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Luzifers Verlorenes Gedächnis

Was alles passiert kann wenn der Höllenfürst sich auf der Erde als Mensch durchschlagen muss ( Kapitel 31 ).
von

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Geldnöte

Geldnöte

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Er war mal wieder alleine und saß in seinem Zimmer, ein Jurastudent, der schon lange nicht mehr wusste warum er dieses Fach überhaupt noch belegte, immerhin konnte er seit einiger Zeit keine Gesetze mehr ertragen.

Aber was sonst sollte er sonst machen, arbeiten???

Nein, denn er hatte das Problem, das ihn eh niemand einstellen wollte, woran das lag wusste er selber nicht... allerdings hatte Lufer was dies betraf eine gewisse Ahnung.

Bestimmt lag es an seinem Namen ... dieser lautete nämlich Luzifer... irgendeines seiner Elternteile musste es damals belustigend gefunden haben ihn nach dem Teufel zu benennen.

Er fragte sich nur welches verdammte Amt das genehmigt hatte.

Aber ändern ließ sich dieser Tatbestand nun eh nicht mehr, selbst wenn er dieses unliebsame Geschenk seiner Eltern ablegen würde, lautete sein Geburtsname nach wie vor Luzifer.

Und damit hatte er das Unglück scheinbar gepachtet.
 

Er stand auf und machte sich Kaffee, allerdings wusste er dass dieser nicht schmecken würde, denn es war weder eine gute Marke noch genug vorhanden, er bedauerte es dass er sich keinen neuen leisten konnte.

Mit knurrendem Magen öffnete er die Kühlschranktür... doch alles was er auf der anderen Seite fand war Leere.

Ein Seufzer löste sich von seinen Lippen.

"Scheiße", knurrte er und schmiss die Tür wieder zu.

Er wuselte durch seine Wohnung die einem Chaos glich und versuchte etwas aufzutreiben das man im menschlichen Sinne als essbar bezeichnen konnte.

Er fand alte ungewaschene Unterhosen und ein paar Socken, worunter sich eine alte Pizzaschachtel verbarg. Ihm kam die Idee diese zu öffnen und blickte anschließend hinein, doch der Inhalt des Pappkartons wirkte alles andere als Essbar.

Entnervt nahm er die Schachtel vom Tisch und entsorgte sie in den Müll.

Immer noch hatte er nichts gefunden was seinen Magen füllen würde und ein Blick auf die Uhr verriet ihm zu allem Überfluss auch noch dass er nun zu spät zur Vorlesung kommen würde.
 

Er trank den miesen Kaffee aus und packte seinen paar Sachen zusammen, dann zog er sich an und verließ die Wohnung.

Auf dem Weg zur Strasse öffnete Lufer den Briefkasten und fing mühevoll die etlichen Briefe auf die ihm praktisch entgegen fielen.

Er blätterte diese durch.

Rechnungen... Rechnungen... Rechungen... Mahnungen... Immatrikulationserneuerung.

Er schluckte, für Sekunden wurde ihm schwarz vor Augen.

Fuck die Immigebühr war nächsten Monat fällig, und wenn er richtig zurückrechnete hatte er auch mindestens drei Monatsmieten nicht bezahlt. Ihm war klar dass er die Wohnung verlieren würde wenn das so weiter ging, aber er hatte niemanden der für ihn bezahlen konnte.

Er fluchte ungehalten und trat hinaus in die Welt, kaum auf der Strasse angekommen wurde er auch fast schon von einem Fahrradkurier über den Haufen gefahren.

Instinktiv griff er nach einer Dose die auf der Gehweg lag und warf diese nach dem Manne, obwohl er niemals damit gerechnete hatte zu treffen, passierte genau das, er traf die Gestalt am Kopf, woraufhin das Fahrrad ins schleudern geriet und umfiel.

Luzifer schluckte schwer, mist das hatte er ja wieder blendend hinbekommen.

"Fuck... warum immer ich", fauchte er Richtung Himmel.

Dieser verfluchte Name und das Pech das er mit diesem geerbt hatte.

Er ging zu dem Mann hin der gestürzt war, wollte seine Dummheit dadurch weg machen das er ihm aufhalf, als Lufer näher kam und erkannte das der Kurier anscheinend nicht verletzt war, atmete er erst einmal auf.

Der Mann rappelte sich mühsam auf und guckte Luzifer wütend an.

Autsch wenn Blicke töten könnte, würde er nun tot umfallen.

Mit diesem Ausdruck in den Augen trat der andere Mann näher.

"Bist du irre", fauchte er ihn böse an.

Luzi wurde rot und blickte auf die Straße

"Ich... habe nicht gedacht... das ich ausnahmsweise mal treffen würde", gab er leise von sich.

Das nächste was er wahrnahm war eine Faust auf seinem Auge, durch die Wucht des Aufpralls wurde er zurückgeschleudert, und prallte unsanft auf den Steinplatten des Fußgängerweges auf. Er blieb sitzen.

"Wenn ich dich jemals wieder sehe, schlage ich dich krankenhausreif", knurrte ihn der Kerl an, während er das Rad von der Strasse sammelte, er starrte das verbeulte Vorderrad an und gab die Hoffnung auf ein weiterfahren auf.

Noch einmal blickte der Fahrradkurier wütend auf den bedepperten Jurastudenten und merkte sich alles an ihm, seine zerwuschelten Haare, die kaputte alte Kleidung und die Visage die ihn

immer noch fassungslos anstarrte.

Lufer bot einen jämmerlichen Anblick , und das wusste er.
 

Lufer so nannte er sich selbst weil er seinen vollen Namen verabscheute.

Er hielt sich das Auge welches unliebsame Bekanntschaft mit einer Faust geschlossen hatte... nun er hatte er ein weiteres Problem, denn seine Brille war bei dem Schlag runter gefallen und zu Bruch gegangen. Allerdings sah er ohne Brille nicht sonderlich gut.

Er bückte sich nach den Trümmern und barg sie, die Sichthilfe benötigte nun neue Gläser.
 

Aber wie und wovon zum Teufel sollte er das alles Bezahlen.

Er stand immerhin schon so weit in der Kreide dass die Bank ihm drohte sein Konto aufzulösen.

Die Uni

Die Uni

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Lufer betrat die Uni, leider war er in einen Regen gekommen und alle seine Sachen waren bis auf die Knochen durchnässt,

Nein er war kein Kind des Glückes, auch schon früher nicht, als er noch klein gewesen war, starben seine Eltern bei einem Brand, andere Verwandte erwischte es im Auto, Flugzeug oder auf dem Wasser.

Es schien so als würde jede Person die Luzifer etwas bedeutete oder umgekehrt eine sehr geringe Lebenserwartung haben.

Wie immer schob er alles auf seinen Namen. (irgendwer muss ja Schuld haben)

Er hatte sich mindestens schon 100 Mal erkundigt wie dieser Name möglich sein konnte, ob er überhaupt legal war, leider musste er feststellen dass es so war.
 

Sein Auge tat weh und die Brille lag in Trümmern, dies alles war nur geschehen weil er eine Dose nach einem Kurier werfen musste, bedauerlicher weise auch noch getroffen hatte.

Sonst verfehlte er doch auch immer, warum hatte GOTT ihm das ausgerechnet heute angetan.

Er seufzte, GOTT, eine dumme Erfindung seiner Mitmenschen um ihre Probleme auf eine höhere Ebene zu tragen und um sich selbst von ihrer Verantwortung zu befreien.

Ein lächerlicher Versuch jemandem die Schuld zu geben können.

Dummerweise, so musste er feststellen neigte auch er zu solchen Anfällen.

Ganz besonders an Tagen wie diesem, und davon hatte es reichlich gegeben.

Er nahm sein Handy und klingelte Vanessa an, seine derzeitige Flamme.

Aber diese hatte sich auch schon drei Wochen nicht gemeldet, mit Sicherheit war es aus, wie oft hatte sie ihm schon gesagt das er einen Niete im Bett sei, nichts zu Stande brachte und eh ein totaler Versager war.

Es hatte ihn jedes Mal tief verletzt, was ihn fast dazu brachte in Tränen auszubrechen.

Sie hatte darüber nur gelacht.
 

Er betrat den Hörsaal, da die Vorlesung schon begonnen hatte versuchte er das möglichst leise zu tun, doch blöderweise rutschte ihm sein nasser Ordner aus der Hand und landete mit einem lauten Knall auf dem Boden.

Er wurde rot und hob ihn auf.

"Ach sieh an Herr Teufel kommen sie auch mal wieder zu spät ja..", der Prof grinste dämlich, ja wie oft wurde er schon so genannt, natürlich hieß er nicht mit Nachnamen Teufel, aber sie nannten ihn alle so, weswegen wohl?

Nun hielt er den Ordner in der Hand, setzte sich still und möglichst unauffällig auf einen Platz.

Er hörte das Kichern der anderen Leute und fand es dem entsprechend nicht sonderlich Witzig.
 

Lufer begann das Tafelbild auf seine nassen Seiten zu übertragen, da seine Brille allerdings beschädigt war, konnte er kaum etwas erkennen und gab es dann auch sehr bald wieder auf. Wenn er nicht mit Spott hätte rechnen müssen wäre er wahrscheinlich nun in Tränen ausgebrochen, aber diese Genugtuung wollte er niemandem geben.

Er blieb sitzen und beschloss fürs erste die Rechnungen durchzusehen, dies sollte er allerdings sehr bald bereuen.
 

Er öffnete den ersten Brief, dieser trug die Adresse der Hauverwaltung und war vom Vermieter.

Er lass ihn langsam aber sehr genau.
 

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Sehr geehrer Herr Astean hiermit teilen wir ihnen die fristlose Kündigung ihrer Wohnung mit... wir bitten sie diese bis zum 14ten zu räumen oder aber ihre drei Mietrückstände bis zum 10ten zu bezahlen.

Mit freundlichen Grüssen ihre Hausverwaltung'

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Lufer starrte auf das verhängnisvolle Blatt Papier, er konnte praktisch fühlen wie das Blut aus seinem Kopf wich und eine ungesundes weiße zurückließ... ihm wurde schwindelig und Schwärze schluckte sein Bewusstsein...
 

Einem seiner Banknachbarn fiel auf das Lufer zusammengesunken war und nicht besonders gesund aussah. Dieser Student erhob sich nun, hustet einmal laut und Winkte den anderen Studenten, sowie dem Professor zu, um auf das Unglück aufmerksam zu machen.
 

Der Professor seufze darauf hin nur und schickte zwei Studenten mit ihrem persönlichen Teufel in die Krankenstation, oder besser gesagt in das Krankenzimmer.

Persönlich sammelte er Lufers Sachen zusammen und schmiss sie achtlos in die Tasche des Studenten, als er den Brief der Hauverwaltung fand hielt er kurz inne um ihn zu lesen.

Immerhin war er ja schon geöffnet, also verletzte der Professor das Briefgeheimnis nicht.

Nachdem er das Schriftstück eingehend studiert hatte schluckte er hart, zuckte mich den Schulter und ließ das Schreiben schnell im Umschlag und in der Tasche verschwinden.

Er beauftragte einen anderen Kommilitonen, seinen Vorgängern ins Krankenzimmer zu folgen und Lufers Tasche mitzunehmen.

Als der junge Mann aus dem Saal verschwunden war, setzt er seine Vorlesung fort.
 


 

Lufer lag auf einer weichen Liege doch das bekam er nicht mit, die Finsternis hatte ihn zu sich geholt und hielt ihn nun wie eine schwarzer Schal eng umschlungen, er spürte wie die Schwärze ihm den Atem abschnürte und schrie stumm durch die Dunkelheit.

Er hasste diese Art von Träumen, vielleicht grade deswegen weil er sie sehr häufig hatte, immer war alles dunkel, nirgends auch nur ein Funken Licht und das beunruhigte ihn.
 

Wenig später riss ihn ein beißender Geruch aus dem Schlaf, mit einem Schrei kam der junge Student wieder zu sich, wenigstens konnte er diesen jetzt hören, was schon mal eine Verbesserung zu seinem Traum darstellte.

Als sich Lufer vergewissert hatte das er auch wirklich wieder in der realen Welt war, mass er die Krankenschwester mit einem fragenden Blick.

Denn diese war erschrocken zurückgewichen und hielt sich dir Brust
 

"Geht es ihnen wieder besser???", fragte sie höflich nachdem sie sich gefangen hatte.

"BESSER!", Lufers Stimme schnitt vor Ironie beinah die Luft in Scheiben.

"Mein Vermieter kündigt mir die Wohnung, weil ich drei Monatsmieten im Rückstand bin, und die Immigebühr kann ich auch nicht bezahlen, zu allem Überfluss ist heute auch noch meine Brille kaputt gegangen und nun sagen SIE mir WAS DARAN BESSER IST?!!", fauchte er die Frau an, diese zuckte auf Grund der Reaktion ihres Patienten zusammen.

Für kurze Zeit wirkte der Blick der Angestellten so als wäre der Teufel persönlich aus der Hölle emporgestiegen.

Auch wenn sich selbige Person fühlte als hätte er Bekanntschaft mit der Unterseite eins Lasters geschlossen.
 

Als Lufer dazu kam dem Zimmer mehr Beachtung zu schenken als dem Wesen vor sich, fand er seine Tasche, ergriff diese und verschwand durch die geöffnete Tür.

Dabei hinterließ er eine verwirrte Schwester.

"Nicht mal danke konnte er sagen", knurrte diese als sie wieder den Kern ihrer selbst gefunden hatte.
 

Der Jurastudent rannte durch den Park der Universität und dann auf die Straße.

Er achtete weder auf Autos noch auf Passanten, selbst wenn er versucht hätte Rücksicht zu nehmen wäre er an dem Tränenfilm in seinen Augen gescheitert.

Lufer war sich sicher das es diesmal niemand sehen würde, daher gab er sich die Blöße zu weinen. Er hasste es wenn er sich so hilflos fühlte dass er den Tränen keinen Widerstand mehr entgegenbringen konnte.

Alles was er wollte war eine helfende Hand und ein lauschendes Ohr, aber wer würde ihm dieses Glück zu teil werden lassen.
 

Auf einer Brücke blieb er stehen und schaute in das kalte und dunkle Wasser hinab, Teile von Dosen und Kippen schwammen an der Oberfläche, ebenso wie leichte Schaumkronen.

"Was soll ich den nur machen... WAS verdammt... Was", schrie er verzweifelt in die Welt hinaus.

Doch wie erwartet bekam er keine Antwort, es führ nur ein Auto sehr dicht hinter ihm vorbei und dabei volle Kanne durch eine Pfütze.

Nun war er also wieder nass, dabei waren seine Kleider grade erst vom Regen getrocknet.

"Toll... was für ein Tag", murmelte der Namesvetter des Höllenfürsten erschöpft.
 

Wie er sein Leben in diesen Situationen doch verabscheute.

Wieder sah er hinab ins Wasser, eine Idee blitze in seinen Gedanken auf. Ja vielleicht war dies die Lösung, einfach über die Brüstung klettern und springen.

Aber so wie er sein Pech kannte würde er nicht sterben, sondern auf unerklärliche Weise am Leben bleiben. Nur würde ihn das heute nicht davon abhalten seine Idee in die Tat umzusetzen.
 

Er legte seine Hände auf den alten Sandstein der noch immer leicht warm von der Sonne war und kletterte auf diesen, dann schwang er seine Beine über die dunkle Brüstung aus Metall.

Wieder starrt der Jurastudent nachdenklich ins Wasser, Zeit seines Lebens war er immer ein guter Schwimmer gewesen, Lufer wusste genau das wenn er einfach nur sprang mit Sicherheit wieder auftauchen würde, also musste er dafür Sorge tragen das ihm dies unmöglich wurde.
 

Er blickte sich um und entdeckte einen Pfeiler der sich vom Boden des Flusses nach oben erstreckte, wenn er sich den Kopf daran doll genug stieß würde er sinken wie ein Stein.

Der Plan gefiel ihm, also erhob er sich auf die Brüstung und wanderte über diese zum Pfeiler. An diesem hielt sich der junge Mann fest, schaute noch mal hinab ins kühle Nass und hinauf in den bewölkten Himmel, dachte nach ob seine Entscheidung endgültig war und kam zu einem eindeutigen Ja.

Dann rammte er seinen Schädel gegen den Stahl und verlor augenblicklich die Kontrolle über seinen Körper.
 

Er hörte noch eine fremde Stimme die ihn aufhalten wollte, aber diese kam zu spät, er spürte wie sein Körper Richtung Abgrund gezogen wurde und fiel.

50 Meter wäre er hinabgestürzt, wenn der Fremde auch nur eine Nanosekunde langsamer gewesen wär.

Doch der andere Mann hatte die perfekte Geschwindigkeit und das wohl beste Timing das Lufer je gesehen hätte, nur das er es leider verpasste weil er wieder einmal bewusstlos war.

Der Mann bekam die Hand des Studenten zu fassen und zog ihn grob zurück über die Brüstung, dies war anstrengender als er zuerst gedacht hatte und tat es nun unter lautem Fluchen.

Beide Körper sanken auf den Bürgersteig.

Der Retter keuchte kurz und wischte sich verärgert den Schweiß von der Stirn.

"Du dämlicher Vollidiot", fauchte dieser und versuchte wieder Leben in Lufer zu schütteln.
 

Irgendwie kam ihm der Selbstmörder bekannt vor, nur woher fragte sich der Retter.

Diese Frage ließ ihn so lange nicht los bis er sich entschloss seiner Neugierde nachzugeben und sich die Papiere der Person anzusehen, er griff nach der Tasche, öffnete diese und entnahm ihr geschickt die Brieftasche.
 

Auch diese öffnete der fremde Mann und schnaubte verächtlich als er nicht einen einzigen Cent in dem Geldbeutel fand, er suchte weiter und fand letzt endlich das was er eigentlich finden wollte, Papiere.

Nun kannte er den Namen des Selbstmordkandidaten, er lautete Luzifer, allerdings half ihm weder der Name, noch die Adresse, noch das Studienfach weiter.

Der Fremde blieb genauso schlau wie zuvor.
 

Dann sickerte die Erkenntnis in das Gehirn des Mannes, die Uni ... natürlich daher musste er dieses Gesicht kennen, er selbst studierte Chemie und begegnete den Jurastudenten nur selten, aber er hatte ihn schon mal gesehen.

Aber warum wollte sich dieser Luzifer umbringen, es stellte für Sascha ein Rätsel da
 

Langsam öffnete Lufer die Augen und starrte den anderen an, man sah seinem Blick die Enttäuschung an, er lebte ja immer noch.

Allerdings nahm er alles nur völlig verschwommen wahr mit Ausnahme seines brummenden Kopfes.

"Scheiße...", fluchte dieser und eine Träne begann erneut sich ihren Weg seine Wange hinunter zu suchen.

Die Bar

"Komm schon steh auf... sonst erkältest du dich noch", meinte Sascha mit einer Betonung die fast grob wirkte, er konnte die Todessehnsucht der Menschen einfach nicht nachvollziehen.
 

Lufer sah ihn an

"Was geht dich das an ob ich sterben will oder nicht", knurrte er aufgebracht.

"Ich hasse dieses Leben, warum lässt du es mich nicht beenden, warum hast du ausgerechnet mich gerettet", endlich kam der Jurastudent der Aufforderung des Größeren nach und erhob sich, leider sank er daraufhin taumelnd zu Boden, weil die Welt sich in seinem Kopfe drehte.
 

"Vermutlich eine Gehirnerschütterung", kam es nüchtern von dem Unbekannten, dieser zog Lufer auf die Beine, wäre dabei bei beinahe selber umgefallen, weil er das Gewicht des Mannes unterschätzt hatte.

"Vielleicht sollte ich dich zu einem Arzt bringen."

"Arzt... kannst du mir vielleicht auch sagen von was ich das bezahlen soll???"

"Na von was wohl, Geld natürlich.", leichter Sarkasmus schwang in der Antwort mit.
 

Luzifer knurrte leise und versuchte sich loszureißen, was ihm auch gelang, nur dummerweise war er immer noch nicht alleine im Stande sich auf den Beinen zu halten, alles begann erneut sich zu im Kreis zu winden und ihm wurde schlecht.

Wäre der Student gezwungen eine Liste all der Dinge anzufertigen die er in dieser Welt verabscheute so würde er mit dem aufschreiben niemals fertig werden und Schwindelgefühle würde mit Sicherheit auch darauf zu finden sein.
 

"Hey hey... nun mal langsam", der blonde Fremde war erneut dazu genötigt Lufers Sturz zu bremsen.

"Du heißt Luzifer oder???"

"Woher weißt du das", murmelte der Angesprochene, worauf hin er versuchte sich erneut einen Weg in die Freiheit zu bahnen.

Natürlich war ein Scheitern vorprogrammiert.

"Steht auf deinem Studentenausweis", erwiderte der andere mit einem leichten Grinsen.

Lufer hatte das Gefühl den Anderen zu nerven.

"Mh... und wie kommst du an den ran", stellte er nun doch die erwartete Frage.

"Ich habe in deine Brieftasche gesehen", Lufer starrte den anderen Mann wortlos an.

Er verkniff sich jeden Kommentar, da der Student genau wusste das er rein gar nichts besaß das man ihm hätte stehlen können.
 

"Wie wär's wenn wir uns ein Bier hinter ziehen", Sascha lächelte nun sanft und zog seinen gegenüber erneut auf die Füße, während er den Mann auf den Beinen hielt griff er nach der Tasche des dunkelblonden Jurastudenten und benötigte ganze drei Versuche die Tasche zu fassen zu bekommen.

"Ich kann nicht mal ein Bier bezahlen", Lufer gefiel es überhaupt nicht getragen zu werden, aber letzten Endes konnte er nichts dagegen machen.

Nach knapp 10 Minuten erreichten sie den ersehnten Biertempel, auch kurz genannt Bar.
 

Sascha bestellte 2 Weizen und verfrachtete Luzifer in einen Stuhl, selbiger fand die Situation peinlich und seine Sitzposition unbequem, er maß den immer noch Fremden mit einem finsteren Blick.

Dieser allerdings begegnete den funkelnden Augen des Studenten mit einem gleichgültigen Schulterzucken.
 

"Also erzähl mal warum wolltest du unbedingt sterben???", erkundigte sich der Blonde.

"Ganz einfach, ich hasse mein Leben, aber das hab ich sicherlich schon mal gesagt", abermals versank seine Stimme in bitterer Ironie.

Doch auch diese wurde von Sascha gekonnt ignoriert.

"Und warum... hasst du dein Leben???", löcherte er den anderen weiter.

"Weil...", Lufer atmete tief durch und setzte an, um den Schwall aus jüngsten Ereignissen auf ihn niederprasseln zu lassen,

"Weil, ich die Wohnung gekündigt bekomme und zum 14ten obdachlos bin, weil ich meine Immigebühr nicht bezahlen kann, weil mich meine Freundin verlässt, weil ich eine Niete im Bett bin, weil ich keine Arbeit und kein Geld habe, und weil ich NIEMALS in meinem Leben Glück habe. Nicht mal wenn ich mich versuche umbringen. Mein Leben ist im Arsch, außerdem interessiert es doch eh niemanden."
 

Sascha schwieg und starrte Lufer in die Augen, so war das also mit dem Kleinen, er versank gerne in Selbstmitleid.

Der Blonde seufzte genervt, für gewöhnlich nutzte er solche Leute aus, aber irgendwie hatte dieser ausgerechnet mit dem Jurastudenten Mitleid.

"Mh... mein Mitbewohner und ich sind auch bald Obdachlos, sagen wir mal so wir hatten gewisse Meinungsverschiedenheiten mit dem Vermieter. Ich schätze es liegt daran das unser Miethaus verkauft und abgerissen werden soll. Ergo wir brauchen auch eine neue Wohnung. Was hältst du davon mit uns zusammenzuziehen???", Sascha wusste sehr genau das dieses Angebot ihm eine Menge Ärger einbringen würde.

Immerhin entschied er hier grade über den Kopf seines Kumpels hinweg.

Für gewöhnlich war er nie so spontan, aber hier fühlte es sich richtig an.
 

Lufer reagierte mit Verwirrung und starrte seinen gegenüber fassungslos an.

So etwas war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht passiert, vielleicht sollte sich ja doch noch alles zum Guten wenden.

Aber aus Gewohnheit blieb er lieber skeptisch, es konnte ja immer noch sein das die Sache einen Hacken hatte.
 

"Hallo Antwort???", kam es von Sascha der bereits eine halbe Minute darauf wartete das Lufer etwas dazu sagte.

Bei dem Gesicht das der Student zog musste er schmunzeln, auch wenn ihn sein eigenes Angebot selbst mindestens genauso überraschte wie den anderen.
 

"Hier ist ihr Bier", hörte man eine freundliche Frauenstimme sagen und zwei halbe Maß wurden auf den Tisch gestellt.

Lufer mochte zwar kein Bier aber wie man so schön sagt , Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul'.

Er nahm das Bierglas an sich und führte es zum Mund, da er lange Zeit keine Freunde gehabt hatte vergaß er die Sitte des Anstoßens, Sascha allerdings vergaß sie nicht und traf das Glas des anderen Mannes, was dazu führte das ein Teil des Bieres in Lufers Gesicht landete.

Dieser schickte sich an zu fluchen, als er das lachen des anderen vernahm, ließ er es allerdings sein.

Doch statt Mitzulachen sah er seinen Gegenüber nur leicht pikiert an.

"Du gehst nicht oft mit anderen Trinken oder???", fragte der Unbekannte ihn.

"Nein mit wem den ich habe keine Freunde", erwiderte Lufer leicht verbittert.

"Das sollte man ändern", Sascha hatte Schwierigkeiten sein Kichern unter Kontrolle zu bekommen, als er es endlich geschafft hatte trank er einen Schluck Bier.
 

Hinter den Beiden ging die Tür auf und jemand betrat die Bar.

Der Blonde wand seinen Kopf dem Eingang zu um sich zu vergewissern wer die Kneipe betrat, dann winkte er der Gestalt zu.

Die Person entdeckte den Chemiestudenten und lächelte, trat neben den Tisch und sah zu Lufer hinunter.

"Dich kenn ich doch", sagte der Mann mit den mitternachtsroten Haaren und schaute ihn vernichtend an.

Dieser wirkte allerdings geschockt als er den neu dazugekommenen anstarrte.

"Du hast meine Brille kaputt gemacht"

"Und du mein Fahrrad... ich glaub wir sind quitt. Sascha was mach DER hier???", fragte er seinen Kumpel wütend.
 

"DER hat einen Namen, Lorenzo das ist Luzifer", er zeigte auf dein Kleinen der so aussah als würde er vor Wut kochen .

"Luzifer... das ist Lorenzo", der Blonde schlucke, denn nun gestaltete sich das Vorhaben noch schwieriger als er sich das vorgestellt hat.

Der Hacken an der Sache

Sascha sah zwischen den beiden Parteien hin und her, aber verstand natürlich nicht um was es ging. Er wusste nur dass Lorenzo gefährlich werden konnte, wenn ihm was nicht gefiel.

Und der Junge gefiel ihm eindeutig nicht.

Aus diesem Wissen heraus hielt er ihn fest.

"Komm setz dich doch erst mal.", er drückte seinen alten Kumpel auf den Stuhl und bestellte ihm ein Bier.
 

Lufer starrte die Beiden an, war ja klar das musste ja so kommen.

Der Dazugekommene war ihm nicht völlig fremd, den er kannte ihn seit heute morgen, um genau zu seine kannte sein Auge, die Faust des Mannes.

Es handelte sich um den Fahrradkurier.

Tja, und wieder war bewiesen dass sein Glück ihn immer tiefer in die Scheiße ritt.

Theoretisch hätte er dieses Ereignis mit statistischer Wahrscheinlichkeit berechnen können.

Dem Jurastudent war klar das die Sache mit dem zusammenziehen nichts werden würde, sofern es sich bei diesem Lorenzo um den dritten Bewohner handelte.
 

"Lass gut sein Sascha, ich werde lieber gehen", sagte Lufer niedergeschlagen und erhob sich schnell von seinem Stuhl, gekonnt griff er nach seiner Tasche.

Er mied den Blick beider Männer und machte sich auf den Weg zur Tür.

"Das will ich auch hoffen", fauchte Lorenzo ihm hinterher.
 

"Ihr beide verhaltet euch wie Kleinkinder", knurrte der Blonde die beiden an und bekam Lufer grade noch am Arm zu fassen.

Er wollte verhindern dass dieser floh. Seinen Kumpel hatte er auch noch nicht losgelassen, weil er Sorge hatte das er seinen Unmut an dem Kleinen auslassen könnte.

"Der Kerl hat mich mit einer Dose beworfen", rechtfertigte sich der Kurier.

"Und du hättest mich beinah über den Haufen gefahren", erwiderte Lufer bissig.

Wenn das so weiterging würde Sascha bald eine Kopfschmerztablette brauchen.

"Du hättest ja aufpassen können wo du hinrennst Tölpel, hast doch Augen im Gesicht oder",

gehässig formte der Größere seine Finger zu einer imaginären Brille und grinste dabei fies.
 

"Auch du hast Augen im Kopf, und kannst darauf achten wo du hinfährst, außerdem ist es gesetzlich verboten auf dem Bürgersteig zu fahren", antworte der Jurastudent wütend.

Lorenzo wollte zu einer entsprechenden Antwort ansetzen, doch kam ihm sein Kumpel zuvor indem er ihm das Wort mit einem Kniff in die Schulter abschnitt.

Statt nun gehässige Dinge zu sagen schrie er nur laut auf.

Beide starrten sich für Sekunden wortlos an.

"Soll er doch. Was interessiert mich das ob sich ein Idiot umbringt oder nicht.", murrte Lorenzo rum. Das er auf etwas antwortete was niemand ausgesprochen hatte fiel nur Lufer auf und es verwirrte ihn noch mehr.
 

"Der Spaßti ist doch zu eh nichts zu gebrauchen", setzte der Kurier noch einen nach, diesmal allerdings absichtlich laut um Lufer nieder zu machen.

Doch statt sich in Depris fallen zu lassen ergriff heiße Finsternis von seinem Verstand Besitz, innerlich schrie er vor Schmerz auf, doch sein Körper bewegte sich wie von selbst.

Blitzschnell stand der Dunkelblonde auf, die Zeit dehnte sich aus und lies alles wie in Zeitlupe ablaufen, er holte mit der Faust aus, schlug zu und beobachtete wie der Stuhl zur Seite kippte.
 

"Sag das noch mal und ich erlöse die Welt von dir", seine Stimme hatte einen bedrohlichen tiefen Klang angenommen, während sein Blick vernichtend auf Lorenzo lag.

Doch diese Freiheit in ihm löste sich mit der Finsternis auf und gab seinen Verstand preis. Nun sah er auf den anderen hinab, Lufer wurde blass und sah erschrocken auf seine Faust.

"D... das... das... w... war... ic... h das???", fragte der Junge verzweifelt, seine Gesichtsfarbe ähnelte einer weißen Wand.

Lorenzo lag auf der Erde, der Stuhl umgekippte daneben, Saschas Blick irrte zwischen Beiden hin und her.

Das war zu viel für den Jurastudent, mit Sicherheit hatte er sich nun wieder mal alles versaut, langsam wurde ihm schwarz vor Augen.
 

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Sascha hörte was Lorenzo sagte und hatte Angst vor Lufer Reaktion, eigentlich rechnete er damit das dieser wegrannte um erneut einen Selbstmordversuch zu starten.

"Wie kann man nur so unsensibel sein", machte er seinem Kumpel zum Vorwurf.

Doch Lufer reagierte um einiges anderes als der Blonde erwartet hatte, aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung, die so schnell war das er ihr nicht folgen konnte.

Im Magen des Chemiestudenten bildete sich ein Knoten und auf einmal hatte er keine Angst mehr um Lufer, sondern vor ihm.

Sascha blieb keine Zeit mehr zu reagieren, er konnte nur noch rechtzeitig die Hände vom Stuhl nehmen, er sah zu wie dieser mit seinem Freund umfiel.

Nun lag Lorenzo am Boden und hielt sich sein schmerzendes Gesicht.

"Warum hast du das gemach", knurrte Sascha seinen Kumpel an.

Dann sah er geschockt auf Lufer und erhoffte sich eine Antwort, doch dieser sackte in sich zusammen.

"Mist", mehr fiel dem Blonden dazu nicht mehr ein.

Er beugte sich zu dem Fahrradkurier hinunter und versuchte so gut er konnte erste Hilfe zu leisten.
 

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Lorenzo grinste als er das schockierte Gesicht des anderen sah, er liebte es so schwache Charaktere zum Selbstmord zu treiben, hinzu kam das er Lufer nicht ausstehen konnte.

Doch dieser fing bedauerlicher weise nicht an zu weinen sondern stand blitzschnell auf.

Alles ging so zügig dass Lorenzo sich später an nichts anders als Schmerzen und einen kalten Boden erinnern konnte.

Sein Gesicht tat schrecklich weh, da musste der junge Mann ihn getroffen haben.

Der Kurier spürte etwas Warmes in sich aufwallen und spuckte es auf dem Boden.

Als er es betrachtete stellte er mit entsetzen fest das es sich um Blut handelte.

Zorn wallte in ihm auf, vertrieb die Schmerzen und half ihm sich aufzusetzen.

Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte diesen Lufer in der Luft zerrissen, aber Sascha hielt ihn in seinen Armen gefangen.

"Du unsensibler Vollidiot", knurrte dieser ihn an, etwas in seiner Stimme klang seltsam für Lorenzo.

War Sascha nun sauer auf ihn weil er Lufer fertig machen wollte, oder weil er sich von ihm verprügeln ließ???

"Seid wann bist du ein Wohltäter", knurrte er provokant und hoffte das der Chemiestudent ihm erklärten würde warum er plötzlich unsensibel sein sollte, immerhin hatte Sascha solche Sachen früher auch mit anderen gemacht.
 

"Seit ich Luzifer zum ersten Mal begegnet bin und ihm angeboten habe mit UNS in eine WG zu ziehen", eröffnete der nun langsam wütende Student seinem Kumpel.

Lorenzo rieb sich immer noch sein Kinn und sah Sascha mehr als entsetzt an.

"Da... da... das ist nicht dein ernst???", knurrte er und seine Augen wechselten von grün zu rot.

Der Blonde erwiderte den Blick gelassen, Lorenzo wollte schon zu einer unschönen Antwort ansetzen als das gesagte seinen Kopf erreichte.

"Wie sagtest du war noch mal sein Name???"

"Luzifer Astean... warum"

"Ist dir klar dass er den Namen des Teufels trägt???", Lorenzo fuhr sich mit der Hand über die Stelle die jener getroffen hatte und stellte fest das allmählich Linderung eintrat.
 

"Glasklar, und jetzt lass uns über die Sache mit der WG reden, und benimm dich nicht wie ein Kind klar!", die Kälte in der Stimme des blonden Mannes machte Lorenzo bewusst das es sein ernst war, mit einem Nicken gab er zu verstehen das er kapiert hatte.
 

Langsam richtete der Dunkelhaarige den Stuhl wieder auf und setzte sich auf diesen, der Schmerz in seinem Gesicht war bereits verflogen.

Sascha hingegen hatte sich zu Luzifer auf die Erde gesetzt, und versuchte herauszufinden ob mit diesem alles in Ordnung war.

Der Fahrradkurier nutzte die Zeit zum denken, dann kam er endlich darauf warum sein Kumpel den Spinner aufnehmen wollte.

"Ich fass es nicht du willst den Kerl wegen seines Names aufnehmen??? Es gibt sicherlich tausende von Luzifers auf der Welt warum muss es so ein Trottel sein", maulte der Größere seinen Mitbewohner an.

"Mh... da magst du schon recht haben, aber mein Gefühl sagt mir das es bei ihm mehr ist als ein simpler Name. Er verbirgt ein Geheimnis in sich... da bin ich mir sicher", rechtfertigte sich der Chemiestudent.

"Und was sagt dir das... deine weibliche Intuition", fauchte der Grünäugige ihn an, worauf hin er einen finsteren Blick zugeworfen bekam.
 

"Also nur damit ich das jetzt richtig verstehe... du denkst das dieser Luzifer irgendwas mit dem Teufel zu tun hat???", knurrte Lorenzo.

"Nein geh doch nicht gleich so weit, die Existenz so eines Wesens ist noch gar nicht bewiesen", Sascha schüttelte nur den Kopf.
 

Auf einmal stand ein grauhaariger Mann an ihrem Tisch und musterte die Gruppe der jungen Männer misstrauisch.

"Stimmt was nicht ???", fragte er.

Er besah sich den Fleck Blut auf der Erde und nahm natürlich fälschlicher weise an es stamme von Lufer.

"Soll ich einen Krankenwagen oder die Polizei rufen????", erweiterte er seine Frage.
 

Endlich kam Lufer wieder zu sich, die Schwärze hatte sich zurückgezogen und ließ einen zitterten Mann zurück.

"Na wieder da Luzifer", fragte der Blonde und versuchte nach bestem Gewissen den anderen Mann zu ignorieren.

Dessen Blick verfinsterte sich von Sekunde zu Sekunde.

"Nenn mich nicht so, ich hasse diesen Namen... nennt mich Lufer", knurre dieser.

"Ich finde Lufer klingt noch schlimmer als Luzifer", kritisierte Lorenzo das Ganze, worauf hin Sascha ihn böse ansah.

"Ich habe sie was gefragt", sagte der Mann nun etwas lauter.

Lorenzo war sichtlich genervt und erhob sich mit einem Seufzer.

"Du siehst doch das es ihm gut geht... also halt die Backen und mach ne Abgang", seine dunkelgrünen Augen schienen sich noch mehr zu verdunkeln.

Der Mann sah ihn zweifelnd an und wollte etwas erwidern, aber der Blick hielt ihn davon ab, er wand sich zur Seite und ging.
 

"Auch gut also Lufer, mein Name ist Sascha, das weißt du ja schon, aber vorgestellt hab ich mich noch nicht.", stellte er sich nun vor als ihm einfiel das er es vorher noch nicht getan hatte.

"Verrätst du mir was das eben sollte???", die Stimme schaffte es gleichzeitig streng und sanft zu klingen.

Der Jurastudent sah ängstlich und verwirrt zu ihm rüber, statt einer Antwort bekam der Blonde nur eine Gegenfrage.

"Wa... Was sollste... was????", er konnte sich an nichts erinnern.

Es war auch nicht das erste Mal das Lufer ein anscheinend wichtiger Zeitabschnitt seines Lebens fehlte.
 

Sascha blickt nun seinerseits verwirrt in seine Richtung, dann beugte er sich zu ihm und richtete seinen Zeigefinger auf Lorenzo.

"Du hast ihm eine gezimmert und das nicht grade sanft", der Blonde flüsterte damit jener es nicht mitbekam.

"Ich??? Soll ihn... nein", er schüttelte den Kopf, " Hab ich nicht... ganz sicher nicht"

Lufer stritt alles ab, aber eine Garantie konnte er auch nicht geben weil er sich nicht erinnern konnte.

"Toll... er ist nicht nur ein Idiot sondern auch noch ne Schizo", grüne Augen funkelten gefährlich in Richtung Sascha, "Das mit dem zusammenziehen meinst du nicht ernst"

Zumindest war dies die heimliche Hoffnung des Kuriers.

"Doch ICH meine es ERNST!!!", betonte der Blonde genervt.
 

"Schön... dann zieh doch mit ihm zusammen, aber ohne mich", antwortete der genervte Dunkehaarige.

"Lorenzo....", hauchte Sascha fassungslos und sah ihn mit einem Blick an den Außenstehende nicht deuten konnten.

"Ohne MICH, wenn du Obdachlosen Asyl spielen willst ist das nicht mein Problem sondern deins, ich bezahl dich... aber mit Sicherheit nicht diesen Schwachkopf", mental hängte der Kurier 10 Ausrufezeichen dahinter.

Am liebsten hätte Sascha seinen Kumpel nun mit aufs Klo genommen um die Sachen zu erklären die Lufer noch nicht wissen durfte.

Allerdings hatte er Angst dass dieser abhaute.
 

"Komm schon vielleicht kann er bei der Miete helfen", versuchte der Blonde seinen Freud zu überzeugen. Dieser sah nur skeptisch zwischen den Beiden hin und her.

Lufer hatte sich während dessen einen Serviette geschnappt und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.

"Ich habe nicht einen einzigen Cent", sagte er und mied den Blick der beiden Männer.

"Ah ja... das hab ich mir schon gedacht", Lorenzo grinste schief, weil er mal wieder recht behalten hatte.

"Er ist Jurastudent, wenn wir bei der alten Wohnung einen Rechtsbeistand gehabt hätten müssten wir dort nicht ausziehen", zog Sascha nun seine Trumpfkarte.

Ein unwilliges Knurren war die Antwort seines Kumpels.
 

"Auch gut... zieht er eben mit uns zusammen", das Knurren wurde lauter.

"Aber wenn er mich noch einmal schlägt bringe ich ihn um.", wenn es einen Weltrekord für Genervt seinen gäbe, hätte Lorenzo ihn soeben geschlagen.

Bedrohlich blickte der Dunkelhaarige zu den Dunkelblonden und ließ durchblicken das er diesen Satz sehr ernst meinte.
 

Lufer spürte ein Kribbeln im ganzen Körper und abermals tastete die Finsternis nach ihm, er wurde blass, wieder drohte er umzukippen.

"Schwacher Kreislauf Kleiner??? Kommt wohl von zu wenig Bewegung... was", Lorenzos Stimme triefte vor Sarkasmus und einem Touch Sadismus.
 

Saschas Blick eilte vom einem zum anderen.

//Nein hat er nicht, aber ich vermute deine AURA ist der Grund//, nun klang sogar der Blonde in Gedanken bedrohlich, das Wort Aura besonders betont.

Der Dunkelhaarige war verwirrt, konnte dieser Kleine Bastard wirklich Auren lesen, war er vielleicht sogar magisch begabt??? Langsam machte ihn die Niete neugierig.

Mühsam kämpfte er seine Wut nieder, womit sich seine Ausstrahlung wieder normalisierte.
 

"Ich muss mal mit Lorenzo reden... vielleicht bekomme ich ihn dazu das er dich weniger verabscheut, ich würde sagen wir treffen uns morgen um 10 auf dem Kampus. Wir bringen unsere Mietunterlagen und ein paar Zeitungen mit.", Sascha verschränkte die Arme vor der Brust und machte klar dass er keine Diskussion dulden würde.

"Auf deine Verantwortung Sascha", grummelte der größere und stand auf.

Trank sein Rest Bier mit einem Schluck aus und ging für sie alle Bezahlen.

Er hatte keine Lust das auch noch mit ihm zu diskutieren.

Träume

Lufer hatte sich von den beiden verabschiedet und lief durch die dunkle Strasse nach Hause.

Tief in seinen Gedanken bewegte er sich vorwärts, sein Gang wirkte schüchtern, fast ängstlich und war einen tick schneller als normal.

//Ob es wirklich so eine gute Idee ist mit den beiden in eine Wohnung zu ziehen, und warum kann ich mich nicht daran erinnern das ich den Arsch geschlagen haben soll??//, dachte er und stellte mit Verwunderung fest er nicht mehr daran dachte sich umzubringen.
 

Etwas hatte sich heute verändert und es lag nicht an seinem Selbstmordversuch, aber wenn er daran zurückdachte kam der Schmerz in seinen Kopf zurück, ja wo war dieser eigentlich die ganze Zeit über abgeblieben, er seufzte und bog um die Ecke zu seiner Wohnung.

Er fummelte nervös in seiner Jeans nach dem Schlüssel und fand diesen auch, mühsam fummelte er ihn ins Schloss.

Er war Müde, entsetzlich müde, der Dunkelhaarige wusste das er sich beeilen musste wenn er es noch bis zum Bett schaffen wollte.

Er stiegt die Treppe hinauf, so das man fast denken konnte er sei betrunken, öffnete seine Wohnungstür und betrat sein eigenes Reich.

Laut ließ er die Tür ins Schloss fallen.

Er taumelte weiter und fiel dann am Ende der ihm endlos erscheinenden Odyssee ins Bett.

Doch den Aufschlag zwischen den Kissen bekam er nicht mehr mit, er befand sich bereits im Land der Träume.

Ihm war klar was auf ihn zukam als er die lachenden Stimmen zu hören begann.
 

//Luzifer... Luzifer... //, hauchten diese und kicherten vor Vergnügen, was aber definitiv auch sadistisch klang.

Er lag in einem Schwarzen Samtbett um ihn herum hingen rote Vorhänge.

Das Bett selber war aus Schwarzem polierten Stein und erinnerte schwer an Onyx (nicht das Pokemoon... das ist ein schwarzer glänzender Stein)
 

Er schlug die Augen auf ... nein er hatte sie bereits offen gehabt und erhob sich nun.

Die Stimmen waren immer noch da doch mittlerweile war es nur noch ein Singsang, die Sprache verstand er und auf der anderen Seite verstand er sie auch wieder nicht.

Aber jedes verdammte Wort ergab einen Sinn.

Er senkte seine Füße auf den Untergrund, dieser war seltsam Warm und weich, und das obwohl es sich um weißen Marmor zu handeln schien.
 

"Meine Haut ist so braun", stellte er leicht entsetzt fest.

Seine Worte hallten mit fremdem Klang von den Wänden wider, ihm fiel auf das es ebenfalls die seltsame Sprache war die hier jeder zu verstehen schien.

Er schritt durch den Raum und suchte eine Tür, er fand mehrere, und entschied sich für Tor zwei. Hinter dieser Öffnung befand sich eine Art Terrasse.
 

Diese schien Kilometer über der Erdoberfläche zu liegen, unter ihm war alles rot und es gab sogar Löcher die Feuer in die Luft spieen, Schreie gequälter Seelen drangen an sein Ohr und es stank nach Schwefel.

Nachdem Luzifer wusste was sich unter ihm erstreckte wand er seinen Blick gen Himmel, dort erblickte er drei blutrote Monde und auch das Himmelszelt erstrahlte in der Farbe dunklen Blutes.

"Wo bin ich???", hauchte er schon fast verzweifelt.
 

"Luzifer... Luzifer... Luzifer", sagten die Stimmen, einige von ihnen wirkten gequält andere erfreut.

Er drehte sich um, eigentlich konnte es sich nur um die Hölle handeln, immerhin sah sie genauso aus wie andere sie beschrieben hatten, außerdem trug er selbst den Namen des Teufels, und wurde des häufigeren von diesem Orte heimgesucht.

Nur warum konnte sich Lufer nicht erklären.

Jemand kniete auf dem Fußboden und war in eine ängstliche Aura gehüllt.

"Mein Fürst ... euer Bad ist fertig", dieser starrte die unterwürfige Person nur fassungslos an.

"Wiederhol das!", befahl er mit kräftiger Stimme, so das sie beide gleichermaßen zusammenzuckten. Hatte er wirklich grade so Autoritär geklungen, oder bildete er sich dies nur ein???
 

Zitternd erhob sich der Andere und ging voraus Richtung Badezimmer. Lufer in Ermangelung einer besseren Idee beschloss ihm zu folgen.

Als der Student sich so über den warmen Fußboden bewegte stellte er zu allem entsetzen auch noch fest das er unter der schwarzen Kutte aus Seide nichts an hatte.

Er wurde rot und zog den Stoff enger um sich, damit es auch ja keiner merken konnte.

Beide Leute betraten das Bad, ein alter und vertrauter Geruch lag in der Luft.
 

In dem Raum war es ziemlich warm, ein heller Nebel schränkte die Sicht stark ein, und dann dieser Duft, er erfreute den Gaumen des Studenten.

Irgendwie erinnerte ihn die Atmosphäre stark an eine Sauna, zwei Mal in seinem Leben war er in eine solche gegangen.
 

"Luzifer, unser Fürst", schrie ein Haufen junger Mädchen begeistert auf und liefen ihm entgegen, er kam sich fast so vor als sei er berühmt.

Da er allerdings noch immer nicht verstand um was es hier ging, blieb er erst Mal entgeistert

stehen und versuchte aus der Situation schlau zu werden.

Als sich die ersten beiden Mädels an seine Arme hängten gab er es auf darüber nach zu denken und versuchte die Angelegenheit zu genießen.

Insgesamt waren es drei Damen die ihm beim Baden Gesellschaft leisten wollten und ihn langsam Richtung Wanne dirigierten.
 

Luzifer erblickte diese, sie war riesig und ebenfalls aus weißem Marmor.

Das Becken war in den Fußboden eingelassen, umrandet von schwarzem Granit und einer feinen Zierde aus Gold.

Er war begeistert davon, zumindest so lange bis er den Inhalt der Wanne erblickte.

Man brauchte kein Diplom um festzustellen, dass es sich dabei um Blut handeln musste.

Sein menschlicher Verstand reagierte mit Ekel, so wie man es beigebracht bekommt, allerdings fühlte er auch den unwiderstehlichen Drang sich in die rote Flüssigkeit zu legen und die drei Frauen zu genießen.

Die Drei hatten scheinbar nicht das geringste Problem mit dem ungewöhnlichen Wasserersatz und während Luzifer noch versuchte gegen diesen Zwang zu kämpfen zogen sie ihn mit sich hinein.

Auf dem Weg ins Nass rissen ihm Zwei der Drei die Kleidung vom Leibe, er wollte noch protestieren kam damit aber viel zu spät.

Kühle Luft strich über seine Haut und ließ ihn noch bewusster werden das er nun nichts mehr am Körper trug.

"Hey...", knurrte er und sein Gesicht färbte sich rötlich.
 

Und erst als er selber nichts mehr am Leibe trug wurde ihm klar das die drei Frauen von vorn herein nichts angehabt hatten... und sie zogen ihn Richtung Blut, er war so verwirrt das er sich dagegen nicht wehren konnte... auch nicht als sie ihn sanft in es hinein leiteten... er keuchte auf als er die Wärme der dunklen Flüssigkeit spürte.

Er fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr... und auf der anderen Seite war ihm furchtbar schlecht.

//Bitte nicht... bitte// , flüsterte er in Gedanken... und dann spürte er einen stechenden Schmerz in der Seite und schrie laut auf... dann Keuchte er und sank zusammen ... er spürte Zähne in seinem Nacken und wie jemand daran saugte.

SCHEISSE ein Haufen Vampire, dachte er und versuchte sich frei zu kämpfen... der Schmerz wurde immer schlimmer... und an einem anderen Körperteil spürte er mittlerweile auch einen Mund... das hatte er nicht erlaubt... er stöhnte leise auf und auch dort spürte er dann Zähne.

In reinster Panik wollte er sich frei kämpfen, doch nichts half, sein Körper schien ihm nicht mehr zu gehorchen.

Er spürte den stechenden Schmerz in seinem Unterleib und schrie auf als hätte man ihn grade abgestochen.

Wenn man es genau nahm war das auch gar nicht so unwahr, er setzte sich ruckartig auf und saß in seinem Bett.

Bezogen mit grüner billiger Baumwolle, seine halblangen straßenköterblonden Haare hingen ihm ins Gesicht und klebten an seiner Stirn, er strich sich hastig atmend aus dem Gesicht und musste erst mal seinen Atem beruhigen, dann kam die erleichternde Erkenntnis das es sich nur um einen Traum gehandelt hatte.

Zugegeben ein Alptraum, aber Gott sei dank nur ein Traum.

Er schlug die Decke zurück und erstarrte, Lufers Gesicht wurde zuerst wahnsinnig blass und anschließend puderrot rot.

"Wie kann das sein... verdammt", fauchte er, es war nicht das erste Mal das er bei solchen Träumen ein derartiges Ergebnis beim aufwachen vorfand.

Und bei jedem Mal war er mehr als peinlich berührt.
 

Diese Träume waren schmerzhaft, ängstigten und ekelten ihn und trotzdem verunstaltete ein Fleck milchiger Farbe und zäher Konsistenz das Bettlacken.

Er begann zu zittern und flüchtete eiligst vor dem Zeugnis seines offensichtlichen Gefallens ins Badezimmer.

Zum einen wollte er Duschen um den Schmutz den seine Seele durch den Traum aufgenommen hatte von sich zu waschen und zum anderen damit seine Gedanken sich beruhigen konnten.

Ihm war innerlich klar das es nicht funktionieren würde, aber zumindest wäre das kalte Wasser in der Lage diese seltsame Hitze aus seinem Körper zu vertreiben.

Warum musste er nur ständig dieses abartige Zeug träumen, es war ihm schleierhaft und wenn er ehrlich war verdrängte er es auch lieber, als das er sich damit beschäftigte wo die Träume her kamen und warum er mit ihnen gestraft war.
 

Wie lange er duschte wusste er am Ende selber nicht mehr, aber als er aus der Dusche kam waren seine Lippen blau und seine Haut schrumpelig vom Wasser,

Nun er hatte die Hitze besiegt, dafür fror er jetzt, er stieg aus der Dusche und hüllte sich in einen kratzigen Bademantel, um seinen Kopf wickelte er ein kratziges Tuch.

Das Tuch war einst weiß gewesen, mittlerweile war es fast dunkelgrau und wies einige Löcher auf.
 

Er seufzte und ergriff ein weiteres Handtuch um es anfeuchtet.

Immerhin wollte er die peinlichen Spuren des nächtlichen Ereignisses so schnell wie möglich beseitigen.

Er hatte das Gefühl das die Träume auch mit jedem Mal unheimlicher und bedrohlicher wurden.

Alleine der Gedanken wie diese Frauen seinen Namen gerufen hatten ließ ihn erschaudern.

Er wischte die mittlerweile nicht mehr so flüssigen Spuren weg wofür er drei Versuchte brauchte bis es ihm zur Gänze gelang.
 

"Warum ich... warum hab ich diese perversen Träume...", fragte er die Welt, doch diese blieb ihm eine Antwort schuldig.

Er seufzte erneut und stand dann auf, es war Zeit sich anzuziehen und los zu gehen, heute hatte er zwar keine Vorlesungen aber es war ja ein Treffen mit Sascha und dem Anderen in angesagt.

Den Gedanken an Lorenzo verdrängte er lieber, den wenn er über ihn nach dachte bekam er Angst vor dem Treffen.

Ob das zusammenziehen so eine gute Idee war.
 

Aber Lufer konnte es sich nicht leisten das Angebot auszuschlagen.

Es hieß immerhin Brücke oder Lorenzo, und auch wenn er zweifelte das seine Entscheidung die Richtige war so dachte er sich doch eindeutig das Lorenzo das angenehmere war.

Wohnungssuche

Lorenzo lehnte an seinem Rad und starrte feindselig auf den Campus.

Studenten, außer Sascha alles ein eingebildeter Haufen, Bücher wälzender, hässlicher nicht ausgelasteter Menschen die sich auf ihre Intelligenz etwas einbildeten.

Er seufzte, Sascha hatte ein furchtbares Talent ihn zu Dingen zu überreden die er überhaupt nicht mochte, wenn nicht sogar absolut verabscheute.

Ein Campus voller Studenten und Lufer gehörten eindeutig ziemlich weit oben auf die Liste.

Doch dieser Kerl konnte einen alleine durch Worte und Gesten so manipulieren das man fast alles für ihn tun würde.

Er seufzte und packte seinen Diskman ein den er spürte das sich Sascha näherte, und Tat-sache lief er fröhlich vor sich hin pfeifend über den Campus, genau in seine Richtung, das lange blonde Haar schimmerte im Licht der Sonne und ließ ihn aussehen wie eine Erscheinung von einer anderen Welt.

Doch ansonst tat Lorenzo nichts außer ihn finster anzusehen und zu warten, ab und an warf er einen gestressten Blick auf seine Uhr.

Die Zeit die er hier verbrachte musste er nachher an seine Arbeitszeit ranhängen und wenn seine Lieferungen gar zu lange brauchten würde er einen tierischen Ärger bekommen.

Der trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad seines frisch reparierten Rades.
 

"Kommst du auch schon Sascha", sagte Lorenzo genervt.

"Ich musste noch mit meinem Professor über eine Klausur reden", erwiderte dieser leise und lächelte ihn entschuldigend an.

Sein Kumpel rollte noch entnervter mit den Augen.

"Und wo ist die Lusche???", erkundigte der Kurier sich nach Luzifer.

"Weiß ich doch nicht, bin ich seine Mutter", entgegnete Sascha bissig.

Allerdings schmückte er diese Frage mit einem zarten Lächeln.

Und es funktionierte, Lorenzo erwiderte das Schmunzeln, aber auch nur bis er es bemerkte.

"Hör auf damit", knurrte er.

Eine kurze Denkpause schloss sich an.

"Der ist unzuverlässig, vermutlich pennt der noch. Ist doch typisch Student, immer bis in den Abend hinein schlafen.", fauchte er eins seiner zahllosen Vorurteile.

Daraufhin erntete er einen finsteren Blick seines Kumpels und schwieg schuldbewusst.
 

Lufer hatte mehr als mies geschlafen und einen noch viel schlechteren Morgen gehabt.

Der Kaffee und leider auch das Essen waren nun gänzlich alle. Ein knurrender Magen und entsetzliche Kopfschmerzen bestätigten ihm dass er seit mehr als einem Tag nicht mehr anständig gegessen hatte.

Seine Augenringe verrieten ihm dass eine normale Mütze Schlaf auch mal wieder von Nöten wäre.

Müde kämpfte er sich durch die Strassen, da er sich die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr leisten konnte, musste er den weiten Weg laufen.

Dann erblickte er seine Ziele.

Die Beiden standen vor dem Campus.

Lorenzo starrte ihn feindselig an während Sascha an einer Laterne lehnte und ein Lied vor sich hin trällerte.

"Reichlich spät Student", fauchte der Lieferant bedrohlich und bekam auch gleich darauf eine Kopfnuss von seinem Kumpel.

"Lorenzo... sieh ihn dir doch erst mal an. Er hat Augenringe bis zum Boden", der Blonde klang anklagend.

"Vermutlich hat er zu viel Fern gesehen, war auf einer Party oder hat sich mit einer dieser Campusschlampen ne heiße Nacht gemacht", er grinste versaut.
 

Dann sah er sich den Kleinen genauer an.

Seine Körperhaltung ließ erkennen dass er schon ewig keinen guten Sex mehr gehabt hatte, und wenn Lorenzo ehrlich war, sah er auch nicht nach einer Party aus.

Lufer wirkte niedergeschlagen und sah so aus als würde er bald an irgendeiner Krankheit leiden. Recht so, einen solchen Menschen brauchte die Gesellschaft eh nicht.

Lufer setzte zu einer unklugen Antwort an, wurde allerdings von einem Rippenstoß des Blonden aus dem Konzept gebracht.

"Können wir dann endlich zur Sache kommen", maulte der Kurier ungeduldig.

Sascha nickte und zog den Kurier und Lufer mit sich in den Universitätspark.
 

Dort setzten sie sich an einen Holztisch, beide schwiegen und beobachteten wie Sascha einen Stapel Zeitungen auf dem Tisch ausbreitete.

Es waren 6 verschiedene Tageszeitungen die sich nun sauber ausgebreitet auf dem Holz wieder fanden.

Der Blonde sah die anderen zwei grinsend an und begann seine Planung zu erklären: "Jeder von uns nimmt sich zwei Zeitungen vor. Wir suchen drei bis vier Zimmerwohnung mit gutem Verkehrsanschluss die kalt nicht mehr als 400 und war nicht mehr als 620ig kostet"

Beide starrten ihn an und griffen dann zweifelnd nach den Zeitungen.
 

Lufer öffnete die erste Zeitung mit einem leicht skeptischen Blick, begann dann die Wohnungsanzeigen zu lesen. Er lass jede Anzeige mit pingeliger Genauigkeit.

Die erste Doppelseite förderte nichts Passendes zu Tage.

Als er die zweite Seite begann überflog er diese nur noch und fand zumindest zwei Artikel die Saschas Kriterien erfüllten.
 

Sascha hatte eine andere Methode nach den Anzeigen zu stöbern.

Zuerst blätterte er die Zeitung durch, anschließend begann er dann von hinten und strich erst einmal alles an was drei oder vier Zimmer hatte, danach lass er die Kosten und strich alles durch das sie sich selbst mit drittem Bafög nicht hätten leisten können, darauf sortierte er alle mit einem schlechten Verkehrsanschluss aus.

Somit blieben ungefähr 5 Wohnungsanzeigen auf jeder Doppelseite.
 

Lorenzo begann von vorne und überflog zuerst alle Seiten, er überflog auch die Jobanzeigen, auch wenn er zur Zeit nicht suchte.

Nachdem er sein Horoskop gefunden und gelesen hatte, lächelte er und begann sich mit Verbissenheit auf die Anzeigen zu konzentrieren.

Nicht das Lorenzo an so einen Humbug glaubte aber es gab immer was zu lachen wenn man sich diesen Einheitsbrei durchlas.

Er kreiste alles ein was ihn interessierte und dann durchstrich er beim nächsten Durchgang alles was zu teuer war.

Da seine Kostenvorstellungen sich etwas von Saschas unterschieden, blieben genau drei Anzeigen stehen.
 

Sascha war als erstes fertig und schnitt seine annehmbaren Anzeigen aus und klebte sie auf ein Plakat, als zweites war Lorenzo fertig und die Schere ging an ihn weiter.

Am Ende hatten sie ein Plakat aus Wohnungsanzeigen, die knapp in der Lage waren ein DinA3- Blatt zu füllen. Natürlich waren sie alle nicht dicht an dicht geklebt.
 

Die Anzahl belief sich auf ungefähr 35, nun hieß es nur noch sich einig werden.

Quadratmeterzahlen, Gegend, Haustiere, kalt oder warm, Badewanne oder Dusche, Balkon oder keinen. Was genau wollten die drei und was wollte jeder einzelne.

Sascha schrieb die einzelnen Wünsche auf ein Extrablatt und danach wurde diskutiert was davon Sinnvoll wäre und was nicht.

Auch Kaution und Einzugstermin wurden bei der Auswahl berücksichtigt.

Anschließend verglich der Blonde die Wünsche mit den Anzeigen und umrandete bestandene mit einem roten Kringel.
 

Zum Schluss erhielten sie 5 Ergebnisse die selbst Lorenzo vom Preis her akzeptierte.

Sascha lächelte zufrieden, packte die Sachen zusammen und erhob sich.

"So ich muss noch zu einer Vorlesung ich würde vorschlagen wir treffen uns um 18 Uhr in der Kneipe und besprechen das weitere", sagte er stolz und brach auf.

Lorenzo stand auf und verwand ohne noch eine weitere Bemerkung fallen zu lassen.
 

Luzifer blieb alleine am Tisch sitzen, sein Magen knurrte und er war noch immer Müde, wieder kreisten seine Gedanken darum wie einfach doch alles wäre wenn er einfach nur einschlafen und nie wieder aufwachen würde.

Nach weiteren 15 Minuten erhob er sich und ging durch den Park. Er brauchte dringend etwas zu essen, irgendetwas, egal was und wenn er es aus einer Mülltonne fischen musste.
 

Nach dem er ergebnislos mindestens eine Stunde rumgerannt war, setzte er sich erschöpft auf eine Bank und starrte auf die Erde.

Er würde jämmerlich verhungern, doch dann sah er Richtung Abfalleimer, dort lag ein halb verspeistes Brötchen. Der Jurastudent fischte es aus dem Korb und besah es sich.

"Nicht sonderlich gesund", sagte er. Widerwillig nahm er einen Bissen und schluckte.

Schmecken tat es überhaupt nicht, aber sein Magen gab sich damit zufrieden dass man ihn mit irgendwas fütterte.

Wie lange hatte er jetzt nichts mehr gegessen, Tag, Wochen, er wusste es nicht mehr.

Aber es fühlte sich nach Monaten an.
 

Gegenüber seiner Bank saßen ein paar Punks und lachten ihn aus.

Die Leute waren kaum 14 und tranken Bier aus Dosen.

"Wieso isst der aus der Mülltonne, warum geht der nicht betteln??", fragte einer mit zerzausten und fettigen Haaren.

"Keine peile Alter, vielleicht checkt er des net", sagte der andere.

"Vermutlich ist der Spacko einfach zu Stulle dazu auf die Möglichkeit zu kommen", meinte das Mädchen der Fünfergruppe.
 

Lufer hatte es aufgegessen und nun war ihm schlecht, aber Hunger verspürte er immer noch.

Er stand wieder auf und trottete weiter durch den Park.

Immer noch auf der Suche nach etwas essbarem, oder sogar genießbarem.

Ihm mangelte es an Erfahrung in solchen Sachen und somit schlenderte er Stunden mit knurrendem Magen herum ohne etwas Weiteres zu finden.

Als die Sonne sich dem Untergang näherte stellte er mit entsetzen fest das es schon Abend war.
 

Lorenzo fuhr mit etwa 65 km/h auf der Strasse und hetzte seinem Feierabend entgegen. Sein Kopf war puderrot und sein ganzer Körper total verschwitzt.

Das war einige der wenigen Momente in denen er sich ein Auto wünschte.

Nun gut denen ging es heute auch nicht besser, denn dank einer Demo waren viele Strassen gesperrt und überall sonst stauten sich die Autos in langen Reihen.

Diesen Staus hatte er es auch zu verdanken dass er wegen seiner Raserei keinen ärger mit den Bullen bekam.

Zu allem Überfluss knallte auch noch die ganze Zeit die Sonne auf die Erde, schon die normalen Fußgänger schwitzten sich halb zu Tode, ganz zu schweigen von Lorenzo.

Entnervt warf der Kurier einen Blick auf die Uhr, er würde zu spät kommen den bereits jetzt war er es, er zählte die verbleibenden Kunden und stellte mit Erleichterung fest das er nur noch einen hatte.
 

Nach seiner Chemievorlesung hatte Sascha sich in einen kühlen Raum zurückgezogen und begann Anrufe zu tätigen.

Er machte Termine für Wohnungsbesichtigungen.

Selbstverständlich musste er sie über die diese und nächste Woche verteilen damit auch alle drei Zeit haben würden.

Er kannte den Arbeitsplan von Lorenzo auswendig, allerdings stellte Lufer da ein weitaus größeres Problem da. Aber letzt endlich bekam er es so organisiert das es auch mit dem Jurastudenten zusammenpasste.
 

Anschließend ging er zur Bank und erkundigte sich nach einem Kredit, daraufhin tätigte er wieder Anrufe bei Bekannten wo er um Unterstützung beim umziehen bat.

Aus dem Internet trieb er eine Quadratmeter-Preisliste auf und organisierte sich einen Zollstock, einen Taschenrechner besaß er ja schon.

Danach begab er sich in aller Ruhe zum einkaufen und nach Hause.

Er verstaute die Lebensmittel die er bei Aldi erstanden hatte im Kühlschrank und machte für Lorenzo Brote.

Denn wie er seinen Mitbewohner kannte hatte dieser wieder die ganze Zeit über nichts gegessen. Nachdem er damit fertig geworden war, legte er die Brote in den Kühlschrank und verschwand unter der Dusche.
 

Er saß bereits am Tisch als ein taumelnder Lufer die Kneipe betrat.

Bar die II.te

Lufer betrat taumelnd die Kneipe, zuerst dachte Sascha dass er sich einen angetrunken hatte, doch das blasse Gesicht des Anderen überzeugte ihn schnell davon das er sich irrte, es musste etwas ernsteres sein.

Diese Erkenntnis ließ ihn aufspringen und zu dem jüngeren stürzen.
 

"Was hast du gemacht Luzifer???", fragte er ihn und in seiner Stimme war eine gewisse Sorge zu vernehmen.

"Ich... ich... nichts getrunken... 30 Grad... überall Sonne... vergammeltes... Brot", beschrieb dieser und hielt es anscheinend auch nicht mehr für nötig sich eigenständig auf den Beinen zu halten.

Sascha war anfangs von dem Gewicht recht überrascht, aber das gab sich recht schnell.

"Vergammeltes Brot ... woher ... wo hast du das gegessen und warum zum Teufel"

"Im Park... aus einem Mülleimer...", flüsterte der Kleinere und ließ sich erschöpft auf dem Stuhl nieder, den Sascha ihm hingestellt hatte, der Blonde legte ihm eine Hand auf die Stirn, diese war so heiß das man fast Spiegeleier auf ihr braten konnte.

Eine ihm unbekannte Woge aus Sorge ballte sich in Sascha zusammen.

Er starrte den Wirt an und bestellte ein großes Wasser für Lufer, als er es bekam ließ er es geschickt in seinem Mund fließen. Nachdem er den Jurastudenten wieder für ansprechbar hielt fragte er ihn: "Wieso hast du ein Brot aus dem Müll gegessen???"

Der Blonde konnte sich nicht helfen aber es klang anklagend.

Dieser öffnete erschöpft und angestrengt seine Augen und antwortete.

"Seit... drei Tagen nichts... gegessen ... Hunger"

"Warum machst du es nicht wie alle anderen und kaufst dir was?", knurrte der Chemiker.
 

"Kein Geld...", erwiderte der Kleinere der es auch nur schaffte auf dem Stuhl zu sitzen weil er sich an Saschas Brust lehnen konnte.

Erst jetzt bemerkte jener warum Luzifer wirklich so verzweifelt gewesen war, er konnte sich nicht mal mehr essen und trinken leisten.

Allerdings ließ es die Frage in ihm aufkommen warum er sich nicht einfach von irgendwem Geld auslieh.

Er seufzte und bestellte ein weiteres Glas Wasser, der Barmann brachte es recht schnell und stellte es auf den Tisch.

"Alles in Ordnung mit ihm Mister"

"Ich hoffe es", erwiderte der blonde Stammgast.

Das der Bierausschenker nicht die Bullen oder einen Krankenwagen rief verdankte Sascha genau diesem Umstand.
 

Als sich der andere Mensch weit genug entfernt hatte, nestelte er in seiner Hosentasche nach einem kleinen Beutelchen und öffnete diesen.

Er fasste in das leicht glitzernde lilane Pulver und tat es zu dem Wasser dazu.
 

Es zischte kurz änderte für wenige Sekunden seine Farbe und wurde danach wieder durchsichtig, dann legte er es Lufer an die Lippen, der dank seines Zustandes nichts von dem Zusatz gesehen hatte und es brav hinunterschluckte.

Das Pulver war eine persönliche Entwicklung von Sascha und beruhte auf eine recht simplen chemischen Verbindung die Symptome von Vergiftungen lindern sollte, er selbst benutze es recht häufig zumindest wenn er morgens mit einem Kater aufstand.
 

Dem blonden Chemiestudenten war schon bewusst das die Symptome wichtig sein konnten wenn es um die Behandlung ging, allerdings bezweifelte er aber auch das Lufer sich etwas wirklich schlimmes eingefangen hatte.

Er wartete bis sich Lufers Gesichtsfarbe wieder normalisiert hatte und reichte ihm danach zwei von Lorenzos Butterbroten.

Ihm war klar das dieser toben würde, wenn er erfuhr das Lufer sie gegessen hatte, aber der Blonde hatte einfach mitleid mit dem armen Studenten.
 

Lufer starrte zuerst die Brote und dann den Spender total verwirrt an, wie konnte es sein das ihm, ausgerechnet ihm jemand etwas zu essen schenkte, es widersprach seiner Erfahrung und seiner Weltansicht, doch statt noch mehr Zeit mit denken zu verschwenden langte er lieber gierig nach den Butterstullen bevor sich der Jene um entschied und biss hinein. Es dauerte weniger als drei Minuten und er hatte beide Stullen gegessen.
 

Genießen oder gar schmecken war nicht drin, so schnell wie er es runter schlang, Hauptsache der Magen war voll. Er seufzte und fragte sich womit er sich diese Zuwendung verdient hatte??? Er verstand es nicht, er trug den Namen des Teufels, er war ein gestandener Versager vom Herrn, er war unsympathisch, dauerpleite und sogar etwas verdreckt.

Ein Pechvogel ohne Gleichen.

Er konnte es nicht fassen das er plötzlich Glück haben sollte und mal jemand ohne Hintergedanken nett zu ihm war, aber beschweren tat er sich nicht, Lufer tat etwas wesentlich typischeres er misstraute einfach.
 

Die Tür ging auf, ein durchgeschwitzter und keuchender Lorenzo betrat die Kneipe, auch er sah völlig fertig aus und zum zweiten Mal an diesem Abend machte sich Sascha sorgen um jemanden.

"Eine grooooße Cola", meinte er und schmiss seinen Helm auf den Tisch der anderen beiden Jungs.

Er warf einen verärgerten Blick auf Lufer und setzte sich, das war doch mal wieder klar.

Ging es um Gratistrinken war der Schmarotzer natürlich pünktlich.

Der Blonde streichelte ihm über das nasse Haar und reichte ihm die restlichen zwei (!!!) Stullen mit einem Lächeln.

Lorenzo wusste schon bevor er die Brote zählte das etwas nicht stimmte, denn sonst lächelte der Blonde nicht.

"Wieso sind es heute nur Zwei???", fragte er anschließend nachdem er sich die Mühe gemacht hatte die Menge zu berechnen, ansonst waren es doch auch mindestens vier.

Dann kam ihm das Lächeln und der Schnurrer ins Gedächtnis zurück.

"Du hast ihm MEINE Brote gegeben???", knurrte er aufgebracht und starrte Sascha mit seinen dunkelgrünen Augen an.

Abermals schlich sich ein leichter Rotton ein.

Abwehrend hob der Blonde die Schultern und lächelte beschwichtigend.

"Was sollte ich machen er war so hungrig das er schon aus der Mülltonne gegessen hat", Sascha zuckte mit den Schultern und änderte seine Miene nicht, Lufer guckte beschämt zur Seite.

Irgendwie hatte dieser gehofft dass der Chemiestudent es dem Kurier verschweigen würde, aber das war es dann wohl mit seiner Portion Glück gewesen.
 

"Ist ja wunderbar dass du Heilsarmee spielen musst, mach doch gleich einen Wohltätigkeitsverein auf. Aber verfüttere nicht mein Essen an diesen verdammten Penner", schnauzte der Kurier seinen derzeitigen Mitbewohner an und richtete anklagend den Zeigefinger auf den Penner.
 

Luzifer Miene verdunkelte sich schlagartig, seine sonst so traurigen und ängstlichen Augen nahmen einen eiskalten Ausdruck an.

Lorenzo gedachte eigentlich weiter zu schreien doch dieser Blick ließ ihn mitten im Satz verstummen, verschluckte sich dabei beinah an seinen eigenen Worten.

Es lief ihm kalt den Rücken runter. Dieser Blick, es war nicht der eines Studenten der nichts gebacken bekam, sondern der eines Mannes für den das Leben eines anderen Menschen weniger wog als das einer Kakerlake.

Nur mühsam konnte er sich davon abhalten zurückzuweichen, er hatte plötzlich das Gefühl auf einem Drahtseil über einen Abgrund zu balancieren, mühsam schluckte er die plötzlich entstandene Furch hinunter und versuchte seinen wilden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.
 

Auch Sascha bemerkte den Blick und begann unbewusst leicht zu zittern, er hielt die Luft an und betete zu allen Mächten der Welt dass Lorenzo etwas einfiel diesen Blick aus Luzifers Gesicht zu wischen.

Denn der Blonden fürchtete nun um das Leben seines Partners, dieser hob grade beschwichtigend die Hände und versuchte es mit einem ängstlichen lächeln.

"Schon... gut... ich kann mir... ja genug... Schrippen leisten", eigentlich sollte dieser Satz sarkastisch klingen. Doch der Chemiker hörte deutlich die Angst aus seiner Stimme heraus, aber auch Lufer schien es herausgehört zu haben, denn sein Gesicht war nun geziert von einem fiesen Grinsen, das eindeutig klar machte dass er verstand wie dieser Blick auf andere Leute wirkte.
 

Sascha schloss die Augen und hielt abermals die Luft an, er hoffte innig dass sich der Kurier damit nicht sein eigenes Grab geschaufelt hatte. Doch statt einem lauten Knall oder einem Schrei blieb es stumm.

Als er sich traute nachzusehen war der Blick und das Grinsen aus Lufers Gesicht verschwunden und er erschien so normal wie zuvor.
 

Lufer sah die Beiden fragend an, wieso schauten sie so entsetzt zu ihm rüber, hatte er wieder irgendwas gesagt, hatte er etwas getan?

Wieso konnte er sich an nichts mehr erinnern als das Wort Penner?

Wie viel Zeit fehlte ihm diesmal?
 

Beide Männer erholten sich schnell von diesem Blick und starrten einander in die Augen, es schien erneut eine stumme Kommunikation statt zu finden.

//Was hat das zu bedeuten... ist er Schizo??? Er sieht nicht so aus als wüsste er das er dich grade angesehen hat wie Insekt das er zerquetschen wollte//, sendete der Chemiker.

Er mochte diese Art von Verständigung nicht sonderlich, aber Lufer ins Gesicht zu sagen das er einen Blick drauf hatte der dem Teufel Konkurrenz machen konnte, traute er sich nicht.

//Der Kerl ist ein begaster Psycho... toll gemacht du schleppst uns einen Wahnsinnigen an//, antwortete der Kurier und erschauderte erneut als er sich an den Blick erinnerte.
 

Sascha wusste das sein alter Freund ihn nicht für verrückt hielt, viel mehr sagte Lorenzo das nur weil er versuchte seine Angst zu verbergen und das tat er indem er sich hinter spitzwindigen Bemerkungen und Beleidigungen versteckte.

Er seufzte und erkannte dass es sich nicht lohnte diese Angelegenheit jetzt hier durchzukauen, somit griff er in seine Tasche und holte das Plakat heraus das sie heute Mittag angefertigt hatten.

Anschließend faltete er seinen Notizzettel auseinander und lächelte in die Runde.
 

Lorenzo grummelte und rollte mit den Augen, typisch für Sascha, aber diesen Blick würde er nicht totschweigen können, darüber würden sie noch HEUTE Abend reden.

Allerdings unter vier Augen.
 

"Die erste Besichtigung ist morgen um 9 Uhr. Wirst du das hin bekommen Lufer??", fragte der Chemiestudent den Jurastudenten und bemühte sich so normal zu klingen wie vorher auch.

Es gelang ihm, wenn auch nicht sonderlich gut, aber Lufer schien viel zu verwirrt um die unterschwellige Furcht aus der Stimme zu hören.
 

Dieser erwiderte mit einem verlegenen Lächeln und nickte.

"Morgen um neun und wo???", hackte er nach damit er wusste wie weit er zu laufen hatte.

Der Organisator nannte ihm den Ort und grinste dann nachdem er Lufers Blick bemerkt hatte.

Das Ziel befand sich am anderen Ende der Stadt.

"Gut Ok, wir treffen uns genau da wo wir uns auch heute getroffen haben um 8.30 Ok??", machte er ihm das Angebot.

Der Jurastudent antwortete mit einem fröhlichen Nicken, während der Kurier ihn von der Seite her mit misstrauischen Blicken musterte. Dieser Blick passte nicht zu diesem naiven Jungen, absolut nicht. Aber wieso konnte sich der Mann dann genau an diesen Anblick erinnern. Hatte er eine Halluzination gehabt??? Zusammen mit Sascha???
 

"Aber die Wohnung die wir besichtigen wollen ist am anderen Ende der Stadt", stellte der Namesvetter des Teufels fest.

"Na und gibt's öffentliche Verkehrsmittel oder nicht", knurrte Lorenzo mehr als entnervt.

Diese Äußerung ließ Lufer zusammenzucken, er mied den Blick des genervten Mannes und sah auf die Tischplatte.

"Ich kann mir aber kein Ticket leisten."

Man hörte ein gestresstes Seufzen aus dem Munde von Lorenzo, dieser setzte zu einer fiesen Antwort an und bekam dabei den Ellbogen seines Kumpels in die Rippen, woraufhin er schwieg und diesen grimmig anstarrte.

//Ich will diesen Blick nicht noch einmal auf dir sehen//, sendete dieser warnend zu ihm rüber, woraufhin sich der finstere Blick vom Fahrradkurier wieder klärte.
 

Nachdem dies geklärt war gähnte der Jurastudent herzhaft und stand auf, verbeugte sich und trank das Bier von Sascha aus.

Er wusste es war schlecht was er dort machte aber er brauchte es jetzt grade, er hätte ja lieber das vollere von Lorenzo genommen, allerdings hatte er Angst noch ein dickes Auge zu bekommen.

Der Blonde übersah es geflisstlich und warf dabei seinem Kumpel einen strengen Blick zu.

Lufer verabschiedete sich und verließ die Kneipe, während die anderen Beiden an dem Ort verweilten um sich über den Blick zu unterhalten.
 

Als er die Bar verlassen hatte fiel ihm ein dass er noch immer keine Nachricht von seiner Freundin hatte, dass er sie seit Wochen nicht gesehen hatte und das der Anzug den er für morgen brauchte, weil es das einzig Kleidsame war dass er besaß, sich noch in ihrer Wohnung befand.

Kurzentschlossen machte er sich mit einem Seufzer auf den Weg zu ihr.
 

Lorenzo und Sascha saßen über einem Glas Wodka und sahen sich fragend an.

Nach dieser Geschichte brauchten sie etwas stärkeres als Bier.

"Tut mir Leid wegen deinen Rippen, aber ich glaube bei diesem jungen Mann müssen wir vorsichtig sein. Auch wenn er ansonsten harmlos wirkt als ich den Blick gesehen habe dachte ich das wär's für dich geschehen."

"Was schleppst du uns auch in aller Seelenruhe einen verdammten Psycho ins Haus, wenn du glaubst das du mir DAS verkaufen kannst irrst du dich gewaltig, so gut bist nicht mal du Sascha.", der Kurier grinste den er sah seinen Sieg am Horizont auf ihn zureiten.

"Aber er braucht uns"

"Wir sind keine Wohltäter Sascha", erwiderte er dem Blonden.

"Denkst du nicht auch einmal in deinem Leben an andere, er hatte bisher immer Pech und ich denke er sollte auch mal Glück haben."

"Moralapostel", fauchte Lorenzo verachtend.

"Nein es hat nichts mit Moral zu tun... er ist ... ich weiß nicht es fühlt sich richtig an ihn Aufzunehmen", verteidigte sich der Blonde.

"Sag mir nicht du hast dich in diesen todessehnsüchtigen Irren verknallt", der Kurier wusste dass sein Kumpel bi war, aber im Allgemeinen traute er ihm einen wesendlich besseren Geschmack zu.

Nun war es Saschas Blick der sich verfinsterte und den Mann mit den rotschwarzen Haaren vernichtend aufspießte.

"Erstens musst du nicht alles was ich mache auf meine Sexualität abwälzen... nur weil ich bi bin muss ich nicht gleich jeden Kerl flachlegen und zweitens ist es eine ganz andere Art Gefühl..."

"So so nach was fühlt es sich denn an Schwuchtel", stichelte Lorenzo weiter, auch wenn Saschas Blick finster war, lief es ihm nicht mal kalt den Rücken runter. Der Blonde schmollte, grinste dann und beugte sich zu ihm rüber.

"Vielleicht sollte ich dir zeigen was eine Schwuchtel ist mein Süßer", dabei leckte er leicht über die Ohrmuschel.

Sofort zuckte Lorenzo zusammen und wich zurück.

"Du bist widerlich", knurrte er dabei und wischte sich den leicht feuchten warmen Strich von seinem Ohrläppchen.

Sascha musste grinsen: " Deine Homophobie ist wirklich belustigend"

Damit brachte er den anderen zum Schmollen, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte.

Dann unterbrach er sich selbst und beantwortete die Frage.
 

"Nach Schicksal... oder nach Magie... ich weiß es nicht, ich glaube nicht das wir eine Wahl haben.", sagte er und versuchte seinen Kumpel mit einem Lächeln zu beschwichtigen.

Doch diesmal misslang es.

"Vergiss es ich bin kein Sklave des Schicksals und ich lass mich nicht zu einem machen", wütend verließ er die Kneipe.

Doch Sascha lächelte nur als er alleine in der Bar zurückblieb.

Besuch bei Vanessa

Lufer stand vor der Wohnung seiner Angebeteten und starrte nach oben, es brannte trotz der späten Stunde noch Licht. Das verwunderte ihn ein wenig, aber das wichtigste daran war das sie zu Hause sein musste.

Nervös schlich er sich ins Treppenhaus, als jemand die Tür unten öffnete um das Haus zu verlassen.
 

Vor seinen Augen entstand das Bild seiner kleinen Göttin, auch wenn sie streng genommen kaum kleiner war als er selbst.

Vanessa hatte lange braune Haare, sie waren voll und leicht gelockt, ihr Körper erinnerte an ein Model und ihr Lächeln war das Schönste auf der Welt.

Ihre blaugrauen Augen hatten etwas Verführerisches und mysteriöses an sich.

Er hatte sie in einer Vorlesung über Steuerrecht kennen gelernt, damals war sie aus einer anderen Stadt hergezogen und hörte ihre erste Vorlesung an seiner Uni.

Sie hatte sich neben ihn gesetzt und lächelte ihn mit diesem unwiderstehlichen Ausdruck an.
 

Lufer war ihr vom ersten Lächeln ab verfallen und tat alles um einen weiteren dieser Schätze zu erlangen, er hätte sich vermutlich sogar den Arm dafür abgehackt.

Da sie niemanden kannte war sie auf seine Hilfe angewiesen, er führte sie auf dem Campus herum, ließ sie bei sich wohnen, half ihr bei der Wohnungssuche wodurch er sein Studium schwer vernachlässigte und als sie endlich eine Wohnung gefunden hatte steuerte er Geld bei damit sie in diese einziehen konnte.

Er hatte eigentlich geplant mit ihr zusammenzuziehen und überzog so sein Konto, aber irgendwie hatte sie nie genug Zeit den Umzug zu unterstützen und so wohnte sie in einer großen Zweizimmerwohnung und er in einer Einzimmerwohnung mit praktisch 1 ½ Mieten am Hals. Es überlastete seinen Dispo, aber das war ihm egal den dieser Engel von einer Frau war es ihm Wert.
 

Von Tag zu Tag liebte er sie mehr und als Vanessa ihn endlich ran ließ wähnte er sich im Himmel, aber weit gefehlt sie hatte nichts anderes zu tun als seine Liebesdienste zu kritisieren und immer öfter kam es zu Streit.

Häufig begann sie Treffen zu verschieben oder abzusagen, Luzifer war verzweifelt und versuchte ihre Liebe durch Briefe, Blumen und Modeschmuck zurück zu gewinnen.

Aber die Beziehung wurde mit jeder Sekunde brüchiger.

Das zog ihn so runter das er die Lust am Studium verlor und noch mehr Pech als sonst hatte, was ihn natürlich noch mehr in das tiefe Loch der Depression fallen ließ.
 

Er hatte das Treppenhaus erklungen und stand vor ihrer Tür im dritten Stock, sein Herz schlug wild vor Aufregung sie endlich wieder zu sehen. Minutenlang zögerte er, dann überwand er den letzten Rest seiner Angst und klingelte an ihrer Tür.
 

Auf der anderen Seite der Tür polterte es und jemand fluchte laut auf italienisch, dann gab es Geraschel und wenig später öffnete sich die Tür ein Stück und ein Kopf mit zerzausten Haaren zeigte sich in dem Spalt.

Das verärgerte Gesicht von Vanessa nahm den Ausdruck blinder Wut an

"Was willst du hier???", fragte sie mit einer Stimme die Luzifer noch nie so kalt vernommen hatte.

Alleine diese Stimme hätte gereicht ihn in Tränenbäche zu stürzen, aber im Moment war er viel zu geschockt.

"Entschuldige das ich so spät störe ...ich... wollte mir... meinen Anzug holen... ich brauche ihn morgen", sprach er leise und eingeschüchtert, seine Stimme klang verletzt.

Wie konnte die Frau die er so sehr liebte nur so kalt zu ihm sein.

"Du schuldest mir noch Geld, genau genommen 300 € bevor ich die nicht habe bekommst du von mir überhaupt nichts", erwiderte sie kalt.
 

Luzifer hatte das Gefühl sein Herz würde stehen bleiben.

Er hatte ihr alles gegeben was er hatte und nun ließ sie ihn so stehen.

"Das... sind aber meine Sachen", protestierte er fast schon weinerlich.

"Seh ich aber anders", mittlerweile hatte Vanessa die Tür ganz geöffnet und stand selbstgefällig und lässig im Türrahmen.

Anscheinend nur von einem weisen Bettlacken umhüllt.

Vermutlich hatte sie nackt geschlafen, dachte sich der Jurastudent.
 

"Vani wer ist denn da???", ertönte eine eindeutig männliche Stimme aus dem Schlafzimmer.

Lufer konnte es nicht glauben, er musste es sehen und stürmte so schnell an Vanessa vorbei das sie nicht mehr in der Lage war ihn am Betreten ihrer Wohnung zu hindern.

Der dunkelblonde Mann betrat das Schlafzimmer und sah einen nackten Mann der sich in den Kissen rekelte. Der Mann antwortete mit einem fragenden Blick

"Wer ist das den jetzt???", fragte er verwirrt.

"Ach nur mein Arsch von Ex-Freund", erwiderte die Schönheit kalt.

"Luzifer würdest du gefälligst meine Wohnung verlassen???", forderte sie mit verschränkten Armen und sah ihn selbstgefällig an.
 

Er fühlte sich beschissen, es fühlte sich an als zerbrach sein Herz in tausend Stücke.

Seine große Liebe hinterging ihn mit einem sportlichen durchtrainierten Kerl der dunkle Haut, Haare und Augen hatte.

Sie hinterging ihn. Tränen traten ihm in die Augen, er konnte und wollte es nicht glauben.

"Wie konntest du mir das antun... ich dachte du liebst mich...", jammerte er und schaute sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
 

"Was antun???", sie zuckte mit den Schultern und ging wütend Richtung Wohnzimmer.

"Mich betrügen."

"Ich betrüge dich nicht... es ist SCHLUSS!!!"

"Ja und seit wann", Luzifers Stimme war vor seelischer Pein ganz verzerrt.

"Hast du etwas geglaubt ich bleibe mit so einem Versager wie dir EWIG zusammen!!!", schrie sie ihn an.

"Ich dachte du liebst mich", sagte er hilflos und fühlte sich so benutzt wie noch nie.

"LIEBEN ... Dich????", Vanessa konnte ein lachen nicht mehr unterdrücken.

Mittlerweile war auch ihr Neuer aus dem Schlafzimmer dazu gestoßen.

"So schlecht wie du im Bett bist, willst du mich verarschen.", sie lachte noch mehr.
 

Es war das erste Mal in seinem Leben das er es sich wirklich wünschte der-aus-der-Hölle zu sein. Am liebsten würde er ihren Kopf in tausend Teile zersprengen sehen, wie ihr Blut an den Wänden hinunterlief und der Kerl vor lauter Angst rennen würde.

"Du dämliche Schlampe", knurrte er und seine Stimme klang wie purer Hass.

"Oh werd nicht ausfallend, gib mir lieber mein Geld damit ich deine Sachen endlich vor die Tür werfen kann und du dich endgültig aus meinem Leben verpissen kannst", fauchte sie zurück.
 

Er starrte sie an und brauchte mehrere intensive Atemzüge um sich so weit zu beruhigen das er sprechen konnte.

"Hör mir mal gut zu du verfluchte Nutte, die einzige Person die hier jemanden Geld schuldet bist ja wohl Du!!!", schrie er mehr als laut.

Doch die Frau ließ es völlig kalt, sie kannte Lufers Wutausbrüche und sie waren lachhaft.

"Ah ja und welches Geld soll ich dir jetzt schulden???", fragte sie mit einem arroganten Lächeln.

"Wer hat dir den die Miete bezahlt und dir die hälfte deiner Sachen gekauft, das war ja wohl ich!!", brüllte er sie an.

Sie grinste nur.

"Hab ich dich jemals darum gebeten??? Nein wohl nicht, den du hast versucht meine Liebe zu kaufen weil du nichts anderes hattest als Geld!!!", entgegnete sie ihm wütend.

Nein das hatte sie nicht und das wusste Luzifer viel zu gut.

Ihm kamen erneut die Tränen.
 

"Und jetzt heul hier nicht rum... Luzifer ich habe dich nie leiden können ich habe mich nur mit dir abgegeben weil niemand anderes da war, wie deutlich muss ich dir eigentlich sagen das du nur ein Mittel zum Zweck warst. Du bist nur ein schwanzgesteuerter nichtsnutziger Niemand. Das warst du schon immer und wirst es immer sein... ich nichtswürdiger Jammerlappen.", der Kerl der in ihrem Schlafzimmer lachte Lufer aus weil er sich von einer Frau so fertig machen ließ.

"Bin ich nicht", sagte er die Tränen flossen bereits in strömen.
 

"Oh doch bist du ... du hast so gar nichts von deinem Namen, jemand mit diesem Namen sollte Stolz, erfolgreich und mächtig sein... du bist nichts davon... und ach ja, du und deine Träume von Blut und Gewalt von denen du mir immer erzählt hast, ich frage mich wirklich wie ein einziger Mann so ein wimmerndes heulendes Etwas sein kann.", nun mussten sie und der Neue sehr laut lachen.

"Wat der hat Angst vor Blut???", der Mann kicherte noch mehr.

"Es war ein Geheimnis Vanessa... wie kannst du es wagen einfach Geheimnisse weiter zu geben!!!", schrie er aus reiner Verzweifelung.

"Heul doch du Versager, die halbe Uni weiß es... und heulen ist eh das einzige was du kannst", Luzifer meinte er würde sterben, jetzt und hier und auf der Stelle, schmerzhaft und unwiderruflich.

Verzweifelte Wut mischte sich mit der heißen Glut des Hasses, er ballte die Hand zur Faust und schrie ihr eine Beleidigung in einer Sprache zu die keine deutsche Übersetzung kannte.

Er schlug zu.

Doch Vanessa hatte ihn kommen sehen und war einfach ausgewichen, was dank Lufers nicht vorhandener Kampfkunst damit endete das er zu Boden fiel.

Wütend starrte er die Frau an.

"Ohhhhh... wie bedauerlich... das tut mir jetzt aber Leid!", sagte sie mit einer meterdicken Schicht Ironie.
 

Der Hass nahm zu und machte dann einem eisigen Gefühl Platz, sein Blick wurde kalt und fraß sich in ihre Augen, seine eigenen schienen zu glühen und man bekam das Gefühl als könne dieser Blick töten. Sein Mund verzog sich zu einem finsteren Grinsen das Vanessa blass werden ließ.

"Oh keine Angst das wird es noch", die Stimme Lufers klang ungleich tiefer und ließ nun auch den Mann erschrocken in seine Augen sehen.

Beide Menschen hatten das unwiderstehliche Gefühl in ein Wespennest getreten zu sein.
 

Doch der andere Mann war nicht sonderlich begeistert davon sich von ihm bedrohen zu lassen und begann mit wilden Schlägen sein Gesicht zu bearbeiten.

Man hörte einen lauten entsetzten Schrei des Jurastudenten und darauf hin wie der andere Mann ihn anbrüllte.

"GLAUBST DU ICH LASS MICH VON EINEM MILCHBUBI BEDROHEN!", fauchte er und nun merkte man auch das er definitiv kein Deutscher war, den er schien in seiner Wut einem Dialekt zu verfallen der leicht an Italien erinnerte.

Das sah Vanessa ähnlich, reich, das mochte sie, erfolgreich das liebte sie, sportlich das begehrte sie, und alles vereint mit einem kräftigen Mannesstab das MUSSTE sie haben.
 

Er schrie abermals auf.
 

Er hatte reichlich getrunken, wenn auch nicht so viel das er es wirklich merkte, doch noch immer hatte er das Bild von Luzifers Blick vor Augen.

Es schien ihn nicht los zu lassen, konnte ein gesunder Mensch überhaupt so gucken so kalt und gleichzeitig... er fand keine Worte dafür und schüttelte den Kopf.

Lufer war seltsam, er war ein naiver dummer Spinner der sein Leben hasste aber das anderes... ja was war das andere in ihm.

Es hatte ihn erschreckt, so viel Angst hatte er seit seiner Kindheit nicht mehr gehabt und gleichzeitig war es grade dieser erschreckende Augenblick in dem er aufgehört hatte Lufer total zu verabscheuen. Fühlte er sich etwa mal wieder zu einem Psychopathen hingezogen.

Er fluchte leise, als ob der Mistkerl damals nicht schon gereicht hatte, wütend trat er eine Dose auf die andere Straßenseite.

"Verdammt kann ich vielleicht auch mal an etwas anderes denken???", fauchte er sich selbst an. Aber anscheinend gelang es auch durch fluchen nicht diesen Blick zu vergessen.
 

Damals war es ein Dealer von der Strasse und heute war es ein JuraSTUDENT, den Dealer gab es nicht mehr und daran war er selber Schuld. Aber letzten Endes wurde er von Sascha überzeugt dass er die richtige Entscheidung war ihn umzubringen.

Mittlerweile dachte er auch so, aber wenn er daran dachte das Lufer auch irgendwann so enden müsste gruselte es ihn.

Er seufzte und verdrängte es, er richtete sein Augenmerk auf das jetzt und hier.

"Man... dieser Blick war nichts als der Blick eines psychisch Gestörten" knurrte er über die leere Strasse und dennoch gelang es ihm nicht sich selbst davon zu überzeugen.

Missmutig starrte er die Strasse an. Wie spät war es eigentlich, es war dunkel, kalt und menschenleer, fehlte nur noch das es begann zu regnen.

Kaum hatte er das gedacht geschah es.

Lorenzo fluchte erneut und trat einen Stein auf die Strasse, allmählich bekam der Kurier auch noch Muskelkater in den Beinen.

Er sehnte sich nach einem warmen Bad und nach einer leichten Massage von seiner Arbeitskollegin mit der er ab und an mal was hatte.
 

Er dachte an die junge Frau mit ihrem schönen Busen und ihrem tollen Hintern ihren kurzen Haaren und ihren witzigen Bemerkungen, Lorenzo erinnerte sich an ihr stöhnen und ihre Hingabe und war glücklich das es ihm endlich gelang Ordnung in seine Gedanken zu bringen.

Doch genau in dem Moment wo er die Ordnung erreicht hatte hörte der Kurier einen lauten Schrei.
 

Er dachte an wilden Sex doch klang der Schrei zu sehr nach Schmerzen, dann traf es ihn wie ein Blitz, er kannte die Stimme und er kannte den Besitzer der Stimme.

"Luzifer", flüsterte er, und mit einem Schlag hatte er auch wieder diesen Blick vor sich.

Er benötigte ungefähr eine Sekunde um das hellerleuchtete Fenster auszumachen aus dem das Gekeife stammte.

Jemand brüllte was über bedrohen, was Lorenzo auflachen ließ, Luzifer und jemanden bedrohen, er spuckte auf die Erde. Das passte nicht zusammen. Doch unwillkürlich zuckte er zusammen und dachte an den Blick.

"Oh oh doch nicht so unwahrscheinlich", sagte er und wieder schrie ihr persönlicher Heimpsycho auf.

"Mh... ist doch gar nicht mein Problem", er grinste bei dem Gedanken das Lufer auf die Fresse bekam, das hatte er immerhin verdient.

Der Kurier ging ein paar Schritte weiter und das Geschrei wurde lauter und schriller.
 

"Das hört sich ja an als würde man ihn umbringen... ach soll man doch ruhig ... ich kann diesen Studenten eh nicht ab", er ging weiter. Blieb aber erneut stehen, Lorenzo gab es zwar nicht zu aber er machte sich Sorgen.

Aber wieso er konnte den Kerl weder ausstehen, noch verband ihn was mit Lufer, warum sollte er sich Sorgen machen.

Ein weiterer Schrei und ein lautes Scheppern zeigte an das sich die Situation erheblich zuzuspitzen schien.

"Scheiße", fauchte er als er wieder den Blick vor Augen hatte, Panik ergriff von ihm Besitz und ohne es wirklich zu merken oder zu wollen stürmte er los.

Er rannte Richtung Haus und warf seine eigene Dose zu Boden.
 

Drin hatte sich Vanessa auf die Coach gesetzt und sah wimmert zu wie ihr neuer Freund den alten zu blutigem Brei kloppte, sie war damit beschäftigt zu zitterte und überlegte ob sie die Bullen rufen sollte.

So kannte sie den Italiener gar nicht, sonst war er immer zärtlich, was war wenn er das irgendwann auch mit ihr machen würde, mit ihrem schönen Gesicht und ihrem markelosen Körper.

Ja sie musste die Bullen rufen sonst würde sie wegen Beihilfe zum Todschlag noch in den Knast wandern, entschieden langte die Frau nach dem Hörer und wollte grade Wählen als sie ein Klingeln hörte. Panisch sah sie sich um, vielleicht hatte sie Glück und einer ihrer Nachbarn hatte sich wegen Ruhestörung an die Polizei gewandt.

Sie sprang auf, da sie mit niemand anderem rechnete öffnete sie die Tür direkt und da sie noch immer in ein weißes Seidenlacken gehüllt war konnte sie auch nichts gegen sein eintreten tun.
 

Der Kerl war groß, hatte leuchtend grüne Augen und eine seltsame Farbe in den Haaren die Frisöre gerne als Mitternachtsrot bezeichneten, das dreisteste war allerdings das er einfach ihre Wohnung betrat ohne zu fragen.

"HEY DU !!!", fauchte sie ihm hinterher und warf die Tür mit einem wütendem Schwung ins Schloss.

"HEY MISTER WARTE MAL!", schrie sie ihm hinterher, doch Lorenzo ignorierte die Zicke hinter sich, er war nicht wegen ihr hier sondern wegen Luzifer, auch wenn er sich dafür morgen früh vermutlich selbst eine reinhauen würde...

Er starrte den Kerl an der immer noch auf Luzi einschlug und trat, fassungslos das dieser es sich gefallen lies.

Obwohl wenn er von dem 'normalen' Studenten ausging den er kennen gelernt hatte, passte es haar genau in sein Verhaltensmuster.
 

Er wusste selber nicht mehr was ihn dazu brachte aber er schlug zu, hart genug um den Kerl über die Couch und auf den Tisch fliegen zu lassen, dieser ächzte und brach schließlich zusammen.

Er kniete sich neben Luzi hin und hob sein zerbeultes Gesicht an, die grauen Augen der gemarterten Seele blickten geschwollen zurück. Eine seltsame Ruhe ging von diesem Blick aus, was vermutlich auch daran lag das der Namensvetter des Höllenfürsten nicht sonderlich ansprechbar war. Die beruhigende Wirkung von Luzifers Augen fiel wie ein Stein von seiner Seele und ließ Lorenzos ganze Wut hervortreten.

Jede Faser seines Körpers drückte Gefahr aus.
 

"MUSSTE DAS SEIN ???", knurrte er den Anderen an, dieser kämpfte sich grade aus den Trümmern des Wohnzimmertischs hoch. Der Kurier musste sich ernsthaft beherrschen um diesen Bastard nicht umzubringen oder zu blutigem Muss zu hauen.

"DEN WIRST DU BEZAHLEN!", kreischte eine hysterische Vanessa, denn dummerweise hatte der Fall des Raudis das einzig wirklich wertvolle in ihrer Wohnung grade zerstört, den alten Tisch, ein Erbstück ihrer Oma und nun war er allenfalls noch als Auslage für einen Hamsterkäfig gut.

"Das werde ich nicht", meinet Lorenzo kühl und schaute Vani an, sein Blick war immer noch zornig, aber langsam beruhigte er sich wieder.

"Ich ruf die Bullen"

"Dann sage ich ihnen dass dein Liebhaben meinen Freund zusammengeschlagen hat und du nur zugesehen hast, das ist unterlassene Hilfeleistung", meinte er kühl und grinste boshaft.

"Ach, jetzt geht mir ein Licht auf warum er so eine Vollniete im Bett ist, das hätte ich mir ja denken können, der Kerl ist schwul, nah ist sein Hintern wenigstens schön weich", sagte sie fies grinsend "Schwuchte", ergänzte sie...
 

Zuerst starrte Lorenzo sie nur fassungslos an. Seine ganze Bemühung sich zu beruhigend war zunichte gemacht worden. Er knurrte bösartig und ging dann mit schnellen Schritten auf sie zu. Er hob die Hand als wolle er die Tussie schlagen, diese sah ihn ängstlich an.

Ein fieses Grinsen erschien auf den Lippen des dunkelhaarigen und bewegte die Hand zum Tuch.

Sie versuchte nicht mal zu fliehen solche Angst bekam sie.

Anscheinend hatte sich Luzifer einen Kerl gesucht der nicht so eine Memme war wie er selber.

Sie versuchte den Stoff festzuhalten, doch das ruckartige Ziehen des Einbrechers riss es ihr aus den Händen und ließ sie vor der gesamten Mannschaft nackt dastehen.

Die Frau stieß einen lauten Schrei aus und versuchte ihre Blöße notdürftig mit den Händen zu bedecken.

"WAS FÄLLT DIR EIN!",

"Wenn ich dich so ansehe könnte ich JEDEN Mann verstehen der danach schwul WIRD!", meinte er und ließ es absichtlich so klingen das es garantiert verletzend wirkte.
 

Vanessa starrte den anderen an und ihr kamen die Tränen in die Augen.

"Me... in ... Anzug... ich... brauch ihn...", murmelte Luzi über seine geschwollene Lippen hinaus.

Lorenzo sah die Frau mit einem fragenden Blick an und sich schüttelte nur den Kopf

"Erst wenn ich mein Geld habe", knurrte sie und hatte sich bemüht den seidigen Stoff wieder zum sitzen zu bekommen.

Lorenzo musterte sie eingehend... sie war ihm noch weniger sympathisch als das das Häufchen Elend in seinem Arm. Sie gehörte zu den meist gehassten Frauen dieses Planeten, raffgierige verzogene kleine Mistgören.

"Wo ist der Anzug", fragte er sie und in seinem Gesicht war ein Grinsen das nicht sonderlich gesund war. Sie erschauderte bei dem Gedanken was so eine Mimik für sie bedeuten könnte.

"Schrank im Schlafzimmer", antwortete sie fast gehorsam, der neue Freund hatte sich noch immer nicht in einem Maße erholt das er aufrecht stehen konnte, seine Wahrnehmung war zerfressen von dunklen Schleiern und ihm war sowohl schlecht als auch schwindlig.

Ein sicheres Indiz für eine Gehirnerschütterung.
 

"Bring mir den Anzug...", knurrte der Kurier, langsam verging diesem jegliche Lust auch nur die elementarsten Regeln der Höflichkeit zu beachten.

Er beschloss das diese Leute sehr bald sehr sehr viel Schmerzen erleben würden wenn sich diese dunkelhaarige *piep* nicht beeilte.

Er wartete, der Freund der Frau gewann langsam seine Standfestigkeit zurück.

"Hast du ihr nicht zugehört", meinte dieser dann.

"Du hast mir nicht zugehört, ich sagte wir nehmen den Anzug mit oder ich werde ganz anderes, verstanden", das letzte Wort war nichts als ein wütendes Zischen das dem anderen Mann klar machte das Lorenzo zwar durchaus die Außenhaut eines Models besaß aber innen drin durchaus ein paar Zacken und Kanten hatte die er lieber nicht zu Gesicht bekommen wollte.

Vanessa kam zurück und reichte Lorenzo den Anzug, er sah sie mit einem dunklen lächeln an und meinte dann höflich.

"Danke...", er griff sich Luzi mit der anderen Hand und warf ihn sich etwas weniger elegant über die Schulter, dann stand er auf und verließ das Zimmer und die Wohnung.

Vanessa und ihr Kerl blieben alleine, aber nicht lange den zwei Minuten später klingelte es erneut nur das es diesmal wirklich die Bullen waren und wie es Vanessa vermutet hatte wegen Ruhestörung.

Manchmal hasste auch Vanessa ihr Leben, dies war einer dieser Tage.

Fieber

Lorenzo betrat seine Wohnung, besser gesagt die Wohnung die er sich mit Sascha teilte, dieser schien allerdings in seinem Schlafzimmer zu liegen und zu pennen, denn er hörte nicht einen einzigen Laut von ihm.

Er seufzte leise als er Luzifer Richtung Bad trug, der Kerl hatte nicht grade wenig abbekommen, überall blutete er und langsam bekam er lauter purpurrote Flecken am Körper.

Lorenzo hätte eine halben Monatssold darauf verwettet das er das Shirt wegwerfen konnte.

Er seufzte abermals und zog Luzi den Pulli aus um danach Schuhe und Hose folgen zu lassen, dieser ließ es Widerstandslos über sich ergehen.

Dann spürte Luzi warmes Wasser auf seiner Haut und keuchte durch den Schmerz leicht auf,

da er überall übersäht von Wunden war musste er sich nicht wundern dass der Kurier den Wunden nicht ausweichen konnte.

Auch wenn sie schmerzte tat die Reinigung doch sehr gut, Lufer konnte sich nicht helfen aber er fühlte sich so dreckig und benutzt. Er hatte sich das Herz von einer habgierigen Schlampe brechen lassen und dann auch noch ohne jegliche Gegenwehr Schläge von ihrem neuen Stecher erhalten. Dafür schämte er sich, er wollte Rache, Rache für diese Schmach.

Die erdachte Rache nahm in Form von Folterinstrumenten und einem Haufen Blut und Knochen Gestalt an. Erschrocken zog er die Luft ein, es fühlt sich zu echt an, in etwa so wie seine Träume. Er schüttelte den Kopf und bekam von seinem Pfleger gesagt das er genau dieses unterlassen sollte.

Lorenzo wusch die strubbligen blutigen Haare und band dann das dunkelgrüne Handtuch um seinen Kopf.

Lufers Körper war in ein hellgrünes Tuch gehüllt.
 

Er delegierte ihn auf den Klodeckel und begann seine Wunden zu desinfizieren, anschließend verband er sie.

"Ich will ja nicht dass du mir MEIN Bett voll blutest"

"Mh...", antwortete der Patient leise, noch immer hatte er nicht wirklich gemerkt wer ihm da wohl vermutlich sogar sein erbärmliches Leben gerettet hatte.

"Hey Luzifer ich rede mit dir", sein Pfleger fuchtelte allerdings weniger begeistert von der geistigen Abwesenheit Luzifers vor seinen Augen rum.

Vielleicht hatte dieser dumme Mensch ja was verletzt und Luzi litt an Hirnblutungen, oder so ein ähnlicher Scheiß.

Auf der einen Seite fragte sich Lorenzo warum er sich überhaupt sorgte, Lufer war doch nur ein dummer Mensch, aber irgendwas in der hilflosen Art des Jammerlappens hatte ihn dazu gebracht ihm nicht nur das Leben zu retten sondern ihn auch noch zu verarzten.

Das erstaunlichste für den jungen Mann war allerdings das die Rettung der Nervensäge ein ungeahntes Hochgefühl in ihm auslöste.

Er gab es mit einem Seufzer und einem Kopfschütteln auf weiter darüber nachzudenken.
 

Vielleicht war es auch besser wenn Lufer nicht wusste wer ihn dort verarztete, doch anscheinend war er nun anwesend genug um seinen Arzt fragend anzusehen.

"Lorenzo???", fragte er leise... seine Stimme war kaum mehr als ein erstauntes Flüstern.

"Ja", knurrte dieser mehr als unwillig und sah seinen unfreiwilligen Gast zornig an.

"Du hast mich gerettet oder??", Lufers Gesicht wurde rot, was vermutlich daran lag das es ihm peinlich war das ihn jemand anderes retten musste und dann auch noch ausgerechnet der Kurier, es steigerte seinen Selbsthass noch mehr.
 

"Ja hab ich. Hast du eigentlich schon mal was von Selbstverteidigung gehört??", seine Stimme bekam es hin noch missgelaunter zu klingen als er im allgemeinen schon tat.

"Ja habe ich", antwortete ihm der Namesvetter des Höllenfürsten.

"Und warum praktizierst du sie nicht, du lässt dir dauernd auf die Fresse hauen. Alter ich bin nicht dein Leibwächter oder Babysitter", fauchte er Lufer an, woraufhin dieser angstvoll zusammenzuckte und Lorenzo beinah dazu verleitete erneut zuzuschlagen, den ihn nervte das Verhalten dieses Schwächlings.

Doch wirklich genervt war dieser eigentlich ehr weil er sich in Lufers Angelegenheiten eingemischt hatte und das alles nur auf Grund eines Blickes.

"Wie meinst du das, Dein Bett",

"Na glaubst du ich lasse dich mit den Verletzungen auf der Erde schlafen oder was, so ein Unmensch bin ich auch wieder nicht", murmelte er, allerdings war es besser zu verstehen als Lorenzo angenommen hatte.
 

Er war längst fertig damit ihn zu verarzten und wunderte sich warum Luzi sich kein Stück bewegte.

"Kannst du selber gehen oder muss ich dich auch noch tragen??", fauchte er den Älteren an wobei er sie wütend erhob.

Er rechnete mit allem nur nicht damit das Luzifer sich auf die Beine kämpfte und mit zisch, stöhn und wimmerlauten bis ins Schlafzimmer ging. Er hatte fest damit gerechnet das Weichei wirklich tragen zu müssen.
 

Der dunkelblonde setzte sich hin und starrte das Karomuster der Bettdecke an.

Alles hätte zu Lorenzo gepasst... alles außer DAS, den die Bettdecke erinnerte an eine Osttapete und bestand aus einem billigen Baumwollgemisch.
 

"Is was???", knurrte der Fahrradkurier als er den Blick des anderen sah, dieser schüttelte verneinend den Kopf, er traute seiner Stimme nämlich nicht, und er wollte den anderen durch das Kichern in seinem Inneren nicht beleidigen oder kränken.

Denn er hatte Angst das Lorenzo ihn danach richtig zusammenlegte würde.

"Gefällt dir meine Bettwäsche etwa nicht, ist es euch etwa nicht würdig verehrter Herr Höllenfürst", fragte der Kurzhaarige nach, es sollte nur ein Witz sein und war ellenbreit mit Ironie bestrichen.

"Nenn mich nicht so..:", antwortete Lufer wütend, er hasste diese Kosenamen, er hatte nichts mit dem so genannten Teufel gemeinsam.

"Und was wenn doch Teufelchen, lachst du mich dann wegen meiner karierten Bettwäsche aus", murrte der andere, uns selbst ein Depp hätte es gesehen das er sich in seiner männlichen Ehre gekränkt fühlte ... nur halt Luzi nicht.

"ICH BIN NICHT DEIN BESCHISSENER TEUFEL!!!!", schrie er ihn an und krallte sich in die lächerliche Bettwäsche,

"Ich hasse diesen Namen... ich hasse dieses Schicksal... hätte ich den Namen nicht würde man mich als Fußabtreter missbrauchen", knurrte er wütend die Welt an.

Lorenzo begann laut zu lachen

"So glaubst du Mister-Luzifer-mir-geht's-ja-so-schlecht ist der einzige Mensch mit Problemen???", säuselte er ihm zuckersüß zu und ließ sich ins Bett fallen.

"Ich fresse zwar nicht aus Mülltonnen und krieche Frauen hinterher die mich nach Strich und Faden ausnutzen, aber auch ich habe meine Probleme und nicht wenig.Ich geh damit nur nicht so beschissen selbstmitleidig um wie du", meinte er fast schon kalt.

Und genau das passierte Luzifer, ihm wurde kalt, er sah ihn an, musterte ihn und dann sank er in sich zusammen, fiel in die Kissen und lag einfach da.

"So schlimm war die Bemerkung doch auch nicht", knurrte der Fahrradkurier und wartet bis Lufer dieses schlechte Schauspiel abbrach.

Als dieses aber nach 6 Minuten immer noch nicht geschehen war begann Lorenzo sich abermals Sorgen zu machen.

Er fischte den Jungen besorgt aus seinem Schoss und legte ihn in die Kissen. Lufer glühte förmlich, besorgt deckte ihn sein Pfleger zu und grummelte.

Der Kerl machte nur Probleme.

Er holte ein Thermometer aus dem Schrank und steckte es seinem Patienten in den Mund.

Ungeduldig wanderte er durchs Zimmer während die drei Minuten quälend langsam dahin krochen.

Als sie endlich verstrichen waren, beugte er sich zu dem kleinen Stift und zog ihn aus seinem Mund.

Beinah viel das Fiebermessgerät aus seinen Fingern.

"Scheiße!", flüsterte er und rannte aufgeregt aus dem Zimmer, nun brauchte er Saschas Hilfe.
 

Lorenzo sparte sich das Anklopfen und öffnete einfach die Tür. Er hatte ja nicht damit gerechnet das sein Mitbewohner weiblichen Besuch hatte.

Sascha drehte sich zur Tür und knurrte aufgebracht währen die Frau einen lauten Schrei ausstieß.

Ein genervter Blick erfasste die Frau und brachte sie zum verstummen.
 

"Sag mal was ist das den jetzt seit wann kommst du einfach so in meine Stube??? Mannieren vergessen???", knurrte er seinen WG-Mitbewohner bedrohlich an.

Doch statt sich beschämt mit einem ,Entschuldigung' zurückzuziehen zog er Lorenzo aus seinem Zimmer Richtung seiner eigenen.
 

"Das ...", kommentierte er den Jungen der in seinem Bett lag und reichte Sascha dabei das Thermometer.

Dieser sah den kleinen Stift an und blickte danach seinen Kollegen an.

"Das ist ein schlechter Scherz oder???", murrte er.

Das Murren des Chemikers machte klar was Lorenzo zu leiden haben würde wenn das ein falscher Alarm sein würde.

Die Temperaturanzeige wies auf stolze 43 Grad hin.

Der andere griff entnervt nach Saschas Hand und klatschte sie auf die Stirn Luzifers, was den Blonden zu einem schmerzhaften Aufschrei überredete.
 

Geschockt zog dieser die Hand von der Stirn.

Dann musterte er Lufer eingehend. Natürlich interpretierte er die Wunden falsch,

"Hat er die von dir???", seine Stimme klang scharf wie eine Messerklinge.

Hastig schüttelte sein Freund den Kopf.

"Ich bin auf der Strasse gewesen und plötzlich hör ich ihn schreien, ich renn in diese Wohnung rein und sehe wie er verprügelt wird... und danach hab ich ihn hierher gebracht, versorgt und mit ihm geredet und auf einmal kippt er mir um... sollen wir einen Arzt rufen???", Lorenzo wirkte ausnahmsweise mal Ahnungslos was er machen sollte.

Er bekam keine Antwort und wuselte sich durch die Haare.

"Vielleicht hätte ich früher rauf gehen sollen... vielleicht hat er innere Blutungen".

Verwirrt schaute der Chemiestudent zu seinem Kollegen und fragte sich was in ihm vorging.

Sascha dachte immer Lorenzo konnte Luzifer nicht ausstehen, hatte er sich etwa geirrt???
 

"Sascha...sag was", knurrte er langsam aber sichtlich nervöser werdend.

"Das was er hat ist schon kein Fieber mehr, es ist so heiß das ich mir fast eine Verbrennung zuziehe wenn ich ihn anzufassen.", meinte er nun auch besorgt, zeigte dem Zimmereigentümer die Hand die seltsam rot schimmerte.

Nun legte auch dieser wieder seine Hand auf seine Stirn, schrie laut auf und starrte auf seine schmerzende Hand.

Beide strichen die Option Krankenwagen sofort, hier würde es vermutlich eh nur noch ein Leichenwagen tun, kein Mensch konnte diese Temperatur überleben.

Der Chemiestudent schätzte seine Außentemperatur auf ungefähr 50 bis 60 Grad.
 

"Was machen wir jetzt???", meinte der grünäugige Fahrradfahrer und sah seinen Kollegen an.

"Kühlen... würde ich sagen, ab in eine Badewanne voller Eis! Ich geh die Tussi aus meinem Zimmer werfen daraus wird jetzt eh nichts mehr.", damit verließ der Blonde das Zimmer und betrat seines, während der Andere sich in der Küche über das Eisfach hermachte, es gab lautes Geschrei und Gezeter... ein lauter Schrei und ein Klatschen beendete die Diskussion und eine heulende Frau verzog sich sichtlich übellaunig aus der Wohnung der beiden.
 

Anschließend war Sascha wieder zu Luzifer zurückgekehrt und versuchte ihn mit kaltem Wasser zu kühlen. Auf der anderen Seite füllte Lorenzo eine Badewanne mit Eis und kaltem Wasser.

Nachdem er dies erledigt hatte kam er zurück zu den anderen Beiden.

"Wie geht es ihm???", fragte er gehetzt.

"Ich glaube er ist kein Mensch sonst wäre er längst an diesen Temperaturen gestorben", antwortete er ihm mehr als nervös.

Auch wenn seine Stimme die Ruhe selbst war merkte man es daran dass er sich ständig durch seine blonden Haare strich.
 

"Und wer trägt ihn jetzt???", fragte der Kurzhaarige und ahmte Saschas Geste nach.

Dieser sah es und wusste auch das er hier verarscht wurde, aber es kümmerte ihn überhaupt nicht.

"Ich schätze wir sollten ihn gemeinsam tragen, ich halte das nämlich immer noch für das beste", sagte ein sichtlich überforderter Organisator.
 

Beide begannen sanft und vorsichtig ihm die Klamotten auszuziehen, das taten sie allerdings nicht aus Rücksicht vor den Kleidungsstücken sondern weil sie keine Lust hatten sich an Luzifers Haut zu verbrennen.

Anschließend hoben sie Lufer zusammen mit der Decke auf dem Bett und trugen ihn in die Badestube, dort kippten sie ihn aus dem Tuch ins Wasser und er verschwand mit seinem nackten Körper unter der Wasseroberfläche.

Nachdem sie sich sicher waren das sie ihn anfassen konnten, zogen sie seinen Kopf wieder an die Oberfläche und setzten sich neben ihn.

Beide trugen besorgte Gesichter zur Show.

Träume II

Lufer hatte den Schwall aus Finsternis schon lange erwartet bevor er kam, seine Verletzungen waren schmerzhaft, sein Ego war verletzt und sein Stolz begraben.

Er musste sich von einem Radfahrer retten lassen der ihn nicht mal mochte, wurde von einem Muskelprotz verhauen und seine Ex hatte ihn nach Strich und Faden nicht nur Betrogen sondern auch noch ausgenommen. Und er hatte es mit sich machen lassen.
 

Das war zu viel. Heißer Hass kochte in ihm hoch, verschlang eine Wahrnehmung nach der anderen, ließ den Schmerz verschwinden und auch die unsagbare Scham die er empfand.

Übrig blieb nur der Wunsch nach Rache, blutige und kalte Rache.

Sein Geist leckte sich mit der Zunge über die Lippen, eine köstliche Vorstellung.
 

Er kannte sich so normalerweise nicht und er versagte sich solche niederen Gefühle gerne, aber im Moment konnte er diesem Drang nicht widerstehen.

Das ihn die Schwärze umschlag und seinen Körper in fiebrige Bewusstlosigkeit sinken ließ das bekam er nicht mehr mit.
 

Er stand längst ganz wo anders.

Er erkannte die Wohnung seiner Ex, dort hörte er wie sich zwei Leute aus voller Inbrunst anbrüllten

"Das War der Wohnzimmertisch meiner Oma, es war ein Erbstück... bezahl ihn"

"Nur weil dein Schwuler Exfreund seinen Lover hier rein schicken musste hab ich jetzt eine gebrochene Nase.", schrie der Italiener zurück.

Beide bewarfen sich mit Geschirr.

Dieses war bedauerlicher weise kein Erbstück irgendeiner Oma sonder billigste IKEA-Ware.

Aber grinsen tat der Mann im Flur dennoch, er lächelte sein Spiegelbild lieb an und gab diesem einen Kuss (ja Luzifer ist Eitel^^) , dann öffnete er die Tür und starrte beide lieb an und obwohl er nicht einen einzigen Laut von sich gegeben hatte drehte sich die beiden Menschen wie einstudiert zu ihm um.

"WAS MACHEN SIE IN MEINER WOHNUNG!", fauchte Vanessa, zum wiederholten Male wurde sie gestört.

"Mh, lass mich überlegen", Luzifer legte einen Kunstpause ein und tat so als müsse er über einen Antwort nachdenken, "Meine Ehre wurde mir genommen, meine Gefühle mit Füßen getreten und meine Ideale verraten und zwar von dir Vanessa."

Die Stimme klang zart und melodisch, aber der gewisse Unterton an Kälte löste eine unbestimmte Gänsehaut in der Angesprochenen aus.
 

Sie starrte ihn an.

"Luzifer???", erkannte sie den Fremden. Ihr Entsetzen entwich aus ihr wie die Luft aus einer Chipstüte wenn man sie öffnete und an die Stelle der Furcht trat Wut.

"Ja genau der..!!"

Sie griff nach dem erst besten Gegenstand den sie fand und warf ihn nach dem Eindringling, doch statt ihn zu treffen, zersplitterte nur ein Spiegel neben ihm.

"Das gibt 7 Jahre Pech", sagte er mit einer Betonung die klar machte dass sie es auch verdiente.

"Verpiss dich Schwuchtel", meinte der Italiener hinzufügen zu müssen.
 

"Schweig oder ich zeige dir was Schwul sein bedeutet", hauchte er in seine Richtung, seine Stimme war so leise das der Andere sie nur mit Mühe vernahm, aber er erkannte dennoch die Drohung in dieser, ebenso wie in den Augen.

Er bemerkte auch das dies nicht derselbe Mann sein konnte den er vorhin zusammengelegt hatte.

"Droh meinem Besuch nicht", maulte die Wohnungsmieterin.

"Wie oft hast du mich bedroht, verhöhnt, ausgelacht, ausgenommen", Luzifers Stimme war nach wie vor melodisch und klang sogar wirklich nett, doch Vanessa kannte ihn.

Normalerweise müsste er schon in Tränen ausgebrochen sein, doch dieser hier war ihr unheimlich, als wäre er meilenweit weg.

Dann nahm sie sich eine Stange und versuchte sie Luzifer über den Kopf zu ziehen, sie holte aus und plötzlich stand er hinter ihr und hielt die Stange fest, seine Mundwinkel verzogen sich zu einem bösartigen Grinsen.
 

"Hatte ich nicht gesagt es würde dir noch früh genug Leid tun, nun ich halte mein Wort...", er machte eine bedeutungsschwere Pause, " ... Immer..."

"Du hast dein Wort nie gehalten", jammerte Vanessa, eigentlich wollte sie schreien aber dieses Geflüster raubte ihr den letzen Nerv, langsam bekam sie es mit der Angst, dieser Lufer war ihr gänzlich unbekannt.
 

"Ganz recht so kennst du das Weichei nicht, liegt vielleicht daran das ich nicht das Weichei bin, sondern seine dunkle Seite", stellte er fest und ließ ein Grinsen über sein Gesicht schleichen das die beiden Menschen noch mehr beunruhigte.

Der Italiener fluchte innerlich und dachte an Flucht. Wie konnte ihm ein einfaches Grinsen dieser zierlichen Gestallt nur so aus der Ruhe bringen???
 

Luzifer seinerseits wollte noch weiterhin mit seiner Beute spielen um sich an der Verwirrung satt sehen.

Die Tür hatte er offen gelassen, was den Kerl dazu brachte hoffnungsvoll Richtung dieser zu gehen. Da der Dunkelblonde immer noch mit der Frau beschäftigt war, rechnete er sich gute Chancen aus.
 

"Hat dir niemand gesagt dass es schlechter Stil ist eine Frau in einer Krisensituation alleine zu lassen???", fragte er sadistisch.

Jedes Wort war ein Peitschenhieb auf sein Gewissen und es funktioniert wie sich der Teufel das vorgestellt hatte, es trieb dem Italiener die Wut ins Gesicht.

Dann knallte die Tür genau vor diesem zu und man hörte wie sich das Zimmer verschloss.

Die Wut entwich so schnell wie sie erschienen war, entsetzen nahm ihren Platz ein.

Ängstlich wich er gleichzeitig von der Tür und von Luzifer zurück, allmählich glich sein Gesicht der Wandfarbe.

"Du kannst kein Mensch sein", nervös fuchtelte der Mann unter sein Hemd und suchte die goldene Kette mit dem Kreuz dran.

"Suchst du das hier???", das Grinsen des Dunkelblonden wurde noch fieser und dann drehte er seine eigene Hand um, aus dieser fiel ein goldenes Kreuz an einer Kette zu Boden und blieb mitten in der Luft an seinem Finger hängen.

Bedrohlich pendelte das Kreuz an der Kette, das Licht spiegelte sich an beidem.

Luzifer bewunderte den Lichtschein auf dem Gold gedankenverloren.

"Du Teufel!!!", schrie der Italiener, ihm war unerklärlich wie der Fremde an seine Kette gekommen war.

"Bingo... der Kandidat erhält 100 Punkte!", Luzifers unheimliches Grinsen verbreiterte sich sogar noch.
 

"Du bist nicht der Teufel... den gibt's gar nicht", schrie Vanessa hysterisch in seine Richtung, sie hoffte Lufers Schauspiel dadurch zu beenden, doch der erwünschte Effekt blieb aus.

"Oh und ich dachte:' Jemand der diesen Namen trägt sollte stolz, erfolgreich und mächtig sein' nun das bin ich.", sein Grinsen wurde noch unheimlicher.

Nun wichen endgültig beide Menschen an die Wand.

Der Fürst leckte sich anerkennend über die Lippen und genoss das Aroma der Furcht dass er aus der Luft herausschmecken konnte.
 

"Als ihr meine andere Seite zusammengeschlagen habt, habt ihr auch gleichzeitig euer Schicksal besiegelt." Er ließ ein grausames Lachen erklingen.

"Ich werde euch so lange Foltern und Quälen bis ihr mich um euren Tod anfleht.

Und danach werde ich euch in die Hölle mitreißen und eure Seelen in Teer und heißem Schwefel baden", er sah die Beiden aus gierigen grauen Augen an während seine Pupille rötlich aufblitzte.
 

Beide ächzten und begannen beim Schöpfer um ihr Leben zu winseln.

Doch dafür hatte Luzifer nur ein lautes Lachen übrig, Gott hatte schon seit langen kein Interesse mehr für sein kleines Spielzeug Names Erde, was ihm hier freie Hand ließ.

Er drehte sich von den Beiden weck und schlenderte zum Sessel.

Mit einem Seufzen ließ er sich in diesem nieder und auf einmal verwandelte er sich in eine Art Thron aus schwarzem Stein, er war mit Gold verziert und mit einem Sitzkissen aus rotem Samt bezogen.

Luzifer hob die Füße und ein kleiner Tisch aus den selbem Material schien sich aus dem Boden zu erheben und seinen Füssen Platz zu bieten.

Er legte die mit Wildlederstiefeln bekleideten Füße auf die Glasplatte des Tisches und griff nach seiner handgeschnitzten Pfeife aus schwarzem Holz, führte sie in aller Seelenruhe zum Mund und entzündete den nach Vanille riechenden Tabak mit seinem Zippo.

Dann nahm er ein kleines Notizbuch vom Glastisch und blätterte in diesem.

Es war nicht größer als DIN-A4 und auf dem Ledereinband stand "Das große Buch der Sünden".
 

Er warf einen Blick auf Vanessa, wobei diese den Eindruck bekam er könne bis auf den Grund ihrer Seele sehen, leicht keuchte sie dabei auf.

"Ok beginnen wir bei deinen Sünden Vanessa Marie Pronlaz.

Mit deinen 19 Jahren hast du gelogen, betrogen, verraten, geklaut und getötet. Aber beginnen wir von vorne.

Im Alter von zwei Jahren hast du das erste Mal gelogen als du deinem betrunkenen Vater weiß machen wolltest dein Bruder sei nicht in seinem Zimmer, mit 5 hast du ihn dann an deinen Vater verpetzt und zugesehen wie dieser ihn halb tot schlug, dabei hast du gelacht. Als du 6 warst hast du deiner Mutter Geld geklaut um Zigaretten für deine 4 Jahre ältere Freundin zu kaufen. Mit 11 hast du dich das erste Mal selbst Befriedigt mit 13 hast du deine Jungfräulichkeit verloren. Du kannst dich nicht mal mehr erinnern wer dich entjungferte weil du zu viel Alk getrunken hattest.

Jahrelang hast du dich durch die Betten gehurt um dein verschenktes erstes Mal zu ersetzen.

Deine Eltern setzten dich auf die Straße als sie erfuhren dass du schwanger warst, du hast es mit einer Stricknadel abgetrieben weil du kein Geld für einen Arzt hattest.

Danach hast du beschlossen Männer auszunehmen, was praktisch Prostitution ist.

Und nun erwartest du von Gott das er dich vor mir beschützt ... HAHAHA, glaubst du tatsächlich der Herr dort oben in seinem Weißem Gewand und seinem weissen Haus will eine kindermordende, klauende verlogene intrigante Schlampe wie dich haben???", Luzifer hatte sein Anklage zu Ende gebracht und sah nun zum ersten Mal wie Vanessa in Tränen ausbrach.
 

Sie war während seiner Rede zu Boden gesunken, war kalkweiß und weinte herzzerreißend.

Aber Luzifer brachte nur ein kaltes genießerisches Lachen zustande.

"Sagte ich nicht das du es bereuen würdest???", fragte er belustigt.
 

"Du widerlicher Teufel", fauchte sie verletzt, traute sich aber nicht etwas Schlimmeres zu ihm zu sagen, aus Angst was er als nächstes machen könnte.

"Erst bin ich dir zu weich und dann zu grausam, manche Frauen können sich auch nicht entscheiden was", hauchte er angriffslustig.

Das brachte die Frau zum schweigen, allerdings war sie nicht die Einzige die eine offene Rechnung mit dem Höllenfürsten hatte.

Nun war der Mann an der Reihe.
 

"Johvani Algoza, deine stolzen 28 Jahre hast du mit Drogen, Inzest und Vergewaltigung verbracht.

Mit 8 hast du das erste Mal Kleppstoff geschnüffelt, mit 4 das erste Mal dem Kreuz in der Kirche den Stinkefinger gezeigt, mit 11 in den Weihwasserbehälter gespuckt und aus der Klingelkasse Geld gestohlen.

Mit 14 hast du deiner jüngeren Schwester den Finger in die Muschi gesteckt und das obwohl sie es nicht gewollt hat. Heute begehrst du sie immer noch, wenn du ehrlich bist ist sie die einzige weibliche Person bei der du einen hoch bekommst.

Immer wenn du mit Anderen schläfst denkst daran zurück wie du sie damals Missbraucht hast.", Luzifer schloss das Buch.

Auch der Kerl war nun blass wie ein Topf weiser Farbe, er schüttelte nur den Kopf
 

"So und wie lautet nun euer Urteil???", er wusste das keiner dem Anderen würde vergeben können auch wenn sie sich selbst freigesprochen hätten. Aber genau um das gegenseitige verzeihen ging es ihm dabei.

Stattdessen stand Vanessa mit verheulten Augen auf und schlug ihn mit der flachen Hand ins Gesicht weil er beim Sex an seiner Schwester dachte, niemand stellte sich die Frage ob Luzifers Anklage überhaupt der Wahrheit entsprach.

Der Kerl war zu geschockt um die Hand noch abzuwehren und bekam den Schlag ab, allerdings ließ er sich nicht von einer Frau schlagen und schlug zurück, wobei er ihr die Nase brach.

Sie begann quitschig zu weinen, während Luzifer sich erhob und die ganzen Möbel die er erschaffen hatte gleichzeitig wieder verschwanden.

"Nun ich denke es ist eindeutig das mir eure Seelen gehören werde sobald eure Zeit abgelaufen ist.", er lachte grausam und sah beiden eindringlich in die Augen.

"Deswegen empfehle ich euch meiner anderen Seite Respekt zu zollen", er wartete auf eine Antwort, diese blieben ihm die beiden Sterblichen allerdings schuldig.

"Du könntest zum Beispiel damit anfangen deine Schulden bei ihm zu begleichen Vanessa und du Johvani könntest ihm Schmerzensgeld überweisen", Luzifer lachte als er die geschockten Gesichter sah.
 

Es war seltsam, man kam ihnen mit ihren eigenen Sünden und sie wurden blass, man kam ihnen mit Geldforderungen und sie begannen zu heulen, Menschen halt.

Er schloss das Buch mit einem lauten Knall, woraufhin es sich eiligst auflöste.

Er nahm einen letzen Zug aus der Pfeife, ließ sie in hellem Feuer auflodern und warf ihn in die Vorhänge.

Diese zögerten nicht eine Sekunde und gingen sofort in Flammen auf.

"Die Feuer der Hölle warten auf euch... ebenso wie ich", Luzifer löste sich aus der Wahrnehmung von Vanessa und das Bild der nun lichterloh brennenden Wohnung erstarrte als hätte jemand die Zeit angehalten.
 

"Vanessa...", flüsterte ein entsetzter Lufer und bereute seinen Wunsch.

"Was hab ich nur getan", flüsterte er der Welt zu.

Er hatte seine Prinzipien der Gewaltablehnung über Bord geworfen und sich so gegen lassen.

Von hinten spürte er nun wie sich zwei Arme um ihn legten und samtweiches schwarzes Haar auf seinen Schultern zum liegen kam.

//Gib es zu du hast es genossen, so sehr wie ich es genossen habe, tief in deiner verletzen Seele bist du der Meinung das sie genau das verdient hat.//, der dunkelblonde Mann spürte weiche Lippen über sein Ohrläppchen streicheln, was ihn dazu brachte erschrocken die Luft einzuziehen.

//Du hast die Macht alles zu tun was du willst du musst nur nach ihr greifen//, säuselte der Schönling verführerisch hinter ihm.

Auch wenn Lufer ihn nicht von vorne sah, so hatte er ihn doch oft genug als sein Spiegelbild gesehen um genau zu wissen wie er ausschaute.

"NEIN!!!", schrie er und riss sich los.

"Ich bin nicht wie du, ich will nicht so werden wie du, VERSCHWINDE!!!!", schrie er ihn an, während sein Bild sich bereits verflüchtigte, ebenso wie der festgehaltene Zeitpunkt der brennenden Wohnung.
 

Schwärze hüllte Lufer ein, er atmete für eine Sekunde durch und schrie dann laut auf als er den steckenden Schmerz auf seiner Haut spürte.

Auf einen Schlag war ihm eisig kalt und er schrie abermals doch war er diesmal nicht in der Lage einen Ton davon zu hören.

Sein Herz begann völlig hektisch zu schlagen, während sich die Panik wie Gift in seinem Körper ausbreitete.

Die Kälte fraß sich durch die Haut und wieder schrie er auf, nach wem oder was wusste er selber nicht und eine Antwort bekam er auch nicht, aber er schrie weiter, in der Hoffnung hier nicht jämmerlich erfrieren zu müssen, aber genau dabei war er grade.

Er zitterte noch mehr und wimmerte mittlerweile nur noch, er war schon dabei aufzugeben, da spürte er einen Ruck und dann einen noch stechenderen Schmerz in der Wange.
 

Dieser ließ ihn vor Pein aufschreien, und endlich war er wieder in der Lage seine Stimme zu hören, gehetzt öffnete er die Augen und versuchte aus den schemenhaften Umrissen brauchbare Informationen zu erlangen.
 


 

Sascha und Lorenzo hatten mit Spannung dabei zugesehen wie die immense Körpertemperatur ihres neuen Mitbewohners das Eis zum Schmelzen brachte und das Wasser langsam zum Kochen zu bringen schien, sie hatten noch mehr Eis in die Wanne gepackt bis er fast völlig eisbedeckt war.

Dummerweise war ihnen der Temperaturabfall der kurz darauf stattfand entgangen.

Wenig später begann der Körper zu zittern, die Lippen wurden langsam blau und der Kleine schrie schmerzhaft auf.

Da kapierten die Beiden erst das er am erfrieren war und holten ihn schleunigst aus der Wanne. Sein Körper war eiskalt.

Als er nach 5 Minuten das Bewusstsein immer noch nicht wiedererlangt hatte schlug Lorenzo ihm nervös und kräftig auf die Wanne. Endlich schlug der die Augen auf und starrte die Beiden gehetzt und verwirrt an.

Lufer blinzelte ein paar mal als müsse er seinen Blick klären.
 

"Erst ... kochend heiß ... dann eisig... kalt.", wisperte er leise.

"Vielleicht hat es was mit Magie zu tun???", spekulierte der sonst so bodenständige Fahrradkurier und grinste leicht.

"Magie.... ???", dies war ein Wort das Lufer gar nicht hören wollte.

Der Kurier setzte zu einer Antwort an doch, hörte der Jurastudent diese nicht mehr da er schon nach der Hälfte des erzählten in Tiefschlaf gefallen war.

Suche

Sie betrat ihr Büro ihre Laune war miserabel aber wie hätte es auch anders sein können.

Sie setzte sich und seufzte, kämmte sich ihr langes blondes Haar und steckte ihre goldene Bürste wieder weg.

"Ruf Perla und Kroz in mein Büro", ließ sie vernehmen als sie einen Knopf auf ihrem Schreibtisch drückte.

Ihr Rechner ging an und ein feuriges nach okkultistischer Magie aussehendes Logo erschien, sie starrte den Bildschirm kurz an und die Symbole begannen über den Bildschirm zu ihrem angestammten Platz zu wanderten, dabei verwandelten sich die Symbole in verschiedene Runen.

Micê lächelte.

Wenig später betraten eine Frau mit Augenklappe und ein Kerl mit Riesennarbe im Gesicht ihr Büro.

"Habt ihr ihn gefunden", erklang ihre strenge Stimme, ohne Umschweife.
 

Beide sahen schuldbewusst zur Seite.

"Wie viele Seelen haben wir euch gestellt damit ihr ihn findet", sei trommelte mit ihren dunkelblauen Fingernägeln auf den Mahragonietisch und fauchte leise.

Beide zuckten bei dem Geräusch zusammen und blickten sie verunsichert an.
 

"Aber wir können ihn nicht finden... keine Spur... nirgends... kein Funken Aura... nichts"

"IHR WOLLT MIR ERKLÄREN DAS DER FÜRST SPURLOS VERSCHWUNDEN IST!!!!", brüllte Micê durch ihr nicht grade kleines Büro und die Wände registrierten ihre Stimmung mit einem zittern.

Die beiden Dämonen zuckten angstvoll zusammen.

"Mehr als uns beeilen und ihn suchen können wir auch nicht."

"Hört mir mal gut zu ihr zwei Stümper", entgegenete die Blonde ihnen und kratzte ungeduldig mit dem Fingernagel über eine Marmorplatte, er hinterließ eine Spur im Holz.

"Ich bin mir sicher euch gesagt zu haben das wir bald, sehr bald die Sternenkonstellation der Krönungszeremonie haben... oder??", sie maß beide mit einem Blick der ihnen das Blut fast in den Adern gefrieren ließ.
 

"Ja... ja das hast du", sagte Perla leise und versuchte eine gewisse Vorsicht in ihre Stimme zu bekommen... was allerdings dummerweise nicht so gelang wie sie geplant hatte.

"Welchen Teil von WIR WERDEN ALLE VERRECKEN WENN WIR IHN NICHT FINDEN, habt ihr nicht verstanden???", brüllte die Verantwortliche aufgebracht.

Sie war von ihrem Stuhl aufgesprungen und wanderte in ihrem weißen Korsett durch das Büro, während sie wild mit den Händen herum gestikulierte.

Ein Bild projizierte sich an die Wand, zeigte neun Planeten die eine gewisse Konstellation dar stellten...

Micê drehte sich zu beiden um und knurrte wütend, ihre Aura verriet den anderen Beiden das sie kurz davor war aus ihnen Kleinholz zu machen.

"Also... wir haben genau noch 4 Wochen dann muss die Erneuerung stattfinden, was schlicht und einfach heißt uns läuft die verdammte Zeit weg... und ihr sagt mir das ihr nicht die geringste Spur habt", ihr Ton war schneidend wie ein Schwert.

Beide zuckten abermals zusammen, die Laune der berüchtigten Linken Hand Luzifers war nicht sonderlich gut, und das hieß ihre Lebenserwartung konvergierte wie der Verlauf einer monoton fallenden Funktion gegen Null.
 

Mice drehte sich um, ihr langes blondes und lockiges Haar umrandete ihre leicht gebräunte Haut und verlieh dem Zorn ihrer grauen Augen noch mehr bedrohlichen Glanz.

"Ihr seid die besten Spurensucher der Hölle ... zumindest wurde es von euch behauptet, wie lange habt ihr ihn gesucht???", fragte sie und heißer Hass loderte in ihren Augen auf.

"Nun äh... wir...wir..."

"WIE LANGE!", schnitt sie dem stotternden Kerl das Wort ab, langsam begannen sich Eiskristalle in der Luft zu bilden was dafür sprach das man nur noch sehr wenig Zeit hatte.

"Drei Jahre", sagte die Frau und starrte zu Boden, betrübt und wohl wissend das dies ihr Ende sein würde...
 

"Drei Jahre und ALLES was ihr beiden überflüssigen Spinner vorzuweisen habt ist NICHTS???"; die Stimme klang schon fast wieder normal, einen Sterblichen hätte sie damit Täuschen können aber nicht einen anderen Dämon und schon gar keinen der ihren Ruf kannte.

"So ist... es", bestätigte Perla, traute sich dabei aber nicht mehr der Dämonin in die Augen zu sehen. Alles worauf die beide Dämonen nun noch hoffen durften war ein schneller schmerzhafter Tod.

Und genau den sollten sie bekommen.

Beide schrieen von Schmerz gepeinigt auf und krümmten sich, leise stießen sie Flüche aus und klammerten sich an ihrer Haut als sie merkten wie Eiskristallen sie von innen heraus aufgespießten.
 

Blut spritzte auf den türkisen Perserteppich, wobei es die weiße Raufaser-Tapete benetzte,

Micê lachte wütend auf und ließ sich anschließend deprimiert in den Sessel fallen.

Mit einem Wink ihrer Hand leuchteten die beiden Spurensucher weiß auf und zerfielen zu schwarzem Staub.

Betrübt griff sie nach einem Bild und strich über den Rahmen.

"Wo seid ihr mein Fürst", hauchte sie fast schmerzhaft klingender Stimme in den Raum.
 

"Ice???", vernahm die blonde Dämonin eine Stimme die sie schon sehr lange kannte.

Die Stimme klang sanft und sehr vorsichtig, es gab noch etwas anderes was Micé vermuten ließ das die Person auf der anderen Seite der Tür keineswegs dumm war.

Denn noch hatte er das Büro noch nicht betreten.

"Rein hier!", befahl sie mit kalter und genervt Stimme während sie das Bild zurück an seinem Platz stellte.
 

Nun betrat er das Zimmer, gekleidet in einem Anzug aus dunkelroter Seide der aufwendig mit schwarzen und goldenen Fäden bestickt waren, der Mann trug eine Krawatte mit dem goldenen Clansymbol der Vampire drauf.

//Wunderbar auch noch ein Vampir//, stöhnte Micé in sich hinein.
 

Sie mochte generell keine Vampire und diesen hier schon gar nicht, der Einzige den sie noch mehr verabscheute war der Vorgesetze von diesem.

Aber sie behielt ihre Abneigung für sich.

"Fire???", immer noch klang ihre Stimme schneidend.

Der Mann ihr gegenüber nickte respektvoll und verneigte sich leicht, seine Haare waren von der Farbe des Mitternachtsfeuers, weder richtig rot noch richtig schwarz, es kam bei ihm ganz auf die Beleuchtung an.

Seine Haut war weiß wie alter Marmor und die Augen zeigten sich in einem intensiven oranggelb.

"Was willst du hier???", die Stimme der Blonden wirkte gelangweilt.
 

"Mein Herr bietet seine Hilfe bei der Suche nach dem verschollenen Fürsten an.", schlug ihr die Rechte Hand des Feindes ihr Geheimnis um die Ohren.

Um eine Revolte oder eine mögliche Panik zu verhindern hatte sie Geheimhaltung über den Fall ,Hölle ohne Herrscher' angeordnet, doch irgendwo musste etwas durchgesickert sein.

Wenn sie diesen Dämon in die Finger bekam würde sie ihm die Flügel ausreißen.

"Woher weißt du???", fragte sie knurrend, es klang so kalt das alleine der Klang das Wasser in der Vase erstarren ließ.

"Kain hat auch seine Informanten, überdies hat es keinen Sinn sich um Zuständigkeiten zu streiten, wenn wir den Fürsten nicht finden können sind wir genauso Tot wie ihr. Mein Herr ist zu der Überzeugung gekommen das sich Luzifer auf der Erde bei den Sterblichen aufhalten muss, da man in der Hölle keine Spur von ihm gefunden hat.", Fires Gesicht war wie eh und je eine gefühlskalte Maske.
 

"Was sollte er denn da oben???", fauchte Mice, sie wusste dass sie sich kindisch benahm, aber sie hasste Vampire nun mal und vor allen anderen Kain. Und das ausgerechnet er auf diese Idee gekommen war passte ihr ganz und gar nicht, am wenigsten aber weil sie selber noch nicht darauf gekommen war.

"Vielleicht plagte ihn die Sehnsucht nach Abwechslung"

"Und warum finden wir ihn dann nicht, seine Aura bleibt immerhin seine Aura", schrie sie Fire wütend an, dieser quittierte das Ganze nur mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue.

"Vielleicht hat er es wie der Sohn Gottes gemacht", vermutete der kluge Vampir und konzentrierte sich auf seine Feuergabe, weil er spürte wie Micé begann auszurasten. "NIEMALS!!!", schrie die Blonde und formte einen Speer aus Eis, den sie dann auf den Untergebenen des Vampirfürsten schleuderte, welchen dieser mit einem Feuerschild geschickt abblockte.

Fire hatte seinen Namen nicht aus einer Laune heraus erhalten, er gehörte zu den wenigen Vampiren die in der Lage waren Feuer zu kontrollieren, was bedeutete das ihn nur Sonnenlicht töten konnte, wohingegen die Macht des Eises bei den hitzköpfigen Dämonen selten war.

Beide hatten Glück das sich ihre starken Kräfte gegenseitig neutralisierten, ansonsten wäre von Micé's Büro nicht mehr viel übrig geblieben.
 

"Warum ist das so unwahrscheinlich???", entgegnete Fire ruhig und hoffte das seine Gemütslage auf die Blonde abfärben wurde.

Die Frage war in der Tat gar nicht mal so dumm, das musste die Blondine einsehen, immerhin hatten sie überall gesucht in der Hölle, im Fegefeuer, sogar im Himmel hatten Doppelagenten Ausschau gehalten und als das nichts gebracht hatte suchten sie auf der Erde aber auch da war nichts zu finden gewesen.

Selbst mit Zaubern fanden sie nicht die geringste Spur, als würde Luzifer gar nicht mehr existieren.

Aber wenn seine Seele dem Tode zum Opfer gefallen wäre dann würde es die Hölle nun nicht mehr geben, vielleicht musste man sein Ich in einem anderen Wesen suchen, schoss es ihr durch den Kopf.
 

"Angenommen du hast recht, wie sollen wir den Menschen ausfindig machen in dem er sich verbirgt???", Micé hatte sich so weit beruhigt das sie wieder Platz nehmen konnte.

"In anbetracht der kurzen Zeitspanne die uns bis zur Erneuerung noch bleibt, würde ich alle der dunklen Seite angehören magischen Geschöpfe um Mithilfe bei der Suche bitten."

"Du meinst eine Großangelegte Suchaktion???", fragte Micé nach um sich zu vergewissern das sie ihn richtig verstanden hatte. Er erwiderte die Frage mit einem Nicken.

"Damit würden wir sicherlich die andere Seite aufscheuchen... außerdem was ist mit den Rebellen?"

"Um die Rebellen müssen wir uns zur Zeit keine Sorgen machen, die wollen hier beherrschen, aber ohne Luzifer gibt es keine Hölle! Glaubst du wirklich die gegnerische Seite weiß nichts von seinem Verschwinden???", Fire hob fragend seine Augenbraue und gab der Exlehrerin das Gefühl dumm zu sein.

Das mochte sie überhaupt nicht, ein weiteres Mal verlangte ihre Gier nach dem Leben des Vampires, aber ihr Verstand untersagte es ihr, seine Einwände waren gar nicht mal so schlecht. Vielleicht würde die Zusammenarbeit mit Fire zum Erfolg führen.
 

"Sag deinem Herrn das ich seine Hilfe in Anspruch nehme", flötete sie leise und verführerisch nur um zu beobachten das ihre Stimme keine Wirkung auf Fire zu haben schien.

Er verneigte sich und ließ ein kurzes humorloses Lächeln auf seinen Lippen erscheinen, dann verschwand er in einer Wolke die verdächtig nach Fledermäusen aussah.
 

"Stilvoller Abgang", kommentierte sie leise und nahm das Bild wieder zur Hand.

"Die Welt der Sterblichen", murmelte sie leise, dann erhob sie sich und ging an der Sekretärin vorbei, zu ihrer Wohnung.

Sie kramte in der untersten Schublade eines Schrankes, und förderte alte schwarz-weiß Fotos zu Tage. Laut seufzte sie und dachte an ihrer Vergangenheit wo sie noch ein Mensch gewesen war. Entschlossen packte sie die schmerzhaften Erinnerungen zusammen mit den Fotos zurück in den Karton und erhob sich.

Sie hatte keine Wahl sie musste ihrer Vergangenheit entgegentreten und verschwand in einem Nebel aus Eiskristallen.

Fremdes Bett, fremde Wohnung

Schmerz zerrte an seinem Bewusstsein und ließ ihn langsam wieder zu sich finden.

Unter ihm befand sich rauer Stoff, er roch nach Mann, aber nicht nach ihm.

Woher wusste er wie ein anderer Mann roch??? Und in wessen Bett lag er dann???
 

Er öffnete die Augen und heißer Schmerz breitete sich in seinem Kopf aus.

"Wo bin ich??", hauchte er leise, seine Stimme klang zerbrechlich und rau.

Etwas neben ihm zuckte leicht zusammen und nahm einen schweren warmen Arm von seinem Körper.

Lufer kam noch etwas mehr zu sich, schaute an sich hinab und stellte fest das er bis auf eine Boxershorts nackt war.

Das ließ ihn an Alkohol und an einen gewissen Film denken, wo man am nächsten Tag nicht nur einen Kater hatte, sondern auch noch eine schreckliche Nachtbekanntschaft neben sich hatte.

Er stellte sich das bildlich vor, er und ein Kerl, es gruselte ihn.

Eine Hand berührte seinen Oberschenkel unter der Bettdecke und er schrie laut auf.
 

Nun war es um Lorenzos schlechten Schlaf geschehen, er schlug missmutig und erschrocken seine Augen auf um den Blick von Lufers Grauen einzufangen.

Das Gesicht des Jurastudenten wirkte dermaßen geschockt das er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

"Sag mir nicht wir hatten was miteinander???", fragte Lufer mit erstickter Stimme.

Zuerst wollte der Kurier lachen, verschluckte sich aber auf Grund der Frage daran und sah ihn wütend an.

"Ich bin nicht SCHWUL!!!", fauchte er ihn an und bemerkte jetzt erst seine Hand auf dem Oberschenkel des Kleineren. Scharf zog er die Luft ein und entfernte seine Hand von dort.

"Das hat sich aber grade ganz anders angefühlt", warf ihm der Student vor.
 

"Hättest du wohl gern.", knurrte der Dunkelhaarige und drehte sich schlaftrunken auf die andere Seite.

"PERVERSES SCHWEIN!!!", Lufer fand es ungeheuerlich dass er hier für schwul gehalten wurde und sprang aus dem Bett.

Zumindest konnte man sich darauf einigen dass er es versuchte, denn kaum saß er aufrecht schrie er auch schon auf und fiel zurück in die Kissen.

Sein Bein schmerzte und bei seinen Rippen brannte es wie Feuer.
 

Lorenzo murrte und setzte sich nun auf.

"Das ist also der Dank dafür das man dir das Leben retten... und das gleich zwei Mal!!", für den Fall das Lufer nicht zählen konnte hielt ihm zwei Finger hin, dann stand er auf und zog sich ein T-Shirt über.
 

Sascha musste den Schrei gehört haben, denn er riss die Tür zu Lorenzos Zimmer auf und starrte hinein.

Er dachte Lufer oder sein Partner würden in Gefahr sein, aber als er den schmollenden Studenten und den genervten Kurier sah wurde ihm klar das es blinder Alarm war.

Natürlich hinderte ihn das nicht nachzufragen.
 

"Was geht hier vor??? Warum hat Lufer so geschrieen als würde man ihn abstechen???", seine Stimme hatte etwas ungewohnt strenges an sich.

"Weil er sich anscheinend was drauf einbildet hat das wir Beide im selben Bett geschlafen haben, da glaubt der doch tatsächlich ich würde was mit IHM anfangen", er lachte kurz auf und beschloss sich ins Bad zu verdrücken.
 

Luzifer begann erneut zu zittern, ihm fiel sein Traum ein, der Blonde beobachtete die Reaktion des kleineren und nahm ihn tröstend in den Arm.

"Keine Sorge er meint es nicht so, es ist nur er hat eine Schwulenphobie."

"Ich bin nicht schwul.", knurrte ihn der Dunkelblonde an.

"Und was mach ich überhaupt hier???"

"Du hattest gestern einen Schlägerei, wo du reichlich eingesteckt hast und anschließend bekamst du ein seltsames Fieber... hast du das öfter???", fragte er leise und sah ihm dabei in seine grauen Augen.

Luzifer wusste nicht von was der Andere da sprach, an Fieber konnte er sich nicht entsinnen.

Dafür aber um so besser an fragende lila Augen die von Macht sprachen... an mitternachtsschwarzes Haar das weich wie Seide war und an das vertraute Gefühl der Bosheit das ihn während des ganzen Traumes berauschte.

"Kennst du einen Exorzisten ???", sprudelte es aus ihm heraus.

Zuerst erntete er einen ziemlich fragenden Blick, als Sascha darauf keinen Antwort bekam stellte er die Frage.

"Wozu brauchst du einen Exorzisten???", die Augenbraue blieb in die Höhe gerichtet und starrte Luzifer fast feindselig an.
 

"Weil ich glaube das ich besessen bin ...", flüsterte er und erzitterte wieder, warum er das allerdings glaubte wollte er lieber verschweigen.

"Besessen???", ertönte es von der Badezimmertür aus durch die Lorenzo grade zurück ins Zimmer kam, um die Hüfte trug er ein rot gemustertes Tuch.
 

Sascha musterte seinen Mitbewohner mit einem eindeutig lüsternen Blick und leckte sich dabei über die Lippen, was von diesem sogleich mit einem lauten Knurren beantwortet wurde.

Dieser suchte sich hastig ein Hemd aus dem Wäschehaufen um seine Blöße zu bedecken.

Anschließend stand er in einem hellgelbem Shirt vor den anderen beiden Männern, gut es verbarg nicht viel, aber wenigstens das wichtigste, zumindest dachte Lorenzo das.

Der immer noch gierige Blick von Sascha verriet ihm dass er einem Irrtum erlegen war.
 

"Starr mich gefälligst nicht wie ein Stück Fleisch an", fauchte der Fahrradkurier gefährlich, wobei wieder etwas rotes in seinen Augen leuchtete.

Sascha seufzte leicht niedergeschlagen und sah zur Seite.

"Also warum besessen?", lenkte er seine Gedanken von seinem Mitbewohner ab, es wurde Zeit das er sich mal wieder einen Mann suchte.
 

"Nun äh... ähm ich habe ... habe diese Träume...", flüsterte er leise so als würde es alles erklären.

Konzentriert starrte der Jurastudent auf das Karomuster der Bettdecke, das sich langsam zu komplexeren Gebilden zusammensetzte.
 

"Was für Träume??", meinte der Kurier und musterte den Kleineren, was konnte an Träumen so schlimm sein das man auf den Gedanken kam einen Exorzisten zu brauchen.

Am liebsten hätte Lufer es den Beiden erzählt, aber er konnte es nicht, er hatte Angst, Angst wie sie reagieren würden.

Daher erzählte nicht mal die Hälfte von dem woran er sich erinnerte, er spielte es gekonnt hinab, er erzählte von dem Feuer in Vanessas Wohnung und von deinem Mann der ihm sagte das sei sein eigener Wunsch und er solle ihn umsetzen.
 

Die beiden Freunde starrten sich über den Kopf des Häufchens nervösen Elends an.

"Sag mal Luzifer... hast du schon mal Magie praktiziert, oder dich damit beschäftigt??? Ich rede von so etwas wie Gläserrücken oder Dinge schweben lassen???", fragte Sascha, er hatte einen Verdacht.

" Ja habe ich", antworte er beschämt.

"Und was ist dabei raus gekommen???", fragte ihn der Blonde.

"Nichts... es klappt nicht das einzige was passiert ist das ich schreckliche Schmerzen bekomme", gestand er.

"Schmerzen??? Was für Schmerzen", mischte sich nun der Eigentümer des Zimmers ein und kämmte sich dabei seine Haare glatt.
 

"Ich", Lufer unterbrach sich selbst und dachte nach in welcher Reihenfolge die Symptome auftraten.

"Zuerst wird mir unglaublich Heiß, dann zieht sich gleißender Schmerz durch meine Eingeweide, wenn ich dann nicht aufhöre kipp ich um", hauchte Lufer leise und starrte weiter auf das Muster das sich immer noch zu bewegen schien.
 

"Das ist äußerst ungewöhnlich, könntest du es uns mal bitte vormachen", meinte der Dunkelhaarige der seine Haarpflege mit einem Grinsen in den Spiegel beendete.

"Wieso sollte ich das machen??? Wollt ihr das ich umkippe?", Lufer klang gekränkt.

"Nein damit wir wissen was gestern mit dir passiert ist und wir zumindest eine Sache ausschließen können. Also MACH!!!", knurrte der Kurier in Befehlston, wobei er begann sich langsam anzukleiden.

"Und was genau soll ich jetzt zaubern??", fragte Lufer mit einem gewissen Sarkasmus
 

Lorenzo seufzte und griff in sein Regalchaos, eine Sekunde später zog er einen signierten Baseball hervor, schmiss ihn in die Luft.

"Lass ihn schweben", er lächelte herausfordernd, wenn der Jurastudent schon eine Aufgabe haben wollte sollte er auch eine bekommen.

"Hast du doch ne Macke so was ist physikalisch unmöglich", fauchte ihn Lufer an und weigerte sich einfach dieses dumme Spiel mitzumachen.

"Doch das geht, guck"; kommentierte der Chemiestudent, hob dabei den Zeige- und Mittelfinger in die Höhe.

Sein Partner ließ den Ball los, doch statt zu fallen verharrte dieser bewegungslos in der Luft.
 

Lufer keuchte auf, der Blonde winkte den Ball zu sich und dieser leistete der Aufforderung nicht den geringsten Widerstand.

Der Dunkelblonde spürte die vertraute Hitze, verdrehte die Augen und sackte zur Seite.

"Musstet du ihn gleich so von den Socken hauen", knurrte Lorenzo verärgert, während er zu den Beiden hinüberging, er setzte sich und befühlte die Stirn des Ohnmachtopfers.

Das Ergebnis ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen.

"Sascha", hauchte der Fahrradkurier entsetzt.
 

Dieser legte den Ball zur Seite und tat dasselbe wie sein Wohnungsgenossen, anschließend wurde er Blass.

"Ich glaube er steht unter einem Magiebann", stellte der Blonde fest und sah fragte zum anderen welcher sich darauf beschränkte nur zu nicken.

Aber wieso stand er unter einem so aufwendigen Bann, das ergab doch keinen Sinn so wichtig konnte der Kleine doch nicht sein.

Es war ja nicht nur das er selber keine anwenden konnte, sondern auch so das er auf jede Magie in seiner Gegendwart allergisch zu reagierten schien.
 

Langsam schlug der weggetreten die Augen wieder auf, seine Temperatur war wieder auf ein normales Maß gesunken verwirrt starrte er die beiden an.

"Was ist passiert", fragte er leicht gehetzt und ängstlich.
 

"Nichts... ich hab den Ball schweben lassen und du bist deswegen umgekippt, ich denke der Exorzismus ist gestorben Luzifer. So wie es scheint hast du auf Grund irgendeines Bannes eine Allergie auf Magie. Da es sich bei Exorzismus ebenfalls um eine magische Zeremonie handelt wäre es für dich vermutlich sogar tödlich", beendete Sascha seine Diagnose.
 

Luzifer begann nun abermals am ganzen Leib zu zittern.

"Nicht er... nicht er... ich nicht er", hauchte er dabei immer wieder vor sich hin.

Beide Freunde sahen erst ihn und anschließend sich gegenseitig besorgt an.

"Wer oder was ist ,nicht er' Lufer???", fragte der Blonde schnell, weil er Angst hatte wie Lorenzo die Frage formulieren könnte.

"Der Teufel... er ist... der Teufel", wimmerte der Angesprochene und sackte weinend in den Lacken zusammen, jetzt wo er wusste dass ihm sein letztes Rettungsseil verwehrt blieb.
 

Abermals tauschten die Langzeitfreunde bedeutungsschwangere Blicke aus, vielleicht erklärte ja die Tatsache das es sich bei ihrem Luzifer um den Höllenfürsten handelte diese ganzen Merkwürdigkeiten.

Lorenzo schüttelte praktisch sofort den Kopf, das konnte nicht sein, auf keinen Fall, nicht bei dem Ruf den dieser Teufel genoss, ihr Lufer war das genaue Gegenteil.

Er hätte das jetzt liebend gerne diskutiert doch hörte man nun eine leise Frage.

"Wann war die Besichtigung noch gleich", ein schluchzen schloss sich ihr an.

"Um 9", antwortete der Blonde, wobei sein Blick die Uhr suchte und ein lautes

"Scheiße", kreischte.

Der Chemiestudent sprang aus dem Bett.

"Wir haben eine halbe Stunde bis wir dort seinen sollen, also BEWEGT EUCH!!!", mit diesen Worten war er auch schon aus dem Zimmer gerannt.
 

Lufer saß noch immer mit Tränenverhangenden Augen auf dem Bett und stiert verwirrt auf die Uhr, Sascha hatte Recht.

Er schluchzte und stand auf, wieso hatte er jetzt das Thema gewechselt??? War die Lösung seiner anscheinenden Besessenheit nicht wichtiger als sie eine blöde Wohnung anzusehen???
 

Doch noch bevor ihn dieser Gedanken in eine Depression stürzen konnte warf ihm der Radfahrer ein Hemd ins Gesicht.

"Los Anziehen... hopp hopp", hetzte dieser den lahmarschigen Studenten.

Dieser starrte auf den Fetzen Stoff als erwarte er das diese Augen bekam und versuchte ihn aufzufressen.

Wie natürlich nicht anderes zu erwarten blieb er natürlich aus.
 

Lufer streifte sich das Hemd über, das seine Rippe anscheinend nicht mehr weh tat fiel ihm nicht auf, vielleicht lag es auch nur daran das seine Gedanken drohten sich zu überschlagen.

Nun wurde ihm auch eine blaue Jeans zugeworfen und schließlich zwei weiße Socken.

Widerwillig zog er sie an und beobachtete sich dann im Spiegel.

Er sah wie alles Mögliche aus, nur nicht wie jemand der in diese Kleidung hineinpasste.

Er kam sich in dem Aufzug irgendwie fehl am Platze vor, aber gut damit war ja der Normalzustand wieder hergestellt, also bestand kein Grund zur Sorge.
 

Er erhob sich und zog scharf die Luft ein als er auftrat.

"Autsch mein Knöchel", zischte er.

Lorenzo lächelte.

"Wenn du glaubst das ich dich trage bist du schief gewickelt.... Verstehen wir uns?", flüsterte Lorenzo in seinen Ohr während er sich die Schuhe anzog, dann verließ er das Zimmer.
 

Das Flüstern hatte ihm einen Schauer über den Rücken gejagt, erinnerte es ihn doch zu sehr an seinen Traum. Die Erinnerung trieb ihm noch einen Schauer den Rücken hinunter.

Leicht geistig abwesend zog er sich umständlich die Schuhe an, um anschließend durch die Wohnung zu humpeln.

Erst jetzt fiel es ihm wirklich auf das er sich nicht zu Hause befand, sondern anscheinend in der Wohnung seiner zwei zukünftigen Mitbewohner.
 

Er hörte Stimmen am Ende des Ganges und folgte diesen, woraufhin er sich in der Küche wieder fand.

Seine Nase fand den Kaffee bevor es seine Augen taten, Sascha hatte ihm eine Tasse gereicht, die er auch sofort ergriff und sich dabei fast höllisch die Finger verbrannte.

Die Küche machte einen leicht chaotischen Eindruck, wirkte allerdings sehr sauber, seine würde vermutlich auch so aussehen wenn er nicht so faul gewesen wäre.

Er setzte sich an den Tisch der Beiden und bekam von Lorenzo ein Brot zugeschoben.
 

Auch dieses nahm der Jurastudent dankbar entgegen und nahm einen Schluck von dem Kaffee, dieser war natürlich noch viel zu heiß, was ihm einen lauten Schrei entlockte und die beiden anderen zum Lachen brachte.

Da Lufer natürlich Schmerzen hatte fand er das gar nicht wichtig und versuchte einen wütenden Killerblick auf die Beiden zu werfen.

Allerdings verfehlte dieser seine Wirkung total und brachte die beiden Freunde nur noch mehr zum lachen.

Lufer überlegte sich ob er nun schmollen sollte, doch das Knurren seines Magens lenkte seine Aufmerksamkeit lieber auf die Stulle, die er sich danach sofort in den Mund steckte.
 

Beim essen starrte er in den schwarzen Kaffee und fragte sich ob seine Seele wohl auch so schwarz wie dieses Getränk war.

Dann blickte er in die Runde.

"Sag mal ist das eure Wohnung?", fragte er.

Lorenzo zwinkerte ihm zu und hob den Daumen in die Höhe.

"Blitzmerker."

Lufer ließ ein unwilliges Murren ertönen. Woraufhin Sascha meinte.

"Ein einfaches JA hätte es jetzt auch getan"

Schweigend beendeten sie ihr Frühstück und brachen dann zur Besichtigung ihrer zukünftigen gemeinsamen Wohnung auf.

Wohnungssuche II die Besichtigung

Kassandra hatte heute gute Laune, endlich würde sie mal wieder eine der billigen Wohnungen vermieten können.

Sie blätterte in einer Frauenzeitschrift und lass einen Artikel über Frauen und ihre Partnerschaften.

Sie liebte dies Artikel in denen immer alles gut ging, in denen Männer ihren Freundinnen treu waren, in denen sie über Kinder und Glück redeten.

Doch selber daran glauben tat sie nicht mehr.

Sie glaubte ausschließlich nur noch an eins ... , Guten SEX', und selbst dieser war schwer zu bekommen.

Sie seufzte und warf einen Blick auf ihre teure Uhr.

"5 Minuten Jungs", sie mochte es nicht wenn Kunden zu spät kamen, Kunden die zu spät zur Besichtigung kamen hatten meistens auch die Eigenschaft zu spät die Miete zu überweisen, oder auch gar nicht.
 

Sie stand auf und ließ die idiotische Zeitschrift in ihrem Koffer verschwinden, schnappte sich ihre Bürste, kämmte ihr halb ergrautes Haar noch einmal durch und steckte es sich dann wieder streng hoch, sie schminkte sich noch einmal nach und lächelte sich selber dann noch mal entschieden im alten Spiegel des Hausflures an.
 

Drei junge Männer hatten sich vor der Tür eingefunden und schienen sich mit einem Stadtplan über die befindliche Stelle zu streiten.

Sie entschloss sich die Initiative zu ergreifen und ging zu den Dreien hin, öffnete die Tür und setzte ihr gewinnbringendes Lächeln auf.

"Kann ich euch helfen.", ihre Stimme klang recht einladend.

Alle drei starrten die Frau an.

"Ja können sie, das ist doch die Florinstrasse 30 oder???", erwiderte der Blonde des Trios

"Ja ist es... sucht ihr jemanden bestimmten??", fragte die Frau und ließ ihr Lächeln noch etwas freundlicher wirken.

"Kassandra Milz oder so???", kommentierte Lufer als er vom Zettel ihren Namen ablas.
 

Diese maß ihn mit einem kritischen Blick und entschied sich sofort ihn nicht zu mögen.

Die Kleidung die er trug sah aus als gehöre sie einem der anderen hübschen Männer, seine Haare bildeten eine Frisur für die selbst sie ihren Haarschneider verklagt hätte, und Höfflichkeit schien ihm auch nicht sonderlich wichtig zu sein.

"Ja die bin ich, also wollt ihr die Nachmieter von Herr Pezolt werden", schlussfolgerte sie mit einem lächeln.

"Potenzielle ja", mischte sich der Dunkelhaarige ein, dieser musterte die Verkäuferin argwöhnisch und versuchte anscheinend Heimtücke in ihren Gedanken aufzuspüren.

Also ein unhöflicher Rüpel ohne Geschmack, ein von Verfolgungswahn getriebener junger Mann der alle argwöhnisch beobachtete und ein blonder Traum von einem Mann.

Alleine der Blonde reichte aus ihr Lächeln zum bleiben zu überreden.

Hätte ja auch ein Haufen besoffener jugendlicher Sozialschmarotzer sein können, da schien sie mit diesen Dreien noch Glück zu haben.

Sie bat alle die Gruppe hinein, auch wenn sie mit dem langen blonden Hengst lieber alleine gewesen wäre.

"Ich glaub sie steht auf dich Sascha.", kommentierte Lorenzo halblaut, worauf hin er gleich einen Ellbogen zwischen den Rippen hatte.

"Würdest du bitte einmal in deinem Leben deine Klappe nur zu den passenden Gelegenheiten aufmachen Lorenzo", murrte er ihn an.

Natürlich hatte die Frau es vernommen und lief rot an, anschienend hatte der Paranoika ein gutes Gespür dafür, was allerdings dazu führte das der Dunkelhaarige noch mehr an Sympathie einbüsste.

Nummer Drei war so still das er ihr fast wie ein Schatten vorkam.

Anscheinend hatte er nicht sonderlich viele Freunde. Aber gut bei seiner Erscheinung war es überhaupt ein Wunder zwei davon zu haben.
 

Sie schloss die Wohnung auf.

Es war eine Dreizimmerwohnung mit kleinem Balkon, einem Bad mit Dusche, das die Größe eines U-Bootklos hatte und einer recht geräumige Küche.

In dieser war eine weiße Einbauküche mit zwei Edelstahlwaschbecken.

Eine Spülmaschine gab es nicht, eine Waschmaschine auch nicht.

Die drei restlichen Zimmer waren halbwegs großzügig geschnitten.

Zumindest reichte es für einen Schrank, einen Schreibtisch und ein Bett, wenn dies nicht grade zu groß waren.
 

Die beiden begannen angeregt zu diskutieren und über gewisse Veränderungen zu debattieren. Nummer drei verhielt sich weiterhin still, ihm schien das alles ziemlich egal zu sein und kam ihr so vor als sei er gedanklich nicht mal mehr auf dem selben Planeten.

"Das Bad ist ja ziemlich klein", meinte Lorenzo leise und starrte das U-Nootklo nicht grade begeistert an.

"Da hast du recht aber der Rest ist doch nicht schlecht oder???"

"Erwartest du das ich zum Duschen ins Solarium gehe???", fragte der Dunkelhaarige feindselig und musterte den Blonden.

"Also ich sage wir gucken uns die anderen Wohnungen auch noch an, wenn sich wirklich nichts Besseres findet nehmen wir diese. Her mit der Pro und Contraliste???", knurrte er und

fischte sie aus Saschas Händen, dabei sah er emotionslos zur Verkäuferin hinüber.

Er ließ sich einen Stift geben und schrieb ein paar Dinge auf den Zettel, reicht dann dem Blonden sein Klemmbrett zurück und ging an der Frau vorbei um den Dritten gegen die Schulter zu tippen.
 

Dieser schien sich dabei zu erschrecken.

"Hast du vielleicht auch noch ne Meinung zu der Wohnung oder gefällt dir die Maserung der Tapete so gut???", maulte er ihn an, erntete aber nur einen unverständnislosen Blick.

"Ich finde das Klo zu klein", sagte er dann leise und fummelte nervös mit seinem Oberteil rum, hoffte das sich der Kurier damit zufrieden gab.

Der Blonde hatte begonnen akribisch genau aufzuschreiben was ihm und den anderen gefiel und was nicht.

Dann lächelte er Kassandra gewinnbringend an.

Doch seins war um längen besser als das der Vermieterin.

"Wir rufen sie an wenn wir uns entschieden haben", er lächelte und das ließ das Herz von Kasi dahin schmelzen, sie starrte ihm minutenlang nach als wäre sie ein Fisch.

Und genau eine solche Bemerkung machte Lorenzo dann auch.

Es holte sie wieder aus diesem Zustand zurücl, allerdings war es da auch schon zu spät für eine bissige Bemerkung, er bekam noch einen Minuspunkt auf ihrer Liste womit er jetzt sogar noch unter Lufer stand.

Dann verließ auch sie die Wohnung und beschloss das sie wohl dringend mal wieder Sex brauchte, bevor sie den nächsten auch nur halbwegs attraktiven Kunden eine Wohnung anbieten konnte.
 

"Was machen wir jetzt?", fragte Sascha die beiden, während er einen nachdenklichen Blick auf die Uhr richtete.

Bis zur nächste Besichtigung waren es noch ein paar Stunden, was bedeutete sie mussten etwas tun um diese Zeit zu überbrücken.

"Essen???", meinte Lufer leise und erntete einen finsteren Blick von Lorenzo

"Und ich nehme an das du willst dass ich das bezahle, oder", knurrte er angewidert.

"Ich kann nichts dafür dass mir niemand einen Job oder Geld gibt", meinte Lufer niedergeschlagen.

Der Blonde seufzte und grinste dann verschmitzt in die Runde.

"Sein Vorschlag ist gut."

"Ja das war mir ja mal wieder klar", entgegnete der Kerl mit den kurzen Haaren und zerwuschelte diese wütend.

"Also wenn ihr beide weiterhin MEIN Geld in diesem Tempo ausgebt werdet ihr euch an die Strasse stellen müssen damit wir unsere Miete bezahlen können... obwohl so wie Mister-ich-bin-besessen aussieht muss er wohl ehr draufzahlen". Er kicherte als er Luzifers wütendes Gesicht sah.

Dann versuchte dieser auch noch Lorenzo zu schlagen, doch dieser wich geschickt aus und rannte lachend weg, Lufer gab sich allerdings nicht so schnell geschlagen und begann ihn zu jagen. Nach zwei Minuten musste er allerdings einsehen dass er den besser trainierten und schnelleren Dunkelhaarigen nie kriegen würde, außerdem machte sich Bein schmerzhaft bemerkbar und seine Lunge brannte leicht.

Lufer beschloss das er eine Kippe brauchte.

Suche II , Menschenwelt

Mice war aus der Hölle aufgestiegen und stand nun nackt in einem Haufen dumm glotzender Satanisten, keiner von denen hatte auch nur Ansatzweise damit gerechnet das so ein Zauberspruch erfolg haben konnte.

Mice hatte diese Leute noch nie gemocht, sie waren verblendete Esoterikspinner. Nicht mal ein Prozent der großen Gemeinde hatte auch nur eine Ahnung das es sich bei der nackten Frau um eine Dämonin handeln könnte, sie glaubten ehr an einen dummen Streich.

Sie stieg in aller Ruhe aus dem Flammenkreis.

Der oberste Führer und magischer Obermacker starrte sie an und wurde blass als er sah wie sie den Kreis verließ.

Kein Dämon sollte diesen Kreis verlassen können, es war ein Bann des 13 Kreises, was hoch magisches, nur dummerweise aus dem falschen Buch.

Aber woher sollte er das wissen, so viele hochgradige Magier gab es auf dieser Welt nicht mehr, dafür wusste Mice warum der Bann nicht klappte und musste dabei grinsen.

Sie ging auf ihn zu und sah ihm tief in die Augen, worauf hin dieser zusammenzuckte und versuchte bei den geschlitzten Pupillen nicht zurückzuweichen.

"Wie wäre es mit etwas Bekleidung für eine Gesandte der Hölle", fragte Mice ihn mit einer so lieblichen Stimme dass er noch mehr zusammenzuckte.

Wie geistesabwesend, griff er nach seiner Robe und nahm sie ab um sie der nackten blonden Frau um die Schultern legen.

"Wie seid ihr aus dem Kreis gekommen???", fragte er dann geistesgegenwärtig.

"Wie wohl... ich bin einfach raus gegangen... du solltest das nächste mal gucken aus welchem Buch du deine Bannzauber fischt", sie grinste.

"Das nächste mal könnte es ein Dämon sein der dir nach der Seele trachtet", ihr Gesicht war von einem noch breiteren Grinsen erfüllt, was dazu führte das es noch bedrohlicher wirkte.

Ob der Kerl es nun begriff oder nicht konnte ihr völlig egal sein.
 

"Angenommen man sucht einen Hochrangigen Dämon der als Mensch wiedergeboren wurde... wo würde man mit der Suche beginnen???", sie sah sich um.

//Na zumindest nicht hier//, dachte sie sich und fragte sich insgeheim wie es nun Fire erging.

Außerdem interessierte sie sich brennend dafür ob Kain gedachte direkt mitmachte oder nur seine Handlanger schickte.

"Mh... in einer Talkshow... oder in der Zeitung", meinte eines der jungen Mädchen, es sah aus wie 15, war aber grade mal 13, sie roch nach Sperma, woraus Micé schloss das sie ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt hatte.

Die Blonde konnte nur mit dem Kopf schütteln, auch wenn sich Dämonen keine Sorgen um Krankheiten machen mussten da sie selbst diese nicht bekommen konnten und damit auch selber nicht ansteckend waren, konnten Menschen diese sehr schnell bekommen.

Na ja vielleicht war die Kleine ja auch hochgradig lebensmüde, oder auch einfach nur zu dumm um der Gefahr mit dem nötigen Ernst entgegenzutreten.

Aber sie war nicht verwandt mit ihr und musste sich so auch nicht darum kümmern.
 

"Was ist eine Talkshow???", fragte Mice und zog den dreckigen Mantel mit größtem Widerwillen an ihre Haut.

Eine Halbe Stunde später hatte ihr ein Haufen Satis erklärt um was es bei einer Talkshow ging.

Die Blondine allerdings war von der Idee der Talkshow nicht begeistert, aber die Kleidung tat es ihr noch weniger an, deswegen sah sie alle in dem Kreis befindlichen Satis an und überlegte sich wo sie am besten gewaschene Kleidung herbekommen sollte.

Es war ja nicht so das sie sich keine zaubern konnte, aber sie wollte auf den großzügigen gebrauch von Magie lieber verzichten.

Letzt endlich entschied sie sich für das dreizehnjährige Mädchen das nach Sex gerochen hatte. Man erzählte ihr das die Mutter der Göre Anwältin war, was Micé's Stimmung etwas anhob.

"Bring mich zu dir nach Hause", befahl sie ihr und schaffte es so viel Kälte in ihre Stimme zu bekommen das der Teenager ohne jegliche Widerrede gehorchte.

Eine kleine Gruppe von Satanisten, allesamt in schwarz gekleidet und mit lächerlichem Schmuck behängt begleiteten sie.
 

Auf der Strasse wurde sie als die einzige der Gruppe die eine nicht schwarze Haarfarbe hatte völlig entgeistert angesehen. Manchen von den Menschen die sie so dumm anstarrten schenke sie ein Lächeln, das den Starrern klar machte wer hier die wirklich gefährliche Person in der Gruppe war.
 

Vilona, so hieß das 13 jährige Mädchen, schloss die Wohnungstür auf und winkte ihre Gruppe hinein, dummerweise hatten sie dabei die Rechnung ohne ihre Tante gemacht.

Diese kam auch gleich laut schreiend, mit einer Alkfahne aus dem Wohnzimmer gerannt und schrie ihre Nichte wütend an.

So wie die blonde Dämonin es verstand ging es zuerst um eine dreckige Küche und wurde dann auf die Kiddis in den schwarzen Kostümen ausgeweitet.

"Ich habe doch gesagt du sollte deine Scheiß Satanistenfreunde nicht mit hier herbringen!", fauchte die Alte Frau, die Kleine an die daraufhin zusammenzuckte.

"Nur weil du ungläubig bist muss ich das nicht auch sein, sieg dem Teufel", giftete der Teenie zurück.

Auf den Satz der Satanistin bekam sie eine Schelle von der Christin.

"Das ist Gotteslästerung", Micé verdrehte nur genervt die Augen, für einen Religionskrieg hatte sie eindeutig weder Zeit noch Nerven.

"Entschuldigung ich bräuchte etwas zum anziehen", unterbrach sie dann die Strafpredigt der Alten und bemühte sich so höfflich wie nur irgendwie möglich zu sein.

"Wir sind doch ein Obdachlosenheim!", meinte die Frau erbost.
 

Mice ließ die Robe fallen und stand nun absolut nackt im Flur.

"Gut dann wird sie das hier sicherlich nicht stören oder???", meinte sie und klang dabei äußerst ironisch.

Die vielleicht 15 jährigen Jungen gafften die Dämonin an und hätten fast zu sabbern begonnen. Die Besoffene wurde rot und drehte sich beschämt zur Seite.

"Ziehen sie sich gefälligst wieder an"

"Würde ich ja, wenn ich Kleidung hätte", flötete die Blonde.
 

"Wie können sie es wagen sich so vor Minderjährigen und überhaupt vor fremden Leuten so zu zeigen.", knurrte sie.

Da war es Mice zu viel. Sie krallte sich die Frau am Hals und klatschte sie gegen die Wand.

"Im Gegensatz zu dem Pack hier bin ich Echt und zwar zu 100 Prozent und wenn du nicht willst dass ich dir deine alkoholgetränkten Eingeweide rausreiße, um danach deine stinkende Haut als Kleidung zu tragen, gibst du mir auf der Stelle was zum Anziehen", fauchte die Blonde sie an, dabei klang sie bedrohlicher als alles was die alte Frau jemals in ihrem Leben gehört hatte.
 

Das Gesicht der Betrunkenen nahm die Farbe der Wand hinter sich an und schüttelte nur den panisch den Kopf.

"Wer sind sie!".

"Nicht das es dich was anginge, aber man nennt mich Ice, außerdem bin ich die linke Hand des Teufels, dazu kommt das ich eine Mission habe und mir die Zeit wegläuft.

Was dazu beiträgt das ich für pickelgesichtige Missgeburten und alten Säuferinnen wenig Geduld übrig habe, kannst du dir vorstellen was passiert wenn sie mir ausgeht", hauchte Micé die Frau mit einem schwefligen Atem an.
 

Natürlich hat kein Dämon der etwas auf sich hielt Mundgeruch, was natürlich auch für Micé galt, aber warum sollte man die Vorurteile der Menschen nicht dazu nutzen ihre Angst noch zu verstärken.

Es handelte sich um nichts weiter als einen magischen Trick.

"Glaub mir du willst es nicht erleben???", ihre Augen funkelten kalt vor Mordlust und ließen die Sterbliche fast an einem Herzinfakt sterben.

Langsam sickerte die Erkenntnis endgültig in ihren versoffenen Verstand und sie zeigte zittrig auf ein Zimmer auf der anderen Seite des Flures.

"D... a... drin", murmelte sie auch wenn selbst Mice mit der Gabe der Telepathie und ihren erhöhten Sinnen ziemliche Schwierigkeiten bekam sie zu verstehen.

Unverwandt lies sie die Sterbliche fallen worauf hin diese der Schwerkraft folgte und zu Boden sackte.
 

Sie grinste und öffnete die Tür, auch wenn sie eigentlich abgeschlossen war, das bereitete Micé keine Schwierigkeiten das Schloss zu öffnen, sie ließ das Schloss gefrieren und zog dann einfach an der Tür. Das vereiste Schloss gab nach und fiel in kleinen glitzernden Scherben zur Erde. Die Blondine betrat das Zimmer und machte die Tür hinter sich wieder zu.
 

Draußen hyperventilierte die alte Frau und murmelte hysterisch vor sich hin.

Die blonde Dämonin öffnete den Schrank und kramte darin herum, alle Kleidung die Vilona's Mutter besaß war hoch geschlossen und sah nach strenger Lehrerin aus.

Sie seufzte, was tat sie nicht alles für ihren Fürsten, angewidert zog sie eines der Kleider hervor, das sie als Sterbliche sicherlich gemocht hätte.

Sie hielt es sich vor den Körper und befand es als angemessen, dann zog sie das Kleid an und band sich die Haare nach oben, anschließend verließ sie das Zimmer und lächelte die anderen an.

Diese konnten es nicht fassen wie sehr sie sich verändert hatte, sie sah aus wie eine hoch anständige Frau.
 

"Sieht fast aus wie damals, gut dann brauche ich nur noch eine Identität um mich hier frei bewegen zu können", sie ging zum Telefon und wählte aus dem Kopf eine Nummer mit einer 19stelligen Vorwahl, dann beantragte sie ihren alten Pass und eine paar Unterlagen die zumindest im Datum gefälscht waren.

Wenige Sekunden später materialisierten die angeforderten Materialien im Zimmer.

Micé war stolz auf diese prompte Lieferung, in ihrem Gesicht fand ein zufriedenes Grinsen Platz, anschließend steckte sie die Papiere weg, danach griff sie nach der mitgesandten Brille und setzte sie sich auf die Nase.

Aus der Dämonin war ein Mensch geworden, der mehr nach schlechten Noten in der Schule als nach Mord und Todschlag aussah.
 

"So das ist schon besser, nun zu euch", sie ließ ihren strengen Lehrerblick über die Kinder schweifen, diese zuckten dennoch zusammen.

"Ich hab eine Aufgabe für euch, ihr werdet euch alle Zeitschriften und Medien wie Internet, Fernsehen und Rundfunk, reinziehen und mir nach seltsamen Vorkommnissen suchen. Ich will über alles was sich auch nur irgendwie nach Dämonen oder Teufeln anhört bescheid wissen klar. Hier habt ihr die Nummer um sie zu melden, wenn ihr auch nur einen vergesst hänge ich euch an euren Arschen auf klar.", wieder klang ihre Stimme bedrohlich, alle nickten ängstlich und waren bemüht einen vertrauen erweckenden Eindruck zu vermitteln.
 

OK der Erste Punkt ihrer Liste war damit erledigt, der lautete besorge dir eine menschliche Identität.

Da sie noch eine von damals hatte, fiel ihr es nicht schwer eine zu Wählen, sie nahm einfach ihre Alte an.

Damals war sie Deutsch- und Französischlehrerin gewesen und genau als diese war sie nun auch wieder im weltweiten Computernetzwerk der Menschen verzeichnet.

Dann hieß es jetzt nur noch ihre Launen und ihre Magie unter Kontrolle zu behalten, was sich mit Sicherheit schwieriger gestaltete als der erste Punkt.
 

Denn es gab auch auf der Erde Wesen die Dämonen gefährlich werden konnten, und sie wollte diese nicht zu ihrem Fürsten führen. Mit erschaudern dachte die Blonde daran was geschehen würde wenn ihre Feinde einen wehrlosen Höllenfürsten vorfanden.

Besichtigung II

Er hatte in den zwei Stunden drei Kippen von Lorenzo bekommen und diese genüsslich geraucht Jener hatte seit Jahren aufgehört zu rauchen, doch als Andenken daran trug er immer noch eine Schachtel mit sich herum.

Der Chemiestudent und sein Kumpel konnten nur den Kopf schüttelten, Rauchen machte gelbe Zähne, kostete zu viel Geld, war ungesund und erzeugte Mundgeruch und ihrer persönliche Anhäufung von Problemen ,Luzifer' machte es dennoch.

Beide machten sich entsetzliche Sorgen um den Kleineren, was ihm natürlich kein Stück auffiel.

Er und seine Träume... er und sein Magiebann... und letzt endlich er und sein NAME.
 

Von sich selbst genervt stöhnte der Fahrradkurier auf und erhob sich, von den beiden Studenten erntete er einen fragenden Blick, worauf hin dieser nur seine Uhr vorzeigte.

Er zahlte die Rechnung grimmig und schloss sich anschließend wieder dem Duo an.
 

Diesmal hieß ihr Kontaktmensch Konzo Moreno und war Augenscheinlich Italiener, Luzifer hoffte inständig das es sich nicht um den Heini aus seinem Traum handelte, zumindest was dies anging schien er mal Glück zu haben. Dass die Zwei allerdings miteinander verwandt waren ahnte er natürlich nicht.

Der Mann war Hausmeister und führte hier die Wohnungsbesichtigungen durch, freundlich begrüßte er die potenziellen Mieter.

Gestern Nacht hatte ihn sein Cousin angerufen und ihm aufgelöst eine völlig verrückte Geschichte über den Teufel erzählt.

Konzo hatte darüber nur geseufzt und sich gefragt was er diesmal für Zeug genommen hatte.

Aufgrund dieses Anrufes hatte er die halbe Nacht nicht geschlafen und sehnte sich entsetzlich nach seinem Bett, schwerlich unterdrückte er ein Gähnen.

Dann reichte er dem Trio die Hand.
 

"Freut mich dass Sie kommen konnten um sich die Wohnung im zweiten Stock mal anzusehen.", er führte sie die Treppe hoch.

"Die Wohnung ist vor zwei Jahren saniert wurden. Sie hat drei Zimmer und mittlerweile auch eine Badewanne. Sie ist vielleicht ein wenig Klein aber mit Sicherheit sehr gemütlich. Ach ja bevor ich es vergesse ich bin Konzo Moreno und ihr Hausmeister, also falls sie hier Mal Probleme haben zögern sie nicht mich zu rufen", er zeigte ein gewinnbringendes und ehrliches Lächeln.

Gemütlich schloss er die Tür zur Wohnung auf und trat hinein, ging ein paar Schritte hinein um das Trio ebenfalls hinein zu lassen.
 

Alle Drei sahen sich gespannt um, während sich der dicke Hausmeister im Flur eine Kippe drehte.
 

Lorenzo und Sascha liefen durch die Wohnung und notierten sich so einiges, Lufer stand die ganze Zeit im Flur und musterte die Symbole an der Eingangstür, sie kamen ihm irgendwie vertraut vor und sie hatten etwas magisches an sich.

Verwirrt schüttelte der Dunkelblonde seinen Kopf und ging zu den anderen, Magie gab es nicht, das war alles Humbug und einen Magiebann gab es schon gar nicht.

Seine Ohnmachtsanfälle mussten wo anderes herrühren.

Konzo hatte seine Kippe aufgeraucht und drückte sie in einem tragbaren Aschenbecher aus, der wieder in seiner Hosentasche verschwand.

Zusammen mit dem Jurastudenten gesellte er sich zu dem eingespielten Duo.
 

Lorenzo ließ seine Finger knacken und hatte ein eindeutig gefallendes Lächeln im Gesicht. Das Zimmer in dem er sich befand hatte in etwa die Größe von 5 mal 3 ½ Meter und war mit zartgelben Wänden ausgestattet.

"Meins", verkündete er feierlich.

Sascha notierte die Meinung des Anderen und grinste, es widersprach auch nicht seinem Wunsch das Zimmer mit dem Billigteppich in Anspruch zu nehmen.

War nur noch die Frage ob sich Lufer mit Zimmer Nummer drei zufrieden gab.
 

Der Dunkelblonde öffnete die Tür und schaute sich um. Das Zimmer das er bekommen sollte war noch kleiner als das vom Fahrradkurier und in einem kalten hellblau gestrichen, aber es gefiel dem jungen Mann, er sah sich zu Sascha um und gab mit einem Nicken sein Einverständnis.
 

"Noch ne paar Pflanzen und der Raum wirkt weniger kalt", meinte Konzo leise und lächelte.

Die vier trafen sich im Flur.

"Zumindest hat die Wohnung kein U-Bootklo.", begann der Fahrradkurier.

"Die Zimmer sind anständig und es gibt eine Badewanne", sagte Sascha, beide sahen Luzifer an. Nicht das seine Meinung so wichtig war, sie konnten immer noch eine Mehrheitsentscheidung daraus machen.

Dieser dachte an sein Zimmer und nickte, dachte an die Symbole und freute sich das sie keinerlei Wirkung auf ihn zu haben schien, was großen Einfluss auf seinen Beschluss hatte.

Er nickte noch etwas stärker.
 

"Ich würde sagen einstimmig angenommen, wann können wir hier einziehen???", erkundigte sich der Blonde, während er seine Haare zurück hinter seinen Rücken strich.

"In zwei Tagen bekommen sie den Schlüssel, wann sie einziehen ist unwichtig aber ab dem Tag an dem sie den Schlüssel erhalten Zahlen sie auch Miete.", er erntete von Luzifer einen septischen Blick, er zweifelte leicht an der gesetzlichen Richtigkeit dieser Sache, sagte aber dennoch nichts, da er sich nicht mehr ganz sicher war.

Das Trio sah sich noch einmal die Wohnung vom Flur aus an.

Lorenzo strich sich durch sein rotschwarzes Haar und grinste.

"Das muss gefeiert werden", auf diesen Satz wurde er vom Blonden fragend angesehen.

"Musst du nicht noch Arbeiten???", fragte er ihn.

Der Kurier warf einen musternden Blick auf die Uhr und nickte, dann verabschiedete er sich um schleunigst zur Arbeit zu fahren.
 

Eigentlich war alles Prima gegangen, sie hatten schon beim zweiten Mal eine angenehme Wohnung gefunden, beim letzten Mal hatten sie mehrere Wochen gebraucht.

Nur die Sache mit dem Geld ärgerte ihn. Es wurde langsam Teuer.

Kaution, zwei Umzüge, Sascha und jetzt auch noch Lufer.

Was meinte er konnte er alles nicht bezahlen. Drei Mieten, Gas, Wasser und seine Immigebühr.

Lorenzo schüttelte den Kopf, er wusste zwar schon an Hand von Sascha das Studenten nicht mit Geld umgehen konnten, aber Lufer schlug dem Fass den Boden aus.
 

"Arbeitet er eigentlich jeden Tag??", fragte der Dunkelblonde verwirrt.

"Ja", antwortete er kurz angebunden.

"Warum denn das???"

"Wir Zwei sind nicht billig", entgegnete ihm der Andere und zwinkerte mit seinem linken Augen. Auf einmal kam sich Lufer so vor als würde er auf den Strich gehen.
 

"Wenn... mich jemand einstellen würde... dann ..., aber mich will niemand.", meinte er deprimiert und sah auf den Boden.

"Das liegt bestimmt nur daran das du nicht die richtige Ausstrahlung hast, ich meine was mir Lorenzo über deine Ex-Freundin so erzählt hat ist echt ein scharfes Stück. Warum lässt du dir so was gefallen", Sascha sah ihn anklagend an.
 

"Ich... was... hätte ich denn gegen sie machen sollen???", sagte er noch niedergeschlagener.

"Sie verlassen, vielleicht???", kam es von dem Chemiestudenten zurück als müsse er da raten.

Als Luzifer darauf nichts erwiderte fuhr er fort.

"Du trägst soviel Unsicherheit mit dir herum, dass man sie fast mit einem Radar orten könnte. Du hast so dieses typische bitte-tritt-mich Ding an dir"

"Das ist nicht wahr", schrie der Mensch zurück und stapfte wütend auf die Straße.

Sascha hastete ihm nach und riss ihn gewaltsam am Arm zurück.

"HEY!!", brüllte der Dunkelblonde und wollte ihn schon anschreien, als er den Grund des Überfalls an sich vorbei fahren sah, schwieg er und schluckte nur.

"Du musst dich nicht gleich überfahren lassen", kritisierte der Blond.

Lufer hatte seine Sprache allerdings noch immer nicht wieder gefunden und so entschloss er sich einfach weiter zu reden.
 

"Doch das ist es!!! Und ich wette wenn du nur einen Funken mehr Selbstbewusstsein hättest würden sie dir alle aus der Hand fressen", meinte Sascha grinsend.

"Und wie bekommt man das..."

"Das ist die völlig falsche Rangehensweise", kritisierte der Chemiker.

"Ja und wie ist dann die Richtige???", Lufer fuhr sich verzweifelt durch sein zerzaustes Haar.

Ihm viel spontan eine Person ein die er fragen konnte, doch alleine bei dem Gedanken an IHN zog sich alles in ihm zusammen.

Er bemühte sich standhaft NICHT an ihn zu denken, doch grade dieser Versuch wurde ihm zum Verhängnis, denn am Ende tat er es dann doch.
 

Wie schon im Traum spürte ein leichtes Gewicht auf seiner Schulter und schwarzes Haar fiel erneut auf diese.

Er zuckte zusammen, wagte es aber nicht sich zu bewegen, stattdessen schloss er die Augen und versuchte den Anderen zu ignorieren.

//Was hör ich da, du brauchst MEINE Hilfe???//, man konnte die Belustigung in seiner Stimme hören.

Lufer meinte sein Herz würde aufhören zu schlagen, er schrie panisch auf und entwand sich dem Gewicht auf den Schultern.

"Niemals... niemals... VERSCHWINDE!!!", kreischte er.

Die wenigen Passanten die unterwegs waren starrten ihn entsetzt an, aber der entsetztest Blick traf ihn immer noch aus Saschas Augen.

"Lufer... Lufer ... was ist los mit dir....", fragte er ihn dann entgeistert.

"Hier... er ... hier... er war hier", stammelte dieser.

"Wer???", Sascha verstand nicht von was der Dunkelblonde sprach.

"Aus dem Traum", flüsterte Lufer als hätte er Angst der Unbekannte könnte seine Stimme hören, dann erstarrte er.

"Nein...", hauchte er fast tonlos und ging auf den Zeitungsstand hinter Sascha zu.

Mit zittrigen Händen griff er nach einem Tagesblatt und starrte auf die Titelstory.
 

----Hausbrand in Innenstadt ... zwanzig Mieter in ihren Wohnungen verbrannt... Schaden in Millionenhöhe---
 

Sascha war dem Kleinen gefolgt und stand nun hinter ihm, starrte mit ihm auf die Überschrift.

Er konnte nicht nachvollziehen warum eine solche Banalität Lufer einen solchen Schrecken einjagte.

Dieser wurde auch von Sekunde zu Sekunde blasser.

"Wahr... der Traum... wahr...", dann sackte er in sich zusammen.

Der Blonde fing ihn auf und hob ihn auf die Arme, bezahlte die Zeitung und ging zur nächsten Sitzgelegenheit um den Jurastudenten darauf abzulegen.

"Das ist eine sehr ärgerliche Angewohnheit, das umkippen", knurrte er.

Zeitungsartikel

Der Kioskbesitzer hatte die Beiden mit einem argwöhnischen Blick gemustert, noch bevor der Dunkelblonde zusammengesackt war.

Er hielt es für einen Trick ihm seinen Zeitung zu stehlen und hielt den anderen mit seinen Augen praktisch gefangen.

Sein Starrten verriet folgendes. ,Wenn du nicht bezahlst Junge dann ruf ich die Bullen und denk nicht ich könnte mich nicht an dein Gesicht erinnern'.

Dabei hatte er nur Glück das Sascha andersseitig beschäftigt war, sonst hätte dieser ihn vermutlich sehr unglücklich gemacht.
 

Nervös kramte der Chemiker in seiner Tasche nach ein paar Cents für die Zeitung, der Blick des Besitzers trug zu seiner Nervosität nur noch bei, wodurch ihm beim bezahlen ein paar Cents runter fielen.

Er war besorgt dass der Andere die Polizei rufen könnte, und dann musste er vermutlich noch erklären was es mit Luzifers Schwächeanfall auf sich hatte.

Diesen konnte er sich dummerweise allerdings selber nicht erklären.

Endlich schaffte er es die Zeitung zu bezahlen und die losen Blätter im Hosenbund zu verstauen, dann schmiss er sich Lufer über die Schulter und schlenderte Richtung Park.
 

Als er endlich eine geeignete Bank weit ab von der Straße entdeckte, bettete er Luzifer auf ihr und setzte sich dazu.

Da die Sitzgelegenheit so beiden keinen Platz bot, legte er sich den Kopf des Kleinen in den Schoß.

Nun blieb dem Chemiestudenten nichts anderes mehr übrig als zu warten, während er dies Tat nahm er das Tagesblatt zur Hand und stierte auf die Überschrift.

Das passierte alle Nase lang, wieso schockte es den Kleinen so, warum fiel er daraufhin um und natürlich war es mal wieder typisch das der Sachschaden in der Schlagzeile mit aufgeführt wurde.
 

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Gestern spät in der Nacht des 26.7 ging eine Wohnung im dritten Stock der

Schlüterstrasse 23 in Flammen auf.

So um 2.30 erhielt die Feuerwehr einen hysterischen Anruf einer Mieterin des Hauses.

Vanessa P.(19) erlitt leichte Verbrennungen ersten und zweiten Grades, musste aber wegen einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Andere Mieter des Hauses hatten nicht so viel Glück und fielen dem Feuer oder dem Rauch zum Opfer. Zahlreiche Familien sind obdachlos. Der Schaden geht in die Millionen.

Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet die hoch verschuldete Mieterin als Tatverdächtige.

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Sascha starrte auf den Artikel und dann fiel ihm plötzlich wieder der Name seiner Ex-Freundin ein. Diese hieß doch Vanessa, und er wurde am selben Abend dort zusammengeschlagen. Mit Sicherheit hatte ihn auch jemand mit dem rothaarigen das Haus verlassen sehen.

Er seufzte.

Aber Lufer und Lorenzo konnten es unmöglich gewesen sein, immerhin hatten sich alle Drei in der Badestube aufgehalten als dies passierte.

Also hatten sie alle Beiden ein Alibi, erleichtert atmete der Organisator des Trios aus.
 

Lufer hatte etwas von einem Traum erzählt und die Entstehung des Feuers deckte sich mit seinem Fieber, seines Wissens nach hatte dort aber keiner Magie benutzt.

Ihm kam ein schrecklicher Gedanke... vielleicht ... vielleicht.

Etwas schreckte ihn aus seinen Gedanken auf und ließ ihn zu seinem Schoß schauen.

Benommen öffnete das dunkelblonde Sorgenkind seine Augen und schaute Sascha verwirrt an.

Dieser Anblick alleine sorgte dafür das sich der Faden seiner Gedanken irgendwo auf hing und den Geistesblitz in weiter Ferne rauschen ließ.
 

"Na wieder wach???", fragte Sascha und klang dabei leicht sarkastisch.

Lufer starrte ihn aus seelenlosen Augen an die sich allmählich mit Tränen füllten, es versetzte dem Blonden einen Stich ins Herz ihn so zu sehen, doch bevor er die Frage formulieren konnte, begann der Jurastudent bereits zu beichten.

"Das Feuer.... Das Feuer... es ist... meine Schuld... 20 Menschen tot... wegen mir ... ich bin Schuld!!!", heulte er, während er leise vor sich hinstammelte.

In Sascha ballte sich ein Kloß Mitleid zusammen.
 

"Das kann nicht sein... du hast ein Alibi... du hastest extremes Fieber sogar so schlimmes das wir dich in eine Wanne mit Eis legen mussten damit du nicht stirbst.", gestand er, das er über 50 Grad Fieber hatte und Sascha langsam das Gefühl bekam das es mit Magie zu tun hatte verschwieg er dem sensiblen jungen Mann lieber.

Der Blonde hatte nämlich nicht das Gefühl das dieser mit der Wahrheit klar kommen würde.
 

"Ich... ich war... es... ich... habe die Beiden gesehen... sie ... ihren Freund, hab sie bedroht... ihre Angst war... köstlich", er biss sich angewidert von sich selbst in die Zunge.

"Ich... ich... ich... der Vorhang... mit der Pfeife in brand gesetzt", er schniefte leise, worauf Sascha ihn in seinen Arm zog und über seine Haar streichelte.

"Ich... hab... hab mir so sehr Rache gewünscht... so sehr das sie mich nicht mehr beleidigen und meine Gefühle mit Füssen treten... er... dieses... Monster.. er hat es ausgenutzt... ausgenutzt das ich das wollte, er hat mir gezeigt was... was er mit ihnen gemacht hat... und mir hat er... die Schuld gegeben", Lufer klammerte sich noch mehr an den Blonden.

Sein Körper zitterte wie Espenlaub und seine Stimme erbebte bei jedem Wort.

"Welcher ER??", fragte der Blonde sanft.
 

"Der... er ist... ist der Teufel, er... er will mir meine Seele stehlen...", wimmerte der Kleine.

Auch wenn Sascha am liebsten alles als Humbug abgetan hätte hatte die Aussage des Jurastudenten aus Sicht der Magie durchaus Sinn.

Und das eine von Lufers Alpträumen anscheinend war geworden ist, machte die eh schon verzwickte Situation keines Wegs besser.

"Meine Seele... ich... werde in die Hölle kommen", flüsterte der Junge hysterisch und krallte sich dabei in seine Haare, zog an diesen und versuchte sie sich gewaltsam auszureißen.
 

Sascha legte seine Hände beruhigend auf Lufers und versucht ihn davon abzuhalten sich unsanft eine Halbglatze zu verpassen.

"Immer mit der Ruhe... Lufer, es wird alles wieder gut"

"Wie kannst du das sagen... der Teufel veranstaltet Jagt auf meine Seele", wimmerte er

"Warum sollte der Teufel sie haben wollen???", entgegnete der Chemiestudent und versuchte seine Argumente durch Logik zu untermauern.

"Wegen... meinem Namen", ein besserer Grund viel dem Dunkelblonden leider nicht ein, aber da er immer alles auf seinen Namen schob, klang es nicht unlogischer als sonst auch.
 

Der Blonde war sich nicht sicher ob das ein Grund wäre die Seele eines Menschen zu jagen, beinahe hätte er gelacht, aber er wollte den Kleinen nicht dadurch kränken das er ihn auslachte.

"Verdammt ich weiß... ich weiß einfach das er es ist...", flüsterte der Junge ängstlich.

"Es war nur ein Fiebertraum... nichts weiter, hör auf dir Sorgen zu machen.", Sascha war davon keineswegs überzeugt, aber er musste den Kleinen beruhigen bevor dieser noch durchdrehte.

"Aber die Zeitung ist der Beweiß", schrie er den Blonden an, der überrascht dabei zusammenfuhr.

"Sie hat den Brand sicherlich selber gelegt", spekulierte der Chemiker.
 

Lufer schwieg.

Langsam aber sicher machte ihm das alles Angst, erst die Sache mit dem ganzen Unglück, den Träumen und seltsamen Aussetzern in seiner Wahrnehmung und nun ein Traum der Platz in der Zeitung fand. Das konnte einfach kein Zufall mehr sein.

Er versuchte sich beim denken noch mehr Mühe zu geben, aber er kam dabei zu keinem Ergebnis, mal abgesehen von den Kopfschmerzen.

Zwei Wochen später

Fire und Ice saßen in einem Cafe, natürlich war es Nacht, da Fire nun mal ein Vampir war und nicht ans Tageslicht konnte.

Mice trank einen Kaffee und starrte argwöhnisch auf tausende Seiten irgendwelcher Magazine, bisher hatte sie einen Haufen Menschen besucht die vorgaben der Teufel zu sein, oder unmittelbaren Kontakt mit diesem zu haben.

Doch sie merkte sehr schnell dass es sich bei diesen Menschen um mehr Schein als Sein handelte, was die Blonde Zeit kostete die sie nicht mehr hatte.

Mittlerweile war es zwei Wochen später und noch immer keine Spur, bis auf diese Scharlatane, die ihre Lügengeschichten mit ihrem Leben bezahlen mussten.
 

Erneut entfloh ihrem wohlgeformten Mund ein Seufzer.

"Hast du jemanden gefunden Fire???", fragte sie niedergeschlagen.

Halb hoffte sie das er verneinen würde, damit sich nicht als Einzige mit Nichts dastand, halb flehte sie die Welt an das der Vampir ihren Fürsten ausfindig gemacht hatte.
 

"Niemand der auch nur Ähnlichkeit mit ihm gehabt hätte."

"Uns läuft die Zeit weg... 2 Wochen und wir haben nichts, gar nichts. Ich bin ratlos, Fire was sollen wir machen" jammerte die Blonde und musste mit Erstaunen feststellen das sie sich seit der Zeit als Sterbliche nicht mehr so schlecht gefühlt hatte.
 

Der dunkelhaarige Vampir hätte sich in ihrem Selbstmitleid geölt wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre.

Er starrte in Mice's Kaffee und versuchte aus den weißen Kringeln in diesem schlau zu werden. Die gesamte Existenz der Dämonen stand auf dem Spiel, und sie hatten 2 Wochen vor der Zeremonie noch immer keinen Anhaltspunkt.

Chancentechnisch sah es nicht gut für sie aus.
 

Die Tür flog auf und jemand sah sich gehetzt im Raum um.

"Wo ist hier ein Telefon", schrie er die Frau hinter der Theke an.

Fire verdrehte die Augen und hielt sich die Ohren zu, für seine empfindlichen Sinne war diese laute Stimme ganz und gar kein Balsam.

Auch die Dämonin litt unter dem Geschreie, als sie allerdings den Ruhestörer als einen der Satis erkannte, stand sie auf.

"Wenn willst du den sprechen", sagte sie zuckersüß als sie hinter diesem stehen geblieben war.

Der Junge zuckte schwer zusammen und wand sich hastig um.

"Vilona hat glaube ich eine Spur gefunden...", sagte er hastig und wollte grade alles im Cafe rumschreien.
 

Mice legte ihm den Finger auf die Lippen und gab ihm somit zu verstehen dass er darüber zu schweigen hatte.

"Kommst du mit Fire?"

"Nein ich habe Durst, wenn es eine heiße Spur ist kannst du mir ja bescheid geben", antwortete er Mice während er aufstand und zur Tür ging.
 

Die Blonde zahlte schnell und zog den Satanisten hinter sich her. Dann schwang sich in ihr Auto und befahl dem Anderen auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, was dieser ohne jegliche Widerworte auch tat.
 

Da die Dämonin sich nicht um Geschwindigkeitsbegrenzungen kümmerte, erreichten sie die Wohnung in weniger als 5 Minuten, ein reichlich blasser Junge und eine genervte Mice stiegen aus dem Wagen und erklommen die Stufen zu Vilona's Wohnung.

Die Tür war nicht abgeschlossen und so betraten Beide die Wohnung, ohne dass es jemand mitbekam.

Der Junge ging voran, während die Blondine ihm folgte, als sie das Wohnzimmer betraten wich eine alte Frau zurück, was bei Mice nur ein Grinsen auslöste.

"Also was hast du gefunden???", erkundigte sie sich bei dem Mädchen.

Dieses nickte und schob dabei eine Kassette in den Rekorder.
 

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Zwei Wochen waren ins Land gegangen. Mittlerweile wohnten die Drei zusammen in der neuen Wohnung. Sascha hatte noch während des Umzuges die Holzschnitzereien in der Tür untersucht, aber ihm war nichts Magisches aufgefallen.

Vielleicht waren es nur harmlose Verzierungen.
 

Sie hatten es sich auch schon gemütlich gemacht, auf dem grauen Teppich des Vormieters lag nun Sascha's Grüner aus der vorherigen Wohnung, seine Stereoanlage und der Fernseher standen in dem dafür vorgesehen Regal.

An den Wänden hingen Poster von halbnackten Männern und Frauen, ebenso wie ein paar Bilder von Motorrädern, alle Möbel im Zimmer waren schwarz.
 

Lorenzo besaß das typische Zimmer eines Junggesellen. Es war unaufgeräumt, in den Ecken stapelten sich die Klamotten, in der Mitte stand ein niedriger Glastisch der mit allen möglichen Zeitschriften zugeschaufelt war, daneben ein aufgeklapptes Schlafsofa.

Doch auch auf diesem lagen Bücher und Anziehsachen herum.

Vor dem Fenster hing ein gelbes Tuch um Nachbarn die sich zu versperren.
 

Das Zimmer von Lufer hingegen enthielt ein Bett und Kisten, da sein Schrank beim Transport den Geist aufgegeben hatte. Er hätte sich natürlich einen Neuen besorgt, doch leider hatte er dafür kein Geld.

Der dunkelblonde Student wälzte sich vom einen Ohr aufs andere und dachte an die morgige Klausur in Arbeitsrecht. Er machte sich Sorgen, gelernt hatte er nicht und beherrschen tat er den Stoff auch nicht. Er würde erneut durchfallen, womit er den zweiten seiner drei Versuche in den Sand gesetzt hätte.

Während sich der Jurastudent allerdings mit düsteren Gedanken quälte saß ein anderer gelangweilt vor der Glotze und säppte durch die Kanäle.
 

Sascha hatte mittlerweile seine letzte Klausur für dieses Semester geschrieben und genoss nun seine vorlesungsfreie Zeit.

Oder zumindest versuchte er es. Missmutig schaltete er um. Es war zum verzweifeln nicht eine anständige Sendung im ganzen Nachtprogramm.

Für Sekunden legte er die Fernbedienung weg und starrte den stumm geschalteten Bildschirm an.

"Kann es möglich sein dass das ganze Nachtprogramm nur aus Telefonsexwerbung besteht???", grummelte er.

Unerwartet bekam er einen Antwort: "Japp ich glaube du hast recht."

Lorenzo stand in seinem Schlafanzug neben dem Sofa und schickte sich an sich neben seinem Kumpel niederzulassen.
 

"Wieso bist du eigentlich noch wach???", fragte der Blonde und sah den anderen musternd an.

"Weiß nicht, ich kann irgendwie nicht schlafen.", erwiderte der Dunkelhaarige und stopfte sich dabei ein paar Chips in den Mund. Als er den Blick von Sascha sah der soviel hieß wie ,Wehe du krümelst mir das Sofa voll', reichte er ihm die Tüte.

Deprimiert griff der andere Mann in diese und steckte sich auch ein paar der versalzenden Dinger zwischen die Lippen.

"Dann bin ich also nicht der Einzige", sprach er mit halbvollem Mund.

"Ne... na ja wer weiß vielleicht ist heute Vollmond", ergänzte der Dunkelhaarige um dann interessiert in den Fernseher zu starren.

Er angelte sich die Fernbedienung und schaltete den Ton wieder an.

"Hey was soll das???", murrte der Student.

"Die Tussi kenn ich!!! Das ist Lufers Ex!!", sagte er etwas laut.

Sascha stellte seine Versuche ein die Fernbedienung zurückzuerobern und sah ebenfalls in die Glotze.

"Ist nicht dein Ernst du willst dir doch nicht etwa wirklich eine Talkshow ansehen oder???", der Blonde musste kichern und hob fragend die Augenbraue. Ein wütender Wink des anderen ließ ihn allerdings verstummen.
 

Lufer rutschte weiter unruhig zwischen den Kissen hin und her, bemühte sich schlaf zu finden.

Doch eine laute Äußerung von Lorenzo und die ständigen Laute des Fernsehers ließen ihn nun endgültig erwachen.

Müde erhob er sich, er fühlte sich schon jetzt völlig gerädert, wie sollte das erst morgen früh werden. Er schüttelte nur den Kopf.

"Nur nicht daran denken", ermahnte er sich selbst und stromerte aus seinem Zimmer in die Küche.

Dort setzte er sich an den Tisch, während er sich Milch war machte.

Irgendwie dachte er dabei an seine Mutter, diese hatte damals immer gesagt das es gut für die Nerven war warme Milch zu trinken.

Ein schwerer Seufzer floss über seine Lippen, innig wünschte er sich er hätte noch Fotos von ihr, aber diese waren alle beim Hausbrand den Flammen zum Opfergefallen. Genauso wie seine Eltern.

Mühsam riss er sich zusammen, er durfte jetzt nicht daran denken, sich nicht in seine Schuldgefühle hineinsteigern, sonst würde er diese Nacht gar keinen Schlaf mehr finden.
 

Die Mikrowelle wies ihm mit einem Pling darauf hin das seine Milch fertig war, er stand auf und entnahm sie dem Küchengerät.

Mit der Tasse verließ der die Küche und beschloss seine beiden Mitbewohner anzuranzen weil sie solchen Krach veranstalteten.

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Ein verwirrter Blick richtete sich aus grauen Augen auf den Bildschirm, auf dem grade das Loge von Vera am Mittag erschien.

Eine mollige kleine Frau mit dunklen kinnlangen Haaren schaute in die Kamera und verkündete das heutige Thema ihrer Show.

Ein kleiner Ball schwebte von unten ins Bild und wieder erschien auf diesem ihr Logo, aus dem Ball kam ein weißes Banner auf dem das eben genannte Thema stand.

"Engel gesandt des Himmels?".
 

Mice war sich unschlüssig was sie nun machen sollte, Lachen weil Menschen so wenig über Engel wussten wie über Dämonen, weinen weil so etwas Tatsache ins Fernsehen Beachtung fand, oder einfach ein Blutbad hinterlassen aus dem Zimmer rasen.

Sie entschloss fürs erste Nichts zu tun und abzuwarten.

Hinterher konnte sie die dummen Gören immer noch umnieten.

Vera am Mittag

Sorry hat etwas länger gedauert, aber hier ist es nun ^^
 

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Es ertönte eine geschmacklose Titelmusik, danach verkündete die mollige Frau das Thema ihrer nächsten Sendung und das sie dafür noch Gäste brauchte.

Die Kamera schwenkt nun auf ihr Gesicht, damit Vera allen Zuschauern ein freudiges Lächeln schenken konnte, sie nahm einen ihrer Zettel aus dem Haufen den sie in den Händen hielt.

"Glauben sie an Engel oder an Dämonen??? Nun zu diesem Thema habe ich heute einige Gäste. Begrüßen sie mit mir Vinzent.", tosender Beifall erklang und ein Mann mit Brille und leicht grauen Haaren trat aus einer Tür, lächelte in die Kamera und setzte sich.
 

"Ich hatte vor 5 Jahren meine erste Begegnung mit meinem Schutzengel", verkündete er Stolz unter dem Mann erschien ein Banner.

Das Banner teilte den Zuschauern mit das er 27 war und zurzeit keine Arbeit besaß.
 

"Wie haben sie ihn den kennen gelernt???", erkundigte sich die Moderatorin und spielte nervös mit den Kärtchen in ihrer Hand.

"Also es war vor 5 Jahren im Winter, damals war ich noch Lastwagenfahrer. Es war schon dunkel und dann begann es auf einmal zu Regen. Im Radio brachten sie eine Warnung vor Blitzeis, da war es allerdings schon zu spät. Ich war mit 80 Sachen unterwegs und vor mir rumste es. Ich riss den Lenker rum und versuchte auszuweichen und gleichzeitig zu bremsen. Dabei kam ich dann ins Schleudern und landete mit meinem Laster im Straßengraben.

Durch den Aufprall muss sich eine Stange aus der Ladung losgerissen haben, den ich spürte einen stechenden Schmerz ... das ist das Ergebnis", dabei hob der Mann seinen Pulli hoch und zeigte eine in etwa 10 cm lange Narbe.

"Ich hatte entsetzliche Angst zu sterben, doch dann hörte ich eine warme Stimme die mir sagte dass Gott mich liebt und alles wieder gut werden würde. Und sie sollte Recht behalten, ich habe zwar noch immer Schmerzen, aber ich lebe", er lächelte das Publikum an.
 

"Haben sie ihren Schutzengel danach noch mal wieder gesehen???", fragte die Moderatorin die anscheinend lieber mehr über den Engel als über den Unfall gehört hätte.

"Nein leider nicht, aber ich geh jeden Tag in die Kirche und danke Gott dafür das ich einen habe", er lächelte noch mehr.
 

Vera entschied dass es an der Zeit war eine weitere Person ins Studio zu holen.

"Unser nächster Gast ist Pfarrer in einer katholischen Gemeinde und kann uns sicherlich Auskunft über Engel geben. Willkommen Georg", wieder klatschte das Publikum.

Dieser Mann war älter, hatte auch eine Brille und war sehr Dick.

"Ich bin damals einem Engel begegnet und seit dem bin ich Pfarrer", verkündete er.

"Und wie ist es zu der Begegnung gekommen???", fragte Vera interessiert.

"Ich war damals Autohändler, habe an nichts als den Profit geglaubt, dann stellte man bei mir Krebs fest. Das änderte mein Leben, ich verlor meinen Job und musste mich einer Chemo-Therapie unterziehen. Die Ärzte meinten es stände nicht gut um mich. Und als sie schon alle Hoffungen aufgegeben hatten, erschien dieses helle Wesen mit den weißen Flügeln.

,Wende dich Gott zu, er wird dir zuhören', zuerst hielt ich es für den Traum eines Verzweifelten. Doch als es wirklich immer schlimmer wurde und die Ärzte mir noch eine Woche gaben, ging ich in die Kapelle des Krankenhauses und betete zum Herrn. Wie durch ein Wunder ging es mir besser, zwei Monate dauerte es bis ich den Krebs besiegt hatte, ich war dem Herrn so dankbar das ich beschloss ihm mein Leben zu widmen."
 

Vera lächelte erneut und sah dann zu ihrem Publikum, jemand war aufgestanden und versuchte die Aufmerksamkeit der Moderatorin zu erzeugen.

Die Dunkelhaarige setzte sich in Bewegung und hielt dem jungen Mann das Mikro hin damit man seine Stimme auch im ganzen Studio hören konnte.
 

"Meine Schwester erzählt auch dauert dass sie mit ihrem Schutzengel spricht, ich glaub das allerdings nicht so wirklich, haben sie irgendwelche Beweise das es sich wirklich um einen Engel gehandelt hat???", sprach der junge Mann ins Mikrophon.
 

"Nein ich habe keinen wissenschaftlichen Beweise... für mich ist es Beweis genug das ich noch Lebe und es mir wirklich sehr gut geht", der dicke Pfarrer lächelte den jungen Mann an wie einen Sohn.
 

"Ist das nicht gefährlich sich nur auf "GOTTES" Einfluss zu verlassen. Nehmen wir an sie kriegen wieder eine Krankheit, würden sie dann nur in ihrer Kirche sitzen und beten, oder trotzdem noch zum Arzt gehen.", diesmal war es eine Frau im mittleren Alter.

"Ich würde zu einem Arzt gehen und anschließend zu Gott beten das meine Zeit noch nicht vorbei ist.", antwortete der Priester.
 

Vera warf einen professionellen Blick auf die Uhr und erinnerte sich an ihren Zeitplan.

Die Leute schalteten ihre Sendung nicht an um sich das Geschwafel von Spinnern rein zu ziehen, sondern um mehrere Spinnerparteien streiten zu sehen.

"So nun ist es Zeit einen weiteren Gast bei mir zu begrüßen. Dieter M."

Wieder schwang die Tür auf.

Ein Mann mit Halbglatze und Brille betrat den Raum. Er winkte ins Publikum.

"Was machen sie so Dieter?"

"Ich bin Psychologe und muss leider sagen das ich solche Wahnvorstellungen recht Häufig in meiner Praxis antreffe"

"Das sind keinen Wahnvorstellungen", entgegnete der Lastwagenfahrer.

"Doch leider schon, es gibt weder wissenschaftliche Beweise für Gott noch für Engel"

"Aber wir wurden geheilt von ihnen und unserem Glauben", mischte sich nun der Pfarrer ein.
 

"Der Glaube ist nur eine Schutzreaktion des Menschen, denn so lange er denkt eine höhere Macht lenkt sein Leben, muss er sich für nichts Verantwortlich fühlen", kam es darauf hin von dem Doktor.

Die mollige Frau lächelte, sie hatte es geschafft einen Streit entstehen zu lassen und lehnte sich in ihrem geistigen Stuhl aus.

Einige Male wurden die Drei unterbrochen, aber sie stritten bis sich Vera entschloss einen neuen Gast reinkommen zu lassen.
 

"Mein nächster Gast ist gläubiger Satanist... und behauptet mit dem Teufel zu reden, begrüßen sie Andi mit mir", die Moderatorin zeigte auf die Tür, welche sich öffnete und einen Mann ihn schwarzen Klamotten trat ein.

Er hatte lange schwarze Haare die bis zu den Schultern gingen, trug massig satanische Zeichen auf seiner Kleidung, Ein paar umgedrehte Kreuze und Pentergramme um den Hals.

Er grinste die ganze Gruppe belustigt an und setzte sich neben dem Psychologen.

Dieser maß ihn mit einem geringschätzigen Blick.

Andi machte eine schnelle Bewegung zeigte ein in Heavy-Metal-Kreisen verbreitetes Handzeichen und zischte den Prof an.
 

Dieser zog nur fragend die Augenbraue hoch.

"So Andi dann erzählen sie mal."

Er schenkte der Moderatorin ein schlaksiges Lächeln, eigentlich hatte er versucht es verführerisch aussehen zu lassen... war aber komplett dabei gescheitert.

"Na ja wie schon gesagt ich bin Satanist ... weil dieses ganze Kirchengeschwätz echt scheiße ist. Diese ganze Liebe und Güte Geschwätz. Denen ist noch nicht mal aufgefallen das dies nun unsere Zeit ist. Überall an jeder Ecke sieht man die Sünde."

"Und das ist ein Fehler mein Sohn, wende dich von Satan ab."

"Ja mit welcher Hölle willst du mir drohen Alter, immerhin ist das schon die Hölle in der wir uns hier befinden!", der Schwarzhaarige grinste.

Wieder brach ein Streit vom Zaun, Vera rieb sich die Hände und überlegte was das wieder an Quoten bringen würde.
 

Als sie die Überlegung abbrach schaute sie wieder auf ihre Uhr und dabei auch gleich auf ihre nächste Karte.

Ein Lächeln zeigte sich in ihrem Gesicht, gekonnt gab sie dem Kameramann einen Wink und starrte dann in die Nummer drei.

Die dunkelhaarige Frau grinste in die Kamera.

"Begrüßen sie mit mir unseren nächsten Gast, Vanessa", wieder öffnete sich die Tür und eine Frau in schwarzen Klamotten und einen schwarz-weißen Nonnenschleier betrat das Studio.
 

"Hallo", sagte sie leise und ging in Richtung ihres Stuhls, von hinten hatte sie die gesamte Diskussion mitverfolgt.

Eine Hand flog durch die Gegend und schlug den Satanisten mitten ins Gesicht.

Dieser starrte die Nonne fragend an, er verstand grade gar nicht was er getan hatte um das zu verdienen.

"Du hast nicht die Leiseste Ahnung von was du redest", fauchte die Frau ihn an und setzte sich.

"Wie meinen sie das", fragten mindestens drei Leute zugleich.
 

"Der Teufel hat meine Wohnung abgefackelt", Vanessa wirkte mies gelaunt und verschränkte ihre Arme.

"Aber klar doch was soll der den an dir finden???", der Satanist hatte sich anscheinend von dem unerwarteten Schlag erholt.

"Das kann ich mir auch nicht erklären... Lufer ist ein solcher Schwächling und ein Jammerlappen und plötzlich reitet er in meine Wohnung ein und brennt sie ab."

"Sie haben keine Beweise dass es sich dabei um den Teufel gehandelt hat", sagte der Lastwagenfahrer und erntete ein Nicken von den anderen Bekehrten.
 

"Die verdammte Tür war abgeschlossen, und auf einmal war er im Zimmer völlig aus dem Nichts, der hat mich und meinen Freund dermaßen erschreckt als er aus dem Buch der Sünden vorgelesen hat", sie starrte auf den Boden und versuchte zu vergessen was Luzifer ihr vorgeworfen hatte.
 

"Das komischste war das ich... mit dem Geruch von verbrannter Gardine wach wurde, meinen Bettgefährten wachrüttelte und grade noch rechtzeitig aus der Wohnung fliehen konnte bevor alles nieder brannte"

"Es war also nur ein Traum???", fragte der Psychologe.

"Nein... Ja... ich weiß es nicht ... Jo... er hatte denselben Traum... in der selben Nacht und zwar in der Nacht in der die Wohnung abbrannte.", sie stotterte schon fast, vom Psychologen bekam sie einen besorgten Blick geschenkt.

Vera stempelte sie als verrückt ab, der Sati schüttelte nur den Kopf und die zwei Gläubigen konnten so etwas nicht fassen.

Vanessa hatte es sich von Anfang an gedacht, dass es eine schlechte Idee war mit ihrer Geschichte in eine Talkshow zu gehen. Niemand schien ihr zu glauben ... außer.....
 

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Lorenzo und Sascha starrten ungläubig auf den Fernseher.

"Das ist seine Ex???", dem Blonde lief schon bei dem Gedanken ein Schauer über den Rücken.

"Japp", bestätigte der Fahrradkurier.

"Das fass ich echt nicht, sie erzählt dieselbe Geschichte wie Lufer. Es ist der selbe Traum"

" Hältst du es wirklich für möglich dass er etwas mit dem Teufel zu tun hat???", fragte Lorenzo und bekam nur ein Nicken als Antwort.

"Du schiebst das jetzt aber nicht auf seinen Namen oder???", eigentlich wollte er nur witzig klingen, den er mochte diesen Sorgenvollen Blick seines Mitbewohners nicht.

Doch dieser schaute ihn nur musternd an.

"Scheiße du glaubst also wirklich er ist besessen", schlussfolgerte der Dunkelhaarige.

"Ja das glaube ich... alle Fakten sprechen dafür", sagte er leise und versuchte nicht zu viele Informationen in einen Satz zu stecken damit der Kurier noch mit dem Verarbeiten hinterher kam.
 

Doch dieser warf ihm nur einen wütenden Blick zu.

"Das ist Blödsinn", verschränkte dabei die Hände vor der Brust und versuchte möglichst grimmig auszusehen, was ihm auch zweifellos gelang.

Nur das Sascha es so gewohnt war das er einfach darüber hinwegsah.

"Er hat komische Träume, ständig Pech, vor allem mit Leuten. Dann dieser seltsame Schlag in der Kneipe den du einstecken musstest. Oder dieses seltsame Fieber, willst du mir erklären es sei normal das drei Leute denselben Traum haben und daraufhin die selbe Wohnung in Flammen aufgeht", Lorenzo schwieg und starrte den Blonden feindselig an.

"Oder der Magiebann... das ist keine Wegs normal"

"Toll und was willst du mir damit sagen??? Willst du mir jetzt erklären wir haben den Teufel im Nebenzimmer sitzen oder wie soll ich das jetzt verstehen.", dem Rothaarigen wäre es wesendlich lieber gewesen wenn er die Schlussfolgerungen seines Kumpels als Schwachsinn hätte abtun können. Aber leider musste er sich eingestehen dass es nicht ausgeschlossen war und unter Betrachtung der Fakten zumindest als mögliche Erklärung in Frage kam.

Vielleicht gab es ja auch noch eine Bessere, aber die galt es erst einmal zu finden.
 

Fest stand zumindest, dass sie mal wieder in etwas rein geraten waren womit sie nicht umgehen konnten.
 

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Währenddessen sich die beiden Männer über die Möglichkeit "Lufer = Höllenfürst" stritten, starrte anderer Orts eine ungläubige Dämonin auf das Flimmerbild.

Anschienend hatte sie hier etwas gefunden, das "Buch der Sünden" kam ihr verdächtig vor, es klang so nach Klitsche das es nur das Werk eines Dämons sein konnte.

Aber so viel sie wusste hielt sich der Zeit niemand mit so viel Stil in der Stadt auf.

Sie schnipste mit dem Finger und ließ ihren Laptop neben sich materialisieren.
 

Sie öffnete den tragbaren Computer und dachte nach, erst mal galt es raus zu bekommen woher diese Vanessa stammte

Das Betriebssystem empfing sie mit einem freundlichen Pling und begann nach ein paar gemurmelten Worten mit der Suche.

Sekunden später hatte sie Vanessas derzeitigen Aufenthaltsort, ihr Alter, vollen Namen, Religion und was Menschen sonst noch so für wichtig hielten.
 

Ebenfalls bekam sie die Adresse des Fernsehstudios raus, sie hatte zumindest schon mal in der richtigen Stadt gesucht. Es ließ sich zumindest vermuten.

Weitere zwei Sekunden verstrichen und sie war im Besitz des Artikels.

"Zwei Wochen!!", sagte sie nachdenklich und griff dabei nach ihrem Handy.

Sie hasste diese Apparate, immer hatten sie Macken, sie wählte die Nummer des Vampirs und setzte ihn über ihre Entdeckung in Kenntnis.

"Wenn wir diese Vanessa finden, finden wir vermutlich auch unseren Fürsten, eine bessere Spur hast du nicht oder???", fragte er skeptisch.

Mice hätte ihn dafür am liebsten in der Luft zerrissen, aber sie beherrschte sich.

"Nein keine bessere Spur außerdem habe ich das unbestimmte Gefühl das dies die Richtige ist.", beendete sie das Gespräch.
 

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Die Werbung war beendet.

"Unser nächster Gast heißt Albert und was er von Glauben hält sagt er uns jetzt", Vera deutete auf die Tür.

Diesmal kam ein junger Mann Mitte Zwanzig raus.

"Engel, Teufel, Gott alles Schwachsinn, ich habe meine Frau und meine Tochter an eine Sekte verloren", ein Raunen ging durchs Publikum.
 

Eigentlich hatte Mice grade vor den Apparat zu sprengen damit sie sich nicht noch mehr dumme Leute anhören musste doch dann sah sie es... ihr Verhängnis.

Zwei Leute im Publikum fielen ihr ins Auge, sie scannte die Bilder in den Computer ein und ließ das Betriebssystem nach Unterlagen suchen, sie hatte da einen Verdacht.

Während die KI ihres Rechners angestrengt Milliarden von Akten hin und herschaufelte sah sie weiter zu.
 

"Sie hat das genauso gemacht wie du, sie hatte einen Traum der ihr sagte wo sie hin soll, sie ging hin und kam nicht mehr wieder", sagte der Neue sauer. Warum er sauer war konnte zumindest die Hälfte des Publikums nachvollziehen,

"Man denkt anders über Träume wenn sie einen fast abfackeln."

"Schon mal daran gedacht das du das mit dem Feuer nur geträumt hast, weil es wirklich gebrannt hat.", nein daran hatte sie leider noch nicht gedacht, aber das würde sich Vanessa auch nicht eingestehen.

"Der Teufel war in meiner Wohnung und hat versucht mich umzubringen", Mice musste vor dem Fernseher laut auflachen.
 

---"Wenn er dich tot sehen wollte währest du es längst", meinte sie und schaute wie weit ihr Programm war, leider immer noch nicht fertig.---
 

"Du hast höchstens versucht die Versicherung zu bescheißen", schrie eine ältere Frau aus dem Publikum.

"Ich war nicht versichert", verteidigte sich Vanessa ihrerseits gegen diese Vorwürfe.

"Ach ja und wie sieht der Teufel dann bitteschön aus"; erkundigte sich der Satanist, in der Hoffnung sie irgendwie zu einem Widerspruch zu verwickeln.
 

Ja die Frage war nicht schlecht, wie sah er eigentlich aus.

Das Problem bei Vanessa war das sie zwei Bilder im Kopf hatte die sich beide überlappten.

Einerseits sah er aus wie ihr Ex-Freund Lufer und zum anderen sah er aus wie ein völlig Fremder. Sie entschied sich für die ungewöhnlichere Variante.

"Lange schwarze Haar und seltsame lilane Augen ohne Pupille in ihnen", sagte sie leise und versuchte den Blick der Leute zu meiden.
 

Die meisten werteten es als Lüge, außer die wenigen die wussten um was es wirklich ging.

Leider wusste das die Braunhaarige selber nicht, dass sie sich mit ihrer Beschreibung gradewegs in einen uralten Krieg zwischen den mächtigsten Kräften des Universums hineinkatapultierte konnte sie ja nicht ahnen.
 

Zwei Leute erhoben sich aus dem Publikum und verließen das Studio. In dem Moment wo sie aufstanden spuckte die KI von Mice das Ergebnis ihrer Suche aus.

Nun wusste sie dass ihre Intuition sie nicht im Stich gelassen hatte.

"Weiße", knurrte sie leise.

Die Jagt auf Luzifer

Aldome und Silius waren aufgestanden, wann wurde diese Sendung ausgestrahlt, wie viel Vorsprung würden sie haben, bevor sich die dunklen Mächte auf ihre Fersen heften würden.

Denn wenn die Nonne wirklich Recht haben sollte, und ihr Ex-Freund tatsächlich der Fürst der Hölle wäre, würde hier bald die heißeste Jagt der Geschichte stattfinden.
 

Und sie wären gleich an vorderster Front dabei. Vielleicht würde ihr Vorsprung ausreichen den Fürsten zu töten und als die Weismagier in die Geschichte einzugehen die das Urböse besiegt hätten.

Aldome öffnete nach einem kurzen Seufzer seine Augen und sah seinen Genossen an.

"Wie ist dein Plan???", fragte er Silius.

Dieser wand sich um und lächelte ihn an.

"Wir werden sie abfangen wenn sie das Studio verlässt und dann können wir sie ausfragen!"

"Meinst du sie wird uns die Information geben die wir brauchen???"

"Komm schon Aldome wenn sie in eine Talkshow geht um damit anzugeben das der Teufel ihr ihm Traum erschienen ist wird sie uns schon Auskunft geben.", der junge Silius lächelte seinen Partner an und strich sich durch sein hellbraunes gelocktes Haar.

Der Andere quittierte diese Geste mit einem Kopfschütteln.

"Wenn erst mal die Dämonen auch auf ihre Spur stoßen... wird sie in Lebensgefahr schweben."

"Schon möglich, vielleicht sollten wir ihr Unterschlupf gewähren.", meinte der Hellhaarige.

Aldome blickte ihn entsetzt an.

"Aber nicht doch... dann kommen nachher die Hochrangigen Dämonen und nehmen unsere Organisation auseinander. Nein wir müssen sie woanders hinschicken".

"Pessimist!"

"Nein Realist im Gegensatz zu dir", entgegnete ihm der andere Magier.

"Willst du mir damit sagen, dass ich ein Träumer bin", Silius schickte sich an zu schmollen.

"Nein das nicht... aber du gehst alles so an als könnte nichts schief gehen", antwortete der Rothaarige darauf.
 

"Sag mal was machen wir eigentlich... wenn der Mensch den wir suchen Tatsache Luzifers Seele in sich trägt??? Seine eigene Seele aber auch noch in dem Körper steckt, sollen wir dann den Jungen zusammen mit dem Fürsten töten???"

"Silius", ermahnte der Andere, erntete allerdings nur einen fragenden Blick.

Und wenn er es recht betrachtete hatte sein Kollege mit der gut überlegten Frage gar nicht mal so Unrecht.

"Manchmal hasse ich es wenn du anfängst nachzudenken", kommentierte er dann.

"Du weißt es also auch nicht", stellte Silius beunruhigt fest.

"Nein ich weiß es wirklich nicht, vermutlich müssten wir einen Rat einberufen, hoffen wir dass der Junge nur von der Seele des Teufels erfüllt ist", meinte der Rothaarige hoffnungsvoll.

Allerdings ahnte er bereits jetzt dass es nicht so einfach seinen würde.
 

"Wenn sich was anderes rausstellt werde ich ihn nicht ohne Genehmigung umbringen", Silius blickte ihn mit seinen grauen Augen an.

"Meinst du wirklich der Träger SEINER Seele ist unschuldig??"

"Nein aber du kennst dir Regeln", Silius verschränkte die Arme und verlieh damit seiner Standfestigkeit noch mehr Stärke.

Aldome nickte und wollte etwas erwidern, allerdings betrat Vanessa den Parkplatz und bewegte sich in ihre Richtung, er zog es vor zu schweigen.
 

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Endlich war diese Farce vorbei... sie hatte sich ja vor allen Leuten so blamiert, das Publikum und selbst die Gläubigen hatten sie so sehr auseinander genommen das sie nur noch nach Hause ins Kloster wollte.

Sie wollte sich vor das Kreuz knien und zuflucht beim Herrn suchen.
 

Wütend schritt sie über den Parkplatz, genau auf die zwei verstecken Magier zu.

An allem trug nur Luzifer die Schuld, hätte er nicht in derselben Vorlesung gesessen wie sie, hätte sie ihn niemals kennen gelernt.

Hätte er ihr nicht das blaue vom Himmel gelogen, wäre sie nie mit ihm zusammen gewesen.

Wäre alles wahr gewesen was er ihr erzählt hatte, so würde sie noch immer glücklich mit ihm zusammen sein.

Aber nein... jetzt hatte sie keinen Freund mehr, und jeder Penner des Landes kannte ihr Gesicht aus der Talkshow.

An allem trug nur Luzifer die Schuld.
 

Natürlich verschwendete sie nicht einen Gedanken daran dass sie vielleicht an einigen Dingen selbst Schuld trug.

Es war ja viel einfacher sie den Kerlen zuzuschieben.

Sie verließ den Parkplatz und sah sich nach der Bushaltestelle um, doch wurde ihr die Sicht von zwei Männern versperrt.

//Was wollen den die jetzt???//, dachte sie verstimmt und schickte sich an einfach an ihnen vorbei zu gehen.

"Du heißt Vanessa oder???", begann der mit den braunen Haaren.

"Geht dich das was an??", fauchte sie beinahe zurück.
 

"Keine Sorge wir sind nicht hier um dir was zu tun, wir wollen jediglich Informationen von dir.", erweiterte der Rothaarige.

"Informationen??? Seh ich aus wie die Auskunft???", fuhr sie die beiden an.

"Die Info die wir wollen hat die Auskunft nicht, es geht um einen Traum, was genau ist geschehen???"

"Wollt ihr mich verarschen???", nun schrie die dunkelhaarige Frau, sie hatte absolut keine Lust mehr sich mit diesen zwei Irren zu unterhalten.

"Ich hab besseres zu tun", mit diesen Worten schritt sie an ihnen vorrüber.
 

"Ich versichere dir dass wir dich nicht verarschen, sag uns wo wir deinen Ex finden und du bist uns los.", sagte Silius leicht verzweifelt und fragte sich allmählich wie er die Zicke zum reden bringen sollte.

"Ihr sucht diesen impotenten kleinen Drecksack... was hat er angestellt, schuldet er auch euch Geld???", fragte sie gehässig und ging weiter ohne die beiden eines Blickes zu würdigen.

Aldomes Hand zitterte beträchtlich: "Es reicht jetzt"

Er war nicht bereit sich als Mitglied der weißen Gilde dermaßen beleidigen zu lassen.

Seine Finger formten in schneller Folge ein paar Zeichen in die Luft, dann riss er die Hand nach vorne und ein Kreis aus Feuer umschloss das Mädchen.

"So jetzt will ich antworten", alleine in seiner Stimme spürte man seine Ungeduld.
 

Vanessa schrie hysterisch auf und versuchte ihre Bluse zu löschen die dummerweise etwas zu nah ans Feuer geraten war.

"Willst du sie umbringen??", besorgt zog Silius die Hand seines Genossen runter und verhinderte somit zumindest das er den Kreis enger machte.

"Wenn nötig schon"

"Sie ist eine Unschuldige", warf ihm der Grauäugige vor.

"Wenn die unschuldig ist fress ich nen Besen", maulte der ältere der beiden Magier.

"Schon gut ... schon gut... lass mich das machen", manchmal hasste er es wenn sein Kollege am Rad drehte.

Und dann die Verwendung auffälliger Kampfzauber in der Öffentlichkeit.

Dabei gab es doch ein Abkommen zwischen der weißen und der Schwarzen Welt das in der Welt der Menschen keine Magie benutzt werden sollte.

"Hör zu Vanessa, wir wollen dir wirklich nichts tun... wir wollen nur seinen Namen."

"Luzifer Astean", kreischte sie, das heiße Feuer trieb ihr die Tränen in die Augen.

"Und wo finden wir IHN???", harkte Aldome nach.

"Ich weiß es nicht... er ist umgezogen weil er seine Wohnung verloren hat... ich würde es im Obdachlosenasyl versuchen", sie bewunderte sich selbst das sie in ihrer Situation noch so viel Verachtung zum Ausdruck bringen konnte.

Aldome und Silius schüttelten nur den Kopf, für den Bruchteil einer Sekunde überlegte der Rothaarige ob er sie nicht vielleicht doch in den Flammen sterben lassen sollte.

Entschloss sich dann allerdings auf Grund des Kodex anders.

Die Flammen erloschen auf das Geheiß des Magiers.
 

"Danke sehr", hauchte der Hellhaarige und zog seinen Kollegen mit.

"Das nächste Mal sanfter klar", ermahnte er ihn.

Wieso musste er den Hitzkopf nur immer wieder daran erinnern dass ihm Strafe drohte wenn er so etwas tat.
 

Vanessa blieb zurück, während sie den beiden Irren hinterher sah.

Ihr Körper zitterte und langsam schleppte sie sich zur Bushaltestelle.

Dort lies sie sich auf die Bank fallen, faltete die Hände und begann zu weinen.

Das war doch alles nicht mehr normal, wie konnte so was nur möglich sein.

Und da hatte sie gedacht dass die Sache mit dem Wohnungsbrand schon das seltsamste war. Doch die Aktion von eben sprengte endgültig das Fundament ihrer Weltansicht.
 

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Mice hatte Fire in Kenntnis gesetzt und wenig später trafen sie sich auf dem Parkplatz vor Veras Studio.

Der Vampir hatte bereits seine Nase in den Wind erhoben und schnüffelte wie ein Hund.

Vor einem Kreis aus pechschwarzem Teer blieb er stehen und winkte die Dämonin zu sich.

Diese folgte seinem Handzeichen und starrte auf den Asphalt.

Anschließend musterte sie den Vampir leicht skeptisch.

"Und???", fragte sie ihn.

"Das war ein Feuerzauber", stellte Kains rechte Hand fest.
 

Mice musste seufzen und lies sich neben dem absolut symmetrischen Kreis nieder.

"Ich hatte Recht... das müssen Aldome und Silius gewesen sein, auch wenn ich da ehr auf den Rothaarigen tippe", natürlich hatte sie schleunigst ermitteln lassen wer die beiden Weißen in dem Studio war.

"Und was sollen die hier gesucht haben Mice???"

"Das Mädchen... diese Vanessa aus der Talkshow."

"Und wie kommen Magier auf die Idee ihre Zeit auf diese Weise zu verschwenden???"

"In Teufels Namen frag mich doch nicht, vielleicht haben sie einen Tipp bekommen", die Blonde streichelte über den Kreis des wieder erstarrten Teers.

"Sie haben zwei Wochen Vorsprung... meinst du sie haben unseren Fürsten schon gefunden??", Besorgnis erfüllte die Stimme der jungen Dämonin.
 

"Mach dir nicht solche Sorgen Mice, er ist der Fürst der Hölle, glaub mir die Beiden haben keine Chance gegen ihn", versuchte der Blutsauger sie zu beruhigen.

"Ich weiß, aber dennoch habe ich das Gefühl das etwas mit Luzifer ganz und gar nicht stimmt, hast du dir angehört was diese Frau über ihn gesagt hat, sag mir Fire würde der Luzifer den wir kennen sich das gefallen lassen", ihr Blick wurde noch besorgter.
 

Fire schaute sie für ein paar Sekunden an, irgendwie hatte sie Recht, aber sie konnten die zwei Wochen nicht zurückgewinnen, daher verstärkte er ihren Verdacht nicht.

Doch das war auch gar nicht nötig.

"Hilfe... wir brauchen Hilfe", hörte er die Dämonin sagen, die sich nun endlich vom Boden erhob. Ahnungslos schaute er sie an, was hatte sie jetzt schon wieder.
 

Zielstrebig ging die Blonde auf die Studiotür zu.

"Halt warte mal... was hast du jetzt vor???", fragte der Vampir mit absolut beherrschter Stimme.

"Ich werde unseren Fürsten warnen und gleichzeitig jedes schwarze Geschöpf auf die Suche nach ihm schicken", antwortete sie und versuchte die Tür zu öffnen.

Diese legte allerdings eine gewisse Widerspenstigkeit an den Tag.
 

Wütend starrte sie den Türknauf an.

"Das ist keine gute Idee, dann weiß die gegnerische Seite doch das er verschollen ist", wand er ein.

"Denkst du die sind so dumm dass sie es nicht schon längst wüssten? Außerdem rennt uns die Zeit weg, das weißt du so gut wie ich.", noch einmal schenkte sie dem Türschloss einen finsteren Blick, dann ließ sie den Knauf los und ließ Magie über das Metal fließen.

Langsam färbte es sich rot und dann weiß, flüssig fiel es zu Boden.

Genervt trat Mice gegen die Tür und stellte zufrieden fest das sie nachgab.

"Komm", kommandierte sie ihre Begleitung.

Diese war damit rein gar nicht einverstanden, aber gegen die momentane Hierarchie in der Hölle konnte er nichts machen deshalb folgte er ihr.
 

Während Mice die Geräte einstellte und befummelte, schaute sich Kain in dem Studio um.

Das Publikum saß in einer Art Halbkreis auf einer leichten Empore, die Gäste die ihre Geschichten zum Besten geben sollten hatten ihren Platz gleich vor den Kameras.

Er war glücklich dass es außer den drei Exit-Schildern keine weitere Lichtquelle in diesem Studio zu geben schien.
 

"Notausgänge", beantwortete Mice den Gedanken des Vampirs... wie viele tausend Jahre war er wohl schon alt, selbst im Archiv hatte sie es nicht herausbekommen, aber seit wann führte Kain über seine Childs auch Buch??? Hatte er noch nie... selbst aus den ersten Tagen existierten keine Aufzeichnungen.

Fire machte auf sie den Eindruck als würde er so gut wie nie aus der Hölle rauskommen.

Er kannte sich mit den Menschen dieses Jahrhunderts überhaupt nicht aus, ob ihr das wohl eines Tages auch so gehen würde???
 

Vielleicht würden die Menschen irgendwann dazu kommen riesige Raumschiffe zu bauen und sich die Kontrolle über andere Planten aneignen. Sie fragte sich innerlich immer wieder ob sie das wohl noch miterleben würde, oder ob sich die Menschheit vorher vernichten würde.
 

Sie schüttelte den Kopf, das war jetzt alles völlig nebensächlich, denn wenn sie ihren Fürsten nicht fanden würde es für ihre eigenden Welt keine Zukunft geben,

Sie hatte die Kamera eingestellt und sah sich den ungemütlichen Stuhl an, ein Wink mit ihrer Hand und an dessen Stelle stand ein modisches Sofa aus den 80iger Jahren.

Es wirkte völlig normal, wenn man einmal von den Fresken und Totenschädeln absah die das Holz zierten.
 

Nach zwei weiteren Schnippsern die ihre Kleidung und die Beleuchtung so setzten wie sie es sich gedacht hatte nahm sie auf ihrem Sofa platzt und gab Fire das Zeichen sie nun aufzunehmen.

Dies sollte eine Livesendung werden, daher musste bereits jetzt alles stimmen.

Eine rote Lampe an der Kamera leuchtete auf und kündigte damit an das Mice nun aufgezeichnet wurde.
 

Menschen würden diese Sendung ehr für einen Fehler bei den Aufzeichnungen halten, vielleicht auch für eine Stück aus einem Horrorfilm.

Aber die Magier und Dämonen da draußen würden wissen um was es hier ging, und wie dringend ihre Lage nun war.

"Herr hört ihr mich, hier ist Ice, ich wollte das hier eigentlich nicht machen aber es war nötig. Ihr müsst zurückkommt, in 14 Tagen erreichen die Sterne die Erneuerungskonstellation.

Außerdem trachten euch zwei oder vielleicht auch noch mehr Magier nach dem Leben. Bitte gebt auf euch Acht. An alle schwarzen Kreaturen, dies ist ein Klasse A Befehl, findet Luzifer und wenn ihr ihn gefunden habt meldet euch bei mir. Tut ihr das nicht seid ihr genauso tot wie alle weißen die ich in seiner Nähe erwische", Mice hatte genug und zog den soeben erschaffenen Eisspeer hinter ihrem Rücken hervor.

Sie erhob sich vom Sofa und spaltete die Kamera mit dem Wurfgeschoss.
 

Ein lautes Fauchen von Fire machte sie darauf aufmerksam das sie auch beinah ihn mit aufgespießt hatte.

Mit einem Wink ihrer Hand stellte sie den Urzustand des Studios wieder her.

"Komm wir müssen Vanessa finden", wieder antwortete der Vampir nur mit einem Knurren, folgte aber dennoch ihrem Befehl.

Gefunden I

Schon auf dem Weg zu seinen Mitbewohnern bemerkte er das flimmernde Licht, dieses bestätigte ihm seine Vermutung.

Die beiden sahen fern, und das in einer untolerierbaren Lautstärke.

Da er mehr als genervt von dieser Unruhequelle war, verbreiterte er den Spalt langsam und so leise wie nur irgends möglich, dann quetschte er sich durch die Lücke ins Zimmer.

Beide Männer schienen zu tief und fest zu schlafen, während im Fernseher ein alter Western lief und wild durch die Gegend geschossen wurde.

//Man das glaube ich jetzt nicht... die sind Schuld das ich nicht schlafen kann und selber ratzen sie hier in aller seelenruhe//, wütend ging er zu den Jungs und versuchte sich die Fernbedienung zu angeln ohne das ihm das Tablett runter fiel, was sich als schwieriger herausstellte als anfangs angenommen.
 

Nach mehreren fehlgeschlagenden Versuchen schaffte er es endlich doch sie zu fassen zu bekommen.

Der Bildschirm wurde dunkel weil die jetzige Szene in einem Eisenbahntunnel spielte, die Suche nach dem Ausknopf endete erfolglos mit der Betätigung der Lautstärkereglung.

Und dummerweise nicht leiser sondern lauter, das Quietschen des Zuges wurde fast ohrenbetäubend in der sonstigen Stille des Zimmers.

Lufer atmete erschrocken auf und tippte auf einen anderen Knopf, das Bild änderte sich und zeigte einen Schwarz-Weißfilm, langsam wurde er echt sauer doch er würde jetzt sicherlich nicht aufgeben, sein Finger hatte den richtigen Knopf gefunden, doch bevor er ihn betätigen konnte veränderte sich das Bild erneut.
 

Er wunderte sich

//ich habe doch gar nicht umgeschaltet//, dachte er sich und starrte verwundert in den Fernseher.

Auf einer unheimlichen roten Couch mit schwarzem Samt rekelte sich eine Frau mit langen blonden Haaren und grauen Augen.
 

Wieso konnte er die Augenfarbe im Licht der Kerzen so gut ausmachen und warum wirkten sie so auf ihn als würden sie tief in seine Seele blicken.

Der Hintergrund aus Knochen, Kerzenständern und flackerndem Licht löste sich zu einem grauen Nebel auf der sich mit ihrer Augenfarbe zu einem Sturm zusammenbraute.

Die Frau sprach zu den Zuschauern, aber was sie sagte entging ihm total.

//Woher kenn ich diese Augen//, fragte er sich selbst, // und diese Stimme//.

Er kam beim besten willen nicht drauf, bis sich auf einmal Bilder und Empfindungen über ihm wie eine Welle zusammenbrachen.

Eigentlich wollte er aufschreien... aber er war viel zu geschockt von diesen Szenen, mehr als ein erschrockenes Keuchen schaffte es nicht über seine Lippen.

//Micé // hauchte eine wohl vertraute Stimme in seinem Kopf, Lufer wich erschrocken zurück und verlor dabei den Halt am Tablett.

Es rasselte zu Boden, erzeugte ein lautes Scheppern, das Glas zerbrach und vergoss die süße Milch über den Fußboden.
 

Zwei Männer schreckten vom Sofa hoch, Sascha sah zuerst erschrocken zu dem leichenblassen Lufer und dann auf seinen Kumpel.

Dieser hatte nach dem Erwachen instinktiv nach dem Messer auf dem Tisch gegriffen und wollte es zielsicher in die Richtung des Dritten werfen.

Der Blonde schaltete schnell genug und ergriff Lorenzos Arm, womit er den Wurf verhinderte.

Gleichzeitig tastete er mit der anderen Hand nach dem Lichtschalter und betätigte ihn, nun erkannte auch Lorenzo endlich wen er hier um ein Haar umgebracht hätte.
 

Beide Männer sahen sich geschockt an, dann sank einer von ihnen an der Wand hinab und vergrub sein Gesicht hinter den Händen.

"Entschuldigung", murmelte der Fahrradkurier erschrocken, was ihn noch mehr erstaunte als sein schreckhaftes Verhalten, war allerdings die Tatsache dass es ihm wirklich etwas ausmachte beinah ihren neuen Mitbewohner um die Ecke gebracht zu haben.
 

Lufer reagierte nichts, zumindest nicht mit Worten, stattdessen hörte man nur ein Schluchzen.

Langsam erhob sich ein noch immer verschlafender Rothaariger von der Couch und ging auf ihn zu.

"Nun komm mal wieder runter, so schlimm ist es aber auch nicht... ist ja nichts passiert", innerlich fragte er sich ob Lufer wirklich wusste was ihm beinah passiert wäre.

Noch immer zeigte jener keinerlei Reaktion auf das Gesagte.

Nun stand auch Sascha auf, besänftigend legte er eine Hand auf die Schulter seines Kumpels und schüttelte den Kopf.

Für Lorenzo ein Zeichen das er scheinbar in die Falsche Richtung dachte.

"Was ist mit dir los?", die Verstimmung war immer noch deutlich zu hören.
 

Zitternd hob er die Hand und zeigte auf den Fernseher.

Noch immer verweilte die blonde Frau und sprach mit der Welt.

Verwirrt hoben die zwei Männer die Augenbraue.

//Was hat er jetzt schon wieder...//, murmelte der Fahrradkurier in seinen nicht vorhandenen Bart.
 

"Ist doch nur ne Frau... wenn auch eine verdammt heiße", mischte sich nun auch Sascha aktiv in das Geschehen ein.

"Dämonin", flüsterte Lufer, hätten die Beiden schlechtere Ohren gehabt hätten sie es nicht verstanden, doch so wurde ihnen klar was der Jurastudent da grade behauptete.
 

"Es gibt keine Dämonen", meinte der rothaarige Kopfschüttelnd und ließ sich wieder auf dem Sofa nieder, natürlich nicht ohne zu lachen.

Seine Hand hob die Fernbedienung von der Sitzfläche auf und schaltete den Ton wieder an.

Sascha mass seinen Kumpel mit einem giftigen Blick, während er Lufer beim aufstehen half.
 

Die Blonde Frau sah noch eindringlicher von der anderen Seite der Scheibe zu ihnen hinüber.
 

"......in 14 Tagen erreichen die Sterne die Erneuerungskonstellation.

Außerdem trachten euch zwei oder vielleicht auch noch mehr Magier nach dem Leben. Bitte gebt auf euch Acht. An alle schwarzen Kreaturen, dies ist ein Klasse A Befehl, findet Luzifer und wenn ihr ihn gefunden habt meldet euch bei mir. Tut ihr das nicht seid ihr genauso tot wie alle weißen die ich in seiner Nähe erwische", hörte das Trio nur noch, bis die Frau dann einen Eisspeer zog und in Richtung Kamera warf, dem Schneesturm nach zu urteilen hatte sie auch getroffen.

Auf einen Schlag herrschte Stille in dem Raum.
 

Lufer war nach wie vor blass und ließ sich fast willenlos zur Couch führen, während er noch immer auf die Kiste starrte.

Sascha setzte sich mit dem unter Schock stehenden Mann hin und sah zu seinem Kumpel.

//Das war kein Mensch//, stellte Lorenzo nüchtern fest, sollte es jetzt doch Dämonen geben, oder war sie nur ein Mensch mit besonderen Kräften???

Ganz gleich wer oder was sie war, sie suchte Luzifer und dann vermutlich auch noch ihren Luzifer. Beide sahen synchron zu dem dunkelblonden Mann.
 

Er saß in sich zusammengesunken da, während seine Gedanken immer wieder die Letzten Worte der Dämonin wiederholten. Dann spürte er gewichtige Blick auf sich und schaute die Beiden an.

Entsetzt sprang er auf, als er den stummen Vorwurf aus ihren Gesichtern lass.

"Ich... ich... habe... nichts... mit dieser Dämonin zu tun... guckt mich nicht so AN!", meinte er verzweifelt, wich ein paar Schritt zurück Richtung Tür.

"Woher willst du wissen das es eine Dämonin war??", erwiderte Lorenzo locker... woraufhin ihr kleiner Pseudofürst noch blasser wurde.

"ICH BIN NICHT ER!!", schrie dieser, drehte sich auf dem Absatz um und rannte aus dem Zimmer.

"Echt toll", meinte der Blonde und strich sich seine Haare aus dem Gesicht um sich sich mit einem Haarband zusammenzubinden.

Ein lauter Knall machte klar das Lufer die Wohnung verlassen hatte.

"Mist!", fauchte der Chemiestudent aufgebracht und erhob sich, rannte in den Flur und zog sich Mantel und Schuhe an.
 

"Wo willst du den jetzt hin??", fragte der Rothaarige lässig an den Türrahmen gelehnt.

"Hast du nicht gehört... sie jagen ihn... und jetzt zieh dich an und beweg deinen Arsch", fuhr ihm Sascha über den Mund.

Zuerst wollte Lorenzo eine giftige Bemerkung äußern, unterließ es aber dann in weiser Voraussicht und zog sich lieber an.

Auch wenn Lufer ihm relativ egal war, beschloss er sich lieber nicht auf eine Diskussion mit Sascha einzulassen, zumindest nicht JETZT, stattdessen zog er sich lieber auch an.
 

Beide verließen hastig die Wohnung, nachdem sie sich noch einen Schlüssel geschnappt hatten. Beide rannten die Treppen runter.

"Meinst du die finden ihn zuerst??", fragte der Blonde.

"Wollen wir es mal lieber nicht hoffen...", murmelte der Andere grimmig.

Lorenzo würde den Kleinen eigenhändig erwürgen wenn er ihn fand... mitten in der Nacht ohne Mantel und Schuhe war er raus gerannt und dann hatte er auch noch dafür gesorgt das sie ihm beide folgen mussten nur weil er nicht auf sich selbst aufpassen konnte, oder wollte.

Der Kerl musste doch gehört haben dass Magier hinter ihm her waren, und das er eine Allergie gegen Magie hatte wusste er auch.

Vielleicht hatte er es auch nur nicht geglaubt oder dachte erst gar nicht darüber nach das er hier in Lebensgefahr schwebte.
 

Sascha seinerseits machte sich auch seine Gedanken, sie liefen in eine ähnliche Richtung, nur beschäftigte er sich lieber damit eine Lösung zu finden als haltlos vor sich hinzufluchen wie Lorenzo es tat.

Dennoch war er sauer, sauer auf sich selber... warum hatte er nicht direkt nachdem er von Lufers seltsamer Allergie erfahren hatte angefangen nachzuforschen.

Lag es an seinen Klausuren, an dem Umzug, an dem Stress der ständig zwischen seinen zwei Mitbewohnern herrschte oder nur daran das er einfach nicht damit gerechnet hatte das es irgendwann ernstere Bedeutung haben könne.

Was auch immer der Grund war, er hatte das Verschulden auf seiner Seite, sollten die Magier zuerst auf ihn treffen oder gleichzeitig mit ihnen würde Lufer nicht mit heiler Haut davonkommen.
 

"Man ich hab doch gleich gesagt die WG ist eine beschissen Idee", fauchte Lorenzo ihn zu allem übel auch noch an.

"Dafür ist es eh zu spät und alleine würde er das eh nicht schaffen, also halt die Klappe", maulte der Blonde im Eilschritt zurück.

"Schon klar... aber was bekommen wir dafür das wir für den Trottel die Bodyguards spielen mh...", der Blonde schüttelte nur den Kopf.

"Kannst du auch an was anderes als Geld denken..."
 

Anderer Orts hielt sich ein spärlich bekleideter Mann an einer Wand fest und versuchte wieder zu Atem zu kommen.

Was hatte er sich dabei nur gedacht... er hätte sich doch zumindest feste Schuhe anziehen können.

Er lehnte sich an die Glasscheibe und keuchte weiter, langsam beruhigte sich sein Atem wieder. Nein das war alles Blödsinn... Höllenfürsten, Dämonen, Magier... alles Blödsinn so was gab es nicht, so was konnte es einfach nicht geben... das war Unmöglich.

//Bist du dir da auch ganz sicher//, hauchte die Stimme erneut in sein Ohr.

Lufer meinte sein Herz würde aufhören zu schlagen, erschrocken wand er sich um und erschrak nur noch mehr.

Er starrte Sekunden in sein Spiegelbild... aber es zeigte gar nicht ihn, es zeigte ihm die Gestalt aus dem Traum.

"Das ist nicht wahr", hauchte er tonlos und tastete mit zittrigen Fingern nach seinen Haaren.

Seine waren immer noch kurz und noch immer dunkelblond.

Sein Spiegelbild kopierte die Geste, nur wesendlich ruhiger als Lufer.

Die Haare waren länger und schwarz, die Augen statt grau, Lila ... vielleicht aber auch Blau und sie hatten keine Pupille.

"Wer bist du???", fragte die der Jurastudent zitternd und halb gelähmt vor Angst.

//Du weißt die Antwort//, entgegnete der Dunkelhaarige ihm nur völlig ruhig.

Und obwohl Lufer es niemals zugegeben hätte, aber der Kerl hatte Recht, er kannte die Antwort, aber es war Irrsinn... Wahnsinn, es konnte nicht stimmen, und durfte auch nicht stimmen.

"Verschwinde hier ... du existierst nicht", fauchte der dunkelblonde Student sein Spiegelbild an.

//Oh doch ich existiere... ich bin DU!!//, meinte das kühl wirkende Gesicht und ließ ein dunkles Grinsen erkennen.

"DU BIST NICHT ICH!!!", schrie er

"ICH BIN NICHT DU!!!", er bückte sich und griff nach einem Stein, er wollte diese Fratze nicht mehr sehen, wollte diese Stimme zum schweigen bringen.

Er stand wieder auf und holte aus, warf den Stein, erkannte aber schon vorher dass es vorbei war. Vermutlich hatte sich das unheimliche Spiegelbild schon aufgelöst nachdem er weggesehen hatte.

Dennoch ließ sich der Stein nun nicht mehr aufhalten.

Lufer hielt den Atem an, verfluchte sich... und seine Halluzination, dann hörte man es Scheppern und Klirren, eine Alarmsirene ging los.

"VERDAMMT NOCH MAL!!!", schrie er gen Himmel.

Scheiße was hatte er nur verbrochen das ihn das Unglück auf Schritt und Tritt verfolgte.
 

Müde sackte er auf die Knie und legte seinen heißen Kopf auf das kalte Pflaster

"Das kann nicht sein... das darf einfach nicht sein... ich bin... bin nicht er...", die letzten Worte waren nur noch ein einziges Schluchzen.
 

Aldome und Silius waren endlich am Ziel angekommen, zwei Tage hatten sie diesen Ort gesucht und endlich hatten sie ihn gefunden.

Der Wohnort des Fürsten.

Schon vor Tagen hatten sie sich am Ziel gewähnt doch dummerweise konnte niemand damit rechnen das er umziehen würde.

Die letzte Wohnung die sie aufgesucht hatten, war schmutzig und total baufällig gewesen.

Absolut keine Absteige wo man den Fürsten der Dämonen vermuten würde, immerhin sagte man ihm trotz seiner Bosheit einen exklusiven Geschmack nach.
 

Gott sei Dank hatte der kleine Abstecher sie noch mit Detais über sein jetziges Ich gesegnet. Somit war es also kein totaler Reinfall gewesen.

Danach hatten sie dennoch zwei Tage gebraucht um diese Wohnung ausfindig zu machen. Luzifer wohnte scheinbar mit zwei unbedeutenden Menschen zusammen.

Einem anderen Studenten und einem Fahrradkurier, wieder etwas das völlig gegen die Natur des Fürsten zu sein schien.
 

Langsam und vorsichtig erklommen sie die Stufen des Treppenhauses, Silius hielt ein Foto in der Hand und starrte es nachdenklich an.

Er schüttelte den Kopf und fragte sich ob der junge Mann auf dem Bild tatsächlich den gesuchten Luzifer in sich trug.
 

"Bist du dir sicher das er es ist... ich meine der Kerl hat nur Pech... sieh dir seine alte Wohnung an, er hat Schulden ist Dauerpleite, wird nicht mal die Studiengebühr bezahlen können... seine Freundin ist das Letzte und seine Eltern sind auch gestorben... Aldome das kann er nicht sein", meinte er leise, mied aber den Blick seines Partners.

Dieser schüttelte nur den Kopf.

"Er ist die erste Erfolgversprechende Spur... du glaubst doch nicht das ich ihn laufen lasse weil du Mitleid mit Astean hast??? Oder"

"Mag sein... aber wenn er es wirklich sein sollte, was ich nicht annehme ist es dann nicht dumm direkt anzugreifen?? Was ist wenn er dann erwacht???", es musste selbst Aldome klar sein das sie gegen die Macht des Fürsten keine Chance haben würden.
 

"Er wird nicht erwachen meine Freunde", sagte eine sanfte Stimme von etwas weiter oben.

An der Stimme war nicht eindeutig zu erkennen ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelte.

Beide Magier starrten missmutig und misstrauisch nach oben.

"Wer bist du???", fragte der Rothaarige leicht unfreundlich.

Man hörte das Rascheln von Stoff als sich die Person erhob und ins Sichtfeld der beiden anderen trat.

"Mein Name ist Nora", noch immer war nicht zu erkennen ob es eine Frau oder ein Mann war. Für eine Frau hatte es zu wenig Busen und für einen Kerl zu wenig Schulter, dazu trug es noch ein Kleid aus weißer Seide mit hellblauen Stickerrein drauf.

"So und WAS bist du???", fragte nun Silius, seine Stimme klang wesentlich netter wenn auch genauso kalt wie die seines Partners.

"Schutzengel dritten Grades.", beide Magier starrten sich in die Augen.
 

Der Engel schwieg und gab beiden Männern die Gelegenheit sich zu beruhigen.

"Du weißt also das wir Luzifer jagen?", erkundigte sich der dunkelhaarigere der beiden. Schweigend nickte der Engel mit den hellblonden Haaren.

"Willst du das wir ihn am Leben lassen???", als Antwort erhielten sie ein Kopfschütteln.

"Nein ich will das ihr ihn erledigt, und so lange ihr es nur mit ihm zu tun habt werdet ihr ohne Zweifel gewinnen."

"Wieso sollte das so einfach werden ???", fragte Silius skeptisch.

"Luzifer wurde von einem höheren Engel mit einem Magischen Bann ausgestatten der ihm verbietet selbst Magie zu benutzen, egal ob Bannsprüche , Abwehrzauber oder Fluchtzauber, nix halt", sagte der Engel leise.

Woraufhin er einen ziemlich erstaunten Blick von seinen Beiden Schützlingen erntete.

"Aber seit gewarnt und hütet euch, er könnte Dämonen oder finstere Magier als Unterstützung bekommen, gehabt euch wohl", in einer Wolke aus hellem Dunst löste sich der Engel auf und ließ die Zwei alleine in einem nun dunklen Flur zurück.

Beide seufzten einheitlich.

Sekunden verstrichen und nichts geschah, als sich der Erste der Beiden wieder gefasst hatte meinte dieser.

"Lass uns endlich unseren Auftrag erledigen.", es riss Silius komplett aus seinen Gedanken, es dauerte kaum eine Sekunde bis er mit einem Nicken antwortete und ein zartes Lächeln auf seinen Lippen erschien.
 

Aldome begann einen kleinen Zauber zu murmeln und wollte durch die geschlossene Tür gehen... ein kleiner Blitz leuchtete auf und schleuderte ihn nach hinten.

Unsanft knallte er gegen die Wand und keuchte auf.

"Scheiße... was ist das", Silius musste lächeln.

Wie unvorsichtig konnte man sein, er legte die Hand auf die Tür und begann sie magisch abzutasten, während der andere Magier ihn dabei beobachtete.

"Es ist ein eingravierter Bannspruch, ziemlich hoher Rang", meinte der Hellhaarige und lächelte ruhig

//Aber nicht höher als meiner// , leise murmelte er einen Zauber vor sich hin und einige seiner Geister erschienen in der Wohnung. Silius ließ seine Augen geschlossen um durch die Augen der Geister wahrzunehmen.

Die Geister schwebten durch die Wohnung und untersuchten sie, zwei Zimmer enthielten seltsame Dinge, von kleinen Okkulten Gegenständen bis hin zu Kristallkugeln. Aber nichts von den Beiden hatte die Intensität des Bannes.

Anscheinend existierte dieser schon vor dem Einzug des Trios, was die Frage aufwarf was sie mit den zwei Mitbewohnern des Höllenfürsten tun sollten.

Aber gut darum würde er sich später sorgen, das letzte Zimmer war wohl das langweiligste das Silius jemals von Geistern musste durchsuchen lassen.
 

Der Junge war so was von normal, ein paar Bücher über Gesetze, ein paar über Wissenschaften, und einige Fernsehzeitschriften, nicht mal ein Pornoheft oder so.

Langweilig, aber es war unzweifelhaft Luzifers Zimmer.
 

Silius schüttelte nur den Kopf und beorderte seine Geister zurück zu sich, fragend blickte ihn sein Partner an.

Er brauchte keine drei Minuten um seinen Partner das Gesehene zu beschreiben.

"Ich frag mich wer die zwei Mitbewohner des Fürsten sind", meinte er leise, erntete aber nichts weiter als ein schulterzucken.

Daraufhin erhob er sich.

"Er ist nicht zu Hause oder???", fragte der Dunkelhaarige,

"Es ist NIEMAND zu Hause, komplett ausgeflogen", antwortete ihm der Geisterbeschwörer.

"Und wie finden wir ihn jetzt"

"Ich weiß nicht wir suchen nach Spuren würde ich sagen", meinte der Hellhaarige,

woraufhin er sich zum Fenster bewegte und Aldome einen Wink gab.

"Aber würde ihn das nicht aufmerksam machen???", fragte dieser ungewohnt vorsichtig.

"Wenn er das merken würde... dann hätte die Nummer mit dem Bann und den Geistern völlig ausgereicht ihn auf den Plan zu rufen... kommst du", Aldome nickte nur und stellte sich zu seinem Partner, dieser schlang den Arm um ihn und sprang... Wind schlängelte sich über die Strasse und fing den an sonsten tödlichen Sprung ab.
 

Beide landeten sicher auf dem Asphalt, erst in diesem Moment fiel Aldome ein das ihre Magie auffallen würde.

"War trotzdem dumm ... immerhin wird er sicherlich nicht nur von unserer Seite gesucht und unsere Magie ist ortungsbar, was bedeutete wir sind jetzt die beste Zielscheibe im Umkreis von 20 Meilen, echt gut gemacht", maulte Aldome und zog seinem Partner eine Kopfnuss über.
 

Silius versteifte sich und sah in eine Richtung, reagierte nicht im geringsten darauf das der Rothaarige ihn geschlagen hatte, dieser wollte gleich noch einen Nachlegen, erstarrte dann allerdings auch.

"Wir haben ein Signal", meinte der Mann mit den hellbraunen Haaren und rannte los, dicht gefolgt von dem anderen Magier.
 

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"Scheiße ich habe doch echt besseres zu tun als diesem Scheißkerl hinter her zu rennen", fauchte ein anderer Rothaariger zur Selben Zeit und kickte eine Dose auf den Fahrdamm, für seine Fäkalsprache erntete er einen finsteren Blick von seinem Kumpel.

Das brachte Lorenzo dazu seinen Mund zu schließen, er wusste was es Sascha an Anstrengung kostete diese Kraft zu benutzen. Er spürte das schwanken seiner Aura und hoffte dass es wenigstens etwas brachte.

Als nach Minuten noch immer nichts geschah hielt es der Fahrradkurier nicht mehr schweigend aus.

"Meine Fresse Sascha er kann nicht der Teufel sein... der ist doch der volle Loser, wenn das Luzifer wäre dürfte er sich nie wieder irgendwo blicken lassen"

"Verflucht kannst du auch mal das Maul halten", knurrte der Blonde zurück während seine Aura etwas dunkler wurde und begann zu prickeln.
 

Lorenzo zuckte zusammen und schaute seinen Kumpel entsetzt an, Lufer musste ihm ja viel bedeuten wenn er für ihn riskierte auszurasten.

Noch ein paar Sekunden herrschte Stille dann zuckte auch der Blonde zusammen, seine Hand richtete sich wie eine Kompassnadel aus.

"DA!!!", nun spürte auch der Kurier es, ein Schwall aus Magie.

Sascha stürmte los in die Richtung in die sich das Signal bewegte, einmal geortet konnte er das Signal jeder Zeit wieder aufspüren.

Wie ein Bluthund jagte er durch die Strassen, das waren mit Sicherheit die Leute die Lufer jagten, es war ihm scheiß egal ob es Dämonen, Engel oder Magier waren, aber er würde es nicht einfach so geschehen lassen.

Der Kurier starrte seinem Freund hinterher und fluchte ungehalten.

"Scheiße ich kill ihn", meinte er noch knurrend bevor er Sascha eiligst folgte.

Er war zwar bereit Lufer sterben zu lassen, aber seinen Kumpel... nein sicherlich nicht.
 

Wenig später müsste der Rothaarige eine radikale Bremsung hinlegen um nicht in den Chemiestudenten zu rennen.

"Kannst du nicht...", mit einer herrischen Bewegung seiner Hand würgte ihn der Blonde ab.

Es gab ein Muster in der Bewegung des Magischen Signals ... er überlegte kurz hin und her und schloss die Augen.

Der hatte ein Ziel, ihm hinter her zu rennen würde nichts nutzen, sie mussten es stellen bevor es sei Ziel erreichte, ihm den Weg abschneiden.

Es dauerte noch ein paar Sekunden dann rannte er wieder los... er hatte in etwa einen Eindruck wo der andere hinwollte.
 

Wieder völlig überrumpelt knurrte Lorenzo auf.

"Kannst du dich mal irgendwann entscheiden", fauchte er um ihm dann doch zu folgen.
 

Sie liefen ein paar Strassen entlang und dann um eine Ecke, beide wichen hastig aus, Sascha landete auch noch in einem Haufen Müllbeuteln, worauf hin er etwas äußerst gehässiges murmelte. Lorenzo seinerseits musste sich das Lachen arg verkneifen, zumindest bis sein Blick über das Hindernis glitt.

"Lufer???", fragte er erstaunt.

Dieser hob sein Gesicht und schaute ihm ins Gesicht, er wirkte so fertig. Doch lange bekam er dieses verletzliche Antlitz nicht zu Gesicht, denn es verschwand wieder hinter schmutzigen Händen.

"Ich bin nicht er", hörte man hinter den Fingern ein leises Wimmern.

Sascha hatte sich aus den Trümmern der Hausbewohner gekämpft und schmiss während er sich näherte eine Bananenschalle zurück zu ihren Gefährten.

"Lufer hör mir zu... es wird alles wieder gut ... ich verspreche es aber wir müssen sofort von hier verschwinden hörst du", sagte der Blonde mit einer Stimme die keine Widerrede duldete.

Unsanft zog er den Pseudofürsten auf die Beine und wollte ihn grade dem Fahrradkurier überreichen als dieser ein leises

"Zu spät", hören ließ.
 


 

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Ich wollte das Kapitel eigentlich nicht trennen, nur weiß ich leider nicht wann ich weiterschreiben kann und damit hier mal wieder was passiert habe ich beschlossen den Teil von Gefunden zu veröffentlichen denn ich Fertig habe.

Bis zum nächsten Kapitel

Gefunden II

....

Unsanft zog er den Pseudofürsten auf die Beine und wollte ihn grade dem Fahrradkurier überreichen als dieser ein leises

"Zu spät", hören ließ.
 

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Lorenzo spürte die Magie näher kommen und konnte jetzt sogar noch einen zweite Quelle ausmachen die die erste begleitete ...

Und wie auf ein Stichwort aus einem Actionfilm traten zwei Gestalten aus den Schatten direkt ins Licht einer Laterne.
 

Die Gestalten hofften dadurch imposanter zu wirken und die beiden Männer einzuschüchtern, was natürlich nicht gelang.
 

"Haben wir dich also gefunden Fürst der Finsternis... wir sind gekommen dich deiner gerechten Strafe zuzuführen", begann der rothaarige der beiden Magier.

Sein Kollege blickte zweifelnd auf das Häufchen Elend das am Boden lag und Widerstand nur mit Mühe der Versuchung nach dessen Befinden zu Fragen.

Es wäre ja auch unsinnig gewesen, immerhin hatte er den Auftrag ihn zu Töten.

Aber bei allen Engeln des Himmels er wirkte nicht im Entferntesten wie der Teufel.

Ob sie wirklich vor dem richtigen Mann standen??? Nicht auszudenken was ihnen drohte wenn sie den Falschen, vielleicht sogar einen Unschuldigen erwischten.
 

Herrisch schnaubte Aldome da er den Blick seines Partners erhascht hatte, dies war nicht die Zeit für Zweifel, er stieß ihn mit dem Ellbogen an, wollte ihn zurück in die Realität schuppsen, was ihm auch gelang.
 

"Also mal ehrlich... sieht das hier aus wie der Herr der Hölle... ???", fauchte Lorenzo die zwei Magier an.

"Nein sicher nicht... diese flennende Missgeburt hat mit dem Kerl sicher nichts zu schaffen und jetzt verpisst euch oder wir machen euch Beine", schrie er wütend... merkte dabei nicht wie sich ein schwarzes Prickeln in seine Aura schlich.

Aber dafür merkten es die anderen Vier.

Luzifer keuchte und krallte sich in Saschas Armen fest, ihm war plötzlich wieder so Heiß.

Sascha sah seinen Kumpel nur an und schüttelte den Kopf, damit war wohl auch das Überraschungsmoment nicht futsch. Besorgt strich er über die verschwitzte Stirn des Pseudofürsten.

Mit Sicherheit würde er wieder Fieber bekommen, allerdings wunderte er sich darüber das es anscheinend auch durch Auren verursacht werden konnte.
 

Die beiden Weißen starrten immer noch Lorenzo an.

"Mist ein Halbblut", meinte der Hellhaarige von ihnen.

"Wäre ja auch zu schön gewesen", ergänzte der andere ihn.

"Meinst du wir kriegen den Klein... immerhin sind wir nicht ausgebildet gegen Dämonenblüter anzukommen", sie ernteten einen fragenden Blick von den WG-Mitgliedern die noch bei Bewusstsein waren.
 

Ok das war ihnen neu. Dämonen??? Sie sollten Dämonen sein.

Sascha beantwortete es mit schweigendem Blick, während der Fahrradkurier lauthals zu lachen begann.

"Idioten", murmelte dieser.
 

"Sicher kriegen wir ihn platt... verdammt sieh ihn dir doch an... der hat genauso wenig Ahnung wie der Kerl den wir erledigen sollen", der Feuermagier lachte finster und zog seinen Zauberstab.

Dieser erinnerte leicht an Harry Potter war aber mit Frasken und Runen geziert, er schwang ihn nach vorne.

"Friss Mana Dämon", rief er hinüber und Magie sammelte sich um ihn.
 

Sascha starrte die Szene mit großer Sorge an, warf einen Blick auf Lufer.

"Loz???", er war nicht bereit das alleine zu entscheiden.

"Schließ ihn in einen Bannkreis ein... wir Kämpfen", beschloss dieser kalt.

Nicht das er sich keine Sorgen machte, aber er bekämpfte sie erfolgreich und grinste nur finster, seine Augen loderten vor Kampfeslust.

Innerlich Fluchte Sascha nochmals, dann begann er seinen eigenen Magie zu sammeln, sein Blick hang nach wie vor an Lufer, dessen Zittern sich noch verstärkt hatte.

Der Chemiestudent beugte sich vor und berührte sanft die Lippen des anderen Mannes um den Bann zu aktivieren.

"Verzeih mir", murmelte er leise.

Wie bei einer Marionette deren Fäden man zerschnitt, erschlaffte der Jurastudent in seinen Armen, behutsam legte er ihn auf den Asphalt und erhob sich danach dramatisch. Auch Sascha Aura wurde schwarz, die Augen golden und wie die einer Katze.

Das ließ dem Magier dann doch inne halten.

"Verdammt es sind zwei", aber da sie sich nun schon zu erkennen gegeben hatten blieb den beiden Weißen nichts anderes mehr übrig als zu kämpfen.

Aber der Kampf würde hart werden, beide beteten im Stillen für ihr Überleben.
 

Zumindest hatten sie überhaupt eine Chance, immerhin waren die Beiden keine Volldämonen, und Luzifer selber schien auch nicht kampffähig.
 

Sekundenlang starrten sich beide Parteien an, dann machte der Aldome eine schnelle Bewegung mit dem Stab und ein Feuerball raste auf das Trio zu, Lorenzo war viel zu überfahren von der Aktion um zu reagieren.

Der Ball raste in die kleine Gruppe.

Für Sekunden schwebte über der Stelle nur Staub und ließ nichts erkennen.
 

Misstrauisch begutachtete der Rothaarige Zauberer sein Werk, zweifelte allerdings daran dass er es so einfach haben konnte, und als sich der Nebel lichtete erwies sich seine Überlegung als richtig.

Anscheinend hatte der andere Rotfuchs des Trios keine Zeit zum reagieren gefunden, dafür aber der Blonde.

Den dieser stand mit gespreizten Beinen und ausgestreckten Armen vor den anderen zwei, eine goldene Halbkugel umspannte sie.

Ein Grinsen zierte sein Gesicht.
 

Endlich erwachte auch Lorenzo aus seiner Starre, innerlich trat er sich für diese Nachlässigkeit, doch das würde er den Anderen bitter heimzahlen.

Sauer fuchtelte er mit seiner Hand rum, leichte Elektrizität lag in der Luft, die Haare des Kuriers richteten sich auf, die Hand stoppte in ihre Bewegung und ein Ball aus Blitzen sammelte sich in seiner Hand.

Beide Magier schauten sich das mit erstaunen an, so etwas sah man nicht alle Tage und dann sprangen sie hastig zur Seite.

Der Kugelblitz verfehlte sie nur knapp und schlug weiter hinten in ein Auto ein.
 

Beide Zauberer richteten sie wütend auf, endlich zog aus Silius seinen Zauberstab, bereit anzugreifen zuckte hinter ihnen ein weiterer Blitz auf, schlug in das Auto ein und ließ es in einer lauten Explosion zu gefährlichen Geschossen werden.

Das Duo schluckte, wär das einem von ihnen passiert...
 

Aldome knurrte wütend und malte Runen mit seinem Stab in die Luft, wieder erschien ein Ball, diesmal allerdings keiner aus Flammen, dieser hätte bei dem Schild eh keinen Sinn gehabt.

Daher hatte sich der Rothaarige für einen Bann entschieden der das Schild zu einer Falle machen würde.
 

Silius hielt sich den Stab an den Mund und begann eine lange Beschwörung zu murmeln, die seine dienstbaren Geister anlocken sollten.

"Das ist nicht gut", murmelte Sascha ... er wusste um die Gefährlichkeit von beschworenen Geistern.

"Tu was", zischte er seinen Kollegen an und hielt weiterhin das Schild aufrecht.
 

"Glaubst du wir lassen uns so einfach platt machen", fauchte Lorenzo seine zwei Feinde an, dann schaute er auf Lufer runter dessen Zustand sich zusehens verschlechterte.

Verdammt, normalerweise hätten sie die Gegner mit kleinen Angriffen zermürbt, aber die Zeit blieb ihnen nicht, und wenn dies hier schnell ein Ende haben sollte mussten sie alles auf eine Karte setzen, und dabei hatte er sich geschworen das nie wieder zu machen.

Er spuckte verachtend auf die Erde, folgte Silius Beispiel und schloss die Augen, seine Hand sammelte wieder einen kleinen Ball aus Blitzen, diesen hob er dann gen Himmel, wartete auf die Antwort seines großen Bruders aus den Wolken.
 

Auch Sascha beschloss aus der Defensive aufzutauen und ließ den Bann fallen, wenn Lorenzo zu langsam war würde es ihre Niederlage nur verkürzen, aber Blondi vertraute ihm.

Er schloss ebenfalls die Augen, malte Uralte Symbole in die Luft und wechselte die Sprache. Langsam flossen die Schatten über den Boden und schienen zum Leben zu erwachen.
 

Aldome musste lächeln, sie hatten also erkannt was er vor hatte und ergaben sich praktisch freiwillig.

Er hatte seinen Zauber vollendet und schmiss ihn nun nach dem Gegner, der Ball platze auf und verwandelte sich in ein Netz aus armdicken Spinnenweben.
 

Aber auch Lorenzo war fertig mit seinem Zauber, denn die Antwort aus dem Himmel kam prompt und schoss heiß durch seine Adern, seine Augen verloren jegliche Farbe und strahlten nur noch weiß, wie in Trance riss er die Arme nach vorne und ließ die unsäglich Energie in einem Strahl auf die Spinnenweben und den Magier los.

In diesem Winkel sollte es keine Schwierigkeit sein beides zu treffen.
 

Durch das Netz der Spinnenweben sah Aldome nicht was der Halbdämon nach ihm warf, und selbst wenn er es gesehen hatte, er durfte die Linie nicht verlassen sonst wären sie alle in dem Netz gefangen.

Zuerst bemerkte er ein seltsames Licht auf den weißen Strängen, dann beobachtete er wie diese sich zu schwarzer Kohle auflösten.

Schnell versuchte er noch eine Schutzrune zu schreiben.

Da die Geschwindigkeit des Angriffs allerdings nah an der Lichtgeschwindigkeit lag waren seine Chancen damit Rechtzeitig fertig zu werden gleich Null.
 

Die Zeit reichte ja nicht mal aus sich auf den kommenden Schmerz vorzubereiten.

Heiß fraß sich der Blitz in seine Brust und riss ihn von den Beinen, schleuderte ihn gut 30 Meter über die Strasse.

Als die Energie des Blitzes nachließ, knallte er mit voller Beschleunigung auf ein Autodach. Er hinterließ eine tiefe Kuhle im Metall und hörte es an einigen Stellen bedenklich Knacken. Innerlich bereitete er sich auf den Schmerz der Knochen vor.
 

Am Rande seiner Wahrnehmung bekam er grade noch mit wie die Alarmanlage des Wagens anging, er fragte sich wieso diese so leise war, wo solche Dinger doch für gewöhnlich unerträglich laut sein konnten.

Er versuchte sich auf das Geräusch zu konzentrieren, aber es wurde immer leiser, seine Sicht wurde immer verschwommener und der Schmerz kam nicht.

Er kam einfach nicht. Warum kam er nicht ??? Und dann erfasste ihn die Erkenntnis. Resignierend schloss er die Augen, wohl wissend dass es vorbei war.

Schwärze ergriff von seinem Verstand besitz und zog ihn mit sich in die Tiefe.
 

Der Sog hörte auf, langsam öffnete er die Augen, er spürte keinen Schmerz mehr und auch keine Schwere, es war alles so leicht.

Langsam ließ er seinen Blick schweifen.

Seine Augenbrauen zogen sich fragend zusammen, was war hier los?

Die Zeit schien erstarrt zu sein, sein Blick erhaschte seinen Partner der soeben seine Beschwörung zu Ende gebracht hatte, seine hellblauen Schutzgeister flackerten deutlich wie nie zuvor um Silius herum.
 

Verwundert drehte sich Aldome zu dem Auto um auf dem er gelandet war, dann wurde er blass.

Noch immer lag er auf dem Autodach, halb aufgeschlitzt von der Karosserie, überströmt von Blut und teilweiße auch angekokelt, eindeutig tot.

Er hatte also keineswegs eine wundersame Heilung durchlebt, er seufzte ergeben.
 

"So ist es", hörte er eine Stimme hinter sich, hektisch und verwundert drehte er sich um. Vor ihm stand ein junger Mann mit langen glatten Haaren, sie waren Schwarz und reichten bis zum Boden, die Augen waren grün und ließen das wahre Alter dieser Gestalt durchscheinen.

Aldome konnte sich des Eindrucks nicht erwehren das der Blick der Gestalt traurig war, aber irgendwie passte es zu diesem Unbekannten.

Verlegen starrte er an sich hinab und bemerkte dass er durchscheinend war und nur aus Grautönen bestand, der Andere hingegen wirkte solide wie nichts anderes in dieser erstarrten Welt.

"Bist... bist du... du ähm...", stotterte der Magier als ihm einfiel wen er vor sich haben könnte,
 

Auf den Lippen des jungen Mannes erschien ein trauriges Lächeln während er aus dem Nichts einen Stab aus uraltem Holz holte, es war schwarz vor Alter und geziert mit einer Schneide aus Metall.

Diese war so scharf das sich Licht an ihrer scharfen Kante brach und einen Regenbogen produzierte, was in jener kalten Welt ziemlich seltsam anmutete.

Der Magier schloss den Mund, blieben ihm doch die Worte im Halse stecken.
 

"Ja ich bin der TOD!", beantwortete die Gestalt die ungestellte Frage.

Aldome wurde noch blasser als er zuvor schon war.

"Aber du kannst mich noch nicht Mitnehmen... ich muss doch meinem Partner helfen", wimmerte dieser schon fast verzweifelt.

Tod schüttelte nur seinen Kopf, es machte Plopp und eine Sanduhr materialisierte in seiner Hand, auf dieser stand Aldomes Name und die obere Hälfte war leer.

"Doch ich fürchte ich kann", sagte der TOD leise und besonnen.
 

"Aber was ist mit Silius", der Rothaarige Magier versuchte Zeit zu schinden.

Abermals machte es Plopp und eine zweite Lebensuhr erschien an Stelle der Ersten in Tods Händen.

Die Schriftzeichen waren deutlich zu erkennen und die Obere Hälfte ebenfalls beinah leer.

Aldome hielt sich vor entsetzen die Hand vor den Mund.

"NEIN!!!", schrie dieser und versuchte genug Mana zusammen zu kratzen um Tod mit einem Feuerball zu bewerfen.

"Das funktioniert in dieser Ebene nicht", sagte der Schwarzhaarige gleichgültig und strich sich die Fransen seines Ponys aus dem Gesicht.

"Es ist nun Zeit zu gehen Aldome", er legte ihm die Hand auf die Schulter und übte leichten Druck aus.

Entgegen Tod's Erwartung wehrte sich sein Kunde diesmal nicht und folgte ihm... allerdings nicht ohne ein Meer von Tränen zu vergießen.
 

Die Zeit erwachte aus ihrer Erstarrung.

Lorenzos Körper fühlte sich so Taub an, er hatte das Gefühl gehabt mit dem Blitz auch seine Lebensgeister ausgehaucht zu haben. Er spürte das unweigerliche Ziehen, das darauf folgte musste und versuchte erbittert dem Sog in die Tiefe Widerstand entgegen zu bringen.

Sein Sichtfeld schwand rapide und Schwindel ergriff von ihm Besitz, mit einem leisen Seufzer glitt er zu Boden und blieb auf dem Kalten Asphalt liegen.

War es das jetzt gewesen???

Der Sog hatte nicht nachgelassen, im Gegenteil er hatte sich verstärkt und wollte ihn dazu zwingen seinen Körper zu verlassen.

Innerlich griff sein Gefühl und Verstand nach allem was er ertasten konnte.

Er wusste dass Sascha zu beschäftigt war um ihm noch helfen zu können, und jemand anders mit der Fähigkeit des Heilens kannte er nicht.

Dennoch schrie seine Seele verzweifelt nach Hilfe.
 

Leichte Tränen standen ihm in den Augen als er merkte das er keine bekommen sollte, doch kurz bevor ihn der Sog endgültig erledigte spürte er wie sich ein eiserner Griff um seine Seele legte und ihn fast schon brutal zurück zog.

Der Sog wurde wieder schwächer und erstarb anschließend komplett.

Der Griff allerdings blieb.

Sein Körper begann wieder zu fühlen, die Sicht und seine Kraft schienen wieder zu kehren, innerlich fragte sich Lorenzo woher die Kraft kam, hatte er doch alles was er besaß in diesen Zauber gesteckt.
 

Aber warum hatte er vorsätzlich das Dümmste was man im Umgang mit Magie tun konnte getan??? Wieso hatte er sich so restlos überanstrengt???

Wo er doch genau wusste das solche Dinge häufig den Tod nach sich zogen, oder noch schlimmer einen Blindgänger auslöste.

(Blindgänger sind Zauber die ohne Ziel das erste treffen was sich in näherer Umgebung befindet)
 

Müdigkeit ließ ihn die Augen schließen. Langsam sackte er weg und bemerkte gar nicht wie er einschlief.
 

Eine Schwere legte sich auf seine Schulter und ließ ihn die Augen wieder öffnen, unter ihm war kein Asphalt mehr sondern weiches rot.

Verwundert wand er seinen Kopf um und sah einer schwarzen Schattengestalt in die Augen.

Er wollte etwas sagen, wollte schreien, doch die Zeit die ihm zum reagieren blieb war viel zu kurz, denn noch bevor er überhaupt daran denken konnte die Hand von seiner Schulter zu fischen legten sich zwei weiche Lippen auf die seinen.

Er versuchte einerseits zurückzuzucken und andererseits die Gestalt von sich zu schupsen, doch es misslang ihm kläglich.

Finger glitten durch seine Haare und hielten ihn so gefangen wie er war, die Lippen wanderten langsam Richtung Hals, erzeugten dabei eine Gänsehaut.

Ein Kribbeln bemächtigte sich Lorenzos Körper und erstickte seine Gegenwehr im Keim, auch als die Hände der Gestalt über seine Haut zu wandern begannen tat er nichts was als ernsthafter Versuch angesehen werden konnte.

Statt dessen stöhnte er nur leise auf, hatten diese Berührungen doch leider Gottes einen durchschlagende Wirkung auf ihn.
 

Er hatte sich das alles immer ganz anders vorgestellt, Sex mit einem Kerl.

Sascha hatte oft versucht ihn davon zu überzeugen es zumindest mal auszuprobieren. Er hatte sich standhaft geweigert und darauf beharrt dass er solche Widerwärtigkeiten nie machen würde.
 

Aber was tat er hier dann???
 


 

Das Ableben Aldomes hatte keinerlei Einfluss auf seinen Partner gehabt, da dieser es noch gar nicht bemerkt hatte, stattdessen hatte er seine Beschwörung soeben beendet. Hellblauen und hellgrünen Naturgestalten schwebten um ihn herum, warteten nur auf ein Zeichen zum Angriff, doch noch war es zu früh.
 

Aber auch der Halbdämon war fertig, die Schatten die sich auf der Erde gesammelt hatten erhoben sich in die Lüfte und bekamen rote Augen.

Schattenfresser nannte sich diese Rasse, sie fraßen die Schatten ihrer Opfer und sorgten damit für ein unsanftes und Qualvolles ableben der Opfer.

Sascha mochte die Beschwörung nicht, er mochte auch diese Wesen nicht... aber ihm blieb nichts anderes übrig gegen Naturgeister kam er mit normaler Magie nicht an.
 

Doch auch er musste kurz warten bis er in der Lage war den Angriff zu koordinieren, und so kam es das Silius als Erster handeln konnte.

Der dunkelblonde Magier winkte mit seiner Hand, befahl mit einem Schwall seiner Magie den Angriff.
 

Bevor die Naturgeister allerdings ihr Opfer erreichten war auch dieser in der Lage etwas zu tun, ebenfalls mit seiner Hand gab er das Kommando.

Die Schattenfresser rasten auf die Geister zu, blieben vor ihren Feinden stehen und knurrten sie erst einmal an, die Wesen des Magiers fauchten zurück.

Erst dann waren beide Parteien bereit sich bedingungslos zu zerfleischen.
 

Zwischen den Fronten flammte Magie auf und schleuderte sich hin und her, Geister und Schatten wurden zerrissen und in alle Winde zerstreut nur um sekundenspäter erneut zu entstehen.

Die Magier wussten beide das der Kampf der Wesen ein unentschieden geben würde und es keinen Sinn hatte ihnen weiter Beachtung zu schenken.

Daher begannen sie abermals Beschwörungen zu murmeln.
 

Das Geschrei der Geister wurde lauter und immer schriller, ähnelte irgendwie dem Geräusch von Fingernägeln an einer Tafel, es untermalte auf unheilvolle Weise das Gemurmel der Magier.

Sascha zitterte leicht, er wusste dass er seine Grenze bald erreichen würde, aber auch der Andere schien mit sich zu kämpfen zu haben.

Allerdings bei weitem nicht so viel wie der Chemiestudent, was wohl an einer besseren Kondition lag, wenn Sascha noch etwas tun wollte sollte er sich wohl damit beeilen.
 

Hitzig überlegte er hin und her, als er damit beschäftigt war einen weiteren Fluch zu murmeln, gedankenverloren wanderte seine Hand in die Tasche und fand ein Messer.

Ein unheilvolles Grinsen malte sich auf seine Züge, das war die Idee. Geschickt zog er die Klinge aus der Tasche, schnitt sich damit selber und murmelte einen weiteren Zauber um die Klinge damit zu vergiften.

Dann wedelte er mit der anderen Hand um die Schatten neu anzuordnen.

Nun waren sie nicht mehr hauptsächlich darauf aus die Geister des anderen Magiers zu zerfleischen sondern blockierten das Sichtfeld von Silius.

Dieser knurrte Missgelaunt und ordnete auch seinen Truppen neu, sein Wahrnehmungsfokus legte sich auf die Barriere, der Halbdämon schien etwas vor zu haben und es gefiel ihm nicht.
 

Er erhob die Hand und beschwor seinerseits eine Windklinge, den was ihm die Sicht versperrte tat es auch beim Gegner, er wusste ganz genau das die Geister keine Barriere für die Magie waren und so setzte er den Windzauber in Kraft.

Er würde zweifelsohne Treffen.

Die Schatten kreischten auf, als wollen sie ihren Meister warnen.

Doch dieser hatte mit einer solchen Aktion nicht nur gerechnet sondern sie gezielt provoziert, im rechten Moment machte er einen Ausfallschritt um dem Windsäbel auszuweichen, dieser bohrte sich hinter ihm in eine Laterne und zersägte das Metall glatt.

Als nächstes schlüpfte er gekonnt an den sich noch immer keilenden Geistern vorbei, dann überwand er die letzten Meter die ihn von dem anderen Mann trennten.
 

Silius brauchte genau einen Augenblick um die Situation zu erkennen, doch war es da bereits zu spät etwas sinnvolles gegen das Halbblut zu unternehmen das nun in den Nahkampf überzugehen schien.

Er keuchte auf als er den Brennenden Schmerz in seiner Nierengegend spürte.

Hätte er doch nur richtig aufgepasst.
 

Auf einmal herrschte tödliche Stille auf der Strasse, beide Geister hielten in ihrem Kampfe inne und starrten auf ihre zwei Meister, deren Keuchen und wimmern das einzige Geräusch der Welt zu sein schien.
 

Saschas Gesicht war von einem Unheilvollen Grinsen gezeichnet, mit perfider Freude drehte er das Messer in der Wunde änderte den Winkel leicht und Stach erneut in den Körper von Silius, dieser konnte sich nun endlich zu einem Schrei durchringen.

"Nicht", bettelte der Magier ihn an.

Doch es ließ die Freude über seinen Sieg nur noch steigen, wieder änderte er den Winkel unsanft und riss anschließend das Messer aus dem Körper.

Der Magier hustete und spuckte dabei Blut auf die Strasse, er spürte nicht nur den Schmerz der Wunden sondern auch die der Vergiftung, und er wusste das er sterben würde.
 

"Wieso beschütz.. t du... ihn..", hauchte Silius und klammerte sich an seinem Feind fest.

Kalte goldene Augen sahen in graue Augen.

"Weil er unser Freund ist", hauchte Sascha gefährlich und rammte dem Magier das Messer in die Kehle.

Anschließend zog er das Messer quer über den Hals.
 

Von Silius war nur noch ein Röcheln zu vernehmen, sein Griff um Saschas blutverschmierte Kleidung wurde lockerer und langsam sackte er zu Boden.

Der blonde Chemiestudent sah auf sein Opfer hinab und leckte sich lüstern über seine roten Finger, dann sank er ebenfalls auf die Knie.
 

Er wusste nicht wie lange er den toten Körper vor sich anstarrte, aber seine Augen hatten wieder ihr natürliches Braun angenommen.

Angewidert wischte er das Blut von dem Messer an seiner Hose ab, anschließend versuchte er seine Hände davon zu befreien.

Mit Hilfe eines Taschentuches gelang es ihm halbwegs.
 

Mühsam kämpfte er sich auf die Beine und kam wankend zum stehen, er brauchte dringend Erholung. Gehetzt sah er sich nach seinen WG-Mitbewohnern um.

Für Lufer konnte er eh grade nichts tun, aber auch sein Freund lag am Boden, zuerst ging er zu diesem und kniete sich angestrengt wieder hin.
 

Er untersuchte den Körper auf mögliche Wunden und musste dann lächeln.

"Überanstrengt", hauchte er leise und strich zärtlich die Haare aus seinem Gesicht, dann schloss er die Augen und biss sich auf die Zunge, legte seine Lippen auf sie von Lorenzo.

Dieser öffnete die Lippen leicht und gewährte Saschas Zunge Zugang.

Der Blonde wusste wie sehr der Kurier Schwulitäten hasste, um so mehr war er erstaunt das er so ohne weiteres Zugang bekam. Gierig nahm dieser das Blut und die Kraft des Anderen entgegen.
 

Langsam kam der Kurier wieder zu sich, was dafür sorgte das Sascha einen übereilten und hektischen Rückzug seiner Zunge antrat.
 

Müde und leicht panisch öffnete Lorenzo die Augen, im ersten Moment wusste er nicht wo er sich befand oder was grade mit ihm geschah, er erinnerte sich noch gut an die Finger auf seiner Haut, er versuchte ein Zittern zu unterdrücken und starrte an sich hinab, erfreut festzustellen dass alles an seinem Platz war, und nichts nach oben stand.
 

Er erntete einen verwirrten Blick von seinem Kumpel, der grade nicht verstand was hier vor sich ging. Er machte eine wirre Bewegung mit der Hand, worauf hin der Blick verschwand. Dann versuchte er sich zu erheben, was sich als schwieriger erwies als er zuerst angenommen hatte.

Mit Saschas Hilfe schaffte er es dann doch auf die Beine zu kommen.
 

Diese waren ungewöhnlich weich, von der Anstrengung, aber auch von der Begegnung im ,Traum'.

Beide Halbdämonen standen auf der Strasse uns besahen sich das Chaos das sie angerichtet hatten.

Ein gesprengtes Auto, zwei Leichen, eine schrottreifer BMW, und eine zersäbelte Laterne... ganz zu schweigen vom Asphalt.
 

Beide seufzten ergeben und zuckten mit den Schultern.

"Du musst mir Helfen ihn zu tragen", flüsterte Sascha leise.

Er bekam ein unwilliges Nicken als Antwort.

Beide griffen sich einen Arm von Lufer und begannen ihn mühsam die Strasse runter zu schleppen.
 


 

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So das war der zweite Teil *smile*

Besuch bei Vanessa II

Ice und Fire standen vor einem Kloster. Während die blonde Frau verhalten knurrte, schüttelte der Vampir nur den Kopf.

"Du weißt das ich da nicht rein kann, geweihtes Gebäude", er sah auf den Boden, erwartete eigentlich das sie ihn deswegen aufzog, aber nichts dergleichen geschah.

"Sag mir in welchem Zimmer sie ist", natürlich hätte sie die Frau auch mittels Telepathie suchen können.

Aber erstens verabscheute sie religiöse Gedanken und zum zweiten kannte sie die Frequenz der Kleinen nicht, was bedeuten würde alle Nonnen scannen zu müssen. Da griff sie dann doch lieber auf moderne Technik zurück.
 

Fire nahm seinen Laptop aus der Tasche und schaltete ihn ein, wenig später tippte er einen Befehl.

Es dauerte ein paar Sekunden und es erschien ein Grundriss mit einem gekennzeichneten Zimmer. Micé grinste fies: " Ich komme wieder"

Dann löste sie sich in einer Wolke Eiskristalle auf, wenig später trat sie aus den Schatten des Zimmers.
 

Vanessa lag im Bett und prügelte wütend auf ihr Kissen ein.

"Wieso glaubt mir niemand", hörte die Dämonin sie schluchzen, während sich selbige langsam und unbemerkt annäherte.

Langsam ließ sie sich auf das Bett nieder. Die andere Frau zuckte vor Schreck zusammen und wand sich dem unbekannten Gewicht auf der Matratze zu, wollte grade beginnen zu schreien, als ihr auch schon der Mund zugehalten wurde.

"Wenn du schreist, zeige ich dir die Bedeutung des Wortes SCHMERZ", hauchte die Dämonin bedrohlich in ihr Ohr, ein animalisches Knurren sollte ihrer Drohung mehr Glaubwürdigkeit verleihen.
 

Vanessa zuckte zusammen, sah aber nicht ein warum sie sich nicht wehren sollte und begann verzweifelt mit Händen und Füssen um sich zu schlagen.
 

Ice genoss es sichtlich die Angst und den Widerwillen in ihren Augen zu beobachten, natürlich bekam sie ein paar Schläge ab, aber es bedeutete ihr nichts. Als dieses Weib allerdings anfing sie zu kratzen und an ihren Haaren zu ziehen wurde es ihr schlussendlich zu doof.

Herrisch griff sie mit einer Hand nach den Handgelenken ihrer Gefangenen und nagelte diese auf die Matratze.

Wütend bohrte Mice ihre Fingernägel in die Haut des Mädchens, diese hätte erneut geschrieen allerdings ließ die Hand auf ihrem Mund das immer noch nicht zu.

"Sei still..", fauchte die Dämonin wütend, was hatte ihr Fürst nur an dieser Frau gefunden, zugegeben schlecht sah sie nicht aus, aber ihr Aussehen war auch alles was sie hatte.
 

Allmählich beruhigte sich Vanessa wieder, hier würde ihr Panik auch nicht helfen. Wie konnte eine einzige Frau nur so stark sein, gut bei einem Kerl hätte sie ja damit gerechnet aber bei diesem zierlichen Etwas vor Ihr"???

Wütend über ihre eigene Demütigung starrte sie der Frau in die Augen, diese waren Grau und hatten Schlitze statt Pupillen.

Was war dieses Weib bloß.

// Menschen haben nicht solle Augen, was ist die nur???//, dachte Vanessa und erhielt auch prompt eine Antwort.

"Das geht dich überhaupt nix an, ich will nur eine einzige Sache von dir wissen, dann bist du mich wieder los. Wie heißt dein Ex-Freund mit vollem Namen?", hauchte sie bedrohlich, nahm aber die Hand von Vanessas Gesicht.
 

Für einen Moment herrschte absolute Stille im Raum.

"Welcher Ex-Freund", wollte sie wissen... sie hatte immerhin eine ganze Menge davon.

"Das weißt du ganz genau! Der, über den du in der Talkshow geredet hast", fauchte Mice wütend und kam sich ziemlich verarscht vor.
 

//LUZIFER!!!! Luzifer... Luzifer ... Immer wieder der... was hat der bloß das die alle wissen wollen wie der heißt, ich wusste ja gar nicht das es in der Klapsmühle auch Fernseher gibt.//, dachte die Dunkelhaarige aufgebracht.
 

"Gib mir einfach eine Antwort", knurrte die Dämonin wütend, sie konnte es ganz und gar nicht leiden wenn man so über ihren Fürsten dachte, wenn sie nicht bald hier weg kam würde sie dieser kleinen Schlampe zeigen was es bedeutete sie wütend zu machen.

"Luzifer Astean ... jetzt zu frieden", zischte Vanessa zurück.

Langsam löste sich die blonde Frau von ihr, aber nicht ohne eine weitere Drohung auszusprechen.

"Beleidige ihn noch ein einziges Mal und ich schneide dir deine Zunge mit einem stumpfen Gegenstand ab."
 

Mice wand sich ab und ging Richtung Tür. Sie würde sich natürlich auch wieder Teleportieren, aber nicht vor den Augen dieses Weibes. Immerhin sollte die Welt nix von der Existenz der Dämonen wissen.
 

Nachdem Vanessa sich von ihrem Schock erholt hatte, öffnete sie ihren Mund und schrie laut und verzweifelt um Hilfe.

Der Blick der Dämonin verfinsterte sich wieder schlagartig, wütend sprang sie auf das Bett und pinnte das Weib erneut auf die Matratze.

"WAS HAB ICH GESAGT" herrschte sie Vanessa an, doch diese war mittlerweile zu einem kontinuierlichen Schreien übergegangen.

Genervt schloss die blonde Frau die Augen und belegte ihre Gefangene mit einem Schweigebann.
 

Augenblicklich verstummte die Schallquelle und hinterließ nur noch kurzweilige Echos.

Entsetzt weiteten sich die Augen der Menschenfrau, hätte sie nun eine Hand frei gehabt hätte sie nach ihrem Hals gefasst.

"Das wirst du bereuen!", hauchte die Dämonin leise, ihre hochsensiblen Ohren erholten sich nur langsam von dem überlauten Schrei, die Schritte der anderen Nonnen die sich auf Vanessas Zimmer zu bewegten vernahm sie allerdings trotzdem.

Wütend stand sie auf, riss Vanessa an ihren langen Haaren aus dem Bett, diese versuchte zu schreien doch wieder entstand nur heiße Luft.

"Oh und wie du das bereuen wirst", versicherte ihr die Dämonin und im nächsten Augenblick standen sie vor der Tür des Klosters.
 

Fire saß noch immer auf einer Bank vor dem Kloster und starrte auf den Bildschirm des Laptops, als Mice vor ihm erschien.

Er sah auf, verwundert starrte er auf das Mädchen.

"Wer ist das denn??", fragte er leise.

"Vanessa.... """Der""" den wir suchen heißt Luzifer Astean, such ihn!", befahl die linke Hand des Fürsten.

Dem Vampir lag beinah ein Widerwort auf den Lippen, aber ein weiteres Mal stellte er seinen Wunsch zurück und tippte seinen Namen ins Suchfenster ein.

"Du weißt was an ihm hängt", sie erntete nur ein schweigendes Nicken.
 

Wenig später lächelte Fire vor sich hin.

"Was hast du gefunden?"

"Er studiert Jura, hat die Semestergebühr noch nicht bezahlt und die ist Morgen fällig, seine Noten sind miserabel, die Wohnung wurde ihm gekündigt, er hat haushohe Schulden, keine Arbeit und auch keine Freunde zumindest wenn man dem hier glauben schenken kann.", verkündete Fire die Ergebnisse der Halb-KI. (Das System womit die Hölle arbeitet ist eine abgespeckte Künstliche Intelligenz)
 

Mice zischte kurz vor sich hin, rieb sich das Kinn mit der einen Hand, während sie mit der Anderen Vanessa festhielt.

"Überweiße 30 000 Euro auf sein Konto und bezahl seine Semestergebühr", ordnete sie an.

"Aber was wenn er nicht unser Fürst ist?", bedachte Fire die Konsequenzen, worauf er nur ein Lachen erntete.

"Die Hölle besitzt so gut wie jeden Großkonzern dieser Welt, was bedeuten da schon lächerliche 30 000 ... das wird nicht mal auffallen."
 

Damit war für die Blonde das Thema erledig, der Vampir quittierte ihre Antwort mit einem Grinsen.

"Sag mal wo willst du eigentlich mit Der da hin???"

Ihr die Schmerzen geben die ich ihr versprochen habe", hauchte die Dämonin lüstern und Fire sah ihr die Vorfreude an.

Beschloss aber sie nicht zu mindern. Auch ihm was dieses Menschenweib auf Anhieb unsympathisch.

"Ich kümmer mich um den Fürsten", sagte er und verwandelte sich in einen Schwarm Fledermäuse, wo er hinfliegen wollte wusste er längst.
 

Mice schüttelte nur leicht den Kopf als das Mädchen vor Schock in ihren Armen zusammensank. Ein finsteres, böses Gelächter ertönte als beide Frauen durch ein Portal aus roten Runen verschwanden.

Folter (Sidestory Micé lässt Vanessa leiden)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Micés Erinnerung ( Sidestory Micé und ihr erster Dämon)

Ein Einblick in Micés Vergangenheit, es spielt zwischen dem ersten Weltkrieg und dem dritten Reich.
 

Micé begegnet ihrem ersten Dämon und wird Zeugin wie dieser tötet.

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Michelle Noijé sah in den Spiegel ihre dunkelblonden Haare hingen in einem wirren Durcheinander in ihr Gesicht. Sie war die Tochter eines Franzosen und einer Deutschen.

Lehrerin für Deutsch und Französisch.

Sie griff zur Bürste und versuchte der zerwuschelten Haarpracht Einhalt zu gebieten.
 

Dies gelang ihr nur schwerlich.

Sie seufzte.

Die Flucht war keine Schöne Sache. Mittlerweile war sie aus Bayern nach Sachsen geflüchtet doch ihre Verfolger schickten sich an ihr immer wieder auf die Pelle zu rücken.

Sie legte die Bürste beiseite und stellte fest das ihre Haare anständig genug saßen.

Sie griff nach einem Band und begann umständliche sich die Haare hochzustecken.

Wieder seufzte sie.
 

Sie streichelte über ihr Spiegelbild.

„Was hast du dir gedacht als du ihnen beigetreten bist Mauerblümchen. Hast du wirklich gedacht es ändert etwas daran wie die Menschen dich sehen… Hast du wirklich gedacht du würdest etwas anderes sein als das hässliche Enderlein.“, sie seufzte und ließ endlich von ihrem Spiegelbild ab, es hatte ja doch keinen Sinn.

Sie hatte ihre Schwester immer beneidet, ihr dunkles Haar, ihre eindrucksvollen Augen und ihren wunderschönen Körper.

Sie selber war das Mauerblümchen. Sie besaß nur eins. Ihren Verstand, dafür war sie bei den Männern allerdings nicht beliebt.

Männer mochten es nicht wenn sie weniger könnten als Frauen, immerhin waren Frauen in der Regel nur dazu da um Kinder zu kriegen, den Mann zu befriedigen, den Haushalt zu führen, zu kochen, einzukaufen und die Kinder zu erziehen.

Frauen die selbstständig genug waren ein Paar Reichsmark selbst zu verdienen waren nicht beliebt.
 

Sie gab es ungern zu aber sie hatte sich der Schwarzen Vereinigung angeschlossen die nach dem ersten Weltkrieg ihre Fänge nach allen Unglücklichen ausstreckte.

Diese war zwar nicht berühmt aber sie waren gefürchtet.

Sie betteten nicht zum Christengott sondern zu wesendlich dunkleren Mächten.

Michelle legte sich ins Bett und starrte aus dem Fenster, draußen war es kalt.

Sie konnte nicht weiter, ein Schneesturm zog auf, das Radio plärrte grade die Unwetterwarnung als schon die ersten Flocken vom Himmel fielen.

„Reichlich spät“, meinte sie und starrte auf den klobigen Kasten.

Draußen legte sich sanftes weiß auf die Strassen und Dächer.
 

Das weiß war für Michelle wie ein Stich ins Herz, eine Anklage daran daß sie ihre Seele dem Dunklen vermacht hatte, aber Gott… Hatte das Licht ihr gezeigt das sie ausreichend war, das man sie mochte wie sie war.

Nein die Kirche hatte dieselben verschobenen Ansichten gehabt wie die Männer dieser Zeit, was vermutlich daran lag das die Kirche vornehmlich von Männern geleitet wurde.
 

Sie kramte in ihrer Tasche nach der Bibel der Dunkelheit.
 

------------------------------------------Rückblick --------------------------------------------------

Als die Reichspolizei das unterirdische Versteck der Schwarzen Vereinigung gefunden und gestürmt hatte, war sie selbst grade auf die Toilette gegangen, nur dies bewahrte sie damals vor dem Tod.

Als sie wieder Richtung Hauptsaal gehen wollte hörte sie Schreie und Schüsse.

Sofort war ihr klar was das zu bedeuten hatte und sie rannte Richtung Schrein.

Dort wurde die Bibel aufbewahrt.

Sie wusste die Deutschen waren nicht dumm und würden jeden Ausgang überwachen den sie finden konnten.

Ihre einzige Möglichkeit das zu überleben und sich das Zuchthaus zu ersparen war dieser eine Raum.

Sie konnte nur hoffen daß die Ansammlung schwarzer Zaubersprüche in dem Buch, ihr ein Ausweg aus dieser Misere bieten würde.

Sie rannte weiter und öffnete den Raum, trat ein und schloss die Tür, anschließend entzündete sie ein Streichholz.

Dann verschloss Michelle die Tür mit dem Schlüssel und verbarrikadierte sie.

Andächtig näherte sie sich der Bibel und ließ mit einem Keuchen das abgebrannte Streichholz fallen.
 

Sie hatte nicht aufgepasst… knurrte leise… sie entzündete ein neues Streichholz und öffnete das Buch.

Blätterte ein paar mal um und suchte einen Zauber, ein leises AH ließ erkennen das sie ihn gefunden hatte.

Sie lass ihn noch einmal nach und schloss dann ihre Augen, konzentrierte sich, warf dabei das Streichholz auf den Steinboden und sprach den Zauber.

Mit einemmal erstrahlte der Raum in Kerzenlicht.

Sie grinste und dankte allen Dämonen der Schatten das sie sich schon vorher mit der Magie des Buches befasst hatte.

Nun allerdings musste sie nach etwas Suchen das sie noch nie ausprobiert hatte.

Sie wusste welche Seiten die Torzauber enthielten, hatte aber nie genug Mut aufgebracht diese auch zu sprechen, aber nun blieb ihr nichts anderes übrig.
 

Die Tür erzitterte mit einem Laut Knall, dann wurde an ihr gerüttelte, ihr war klar das ihr die Zeit weglief.

Wieder blätterte sie und dann fand sie den einzigen Zauber von den Toren den sie bereit war auszusprechen, sie lass ihn aufmerksam dreimal durch und seufzte leise.
 

Betet kurz zu allen Dämonen der Hölle und trat an die Wand, legte die eine ums Buch und die andere auf das Gemäuer, sie fokussierte sich erneut, wieder hörte man leise Worte in Latein.

Blaue Runen erschienen auf der Wand die Ziegel wichen einem dunklen Durchgang und ihre Hand griff ins Leere.

Mit einem Wink löschte sie die Kerzen dann rannte sie durch den Gang.
 

Keine Sekunde zu früh, denn hinter ihr flog die Tür auf und Beamten der Reichspolizei stürmten den Saal.

Sie vermiet es sich umzudrehen, es würde ihr nichts nutzen das Schlimmste das sie dadurch erreichen konnte war das sie gegen eine Wand rannte.
 

Hinter ihr hörte sie eine wütende Männerstimme.

„Hier spricht die Reichspolizei bleiben sie stehen“, eine Sekunde Stille folgte, dann zerriss ein Schuss die Ruhe, sie spürte wie die Kugel das magische Feld des Durchgangs traf, allerdings blieb die Kugel in der Wand stecken.

Das erinnerte Michelle wieder daran daß sie sich in einem magischen Durchgang befand und sie nicht wusste wie lange der Zauber halten würde.

Daher begann sie noch ein paar Schritte an Tempo zuzulegen.
 

Ihre Lunge brannte wie Feuer und etwas Speichel lief ihr über die Lippen als sie endlich in aus dem Gang trat.

Sofort wich der Durchgang einer massiven Steinmauer.

Mit der einen Hand umklammerte sie krampfhaft das Buch, mit der anderen stützte sie sich auf ihre Knie.

Eisige Kälte biss in ihre verschwitzte Haut, sie hatte keine Zeit gehabt ihre Jacke zu holen, sie verdankte es nur ihrer Angst vor Diebstahl daß sie ihre Brieftasche mit ihrem Geld noch bei sich hatte.
 

Als erstes würde Michelle das Buch in Sicherheit bringen, den sie wusste daß die Deutschen nicht hinter der Sekte her waren. Es ging ihnen um die Zauber in diesem Buch.
 

Sie fand ein Geschäft das Taschen und Jacken verkaufte, für das Buch holte sie eine große lederne Tasche und für sich einen billigen dicken Mantel.

Er sah scheußlich aus und kratzte aber er war zumindest warm.

Anschließend begab sie sich auf die Flucht.

Sie wusste das sie nicht so ohne weiteres über die Grenze kommen würde deswegen wählte sie einen Weg der sie quer durch Deutschland trieb

---------------------------------------------------Rückblick ende -----------------------------------
 

Und jetzt saß sie hier und starrte aus dem Fenster, mittlerweile hatte sich die Stadt in eine weiße Landschaft verwandelt.

Michelle hatte bereits die Hälfte aller dunklen Zauber aus dem Buch auswendig gelernt. Man wusste ja nie wozu es einem noch nutzen konnte.

Ihr altes Leben war Geschichte, sie war sich sicher daß die Reichspolizei bereits nach ihr suchte und wo begann man damit als erstes, dort wo sich die Person eingelebt hatte.
 

Wann immer es ihre Flucht erlaubte lernte sie die Zauber auswendig.

Schon seit Wochen war sie nun auf der Flucht, hatte kaum gegessen, wenig geschlafen und sich nicht gewaschen.

Auch ihre Kleidung war noch immer dieselbe wie an jenem Tag als sie aus der Wand trat.

Sie seufzte

„Unpassendes Unwetter“, meinte sie leise und schlug das Buch auf.

Wenn sie hier schon fest saß konnte sie auch eben so gut etwas lernen.

Auf der aktuellen Seite befand sich ein Dämonenbeschwörungszauber, sie wollte schon weiterblättern doch eine Eingebung verhinderte es.

Sie hatte das Gefühl das dieser Zauber noch einmal sehr wichtig werden könnte.
 

Ungewöhnliche aufmerksam lass sie jede Silbe, merkte sie sich akribisch.

Rezitierte die Formel ein paar Mal im Kopf und kontrollierte ihre Richtigkeit.

Sie schloss das Buch und sah an die Decke.

„Bei all den Sachen die in diesem Buch stehen warum haben wir uns nicht verteidigt“, fragte sie sich.

Die ganze Sekte war zerstört worden, die restlichen noch lebenden Mitglieder in alle Winde zerstreut.

Wieso hatten sie sich nicht gewehrt, wieso hatten sie das alles geschehen lassen, hatten riskiert das die Christen dieses Buch bekamen???

Oder hatten sie gar nicht gewusst welche Macht in ihrer eigenen Bibel steckte?
 

Sie seufzte erneut laut und streichelte sanft den schwarzen Samteinband des Buches. Michelle wollte es grade erneut öffnen als eine Bewegung aus dem Augenwinkel sie alarmierte.

Mittlerweile hatte sich der Schneesturm etwas beruhig, aber immer noch fielen dicke Flocken vom Himmel.

Ihr Blick ging über die Strasse und da entdeckte sie nun ganz bewusst was vorhin nur ihr Unterbewusstsein wahrgenommen hatte.

Ein geübter Griff ging nach der Tasche, dem Mantel und der Brieftasche, dann warf sie sich auf den Boden und rollte unter das Bett.

Selbst wenn die Polizei nun ihr Zimmer öffnete und ihren Blick schweifen ließ, würde nichts in dem Zimmer auf sie hinweisen…. Bis auf die verdammte Bürste auf dem Tisch.
 

Einer der Beamten warf einen Blick durch das Fenster in den Innenraum des Zimmers, da sie sich im Erdgeschoss eingenistet hatte konnte er den halben Raum überblicken ohne eintreten zu müssen.

Ein Kollege tippte ihm auf die Schulter und beide entfernten sich.

Gingen zum Verwaltungsbüro der kleinen Pension.
 

Michelle erhob sich von der Erde, glücklich doch das Zimmer hier unten gemietet zu haben, immerhin konnte sie ihre Feinde sofort sehen ohne das sie die ganze Zeit am Fenster hängen musste.

Aber der größte Vorteil lag darin das sie aus dem Fenster steigen konnte.

Sie schnappte sich die Bürste vom Tisch, schlüpfte in den Mantel und öffnete die Tür.
 

Eisiger Wind schlug ihr wie eine Wand entgegen, sie keuchte auf, biss sich leicht auf die Lippe und kämpfte sich durch den Schnee.

Sie wusste wie begrenzt ihre Zeit zur Flucht im Moment war und ignorierte die Schneewehen.

Doch diesmal war ihr Glück begrenzt, ein weiterer Mann trat aus der Kutsche, von hinten hörte sie das zuschlagen einer Tür.

Die anderen beiden Polizisten hatten das Gebäude mit der Schlüsselvergabe anscheinend nie betreten.

Es war eindeutig eine Falle.

Warum erkannte sie das erste jetzt?

Die beschimpfte sich für einen Sekundenbruchteil wegen ihrer Dummheit und begann dann einen Zauber zu murmeln.

Der Wind erhob sich und wirbelte Pulverschnee auf.
 

„Michelle Noijé bleiben sie stehen sie sind verhaftet“, sie hörte nicht und rannte los.

Sie vernahm einen lauten Knall und fand sich auf den Knien wieder.

Wieso war sie zusammengesackt???

Sie sah ihr Bein hinab und heißer Schmerz zog sich durch ihr Bein bis hoch zum Kopf.

Klar sie war getroffen worden. DUMM DUMM DUMM.

Schallte sie sich selbst.
 

Ihr war bewusst daß ihre Flucht damit beendet war, deprimiert bohrte sie ihre Fingernägel in ihre Handfläche.

Michelles Geist begann wie von selber eine weitere Beschwörung zu formulieren, sie bekam es vor Angst und Schmerz nicht einmal mit.
 

Auf einmal begann ein Teil der Strasse rot zu leuchten.

Das Rot ließ nach um einen Kreis von etwa drei Metern Durchmesser zu bilden.

Er strahlte wärme aus, schmolz den Schnee und die Luft begann nach Schwefel zu riechen.

Schwarzer Rauch erschien in dem Kreis und formte eine Gestalt.
 

Die Polizisten erschreckten sich gewaltig, zuckten zusammen und vergaßen für einen Moment die kleine unscheinbare Frau auf dem Gehweg und richteten ihre Waffen auf den Mann der in dem verblassenden Kreis stand.

„Wer sind sie“, schrie der älteste der Beamten ihn an.

Der Jüngling trat aus dem Kreis, der sich in die Strasse eingebrannt hatte.

„Wer glaubst du bin ich“, fragte er und warf geschickt seine langen Haare zurück.

Seine Kleidung war aus dünnem schwarzem Stoff, bestickt mit roten Symbolen, eindeutig viel zu dünn für den deutschen Winter.
 

„Wir pflegen nicht zu scherzen“, meinte der Älteste erneut.

Der Mann zuckte mit den Schultern und wand seinen Blick der immer noch erstarrten Frau zu.

Er ging langsam auf sie zu.

„Bleiben sie stehen“, meinte einer der Beamten. Der Mann ignorierte ihn.

Zwei der Polizisten richteten ihre Waffen auf den Unbekannten.
 

„Ich sagte bleiben Sie stehen oder wir eröffnen das Feuer“, erneut wurden sie ignoriert.

Dem Ältesten platzte die Hutschnur und er schoss.
 

Der Knall riss Michelle endlich aus ihrer Trance, die ganze Zeit hatte sie den Fremden angestarrt.

Wer war er, zugegeben er war atemberaubend schön, selbst ihre Schmerzen und die Kälte die sich langsam in ihre Glieder fraß, nahm ihm nichts von seiner Ausstrahlung.

Erst als die Magie aus ihrem Verstand abfloss erkannte sie was sie getan hatte.

Sie hatte den Zauber benutzt, die Dämonenbeschwörung.

Dieser Mann konnte nichts anderes sein als ein Dämon, ihr stockte der Atem.

Scheiße…
 

Blut lief seine Schulter hinunter, anscheinend hatte ihn eine der Kugeln getroffen.

Er grinste Michelle an und wand sich dann um, erneut traf ihn ein Schuss, er grinste finsterer und eine unheimliche Lache schallte über die Strasse.

“Lächerliches Spielzeug, soll ich euch zeigen wie man das macht??“, lachte er finster.

Die dunkelblonde Frau blinzelte, sie hörte einen lauten Schrei und sah wie der Dämon einen der Gesetzeshüter am Hals gegen die Wand drückte.

Sie hielt erneut den Atem an.
 

„Lassen sie ihn runter“, rief einer der beiden anderen Beamten und schoss erneut auf den größeren Mann, dieser holte mit seiner Hand aus und stieß diese in den Magen des gefangenen Offiziers.

Dieser schrie gepeinigt auf, Blut lief aus der Wunde und färbte den weißen Schnee rot.

Er spürte wie die beiden Anderen zurückwichen, lachte Schadenfroh und packte die Gedärme.

Sein Gesicht näherte sich dem seines Gefangenen, er lächelte verführerisch und leckte über die Wange.

„Das tut weh hab ich Recht?“, fragte er sadistisch.

Das Lächeln wirkte so unschuldig wie das eines Kindes und sorgte für noch mehr Angst in den Augen des Polizisten. Dann verwandelte es sich in ein teuflisches Grinsen.

Wieder ein ohrenbetäubender Schrei und der Schwarzhaarige hatte Gedärme in der Hand, er ließ den Besitzer dieser achtlos fallen.

Wieder hallten Schüsse durch die Leere Strasse, erneut floss das Blut des Dämons.

Die erste Schusswunde war längst wieder verheilt, er ließ seinen Blick zu Nummer Zwei schweifen. Dieser zuckte unter den mordlüsternen Blick zusammen.
 

Der ältere Beamte wich zurück, stieß gegen die Wand. Er hielt sich schmerzerfüllt die Brust.

„Ein Herzinfarkt alter Mann??“, fragte der Dämon und blieb vor ihm stehen ohne ihn auch nur zu berühren.

„Hast du Gott deine Sünden gebeichtet“, fragte er lieb säuselnd, die Augen des Mannes weiteten sich noch mehr.

„Nein…“, hauchte dieser die Antwort.

„Dann werden wir uns Wiedersehen“, erklang die Antwort des Dämons.
 

Noch mehr Angst und Schmerz zeichnete sich im Gesicht des alten Mannes wieder. Der Dämon beugte sich vor und küsste die Lippen des Sterbenden, dieser hörte auf zu atmen, wusste nicht mehr wie man sich gegen so etwas wehrte.

Der Schwarzhaarige drehte sich zu Nummer drei um. Dieser suchte sein heil in der Flucht.

Er lachte schaurig, hinter ihm brach der alte Mann zusammen und starb.

Wieder lachte der Fremde laut, die Gestalt lief schneller.

“Glaubst du das du schnell genug bist um den Schatten zu entkommen???“

Der Dämon hob die Hand und sprach einen Zauber, hinter ihm zeigte sich ein Tor aus roten Runen das sich rasend schnell mit schwarzen Schatten füllte.

Er riss die Hand runter und zeigte auf den flüchtenden Polizisten.

Die Schatte flossen an ihm vorbei und jagten hinter ihrem Ziel her, trafen es, nicht mal mehr einen Schrei konnte ihr Opfer ausstoßen, anschließend flossen die Schatten über den Boden zurück zum Tor und verschwanden.

Der Mann ließ die Hand sinken und wand sich nun endlich Michelle zu, diese meinte ihr Herz würde stehen bleiben.

Mit Blut befleckt wirkte er makaberer Weise noch schöner.
 

„Sind diese Witzfiguren der Grund dafür das du mich gerufen hast“, seine Stimme klang sanft und melodisch, löste allerdings nur noch mehr Panik in der Lehrerin aus.

„ich … ich…“, verdammt was wollte sie eigentlich sagen, sie hatte ihre Worte vergessen. Sie leckte sich über ihre spröde gewordenen Lippen.
 

„Ich interpretiere das jetzt einfach mal als ein JA“, sagte er leise und kniete sich vor sie hin, legte einen Arm unter ihre Kniekehlen, den anderen um ihren Rücken.

Mühelos hob er sie auf ihren Arm, trug sie zurück ins Zimmer.

Sie hatte viel Blut verloren und einen Schock, ihre Lippen waren blau und die Augen blutunterlaufen.

Er legte sie aufs Bett ab und strich über ihre Wange.
 

Das riss Michelle aus dem Rest ihrer Benommenheit.

Sie schrie auf, wich zurück.

„Fass mich nicht an“, meinte sie panisch.

Wieder ein Lachen des Dämons nur diesmal war es ehr warm und belustigt.

„Du hast mich gerufen und ich bin gekommen, ich gehe erst wieder wenn du mich für mein Erscheinen entlohnt hast“, sagte er leise und leckte sich demonstrativ etwas Blut von der Hand.
 

„Bezahlung ???“, stotterte Michelle, sie schluckte schmerzhaft.

Hätte sie sich doch lieber erschießen lassen sollen???

Jetzt wusste sie wieder warum sie um Dämonen einen Bogen machen wollte, das Dumme war nur das grade einer vor ihr stand, und sie absolut keine Ahnung hatte was ein Dämon als Bezahlung akzeptierte.

„Zuerst einmal will ich dein Blut“, meinte er verlangend und dunkel, griff nach Michelles Hose und riss sie brutal nach unten, die Frau schrie auf, mehr vor Angst als vor Schmerzen.
 

„Du brauchst nicht so zu zittern…“, hauchte er fast schon liebevoll und besah sich die Einschusswunde, dann beugte er sich über diese und leckte einmal über das Bein.

Er spürte wie sich die Frau versteifte und versuchte ein schmerzhaftes Zischen zu unterdrücken.

Aber das gefiel ihm nicht, er ließ die Zunge in das verwundete Fleisch stoßen.

Die Dunkelblonde schrie gepeinigt auf und sackte auf dem Bett zusammen.

Hauchte etwas das nach einem leisen ‚Nicht’ klang.

„Willst du mir meine rechtmäßige Bezahlung versagen“, hauchte er schadenfroh.

Sie fauchte irgendetwas daß nicht zu verstehen war.

„Aber aber“, säuselte er und bohrte einen Finger in die Wunde.
 

Schmerz war das alles was sie noch wahrnahm, sie richtete sich auf und versuchte den fremden Peiniger von sich zu schuppsen.

Dieser hob kurz die andere Hand und drückte sie mit einer unsichtbaren Kraft zurück in die Kissen.

Immer schriller wurde Michelles Schrei.
 

Der Dämon entfernte seine Finger wieder aus der Wunde und grinste die schwer verschwitzte Frau dunkel an… dann drehte er die kleine Patrone in den Fingern hin und her.

„ich befürchte der verbleib dieses Stücks Metall in deinem Bein wäre deiner Gesundheit abträglich gewesen“, sprach er leise und reichte die blutbefleckte Patrone an Michelle weiter.
 

Es dauerte mehrere Minuten bis die Frau wieder zu Atem kam und etwas anderes konnte als wimmern.

„Wer oder was… bist du“, noch immer zitterte sie, aber die kleine Aktion mit der Kugel hatte ihrem Körper alle verbleibende Kraft gekostet.

„Ich bin der Herr der Dämonen, die Quelle der Finsternis… ich bin der Fürst der Hölle“, meinte er unheimlich und verführerisch. Als die Lehrerin noch mehr zitterte, grinste er.

„Oder auch einfach Luzifer“

„Das … glaube ich… dir nicht“, stammelte die Menschenfrau.

Diesmal war sie sich allerdings sicher, es war ein DÄMONEN-beschwörungszauber, sie besaß doch niemals im Leben soviel Macht das sie den Teufel selbst beschwören konnte.

„Dann lässt du es eben“, meinte er und klang ein wenig verstimmt, riss sich aber genug zusammen Michelles Frevel nicht mit noch mehr Schmerz zu bestrafen.

„Und mit wem habe ich die Ehre?“, raunte er leise.

„Michelle Noijé“, sprach sie, bevor ihr bewusst wurde was er gefragt hatte.

Sie hätte ihm besser nicht ihren echten Namen sagen sollen.
 

„Wenn du mich belügst werde ich dich töten, also sei glücklich das du mir deinen echten Namen genannt hast Michelle“, schloss er seinen Satz, das sorgte dafür das Selbige nach blasser wurde.

„Woher hast du die Beschwörungsformel“, war Luzifers nächste Frage.
 

Michelle dachte kurz darüber nach sich eine Geschichte auszudenken, erinnerte sich aber Rechtzeitig an die Warnung des Fürsten und entschloss sich für die Wahrheit.
 

„ich war Mitglied der schwarzen Vereinigung, und die hatten dieses Buch, die Reichspolizei hat allerdings das Versteck ausfindig gemacht, ich konnte grade noch mit dem Buch fliehen“, sagte sie leise und schloss die Augen, erwartete halb das er sie nun umbrachte.
 

„Also versteh ich das jetzt richtig, du hast das Buch einer Gruppe Satanisten geklaut und hast sie alle im Stich gelassen“, fragte er, seine Stimme klang kalt und drohend, ließ die junge Frau zusammenzucken.

„Ja… ich… wollte verhindern das Ungläubige das Buch bekommen“, verteidigte sie ihr Handeln, zweifelte aber gleichzeitig daran das es großen Nutzen hatte.
 

„Verständlich, und du hast einige Zauber aus dem Buch gelernt habe ich recht“, fragte er leise

„Ja … habe ich… der mit dem ich dich gerufen habe war dabei“, antwortete sie ihm furchtsam aber wahrheitsgemäß.

Dann zuckte sie zusammen, sie spürte wie Finger ihr Bein nach oben tasteten.
 

„Was machst du da???“, fragte sie verwirrt und gleichfalls entsetzt.

„Ich hole mir meine zweite Bezahlung….“, er beugte sich etwas vor, so das er flüstern konnte und sich sicher war das sie es verstehen würde.

„Deine Jungfräulichkeit“

„NEIN“, schrie die Frau nun und versuchte ihn gleichzeitig von sich runter zu schupsen und aus dem Bett zu weichen.

Doch Luzifer war schneller und versperrte ihr mit seinem Arm den Weg

„Wenn es dir lieber ist das ich deine Seele nehme, so sag es“, hauchte er leise gegen ihren Hals.

Seine Augen waren dunkel vor Gier und ließ Michelle noch mehr erzittern als eh und je schon
 

Sie schluckte ängstlich und schüttelte den Kopf.

Nein das wollte sie mit nichten, dann musste sie sich ihm wohl hingeben.

Sie schluchzte leise und schloss die Augen, ergab sich in ihr Schicksal.

Wie schlimm konnte Sex mit dem Herren der Hölle werden.

Micés Erinnerung II ( Sidestory Micé und ihr erster Dämon)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Begegnungen

Sorry für die lange Wartezeit ^^
 

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Fire starrte auf die Stelle an der die roten Runen verblassten. Er schüttelte nur den Kopf. Das war so astrein Micé. Und wer durfte sich jetzt um die Weißen kümmern. War doch mal wieder klar. ER!

Mit einem leisen seufzen ergab er sich in sein Schicksal und verstaute seinen Laptop wieder. Eine mächtige Ansammlung Magie ließ ihn zusammenzucken und seinen Kopf in die Richtung drehen aus der diese kam.

In seinem Kopf begannen tausend Gedanken sich um die Priorität seines Bewusstseins zu streiten.

Was wenn das die zwei Weißen waren von den Mice erzählt hatte??? Was wenn sie den Fürsten erwischten und umbrachten. Er seufzte über die Schlamperei und verwandelte sich einen Schwarm Fledermäuse um der Quelle auf den Zahn zu fühlen.
 

Vier mächtige Magier schienen sich auf ein Duell eingelassen zu haben, dunkle Flüche und Schadenzauber flogen durch die Luft. Welche Elemente von den vieren beherrscht wurden war auf die Entfernung nicht einzuschätzen. Er hoffte dass es sich nur um eine Meinungsverschiedenheit zwischen den Parteien handelte.

Dass er die Aura des Höllenfürsten in keiner der Quellen spürte beruhigte ihn instinktiv, es konnte nur bedeuten dass dieser entweder nicht anwesend war oder aber nicht in Gefahr schwebte.

Zwei Quellen verebbten, die eine erstarb ganz, die andere wurde zu einer Art schwachem Hintergrundrauschen und verlor sich dann in den Restlichen beiden Signalen, Das bedeutete zwei der Magier waren wohl bereits gefallen.

Der Vampir flog schneller um das Ende des Kampfes mitverfolgen zu können.

Eine weitere Quelle verschwand von seinem Radar und der siegreiche Magier verhüllte schleunigst seine Aura. Doch es war bereits zu spät den Fire hatte die Quelle bereits gefunden.
 

Zwei Tote lagen auf der Strasse, eine der Leichen war grausig verunstaltet, die Zweite war aufgeschlitzt wurden. War es das Werk eines weißen. Er schaute zu der einzigen Person die bei Bewusstsein war, ein blonder Mann der überall blutverschmiert war.

Jetzt war auch geklärt wer den blutenden Magier umgebracht hatte, er sah wie Sascha Lorenzo sein Blut gab und versuchte ihn wieder zu beleben.
 

Ein jämmerlicher Versuch, um so erstaunter war er das dies dennoch funktionierte. Entweder hieß es das Blut des Blonden war besonders stark oder er hatte Hilfe von außen. Aber Fire konnte keine weiteren Quellen orten.

Der Rothaarige kam langsam in die Senkrechte, wirkte aber absolut weggetreten, fast so als wäre seine Seele noch an einem anderen Ort. Vorerst beschloss Fire einfach nur zu beobachten.

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Sascha war müde und schwitzte stark, er wagte es nicht seinen Kumpel anzusehen. Dieser musste genauso beschissen aussehen wie er selber. Aber wenigstens hatten sie gewonnen, gewonnen und erneut getötet.

Diesmal zum Wohl eines Freundes. Obwohl wenn er sich Lufer so ansah, war es wirklich zu seinem Wohl gewesen???

Der Blonde bezweifelte es stark. Seit er Lufer in den Bannkreis eingesperrt hatte war dieser Bewusstlos. Sein Körper zitterte in ihrem Griff noch immer und das Fieber war mittlerweile so stark das sie ihn ohne eine trennende Stoffbarriere nicht mehr anfassen konnten. Der Chemiestudent hätte es sich gleich denken können das die Magie Lufer schaden würde, aber hatten sie eine andere Wahl gehabt??? Er hoffte nur inständig das keine weiteren von diesen Gegnern auftauchen würden. Sascha war sich bewusst das ihre Chancen auf einen zweiten Sieg bei null lagen.

Sie kamen in ihrem geschwächten Zustand nur sehr langsam voran, am liebsten hätte sich Sascha auf der Stelle fallen lassen, aber er musste weg, weg vom Ort des Geschehens, weg von den Leichen. Was würde mit ihnen geschehen wenn die Polizei hier erst auftauchte. Würde man ihnen Terrorismus nachsagen??? Er wollte es gar nicht wissen, und die einzige Lösung diesem zu entgegen war zu verschwinden.

Der Kampf hatte nicht mehr als drei Minuten gedauert, also müssten sie in etwa 5 bis 10 Minuten Vorsprung haben, aber sie mussten von der Hauptstrasse runter. Er hoffte dass sie ein Taxi anhalten konnten, hatte aber zu der späten Stunde keine all zu großen Hoffungen mehr.
 

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Nach dem die Sieger abgezogen waren materialisierte der Vampir auf dem Schlachtfeld und sah sich dieses näher an. Mürrisch betrachtete er die Schäden, selbst für gewöhnliche Menschen würde es nicht nach konventionellen Waffen aussehen.

Was eine Sauerei, es gab ein Abkommen beider Seiten die Magie vor normalen Menschen geheim zu halten. Und nicht nur die Magie sondern auch die Existenz von Himmel und Hölle.

Das hier verstieß eindeutig dagegen, er würde aufräumen müssen.

Zuerst begann er die Verlierer zu durchsuchen. Eindeutig weiße Magier, womit die beiden Sieger nur zur dunklen Seite gehören konnten. Alleine das sorgte bei Fire für Erleichterung. Er fand eine mehrere Adressen, eine davon ganz eindeutig in dieser Stadt, er grinste und ließ die Leichen in Flammen aufgehen.

Dann stellte er sich vor den Laden mit der eingeworfenen Scheibe und warf einen kleinen Feuerball in die Öffnung. Dann verwandelte er sich erneut und flog davon.

Polizeisirenen kamen näher, durch seine Sinne nahm er die Wagen war und die Explosion auf die er abgezielt hatte. Der Feuerball hatte einen Gaskanister getroffen und diesen entzündet. Gut die meisten Schäden an der Strasse würde es nicht erklären können, aber vielleicht lenkte es die Augen der Sterblichen ab.

Denn schon damals waren sie bekannt dafür dass sie nur Augen für das spektakulärste hatten. Oder für die leichteste verfügbare Erklärung.

Der Vampir folgte den Gewinnern, gab sich allerdings noch nicht zu erkennen.
 

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Lorenzo nahm die Welt wie durch Watte wahr, fühlte sich wie ferngesteuert. Sein Körper war taub, selbst Lufers Gewicht erschien ihm wie eine Illusion. Auch er hätte sich am Liebsten auf der Straße schlafen gelegt, aber das ging nicht sie mussten sich und Lufer in Sicherheit bringen. Aber mit welchem Recht erwartete der Student das man ihn trug. Er wunderte sich über sich selber… normalerweise hätte er darüber eine Diskussion mit dem Blonden vom Zaun gebrochen, aber weder ihm noch Sascha schien nach reden zu mute zu seien. Die beiden Freunde hatten seit dem Kampf nicht ein einziges Wort miteinander gesprochen. Beide schwiegen brütend vor sich hin und trugen den Jurastudenten in stiller Übereinkunft, Ob sich Sascha wohl auch so fühlte wie er selber, aber er traute sich nicht zu fragen.
 

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Magie, stellte Sascha mit entsetzen fest, hinter ihnen.

Er schluckte und drehte sich um, während er im Geiste versuchte genug Magie zusammen zu kratzen um einen Angriffszauber abzuschießen. Doch wie er erwartet hatte reichte seine Macht nicht mehr. Die schnelle Bewegung sorgte dafür das die Welt begann sich um ihn zu drehen, langsam ging er in die Knie, womit Lorenzo nun Lufers ganzes Gewicht zu tragen hatte.

Erst jetzt merkte der Andere das ihnen Gefahr drohte, das sah den Fahrradkurier gar nicht ähnlich.

„Ihr solltet keine Magie benutzen, zumindest nicht bevor ihr euch erholt habt. Es könnte euch an sonsten euer Leben kosten“, der Ursprung der fremden Magie hatte mittellanges rotschwarzes Haar zusammengebunden zu einem geflochtenen Zopf, seine Kleidung schien aus einer anderen Zeit zu stammen und sein Gesicht war blass wie der Mond.

„Wer bist du“, versuchte der Chemiestudent zu fauchen, selbst für ihn klang es erbärmlich schwächlich, es schien auch nicht den geringsten Eindruck auf den Fremden zu hinterlassen.
 

Lorenzo wand nach schier endloser Zeit wie es ihm erschien, den Kopf zu der neuen Gestalt, seine Gedanken erschienen ihm zähflüssig wie Honig. Wäre er halbwegs klar gewesen hätte er sich selbst geschlagen, aber er dachte nicht im Geringsten daran das der Mann eine durchaus reelle Gefahr darstellen konnte.

Was war nur los mit ihm. Er begann ärgerlich gegen dieses Wattegefühl anzukämpfen. Es war schwerer als erwartet. Stumpf nahm er die Worte des Fremden wahr.

„Mein Name ist Fire, ich bin ein Gesandter Kains und habe den Auftrag ihn“, er zeigte auf das Bündel Lufer, „mit in die Hölle zu nehmen“

Der Blick des Fahrradkuriers folgte Fires Hand und blieb an Lufer hängen. Etwas Rebellisches kochte in ihm hoch.

„Nur über unsere Leichen“, fauchte er den Fremden an. Es klang sogar bedrohlicher als Sascha.
 

Fire grinsen über so viel jugendlichen Übermut, selbst auf dem Höhepunkt ihrer Fitness hätte die beiden ihn nicht besiegen können, dazu waren sie einfach zu jung und unerfahren. Aber Leidenschaft hatten die beiden, das musste man ihnen lassen.

„ihr habt keine Chance gegen mich, schon gar nicht in eurem jetzigen Zustand, darum seid vernünftig und übergebt mir den Fürsten freiwillig, wenn nicht werde ich euch töten.“, die eigene Drohung war in fast emotionsloser Höflichkeit ausgesprochen wurden.
 

„Hör auf uns zu drohen und hilf uns lieber ihn zu tragen, er brauch dringend ein Abkühlung, sonst geht der uns hier noch drauf“, meinte Sascha verstimmt, seine Aura prickelte erneut von dunkler Energie. Aber statt eine Reaktion von Fire zu bekommen, hob die seltsame Gestalt nur die Augenbraue.

„Ich wusste es doch Ihr seid ein Halbblut, aber wie schon gesagt würde ich mich an Eurer Stelle nicht mit mir anlegen“, konstatierte der vermeintliche Feind.

„Wer seid ihr beide eigentlich“, fragte Fire, bekam aber keine Antwort von den beiden.

„ihr beide seid die WG-Mitbewohner hab ich recht“, wieder belohnte man ihn mit Schweigen, nur nahm der Vampir es diesmal als Zustimmung wahr
 

Lorenzo kam ihm mit der Antwort zuvor, und sie klang weggetreten.

„Ja sind wir … was dagegen Alter???“, langsam wurde er sich seiner selbst wieder bewusst und damit kam auch seine eigene Wut hoch.

„Wir haben unser scheiß Leben für den da riskiert, klar werd ich ihm dann einem Sack wie dir geben, wo warst du als die beiden Spaßten versucht haben und in Scheiben zu schneiden“, knurrte er wütend.

„Euer kleines Duell hat mich erst auf euch aufmerksam gemacht“, entgegnete ihm Fire.

„Scheiße... das bedeutet das jeder Spinner der auch nur annähernd weiß wie man Magie schreibt jetzt hier her unterwegs ist wah“, seine Laune wurde immer und immer schlechter.

„So ist es“, nickte der Vampir und fügte rasch hinzu, „ich werde ihn in Sicherheit bringen, wenn ihr wollt könnt ihr mitkommen“

Alles in Lorenzo schrie FALLE, aber Sascha kam ihm zuvor.

„Und wie soll diese vermeidlich Sicherheit aussehen???“, jeder der den Blonden kannte wusste dass dieser am Ende seines Geduldsfadens war und nur eine Ausrede brauchte um auszuflippen.
 

Fire hatte in seinem Leben genug mit Dämonen zu tun gehabt, selbst mit Halbblütern, ihre labile Gemütsverfassung war ihm bekannt.

Er seufzte und beschloss es den beiden im Kurzabriss zu erklären.

„Ich werde euch mit in die Hölle nehmen“, sagte er entschlossen und ruhig.

„Ist das ein magischer Ort???“, fragte der Chemiestudent.

Diese Frage war so überflüssig dumm das selbst Fire, der selten bis nie einen Gesichtsausdruck preis gab dabei nur die Augenbraue heben konnte.

„Ja“, kam die spärliche Antwort, jeder andere Vampir oder Dämon hätte die Gelegenheit genutzt den beiden zu sagen wie dumm sie waren, aber er hielt so etwas nicht für angebracht.

„Dann ist es keine Option, er bleibt hier“, entschied Sascha.

„ich glaube ihr missversteht eure Lage!“, die Stimme des Vampirs gab eine gewisse Ungeduld preis.

„ich glaub du checkst es nicht oder Alter, er hat ne Allergie auf Magie und deswegen wirst du ihn nicht mitnehmen klar“, entgegnete der Fahrradkurier mit noch mehr Ungeduld in der Stimme als er selber.

„Unsinnig, so etwas wie eine Magieallergie gibt es nicht“, er trat näher auf die Beiden zu um ihnen den Menschen aus den Armen zu nehmen.

„Dann erklär mir das Fieber“, verlangte der blutbeschmierte Mann von ihm.

Seufzend ergab er sich in sein Schicksal und fühlte nach der Haut des Fürsten.

Schon eine Sekunde nachdem er diesen berührt hatte bereute er es. Fire schrie schmerzerfüllt auf, wich zurück und fiel auf seine vier Buchstaben.

Mit entsetzen besah er sich seine Hand die immer noch schmerzte und dann den jungen Mann der zwischen den Halbdämonen hing.

„Na überzeugt???“, fragte der mit den roten Haaren gehässig.

Am liebsten hätte Fire ihn dafür umgebracht, aber er riss sich zusammen, dieses Problem war dringender als sein Wunsch etwas zu töten.

„Jedes mal wenn man Magie in seiner Nähe benutzt bekommt er dieses Fieber, bisher war es immer nur sehr wenig gewesen… ich mach mir Sorgen das er… diese Dosis nicht überlebt… hilfst du uns ihn zu uns nach Hause zu bringen“, fragte Sascha leise und sah den anderen bittend an.

Darüber würde er mit Mice reden müssen, und da die Beiden Luzifer mit ihrem Leben verteidigt hatten, beschloss Fire ihnen zu vertrauen.

„Eure Wohnung ist nicht mehr sicher“, er zeigte ihnen den Zettel der Weißen auf denen ihre Adresse stand.

Lorenzo wurde rot vor Zorn, Sascha weiß vor Schock. Aber beide nickten nur.
 

„Mach nen anderen Vorschlag Alter???“, meinte der Fahrradkurier wie immer rotzfrech. Er erntete einen Finsteren Blick des Unbekannten, aber selbst der verkniff sich einen Kommentar.

Fire drehte sich im Kreis und zeigte auf ein 4 Sterne Hotel. Wut kochte in ihm hoch, sollte er jetzt etwa eine Luxussuite bezahlen.

„Ich berappe das aber nicht, dafür is mein Konto leer“, fauchte der rothaarige Halbdämon.

„Wenn Geld deine einzige Sorge ist, ich hatte eh vor es zu bezahlen“, das beruhigte Lorenzo ungemein und nicht nur das. Der Fremde gewann an Beliebtheit dadurch das er selber zahlen wollte und nicht wie alle anderen versuchten sich auf Lorenzos kosten durchzuschnorren,

Er warf einen fragenden Blick zu Sascha, dieser Antwortete vertretend für das Trio mit einem Nicken.

Selbstgespräche

Dreißig Minuten später befand sich ein kochend heißer Lufer in einer Wanne aus Eis, es schmolz so schnell das sie selbst zu dritt Schwierigkeiten hatten das Eis schnell genug nachzufüllen.

Auf der anderen Seite zitterte der Körper aber immer noch.
 

Selbst Fire hatte eingesehen das es dem Fürsten mies genug ging um ihn nicht mit in die Hölle zu entführen.

„Sascha…“, hauchte Lorenzo leise und war noch blasser als auf ihrem Heimweg, er krallte sich an den anderen und bremste damit seinen Sturz.

Der Blonde sah ihn entsetzt an und hielt ihn halbwegs aufrecht, warum musste er auch so schwer sein.

„Was hast du???“, fragte er fast schon ängstlich.

„Ich glaube er sollte sich ausruhen, er hat sich reichlich überanstrengt, geht ins Bett wir werden hier weitermachen“, bot sich der Vampir an und sah zum Fenster, die Sonne würde in einer halben Stunde aufgehen und er würde sich unters Bett oder in den Kleiderschrank verziehen müssen.

„Ich… kann doch… aber nicht…. Lufer… muss… do… ch…“, Lorenzo brach endgültig zusammen und wurde von Sascha in eins der Betten verfrachtet, er küsste die Stirn seines alten Freundes und ging wieder zu Lufer.
 

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Er stand in einem Meer aus Blut, es war warm, aber ihm selber war kalt, schrecklich kalt, er blickte sich um.

„WO BIN ICH!!!“, schrie er voller Angst. Lufer wusste nicht in welche Richtung er gehen musste um endlich diesem ekelhaften Blut zu entsteigen, es schien ein Meer zu sein, das sich bis zum schwarzen Horizont erstreckte.

„ICH WILL HIER WEG!!! HOLT MICH HIER WEG!!!“, schrie er, nicht mal einen Widerhall gab es… er kam sich so schrecklich einsam vor hier. Tränen rannen über sein Gesicht, Es war hoffnungslos, es würde ihn weder jemand hören noch erlösen. Resignierend sank er auf die Knie, wobei er sich noch tiefer ins Blut begab. Der dunkelblonde Mann schloss die Augen und versuchte Duft und die Feuchtigkeit zu ignorieren.

Es gelang ihm nicht. Mit der Faust wurde auf die Oberfläche eingeschlagen, doch auch das brachte nicht das Geringste.

„Meinst du nicht es ist langsam mal genug???“, fragte ihn eine wohlbekannte Stimme und ließ ihn erschrocken zusammenzucken, wegweichen und starren.

„DU!!!“, schrie er und zitterte noch schlimmer.

„Dir ist kalt hab ich recht“, der Fürst der Hölle hockte sich zu ihm, Lufer versuchte weg zu kriechen doch es gelang ihm nicht schnell genug zu sein.

„Wieso solche Angst vor mir… oder sollte ich sagen vor DIR?“, der Teufel grinste ihn an. Wenn Lufer sich die Zeit genommen hätte genauer hinzusehen hätte er bemerkt wie attraktiv dieser war, aber er hatte zu viel Angst.

„Ich bin nicht du… und du bist nicht ich!!!“, schrie er ihn an.

„Hör auf mich anzuschreien ihn bin nicht taub“, entrüstete sich das Andere dann griff jener nach dem Handgelenk Lufers. Dieser wich aus wurde aber beim Dritten versuch doch erwischt. Ein lauter Schrei entrang sich seiner Kehle. Er wurde herum gerissen und landete unsanft auf einem Kissen.

Lufer wagte es weder zu atmen noch seine Augen zu öffnen.

„SIEH HIN!!!“, eine Hand griff ihm unsanft in die Haare und riss ihn herum. Erschrocken tat er genau was die Worte ihm befahlen, er öffnete die Augen und blickte in einen runden Spiegel.

In diesem schien ein Film abzulaufen, vier Wesen bekämpften sich erbittert.
 

„Was ist das“, fragte das Menschenkind.

„Das ist der Kampf um dein Leben, das dort sind weiße Magier die dir nach dem Leben trachten und das sind Lorenzo und Sascha die versuche es zu verteidigen“, antwortete der Fürst.

„Aber wieso kämpfen sie um so etwas wie mich… ich bin doch noch nicht mal ein Mensch“, Verzweifelung und Selbsthass sprach aus seinen Worten und trieben Luzifer dazu wütend zu werden, Entschlossen schluckte er jedwede dumme Erwiderung runter.

Es würde ihm nicht weiterhelfen wenn er das Bewusstsein seiner menschlichen Gestalt noch mehr runter zog.

„Sie kämpfen für dich weil sie es für richtig halten, so einfach“

„Wieso ist mir so kalt???“

„Dir ist nicht kalt, dir ist heiß, dein Körper glüht vor Hitze, dieses kleine Gefecht hat das Siegel aufgeheizt“

„Was für ein Siegel“, fragte Lufer eindeutig verwundert.

„Das Siegel was verhindert das man in deiner Nähe Magie benutzen kann“

„Aber genau das machen sie doch grade oder“, eben war der erste Magier gestorben und Lorenzo zusammengebrochen. Das Menschenkind versuchte aufzuspringen und ihm zu helfen, aber Luzifer griff nach dessen Arm und zog ihn zurück.

„Es ist nur eine Erinnerung, der Kampf ist längst vorbei“

„Was ist… mich Lorenzo“, fragte der Mensch besorgt und sah Luzifer das erste Mal richtig in die Augen.

„Er lebt“, antwortete er kurz angebunden, selbstverständlich lebte er, ihn konnte er noch gut gebrauchen und immerhin hatte der Kerl versucht ihn zu retten, das würde er belohnen.

Ein erleichtertes Seufzten kam von Lufers Seite.

„Das Siegel verhindert nicht das andere Magie benutzen, sondern das du davon profitieren kannst, oder das du selber welche anwenden kannst“

„Aber warum, und.. ich meine ich kann eh nicht Zaubern“

„Es ist dazu gedacht das ich in deinem Körper gefangen bleibe“

„Wenn du so mächtig bist wieso löst du das Siegel nicht selber mh“, fauchte ihn der Student nun an, witterte anscheinend eine Schwachstelle in Luzifers Argumentation, doch dieser ließ sich absolut nicht aus der Ruhe bringen.
 

„Ich habe selbstverständlich genug Macht das Siegel zu brechen, aber dafür müsstest du sterben, dabei stellt sich die Frage ob mein Timing ausreichend wäre mich selbst zurück in meine ursprüngliche Gestalt zu verwandeln“

„Bedeutet das du würdest sterben wenn ich sterbe???“, er hörte fast so etwas wie Hoffnung aus der Stimme Lufers.

„Elementar ja, es ist möglich, aber denk erst gar nicht daran“

„Wieso nicht du bist der Teufel“

„Weil das einzige was Gottes Engel davon abhält die Welt von euch Menschen zu reinigen die Anwesenheit der Dämonen ist, und ohne mich, würden sie alle vergehen“

„Das ist doch noch ein Grund dich zu töten“, Luzifer konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Was ist mit deinen Freunden“

„ich habe keine“

„Und wer sind die beiden die dort für dich Kämpfen??? Deine Feinde??? Wer ist der jene gewesen der dich vor Vanessas Neuem gerettet hat??? Du???“, stichelte der Fürst, es war aber auch zu einfach.

„Ich habe sie nicht darum gebeten“, meinte Lufer fast schon wütend.

„Nein das hast du nicht, aber grade weil sie die Entscheidung aus freien Stücken gefällt haben hast du es zu würdigen“, das würde eine lange Diskussion werden, mit Sicherheit!

„Du hast sie beeinflusst“, fauchte der Student.

„Meinst du das wenn ich beschlossen hätte mich einzumischen, wärst du zu so einem Versager mutiert.

„ICH BIN KEIN VERSAGER!!!“, schrie der verletzte Mensch ihn an.

„So bist du nicht dann erklär mir DAS“, langsam wurde aber auch Luzifer sauer, wieso musste sich dieses Wesen, das ein Teil von ihm war sich selbst so unglaublich menschlich selbst in die Tasche lügen. Er richtete seinen Finger auf den Wasserspiegel und es zeigte mehrere Szenen in denen Lufer litt.

Die Alte Wohnung, die verbalen Schläge seiner Freundin, die ihres Neuen, die Nummer mit der Brücke, wie die Dozenten mit ihm umgingen und zahlreiche andere Sachen.

“Du haust wie ein Obdachloser, hast Schulden bis zum abwinken und versuchst dich mit jedem Gedanken selbst zu schwächen“, fauchte Luzifer.

„Ja und das alles ist DEINE SCHULD!!!!“

„So MEINE Schuld also… meinst du nicht du machst es dir ein wenig zu bequem Menschenkind“, säuselte der Fürst,

„Wenn ich dich nicht in mir tragen würde… dann müsste ich nicht versuchen deine Boshaftigkeit im Griff zu haben“

„Erfolg und Selbstbewusstsein ist nichts schlechtes oder böses“, knurrte Luzifer und war kurz davor dem Menschen selber an die Kehle zu gehen, aber er beherrschte sich.

„Du bist kalt und berechnend… und das hasse ich an dir“

„Du meinst du hasst es an dir selber“, meinte er nun wieder grinsend, im Nachhinein wurde Luzifer nämlich bewusst das Lufer zugegeben hatte ihn in sich zu tragen, auch wenn ihm der Kontext nicht gefiel. Lufer knurrte selber auch.

„Ja dann eben das… und deswegen hab ich versucht es abzustellen… ich wollte nicht DU sein… nicht der Teufel sein“, kam es erzürnt in sein Gesicht gekeift.
 

„Du kannst nicht ändern was du bist, selbst deine Selbstmitleidstour hat an deiner Natur nicht das Geringste verändern, und das würde es auch nie… du bist ich oder zumindest ein Teil von mir, hör auf dich dagegen zu wehren, es hat keinen Sinn“, entgegnete ihm Luzifer.

Er zitterte noch etwas mehr und hatte Tränen in den Augen.

„ich wollte doch nur normal sein… einen anderen Namen… eine andere Seele“, wimmerte er und ließ sich in die Kissen fallen.

„Niemals wird mich jemand … lieben können… niemals… wird ich … Wärme und Nähe haben… alle hassen mich UND DU BIST SCHULD“, schrie er völlig verzweifelt, alleine die Kommentar die der Teufel ihm entgegenschlug ließ ihn mit den Tränen kämpfen.

Er hasste ihn… hasste ihn aus ganzem Herzen.

„Du Trottel“, fauchte der Fürst und drückte den Studenten unsanft in die Kissen des Bettes.

„Du kannst alles haben was du willst, du müsstest dir nur erlauben es wirklich zu wollen. Du hättest diese dämliche Schlampe um den Verstand vögeln können, du hättest ihr jeden Cent den sie besitzt abnehmen können. Du hättest sie sogar auf den Strich schicken können… alles was du hättest dafür machen müssen… wäre es MIR zu sagen“, heißer Schmerz fraß sich in die Haut wo Luzifer ihn berührte und lies ihn aufschreien.

Abrupt lies ihn der Höllenfürst fallen.

„Aber du warst ja zu feige es dir zu wünschen, aber jetzt weiß ich ja was du willst“, das Grinsen hatte etwas äußerst fieses an sich.

„Das du verschwindest???“, fauchte Lufer fragend, erhielt aber ein Kopfschütteln als Antwort.

„Nein, Nähe, jemanden der dich Liebt und zwar als das was du bist, menschlich wie auch teuflisch… ich werde dir geben was du so sehr begehrst“, der Student wurde blass, verdammt er war voll in die Falle getappt, und das auch noch so verdammt bereitwillig… er sah Luzifer feindselig an.

„Wag es nicht“

„Wieso nicht … du willst es doch selber“

„Nein will ich nicht“

„Wir werden sehen“, damit war Luzifer verschwunden, so ein verdammter Bastard, ihm wurde noch kälter und dann hörte er auf er selbst zu sein… auf ein mal fühlte er sich stärker und mächtiger als je zuvor.
 

Ein Blick in einen der Spiegel offenbarte ihm das er nun Luzifer war.

„Schwach“, kommentierte er sein Spiegelbild, lächelte dabei aber zärtlich.

„ich werde alles wieder ins Lot rücken“, meinte er während er das eigene Spiegelbild streichelte.

Traum III - Die alten Tage

28. Traum III - Die alten Tage
 

Ein Blick in einen der Spiegel offenbarte ihm das er nun Luzifer war.

„Schwach“, kommentierte er sein Spiegelbild, lächelte dabei aber zärtlich.

„ich werde alles wieder ins Lot rücken“, meinte er während er das eigene Spiegelbild streichelte.

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Er erhob sich vom Bett und ging zum großen Spiegel.

„Nun den… mal sehen wer genug Mut besitzen würde deinem Wunsch zu entsprechen“, meinte der Fürst und streichelte die glatte Oberfläche.

Sie kräuselte sich unter seinen Fingern und das widergespiegelte Bild veränderte sich.

Seltsame Farben flossen unter seinen Händen daher. Eindeutig eine fremde Landschaft. Es schien ein altes Dorf zu sein.

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Schmerz weckte ihn… er setzte sich auf und hielt sich den Kopf, heute hatte er drei Beulen mehr als gestern, seufzte erhob er sich.

Ein Blick zum Wecker zeigte ihm, dass er bereits zwei Stunden versäumt hatte.

„Mathe und Englisch… war ja klar“, er hasste die Schule, er hasste diese Fächer, er hasste die Lehrer und vor allem hasste er seine Mitschüler, denn diese quälten ihn bei jeder Gelegenheit.

Er hatte seine Mitschüler schon mal gefragt warum sie ihn so sehr hassten, hatte aber keine zufrieden stellende Antwort erhalten. Seit dem hatte er die Theorie dass seine Mitschüler selber nicht wussten wieso sie das eigentlich taten, oder noch schlimmer, dass reine Langeweile der Grund war.
 

Wie oft hatte er bereits daran gedacht wegzurennen??? Er wusste es nicht mehr, und bisher spielte es auch keine Rolle, weil jede Flucht bisher an seinem Geldmangel gescheitert war.

Seine Mutter hatte nie etwas gelernt und hatte deswegen auch keine reguläre Arbeit. Einen Vater hatte er nie gehabt, dieser hatte sich nämlich noch vor der Geburt des Jungen aus dem Staub gemacht.
 

Er betrat die Küche, und das erste das ihm auffiel war der rotgelockte Haarschopf auf dem Tisch. Er näherte sich langsam und tippte sie an, bei ihr musste man immer Vorsichtig sein, weil man nie wusste wie sie reagieren würde.

„Mutter??“, fragte der Junge leise und musterte sie.

Sie bewegte sich kurz und richtete sich dann schwerfällig in eine sitzende Position auf.

„Loz???“, fragte sie leise, die Stimme klang kratzig und dunkel. Ein Blick auf die große Uhr zeigte ihr dass ihr Sohn verschlafen hatte.

„Heute wieder nicht???“, fragte sie

„Willst du das aus dir auch nix wird… du musst in die Schule gehen damit du einen anständigen Beruf ergreifen kannst..“, fauchte sie den Jungen an, dieser ging ein zwei Schritte rückwärts.
 

„Die Schule… glaubst du ich lern da irgendetwas, außer wie es sich anfühlt eine auf die Fresse zu bekommen???“, fragte er wütend.

„Nicht in diesem Ton“, antwortete ihm die dünne Frau und wenige Sekunden später hatte er einen Handabdruck im Gesicht.

„Ach so stimmt ja dazu muss ich ja nicht in die Schule gehen“, kam es bissig von dem Jungen.

Er widerstand dem Drang sich die Wange zu reiben und sah sie kalt an.

„Willst du etwa auch auf den Strich müssen um essen und trinken zu können.“

„Ja ne als ob es keine andere Arbeit geben würde“, sie sah den Jungen finster an. Dann packte sie ihn sich am Kragen und schleifte ihn vor die Tür, drückte ihm auf dem Weg zur Tür die Schulmappe in die Hand und schuppste ihn in den Flur.

„Los in die Schule mit dir und zwar dalli… und wenn ich höre das du nicht da warst, werd ich dafür Sorgen das du drei Tage nicht sitzen kannst“, sie knallte die Tür hinter sich zu und begab sich wieder in die Küche.
 

Lorenzo war sauer, jetzt musste er doch in die Schule, und wieder würde er mit Prellungen und Blauen Flecken nach Hause kommen… und seiner Mutter war es anscheinend auch noch scheiß egal.

Er hasste es. Frustriert machte er sich auf den Weg.
 

Der rothaarige machte ein paar Umwege und stieg dann über den Zaun der den Schulhof umgab, er wollte nicht gesehen werden, nicht bevor er auf sicherem Grund und Boden war.

In einer Klasse oder in unmittelbarer Nähe eines Lehrers. Oder einfach nur weit genug von allen anderen Weg.

Er seufzte, geschickt landete er auf der anderen Seite und musterte den Schulhof kritisch, Sport, die sechste hatte dort Sport.

Er versuchte sich durch die Schatten zu schleichen, musste aber bald mangels Deckung aufgeben und normal über den Stein laufen.
 

Loz öffnete die Tür zum Klassenzimmer und schlüpfte mit einer leise gemurmelten Entschuldigung vom kaputten Wecker durch die Tür.

Der Lehrer hob die Augenbraue ließ das verwahrloste Kind aber machen, er beobachtete wie Lorenzo sich setzte und fuhr dann ohne einen weiteren Kommentar von sich zu geben, mit den Unterricht fort.
 

Es klingelte zur zweiten Großen Pause, er seufzte, die Pausen waren das Schlimmste. Der Hof war für die Aufsicht einfach zu groß, es gab zu viele Ecken und Wege die nicht überwacht worden, und immer dort wurde ihm aufgelauert.
 

„Sie an der kleine Stricher“, fauchte da auch schon eine alt bekannte Stimme, es war ein Mädchen mit kurzem schwarzem Haar. Ein reichlich fettleibiges Mädchen. Sie war die Anführerin der hiesigen Schlägergruppe und ging in seine Parallelklasse, war allerdings zwei Jahre älter als er.

Ihre liebsten Weggefährten standen um sie rum. Ein kleines schlankes Mädchen mit Brille, ein dicker großer Junge und ein sportlicher aus der Sechsten.
 

Das kleine Mädchen war die jenige die sich die fiesesten Streiche ausdenken konnte, sie ging in die selbe Klasse wie Johanna, aber die beiden kannten sich seit sie kleine Kinder waren. Der dicke Junge war der Schläger, während der Sportliche dazu da war die Flüchtenden einzufangen.

Lorenzo hatte es bitter gelernt, wegrennen brachte nichts, und sich wehren auch nicht, das verschlimmerte nur alles.
 

„Ich will dein Geld!!!“, erklärte die Anführerin.

„Hab keins“, antwortete er stur. Das witzigste war er hatte wirklich keins, er hatte auch kein Essen bei sich. Ja es konnte auch seine Vorteile haben eine Mutter zu haben die sich so um nichts kümmerte.
 

Aber er wusste schon lange, dass es egal war ob er was bei sich hatte, das man ihm klauen konnte oder nicht, auf die Fresse bekam er jedes Mal.
 

„So so hast keins dann rück dein Essen rüber!“, meinte der dicke Junge

„Hab ich auch nicht“, entgegnete Lorenzo.

„Was nix zu Essen, deine Mutter ist wohl mittlerweile zu hässlich Geld ran zu schaffen oder.“, langsam wurde der Junge wütend.

„Dich geht unsere Familie ÜBERHAUPT nichts an!!!“, meinte Lorenzo.

Aber es war auch das letzte was geredet wurde, ab da an sprachen nämlich die Fäuste.

Das Team brauchte keine zwei Minuten und der rothaarige Junge lag im Dreck.

„Das nächste Mal will ich 10 DM haben verstanden“, sagte das kleine Mädchen leise und klebte ihm ihren Kaugummi in die Haare.
 

„Sag doch deiner Mutter einfach sie soll zwei mal mehr die Beine breit machen“, sagte der Fette gehässig

Langsam wurde Lorenzo echt sauer, vor allem auf sich selber.

Mittlerweile hatte er sich auf die Knie gesetzt und versucht den Kaugummi aus dem Haar zu bekommen.

„Meine Mutter hat besseres zu tun als für euch fette dämliche Ignoranten anschaffen zu gehen, warum kümmert ihr euch nicht zuerst um euren eigenen Scheiß bevor ihr der Meinung seid auf anderen rumhacken zu müssen. Und dann auch noch zu viert auf einen“

„Sieh an Runde zwei Lorenzo“, Johanna ließ ihre Knöchel knacken.
 

Ein feindseliger Blick aus grüne traf das Mädchen.

So oft hatte er eine rein bekommen, man beklaute ihn um sein Essen, sein Geld, seine Schulsachen oder seine Kleidung. Man spuckte angesabberte Papierstreifen nach ihm.

Man beleidigte seine Mutter, ihn und alles was ihm etwas bedeutete. Man trat ihn in den Boden, legte spitze Gegenstände in seine Schuhe damit er sich nach dem Sport verletzte. Man hatte ihn sogar schon in die Mülltonne gesteckt.

Und jetzt meinte dieses fette dumme Kind seine Mutter auf den Strich schicken zu können. Wussten diese dämlichen Gören überhaupt wie es war seine Mutter des Nachts aus dem Nachbarzimmer stöhnen zu hören???

Wie es war sie morgens betrunken irgendwo vorzufinden.

Es machte Lorenzo fertig, aber das schlimmste war der Grund warum sie das alles tat. Der Grund war er selber, sie versuchte nämlich auf diese Weise genug Geld für die Schulgebühr zusammen zu bekommen.

Das war noch ein Grund warum er die Schule hasste.
 

Und jetzt DAS!!! Es reichte, es war genug, heiße Wut kochte in ihm hoch und füllte seinen Verstand mit dem fast unwiderstehlichen Drang alle vier windelweich zu schlagen.

„Tu es und ich bring dich um“, hauchte er und sah Johanna tief in die Augen, diese hob die Augenbraue, ließ sich aber nicht einschüchtern.

„Klar doch ein 11 jähriger schlägt 4 gleichaltrige zusammen, willst du mich verarschen??“, sie ließ ein paar Sekunden verstreichen, allerdings nicht genug für Lorenzo sich eine passende Antwort auszudenken.

„Los erteilen wir ihm eine Lehre die er so schnell nicht mehr vergessen wird“, sagte sie verlangend und schon kamen alle vier auf ihn zu.
 

Mittlerweile war der rothaarige aufgestanden, er sah seine 4 Gegner an, als auch schon eine Faust und ein Fuss in seine Richtung schnellte. Bisher hatte er dies nie so deutlich gesehen aber es war ihm als bewegen sich seine Gegner in Zeitlupe. Dem Fuss wich er aus und trat dem Standbein mit voller Wucht auf die Kniescheibe, er spürte wie der Knochen nachgab, dann traf ihn die Faust des Fetten mitten ins Gesicht.

Wieder landete er im Dreck.

Schmerz zog sich durch sein Gesicht, noch vor 10 Minuten hätte diese Empfindung ihn demoralisiert oder beängstigt, nun fachte sie die Wut nur noch um so mehr an.

Er kämpfte sich auf die Füße, versuchte das Schwindelgefühl zu ignorieren, wenn er liegen blieb würden sie ihn zu Brei schlagen, und dann würde seine Mutter einen Krankenhausaufenthalt bezahlen müssen.

Seine Sicht brauchte mehrere Sekunden bis sie wieder normal war.
 

Der sportliche Junge aus der sechsten lang auf der Erde, hielt sich das Bein und schrie vor Schmerz, die anderen drei standen um ihn herum und wussten nicht wie sie ihrem Freund helfen sollten. Keiner hatte nach dem Schlagabtausch daran gedacht weiter auf Lorenzo einzuhacken.

Er trat näher, sah sich sein Werk an und starrte auf einen Knochen der aus rotem Fleisch ragte, seine Wut wurde zu einem eisigen Gefühl des Entsetzens.

Das fette Mädchen sah ihn an, in ihren Augen standen Tränen

„Siehst du was du angerichtet hast du MONSTER!!!“

Er gab ihr Recht. Es dauerte keine zwei Minuten bis ein Lehrer zur Stelle war. Es gab eine riesige Diskussion, seine Mutter wurde vorgeladen und die Eltern der Schläger, aber da Lorenzo keine Zeugen hatte wurde die Sache so gedreht das er die alleinige Schuld hatte.
 

Letzten Endes wurde er von der Schule geworfen. Seine Mutter war wütend und versohlte ihm den Hintern das er mehr als drei Tage nicht sitzen konnte.

Zwei Wochen später wurde umgezogen, diesmal in eine größere Stadt.

Lorenzo betete dass es dort anders werden würde.

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„Ein berauschendes Gefühl oder“, fragte er leise. Lorenzo zuckte zusammen und drehte sich um, von einem Moment zum anderen war er groß und stand in einem Schlafzimmer.

Vor ihm stand ein Mann, er war ungefähr so groß wie Sascha und hatte sogar etwas längeres Haar. Allerdings waren seine schwarz.

Doch das faszinierendste waren die Augen.

Nicht lila und nicht blau, ehr eine Mischung aus beidem und eindeutig nicht menschlich.

„Wer bist du“, fragte er leicht erzürnt, alleine die Erinnerungen an seine Kindheit hatte gereicht ihm jegliche gute Laune auszutreiben

„Rate“

„Ich hab aber keinen Bock zu raten, also sags mir oder verpiss dich“, fauchte er den anderen an

„Ich bin Luzifer“, entgegnete sein Gegenüber mit abschätzigem Blick.
 

„Lu… zi… fer???“, zig der rothaarige jede Silbe in die Länge.

„Ja Luzifer, oder auch bekannt als Teufel, Satan, Lichtbringer, Widersacher, Höllenfürst … und was sich Menschen nicht sonst noch so für schöne Namen einfallen lassen wenn sie über mich reden“, er grinste.

„Ja ist ja toll“, meinte der Fahrradkurier wenig beeindruckt

„Und was willst du von mir???“

„Dir danken“

„Danken??? Wofür den???“, es kam Lorenzo spanisch vor.

„Dafür das du meinen Körper vor den Magiern beschützt hast“, Luzifer zog ihn an sich und hatte im nächsten Augenblick eine Faust im Magen.

„Schwul mich gefälligst nicht an“, fauchte der Rothaarige.
 

„So so … will das kleine Halbblut mir Vorschriften machen, das ich nicht Lache“, erwiderte Luzifer nachdem er ein paar Schritte zurückgewichen war.

„Halbblut??? Was für ein Halbblut du bescheuerter Freak“.

„Na was meinst du wohl wo du deine Kräfte her hast???“, der Fürst lächelte und zog sich einen seiner schwarzen Bleiglasstühle heran.

Lorenzos Blick wurde noch feindseliger.
 

„Damit kannst du Lufer einschüchtern bei mir funktioniert das nicht, setz dich ich erklär es dir“

„Ich will deine Erklärung aber nicht hören!“

Luzifers Blick wurde kalt und jagten dem Kurier eisige Schauer über den Rücken. Diesen Blick hatte er schon einmal gesehen, bei Lufer, damals in der Bar als dieser ihm eine reingehauen hatte.

Unbewusst hob er die Hand und tastete nach der Stelle die getroffen worden war. Der Schmerz schien wieder real zu sein.

Misstrauisch musterte er den Fürsten, dann setzte er sich ihm gegenüber an den Tisch.

„Na dann fang mal an“, sagte er herrisch.

Luzifer quittierte das setzen mit einem Lächeln und einem Nicken.

Traum IV - Die Gier

Misstrauisch musterte er den Fürsten, dann setzte er sich ihm gegenüber an den Tisch.

„Na dann fang mal an“, sagte er herrisch.

Luzifer quittierte das Setzen mit einem Lächeln und einem Nicken.
 

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Der Dunkelhaarige stütze seine Arme auf den Tisch, der wie aus dem nichts erschienen war. Der verwirrte Blick seines Gastes, ließ ihn fragend aufsehen. Luzifer war es nicht gewöhnt daß jemand seine Kräfte nicht kannte.

„Du willst wissen wie ich das gemacht habe oder???“, fragte der Fürst mit einem Lächeln im Gesicht.

Der Kurier verweigerte jedoch eine Antwort und starrte den Anderen nur kalt an, natürlich wollte er das wissen, um das zu erraten musste man aber auch kein Gedankenleser sein.

„Als erstes will ich dir sagen, das dies hier ein Traum ist, es hat also keine direkten Auswirkungen auf die Realität. Um unsere Träume zu verbinden habe ich unsere Unterbewußtseine synchronisiert.“, begann der Teufel mit einer allgemeinen Bekanntmachung.
 

Luzifer deutete das anhaltende Schweigen Seitens Lorenzo, als Aufforderung mit seiner Erklärung fortzufahren.

„Du hast dich sicherlich schon seit deiner Kindheit gefragt, was mit dir nicht stimmt oder“, fragte er leise. Der Blick der ihm zugeworfen wurde, sprach von unverholender Mordlust.

„Sascha und du unterscheiden sich von normalen Menschen, auch von solchen die der Magie kundig sind, wie die Zwei die ihr vernichtet habt.“

„So so“, meinte der Kurier sichtlich unbeeindruckt. Lu ignorierte die Kaltschnäuzigkeit und fuhr fort.

„Eure Fähigkeit zu überleben, euer Drang danach alles was euch Schmerzen bereitet auszulöschen. Eure Immunität gegen alle möglichen menschlichen Krankheiten und die Fähigkeit eure Wunden in überdurchschnittlicher Zeit zu heilen. Was denkst du darüber???“, fragte der Fürst leise. Erntete wieder einen kalten Blick.
 

„Ich dachte du wolltest es mir erklären… und was hat es mit diesem Halbblutblödsinn auf sich???“, entgegente der Kurzhaarige ungeduldig.

„Halbblut ist eine Bezeichnung für Wesen die aus zwei verschiedenen Welten kommen.“, er wartete auf eine Antwort, aber Lorenzo tat so als ließe es ihn kalt. Dies schien seine Maske für die Außenwelt zu sein.

„Ein Teil eures Erbgutes stammt von den Dämonen, der andere ist Menschlich…“

„Warte mal!!! Du willst sagen wir… also Sascha und ich sind zur Hälfte Dämonen???“, wurde Lu von einem skeptischen Zwischenruf unterbrochen.

„Genau das will ich damit sagen“,

„Schwachsinn“, kommentierte Lorenzo und erhob sich vom Stuhl

„Tut mir leid aber für diesen Scheiß is mir meine Zeit echt zu schade“, meinte er als er sich nach einer Tür umsah.
 

Luzifer blieb in aller Ruhe sitzen und grinste.

„Hab mir doch gleich gedacht, dass du es mir ohne Beweiße nicht glauben wirst“, meinte er

„Und es ist sinnlos einen Ausgang zu suchen, so lange ich keine Intention besitze dich gehen zu lassen wirst du keinen finden“, das brachte ihm einen weiteren finsteren Blick ein.

Wenn der Kleine doch nur wüsste wie sehr er den Fürsten damit reizte.

„Muss ich dir eine reinhauen damit du mich hier raus lässt“, der Gesichtsausdruck wurde noch kälter und zeigte nun die Emotionen eines langjährigen Berufskillers, der kurz davor war die Beherrschung zu verlieren.

„Du überschätz dich gewaltig“, kritisierte Luzifer ihn.
 

Ok das reichte jetzt aber gewaltig, dieser arrogante Schnösel von einem Schönling, es war ihm egal ob er dafür in der Hölle landen würde oder nicht, aber der hatte es verdient.

Er schloss die Augen um sich zu konzentrieren und seine Schnelligkeit für einen Überraschungsangriff auszunutzen. Lorenzo atmete tief aus und sprang dann auf den vermeintlichen Fürsten zu. Voller Triumph über seinen Erfolg fasste er nach der Kehle seines Gegners und stellte fest, dass er nur leere Luft ergriffen hatte.

Der vorher aufgenommene Schwung wollte allerdings irgendwo hin, und so kippte er samt Stuhl unelegant um. Seine Landung war schmerzhaft und erfüllte ihn nur mit noch mehr Wut
 

„Ich sagte doch du überschätzt dich“, sagte er leise neben seinem Ohr. Luzifer wusste was als nächstes auf diese Provokation folgen würde und wich dem Schlag geschickt aus.

„Wie lange brauchst du um zu begreifen dass du keine Chance hast. Oder wartest du vielleicht darauf das ich mich wehre???“, eigentlich war dieses Angebot reine Show, er hatte nicht vor den anderen zu verletzen. Allerdings würde sich das ändern, wenn der Kurier noch länger damit fort fuhr ihn zu reizen. Seine Gier nach Dominanz über den Anderen würde seine Entscheidungsgewalt verringern und unweigerlich zu einem Fiasko führen.

„Halts Maul und tu nicht so überlegen“, schrie ihn der Kurier an.
 

Er keuchte auf, hatte es nicht kommen sehen, spürte die Wand in seinem Gesicht und blickte mit einiger Mühe hinter sich. Schmerz durchzog seinen Arm, der im Polizeigriff verrenkt auf seine Rückfront gepresst war.

Luzifers dunkelhäutiges Gesicht beugte sich zu ihm und hauchte leise ein.

„Alleine dein Wunsch mich in Stücke zu reißen beweißt, dass du Dämonenblut in dir trägst“

„Laber keinen Mist… arg… und lass mich los!!“, wie konnte der andere nur so verdammt schnell sein.

„Du hast nicht genug Macht mich dazu zu zwingen, und du solltest es auch nicht versuchen, sonst werde ich meine Gier an dir befriedigen“, der Atem des Fürsten streifte sein Ohr und sorgte unweigerlich dafür das er sich noch mehr versteifte.

„Was, willst du mich jetzt auf einmal umbringen“, er konnte nicht anders als hysterisch darüber lachen. So leicht würde er sich von niemandem unterbuttern lassen, schon gar nicht von ihrem Mitleidsmackotchen.

„Es gibt mehr als eine Art von Gier“, raunte es in seinen Gehörgang und ließ eisige Furcht in Lorenzo entstehen. Woher diese kam konnte er selber nicht ganz bestimmen. Er befahl seinem Körper sich zu wehren, doch stattdessen gaben seine Muskeln der Stärke des Dunkelhaarigen nach und entspannten sich. Er hasste sich selbst dafür, und das würde Luzifer teuer zu stehen kommen.
 

Er sah sich den Sieg an den er errungen hatte, sehr wohl wissend, dass dieser nur temporär sein würde und entließ das Halbblut aus seinem Griff. Der Fürst trat zurück und setzte sich erneut an den Tisch.

„Die Gier nach Blut, die Gier nach Sex und die Gier nach Seelen sind die elementarsten Instinkte eines Dämons“, meinte er und beobachtete die vorsichten schmerzenden Bewegungen Lorenzos.

„Ne das ist der Beweiß das ich keiner bin, ich bin weder sexsüchtig noch irgendwas anderes von den Dingern die du aufgezählt hast“, entgegnete er eindeutig aufgebracht.

„Nein das bedeutet nur dass die Gier noch nicht richtig erweckt wurde“, Luzifer erhob sich erneut und ging auf den anderen zu.

„Fass mich ja nicht noch mal an du Freak“

„Du macht hier schwerwiegende Fehler, wenn es um den Umgang mit Dämonen geht.“

„So Mister Oberschlau dann klär mich doch auf, statt hier dumm zu Quatschen“

Luzifer grinste.

„Auch wenn es dir nicht bewusst ist, aber du kämpfst grad mit mir um die dominante Position in dieser Unterhaltung“, klärte er den Unwissenden auf.

„Ach ja??? Glaubst du ich lass mir was von dir irgendwas vorschreiben oder was“, wieder ein kalter Blick der Lus Innerstes erschaudern ließ.

„Besser wäre es, wenn du mich weiter reizt wird meine Gier nämlich von mir verlangen dich zu unterwerfen, und das willst du doch nicht“, Lu war klar, dass seine Stimme einen erotisch spielenden Klang angenommen hatte, aber er sah nicht ein was dagegen zu unternehmen.
 

Lorenzo seinerseits wusste nichts mit der Warnung anzufangen, er hatte seit seinem 12 Lebensjahr nie wieder irgendwem Unterwürfigkeit gezeigt. Und er wollte lieber verdammt sein als jetzt wieder damit zu beginnen.

„Du wirst mich dann also umbringen, machst du das mit allen die nicht wollen wie du???“, stichelte er, gespannt auf die Erwiderung.

„Nein ehr flachlegen“, Luzifer grinste ihn offen an, und eindeutig zweideutig, er hatte ähnliches schon bei Sascha gesehen, aber nie so Pur. Es jagte ihm Schauer über den Rücken.

„Oh ja ne is klar, und du glaubst ich lass mich von DIR ficken oder was??? Tut mir leid… aber da solltest du es lieber bei Sascha versuchen, ich steh nicht auf Kerle, schon gar nicht auf solche wie dich“, das alte Gefühl heißer Wut kochte in ihm hoch. Und das erste Mal fragte sich der Fahrradkurier wie viel von Lus Gewäsch der Wahrheit entsprach. Je mehr dieser versuchte die Führung an sich zu reißen, desto wütender machte es ihn.

Je mehr der Fürst ihn zum nachgeben bewegen wollte, umso intensiver wurde das Bedürfnis sich dagegen zu wehren.
 

Der Fürst sah es Lorenzo an, er würde die Kontrolle verlieren, aber vielleicht war das der Weg den der Kleine brauchte um die Wahrheit seiner Worte zu erkennen.

„Na dabei die Kontrolle zu verlieren, willst du mich angreifen, mich in Stücke reißen, meine Eingeweide auf dem Boden verstreuen“, hauchte er lüstern. Er wusste bereits jetzt wo das Enden würde. Sollte ihm nur recht sein. Seit er in Lufers Körper gefangen war hatte er sich nicht mehr vergnügt, seine Gier nicht mehr befriedigt. Da kam ihm diese Gelegenheit grade recht.
 

„Quatsch mich nicht voll“, schrie der Fahrradkurier ihn an. Er hatte gar nicht vor gehabt zu schreien. Eigentlich war die Bemerkung nicht so schlimm dass man deswegen so ausflippen musste. Das Schlimme war Lorenzo sich dessen bewusst, konnte sich aber irgendwie nicht beherrschen. Die Hitze in seinem Inneren wurde langsam unerträglich, der Drang den Dunkelhaarigen anzugreifen wurde immer stärker und stärker. Ein Teil seines Verstandes wusste bereits jetzt das er keine Chance auf einen Sieg hatte und versuchte dem unvermeidlichen Einheit zu gebieten.

„Sieh an … sieh an… wenn das nicht die Gier ist von der ich geredet habe… ich seh dein Zittern bis hier“, die amüsierte Stimme trieb ihn in den Wahnsinn.

Er ballte die Hände voller Wut und spürte den stechenden Schmerz in seiner Handfläche, etwas Warmes lief über seine Finger und fiel zu Boden.

Lorenzo bemerkte dass er blutete, anscheinend hatte er sich mit den Fingernägeln die Handfläche verletzt hatte. Der Geruch seines eigenen Blutes stieg ihm in die Nase, so intensiv hatte er Blut noch nie gerochen, er genoss es und schmeckte es fast auf seiner Zunge.
 

Luzifer nahm etwas Abstand und lehnte sich gegen die Wand, wartete darauf dass Lorenzo es entweder unter Kontrolle bekam oder angriff. Er wollte dass der Halbdämon den Kampf mit der Gier am eigenen Leib erfuhr.

Alleine diese Show, befriedigte einen Teil von Luzifers aufgestauter Gier.

Diese Verzweifelung und der mentale Schmerz waren köstlich.

Er leckte sich über seine Zähne und stellte fest, dass seine Eckzähne sich gespitzt hatten. Oh ja er wollte den Kleinen hilflos unter sich wissen.
 

Die Welt des Fahrradkuriers war klein geworden und beschränkte sich nur noch auf seine eigenen Empfindungen, Luzifer hatte er völlig ausgeblendet.

Er schloss die Augen und versuchte sich zu beherrschen, diesen Zwang nieder zu ringen. Es schien ihm zu gelingen. Ermüdet sackte er auf die Knie, als seine Hände den Boden berührten kehrte die Welt zurück. Verwirrt sah er auf und blickte zu seinem Gegner.
 

Dieser klatschte in die Hände und meinte stolz

„Hätte echt nicht gedacht dass du es schaffen würdest die Beherrschung zu behalten“, hauchte er leise.

„Aber jetzt weißt du wenigstens wie anstrengend es ist gegen die Gier zu kämpfen“, langsam löste sich der Fürst von der Wand und ging auf ihn zu.

„Glaubst du es mir jetzt wenigstens???“, erweiterte er um eine Frage. Ein müder Blick war seine Antwort.

„Fick dich“, wurde anschließend ergänzt.

Luzifers Grinsen wurde noch intensiver.

„Nein… dafür hab ich ab jetzt ja dich“, entgegnete er lasziv, die Schritte langsam und elegant wie die eines Raubtieres.

Lorenzos Alptraum

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schlecht geschlafen

Luzifer grinste und griff einmal gezielt in Lufers Schritt.

„Sieh an wer einen Ständer davon bekommt, seinen Mitbewohner beim Sex zu beobachten. Aber mich nennst du Pervers.“, er lachte.

„Nicht wahr kleiner Spanner“, Lufer versuchte ihn zu Schlagen, war aber wesendlich Schwächer als Lorenzo.

„Nichts dazu zu sagen???“, fragte er beinah enttäuscht

„War ja auch nicht anders zu erwarten“, sanft strich er dem Mensch über die Lippen.

„Sei nicht traurig weil du nur zusehen konntest, du wirst auch bald das Vrgnügen haben“, hauchte er.
 

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Ein lauter Schrei ging durch die Hoteletage und ein rumsen schloss sich an.

Lorenzo versuchte sich völlig in Panik und absolut wütend aus diesem verdammten Lacken zu kämpfen. Aber es schien einen eigenen Willen zu haben, widersetzte sich der standhaft seiner Kraftanstrengung.

Frustriert knurrte das Halbblut und riss den Stoff entschlossen auseinander. Seine Zimmertür öffnete sich schlagartig. Er sah nur einen Schatten wahr und warf direkt beide Überbleibsel der Zudecke nach diesem.
 

Der erste Stoffetzen wurde aufgefangen, der Zweite blieb irgendwo im zweiten Zimmer liegen. Ein entsetzter Blick starrte Lorenzo entgegen.

„Kannst du mir bitte mal verraten was zum Teufel hier los ist???“, die Stimme klang erschreckend streng und katapultierte den Hitzkopf nun vollends in die Realität.

„Sascha???“, er wusste das die Frage absolut dämlich war, stellte sie aber dennoch.

„Hast du jemand anderen erwartet???“, fragte der Blonde leicht genervt.

Der Kurier wusste dass sein Freund es gar nicht schätzte wenn er geweckt wurde, ganz besonders mitten in der Nacht. Sein Blick fiel überprüfend auf die Uhr. Er seufzte.

„Tut mir leid...“, mit diesen Worten schaltete er seine Nachttischlampe an und erschrak bei dem Chaos in seiner neuen Unterkunft.

„Was hat das zu bedeuten“, ein misstrauischer Blick zu Sascha bracht keine Lösung.
 

„Ich würde sagen du hast deine Bettdecke zerfetzt???“, antwortet dieser nur nüchtern. Sah sich abermals um. Dann ließ er den aufgefangenen Überrest zu Boden fallen, untersuchte seine Hand näher und hob die Augenbraue.

„Ist das hier wofür ich es halte???“, seine Stimme war noch ein paar Grad abgekühlt. Dann drückte er Lorenzo seine feuchte Hand beinah ins Gesicht.
 

Der Kurier konnte sich bei Leibe nicht entscheiden ob er rot oder weiß werden sollte, aber er wich zurück. Erst jetzt kontrollierte er seinen Unterleib und diesmal wurde er rot. Warf Sascha einen Verzeihungsheischenden Blick zu.

„Ich… äh… ähm… es tut mir leid“

„Wenn du mich schon bespritzen willst solltest du dann nicht wenigstens ein Vorspiel mit mir haben“, Lorenzo sah wie das Grinsen in Saschas Gesicht anwuchs und hätte in diesem Augenblick am liebsten hineingeschlagen.

„RAUS HIER!!! ZÜGIG!!!“, seine Stimme klang so bedrohlich wie er es beabsichtig hatte.

„Oh was wieso den… hattest du etwa feuchte Träume“, wieder wurde der Dunkelhaarige etwas roter.
 

„Oh sag bloß von mir???“, er wusste das er nun besser schnell floh, aber er konnte sich das einfach nicht verkneifen, sprang zur Seite und sorgte für die zweite unsanfte Landung Lorenzos in dieser Nacht.

„S.A.S.C.H.A“, alleine wie er dieses Wort sagte ließ den Blonden zusammenfahren und weniger als zwei Sekunden später hatte er die Tür hinter ihm geschlossen.

Er atmete tief durch.

„Hölle das war knapp“, ihm war bewusst geworden das er so eben knapp daran vorbeigeschliddert war ein Mordopfer zu werden.

// Aber was ist passiert das er so darauf abgeht, wenn ich wirklich in seinem Traum gewesen wäre hätte er mich vermutlich bereits beim Betreten seines Zimmers umgebracht. Aber wenn er von einer Frau geträumt hätte wäre er nicht so rot geworden, er hätte mir nur gesagt das ich mich ins Knie ficken soll und des es mich nix angeht mit wem er ins Bett geht. Also vielleicht ein anderer Kerl??? //, er musste lachen.

Dieser Gedanke war so herzhaft unwahrscheinlich. Aber anders konnte sich Sascha das Verhalten seines Jugendkumpels nicht erklären.
 

Er schüttelte den Kopf und beschloss zurück ins Bett zu gehen. Aufräumen konnte Lorenzo selber, immerhin war er auch der Depp der Bettwäsche mit Federinhalt zerriss. Sascha sah es durchaus ein der Kurier das Geld verdiente und er zum Ausgleich den Haushalt schmiss, aber das war etwas zu viel des Guten.

Außerdem war dies hier ein 4 Sterne Hotel und das würde bedeuten Sascha nähme sich einfach eine Auszeit.
 

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Fire hatte die Straße betreten und sah unweigerlich nach oben. Das Hotel selbst war nicht grade groß und lag in den oberen vier Etagen eines Hochhauses. Gehörte allerdings zu den besten Adressen die er auf Anhieb hatte ausmachen können.

Mit Müh und Not hatten sie das Fieber Lufers niedergekämpft. Dabei hatten sie sich etliche Male des Zimmerservice bedienen müssen.

Den armen Menschen war es sicherlich sehr merkwürdig erschienen.

Der Rothaarige des Trios wurde sofort ins Bett verfrachtet. Dieser hatte sich große Mühe gegeben selbst zu laufen, und leistete sich eine zweiminütige Diskussion mit dem Blonden, die kurzerhand von diesem mit einer Faust in die Magenkuhle beendet wurde.

Das Lorenzo sich nicht rächte lag nur an seinem geschwächten Grundzustand, aber sobald er wieder auf den Beinen war würde dieser es gewiss nachholen.

Fire hoffte das die Beiden nicht auf die Idee kamen sich gegenseitig aus dem Verkehr zu ziehen. Dummerweise konnte er aber auch nicht im Zimmer bleiben um den Leibwächter zu spielen.

Er hätte Lufer ja am Liebsten direkt mitgenommen, allerdings sagten die kühlen braunen Augen des Chemiestudenten ihm eindeutig, dass er diese Idee sofort wieder vergessen konnte.
 

Er seufzte bei der Erinnerung an den Streit mit selbigem, der Kerl war fast so nervig wie Ice. Sascha hatte zwar weder die Erfahrung, noch dieselben Beziehungen wie diese Frau, aber Fire hatte noch niemals ein Halbblut so ruhig auf die Offenbarung ihrer Identität als Dämonen reagieren sehen. Auch das mit dem Fürsten der Hölle schien ihn keines Wegs zu erschrecken.

Man konnte fast meinen Sascha hätte es gewusst, oder zumindest geahnt.

Statt ihm aus Furcht den Jungen zu überlassen, hatte Sascha ihm in aller Ruhe logische Argumente um den Kopf geklatscht warum er ihn nicht mitnehmen konnte.

Zum einen wegen der Sache mit dem Fieber, und zum anderen schien Lufer keine Ahnung zu haben wer er war. Wenn er es selbst ahnte so leugnete er es, auf eine Weise die sein ganzes Leben ruiniert zu haben schien.

Sascha hatte den Verdacht geäußert das Lufer sich gegen seine versteckte Identität wehrte und jeden Versuch diese zu Wecken mit einer dümmlichen Aktion beantworten würde. Dann hatte der Student ihm gebeichtet wie sie den Jurastudenten kennen gelernt hatten, plus aller seltsamen Probleme die der Neue mit sich gebracht hatte.
 

Letzten Endes hatte der Vampir innerlich höchst verärgert klein beigegeben. Als erstes würde er mit Mice in Verbindung treten müssen, vielleicht hatte sie eine Idee wie man eine Schizophrenie bei einem Dämonenfürsten heilen konnte.

Innerlich verfluchte er die Welt, warum musste immer alles unnötig verkompliziert werden.

Zu allem Überfluss würde er ein Medium brauchen um mit der Dämonin auf der anderen Seite des Höllentores in Verbindung zu treten, zumindest dann wenn er einen abhörsicheren Kanal haben wollte.

Hellfire (der Name der Halb KI) war zwar halbwegs sicher, würde aber den Angriff eines Hackers aus der Entwicklergemeinde nicht standhalten. Er wollte dass ABSOLUT NIEMAND davon erfuhr außer Mice.
 

Er kannte einen Ort in dieser Stadt wo er ein solches Medium finden würde, es war ein Treffpunkt der Schwarzen, ein Szeneclub in dem Gothic, Satanisten, Punks und depressive Menschen ein und ausgingen. Unter den vielen Idioten und Esoterikspinnern, waren allerdings auch jene ernstzunehmenden Magiekundigen die zum schwarzen Kreis gehörten.

Er stellte sich widerwillig in die Reihe, natürlich gab es Passwörter die ihn an dieser Schlange schwarz gekleideter Clowns vorbeigebracht hätten, aber dann würde alles was Namen und Rang in diesem Laden hatte wissen WER er war.

Damit wär es dann aber auch um die Geheimhaltung geschehen.

Nach einer geschlagenen Stunde in der Kälte und beginnendem Regen war seine Laune mies genug um jemanden um zu bringen. Aber auch das würde er nicht machen dürfen.

Der Türsteher durchsuchte seine Manteltaschen nach Waffen und tastete ihn ab. Fire ließ es gleichgültig über sich ergehen und betrat den Raum dahinter.
 

Der Geruch von Räucherstäbchen, Schweiß und Trockeneis schlug ihm entgegen. Darunter befanden sich ein paar Parfüms die seiner Nase ebenfalls nicht gut taten.

Er mochte diese lauten Orte nicht, aber welche Wahl blieb ihm. Er zuckte mit den Schultern und gab seinen Mantel an der Garderobe ab. Natürlich hatte er diesen vorher mit einem Schutzzauber gegen Schnüffler und Diebe versehen.

Fire betrat den Hauptraum, flackerndes Licht und zuckende Leiber begrüßten ihn. Er suchte sich einen Weg durch die Menge und benutzte dabei einen Teil seiner vampirischen Aura um sich die aufdringlichere Sorte vom Leibe zu halten. Es gelang ihm.

Langsam bewegte er sich auf eine dunkle Ecke zu und setzte sich dort an den Tisch. Wartete ab, jemand würde kommen und fragen was er trinken wollte. Er würde das Codewort für Blut benutzen.
 

Er wartete geschlangene 20 Minuten bis jemand an seinen Tisch kam. Es war ein junger Mann, vielleicht 18, mit dünnen hellblauen Haaren und hellen Augen, seine Kleidung war knapper als die Polizei erlaubte. Er roch nach Mensch, und nach Haschisch.

„Eine Bloody Mary und lass es eine Jungfrau sein“, er grinste den Jungen an. Der Andere grinste dümmlich zurück und nickte.

Fire brauchte seine telepathischen Sinne nicht benutzen um zu erkennen das der Junge keine Ahnung hatte was bestellt wurde. Aber irgendjemand würde es wissen dessen war er sich sicher.
 

Lan eigentlich Roland, aber das war sein Spitzname schaute den Kerl noch einmal an.

// Seltsame Bestellung //, aber gut das konnte ja schließlich auch so nen Gruftihumor sein. Er sah genug Leute die sich für Vampire hielten, und das jeden Tag.

Er ging zur Theke und grinste die Barfrau an.

„Schon wieder so einer der ne Jungfrau haben will“, er kicherte. Die Frau sah ihn verwirrt an, verlangte eine Wiederholung seiner Aussage.

„Na ne Bloody Mary aber eine Jungfrau, man man man… immer diese Leute die sich für Vamps halten“, die Frau grinste und nickte.

„Ich kümmer mich um den Mix, und werd ihn auch gleich rüberbringen. Welcher Tisch“

„Tisch 5“, sagte er und wurde dann weggeschickt um sich weiteren Gästen zuzuwenden.
 

Diesmal dauerte es keine fünf Minuten bis eine Frau an seinen Tisch trat, sie hatte ein Glas Alkohol in der Hand und stellte es auf den Tisch.

Setzte sich dann neben ihn. Trank selbst von dem Glas.

„Sorry keine Jungfrau“, sie grinste.

Er lächelte sie an, man sah selten ein Lächeln auf seinem Gesicht, aber er würde heute den Jungvampir spielen. Es war offensichtlich dass sie wusste was er wollte.

„Ich hab Durst… und hab gehört das man… hier so was… na ja kriegen kann“, er sorgte dafür das er leicht rot wurde.

Die Frau grinste breiter.

„Wer hat dir die Adresse genannt???“

„Sie nannte sich Lexa“, es war eine der jüngeren Vampire die sich registriert haben.

„Sie meinte ich muss hier her kommen wenn ich Durst habe… und… na ja… die Jungfrau wollen“

„Wie alt???“, fragte sie.

Er wurde noch roter und log erneut

„2 Wochen… glaube ich, aber ich hab… irgendwie den Überblick verloren“, er schaffte es so verwirrt zu wirken das die Dame ihm glaubte ein Jungvampir zu sein.

„Na dann komm mal mit nach hinten“, sie stand auf und ging voran.
 

Fire nickte.

„Wie ist dein Name junger Mann???“, fragte sie.

„Bart“, natürlich war der Name falsch und es war auch kein Vampir mit dem Name registriert. Es war also klar, dass er ein ungenehmigtes Kind war. Oder besser ausgedrückt eins das nicht in der Statistik auftauchen würde.

Die Frau schien allerdings das neuste Update der Liste noch nicht zu haben, oder sie ignorierte einfach das er nicht drauf stand. Fire würde es aber ignorieren. Natürlich war er als rechte Hand Kains hinter so was her. Aber hier gereichte es ihm zum Vorteil also würde er beide Augen zudrücken.

„Du wartest hier… ich hol jemanden der dir helfen kann“, wurde ihm gesagt.
 

Der alte Vampir setzte sich und schaute sich um, gab sich dabei Mühe möglichst nervös zu wirken. Einen Neuen hätte die düstere Umgebung sicherlich erschreckt, aber jeder der mehr als drei Mal in so einem Raum gesessen hatte, würdigte ihn kaum eines Blickes.

Auf der Mitte des Tisches stand ein Kandelaber mit 5 Kerzen, diese befanden sich in einem Pentagramm, das mit Symbolen verziert war.

An den Wänden befanden sich ebenfalls Zeichen aus altertümlichen Sprachen. Alles in allem war es ein Raum der Zauber aufdeckte, aber da sich keiner auf ihm befand, würde die Vorrichtung auch keinen Alarm schlagen.

Eine Frau mit gelben Augen trat in den Raum, sie war gekleidet in ein blutrotes Kleid das so knapp geschnitten war das man so gut wie jedes Detail sehen konnte.

Fire entschloss sich zu verwirrt zu sein um auf den Anblick anders als mit starren zu reagieren.

„Na gefällt dir was du siehst kleiner???“

„Bart… ich hei… heiße Bart“, sagte er leise, wirkte dabei absichtlich ein wenig eingeschüchtert. Die erhobene Augenbraue der Vampirin zeigte ihm allerdings deutlich dass sie ihm das Schauspiel nicht wirklich abkaufte.

„Warum bist du hier???“, fragte sie etwas rauer.

„Ich… äh… Bloody Mary… äh…“, meinte er.

„Das kann es nicht sein du riechst nach Blut, wen hast du ausgetrunken bevor du hier her gekommen bist“

„Niemanden“, antwortete er, diesmal allerdings wahrheitsgemäß.

„Lüg mich nicht an“, herrschte sie ihn an und sah ihm tief in die Augen.

Verdammt wie alt war diese Schachtel, er hatte einen Fehler gemacht, Fire hatte sich ihr gegenüber zu schwach verhalten, nun würde sie den Kampf um die Dominanz führen. Er war allerdings nicht gewillt ihn zu verlieren. Aber wie sollte er gewinnen ohne das er sich dabei verriet. Er zog schüchtern den Kopf ein und meinte dann leise.

„Ich… hab… hab auch… gehört das ihr hier… ein Medium habt… ich würde gerne … mit einer Verstorbenen in Kontakt treten“, sagte er leise und blickte sie ziemlich verlegen an.
 

Die Schachtel seufzte und setzte sich wieder.

„Kontakt zu den Toten??? Du bist mir einer, geh zu einem Nekro“, sie schien ihr Interesse verloren zu haben.

„Ich will nur… mit ihr Reden… es ist wichtig… sie ist meine … meine Tante… ich… will ihr nur sagen… das … na das… ich… ich .. das es mir gut geht“

„HÖR AUF ZU STOTTERN!!!“, herrschte die Frau ihn an.

Er stockte und nickte dann, wieder eingeschüchtert, versuchte dabei aber nicht zu schwach zuu wirken. Irgendwie spielte er nicht oft genug wie er fand. Es hatte nicht den Anschein als würde es wirklich funktionieren.

„Wie planst du uns zu bezahlen“, fragte die Frau.

Fire sah sie an und seufzte.

„Was willst du den haben für einen Kontakt???“, fragte er ein wenig cooler als zuvor. Die Vampirin mass ihn mit einem seltsamen Blick, aber ihm begann es egal zu werden.

Seine Zeit war begrenzt und er würde gerne vor Sonnenaufgang eine Lösung und einen Kontakt haben.

„Nicht was ich haben will Vampir … das Medium sagt die Preise, das ist die Regel, natürlich will ich für die Vermittlung etwas“, sie grinste auf eine Weise die Fire entsetzlich auf die Nerven ging. Er schwieg allerdings dazu, nickte.

„Also???“, fragte er kurz angebunden und sah ihr in die Augen, allmählich dämmerte es seiner Gegenüber das hier was nicht ganz stimmte.

„Dein Blut“, meinte sie und grinste ihn an.
 

Fire starrte sie an und konnte das Knurren nur mit Mühe niederkämpfen. Verdammt sobald sie einen Tropfen gekostet hätte wüsste sie hundert Pro das er alt war, sehr alt.

Er seufzte, besitzen wollte er sie nicht, aber töten durfte er sie auch nicht.

„Nein“, meinte er nur und schaute ihr unnachgiebig in die Augen.

„Wie nein???“, die Frau war sichtlich verwundert, und langsam weckte sich ihre Wut.

„Ich bin gekommen um mit einem Medium zu sprechen und nicht um mich von dir beissen zu lassen“, seine Stimme war kühler geworden als er geplant hatte.

Die Vampirin fauchte ihn an.

„Du willst mit mir kämpfen???“, sie war auf Dominanz aus, das sagte er sich immer wieder.

„Nicht wenn du mich zum Orakel bringst, wenn doch wirst du den nächsten Sonnenuntergang nicht mehr erleben… hab ich mich deutlich genug ausgedrückt“

„Wer bist du, dass du es wagst so mit mir zu sprechen“

Ihre Aura wurde allmählich dunkel und ihr Blick wurde noch finsterer als zuvor, sie war kurz davor die Kontrolle zu verlieren.
 

„Das würde ich nicht machen, du verlierst. Wie heißt du???“, fragte er diesmal klang er herrisch aber immer noch erschreckend kalt, sein Blick bohrte sich in ihre Augen.

„Valeska“, fauchte sie. War kurz davor ihn anzuspringen und tat es dann. Allerdings vorsichtig. Das war auch das Einzige was ihr den Kopf rettete.

Ihr Verdacht hatte sich bestätigt, sie hatte ihn angesprungen und war dann dem Konter, nach rechts ausgewichen, hinter ihr zerfiel ein Teil der Kerzen.

Der Kandelaber stand allerdings wie unberührt da. Eine hauchdünne Klinge hatte die Kerzen zertrennt und sie um ein Haar den Kopf gekostet.

„Wer bist du“

„Das geht dich nichts an, zum letzten Mal Valeska bring mich zum Medium“, diesmal war es ein Befehl und er unterstrich es durch die hauchdünne Klinge aus Fingernägeln an ihrem Hals.

Die Frau schluckte und nickte dann.

„Schon gut“, fauchte sie widerwillig. Es wäre Fire ein leichtes gewesen sie umzubringen, und das hatte sie auch erkannt als sie die Schärfe an ihrem Hals gefühlt hatte.
 

Der Vampir war erfreut das er endlich bekam was er verlangte, widerwillig aber gehorsam wurde er in ein weiteres Zimmer, dann eine Treppe hinunter und dann durch einen Flur geführt. Vorsichtshalber lass er ihre Gedanken, immer auf der Suche nach Verrat. Aber er fand keine Spur von diesem.

Diesmal wurde eine unauffällige Tür in der Wand geöffnet, er blickte seine Führerin an und hob die Augenbraue.

„Hier ist es“, meinte sie. Fire war immer noch misstrauisch.

„Kommt herein!“, ertönte eine Stimme von drine. Sie war ebenfalls weiblich, allerdings wesendlich weicher als die der Vampirin.
 

„Ich hab einen GAST für dich, er will mit einer Toten reden“

„So so… ok… Valeska lass uns alleine, bitte“, antwortete es aus der Finsternis.

Die Angesprochene war sichtlich verwirrt und wusste nicht was sie machen sollte. Mehrere Sekunden dauerte der Kampf mit sich selbst, dann nickte sie.

Viele Medien waren dafür bekannt in die Zukunft sehen zu können, und sie konnten sich durchaus verteidigen, was auch meist der Grund war warum sie mit Vampiren leben konnten.

Fire betrat den Raum und schloss ihn hinter sich als seine nervige Führerin endlich gegangen war.
 

„Du bist Fire, hab ich recht“, er lächelte.

„Ja bin ich, entschuldige mein rüdes auftreten“, eine Kugel begann sich langsam zu erhellen, nur sehr wenig, aber genug für einen Vampir um seine Umgebung zu erkennen. Es war eine Einladung sich an den Tisch zu setzen.

Der Vampir nahm sie an.

„Also???“, fragte das Medium. Ihr Gesicht und ihre Haare waren hinter halbdurchsichtigen Schleiern verborgen. Ihre Augen, weiß wie Schnee.

„Ich will einen sicheren Kontakt in die Hölle herstellen, so dass weder die andere Seite, noch hier jemand mithört“, sagte er

„Das wird nicht billig“

„Was begehrst du???“, fragte er und betete zu allen Dämonenfürsten das er in der Lage sein würde es zu erfüllen.

„Ich will einmal die Welt sehen, mit meinen eigenen Augen, und ich will aus diesem Keller raus“, Fire kratzte sich am Kinn und überlegte, das Zweite ließ sich bewerkstelligen, wenn es auch nicht grade intelligent war ein Medium der Schwarzen durch die Welt laufen zu lassen.

Zu leicht wurden sie das Ziel der Gilde, oder irgendwelcher Engel, aber das mit dem Augenlicht.

„Ihr Schweigt???“, fragte das Medium.

„Ich weiß nicht ob ich Euch das versprechen kann. Zumindest das mit den Augen. Ich fürchte es geht über meine Macht hinaus, und vermutlich auch über die meines Herren“, gestand er leise ein.

„Mh…“, das Medium schloss die Augen und schien zu überlegen oder auf eine Vorhersehung zu warten.

„Einverstanden“, ergänzte sie dann, sie lächelte
 

Alleine das Lächeln machte Fire klar das sie mehr wusste als er. Die Begabten waren nicht dafür bekannt, dass man ihre Preise herunterhandeln konnte. Aber sie musste etwas gesehen haben das sie zufrieden stellen würde.

Entweder erfüllte ihr Luzifer den Wunsch mit den Augen, oder etwas anderes würde geschehen das dem nicht erfüllten Versprechen gleichwertig war.

Er nickte, dann reichte er ihr eine Visitenkarte.

Das Medium

Alleine das Lächeln machte Fire klar das sie mehr wusste als er. Die Begabten waren nicht dafür bekannt, dass man ihre Preise herunterhandeln konnte. Aber sie musste etwas gesehen haben das sie zufrieden stellen würde.

Entweder erfüllte ihr Luzifer den Wunsch mit den Augen, oder etwas anderes würde geschehen das dem nicht erfüllten Versprechen gleichwertig war.

Er nickte, dann reichte er ihr eine Visitenkarte.
 

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Das Medium nahm die Karte entgegen, obwohl sie blind war wie die Nacht griff sie erstaunlich sicher zu. Fire gab sich keinen Vermutungen hin wie sie es bewerkstelligte.

„Mice…“, sagte sie leise, „das ist die Person zu der du Kontakt aufnehmen willst?“

Es war als Frage gestellt wirkte aber ehr wie eine Feststellung. Der Vampir nickte zur Antwort bis ihm einfiel das sie es nicht würde sehen können und sprach die Bestätigung aus.

„Ja genau, kannst du das???“, es war ihm lieber die Dinge gleich zu klären.

Diesmal nickte das Orakel.
 

„Gut… sehr gut… ich will einen sicheren Kanal zu ihr… so das ich mit ihr sprechen kann und ich möchte ein Versprechen von dir das du zu niemanden ein Wort sagst“, verlangte der Vampir von ihr.

Sie schwieg länger als anfangs erwartet, dann nickte sie erneut… schloss die augen und legte ihre Hände auf den Tisch, erst jetzt bemerkte Fire das Magische Symbol das in das Holz geätzt war.

Sie griff nach einer Schale Wasser und benetzte sich die Fingerspitzen, dann führ sie den Kreis nach, summte eine Melodie vor sich hin.

Es musste ein Zauber sein, aber Fire gestand sich selber ein das er ihm unbekannt war.

Als das Medium alle Vertiefungen benetzt hatte nahm sie sich den Schleier ab und bestreute das Wasser mit Sand.

„Valius enkantares“, murmelte sie. Der Sand begann zu glühen und verströmte einen intensiven Geruch, der Fire um ein Haar vom Stuhl gefegt hatte.
 

Das Medium zog die Luft tief in ihre Lungen, alle Stellen die der Rauch berührte wurden von einem sanften warmen Kribbeln befallen.

Sie griff nach der Visitenkarte die sie eine Zeit lang neben den Kreis gelegt hatte.

Hielt sie in die Höhe und mass sie im Licht des Kreises. Für den Vampir musste es so aussehen als betrachte sie die Karte. Genau genommen tat dies die blinde Seherin auch.

Nur tat sie es nicht mit ihren weltlichen Augen, sondern mit ihrem Dritten.

Sie lass die Aura aus der Karte die nun ebenfalls ein prickeln durch ihre Fingerspitzen sandt.

Wieder schloss die Seherin die Augen führte die Karte zu ihrem Gesicht. Barg sie in ihren Händen und zog den Geruch der Aura in sich ein.

„Mai mi sedase alkoltia“, meinte sie und warf die Karte von sich.

Das Ziel der Pappe war der Mittelpunkt des Kreises, kaum hatte sie das Holz berührt ging der Focus in Flammen auf.
 

Fire hatte von der Formel nichts verstanden. Jedes Medium benutzte seine eigenen Methoden. Zumindest wenn dieses glaubwürdig war. Keiner im Kreis der Schwarzen würde sich allerdings eine unechte Seherin ins Hinterzimmer setzen. Dazu waren Racheakte zu alltäglich bei Dämonen. Und Betrug mochten diese überhaupt gar nicht.

Der Rauch verbrannten Papieres und einiger Farbpigmente erfüllte den Raum und vermischte sich mit dem beißenden Geruch der Droge.

Die Rechte Hand Kains hätte es nie zugegeben aber selbst ihn machten die Dämpfe schwummerig.

Sein Kontaktmedium berührte nun mit den Fingerspitzen den Kreis und entspannte sich. Er konnte fast spüren wie sie ihren Geist auf reisen sandte.
 

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Mice hatte sich völlig in der Folter Vanessas verloren. Mittlerweile war von der arroganten, stolzen Frau nichts mehr übrig geblieben, als ein bettelndes, wimmerndes Etwas.

Sie hatte das Interesse an ihr verloren, machte sie los und gab sie irgendeinem beliebigen Dämon den sie traf zum spielen.

„Lass sie am Leben, und in einem Stück… ich will sie dem Fürsten schenken wenn er wieder da ist“, meinte sie zu diesem.
 

Der Dämon sah den seelenlosen Blick von Mices Opfer und nickte.

Er war zum Babysitter abgestempelt worden, diese Frau war im Moment zu nichts zu gebrauchen. Der Dämon wunderte sich noch, dass die Frau keinerlei äußere Wunden oder sichtbaren Verletzungen trug, aber er ahnte, dass die seelischen umso grausamer waren.
 

Sie musste gestehen das sie großen Hunger hatte, den bekam sie eigentlich immer nach dem Foltern. Mice besorgte sich etwas zu essen auf einem Marktplatz. Es war eine riesige runde Höhle die etliche hundert Meter in die Höhe reichte. Oben war ein zartes Geflecht aus grünen und lila Ranken zu erkennen. Es stellte die Decke der Höhle dar, darüber glänze ein hellroter Himmel, es war Tag in der Hölle.

Die Höhle war nicht ohne Grund so hoch, in unterschiedlichen Höhen befanden sich große Öffnungen in den schiefergrauen Wänden, die Gänge zu anderen Orten und Höhlen darstellten. Menschen würden die Architektur vielleicht ein wenig mit einem Ameisenbau vergleichen, ähnlich kompliziert war die Anordnung der Gänge auch.
 

Mice ass ihren Apfel und verließ den Markplatz durch einen der unteren Gänge. Es gab zwei Wege die oberen Eingänge zu erreichen, einmal durch die Verbindungskorridore und durch das Fliegen in der Halle.

Luzifer hatte ihr einmal erzählt, dass Dämonen früher alle Flügel hatten und gerne flogen, die Aufbauten der Höhlen zielten genau auf diese Leidenschaft ab.

Als dann viel später das Teleportieren in Mode kam, vergaßen viele Dämonen das Fliegen.

Es kam nicht selten vor das Jungdämonen nicht einmal erführen dass sie Flügel in ihrem Genetischen Code besaßen.

Luzifer fand es Schade das sein Volk sich an den Erdboden klammern lies, daher brachte er Mice damals das Fliegen bei. Sie hatte anfangs extreme Angst verspürt und konnte es rein gar nicht leiden, später allerdings war sie erfreut dass sie zu den wenigen jungen Dämonen gehörte die fliegen konnten.
 

Sie war ohne es zu wissen eine gute halbe Stunde gegangen, dann erreichte sie den Eingang zu ihrem Büro. Wie immer stand ein ganzer Haufen Dämonen im Vorzimmer und stritten sich mit ihrem Sekretär. Ohne die Brut eines Blickes zu würdigen verschwand sie in ihrem Hinterzimmer und setzte sich an ihren Schreibtisch.

Ein seufzen ergoss sich über ihre Lippen. Sie schloss die Augen und dann spürte sie es das erste Mal. Das ziehen in ihrem Hinterkopf das zeigte das jemand versuchte in ihre Gedanken zu gelangen.

Im ersten Moment war sie erschrocken, dann entsetzt. Eigentlich sollte ihr Ruf alleine ausreichen um sich lästige Aktionen wie diese zu ersparen.

Ernsthaft erbost beantwortete sie den Kontaktversuch.

// Wer bist du und was willst du //, fauchte sie in Gedanken bedrohlich.
 

// Tajana, und ich bin ein Medium des Schwarzen Kreises, ich soll dir eine Nachricht von Fire vermitteln //, kam die promte sehr leise Antwort.

Ein Medium, nun war Mice verwirrt, warum trat Fire nicht mit ihr direkt in Kontakt, wieso wählte sie ein Medium.

Sie griff nach einer Schale aus Kristall, stellte sie auf den Tisch, zeichnete mit Kreide einen Kreis um die Schale und erschuf Eis im Behältnis.

Dann schmolz sie es, sie ritzte sich ihren Finger mit einem ihrer spitzen Eckzähne an und ließ einen Tropfen Blut in die Schüssel fallen. Dann tauchte sie ihre Fingerspitzen in den Wasserspiegel, strich sich über die Stirn und löschte jedes andere Licht im Zimmer mittels eines schnippsen.

Das Wasser begann zu leuchten und zeigte Fires Gesicht.
 

„So was ist so wichtig das du ein Medium benötigst?“, fragte sie.

„Es ist ER ich habe ihn gefunden, zumindest ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß. Er ist in Begleitung der beiden Anderen. Die zwei sind Halbblüter. Dummerweise habe aber nicht nur ich ihn gefunden, die Weißen waren schneller. Die zwei Halbblüter haben die Magier besiegt, allerdings unglaublich knapp. Und der Fürst, es ist ein Desaster, zumindest so weit ich von Sascha weiß. Er hat ein menschliches Alter Ego. Seine Magie ist versiegelt oder gebannt worden. Wenn man in seiner Nähe Magie benutzt bekommt er ein extrem Hohes Fieber. Er muss der Fürst sein, kein Mensch würde Fieber von 80°C überleben. Allerdings können wir ihn mit dem Bann nicht in die Hölle mitnehmen, außerdem bezweifel ich das Lufer, sein menschliches Ich kooperativ sein würde.“

Sekundenlang starrte Mice das Ebenbild des Vampires Fassungslos an.

„Das ist ganz und gar nicht gut, ich komme so schnell ich nur irgendwie kann“, sagte sie leise, das war eine Sache die sie vielleicht ihrem Vorgesetzten melden sollte. Vielleicht hatte er irgendwo eine Akte rum fliegen durch die sie raus bekamen wie sie diesen Bann lösen konnten.
 

Fire nickte, er würde Mice nicht sagen wie sie ihn finden konnte, diese würde ihn schon finden. Er nickte und nahm seine Finger von dem Kreis aus leuchtendem Sand, das Bild der blonden Dämonin verblasste.

Nun nahm auch das Medium ihre Fingerspitzen von dem Sand und brach halb in sich zusammen.

„Bitte geh jetzt Fire… ich bin sehr erschöpft“, der Vampir nickte trat zu ihr und zog sie am Hinterkopf zu sich.

Er biss sich auf die Zunge und küsste sie, so das Blut in ihren Mund lief. Sie wehrte sich nicht, anscheinend hatte sie es kommen sehen. Ohne Widerstand schluckte sie das Blut.

Der Vampir war trotz seines Wissens um ihre Gabe verwirrt von dieser einfachen Akzeptanz dominiert zu werden. Er schaute das Junge Medium, menschlich und vielleicht um die 23 an.

Sie sagte allerdings nichts und leckte sich nochmals über die Lippen.

„Du hast das gewusst oder???“, fragte er nach, obwohl ihm die Frage selbst bescheiden dämlich vorkam.

Sie nickte: „Von Anfang an“

„Bei meinem Blute verbiete ich dir jemandem von dieser Unterhaltung zu berichten. Weder schreibend, mündlich noch gedanklich oder durch irgendwelche Fähigkeiten, ganz gleich welches auch der Grund sei aus dem du es Verraten würdest“, erteilte er ihr eine Anweisung und schrieb sie gleichzeitig in die Zellen seines Blutes das sich nun in ihr befand.

Sie nickte erneut.

Er verneigte sich und verliest das Zimmer.



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  leckomio1
2010-06-08T13:03:29+00:00 08.06.2010 15:03
Hab deine Gesichte erst gerade entdeckt und finde sie sehr interessant, wirst du sie nicht zu Ende schreiben? Würde nämlich gerne wissen ob Micé
Luzifer findet und wie es Insgesamt weiter geht :D.


Von:  loinsCub
2006-07-07T15:31:52+00:00 07.07.2006 17:31
*dich anhüpf*
Ich fand's klasse besonders die Stelle:
"
Herr der Dämonen, bla Fürst der Hölle... oder einfach Luzifer" *kicher* Einfach klasse *gg*

Schreib schnell weiter ja? Und lass mich nicht noch ein Kapitel lang dumm sterben, was aus den drei Jungs wird *so gespannt is*
Hab dir lieb!
Von: abgemeldet
2006-07-03T17:15:39+00:00 03.07.2006 19:15
Das Kapi hat mir gut gefallen... war sehr spannend, find ich auch schön etwas über die Vergangenheit der Opfer / Figuren zu erfahren.

ABER, du weißt ja, bei mir gibts immer was... *hundeblick*

Deine Rechtschreibung... hast du ein 2. mal durchgelesen? Es schadet ein bißchen dem Lesefluss. Das Kapi war ja wirklich gut!

Also, freu mich auf das nächste!

Lg
san
Von: abgemeldet
2006-06-11T00:54:33+00:00 11.06.2006 02:54
EERSTEEE!!! Sehr gelungen. Mal komplett was anderes, hat aber durchaus Qualitat. Es ist zwar am Anfang und auch währenddessen ziemlich gruselig geworden... ich habs nicht so mit Folterei, aber der Schluß, OHO!

Bin gespannt, was du noch draus machst.

Auf jeden Fall fand ich es stilistisch und handlunstechnisch total in Ordnung.

Freu mich auf den 2. Teil!

Bis bald, lg
san79
Von:  loinsCub
2006-06-01T19:37:50+00:00 01.06.2006 21:37
Waaaaaaaaaaaaaaai *umflausch* Schreib schnell weiter... büdde büdde! Das liest sich soooo klassen, echt genial!
*smile* Ich mag Lorenzo! *mal so statement* Der is mir irgendwie gotts-sympathisch! *schmuuuuuus*
Von: abgemeldet
2006-04-29T15:25:27+00:00 29.04.2006 17:25
wow!!^^ die ff is echt klasse!! och bitte bitte schreib schnell weiter!!! ich woll doch wissen wies weitergeht!!

du bringst den zwispalt in luzifer sehr gut hervor! und auch dein schreibstil gefällt mir sehr!! weiter so!!
Von:  Youji_das_Stuntschaf
2006-04-20T14:33:03+00:00 20.04.2006 16:33
Woah.... *mich dir zu Füßen werf und dich anbet* das ist mal echt super!!! Ich beneide dich voll, dass du so gute Kampfszenen schreiben kannst... -.-
Bitte gaaaaaaaaaaanz schnell weiterschreiben!!! *dich anfluff*
Von: abgemeldet
2006-03-18T12:04:40+00:00 18.03.2006 13:04
Hab keine Konstruktive Kritik,Goemn.
Aber das Kappi ist SUPER!
freu mich schon aufs nächste^^
Von:  Nanata
2006-02-28T20:25:15+00:00 28.02.2006 21:25
Geil, echt genial.
Sorry, mir fählt gerade nichts konstruktives ein...
Ähm, Moment:
> Menschen haben nicht solle Augen, was ist die nur???<

Das solle soll wohl solche heißen, nicht wahr?
Naja, niemand ist perfekt, tolles Kapitel, bin gespannt wie es weotergeht.
Von: abgemeldet
2006-02-19T01:20:22+00:00 19.02.2006 02:20
Geniales Kapitel. Ich möchte nicht an Vanessas Stelle sein, denn was Mice vorhat um sich abzureagieren kann ich mir sehr gut vorstellen.

Ich bin echt gespannt, ob Luzifer endlich erwacht und kann es kaum erwarten ein neues Kapitel der Geschichte zu lesen.

Die Kampfszene im letzten Kapitel war echt scharf. Und so bin ich gespannt was das Trio derweilen anstellt. Ui das wird noch so viel kommen!

Ich kann es gar nicht erwarten. Es ist so aufregend. Die Idee der Geschichte ist echt der Hammer.

Bis bald,
deine san


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