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Final Fantasy Two Realistics The Worldportel

Part 31- 36
von

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Noch einmal Nordkrater

Kapitel 31: Noch einmal Nordkrater

»Den Dienst der Zeiten hatt´ er wohl studiert und war

der Bravsten Schüler. Lange hielt er aus;

doch welkes Alter überschlich uns beide

und nahm uns aus der Bahn.«

Shakespeare Ende gut, alles gut
 

Sie alle befanden sich im Cockpit der Phönix, welche gerade den Ozean überflog, auf dem Weg zum Nordkrater, von wo aus Sephiroth den Meteor rufen würde.

Cloud fiel es sehr schwer sich auf den bevorstehenden Kampf zu konzentrieren, obgleich er langsam zu spüren begann, dass Sephiroths Macht stieg. Ihn beschäftigte immer noch Kims tot, welchen er einfach nicht fassen konnte.

Zwar hatten sie alle etwas Schuld daran, aber ihn plagte trotzdem der Gedanke, am meisten dazu beigetragen zu haben, schließlich war er es gewesen, der sie weggeschickt hatte und ihr nicht geglaubt hatte, nur weil er seinen Willen durchsetzen wollte.

Außerdem war er voller Hass auf Sephiroth. Hatte es ihm nicht gereicht, dass er ihm Aeris genommen hatte?

Die gleiche, unheilvolle Wut empfand er auch, wenn er an die Ageguards dachte, die den weißhaarigen Mann zurückgeholt hatten. Aber sie hatten ihre Strafe dafür bekommen und vielleicht war diese nicht einmal zu hart ausgefallen.

Nachdem sich Cloud mit einem seufzen an die Wand gelehnt hatte, kam Tifa mit einem besorgten Gesichtsausdruck auf ihn zu und fragte ihn, ob er sich nicht lieber ausruhen wollte. Erst wollte er abwinken, aber dann überlegte er es sich noch einmal anders und entschied sich dafür, das Cockpit zu verlassen und in sein Zimmer zu gehen.

Dort angekommen ließ er sich auf das Bett fallen und starrte die Decke an. Es herrschte absolute Stille, mit Ausnahme der Regentropfen die vor das Bullauge knallten.

Cloud überkamen Erinnerungen. Daran wie sie Kim kennengelernt haben und was sie seitdem alles durchmachen mussten. Es war wirklich nicht immer leicht gewesen, aber jeder hat stets sein bestes gegeben und weitergekämpft, obwohl er die Gefahren kannte.

Früher hatte Cloud immer gedacht, es würde ihn nicht so sehr mitnehmen wenn jemand von ihnen starb, immerhin kannten sie alle das Risiko ihrer Reise, aber nun dachte er anders darüber. In all der Zeit die sie zusammen verbracht hatten, waren sie zusammengewachsen und Freunde geworden. Zwar verstanden sie sich nicht immer gut, aber tief im Innern hatten sie alle Kenntnis voneinander und Respekt voreinander.

Der Tot eines Mitgliedes ihrer bunten Gruppe nahm ihn doch sehr mit und er wollte nicht noch mehr verlieren. Kim und Aeris waren schon zu viele gewesen. Gerade deswegen hatte er angst. Angst vor dem Verlust, vor einer weiteren Lücke.

Manchmal wollte er am liebsten gar nicht mehr den Weltretter spielen um all dem zu entgehen, aber er musste auch immer wieder zugeben, dass außer ihnen keiner die Welt retten konnte und sie alle verloren waren, würde Sephiroth erreichen was er wollte.

Trotzdem würde dies garantiert ihr letztes Abenteuer werden. Nicht noch einmal wollte Cloud zu seinem Schwert greifen und Kämpfen müssen. Nicht noch einmal wollte er einen Menschen der ihm nahe stand verlieren.

Cloud wandte den Blick zum Bullauge, über dessen Scheibe das Regenwasser schräg runter lief. Dann hob er die Hand vors Gesicht, an der noch immer Blut klebte und seine Vorwürfe steigerten sich weiter. Außerdem verspürte er einen jähen Hass auf Sedas, weil er sich das ganze zurechtgelegt hatte. immerhin hatte er Sephiroth zurückgeholt und mit aller Macht versucht, aus Kim eine Ageguard zu machen, was ihm auch fast gelungen wäre, wäre in ihr nicht die schwarze Substanz gewesen. Und er Idiot war ihm entgegengekommen indem er Kim weggeschickt hatte.

Langsam ließ er die Hand wieder sinken und setzte sich auf. Er verharrte noch etwas, dann stand er gänzlich auf und ging zum Waschbecken rüber um das Blut von den Fingern zu bekommen. Cloud hatte gerade den Hahn aufgedreht, als hinter ihm das leise Knarren der Tür zu hören war und jemand herein kam. Er machte sich jedoch nicht einmal die Mühe sich umzudrehen, um nachzusehen wer den Raum betreten hatte, und nach einer kurzen Weile gab sich Tifa zu erkennen, die gekommen war, weil sie sich sorgen um ihn machte.

»Cloud..« begann sie und trat etwas näher »bitte mach dir keine Vorwürfe.. du konntest doch nicht wissen, dass so was passieren würde..«

Cloud antwortete nicht, sondern beschäftigte sich nach wie vor damit das Blut von den Fingern zu waschen. Was hätte er auch sagen sollen?

Vielleicht, dass sie recht hatte mit dem was sie sagte, nur um sie zu beruhigen und ihr etwas von ihrer Sorge zu nehmen?

Ganz bestimmt nicht.

Egal was sie auch sagte, es war Clouds Schuld. Er war der Anführer, es war seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass niemand aus ihrer Truppe zu schaden kam. Er hätte Kim wenigstens richtig zuhören müssen, aber er hatte sie einfach weggeschickt und somit in den Tod.

»Cloud.. hör mal-«

»Tut mir Leid, Tifa.. aber.. wenn wir es mal richtig betrachten, ist es meine Schuld.. ich hab Kim weggeschickt..« Unterbrach Cloud sie ruhig und griff nach dem weißen Handtuch zu seiner Rechten. Er sah noch immer nicht zu ihr, aber er konnte förmlich spüren, wie sie den Kopf hingen ließ und traurig zu Boden starrte.

»Ich weiß was du jetzt denkst..« murmelte Cloud und drehte sich nun doch zu ihr um »Aber ich werde deswegen nicht aufgeben! Ich werde Sephiroth besiegen..«

Obwohl er sich nicht wirklich darauf konzentrieren konnte.

Tifa sah zu ihm auf. Ihr Blick war eine Mischung aus Verzweiflung und Verletzung, was Cloud etwas überraschte, schließlich hatte er geglaubt es ginge darum, dass er trotz allem den Kampf aufnehmen würde, doch irgendwie schien es ihr nicht im geringsten darum zu gehen.

Sie seufzte leise und sah zur Seite »Aber das wird nichts ändern...«

Cloud begriff nicht ganz. Er sah sie fragend an und Tifa flüsterte mit leicht zitternder Stimme »Kim kommt dadurch trotzdem nicht zurück.. und ich.. ich will nicht..« Sie stockte und Cloud, dem aufgefallen war, dass sie Tränen in den Augen hatte, trat einen Schritt näher und fragte ruhig »Was willst du nicht?«

»Ich will..« Sie sah zu ihm und in ihren Augen waren lauter Tränen »..dich nicht auch noch verlieren...«

Cloud sah sie überrascht an, unfähig etwas zu antworten, während Tifa sich schluchzend abwand und den Raum auf schnellstem Wege verließ.

Cloud sah ihr nach, bis die Tür hinter ihr zugefallen war und außer dem Regen nichts mehr zu hören war. Das musste Tifa wirklich Überwindung gekostet haben, so etwas zu ihm zu sagen, dass wusste er ganz genau, schließlich kannte er sie dafür gut genug.

Tifa war eigentlich jemand, der sich stark gab und sich für andere einsetzte, egal, was mit ihr dafür geschah, und dieses mal machte sie sich sorgen um Cloud, der seit Kims tot nicht mehr derselbe war und sich womöglich selbst in Gefahr brachte.

Er seufzte leise. Cloud konnte Tifa verstehen. Sie hatte niemanden außer ihn und angst, noch jemanden zu verlieren, wie Aeris oder Kim. Aber, ihm selbst ging es doch auch so...

Langsam nährte er sich der Tür, ergriff mit leicht zitternden Fingern den Griff und trat in den Gang, der durch ein Geländer gesäumt wurde, welches verhindern sollte, dass jemand in die Tiefe fiel.

Clouds Blick tastete umher, aber nirgends war etwas von Tifa zusehen. Nur Yuffie befand sich am ende des Ganges, auf der Eisentreppe sitzend und total blass im Gesicht, da sie sich noch immer nicht ans Fliegen gewöhnt hatte.

Mit raschen Schritten ging Cloud auf sie zu und kurz bevor er bei ihr war, hob die Substanz- Jägerin den Kopf und sah, mit einem leichten Anflug von einem Schluckauf, zu ihm.

»Cloud.. hast du..« begann sie, bevor sie erneut schlucken musste, ehe sie weitersprechen konnte »..dich mit Tifa gestritten..?«

Cloud schüttelte seicht den Kopf und fragte dann »Wo ist sie hingelaufen?«

Er musste mit ihr reden. Sie sollte wegen ihm nicht traurig sein und weinen müssen, dass hatte sie so schon oft genug gemusst.

Yuffie sackte etwas in sich zusammen und hob mühsam den Arm um hinter sich die Treppen hoch zeigen zu können, welche zum Außendeck führten »Dort oben..«

»Danke!« gab Cloud zurück und ging die Treppen hoch, welche zu einer Tür führten, die wiederum auf das Außendeck führte und stets geschlossen sein musste. Cid hatte sogar extra ein Schild angebracht, auf dem die Wörter "Tür bitte geschlossen halten" thronten.

Also betrat Cloud das Deck und schloss die Tür angemessen hinter sich, ehe er zu Tifa rüber sah, die sich ganz hinten am Heckplatz befand und sich an der Brüstung festklammerte, während ihr Blick auf das Meer unter ihnen gerichtet war.

Sie sah nicht zu ihm, obwohl sie gemerkt haben musste, dass jemand an Deck gekommen war und nun knapp vor ihr stand. Vermutlich schämte sie sich ihrer Tränen.

Cloud wartete einen Moment, um sich etwas passendes zurechtzulegen, dann ging er zu ihr und stellte sich neben sie an die Brüstung, von der aus er eine Weile stumm auf das Wasser unter ihnen sah, welches sich wie ein schweres, aber dennoch geschmeidiges Tier bewegte.

Die Phönix raste mit einer ganz schön hohen Geschwindigkeit darüber hinweg und der kalte Wind blies heulend über die Front des Schiffes, bis hin zum Heck, wo sich das Außendeck befand, welches nicht gerade Windgeschützt war.

»Es ist kalt..« merkte Cloud an, dem nichts besseres eingefallen war. Tifa nahm keine Kenntnis dazu, sondern sah weiterhin stur auf das Meer hinab, welches glitzernd unter ihnen zitterte.

Es verging eine weitere Minute, ehe sich Cloud endlich an sie wenden konnte und kostete eine weitere, bis er endlich etwas vernünftiges zusammenbrachte.

»Tifa, hör mal..« begann er »Ich werde dich schon nicht alleine lassen! Sephiroth wird mich garantiert nicht töten.. aber wir müssen ihn trotzdem aufhalten..«

Tifa ließ die Brüstung los und drehte sich von ihm weg »Warum immer wir? Wir haben schon zwei verloren.. und bestimmt müssen noch mehr sterben..«

Cloud drehte sich zu ihr und musterte sie eine Weile stumm, bevor er die Hand hob, um sie auf Tifas Schulter zu legen, unterließ es aber dann doch und senkte den Arm wieder.

»Außer uns kann es keiner..« erklärte Cloud milde und sah dann wieder zum Horizont »Jeder von uns.. hat seine eigenen Gründe es zu tun.. ich zwinge keinen dazu..«

»Ich weiß..« Gab Tifa leise zurück und schlang dann leicht zitternd die Arme um den Körper. »Lass uns wieder rein gehen.. es ist kalt..« Sagte Cloud und sah wieder zu Tifa rüber, die ihre Hände aneinander rieb und versuchte sich irgendwie warm zu bekommen.

Tifa nickte langsam und ging zur Tür rüber, gefolgt von Cloud.

Vielleicht hätte er noch etwas sagen sollen, aber Cloud war kein Redner und fand immer dann keine passenden Worte, wenn er sie am meisten brauchte. Also gingen sie stumm hintereinanderweg die Eisentreppe hinunter, Richtung Cockpit, wo sich die Anderen befanden.

Möglicherweise war Cloud einfach kein guter Anführer, dachte er schockiert. Es war seine Aufgabe als solcher, die Gruppe zu beschützen und jedem zu helfen, aber das konnte er gar nicht. Trotzdem konnte er jetzt auch keinen Rückzieher machen. Er musste die Gruppe noch ein letztes mal gegen Sephiroth anführen- hoffentlich zum Sieg.

Sie betraten das Cockpit, wo beunruhigende Stille herrschte.

Cloud sah sich kurz um. Es war seltsam wenn alle so stumm waren, sonst war es nie so leise gewesen. Er schüttelte leicht den Kopf, seufzte leise und ging zu Cid rüber, während Tifa sich ans Fenster stellte und nach draußen starrte.

»Wir sind bald da...«, sagte Cid, ehe Cloud seine Frage gestellt hatte und machte eine Kopfbewegung zu Tifa »was hat sie?«

Cloud folgte seinem Blick und seufzte erneut leise. Er wollte nicht darüber reden- zumindest nicht hier, wo sie so nah war und womöglich alles mithören könnte. So wie er Tifa kannte, würde es ihr nur peinlich sein, schließlich gab sie sich immer so stark.

Er schüttelte knapp den Kopf »Ist schon gut... nichts...«

Cid sah ihn einen Moment misstrauisch an, aber dann zuckte er mit den Schultern und konzentrierte sich wieder auf das Fliegen.

Cloud wandte sich von ihm ab und schritt rüber zum Fenster.

Er glaubte, sich noch nie so elend gefühlt zu haben.

Tifa sah kurz zu ihm und senkte den Blick, als er diesen erwidern wollte. Auch die Anderen wirkten bedrückt und irgendwie schlapp. Cloud sah in die Runde. Wie sollten sie so nur Sephiroth besiegen? Erst recht, wenn er die Endless Monster der Ageguards mit Leichtigkeit besiegt hat?

Es erschien ihm schier unmöglich zu sein. Langsam breitete sich die Verzweiflung in ihm weiter aus und drohte ihn zu verschlingen. Vermutlich hätte sie dies auch, hätte in diesem Moment nicht das gesamte Luftschiff gebebt und ihn dadurch zu Boden geworfen.

Das Beben hielt nicht lange an, dann war die Phönix wieder vollkommen stabil und sauste weiter dahin. Nur langsam konnten sich alle wieder aufrappeln und einigermaßen festen Halt finden.

»Was war denn das?« Fragte Barret und sah sich prüfend um. Cid fluchte kurz und haute auf das Armaturenbrett, ehe er zu den Anderen sah und die Schultern zuckte »Ich hab keine Ahnung!«

Cloud sah ihn fragend an »war es nicht wegen dem Schiff?«

»nein.. die Phönix ist vollkommen in Ordnung!« Gab Cid nach einem kurzen Blick auf seine Armaturen zurück und verschränkte die Arme.

Red legte den Kopf schräg »Aber was war es?«

»Vielleicht ein Luftloch?« Überlegte Shera, aber Cid schüttelte den Kopf und murrte »Dafür wars viel zu heftig!«

Cloud wollte etwas sagen, als Yuffie reingestürmt kam, total blass im Gesicht, zitternd und die Augen weit aufgerissen.

»Da.. da..« stammelte sie und gestikulierte wild zum Cockpitausgang.

»Was ist denn?« Fragte Cloud und sah zu ihr rüber. Yuffie schnappte nach Luft und zeigte weiterhin wild zum Ausgang, konnte aber keinen Ton über die Lippen bringen.

Schließlich beschloss Cloud selbst nachzusehen, was dort hinten los war und verließ das Cockpit, gefolgt von den anderen Neugierigen.

Noch auf der Brücke musste er unwillkürlich stoppen, da die Entgeisterung ihn packte und vom Kopf abwärts lähmte. Er spürte, wie ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich und anfing zu zittern, genau wie jene, hinter ihm.

Ungläubig starrte er zu der Person, die auf der unteren Treppe stand und zu ihnen sah, ohne sich zu rühren. Mit blutigen, in fetzenhängenden Sachen und erschöpften Augen, die aber dennoch hell und voller Leben waren.

»..Kim..?!« presste Cloud heraus und starrte weiterhin völlig irritiert zu dem Mädchen hoch.

Sedas Einsicht

Kapitel 32: Sedas Einsicht

»Ich will die Erde nicht wieder um des Menschen willen vernichten,

denn das Gedankengebilde des Menschenherzens ist böse von Jugend an.

Nicht noch einmal will ich alle Lebewesen vertilgen, wie ich es getan habe.«

Genesis, 8, 21. Die Sintflut
 

Sedas regte sich etwas, wodurch er feststellte, dass er sich noch bewegen konnte, auch wenn es schmerzen bereitete. Er biss die Zähne zusammen, während ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Langsam öffnete er die Augen und nahm verschwommen ein Loch in der Decke wahr, durch welches der regen, der ihn geweckt hatte, auf ihn prasselte.

Vorsichtig tasteten sich seine Finger zu dem Punkt, von dem der Schmerz ausging und als er sie mühsam vor sein Gesicht hob, stellte er fest, das er blutete.

Es war lange her, seitdem er das letzte mal verletzt worden war, aber es war auch nicht leicht ihn zu töten. Die einzige Möglichkeit bestand darin, alle Zeiten zu zerstören. Genau dies hatte er auch vorgehabt, doch Jener, den er geholt hatte, um die schwarze Substanz aus Kim zu bekommen, damit auch sie eine Ageguard werden konnte, hatte ihn niedergestochen, und an mehr erinnerte er sich nicht, weil er Bewusstlos geworden war.

Was war passiert?

Er konnte keine Geräusche mehr hören und woher kam das Loch im Dach?

Sedas kniff die Augen zu, hielt seine Hand über die lange Wunde und heilte sie mit dem letzten Rest Zauber den er momentan zur Verfügung hatte.

Es würde einige Minuten dauern, ehe er wieder Zaubern konnte, aber dafür war er nun geheilt und wieder kräftig genug um aufstehen zu können.

Mit einem leichten stöhnen setzte er sich auf und blickte umher, doch der Anblick der sich ihm bot, gefiel ihm ganz und gar nicht. Nein- er schockierte ihn sogar furchtbar.

Fassungslos starrte er zu seinen Kameraden, die regungslos am Boden lagen, umgeben von Blut. Was war hier los?!

Sie konnten unmöglich getötet worden sein!

Der Schock wandelte sich langsam in Verzweiflung und Leere um. Sedas verstand es nicht und wusste nicht warum, aber er ertrug diesen Anblick nicht.

Langsam senkte er den Kopf und atmete tief durch, ehe er ihn wieder hob und aufstand. Er zitterte etwas und konnte seine Beine kaum noch spüren, aber als er bemerkte, wie sich Aquila etwas regte, eilte er zu ihm, hockte sich hin und hob ihn etwas an.

»..Aquila..« Flüsterte er und die Verzweiflung stieg in ihm auf.

Der rothaarige Junge öffnete mühsam die Augen halb und zwang sich zu einem lächeln, obwohl er sehr große schmerzen haben musste.

»Du.. lebst..? was.. für ein.. Glück..« presste er heraus und verzog qualvoll das Gesicht, während Sedas völlig hilflos dasaß und ihn anstarrte.

Aquila atmete laut und unregelmäßig, aber noch waren seine Augen geöffnet und er war auch noch im Stande zu sprechen, obwohl es ihn sehr anstrengte.

»...tut.. mir Leid.. wir konnten.. dir nicht.. helfen... alle Zeiten.. zu.. vernichten..«

In dem Moment in dem Aquila es sagte, hatte Sedas das ungute Gefühl jemand würde ihm sein Herz aus der Brust reißen.

»Ihr.. habt es gewusst..?« Fragte er und spürte wie ihm die Tränen in sein Auge stiegen, während er Aquila leicht nicken sah.

Sie hatten es wirklich gewusst?

Sedas verstand gar nichts mehr. Er hatte es ihnen doch nicht gesagt, weil er der festen Überzeugung gewesen war, dass sie ihm dann ihre Hilfe verweigerten.

Warum haben sie es nicht?

»Aber.. wieso.. wieso habt ihr mir dann geholfen?« Fragte er verzweifelt. Er konnte das einfach nicht verstehen. Es musste ihnen doch klar gewesen sein, dass sie selbst dann auch sterben würden.

Aquila schloss die Augen »Weil.. wir.. hatten nur.. den Wunsch dir zu helfen.. du.. hast uns.. aus unseren Teufelskreisen geholt..« Auf seinen Zügen machte sich ein schmerzhaftes lächeln breit, welches Sedas wie ein Hammer traf.

Langsam verstand er auch warum es so war. Warum sich dieses mächtige Gefühl in ihn bohrte und so schmerzte. Aquila und die Anderen waren seine einzigen Freunde gewesen. Er hatte es die ganze Zeit verdrängt, aber nun, wo sie tot waren merkte er, wie sehr sie ihm fehlten und wie sehr er sie doch brauchte.

Sie hatten es ganz allein für ihn getan, weil sie ihm helfen wollten, weil sie immer zu ihm gestanden hatten. Er hatte alles falsch gemacht. Er hatte immer nur das schlechte in den Menschen gesehen, nie das gute, obwohl er es am eigenen Leib erfahren hatte.

Sedas gab sich gar keine Mühe, sondern weinte ungeniert. Er wusste nicht, wann er das letzte mal geweint, geschweige denn so einen Gefühlsausbruch bekommen hatte. es musste Ewigkeiten her sein.

»..versprich mir.. das du.. sie rettest..« Nuschelte Aquila stockend und übergab sich dann der süßen Verlockung des Todes.

Sedas kniff das Auge zu und schluchzte »Ich verspreche es dir!«

Das war das mindeste was er tun konnte. Er hatte den geholt, der seine Freunde auf dem gewissen hatte. er hätte von Anfang an auf Kim hören sollen.

Er musste alles wieder gerade biegen. Koste es was es wolle! Und als erstes musste er Kim retten gehen. Aquila musste er zur Flucht verholfen haben, sonst hätte er es nicht gesagt und sie würde hier irgendwo liegen.

Doch vorher musste er Aquila und die anderen begraben, wie es bei den Menschen üblich war. Er stand auf und trug einen nach dem anderen raus, wobei er feststellte, dass die Verlorenen nicht mehr da waren. Es wunderte ihn etwas, immerhin hörten sie eigentlich nur auf seine Befehlen und er hatte ihnen nicht befohlen, die Stadt zu verlassen.

Es dauerte einige Zeit, dann hatte er ihnen halbwegs anständige Gräber gemacht.

Nun stand er stumm davor, durchnässt vom regen und voller Trauer.

Der Tag wandte sich langsam der Nacht zu und Sedas wusste, dass es an der zeit war zu gehen und Kim zu retten, die mit Sicherheit vor jenem fliehen musste, der die schwarze Substanz haben wollte.

Er sah auf Aquila Grab, wischte sich die Tränen aus dem Auge und blickte entschlossen. Er hatte es ihm versprochen und daran würde er sich auch halten.

Mit einem Ruck zog er seine Substanz hervor und rief seine Bestie, welche sich aus einer großen Wasserblase befreite, ehe es seinen Herrn aufsteigen ließ.

»Leviathan.. wir müssen zu Kim.. such sie..« Sagte Sedas ernst und das Geschöpf erhob sich mit einem brüllen in die Lüfte, ehe es schnell über das Gebirge hinwegflog.

Sedas vertraute seinem Endless Monster. Er würde Kim sicher finden. Das einzige, was ihm sorgen machte, war, ob es vielleicht schon zu spät war.

Sedas schluckte trocken und betete dafür, das dem nicht so war.

Trotzdem beschlich ihn bei dem Gedanken ein unangenehmes Gefühl und seine Gefühle lagen so gut wie nie falsch, er konnte also auf sie vertrauen. In diesem Moment sagte es ihm eindeutig, dass etwas nicht stimmte und er sich beeilen musste.

Die Suche überließ er ganz allein Leviathan. Es würde Kim sicher finden. Ein Endless Monster spürte jene, die imstande waren, eine Endless Substanz zu benutzen.

Es würde Sedas auch reichlich wenig einbringen, wenn er selbst nach dem Mädchen Ausschau hielt. Das wäre wie die berühmte Stecknadel in Heuhaufen.

Es war etwas seltsam. Sedas hatte bis eben gerade gegen sie und die Menschen gehandelt, und nun wollte er das genaue Gegenteil bewirken.

Der Tot seiner Freunde hatte ihm gezeigt, wie wichtig ihm dieses ganze Gerüst der Zeiten war und dass in jedem auch etwas Gutes steckte, selbst in dem schlechtesten Menschen, und das man sie nicht nach ihren schlimmen Taten beurteilen konnte.

Die Menschen waren einfach so. sie würden immer fehler begehen, das lag in ihrer Natur und war von Anbeginn der Zeiten schon immer so gewesen.

Sedas war so alt wie die Zeit selbst und hatte den Verlauf der Geschichte mitangesehen, aber niemals hatte etwas so sehr sein herz berührt, wie seine eigene Geschichte, die ihn seine besten und einzigen Freunde gekostet hatte.

Für ihn war es zu spät, vorbei, aber er konnte immer noch Kim und ihre Freunde retten, damit wenigstens sie weiter beieinander bleiben konnten.

Außerdem hatte er dem sterbenden Aquila versprochen das Mädchen zu retten und er würde dieses versprechen auch einhalten!

Nichts und niemand würde ihn davon abhalten können.

Es regnete weiter, während Endless Leviathans langer, dunkler Körper durch die Nacht flog, auf der Suche nach dem Mädchen, welches das Herz der Freundschaft besaß.

Wahrleich ein Schatz, dachte Sedas. Er selbst hatte schon lange vergessen, welche Endlesses er in Wahrheit besaß und wie Endless Leviathan ursprünglich ausgesehen hatte.

Vielleicht bekam er dies irgendwann noch mal heraus, aber jetzt war es zweitrangig.

Langsam spürte Sedas auch, wie seine Energie zurückkehrte und er wieder Magieeinsatzfähig war.

Unter ihm ging das Gebirge nun in eine karge Landschaft über, die im dunklen Meer endete.

Sedas sah runter und seufzte schwer. Zum ersten Mal registrierte er, dass es seine Schuld war, dass diese Zeit langsam zu sterben begann. Er hatte damit angefangen, aber er hoffte, dass es anders enden würde. Nach einiger Zeit überflogen sie ein kleines Dorf und Leviathan ging langsam im Flug runter. Vermutlich hatte er sie gefunden.

Sofort sah sich Sedas um, doch die Dunkelheit machte es ihm unmöglich etwas zu sehen und so überließ er es gänzlich seinem Endless Monster und setzte sich wieder richtig hin.

Leviathan ging weiter runter, bis er knapp über einen rauschenden Fluss hinwegflog, Richtung Meer. Er landete allerdings erst gänzlich, als er fast beim ende des Flusses angelangt war. Er flog einen kleinen Bogen und landete etwas abseits des Flussbeckens, wo Sedas von ihm abstieg und sich prüfend umsah.

Es war nichts zu sehen, also beschloss er, sich etwas genauer umzusehen und zum Wasser runter zu gehen. Sein ungutes Gefühl, welches er schon die ganze Zeit über hatte, verstärkte sich immer mehr und brach schließlich ganz aus, als er Kim entdeckte.

Das Mädchen lag halb im Fluss, halb an Land und war total durchnässt und um sie herum war überall Blut. Sedas war zwar geschockt, aber das hielt ihn nicht davon ab, zu ihr zu rennen, sich neben ihr in die Hocke sinken zu lassen und sie vorsichtig umzudrehen, damit er die Wunde sehen konnte.

Es war eine ziemlich tiefe und weite Wunde, die Kim eigentlich schon lange hätte töten müssen, aber noch atmete das Mädchen Stoßhaft ein und aus.

Trotzdem musste Sedas sich beeilen und sie schnellstens heilen. Es war ein Glück, dass sich seine Magiereserven immer recht schnell wieder aufluden und er viel Erfahrung mit ihnen hatte, sonst wäre sie sicher verloren gewesen.

Er zögerte keine Sekunde und legte seine Hände auf die Wund, um sie mit Magie zu schließen und natürlich gleichzeitig den Körper wieder zu stärken und aufleben zu lassen.

Von Kim ging während des ganzen Prozesses nicht die kleinste Bewegung aus, dafür war sie einfach zu schwach. Erst gegen ende, als die Wunde bereits geschlossen war, und Sedas sich darauf konzentrierte, sie wieder zu stärken, rührte sich Kim etwas. Zwar nicht viel, aber es war immerhin ein Zeichen dafür, dass sie sich erholte.

Nachdem er seine Arbeit getan hatte, zog er die Hände zurück und musterte das Mädchen, woraufhin er sich ziemlich sicher war, dass sie wieder richtig auf Touren kommen würde.

Er seufzte erleichtert und setzte sich hin. Das Zaubern hatte ihn ziemlich angestrengt. Es kam sehr selten vor, dass er so eine schlimme Wunde heilen musste.

Trotzdem würde es wohl noch etwas dauern, bis sie aufwachte, solange konnte Sedas wenigstens darüber nachdenken, was er zu ihr sagen würde. Es würde sicherlich alles andere als leicht werden, erst recht nachdem, was er ihr alles angetan hatte.

Wenn er jetzt daran dachte, tat es ihm schrecklich leid und am liebsten wäre er einfach verschwunden um ihr nicht mehr in die Augen sehen zu müssen, aber es war seine Pflicht, alles wieder gerade zu biegen, was wegen ihm aus den Fugen geraten war.

Er atmete tief durch, dann stand er auf und zog Kim vollständig an Land und ging dann los um Holz zu sammeln, welches er mithilfe eines Feuerzaubers anzündete.

Es regnete nicht mehr und das Feuer würde ihnen Licht und wärme spenden, die Kim brauchte. Sedas selbst setzte sich auch ans Feuer und ließ sein Monster verschwinden, welches etwas abseits von ihnen gewartet hatte.

Dann regte er sich nicht mehr und starrte abwesend ins Feuer.
 

Es war ein seltsames Gefühl, welches Kim einnahm. Erst war es ihr so, als befände sie sich in einer tiefen, undurchdringlichen Finsternis, dann meinte sie einen Lichtschimmer zu erblicken und verfiel in ein unbeschreibliches Schwindelgefühl, welches nicht im geringsten unangenehm war, sondern auf eine eigenartige Weise recht wohltuend.

Dieses Gefühl hielt solange an, bis Kim anfing aufzuwachen, sprich, den Boden unter ihren Fingern zu spüren und sich leicht bewegen konnte.

Sie glaubte auch, wieder Dinge von außerhalb hören und fühlen zu können, wie zum Beispiel die wärme und das Geräusch von Feuer.

Es dauerte aber eine ganze Weile länger, bis sie die Kraft fand ihre Augen etwas zu öffnen und einige verschwommene Sachen sehen zu können, von denen sie nicht genau wusste was sie waren. Es bereitete ihr Mühe die Augen so offen zu halten und ein leises stöhnen ging über ihre Lippen, während sie gegen ihren aufkommenden Schwächeanfall ankämpfte.

Irgendjemand war noch bei ihr, da sie hörte wie jemand zu ihr rüber kam und sich dann über sie beugte. Aber sie konnte nicht erkennen wer es war, und ihre Stimme versagte derbe, als sie nachfragen wollte. Ihr gegenüber schien auch kein Interesse daran zu haben, sie aufzuklären, also schloss sie die Augen erneut und zählte langsam bis zehn, in der Hoffnung, wieder richtig sehen zu können, sobald sie die Augen wieder aufschlug.

Es klappte. Nachdem sie wieder einigermaßen gut sehen konnte, erkannte sie das Gesicht von Sedas und hätte am liebsten laut aufgeschrieen, wenn sie es gekonnt hätte.

Der Ageguardanführer hatte überlebt?

Aber wie war das möglich?

Und wieso war sie bei ihm? Kim konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie Sephiroth zum zweiten mal zum Opfer gefallen war, was bedeutete, dass er die schwarze Substanz hatte.

Sie sammelte ihre Kräfte und öffnete den Mund- leider ohne erfolg.

Schließlich legte Sedas den Finger auf seine Lippen und sagte nach dieser Geste »Beruhig dich!«

Kim lachte innerlich laut auf. Sie sollte sich beruhigen?

Beruhigen wenn ihr zweit schlimmster feind vor ihr stand und sie wehrunfähig war?

Der blasse Junge zog nun den Kopf zurück und setzte sich ans Feuer, welches unweit von Kim brannte und erstaunlich viel wärme spendete.

Sie versuchte sich aufzurichten. Es lag ihr ziemlich quer, dass sie so unmittelbar nah bei Sedas war und dieser sich so freundlich gab, was er sicher nicht war, schließlich wollte er doch alle Zeiten vernichten. Aber Kim hatte doch selbst mitangesehen, wie er von Sephiroths Schwert erwischt wurde und regungslos am Boden gelegen hatte.

Was war nur passiert?

Hätte Kim doch bloß ihre Stimme wieder, dann hätte sie nachfragen können, aber irgendwie schien sie dafür im Moment zu schwach zu sein.

Es verwunderte sie nur, dass sie überhaupt noch am leben war, nachdem, was Sephiroth ihr angetan hatte.

Vorsichtig hob sie die hand zum Bauch und betastete diesen mühselig, wobei sie feststellte, dass sie keine Wunde hatte und lediglich ihr Hemd etwas feucht war.

Sie verstand die Welt nicht mehr. Sedas musste ihr unbedingt alles erklären, doch der Ageguard schwieg bedächtig und sah nicht einmal zu ihr rüber.

Also musste sie fragen. Mit aller macht versuchte sie ihre Stimme zu finden, was ihr nach und nach auch gelang.

»Sedas.. was.. was ist passiert..?« Fragte sie sehr leise und stockend, weil sie es momentan nicht besser hinbekam.

Der Ageguard sah auf, genau zu ihr, aber irgendetwas war anders als sonst. Lag es an seinem Blick?

Er schien ganz anderes zu sein. Irgendwie weicher, nicht mehr so Gefühlskalt wie es zuvor immer gewesen war. Und irgendwie.. irgendwie schienen sie traurig...

»Du wärst fast gestorben... ich habe dich gerettet..« Erklärte er knapp und in einer monotonen Stimmlage, die Kim auf seltsame weise schaudern ließ. Nicht etwa aus Angst oder etwas dergleichen, sondern viel mehr, weil sie es nicht von ihm gewohnt war und es war ein schaudern der Verblüffung.

Sie wartete kurz, dann antwortete sie fast flüsternd »Ja.. ich weiß.. aber.. wieso hilfst du mir...? willst du mich immer noch zu einer Ageguard machen..?«

Sedas schüttelte müde den Kopf und starrte wieder ins Feuer »Nein.. das interessiert mich nicht mehr.. ich habe Aquila versprochen dich zu retten.. deshalb..«

Kim sah verwirrt drein. Aquila war doch von Sephiroth umgebracht worden, als Sedas vermutlich Bewusstlos war. Wie hatte er ihm dann versprechen können, sie zu retten?

»Es ist meine Schuld..« Begann Sedas und Kim sah fragend zu ihm, » wegen meiner Besessenheit mussten sie sterben..«

Jetzt verstand Kim es und mit einem mal wandelte sich ihr Bild von dem Zeitenwächter erheblich. Er trauerte wirklich um die anderen drei Ageguards, die ihr leben durch Sephiroth verloren und immer zu Sedas gestanden hatten.

Daher also diese Veränderung. Er hatte erkannt, dass sie in Wahrheit seine Freunde waren und er sie mochte. Leider kam die Erkenntnis reichlich spät.

Langsam richtete sie sich auf und mühte sich ab, zu Sedas zu kommen, neben welchem sie sich dann mit einem leisen Seufzer nieder lies und ins Feuer starrte, während der Ageguard sie auf eine seltsame Art und Weise musterte, weil er sicher nicht damit gerechnet hatte, dass sie sich zu ihm gesellte.

Eigentlich hätte Kim es auch gar nicht getan, aber irgendwie hatte sie mitleid mit ihm, gleich was er ihr alles angetan hatte. Es war merkwürdig und sie konnte nicht erklären warum es so war, aber sie spürte es ganz deutlich und gab diesem Gefühl nach.

Außerdem konnte Sedas nicht mehr schlecht sein und immerhin hatte er ihr das Leben gerettet, auch, wenn er derjenige war, der Sephiroth hat zurückgeholt.

Sie seufzte erneut und flüsterte »Also.. waren sie doch deine Freunde..?«

Es dauerte einen Moment, dann nickte der Ageguard langsam »Ja.. ich.. habs nur nicht bemerkt.. aber jetzt.. wo sie weg sind.. fehlen sie mir...«

Kim nickte zuversichtlich und sah weiter ins Feuer.

Es herrschte eine ganze Weile stille zwischen ihnen, dann sah Sedas zu ihr und sein Blick war voller Trauer »Es tut mir alles so leid.. ich meine.. was ich getan habe.. besonders was ich dir angetan habe..«

Kim sah ihm in die Augen und zwang sich zu einem milden lächeln »Ist schon in Ordnung! Ich steck das weg! Bin doch zäh!«

Sedas sah zu Boden und nickte leicht. Es musste ihm wirklich schwer fallen. Kein Wunder, bei dem was alles passiert war. Es musste erheblich schwer sein, für solche taten gerade stehen zu müssen, das konnte sich Kim vorstellen, aber es nutzte nichts. Man musste sich dem stellen, egal wie schlimm es war.

Kim überlegte einen Moment, dann sah sie Sedas an »Hm.. du könntest mir einen gefallen tun..«

Der Ageguard sah die fragend an und Kim antwortete »Du könntest mich zu Cloud und den Anderen bringen.. sie sind sicher auf dem Weg zum Nordkrater um Sephiroth zu besiegen..«

»Aber.. nach allem was er dir angetan hat? Ich könnte dich auch nach Hause bringen!«

Kim nickte und lächelte dann matt »Ich weiß..« Sie sah von ihm zum Himmel »Aber Cloud und die Anderen sind immer noch meine Freunde und deswegen muss ich ihnen helfen... Sephiroth hat die schwarze Substanz und kann damit alles in dieser Zeit vernichten.. das kann ich nicht zulassen.. wenn ich jetzt abhauen würde.. würde ich mir ewig vorwürfe machen..«

Sie war sich sicher, dass er es nun verstehen würde und ihr helfen würde. Es dauerte zwar etwas, aber schließlich seufzte er und gab nach »Okay.. ich verstehe deinen Standpunkt.. jetzt verstehe ich ihn..« Damit löschte er das Feuer und rief seine Bestie herbei, die sie sicher zu Cloud und Co bringen sollte.

Für die Zukunft

Kapitel 33: Für die Zukunft

»Die Zukunft hat viele Namen.

Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare,

für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte,

für die Tapferen ist sie die Chance.

Victor Hugo
 

Es war unfassbar wie schnell Leviathan war. Kim würde sogar behaupten, dass die riesige, schwarze Schlange schneller war als Endless Bahamut, was schon einiges heißen sollte.

Nur der Regen machte ihr dabei zu schaffen, erst recht weil ihre Kleidung größtenteils zerrissen war, besonders am Bauch befand sich ein großes Loch.

Trotzdem bat sie Sedas nicht, langsamer zu fliegen. Sie wollte möglichst schnell ihre Freund erreichen. Am liebsten, bevor sie den Nordkrater erreichen konnten und zu Sephiroth gingen. Das war ihr gewählter Weg, obwohl der Zeitenwächter nicht damit einverstanden zu sein schien, dass sah man an seinen Augen. Verständlich, dachte Kim. Immerhin hatte er ihr vieles angetan und diese Zeit zum Untergang verdammt, vermutlich wollte er deswegen wenigstens Kim in Sicherheit bringen, aber andererseits akzeptierte er ihren dringenden Wunsch ihren Freunden zu helfen, jetzt, wo er einsichtig geworden war.

Manchmal fragte sich Kim, ob es ihm jetzt nicht noch schlechter ging als vorher, aber dann schlich sich ein anderer Gedanke in ihren Kopf, der ihr deutlich sagte, dass es nicht so war.

Sedas wusste jetzt was er falsch gemacht hatte und verstand einiges mehr, außerdem hatte er Freundschaft empfunden und Leid, dinge, die so wichtig für das Leben sind.

Ja, auch Kim hatte sie erfahren und auch sie hatte einsichtig werden müssen. Im Grunde waren sie und Sedas sich sehr ähnlich und bei dem Gedanken huschte ein leichtes lächeln über ihre Züge.

Kim sah zum Himmel hoch, während sie hinter dem Ageguardführer saß und sich an ihm festhielt, um bei Leviathans Bewegungen nicht runterzufallen.

Es war schon etwas seltsam. Sie empfand keinen hass mehr für ihn oder mitleid- im Gegenteil, da war eine Art Verbundenheit zwischen ihnen, die sie sich einfach nicht erklären konnte. Langsam wanderte ihr Blick wieder runter und sie lehnte eher unbewusst als absichtlich ihren Kopf an Sedas´ Rücken, um etwas die Augen zu schließen und dem pfeifen des Windes zu lauschen.

Der Zeitenwächter sagte nichts dazu, sondern sah weiterhin geradeaus und lenkte seine Bestie, damit sie möglichst schnell die Phönix erreichen konnten.

Langsam fragte sich Kim, was ihre Freunde wohl sagen würden, wenn sie plötzlich auf der Phönix erschien. Sie dachten ja, sie sei tot. Irgendwie war es wie damals, als sie in den Fluss gefallen war, damals war sie auch für tot erklärt worden.

Sie schmunzelte etwas. Es war komisch tot zu sein, wenn man noch lebte.

Aber das würde sich schon noch aufklären und wer weiß? Vielleicht waren ihre Freunde froh darüber, sie wohlbehalten wiederzusehen. Kim hoffte es.

»Sedas..« Begann Kim, da sie das Eis brechen wollte »Sag mal.. wie sieht es eigentlich in meiner Zeit aus..?«

Der Ageguardanführer antwortete sofort »So.. wie du sie verlassen hast.. wir.. ich hatte keinen Grund sie zu vernichten, da ich eh alle Zeiten zerstören wollte..« Man hörte heraus, dass es ihm unendlich Leid tat und er förmlich nach Vergebung schrie.

Kim, die jetzt bemerkt hatte, dass sie sich an ihn geschmiegt hatte, zog schnell den Kopf zurück und rief gegen den Wind »Ist schon in Ordnung Sedas! Jeder steht mal am Abgrund..«

Das wusste sie von sich selbst, denn auch sie hatte Fehler gemacht. Fehler die sie nun einsah und wieder gutmachen musste, sobald sie hier fertig war.

»Aber das entschuldigt nichts..« Seufzte Sedas und hob den einen Arm, vermutlich um sich vor dem kalten Wind zu schützen, welcher ihnen von Norden her entgegen blies.

Kim überlegte kurz und sagte dann »Du bist doch der Zeitenhüter.. warum änderst du nicht einfach die Geschichte?«

Es war eine gute Überlegung, fand Kim. Sedas war derjenige der darauf achten musste, dass alles so verlief wie es sollte und musste, in der Tat ein Zeitenhüter. Konnte er dann nicht einfach die Zeit etwas zurückdrehen und alles war wieder gut?

Doch er schüttelte den Kopf »Nein.. das geht nicht..«

Kim sah etwas verwundert auf. Es wäre eigentlich auch zu einfach gewesen, aber sie verstand nicht, wieso er es nicht konnte.

»Aber wieso denn nicht? Du bist doch der Zeitenhüter..«

Sedas nickte leicht »Ja, das stimmt.. aber ich bin selbst nur ein Teil der Zeiten...«

»Das Verstehe ich nicht..« Gab Kim zu und duckte sich so hinter ihn, dass sie möglichst keinen Wind abbekam.

Sedas nahm den Arm wieder runter und rief gegen den Wind, der immer stärker wurde, je weiter sie zum Nordkrater vordrangen »Das ist ganz einfach! Ich bewache zwar die Zeiten, aber eigentlich besteht kein unterschied zwischen dir und mir, nur das deine zeit begrenzt ist und du nur in einer lebst.. nun.. normalerweise natürlich..«

Kim überlegte kurz, aber dann verstand sie es auf anhieb. Sedas konnte alle Zeiten besuchen die er wollte und seine eigene Lebenszeit wo unbegrenzt, er lebte, solange es die Zeiten gab, aber es war ihm nicht gestattet die Zeiten zurück- oder vorzudrehen, da er selbst ein Teil von ihnen war, so wie Kim und alle anderen. Alles was jemand tat hatte gewisse Auswirkungen auf die Zeit, entweder waren es große oder kleine, aber da waren immer welche und auch bei Sedas, dem Zeitenwächter war dies der Fall. Auch Sedas eingreifen veränderte die Zeiten, wie es bei allen anderen auch war.

Es schien alles manchmal komplizierter als es eigentlich war.

»Ah.. verstehe..« sagte Kim und sah an Sedas vorbei, um vielleicht die Phönix erkennen zu können. Aber alles was sie sah war ein tristes, nebeliges Grau, welches sich über dem dunkelblauen, unruhigen Meer erhob.

Sie seufzte leise und zog sich wieder hinter Sedas zurück, um dem Wind zu entgehen.

Vielleicht waren Cloud und die anderen schon lange unten im Krater und kämpften gegen Sephiroth, damit dieser nicht den Meteor rufen konnte. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht so war. Da Sephiroth nun noch stärker war als vor vier Jahren und Cloud und Co. dies nicht wussten, da sie ihm nicht begegnet waren. Vielleicht waren Sedas und Endless Leviathan die einzigen, die ihn noch stoppen konnten, jetzt, wo Kim Bahamut verloren hatte.

Sie fragte sich sowieso wie sie Sephiroth besiegen sollten und begann daran zu zweifeln, dass sie ihn jemals schlagen konnten und auch ihre Hoffnung, dass Endless Leviathan vielleicht helfen könnte, platzte wie eine Seifenblase, als sie sich daran zurückerinnerte, wie schnell und scheinbar mit Leichtigkeit er die anderen Endless Monster besiegt hatte, kurz bevor er sich der Ageguards entledigt hatte. Trotzdem mussten sie ihn irgendwie stoppen, denn schließlich war nicht nur diese Zeit bedroht, sondern auch alle zukünftigen Parallelzeiten dieser Zeit, mit anderen Worten; Selbst Kims eigene Zeit war in Gefahr.

Denn veränderte man auch nur einen winzigen Teil der Vergangenheit, veränderte man auch die Zukunft, und in Sephiroth fall war es eine enorme Veränderung.

Gerade das wollte Kim verhindern, koste es was es wolle und manchmal war es eben einfach der Wille der zählte.

Kim zumindest hatte wieder einen, obwohl sie kurz davor gestanden hatte aufzugeben, nach dem was passiert war, aber irgendwie schien ihr Wille nie wirklich gebrochen zu sein und sie verfügte über sehr viel Durchhaltevermögen. Außerdem wollte sie nicht, dass diese oder ihre Zeit untergingen, erst recht nicht, nachdem Sedas einsichtig geworden ist und sie sich bei ihrem Vater, Nicole und Niklas entschuldigen wollte.

Doch Momentan mussten sie die Phönix finden und Kim hoffte, dass sie, sie bald fanden. Nicht nur, weil sie mit Cloud und Co. reden musste und sie unterstützen musste, sondern auch, weil sie langsam anfing heftig zu frieren, da es wieder regnete, sie völlig durchnässt und ihre Kleidung zerrissen war, dazu kam der kalte Nordwind.

Wenn sie nicht bald das Luftschiff fanden, musste sie sicher erfrieren. Was für eine Aussicht!

Sedas hatte sie zwar geheilt und dadurch musste Kim nicht durch die Wunde im Bauch sterben, aber dafür erfrieren!

Sie sah wieder an Sedas vorbei und verengte die Augen etwas, als der kalte Wind sie im Gesicht traf wie ein Schlag. Es dauerte einige Momente, dann glaubte sie etwas kleines, rotes am Horizont vor ihnen zu erblicken.

»Da vorne! Das könnte die Phönix sein!« Rief sie aus und streckte den Arm aus, um Sedas die Richtung zu zeigen. Der Zeitenhüter nickte und befahl seiner Bestie schneller zu fliegen, woraufhin sich Kim rasch wieder an ihn festhalten musste, um nicht Rückwerts runterzufallen.

Endless Leviathan rauschte über das dunkle Meer hinweg und kam dem roten Luftschiff immer näher, welches geradewegs auf den Nordkrater zusteuerte.

Schließlich erreichten sie das Heck des Schiffes um welches sich Endless Leviathan schlingte, damit Kim und Sedas auf das Außendeck gelangen konnten.

Das Luftschiff erzitterte heftig unter dem plötzlichen Gewicht des gewaltigen Monsters und Kim war sich sicher, dass Cloud und die Anderen sich sofort auf den Weg zum Außendeck machen würde. Also musste sie ihnen nur entgegen kommen.

Kim kletterte kurzerhand von Leviathan und sprang auf das Außendeck, wo sie einen Moment zitternd stehen bleiben musste, um das leichte Schwindelgefühl loszuwerden, welches gerade in ihr aufstieg.

Nachdem sie es schließlich erfolgreich niedergekämpft hatte, drehte sie sich zu Sedas um, der immer noch auf seinem Monster saß »Kommst du nicht mit?«

Der blase Junge schüttelte den Kopf »Besser nicht.. Regel das, ich warte hier..«

Kim nickte nur und lief los. Es war klar, dass er nicht gleich mitwollte, nachdem was er getan hatte und außerdem war es vorerst eh besser, wenn Kim alleine mit ihren Freunden sprach.

Sie schlug die Tür zum inneren des Luftschiffes auf und rannte die Treppe runter, zum zweiten Oberdeck, von wo aus, sie die nächste Treppe nach unten nahm, auf welcher sie allerdings mittig stehen blieb, weil Yuffie, die unten an der Brücke zum Cockpit stand, sie bemerkt hatte. im ersten Moment geschah gar nichts, dann öffnete Yuffie den Mund ohne etwas sagen zu können und starrte ungläubig zu Kim rauf, während ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich, die sie noch hatte.

Kim wollte gerade etwas sagen, da drehte sich die Substanzjägerin um und rannte zum Cockpit, vermutlich um die Anderen zu holen. Und es dauerte echt nicht lange, da kamen sie alle und als sie Kim sahen blieben sie wie angewurzelt stehen und starrten entgeistert zu ihr hoch, wobei sie immer blasser wurden.

Schließlich war es Cloud, der seine Sprache wiederfand und »..Kim..?!« hervorpresste.

Darauf folgte wieder Stille und schließlich beschloss Kim zu ihnen zu gehen, also setzte sie sich langsam in Bewegung, die Augen immer stur nach vorne gerichtet.

Ihre Freunde blieben regungslos stehen und starrten ihr fassungslos entgegen, bis sie schließlich knapp vor ihnen stehen blieb und nickte »Ich bin zurück..«

»A- aber.. wir dachten alle.. du wärst tot..« stammelte Tifa, die hinter Cloud stand und mit jedem Wort noch einen deut blasser wurde.

»Beinahe..« Antwortete Kim »Aber ich lebe noch, wie ihr seht..«

Kim wurde langsam aber sicher nervös und ungeduldig, was wohl von dieser bedrückenden Stimmung kam, welche die gesamte Luft im Raum dünner werden lassen schien. Sie verübelte es den Anderen nicht im geringsten, dass sie so reagierten, schließlich war Kim für sie "tot" gewesen und es musste ein ziemlicher Schock sein, einen Todgeglaubten plötzlich vor sich stehen zu haben, noch dazu völlig unverletzt, nur in blutigen Sachen.

Es dauerte eine Weile, dann trat Cloud vor und musterte Kim »Aber wie..?«

»Sedas« Sagte Kim, als wär dies total selbstverständlich und lächelte die Anderen an, die nun noch fassungsloser guckten.

»Sedas?« Wiederholte Cloud ungläubig und Kim nickte, bevor sie Richtung Außendeck deutete »Ja.. er ist draußen..«

Die Anderen folgten ihrer Geste und sahen hoch zur Tür, die zum Außendeck führte, ohne etwas zu sagen.

»Ohne ihn wär ich tot..« Sagte Kim rasch und lenkte somit die Aufmerksamkeit wieder auf sich und schließlich brach die Entgeisterung in Freude aus, welche die Trägheit, die in der Luft hing und alle zu erdrücken drohte, zerschlug.

Es schien nun endgültig durchgedrungen zu sein, dass Kim noch lebte und es keine Halluzination war, welche sich in die Gedanken aller anwesenden geschlichen haben könnte.

Mit einem mal war sie umringt von den Anderen, die sie alle mal an die Schulter fassen oder durch die Haare wuseln mussten, um wirklich sicher zugehen, dass sie echt war.

Von Tifa, Shera und Yuffie wurde sie sogar in den Arm genommen, wogegen sich Kim normalerweise gesträubt hätte, aber dieses mal war es etwas anderes.

»Ich bin so froh!« schluchzte Tifa »Ich dachte echt dieses mal wärst du tot..«

Sie hielt Kim in den Armen und kämpfte gegen den Impuls an richtig loszuweinen vor Freude. Kim drückte sie etwas von sich und grinste »Nein.. ich hatte wieder mal glück..«

»Nicht tot zu bekommen, die Kleine« Saget Barret und wuschelte Kim durch die Haare, was sie einfach so zuließ, ohne sich wegzuducken.

Sie nickte »Ja.. aber nur dank Sedas..«

»Ich dachte er wär böse..« Meinte Yuffie verständnislos und Cloud fügte hinzu »Und du sagtest doch, dass alle Ageguards tot seien..«

Das stimmte. Auch Kim hatte dies gedacht, aber Sedas hatte es irgendwie überlebt und war nun entschlossen ihnen zu helfen, was eine große Bereicherung war, bedachte man, wie verblüffend stark Sephiroth war.

Es ließ sich also nicht vermeiden ihnen alles zu erklären und das auch noch in jedes kleine Detail, weil dauernd jemand eine Zwischenfrage stellte. Kim hoffte nur, dass Sedas geduldig war und oben an Deck wartete, bis sie zu ihm kamen.

Nachdem sie endlich am Ende angelangt war und zufrieden seufzte, sagte Cloud »Also ist Sedas jetzt gut?« Es war aus seiner Stimme zu vernehmen, dass er sich dessen nicht so sicher war, aber Kim nickte heftig »Ja.. ist er..! Er hat endlich begriffen wie viel ihm seine Freunde wert waren und deswegen ist er besser geworden..«

Einen Moment trat Stille ein, in der sich jeder gegenseitig kurz ansah, als müssten sie ganz sicher gehen, was der jeweils andere davon hielt.

Aber schließlich nickte Cloud »Vielleicht hast du recht.. immerhin hat er dir das Leben gerettet..« Er nickte erneut »Wir sollten zumindest mal mit ihm reden..«

Kim erwiderte nichts darauf. Sie wusste genau was Cloud meinte. Er würde mit Sedas reden und dann selbst entscheiden, ob er nun gut oder nicht gut war. Kim war das recht, immerhin wollte sie niemanden etwas aufzwingen.

Sie drehte sich um und schritt zurück zum Außendeck, gefolgt von den Anderen, die mit Sedas reden wollten, oder einfach nur neugierig waren, was er zu sagen hatte, nach allem was er getan hatte.

Kim stellte erfreut fest, dass Sedas noch da war. Er hatte sich an das Geländer gelehnt und starrte den Boden an, hob aber den Blick, als er hörte wie die Tür aufging und sah ihnen entgegen. Seine Bestie hatte er wohl zurückgerufen, denn von Endless Leviathan war nichts mehr zu sehen.

Sie blieben um ihn stehen und musterten ihn, nachdem er sich von dem Geländer abgestoßen hatte und nun wieder richtig stand, das eine Auge ernst und gebannt auf die Anderen gerichtet.

»Ich hätte nie gedacht, dass ihr rauskommt..«Begann Sedas und musterte alle der Reihe nach, insbesondere Cloud, der ihm gegenüberstand und ebenso ernst schaute wie der Zeitenwächter selbst. Dennoch nickte er leicht »Kim hat uns alles erzählt.. und ich will sehen, ob du dich wirklich verändert hast..«

Sedas sah ihn noch einen Moment lang an, dann drehte er sich um und starrte auf die weite Oberfläche des Meeres, welches sich tief unter ihnen befand.

Er seufzte »Ich verstehe langsam wieder..«

Die Anderen sahen ihn fragend an und obwohl Sedas ihre Blicke nicht sehen konnte, antwortete er mit einer Ausholenden Geste auf das, was unter ihnen lag »Ich habe mich von meinem Hass auf die Menschheit lenken lassen und wollte alles Vernichten..« Er seufzte erneut und drehte sich wieder zu ihnen um »Aber es war der falsche Weg.. das weiß ich jetzt..«

Cloud schien nicht überzeugt zu sein. Er verschränkte die Arme und musterte den Zeitenwächter inständig, ohne eine Stellungnahme zu dem zu machen, was er eben gehört hatte.

»Leider hab ich es erst erkannt, als ich meine Freunde verlor..« Schloss Sedas und drehte sich wieder um, um weiter auf das Meer zu schauen.

Es trat Stille ein, bis Cloud das Schweigen schließlich wieder brach »Du hast Kim fast zu einer Zeitenvernichterin gemacht.. du hast unsere Zeiten angegriffen.. du hast Sephiroth zurückgeholt.. wegen dir ist hier alles in Gefahr..«

Sedas senkte den Kopf »Ich weiß... aber ich war nur..« Er stockte leicht, schüttelte dann den Kopf und drehte sich wieder um »Ich war nur eine Marionette meines eigenen Hasses..«

Kim horchte etwas auf. Sie wusste nicht warum, aber diese Aussage verblüffte sie und erinnerte sie gleichzeitig an etwas, was sie schon lange verdrängt hatte; Clouds früherer glaube, er selbst wäre eine Marionette.

Es kam ihr seltsam vor, aber sie verdrängte den Gedanken schnell wieder und konzentrierte sich auf das wesentliche, nämlich auf Sedas und Cloud, die miteinander redeten.

»Kann sein..« Meinte Cloud nüchtern »Aber das ist keine Entschuldigung..«

Ja, dachte Kim, auch du solltest dir das merken, Cloud.

»Das stimmt..« nickte Sedas und sah leicht betreten zu Boden »Es ist keine Entschuldigung für meine taten.. aber es ist die Wahrheit..«

Es trat erneut Stille ein und dieses mal dauerte es länger bis jemand etwas sagte.

Es war Tifa die das Schweigen brach »Ich.. weiß nicht ob man die trauen kann.. aber du hast Kim gerettet.. und sie sagt, du hast dich verändert.. aber du hast soviel schlimmes getan..«

Sedas sah zu ihr und nickte »Ja.. genau das war auch alles meine Sünde.. ich dachte ich könnte meinen eigenen Hass und meine Trauer damit stillen, dass ich alles vernichte.. aber es war nicht richtig.. und ich werde alles daran setzen, den, den ich holte zu stoppen..«

Es schien zu merken, dass es für ihn wenig Sinn machte, weiter zu reden, also musste eine Tat folgen.

Sedas nahm die Substanz zur Hand und streckte sie gen Himmel, woraufhin ein greller Blitz ins Meer niederfuhr, aus welchem Endless Leviathan hervorbrach und zu seinem Meister flog.

Cloud und die Anderen legten ihre Hände auf die Waffen, aber Kim beschwichtigte sie, dass sicher nichts passieren würde. Und das sollte es auch nicht.

Sedas sprang lediglich auf den Rücken seiner Bestie und sah zu ihnen »Ich werde vorgehen.. ihn aufhalten und schwächen, bis ihr kommt.. vielleicht vergebt wenigstens ihr mir dann..«

Kim wollte ihn eigentlich aufhalten, aber Sedas war so schnell weg, wie sein Monster aufgetaucht war.

Kim sah ihm einen Moment lang nach, dann seufzte sie und wandte sich an die Anderen »Wir sollten uns beeilen..«

Cloud nickte und fügte ein "Tut mir Leid" hinzu, welches sich wohl auf Sedas beziehen sollte. Kim schüttelte den Kopf »Braucht es nicht.. er wäre so oder so gegangen.«

Er nickte nur und sie gingen zurück ins Cockpit, um Sedas zu folgen und noch einmal gegen Sephiroth zu Kämpfen, und hoffentlich auch zu gewinnen.

Hier ging es um weitaus mehr, als ihr und das Leben aller. Hier ging es um die Zukunft dieser Zeit.

Der Mittelpunkt

Kapitel 34: Der Mittelpunkt

»Wer nicht kämpft hat verloren,

wer nicht aufgibt, geht den Weg menschlicher Würde.«

Gheed Hellsing
 

Wenn man am großen Fenster des Cockpits stand, konnte man deutlich den schneebedeckten Kontinent erkennen, auf welchem sich der Nordkrater befand. Der Mittelpunkt, an welchem sie kämpfen und somit das Schicksal dieser und anderer Zeiten entschieden.

Kim stand genau vor dem Fenster und starrte mit ernster Miene zu jener Region, in der sich alles entscheiden sollte. Es war ungewöhnlich still in der Phönix, was kein Wunder war, bedachte man wie angespannt jetzt alle sein mussten. Das einzige was Kim aufrecht hielt, war der Gedanke daran, dass Sephiroth den Meteor noch nicht beschwört hatte und dass Sedas ihn sicher hinhalten konnte, ja, vielleicht sogar schwächen konnte.

Es war ein geringer Hoffnungsschimmer, aber immerhin war es einer.

Sie waren noch nicht lange zurück im Cockpit und es dauerte weitaus weniger lange, bis Tifa zu Kim rüber ging und ihr sagte, sie solle sich neue Sachen anziehen. Kim wiedersprach nicht. Sie wollte sowieso neue Sachen anziehen, welche die nicht so schmutzig und blutig waren wie diese hier. Also verließ sie das Cockpit wieder und suchte ihr Zimmer auf, um sich umzuziehen. Es war eine tolle Sache, dass sie stets Sachen für sie hatten.

Manchmal fragte sich Kim, ob sie vielleicht schon im Voraus welche in ihrer Größe kauften, wenn sie wussten, dass sie dabei war und man konnte stets sicher sein, dass ihr etwas passierte, was die Sachen leiden ließ.

Sie hatte sich noch nicht lange umgezogen, da klopfte es an der Tür. Etwas verwundert darüber rief Kim »Herein«

Es war Cloud. Er öffnete die Tür, trat ein und schloss sie wieder hinter sich. Kim sah interessiert zu ihm rüber und fragte sich was er wohl wollte.

Es dauerte nicht lange, da rückte er raus mit der Sprache und seufzte »Kim.. es tut mir Leid..«

Sie sah ihn einen Moment lang an, dann setzte sie sich aufs Bett »Was denn?«

»Alles.. was ich gesagt habe und so..« Sagte er und sah zum Bullaugenähnlichem Fenster des Zimmers, gegen welches leise Schneeflocken fielen.

Kim schüttelte leicht den Kopf »Du hattest aber recht.. ich hab..« Sie suchte einen Moment nach den richtigen Worten und wollte schon etwas ähnliches sagen wie Sedas es getan hatte, ließ es dann aber und meinte nur »Ich war festgefahren..«

Sie wusste selbst nicht genau warum, aber sie musste es irgendwie unterlassen zu sagen; Ich habe wie eine Marionette des Hasses gehandelt.

Vielleicht wollte sie Rücksicht auf Cloud nehmen.

Er wandte sich vom Fenster ab und sah wieder zu ihr »Trotzdem.. ich hätte dich vielleicht mehr unterstützen sollen..«

Kim schüttelte sachte den Kopf »Das hast du.. aber ich habs ja nicht eingesehen und so.. na ja.. lassen wir das..« Sie verspürte wenig Lust weiter darüber zu reden, auch, wenn es Cloud sehr wichtig zu sein schien. Er machte sich immer gleich solche Vorwürfe, obwohl er es nicht musste, dachte Kim, sprach es aber nie laut aus.

»Aber-«

»Ist okay.. es wäre so oder so passiert..« Nickte Kim leicht und legte die eine Hand auf den Bauch. Sie wusste ganz genau, dass Sephiroth sich die schwarze Substanz trotz allem geholt hätte, selbst wenn sie nicht von Cloud und Co. weggeschickt worden wäre. Und er wusste es auch ganz genau.

Cloud verneinte dies nicht, er ging einfach zum Bett und setzte sich neben sie »ich frage mich echt, woher du deinen Willen nimmst immer weiter zu machen..«

Kim grinste etwas. Sie selbst wusste es auch nicht so genau, aber sie versuchte dennoch auf seine Frage zu antworten »Ehrlich gesagt.. ich weiß es auch nicht genau.. manchmal steh ich echt kurz davor einfach aufzugeben, aber dann denke ich mir immer; Was passiert dann? Wenn du jetzt aufgibst, was passiert dann mit den Zeiten?«

Cloud sah sie einen Moment lang an, dann seufzte er »Deswegen..?« Er schien es nicht wirklich verstehen zu können. Kim wusste genau, dass er es langsam nicht mehr aushielt weiter zu kämpfen und irgendwie stimmte es sie traurig ihn so zu sehen.

»Na ja.. nicht nur..« Ergänzte sie »Ich tus eigentlich auch für alle die ich kenne und liebe.. besonders für Aeris..«

Cloud sah auf »Aeris..«

Kim nickte und sah im Raum umher »Sie hätte sicher nicht gewollt, dass wir einfach so aufgeben..«

Cloud überlegte eine Weile und nickte dann sachte »Du hast recht..«

Kim lächelte etwas, stand auf und streckte sich »gehen wir zum Cockpit?«

Er nickte, stand ebenfalls auf und kehrte mit ihr zum Cockpit zurück, wo die Anderen schon warteten.

»Na endlich!« Rief Cid aus »Wir sind gleich da!«

»Wo landest du?« Wollte Kim wissen und ging zu Shera und Tifa rüber, die am Fenster standen und in die Runde Blickten.

Der Pilot flog eine Kurve »Also mitten im Krater kann ich nicht landen.. ich lande davor.. wir müssen den Rest dann zu Fuß gehen..«

Kim nickte nur. Sie kannte den Weg durch den Nordkrater und erinnerte sich voller Schrecken daran, wie sie damals von den Anderen getrennt worden war und sich alleine hatte durchschlagen müssen, bis sie schließlich den Mittelpunkt erreichte.

Sie hoffte nur, dass es dieses mal anders laufen würde und sie nicht getrennt werden würden.

Aber dieses mal würden sie alle gehen und nicht nur zu viert.

Es dauerte nicht lange, da landete Cid die Phönix nahe des Kraterabstieges und sie verließen das Luftschiff um in die eisige Kälte und das unaufhörliche weiß des Nordens einzutreten, wobei nur Nameless zurückbleiben musste.

Kim schlang sofort die Arme um den Körper und fröstelte, während sich ihr warmer Atem in kleine Wölkchen verwandelte, die mit dem kalten Wind davongetragen wurden.

Die Anderen froren wohl genauso sehr wie sie, aber dieses mal holten sie keine Jacken oder etwas anderes zu warm halten raus, sondern machten sich sofort daran in die Tiefen des Kraters hinabzusteigen.

Kim folgte ihnen und versuchte möglichst nicht wegzurutschen, während sie den steilen Weg nach unten folgten. Sie hoffte inständig, dass sie bald in eine der vielen Höhlen gelangten, damit es isolierter gegen die beißende Kälte wurde.

Es war ein seltsames Gefühl wieder hier zu sein und diesem spiralförmigen, steilen Weg in die Tiefe zu folgen, in welcher sich Sephiroth befand.

Keiner redete, vermutlich wollten sie alle ihr Kräfte aufsparen, welche sie sicherlich im Kampf brauchten. Kim hatte sie gewarnt, wie stark Sephiroth geworden war und schon alleine dies, ließ sie sehr wachsam und angespannt sein.

Auch Kim spürte diese Anspannung und fragte sich nach kurzer Zeit was sie selbst tun wollte, wenn sie gegen Sephiroth kämpften. Sie hatte keine Waffe und Endless Bahamut hatte sie verloren. Sie wollte keinem von ihren Freunden im Weg stehen, aber sie hielt es auch für falsch, in der Phönix auf sie zu warten, während sie ihr Leben aufs Spiel setzten, und vermutlich hätte Kim dies eh nie ausgehalten.

Sie wollte sie irgendwie unterstützen, egal wie.

Es beruhigte sie ungemein, dass keiner von ihnen gesagt hatte, sie solle besser in Sicherheit bleiben, anstatt zu helfen. Daran konnte sie deutlich erkennen, dass sie ihr nun endlich wieder vertrauten. Ein gutes Gefühl, welches sie, nach allem, so sehr vermisst hatte.

Sie gelangten nun zum ende des Weges, wo es steil Abwärts in die Finsternis ging. Kim sah interessiert nach unten und folgte den Anderen dann in eine anschließende Höhle.

In der Höhle war es vollkommen still, man hörte nicht einmal Wind, obwohl dieser eigentlich durch die Gänge hätte heulen müssen, eine Tatsache, die Kim schaudern ließ.

Während sie ihren Weg fortsetzten, sah sie sich etwas um. Es war keine sehr weitläufige Höhle und breit war sie auch nicht. Eigentlich war sie mehr eine Art Tunnel oder Gang, der weiter vorne einen engen Knick machte und hinter einer grau- blauen Wand aus Eis verschwand. Kim konnte sich nicht daran erinnern, beim ersten mal hier durch gegangen zu sein. Allerdings konnte das auch daran liegen, dass sie damals von woanders hergekommen waren. Früher mussten sie auch noch die Schneefelder überqueren, weil der Motor der Highwind nicht mehr richtig funktionierte und sie abgestürzt waren, ehe sie den Nordkrater erreichen konnten. Mit der Phönix waren sie bis oben gekommen, ohne über die Schneefelder laufen zu müssen, wofür Kim recht dankbar war.

Sie hatte keine guten Erinnerungen an den Weg durch die eisige Kälte und wenig Lust auf noch so eine Erfahrung.

Sie folgten dem Gang, bis er den Knick machte und in einer breiten Höhle endete.

Kim und die Anderen blieben mitten im Schritt stehen und starrten auf die weite, bläuliche Fläche vor ihnen, die von einigen Felsen unterbrochen wurde. Ihnen Gegenüber, am anderen ende der Höhle, befand sich der nächste Gang, aber irgendetwas war seltsam. Es lag in der Luft wie ein dichter Mitternachtsnebel und schien sich wie ein Seil um Kims Hals zu legen.

Sie schluckte instinktiv und spähte in der breiten Höhle umher.

Sie hatte eigentlich gar nichts besonderes. Sie war einfach nur sehr breit und weitläufig und der Boden war eine schimmernde, bläuliche Substanz, unterbrochen von Felsbrocken, die wahrscheinlich aus der Decke gefallen waren.

Ein Blick zur Decke, bestätigte ihre Vermutung.

»Seltsam..« brach Cloud das Schweigen und trat einen Schritt vor, wobei er gespannt drein schaute, als erwarte er, dass ein Monster aus dem Boden hervorbrach, aber es geschah nichts der gleichen.

Kim sah zu ihm und Red nickte »Ja.. ich spüre es ganz deutlich..« Auch er sah sich um und trat schließlich neben Cloud.

»Es ist.. als wär man im Nebel..« Sagte Kim ihrerseits langsam und sah sich ebenfalls um. Auch Vincent nickte und machte einen überlegten Gesichtsausdruck.

Die Anderen jedoch sahen sich nur an und zuckten mit den Schultern.

»Also.. ich spüre nichts der gleichen..« Sagte Barret und Tifa stimmte ihm sofort zu »Ich auch nicht..«

Cloud sah zu ihnen, dann zu Red »Woran kann das liegen..?«

Das hundeähnliche Wesen setzte sich und verschränkte nachdenklich die Forderpfoten »Gute Frage.. hm.. wir kommen Sephiroth näher.. vielleicht liegt es daran..«

»Meinst du? Aber dann müssten die anderen doch auch etwas spüren, oder?« Fragte Kim und sah ebenfalls zu Red.

»Hm.. nicht unbedingt.. ich habe feine Sinne und spüre so was sofort.. und bei euch kann es gut sein, weil ihr eine enge Verbindung zu Sephiroth habt..«

Kim überlegte einen Moment »Okay.. bei Cloud kann ich das verstehen.. und bei Vincent vielleicht auch noch.. aber..«

Red setzte sich wieder richtig hin und sah zu ihr »Du auch.. du hattest immer die schwarze Substanz in dir..«

Kim schwieg. Sie mochte dieses Thema nicht, aber Red konnte womöglich recht haben. Cloud mischte sich rasch ein »Kann gut sein.. lasst uns weiter!«

Die Anderen nickten und sie setzten ihren Weg fort. Kim war ihm dankbar dafür. Ihr war es wirklich unangenehm wenn es um die schwarze Substanz ging und sollten sie dies alles überleben, dann würde sie garantiert nicht noch einmal das Gefäß dafür werden.

Sie wunderte es nur, dass sie beim letzten mal nichts gespürt hatte, obwohl sie damals schon die schwarze Substanz in sich getragen hatte. aber vielleicht lag es daran, dass er jetzt noch viel mächtiger war als damals. Kim schauderte und erinnerte sich daran zurück, wie Sephiroth die Ageguards beseitigt hatte. Sie fragte sich, wieso er so stark war. Kam es daher weil er die Zeitengrenze überschritten hatte?

Sie bezweifelte dies sehr, aber sie konnte es sich nicht anders erklären und sie hatte auch wenig Lust weiter darüber nachzuforschen.

Sie ließ den Blick noch einmal in der Höhle um, bevor sie schließlich in den nächsten, dunklen Tunnel eindrangen, der weiter nach unten führte.

Kim hoffte, es war nicht alt zu weit bis zum Mittelpunkt, wo sich wieder alles entschieden sollte. Sie atmete hörbar ein. Eigentlich hatte sie gehofft diesen Ort nie wieder sehen zu müssen, und nun befand sie sich wieder auf direkten Weg dorthin.

Eigentlich war es eine reine Ironie, dachte sie säuerlich. Es war eine Ironie, dass ausgerechnet immer SIE die Zeiten durchqueren musste.

Sedas hatte gesagt, er habe sie gewählt, weil sie schon am meisten verbittert gewesen war, von allen und das war wichtig für ihn, um aus ihr eine Ageguard zu machen. Trotzdem wunderte es Kim, dass nur sie von allen anderen Kims der Zeiten, so geworden war.

Mussten nicht alle dasselbe durchmachen?

Sie verstand das einfach nicht.

Ein seufzen ging über ihre Lippen und Tifa sah zu ihr »Alles okay?«

Kim sah auf und nickte stumm. Das letzte was sie jetzt wollte, war, dass sich alle wieder um sie sorgten. Immerhin waren sie selbst alle total angespannt.

Sie beschloss einfach stumm zu bleiben und Cloud, der die Gruppe anführte, zu folgen. Sie hoffte, dass es dieses mal das letzte mal war, dass sie ihm folgen müsste. Nicht etwa, weil sie ihn oder einen der Anderen nicht mochte, sondern weil genug davon hatte immer in Lebensgefahr zu schweben oder schreckliche Entdeckungen zu machen.

Sie seufzte erneut leise und sah dann den Gang hinunter, der sich, scheinbar endlos lang, in die Tiefen des Nordkraters schlängelte.

Nach einiger Zeit ließ sich Cloud zu ihr zurückfallen und Barret vorne gehen. Kim sah ihn fragend an, denn wenn er neben ihr lief, dann wollte er meistens etwas von ihr.

»Kim..« fing er an »Ich möchte, dass du in sicherer Entfernung bleibst, wenn wir gegen Sephiroth kämpfen.«

»Ja, das dachte ich mir schon.« nickte Kim »Ich bleibe einfach oberhalb des Mittelpunkts.. aber wenn es schlecht aussieht, dann misch ich mich ein..«

Cloud schüttelte sofort den Kopf und sah sie ernst an- etwas, was er immer tat, wenn er seinen Willen durchsetzen wollte. Das dumme daran war nur, dass auch Kim sehr Eigenwillig war...

Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und hielt kurz mit ihr an »Nein, Kim! Wenn etwas schief läuft und es gefährlich wird, will ich, dass du diesen Ort verlässt und in deine Zeit zurückkehrst!«

»Aber-«

»kein aber!« Unterbrach Cloud ihren Satz und beließ es dabei, indem er einfach weiter ging und sich wieder vorne an der Spitze der Gruppe zu Barret gesellte.

Kim murrte etwas und folgte ihnen dann ebenfalls wieder.

Tifa, die Kim gerade eingeholt hatte, sah zu ihr und lächelte matt »Du musst ihn verstehen, er meint es nicht böse.. er macht sich große vorwürfe wegen dem was passiert ist..«

»Ja, ich weiß..« Seufzte Kim »Aber er könnte mir wenigstens mal zuhören..«

Sie sah zu Tifa und sagte, bevor sie etwas sagen konnte »Ich habe nämlich keine Ahnung, wie ich wieder zurück kommen soll, ohne die Endlesses..«

Darüber hatte sie eigentlich noch gar nicht nachgedacht, aber jetzt, wo Cloud darauf zu sprechen gekommen war, ging es Kim durch den Kopf, dass sie gar nicht zurück konnte, schließlich hatte sie jetzt keinen magischen Gegenstand aus der jeweiligen Zeit mehr und konnte somit keine Portale öffnen.

Ihre einzige Chance war Sedas und das Weltenportal, aber sie wusste nicht, ob Sedas noch am leben war und wenn dem nicht so war, dann hatte Kim keine Ideen, wie sie zurück in ihre Zeit kommen sollte. Mal abgesehen davon, konnte sie nicht ohne Niklas dort auftauchen und auch das war ein großes Problem, da er zu einem der-

»VERLORENE!« Ging Clouds Ruf durch den Gang und Kim, die gerade in Gedanken dabei war, antworte ruhig »Ja, ich weiß..«

Dann hörte sie jedoch das vertraute knurren und als sie aufsah, registrierte sie, dass am ende des Ganges mehrere der schwarzen Monster aufgetaucht waren.

Kim wurde blass. Sie hatte ihnen zwar gesagt, dass Sephiroth die Verlorenen kontrollierte, aber ihre Aussage war womöglich damals einfach untergegangen und sie hatten es vergessen.

Cloud und die Anderen zückten jetzt ihre Waffen, während Tifa Kim hinter sich drängte, damit ihr nichts passieren konnte, und blieb auch vor ihr stehen.

Vorne kämpften derweil Cloud und die Übrigen gegen die verlorenen, welche sich erbarmungslos auf ihre Opfer stürzten und versuchten diese zu töten.

Ganz so leicht hatten es Kims Freunde nicht, immerhin konnten sie diese Biester nicht einfach töten, da sie eigentlich Menschen waren und vielleicht zurückverwandelt werden konnten, jetzt, wo Sedas auf ihrer Seite stand.

Auch Cloud schien so zu denken, denn er wehrte die Angriffe nur ab und versuchte die Verlorenen zurückzudrängen, damit sie ihren Weg fortsetzen konnten, aber nicht zu töten, obwohl er mal gesagt hatte, dass es besser sei, wenn die Verlorenen tot wären.

Man musste ihm lassen, dass er nicht dumm war oder nicht darüber nachdachte was er tat. Cloud war wahrlich ein Anführer, kein fehlerloser, aber ein guter.

Trotzdem fragte sich Kim, wie sie an diesen Monstern vorbeikommen sollten, erst recht, wenn weiter hinten im Tunnel noch mehr lauerten, was garantiert so sein würde, da die verlorenen immer im Rudel auftauchten.

Sie brauchten schnell einen Plan B. Kim sah sich um, aber konnte hier nichts hilfreiches entdecken und kam schließlich auf eine neue Idee. Sie wirbelte herum und rannte den Gang zurück.

Tifa, die dies bemerkt hatte, drehte sich überrascht um, wollte etwas rufen, aber war dafür zu verblüfft.

Kim rannte weiter, ihr war es jetzt ziemlich egal, dass es so aussehen musste, als würde sie fliehen oder hätte angst. Sie hatte eine Idee, und die wollte sie sofort in die Tat umsetzen.

Es war nicht gerade eine Glanzidee, aber die einzige die sie hatte und durch welche sie eine Chance hatten, zu Sephiroth zu gelangen, ohne Verluste zu machen.

Sie rannte zum ende des Ganges, wo sie wieder auf die weitläufige Höhle, mit dem leuchtenden Boden traf, welcher bei ihr wieder dieses mulmige Gefühl weckte.

Sie ignorierte es und durchquerte, sich umsehend die Höhle. Es musste noch mehr Gänge und Abzeigungen geben als diese eine, in welcher sich die Verlorenen befanden.

Nach einigen Fehlschlägen wurde sie schließlich fündig und beschloss, es sofort den Anderen zu sagen. Also machte sie kehrt und rannte den Gang zurück, den sie gekommen war und aus welchem Kampfgeräusche zu hören waren.

»Tifa!« Rief Kim, nachdem sie um die Ecke gebogen war und erkannt hatte, dass sie noch keinen Schritt weiter waren als zuvor, und die verlorenen nur so gerade zurückhalten konnten.

Tifa drehte sich sofort zu ihr um »Kim! Was sollte-«

»Keine Zeit für Erklärungen! Ich muss zu Cloud! Ich habe eine Idee wie wir an den Verlorenen vorbeikommen!« Unterbrach Kim sie aufgeregt und musste an den tag zurückdenken, an welchem sie und Tseng den Verlorenen in der Höhle entkommen waren. Tseng hatte damals den Ausgang versperrt, indem er einen Zauber ausgeführt und damit die Decke zu Fall gebracht hatte. genau dasselbe hatte Kim nun auch vor.

Tifa wollte wiedersprechen, aber da war Kim schon auf eigene Faust Richtung Cloud losgerannt, der ganz vorne, die Verlorenen davon abhielt, weiter in den Tunnel einzudringen.

Sie war fast bei ihm, als Barret sie grab an der Schulter packte und zurückzog.

»Was soll das werden? Du stehst hier im Weg und es ist viel zu gefährlich!« raunte er und wehrte einen der Verlorenen mit seinem Arm ab, ehe dieser sich auf Kim stürzen konnte.

Kim zuckte leicht zusammen und sah zu Barret auf »Ich.. ich habe eine Idee, wie wir den verlorenen entkommen können! Aber dafür muss ich mit Cloud reden!«

»Reden?« Sagte Barret erstaunt »Kim.. du würdest Cloud damit nur behindern, weil er dich dann beschützen müsste!«

»Dann sag du es ihm!« Rief Kim aus und wartet nich einmal auf eine Antwort, sondern erklärte ihm gleich ihr vorhaben, da die Verlorenen echt in ihrer Zahl zunahmen.

Sie hatte gerade geendet, da wurde sie von Tifa am Arm gepackt und zurück in die Sicherheit der hinteren Reihen gezogen. Trotzdem bekam sie noch mit, wie Barret nickte und sich an die Arbeit machte, es denen, die vorne Kämpften zu erklären, was Kim ihrerseits bei denen machte, die Hinten waren.

»Bist du sicher das klappt?« Fragte Yuffie, die ihr zugehört hatte, während sie versuchte, einige der Verlorenen, die durch die Verteidigung gedrängt waren, mit ihren Origami zurückzuschlagen.

Kim nickte hastig »Ich schätze mal schon! Wenn wir es nicht versuchen, dann wissen wir es ja nicht..«

»Toller Trost!« prustete Yuffie und Kim schnaubte etwas »Denk dir doch einen besseren Plan aus!« Daraufhin war Yuffie still und Kim sah Richtung Cloud und Co. welche immer noch vorne Kämpften. Aber Barret musste es ihnen bereits übermittelt haben. Das dumme war jetzt nur; Wie kamen sie schnell und weit genug von den verlorenen weg, um ihren Plan in die Tat umzusetzen?

Sie gab zu, dass sie noch nicht so weit gedacht hatte, aber es sollte letztendlich nichts machen, da es ja auch noch Clouds Erfindungsreichtum gab, welchen er nun nutze.

Er sprang etwas nach hinten, wobei er nur knapp einem Krallenhieb entging, packte sein gewaltiges Schwert auf den Rücken und wandte Substanz an.

Kim stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können, was vorne vor sich ging. Es dauerte einen Moment, da erkannte Kim was Cloud getan hatte. Er hatte den normalen Ifrit gerufen, welcher sich nun mit Gebrüll, Feuer und Pranken auf die Verlorenen stürzte, welche sich sofort diesem scheinbar übermächtigen Feind stellten.

Das war ihre Gelegenheit zur Flucht, welche sie sofort ausnutzen. Sie wirbelten herum und rannten so schnell sie konnten den Weg zurück, bis sie wieder in die weitläufige Höhle kamen, deren Boden auf mysteriöse Art und Weise schimmerte.

Es dauerte keine Minute, da versperrten auch schon, durch Zauber heruntergefallene, Geröllhaufen den Tunnel der Verlorenen.

Sie alle ringten kurz nach Luft, aber wirklich Verletzt war keiner, nur manche hatten einige Kratzer abbekommen. Im großen und ganzen waren sie sehr glimpflich davongekommen, wenn man bedachte, was diese Biester alles anstellen konnten.

Cloud nickte kurz zu Kim »Guter Plan..«

Kim grinste etwas »Ach was.. ohne Ifrit wären wir da nie heil rausgekommen..« Sie war etwas verwundert, weil sie vergessen hatte, dass auch Cloud und Co. Aufrufmonster besaßen. Sie setzten sie nie ein, was aber vielleicht daran lag, dass sie die ganze Zeit Endless Bahamut zur Seite stehen hatten, er aber nun nicht mehr da war.

Cloud nickte nur und sah sich dann in der Höhle um »Wo ist der andere Weg?«

Es dauerte nicht lange und Kim hatte den anderen Tunnel, welcher nach unten führte wiedergefunden und sie konnte ihm getrost folgen.

Sie hoffte nur inständig, dass sie nun unbehelligt bis zum Mittelpunkt kamen, damit sie einigermaßen fit waren, wenn es darum ging, Sephiroth zu schlagen.

Unerwartete Hilfe

Kapitel 35: Unerwartete Hilfe

»WANN werde ich zu STAUNEN aufhören

und zu BEGREIFEN beginnen.

Was bin ich? Was ist der Mensch?

Was ist die Welt, in der ich lebe?«

Galileo Galilei
 

Sie waren dem Gang lange Zeit gefolgt, bis er schließlich eine Abzweigung machte und einmal nach rechts und einmal nach links weiterführte.

Sie standen über eine halbe Stunde davor, ehe sie sich für den rechten Gang entschieden konnten, was an Cloud und Barrets Unübereinstimmung lag und daran, dass sie sich wegen jeder Kleinigkeit in die Haare bekommen mussten.

Doch nachdem sie sich endlich entschieden hatten, ging es wieder schnell voran und sie hatten das unendliche Glück, nicht wieder auf Verlorene zu stoßen, die ihnen das Leben schwer machten. Kims Idee, diesen Tunnel zu nehmen und die schwarzen Monster in dem anderen einzusperren, war also gar nicht so schlecht gewesen.

Sie hoffte nur, dass sie auch wirklich dahin kamen, wo sie hin wollten und nicht in irgendein Wirrwarr an Gängen und Höhlen, was bei der Größe des Nordkraters sicher nicht verwunderlich gewesen wäre.

Aber sie hatten meistens schon fast unverschämtes Glück. In diesem Fall war es so. der rechte Weg schien tatsächlich der Richtige gewesen zu sein, denn sie konnten bald den Tunnel verlassen und fanden sich an einem Steilpass wieder, der weiter runter in den Krater führte.

Vorsichtig machten sie sich nacheinander an den Abstieg, welcher sich als weitaus schwieriger als eigentlich erwartet erwies.

Die Neigung des Passes war nicht nur steil, sondern auch glatt und steinig, dazu kam, dass man vor Kälte zittern musste und leicht Abrutschen konnte.

Kim wäre es öfters fast passiert, aber sie wurde jedes Mal von Vincent abgefangen, der hinter ihr ging und erstaunlich gut sein eigenes Gleichgewicht halten konnte.

Die Anderen der bunten Gruppe rutschten auch etwas, aber nicht soviel wie Kim, was ihr schon fast peinlich war, aber sie ließ sich nichts anmerken und folgte weiter dem Pfad, runter in die düsteren Tiefen des Kraters.

Kim sah kurz nach oben, konnte den Himmel aber nicht mehr ausmachen. Sie fragte sich ob Sephiroth den Meteor vielleicht schon gerufen hatte. wenn es so war, dann hatte ihr ganzer Kampf keinen Wert mehr, weil Heilig nicht aktiv war und sie keine Chance hatten, es zu aktivieren, da Aeris tot war..

Sie schüttelte sich etwas, um diesen Gedanken zu vertreiben. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was geschah, wenn der Meteor schon beschworen worden war. Vermutlich bedeutete es dann, das Ende dieser Zeit und aller, die in ihr Lebten.

Es war eine schreckliche Vorstellung, die Kim nur mit Mühe und Not unterdrücken konnte, indem sie sich wieder hartnäckig auf den Weg konzentrierte, welcher langsam ebener wurde.

Es würde nicht mehr lange dauern bis sie den Tiegel, den Grund des Kraters erreichten und sich erneut ihrem fast unbesiegbaren Feind stellen mussten.

Sie hoffte nur, dass Sedas nichts geschehen war und er Sephiroth halbwegs im Schach halten konnte, damit dieser nicht das tun konnte, was er unbedingt wollte.

In diesem Moment blieb Kim kurz stehen und schüttelte leicht den Kopf. Sie war schon wieder bei dem Thema, bei dem sich ihr Magen zusammenzog und über welches sie eigentlich so nicht mehr nachdenken wollte.

»Alles okay?« Fragte Vincent hinter ihr und Kim sah über die Schulter zu ihm, um ein leichtes nicken anzudeuten. Ohne sonst etwas zu sagen oder zu tun setzte sie den Weg fort.

Weitere Worte wurden nicht gesprochen, während sie sich langsam dem Ende des Steilpasses nährten. Nun lief Kim auch nicht mehr Gefahr abzurutschen und hinzufallen, weshalb sie ihren Schritt beschleunigen konnte, um bis zu Cloud vorzudringen, neben dem sie jetzt herging.

Er sah nur kurz zu ihr, sagte allerdings nichts und ging weiter, als wäre sie gar nicht da. Kim hatte aber auch nicht damit gerechnet, dass er mit ihr sprach und vielleicht wollte sie dies auch gar nicht- jedenfalls fand sie Clouds Verhalten nicht sonderlich schlimm.

Immerhin musste er seine Kräfte einsparen und außerdem musste es furchtbar für ihn sein, schon wieder an diesen Ort zurückzukehren, um gegen seinen scheinbar ewigen Rivalen anzutreten. Dennoch schien er sehr entschlossen, wie Kim mit einem kurzen Blick auf seine Züge feststellte.

Sie seufzte leise und konzentrierte sich wieder auf ihren Weg, welcher jetzt in eine gerade, längliche Steinbrücke über ging, die über einen tiefergelegenen Bereich führte, bis hin zu einem Plateau voller Geröllhaufen.

Kim musterte es argwöhnisch. Irgendwie machte dieses weite, steinerne Gelände vor ihnen keinen guten Eindruck auf sie und in ihr stieg ein ungutes Gefühl auf.

Ihre Schritte wurden etwas langsamer, so das sie zurückfiel und bald wieder ganz hinten ging, wo sich Yuffie befand.

Die Substanzjägerin sah Kim fragend an »Was ist los? Wieso bist du plötzlich so lahm?«

Es dauerte mehrere Momente, in denen sich Kim umsah, bevor sie antwortete »Ich weiß nicht.. ich hab irgendwie gar kein gutes Gefühl..« Sie deutete nach vorne, zu den Geröllhaufen auf dem weitläufigen Plateau, welches sich noch einige Meter vor ihnen befand.

Yuffie sah interessiert dorthin »Was soll da schon sein? Glaubst du, die Steine greifen uns an?«

Kim entging keinesfalls der spöttische Unterton in dieser aussage und es war für sie selbstverständlich ebenso eine beißende Antwort zurückzugeben »Oh.. du hast die Steine schon gesehen? Gut, dann kannst du nicht mehr davor laufen..«

»Ich bin noch lange nicht Blind!« gab Yuffie mit einem fauchen zurück und stolzierte hocherhobenen Hauptes an Kim vorbei weiter nach vorne.

Kim sah ihr nach und seufzte dann, bevor sie den Blick zu Red wandern ließ, der von ihnen allen die besten und schärfsten Sinne besaß, doch auch er schien nichts sonderbares oder gefährliches zu spüren. Zumindest benahm er sich nicht so.

»Hm..« Machte Kim und sah wieder zu dem Plateau, ohne ihr ungutes Gefühl unterdrücken zu können. Aber sie musste sich irren, da sich die anderen vollkommen normal verhielten, ohne irgendwelche Anzeichen von Nervosität oder Anspannung.

Und als sie auf dem Plateau ankamen musste sich Kim eingestehen, dass sie wirklich unrecht gehabt haben musste, mit ihrem Unguten Gefühl, denn es geschah nichts und als sie sich Umschaute, konnte sie auch keinen potentiellen Feind ausmachen.

Sie verdrängte also ihr ungutes Gefühl und schaffte es sogar, den höhnischen Blick von Yuffie zu ertragen, ohne auf sie einzudringen.

Dennoch sah sie sich weiterhin zwischen den riesigen Geröllhaufen um, welche still und starr in die Höhe ragten und von einem einst ausgetragenen Kampf berichteten, welchen Endless Bahamut und Weapon ausgetragen hatten.

Und in diesem Moment stieg wieder ein flaues Gefühl in Kim hoch, welches ihr noch einmal bewusst werden ließ, dass ihr Endless Monster, welche sie immer unterstützt hatte, für immer gegangen war. Es war seltsam. Aber ohne Endless Bahamut fühlte sich Kim total schutzlos und- was vielleicht in diesem Moment am schlimmsten war- furchtbar nutzlos.

Sie konnte ihre Freunde nicht unterstützen, wie sie es früher getan hatte.

Sie konnte nur das tun, was Cloud ihr gesagt hatte; Abseits stehen, zusehen und hoffen, dass alles gut ging. Eingreifen konnte sie jedoch nicht, denn dann würde sie nur im Weg stehen und alles noch viel komplizierter und schwerer machen, als es eh schon war.

Sie seufzte etwas und ging dann einen Schritt schneller, weil sie schon ganz hinten war und Tifa ihr einen mahnenden Blick zugeworfen hatte, der wohl bedeuten sollte, dass sie ja nicht zurückfallen sollte.

»Du solltest nicht ganz hinten laufen..« sagte Tifa ernst und schob Kim vor sich, die nicht einmal dagegen protestierte, sondern schlicht und ergreifend noch etwas schneller ging, allerdings nicht, ohne noch mal zu Tifa zurückzuschauen- etwas, was ihnen in diesem Moment viel einbrachte.

Als Kim nämlich hinter sich sah, hatte sie auch die Fläche mit den seltsamen Steinen im Blickfeld, welche ihr eben solche Furcht bereitet hatte, und jetzt wusste sie auch warum es so war. Hinter den Felsen waren jetzt unzählige Verlorene aufgetaucht, die lechzend in ihre Richtung starrten und sicher kurz vor einem Angriff standen.

Kims Augen weiteten sich und sie öffnete den Mund, um irgendetwas zu schreien, fand allerdings ihre Stimme nicht und stolperte zudem noch über ihre eigenen Beine, weswegen sie der Länge nach hinfiel.

Tifa konnte noch so gerade anhalten, ehe sie über Kim stolpern konnte und fragte sofort, was los sei und warum sie nicht aufpasste wohin sie ging.

Kim hatte sich gerade wieder aufgerichtet, da sah sie, wie sich die Verlorenen in Bewegung setzten und dieses mal gelang es ihr etwas zu rufen »Verlorene!«

Spätestens jetzt verstanden die Anderen und drehten sich ebenfalls zu der angreifenden Meute aus schwarzen Körpern um, die fast bei ihnen war.

Kim schrie auf. Es waren viel zu viele um sie aufzuhalten oder sich gar vernünftig gegen sie wehren zu können, dass schien auch Cloud zu merken, denn er rief laut aus, dass sie fliehen sollten, was sich keiner zweimal sagen ließ.

Sie rannten den Weg weiter entlang, welcher sich schmal und bröckelig durch den Krater schlängelte, bis hin ins Ungewisse welches Kim aus der Entfernung nicht erkennen konnte.

Die Verlorenen folgten ihnen und sie waren nicht langsam- im Gegenteil- sie waren sogar verdammt schnell, dafür, dass sie sich nur so abgehackt bewegten.

Sie rannten weiter, obwohl eine Flucht ausweglos schien, denn als Kim es wagte über die Schulter zu sehen, registrierte sie erschrocken, dass die Biester fast gleichauf waren und nur einen Sprung brauchten um sie zu erreichen.

Kim hatte sich schon abgeschrieben, als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Irgendetwas großes nährte sich ihnen, und das nicht gerade langsam.

Noch bevor sie es wirklich richtig sehen konnte, wurde sie von einem gewaltigen Luftstoß von den Füßen gerissen und fiel zum zweiten mal der Länge nach hin, was ihr die Luft aus den Lungen presste und ihr einen Moment den Atem raubte.

Wie ein Fisch auf dem Land schnappte Kim nach Atem, ehe sie sich mit tränenden Augen und rasendem Puls wieder aufsetzen konnte, um nachzusehen was sie da umgeworfen hatte.

Der Anblick machte ihr es gleich noch mal schwer zu Atmen und den Anderen, die sich umgedreht hatten, ging es wohl nicht anders.

Zwischen ihnen und den Verlorenen hatte sich Endless Leviathan geschoben, auf dessen Haupt Sedas stand.

Er sah auf die Monster herab und sagte ernst, ohne sich auch nur einmal umzudrehen »Ich halte sie auf.. folgt dem Weg.. er führt euch zu Sephiroth!«

Verwirrt sahen sie zu ihm rauf, doch Sedas verlor keine zeit mehr mit ihnen, sondern kümmerte sich um die Monster, die er einst zusammen mit den anderen Ageguards schuf.

»Sedas!« Rief Kim aus, wurde aber von Cloud übertönt »Wir gehen!«

Kim sah in seine Richtung, folgte jedoch rasch, als sie losrannten, um zu Sephiroth zu gelangen, der laut Sedas am ende des Weges sein sollte.

Sie hatten glück gehabt, dass er gerade jetzt aufgetaucht war, um sie zu beschützen und irgendwie fragte sich Kim, ob er es gespürt hatte, schließlich musste er doch bei Sephiroth gewesen sein, wenn er wusste wo er sich befand.

Trotzdem fragte sie sich, wieso er ihn dann nicht aufgehalten hatte, aber wenigstens schien Sedas nicht beunruhigt zu sein, was höchstwahrscheinlich ein gutes Zeichen war und hieß, dass Sephiroth die schwarze Substanz noch nicht eingesetzt hatte.

Kim sah zum Ende des Weges, welches sich weit vor ihnen Befand und in einem scheinbar gleißenden, weißen Licht verschwand.

Ein kalter Schauer lief ihr dabei über den Rücken, aber sie riss sich zusammen und rannte tapfer weiter den Anderen hinterher, immer auf das Licht zu.
 

Als sie endlich ihr Ziel erreichten, hatte Kim das Gefühl ihr Herz würde zerspringen. Sie waren die gesamte Strecke gerannt und jetzt konnte sie kaum noch richtig Luft bekommen.

Sie hatte nicht unrecht gehabt. Am ende des Weges errichtete sich wirklich eine grelle Lichtsäule, die irgendwo weit, weit oben verblasste.

So nah machte sie einen noch schrecklicheren Eindruck auf Kim, die eh schon ein mulmiges Gefühl gehabt hatte, was dieses Licht anging, was wiederum wohl auch damit zu tun hatte, dass sie in den letzten tagen genug mit Lichtsäulen zu tun gehabt hatte und es ihr langsam reichte. Dennoch kam es ihr seltsam vor, dass Sephiroth gerade da drin sein sollte, aber sie hatte keine Lust Sedas Aussage zu kritisieren, außerdem würde sie eh hier draußen warten müssen.

»Gut..« Begann Cloud und wandte sich an die Anderen »Wir werden rein gehen..«

Die Anderen nickten entschlossen und der unfreiwillige Anführer sah zu Kim rüber, die ernst zurücksah und nickte »Ich weiß.. ich soll hier warten..«

»Genau.. du wartest hier und wenn etwas unvorhergesehenes passieren sollte, wirst du sofort von hier fliehen!«

Sie spielte einen Moment lang mit dem Gedanken nein zu sagen, und, dass sie ihnen dann helfen würde, aber Kim entging keinesfalls sein warnender Blick und sie nickte nur sachte.

Dann sah sie dabei zu, wie einer nach dem anderen in dem gleißenden Licht verschwand, bis schließlich nur noch Kim zurückblieb, die sich etwas hilflos fühlte.

Es gefiel ihr eigentlich gar nicht, hier warten zu müssen, aber sie wollte auf keinen fall einem ihrer Freunde im Weg stehen, deswegen hörte sie auf Clouds gutgemeinten Rat.

Teils neugierig, teils ängstlich betrachtete sie die Lichtsäule vor sich und fragte sich, welche schrecken die Anderen wohl auf der anderen Seite erwarteten, konnte es sich aber nicht wirklich ausmalen. Sie wusste nur bestimmt, dass es schlimm werden würde, sehr schlimm sogar, da Sephiroth noch stärker geworden war als vorher.

Ein dumpfes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, bei dem Gedanken, dass sie ihnen nicht helfen konnte, gerade jetzt, wo sie sich dem stellen mussten, der ihr leben schon einmal schwer gemacht hatte.

Seufzend linste Kim erneut zu der Lichtsäule rüber und spielte nun doch mit dem Gedanken einfach nachzugehen und Clouds rat zu missachten, doch ihr Verstand sagte ihr ganz klar und deutlich, dass sie es lieber bleiben lassen sollte, woraufhin sie erneut seufzte und sich einfach auf den Boden plumpsen ließ, um weiter zu warten.

Ihr blick war dabei immer noch fieberhaft an die Säule geheftet und das verlangen nachzugehen stieg noch etwas an, wurde jedoch von Kims Verstand erfolgreich niedergekämpft und verpuffte im Nichts.

Kim murrte etwas. Was konnte sie auch schon tun?

Du kannst schon was tun... flüsterte eine seichte Stimme ihr zu und Kim war sich nicht so sicher, ob es ihr Unterbewusstsein war oder jemand völlig fremdes.

Verblüfft sah sie auf und ließ den Blick umherschweifen, konnte aber keinen zweiten ausmachen, der sich in ihrer Nähe befand.

Du kannst sogar sehr viel tun... Wieder meldete sich die Stimme und Kim schüttelte den Kopf etwas, in der Hoffnung ihn wieder frei zu bekommen, doch die Stimme blieb, genauso wie jetzt das starke Verlangen zurückkehrte, welches ihr deutlich machte, dass sie den Anderen folgen sollte.

»Aber.. Cloud hat gesagt ich soll warten..« Sagte sie unsicher und im lauten Ton, während sie sich irritiert umsah.

Ja, aber er wird es dir sicher nicht übel nehmen, wenn du ihnen hilfst.

Kim sah nachdenklich drein. Stimmt, sie würden wohl kaum wütend werden, wenn sie ihnen half. Sie sah erneut zu der Lichtsäule und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.

In ihr machte sich ein Konflikt breit, denn ihr Verstand sagte ihr, sie solle bloß da bleiben wo sie sich nun befand, während etwas anderes, ihr völlig unbekanntes, jedoch starkes Gefühl, sagte, sie sollte ihren Freunden nacheilen.

Unsicher stand sie auf und sah sich noch mal um, ohne wirklich zu wissen, was sie nun eigentlich wollte.

Doch schließlich siegte das Bedürfnis über den verstand und Kim ging langsam aber zielsicher auf die Lichtsäule zu, um sie zu betreten und nachzusehen was dahinter verborgen lag.

Sie schluckte seicht, tauchte die Hand in das Licht, welches sich wohlig warm anfühlte und holte noch einmal tief Luft, ehe sie gänzlich hindurchschritt.

Einen Moment kam es ihr so vor, als würde sie sich in einer dicken, warmen Wolke befinden, die ihre Sinne vernebelte, doch dieses Gefühl ließ sofort nach, als sie aus dem Licht trat.

Es dauerte einige Momente, bis sie wieder richtig sehen konnte, und als sie dann die Augen aufmachte, registrierte sie mit offenem Mund, dass sie sich nicht mehr in der FF Welt befand, sondern auf der nassen, weiten Wiese, vor dem Haus, in welches sie einst eingezogen war und wo alles begonnen hatte.

Irritiert und verwundert darüber sah sie sich um. Sie hätte ja mit allem gerechnet, aber nie im Leben hiermit. Es war merkwürdig. Hatte Sephiroth etwa eines der Tore zu den verschiedenen Zeiten geöffnet?

Unmöglich war es sicher nicht, immerhin hatte er die schwarze Substanz, die ein teil beider Zeiten war und somit auch die Tore öffnen konnte. Aber Kim hatte damit gerechnet, dass sie die Anderen sah, die gegen ihn kämpften. Doch hier war niemand. Nicht einmal Sephiroth selbst.

Kim sah sich erneut um und ging dann einige Schritte, wobei sie nicht registrierte, dass sich die Lichtsäule, durch welche sie gekommen war, langsam verschwand.

»Hallo? Cloud?« Rief sie und ging weiter, immer auf das alte Bauernhaus zu, wessen Fenster dunkel waren, was wohl hieß, dass keiner da war.

Kim war schon fast da, als sie hinter sich etwas hörte und sich umdrehte.

Total perplex sah sie dabei zu, wie sie selbst aus einem der Tore auftauchte, kurz zusammensackte und dann wieder aufstand.

Irritiert und verstört darüber öffnete Kim den Mund, um etwas zu sagen, fand aber keine passenden Worte und sah dabei zu, wie ihr eigenes ich Richtung Haus ging.

Es wurde nur noch seltsamer, als plötzlich auch noch Cloud und Sephiroth auftauchten und gegeneinander kämpften.

»Cloud!« Rief Kim aus und eilte hin, wurde jedoch nicht wahrgenommen und da verstand sie endlich, was hier los war.

Sie befand sich gar nicht in ihrer Welt und alles hier war nicht im geringsten real. Es war einfach nur eine Erinnerung ihrer Vergangenheit, eine Illusion.

Und nachdem Kim diesen Gedankenzug zuende geführt hatte, verblasste die Welt um sie herum und zeigte ihr nun eine andere und reale Welt.

Sie befand sich wieder im Nordkrater, hinter der Lichtsäule und registrierte entsetzt, dass ihre Freunde ziemlich fertig waren. Sie lagen, bzw. saßen auf dem Boden, in sich zusammengesackt, am ende ihrer Kräfte. Nur Cloud war nicht dabei.

Kim sah sich mehrmals nach ihm um, konnte ihn aber nirgends entdecken und eilte schließlich zu Tifa, die ihr am nächsten war und kniete sich zu ihr »Alles okay?«

Die junge Frau sah müde auf und es kam Kim so vor, als würde sie, sie nicht wirklich erkennen oder gar sehen können.

Trotzdem nickte sie schwach »Ja..«

»Was ist passiert?«

»Sephiroth.. er ist viel zu stark..« stammelte Tifa und starrte Kim an »Du musst schnell weg..«

Kim schüttelte sofort den Kopf »Nein.. ich muss euch helfen! Wo ist Cloud?«

Tifa antwortete nicht, was Kim nervös machte. Schließlich stand sie auf »Ich finde ihn, egal ob du mir hilfst oder nicht.. bitte ruht euch aus..« Damit rannte Kim los, weiter den Weg entlang in das Ungewisse.

Cloud musste noch gegen Sephiroth kämpfen, sonst hätte Kim ihn schon lange gesehen, und sie würde sie finden, indem sie einfach dem langen, gewundenen Pfad folgte, der sich vor ihr befand, was sie auch tat so schnell sie konnte.

Sie musste aber eine ganze Weile laufen ehe sie an einen Vorsprung kam, von dem aus man auf eine Fläche sehen konnte, auf welcher sich Cloud und Sephiroth befanden, wie immer in einem Kampf verwickelt, der ganz klar Sephiroths Vorteilen entsprach.

Kim erstarrte mitten an der Vorsprungkante und sah entgeistert zu Cloud runter, der erschöpft vor Sephiroth in die Knie gesackt war, unfähig weiter zu kämpfen.

Kim schrie auf, rannte los, den steilen Weg runter, wobei sie einen Faustgroßenstein auflas, welchen sie, nachdem sie nah genug war, Sephiroth entgegen schmiss, der gerade sein Schwert gehoben hatte um Cloud zu attackieren.

Ihr Stein fand sein Ziel und traf Sephiroth genau an der Schläfe, was ihn jedoch wenig zu stören schien, denn er senkte einfach nur das Schwert und sah in Kims Richtung, was sie sofort zum stehen brachte.

Sie schluckte etwas, hatte aber das, was sie erreichen wollte geschafft, nämlich, dass Sephiroth auf sie aufmerksam geworden war und Cloud in Ruhe lies.

Sie stand nicht weit von ihm entfernt, nur einige Schritte, wagte aber nicht, weiter zurückzugehen.

»Du hast es also wieder geschafft zu überleben..« registrierte Sephiroth und klang nicht im geringsten erfreut, was Kim nicht gerade verwunderte, immerhin hatte sie schon einmal einen dicken Strich durch seine Rechnung gezogen.

»Sieht so aus..« Antwortete sie halblaut und schluckte erneut, während ihr Blick zu Cloud wanderte, der sich vor schmerzen am Boden wand.

Sephiroth interessierte sich derweil nur noch für Kim, die nun doch einen Schritt zurücktrat, während er wieder sein Schwert hob »Das werde ich ändern..«

Kim wusste in diesem Moment nicht so genau was geschah, weil es so schnell ging, aber sie spürte auf einmal einen jähen, schrecklichen Schmerz an der rechten Seite und ging in die Knie. Sofort presste sie die Hand auf die Wunde und schnappte entsetzt nach Atem, bevor sie bemerkte, dass Sephiroth vor ihr stand und sie wohl mit dem Schwert erwischt hatte.

»Ich frage mich immer noch, wie du mich besiegen konntest.. du bist nur ein schwaches Mädchen.. woher nimmst du deine kraft?« Sephiroth sah auf sie nieder und Kim hob den Kopf, um zurückzusehen. Sie antwortete nicht und blieb sogar tapfer als Sephiroth sein Schwert hob um sie ein für alle mal zum schweigen zu bringen.

Vermutlich hatte sie dem Tod bisher so oft in die Augen gesehen, dass sie sich nun keine Sorgen mehr darum machte.

Das Schwert blitzte tückisch auf, schnellte auf sie nieder und wurde von Cloud aufgehalten, der sich dazwischen geworfen hatte.

Kim erschrak und fing Cloud ab, ehe er auf den Boden aufschlagen konnte.

»Ich sagte.. du sollst.. nicht kommen..« nuschelte der Söldner, schloss die Augen und blieb dann ganz regungslos.

»So ein Narr.. alle seine Bemühungen waren umsonst.. auch du wirst hier sterben..« Sagte Sephiroth und Kim fühlte sich ganz fiebrig, während sie entgeistert Cloud anstarrte und merkte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten.

Ihre Trauer mischte sich augenblicklich mit Wut und sie richtete sich wieder auf, sah aber nicht zu ihrem Erzfeind, sondern weiterhin auf Cloud.

Sie spürte, wie warmes Blut aus ihrer Wunde zu Boden tropfte, störte sich aber nicht weiter daran und verdrängte sogar den dazugehörigen Schmerz.

Sephiroth sah zu ihr »Oh.. du kannst noch stehen?«

Kim ging nicht darauf ein, sondern sagte leise, aber mit fester Stimme »Du wolltest doch wissen was mich stark macht.. nicht wahr..?« Sie spürte, wie ihr warm ums Herz wurde und etwas tief, tief in ihr zum Leben erwachte. Ihr Feind sah interessiert zu ihr und Kim fuhr unbeirrt fort »Ich kann es dir sagen.. es ist..« Das was in ihr geschlummert hatte, befreite sich nun und wurde zu einer goldenen Lichtsäule, die den ganzen Krater zu erfüllen schien.

»Was-?« Rief Sephiroth entgeistert aus, doch Kim unterbrach ihn, indem sie wütend, aber entschlossen aufsah und ihren Satz vollendete »Es ist die Freundschaft zu Cloud und den Anderen!« Kaum hatte sie diesen Satz gesagt, nahm die goldene Lichtsäule Gestalt an und vier gewaltige, goldene Schwingen peitschten durch die Luft.

Endless Bahamut war zurückgekehrt.

Kims Wunsch

Kapitel 36: Kims Wunsch

»Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.«

Dalai Lama
 

Nicht nur Sephiroth war verblüfft darüber, den gigantischen, goldenen Drachen zu sehen. Auch Kim selbst hatte nicht damit gerechnet, erst recht nicht, weil sie die Endless nicht mehr besaß. Sie hatte gedacht, dass Bahamut nie mehr zurückkehren würde.

Aber da war er, als wäre er niemals weggewesen.

Kim sah zu ihm hoch und legte eine Hand auf ihr Herz. Hieß das, dass Endless Bahamut die ganze Zeit über da war? In ihrem Herzen und nur freigesetzt werden musste?

Der Drache brüllte auf, als wolle er Kims Gedanken bestätigen und erhob sich dann in die Lüfte, während Kim wieder zu Sephiroth sah, der wütend zurückstierte.

»Ich weiß zwar nicht wie du es gemacht hast..« Sagte er »Aber es wird dir nichts bringen.. dein Schicksal ist besiegelt!«

Kim, die durch das Erscheinen ihres Endless Monsters neuen Mut gefasst hatte, trat ihm entgegen und entgegnete »Das hör ich jetzt schon zum hundertsten mal von dir!«

Sephiroth fasste das Schwert fester und schien irgendwie empört über ihre große Klappe zu sein, was Kim recht amüsant fand.

Endless Bahamut hinter ihr gab ihr unglaublich viel kraft. Es war merkwürdig; Sie hatte sich immer wohlgefühlt, wenn sie wusste, dass ihr Monster bei ihr war, aber dieses mal war es noch etwas anders. Irgendwie stärker und intensiver als sonst.

Vermutlich hing dies damit zusammen, dass Kim Bahamut für verloren gehalten hatte.

Kim sah noch einmal zu Cloud, dann trat sie auf Sephiroth zu »Lass uns das jetzt ein für alle mal beenden!«

Ihr Erzfeind ließ nur ein verächtliches "hmpf" hören, nahm sein Schwert richtig in die Hand und machte sich zu einem erneuten angriff bereit, während Kim zu Endless Bahamut sah und hoffte, dass sie ihn richtig einsetzen würde, um Sephiroth zu besiegen.

Sie schluckte trocken und wartete darauf, dass ihr Feind den ersten Schritt tat, was nicht allzu lange dauern sollte.

Erschrocken über seine Schnelligkeit rollte sich Kim nur gerade rechtzeitig zur Seite ab, um dem Schwert zu entgehen. Sie verweilte nicht lange, stand sofort wieder auf und gab Endless Bahamut den Befehl anzugreifen, was dieser auch gleich tat. Aber leider war er zu langsam und die Attacke ging ins leere, während sich Sephiroth auf einen Felsen nahe Kim rettete.

Er sah zu ihr nieder »Was erhoffst du dir eigentlich dadurch? Es ist zu spät.. ich werde den Meteor beschwören.« Mit diesen Worten holte er die schwarze Substanz hervor, was Kim einen gehörigen schrecken einjagte.

»Nein!« Rief sie aus »Das wirst du nicht!«

Endless Bahamut riss sein Maul auf, sammelte Energie und griff Sephiroth erneut an, doch es gelang diesem wieder, dem Feuerstrahl zu entgehen und das Monster sogar anzugreifen, indem er auf dessen Rücken sprang und sein Schwert darin versank.

Kim schrie auf, wurde jedoch von Bahamut übertönt, der mit einem lauten brüllen versuchte Sephiroth von dich zu bekommen, was nicht wirklich gelingen wollte.

Kim wollte gerade auf sie zurennen, als jemand sie am Fußgelenk packte und davon abhielt.

Ein rascher Blick nach unten zeigte ihr, dass es Cloud war, der schwer atmend zu ihr aufsah.

»Wieso bist du.. hierher gekommen..?« Presste er heraus und sah angestrengt zu ihr hoch.

Kim sah zurück und registrierte, dass er heftig blutete und zwar aus der Wunde, die er sich zugezogen hatte, als er sie schützen wollte.

»Ich..« begann sie, wurde jedoch gleich wieder schweigsam als sie sah, wie viel Kraft er schon darauf verwendet hatte, bis zu ihr hinzukrabbeln.

»Ich habe dir gesagt.. du sollst.. nicht herkommen..« nuschelte er vorwurfsvoll und da dämmerte es Kim, dass es ihre Schuld war, dass er nun so nah am Tode stand.

Wäre sie nicht hierher gekommen, dann hätte er sie nicht beschützen müssen und dann wäre er jetzt nicht so schwer verwundet.

Entgeistert presste Kim die Hand auf den Mund und starrte ihn an.

Was war, wenn Cloud starb?

Plötzlich rückte alles in weite ferne. Kim nahm kaum noch das Gebrüll ihres Monsters wahr und achtete nicht mehr darauf was Sephiroth tat. Es war so, als wären nur noch sie und Cloud da, der kaum noch atmete.

In ihr breitete sich eine unendliche Leere aus, die sie zu verschlucken schien und sie fühlte sich völlig fehl am Platz.

Dieses beirrende Gefühl schien auch auf Endless Bahamut überzugehen, der sich kaum noch gegen Sephiroth erwehren konnte.

Kim sackte zusammen.

Wieso war sie überhaupt hierher gekommen?

sie war ihnen keine große Hilfe und stand wirklich nur im Weg rum.

Cloud hatte mittlerweile die Augen geschlossen und Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, während er kaum merklich atmete.

Kim kamen die Tränen und hinter ihr ging Bahamut zu Boden, als Sephiroth auf ihn einstach.

Sie wollte nicht das er starb- schon gar nicht wegen ihr. Nicht, weil er sie hatte beschützen müssen.

In ihr wich die leere und machte einem starken Willen platz, der nicht zulassen wollte, dass es so endete und ihr neue Kraft gab.

Ihr Blick wanderte zu Bahamut, der inzwischen fast gänzlich von Sephiroth niedergemacht worden war.

»Das reicht!« Rief Kim aus und sah fest zu ihrem Feind »Ich lasse nicht zu, dass du meinen Freunden noch mehr antust!« Kim sah zu Cloud, der immer noch regungslos am Boden lag, dann zu Endless Bahamut, der auf vielen tiefen Wunden blutete und schließlich zu Sephiroth.

»Was willst du schon noch ausrichten?«

»Ich kann noch sehr viel ausrichten!« Rief Kim aus, hielt die Hand hoch und schloss sie um etwas goldenes, leuchtendes, was eben noch nicht da gewesen war.

Es kam ihr in diesem Moment nicht im geringsten merkwürdig vor, es war so, als wusste sie ganz genau, was passieren würde und was sie zu tun hatte.

Ihre Finger schlossen sich ganz automatisch um die warme leuchtende Substanz, welche einen goldenen Schimmer von sich strahlte.

Sephiroth sah entgeistert zu »Was? Wie kann das sein?«

Kim jedoch, rief bereits Endless Bahamuts Namen und dachte dabei so stark sie konnte, an all die vergangenen Tage, die sie zusammen mit ihren Freunden und allen Personen, die ihr wichtig waren verbracht hatte.

Die Substanz flackerte auf und der Nordkrater wurde von gleißenden, goldenen Licht umgeben, welches alle ihre Freunde heilte und ihnen neue Kraft schenkte.

Auch Endless Bahamut gewann an kraft dazu und schaffte es, erneut anzugreifen, während Sephiroth von dem Licht geblendet wurde.

Er registrierte zu spät, dass Bahamut bereits angriff und versank mit geschocktem Gesichtsausdruck in einem breiten Strahl goldenen Lichts, der solange wuchs, bis die Lichtsäule verschwunden war.

Kim taumelte zur Seite, verlor das Gleichgewicht und schluck auf den Boden auf, ehe ihr schwarz vor Augen wurde.

Sie betete, dass es klappte und Sephiroth der goldenen Attacke Bahamuts unterlag, denn sonst wusste sie nicht, was sie noch tun sollte, erst recht, weil sie gerade dabei war, ihr Bewusstsein zu verlieren. Trotzdem kam sie nicht um ein zufriedenes lächeln drum herum.

Sie hatte mutig gekämpft und sie hatte es geschafft Cloud zu retten..
 

Vor Kims inneren Auge tanzten bunte Lichter und langsam spürte sie, wie ihr Kopf schmerzte. Sie fragte sich sachte wo genau sie sich befand, brauchte aber lange, um die Augen zu öffnen und nachzuschauen.

Grelles Licht blendete sie und mit einem halblauten "uuh" musste sie die Augen wieder schließen.

Langsam fing sie an, wieder Sachen zu spüren, wie die weiche Decke, unter welcher sie lag und die ebenso weiche Matratze.

Sie befand sich also in einem Bett...

Aber wie war sie hierher gekommen?

Alles woran sie sich erinnern konnte war, dass sie unten im Nordkrater gekämpft hatte und an goldenes Licht, welches sich zu einer Säule geformt hatte.

»Na.. kommst du endlich zu dir..?«

Kim zuckte etwas, als sie die Stimme vernahm und versuchte erneut die Augen zu öffnen und dieses mal auch offen zu halten.

»Cloud..?« nuschelte sie mit tränenden Augen und wandte den Kopf zur Seite, um ihn sehen zu können.

Cloud saß an ihrem Bett und lächelte sie nun matt an, während Kim versucht, sich halbwegs aufzusetzen, was ihr sehr schwer fiel.

Sie presste nun die flache Hand auf die Stirn und fragte leise »Was ist passiert..?«

»Du hast Sephiroth besiegt..« Sagte Cloud ruhig und musterte Kim, die jetzt irritiert zu ihm sah und fragte »Ich habe was..?«

»Sephiroth besiegt..« wiederholte Cloud und nahm etwas glänzendes vom Nachttisch neben Kims Bett »Und zwar hiermit..« Damit legte er ihre goldene Substanz vor sie.

Kim sah diese verwirrt an, erinnerte sich dann aber wieder, was im Nordkrater geschehen war und fragte vorsichtig »Also hat es geklappt..?«

Cloud nickte geduldig »Ja.. hat es.. Endless Bahamut kehrte gerade im rechten Moment zu dir zurück.«

»Aber was ist denn dann passiert..?«

»Nachdem du Ohnmächtig geworden bist, kam Sedas und brachte uns hierher.. nach Rocket Town.. zu Dr. Waterloo..«

Kim setzte sich nun doch auf, schüttelte kurz den Kopf, um das Schwindelgefühl loszuwerden und griff dann nach der goldenen Substanz, die immer noch warm war.

Sie konnte es gar nicht glauben, dass ausgerechnet sie Sephiroth besiegt haben sollte.

Sie sah wieder zu Cloud »Und der Meteor?«

»Keine Sorge.. die schwarze Substanz ist sicher und er hatte den Meteor noch nicht gerufen.«

Kim nickte nur und starrte geistesabwesend auf ihre Endless Substanz.

Wie war sie zu ihr gekommen?

Es war so seltsam, jetzt, wo sie nicht mehr im Nordkrater war und sich Sephiroth stellen musste.

Cloud stand auf »Es ist gut, dass du wieder wach bist... lass dir aber noch etwas Zeit, okay?« Damit drehte er sich um und verließ den Raum.

Kim seufzte etwas und sah zu dem kleinen Stuhl gegenüber vom Bett, auf welchem sich frische Sachen für sie befanden.

Sie befolgte Clouds Rat und ließ sich lange Zeit , ehe sie aufstand, sich umzog und raus auf den Flur trat, in welchem schon die Stimmen aus dem Wohnzimmer zu hören waren.

Kim lächelte etwas und folgte ihnen.

Am Wohnzimmer angekommen registrierte sie, dass es allen gut zu gehen schien. Sie blieb in der Tür stehen und stierte ihnen entgegen, wobei sie etwas verwirrt feststellte, dass auch Sedas und Tseng dabei waren.

»Ähm..« Machte sie unsicher, als alle in ihre Richtung sahen »Hallo..«

»Kim.. geht es dir wieder gut?« Fragte Tifa und lächelte sie an. Kim nickte etwas sachte und kratzte sich am Hinterkopf »Ja.. mir geht es gut!«

Wie sehr sie es doch hasste, wenn so eine erdrückende Luft im Raum war, die es ihr fast unmöglich machte sinnvolle Sätze zu sprechen.

»Ich, äh-« Begann sie unsicher, musste jedoch unterbrechen, weil sie in diesem Moment von den Anderen- mit Ausnahme von Tseng und Sedas- umringt wurde. Während Tifa und Shera sie fast erdrückten, bekam sie von den Übrigen hochgeschätzte Glückwünsche zu hören- selbst von Cloud, was sie verdammt stolz machte.

»Danke..« Sagte sie etwas verlegen, nachdem sich die Anderen etwas von ihr entfernt hatten, damit sie wieder Luft bekam.

Kim kratzte sich am Hinterkopf und ergänzte »Aber es war nicht wirklich mein verdienst..«

Yuffie haute ihr leicht auf den Kopf und grinste »Sei nicht so bescheiden! Das ist ja ätzend! Da muss ich mir ja sorgen machen, dass ich zu habgierig bin!«

Kim lächelte milde und fragte dann »Was ist eigentlich passiert..?«

Sie wusste nur noch, dass sie Endless Bahamut hat angreifen lassen, aber sie hatte keine Ahnung was danach passiert war, weil sie ihr Bewusstsein verloren hatte.

Sie war froh, dass es geklappt hatte und Sephiroth besiegt war, aber sie wollte trotzdem ganz genau wissen, was noch passiert war.

»Deine Substanz hat uns alle gerettet« Erklärte Cloud »Sie wirkte bei uns wie Wiederherstellen.. Sephiroth hat sie allerdings vernichtet.«

Das ist auch gut so, dachte Kim beiläufig und hörte ihnen weiter zu, während sie erzählten was im Nordkrater noch geschehen war.

Das goldene Licht der Endless Substanz hatte den gesamten Krater eingehüllt und sie geheilt. Sedas erklärte, dass sie selbst die Verlorenen zurückgebracht hatte, welche das Licht berührt hatten, und, dass er sie alle mit Leviathan aus dem Krater zur Phönix gebracht hatte und sie dann hierher- nach Rocket Town- geflogen waren, damit Kim ärztliche Hilfe bekam.

»Dann gibt es doch eine Möglichkeit die Verlorenen wieder zu Menschen zu machen!« Sagte sie, nachdem Sedas geendet hatte und starrte auf ihre goldene Substanz, die sanftes, warmes Licht ausströmte.

Sedas nickte »Ja.. es ist seltsam.. ich dachte eigentlich man könnte sie nie mehr zurück holen.. aber ich habe mich geirrt. Deine Endless Substanz ist erstaunlich..«

Auch er sah jetzt auf den Stein in Kims Hand und seufzte »Aber ich bezweifle, dass es ausreichen wird alle Verlorenen wieder in Menschen zu verwandeln .. immerhin sind sie auf der ganzen Welt zerstreut..«

Kim verstand was er meinte. Sedas glaubte nicht, dass Endless Bahamut stark genug war, dieses heilende Licht auf dem gesamten Planeten zu verbreiten.

Aber es musste gehen. Es war die einzige Möglichkeit alles, was die Ageguards getan hatten rückgängig zu machen. Vielleicht konnte sie sogar die verlorenen Städte und Orte wieder herstellen.

Kim sah weiterhin auf ihre Endless Substanz »Es muss doch irgendwie möglich sein..«

Sedas schwieg einen Moment und sah Kim dann fest in die Augen.

»Es gibt schon einen Weg..« Meinte er schließlich und Kim strahlte ein »Wirklich? Das ist großartig!«

»Warte..« Sagte daraufhin Cloud und trat vor »Wir haben das "Aber" noch nicht gehört..«

Kim sah etwas verblüfft zu ihm, wandte sich dann aber abwartend an den Zeitenwächter, der jetzt sein eines Auge schloss und seufzte ».. Aber das wird Bahamut so viel Energie kosten, dass er für immer verschwindet..«

»Du meinst..« Kim sah ihn erschrocken an und dann auf ihre Substanz, welche sie jetzt noch fester umschloss »Wir müssen ihn opfern, damit alles wieder so werden kann, wie es einmal war?«

Sedas nickte und schwieg, während die Anderen sich erst gegenseitig ansahen und dann zu Kim blickten, die immer noch auf ihre Substanz starrte.

Sie wusste nicht was sie machen sollte. Natürlich wollte sie, dass alles wieder wie früher war, aber sie liebte ihre Substanz. Sie bedeutete ihr sehr viel.

Durch sie war sie doch erst hierher gekommen und hatte Cloud und alle kennengelernt. Sie hatte sich durch Endless Bahamut immer retten können. Das sie noch lebte verdankte sie einzig und alleine ihm. Er hatte ihr immer beigestanden, selbst als sie dachte er wäre für immer gegangen... und jetzt sollte sie ihn einfach opfern?

Kim war verwirrt. Sie fühlte sich schwer und irgendwie müde. Ihre Gedanken kreisten, denn sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie wollte das Zeichen der Freundschaft nicht zerstören.. aber wenn sie es nicht tat, dann würden die Verlorenen bleiben.

Sie war die Einzige, die sie befreien konnte, dass wusste Kim und sie musste in diesem Moment auch an Niklas denken und Tseng wollte sicher auch, dass Elena und die anderen Turks wieder zurückkehrten. Außerdem würden viele ohne Heimat sein, wenn Kim nichts tat. Diese Zeit, die sie so liebte und in der sie so viele gute Freunde gefunden hatte, würde nie mehr so sein können wie früher.

»Ist gut..« sagte sie heiser und nickte schwach »Ich werde es tun..«

Cloud sah sie an »Du musst das nicht machen..«

»Ich weiß..« Sie sah auf und in die Runde »Aber ich liebe diese Zeit, obwohl hier schon so viel schreckliches passiert ist.. ich will nicht, dass die ganzen Orte hier verschwunden bleiben..« Sie senkte den Kopf wieder und wurde etwas leiser »Außerdem sind hier meine Freunde.. und einige von ihnen sind immer noch Verlorene.. ich will nicht, dass sie so bleiben müssen..«

Die Anderen schwiegen nun. Sie wusste wie schwer es Kim gefallen war diese Entscheidung zu treffen und sie wollte sie nicht manipulieren.

Sie blickte auf ihre Substanz, die immer noch ruhig und warm strahlte, dann sah sie zu Sedas, der zurücksah und nickte »Ich weiß schon was ich tun muss..«

Auch er nickte und Kim ging, gefolgt von ihren Freunden, nach draußen, wo ihr die kalte Nachtluft entgegen wehte und das leise rauschen von Wellen mitbrachte.

Kim sah sie einen Moment in dem dunklen Dorf um. Es schienen alle zu schlafen.

Sie seufzte kurz und umklammerte die Substanz fester, wobei sie stark daran dachte, was sie wirklich wollte; nämlich, dass alles wieder so wurde wie es einmal war, bevor die Ageguards alles zerstört hatten.

Es war Kims Wunsch. Ihr verlangen, dass alles wieder gut werden sollte. Dass die Verlorenen wieder zu Menschen wurden und zu jenen zurückkehrten, die sie vermissten.

Sie stellte sie den Cosmo Canyon vor, so wie er damals gewesen war. Dieser Ort, an dem sie so viele Tage verbracht hatte und an all die anderen Plätze dieser Zeit, die sie gesehen und bestaunt hatte.

Ihr Wunsch wurde stärker und mit ihm auch das warme, vertraute Licht der Endless Substanz, bis es sich schließlich ausbreitet und säulenförmig in den dunklen Himmel schoss, wo es sich über die Wolken verbreitete und sie golden einfärbte. Es war so, als wäre mit einem mal die Sonne aufgegangen; warm und hell.

Kim hatte noch nie etwas stärkeres und wärmeres gefühlt als das hier. Es war ein wunderbares Gefühl und sie wurde auch sogleich von Emotionen übermannt, die ihr die Tränen in die Augen trieben. Es waren aber nicht im geringsten Trauertränen, sondern viel mehr Tränen der Freude. Und während sie das helle Licht weiter ausbreitete, spürte sie ihre Freunde so deutlich wie nie zuvor. Es war unglaublich, wie viel wärme hier auf einmal war. Selbst die, die geschlafen hatten, schienen es gespürt zu haben, denn die Lichter in den Häusern gingen an und Fenster wie Türen wurden geöffnet, damit neugierige und verwunderte Blicke nach draußen zu Kim und Co. gelangen konnten.

Kim merkte derweil, wie die Substanz in ihrer Hand sich zu befreien versuchte und ließ sie langsam los, woraufhin sie gen Himmel stieg, dort hell aufglühte und die Gestalt von Endless Bahamut annahm. Kim sah zu ihm hoch und lächelte, während ihr Tränen die Wangen runterliefen. Noch nie war sie so glücklich gewesen.

Sie wusste, es war das letzte mal, dass sie den Drachen sehen würde, aber Bahamuts Blick, der ihren kurz zu streifen schien, zeigte Kim deutlich, dass sie das richtige getan hatte.

Endless Bahamut brüllte kurz auf und flog dann gen Süden davon, wobei er das Licht wie ein Anhängsel mit sich zog.
 

Sie sahen ihm nach, bis er am Horizont verschwanden war und wussten, er würde den ganzen Planeten in goldenes Licht tauchen.

Die Bewohner von Rocket Town kamen jetzt aus ihren Häusern und erfreuten sich des warmen Lichts.

»Das ist unglaublich!« Rief Shera aus und sah sich, wie alle anderen um. Kim grinste zu ihnen »Es ist mein Wunsch..«

Sie sahen sie irritiert an, aber Kim sagte nichts weiter dazu, sondern schloss die Augen und genoss das Licht, wobei sie jegliches Zeitraumgefühl vergas.

Danke, dachte sie und rief sich Bahamut noch einmal vor Augen, denn sie wusste, dass er nie mehr zurückkehren würde.
 

Das Licht hatte die ganze Nacht über gestrahlt und wurde erst gegen Morgen blasser, bis es am Mittag schließlich ganz verschwunden war.

Kim und alle Anderen waren die ganze Nacht draußen gewesen, doch müde war keiner von ihnen. Im Gegenteil, sie fühlten sie wach und gestärkt, was wohl auch von dem Licht kam. Kim hoffte, dass alles so geklappt hatte, wie sie es sich vorgestellt hatte und nun alles wieder so war wie früher.

Um es herauszufinden flogen sie, nachdem das Licht gegangen war, zum Cosmo Canyon.

Sie waren erleichtert. Er war wieder da, so, als wäre er niemals weggewesen und als sie landeten und ihn betraten, stellten sie fest, dass auch alle Bewohner zurückgekehrt waren, ohne sich erinnern zu können, was vorgefallen war. Was vielleicht auch besser so war.

Den ersten den sie aufsuchten war Bugenhagen, der oben in seinem Haus war, zusammen mit Niklas, was Kim verblüffte, aber trotzdem glücklich machte.

»Ja! Mir geht es gut! Wirklich!« sagte der Junge genervt, nachdem Kim ihn zum sechsten mal die gleiche frage gestellt hatte. sie seufzte erleichtert und zersauste Niklas die Haare, was diesem nicht wirklich gefiel.

»Kannst du nicht lieber wieder böse zu mir sein?« schnaubte er, woraufhin Kim grinsen musste. Dieses Abenteuer war ihr eine Lehre gewesen und hatte sie verändert. Sie würde sich ab jetzt besser mit Niklas und Nicole vertragen.

Trotzdem lag es ihr verdammt quer im Magen, wenn sie daran dachte, dass sie im Krankenhaus lagen, doch Sedas konnte sie beruhigen, indem er sagte, dass ihre Zeit in Ordnung war.

Sie war nicht so sehr beschädigt und Sedas hatte keine Probleme damit sie wieder zu richten und alle Ereignisse der letzten Wochen vollständig aus den Köpfen der Menschen zu streichen.

»Gott sei dank.. ich habe mir Sorgen gemach..« Seufzte Kim als antwort und Sedas belächelte sie matt.

Sie blieben die nächsten Tage im Canyon, doch nach und nach verabschiedeten sich alle voneinander. Yuffie war die erste die ging. Sie wollte zurück nach Wutai und nachsehen ob auch dort alles wieder okay war. Nur kurze Zeit später verschwand Vincent mitten in der Nacht. Bei ihm wusste keiner wohin er gegangen war, aber er war schon immer mysteriös gewesen und keiner fragte wirklich nach. Am Tag darauf verließ sie Tseng.

Er hatte die anderen Turks angefunkt und ging, sobald sie aufgetaucht waren.

Kim wunk ihnen zum abschied, woraufhin Barret murrte »Du winkst ihnen auch noch?«

»na klar!« Sagte sie »Tseng ist auch mein Freund.. irgendwie zumindest..«

Auch Cid, Shera und Joey gingen bald darauf und es blieben nur noch Kim, Cloud, Barret, Tifa und Red zurück.

Doch Kim spürte, dass es auch für sie und Niklas an der zeit war heim zukehren. Deswegen trat sie eines Morgens Cloud entgegen, der sofort verstand.

»Du möchtest nach hause, richtig?« Sagte er und musterte sie.

Kim nickte knapp »Ja.. es wird langsam Zeit..«

Sie wurde von Nameless angestupst und fiel einige Schritte nach vorne, ehe Cloud sie auffangen konnte.

Der Chocobo sah sie mit seinen dunklen Augen traurig an und in ihr stieg die Trauer hoch.

Sie wandte sich zu ihm um und drückte sich in das silberne Gefieder.

»Bitte pass auf Cloud auf, okay?« Sagte Kim leise und Nameless deutete ein nicken an, gefolgt von einem liebevollen "Wark".

Cloud schmunzelte etwas »Auf mich muss keiner aufpassen..«

»Das glaubst du vielleicht!« Ergänzte Kim und grinste ihn lieb an, woraufhin er die Hand hob und durch ihre Haare wuselte, was sie noch nie hatte leiden können.

Mürrisch zog sie den Kopf weg und lehnte sich an Nameless, der sich etwas aufplusterte, damit sie es noch gemütlicher hatte.

Cloud lachte etwas und nickte dann »gehen wir es den Anderen sagen..«

Es dauerte nicht lange, da standen sie alle beisammen.

Sedas hatte gesagt er würde Kim und Niklas durch eines der Weltenportale führen, damit sie zurück in ihre Zeit konnten und hatte sich noch mal bei allen für sein verhalten entschuldigt, doch sie winkten ab. Es war nicht so, dass sie ihm vergaben, aber sie waren auch nicht nachtragend und das er sich geändert hatte zählte, sonst nichts.

Es dauerte lange, ehe Kim sich von allen wirklich loslösen konnte. Doch als sie fertig war, wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und wirkte entschlossen.

Sie war jetzt nicht mehr so jung wie früher. Als sie beim ersten Mal hier gewesen war, da hatte sie noch nicht so genau gewusst was sie wirklich wollte, aber jetzt war es anders.

Das war auch der Grund, warum sie die schwarze Substanz ablehnte, welche in Clouds besitz war.

»Ich will sie nicht.. ich habe genug durchgemacht.. das reicht mir fürs gesamte Leben.« sagte sie und Cloud nickte voller Verständnis dafür »Ja.. das dachte ich mir.. ich hätte sie dir eh nicht gegeben..« Er sah zu den anderen »Wir werden uns um sie kümmern..«

Kim nickte »Das weiß ich..«

Sie vertraute keinem mehr als ihnen. Sie wusste, dass Cloud und Co. einen sicheren Ort finden würden, damit die Substanz nie mehr unheil bringen konnte.

Dann wandte sie sich an Sedas »Wir können gehen..«

Der Zeitenwächter nickte beiläufig und öffnete eines seiner Portale, durch welches Kim ganz genau die Tür ihres Hauses erkennen konnte, die leicht verwischt wirkte.

»Pass auf dich auf..« Sagte Cloud, woraufhin Kim nickte und ihn zum abschied noch einmal umarmte »Ja.. das werde ich schon.« Dann sah sie lächelnd zu Nameless, der die Flügel hängen ließ »Na! Lass nicht die Flügel hängen! Du musst für mich auf Cloud aufpassen!«

Der Chocobo hob sofort die Flügel und ließ einen pfeifenden Ton hören, der wohl soviel wie »Du hast recht« heißen sollte.

Kim grinste noch einmal, kämpfte die Trauer nieder und wollte gerade mit Niklas durch das Portal gehen, als Cloud sie noch einmal zurückhielt »Kim..«

Sie drehte sich zu ihm um »Ja?«

»Ich wollte dir noch danken.. ohne dich wär ich unten im Krater gestorben und du hast Bahamut geopfert, um hier alles zu retten..«

Es dauerte etwas, bis Kim antworten konnte.

»Für mich ist das selbstverständlich.. ich glaube ihr wisst gar nicht, wie viel ihr schon für mich getan habt.. ich sollte euch danken..«

Sie lächelte und Cloud, der eigentlich noch etwas sagen wollte, ließ es und erwiderte ihr lächeln. Irgendwie fühlte sich Kim gestärkt.

Sie hatte damit gerechnet furchtbar traurig zu sein, weil sie Bahamut geopfert hatte. aber dem war nicht so. nein- sie war sogar richtig stolz auf sich, denn sie hatte endlich mal wieder etwas richtig gemacht.

Sie nahm Niklas bei der Hand und folgte Sedas durch das Weltenportal, wobei sich alles zu verschlingern schien. Allerdings wurden sie nicht bewusstlos, wie es bei einem normalen Portal üblich war.

Kaum waren sie auf der anderen Seite schloss es sich und es war so, als wäre nie etwas gewesen.

Kim sah sich prüfend um, doch das Haus schien leer zu sein.

Sedas, der ihren Blick aufgefangen hatte lächelte etwas »Erkennst du es nicht? Es ist der Abend bevor du zum Motorradrennen gefahren bist.. geht besser rein.. sie kommen sicher gleich zurück..« Damit meinte er wohl Kims Vater und Nicole.

»Ja.. vielen dank Sedas..«

Der Zeitenwächter schüttelte den Kopf »Ich sollte euch danken..« mehr brachte er nicht heraus, also drehte er sich zum gehen um, doch Kim ergriff ihn bei der Schulter »Wohin willst du denn jetzt?«

»Ich muss noch viel lernen.. ich werde durch die Zeiten ziehen, wie ich es immer getan habe... aber dieses mal werde ich nach dem Guten suchen..«

Kim nickte nur und sah zu, wie er in der Dunkelheit der Nacht verschwand.

Sie wusste, dass er alles schaffen konnte was er wollte. Sedas würde das Gute in den Menschen sehen und lernen sie zu verstehen.

Er würde garantiert nie mehr die Zeiten vernichten wollen, wie er es versucht hatte. Und vielleicht fand er sogar neue Freunde, die ihm beistanden, wie es Aquila und die Anderen getan hatten, und dieses mal würde er es früher merken.

»Lass uns rein gehen..« Sagte Kim und sah nun zu Niklas, der sofort nickte.

Sie machten sich zur Tür auf.

»Niklas..«

»Ja?«

»versprich mir, dass du keinem jemals von unserem Ausflug in die andere Zeit erzählen wirst..« Kim blieb vor der Tür stehen und sah ihn an. Der Junge nickte sofort »Nein! Das werde ich nie machen, versprochen!« Er grinste und verschränkte die Arme hinter dem Kopf »Sonst halten mich alle noch für so durchgeknallt wie dich.«

Kim sah ihn eine halbe Sekunde lang an, dann fing sie an zu fluchen und jagte Niklas nach, der ins Haus floh.

Trotzdem wusste sie, dass es immer ihr Geheimnis sein würde und sie würden es auf ewig hüten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von: abgemeldet
2007-03-19T18:14:28+00:00 19.03.2007 19:14
Die Geschichte war wirklich schööön.^^
Ich finde es wirklich schade, dass sie schon zu Ende ist, das ist nämlich eine meiner Lieblingsgeschichten.^^
Von: abgemeldet
2005-11-18T09:23:24+00:00 18.11.2005 10:23
ohhhh bahamut ist nicht mehr da *sniff* T_T
aber wenn alle glücklich sind ok ~.~ ^^
aber wie ich trennnungen hasse>< das ist immer so bei mir ^^
trotzdem coole story , cooler schreibstil und cooles ende^^
bin schon gespannt ob du ne neue story anfängst oder ob nicht^^
wenn du keine neue machst fänd ich's echt schade, aber man kann dich ja nicht zwingen ;P
auf alle fälle : riesen großes lob und großer dank an dich (dafür dass du nicht abgebrochen hast oder so was ähnliches)^^
also auch von mir mach weiter so^^
Von: abgemeldet
2005-11-17T12:15:57+00:00 17.11.2005 13:15
Juhu du bist die beste du hast es geschafft *lob* *umarm*
Mach weiter so :D
Von: abgemeldet
2005-11-12T16:24:56+00:00 12.11.2005 17:24
Mehr du Schreibst so Toll
Von: abgemeldet
2005-11-12T16:18:42+00:00 12.11.2005 17:18
Wieder n sehr Schönesd kapitel rikku:;D
Von:  Miyu-sama
2005-11-06T18:20:01+00:00 06.11.2005 19:20
jetzt kriegst du deinen kommi xDDDD
also,wie schon beim ersten..
einfach genial!!!!!!!
ich bin schon so gespannt wie es weiter geht!!!!!!!!!!
und wehe du tust cloud was..
*anfunkel*
xDDD
*knuffel knuddel knudd*
Von: abgemeldet
2005-10-16T15:52:41+00:00 16.10.2005 17:52
du beschreibst alles immer so cool!!!!!^^
ich freu mich schon auf den endkampf und wie alles ausgeht^^
schreib bitte schön fleißig weiter ^^
Von:  demonsummoner
2005-10-16T13:34:51+00:00 16.10.2005 15:34
Hi! Hab deine FFs per Zufall entdeckt (angefangen noch mit Final FAntasy Two Realistics) und als ich gesehen habe, dass es um FF7 geht, musst ich es einfach lesen. Hab mir also mal zwei Tage Zeit genommen (kein Scherz, so lang hab ich für alles gebraucht) und gelesen... ich finds echt genial! Auch wenn meine Augen das ganze Lesen irgendwie nicht verkraftet haben. *drop* Schreib weida! Will das Ende wissen...
Von: abgemeldet
2005-10-04T08:39:21+00:00 04.10.2005 10:39
Super wie immer einwandfrei:D


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