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Orion

Das düsterste Geheimnis des Mondreiches
von

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Prolog

"Schlafe mein kleiner Engel, schlafe und kehre niemals wieder zurück in diese Welten. Dein Licht ist zu hell, Deine Dunkelheit zu tief, Deine Kraft zu unbändig, als dass Du ohne Sorgen leben könntest. Denn in Deinem Schatten, wird selbst die Zeit für immer stehen bleiben und kein Stern wird mehr erwachen. Schlafe mein kleiner Engel, träume Dich in Deine Welt. Dorthin, woher Du des Einsten kamst und wohin kein Weg Dich mehr zurückführt. Lass die Gedanken fliehen und sei endlich wieder glücklich. Vergiss den Schmerz und all die Tränen die Du weintest, schlafe für immer und ewig im Herzen der silbernen Zeit. Ein letzter Kuss für Dich, von einem liebendem Mutterherzen. Du warst wie mein Kind, doch nun muss ich Dich verlassen. Und kann nur hoffen das Du niemals wieder Deine Augen öffnest, denn dann wäre das Ende alles Seins gekommen."

Das Gefühl

Der Abschied von den neu gewonnenen Freunden war traurig gewesen, doch es war Zeit nach Hause zu gehen. Die Gefahr durch das Chaos war gebannt und alle Sternenkristalle waren zurückgekehrt. Die Starlights und Prinzessin Kakyuu hatten sich wieder auf den Weg nach Kinmoku gemacht. Doch in jenem Moment als sie das Sonnensystem verließen, blieb Sailor Star Fighter zurück. Ihr Blick war an das Sonnensystem gefesselt. "Was ist los Seiya?" Prinzessin Kakyuu fasste der Sailorkriegerin auf die Schulter. "Irgendwas stimmt da nicht!" murmelte Fighter. Nun fiel auch der Blick der Prinzessin auf das Sonnensystem. Und ihre Augen wurden immer größer, je länger sie auf die Sterne blickte. "Das ist nicht die Mondprinzessin! Diese Kraft, sie ist unglaublich. Als könnte sie mit einem Seufzer alles vernichten. Was ist das?" flüsterte sie überrascht. Fighter nickte. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnten, war dieses seltsame Gefühl wieder verschwunden, als wäre es nie da gewesen. "Merkwürdig" murmelte Fighter. "Was ist denn? Seiya? Prinzessin? Stimmt irgendetwas nicht?" Sailor Star Healer hatte die Abwesenheit der beiden bemerkt. "Nein, es ist alles in Ordnung! Wir kommen!" rief die Prinzessin Healer zu. "Mach Dir keine Sorgen Seiya. Wenn eine neue Gefahr droht, dann werden die Sailorkrieger sie bewältigen. Mit Sailor Moon und der Macht des Silberkristalls, kann ihnen nichts geschehen! Sie hat das Chaos besiegt und Galaxia wieder zum Guten bekehrt. Ihr Licht kann jede Macht bezwingen und sei sie noch so mächtig." Prinzessin Kakyuu lächelte. Fighter nickte, auch wenn sie nicht wirklich davon überzeugt war. In ihren Gedanken sprach sie zu sich: "Ich hoffe wirklich das nichts passiert." Noch einmal fiel ihr Blick auf das Sonnensystem. "Seiya, nun komm endlich!" rief Sailor Star Maker ihr zu. Fighter flog hinüber zu ihren Freunden und dann setzten alle vier ihre Reise nach Kinmoku fort...
 

Auch Sailor Galaxia war wieder an den Ort ihrer Bestimmung zurückgekehrt, sie beschützte wieder alle Galaxien, so wie sie es schon immer getan hatte. Und doch, sie fühlte eine große Gefahr in ihrem Herzen. Sollte das Chaos zurückkehren? Nein! Sie wusste irgendwie, dass es ganz anders als die Energie des Chaos war. Sie hatte Angst, dass nicht einmal sie, die legendäre Sailorkriegerin, diese neue Bedrohung zu bändigen verstand. Dieses Gefühl war ihr so fremd. Eine grausige Kälte, die ihren Körper erfüllte. Und bevor sie richtig darüber nachdenken konnte, formten ihre Lippen ein Wort, das niemals mehr hätte ausgesprochen werden dürfen. "Orion!" Dieser Name lief ihr eiskalt über die Seele. In jenem Moment spürte sie die Schatten, die sich langsam über die Welten legten. "Das kann nicht sein!" entfuhr es Galaxia. Sie schloss die Augen und versuchte etwas zu spüren, doch ihren Galaxien schien es gut zu gehen. Nichts deutete auf eine Veränderung hin. Für einen kleinen Moment herrschte unendliche Stille, doch dann war alles wieder wie zuvor. Es war wieder verschwunden, das Gefühl war fort, doch der bittere Geschmack lag Galaxia noch auf der Zunge. "Vielleicht... habe ich mich geirrt." Zitternd sprach sie diese Worte aus. "Ich muss mich geirrt haben. Niemand kann sie wieder erwecken, nicht einmal ich. Es ist unmöglich, nein! Ich habe mich getäuscht. Da ist nichts." Irgendwie versuchte sich Galaxia dies einzureden. Aber wirklich überzeugt war sie nicht davon...
 

Bunny, Mamoru und ihre Freundinnen machten sich wieder auf den Rückweg, nachdem sie die Starlights und ihre Prinzessin verabschiedet hatten. "Sie werden mir fehlen" meinte Minako verträumt zu Bunny, die daraufhin lächelnd nickte. "Vor allem Yaten und Taiki, stimmt's?" Makoto knuffte Minako freundschaftlich in die Seite. Und dann seufzten sie beide. "Hach ja." Rei blickte nachdenklich zu Boden, sie war froh das nun alles vorbei war. "Was ist los Rei?" Ami machte sich Sorgen. "Weißt Du, dieser Kampf war der Härteste, den wir je geschlagen haben. Mir ist bewusst geworden, dass wir alleine gar nichts ausrichten konnten. Wir sind einfach zu schwach." Ami machte ein finsteres Gesicht. "Rei, hör mal. Wir sind ein Team, gemeinsam sind wir sehr stark. Das solltest Du niemals vergessen. Auch ich habe lange gebraucht um das zu verstehen. Und je stärker die Prinzessin wird, desto stärker werden wir. Ohne uns, wäre die Prinzessin niemals in der Lage dem Silberkristall seine unendliche Macht zu verleihen. Wir sind ein Teil dieser unendlichen Macht und das macht mich sehr stolz!" Rei verstand was Ami meinte. "Du hast recht. Ich glaube ich mache mir viel zu viele Gedanken." Ami lächelte vergnügt. Sie liefen weiter und als sie gerade an ihrem Lieblingscafé vorbeigekommen waren, blieb Rei wie von Blitz getroffen stehen. "Was ist das? Ich spüre etwas tief in meinem Innersten. Das ist nicht normal, es tut richtig weh in meiner Seele." Ami merkte sofort das etwas nicht in Ordnung war. "Rei, machst Du Dir immer noch Gedanken?" Doch Rei antwortete nicht. "Rei?" Sie blickte stumm in die Leere, eine Hand kam aus dem Dunkel und wollte ihr fast die Kehle zusammendrücken. Und es kam ihr so verdammt bekannt vor, doch sie wusste nicht woher. "Rei?" Auch die anderen Mädchen und Mamoru waren gekommen. Luna machte ein seltsames Gesicht, sie schnupperte in der Luft und ihre Augen blitzten vor Erkenntnis. Dann war es auf einmal vorbei und Rei schaute die Mädchen verwundert an, die sie gerade versuchten wach zu rütteln...
 

"Oh wie schön, die ersten Sterne leuchten heute ganz besonders hell." Michirus Augen leuchteten. "Da wird man ganz romantisch, nicht wahr?" liebevoll schmiegte sich Haruka an sie. Setsuna und Hotaru lächelten sich an. Doch auf einmal verfinsterte sich Hotarus Blick, vor ihren Augen wurde es dunkel und sie sackte in sich zusammen. "Hotaru!" Setsuna rief verzweifelt den Namen des kleinen Mädchens, doch sie gab keinen Laut von sich. Haruka sprang besorgt aus dem Wagen und auch Michiru kam hinzu. Alle drei versuchten Hotaru irgendwie zu erreichen, doch es war vergeblich. Setsuna blickte nachdenklich auf das Mädchen in ihrem Arm, streichelte sanft durch ihr Haar und über ihre Lippen kam der altbekannte Satz: "Das Meer beginnt wieder zu tosen." Haruka und Michiru blickten sie entgeistert an. "Was? Aber wieso? Wir haben den Feind doch besiegt? Können wir denn nicht irgendwann einmal Ruhe haben? Das ist nicht fair!" Haruka war wütend. "Du bist eine Sailorkriegerin Haruka. Deine Aufgabe ist es die Erde zu beschützen. Wie oft hast Du dies schon immer von Dir gegeben. Es muss Dir doch bewusst sein, das wir hier niemals unsere Ruhe haben können! Der Silberkristall ist eine verlockende Macht für alle Wesen des Universums. Es zieht sie hier her wie das Licht die Motten!" Setsuna blickte Haruka ernst an, die ihre Hände zu Fäusten geballt hatte. In diesem Moment öffnete Hotaru wieder ihre Augen und atmete tief ein, als wäre sie fast erstickt. "Hotaru, meine Kleine. Ist alles wieder in Ordnung?" Alle blickten sie besorgt an. Hotarus Augen waren traurig und düster. "Orion wird kommen, das Ende der Existenz ist nahe!" Wie mechanisch klangen ihre Worte. "Orion? Wer ist Orion?" Michiru schaute Setsuna verstört an. "Wir müssen sofort mit den anderen reden!" Haruka und Michiru nickten ihr zu...
 

"Ist alles in Ordnung Rei? Du warst gerade wie abwesend und hast gar nicht mehr reagiert." Bunny war sehr besorgt. "Meine Güte! Nun mach Dir nicht gleich ins Hemd. Ich bin OK!" Bunny machte ein weinerliches Gesicht. "Das hat man nun davon, wenn man sich um Dich Sorgen macht." Rei stöhnte auf. "Oh Mann Bunny. Nun heul doch nicht gleich wieder! Immer das Selbe!" Bunny schniefte. "Genau, immer das Selbe. Immer brüllst Du mich gleich an. Du bist gemein Rei!" Damit schmiegte sich Bunny hilfesuchend an Mamorus Arm. Artemis sprang Minako von der Schulter. "Hört auf Euch zu streiten. Schließlich seid ihr ein Team!" Entnervt entgegnete Rei: "Ich geh nach Hause! Einen schönen Abend noch." In dem ganzen Ärger vergaß Rei sogar das was sie gerade gespürt hatte. Wutschnaubend machte sie sich alleine auf den Weg in ihren Tempel und ließ die anderen einfach so stehen. "Wir gehen auch schon mal vor!" Luna sprang Bunny von der Schulter und lief zusammen mit Artemis die Straßen entlang. "Wartet doch!" rief Bunny noch, doch schon waren die beiden Katzen verschwunden. "Was ist los Luna?" Artemis verstand nicht was mit ihr los war. "Hast Du nicht Rei's seltsame Reaktion gesehen? Es liegt irgendetwas in der Luft. Spürst du das nicht Artemis?" Er schloss die Augen, hob seine kleine Schnauze in die Luft und ließ die Atmosphäre auf sich wirken. "Du hast recht, da ist etwas. Es kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht woher!" Luna entgegnete: "Wir müssen sofort mit Königin Serenity sprechen, sie ist die Einzige, die uns das erklären kann." Artemis war völlig außer Atem: "Aber die Mädchen? Was sollen wir ihnen sagen?" Luna sagte: "Gar nichts. Zumindest vorerst!" Dann liefen sie weiter...
 

Rei war schließlich am Tempel angekommen und noch immer war sie ein wenig angesäuert, wegen dem Streit mit Bunny. "Immer dieses kindische Getue" murmelte sie vor sich hin. "Und das soll nun unsere zukünftige Königin sein, na ich weiß nicht so recht." Als sie die Tür zum Tempel berührte, kamen die Gefühle von kurz zuvor wieder hoch und es war ihr, als würde man ihr die Luft abschneiden. Ihr Herz raste. "Wie konnte ich das nur vergessen?" Rei blickte erschrocken an die Tür. Schnell drehte sie sich um und rannte so schnell sie konnte Richtung Bunnys Zuhause. Sie musste unbedingt mit Luna sprechen, denn Rei wusste, das irgendetwas auf diese Welt zukommen würde, was alle ihre bisherigen Erlebnisse in den Schatten stellen würde. Und es erschien immer wieder den Namen "Orion" vor ihren Augen. Auch wenn sie sich nicht erinnerte, sie spürte das dies nichts gutes zu bedeuten hatte. Sie lief und lief, vom inneren Sturm ihrer Angst getrieben. Da war selbst ihr Stolz nur eine kleine Flamme, die gegen den Wind keine Chance hatte. Die Kriegerin in ihr war willenstärker als jegliche persönliche Auseinandersetzung, die sie mit Bunny hatte...
 

Mamoru verabschiedete sich mit einem liebevollen Kuss von Bunny. Die Mädchen blickten grinsend hinter den Büschen hervor. "Hey ihr, was fällt Euch ein!" zeternd jagte Bunny ihre kichernden Freundinnen durch den Garten, während Mamoru lächelnd auf die Mädchen blickte. Das war wieder ein wenig diese Idylle, die es so lange nicht gegeben hatte. Er atmete tief ein und schloss die Augen. Plötzlich hörte er eine sanfte weibliche Stimme. "Endymion!" Ruckartig öffneten sich seine Augen und er blickte sich suchend um. Doch da waren nur Bunny und die Mädchen, die noch immer durch den Garten tobten. "Endymion!" Schon wieder! "Wer spricht da?" rief Mamoru. Doch er bekam keine Antwort. Plötzlich zerfloss vor seinen Augen die Welt und er blickte in eine gähnende schwarze Leere. Er war geschockt, der blaue Planet schien im Nichts zu vergehen. Und je mehr er das tat, umso mehr schmerzte es in seinem Herzen. Denn er war der Prinz der Erde. Das Ende der Erde, wäre auch sein Ende. "Ich möchte doch nur nach Hause Endymion!" sprach die Stimme. "Kannst Du das denn nicht verstehen?" Mamoru blickte sich hilfesuchend in der Schwärze um. "Wer bist Du? Was willst Du von mir?" schrie er in die Stille. Doch die Stimme antwortete ihm nicht. "Sprich mit mir! Wo bist Du?" Ein Wind schien sein Gesicht zu streicheln. "Du erinnerst Dich wohl gar nicht an mich, nicht wahr? Dann wird es wohl Zeit die Erinnerung aufzufrischen!" entgegnete ihm die Stimme. "Schon bald wirst Du Dich erinnern können mein Prinz, doch dann wirst Du Dir wünschen, das Du es niemals erfahren hättest." Die Stimme lachte ein wenig spöttisch. Auf einmal fiel die Dunkelheit wie ein Schleier von seinen Augen und die Welt begann sich wieder aus dem Dunkel zu schälen. Bunny und die Mädchen lagen inzwischen am Boden und kabbelten sich fröhlich. Sie hatten nichts von dem gemerkt was passiert war. Doch Mamoru wusste, er konnte jetzt nicht so einfach gehen. Er musste mit Bunny und den anderen über das sprechen was eben geschehen war. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ein Wagen hielt mit quietschenden Reifen vor dem Haus. Es waren Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru. Sein Blick fiel sofort auf Hotaru, die sehr schwach und angegriffen aussah. Sofort lief er hinüber, während die Mädchen sich langsam vom Boden erhoben...
 

Ende erstes Kapitel... Kommis mehr als erwünscht :)
 

(c)by Arcana Moon

Erinnerungen

Kinmoku war so gut wie zerstört. Als Kakyuu und die drei Starlights in unmittelbarer Nähe ihres Planeten waren, wurde ihnen bewusst, wie sehr er eigentlich zerstört war. Die Prinzessin schloss ihre Augen, nahm die Atmosphäre in sich auf und spürte, dass noch immer ein Lebensfunken auf ihrem Planeten war. Sie öffnete die Augen, wand sich an die Starlights und sagte: "Ihr müsst mir jetzt helfen unseren Planeten wieder in den Ursprung zurückzuversetzen." Die drei Kriegerinnen nickten. "Aber wie sollen wir das tun Prinzessin?" fragte Healer. Sie lächelte. "Wenn ich meine Energie freisetze, dann müsst ihr Eure Kräfte mit mir vereinen. So können wir es schaffen." Healer, Maker und Fighter verstanden. Sie fassten sich an den Händen, während die Prinzessin ihre Kräfte im Inneren bündelte. Das Zeichen auf ihrer Stirn begann in grünem Licht grell aufzuleuchten und dann erfüllte ihre Kraft die ganze Atmosphäre. In diesem Moment schlossen die drei Kriegerinnen ihre Augen und bündelten ihre eigene Energie. Ein Sternensymbol erleuchtete auf ihren Stirnen und dann setzte sich auch ihre Mächte frei. Ein gewaltiges Energiefeld in Regenbogenfarben schoss nun auf den Planeten zu und umhüllte ihn vollständig. "Kinmoku! Erwache aus Deinem Todesschlafe und heile Deine Wunden! Schenk uns wieder Dein Lächeln und lass uns unter Deinem Schutze ein neues Leben beginnen!" Gerade hatte sie diese Worte beendet, als Kakyuu ruckartig ihre Augen öffnete. Irgendetwas stimmte nicht. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ein gequälter Schmerzensschrei drang aus ihrer Kehle. Die Kriegerinnen rissen ihre Augen auf, die Energie erlosch augenblicklich. "Prinzessin!" Vor Kakyuus Augen wurde alles schwarz. Sie fiel besinnungslos in die Tiefe. Sofort hatten die Kriegerinnen reagiert und fingen ihre Prinzessin auf. Kinmoku war wieder vollständig zurückgekehrt, doch Kakyuu erschien wie tot. Sofort flogen die Kriegerinnen hinunter auf den Planeten, um ihrer Prinzessin zu helfen...
 

Irgendwo in tiefster Dunkelheit. "Andromeda... Andromeda... Komm her meine Kleine! Es wird Zeit! Wir müssen doch Deiner Schwester noch Dein neues Kleid zeigen. Jetzt siehst Du fast genauso wie sie aus." Eine sanfte Frauenstimme lachte fröhlich in der Stille. Es schien als würde ein kleines Kind durch weite Blumenfelder toben. Eine Kinderstimme ertönte: "Mama, schau nur! Die Erde sieht heute besonders schön aus. Ich würde sie gerne einmal besuchen!" Das schlafende Herz spürte eine liebevolle Berührung. Wieder ertönte die sanfte Stimme: "Aber Andromeda. Du bist doch noch so klein. Es ist viel zu gefährlich für Dich!" Die Kinderstimme lachte neckisch. "Aber Mama, dort draußen gibt es keine wirkliche Gefahr für mich. Niemand kann mir gefährlich werden." Verlegen lachte die Stimme der Frau. "Manchmal glaube ich wirklich, das Du schon viel zu erwachsen für Dein Alter bist meine Kleine!" Wieder erklang die fröhliche Stimme des Kindes im Dunkel: "Aber Mama! Du weißt doch ganz genau, ich werde niemals die sein, die ich zu sein erscheine!" Die Kinderstimme verhallte mit vielen Echos im Dunkel. Fast wollte eine leuchtende Träne aus der Dunkelheit treten, doch sie vertrocknete bevor sie erscheinen konnte. Für einen Moment schien das schlafende Herz einen lauten Schlag getan zu haben. Dann war wieder Stille und die Erinnerung war entschwunden, als wäre sie niemals da gewesen...
 

Galaxia lief unruhig durch ihren Palast, der inmitten der vielen Galaxien ein Zentrum bildete. Immer wieder versuchte sie sich einzureden, das da nichts gewesen sei. Aber das ihr dieser Name von den Lippen gekommen war, das war ohne Zweifel ein böses Omen gewesen. Ihr langes Haar wehte im eisigen Wind einer unbegreiflichen Angst, die sich aus ihrer Erinnerung zu winden schien. Immer wieder hatte sie von dieser Legende gehört, doch irgendwann verlor sie sich in den Zeiten. Die Erinnerung daran schien wie ausgelöscht, niemand wusste mehr etwas mit diesem Namen anzufangen. Aber jetzt war es so, als wäre dieser Name nie fort gewesen. Erneut schloss sie die Augen, ihr innerer Blick suchte die Sternenkonstellation des Orion ab. Denn dort war des Einsten ein neuer Stern geboren worden. Der einzige Stern, den sie zu Chaos Zeiten nie finden konnte. Im nächsten Moment wurde sie von einem gewaltigen Energieecho getroffen. Galaxia wurde brutal zu Boden geschleudert und ihre Knie rammten sich tief in den Boden. "Oh mein Gott, was war das?" Der starke Schmerz, der von ihren Beinen ausging, ließ sie fast ohnmächtig werden. "Diese Energie, das kann nur sie sein! Das kann nur die Eine sein, die Grausamste von Allen! Sie ist tatsächlich dabei wieder zu erwachen!" Galaxia biss die Zähne zusammen und versuchte sich wieder aufzurichten. "Ich muss sofort etwas unternehmen, ich muss zur Mondprinzessin. Mein Gott diese Schmerzen, ich werde wahnsinnig!" Mit Tränen in den Augen humpelte Galaxia durch das Tor, das sie mit letzter Kraft vor sich geöffnet hatte...
 

Es war schon sehr dunkel geworden, der Himmel war voller Sterne und der Mond leuchtete sein geheimnisvolles Licht auf die Welt. Luna und Artemis waren sehr weit gelaufen, aus der Stadt hinaus. Nun waren sie auf ein freies Feld gelangt und blieben völlig außer Atem stehen. Einen Moment ruhten sie sich aus, doch dann blickten sie gemeinsam hinauf zum Mond und riefen: "Königin Serenity bitte erscheine uns! Wir brauchen Deine Hilfe!" Die Mondsicheln der Katzen begannen zu leuchten und ein grelles Licht kam hinunter zum Boden. Dann stand plötzlich Königin Serenitys Geist vor ihnen. "Königin, es passiert etwas Schreckliches. Ich spüre es genau. Doch mir fehlen die Worte es zu beschreiben." Luna war sehr besorgt. Serenity seufzte. "Ich glaube es wird Zeit, das ihr Euch erinnert." Artemis blickte die Königin fragend an. "Erinnern? Aber woran denn?" Der Geist schloss die Augen, atmete tief durch und erwiderte: "Ich habe Euch so gut wie alle Eure Erinnerungen zurück gegeben, doch eine einzige Erinnerung habe ich zurückbehalten." Luna schluckte. "Eine Erinnerung zurückbehalten? Aber warum?" Serenity zögerte. "Weil es besser für Euch alle gewesen ist. Aber nun ist alles anders. Ich spüre ihren Herzschlag, ich kann sie in meinem Innersten spüren. Sie wird wieder aus ihrem tiefen Schlaf erwachen und wir können nichts dagegen tun." Artemis mischte sich nun ein: "Wer wird wieder erwachen?" Die Königin mochte nicht so wirklich darüber reden. "Schließt Eure Augen und ihr werdet sehen!" Die Mondsichel auf ihrer Stirn begann zu leuchten und auch die Mondsicheln der Katzen begannen zu scheinen. Als Luna die Augen wieder öffnete und in Erkenntnis fast vor Angst verging, war die Königin wieder verschwunden. "Wir müssen sofort zu den Mädchen!" Artemis rannte los und Luna kam kaum noch hinterher. "So warte doch!" Doch es war keine Zeit zu verlieren. Sie mussten alle über die neue Situation informieren, bevor sie einen großen Fehler begehen würden...
 

Währenddessen ereignete sich seltsames in Mamorus Wohnung. Eine Art weißer Nebel zog sich durch alle Räume und hüllte alles in sich ein. Eine Frauenstimme erklang: "Ihr mutigen Krieger, aus alten und längst vergangenen Zeiten. Ihr wurdet einst geschlagen und vernichtet. Eure Herzen wurden kalt und dunkel, so habt ihr einen Krieg geschlagen der nicht Eurer war. Dann wurdet ihr verbannt und nun schlaft ihr tief in den Strömungen der neuen Zeit. Erwacht aus Euren Träumen, erwacht wieder zu neuem Leben! Die Zeit ist gekommen, das auch ihr wieder das Licht des Tages auf Eurer Seele spürt. Die Zeit ist gekommen, das ihr Eure Aufgabe wieder erfüllt. Denn diese Welt braucht Euch, mehr als jemals zuvor!" Die Stimme verklang. Und in der Dunkelheit, die sich nun über alle Räume legte, begannen vier grelle Lichter in bunten Farben zu pulsieren. Vier Schatten lösten sich aus den Lichtern. Vier Krieger, deren Namen längst vergessen waren, in den Wirbeln der Zeit. Langsam erhoben sie sich vom Boden, den sie so lange nicht mehr gespürt hatten. "Wer hat uns gerufen?" flüsterte einer der Krieger. "Geht und erfüllt Euren Auftrag!" antwortete die Stimme sanft. Die vier Krieger entflohen wie Nebel aus Mamorus Wohnung. Sie wussten genau, wohin sie nun gehen mussten und wie ihr Auftrag lautete...
 

"Es droht neue Gefahr mein Prinz. Ich kann es in den Zeitströmungen genau spüren. Das Meer beginnt wieder zu tosen. Doch diesmal ist es ein Sturm, den ich nie zuvor gespürt habe." Setsuna blickte Mamoru sehr besorgniserregend in die Augen. "Ich weiß, denn auch mich hat dieses Gefühl erreicht. Ich tauchte plötzlich in tiefe Dunkelheit und hörte eine Stimme die zu mir sprach." In Setsunas Augen war ein gefährliches Funkeln zu sehen. "Eine Stimme?" Mamoru nickte. "Sie meinte zu mir, das die Erinnerung an sie bald zurückkehren würde. Doch dann würde ich wünschen, ich hätte es nie erfahren." Nun waren auch alle anderen Mädchen hinzu getreten. "Auch Hotaru hat diese Stimme schon erreicht, sie hat so vieles gesehen und ist jetzt sehr geschwächt. Es ist als hätte man ihr sämtliche Kraft entzogen. Das ist kein gutes Zeichen." Michiru streichelte Hotaru liebevoll durch das Haar. "Wir müssen Euch und die Prinzessin sofort in Sicherheit bringen. Wenn sie es schon geschafft haben, so nah an Euch heran zu treten, dann sind sie schon hier." Haruka war sehr erregt. Mamoru schüttelte den Kopf. "Aber wir können nicht so einfach verschwinden. Wir haben neben unserem Leben als Krieger und Beschützer der Erde auch noch ein ganz normales Leben." Haruka stellte sich nun direkt vor den Prinzen. "Das interessiert jetzt nicht! Das Einzige was jetzt noch interessiert ist Eure Sicherheit!" Setsuna fügte hinzu: "An den Toren der Zeit geschehen merkwürdige Dinge, es scheint als würde eine große Veränderung vor uns stehen. Jede Änderung des vorhergesehenen Ablaufes in dieser Zeit könnte die Zukunft wie wir sie bisher kennen verändern." Bunny klammerte sich nun an Mamorus Arm und blickte ihn ängstlich an. "Aber Luna und Artemis sind noch nicht zurück! Wir können nicht ohne sie gehen!" lamentierte Minako. "Die beiden werden sich auch alleine zurecht finden, sie werden uns finden." Michiru war jetzt auch sehr ernst geworden. "Und was ist mit Rei? Wir können sie doch nicht alleine zurücklassen?" Ami dachte besorgt über das nach was Rei vor ihrem Streit mit Bunny noch gesagt hatte. "Macht Euch keine Sorgen! Sie ist schon auf dem Weg, sie wird gleich hier sein." Schwach meldete sich Hotarus Stimme...
 

Prinzessin Kakyuu war noch immer bewusstlos. Fighter, Healer und Maker standen mit traurigen Gesichtern um sie herum. Ein Arzt hatte die Prinzessin gerade untersucht und ihnen mitgeteilt, dass die Prinzessin einen starken Energieverlust durch die Wiedererweckung Kinmokus erlitten hatte. Doch Fighter spürte, dass noch irgendetwas anderes passiert sein musste. Die Prinzessin war dermaßen ausgelaugt und angegriffen, dass sie noch immer nicht aufgewacht war. Nur ihre stillen Atemzüge verrieten, das sie noch lebte. "Ich mache mir große Sorgen. Das ist nicht normal!" meinte Fighter zu den anderen beiden. Die Gesichter wurden ernst. "Schon als wir das Sonnensystem verlassen haben, war ein seltsames Gefühl in mir. Auch die Prinzessin hat es gespürt. Ich weiß nicht, vielleicht hätten wir doch noch eine Weile auf der Erde bleiben sollen." Healer machte ein trotziges Gesicht. "Jetzt reicht es mir aber langsam Seiya. Du weißt genau das es unsere Aufgabe ist, die Prinzessin und unseren Planeten zu beschützen. Das was in anderen Galaxien vor sich geht, das geht uns nichts an!" Fighters Blick wurde angriffslustig. "Und was glaubst Du was mit der Prinzessin passiert ist? Ich befürchte das jenes Gefühl, das wir beide im Sonnensystem hatten, etwas mit ihrem jetzigen Zustand zu tun hat!" Fighter ballte ihre Hände zur Faust. "Wie kannst Du Dir da so sicher sein?" Maker horchte auf. "Es war eine unglaubliche Macht die wir beim Sonnensystem gespürt haben. Und ich glaube, diesmal geht es um jegliche Existenz. Nicht nur um eine einzige Galaxie." Healer wollte nicht so recht glauben was Fighter sagte. "Ich glaub Dir kein Wort! Du willst doch nur wieder zurück zu Bunny. Gib es zu Seiya." Eine Ohrfeige schallte durch die Stille. Healer hielt sich überrascht die Wange. "Glaubst Du wirklich ich würde in einer solchen Situation an eine vergebliche Liebe denken?" brüllte Fighter. Healer trat einen Schritt zurück, so hatte sie Fighter noch nie erlebt. "Irgendetwas stimmt hier nicht! Verflucht noch mal! Ich kann nicht verstehen warum ihr es nicht auch spürt!" In ihren Augen waren Tränen aus Wut zu sehen. "Ihr müsst sofort zurück ins Sonnensystem!" Die sanfte Stimme der Prinzessin riss die drei Kriegerinnen wieder zurück in die Realität...
 

Rei rannte wie von Sinnen durch die Straßen, immer in Gedanken an die Gefahr die sie in ihrem Inneren spürte. Dreimal war sie fast in ein Auto gelaufen, weil sie blind vor Augen war, wenn "Orion" vor ihren Augen erschien. Immer wieder fiel sie hin und schrammte sich die Beine auf, weil sich in ihrem Kopf alles drehte. Doch sie verbiss den Schmerz und lief weiter. "Ich darf jetzt nicht schwach werden! Ich muss sofort zu Luna, sie muss davon erfahren! Müssen wir schon wieder kämpfen? Warum nur können wir nicht einmal unsere Ruhe haben?" Tränen aus Schmerz und Wut waren in ihren Augen. Sie stolperte weiter durch die Straßen, rempelte ein paar Leute an und war wie von Sinnen. "Ich muss, ich muss zu Luna und den Mädchen!" Sie drückte ihre Augenlieder zusammen und rannte blind durch die Stadt. Sie sah eh nichts mehr, denn die Tränen und das ständige Aufflackern des Wortes "Orion" machten sie blind. Plötzlich wurde sie gestoppt, sie war jemandem in die Arme gelaufen. Langsam öffnete sie die Augen. Doch was sie da sah, das konnte sie nicht so recht glauben. Mit offenen Mund starrte sie den jungen Mann an, der da vor ihr stand. Sein blondes Haar wehte im Wind und auf seinem Gesicht lang ein ungewohntes liebevolles Lächeln. Sie machte sich los. "Jedyte!" Dann herrschte nur noch Schweigen...
 

Ende des zweiten Kapitels. Ich hoffe es hat Euch gefallen. Kommis sind wie immer mehr als erwünscht. Drittes Kapitel bereits in Bearbeitung ;)
 

(c)by Arcana Moon

Die Rückkehr der Shitenou

Vier Schatten flohen durch die dunklen Straßen von Tokio. In dichten Nebel schwebten sie unerkannt durch die wenigen Menschen, die noch auf den Bürgersteigen waren. Nur ein kalter Hauch zeugte davon, das sie anwesend waren. Sie sprachen kein Wort und was sie vorhatten, verrieten sie in keiner Geste. Plötzlich blieb einer der Schatten zurück, sein Gesicht richtete sich gen Himmel. Die anderen blieben ebenfalls stehen, als sie die Abwesenheit ihres Freundes bemerkten. "Was ist los?" flüsterte der mit den langen weißen Haaren. "Es geschieht!" antwortete der kurzhaarige Blonde. "Was geschieht?" Der langhaarige Brünette war ein wenig entnervt. "Schau nach oben und Du wirst verstehen." Alle Blicke wandten sich gen Himmel, wo sich eine riesige Energiewolke in einer Art Tor öffnete. "Das kommt mir irgendwie bekannt vor!" entfuhr es dem langhaarigen Blonden mit dem Zopf. Der kurzhaarige Blonde nickte. "Ich habe ihre Stimme gleich erkannt als sie uns rief." Alle blickten ihn mit erschrockenen Augen an. "Aber das ist unmöglich!" Der langhaarige Brünette blickte verkrampft zu Boden. In jenem Moment donnerte eine gewaltige Kraft aus dem entstandenen Tor zur Erde. Die vier Schatten stoben nun aus dem Nebel. "Vorsicht!" Die Menschen begannen lauthals zu kreischen, als ein gewaltiger Energiestoß sich aus der Wolke zu Boden wand. Im selben Moment sahen die vier eine altbekannte Person...
 

Vergangene Bilder erscheinen schemenhaft in der Dunkelheit und Stimmen aus alten Zeiten dringen erneut durch die Stille. Ein kleiner Schatten mit Flügeln schwebt zu Boden und tollt durch die Blumenwiesen des königlichen Palastes. Es ist die Erde, dessen Winde das lange Haar des kleinen Mädchens fliegen lassen. Und auf einmal, steht ein großer Schatten vor dem kleinen Mädchen. "Na so was. Wer bist Du denn?" Kinderlachen in der Schwärze. "Ich bin Andromeda. Und wer bist Du?" Eine männliche Stimme erwiderte amüsiert: "Ich bin Endymion. Ich bin der Prinz dieses Planeten." Das kleine Mädchen kicherte. "Woher kommst Du?" fragte der junge Mann interessiert. "Ich komme von ganz weit her. Viel weiter, als Du es Dir jemals vorstellen kannst. Aber zur Zeit wohne ich auf dem Mond." Ein erstaunte "Oh" kam über seine Lippen. "Du wohnst also auf dem Mond?" Der Schatten des kleinen Mädchens nickte. "Aber wie bist Du hier her gekommen? Der Mond ist doch unendlich weit fort?" Die Kinderstimme kicherte. "Ich bin hier her geflogen. Mit starken Schwingen, die mich schon unendlich weit getragen haben." Der Prinz der Erde lachte laut auf. "Na Du bist mir ja Eine. Fast hätte ich Dir Deine Geschichte geglaubt. Du hast wirklich viel Fantasie Andromeda." Das Mädchen lachte. "Möchtest Du mal meine Schwester sehen? Sie ist eine richtige Prinzessin. Ich kann sie Dir zeigen. Vielleicht glaubst Du mir ja dann?" Endymion schmunzelte. "Deine Schwester? Ist sie so alt wie Du?" Andromeda lächelte. "Nein, sie ist viel jünger als ich. So alt wie ich, wird niemand." Jetzt musste der Prinz wieder lachen. "Du bist wirklich niedlich." Freundlich streichelte er ihr über den Kopf. Die Kleine entgegnete ein wenig kleinlaut: "Von wegen niedlich! Ich bin niemals das, was ich zu sein scheine." Ihre Worte verhallte in einem langen Echo. Wieder pulsierte ein Herzschlag durch die Leere und zerfetzte die schemenhaften Bilder. Zurück blieb nur Dunkelheit und die Erinnerung verstummte...
 

"Wir werden es nicht schaffen. Siehst Du das dort oben? Es beginnt schon!" Artemis war stehen geblieben. Luna schaute mit einem erschrockenen Blick hinauf zu der düsteren Energiewolke, die sich gerade direkt über Tokio gebildet hatte. "Oh nein! Das erste Tor beginnt sich zu öffnen! Was machen wir jetzt? Aufhalten können wir es nicht mehr." Der weiße Kater rannte weiter. "Artemis, wo willst Du hin?" Luna hechtete ihm hinterher. "Wir müssen zum ersten Tor. Ich befürchte die Mädchen werden dort auch erscheinen." Sie entgegnete: "Aber bis wir da sind, kann schon alles vorbei sein!" Stur rannte Artemis weiter. "Wir müssen es wenigstens versuchen! Wenn wir aufgeben, dann haben wir gleich verloren. Ohne Kampf werden wir uns nicht geschlagen geben, niemals!" Luna wusste das er recht hatte. Der weiße Kater schoss wie ein Blitz voraus. "Noch ist sie nicht erwacht. Vielleicht können wir die Feinde zurückdrängen!" Gequält erwiderte Luna: "Wie soll das gehen? Die Kräfte der Sailorkriegerinnen wird einfach so an ihnen abprallen. Und wenn Bunny die ganze Macht des Silberkristalls einsetzt wird sie sterben, aber die Tore werden sich weiter öffnen. Und das Ende der Existenz steht unmittelbar bevor! Dann wäre sie umsonst gestorben. Nicht einmal Saturn könnte mit ihrer Sense einen Neubeginn hervorrufen." Artemis zischte: "Hör auf! Noch haben wir nicht verloren!" Luna blieb stehen...
 

Hotaru stieg mit wackeligen Beinen aus dem Auto. Setsuna beobachtete mit Argusaugen diese Szenerie. Als sie das Gleichgewicht verlor, wollte Haruka sie auffangen, aber Michiru hielt sie zurück. "Aber..." Sie schüttelte den Kopf. Hotaru fing sich selbst wieder auf und richtete sich an Bunny und Mamoru. "Aber Rei wird nicht alleine sein, wenn sie kommt. Sie wird alte Feinde und neue Verbündete mitbringen." Bunny blickte den jungen Mann an ihrer Seite fragend an, der daraufhin die Schultern zuckte. Minako grübelte. "Wie meinst Du das Hotaru?" Auf ihren Lippen zeichnete sich ein schwaches Lächeln ab. "Ihr werdet es gleich erfahren. Dann sind wir endlich vollständig." Im selben Moment begann es am Horizont zu blitzen. Alle wurden von dem gewaltigen Knall, der in Tokios Straßen hinunter ging, aufgerüttelt. "Was zum Teufel war das?" Harukas Stimme überschlug sich fast. "Es ist zu spät, das erste Tor öffnet sich!" flüsterte Hotaru ängstlich, mit dem Blick auf die schwarze Wolke über der Stadt. "Das erste Tor? Was meinst Du damit Hotaru?" Michiru streichelte dem Mädchen über das Haar. "Wenn das vierte Tor sich öffnet, dann werden sie kommen und Orion wecken. Niemand kann sie dann noch aufhalten. Nicht einmal ich. Das Ende der Existenz ist nahe!" Das kleine Mädchen begann zu zittern und sank schließlich zu Boden. "Beruhige Dich doch Hotaru." Bunny ging in die Knie und umarmte Hotaru schützend. "Wir sind alle bei Dir. Zusammen werden wir es schaffen." Sie sagte dies nur um Hotaru zu beruhigen, denn in ihrem Inneren war genauso viel Angst, wie im Herzen des kleinen Mädchens. Mamoru ging ebenfalls in die Knie und blickte Hotaru mit einem warmen Lächeln an. "Mach Dir keine Sorgen. Wir sind alle hier um die Erde zu beschützen. Wir werden nicht zulassen, das irgendwer unseren Frieden stört." Im selben Moment öffnete sich ein Dimensionstor direkt hinter ihnen. Sofort stellten sich die Mädchen schützend vor Mamoru und Bunny. Doch als sie sahen wer ihnen da entgegenschwankte, rannten sie Galaxia sofort zur Hilfe. Ihre Knie waren schwer verletzt, sie blutete aus starken Wunden...
 

"Los runter, sofort!" Rei wusste nicht wie ihr geschah. Der blonde junge Mann warf sie mit voller Wucht zu Boden. "Lass mich los Jedyte! Verdammt noch mal!" brüllte sie. Doch im gleichen Moment krachte direkt über ihnen ein Energiestrahl vorbei. Er hatte eine unglaubliche Kraft und Stärke, die Rei noch niemals erlebt hatte. Verwirrt schaute sie Jedyte an, der immer noch versuchte, sie mit seinem Umhang gegen die fremde Macht zu beschützen. "Was... Was war das?" stammelte sie dem jungen Mann entgegen. "Halt Dich fest, oder Du wirst sterben" entgegnete ihr Jedyte. Rei krallte sich fest, sie hatte auch keine andere Wahl. Mit einem gewaltigen Sprung landeten die beiden auf dem Dach eines nahe gelegenen Hauses. Er drückte sie fest an seine Brust und hüllte sie in den Mantel, den er anhatte. Rei spürte seinen Atem und seinen rasenden Herzschlag, der ihr sagte, das er genauso viel Angst hatte, wie sie selbst. "Jedyte! Hier herüber!" Die Stimme kam Rei ebenfalls bekannt vor, doch sie sah in diesem Moment nicht wer da rief. Jedytes Griff verstärkte sich wieder und Rei merkte wie sie wieder hinauf, noch höher als zuvor flogen. Und als sie zu Boden kamen, standen drei altbekannte Männer vor ihr. "Neflite, Zoisite und Kunzite!" entfuhr es ihr. Die drei machten jedoch keine Anstalten sie irgendwie anzugreifen, was sie sehr verwunderte. "Los, wir müssen sofort weg hier. Das erste Tor kann nicht mehr aufgehalten werden." Jedyte war sich seiner Sache sicher. "Verdammt, wir sind zu spät!" fluchte Neflite. "Moment mal! Was heißt das? Was geht hier vor?" Rei wand sich aus dem Griff des kurzhaarigen Blonden. "Für Erklärungen ist jetzt keine Zeit" zischte Zoisite. "Wir müssen sofort die anderen finden. Wo sind sie?" Kunzite kam bedrohlich nahe. Das Mädchen wich ängstlich zurück. "Wir werden Dir nichts tun Sailor Mars." Neflites Stimme klang ehrlich. "Wir sind hier um unseren Herrn vor dem was kommen wird zu beschützen." Jetzt war Rei überrascht...
 

"Prinzessin!" Die drei Kriegerinnen wandten sich Kakyuu zu, die sich im Bett aufgerichtet hatte. "Ist alles in Ordnung mit Euch Prinzessin?" Healer klang sehr besorgt. Die junge Frau machte ein sehr ernstes Gesicht. "Ihr müsst sofort wieder zurück zum Sonnensystem. Die Mondprinzessin wird Eure Unterstützung brauchen." Maker wollte etwas sagen, doch Kakyuu schüttelte den Kopf. "Tut was ich Euch sage! Wenn ihr es nicht tut, dann werden wir vielleicht nicht mehr lange miteinander weilen. Ich spüre eine große Zerstörungskraft, die sich aus den Tiefen der Dunkelheit erhebt." Healer schrie auf. "Doch nicht etwa wieder Galaxia?" Fighter blickte der Prinzessin in die Augen und sagte dann wie abwesend: "Nein, es ist nicht Galaxia." Kakyuu nickte nur zustimmend. "Aber wenn es nicht Galaxia ist, wer ist es dann?" Makers Stimme zitterte. "Orion" war das einzige Wort, das über die Lippen der Prinzessin kam. Augenblicklich herrschte Stille auf ganz Kinmoku. Healer, Maker und Fighter hielten den Atem an. Als sie sich wieder gefasst hatten fuhr die Prinzessin fort. "Es war in jenem Momente, als Kinmoku zurückgekehrt war. Ein Herzschlag durchdrang die ganze Atmosphäre. Seine Kraft hat mir fast die Luft abgeschnitten. Und dann hörte ich ihre Stimme die mir sagte: "Das erste Tor hat sich geöffnet." Mir wurde schwarz vor Augen und dann weiß ich nichts mehr." Sie atmete tief durch. "Ihr müsst sie finden! Und wenn ihr sie gefunden habt, müsst ihr sie vernichten! Das ist die einzige Chance um das Schicksal abzuwenden." Wieder herrschte Stille auf Kinmoku...
 

Die Blicke der Mädchen waren wie gefesselt von Galaxias Verletzungen. "Mein Gott Galaxia! Was ist denn passiert?" Bunny war mehr als besorgt. Haruka hielt die verletzte junge Frau in ihren Armen. Galaxia stammelte nur: "Ihr müsst sofort etwas unternehmen. Orion, sie kommt. Ich habe sie gespürt. Ah..." Damit verstummte Galaxias Stimme und sie sank bewusstlos in sich zusammen. Haruka lief mit der Verletzten sofort zum Auto. Plötzlich machte sich eine Stimme hinter ihnen aufmerksam. Es war Ikuko Tsukino, Bunnys Mutter. "Was war das denn für ein ohrenbetäubender Knall? Ach Bunny, da bist Du ja end..." Doch weiter kam sie nicht. Fassungslos blickte sie auf die jungen Menschen, die da vor ihr standen und sie merkwürdig anschauten. "Oh, Du hast Gäste mitgebracht? Aber für so viele Leute habe ich heute gar kein Essen eingeplant." Ikuko blickte nachdenklich in die Runde. Bunny versuchte ihrer Mutter die Situation zu erklären. "Ja weißt Du Mami, wir waren alle gemeinsam unterwegs. Sie haben mich nur nach Hause gebracht." Bevor sie weiter sprechen konnte, kam ihr kleiner Bruder Shingo aufgeregt angerannt. "Mama, Mama! Komm sofort rein! In den Nachrichten berichten sie gerade von einer seltsamen Wolke direkt über Tokio!" Ikuko rannte wieder zurück ins Haus. Alle sahen aus der Ferne, wie sich die ganze Familie Tsukino einen Bericht im Fernsehen anschaute. Selbst Vater Tsukino, der sonst immer nur seine Zeitung vor Augen hatte, schaute gespannt dem Bericht zu. Der Ton drang leicht hinüber zu der Gruppe: "Bisher weiß noch keiner worum es sich bei dieser Wolke handelt. Meteorologen und Wissenschaftler sind ratlos. Aber es wurde bereits festgestellt, das mächtige Blitze in der Stadtmitte herunter gehen. Ein solches Gewitter haben wir hier in Tokio noch nie erlebt. Deshalb bitten wir sie in den Häusern zu bleiben, bis sich das Gewitter beruhigt hat." Der Rest des Berichtes wurde übertönt von dem Geheule einer Feuerwehr, die rasch in Richtung Zentrum fuhr. Haruka packte Bunny am Arm. "Los, wir gehen." Bunny stolperte ihr hinterher. "Aber, das geht nicht, ich muss doch zu meiner Familie." Ihre Stimme klang gequält. "Wir sind jetzt Deine Familie" entgegnete ihr Haruka hart. Ihr Blick sprach Bände und in Bunnys Augen waren Tränen zu sehen. "Los, sofort einsteigen!" Sie meinte es ernst. "Ihr auch Prinz." Michiru hatte ebenfalls einen sehr scharfen Ton auf den Lippen...
 

Nebelumhüllte Bilder im Dunkel, die sich durch die Ewigkeit brennen. "Andromeda? Warte doch!" Die Stimme eines jungen Mädchens rief durch die Dunkelheit. "Da sieh nur!" Sie hatte die Kleine eingeholt, die nun fröhlich auf die Erde zeigte. "Kannst Du ihn sehen Schwester?" Die blonde Prinzessin versuchte etwas mit ihren blauen Augen zu erkennen. "Wo denn?" fragte sie lachend. "Dort wo dieses helle Glitzern ist." Sie zeigte auf einen bestimmten Punkt der Erde. "Oh, wie schön!" erwiderte das junge Mädchen. "Das ist ein Gruß von Prinz Endymion. Ich habe ihm versprochen, dass ich ihm meine Schwester zeige." Damit reichte sie ihrer Schwester eine Art Kristall. "Blick hinein und Du wirst ihn richtig sehen. Er ist der Prinz der Erde." Andromeda lächelte fröhlich. Die Prinzessin blickte in den Kristall, genauso wie es der Prinz der Erde tat. "Ist er nicht hübsch?" Andromeda neckte ihre Schwester. "Er ist wunderschön" seufzte das junge blonde Mädchen mit roten Wangen. "Ich wünschte ich könnte ihn besuchen." Das kleine Mädchen erwiderte. "Ich kann Dir helfen ihn zu treffen. Nichts leichter als das." Ein weiterer Herzschlag ertönte in tiefster Dunkelheit...
 

"Also, wo sind die anderen? Wir haben keine Zeit zu verlieren!" Kunzites Ton war immer noch sehr hart. Rei wollte schon fast wieder in ihre alten Manien verfallen und eine schnippische Antwort geben. Doch dann sah sie den vier Shitenou in die Augen und ihr wurde klar, das die Situation sehr ernst war. "Sie sind bei Bunny" hauchte sie fast lautlos. "Dann lasst uns gehen. Los!" Neflite ging voraus. Die Mäntel und die Haare der Shitenou begannen im aufstrebenden Wind zu wehen. Rei dachte sie würde alleine zurück bleiben, doch da hatte sie sich getäuscht. Jedyte packte sie erneut und ehe sie etwas sagen konnte, flog sie mit den vier Shitenou in einem aufsteigenden Nebel Richtung Bunnys Haus. Irgendwie kam ihr diese Umarmung bekannt vor, als ob er sie schon einmal so durch die Winde getragen hätte. Doch Rei verwarf den Gedanken sehr schnell, denn das konnte nicht sein. Oder doch? Irgendwo in ihrem Herzen wusste sie, dass sie mit dem jungen blonden Mann einmal mehr als nur der Krieg verbunden hatte. Ihre Gedanken wurden jedoch gestört, als sie Neflites Stimme sagen hörte: "Da sind sie! Los alle Mann runter!" Sie spürte wie es rasch abwärts ging, aber fast sanft setzten die vier Männer auf dem Boden auf. Rei blickte in die Augen der überraschten Mädchen. Eine sehr seltsame Situation fand sie vor. Haruka hatte Bunny am Arm gepackt und schien sie gerade ins Auto zerren zu wollen. Und auch Michiru schien nicht gerade freundlich Mamoru gegenüber zu stehen. "Was ist denn hier los?" verwundert richtete sie sich an Setsuna. Makoto, Minako und Ami machten einen kampfbereiten Eindruck, als sie die vier Shitenou sahen. Mamoru machte ein überraschtes Gesicht. Bunny war ebenfalls sehr überrascht. Jedytes Griff wurde lockerer. Der junge Mann lächelte Rei zu und ging mit den anderen vier hinüber zu Mamoru. Sie gingen vor ihm in die Knie und Zoisite erhob das Wort. "Die vier Shitenou erbieten Dir ihren Gruß Herr. Wir sind gekommen um wieder unter Deinem Schwert zu dienen und Dich zu beschützen." Jetzt blickten Ami, Makoto, Minako und Bunny sehr überrascht zu Rei herüber, auf deren Lippen ein Lächeln zu sehen war...
 

Ende drittes Kapitel. Ich hoffe es hat Euch wieder gefallen. Über Kommis würde ich mich sehr freuen :)
 

(c)by Arcana Moon

Eine uralte Legende

"Hmm, das kann eigentlich nicht sein. Irgendetwas stimmt hier nicht." Luna murmelte nachdenklich vor sich hin. Dann blickte sie hinauf zum Mond und kniff ihre Augen zusammen. Sie versuchte sich zu erinnern. "Das kann nicht alles gewesen sein. Ich spüre, da fehlt etwas." Sie war sich absolut sicher. "Aber warum sollte die Königin uns anlügen? Warum sollte sie uns nicht die ganze Wahrheit sagen?" Sie setzte sich nachdenklich hin und versuchte in ihrer Erinnerung etwas zu finden. Doch es blieb die Leere, kein Bild mochte vor ihren Augen auftauchen. "Was ist denn los Luna? Wir müssen zum ersten Tor!" Artemis hatte ihre Abwesenheit bemerkt und war zurückgekehrt. Luna blickte den weißen Kater ernst an. "Spürst Du nicht auch das hier etwas nicht stimmt?" Sie blickte ihn mit großen Augen an. "Wie meinst Du das?" Er war sich nicht sicher was sie meinte. "Na denk doch mal nach! Erinnere Dich! Wenn man an einen bestimmten Punkt in der Vergangenheit ankommt, dann ist da nur gähnende Leere im Kopf. Die Königin hat uns nicht die ganze Wahrheit gesagt. Wir müssen noch mal mit ihr sprechen!" Der weiße Kater schaute seine Gefährtin zweifelnd an...
 

"Spürst Du das auch Schwester?" Zwei dunkle Augenpaare richteten sich gen Himmel, wo die riesige Wolke noch immer ihre Energieblitze hernieder fahren ließ. "Ja, es ist wie eine gigantische Woge, die in stürmischer Brandung die Klippen umspült." Das junge Mädchen fuhr sich nachdenklich durch die Strähnen ihres rabenschwarzes Haares, das an den Seiten ihres Gesichtes herunterhing. Sie sprang schließlich von der Mauer auf der sie gesessen hatte und blickte ihre Schwester an, die noch immer zum Himmel schaute. "Die Erinnerung einer vergangenen Epoche klopft an die Tür, die in diese Zeit führt. Und von Mal zu Mal hämmert sie stärker, bis die Tür irgendwann unter dieser Kraft zerbersten wird. Und was dann geschieht... Ich will es mir gar nicht ausmalen." Die Augen des Mädchens, das noch immer auf der Mauer saß, zogen sich zusammen. Dann schaute sie hinunter zu ihrer Schwester. "Ich glaube es wird Zeit zu gehen." Nachdenklich hielt sie eine Rabenfeder in der Hand und streichelte sanft mit einem Finger darüber. "Meinst Du, dass sie unsere Hilfe brauchen?" Sie blickten sich einander tief in die Augen. "Ja, ich fürchte sie werden es nicht alleine schaffen. Auch wenn sich die Mächte der alten und der neuen Zeit langsam wieder formieren. Diese Kraft die ich spüre, sie trägt den Tod mit sich." Das Mädchen mit den am Hinterkopf zusammengebundenen Haaren sprang nun ebenfalls von der Mauer. "Wir werden nicht kampflos untergehen. Nicht noch einmal." Das Mädchen mit den schwarzen Haarknöllchen an den Seiten wirkte sehr überzeugt. Ihre Schwester nickte ihr zu. "Es wird Zeit. Lass uns fliegen." Sie lächelten und schwangen sich in die Luft. Alles was von ihnen zurückblieb, war die Rabenfeder, welche langsam zu Boden glitt...
 

"Aber, Prinzessin. Wir sollen sie töten? Ist das wirklich nötig?" Die Kriegerinnen waren geschockt über das was die sonst so sanfte Kakyuu gerade gesagt hatte. "Es ist die einzige Möglichkeit. Ich will es Euch erklären. Es geht um eine Legende, die schon fast aus den Erinnerungen der alten Dynastie entschwunden ist. Auch ich kenne sie nur noch Bruchstückhaft, doch ihre Schrecklichkeit, hat sie deswegen noch lange nicht verloren. Es geschah in der alten Zeit. Da kam ein Mädchen namens Orion aus ihrem Himmel hernieder, um die Lebensweisen der ihr fremden Welt zu erforschen. Doch als sie nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren wollte, wurde sie von verräterischen Wesen ihres Stammbaumes angegriffen und fast all ihrer Kraft beraubt. So verlieb sie in unserem Universum und machte sich auf die Suche nach einem anderen Weg in ihre Welt. Schließlich hörte Orion vom mächtigen Orakel des Sonnensystems und machte sich auf den Weg dort hin. Als sie das Orakel befragt hatte, konnte es ihr nur eine Möglichkeit nennen. Doch diese Möglichkeit, war mehr als erschütternd. Denn der einzige Weg zurück in ihre Welt, war die Vernichtung jeglicher Existenz in unserem gesamten Universum." Die drei Kriegerinnen hielten den Atem an und mussten schlucken. Die Prinzessin schloss ihre Augen und senkte ihren Blick. "Orion war so verbittert in ihrem Innersten, dass ihr die Existenz jedes Lebens völlig egal geworden war. Sie wollte nur noch nach Hause, auch wenn sie dafür Blut vergießen musste. Sie nahm all ihre verbliebene Kraft zusammen und öffnete vier Tore, die direkt gegenüber dem Sternbild Orion ein Portal bildeten. Als sie sich öffneten, kamen fremde Wesen in diese Welt, deren Aufgabe es war, sämtliche Existenz dieser Welt auszulöschen." Prinzessin Kakyuu atmete tief ein...
 

Ein tiefer Seufzer drang durch das Dunkel, in denen wieder Bilder aus alten Tagen hervortraten. Kleine Kinderfüße laufen über eine weite Wiese. "Endymion! Endymion!" Der junge Mann öffnete freudig seine Arme als er sah wer da rief. Dann fing er das ihm entgegenlaufende Mädchen mit den langen feuerroten Haaren auf und hob sie hoch. "Na, wie hat Dir meine Schwester gefallen?" lachte sie ihm entgegen. Er nahm den Kristall und gab ihn dem kleinen Mädchen zurück. "Du hast mich angeflunkert Andromeda! Sie ist doch viel älter als Du." Sie lachte laut auf. "Ach Endymion. Als ob Du es nicht längst gewusst hättest, dass ich Dir kein kleines Kind zeigen würde." Nun blickte er sie doch ein wenig prüfender an. So viel Scharfsinnigkeit hatte er von einem kleinen Mädchen nicht erwartet. Er räusperte sich. "Also wenn das tatsächlich Deine Schwester ist, dann würde ich sie gerne einmal kennen lernen" antwortete der Prinz verträumt. "Wirklich?" Andromeda lächelte glücklich. Endymion nickte, ebenfalls lächelnd. "Genau das Selbe hat sie nämlich auch gesagt als sie Dich sah." Überrascht schaute der junge Mann das kleine Mädchen an, das nun noch breiter lächelte. "Nichts würde mir mehr gefallen, als wenn Du meine Schwester heiraten würdest." Nun war Endymion doch sehr überrumpelt und er blickte sie fassungslos an. "Hihi. Du müsstest jetzt sehen was für ein Gesicht Du machst." Der Prinz stimmte in das fröhliche Lachen des Mädchens ein. Sanft setzte er sie wieder zu Boden. Sie blickte zu ihm auf. "Heute Nacht wirst Du sie sehen." In seinen Augen funkelte Freude. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und lief wieder weg. "Wo willst Du hin?" rief der junge Mann. Sie drehte sich um und winkte ihm nochmals zu. "Nach Hause! Wir werden uns wiedersehen!" Ihre liebevolle Art stimmte Endymion fröhlich. Das lächelnde Gesicht des Prinzen verschwamm und wurde zu Dunkelheit. Erneut durchbrach das Echo eines lauten Herzschlages die Stille...
 

Kakyuu fuhr fort. "Sämtliche Mächte des Sonnensystems traten zusammen und erhoben sich gegen Orion und ihre starken Krieger. Doch der Kampf war sinnlos, sie konnten keinen der fremden Krieger vernichten. Und als Orion dann plötzlich auch noch die Mächte der Sailorkrieger für sich nutzte, da schien es fast, als wäre das Ende der Existenz gekommen. So viele mussten sinnlos ihr Leben lassen und wurden für alle Ewigkeit ausgelöscht, sie hatten alle keine Chance gegen die Fremden. Die Verzweiflung und der Schmerz über den Verlust in den eigenen Reihen, hatte sich fast in einen kompletten Kollaps der Krieger hochgeschaukelt. In einem letzten Versuch ersannen die Mächte des Sonnensystems eine List, mit der sie die verblendete Orion in einen todesähnlichen Schlaf versetzten. So wurde das Schicksal doch noch abgewendet. Aber sie scheint es irgendwie geschafft zu haben, sich aus diesem Todesschlaf zu befreien. Das erste Tor ist bereits geöffnet, die anderen drei werden schon sehr bald folgen. Und ich befürchte das sie diesmal nicht nur nach Hause will. Sondern das in ihrem Innersten auch große Rachegefühle vorherrschen. Sie wird das Sonnensystem und dieses Universum mehr als nur komplett auslöschen, ich befürchte einen sehr grausamen und blutigen Krieg. Millionenfach schlimmer als Chaos es jemals sein könnte. Versteht ihr nun warum ich Euch sagte, dass ihr Orion töten sollt?" Die drei Kriegerinnen nickten entschlossen. Auch wenn sich ihre Herzen bei dem Gedanken an den bevorstehenden Kampf schmerzhaft zusammenzogen...
 

Schweigende Stille herrschte unter den jungen Menschen, die im Garten von Familie Tsukino stand. Der Fernseher im Haus brüllte noch immer die neuesten Meldungen zu der merkwürdigen Wolke über dem Stadtzentrum herüber. Ikuko, Shingo und Vater Tsukino stritten sich allerdings schon wieder über unwichtige Sachen und hatten Bunny ganz vergessen. Mamoru stand wie angewurzelt den vier Shitenou gegenüber, die noch immer vor ihm knieten. Bunny riss sich von Haruka los, klammerte sich an Mamorus Arm und blickte verunsichert zu Rei hinüber. "Herr, es wird Zeit. Bald werden sich weitere Tore öffnen und dann müssen wir bereit sein zu kämpfen." Neflite blickte dem jungen Mann vor ihm tief in die Augen. "Dann wird es Zeit das wir uns verbünden." Mamorus Stimme klang ernst und kampfbereit. Die vier Krieger sprachen wie aus einem Munde: "Wir erwarten Deine Befehle Herr!" Bunny erschrak über die Entscheidung ihres Liebsten und auch die anderen Kriegerinnen, waren alles andere als erfreut. Makoto protestierte: "Aber wie können wir denen vertrauen Mamoru? Sie haben einst unter dem Königreich des Dunklen gegen uns gekämpft. Das kannst Du doch nicht so einfach vergessen haben? Ich verstehe Dich nicht!" Neflite erhob sich und stellte sich der Kriegerin des Jupiter direkt gegenüber. "Hör auf! Es ist jetzt ist keine Zeit um über vergangene Dinge zu streiten. Es steht diesmal viel mehr als nur diese Welt auf dem Spiel." Er griff nach ihrem Handgelenk. In diesem Moment spürte Makoto in ihrem Inneren, das sie diesen Griff schon einmal gespürt hatte. Und auch die kampfbereiten Blicke die sie untereinander austauschten kamen ihr so bekannt vor. "Bitte Sailor Jupiter. Versuch uns wenigstens ein bisschen zu vertrauen! Wir kämpfen schließlich für die selbe Sache! Wir sind hier um unseren Herrn und Prinzen zu beschützen, genauso wie ihr Eure Prinzessin beschützt." Sein Blick fiel dabei auf die verschüchterte Bunny. Die sonst so schlagfertige Makoto brachte keinen Ton mehr heraus. Neflites ehrlicher Blick hatte sich tief in ihr Herz gebrannt...
 

Luna richtete sich auf zum Mond, ihr Halbmond begann zu leuchten. "Königin Serenity, erscheine! Wir brauchen Deine Hilfe!" Doch vom Mond kam keine Antwort. Die schwarze Katze war verzweifelt. "Königin Serenity, bitte! Warum sprichst Du nicht mehr mit uns?" Der Mond begann kurz zu leuchten, doch die Königin kam nicht. Artemis verstand nun gar nichts mehr. "Glaubst Du mir jetzt?" Enttäuscht blickte Luna den weißen Kater an. "Sie redet nicht mal mehr mit uns, weil sie es nicht will. Sie verbirgt etwas, ich weiß es." Langsam begann Artemis seiner Gefährtin zu glauben. Entschlossen blickte sie ihn an. "Es wird Zeit, das wir diese Sache selbst in die Hand nehmen!" Artemis nickte. Luna schloss ihre Augen und der Halbmond auf ihrer Stirn begann hell aufzuleuchten. Als das Licht schließlich erlosch, stand sie in menschlicher Gestalt vor dem weißen Kater. Ihr langes schwarz-blaues Haar und ihr gelbes Kleid mit den schwarzen Rüschen wehten im Wind, während der leuchtende Halbmond auf ihrer Stirn erlosch. "Was ist? Worauf wartest Du?" Erwartungsvoll blickte sie den staunenden Kater an. "Ja, ja. Ich beeile mich ja schon." Auch er schloss seine Augen und der Halbmond auf seiner Stirn begann grell zu leuchten. Als das Licht erlosch, stand ein junger Mann mit langem weißen Haar und in weißer Uniform vor ihr, dessen Mantel ihn königlich umhüllte. "Lass uns gehen!" Artemis nickte. "Wartet!" Eine altbekannte Stimme ertönte. Es war Königin Serenity...
 

"Meine Königin. Die Prinzessin... Es sind wieder Lebenszeichen von ihr durch den Raum gestoßen." Ein junger Mann mit grellen grünen Augen und langem silberblonden Haar verneigte sich. Er war in einer Art Rüstung aus weißem Leder gehüllt und auf seiner Stirn prangte ein silberner Halbmond mit einem Punkt darüber. "Was?" die fast kreischende Stimme der jungen Frau im Dunkel, drang durch den düsteren Raum. "Das ist unmöglich! Das kann nicht sein! Sie ist tot!" Die Königin erhob sich und trat in das Licht, das von dem jungen Mann ausging. Ihre Augen waren die einer Katze und genauso grün wie jene des Kriegers der vor ihr kniete. Ein gefährliches Funkeln voller Hass lag in ihnen. Ihr langes feuerrotes Haar ging bis fast auf den Boden. Auf ihrer Stirn prangte ebenfalls ein silberner Mond mit einem Punkt darüber. Ihr Haupt schmückte eine silberne Krone, die mit Kristallen unbeschreiblicher Schönheit verziert war. "Sie ist es. Diese Kraft und diese Energie. Das kann nur die Prinzessin sein." Die Hände der Königin ballten sich zu Fäusten und ihre Fingernägel bohrten sich in das eigene Fleisch. "Wie kann das sein? All die Jahrhunderte ist ihre Aura erloschen gewesen!" Der junge Mann richtete sich langsam auf und blickte der jungen Frau mit den blutroten Lippen entschlossen ins Gesicht. "Das erste Tor hat sich bereits geöffnet." Die Königin trat überrascht einen Schritt zurück. "Nein! Unmöglich! Das würde heißen, sie versucht wieder zurück zu kommen. Das muss verhindert werden! Versetz die Streitmächte der 18 Monde in Alarmbereitschaft. Niemand wird es wagen mir die Macht wieder zu nehmen, die mir rechtmäßig zusteht." Sie kreischte noch mehr als zuvor. "Vernichtet sie!" In den Augen des jungen Mannes war für einen kurzen Moment Rebellion aufgeleuchtet. Doch dann waren sie wieder so ergeben wie zuvor. "Ich verlasse mich auf Dich Angelo." Sie wusste, er würde gehorchen...
 

Wispernde Stimmen in der Dunkelheit. "Ist das nicht diese merkwürdige Kleine, von der man sagt, dass sie uns allen großes Unglück bringen wird?" Die dunkelhaarige Frau versuchte zu flüstern, doch der kleine Schatten hörte sie. Und es tat dem kleinen Mädchen weh, Tränen traten in ihre grün-braunen Augen. "Ja, man sagt sie wäre von einem Dämon besessen." Die blonde Frau blickte sie ängstlich an. "Hört endlich auf so einen Unsinn zu reden! Schämt ihr Euch nicht die Tochter der Königin zu beleidigen? Macht das ihr wegkommt!" Die blonde Sailorkriegerin mit den klaren blauen Augen und dem orangefarbigen Dress machte ein ernstes Gesicht. Die beiden Frauen traten erschrocken zurück. "Es tut uns leid, wir wollten wirklich keine Schwierigkeiten machen." Stumm liefen sie an der erbosten Kriegerin vorbei, die sie mit Argusaugen verfolgte. Als sie aus dem Blickfeld waren, ging sie hinüber zu dem kleinen Mädchen. Traurig schaute sie in die Tränenerfüllten Augen. "Ach Andromeda, nicht weinen. Diese Frauen sind dumm, sie wissen nicht was sie sagen." Schluchzend hängte sich das kleine Mädchen um den Hals der Sailorkriegerin. "Warum mögen sie mich nicht? Ich habe ihnen doch gar nichts getan?" Die Tränen wollten nicht versiegen. "Warts einfach ab meine Kleine. Wenn Du erst mal so groß wie Deine Schwester bist, dann werde ich Dir zeigen wie man kämpft." In den Augen des kleinen Mädchens war ein freudiges Funkeln zu sehen. "Siehst Du, nun sieht die Welt doch schon viel schöner aus." Das kleine Mädchen lachte und es war wieder Dunkel. Ein Herzschlag dröhnte wieder durch die Stille und ein tiefer Atemzug zerbrach sie für immer...
 

Ende des vierten Kapitels. Ich hoffe einige Fragen sind nun geklärt. *g*

Fünftes Kapitel bereits in Bearbeitung... :)
 

(c)by Arcana Moon
 


 

PS: Was ich an der Stelle noch mal feststellen möchte: "Zoisite ist und bleibt ein Mann. Er war im Manga ein Mann und war es auch im Anime. Allerdings wurde ihm in der deutschen Version eine Frauenstimme verpasst, damit die schwule Beziehung zwischen ihm und Kunzite (die es im Manga NICHT gab) zu übertünchen. Ich orientiere mich mehr am Manga und an der Liveaction, nur ganz wenig an dem Anime, da mir dort zu viele Sachen eingebaut wurden, die es so eigentlich im Manga nicht gegeben hat (z.B. die Liebe zwischen Neflite und Naru, oder die Liebe zwischen Kunzite und Zoisite). Von daher bitte ich um Verständnis, wenn der ein oder andere die Art der Charaktere vom Anime her lieber mag, dass meine Charaktere etwas anders sind als manch einer sich weitergesponnen hat... Im Grunde weiß eh nur Naoko Takeuchi wie ihre Charaktere wirklich sind...

Bittere Vergangenheit

"Das zweite Tor! Es öffnet sich. Sie kommt näher. Es zerreißt mir mein Herz." Hotarus Stimme bebte und in ihren Augen funkelten Tränen. Alle blickten zum Himmel, wo sich nicht unweit vom ersten Tor eine weitere große Wolke bildete. Der Fernseher im Hause Tsukino wurde lauter, eine weibliche Stimme drang herüber. "Es ist unglaublich. Es scheint als würde sich eine zweite Gewitterwolke über Tokio bilden. Herr Kinatszu, wie erklären sie sich dieses Phänomen? Es ist uns bisher nicht möglich gewesen herauszufinden worum es sich handelt. Aber eines ist sicher, unsere Sensoren haben festgestellt, das es sich um eine unglaubliche Energie handelt, die sich dort sammelt. Es könnte also sehr gefährlich werden. Bleiben sie deshalb Zuhause und schließen sie alle Fenster!" Bunny blickte Mamoru besorgt an. "Was sollen wir nun tun?" Jedyte mischte sich ein. "Erst einmal sollten wir hier verschwinden." Haruka erwiderte mit einem triumphierenden Lächeln: "Genau mein Reden! Also los!" Sie nickte Neptun zu. Blitzschnell packten sie Bunny und Mamoru und verfrachteten sie beide in das Auto, neben der bewusstlosen Galaxia. Und ehe die beiden protestieren konnten, wurde Hotaru Bunny auf den Schoß gesetzt...
 

"Ich weiß nicht, wie viel an dieser alten Legende wirklich dran ist. Aber eines weiß ich mit absoluter Sicherheit. Orion gab es wirklich und sie wird wieder zurückkehren." Der Blick von Prinzessin Kakyuu war stechend. Die Lippen hatte sie fest aufeinander gepresst. "Ich bitte Euch! Geht zurück ins Sonnensystem und vereinigte Eure Kräfte mit den dortigen Kriegern. Ich weiß nicht wie groß Orions Macht wirklich ist. Aber die Legende ließ vermuten, dass selbst die gesammelten Mächte des Sonnensystems nicht ausgereicht haben. Viele Krieger sind auch für immer ausgelöscht worden. Sie kommen niemals wieder zurück und keiner kann die fehlenden Kräfte ersetzen. Besonders hart hatte es die Sonne, den Mond und die Erde getroffen." Fighter mischte sich ein: "Den Mond und die Erde? Aber wir haben doch die Prinzessin des Mondes und den Prinzen der Erde getroffen?" Die Prinzessin seufzte. "Aber Fighter, glaubst Du denn wirklich, dass es für jeden Planeten nur einen Kämpfer gibt?" Die Kriegerin verstand nicht. "Wie meint ihr das Prinzessin?" Kakyuu faltete die Hände. "Nur Galaxia kann Euch diese Frage beantworten, denn sie ist die älteste Macht in unserem Universum. Ich selbst kann Euch nur eines sagen. Auch auf der feurigen Sonne gab es einmal sehr wiederstandsfähige Kämpfer, die jedoch im Krieg gegen Orion gefallen sind. So ist das ganze Volk der Sonne schließlich jämmerlich zugrunde gegangen." Healer, Maker und Fighter sahen sich erschrocken an. "Ihr müsst jetzt gehen. Bitte. Beeilt Euch! Es darf nicht sein das all die Opfer der Vergangenheit umsonst waren und das Orion dieses Universum zerstört." Die drei Kriegerinnen reichten der Prinzessin ihre Hände und ein letztes Mal erleuchtete für sie der Glanz von Kinmoku. "Ich vertraue Euch! Ihr werdet es schaffen!" Kakyuu lächelte. Dann verließen die Kriegerinnen ihre Prinzessin, um zum Sonnensystem zurückzukehren. Sie war wieder allein und fiel erschöpft in die Kissen zurück. Erneut begann ihr Herz zu schmerzen, als ob es zusammengedrückt wurde. In ihren Gedanken wisperte eine Stimme: "Das zweite Tor hat sich geöffnet." Und wieder ward unendliche Stille auf Kinmoku...
 

"Königin! Seid ihr also doch noch gekommen! Warum, warum sagt ihr uns nicht die ganze Wahrheit?" Der Geist von Königin Serenity hatte seine Hände zu Fäusten geballt. "Ich möchte nicht, dass ihr in Eurer Kampfbereitschaft eingeschränkt seid. Würde ich Euch alles sagen, dann wärt ihr unfähig auch nur eine einzige Waffe zu erheben. So wie damals, als es die Krieger fast aller Planten unseres Sonnensystems vernichtet hat. Aber ihr müsst kämpfen, versteht ihr? Es geht um die Zukunft aller Existenz in diesem Universum. Und ohne die Erinnerung an das was war, ist es für Euch viel einfacher!" Tränen bildeten sich in den Augen der Königin und mit zusammengepresstem Mund wand sie ihr Gesicht ab. "Aber Königin!" Luna trat mit gefalteten Händen näher an den Geist heran. Doch Serenity entgegnete ihr, als hätte sie es nicht gehört: "Heute ist der Tag gekommen, wo ihr ein großes Geschenk von mir bekommen werdet. Eure wahre Macht wird mit diesem Augenblick zu neuem Leben erwachen." Artemis und Luna sahen sich verwirrt an. Die Königin versuchte zu lächeln. Dann erhob sie ihr Mondzepter und rief: "Macht des Silberkristalls, erwecke sie zu neuer Kraft!" Ein grelles weißes Licht zog über die weiten Felder und erfüllte Luna und Artemis mit einer warmen Energie. Als das Licht langsam wieder erlosch, waren Luna und Artemis verschwunden. Die Königin senkte ihr Zepter. Dann blickte sie lächelnd zu Boden. "Ich wünsche Euch viel Glück meine Beiden. Möge das Licht der Götter Euch beschützen." Sie schloss ihre Augen und verschwand wieder...
 

Ein beständiger Herzschlag pulsierte durch die Stille und ein stetiges Ein- und Ausatmen ließ die Anwesenheit einer Person anmuten. Geschlossene Lider unter denen sich zwei Augen wie im Traumstadium hin und her bewegten. Bilder aus einer alten Zeit erschienen, die sich langsam vom Nebel lichteten. "Papa, Papa!" Das kleine Mädchen rannte durch die Wiesen, auf den jungen Mann mit den langen silberblonden Haaren zu. Er lächelte sie liebevoll an und fing sein kleines Mädchen auf. "Na meine kleine Andromeda? Was hast Du denn heute wieder schönes erlebt?" Sie lächelte. "Ich hab meinen Papi wiedergesehen." Er lachte laut auf. "Du weißt ganz genau, das wir uns gegenseitig nichts verheimlichen können meine Kleine." Seine grellen grünen Augen musterten wissend das kleine Mädchen. "Willst Du es mir erzählen, oder soll ich es selbst herausfinden?" Andromeda grinste auffordernd. Der junge Mann schloss seine Augen und das Symbol auf seiner Stirn veränderte sich. Erst war es ein goldener Halbmond gewesen, jetzt war er silbern, ein wenig gedreht und hatte einen Punkt direkt über sich. Das Symbol begann grell zu leuchten. Im selben Moment wechselte das Symbol auf ihrer Stirn ebenfalls und erleuchtete. Kurze Zeit geschah nichts, es herrschte stilles Schweigen. Schließlich öffnete er seine Augen wieder und meinte: "Das ist aber sehr gefährlich gewesen meine Kleine." Sie lachte. "Aber Papi, um mich brauchst Du Dir keine Sorgen machen." Er schüttelte den Kopf. "Das meine ich auch nicht. Ich meine eher das mit Deiner Schwester und Endymion." Jetzt sah sie ihn fragend an. "Aber warum?" Der junge Mann antwortete: "Es steht ein großer Krieg zwischen Mond und Erde bevor." Das Mädchen machte ein trauriges Gesicht. "Aber warum?" Der junge Mann blickte sie ernst an. "Weil die meisten Menschen es nicht ertragen können, wenn jemand glücklicher ist als sie selbst." Düstere Wolken zogen in den Gedanken auf und die Bilder entschwanden mit dem beständigen Herzschlag...
 

Krachend öffnete sich hinter Angelo eine große silberne Tür und grelles Licht fiel in den Thronsaal. Ein großer Schatten war im Licht zu erkennen. "Warum habt ihr mich nicht informiert?" Eine tiefe männliche Stimme donnerte durch den Raum. Die Königin verzog entnervt ihr Gesicht und entgegnete fast beleidigt: "Es gab keinen Grund Dich zu informieren Angel." Der Schatten trat aus dem Dunkel und seine Schemen wurden sichtbarer. Er glich dem anderen jungen Mann bis auf das Haar. Nur waren seine Augen in ein grelles Blau getaucht, seine Haare waren Rabenschwarz, genauso wie seine Kleidung. Und das Symbol auf seiner Stirn war schwarz gefärbt, mit einer goldenen Umrandung. Sein Blick war mehr als wütend und als er den anderen jungen Mann entdeckte, wurde er noch erboster. Er richtete sich an die Königin. "Was wird das hier Medusa?" Die Katzenaugen der jungen Frau begannen bitterböse zu glühen. "Für Dich immer noch Königin Medusa, vergiss das nicht!" Angel verschränkte seine Arme. "Für mich gibt es nur eine Königin. Und das bist nicht Du!" Als sich ihre Krallen weiter in das Fleisch bohrten, fielen einige Tropfen Blut zu Boden. "Glaubst Du wirklich das es einfach für mich gewesen wäre den Platz von Kassandra, meiner über alles geliebten Schwester, einzunehmen? Und glaubst Du das ich das Verschwinden von Andromeda so einfach überwunden habe?" Angel fuhr ihr dazwischen. "Hör auf! Nimm nie wieder ihren Namen in den Mund! Oder Du wirst es bereuen! Ich weiß genau was hier vorgeht, Du kannst mich nicht täuschen." Medusa ging unmerklich einen Schritt zurück. "Wäre die Prinzessin zurückgekehrt, dann wäre sie Königin und nicht Du!" Seine Stimme donnerte wie ein Gewitter durch den Saal. "Es ist mehr als nur ein Zufall, dass sie damals so plötzlich verschollen ist. Und vom Verlust des Torwächters will ich gar nicht erst anfangen!" Medusas Augen funkelten voller Hass. "Pass auf was Du sagst Angel! Ich kann ganz schnell dafür sorgen das Du für alle Zeiten in die ewige Dunkelheit verbannt wirst." Die blauen Augen des jungen Mannes begannen grell zu glühen. "Was? Du willst mir drohen? Etwa so wie Du Cherubin gedroht hast, bevor er für Deine Ziele gefallen ist? Wage es nicht, Du hast keine Ahnung mit welchen Mächten Du Dich anlegst Medusa. Die Black Moon Angels werden sich das niemals gefallen lassen!" Er legte ein Siegerlächeln auf seine Lippen. "Ach und bevor ich es vergesse. Der Rat hat mich dazu beauftragt nach der Prinzessin zu suchen, jetzt wo wieder ihre Energie zu spüren ist. Und diesmal, wirst Du nichts dagegen unternehmen können!" Medusa war auf einmal sehr still geworden. "Wenn die Prinzessin wieder zurückgekehrt ist, dann wird sie die Königin der 18 Monde werden. Und Dein hasserfülltes Reich wird für immer untergehen!" Der Blick der jungen Frau wurde so wütend, das er fast die ganze Umgebung in Flammen hätte aufgehen lassen können. Immer mehr Blut tropfte aus ihren geballten Fäusten zu Boden. Angel sah hinüber zu den jungen Mann, der wortlos neben ihm stand. "Hmpf. Und scheinbar hast Du noch immer nicht gelernt das ein guter Krieger auch seinen eigenen Willen haben muss Medusa." Damit holte er aus und verpasste Angelo eine schallende Ohrfeige. Der hielt sich überrascht die Wange und schien wie ausgewechselt. "Hey, was soll das?" giftete er den Schwarzhaarigen an. "Bei Dir piept's wohl, Bruderherz!" Angel schaute nur grimmig. "Du solltest lieber aufpassen, wer Dir seinen Willen aufzwingt." Böse funkelte er Medusa an, die noch mehr zurückwich. "Lass uns gehen!" Damit packte er seinen Bruder und zerrte ihn aus dem Thronsaal hinaus...
 

"Wo soll es hingehen?" Haruka heftete fragend ihren Blick auf Jedyte. "Folgt einfach unserem Nebelschweif. Wir werden Euch in unser Reich führen." Minako mischte sich ein. "Und wie sollen wir Euch folgen?" Kunzite grinste das Mädchen an, das daraufhin mit einem unsicheren Gesichtsausdruck einen Schritt zurückwich. "Ähm, wie soll ich das jetzt verstehen?" Ehe es sich die Mädchen versahen, wurden sie von den vier Shitenou gepackt. "Ah, loslassen! Hilfe!" Ami kreischte überrascht auf als Zoisite sie fest umarmte. "Das ist eine Falle, ich wusste es!" schrie Makoto, als Neflite sie an sich zog. "Immer mit der Ruhe, wir werden Euch nichts tun!" entgegnete Kunzite in einem ruhigen Ton, als er die verwirrte Minako an seine Brust zog. "Meine Güte, hört auf zu schreien. Das ist ja peinlich!" Rei schüttelte verständnislos den Kopf. "Ich glaube nicht das es eine Falle ist. Sonst hätten sie längst kurzen Prozess gemacht." Ein Hand legte sich freundschaftlich auf ihre Schulter. Als sie sich umblickte, war es Jedyte. Sie lächelte ihn fast liebevoll an. "Ich glaube sie haben Rei verhext!" Minako schaute ihre Freundin skeptisch und mit einem zuckenden Auge an. "Von wegen verhext. Ich bin putzmunter!" Haruka fuhr ärgerlich dazwischen. "Jetzt hört endlich auf rumzuzetern! Wir haben keine Zeit." Die Mädchen blickten Haruka verständnislos an. Plötzlich wurden sie von Nebel umhüllt und die vier Shitenou flogen mit den vier Sailorkriegerinnen durch die Luft. Im ersten Moment erschreckten sie sich und gaben überraschte Laute von sich, doch dann wich die Angst der Geborgenheit. Denn sie alle spürten, dass sie dies schon einmal irgendwann gefühlt hatten. Ihr Herzschlag wurde ruhiger und entspannter, während ihnen der Wind um die Ohren wehte. Haruka hatte sich ans Steuer gesetzt und auch Michiru und Setsuna hatten sich noch irgendwie hineingezwängt. Das Auto war ziemlich überladen. Dennoch fuhren sie in einem rasanten Tempo los und folgten dem Nebelschweif am Horizont. Zwei Schatten hefteten sich hinter das Auto, lautlos flogen sie den Mädchen hinterher. Familie Tsukino hatte von alledem nichts mitbekommen, noch immer lauschten sie den neuesten Nachrichten...
 

Sie waren schneller als das Licht, doch die Angst in ihren Herzen zu spät zu kommen war unendlich groß. So viele Sterne kreuzten ihren Weg, so viele Galaxien mussten sie durchqueren. Doch dann entdeckten sie schließlich das Sonnensystem. "Da ist es. Wir sind bald da!" Fighter sah erschöpft aus. Healer entgegnete: "Wollen wir nicht erst mal eine Pause machen Seiya?" Die Kriegerin schüttelte den Kopf. "Das kommt gar nicht in Frage Yaten! Wir sind so kurz davor, nein ich kann, ich will jetzt nicht rasten." Nachdenklich nickte Healer ihrer Freundin zu. Wie eine Sternschnuppe rasten die drei Kriegerinnen auf die Galaxie zu. Doch plötzlich verzerrte sich der Raum vor ihren Augen. "Was zum Teufel ist das?" schrie Maker. "Verdammt! Das ist eine Falle!" zischte Healer. Nach und nach erloschen die strahlenden Lichter der Sterne um sie herum und die Galaxie tauchte sich in tiefe Dunkelheit. Verängstigt blickten sich die drei Kriegerinnen um. "Ist sie das? Ist das Orions Macht?" flüsterte Maker fassungslos. "Habt keine Angst" flüsterte ihnen eine Stimme in der Dunkelheit zu. "Wer bist Du und was willst Du von uns?" brüllte Fighter in die Schwärze. "Bald werdet ihr verstehen. Aber jetzt möchte ich Euch etwas schenken." Die Stimme lachte leise. "Ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl" flüsterte Healer den anderen zu. "Ich schenke Euch den Tod." Die Stimme verhallte in einem langen Echo...
 

Stockender Atem in tiefster Dunkelheit. Die Augenlider zitterten immer mehr. So viele Erinnerungen, die auf den Raum einstürzen. Kinderlachen. "Bist Du bereit Schwester?" Die blonde Prinzessin schaute das kleine Mädchen mit den feuerroten Haaren an. "Ja!" Ihre sanfte Stimme streichelte sanft die Atmosphäre. "Dann mach die Augen zu. Und nicht schmulen!" Die Prinzessin schloss amüsiert die Augen. Andromeda schloss ebenfalls die Augen und augenblicklich wechselte das Symbol auf ihrer Stirn. Ein warmes Licht umgab die beiden Mädchen und plötzlich war aus dem kleinen Mädchen, eine erwachsene Frau mit mächtigen Flügeln geworden. Eine Art Sailoruniform in leuchtendem weiß, mit silbergewirkten Verzierungen zierte ihren weiblichen Körper. Seltene Edelsteine und Kristalle von unbeschreibbarer Schönheit schmückten ihr unendlich langes silbernes Haar, ihre Ohren und ihren Hals. Ihre Stirn zierte ein silberner, gedrehter Halbmond mit einem Punkt darüber. Und ihre Katzenaugen erleuchteten in einem sehr grellen Grün. Ihr blutroter Mund lächelte geheimnisvoll, wobei sich zwei spitze Eckzähne zeigten. "Schlafe Prinzessin!" Sanft umhüllte eine Art Nebel das junge Mädchen, welches nun schlafend in den Armen der jungen Frau lag. Die Schwingen begannen zu schlagen und hob Andromeda, samt der schlafenden Prinzessin in die Luft. "Andromeda! Andromeda!" Eine wohlbekannte Stimme rief durch den Park. Es war der junge Mann mit dem silberblonden Haar, der ihr nun beinahe zum Verwechseln ähnlich sah. Seine Augen durchbohrten die schwebende Schönheit vor ihm. "Ich habe es geahnt, schon in dem Augenblick wo ich Dich zum ersten Mal sah." Er kniete nieder und schaute zu ihr hoch. Sie lächelte ihn nur an. Sein Blick fiel auf die Prinzessin. "Was hast Du vor?" In seinen Gedanken sprach ihre Stimme. "Das weißt Du doch ganz genau!" Sein Blick war ernst. "Bitte, ich flehe Dich an. Bring sie nicht hinunter zur Erde. Der Krieg, er wird kommen!" Die junge Frau schüttelte den Kopf. Wieder ertönte in seinen Gedanken ihre Stimme. "Wahre Liebe ist es immer wert in einem Krieg verteidigt zu werden! Das weißt Du doch selbst ganz genau!" Damit blickte sie auf den Mondpalast, welcher nicht unweit vom Garten stand. "Serenity" flüsterte er. Nachdenklich schaute er zu Boden. "Cherubin!" Ihr scharfer Ton schreckte ihn auf. "Ich werde sie sicher hier her zurückbringen." Er lächelte sie an. "Es bleibt unser Geheimnis, nicht wahr, Papi?" Ihr ehrliches Lächeln ließ ihn nicken. "Niemand wird es erfahren. Denn es wäre auch mein Ende, wenn sie es wissen würden." Damit flog das geflügelte Mädchen mit der Prinzessin sanft durch Zeit und Raum um sie zur Erde zu bringen. Die Lichter erloschen, es war wieder Dunkel. Eine Träne fiel zu Boden und vertrocknete...
 

"Wo sind wir Artemis?" Lunas Stimme klang ängstlich durch die Schwärze. "Keine Ahnung" erwiderte er. "Seid Willkommen in meinem Reich!" Eine weibliche Stimme erklang. "Wer bist Du?" rief Luna. "Glaubt mir, das ist jetzt unwichtig" kam aus dem Dunkel zurück. Um Luna und Artemis begann eine Art weißer Schimmer zu leuchten. Die Stimme lachte ein wenig hinterhältig. "Was willst Du von uns?" schrie Artemis in die Leere. "Ich von Euch? Gar nichts. Ich möchte Euch nur etwas schenken." Luna zog die Augenbrauen hoch. "Uns etwas schenken? Das gefällt mir nicht" flüsterte sie Artemis zu. "Habt keine Angst. Hier endet Eure Reise. Denn mein Geschenk, ist der Tod." Die Beiden erschraken, als das Licht schließlich erlosch...
 

Ende fünftes Kapitel. Ich hoffe, das es Euch auch diesmal gefallen hat. Über Kommis freue ich mich wie immer... :)
 

(c)by Arcana Moon
 

PS: Um noch mal auf die Tatsache zurückzukommen, das Luna und Artemis in meiner Geschichte menschliche Gestalt annehmen können. Das war auch im Manga so und ich fand es so auch besser, als wenn diese ganze Sache vom Silberkristall abhängen würde. Denn schließlich sind auch Luna und Artemis Krieger und ich fand es im Anime immer ärgerlich, das sie als kleine Katze so gut wie nichts ausrichten konnten. Fortsetzung folgt... ;)

Verschlungen von der Dunkelheit

"Das hättest Du nicht tun sollen!" Angelo war besorgt um seinen Bruder. "Du weißt genau das sie sehr rachsüchtig ist!" Angel entgegnete: "Sie ist die Letzte die mir etwas anhaben könnte. Sie hatte ihren glanzvollen Moment der Lüge, jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen." Der Silberblonde sah seinen Bruder zweifelnd an. "Ich war der Letzte, der mit Andromeda gesprochen hatte, bevor ihre Aura für immer verschwand. Deshalb warf mir Medusa vor, dass ich ihr Flausen in den Kopf gesetzt hätte und ließ mich für eine ganze Weile wegsperren." Der Silberblonde versuchte sich an damals zu erinnern, doch in seinem Kopf herrschte an diesem Punkt eine unendliche Leere. Angel blieb stehen und schaute nachdenklich an die Wand. Sein Bruder schaute ihn misstrauisch an. "Ich weiß das Medusa etwas mit den Geschehnissen um das Verschwinden des Wächters und der Prinzessin zu tun hat! An dem Tage, als Cherubin für immer aus dem Orionnebel verschwand, hatte ich einen Streit zwischen ihm und Medusa mitbekommen. Es ging dabei um Andromeda." Seine grellen blauen Augen wurden dunkel und voller Schmerz. "Es ist immer Pflicht der Prinzessin, eine andere Welt zu bereisen und aus eigener Kraft wieder zurückzukehren, bevor sie den Thron besteigt. Kassandra hatte schon alles dafür vorbereitet, denn sie fühlte sich nicht mehr stark genug für das Amt der Königin. Ihre Schwester Medusa jedoch war der Meinung, dass Andromeda noch zu jung dafür wäre und beschwor die Königin, ihr noch Zeit zu lassen. Jedoch sagte sie dies nicht weil sie Angst um die Tochter ihrer Schwester hatte, sie hoffte selbst nach der Krone greifen zu können. Der großen Macht, nach der sie sich schon so lange sehnte. Der Torwächter hingegen war sich im Gegensatz zu Medusa absolut sicher, dass Andromeda bereits kräftig genug für die Reise war, was er auch der Königin erzählen wollte. Daraufhin bedrohte Medusa Cherubin, damit er seinen Mund hält. Als er sich jedoch weigerte ihren Befehlen Folge zu leisten, musste sie sich einen anderen Plan ausdenken. So ließ sie die schwache Königin heimlich durch ein paar Handlanger ermorden und wollte Cherubin die Schuld in die Schuhe schieben." Angelo sah seinen Bruder fassungslos an. "Das ist nicht Dein Ernst!" Angels Blick war tödlich. "Glaubst Du ich würde mit solchen Dingen scherzen!?" Der Silberblonde sah aus, als hätte man ihm mit voller Wucht in den Magen geschlagen. "Cherubin sah nur eine Möglichkeit dem letzten Wunsch der Königin zu entsprechen und sich selbst vom inszenierten Verrat zu schützen. Er bat mich darum, die Prinzessin über ihre Aufgabe in Kenntnis zu setzen. Dann verschwand er und ich habe ihn niemals wieder gesehen." Angel atmete tief ein. "Ich weiß ganz genau. Der Wächter hätte niemals gegen unsere Krieger sein Schwert erhoben, wenn es nicht einen triftigen Grund gegeben hätte. Ich wünschte Cherubin selbst könnte mir meine Fragen beantworten." Fast glaubte man der Prinz der Abendröte wollte weinen, doch sein Stolz verbot es ihm. "Andromeda wusste dass Medusa nach der Macht gierte. Deshalb machte sie sich schließlich in Gedenken an ihre Mutter auf die Reise." Angelo blieb stehen. "Wenn das wirklich stimmt, dann ist es jetzt wichtiger denn je die Prinzessin zu finden und sie sicher nach Hause zu bringen!" Angel schaute seinen Bruder überrascht an. "Medusa will Königin der 18 Monde bleiben. Dafür würde sie sogar ihr Volk verraten!" Die Augen des Schwarzhaarigen funkelten wütend...
 

Sie schrie ihre Wut hinaus und zertrümmerte alles, was ihr in jenem Momente in die Hände geriet. Solch eine Demütigung hatte sie in all den Jahrhunderten nicht erlebt. Niemand hatte es bisher gewagt sich in diesem Maße gegen sie zu stellen. Medusas Augen leuchteten in einem grünen Feuer. Das Symbol auf ihrer Stirn glühte in einem grellen Rot und schien beinahe Flammen zu schlagen. "Wie kann dieser kleine Wurm es wagen sich gegen mich zu stellen? Ausgerechnet Angel! Der Bruder der Morgenröte! Er könnte alles zerstören, was ich mir in den letzten Jahrhunderten aufgebaut habe. Vernichten kann ich ihn nicht, er würde zurückkehren und dem Rat alles erzählen. Nein, ich muss eine andere Lösung finden!" Nervös lief sie durch den Raum. "Es dauert nicht mehr lange, dann werde ich als Königin endlich auf dem 18. Mond mein Zuhause haben. Der Planet, der nur von der königlichen Familie betreten werden kann. Wenn ich erst einmal dort bin, kann niemand mehr meinem Herrschen gefährlich werden." Auf ihren Lippen war plötzlich ein Lächeln zu sehen. Sie entblößte dabei ihre Eckzähne, die gefährlich im bleichen Angesichte ihres Lichtes funkelten. "Was wäre denn, wenn der Rat Angel für den Tod der letzten Prinzessin verantwortlich machen würde? Dieser Plan ist grandios!" Sie lachte laut auf. "Angel! Du wirst es schon sehr bald bitter bereuen das Du Dich mir in den Weg gestellt hast. Das Abendrot wird niemals wieder meinen Plänen trotzen!" In ihren blutigen Händen erleuchtete ein grelles Licht und als es erlosch, war nur noch Dunkelheit zurückgeblieben...
 

Die Augen der Prinzessin gingen ruckartig auf, sie starrte voller Angst in die dunkle Leere. "Was ist mit Euch geschehen? Meine treuen Kriegerinnen! Ich habe das Gefühl als seien Eure Lichter erloschen. Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!" Kakyuu versuchte sich langsam aufzurichten. Ihr Körper zitterte. "Warum?!" schrie sie durch den leeren Saal. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und bittere Tränen flossen. "Hör auf zu weinen Kakyuu." Da war sie wieder! Diese seltsame Stimme, die sie immer wieder in Gedanken hörte. "Tränen nützen nun auch nichts mehr. Damit änderst Du nichts!" Mit verweintem Gesicht blickte sie von ihrer Lagerstatt auf und starrte durch den Raum, wo jedoch nichts zu erkennen war. "Du bist Orion, nicht wahr?" müde klangen ihre Worte. "Ja Du hast recht. Ich bin Orion. Oder besser gesagt, ich bin ein Teil von ihr." Die Prinzessin nahm all ihren Mut zusammen und rief: "Was hast Du mit meinen Kriegerinnen gemacht?" Die Stimme lachte. "Ihnen geht es sehr gut, besser als sie es jemals haben könnten." Kakyuu ballte ihre Hände zu Fäusten. "Warum bist Du nur so grausam?" Orions Stimme antwortete: "Ich bin nicht grausamer als alle anderen in diesem Universum. Du hast doch keine Ahnung kleines Prinzesschen! Du weißt doch nur Bruchstücke von dem was wirklich geschehen ist. Du verurteilst mich, ohne zu wissen wovon Du eigentlich sprichst." Kakyuu machte ein forschendes Gesicht. "So? Dann erkläre mir doch, warum Du meinen Kriegerinnen ihr Leben genommen hast?" Orions Stimme lachte erneut. "Du irrst Dich Prinzessin, ich habe ihnen nur ein großes Geschenk gemacht." Die Prinzessin machte ein finsteres Gesicht. "Ein Geschenk? Was kann jemand wie Du ihnen schon schenken?" Die Stimme flüsterte ihr unhörbar für alles und jeden zu, welches Geschenk sie den Kriegerinnen zuteil werden ließ. In jenem Augenblick weiteten sich die Augen der Prinzessin und dann war nur noch unendliche Leere in ihrem Blick zu sehen...
 

Musik erklang, die unmerklich ein jedes Herz zum Tanzen brachte. Bilder eines Balles in der Schwärze. Über ihrem Gesicht trug sie eine Maske, doch ihr langes goldenes Haar verriet sie. Ein wallendes, weißes Kleid mit goldenen Verzierungen. Blumen im Haar und ein Rosenblütenlächeln, das unschuldiger nicht sein konnte. Sie blickte sich sorgenvoll um. "Geh nur! Er erwartet Dich schon" sagte die Stimme einer jungen Frau. Das Mädchen lächelte mit roten Wangen und betrat das bunte Treiben im Schlosse. Es war ein Maskenball auf der Erde. Ein Fest wie sie es noch nie erlebt hatte. Noch so jung das Herz der Mondprinzessin und doch schon tiefster Gefühle würdig. So begegneten sich die Blicke des Schicksals und die Bestimmung erfüllte sich. Der Prinz der Erde führte das junge Mädchen schwebend über das Tanzparkett, verführend ihr reines Herz. Der Brunnen der Leidenschaft spendete klares Wasser, dass die Sinne der beiden Liebenden erfrischte... Andromeda hatte ein verzücktes Lächeln auf dem Gesicht. Auch wenn sie längst wusste, dieser Frieden im Angesichte der knospenden Sehnsucht, er würde nicht lange andauern. Ihr Blick trübte sich, denn schon spürte sie den Hass, der in einem anderen Menschenherzen aufstieg. Sie blickte sich um und erkannte sie, deren Herz voller Eifersucht und Neid pulsierte. Eine rothaarige Erdenfrau, die bereit war für ihre Ziele auch ihre Seele zu verkaufen. Mit funkelnden Augen verfolgte sie den Prinzen und das fremde Mädchen, das ihre erklärte Feindin von diesem Moment an war. Andromeda seufzte und entschied sich in das Schicksal einzugreifen. Sie schloss ihre Augen und sprach: "Kostet sie aus, diese sanfte Blüte der Liebe. Möge sie zu einer duftenden Rose werden und niemals verblühen." Der silberne Mond auf ihrer Stirn begann zu leuchten. Eine rote Rose erblühte in ihren Händen, das Symbol dieser Liebe, welche in jener Nacht begann. Und als sie die Augen wieder öffnete, lag ein geheimnisvolles Lächeln auf ihren Lippen. Der Prinz und die Prinzessin standen auf dem Balkon des Palastes und blickten hinauf zum Mond. "Es wird Zeit für mich zu gehen" die sanfte Stimme des Mädchens trübte die Gedanken des Prinzen. In seinem Innersten spürte er schon den Abschiedsschmerz. Die Seelen der Beiden verlangten nach noch einem Kuss, der ihr Innerstes mit warmen Gefühlen durchflutete und sich auf ewig in ihre Erinnerung brannte. Serenity errötete und Hoffnung umschlang ihr sehnendes Herz... Wie von Zauberhand stand sie auf einmal hinter ihnen, die Rose hielt sie beschützend in ihrer Hand. Ihr plötzliches Erscheinen machte den Prinzen der Erde ein wenig nervös, doch irgendwie wusste er, er konnte ihr vertrauen. Sie überreichte ihm mit einem Lächeln die rote Rose. Die Mondprinzessin klammerte sich verliebt an Endymions Arm und errötete erneut. "Dies sei mein Geschenk an Euch beide. Als Symbol für die tiefe Liebe, die vom Schicksal vorher bestimmt war. Diese Rose wird Euch in den Zeiten der Not bewusst machen, dass ihr für immer zusammen gehört." Der Prinz trat ihr gegenüber und verneigte sich, als er die Rose in Empfang nahm. Als er sich wieder aufrichtete und ihr in die Augen sah, machte sich Erkenntnis in seinem Gesicht erkennbar. Ohne weitere Fragen zu stellen sprach er sanft zu ihr: "Ich danke Dir, Andromeda." Ein breites Lächeln kam ihm entgegen und er wusste, dass seine Vermutung richtig war. So kehrte die Prinzessin wieder zurück auf den Mond, zusammen mit ihrer Schwester, der geheimnisvollen Andromeda. Doch nie wieder kehrten beide zusammen auf die Erde zurück. Eine weitere Träne fiel im Dunkel zu Boden und vertrocknete...
 

"Ich spüre eine düstere Aura!" Hotaru zitterte in Bunnys Armen. "Was? Hier? Wie kann das sein?" Haruka runzelte die Stirn. "Sie kommt näher, je weiter wir fahren. Ich habe Angst." Michiru und Setsuna schauten sich sorgenvoll an. Das blauhaarige Mädchen schloss ihre Augen, konzentrierte sich und plötzlich begann es in ihren Händen zu leuchten. Ihr Talisman, der Spiegel des Neptun, erschien in jenem Augenblick. Als sich ihre Augen wieder öffneten und sie hinein sah, begann der Spiegel grell zu leuchten. "Eine unglaubliche Energie direkt vor uns!" rief sie erschrocken aus. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist unfassbar!" Setsuna schrie: "Sofort anhalten Haruka! Der Zeitstrudel, er gerät völlig aus den Fugen. Ich kann die Zukunft nicht mehr sehen! Das ist ein sehr schlechtes Zeichen!" Das Auto hielt mit einem ohrenbetäubenden Quietschen mitten auf der Straße. Es war kein anderes Fahrzeug zu sehen. Sie standen inmitten der Walachei, wo keine Menschenseele zu verspüren war. "Was sollen wir nun machen?" Nachdenklich blickte Michiru zu dem Nebelschweif am Horizont, den vier Shitenou, die sie nun nicht mehr erreichen konnten. Hotaru krallte sich regelrecht an Bunny, die beschützend ihre Arme um sie gelegt hatte. Mit sorgenvollem Blick schaute sie dem kleinen Mädchen in die Augen. "Hab keine Angst Hotaru, wir schaffen es. Wir haben es schon immer geschafft." Zögernd nickte sie Bunny zu, doch ihre Angst steigerte sich immer mehr. Plötzlich rief Mamoru aus: "Was ist das?" Augenblicklich schauten die Mädchen nach vorne. Michiru erhob ihren Spiegel, der noch heller und pulsierender leuchtete als zuvor. "Ich weiß nicht was dort auf uns zukommt, aber wir haben keine Chance ihm zu entfliehen." Kaum hatte sie dies ausgesprochen, wurden sie von einer Energiewelle ergriffen und schreiend in tiefste Dunkelheit geschleudert. Auch die zwei Schatten, die dem Auto gefolgt waren, wurden von der Energie ergriffen. Dann war Stille. Die Straße war wie leergefegt, nichts deutete darauf hin, dass vor kurzem dort noch ein Auto gestanden hatte. Nur eine Rabenfeder war zurückgeblieben und wurde vom Wind hinfort getragen...
 

"Was... Was ist geschehen? Wo bin ich hier?" Langsam öffnete Galaxia ihre Augen, die außer Dunkelheit nichts mehr erkennen konnten. Sie war allein und es schien als würde sie schweben, irgendwo in einer Zwischenwelt. "So sehen wir uns also wieder, Sailor Galaxia." Eine Stimme, die der Kriegerin sehr bekannt war, schreckte sie auf. "Was zum Teufel hast Du getan? Bist Du denn völlig von Sinnen Orion?" kreischte Galaxia erbost. "Nicht mehr lange, dann werden alle Krieger hier anwesend sein." Die Stimme kicherte. "Warum tust Du das? Hat es Dir nicht gereicht was in der Vergangenheit geschehen ist?" Die Stimme wurde erbost über den Vorwurf. "Ich weiß das ich nicht unschuldig an den Geschehnissen von damals bin! Aber ihr habt ja nicht einmal versucht auf mich zu hören." Galaxia wurde immer wütender. "Was hast Du denn erwartet? Du bist schließlich in unsere Welten eingedrungen! Wie kämen wir dazu Dir zu vertrauen?" Orions Stimme bekam einen fast wahnsinnigen Klang. "Ja Du hast recht! Ich habe die Macht alles zu zerstören was Euch lieb ist! Ich bin Schuld am Tod Eurer wichtigsten Krieger. Und wenn ihr mich damals nicht aufgehalten hättet, dann wäre dieses Universum längst für immer ausgelöscht!" Galaxia hielt vor Schreck den Atem an. "Das war es doch was Du hören wolltest, oder nicht?!" Die Kriegerin mochte nichts mehr sagen. Sie hatte für den Moment genug gehört...
 

"Endymion?" Jedyte durchzuckte ein tiefer Schmerz. Fast hätte er Rei fallen gelassen. Doch in dem Moment, als sie vor Schreck aufschrie, packte er gleich wieder rasch zu. "Was ist mit Dir los Jedyte?" Rei boxte ihn ärgerlich in die Seite. Doch sein leerer Blick ließ sie augenblicklich verstummen. Auch die anderen drei Shitenou hatten es gespürt. "Das Licht des Prinzen, es ist... erloschen!" stammelte Kunzite geschockt. Im selben Moment durchzuckte auch die vier Kriegerinnen ein ungutes Gefühl. "Irgendetwas stimmt da nicht! Ich kann das Licht der Prinzessin und der anderen Kriegerinnen nicht mehr spüren." Rei war wie von Sinnen. "Nein, nein, nein! Das darf nicht sein!" schrie Minako. "Wir sollten uns verwandeln, sofort!" rief Makoto. Die vier Kriegerinnen nickten sich zu. Doch im selben Moment, als sie den magischen Spruch ansetzen wollten, wurden sie von einer massiven Druckwelle erwischt. "Mein Gott, was war das?" Ami schrie vor Überraschung. Der Nebel verzog sich und alle blickten auf ein schwarzes Loch, was sich unter ihnen aufgetan hatte...
 

"Los weg hier!" Zoisites Stimme hallte in einem langen Echo wieder. "Da braut sich eine unglaubliche Energie zusammen!" Neflite umklammerte Makoto wie einen kostbaren Schatz, den er nie mehr hergeben wollte. Sie blickte ihn mit zusammengepressten Lippen an. Sein ängstlich-kriegerischer Blick stach in ihr Herz, welches ihr vor Verwirrung fast bis in den Hals schlug. "Warum fühle ich mich so wohl in seinem Schatten? Was sind das für Sehnsüchte, die in meinem tiefsten Innersten aufsteigen? Warum spielt mein Herz mir solche Streiche? Warum will ich, dass er mich nie wieder los lässt? Ich... ich bin vollkommen verwirrt." Makoto wollte nicht weiter darüber nachdenken, doch Neflites beschützende Umarmung gab ihr das Gefühl von Sicherheit. Auf ihren Wangen brannte das Feuer einer aufblühenden Sehnsucht... "Los!" Zoisite nickte Ami entschlossen zu, die ihren Blick nicht mehr von seinen Augen abwenden konnte. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn. "Ich fühle mich in seinen Armen so unendlich geborgen. Es ist, als wäre ich nach einer langen Reise wieder nach Hause gekommen. Warum fühle ich so? Und das in einer solchen Situation? Ich... ich weiß nicht, was mit mir los ist." Sie errötete. Zoisite drückte sie sanft an seine Brust. "Keine Angst, ich werde Dich niemals loslassen. Lieber gehe ich mit Dir zusammen zugrunde!" Ami lächelte... "Das Loch wird immer größer!" Kunzite presste Minako an sich, als wollte er sie seinem Körper einverleiben. "Autsch! Das tut weh!" Das Mädchen mit den blonden Haaren blickte ihn ein wenig gequält an. In ihren Augen waren ein paar Tränen zu sehen. Sofort ließ er etwas lockerer und wischte ihr mit einer Hand die Tränen von den Augen. "Es tut mir leid! Ich wollte Dir nicht wehtun. Bitte verzeih." Seine sanfte Stimme und seine kampfbereite Ausstrahlung verführten Minakos Sinne. "Diese Stimme, dieser Blick, diese Ausstrahlung. Ich bin begeistert! Mann ist der süß, das war mir so noch gar nicht aufgefallen. Hab ich ein Glück so einem Traummann begegnet zu sein! Bitte lass mich an Dich glauben und lass mich niemals mehr alleine." Minako seufzte. Kunzite musste unweigerlich lächeln, als er ihr verträumtes Gesicht sah. Ja, die Göttin der Liebe, sie hatte wieder zugeschlagen... "Wir müssen hier sofort weg!" schrie Jedyte noch. Doch bevor die vier Shitenou rechtzeitig reagieren konnten, wurden sie alle vom schwarzen Loch verschlungen. Und die letzten Hoffnungslichter schienen erloschen zu sein...
 

Ende sechstes Kapitel. Hehe, ich weiß, ich bin gemein. :D

Ich hoffe es hat Euch trotzdem gut gefallen. Grüße an meine fleißigsten Leser und Kommentatoren RainbowMoon und steffinator, die seit Anfang der Geschichte dabei sind!
 

(c)by Arcana Moon
 

Werdet ihr mich auch weiterhin auf der Reise begleiten? Was Euch erwartet: Das dritte Tor wird sich öffnen und das Erwachen von Andromeda steht unmittelbar bevor. Ein neuer Charakter (noch nicht in der Charakterbeschreibung) wird im nächsten Kapitel eingeführt UND RainbowMooons Wunsch wird auch bald erfüllt werden, ich denke er weiß schon wovon ich rede. Im nächsten Kapitel wird der Grundstein dafür gelegt... :D

Das Geheimnis

"Genug jetzt!" Die junge Frau mit dem langen weißen Haar, in dem noch der Tau zu funkeln schien, hieb wütend mit der Faust auf den U-förmigen Tisch vor ihr. Unmerklich zuckten alle Anwesenden zusammen, die daran saßen. Ihre grünen Katzenaugen leuchteten grell und das goldene Mondsymbol mit dem Punkt auf ihrer Stirn begann zu funkeln. Der Goldstaub auf ihren Wangen glühte rot auf und verlieh ihrem Gesicht einen gefährlichen Ausdruck. "Deswegen hast Du uns alle hier zusammengerufen? Ich bin enttäuscht!" Niemand sagte etwas, doch alle dachten ähnlich. Königin Medusa war vollkommen überrascht von der Reaktion der Vorsitzenden. Damit hatte sie nicht gerechnet. Bisher war ihr der Rat immer gewogen gewesen, sie hatte ja auch immer dafür gesorgt. Selbst wenn sie sich dafür die Hände schmutzig machen musste, sie erreichte immer was sie wollte. Aber nun hatte sich das Blatt gewandelt. "Ich weiß nicht, aber ich glaube Du scheinst zu vergessen, dass es die höchste Pflicht dieses Rates ist, Streit zwischen den Angels zu schlichten und nicht noch mehr Ärger zu schüren!" Sie funkelte die Königin böse an, welche fast reumütig erschien. "Es tut mir leid Galaktika. Ich wollte Eure Vormachtstellung ganz sicher nicht in Frage stellen." Dann fügte sie trotzig hinzu: "Aber ich muss mir als Königin der 18 Monde auch nicht alles gefallen lassen! Schon gar nicht von ihm!" Im Innersten explodierte ihre Wut fast. Die Weißhaarige entgegnete: "Du weißt ganz genau das Angel der wichtigste Botschafter und Vertreter der Black Angels ist. Willst Du einen Krieg provozieren? Willst Du die Arbeit von Kassandra zunichte machen? Ich hätte Dich für klüger gehalten!" Medusa runzelte die Stirn. "Pah, auch den wichtigsten Vertreter kann man austauschen!" Galaktika entgegnete kühl: "Hast Du denn schon vergessen wer Angel ist?" Sie blickte sie durchdringend an. Medusa versuchte sich zu erinnern, doch in all den Jahrhunderten hatte sie es scheinbar vergessen. "Er ist Eridian! Man nennt ihn auch den Prinzen des Abendrotes. Sein Bruder Angelo ist Phoenix, den man auch den Prinzen der Morgenröte nennt. Sie beide stammen aus dem Morgennebel von Black Moon! Und sie sind die stärksten Kämpfer, die der Orionnebel jemals hervorgebracht hat!" Galaktikas Blick war noch immer sehr wütend. Langsam machte sich Erkenntnis in Medusas Augen breit. "Wie konnte ich das nur vergessen?" sprach sie mit einem leeren Blick zu sich selbst. "Und was noch an dieser Stelle ganz besonders wichtig ist, Medusa. Angel, er war der Verlobte von Prinzessin Andromeda! Er wäre König, wenn sie nicht plötzlich verschwunden gewesen wäre!" Die Vorsitzende schlug nun auch noch mit der anderen Faust auf den Tisch. Medusa erschrak. "Und jetzt wo die Aura der Prinzessin scheinbar wieder zu spüren ist, lasse ich es nicht zu, dass man Angel wegsperrt oder gar verletzt. Du weißt genau, wenn Andromeda zurückkehrt, dann wird sie den Platz ihrer Mutter einnehmen! Und Du wirst Dich, wohl oder übel, dieser Tatsache beugen müssen! Die Zeit des Schein-Königtum ist vorbei! Die wahre Macht wird zurückkehren und dann wird der Orionnebel endlich wieder in dem Glanz erstrahlen, der ihm vor Jahrhunderten verloren gegangen ist! Niemand wird den Verlauf der Dinge stören!" Medusa sah die düsteren Blicke der Anwesenden. Sie wusste es. Sie hätte keine Chance gegen den Willen, der in den Köpfen des Rates aufgeflammt war. All ihre Pläne schienen wie Staub im Wind zu verwehen...
 

"Es ist getan!" Fast sanft erklang Orions Stimme in der Schwärze. "Was? Was ist getan?" Galaxia wurde unruhig, Schweiß stand auf ihrer Stirn. "Wir sind endlich vollständig!" erwiderte die Stimme freundlich. Galaxia wollte etwas entgegnen, doch im selben Moment ging ein Markerschütterndes Echo durch die Dunkelheit und schien die ganze Welt auf den Kopf zu stellen. "Was war das?" kreischte die Kriegerin. "Das dritte Tor hat sich geöffnet" erwiderte die Stimme trocken. "Verdammt noch mal! Welches Spiel spielst Du mit uns? Was soll das?" Orion lachte. "Wenn ich schon alles vorher verrate, dann macht es doch gar keinen Spaß mehr." Galaxia schrie: "Du bist wahnsinnig!" Orion entgegnete: "Wenn Du das wirklich glaubst, dann ist es wohl so... Aber sei unbesorgt. Mein Wahnsinn ist rein gar nichts gegen das, was Euch erwartet, wenn das vierte Tor sich öffnet." Ihr Kichern klang unheimlich durch die Schwärze. "Los, komm raus aus Deinem Versteck! Damit ich Dich endlich mit meinen eigenen Händen erwürgen kann!" Orion lachte schallend auf. "Du kannst mich nicht töten, das weißt Du doch Galaxia! Oder erinnerst Du Dich nicht mehr daran?" Die Kriegerin stockte. In ihrem Innersten wusste sie, dass Orion recht hatte. Doch ihre Wut war größer. "Wenn es eine Möglichkeit gibt, dann werde ich sie finden!" brüllte sie in die Dunkelheit. "Ich warte gerne" erwiderte Orion plötzlich fast hoffnungsvoll. Doch Galaxia war viel zu aufgeregt, um den sehnenden Unterton in Orions Stimme zu erkennen. "Schlaf Galaxia, es wird Zeit!" Und ehe Galaxia noch etwas sagen konnte, wurden ihre Sinne von einer tiefen Müdigkeit in Dunkelheit gehüllt...
 

"Wo... Wo bin ich? Warum ist es so dunkel?" Bunny war verwirrt. Absolute Schwärze hüllte sie ein und eine unheimliche Stille herrschte vor, die ihr Angst machte. Sie rief: "Mamoru? Mamoru? Wo bist Du?" Doch niemand antwortete ihr. "Hotaru? Haruka? Setsuna? Michiru? Galaxia? Wo seid ihr alle? Ich will nicht alleine sein! Ich habe Angst!" Der letzte Satz kreischte fast durch die Dunkelheit. Doch es blieb still. Kein Herzschlag, kein Lebenszeichen war zu vernehmen. Bunny schluckte ängstlich. War dies das Ende? "Bin ich tot?" fragte sie sich unsicher. "Hab keine Angst!" fast liebevoll strichen diese Worte über ihre Seele, so wie es sonst immer nur die Stimme ihrer Mutter, Königin Serenity, getan hatte. "Wie schön Dich wiederzusehen kleine Mondprinzessin!" Liebevoll und sehr erfreut klang eine weibliche Stimme durch den Raum. "Wer bist Du?" rief Bunny so laut sie konnte. "Du brauchst nicht zu schreien. Ich kann Dich auch so ganz gut hören" entgegnete ihr lachend die Stimme. "Und um Deine Frage zu beantworten. Wir waren einmal sehr eng miteinander verbunden. Aber es ist schon lange Zeit her." Bunny zögerte. Die Stimme kam ihr nicht bekannt vor. "Ich... ich kann mich nicht erinnern." Schreckhaft klangen ihre Worte, denn die Dunkelheit verunsicherte das Mädchen sehr. Plötzlich fühlte sie, wie eine Energiewelle sie vorwärts trieb. Irgendwo in der Ferne begann ein Licht zu leuchten. "Wo führst Du mich hin?" Ihre Augen hefteten sich auf das Licht. Als sie schließlich direkt vor dem Licht hielt, stockte ihr Atem. Mitten im Dunkel schwebte eine junge Frau, mit langen roten Haaren. Ihr Körper erstrahlte in diesem grellen Licht. Sie schien zu schlafen. "Wer ist das?" fragte Bunny. "Das ist meine Seele, sie schläft hier schon seit langer Zeit. Versuch Dich zu erinnern und Du wirst verstehen." Auf der Stirn der schlafenden Seele begann ein gedrehter, silberner Halbmond mit einem Punkt zu leuchten...
 

Ein grelles Licht fand seinen Weg auf Bunnys Stirn und ließ dort das Halbmondsymbol der Mondprinzessin erleuchten. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Bilder tauchten vor ihren Augen auf. Ein geflügeltes Wesen hatte den Mond erreicht und setzte die Mondprinzessin vorsichtig ab. Dann berühren ihre Füße selbst sanft den Boden. Für einen Moment blicken sie sich gegenseitig in die Augen und schwiegen sich nur an. Die geflügelte Frau drehte sich um und wollte gehen, denn sie hatte Angst, dass dies das Ende ist. "Warte!" Die Prinzessin hielt sie zurück und fasste ihr bestimmend auf die Schulter. "Wer bist Du wirklich?" prüfend blickte sie jene an, die sie seit einigen Jahren nur als ihre Schwester kannte. Andromeda schaute traurig hinüber zur Erde. "Ich bin nur der Schatten Deines größten Wunsches. Das Sinnbild Deiner Liebe zu Endymion. Ein Nebelschleier auf Deiner Hoffnung und die blühende Blume Deiner Leidenschaft. Ich bin noch immer ich. Auch wenn Du mich jetzt mit anderen Augen siehst, Schwester." Die Mondprinzessin machte ein trauriges Gesicht. "Ich sehe Dich nicht mit anderen Augen, Du bist noch immer meine Schwester. Meine Andromeda, mit der ich so oft durch die Mondwiesen getollt bin. Es hat sich nichts geändert! Ich... ich bin nur ein wenig überrascht." Andromeda versuchte zu lächeln. "Bitte, sei ganz offen zu mir, damit ich besser mit dieser Situation umgehen kann. Wer bist Du und woher kommst Du?" Die geflügelte Frau überlegte. Sollte sie es der Prinzessin erzählen? Oder sollte sie lieber ihre Zunge hüten? Ein innerer Zwiespalt ließ sie die Augen zusammenkneifen. Dann atmete sie tief durch und blickte der Prinzessin in die Augen, die sie noch immer fragend und ernst fixierten. "Ich komme aus einer anderen Welt, die weit fort von dieser hier liegt. Wir nennen ihn den Orionnebel, denn er liegt dort oben." Sie zeigte auf das Sternbild des Orion, direkt auf den Gürtel, der von drei Sternen gebildet wurde. Die Prinzessin blickte sie noch fragender an... "Aus dem Orionnebel?" Andromeda nickte. "Direkt im Gürtel der dieses Sternbildes, liegt ein Portal, durch das man in meine Welt gelangt. Im Orionnebel gibt es 18 Planeten, die nur die 18 Monde genannt werden. Und die Bewohner dieser 18 Monde, die nennt ihr in Eurer Welt Engel oder Angel." Serenitys Gesichtsausdruck wurde etwas entspannter, auch wenn sie nicht so recht glauben wollte was sie gerade hörte. "Wie Du, bin auch ich unter einem königlichen Stern geboren. Doch im Gegensatz zu Dir, bin ich bereits über 100000 Jahre alt." Jetzt war die Prinzessin doch sehr überrascht, sie wollte nicht glauben was sie hörte. "Meine Mutter Kassandra war die Königin der 18 Monde. Ihr Name war der Inbegriff des neuen Friedens. Denn sie schaffte es nach Jahrhunderten des Krieges, die Schwerter und die Kampfmagie für immer ruhen zu lassen. Aber meine Mutter war auch ihres Amtes nach der langen Zeit müde. Ich sollte ihr auf den Thron folgen. Doch dafür musste ich die Prüfung bestehen, die jeder Prinzessin auferlegt wird. Ich musste eine andere Welt bereisen und es aus eigener Kraft schaffen, wieder in den Orionnebel zurückzukehren. Aber es kam anders, als ich es mir erhofft hatte." Traurig blickte sie auf den Boden. "Normalerweise können wir nicht sterben, denn Angel sind unsterblich. Man kann uns verletzen, unsere Seele verbannen, aber wir können niemals sterben. Trotzdem ist meine Mutter eines Tages tot gewesen. Ich weiß nicht warum und weshalb, aber ihr Körper zerfiel zu Staub und ihre Seele kehrte nicht zurück. Ich konnte den Thron jedoch nicht besteigen, bevor ich nicht die Prüfung bestanden hatte." Die Prinzessin faltete ihre Hände...
 

Andromeda blickte schmerzerfüllt zu Boden. "Bis dahin war der Tod für mich etwas was es nicht gab. Jetzt war ich auf einmal alleine. Nur Angel, der Mann den ich über alles geliebt habe, war noch für mich da. Er erzählte mir vom letzten Wunsch meiner Mutter. Ich sollte mich auf die Reise begeben. Doch meine Tante Medusa, sie versuchte mich von der Reise abzuhalten. Sie wollte selbst Königin werden. Deshalb trieb sie auch den Wächter des Tores aus unserer Welt, weil er meiner Mutter sagen wollte, das ich die Kraft bereits in mir gefunden habe, sie einfach nur lernen muss zu kontrollieren. In seinem Befinden wäre diese Reise die perfekte Möglichkeit für mich gewesen meine Fähigkeiten auszubauen. Doch als er fort und meine Mutter gestorben war, war nur noch Angel an meiner Seite." In ihren Augen bildeten sich Tränen. Serenity hatte einen sehr traurigen Gesichtsaudruck. Sie konnte den Schmerz spüren, der in Andromedas Herzen pulsierte. "Ich habe mich schließlich auf die Reise gemacht. Meine Mutter hatte mir früher sehr oft von dieser Welt erzählt, in der wir als Schutzengel und gute Geister gesehen werden. Ich bin hier her gekommen, in Erinnerung an meine Mutter. Ich durchflog die vielen Galaxien, passte mich den Wesen an, unter denen ich weilte und lernte sehr viel. Dann kam der Tag an dem ich zurückkehren wollte. Denn ich hatte mir inzwischen sehr viel Wissen und sehr viel Körperbeherrschung angeeignet. Ich war der Meinung, dass ich nun kräftig genug für den Rückweg bin." Sie seufzte. Serenity griff nach ihrer Hand. "Doch was dann kam, das hat mich für die Zukunft gezeichnet. Denn als sich das Portal öffnete, kamen mir jene, nach denen ich mich so lange gesehnt hatte, mit Waffen in ihren Händen entgegen. Sie griffen mich ohne Vorwarnung an. Und als ich auch noch den Bruder meines Geliebten entdeckte, da war für mich klar, dass irgendwer sie gegen mich aufgewiegelt hatte. Und da kam nur Medusa in Frage. Denn sie hatte die Macht andere zu kontrollieren und ihnen ihren Willen zu nehmen... Ich kämpfte einen harten Kampf. Schließlich versetzte man mir den Seelenschlag, der meinen alten Körper zerstörte und mich wieder in einer sehr schwachen Gestalt zurückbrachte. Ich hatte keine Kraft mehr und schwebte bewusstlos durch den Raum. Ich sah noch wie sie zurückkehrten und das Portal sich hinter ihnen schloss. Dann wurde es dunkel um meine Sinne. Als ich wieder erwachte, da hielt mich Dein Vater in seinen Armen. Er brachte mich in Euren Palast und so bin ich an Deiner Seite, als Deine Schwester aufgewachsen." Serenity horchte auf. "Mein Vater? Wo hat er Dich denn gefunden?" Andromeda blickte das Mädchen prüfend an. Sollte sie ihr alles erzählen? Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig. "Dein Vater... er..." Serenity zog die Augenbrauen hoch. "Ja?" Andromeda schluckte. "Dein Vater... er... er ist wie ich!" Sie kniff die Augen zusammen. "Er... ist wie Du?" Serenity verstand nicht. "Ja. Er kommt wie ich aus dem Orionnebel, denn er ist Cherubin, der Wächter des Tores. Dein Vater ist ein Angel." Der Prinzessin entglitten die Gesichtszüge. "Er hat mich nur deshalb gefunden, weil er meine Aura gespürt hat." Die Prinzessin drehte sich ruckartig um. "Ich kann es nicht glauben. Mein Vater, ein Angel?!" Die junge Frau blickte Serenity an. "Niemand darf es erfahren, hörst Du? Das Zeichen auf unserer Stirn muss verborgen bleiben. Wir tarnen uns, indem wir Euer Zeichen auf unserer Stirn tragen. Würden wir unsere wahre Persönlichkeit offenbaren, dann würden sie kommen und das würde das Ende Eurer Welt bedeuten!" Andromedas Stimme hallte in einem Echo durch den Raum...
 

Bunny riss die Augen auf, Tränen fielen in die Dunkelheit. Sie war in das Kleid der Mondprinzessin gekleidet. "Andromeda!" flüsterte sie leise. Das Licht erlosch und der Körper der jungen Frau entschwand. "Andromeda!" schrie sie nun. "Wo willst Du hin? Lass mich nicht alleine!" Sie spürte ein Streicheln auf ihrer Wange. "Ich bin hier. Keine Sorge. Ich werde Dich niemals alleine lassen, Schwester." Bunny fühlte sich geborgen, als wäre sie nach Hause gekommen. Auch wenn um sie herum nur Dunkelheit herrschte. Sie spürte die Anwesenheit dieses geheimnisvollen Wesens und irgendwie machte sie das glücklich. Es schien so, als hätte sie alle anderen vergessen. Doch Andromeda erinnerte sie: "Du hast ihn also wiedergefunden. Nach all der Zeit, die schon vergangen ist. Nach all den Kriegen, die ich in Deiner Erinnerung gesehen habe. Es ist schön, dass die Rose Eurer Liebe noch immer blüht." Bunny schreckte aus ihrer Wiedersehensfreude auf. "Die Rose..." Sie erinnerte sich an den Moment, als Andromeda ihrem Geliebten dieses Wahrzeichen übergeben hatte. Die rote Rose, mit der er sich in den geheimnisvollen Tuxedo Mask verwandeln konnte. Und mit deren Hilfe er ihnen immer wieder im Kampf zur Hilfe gekommen war. Das Zeichen der unsterblichen Liebe zwischen der Prinzessin des Mondes und dem Prinzen der Erde. In ihren Gedanken sprach Andromeda die Worte von damals: "Dies sei mein Geschenk an Euch beide. Als Symbol für die tiefe Liebe, die vom Schicksal vorher bestimmt war. Diese Rose wird Euch in den Zeiten der Not bewusst machen, dass ihr für immer zusammen gehört." Die Prinzessin hatte Tränen in den Augen...
 

Mit zitternder Stimme fragte sie: "Endymion... Wo ist er? Wo ist Mamoru?" Andromedas Stimme wischte ihr die Tränen von der Seele. "Mach Dir keine Sorgen. Es geht ihm sehr gut." Bunny wusste in ihrem Innersten, sie konnte ihr noch immer vertrauen. "Und was ist mit den Mädchen?" Andromeda entgegnete: "Auch ihnen geht es gut. Ihnen allen." Bunny verstand nicht. "Ihnen allen?" Freundlich erklang die Stimme: "Ja, sie alle sind hier. Deine tapferen Kriegerinnen und neu gewonnenen Freunde, sie warten nur auf den richtigen Moment. Noch schlafen sie tief und fest, doch bald werden sie zu neuer Kraft erwachen." Bunny war beruhigt, doch neue Fragen flohen durch ihre Gedanken. "Zu neuer Kraft erwachen? Wie meinst Du das?" Die Stimme lachte. "Sei nicht so neugierig! Du wirst es bald erfahren. Aber jetzt schlaf meine Mondprinzessin, bald ist die Zeit des Erwachens gekommen." Bunny fühlte sich unglaublich müde. "Aber, ich... ich darf nicht schlafen... bitte..." Ihre Augen fielen zu und sie schlief augenblicklich ein. Im selben Moment wurde es grell in der Schwärze und man sah, was sich im Dunkel verborgen gehalten hatte. In der Mitte des Raumes schwebte die leuchtende Seele Andromedas, die ihre mächtigen Flügel geöffnet hatte. Um sie herum schwebten alle Sailorkriegerinnen, die Mondprinzessin und der Erdenprinz, die vier Shitenou, Luna und Artemis und die beiden schwarzhaarigen Mädchen. Es wirkte fast unheimlich, obwohl sie alle nur schliefen. "Bald ist die Zeit gekommen, dann werdet ihr alle mein Geschenk erhalten. Der Tod, er ist so nahe!" flüsterte eine Stimme. "Ich spüre schon, wie sich das vierte Tor öffnet. Und ich spüre die Macht, die hinter den Toren lauert. Wie gerne hätte ich es verhindert, doch es scheint, als könne der Krieg niemals enden." Ein langer Hauch schallte durch den Raum. Augenblicklich erlosch das Licht und es war wieder Dunkelheit...
 

Ende siebtes Kapitel. Mir persönlich treibt es bei der letzten Szene einen leichten Grusel über die Schultern, auch wenn ich weiß wie es weiter geht. Aber vor dem geistigen Auge, sieht es doch sehr böse aus ;)
 

(c)by Arcana Moon
 

Im nächsten Kapitel erwartet Euch: Noch mehr Erinnerungen, noch mehr Dunkelheit und die Auferstehung einer Kraft, die seit ewigen Zeiten schläft. In diesem Zuge werden auch die Sailorkriegerinnen vom Lichte der Dunkelheit kosten. Was ich damit meine, dass werdet ihr bald erfahren :D

Andromedas Erwachen

Eine weitere düstere Energiewolke, hatte sich über Tokio gebildet. In den Nachrichten liefen die Informationssendungen auf Hochtouren. "Bisher hat die Welt noch niemals ein solches Naturschauspiel erlebt. Es ist ein Phänomen, das uns bisher noch unbekannt ist." Ikuko Tsukino blickte nachdenklich aus dem Fenster. "Ach, das Essen!" Sie fasste sich an den Kopf. "Oh nein! Jetzt ist alles kalt geworden! Verflucht noch eins!" Kenjii Tsukino blickte seine Frau trocken an. "Das liegt nur daran, dass Du Dich viel zu leicht ablenken lässt." Ikuko machte ein beleidigtes Gesicht. "Pah! Lies Du lieber weiter Deine Zeitung!" Gerade wollte sie wieder in die Küche stürzen, als sie wie vom Blitz gerührt stehen blieb. Sie drehte sich um, schaute in der Wohnstube umher und als sie nicht entdeckte was sie suchte, fragte sie: "Sagt mal. Wo ist eigentlich Bunny?" Shingo antwortete ganz nebenläufig: "Sie ist noch nicht reingekommen." Es war als würde sich ein Dolch in Ikukos Herz stoßen. "Sie ist nicht hier?" Mit einem unsicheren Lächeln ging sie zur Terrassentür. Doch dort, wo Bunny noch vor kurzem mit den vielen jungen Leuten gestanden hatte, da war niemand mehr. "Na so was? Wo ist sie denn jetzt noch hin?" murmelte Ikuko nachdenklich...
 

Zwei Schatten liefen durch lange dunkle Flure. "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren! Wir müssen Andromeda finden, bevor Medusa es tut." Angel wirkte sehr entschlossen. "Glaubst Du wirklich, dass sie sich selbst auf den Weg machen wird?" Der Schwarzhaarige nickte. "Es bleibt ihr keine andere Wahl. Sie wird beim Rat kein Glück haben." Angelo schaute seinen Bruder fragend an, der nun ein wenig hämisch lachte. "Galaktika hat sich früher auch von ihr einwickeln lassen, aber diesmal wird Medusa kein Glück haben. Denn Galaktika war eine der Lehrmeisterinnen der Prinzessin. Sie hat Andromeda tief in ihr Herz geschlossen. Ihr allergrößter Wunsch ist es, ihre Schülerin auf dem Thron sitzen zu sehen, der ihr rechtmäßig gehört. Deshalb wird Medusa dieses Mal mit ihren Forderungen ins Leere laufen!" Angel grinste, wobei er seine spitzen Eckzähne entblößte. Sein Bruder musste unweigerlich mitgrinsen und auch seine Eckzähne funkelten im anhaltenden Dunkel. "Sie wird sich noch wundern. In der Hinsicht versteht die Vorsitzende des großen Rates nämlich überhaupt keinen Spaß. Und außerdem kann sie Medusa eh nicht leiden, genauso wie fast jeder Angel im Orionnebel." Beide lachten und ihre Stimmen hallten durch die dunklen Flure. "Du solltest auch aufpassen, dass Du ihr nicht wieder Deine Seele öffnest. Sonst hat sie Dich ganz leicht unter Kontrolle" prüfend blickte Angel seinen Bruder an. "Es tut mir leid, ich weiß auch nicht wie sie das immer schafft." Der Schwarzhaarige grinste. "Och ich kann mir schon vorstellen wie das gelaufen ist." Er hustete. Sein Bruder verstand ihn nicht so recht. "Wie meinst Du das denn?" Angel entgegnete: "Ich denke da nur an ein gewisses Mädchen, das Dich sehr interessiert. Medusa weiß davon und sie nutzt es schamlos aus! Du weißt das sie neben ihren Kräften der Beeinflussung auch die Mächte eines Formwandlers besitzt. Und beides zusammen, ist eine gefährliche Mischung!" Angelo verstand. "Jetzt sollten wir uns aber beeilen." Der Schwarzhaarige stieß eine weitere silberne Tür auf und das ihnen entgegenkommende Licht hüllte sie ein, so dass sie den Augen entschwanden...
 

Ein Stimme, die sich gequält aus der Schwärze schleicht. "Cherubin!" schreit sie. Klare Bilder in tiefstem Schmerz. Der silberblonde junge Mann rannte so schnell wie er konnte. In seinen Armen trug er das kleine Mädchen, mit den langen feuerroten Haaren. "Halt Dich fest meine Kleine! Wir müssen hier sofort weg. Sie haben uns gefunden." Das kleine Mädchen weinte bitterlich. "Aber ich will doch nur nach Hause! Warum lassen sie mich nicht nach Hause?" Fast liebevoll streichelte Cherubin dem Mädchen über den Kopf. "Wo ist die Prinzessin?" Andromeda antwortete: "Sie ist mit Venus, Jupiter, Mars und Merkur auf der Erde. Sie sind bei Prinz Endymion." Der junge Mann wirkt fast erleichtert. "Wo sind die anderen Krieger?" Das Mädchen machte eine Geste zum nahe gelegenen Palast. "Sun und Terra sind bei der Königin. Die anderen sind zur Zeit im Training." Er nickte und setzte das Mädchen zu Boden. Dann rannten sie schließlich zum Palasttor hinein. Die hellen Marmormauern und die kostbaren Reliquien verwuschen zu einer weißen Masse, die an den beiden vorbeizischte. Schließlich kamen sie in den Thronsaal. Ohne auf die Blicke zu achten, die sie vor Überraschung durchbohrten, brüllte der König in den Saal: "Wir müssen sofort alle greifbaren Krieger hier versammeln! Es ist Krieg!" Die Königin erschrak. "Krieg?" Ein Raunen erhob sich. "Es ist Krieg! Es ist Krieg! Es ist Krieg!" murmelte es durch den Saal. "Es hat sich ein Tor in eine andere Welt geöffnet und Fremde sind in unsere Welt eingedrungen. Sie werden nicht zögern ihre Mächte gegen uns zu erheben!" Cherubins Augen leuchteten in einem grellen grün. Alle blickten sich verunsichert an. "Und Du bist Dir vollkommen sicher?" Die Königin war sehr besorgt. "Ja! Wir müssen sofort etwas unternehmen. Sonst ist es zu spät! Es würde das Ende unseres Universums bedeuten!" Überraschungsschreie gingen durch den Saal. Das hatte niemand erwartet. Andromedas Blick war nun sehr ernst. Sie fasste Cherubin an den Umhang. Überrascht blickte er zu ihr herunter. "Ich... ich möchte auch kämpfen!" Der König sah sie geschockt an. "Nein, das lasse ich nicht zu. Du darfst nicht kämpfen Andromeda!" Entschlossen entgegnete sie: "Ich muss!" In seinen Augen bildeten sich Tränen. "Nein, nein, nein! Bitte! Tu das nicht!" Überrascht blickten alle Anwesenden auf den Mondkönig, der zitternd, mit Tränen in den Augen, auf Knien vor dem kleinen Mädchen saß und sie regelrecht anflehte nicht in den Kampf zu ziehen. Für einen Moment war wieder Dunkelheit eingekehrt in die Vergangenheit...
 

"Nein! Ich denke nicht, dass der zukünftige König es uns verzeihen könnte, wenn wir ihn aus den Verkehr ziehen. Das müsstest selbst Du begreifen Medusa!" Galaktikas Blick war eisig. "Geh lieber zurück und poliere Deinen Thron, solange er Dir noch gehört!" Fast hämisch klangen ihre Worte. Medusa explodierte innerlich. Wütend stand sie auf, der Stuhl fiel hinter ihr krachend zu Boden. "Das wird ein Nachspiel haben, das verspreche ich Dir!" drohte sie noch. "Das werden wir ja sehen. Der Rat mag unter Dir stehen Medusa, aber das Volk steht hinter uns und nicht hinter Dir!" Gaia, ein Mitglied des Rates, hatte sich ebenfalls erhoben. Die Frau mit den schwarz-blauen Haaren stand vollkommen hinter Galaktikas Führung. "Ihr werdet noch sehen was ihr davon habt!" kreischte Medusa. "Willst Du uns drohen?" 18 glühende Augenpaare durchbohrten sie. "Das wäre ein großer Fehler!" Medusa war blind vor Wut. Ohne zu antworten drehte sich um und verließ hasserfüllt den Saal...
 

"Andromeda!" Das kleine Mädchen blickte zu Königin Serenity auf. "Du willst also wirklich kämpfen?" Sie nickte. "Du weißt aber auch, dass dies Deinen Tod bedeuten kann?" Andromeda entgegnete ziemlich trocken: "Engel können niemals sterben. Wir kommen immer wieder zurück!" Die Königin versuchte zu lächeln. Sie dachte die Kleine würde den Ernst der Angelegenheit noch nicht verstehen. "Ich will kämpfen!" Die Entschlossenheit in Andromedas Augen überzeugte die Königin. "Dann möchte ich Dir ein besonderes Geschenk machen." Alle blickten wie gebannt auf die Königin und das kleine Mädchen. Cherubin ahnte Schreckliches. "Meinst Du nicht, dass sie noch viel zu klein dafür ist?" Andromeda blickte ihn strafend an, auch wenn sie wusste, dass er sie nur beschützen wollte. "Mach Dir keine Sorgen Papi. Ich bin eine starke Seele! Ich werde es schaffen." Sie lächelte und wandte sich wieder der Königin zu, die ihr eine kunstvoll verzierte silberne Brosche, mit einem rot-schwarzen sternenförmigen Kristall gab. "Dies ist eine Verwandlungsbrosche. Sie ist etwas ganz Besonderes. Vor vielen Jahrhunderten hatte sie der große Sternenkessel ausgespieen. Niemand weiß wer sie geschmiedet hat, wem sie gehörte oder welche Macht sie wirklich besitzt. Aber die Legende besagt, dass eines Tages ein junges mutiges Mädchen kommen würde, die jene Kräfte für sich nutzen könne. Niemand weiß die Verwandlungsworte, welche die Mächte in der Brosche freisetzen. Doch wenn Du die Erwählte bist, dann wirst Du es wissen." Die Königin hielt dem Mädchen erwartungsvoll das kunstvolle Schmuckstück hin. Andromeda berührte vorsichtig die Brosche und spürte die Mächte, die in ihr wohnte. Im selben Augenblick begann der Kristall in grellen Farben zu leuchten. Ein erstauntes Raunen ging durch die Anwesenden. Andromeda schloss die Augen und das Symbol auf ihrer Stirn wechselte von dem goldenen Halbmond auf den gedrehten silbernen, mit dem Punkt darüber. Serenity blickte das Kind fassungslos an. Der Kristall begann an einigen Stellen heller zu leuchten und dann sah man, dass sich im Inneren das Sternzeichen des Orion gebildet hatte. Plötzlich umschlang eine lilafarbige Energiewelle das Mädchen und ließ es wachsen. Die Anwesenden traten vor Schreck zurück... Ihre Flügel entfalteten sich zu voller Spannweite und das Symbol auf ihrer Stirn erleuchtete in einem helleren Licht, als Mond und Sonne zusammen. Als das Licht erloschen war, waren Andromeda und die Brosche verschwunden. "Wir müssen sie aufhalten!" Cherubin wollte aus dem Saal laufen, doch die Königin hielt ihn zurück. "Ich lass Dich nicht eher gehen, bevor Du mir nicht gesagt hast, was hier eigentlich vorgeht!" Der König blickte seine geliebte Frau an. "Ich... Ich kann nicht... Ich muss zu Andromeda! Sonst wird noch das ganze Universum zerstört!" Damit riss er sich los und ließ die Königin stehen. Sie zitterte. Sie hatte es gewusst, irgendwie. Diese Brosche. Sie war der kristallisierte Untergang. Und sie selbst hatte den Untergang nun beschlossen, indem sie dem kleinen Mädchen diese Macht gegeben hatte. Sie fiel in die Knie und schlug die Hände vor ihr Gesicht. "Was habe ich getan? Was habe ich getan?" Ihre Tränen liefen ungehindert. Terra und Sun knieten sich zu ihr nieder. "Königin, Königin! Was sollen wir jetzt tun?" Bitter klang die Stimme der Königin. "Geht, ruft alle Krieger zusammen. Und dann vernichtet sie!" Die beiden Mädchen waren schockiert. "Was? Wir sollen die Prinzessin töten?" Die Königin entgegnete: "Jetzt ist sie nicht mehr meine Tochter." Das Bild zersplitterte wie ein Spiegel und zwei Augen öffneten sich ruckartig in der Dunkelheit...
 

Irgendwo am Portal zwischen den Welten, machten sich zwei Schatten auf den Weg in das Sonnensystem. Dorthin, wo die Aura der Prinzessin wieder erschienen war. Mächtige Flügel trugen die leuchtenden Körper durch das Tor und ließ sie in hoher Geschwindigkeit in der Nähe des Sonnensystems wieder erscheinen. Doch als sie sich der Erde näherten, stockten sie. Sie schienen in der Luft zu schweben, ihre Flügel schlugen noch immer in einem sanften Rhythmus. "Siehst Du das?" Angelo zeigte auf drei dunkle Flecke in der Athmosphäre. Sein Bruder blickte mit glühenden Augen auf die Erde. "Das kann nicht sein! Wer öffnet denn da ein Portaltor? Andromedas Aura ist noch viel zu schwach, daher kann sie es nicht sein!" Angelo schloss die Augen und versuchte etwas zu spüren. Das Symbol auf seiner Stirn begann zu glühen. Dann öffnete er ruckartig seine Augen, die fast in grünem Feuer pulsierten. "Sie ist es und auch wieder nicht." Angel schaute den Silberblonden an. "Häh? Wie meinst Du das?" Er schaute abwesend auf die Erde und antwortete: "Wie ich bereits schon sagte, sie ist es, aber auch wieder nicht. Ich spüre ihre Aura, ganz deutlich. Aber ich spüre auch noch eine andere Aura, die irgendwie mit der Prinzessin verbunden zu sein scheint. Wie ein Zwilling." Angel war fassungslos. "Ein Zwilling?" Sein Bruder nickte nachdenklich. "Diese Aura scheint es auch zu sein, durch die bereits drei der vier Tore geöffnet wurden. Die Frage ist nur: Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?" Angel dachte nach. "Kann man herausfinden wohin sich das Portal öffnet?" Der Silberblonde nickte. Dann erhob er seine rechte Hand. Aus dem Nichts kristallisierte sich eine Art Rahmen, der die Erde in seinen Fokus packte. Dann eröffnete sich eine Computersimulation und eine Art Tastatur. "Dann wollen wir mal." Angelo tippte haufenweise Parameter und seltsame Zeichen ein, die zur Berechnung des Ankunftsortes nötig waren. Nach und nach zogen sich die berechneten Simulationen immer enger zusammen. Und dann blinkte der Bildschirm rot auf. "Was ist denn jetzt los?" Angelo verstand nicht was da vor sich ging und tippte wild auf der Tastatur herum. "Oh Nein!" Seine Augen hatten sich vor Schreck geweitet. "Was ist?" Mit einem unheimlichen Gefühl blickte Angel seinen Bruder an. "Wenn sich alle vier Tore geöffnet haben, dann wird sich das Portal Richtung Orionnebel öffnen." Jetzt schaute der Schwarzhaarige ein wenig verstört. "Äh. Und was ist daran jetzt so schlimm?" Angelo blickte seinen Bruder ernst an. "Es landet inmitten des Gmolloch." Angel riss die Augen auf. "Was? Ist die denn wahnsinnig? Kann man das noch stoppen?" Der Silberblonde schüttelte den Kopf. "Wenn sich das vierte Tor öffnet, dann werden sie kommen und es wird kein Entrinnen geben." Der Prinz des Abendrotes blickte mit erschrockenem Ausdruck im Gesicht auf die Erde. "Werden sie dem überhaupt gewachsen sein?" Wieder schüttelte Angelo den Kopf. "Das Gmolloch ist in unserer Welt der Kessel alles Bösen, dort treibt sich der größte Abschaum aller Zeiten herum. Man sagt das sogar Kassandra und Medusa einst aus diesem Kessel geboren worden seien. Aber unsere große Göttin Nebula hatte Mitleid mit ihnen und hat sie von ihrer bösen Seite befreit. Dann hat sie die beiden Mädchen als ihre Kinder aufgezogen und sie als die ersten Prinzessinnen unseres Reiches eingesetzt. Aber dieser Frieden war nur Schein, denn in Medusa wuchs der Neid, der schließlich wieder ihre böse Seite weckte. Und was dabei rausgekommen ist, das weißt Du ja. Aber gegen das was sich im Gmolloch noch so rumtreibt, ist Medusa eine brave Natur." Angel runzelte besorgt die Stirn...
 

Es waren grün-braune Augen, die stumm in die Leere der Dunkelheit starrten. Andromeda konnte nicht glauben, dass die Zeit des Schlafes vorbei war. Schwerelos trieb sie in der Dunkelheit, die sie gerade noch im Schlafe gewiegt hatte. Tränen glitzerten in ihren traurigen Seelenspiegeln und fast fragend blickte sie in die Vergangenheit, um sich wieder an ihr liebendes Herz zu erinnern. Wie in Trance erhob sie ihre Stimme zu einem Lied, das sie vor langer Zeit für ihren Geliebten gesungen hatte:
 

Deine Stimme... und der Wind flüstert in den Bäumen...

Deine Augen, Deine unendlich tiefen Augen...

ist es ein Traum, oder Wirklichkeit?

Deine starken Arme... und das leise Plätschern des Flusses...

Dein Lächeln, Dein warmes Lächeln...

ich bin so verwirrt, so tief berührt...

Deine Lippen auf den Meinen... und der blaue Himmel...

Deine Seele, ein unendlich helles Leuchten...

oh was geschieht nur mit mir, mein Herz es bebt...
 

"Dies erste Gefühl... ich wünschte es würde niemals enden...

Deine Flügel halten mich sanft... mein Herz es bebt...

Deine Aura trägt mich sicher... durch der Zeiten Raum...

Du bist mein ewiger Beschützer... der tief in meiner Seele lebt..."
 

Immer wieder könnte ich in Deiner Seele versinken,

immer wieder von Deinen Augen träumen...

Von Deinen süßen Lippen will ich kosten,

in Deinen Armen wie Eis in der Sonne zerschmelzen...

Oh was pulsiert nur so heftig und angenehm in mir,

wenn ich Deine Hände auf meiner Haut verspüre...

Ich will ertrinken in Deiner Leidenschaft,

die mich in tiefstem Verlangen brennen lässt...
 

"Dies erste Gefühl... ich wünschte es würde niemals enden...

Deine Flügel halten mich sanft... mein Herz es bebt...

Deine Aura trägt mich sicher... durch der Zeiten Raum...

Du bist mein ewiger Beschützer... der tief in meiner Seele lebt..."
 

"Oh Angel. Ich wünschte Du wärst bei mir..." Ein Schluchzen klang bitter durch die Dunkelheit. "So viel Zeit ist schon vergangen und doch, es ist, als spürte ich noch immer Deine brennenden Küsse auf meinen Lippen. Ich wünschte, ich würde diese schmerzvolle Erinnerung nicht in mir tragen. Warum muss ich auf leere Hände blicken, auf denen noch immer das Blut der Vergangenheit klebt? Warum kann ich nicht an der Seite meiner Mutter für immer ruhen?" Leuchtende Tränen fielen in die Tiefe...
 

"Warum willst Du das tun? Das verstehe ich nicht." Kakyuus Stimme klang nun etwas freundlicher. "Ich habe Dir doch gesagt, das Du gar nichts weißt Prinzessin! Die Kriegerinnen würden sterben, würden sie sich jetzt in den Kampf schlagen. Ich habe die Macht ihnen dieses Geschenk zu übergeben. Der Tod, er ist die einzige Macht, die ihnen helfen kann. Das dritte Tor ist bereits geöffnet und auch das vierte wird nicht mehr lange brauchen. Wenn diese Welt untergehen soll, dann wird sie es auch." Kakyuu schluckte. "Es tut mir leid, dass ich als Kriegerin nicht viel nütze." Die Stimme lachte auf. "Schau Dir Deine Welt lieber noch einmal an Prinzessin. Vielleicht ist dies das letzte Mal das Du sie siehst." Die Prinzessin runzelte die Stirn. "Du bist Zwiespältig Orion. Man weiß nicht ob man Dir vertrauen kann oder nicht. Du wirfst die Gedanken von einem Moment zum Nächsten immer wieder in eine andere Richtung!" Orion lachte erneut. "Es bleibt Dir keine andere Wahl als mir zu vertrauen." Kakyuus Blick war bitter. "Ich weiß." Für einen kurzen Moment herrschte Stille. "Schlaf lieber Prinzessin. Im Schlaf ist der Tod nicht so schlimm." Sie wollte noch etwas entgegnen, doch Orion vernebelte ihr die Sinne und die Prinzessin fiel bewusstlos auf ihre Lagerstatt zurück. "Die Zeit ist gekommen. Die Sterne werden wieder erwachen. Und ihr Glanz wird die Ewigkeit erstrahlen lassen. Vielleicht hat die Existenz doch noch eine Chance." Dann entschwand die Stimme und auf Kinmoku hüllte sich die Athmosphäre in Dunkelheit. Der ganze Planet begann zu schlafen...
 

"Was meinst Du was sie tun wird?" Gaias Augen erleuchteten in einem grellen blau, sie war noch immer sehr aufgewühlt. Auf ihrer Stirn prangte das Zeichen der Blue Moon Angels, ein blauer Halbmond mit einem Punkt darüber. Sie war in eine lange blaue Robe gekleidet, die mit türkisen Edelsteinen kunstvoll verziert war. Und sie trug ein Diadem, mit den selben Edelsteinen. "Ich befürchte, sie wird versuchen die Prinzessin aufzuhalten." Galaktikas Kleidung ähnelte Gaias, sie war allerdings ein Gold Moon Angel und daher war alles in Gold. "Ich begreife sie nicht. Warum ist ihr Herz so von Hass zerfressen?" Gaia schüttelte den Kopf. Plötzlich erklang hinter ihnen eine Stimme. "Weil sie eigentlich kein White Moon Angel ist!" Blitzartig drehten sich die beiden jungen Frauen um. Eine Art Nebelgestalt schwebte vor ihnen. Sofort knieten beide nieder. "Oh große Göttin Nebula. Ihr habt Euch lange nicht mehr gezeigt. Was verschafft uns die Ehre ihres Besuches?" Die Nebelgestalt nahm Form an und vor ihnen stand eine weiße junge Frau mit bodenlangem Nebelhaar, die einen sehr traurigen Blick in ihren Augen trug. "Ich bin gekommen um nach dem Rechten zu schauen. Doch als ich kam, versetze mir die Athmosphäre einen Schwertstich in mein Herz. Ich spürte, meine Tochter Kassandra ist tot." Galaktika schloss bitter die Augen und antwortete: "Ja, ihre Seele ist zerstört." Weiter kam sie nicht. "Warum? Wer hat das getan? Wer hat es gewagt meine Tochter auszulöschen?" Gaia versuchte die Göttin zu beruhigen. "Wir wissen es nicht. Wir dachten selbst immer, dass wir Angel unsterblich sind." Die Göttin seufzte. "Ja, ihr seid unsterblich. Aber es gibt eine Möglichkeit die Seele eines Angels für immer auszulöschen." Die beiden Frauen blickten Nebula fragend an. "Wenn der Körper eines Angels zerstört wurde, fliegt seine Seele hinaus und wird neu geboren. Doch wenn man im selben Moment die Seele angreift und zerschlägt, dann wird sie für immer tot sein." Langsam verstanden die Frauen...
 

"Tod oder Leben, jetzt ist der Tag der Entscheidung gekommen. Doch bevor ich gehe, werde ich mein Werk noch vollenden." Andromeda lächelte. Dann erhob sie ihre rechte Hand und augenblicklich flutete eine Helligkeit durch den Raum, die einem fast die Augen verblenden konnte. Wie tot schwebten die Sailorkriegerinnen, die vier Shitenou und die zwei schwarzhaarigen Mädchen noch immer um sie herum. Sie alle waren von einer Art Lichtwolle umhüllt und schliefen tief und fest. Das Symbol auf Andromedas Stirn begann zu leuchten. "Dann lasset uns beginnen!" Ihre Flügel entfalteten sich mit einem kräftigen Windstoß und ihre grün-braunen Augen begannen auf einmal in einem grellen grün zu leuchten. Es waren Katzenaugen, die nun auf die Krieger herab blickten. Sie hatte wieder ihre kunstvoll verzierte Kriegeruniform an, die sehr der Sailoruniform glich. Ein Umhang umhüllte ihre Schultern und ihr langes silbernes Haar wehte im aufkommenden Wind. Sie erhob ihre Hände, in deren hohlen Innenflächen sich ein gewaltiges Licht bündelte. Dann rief sie mit lauter Stimme: "Macht der 18 Monde! Erfüllt diese Körper mit Eurer göttlichen Macht, lasst sie heller leuchten als das unendliche Sternenmeer. Steigert ihre Energie ins Unermessliche und schenkt ihnen den Tod!" Ihre Stimme donnerte durch den Raum. Das Licht aus ihren Händen ging in vielen Energieblitzen auf die Köper nieder. Dann begannen die Seelen heller und heller zu leuchten. In der Mitte einer jeden Seele, erschien ein Sternenkristall, der nun in einem Feuerähnlichen zustand glühte. Aus den Sternenkristallen kam eine Regebogenaura und hüllte nun die Körper ein. Dann kamen zwölf Verwandlungsstäbe, drei Verwandlungssterne und Bunnys Brosche zum Vorschein. "Die braucht ihr nicht mehr!" Damit zersprangen die Gegenstände in Millionen kleine Staubkörner. Nur der heilige Silberkristall schwebte noch immer in der Luft und funkelte verführerisch. "Du willst mir also helfen?" fragte Andromeda den Kristall, welcher nun noch heller zu funkeln begann. "Ich danke Dir, Königin Serenity." Sie lächelte. Dann schloss sie die Augen und das Symbol auf ihrer Stirn flackerte in einem schnellen Rhythmus. Dann rief sie: "Kosmische Kristalle, erwacht!" Im selben Augenblick erleuchtete auch der Silberkristall und das Licht im Raum wurde noch greller. Die Sternenkristalle der Seelen wurden von einem Schmuckstück umhüllt, das bei den Sailorkriegerinnen der Brosche ähnelte, die aus dem Sternenkessel ausgespieen worden war. Nur waren diese Broschen in Gold gefasst und die sternenförmigen Kristalle hatten unterschiedliche Farben. Der von Sailor Moon war wie ein Diamant, mit dem sich der Silberkristall sofort verband. Sailor Venus hatte einen grell-orangen, Sailor Mars einen blutroten, Sailor Jupiter einen grell-grünen, Sailor Merkur einen grell-blauen, Sailor Uranus einen dunkel-blauen, Sailor Neptun einen dunkel-grünen, Sailor Pluto einen dunkel-lilanen, Sailor Saturn einen grell-lilanen, die beiden schwarzhaarigen Mädchen bekamen einen schwarzen und einen weinroten, Luna bekam einen silbernen und Galaxia einen goldenen Kristall. Die drei Starlights bekamen jeweils regenbogenfarbige Kristalle, in denen alle Farben vereint waren. Die Sternenkristalle von Artemis, Mamoru und der vier Shitenou wurden von einem Medaillon umhüllt, in denen auch ein sternenförmiger Kristall leuchtete. Zoisites Kristall war gelb, Neflites hellbraun, Kunzites weiß, Jedytes grau, Artemis seiner war wie ein Bergkristall und der des Prinzen war golden. Das Licht wurde langsam schwächer. "Seid mir willkommen Kosmos Krieger." Erschöpft verklang Andromedas Stimme...
 

Ende achtes Kapitel. Diesmal ein bisserl länger. Ich hoffe es hat Euch wieder gefallen. Der Text den Andromeda singt heißt "Erstes Gefühl" und wurde von mir selbst geschrieben. :)
 

(c)by Arcana Moon
 

So nun ist es soweit, die Sterne erleuchten wieder und haben neue Kraft bekommen. Doch wie wirkt sich das Ganze aus? Wer sind die beiden schwarzhaarigen Mädchen? Was hat Medusa vor? Werden Angel und Angelo Andromeda finden? Was erwartet uns hinter dem vierten Tor? Und vor allem: Wer ist die seltsame neue Sailorkriegerin, deren Name der Schrecken des Universums ist? Das alles in den nächsten Kapiteln...

Das düstere Spiegelbild

"Unsere Welt besteht im Grunde genommen aus recht wenigen Sternen. Ganz im Gegensatz zu den anderen Universen, in denen es unendlich viele Sternengalaxien gibt. Unsere Welt ist zweigeteilt, es gibt eine klare Grenze zwischen Licht und Dunkelheit. Im Licht gibt es nur jene Planeten, die man auch die 18 Monde nennt. Sie alle drehen sich um das goldene Zentrum, dessen Licht von den strahlenden Seelen der Angel genährt wird. In der Dunkelheit herrscht die Macht der Finsternis, alle Wesen die dort leben sind von ihr erfüllt. Wir nennen diese Seite unserer Welt nur "das Gmolloch". Doch im Grunde ist sie genauso aufgebaut wie die unsere, man könnte meinen, es wäre das düstere Spiegelbild unseres Selbst." Nebula stockte für einen Moment. Es war als würde sie mit sich selbst zaudern. "Ganz am Anfang, da gab es nur Dunkelheit in dieser Welt." Galaktika und Gaia waren jetzt ein wenig verwundert. "Äh, ganz am Anfang war nur Dunkelheit? Wie meint ihr das große Göttin?" Gaia blickte Nebula durchdringend an. Da bemerkte sie plötzlich, das auch die Göttin in ihrer Nebelgestalt einem Angel glich. Sie hatte Katzenaugen und sie trug das Zeichen der Angel auf ihrer Stirn. Nur war die Göttin mehr Nebelgestalt, die immer wieder fortzuwehen drohte und deren Schwaden durch jede kleine Ritze drang. Gaias Blick wandelte sich in Überraschtheit. "Ihr seid auch ein Angel, nicht wahr?" Nun war Nebula überrascht. "Ja, auch ich war einmal ein Angel. Doch ich war nicht wie ihr es jetzt seid. Ich war ein sogenannter Angel of the Dark, ein Engel der Dunkelheit. Die Vollkommenheit der Kräfte, aus der schließlich ihr entstanden seid." Galaktika und Gaia waren nun noch verwirrter. "Das Licht und Dunkelheit hier wie ein Spiegelbild sind, das liegt daran, dass das Licht aus der Dunkelheit entstanden ist! Wie ich bereits schon sagte, ganz am Anfang war nur Dunkelheit in dieser Welt. Das Gmolloch war allgegenwärtig. Und der Herrscher über diese Dunkelheit, das war Erebos, der Gott der Finsternis. Er hatte sich diese kleine Welt als persönlichen Spielplatz erkoren, in denen er Wesen erschaffen konnte, die Botschafter seiner wahren Macht sein sollten." Die Augen der beiden weiblichen Angel waren auf die Göttin manifestiert und sie lauschten stumm ihrer Stimme. "Eines Tages hatte er eine Gruppe von Kriegern erschaffen, die er die Engel der Dunkelheit taufte. Auch ich war einer dieser Engel. Wir waren so unschuldig und schön, doch hinter unserer schönen Fassade lauerte die Grausamkeit. Wir fochten seine blutigen Kriege, in den verschiedensten Universen. Und eines Tages kamen wir auch in die Welt, die man das Sonnensystem nannte. Dort war alles anders. Mit der Göttin der Sonne und der Göttin des Mondes hatten wir unerwartete Gegner bekommen, die sich unserer Dunkelheit nicht beugen wollten. Ihr Licht war zu hell für uns finstere Gestalten, viele flüchteten und wurden von Erebos bestraft. Nur 18 Krieger verblieben, die durch die Göttinnen von der Dunkelheit reingewaschen wurden. Seitdem strahlte ein Mond und eine Sonne auf unserer Stirn." Unweigerlich musste sich Gaia an ihre Stirn fassen. Sie konnte nicht glauben was sie gerade gehört hatte. "Irgendwann wollten wir zurückkehren, doch der König der Finsternis wollte uns in seiner Dunkelheit nicht mehr aufnehmen, da wir rein wie das Licht geworden waren. So erschufen wir uns unsere eigene Welt, am anderen Ende der Finsternis, die jener glich von der wir kamen." Nebula wollte fast weinen...
 

Medusa war in ihre Dunkelheit zurückgekehrt. Ihr Herz war erfüllt von Wut und Hass gegen den Rat, gegen Angel und gegen die Prinzessin, die mit ihrer Rückkehr alle ihre Pläne zerstören könnte. Sie dachte angestrengt nach. "Wie kann ich es nur verhindern?" murmelte sie vor sich hin. Ihre schwarzen Lackstiefel mit den hohen Absätzen, klapperten auf dem Marmorboden. Die lange Schleppe von ihrem roten Kleid schliff am Boden. Es war verziert mit vielen schwarzen Rüschen und edelsten Stickereien. Nervös ließ sie ihre Kristallkette, die um ihren Hals hing, durch die Finger fahren. Ihre Kristallkrone funkelte durch den Schatten. "Dann muss ich mich eben selbst darum kümmern." Sie war entschlossen. Eigentlich durfte sie als Königin den Orionnebel nicht verlassen, doch sie glaubte, dass sie zur Zeit eh niemand vermissen würde. "Die sind sowieso alle mit der Suche nach Andromeda beschäftigt. Niemand wird merken das ich fort bin. Wenn diese Sache vorbei ist, dann müssen sie mich einfach als ihre Königin akzeptieren. Und dann werde ich auch endlich die unendliche Macht haben!" Sie grinste vor sich hin und entblößte dabei ihre spitzen Eckzähne, von denen man fast glauben konnte, dass frisches Blut von ihnen tropfen würde. Schnell zog sie sich um, nahm die Krone vom Kopf und hüllte sich in einen schwarzen Mantel. Dann nahm sie einfach die Gestalt einer jungen Frau an, die keiner erkennen würde. Vorsichtig öffnete sie das Tor in das Licht. Hastig lief sie durch die langen Gänge des Palastes, die auf ihren Wunsch hin immer verdunkelt waren. Niemand sah den Schatten der durch die Ecken und Windungen huschte. "Wenn man will das alles klappt, dann muss man es selber machen" flüsterte sie zu sich selbst. Und dann lief sie seelenruhig an den Torwächtern des Palastes vorbei, ohne erkannt oder aufgehalten zu werden...
 

"Dann haben wir also noch einen Grund mehr uns zu beeilen." Angelo nickte seinem Bruder zu. In jenem Moment kam eine unglaubliche Druckwelle von der Erde und wollte sie fast wieder in das weite Weltall zurückschleudern. "Was zum Teufel war das?" schrie Angel seinem Bruder zu. Der Silberblonde tippte wie wild auf der Tastatur herum. Die Simulation auf der Erde machte einen Punkt aus, von dem diese Kraft gekommen war. "Genau dort," er zeigte auf einen bestimmten Punkt, "da befindet sich ein schwarzes Loch!" Angel schaute seinen Bruder ungläubig an. "Ein schwarzes Loch? Wie soll das gehen? Schwarze Löcher verschlucken doch sonst immer alles und verursachen keine Druckwellen!" Angel tippte wieder nervös auf den Tasten herum. Die Simulation schaltete sich direkt auf die Erde. "Das ist unmöglich!" Der Schwarzhaarige blickte fassungslos auf das Bild, welches ein schwarzes Loch inmitten der Landschaft zeigte. Noch immer tippte der Silberblonde. Das schwarze Loch zoomte noch näher heran und dann entdeckten die beiden in der Mitte der Schwärze, ein grelles Licht. "Andromeda!" fuhr es Angel über die Lippen. "Ich kann sie spüren, ganz deutlich. Sie ist es! Es sind ihre Kräfte. So stark wie ich sie schon lange nicht mehr gespürt habe!" Angelo nickte. "Es scheint, als wäre sie der Verursacher dieses Loches. Seine Atmosphäre besteht aus einer ähnlichen Energie, wie das Portal in unsere Welt. So etwas kann nur sie erschaffen." Angel lächelte. Er blickte seinen Bruder entschlossen an. "Dann lass uns fliegen. Je früher wir da sind, umso besser!" Angelo erhob erneut seine Hand und ließ die Simulation über der Erde wieder verschwinden. Mit kräftigen und doch sanften Flügelschlägen, näherten sie sich dem Planeten...
 

Das Zeichen auf Andromedas Stirn glimmte langsamer und langsamer, schließlich erlosch es vollständig. Auch ihre Augen waren wieder in ihr ursprüngliches grün-braun zurückgekehrt. Sie trug nun ein langes schwarzes Kleid, auf das viele Kristalle gestickt waren. Die Ärmel waren aus durchsichtiger Spitze und kunstvoll verziert. Am linken Rand des Kleides war ein Schlitz, unter dem eines ihrer Beine leicht hervorleuchtete. So sah man, dass sie eine Netzstumpfhose trug. An den Füßen trug sie geschnürte Halbstiefel, mit einem leichten Absatz. Ihr feuerrotes lockiges Haar fiel offen über ihre Schultern. An den Ohren trug sie Kreuze als Ohrringe und einige silberne Kreolen. Um ihren Hals trug sie eine recht schmucklose Kette. mit einem Anhänger der einem Templerkreuz ähnelte und der in der Mitte das Zeichen ihrer Herkunft trug. Es war ein Mond mit einem Punkt darüber. An fast jedem Finger trug sie einen silbernen Ring, welche die verschiedensten Symbole hatten. Fast abwesend blickte sie an sich herunter... Andromeda war unendlich müde geworden, sie hatte viel zu viel Kraft verbraucht. "Ich hätte nie gedacht, das ich mal so ausgelaugt sein könnte." Sie atmete tief durch. Im Grunde war es jedoch überhaupt kein Wunder gewesen. Sie hatte schließlich 22 menschlich erscheinenden Wesen eine große Macht geschenkt. "Es wird Zeit für Euch zu gehen!" flüsterte sie nur noch. Damit erhob sie ihre rechte Hand. Das Zeichen auf ihrer Stirn und ihre Augen begannen wieder zu leuchten. Augenblicklich wurden die Körper der ruhenden Krieger erneut von einem grellen Licht umhüllt. Als die Lichter verloschen, waren alle verschwunden. "Viel Glück. Ah!" Sie fasste sich an den Kopf, durch den ein Schmerz zuckte. Dann schloss sie ihre brennenden Augen. Fast glaubte man, dass sie vom Licht ihrer eigenen Seele geblendet war. Sie war vollkommen erschöpft. Irgendwie übermannte sie die Müdigkeit, so dass sie wieder in tiefen Schlaf verfiel. Das Licht erlosch, es ward Dunkelheit. Und es erschien fast, als wäre niemals etwas geschehen...
 

In Tokios Innenstadt begann es zu blitzen und zu donnern. Wie aus dem Nichts kam die vierte Wolke, das letzte Tor, am Horizont zum Vorschein. Ikuko Tsukino stand noch immer nachdenklich an der Terrassentür. Sie seufzte. "Ich verstehe das nicht. Du warst doch schon hier Bunny. Ich spüre das irgendwas nicht stimmt. Ein Mutterherz kann man nicht betrügen." Plötzlich riss Shingo sie aus ihren Gedanken. "Mama, was ist denn nun mit dem Essen?" Als er ihren nachdenklichen Blick sah, blickte er auch etwas abwesend hinaus. "Ich kann nur hoffen, dass Dir nichts passiert ist Bunny" murmelte Ikuko. Shingo klammerte sich an die Schürze seiner Mutter, denn auch ihn ergriff ein seltsames Gefühl. Und dass, wo er eigentlich sonst seine Schwester immer nur ärgerte. Im Hintergrund lief noch immer eine Spezialsendung zu dem "Naturphänomen", wie sie immer sagten. "Jetzt ist auch noch eine vierte Wolke aufgetaucht. Bisher kann man nichts ausschließen, aber auch noch nichts wirklich konkretes sagen. Die Wissenschaftler sind ratlos. Deshalb bitten wir sie auch weiterhin ihre Häuser nicht zu verlassen!" Bunnys Mutter wand sie sich wieder von der Terrassentür ab und setzte ein strahlendes Lächeln auf, so wie man es von Mama Ikuko gewohnt war. Doch im selben Moment knallte und rummste es im Fernseher. Ein Schrei drang noch gellend durch die Lautsprecher und dann war der Bildschirm schwarz. Die Tsukinos blickten geschockt auf den Bildschirm, wo nun ein Testbild erschien...
 

"Wir waren Krieger gewesen, die nur das Kämpfen kannten. Jetzt waren wir nur noch nutzloses Holz, das höchstens zum Feuer entzünden gut war. Wir fühlten uns alleine gelassen, einsam und missverstanden. Doch mit der Zeit lernten wir mit diesen Dingen umzugehen. Irgendwann lernten wir sogar was Liebe ist. Und wir lernten unsere innersten Kräfte weiterzuentwickeln. Denn wir waren nicht nur Krieger die mit Schwert und Bogen umgehen konnten, sondern wir waren auch der physischen Magie fähig. Der Gott der Finsternis hatte uns mit allen möglichen magischen Kräften und Kampftechniken erschaffen, dass über uns nur noch er selbst stand und sonst niemand. So erschufen wir uns Ebenbilder, die jedoch nicht so vollkommen waren, wie wir selbst. Unsere Ebenbilder waren Angel wie wir, sie besaßen unsere Kräfte, sie waren, je nachdem, wer sie erschaffen hatte, einer anderen Art angehörig, doch sie hatten einen kleinen Fehler. Sie waren nicht in dem Sinne unsterblich, so wie wir. Uns Angels of the Dark konnte man nicht einmal einen Kratzer verpassen, egal wie mächtig der Gegner auch war. Aber jene Angel, die wir selbst erschaffen hatten, deren Körper konnte man zerstören, wenn man mächtig genug war. Zwar erschafften sich die Seelen schnell einen neuen Körper, doch der Moment, in dem die Seele ohne Schutz in der Atmosphäre war, konnte man sie zerschlagen und somit vernichten. Obendrein waren sie sehr schnell beeinflussbar, was der Grund für den großen Krieg unter den Angels war. Ich versuchte immer wieder zu vermitteln, doch es schlug fehl. Denn der Gott der Finsternis selbst beeinflusste die von uns erschaffenen Angel immer wieder. So kam es zu der großen Revolte unter den Angels, durch jene die Angels of the Dark, außer mir, wieder in die Hände von Erebos fielen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich entschloss mich zu ihm zu gehen und ihn zu bitten, mir meine Kameraden wieder zurückzugeben. Doch er lachte nur und meinte, er würde sie nur gehen lassen, wenn ich seine Braut werden würde. Ich war erstaunt, der Gott der Finsternis wollte mich also heiraten. Ich hätte es besser wissen müssen, er wollte im Grunde nur verhindern, das ich zu den 18 Monden wieder zurückkehre. Er sah es gar nicht gerne, dass inmitten seiner schönen Dunkelheit plötzlich eine Welt aus Licht entstanden war. Das goldene Zentrum und die Landschaften auf den Planeten, hatten wir der Sonne und der Erde im Sonnensystem nachempfunden. Sie waren genauso angeordnet wie die Planeten im Gmolloch, in deren Mitte sich jedoch ein riesiger Schlund befand, der schwärzer als die tiefste Finsternis war. Nun ja, ich willigte in den Handel ein und so wurde ich die Braut der Finsternis. Und ich traue es mich kaum zu sagen, aber ich habe sogar zwei Kinder von ihm bekommen." Nebula schwieg auf einmal und blickte verschämt zu Boden. "Die beiden Kinder die ich von ihm bekommen habe, das waren Kassandra und Medusa." Gaia und Galaktika erstarrten im Angesicht dieser überraschenden Neuigkeiten. "Er liebte die beiden Mädchen abgöttisch, auch wenn sie Angel waren. Medusa kam ganz nach seinem Schlag, Kassandra mehr nach Meinem. Sie trugen beide das silberne Symbol der Angel auf ihrer Stirn. Beide hatten sie feuerrote Haare und beide trugen sie die zerstörerische Macht eines Angels of the Dark in sich." Gaia wollte etwas sagen, doch Galaktika hielt sie zurück. "Ich weiß, es herrschten immer diese Gerüchte, dass Medusa und Kassandra eigentlich aus dem Gmolloch kommen und gar nicht meine Kinder sind. Doch die Wahrheit schmeckt noch viel bitterer auf der Zunge." Nebulas Blick brannte sich regelrecht in den Boden...
 

Bilder erwachten erneut in der tiefen Dunkelheit. "Andromeda, so warte doch bitte!" Die klare Stimme des Königs klang durch den Garten. Die junge Frau blieb stehen und drehte sich um. "Warum hast Du die Tore nur geöffnet? Du hättest doch hier ein gutes Leben gehabt!" Ihr langes weißes Kleid, das dem der Prinzessin glich, wehte wie ihr rotes Haar im aufstrebenden Wind. Sie blickte Cherubin ernst an. "Du weißt genau das ich wieder gehen muss. Ich akzeptiere Deinen Wunsch hier bei Deiner Frau und Deinem Kind zu bleiben. Aber versteh doch, ich bin die zukünftige Königin der 18 Monde. Ich kann nicht hier bleiben! Mir bleibt keine ruhige Minute mehr, nachdem ich weiß, dass Medusa ein böses Spiel treibt!" Der König blickte traurig zu Boden. "Ich hätte es besser wissen müssen. Du bist wie Deine Mutter. Ich habe wohl umsonst Angst gehabt." Andromeda lächelte. "Angst? Wovor denn?" Sein Blick fiel auf die Brosche, welche sie in ihren Händen hielt. Andromeda folgte seinem Blick. "Ach Du meinst die Brosche des Orion?" Nun blickte er sie doch sehr fragend an. "Woher weißt Du denn das dies die Brosche des Orion ist?" Die junge Frau entgegnete: "Ich kenne sie!" Jetzt machte er große Augen. "Du kennst sie? Woher denn? Das ist unmöglich!" Sie schüttelte den Kopf. "Nein! Diese Brosche war einst im Besitz meiner Mutter. Auf ihren früheren Reisen durch Raum und Zeit, war sie hier in dieses Universum gekommen und hatte die Mächte der Sailorkriegerinnen erlebt. Das hat sie sehr beeindruckt, da sich die Kräfte der Kriegerinnen durch solche Gegenstände um ein Vielfaches vergrößerte. Nach ihrer Rückkehr ließ sie das Schmuckstück anfertigen, damit sie ihre Mächte nutzen könnte, wenn die Finsternis wieder in unsere Welten einfallen würde. In ihr steckt die Macht, alle Kräfte eines Angels nochmals um die Unendlichkeit zu steigern." Sie lächelte. Cherubin hingegen war gar nicht wohl bei dem Gedanken. "Doch auf ihrer letzten Reise, kurz bevor sie Königin wurde, hat sie die Brosche im All verloren. So kam sie hier her, zum Mond, wo sie seit einigen Jahrhunderten als legendäres Schmuckstück aus dem Sternenkessel gilt. Als ich vorhin die Brosche berührte, hat sie mir ihre Geschichte gezeigt. Und sie hat mir erzählt, wie ich ihre Macht nutzen kann." Cherubin umfasste sie an den Armen. "Aber wozu diese Kräfte nutzen? Es reicht doch die Macht, die Du als Angel hast! Du könntest mit Hilfe dieser Brosche nicht nur einen Planeten, sondern das ganze Universum auslöschen! Du weißt das ich das nicht zulassen kann!" Sie nickte und doch umklammerte sie das Schmuckstück krampfhaft. "Ich kann sie Dir aber nicht zurückgeben!" Er blickte sie fassungslos an. "Was?" Sie blickte zu Boden. "Die Brosche gehört jetzt mir und ich werde sie wieder zurück nach Hause bringen." Cherubin seufzte. "Dann bring sie zurück. Aber versprich mir, dass Du ihre Macht nicht nutzen wirst!" Andromeda lächelte. "Ich verspreche es!" Der Mondkönig war vorerst beruhigt, doch dieses seltsame Funkeln in ihren Augen, das gefiel ihm irgendwie nicht. Es war fremd, als ob es nicht zu Andromeda gehören würde. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, denn das Portal über dem Garten des Mondpalastes hatte einen ohrenbetäubenden Knall von sich gegeben. Im nächsten Moment stand ihnen ein Angel gegenüber, in dessen glühenden Augen eine unglaubliche Leere funkelte. Der Angel zückte sein Schwert und wollte es auf Andromeda niederfahren lassen, die im selben Moment vor Schreck aufschrie und sich zu Boden fallen ließ. "Was soll das?" brüllte der König. Seine Stimme verhallte in einem langen Echo und das Bild zersplitterte in der Dunkelheit...
 

Die Atmosphäre war ungewöhnlich aufgeladen, als Angel und Angelo nicht unweit von Tokio zu Boden gingen. "Schau Dir das an!" Der Schwarzhaarige deutete erstaunt zu den vier Toren hinüber, die nur darauf warteten, das Portal zu öffnen. "Mir scheint, das ihre Energie gewachsen ist seit unserer letzten Begegnung." Angelo öffnete erneut eine Simulation, welche die vier Tore in ihren Fokus nahm. Er tippte wieder einige Berechnungsformeln ein und dann sagte er: "Es ist wirklich nicht zu fassen. Das ist eine Energie, wie ich sie noch nie auf dem Bildschirm hatte. Und sie steigt noch weiter!" Angelo war besorgt. "Die Wesen dieses Planeten sind in Gefahr, schon allein durch die vier Tore. Die Energieladungen, die aus ihnen herausschlagen, sind fähig die schwachen Körper der Erdenbewohner mit einem Blitz in Staub zu verwandeln." Weiter kam der Silberblonde nicht. Plötzlich krachte es direkt hinter ihnen und eine riesige Lichtquelle erschien. "Was zum Teufel ist das?" Angel war überrascht. Die Simulation verschwand und die beiden jungen Männer traten einen Schritt zurück. Als das Licht wieder erloschen war, trauten sie ihren Augen nicht. "Was ist das denn?" Fassungslos blickten sie auf das Bild, das sich ihnen da bot. Am Boden vor ihnen langen regungslos dreizehn junge Mädchen und neun junge Männer. Direkt daneben stand plötzlich ein Auto mitten auf der Straße. Es schien als würde die Gruppe langsam wieder zu Bewusstsein kommen, denn leise Stöhngeräusche kamen vom Boden. Angel und Angelo entschlossen sich zu verschwinden. "Los weg hier, keiner darf uns sehen! Wir sind hier auf geheimer Mission!" Angel griff nach seinem Bruder und zog ihn fort. Dann erhoben sie sich in die Luft und waren den Augen, die sich gerade langsam geöffnet hatten, schnell entschwunden...
 

"Als ich Kassandra und Medusa zur Welt gebracht hatte, wollte ich mit ihnen wieder in die Welt zurückkehren, die ich mit meinen Kameraden geschaffen hatte. Doch Erebos verbot es mir. Ich entgegnete ihm, dass ich noch einen Wunsch frei hätte, da er meine Kameraden nicht wie versprochen frei gelassen, sondern sie wieder zurück in den Schlund der Finsternis verbannt hatte. Ich versprach ihm, dass ich bei ihm bleiben würde, wenn er nur Kassandra und Medusa gehen lassen würde. Er sagte schließlich zu und ich brachte die beiden Mädchen in das Licht. Doch sie waren erfüllt von der Finsternis. Erebos hatte gewusst, dass sie nicht fähig für ein Leben im Licht waren. Er hatte mich schon wieder betrogen. Doch mit meinem liebenden Mutterherzen hatte er nicht gerechnet. Ich opferte meinen Körper und meine Energie, damit die beiden reingewaschen wurden von der Dunkelheit. Kassandra war für immer von der Finsternis geheilt, doch Medusa, sie war einfach viel zu sehr nach ihrem Vater gekommen. Deswegen verbarg sie sich auch viel lieber im Dunkeln des Palastes, den ich für die Mädchen erbaut hatte, als wie Kassandra an das helle Licht zu gehen." Bitterkeit sprach aus Nebulas Worten. Gaia und Galaktika schwiegen noch immer still. "Ich kehrte zu Erebos zurück, der mich für meinen Frevel hart bestrafte. Er verbannte jegliche Möglichkeit von meiner Seele, zu lieben und geliebt zu werden. Mein neuer Körper war diese Nebelgestalt, ungreifbar, kalt und leer. So musste ich meine Kinder ihrem Schicksal überlassen. Mein Volk jedoch ehrte mich seit diesem Tage als Göttin. Und mit dem Tag, wo Kassandra Königin wurde, endete auch endlich der ewige Krieg unter den Angels." Galaktika und Gaia seufzten auf...
 

"Oh man, mir dröhnt vielleicht der Kopf!" murmelte Bunny vor sich hin. Gerade hatte sie noch zwei Schatten gesehen, doch auf einmal waren sie verschwunden. "Was war das?" Ihre Augen blickten suchend auf die Straße. Plötzlich kam es ihr wieder in den Sinn. Ruckartig stand sie auf. "Andromeda!" rief sie laut. "Bunny, hör auf zu schreien. Du kreischt ja wie eine Ertrinkende." Entnervt erhob sich Haruka vom Boden und klopfte ihre Kleidung ab. Dann half sie Michiru auf, die sich den Kopf hielt. Rei stritt sich mit Jedyte, der auf ihr gelandet war und sie fast erdrückte. "Kannst Du nicht aufpassen Du Blödmann? Geh endlich runter von mir!" Jedyte sprang auf, putze sich ab, stammelte ein: "Entschuldige, das wollte ich nicht!" und half der zeternden Rei auf... Minako hingehen schien sich fast an Kunzite anzukuscheln. "Mann, ich hab heute aber auch ein Glück! Dieser Typ ist umwerfend. Diese Augen, dieses Lächeln. Den gebe ich nie wieder her!" Kunzite erhob sich langsam und reichte ihr seine Hand. "Ist Dir was passiert?" Er schaute sie besorgt an. "Es wäre schön wenn Du mich noch ein wenig stützen könntest. Ich habe mir wohl offensichtlich den Fuß ein bisschen verknackst!" Das war natürlich eine Lüge. Aber Minako war sich selbst zum Lügen nicht zu schade, wenn sie jemanden für sich haben wollte. Und den Typen wollte sie auf jeden Fall... Ami war ganz rot im Gesicht, als sie ihre Situation bemerkte. Zoisite hielt sie fest im Arm, als wollte er sie beschützen. Er lächelte sie liebevoll an. "Dir ist nichts passiert. Was war das nur?" Ami wagte nichts zu sagen, sie fürchtete, das ihre Verlegenheit sie stammeln lassen würde. Vorsichtig half ihr Zoisite auf die Beine und als sie verschämt nach unten schaute, zog er sie an seine Brust und streichelte ihr erleichtert über das Haar. "Oje, dieser Typ macht mich ganz verlegen!" dachte Ami bei sich... Makoto stand mit einem Ruck auf und schmiss dabei noch Neflite von sich herunter, der zur Hälfte auf ihr gelegen hatte. "Autsch! So möchte ich früh morgens aber nicht geweckt werden." Der Brünette saß nun und rieb sich den Kopf. "Oh, das tut mir leid!" Besorgt setzte sich Makoto neben Neflite und schaute ihn sorgenvoll an. Dann wurden ihre Wangen rot. "Ich hoffe Du hast Dir nicht allzu sehr weh getan!" Neflite lächelte nur. "Mach Dir keinen Kopf, mir geht's gut." In ihrer Überschwänglichkeit umarmte Makoto den jungen Mann, der dies den kurzen Moment genoss...
 

Ende neuntes Kapitel. Ich hoffe es hat Euch gefallen, Kommis werden gerne entgegen genommen :D
 

(c)by Arcana Moon
 

So, da wären wir. Ich habe an der Stelle das Kapitel beendet, auch wenn einige Fragen immer noch nicht beantwortet sind. Aber wir haben ja noch einige Kapitel zu füllen. Auf jeden Fall erfahren wir im nächsten Kapitel etwas mehr über Andromeda und ihre Herkunft. Wir werden die beiden Angelbrüder wiedersehen. Ihr werdet auch mehr über die Identität der beiden schwarzhaarigen Mädchen erfahren. Und Medusa? Unsere düstere Königin macht sich auf den Weg, in eine Welt voll Licht... ;)

Erebos dritte Tochter

Noch immer starrten die Tsukinos auf den Bildschirm, auf dem ein Testbild erschienen war. Nichts rührte sich, es war absolute Stille. Man hatte das Gefühl als würde die ganze Welt den Atem anhalten. Dann begann das Bild wieder zu rauschen, einige unkenntliche Bilder waren zu sehen. Die junge Frau die berichtet hatte, stand mit eisernem Blick vor der Kamera, deren Bild ziemlich verrauscht war. Etwas abgehakt klangen ihre Worte durch das Rauschen. "Gerade ist ... direkt hinter uns ein ge...tiger Blitz ... gegangen. Die Energieentladung ... im Umkreis ... zwei Kilometern ... Verwüstungen angerichtet. Bitte, verlassen ... nicht ihre Häuser! E... i.. sehr gefährlich. Wir wer... uns mit un...em Kamerateam ... wieder zurück ... Studio begeben ... von dort über ... Situation weiter ... berichten. Hier ist..." Was sie dann noch sagte ging erneut in einem ohrenbetäubenden Knall unter...
 

Wieder Bilder in der Dunkelheit. "Ihr werdet uns niemals in die Knie zwingen, ihr Verfluchten!" schrie die Stimme des Mondkönigs durch das Kampfgewirr. Er hatte sein Schwert mit einem Angel gekreuzt, dessen Augen in einem grellen Grün glühten. Dennoch erschienen sie leer und gefühllos. Zwischen ihnen hockte die junge Frau mit den langen roten Haaren und hielt noch immer die Brosche fest umklammert. Der Angel hatte versucht das Mädchen mit einem Schwerthieb zu töten. Da war der Mondkönig erschienen und hatte sie gerettet. "Wie könnt ihr es wagen die Prinzessin anzugreifen? Seid ihr noch bei Trost?" Cherubin brüllte seine Wut hinaus. Doch der Angel antwortete ihm nicht. "Irgendwas stimmt hier nicht." Andromeda nickte. Mit einem kraftvollen Schubs brachte sie den Angreifer zu Fall, der eben noch mit Cherubin die Schwerter gekreuzt hatte. Dann erhob sie sich. "Lass mich in Ruhe, oder Du wirst es bereuen!" Doch der Angel grinste nur und entblößte seine Fangzähne. Der Mondkönig hatte sich einem weiteren Angreifer zugewandt. Andromeda schnipste kurz mit den Fingern und sofort war sie wieder in ihre silberne Uniform gekleidet. Sie hielt die Hände vor ihren Bauch und schien darin einen Energieball zu formen. Die Kraft die dadurch entstand, ließ ihr Haar wehen. Als sie wieder zu dem Zombigleichen Angel aufblickte, waren ihre Katzenaugen in ein grelles grün getaucht und das Symbol auf ihrer Stirn leuchtete sehr hell. Dann schob sie ihre Hände von sich weg, womit der Energieball auf den Angel zuschoss und ihn vollständig vernichtete. "Wer nicht hören will, der muss eben fühlen!" Andromeda lachte laut auf... Über dem Garten pulsierten die vier Energietore, die in einer Art Rechteck angeordnet waren. Der Raum, der zwischen ihnen lag, schien eine Art Portal zu sein, aus dem Schwärme von geflügelten Kriegern hervorstoben und landeten. "Beben der unendlichen Abgründe, sieg!" schrie eine weibliche Stimme. Es war Sailor Terra. Eine gewaltige Kraft ging durch den Boden und riss ihn auf. Einige der Angel fielen hinein, aber sie beförderten sich ganz leicht mit ihren Flügeln wieder hinauf. Die Kriegerin war verwirrt, doch sie ließ sich nicht einschüchtern und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor. "Schlammlawine, flieg!" brüllte sie. Eine mächtige Schlammkugel flog auf die fremden Krieger zu und hüllte sie ein. Doch anstatt das sie im Schlamm erstickten, zersprengten die Angegriffenen den Matsch. "Das kann nicht wahr sein!" Eine andere Stimme brüllte in diesem Augenblick. "Sonnenstrahl, flieg!" Ein gewaltiger Strahl aus Sonnenfeuer schoss an Terra vorbei und traf einige der Angel, die daraufhin verbrannten. "So geht das!" meinte Sailor Sun triumphierend. Doch als die Angel sich plötzlich wieder materialisierten, war ihr der Schock ins Gesicht geschrieben. "So etwas habe ich ja noch nie erlebt" stammelte sie. Dann besann sie sich und versuchte einen erneuten Angriff. "Sonnenwalze, sieg!" Eine riesige Feuerwalze drang aus ihren Händen und schien jeden schreienden Angel, den sie ergriff, zu pulverisieren. Doch aus jedem Pulverhaufen stieg plötzlich wieder ein Licht auf und bildete einen neuen Körper. Die Angel waren wieder zurück. "Das glaub ich jetzt ja wohl nicht!" Sun und Terra versuchten eine gemeinsame Attacke. "Erdengestein... Sonnenrefflektion... FLIEG!" Die Steine verbanden sich mit der grellen Sonnenrefflektion und ging wie ein Feuersturm auf die Gegner hernieder. Doch es geschah genau das Selbe wie zuvor. Langsam wurde den Mädchen klar, das sie keine Chance hatten. Augenblicklich verwuschen die Bilder und es ward wieder Dunkelheit...
 

"Hotaru? Alles in Ordnung?" Setsuna war besorgt. Auch Haruka und Michiru schauten auf das kleine Mädchen herab. "Was? Was ist passiert?" stammelte sie. Haruka entgegnete: "Ich weiß es nicht. Für einen Moment schien es, als wäre unsere letzte Stunde gekommen. Doch nun sind wir hier und nichts deutet darauf hin, das irgendetwas passiert wäre." Michiru wurde nachdenklich. "Sehr seltsam." Setsuna reichte Hotaru die Hand, die sich hochziehen ließ. "Geht's Dir auch wirklich gut?" Hotaru strahlte über das ganze Gesicht und nickte. Scheinbar war der gesamte Energieverlust nun wieder ausgeglichen. Die drei Frauen waren etwas erleichtert. "Spürst Du irgendetwas Setsuna?" Michiru blickte sie an. Die Grünhaarige schloss die Augen. "Nein, ich spüre nichts. Es ist als hätten sich alle Zeitströme aufgehoben. Das Schicksal, es ist noch nicht geschrieben, auch wenn wir eine Möglichkeit schon kennen." Sie öffnete wieder ihre Augen. Besorgt schauten sich die Outers an. Plötzlich fiel Harukas Blick auf drei ihnen sehr bekannte Gestalten...
 

Ein Schatten flog langsam durch das Portal und machte sich auf den Weg zum weit entfernten Sonnensystem. Es würde nicht lange dauern, denn Angel konnten schneller als das Licht reisen, egal wie schwach ihre Flügel auch schlugen. Medusa hatte zwar schon viel vom Sonnensystem gehört, aber selbst war sie noch niemals dort gewesen. Sie war ein sehr lichtscheues Wesen und hüllte ihre Umgebung auch viel lieber in tiefstes Dunkel. Die Königin wusste aufgrund der Erzählungen von Kassandra, dass im Sonnensystem eine ähnliche Atmosphäre wie im Orionnebel herrschen würde. Doch sie machte sich nicht wirklich großartige Gedanken darüber, was sie dort erwarten könnte. Aber in jeden Moment, als sie zum ersten Mal die Sonne erblickte, war sie doch mehr als nur erstaunt. Starr blickte sie auf den riesigen Feuerball. "Das, das ist unglaublich! So etwas habe ich noch nie gesehen!" Für einen Moment vergaß sie sogar, weshalb sie hier her gekommen war. Sie starrte nur auf die züngelnde Oberfläche der Sonne und bekam Angst. "Dieser Planet, er ist gefährlich für mich. Dieses grelle Licht könnte mich für immer zeichnen. Was mache ich jetzt nur? Vielleicht sollte ich ihn einfach vernichten." Ihre Augen funkelten gefährlich unter der Kapuze. Doch dann erinnerte sie sich an die Worte ihrer Schwester und daran, dass es auch Dunkelheit in diesen Welten geben würde. Die Stimme Kassandras klang in ihren Ohren: "Im Sonnensystem gibt es viele Planeten. Aber der Schönste von allen ist die Erde. Am Tage, wenn das helle Licht die Felder flutet und die Blumen im Winde wehen, steht ein gigantischer Feuerball am Horizont, den sie nur die Sonne nennen. Und in der Nacht, wenn ein kühler Wind Deine Seele streichelt und die Sterne am Horizont funkeln, wird die Welt von einem bleichen weißen Licht beschienen, was man auch den Mond nennt. Die ganze Welt ist in Dunkelheit getaucht und nur der Mond wacht über den Schlaf der Bewohner dieses Planeten. Als ich das erste Mal dort ankam, da hatte ich das Gefühl, als wäre ich wieder nach Hause gekommen." Medusa überlegte. "Vielleicht ist es besser, wenn ich mich gar nicht erst bemerkbar mache." Sie hatte sich entschieden, flog weit an der Sonne vorbei und hatte schließlich die Erde unmittelbar vor sich. Plötzlich entdeckte sie die vier Tore. "Oh nein! Sie ist schon dabei das Portal zu öffnen. Na warte! Du entkommst mir nicht!" Ohne auf das seltsame Gefühl zu achten was in ihrem Innersten war, flog sie direkt auf die Erde zu...
 

"Die Geschichte ist aber leider noch nicht zuende." Die beiden Frauen bekamen irgendwie ein ungutes Gefühl. "Wie ich Euch bereits erzählte, sind Medusa und Kassandra die Kinder, die ich vom Gott der Finsternis bekommen habe. Eigentlich müssten sie genauso unsterblich sein, wie ihr Vater und wie ich. Doch durch die Reinigung von der Finsternis, habe ich ihnen ihre Unsterblichkeit genommen. Sie waren nun genauso wie ihr. Sie beide wussten davon." In Galaktikas Augen war ein Funkeln zu sehen. "Ihr meint... ihr vermutet... das Medusa?" Nebula nickte, auch wenn es ihr innerlich das Herz zerriss. "Die Finsternis hat Medusa zurückerobert." Gaia hätte so gerne etwas getan um der Göttin ihre Schuldgefühle zu nehmen. "Ihr tragt keine Schuld daran!" Die Nebelgestalt versuchte wieder ein wenig zu lächeln. "Erebos konnte es nicht ertragen, das seine Töchter nun so schwach und besiegbar wie alle anderen Angel waren. Deshalb kam er eines Tages dann doch noch mal aus seinem Dunkel hervorgekrochen." Für einen kurzen Moment stockte sie...
 

"Was war das?" Angel war noch immer sehr aufgeregt. "Ich weiß es nicht" entgegnete Angelo. "Aber es war Andromedas Aura. Ich habe es genau gespürt." Angel blieb ruckartig über den Wolken stehen und erschien wie festgeklebt am Horizont. "Es war Andromeda?" Sein Bruder nickte ihm zu. "Dann müssen wir sofort zurück!" Er drehte sich um, doch der Silberblonde hielt ihn fest. "Bist Du verrückt geworden? Sie würden uns für Feinde halten, wenn sie uns in unserer wahren Gestalt sehen würden!" Angel verstand. "Dann müssen wir uns tarnen." Sein Bruder nickte und meinte: "Aber wie?" Der Schwarzhaarige grinste. "Hast Du nicht gesehen wie sie aussahen? Wir werden uns einfach ähnlich kleiden und die Flügel verschwinden lassen. Im Orionnebel laufen wir ja auch ohne sie herum." Angelo fasste sich an die Stirn. "Und was ist damit?" Er zeigte auf das Symbol. Sein Bruder lächelte. "Das geht ganz einfach." Er hielt seine Hand auf die Stirn seines Bruders, konzentrierte sich kurz und seine Hand begann zu leuchten. Als er sie wegnahm, war das Symbol verschwunden. "Wie hast Du das denn gemacht?" Angelo schaute seinen Bruder überrascht an. "Das ist ein Trick den mir Cherubin vor Ewigkeiten mal beigebracht hat. Da er in seinen jungen Jahren sehr viel in den Welten gereist ist, hat er so einiges erlebt. Er meinte zu mir, dass man sich in fremden Welten nicht offenbaren sollte. Viele Wesen haben Angst vor dem Unbekannten und Angst löst bei vielen eine Kurzschlussreaktion aus. Dadurch gab es schon viele unsinnige Kriege, wie er meinte." Der Silberblonde verstand. "Nun ja, er hat sich dementsprechend dann eine Möglichkeit ausgedacht um das Zeichen verschwinden zu lassen. Im Grunde eine optische Täuschung. Das Symbol ist noch immer da, aber man kann es nicht sehen." Angel fuhr sich mit der Hand über seine Stirn und ließ auch sein Symbol verschwinden. Dann schnippte er kurz mit den Fingern und schon war er eingekleidet. Er trug schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt, dass man am Ausschnitt schnüren konnte, dunkle Schuhe und eine Sonnenbrille auf der Nase. Außerdem trug er eine silberne Kette mit einem kleinen Angelsymbol als Anhänger. An seinen Ohren hingen einige silberne Kreolen, an seinen Fingern einige silberne Symbolringe. Über seine Schulter hielt er einen schwarzen Ledermantel. Seine langen Haare waren mit einem blauen Band zu einem Zopf zusammengebunden. Um seine linke Hand trug er eine Uhr. Angelo war beeindruckt...
 

Die Luft schien vor Spannung zu zerreißen. "Lange hatte er seine Töchter nicht gesehen, sie konnten sich kaum noch erinnern und so erkannten sie ihn nicht. Er erschien ihnen in der Gestalt eines Black Moon Angel und schaffte es ihre Herzen zu gewinnen. Besonders Kassandra war von ihm angetan und auch Erebos war fasziniert von der Eleganz und Schönheit seiner Tochter." Nebula seufzte. Gaia und Galaktika ahnten was nun kommen würde, doch sie wagten keinen Ton zu sagen. "Große Götter nehmen sich was sie wollen. Sie haben auch kein Problem damit, Kinder von ihren eigenen Kindern zu bekommen." Sie presste die Lippen fest aufeinander und atmete schließlich zitternd aus. "Wir haben dem Volk erzählt, dass der Vater von Andromeda verschollen ist. Doch die Wahrheit ist, das Andromedas Vater, Erebos der Gott der Finsternis, wieder in seine Welt zurückkehrte. Als Kassandra erkannte, das ihr eigener Vater sie geschwängert hatte, brach ihre Welt zusammen. Sie wusste, dass er ihr das Kind irgendwann wieder wegnehmen wollte. Oder das er mit Hilfe seiner Tochter endlich wieder die komplette Finsternis in diese Welt bringen könnte. Sie hatte Angst das Andromeda nach ihrem Vater schlagen würde. Doch mit der Zeit bemerkten wir, dass die Prinzessin zwar die Finsternis in sich trug, aber nicht von ihr erfüllt war." Galaktika runzelte die Stirn. "Wie meint ihr das? Sie trug Finsternis in sich?" Nebula räusperte sich. "Nun ja. Manchmal schien es, als wäre Andromeda ein anderes Wesen. War sie sonst immer sanftmütig, gesellig und verständnisvoll, wirkte sie dann sehr aggressiv, erbarmungslos und vor allem kaltblütig. Besonders im Kampftraining zeigte sich ihre grausame Seite. Eines Tages hat sie sogar im Eifer des Gefechtes beinahe unser goldenes Zentrum für immer ausgelöscht." Die beiden Frauen waren entsetzt. "Oh!" Nebula versuchte die Gemüter zu beruhigen. "Sie hat sich selbst im letzten Moment noch stoppen können. Allerdings ging der Angriff mitten ins Gmolloch. Erebos war fasziniert von der Kraft seiner Tochter und besuchte sie deshalb heimlich. Andromeda bekam von ihm ein Schmuckstück geschenkt, die Kette, die sie fortan nur noch um ihren Hals trug. Kassandra war beunruhigt, doch Andromeda machte ihr klar, dass es keinen Grund gäbe. Die Finsternis wäre nun mal ein Teil ihres Selbst, den sie akzeptiert hätte. Die Gefahr käme nicht aus ihrem Herzen oder ihre Seele, die Gefahr wäre nur die Angst, die zu groß werden könnte." Die Göttin atmete tief aus...
 

Medusa war nun schon fast in die Atmosphäre der Erde eintreten. Plötzlich schleuderte sie eine Druckwelle zurück. "Was... was war das?" erschrocken blickten ihre Katzenaugen auf den vor ihr liegenden Planeten. Plötzlich wurde es dunkel um sie herum und irgendwie fühlte sie sich, als wäre sie nach Hause gekommen. Auf einmal erklang eine Stimme. "Was willst Du hier?" donnerte es ihr entgegen. "Das geht Dich gar nichts an!" fauchte Medusa in die Dunkelheit. "Ich warne Dich, lass mich ziehen, oder Du wirst es bereuen!" kreischte sie. Die Stimme lachte. "Du hast Dich kein Stück geändert Medusa." Die junge Frau blickte sich überrascht um. "Wer bist Du und woher kennst Du mich?" Erneut lachte die Stimme. "Ich bin enttäuscht von Dir. Erkennst Du mich denn wirklich nicht? Es ist wohl doch schon zu lange her, was?" Ein Kichern folgte. Medusa war völlig verwirrt. "Lass mich gehen!" Schallend lachte die Stimme. "Wir werden uns wiedersehen, das verspreche ich Dir." Damit entschwand die Dunkelheit um sie herum und sie blickte wieder verwundert auf die Erde, die vor ihr lag...
 

Die drei Starlights erwachten mit starken Kopfschmerzen. Zu ihrer Verwunderung schluckten sie Staub, als irgendwo mitten in der Atmosphäre zu schweben. Sie trugen wieder die Kleidung, die sie immer zivil auf der Erde getragen hatten. Sie waren wieder Seiya, Taiki und Yaten, die drei Jungs, nach denen sich die Mädels die Seele aus dem Hals geschrieen hatte. "Oh man, was zum Teufel war das denn? Und wo sind wir überhaupt?" Yaten war überhaupt nicht begeistert. Seiya saß und fasste sich an den schmerzenden Kopf. "Verdammt noch mal. Sind wir jetzt tot oder was?" Taiki entgegnete: "Nein, dafür tut mir der Kopf viel zu sehr weh." Yaten versuchte aufzustehen, doch er verlor gleich wieder das Gleichgewicht und kniete schließlich am Boden. "Was macht ihr denn schon wieder hier?" Ein großer Schatten baute sich vor den drei Jungs auf, den sie sehr gut kannten. Es war Haruka. "Nein, eindeutig. Wir sind nicht tot" stellte Seiya fest. Yaten runzelte die Stirn und baute sich direkt vor Haruka auf. "Wir sind hier auf Wunsch unserer Prinzessin. Sie hat sich Sorgen um Euch gemacht. Aber scheinbar, benötigt man uns hier nicht wirklich!" Böse funkelten sich Haruka und Yaten an. "Mann, nun bleibt doch mal auf den Teppich!" Seiya war leicht genervt, während Yaten und Haruka sich noch immer ein heißes Wortgefecht lieferten. Er stand auf und blickte sich erst einmal verwundert um. Dann sah er Bunny, die irgendwie hilflos mitten auf der Straße stand und wortlos in die Leere starrte. Dann sah er Mamoru, der gerade seine Sachen abklopfte und auf dann Bunny zuging. "Hey Bunny, alles in Ordnung?" Sie antwortete nicht. "Bunny?" Seiya hatte einen finsteren Gesichtsausdruck. Gerade wollte er auf die beiden zugehen, als er plötzlich über Luna und Artemis stolperte. "Autsch, kannst Du nicht aufpassen Du Toll..." Luna blieb das Wort im Hals stecken, als sie sah wer da vor ihr stand. "Seiya, was machst Du denn hier?" Der Angesprochene blickte sie fragend an, denn er erkannte das Mädchen nicht, das dort vor ihm lag. "Woher soll er wissen wer Du bist! Schließlich bist Du jetzt keine Katze mehr" murmelte Artemis ihr zu. "Ach so!" In Lunas Augen machte sich Erkenntnis breit. "Ich bin Luna und das ist Artemis! Erinnerst Du Dich nicht mehr? Wir waren noch Katzen, als wir uns das letzte Mal sahen." So langsam verstand Seiya. "Ach, die beiden Kätzchen. Schau an. Ich wusste gar nicht das ihr auch eine menschliche Form annehmen könnt." Luna nickte eifrig mit roten Wangen, was Artemis gar nicht gefiel. "Hey, ich bin auch noch da!" protestierte er...
 

"Wow, man könnte echt meinen Du wärst einer von ihnen. Woher weißt Du wie man sich hier anziehen muss?" Angel lachte. Er zog seine Sonnenbrille ein wenig von der Nase, schaute schmunzelnd mit seinen grellen blauen Augen drüber und meinte: "Das Outfit habe ich dort gesehen." Damit zeigte er auf ein Werbeplakat, das mitten in der Stadt an einem der Wolkenkratzer hin. Angelo musste nun auch schmunzeln. "Und was soll ich anziehen?" Angel schnippte in die Finger und schon hatte sein Bruder ein ähnliches Outfit an. Sie unterschieden sich im Grunde nur anhand der Haarfarbe. "Perfekt, so fallen wir ganz sicher nicht auf." Sie grinsten sich beide an, wobei ihre spitzen Eckzähne wieder zum Vorschein kamen. Angelo stutzte. "Und was machen wir damit? Sollen wir einfach nicht lachen oder wie?" Angel entgegnete: "Ich habe vorhin einige Bilder von sogenannten Vampiren gesehen, die auch solche Zähne hatten. Ich glaube nicht das dies ein Problem sein könnte." Angelo war vorerst beruhigt...
 

Langsam öffneten sich zwei Augenpaare, es waren die zwei schwarzhaarigen Mädchen. Vorsichtig richteten sie sich auf und blickten verwundert auf die anderen, die schon nach und nach aufgestanden waren und offensichtlich in einige Diskussionen verfallen waren. "Sieh Dir das mal an" kicherte die Eine und zeigte auf Rei, die immer noch mit Jedyte diskutierte. "Ja, wie ein verliebtes Ehepaar" antwortete die andere. Im selben Moment öffnete auch Galaxia ihre Augen. Seltsamerweise waren alle ihre Wunden geheilt und sie fühlte sich stark und kräftig. Verwundert blickte sie auf ihre Hände und sprach in Gedanken zu sich selbst: "Warum hat sie uns freigelassen? Was soll das? Ich verstehe sie einfach nicht. Aber sie ist ein Feind den wir bekämpfen müssen." Sie runzelte ihre Stirn und als sie die beiden schwarzhaarigen Mädchen entdeckte, die nicht unweit von ihr standen, rief sie: "Wer seid ihr? Und wie kommt ihr hier her?" Die beiden schwarzhaarigen Mädchen fühlten sich nun von unzähligen Augenpaaren durchbohrt. Nur Bunny blickte noch immer stumm auf die lange Straße. "Wer ist das denn?" flüsterte Minako Makoto zu, die jedoch nur die Schultern zuckte. Galaxia baute sich direkt vor den beiden Mädchen auf. "Also los, redet! Wer seid ihr?" Die beiden Mädchen blickten ein wenig ängstlich zu der jungen Frau mit den langen rot-orangen Haaren auf, deren goldene Augen sie ernst durchbohrten. "Warte!" Galaxia drehte sich erstaunt um. Es war Rei, die nun zu der kleinen Gruppe getreten war und von allen anderen mit ernstem Blick verfolgt wurde. Sie schaute den beiden Mädchen tief in die Augen, dann blitzte Erkenntnis in ihnen. Zögernd erhob sie ihre Stimme. "Ich... ich kenne Euch." Die beiden Mädchen lächelten und nickten. Dann knieten sie vor Rei nieder. "Wir sind gekommen um Euch in diesem Kampf beizustehen." Rei musste nun auch lächeln. "Phobos, Deimos! Ihr seid es! Ich habe es gespürt." Rei kniete sich überschwänglich nieder und umarmte die beiden Mädchen. Alle anderen betrachteten nur mit fragendem Blick diese Szene. "Phobos und Deimos? Sind das nicht Reis Raben?" flüsterte Minako zu Amy. "Ja, das sind ihre beiden Raben. Ich wusste gar nicht das sie auch menschliche Gestalt annehmen können. Vielleicht sind sie sogar Sailorkriegerinnen" flüsterte Amy zurück. Minako machte ein überraschtes Gesicht. "Meinst Du wirklich?" Amy nickte lächelnd...
 

Ein Schluchzen in der Dunkelheit, aus der sich wieder längst vergessene Bilder schälten. "Sie sind sehr stark! Was können wir nur tun?" Andromeda blickte Cherubin verzweifelt an. Sie waren umzingelt von einer riesigen Gruppe Angels, die einen leeren Blick hatten, aber dennoch sehr gefährlich waren. "Ihr Willen ist völlig unter der Kontrolle eines anderen, man kann mit Worten nicht zu ihnen vordringen. Das kann nur Medusas Werk sein." Cherubin war davon überzeugt. "Dann bleibt uns wohl keine andere Wahl!" Andromedas Augen begannen zu flimmern. "Nein! Bitte! Das darfst Du nicht tun! Andromeda!" Seine Worte gellten durch die plötzlich aufkommende Stille, doch sie erreichten ihr Herz nicht mehr. Die junge Frau schloss ihre Augen und das Symbol auf ihrer Stirn begann in einem klaren Licht zu funkeln. Im selben Moment erschien die Brosche des Orion und leuchtete an ihrer Brust grell auf. Alles was um Andromeda herum war, wurde mit einer gewaltigen Druckwelle fortgeschleudert. Und als sie ihre Augen wieder öffnete, war sie nicht mehr sie selbst. Schreie gellten durch die Atmosphäre und dann war nur noch Stille. Dunkelheit...
 

Ende zehntes Kapitel. Kommis wie immer mehr als erwünscht. An dieser Stelle noch mal einen lieben Gruß an Steffinator und Rainbowmoon. Mit einem dicken Danke fürs Lesen :)
 

(c)by Arcana Moon
 

Der nächste Teil ist bereits in Arbeit. Da werden die Sailorkriegerinnen zum allerersten Mal ihre neuen Kräfte einsetzen. Doch zunächst steht einmal die Frage im Raum: "Wie funktioniert das?" :D

Lasst Euch überraschen *lächel*

Die Brosche des Orion

Irgendwo in der Tiefe des großen Meeres öffneten sich ruckartig zwei tiefblaue Augen. Sie blickten verstört durch das Dunkel, versuchten zu verstehen was die Stille sprach. Leicht umspülten sanfte Unterwasserwogen die Gedanken. Und einen Moment lang schien es, als wäre unendliche Traurigkeit in den Augen zu erkennen. Eine Stimme drang durch die Dunkelheit des Meeres. "Wie lange habe ich denn geschlafen?" Es war die Stimme eines jungen Mannes, dessen Name in den Zeiten uralter Götter längst vergessen wurde. "Was ist geschehen? Warum fühlt sich das Meer so kalt und leer an? Warum spüre ich nicht mehr das Lachen seiner Seele? Bist Du tot geliebtes Meer? Oder warum küsst mich Deine liebevolle Umarmung nicht mehr?" Die Augen versuchten etwas im Dunkel zu erkennen. Zu lange hatten sie sich nicht mehr geöffnet, zu lange hatten sie nichts mehr gesehen. "Warum fühle ich mich so allein?" Hinter den traurigen Augen begannen Meere voller Melancholie zu tosen. "Du bist nicht allein!" Eine sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Lächeln drang durch das Dunkel, denn er erkannte die Stimme. "Meine Prinzessin! Du bist hier? Wie ist das möglich?" Er fühlte einen Hauch von einem Kuss auf seiner Wange. "Ich werde immer bei Dir sein, das weißt Du doch!" Auf seiner Stirn begann das Zeichen eines Blue Moon Angels zu leuchten. Ein tiefblauer gedrehter Halbmond mit einem Punkt darüber. Die unkenntlichen Schemen des jungen Mannes wurden endlich sichtbar. Auch wenn er inmitten des dunklen Meeres schwebte, er wirkte nicht durchnässt. "Es wird Zeit für Dich Nereus" flüsterte die Stimme. "Der Prinz der Morgenröte und der Prinz der Abendröte sind in diese Welt gekommen. Du musst ihnen helfen. Ohne Deine Hilfe, werden sie unterliegen." Ein Lächeln erstrahlte auf dem Gesicht des jungen Mannes. "Ich verstehe. Ich werde mich sogleich auf den Weg zu ihnen machen." Liebevoll strich eine sanfte Woge durch sein Haar. "Du musst Dich beeilen. Denn die Zeit ist sehr knapp. Und ich befürchte das Schlimmste, wenn sich die Tore öffnen." In Nereus Augen funkelte es auf. "Sag mir Prinzessin, wohin wird Dein Weg Dich führen?" Die Stimme antwortete nicht auf die Frage, sondern meinte nur: "Dorthin, wo mich mein Schicksal führen mag." Plötzlich fühlte sich der junge Mann von einer Woge ergriffen und wurde hinauf an das Licht des Tages geführt. Seine Stimme hallte noch im dunklen Meer nach: "Bitte! Versprich mir das Orion nie zurückkehren wird!" Doch sein Ruf blieb in der unendlichen Stille der Tiefe unbeantwortet...
 

"Ich kann Dich rufen hören... Deine Stimme, sie trägt mein Herz voller Verzückung fort. So groß und mächtig bist Du geworden. So mächtig, wie es nur die Götter einst gewesen sind, die längst vergessen wurden. Bald wirst Du endlich wieder an meiner Seite sein und sie werden zu Dir aufschauen. Sie werden Dich vergöttern, so wie sie mich vergöttert haben. Mein Ebenbild, mein Schatten, meine Kreation, mein Fleisch und Blut, mein Mädchen. In Deinem Innersten wirst Du immer mir gehören... Wenn das Portal sich öffnet, dann werden meine Diener Dir einen Empfang bereiten, der einer Göttin würdig ist. Und zur Feier Deines Triumphes, wird die ganze Existenz wieder in ewiger Dunkelheit versinken! So wie es vom Anbeginn der Zeit vorherbestimmt war!" Das Lachen des Schattens verhallte im ewigen Dunkel...
 

"Es ist nun mal unbestritten: Sie ist die Tochter von Erebos, dem Gott der Finsternis. Er wird sie ganz sicher nicht aufgeben. Jetzt wo ihre Aura wieder zu spüren ist, wird er inzwischen auch wissen, dass sie wieder zurückgekehrt ist." Die beiden Frauen erschraken. "Und was könnte das für Auswirkungen haben?" Galaktikas Stimme hatte einen ängstlichen Unterton. "Bitte, sag uns die Wahrheit!" Gaias Stimme zitterte. "Sie könnte uns alle vernichten, wenn sie es wollte." Mit dieser Antwort hatten die beiden Frauen nicht gerechnet. Nebula fügte seufzend hinzu: "Andromeda ist nicht nur irgendein Angel, oder irgendeine Tochter von Erebos. Sie ist die Verkörperung dessen, was wir damals als Angels of the Dark waren, nur ist sie noch viel stärker. Man könnte fast sagen, ihre Macht ist der von Erebos gleichgestellt. Nicht auszudenken was passieren würden, wenn..." Sie stockte. "Wenn was?" fragte Gaia. Nebula seufzte. "Ich habe Euch eigentlich schon mehr erzählt als ich sollte." Galaktika trat noch näher an die Nebelgestalt heran. "Wenn es wichtig ist darüber zu sprechen, dann tut es große Göttin!" Nebula schloss die Augen. "Also gut. Es hat eh keinen Sinn über diese Dinge zu Schweigen. Früher oder später würden sie eh ans Licht kommen... Es fing eigentlich alles damit an, dass Kassandra einige Reisen in andere Universen unternahm. Auf einer ihrer Reisen kam sie in eine Welt, wo sie erstaunliche Kriegerinnen im Kampfe sehen konnte. Sie war fasziniert von ihnen. Als sie wieder in den Orionnebel zurückkam, suchte sie nach einer Möglichkeit so zu sein wie diese Kriegermädchen. Erebos, der damals noch in der Gestalt eines Black Moon Angels an ihrer Seite war, bemerkte ihre Ruhelosigkeit und ihre Sehnsucht. Als er sie darauf ansprach, schüttete sie ihm ihr Herz aus. Ja, er wurde für einen kleinen Moment schwach, denn er wollte ihr eine Freude machen. In seiner einzigen schwachen Minute, fertigte er für sie ein besonderes Schmuckstück an. Heute nennt man dieses Schmuckstück auch die Brosche des Orion. Diese Brosche war nicht nur sehr kostbar, sondern auch mit einer unglaublichen Energie behaftet. Erebos hatte einen sogenannten Kosmoskristall als Kraftverstärker eingesetzt. Diese Kristalle sind heute sehr selten und kaum Jemandem ihre Macht zuteil, da man ihre Kraft so gut wie nicht kontrollieren kann. Im Grunde bewirkte diese Brosche eine Verwandlung in eine Kriegerin, die im Namen des Orionnebels kämpfen würde. Aber das war noch nicht alles, denn der Kosmoskristall ließ die Macht der Trägerin in die Unendlichkeit steigen. Niemand wäre in der Lage ihrer Kraft zu wiederstehen. Ein Wimpernschlag wäre gleichsetzend mit der stärksten Angriffsenergie eines normalen Angels." Den beiden Frauen stockte vor Schreck der Atem. "Was? Das ist ja unglaublich!" Nebula nickte. "Kassandra war fasziniert, aber auch erschrocken über die große Macht, die ihr damit zuteil wurde. Deshalb ließ sie die Brosche später auch versiegeln, aus Angst, sie könnte damit unsere Welt vernichten. Doch Erebos hatte anderes mit der Brosche vor. Er holte sie eines Tages aus der Versiegelung. Man erzählt sich, dass er das Schmuckstück irgendwo in einer anderen Welt versteckt hätte. Vielleicht um mit ihrer Hilfe eines Tages die ewige Finsternis über uns alle zu bringen." Galaktika kniff den Mund zusammen und ballte ihre Hände zur Faust. "Versteht ihr was ich meine? Wenn diese Brosche in Andromedas Hände gelangt, dann könnte sie jegliche Existenz vernichten. Und die Finsternis würde sich über alles und jeden legen. Dann hätte Erebos sein Ziel erreicht." Nebula atmete tief durch und blickte die beiden Frauen ernst an...
 

Stimmen, die erneut aus der Tiefe des Dunkel drangen. Cherubin hatte das fremde Mädchen ergriffen, das gerade einige Angels regelrecht pulverisiert hatte. "Lass mich los! Oder Du wirst es bereuen!" In ihren Augen war Kälte und Leere zu sehen. Cherubin blickte sie erschrocken an, das Herz schien ihm fast stehen zu bleiben. Langsam nahm er seine Hände von ihrem Arm, den er gerade noch festgehalten hatte. "Wer bist Du?" fragte er. "Ich bin die Kriegerin, die den Einklang der Mächte des Lichtes und der Dunkelheit präsentiert. Mein Element ist der Kosmos in seiner ganzen Kraft. Ich bin Sailor Orion!" Ihre Stimme klang kämpferisch und kalt. Ihre grellen grünen Augen leuchteten ihn stumm an und ihr langes, mit edlen Kristallspangen verziertes rotes Haar, wehte im aufstrebenden Wind. Das Zeichen auf ihrem Diadem ähnelte unverkennbar dem Zeichen der Angel, auch die Kristallkette um ihrer Hüfte ähnelte dem sehr. Und doch war sie eine Sailorkriegerin. Sie ähnelte Andromeda, doch ihre Aura und ihr Auftreten waren vollkommen anders. Er wusste nicht woher sie plötzlich gekommen war, eigentlich interessierte ihn das auch nicht. Das Wichtigste war Andromeda zu finden und sie aufzuhalten. Da war ihm dieses Mädchen plötzlich in den Weg gekommen. Statt Andromeda, hatte er sie ergriffen. "Sailor Orion?" Sie nickte ihm zu. "Ich habe noch nie von Dir gehört." Sie lächelte kalt. "Das liegt daran, dass ich erst kürzlich erwacht bin. Du kannst mich nicht kennen." Das schien dem König einzuleuchten, er wusste auch nicht wirklich welche Sailorkrieger es überhaupt gab. Dafür hatte er sich viel zu wenig mit der Geschichte dieser Kriegerinnen beschäftigt. Völlig abwesend blickte er in der Gegend herum, doch er entdeckte Andromeda nicht. "Wonach suchst Du?" Sie blickte ebenfalls über das Schlachtfeld. "Ich suche jemanden Bestimmtes. Aber sie ist nicht zu sehen." Sailor Orion schaute ihn fragend an. "Sie heißt Andromeda. Sie ist meine Tochter." Der blutrote Mund von Orion verzog sich zu einem höhnischen Lächeln. "Ich denke, sie wird sicher in der Nähe sein." Orion stimmte ihm zu: "Vielleicht näher als Du glaubst." Den Sinn dieser Worte verstand Cherubin nicht, aber das war ihm auch egal... Sun und Terra versuchten noch immer gegen den Feind zu bestehen, doch es war aussichtslos. Endlich kam Verstärkung. Die Königspaare und Sailorkriegerinnen der umliegenden Planeten im Sonnensystem hatten sich versammelt, um gemeinsam gegen den Feind vorzugehen. Denn es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sich der Krieg auf alle anderen Planeten ausbreiten würde "Es wird Zeit dem ein Ende zu bereiten!" sagte Mondkönigin Serenity. Plötzlich griffen einige Angel überraschend von hinten an. "Vorsicht!" kreischte die Königin der Sonne. "Mächtiger Orionkosmoskristall, gib mir die Kraft, ich flehe Dich an" flüsterte Orion und hielt ihre Hände an ihr Herz. Eine große Menge Energie sammelte sich in den holen Handflächen. Cherubin drehte sich zu ihr um und in seinen Augen blitzte Erkenntnis. "Nein! Nicht!" schrie er noch, doch es war zu spät. "Angelherz, flieg!" schrie Orion und ließ eine gewaltige Energiekugel auf die Gruppe Krieger los. Einige sprangen reflexartig aus der Schusslinie, andere wurden von der Energie erwischt und schreiend in Millionen Staubkörner zersprengt. Augenblicklich herrschte Stille. Starr blickten alle auf das Mädchen, das gerade fast die Hälfte der Mächte ausgelöscht hatte, die es im Sonnensystem gab. "Was hast Du getan?" brüllte Cherubin. "Was hast Du getan?" Orion blickte verstört auf. Zur Überraschung des Mondkönigs waren Tränen in ihren Augen zu sehen. Wieder hüllte sich die Erinnerung in Dunkelheit...
 

Ikuko Tsukino wurde immer unruhiger. "Ich muss gehen. Ich muss sie suchen. Sie kann nicht da draußen bleiben" sprach sie ganz abwesend und starrte noch immer auf den Bildschirm, auf dem wieder ein Testbild zu sehen war. Dann wandte sie sich ab und ging schnellen Schrittes zur Terrassentür. Gerade wollte sie die Klinke ergreifen, als sie plötzlich von einer gewaltigen Energie zurückgeschlagen wurde, die direkt vor der Tür runtergegangen war. Im selben Moment fiel der Strom aus und Familie Tsukino war in Halbdunkel gehüllt. "Oh mein Gott, was war das?" Ikuko lang nun am Boden und fühlte sich wie ausgelaugt. "Mama! Ikuko!" Kenjii und Shingo knieten an der völlig benebelten Frau, die eigentlich nur noch ihre Tochter im Kopf hatte. "Bunny... wo ist Bunny? Sie ist noch da draußen! Wir müssen sie suchen!" murmelte sie geschwächt. "Bist du verrückt Mama? Du bleibst hier! Die haben doch gesagt wir sollen nicht rausgehen!" Ikuko hatte Tränen in den Augen, weil sie diese Untätigkeit halb verrückt machte. "Aber meine Bunny. Ich kann doch meine kleine Bunny nicht alleine lassen!" Kenjii versuchte seine Frau zu beruhigen. "Ihr wird schon nichts passieren. Ihre Freunde sind doch bei ihr!" Ikuko versuchte zu lächeln. Es war ein schwacher Trost, das wusste er. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Einen Fuß vor die Tür zu setzen würde unweigerlich mit einem Stromschlag enden. Ikuko weinte und Kenjii nahm sie in den Arm. Auch Shingo kuschelte sich an seine Eltern und so saßen sie dort im Dunkel, ohne zu wissen, was sie noch erwarten würde...
 

Es krachte gewaltig in den Straßen von Tokio. Die Energieentladungen suchten sich ihre Wege. Nach und nach fiel überall der Strom aus und hilflose Menschen schrieen ihre Angst hinaus. Jetzt war nicht nur das Zentrum, sondern ganz Tokio in den Bann der Energieblitze geraten. "Ich habe noch nie so ein extrem aufgeladenes Portal erlebt" meinte Angel zu seinem Bruder, als er die Energienentladungen immer wieder dicht an ihrer Gasse vorbeizittern sah. "Wir sollten hier verschwinden. Nur wohin?" Im selben Moment krachte es unglaublich laut direkt über ihnen. "Es geht los, verdammt!" brüllte Angel. Mit glühenden Augen sahen sie hinauf in das Energiefeld, welches sich zwischen den vier Toren langsam wie Nebel aufbaute. Plötzlich wurden sie beide von hinten gepackt und in einen Keller gezogen. "Ihr seid wohl verrückt geworden! Es ist doch überall durchgesagt worden, das man die Häuser nicht verlassen soll!" schimpfte sie die Stimme eines alten Mannes an. "Ihr könnt von Glück reden, dass ich Euch noch gesehen habe." Sie folgten dem Mann durch den dunklen Gang, während es draußen noch immer von Energieblitzen nur so krachte. Die beiden jungen Männer konnten im Gegensatz zu dem alten Mann im Dunkeln sehen. "Vorsicht, da liegt etwas auf dem Boden" rief Angel dem Mann noch zu, im selben Moment stieß jener mit seinem Fuß dagegen. "Na so was! Das habe ich gar nicht gesehen!" Sie gingen sicheren Fußes daran vorbei und schließlich kamen sie an eine Tür. Auf der anderen Seite war zu ihrem Erstaunen helles Licht. "Großvater? Bist Du das?" Die Stimme eines Mädchens war zu vernehmen. "Ja ich bin wieder da" antwortete er. Sofort ging die Tür auf und ein kleines Mädchen mit einem blonden Lockenkopf kam zum Vorschein. Sie sprang ihrem Großvater freudig um den Hals. "Ich habe mir große Sorgen um Dich gemacht! Schön das Du wieder da bist." Sie strahlte ihn an. Dann fiel ihr Blick auf die beiden Jungs, die hinter dem alten Mann in der Tür standen...
 

Alle Augen manifestierten sich auf Rei, die Phobos und Deimos stürmisch umarmte. Nur Bunny blickte noch immer leer und verloren auf die lange Straße. Plötzlich spürte sie etwas, drehte sich um und schaute über die Gruppe junger Menschen hinweg, die vor ihr war. Dann sah sie das sich öffnende Portal. In ihrem Kopf geisterten tausend Stimmen. "Dort werde ich sie vielleicht wiedersehen!" murmelte sie vollkommen abwesend. Ihre Füße bewegten sich ganz langsam vorwärts, dann liefen sie schneller und schließlich begannen sie zu rennen. Im selben Moment sah Mamoru einen Schatten und drehte sich um. "Bunny..." weiter kam er nicht, denn sie war weg. Er drehte sich wieder zurück und suchte den Schatten, den er gerade noch weghuschen hatte sehen. Da nur der Mond die Szenerie ein wenig aufhellte, konnte er kaum etwas erkennen. Er hörte ihre laufenden Schritte auf dem Asphalt. "Bunny!" brüllte er. "Häh?" Alle blickten zu Mamoru, der einen sehr besorgten Ausdruck in den Augen hatte. "Bunny! Bleib stehen!" schrie er ihr hinterher. Im Augenwinkel erblickte er die vier Tore, in deren Mitte sich bereits das Portal gebildet hatte. "Oh mein Gott!" Alle Augen richteten sich automatisch gen Himmel und weiteten sich vor Schreck. Mamoru rannte los, Bunny hinterher. Dann ging alles ganz schnell. Die vier Shitenou griffen sich Rei, Makoto, Minako und Ami und erhoben sich wieder in die Lüfte. Phobos und Deimos verwandelten sich wieder in Raben und flogen den Shitenou hinterher. Luna und Artemis verwandelten sich in ihre Katzenform zurück und stiegen mit Haruka, Michiru, Setsuna, Hotaru und Galaxia ins Auto ein. Yaten, Taiki und Seiya folgten Mamoru und Bunny zu Fuß, in einem sehr schnellen Tempo...
 

"Was zum Teufel war das?" nervös blickte sich Medusa um. Doch von der plötzlich aufsteigenden Dunkelheit und von dieser Stimme, war plötzlich nichts mehr zu sehen und zu hören. Doch im selben Augenblick wurde sie erneut von einer Energiewelle ergriffen. "Was ist denn jetzt los?" Ein grelles Licht strahlte von der Erde aus. Medusa versuchte ihre Augen zu schützen. Dann schaute sie vorsichtig woher diese grelle Reflektion gekommen war. "Oh nein, das Portal, es öffnet sich! Unglaublich!" Mit aufgerissenen Augen beobachtete sie das Spektakel. Der leicht aufziehende Nebel zwischen den vier Toren, der langsam wie ein Meeresspiegel leuchtete, zog ihre volle Aufmerksamkeit auf sich. Mächtige Energieblitze gingen durch das ganze Portal. "Das kann nicht nur ein ganz normales Portal sein. Diese Energie, unmöglich!" sprach Medusa zu sich selbst. "Es ist fast, als würde sie ein Inferno mit dem Öffnen dieses Portals entfesseln. Kann es sein, dass..." Sie dachte nach. "Vater?" flüsterte sie nun fast unmerklich. "Kann es sein, dass sie zu Erebos will? Das würde diese Energie erklären. Aber was will sie von ihm?" In ihren Augen blitzte es. "Sie will doch nicht etwa... Das muss ich verhindern!" Mit einem rasanten Tempo flog Medusa Richtung Portal. "Nein... nein... nein... Du spielst ein gefährliches Spiel Prinzessin. Ich hätte nie gedacht, dass sie sich irgendwann ihrer dunklen Seite besinnen würde. Scheinbar habe ich mich getäuscht. Ein fataler Fehler. Ich muss sie aufhalten, koste es was es wolle. Und dann werde ich zu Vater gehen und werde endlich Herrscherin sein. Zusammen mit ihm! So wie es mir zusteht! So wie es das Schicksal bestimmt hat!" In ihren Augen funkelte der Wahnsinn. Sie bemerkte nicht einmal Orions Anwesenheit. Das leise Kichern ging vollkommen im Rauschen der Atmosphäre unter....
 

"Was können wir jetzt tun?" fragte Gaia nachdenklich. Bevor Nebula etwas antworten konnte, wurde die Tür von zwei White Moon Angel aufgerissen. Ein Red Moon Angel trat ein, verneigte sich und wandte sich an Galaktika. "Was gibt es?" fragte sie. "Große Unruhe wurde herauf beschworen Galaktika. Ein Portal Richtung Orionnebel hat sich geöffnet." Galaktikas Blick wurde freundlich. "Ein Portal? Das kann nur Andromeda sein!" Sie lächelte Gaia an, die nun auch leuchtende Augen bekam. Nebula jedoch schwieg, denn sie ahnte, das die Nachricht nicht so gut war wie sie den Anschein hatte. "Da gibt es aber ein Problem..." zögerlich schaute er die zwei Frauen an. "Ein Problem? Welches Problem denn? Nun sprich schon Red!" Der junge Mann räusperte sich. "Ähm, nun ja... Das Problem ist, das sich das Portal nicht hier her öffnet." Galaktika wurde aufbrausend. "Nicht hier her? Was heißt das?" Erneut räusperte sich der junge Mann. "Nun ja, es öffnet sich nicht hier her, sondern ins Gmolloch." Es hallte tausendfach in den Gedanken der beiden Frauen nach. Die Gesichter wurden bleich. "Ins Gmolloch?" stammelte Galaktika fragend. "Ja, ins Gmolloch" war die knappe Antwort des Red Moon Angels. Er blickte fast beschämt zu Boden. "Das... das ist unmöglich! Warum? Wieso? Ich, ich versteh das nicht..." Sie setzte sich auf einen der Stühle. Diese Nachricht war offensichtlich ein wenig zu viel für sie gewesen. "Das ist aber noch nicht alles..." Fast zitternd erhob sich ihr Blick. "Medusa ist verschwunden." Galaktikas Blick wurde wütend. "Was?" Der junge Mann zuckte zusammen. "Ihre Aura befindet sich weit fort von hier. Ungefähr in der Nähe, wo wir Andromedas Aura gespürt haben." Galaktika stand ruckartig auf und hinter ihr fiel polternd der Stuhl zu Boden. Alle Anwesenden, selbst Nebula, zuckten unweigerlich zusammen. "Wie konnte sie ungehindert durch unsere Kontrollsysteme gelangen?" Ihre Augen funkelten wütend. "Wir wissen es nicht. Es gab nur drei Angel die heute das Portal durchflogen haben. Zum Einen, Angel und Angelo. Und zum anderen eine junge Frau, die den Wachen unbekannt war." Galaktika begriff. "Das muss sie gewesen sein. Scheinbar hat unsere Königin wieder ihre Kraft als Formwandler benutzt." Alle wussten, es musste sofort etwas unternommen werden. "Schickt sofort das Angels Team in das Sonnensystem. Ihr müsst Medusa aufhalten, ich ahne Schreckliches!" Der junge Mann zögerte. "Was ist denn noch?" Galaktika war ein wenig unwirsch. "Nun ja... ähm... wie soll ich sagen?" Die junge Frau hob eine Augenbraue. "Nun?" Erneut räusperte sich der Red Moon Angel. "Wir haben eine weitere Aura im Sonnensystem aufgefangen." Dabei fiel sein Blick auf Gaia. "Eine weitere Aura? Von wem denn?" Galaktika wollte eigentlich nicht noch mehr schlechte Nachrichten hören. Der Blick des jungen Mannes war freudig als er es verkündete. "Es war die Aura des Prinzen der sieben Weltmeere." Gaias Miene wurde regelrecht strahlend, sie lachte über das ganze Gesicht. "Nereus? Ihr habt Nereus wiedergefunden?" Überschwänglich fasste sie dem jungen Mann auf die Hände. "Ja. Er ist es. Ohne Zweifel!" Galaktika umarmte ihre überglückliche Freundin liebevoll. "Ich habe gewusst das Dein Sohn nicht tot ist. Ich freue mich so für Dich!" Gaia weinte fast vor Freude. Und auch der Red Moon Angel war gerührt von dieser Szenerie. Galaktika wandte sich ihm zu. "Solange Angel und Angelo nicht im Team sind, übernimmst Du das Kommando über das Angel Team! Beeilt Euch, es bleibt nicht mehr viel Zeit!" Er nickte, verbeugte sich und verließ den Saal. Die beiden Frauen wandten sich wieder Nebula zu...
 

Bunny blieb stehen, im Halbdunkel erblickte sie direkt vor sich einen Schatten. "Andromeda?" flüsterte sie fragend. Doch der Schatten antwortete nicht, sondern bewegte sich nur langsam auf sie zu. Bunny spürte, dies war nicht Jene die sie suchte. "Wer bist Du? Komm mir nicht zu nahe, oder ich werde Dich bestrafen!" schrie sie ins Dunkel. Doch der Schatten reagierte gar nicht erst. "Bunny!" rief Mamoru aus der Ferne. Dann wurde sie von hinten in Licht getaucht und sie erkannte, was dort auf sie zukam. Es war kein Mensch, es war ein Monster das aus riesigen Steinen zu bestehen schien. Seine Augen waren rot und glühend. Und sein Maul wirkte wie ein schwarzes Loch in dem sich unzählige spitze Zähne befanden. Bunny schreckte zurück. Plötzlich quietschten neben ihr Reifen, es war der Wagen von Haruka. "Was ist das?" kreischte Michiru. "Egal! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Verwandeln wir uns" brüllte Haruka. Alle nickten sich zu. Im selben Moment kamen die vier Shitenou mit dem Rest des Sailorteams und die beiden Raben an. Auch Seiya, Yaten, Taiki und Mamoru waren inzwischen eingetroffen. Alle griffen wie automatisch nach ihren Verwandlungsgegenständen und riefen gleichzeitig: "Macht der Uranusnebel... Macht der Neptunnebel... Macht der Plutonebel... Macht der Saturnnebel... Macht des Starfighter... Macht des Starhealer... Macht des Starmaker... Macht der Galaxiennebel... Macht der Marsnebel... Macht der Venusnebel... Macht der Merkurnebel... Macht der Jupiternebel... Macht der Lunarnebel... Macht der Phobosnebel... Macht der Deimosnebel... Macht des Mondlichts... MACH AUF!" Nichts passierte. "Was ist denn jetzt kaputt?" platzte Haruka heraus. Verwundert blickten sich die Mädchen an. "Es funktioniert nicht mehr!" Bunny war wie paralysiert. "Was zum Teufel ist das?" Galaxias erstaunte Stimme weckte die Aufmerksamkeit der Kriegerinnen. Sie blickte auf einen Gegenstand in ihrer Hand. "Das ist nicht mein Verwandlungsstab!" stellte sie fest. Nun bemerkten auch die anderen Mädchen, dass sie nicht nach ihren Verwandlungsge-genständen gegriffen hatten. Sie alle hatten eine Brosche in der Hand. Die Kristalle waren in Form eines vielzackigen Sternes und hatten verschiedene Farben, aber sonst ähnelten sie sich sehr. "Sag mal Mamoru, was hast Du da um den Hals?" Bunnys Blick war auf das Medaillon geheftet, das um seinen Hals hing. Es hatte ebenfalls einen vielzackigen Stern in seiner Mitte. Auch die vier Shitenou und Artemis stellten fest, dass sie Ketten um ihren Hals trugen. Nun war die Verwunderung noch größer. "Was... was hat das zu bedeuten?" Hotaru zitterte ein wenig. Setsuna nahm sie beschützend in die Arme. Die nachdenkliche Runde wurde von dem Monster gestört, das plötzlich mitten unter die Leute schlug und grausige Laute von sich gab. "Aaaah!" Sie stoben auseinander. "Was sollen wir nur tun? Verdammt!" Seiya war wütend. Plötzlich ertönte eine Stimme in ihren Köpfen und flüsterte: "Ruft einfach Macht der Kosmoskristalle macht auf. Und sie werden Euch helfen." Die Kriegerinnen erhoben ihre Broschen und riefen: "Macht der Kosmoskristalle... MACHT AUF!" Augenblicklich ging eine regelrechte Explosion durch die Welt. In einer riesigen Lichtwelle schien die Atmosphäre in einer Art Suppe zu pulsieren. Bunte Farben umhüllten die glühenden Körper und ließen den Blick auf die Seele frei. In der Mitte der leuchtenden Seelen erschienen die Broschen. Sie erstrahlten in den verschiedensten Farben und hüllten die Mädchen schließlich in eine Aura, die der Farbe ihres Kristalls ähnelte. Dann zog diese Aura wieder fort, wie Sand der vom Wind weggefegt wird...
 

Ende elftes Kapitel... Wie immer, Kommis mehr als erwünscht :D
 

(c)by Arcana Moon
 

Sie haben es nun also geschafft sich zu verwandeln. Doch wie sieht es mit dem Kämpfen aus? Funktionieren ihre alten Attacken noch? Und können sie gegen das Monster etwas ausrichten? Wer ist der alte Mann, bei dem Angel und Angelo gelandet sind? Was hat Medusa vor? Wer ist Nereus? Was plant Erebos? Und kommt das Angel Team noch rechtzeitig? Fragen über Fragen, die auf jeden Fall in den nächsten Kapiteln beantwortet werden :D

Die Macht des Herzens

Nereus schwebte direkt über dem leuchtendem Meeresspiegel. Seine tiefblauen Augen blickten stumm auf die düstere Szenerie, die sich vor ihm eröffnete. Tiefste Traurigkeit und große Bestürzung waren in ihnen zu lesen. "Oh geliebtes Meer, spürst Du es auch? Diese unglaubliche Dunkelheit, die langsam die gesamte Atmosphäre erfüllt? Und diese Angst, die von allen Himmelsrichtungen herabschreit?" Das Meer antwortete ihm mit einem stürmischen Wellengang. "Es tut weh in meiner Seele. Es zerreißt mir fast das Herz. Wie viele Bäche ungeweinter Tränen fließen den Strom des Lebens nun hinab? Oh geliebtes Meer, vielleicht werde ich Dich niemals wiedersehen. Vielleicht ist dies der letzte Kuss, den mein Licht Dir schenken wird." Das Meer schien regelrecht zu erstarren, kein Wind erhob sich über dem sonst so unwirschen Ozean. "Ich werde ihr helfen, auch wenn der Schmerz mich fast ohnmächtig macht. Aber ich kann nicht anders, ich will auch nicht anders. Ich habe die Tür ergriffen, die mir das Schicksal weist. Sie ist mein Schicksal, auch wenn es meine Auslöschung bedeutet." Die tiefblauen Augen schienen nun fast wasserblau zu sein und hatten einen feuchten Glanz in sich. In seinen Gedanken flüsterte eine Erinnerung: "Ich werde immer bei Dir sein. Du wirst Dich niemals mehr einsam fühlen." Es zog eine unglaubliche Wärme in sein Herz, die ihn mutig aufblicken und lächeln ließen. Nereus wurde von einer geheimnisvollen blauen Aura umhüllt und seine nachtblauen Flügel entfalteten sich in voller Spannweite. Das Symbol auf seiner Stirn begann grell zu leuchten. "Es ist Zeit, die Vergangenheit abzuschütteln" flüsterte er in einer unheimlichen Stimmlage zu sich selbst. "Es ist Zeit zu kämpfen!" Seine tiefblauen Augen hatten ein grelles Funkeln in sich, was einem Angst machen konnte. Das Meer schäumte fast ängstlich zu ihm hinauf. "Ich werde bald wieder bei Dir sein" sprach er fast zärtlich zum Meer. "Andromeda..." Seine Augen funkelten fiebrig und voller Sehnsucht. "Es soll geschehen wie Du es wünscht." Damit begannen sich seine Flügel sanft zu bewegen und in einer unglaublichen Geschwindigkeit, flog er auf das Portal zu...
 

"Eure Hoheit... Es ist vollbracht! Das Portal hat sich soeben geöffnet." Die fast knarrende Stimme eines fremden Wesens drang durch die Dunkelheit. Es war nichts zu sehen als Finsternis und doch wusste man, dass jemand in dieser Schwärze war. "Grollon hat sich bereits auf den Weg begeben und ist der Erste, der Eure Botschaft entsenden wird." Die Stimme verstummte und wartete auf eine Antwort. Es blieb still. Doch dann erhob sich ein leises, aber gemeines Lachen aus dem Dunkel. "So, so... Also Grollon hat das große Los gezogen. Zu dumm..." Verwirrt entgegnete die fast knarrende Stimme: "Wie meint ihr das Hoheit?" Er lachte laut und schallend auf. "Grollon, der Steinkrieger... Der ist doch nun wirklich kein Hindernis. Selbst die schwächsten Kämpfer würden mit ihm fertig werden. Eigentlich hatte ich eine Invasion geplant. Aber mir scheint..." Er machte eine kurze Pause und brüllte dann regelrecht durch das Dunkel: "Das ihr dummen Kriecher den Ernst der Lage noch immer nicht ganz verstanden habt. Ihr glaubt doch wohl selbst nicht, dass ein dummer Stein gegen die Macht des Kosmos etwas ausrichten kann?" Man konnte nichts erkennen, doch man wusste, der finstere Diener war regelrecht zusammengezuckt...
 

"Er weiß es bereits." Nebulas Stimme klang verbittert. "Die ersten Krieger haben sich durch das Portal bewegt. Die Finsternis, sie ist zum greifen nahe!" Gaia und Galaktika atmeten tief ein. "Noch ist nichts verloren große Göttin!" Fast herablassend meinte die Nebelgestalt: "Hah! Glaubt ihr wirklich das ihr etwas gegen Erebos ausrichten könnt? Ihr habt wohl vergessen, das Eure Urahnen seine Schöpfung waren?" Die beiden Frauen fühlten sich jetzt doch ein wenig gekränkt. Doch Nebula wurde noch konkreter: "Ihr schickt diese jungen Krieger in den sicheren Tod! Gegen seine Gesandten werden auch sie irgendwann unterliegen und dann wird nichts mehr zurückbleiben! Begreift ihr das denn nicht? Selbst Eure gesammelte Energie könnte nichts gegen ihn bewirken. Er ist ein Gott! Ihr seid nur Angel, ein verfälschtes Abbild seiner Selbst. Wir wurden aus der Finsternis geformt! Das Licht das Euch nun inne wohnt, das ist nicht Eure wahre Natur! Diese Welt, dieses Leben... Es ist ein Traum, ein dummer Traum, der nun zerplatzt wie eine Seifenblase!" Die letzten Worte kreischten fast durch den Saal. In Nebulas Augen funkelte es, als hätte sie etwas Bestimmtes vor. Kalt fügte sie noch hinzu: "Wir haben verloren..." Galaktikas Wut steigerte sich und sie schrie die Göttin an: "Ist das alles was Du uns zu sagen hast?" Gaia versuchte ihre Freundin zurückzuhalten, doch es war zu spät. "Willst Du uns aufgeben? Willst Du uns kampflos opfern? Bedeuten wir Dir überhaupt etwas? Das hätte ich niemals von Dir gedacht! Solch eine Feigheit! Ich glaube an Andromeda, ich glaube daran das sie es schaffen wird! Ich werde den Glauben niemals verlieren!" Galaktikas Aura begann in ihrer Aufgeregtheit gefährlich zu glühen und im selben Moment erschien ein Licht direkt vor ihrem Herzen. "Was? Was ist das?" Erstaunt blickte sie zu dem Licht. Nebula lächelte sie plötzlich an und antwortete: "Heute ist ein besonderer Tag. Du hast bewiesen das Dir dieses Volk sehr wichtig ist. Und das Du an die Macht unserer zukünftigen Königin glaubst. In diesem Moment wirst Du zu einer Botschafterin des Lichtes erhoben. Ab heute bist Du ein vollwertiger Angel of Light." Erstaunt blickte die junge Frau die Nebelgestalt an. Das Symbol auf Galaktikas Stirn begann grell zu leuchten und das Licht hüllte die junge Frau vollkommen ein. Als das Licht erlosch, sah Galaktika verändert aus. Ihre Robe war einem wehenden weißen Kleid gewichen, das mit vielen edlen Steinen, sowie silberner und goldener Spitze verziert war. Um ihren Hals trug sie eine Kristallkette, mit dem Symbol der Angel. Ihre Stirn war ebenfalls mit einem kunstvollen Schmuck verziert, in deren Mitte das goldene Mondsymbol mit dem Punkt darüber leuchtete. Sie trug nun weiße Halbstiefel, die mit kunstvollen Verzierungen versehen waren. Über dem Kleid trug sie einen langen weißen Mantel, der ihr fast die Würde einer Königin verlieh...
 

Medusa landete nicht unweit von Tokio und beobachtete eine ganze Weile lang das Schauspiel. "Unglaublich" entfuhr es ihr. Aus einem Augenwinkel hatte sie einen fliegenden Schatten gesehen. Doch als ihr das richtig bewusst wurde, war er schon wieder verschwunden. "Was war das?" Sie schloss ihre Augen und versuchte etwas zu spüren. Als sich ihre grellen Katzenaugen wieder öffneten, war sie verwirrt. "Das kann nicht sein!" Sie schloss nochmals die Augen, doch sie spürte das Selbe wie zuvor. Gedankenverloren blickte sie nun auf das Meer, das nicht unweit entfernt war. "Nereus. Ich hätte nie gedacht, ausgerechnet Dich hier zu finden" flüsterte sie...
 

Er hatte etwas gespürt, seine Augen funkelten. Dann fiel sein Blick auf den seltsamen Schatten, über den er gerade hinweg geflogen war. Er zögerte, denn er wusste tief in seinem Innern, dass er diese Aura kannte, die er spürte. Sanft und unauffällig ließ er sich in der Nähe auf einem Felsen nieder. Sie bemerkte ihn nicht, war viel zu versunken in ihren Gedanken. "Was willst Du hier?" seine barsche Stimme schreckte die junge Frau auf. Vorsichtig trat sie einen Schritt zurück. "Du brauchst Dich nicht verbergen. Ich habe Deine Aura gespürt." Nereus sprang von dem Felsen herunter, auf dem er stand und trat auf die Frau zu, die in einen Mantel gehüllt war. "Medusa..." Er verschränkte die Arme und blickte sie bedrohlich an. Sie zuckte zusammen. "Nereus..." Ihre Stimme zitterte. "Wir haben uns lange nicht gesehen." Ein wenig abfällig lächelte er ihr zu. "Sieh an, die Schwester der Königin persönlich." Medusa nahm unter dem Mantel wieder ihre ursprüngliche Gestalt wieder an. "Vor Dir steht die Königin selbst!" antwortete sie nun in einem scharfen Ton. "Du meinst wohl eher, die Übergangskönigin." Er grinste und entblößte seine spitzen Eckzähne. "Was willst Du von mir?" zischte sie ihn an. "Ich stelle hier die Fragen!" Sein eiskalter Blick lief ihr unangenehm den Rücken herunter. "Ich kenne Dich zu gut! Du bist nicht umsonst hier. Also, was willst Du?" Medusa kniff die grellen Augen zusammen. "Ich... ich bin wegen Dir gekommen" log sie. Nereus lachte laut auf. "Netter Versuch, aber Du kannst mich nicht täuschen!" Sie versuchte überzeugend zu lächeln. "Das war nicht gelogen. Als man mir berichtete, dass Deine Aura wieder aufgetaucht ist, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht." Nereus zweifelte an ihren Worten: "Hah! Es scheint ja fast so, als hättest Du Sehnsucht nach mir gehabt. Aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen." Medusa trat die Flucht nach vorne an und umarmte den jungen Mann stürmisch, der sie entsetzt ansah. "Bitte, glaub mir. Ich war so froh, als ich hörte, dass Du wieder zurückgekehrt bist." Sie klammerte sich fest, doch er schubste sie mit einem gewaltigen Schlag zurück. "Fass mich nie wieder an Medusa!" donnerte er ihr mit einer brutalen Stimme entgegen. Sie schaute ihn erschrocken an, denn das hatte sie nicht erwartet. "Du solltest niemals mit dem Feuer spielen. Schon gar nicht mit meinem Feuer. Es könnte Dich zu Staub verbrennen, wenn es erst einmal entfacht ist." Schwer atmend krallte Medusa ihre Finger in die Erde. "Ich habe jetzt einen Auftrag zu erfüllen. Und ich warne Dich: Komm mir bloß nicht in die Quere!" Medusa entgegnete ruhig: "Du liebst sie immer noch, nicht wahr?" Nereus fühlte sich, als würde ihm ein Schwert durch das Herz gestoßen werden. "Auch wenn Du niemals darüber gesprochen hast. Ich weiß das Du Andromeda schon immer geliebt hast!" Hinter seinen Augen fingen die Meere an zu tosen. "Meine Gefühle für sie gehen Dich gar nichts an!" Die junge Frau wusste, jetzt hatte sie ihn an einem sehr empfindlichen Punkt getroffen. Darum setzte sie mit einem fast verschämten Blick hinzu: "Vergiss sie, sie bricht Dir nur Dein Herz! Ich wollte es Dir niemals sagen, aber... Ich liebe Dich!" Augenscheinlich kalt entgegnete er: "Das ausgerechnet Du von Liebe sprichst. Du bist doch gar nicht fähig zu lieben! Du willst immer nur besitzen. Doch von wahren Gefühlen hast Du keine Ahnung!" Jetzt hatte er Medusa wirklich hart getroffen. Sie starrte ihn mit leeren Augen an. In seinen Augen glühte ein Feuer aus Sehnsucht und Schmerz. "Ich hoffe das wir beide uns niemals wiedersehen!" Damit schwang er sich wieder in die Lüfte und verschwand...
 

Zitternder Atem in tiefster Dunkelheit. Erneut traten Bilder aus der Schwärze hervor. Alle übrig gebliebenen Hoheiten und Krieger standen wie paralysiert um das Häufchen Staub herum, das gerade eben noch ein Teil der königlichen Streitmacht und ein paar Feinde gewesen waren. Mit starrem Blick beobachteten sie, wie der Wind die Staubwolken fortwehte. "Wie konntest Du nur?" schrie Sailor Galaxia. Dem folgte eine schallende Ohrfeige. Sailor Orion hielt sich überrascht die Wange. "In meinen Augen bist Du nicht besser als der Feind! Du hast die größten Königshäuser mit einem Schlag vernichtet. Ist Dir überhaupt klar was das bedeutet?" Orions Gesichtzüge wurden weicher und die Tränen liefen nur so das Gesicht herab. "Es tut mir leid, ich weiß nicht..." flüsterte sie. "Es tut Dir leid? Es tut Dir leid?" kreischte Galaxia. "Ich weiß nicht wer Du bist und woher Du überhaupt kommst. Aber eines ist mir absolut klar: Du hast unsere Leute getötet und uns somit dem Feind schutzlos ausgeliefert!" Wütend ballte sie ihre Fäuste zusammen. "Wenn ich nichts getan hätte, dann wären Eure Freunde jetzt auch tot, aber die Feinde wären noch existent" erwiderte Orion. Galaxia wollte nicht glauben was sie gerade hörte. "Du wagst es..." Orions Blick ließ die aufbrausende Sailorkriegerin verstummen. "Die Einzigen, die gegen diese Krieger etwas ausrichten können, sind der Mondkönig und ich. Auch wenn Dir das offensichtlich nicht passt! Ihr seid zu schwach. Du bist naiv wenn Du glaubst, dass Eure versammelte Macht etwas gegen sie bewirken könnte. Wenn ihr allerdings das tut was ich Euch sage, dann habt ihr vielleicht eine Chance zu überleben!" Galaxia runzelte vor Wut die Stirn. Sie wollte noch etwas entgegnen, doch da stürzten sich erneut ein paar verblendete Angel auf die Gruppe. Die restlichen Krieger versuchten sich verzweifelt zu verteidigen, doch Sailor Sun und Sailor Terra hatten keine Chance den Kriegern auszuweichen. "Es tut mir leid." Mitleidig blickte Orion die zwei Kriegerinnen an, die sich wacker gegen die Angel wehrten. Doch sie mussten mehr Verletzungen einstecken, als sie ihren Feinden schaden konnten. Wieder floss eine Träne ihr Gesicht herab und verschwand schließlich in der aufstrebenden Dunkelheit...
 

Das kleine Mädchen blickte die zwei jungen Männer etwas ängstlich an. "Wen hast Du denn da mitgebracht Großvater?" Der weißhaarige Mann mit den braunen Augen räusperte sich kurz und sagte: "Das sind zwei Gäste, die erst einmal bei uns bleiben werden Shina." Angel entgegnete: "Es tut uns leid, aber lange können wir nicht bleiben. Wir müssen so schnell es geht jemand Bestimmtes finden." Das kleine Mädchen horchte interessiert auf. "Wen sucht ihr denn?" Angelo kniete sich lächelnd zu dem kleinen Mädchen herunter. "Wir suchen eine Freundin von uns. Sie muss hier ganz in der Nähe sein." Das blonde Mädchen lachte verzückt. "Oh! Wie schade! Dann müsst ihr ja bald wieder gehen." Angelo blickte dem Mädchen tief in die Augen und es fuhr ihm ein Schauer über den Rücken. Sein Blick wurde plötzlich sehr kalt. Noch immer lächelte das Kind. Der Silberblonde erhob sich ruckartig und schaute seinen Bruder ernsthaft an. "Ich glaube wir gehen sofort!" Der alte Mann sah von seiner Schnitzarbeit auf, die er gerade aufgenommen hatte. "Ihr werdet nirgendwo hingehen." Plötzlich wurde es dunkel um die Brüder herum. "Ich habe es gewusst" flüsterte Angelo. "Es soll doch niemand sein Haus verlassen" kicherte das kleine Mädchen. Im selben Moment verzog sich ihr Gesicht zu seiner hässlichen Fratze...
 

Das Licht der Verwandlung war so stark, das der Steinriese völlig geblendet wurde. Als es langsam erlosch, standen ihm sechszehn Kriegerinnen gegenüber. Jede in ihrer gewohnten Sailoruniform. Allerdings trugen sie jetzt kristallene Ketten um den Hals und um die Hüfte, die mit dem Zeichen der Angels versehen waren. Außerdem bestanden ihre Diademe jetzt aus leuchtenden Kristallsternen. Die Kosmoskristalle auf ihrer Brust, waren von Engelsflügeln umhüllt. Und in ihren Augen leuchtete die Gewissheit, das sie nicht unterliegen würden. "Du wagst es, im Dunkel der Nacht, uns unschuldige Mädchen zu belästigen!" schrie Bunny dem Riesen entgegen. "Ist das nicht ein bisschen zu dick aufgetragen?" flüsterte ihr Rei zu. "Ach was!" entgegnete Bunny. "Wir sind das Sailorteam dieses Planeten! Wir kämpfen für Liebe und Gerechtigkeit! Und wir lassen uns nicht aufhalten! Schon gar nicht von Dir!" Bunnys letzte Worte klangen irgendwie überhaupt nicht nach ihr. "Im Namen des Mondes, werden wir Dich bestrafen!" Die Mädchen, die vier Shitenou, sowie Endymion und Artemis brachten sich in Angriffsstellung. Der Riese schleuderte ihnen große Gesteinsbrocken entgegen, die in einem dunklen Feuer explodierten. Die Kriegerinnen weichten aus. Doch schon flogen weitere Gesteinsbrocken in ihre Richtung. "Verdammt! Wir sollten endlich was unternehmen!" Uranus hob ihren Talisman hoch und rief: "Uranus! Sieg!" Doch es passierte nichts, als sie das Schwert schwang. Verduzt blickte sie ihren Talisman an. "Was zum Teufel ist hier los?" Neptun schrie: "Haruka? Was ist denn?" Die zuckte jedoch nur mit den Schultern. Nach und nach versuchte jede Sailorkriegerin ihren Angriff zu starten, doch nichts geschah. "Oh nein, jetzt sind wir schon verwandelt und können trotzdem nichts ausrichten." Bunny war verzweifelt. Plötzlich ertönte in ihren Gedanken Andromedas Stimme. "Hab keine Angst! Bete zu Deinem Stern und Du wirst die Antwort auf Deine Fragen finden!" Sailor Moon blickte nun ein wenig fragend. "Dein Herz weiß die Antwort!" Dann verstummte ihre Stimme wieder. Bunny fasste sich reflexartig an ihr Herz und schloss die Augen...
 

Mama Ikuko lag auf dem Sofa. Kenjii und Shingo hatten sie mit gemeinsamen Kräften auf die weichen Kissen gelegt und sie mit einer Decke zugedeckt. Auf dem Tisch standen Kerzen, denn der Strom war noch immer ausgefallen. Draußen grollte weiterhin die Energie zu Boden, die aus dem Portal strömte. Ikuko gab nur leise Schluchzlaute von sich. Shingo blickte starr auf das kalte Essen, das noch immer auf dem Tisch stand. Kenjii blickte stumm aus der Terrassentür und beobachtete das Portal, welches immer deutlicher wurde. Ein blaues Licht pulsierte nun am Horizont und es schien eine regelrechte Weltuntergangsstimmung aufzukommen. Niemand wagte etwas zu sagen, die Familie schwieg sich nur an. Sonst war in diesem Haus immer so viel Lärm und Fröhlichkeit, doch nun herrschte eisiges Schweigen. Ikuko flüsterte immer wieder den Namen ihrer Tochter und machte sich innerlich halb verrückt vor Sorge. Kenjii hatte ihr eine Beruhigungstablette gegen, damit sie sich etwas ausruhen konnte. Die Stimme ihres Mädchens flüsterte in ihren Gedanken: "Mach Dir keine Sorgen Mama, ich bin bald wieder zuhause." Bunnys fröhliches Lachen schallte auf und ließ Ikuko noch viel dickere Tränen weinen. Plötzlich schreckte sie auf und erblickte einen seltsamen Fleck, der plötzlich im Dunkel aufgetaucht war. Auch Shingo und Kenjii blickten nun stumm auf den Schatten, der mitten im Raum stand...
 

"Mein Herz weiß die Antwort?" fragte sich Bunny innerlich. Das Mondsymbol auf ihrer Stirn begann zu erstrahlen. Plötzlich kam wieder eine Erinnerung hoch, aus der Zeit, als sie noch die Prinzessin auf dem Mond war. Sie sah Sailor Orion. Jene hielt ihre Hände an ihr Herz, schloss die Augen und flüsterte: "Macht des Orionkosmoskristalls, gib mir die Kraft, ich flehe Dich an." Ein helles Licht bildete sich in ihren Händen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, strahlten sie in einem grellen Grün. Auch das Zeichen auf ihrer Stirn funkelte in einem pulsierenden Licht. "Orion! Hör auf!" schrie der Mondkönig. Er lief auf die beiden Sailorkriegerinnen zu, die das Mädchen angepeilt hatte. Es waren Sailor Terra und Sailor Sun. Gerade wurde Terra von einem Feind mit seinem Schwert durchbohrt. Im selben Moment schrie Orion: "Angelherz, entfache Dein klares Licht und lass sie in Deinem Feuer vergehen!" Sie schob die Hände mit dem grellen Licht von ihrem Körper weg und ließ der Energie freien Lauf... Sailor Moon schreckte wieder auf, ihr Herz raste. Nun wusste sie, was sie zu tun hatte. Ihre Hände hielt sie noch immer an ihr Herz. Sie flüsterte mit geschlossenen Augen: "Macht des Mondkosmoskristalls, schenk mir die Kraft, ich flehe Dich an." Plötzlich bildete sich in ihren Händen ein grelles Licht. Die Kriegerinnen starrten sie erschrocken an. "Nein, nicht den Silberkristall Bunny! Der Kampf hat doch gerade erst begonnen!" rief Mamoru. Bunny entgegnete: "Ich weiß nicht was das ist, aber es ist nicht der Silberkristall!" Ungläubig starrte nun auch der Steinriese auf das helle Licht, das aus dem Herzen des Mädchens zu kommen schien. Wie von selbst kamen die Worte über ihre Lippen: "Angelherz, entfache Dein klares Licht und lass ihn in Deinem Feuer vergehen!" Dann öffnete sie ihre Hände und das Licht schoss mit hoher Geschwindigkeit auf das Monster zu. Mit einer riesigen Explosionswelle wurde der Steinriese regelrecht zu Staub verwandelt. Sein schmerzvolles Schreien drang gellend durch die Nacht. "Oh mein Gott." Bunny sank schockiert in die Knie. Sofort nahm Mamoru sie in den Arm. "Was... Was hab ich getan?" Sie starrte mit leerem Blick auf ihre Hände. "Du hast uns alle gerettet" flüsterte Mamoru und drückte sie noch fester an seine Brust. Alle blickten überrascht auf die am Boden kauernde Sailor Moon...
 

"Was habe ich Dir gesagt? Nun haben wir einen unnützen Krieger weniger" donnerte die tiefe Stimme durch die Dunkelheit. "Es... es tut mir leid, Eure Hoheit." Der Schatten lachte. "Es tut Dir leid? Bin ich denn nur von Stümpern umgeben?" Er schien das Wesen mit der knarrenden Stimme am Kragen gepackt zu haben, denn ein leises Röcheln ging durch die Finsternis. "Weißt Du, ein Augenzwinkern von mir würde genügen, und schon würde dieses unnütze Universum zu Staub zerfallen. Aber bevor meine Tochter nicht hier ist, sind auch mir die Hände gebunden. Also seht gefälligst zu das ihr sie findet! Sucht in jedem Winkel des Planeten Erde, wo ihre Aura zu spüren ist. Schickt die fähigsten Krieger..." Einen kurzen Moment stockte er. Doch dann schien ihm eine Idee gekommen zu sein. "Schickt Nefertos und seine Leute." Der Diener stotterte: "Nefertos? Aber ihr selbst habt ihn und seine Krieger in den ewigen Schlaf verbannt." Der Schatten lachte laut auf. "Das stimmt. Aber die Zeiten ändern sich. Ab sofort sind sie wieder im Dienst meiner Armee." Der Diener schlurfte durch das Dunkel. "Dieses Mal wird kein Licht sie mehr erreichen!" Das böse Lachen des dunklen Herrschers donnerte schallend durch die Finsternis...
 

Andromeda öffnete langsam wieder ihre Lider, das Symbol auf ihrer Stirn begann zu leuchten. Es malten sich Bilder der Erinnerung vor ihrem geistigen Auge. Kurz bevor Cherubin die beiden Mädchen erreichte, die im Grunde schon vom Feind besiegt waren, schoss an ihm die gewaltige Attacke vorbei. Sie riss ihn unweigerlich mit und sein Körper wurde von der Explosion fortgeschleudert. Gellende Schreie drangen durch das Kampfgetümmel, dann war wieder Stille. Als das Licht erloschen war, waren die Feinde mitsamt Sun und Terra pulverisiert. Der König lag mit tiefen Wunden am Boden, sein Atem zitterte. Königin Serenity schrie ihren Schmerz hinaus. "Nein, warum? Warum? Cherubin!" Sie lief zu ihrem schwerverletzten Mann hinüber. Als Orion realisierte was geschehen war, sank sie in die Knie. Sie krallte ihre Finger in den Staub. "Nein... nein... nein..." flüsterte sie mit starrem Blick vor sich hin. "Nein!" schrie sie nun aus Leibeskräften. "Cherubin!" Ihre Stimme gellte über das Schlachtfeld und ließ den Boden erbeben. "Bitte, Orion! Hör auf!" Sie blickte erschrocken auf. Es war die Stimme des Königs. Die Königin hielt ihn beschützend in ihren Armen und weinte bittere Tränen. Langsam erhob sich das junge Mädchen und ging wie paralysiert auf das Königspaar zu. Die Königin blickte der Kriegerin kämpferisch in die Augen. Als sie jedoch auf der Brosche des Mädchens blickte, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Verbittert schaute sie ihren Mann an, dessen Körper unter dem ständigen Blutverlust immer schwächer wurde. Er verstand ihre Worte, bevor sie etwas sagen konnte. Fast ungläubig blickte er Orion an, als sie zu ihm niederkniete. "Ich wollte doch nur helfen" hauchte ihre Stimme ihm entgegen. Eine seiner Hände streichelte zitternd ihre Wange und strich die Träne fort, die hinunterlief. "Es ist vorbei!" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, das Tor... Es ist noch immer offen." Cherubins Hand sank langsam zu Boden. Die Königin blickte das Mädchen ängstlich an, denn sie verstand, dass die Feinde zurückkehren würden. Nun kamen auch Venus, Mars, Jupiter, Merkur, die Mondprinzessin und der Erdenprinz zu dem schwer verletzten König herüber. Galaxia beobachtete die Szenerie vorsichtshalber mit Abstand. "Es gibt nur eine Möglichkeit dieses Tor zu schließen" begann Orion. "Nein! Das darfst Du nicht tun, hörst Du?" Der König wusste sofort was sie vorhatte. Alle blickten sich fragend an. "Bitte, Andromeda!" Sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Erschrocken ging ein Raunen durch die kleine Gruppe. "Sie brauchen Dich! Du darfst Dein Seelenlicht nicht opfern!" Ihre Augen wurden leer und sie antwortete nur noch kalt: "Es gibt nur diese eine Möglichkeit." Der König schrie: "Nein! Ich will nicht das Du das tust!" Im selben Moment zuckte er zurück vor Schmerz. Der Schmerz bohrte sich nun auch durch Andromedas Körper und sie begann zu weinen...
 

Galaktika blickte erstaunt an sich herab. "Diese große Ehre wird nur ganz wenigen Angels zuteil. Du bist Eine Auserwählte." Gaia war überwältigt. "Oh ich gratuliere Dir, ich bin noch niemals einem Angel of Light begegnet." Sie lachte ihre Freundin an, die gar nichts zu sagen wagte. Doch dann besann sie sich. "Und was hat das jetzt für mich zu bedeuten?" Nebula lächelte. "Da unsere Königin ja offensichtlich ihren Posten verlassen hat, brauchen wir jemanden, der in Vertretung unser Reich regiert, bis die wahre Königin zurückkehrt. Und da wir momentan niemanden haben, der höher gestellt ist als Du, wirst Du Medusas Platz einnehmen!" Galaktika strahlte...
 

Ende zwölftes Kapitel. Kommis wie immer sehr erwünscht :)

Vielen Dank an alle die mir noch immer treu sind an dieser Stelle. Ganz besonderen Gruß wie immer an steffinator und RainbowMoon...
 

(c)by Arcana Moon
 

Nun ja... Jetzt zeichnet sich so langsam ab wohin diese Geschichte eigentlich zielt. Ich möchte an dieser Stelle noch mal erwähnen, das ab dem nächsten Kapitel sich einige Charakterzüge der bisherigen Darsteller ändern wird. Bunny wird vor die größte Herausforderung ihres Lebens gestellt. Ist sie überhaupt fähig wirklich zu töten, oder zerbricht sie diese Erkenntnis nach und nach? Auch Angel, Angelo und Nereus werden ein Gesicht zeigen, das mehr als unheimlich, wenn nicht sogar brutal ist. Am Ende stellt sich die Frage: "Was ist Gut und was ist Böse?" Lasst Euch überraschen... ;)

Blutige Hände

Angel packte das hässliche Wesen am Hals, das gerade noch ein kleines Mädchen gewesen war. Überrascht blickten ihn die leeren Augen an. Angelo hielt den alten Mann in Schach, der nun auch zu einem widerlichen Monster geworden war, das einem Fleischklumpen ähnelte. "Ich verrate Dir ein kleines Geheimnis, magst Du es hören?" flüsterte Angel dem einstigen kleinen Mädchen zu, das ihn nun mit spitzen Zähnen anfauchte. Seine Augen blitzten auf und er flüsterte fast hauchend: "Ihr habt Euch die Falschen ausgesucht." Er lachte laut auf, während ihn das fremde Wesen nun doch etwas ängstlich anschaute. Angel musste grinsen, wobei sich seine Eckzähne entblößten. "Wenn ihr wie wir seid, warum tun wir uns dann nicht zusammen?" fragte der Fleischklumpen. "Oh, ihr habt da etwas falsch verstanden" entgegnete Angelo. "Wir sind die Guten, auch wenn es nicht so aussieht. Mein Bruder und ich, wir haben nicht vor uns mit irgendwem zusammenzutun. Wie ich vorhin schon sagte: Wir sind auf der Suche einer Freundin von uns. Und wir werden uns nicht aufhalten lassen. Auch nicht von Euch drittklassigen Dämonen." Nun grinste auch er. Der Fleischberg wich zurück, bis es nicht mehr ging. "Weißt Du Kleine, eigentlich sind wir ganz nette Jungs. Du darfst das nicht falsch verstehen. Aber in dieser Welt ist es nun einmal so: Das Gute bekämpft das Böse. Und die Guten gewinnen immer, weil sie eben gut sind." Das kleine Monster kreischte: "Das werdet ihr büßen. Ich werde..." Weiter kam das grüne Etwas nicht. Angel drückte ihm die Kehle zu und lächelte fast dämonisch. "Pssst! Wenn Du so laut schreist, dann weckst Du noch die Toten." Wieder musste er lachen. "Hör auf! Lass sie in Ruhe!" kreischte der Dämon, der zuvor der Großvater gewesen war. "Ach, so ist das. Die Kleine scheint Dir viel zu bedeuten, was?" Für einen Moment war der Fleischberg beruhigt. Doch dann fügte der Schwarzhaarige hinzu: "Dann wird es Dich freuen zu hören, dass ihr gleich wieder zusammen sein werdet. Vereint, bis in alle Ewigkeit." Der Dämon schluckte und das kleine Monster blickte ihn mit panischen Augen an. "Gute Nacht" flüsterte Angels Stimme...
 

Der Angel mit den langen roten Haaren lief durch lange dunkle Gänge. Seine Gedanken standen Kopf, denn es war keine leichte Aufgabe, die nun vor ihm lag. Aber vor allem, wie sollte er es den anderen erklären? Red seufzte als er die Hand auf die Tür legte, die nur noch zwischen ihm selbst und den Anderen war. Schließlich schloss er die Augen, atmete tief durch, öffnete die Augen wieder und schob die Tür auf. Licht blendete ihm entgegen und angeregtes Gemurmel ging durch den Raum. "Hey Red, da bist Du ja endlich! Wir haben uns schon gefragt wo Du bleibst!" rief ihm eine junge Frau zu, die ein Violet Moon Angel war. "Ja entschuldige Cat, aber ich hatte noch etwas zu tun." Sein seltsamer Blick ließ sie augenblicklich von ihrem Stuhl aufstehen. Sie trat an ihn heran, musterte ihn mit ihren grellen violetten Augen und fragte: "Was ist los?" Sie runzelte die Stirn und versuchte in seinen Gedanken zu lesen. Lächelnd schloss sie die Augen, drehte sich zu den Anderen und verkündete: "Leute, es gibt wieder Arbeit für uns!" Sofort ging Jubelgeschrei durch den Saal. "Na das wird ja Zeit! Ich hab schon gedacht wir versauern hier ewig." freute sich Sunny, die ein Yellow Moon Engel war. "Endlich!" Cat drehte sich wieder zu Red um...
 

Nereus blieb mitten in der Luft stehen. Er hatte das Licht von zwei Sternen aufleuchten sehen, die ihm sehr bekannt vorkamen. Er wusste, er hatte gefunden wonach er suchte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Doch im selben Moment spürte er noch etwas anderes und drehte sich ruckartig um. Eine finstere Gestalt mit glühenden grünen Augen blickte ihn an. Nereus runzelte die Stirn. "Ich habe Dir doch gesagt, Du sollst mir nicht in die Quere kommen" fuhr er Medusa an. Diese antwortete: "Glaubst Du wirklich ich lasse Dich in dieser Situation allein? Das Portal ist gefährlich." Nereus entgegnete ihr herablassend: "Du solltest Dich langsam wieder auf den Weg nach Hause machen, Dein Thron wird sonst kalt." In ihren Augen war Wut zu sehen. Und dennoch sagte sie säuselnd: "Ich lasse Dich nicht allein! Niemand wird uns jetzt mehr trennen. Ich liebe Dich doch!" Sie wollte sich ihm fast schon wieder an den Hals werfen. Das war dem jungen Mann zuviel. "Ich habe Dich gewarnt. Jetzt lebe mit den Konsequenzen" schrie er sie wütend an. In seinen Augen brannte ein loderndes Feuer. Und ehe es sich Medusa versah, hatte er sie mit einer Hand an ihrem Hals gepackt. "Lass mich sofort los" presste sie hervor. Doch anstatt sie loszulassen, drückte Nereus noch fester zu. Er grinste sie böse an und entblößte seine Fangzähne. "Weißt Du was ich schon immer sehr interessant fand Medusa? Du solltest eigentlich eine von denen sein, welche die absolute Macht unserer Welt in sich tragen. Aber Deine wahre Stärke ist nur Deine Fähigkeit, andere für Deine Zwecke zu manipulieren. Wirklich mächtig warst Du niemals. Du kannst es ja nicht einmal mit mir aufnehmen, wie jämmerlich. Und Du willst unsere Königin sein? Das ich nicht lache!" Seine scharfen Fingernägel bohrten sich in ihren schlanken Hals und etwas Blut lief aus den Wunden, die dabei entstanden. Medusa schnappte nach Luft und versuchte Angel mit ihren Krallen abzuwehren. Doch es war vergeblich. Das Symbol auf seiner Stirn begann gemeinsam mit seinen Augen aufzuleuchten. Nereus flüsterte ihr grinsend zu: "Lass mich Dir noch einen letzten Abschiedskuss geben." Dann hielt er ihr seine andere Hand vor die Brust. Sie blickte ihn noch ängstlicher an. Ein gewaltiger blauer Lichtstrahl drang aus der Handfläche. Medusa wurde mit voller Wucht zu Boden geschleudert, wo sie leblos liegen blieb. Der junge Mann blickte sie mit einem gemeinen Grinsen an. "Träum süß, Geliebte" flüsterte er und verschwand dann irgendwo in den Straßen...
 

"Wer bist Du?" Ikukos Stimme zitterte vor Angst. Der Schatten sagte nichts, er stand nur inmitten des Raumes. Kenjii und Shingo waren zu Ikuko hinüber gelaufen und alle drei blickten nun ängstlich auf das seltsame Wesen. Plötzlich erklang eine weibliche Stimme. "Verschwinde von hier!" Der Schatten bewegte sich noch immer nicht. "Ich warne Dich, lass diese Menschen in Ruhe, oder Du wirst mich kennen lernen!" Der Schatten erhob seine greise Stimme. "Du hast mir gar nichts zu befehlen!" Im selben Moment erhob sich ein zweiter Schatten aus dem Boden. "Hör auf zu lamentieren. Ich habe Hunger!" Der erste Schatten lachte und meinte: "Unsere Mahlzeit ist dort drüben. Frisches Blut, das gibt viel Energie!" Er zeigte auf die kleine Familie, die jetzt ängstlich zurückwich. "Ihr lasst Eure Finger von ihnen, ist das klar?" Alle Blicke richteten sich nun auf einen dritten Schatten, der nicht unweit von den anderen Schatten stand. "Wer sagt das?" Der dritte Schatten lachte und antwortete knapp: "Ich!" Dann war der ganze Raum plötzlich von grellem Licht und lautem Geschrei erfüllt...
 

Noch immer kniete Sailor Moon fassungslos am Boden und starrte auf ihre Hände. Vor ihren Augen begann sich das Bild zu wandeln und sie sah Blut, das von ihren Fingern tropfte. Sie schüttelte den Kopf und flüsterte: "Nein... Nein... Nein..." Als Mamoru sie gerade anzusprechen versuchte, schrie sie: "Nein!" Sie riss sich los und rannte so schnell sie konnte zu dem Ort, an dem gerade noch der Steinriese gestanden hatte. Mit leerem Blick starrte sie auf das Häufchen Staub, das von ihm übrig geblieben war. Und sie sah Blut, überall Blut. An ihren Händen, an ihrem Fuku, am Boden. Überall war Blut. Sie wurde hektisch und versuchte sich das Blut mit Erde von den Händen zu waschen. Doch stattdessen wurde es immer mehr. Sie flüsterte paralysiert vor sich hin: "Blut! Überall ist Blut!" In ihrem Kopf drehte sich alles. Die Stimmen ihrer Freundinnen und von Mamoru klangen tausendfach in ihren Ohren. Schließlich stürzte alles auf sie ein und ihr wurde schwarz vor Augen. Im selben Moment fiel sie in sich selbst zusammen. "Bunny!" Mamoru fing sie auf und versuchte sie wachzurütteln. "Bunny! Hörst Du mich?" Die vier Shitenou zogen Merkur, Mars, Venus und Jupiter weg von dieser Szenerie. Jene machten sich sehr große Sorgen um ihre Freundin. Neptun, Uranus, Pluto, Galaxia, die drei Starlights, Phobos, Deimos und Galaxia blickten sich ebenfalls sorgenvoll an. Saturn ging langsam zu Mamoru und Bunny hinüber. Sie kniete nieder und hielt ihre Hand über den Körper der Mondprinzessin. Das kleine Mädchen schloss die Augen und versuchte etwas zu spüren. Ihr Diadem verschwand und das Zeichen des Saturns erleuchtete auf ihrer Stirn. Schließlich zog sie ihre Hand wieder weg und schaute Mamoru ernst an. "Sie ist in Ordnung, zumindest körperlich." Mamoru entgegnete fragend: "Wie meinst Du das?" Saturn erhob sich und sein Blick folgte ihrem Gesicht. "Körperlich ist sie vollkommen in Ordnung. Aber... ihre Seele hat einen schweren Schaden davon getragen." Ein Raunen ging durch die Gruppe. "Ich befürchte, sie wird nicht mehr kämpfen können." Uranus fragte aufbrausend: "Was heißt das, sie wird nicht mehr kämpfen können?" Saturn senkte ihren Blick wieder zu Mamoru. "Sie hat einen schweren Schock erlitten. Es ist, als wäre ihre Seele in Meeren aus Blut versunken." Mamoru umklammerte Sailor Moon jetzt noch mehr und blickte stumm auf ihr ruhendes Gesicht...
 

"Ich die Königin?" Nebula nickte Galaktika zu. "Und ich denke, Du wirst diese Aufgabe sicher besser meistern als Medusa. Ich weiß das die Angel Dir vertrauen können." Gaia hatte ihre Hände verzückt vor der Brust gefaltet. "Du wirst vorläufig jetzt meinen Posten übernehmen." Galaktika richtete sie sich an die Göttin: "Was machen wir mit Medusa, wenn sie wieder zurückkehrt?" Nebula lächelte. "Es gibt ein Gesetz in unserer Welt, dem ein jeder Folge zu leisten hat: Wenn ein Angel zur Königin oder zum König befehligt wird, darf er den Orionnebel nicht mehr verlassen. Sollte er dies doch tun, wird er automatisch seines Amtes enthoben!" Galaktika schaute Nebula fragend an. "Dieses Gesetz kenne ich noch gar nicht. Dabei sollte ich als Vorsitzende des Rates eigentlich jede Bestimmung und jedes Gesetz unserer Welt kennen." Die Göttin lachte auf. "Dann kennst Du es eben jetzt." Galaktika verstand und nickte. Die neue Königin wand sich an ihre Freundin. "Es soll sofort verkündet werden, das Medusa ihres Amtes enthoben ist! Und ich will das Angelteam noch sehen, bevor sie fliegen." Gaia nickte eifrig und machte sich sofort auf den Weg aus dem Saal...
 

"Ich frage mich ernsthaft ob alle Dämonen so dumm sind" sagte Angelo laut, als sie wieder auf die Straße getreten waren. "Was für eine Schweinerei" fluchte Angel und versuchte sich den grünen Glibber von der Kleidung zu wischen. Das war das Einzige, was von dem kleinen Biest übrig geblieben war. "Du musstest ja auch unbedingt den großen Helden spielen. Wir hätten sie auch wie immer wortlos in Staub verwandeln können." Der Schwarzhaarige entgegnete: "Lass mir doch auch ein bisschen Spaß. Wir haben so lange nichts mehr bekämpft, ich fühle mich schon total eingerostet." Angelo entgegnete ein wenig abfällig: "Hah, da sieht man mal wieder, dass Du nur das Kämpfen im Kopf hast." Sein Bruder ließ die Hände sinken und blickte nachdenklich zum Himmel. "Nein, da gibt es noch etwas anderes, was mir nicht aus dem Kopf geht." Der Silberblonde lächelte, denn er wusste was Angel meinte. "Wir werden sie finden." Sanft legte er seine Hand auf die Schulter seines Bruders. Plötzlich verdunkelte sich der sowieso schon düstere Himmel noch mehr. Ein Schatten glitt zu Boden. "Och nö, nicht noch einer!" seufzte Angelo entnervt. Doch Angel entgegnete: "Nein, das ist kein Dämon." Stumm blickten sie auf die dunkle Gestalt, die ihre Schwingen einzog. "Wir haben uns lange nicht gesehen" sprach eine männliche Stimme zu den Beiden. Sie kam ihnen sehr bekannt vor. Ein Angelsymbol auf der Stirn der Gestalt und zwei glühende Augen begannen zu leuchten. Eine kleine blaue Flamme bildete sich auf der Handfläche des jungen Mannes. Sie stieg auf und erhellte ein wenig die Umgebung. Angel kniff die Augen zusammen und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Nereus! Das gibt's ja wohl nicht!" Auch Angelo erkannte den jungen Mann sofort und stürmte auf ihn zu. "Wir haben Dich schon vermisst. Wie lange ist es her?" Sie umarmten sich freundschaftlich. Nereus lachte. "Viel zu lange. Schön das ich Euch endlich gefunden habe." Angel und Angelo waren froh ihren Freund wiederzusehen. "Die Zeit läuft uns davon." Jetzt schauten die Beiden ihn etwas fragend an. "Das Portal, es hat schon einige Krieger in diese Welt gebracht." Angel sagte hüstelnd: "Ja, das haben wir schon gemerkt." Dabei wischte er fast unmerklich nochmals über seinen Mantel. "Die Prinzessin hat mich geweckt." Sofort spürte er zwei Augenpaare auf seinem Gesicht brennen. "Die Prinzessin? Du hast Andromeda gefunden? Wo ist sie? Wir sind hier um sie zu suchen!" Angels Blick war sehr ernst. "Ich habe lange Zeit in den Tiefen des Meeres geschlafen. Ihre Stimme hat mich aus meinem ewigen Traum geholt. Sie sprach in meinen Gedanken zu mir. Ich habe ihre Aura gespürt und dennoch konnte ich sie nicht sehen. Sie ist in einer Zwischenwelt, von der aus sie überall hingehen kann." Angel runzelte die Stirn. "Wie kannst Du Dir da sicher sein?" Nereus antwortete: "Ich habe damals gesehen, wie ihre Seele in die Dunkelheit gebannt wurde. Seit diesem Tage schlief auch meine Seele, in den Tiefen des Meeres." Den beiden Männern blieb der Atem weg. "Wie meinst Du das?" Der junge Mann mit den langen schwarzblauen Haaren seufzte. "Schließt Eure Augen und ihr werdet sehen was geschehen ist." Sie taten wie Nereus es ihnen geheißen hatte. Er schloss ebenfalls seine Augen und das Symbol auf seiner Stirn begann grell zu leuchten. Im selben Moment begannen auch die Symbole der anderen Beiden zu leuchten und eine Art Nebel erhob sich um die drei Angel. Ein Schutzschild legte sich um sie, damit keiner die Traumvision stören konnte. Bilder aus längst vergangenen Tagen erhoben sich aus der Erinnerung und erschienen schließlich direkt vor den Augen...
 

"Cherubin!" Schallte es tausendfach durch das Dunkel. Es war Andromedas Stimme. Die beiden Brüder und Nereus wurden wie Hologramme in die Erinnerung gespeist und konnten sich das Geschehen direkt vor Ort ansehen. Sie sahen kämpfende Angel, die gegen Kriegerinnen des Sonnensystems antraten. Und dann sahen sie den König des Mondes in den Armen seiner Frau am Boden liegen. "Das ist doch..." flüsterte Angel. "Das ist Cherubin!" Stillschweigend blickten sie sich an. Und als sie das Mädchen erkannten, das direkt vor dem verletzten Mann stand, durchzuckte ein Schmerz die Herzen der Brüder. Sie rissen die Augen weit auf und konnten es kaum glauben. "Das ist Andromeda! Sie sieht ja vollkommen verändert aus." Nereus nickte ihnen zu. Sie gingen gemeinsam näher an die Personen heran und so konnten sie auch verstehen was gesagt wurde. Der Mondkönig hatte starke Schmerzen. Das Mädchen kniete sich sorgenvoll zu ihm hinunter. "Du musst mich verstehen... Wenn sie mich vernichten", dabei blickte sie die Kriegerinnen an, "dann wird sich auch das Portal schließen! Es ist die einzige Chance die wir haben!" Er schüttelte energisch den Kopf. "Hast Du schon vergessen wer Du bist? Hast Du vergessen woher Du kommst? Selbst wenn Du es wolltest, diese Kriegerinnen hier könnten Dich gar nicht vernichten. Nicht einmal mit ihrer vereinten Kraft!" Ungläubig schauten alle Umstehenden den König an. "Du bist ein Angel, verdammt noch mal! Du bist unsere zukünftige Königin und solltest Dich auch endlich mal so benehmen!" Alle zuckten über die energischen Worte Cherubins zusammen. Auch Andromeda war diese Schärfe in seiner Stimme nicht gewohnt. Sie stotterte: "Aber... ich..." Er blickte sie ernst an. "Nein! Du weißt genau, selbst wenn Du Deine eigene Energie gegen Dich richten würdest, wärst Du nicht vernichtet. Du wärst nur wieder für eine Weile ein kleiner Angel. So wie damals, als ich Dich aufgefunden habe. Du bist nicht wie die anderen Angel, deren Seelen man zerstören kann, wie Du im Kampf bemerkt hast. Deine Seele wird immer wieder neu geboren, auch wenn man sie in tausend Stücke zerschlagen sollte." Der König hustete über die Anstrengung. Galaxia runzelte die Stirn und sagte schließlich: "Wie sollen wir das Portal dann schließen?" Gerade wollte Cherubin antworten, als die vier Shitenou direkt vor ihrem Herren, dem Erdenprinzen Endymion, erschienen. Zoisite verbeugte sich: "Herr, es haben sich über der Erde vier Tore gebildet und ein Portal geöffnet. Es sind einige seltsame Dämonen durch das Tor gedrungen, die Euer Volk beeinflussen." Ein Raunen ging durch die Gruppe. Es wurde durch den Schrei eines angreifenden Angels durchbrochen. Angel und Angelo blickten erschrocken, als sie erkannten, wer da sein Schwert erhoben hatte. Es war Nereus...
 

Ein junger Mann kniete in der Finsternis. Er war umhüllt von einem düsteren Leuchten, das ihm einen Schatten gab, den man im Dunkel erkennen konnte. "Ich freue mich Euch wieder dienen zu dürfen, Euer Hoheit!" Der finstere Herrscher antwortete mit einer scharfen Stimme: "Nefertos. Nimm Deine Krieger und bring mir meine Tochter zurück! Sucht sie in jedem Winkel, in jedem Abschnitt dieses Planeten, den man Erde nennt." Der junge Mann blickte auf und lächelte. "Wir werden Ihr Vertrauen nicht enttäuschen Eure Majestät." Der düstere König entgegnete: "Ich weiß! Kein Wesen jener Welt hat die Macht es mit Euch aufzunehmen." Der Krieger verneigte sich stumm und verließ den Saal um seinen Auftrag zu erfüllen...
 

"Hey Red, was ist los? Du freust Dich ja gar nicht?" Cat blickte den jungen Mann mit den langen roten Haaren prüfend an. "Das gibt's ja wohl nicht. Endlich passiert mal was und Red schiebt Depressionen!" Wind, ein Silver Moon Angel, war verwundert. "Ihr versteht das nicht. Wir sollen Medusa wieder hier her bringen." Jetzt blickten sich alle zerknirscht an und ein allgemeines "Was?" ging durch die Reihen. "Och ne. Dafür sollen wir unsere Kräfte verschwenden?" Blacky, ein Dark Moon Angel, war enttäuscht und setzte sich beleidigt wieder auf ihren Stuhl. "Die kann ruhig bleiben wo sie ist, hier vermisst sie keiner!" protestierte Star, ein Gold Moon Angel. "Meinetwegen brauch sie nie wieder zurückkommen" entgegnete Wing, ein Diamant Moon Angel, ziemlich kühl. "Sie hat den Angels nur Schaden gebracht." Red hieb mit seiner Faust auf den Tisch. "Es ist eine Anordnung von Galaktika" ließ er etwas ärgerlich verlauten. "Außerdem können wir dann endlich mal wieder ein wenig andere Luft atmen. Grad eben habt ihr Euch noch gefreut, dass es endlich wieder was zu tun gibt!" Doch er stieß auf taube Ohren. "Ist mir doch egal wer das angeordnet hat. Galaktika selbst hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie Medusa nicht leiden kann. Also was soll's?" Sunny sah gar nicht ein, sich für Medusas Wohl aus ihrem sicheren Umfeld zu entfernen. "Sie hat mich zum Anführer ernannt, solange Angel und Angelo nicht da sind." Die jungen Leute waren sehr wütend. Gerade wollten sie wieder protestieren, als Gaia zur Tür hereingestürmt kam. Alle blickten sie verwundert an. "Ihre Hoheit, Königin Galaktika, wünscht Euch alle zu sehen, bevor ihr Euch auf den Weg macht" rief sie etwas atemlos. "Häh?" Ein Raunen ging durch den Saal. Gaia lächelte. "Beeilt Euch, Galaktika wird Euch alles erklären." Ihre Lächeln beruhigte zwar die Gemüter der Angels, doch so ganz verstanden sie noch immer nicht. Mit fragenden Gesichtern schauten sie Red an, der jedoch nur mit den Schultern zuckte und selber nichts wusste. Schließlich folgten sie alle Gaia zum Thronsaal...
 

Familie Tsukino wurde von dem grellen Licht geblendet, das von dem dritten Schatten ausgegangen war. Sie hielten sich die Hände vor das Gesicht. Als die gellenden Schreie verstummt waren, erlosch auch das Licht und alles war wie zuvor. Ikuko schluckte, denn die Stimmen der Leidenden hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Sie krallte sich an ihren Mann. Plötzlich fragte eine Stimme: "Ist alles in Ordnung?" Alle Blicke richteten sich auf übrig gebliebenen Schatten, der nun auf sie zukam. Ikuko zitterte am ganzen Körper. "Ja mit uns ist alles in Ordnung" antwortete Kenjii etwas zurückhaltend. Auch Shingo klammerte sich jetzt an seinen Vater. Der Schatten schnippte kurz mit den Fingern und die Kerzen, die ausgegangen waren, entzündeten sich wieder. "Wer bist Du?" fragte Kenjii. "Das ist unwichtig" entgegnete der Schatten und trat noch näher. Doch auch das Licht ließ keine Schemen erkennen. Eine Hand erhob sich und ein Finger legte sich auf Ikukos Stirn, die merklich zusammenzuckte. Dann ließ der Schatten seine Hand wieder sinken und sprach: "Es geht ihr gut. Du musst Dir keine Sorgen machen." Ikuko blickte mit aufgerissenen Augen in das Dunkel, das vor ihr stand. "Schlaf jetzt, es wird die Wunden Deiner Seele heilen." Damit schloss Mama Tsukino ihre Augen und schlief fest ein. "Und ihr beiden, ihr schlaft besser auch." Ehe sie dem Schatten irgendetwas entgegnen konnten, waren auch Kenjii und Shingo in das Reich der Träume eingegangen...
 

"Sie muss aber kämpfen! Sonst haben wir keine Chance! Dieses Steinmonster war nicht besonders stark, das war erst der Anfang!" meldete sich Uranus energisch zu Wort. Saturn blickte ihre Freundin verzweifelt an und meinte ruhig: "Bunny muss jetzt erst einmal wieder den Weg zu sich selbst finden. Oder sie wird niemals wieder kämpfen können." Uranus runzelte die Stirn, aber Neptun hielt sie zurück: "Hör auf Haruka, es hat keinen Sinn!" Zoisite blickte Ami nachdenklich an, die sich an ihn gelehnt hatte. Seine Arme umschlangen sie und zogen sie näher an sich heran. Dann flüsterte er ihr zu: "Ich denke sie wird es schaffen. Mach Dir nicht so viele Sorgen." Er wusste genau das Ami sich halb verrückt machte. Sie zitterte in seinen Armen und so umarmte er sie beschützend. "Es wird alles wieder gut. Solange wir daran glauben, haben wir die Kraft weiterzugehen." Ami vergaß vollkommen wie sie einst zu Zoisite gestanden hatte. Sie fühlte sich wohl in seiner Nähe und schloss die Augen... Auch Minako machte sich große Sorgen. Kunzite fasste ihr zärtlich auf die Wange und drehte ihr Gesicht zu dem Seinen. Seine Augen lächelten sie an. "Mach Dir nicht so viele Gedanken. Sailor Moon ist stark. Auch ihre Seele wird die Macht haben, die Eindrücke zu überwinden, die sie überwältigt haben." Minako hörte gar nicht wirklich auf seine Worte. Sie versank nur in dem liebevollen Blick, der auf seinem Gesicht lag. Sie lehnte sich an Kunzites Brust und kuschelte sich in seine Umarmung, die ihr so viel Wärme schenkte... Makoto hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und blickte leer auf Bunny und Mamoru. Doch plötzlich spürte sie Neflites Hände auf ihren Schultern und blickte ihm überrascht in die Augen. "Du bist nicht Schuld, Du hättest es nicht verhindern können." Sie seufzte. "Bitte, versuch es Dir nicht zu Herzen zu nehmen. Es hilft ihr nicht, wenn auch Du Deine Seele in den Abgrund reißt." Neflite zog sie an sich heran, kuschelte sich ein wenig an ihr Haar und flüsterte: "Der Weg ist finster den sie beschreiten muss. Aber das Licht in ihrem Herzen, wird ihr den richtigen Weg weisen." Makoto entspannte sich nun auch ein wenig, denn sie wusste, das er recht hatte... Rei schloss ihre Augen und versuchte etwas zu spüren, als sie aus ihrer Konzentration gerissen wurde. "Hey, was..." Weiter kam sie nicht. Jedyte stand direkt vor ihr und hielt ihr einen Finger an den Mund. Er schüttelte den Kopf. "Du wirst nicht viel mehr sehen als Saturn. Ihr Geist brauch erst einmal Ruhe. Du musst ihr die Zeit geben, die sie jetzt benötigen wird." Rei blickte zum Boden und atmete tief durch. Jedyte umarmte sie und streichelte ihr sanft über das Haar. "Sie brauch einfach nur Zeit" sagte er und dachte im Stillen: "Wir können nur hoffen, das es dann nicht schon zu spät ist." Er drückte Rei noch fester an sich... Die drei Starlights machten sich ihre Gedanken. "Ich hoffe, dass dies nicht auch noch alle anderen aus der Bahn werfen wird." Fighter blickte zu Boden. "Ich frage mich was sie gesehen hat." Maker schaute nachdenklich zu Bunny und Mamoru hinüber. "Nun macht nicht so ein Theater. Sie wird schon wieder auf die Beine kommen" grummelte Healer. Die beiden Anderen schauten sie finster an. "Was ist?" Die Kriegerinnen waren etwas ungehalten. "Hört auf Euch zu streiten" zischte Galaxia. "Schlimm genug, dass sie zusammengebrochen ist." Die drei Kriegerinnen blickten ein wenig beschämt zu Boden... Luna und Artemis waren derweil neben Mamoru in die Knie gegangen und starrten wortlos auf die noch immer bewusstlose Bunny. Phobos und Deimos seufzten nur und setzten sich auf den Boden. Alle fragten sich, wann die Mondprinzessin wieder erwachen würde...
 

Ende Kapitel 13. Ich hoffe es hat Euch wieder gefallen... Kommis sehr erwünscht! :)
 

(c)by Arcana Moon
 

So nun haben wir die Charaktere soweit komplett. Nein Mama Ikuko und dem Rest der Familie wird nichts passieren, sie schlafen nur. Wie es mit Medusa weitergeht, mal gucken. Und das Dreierangelgespann wird noch einige Geheimnisse aufdecken. Nefertos wird mit seinen Männern erscheinen, Andromeda hat ihren ersten öffentlichen Auftritt und das Angelteam macht sich auf die Reise... Es ist noch viel zu schreiben... also lasst Euch überraschen ;)

Andromedas Rückkehr

Aufgrund der letzten Kommentare habe ich das aktuelle Kapitel nochmals überarbeitet. Jetzt kommt auch ein wenig mehr die sensible Seite von Prinzessin Serenity zum Ausdruck, die ich völlig übergangen habe. Vielen Dank noch mal, das ihr mich drauf aufmerksam gemacht habt. Viel Spaß mit dem überarbeiteten Kapitel. Fortsetzung bald... ;)
 

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"Was ist hier eigentlich los?" Red blickte Galaktika an, die ihm völlig verändert vorkam. "Es gibt ein Gesetz in unserer Welt, an das sich ein jeder zu halten hat" begann sie. Alle schauten sich verwundert an. "Wenn ein Angel zum König oder zur Königin erhoben wird, darf er den Orionnebel nicht mehr verlassen. Sollte er dies doch tun, dann wird er seines Amtes enthoben!" Das Angelteam blickte Galaktika fragend an. Sie lächelte. "Da Medusa es vorgezogen hat unsere Welt zu verlassen, hat sie automatisch auf ihren Thron verzichtet. Und solange Andromeda nicht zurückgekehrt ist, werde ich den Posten der Königin übernehmen." Nebula fügte dem hinzu: "Da sie nun offiziell zum Angel of Light ernannt wurde, hat sie auch das Recht und die nötige Macht, um das Königszepter für eine Weile zu übernehmen." Ein erleichtertes Raunen ging durch die kleine Gruppe. Dann wurde Galaktikas Blick etwas ernster. "Nichts desto trotz müssen wir Medusa wieder hier her zurückbringen." Jetzt waren die Gesichter etwas betreten. "Warum denn? Kann sie nicht bleiben wo der Pfeffer wächst?" Unmerklich zog Sunny bei ihrer Äußerung den Kopf etwas ein. Galaktika schüttelte den Kopf. "Nein! Sie muss wieder in unsere Welt zurück. Wer weiß welchen Schaden sie anrichten kann." Die Angels schauten sich ein wenig verlegen an, denn über eine mögliche Gefahr hatten sie gar nicht nachgedacht. "Dann sollen wir also auf in das Sonnensystem?" Red hatte das Wort erhoben. Alle Blicke richteten sich auf sein Gesicht. Jetzt war doch etwas Freude in der Atmosphäre zu verspüren. "Ja. Fliegt ins Sonnensystem, macht Medusa ausfindig und bringt sie hier her. Aber seid vorsichtig, sie ist verschlagen und hat jede Menge Tricks auf Lager! Glaubt nicht Euren Augen, sondern dem was ihr in Eurem Innersten verspürt. Das ist sehr wichtig, wenn ihr Medusa gegenüber tretet!" Die jungen Angels nickten zustimmend. "Ich bin zwar keine Verfechterin von Gewalt, aber wenn es nicht anders geht, müsst ihr sie eben ein wenig härter anpacken." Nun war ein allgemeines Grinsen auf den Gesichtern der Angels zu sehen. "Ach, bevor ich es vergesse. Sorgt dafür das Blue wieder zu Euch stößt." Jetzt waren alle bis auf Red sehr verwundert. "Blue? Ihr meint Nereus?" Wind war sehr erfreut. "Ja. Seine Aura ist wieder zu spüren. Er ist ebenfalls im Sonnensystem." Nun ging ein allgemeiner Jubel durch die kleine Gruppe. Gaia musste unmerklich lächeln über die Freude, die auch in ihrem Herzen nun wieder Einzug gefunden hatte. "Geht jetzt und bringt mir Medusa. Die Göttin wird entscheiden, wie man mit ihr später zu verfahren hat." Alle schauten Nebula an, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. "Jawohl königliche Hoheit!" schallte es durch den Raum. Alle Angel verbeugten sich vor Galaktika und verließen geschlossen den Thronsaal...
 

"Es wird Zeit zu gehen!" Zwei glühend grüne Augen funkelten in der Finsternis. Eine düstere Aura umgab den jungen Mann, der auf eine Truppe kniender Krieger blickte. Er entfaltete seine dunklen Schwingen und flog voraus. Hinter ihm bildete sich eine riesige Wolke aus vielen Schatten. Vor ihnen war das blau glühende Portal zu sehen, durch das beständig düstere Wesen verschwanden. In dem blauen Licht erkannte man ihre Schemen. Fast wirkten sie wie Angel, doch auf ihrer Stirn war kein Zeichen zu entdecken. Wie eine unheimliche Gewitterwolke durchquerten sie das Portal...
 

Nereus blickte zu Boden, denn er wollte nicht sehen, was er einst getan hatte. Die beiden Brüder schauten fassungslos der Szenerie zu, wie Nereus mit einem gewaltigen Schwerthieb den Mondkönig traf. Er hatte im letzten Moment seine Frau weggeschubst und sich schützend vor die Krieger geworfen. Sein Schmerzensschrei gellte in einem langen Echo durch den Raum. "Nein! Nereus, was tust Du da? Hör auf!" schrie Orions Stimme durch die Atmosphäre. Wie in Zeitlupe sahen alle das weitere Geschehen vor sich. Der König sackte schwer getroffen zu Boden und sein Körper zerfiel zu Asche. "Cherubin!" kreischte jetzt auch die Königin mit Tränen in den Augen. "Nein!" Orion griff nach dem Schwert von Nereus, dessen Augen leer und kalt waren. "Hör auf, verdammt noch mal!" Sie rang mit dem starken Krieger, der scheinbar nicht bei Sinnen war. Er konnte Orion zunächst von sich stoßen. Im selben Moment stieg das Seelenlicht des Königs aus dem Häufchen Asche, das von ihm übrig geblieben war. Erneut holte Nereus aus. "Nein, das ist nicht wahr!" Angel schüttelte abwesend den Kopf. Und doch musste er mit ansehen, wie Nereus Schwert auf das Seelenlicht hernieder ging und es in Millionen leuchtende Staubkörner zerschlug...
 

"Der Moment ist gekommen!" flüsterte eine Stimme im Dunkel. Andromeda nickte nur und dann erleuchtete der dunkle Raum in einem grellen Licht. Sie nahm ihre Hände an ihr Herz, schloss die tränenerfüllten Augen und flüsterte: "Angelherz, befreie mich aus diesem Raum zwischen den Welten. Lass die silberne Zeit in meinem Innersten neu erstrahlen und führe mich zurück in die wirkliche Welt." Ihre Seele erleuchtete in einem unglaublich hellen Licht. Das Symbol auf ihrer Stirn, pulsierte grell mit dem Schlagen ihres Herzens, das durch die Atmosphäre drang. Um sie herum begann die Welt wie flüssig zu wabern. In dem Moment, wo sie ihre grün leuchtenden Augen öffnete, drang ein brennendes Inferno durch den Raum und schmolz regelrecht ein Loch zwischen die Dimensionen. Irgendwo über dem Meer, nahe der Küste Japans, öffnete sich ein Tor. Gleißend drang Licht in die Dunkelheit der Nacht. Ein Feuerball wurde aus dem Loch ausgestoßen, der schließlich im Fliegen eine menschliche Gestalt annahm. Schwingen aus Feuer drangen aus dem Rücken der Gestalt und begannen sanft zu schlagen. Langsam verflog das Feuer und machte die Sicht auf den nackten Körper einer jungen Frau, mit langem roten Haar, sichtbar. Sie atmete tief durch und genoss die frische Luft, die sich über dem Meer erhob. Das Licht in ihren Augen und auf ihrer Stirn erlosch schließlich. Ein wenig verwirrt schaute sie auf ihre Hände und konnte noch gar nicht fassen, dass sie wieder in der wirklichen Welt war. Andromeda blickte auf und sah in der Ferne Tokio. Als sie das Portal sah, erschrak sie. "Warum ist es schon wieder offen? Das verstehe ich nicht." Ihre Augen fixierten das Portal. In ihren Gedanken sprach wieder die Stimme: "Du hast doch gewusst das es zurückkehren würde. Warum überrascht es Dich?" Andromeda fragte: "Hast Du mich deswegen geweckt?" Die Stimme antwortete: "Ja. Denn es ist Zeit der Wahrheit ins Gesicht zu blicken und endlich zu beweisen, dass Du der Macht würdig bist, die Du in Dir trägst." Sie schloss nachdenklich die Augen und hielt ihre Hände an ihr Herz. "Ich danke Dir Cherubin" flüsterte sie und lächelte vor sich hin. Plötzlich spürte sie die Anwesenheit einer ihr sehr bekannten Person, schloss die Augen und versuchte in den Wirrungen der Dunkelheit etwas zu erkennen...
 

Medusa lag noch immer regungslos am Boden. Kein Atemzug, keine Bewegung ließ vermuten ob sie noch lebte oder nicht. Ein Schatten schwebte über ihr und beobachtete sie eindringlich. Ein Stimmengewirr erhob sich. Leise lachende Stimmen kreisten über dem leblos erscheinenden Körper. "Sieh mal an, wenn das nicht Königin Medusa ist." Kichernd antwortete eine andere Stimme: "Die Medusa? Das ist nicht Dein Ernst!" Sie lachte gehässig auf. "Scheint so, als hätte jemand ihr ein wenig den Stolz beschnitten." Wieder erhoben sich leise lachende Stimmen. "Ob das Erebos gefallen wird?" Das Gewirr wurde lauter. "Ich glaube sie ist ihm so ziemlich egal. Das einzige was ihn interessiert ist seine Tochter Andromeda. Medusa ist nicht mehr für seine Zwecke zu gebrauchen." Erneut lachten die Stimmen. "Sollen wir sie hier liegen lassen?" Für einen Moment war Stille. "Ja, lassen wir sie liegen. Sie ist zu schwach. Und sie ist es nicht wert das wir überhaupt unsere Zeit mit ihr verschwenden." Damit flogen die Schatten hinfort und überließen Medusa wieder ihrem Schicksal...
 

"Cherubin!" schrie Orion und stürzte sich auf den Krieger, der nicht er selbst war. Sie warf ihn zu Boden und konnte ihm das Schwert entreißen. Seine Augen blieben leer, selbst als er die Tränen in den Augen der jungen Frau sah... Währenddessen versuchte Königin Serenity die Staubkörner aufzufangen, auch wenn es im Grunde ein unmögliches Unterfangen war. Sie wollte nicht akzeptieren das ihr Mann tot war. "Nein, nein, nein" murmelte sie immer wieder vor sich hin, während sie in ihren Händen einige leuchtende Staubkörner hielt. Tränen fielen ungehindert aus ihren Augen, sie wimmerte nur noch vor sich hin. Die Mondprinzessin kniete sich herunter zu ihrer Mutter und blickte stumm auf das, was von ihrem Vater übrig geblieben war. Sie war wie paralysiert. Niemand beachtete mehr Orion und Nereus, die noch immer am Boden lagen und miteinander rangen. Nur Angel und Angelo blickten ungläubig auf die Szenerie. "Warum hast Du das getan? Warum?" zitterte Orions Stimme dem Krieger entgegen, dem jedoch nicht ein einziges Wort über die Lippen kam. "Na gut, wenn das so ist, dann versuche ich eben anders zu Dir vorzudringen" flüsterte sie weinend. Ihre grellen grünen Augen und das Symbol auf ihrer Stirn begannen zu leuchten. Dann legte sich ein leuchtender Schleier um das Mädchen und als er erlosch, war Andromeda wieder zurückgekehrt. Im selben Moment verstummte jegliche Gegenwehr von ihrer Seite. Nereus konnte sie von seinem Körper stoßen. Sie blieb benommen am Boden liegen und blickte ihn fragend an. Er zeigte keinerlei Gefühlsregung und hob sein Schwert wieder vom Boden auf. Wie ferngesteuert ging er wieder auf sie zu und holte aus. "Nein! Hört endlich auf! Habt ihr nicht schon genug Schmerz gesät? Mein Vater ist tot! Er ist tot!" schrie nun Prinzessin Serenity mit Tränen in den Augen. Im selben Moment stockte Nereus für einen Moment, er sank in die Knie, ließ sein Schwert sinken und blickte der am Boden liegenden Andromeda in die Augen. Für einen Moment sah man ein Leuchten in seinen Seelenspiegeln erstrahlen. Doch dann wurden sie wieder genauso leer wie zuvor. Im selben Moment stürzte sich die junge Frau auf den jungen Mann und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Seine Gegenwehr erstarb augenblicklich und Nereus erwachte langsam aus der Hypnose. Als er bemerkte, in welcher Situation er sich befand, umarmte er Andromeda und erwiderte sanft ihren Kuss. Angel schaute ein wenig perplex hinüber zu seinem Freund...
 

Bunny trieb inmitten einer Welt, die nur aus Blut zu bestehen schien. Ihr stockte der Atem, denn überall drangen die Flüsse des Lebenssaftes auf sie ein und wollten sie ertränken. "Blut, Blut... überall Blut" flüsterte sie vor sich hin. Plötzlich erschien vor ihr eine Person, die sie sehr gut kannte. Andromeda schaute sich verschreckt um, das hatte sie nicht erwartet. "Was geschieht hier?" fragend blickte sie die Mondprinzessin an. Jene antwortete doch nur abwesend: "Blut, Blut... überall nur Blut." Die junge Frau runzelte die Stirn und erhob energisch ihre Stimme, um Bunnys Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Glaubst Du wirklich, dass es immer nur einen friedlichen Weg geben kann? Manche Dinge, kleine Mondprinzessin, kann man auch mit dem reinsten Herzen nicht bekehren!" Das Mädchen schaute auf und fixierte mit einem leeren Blick die junge Frau. "Aber, siehst Du das denn nicht? Hier ist überall Blut!" Andromeda lachte. "Ist das alles was Du zu sagen hast?" Bunny blickte sie fragend an. "Warum hast Du Dir nicht schon früher Gedanken darüber gemacht? So viele Monster hast Du bekämpft, so viele Dämonen besiegt und vernichtet. Und jetzt, auf einmal, machst Du Dir Gedanken darüber, ob Du vielleicht Blut vergießen könntest? Ist Dir der Hohn Deiner Überlegungen überhaupt bewusst?" Unmerklich wich Bunny zurück. "Warum? Warum muss ich immer kämpfen? Ich will nicht mehr kämpfen! So oft habe ich mir gewünscht ein ganz normales Leben, wie alle anderen Mädchen zu führen. Doch das ist unmöglich." Andromeda lachte erneut auf. "Hah, Du hast nichts verstanden. Worum geht es Dir eigentlich? Um die Menschen, die Dir Deine Mühen nicht einmal lohnen? Oder um die Liebe zu Endymion, die schon so oft auf die Probe gestellt wurde? Oder um den Silberkristall, dessen schier endlose Macht die Schatten in Deine Welt treibt? Vergiss all das! In Deinem Herzen steckt noch so viel mehr Kraft, als Dir der Silberkristall geben kann. Du bist schließlich die Tochter eines Angels, das solltest Du niemals vergessen! In Deinem Blut fließt die Macht meiner Welt, Du musst sie nur nutzen." Die Mondprinzessin riss die Augen auf und schaute Andromeda ungläubig an. "Weißt Du noch was Vater zu mir gesagt hatte, bevor er starb? Er sagte: Du bist unsere zukünftige Königin und solltest Dich auch endlich mal so benehmen! Diese weisen Worte lege ich Dir heute an Dein Herz. In diesem jämmerlichen Zustand, in dem Du Dich gerade befindest, glaube ich kaum das Du nur eine Minute überleben wirst da draußen. Es werden stärkere Gegner kommen und die einzige Möglichkeit zu überleben, ist der Tod! Denk darüber nach Schwesterherz." Bevor Bunny noch irgendetwas erwidern konnte, war Andromeda schon wieder verschwunden. Im selben Moment öffnete sie die Augen und blickte Mamoru an...
 

Die kleine Gruppe war am Portal angekommen, das sie in das Sonnensystem bringen sollte. "Seid ihr alle bereit?" Red blickte seine Freunde ernst an. "Es kann los gehen" antwortete man ihm einheitlich. "Dann lasst uns fliegen!" Die Angel entfalteten ihre Flügel und hoben vom Boden ab. Sanft schlugen ihre Schwingen und trugen sie durch das blau leuchtende Portal, das vor ihnen lag. Mit einer schnellen Geschwindigkeit durchkreuzten sie die Galaxien, die sie noch vom Sonnensystem trennten. Schon von weitem spürten sie die Aura der verschiedensten Angel, die sich im Sonnensystem befanden. Doch sie spürten auch die Macht, die gerade dabei war, die Erde zu betreten. Und je mehr das Unbehagen in ihnen wuchs, desto schneller flogen sie...
 

Noch immer blickten die beiden Brüder fassungslos auf die Erinnerung, die ihnen Nereus präsentierte. Nur ein kleiner verstohlener Blick war von ihm selbst zu sehen, als der leidenschaftliche Kuss geendet war, mit dem Andromeda ihn damals zurückgeholt hatte. "Wo bin ich? Was ist passiert? Andromeda? Wie kommst Du hier her? Wie komme ich hier her?" Nereus war völlig verstört über die Situation. "Du hast gerade den Mondkönig in Millionen Seelensplitter zerschlagen." Traurig blickte Andromeda zu Boden, sie wollte ihn nicht anlügen. "Was?" Nereus ließ sein Schwert fallen, das er noch immer in einer Hand hielt. Andromeda trat beiseite und machte die Sicht auf die völlig aufgelöste Mondfamilie frei. "Ich... Das wollte ich nicht. Ich... Oh mein Gott... Es tut mir leid!" Er sank vor der Mondkönigin in die Knie, welche noch immer zitternd ein paar der leuchtenden Staubkörner in der Hand hielt. Prinzessin Serenity, mit verklärtem und verweinten Augen stand daneben. Sie zitterte. Nereus erhob seine Stimme, ohne den Hoheiten in die Augen zu blicken: "Ich erwarte Eure Strafe königliche Hoheit" zitterte seine Stimme ihr entgegen. Doch die Königin entgegnete mit verweinter Stimme: "Er hätte es nicht gewollt das ich Dich bestrafe. Denn Du bist doch wie er, nicht wahr?" Sie versuchte zu lächeln. Nereus nickte zustimmend und schaute dann zu Boden. "Und Du auch Andromeda, nicht wahr?" Die Königin blickte zu dem Mädchen auf, das sie einst ihre Tochter genannt hatte. Auch sie nickte zustimmend. "Was sollen wir jetzt tun? Der Feind ist zu stark. Wir werden unterliegen!" Plötzlich begannen die Staubkörner in ihrer Hand zu leuchten und erhoben sich in die Luft. Alle blickten wie gebannt auf das Geschehen. Eine Art Projektion des Mondkönigs erschien. Alle blickten erstaunt auf den Geist. Auch Angel und Angelo hielten den Atem an, denn sie hatten nicht gewusst, das ein zerstörtes Seelenlicht, trotzdem noch immer einen gewissen Funken an Energie erzeugen konnte...
 

"Mamoru" flüsterte Sailor Moon ihrem Liebsten entgegen, der sie nun glücklich anlächelte. Auch alle anderen waren ein wenig erleichtert, dass die Prinzessin wieder aufgewacht war. "Bunny, geht es Dir gut?" Mamoru war sehr besorgt. Sie nickte nur ein wenig nachdenklich. "Was hast Du denn?" Bunny schwieg. In ihren Gedanken hörte sie noch immer Andromedas Worte. "Es werden stärkere Gegner kommen und die einzige Möglichkeit zu überleben, ist der Tod!" In ihren Augen stiegen Tränen auf, die sie bitter daran erinnerten, dass dies die Realität und kein Traum war. Mamoru streichelte ihr sanft über das Gesicht und drückte ihren schlaffen Leib an seine Brust. Dann hob er sie in seine Arme und stand auf. Sie war noch immer sehr geschwächt und irgendwie abwesend. "Mamoru. Versprich mir, das Du mich niemals alleine lässt!" Das Mädchen blickte müde auf. "Du wirst niemals alleine sein. Wir alle werden immer bei Dir sein." Alle Umstehenden mussten unweigerlich lächeln, denn sie dachten, dass es nun wieder vorwärts gehen würde. Bunny kuschelte sich an Mamoru und dachte: "Es muss eine friedliche Lösung geben. Die Macht der Liebe ist bisher immer stärker gewesen." Für diesen Moment, schlug sie Andromedas warnende Worte in den Wind. Saturn war die Einzige, die wirklich spürte, was tief in ihrer Freundin vorging. Sie machte sie sehr große Sorgen, denn sie wusste, das Sailor Moon einfach viel zu sehr von Licht erfüllt war, als dass sie die Macht der dunklen Seite ihres Selbst nutzen könnte. Aber genau jene war es, die sie nun brauchen würde...
 

Eine große Ratsversammlung wurde einberufen. Gaia, die nun den Vorsitz hatte, eröffnete die Beratung. "Ich heiße Euch alle herzlich willkommen. Für einige Zeit ist mir von Galaktika das Amt der Vorsitzenden übertragen worden. Ich möchte Euch über die neuesten Ereignisse in Kenntnis setzen." Ein Raunen ging durch den Saal, denn viele wunderten sich warum Galaktika nicht erschienen war. Außerdem war die große Göttin anwesend, was einen sehr wichtigen Anlass vermuten ließ. "Ich habe folgendes zu verkünden: Medusa, unsere bisherige Königin, hat sich aus dem Orionnebel entfernt und somit den Anspruch auf den Thron verloren." Das Raunen wurde lauter und kleine Diskussionen unter den Ratsmitgliedern wurden laut. Gaia räusperte sich und fuhr fort: "Die Göttin Nebula möchte gerne persönlich ein paar Worte dazu sagen." Nun blickten alle sehr gespannt auf Nebula, welche ihre Stimme erhob. "Es gibt ein Gesetz in unserer Welt, an das sich jeder Angel zu halten hat, der zur Königin oder zum König befehligt wurde. Jener Angel darf den Orionnebel nicht verlassen, sonst wird er seines königlichen Amtes enthoben. Da Königin Medusa, ohne den Rat darüber in Kenntnis zu setzen, unsere Welt heimlich verlassen hat, ist sie ab sofort ihrer königlichen Würde enthoben." Nebulas Stimme schallte durch den Saal, in dem es noch immer mucksmäuschenstill war. "Des weiteren wurde Galaktika zu einem Angel of Light befohlen und ist nun, für die Zeit von Prinzessin Andromedas Abwesenheit, zur vorläufigen Königin ernannt worden. Ich denke, das ist in Eurem und im Sinne des Volkes." Die Ratsmitglieder erhoben sich von ihren Stühlen und applaudierten. Sie waren begeistert von den Neuigkeiten. Gaia erhob erneut das Wort. "Das Angelteam wurde derweil von uns auf die Erde gesandt, um Prinzessin Andromeda und Medusa wieder zurück in unsere Welt zu geleiten. Medusa wird nach ihrer Rückkehr nicht mehr als Königin herrschen, sondern die königliche Gewalt wird der rechtmäßigen Tochter von Kassandra übergeben werden. So soll es im Volke verkündet werden!" Damit war die Versammlung beendet und sämtliche Vertreter der 18 Monde machten der neuen Königin Galaktika sofort ihre Aufwartung. Die Nachricht über Medusas Absetzung verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Angels und endlich herrschte wieder so etwas wie Hoffnung auf die Zukunft...
 

Angel und Angelo blickten noch immer auf den Mondkönig, der scheinbar doch nicht tot war. Für einen Moment herrschte Schweigen, doch dann erhob Cherubin seine Stimme: "Es gibt nur eine einzige Möglichkeit diesen Krieg zu beenden. Andromedas Aura muss für immer erlöschen. Wenn sie nicht mehr zu spüren ist, dann werden sich die Portale schließen und die Feinde haben keine Möglichkeit mehr in unsere Welt einzudringen." Andromeda blickte verstehend zu Boden. "Dann soll mein Seelenlicht für immer erlöschen." Nereus blickte ruckartig auf. "Nein! Das kann nicht Euer Ernst sein! Das lasse ich nicht zu!" Galaxia drängelte sich jetzt vor und drückte Nereus zurück. Dann blickte sie der jungen Frau in die Augen. "Es ist mir ein Vergnügen, Dein Licht für immer auszupusten. Du kommst hier in unsere Welt und maßt es Dir an, unsere Krieger und Familien zu töten. Es ist nur recht und billig, das Du dafür zahlst!" Andromeda mochte nichts zu erwidern. "Nein! Diese Lösung ist untragbar!" Die Königin hatte sich nun erhoben. "Kann man ihre Aura denn nicht einfach verschleiern?" Sie blickte dem Geist ihres Mannes in die Augen.
 

"Das geht nur, wenn sie sich in einer Welt zwischen den Welten befindet. Aber es ist die einzige Möglichkeit. Ein Schlaf... vielleicht für alle Ewigkeiten." Königin Serenity war entschlossen diese Angelegenheit ohne weiteres Blutvergießen zu beenden. "Deine Seele soll verborgen und versenkt werden, in einen ewigen Schlaf in der Zwischenwelt. Auch wenn es mir das Herz zerbricht." Andromeda war sich nicht sicher, ob diese Lösung von Dauer sein konnte. Doch sie ergab sich dem Wunsch der Königin. Ein letztes Mal umarmte sie ihre Mutter und ihre Schwester, welche fürchterlich zu weinen begann. "Nicht weinen Serenity. Ich werde immer tief in Deinem Herzen sein. Vergiss nicht, wir gehören zusammen. Wir sind Angel, auch wenn man unsere Flügel nicht sehen kann." Sie wischte der Prinzessin die Tränen aus den Augen, welche nun ein wenig zu lächeln versuchte. "Ich wünsche Dir und Endymion alles Glück der Welt. Die Rose Eurer Liebe wird ewig blühen." Nun musste auch der Prinz lächeln, der bisher ein wenig abseits gestanden hatte. Er trat nun zu seiner Liebsten und hielt sie fest in seinen Armen, als es für Andromeda Zeit war zu gehen. Nereus bat die Mondkönigin um ein ähnliches Schicksal, denn er wollte nicht alleine sein. Die Königin sprach: "Du sollst ebenfalls in einen ewigen Schlaf versinken, am Grunde des Meeresbodens. So wie es Dein Wunsch war." Der junge Mann nickte. Denn ein Leben ohne Andromeda, das konnte er sich nicht vorstellen. Lieber wollte er schlafen und von ihr träumen, so könnte er für immer mit ihr zusammen sein. Endymion und Prinzessin Serenity schauten betreten der Szenerie zu. "Macht des Silberkristalls, hülle sie in die silberne Zeit und lass sie ewig in ihr versinken! Auf das ihr Herzschlag nie mehr die Gezeiten durchbricht!" Ein grelles Licht durchbrach die Atmosphäre und als es erlosch, waren Andromeda, Nereus und der Geist des Mondkönigs fort. Im selben Moment schlossen sich die Portale, denn die Aura der Prinzessin war erloschen. Nun standen die drei Angel wieder im Dunkel...
 

Aus dem Portal über Tokio traten viele Schatten hervor und bevölkerten die Stadt. Sie waren auf der Suche. Schließlich drangen auch die geflügelten Wesen in die Welt ein und verbreiteten sich wie düstere Wolken über den Straßen. Der Anführer der Truppen, Nefertos, sah zwar wie ein junger Mann aus, doch er war schon viele Millionen Jahre alt. Sein Haar war rabenschwarz und hing lang an seinen Schultern hinunter. Er trug eine schwarze Kampfrüstung aus Leder, die mit vielen Panzerungen und Nieten versehen war. Seine Augen waren giftgrün und sie hatten einen stechenden Glanz in sich. An seinen Ohren trug er viele silberne Kreolen und an seinen Fingern waren viele silberne Ringe. Nefertos war ein Kämpfer durch und durch. Fast eiskalt wirkte er durch all die Dinge, die er schon gesehen hatte. Er rief seine Krieger zur Ordnung: "Ihr wisst was wir zu tun haben! Sucht in jedem Winkel, an jedem noch so abwegigen Ort! Sie muss hier sein und wir werden sie finden! Ich kann ihre Aura spüren, sie ist sehr nahe. Also macht Euch auf die Suche!" Die Krieger strömten aus und begannen die Welt zu erkunden. Währenddessen blickte Nefertos gedankenverloren auf das Meer. "Warum werde ich das Gefühl nicht los, das wir uns schneller über den Weg laufen werden, als mir lieb ist" flüsterte er zu sich. Doch er schüttelte den Gedanken ab und begann selbst mit der Suche. Während dort in der Ferne, über dem Meer, Andromeda schon längst wusste, dass fremder Krieger auf der Suche nach ihr waren...
 

Ende Kapitel 14. Kommis wie immer sehr erwünscht! :)

Ich hoffe es hat Euch wieder gefallen...
 

(c)by Arcana Moon
 

Ich haben fertig würde ich mal sagen *lach*

Nein, keine Sorge, ich werde diese Fanfic auf jeden Fall zum Ende führen. ich höre doch nicht mittendrin auf. Nun ja, was werden wir im nächsten Kapitel erleben? Auf jeden Fall wird Bunny mit ihrer Suche nach einen friedlichen Lösungsweg kläglich scheitern. Angel, Angelo und Nereus werden wieder ein wenig gegen die nervigten Schattenkrieger kämpfen und Nefertos begegnet zum ersten Mal Andromeda. Freiwillig wird sie nicht mitkommen, das ist wohl klar... ;)

Lasst Euch einfach überraschen :D

Vergebliche Liebesmüh

Inzwischen war es tiefste Nacht geworden. Doch die Stadt war erfüllt von Leben, auch wenn es eher dunkle Schatten waren, die durch die Straßen zogen. Medusa lag noch immer regungslos am Boden. Vor ihrem leblosen Körper begann plötzlich ein helles Licht zu leuchten. Eine leuchtende Gestalt, deren Gesicht voller Güte war, erschien vor ihr. Es war eine junge Frau, die Medusa sehr ähnlich sah und doch wirkte sie vollkommen anders. Sie trug ein langes weißes Kleid, welches im aufstrebenden Wind wehte. Ihre langen roten Haare hingen lockig an ihren Schultern herab. Auf ihrem Haupt trug sie eine leuchtende Kristallkrone und auf ihrer Stirn war das Symbol eines White Moon Angels zu sehen. Ihre smaragdgrünen Augen, die wie Kristalle wirkten, schauten auf den leblosen Körper Medusas hernieder. Ihr blutroter Mund formte Worte, die leicht hallend durch das Dunkel drangen. Ihre Stimme klang wie aus einer fernen Welt. "Warum nur?" sprach sie. "Warum nur hast Du mich verraten?" Doch ihre Frage blieb ohne Antwort. Die Güte in ihren Augen wich der Melancholie. Sie schloss kurz ihre traurigen Augen und seufzte. Dann blickte sie Medusa erneut mit entschlossenem Blick an und sagte: "Ich werde nicht zulassen das Du Dein böses Spiel gewinnst. Und wenn es mich das Licht kostet, das mich am Leben hält." Dann lag ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie kniete sich nieder und berührte mit ihrem Zeigefinger das Zeichen auf Medusas Stirn, welches im selben Moment zu leuchten begann. Die Dunkelheit wandelte sich in ein sehr helles Licht und als es erlosch, öffnete Medusa ruckartig ihre Augen. Das Grün in ihnen leuchtete grell auf. Verstört blickte sich die junge Frau um. Doch von der Gestalt, die soeben noch neben ihr gekniet hatte, war nichts mehr zu sehen. Sie beobachtete von der sicheren Ferne aus, wie sich die einstige Königin langsam vom Boden erhob und ein wenig schwankend zu dem Stein ging, auf dem Nereus gestanden hatte. "Du wirst für Deinen Verrat bezahlen" flüsterte die junge Frau durch das Dunkel und ihr blutroter Mund lächelte ein wenig abfällig. Dann wand sie sich ab und verschwand in der Schwärze...
 

"Wartet!" Saturns Miene wurde düster. "Was ist?" Uranus blickte das kleine Mädchen entnervt an. "Da ist schon wieder etwas!" Alle blickten in die Richtung, in die Saturn wies. "Was? Das kann nicht sein!" Neptun hatte ihren Talisman erscheinen lassen und überprüfte nun die Umgebung. "Was ist los?" Setsuna stellte sich direkt zu Michiru. Alle Blicke richteten sich nun auf Sailor Neptun. Mit einer sehr besorgten Stimme sagte sie zu Pluto: "Ich kann in der ganzen Umgebung böse Schatten spüren. Es ist eine geradezu bombastische Explosion an finsterer Energie." Die Augen der Sailorkrieger wurden ängstlich und richteten sich auf Sailor Moon, die sich noch immer in Mamorus Armen lag. Bunny fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. "Was schaut ihr alle so?" fragte sie sehr zurückhaltend und leise. "Du bist die Einzige von uns, die noch gegen die Dämonen kämpfen kann" stellte Haruka fest. "Aber ich..." Sailor Moon versagte die Stimme. "Bitte Bunny. Sei mutig! Wir sind bei Dir!" Gerade als Ami diesen Satz beendet hatte, wurde dem Mädchen mit den Zöpfen schwindlig. Die ganze Welt drehte sich in ihrem Kopf. "Bunny? Bunny was ist los?" Reis Stimme klang verzerrt in ihren Ohren. Dann wurde es wieder schwarz vor ihren Augen...
 

Andromeda schwebte noch immer über dem wild rauschenden Ozean. Sie hatte die Aura von Nefertos gespürt, auch wenn sie diese noch nicht so wirklich zuordnen konnte. Doch in ihrem Innersten wusste sie genau, dass er auf der Suche nach ihr war. So wie die vielen Schatten, die sich nach und nach über Tokio verteilt hatten. Sie schienen die Stadt geradezu mit ihrer düsteren Aura zu ertränken. Andromeda runzelte die Stirn. Das Einzige was sie sich vorstellen konnte, war, dass ihr Vater sie suchen ließ. Der geheimnisvolle düstere Mann, deren Name noch älter als das Leben und die Existenz war. Die junge Frau wusste, dass jenes Portal am Horizont, direkt in das Reich ihres Vaters führte. Denn schon damals, kurz bevor sie in die Welt zwischen den Welten gebannt wurde, war dieses Tor geöffnet worden. Im Grunde war es ein Fehler ihrerseits gewesen. Denn mit der Beschwörung des Portals in ihre Welt, hatte sie vergessen, dass es zwei mögliche Wege gibt. Und da sie keinen konkreten Gedanken auf ein bestimmtes Ziel gerichtet hatte, öffneten sich automatisch beide Tore. Das Eine hatte sich direkt über dem Reich des Mondes geöffnet und das Andere, war direkt über der Erde aufgegangen. Durch das Portal über dem Mondreich waren von Medusa verblendete Krieger ihres Volkes gekommen. Und durch das Portal über der Erde, kamen böse Schatten der Finsternis über die Welt. Mit dem Verschwinden ihrer Aura waren zwar beide Tore geschlossen worden, doch die Schatten waren auf der Erde geblieben. Andromeda hatte in der Erinnerung der Mondprinzessin gesehen, dass der Schatten von Metallia über dieses Universum gekommen war und das einst so prächtige Mondreich zerstört hatte. Und sie hatte gesehen, das es die Eifersucht dieser rothaarigen Frau gewesen war, die sie schon im Garten des Erdenpalastes gesehen hatte. Metallia hatte sie ganz einfach verblenden können und so hatte das Schicksal seinen Lauf genommen. Andromeda atmete noch einmal tief durch und entschloss sich, all die Dinge wieder gut zu machen, die durch ihre Schuld geschehen waren. Und sie schwor sich, alle Schatten aus dieser Welt zu vertreiben. Erneut schwang sie ihre mächtigen Flügel und flog durch die Dunkelheit auf Tokio zu...
 

Angel und Angelo blickten sich schweigend an. Keiner wagte etwas zu Nereus zu sagen, der selber, von dem was er getan hatte, überwältigt war. Doch dann brach Angel die Stille: "Es war Medusa, nicht wahr?" Schweigend nickte der Blue Moon Angel. "Ich habe es mir schon irgendwie gedacht." Der Black Moon Angel atmete tief aus und blickte Nereus mit einem bemitleidenden Blick an. "Hör auf damit!" Angel verstand nicht und schaute ihn fragend an. "Du sollst mich nicht so anschauen! Ich bin Deines Mitleides nicht würdig." Der junge Mann wollte etwas entgegnen, doch sein Bruder hielt ihn zurück und schüttelte nur mit dem Kopf. Dann sah er warum. Nereus hatte Tränen in den Augen. Es hatte ihn sehr geschmerzt all die Erinnerungen zu sehen. In der Ferne toste das Meer unter seinen Gefühlsströmungen und der Wind wurde stärker. Angel fasste ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Lass uns gehen, wir haben einen Auftrag zu erfüllen." Nereus nickte erneut, ohne ein Wort zu sagen. Gerade wollten die drei Angel die Gasse verlassen, in der sie sich befanden, als ihnen der Weg von zwei Schatten versperrt wurde. "Sie einmal an. Ich glaube wir haben den Jackpott geknackt" zischte der eine Schatten erfreut. "Na wenn das nicht ein Teil des Angelteams ist" quietschte der Andere vergnügt...
 

Die Dunkelheit wich einem hellen Schein. Bunny wunderte sich sehr. Plötzlich öffnete sich vor ihren Augen eine riesige silberne Flügeltür. Langsam ging sie hindurch. Auf der anderen Seite wartete eine junge Frau. Sie ähnelte Andromeda sehr, nur war sie ein wenig älter und trug eine kristallene Krone auf ihrem Haupt. "Wer... wer bist Du?" Die junge Frau lächelte. "Das ist nicht wichtig!" sagte sie mit einer sanften Stimme. "Sei mir willkommen, an der Grenze zu Deinem wahren Ich." Das Mädchen machte große Augen. "Zu meinem wahren Ich? Wie meinst Du das?" Wieder lächelte die junge Frau. "Vor unendlich langer Zeit, wurden wir Angel aus tiefster Finsternis geformt. Doch das Licht in dieser schönen Welt, hat uns eine Seele, wahres Leben und den Ausgleich der Kräfte geschenkt." Bunny hörte aufmerksam zu. "Du bist die Tochter eines Angels, ich kann es spüren. Du trägst einen Teil der Macht meiner Welt in Dir." Das Mädchen war überrascht. "Du brauchst Dich nicht zu wundern. Wir Angel können die Aura eines jeden Einzelnen unseres Volkes spüren." Wieder lächelte die junge Frau sie an. "Ich weiß, in Deiner Welt geschehen schlimme Dinge zur Zeit. Und ich weiß auch, dass Du bereits die Macht eines Kosmoskristalls in Dir trägst. Du darfst nur nicht den Mut verlieren, Du musst kämpfen!" Bunny seufzte und entgegnete: "Ich ziehe den friedlichen Weg vor. Ich weiß nicht, ob ich kämpfen kann. Nicht so!" Die junge Frau lächelte immer noch. "Zweifle nicht an Dir! Zweifle nicht an der Richtigkeit dieser Macht, die Du Dein Eigen nennst! Wenn Du Dich nicht besinnst, dann werden alle Deine Freunde sterben." Bunny riss die weit Augen auf. "Was? Sie werden sterben?" Sie nickte das Mädchen an. "Blick in den Spiegel der Wahrheit und schau, was zur Zeit auf Erden geschieht!" Vorsichtig trat Bunny vor den Spiegel und blickte hinein. Sie sah sich selbst am Boden liegen. Und sie sah ihre Freunde, die sie versuchten vor den Schatten zu beschützen, die sie inzwischen völlig umzingelt hatten. "Wie kann ich ihnen denn helfen?" Verzweifelt blickte sie die junge Frau an. "Sie müssen die Kraft in ihrem Herzen suchen, dann werden sie sofort wissen was sie zu tun haben! Ruf es ihnen zu, sie werden Dich hören!" Bunny nickte und schloss ihre Augen. Dann hielt sie ihre Hände an ihr Herz und rief in Gedanken zu ihren Freunden: "Sucht die Kraft in Eurem Herzen, es wird wissen wie ihr die Schatten bekämpfen könnt! Ihr habt die Macht nicht verloren! Fragt Euer Herz. Die Antwort liegt in ihm verborgen!" Ihre Stimme schallte durch die Unendlichkeit...
 

Nachdem Bunny wieder in eine tiefe Ohnmacht gefallen war, drangen die Schatten immer mehr nach vorne. Die Kriegerinnen und die Krieger formierten sich im Kreis um die bewusstlose Sailor Moon. "Was sollen wir jetzt machen? Wir haben unsere Kräfte verloren!" Neptun war ein wenig ängstlich. Haruka stellte sich beschützend an ihre Seite. "Die müssen erst mal an mir vorbeikommen. Wenn es mit den Sailorkräften nicht geht, dann eben ganz altmodisch mit den Fäusten." Rei entgegnete: "Aber wie sollen wir diese Schatten greifen? Sie sind doch ohne Form! Und ich kann nicht alle auf einmal bannen." Plötzlich verschwanden bei allen Kriegerinnen die Diademe und ihre Planetenzeichen begannen zu glühen. "Sucht die Kraft in Eurem Herzen, es wird wissen wie ihr die Schatten bekämpfen könnt! Ihr habt die Macht nicht verloren! Fragt Euer Herz. Die Antwort liegt in ihm verborgen!" Auch die jungen Krieger hatten Bunnys Stimme gehört, die durch die Unendlichkeit gedrungen war...
 

"Oh je! Das es so schlimm ist, das hätte ich nicht vermutet" entfuhr es Sunny, als sie das Portal entdeckte. Das Angelteam war unmittelbar in der Nähe der Erde, sie hatten schon den großen Bogen um die Sonne gemacht. "Wir haben keine Zeit zu verlieren!" entgegnete Red barsch. "Ich spüre die Aura der Prinzessin, von Angel, Angelo und Blue. Aber es sind auch die Energien unzähliger Schatten zu spüren!" sagte Wind. "Dann haben wir noch mehr Grund uns zu beeilen!" Red duldete keine Verzögerungen mehr. "Medusas Aura ist auch dort unten zu spüren. Aber seltsamerweise sehr schwach" sagte Cat. "Also los! Genug geredet!" Red flog voraus, denn er wollte gar nicht erst lange auf diesem Planeten verweilen. Der Auftrag war nur, die anderen zu finden, sowie Medusa und die Prinzessin zurück in den Orionnebel zu bringen. Sie flogen weit an dem Portal vorbei, aus dem noch immer Schatten auf die Erde strömten. "Was wollen denn die alle hier?" wisperte Blacky. "Keine Ahnung. Wir sollten zusehen, das wir unseren Auftrag erfüllen" flüsterte Star zurück. Im selben Moment stürzte sich eine Gruppe Schatten mit lautem Gebrüll auf sie. Im ersten Moment starr vor Schreck, vergaßen Cat und Sunny in Abwehrposition zu gehen. "Vorsicht!" brüllte Red. Doch es war zu spät. Die beiden Angel wurden mit einen wahnsinnigen Geschwindigkeit zu Boden geschleudert und blieben regungslos liegen. "Verdammt! Los alle Mann formatieren. Gemeinsamer Angriff!" dirigierte Red. Der Rest des Teams formatierte sich sofort und waren nun hinter der Gruppierung von Schatten. Alle zogen ihre Hände an ihr Herz und die Symbole auf ihren Stirnen begannen zu leuchten. Die Schatten drehten sich überrascht um, als die Angel brüllten: "Macht der ewig lodernden Vulkane, erhöre mich und sende mir Deine Kraft! Macht der tiefsten Abgründe, schenk mir Deine niemals endende Dunkelheit! Macht der ewig stürmenden Winde, entfache den Sturm der Gerechtigkeit! Macht der niemals endenden Träume, lass die Kraft der tiefsten Sehnsucht erwachen! Macht der unsterblichen Hoffnung, erfülle mich mit Deinem hellen Glanz!" Für einen Moment glaubten die Schatten ihre Chance gesehen zu haben und griffen ihrerseits an. Doch im selben Moment erschallte der Chor der Angel: "Vereinigt Euch zu einer Kraft und löscht die Schatten für immer aus dieser Welt!" Ein riesiger Energieball löste sich aus den Händen des Angelteams und schoss auf die völlig überraschten Schatten zu. Unter erschrockenem Aufschreien erfasste sie die Energie und zerriss sie in Millionen Staubkörner...
 

Gaia brachte die Botschafter wieder aus dem Palast, der nun hell erleuchtet war. Sämtliche Tücher, die das Licht ausgesperrt hatten, wurden entfernt. Jetzt war der Palast genauso prächtig, wie er es zu Kassandras Zeiten gewesen war. Ein Ort Ruhe, ein Ort der Schönheit. Nur die Königin und die Göttin waren noch im Thronsaal. "Nebula, meinst Du sie werden es schaffen?" Galaktika schaute sie fragend an. "Ja, ich bin mir absolut sicher." Im selben Moment spürte die Göttin etwas und sank langsam zu Boden. "Was ist? Nebula?" Galaktika war erschrocken. "Ich... ich weiß nicht... Es ist, als hätte ich für einen kleinen Moment, die Aura einer Toten gespürt..." Die Königin runzelte die Stirn. "Die Aura einer Toten? Wie meinst Du das große Göttin?" Nebula schüttelte den Kopf. "Ich weiß es selbst nicht. Aber ich weiß, ich kenne diese Aura. Nur um zu wissen woher, dafür war sie zu schnell wieder verschwunden. Ich weiß nicht... Ich weiß nicht einmal genau ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist..."
 

Medusa fühlte sich unglaublich schwach. Aber noch viel mehr als der brutale Schlag von Nereus, hatte sie sein Hass getroffen. Niemals zuvor war ihr so schmerzhaft bewusst geworden, dass sie es mit ihren Machtspielen zu weit getrieben hatte. Sie wollte im Grunde ihres Herzens ja auch, dass ihr Volk sie liebte. Doch Nereus Liebe würde sie niemals mehr gewinnen können, nachdem was sie ihm und Angelo damals angetan hatte. Sie setzte sich auf den Stein, ließ ihr Haar im aufstrebenden Winde wehen und dachte nach über die Dinge, die sie einst getan hatte: Als sie gespürt hatte, das Andromeda zurückkehren wollte, rief sie Angelo zu sich. Mit einem leichten Trick konnte sie ihn täuschen, dass er ihr seine Seele öffnete. So konnte sie Kontrolle über seine Seele gewinnen. Als sich das Portal, unbemerkt vor allen anderen, geöffnet hatte, schickte sie ihn der Prinzessin entgegen. Und sie gab ihm den Auftrag, Andromeda zu vernichten. So wie sie selbst ihre Schwester umgebracht hatte. Mit dem Seelenschlag, den man direkt dann ausführt, wenn die Seele den zerstörten Körper verlässt. Angelo, völlig benebelt und unter der Kontrolle Medusas, führte ihren Wunsch aus. Gerade als Andromeda das Portal durchqueren wollte, kam ihr der junge Angel entgegen und erhob das Schwert gegen sie. Der Überraschungsmoment schenkte ihm den Sieg. Er zerstörte ihren Körper und holte aus zum Seelenschlag. Das Licht zerbarst in Millionen leuchtende Staubkörner, so war der Auftrag des jungen Mannes erledigt. Er kehrte zurück durch das Portal, ohne darauf zu achten, was weiter geschah. So bekam er auch nicht mit, dass sich die Staubkörner wieder zusammenfügten und ein winziges Licht entstehen ließen, aus dem sich ein kleines Mädchen formte. Andromeda war schwach und fiel schwerelos durch das All, wo sie der Mondkönig spürte, auffing und in das Reich des Mondes brachte. All das war nicht in Medusas Vorstellungen eingeplant gewesen. Da sie nun ihre Träume gescheitert sah, weil die Aura der Prinzessin wieder zu spüren war, versuchte sie erneut jemanden zu beeinflussen, der Andromeda sehr nahe stand. Diesmal fiel ihre Wahl auf Blue, alias Nereus. Der, von dem sie genau wusste, dass er in Andromeda verliebt war. Ein sehr leichtes Opfer, so packte sie ihn bei der Wurzel seiner Schwäche. Sie nahm die Gestalt der Prinzessin an und bezirzte ihn. Nereus war so geblendet, dass er nicht bemerkte, dass ein böses Spiel mit ihm getrieben wurde. Und so ergab er seine Seele der Illusion, die ihm Medusa suggerierte. Als sich die Lippen der beiden zum Kuss vereinten, war er vollkommen unter ihrer Kontrolle. Doch diesmal schickte sie eine ganze Armee, die unter Nereus Kommando gestellt war. Als die Aura der Prinzessin erloschen war und das Portal sich wieder schloss, dachte sie, das Nereus den Auftrag erfüllt hatte, auch wenn er nicht in den Orionnebel zurückgekommen war. Medusa war zum ersten Mal in ihrem Leben wieder das Mädchen, das sie früher einmal gewesen war. Doch der Moment der Schwäche wich sehr schnell wieder der Finsternis. Ihr Stolz war durch Nereus sehr angegriffen worden, doch umso mehr flammte das Feuer der Wut in ihr wieder auf. Wie ein trotziges Kind entschloss sie sich, ihm und der Prinzessin das Lebenslicht zu nehmen. "Was begonnen wurde, muss beendet werden" zischte sie zwischen ihren Zähnen hervor. Sie entfachte ihre Flügel und wollte sich gerade auf den Weg machen, als sie merkte, dass sie ihre Schwingen nicht bewegen konnte. "Was ist das denn?" Verwundert blickte sie sich auf den Rücken. Wie oft sie es auch versuchte, ihre Flügel wollten nicht schlagen, sie verharrten regungslos an ihrem Körper...
 

Alle Krieger schlossen die Augen und vergaßen völlig die Schatten um sie herum. Das Licht, das von den Symbolen auf den Stirnen der Kriegerinnen ausging, wurde immer heller und hüllte schließlich die ganze Gruppe samt Bunny ein. Immer tiefer drangen sie in sich selbst hinein und lauschten dem Schlagen ihres Herzens. Und dann kam in ihnen die Erkenntnis auf. Rei reagierte sofort. Sie trat aus dem Kreis, nahm die Hände an ihre Brust und rief: "Macht des Marskosmoskristalls, entsende mir die unbändige Kraft Deines unlöschbaren Feuers!" In ihren Händen sammelte sich ein Feuerball, der immer größer wurde. Schließlich schrie sie so laut sie konnte: "Entzünde das Inferno Deines Zornes und lass sie darin vergehen!" Sie schob die Handflächen nur leicht von sich. Aber das Feuerinferno, das aus ihren Händen drang, kam wie ein Sturm über die Schatten. Einige der Schwächeren wurden regelrecht pulverisiert. "Na also! So gefällt mir das schon viel besser." Alle blickten Mars sehr überrascht an. "Das hat aber nicht gereicht. Ich werde es jetzt auch einmal versuchen" sagte Makoto kämpferisch. Auch sie nahm ihre Hände an die Brust und rief: "Macht des Jupiterkosmoskristalls, entsende mir die Kraft Deiner zerstörerischen Stürme!" In ihren Händen bildete sich eine leuchtende Lichtkugel, die vor Blitzen regelrecht zu sprühen schien. Schließlich schrie sie: "Entfache die Energie Deiner Unberechenbarkeit und lass sie darin vergehen!" Jupiter schob ihre Hände von sich und aus der Energiekugel lösten sich unzählige Kugelblitze, die wild und unkontrollierbar in die Reihen der Schatten flogen. Sie setzten die Gegner erbarmungslos unter Strom und ließen wieder einige verpuffen. Venus und Merkur nickten sich zu, dann stellten sie sich ebenfalls zum Kampf. "Macht des Venuskosmoskristalls, entsende mir den Herzschlag Deiner unsterblichen Liebe! Macht des Merkurkosmoskristall, entsende mir die Wogen Deiner tiefen Unendlichkeit!" In den Händen der Kriegerinnen bildeten sich, wie auch bei den anderen schon zuvor, Lichtkugeln, in denen die Kraft ihres Herzens verborgen war. Venus hielt ein goldenes Licht in ihren Händen und Merkur ein hellblaues, das nebelartig erschien. Dann riefen sie: "Verkünde das Gefühl Deines tiefsten Schmerzes und lass sie darin vergehen! Erhebe die Schleier Deines Seelenlabyrinthes und lass sie darin vergehen!" Im selben Moment lösten sich die Lichtkugeln von den Sailorkriegerinnen und schossen unter die Schatten, wobei sich wieder einige in Luft auflösten...
 

Verzweifelt blickte Bunny dem Treiben zu, welches sich ihr im Spiegel offenbarte. Sie sah wie die Mädchen verzweifelt kämpften. Doch sie sah auch, dass nur die wenigsten Feinde den Angriffen erlagen. "Du hast Angst, nicht wahr?" Die Stimme der jungen Frau traf das Mädchen mitten ins Herz. "J... Ja" stammelte Bunny ihr entgegen und blickte dabei mit einem hilflosen Blick auf den Boden. "Es ist keine Schande Angst zu verspüren. Dieses Gefühl macht Dich eher noch stärker als Du sowieso schon bist." Überrascht blickte Sailor Moon auf. "Du bist zur Hälfte ein Angel. Wir ziehen unsere Kräfte aus unseren Gefühlen, aus dem Leuchten das unsere Seele in den Wellen der Emotionen aussendet. Wir stehen im Einklang mit uns und dem was wir fühlen. Es ist die Dunkelheit, die irgendwo noch immer in uns lebt, die uns diese Fähigkeit gibt. Im Kampf ist auch die Schwäche des Herzens wie ein scharfes Schwert, wenn man das Gefühl richtig nutzt." Bunny begriff nicht wie die fremde Frau dies meinte, doch sie spürte, dass sie es schon sehr bald verstehen würde...
 

"Es wäre besser für Euch, wenn ihr verschwinden würdet." Nefertos drehte sich überrascht nach der weiblichen Stimme um. "Wer ist da? Zeig Dich!" Die Stimme lachte. "Die äußere Gestalt ist nur ein Schemen der Wirklichkeit" antwortete sie. Der junge Mann runzelte die Stirn. "Ich mag solche Spielchen nicht." Er zog sein Schwert aus der Scheide und ging in Angriffsstellung. "Glaubst Du wirklich Dein mickriges Schwert kann mich aufhalten?" Nefertos grinste. "Lassen wir es doch einfach drauf ankommen" rief er in das Dunkel. "Das ist sie! Sucht in alle Winkeln!" wisperte er in seinen Gedanken seinen Leuten zu, die mit ihm gekommen waren. "Es ist zwecklos, ihr werdet mich nicht finden" lachte ihm die Stimme höhnisch entgegen. Jetzt blickte er doch ein wenig überrascht in die Dunkelheit. "Was glaubst Du mit wem Du es zu tun hast?" sie kicherte. "Was hat Dir mein Vater erzählt? Das er seine kleine Tochter zurück haben will? Seinen kleinen Schatz, sein Ein und Alles?" Jetzt entgleisten dem düsteren Angel langsam die Gesichtszüge. Er hatte nicht erwartet, dass man seine Pläne so schnell durchschauen könnte. Plötzlich erleuchtete vor ihm ein kleines Licht und Andromeda erschien, in der Gestalt der kleinen Prinzessin, die sie auf dem Mond gewesen war. Nefertos traute seinen Augen nicht. "Das ist meine letzte Warnung. Entweder Du ziehst Deine Schatten zurück und ihr schließt das Tor, oder ich werde andere Seiten aufziehen." Die grün-braunen Augen des kleinen Mädchens funkelten entschlossen. "Es war dumm von Dir, Dich mir zu zeigen" rief Nefertos und wollte sich auf die Kleine stürzen, um sie zu packen. Doch im selben Moment zerfloss ihre Gestalt wie Nebel und die kleine Mädchenstimme kicherte neckisch. "Und ich frage Dich nochmals: Was glaubst Du mit wem Du es zu tun hast?" Der düstere Angel zischte: "Mit einer kleinen verzogenen Göre!" Er ballte die Hände zu Fäusten. Im selben Moment erhob sich direkt hinter ihm die Stimme der erwachsenen Andromeda. "Ich glaube Du hast keine Ahnung!" Blitzschnell holte sie aus und schlug den völlig überrumpelten Gegner mit voller Wucht gegen die nächste Häuserwand. Es krachte gewaltig und Nefertos Körper schlug fast ein Loch in das stabile Haus. Sie lächelte ihn aus der sicheren Ferne mit einem Unschuldsblick an. "Nein, Du hast wirklich keine Ahnung." Mit gequälter Stimme rief er seinen Männern zu: "Los schnappt sie Euch!" Im selben Moment stürzten sich unzählige düstere Engel auf die junge Frau. Doch kaum berührten die Schatten sie, zerfloss auch dieses Abbild von Andromeda zu Nebel. "Was für ein Spiel spielst Du mit uns?" brüllte Nefertos in die Nacht. "Es ist schon lange kein Spiel mehr, es ist nackter Ernst. Der Krieg ist von Eurer Seite begonnen worden, aber ich habe die Fäden in der Hand. Ja! Ich bin es die ihr sucht! Ich bin Andromeda, Tochter von Erebos und Kassandra. Aber freiwillig, werde ich Euch niemals folgen! Das was Du gerade erlebt hast, das war nur ein winziges Staubkorn dessen, was ich wirklich bin" donnerte sie durch die düstere Szenerie. "Wenn Du mich überwältigen willst, dann musst Du Dir schon eine bessere Taktik ausdenken. Wir werden uns wiedersehen" höhnisch hallte Andromedas Stimme ihm entgegen. "Ich werde Dich kriegen" murmelte Nefertos zerknirscht. Sie lachte. Die düsteren Angel standen wie schwarze Statuen um ihren Anführer herum und dann herrschte plötzlich ein eisiges Schweigen. Nefertos musste sich eingestehen, dass er wahrhaftig nicht wusste, worauf er sich eingelassen hatte. Und genau diese Erkenntnis machte ihn unheimlich wütend. So brüllte er seine Wut in einem lauten Schrei hinaus...
 

"Was wollt ihr? Ich habe keine Lust auf Ratespiele!" Nereus war genervt. "Wir wollen nur ein wenig mit Euch spielen" gab einer der Schatten zurück. "Ihr solltet lieber aufpassen. Wenn Blue genervt ist, dann ist er sehr ungemütlich" feixte Angelo und erntete dafür von Nereus einen stechenden Blick. "Och, hat der kleine etwa Liebeskummer?" stichelte der zweite Schatten. Im selben Moment blitzte es ruckartig in Nereus Augen auf. "Oh ,Oh, ich glaube wir sollten in Deckung gehen" flüsterte Angel seinem Bruder zu, der ein zustimmend nickte. Nereus drehte sich direkt zu den Schatten, die noch immer versuchten sich über ihn lustig zu machen. "Schau ihn Dir an, was für eine Jammergestalt. Kein Wunder das sein Spiegelbild das einzige ist was ihn lieben würde." Ohne weitere Worte zu verlieren zog Nereus seine Hände an sein Herz und murmelte: "Für die tiefe Liebe, die ich in meinem Herzen spüre. Ich bitte Dich, mein Seelenlicht. Lass die Meere und Strudel meiner Traurigkeit über ihren Köpfen zusammenschlagen." Dann schob er blitzschnell seine Hände von seinem Körper weg und die Energie die sich entlud, erhellte die düstere Nacht...
 

"Wenn Du weiter zögerst, dann wird es zu spät sein!" Die junge Frau machte ein ernstes Gesicht. "Aber ich..." Bunny zweifelte immer mehr. "Es ist vergebliche Liebesmüh! Du kannst nicht alle Kriege mit nur einem einzigen Gefühl schlagen Sailor Moon! Dieser Krieg ist verloren, wenn Du nur auf die Liebe zählst. Versteh doch endlich! Du darfst Dich nicht selbst einschränken, Du darfst nicht vor Dir selbst und Deiner Macht zurückschrecken!" Ehrfürchtig schaute das Mädchen die junge Frau an. "Der Kampf ist der einzige Weg! Wenn Du Dir nicht endlich darüber im Klaren wirst, dass ein Krieg auch Opfer verlangt, dann wirst Du sterben!" Bunny zuckte zusammen. Wieder stammelte sie: "Aber... Ich kann einfach nicht mehr. Die Kämpfe der letzten Jahre haben mir so viel abverlangt." Ihre Stimme bebte und fast wollte sie weinen. "Schau hin!" die junge Frau wies eiskalt auf den Spiegel. "Wenn Du sie alle so liebst wie Du sagst, warum willst Du dann ihren Tod? Sieh wie sie sterben, wenn Dir ihr Leben so wenig wert ist." Bunny musste über die harten Worte der jungen Frau schlucken. Es erinnerte sie sehr an das was Andromeda ihr erst kurz zuvor gesagt hatte. Langsam wurde ihr die Realität bewusst. "Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder Du bleibst hier und schaust wie ein Feigling aus der Ferne zu, wie diese Welt untergeht. Oder Du ziehst in den Kampf und zeigst der Welt von welchem Blute Du bist und welche Macht Du besitzt. Es ist Deine Entscheidung!" Bunnys Lippen bebten. "Deine Angst macht das Gefühlschaos in Dir unendlich. So kannst Du eine Macht erschaffen, die einem Wirbelsturm gleicht. Hab einfach nur den Mut Dich zu offenbaren!" Sailor Moon nickte vorsichtig. "Dann wirst Du also in den Kampf ziehen?" Wieder nickte das Mädchen stumm. "Vertraue mir einfach! Lass Dich von Deinem Innersten leiten und Du wirst die Kraft haben, die Scheu zu überwinden." Die junge Frau lächelte. "Wie komme ich jetzt zurück?" Bunnys Stimme zitterte. "Trete durch den Spiegel und Deine Seele wird zurückkehren in Deinen Körper." Sie versuchte zu lächeln. Dann trat das Mädchen gedankenverloren auf den Spiegel zu. Sie atmete tief ein, schloss die Augen und wurde von einem gleißenden Licht umhüllt, das sich aus dem Spiegel um sie schlang. "Ich weiß es ganz genau: Du wirst es schaffen, wenn Du den Mut aufbringst!" flüsterte ihr die Stimme der Fremden hinterher...
 

Ende 15. Kapitel, ich hoffe es hat Euch wieder gefallen...
 

(c)by Arcana Moon
 

Ja es ist lange her, aber nun gibt es das nächste Kappi. Ich denke ich habe meine 4-wöchige Krankheitsphase überstanden und werde auch sicher bald wieder weiterschreiben. Bis dahin genießt einfach erst mal Kappi 15. Wies weitergeht? Das werdet ihr bald erfahren ;)

Liebe Grüßle an meine Stammleser, sie wissen das sie gemeint sind :D

Ein Sturm aus Emotionen

Nach dem gleißenden Licht, kam die tiefe Dunkelheit zurück. Nach dem ohrenbetäubenden Krach, kam eine eisige Stille. Nur das Schluchzen einer Angelkriegerin drang durch die Atmosphäre. "Nein, nein! Das kann nicht sein! Warum nur? Warum sie? Das ist nicht fair!" Blacky kniete am Boden und hielt zerbrochene Teile von zwei Seelenlichtern in ihren Händen. Ihre Tränen liefen ungehindert und versickerten in der Erde des Planeten, der zum Schicksal für Sunny und Cat geworden war. Sie hatten den gewaltigen Aufprall nicht überlebt. Ihre Körper waren zerschmettert worden und nur winzige Teile ihrer Seelenlichter waren übrig geblieben. Der Rest des Angelteams stand schweigend um die am Boden kniende Angelkriegerin herum. Liebevoll fasste Red Blacky auf die Schulter und blickte das weinende Mädchen mit einem Lächeln an, welches vom tiefen Schmerz des Verlustes gezeichnet war. Er wusste, dies war noch nicht einmal der Beginn des Kampfes, der hier bald herrschen würde. "Wir müssen sie gehen lassen" flüsterte er mit erstickender Stimme der Gruppe zu. Diese Tatsache bohrte sich tief in die Herzen der Angel und sie konnten ihre Tränen nun nicht mehr zurückhalten... Red sprach mit bebender Stimme: "Hört auf zu weinen! Irgendwann, wenn die Zeit gekommen ist, dann werden wir wieder Seite an Seite miteinander kämpfen! Ich glaube fest daran", und dann schrie er lauthals in die Nacht: "Denn Angel sterben nie!" Dann schloss er die Augen und die Tränen, die er bisher zurückgehalten hatte, liefen heiß über sein Gesicht. "Sparen wir uns unsere Emotionen für den Kampf auf, der vor uns liegt. Ich befürchte, wir können uns dem nicht entziehen, wenn wir unseren Auftrag erfüllen wollen!" Red wirkte nun kalt und fremd, doch die Angel wussten das er recht hatte. Dann begann das Zeichen auf seiner Stirn glühend rot zu leuchten. Die Anderen stellten sich in einem Kreis um die Reste der Seelenlichter auf und schlossen ebenfalls ihre Augen. Auch ihre Stirnsymbole begannen in der Farbe ihres Planeten zu erstrahlen. "Im Namen des Orionnebels, befehlen wir die Seelen die gegangen sind, wieder zurück in unsere Welt. Mögen ihre Geister über die Angel wachen und sie vor der Dunkelheit beschützen!" riefen ihre Stimmen. Die am Boden liegenden Splitter setzten sich langsam wieder zusammen und dann erhellten die Seelenlichter für einen Moment die Schwärze der Nacht. Im selben Moment wurden sie jedoch von einer Art Kristall umschlossen und verschwanden im Nichts. "Lasst uns fliegen, wir haben einen Auftrag!" Eisig und roh erschien die Stimme von Red, auch wenn es innerlich bei ihm ganz anders aussah...
 

Galaktika stockte der Atem als sie sah, was dort auf sie zuschwebte. Es waren zwei strahlende Seelenlichter, die von einem Kristall umgeben waren. Die Königin öffnete ihre Hand und dann lagen ein goldener und ein violetter Kristall in ihren Händen. Sie spürte sofort was geschehen war und in ihren Augen bildeten sich Tränen. Auch die Göttin und Gaia wussten, was dies zu bedeuten hatte. "Ich hätte sie niemals dieser Gefahr aussetzen dürfen. Ich muss sie sofort zurückholen!" Nebula entgegnete nur: "Es ist schon zu spät. Erebos hat den ersten Vorteil für sich verbuchen können. Wir können nur noch beten, dass den anderen nichts geschieht!" Galaktika blickte Nebula entgeistert an. In ihren Augen funkelte nun noch mehr Angst als zuvor...
 

Medusa war irritiert, ihre Flugfähigkeit war dahin. Hilflos stand sie inmitten der Dunkelheit und versuchte es immer wieder. Doch sie blieben regungslos hängen. Ärgerlich fasste sie sich an die Flügel, doch im selben Moment wurde sie von einem Blitz erfasst. Vor Schreck schrie sie laut auf und fiel getroffen um. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, ihr ganzer Körper war steif. "Wer zum Teufel hat diesen Lähmungszauber auf mich gelegt? Verflucht noch mal! Ob Nereus etwas damit zu tun hat? Nein, der hätte mich lieber tot gesehen, nach dem zu urteilen, was vorhin geschehen ist." In ihren Gedanken rumorte es. Doch sie ahnte nicht mal im Entferntesten, wer dafür verantwortlich war. Sie musste stumm liegen bleiben und warten, bis die Lähmungswirkung nachließ. "Die Flügel kann ich also nicht mehr gebrauchen. Ärgerlich. Aber wir brauchen unsere Flügel ja nicht um zu fliegen." Sie versuchte zu lächeln und war im ersten Moment innerlich beruhigt. Doch, es ließ ihr keine Ruhe. "Was ist, wenn das noch nicht alles war? Ich befürchte, ein Fluch liegt auf meiner Seele. Also könnte es doch Nereus gewesen sein! Aber... Ich weiß nicht, es ist ein sehr seltsames Gefühl das ich habe. Eigentlich kenne ich mich gut mit Flüchen aus, aber was ist, wenn..." Ihre Gedanken verstummten. Sie wagte gar nicht daran zu denken und doch sprachen es ihre Gedanken aus. "Was ist, wenn ich mich selbst verflucht habe? Bin ich in meine eigene Falle getappt? Habe ich bei dem Kampf mit Nereus irgendetwas gemacht, was mich nun selbst getroffen hat? Verdammt, ich erinnere mich nicht mehr!" Ihre Augen wirkten panisch. Sie glaubte nun fest daran, dass sie sich selbst verflucht hatte. Und sie wusste, wenn dies der Fall war, dann konnte ihr niemand helfen. Denn die meisten Flüche können nur von denen gebrochen werden, die sie ausgesprochen haben. Und das stellte in dieser Situation ein großes Problem dar. Woher sollte sie wissen, welcher Fluch nun auf ihr lag! Sie konnte sich ja nicht einmal mehr daran erinnern überhaupt einen Fluch ausgesprochen zu haben. Und dieser Zauber war mehr als nur ein simpler Lähmungszauber. Das wusste sie, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte...
 

Unendlich still war es geworden, nicht einmal vom Portal aus kam ein einziges Geräusch. Nur die Schatten drangen weiter durch das große Dimensionsloch in diese, von düsteren Schleiern überzogene, Welt. In ganz Tokio und Umgebung herrschte ein unheimliches Schweigen. Und es schien, als würde diese große Stadt das erste Mal seit ihrem Bestehen, in tiefen Schlaf gefallen sein. Es schien, als wäre kein Leben mehr in den Mauern der Häuser existent. Nur die Schatten bewegten sich fast lautlos durch jede Ecke und mit starrem Blick durchsuchten sie die entlegendsten Winkel... Nefertos versuchte ihre Aura zu spüren, vergebens. Andromeda hatte sich genauso schnell von diesem Ort entfernt, wie sie erschienen war. In seinen Knochen spürte er noch immer den Schmerz von ihrem Schlag und dem Aufprall an der Wand. Niemals hatte er eine solche Kraft erlebt, niemals hatte er Schmerzen gespürt. Bisher war Nefertos es immer selbst gewesen, der anderen Leid zugefügt hatte. Niemals hatte es ihn selbst getroffen, niemals hatte er auch nur einen Kratzer abbekommen. In seinen Augen funkelte es auf. Er fühlte, dass er einige, vielleicht sogar alle seine Männer verlieren würde. Erebos hatte ihn und seine Leute in den möglichen Tod geschickt und er nahm es willentlich in Kauf. Nefertos ballte seine Hände über diese Erkenntnis zur Faust. Plötzlich wurde die Stadt in ein grelles blaues Licht getaucht...
 

Nereus Augen glühten voller Wut und Schmerz. Die Energie, die aus seinem Innersten drang, war unglaublich stark und vernichtete die vorlauten Schatten mit einem Schlag. Sie wurden zerrissen und in Staub verwandelt. Ihre Schreie gellten länger durch die Nacht, als ihr Lebensfunke noch leuchtete. Vom Licht und von den gellenden Schreien wurden weitere Schatten angelockt. Und bevor sie es sich versahen, waren auch sie ein Opfer von Nereus pulsierender Wut geworden. Bevor Angel und Angelo noch etwas sagen konnten, lief ihr Freund aus der Gasse hinaus und verwandelte jegliches Schattenwesen, das ihm begegnete, zu Staub. "Nereus! Hör auf! Es ist genug!" Angel versuchte ihn zu erreichen, doch es war vergeblich. Wie von Sinnen zog der wütende Nereus eine Linie der Zerstörung durch die Reihen der Schatten. "Nereus! Bitte, das bringt doch nichts!" Doch auch Angelos Flehen überhörte er. Blind vor Hass konnte der Blue Moon Angel nicht erkennen, dass plötzlich Red vor ihm stand und ihn entsetzt anschaute. Gerade wollte er zu einem weiteren Angriff ansetzen, als er von einer unglaublich harten Energiewelle ergriffen und an eine Wand geschleudert wurde. Eine ziemlich wütende, weibliche Stimme rief: "Schluss jetzt!" Das Glimmen in Nereus Augen erlosch, er besann sich und blickte verstört auf seine Hände. Er war schockiert über das, was er gerade beinahe getan hätte. Er schaute Red an, der ihn noch immer recht argwöhnisch betrachtete. "Sag mal, spinnst Du Blue?" Wind baute sich wütend vor ihm auf. "So lange kannst Du doch nicht verschollen gewesen sein, das Du uns schon vergessen hast! Es wird Zeit das Du Deine Emotionen mal in den Griff bekommst. Es ist zwar eine unserer Stärken, uns von unseren Gefühlen leiten zu lassen, aber man sollte auch sehen, dass man sie genau einsetzt und kontrolliert." Nereus, alias Blue, senkte beschämt den Kopf. "Na ja, ein Gutes hat es ja. So haben wir Euch wenigstens gefunden" fügte Red ein wenig zynisch hinzu. Die Drei begrüßten nun ihre Freunde recht herzlich, doch dann blickten sie ein wenig irritiert. Angel war es, der es aussprach: "Sagt mal, wo sind eigentlich Sunny und Cat? Sind sie daheim geblieben?" Er lächelte sie an. Die erstarrten Gesichter der Anderen, ließen die bittere Wahrheit erkennen. Das Lächeln erstarb zu einer versteinerten Maske. Nereus fasste sich erschrocken an die Brust und Angelo musste sich erst einmal an einer Häuserwand abstützen, damit er nicht den Boden unter den Füßen verlor. Angel schloss traurig die Augen und fasste sich wie benebelt an die Stirn...
 

"Was war das?" Der düstere König erhob sich von seinem Thron. Er versuchte in der weiten Sphäre etwas zu spüren. "Seltsam" murmelte er vor sich hin. "Es ist, als hätte ich den Tod gespürt." Der Diener, der immer noch in der Dunkelheit verweilte, erhob seine schnarrende Stimme. "Mein Herr, der Tod ist Euer ewiger Begleiter. So ist es nicht verwunderlich, das ihr ihn spürt." Aber er gab sich nicht damit zufrieden. "Nein! Normalerweise ist der Tod etwas, was mich nicht weiter bekümmert. Doch das was ich eben spürte, war anders." Der Diener ließ seine Ketten klirren. "Anders? Wie anders mein Herr?" Für einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann antwortete er: "Ich habe so viele Monster erschaffen, die furchterregend waren. Aber sie waren meine Kinder und so konnten sie mir keine Furcht einjagen. Doch das, was ich gerade gespürt habe, das hat selbst mir einen eisigen Schauer über den Rücken gejagt. Ich befürchte, da läuft gerade mächtig etwas aus dem Ruder." Der Diener staunte...
 

Andromeda war nicht unweit von den anderen Angel im Dunkel verborgen. Es tat ihr weh, dass Nereus so außer Kontrolle geraten war. Sie wollte ihn nicht verletzten, doch sie wusste das sie eingreifen musste. Und so schickte sie eine mächtige Energie um Nereus wachzurütteln. Sie war erleichtert, als es ihr gelungen war, ohne das einer von den Angeln sie gesehen hatte. Andromeda wusste, sie alle würden in Gefahr schweben, wenn sie sich ihnen zeigen würde. So gerne sie auch wieder bei Angel und den anderen gewesen wäre. Der Verlust von Cat und Sunny hatte auch Andromeda sehr getroffen, sie hatte es gespürt als ihre Seelenlichter erloschen waren. Und sie wusste, das dies nicht die letzten Angel gewesen waren, die in dieser Schlacht sterben würden. Die Erkenntnis machte ihr sehr zu schaffen. Im selben Augenblick, als eine Träne aus ihren Augen zu Boden fiel, schien Nereus ihr direkt in die Augen zu blicken. Er hatte sich von der schrecklichen Nachricht ein wenig erholt und starrte gen Himmel. Der Blue Moon Angel sah ihre Schemen, doch er sagte kein Wort. Nur seine Gedanken schwappten zu ihr hoch. "Bitte, es tut mir leid. Bitte verzeih mir!" Seine traurigen Augen schrieen sie geradezu von dort unten an. Im selben Augenblick wurden sämtliche Angel von einem wutentbrannten Nefertos und seinen Männern angegriffen. Erschrocken hielt sich Andromeda die Hände vor den Mund um nicht laut loszuschreien. Sie musste mit ansehen, wie sich die Angel und Nefertos Mannen ein böses Gefecht lieferten. Die Beschwörungsformeln donnerten nur so durch die Gassen und das grelle Licht der inneren Energie zerbombte geradezu die Umgebung. Andromeda hörte noch Red brüllen: "Los alle formieren! Wir müssen einen Sturm der Emotionen entfachen!" In diesem Moment entschloss sie sich einzugreifen, auch wenn ihre Deckung dadurch gelüftet wurde. Nereus bemerkte das sie näher kam und flüsterte ihr in seinen Gedanken zu: "Nein, bleib fort! Komm nicht näher! Bitte! Du darfst Dich nicht auch noch in Gefahr bringen!" Doch in Andromeda war schon längst die kampfbereite Seele erwacht, die man selbst mit Waffengewalt nur sehr schwer aufhalten konnte...
 

"Macht der ewig lodernden Vulkane, erhöre mich und sende mir Deine Kraft! Macht der tiefsten Abgründe, schenk mir Deine niemals endende Dunkelheit! Macht der ewig stürmenden Winde, entfache den Sturm der Gerechtigkeit! Macht der niemals endenden Träume, lass die Kraft der tiefsten Sehnsucht erwachen! Macht der unsterblichen Hoffnung, erfülle mich mit Deinem hellen Glanz! Macht der romantischen Abendröte, umhülle mich mit Deiner düsteren Aura! Macht der glühenden Morgenröte, lass in mir einen neuen Tag erwachen! Macht der unendlich tiefen Meere, entfacht den reißenden Strudel der Vergeltung!" Und fast unhörbar erklang aus unmittelbarer Nähe: "Angelherz, entfache Dein klares Licht und lass sie in Deinem Feuer vergehen!" Und dann donnerte es durch die Nacht: "Vereinigt Euch zu einem Sturm der Emotionen und löscht die Schatten für immer aus dieser Welt!" Als die Worte verklungen waren, löste sich eine unglaubliche Energiewelle, mit denen nicht einmal die Angel selbst gerechnet hatten. Nefertos konnte sich noch in Sicherheit bringen, doch seine Leute waren dem Untergang geweiht. Einer nach dem Anderen wurde von der gewaltigen Energie zu Staub zerrissen. Mit großem Grauen schaute Nefertos auf das Geschehen. Im lodernden Licht sah er Andromeda in den Reihen der Angel. Von Wut und Hass gegen sie erfüllt, stürzte er auf die kleine Gruppe zu...
 

"Jetzt reicht es mir aber langsam!" Uranus juckte es in den Fingern. Sie nickte Neptun, Saturn und Pluto zu. Die vier stellten sich auf und wie selbstverständlich begannen sie ihre Beschwörungen zu rufen: "Macht des Uranuskosmoskristalls, entsende mir das Grollen Deiner weiten Himmel! Macht des Neptunkosmoskristalls, entsende mir die wilden Wellen Deiner Meeresmelodie! Macht des Saturnkosmoskristalls, entsende mir das ewige Schweigen des Todes! Macht des Plutokosmoskristalls, entsende mir die Seelen der Unterwelt!" Und wieder erschienen die Kräfte des Innersten, in verschiedenfarbigen Lichterkugeln. Uranus hielt ein Licht in ihren Händen, was wie ein Gesteinsbrocken wirkte. Neptun ein dunkelblaues, welches wie Wasser zwischen ihren Händen waberte. Saturn hielt ein schwarzes Licht in ihren Händen, welches regelrecht wie ein Moor zu blubbern schien. Und Pluto hielt ein dunkelgrünes Licht in ihren Händen, aus dem vereinzelt nebelartige Fontänen entwichen. Dann riefen sie alle vier: "Verkünde den Sturm Deiner Emotionen und lass die Schatten in Deiner Energie vergehen!" Als hätten sie die Kampftechnik der Angel gesehen, schickten sie ihren Sturm aus Asteroiden, Meeresbeben, Todesstößen und Seelen auf die Schatten nieder. Sie machten viel mehr Schatten zunichte, als die anderen Kriegerinnen zuvor...
 

Man konnte sich natürlich keine Atempause leisten und so stellten sich die Starlights auf um ihre Beschwörungen auszuprobieren. "Macht des Fighterkosmoskristalls! Macht des Healerkosmoskristalls! Macht des Makerkosmoskristalls! Entsende uns den Regebogen des ewig strahlenden Horizontes!" Schließlich gesellte sich auch noch Galaxia hinzu: "Macht des Galaxiskosmoskristalls, entsende mir das unendliche Licht der leuchtenden Sterne!" Auch in ihren Händen erschienen leuchtende Energiekugeln. Während die von den Starlights wie Regenbögen aussahen, setzte sich die Energiekugel von Galaxia aus vielen kleinen Lichtern zusammen. Gemeinsam erhoben sie ihre Stimmen und riefen das Selbe wie schon die anderen zuvor: "Verkünde den Sturm Deiner Emotionen und lass die Schatten in Deiner Energie vergehen!" Das was sich dort aus den Händen bewegte, wirkte noch gefährlicher als das Licht, das von den anderen ausgegangen war. Es ging ein regelrechtes Sternengewitter, ein Inferno aus Sternschnuppen und grellem Funkeln auf die Schatten hernieder. Viele wurden vernichtet, doch es waren noch immer genug von ihnen vorhanden...
 

Dann stellten sich schließlich auch die Shitenou zum Kampf. "Macht der mächtigen und zerstörerischen Naturgewalten!" riefen sie aus einem Munde. "Vereinigt Euch und verkündet das neue Leben auf dieser Welt!" Aus den glühenden Steinen ihrer Kosmoskristalle traten die Schwerter von Osten, Süden, Westen und Norden hervor, die mit einem Schlag die mächtigsten Stürme entfachten, gewaltigen Regen und Unwetter hernieder gehen ließen. Die Schatten wurden auf vieler Art und Weise zerrissen und in Staub verwandelt. Die Sailorkriegerinnen starrten die vier jungen Männer mit offenem Mund an. Denn bisher hatten die Shitenou ja nie wirklich ihre wahren Kräfte gezeigt. Auch Prinz Endymion mischte sich nun ein. Doch er verstummte, bevor er seine Beschwörung aussprechen konnte. Bunny war verschwunden. Verzweifelt versuchten seine Augen etwas im Dunkel zu erkennen. Diesen Moment der Verwirrung nutzte einer der Schatten aus und warf den erschrockenen Prinzen nieder...
 

"Ich werde sie dorthin bringen, wo ihre Seelen in Ruhe schlafen können!" Galaktika erhob sich vom Thron und ging in Richtung Flügeltür. In ihren Händen hielt sie noch immer die zwei Kristalle, in denen die Seelenlichter von Cat und Sunny eingeschlossen waren. "Aber, was hast Du vor?" Gaia verstand nicht was ihre Freundin meinte und wollte ihr hinterher gehen. "Ich werde die Seelen von Cat und Sunny auf den 18. Mond bringen. An den geheiligten Ort, wo sie wieder an ihren Ursprungsort zurückfinden. Dort werden sie dann schlafen, bis ihre Seelen geweckt und wiedergeboren werden. Diese Ehre wird nur wenigen Angel zuteil. Aber aufgrund ihrer hohen Stellung, haben Sunny und Cat das Recht auf eine Wiedergeburt, egal wie viele Jahrhunderte bis dahin vergehen mögen." Gaia verstand noch immer nicht. "Mehr darf ich Dir leider nicht sagen. Denn jegliches Wort mehr, könnte alte Kriege wieder neu entfachen. Und dann wäre unsere Welt nicht mehr zu retten." Damit verschwand Galaktika aus dem Saal. Nebula blickte Gaia durchdringend an. Sie musste verhindern das auch nur ein einziges Wort davon, an die Öffentlichkeit geraten könnte. Auf ihrer Stirn begann das Angelzeichen nebelhaft zu glühen und mit einer weichen Stimme sprach sie in Gedanken zu Gaia: "Vergiss das was Du gerade gehört und gesehen hast. Es soll nie wieder an das Tageslicht treten!" Die Erinnerung von Gaia wurde ausgelöscht, sie vergaß was Galaktika gesagt hatte. Das Licht auf Nebulas Stirn erlosch schließlich und ihr ernster Blick wich einem Lächeln. Im nächsten Moment blickte Gaia verwirrt auf. "Ähm, worüber haben wir eigentlich gerade geredet?" Die Göttin entgegnete: "Du wolltest noch die nächste Ratsversammlung organisieren. Bezüglich der Gesetzesänderungen." In den Augen der jungen Frau flammte Erkenntnis auf. "Ach, stimmt ja! Entschuldige mich bitte große Göttin. Ich habe noch Einiges zu tun!" Sie verneigte sich und lief dann aus dem Saal. Nebula war fürs Erste beruhigt. Niemand durfte erfahren wer das Angelteam wirklich war. Niemand durfte wissen, dass es außer Nebula noch mehr Angel gab, die direkt etwas mit der Geschlechtslinie der Angels of the Dark zu tun hatten. Denn das würde Unmut und Angst entfachen, die schon einmal zu einem Krieg geführt hatten. Das durfte nicht noch mal passieren...
 

Medusa erschauderte unter dem Gedanken, sich selbst verflucht zu haben. Und sie hatte für diesen Fall auch keine Lösung parat. Nach einer Weile hatte sich dann endlich die Lähmungserscheinung gelöst und sie konnte wieder aufstehen. Sie ließ ihre Flügel wieder verschwinden, denn sie waren ihr nun eher hinderlich als hilfreich. Auch das Schweben war ihr leider nicht möglich, scheinbar hatte der Fluch ihr jegliche Möglichkeit der bequemen Fortbewegung genommen. Medusa lief gedankenverloren durch die dunkle Gegend. Das Laufen war ihr unangenehm. Bisher hatte sie immer ihre Flügel benutzt, selten war sie mal einen Schritt zu Fuß gegangen. Und nun hatte sie schon nach kurzer Zeit schmerzende Füße und fluchte vor sich hin. "Verdammt noch mal! Warum bin ich eigentlich hier her gekommen? Wäre ich doch lieber in meinem Palast geblieben!" Sie humpelte durch den Schotter, der sich auf den Straßen von Tokio angesammelt hatte. "Hier muss ja ganz schön was los gewesen sein" murmelte sie vor sich hin, als sie die Trümmer erblickte. "Das war mit Sicherheit ein Angel, niemand sonst hat eine solche Zerstörungskraft. Vielleicht..." In ihren Augen war plötzlich wieder der alte Kampfgeist zu erblicken...
 

Mit lautem Kampfgebrüll stürzte Nefertos mit gezücktem Schwert auf Andromeda zu. Sie reagierte sofort und schwang sich hoch in die Lüfte. Die anderen Angel stoben auseinander, doch der verrückte Krieger hatte sein Schwert schon in den Körper des nächstbesten Angels gestoßen. Ein lauter Schmerzensschrei gellte durch die Nacht und es war nicht Nefertos Stimme. Es hatte Wing getroffen. Er war nicht schnell genug gewesen. Wie durch weiche Butter, hatte sich das Schwert von Nefertos durch seinen Leib gestoßen... Das junge Mädchen hatte genug gesehen, in ihr wuchs ein Groll, den niemand mehr zu stoppen vermochte. Sie war nun zu allem bereit. Sie erhob entschlossen ihren Kosmoskristall, der nun grell zu leuchten schien. Alle blickten verstört nach oben und auch der düstere Krieger ließ kurz von seinem Opfer ab...
 

"Macht des Orionkosmoskristalls, mach auf!" rief das Mädchen fast kreischend durch die dunkle Nacht. In einer riesigen Lichtwelle schien die Atmosphäre in einer Art Suppe zu pulsieren. Bunte Farben umhüllten den glühenden Körper und ließen den Blick auf die Seele frei. In der Mitte der leuchtenden Seele, erschien die altbekannte und gefährliche Brosche des Orion. Sie leuchtete blutrot auf und hüllte das Mädchen in eine lila-schwarze Aura. Dann zog diese schwarze Aura wie Sand, der vom Wind weggefegt wird, fort. Das Mädchen sah nun vollkommen verändert aus und sie hatte eine sehr düstere Ausstrahlung. Auf der Stirn trug sie ein kunstvoll verziertes Diadem, dessen schwarz-roter Stein die selbe Form hatte, wie das Zeichen, welches sie immer auf der Stirn getragen hatte. Sie war in eine Art Sailoruniform gehüllt, die allerdings vollkommen schwarz war und nur am Kragen einen silbernen und einen goldenen Streifen hatte. Um ihren Hals trug sie eine kristallene Kette, deren Sternensymbol wie ein Diamant in vielen Regenbogenfarben glänzte. Um ihre Hüften trug sie ebenfalls eine kunstvolle Kristallkette, die mit dem Symbol ihrer Herkunft in der Mitte verbunden war. Ihre Stiefel waren rabenschwarz und hatten einen silbernen Streifen am oberen Rand. Und an den Stiefeln, direkt unter den Knien, war ebenfalls ihr Mondsymbol zu finden. Die Schleife, die ihre Uniform hinten zierte, war ebenfalls schwarz mit einem silbernen Rand und sie war mit vielen kleinen Kristallen verziert. Die Schleife, die ihre Uniform an der Brust zierte, war silbern und in der Mitte glänzte die sternenförmige Brosche, in der das Zeichen des Sternbildes Orion leuchtete. Ihr Haar war lang und feuerrot, verziert mit silbernen und schwarzen Edelsteinspangen. Ihr blutroter Mund lächelte, als die Verwandlung abgeschlossen war...
 

"Es ist aus!" rief sie von oben herab. Die Angel nutzten die Gelegenheit und zogen den schwer verletzten Wing aus der Kampfzone. Das seltsame Mädchen schwebte auf den Boden zu und musterte den völlig verstörten Nefertos eindringlich. "Wer... wer bist Du?" stammelte er ihr entgegen. "Ich bin Sailor Orion! Und ich werde nicht zulassen das Du die Angel tötest, die zu meinem Fleisch und Blut gehören!" Mit einem verächtlichen Lächeln blickte sie ihn an. "Du bist ein Angel of the Dark, nicht wahr?" Nefertos musste schlucken. Er hatte nicht damit gerechnet, das man ihn erkennen würde. "Syrtia hat mir sehr viel von Dir erzählt." In seinen Augen war Überraschung zu sehen. "Syrtia? Das kann nicht sein! Sie ist tot!" Orion blickte ihn verächtlich an. "Syrtia ist lebendiger als der frühe Morgen." Nefertos ließ sein Schwert fallen...
 

Ende von Kapitel 16. Ich hoffe ihr hattet wieder viel Spaß beim Lesen. Lieben Gruß an meine Stammleser an dieser Stelle. Kommis sind natürlich wie immer mehr als erwünscht... ;)
 

(c)by Arcana Moon
 

Was gibt es noch zu sagen? Nun ja, erst mal sorry, dass es so lange gedauert hat bis der nächste Teil kam. Aber ich hatte viel für mein musikalisches Projekt zu tun und war auch öfter krank die letzte Zeit, so dass mir der Sinn für das Schreiben erst einmal vergangen war. Nun ja, aber ich denke das Warten hat sich gelohnt. Was erwartet uns beim nächsten Mal? Nun ja, es wird sehr explosiv werden, so viel kann ich schon mal sagen. Wie ihr bereits gesehen habt, ist Orion nun auf den Plan gekommen. Und sie hat nicht vor, sich geschlagen zu geben, dafür ist ihr Kampfgeist viel zu groß. Nebula wird Sailor Moon zu Hilfe kommen, es wird einige böse Kämpfe geben. Und am Ende wird es Opfer auf allen Seiten geben. Aber ihr werdet ja sehen was geschieht. Lasst Euch überraschen... ^^

Im Labyrinth der Angst

Zwei Schatten schwebten nervös umher, nicht unweit von dem Ort, wo die Sailorkriegerinnen gegen die Schatten kämpften. "Wo ist sie hin?" zischte der Eine. "Keine Ahnung. Es scheint, als hätte die Schwärze dieses Mädchen verschlungen." Der erste Schatten war überhaupt nicht erfreut. "Wie zum Teufel sollen wir unseren Auftrag erfüllen, wenn wir nicht einmal ein Druckmittel haben? Ich habe genau gesehen, dass sie die Tochter von König Erebos in der Zwischenwelt getroffen hat. Sie wäre der Schlüssel zum Erfolg gewesen!" Die Augen des zweiten Schatten glühten rot auf. "Es war schwierig sie überhaupt unbemerkt aus dem laufenden Kampf zu ziehen. Die anderen können sich nicht mehr lange auf den Beinen halten." Der erste Schatten wütete: "Wir müssen sie finden!" Eine Stimme donnerte durch die Nacht. "Ihr werdet sie nie mehr finden!" Verwirrt blickten sich die Schatten um. Da entdeckten sie am Horizont eine geflügelte Dame, mit langen roten Haaren und einer Kristallkrone. "Süße Träume!" Mit diesen Worten schleuderte sie eine Lichtwelle auf die beiden Schatten zu. Ein Donnerschlag gellte durch das Dunkel und dann war wieder Stille...
 

Als Bunny ihre Augen wieder öffnete, fühlte sie sich sehr seltsam. Sie war auch nicht mehr an dem Ort, wo sie im Spiegel ihren Körper liegen gesehen hatte. Alle ihre Freunde waren verschwunden, es herrschte nur Dunkelheit und das seltsame Gefühl nicht allein zu sein. "Wer ist da?" ihre Stimme klang ängstlich. "Bist Du das Andromeda?" Sailor Moon zog die Augenbrauen zusammen, versuchte etwas zu erkennen, doch es war viel zu dunkel um etwas zu sehen. Der Boden auf dem sie lag war kalt und ungemütlich, deswegen versuchte sie langsam aufzustehen. Vorsichtig lief sie mit ausgestreckten Armen vorwärts, bis ihre Hände eine Wand berührten, die aus Sandsstein zu bestehen schien. Zwischen ihren Fingern löste sich etwas von der Wand und rieselte zu Boden. Langsam bewegte sich Bunny vorwärts, immer die Wand an ihren Händen spürend. Angst kroch in ihren Gedanken hoch und als hätte dieser geheimnisvolle Ort ihre Angst gespürt, kamen plötzlich unheimliche Geräusche von allen Seiten auf sie zu. "Wo bin ich hier nur gelandet?" dachte sie laut. Ihre Hände zitterten, genauso wie ihre Beine, mit jedem Schritt den sie voran ging. Plötzlich schien sie an eine Tür gekommen zu sein, sie konnte eine Türklinke ertasten. Vorsichtig drückte sie die Klinke herunter. Knarrend öffnete sich die Tür und vor den Augen von Bunny wurde es heller. Sie stand direkt am Eingang eines großen Labyrinthes. Vorsichtig trat sie durch die Tür in den hellen Schein der Fackeln. Ein großes Schild war an der gegenüberliegenden Wand angebracht. Auch wenn die eingemeißelten Worte in uralter Schrift waren, so konnte sie doch jedes Wort entziffern. Laut las sie die Inschrift vor: "Sei uns willkommen im Labyrinth der Angst Fremder." Sie stockte. "Labyrinth der Angst? Das gefällt mir nicht!" Trotzdem las sie weiter: "Von hier ab gibt es kein zurück mehr." Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, schloss sich wie von Geisterhand die Tür hinter ihr. Voller Schreck suchte sie die Türklinke, doch auf dieser Seite der Mauer war keine eingelassen. "Oh nein, das war eine Falle!" Verzweifelt versuchte Bunny irgendwie einen Spalt zu entdecken, doch vergeblich. Es wirkte, als wäre niemals eine Tür dort gewesen. Sie war gefangen...
 

Nebula entfernte sich aus dem Palast, denn sie spürte, dass etwas ungewöhnliches vor sich ging. Irgendwer hatte die geheimen Grenzen der Zwischenwelten durchbrochen und befand sich auf dem Weg nach Orion. Es war nicht Andromeda, es war auch nicht Medusa, es war keiner der Angel aus dem Orionnebel. Eine fremde Person befand sich inmitten des Zentrums. Sie musste prüfen, wer es gewagt hatte sich überhaupt an diesen Ort zu bewegen. Wer es geschafft hatte, die geheime Tür zwischen den Dimensionen zu finden, die sonst niemand, außer den Angels erkennen konnte. Dies war der zweite und letzte Weg, um in die Welt des Orionnebels zu gelangen. Doch dieser Weg war einem erst gestattet, wenn man seine Lehren abgeschlossen und sich von nichts mehr schrecken ließ. Denn die Angst ist an diesem Orte, der größte Feind der Seele... Nebula flog in ihren Palast, der sich ebenfalls genau zwischen den Welten befand. Denn nur dort war sie von Erebos Zugriff beschützt und konnte immer ein Auge auf ihre Angels haben. Inmitten eines großen Saales aus Kristall, stand ein großer Spiegel. Er ähnelte dem, durch welchen Bunnys Seele getreten war. "Zeig mir, wer die Zwischenwelt erreicht hat und sich auf dem Weg hier her befindet!" Der Spiegel gab ein grelles Licht von sich und zeigte ein Bild. Nebula musste unweigerlich lächeln. "Ich kenne sie. Ja, es ist zwar schon viele Jahrhunderte her, aber ihre Aura, das muss sie sein. Aber wie hat sie es geschafft in das Labyrinth zu kommen? Das verstehe ich nicht!" Nachdenklich blickte die Göttin auf das Bild, das sich ihr im Spiegel bot...
 

Medusa lief, von neuer innerer Kraft beflügelt, durch die düstere Stadt. Und fast schien es, als hätte sie die Schmerzen schon vergessen, die durch ihre Füße pulsierten. Wie aus dem Nichts riss sie plötzlich eine fremde Macht zu Boden. Eine eisige Stimme erklang: "Du hast diesen Planeten trotz meiner Warnung betreten? Dann lebe mit den Konsequenzen!" Ein fieses Lachen schallte durch die Nacht und Medusa wurde klar, dass sie keine Chance zur Flucht hatte. Es blieb ihr also nur noch der offensive Kampf. Auch wenn sie nicht wusste, gegen wen sie kämpfen würde. Doch bevor sie überhaupt etwas erkennen konnte, wurde sie von einem harten Schlag nach dem Nächsten getroffen und ging schwer verletzt zu Boden. Sie stöhnte auf vor Schmerz und dachte: "Was war das? Ich habe nichts gesehen... Verflucht!" Für einen kurzen Moment herrschte Stille und fast glaubte Medusa, dass es vorbei wäre. Doch schon spürte sie einen starken Luftzug und ihr Körper wurde in schwindelnde Höhen gerissen. "Nein! Nein! Hör auf! Bitte!" schrie sie. Am Horizont, direkt vor ihr, formte sich ein Gesicht, das sie sofort erkannte. "Andromeda!" fast atemlos keuchte sie der Erscheinung diesen Namen entgegen. Das Gesicht grinste hämisch. Sie war nirgends zu sehen, ihr Geist und ihre Seele schienen sich trotzdem an diesem Ort zu befinden. Medusa konnte nicht fassen, zu welchen Dingen die Prinzessin inzwischen fähig war. Sie hatte das Mädchen eindeutig unterschätzt. Und sie wusste, das konnte ihr letzter Fehler gewesen sein. "Ich habe nicht vergessen, was geschehen ist, als ich nach Hause zurückkehren wollte. Du hast dafür gesorgt, das meine Reise ein abruptes Ende fand. Du hast die Gedanken der Angel die ich liebe vernebelt und für Deine Zwecke eingesetzt. Jetzt ist Schluss damit! Ein für alle Mal!" Medusa fühlte nun wahrhaftige Angst. Sie zitterte am ganzen Leib. "Es wird Zeit, Dir ein Gute-Nacht-Küsschen zu geben." Die Augen der einstigen Königin weiteten sich voller Panik...
 

Galaktika war durch endlose Gänge gegangen, dann hatte sie das Portal erreicht. Das Symbol auf ihrer Stirn begann grell zu leuchten, als sie hindurchflog. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf den Ort, zu dem sie wollte. Und als sie ihre Augen wieder öffnete, da befand sie sich auf dem 18. Mond. Doch es schien, als wäre sie mitten auf dem Planten Erde gelandet. Vor ihr erhob sich ein unendlich buntes Blumenmeer. Ein großer See, ein Wald und ein großes Haus, welches direkt beim Wasser stand, waren zu erblicken. Langsam schwebte sie zu Boden und ging schweigend mit den beiden Kristallen in den Händen durch den Wald. "Galaktika?" Eine Stimme erklang zögernd hinter ihr. Sie drehte sich um. Hinter ihr standen ein Waldgeist und eine Elfe. "Ah, Collin und Sinzia. Schön Euch zu sehen." Sie lächelte die Beiden an. "Wir haben schon von der traurigen Kunde gehört. Wirst Du sie in die verborgene Höhle des Lichts bringen?" Galaktika nickte. "Es ist das Beste, wenn ich sie erst einmal wieder nach Hause entlasse. Ihre Seelenlichter sind zwar unbeschädigt und ich könnte sie sofort wieder zurückrufen. Doch ich glaube, das würde nur unnötige Unruhen geben. Sie werden auch nicht die Einzigen sein, die zurückkehren." Der Waldgeist und die Elfe blickten sich an. Aus den Schatten der umstehenden Bäume lösten sich nun noch viele andere Waldbewohner. "Dann wusstest Du es die ganze Zeit?" Die Königin nickte. "In dem Moment, als ich zum Angel of Light wurde, habe ich es gewusst. Ich werde in nächster Zeit noch öfter zu Besuch kommen." Sie lächelte. Die Gesichter der Waldbewohner wurden betroffen. "Ist das wirklich der einzige Weg?" Galaktika nickte. "Ja der Einzige. Die Prinzessin wird nur dann frei sein, wenn alles vernichtet ist." Nachdenklich blickte sie hinauf zum blauen Horizont...
 

Bunny steckte mächtig in der Klemme. Wie wild tastete sie die Wand ab, um vielleicht einen versteckten Schalter zu finden, doch vergeblich. Erschöpft sank sie auf die Knie und blickte starr vor sich hin. In ihrem Kopf flogen die Gedanken hin und her, sie dachte an Mamoru, an die Mädchen, an alle ihre Freunde. Wieder einmal war sie ganz allein auf sich gestellt, wieder einmal musste sie es ganz alleine schaffen. Fast wollte sie schon wieder weinen, doch dann hörte sie eine ihr vollkommen unbekannte weibliche Stimme. "Hab keine Angst! Denn je mehr Angst Du hast, desto unmöglicher wird es für Dich sein das Labyrinth heil zu durchqueren." Ruckartig schaute Bunny auf, blickte sich um, doch sie sah niemanden. "Wer ist da?" Langsam richtete sie sich wieder auf und faltete die Hände, während sie verwirrt nachdachte, was das eben gewesen war. Plötzlich begann die Tafel an der gegenüberliegenden Wand grell zu leuchten. Sailor Moon hielt schützend eine Hand vor ihre Augen. Als das Licht erlosch, waren neue Worte darauf zu lesen. Bunny war überrascht. Sie trat näher und las, was dort nun geschrieben stand: "Wenn Du das Labyrinth einmal betreten hast, gibt es nur einen Weg wieder hinaus: Du musst Deine Ängste überwinden und den richtigen Weg finden. Vertraue Deinem Herzen, es wird Dir die richtige Richtung weisen." Bunny fasste sich mit einen Finger nachdenklich an die Lippen. "Ich muss meine Ängste überwinden? Wie ist das nur gemeint?" Plötzlich schien wieder ein neckischer Blick in ihren Augen zu funkeln. "Ach, ich sollte mir darüber nun wirklich keine Sorgen machen. Wenn ich hier raus bin, dann werde ich Mamoru und die anderen wiedersehen. Also auf geht's!" Ihre fröhliche Stimme schallte durch die Gänge...
 

"Prinz Endymion!" Luna reagierte sofort, als der junge Mann niedergeworfen wurde. Sie, Artemis, Phobos und Deimos erhoben ihre Stimmen. "Macht des Lunarkosmoskristalls! Macht des Artemiskosmoskristalls! Macht des Phoboskosmoskristalls! Macht des Deimosmoskristalls! Entsende uns die Träume der schlafenden Götter!" Aus den Kristallen der vier Krieger strahlte ein Licht hervor, aus dem ihre Talismane geformt wurden. Ein Halbmondstab, ein Bogen und zwei Schwerter, die sich absolut ähnelten, traten hervor. Sie alle waren aus diamantenem Kristall und wirkten sehr zerbrechlich. Doch die Energie, die von ihnen ausging, war unglaublich stark. Dann schlugen sie zu. Die Zwillingsschwerter, der Bogen und der Halbmondstab entfesselten ein regelrechtes Inferno. Der Schatten, mit dem Endymion immer noch kämpfte, hatte keine Chance. Er wurde genauso, wie alle nahe stehenden Schatten zerrissen. Alle Krieger nickten sich zu, sie wussten, wenn sie ihre Kräfte vereinen würden, dann könnten sie vielleicht alle Schatten vernichten, die sich um sie versammelt hatten. Und dann könnten sie sich auch auf die Suche nach Sailor Moon machen, die scheinbar verschwunden war. Sie riefen ihre Kosmoskristalle an und ein grelles Licht begann aus ihnen heraus zu leuchten. Die Talismane der Krieger erschienen im Licht. Gerade wollten Venus und Merkur nach ihren Talismanen greifen, der Wasserharfe und dem Herzbumerang, da wurden sie von zwei Gestalten ergriffen und schreiend fortgerissen. Die Talismane fielen zu Boden und zerbrachen in tausend Stücke. "Merkur! Venus!" Uranus brüllte wie eine Tigerin. Voller Wut beschwor sie in Gedanken ihren Talisman und schleuderte einen Asteroidenhagel auf die Schatten. Sie zerbarsten kreischend zu Staub. Doch in diesem Moment waren auch zwei Sterne erloschen...
 

Galaktika schaute seufzend wieder zu Boden. "Es ist Zeit. Ich muss nun gehen. Aber wir sehen uns wieder." Sie lächelte erneut, auch wenn den Waldbewohnern nicht zum Lächeln zumute war. Wortlos blickten sie der neuen Königin hinterher, deren Herz voller Schmerz war. "Woher hat sie nur die Kraft noch zu lächeln und diesen Weg zu gehen?" zirpte die kleine Elfe dem Waldgeist zu. "Ich glaube, es ist die Liebe die sie aufrecht hält. Die Liebe zur Prinzessin und zum Volke des Orionnebels" antwortete ein knorriger alter Mann. "Sie ist jetzt ein Angel of Light, sie wird immer mehr wissen als alle anderen. Aber sie darf sich nicht in das Schicksal einmischen, das ist ihr verboten. Es schmerzt sehr, besonders wenn es um jene geht die man liebt. Deshalb können nur sehr willensstarke Angel diesen hohen Rang erreichen." Die Waldbewohner staunten. "Woher weißt Du das alles nur?" Collin schaute den alten Mann durchdringend an. "Ich bin schon sehr alt und habe einige Hüter des Lichtes kennen gelernt. Und sie alle trugen das selbe Schicksal mit sich. Doch nur so können sie ihre Aufgabe erfüllen und das Buch der Weisheit weiter schreiben." Sinzia, die kleine Elfe piepste: "Das Buch der Weisheit? Was ist das?" Der alte Mann lächelte müde. "Es ist wohl der kostbarste Schatz unserer Welt. Aber mehr weiß ich auch nicht darüber." Der alte Mann lachte. "Lasst uns gehen, wir haben noch viel zu tun, bis die Prinzessin zurückkehrt." Ein Wind erhob sich und das Waldvolk verschwand nach und nach wieder in den Schatten der vielen Bäume. Die kleinen leuchtenden Elfen tanzten hinaus auf den klaren See, wo sie ihre Lichter noch einmal kurz grell erleuchten ließen und dann im Nichts entschwanden. Schließlich war wieder alles wie zuvor...
 

"Aber welche Richtung nehme ich nun? Ach, ich werde einfach nach links gehen, da scheint es heller zu sein." Ohne weiter über die Worte nachzudenken, die auf der Tafel gestanden haben, marschierte Bunny den hell erleuchteten Weg hinunter und verschwand schließlich hinter einer Biegung. Gar nicht lange später kreischte sie laut auf und kam den Gang wieder zurückgerannt. Hinter ihr war eine große Anzahl von Vogelspinnen, die ihre Verfolgung aufgenommen hatten. Keuchend fluchte die Sailorkriegerin weinerlich vor sich hin: "Baaaah, und das wo ich Spinnen so hasse. Bloß weg hier!" Damit verschwand sie hastig auf der dunkleren Seite des Weges. Doch auch von dort kam sie gleich wieder zurückgerannt und kreischte laut. Ein riesiger Haufen Schlangen zischte hinter ihr. Nun war sie von beiden Seiten eingekesselt. Bunny wurde hochrot im Gesicht. Ängstlich blickte sie hin und her, mal zu den Spinnen und mal zu den Schlagen. "Meine schlimmsten Alpträume werden hier wahr. Wie kann ich nur..." Sie stockte. Ihr Blick fiel wieder auf die Tafel. Die Worte "Vertraue Deinem Herzen" schallten in ihren Gedanken. Ihr pochte das Herz vor Angst bis in den Hals. "Wenn ich jetzt einen Fehler mache, könnte das mein Letzter gewesen sein. Aber mir bleibt wohl keine andere Wahl." Sie atmete tief durch und schloss die Augen. Die Geräusche der Schlangen und Spinnen kamen immer näher und Bunny meinte schon die Spinnen auf ihrer Haut zu spüren. Es kribbelte ihr am ganzen Körper und ihr Atem ging schwer. Sie zog ihre Hände zu ihrem Herzen und sagte in Gedanken zu sich selbst: "Sag mir doch wohin ich gehen soll." Einen Moment lang schienen die Geräusche um sie herum lauter zu werden, doch dann war plötzlich absolute Stille eingekehrt. Verwundert öffnete Bunny wieder ihre Augen und konnte kaum glauben was sie sah. Direkt vor ihr schwebte ein kleines Licht, das wie eine Elfe aussah...
 

Das ist nicht wahr!" Nefertos Stimme zitterte. "Wenn ich es doch sage. Sie ist putzmunter und fidel. Nur..." Der Angel of the Dark kniff seine Augen zusammen. "Nur?" Orion blickte nachdenklich zum Himmel. "Sie ist nicht mehr Jene, die sie des Einsten gewesen ist." Nefertos runzelte die Stirn und alle umstehenden Angel blickten sich fragend in die Augen. Doch überall war nur Ratlosigkeit zu sehen. "Wie meinst Du das?" Die Sailorkriegerin blickte ihm scharf in die Augen, so dass er respektvoll zurückwich. "Syrtia ist von Erebos für ihren Verrat bestraft worden. Sie ist kein Angel of the Dark mehr." Nefertos verstand nicht. "Wie, welchen Verrat soll sie begangen haben?" Orions Blick war starr wie eine Maske. "Sie hat ihre Töchter aus dem Gmolloch befreit und ihnen das Licht geschenkt." Jetzt war der düstere Angel doch ein wenig fassungslos. "Ihre Töchter? Welche Töchter?" Die Stimme der Sailorkriegerin war nun kalt und schneidend wie ein Schwert. "Die Töchter, die sie von Erebos bekommen hat!" Jetzt waren alle umliegenden Angel doch recht irritiert und Nefertos sackte in die Knie. "Was glaubst Du wem Ihr Euer Leben verdankt habt? Was glaubst Du, warum Erebos Euer Geschlecht nicht vernichtet hat? Ganz sicher nicht deshalb, weil er Euch so geschätzt oder geliebt hat. Sondern weil Syrtia mit ihm einen Handel eingegangen ist, der Euer aller Leben beschützte!" Orion schleuderte ihm diese Worte eiskalt entgegen. "Ihr mögt fast so stark wie die Götter gewesen sein. Doch Erebos hätte nur mit der Wimper zucken müssen und schon wärt ihr dahin gewesen!" Nefertos ballte die Hände zur Faust. Einen Moment lang verweilte Orions Blick am Portal...
 

"Ich sehe das Zeichen des Versagens!" Der düstere König war mehr als nur ungehalten über diese Erkenntnis. "Nereus?" fragte die schnarrende Stimme seines Dieners. Die aufkeimende Stille in der Dunkelheit bestätigte die Vermutung des Dieners. "Was wollt ihr jetzt tun mein König?" Erebos lachte böse vor sich hin. "Ich gebe mich auf keinen Fall geschlagen! Es schlummern noch viel mehr Krieger im Schlund der Finsternis. Mal überlegen, wen könnte ich als nächstes erwecken? Ach ja." Seufzend legte sich der düstere Herrscher in seinem Thron zurück. Man konnte zwar nichts sehen, aber man hörte wie sich sein Rücken an die Lehne des Thrones lehnte. Fast konnte man das Grinsen erblicken, das nun auf seinem Gesicht ruhte. Als nächstes schicken wir Gysine und Morlock." Der Diener horchte auf. "Was? Schon wieder zwei Angel of the Dark?" Der König lachte laut auf. "Ja sicher!" kreischte er schon fast. "Wenn ich lustig bin, dann schicke ich sie alle und dann wird es ein Feuerwerk geben, das dieses kleine Universum lange nicht mehr erlebt hat. Ja! Genau! Ich werde sie alle auf diesen mickrigen Planeten entsenden, so wie damals! Welch grandiose Idee! Weckt Gysine, Morlock, Dragonia, Samael, Aretisa, Donbor, Sebir, Lockar, Dubani, Volgon, Binia, Hestion, Nirte, Kristan, Lagoni und Turkeses! Weckt meine Angels of the Dark und ihre Truppen, damit sie ihre düsteren Schatten für immer über dieses kleine Universum bringen. Niemand, aber auch niemand, wird sie besiegen können! Nicht einmal das Licht!" Ein fürchterliches Lachen gellte durch die Dunkelheit. Und der Diener schlich schlurfend davon, um den Auftrag seines Herren zu erfüllen...
 

"Ich glaube Erebos wird Verstärkung schicken. Ich spüre genau, dass er Deine Freunde hier her entsenden wird. Dann wird der Kampf ja richtig interessant werden." Orion grinste bitterböse. Nefertos packte sie an den Händen. "Was hat er mit Syrtia gemacht? Los rede!" Sie lächelte ihn nur kalt an. "Sie ist jetzt nur noch eine Schattengestalt. Syrtia ist tot und Nebula wurde geboren!" Ihre Stimme schallte tausendfach durch die Gassen. In den Gesichtern der Angel war Erkenntnis zu erblicken und sie staunten. "Ach und ehe ich es vergesse." Sie winkte die Angel aus dem Orionnebel zu sich. "Wir sind jene, die ihr vor langer Zeit allein zurückgelassen habt. Wir sind jene, die niemals ihren wirklichen Namen an das Volk der Angel preisgeben dürfen. Wir sind die Inkarnation Eurer tiefsten Dunkelheit und die Verkünder des hellsten Lichtes. Wir... sind Eure Kinder!" Nefertos Augen weiteten sich, ihm wurde klar, das er große Schuld auf sich und seine Männer geladen hatte. Ihm wurde klar, das er einen großen Fehler begangen hatte. Doch ehe er noch irgendetwas entgegnen konnte, schwangen sich die Angel gleichzeitig in die Höhe und entschwanden seinem Blick. In ihm wuchs die Angst. Er wusste das Orion recht hatte. Erebos würde die anderen schicken, und sie würden diese Welt angreifen. Jetzt wo er all dies wusste, wie konnte er da noch kämpfen? Wie konnte er die anderen aufhalten? Das alles war wie ein Schlag in den Magen, wie der letzte Streich eines Schwertes, das ihm das Leben stahl. Er wurde schwach, er fühlte plötzlich die Vergangenheit aufkeimen. Er spürte das Licht, das vor langer Zeit einmal in ihm gewesen war. Im selben Moment brannte sich das Zeichen der Angel schmerzvoll in seine Haut. Ein Mond und eine Sonne glühten auf seiner Stirn. Er wurde von tiefster Traurigkeit ergriffen. Und als die allererste Träne aus seinen Augen zu Boden fiel, wurde er vom Licht seiner eigenen Emotionen zerrissen...
 

Die Angel flogen über Tokio hinweg. Sie hatten tausend Fragen, doch Jene die sie fragen wollten, die war verschwunden. Nereus blieb zurück, während die anderen beim Fliegen diskutierten. "Blue? Was ist denn?" Blacky hatte seine Abwesenheit bemerkt. Nun blieb auch der Rest des Angelteams in der Luft stehen. "Ich..." Red, der den schwerverletzten Wing in den Armen hielt, flog zu ihm herüber. "Los rück schon raus mit der Sprache! Was bedrückt Dich?" Nereus kniff seine Augen zusammen. "Ihr habt sie nicht erkannt, nicht einmal ihre Aura gespürt, nicht wahr?" Nun kam Angel näher. "Was meinst Du?" Doch plötzlich kam in ihm Erkenntnis auf. Vor seinen Augen spielte sich das ab, was Nereus ihm und Angelo gezeigt hatte. "Dieses Mädchen... Das war Andromeda!" Der Blue Moon Angel nickte stumm. "Was?" Ein lauter Aufschrei ging durch die Gruppe. "Warum hast Du nichts gesagt?" Red war ein wenig sauer. "Weil ich sie schützen wollte." Gerade wollte Star etwas sagen, als Angel dazwischenfuhr. "Ich verstehe. Wir werden sie doch sicher wiedersehen, oder?" Fragend schaute er seinen Freund an, der nur zustimmend nickte. "Der Kampf wird jetzt beginnen. Und er wird sehr schwer und Kräfteraubend werden. Auch sie wird kämpfen müssen. Es bleibt ihr keine Wahl." Nachdenklich blickte er zum Horizont...
 

"Oh, hallo. Wer bist Du denn?" Auf Bunnys Gesicht war schon wieder ein Lächeln zu sehen. Eine kleine Stimme erhob sich, die wie das sanfte Klingeln kleiner Glöckchen klang. "Ich bin die Hüterin dieses Ortes. Da Du die Tür hierher gefunden hast, musst Du ein Angel sein. Niemand sonst kann dieses Labyrinth betreten." Bunny staunte nicht schlecht. "Ich? Ein Angel? Andromeda hat zwar mal gesagt..." weiter kam sie nicht. "Du kennst die Prinzessin?" Die kleine Elfe war sehr aufgeregt. "Du kennst Andromeda? Die zukünftige Königin der 18. Monde im Orionnebel?" Augenblicklich wurde die kleine Elfe immer größer, bis schließlich eine neblige Gestalt vor Bunny stand. Unmerklich wich sie ein wenig ehrfürchtig zurück. "Wer bist Du?" Die Sailorkriegerin erkannte die Stimme sofort. "Ihr habt in meinen Gedanken zu mir gesprochen, als ich diesen Ort betrat, nicht wahr?" Nebula lächelte und nickte ihr zu. Bunny wurde entspannter. "Ich bin Sailor Moon, die Kämpferin für Liebe und Gerechtigkeit. Und wer seid ihr?" Nebula war erstaunt. "Dann bist Du also eine Sailorkriegerin?" Bunny nickte. "Ich bin Nebula und die Hüterin dieses Ortes, der zwischen den Welten liegt." Das Mädchen staunte. "Zwischen den Welten? Das heißt doch nicht etwa, dass ich nie wieder zurück kann?" Sie wurde leicht panisch. "Mach Dir keine Sorgen. Momentan gibt es zwar nur einen Weg durch das Labyrinth, aber wenn Du es geschafft hast, kannst Du jederzeit frei den Ort wählen, an den Du zurückkehren willst." Nebula nickte ihr aufmunternd zu, doch dann besann sie sich. "Sag mal, wie bist Du eigentlich hier her gekommen?" Bunny zuckte mit den Schultern. "Das letzte woran ich mich erinnern kann ist, das ich durch einen großen Spiegel getreten bin, um mich dem Kampf zu stellen. Auch wenn ich große Angst davor hatte." Die Göttin dachte nach. "Dann muss es diese starke Emotion in Dir gewesen sein, die das Tor zwischen den Welten geöffnet hat. Man nennt diesen Ort hier nicht umsonst das Labyrinth der Angst." Bunny schluckte. "Du musst Dich dem stellen was hier in den Gängen auf Dich wartet. Nur dann wirst Du die Kraft haben, auch die Angst vor dem Kampf zu überwinden. Ich weiß, Du schaffst es." Nebula lächelte ihr aufmunternd zu...
 

Weinend hielt Uranus die beiden Kosmoskristalle in den Händen, die von Merkur und Venus übrig geblieben waren. "Nein, verdammt noch mal! Warum?" schluchzte sie. Auch die anderen Krieger waren geschockt über das plötzliche Ende. Den Mädchen liefen Tränen über das Gesicht. Jedyte hielt die weinende Mars fest im Arm und Neflite kümmerte sich um Jupiter, die in einem Wutanfall beinahe genau in die Arme des Feindes gelaufen wäre. Kunzite und Zoisite knieten paralysiert am Boden und blickten dem Staub nach, der vom Wind verweht wurde. Sie weinten nicht, doch in ihrem Innersten pulsierte ein tiefer Schmerz des Verlustes. Die Starlights, Galaxia, Saturn, Pluto, Phobos und Deimos kämpften vereint gegen die Schatten, um sie wenigstens für einen Moment aufzuhalten. Neptun hatte ihre Hand liebevoll auf die Schulter von Uranus gelegt und blickte sehr traurig auf die Kristalle in deren Hand. Endymion versuchte mit Kunzite und Zoisite zu reden...
 

Plötzlich strahlte der Mond hell auf und ein Licht kam zum Boden. "Königin Serenity!" Lunas Stimme schwankte. Der Geist der Mondkönigin blickte traurig auf die zwei Kosmoskristalle hinunter und ihre Hände zitterten. "Uranus, gib mir die zwei Kristalle. Ich werde sie nach Hause bringen." Sie versuchte den Mädchen gegenüber stark zu sein, doch wirkte sie eher zerbrechlich und am Boden zerstört. Uranus überreichte ihr mit zitternden Händen die Kristalle. "Das ist erst der Anfang. Es wird noch schlimmer werden. Ihr müsst Orion vernichten, koste es was es wolle!" Liebevoll drückte sie die Kristalle an ihr Herz. "Ihre Lichter sind noch nicht erloschen, aber für diesen Kampf werden sie nicht mehr stark genug sein." Zoisite stellte sich direkt vor die Königin. "Sie sind also nicht tot?" Serenity versuchte zu lächeln. "Nein, sie schlafen nur. Ihnen wurde ihre Lebenskraft entzogen, als die Talismane zu Boden fielen und zerstört wurden." Damit wies sie auf die unzähligen Splitterstücke, die am Boden lagen. Ich werde sie ebenfalls mitnehmen. Sie hob leicht eine Hand und die Splitter der Talismane wurden in einem Kristallbehälter eingeschlossen. "Aber die Prinzessin ist verschwunden! Wir wissen nicht wo sie ist!" Luna war sehr besorgt. "Macht Euch keine Sorgen, sie wird bald wieder hier sein. Ich spüre es." Sie versuchte zu lächeln. "Ich kann nun leider nicht länger bei Euch bleiben. Aber wir werden uns bald wiedersehen!" Damit erlosch das Licht und Serenitys Geist kehrte zum Mond zurück...
 

Der Boden begann plötzlich zu Beben. "Mein Gott, was ist das?" Uranus wurde hektisch. "Es drängt eine verdammt große Macht durch das Portal." Neptun hielt ihren Spiegel in Richtung Tokio. "Ich fürchte, unser Feind ist unglaublich stark. Nun bleibt uns nur noch eine Wahl. Entweder wir vernichten Orion, oder das was dort aus dem Portal dringt wird uns vernichten!" Im selben Moment schoss ein regelrechtes Meer von geflügelten Kriegern aus dem Portal und verdunkelte den sowieso schon düsteren Nachthimmel. Eine riesige Energiewelle ging auf Tokio nieder und machte viele Teile der Stadt dem Erdboden gleich. "Mein Gott, die ganzen Menschen!" Uranus wollte losrennen, doch Endymion hielt sie zurück. "Es ist zu spät, wir können nichts mehr für die Stadt tun. Wir müssen nun um unser Leben kämpfen." Uranus machte sich los und wollte protestieren, als er vor ihren Augen mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammensackte. Der Prinz der Erde war dem Feind schutzlos ausgeliefert...
 

Ende Teil 17. Wuah, geschafft, ja, ich denke es ist mir doch mal wieder gelungen die Spannung ein wenig zu halten. Wie immer liebe Grüße an meine Stammleser ^^
 

(c)by Arcana Moon
 

Tjo, da haben wir mal wieder einen recht düsteren Teil hinter uns und im nächsten, wird man neben einer bombigen Stimmung einiges erwarten können. Soviel kann ich schon mal verraten, Medusa erfährt ihr Schicksal. Bunny wird sich der Prüfung stellen müssen. Die Sailorkrieger und die Shitenou müssen sich gegen die Angel of Dark zur Wehr setzen. Orion wird sich mächtig einmischen und es wird leider wieder einige sehr traurige Momente geben... Lasst Euch überraschen ;)

Manchmal muss man Abschied nehmen

Medusa spürte wie sie von hinten gepackt wurde und sich ein Gesicht an Ihrem wärmte. Andromeda schloss die Augen, strich mit einem Finger über die Wange ihres Opfers. Und doch hielt sie die einstige Königin mit der anderen Hand fest am Hals umklammert. Sie seufzte. "Sieh Dir nur den Mond an, er hat so etwas reines, so schönes. Er küsst die Nacht und die Welt, die in sanftem Schlummer danieder liegt. Er ist genauso wie Du, ein Wesen der Dunkelheit, der nur in tiefster Nacht existieren kann." Medusa zwängte keuchend hervor. "Oh wie romantisch. Willst Du mir jetzt einen Heiratsantrag machen, oder was wird das?" Andromeda ließ sich nicht von ihren Worten beeindrucken und ließ nur ihre spitzen Eckzähne aufblitzen. "Wenn jedoch der neue Tag kommt, dann muss der Mond unweigerlich gehen, er entschwindet im hellen Lichte. Und genauso wie der Mond, wirst Du nun gehen müssen. Doch..." Sie hauchte es ihr sanft ins Ohr. "Der Mond wird jede Nacht wieder neu geboren..." Andromeda gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange und ein grausames Lächeln schmückte ihre Lippen. Bevor Medusa noch irgendetwas entgegnen konnte, schlugen sich Andromedas glühende Krallen in ihre Brust. Ein grauenhaftes Heulen ging durch die Nacht und der Himmel leuchtete in den grellsten Farben. Ein kräftiger Wind kam auf und verwehte den Staub, der von Medusas Körper übrig geblieben war. Nur ein kleines Seelenlicht schwebte noch kurze Zeit in der Athmosphäre...
 

Galaktika durchquerte einen großen Garten voller seltsamer Blumen und kam schließlich zu einer riesigen Höhle, an deren Eingang zwei große Statuen aufgestellt waren. Es waren eine Frau und ein Mann, die in lange Gewänder gekleidet waren. Fast ehrfürchtig machte sie einen Knicks vor ihnen und schritt dann hinein. An den Wänden der Höhle leuchteten die seltensten Edelsteine, außerdem waren sie mit Gold- und Silberadern durchzogen. In der Ferne war ein Licht zu sehen, auf das sie langsam zuschritt. Schließlich trat sie in einen großen Raum, der sehr hell erleuchtet war und fast feierlich erschien. Er war an den Wänden mit kostbaren Elfenbeinschnitzereien und goldenen Borten verziert. Und überall waren große und kleine Edelsteine und Kristalle in die Wände eingearbeitet. In der Mitte des Raumes war ein kleiner kristallener Altar aufgebaut, auf dem ein dickes Buch lag.... Galaktika seufzte, ging hinüber zum Buch, schlug es auf, nahm eine Schreibfeder und schrieb die neuesten Ereignisse hinein. Als sie damit fertig war, blickte sie liebevoll auf die Kristalle in ihren Händen. "Es wird Zeit, dass Eure Seelen Ruhe finden. Euer Weg in diesem Leben ist zuende. Schlaft gut meine lieben Angel. Wir werden uns bald wiedersehen." Damit erhob sie ihre Hand und ihre grünen Augen begannen zu glühen. Auch das Zeichen auf ihrer Stirn begann hell zu leuchten. Die Kristalle schwebten nun über ihrer Hand und begannen ebenfalls in einem grellen Licht zu pulsieren. Im selben Moment verzog sich die gegenüberliegende Edelsteinwand und wurde zu einer Art wabernden Masse. Dort fügten sich die Kristalle schließlich mit ein. "Findet Euren Weg nach Hause, ihr müden Seelen. Lasst die Zeit hinter Euch und träumt, bis meine Stimme Euch wieder rufen mag." Damit glühten die Kristalle noch einmal kurz auf und dann waren sie verschwunden. Letztendlich war wieder die Edelsteinwand zu sehen...
 

Bunny musste schlucken, doch innerlich versuchte sie Mut zu fassen. Sie schloss ihre Augen und atmete tief durch. "Lausche Deinem Herzen, es wird Dir den richtigen Weg weisen" sagte Nebula noch einmal, dann schien ihre Gestalt vollständig in Nebel aufzugehen und verschwand. Es war Stille, Bunny hörte nur noch das Schlagen ihres Herzens. Und plötzlich funkelte es auf ihrer Stirn, das leuchtende Angel-Diadem verschwand. Auf ihrer Stirn begann das Zeichen der Angel grell zu funkeln und als sie ihre Augen wieder öffnete, waren diese nicht mehr blau, sondern wirkten wie Katzenaugen und leuchteten in einem grellen Grün. Plötzlich glaubte sie am Ende des linken Ganges ihren Vater gesehen zu haben und ging vorsichtig dort hinüber. Vor ihr eröffnete sich eine Art schwarzes Loch, als sie das Ende des Ganges erreicht hatte. "Nur Mut" flüsterte sie sich selbst zu, atmete nochmals tief durch und trat durch die Dunkelheit. Im selben Moment löste sich ihre Sailoruniform von ihr und sie stand in ihrem Prinzessinnenkleid mitten in der Dunkelheit, das jedoch nun mit vielen Edelsteinen und dem Kosmoskristall geschmückt war. Sie trug wieder ein Diadem, doch diesmal direkt im Haar und nicht auf der Stirn. Ihre Haarknöllchen waren mit Rubinen, in Form von roten Rosen geschmückt. Um ihren Hals trug sie eine kostbare Kristallkette, in deren Mitte ebenfalls zwei Rubine im Form des Angelzeichens leuchteten. Auch die Ohrringe waren Rubine in Form des Angelzeichens. An ihren Armen waren kostbare Armringe, sie trug leuchtende Ringe an den Händen und ihre hohen Schuhe schienen beinahe aus Kristall zu bestehen. Außerdem trug sie einen langen weißen Mantel über ihren Schultern, der sie wärmend einhüllte. "Ich glaube, mein Herz hat den richtigen Weg gewählt" flüsterte Bunny zu sich selbst und konnte nicht fassen, welche Kostbarkeiten sie nun schmückten. "Einfach wunderschön" seufzte sie und vergaß beinahe, dass sie weitergehen musste. Doch ein seltsames Gekratze, das näher kam, weckte sie aus ihrer Faszination auf. "Was ist das?" Und schon hatte sie ihre Angst wieder ergriffen. Im selben Moment wurde sie von einem großen Haufen Ratten überrannt. "Aaaaaah, igitt! Ratten, Hilfe!" Doch niemand kam um sie zu retten, Bunny erstickte fast an ihrem Schreck und keuchte. Fast wollten die Tiere sie anknabbern. "Lausche Deinem Herzen!" hörte sie plötzlich eine männliche Stimme sagen, die ihr verdammt bekannt vorkam. Schließlich besann sie sich, so sehr sie sich auch ekeln mochte. Sie schluckte ihre Angst hinunter, schloss die Augen und lauschte, was ihr Herz ihr sagen wollte. Im selben Moment hörte das Gekratze auf und die Ratten schienen wieder verschwunden zu sein...
 

"Es ist getan Herr" verkündete der Diener dem düsteren König. "Ah, dann kann ich mich ja beruhigt zurücklehnen." Doch der kleine Gnom schien noch etwas auf dem Herzen zu haben. "Und ihr meint wirklich, dass es so gut gewesen ist alle zu schicken? Waren dies nicht Eure stärksten Krieger?" Erebos gefiel dieser Missmut nicht. Er stand ruckartig von seinem Thron auf, packte ihn und hob ihn zu sich hinauf. In der Dunkelheit hörte man das Würgen der kleinen Gestalt. "Willst Du meine Autorität in Frage stellen? Wenn sie versagen, dann sind sie den Funken der Finsternis nicht Wert, aus dem ich sie geformt habe. Dann werde ich neue Wesen erschaffen, die noch gewissenloser und stärker sind. Ich werde meine Ziele durchsetzen, koste es was es wolle!" brüllte Erebos wütend durch die beständige Dunkelheit...
 

Die Schatten kamen unerbittlich näher und auch der Himmel war von ihnen genährt. Es gab kein Entrinnen mehr, die Krieger mussten sich nun stellen. Endymion jedoch konnte nicht kämpfen. Jeder Angriff auf die Erde stach wie ein Dolchstoß in seine Brust. Jedes Haus das zusammenbrach, schien fast sein Herz zu zerquetschen. Tränen aus Schmerz drangen aus seinen Augen und netzten den Boden. "Was machen wir nun?" Neptun blickte besorgt auf den Prinzen und auch die anderen schienen recht ratlos zu sein. "Kampflos aufgeben werden wir auf keinen Fall!" Uranus bestärkte mit ihren Worten die Kriegerinnen. "Wir werden uns erst einmal um den Prinzen kümmern." Jedyte kniete zu Endymion herunter. "Los geht schon! Und macht ihnen Feuer unter dem Hintern!" Mars lächelte Jedyte an und nickte ihm zu. "Dann mal auf ins Gefecht!" Jupiter war mächtig geladen. "Denen werd ich's zeigen" murmelte sie vor sich hin. Sie stellten sich alle in einer Reihe auf und schlossen die Augen...
 

"Wenn Du glaubst, dass Du auf eine Wiedergeburt hoffen kannst, dann hast Du Dich getäuscht meine Liebe." Andromeda hatte sich das Seelenlicht gegriffen, so dass sein Licht nicht weiter durch die Nacht strahlen konnte. Ihre Augen begannen in einem grellen Grün zu glühen und auch das Symbol auf ihrer Stirn leuchtete in einem pulsierenden Licht. "Warte!" Eine Stimme schreckte sie hoch. "Übergib sie mir." Die jungen Frau blickte sich um. "Wer ist da?" Plötzlich erschien vor ihr die Frau, die schon Bunny in der Zwischenwelt erschienen war. Nun war die Ähnlichkeit zwischen ihr und Andromeda ganz genau zu sehen. "Das kann nicht sein!" entfuhr es ihr. Gerade wollte sie etwas sagen, doch die Dame, die ihr gegenüber stand, schüttelte energisch den Kopf. "Nein, sag es nicht! Sprich nicht meinen Namen aus! Tu mir den Gefallen... Niemand darf es erfahren! Ich habe leider auch nicht die Zeit es Dir zu erklären. Doch ich verspreche Dir, eines Tages wirst Du es verstehen!" Liebevoll streichelte die junge Frau ihrem etwas jüngeren Ebenbild über die Wange. "Andromeda, ich weiß, Du hast einen sehr schmerzvollen Weg hinter Dir. Aber es gibt Hoffnung für Dich und für die ganze Welt hier. Das Portal kann geschlossen werden, Du musst nur die richtige Entscheidung treffen." In Andromedas Augen waren Tränen zu sehen. Mit zitternden Händen übergab sie ihr das Seelenlicht. Die Fremde nahm es in Empfang und zwischen ihren Händen formte sich eine Lichtkugel, von dem Medusas Seele eingeschlossen wurde. Im selben Moment begannen das Symbol auf ihrer Stirn und ihre grünen Augen grell zu leuchten. "Ich verbanne Dich für alle Ewigkeit in die Welt zwischen den Welten, wo niemand Deine Seele jemals mehr finden mag. Eingehüllt in den Kristall der ewigen Nacht, soll Dein Seelenlicht niemals mehr erstrahlen!" Das Licht wurde dunkel und dann war Medusas Seele von einem schwarzen Kristall umgeben. Er begann über ihrer Hand zu schweben. Der Horizont begann zu wabern und das Licht der Sterne verzog sich zu einem Strudel. Dort hinein flog der Kristall, verband sich mit der Schwärze des Alls und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Am Ende war der Horizont wie zuvor mit vielen Sternen geschmückt. Die junge Frau wand sich ab. "Warte!" Andromeda trat mit besorgtem Blick zu ihr. "Wie soll es nun weitergehen?" Die junge Frau wurde durchsichtig und lächelte nur. Dann war sie verschwunden. "Warte doch!" Nur einmal noch erklang ihre Stimme über dem Horizont: "Der richtige Weg, er liegt in Deinem Herzen verborgen." Dann war wieder Stille...
 

"Tut es sehr weh?" Wind kniete neben Wing und streichelte ihm liebevoll über das bleiche Gesicht. "Es tut mir leid, ich war nicht schnell genug. Aber wenn er ein Angel of the Dark war, dann ist es kein Wunder, dass er mich erwischt hat." Wing hustete Blut. "Oh je! Die Wunde kannst Du nicht auf die Schnelle heilen, so wie sonst" sagte Blacky, als sie die Verletzung sah. "Was sollen wir nun machen? Er wird sich sicher vorerst nicht wieder erholen" flüsterte Red Angel zu. "Ich denke, es ist das Beste, wenn er wie Sunny und Cat zurückkehrt." Star mischte sich ein. "Bist Du Dir sicher das wir ihn zurückschicken sollen?" Plötzlich fing der Boden an zu Beben. "Verdammt, was ist das?" schrie Nereus. Angelo entgegnete trocken: "Ich befürchte, wir bekommen Besuch." Damit deutete er auf den Horizont, wo sich gerade der Himmel mit Angels of the Dark füllte. "Ja wir sollten ihn zurückschicken. Wir können nicht riskieren, das er sein Seelenlicht ganz verliert." Sagte Angel nun hastig. Star wollte noch etwas entgegnen, doch Wing unterbrach ihn. "Ich hätte mich wirklich sehr gerne dem Kampf gestellt, doch meine Selbstheilungskräfte reichen an dieser Stelle nicht aus. Es tut mir leid, dass ich Euch nicht unterstützen kann." Red kniete sich mit nachdenklichem Blick zu ihm hinunter. "Dann soll es so geschehen." Er schloss seine Augen und stand wieder auf. Erneut stellten sich die Angel in einem Kreis auf, in deren Mitte der schwer verletzte Wing lag. Wieder begannen die Symbole auf den Stirnen der Angel zu leuchten. Im selben Moment entfalteten sich ihre Flügel und schlossen die Runde ein. Wing lächelte stumm vor sich hin und sagte noch: "Wir werden uns wiedersehen Freunde. Auf bald! Und vergesst nicht: Angel sterben nie!" Dann löste sich sein Körper in tausenden Sternen auf und zurück blieb sein Seelenlicht, das nun in der Mitte des Kreises strahlte. Dann erhoben sich die Stimmen im Chor: "Im Namen des Orionnebels, befehlen wir die Seele die gegangen ist, wieder zurück in unsere Welt. Mag ihr Geist über die Angel wachen und sie vor der Dunkelheit beschützen!" Das Seelenlicht glühte extrem hell auf und wurde von einem Kristall umschlossen. Dann verschwand es im Nichts, so wie es schon die Kristalle von Sunny und Cat getan hatten. Als sich die leuchtenden Augen der Angel wieder öffneten, glühte in ihnen eisiger Kampfgeist, der nun von nichts mehr gebrochen werden konnte...
 

"Das ist also die Erde, interessant" Gysine strich durch ihr schwarzes Haar. "Was für ein schöner Ort. Welch eine Schande das wir ihr vernichten müssen." Samael wirkte fast ein wenig melancholisch. "He träum nicht Kristan, wir haben einen Auftrag." Lagoni boxte ihm schmerzhaft in die Seite, weil er wie erstarrt zur Erde hinab blickte. "Also die Prinzessin sollen wir finden... Ich frage mich warum der Alte uns alle schickt und nicht nur Einen." Volgon war genervt. "Weil Nefertos es nicht alleine geschafft hat." Binia sprach mit einer sehr ruhigen Stimme. "Was?" die Angel of the Dark waren überrascht. "Ich habe mich schon gefragt wo der Kerl steckt" sagte Dubani. "Tja, dann wird's wohl nix mit der Hochzeit, was Dragonia?" Hestion stichelte zu gerne. Dragonias Augen spuckten Feuer. "Hör auf mit dem Quatsch Du Idiot!" Hestion zuckte zusammen, denn Morlock hatte ihm einen Schlag in die empfindliche Seite gegeben. "Schluss jetzt mit dem Gelaber! Wir haben keine Zeit für so einen Unsinn! Nefertos alleine war zu schwach. Aber gegen uns alle auf einmal, haben die Feinde keine Chance." Morlock grinste höhnisch in die Dunkelheit...
 

Langsam öffnete Bunny wieder ihre Augen. Die Ratten waren verschwunden und es herrschte wieder leicht düstere Atmosphäre in dem Gang. Urplötzlich erschienen vor ihren Augen zwei Lichter und aus ihnen formten sich Merkur und Venus, die sie nun traurig anlächelten. "Wir sind gekommen" begann Venus, "um uns von Dir zu verabschieden", vollendete Merkur den Satz. "Was? Warum?" Bunnys flehende Stimme schallte durch das Labyrinth. "Es ist Zeit für uns zu gehen. Auf bald!" Die Prinzessin spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Seele. Plötzlich drehten die beiden Mädchen ihrer Freundin den Rücken zu und liefen den Gang voran. "Nein, so wartet doch! Lasst mich nicht alleine! Bitte!" Bunny rappelte sich so schnell sie konnte auf und versuchte die Mädchen einzuholen, doch sie verschwammen wie Nebel und waren schließlich verschwunden. Die Prinzessin stolperte über ihr Kleid und fiel unsanft zu Boden. Sie weinte bittere Tränen. "Lasst mich nicht alleine!" schrie sie durch die Dunkelheit. Im nächsten Moment tauchte neben ihr ihre Mutter, Königin Serenity auf und blickte sie düster an. "Deine Schwester ist gekommen, um diese Welt zu vernichten!" Eiskalt klangen ihre Worte. "Wenn Du Dich und Deine Lieben retten willst, dann musst Du sie töten. Du musst Andromeda töten!" Bunny kreischte auf. "Nein! Wie kannst Du so was nur sagen!" Plötzlich tauchte auf der anderen Seite ihre kleine Erdenfamilie auf. Mama Ikuko, Papa Kenjii und ihr Bruder Shingo standen wie starre Statuen da, mit Schatten unter den Augen und düsteren Blicken. "Sie ist böse" zischte Ikuko. "Sie ist ein Monster, eine Gefahr für uns!" flüsterte Kenjii. "Sie hat uns alle umgebracht. Die Menschen, die ganze Erde!" kicherte Shingo. "Andromeda trägt die Schuld am Untergang der Welt!" raunten sie in einem Chor. Bunny wollte sich vor Verzweiflung schon die Ohren zuhalten. "Nein, ich will das alles nicht hören! Das ist nur die tiefe Angst die in mir wohnt! Ihr seid alle nicht real!" Die böse blickenden Schatten lösten sich in Luft auf, als wären sie niemals gewesen...
 

Galaktika seufzte, nachdenklich wandelte sie durch die große Höhle. Plötzlich stockte sie, denn irgendetwas war geschehen. Es lag etwas neues in der Luft, etwas, das ihr bekannt und doch unbekannt vorkam. Sie sah vor ihrem geistigen Auge einen Schatten, der jedoch so schnell wie er gekommen war auch wieder verschwand. Und plötzlich war eine unendliche Leere in ihr, ein Loch war in ihre Gefühlswelt gerissen worden. "Medusa" flüsterte Galaktika. "Ihre Aura ist erloschen. Ist verschwunden, einfach so. Sie ist tot!" Ihre Augen weiteten sich. "Unmöglich!" Sie schloss die Augen und versuchte Medusa zu spüren, doch da war nichts mehr. Plötzlich riss sie ihre Augen abrupt auf, die nun in einem funkelnden Neongrün leuchteten. Auch das Symbol auf ihrer Stirn begann fast pulsierend zu flackern und es brannte sich ein tiefer Schmerz in ihr Herz. Eine tiefe Dunkelheit legte sich über ihre Seele. "Das kann nicht sein!" Galaktika musste schlucken. Sie lief hinaus aus der Höhle, versuchte erneut etwas zu verspüren und doch fühlte sie nur das, was sie eben schon gespürt hatte. "Wie ist das möglich? Kann es sein das Erebos nach all der Zeit sein Versprechen doch gehalten hat, oder was hat er vor? Ich kann die düstere Energie der Angels of the Dark genau spüren. Ich muss sofort mit Nebula sprechen. Ich befürchte das dies nichts Gutes zu bedeuten hat!" Eilig entfachte Galaktika ihre Flügel und schwang sich hinauf in die Lüfte, um das unsichtbare Tor wieder zu durchfliegen...
 

"Macht der Kosmoskristalle, öffne die Pforten in die neue Welt und schenkt uns die Kraft unsere Energien zu vereinen" riefen alle Kriegerinnen und Krieger gleichzeitig. Sie hatten sich im Kreis aufgestellt und in ihrer Mitte lag Endymion, der mit schwacher Stimme und unter Aufehrbietung aller Kraft ebenfalls mitrief. "Entsende uns die Träume der schlafenden Götter und vereine ihre Kräfte!" Damit erschienen die Talismane aller Krieger, welche auch sofort danach griffen und sie kampfbereit über ihre Köpfe hielten. Nur Endymion war fast ohnmächtig zu Boden gesunken, er konnte seine Kraft nicht mehr entfesseln, traf ihn doch die Zerstörung der Erde umso tiefer und härter. Doch von den Talismanen der Anderen ging ein grelles Leuchten aus, das die Dunkelheit zerschnitt und die Schatten vor Überraschung aufschreien ließen. "Talismane, bringt Licht und Liebe auf diese Welt zurück!" schrieen sie alle durch das Chaos. Im selben Moment entfesselte sich eine unglaubliche Lichtenergie. Aber im selben Moment waren die Krieger auch so ungeschützt wie nie. Einige Schatten spürten dies und stürzten sich auf die Krieger, die sich davon jedoch nicht abhalten ließen, ihre Mission zu erfüllen. Selbst als einige sehr starke Schatten Luna, Healer und Jedyte aus dem Kreis rissen, wagten sie nicht ihrer Konzentration nachzugeben. "Vernichtet die Schatten und lass das Leben neu erblühen!" riefen ihre Stimmen umso stärker, auch wenn die Schreie ihrer Freunde ihnen einen grausigen Schauer über die Seele brachte. Als das Licht erlosch, waren die Schatten verpufft, aber Luna, Healer und Jedyte, waren der Dunkelheit zum Opfer gefallen. Am Boden lagen nur noch die Splitter ihrer Talismane und ihre Kosmoskristalle. Ihre Körper waren wie jene von Merkur und Venus zu Staub zerfallen und wurden vom aufsteigenden Wind verweht...
 

Andromeda verweilte noch immer am selben Orte und dachte nach. Plötzlich hörte sie Prinzessin Serenitys weinende Stimme in ihren Gedanken. Es war ein Blick zurück in die Vergangenheit. "Warum nur mögen sie mich nicht? Was habe ich ihnen denn getan?" Die Prinzessin lag traurig in den Armen von Andromeda, die ihr sanft über das Haar streichelte. "Hör auf zu weinen Serenity. Sie werden Dich lernen zu lieben, so wie sie Endymion lieben. Es war Schicksal das ihr Euch begegnet seid. Es war Euch verboten und dennoch habt ihr die Liebe gefunden. Die Liebe, die uns alle formt und im Innersten unserer Seele ausmacht. Auch die Erdenbewohner werden dies irgendwann begreifen. Sie hassen Dich nicht. Sie haben nur Angst vor dem Ungewissen." Andromeda lächelte. "Und jetzt trockne Deine Tränen Schwesterchen. Du willst doch nicht vollkommen verheult zu Deinem Liebsten gehen, oder?" Sie schmunzelte, während Serenity sich aufrappelte und schon viel freundlicher drein schaute. "Siehst Du, so ist es doch schon viel besser, oder?" Das Mädchen nickte schüchtern. "Und wenn Dir jemand etwas böses will, dann wird Endymion Dich beschützen, genauso wie die Mädchen. Auf sie alle, wirst Du Dich immer verlassen können." Die Prinzessin schaute Andromeda in die gütigen Augen. "Und was ist mit Dir? Versprichst Du auch mich zu beschützen?" Die Rothaarige lächelte. "Solange ich Herrin meiner Sinne und Kräfte bin, solange ich existiere in dieser Welt, solange werde ich Dich beschützen." Liebevoll streichelte sie der Prinzessin mit einem Finger über die Wange. "Aber jetzt wird es Zeit für Dich zu gehen..." Andromeda schreckte aus ihren Gedanken auf. Nun wusste sie, wohin ihr Weg sie führen würde...
 

"Herr, ich spüre das Euch etwas in den Gedanken nagt" die schnarrende Stimme des Dieners drang wieder durch das Dunkel. "Da magst Du recht haben, ich hatte das Gefühl, als hätte mir jemand auf den Grund meiner Seele geblickt." Der düstere König lief nervös durch die Hallen seiner ewigen Schwärze. "Irgendwer hat die Mauern der Grenzen durchbrochen, aber ich kann mir nicht vorstellen wer es gewesen sein könnte." Während der König noch immer durch die dunkle Atmosphäre schritt, tuschelte eine Stimme dem Diener etwas zu, der sich sofort an seinen Herren wandte. "Herr, die Spione berichten, das ein weiblicher Angel of the Light geboren wurde." Abrupt blieb Erebos stehen. "Was? Ein Angel of the Light?" Der Diener fuhr fort. "Auch wird berichtet, dass diese Frau zur neuen Königin gewählt wurde, die bis zu Andromedas Rückkehr herrschen soll. Doch wer sie ist, das konnte bisher noch nicht ermittelt werden." Erebos wurde nervös. "Wir müssen noch mehr darüber herausfinden. Ich möchte keine unangenehmen Überraschungen erleben. Also richtet den Spionen aus, sie sollen ihre Überwachung verstärken." Wieder tuschelte eine Stimme dem Diener etwas zu. "Ach, und noch etwas unerfreuliches." Der düstere König seufzte. "Als ob diese Neuigkeiten nicht schon schlecht genug wären. Was gibt es denn noch?" Der Diener räusperte sich. "Medusas Aura ist offensichtlich erloschen." Erebos donnerte: "Was? Wer hat das getan?" Der Diener wich ein Stück zurück. "Das weiß niemand, wir wissen nur, das Medusa auf der Erde gewesen ist, wo Eure Truppen nach Andromeda suchen." Der König schrie seine Wut hinaus. "Findet denjenigen der dafür verantwortlich ist! Und ich werde ihm persönlich die Kehle zerquetschen! Niemand tötet so einfach meine Tochter!" Seine Augen glühten feuerrot im Dunkel auf...
 

Die Angel schwangen sich erneut in die Höhe, als sie plötzlich eine unglaubliche Energie verspürten. Als sie dann auch noch das grelle Licht am Horizont entdeckten, entschlossen sie sich dem Zeichen zu folgen. Sie verspürten keine Angst mehr, egal was sie auch erwarten würde. Doch kurz bevor sie den Ort erreichten drehten sie sich gleichzeitig automatisch um, denn auch sie verspürten, dass etwas sich geändert hatte. Bissig bemerkte Angel: "Ich glaube Euer Auftrag hat sich gerade in Luft aufgelöst Red." Der erwiderte ein wenig arrogant: "Mir scheint Medusa hat wohl erkannt, das es besser ist zu sterben als uns in die Hände zu geraten." Star knuffte ihm in die Seite, um seinen Übermut zu bremsen. Fast beleidigt entgegnete Red: "Was ist denn? Medusas Aura ist erloschen. Das kann nur bedeuten das ihr Seelenlicht nicht mehr leuchtet. Das bedeutet für uns, das wir sie nicht mehr suchen müssen. Ich hatte eh keine Lust dieses Biest in unsere schöne Welt zurückzuführen." Angelo legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. "Ich kann Dich verstehen und sehe die Sache ähnlich." Dann wandte er sich an die Gruppe. "Da Medusa nun scheinbar nicht mehr unter den Lebenden weilt, ändert sich der Auftrag und alles wird viel einfacher. Wir müssen nun nur noch Andromeda finden und nach Hause zurück bringen." Blue lachte ein wenig verächtlich. Angelo blickte ihn ein wenig ärgerlich an. "Was lachst Du da?" Blue blickte ihm eiskalt in die Augen und sagte: "Medusa einzufangen und nach Hause zu bringen wäre die leichtere Aufgabe gewesen. Andromeda zurückzubringen, das ist ein beinahe unmögliches Unterfangen. Nicht in ihrem momentanen Zustand!" Alle blickten ihn verwundert an, denn sie verstanden nicht, wie Blue das meinte...
 

"Pass lieber auf, das Du Dich nicht an deiner Arroganz verschluckst" sagte Aretisa ein wenig abfällig zu Morlock, der sie böse anfunkelte. "Hört mal, das hier wird kein Spaziergang, auch wenn wir die mächtigsten Wesen unter Erebos sind. Wer sich uns entgegenstellt, der kann nur sein Leben verlieren und der Dunkelheit opfern!" Sebir entgegnete trocken: "Das er ein Angel of the Dark war, das hat Nefertos nicht besonders viel geholfen. Ich kann immer noch nicht glauben, das er geschlagen wurde." Morlock winkte ab. "Ich glaube er war einfach zu unvorsichtig. Seit Syrtias Tod hat er sowieso sehr viel an Energie und Willenskraft verloren. Aber wir, wir sind nicht schwach. Wir sind eine ganze Gruppe, wir können es mit allen aufnehmen! Und sie werden uns alle unterliegen!" Kaum hatte er seinen letzten Satz beendet, durchschlug das grelle Licht die Dunkelheit und blendete die Angel of the Dark. "Verdammt, nicht schon wieder! Das ist das Licht von Mond und Sonne!" schrie Nirte und hielt sich beschützend die Arme vor das Gesicht. "Das ist kein Reinigungslicht!" stellte Turkeses fest. "Aber wir sollten uns das mal näher anschauen. Eine unglaubliche Energie geht von dort aus. Vielleicht ist das ja sogar Andromeda!" Alle nickten sich zu und mit einem raschen Manöver flogen die düsteren Engel direkt auf das Licht zu...
 

Galaktika war in rasendem Tempo zum königlichen Palast zurückgekehrt. Eilig hastete sie in den heiligen Saal der Göttin, kniete am Schrein nieder und betete. "Nebula! Herrin der Angel, erscheine und schenk uns Deinen Schutz! Wir brauchen Deine Hilfe!" Galaktikas Stimme war mehr als nur besorgt, als sie die Worte aussprach. Ein grelles Licht löste sich vom Altar und wurde immer größer, bis Nebula schließlich in ihrer vollständigen Gestalt vor der Königin erschien. "Du brauchst nichts zu sagen Galaktika, ich habe es bereits vernommen. Auch mich haben die Energien erreicht. Ich weiß was geschehen ist. Und ja, Du hast recht. Erebos hat die Angel of the Dark wieder erweckt." Galaktika seufzte. "Ich hatte so gehofft, das ich mich irre. Was machen wir jetzt?" Nebula blickte die Königin eindringlich an. "Nichts." Der Angel of the Light schreckte auf. "Nichts? Aber was ist wenn sie auch uns angreifen?" Nebulas Stimme wurde kalt. "Wir sind nicht ihr Ziel, noch nicht." Galaktika wurde hektisch. "Aber irgendwann werden wir es sein! Und selbst wenn wir all unsere Kräfte zusammen nehmen, wir werden unterliegen!" Nebula antwortet monoton: "Wenn sie ihren Auftrag erfüllt haben, dann hat es eh keinen Sinn mehr weiter auf unsere Welt zu hoffen." Galaktika wurde zornig. "Was? Wie kannst Du so was sagen? Soll das schon wieder ein Test sein?" Die Göttin schüttelte den Kopf. "Verstehst Du denn nicht? Ihr Ziel ist Andromeda! Wenn sie es schaffen sollten unsere Angel zu überwinden und Andromeda mit sich zu nehmen, dann hat Erebos gewonnen. Dann werden sie uns ganz einfach überraschen und vernichten können. Und Andromeda wird an der Spitze der Krieger sein, um das Heer zu führen, das uns dann in ewige Dunkelheit hüllen wird!" Sie blickte die Königin nun etwas freundlicher an. "Solange aber die Angel und Andromeda noch dort sind wo sie waren, so lange haben wir nichts zu befürchten." Galaktika runzelte die Stirn. "Aber drei der Angel sind wieder zurückgekehrt, weil sie ihre Energie verloren haben! Was ist wenn keiner mehr da ist um Andromeda zu beschützen?" Nebula lächelte. "Dann wird sie ihre wahren Kräfte entfesseln, die noch tief verborgen in ihr schlummern." Der Königin stockte der Atem...
 

Ende Kapitel Achtzehn. Lange hats gedauert, aber nun ist es wieder soweit. Liebe Grüßle an alle meine Stammleser :)
 

(c)by Arcana Moon
 

Wies weitergeht? Lasst Euch überraschen, ich verrate diesmal noch nix ;)

Der verborgene Zwilling

Verwirrt blickte sich Bunny um. Noch immer stand sie inmitten des Labyrinthes, doch die Schattenbilder ihrer Angst waren verschwunden. Sie atmete tief durch und ging den erleuchteten Gang weiter. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen, die Hände fest an ihre Brust gepresst. Sie wagte nichts zu sagen, sie wagte nicht einmal daran zu denken, was sie an der nächsten Ecke erwarten würde. Doch nichts passierte, als sie die nächste Biegung passiert hatte. Sie lauschte auf die Stille, lauschte auf das Schlagen ihres Herzens und ihre Beine liefen ganz von alleine vorwärts. Im nächsten Augenblick erlosch jegliches Licht und das junge Mädchen schrie vor Überraschung auf. "Hey? Wer hat das Licht ausgemacht? Macht es sofort wieder an! Wie soll ich denn so den Weg nach draußen finden?" rief sie durch die Dunkelheit. Doch nur stummes Schweigen antwortete ihr. "Hallo? Ist denn da keiner?" schrie sie nun noch lauter. Doch statt einer Antwort kam ihre Frage "Ist denn da keiner?" tausendfach zurückgeschmettert. Die Prinzessin hielt sich die Ohren zu. Denn ihre eigene Stimme kreischte ihr schmerzhaft laut entgegen. Plötzlich spürte sie eine eiskalte Hand auf ihrer Schulter, ruckartig drehte sie sich um. Vor ihr stand Luna und blickte sie mit einem müden Blick an. Langsam ließ Bunny ihre Hände sinken und in ihren Augen waren Tränen zu sehen. "Willst Du mich etwa auch verlassen?" schluchzte sie. Die Sailorkriegerin lächelte und sagte: "Ich war so stolz zu sehen wie aus Dir eine richtige Prinzessin geworden ist. Ich war so stolz Deine Lehrmeisterin zu sein, auch wenn Du manchmal recht eigenwillig und eine Heulsuse warst. Denk daran, dieser Kampf ist noch nicht zuende. Aber ich werde immer bei Dir sein! Du darfst die Erinnerung nur nicht verlieren... Sei stark! Kämpfe! Wenn wir schon alle untergehen, dann wenigstens nicht aus Feigheit!" Die junge Frau begann langsam zu altern und sank in die Knie. "Leb wohl meine Prinzessin, leb wohl!" zitterte ihre schwache Stimme Bunny entgegen. Jene kniete sich ebenfalls nieder und schüttelte energisch den Kopf. "Nein, nein... Luna... bleib hier! Bitte!" Doch sie glitt nur durch den schwindenden Schatten hindurch, als sie nach ihrer Freundin greifen wollte. Schließlich zerfiel sie vor ihren Augen zu Staub, als wäre sie von einer Angelherzattacke ergriffen worden. "Neiiiiiiiiiiiiiin!" kreischte die Prinzessin und musste verzweifelt mit ansehen, wie der Staub, der einst ihre Freundin war, vom Wind verweht wurde. Dicke Tränen kullerten aus ihren neongrünen Augen zum Boden. "Mein Gott, hör auf zu heulen!" schimpfte die Stimme von Sailor Healer. "Reiß Dich mal zusammen!" Bunny schluckte. "Du auch?" zitterte ihre Stimme. "Lass sie doch weinen! Tränen sind die schönsten Edelsteine dieser Welt. Denn ihr Glanz besteht aus ehrlichen Gefühlen." Jedyte blickte Healer strafend ins Gesicht. Sie schaute ihn nur abschätzig an und verschwand im Nichts. Er kniete sich zu dem weinenden Mädchen nieder und lächelte. Sie sah ein loderndes Feuer in seinen Augen brennen. Inmitten dieses Feuers war Rei zu sehen, die ihr lachend zuwinkte. "Wir werden nicht die letzten sein in diesem Kampf" begann er. Dann legte er seine eiskalte Hand auf ihr Herz, so dass Bunny vor Schreck zusammenzuckte. "Wenn es darauf ankommt, dann werden wir bei Dir sein." Ihr Herz zog sich vor Schmerz zusammen. "Endymion braucht Dich! Du darfst nicht aufgeben!" Plötzlich krümmte sich der Blonde vor Schmerz und zerbarst in tausend Stücke...
 

Schon fast schien es als hätten die Kriegerinnen gesiegt, doch sie hatten sich zu früh gefreut. Innerhalb kürzester Zeit waren sie wieder von Schatten umzingelt, die mit ihren langen eiskalten Fingern nach ihnen greifen wollten. Rei schrie ihre Wut hinaus. "Ihr verdammten Biester! Na wartet, Euch werd ich's zeigen!" Nur kurz hatte sie auf das Häufchen Asche geblickt, das von Jedyte übrig geblieben war. Im selben Augenblick schien es ihr das Herz fast zu zerreißen, auch wenn sie nicht so recht wusste warum. Doch der Gedanke nie wieder von ihm beschützt und umarmt zu werden, ließ das Feuer in ihr hohe Flammen schlagen. Ihre Aura schien regelrecht zu glühen. Auch wenn sie wusste, das sie allein keine Chance hatte, rief sie ihren Planeten um Hilfe an. "Macht des Marskosmoskristalls, schicke mir Dein unbändiges Feuer des Hasses und der Wut. Dein Feuer der vergeblichen Liebe, Dein Feuer der unendlichen Leidenschaft!" Sie malte mit ihren Händen mächtige Feuerringe in die Luft und die Atmosphäre schien regelrecht in einer heißen Dunstwolke zu schweben. Ihre Augen glühten rötlich auf und fast wollte man glauben, dass selbst aus ihnen das Feuer flammte. Feurige Tränen fielen zu Boden und verdampften. In ihren Händen war ihr Talisman erschienen, der Feuerbogen, dessen Flammen auf ihren Körper übergriffen und sie vollkommen in Brand setzten. Sie spannte den Bogen und der Pfeil, der eine reine Feuerkugel war, schien wie eine Wunderkerze Funken zu schlagen. In ihren Gedanken schrie sie immer Jedytes Namen. Als der Pfeil auf die Feinde losschnellte brüllte sie: "Mächtiges Feuer des Kriegsplaneten, vernichte die Schatten und schenke dieser Welt neues Leben!" Ihre flammende Aura flog hinter dem Pfeil hinterher und die Schatten wurden von dem Feuer erfasst. Im selben Moment jedoch wurde Rei von einem Schattenkrieger and er Gurgel gepackt und von der Dunkelheit verschlungen. Doch aus dem Inneren des Schattens hörte man ihre Stimme eine Beschwörungsformel sprechen. Und im nächsten Moment zerplatzte der Schatten regelrecht. Von Rei war jedoch nur noch der Flammenbogen übrig geblieben...
 

"Wie meinst Du das, dann wird sie ihre wahren Kräfte entfesseln?" Galaktika war mehr als unruhig über die Worte der Göttin geworden. Diese schaute die Königin mit einem durchdringenden Blick an. Nach einer Weile vollkommenen Schweigens erhob Nebula dann doch wieder ihre Stimme. "Ich weiß nicht, ob Du schon bereit bist in die Abgründe zu blicken, die Du sonst niemals gesehen hättest." Noch immer schaute sie die Königin sehr ernst an, die nicht verstand worauf die Göttin hinaus wollte. "Du musst verstehen, das Andromeda ein ganz besonderes Mädchen ist. Sie ist nicht nur die Tochter von Kassandra und somit zukünftige Herrscherin unseres Reiches. Sie ist auch, wie Du weißt, die Tochter von Erebos, dem Herrscher über die Dunkelheit." Galaktika nickte zustimmend, auch wenn ihr noch immer nicht klar war was sie nun erwarten würde. "Alle Angel tragen aufgrund der Geschehnisse in der Vergangenheit ein gewisses Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit in ihrem Inneren. Doch bei Andromeda ist das etwas anders." Die Königin fragte: "Wie anders?" Nebula seufzte, als sie den Blick des Angel of Light sah. "Ich weiß nicht ob Du das was ich Dir jetzt erzähle verstehen oder gar glauben kannst." Galaktika wurde nervös. "Dann sprich große Göttin, damit ich wenigstens versuchen kann zu glauben." Die neblige Gestalt schien noch fahler zu werden als sie es sowieso schon war...
 

Andromeda schwebte in der Luft und blickte nachdenklich auf das flammende Inferno, das Rei hinterlassen hatte. "Warum bist Du so nachdenklich?" klang es in ihren Gedanken. Die junge Frau seufzte. "Du weißt es doch längst." Sie schloss die Augen. "Hast Du denn wirklich geglaubt es würde reichen ihnen die Kosmoskristalle zu geben?" Die Stimme lachte. "Nur jene, in deren Adern wahres Angelblut fließt, haben die Fähigkeit die Macht der Kristalle in vollem Umfang zu entfesseln. Das wusstest Du." Andromeda entgegnete: "Ja, ich wusste es. Aber was hätte ich tun sollen? Hätte ich sie ihrem Schicksal überlassen sollen? Sie wissen ja nicht einmal worum es in diesem Kampf überhaupt geht." Die Stimme lachte erneut. "Hättest Du es ihnen erzählt, dann wärst Du ihr Ziel gewesen und dann hättest Du sie alle töten müssen. Und selbst jetzt stellt sich die Frage ob sie überleben werden. Ob nun von Deiner oder eines anderen Hand getötet, sterben werden sie wohl allemal." Andromeda schlug die Hände vors Gesicht. "Verflucht noch mal. Warum nur bin ich wieder aus meinem Schlaf erwacht? Ich bin schuld das die Schatten diese Welt bevölkern. Ich bin schuld das diese Welt beinahe schutzlos ist. Wer hat mich geweckt und den Untergang besiegelt? Ich will eine Antwort!" Die Stimme flüsterte: "Auch wenn Du dadurch großen Schmerz erfahren würdest? Und vielleicht sogar den Glauben an Dich selbst verlierst?" Die junge Frau sagte mutig: "Selbst dann würde ich es wissen wollen." Die Stimme schwieg einen kurzen Moment, doch dann sagte sie klar und deutlich: "Ich habe Dich geweckt." Andromeda war fassungslos. "Was? Wie soll ich das verstehen?" Ihre Augen funkelten auf einmal grell auf. "Du sollst es so verstehen wie ich es gesagt habe. Ich habe Dich geweckt." Die junge Frau begann heftig zu atmen. "Warum verflucht noch mal hast Du das getan? Du wusstest genau was passieren würde" schrie sie in ihrer Verzweiflung. "Diese Welt ist zu schwach um denen zu wiederstehen, die aus dem Gmolloch hier her kommen! Also sag mir, warum? Warum hast Du das getan?" Die Stimme antwortete mit einer kalten Stimme: "Damit Du endlich Deine Bestimmung erfüllst!" Sie schrie ihre Wut hinaus. "Meine Bestimmung? Ich habe mich der Strafe des Mondes gebeugt. Ich habe den König und viele andere Krieger getötet. Ich habe damals erkannt, dass meine Existenz die ewige Dunkelheit bringen wird." Die Stimme antwortete abfällig: "Vielleicht ist dies ja Deine Bestimmung von Anfang an gewesen!" Andromedas Herz begann wild zu pochen. "Nein!" entfuhr es ihr...
 

Es tuschelte in der Dunkelheit "Was ist denn noch?" kreischte der dunkle König durch den Saal. "Es scheint als wäre Eure Tochter Andromeda in die Vernichtung von Medusa verwickelt." Der König erhob sich ruckartig. "Wie bitte? Was soll das heißen?" Der Diener räusperte sich. "Es wurde beobachtet das Medusas Seelenlicht in den Händen von Andromeda lag. Außerdem wäre da noch eine fremde Person gewesen, die einen magischen Bann gesprochen hätte. Das Seelenlicht sei daraufhin erloschen. Aber mehr können sie uns nicht sagen." Erebos begann nun doch zu grinsen, seine Zähne funkelten im Dunkel auf. "Es ist zwar weniger schön das meine Töchter sich bekriegen. Aber wenn es Andromeda war, dann ist mir auch klar, warum Medusa keine Chance hatte. Denn gegen meine Jüngste hat keiner eine Chance." Er lachte ein bitterböses Lachen. "Nichts desto trotz möchte ich wissen wer die andere Person war. Sofort!" Der Diener verbeugte sich. "Sehr wohl Eure Majestät." Stille kehrte ein...
 

"Andromeda... sie ist... nun ja..." Sie stockte. "Was ist sie?" Die Königin blickte mit großen erwartungsvollen Augen auf die Göttin, die nun tief durchatmete. "Andromeda ist ein verborgener Zwilling." Verwirrt schaute der Angel of Light die neblige Gestalt nun an. "Ein verborgener Zwilling? Was meinst Du damit?" Verzweifelt rang Nebula nach den richtigen Worten. "Wie ich Dir vorhin schon einmal sagte, trägt sie zwar die Finsternis in sich, ist aber nicht vollständig von ihr erfüllt. Man nennt jemanden wie sie einen verborgenen Zwilling, denn ihr wahres Ich setzt sich aus zwei völlig verschiedenen und doch gleichen Charakteren zusammen. Sie sind so eng miteinander verschmolzen, das eine Unterscheidung fast unmöglich ist. Andromeda wirkt wie eine einzelne Person und dennoch hat ihr Spiegelbild ein eigenes Leben." Galaktika stammelte: "Heißt das sie hat eine gespaltene Persönlichkeit? Das wäre ja furchtbar!" Nebula lachte über ihren dummen Gedanken, dass sie geglaubt hatte, die Königin könnte es verstehen. "Nein sie hat keine gespaltene Persönlichkeit. Denn jemand mit einer gespaltenen Persönlichkeit würde niemals mit seiner zweiten Hälfte kommunizieren, weil er gar nichts von ihr weiß. Andromeda hingegen hat unentwegt mit ihrem zweiten Ich in Kontakt gestanden. Sie sind sich so unglaublich ähnlich und doch grundverschieden. In ihrem Körper, weit hinter ihren Augen, in ihrer Seele, in ihrem Geist, leben zwei verschiedene Welten. Zweigeteilt im Innersten und doch ein und die Selbe. Verstehst Du jetzt was ich meine?" Nun war Galaktika noch bleicher geworden als Nebula es selbst schon war...
 

Angel war der Einzige der über die Worte von Blue nicht überrascht aussah. Eher blickte er nachdenklich zu Boden. Der Blue Moon Angel fuhr fort: "Andromeda ist erfüllt von einer sehr dunklen Macht, die in ihrem Inneren stets verborgen war. Wir alle wissen das sie eine Tochter von Erebos ist. So wie wir die Kinder seiner Kreaturen sind." Betretenes Schweigen lag auf den Gesichtern der übrigen Angel. "Ihr wisst genau das Andromedas Macht unendlich groß ist. Sogar größer als unsere vereinten Kräfte. Genau deswegen sollte sie auch eines Tages unsere Königin werden. Und wir sollten ihre Beschützer sein, denn wir sind die Einzigen denen es erlaubt sein wird." Blue wandte sich nun an Angel, der immer noch keinen einzigen Ton von sich gab. Er legte seine Hände auf die Schultern seines Freundes und blickte ihm tief in die blauen Augen. "Du weißt das sie ein verborgener Zwilling ist! Du wusstest es schon immer! Genauso wie ich es schon immer wusste!" Überrascht sahen die Krieger ihrem Anführer ins Gesicht. Angel selbst ballte seine Hände zu Fäusten und sein Blick wurde fast schmerzlich. "Also sag ihnen jetzt, dass es kein Kinderspiel werden wird sie zurück zu bringen! Denn dann würdest Du sie in den sicheren Tod schicken! Dieser Leichtsinn könnte uns allen das Leben kosten!" Eindringlich sah er seinen noch immer schweigenden Freund an. "Ich weiß das es schwer für Dich ist dieses Tatsache zu akzeptieren. Das da immer etwas zwischen euch sein wird, was Dir Schwerter in Dein Herz bohrt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, das sie Dich aus tiefster Seele liebt. Sie wird auf Dich hören, egal welche Seite momentan in ihrem Herzen und ihrem Denken regiert." Angel seufzte und schloss die Augen. "Du liebst sie sehr, nicht wahr?" Blue stockte der Atem. "Ich weiß das Du sie liebst. So wie jeder, der einmal in die unendliche Tiefe ihrer Augen geblickt hat." Angel lächelte...
 

Die Angel of the Dark hatten schnell den Ort gefunden, von dem es so hell geleuchtet hatte. Vorsichtig pirschten sie sich heran, wo noch immer Reis Inferno flammte. "Nein, das war nicht Andromeda" zischte Dragonia Turkeses entgegen. "Hätte ja sein können" lamentierte er. "Ruhe" donnerte Morlock. "Mir scheint aber das dort ein paar sehr interessante Wesen sind, die wir uns mal näher anschauen sollten." Alle blickten auf das kleine Grüppchen Krieger das wie paralysiert vor dem Flammenmeer stand. Aretisa glaubte ihren Augen nicht zu trauen. "Ich glaubs ja wohl nicht, das sind Kosmoskristalle! Woher mögen diese einfältigen Krieger diese kostbaren Steine haben?" Nirte vermutete: "Die kann ihnen eigentlich nur Andromeda gegeben haben. Das wäre zumindest ein Beweis das sie hier ist." Morlock fügte hinzu: "Ich glaube wir halten uns erst einmal im Hintergrund. Es wird hier bestimmt noch sehr interessant werden." Gysines Augen glühten auf. "Das glaube ich auch, denn ich spüre ihre Anwesenheit." Kristan machte sich bemerkbar: "Ich spüre auch etwas!" Alle blickte ihn fragend an. "Da unten in diesem Flammenmeer, da ist eine unglaubliche Kraft, die sich gerade durch die Welten frisst. Ich kann mir nicht vorstellen das diese Kraft von den Kosmoskristallen ausgeht. Es ist mehr eine Kraft, die aus dem Tiefsten Inneren einen Seele stammt." Kristans Augen verzogen sich zu Schlitzen. "Was?" Morlock blickte hinunter, doch er konnte nichts auffälliges entdecken. "Wir sollten diesen Ort hier wirklich im Auge behalten" murmelte Binia. "Ich denke früher oder später wird auch sie hier erscheinen. Trotz allem sind diese Kämpfer da unten viel zu schwach. Sie werden irgendwann Hilfe brauchen." Morlock grinste dämonisch auf das Geschehen herab. "Na dann brauchen wir ja nur zu warten. Verteilt Euch und wenn ich das Zeichen gebe, greifen wir an." Er erhob seine Hand und die Angels of the Dark nahmen im Umkreis des Flammenmeeres Beobachterpositionen ein...
 

Bunny blickte traurig auf das kleine Feuer, das von Jedyte übrig geblieben war. Es flackerte fröhlich und plötzlich wurde es größer und größer. Erschrocken trat sie zurück. Das Feuer wurde so groß wie ein Mensch und langsam zog es sich zurück. Rei stand vor ihr und stemmte die Hände in die Hüften. "Hier bist Du! Wir haben uns schon Sorgen gemacht!" Verwundert blickte sie sich um. "Ähm, was ist das eigentlich für ein seltsamer Ort?" Bunny wagte erst einmal vor Überraschung nichts zu sagen. "Bunny? Hallo? Jemand zuhause?" Rei stupste ihr leicht an die Stirn. "Äh, ja. Das hier ist das Labyrinth der Angst, es soll mich zurück in unsere Welt führen." Die Marskriegerin musste lachen. "Hey Bunny ich habe jetzt keine Zeit für Witze." Die Prinzessin machte einen Schmollmund. "Das ist kein Witz. Der Geist, der mir vorhin begegnet ist, hat gesagt, dies wäre das Labyrinth der Angst. Und wenn ich den Weg hinaus finde, könnte ich zu Euch zurückkehren." Rei schaute nachdenklich in den Gang. "Also werden hier Deine schlimmsten Alpträume wahr?" Bevor Bunny jedoch etwas entgegnen konnte, sah Rei sie irgendwie erschrocken an. Sie starrte auf irgendetwas was hinter ihr war. Bunny drehte sich langsam um und hielt den Atem an. Sie blickte Mamoru in die Augen, der furchtbar gequält und schwach aussah. "Mamoru?" vorsichtig sprach Bunny seinen Namen aus. Er verdrehte plötzlich die Augen und sein Anblick war alles andere als beruhigend. Langsam öffnete er den Mund, aus dem Fangarme einer schleimigen Gestalt geschossen kamen. Bunny und Rei schrieen auf...
 

"Die Kämpferin in ihr, diese Eiseskälte, diese Gnadenlosigkeit, die sie auch hier schon präsentiert hat, als sie fast unser goldenes Zentrum zerstört hat. All das war sie im Einklang mit ihrem zweiten Ich. Andromedas Fröhlichkeit und ihre liebevolle Art treten bei solchen Gelegenheiten in den Hintergrund und die Finsternis ihrer Seele übernimmt die Kontrolle. In diesen Momenten ist auch ihre Aura eine völlig andere und kaum einer erkennt sie als jene wieder die sie ist." Nebula atmete tief durch und setzte hinzu: "Es gibt nur sehr wenige die sie bisher in dieser Verfassung gesehen haben. Aber das ist auch besser so. Das könnte nur neuen Unmut unser den Angel säen. Und ich weiß nicht wie das eskalieren könnte. Ich befürchte es könnte neuen Krieg geben." Galaktika hatte ihre Fassung wieder gefunden, doch die Aussicht auf neuen Krieg war alles andere als beruhigend. "In dieser Welt lauern mehr Gefahren als ich dachte. Ein schweres Los trägt die zukünftige Königin" seufzte sie der Göttin entgegen. "Da magst Du recht haben. Aus diesem Grund dürfen auch nur meine Kinder und die Kinder meiner Kinder auf diesem Thron sitzen. Jeder andere würde unsere Welt mit seiner Unwissenheit in Zerstörung und Finsternis stürzen." Dann blickte Nebula dem Angel of Light ernst ins Gesicht. "Aber was noch viel schlimmer und gefährlicher wäre..." Galaktika blickte die Göttin aufmerksam an. "Wenn die Brosche des Orion wirklich in Andromedas Hände gelangt ist, dann gibt es keine Garantie mehr dafür, dass unsere Welten sicher sind. Ich wiederhole mich wirklich ungern. Aber damit könnte sie den Untergang der 18 Monde, gar den Untergang des Lichtes für immer besiegeln. Je nachdem wie sehr sie sich von der unglaublichen Macht dieses Schmuckstückes beeinflussen lässt." Galaktika schlug die Hände vor Entsetzen vor den Mund. Aus ihren Augen sprach die Angst...
 

"Rei?" Makoto kreischte laut den Namen der Marskriegerin hinaus. Doch sie antwortete nicht. Vorsichtig hob die Jupiterkriegerin den Flammenbogen auf, der vollkommen unversehrt war. "Wenn der Talisman unversehrt ist, dann heißt das..." Uranus blieben die Worte im Hals stecken. "Nein sie ist nicht tot" antwortete Saturn daraufhin. Vorsichtig trat das kleine Mädchen vor. "Sie ist dort, inmitten des Flammenmeeres. Ich kann ihre Kraft spüren. Ihr Geist hat die Welten durchstoßen und scheint in Verbindung mit etwas anderem zu stehen." Pluto bestätigte die Worte der Todeskriegerin: "Auch ich spüre eine unglaubliche Energie, die direkt an den Toren der Zeit vorbeigeflossen ist. Sie lebt." Alle atmeten auf. Phobos und Deimos waren trotzdem noch immer sehr unruhig. "Es nähern sich neue Kräfte. Wir sollte noch nicht aufatmen." Die Schatten die nicht vernichtet worden waren, sammelten sich um das große Flammenmeer, das Rei verursacht hatte. "Seht ihr! Wir sollten versuchen Reis Geist zu beschützen. Wir wissen nicht wie lange sie diese Energie noch aufrecht erhalten kann!" Sofort formierten sich die Krieger und blickten der drohenden Gefahr ins Gesicht. Makoto spürte plötzlich eine liebevolle Umarmung. "Ich lasse nicht zu das sie Dich mir fortreißen" flüsterte Neflite ihr ins Ohr. "Das Leben hätte keinen Wert mehr, wenn es nichts mehr zu beschützen gäbe." Sanft küsste er sie auf die Wange und dann liefen Zoisite, Kunzite und er mit flammenden Augen auf die Schatten zu. Makoto fasste sich nachdenklich auf die Wange und ihr war es in jenem Augenblick, als wäre dies der letzte Kuss gewesen, den sie in ihrem Leben bekommen würde...
 

"Hör auf zu lügen! Ich kann es nicht ertragen!" Andromeda wand sich innerlich unter den Worten der Stimme. "Warum willst du nicht einsehen, dass wir zusammen gehören? So oft schon haben wir gemeinsam die Kämpfe bestritten. Ich bin Du und Du bist ich, Schwesterherz!" Andromeda begann zu weinen. "Bitte, warum tust du mir das an?" Plötzlich wurde die Stimme sehr liebevoll. "Hör auf zu weinen, es gibt keinen Grund dafür. Ich habe Dich geweckt, das stimmt. Auch das Du Deine Bestimmung erfüllen sollst stimmt. Doch den Weg den Du, den wir gemeinsam beschreiten, den kannst Du ganz alleine wählen." Andromeda atmete tief durch. "Ich wollte nicht das wir sterben. Ich wollte nicht das Du leiden musst. Denn ich wusste, dieser Schlaf tat Dir mehr weh als alles andere. Ich habe den Schmerz gespürt der in Dir war, als du die Augen geschlossen hast." Andromeda blickte mit Tränen in den Augen überrascht auf. "Wir sind vereint, in jeglichem Gefühl, in jeglicher Erinnerung. Ich liebe Dich, auch wenn ich es im Kampf niemals zeigen kann. Wir gehören zusammen. Und wir gehören in unsere Welt. Das wir gekämpft haben und andere Seelen opfern mussten, das ist der Preis den jeder Krieger bezahlen muss. So auch wir. Es ist bitter das der Mondkönig sterben musste, doch ich weiß, er wird immer in unserem Herzen sein." Die Stimme wurde unterbrochen: "Ist die Heimkehr es denn wert, das man diese Welt seinem Schicksal überlässt?" Andromeda blickte sich überrascht um. "Ich habe gedacht das Du gelernt hättest Prinzessin." Vor ihren Augen schwebte nun ein Licht, welches größer und größer wurde. "Cherubin!" entfuhr es der jungen Frau. "Ja ich bin es!" Der Mondkönig schaute Andromeda ein wenig enttäuscht an. "Warum kann Deine Seele nicht ruhen?" Sie wusste keine Antwort, wagte es nicht einmal ihm in die Augen zu blicken. "Schau mich an Prinzessin! Bin ich es nicht wert das Du mich eines Blickes würdigst?" Andromeda schluchzte. "Das ist es nicht Cherubin! Es sind die Schuldgefühle die mich niederschlagen. Ich habe alles falsch gemacht. Dabei wollte ich doch nur wieder nach Hause zurück!" Sie fiel ihm schluchzend in die Arme. In ihrem Innern brauste die Stimme auf. "Jetzt reiß Dich mal zusammen!" Cherubin schaute sie nun verwundert an, denn er hatte die Stimme gehört. "Dann ist es also wahr!" Er schaute sie ganz genau an. "Du bist ein verborgener Zwilling. Ich hätte nie gedacht das ich irgendwann mal einem begegnen würde. Aber das erklärt einiges." Liebevoll streichelte er über ihr Haar. "Es tut mir leid, aber das was ich jetzt tue, es ist nur zu Deinem Besten" flüsterte er. Seine Augen und das Zeichen auf seiner Stirn glühten grell auf. Andromeda kreischte laut auf. "Nein, hör auf Cherubin! Ich will Dich nicht noch einmal sterben sehen!" Doch er ließ sich nicht aufhalten...
 

"Ich weiß das Andromeda Herr ihrer Sinne ist, in allem was sie oder ihr zweites Ich gerade tun. Doch niemand kann sie von ihrem Vorhaben abbringen, wenn sie sich erst einmal für eine Seite entschieden hat." Von der Tatsache dieser Endgültigkeit geschockt, wagte die Königin erst einmal nichts zu sagen. "Auch kann sich ihr Selbst spalten. Sie kann an zwei Orten gleichzeitig sein und agieren, ohne das die andere Seite ihres Ich's irgendwie beeinträchtigt ist. Stetige Kommunikation ermöglicht auch das jede Seite Bescheid weiß, was die andere tut. Verborgene Zwillinge haben Mächte über die andere zu gerne verfügen würden. Deswegen ist ihre Existenz streng geheim. Wie gesagt, dies könnte zu einem Krieg führen." Galaktika fasste sich an den Kopf...
 

Blue blickte Angel betreten an. "Das ist eben die Magie die von ihr ausgeht. Sie ist die geborene Königin, denn jeder kann sie lieben. Ich wusste es von vornherein." Er lachte ein wenig abfällig. "Ja sie ist ein verborgener Zwilling. Und niemand wird das jemals ändern können. Die Macht in ihr ist einfach zu stark. Ohne ihren Zwilling wäre sie auch nicht mehr fähig zu leben. Ihre Seele wäre dem Untergang geweiht, denn das Gleichgewicht wäre nicht mehr da." Blue ließ seine Hände sinken und Angel blickte hinauf zum Horizont. Er sah aus als wolle er fast weinen. "Es wird ein harter Kampf werden. Denn wir sind nicht die Einzigen die sie suchen! Und sie wird nicht so einfach aufgeben, wenn sie erst einmal überzeugt ist kämpfen zu müssen. Sie könnte uns in ihrer blinden Wut vernichten und sie wird es tun, wenn wir nicht aufpassen. Sie würde selbst mich in dieser Verfassung kaltblütig niederstrecken. In solchen Momenten habe ich Angst das sie ihre Seele an die Dunkelheit verliert." Angelo fasste seinem Bruder auf die Schulter. "Ich danke Dir für Deine ehrlichen Worte." Der Dunkelhaarige nickte seinem Bruder zu. "Verdammt, diese Liebe tut so unendlich weh in meinem Herzen. Ich könnte es nicht ertragen sie aufgeben zu müssen. Nicht noch einmal." Angelo umarmte seinen Bruder. Der sonst so harte Angel war vollkommen aufgelöst und schien unter der Last der Gefühle halb zusammenzubrechen. "Spar Dir diese Emotionen für den Kampf auf, Du wirst sie brauchen" flüsterte der Silberblonde ihm zu. Angel nickte und versuchte sich zusammenzureißen. "Ich danke Dir das Du mir beistehst. Ich wüsste nicht wie ich allein damit klar kommen könnte." Angelo lächelte. "Dafür sind Brüder doch da." Nun musste der Black Moon Angel doch lächeln. "Ihr habt es gehört, lasst uns gehen und uns mutig dem Kampf entgegenstellen" sagte Blue und ging voran. Die Angel verstanden das es sich um eine ernste Situation handelte und das es keinesfalls ein Zuckerschlecken werden würde. Langsam folgte sie dem Blue Moon Angel, in dessen Herz ein Krater gerissen war...
 

"Ich glaube Du verstehst nun warum Kassandra sich so bemüht hat in dieser Welt Frieden zu verbreiten. Und warum es für die zukünftigen Königinnen immer diesen Test gibt, den sie bestehen müssen. Die Angel haben Angst, jede Kleinigkeit könnte große Auswirkungen haben." Galaktika entgegnete mit belegter Stimme: "Na ja, das sind nicht unbedingt Kleinigkeiten, meinst Du nicht?" Nebula lächelte. "Für Wesen wie mich sind es nur die Kleinigkeiten in unserer Weltordnung. Es gibt so viele Gründe Krieg anzufangen, Unmut zu säen und dem anderen etwas zu neiden. Wenn das Volk nicht zufrieden mit der perfekten Welt ist, dann ist es viel schwieriger diese kleinen Geheimnisse zu bewahren. Denn dann sehen sie viel genauer hin und es würden ihnen gewisse Abnormitäten auffallen. Zum Glück war das bisher noch nicht der Fall. Denn wenn man der Prinzessin und dem Angelteam nicht mehr vertrauen könnte, wem dann?" Galaktika verstand die prekäre Situation. Nebula wollte noch etwas sagen, doch plötzlich schien sie etwas ungewöhnliches zu verspüren. Hastig sagte sie zu dem Angel of Light: "Entschuldige mich jetzt bitte für einen Moment Galaktika. Ich muss da mal etwas genau nachprüfen. Wir reden später weiter." Und bevor die Königin ihr noch etwas entgegnen könnte, hatte sie sich auch schon im Nichts aufgelöst. Doch ihr war nicht danach zumute die Göttin zurückzurufen. Sie machte sich große Gedanken über das was sie gerade erfahren hatte...
 

Ende Kapitel 19, ich freue mich das es endlich vollbracht ist, wo ich so lange Zeit nichts mehr gemacht habe. Ganz liebe Grüßle an meine Stammleser, wie Rainbowmoon, steffinator und alle anderen. Ich hoffe auch dieses Kapitel gefällt Euch. :D
 

(c)by Arcana Moon
 

Im nächsten Kapitel erwartet Euch ein Reise in die Welt von Andromedas Ich. Denn Cherubin versucht Andromeda mit der Vernichtung ihres Zwillings aufzuhalten. Doch wäre dies die Lösung aller Probleme? Hat er überhaupt eine Chance? Was passiert mir Rei und Bunny im Labyrinth der Angst? Haben die Kriegerinnen eine Chance? Werden die Angel of the Dark die Welt vernichten und Andromeda mit sich nehmen können? Lasst Euch überraschen :D

Andromedas Ich

"Das ist nicht Mamoru! Los weg hier!" Rei packte Bunny am Arm und zog sie rennend hinter sich her. "Nein, warte doch, bitte." Doch die Dunkelhaarige hörte nicht auf sie. Plötzlich jedoch blieb die Marskriegerin stehen und blickte der nebligen Gestalt, die vor ihr erschienen war, direkt in die Augen. Bunny rempelte sie an weil sie nicht so schnell abbremsen konnte, aber Rei beschwerte sich nicht. Nein, ihre Augen waren nur auf Nebula fixiert, die sie ebenfalls sehr überrascht anblickte. "Wer bist Du und wie kommst du hier her? Du bist kein Angel, ich spüre es." Nebulas Augen verzogen sich zu Schlitzen. Rei antwortete nicht. "Hey Rei, alles in Ordnung?" Bunny war etwas mulmig zumute. "Mir scheint die Verbindung zwischen Körper und Seele bricht langsam zusammen" stellte Nebula fest. "Wie? Was heißt das?" Die Prinzessin war verwirrt. "Nun ja, diesen Ort hier zu erreichen, mit einem Abbild seiner Seele, das ist schon eine große Kraftaufwendung, die nur sehr mächtige Geister vollbringen können. Deine Freundin scheint ein sehr starkes Medium zu sein." Nebula lächelte. "Nichts desto trotz, warum seid ihr davongelaufen? Du weißt doch das Du Dich Deinen Ängsten stellen musst um den Weg hier hinaus zu finden." Bunny wollte etwas sagen doch Rei erhob plötzlich die Stimme. "Es ist meine Aufgabe als Sailorsenshi die Prinzessin und die Erde vor drohender Gefahr zu schützen. Und dieses Wesen war eine Gefahr. Unter allen Umständen muss das Leben der Prinzessin geschützt werden." Ihr ernster Blick entspannte sich ein wenig. "Außerdem werde ich meine Freundin nicht so einfach in den Tod gehen lassen." Nebula las in Reis Gedanken. "Ich spüre tiefen Schmerz in Deiner Seele Sailorsenshi. Du willst Deine Lieben um alles in der Welt beschützen, auch wenn Du weißt das Du alleine eigentlich nicht die Kraft dazu hast. Nicht wahr?" Rei nickte ein wenig. "Mach Dir keine Gedanken. Jede Seele die einen Kosmoskristall besitzt wird nicht sterben wenn ihr Körper vernichtet ist. Sie schlafen nur für eine Weile, um neue Energie zu tanken. Doch niemand kann sagen, wann der richtige Moment gekommen ist, dass sie ihr Licht wieder erstrahlen lassen. Aber ich kann Dir sagen, Du hast Dein Herz nicht verloren. Es schlägt noch immer unbändig und wird das was es liebt bald wiedersehen. Ob es nun Deine Freundin, oder Derjenige ist, dem Dein Herz gehört." Rei stockte der Atem...
 

"Also gut Freunde. Es wird Zeit diesen Schatten zu zeigen, wie wir hier auf der Erde um unser Leben kämpfen können!" Neflite war kampfbereit. Doch hinter seinen Augen lächelte nur das Antlitz von Makoto, die er unbedingt beschützen wollte. "Sie werden es bereuen das sie hier her gekommen sind." Zoisite blickte mit hasserfülltem Gesicht auf die Reihen der Schatten, die sich vor dem Feuer fürchteten, das noch immer heiß und lodernd brannte. Er dachte nur an Merkur, die ihm regelrecht aus dem Händen gerissen worden war. "Wenn wir schon sterben, dann wenigstens im Kampf" zischte Kunzite. In seinem Herzen war nur Venus, deren Lächeln ihn beflügelte. "Für diese Welt, für unseren Herrn, für die Liebe!" schrieen sie lauthals und kreuzten ihre Talismane. Eine unglaubliche Kraft stieg aus den drei Schwertern auf und hüllte die drei Kämpfer in ein grelles Licht. "Macht der Kosmoskristalle, entfacht die Kräfte der Naturgewalten!" Damit stürzten sich die Krieger auf die Schatten...
 

Cherubins Augen begannen grell zu leuchten, während seine Hände auf dem Gesicht von Andromeda lagen, die ihn noch immer flehend anschauten. Auch das Symbol auf seiner Stirn flackerte wie wild in einem grünlichen Feuer. Andromedas Augen begannen plötzlich ebenfalls in einem grellen grün aufzuleuchten, wenn auch ihr Blick weit in der Ferne verborgen schien. In ihren Gedanken hörte sie sich immer wieder wie in der Vergangenheit rufen: "Cherubin! Cherubin! Cherubin!" Ihren Körper durchzuckten schmerzvolle Gefühle, als wäre Nereus Schwert auf ihr eigenes Seelenlicht niedergegangen. Der Mondkönig hatte seine Augen geschlossen und ließ noch immer eine unglaubliche Energie durch ihren Leib fahren. Um sie herum veränderte sich alles. Es war, als würden sie in eine Art Bannkreis gehüllt werden, so dass niemand sie entdecken konnte. Andromedas Körper begann nun in einem grellen Licht zu leuchten. Und als Cherubin seine Augen ruckartig öffnete, da schien es ihr, als würde ihr Körper in Millionen Stücke zerfetzt. Vor Schmerz schrie sie laut auf. Der König drang jedoch ohne Erbarmen in ihre innerste Welt ein. Er wurde zu einem grellen Licht und flog direkt in ihr Herz. Andromeda war nur noch wie eine leere Hülle, die seelenlos vor sich her starrte. Ihre Aura glühte noch immer und schien die Luft in flammende Infernos zu setzen. Doch niemand der Angel oder Krieger, die um sie verteilt waren, konnte diese Aura verspüren. Dafür hatte Cherubin gesorgt, indem er die Trennung zwischen Körper und Seele vorgenommen hatte. Er konnte es nicht riskieren, dass sie früher als nötig entdeckt wurden, auch wenn es sehr schmerzhaft für die Prinzessin geworden war. Der Mondkönig jedoch wusste, dass er nur diese eine Chance hatte...
 

Die Angel flogen direkt über Tokio, doch niemand wagte etwas zu sagen. Plötzlich spürten Blue und Angel einen tiefen Stich im Herzen. Gleichzeitig blieben beide in der Luft stehen. "Hast Du das auch gespürt?" fragte Angel. Der Blue Moon Angel nickte. "Sie war es. Da stimmt irgendwas nicht." Die anderen Angel waren zurückgekommen. "Was ist denn los? Warum seid ihr zurückgeblieben?" fragte Angelo. Doch die Beiden antworteten nicht, sie versuchten etwas zu spüren. Blue schaute in die Ferne, als könne er etwas nicht richtig erkennen. Automatisch wandelte sein Blick über die Stadt, wo in jeder Ecke finstere Schatten lauerten. Und auf einmal sah er in der Ferne das Feuer, welches noch immer hohe Flammen schlug. "Da! Da ist etwas!" Er zeigte in die Richtung. Alle Blicke wendeten sich auf das Feuer. "Ich spüre dort eine fremdartige Macht. Und ich spüre... etwas seltsames... Für einen Moment dachte ich, das ich Andromedas Aura spüren konnte. Aber nun..." Angel fügte hinzu: "Es ist, als würde ein Teil des Raumes fehlen in dieser Welt." Angelo vermutete: "Vielleicht hat jemand einen Bannkreis errichtet?" Die Angel überlegten und versuchten auch etwas zu fühlen. "Mein Gott" entfuhr es Red. Er hatte seine Augen weit aufgerissen. "Da hinten ist ja eine riesige Ansammlung von Energie. Aber es ist vormerklich dunkle Energie. Da muss eine ganze Horde Schatten anwesend sein." Er wurde von Star unterbrochen: "Nein! Es sind keine Schatten!" alle blickten den Gold Moon Angel an. "Diese Energie ähnelt diesem Angel, dem wir vor kurzem begegnet sind." Sie hielten den Atem an. "Du meinst ein Angel of the Dark?" Blacky schaute Star erschrocken an. "Nicht nur einer. Es müssen mindestens zehn von ihnen sein, wenn nicht noch mehr" fiel Blue ihnen ins Wort. Die Gruppe war geschockt...
 

"Irgendwas stimmt hier nicht" dachte Morlock bei sich. Und er wusste das auch die anderen es spürten. Doch er schwieg, nahm keinen Kontakt zu ihnen auf. Denn er wollte nicht wieder alle zusammenrufen. Damit könnten sie sich alle bemerkbar machen und das wollte er verhindern. Denn wenn Andromeda ihre Anwesenheit bemerken würde, dann käme sie ganz sicher nicht in die Nähe dieses Ortes. Aber genau das hatte er geplant. Dennoch befremdete ihn dieses seltsame Gefühl was ihn plötzlich beschlich. Also ob er es bereuen würde diesen Kampf zu schlagen. Doch er schüttelte den Gedanken ab. Nachdenklich schaute er hinüber zu den restlichen drei Shitenou, die sich mit großem Kampfgebrüll auf die Schatten stürzten, die sich nicht unweit von ihnen formiert hatten. Und irgendwie schien diese wilde Szenerie eine Erinnerung in ihm auszulösen. Es zog ihn immer tiefer und seine schwarzen Augen funkelten plötzlich auf. Er hörte Nefertos Stimme in seinen Gedanken rufen: "Los, Rückzug! Dieses Licht! Es ist zu mächtig für uns! Aaaaaargh..." Vor seinen Augen glühte ein grelles Licht auf und er spürte heiße Flammen, die ihn innerlich verbrannten...
 

Es war alles hell erleuchtet, nachdenklich blickte Cherubin sich um. Ein weißer Raum hatte sich vor ihm eröffnet. Doch urplötzlich wandelte sich das Licht in tiefste Dunkelheit und es war, als würden tausend grauenvolle Gedanken auf ihn einstürzen. "Hör auf! Ich weiß das Du hier bist! Also zeig Dich! Andromeda!" Cherubins Stimme sprach von Bestimmtheit. "Ich bin hier" sagte eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich um und blickte Andromeda in die Augen. Sie hatte weißes Haar und ihre weiße Kampfuniform an, mit einem langen Mantel, der sie umhüllte. Die Kristalle auf der Kleidung und in ihrem Haar leuchteten ihm wie Sterne entgegen. "Oder meinst Du mich?" fragte eine weitere Stimme erneut direkt hinter ihm. Doch bevor er sich umdrehen konnte trat eine zweite Andromeda neben jene die schon vor ihm stand. Doch diese Andromeda war in ein langes schwarzes Kleid gehüllt und hatte wallendes rotes Haar. Auch ihre Kleidung und ihr Haar waren mit Kristallen verziert. Nachdenklich blickte Cherubin von der einen zur anderen und antwortete dann mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich meine Euch beide. Denn die eine kann ohne die andere Seite nicht leben. Oder?" Die beiden Mädchen grinsten ihm entgegen. "Du weißt scheinbar viel über verborgene Zwillinge." Der Mondkönig nickte nur. "Du weißt das es hier für Dich gefährlich ist, nicht wahr?" fragte die weiße Andromeda. "Ja das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass dies die einzige Möglichkeit ist mit Euch zu reden." Die schwarze Andromeda sagte: "Ich könnte nur einmal mit der Wimper schlagen und Du wärst hier für immer gefangen." Der junge Mann seufzte: "Dieses Risiko muss ich wohl oder übel eingehen. "Was willst Du von uns?" fragten sie nun gleichzeitig. Doch er antwortete nicht. Stattdessen begannen seine Augen und das Symbol auf seiner Stirn erneut in hellem Grün zu leuchten. "Was hast Du vor?" die schwarze Andromeda war wütend. "Ich werde verhindern das Du jemals wieder erwachst, auch wenn es mir das Herz zerbricht." Die Düstere lachte. "Du bist so dumm! Dies hier ist unsere Welt. Du hast keine Chance gegen uns." Die beiden Andromedas berührten ihre Hände und blickten den Silberblonden an. "Du willst also wissen, wie Andromeda wirklich ist? Dann pass gut auf. Es könnte das letzte sein was Du in Deinem Leben siehst." Die beiden Mädchen lachten sich zu und verschmolzen miteinander...
 

"Aber jetzt, muss sie sich ihrer Angst stellen. Oder sie wird immer wieder davonlaufen und niemals den richtigen Pfad finden." Die Göttin wies auf die Gestalt, die inzwischen aufgeholt hatte. Langsam drehte sich Bunny um und blickte dem falschen Mamoru in die Augen. Sie musste schlucken als er wie ein Zombie auf sie zugewankt kam. "Bleib zurück" zischte Rei und wollte sich vor sie stellen. Doch die Prinzessin trat direkt auf das Wesen zu, welches Mamorus Gestalt angenommen hatte. Es öffnete erneut seinen Mund und schleimige Fangarme traten hinaus. Rei wollte ihr zur Hilfe kommen, doch Nebula hielt sie zurück. "Nein! Sie muss es ganz alleine schaffen." Mit sorgenvollem Blick schaute Rei auf ihre Freundin, die fast zitternd vor der unheimlichen Gestalt stand. "Du bist nicht Mamoru" hauchte ihre Stimme dem Wesen entgegen. Eine tiefe Stimme entgegnete ihr: "Du gehörst mir. Genauso wie er mir gehört." Die Fangarme schnellten auf sie zu. Bunny schrie laut auf, als die Arme sie umschlagen und in eine wabernde Masse hüllten. Rei wollte ihren Kosmoskristall anrufen, doch ihre Stimme wollte ihr nicht gehorchen. "Bunny!!!" schrie sie. "Du kannst nichts machen Sailorsenshi. Sei muss es alleine schaffen! Es ist ihre Angst!" sagte Nebula bestimmt. "Aber ich... ich kann doch da nicht so einfach zuschauen" Rei war wütend über die Untätigkeit die ihr aufgezwungen war. "Du musst. Es bleibt Dir keine andere Wahl!" Nebula war sich sicher, dass die Prinzessin es schaffen würde. Jene war noch immer von der Masse umhüllt, die wild zu wabern begann und schließlich regelrecht von ihr abgesprengt wurde. Rei trat ein wenig überrascht einen Schritt nach hinten. Bunny hatte eine grünlich leuchtende Aura. Das Angelzeichen auf ihrer Stirn und ihre Augen glühten ebenfalls in einem grellen Grün. In Nebulas Augen blitzte etwas auf und sie lächelte. "Du bist mein nicht Mamoru! Verschwinde! Sonst werde ich Dich vernichten." Im nächsten Moment erschrak sie über sich selbst. Doch der Schatten ihrer Angst löste sich vor ihren Augen auf, bevor sie überhaupt verstand was geschehen war. Das Glühen um ihren Körper erlosch langsam wieder...
 

Galaktika war nervös und sie hatte ein sehr schlechtes Gefühl. Nachdenklich streifte sie durch den Palast. Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich ruckartig um. Irgendetwas war hier anwesend, etwas was nicht hier her gehörte. Ihre Augen begannen zu glühen und rief in den hell erleuchteten Flur: "Wer ist da? Komm raus! Ich weiß das hier jemand ist!" Zischelnde Stimmen kamen auf sie zu. In ihren Augen blitzte Erkenntnis. "Ach sieh an! Spione von Erebos. Was für eine Überraschung." Sie begann zu grinsen und ihre Eckzähne entblößten sich. "Na wartet!" donnerte ihre Stimme. Im selben Augenblick lösten sich die Schatten aus den Wänden und kamen auf sie zugeschnellt. Doch Galaktika hielt eine Hand an ihr Herz und die andere direkt vor sich. Dann rief sie: "Angelherz, entfache das Licht meiner Hoffnung!" Augenblicklich kam ein greller Lichtstrahl aus ihren Händen und erfasste die Schatten, die sehr nahe waren. Mit gequälten Schreien gingen sie unter und nur Staub blieb zurück. "Wagt Erebos es schon unseren königlichen Palast zu infiltrieren! Das ist ja wohl die Höhe! Er kann es wohl nicht mehr erwarten uns zu vernichten." In ihren Augen war Wut abzulesen. Plötzlich funkelte es wieder in ihnen und sie rief: "Ich weiß das Du hier bist. Geh zurück zu Deinem Herrn und richte ihm aus das wir uns ihm nicht ergeben werden! Niemals!" Als der letzte Schatten flüchtete, musste Galaktika erneut grinsen...
 

"Was passiert hier?" Cherubin war überrascht. Ein starkes Licht ging von den beiden Mädchen aus. Als das Licht langsam erlosch, stand Andromeda so vor ihm, wie er sie kannte. In ihren Augen war eine gefährliche Mischung aus Kampfbereitschaft und einem Lächeln, von dem man nicht wusste, welcher Art es war. "Warum bist Du hier her gekommen?" fragte sie. Cherubin entgegnete: "Ich dachte Du freust Dich wenigstens ein wenig mich zu sehen." Er blickte sie traurig an. "Aber scheinbar ist Deine düstere Hälfte wohl doch stärker als wir alle dachten. Das muss ich unterbinden, das weißt Du!" Andromeda blickte ihren Mondvater an und fast war es, als hätte er ihr mit seinen Worten ein Schwert in die Brust gestochen. "Warum sagst Du so was Cherubin? Du weißt genau das ich für Dich meine Seele gegeben habe. Das ich mich für Dich freiwillig in die Zwischenwelt verbannen ließ." In ihren Augen waren Tränen zu sehen. Cherubin stutzte. "Dass ich hier auf diese Welt zurückgekommen bin, das ist das Schlimmste was passieren konnte. Das Portal hat sich wieder geöffnet und die Schatten des Gmollochs dringen erneut in diese Welt. Ich sehe wie ein Haus nach dem anderen zusammenfällt. Ich sehe Zerstörung und Tod. Was meinst Du wie es mir in meiner Brust brennt! Glaubst du wirklich ich genieße meine neue Freiheit? Glaubst Du wirklich ich finde es toll andere zu zerstören? Für was für ein Monster hältst Du mich eigentlich?" donnerte ihre Stimme ihm entgegen. "Ich kann es nicht ändern das es so gekommen ist. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen, doch dafür ist es zu spät. Mein größter Wunsch ist es, dass all das endlich aufhört! Doch um diesen Wunsch zu erfüllen, bedarf es einer Energie, zu der niemand stark genug ist." Der junge Mann blickte sie fragend an. "Weder Du, noch Angel, noch meine Schwester könnten mir helfen meinen Wunsch zu realisieren. Niemand von Euch allen hat die Macht dazu. Nur mein Vater wäre mächtig genug." Cherubin erschrak. "Dein Vater? Du hast doch nicht etwa vor zu ihm zu gehen und diese Welt ihrem Schicksal zu überlassen?" Andromeda lachte. "Du verstehst es nicht. Denn wenn Du es verstehen würdest, dann wärst Du nicht hier." Ihre Augen glühten ihm enttäuscht entgegen...
 

Ein Inferno ging auf die Schatten hernieder, die sich vor den restlichen drei Shitenou versammelt hatten. Auch die anderen Krieger die noch übrig waren gesellten sich dazu. Nur Saturn und Pluto waren bei Mamoru geblieben, der inzwischen das Bewusstsein verloren hatte. "Es sieht sehr schlecht aus!" sagte die kleine Todeskriegerin. "Ich weiß. An den Toren der Zeiten geschehen Veränderungen. Ich befürchte der Zeitablauf wird neu geschrieben." Hotaru erschrak. "Aber wie geht das? Wir haben doch Chibiusa bei uns gehabt! Wenn die Zukunft anders wird, warum ist sie dann zu uns gelangt?" Pluto schaute nachdenklich zum bewölkten Himmel hinauf. "Weißt Du, das was wir sahen, das ist nur eine der vielen Möglichkeiten, wie sich die Zukunft gestalten könnte. Jede Tat die wir heute begehen, jedes Ereignis, jede Katastrophe, all das nimmt Einfluss auf die Zukunft. Das was gestern war, ist heute schon Vergangenheit." Saturns Gesicht wurde bleich. "Du kannst es mit einem Gedanken vergleichen, der in Deinem Kopf rumspukt. Man kann sich dazu entschließen dem Gedanken nachzugehen und die Zukunft wird danach geschrieben. Man kann aber auch etwas völlig anderes tun und so die Zukunft schreiben." Hotaru blickte nachdenklich auf den Prinzen. "Dann muss ich wohl diese Zeit beenden und einen Neubeginn schreiben..."
 

Cherubin war nun doch etwas persönlich angegriffen. Seine Augen glühten ihr wieder entgegen. "Ich habe Dich wie ein Freund geliebt. Du warst mir wichtig und ich habe Dich in meine Familie aufgenommen! Trotz dessen das ich wusste das es Ärger geben würde, wenn man Dich als das siehst was Du bist." Sie unterbrach ihn. "Du weißt doch überhaupt nicht was ich bin! Ich mag wie Du ein Angel sein, doch bin ich genauso gut der Abgrund der alle anderen verschlingen kann. Mein Vater wäre glücklich wenn ich für ihn kämpfen würde!" Cherubin wurde sehr wütend. Er schrie sie an: "Ich werde Deine Seele in Deinem Innersten versiegeln und werde auf ewig ihr Bewacher sein. Damit Du niemals wieder Schaden anrichten kannst! Auch wenn es mich zerbricht und ich diesen Gedanken kaum ertrage." Andromeda schaute ihn mit einem teuflischen Blick an. "Versuch es. Aber glaube nicht das es Dir gelingt! Und was meinen Vater betrifft, er hat mir mehr vererbt als Du glauben magst." Cherubin sah rot. "Aber trotz allem will ich keine ewige Dunkelheit. Dann doch lieber..." murmelte sie. Cherubin sammelte all seine Kräfte im Herzen und brüllte, während er die Hände auf sie richtete: "Verbannt sei Deine Seele an diesem Ort! Für die Unendlichkeit gefesselt in Deinem Selbst. Bei den Kräften der achtzehn Monde, Angelherz flieg und lass ihre Seele nie mehr an die Oberfläche treten!" Eine gewaltige Energiewolke flog auf Andromeda zu, die jedoch keine Anstalten machte sich zu wehren. Sie flüsterte zu sich: "Vielleicht ist der Schmerz jetzt endlich zuende." Mit einem liebevollen Lächeln empfing sie die Energie. Sie wurde vollkommen davon eingehüllt. Cherubin ließ schluchzend die Hände sinken und ging vor Verzweiflung auf seine Knie...
 

"Was habe ich getan? Ich... ich verstehe das nicht... Ich... ich wollte das nicht..." Die Prinzessin blickte nachdenklich auf ihre Hände, die vor ihren Augen wieder voller Blut waren. "Blut, überall Blut..." zitterte ihre Stimme. "Da ist überall Blut. Ich... Ich will das alles nicht mehr. Nein... ich..." Als sie ein Geräusch hörte, blickte sie langsam wieder auf. Sie war umzingelt von den Schatten aller Feinde, die sie in ihren ewigen Kämpfen schon vernichtet hatte. Sie hielt den Atem vor Schreck an, als sie in die dämonischen Augen der Schatten blickte. Ein großes Stimmengewirr kam auf sie zu, es war als wollten sich all ihre Feinde im selben Augenblick auf sie stürzen. Um sie herum versank die Welt in Blut und hässlichem Gelächter. "Blut... überall Blut..." flüsterte sie vor sich hin. Das Murmeln der Schatten schien aufzuhören. Doch Bunny war noch immer wie paralysiert. Ihre Augen begannen erneut grell aufzuglühen. "Ich habe Blut an den Händen... ich..." Weiter kam sie nicht, denn sie wurde von einer anderen Stimme unterbrochen. "Du bist ein Feigling!" Bunny schreckte auf und hob ihren Blick. Doch was sie dann sah, das ließ sie fast vor Angst erstarren. Denn sie schaute in ihr eigenes Gesicht, das sie mit einem abfälligen Lächeln ansah. "Aber wie..." sie trat einen Schritt zurück. "Das ist unmöglich!" hauchte sie ihrem Spiegelbild entgegen. "Hier ist alles möglich" antwortete ihr Ebenbild, das genauso gekleidet war wie sie selbst. "Wer... wer bist Du?" fragte die Prinzessin. "Ich bin Du." Bunny erschrak. "Aber... Nein... das geht doch nicht..." Das Spiegelbild schüttelte lachend den Kopf. "Du kannst nicht Dein Leben lang vor Dir selbst davonlaufen, Prinzessin. Lerne endlich auch Deine dunkle Seite zu akzeptieren. Sonst wirst Du niemals die wahre Kraft Deines Innersten entfachen können!" Bunny musste schlucken...
 

"Wie kannst du Dir da so sicher sein?" fuhr Blacky ihn an. "Ich kann es spüren! Ich habe lange Zeit auf diesem Planeten verbracht und kenne seine Form und seine Aura sehr genau. Außerdem, falls Du Dich erinnerst, in unserem Team war ich damals im Krieg auf die Ortung von Feinden spezialisiert." Blue blickte den Dark Moon Angel ein wenig entnervt an. "Hört auf Euch zu streiten" fuhr Angel dazwischen. "Wir haben andere Dinge zu tun, als uns sinnlos Dinge an den Kopf zu schmeißen! Es sind dort also Angels of the Dark, das ist ein Problem." Red mischte sich ein. "Warum? Wenn sie schon auf einem Haufen sind, dann sollten wir die Gelegenheit nutzen!" Der junge Anführer runzelte die Stirn. "Red! Denk doch mal nach! Was hat diese Orion..." Blue fuhr dazwischen: "Du meinst Andromeda." Angel verbesserte sich. "Ja genau, ich meinte Andromeda. Was hat sie vorhin noch zu diesem Nefertos gesagt?" Er schloss die Augen und in den Gedanken der Angel wiederholten sich die Worte von Andromeda: "Wir sind jene, die ihr vor langer Zeit allein zurückgelassen habt. Wir sind jene, die niemals ihren wirklichen Namen an das Volk der Angel preisgeben dürfen. Wir sind die Inkarnation Eurer tiefsten Dunkelheit und die Verkünder des hellsten Lichtes. Wir... sind Eure Kinder!" Die Angel blickten sich verstört an. "Was hat das zu bedeuten?" Wind wusste es längst, sie spürte es. Doch sie hatte Angst diesen Gedanken auszusprechen. Doch Angel hatte den Mut. "Das heißt das wir gegen unsere Eltern kämpfen müssen." Seine Stimme klang verbittert. Angelo mischte sich ein: "Wir wussten von Anfang an das wir die Kinder jener waren die diese Welt erschaffen haben. Also warum seid ihr alle so überrascht das es die Angel of the Dark sind." Blue meinte daraufhin: "Ich denke, um die ganze Wahrheit zu erfahren, müssen wir wohl oder übel Andromeda fragen." Alle wussten das Blue die Wahrheit sprach...
 

"Was ist das?" sprach Morlock stockend zu sich selbst. Er wollte fast vor Schmerz aufschreien. Auf seiner Stirn wurde es unendlich heiß, als würde man ihm ein flammendes Mal einbrennen. Seine Hände ballte er zu Fäusten, Blut tropfte zu Boden. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie einer seiner Kampfkameraden nach dem anderen in Brand gesetzt wurde. Ihre Schreie gellten in seinen Gedanken. "Mein Gott, was geschieht hier?" flüsterte er unterdrückend. Tränen traten aus seinen Augen. Sein Herz wurde von einem zerquetschenden Gefühl umklammert. Die Erinnerung kehrte langsam zurück, auch wenn er nicht verstand was er da sah. Er wusste nicht ob es die Zukunft bedeuten sollte, oder was es überhaupt war. An Erinnerungen dachte er nicht. Erebos hatte jegliche Erinnerung an die Reinigung der Angel of the Dark ausgelöscht. Denn er wollte gewissenlose Krieger haben. Morlock spürte nur eine aufkeimende Angst in seinem Inneren. Angst, die ihm bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen unbekannt gewesen war. Nun erfasst das grelle Licht auch seinen Körper und er hörte sich selbst schreien, auch wenn der Schrei nicht aus seinem Mund drang. Im nächsten Moment war alles wie vorher. Das feurige Inferno vor seinen Augen, die Krieger die verzweifelt gegen die Schatten kämpften, seine Leute, die rings um das Geschehen verteilt waren. Aber jetzt drängte sich noch etwas anderes in sein Empfinden. Sein Blick richtete sich auf die Innenstadt, wo er die Anwesenheit von jemandem spüren konnte, deren Aura ihm sehr bekannt vorkam. Doch es war nicht nur einer, es waren mehrere Leute. Er wusste, er kannte diese Energie, wenn auch nicht woher...
 

"Es nützt nichts" sprach eine ihm wohlbekannte Stimme. Erschrocken blickte er mit tränenüberströmten Gesicht auf. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. Andromeda stand noch immer unversehrt wie zuvor da. "Ich habe es Dir doch gesagt" zitterte ihre Stimme ihm entgegen. Und fast war ihm, als hätte sie Tränen in den Augen. "Aber... das ist unmöglich! Wie geht das? Noch niemand hat sich dem Zauber eines Torwächters entziehen können!" Andromeda setzte sich auf den Boden und umfasste ihre Beine. Nachdenklich blickte sie Cherubin an. "Du kannst mir nichts anhaben, weil Deine Kräfte zu schwach sind. Du weißt doch das niemand mich vernichten kann. Auch Deine Mächte als Torwächter sind nicht ausreichend." Es klang fast so als würde sie es bedauern. "Was hast Du nun vor?" zitterte Cherubins Stimme ihr vorsichtig entgegen. Er wusste das sie ihn jetzt ganz leicht vernichten konnte. "Einen neuen Weg finden meinen größten Wunsch Wahrheit werden zu lassen. Aber vorher..." Er schluckte, als sie ihn mit einem stechenden Blick ansah. "Vorher haben wir beide noch etwas zu besprechen. Du bist in meine Welt eingedrungen und hast mich angegriffen." Der junge Mann wusste augenblicklich das es schlecht um ihn bestellt war. Sie stand auf und ging zu ihm hinüber. Müde schloss er seine Augen und erwartete, dass sie ihn vernichten würde. Stattdessen kniete sie sich zu ihm hinunter. Überrascht blickte er sie an. "Gute Nacht" flüsterte sie. Er war starr vor Schreck. Sanft küsste sie ihn auf die Stirn und er wurde von einer unglaublichen Energie ergriffen. Sein Körper glühte auf und wurde immer heller. Eine letzte Träne aus seinen Augen fiel zu Boden...
 

Ende des 20. Kapitels :)

Liebe Grüße und vielen Dank an meine Stammleser. Dies ist mein Ostergeschenk an Euch. Fortsetzung nach Ostern. Im neuen Kapitel "Bunnys größte Angst".
 

(c)by Arcana Moon

Bunnys größte Angst

„Nein! Das wäre die letzte Möglichkeit zu der wir greifen sollten!“ Setsuna blickte Hotaru eindringlich an und hielt ihre Sense fest, die das kleine Mädchen schon angriffsbereit in der Hand hielt. „Ist Bunny hier? Ich will sie noch einmal sehen!“ Eine sehr schwache Stimme rüttelte die beiden Mädchen wach. Mamoru war wieder zu Bewusstsein gekommen und blickte die Sailorkriegerinnen an. „Wir wissen es nicht. Sie ist noch immer verschwunden.“ Setsuna machte ein betroffenes Gesicht. „Wir haben schwere Verluste hinnehmen müssen. Aber trotzdem kämpfen wir hart um die Schatten zurückzuhalten. Doch wir wissen nicht, wie lange wir noch widerstehen können.“ Hotaru umklammerte ihre Sense, als wollte sie Beistand von ihr haben. Der Prinz versuchte sich ein wenig aufzurichten um zum Kampf hinüber zu schauen. Die Krieger gaben ihr Bestes, auch wenn sie oft die Attacken der Schatten über sich ergehen lassen musste. Keiner von ihnen wollte aufgeben. „Diese Zerstörung, sie macht mich krank. Und ich kann nicht einmal die Hand jener halten die ich liebe. Ich weiß nicht wie lange ich noch lebe. Ich befürchte das es bald zuende ist. Mit unserer Welt und mit mir. Denn wenn die Erde stirbt...“ Setsuna unterbrach ihn: „Ihr dürft nicht so viel reden! Ich spüre das sie bald wieder bei uns sein wird. Auch wenn das Meer in stürmischen Fluten an den Toren der Zeit vorbeirauscht. Ich weiß sie wird kommen! Solange die Hoffnung besteht, solange dürfen wir uns nicht ergeben! Ruht Euch aus, ihr braucht die Kraft noch!“ Sie lächelte Endymion an, der schwach zurücklächelte. „Wo bist Du nur meine Prinzessin?“ flüsterte seine innere Stimme zu den Sternen...
 

Das Spiegelbild blickte der Prinzessin ernst in die Augen. „Du trägst Angelblut in Deinem Innersten. Das bedeutet den Ausgleich von Licht und Dunkelheit. Doch Du stößt die Dunkelheit von Dir! Warum?“ Bunny raffte sich auf. „Ich bin eine Kriegerin des Lichtes! Ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit! Ich habe die Mächte der Dunkelheit bekämpft, mit dem Licht meiner Liebe!“ Das Ebenbild lachte. „Und Du meinst in diesem Krieg kann nur allein das Licht gewinnen? Das Licht alleine ist viel zu schwach um gegen diese Wesen zu kämpfen. Denn ihre Macht ist die ewige Dunkelheit. Licht kann ohne Dunkelheit nicht sein, Dunkelheit ohne Licht schon. Du musst endlich begreifen, dass der einzige Weg jener ist, den Du nicht beschreiten willst! “ Bunny schrie mit glühenden Augen: „Du verlangst das ich sie töte? Was ist das für eine Gerechtigkeit? Ich habe immer für das Licht und die Liebe gekämpft, ich habe...“ Ihr Spiegelbild fuhr dazwischen: „Du hast es bisher nur mit Wesen zu tun gehabt, die von ihrem eigenen Hass oder fremder Macht in Wesen der Dunkelheit verwandelt wurden!“ Bunny trat erschrocken einen Schritt zurück. „Die wahre Dunkelheit ist ein Gegner, den Du niemals allein mit Licht bezwingen kannst! Denn das Licht wurde in der Dunkelheit erst geboren. Du musst Dich der Kraft Deiner Gefühle bedienen um zurückzuschlagen!“ Die Prinzessin schrie: „Ich will keine Mörderin sein! Ich will nicht nach draußen in meine Welt schauen und wissen, dass all diese Schönheit mit Meeren von Blut genährt wurde!“ Das Ebenbild seufzte: „Du begreifst es nicht, nicht wahr? Du willst es gar nicht begreifen! Wenn Du nicht Frieden mit Dir selbst schließt, dann wirst Du unterliegen! Du hast Angst vor der Dunkelheit, weil Du glaubst sie könnte Dein reines Herz beschmutzen und Deine Lieben ins Unglück stürzen. Hab ich recht?“ Bunny zog die Luft scharf ein und presste die Lippen aufeinander...
 

„Glaubt Erebos wirklich, dass er mit seinen Spionen all unsere Schritte überwachen könnte?“ Galaktika schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. Sie hatte nach dem Vorfall den Rat zusammengerufen und sich entschlossen dem Treiben einen Riegel vorzuschieben. „Wir können nicht wissen was er schon weiß. Oder wie er handeln wird. Du hättest den Spion aufhalten sollen.“ Gaia war besorgt. „Nein, es war besser ihm seinen Spion zurückzuschicken. Damit er endlich begreift, dass wir uns vor niemandem fürchten!“ Galaktikas Augen sprachen von Überzeugung. „Vielleicht hätte dieser Schatten aber auch wichtige Informationen für uns gehabt!“ Alekto vom Violett Moon erhob sich. „Nein, das glaube ich weniger. Spione sind nur dazu da um Informationen zu sammeln. Ich halte Erebos für so klug, dass er seine Spione vernichtet, sobald er die Informationen erhalten hat.“ Hygeia die Red Moon Angel Vertreterin nickte Galaktika zu. „Aber was machen wir jetzt?“ Thaleia von Silver Moon schaute fragend in die Runde. „Wir tun nichts und warten einfach ab was geschieht.“ Überrascht richteten sich alle Blicke auf Hestias, dem Vertreter der Dark Moon Angel. Er saß leger auf seinem Stuhl und hatte die Beine übereinander geschlagen. „Galaktika, Du sagst das er der Erschaffer des Orionnebels ist. Und Du sagst, dass sein Bestreben sich danach richtet, unsere Welt von Dunkelheit verschlingen zu lassen und Andromeda an seine Seite zu holen.“ Sie nickte zaghaft. „Ich denke er wird keine Spione mehr schicken, denn sein hauptsächliches Ziel ist nicht hier. Fürs Erste sollten wir uns keine Gedanken machen.“ Hestias lehnte sich locker zurück...
 

Ein seltsames Geräusch durchbrach die tiefste Dunkelheit, ähnlich dem gefährlichen Zischen einer Schlange. Zunächst regte sich nichts, doch als das Zischeln immer lauter wurde, donnerte Erebos Stimme durch die Schwärze. „Was zum Teufel ist los?“ Die Stimme des Dieners zitterte ihm entgegen: „Einer.... einer der Spione ist zurückgekehrt!“ Erebos grollte. „Gibt es was neues aus der Welt der Angel?“ Das letzte Wort sprach er aus, als würde es ihn schon langweilen überhaupt noch Informationen darüber zu hören. Gerade so, als würde diese Welt mit dem nächsten Gähnen nicht mehr existieren. Der Untergebene stammelte: „Nun ja... er...“ Der düstere König blickte überrascht auf. Seine Augen erglühten rot im Dunkel. Da der Diener scheinbar um den heißen Brei reden wollte, wurde er sehr ungehalten. „Ich hasse es auf Antworten warten zu müssen. Hör auf zu stammeln und werde endlich konkret!“ Der Diener zitterte im Dunkel und der Geruch von Angst lag in der Luft. Erebos sank auf seinen Thron zurück, denn er ahnte das der Diener wohl nicht derjenige sein wollte, der schlechte Nachrichten überbrachte. Darum sagte er entnervt: „Lass den Spion vortreten! Ich will selbst mit ihm reden und hören was er zu sagen hat.“ Der Diener atmete tief durch, als sei er glücklich noch mal mit heiler Haut davon gekommen zu sein. Im nächsten Moment wurde das Zischeln lauter und zwei große glühende Augen öffneten sich. „Also, was hast Du zu berichten?“ Das Zischeln wurde noch lauter und der Spion schien dem König zu erzählen, was geschehen ist. „Sieh an, also Galaktika ist der Angel of Light. Hätte ich mir ja denken können.“ Er begann erst leise, dann lauthals zu lachen. „Diese wertvolle Information ändert aber nichts an der Tatsache das ihr versagt habt“ donnerte seine wütende Stimme im nächsten Augenblick hernieder. „Du weißt das ich keine Versager dulden kann!“ Das Zischeln wurde aufgeregt...
 

„Nur im Ausgleich der Kräfte ist es möglich die wahre Macht Deines Innersten zu entfachen! Deine höchste Aufgabe ist es die Erde vor Schaden zu bewahren. Aber so wirst Du niemals Deine Aufgabe erfüllen können. Nur weil Du die Dunkelheit in Deinem Herzen zulässt, bedeutete es noch lange nicht das Du zu einem Wesen der dunklen Macht wirst! Die Dunkelheit ist nicht immer gleich Böse!“ Das Spiegelbild reichte der Prinzessin freundschaftlich die Hand und lächelte. „Akzeptiere die dunkle Seite in Deinem Innersten! Wenn Du es nicht tust, dann wirst Du für alle Ewigkeiten hier im Labyrinth gefangen bleiben und alles was du liebst wird ausgelöscht werden und niemals mehr zurückkehren!“ Bunny ballte ihre Hände zu Fäusten und blickte starr zu Boden. „Bitte Prinzessin! Sei endlich so mutig und akzeptiere Dich so wie Du bist, mit allen Facetten. Denn das ist die wahre Bestimmung Deiner Selbst. Nur wenn Du Dir ohne Scheu ins eigene Gesicht schauen kannst, wirst Du auch zu dem was Du sagst und tust, wirklich stehen können!“ Bunny blickte ihrem Spiegelbild wieder in die Augen. „Ich weiß, Du hast die Macht! Ich werde Dir beistehen! In diesem Kampf bedarf es weitaus mehr als nur Kraft, Mut und Willen.“ Zitternd hob Bunny eine Hand und blickte noch immer mit glühenden Augen ihrem Selbst ins Gesicht. Langsam berührten sich die Fingerspitzen der Beiden und in jenem Moment wurde das Labyrinth von einem grellen Licht durchflutet, das heller als Mond und Sonne, ja sogar heller als das Licht des Silberkristalls war. Die Prinzessin spürte wie sie innerlich ein warmes Gefühl durchflutete und nun begann auch sie zu lächeln...
 

„Es tut mir leid“ flüsterte Andromeda. Der leblose Körper von Cherubin lag in ihren Armen und seine Aura flackerte sterbend. Mit zitternden Händen streichelte sie ihm über sein Gesicht und küsste dann das Symbol auf seiner Stirn. Im selben Moment begann sein Körper grell aufzuglühen und löste sich in funkelnde Sternenlichter auf. Sie blickte nachdenklich zu Boden, wo gerade noch der junge Mann in ihren Armen gelegen hatte. In ihren Augen glitzerten leuchtende Tränen und in ihrem Herzen pulsierte der altbekannte Schmerz, der schon so lange ihrer Seele innewohnte. Eine von ihren Tränen fiel zu Boden und dort wo sie niedergefallen war, erblühte eine leuchtende Blume, die keines Menschen Auge jemals gesehen hat und sehen wird. Es ward dunkel um die Prinzessin und nur das kleine weiße Licht der Seelenblume leuchtete. „Warum nur kannst Du nicht einfach verstehen, das ich diesen Weg gehen muss? Es ist meine einzige Chance. Vielleicht, irgendwann... werden wir uns wiedersehen... in einer anderen Zeit... in einer anderen Welt... So wie in dem Lied, das Du mir vor Ewigkeiten beigebracht hast.“ Dann erhob sie ihre Stimme und sang:
 

Heute ist alles so grau und neblig, der Regen küsst den Schmerz in mir.

Meine Augen sind im Dunkel geborgen, und ich wünschte Du wärst hier.

Um mich zu halten und zu lieben, in diesem Sturm der Traurigkeit.

Ich vermisse Dich jeden neuen Tag, vielleicht sehen wir uns wieder...
 

... an einem anderen Tag ...
 

Ich beschreite diese dunklen Gedanken, die nur Dir gewidmet sind.

Deinem Lächeln, Deiner Leidenschaft, so verfliegt das Lächeln mit dem Wind.

Auch wenn Du nicht mehr sprichst, ich Dich nicht mehr spüren kann.

Vermisse ich Dich jeden neuen Tag, vielleicht wird uns die Sonne wieder scheinen...
 

... an einem anderen Tag ...
 

Nur ein Traum hält Dich bei mir, ein Traum der längst verloren ist.

Meine leeren Augen warten immer noch, auch wenn Du lange schon gegangen bist.

Verfluchter Schmerz, warum kannst Du nicht gehen?

Ich liebe ihn bis in die Unendlichkeit, vielleicht werde ich ihn wiedersehen..
 

... an einem anderen Tag ... in einem anderen Leben ...
 

Ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Mit zitternder Stimme sagte sie: „Ich verspreche Dir, all Deine Worte und Taten werden nicht umsonst gewesen sein. Du wirst für immer in meinem Herzen leuchten. Du wirst immer in meinen Gedanken sein. Und wenn eines Tages die Zeit gekommen ist, dann wird die Blume Deiner Seele auch wieder in unseren Welten erblühen.“ Mit einem schmerzlichen Lächeln wand sie sich ab und ihre Schemen entschwanden in der tiefen Dunkelheit...
 

„Wir müssen uns nun dem stellen was dort auf uns wartet! Wenn es wirklich unsere Eltern sind, vielleicht haben wir dann ja eine Chance sie von ihren Plänen abzubringen! Ich weiß, wir alle haben sie noch niemals gesehen. Aber ich glaube daran, dass sie ihr eigenes Blut wiedererkennen werden. Ich glaube, sie werden uns nichts antun können!“ Blue war überzeugt von dem was er sprach. Die anderen waren skeptisch, doch sie wussten, es gab nur eine Möglichkeit die Wahrheit herauszufinden. Der Blue Moon Angel flog voran und alle anderen folgten ihm mit ernstem Gesicht. Je näher sie kamen, desto aufgeregter wurden ihre Herzen. „Ich befürchte es wird zunächst trotzdem einen Kampf geben. Sie haben uns noch nie gesehen, wie Blue schon sagte. Und genau deswegen werden sie am Anfang nur ihren Auftrag sehen. Wir sollten unseren Gegner nicht unterschätzen. Vor allem deswegen, weil es unsere Eltern sind“ flüsterte Angel seinem Bruder zu. Dieser nickte, denn er wusste das Blue manchmal ein wenig zu stürmisch war. Außerdem ließ er sich meist schwer überzeugen, wenn er erst einmal eine Meinung hatte. „Seht Euch das an!“ Atemlos schwebte Blue hoch über dem Kampfgeschehen, das direkt neben dem Flammenmeer stattfand. Die Krieger verausgabten sich sehr und in ihren Herzen war ein ungebrochener Wille. „Sie tragen Kosmoskristalle! Was sind das für Wesen?“ Star schaute Blue fassungslos an, deren Augen scheinbar jemanden suchten. Angel kämpfte sich an die Spitze der Gruppe vor. Sein Blick wurde starr als er die Kämpfenden erblickte. „Aber das sind doch...“ Er war fassungslos. „Blue? Was ist denn?“ Blacky versuchte ihn wachzurütteln. „Sie ist nicht da. Das kann nicht sein! Haben sie das Mädchen denn so schnell vernichten können?“ Keiner außer Angel und Angelo verstand wovon der Blue Moon Angel sprach. „Könntet ihr uns freundlicherweise mal aufklären?“ Red wurde ungeduldig. „Dafür ist keine Zeit! Wir müssen ihnen helfen. Das ist alles was ihr erst einmal wissen müsst.“ Angelo, Blue und Angel gingen sofort in den Sturzflug über. Der Rest des Angelteams folgte ihnen verwirrt...
 

Morlock fühlte es in seinem Inneren, die Energie kam rasend näher. Sein Herz pochte. Er wusste nicht ob es vor Angst so wild schlug. Er wusste nur das er heute etwas erfahren würde. Ob es gut oder schlecht war, daran wagte er nicht zu denken. Auch wenn es ihn immer unruhiger werden ließ. Er dachte nach. In seinen Ohren wollten die Kämpfe der Vergangenheit nicht ruhen. Ob es etwas damit zu tun hatte? Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, schossen drei Schatten direkt an ihm vorbei. Sofort riss er die Augen auf und versuchte den Schatten zu folgen. Als sie endlich den Boden berührt hatten, erstarrte er. Drei junge Angel standen da unten vor dem Flammenmeer, nicht unweit von den Kämpfern, die zu unterliegen drohten. Im nächsten Moment hörte er die drei Angel etwas rufen, was er jedoch nicht verstand. Und dann standen auf einmal nicht nur drei, sondern gleich sieben verschiedene Angel da und stellten sich in Angriffstellung. Die Energie die sich da unten nun sammelte, es war die Selbe die er die ganze Zeit gespürt hatte. Sie war also von diesen Sieben ausgegangen! Dann auf einmal war eine riesige Explosion zu hören. Die Schatten hatten scheinbar sehr kräftig zugeschlagen. Dann sah er wie drei von den Kriegerinnen durch die Luft geschleudert wurden. Sofort schwangen sich drei der Angel hinauf und fingen die erstaunten Kriegerinnen mit Leichtigkeit auf...
 

„Es ist so warm, so unglaublich warm“ flüsterte sie ihrem anderen Ich zu. „Das ist der Ausgleich der Kräfte die in Dir wohnen.“ Sie traten sich nun ganz nahe gegenüber und Bunny wurde von ihrem Selbst magisch angezogen. Liebevoll umarmten sich die Beiden und das Leuchten um sie herum wurde noch viel stärker. „Hörst Du mein Herz schlagen? Ich weiß, ich habe endlich nach Hause gefunden.“ Bunny schloss die Augen. „Ich bin Du und Du bist ich. Nun sind wir wieder eins.“ Mit diesen Worten verschmolzen die Lippen der Zwillinge zu einem leidenschaftlichen Kuss. Die Umgebung schien regelrecht im Licht zu explodieren und das Spiegelbild wurde zu einem leuchtenden Wesen, welches sich mit dem Körper der Prinzessin verband. Rei blickte mit zusammengekniffenen Augen fassungslos auf die Szenerie die sich ihr bot. Nur Nebula sah sehr zufrieden aus und nickte Rei zu. „Nun werdet ihr den Weg hinaus finden. Meiner Hilfe bedarf es nicht mehr.“ Die Marskriegerin lächelte der Göttin ein wenig zurückhaltend zu, wusste sie doch noch immer nicht so recht was sie von alledem hier halten sollte. Dann fiel ihr Blick wieder auf die Prinzessin, die inzwischen vollständig mit ihrem Spiegelbild verschmolzen war und deren Kleid und Haare nun in einer tosenden Welle aus Licht und Energie flatterten. Ihre glühenden Augen blickten zum Horizont und das Symbol auf ihrer Stirn funkelte wie ein Stern. Die Umgebung löste sich langsam auf und es war, als würden sie alle mitten in einem grell erleuchteten Raum schweben. Langsam erlosch das Licht, welches die Prinzessin umhüllt hatte. Sie schloss die Augen und ihr Gesicht wandte sich erschöpft gen Boden. „Du kannst jetzt zu ihr gehen“ sagte Nebula zu Rei, welche sofort hinüber lief. „Bunny ist alles in Ordnung?“ Sie stützte die Prinzessin, welche scheinbar vollkommen erschöpft war. „Was ist mir Dir? Reiß Dich gefälligst zusammen! Die anderen warten auf uns.“ Vorsichtig öffnete das Mädchen die Augen...
 

„Was meinst Du Galaktika?“ Alle Ratsmitglieder richteten ihre Augen nun auf die Königin. "Ich denke er hat recht. Auch Nebula meinte, dass Erebos seine Tochter auf seine Seite ziehen will um die ewige Dunkelheit über uns zu bringen und unseren Teil dieser Welt auszulöschen.“ Besorgt schauten sich die Angel des Rates an. „Aber wir können doch nicht einfach hier stumm verweilen und auf unser Schicksal warten! Können wir es denn nicht wenigstens versuchen abzuwenden? Es kann doch nicht sein, dass wir tatenlos das Verderben in unsere Welt lassen! Das wäre ja, als würden wir unser Ende mit offenen Armen empfangen!“ Charita, die Vertreterin der Yellow Moon Angel war verzweifelt. „Beruhige Dich! Das Angelteam ist im Einsatz und wenn sie es nicht schaffen, dann schafft es niemand!“ Gaia versuchte zu vermitteln. „Das ist ein sehr schwacher Trost, meinst Du nicht?“ mischte sich nun Dikes ein, der ein Diamond Moon Angel war. „Ja es ist kein Trost. Aber es ist unsere einzige Hoffnung.“ Chiona, ein Glitter Moon Angel blickte ihm direkt in die Augen. „Wir müssen ihnen vertrauen. Denn wenn nicht einmal wir mehr an sie glauben, wer dann? Was gibt ihnen dann die Kraft diesen Weg weiter zu gehen? Wir wissen nicht was sie da in dieser fernen Welt alles durchleben müssen. Wir wissen nur, das es ein erbarmungsloser Kampf ist, dem jetzt schon drei des Angelteams zum Opfer gefallen sind. Doch ihr Opfer wird nicht umsonst sein, wenn wir unsere Gefühle und Gedanken dem Rest der Mannschaft widmen.“ Galaktikas Stimme klang feierlich...
 

„Jeder kleinste Fehler könnte all meine Pläne zerstören! Unfähige Spione wie Du und Deine Freunde stellen eine große Gefahr dar. Die Angel sind offensichtlich nicht dumm wie sie aussehen. Man hat Dich nicht umsonst laufen lassen. Galaktika ist eine sehr kluge Frau, wohl die Einzige in diesem Volk voller Schwächlinge und Idioten!“ Das Zischeln erklang nun etwas leiser. „Warum sollte ich Dir noch vertrauen? Du bist nur ein Schatten! Einer von Millionen, die ich neu erschaffen könnte!“ Der Spion schien um Gnade zu bitten, denn Erebos sagte: „Du bettelst um Dein wertloses Schattendasein? Wie nett, ich liebe es andere um Gnade winseln zu hören. Doch das Schicksal Deiner Existenz liegt in meiner Hand. Das ist das Schöne daran.“ Seine Zähne blitzten im Dunkel auf. Plötzlich schien der Spion doch noch einen Trumpf in der Hand zu haben. „Sieh an, jetzt versuchen wir es also auf die Art und Weise? Du bist schlauer als ich dachte. Mir nicht alles zu erzählen was Du weißt, damit ich Dein Leben verschone... Du weißt aber auch, das dies ein sehr gefährlicher Handel ist. Nicht wahr?“ Der Schatten wusste genau das Erebos die Informationen gebrauchen konnte, die er zurückhielt. Er hatte den König in der Hand, doch für wie lange? Er überlegte sich eine Strategie und schmeichelte scheinbar dem düsteren Herrscher. „Nun gut. Ich gehe auf den Handel ein. Wenn die Informationen mir dienlich sind, dann lasse ich Dir Dein Leben.“ Das Zischeln wurde wieder intensiver und eine Weile lang war außer dem Spion nichts anderes in der Dunkelheit zu hören. Als er seine Ausführungen beendet hatte, war die Luft deutlich von Wut erfüllt...
 

Bunny lächelte schwach. Mit einer leisen Stimme sagte sie zu Rei. „Schimpf doch nicht schon wieder Rei. Ich... ich habe das Gefühl, als sei ich endlich nach Hause gekommen. Ich bin so müde...“ Die Marskriegerin schaute Nebula hilfesuchend an. Jene trat nun an die beiden Mädchen heran und sagte: „Wartet einfach noch einen kleinen Moment. Die Kraft wird sehr schnell wieder zurückkehren. Es ist nur die seelische Erschöpfung.“ Die Augen von Bunny glimmten leicht. Nebula legte ihre Hand auf die Stirn der Prinzessin, die plötzlich spürte wie ihre Kraft langsam zurückkehrte. Die Göttin lächelte. „Nun kannst Du wählen wohin Dich Dein Weg führen soll.“ Sie wies auf zwei Spiegeltore, die nicht unweit von ihnen standen. Die beiden Mädchen schauten mit ernstem Blick auf die zwei Tore. Bunny konnte inzwischen wieder alleine stehen und so ließ Rei sie los. „Wohin führen sie?“ fragte die Marskriegerin Nebula. „Das eine Tor führt in unsere Welt, in den Orionnebel. Und das andere in die Eure, auf die Erde.“ Die beiden Mädchen sahen sich entschlossen an. Bunny erhob ihre Stimme: „Wir wählen den Weg in unsere Welt. Denn wir müssen die Erde und ihre Bewohner beschützen. Das ist unsere allerhöchste Aufgabe!“ Genau das wollte die Göttin von der Prinzessin hören. Sie erhob eine Hand und augenblicklich löste sich eines der Tore in Luft auf. Die Prinzessin blickte die neblige Gestalt noch einmal an. „Kann ich... irgendwann zurückkehren? Ich meine hier her... denn... ich würde gerne die Welt sehen, aus der mein Vater stammt.“ Nebula lächelte noch mehr. „Du kannst jeder Zeit zurückkehren. Ich werde Dich hier erwarten und dann in unsere Welt führen.“ Bunny strahlte über das ganze Gesicht. Im selben Moment zuckte Nebula zurück. Denn dieses Lächeln kam ihr unheimlich bekannt vor. Sie hatte Angst. Es war als würde man ihr das Herz aus der Brust reißen...
 

„Warum hast Du das nur getan?“ fragte sich Andromeda selbst. „Bist Du nicht einmal mehr fähig denen zu vertrauen die Dich lieben und die Du liebst?“ Sie schaute auf ihre Hände, ließ sie dann sinken, schloss die Augen und ließ ihre Seele in ihren Körper zurückkehren. Sie schwebte in der Luft und noch immer war sie in der Nähe des Flammenmeeres. Als ihre Sinne zurückgekehrt waren, spürte sie sofort die Anwesenheit der Angels of the Dark. Im nächsten Moment bemerkte sie auch das Angelteam. Fassungslos schaute sie auf ihre Vergangenheit, die sie in diesem Moment wieder einzuholen schien. „Sei still und mach Dich auf keinen Fall bemerkbar. Sonst bist Du schneller bei Deinem Vater, als Dir lieb ist“ sprach der Prinzessin eine ihr sehr bekannte Stimme in Gedanken zu. „Sieh vorsichtig hinunter, dann wirst Du verstehen.“ Andromedas Augen weiteten sich. Direkt unter ihr war ein Angel of the Dark. Es war Morlock, der ihre Aura zwar nicht spüren konnte, dem es jedoch ein Leichtes wäre sie zu packen, würde sie einen Fehler machen. „Was soll ich jetzt tun?“ dachte sie. „Sei einfach still und warte ab. Es wird bald zum Kampf kommen und er wird seinen Posten verlassen. Genauso wie alle anderen dort.“ Die junge Frau blickte sich um und entdeckte insgesamt fünfzehn weitere Angel of the Dark, die auf ihren Positionen um das Flammenmeer herum lauerten. „Aber könnte ich nicht einfach den hier unter mir überwältigen?“ Die Stimme sprach: „Nein! Du würdest die anderen nur auf Dich aufmerksam machen.“ Andromeda dachte ein wenig überheblich: „Haben sie überhaupt eine Chance gegen mich? Immerhin bin ich Erebos Tochter, oder?“ Die Stimme schalt sie: „Vergiss nicht: Sie sind die Erschaffer unserer Welt! Und sie sind nahe Blutsverwandte! Du weißt das sie die Eltern Deiner Freunde sind! Sie würden es Dir niemals verzeihen.“ Andromeda begriff das ihr keine Wahl blieb, außer zu warten...
 

„Aufpassen!“ schrie Angel. „Mein Gott, der wird doch nicht?“ brüllte Blue. „Leider doch!“ kreischte Angelo. „Los Leute, alle formieren! Es wird ernst!“ Der Black Moon Angel befürchtete das Schlimmste. „Was ist hier los?“ schrie Red gegen das Dröhnen an, welches sich aus der Erde zu schälen schien. „Ich befürchte unter diesen Schatten da drüben befindet sich ein Gwormler“ brüllte Blue. „Ihr wisst was das bedeutet! Diese Viecher können mit ihrer mentalen Kraft den Erdboden auseinander sprengen, ohne auch nur einen Finger zu rühren.“ Im selben Moment krachte es verdammt laut und Schreien war zu hören. Starmaker, Starfighter und Galaxia wurden durch die Luft geschleudert. Blitzartig stiegen Angel, Angelo und Blue hinauf und fingen die drei Kriegerinnen auf, die sie vollkommen perplex anschauten. Als Galaxia Blue erkannte, wollte sie protestieren. Doch sie wurde von ihm unterbrochen: „Los weg hier! Ich denke der Gwormler wird gleich noch mal zuschlagen!“ Mit hoher Geschwindigkeit flogen sie hinüber zu Setsuna, Hotaru und Mamoru. „Mein Gott! Was war das?“ rief Sailor Pluto. „Ihr solltet Euch sofort zurückziehen! Ohne die Prinzessin seid ihr schutzlos!“ Blue blickte der jungen Frau eindringlich in die Augen. „Wer seid ihr?“ fragte sie. „Nereus?“ Der Prinz hatte seine Stimme schwach erhoben. Der Blue Moon Angel erkannte ihn sofort wieder. „Prinz Endymion! Was ist mit Euch? Wo ist Prinzessin Serenity?“ Hotaru unterbrach ihn. „Er kann jetzt nicht reden! Die Zerstörung der Erde, sie zerstört auch den Prinzen!“ Der junge Angel verstand. „Was können wir tun?“ Setsuna sagte: „Helft uns unsere Welt zu retten!“ Sie sah ihn flehend an...
 

Morlock konnte immer noch nicht so recht fassen was da vor seinen Augen vor sich ging. Gysine nahm gedanklich Kontakt mit ihm auf. „Hast Du eine Ahnung wer das ist? Irgendwie kommen sie mir bekannt vor.“ Morlock antwortete in Gedanken: „Ich habe keine Ahnung, aber mir ergeht es ähnlich.“ Kristan meldete sich nun auch: „Sollen wir auf unseren Posten bleiben oder eingreifen?“ Samael mischte sich ein: „Ich bin dafür das wir eingreifen! Das ist die Chance unsere Fähigkeiten zu testen!“ Morlock donnerte dazwischen: „Ihr werdet alle hübsch auf Eurem Posten bleiben! Wenn die hier sind, dann wird Andromeda auch nicht mehr lange auf sich warten lassen! Ich denke wir warten noch einen Moment ab. Vielleicht kommt sie ja noch.“ Lagonis Stimme erklang: „Vielleicht ist sie uns ja auch schon näher als wir denken und beobachtet genau wie wir alles von sicherer Position aus.“ Binia kreischte dazwischen: „Wir sollten nicht allzu lange warten! Der Gwormler wird sich sicher von uns nicht sagen lassen wen er anzugreifen hat und wen nicht. Nachher erwischt er uns noch mit seinen Spielerein!“ Morlock blieb ganz locker: „Ich glaube der Gwormler wird bald sein Ende finden. Diese Angel dort haben die Macht ihn zu vernichten! Ich spüre es...“ Dragonia fügte hinzu: „Wir sollten vielleicht näher zusammenrücken, damit wir nicht in die Schusslinie von ihnen kommen!“ Morlock antwortete: „Ok, alle die sich in unmittelbarer Nähe des Kampfplatzes befinden, sollten etwas näher aufrücken. Am besten wenn die Angel ihren Angriff starten. Dann werden sie auch nicht so auf die Umgebung fixiert sein. Wir müssen unbedingt unerkannt bleiben, bis es soweit ist!“ Irgendwie hatte er ein verdammt ungutes Gefühl...
 

Vor Nebulas Augen lief lachend ein Angelkind durch blühende Wiesen und lachte ihr schallend zu. Seine Stimme rief immer wieder: „Mama, Mama! Fang mich doch!“ Im nächsten Moment sah sie einen Angel of the Dark, der den kleinen Jungen auffing und ihn lachend hochwarf. Der kleine Junge entfachte seine Flügel und flog in die Arme seiner Mutter, die ebenfalls ein Angel of the Dark war. Doch die Schemen der jungen Frau waren verschwommen, so das man sie nicht erkennen konnte. Nebula aber wusste ganz genau wer diese Frau war, auch wenn sie niemals darüber reden wollte. Sie war verwirrt, dass ihr diese Szenen vor Augen erschienen, als sie die junge Sailorkriegerin lächeln sah. „Ist alles in Ordnung?“ Die Göttin blickte Bunny nun etwas erschrocken in die Augen. „Ja... keine Sorge. Ich war nur gerade in Gedanken versunken.“ Sie lächelte das Mädchen an, auch wenn ihr innerlich überhaupt nicht danach zumute war. „Aber jetzt wird es Zeit das ihr geht, bevor es zu spät ist. Und vergiss eines nicht meine Kleine: Du bist zum Teil ein Angel und Du hast Mächte die niemand anderes außer Dir auf der Erde haben wird. Du bist etwas ganz Besonderes.“ Damit küsste sie dem Mädchen auf die Stirn, wo das Angelzeichen nun noch mehr zu glühen begann. „Kommt gut nach Hause.“ Und dann löste sich Nebula auf, als wäre sie niemals da gewesen. Gemeinsam gingen Bunny und Rei auf das Spiegeltor zu. „Wollen wir?“ Die Marskriegerin schaute ihre Freundin an. Sie nickte. Der Spiegel war wie kühles Wasser und ganz leicht zu durchschreiten. In ihren Gedanken hörte Bunny die Göttin noch einmal sagen: „Und grüß mir Andromeda. Ihr werdet Euch schon sehr bald begegnen.“ Bunny und Rei schritten mutig durch die wabernde Masse und verschwanden im Nichts, das sie nach Hause führen sollte...
 

Ende 22. Kapitel. Der Text den Andromeda singt heißt "An einem anderen Tag" und wurde von mir selbst geschrieben. Ich hoffe es hat Euch wieder gefallen! Es war eine lange Nacht, doch es hat sich gelohnt. Mit ganz lieben Grüßen an meine Stammleser ^^
 

(c)by Arcana Moon
 

Das nächste Kapitel wird böse, wie ihr sicher schon ahnt. Aber es kommt nun mal die Zeit, da werden Karten offen auf den Tisch gelegt. Und Kämpfe eskalieren. "Orions Erscheinen" wird diese Tatsachen mit Sicherheit noch interessanter machen... ;)

Das Seelenspiegelschild

Der Rat war noch nicht so ganz überzeugt, doch was hatten sie für eine Wahl? „Auf jeden Fall darf das Volk der Angel nichts davon erfahren. Es herrscht oberste Geheimstufe! Wir dürfen keine Unruhen riskieren! Haben wir uns verstanden?“ Die Ratsmitglieder schauten die Königin mit steinernen Blicken an. Doch sie wussten auch, dass sie Recht hatte. „Dann ist es wohl beschlossene Sache. Stillschweigen, bis die Sache geklärt oder unser Ende nahe ist.“ Daphney, ein Green Moon Angel, machte ein verknittertes Gesicht. Ihm passte dieser Entschluss überhaupt nicht. Aber jeglicher Wiederstand gegen diese Entscheidung könnte schlimme Folgen für ihn haben. Ähnlich dachten einige der Ratsmitglieder, doch niemand wagte sich gegen Galaktika zu stellen. Sie vertrauten der Königin sehr. Maias, der Vertreter des Royal Moon, dem 18. Mond, erhob schließlich seine Stimme: „Wenn es zum Äußersten kommen sollte, dann haben wir noch immer das Seelenspiegelschild.“ Alle Augen richteten sich überrascht auf den jungen Mann, dessen grüne Augen nachdenklich, aber dennoch entschlossen wirkten. „Wovon sprichst Du?“ Selbst Galaktika wusste nicht was er meinte. „Das Seelenspiegelschild ist die einzige Möglichkeit unsere Welt zu retten. Es wurde vor langer Zeit von Königin Kassandra und unserer Göttin Nebula erschaffen. Sie wusste genau das Erebos eines Tages wieder nach unserem Teil dieser Welt und vor allem nach ihrer Tochter gieren würde.“ Stille trat ein...
 

„Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ kreischte seine Stimme durch die Schwärze. „Ich wusste ja, das meine Schöpfungen schuld an der hellen Seite dieser Welt sind. Aber das sie dazu fähig waren! Nein! Das hätte ich ihnen nicht zugetraut! Das ist gar nicht gut! Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich sie niemals auf diese Welt zurückgeschickt.“ Der düstere Herrscher überlegte. „Wenn sie sich begegnen, dann wird mein Plan zu Nichts zerfallen. Dann werden sie sich wohlmöglich alle gegen mich wenden. Gemeinsam hätten sie sogar eine geringe Chance... Nein, unmöglich! Das wird ihnen niemals gelingen!“ Erebos schien nervös zu sein. Sein glühender Blick fiel auf den Schatten. „Ich danke Dir für Deine Hilfe. Und nun empfange Dein Ende!“ Der Spion schien sich auf das Versprechen des Königs berufen zu wollen. Doch der entgegnete: „Ihr hattet die Order jegliche Begebenheiten sofort an mich weiterzuleiten! Mir diese wichtigen Informationen vorzuenthalten, das war Verrat! Und Verräter kann ich nicht in meinen Reihen gebrauchen! Wenn ich es rechtzeitig gewusst hätte, dann hätte ich neue Wesen erschaffen um Andromeda zu holen. Aber nun ist alles anders. Denn sie werden sich unweigerlich begegnen!“ Der Schatten schien erneut um Gnade zu betteln, doch Erebos kannte dieses Wort nun nicht mehr. Ein rötlicher Schimmer entfloh seinen Augen und umhüllte den Schatten vollständig. Im nächsten Moment war die Dunkelheit von gequältem Zischen und unheimlichen Schreien erfüllt. Als das rote Licht erloschen war, kehrte wieder Stille ein. „So ergeht es allen die mich betrügen wollen!“ schallte die Stimme des düsteren Königs durch das Dunkel. „Ich befürchte die Begegnung mit ihren Kindern, wird ihre verlorene Erinnerung wieder wecken! Und wenn das geschieht, dann werden sie auch nicht mehr kämpfen wollen. Ich muss mir etwas einfallen lassen.“ Der König lief nachdenklich hin und her...
 

„Und ich würde es Dir auch niemals verzeihen können, wenn Du sie vernichtest. Denn sie sind ein Teil von mir und Dir.“ Die Stimme klang nun fast drohend in Andromedas Gedanken. „Hör lieber auf sie, es wäre zumindest nicht unser Schaden“ flüsterte nun ihr zweites Ich. Plötzlich wurde Andromedas Blick auf das Feuer gezogen. „Eine starke Macht nähert sich“ sagte sie in Gedanken zu sich. „Diese Energie kommt mir unglaublich bekannt vor, ich habe sie schon einmal gespürt.“ Ihre Augen verzogen sich zu Schlitzen. Plötzlich wurden neben ihr die Schemen der Frau sichtbar, die Medusas Seelenkristall in die Zwischenwelt verbannt hatte. Jene Frau, die ein älteres Ebenbild Andromedas war. Jene Frau, die Bunny im tiefsten Innersten vor die Wahl gestellt hatte und deren Name niemals genannt werden durfte. „Du kennst sie auch, nicht wahr? Sonst wärst Du nicht hier erschienen. Es ist gefährlich Dich hier blicken zu lassen.“ Die Frau lächelte Andromeda an und sprach in ihren Gedanken zu ihr: „Ich werde mich nicht zeigen. Die Einzige die mich sehen und hören wird, das bist Du.“ Die Prinzessin schaute der Frau in die Augen. „Aber... willst Du denn niemals mehr zurückkehren?“ Fast wirkte es, als sei sie traurig darüber. „Nein, meine Zeit ist abgelaufen. Es wird Zeit Euch den Vortritt zu lassen. Ihr habt mein vollstes Vertrauen.“ Sie lächelte dem Mädchen entgegen. Im selben Moment schlug das Feuer noch größere Flammen als zuvor und zwei Lichter schossen aus ihm hervor. „Aber, das ist doch...“ Andromedas Blick folgte den Lichtkugeln. „Sie ist es, nicht wahr?“ Die Frau musterte sie eindringlich. „Ja, das ist die Prinzessin des Mondes. Sie ist endlich wieder zurückgekehrt. Nun haben sie endlich eine wirkliche Chance gegen die Schatten.“ Andromeda blickte zufrieden auf die Szenerie. „Und Du meinst das sie alle genug Macht haben? Die Kosmoskristalle verstärken zwar die Mächte der Krieger, doch nur wahre Angel können diese Macht richtig kontrollieren. Ach...“ Da erinnerte sie sich. Die Prinzessin grinste sie an. „Fast hätte ich es vergessen! In den Venen der Mondprinzessin fließt ja Angelblut.“ Andromeda nickte...
 

Kairon, ein Orange Moon Angel, durchbrach schließlich das Schweigen und fragte: „Ja aber was ist denn nun dieses Seelenspiegelschild? Niemand von uns hat jemals etwas davon gehört.“ Die restlichen Ratsmitglieder nickten zustimmend. „Das Seelenspiegelschild ist im Grunde ein ganz normaler Schutzschild, aber wohl die gefährlichste Waffe, die unsere Welt besitzt. Nicht einmal Erebos hat Macht über sie und kann sie auch niemals erlangen.“ Ein Raunen ging durch die Angel. „Es besteht aus einer besonderen Art von Energie, die von den Seelen der Angel gespeist wird. Es ist auf jedes einzelne Wesen programmiert, das in unserer Welt lebt. Will nun ein Feind in unsere Welt stoßen, so legt sich dieses Schutzschild automatisch um die einzelnen Monde und unser Zentrum.“ Harmony, ein Grey Moon Angel, meldete sich zu Wort: „Achso, deswegen wurden wir damals alle dieser Untersuchung unterzogen?“ Maias nickte. „Kein Angel darf vergessen werden, denn jegliche Materie die dem Schild fremd ist, wird ausgeschlossen und eliminiert. Dabei macht das Schild keinen Unterschied zwischen Angel und Schatten.“ Peiton, ein Brown Moon Angel, mischte sich ein: „Inwiefern eliminiert? Manchmal brauchen wir mehrere Leute um Schatten aus dem Gmolloch zu vernichten. Und wir haben nicht gerade wenig Macht. Wie soll es das Schild alleine schaffen diese Wesen zu töten?“ Maias grinste Peiton an...
 

„Wir werden tun, was in unserer Macht steht! Und ich verspreche, dass wir nicht aufgeben werden, auch wenn wir bis zum Äußersten gehen müssen!“ Setsuna lächelte den Angel bitter an. Blue lächelte verhalten zurück. „Los, ich spüre das es hier gleich mächtig krachen wird! Also zeigen wir es diesen Schatten! Sie werden es bereuen das sie hier her gekommen sind.“ Angel und Angelo nickten Blue zu. Im nächsten Moment schoss das Feuer in die Höhe und mit ihm die zwei Lichter, die nun ein ganzes Stück über der Szenerie schwebten. Dann begann eines der Lichter so grell aufzuleuchten, dass man glaubte in Sonne und Mond gleichzeitig zu blicken. „Was zum Teufel ist das?“ brüllte Angel. „Ich denke das ist die Mondprinzessin“ rief Blue zurück. „Bunny?“ klang die schwache Stimme des Erdenprinzen hinauf. Seine Augen flimmerten im Schein des Lichtes, das ihm neue Hoffnung schenkte. Das Licht pulsierte heller und heller, als ob es jemanden rufen wollte. Und dann ging ein grelles Strahlen auf die Erde nieder, aus dem sich die Mondprinzessin schälte. Ihr neues Aussehen ließ alle erstaunt zu ihr aufblicken. Ruckartig wurde sie von der Erdanziehungskraft ergriffen und nach unten gerissen. Im selben Augenblick öffneten sich an ihrem Rücken gewaltige Schwingen und ließen sie langsam zu Boden gleiten. In ihren Armen hielt sie den leblosen Körper von Rei. Endymion glaubte schon den Engel zu sehen, der ihn ins Jenseits führen würde. „Wie wunderschön“ flüsterte er. „So sieht es also aus, wenn man hinübertritt in die andere Welt.“ Er seufzte...
 

Nebula schwebte in der Leere die zurückgeblieben war, als Bunny und Rei durch das Tor in ihre Welt getreten waren. Stille, unendliche Stille legte sich auf ihre Gedanken. Es traf sie ein Blitz der Vergangenheit und wieder sah sie den kleinen Jungen in den Wiesen herumtollen. „Mama, Mama. Guck mal was ich kann!“ rief er ungestüm und entfachte seine kleinen Flügel. Er flog hinauf zum Himmel und schlug Purzelbäume in der Luft. Nebula hörte erheitertes Lachen, als der kleine Angel wieder in den Armen des männlichen Angel of the Dark landete. „Oh das war toll. Das möchte ich auch können!“ erklang eine weitere Stimme direkt neben ihr. Nebulas Erinnerungsblick fiel auf einen weiteren kleinen Angel, der mit leuchtend grünen Augen seine Mutter anstrahlte. Er war jünger als der Andere. „Bald wirst Du auch fliegen können mein Kleiner.“ Die sanfte Stimme des weiblichen Angel of the Dark schien einem geradezu das Herz zu streicheln. Der andere kleine Junge wurde von seinem Vater wieder auf den Boden gesetzt und er lief auf seine Mutter und den Kleinen zu. Er umarmte seinen Bruder und sagte: „Ich werde es Dir beibringen! Versprochen.“ Die Mutter begann zu lachen. „Na da brauch ich mir wohl keine Gedanken mehr darüber machen, was aus meinen Jungs wird.“ Der Jüngere jauchzte auf und rannte los. Der Ältere flog ihm laut lachend hinterher und packte ihn schließlich unter den Armen. Gemeinsam flogen sie nun hinauf in den blauen Himmel und der Jüngere rief: „Mama, schau mal. Ich kann fliegen!“ Die Stimme des Kleinen verhallte in der Ferne. Nebula starrte in das Dunkel. „Warum nur?“ flüsterte sie zu sich. „Warum erinnere ich mich ausgerechnet daran?“ Die Göttin fühlte sich, als würde man ihr die Seele aus dem Leib ziehen. „Ist sie Deine Tochter? Es würde zumindest einiges erklären. Ich sollte sie im Auge behalten.“ Sie atmete tief durch und schloss seufzend ihre Augen. Auf ihren Lippen war nun doch ein leichtes Lächeln zu sehen...
 

„Prinzessin Serenity ist wieder zurück!“ rief Artemis voller Freude. Alle Kämpfer blickten erstaunt hinauf zu dem leuchtenden Wesen, welches vom Himmel herunterschwebte. Und sie erschien ihnen wie der rettende Engel, der ihnen endlich die Erlösung bringen würde. „Es wird ja auch Zeit, der Kampf dauert schon viel zu lange.“ Makoto war erschöpft. Die Schatten, die ebenfalls kurz inne gehalten hatten, nutzten die Gunst der Stunde und kamen wieder näher. Die vier Shitenou und die Sailorkrieger waren noch immer von Bunnys Auftritt beeindruckt, dass sie den erneuten Angriff der Schatten nicht richtig bemerkten. Deshalb fielen Phobos und Deimos ihnen in einer großen Explosion zum Opfer. Zoisite schrie: „Wir sollten uns lieber auf den Kampf konzentrieren. Wenn das so weiter geht, dann brauchen wir uns in pulverisierter Form keinerlei Sorgen mehr um die Zukunft machen.“ Die Schatten waren stark und jeder Moment der Unaufmerksamkeit konnte ihnen das Leben kosten. „Los auf die andere Seite“ schrie Uranus Neptun zu und dann starteten sie einen Angriff, der wieder einige der Schatten vernichtete, aber auch ganz haarscharf an Neflite vorbeiging. „Passt doch auf verflucht noch mal“ kreischte er. „Der Feind ist da vorne! Wir brauchen jeden Krieger hier, also macht gefälligst nicht solche riskanten Manöver!“ Uranus wollte etwas gemeines antworten, doch die Schatten sorgten dafür das sie nicht dazu kam. Im nächsten Moment legte sich ein geflügelter Schatten über die Krieger, es war Red. Er brüllte die Krieger panisch an: „Macht das ihr hier wegkommt. Gleich wird der Gwormler seinen nächsten Angriff starten! Wir kümmern uns darum!“ Perplex sahen die Krieger die Angel an, die schon kampfbereit vor ihnen standen. Doch bevor sie großartig reagieren konnten, begann der Boden unter ihren Füßen erneut zu Beben. Die Angel griffen sich augenblicklich die restlichen Kämpfer und flogen sie zu den anderen hinüber...
 

„Nun ja. Dieses Schild heißt nicht umsonst Seelenspiegel.“ Er hielt einen Moment inne, dann fuhr er fort. „Wenn fremdes Leben in unsere Welt eindringt, dann aktiviert sich im Schild eine Art Spiegel, der die Macht, das Innerste, die Seele des fremden Wesens wiederspiegelt. Nur mit dem Unterschied, dass jene Macht, die das fremde Wesen besitzt, im Seelenspiegel noch um das Vierfache verstärkt wird. Im Grunde kann man sagen, der Feind zerstört sich selbst.“ Mit offenen Mündern starrten die Ratsmitglieder ihn an. „Wie...“ Themis, der Bronze Moon Vertreter, stockte. „Wie ist das möglich? Selbst wir haben nicht diese Macht! Wie kann da ein Schutzschild solche Kräfte entwickeln?“ Galaktika mischte sich ein: „Ich denke es liegt daran, dass Nebula und Königin Kassandra so nahe zu Erebos stehen, nicht wahr?“ Mit flimmernden Augen blickte sie Maias an, der zustimmend nickte. „Wir allein hätten niemals die Macht gehabt eine solche Verteidigung zu erschaffen. Sie ist mehr als nur ein Computer, sie ist fast ein lebendiges Wesen, das aus dem Innerstern unserer Göttin und unserer Königin geflossen ist. Deswegen hat sie auch die Macht eine solche Energie zu erschaffen. Man sollte auch niemals vergessen: Die Göttin, sowie Königin und Prinzessin haben mehr Macht als alle Angel gemeinsam haben. Genau deswegen sind sie auch die königliche Familie.“ Maias Blick wurde im selben Moment jedoch auch sehr ernst: „Dieses Schutzschild hat nur einen einzigen kleinen Fehler, eine Schwachstelle wenn man so will.“ Erschrocken starrten alle den jungen Mann an...
 

Die Angel of the Dark hatten sich aus der Schusslinie begeben. Morlock jedoch spürte eine elektrisierende Atmosphäre, er wurde immer nervöser. Auch wenn er nicht wusste warum. „Alles in Ordnung?“ Kristan rüttelte Morlock aus seiner Gedankenflut. „Ich weiß nicht. Irgendetwas stört mich.“ Er fasste sich an die Stirn. „Sollen wir noch mehr zusammenrücken? Meinst Du der Gwormler ist stärker als wir vermuten?“ Morlock entgegnete: „Nein, das ist es nicht.“ Plötzlich funkelte in seinen Augen Erkenntnis. „Sie ist näher als wir denken.“ Doch bevor er weiter sprechen konnte, schossen die Lichter aus dem Feuer an ihnen vorbei. „Was zum Teufel?“ Morlock starrte überrascht auf das Geschehen. Als sich die Mondprinzessin aus dem Licht personifizierte, war es ganz mit seiner Fassung vorbei. „Wer ist das?“ Alle Angel waren geschockt. „Das ist nicht Andromeda, aber es ist eine unglaubliche Macht, die dort geboren wurde.“ Binia war sehr interessiert an dem Mädchen. „Sie ist ein Angel“ stellte Dragonia fest. „Aber sie ist keine von uns“ fügte Aretisa hinzu. „Vielleicht doch. Vielleicht ist sie der Schlüssel zum Erfolg“ dachte Samael laut. „Wir sollten eingreifen“ meldete sich Turkeses zu Wort. „Nein, jeder bleibt auf seinem Posten“ donnerte Morlock dazwischen. „Sie ist hier, wegen ihr. Ich spüre es. Ich spüre eine Verbindung zwischen den Beiden.“ Samael fügte hinzu: „Ich sagte doch, sie ist vermutlich der Schlüssel zum Erfolg.“ Morlock war genervt. „Seid endlich still. Vielleicht sitzen wir ja auch schon längst auf ihrem Präsentierteller ohne es zu wissen. Ihr glaubt doch wohl selbst nicht, dass wir sie einfach so überraschen können?“ Sebir wollte protestieren: „Aber Du hast doch selbst gesagt...“ Morlock fuhr dazwischen: „Dann habe ich meine Meinung eben geändert. Sie ist bereits hier, ich weiß es!“ Die Angel of the Dark wagten nichts mehr zu sagen, auch wenn der Unmut in ihren Köpfen brannte...
 

„Sie wissen das Du hier bist, zumindest einer von ihnen vermutet es. Genau der, der direkt unter Dir ist.“ Die Frau deutete auf Morlock. „Ich weiß. Sie warten nur darauf das ich mich sehen lasse. Doch diesen Gefallen werde ich ihnen nicht tun.“ Sie grinste vor sich hin. „Sag das nicht! Was ist wenn die Angel unterliegen?“ Andromeda entgegnete spöttisch: „Warum sollten sie unterliegen? Es ist doch nur ein Gwormler.“ Das ältere Ebenbild der Prinzessin war jetzt ein wenig wütend. „Sei nicht so überheblich! Sie sind Deine Freunde und Deine Familie! Wenn Du nicht zu ihnen stehen kannst, dann bist Du den Thron nicht wert!“ Die harten Worte trafen das Mädchen tief. „Warum sagst ausgerechnet Du so etwas zu mir? Das hätte ich nicht erwartet.“ Die Frau wurde allmählich zornig. „Willst Du Dein eigen Fleisch und Blut verraten? Willst Du diese Welt zugrunde gehen lassen? Du bist ein Angel. Unsere Aufgabe ist es das Leben der Unschuldigen zu bewahren. Denk daran: Du bist schuld das diese Welt in die Dunkelheit gestürzt wurde. Also trägst Du Verantwortung gegenüber allen, die hier existieren! Du kannst Dich nicht einfach so aus der Affäre ziehen. Du nicht!“ Andromeda wusste das sie recht hatte, auch wenn ihr dieser Gedanke nicht so recht gefallen wollte. „Wenn Du schon die Macht dazu hast, dann tu es. Ich bitte Dich. Beweise endlich, dass Du würdig bist den Titel Königin zu tragen!“ Die Prinzessin seufzte und schloss nachdenklich die Augen. „Es ist jetzt egal wenn sie Dich bemerken.“ Andromeda öffnete ihre Augen und atmete tief durch. Doch das vertraute Gesicht von Prinzessin Serenity machte ihr Mut...
 

„Das kann doch wohl nicht wahr sein! Wie kann eine solch mächtige Waffe eine Schwachstelle haben? Das glaub ich jetzt ja wohl nicht!“ Ganyma, ein Black Moon Angel, war ziemlich aufgebracht. „Ich weiß was Du meinst Maias. Und ich denke, auch Kassandra und Nebula wissen es.“ Galaktika blickte nervös zu Boden. Sie versuchte verzweifelt eine Lösung für das Problem zu finden. „Schön das ihr Euch so gut versteht, aber es wäre nett wenn ihr uns auch mal aufklären würdet!“ Alekto war verärgert. „Die Prinzessin ist die Schwachstelle des Schutzschildes!“ Plötzlich fiel es allen wie Schuppen von den Augen. „Nein!“ Gaia schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Das ist nicht Dein Ernst, oder?“ Chiona kreischte es der Königin geradezu entgegen. „Es ist leider so“ meldete sich Maias wieder zu Wort. „Wenn Andromeda im Namen von Erebos gegen uns kämpft, dann wird sie durch das Schutzschild kommen. Und niemand wird sie aufhalten können. Wir sind ihrer Macht dann vollkommen ausgeliefert.“ Diese Worte schienen wie ein betäubender Schlag gegen den Rat zu sein. „Aber, können wir ihre Existenz nicht einfach aus...“ Maias unterbrach Thaleia mit einem wütenden „Nein!“ und schlug mit der Faust auf den Tisch, dass alle ein wenig zusammenzuckten. Die Silver Moon Vertreterin trat nervös einen Schritt zurück. Der Royal Moon Botschafter rastete vollkommen aus. „Bist Du von Sinnen? Weißt Du was passiert wenn wir ihre Existenz aus dem Schild radieren?“ Vorsichtig schüttelte Thaleia den Kopf. „Dann wird das Schutzschild sich in NICHTS auflösen. Und wir stehen ohne Verteidigung da! Andromeda ist ein tragendes Element für die Aufrechterhaltung dieses Schildes. Es steht und fällt mit ihrer Existenz!“ Er wand sich von den aufgelösten Gesichtern ab und fügte hinzu: „Wenn es wirklich den Erschöpfer alles Lebens gibt, dann sollten wir zu ihm beten. Denn niemand kann wissen, wie sich die Situation noch ändern wird.“ Galaktika trat zu ihm und flüsterte: „Lass uns reden, ohne die anderen.“ Er nickte. Dann drehte sie sich wieder zum Rat um und sagte: „Dann beende ich diese Krisensitzung. Seid auf Abruf bereit. Aber lasst nichts von alledem nach außen sickern. Ich möchte auf alle Fälle verhindern, dass zu dem Problem mit Erebos noch Unruhen im Volk hinzukommen! Ich hoffe ihr habt den Ernst der Lage begriffen.“ Der Rat verbeugte sich vor der Königin. „Und jetzt geht! Ich habe noch einige Maßnahmen zu treffen.“ Alle, bis auf Maias und Galaktika, verließen den Saal. Gaia blickte nachdenklich noch mal in die Augen der Königin, die ihr zunickte. Dann schloss sie die Tür, so das Maias und Galaktika in Ruhe sprechen konnten...
 

„Verflucht! Mir fällt nichts ein.“ Die wahnsinnige Stimme des dunklen Königs donnerte durch die Schwärze. „Wartet, ich hab’s! Ich werde mich selbst auf den Weg machen.“ Der Diener meldete sich zu Wort. „Aber Eure Hoheit! Wollt ihr Euch wirklich herablassen in diese ferne Welt zu reisen?“ Die Augen des Königs leuchteten rot auf. „Wenn man etwas richtig geregelt haben möchte, dann muss man es selbst machen“ kreischte er. „Ihr werdet nicht mehr verhindern können das sie sich begegnen“ krächzte der Diener. Doch im nächsten Moment würgte er, denn Erebos hatte ihn an der Kehle gepackt. „Willst Du mich belehren? Willst Du Dich gegen mich auflehnen Unwürdiger?“ Der Diener keuchte. „Wenn es nicht verhindert werden kann, dann werde ich sie alle vernichten. Und Andromeda gehört mir! Niemand wird es verhindern können.“ Sein grelles Lachen schallte durch die Dunkelheit und erstarb schließlich...
 

„Los wir müssen was tun“ brüllte Red Angel zu. Dann formatierten sich die restlichen sieben Angel, um einen Angriff zu starten. Währenddessen sank Bunny mit der noch immer bewusstlosen Rei zu Boden. Fasziniert schauten die anderen sie an und wagten kein Wort zu sagen. Blue schaute ihr tief in die Augen und sie verstanden sich sofort. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“ sagte er. „Ich weiß. Ich komme mit Euch“ sprach sie mit einer ungewohnt sanften, aber auch harten Stimme. Ihr Blick verweilte dann auf Endymions Gesicht, der ihr schwer atmend zulächelte. „Beeil Dich! Ich kümmere mich um Deinen Prinzen“ ertönte plötzlich hinter ihnen eine Stimme, die sie seit Äonen nicht mehr gehört hatten. Alle starrten sie an. Galaxia schlug die Hände vor den Mund. „Mein Gott“ flüsterte sie. „Du bist also doch gekommen.“ Erstarrt blickte sie den strahlenden Engel an, der da auf einmal vor ihnen allen schwebte. „Andromeda!“ Angel konnte kaum glauben sie endlich wiederzusehen. „Geht, ihr werdet allein mit den Schatten fertig. Ich habe hier etwas zu erledigen.“ Als wäre es das Letzte was sie in ihrem Leben tun würden, legten alle Angel für einen kurzen Moment ihre Hand auf die Schulter ihrer Prinzessin und schwangen sich in die Luft. Sie blickte Serenity entschlossen in die Augen. „Es wird Zeit zu kämpfen Schwesterherz. Geh und rette Deine Welt.“ Bunny wollte etwas entgegnen, doch Andromeda schnitt ihr das Wort ab. „Geh! Ich werde Endymion helfen. Vertrau mir...“ Ein letztes Mal fiel Bunnys Blick auf ihren Liebsten, dessen Sinne wieder zu entschwinden schienen. Dann schwang sie sich mutig in die Luft, um den Angeln beizustehen...
 

„Woher weißt Du das alles? Bist Du nicht auch nur ein Ratsmitglied wie alle anderen? Obendrein noch ein White Moon Angel, der nur den Royal Moon vertritt? Oder was hat das zu bedeuten? Du bist doch der Bruder von Cherubin, nicht wahr?“ Die Königin blickte dem jungen Angel stechend in die Augen. Er lächelte sie an. „Ja das ist wahr. Ich bin der Bruder vom einstigen Wächter Cherubin. Doch was meine Rolle als Royal Moon Vertreter betrifft, so bin ich einem Schweigegelübde unterworfen.“ Galaktika musterte ihn von oben bis unten. „Ich weiß das Du Dein Leben lang mit der königlichen Familie verbracht hast, genauso wie Cherubin. Außerdem seid ihr in die höchsten Ämter berufen worden, die es in unserer Welt gibt. Ich frage mich warum. Und vor allem, warum Du so gut informiert bist, wie zum Beispiel über das Schutzschild.“ Maias rührte keinen einzigen Gesichtsmuskel. „Bin ich nicht Deine Königin? Habe ich nicht das Recht zu erfahren, wer Du wirklich bist? Ob Du ein gewitzter Schmeichler, oder Spion bist? Oder gar mehr als das was wir uns alle vorstellen mögen?“ Noch immer verzog Maias keine Miene. „Die Einzige die bisher Geheimnisse hatte, das war Nebula. Unsere große Göttin, die Mutter vieler Angel. Sie war eine von jenen, die unsere Welt erst erschaffen haben. Also sag mir, warum drängt sich mir der Gedanke auf, das Du nicht nur ein einfaches Ratsmitglied bist.“ Nun funkelten die Augen des jungen Mannes auf und Galaktika grinste. „Muss man Dich erst reizen, damit Du Dich offenbarst.“ Er packte sie seitlich an den Schultern und schaute sie mit seinem unendlich tiefen Blick an, in dem die Königin versank. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie war willenlos. Sein Gesicht kam dem Ihren immer näher. Und plötzlich fühlte sie eine tiefe Wärme in ihrem Innersten und auf ihren Lippen, als sie sich mit denen von Maias zu einem leidenschaftlichen Kuss vereinten...
 

Ende 22. Kapitel. Liebe Grüßle an alle Stammleser ^^
 

(c)by Arcana Moon

Endymions Neugeburt

23. Endymions Neugeburt
 

Nebula riss ihre Augen auf. Sie spürte etwas, das aus der Ferne tief in ihr Herz drang. Es war die Aura einer ihr wohlbekannten Person. Die Aura, die sie vor nicht allzu langer Zeit für einen kleinen Moment schon einmal gespürt hatte. Und in diesem Moment erkannte sie, wer es war, den sie da spürte. „Das kann nicht sein! Unmöglich! Oder vielleicht doch?“ In ihrem Kopf fuhren die Gedanken Achterbahn. Und dann sah sie wieder Erinnerungen vor ihrem geistigen Auge fliehen. Sie sah zwei kleine Mädchen, die sich sehr ähnelten. Sie hatten langes rotes Haar und ihre grellen grünen Augen sprühten vor Übermut fast Funken. Sie trugen beide ein hübsches Spitzenkleidchen. Das eine Mädchen trug es in weiß das Andere in schwarz. Kein Wort verließ ihre Lippen, sie lachten einfach nur. Doch dieses Bild war eingebrannt in ihrer Erinnerung. Nebulas Herz wurde schwer und sie hörte eine ihr bekannte Stimme sagen: „Ich muss jetzt wieder gehen meine Kleinen. Passt gut auf die Familie auf, ich verlasse mich auf Euch!“ Die Mädchen nickten und fast schien es, als würde die Kleine in dem weißen Kleidchen eine ungute Vorahnung haben. „Kommst Du bald wieder?“ fragte sie. Eine Hand streichelte sanft das Gesicht des Mädchens. „Mach Dir keine Gedanken, ich bin bald wieder zurück.“ Die Kleine entgegnete: „Versprichst Du es mir?“ Für einen kurzen Moment schwieg die Stimme. In den Augen des Mädchens spiegelte sich ein nachdenkliches Gesicht, das sie sehr wohl kannte. „Wir werden uns wiedersehen, versprochen!“ Das Mädchen schienen diese Worte nicht ganz zu beruhigen. Doch bevor sie etwas entgegnen konnte, legte sich ein Finger auf ihren Mund. Dann wand sich die junge Frau ab und Nebula blickte sich selbst ins Gesicht...
 

„Was zum Teufel...“ Morlock sah direkt über sich die Tochter von Erebos. Überrascht sah er in ihr Gesicht. Andromedas Blick war eiskalt und es war ihm, als würde ein eiskalter Schauer durch sein Innerstes dringen. Er wusste das er dieses Mädchen kannte, doch seine Erinnerung ließ ihn noch immer im Stich. Nur Fragmente und Fetzen einer alten Zeit tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Seine geflügelten Kameraden stürzten schreiend vom Himmel nieder und dann war alles nur noch in grelles Licht getaucht. Er wusste, dies war das Reinigungslicht. Doch woher er das wusste und was danach geschah, daran erinnerte er sich nicht mehr. Andromeda nutzte den Moment der Überraschung und flog hinauf zum Himmel. Die Augen aller Angel of the Dark folgten ihr, doch keiner war schnell genug gewesen sie aufzuhalten. „Verflucht“ brüllte Morlock. „Los hinterher! Ich habe doch gewusst das sie hier ist!“ Innerlich kochte der junge Angel of the Dark vor Wut. Sein langes schwarzes Haar hing ihm wild im Gesicht und seine stahlblauen Augen wurden schwarz wie die Nacht. „Warte!“ Volgon hielt ihn an seinem Umhang fest, der an seiner schwarzen Lederrüstung festgemacht war. „Sieh doch nur!“ Damit wies er auf den Himmel direkt über den Sailorkriegern, die bei dem Erdenprinzen versammelt waren. „Was soll das? Sie weiß doch das wir hier sind!“ Turkeses verstand die Welt nicht mehr. „Ich glaube das ist ihr egal“ bemerkte Binia etwas abfällig. „Ich schätze sie wird nicht davonlaufen. Lasst uns gehen.“ Dragonia war sich sicher. „Dann werden wir das Vögelchen auf ihre eigene Art und Weise einfangen“ sagte Morlock und ging langsam voran...
 

Die Königin wusste nicht wie ihr geschah. Benebelt von seinem Kuss hörte sie in der Ferne die Stimme des White Moon Angels: „Vergiss was Du soeben gedacht und gesagt hast meine holde Königin. Dieser Weg ist nicht der Deine. Vergiss und denk niemals mehr daran.“ Bevor ihr die Sinne schwanden sagte sie noch mit einer schwachen Stimme: „Wer bist Du? Ich wusste das Du nicht der bist, der Du vorgibst zu sein.“ Dann verklang ihre Stimme und sie sank bewusstlos in seine Umarmung. Er kniete mit ihr im Arm zu Boden. „Verzeih mir liebste Königin, dass ich zu solchen Mitteln greifen musste. Doch es ist besser so.“ Er streichelte ihr sanft durchs Haar. „Vielleicht, eines Tages, wirst Du Dich erinnern. Wenn ich es so will. Wenn die Zeit gekommen ist...“ Maias küsste nochmals ihre Lippen. „Schade das die Liebe Dir als Angel of the Light verwehrt ist. Eine der vielen Bürden die Du in der Zukunft tragen musst.“ Er streichelte weiter über ihr Haar. „Du bist so wunderschön meine Königin. Doch Du bist auch Deiner Aufgabe verpflichtet, so wie ich.“ Der junge Mann seufzte. „Die Liebe ist ein solch schönes Gefühl. Sie beflügelt uns im Kampf und in unseren Gedanken. Doch macht sie uns auch nachlässig gegenüber unserer Aufgabe. Deswegen dürfen wir sie nicht ausleben. Egal wie weh es tut.“ Er lächelte sie an. „So werden wir unsere Gefühle nur von der Ferne aus spüren und unseren Auftrag erfüllen, um den Schmerz zu betäuben. Ich wünschte es wäre anders.“ Ein letztes Mal küsste er ihre roten Lippen, während eine Träne seine Wange herunterlief. Dann legte er einen besorgten Gesichtsaufdruck auf und weckte sie...
 

Andromeda, die kritisch von allen beäugt wurde, kniete nieder zu Mamoru. Langsam öffnete er noch einmal die Augen und schaute sie überrascht an. „Andromeda! Ich hätte nicht gedacht Dich noch einmal wiederzusehen“ zitterte seine Stimme ihr entgegen. „Psst, sei still Endymion. Ich werde versuchen Dir zu helfen. Denn Du musst noch kämpfen.“ Setsuna und Hotaru knieten ebenfalls nieder. „Wie soll das gehen, er ist viel zu schwach!“ Pluto fragte sich was das sollte. Saturn blickte Andromeda durchdringend an. „Ich kenne Dich. Ich habe Dein Gesicht im Zeichen des Todes gesehen!“ Die Prinzessin schaute das kleine Mädchen an und lächelte. „Da magst Du gar nicht mal so unrecht haben kleine Todeskriegerin.“ Dann wandte sie sich wieder dem Prinzen zu. Die Sailorkriegerinnen schauten sich besorgt an. Ein ungutes Gefühl erhob sich über ihren Köpfen. „Tu mir einen Gefallen und verzeih mir. Denn das was ich jetzt tue, wird sehr schmerzhaft sein.“ Saturn zückte ihre Sense und hielt sie unter Andromedas Kehle. „Du wirst dem Prinzen kein Leid zufügen!“ schrie sie der jungen Frau entschlossen entgegen. „Glaubst Du wirklich, Du könntest mit diesem Spielzeug verhindern was gleich geschehen wird?“ Ihre Augen begannen grün aufzuglühen und sie richtete sich auf. „Wenn wir nichts unternehmen, dann werdet nicht nur ihr, sondern Eure ganze Welt zugrunde gehen. Jeder einzelne Stern wird erlöschen. Also lässt Du mich jetzt einen Teil dazu beitragen das Eure Welt verschont wird, oder lieferst Du sie der Dunkelheit aus?“ Das Mädchen zitterte, doch sie sprach mit fester Stimme: „Ich bin Sailor Saturn, die Kriegerin des Todes. Wenn Du dem Prinzen auch nur ein Haar krümmst, dann werde ich das Leben enden und neu beginnen lassen!“ Doch bevor Saturn es sich versah, riss Andromeda ihr die Sense aus der Hand und hielt sie ihr selbst an die Kehle. Erschrocken starrte die Todeskriegerin sie an...
 

Die Erde unter ihnen bebte immer stärker. „Dass ein Gwormler solch eine unglaubliche Macht hat, das habe ich noch nie gesehen.“ Star war beeindruckt. „Ich denke das kommt uns hier nur so vor. Dieser Planet ist viel labiler und daher empfindlicher als unsere Welt gegen solche Angriffe“ entgegnete Angelo. „Konnte einer von Euch den Gwormler schon ausfindig machen?“ rief Angel. „Scheiße! Ich glaube wir haben ein Problem. Die Gwormler sind eindeutig in der Überzahl!“ kreischte Blacky auf einmal dazwischen. Alle blickten die junge Kriegerin vom Dark Moon an. „Was ist denn ein Gwormler?“ Prinzessin Serenity schaute fragend in die Runde. „Es ist eine Art riesiger Wurm, der tief unter der Oberfläche lauert. Wenn er die Anwesenheit von Leben spürt, dann setzt er eine unglaublich starke mentale Kraft frei und bringt die Erde so lange zum Beben, bis sie in einer riesigen Schattenexplosion auseinander gerissen wird. Und alles was sich im Umkreis befindet, wird zu kleinen Atomen pulverisiert.“ Bunnys war angeekelt über die Vorstellung von einem riesigen Wurm. „Bäh, ich dachte ich hätte das Labyrinth der Angst hinter mir.“ Alle mussten unweigerlich lachen. „Zeig mal her“ Red flog hinüber zu Blacky, die ein Analysefenster geöffnet hatte. Es waren an die fünfzig rot glühende Punkte auf dem Bildschirm zu sehen. „Ach Du Scheiße“ entfuhr es ihm. „Das sieht nicht gut aus.“ Nun gesellte sich auch Angel dazu. „Was ist denn?“ Sein Blick erstarrte, als er die lokalisierten Feinde auf dem durchsichtigen Bildschirm sah. „Sind wir Angel oder nicht?“ Alle schauten Blue überrascht an. Seine Augen waren in der Ferne verloren. „Wie?“ frage Angelo. „Sind wir nun Angel oder nicht?“ Seine Stimme klang kalt. „Er hat recht“ meldete sich Wind zu Wort. „Wir sind ein Team und haben bisher jeglicher Gefahr getrotzt!“ fügte Star hinzu. „Dann sind wir uns also einig!“ bemerkte Blue. „Wir gehören für immer und ewig zusammen“ sagte Angel. Sie legten kampfbereit alle ihre Hände aufeinander und blickten die Mondprinzessin auffordernd an, die nun lächelnd ebenfalls ihre Hand auf die anderen legte. In jenem Moment schlossen alle ihre Augen und in Gedanken beschworen sie ihr Element, ihre Kraft. Auch Bunny konzentrierte sich und augenblicklich schoss ein grelles Leuchten aus ihren Händen...
 

„Hinweg mit Euch ihr Schatten! Kehrt zurück an Eure verborgenen Orte und lasst mich allein.“ Erebos hatte eine Entscheidung getroffen. Noch immer hielt er seinen Diener am Hals gepackt, der fürchterlich jappste. „Ich kann kleine Aufständische wie Dich nicht in meinen Reihen gebrauchen, das verstehst Du sicher.“ Der Diener versuchte sich zu Wort zu melden, doch der düstere König drückte noch fester zu. „Ich mag es überhaupt nicht wenn mir jemand unterstellt, dass ich vielleicht nicht genug Macht habe, um meine eigenen Kreaturen zu stoppen.“ Seine Augen glühten nun noch viel heller im Dunkel. „Eigentlich finde ich es schade immer wieder erkennen zu müssen, dass meine Wesen unfähiger sind, als ich dachte.“ Er grinste und im Licht seiner Augen, sah man die spitzen Eckzähne hervorfunkeln. „B-b-bitte, Euer Hoheit!“ krächzte der Diener. Man konnte erahnen das seine Augen und sein Innerstes voller Angst sein mussten. Er ächzte und keuchte, während sich der eiserne Klammergriff den Königs fester um seinen Hals legte. „Du armer Gnom. Ich werde Dich von diesem Leben befreien.“ Man hörte es knacken, dann fiel etwas lautstark krachend zu Boden und ein Zischen erfüllte den Raum. Danach kehrte wieder Stille ein...
 

„Galaktika? Alles in Ordnung?“ Die junge Frau öffnete langsam ihre Augen und schaute in die fragenden Augen von Maias. Ihr war als würde sich ein Schwert langsam durch ihr Herz bohren. Sie fasste sich ein wenig abwesend an die Stirn und richtete sich schließlich auf. „Was ist... was ist denn passiert?“ Sie fühlte sich wie betäubt. „Du bist plötzlich umgekippt. Ich konnte Dich gerade noch auffangen.“ Verwundert versuchte sich die Königin zu erinnern, doch es empfing sie nur Leere in ihren Gedanken. „Seltsam“ murmelte sie. „Ich kann mich an gar nichts erinnern.“ Hilfesuchend blickte sie ihn an. Er half ihr auf die Beine und klammerte sich fest an seinen Arm. „Was war das nur?“ Abwesend schaute sie zum Boden. „Am besten Du gehst Dich erst einmal ausruhen. Ich denke Du hast Dich zu sehr über das aufgeregt was Du heute alles im Rat erfahren hast. Wir brauchen alle ein bisschen Ruhe. Wer weiß wie lange wir sie noch genießen können.“ Sie nickte ihm zu und versuchte zu lächeln. Er lächelte zurück und wieder traf es sie, als würde man ihr das Herz zerquetschen. Fast wollte es ihr den Atem rauben und sie schwankte. Maias reagierte sofort und fing sie auf. „Ich glaube es ist besser wenn Du Dich erst einmal ein wenig hinlegst. Auch Angel brauchen ihre ruhigen Momente um Kraft zu tanken.“ Bevor sie protestieren konnte hob er sie in seine Arme und verließ mit ihr den Saal. Während er in Richtung königliche Gemächer schritt, musterte sie unentwegt sein Gesicht und ein unendlich warmes Gefühl erfüllte ihr pulsierendes Herz...
 

„Du dummes Kind! Solange wir hier noch lamentieren, vergeuden wir wertvolle Zeit. Also geh mir jetzt aus dem Weg, oder ich werde Dir zeigen, das ich vor dem Tod keine Angst habe.“ Ihr eiskalter Blick ließ die Todeskriegerin erschaudern. Andromeda ließ die Sense zu Boden fallen und kniete sich wieder zum Prinzen. Setsuna zog Saturn von der Angelkriegerin fort. Auch wenn sie sich Sorgen darüber machte, was nun geschehen würde. „Hör zu. Es ist sehr gefährlich was ich jetzt mache. Ich habe die Macht Dir zu helfen, doch Du wirst einen hohen Preis dafür bezahlen müssen.“ Fragend schaute sie ihn an. Er sagte mit sehr schwacher Stimme: „Wenn ich nur weiter bei meiner Prinzessin sein darf, werde ich den Preis gerne bezahlen.“ Andromeda lächelte. Dann mach Dich bereit, denn ich werde Deine Seele von der Erde trennen. Dieser Schmerz ist schlimmer als alles andere. Es ist viel schlimmer, als wenn Du täglich miterleben würdest, wie man Deine Liebste direkt vor Deinen Augen ermordet. Es ist schlimmer als wenn es Dich mitsamt der Erde zerreißt.“ Der Prinz lächelte gezwungen. „Du bist Dir sicher dieses Risiko einzugehen? Es könnte Dir seelisch einen starken Schaden zufügen, denn es ist eine unheimliche Belastung für Dein Innerstes.“ Endymion atmete tief durch. „Das ist mir egal. Ich will leben, ich will lieben und ich will kämpfen!“ Andromeda nickte und erhob ihre Hände. Im selben Moment spürte sie die Präsenz der Angel of the Dark, die sich von allen Seiten auf sie zugbewegten. „Ich denke, gleich wird es lustig werden“ murmelte sie dem Prinzen zu. „Pass auf, ich werde ein Schutzschild um uns errichten, denn wir haben ungebetene Gäste.“ Der Prinz richtete sich langsam auf und sah die düsteren Schatten, die langsam auf sie zu kamen. „Wer ist das“ klang seine Stimme ihr fast unhörbar entgegen. „Das ist unwichtig. Wir müssen uns jetzt beeilen. Sei jetzt ganz still und versuch an Serenity zu denken, dann wird es für Dich erträglicher werden.“ Sie lächelte ihn an...
 

„Dann bist du es doch? Ein Mutterherz kann sich nicht irren.“ Gequält klang Nebulas Stimme durch das Dunkel. Sie entschloss sich diesem Gefühl nachzugehen. Vor ihr war noch immer das Tor in die Welt der Mondprinzessin. Nebula dachte nach, ob sie es überhaupt wagen konnte ihre eigene Welt zu verlassen. Sie hatte Angst das man denken könne, sie würde ihr Volk im Stich lassen. Doch andererseits war die Versuchung sehr groß. Die Gelegenheit war zum Greifen nah. Sie vertraute Galaktika. Sie würde auch in ihrer Abwesenheit den Orionnebel gut regieren, da hatte sie gar keinen Zweifel. Aber bevor sie ging, würde sie noch kurz Kontakt mit einer besonderen Person aufnehmen und ihr Instruktionen geben. Der junge Mann stand ihr sehr nahe und sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Vor ihren Augen erschienen wieder die Gesichter der zwei kleinen Angel, die durch Wiesen tollten und in den blauen Himmel flogen. „Es ist die einzigste Möglichkeit“ flüsterte sie zu sich. „Ich weiß, es wird Dir nicht gefallen, doch Du musst es tun. Du bist der Einzige, der mir in dieser Welt noch geblieben ist. Und es ist Deine Pflicht, auch wenn sie Dir bisher stets fern gewesen ist. Verzeih mir, dass ich Dir nicht die ganze Wahrheit gesagt habe.“ Die Göttin wollte weinen, doch ihr drangen nur Nebelschwaden aus den Augen...
 

Die Angel of the Dark liefen langsamen Schrittes auf die ganze Szenerie zu. Sie wussten nicht was sie vorhatte, als sie bei dem Prinzen kniete. Doch sie wussten ganz genau, dass Andromeda nicht davonlaufen würde. „Wir umzingeln sie, dann kann sie uns nicht mehr entkommen.“ Morlocks Augen glühten voller Eifer, auch wenn seine Gedanken nicht verstummen wollten. Da war sie, Prinzessin Andromeda, die Tochter von Erebos, ihrem Herrn. Die Erfüllung des Auftrages lag so nah, das es schon fast lächerlich war. „So einfach kann nicht einmal ein Gepard seine Beute erlegen“ murmelte Hestion. „Dragonia und Sebir, ihr sichert den Weg nach oben ab. Alle anderen bilden einen Kreis um sie herum. So kann sie uns nicht mehr entkommen. Ich liebe es, wenn ich gewinne.“ Morlocks Stimme war eiskalt. Doch plötzlich wurden sie von einer Stimme aufgehalten. „Keinen Schritt weiter!“ Die Angel of the Dark schauten sich verwirrt um und sahen eine Gestalt, die direkt vor ihnen schwebte. Sie konnten nicht erkennen wer da zu ihnen gesprochen hatte. „Lasst sie in Ruhe! Glaubt ihr wirklich ihr hättet eine Chance gegen sie?“ Morlock musste laut lachen. „Das soll wohl ein Scherz sein! Wir sind die mächtigsten Wesen in dieser Welt.“ Nun lachte die Stimme: „Welch überhebliches Denken. Glaubt ihr wirklich die Mächtigsten in dieser Welt zu sein? Dann werdet ihr schneller am Boden liegen, als Euch lieb ist.“ Dem düsteren Anführer platzte der Kragen: „Wer sollte stärker als wir sein? Wir sind von Erebos selbst erschaffen worden und haben bisher jeden niedergestreckt der uns zu nahe kam.“ Die Stimme lachte erneut. „Du enttäuscht mich. Ihr alle enttäuscht mich! Dankt ihr Syrtia so ihr großes Opfer? Sie würde sich in Grund und Boden für Euch schämen.“ Die Angel of the Dark waren schockiert. „Was weißt Du von Syrtia?“ Dragonias Gesicht hatte sich vor Wut rot verfärbt. Doch bevor die seltsame Gestalt antworten konnte, begann die Erde erneut zu beben. „Das ist der Gwormler“ kreischte Nirte. Im nächsten Augenblick drang das grelle Leuchten vom Angriff des Angelteams durch das Dunkel. „Los, weg hier! Gleich rummst es gewaltig!“ Sofort erhoben sich die Angel of the Dark in die Luft, während die seltsame Gestalt im Nichts verschwand...
 

Vorsichtig legte Andromeda eine Hand auf die Stirn des Prinzen und die andere direkt auf sein Herz. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. „Geliebter Orionnebel, gib mir Deine Macht. Schenk mir das helle Licht der achtzehn Monde und öffne die Tore der Dunkelheit. Gib mir die Kraft zu teilen was zusammengehört. Nimm das Leben, schenke Tod! Im Namen meines Herzens! Teile was zusammengehört und lass die Blume des Lebens neu erblühen!“ Ihre Stimme donnerte durch die Zeit. Das Symbol auf ihrer Stirn begann grell zu leuchten. Ihre Hände waren ebenfalls von einem grünen Licht umhüllt, das immer heller und heller wurde. „Teile was zusammengehört und schenke uns den Neuanfang!“ Wind ließ Staub aufwirbeln und ein Schutzschild legte sich über die staunenden Krieger. Ruckartig öffneten sich Andromedas Augen, die so grell leuchteten wie nie zuvor. Im selben Augenblick färbten sich ihre wehenden Haare schneeweiß und ihre Flügel entfalteten sich. Dann schrie sie: „Angelherz... im Namen des Schicksals. Schütze seine Seele!“ Aus ihren Händen drangen grelle Blitze, die über den ganzen Körper von Endymion zuckten. Er hatte seine Augen aufgerissen und schrie vor Schmerzen. Es kam ihm vor, als würde man ihm bei lebendigen Leibe die Haut abziehen. Schließlich, mit einem fürchterlichen Schrei, wurde sein sterblicher Leib in einer grellen Explosion auseinander gerissen...
 

Galaktika fühlte sich beschützt und geborgen in Maias Nähe. Ihm ging es genauso, doch beide schwiegen, denn sie wussten, dass sie nicht dazu stehen konnten. Schließlich öffnete er die Türen zu ihrem Gemach. Langsam lief er mit ihr zum Bett. Dann legte er sie vorsichtig hinein und deckte sie liebevoll zu. Sie dachte bei sich: „Bleib bei mir, bitte. Ich will nicht alleine sein.“ Doch sie konnte es nicht aussprechen. Maias wusste dennoch was sie gedacht hatte. Am Liebsten wäre er geblieben, doch wie von fremder Macht ergriffen sagte er zu ihr: „Schlaf Dich aus. Du brauchst die Ruhe. Immerhin bist Du unsere Königin und musst die Stärkste von allen sein.“ Gequält lächelte er sie an und schluckte seinen Schmerz hinunter. „Bis bald.“ Damit drehte er sich um und wollte gehen. Doch Galaktika griff nach seiner Hand und hielt ihn fest. Mit grell leuchtenden Augen sah sie ihn an. „Ich... ich...“ Sie suchte nach den richtigen Worten. Er atmete stockend aus und es schnürte ihm die Kehle zu. „Ich...“ Ihr verzweifelter Blick machte ihn verrückt. Er ballte die Hände zu Fäusten, schloss seine Augen und wandte sich wieder ab. Langsam ging er zur Tür, öffnete sie, schritt hindurch und schloss sie hinter sich. Galaktika wagte nichts zu sagen, auch wenn sie am liebsten vor Trauer geschrieen hätte. Tränen netzten ihre Bettdecke, es war ein stummes Weinen. Sie wusste, dies war ihr Schicksal. Draußen vor der Tür sank Maias von seinem Schmerz gebeutelt zu Boden und begann ebenfalls zu weinen. Er schlug die Hände vors Gesicht und konnte kaum begreifen, was er gerade getan hatte. Doch auch er wusste das dies die Bestimmung war, die ihnen zuteil geworden war, als sie die Hand nach der Macht ausgestreckt hatten. Und diese Macht kannte nun mal keine Liebe und keine Leidenschaft. Das Feuer brannte einzig für die Erfüllung des vorbestimmten Weges. Und selbst wenn sie auf die Macht verzichten wollten, könnten sie es nicht. Denn die Macht die ihnen inne wohnte, war ihnen von Geburt an zuteil. Wer kann sich schon sein Herz aus der Brust reißen, ohne sein Leben zu lassen. Doch selbst der Tod war ihnen nicht vergönnt, denn Angel wie sie können nicht sterben...
 

„Macht der ewig lodernden Vulkane, erhöre mich und sende mir Deine Kraft! Macht der tiefsten Abgründe, schenk mir Deine niemals endende Dunkelheit! Macht der niemals endenden Träume, lass die Kraft der tiefsten Sehnsucht erwachen! Macht der unsterblichen Hoffnung, erfülle mich mit Deinem hellen Glanz! Macht der romantischen Abendröte, umhülle mich mit Deiner düsteren Aura! Macht der glühenden Morgenröte, lass in mir einen neuen Tag erwachen! Macht der unendlich tiefen Meere, entfacht den reißenden Strudel der Vergeltung!“ Und schließlich rief Prinzessin Serenity: „Mächtiges Licht des Mondes, erfülle mein Herz mit Deiner Hoffnung!" Die Energie unter ihren Händen wurde schlagartig größer und größer, eine Mischung aus allen Farben der Welt, färbte das Licht. Sie erhoben ihre Hände und ließen die Energie frei. Und dann riefen sie zusammen: „Vereinigt Euch zu einem Sturm der Emotionen und löscht die Schatten für immer aus dieser Welt!“ Im selben Moment flogen sie in eine Reihe und ihre mächtigen Flügel entfachten einen Wind, der die große Lichtkugel mit schneller Geschwindigkeit auf die Gwormler niederschlug. Eine riesige Explosion erschütterte die Erde und vernichtete einige der Gwormler. „Das war’s noch nicht, da sind noch mindestens zwanzig Stück übrig“ rief Blacky. „Dann noch mal! Angriff!“ rief Angel und sie wiederholten die Beschwörungen. Diesmal sammelten sie alles was sie in ihrem Innersten spürten. Bunny dachte an ihren Mamoru, dessen Schreien im Hintergrund ihr die nötige Energie gab, das alles schnell zuende zu bringen, um wieder bei ihm zu sein. Die Lichtkugel wurde noch viel größer als zuvor und donnerte mit einer noch viel gewaltigeren Explosion auf die restlichen Gwormler nieder. Zufrieden sanken die Angel zu Boden, nur Serenity wirkte ein wenig erschöpft. Als sie den Boden berührte, wollte sie fast umkippen, doch Angelo fing sie rechtzeitig auf. „Mach Dir keine Gedanken. Es ist ganz normal das Du Dich jetzt etwas schwach fühlst. Du bist kein vollwertiger Angel, daher kannst Du Dich auch nicht so schnell erholen wie wir.“ Angel lächelte sie freundlich an. „Wo ist Mamoru“ flüsterte sie außer Atem. Da fiel ihr Blick auf ihre Freundinnen, die gerade versuchten Andromeda anzugreifen. „Was ist denn da los?“ fragte Bunny. Alle Blicke richteten sich auf Andromeda und die Sailorkrieger. Die immer noch geschwächt Bunny humpelte auf die Szenerie zu, die ihr ein mulmiges Gefühl verpasste...
 

„Der Weg in diese neue Welt wird kein Spaziergang werden. Sie ist stark, stärker als ich vielleicht denke. Aber stärker als ich kann sie doch niemals sein, oder?“ Erebos dachte angestrengt nach. „Alles muss man selber machen“ fluchte er vor sich hin. „Ich muss...“ Er stockte. „Ah, ich würde sagen, meine Diener sind doch nicht so ganz unnütz wie ich dachte.“ Der düstere König spürte das Andromeda und seine Angel of the Dark sich sehr nahe waren. „Es scheint nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Kampf beginnt“ freute er sich. „Aber dennoch. Ich werde dieser Welt einen kleinen Besuch abstatten. Man kann ja nie wissen.“ Erebos war in Reiselaune. „Das habe ich lange nicht mehr gemacht, andere Welten besuchen. Da kann ich gleich noch auskundschaften, wohin ich meine Krieger als Nächstes entsende. Es gibt noch so viele Orte die ich erobern könnte.“ Fast vergnügt streifte der dunkle König durch den Saal. „Ach schade. Mein Gepäckträger ist ja nun nicht mehr da. Na ja, dann muss ich eben ohne reisen.“ Sein bitterbösen Lachen schallte durch das Dunkel...
 

„Du hast ihn umgebracht!“ schrie Saturn. „Du bist im Zeichen des Todes erschienen! Du verfluchte Mörderin!“ Sämtliche Sailorkriegerinnen und die Männer hielten ihr ihre Waffen an den Hals. „Ich wusste doch das man Dir nicht vertrauen kann. Warum hat nur keiner auf mich gehört?“ fluchte Galaxia. „Was geht hier vor?“ rief die Stimme der Mondprinzessin dazwischen. „Sie hat Mamoru umgebracht!“ Makotos Stimme überschlug sich fast. Serenity und die Angel blickten Andromeda mit offenen Mündern an. „Das ist nicht wahr! Sag dass das nicht wahr ist!“ Die Stimme der Mondprinzessin klang erstickend. In ihren großen grünen Augen bildeten sich Tränen und rollten über ihr bleiches Angesicht. „Das wirst Du bereuen verfluchte Schlange!“ schrie Fighter und wollte sie überwältigen. Doch vor den entsetzten Augen aller, schoss eine Energiewelle auf die Sailorkriegerin zu und schleuderte sie davon. „Was tust Du da? Bist Du noch bei Sinnen Andromeda?“ schrie Angel und trat wütend auf sie zu. Nereus schlug die Hände vors Gesicht und wagte nicht hinzuschauen. „Warum hast Du sie nur gerufen? Andromeda! Warum sehe ich sie durch Deine Augen?“ flüsterte er ängstlich zu sich selbst. Im nächsten Moment wurde auch Angel durch die Luft geschleudert. „Verflucht, was ist mit Dir los?“ schrie er sie an, als er wieder vom Boden aufstand. „Lasst sie in Ruhe!“ donnerte plötzlich eine wohlbekannte Stimme durch die Gruppe. „Sie hat niemandem etwas getan!“ Ein junger Mann trat aus dem Dunkel in den Schein des Feuers. „Mamoru!“ rief Bunny und hängte sich schluchzend an ihren Geliebten. „Bunny! Du bist wieder da!“ Verliebt schaute er sie an und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Wortlos drehte sich Andromeda um und wollte gehen. „Halt!“ Uranus baute sich vor ihr auf. „Was sollte das eben?“ Andromeda lachte spöttisch. „Das war es doch was ihr von mir erwartet habt, oder nicht?“ Die Krieger mussten sich eingestehen, das sie überreagiert hatten. „Endymion hat einen Neuanfang gefunden, lasst mich nun meinen finden.“ Uranus war überrascht in Andromedas Augen nun doch so etwas wie Traurigkeit zu sehen. „Stehen bleiben!“ hörten sie alle plötzlich hinter sich rufen. Es war Morlock, der direkt vor ihnen gelandet war...
 

Ende des 23. Kapitels. Japp, ich hoffe es hat Euch wieder gefallen. Mit ganz lieben Grüßlen an meiner Stammleser, die schon wissen das sie gemeint sind :)
 

(c)by Arcana Moon
 

Was passiert als nächstes? Ich kann schon mal sagen, es wird einige Überraschungen geben :D

Orions Erscheinen

„Ich werde bei Dir sein, wohin Du auch gehst. Ich bin der beschützende Stern in Deiner Seele. Ich bin Du und Du bist ich. Wir tragen dasselbe Blut in unseren Adern. Wir sind aus demselben Fleisch geformt. Wir sind Geliebte und doch Geschwister. Wir sind Kuss und Lächeln zugleich, Feuer und Wasser, Leidenschaft und Verlangen. Gefangen in einem Käfig aus Leben und Sterben, vergehend im Strahlen der Sonne, träumend im kühlen Licht des Mondes. Ich hasse und doch liebe ich Dich, verlange nach Deiner Nähe und Deiner Liebe. Ich kann nicht ohne Dich leben und Du nicht ohne mich. Will mit Dir verschmelzen im Kessel der Sehnsucht, und Hand in Hand durch die Felder der Hoffnungslosigkeit streifen. Will mit Dir zum Horizont fliegen und für immer den Boden unter den Füßen verlieren. Ich bin Du und Du bist ich. Wir gehören zusammen, wo immer unsere Seelen auch verweilen mögen“ flüsterte eine wohlbekannte Stimme durch die Dunkelheit. Und die kleine weiße Blüte leuchtete kurz auf, um im selben Moment wieder in Schwärze zu vergehen...
 

Andromeda reagierte nicht auf die Stimme des Angel of the Dark, der immer näher kam. Als würde sie ihn nicht bemerkt haben, wandte sie ihren Blick zum Erdenprinzen und sagte: „Jetzt wird Dir die Zerstörung Deines Planeten kein Leid mehr zufügen, bis Du stirbst oder dieser Kampf beendet ist. Das Leuchten Deines Sternes ist schwächer geworden, doch solange Du lebst, wirst Du seine Energie nutzen können.“ Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Endymion schaute sie dankbar an und drückte Bunny jetzt noch fester an sich, die verliebt und glücklich zu ihm aufsah. „Werdet glücklich und vor allem, seid stark, egal welche Gefahren noch auf Euch zukommen werden.“ Der junge Mann wollte etwas sagen, doch er spürte, dass jedes Wort überflüssig war. „Auf eines solltest Du jetzt jedoch acht geben: Die Erde ist zwar nicht mehr an Dich gebunden, doch wenn die Erde untergeht, werden die Schatten Deine Seele in Besitz nehmen können. Und Du wirst niemals mehr den Weg zurück in die Realität finden. Du bist dann Sklave der Dunkelheit und niemand kann Dir das Licht zurückgeben, nicht einmal ich.“ Saturn lief hinüber zu Andromeda und giftete sie an: „Jetzt ist die letzte Hoffnung des Sonnensystems dahin. Wie soll er jemals zurückkehren, wenn das Leben sein Ende gefunden hat? Wenn ein Neubeginn geschaffen wird, wie soll seine Seele in den Sternenkessel zurückkehren, der das Leben schenkt?“ Die Angelprinzessin schüttelte den Kopf. „Du verstehst nichts kleine Todeskriegerin. Das was ich getan habe, kann man nicht begreifen wenn man nicht einer von uns ist. Wie intelligent man auch sein mag, niemand von Euch wird es verstehen. Denn die Energie, die ich angewendet habe, geht über jegliche Logik hinaus, die ihr die Eure nennt.“ Hotaru sah die junge Frau nun etwas fragend an...
 

„Nun, ganz einfach. Du musst es Dir wie eine physische Barriere vorstellen. Die Seele von Endymion ist auf der einen Seite, während auf der anderen die Seele der Erde ist. Diese beiden Seiten können die Barriere nicht überwinden. Doch wenn der Prinz die Seele der Erde anruft, dann strömt ihre Macht in seinen Körper und er kann sie nutzen, in jeglicher Art und Facette. Ich weiß, das geht gegen jegliches Verständnis, aber so ist es.“ Sämtliche Krieger schauten sich mit überraschten Gesichtern an. „Dann, dann ist das Gleichgewicht also nicht gestört?“ Die Todeskriegerin war sich noch immer nicht so ganz sicher. „Mach Dir keine Sorgen. Wenn Andromeda sagt, dass es so ist, dann wird es so sein“ erhob Angel seine Stimme. Auch wenn er nicht so recht wusste wie er ihr Verhalten zuordnen sollte, vertraute er dem Mädchen das er liebte. Blue trat nun auch zu ihr hin und schaute ihr tief in ihre Augen. „Lass sie schweigen“ sagte er zu ihr. „Sie kann nicht schweigen“ entgegnete sie. „Schon allein die Anwesenheit von denen“, dabei blickte sie auf Morlock, der nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt war, „lässt das Feuer immer wieder aufflammen.“ Der Blue Moon Angel packte sie an den Schultern und mit ernstem Gesicht sagte er: „Deine Kraft reicht vollkommen aus. Lass sie schlafen!“ Angel verstand sehr gut was Blue meinte, nachdem er seine Erinnerungen gesehen hatte. „Ich stimme ihm zu. Du solltest Dich auf darauf konzentrieren Deine eigene Kraft zu nutzen, anstatt ihr zu vertrauen. Wie ich das verstanden habe, ist sie hier alles andere als willkommen.“ Sein Blick fiel auf Galaxia, die immer noch zerknirscht zu ihnen herüberblickte. „Es ist zu spät, sie ist bereits hier“ sagte Andromeda mit ersterbender Stimme...
 

Morlock stand ihnen nun direkt gegenüber. „Wie schön, dass wir uns endlich mal persönlich kennen lernen. Du ahnst nicht wie sehr ich diesen Moment herbeigesehnt habe.“ Seine Stimme klang mehr als abfällig. „Was willst Du von mir?“ Andromedas Blick und ihre Stimme konnten die Umgebung gefrieren lassen. „Als ob Du das nicht wüsstest kleine Prinzessin! Ich dachte Du kannst Gedanken lesen.“ Er grinste sie böse an. Immer mehr Angel of the Dark erschienen hinter ihm und stellten sich links und rechts in Position. Andromeda trat nun direkt vor Morlock hin. So nah, dass er ihren Atem im Gesicht spüren konnte. Sie blickte ihm direkt in die schwarzen Augen und so musste er unweigerlich in die Ihren blicken. Als er in der Tiefe ihrer Seelenspiegel versank, öffnete sich vor seinem inneren Auge ein großes Tor. Langsam schritt er hindurch, auch wenn auf der anderen Seite das Licht auf ihn wartete, dass er so verachtete. Auf einmal stand er inmitten einer großen grünen Wiese und sah sich selbst, wie er mit zehn verschiedenen kleinen Angeln durch die Gegend tobte. Zu seinem Erstaunen prangte auf seiner Stirn eine Mondsichel mit einer Sonne darüber...
 

Müde blickten seine Augen zu Boden, er kauerte noch immer vor der Tür, die sein Schicksal besiegelt hatte. Er wagte keinen Laut von sich zu geben und doch spürte man den Schmerz in der Luft, der seine Seele umschlang. „Maias... Maias...“ flüsterte es in seinen Gedanken. Er blickte langsam auf und im Klang der Stimme, die erneut „Maias... Maias...“ rief, wandelte sich das Leuchten seiner Augen und ward leer wie die Wüste. Stumm lief eine Träne an seinem Gesicht herab, das nun ebenso leer und starr wie seine Augen wirkte. Vorsichtig stand er auf und direkt vor ihm erschien es, als würde Nebel aus tiefen Abgründen steigen. Zwei rot glühende Augen öffneten sich in den Nebelschwaden und schienen zu dem jungen Angel zu sprechen. Doch was sie sagten, das blieb verborgen in den Tiefen seines Unterbewusstseins. Schließlich wisperte die Stimme dann doch fast hörbar: „Ich muss jetzt gehen. Du darfst den Orionnebel nicht verlassen, hörst Du? Das Gleichgewicht muss gewahrt bleiben.“ Im selben Moment glühten die Augen von Maias auf und er war schlagartig aus seiner Trance erwacht. „Nein! Das kannst Du nicht tun!“ sagte er fast atemlos. Die Stimme wisperte erneut ungehört in seinen Gedanken. „Du darfst nicht gehen! Es wäre Dein Tod!“ Die Stimme lachte und antwortete etwas lauter: „Mein Tod? Bin ich denn nicht schon tot? Ich kann ja nicht einmal mehr mein eigen Fleisch und Blut berühren!“ Ruckartig herrschte Stille im Flur. „Aber...“ seine Stimme brach. Die Augen im Nebel erloschen und die Wolke zog davon. „Verflucht! Bleib hier! Du kannst nicht erwarten, dass ich hier zurückbleibe!“ Die Stimme schallte ihm jetzt sehr wütend entgegen: „Du musst! Ich will Dich nicht auch noch verlieren! Versteh mich doch...“ Wie angewurzelt blieb der Royal Moon Angel stehen. „Er war für sein Tun selbst verantwortlich. Du kannst Dir nicht bis in die Ewigkeit die Schuld geben!“ erwiderte er zerknirscht, doch in seinem Herzen fühlte er anders. Ein tief verwurzelter Schmerz zuckte durch seine Seele. „Ich spüre seine Aura, wenn auch sehr weit entfernt. Und wenn Du gehst, dann werde ich ganz sicher nicht hier zurückbleiben!“ Ein Luftzug erfasste sein Gesicht und sein Haar begann zu wehen. „Verdammt noch mal! Du kannst nicht alleine gehen! Du wirst nicht verhindern können, dass ich Dir folge!“ Wütend rannte er dem namenlosen Wind hinterher, der ihm in die Ungewissheit voraus geflogen war...
 

Durch Morlocks Innerstes schienen scharfe Krallen zu fahren, als er sein eigenes Gesicht so glücklich im Licht lachen sah. Im nächsten Moment erschien wieder Andromedas Gesicht vor seinen Augen und er trat erschrocken einen Schritt zurück. „Verschwindet von hier! Oder ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihr von hier verschwindet!“ Die Angelprinzessin gab zu verstehen, dass sie mit ihren Worten nicht zu scherzen beliebte. Die düsteren Engel nahmen etwas verwirrt Abstand von ihr, nur ihr Anführer blieb stehen. Morlock war so in seiner Eitelkeit verletzt, dass er für einen kurzen Moment blind vor Wut war. Er stellte sich Andromeda direkt gegenüber und blickte hasserfüllt auf die etwas kleinere Prinzessin herab. Seine schwarzen Augen begannen in einem grellen Rot aufzuglühen. „Meinst Du, damit könntest Du mich beeindrucken?“ Andromeda lachte herablassend. „Wir werden ja sehen wer von uns beiden am Ende lachen wird“ entgegnete Morlock wütend auf ihre Anspielung. Angel trat neben sie. „Lass Dich nicht von ihm provozieren. Das will er nur“ flüsterte er Andromeda zu. Auch Blue stand nun wieder direkt neben ihr. „Beruhige Dich, ich spüre die Energie Deiner Wut. Das ist kein gutes Zeichen.“ Doch Andromeda wollte sich nicht beruhigen. Angelo legte ihr seine Hand von hinten auf die Schulter. „Wir sind alle hier um Dich zu beschützen. Aber man kann Kämpfe auch vermeiden“ flüsterte er. Auch wenn er wusste, dass dieser Kampf früher oder später eh kommen würde. „Oh, mir scheint, ich komme gerade richtig zum Familientreffen“ rief jemand hinter ihnen. Alle drehten sich um und insbesondere die Krieger des Sonnensystems glaubten nicht was sie da sahen. „Was für finstere Gesichter ihr doch macht! Dabei dachte ich, ihr würdet Euch freuen mich zu sehen.“ Sailor Orion trat an das Licht...
 

Galaktika konnte nicht schlafen. Sie wusste, er war da draußen, direkt vor der Tür. So nah und doch so unglaublich fern. Wie einfach wäre es aufzustehen und die Tür zu öffnen. Aber sie konnte es einfach nicht tun, sie konnte ihm nicht noch einmal direkt in die Augen blicken. Erschöpft fiel sie in die Kissen und schaute zur Decke ihres Himmelbettes. Tränen liefen stumm an ihrem Gesicht herab, ihre Gedanken waren immer nur bei ihm. Maias hatte ihr Herz gefangen genommen und hatte etwas in ihr geweckt, das niemals sein durfte. Aber sie wollte ihre Gefühle leben und malte sich vor Augen aus, wie es sein könnte. Plötzlich wurde sie aus ihrem Sinnen gerissen, denn sie vernahm Stimmen direkt vor der Tür. Ruckartig richtete sie sich auf und versuchte zu verstehen was gesagt wurde. „Es ist seine Stimme, aber mit wem spricht er da nur?“ Galaktika konnte die andere Stimme, die fast unhörbar sprach, nicht eindeutig zuordnen. Unruhe beschlich ihr Herz, Nervosität ergriff ihre Gedanken. Sie hielt es im Bett nicht mehr aus und ging auf Zehenspitzen zur Tür. Ihr Herz pochte mit jedem Schritt lauter und fast hatte sie Angst, das Pochen ihres Herzen würde sie verraten. Sie spürte die Anwesenheit von Maias und noch jemandem, doch die Aura der anderen Person war verschleiert. Trotz dessen, dass Galaktika ein Angel of the Light war, konnte sie die physische Barriere nicht überwinden. Vorsichtig legte sie ihr Ohr an die Tür, doch sie hörte nur noch wie er sagte: „Verdammt noch mal! Du kannst nicht alleine gehen! Du wirst nicht verhindern können, dass ich Dir folge!“ Dann ertönten plötzlich Schritte im Flur, die sich schnell entfernten. Galaktika riss die Tür auf, doch von Maias und der Person mit der er geredet hatte, war nichts mehr zu sehen...
 

„Wie ist das möglich?“ Galaxia war wie vor den Kopf getreten. Bisher hatten sie alle geglaubt, dass Andromeda die Kriegerin des Orionnebels war. Doch nun standen sie beide zur selben Zeit direkt vor ihnen. Auf dem Gesicht der Angelprinzessin wurde ein spöttisches Grinsen sichtbar. Morlock war ebenfalls völlig überrascht. Dennoch hatte er die Stimme von Orion erkannt. In seinem Herzen sammelte sich wieder seine Art der Überheblichkeit. „Du bist doch die Stimme von eben, die uns versuchte aufzuhalten! Du hast Syrtia erwähnt, was weißt Du von ihr? Los, rede!“ Orions Gesicht verfinsterte sich zu einem dämonischen Blick. „Deine Arroganz stinkt zum Himmel! Eigentlich dachte ich, dass ihr nach ihrem großen Opfer wieder zu Sinnen gekommen wärt. Doch stattdessen habt ihr wieder auf die dunkle Seite gewechselt! Ihr seid eine Schande für unser Volk! Und ihr habt Syrtias Gefühle und Überzeugungen mit Füßen getreten!“ Nun begriffen die Umstehenden gar nichts mehr. Auch die Angel of the Dark schauten sich völlig verwirrt gegenseitig an. Nur die Gruppe um Angel wusste genau, wovon die Sailorkriegerin sprach. „Warst nicht Du es, mein lieber Morlock, der vor unendlichen Äonen gesagt hatte, dass die Angel von nun an in ewigem Frieden leben sollen? Fern von jeglichem Kampf und Schmerz? Fern von jeglicher düsterer Erinnerung, die das Leben unerträglich macht? Diese, Deine Worte, stehen im Buch der Weisen niedergeschrieben! Jedem Angel wurden sie gelehrt, jeder kennt das Gesetz unserer Freiheit! Aber Du hast Deine eigenen Überzeugungen schändlich verraten!“ Sailor Orion packte den noch immer völlig sprachlosen Morlock am Kragen und zog sein Gesicht ganz nah an das Ihre. Sie grinste ihn hämisch an...
 

„Bleib stehen! Bitte! Warum tust Du mir so weh?“ Maias versuchte einen Schatten einzuholen, der ihm schon vor lange Zeit aus dem Herzen gerissen worden war. Er rannte, als ginge es um sein Leben, hinter seiner Vergangenheit hinterher. „Du kannst mich nicht zurücklassen, das weißt Du!“ Schließlich glühten seine Augen vor Verzweiflung auf und er blieb stehen. „Verdammt!“ Mit geballten Händen stierte er zu Boden. „Mach Dir nicht so viele Gedanken. Dieses besorgte Gesicht steht Dir überhaupt nicht.“ Der Royal Moon Angel blickte überrascht auf und sah Nebula direkt in die Augen. „Sag kein Wort! Denn jedes weitere Wort würde nur den Schmerz tiefer säen, der in Deinem Herzen wohnt.“ Langsam strich ihre Nebelhand über sein Gesicht. Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Ihre. „Wenn Du nicht vergessen kannst, dann lerne zu akzeptieren! Dein Leben ist unendlich! Lass davonziehen was gehen muss. Bleib hier, tu Deine Pflicht. Egal wie schwer es Dir auch fallen mag.“ Maias schaute ihr direkt in die vernebelten Augen. „Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht.“ Die Göttin ließ langsam ihre Hand sinken, trat mit traurigem Blick zurück und verband sich mit der Dunkelheit. „Warte!“ Mehr konnte er nicht sagen. Langsam sank der junge Angel in die Knie und fühlte sich so unendlich leer. Tränen fielen zu Boden. „Tu wonach Dein Herz verlangt“ flüsterte es in seinen Gedanken. Er wusste, dies war die einzige Möglichkeit. Von neuem Mut erfüllt stand der junge Mann auf und seine Füße führten ihn an einen Ort, den nur sehr wenige Eingeweihte kannten. Und je näher er diesem Ort kam, desto mehr spürte er ihre Anwesenheit. „Also hierhin hat Dich Dein Weg geführt. Ein sehr riskanter Ort“ murmelte Maias vor sich hin. „Der einzige Weg aus dem Orionnebel zu entfliehen, ohne das es jemand merkt.“ Er lächelte...
 

„Ihr werdet es bitter bereuen, wenn ihr Eure Mächte gegen uns erhebt. Ihr werdet lernen, wie es ist, ein zweites Mal zu verlieren“ flüsterte sie ihm entgegen. Überrascht von dieser Drohung riss sich Morlock aus Orions Griff. Mit großen Augen blickte er sie an. Von seiner Arroganz war nichts mehr übrig geblieben. Vor allem aber verstand er nicht, was sie sagte. Er konnte sich nicht erinnern jemals einen Kampf verloren zu haben. Morlock wusste nicht wovor ihm plötzlich graute, er spürte nur wie etwas aus der Tiefe an die Oberfläche seines Bewusstseins drang. Langsam trat er vor der mächtigen Sailorkriegerin zurück, als wolle er davonlaufen. Doch er kam nicht weit. Ihm war schwindlig und auf seiner Stirn begann es zu brennen, als würde man ihm ein heißes Eisen auf die Haut drücken. Rasende Kopfschmerzen durchzuckten seinen Kopf und er fasste sich schmerzerfüllt an die Schläfen. Schließlich zwangen ihn die starken Schmerzen in die Knie. Mit tränenden Augen blickte der Angel of the Dark zu Andromeda auf, die zu ihm getreten war. „Verdammt, was ist das?“ stammelte seine Stimme der Angelprinzessin entgegen. „Das ist der Schmerz der Erinnerung“ schallte es in seinen Gedanken. „Du hast Dich selbst und Dein Volk verleugnet und dafür musst Du nun büßen!“ Er versuchte aufzusehen. Doch alles was er erblickte waren verschwommene Bilder, die ihm noch mehr Schmerzen bescherten. „Was geht da vor?“ Bunny schaute ihren Mamoru fragend an. „Ich weiß es nicht“ sagte er, mit einem ratlosen Blick auf Andromeda, die mit glühenden Augen auf den am Boden knienden Angel of the Dark herab sah. Langsam ging Sailor Orion auf den düsteren Engel zu. Die anderen Sailorkrieger schauten skeptisch auf das Geschehen...
 

Galaktika schloss nachdenklich die Tür und ging zurück zu ihrem Bett. Auch wenn ihr Herz ihr sagen wollte, dass sie ihm folgen müsste. Sie wusste, dass dies nichts bringen würde. Egal wohin er auch gegangen sein mochte, es war gut so. Sie würde ihn eh nicht aufhalten können und müsste am Ende nur noch mehr Schmerz ertragen. Die junge Frau griff nach der Decke und wollte sich wieder hinlegen, doch sie verharrte. „Vielleicht siehst Du ihn niemals wieder“ sprachen ihre Gedanken zu ihr. Fester krallten sich ihre Nägel in die Decke und ihr Körper begann zu zittern. „Hör auf“ flüsterte sie mit brechender Stimme zu sich selbst. „Ich kann nicht aufhören, denn Du weißt, dass ich recht habe“ antworteten ihr ihre Gedanken. „Verflucht, schweig endlich!“ Wütend warf sie sich auf das Bett und zog sich die Decke über den Kopf, in der Hoffnung ihre Gedanken würden verstummen. Sie fühlte sich so alleingelassen. Niemand war da, der ihr beistand oder ihr zuhörte. „Du weißt, dass Du mit niemandem darüber reden kannst, außer mit mir“ flüsterten erneut ihre Gedanken. „Du bist ein Angel of the Light und Deine Bestimmung ist die Einsamkeit. Nur so kannst Du die wahre Kraft in Dir finden und Deine Aufgaben erfüllen.“ Galaktika schrie innerlich. Sie wollte das alles nicht so akzeptieren. Von einem Moment auf dem Nächsten hatte sich alles geändert. Sie war nicht mehr frei, sie war eine Gefangene ihres Selbst geworden. Und niemand konnte ihr helfen, konnte ihr die Angst nehmen, oder sie verstehen. Denn die Angel of the Light, das wusste sie, waren dazu bestimmt die Geheimnisse dieser Welt zu bewahren. Dies benötigte die vollkommene Aufmerksamkeit und Kraft des Angels. So war ihr die Liebe und gar ein normales Leben mit anderen versagt. Diese Erkenntnis stach tausendfach in ihr liebendes Herz...
 

Neptun und Uranus hielten Galaxia mit Gewalt zurück, die ihren Argwohn einfach nicht zügeln wollte. Die Blicke von Orion und Andromeda trafen sich und die Symbole auf ihren Stirnen begannen zeitgleich grell aufzuleuchten. Im nächsten Augenblick kniete sich Orion nieder und sprach in einer seltsamen Sprache zu Morlock. Dieser schien sich nun unter immer mehr Schmerzen regelrecht zu krümmen. Die Mondprinzessin klammerte sich hilfesuchend an ihren Liebsten und alle anderen blickten vollkommen erstarrt auf das Geschehen. Jetzt stimmte auch Andromeda in die seltsame Beschwörung ein. Vorsichtig kniete sie hernieder zu Morlock. Sanft berührte sie mit ihren Händen seine Schultern, worauf er aufschaute und sie mit aufgerissenen Augen ängstlich anstarrte. „Was habt ihr jetzt vor?“ flüsterte er mit schmerzverzerrter Stimme. Doch Andromeda, die jetzt wie ein dämonischer Schatten wirkte, schwieg nur und blickte mit leeren Seelenspiegeln in seine Augen. „Du bist wirklich seine Tochter und jetzt weiß ich auch warum er uns geschickt hat“ presste er kraftlos hervor und dann senkte sich sein Blick wieder unter den Schmerzen, die ihn erfüllten. Keinerlei Regung ging von Andromeda aus, als wären die Worte ungehört an ihr vorbeigegangen. Aber ihr Griff um seine Schultern wurde kraftvoll und ihre Nägel bohrten sich in seine Schultern. Als würden sie von fremden Gedanken gelenkt, bildeten die restlichen Krieger des Angelteams nun einen Kreis um Orion, die Prinzessin und den am Boden kauernden Angel of the Dark. Und dann begannen auch sie die seltsamen Worte zu sprechen. Als auch ihre Stirnsymbole zu leuchten begannen, da zeichnete sich am Boden, direkt unter Morlock, das Zeichen der Angel in einer grellgrünen Farbe ab und strahlte durch die Nacht. Im selben Moment schrie der Angel of the Dark regelrecht vor Schmerzen auf. Sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt und das grünliche Licht hüllte ihn vollkommen ein...
 

Vorsichtig trat Maias durch die Tür, hinter der sich das Labyrinth der Angst befand. Er war früher schon öfter dort gewesen, nur um zu sehen ob er seine Ängste besiegen konnte. Es war auch der perfekte Ort zum Trainieren für ihn. Dort hatte er sich über die Jahre hinweg vorbereitet. In ihm war eine Kraft gewachsen, die ihm helfen sollte, seine Aufgabe zu erfüllen und der Zukunft nicht machtlos gegenüber zu stehen. Langsam schloss sich die Tür hinter ihm und sofort merkte er, dass eine neue Angst sich in seinem Innersten gefunden hatte. Zum Umkehren war es zu spät, nun musste er sich seinen neuen Gefühlen stellen. Und Maias ahnte schon was auf ihn warten würde. „Wenn ich das jetzt nicht schaffe, dann war all das Training in den letzten Jahren umsonst. Dann brauch ich erst gar nicht mehr aus diesem Labyrinth hinaustreten“ murmelte er verkniffen zu sich selbst. Nachdenklich blickte er auf die drei vernebelten Gänge, die sich vor ihm erstreckten. Entschlossen nahm er den Gang nach rechts. Er spürte ihre Anwesenheit, doch für wie lange noch? Der Royal Moon Angel hetzte durch die verschlungenen Gänge. Fast verwunderte es ihn schon, dass er auf keine Schatten seiner Angst traf. Doch gerade, als er das Labyrinth hinter sich glaubte, passierte es. Er sah noch aus dem rechten Augenwinkel eine große Nebelwolke durch einen großen Spiegel schreiten. Da stoppte eine unsichtbare Wand seinen Lauf. Maias wurde regelrecht zu Boden geschleudert und vor seinen Augen zersplitterte der Raum wie ein Spiegel. Um ihn herum ward plötzlich nur noch Dunkelheit...
 

Erschrocken über die Qualen, die der junge Mann scheinbar litt, hielt Jupiter sich die Ohren zu und drückte ihr Gesicht an Neflites Brust, der sie beschützend an sich drückte. „Warum sind sie nur so grausam?“ flüsterte sie ihm zu, aber er wusste keine Antwort auf diese Frage. Auch die anderen schienen sich über diese Frage den Kopf zu zerbrechen. Denn wo war da die Grenze zwischen dem was gut und was böse war? Sie wussten ja nicht einmal, was die Angel mit dieser Energieentfesslung bezweckten. Auf jeden Fall erlitt dieser Fremde schreckliche Schmerzen. Doch er wurde weder vernichtet, noch von einer bösen Macht erlöst, so wie man es bisher von Sailor Moon kannte. Da war nur Leid und Grausamkeit, die sich in die Gedanken bohrte. Aber sie alle wurden aus ihren Gedanken gerissen, als Endymion seine Stimme erhob: „Bunny? Bunny, was hast Du? Sag doch was!” Sämtliche Blicke richteten sich auf die Mondprinzessin, deren Stirnsymbol und Augen nun auch zu glühen begonnen hatten. Ihre weißen Haare wehten im aufkommenden Wind, den die Beschwörungen der Angel verursachten. Schlaff hingen ihre Arme an ihrem Körper herab und sie reagierte nicht einmal darauf, als Mamoru sie wachzurütteln versuchte. Im selben Moment sah der junge Mann, dass Andromeda ihren Blick auf seine Liebste gerichtet hatte. Er erschrak über den Ausdruck in ihrem Gesicht und trat unsicher zurück. Wie in Trance gesellte sich nun auch die Mondprinzessin in den Kreis. Sie begann nun ebenfalls die fremden Beschwörungen zu murmeln, die nur die Angel verstehen konnten. Und dann entfesselte sich eine riesige grüne Lichtsäule aus dem Zeichen am Boden. Ein gewaltiges Tosen erfüllte die Umgebung und Morlocks Schreien wurde zu einer fast unendlich erscheinenden Seelenqual. Die Erde bebte und die Umstehenden klammerten sich fest aneinander. „Das ist das Ende, ich habe es geahnt“ stöhnte Galaxia. Und auch Saturn war sich sicher, dass nun alles vorbei war. Wortlos zückte sie unter den erschrockenen Augen der Sailorkrieger ihre Sense und ließ sie kraftvoll hernieder fahren, damit das Ende einen Neubeginn erschaffen konnte. Doch zum Entsetzen aller, wurde die Wucht ihres Angriffes, von der grellgrünen Lichtsäule absorbiert...
 

Die restlichen Angel of the Dark blickten ebenfalls entsetzt auf das Geschehen, doch sie besannen sich sehr schnell. „Wir können Morlock wohl nicht mehr retten, dann wird es Zeit wenigstens unsere Leben zu bewahren!“ sprach Gysine in den Gedanken der anderen, welche ihr zustimmten. „Ich glaube nicht, dass sie ihn töten. Ich glaube eher, dass sie ihm eine Gehirnwäsche verpassen, damit er uns angreift. Sie selbst sind zu schwach um gegen uns zu siegen!“ ertönte nun Volgons Stimme. „Egal was dort jetzt immer geschieht, ich kann keinen Kontakt zu Morlock aufnehmen. Er steht vollkommen unter ihrem Bann. Wir müssen sofort angreifen! Und dann werden wir ihn wieder zurückholen! Er würde genau das Selbe für jeden von uns tun!“ Hestion wollte alles andere als aufgeben. „Dann lasst uns keine Minute mehr warten!“ Dragonias Blick ließ keine Verzögerung mehr zu. Damit wandten sich die Angel of the Dark direkt den Kriegern, und dem Geschehen zu, das sich vor ihren Augen abspielte. „Es ist Zeit für Euch zu sterben!“ schrie Binia durch die Nacht. „Lasst den Kampf beginnen!“ brüllte Turkeses und die Augen der Angel of the Dark begannen in einem gefährlichen Rot aufzuglühen. Im selben Augenblick entfesselten sie eine düstere Macht, deren vernichtender Kraft sich noch niemand entziehen konnte...
 

Ende des 24. Kapitels. Mit ganz lieben Grüßen an meine Stammleser, sie wissen schon das sie gemeint sind. Nach langer Zeit ein neues Kapitel und die Fortsetzung kommt auch bald ;)
 

(c)by Arcana Moon
 

Jaaaaaa, woah. Schön wieder hier zu sein, sag ich nur. Es hat wieder ne Weile gedauert, aber da isses. Ich hoffe es hat Euch gefallen, so wie es mir in den Fingern gejuckt hat. Bin lange Zeit nit zum Schreiben gekommen. Mal sehen wann das nächste Kappi kommt, die Ideen sind auf jeden Fall schon da. Ihr werdet erfahren was Maias im Labyrinth der Angst erwartet, wohin Nebula gegangen ist, was es mit dem Auftauchen von Orion und Andromeda auf sich hat und ob der Angriff der Angel of the Dark jegliche Hoffnungen zerstört... Also seid gespannt :D

Kassandra

Andromeda war tief in sich versunken, die äußere Welt nahm sie nicht mehr wahr. Ihr geistiges Ich verweilte inmitten der Dunkelheit, auf einer Schaukel, die von silber und golden leuchtenden Blumen umrankt war. Verträumt schaukelte sie hin und her und wartete auf das, was da kommen möge. Doch auf einmal vernahm sie eine wohlbekannte Stimme: „Andromeda! Wach auf! Sonst wirst Du untergehen!“ Andromeda hielt an, stieg von der Schaukel herunter und blickte auf eine kleine Blume hinab, die mit grellem Leuchten die nahende Gefahr andeutete. „Aber was soll ich denn machen? Sie hat momentan die Kontrolle, ich kann überhaupt nichts tun!“ Die kleine Blume wisperte: „Doch Du kannst, wenn Du es nur willst! Sie wird Dich verstehen. Glaub mir!“ Nachdenklich blickte Andromeda die kleine Blume an und kniete sich zu ihr herab. „Aber wie soll ich das machen? Ich habe mich noch niemals eingemischt. Ich wüsste gar nicht, wie ich die Grenzen jetzt übertreten solle.“ Eine kleine funkelnde Wolke stieg aus dem Blütenkelch der Blume. Andromeda stand wieder auf und die Blume sagte: „Öffne Deine Hände und finde den Schlüssel zu Dir selbst!“ Auch wenn sie nicht wusste was es bewirken sollte, hob sie ihre Hände und hielt sie unter die kleine Wolke, die nun unmittelbar vor ihrem Gesicht schwebte. Ihre Augen fixierten das glitzernde Etwas, aus dem sich plötzlich ein silberner Schlüssel formte, der in ihre Hände fiel. Verwundert betrachtete sie das Kleinod und schaute dann mit fragendem Blick wieder die Blume an. „Siehst Du das da vorne? Ich meine den kleinen Punkt aus Licht!“ Andromeda schaute sich um und dann sah sie was die Blume meinte. „Was ist das?“, fragte sie. Die kleine Blüte begann zu zittern. Die Prinzessin kniete sich nieder. „Was hast Du?“, fragte sie besorgt. „Du musst jetzt zur Quelle des Lichtpunktes gehen, hörst Du? Dort befindet sich die Grenze zwischen der Inneren und der Äußeren Welt Deines Ichs. Mit dem Schlüssel kannst Du die Tür öffnen und dann weißt Du schon was Du tun musst.“ Sie zitterte noch mehr. Andromeda wollte etwas sagen doch die Blume kreischte ihr entgegen: „Beeil Dich! Bevor es zu spät ist!“ Die Prinzessin lief los, blieb kurz stehen und schaute noch einmal besorgt zurück. „Geh! Verlier keine Zeit mehr! Sonst ist alles umsonst!“, schrie die Blume und fast schien es, als würde sie gleich zerfallen. Das Angelmädchen lief los, immer schneller und schneller und gelangte schließlich an die Quelle des Lichts. Sie bemerkte das es ein Schlüsselloch war, durch welches der kleine Lichtstrahl drang. Verwundert tastete Andromeda ins Leere. Auch wenn es eine Barriere gab, spüren konnte man sie nicht. Sie steckte den Schlüssel in das kleine Loch und drehte ihn um. Im selben Moment öffnete sich eine Tür und es gab eine riesige Explosion, die alles auseinander riss, was in der inneren Welt der Prinzessin vereint war. Grelles Licht erhellte die Dunkelheit und die Schaukel, inklusive den Blumen, wurde regelrecht auseinander zerfetzt. Von Andromeda war jedoch nichts mehr zu sehen. Stumme Leere legte sich auf die innere Welt. Das Licht begann langsam wieder zu erlöschen und die Tür, die soeben aufgesprungen war, schloss sich von ganz alleine. Nebel stieg auf in der Dunkelheit und fast konnte man glauben, dass nichts geschehen war. Die kleine Blume lag zerfetzt am Boden. Sterbend hauchte sie: „Wir sehen uns wieder Prinzessin.“ Dann ging die kleine Blüte in Flammen auf und es war wieder Dunkelheit...
 

„Wach auf!“, schrie etwas in ihren Gedanken. Die Augen der Prinzessin weiteten sich und im nächsten Moment griff sie nach dem schreienden Morlock. „Los, weg hier! Angriff aus dem Hinterhalt“, kreischte sie. Augenblicklich entfachten alle Angel und die Mondprinzessin ihre Flügel und stoben auseinander. Mit kraftvollem Flügelschlag zog Andromeda Morlock in den Himmel. Der war durch das abrupte Ende seiner Schmerzen bewusstlos geworden. Sämtliche Angel schwebten in der Luft, als direkt unter ihnen eine Explosion aus schwarzem Feuer hernieder ging. Auch die anderen Krieger waren gerannt was das Zeug hielt, trotz dessen es für sie schon fast zu spät war. Die Explosion, die auf die Stelle niederging, wo sie gerade gestanden hatten, riss ihnen den Boden unter den Füßen fort. Seiya und Taiki wurden mit voller Wucht zu Boden geschleudert und schrieen vor Überraschung und Schmerz auf. Makoto, die noch immer von Neflite beschützend gehalten wurde, hatte schwere Abschürfungen an den Beinen und Armen. Neflite selbst gab keinen Ton mehr von sich, er war mit seinem Kopf aufgeschlagen und bewusstlos. Rei und Galaxia waren schnell genug gewesen und wurden nur leicht von der Explosionswelle ergriffen. Dennoch erlitten sie ein paar Verletzungen durch umherfliegende Steine, die sie schmerzhaft an Armen und Beinen trafen. Haruka, Michiro, Setsuna und Hotaru waren wie vom Erdboden verschwunden, als hätte sie die Explosion ausgelöscht. Endymion war ebenfalls verschwunden. Kunzite und Zoisite hatten sich zusammen mit Artemis, der wieder seine Katzengestalt angenommen hatte, ebenfalls in die Luft erhoben und waren soweit unverletzt geblieben. Fassungslos starrten sie auf die Zerstörung, die sich unter ihnen befand. Die unberechenbaren Mächte der Angel of the Dark, hatten einen klaffenden Abgrund in die Erde gerissen. Das Feuer, das kurz zuvor die Nacht taghell erleuchtet hatte, war in die Tiefe gerissen worden und erloschen. Andromeda hielt noch immer den schlaffen Leib von Morlock in den Armen. Auch sie starrte entsetzt auf den Krater, der sich unter ihr in die Erde geschlagen hatte...
 

Völlig überrascht von der ungewohnten Situation, blickte sich der Royal Moon Angel nervös um. Doch es war nur Dunkelheit zurückgeblieben. Kein Weg, kein Licht, keine Erkenntnis wo es ihn hinverschlagen hatte. „Maias... Maias...“, flüsterte es in tausendfachen Echos um ihn herum. Nun war er vollkommen verwirrt. Ihm war, als würde er ein Déjà-vu erleben. Fast wartete er darauf, dass vor ihm eine neblige Wolke erschien, doch sie kam nicht. Stattdessen trat jemand ganz anderes aus den Schwaden voller Dunkelheit und blickte ihn traurig an. Es war ein hübsches junges Mädchen, mit langen schwarzen Haaren und tiefen dunkelblauen Augen. Sie wirkte wie ein Angel of the Dark und doch prangte auf ihrer Stirn ein silbern leuchtendes Angelsymbol. Maias erkannte sie sofort. Ein verloren geglaubter Schmerz bohrte sich erneut in seine Seele. Mit großen Augen starrte er das Mädchen an, welches nun seine Stimme erhob. „Du darfst niemals vergessen wer Du bist und woher Du kommst. Ich liebe Dich mehr als mein Leben, doch ich muss jetzt gehen. Vielleicht für immer... Pass auf Dich und auf die Familie auf, versprich es mir... Wenn ich nicht mehr da bin, dann gibt es nur noch eine Hoffnung...“ Das Mädchen wandte sich um und wollte gehen. Maias hörte sich selbst sprechen: „Nein warte doch! Geh nicht! Lass mich nicht allein! Bitte!“ Seine Knie begannen zu zittern...
 

Nebula fühlte eisige Kälte, nachdem sie in den Spiegel getreten war, der sie in die Welt führen sollte, die sie so lange nicht mehr gesehen hatte. Verträumt schloss sie die Augen und dachte daran, wie schön dieser Planet gewesen war. Vor ihren innersten Gedanken malten sich Erinnerungen, von weiten Blumenfeldern und klaren Meeren, von Bäumen in denen Vogelgezwitscher klang. Der blaue Himmel malte sich in ihr Herz, die weißen Flauschwolken zogen vorbei und sie genoss die Strahlen der hellen Sonne. Besonders gerne erinnerte sie sich an den Mond in lauer Nacht. Sie sah die Sterne funkeln und sich im Grase liegend, ihre Heimat im Gürtel des Sternbildes Orion suchen. Nebula erinnerte sich aber auch an den kühlen Regen und den Wind, der sie so weit in die Lüfte getragen hatte und ihr Haar wehen ließ. An die beeindruckenden Gewitter, deren Energie das Herz der Erde erbeben lassen konnte. Und sie dachte an die Menschen, deren Lebensweise ihr zwar erst suspekt war, doch deren Gefühle sie aufs Tiefste verehrte. Ja und dann spürte sie die Hand von Jenem auf ihrem Herze, der sie so unendlich glücklich gemacht hatte. Mit dem sich ihr die Liebe offenbarte und ihr die schönste Zeit in ihrem bisherigen Leben geschenkt hatte. Doch am Ende waren ihr nur ihre Kinder und die ewige Hoffnung auf ein Wiedersehen geblieben. „Oh, ich hoffe so sehr Dein Licht bald wieder leuchten zu sehen, Geliebter“, flüsterte sie zu sich. Vor ihren Augen erschien ein Angel, dessen Schicksal schon besiegelt schien. Es war Nefertos, der sie liebevoll anlächelte. Wenn sie nicht eine Nebelgestalt gewesen wäre, hätte man ein leichtes Rot auf ihren Wangen leuchten gesehen. Schließlich atmete sie noch einmal tief durch und entschloss sich, den letzten Schritt nun auch zu gehen. Seufzend trat Nebula hinaus aus der Dunkelheit...
 

Andromedas Augen suchten verzweifelt nach jemanden, den sie jedoch nicht finden konnte. Durch die dunklen Rauchwolken, die aus der Tiefe stiegen, war die Sicht aber auch so verdunkelt, dass man kaum etwas sehen konnte. Die Angelprinzessin wurde unruhig, je länger sie nicht das Gewünschte sah. Ihre Stimme wollte einen Namen rufen, doch sie zwang sich zum schweigen. Sie hatte es schließlich versprochen. So konnte sie nur warten, dass die Sicht wieder klarer wurde. Dann sah sie die Angel of the Dark langsam auf den Kraterabgrund zugehen. Interessiert blickten sie in die Tiefe, doch auch sie konnten scheinbar noch nichts entdecken. „Da oben ist Andromeda!“, rief plötzlich das Mädchen, dass sie Dragonia nannten. Andromeda spürte, wie die glühenden Augenpaare des Mädchens sie durchbohrten. „Sie hat ihn!“, kreischte Binia. Nun waren alle Blicke auf sie gerichtet. Im nächsten Moment sah sie, wie die Angel of the Dark ihre schwarzen Flügel entfachten und direkt auf sie zufliegen wollten. Und ehe sie realisierte was geschah, sprach ihre Stimme in einem donnernden Ton: „Verschwindet! Oder ich werde ihn vernichten!“ Die Angel of the Dark zögerten und blieben in der Luft stehen, denn sie wussten nicht, ob die Prinzessin ihre Drohung wahr machen würde. Dann sahen sie sich plötzlich noch viel mehr Angeln gegenüber stehen, die aus dem aufsteigenden Rauch herausflogen. Angel, Angelo und Blue stellten sich direkt vor Andromeda. Sie sahen alles andere als kampffreudig aus, da sie genau wussten wem sie gegenüber standen. Aber auf der anderen Seite konnten sie es auch nicht zulassen, dass ihre Eltern die Prinzessin verletzten, oder gar töteten. Sämtliche Angel blickten sich gegenseitig kampfbereit in die Augen...
 

Galaktika hatte nach vielen Tränen schließlich doch der Schlaf übermannt. Ruhe breitete sich über ihr Innerstes aus und führte sie weit fort, in die Welten hinter dem Horizont der Realität. In ihren Träumen lief sie einen langen Gang entlang, der mit lauter Kerzen erleuchtet war. Wertvolle Malerein waren an den Wänden und konnten jeden verzaubern, der nur einen winzigen Blick darauf warf. Nachdem sie eine Weile gelaufen war, fragte sie sich, wohin sie wohl dieser seltsame Traum führen mochte. Verwirrt blickte sie den Gang zurück, von dem sie gekommen war. Doch da war nur Nebel, tiefste Dunkelheit und Stille. Auch auf dem Weg vor ihr war nicht wirklich etwas zu erkennen. Stehen bleiben war aber auch keine wirkliche Lösung, so ging sie weiter voran. Plötzlich veränderte sich die Umgebung um sie herum. Die angenehme Dunkelheit wich grellem Licht, das sie nun vollständig umgab. Doch inmitten des Lichtes hingen den ganzen Gang entlang Bilder. Galaktika trat vor eines der Bilder hin und schaute was darauf gemalt war. Sie sah durch diese Bilder in die Vergangenheit. Auf Einem sah sie die Kriege der vergangenen Zeiten, auf einem anderen die Kinder der Urengel, wie sie mit ihren Kräften umgehen lernten. Auf einem weiteren Bild sah sie die Königin, ihre Schwester und Andromeda, die in einem Blumenmeer saß und auf ihrer ausgestreckten Hand einen Schmetterling sitzen hatte. Sie sah Erebos in der Gestalt eines Black Moon Angels, der gerade um die Hand von Königin Kassandra anhielt, die ganz rote Wangen hatte. Und dann sah sie sich selbst, schwebend über der Welt der 18 Monde, mit einem Schlüsselstab in ihrer Hand. „Ist das die Zukunft?“, fragte sie sich laut. Als sie das letzte Bild anschaute, blieb ihr fast das Herz stehen...
 

„Wenn Du jetzt gehst, wird nichts mehr so sein wie zuvor. Ich kann das nicht ertragen!“ Von seinen Gefühlen schwankend, lief Maias auf das Mädchen zu. „Bitte! Bleib bei mir!“, hauchte seine Stimme ihr entgegen. Als er direkt vor ihr stand und sie fast berühren konnte, spürte er, dass hinter ihm eine weitere Person aufgetaucht war. Vorsichtig drehte er seinen Kopf und erstarrte, als er ihn erkannte. Der Silver Moon Angel, dem er direkt in die Augen blickte, war Cherubin. „Nein... nein... nein...“, zitterte Maias Stimme vor sich hin. „Ich wollte mich von Dir verabschieden. Denn die Zeit meiner großen Prüfung ist gekommen.“ Cherubin schaute ihm ernsten Blickes in die Augen. „Bitte, bleib hier bei ihr. Sie braucht Dich jetzt mehr denn je. Ich kann es ihr nicht sagen, sie würde noch viel mehr leiden, als sie es eh schon tut. Schenk ihr einen letzten Kuss von meiner Seele. Ich verspreche, ich werde Andromeda zurückbringen. Ich weiß endlich welchen Weg ich beschreiten muss. Jetzt bleibst nur noch Du um sie zu schützen. Hüte Dich vor Medusa. Sie ist ein gieriger Vampir und strebt nach der Macht, die ihr nicht zusteht!“ Cherubin ging langsam an ihm vorbei und gesellte sich neben das Mädchen. Dann wand er seinen Blick nochmals zu Maias und sagte: „Das Gleichgewicht darf nicht zerstört werden! Egal ob ich zurückkehre oder nicht! Mein Herz ist schwer wenn ich daran denke Euch vielleicht nie mehr wiederzusehen. Aber nach Kassandras Tod, will ich nur noch Eines: Andromeda muss Königin werden. Es war ihr letzter Wunsch. Und ich werde alles dafür tun, um sie zurück nach Hause zu bringen.“ Auf dem Gesicht des Silver Moon Angels war tiefe Verbitterung zu sehen. Maias wollte gerade etwas erwidern, als ihn erneut das Gefühl beschlich, dass hinter ihm, eine ihm sehr wohlbekannte, Person stand...
 

Nebula trat hinaus aus dem Tor, welches sich direkt auf der Erde geöffnet hatte. Ruckartig wurde sie aus ihren Träumen gerissen, als sie die Zerstörung sah. „Das ist schlimmer als ich befürchtet habe“, entfuhr es ihr. Fassungslos schaute sie über die zerstörte Natur und die zerstörten Häuser von Tokio, die in ewigem Schweigen verweilten. Überall waren Schatten und versuchten durch die Häuser zu brechen, doch es gelang ihnen nicht. Die Göttin schloss die Augen und versuchte etwas zu spüren. „Es sind noch immer Menschen in diesen Häusern. Umgeben von einer Art Schutzschild, wie ich es vor ewigen Zeiten zuletzt gespürt habe. Das ist eine uralte Magie“, dachte sie laut. „Das kann nicht von der Prinzessin geschaffen worden sein. Unmöglich. Sie kann doch niemals... oder vielleicht doch... aber das wäre ja...“ Nachdenklich starrte sie in die Ferne. Ein lautes Krachen riss sie aus den Gedanken und dann fühlte sie es ganz genau. „Sie sind zurückgekehrt, ich spüre es ganz deutlich. Es ist mir als würde mich meine Vergangenheit einholen. Nur wie soll ich ihnen gegenübertreten?“, dachte sie bei sich. „Alles ist anders geworden seit damals. Und ich spüre wieder diese düstere Energie, die uns alle gefangen hielt, als wir noch den Befehlen Erebos gehorchten.“ In ihren Augen blitzte Erkenntnis. „Oh nein! Sie stehen wieder unter den Befehlen Erebos. Ihre Gedanken sind vernebelt!“ Sie wurde ein wenig panisch, denn sie wusste genau, das kaum jemand die Wut und die Macht der Angel of the Dark stoppen konnte. „Ich muss sie aufhalten“, murmelte sie. „Nur wie? In meiner nebligen Gestalt kann ich sie nicht greifen. Aber halt... meine Mächte habe ich nicht verloren! Ich habe nur eine andere Gestalt angenommen. Vielleicht kann ich doch etwas ausrichten. Ich muss auf jeden Fall etwas tun.“ Sie machte sich unsichtbar und flog davon...
 

So langsam war der Rauch verflogen, als sich das schreckliche Bild am Grund des Kraters offenbarte. Es sah aus, als sei die Oberfläche in die Tiefe gedrückt worden, denn es war eine ebene Fläche, auf denen die Körper der Krieger lagen. Sailor Orion lag leblos und mit zerfetzter Uniform am Boden. Um sie herum lagen Saturn, Neptun, Pluto, Uranus und Endymion, die allerdings vollkommen unversehrt erschienen. „Mamoru!“, schrie Sailor Moon verzweifelt und schwang sich im Sturzflug Richtung Boden. Auch Andromeda, die mit ihren Augen nur noch auf Sailor Orion fixiert war, schwang sich hinab und war noch viel schneller als die Mondprinzessin bei den Kriegern. Vorsichtig legte sie den leblosen Körper von Morlock direkt neben sich und kniete dann zu der Kriegerin des Orionnebels hinunter. „Das ist unsere Chance“, flüsterte Turkeses den anderen zu. Im nächsten Moment stürzten sämtliche Angel of the Dark hinunter. Sofort flogen Angel und seine Truppe hinterher. Unten bekamen Andromeda und die Mondprinzessin nichts von alledem mit. Bunny hielt weinend ihren Mamoru in den Armen, als sie merkte, dass er noch lebte. Auch die anderen Kriegerinnen, die vollkommen unverletzt waren, kamen wieder zu Bewusstsein. „Warum nur musstest Du die Heldin spielen? Warum bist Du nicht einfach auch geflüchtet“, hörten sie Andromedas Stimme. Alle Blicke wandten sich zu der Prinzessin. „Ich... ich konnte nicht zulassen... dass sie verletzt werden. Sie haben mit diesem Kampf nichts zu tun. Du hättest in meiner Situation genau das Selbe für sie getan. Ich weiß es...“,, flüsterte Orion der Prinzessin zu. Plötzlich erblickte sie die Angel of the Dark, die mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf sie zugeschossen kamen...
 

Galaktikas Herz hatte einen Stich bekommen. Denn auf dem Bild, das sie gerade anstarrte, waren sie und Maias zu sehen. Es war ein leidenschaftliches Bild, das mit feurigen Farben umschlungen war. Sie lagen sich entflammt in den Armen und küssten sich. Dieses Bild erinnerte an diese romantischen Fotos, wo sich zwei Liebende im Sonnenuntergang küssten. „Das kann nicht die Zukunft sein“, sprach sie zu sich. „Das ist vollkommen unmöglich.“ Ihre Wangen waren rot geworden und verschämt wandte sie sich ab. Doch ihre Augen kehrten sehr schnell zu dem romantischen Bild zurück, das ihr Herz zum Klopfen brachte und ihr Schmetterlinge in den Bauch zauberte. „Wenn Wünsche wahr werden, dann ist auch die Liebe nicht nur Träumerei“, stand in geschwungenen Lettern auf einer goldenen Tafel, die direkt darunter angebracht war. Irgendwie musste Galaktika über diese Worte lächeln. Vorsichtig strich sie über den Rahmen des Bildes und nahm es schließlich von der Wand ab. Sie versank immer tiefer in dieser romantischen Situation und schließlich begannen sich die Personen im Bild sogar leibhaftig zu bewegen. Und sie hörte Maias Stimme immer wieder sagen: „Wenn Wünsche wahr werden, dann ist auch die Liebe nicht nur Träumerei.“ Sie seufzte und hing das Bild nachdenklich wieder an die Wand. „Aber manche Träume sind leider nur Schäume“, sagte sie und schloss traurig die Augen. Im selben Moment drang aus dem Bild ein grelles Licht und hüllte sie vollkommen ein. Galaktika verstand nicht was nun mit ihr geschah und bekam ein wenig Angst. Doch die Wärme, die sie nun verspürte, flüsterte ihr zu, dass sie keine Angst zu haben brauche. Und wieder erklang Maias Stimme liebevoll in ihren Ohren: „Wenn Wünsche wahr werden, dann ist auch die Liebe nicht nur Träumerei.“ Sie schloss lächelnd ihre Augen...
 

Ihm stockte die Stimme, er brachte keinen einzigen Ton heraus. Sein Innerstes war vollkommen aufgewühlt und wollte schreien. Diesmal konnte er sich nicht umdrehen. Allein schon das Gefühl das er hatte, wollte ihm sein Herz zerbersten lassen. Sein Atem ging schneller und er zuckte zusammen, als er eine sanfte Hand auf seiner Schulter verspürte. Maias wusste genau, wer dort hinter ihm stand. Und er wusste auch, dass er sich jetzt seinen Gefühlen stellen musste, oder sie würden ihr hässliches Antlitz zeigen. Dann wäre er für immer in seiner Angst gefangen. Er atmete tief ein und zitternd wieder aus. Er schloss die Augen und drehte sich langsam zu der Person um, die seine größte Angst war. Als er seine Augen wieder öffnete, blickte er Galaktika direkt in ihr lächelndes Gesicht. Er zuckte ein wenig zurück, als ihre Hände sein Gesicht berührten. Im selben Moment spürte er aber auch eine unendliche Wärme durch seinen Körper fließen. Verschreckt drehte er sich um und blickte zu den anderen Beiden, die noch immer mitten im Raum verweilten. Das junge Mädchen und Cherubin lächelten ihm aufmunternd zu. Direkt hinter ihm verwusch das Schattenbild und die wirkliche Galaktika erschien, die sich erst einmal verwirrt umschaute. Und als sie erkannte wo sie war, pochte ihr Herz noch lauter als zuvor. Doch ihr Innerstes gab ihr das Gefühl zu wissen, warum sie hier bei ihm war. „Du musst mich nicht beschützen“, flüsterte sie ihm zu. „Niemand kann mich beschützen. Wir Angel of Light sind auf uns selbst gestellt. Es ist die Einsamkeit die uns verwundbar macht. Doch einen Weg aus diesem Schmerz zu finden, ist eine der Aufgaben, die uns auferlegt sind.“ Galaktika war erstaunt über sich selbst und den Mut, den sie plötzlich in sich fühlte...
 

Nebula flog schneller als der Wind und schließlich war sie an dem Ort angekommen, von dem der Krach gekommen war. Überrascht schaute sie in die Tiefe des Erdkraters, der sich vor ihr eröffnete. „Was ist das denn? Wer zerstört nur diese schöne Welt so ohne Sinn und Verstand?“ Ihr Herz sagte es ihr bereits, doch sie wollte es nicht glauben. Sie konnte es einfach nicht. Dann sah sie plötzlich Andromeda, die sich in die Tiefe stürzte und im Rauch verschwand. Hinter ihr erblickte sie die Angel of the Dark. „Sie sind also alle hier. Wie schön“, dachte sie. Auch wenn sie wusste, dass der Anlass ihrer Anwesenheit alles andere als schön war. Einige Kilometer hinter ihr pulsierte noch immer das riesige Tor und ließ die Schatten in die Welt. „Ich muss etwas tun, sofort! Sonst wird es keine Rettung mehr geben.“ Langsam näherte sie sich dem Krater, als plötzlich eine riesige Lichtquelle von unten nach oben strahlte...
 

Orion schubste Andromeda unsanft beiseite und erhob ihre Hände gen Himmel. „Angelherz, halte die Dunkelheit fern von diesem Ort. Entfache das Licht des Schutzes...“ Ihre Stimme gellte durch den Krater. Die Brosche des Orion verstrahlte ein unglaubliches Leuchten, als sich aus den Händen der Kriegerin eine riesige Lichtkugel nach oben bewegte. „Genau das hat sie vorhin auch getan“, flüsterte Endymion zu der erstaunten Mondprinzessin. „Deswegen seid ihr auch nicht verletzt worden, nicht wahr?“, fragte sie sanft. „Bis auf ein paar blaue Flecken“, dabei hielt er sich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht den Rücken, „sind wir unverletzt.“ Ein lautes Grummeln und das Beben des Erdbodens unter ihnen, ließ sie erschrocken nach oben blicken. Die Angel of the Dark wurden von dem Schutzschild regelrecht zurückgestoßen. Angel und seine Truppe konnten ungehindert durch das Licht hindurchgleiten und setzten sanft auf dem bebenden Boden auf. Ohne großartig weiter nachzudenken erhoben sie ihre Hände und sandten ihre Energien aus, um das Schutzschild weiter zu stärken. Sie wussten, dass ihre Gegner mit einem Gegenangriff nicht lange warten würden. Und im selben Augenblick sahen sie dann auch schon das schwarze Feuer, welches versuchte das Schutzschild zu durchbrechen. Die Sailorkriegerinnen schauten nachdenklich nach oben und hofften inständig, dass das Schild halten würde. Bunny lief langsam hinüber zu Andromeda, die gerade Morlock auf den Rücken drehte und ihn nachdenklich anschaute. Bunny blickte ihr über die Schulter und war nun selbst überrascht. „Wie ist das möglich? Warum hat er nun auch ein Angelsymbol auf seiner Stirn? Er ist doch ein Feind, oder nicht?“, fragte sie laut. Die anderen Krieger und Endymion liefen nun auch, nachdem sie Bunnys Worte vernommen hatten, direkt zu dem am Boden liegenden Morlock herüber. Alle starrten entsetzt auf den Angel of the Dark hernieder. „Was hat das zu bedeuten?“ Endymion wollte eine Erklärung. Doch bevor Andromeda zum Antworten kam, gellte die Stimme von Orion durch den Graben. „Heilige Macht der achtzehn Monde im Orionnebel, Deine Königin bittet Dich: Lass das Feuer der Unendlichkeit entflammen!“ Die Angel glaubten nicht was sie da hörten und starrten Sailor Orion an, deren Brosche ein Lichtermeer entsandte, welches sie noch niemals gesehen hatten. Im selben Moment wandelte sich die Gestalt der Kriegerin und es erschien eine Frau, die Andromeda aufs Haar glich, nur dass sie etwas älter und erfahrener wirkte. „Kassandra!“, hörte man eine schwache Stimme sprechen. Es war Morlock, der die Königin des Orionnebels müde anschaute...
 

Nie im Traum hätte sie gedacht, irgendwann einmal so etwas zu sagen. Ihr war, als würde eine fremde Macht ihr schmerzendes Herz heilen und ihr die Wahrheit zeigen, die sie bisher nicht sehen konnte. Maias drehte sich ihr langsam wieder zu. Er wollte dem Schatten seiner Angst so gerne glauben. Ohne das sie es verhindern konnte, sprach ihre Stimme von ganz alleine: „Wovor hast Du Angst? Lass es zu und Du wirst sehen, dass es nichts gibt, was Dir Angst machen muss.“ Sie war erschrocken über ihre Worte und doch war es genau das, was sie in jenem Moment fühlte. In Maias Kopf spukten die Gedanken kreuz und quer. Der Royal Moon Angel schaute ihr tief in die leuchtenden Augen und irgendwie erkannte er plötzlich, dass sie nicht nur ein Schatten mehr war. Sie stand wirklich vor ihm, inmitten des Labyrinthes der Angst. „Wie ist das möglich?“ flüsterte er. „Dein Herz hat mich gerufen, so bin ich hier her gekommen“, antwortete sie ihm ohne lange nachzudenken. Maias wusste nicht mehr was er sagen sollte. Doch was sollte er auch noch sagen? Es war vielmehr die Zeit endlich zu dem zu stehen was er fühlte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er rang mit sich. Vor seinem geistigen Auge malten sich zwei mögliche Wege ab, doch welcher war der Richtige? „Lass es einfach zu was geschehen soll. Du bist niemandem etwas schuldig, nur Dir allein.“ Am liebsten hätte sich Galaktika auf die Zunge gebissen, doch sie sprach nun alles aus, was ihre Sehnsucht ihrem Innersten erzählte. Und bevor Maias sich richtig bewusst wurde, was er tat, hatte sein Innerstes die Wahl schon getroffen. Wie in Trance erhob er seine Hände und streichelte liebevoll über ihr Gesicht. Einen kleinen Moment zögerte er noch, erfüllt von Angst ins Nichts einer schönen Illusion zu greifen. Doch die Gefühle und die warme Haut unter seinen Händen, konnten einfach kein Trugbild sein...
 

Ein Tosen erhob sich aus der Tiefe und dann sah Nebula die Angel of the Dark, mit glühend roten Augen, mehrfach Angriffe auf ein Schutzschild starten, das mindestens von ähnlich alter Magie war, wie auch das Schutzschild um die Menschen. Die Göttin merkte sofort, anhand der fehlenden Stirnsymbole, dass sie wieder vollkommen unter dem Bann von Erebos standen und ihr wahrscheinlich gar nicht zuhören würden, wenn sie versuchte mit ihnen zu reden. „Morlock und Nefertos... ich sehe sie gar nicht? Was hat das zu bedeuten?“, murmelte sie vor sich hin und versuchte genauer zu erkennen, warum ihre früheren Gefährten so aufgebracht waren. Doch das ungebändigte Aufflammen einer ihr bekannten Aura, direkt unter dem Schutzschild, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Ah da unten sind Morlock, Andromeda und diese kleine Prinzessin, die ihren Weg durch das Labyrinth der Angst gefunden hat. Ich habe gewusst, dass sie mich zu Andromeda führen würde. Ihre Aura ist ähnlich wie die der Prinzessin, jetzt brauch ich mich nicht mehr zu wundern.“ Nebula lächelte. Doch dann stockte sie. „Das kann nicht sein!“ Ihre Augen weiteten sich. „Es ist ihre Aura, aber das ist unmöglich!“ Nervös flog Nebula über der kämpfenden Szenerie hin und her. „Ist Kassandra etwa zurückgekehrt? Wenn sie es wirklich ist, ändert sich die Situation vollkommen!“, sinnierte die Göttin. „Das würde auch die uralte Magie erklären, die nun auf dieser Welt pulsiert. Aber wie kommt sie hier her? Und vor allem, wo war sie die ganze Zeit?“ Nebula war so aufgeregt, dass sie vollkommen vergaß, dass die Aura ihres geliebten Nefertos offensichtlich erloschen war...
 

Ende des 25. Kapitels. Nicht zu glauben, so schnell fertig geworden! Wie immer an der Stelle liebe Grüßle an meine Stammleser und danke das ihr mir die ganze Zeit treu bleibt. :)
 

(c)by Arcana Moon
 

Jawoll! Da hätten wir das nächste Kappi fertig und, man möge mich für verrückt halten, aber für das Nächste sind auch schon ersten Ansätze da. Es wird den Titel "Nebula" tragen. Ich verrate diesmal nichts, um die Spannung noch weiter zu steigern. Ob Maias Geheimnis schon im nächsten Kapitel gelöst wird, wer weiß... Seid gespannt, ich bins auch... :D

Nebula

Durch die Dunkelheit flüsterte eine Stimme: „Wenn ich in Deine Augen blicke, dann sehe ich mich selbst. Vergessend in einer Zeit, die mir die Sehnsucht aus dem Herze stahl. Ich wünschte, ich könnte nur ein einzig mal, meine Hände auf Dein Gesicht legen und Dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Doch Du siehst mich nicht, auch wenn Du mir näher bist, als alles andere auf dieser Welt. Ich wünschte, ich könnte schlafen um zu vergessen, doch selbst das ist mir nicht vergönnt. Sehe nur Dein Bild vor meinen Augen, die Erinnerung mit glühenden Lettern auf die Zukunft gebrannt. Wohin führt mich dieser Weg? Wohin nur? Aber nur stummes Schweigen ist der düstere Lohn der Hoffnung, die ich in meiner Seele wiege. Regen fällt auf mein Grab. Es sind Tränen der Vergangenheit, die mich aus ihrem Schosse warf. Bin gestrandet am Meer der Erkenntnis, die mich wissen lässt, dass mich bald der süße Atem des Lebens wieder küssen wird. So verweile ich hier, in schutzvollen Gefilden und lasse meine Blüte erstrahlen. Damit sie weiß, dass ich auf ewig ihr Beschützer sein werde. Denn sie ist wie Du, ein lächelnd Pfand meiner Liebe.“ Ein kleiner Samen aus Licht begann in der Schwärze zu leuchten und aus ihm erwuchs wieder die kleine Blume. „Ich werde nicht zulassen, dass irgendwer ihr Licht stiehlt. Denn dann wäre es das Ende. Ich wünschte Du könntest mir helfen… Aber… Vielleicht… ja… vielleicht gibt es eine Möglichkeit…“ Die kleine Blume begann immer heller zu leuchten und ein engelhafter Gesang erfüllte den Raum. Es war die Hoffnung, die in einer geheimnisvollen Sprache sang, die einen tief im Innersten berührte…
 

„Was zum Teufel ist da unten los? Woher haben die nur so viel Macht?“, schrie Aretisa. „Los weiter angreifen! Das Schutzschild wird schwächer, ich spüre es.“ Sebir war fest davon überzeugt den Sieg davon zu tragen. „Trotzdem stimmt hier was nicht“, bemerkte Lockar. „Der Raum ist erfüllt von Energien, die mir verdammt bekannt vorkommen. Und irgendwie habe ich ein ziemlich ungutes Gefühl.“ Donbor brüllte ihn an: „Hör auf zu spinnen! Die machen wir locker fertig! Reiß Dich zusammen verdammt noch mal!“ Auch wenn sie nichts sagte, war Gysine der Meinung, dass Lockar recht hatte. Und irgendwie stand sie auch ein wenig neben sich, seit sie Morlock an den Feind verloren hatten. „Hallo! Gysine, wach auf!“, knurrte Lagoni sie an. „Könntest Du uns vielleicht helfen? Wenn wir einen gemeinsamen Angriff starten, dann bricht das Schutzschild vielleicht!“ Die Angesprochene fauchte zurück: „Es ist doch scheißegal was wir machen! Verfluchter Mist!“ Mit voller Wucht donnerte sie nun ihre Energie, die von schäumender Wut erfüllt war, gegen das Schutzschild. Ihr waren die mickrigen Menschen und Prinzessin Andromeda, inzwischen mehr als egal. Ihre Gedanken waren nur bei Einem, bei Morlock. Auch wenn sie nicht wusste warum, so spürte sie doch, dass ein starkes Band sie mit dem jungen Angel of the Dark verband. „Ich würde mal sagen, sie ist bei richtig guter Laune heute“, flüsterte Nirte Dragonia zu, die nur zustimmend nickte. „Los, Angriff!“, brüllte Volgon und sofort ging ein mächtiger schwarzer Feuerregen auf das Schutzschild nieder, welches doch tatsächlich zu flimmern anfing. „Ich hab’s doch gesagt!“, bemerkte Sebir triumphierend. „Bald haben wir es geschafft!“ Nun konnte sie bald wohl nichts mehr aufhalten…
 

Der Gesang der kleinen Blume, drang hinauf in ferne Gefilde, weit fort von jener Seele, die er erreichen sollte. Und dort wo der Mond am hellsten erschien, erhob sich die Göttin vergangener Zeiten. „Ich höre Deine Stimme, doch kann ich es kaum glauben. Kann es denn sein?“ Mit klaren blauen Augen, blickte sie sehnsüchtig hinüber zur Erde. Die durchsichtige, weiße Gestalt erhob sich von ihrem Gebetsschrein. „Aber Du bist tot... zerfallen in Millionen leuchtender Staubkörner, die aus meinen Händen geweht wurden. Oder... war es nur eine Illusion?“ Die Mondkönigin, die Göttin des bleichen Lichtes, hob ihre Hände zur Brust. Hätte sie noch gelebt, hätte ihr Herz in der Brust vor Aufregung Purzelbäume geschlagen. „Was habt ihr Eure Majestät?“, rief es hinter ihr. „Ich werde gerufen“, antwortete sie abwesend. „Dann ist es wohl Zeit für Euch zu gehen, nicht wahr?“ Die Göttin blickte sich um und sah Sailor Merkur tief in die Augen. „Ja... ich muss gehen...“ Dann richtete sie ihren Blick in die Runde aschfahler Schatten der Krieger, die ihrer Energie beraubt, auf der Erde in Staub verwandelt worden waren. „Wir werden auf Euch warten Königin“, sagte Venus und alle anderen nickten ihr zu. „Ihr dürft den Mond vorerst auch nicht verlassen“, mahnte die Göttin. „Sonst ist Eure Energie für immer verloren. Dieser Krieg ist noch zu gefährlich für Euch!“ Ihr Blick war bei diesen Worten mehr als ernst...
 

Langsam sanken die Hände der erstaunten Angel herunter. Dann knieten sie sich ehrfürchtig vor ihrer Königin nieder. Die Energie, die jene entsandt hatte, pulsierte in einer schützenden, feurigen Masse, direkt über ihnen. Langsam trat die Königin auf ihre Tochter zu und kniete sich dann zu dem Angel of the Dark hernieder. „Es tut mir leid, doch es musste sein. Ich hoffe Du kannst mir verzeihen Morlock. Aber ohne die Seelenerweckung wärst Du niemals erwacht“, sagte sie in einem sanften Ton zu dem jungen Mann, der sie lächelnd annickte. „Seelenerweckung? Was hat das alles zu bedeuten? Ich verstehe gar nichts mehr“, bemerkte Uranus zickig. Neptun hielt sie zurückhaltend am Arm. Denn sie konnten ja nicht wissen, wie schnell man diese fremden Kämpfer reizen konnte. Kassandra lächelte die Kriegerin an. „Das was ihr gerade zuvor erlebt habt, nennt man in unserer Welt eine Seelenerweckung. Jeder Angel kennt diese Beschwörung, ohne auch nur einmal die Worte gehört zu haben.“ Immer noch skeptisch blickte Haruka die Königin herausfordernd an. „In unserer Welt war es einst eine notwendige Maßnahme seiner Erinnerung beraubt zu werden. Jeder Angel bezieht seine Mächte aus seiner Seele, seinen Erinnerungen und seinen Gefühlen. Je tiefer die Welt des Inneren ging, desto stärker waren die Mächte, die ein Angel hatte. Wenn er aber nun all dessen beraubt war, aus dem er seine Kräfte zog, war er nicht mehr fähig zu kämpfen. So wurde der Krieg in unserer Welt vernichtet. Die Angel begannen ein neues Leben und dachten niemals wieder daran, sich mit anderen zu bekämpfen. Aber wenn es notwendig war, wurde ein Angel mit seiner Vergangenheit konfrontiert und ihm wurden die Erinnerungen zurückgegeben. Dies nennt man eben Seelenerweckung. Eine sehr schmerzhafte Angelegenheit für Denjenigen, an dem das uralte Ritual angewendet wurde. Denn wenn Erinnerungen zurückkehren und Derjenige sie im Bezug auf das Leben sah, das er nun führte, hat es einen starken inneren Zwiespalt ausgelöst, der einem regelrecht das Herz zerreißen konnte.“ So langsam begriffen die Umstehenden was mit Morlock geschehen war...
 

Galaktika sehnte sich so sehr nach ihm, genauso wie er sich nach ihr verzehrte. Sie hatten nur für einen kurzen Moment den Hauch dieser Gefühle kosten können. Doch nun war all ihr Denken und Fühlen nur von der Liebe erfüllt. Langsam umschlang Maias ihren Leib und zog sie an sich heran. Es kribbelte in seinem ganzen Körper, er zitterte dem entscheidenden Moment entgegen. Noch einmal atmete er tief durch und dann konnte er nichts mehr, außer sich treiben zu lassen. Die Lippen der beiden Angel vereinten sich zu einem erst zaghaften, dann leidenschaftlichen Kuss. Eine Woge aus wundervollen Glücksgefühlen durchströmte ihr Innerstes. Für einen kurzen Moment blickten sie sich in die Augen. Und dann spürten sie das Feuer, welches voller Leidenschaft in ihnen brannte. Doch sie wussten auch, dass sie die Grenzen jetzt noch nicht weiter überschreiten durften. Nicht hier, nicht an diesem Ort, auch wenn sie es gerne getan hätten. Die Dunkelheit wich hinfort und sie standen wieder im Labyrinth der Angst. „Du musst jetzt gehen, nicht wahr?“ Galaktikas Augen waren voller Traurigkeit. Er nickte ihr zu, auch wenn er gerne etwas anderes gesagt hätte. Ihre Hand berührte liebevoll sein Gesicht. Fast glaubte man, sie hätte Angst ihn niemals wieder zu sehen. „Wir werden uns wiedersehen“, sagte Maias. „Vielleicht an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit, in einer neuen Welt. Die Zeit wird zeigen, wohin mich meine Flügel tragen. Ich wünschte Du könntest mit mir gehen.“ Hoffnungsvoll drückte er sie an sich. „Die Königin darf den Orionnebel nicht mehr verlassen. So lautet das neue Gesetz“, flüsterte sie ihm zu. „Solange Andromeda nicht zurückgekehrt ist, solange werde ich hier verweilen müssen, um die Amtsgeschäfte der königlichen Familie zu führen.“ Der Royal Moon Angel blickte sie mit liebevollen Augen an...
 

Vorsichtig flog sie über dem Schutzschild hin und her. Immer darauf bedacht den Angel of the Dark nicht zu nahe zu kommen, die sie wahrscheinlich schon gespürt hatten. Sie war erschrocken über die düsteren und verbissenen Blicke ihrer alten Kameraden und über die Wucht der Energie, die aus ihrem Innersten flammte. Als sie das Flimmern des Schutzschildes sah, wusste sie, dass sie nicht mehr lange Zeit hatte, um eine Entscheidung zu treffen. „Ich muss etwas tun. Wenn ich nichts tue, dann werden sie alles Leben vernichten, was unter dem Schild verborgen ist. Das darf nicht passieren.“ Sie versuchte nochmals zu spüren von welcher Art das Schild war. „Ah, es ist ein Bannschild für dunkle Mächte. Das heißt, ich kann unbeschadet hindurchfliegen.“ Einen letzten Blick schenkte sie den dunkeln Engeln und flog dann mutig an ihnen vorbei. Als sie das Schild durchflog, spürte sie wie Millionen kleine Fangarme ihren unsichtbaren Leib abtasteten. Doch sie merkten wohl, dass von ihr keine Gefahr ausging und so konnte sie ungeschoren durch die Barriere brechen. Als sie dann auf der anderen Seite Kassandra erblickte, da fiel all die Trauer über ihre lange Abwesenheit von ihr ab. Doch eines gefiel ihr überhaupt nicht. Ihre Tochter trug an ihrem langen, silbergewirktem Kleid die Brosche des Orion. Sie ahnte bereits, dass Kassandra sie auch schon eingesetzt hatte. „Ich kann nur hoffen, dass sie weiß was sie tut. Diese Brosche ist gefährlich. In ihr leben Licht und Dunkelheit, in vereinter Magie. Wer sie nutzt ist stärker als jeder andere. Doch der Preis ist hoch, zu hoch für die Königin des Orionnebels.“ Nachdenklich schwebte sie zu Boden und beobachtete einfach nur was geschah. Auch wenn sie liebend gerne ihre Tochter in den Arm genommen hätte...
 

„Was war das?“, verwirrt blickte sich Samael um. Die anderen unterbrachen ihren Angriff und starrten ihn an. „Was ist denn? Wenn wir keinen Druck machen, dann werden wir das Schild nie durchbrechen!“ Hestion war genervt. „Was ist denn los?“, mischte sich Dragonia ein. „Ich habe einen eiskalten Schauer gespürt, der an uns vorbeigeflogen ist.“ Volgon schimpfte: „Fängst Du jetzt auch schon an? Wie wäre es, wenn wir alle plötzlich aufhören würden zu kämpfen, wenn uns mal ein kleiner Windzug streift? Dann können wir auch gleich einpacken und in den Urlaub fahren!“ Samael fühlte sich veralbert: „Es war kein Windzug, verflucht! Es war eine Aura, deren Energie mir bekannt vorkam.“ Lockar horchte auf, denn er hatte ja kurz zuvor ähnliches gespürt. „Ich hab es doch gesagt! Aber mir will ja wieder mal keiner glauben!“ Donbor explodierte: „Das kann ja wohl nicht wahr sein! Was steigert ihr Euch in diese Sache so rein? Unsere Mächte sind denen dieser Welt vollkommen überlegen!“ Samael keifte zurück: „Ich mahne nur zur Vorsicht. Vielleicht erleben wir hier uneingeplante Überraschungen!“ Donbor glaubte nicht was er hörte: „Überraschungen? Wir hier im Krieg und nicht auf einer Tingelreise durch die Galaxien. Reißt Euch zusammen! Wir sind keine Feiglinge!“ Gysine brüllte dazwischen: „Verflucht noch mal! Hört auf zu streiten! Wir müssen zusammenhalten und nicht wegen jedem Scheiß wie kleine Kinder zanken!“ Im selben Moment, als sie dies aussprach, war ihr, als würde sie kleine Kinderhände berühren. Sie zuckte zusammen. „Ruhe jetzt!“, brüllte Turkeses. „Wir haben einen Auftrag zu erledigen! Also los!“ Die Angel of the Dark formierten sich wieder und bündelten ihre Kräfte. Im nächsten Moment ging erneut ein dunkles Feuerinferno auf das Schutzschild hernieder…
 

„Aber wir können Euch doch nicht...“, weiter kam Luna nicht. „Ich sagte nein!“ Sämtliche Krieger zuckten über den plötzlichen Wutausbruch der Königin zusammen. „Ihr versteht das nicht! Diese Mächte, die dort unten auf der Erde sind, können Welten zerstören! Ja, sie könnten sogar das ganze Universum auslöschen. Und ich weiß noch nicht einmal, ob man denen, die angeblich auf der guten Seite stehen, überhaupt trauen kann!“ Ihre Augen funkelten entschlossen. „Andromeda hat Eurer Tochter, der Prinzessin, nie ein Leid getan...“, warf Merkur ein. „Dafür hat sie wichtige Krieger des Sonnensystems für immer ausgelöscht! Sie ist eine Gefahr! Und sie ist schuld das dieser Welt so viel Unglück geschieht...“, kreischte die Mondgöttin. „Ihr habt ihr den Tod von König Cherubin niemals verzeihen können, nicht wahr?“ Jedyte durchbohrte die Königin mit seinem Blick. Diese zuckte augenblicklich zusammen. Doch bevor sie noch etwas entgegnen konnte, rief wieder der seltsame Gesang der kleinen Blume ihr Herz an. Sie schaute erneut zur Erde. „Bitte bleibt hier, so lange Eure Talismane ihre Kraft nicht vollständig zurückerhalten haben.“ Sämtliche Blicke waren nun auf den Gebetsschrein manifestiert, in dem mehrere Vertiefungen eingelassen waren. In einigen der Vertiefungen standen die wieder zusammengefügten Talismane und gaben ein bläuliches Leuchten von sich. „Wenn die Farbe in helles Mondlicht wechselt, dann sind sie bereit Euch die Energie zurückzugeben, die ihr verloren habt. Dann werdet ihr, mit neuer Lebenskraft, wieder kämpfen können. Doch bis es soweit ist, müsst ihr hier warten. Ich bitte Euch. Seid vernünftig und hört auf mich.“ Die Krieger nickten der Königin zu, auch wenn sie gerne gleich mitgekommen wären...
 

Über ihren Köpfen krachten die stetigen Angriffe der Angel of the Dark gegen das Schutzschild, doch noch hielt es stand. Plötzlich war Stille über ihnen, alle schauten verwirrt nach oben. „Nanu?“, Kassandra war überrascht. „Sie haben doch nicht etwa aufgegeben?“ Neptun glaubte zwar nicht daran, aber im Moment schien es so. Doch nur kurze Zeit später, krachte es erneut unentwegt auf die Oberfläche ein. Nun starrten alle Morlock an, der sich kaum noch von den anderen Angeln unterschied. Vorsichtig stand dieser auf und fixierte die jungen Krieger, die noch immer vor ihrer Königin knieten. Und dann blieben seine Augen auf Blacky ruhen, seiner leiblichen Tochter. Morlocks gesamte Erinnerung war zurückgekehrt und hatte seine innere Welt regelrecht zum Einstürzen gebracht. Die Erkenntnis über den Verrat an seinen eigenen Vorstellungen und Idealen, hatte ihm während der Seelenerweckung ziemlich zugesetzt. Deshalb lief er langsam und noch ein wenig wacklig auf den Beinen, auf das Mädchen zu. Als sie seine Füße direkt vor sich sah, richtete sie sich auf und blickte in sein Gesicht. Fragend schaute sie ihm in die Augen und dann wusste sie, wer da vor ihr stand. „Ihr seid alle so groß geworden“, sagte Morlock in einem sehr ungewohnt ruhigen Ton. Fast war es, als würde er nicht wagen, noch weitere Dinge zu sagen. Blacky griff nach seiner Hand und lächelte. „Ich wünschte Gysine könnte Dich sehen“, sinnierte er. „Wenn sie doch auch nur begreifen könnte, was ich jetzt verstehe.“ Traurig blickte er zu Boden. „Sie wird es erkennen, wenn für sie die Zeit gekommen ist“, sagte die Königin, die nun neben die Beiden getreten war. „Aber...“ Morlock merkte das drei Angel fehlten. „Wo sind denn Wind und Sunny? Aber vor allem: Wo ist Cat, meine zweite Tochter?“ Verbissen schaute Blacky zu Boden, denn sie hatte schon geahnt das sie mit Cat etwas besonderes verband. Stirnrunzelnd schaute er auf die Gesichter der Angel, die sich nun auch aufgerichtet hatte. „Was ist mit ihr? Sie ist doch nicht etwa...“, er hielt den Atem an. „Nein, sie ist nicht tot. Angel können nicht sterben, das weißt Du doch. Sie ist nur auf den 18. Mond zurückgekehrt.“ Alle drehten sich nach der Stimme um, die plötzlich hinter ihnen ertönte. Die Angel waren sehr überrascht. Morlock erschrak, als er erkannte, wer da vor ihm stand...
 

„Ich werde dafür sorgen, dass Du schon bald von Deiner Pflicht befreit bist. Die königliche Familie wird zurückkehren und dieser Welt das Gleichgewicht zurückgeben. Und dann kann uns nichts und niemand mehr trennen“, dachte der junge Mann bei sich. Galaktika lächelte ihn an, als hätte sie alles verstanden, was er gedacht hatte. „Ich sehe so viele ungeweinte Tränenmeere in Deinen Augen“, sagte er zu ihr. „Ich wünschte, ich könnte sie fortwischen und in Freude verwandeln. Aber ich muss fort. Ich hoffe Du kannst auf mich warten, wohin mich die Zeit auch führen mag. Mein Herz ist immer bei Dir, wo ich auch bin.“ Maias versuchte zu lächeln und umarmte sie nochmals. Schließlich vereinten sich ihre Lippen ein letztes Mal zu einem lodernden Kuss und ließen das Licht ihrer neuen Hoffnung grell erstrahlen. Dann machte er einen Schritt rückwärts und drehte sich zu dem jungen Mädchen und Cherubin um. Er zögerte. Noch einmal schaute er zu ihr zurück und in ihre Augen. Man konnte fast meinen die Melodie der Melancholie zu hören, die davon erzählte, dass dies das Ende einer ungeschriebenen Geschichte wäre. Doch dann drehte er sich schließlich um und schritt durch ein dunkles Tor, das sich vor den drei Angeln nun aufgetan hatte...
 

Die Angels of the Dark wurden immer verbissener, die Wut in ihren Gedanken trieb sie zu Höchstleistungen an. Und schließlich, sie konnten es noch gar nicht richtig glauben, brach das Schutzschild wie Glas in sich zusammen. Ein großer Jubelschrei ging durch die Gruppe. Doch umso größer war der Schock, als sie sahen, was nun auf sie wartete. Eine feurige Masse, kaum definierbar, doch durchsichtig, schwebte zwischen ihnen und denen, die unten am Boden des Kraters weilten. Gysine starrte auf Morlock, der scheinbar da unten mit jemandem sprach. „Was tut er da?“, sprach sie laut in Gedanken. Nun versuchten auch die anderen zu erkennen was da vor sich ging. „Das ist doch…“ Aretisa wusste nicht wer Kassandra war, denn sie hatte sie niemals zuvor gesehen. „Ich kenne sie, nur woher?“, nachdenklich blickte sie auf das Gesicht der jungen Frau. „Sie ähnelt Prinzessin Andromeda“, stellte Nirte fest. „Das ist unmöglich!“, warf Sebir ein. „Es sei denn…“ Volgon sinnierte. „Es sei denn was?“ Turkeses durchbohrte seinen Freund mit einem scharfen Blick. „Es sei denn, sie ist die Schwester von Andromeda, richtig?“ Kristan lenkte nun alle Aufmerksamkeit auf sich. „Andromeda hat keine Schwester“, stellte Volgon ihn richtig. „Unser König hätte es uns gesagt wenn dem so wäre.“ Dragonia stellte fest: „Und dann hätte er uns sicher auch gesagt, wir sollen beide mitbringen und nicht nur Eine.“ Volgon nickte ihr zu. „Aber wer ist sie dann?“ Lagoni hatte eine Ahnung, doch sie wollte sie nicht aussprechen. „Wenn sie nicht ihre Schwester ist, dann wird sie wohl ihre Mutter sein.“ Bei dieser Feststellung von Donbor, schauten sich die düsteren Engel fragend an. „Was machen wir jetzt? Und vor allem, wie können wir dieses weitere Barriere überwinden?“ Binia war zum ersten Mal in ihrem Leben nicht nach Arroganz zumute. „Er hat nichts von der Mutter gesagt. Er wollte nur das Kind“ stellte Hestion trocken fest. „Wir haben nur diese Order und daran halten wir uns auch.“ Die Angel of the Dark waren nicht glücklich über diese Entscheidung, doch im Grunde hatte Hestion recht. „Ich frage mich nur…“, sämtliche Blicke richteten sich auf Gysine, die nervös hin und her flog, um etwas zu erkennen, „was da unten vor sich geht. Irgendwas stimmt da nicht. Ich verstehe es einfach nicht.“ Sämtliche Blicke wandten sich nach unten. Und dann sahen sie alle, wie sich aus dem Nichts eine Gestalt bildete, die vollkommen aus Nebel zu bestehen schien. „Was ist das denn? So etwas habe ich ja noch nie gesehen.“ Samael flog etwas tiefer. „Das ist keiner unserer Schatten“, stellte Dubani fest. „Ich kenne die Aura dieses Wesens. Sie kommt mir so unheimlich bekannt vor. Es ist die Selbe, die ich vorhin schon spürte, als der kalte Schauer mich berührte…“ Samael verzog die Augen zu Schlitzen, um genauer sehen zu können. „Aber… nein… Das kann nicht sein!“, rief er verblüfft aus. „Wie ist das möglich? Aber vor allem, warum?“ Nirte fragte entnervt: „Was ist denn los?“ Samael sagte: „Das müsst ihr gesehen haben! Los, kommt her!“ Nun kam die ganze Gruppe ebenfalls etwas tiefer geflogen. Jedoch mit Vorsicht, um der wabernden Feuermasse nicht zu nahe zu kommen. Alle sahen und verstanden sofort was Samael meinte. „Das ist ja Syrtia! Unglaublich! Was haben sie nur mit ihr gemacht?“ Dubani hielt sich erschrocken die Hände vor den Mund und starrte jenes Wesen an, dass vor langer Zeit ebenfalls zu ihnen gehört hatte. „Das Opfer…“ Kristan sprach nicht weiter. „Wie?“ tönte es von allen Seiten. „Ich fürchte das ist das Opfer, von dem diese seltsame Stimme gesprochen hatte.“ Mit offenen Mündern starrten sie alle auf die Nebelgestalt herab…
 

„Kassandra...“ Langes Schweigen folgte. „Du bist also doch nicht tot, geliebte Tochter, geliebte Frau... Oh wie habe ich doch Deine samtene Haut vermisst, in meinem einsamen Reiche.“ Der düstere König hatte das Aufblitzen ihrer Aura gespürt. „Niemanden liebte ich so wie Deine Mutter und Dich, niemanden verehrte ich mehr. Ach Kassandra... Du leuchtendes Abbild meiner tiefen Leidenschaft... mein Fleisch und mein Blut... Mein süßester Kuss auf roten Lippen...“ Man sah nichts in der Dunkelheit und doch spürte man die Anwesenheit von Erebos. „Bald werden wir uns wiedersehen... Bald werden wir vereint sein...“ Fast schien es, als würde er seufzen. „Oh sie ist Dir so unglaublich ähnlich geliebte Kassandra... Andromeda... der Stern meiner Hoffnung... die Botin der Dunkelheit... Ich werde sie bald wieder in meine Arme schließen. Und dann... wird sie die ewige Dunkelheit über die Existenz bringen...“ Er lachte. „Ach wie angenehm ist es als Gott zu reisen. Niemand sieht einen, keiner stört die Gedanken, aber vor allem: Wer will mich aufhalten?“ Er schien auf eine Uhr zu blicken. „Ach, es ist ja auch schon Zeit. Der Weg ist noch lang, aber in der Dunkelheit nur einen Katzensprung entfernt.“ Seine Augen begannen zu glühen, immer heller und heller. Schließlich konnte man dem Düsteren zum ersten Mal in das wahre Gesicht blicken. Er ähnelte auf unglaubliche Weise Prinz Endymion, dem Prinzen der Erde. Der König wirkte, rein äußerlich, noch nicht besonders alt. Er trug eine schwarze Rüstung und einen schwarzen Umhang, ähnlich wie seine Angel of the Dark. Seine Haare waren, im Gegensatz zu denen von Mamoru, sehr lang. Wenn man sein fast freundliches Gesicht so sah, konnte man nicht daran glauben, dass er ein grausamer Krieger und Magier, sowie der Herr über die Dunkelheit war. Doch die Unschuld ist eine perfekte Maske vor der Realität. Und wenn eines den Göttern gegeben war, so war es die Schönheit, die jede Grausamkeit verschleiern konnte...
 

Die Melodie klang immer eindringlicher in das Herz der Mondgöttin und so flog sie unsichtbar, zwischen den Welten, hinab auf die Erde, suchend nach der Quelle dieses schönen Gesangs. Je näher sie dem blauen Planeten kam, desto trauriger und schuldbewusster wurde ihr Blick. „Oh je, die schöne Erde ist sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ihre Aura wird immer schwächer. Ich hoffe es geht dem Erdenprinzen gut. Auch wenn ich befürchte, dass ihm dies sehr zugesetzt hat. Ich hoffe nur das Sailor Moon in Sicherheit ist.“ Serenity seufzte. Sie hatte genau gewusst, dass die Erinnerungen, die sie den Kriegern gegeben hatte, nur die halbe Wahrheit gewesen war. In ihrem Herzen liebte sie die Angelprinzessin wie ihre eigene Tochter. Doch die Gefahr, die von ihr ausging, war genauso, wie der Tod des Mondkönigs, ein Grund, um dieses Mädchen auszuschalten. Das plötzliche Lauterwerden des Gesangs, ließ sie aus ihren Gedanken schrecken. Die Mondkönigin war nun dem Ursprung sehr nah und schloss ihre Augen, um zu spüren wohin sie gehen musste. Die Melodie schien sie fortzureißen und als sie ihre Augen wieder öffnete, da stand sie in einem hell erleuchtetem Raum. „Wo bin ich hier?“, fragte sie laut. „Du bist im Inneren einer leuchtenden Seele.“ Ihr Blick fiel auf eine kleine Blume, von der dieser seltsame Gesang auszugehen schien, der im selben Augenblick verstummte. Aus der Blüte flog eine kleine silberne Wolke hinauf, die immer größer und größer wurde und schließlich eine Gestalt annahm. Serenitys Blick erhellte sich. „Ich habe geahnt das Du es bist...“ Der junge Mann lächelte sie an...
 

„Syrtia! Was ist mit Dir geschehen?“ Geschockt musterte Morlock sie von oben bis unten. „Das... war der Preis dafür, dass sie ihre Kinder aus dem Griff der Finsternis gerettet hat“, antwortete Kassandra hinter ihm. Er drehte sich ein wenig zu ihr um. „Aber die Beiden sind mit den anderen Kindern doch in Sicherheit gebracht worden, schon lange bevor der Krieg eskaliert ist!“ Sie schaute ihn überrascht an und auch die restlichen Angel waren verunsichert. „Wovon redest Du? Medusa und Kassandra wurden doch erst nach dem Krieg geboren“ Morlock starrte Blacky an, die Dinge wusste, die ihm vollkommen fremd waren. „Was hat das zu bedeuten? Wo sind...“ Weiter kam er nicht, denn Nebula unterbrach ihn. „Ihre Namen sind verloren, genauso wie sie selbst verloren sind. Bis die rechte Zeit gekommen ist, werden sie Schatten im Antlitz des Orionnebels sein.“ Er merkte, dass sie jetzt nicht darüber reden wollte. „Wer sind denn Kassandra und Medusa?“ Mit stechenden Augen blickte er sie an. „Ich bin Kassandra“ meldete sich die Königin des Orionnebels zu Wort. Er musterte sie genau und erkannte sofort die Ähnlichkeit mit Andromeda. „Nein...“ Er schüttelte den Kopf, das Unausweichliche ahnend. „Nein...“ Er trat einen Schritt zurück. „Sag mir jetzt nicht...“ Erschrocken starrte er Nebula an. „Du hast es getan... nicht wahr?“ Beschämt schloss Nebula die Augen und das Symbol auf ihrer Stirn begann zu glühen. Morlock schloss ebenfalls seine Augen und sah die Vergangenheit direkt vor sich. Als das Bild erlosch, öffnete er traurig seine Augen. „Es tut mir leid...“, zitterte ihre Stimme ihm entgegen. „Ich hoffe, er kann mir irgendwann verzeihen...“ Morlock sah sie mit großen Augen an. Er ahnte, dass sie noch nichts von Nefertos Schicksal wusste. Nebeltränen kullerten ihre Wangen herab und Morlock wünschte, er dass ihr weiteren Schmerz ersparen könnte. Doch er wusste, irgendwann würde sie es eh erfahren. „Syrtia...“, begann er. Sie lächelte ein wenig verweint und meinte: „Nenn mich Nebula.“ Morlock nickte und fing nochmals an. „Nebula... ich muss Dir etwas wegen Nefertos sagen.“ Der Unterton in seiner Stimme, ließ ihr Lächeln ersterben. Doch bevor er weitersprechen konnte, unterbrach ihn Andromeda. „Er ist auf den 18. Mond zurückgekehrt.“ Erstaunt blickten alle die Prinzessin an. „Nefertos hat sein wahres Ich erkannt und die Verzweiflung hat ihn in das Licht gerissen. Seine Mächte wurden ihm genommen und seine Seele ist zurückgekehrt, an den Ort, wo die Angel schlafen, bis ihre Kräfte vollständig zurückgekehrt sind.“ Sie lächelte wissend...
 

Als Maias in die Dunkelheit getreten war, waren das Mädchen und Cherubin plötzlich, mit den Worten „Folge dem Licht“, verschwunden. In der Ferne hatte er einen weißen Punkt entdecken können und, nachdem er eine Weile gelaufen war, eröffnete sich vor ihm ein riesiges leuchtendes Tor. Langsam trat er hindurch und bevor der junge Mann überhaupt realisierte, was geschah, fiel er in die Tiefe. Überrascht schrie er auf. Doch im nächsten Moment öffneten sich seine Flügel und er sank langsam zu Boden. „Was ist das für eine Welt?“, fragte er sich laut, als er plötzlich eine Stimme hörte. „Verdammte Scheiße...“ Er schaute sich um und sah direkt vor sich Starmaker und Starfighter liegen. Sie waren schwer verletzt. Der Royal Moon Angel kniete sich nieder. „Was ist Euch geschehen?“, fragte er entsetzt. Dann sah er noch weitere Krieger, die verletzt oder bewusstlos am Boden lagen. „König Cherubin?“ Jupiters Stimme rüttelte ihn wach. „Ihr seid zurückgekehrt...“ Plötzlich schwanden ihr die Sinne...
 

Ende Kapitel 26. Sooooo... ich habs versprochen und hier ist es... Diesen Monat wirds aber nix neues erst mal geben. Ich muss wieder ein wenig Ruhe haben und Ideen für den weiteren Weg sammeln. Ganz lieben Dank an meine Stammleser. ^^
 

(c)by Arcana Moon



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Kommentare zu dieser Fanfic (88)
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Von:  mstar
2008-09-30T12:31:47+00:00 30.09.2008 14:31
Sehr schöne Geschichte,

bitte schreib weiter.
Von: abgemeldet
2007-09-15T22:11:38+00:00 16.09.2007 00:11
hehehe..ich heisse auch kassandra =)...
Von:  sunshinekate1987
2007-09-09T20:16:26+00:00 09.09.2007 22:16
hey nach nem jahr pause darfst du ruhig weiter machen
dein schreibstil ist klasse und ich möchte schon wissem wie es weitergeht sonst wäre diese stunden lange leserei ja umsonst gewesen
grüsse kate
Von:  Usagi0786
2007-07-24T11:29:42+00:00 24.07.2007 13:29
Hmm schade das es bisher nicht mehr weiter ging, Ich fand deine FF immer toll und das Ende würde mich auch sehr interessieren. Wäre toll wenn es bald mal wieder ein neues Kappi geben würde, würd mich freuen.
Von:  Silverphoenixdragon
2006-09-12T15:48:55+00:00 12.09.2006 17:48
sorry wie immer super
mach weiter so
Von:  MangaMaus85
2006-08-31T06:15:51+00:00 31.08.2006 08:15
Wieder mal ein superklasse Kapitel von dir... bin begeistert und warte ungeduldig auf das nächste ^^
Von:  mondsternchen_c
2006-08-30T16:21:55+00:00 30.08.2006 18:21
Boah, wieder mal ein Meisterwerk, dass wie gewohnt unzählige neue Fragen aufwirft!!!!
Wie ist das jetzt Maias= Cherubin *verwirrt ist*?
Bin schon suuuper gespannt, wies weitergeht, was treiben Bunny & co eigentlich die ganze Zeit *wissen will*
Hoffe es geht bald wieder weiter
lg ^^v
Von:  Usagi0786
2006-08-30T13:58:18+00:00 30.08.2006 15:58
also wow wow wow, am ende war ich doch überrascht, Cherubin lebt wieder
also wird auch Bunny ihren Vater wieder sehen oder, wenn ja würd das bestimmt ein wenig herzerweichend, wär cool wenn das so wär
zumindest glaub ich K.Serenity hat Cherubin gesehen oder?
man so viele fragen und noch keine antwort im sicht
zumindest bin ich froh das dieses kap so zeit on war und ich freu mich auch shcon riesig wenn das nächste da ist
so lange wir nicht wieder zu lange warten müssen xDD
Lg bunny0786
Von:  mondsternchen_c
2006-08-28T17:14:36+00:00 28.08.2006 19:14
WOW! Du arbeitest ja echt an einem Epos!! Die ganzen Namen und alles, Respekt!! Bin schon seeehhr gespannt, wies weitergeht und was es mit Kassandra auf sich hat!! *_____*
lg

p.s. Danke für die ENS
Von:  PrincessOfMoon
2006-08-28T15:32:03+00:00 28.08.2006 17:32
Hey mal wieder ein supi kap.
Sagst du mir bescheid wenn es weiter geht?
Liebe Grüße Jenna


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