von Anubis Stimme vernahm, wurde mir bewusst, dass er es war. Allerdings konnte ich auch nicht rechtzeitig ausweichen, so dass er mich im wahrsten Sinne des Wortes über den Haufen rannte und ins Wohnzimmer lief.

„Au...“, murrte ich leise und rieb mir den Po, auf den ich gelandet war, dank der ungewollt ungestümen Begrüßung vom jungen Gott der Unterwelt. Doch ich hatte keine Zeit mich um mein eigenes Leid zu kümmern, denn kaum dass der ägyptische Gott das Wohnzimmer betreten hatte, war er wohl gegen eine Standlampe gestolpert, die umgefallen und zerbrochen war. Aufgeschreckt wie ein wildes Tier, lief der junge Ägypter unruhig im Wohnzimmer umher, zerbrach ein paar Flaschen aus Reijis Bar, warf den Tisch um und verursachte einen Krach den ich nur zu gerne vermieden hätte.

„Anubis! Beruhige dich. Es ist alle okay...“, versuchte ich ihn zu beruhigen, doch, mit der Decke über seinen Kopf, sprang er aufgeregt durch das Wohnzimmer und stieß gegen das Klavier.

„Was ist hier denn los?“

Verschlafen betrat Dionysos das Wohnzimmer und rieb sich den Hinterkopf. Scheinbar hatte der Radau den wir hier veranstaltet hatten, ihn aus einen angenehmen Schlaf gerissen.

„Dio! Gut das du da bist, versuch Anubis festzuhalten! Wir müssen ihn irgendwie beruhigen.“

Ein leichter Anflug von Panik machte sich in mir breit, denn ich wollte nicht auch noch den Rest wecken. Dionysos verstand das und schaltete sofort. Als ihm Anubis entgegen gelaufen kam, versuchte er diesen zu packen, doch flink wie der junge Ägypter war, wich er ihm aus, indem er sich wegduckte und seinen Kopf in Dionysos Bauch rammte.

„Ist alles okay, alles okay bei euch?“

Nun waren auch tatsächlich Hades und Apollon ins Wohnzimmer gekommen und besahen sich das Chaos mit dem vor Schmerz gekrümmten Dionysos. Sie verstanden schnell, was hier los waren und stellten sich Anubis in den Weg, so gut es ging, doch so wendig wie der Ägypter war, wich er unseren Bemühungen immer wieder aus und griff sogar zu den Waffen, in Form einer weiteren Standlampe, die er Schwang um sich damit Platz zu schaffen.

„Anubis, ganz ruhig... bitte... Alles wird gut... Argh...“

Erschrocken duckte ich mich unter der Lampe weg, die er gerade nach mir geschwungen hatte und hielt mir die Hände über den Kopf. Erneut klirrte etwas, eine Vase, wenn ich mich richtig orientierte.

Das war absolut unverzeihlich, dass Shizukus und Reijis schönes Heim so demoliert wurde.

„Anubis!“

Ein Grollen schien seine Stimme zu sein, als Thoth das Wohnzimmer betrat und sah, das sein Schützling so wütete. Doch aufgeschreckt von der zornigen Stimme Thoths, ließ Anubis die Lampe fallen und trat den Rückzug an. Vorbei an Apollon, den er unsanft weg schubste, wodurch dieser gegen Hades fiel, der versuchte ihn zu fangen, aber selbst das Gleichgewicht verlor und deswegen über Dionysos stolpert, der dank der Lampenattacke am Boden hockte. Apollon seinerseits versuchte aber noch etwas Halt zu bewahren, weswegen er nach Thoth griff, den er von der Tür zog und so Platz für Anubis schuf, der fluchtartig das Schlachtfeld verließ.

„Au!“

Erschrocken hörte ich aus dem Flur Shizukus Stimme und ahnte bereits was passiert war. Dennoch, ich rappelte mich auf und lief selbst in den Flur, vorbei an Shizuku und Reiji, die auf der Treppe waren und denen ich einen entschuldigenden Blick zuwarf.

„Ich hol ihn!“, rief ich nur noch ins Innere und stürmte, barfuß hinaus zum Strand. Regen hatte bereits eingesetzt und obgleich er meine Sicht verschlechterte, erkannte ich doch die Silhouette Anubis', der sich auf das Boot floh. Keine gute Idee, definitiv keine sehr gute Idee.

Gegen Wind und Regen ankämpfend, lief ich Anubis mit aller Macht hinterher und bemerkte, wie das Schiff schaukelnd das Seil am Steg lockerte, um sich loszureißen. Sofort ergriff ich das längere Ende und zog es noch einmal fest, wissend, dass es vielleicht nicht lange halten würde. Dennoch, es gab mir die Zeit, Anubis vom Schiff zu lotsen. Vielleicht reichte das ja aus.

Über die wackelnden Planken laufend, kam ich schließlich an Bord und suchte an Deck nach dem jungen Ägypter, den ich schließlich verängstigt zitternd am Bug fand. Gehüllt in seine Decke.

„Hey... Anubis...“

Langsam und vorsichtig lief ich auf ihn zu, bemühte mich zu einem Lächeln, dass ihm die Angst nehmen sollte.

„Bara...“, verängstigt zog er die Decke noch mehr über seinen Kopf und versuchte sich noch kleiner zusammenzurollen, als möglich.

„Es ist schon okay... ich verstehe, dass du Angst hast. Keine Sorge, sie werden dir nicht böse sein“, erklärte ich und versuchte dabei so viele beruhigende Stimmlagen wie möglich zu benutzen. Da Anubis meine Sprache nicht verstand, konnte er vielleicht nur daraus hören, ob ich es gut meinte, oder nicht.

„Bara bara...“, hauchte er, wobei seine Stimme schon etwas weinerliches hatte.

Vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihm aus, spürte aber, wie er zuckte, als meine Finger seinen Kopf berührten.

„Alles wird gut, Anubis. Das verspreche ich. Dafür müssen wir nur von dem Boot, ja? Das ist gerade nicht der sicherste Ort.“

Ich lächelte weiter tapfer, obwohl mir, aufgrund des Schaukelns des Bootes wirklich das Herz tief in die Hose rutschte. Aber gerade jetzt musste ich tapfer sein. Anubis' Fels in der Brandung, so gesehen.

„Anubis?“

Als ich erneut seinen Namen sagte, sah der junge Ägypter auf. Er zitterte noch immer wie Espenlaub und krallte seine Finger in die Decke, die er sich über den Kopf gezogen hatte. Sanft legte ich meine Hände auf seine, und lächelte ihn tapfer an.

„Ich werde dir ein noch besseres Curry kochen, versprochen. Und wenn du willst, lerne ich noch andere Dinge. Scharfe Desserts, oder so, ja? Ich mache dir auch mal einen Erdbeerchili-Shake. Was du willst, ja? Nur bitte komm mit mir von diesem Boot runter, ja?“

Ein Knoten schnürte sich in meiner Brust zusammen. Dieser Anblick von Anubis, so verängstigt und hilflos war einfach nur dramatisch. Er sollte lächeln, schmollen von mir aus, aber doch keine Angst haben.

„Bara?“, fragte er leise und ich bildete mir einfach ein, dass er „wirklich?“ fragte, weswegen ich nickte.

„Ja, wirklich. Was du willst“, wisperte ich als Bestätigung.

„Komm, lass uns gehen, ja? Ich schwöre dir, dass niemand dir sauer sein wird. Und wenn Thoth mit dir schimpft, dann schimpfe ich mit ihm. Das haben wir ja schon hinter uns, noch wütender und bescheidener kann er nicht zu mir sein“, erklärte ich mit einem ermutigenden Lächeln.

Anubis schwieg und ich hatte keine Ahnung, was in seinem Kopf vor sich ging. Aber er beobachtete mich. Merkte er vielleicht, dass ich auch Angst hatte? Oder dass mir gerade mehr nach Weinen als nach Lächeln zumute war? Ich wusste es wirklich nicht, aber mit einem Mal erhob sich Anubis und lief auf die Planke zu.

In seiner Bewegung hielt er inne und sah zu mir zurück, als wollte er damit sagen, dass er gerade nur auf mich wartete.

Mit zittrigen Beinen erhob ich mich und wankte in Richtung der Planke, über die Anubis bereits verschwunden war, als ich mich zu ihm bewegt hatte. Doch ich verlor das Gleichgewicht, als erneut ein heftiger Windstoß das Boot zum Schaukeln bracht. Da meine Beine sowieso schon vor Panik zitterten, verwehrten sie mir ihren Dienst und knickten ein, weswegen ich das schwanken ausharren musste, um erneut auf die Beine zu kommen.

'Verdammt...'

Ich wusste, dass fluchen nicht viel brachte, aber irgendwie musste ich gerade ausdrücken, was mein Kopf für Horrorszenarien erschuf. Mühsam richtete ich mich wieder auf und schwankte mehr, als dass ich lief auf die Planke zu.

RITSCH

Meine Augen weiteten sich, als ich das Geräusch hörte, dass mir mein Worst Case Scenario offenbarte. Ich sah, wie das Seil, dass am Steg das Schiff gehalten hatte, mir entgegen peitschte und ging erneut auf die Knie, um nicht davon getroffen zu werden. Wieder ergriff eine Welle das Schiff, dass nun deutlich mehr schaukelte, da es kein Seil gab, dass ihm Widerstand bot.

Die Planke fiel mit einem Platschen ins Wasser und in meinem Kopf wurde die grausige Erkenntnis laut, dass ich gefangen war, auf einem Boot, welches der Sturm unbarmherzig aufs Meer zog.

„BARA!“

Das Seil hatte sich nun endgültig vom Boot verabschiedet und war von der Verankerung am Boot gerissen, so dass der Sturm es mitgetragen hatte. So gut es ging, kam ich ein drittes Mal auf die Beine und lief zu der Stelle, wo vor wenigen Sekunden noch eine Planke gewesen war. Der Steg war bereits jetzt in ungreifbarer Nähe und an ihm standen die Götter, Shizuku und Reiji, die fassungslos dem weg schaukelnden Boot entgegen sahen.

„NYA-CHAN!“

„ERENYA-CHAN!“

Angsterfüllt peitschten ihre Stimmen durch den Wind und entlockten mir Tränen. Sie machten sich Sorgen um mich. Nein, wegen mir.

„MACHT EUCH KEINE SORGEN! ICH KANN GUT SCHWIMMEN!“

Gelogen, aber das würden sie wohl nie erfahren. In Wahrheit konnte ich gar nicht schwimmen.

„SUSANNO-O WIRD SCHÜTZEND ÜBER MICH WACHEN! MIR WIRD NICHTS PASSIEREN!“

Ich lächelte, obwohl in mir bereits die Gewissheit da war, dass ich sie wohl nie wieder sehen würde. Es müsste wirklich ein Takeru über mich wachen, damit dieses Boot nicht bei der nächste besten Gelegenheit kenterte. Ich wusste nicht einmal, ob meine Worte sie durch den Sturm erreichten, doch ich wollte ihnen ihre Sorgen nehmen.

„PASST AUF ANUBIS AUF!“

Ja, man musste wirklich auf Anubis aufpassen.

Wieder peitschte eine Welle gegen das Boot, sie war aber so groß, das sie sogar über die Reling schwappte und mich zusammenzucken ließ. Als wollte ich mich schützen, ging ich auf die Knie und suchte Schutz hinter der Reling, was nur minder gelang, denn bereits jetzt war ich so durchnässt wie ein Schwamm. Ein Blick auf die andere Seite des Bootes zeigte mir aber, wie schlimm meine Lage war. Wasser trat auch auf der anderen Seite über die Reling und kroch wie eine bedrohliche Schlange auf mich zu.

Wasser... ich hasste Wasser. Ich konnte nicht schwimmen.

Panisch kniff ich meine Augen zusammen und faltete meine Hände als wollte ich beten. Hatte Zeus das auch vorhergesehen? Hatte er mich hergeschickt, weil ich hier mein Ende finden sollte? Wirklich grausam, wenn das der Grund gewesen wäre.

Dabei hatte ich doch mein Versprechen Thoth gegenüber halten wollen. Konnte ich das noch, wenn wir getrennt wurden? Wobei, würde ich das hier überhaupt überleben? Die Wellen schlugen immer höher, dass Schiff schaukelte immer mehr und ich fühlte die kalten Finger des Todes begierig meinen Schultern greifend.

„Bitte... Bitte... Rettet mich...“, wisperte ich leise, den Tränen nun freien Lauf lassend. Ich musste gerade nicht mehr mutig sein. Ich war alleine, niemand sah meine Tränen.

Erneut wackelte das Boot bedrohlich. Ich wollte nicht sterben, ich wollte Thoth helfen. Ich wollte Takeru kennenlernen. Ich wollte seine Freunde zu ihm führen...

Als ob ich neben mir stand, spürte ich, wie mein Körper sich wie von selbst erhob. Irgendwo am Heck hatte ich ein Steuer gesehen... Vielleicht konnte ich... Zumindest war das alles was ich denken konnte. Einfach nicht aufgeben. Ich würde überleben. Helden überlebten immer ihre Geschichten.

Schwankend lief ich auf das Steuer zu, dass wirklich da war. Es schaukelte wie das Schiff unkontrolliert von links nach Rechts. Wenn ich das überleben würde, ich würde recherchieren, wie man ein Schiff mit so einem Ding steuerte, nur für den Fall der Fälle. Aber eines wusste ich, ich musste das Schiff ruhig halten. Verdammt warum hatte ich nicht früher schon einmal recherchiert?

Inbrünstig griff ich nach dem Steuer und zog es instinktiv in die Entgegengesetzte Richtung, in die es sich wenden wollte. Es kostete alles an Kraft die ich aufbringen konnte, von der ich nicht einmal wusste, dass ich sie wirklich besaß. Nicht aufgeben... Ich wollte noch soviel... ich wollte Thoth helfen... ich hatte Anubis versprochen, Thoth anzuschreien, wenn er Anubis anbrüllte... Ich musste Anubis leckeres Essen machen... ich wollte Hades zeigen, dass er nicht an meinem Unglück schuld war, denn sicher würde er sich das gerade einreden... ich wollte Dionysos Wein probieren und... Apollon näher kennenlernen.

„Nicht aufgeben!“, schrie ich mir selbst durch Wind und Meerestosen zu, während ich das Ruder wieder zur anderen Seite zog und mich von Wellen und Regen anspeien ließ. Meine Finger wurden rutschiger, doch dieses Ruder war alles, was mich jetzt noch an Bord hielt.

Jedes mal wenn meine Hand wegrutschte, griff ich wieder nach dem Ruder, klammerte mich fester und zog mit Leibeskräften daran.

„Bitte... Takeru...“, schrie ich dem Wind entgegen. Lange würde ich das nicht mehr mitmachen. Doch der Gott des Meeres schwieg und sendete stattdessen eine Welle nach der anderen. Es wurde schlimmer, ein richtiger Taifun und ein seichtes, zynisches Lächeln zog sich über meine Lippen.

„Und Bill dachte sein lächerlicher Monsun sei der Hammer... Ich muss durch den Taifun hinter die Welt...“

Bitter wenn man bedachte, dass meine Lage aussichtslos war und ich doch noch in der Lage war blöde Witze zu reißen. Immerhin hörte sie keiner.

KRACK

Der Widerstand des Ruders gab mit einem Mal nach, und ich fand dieses in meinen Händen. Entsetzt blickte ich auf das Stück Holz, dass mir allerdings wenige Sekunden selbst aus diesen gerissen wurde, als eine Welle mich überrollte und mit seiner gewaltigen Macht von Bord spülte.
 

Ich sah das Boot nur noch treiben, während das Meer aus mir seinen kleinen erbärmlichen Spielball machte. Es zog mich in die Tiefen, nur um mich wenige Sekunden später wieder auszuspucken und mir den Tropfen Luft zum Leben zu lassen, der mich von der Schwelle des Todes trennte. Unkoordiniert, bewegte ich Beine und Arme und stieß gegen die Wassermaßen, als könnte ich sie so bändigen oder vertreiben. Wahrscheinlich hätte ich selbst als grandioser Schwimmer keine Chance gegen diese Naturgewalt gehabt und doch war mein Überlebenstrieb stark genug um mich immer wieder irgendwie hochzukämpfen.

Doch erneut drückten mich aufgebrachte Wassermassen nach unten in ihren Tiefen. Dieses Mal aber, spuckten sie mich nicht an ihre Oberfläche. Verzweifelt, ruderte ich mit Armen und Beinen, versuchte an die Oberfläche zu kommen, doch sie blieb mir so fern, weil immer wieder neue Wassermassen sich über die anderen legten und mir meinen Ausweg verwehrten. Ich bekam keine Luft, verlor alle Kräfte und sah in der Dunkelheit nicht einmal mehr, wo oben oder unten war. Dunkelheit war alles im tiefblauen Meer, dass mich zum Frühstück verspeiste... Und doch, da war dieser eine Gedanke, der sich über alle anderen erhob, während ich tiefer sank, mit der Bestimmung ein neuer, unbekannter Schatz zu werden.

'Ich will noch nicht sterben.'


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hab ich schon einmal erwähnt, dass man scheinbar drauf steht, wenn ich sterbe? Oder kurz davor bin? *sigh* Oh mann. Ich bn wirklich fast beim schreiben gestorben. Ich kann nämlich wirklich nicht schwimmen und das wusste Shicchi genau. wobei, niemand hätte bei diesem Wetter schwimmen können und mit der Musik von Osaka Pension im Hinterkopf. Komplett anzeigen

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