Langsam lässt sie das kalte eisen über ihre Haut gleiten.
Immer länger wird der Schnitt, welchen die Klinge auf ihrem Unterharm hinterlässt.
Warmes dunkelrotes Blut fließt die bleiche Haut entlang.
Ein Klirren ist zu vernehmen, auf dem weißen Boden liegt nun die Klinge.
Bald würde ein neues Schuljahr angefangen. Doch Milo und ich mussten zusammen die 11. Klasse wiederholen.
Mir war es egal, Hauptsache Milo war in meiner Klasse.
Es war Weihnachtszeit hier in London. Ich mochte die Zeit, auch wenn damit jeder Hektik,Stress,Geld und Schnee verband.
Ich hingegen dachte an Familie,Freunde,Kerzen und gemütliche Abende vor dem Kamin.
„Nenn mich nicht Mäuschen, ich bin älter als du“, meinte ich kaltherzig und stieß ihn von mir runter.
Er rollte sich neben mich und grinste. „Ist okay .. Mäuschen“, er grinste mich frech an und ich schüttelte den Kopf
Und wieder zogen wir um.
War bestimmt schon das 100. Mal in diesem Jahr und wir hatten erst Mitte Juli.
Es war unglaublich warm.
Ich saß neben meinem Dad im Auto und sah wie die Häuser an meinem Fenster vorbei zogen.
Und da lag ich wieder weinend am Boden.
Um mich herum nur noch Blut. Inmitten des Blutes lagen Unmengen an Dingen.
Mein Zimmer, komplett auseinander genommen.
Eine unglaubliche Wut erfasste meinen Körper, als alle gegen mich waren.
„Ohh süß hat die kleine Emo Schwuchtel etwa einen Verehrer?“ fragte mich gerade einer dieser „coolen Typen“ die ich nicht leiden konnte der aber eine Reihe vor mir saß und wollte mir den Zettel wegschnappen.
Er war wie tiefgefrohren. Manchmal auch wie die aufgehende Sonne.
Manchmal Kalt und manchmal einfach fürsorglich.
Doch die meiste Zeit hasste er jeden.
Nun stand ich hier im Regen. Mal wieder versetzt worden von allen.
Meine Freunde konnten es wohl nicht lassen, mich jedes Mal aufs Neue zu enttäuschen.
Und warum taten sie das? Na ja vielleicht machte es ihnen Spaß, kann ich nicht beurteilen.