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Tempel der verlorenen Seelen

Seto, Ishizu und der Fluch der Nefertiri... Kapi 9 lädt!!
von

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Begegnung und Abschied

Legende:

"wörtliche Rede"

/Gedanken/

~Songtexte u.Ä.~

~*+*~ <- Orts/Zeitwechsel

#übertragene Gedanken#

(storytechnische Bemerkungen)

[persönliche Kommentare]

[...]Vorschau[...]
 

Disclaimer: Yu-Gi-Oh und die damit in Zusammenhang stehenden Charaktere gehören nicht mir, lediglich die Idee dieser Geschichte ist mein eigen, dies gilt auch für Final Fantasy VII und Aeris Gainsborough, auch wenn das hier keine Crossover-Fanfiction ist. Ich mach hiermit kein Geld und gedenke auch nicht, diesen Unsinn irgendwie anderweitig zu publizieren.
 

VORWORT
 

Willkommen, bei dem neuesten Werk der Vampyre_Martini Corporation, bereits berühmt für das mitreißende Drama "Du hast mich vergessen". Freuen sie sich auf Spannung, Horror und haufenweise Emotionen.

Soundtrack by Vampyre Records. (XD)
 

EINE FRAGE DER SCHULDIGKEIT
 

Nun, wer ist Schuld daran, dass wir uns alle hier versammelt haben, weil des kleine Martinichen mal wieder eine FF zusammengetippelt hat?

In allererster Linie wären hier die Leute zu nennen, die meinen Vorgänger, "Du hast mich vergessen", gelesen haben und auf noch eine SetoxIshizu-FF gepocht haben.

Doch sie legten lediglich den Grundstein.

Die wahre Schuld liegt bei:
 

Stephen King und seinem Roman "Rose Red" - nachdem ich die Verfilmung ("Das Haus der Verdammten") gesehen habe, konnte ich nicht mehr schlafen. SCHÖNEN DANK AUCH!!!

"Die Mumie" und "Die Mumie kehrt zurück" - warum, ist offensichtlich

"Das Geisterschloss" - *grusel*

"Im Auftrag des Teufels" - Nichts ist so, wie es scheint...

Und natürlich mein lieber Tutor Herr Gosdschick - der wandelnde Alptraum, der mich so nett drauf hinwies: "Du selbst bist ein sündiges Nichts"
 

.:Intro - a little monologue (I):.
 

Wenn man mir sagen würde, ich solle eine Geschichte erzählen... UNSERE Geschichte, so müsste ich mich weigern. Ich kann nicht etwas wiedergeben, von dem ich nur einen Teil erlebt habe. Ein jeder von uns hat in diesen Tagen andere Erfahrungen gemacht.
 

Wenn man mir sagen würde, ich solle unsere Geschichte erläutern, so gibt es drei Ereignisse, die den Schlüssel zu all dem darstellten, zwei von ihnen liegen schon länger zurück und scheinen auf den ersten Blick vollkommen unbedeutend. Und das Letzte... nun, es liest sich wie ein Science-Fiction-Roman.
 

Trinität. Das ist ein Begriff, der mir einfällt, wenn ich daran denke. Drei Ereignisse und drei verschiedene Personen, die in deren Mittelpunkt stehen.

Drei Brüder.
 

Wenn man mir sagen würde, ich solle eine Geschichte erzählen, ganz egal welche... so würde ich ganz unweigerlich mit dieser einen beginnen, die nur mir allein gehört und die vollkommen unbewusst den Auftakt zu allem bildete. Ich würde von meiner Begegnung mit dem wohl unschuldigsten Jungen von ganz Domino erzählen.
 

Ich würde erzählen, wie ich Mokuba Kaiba zum allerersten Mal traf.
 

.:Part 1 - Mokuba: Confrontation:.
 

Es waren Sommerferien vor 2 Jahren, als ich Domino zum ersten Mal sah. Und obwohl ich feststellen musste, dass mein Ruf als Duel Monsters Wunderkind mir bereits voraus geeilt war, konnte ich mich trotzdem nicht vor Duellen retten. Immer wieder gab es ein paar überhebliche Idioten, die meinten, sie müssten es mit mir, Rebecca Hawkins aufnehmen.

Natürlich trug mein unscheinbares Äußeres einen erheblichen Teil dazu bei. Ein kleines, neun Jahre altes Mädchen, das mit blonden Zöpfchen, Sommersprossen und in Röckchen und Strickjacke herum lief, nur in Begleitung ihres Teddys, mit dem es sich auch auf schon fast schizophrene Art und Weise unterhielt.

Wer hätte mich nicht als leichte Beute angesehen?

Es ist natürlich keine Frage, dass ich sie alle zu Mus verarbeitet habe. Die standen so schnell nicht wieder auf, war ich erst mal mit ihnen fertig.

Und dann wurde ich des Betrugs beschuldigt, schließlich mussten sie ja irgendwie ihre männliche Würde verteidigen.

Ja, soweit ich denken konnte, brachte man mir stets Unglauben, Bewunderung oder Neid entgegen. Nur er nicht.
 

Ich hatte gerade einen meiner Gegner in Kaiba Land [Hieß die Duellhalle so? Dort, wo Rebecca gegen Yugi antrat? Oder war das der Name des geplanten Vergnügungsparks? Oder beides? Argh, mir platzt gleich der Kopf!]mit meinem Wandschatten vom Platz gefegt, als Mokuba mir ins Auge fiel. Alle anderen Zuschauer hatten mit größter Spannung zugesehen, nur er saß gelangweilt am Rand und starrte desinteressiert auf das Feld.

Um ehrlich zu sein, ich war schon immer ein ziemlicher Hitzkopf gewesen und dass man mir nicht die nötige Aufmerksamkeit entgegen brachte, traf einen wunden Nerv.

"Hey, du!", rief ich übertrieben laut durch den ganzen Raum und alle Augenpaare richteten sich auf den kleinen schwarzen Wuschelkopf, der so verloren aus der Menge heraus stach.

Träge blinzelte er mich mit seinen dunkelblauen Augen an.

"Meinst du mich?"

Dieser hinreißende, voll ahnungslose Tonfall. Das wohl faszinierendste an ihm ist seine Naivität und es ist ein Wunder, dass der pure Realismus und Rationalismus seines Bruders sie ihm nicht ausgetrieben hat.

Aber ich schweife ab.

"Natürlich meine ich dich! Das alles hier muss ja wahnsinnig langweilig für dich sein, was? Du meinst wohl, du könntest es besser."

"Nein..."

"Jetzt spiel hier nicht den Unschuldigen! (Nun, ich hatte nicht die leiseste Ahnung, dass diese Unschuld alles andere als aufgesetzt war.) Ich fordere dich zum Duell heraus."

Alles hielt den Atem an. Und seine Untätigkeit trieb mich auf die Palme. Aber hysterisch wurde ich erst in dem Moment, als Mokuba aufstand und gehen wollte.

"SAG MAL, HAST DU MICH NICHT GEHÖRT ODER WAS?"

Und dann geschah das mir absolut Undenkbare: Er drehte sich wieder mir zu und lächelte freundlich.

"Sicher. Aber warum sollte ich gegen dich antreten, wenn ich weiß, dass ich bei weitem nicht an deine Leistung heranreiche? Es heißt zwar, dass man aus Niederlagen mehr lernt, als aus einem Triumph, aber das gilt meiner Ansicht nach nur, wenn der Gegner wenigstens annähernd ebenbürtig ist. Und so Leid es mir tut: so weit wie du bin ich noch lange nicht. Du kannst ja in ein paar Jahren noch mal fragen."
 

Und mit diesen Worten ließ er mich stehen. Ich hatte soeben die erste Abfuhr meines Lebens und gleichzeitig das wohl ehrlichste Lob meines Lebens bekommen und stand da wie eine Salzsäule.

"Wer war den DAS?"

Meine Antwort sollte ich von dem Kerl erhalten, den ich kurz zuvor besiegt hatte.

"Mann, das war Mokuba, der kleine Bruder von Seto Kaiba, dem Besitzer der Kaiba Corp."

"Ich bin kein Mann, du Kretin!"
 

Ich lief hinaus, direkt ihm hinterher, zumindest war es so geplant gewesen. Doch ich hatte nicht mit dem Wetter gerechnet.

Es regnete in Strömen, heftig, unerwartet und garantiert nicht lang anhaltend, ein typisches Sommergewitter eben. Und wenn man beachtete, dass Japan eine Inselkette war und Domino auch noch direkt an der Küste lag (deshalb gab es auch diesen großen Hafen),weshalb das maritime Klima sich noch stärker auswirkte, hätte mich das nicht verwundern müssen.

Und Mokuba verschwand im Regen.

Ich seufzte.

Wie sollte ich denn jetzt trocken in mein Hotel kommen?

Da fiel mein Blick auf einen Schirm, der gegen die Wand des Gebäudes gelehnt war. Er war schwarz und in silbernen Lettern stand das Emblem der Kaiba Corp drauf. Und ein kleiner Zettel war zwischen Griff und Mauer geklemmt. Bei näherem Betrachten fiel mir auf, dass mein Name drauf stand.
 

Ich drehte den Zettel um und hintern drauf war eine kleine Notiz, hastig in japanischen Schriftzeichen hingekritzelt.
 

"Nicht, dass du dich noch erkältest.

Gib ihn mir bei Gelegenheit zurück.

Mokuba Kaiba"
 

In meinem Hotelzimmer ließ ich mich trotzig aufs Bett fallen. Was fiel diesem Jungen eigentlich ein? Erst so frech sein und mir dann seinen Schirm überlassen. Wegen meiner Unbesonnenheit war er garantiert klitschnass zu Hause angekommen. Was wohl sein großer Bruder dazu gesagt hatte? Jeder wusste, dass mit Seto Kaiba nicht gut Kirschen Essen war. Mokuba verwirrte mich.

Und doch hatte sein Auftritt mich schwer beeindruckt.

Nach einer halben Stunde vergeblichen Ablenkens, beschloss ich, dem ein Ende zu machen. Ich nahm den Telefonhörer ab und wählte...
 

"Guten Tag, spricht da die Auskunft? Ich hätte gerne die Telefonnummer und Adresse von Mokuba Kaiba."
 

Nun, und so begann eine recht merkwürdige Freundschaft. Das heißt, erst nach einem Telefongespräch, bei dem ich mich recht peinlich anstellte.

Vielleicht hätte ich nicht mit "Wage es ja nie wieder, mich dermaßen bloßzustellen" anfangen sollen...
 

.:Part 2 - Seto: Farewell:.
 

Ishizu Ishtar durchquerte die Gänge des Flughafens von Domino [Kommt euch irgendwie bekannt vor wa?], flankiert von je zwei Leibwächtern auf jeder Seite. Das Battle City Turnier hatte gerade eben sein Ende gefunden und nun hieß es, 'endlich wieder heim'. Marik saß bereits mit Odion im Flugzeug und sie hatte noch das Verladen der letzten Artefakte ihrer Ausstellung kontrolliert. Aber endlich war alles bereit zum Abflug.

Zumindest wäre es das gewesen, wenn nicht jemand dazwischen gekommen wäre...
 

"Ishizu!"

Sie drehte sich langsam zu der Gestalt um, die ihr gefolgt war und entdeckte - sehr zu ihrem Erstaunen - Seto Kaiba.

Mit wehendem weißen Mantel stand er im Gang, das spärliche Mondlicht, das durch die riesigen Fensterreihen fiel, legte sein Gesicht in Schatten.

"Kaiba... welch unerwartete Begegnung. Was treibt dich denn hierher? Hast du dir die Sache mit deiner Vergangenheit noch einmal überlegt? Oder willst du mir etwa Lebewohl sagen?"

Ein leichter Spott lag in den Worten der Ägypterin. Natürlich traf keiner der beiden Fälle zu. Der gereizte Tonfall, den er an den Tag gelegt hatte, zeigte zwar, dass er das kommende Gespräch nicht gerne führte, aber doch irgendwie dazu gezwungen war. Aber es würde sich nicht um die Dinge drehen, die er verdrängte. Dazu war der Brünette zu rational veranlagt und zu sehr der Gegenwart verhaftet. Es war einfach nicht sein Stil, Schwätzchen zu halten, mit einer Person, die er lieber weit weg von sich haben wollte.

Sie bedeutete ihren Bodyguards schon einmal voraus zu gehen.
 

"Nichts von alledem," entgegnete Kaiba bissig.

/Was habe ich gesagt.../

"... ich mag es lediglich nicht, jemandem etwas schuldig zu sein. Das impliziert Abhängigkeit. Und Abhängigkeit bedeutet Schwäche. Etwas, was für einen Kaiba nicht akzeptierbar ist."

Ishizu sah sich genötigt, zu klatschen, wenn auch gelangweilt und unbeeindruckt.

"Hübsche Rede. Wie lange hast du gebraucht sie auswendig zu lernen?"

Seto wurde langsam wütend. Gereizt knurrte er zurück: "Warum sagst du es mir nicht, wenn du schon behauptest, in die Zukunft sehen zu können? Oh, ich vergaß... du hast ja deine Kette nicht mehr. Nun, wie dem auch sei, ich bin wegen 'Obelisk dem Peiniger' gekommen. Ich musste dir versprechen, ihn zurück zu geben, wenn das Turnier vorbei ist. Aber da er sich nicht mehr in meinem Besitz befindet, muss ich diese Schuld anderweitig begleichen."
 

Sie hatte das dumme Gefühl, dass er etwas übertrieb. Aber wenn er drauf bestand...

Der Leiter der Kaiba Corporation schnipste kurz und Roland tauchte hinter ihm auf, überreichte Ishizu eine Schatulle.

"Es war gar nicht mal so einfach, etwas zu finden, dass einen angemessenen Ersatz darstellt."

Mit fragendem Blick öffnete Ishizu die schwarze Schatulle - und keuchte auf.

"Aber...das ist viel zu wertvoll!", stellte sie entsetzt fest. Es war ein goldener Armreif, der aus der Zeit des alten Ägypten stammen musste, aber wahrscheinlich war er sogar noch älter. Er bestand aus zwei goldenen Schlangen, deren wellenförmige Bewegung entgegen gesetzt gerichtet sich immer wieder überschnitt. Ganz in der Mitte prangte ein blutroter Diamant in Form einer Wasserlilie, dessen Fassung aussah wie fein gearbeitetes Schilfrohr. Und direkt daneben befanden sich rechts und links zwei Rubine (je einer auf einer Seite) in Karo-Form, deren Fassungen jedoch waren die geöffneten Schlangenmäuler.
 

Aber Kaiba zuckte nur mit den Schultern.

"Für mich nicht. Erstens spielt Geld ohnehin keine Rolle, zweitens kann ich nichts mit dem Teil anfangen und Obelisk war weit nützlicher für mich und drittens:" - sein Gesicht verfinsterte sich - "befand es sich in dem Besitz meines Adoptivvaters. Er muss es gefunden haben, als die Kaiba Corp. noch Kriegsmaschinen herstellte und er hin und wieder selbst die Orte besichtigte, an die er seine Panzer schicken ließ. Der Armreif wurde in Jerusalem gefunden, auch wenn meine Wissenschaftler mir bestätigt haben, er wurde in Ägypten hergestellt. Na ja... so hast du wenigstens in nächster Zeit was zu rätseln und gehst Leuten wie mir nicht mit deinen Märchen auf die Nerven."

Noch bevor er seine 'Ansprache' geendet hatte, hatte der junge Mann sich schon zum Gehen gewandt.

Jetzt war es an Ishizu, Seto aufzuhalten.

"Kaiba, warte!"

"Was denn noch?", gab er noch immer gereizt zurück, allerdings ohne sich umzudrehen.

Sie wusste, sie würde diese Worte später vielleicht bereuen, aber...

"Danke."
 

Er schwieg und setzte seinen Weg unbeirrbar fort.

Aber dieses Schweigen war ihr mehr wert als irgendein dummer Kommentar, den er sonst wohl zu solcher Gelegenheit abgegeben hätte.
 

.:Part 3 - Noah: Resurrection:.
 

Laut heulte die Alarmanlage der SP² auf. Die Sirenen tauchten die Gänge des Forschungstrakts in rot blinkendes Licht. Türen wurden aufgerissen, Wissenschaftler in weißen Laborkitteln rannten vom Herd des Geschehens weg. Nur eine Gestalt kämpfte gegen den unbändigen Strom der Leute an.

Aeris Gainsborough, Begründerin dieser Einrichtung und gleichzeitig deren Leiterin. Sie musste herausfinden, was die Störung verursacht hatte und es beheben. Ansonsten... wer weiß schon, was für Katastrophen entstehen konnten? Der Wissenschaftszweig, mit dem sie sich befasste, das Paranormale, war ein ziemlich labiles und unerforschtes Gebiet - weshalb sie ja auch versuchte, es zu erforschen.

Sie erreichte den betreffenden Raum und konnte nichts verdächtiges Entdecken. Konzentration, das brauchte sie jetzt. Sie schaltete den Alarm aus, andernfalls hätte die Sirene sie noch in den Wahnsinn getrieben.

Aeris atmete tief durch.

Das hatte ihr noch gefehlt. Es war gerade mal zwei Tage her, dass diese merkwürdigen Monster verschwunden waren (gemeint sind natürlich die Oricalcos-Wesen), die die gesamte Anlage in Aufruhr versetzt hatten. Sie hatten ihre besten Telekineten in Einsatz bringen müssen um sie abzuwehren.

Und nun stand sie vor diesem breiten Kontrollpult, überall waren leuchtende Monitore aufgereiht, die Simulationen der biologischen Bausteine des menschlichen Körpers oder Statistiken aufzeigten. Druck, elektrische Impulse, Reaktionen, etc.

Alles war konstant. Das sollte es auch, immerhin führten sie im Moment keine Experimente durch.

Die Monitore waren mit kleineren Computern verbunden, von denen aus dicke Kabel zu einem riesigen Nährtank führten. In diesem säulenförmigen Tank, dessen Außenwand aus mit Plastik verstärktem Glas bestand (Panzerglas z.B. besteht aus mehreren Glas- und Plastikschichten, abwechselnd übereinander), befand sich eine grünliche Flüssigkeit, in der unter anderem jene bereits erwähnten biologischen Bausteine schwammen, darunter Aminosäuren, Fettsäuren, Mono- und Disaccharide.
 

Es hatte eine spezielle Bewandtnis damit: In ihren Studien hatte Aeris stets angenommen, dass Menschen mit übersinnlichen Kräften Unterschiede in der Anatomie besaßen, vor allem was das Hirn betraf. Bei Untersuchungen jedoch zeigte sich jedoch, dass die Schüler zwar verstärkte Hirnaktivität aufwiesen, doch der Ursprung war unklar. Und jetzt hatte man begonnen, die Sache von ganz unten aufzurollen. Man nehme ein paar Elemente und versuche, sie mithilfe von Telekinese oder ESP anzuregen. Wenn dass nicht funktioniert, so nehme man eben verschiedene Moleküle. Die Komplexität der organischen Verbindungen nahm dabei mit jeder Versuchsreihe zu, und bald würde man vielleicht verschiedene menschliche Zellen untersuchen.

Einer der Monitore wurde schwarz und ein rotes Fenster blinkte auf.
 

WARNING.

VIRUS-ALERT.
 

Die junge Wissenschaftlerin fluchte.

Es hatte sich jemand in ihren Zentralcomputer gehackt. Das Fenster verschwand wieder und irgendein Bild baute sich plötzlich Pixel für Pixel auf.

"Was zum..."

Das sah ganz nach einem kleinen Jungen aus! Alter vielleicht 12, maximal 14, ungewöhnliche Haarfarbe, asiatische Statur. Was passierte hier?

'Der Kleine' blinzelte sie an, veränderte seine Gestalt plötzlich wieder. Man konnte noch die Konturen erkennen, nur dass der Körper jetzt von einem merkwürdigen goldgelb war. Und dann löste er sich auf. Einfach so.
 

Aber es war noch nicht vorbei. Blitze zuckten durch die Kabel und an deren Oberfläche, sie mussten irgendwie die Isolation durchbrochen haben. Sie rasten genau auf den Tank zu und schlugen in die Flüssigkeit ein.

Die Monitore reagierten.

Der Druck stieg an und die Simulationen änderten sich. Die Bausteine reagierten. [Wem das zu biologisch jetzt wird: es macht nichts, wenn ihr kein Wort versteht. Hauptsache, ihr versteht, was am Ende rauskommt]Die Aminosäuren schlossen sich zu Enzymen zusammen, die wiederum andere Reaktionen auslösen, man nannte sie nicht umsonst Bio-Katalysatoren. Spezielle Basen bildeten sich, Adenin, Guanin...(mir fallen die anderen beiden bzw. drei im Moment nicht ein...), spezielle Fünfzucker, Pentosen genannt, traten auf, darunter Desoxyribose und Ribose.

Aeris wurde auf einmal schlecht.

"Das ist unmöglich!"

Aber sie wusste was jetzt kommen würde - Die Basen und die Zucker schlossen sich zusammen zu Desoxyribonukleinsäure und Ribonukleinsäure und verschiedener Ausführung. DNS und RNS.

Die T-RNS und Messenger-RNS begannen die DNS zu vervielfältigen. Die DNS wurde in Chromosomen eingeschlossen, die wiederum von einem Zellkern. Die Biomembran umschloss den Kern, ließ dabei einen weiten Zwischenraum...

Gleichzeitig bildeten sich Phospholipide und die wiederum zu einer Phospholipiddoppelschicht, in die sich verschiedene Stoffe einlagerten, Cholesterin, Proteine... ES BILDETE SICH EINE BIOMEMBRAN!

Erste menschliche Zellen entstanden, teilten und spezialisierten sich. Verschiedene Zellbestandteile traten auf, in einem absolut unmenschlichem Tempo hatten sich bereits erste Zellhäufchen gebildet.

Irgendetwas spielte hier Gott!

Als die Evolution so weit fortgeschritten waren, dass sich ein Embryo ausbildete, hatte sie das Gefühl sich übergeben zu müssen. Das war krank. Das war noch irrationaler als das, was sie zu ergründen suchte.
 

Das Wachstum setzte ein. Wie in Zeitraffer wurden die Gliedmaßen stärker ausgebildet, der Körper gewann an Größe. Innerhalb weniger Sekunden war das 'Ding' auf die Größe eines Fötus angewachsen, dann die eines Neugeborenen.

6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre, 4 Jahre...

Es war ein menschliches Wesen, zweifellos.

Die Monitore wurden überlastet. Funken sprühten zwischen den Tasten auf.

...6 Jahre...8 Jahre...10 Jahre...11...12...13...STOPP.

Mit einem Schlag erstarb alles.

Nur ein leises Knirschen war zu hören.

Auf dem Glasbehälter bildeten sich langsam aber bedrohlich immer größere Risse, doch die Außenhülle hielt dem Druck stand. [Nur so...es dürfte klar sein, dass der Gutste nix anhat, oder? Ich meine, seid ihr in Klamotten zur Welt gekommen?]
 

Sie konnte etwas fühlen. Gefühle, die von dem Teenager ausgingen. Seine Gedanken. Ja, auch sie besaß die Gabe des ESP. Aber wie war es möglich, dass sich in dem Körper so einfach eine solch entwickelte Seele befand? Embryos denken nicht und sie fühlen kaum etwas, nur die Reize, die von außen auf sie eindrangen, jedoch war es ihnen nicht möglich, mit Emotionen darauf zu reagieren. Der Körper alterte nicht mit der Seele. Seekle und Geist - sie beide wuchsen durch Erfahrung.

War es möglich, dass die Seele bereits existierte und nur in dem Körper eingedrungen war? Oder war sie es, die die Elemente zur Reaktion gebracht hatte - um ein neues 'Gefäß' zu finden?

Diese Verwirrung...

Diese Verbitterung...

Leid...

Verlust...

Wem gehörte diese Seele?
 

Normalerweise, wenn Aeris die Gedanken anderer empfing, so waren sie nicht mehr wie ein Flüstern. Aber er... Es traf sie wie ein Schlag. Sie hatte das Gefühl, ihn in ihrem Kopf schreien zu hören.
 

#Raus...ich will RAUS!#
 

Eine Druckwelle erschütterte den ganzen Raum. Das Glas zerbrach mit einem Lauten Splittern, faustgroße Scherben flogen durch die Luft. Die junge Frau fühlte den Schmerz, als eine von ihnen nur knapp ihr Auge verfehlte und die Haut ihrer Wange streifte. Ein kleines Rinnsal Blut floss aus der Wunde. Die warme Nährlösung umspulte ihre Füße.
 

Der Junge sackte zusammen und blieb dort in Fetalposition liegen.
 

Aeris Gainsborough starrte ihn 30 Sekunden lang regungslos an. Dann riss sie sich selbst aus ihrer Starre und betätigte den Schalter der Sprechanlage.

"Ärzteteam 1 sofort zum Raum L-13. Wir haben ein Problem. Und bringt Decken mit."
 

Sie schaltete die Anlage wieder aus und ging dann vorsichtig auf den Kleinen zu. Türkisfarbenes Haar... Asiatische Statur... er sah genauso aus wie der Teenager, der auf ihrem Bildschirm erschienen war. Bei Gott, es war ein und dieselbe Person! [Hmm... wer das wohl sein könnte? *grübel* *ahnungslos tu*]
 

Er hustete und spuckte dabei einen Teil der Flüssigkeit aus, als wäre er beinahe ertrunken. Dann, mit einem Blinzeln, öffneten sich seine Augen und das erste, was der Brünetten auffiel, war die klare, dunkelblaue Farbe der Iris.

"Wie... wie heißt du?", fragte sie zögernd.

Diese faszinierenden Augen... jetzt richteten sie sich mit all ihrer Ausdruckslosigkeit auf sie. Und doch blickte er sie nicht an. Sein Blick ging geradezu durch sie hindurch, richtete sich auf eine unbekannte Ferne. All diese Emotionen, die sie gespürt hatte, man fand keinerlei Spur von ihnen in seinem makellosen, aber kühl wirkenden Gesicht. Doch sie waren nicht verschwunden. Nein, sie brodelten weiter in seinem Inneren.

Wie Magma in einem Vulkan, und die kleinste Erschütterung konnte ihn zum Ausbruch bringen.
 

"Kaiba... Noah Kaiba."
 

.:Outro - a little monologue (II):.
 

Keiner von uns wusste von den Erlebnissen der anderen. Und selbst wenn wir es gewusst hätten... so wären die Zusammenhänge uns doch verborgen geblieben.

In leisen Schritten hatte das Unheil, das noch kommen sollte, sich an uns herangeschlichen. Und wir waren noch zu sehr von Freudentaumel, die die Befreiung von Oricalcos mit sich brachte, erfasst, als dass wir es hätten kommen hören. Wir waren blind. Und wir hatten uns selbst verloren. Jeder hatte eine andere Art, damit umzugehen. Und so isolierte sich ein jeder unbewusst von den anderen, auch wenn es nach außen hin nicht so aussah.
 

Und keiner von und wusste, wohin unser Weg uns tragen sollte...
 

~Where do we go from here

Where do we go from here
 

The battle's done and we kind of won

So we sound our vict'ry cheer

Where do we go from here
 

Why is the path unclear

When we know home is near
 

Understand we'll go hand in hand

But we'll walk alone in fear
 

Tell me...

Where do we go from here

When does "The End" appear

When do the trumpets cheer
 

The curtains close on a kiss -

God knows

We can tell the end is near

Where do we go from here

Where do we go from here

Where do we go from here...~
 

To be Continued...
 

Is das was, oder is das was? Is das nach euerm Geschmack? Und welch ÜBERRASCHUNG! Das Ich-lass-mir-mal-schnell-nen-neuen-Körper-wachsen-Kind war Noah? Wer hätte damit gerechnet? O.O (ICH!) Ich musste ihn einfach einbauen!!! Auf der Suche nach Bildern für Seto (ich hab keine gescheiten aus dem TV gefunden, also musste ich ein Fanart nehmen) bin ich wieder auf eine Gallery mit Screenshots von allen Charakteren gestoßen. Und ich bin bei Noah auf die letzte Seite gegangen. Die Bilder waren sooo süß! In der letzten Folge, in der er auftritt, sieht er so scheiße niedlich aus, man glaubt es nicht. Erst recht, wo er so leuchtet.

*Rede halt* Wenn ich an Noah Kaiba denke, dann denke ich nicht an das verzogene kleine Gör, als das er anfangs erschien. Ich denke an den Jungen, der seinen Vater löschte und dabei sein eigenes Leben riskierte, damit seine Adoptivbrüder (von denen er einen noch nicht mal ausstehen kann!) und deren 'Freunde' entkommen können. *zu Tränen gerührt ist*
 

Na ja, und dann gibt es noch so süße Fanarts... vor allem die, wo Noah Seto wie einen Sklaven an einer Eisenkette hat. Im japanischen Original wird er ohne H geschrieben, wenn ihr also bei GOOGLE unter "Noa Kaiba" Bilder sucht, müsstet ihr die auch finden. Zwei andere habe ich ja mit on gestellt. *cute*
 

Und ja, der Text ist aus "Once more with feeling" - dem Album zu der Buffy-Musicalfolge.
 

[...]Warum?

Von allen Orten der Welt... warum musste es ausgerechnet dieser sein?

Seto sträubte sich. Er wollte nicht dorthin.

Andererseits hatte Mokuba recht. Wenn es einen Ort für ihr Vorhaben gab, dann diesen.[...]
 

P.S. ... Wusstet ihr, dass Seto in der kommenden Ägyptenstaffel einen weißen Anzug mit blauer Krawatte trägt? Die Haare sehen hinten leicht kürzer und etwas zerzauster aus... andererseits sitzt er auf dem einzigen Bild, das ich dazu gesehen habe, in einer Art Helikopter. Und es tritt ein Deutscher auf... der ist allerdings ein Gegner. Warum sind die Deutschen in Mangas bzw. Animes immer böse? Nehmen wir zum Beispiel mal Schuldig aus Weiß Kreuz. Die haben die Sache mit dem zweiten Weltkrieg bestimmt noch nicht ganz verdaut... immerhin, hätte Deutschland den Krieg nicht angefangen und sich Japan als Bündnispartner geholt, hätten die Amis nicht die Bomben auf Japan fallen gelassen. Und wir sind sogar doppelt schuld: Es hätte Deutschland treffen sollen, aber wer bombt schon etwas nieder, was gerade erst kapituliert hat?
 

Kann es sein, dass ich euch zutexte?

Fernweh

.:Intro - Reinkarnation:.
 

~ Sag,

Wie viele Leben du schon lebtest

Wie viele Leiden du schon durchlittst

Wie viele Tode du schon starbst
 

Erzähl,

Von den Zeiten

In denen du im Traum wandelst

Von den Ländern

Die du durchstriffen bist
 

Fühlst du den Sand

Des alten Ägyptens

Unter deinen Füßen?
 

Spürst du den Wind

Im antiken Rom

Auf deiner Haut?
 

Berichte,

Von jedem deiner Schicksale
 

Denn, so unbedeutend sie auch

Gewesen sein mochten
 

Sie sind ein Teil

Der Geschichte~
 

.:Part 1 - Der Zwang zum Glück:.
 

"WAS SOLL DAS HEIßEN, ES IST 'NICHT REALISIERBAR'? ICH HABE DIE ENTWÜRFE PERSÖNLICH DOPPELT UND DREIFACH ÜBERPRÜFT, SIE SIND EINWANDFREI. IHR VERDAMMTER SCHEIßJOB IST ES LEDIGLICH, SIE UMZUSETZEN! WOFÜR ZUR HÖLLE BEZAHL ICH SIE EIGENTLICH???"

Mokuba zuckte zusammen, als er die Stimme seines Bruders schon zehn Meter von dessen Büro entfernt aus hören konnte. Scheinbar gab es mal wieder Probleme... eine These, die von dem lauten Geräusch eines Telefonhörers, der auf seine Basis zurückgeknallt wurde, noch unterstützt wurde.

Der kleine Kaiba seufzte und setzte seinen Weg unbeharrlich fort. Er musste es jetzt erledigen, sonst würde es zu spät sein.

Er klopfte kurz an die makellose weiße Tür und ohne eine Bestätigung abzuwarten trat er ein.

"Hallo Bruderherz! Was gibt's denn diesmal für Probleme?"

Der Größere, dessen Gemüt bei dem Anblick seines Bruders wieder etwas abkühlte, lehnte sich missmutig zurück in seinen Bürostuhl aus feinstem schwarzen Leder und spreizte die Fingerkuppen gegeneinander.

"Diese Idiotischen Bauingenieure kommen mit den Blaupausen für Kaiba Land nicht klar. Da stellt man schon die Besten der Besten ein und dann SO WAS. Nicht zu fassen. Außerdem habe ich noch die Hälfte der Entwürfe fertig zu stellen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dem Komplex etwas fehlt... Ich weiß nur nicht was..."

"Ich weiß, was du tun musst." Mokuba strahlte über das ganze Gesicht. Der Brünette war sichtlich gestresst und somit wohl offener für den Vorschlag, der gleich kommen würde.

"Ach ja?", gab dieser desinteressiert zurück.

"Du musst mal wieder entspannen. Mach Urlaub."

"Kommt nicht in Frage! Ich sagte doch, ich habe ARBEIT und die kann man nicht einfach fallen lassen."

Damit hatte Mokuba gerechnet. Doch er hatte schon zum Gegenschlag ausgeholt und spielte seine Trumpfkarte aus: Den ultimativen kleiner-Bruder-Dackelblick. Dazu ein leicht weinerlicher Tonfall und die Sache war so gut wie geritzt.

"Aber du hast es mir letztes Jahr versprochen. Du hast gesagt, wir fliegen irgendwann mal so richtig toll in den Urlaub, weil du ja immer so beschäftigt bist und NIE Zeit für mich hast."

Diese Argumente ließen sogar einen emotionalen Eisklotz wie Kaiba nicht kalt [welch Wortspiel XD] und er gab seine abweisende Haltung langsam auf.

Seufzend fragte er: "Woran hast du denn gedacht?"

"Ägypten."

"WA---?"

"Du musst zugeben, es ist ideal! Immerhin ist es praktisch das Geburtsland von Duel Monsters. Wir könnten uns dort noch ein paar Inspirationen holen... wie wär's mit dem Nachbau einer Pyramide? So kannst du das nützliche mit dem Praktischen verbinden..."
 

Warum?

Von allen Orten der Welt... warum musste es ausgerechnet dieser sein?

Seto sträubte sich. Er wollte nicht dorthin.

Andererseits hatte Mokuba recht. Wenn es einen Ort für ihr Vorhaben gab, dann diesen.

Nach einigen Sekunden des Schweigens traf er endlich eine Entscheidung.
 

"Na schön. Du hast gewonnen. Die Sache ist nur: Wir müssen das vorher auch noch gründlichst planen. Wir brauchen mindestens einen Führer, der uns auch zu gewissen Ruinen bringen kann und eine Reservierung in einem anständigen Hotel. Das dürfte nicht so einfach sein, immerhin ist zur Zeit Touristensaison."

"Keine Sorge ich habe schon ein Angebot. Demnächst findet wieder eine Ausgrabung unweit von Kairo statt und es gibt da ein Hotel direkt in der Nähe, das einzig und allein für die Unterbringung der Professoren öffnet, aber wir dürfen trotzdem mit teilnehmen, sofern wir in 4 Tagen pünktlich 18.00 Uhr dort eintreffen. Ich geh schon mal packen."
 

Seto sah fassungslos zu, wie nur noch ein Büschel schwarzer Haare hinter der Tür verschwand. Warum hatte er nur gerade das Gefühl, in eine Falle gelaufen zu sein?
 

Mokuba stürmte grinsend zurück in sein Zimmer, wo der Bildschirm des noch eingeschalteten Computers ein mattes Licht verbreitete.

Eine begonnene E-Mail war darauf abgebildet:
 

"Absensender: LittleDragon@KC-office.com

Empfänger: HoneyBee@StarWars-Universe.us

Betreff: Re:Mission Impossible?"
 

Mit flinken Fingern tippte der kleine Kaiba auf die Tasten ein.
 

"Little Dragon an HoneyBee.
 

Mission erfolgreich.

Der blaue Drache ist gezähmt und wird seine Flügel ausbreiten.

See ya in 4 Tagen.
 

Und möge die Macht mit dir sein >_< [*drop* Don't ask... ]
 

Moki"
 

Stolz betrachtete der Kleine sein Werk.

Dann klickte er auf 'Senden'.
 

.:Part 2 - Reise, Reise:.
 

Oktober, 4 Tage später...
 

Die Sonne traf glitzernd auf das Dach eines röhrenden Jeeps, dessen massive Räder sich durch den feinen Wüstensand kämpften. Der Fahrtwind trieb Aeris fast die Tränen in die Augen, doch sie nahm es hin. Das hier war von äußerster Wichtigkeit.

Vorsichtig warf sie ihrem Beifahrer einen neugierigen Seitenblick zu. Noch immer zeigte er keine Regung, doch seine dunkelblauen Augen schienen jedes noch so belanglose Detail der Landschaft in sich aufzusaugen.

"Es dauert nicht mehr lange, bis wir da sind."

Schweigen.

"Na ja... vielleicht noch so eine halbe Stunde..."

Ein Schulterzucken. Gut, sie hatte auch nichts anderes erwartet. Seit ihrer ersten Begegnung hatte der Junge sich geweigert, auch nur ein Wort zu sprechen. Es war zum verzweifeln. Und doch hatte er sich als äußerst gewandt im Bereich der Telekinese entpuppt, mächtiger als irgendeiner ihrer anderen Schüler. Er könnte sich noch als nützlich herausstellen.

Und vielleicht würde er dann endlich aus seiner selbst auferlegten Isolation heraus kommen.
 

Noah Kaiba seufzte innerlich. Er zweifelte seine eigene Entscheidung an, aus dem Cyberspace auszubrechen. Sein Wille zu leben hatte ihn dazu getrieben, aber konnte man das, was er im Moment tat, wirklich als 'leben' bezeichnen?

Er trieb in der Zeit dahin, ohne Ziel, ohne Motivation.

Jene, die ihm einst etwas bedeutet hatten waren entweder verloren oder hielten ihn für tot, wenn sie ihn nicht schon längst vergessen hatten.

Noah lehnte sich zurück in den Sitz und sah seiner neuen, nun 'Lehrerin' beim Fahren zu. Ein Lächeln, das sie nicht sah, huschte über seine Lippen. Ja, sie war eine äußerst bemerkenswerte Person, diese Aeris Gainsborough. Sie hatte ihn bei sich im Institut aufgenommen ohne Fragen zu stellen, hatte seine Fähigkeiten erkannt und gefördert ohne die für Wissenschaftler charakteristische Ignoranz gegenüber Ethik und Moral.

Immer wieder schlug eine ihrer braunen Strähnen gegen die Feine Linie aus Grind, zu der sich der blutige Kratzer auf ihrer Wange entwickelt hatte.
 

"Es tut mir Leid...", flüsterte der Türkishaarige, bevor er es verhindern konnte.

Um ein Haar hätte Aeris eine Vollbremsung hingelegt, doch sie widerstand der Überraschung und starrte ihren Schüler entgeistert an.

"Was... was meinst du?"

"Deine Wunde. Es tut mir Leid."

Es war die Stelle gewesen, an der der Glassplitter sie gestreift hatte. Eine winzige Lappalie, doch Noah schien sich dafür verantwortlich zu machen... ein Zeichen der Menschlichkeit, ein gutes Zeichen. Es geschah nicht selten, dass Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten einen Hass gegenüber den 'normalen' Menschen entwickelten. [Siehe John Allerdyce alias Pyro aus X-Men... Ich versteh noch immer nicht, warum er sich dem Alten Sack anschließen musste....Er war doch so heiß (im wahrsten Sinne des Wortes ^o^)]

Er entwickelte sich anders, trotzdem war er noch weit davon entfernt, wieder in das soziale Leben einzutreten.
 

"Mach dir nichts draus... das ist egal. Kein Vergleich zu dem, was uns noch bevorstehen wird..."
 

Just in diesem Moment trat Seto Kaiba aus dem riesigen Jet mit dem Titel "KC One". Eine Welle der Hitze schlug ihm entgegen als seine Füße den Asphalt des Flughafens von Kairo berührten und er musste seine Augen gegen die grelle Sonne abschirmen.

/Gott... wenn das im Herbst schon so extrem ist, will ich nicht wissen, zu was für einer Temperaturhölle sich dieses Land im Sommer verwandelt.../

Er hatte damit gerechnet und wenigstens seine Garderobe auf das Wetter umgestellt. Die für ihn typischen, signifikanten Mäntel mussten leider zu Hause bleiben und hatten etwas legerer Kleidung Platz gemacht, einer schwarzen, eng anliegenden Jeans und einem dünnen, weißen Hemd, dessen oberste beiden Knöpfe offen blieben und so das Amulett um seinen Hals Peis gaben, dessen Oberfläche aussah wie die Rückseite einer Duel Monster Karte. [Jupp, es ist fast das gleiche Outfit wie in dieser Psychoszene aus Kapitel 11 von "Du hast mich vergessen" Ich finde, darin MUSS er einfach heiß aussehen!]

Lässig verbarg er seine kühlen Augen durch eine Nachtschwarze Sonnenbrille.
 

"Mokuba, worauf wartest du denn? Ich dachte, du wolltest unbedingt hier her. Willst du den Urlaub lieber im Jet verbringen?"

Hastig stürmte ein kleiner Teenager mit schwarzen Wuschelhaaren hinterher und wäre beinahe die Flugzeugtreppe runter gestürzt.

"Mensch Seto, du bist ja soo gemein! Kann ich doch nichts dafür, dass du immer der Erste sein willst!"

Der Multimillionär überhörte die Kritik geschickt und bewegte sich langsam auf die bereitstehende 'Limousine' - einen solide gebauten Landrover - zu.

/Nun sind wir also endlich angekommen, Im Land der Pharaonen. Mal sehen, was es mir zu bieten hat.../
 

Ishizu Ishtar tigerte nervös in ihrem gigantischen Zelt auf und ab. Wie lange dauerte das denn noch?

Gereizt griff sie zu ihrem Handy.

Ein kurzes Läuten, dann meldete sich eine altbekannte Stimme.

"Ah, Miss Ishtar, gibt es Probleme?"

"Nicht direkt Professor, aber können wir nicht langsam aufbrechen? Meine Männer haben das Lager schon fast abgebaut und die Werkzeuge in den Fahrzeugen verstaut. Alles, worauf wir warten ist ihr Einverständnis."

"Tut mir ja wirklich Leid, aber wir warten noch auf vier weitere Personen, die in Kürze eintreffen werden" , entgegnete Arthur Hawkins, "Und sie wissen ja, ihr Lager ist der Treffpunkt. Also werden sie sich wohl oder Übel noch ein wenig gedul..."

Die Ägypterin fuhr ihm ins Wort: "Vier? Es war nur von zwei Personen die Rede."

"Nun, das hat sich erst kurzfristig ergeben. Es sind... wie soll ich es sagen... Touristen."

"BITTE?"
 

Ein Tuten auf der anderen Leitung sagte der jungen Frau, dass der Professor aufgelegt hatte. Wütend schaltete sie das Mobiltelefon aus, als das Geräusch eines Automotors ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es klang ganz nah etwas schwerem, wie ein Jeep oder Landrover [O.O Ishi hat Ahnung von Autos?].

Immer noch leicht angesäuert stapfte sie nach draußen - und erstarrte, als sie jemand erblickte, mit dem sie nie gerechnet hatte.

Seine tiefe Stimme formte nur eines Satz: "Hast du mich vermisst?"
 

.:Outro - a little monologue (III):.
 

Das 'Dune' lag in völliger Stille.

Verlassen, bis auf das geschäftige Treiben der wenigen Angestellten im Erdgeschoss...

Und dem SCHATTEN, der zwischen den Fenstern umherhuschte.

Eine weibliche Gestalt, deren Blick hinaus auf die Wüste fiel.

Waren das Wolken, die über dem Horizont aufragten, oder spielte die Hitze nur wieder einen ihrer Streiche?
 

/Wie lange musste ich warten?

Waren es Monate?

Jahre?

Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende?

Der Moment ist gekommen, alle Figuren dieses Spiels haben sich versammelt.

Sie alle werden Zeugen der Dunkelheit werden und nur das Wissen um die Vergangenheit kann Licht bringen. Und ihre Schreie werden das Klagen der Seelen übertreffen, die an diesem Ort gefangen sind.

Es ist Zeit für mich, aufzuwachen und mich meiner Aufgabe zu widmen.

Ja, Zeit zum aufwachen... für uns alle... Und auch SIE wird nicht mehr lang schlafen.

Nicht, nachdem Seth seinen Fuß auf diese Erde gesetzt hat.

Macht euch bereit und tretet ohne Furcht dem Grauen entgegen, mit dem ihr konfrontiert werdet. Nicht einmal die alten Götter dieses Landes wissen, wie es ausgehen wird.../
 

~Girl,

You lived your life like a sleeping swan

Your time has come

To go deeper
 

Girl,

Your final journey has just begun

But destiny chose the reaper
 

No Fear

Destination Darkness

No Fear

Destination Darkness

No Fear
 

Girl

Rain falls down from the northern skies

Like poisoned knifes

With no mercy
 

Girl

Close your eyes for the one last time

Sleepless nights

From here to eternity
 

No Fear

Destination Darkness

No Fear

Destination Darkness

No Fear ~
 

To be Continued...
 

Ja, ich weiß es ist nicht viel, (das letzte Kap war doppelt so lang), aber es wirft so schön viele Fragen auf *lol*

Zum Beispiel: Wer ist HoneyBee? Wer ist es, dem Ishizu gegenübersteht?

Die Schattengestalt wollte ich absichtlich jenseits von gut und böse darstellen, es wird erst zu gegebener Zeit aufgelöst, wer sie ist und wie ihre Beziehung zu Seth ist. Der Songtext im Outro, habt ihr ihn erkannt? "No Fear" von the Rasmus - er passt einfach so perfekt auf das Mädchen im Schatten XD.

Das Intro ist übrigens ein selbst geschriebenes Gedicht von mir.

Und noch was: Das Team des Marie-Curie-Gymnasiums, die "Science Dragons", haben beim Dresdner Schul-Drachenbootrennen gewonnen *feier* *mal ausnahmsweise ein bissel stolz auf die eigene Schule sei*
 

[...]"ICH HASSE DICH!", schrie Ishizu.

Sie konnte spüren, wie die ersten Tränen ihre Wangen hinunter rannen.

"WARUM? WARUM MUSST DU JEDESMAL AUFTAUCHEN UND VERSUCHEN MIR MEIN LEBEN KAPUTT ZU MACHEN?"[...]
 

P.S. ... erinnert ihr euch noch daran, dass ich sagte, die Deutschen seien immer die Bösen? (siehe "Illuminati" von Dan Brown: welcher der 4 entführten Geistlichen stirbt zuerst? DER DEUTSCHE! Wen hält man für den Drahtzieher? Den DEUTSCHEN Wissenschaftler Maximilian Kohler.)

Das trifft in Amerika auch auf die Japaner zu. Erneutes Beispiel bei Dan Brown: Der Roman "Diabolus" beginnt und endet mit dem Tod eines Japaners (zumindest glaube ich, dass der am Ende stirbt... es ist etwas konfus, wenn man es auf Englisch liest...)
 

Na ja, Dan Browns Romane beginnen immer mit dem Tod einer Person. Manchmal auch einer Person und einigen Schlittenhunden *schnüffz*.

Rivalität unter Fremden und unerfreuliche Begegnungen

.:Kapitel 3 - Rivalität unter Fremden und unerfreuliche Begegnungen:.
 

Ishizu war wie erstarrt.

Das war unmöglich... was wollte er hier?

"Sayid...", hauchte sie fassungslos, ihr Geist weigerte sich noch immer, die Tatsache hinzunehmen.

/Warum ist er nicht mehr in Alexandria? Verdammt, es war doch alles schon ausgemacht.../

Sayid war ein gut aussehender und tief gebräunter Ägypter, Professor für Geschichte an der Universität von Alexandria. Ishizu hatte ihn vor einem halben Jahr kennen gelernt, als sie eine Vorlesung über Ausgrabungen in seinem Kurs gehalten hatte. Er machte stets einen recht netten Eindruck und so hatten die beiden sich angefreundet. Umso überraschender war der Heiratsantrag, den Sayid ihr vor wenigen Wochen gemacht hatte.

Die Archäologin war sich nicht sicher gewesen. Sicher, sie mochte ihn... aber heiraten?

Letztendlich hatte sie doch zugestimmt, aus gesellschaftlichen Gründen. Die meisten Länder mit einem Großteil an islamischer Bevölkerung, akzeptierten unverheiratete Frauen nicht, die ihr Leben selbst in die Hand nahmen. [An dieser Stelle empfehle ich euch "Die Sieben Dämonen" von Barbara Wood, da geht es um ein verfluchtes Grab... sehr passend und auch inspirierend für diese FF] Und Marik studierte gerade, außerdem wäre er zu jung, um die gesamte Familie zu versorgen und Odion wollte sie es nicht zumuten.
 

Ja, sie hatte für das Wohl aller gehandelt und dabei ihre eigenen Bedürfnisse zurückgestellt.
 

Doch das sollte sich nicht nur in emotionaler Hinsicht als Fehler erweisen. Sobald er sich sicher war, dass Ishizu ihm 'gehörte', schien Sayid der Ansicht zu sein, er habe das Recht, in allen Aspekten ihres Lebens mitzubestimmen.

Immer wieder drängte er sie, ihre Arbeit gänzlich fallen zu lassen und zu ihm nach Alexandria zu ziehen. Immer wieder...
 

Es war eine Sache, sich damit abzufinden, dass es keinen Märchenprinz gab, der auf einem weißen Ross angeritten kam und mit dem man glücklich und zufrieden lebte, bis dass der Tod einen scheidet. In der Liebe musste man nun mal Kompromisse eingehen und sich mit dem abfinden, was man bekam.

Aber ihre Arbeit aufgeben? Das Einzige, was sie noch ausfüllte, was ihrem Leben einen Sinn gab... Sie konnte nicht.
 

"Sayid...", setzte die Agypterin zu einem neuen Versuch an, dabei das Zittern ihrer Stimme ignorierend, "Ich habe dir doch gesagt, ich komme zurück, sobald ich diesen Job hier erledigt habe, das war vor nicht einmal einer Woche... Du weißt, wie wichtig das für mich ist. Es sind doch nur ein paar Wochen, nichts Welt bewegendes."

Mit einem - seiner Ansicht nach - entwaffnenden Lächeln, kam er auf seine Verlobte zu und schloss sie in seine Arme. Sie gab, wenn auch widerwillig, nach.

"Aber, Aber... wer wird denn gleich so böse werden? Ich habe mir Urlaub nehmen können und beschlossen, dich zu begleiten. Und sobald du hier Freizeit hast, setzen wir uns zusammen und setzen den Termin und die Einzelheiten unserer Hochzeit fest, was wir eigentlich schon längst hätten tun sollen."
 

Konnte er es denn nicht langsam angehen lassen? Ishizu wusste genau, worauf das alles hinaus laufen würde. Er würde ihr ständig und überall hin folgen, sie nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Das einzige, was ihr blieb, war die Hoffnung, dass es aufhören würde, sobald sie verheiratet waren. Aber allein, wenn sie nur an das Wort 'Hochzeit' dachte, bemächtigte sich ihrer eine eiskalte Panik, die Herz und Kehle zusammenschnürte.

Was, wenn sie einfach zusammenbrach, sollte es wirklich soweit sein? Ihr Herz überschüttete sie mit tausend Zweifeln, die ihr Verstand kaum auszumerzen vermochte.
 

Verdammt, wie hatte es erst so weit kommen können?
 

Sie stieß ihn von sich und schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

"Nein... es wird nicht funktionieren. GAR NICHTS wird funktionieren. Das muss aufhören."

"Was genau meinst du?"

Er verstand nicht. Hatte sie NIE verstanden.

Alles, was sie wollte war, FREI sein, ihr Leben leben, ohne jeden Schritt den sie machte, rechtfertigen zu müssen.
 

"ICH HASSE DICH!", schrie Ishizu.

Sie konnte spüren, wie die ersten Tränen ihre Wangen hinunter rannen.

"WARUM? WARUM MUSST DU JEDESMAL AUFTAUCHEN UND VERSUCHEN MIR MEIN LEBEN KAPUTT ZU MACHEN?"
 

Sayid stand wie versteinert da und verstand die Welt nicht mehr. Doch das Erstaunen wurde schnell zu Wut. Einer äußerst gefährlichen, brutalen Wut, wenn man sie mit seinem angeborenen Temperament vermischte.

"Tut mir ja wirklich Leid für dich, aber jetzt gibt es kein zurück mehr. Also lass diesen kindischen Unsinn! Willst du uns vielleicht noch vor deinen Arbeitskollegen blamieren?"

Tatsächlich hatte der Lärm die natürliche Neugier und Sensationsgier der Arbeiter geweckt, die nun alle langsam aus ihren Zelten gelaufen kamen, wie die Ratten aus ihrem Loch.

/Unsinn? KINDISCHER UNSINN? Ich fange endlich an, so zu handeln, wie ich es will, etwas, was ich schon viel früher hätte tun sollen./

Aber das wild lodernde Feuer in seinen dunkelbraunen, schon fast schwarzen Augen ließ sie erzittern. Wenn sie handeln wollte, dann besser schnell, sonst würde sie wohl kaum mit nur ein paar blauen Flecken davon kommen. Er hatte die Schwarzhaarige noch nie geschlagen, aber nur, weil sie ihm dazu nie einen Anlass gegeben hatte. Sie hatte sich nie direkt aufgelehnt.
 

In einem Moment, der nur einen Herzschlag andauerte, zog Ishizu Ishtar sich ihren Verlobungsring vom Finger, warf ihn in den Sand Ägyptens und rannte - als ginge es um ihr Leben.

Was gar nicht mal so entfernt von der Wahrheit war.
 

Die Tränen, halb aus Angst, halb aus Erleichterung, nahmen ihr die Sicht, aber das war egal. Sie sah weder voraus, noch zurück, den Blick nahezu gänzlich auf den Boden gerichtet. Aber ihre Flucht endete früher, als erwartet, als sie nach nur wenigen Metern in jemand hinein rannte. Von Panik getrieben, hob sie ihren Kopf und erlebte die zweite unerwartete Überraschung des Tages.

Sie blickte genau in die saphirblauen Augen Seto Kaibas.
 

Kaiba hatte eigentlich nur nachsehen wollen, ob es in dem Lager jemand gab, der sie zu ihrem endgültigen Ziel bringen konnte und so Mokuba im Auto gelassen, mit dem Versprechen, er werde in wenigen Minuten zurück sein.

Nie hätte der Brünette damit gerechnet, dass ihm hier ausgerechnet SIE in die Arme lief - und das nicht einmal nur metaphorisch.

Umso erstaunlicher war es, TRÄNEN in ihren Augen zu finden.

Seto Kaiba zählte zu den Menschen, die nur jenen Respekt zollten, die ihn sich auch erarbeitet hatten. Und Ishizu Ishtar zählte zu diesen Menschen.

Nicht nur, dass sie ihm ANGST gemacht hatte, mit diesen Illusionen, die ihre Kette ausgelöst hatte, nein sie hatte ihn dazu gebracht, zu tun, was sie wollte, berechnend wie eine Geschäftsfrau. Und trotzdem trug sie ihre "Geschichten" mit der Seriosität, Ernsthaftigkeit und Überzeugung vor, wie eine Tiefgläubige, doch stets überließ sie es ihm, ob er ihren Worten Glauben schenkte oder nicht.
 

Ishizu schien ihm nicht gerade wie ein Gefühlsmensch, selbst als es um die Rettung ihres durch geknallten Bruders ging, bewahrte sie Fassung und trug ihre Bitte um Hilfe mit Höflichkeit und Rücksichtnahme vor.

Deshalb stellte sich dem Multimillionär vor allem eine unmittelbare Frage: Wie tief man sie verletzen musste, damit sie weinte.

In seinen Augen, kam das einer Entehrung gleich. Und wenn man Jene entehrte, die er respektierte - unabhängig davon, ob diese Personen von ihrer Ehre wussten oder nicht - war das für ihn eine Kriegserklärung.
 

Voller Scham wandte Ishizu ihr Gesicht ab. Sie wollte nicht, dass er sie so sah, auch wenn es jetzt wahrscheinlich schon zu spät war. Doch er war jemand, dem man nur mit Stärke begegnen konnte, um akzeptiert zu werden.

Sie wollte nicht, dass er sie so schwach sah. Wollte nicht, dass er sie für schwach hielt.

Etwas beherrschter setzte die Ägypterin zu einem eiligen Gehen an, als Seto ihr Handgelenk packte.

"Wer...", setzte der Japaner an, doch wurde jäh unterbrochen.
 

"ISHIZU!!!"
 

Der Ruf ließ zwei blaue Augenpaare gleichzeitig mit schon fast übermenschlicher Geschwindigkeit in dieselbe Richtung blicken.

Sayid hatte aufgeholt. Und nun starrte er mit unberechenbarem Hass Kaiba an.

Ishizu war erledigt. Wenn Kaiba nun mit in die Sache rein gezogen wurde, endete das garantiert in einem Fiasko.

Doch aus irgendeinem Grund, schien eben jener hinter seinen gewohnt kalten Fassade eine unglaubliche Energie auszustrahlen.
 

"FINGER WEG VON MEINER VERLOBTEN!", brüllte der Ägypter in gebrochenem Englisch (Da man es Setos Blässe sofort ansieht, dass er nicht einheimisch ist).
 

Seto sah keinen Grund zu gehorchen, und fixierte Ishizu stattdessen mit einem Blick, der sie förmlich zu einer Erklärung zwang, so ANKLAGEND... Sie hatte doch gar nichts verbrochen...

Oder schuldete sie ihn seit neuem Rechenschaft?

Verzweifelt schüttelte die Kleinere den Kopf und flüsterte auf Japanisch: "Bitte... er darf mich nicht in seine Hände kriegen..."
 

Der Brünette wandte ohne Kommentar sich wieder dem pöbelndem Fremden zu, doch ließ er ihr Handgelenk endlich los und schob die Schwarzhaarige etwas grob, doch mit anscheinend besten Absichten, schützend hinter sich.

Er entgegnete sachlich, ebenfalls in Englisch, wenn auch weitaus saubererem: "Sieht aus, als wäre die Lady aber keinesfalls erfreut über ihre Anwesenheit. Also warum lassen sie sie nicht einfach in Ruhe?"

/Lady? Seit wann sieht er mich denn als Lady an?/ Aber noch etwas ganz anderes weckte Ishizus Interesse. Sie kam langsam dahinter, was an Kaiba so merkwürdig war. Ein kaum merkliches Schwanken in seiner Stimme hatte ihn verraten. Wie das Erzittern einer Eiswand, die kurz davor war zu zerbrechen unter der Gewalt des arktischen Sturms, der gegen sie anbrandete. Beherrschte Raserei. Aber... warum denn nur?

Und was geschah, wenn dieser arktische Schneesturm auf den brodelnden Vulkan traf, der wenige Meter entfernt stand?
 

Ihr Flehen hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Was auch immer der Kerl angestellt hatte, niemand sollte sie dazu zwingen, derart tief zu sinken.
 

"WAS GEHT SIE DAS SCHON AN?"

Mit einem irrsinnigen Lächeln, das selbst dem Tod Angst gemacht hätte, trat Seto auf Sayid zu...

... und rammte ihm seine Faust ins Gesicht.

Der Ägypter wurde zurück geschleudert und wirbelte den Wüstensand auf, als sein Körper auf dem Boden auftraf. Er starrte fassungslos in das bedrohliche Gesicht über ihm.

"So, und jetzt sag ich es noch mal gaaanz langsam, damit auch du es kapierst! LASS. SIE. IN. RUHE.", Kaibas Tonfall war der eines Armeeoffiziers, der einem geistig zurückgebliebenen Kind erklärte, wie es sich zu verhalten hatte: resolut, aber das Gegenüber keinesfalls als gleichwertig erachtend.

"Ich habe nämlich vor, mir nach drei Jahren endlich mal Urlaub zu gönnen, und da der Zufall es so wollte, dass ihre 'Verlobte' in dieser Ausgrabung involviert zu sein scheint, weshalb ich die nächsten Wochen in ihrer Gesellschaft verbringen darf, ist das Letzte, was ich jetzt brauche, MIR IRGENDWELCHES DÄMLICHES BEZIEHUNGS-GEQUATSCHE ANHÖREN ZU MÜSSEN. Also verziehen Sie sich gefälligst, oder ich breche ihnen den Kiefer, um das Problem aus der Welt zu schaffen.

Ich bedaure es sehr, sollten das eben zu viele Hypotaxen, oder auf gut Englisch: Nebensätze, gewesen sein, als dass ihr primitiver Verstand die Bedeutung erfassen könnte. Und damit Sie in nächster Zeit auch etwas zu tun haben, würde es sicherlich nicht schaden, im Wörterbuch mal die Definition des Wortes 'EMANZIPATION' nachzuschlagen."
 

Der Multimillionär warf der kümmerlichen Gestalt im Boden noch einen verächtlichen Blick zu, dann ging er und zerrte eine vor Erstaunen erstarrte Ishizu mit sich.
 

"Wie bist du denn an DEN geraten?", fragte Seto, als sie schon eine gewisse Distanz hinter sich gelegt hatten. Die Ägypterin befreite sich aus seinem Griff, und gab dann kühl, um über ihre vergangene Schwäche hinwegzuspielen, zurück: "Odion meinte, er sei eine gute Partie. Zu Schade nur, dass die Reichen und Erfolgreichen immer solche Psychopathen sind."

"Das will ich jetzt mal nicht gehört haben, sonst schick' ich dich wieder zurück. Sah ja nicht gerade aus, als sei er dein Typ gewesen." [Öhm... Wie willst du DAS denn beurteilen Se-chan? ô.Ô]

"Ja und? Ich habe es schon vor Jahren aufgegeben, nach der großen Liebe zu suchen."

/Genau gesagt, seit ungefähr 5000 Jahren.../, fügte Ishizu innerlich hinzu, auch wenn sie sich einfach nicht erklären konnte, warum sie das ausgerechnet vor Kaiba ausplapperte. Wahrscheinlich stand sie noch immer unter Schock.

Aber die schmerzliche Erkenntnis bohrte sich in ihr Herz, wie schon so viele ungezählte Male vorher.

Es hatte nur einen Mann in ihrem Leben gegeben, wenn auch nicht in diesem. Sie hatte Mahado im alten Ägypten verloren, ohne, dass er je von ihren Gefühlen erfahren hatte. Und es gab keine Chance, dass er je wieder geboren wurde. Nicht nach dem, was er getan hatte. Sein Geist verschmolz mit dem Chaosmagier, dem Monster, dass in seiner Seele wohnte und so bildeten sie den schwarzen Magier. Er war keine menschiche Seele mehr, sondern etwas Übernatürliches, dass nun ewig im Dienste des Pharaos stand und so für die Welt der Sterblichen verloren war. ("To conquer death you only have to die." - Jesus Christ Superstar)
 

~My lover's gone,

His boots no longer by my door.

He left at dawn

And as I slept I felt him go.

Returns no more...

I will not watch the ocean,
 

My lover's gone.

No earthly ships will ever bring him home again,

Bring him home again.
 

My lover's gone,

I know that kiss will be my last.

No more his song.

The tune upon his lips has passed,

I sing alone,

While I watch the ocean.
 

My lover's gone.

No earthly ships will ever bring him home again,

Bring him home again.~
 

"Wow.", bemerkte Seto und riss die Ägypterin so aus ihren Erinnerungen.

"Was meinst du?"

"Hätte nicht gedacht, dass wir mal etwas gemeinsam haben würden."

Beide blieben stehen und ihre Blicke trafen sich. Sie öffnete ihren Mund und wollte etwas erwidern, fand aber keine Worte.
 

"Seto!"

Der Angesprochene richtete seinen Blick auf die entfernte Silhouette eines Landrovers und ein so seltenes Lächeln umspielte seine Lippen, als sein kleiner Bruder auf sie zugestürmt kam und sich trotzig vor ihm aufbaute, die Arme verschränkt.

"Du hast gesagt, es würde nicht lange dauern. Du hast gesagt, du wärst nur ein paar Minuten weg!"

"Mir ist was dazwischen gekommen.", war die knappe Antwort und nun nahm Mokuba auch die Ägypterin wahr: "Ishizu! Welch unerwartete Freude, dich hier zu sehen!"

Seine etwas zu überschwängliche Begeisterung wurde untermalt von einem nervösem und eindeutig gekünsteltem Lachen.

"Du wusstest, dass sie hier sein würde?", hakte Kaiba nach und seine Stimmung wechselte wieder von freundlich zu bedrohlich.

"Öhm... meine Mailfreundin hat es mir gesagt."

"Und wer soll diese Mailfreundin sein?"
 

"Fünf Minuten zu spät dran, Kaiba.", bemerkte Rebecca Hawkins trocken, als sie zu der Gruppe von drei Leuten hinzustieß.

"Judas, must you betray me with a kiss?", murmelte der Brünette mit einem Seitenblick auf seinen kleinen Bruder, " Wieso ist die Rotzgöre mit von der Partie?"

"Wen nennst du hier Rotzgöre, Geldsack?", konterte die Blonde empört."

"Sei bloß vorsichtig was du sagst, Ungeziefer und sei froh, dass ich keine Frauen und Babys schlage."

Ishizu beschloss, die etwas heikle Situation zu entschärfen, indem sie sie auf ein anderes Thema lenkte: "Rebecca, was ist mit den restlichen fehlenden Personen, die sollten doch langsam eingetroffen sein?"

Das Duel Monsters-Wunderkind schüttelte den Kopf. "Nein, sie müssten jeden Moment auftauchen. Ich glaube, das sind sie." Sie deutete auf eine Staubwolke am Horizont.

Die Konturen des heranbrausenden Jeeps wurden von Sekunde zu Sekunde detaillierter.

Und Seto meinte einen der Insassen wieder zu erkennen.
 

/Ist hier irgendwo ein Nest? Oder warum tauchen auf einmal längst verdrängte Menschen wieder auf? Wenn jetzt noch Pegasus und Alistair aus irgendeinem Schatten springen, bring ich mich um, ich schwör's!/

Das konnte ja ein großartiger Urlaub werden!
 

To be Continued...
 

Puh, ich dachte erst, ich krieg dieses Chap gar nicht hin, weil ich anfangs Schwierigkeiten hatte, aber dann flog meine Hand förmlich über die Tastatur... und eigentlich war das ganze nur als ein Part gedacht. Is' a bissel zu lang dafür...

Sayid wird nicht noch einmal auftauchen (Sonst müsste ich mir noch nen Nachnamen ausdenken *lol*), aber sein Aussehen kann man sich ungefähr so vorstellen, wie seinen Namensvetter aus der Serie "Lost". Die beiden englischen Zitate aus "Jesus Christ Superstar" haben sich eingeschlichen, weil ich das Musical zurzeit hoch und runter höre (zusammen mit "Phantom der Oper + Mozarts Requiem). Natürlich hätte ich statt "Judas, must you betray me with a kiss?" auch schreiben können "Auch du, Brutus.", aber wenn ihr die Wahl hättet, Seto als Cäsar oder als Sohn Gottes zu umschreiben, welches würdet ihr Wohl wählen?

Die Story von den neuen Folgen musste ich einfach ganz kurz mal anschneiden, weil ich ein Mahado-Fan bin (*Fähnchen schwenk*) und deshalb mich weigere, die Deutsche Version seines Namens zu akzeptieren. "Mahad" klingt so scharf... es geht einem nicht so schnell von der Zunge...
 

[...]Er konnte das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass irgendetwas mit diesem Haus nicht stimmte... Vielleicht lag es nur daran, dass die Architektur überhaupt nicht zu Ägypten passte, aber der Grund konnte genauso gut tiefer liegen.

Zum Beispiel: Was war der Grund für Noahs und Aeris Anwesenheit?[...]

Die Geschichte des "Dune" und der Tempel der verlorenen Seelen

.:Part 1 - das Erwachen der Finsternis:.
 

Noah stieg aus dem Jeep aus und fixierte dabei seine beiden "Brüder". Welch Streich des Schicksals, dass sie sich hier befanden. Mit Mokuba verband ihn ja noch einiges, aber Seto... Seto hasste ihn und das Schlimmste war, er konnte verstehen warum.

Die Frage war nur, ob das neue Leben, das er angefangen hatte, die Streitigkeiten der Vergangenheit ausräumen konnte. Bei Setos Charakter eher unwahrscheinlich.
 

"Was tust du denn hier?", fragte der Brünette schneidend.

"Arbeiten."
 

Rebecca blickte fragend von Seto zu dem Neuankömmling und dann weiter zu Mokuba, dessen erstaunter Blick nun ihr galt.

"Ihr kennt diesen Jungen?", fragte sie verwirrt.

"Ja... das ist der leibliche Sohn unseres Stiefvaters. Das ist Noah Kaiba. Also ist das nicht dein Werk, dass er hier ist?"

Rebecca Hawkins, einigen ihrer Freunden auch bekannt als HoneyBee, [Mal ehrlich... sollte Ishizu wirklich eine Mailadresse bei StarWars-Universe haben? Wenn's die Seite überhaupt gibt...], musste zugeben, das hier irgendwas vorging, was sie nicht begriff. Das war unmöglich ein Zufall, einfach aus dem Grund, dass so etwas NIE Zufall war. Aber wenn sie die Sache nicht in die Wege geleitet hatte, wer dann?

"Großvater hat eine Bekannte angerufen, damit sie ihm hilft. Sie ist Leiterin der 'School for Paranormal Studies and Phenomena', kurz SP², ein Institut für Kinder und Teenager mit übernatürlichen Fähigkeiten. Das ist sie...", die Blonde deutete auf die Brünette Frau, die ebenfalls gerade ausstieg und nun näher kam. "Sie hat erwähnt, dass sie erst kürzlich einen unheimlich viel versprechenden Jungen entdeckt hat, den sie gerne mitbringen würde, aber ich hatte ja keine Ahnung, dass es sich dabei um einen Kaiba handelte, und sie auch nicht, wir haben ihr nichts über euch gesagt."

"Und wenn sie Hellseher in ihrer Schule hat?" Die Frage eines naiven Kindes... als ob die Zukunft irgendwo in einem riesigen Buch festgehalten ist, das man nur nach Belieben aufschlagen müsste.

"Glaub mir Mokuba, das, was du die Zukunft nennst, ist das Produkt zahlreicher Entscheidungen und kommender Zufälle - wie eine riesige mathematische Gleichung mit wahnsinnig vielen Unbekannten. Wenn sich auch nur ein Wert ändert, ändert sich das ganze Ergebnis komplett... man kann so etwas nicht vorhersehen. Nicht im herkömmlichen Sinne und schon gar nicht gesteuert. Ich schreibe zur Zeit an einem Aufsatz darüber, also muss ich es wohl wissen."

Mokuba fühlte sich irgendwie vorgeführt und starrte verlegen auf den Boden, als die Fremde Frau sich vorstellte.
 

"Guten Tag, mein Name ist Aeris Gainsborough, ich nehme an, sie sind auch alle hier wegen dem Tempel?"

"Sind wir das?", fragte Seto mit dem Hauch eines Voerwurfs in der Stimme, während er sowohl Ishizu als auch seinen kleinen Bruder dabei ansah, "mir sagt ja hier keiner was." Er mochte es überhaupt nicht, wenn man ihn bei Informationen einfach überging und das Mokuba so einfachkleine Komplotte gegen ihn plante, hatte er immer noch nicht verziehen.

Ishizu erwachte aus einer Art Starre und nickte. Sie hatte bei dem Gespräch von Rebecca und Moki mit habem Ohr zugehört und ihr war dabei aufgefallen, dass der Name Noah Kaiba schon einmal gefallen war - als das Battle City Turnier unterbrochen wurde, weil Kaibas Luftschiff förmlich gekidnappt wurde. Sie war damals auf den Schiff geblieben und wusste nicht wirklich, was auf dieser Plattform, wo sie gelandet waren, nun vor sich gegangen war. Das einzige, was sie aus Yugis recht verwirrenden Erzählungen hatte entnehmen können, war dieser Name, und dass es etwas mit Kaibas Vergangenheit zu tun haben musste. Jetzt verstand sie einiges besser.

"Das hier ist übrigens mein Schüler Noah Kaiba," fügte Aeris überflüssigerweise hinzu, da sie nicht mitbekommen hatte, wie diesbezüglich schon das erste Getuschel ausgebrochen war.

"Schön, dann können wir ja gehen... oder besser fahren. Unser Zielort ist noch einige wenige Kilometer entfernt."
 

~*+*~

Ein Konvoi aus mehreren Fahrzeugen brauste durch die ägyptische Wüste, angeführt von dem Kaiba'schen Landrover, hinter dessen Steuer allerdings Ishizu Ishtar saß, wohingegen der Besitzer des Wagens auf den Beifahrersitz verfrachtet worden war und nun innerlich vor sich hin fluchte.

/Warum muss ich mich aber auch immer rum kriegen lassen. Und das alles nur Dank Mokubas bescheuertem Einfall! 'Kann sie nicht bei uns mitfahren Setto? Bitte, bitte, bitte...' Und dann noch diese Ami-Göre dazu.../

Die beiden Jüngsten saßen auf dem Rücksitz und hielten Krisenrat.

"Hälst du das für eine gute Idee, die Beiden zusammen zu stecken, Moki?"

"Na ja... zumindest war sie während des Battle City Turniers diejenige, der er nicht sofort den Hals umdrehen wollte, und das obwohl sie die verbotenen fünf Worte erwähnt hat."

"Und was für Worte wären das?"

"Schicksal, Magie, Vergangenheit, Pharao und Bestimmung."
 

"Da ist es..." rief Ishizu über den Motorenlärm und den pfeifenden Wind hinweg.

Am Horizont zeichnete sich eine dichte Reihe an Palmen ab, die einen Kreis von einem Kilometer Durchmesser bildeten und so dicht standen, dass es unmöglich war zu sagen, was sich im Inneren verbarg. Dass es eine einzige, riesige Oase sein musste, war klar, aber die Perfektion, mit der sie angeordnet war, ließ sie wie das Werk von Menschenhand erscheinen.

Die Palmen ließen nur eine geringe Lücke, gerade groß genug, dass die Autos hindurch fahren konnten. Aber was sich innen verbarg, ließ Seto den Atem stocken, er stand auf und hielt sich an der Frontscheibe fest (das Auto war natürlich oben offen XD).

"Sag mir, das das ein Witz ist."

"Du hast mit einer Ausgrabungsstätte im Sand gerechnet oder zumindest mit einer Ruine?"

"Lass mich überlegen...JA?!"
 

Am 'Eingang' der Oase befand sich ein enormer See mit Trinkwasser, gesäumt von einer schmalen Fläche Gras, doch ihm hinteren Teil ragte ein acht Meter hoher, vollständig erhaltenes Tempelgebäude auf, und um das Ganze zu toppen, keine 50 Meter entfernt war ein dreistöckiges HOTEL!!!

Der Landrover kam davor zum Stehen.

Die Nachfolgenden reihten sich aus der Sandfläche gegenüber dem See und vor dem Hotel ein.

"Das Hotel wurde uns zur Verfügung gestellt. Dahinter befindet sich übrigens auch noch eine Terrasse, die zu einem künstlich angefertigten Pool führt, und einige Steintafeln mit eingemeißelten ägyptischen Göttern."

Seto hätte es nicht gewundert, wenn da irgendwo ein Schild mit der Aufschrift "Villa Al Parco" gehangen hätte, einem recht empfehlenswertem Hotel auf Ischia, einer italienischen Insel, die zu Neapel gehörte und auf der er bereits einmal Urlaub gemacht hatte. Die Architektur des Gebäudes erinnerte wirklich mehr an den mediterranen Raum, trotzdem war der Name des Hotels "Dune" - Düne. Wie passend für ein Hotel in der Wüste, auch wenn "Fremdkörper" oder "Alien" vielleicht passender gewesen wären.
 

Die Arbeiter fingen an, die Ausrüstung kistenweise von den Lastern zu laden, als Seto ausstieg und fast hypnotisiert die Tempelanlage anstarrte. Wozu sollte man Ausgrabungen ausführen, wenn das Objekt weder verschüttet noch in irgendeiner Weise beschädigt war?

"Die unterirdischen Gewölbe enthalten höchstwahrscheinlich eine Grabkammer, die durch einige Fallen, wenn nicht Flüche geschützt ist... allerdings sind sie mit festem Stein versiegelt, sodass sie erst aufgebrochen werden müssen." Ishizu hatte seine Frage beantwortet, ohne dass er sie je gestellt hatte, und nun trat sie neben den jungen Multimillionär, der in keinster Weise reagierte. Der Anblick hielt ihn gefangen...

Hätte Seto Kaiba das Gefühl des Unheimlichen gekannt, so hätte es ihn genau jetzt mit voller Wucht getroffen. Doch das Einzige, was er spürte, war eine Unstimmigkeit. Es war faszinierend, ja, aber irgendwie falsch.

Die Architektur konnte zwar als ägyptisch identifizierend, doch anstatt einer gewaltigen, mächtigen Aura und Größe, die ägyptische Gebäude ausstrahlten, wirkte es... dunkel, kalt, nicht wie von dieser Welt.

"Es ist tot.", flüsterte Kaiba, ohne sich dessen bewusst zu sein.

"Bitte?"

"Was diesem Tempel innewohnt, gehört nicht mehr dieser Welt an. Sein Inhalt ist die Leere, die vergeblich zu füllen versucht und sie schreit nach Blut."

Wie ein schwarzes Loch, dessen Sog ihn erfasst hatte...

Ishizu verstand kein Wort, doch das Verhalten des Jüngeren beunruhigte sie. Und eine unbegründete Furcht breitete sich in ihr aus, als er regelrecht willenlos auf das Gebäude zusteuerte.

Sein Fuß berührte die erste Treppenstufe...
 

... und tief in den Eingeweiden des Tempels, einem Bereich völliger Schwärze, leuchteten zwei rote Augen aus ihrem Schlaf aus.

... eine von allen Anwesenden unbeachtete Windbö strich über den Sand und seine Feinen Partikel bildeten winzige Wellen.

... eine der Kisten, die Mechanik im Wert von 1000 Dollar enthielt und gut 100 Kilo wog, rutschte ohne erkennbaren Grund von ihrem Patz und erschlug einen Vater von zwei Kindern.

... das Mädchen im Schatten lag hilflos auf dem Boden, aufs heftigste zitternd. Das Einzige, was sie noch sagen konnte war: "Und jener, der den Namen eines Gottes trägt wird erwecken das Böse, und ihre Seelen werden der Verdammnis anheim fallen. Und sein Name wird der Tod sein... Seth..."

... Seto stand vor dem riesigen Säulen gesäumten Eingang und hatte das Gefühl, in den Höllenschlund zu starren. Der Schweiß brach ihm aus, und die Umwelt verschwamm vor seinen Augen. Das letzte, was sie noch mitbekam, als die Schwärze der Bewusstlosigkeit ihn umfing, war sein Fall und der dumpfer Schmerz in seinem Kopf als er auf den Treppen aufschlug.

Eine warme, leicht dickflüssige Substanz rann seine Stirn hinunter.
 

.:Intermezzo - Rev 22:20:.
 

~Don't be aroused

By my confession

Unless you don't give a good goddamn (down) about redemption

I know

Christ is coming

And so am I

You would too if the sexy devil caught your eye
 

She'll suck you dry

Soon you'll cry

To be back in her bosom

To do it again
 

She'll make you weep

And moan and cry

To be back in her bosom

To do it again
 

Pray - shall I go blind?

Pray - 'cos nobody ever survives

Praying to stay in your arms

Just until I can die a little longer

Saviours and saints

Devils and demons alike
 

She'll eat you alive
 

Jesus is risen

It's no surprise

Even he would

Martyr his momma

To ride to hell between those thighs

The pressure is building

At the base of my spine

If I gotta sin to see her again

Then I'm gonna lie and lie and lie
 

She'll make you cry

I'll sell my soul

To be back in your bosom

And gladly help
 

Please suck me dry

And still you'll cry

To be back in her bosom

Do it again
 

Pray - shall I go blind?

Pray - 'cos nobody ever survives

Praying to stay in your arms

Just until I can die a little longer

Saviours and saints

Devils and demons alike
 

She'll eat you alive
 

My pulse has been rising

My temples are burning

The pressure is so overwhelming and building

So steady and heavy

I'm ready to blow

She waits, what is she waiting for?
 

Pray - shall I go blind?

Pray - 'cos nobody ever survives

Praying to stay in your arms

Just until I can die a little longer

Saviours and saints

Devils and demons alike
 

She'll eat you alive~
 

.:Part 2 - Kimberleys Märchenstunde:.
 

Als der Brünette wieder aufwachte und versuchte, sich aufzurichten, dröhnte sein Kopf, als wäre der gesamte Konvoi darüber gefahren. Ein feuchtes Tuch rutschte von seiner Stirn und fiel in seinen Schoß. Blut klebte daran.

"Sieh an, du bist wieder wach."

Ishizu setzte sich vorsichtig neben den Größeren in den Schatten des Dune und musterte ihn leicht besorgt. "Ist alles in Ordnung mit dir Kaiba?"

"Was ist passiert?"

"Mal abgesehen davon, dass du wirres Zeug von dir gegeben hast... (/Das sagt die Richtige!/, murrte der Brünette innerlich, erkannte jedoch, dass er jetzt nicht in der Verfassung zum Streiten war) Du bist direkt auf den Stufen des Tempels umgekippt und hast dir deinen Dickschädel aufgeschlagen."

"Wie lange war ich weg?" (also geistig abwesend)

"Nur ein paar Minuten, war nicht so schlimm. Miss Gainsborough meinte, es sei nur ein Hitzschlag gewesen. Du solltest besser aufpassen, die Sonne kann gefährlich sein, besonders für so ein Weißbrot wie dich, das die Temperaturen und die Strahlung nicht gewohnt ist... aber da bist du immer noch besser dran, als Bob... Die Kiste, die ihn unter sich begraben hat, benötigt normalerweise einen Flaschenzug, um sie anzuheben. Das, was wir von ihm bergen konnten, war nur formlose, blutige Masse." [*sing*: "See my skin, I'm a mass of blood...]

"Mokuba hat doch nicht etwa...?" Der Japaner wagte es nicht einmal, den Satz zu Ende zu formulieren. Ob es der Gedanke war oder seine Ohnmacht, war schlecht einzuschätzen, aber Seto war kreidebleich. Sie schüttelte den Kopf.

"Er war viel zu sehr auf dich fixiert, außerdem hat Rebecca ihn davon abgehalten, hinzusehen. Sie ist mit ihm in der Eingangshalle und wartet auf den Empfang. Wir sollten da auch langsam hin."
 

Mokuba sah sich im Foyer des Hotels um, in dem zahlreiche Bastsessel standen. Gegenüber dem Eingang befand sich eine Treppe, und ein Gang, direkt neben der Rezeption und einer Cocktailbar. Die Stimmung in der Halle war eher gedrückt, irgendwas war vorgefallen, wenn Moki auch nicht wusste, was. Höchstwahrscheinlich ein Unfall...

Er konnte das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass irgendetwas mit diesem Haus nicht stimmte... Vielleicht lag es nur daran, dass die Architektur überhaupt nicht zu Ägypten passte, aber der Grund konnte genauso gut tiefer liegen.

Zum Beispiel: Was war der Grund für Noahs und Aeris Anwesenheit?

Wozu brauchte man eine Expertin für das Übernatürliche bei einer Ausgrabung?
 

Aber seine Gedanken schweiften sofort wieder ab, als sein Bruder nun eintrat. Mokuba brannte förmlich darauf, Seto mit Fragen über seinen Zustand zu bombardieren, als die normale Geräuschkulisse, die sich aus den zahlreichen Einzelgesprächen der Anwesenden zusammensetze, plötzlich verebbte.

Der Grund dafür war erstaunlicherweise ein junges Mädchen von vielleicht zehn Jahren, das die Treppe hinunter schritt und zielstrebig auf Ishizu zutrat. Ihr Haar war außergewöhnlich hell, silberweiß mit einer leichten Nuance ins Blaue und ihr Teint ebenso blass. Ihre zierliche Gestalt ließ auch nicht gerade auf eine Ortsansässige schließen und als sie sprach, so tat sie dies in flüssigstem, stark britisch akzentuiertem Englisch und einer Grazie und Selbstbeherrschung, die an eine Adelige erinnerte.

"Miss Ishtar, ich bin höchst erfreut, sie und ihr Team im Namen des "Dune" willkommen heißen zu dürfen, auch wenn ich die Umstände zutiefst bedauere. Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit und dass sie hier finden, was sie suchen."

Dass sie hier fand, was sie suchte... der Ägypterin war, als könnte sie einen schicksalhaften Unterton wahrnehmen, der sagte, dass das, was sie suchte, nicht das war, was sie glaubte zu suchen...

Das Kind wandte ihre Aufmerksamkeit nun ganz Seto zu und ihre blauen Augen, die schon von Natur aus ein helleres Leuchten zu besitzen schienen, nahmen dabei ein seltsames Glitzern an. Ein wieder erkennendes, zehrendes Glitzern.

"Allerdings rechnete ich nicht damit, dass die zwei zusätzlichen Gäste von solcher Prominenz sein würden. Ich habe schon viel von Ihnen gehört und würde Ihnen wirklich zu gerne die größeren Zimmer im dritten Stock zugestehen, wenn diese nicht für all jene verboten wären, die nicht eines grausamen Todes schreiben wollen." [Ja, man merkt, es ist mal wieder Harry Potter-Zeit. Und Won-Won wird auch immer heißer, je länger seine Haare sind *sabber* Aber Harry und Draco sind natürlich auch wahnsinnig attraktiv *g*]

"Wie reizend," entgegnete Seto trocken und tätschelte der Kleinen sporadisch den Kopf, ohne Ishizus alarmierenden, entsetzten Gesichtsausdruck zu beachten, "so und jetzt bring uns mal bitte den Besitzer von dem Laden hier und verkrümel' dich dann, weil die Erwachsenen reden wollen.

Die Stimme des Mädchen nahm einen scharfen Ton an, als sie seelenruhig sagte: "Der Besitzer, Mr. Kaiba, steht direkt vor ihnen."
 

Ishizu Ishtar schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn und schüttelte den Kopf.
 

~*+*~

Der Gang neben der Treppe führte zu zwei Esssälen, der erste enthielt mehrere kleine Tischchen, wie bei einem Hotel üblich, der zweite, der auf den ersten folgte und eine einzige Festtafel beinhaltete, war in der Breite nur halb so groß, was daran lag, dass man eine Trennwand hindurch gezogen hatte und das so geschaffene Zimmer bildete eine Art Salon, eingerichtet im englischen Landhausstil, mit einem rustikalen Kamin, um den kreisförmig neun gemütliche Sessel standen.

In dem, dem Feuerplatz exakt gegenüber stehenden, Sessel saß nun das britische Mädchen und studierte ihre Ehrengäste.

Noah Kaiba starrte gelangweilt in das Feuer.

Mokuba Kaiba schaute sich übertrieben erstaunt im Raum um, während Rebecca Hawkins so unauffällig wie möglich versuchte, ihn davon abzuhalten, weil das schlicht und einfach peinlich wirkte.

Arthur Hawkins stütze wissend lächelnd das Kinn auf seinen verschränkten Fingern ab.

Ishizu Ishtar konnte einfach nicht aufhören, über Seto Kaibas Missgeschick zu grinsen, auch wenn dieser sie mit noch so eisigen Blicken bedachte.

Aeris Gainsborough starrte auf ein kleines Handgerät, das aussah wie ein Voltmesser und es enthielt eine Art Nadel, deren Ausschlag an eine dieser Maschinen erinnerte, die die Stärke von Erdbeben aufzeichnete. Keiner wusste, WAS es maß, aber es empfing Messwerte von den entsprechenden Sendergeräten, die halbkugelförmig schon in jedem bewohnten Zimmer aufgestellt wurden. Aber entweder war es ohnehin kaputt, oder es zeigte nicht die Werte, die es sollte, jedenfalls machte die Forscherin einen verzweifelten und verständnislosen Gesichtsausdruck.

Der verbliebene Sessel war leer.
 

Die eindeutig zu jung geratene Besitzerin des Hotels räusperte sich, um auch noch die Aufmerksamkeit der letzten Personen zu bekommen.

"Ich bin sicher, viele von ihnen haben Fragen, die sie gerne stellen möchten. Zum Beispiel, wieso dieses Hotel ausgerechnet hier steht, was es mit dem Tempel auf sich hat, und warum ausgerechnet ICH hier die Verantwortung habe. Nun, beginnen wir mit mir, ohne dabei arrogant werden zu wollen...

Mein Name ist Kimberley Sara Raymonds, und diese Hotel wurde von meinem Vater erbaut, Sir Jeremiah Gabriel Raymonds. Er stammte aus einer relativ alten englischen Familie, doch schon früh fand er heraus, dass vor hunderten von Jahren auch ägyptisches Blut in die Familie einfloss. Deshalb interessierte er sich mehr und mehr für dieses Land, reiste auch oft hierher und entwickelte eine ungeheure Leidenschaft dafür, so sehr, dass er letztlich eine Ägypterin aus ärmlichen Verhältnissen heiratete, sehr zu dem Leidwesen meiner konservativen Großeltern."

Kimberley unterbrach ihren Bericht kurz als sie sah, wie wohl jeder Anwesende sie ungläubig anstarrte, und sich fragte, ob es Fälle von Albinismus in ihrer Familie gegeben hatte (da Albinismus eine autosomal rezessive Erbkrankheit ist).

"Die Tatsache, dass mein Teint eher dem eines Leichentuchs nahe kommt, liegt daran, dass seine erste Frau vor 15 Jahren starb. Er hat es nicht wirklich verkraftet und später noch einmal auf Geheiß seiner Eltern eine Adelige geheiratet, die seine Eltern für ihn ausgesucht hatten. Meine Mutter war schon immer von einem blässlichen Typ und vertrug die Sonne nicht besonders, weshalb es meinem Vater so gut wie unmöglich war, noch weitere Reisen nach Ägypten zu unternehmen, zumal meine Mom auch mit den Verhältnissen hier alles andere als zufrieden war.

Um einen Vorwand zu finden, doch reisen zu können, ließ er dieses Hotel bauen, 1995. Es sollte den besten Komfort besitzen, damit es selbst meiner anspruchsvollen Mutter gerecht werden und man einen gemeinsamen Familienurlaub unternehmen konnte.

Aber dazu sollte es nicht kommen. Meine Eltern und Großeltern väterlicherseits waren auf einer Galaparty, da war ich fünf Jahre alt... ich verbrachte den Abend bei meiner Tante mütterlicherseits - eine unmögliche Schreckschraube, kann ich ihnen sagen. Der Blitz schlug in das Restaurant, in dem die Gala stattfand, ein. Nur wenige haben überlebt...

Seit der Zeit wuchs ich bei meiner Tante auf. Im Testament meines Vaters stand deutlich geschrieben, dass ich seinen gesamten Besitz erben würde, sobald ich das Grundschulalter abgeschlossen hatte. Das klingt vielleicht merkwürdig, doch man hatte mich praktisch fast wie John Mills erzogen... der erste Unterricht im Alter von zwei Jahren, et cetera, et cetera..."

/Nicht noch eines dieser Wunderkinder.../, dachte Kaiba innerlich aufstöhnend, immerhin war Klein-Rotzgörchen Hawkins schon genug. Und hatte Mills von seiner Erziehung nicht bleibende psychische Schäden benommen, weil er nie Kontakt zu anderen Kindern hatte? Er massierte sich die Schläfen, da sein Kopf höllisch dröhnte, seit dieses Mädchen angefangen hatte zu sprechen, wahrscheinlich die Nachwirkungen seiner Ohnmacht. Irgendetwas an ihr war nicht normal, sie war ZU erwachsen... aber er konnte nicht richtig nachdenken, nicht bei diesen Schmerzen...
 

"Während dieser Zeit ruhte das Hotel und jetzt, seit ungefähr drei Monaten, habe ich mich an Restaurationsarbeiten gemacht. Das Gebäude besitzt weder Keller noch Dachstuhl, dafür ein ziemlich tiefes und solides Fundament, was wichtig ist a7uf diesem kritischen Untergrund, dazu drei Stockwerke, je höher man gelangt, desto luxuriöser und größer sind die Zimmer, dafür sinkt ihre Anzahl, 16 im ersten Stock, 8 im zweiten und das oberste besteht aus zwei kompletten Wohnanlagen, mit allem was dazu gehört, ist aber mittlerweile für niemanden mehr zugänglich. Das Wasser wird von einer Wasseraufbereitungsanlage bezogen, also muss es nicht erst abgekocht werden..." Kim unterbrach ihren Bericht erneut, als Mokuba sich schüchtern meldete. Er hatte sich nicht getraut, einfach so seine Frage zu stellen.

"Warum ist der oberste Stock denn unzugänglich und wieso stirbt man dort eines grausamen Todes?"

Die Blicke sämtlicher Angereisten wurden etwas ungemütlich, der kleine Kaiba hatte ausgesprochen, was jeder von ihnen sich im Stillen gefragt hatte.

Das Lächeln, was auf Kimberleys Lippen trat überbot selbst das Setos an sadistischer Genugtuung. "Noch als das Hotel nicht in Betrieb genommen wurde, bestand mein Vater darauf, dass jede Woche mehrere Zimmermädchen sämtliche Räume säuberte, was übernommen wurde, als es zeitweise eingestellt wurde. Eines der Mädchen war speziell für das oberste Stockwerk zuständig. Vor fünf Jahren beging sie dort Selbstmord, aus unerfindlichen Gründen. Seitdem kommt es öfters zu... gewissen VORFÄLLEN, wenn man sich zu lange dort aufhält."
 

Peinliches Schweigen machte sich breit.

In Kaiba fing es innerlich an zu brodeln, als er mit ansehen musste, wie bleich Mokubas Gesicht wurde, bei der - nebenbei gesagt absolut lächerlichen - Vorstellung, in diesem Haus könne es spuken. Was fiel der kleinen Giftspritze aber auch ein, seinem Bruder solche Flausen in den Kopf zu setzen?
 

"Kommen wir nun zu dem wichtigsten Teil - dem Tempel. Laut der Schriftzeichen im Inneren trägt er den Titel ,Tempel der verlorenen Seelen', was äußerst ungewöhnlich ist, da ägyptische Tempel immer einem oder mehreren Göttern geweiht sind. Auch ist die Architektur eine vollkommen andere und man hat bislang noch kein Gebäude, keine Ruine oder Fundstücke gefunden, die dem ungefähr entsprechen.

Was fest steht ist, dass er während der Regentschaft des namenlosen Pharao (Ati!!! *froi*) erbaut wurde. Aber das ist das Einzige, was wir bisher wissen..., allerdings haben Professor Hawkins und Miss Ishtar ja auch erst mit dem Übersetzen begonnen. Wobei nicht besonders viel heraus kam - die üblichen Androhungen, wer es wagen sollte, die Ruhe der Hallen zu stören, wird das Übel einer uralten Macht zu spüren bekommen. Falls wirklich etwas an der Sache dran sein sollte, habe ich Miss Gainsborough engagiert. Sie wird ein paar Messungen diesbezüglich anstellen..."
 

"Warum erzählen sie uns das eigentlich?", platzte es aus Seto heraus, der noch immer etwas sauer war, "wenn sie das den Fachleuten vorkauen ist das ihre Sache, aber warum auch mir und meinem Bruder?"
 

"Damit sie nicht sagen können, ich hätte sie nicht gewarnt..."
 

To be Continued...
 

Sooo.... wieder was fertig. Einige Erklärung, was das Inselchen Ischia (ausgesprochen: Ikia) betrifft, die man auch liebevoll "la Isola verde" - die grüne Insel bezeichnet.

Auf Ischia mache ich seit zwei Jahren Urlaub, und war schon zwei mal im "Villa Al Parco". Da gibt es übrigens wirklich eine Steinwand in der Nähe vom Pool, wo ägyptische Götter abgebildet sind.

Auf Procida, der kleinen Schwesterinsel von Ischia, die hauptsächlich eine Fischerinsel ist, wurde der Film "Der Postmann", gedreht, weshalb es dort noch in dem entsprechenden Dorf eine Bar mit dem Titel "Il Postino" gibt. Auch Teile von "Der Talentierte Mr. Ripley" hat man da gedreht. (Wo war ich eigentlich in dem Jahr? Jude Laaaw... *schmelz*)

Und da gibt es noch die "Basilica del San Michele", wo angeblich der heilige Michael (Jupp, der Erzengel) erschienen sein soll. Ich hab mir da ein Kreuz gekauft...
 

Der Songtext stammt von einem meiner ABSOLUTEN Lieblingslieder vom Soundtrack von Underworld: Rev 22:20 von Puscifer Featuring Maynard James Keenan, Danny Lohner... (ganz schö lang... *drop*)
 

Die Vorschau bleibt heute mal aus... aus verschiedenen Gründen

1. ich kann aus meinen Notizen nichts wirklich konkret lustiges oder besonderes rausfiltern....

2. Ich habe im Moment wichtigeres zu tun... Mathe-Test, Ethik-, Deutsch-, Geo-, Chemie-, und Bio-Klausuren in dieser und nächster Woche, plus Chorproben, weil am 22. Dezember wieder Weihnachtskonzert in der Annenkirche ist.

Zeichen

.:Part 1 - Seto: auserwählt:.
 

Es war der erste Tag nach ihrer unglückseligen Ankunft.

Ishizu stand versunken in Gedanken und Aufzeichnungen vor der riesigen Steinwand, die über und über mit Schriftzeichen bedeckt war. Und so merkte sie nicht wie mit langsamen, schleichenden Schritten sich ihr eine Person von hinten näherte.

"Und? Schon zu Tode gelangweilt?"

Die Ägypterin schrak zusammen und holte wütend mit ihrem Block aus, um Seto Kaiba Schläge anzudrohen.

"Wage es noch einmal, Kaiba und du kannst was erleben."

"Ach ja? Und was denn bitteschön, ISHTAR?"

"Sie wollte etwas entgegnen, doch stutzte über dem letzten Wort.

"Seit wann nennst du mich bei meinem Nachnamen?"

"Seit du mich bei meinem nennst. Wir müssen die nächste Zeit aufeinander hocken, also können wir ja wohl Vornamen verwenden."

"Na schön, SETO. Und zu deiner Frage, nein, im Gegenteil ich habe schon weite Fortschritte gemacht."

"Und welche?"
 

Irrte sie sich, oder interessierte er sich tatsächlich für diesem Tempel. Lag es an seinem Vorfall? Sie schien so etwas wie Ehrfurcht vor diesem Gemäuer von ihm zu spüren..."

"Der Tempel wurde von einer Ausgestoßenen namens Nefertiri erbaut. Sie hat die Wut des Pharaos auf sich gezogen, warum, wird hier nicht erwähnt, doch letztendlich behauptete sie, die Götter, die dem Pharao seine Macht gaben, wären falsche Götter [Goa'Uld!!! *schock* *weg renn*]. Also gründete sie ihre eigene Blutreligion, auf der Basis von wilden Orgien und Menschenopfer. Da die Ägypter davon ausgehen, dass die Seele nur ins Totenreich eingehen konnten, wenn der Körper erhalten bleibt, da die Seele hin und wieder in den Körper zurückkehrt, nannte man ihn wohl den 'Tempel der verlorenen Seelen'. Es gibt noch einen kleinen Hinweis darauf, dass sie aufgehalten wurden von 'jenen, die das Zeichen der Schlange trugen'. Hier bricht der Text ab, wahrscheinlich wurde sie besiegt und die Triumphierenden wagten es nicht, Hand an die besudelten Wände des Tempels zu retten."

"Aber wer sind 'jene, die das Zeichen der Schlange tragen'?"

"Ich hab' keine Ahnung... in der ägyptischen Geschichte wurde noch nie ähnliches erwähnt.
 

"Also noch eine Prämiere... was für ein Schwachsinn!", schnaubte Seto verächtlich und wandte sich von der Wand ab. Sein Blick fiel genau auf den Alter, dessen goldene Verzierungen im Licht der aufgehenden Sonne rot glänzten.

War es hier, dass man Blut vergossen hatte? Das rote Gold... er konnte es förmlich sehen, diese burgunderfarbene Flüssigkeit, wie sie die Rillen des Altars hinunter lief und in den Vertiefungen des Steinbodens einen grausigen Bannkreis bildete. Mein Gott, er konnte es förmlich riechen, genauso wie ein leises Tröpfeln, von einer Flüssigkeit schwerer als Wasser...

Dumpfes Pochen in seiner Stirn. Wann hörte es nur endlich auf?

Seto massierte sich mit der rechten Hand die Schulter und erstarrte plötzlich mitten in der Bewegung.

"Kai... Seto?"

Er wusste, warum sie nach ihm rief, kannte den Grund für das Zittern in ihrer Stimme. Als er seine Hand wieder hervorzog, klebte Blut an ihr. Beim nächsten Blinzeln war es weg.

Es war die Hitze, natürlich, etwas anderes konnte es gar nicht sein, so wie der Schweiß seinen Körper hinunter rann. Ah, aber er brannte so auf seinem Rücken.

'Streuet Salz in alte Wunden...', hörte er eine Stimme aus der tiefsten Tiefe seiner Erinnerung, doch sie gehörte einem kleinen Mädchen, 'Denn wir alle dienen dem KA, auf dass das Zeichen der Schlange all jenen gehöre, die auserwählt sind.'

/Gillian... ja, das hätte dir wohl gefallen. Du hattest schon immer diesen Hang zur Dramatik.../

Kaiba konnte sich partout nicht mehr an ihren Nachnamen erinnern, doch Gillian war die einzige Freundin gewesen, die er im Waisenhaus gehabt hatte. Und er hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, sie zu kennen. Genau wie bei Kimberley... und Ishizu.
 

Er schüttelte den ganzen Alptraum von sich ab.

"Mir geht's gut. Aber was fasziniert dich nur an diesem Archäologieunsinn?"

Hätte er sich umgedreht, hätte er Ishizus verschmitztes Grinsen gesehen. "Was? Kannst du es denn nicht fühlen? Diese Hallen üben so eine faszinierende MAGIE auf einen aus, der Geist der VERGANGENHEIT, der in diesen Wänden wohnt... Zu erforschen, welche SCHICKSALE diese Menschen erlebt haben, deren BESTIMMUNG es werden sollte, ihr Wissen in ihren Werken und Schriften an uns weiter zu geben. Und doch gibt es noch Namenlose, wie den PHARAO, zu dessen Zeit, der Tempel erbaut wurde..."
 

Er gab ein missmutiges Grummeln von sich und drehte sich dann um, während seine saphirblauen Augen sie eiskalt musterten. "Mokuba hat dir nicht zufällig von den fünf verbotenen Wörtern erzählt, oder?"

"Nun... er hat gestern Abend etwas Ähnliches mir gegenüber erwähnt."

Zu riskieren, es sich am ersten Tag mit ihm zu versauen - entweder war Ishizu wahnsinnig mutig oder dumm.

"Du liebst es echt, den Ärger anzuziehen, was?"
 

"Wie kommst du denn darauf? Archäologie ist nicht wirklich gefährlich."

"Ich sprach nicht von deinem Beruf... ich spielte eher auf deinen reizenden Lover an... wo hattest du denn den ausgegraben?"

"Ich glaube nicht, dass du das Recht hast, dich darüber zu äußern. Das ist meine Sache."

Aber er war verärgert, dass sie einen seiner Schwachpunkte gegen ihn ausgespielt hatte. Und nun wollte der Brünette es ihr heim zahlen.

"Aber ich verstehe schon...dieses karge Leben, in dem du dich bewusst abgeschottet hast... da bietet so ein daher gelaufener Pseudo-Bad Boy schon eine willkommene Abwechslung.", mit jedem seiner Worte trat er einen Schritt näher auf sie zu und ein dunkler Schatten hatte sich über seine Augen gesenkt. Ein sadistisches Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Die Ägypterin wollte protestieren, da er langsam aber sicher ihre Würde massiv angriff, doch sie konnte nicht. "Dir wäre in dem Moment wohl jeder Recht gewesen, nicht wahr?"

"Das ist nicht wahr!"

Ohne auf ihre Antwort zu reagieren, stieß Seto Ishizu gegen die Wand und nagelte sie dort förmlich fest, indem er seine Arme neben ihrem Kopf gegen das Gestein stemmte. Er starrte sie an wie ein Raubtier sein Opfer.
 

Aber ein schwerer Vorhang legte sich langsam über seinen Geist und lähmte sein Denken. Alles, was er tat wurde allein durch seinen Instinkt angetrieben, in den sich noch das niedere Gelüst der Rache mischte...

"Ach nein?...", seine Worte waren kaum mehr als ein Hauchen, das sich auf ihren Wangen nieder schlug, "Warum wehrst du dich dann auch jetzt nicht?"

"Weil du es nicht ernst meinst", entgegnete die junge Frau ernst, doch ihre Überzeugung schwankte.

"Sei dir mal nicht so sicher..."

Er drängte seinen Körper gegen den ihren und Ishizu konnte fühlen, wie seine Lippen ihre Halsbeuge liebkosten und dann langsam nach oben wanderten. Gott, was tat er da? Doch vielmehr stellte sie sich die Frage, warum sie das zuließ. Es musste auf einem Außenstehenden so erbärmlich wirken, eine erwachsene Karrierefrau die sich von einem Schüler (schön, er leitete auch eine Firma, doch was zählte, war das Alter) VERFÜHREN ließ. Es fühlte sich falsch an, aber trotzdem... gab es in ihr wirklich ein ungestilltes Verlangen, dass sie nun zwang nachzugeben? Doch warum hatte sie es dann nie zuvor gespürt?

Kaiba war jetzt schon fast an ihrem Ohrläppchen angelangt und die Ägypterin war sich sicher, dass dann sämtliche Beherrschung von ihr abbröckeln würde... Sie konnte sein leises Flüstern an ihrem Ohr wahrnehmen:

"R-E-I-N-G-E-L-E-G-T!"
 

Bevor sie auch nur irgendwie reagieren konnte, ließ der Brünette sie los, wandte sich um und ging, mit einem sadistischen Grinsen auf den Lippen, darüber war sie sich sicher.

"Du hältst dich wohl für einen ganz tollen Frauenhelden, was?", schrie sie ihm nach, die Wangen stark gerötet. Aus Wut? Aus Erregung?

Er antwortete nicht und kaum war er aus dem Blickfeld verschwunden, sank Ishizu in sich zusammen. Warum? Warum raste ihr Puls nur so?

Der Anblick seiner Augen... so Furcht einflößend und anziehend zugleich. Sie hätte schwören können, dass seine normalen Saphire sich zu einem Mitternachtsblau verdunkelt hatten.

Aber warum tat er ihr das an? Warum verletzte er sie erst mit Worten und erniedrigte sie dann noch? Hasste er sie denn so sehr?
 

~*+*~

Eiskaltes Wasser rann über seine braunen Haare...

Eine Kälte, die ihm hoffentlich seinen Verstand und seine Beherrschung wieder bringen würde.

Wie hatte er nur so austicken können?
 

Seto nahm den Kopf aus dem Waschbecken und drehte das Wasser ab, bevor er sich ein Handtuch griff und aus dem Bad zum Fenster lief.

Es musste die Hitze sein, eine andere Erklärung gab es nicht. Und es war immerhin wissenschaftlich erwiesen, dass Hormone bei erhöhten Temperaturen schon mal verrückt spielten... ja, es musste die Hitze sein.

Die und dieser dämliche Tempel.

Er starrte unverwandt auf das Gebäude, von seinem Fenster aus hatte man einen viel zu guten Blick darauf. Trotzdem... wo hatte er diese Silhouette schon mal gesehen?
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Gillie, du bist ja sooo was von einfallslos!"

Grinsend stolzierte der kleine Seto Kaiba zu seiner zwei Jahre jüngeren Freundin im Sandkasten des Waisenhauses, die sich gerade eine kleine Welt zusammen baute... Gillian, von manchen auch Gil oder Gillie genannt, blickte trotzig auf.

"Was soll das denn heißen? Hey, die Rinne da stellt den Nil da, und zwar im originalgetreuen Verlauf. Und das hier sind die Pyramiden von Gizeh... Relikte der menschlichen Baukunst und das sogar im richtigen Maßstab!"

"... und kein bisschen anspruchsvoll! Na ja, bis auf das da hinten..." Sein Blick fiel auf etwas, das rudimentär wie ein Tempel aussah. Gillian stand langsam auf.

"Kann mich gar nicht wirklich dran erinnern, das gebaut zu haben..."

Doch der Verwunderung in ihren Augen wich schnell Hass, so tief und inbrünstig, wie Seto ihn noch nie erlebt hatte, aber bald selbst kennen lernen würde.

Sie stach mit ihrer Schaufel darauf ein, als hatte sie nicht etwas aus Plastik, sondern in Messer in der Hand und würde damit ein kleines Tier abstechen. Dann trat sie den Sandhaufen gerade und stand regungslos da.
 

"Warum hast du das getan?"

Schweigen, dann...

"Dieser Ort ist böse."

~~~Flashback Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Gillians Mutter war Ägypterin gewesen, soweit konnte er sich erinnern. Kaiba vermutete, dass sie schon ein Mal hier war, aber der Tempel schien auf alle Kinder einen schlechten Einfluss zu haben. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, mit Mokuba hierher zu kommen.
 

Er starrte wieder auf seine Handfläche, als könnten die feinen Linien darauf ihm eine Antwort geben, oder was heute im Tempel passiert war. Kein Blut war auf ihr zu sehen, nicht mal ein Kratzer, der das verursacht haben könnte.

Aber was war das dunkles auf seinem Handgelenk?

Der junge Mann zog hektisch den Ärmel seines Hemdes zurück. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er, das Blut auf seiner Hand wäre hinunter geflossen und dort getrocknet, doch dann klärte sch sein Blickfeld. Direkt über der Pulsader war mit einer braunen Tinte, die an Henna erinnerte, der Kopf einer Schlange eintätowiert, doch nur als Schattenbild, so wie auf alten Höhlenmalereien, oder diesen Tribal-Zeichnungen. Ihr Schwanz schlängelte sich noch ein kurzes Stück den Oberarm hinunter.

Wie war das dahin gekommen?
 

'...auf dass das Zeichen der Schlange all jenen gehöre, die auserwählt sind.'
 

.:Part 2 - Noah: Das Mädchen:.
 

Der Abend war schon fast über das 'Dune' herein gebrochen und Noah hatte langsam genug von diesem Ort. Es gab kaum Beschäftigungsmöglichkeiten, Aeris war zu sehr in ihre Arbeit vertiert, er konnte höchstens lesen oder sich mit Moki und Rebecca unterhalten. Aber selbst dann hatte er das Gefühl, dass Mokuba ihn hin und wieder ganz giftig ansah, wenn er und Rebecca in Gesprächsthemen abdrifteten, die selbst für Abiturienten zu hoch waren. Der Preis des Wissens...

Und nun durchstreifte er aus Spaß den ersten Stock, auf dem ihre Zimmer lagen. Das hinterste Ende des Ganges musste wohl in einer Sackgasse enden, es gab dort hinten nicht einmal ein Fenster und die Glühlampe war durchgebrannt, sodass eine künstliche Nacht entstand. Einst musste da wohl die Treppe in den zweiten Stock gestanden haben.

Trotzdem entschied der Türkishaarige sich dafür, mal nachzusehen.

Zu seiner linken und rechten befanden sich zwei Abstellkammern, die eine davon leicht geöffnet. Aber was seine Aufmerksamkeit mehr auf sich zog, war ein Holzbalken, der vom Fußboden über ein ziemlich großes rechteckiges Loch in der Decke (also hatte dort tatsächlich einmal eine Treppe gestanden...) führte, bis in dem Oberen Stock. Er hatte zahlreiche nicht ganz willkürliche Kerben in der Struktur, jemand, der geschickt genug war, könnte dort ganz leicht hinaufklettern...

Das Holz endete unten in einer Art Skulptur, einer geschnitzten Schildkröte, auf deren Panzer sich Landschaften abzeichneten.

An der Wand hinter dem Balken war mit roter Farbe - es war etwas zu grell, um Blut zu sein - aufgemalt:
 

"Sieh der SCHILDKRÖTE gewaltige Pracht!

Auf deren Panzer die Welt gemacht.

Willst du spielen, komm und lauf,

Eins, zwei, drei, den Balken rauf."
 

Das war ein Zitat aus "The Waste Lands" von Stephen King (deutscher Titel: "tot."), aus der Reihe des dunklen Turms... irgendjemand mochte hier offensichtlich Gruselgeschichten.

Noah drehte sich um und schaute mal in die Abstellkammer, in der Hoffnung, dort etwas Gescheites zu finden. Die Kammer stellte sich als eine winzige Bibliothek heraus, die schmalen Wände waren fast vollständig bedeckt, von Büchern modernerer Literatur, sowie auch ein paar Klassiker. Edgar Allan Poe, Oscar Wilde, Jane Austen, Marion Zimmer Bradley, Bram Stokers "Dracula", Anne Rice, reichlich Stephen King, Dan Brown, Michael Crichton... Gekrönt von Sergej Lukianenkows "Wächter der Nacht", "Wächter des Tages" und "Wächter der Dämmerung"... Einige der Einbände wirkte leicht zerfleddert, höchstwahrscheinlich vielleicht so zwei bis drei Jahre alt, an anderen haftete sogar noch dieser spezielle Duft der Intellektualität und der Geheimnisse, die jedes neu gekaufte, ungelesene Buch an sich hatte. Zwischen den Regalen standen einige Portraits verstaut, wobei eines besonders Noahs Blick einfing: Es wurde im unteren Bereich mit derselben Farbe beschmiert, wie auch die Wand hinter dem Balken.

Er nahm es vorsichtig in die Hand.
 

Die Person, die auf der Leinwand abgebildet war, konnte man kaum erkennen, da das Bild schwarz überstrichen worden war, doch die hohen Temperaturen hatten bewirkt, dass ein Teil des ursprünglichen Bildes wieder herausgeschwitzt war, allerdings nur so, dass man undeutliche Schemen erkennen konnte. Es handelte sich um ein junges Mädchen mit braunen Haaren, vielleicht so zwischen mittelbraun und rötlichbraun, das war in dem dämmrigen Licht der Kammer schlecht zu erkennen. Auch auffällig waren die hellen Augen der Person und das schwarz-weiße Kostüm oder Kleid, was sie trug.

Fast wie... eine Dienstmädchenuniform. Doch warum sollte man hier das Bild eines Dienstmädchens aufbewahren?
 

'Eines der Mädchen war speziell für das oberste Stockwerk zuständig. Vor fünf Jahren beging sie dort Selbstmord, aus unerfindlichen Gründen. Seitdem kommt es öfters zu... gewissen VORFÄLLEN, wenn man sich zu lange dort aufhält.'

Dumpf hallte Kimberleys Erzählung in seinem Kopf wider. Konnte das wirklich zeitlich gesehen funktionieren? Es war unmöglich ein Alter des Bildes einzuschätzen, der Rahmen war geschätzt drei Jahre alt, aber man konnte ihn genauso gut erneuert haben.
 

Ein Windhauch streifte den jungen Kaiba und er wirbelte herum.

Hatte er sich das gerade eingebildet, oder war da wirklich ein Schatten an der halb offenen Tür vorbei gehuscht?

Ein weiterer Windhauch, diesmal zu seinen Füßen. Er stammte von einem dieser kleinen Essensaufzüge, wie man sie in manchen Kindergärten antraf. Er führte auch nur von dem ersten bis zum zweiten Stock... und die Klappe stand offen, was nur den Schluss zuließ, dass ihn jemand vor kurzem jemand erst benutzt hatte.
 

'Willst du spielen, komm und lauf,/Eins, zwei, drei, den Balken rauf.'

Er würde dieser stummen Aufforderung nachkommen. Noah trat aus der Kammer und kraxelte dann vorsichtig den Holzbalken hinauf. Sein Körper war aus den gleichen 'Bestandteilen' gemacht, wie der normaler Menschen, also müsste er denselben Schmerz empfinden, wenn er stürzte - rein theoretisch. Allerdings hatte der Türkishaarige nicht wirklich vor, das ausgerechnet in diesem Moment auszuprobieren...
 

Oben sah es nicht wirklich anders aus als unten. Die Möbel etwas verstaubt, doch ansonsten alles so ziemlich gleich. Selbst die Wände hier waren vollgekrakelt, doch diesmal lauteten die Botschaften anders.
 

"Ich zeige dir die Angst in einer Hand voll Staub."
 

Das war von T.S. Elliot, "Das wüste Land", wenn seine Erinnerung ihn nicht täuschte. Allerdings nicht sehr optimistisch und das zweite war auch nicht beruhigender...
 

"Nicht alles ist stumm in den Hallen der Toten.

Sehet, der Schläfer erwacht."
 

Er musste sich korrigieren, hier war kein Gruselfan, es handelte sich um einen Stephen King-Fanatiker! Beide Zitate stammten aus dem Roman "The waste lands", das eine war nur als Inspirationsquelle und Symbolik verwendet, die immer wieder im Buch auftauchte, das andere war direkt übertragen (Eine Aussage von Roland, sollte seine Erinnerung ihn nicht trügen...) und irgendwie ließ es ihn an den Tempel denken. Er konnte keinen Zusammenhang zwischen dem Zitat und seinen Gedanken finden, vielmehr war es wie eine Nachricht, die jemand ihm übermittelt hatte, aber wer?
 

Das alles brachte nichts und er wollte sich nicht länger hier drin aufhalten lassen, als nötig war. Er öffnete die Tür zu dem Raum, der genau über der kleinen 'Bibliothek' lag und stellte mit Überraschen fest -

Dass der Raum leer war. Einige Eidechsen und Geckos stoben eiligst auseinander. In der Mitte des Raumes standen einige Teller, deren angefressener Inhalt aussah wie das Fleisch vom Mittag, das zusammen mit einem Schuss Milch in den Mixer gejagt worden war. Wahrscheinlich handelte es sich auch genau darum...

Noah spürte, wie ihm der Mageninhalt langsam wieder hoch stieg und verließ den Raum schleunigst wieder. Hier fütterte offensichtlich nur jemand Eidechsen (#...die gefallenen Drachen und Brüder der Schlange...#, intonierte diese kleine Stimme in seinem Hinterkopf, die er nicht einordnen konnte). Natürlich. Wie dumm von ihm anzunehmen, hier würde jemand wohnen, nach dem, was Kimberley ihnen erzählt hatte. Es sei denn natürlich sie...

#Was? Dass sie gelogen hätte? Wer sagt dir, dass sie das nicht getan hat?#

Der junge Kaiba blickte auf. Erst jetzt wurde er sich bewusst, dass jemand in seinen Geist eingriff.
 

"Du bist der Beweis..."

Wäre jetzt noch jemand hier gewesen, hätte sich diese Person wahrscheinlich sehr gewundert, warum der türkishaarige mit der Luft sprach.

"Du bist der Geist, der diesem Haus innewohnt, nicht wahr? Du bist tot und deshalb fällt es dir so leicht anderer Leute Gedanken zu erfassen."

/Mein Geist ist nämlich alles andere als leicht zu knacken.../

#Ich bin tot. Du bist tot. Ein Großteil der Leute in diesem Hotel sind tot schon seit so langer Zeit... Ganz besonders Kimberley und deine beiden Brüder...#

"Was soll das heißen?"

#Die Antwort auf diese Frage liegt in Seth begründet. Du siehst ihm so ähnlich... weißt du das? Und jetzt geh, Noah of the Arc.#
 

Dieses Haus war merkwürdig. Warum griff ihn dieser Geist denn nicht an, oder versuchte ihn mit seinen Spuk zu verschrecken? Lag es daran, dass seine Macht schwand, wenn man ihn erst einmal erkannt hatte.

Noah drehte sich um und ging, ohne dabei das Mädchen im Schatten zu bemerken, deren goldene Augen ihm unablässig folgten.

"Noah of the Arc...", flüsterte sie unhörbar und lächelte dabei.
 

~*+*~

Rebecca und Mokuba zuckten beide zusammen, als Noah plötzlich neben ihnen auf dem Boden landete.

"GOTT! Was soll das?", kreischte die Blonde empört.

"Och, hab mich nur etwas umgesehen. Offensichtlich hatte Kimberley Recht. Ein normaler Mensch wäre da oben vielleicht umgekommen.

Mokuba sah entsetzt drein, Rebecca eher unbeeindruckt.

"Ach ja," verlangte sie zu wissen, "und was hast du denn dann da oben gemacht?"

Es blieb Noah erspart zu Antworten, denn just in diesem Moment tauchte wie aus dem Nichts Kimberley neben ihnen auf.

"Ihr solltet euch nicht hier aufhalten", mahnte die Silberblonde streng, wenn auch ihre Warnung etwas in der Gemeinschaft der Minderjährigen unterging, besonders in Rebeccas stürmischer Begrüßung.

"Yo, Kim, what's up?"

"Ganz reizend, 'Becky', ganz reizend..." Der lustlose Tonfall ließ eine subtile Art des Sarkasmus erkennen.

"Becks, wenn es dir Recht ist, oder Beka. So wie Beka Valentine aus 'Andromeda'."
 

Doch Kim hatte ihre Aufmerksam ganz auf den mittleren Kaiba-Bruder gerichtet. "Ich kenne deinen Namen noch gar nicht."

"Noah Kaiba."

"Ah... Noah. Du hast das seltene Privileg einen Namen mit biblischer Geschichte zu besitzen, in der heutigen Zeit des religiösen Zerfalls... genau wie Rebecca. In der Hinsicht passt ihr Beiden gut zusammen.

/Noah of the Arc... 'Noah von der Arche'/, ging es Noah durch den Kopf und diesmal waren es definitiv seine eigenen Gedanken, /Noah von der Arche und Rebecca am Brunnen.../
 

Mokuba hingegen dachte, er hätte sich verhört. Noah und Rebecca?

Gut, die Beiden mochten ihn manchmal etwas ausspielen, was die Intelligenz betraf, aber was konnte er denn dafür, dass die Überbegabung ganz allein an Seto vererbt wurden? Trotzdem... NOAH UND REBECCA?

Bei dem Gedanken brodelte in ihm eine ungekannte Wut auf, deren Gewalt ihn schier übermannte.

EIFERSUCHT.#
 

~Why does my heart cry?

Feelings I can't fight

You're free to leave me

But just don't deceive me

And please...

Believe me when I say I love you~
 

To be Continued...
 

Diesmal gibt es weniger Kommentare von mir, dafür sabbel ich euch JETZT mit voll unwichtigen Details über meine Wenigkeit zu XD.

Ich war - wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten - mal wieder krank und zwar so richtig verschleimt, und das, wenn ich doch am 22. singen muss. Nach der scheinbar nicht schnell genug wirkenden Vitamin C-Kur letztes Jahr habe ich es jetzt mit Honig versucht:

Milch mit Honig, Tee mit Honig, Bonbon mit Honig... die Milch musste ich allerdings im Babykoster meiner Schwester heiß machen, weil wir keine Mikrowelle haben. Mein Vater hat mich dabei gesehen und angestarrt wie in Alien *drop*

Heute habe ich wieder die ersten Töne raus bringen können (*Fähnchen schwenk*), ohne bei "Maria durch ein Dornwald ging" gleich an einem Hustenanfall zu ersticken.

Klausuren habe ich auch alle durch, bis auf Gemeinschaftskunde.
 

Deutsch: 1 (Donnerstag noch Test geschrieben... derzeitiger Durchschnitt: 3+... TOLL!)

Mathe: 1+ (Durchschnitt: 2... bloß... *flenn*)

Bio (Test): 1 (Durchschnitt noch 2-, 2. Klausurnote ist noch nicht bekannt)

Geschichte: 3- (Öh... na ja, wir haben die Note unserer Quellenarbeit nicht wieder...)

Geographie: 3- (ein Muster macht sich breit...)

Chemie: 2 (damit stehe ich auf... 2-... *heul* dieses Jahr keine eins...)
 

[...]Ein hässliches Klirren zerriss die Luft und alles, was ihr blieb, war aufzuschreien.

Sie spürte, wie ein Gewicht sie zu Boden riss, eine Schwere legte sich über ihren Körper. Eine schützende Schwere.

Silbrige Splitter regneten auf den Teppich.[...]

Die erste Manifestation der Gefahr

Bitte erst Charbeschreibung "Antibus" durchlesen. Das bringt euch zwar gar nix, ist aber lustig.
 

.:Part 1 - Nachtwache:.
 

Die Nacht hatte nun endgültig ihr schwarzes Kleid über die Wüste ausgebreitet. Das einzige Licht, was noch brannte, war ein sanftes Glimmen der Glühwürmchen, die in den Eingeweiden des Tempels der verlorenen Seelen hausten. Doch irgendwie war das sonst so sanfte, Hoffnung spendende Licht verfälscht, es erinnerte eher an giftiges Neon, fast schon konnte man es als grell bezeichnen. Das Summen zahlreicher Mücken intonierte im Hintergrund, sodass nur ein sehr aufmerksamer Zuhörer eine mehr oder minder menschliche Stimme heraus hören konnte.

Das fahle Licht der Glühwürmchen fiel auf das Gesicht der Inhaberin dieser Stimme und wurde in deren roten Augen als grünliches Glimmen reflektiert. Sie streckte ihre Hand aus und sofort versammelten sich einige der leuchtenden Insekten in gebührendem Abstand darum in der Luft, auf der Handfläche jedoch landete eine der Mücken, Nefertiri betrachtete das Tier mit unverhohlenem Interesse und in ihren Augen leuchtete ein gefährliches Funkeln auf. Sie hauchte die Mücke kurz an, welche daraufhin an Größe zunahm und deren Facettenaugen nun ihrerseits rot schimmerten.

"Statte unseren neuen Gästen doch einen kleinen Besuch ab, mein Kind und vergiss nicht jener, die uns durchschauen könnte, ein kleines Präsent zu überreichen..."

Mit surrendem Flügelschlag erhob sich das Insekt in die Lüfte und suchte sich seinen Weg nach draußen durch zahlreiche Nischen und Schlupflöcher.
 

~*+*~

Aeris war gelinde überrascht, als mitten in der Nacht noch an ihre Tür geklopft wurde. Das hätte wohl niemand gewagt, der sich nicht sicher sein konnte, dass sie noch auf war.

"Komm rein, Noah!"

Die Klinke senkte sich geräuschvoll und der Türkishaarige rat ein, nicht ohne ein empörtes Gesicht. "Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht bis spät arbeiten sollst? Jeder Mensch braucht Schlaf... und nicht einmal du bist da eine Ausnahme."

Sie seufzte und dachte ernsthaft darüber nach, ob sie nicht irgendwann mal etwas gegen seine Aufmüpfigkeit unternehmen sollte.

"Aber Noah, irgendwas stimmt hier nicht mit diesem Gelände!"

"Wem sagst du das..."

"Der Tempel strahlt eindeutig etwas dunkles, gefährliches aus, dennoch gibt es dort keinerlei übersinnliche Aktivitäten, kein Spuk, nichts. Bis auf einen winzigen Ausschlag vor wenigen Minuten... Aber das Gerät konnte genauso gut kaputt sein." Sie schüttelte das kleine Handgerät starrte darauf und nachdem sie mit dem Ergebnis immer noch nicht zufrieden war, haute sie mehrmals mit den Fingerknöchel gegen das Display.

"Sagest du nicht, dass die Geräte empfindlich wären und Gewalt mache alles nur noch schlimmer?", mischte Noah sich ein, als er der Brünetten über die Schulter sah.

"Das ist keine Gewalt... das ist polytechnisches Klopfen, mehr nicht."
 

Wie gewöhnlich war es schwer zu erkennen ob se das sarkastisch oder ernsthaft meinte... aber das spielte keine Rolle.

"Was ist mit den Anzeigen in den Räumen hier?"

"Tabula Rasa. NICHTS! Man kann nicht mal wirklich etwas spüren an diesem Gebäude. Keine Schauer, die einem vollkommen unmittelbar über den Rücken laufen, man hat nicht das Gefühl, das die Temperatur plötzlich absinkt... Und weder plötzliche Erscheinungen, die man auf Kameras oder in Spiegeln nicht sieht, noch unsichtbare Erscheinungen, die erst in solchen sichtbar werden."

"Also keine Anzeichen auf Geister?"

"Nein."

"Wirklich nicht?"

Aeris drehte sich zu Noah um und strafte ihn mit einem fragenden Blick. "Willst du damit etwa andeuten, ich würde meine Arbeit nicht sorgfältig machen? Oder zweifelst du an meinem Urteils vermögen?"

"Das nicht... aber du hast doch mal was von Geistern erzählt, die ihre Ausstrahlung verloren haben."

"Schon... aber das waren friedliche Schutzgeister, die schon seit mindestens Jahrtausenden an einem Ort verweilten und die gar nichts mit menschlichen Seelen zu tun haben. Warum fragst du überhaupt?"

"Oh, nur so..."
 

Das war eine glatte Lüge, doch Noah hatte keine Lust, jetzt Aeris zu erzählen, was am späten Nachmittag geschehen war. Er wurde selbst noch nicht daraus schlau. Wenn diese merkwürdigen Phänomene im oberen Stock wirklich erst mit dem Tod des Dienstmädchens angefangen hatten, warum konnte man dann nichts wahrnehmen? Und wenn dem nicht so wahr, hieß das dann, dass Kim gelogen hatte? Und wer hatte ihn dann 'kontaktiert'?
 

Aeris schlug sich plötzlich gegen den Hals.

"Verfluchtes MISTVIECH!", polterte sie los und starrte dann auf die Hand, die den Schlag ausgeführt hatte.

"Was denn?"

"Oh, nur ein Moskito. Wenn auch ein ziemlich Großer." Sie stand auf um sich die Hand abzuwaschen. "Wie ist der nur rein gekommen? Hier werden überall Netze aufgespannt und trotzdem..."

Plötzlich war ein Knarzen auf dem Flur zu hören, wie von Dielenbrettern, auf denen ein besonders schweres Tier auftrat. "Hast du das gehört?", fragte Noah alarmiert.

"Was denn?" hallte die gedämpfte Stimme der Älteren aus dem Bad, die fast vom Rauschen des Wasserhahns übertönt wurde.

Ein weiteres Knarzen, das sich vom Flur aus über sämtliche Wände auszubreiten schien. Was auch immer das war - es bewegte sich. Langsam, lauernd; als wolle es die Neugier all jener wecken, die es hörten und dann abwarten bis alle aus ihren Zimmer kamen, nur um dann verschlungen zu werden. Noah schüttelte den Gedanken ab. Das war lächerlich. Aeris hatte selbst festgestellt, dass hier nichts lauerte (sah man vielleicht von diesem was-auch-immer im dritten Stock ab) und ein flüchtiger Blick auf das Display, das noch immer auf dem Schreibtisch lag, sagte ihm, dass es keine weiteren Ausschläge gab. Aber was, wenn es wirklich Schrott war? Nun, es gab im Moment nur einen Weg, das heraus zu finden.
 

"Noah, bist du noch da?" Die Wissenschaftlerin tat wieder aus dem Bad, als der Junge die Tür hinter sich schloss und auf dem Flur verschwand.
 

Der mittlere Kaiba konnte auf den ersten Blick nichts erkennen, den der Schein, der von den matten Lampen an der Wand ausging, reichte nicht wirklich aus. Auch wenn sie wie altmodische Öllampen aussahen, waren sie doch elektrisch betrieben und ihre Helligkeit konnte reguliert werden. Mitten in der Nacht war sie gerade hoch genug, dass man von einem Zimmer zum anderen wandeln konnte, ohne über die eigenen Füße oder andere Hindernisse zu fallen.

Erst nach einer Weile, als seine Augen sich an die spärliche Beleuchtung gewöhnt hatten, nahm er die Silhouette ihm gegenüber wahr. Das Wesen war so hoch wie eine Dogge, wenn auch etwas breiter und von einem dicken brauen Fell überzogen. Es hatte eine lange Schnauze und leuchtend goldene Augen.

/SCH... ich sollte Kim dringendst sagen, dass sie keine Halluzinogene mehr in das Trinkwasser schmeißen sollte./

Es war schon grotesk genug mitten in der Nacht einem Ameisenbären von solch enormer Größe zu begegnen - aber das ganze in Ägypten? [Genau, dazu muss man nur nach Maine! Und sich in einem ganz bestimmten Krankenhaus einliefern lassen *lol* Willkommen im Kingdom!]Und es gab nicht wirklich ägyptische Götter oder Geister die eine solche Gestalt hatten.

Das Tier knurrte dunkel und schien zu schnüffeln, dann drehte sich um und lief durch die nächste geschlossene Tür. Ohne großartig nachzudenken rannte Noah hinterher, riss die Tür auf... und sah direkt in Rebeccas überraschte grüne Augen. Sie hatte zwar ihr Nachtzeug an - knielange Leggins und ein Nightwish T-Shirt, das ihr viel zu lang war - aber machte ansonsten einen hellwachen Eindruck.
 

"Hast du das auch gehört?", flüsterte sie verheißungsvoll, während sie ihn in ihr Zimmer schob und vorsichtig zur Tür hinaus lugte.

"Wenn du das Geräusch auf dem Flur meinst, ja. Aber... hier ist nicht zufällig ein Ameisenbär rein spaziert, oder?"

"Bitte?"

"Vergiss es..."
 

Just in diesem Moment kam auch Mokuba aus dem nächsten Zimmer gestürmt und rannte atemlos in Rebeccas.

"Becks, hast du das gehö... hey, was macht denn Noah hier?"

Mokis finstere Blick verriet dem Älteren, dass es besser wäre, zu verschwinden.
 

"Tja... ich wird dann am besten Mal Kim wecken und ihr sagen, dass wir vielleicht einen Eindringling hier haben."
 

.:Part 2 - Nachricht aus den Schatten:.
 

Sie hatten sich alle auf dem Gang versammelt: Aeris, Ishizu, Seto, Professor Hawkins und die vier Kinder. Jeder hatte sich gerade so viel Zeit genommen, um sich anzuziehen, sofern er nicht ohnehin noch wach gewesen war. Denn das letzte, woran Ishizu und Seto hatten denken können, war Schlaf.

Kimberley kratzte sich nur ratlos am Hinterkopf.

"Tja, die Frage ist nur - wer wäre so bescheuert, mitten in der Nacht bei Minusgraden in der Wüste herum zu spazieren? Es ist unwahrscheinlich, dass hier wirklich jemand eingebrochen ist, aber vorsichtshalber werden wir uns einfach aufteilen. Professor Hawkins und ich werden uns das gesamte untere Stockwerk mal vornehmen, Mr. Kaiba, wenn sie und Miss Ishtar so freundlich wären, sich mal das Untergeschoss anzusehen, es gibt da einen Gang, an den man über die Küche ran kommt. Die Zimmer dort müssten eigentlich verschlossen sein, wenn nicht, haben wir ein Problem. Ach ja, Miss Gainsborough, ich glaube, sie sollten sich mal in der Nähe der Terrasse umsehen. Der Rest kann wieder ins Bett."

Mokuba und Rebecca murmelten empörte Proteste, verschwanden dann aber doch in ihren Zimmern. Nur Noah blieb da und sah zu, wie alle sich mehr oder weniger erfreut über die Auswahl ihrer 'Partner' zerstreuten. Als er allein auf dem Gang stand, überlegte er, ob es nicht vielleicht klüger wäre, mal im dritten Stock nach zu sehen. Als das Gebimmel eines Glöckchens ihn aufschreckte. Das war ohne Zweifel der Lebensmittelaufzug... war er herunter gefallen?
 

Tatsächlich befand sich ein Tablett unten, doch darauf lag ein Zettel. In einer flotten Handschrift, die an die Kritzeleien auf der Wand erinnerte, stand geschrieben:
 

"What are the roots that clutch, what branches grow

20 Out of this stony rubbish? Son of man,

You cannot say, or guess, for you know only

A heap of broken images, where the sun beats,

And the dead tree gives no shelter, the cricket no relief,

And the dry stone no sound of water. Only

25 There is shadow under this red rock,

(Come in under the shadow of this red rock),

And I will show you something different from either

Your shadow at morning striding behind you

Or your shadow at evening rising to meet you;

30 I will show you fear in a handful of dust.

Frisch weht der Wind

Der Heimat zu.

Mein Irisch Kind,

Wo weilest du?

35 'You gave me hyacinths first a year ago;

'They called me the hyacinth girl.'

-Yet when we came back, late, from the Hyacinth garden,

Your arms full, and your hair wet, I could not

Speak, and my eyes failed, I was neither

40 Living nor dead, and I knew nothing,

Looking into the heart of light, the silence.

Od' und leer das Meer. [...]"
 

... das war die englische Version eines Ausschnitts von T.S. Elliots "The Waste Land", der Gedichtkomplex, aus dem er schon eine Zeile an der Wand entdeckt hatte. Das hier aber war die gesamte zweite Strophe des ersten Gedichts darin (THE BURIAL OF THE DEAD).

Und natürlich beließ der Schreiber es nicht dabei.
 

" A

Watch out for the silent guardian of this house

(Kingdom of Shadows)
 

N

May your heart be pure or

Taste his might
 

T

He's not judging your motives

(He is, he is... maybe...)
 

I

He only makes your wish come true

- in a way you don't want it.
 

B

May your heart be pure or

Lose it
 

U

(taste his claws)

For he is reigning the shadows
 

S

... only trust your eyes if they show the impossible"
 

/Na das kann ja heiter werden!/, fügte Noah in Gedanken an. Wer auch immer das geschrieben hatte (Oh, er hatte schon eine ziemlich klare Vorstellung davon, wer es gewesen sein könnte), machte sich offenbar einen Heidenspaß daraus, andere über die Bedeutung rätseln zulassen. Die einzelnen Buchstaben ergaben auch keinen Sinn und wenn man sie aneinander reihte, kam nur ANTIBUS heraus... was auch immer das heißen mochte. Auf ließen sich auf den ersten Blick keinerlei Anagramme bilden, nur eines machte ihn stutzig. Vielleicht war es ein Zufall, aber es steckte das Wort "ant" darin versteckt - Ameise.

Und das in Kombination mit den Klauen... sollte das eine Anspielung auf diesen Ameisenbär werden?
 

~*+*~

Seto und Ishizu hatten sich ohne Worte auf ein Schweigen geeinigt. Sie vermieden es aufs sorgfältigste sich anzusehen, während sie die Treppe zum Untergeschoss hinunter stiegen - bis die Anspannung der Verwunderung wich. [*hust* Ich kann nicht mehr atmen... das mit dem Räucherstäbchen war wohl doch keine so gute Idee... drehe ich mich oder ist das mein Zimmer? Soviel zum meditieren vor Klausuren, danke auch Frau Peschel!]

Der Gang war genauso her gerichtet wie das zweite Stockwerk, nur dass die Freiräume zwischen den Türen weniger Wand waren als... SPIEGEL?
 

"Gepriesen sei der Narzissmus der Menschen...", bemerkte Seto trocken, während er einen der Spiegel schräg mit einer Taschenlampe anleuchtete (das Licht schien in diesem Teil des Hotels ausgefallen zu sein) und deren Schein über den ganzen Gang in einer Zickzack-Linie reflektiert wurde.

"Na dann musst du dich ja hier richtig heimisch fühlen!", entgegnete Ishizu immer noch leicht verbittert über den Vorfall vom späten Nachmittag. "Vielleicht hält dich der Egoismus ja davon ab, andere Leute zu belästigen!"

"Jetzt tu nicht so, als hätte es dir nicht gefallen."

"WA...? Sag mal, für wen hältst du dich eigentlich?"

"Für jemanden, der eingesehen hat, dass er vorhersehbar ist... genau wie du. Aber du willst dir das einfach nicht eingestehen. Jeder Mensch ist insofern berechenbar, wenn man die Dinge, die auf ihn einwirken, analysiert hat. Bei dir zum Beispiel ist es offensichtlich, dass die Normierung der Gesellschaft, das sogenannte Über-Ich, besonders stark auf dich einwirkt, weil du so erzogen wurdest und es in deinem Charakter zugrunde liegt, gleichzeitig herrscht bei dir allerdings eine Unterdrückung der ureigenen Triebhaftigkeit des Menschen, was, sofern man kein Substitut dazu findet, früher oder später zu einem Ausbruch kommt, der sogar zu einer Psychose anwachsen kann." [Und dann wacht man eines morgens auf, stellt fest, dass man ein Käfer ist und denkt sofort: Shit, wie soll ich denn so arbeiten gehen? XD Franz Kafka lässt grüßen!]

"Kaiba der Menschenkenner, dass ich nicht lache. Warum steckst du dir deine Freud'sche Psychoanalyse nicht sonst wohin?"

Ohne ihn weiter zu beachten, stapfte Ishizu wütend an dem Brünetten vorbei, bis zum Ende des Ganges. Hier war niemand, die Schlösser sahen auch okay aus... Normalerweise hätte sie jetzt einfach wieder gehen können und ihm das Überprüfen der Zimmer überlassen, doch dann würde sie wieder an ihm vorbei müssen. Überhaupt schalt die Ägypterin sich für ihre Ausdrucksweise, sonst benutzte sie solche banalen Ausdrücke nie.

Das Licht der anderen Taschenlampe zielte plötzlich auf ihren Rücken und anhand der Tatsache, dass der Lichtkegel an der Wand immer größer wurde, ließ darauf schließen, dass Seto von hinten auf sie zutrat.
 

"Meine Güte, du musst einen ja nicht gleich so voll toffeln..."

Irgendwie wurde Ishizu den Eindruck nicht los, dass Kaiba sich gerade wie ein gekränktes Kind anhörte.

"... ich wollte ja nur..."

Sie wirbelte herum und starrte ihn so bitterböse an, wie es der blendende Schein seiner Taschenlampe erlaubte, bevor sie ihm resolut das Wort abschnitt. "Du wolltest WAS? Das frage ich mich eigentlich ohnehin schon die ganze Zeit, WARUM HACKST DU AUF MIR RUM? Macht es dir vielleicht Spaß andere zu quälen, dann hättest du nur Bescheid sagen müssen und ich hätte Yugi angerufen. Oder bist du vielleicht derjenige mit den psychischen Problemen, der nicht in der Lage ist, hinter seiner Maske aus Eis hervor zu kommen und die einzige Art, mit anderen zu kommunizieren, darin sieht, dass er andere beschimpft. Sieh es endlich ein, du bist einsam und wenn das wirklich eine einzige Art und Weise ist um zu versuchen das zu ändern, dann macht es deine Situation nur noch schlimmer. Weil du ANGST hast. Und zwar vor Nähe! Angst verletzt zu werden."

Er erwiderte nichts und sie konnte sein Gesicht nicht erkennen, da sie noch immer geblendet wurde. Aber das Schweigen war schon Reaktion genug. Anscheinend hatte sie nun einen wunden Punkt des Jungunternehmers gefunden.

Durch das Schweigen klang das schmerzhafte Ächzen von Glas, das unter schwerstem Druck einzureißen droht und Ishizus Wut verflüchtigte such sofort und machte einem unbehaglichen Gefühl in ihrer Magengrube platz, das stark daran erinnerte mitten in der Achterbahn kurz vor der Steilkurve nach unten zu sein. Man konnte den Fall förmlich schon im voraus spüren.

"Was... ist das?", hauchte die Ägypterin, als fürchte sie, jeder Ton konnte es noch schlimmer machen.
 

Ein hässliches Klirren zerriss die Luft und alles, was ihr blieb, war aufzuschreien.

Sie spürte, wie ein Gewicht sie zu Boden riss, eine Schwere legte sich über ihren Körper. Eine schützende Schwere.

Silbrige Splitter regneten auf den Teppich.

Die Taschenlampen fielen und rollten einige Meter weiter, wo die Lichtkegel auf den Wänden interessante, flackernde Schattenbilder erzeugten und die Beiden der Dunkelheit überließen.

Dann ein helleres Aufflackern, dann leuchteten plötzlich sämtliche Lampen im Gang auf. Die Spiegel waren alle zerbrochen; aber das war nicht das erste, was Ishizu auffiel, als sie sich gestattete, die Augen wieder zu öffnen. Nein, das Erste war ein brünetter Haarschopf, dessen Strähnen am Stirnansatz von einer rötlichen Flüssigkeit verklebt wurden; es war eine ihr nur zu vertraute Person, die sich schützend über sie gelegt hatte und deren Körper nun überall Schnitte kleineren und größeren Ausmaßes besaß.
 

"Seto?"

Keine Antwort. Panisch versuchte sie, sich ihm zu entwinden ohne ihn dabei zu sehr zu bewegen oder gar umdrehen zu müssen, denn der Boden funkelte nur so vor winzigen, spitzen Überresten der Spiegel.

Als es ihr gelungen war sich, aufzurichten, prüfte sie Kaibas Puls. Er war nur bewusstlos.

Sie wollte los rennen und ärztliche Hilfe holen, als Rebecca so laut aufschrie, dass man es im ganzen Hotel hörte.
 

To be Continued...
 

Ich weiß, es ging in diesem Kapitel eher um Noah... aber na und? Dafür wird es (hoffentlich) im nächsten Kapitel noch genügend von Seto und Ishizu zu verlauten geben. Auf jeden Fall geht es wieder um Becks und Moki, man erfährt den Grund, warum sie aufgeschrieen hat und Noah wird einen Grund finden, das Wasser zu meiden, meiner grobschlächtigen Planung in Gedanken nach.

Wenn ihr das hier lest, bin ich wahrscheinlich mit dem Vorabitur fertig... Deutsch hatte ich am Freitag bewältigt Bio ist Montag dran und Mathe am Mittwoch.

Trotzdem will ich euch unbedingt mit meinem Zeugnis nerven. Ich bin nämlich in ganzen 4 Fächern an einer 1- vorbei geschlittert *heul*: Chemie, Mathe, Englisch und Musik Chor. Zusätzlich habe ich noch eine 2 in Bio, eine 3+ in Deutsch (*jubel*), zusätzlich 3en in Ethik (das lag an dem unangekündigten Test zu Anfang, in dem ich ne 5 hatte), Geo, Gemeinschaftskunde; eine unfassbare 2- in GESCHICHTE! Und eine 4 in Sport (Hey, Kondition liegt mir nun mal nicht! Wenn es nur Volleyball wäre... jetzt haben wir Gymnastik und müssen eine Kür ausarbeiten).
 

[...]"Rebecca?"

Was machte sie in dem Wasser? Ein begründeter Schauer rann ihm über den Rücken. Sie schien so durchscheinend, die Haare schon fast silberblond und in den Augen ein roter Funken.

"Mokuba...", das Wasser trug ihre hallende Stimme wie Wellen über den See, doch die Oberfläche blieb glatt wie ein Spiegel.[...]

Requiem

.:Part1 - Dies Irae:.
 

Mokuba hatte sich nur ungern wieder in sein Zimmer zurückgezogen, aber er hatte gelernt, dass es manchmal besser war, auf Erwachsene zu hören, besonders wenn es um so heikle Themen wie Einbrecher ging. Außerdem konnte er so ungestört nachdenken, oder besser: gegen Rebecca, Noah und den Rest der Welt schmollen. Leider verflog dieses Gefühl allzu schnell wieder, als er auf ein Klopfen hin seine Zimmertür öffnete und Rebeccas Angesicht erblickte.

Das flaumige Kribbeln im Magen schien von einer ganzen Million Schmetterlinge her zu rühren.

"Die Erwachsenen sind weg", verkündete die Blonde mit einem berechnenden Grinsen, das dem Begriff 'Satansbraten' eine ganz neue Bedeutung gab und huschte in das Zimmer.

"... Ja und?"

"Na. Worauf wartest du? Zieh dir deine Jacke über und dann gehen wir raus. Das ist der einzige Ort, wo die andern nicht nachsuchen wollten."

"Wa... BIST DU WAHNSINNIG? Wir kriegen einen Mordsärger, wenn die Großen das mitbekommen. Und was für einen Grund hätten wir, da raus zu gehen? Bist du Terminatrix, dass du es so einfach mit einem vielleicht bewaffneten Einbrecher aufnehmen kannst, der vielleicht von so einem Killer-Beduinenvolk abstammt?"

"Jetzt mach dir nicht gleich in die Hose, da draußen ist vielleicht gar nichts. Außerdem habe ich mit Absicht etwas in einem der Wagen liegen lassen, so haben wir eine gute Ausrede. Also entweder du bist in fünf Minuten fertig oder ich geh allein."

Seufzend und weil ein Gentleman eine junge Dame nun mal nicht allein ins Verderben rennen ließ, fügte der kleine Kaiba sich seinem Schicksal.
 

~*+*~

Er verkroch sich regelrecht in seiner dicken Daunenjacke, so kalt war es. Warum hatte er aber auch auf die Idee mit dem Urlaub in der Wüste gehabt? Ach ja, um Becks wieder zu sehen. Genau genommen war es ja ihre Idee gewesen...

Die beiden Kinder schlichen sich über den dunklen, nachgebenden Sand vom Eingang des Hotels fort. Dummerweise war der Jeep, in dem Rebecca ihr Zeug liegen gelassen hatte, nicht wie die anderen Autos an der vorderen Front des Hauses geparkt, sondern direkt am Eingang der Oase, das hieß, sie mussten noch um den halben See herum.

"Verdammt, Rebecca, ich kann nicht mehr. Du siehst doch, dass hier keiner ist. Wir werden noch als Eiszapfen enden!" Für eine magische Sekunde lang erschien Mokuba die Idee von zwei menschlichen Eiszapfen, wie sie in der Wüstensonne schmolzen derart komisch, dass er beinahe irr angefangen hätte zu lachen. Gott sei Dank nur beinahe - es war schon schlimm genug, dass sie ihn manchmal für kindisch hielt, da musste er sich nicht noch als Geisteskranker entpuppen.

"Dann bleib halt hier und steh Schmiere. Bin gleich wieder da."

/'Schmiere stehen'... das sagt doch kein Mensch. Wer von uns ist jetzt das Kind, Honeybee?/
 

Und so hielt er artig Wache, den See im Rücken; den Blick starr auf die dunklen Fenster des Hotels, auf denen nur selten eine Silhouette zu sehen war. Ob man ihn von dort aus wohl sehen konnte?

Die Zeit dehnte sich ekelhaft wie Kaugummi und seine Füße wurden langsam klamm von der Kälte, weshalb der Schwarzhaarige begann, von dem einen zum anderen zu hüpfen, ungeachtet dessen, was Rebecca wohl von ihm denken mochte, wenn sie das sah. Er hatte sich was zu lesen mitbringen sollen...

Ein Plätschern des Sees störte ihn auf. Das konnte doch unmöglich Becks gewesen sein oder? Und warum war sie denn noch nicht zurück?

/Vielleicht ist ihr wirklich was zugestoßen. Was, wenn der Eindringling sie hat? Aber dann hätte sie doch geschrieen, oder? Es sei denn sie wurde betäubt.../ Er hielt es einfach nicht mehr aus: er MUSSTE sich umdrehen.
 

Es war tatsächlich sie.

"Rebecca?"

Was machte sie in dem Wasser? Ein begründeter Schauer rann ihm über den Rücken. Sie schien so durchscheinend, die Haare schon fast silberblond und in den Augen ein roter Funken.

"Mokuba...", das Wasser trug ihre hallende Stimme wie Wellen über den See, doch die Oberfläche blieb glatt wie ein Spiegel.
 

~Folg mir nach, vertrau der Nacht

Sie nur kann deine Seele retten

Fluch den Tag in seiner Macht

Lös die Sehnsucht von all den Ketten~
 

Was machte sie in dem Wasser? Hatte sie denn überhaupt keine Angst, dass in dem See irgendwelches Gewürm oder Getier lauern konnte. Aber Mokuba war sich nicht so sicher, ob in dem teerschwarzen Ökosystem überhaupt etwas lebte; es wirkte so... TOT, genau wie der Tempel. Da gab es noch eine Sache, die unstimmig war.

Das Kleid.
 

Gott, dieses faszinierende, seidig schimmernde weiße Nachtkleid, das ihr perfekt stand und sie um einiges reifer aussehen ließ, auch wenn ihr Körper noch lange nicht so reif war wie ihr Verstand und Rebecca daher keine Kurven im eigentlichen Sinne besaß. Das Problem war nur... sie hatte es vorher noch nicht angehabt. Warum also sollte sie zum Jeep gelaufen sein, sich dort das Kleid angezogen haben (immer vorausgesetzt, das Kleid war das, was sie hatte liegen lassen), nur um dann in das Wasser zu waten, um... Ja, wozu eigentlich? Ihn zu ärgern? Um ihm zu gefallen?

Der letzte Gedanke löste ein angenehmes Prickeln in dem Nacken des Älteren aus, das jedoch von gemischten Gefühlen begleitet wurde.
 

Sie lächelte nur, strich mit den Fingern verspielt über die Wasseroberfläche und watete dann langsam wieder näher zum Ufer. Der Pegel, der sich zuvor ungefähr knapp unter Brusthöhe befunden hatte, reichte jetzt nur noch bis zur Hüfte und der nasse Stoff, den er freigab, war durch die Feuchtigkeit durchsichtig geworden - er konnte ihren Bauchnabel deutlich erkennen. Wenn sie weiter ging...

Das Hochgefühl, dass in ihm aufstieg war wohl ein Bruchteil dessen, was er Jahre später als sexuelle Erregung durchmachen würde; jetzt aber wurde es verdrängt durch einen anderen Impuls: Angst.

"Worauf wartest du denn, Mokuba? Komm doch mit rein... es ist auch ganz bestimmt nicht kalt. Komm zu mir."
 

~Folg mir nach, komm, fühl die Nacht

Wirklich ist nur, woran wir glauben

Flieh vor dem, was dich bewacht

Lass dir nicht deine Träume rauben~
 

Der Ruf war so verlockend und gleichzeitig wollte er weglaufen.

"Du bist nicht Rebecca." Die Worte drangen erst in Mokubas Bewusstsein, nachdem er sie intuitiv ausgesprochen hatte, aber er wusste, dass sie wahr waren. Was auch immer das war - Rebecca war es nicht. Nicht diese femme fatale.

"Was redest du da? Natürlich bin ich es."

"NEIN! Lüg mich nicht an! Wer bist du?"

Das Mädchen im Wasser gab keine Antwort. Zumindest nicht auf seine Frage. Der rote Schimmer ihrer Augen war immer deutlicher geworden und ihr Blick hatte etwas Wildes, Animalisches.
 

"Ihr glaubt, ihr wärt in Sicherheit, aber das seid ihr nicht! Denkt nicht, dass ich euch in eurer Zuflucht nicht erreichen könnte. Und selbst wenn ich euch nicht kriege - DIE werden es bestimmt. Und DEREN Gnade ist vielleicht schlimmer als alles, was ihr je erlebt habt."
 

~Über Gräber und Ruinen

Werden Todesglocken hallen

Und alle Teufel steigen hinauf

Und alle Engel müssen fallen

Wir sind hungrig nach Verbrechen

Wir sehnen uns nach Blut

Wir leben nur für unsre Gier

Und entgegnen unsrer Furcht
 

Die Welt im Tageslicht hat keinen jemals glücklich gemacht

Drum tauch ins Meer des Nichts, wo's immer dunkel ist und kühl

Und wenn du von der Dunkelheit betrunken bist, dann fühl

Fühl die Nacht...

Fühl die Nacht...~
 

Sie lachte, laut und vollkommen irre. Dieses penetrante Geräusch bereitete ihm solche Kopfschmerzen, dass er sich die Ohren zuhalten musste, gleichzeitig kniff er die Augen so fest zu, wie er konnte. Er wollte das nicht sehen, nicht hören, nur dass es verschwand, wie ein böser Alptraum.
 

Jemand zog ihm die Hände von den Ohren und beinahe hätte er laut aufgeschrieen.

"Mokuba? Geht es dir gut?"

Rebecca sah den Jungen mit der schwarzen Wuschelmähne befremdlich an, so hatte er sich noch nie verhalten. Aber das war mal wieder typisch: Kaum war sie 5 Minuten nicht da, hatte er gleich Schiss...
 

Ohne zu antworten starrte er auf den See. Nichts.

Dann hinüber zu Rebecca. Sie war es wirklich; diesmal ja. Sie hatte dieselben Sachen an, wie in dem Moment, wo sie aufgebrochen waren. Irgendwie tröstlich... Unter dem Arm klemmte ein Buch. Das war also der Grund, warum sie all das ausgestanden hatten: einer von Becks' heiß geliebten Science-Fiction-Romane.

"Hier draußen ist wirklich keiner; hier nicht und auch in der Wüste draußen kein Hinweis, " bemerkte, die Blonde, als sie voranging auf dem Weg zurück zum Hotel.
 

Der kleine Kaiba blieb noch einen Moment und starrte nachdenklich auf seine Füße. Etwas glitzerte im Sand... auch ohne, dass die Sonne darauf fiel.

Er hob es auf und entdeckte eine hauchzarte Goldkette, deren Anhänger ein goldenes Ankh war. Nur dass die "Schlaufe" ein Schlangenrumpf war, dessen Kopf auf den Querstreben lag, genau in der Mitte des Symbols und in der Stirn eingebettet war eine roséfarbene Perle.
 

~Dies irae kyrie

Libera me domine

Dies irae kyrie

Requiem et domine

Dies irae kyrie

Libera me domine

Dies irae kyrie

Requiem et domine...~
 

~*+*~

"Komm, beeilen wir uns! Nicht, dass die anderen schon fertig sind. Wenn die raus kriegen, das wir weg waren..."

Als diejenige, die ihren kleinen "Ausbruch" geplant hatte, lief Rebecca nun voran. Überhaupt wurde Mokuba das Gefühl nicht los, dass sie gerne Befehle erteilte. Besonders ihm, weil sie sich wahrscheinlich für reifer hielt. Allein daran zu denken machte ihn krank.

Sie stockte mitten im Satz und blieb stehen.

"Was..."
 

Es kam nicht oft vor, dass dem Blonden die Worte fehlten. Das war ein schlechtes Zeichen. Der Wuschelkopf spähte an seiner Freundin vorbei und erspähte dabei ein Stück rosa Stoffes und braune Stiefel - jemand lag vor ihnen auf dem Boden. Der Rest des Körpers lag in dem Gang um die Ecke und war daher von der Wand verdeckt. Die Professorentochter gewann als erstes ihre Fassung wieder und ihr unbändiger Drang, alles zu erforschen nahm überhand, als sie sich vorsichtig der Person näherte.

Er wollte sie warnen, sie abhalten. Es war wieder da, in seiner Brust, dieses beklemmende Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren würde, ohne genaue Gewissheit, worum es sich handelte. Er hatte es gefühlt, als Seto die Stufen des Palastes zum ersten Mal betreten hatte, als die Gestalt auf dem See ihm erschienen war und jetzt wieder.

Die Zeit schien sich endlos zu dehnen, als er mit ansehen musste, wie Rebecca um die Ecke sah. Ihre Augen weiteten sich, der neugierige Glanz ihn ihnen erstarb kämpfend und wurde von der Leere der Angst ersetzt.

Ungläubigkeit...

Grausige Schauder...
 

Und dann schrie sie haltlos.
 

~Fühl die Nacht

Und lass sie nie vorüber gehen

Fühl die Nacht

Komm, schließ deine Augen, um zu sehn

Fühl die Nacht

Was dir bestimmt ist, muss geschehn

Fühl die Nacht

Komm, schließ deine Augen, um zu sehn

Fühl die Nacht... (Libera me, domine!, Dies irae...)

Fühl die Nacht... (Reqiuem et domine!)
 

Aus den Gräbern und Ruinen

Werden Tote auferstehn

Und alle Ängste werden wahr

Und alle Hoffnung muss vergehn

Unsre Ordnung ist das Chaos

Verändern heißt zerstörn

Wir wollen leben für die Gier

Und zu den Raubtieren gehörn
 

Die Welt im Tageslicht hat keinen jemals glücklich gemacht

Drum tauch ins Meer des Nichts, wo's immer dunkel ist und kühl

Und wenn du von der Dunkelheit betrunken bist, dann fühl

Fühl die Nacht...

Fühl die Nacht...~
 

.:Part 2 - Lacrimosa:.
 

Ishizu hatte Seto nun schon in das Erdgeschoss und bis zur Treppe geschleift, als ihr langsam die Kraft ausging. Sie war gewiss nicht so zierlich, wie man auf den ersten Blick vermuten konnte, auch Seto war nicht unbedingt schwer (sie fand sogar, dass er etwas abgemagert wirkte, aber das Letzte, woran sie jetzt dachte, war daran herum zu kritteln), doch er war größer als sie, und daher auch "sperriger" solange er das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt hatte. Nur hin und wieder zuckte er zusammen, in Reaktion auf den Schmerz seines Körpers.

Sie wollte ihm nicht weh tun... aber lange hielt sie das nicht mehr durch. Erst in der Eingangshalle wagte sie es, ihn vorsichtig auf dem Boden abzulegen, allerdings in stabiler Seitenlage.
 

Dann rannte die Ägypterin die Treppe hinauf. Sie musste Dr. Gainsborough finden... dringend! Das Schreien hatte aufgehört - Gott sei dank - und nur unterschwellig fragte Ishizu sich, was Rebecca wohl dazu veranlasst haben mochte.

Im ersten Stock wäre sie fast in Professor Hawkins hinein gerannt.
 

"Ich brauche ärztliche Hilfe!", schrie die Jüngere verzweifelt, "ich habe da unten einen Verletzten!"

"Den haben wir auch hier oben. Leider handelt es sich dabei um die Frau Doktorin."

"Was? Aber..."
 

Eine Welle der Verzweiflung brach über sie herein.

Wie sollten sie jetzt Seto helfen können? Wie sollten sie überhaupt jemandem helfen können; bei der Arbeit, die sie hier betrieben, wurde ständig jemand verletzt.

Aber Seto... was, wenn er eine Blutvergiftung bekam, oder die Wunden entzündeten, wenn sie nicht fachgerecht desinfiziert würden?

Sie hatte Angst um ihn; so sehr, dass es sie erschreckte.
 

~*+*~

Kaiba erlangte gegen fünf Uhr morgens erst wieder das Bewusstsein. Sein Zimmer war kaum erleuchtet, nur eine einzige Kerze brannte auf dem Nachttisch, doch das Licht schmerzte trotzdem in seinen Augen und das brennende Gefühl gesellte sich nur zu gerne zu den protestierenden dumpfen Pulsieren in seinem Rücken, um den ein Druckverband angelegt worden war, zur Stabilisierung. Wenn es verheilte, würde es wahrscheinlich grässlich anfangen zu jucken.

Das Erste, was ihm auffiel, als er sich an die Umstände gewöhnt hatte, war ein ozeanblauen Augenpaar, in dem Nervosität, Angespanntheit und Müdigkeit zu lesen war, aber über allem Sorge. Seto wurde das Gefühl nicht los, dass Ishizu die ganze Zeit über an seinem Bett gewacht hatte. Und da war ein Glitzern in ihren Augen, dass ihm noch etwas ganz anderes sagte.

"Hör auf zu heulen. Du siehst scheußlich aus, wenn du weinst."

"Wer sagt denn dass ich weine? Und auch noch deinetwegen, dass ich nicht lache." Trotzdem rieb die Ägypterin sich die Augen mit ihrem Handrücken. Er musste, nein er DURFTE nicht erfahren, was für Sorgen sie sich um ihn gemacht hatte, dass sie zeitweise keine Hoffnung mehr gesehen hatte, bis sie sich wieder an den Notfall-Kurs erinnert hatte, den sie neben ihrem Archäologiestudium belegt hatte.

"Hey... sieht so aus, als hätte die Ärztin mich wieder zusammen geflickt, was? Ich sollte mich wohl bei ihr bedanken." Kaiba versuchte zu lächeln, was ihm aber schrecklich misslang, aufgrund seiner Schmerzen sah es eher aus wie ein verkniffenes Grinsen.

"Das war nicht Dr. Gainsborough's Verdienst. Sie liegt zurzeit mit Fieber im Bett und ist kaum ansprechbar, wir vermuten sie hat sich mit einer der ansässigen Krankheiten angesteckt. Was merkwürdig ist, da sie sich vorsorglich gegen alles hat impfen lassen, was möglich war."

Sie verschwieg wohlweißlich, dass es bislang ungeklärt war, welche Krankheit genau es war. Die Symptome stammten von keiner ihr bekannten Infektion und daher konnten sie nichts dagegen unternehmen. Und Antibiotika würden nicht wirken, wenn es Viren oder gramnegative Bakterien waren - oder noch schlimmer: Prionen. Dann würde nicht mal das eigene Immunsystem helfen, da Prionen nichts anderes waren als mutierte, körpereigene Eiweiße. Bei einer Neumutation konnten außerdem vollkommen neuartige Krankheiten entstehen. Solange zu hoffen blieb, dass der geschwollene Moskitostich in Aeris' Nacken die Ursache war, konnte man letzteres aber ausschließen.

Vor allem aber konnte man sich nicht sicher sein, ob die Krankheit nicht wahnsinnig ansteckend war. Deshalb stand das Zimmer der Doktorin zunächst unter Quarantäne.
 

Mit Grausen dachte Ishizu daran zurück, wie sie die Ältere gefunden hatte. Die Adern um den Mückenstich herum waren blau hervorgetreten, das Gesicht schien ausgemergelt und bleich, bis auf die schwarzen Ränder unter den Augen. Eine Atmung kaum zu erkennen. Kein Wunder also, dass Rebecca immer wieder die Worte "Sie ist tot, oh mein Gott, sie ist tot..." gebrabbelt hatte, während Mokuba eifrig versucht hatte, sie von Gegenteil zu überzeugen und dass alles gut werden würde.

Ishizu hatte da so ihre Zweifel, dass hier überhaupt irgendetwas gut werden könnte.
 

"Wer hat mich dann verarztet?"

"Ich..."

"Wow, dann kann ich mich aber echt glücklich schätzen, dass ich noch lebe..."

Sie hätte ihn zu gerne für diese Frechheit geschlagen, aber er bot so einen ungewohnt zerbrechlichen Eindruck, wie sie ihn noch nie gesehen hatte, dass sie es nicht übers Herz brachte. Stattdessen stand die Schwarzhaarige einfach auf und wollte gehen.

Als eine kühle Hand sie am Handgelenk packte und aufhielt.
 

"Nicht... bleib bei mir. Bitte..."

Ishizu starrte Seto an als sähe sie ihn zum ersten Mal. Vielleicht traf das auch zu: vielleicht war das ein kleiner Teil des 'wahren' Kaiba.

"... mit wem soll ich mich denn dann streiten?"

Sie hasste ihn. Vor allem das, was er ihr gerade antat. Sie hasste es, dass er ihr absolut unmöglich machte, ihn zu hassen, ohne Schuldgefühle zu wecken, weil er im Moment so schutzlos war. Außerdem... jedes Mal, wenn er sie provozierte, sich arrogant und wie ein Arschloch benahm, wurde er plötzlich ganz anders oder sagte reizende Dinge, die nicht zu ihm passen wollten. Er verwirrte sie, brachte sie durcheinander. Er schien alles, was sie je gedacht oder gefühlt hatte, auf den Kopf zu stellen.
 

"Ich mach dir einen Vorschlag, hörst du? Du bleibst hier und schläfst noch eine Weile und wenn du wieder aufwachst bin ich schon längst wieder da und dann können wir uns fetzen, solange du willst, klar?"

Er erwiderte nichts, was bei ihm soviel wie trotziges oder nachdenkliches Einverständnis bedeutete.
 

Die Archäologin beeilte sich, um so schnell wie möglich unter die Dusche zu kommen. Sie brauchte jetzt etwas Abstand. Zeit zum Nachdenken.

Als das kalte, angenehme Wasser endlich ihren Körper berührte konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Und fing an zu schluchzen.

Warum hatte es ausgerechnet ihn getroffen? Und warum machte es ihr nur so viel aus, obwohl sie nichts für ihn empfand, nichts für ihn empfinden konnte und durfte. Er war ein Teenager, nichts weiter und doch konnte sie ihn nichts als solches ansehen.

Sie fühlte sich wirklich schuldig; als hätte sie ein Versprechen gebrohen, dass sie vor nahezu ewiger Zeit sich selbst gegeben hatte. Sie hatte solchen Schmerz, wie er gerade ihr Herz erfüllte nur ein einziges Mal erfahren: als Mahado starb.

Es war der Verrat an ihm, der ihr zu schaffen machte.
 

Auch wenn sie es nicht wollte und es vehement abstritt - sie begann, sich wieder zu verlieben.
 

Sie stieg aus der Dusche, schlüpfte in neue Sachen und packte sich dann einen Teil ihrer Arbeit zusammen, den sie erledigen würde bis Kaiba wieder aufwachte; immerhin war er nicht der einzige Worcaholic hier. Nur ihre schweren Haare störten sie dabei, die durch die Feuchtigkeit sich leicht wellten. Hastig flocht sie sie zu einem Zopf zusammen und ging dann rüber.
 

Der Brünette war tatsächlich eingeschlafen. Und irgendwie verflog bei dem Anblick sämtlicher Hang zum arbeiten.

Ungeliebt knallte sie die Stapel an Dokumenten auf seinen Schreibtisch, nur um sich an das Bett setzen zu können und seine Hand zu halten.

Sie würde nicht zulassen, dass ihm etwas passierte. Nicht solange er ihr noch den Grund schuldig blieb, warum er sie gerettet hatte. Vergangenheit hin oder her - er brauchte sie.
 

To be Continued...
 

Es tut mir Leid, dass es etwas gedauert hat... aber die Schule hat mich eingespannt. Biologievortrag über Sexualverhalten von Tier und Mensch, Geschichts-, Gemeinschaftskunde- und Musikklausur, Chemietest und -Tägliche Übung. Und ich habe mein Vorabitur, also die Klausuren unter abiturähnlichen Bedingungen zurück (Bio: 2+, Mathe leider nur 2, und Deutsch 1-: "Tod in Venedig", mein Thema! Es lässt sich doch nichts besser merken als ein Roman über die homoerotischen Neigungen eines Schriftstellers... *lol*)
 

Es war aber vor allem meine Musikklausur, die durch zu dieses Kapitel geführt hat. Thema: Requiem, was übersetzt soviel heißt wie "Ruhe" und die Bezeichnung für eine Totenmesse ist. Natürlich stirbt noch keiner hier *g* aber ich habe zwei Requien auf dem Computer, das von Mozart, das wir im Unterricht behandelt haben und das von Webber, das wir zwar NICHT im Unterricht hatten, aber in der Klausur dran kam. Welch unfairer Vorteil für mich! *g*

Ein Requiem besteht aus mehreren Teilen, zwei davon sind das "Dies Irae" (="Tag der Rache", bezogen auf den Tag des Jüngsten Gerichts) und das "Lacrimosa" (Als Bestandteil des Requiems wird es übersetzt mit "Tränenreich").

Der Songtext aber stammt von einem Lied des deutschen Musicals "Tanz der Vampire", dessen Name ich aber nicht kenne. Ihr müsst es euch unbedingt mal anhören, es ist echt zum schießen. Besonders der schwule Vampir, der sich an Alfred heran macht.
 

[...]"Ihr gehört zu DENEN?"

Angstvoll wich sie einen Schritt zurück und starrte den Brünetten an wie das, als das sie ihn ansah: einen Verräter.

"Wie konntet Ihr? Ihr habt dem Pharao die Treue geschworen... das werde ich nicht zulassen. Ihr werdet ihm nichts zuleide tun!"[...]

Süßes Ertrinken

.:Part 1 – Drowning in our dreams:.
 

//”Seth? Ich muss euch dringend sprechen.”

Der Brünette blickte auf von seinem Schreibpult, das über und über mit Papyrusrollen bedeckt war. Aber das war schon immer seine Art gewesen, mit Trauer umzugehen: sich in Arbeit zu vergraben. Auf den ersten Blick sah das alles nur aus wie simple Briefe, in recht naiv-kindlicher Sprache. Kein Wunder, immerhin war das eine Art Code, der zu knacken alles andere als einfach war. Deshalb machte der Hohepriester auch keinerlei Anstalten, die Schriftrollen weg zu räumen, als Isis, die Seherin des Pharaos, eintrat. Der Größere erhob sich.
 

„Was wollt Ihr hier?“

Viele Menschen hatten Angst vor Seth, nur Isis hatte nie dazu gehört, doch die Kraftlosigkeit seiner Stimme jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Sie war es so gewöhnt, dass er Kommandos herumbrüllte und boshafte Antworten gab, dass sie ihn sich anders schon gar nicht mehr vorstellen konnte. War er krank? Es wäre nicht verwunderlich, nach dem, was mit Kisara geschehen war.

„Der Pharao hat mich gesandt. Er besteht auf einer Audienz mit euch.“

Knapp nickend schritt Seth an der jungen Isispriesterin vorbei ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Überhaupt schien er seit dem Tod des silberhaarigen Mädchens keinerlei Gespür für seine Umwelt zu besitzen. Deshalb nahm sie es gleichgültig hin, dass er sie auf dem Weg zur Tür anrempelte. Doch kaum berührte seine Haut die ihre, raste ein Strom an Gefühlen und Bildern, über sie hinweg, der so mächtig war, dass sie fast in sich zusammen sank. Doch bevor das geschah, spürte sie, wie zwei starke Arme sie fest hielten. Ihre blauen Augen blickten Seth benommen an.
 

„Die Schlange...“, flüsterte sie kaum hörbar.

„Was?“ Obwohl Seth’ nicht genau wusste, was sie meinte, war das Wort aus ihrem Munde kein gutes Zeichen. Die Priesterin stieß den Älteren von sich weg und flüchtete sich an die nächste Wand.

„Das ist unmöglich... Vollkommen ausgeschlossen!“

„Was ist unmöglich?“

Schon ungewohnt vorsichtig trat er auf sie zu. „Bitte antwortet mir Isis, oder ich kann euch nicht helfen.“

Sein Tonfall auf einmal... So sanft, umsorgend. Mahados Bild stand wieder vor ihren Augen. Ihrer beider Abschied, kurz vor seinem Ende... Der Blick ihrer Augen traf Seth wie ein Schlag. In ihnen lag eine Wut und Enttäuschung, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Was sie in ihrer Vision gesehen hatte, war mehr als nur ein Skandal, es könnte ihrer aller Ende sein. Deshalb musste sie sich vergewissern, auch wenn es vielleicht ihren Tod bedeuten würde.

„Ihr seid seit kurzem verletzt“, bemerkte Isis trocken, fast schon scharf. Der Sethpriester warf einen beunruhigten Blick auf den Verband an seiner rechten Hand, direkt über der Pulsader. „Das ist korrekt.“ [Teal’C?]

Er wusste, was sie tun würde, doch konnte es nicht verhindern, wollte es vielleicht gar nicht. Ja, er wollte, dass sie es erfuhr. Auch wenn sie ihn dann vielleicht hasste, umso mehr, da Mahado sich für den Pharao geopfert hatte. Wenn sie es erst einmal falsch aufgefasst hatte...

Seit Kisaras Tod hatte er schon längst geglaubt, die Bürde nicht mehr allein tragen zu können. Er hatte stets jemand gesucht, dem er dieses Geheimnis anvertrauen konnte, selbst wenn die Chancen, auf Verständnis zu treffen winzig waren. Warum Nun also ausgerechnet Isis? Es war Wahnsinn, das von ihr zu erwarten, was er verlangte. Wahnsinn, aber vielleicht war genau das ihr Schicksal.

Sie ergriff sein Handgelenk und löste den Verband. Das sandfarbene Stoffband berührte sacht und lautlos den Boden und enthüllte Seth Geheimnis.
 

Es hatte jene gegeben, die vermutet hatten, der Hohepriester habe versucht, sich das Leben zu nehmen. Isis kannte die Wahrheit nun, wusste sie eigentlich schon bevor sie anstatt einer Narbe das braune Schlangensymbol gesehen hatte.

Seth war auch auf ihren nächsten Schritt gefasst und wehrte sich kein bisschen, als

Ihre Handfläche mit voller Wucht sein Gesicht traf und der Schmerz in seiner Wange explodierte.

“Ihr gehört zu DENEN?“

Angstvoll wich sie einen Schritt zurück und starrte den Brünetten an wie das, als das sie ihn ansah: einen Verräter.

„Wie konntet Ihr? Ihr habt dem Pharao die Treue geschworen... das werde ich nicht zulassen. Ihr werdet ihm nichts zuleide tun!“

Isis vergoss Tränen, der Wut und der Trauer gleichermaßen. Sie schon immer hatte gehofft, Seth sei ein gleichgesinnter, ein Freund. Und jetzt musste sie erfahren, dass er ein Mitglied dieses verteufelten Ordens war.
 

„Es tut mir leid, dass es so weit kommen musste, glaubt mir. Aber ihr habt mir keine Wahl gelassen.“ Er sprach mit leiser, vollkommenruhiger Stimme, sodass das Zischen unter seinem Bett umso deutlicher zu hören war, als die riesige schwarze Schlange darunter hervorkroch und ihr Ziel suchte. Die Jüngere wollte Schreien, aber Seth hatte bereits seine Handfläche auf ihren Mund gedrückt und hielt sie fest. Das war das Ende. Immer haltloser flossen ihre Tränen. Warm, nass, und kummervoll über seinen Handrücken und er drückte ihr einen letzten sachten Kuss auf die Schläfe.

„Angenehme Träume, Isis.“

Ein kurzes Brennen in ihrem Fuß, als das Tier seine Zähne in ihr Fleisch schlug und die Schwärze Besitz von ihr ergriff.
 

Seth trug die erschlaffte, leblose Ägypterin auf seinen Händen, als er seinem Haustier nachblickte, wie es sich wieder in sein Versteck zurück zog.

„Scheint, als müsse Atemu wohl noch eine Weile auf mich Warten...“
 

~*+*~

Kraftlos erwachte Isis und fand sich in einem luxuriös eingerichteten Schlafzimmer wieder. Sie kannte diesen Ort nicht, doch konnte sie sich ungefähr vorstellen, wo sie war. Es musste der Tempel dieses Ordens sein... aber warum hatte man sie nicht getötet? Nicht, dass sie es großartig bedauerte, aber das wäre der einfachste und schnellste Weg gewesen. Sie richtete sich vorsichtig auf und spürte ein sanftes Kitzeln an ihrem Oberkörper. Bei genauen Hinsehen, stellte sie fest, dass ihre Haare um einiges gewachsen waren. Als die Schlange sie gebissen hatte, hatten sie kaum die Schulter berührt und jetzt fielen sie schon den ganzen Rücken entlang.

„Bei den Göttern...“, flüsterte sie geschockt, Wie lange war ich denn nur bewusstlos?“

„Nur eine Woche. Aber Sheilas Gift bewirkt, dass sich die wahre Natur und Gestalt eines Menschen zeigt. Dass die Haare wachsen ist da noch das geringste, bei Neith verfärbten sie sich braun und ihre Augen wurden golden. In dem Moment war klar, dass sie unter Anubis’ Schutz steht.“
 

Erschrocken zog Isis instinktiv die Beine an ihren Körper. Sie hatte nicht bemerkt, dass jemand ins Zimmer getreten war, erst Recht nicht, dass es Seth war.

„Sheila? Die Schlange hat einen Namen?“

Er nickte knapp. „Sie ist eine unserer heiligen Mutterschlangen. Und offensichtlich hast du ihren Test bestanden. Nur wer reinen Herzens ist, wacht wieder auf. Jene, die in ihrem Herzen das Böse tragen, verwandeln sich entweder in Dämonen oder ihr Körper übersteht die Umwandlung nicht und versagt. Allerdings hat es bei dir sehr lange gedauert, bis dein Körper das Gift umgesetzt hat. Normalerweise dauert es nur zwei bis drei Tage.

Der Brünette verschwieg sorgfältigst, dass sie sie schon fast für verloren geglaubt hatten, dass er Todesängste um sie ausgestanden hatte. Vielleicht lag es ja daran, dass sie mit jedem Zentimeter, den ihr wuchs, Kisara ähnlicher wurde, sodass sein Beschützerinstinkt geweckt wurde. Der Unterschied zwischen ihnen aber war die Persönlichkeit und die Ausstrahlung. Seine Geliebte hatte ständig dieser Schleier der Trauer und der Angst verfolgt. Isis hingegen... Sie strahlte so viel Wärme, Zielstrebigkeit und Sicherheit aus.

„Diese Umwandlung... hast du deshalb diese Haar- und Augenfarbe?“

„Wieder nickte der Ältere. „Ich wurde im Orden aufgenommen, da konnte ich gerade laufen, schon allein meines Namens wegen. Es war allein der Wille meiner Mutter, dass ich und meine Schwester ihr Erbe antreten und den Orden leiten würden.“

/Er hat eine Schwester?/ Es war seltsam, wie plötzlich die Distanz zwischen ihnen zu verschwinden begann. Gestern – oder zumindest kam es ihr wie gestern vor – waren sie noch kaum mehr als flüchtige Bekannte und jetzt, da sie durch irgendeinen dummen Test die Mauer zwischen ihnen nieder gerissen hatte, erzählte er auf einmal von seiner Familie?

„Und das Schlangensymbol auf deinem Arm? Warum trägst du es erst jetzt?“

„Es erscheint, sobald man die letzte Weihe erhalten hat und somit zu einem vollwertigen Mitglied aufsteigt. Dann verblasst es wieder und wird erst wieder schärfer, wenn der Orden eingreifen muss.“

Bei diesen Worten fiel Isis erst wieder ein, welche Position der Orden einnahm.“
 

„Das heißt, wenn ihr gegen den Pharao vorgeht.“

„Nur weil wir nicht grundsätzlich für den Pharao sind, heißt das noch lange nicht, dass wir gegen ihn sind. [Nur ein Sith kennt nichts als Extreme *g*] Aber du wirst es noch verstehen, sobald man dich eingewiesen hat. Danach steht es dir frei zu gehen. Aber bedenke: jetzt, da du den Test einmal bestanden hast und unser Geheimnis kennst wird der Orden jeden deiner Schritte verfolgen. Solltest du auch nur ein Wort darüber verlieren, werden wir gezwungen sein, dich zum Schweigen zu bringen und all jene, die du in Kenntnis gesetzt hast. Ich glaube, das Leben Unschuldiger aufs Spiel zu setzen wird wohl kaum deine Intention sein, nicht wahr?“

Da war es wieder, dieses spöttische, arrogante Lächeln von ihm. Die junge Priesterin nahm es kaum zur Kenntnis, rutschte vom Bett und lief zum Schreibpult. Sie nahm einen silbernen Dolch herunter und drehte ihn in den Händen, als überlegte sie, was sie damit anstellen sollte.

„Du elender manipulativer Mistkerl!“

Überraschenderweise fasste sie lediglich ihre Haare im Nacken zusammen und setzte den Dolch dazu an, sie wieder abzuschneiden. Noch bevor die ersten Strähnen durchtrennt wurden, hatte Seth ihr die Waffe auch schon wieder entwunden und spielte mit einer ihrer dunklen Strähnen.

„Tu das lieber nicht. Dies ist deine wahre Gestalt, du solltest sie nicht verleugnen. Außerdem... siehst du mit kurzen Haaren noch jünger aus und viel zu unfeminin. Als ich dir zum ersten Mal begegnet bin, dachte ich wirklich kurz, du seiest ein Junge.“
 

Das reichte. Sie hatte endlich genug, von seinem Spiel und wie er mit ihr umging. In einem blinden Wutanfall schlug sie auf ihn ein, so lange, bis er ihre beiden Handgelenke festhielt.

„Warum wehrst du dich denn noch?“

„Weil du mir nichts zu befehlen hast. Was fällt dir überhaupt ein, mich aus meinem Leben zu reißen? Warum ausgerechnet ICH?“

„Das nennst du Leben? Den ganzen Tag dazusitzen und dich zu fragen, welch tiefe Schuld du auf dich geladen hast, als du versagt hast? Dir Vorwürfe zu machen, weil du Mahados Tod hättest vorhersehen und verhindern müssen?“

„Ich hatte wenigstens noch ein Ziel im Leben, als ich dem Pharao dienen konnte. Aber du, du musstest mir ja selbst das weg nehmen, nicht wahr?“ Isis fing an zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Es war ihr alles zuviel gewesen in letzter Zeit, der Druck, mit dem sie sich zum Sehen zwang und der ihre Gabe nur noch stärker blockierte. Und nun war das alles mit einem Schlag weg und sie konnte Seth’ Herz in ihrem Ohr schlagen hören. Das Geräusch schien sich kribbelnd in ihrem ganzen Körper auszubreiten und sie beruhigte sich, bis ihre Herzen im Gleichklang schlugen.\\
 

~Sie sagen dir ich bin’s nicht wert –

Du verschwendest deine Zeit

Sie sagen dir, du gibst zu viel –

Und dass nichts übrig bleibt

Sie sagen erstens kommt es anders und

Zweitens als man denkt

Ich schaue raus und weiß wie oft man sich

Umsonst verschenkt
 

Wenn ich anders könnte

Würde ich mit dir fliegen

Wenn ich anders könnte

Würde ich dich lieben
 

Und ich weiß da alles in dir schreit

Weil gar nichts von mir bleibt

Ich verschwinde
 

Du sagst ich geb uns keine Chance –

Und ich mach’s mir viel zu leicht#

Ich könnte kotzen weil ich weiß dass alle

Zeit der Welt nicht reicht

Du hättest mir noch viel zu geben –

Dass was uns Beide heilt

Wir wären ewig – wären groß –

Bis auf die Kleinigkeit
 

Wenn ich anders könnte

Würde ich mit dir fliegen

Wenn ich anders könnte

Würde ich dich lieben~
 

.:Part 2 – Drowning in the darkest water:.
 

Schweigend stand sie an ihrem Platz am Fenster und beobachtete, wie die aufgehende Morgensonne die Schatten gebar, die sich lang und fast verzehrend über den noch kühlen Wüstensand ausbreiteten. Die Schatten, die nun fast zu ihrer zweiten Heimat geworden waren. Wehmut überkam sie so stark, dass sie kaum das drahtige Fell des Wesens bemerkte, das seinen Kopf an ihre Gestalt schmiegte.

Abwesend tätschelte sie Antibus Kopf und intonierte dabei leise: „You gave me hyacinths first a year ago; they called me the hyacinth girl…” Ihr Vater hatte diese Worte stets zitiert, wenn sie auf dem Anwesen durch die Wiesen getollt waren und sie dabei Hyazinthen gepflückt hatte, aber nur die lilafarbenen, denn die passten so schon zu dem Flieder, den ihre Mutter so geliebt hatte. Das war dann aber auch so ziemlich das einzige, was ihre Mutter an Großbritannien geliebt hatte, über den Rest hatte sie stets nur traurig lächeln können.

Sie hatte viele Namen, das Mädchen in den Schatten, aber ’Das Hyazinthenmädchen’ hatte sie am meisten geliebt, mehr noch als den Namen, den sie in ihrem früheren Leben getragen hatte.

„Isis und mein Bruder beginnen sich zu erinnern... aber ist es denn dafür nicht noch zu früh?“

#SIE wird wissen, was sie tut#, versuchte Antibus sie zu beruhigen, aber das schlug fehl.

„Trotzdem gefällt es mir nicht. Sie sind unerfahren, unvorbereitet und haben keinerlei Ahnung, welche Schritte sie unternehmen müssen.“

Das Morgenrot spiegelte sich auf den See und für einen kurzen Moment war das Wasser burgunderfarben schimmernd, als schrie es förmlich nach Blut. Das Mädchen erschauderte. Sie konnte fühlen, wie das, was in dem Tempel lauerte, nur auf seine Opfer wartete. Noch konnte seine Macht nicht durch den Bannkreis um das Hotel dringen, aber auch das war nur eine Frage der Zeit. Und sie fühlte noch etwas.

Jemand verließ das „Dune“, jemand, mit einer starken Präsenz, wie sie nur übersinnlich begabte besaßen. Und da Aeris Gainsborough im Koma lag, konnte es sich um nur eine Person handeln.
 

~*+*~

Noah rieb sich die Schläfen. Gestern Nacht war eindeutig zu viel passiert. Er hätte nicht gedacht, dass diese Sorgen jedoch von etwas so trivialen wie Kopfschmerzen ganz schnell verdrängt wurden. Noch schlimmer war der kalte Luftstoß, der ihn erfasste, als er hinaus auf die Terrasse trat, zumal der mittlere Kaiba gerade mal eine Badehose und ein Handtuch dabei hatte. Nein, um diese Uhrzeit im Pool schwimmen gehen zu wollen, war eine äußerst dumme Idee gewesen.

Trotzdem trat er an das Steinbecken und hielt vorsichtig den Fuß hinein. Seine Gänsehaut ignorierend, ließ sich Noah gänzlich in das eiskalte Wasser rutschen. ER schwamm ungefähr zehn Runden ohne Pause, bis sein Körper sich an die Temperatur gewöhnt hatte. Dann erst legte er seinen Kopf an den Beckenrand und starrte den Himmel an, der seinen Farbton langsam von Orange zu Hellblau wechselte.

Es hätte tausend Dinge, die ihm durch den Kopf gehen sollten, doch er versuchte einzig und allein, die Stimme des Mädchens aus dem dritten Stock wieder in sein Gedächtnis zurück zu rufen. Es waren immer wieder dieselben Worte: „Noah of the Arc.“ So hatte sie ihn genannt und er behütete dieses Geheimnis wie einen Schatz. Es war wirklich verrückt, aber er hatte sich verliebt, und das in ein Wesen, das vielleicht schon seit drei Jahren tot war und von dem ihm nur ein paar Worte und ein undeutliches Bild in der Abstellkammer des Hotels blieben.
 

Noah zuckte plötzlich hoch, als etwas sein Bein streifte. War da etwas im Wasser? Die Oberfläche war vollkommen klar und es war absolut nichts zu sehen. Also doch nur Einbildung?

Im nächsten Moment riss es ihn in die Tiefe. Der Druck um seinen Fuß war minimal und doch meinte er, Krallen an seinem Fuß zu spüren, die sich schmerzhaft in die Haut eingruben. Noah schrie auf und Wasser drang in seinen Mund ein.

Seine Lungen brannten und forderten Luft. Das Morgenlicht spielte auf der Oberfläche.

Und er konnte nicht mehr zappeln, ich nicht mehr wehren, als seine Glieder eine dumpfe Taubheit überkam. Vielleicht war es besser so – einfach aufgeben, kein Nachdenken mehr, keine Sorgen, keine Fragen... Und dann würde er sie suchen können, seinen kleinen Geist in diesem Hotel und sie würden vereint sein bis in alle Zeit.

Etwas schweres fiel ins Wasser und die Wellen, die es verursachte, kitzelten auf Noahs Haut. Das letzte, was er sah, waren zwei Punkte reinen Goldes, die auf ihn zutrieben...
 

Weiche, warme Haut um seinen Körper.

Zwei Arme, die sich um seinen Oberkörper schlangen.

Dann der Sog nach oben, der beißend scharfe Wind, die steinernen Fliesen unter ihm.

Lippen, die auf seine trafen...

Noah keuchte atemlos auf, hustete tief und spuckte Wasser aus. Er war so müde... Mit größter Mühe öffnete er die Augen und nahm verschwommen ein Gesicht wahr.

Waren das Tränen in ihren goldbraunen Augen oder nur die Überreste des Wassers, die ihre Wangen hinunter rannen? Und wenn sie weinte, warum lächelte sie dann?

„Neith...“, flüsterte er, unfähig zu sagen, woher er ihren Namen kannte, bevor seine Lider zu schwer wurden und er in tiefen Schlaf versank.
 

To be Continued...
 

Verflucht aber auch, das Abi steht vor der Tür! *seufz* Und ich schreibe hier seelenruhig FF’s... Ich habe extra den Teil über Noah ganz klein gehalten, damit ihr nicht wieder weglest *böse in die Runde guck* und bin sehr auf die Vergangenheit eingegangen.

Ich möchte jedoch betonen, dass Seth und Isis bei mir trotzdem kein Paar wurden! (sonst hätte unsere liebe Ishi es ja viel zu leicht, ne?)
 

Und dann wiederhole ich eine Ankündigung aus meiner Star Wars - FF noch mal hier, damit die, die nicht beide von euch lesen, auch informiert werden: Ich habe eine weitere FF angefangen (Thema: Navy CIS, daher werdet ihr sie am schnellsten unter meinem Namen finden... Titel: „Der Fall Caitlin: Gefährliche Leidenschaften“; Pairing: Zibbs [= Ziva + Gibbs]; Wer die Serie mag kann ja mal reinschauen...), Kapitel 1 und Prolog sind schon da. Außerdem hat meine Namensschwester sich auch hier im Mexx angemeldet, sie heißt hier Cookie und sie hat ebenfalls eine FF angefangen (Thema: Navy CIS *g*; Titel: „A bit... Snicket“; besondere Anmerkung: Kate wurde da nicht von Ari erschossen, hat aber geheiratet und das Team bekommt Zuwachs durch Olivia Snicket; Pairing: Tony/Olivia).
 

[...]“Mein Gott...“ Ishizu schmiegte sich immer näher an Setos Körper, als könne er sie erneut beschützen, aber der Brünette konnte sich kaum aufrecht halten. Aber er wollte nicht so einfach aufgeben. Selbst wenn es diesmal sein Leben kosten sollte.[...]

Todeskrallen

.:Part 1 – Mehr als nur ein Spiel:.
 

Ishizu war sich nicht ganz sicher, was sie geweckt hatte. Vielleicht war es der süße Duft der Kerzen rings um sie herum gewesen, die irgendjemand aufgestellt hatte, vielleicht auch irgendein Geräusch draußen. Oder Seto hatte sich im Schlaf bewegt... doch als die Ägyptern schlaftrunken ihren Kopf anhob, spürte sie, dass seine Hand immer noch in der ihren lag. Dann erst bemerkte sie, dass sie zwei blaue Augen hellwach ansahen.

Der Brünette ließ sie los und schmunzelte. „Du solltest dir mal deine Wange ansehen.“

Ishizu fuhr über die Stelle, auf die er deutete und wusste schon, worauf er hinauswollte. Sie hatte auf der Seite, auf der sie geschlafen hatte einige Druckstellen vom Bettlaken. Und noch dazu hatte er sie anscheinend schon eine ganze Weile beobachtet.

„Wie lange bist du schon wach?“

„Weiß nicht, vielleicht so eine Viertelstunde.“

„Hast du denn nichts besseres zum Anstarren gefunden?“

„Wie denn, ich komm ja so schlecht raus, aber wenigstens hatte ich einen anständigen Blickwinkel. Eines muss man dir ja lassen, du hast Geschmack. ’Victoria’s Secrets’ trägt nicht jeder.“

„Ich hoffe, du hast gut hingesehen, denn mehr wirst du auch nie zu sehen bekommen.“, fauchte Ishizu, knallrot um die Nase geworden. Schon wieder spielte er mit ihr, reizte sie. Gut, vielleicht hätte sie nach dem Duschen auch nicht unbedingt das Kleid mit dem etwas tieferen Ausschnitt anziehen müssen, aber... Was erhoffte er sich nur dadurch? Überhaupt, stand noch eine Frage offen...

Sie verschränkte die Arme und lehnte sich so mit dem Oberkörper auf die Bettkante, den Verwundeten dabei ernst anblickend. „Warum hast du das getan?“

„Was getan? Dich geärgert? Ich sagte doch, mir ist langweilig, außerdem bist du das perfekte Opfer.“

„Das meinte ich nicht. Warum hast du mich beschützt, als die Spiegel zerbrachen? Du hättest keinerlei Nutzen daraus ziehen können. Und tu mir ausnahmsweise mal den Gefallen und antworte ehrlich.“

Kaiba schwieg und starrte an die Decke. Suchte er wirklich nach einer Antwort oder wollte er nur ausweichen?

„Weiß nicht. War wahrscheinlich ein Reflex.“

„Feiger Lügner.“

Die Ägypterin stand auf, löste ihren geflochtenen Zopf, sodass ihre Haare schwer aber in sanften Wellen auf ihre Schultern fielen und beschloss, diesmal endgültig zu gehen. Immerhin war sie ja nicht sein Kindermädchen und hier im Hotel gab es noch genügend andere Leute, die sich um ihn kümmern konnten. Sollte er doch sehen, wie er allein zurecht kam!

Doch auch dieses Mal hielt er sie zurück, packte ihre Hand und zog Ishizu zu sich aufs Bett, ungeachtet der Schmerzen in seinem Rücken, als ihr sanfter Körper genau auf den seinen fiel. Noch bevor sie weiter reagieren konnte, hatte der Brünette sie beide schon zur Seite abgerollt, sodass er es nun war, der über ihr lag.
 

~Und wenn du nicht mehr Staunen kannst, tust du mir leid

Dann hast du keine Chance mehr

Und wenn du nichts mehr fühlen kannst

Ist es vorbei, dann bleibst du ewig leer~
 

„Nenn. Mich. Nicht. FEIGE!“, hauchte er bedrohlich und das Feuer in seinen Augen duldete keinen Widerspruch, doch es war eher das Kribbeln, das sein Atem auf ihrer Haut hinterließ, das ihre Nervosität durch Furcht, gemischt mit Erwartung ersetzte.

„Du willst eine Antwort?“ Der Milliardär drängte sich noch mehr an sie und das Kribbeln raste durch ihren ganzen Körper, konzentrierte sich dabei aber vor allem quälenderweise in einer ganz bestimmten Region. „Was, wenn ich dir sage, dass ich nichts weiter bin als ein mieser, verzogener, kleiner Mistkerl, dem alles andere scheißegal ist, einschließlich ob dir etwas geschieht oder nicht?“ Seine rechte Hand strich langsam an ihrer Seite entlang, zog dabei den Saum ihres Kleides hoch bis zur Hüfte. „...und dass genau deswegen mein Leben nicht annähernd soviel wert ist wie deines.“
 

~Und wenn du nicht vergeben kannst, vergibst du viel

Ist denn deine Weste rein

Wenn du so weiter leben kannst

Erlebst du’s nie, dein eigenes Seelenheil~
 

„Du Idiot. Du hoffnungslos romantisch fehlgeleiteter Idiot.“ Es war ihr egal. Egal, dass sie beide sich immer mehr auf einen Punkt zu bewegten, der nicht sein durfte. Was machte es denn letzten Endes schon aus? Konnten zwei Menschen, die versuchten, ihr Glück zu finden, denn wirklich gleich das ganze Schicksal stürzen? Wohl kaum.

Ishizu hatte schon zu lange auf das verdammte Schicksal gewartet und jetzt beschloss sie, es nicht länger hinzunehmen. Es war Zeit, selbst Initiative zu ergreifen. Ihr rechter Zeigefinger schloss sich um die braune Lederkette, die Kaiba stets um den Hals trug und zog den Jüngeren noch ein Stück näher.

Ihre Lippen trennten nur noch Millimeter, als sie hauchte: „Versprich mir nur, dass es nicht bei diesem einen Mal bleibt.“

„Du hast wirklich Glück, dass du die einzige bist, die das von mir verlangen kann.“, erwiderte er schelmisch grinsend, bevor er sie endlich küssen konnte.

Für eine gewisse Zeit lang, die ihnen viel zu kurz schien, gab es nur sie Beide. Kein Hotel, kein Tempel.

Erst die Schreie der Sterbenden würden sie wieder in die Realität zurück holen. Und dann erst würde ihnen der Traum bewusst werden, der sie beide heim gesucht hatte.
 

~*+*~

Ratlos stand Noah vor dem Bett seiner Lehrerin. Ihr zierlicher Körper wurde immer wieder von Fieberträumen geschüttelt. Nur selten öffneten sich ihre Augen, aber das sonst so strahlende grün wirkte trüb und wirr, schon fast wahnsinnig.

Was auch immer ihr passiert war, es hatte keine rein biologische Ursache, deshalb war es dem jungen Kaiba auch egal, dass ihr Zimmer eigentlich unter Quarantäne stand. Er wusste, er konnte die Antworten finden, aber dazu würde er mit Neith reden müssen. Wenn sie wirklich ein Geist oder ein Astralwesen war, bestand vielleicht die Chance, dass sie etwas umher gewandert war und die Dinge aus einer anderen Perspektive sehen konnte.

/Aber dazu müsste ich sie erst mal finden.../

Seit dem Vorfall am morgen war er schon drei mal in Aeris Zimmer gewesen (in der Hoffnung, ihre Gabe könne vielleicht Neith anlocken) und zwei Mal im obersten Stockwerk. Aber keine Spur von ihr.
 

~Du bist nicht mehr das Kind, das du mal warst, das ist wahr

Obwohl du besser wärst, was du mal warst, das ist wahr

Das Kind, das in dir schläft, weck’ es auf,

Das Kind, das in dir schläft, bring’ es raus~
 

#Das ist auch kein Wunder. Sie hat dein Leben gerettet und das erste, was du tust, sobald du wieder bei Bewusstsein bist, ist zu IHR zu gehen.# Der große Ameisenbär war wieder wie aus dem nichts erschienen, diesmal direkt neben Noah und neigte seinen Kopf leicht in die Richtung von Aeris. #Du solltest behutsamer im Umgang mit Neith sein, sie ist auch nur ein Mädchen. Und ganz gewiss ist sie nicht das, wofür du sie hältst.#

„Und du?“, fragte der Junge leise, „Bist du das, für das ich dich halte?“

#Ich bin das, was ich bin und es liegt nicht in meiner Natur, mich den Menschen zu erklären. Ich erfülle nur meine Aufgabe. Wenn Neith will, wird sie es dir vielleicht erzählen.#

Nachdenklich wanderte Noahs Blick wieder über seine kranke Freundin und ihm wurde fast schlecht. Über ihre Stirn krabbelten Ameisen. Wo kamen diese Viecher nur her? Erstaunlicherweise konzentrierten sie sich, aber auch genau auf dieses Körperteil. Das war nicht normal. Gut, in diesem verdammten Haus war eigentlich nichts normal, aber...

Antibus’ Zunge schnellte hervor und riss die Krabbeltiere mit sich. Aeris Atmung wurde langsamer, ihre Gesichtszüge entspannten sich etwas.

„Das sind, gar keine Ameisen, nicht wahr? Das sind Krankheiten. Und sie werden größer.“

#Ja, früher oder später wird ihre Kraft zunehmen. Und dann kann nicht einmal ich ihr noch helfen. Wenn ihr sie retten wollt, müsst ihr die Quelle finden.#

„Im Tempel.“

#Ihr solltet euch beeilen, denn wenn ihr nicht zum Tempel kommt, dann kommt der Tempel zu euch.# Das Tier wandte sich um und trottete sanftmütig zur Tür hinaus (oder eher durch die Tür).

Die Ameisen waren ebenfalls vollständig verschwunden, aber Noah vermutete, dass er sie einfach nur nicht sehen konnte. Nur am Rande hörte er das behutsame Scharren, das vom Gang her zu rühren schien. Allein bei dem Gedanken, dass in jeder Sekunde, die er hier vertrödelte, mehr und mehr Insekten auftauchen mochten um Aeris aufzuzehren... Er musste raus hier, dringend.

Es war weniger ein Laufen als ein Stürmen, als er das Zimmer durchquerte und die Tür aufriss, sie geräuschvoll wieder zuknallen ließ und auf dem Gang erstarrte. Der Urheber das Scharrens stand nur wenige Meter von ihm entfernt. Ein nachtschwarzer Schakal, der nichts mehr mit dem zu tun hatte, wie man sich Anubis normalerweise vorstellen würde. Das dünne Fell glänzte stumpf und musste vor Parasiten nur so wimmeln, an zahlreichen Stellen war das Tier kahl, das meiste davon waren Narben. Die Augen funkelten auf gespenstisch ungesunde Weise.

Noch bevor Noah sich seiner Handlung so richtig bewusst wurde, hatte er die Hand gegen die Kreatur gehoben und stieß sie per Telekinese zurück, wenn auch nicht sehr weit, denn die Krallen des Schakals gruben ich tief in den Teppich und erzeugten ein grässliches Geräusch, dass an reißendes Fleisch erinnerte.

Noah erkannte, dass er ein Problem hatte. Ein gewaltiges. Wo auch immer das Tier her kam – es schien weitgehend unempfindlich gegenüber seiner Kraft. Und wenn die psychische Reaktion versagte, blieb nur noch die physische: Er rannte um sein Leben. Wenn er eine reale Chance haben wollte, musste er genügend Abstand zwischen sich und seinen animalischen Verfolger bringen, um rechtzeitig den Balken hoch klettern zu können. Wenn er zu langsam war, würde das Vieh ihn von dem Holz abpflücken wie eine Laus von einem Blatt. Der Schakal gab eine Mischung aus Knurren und Jaulen von sich, denn zu Noahs Glück hatten sich seine Krallen in den Teppichfaser verhakt und als er wieder frei kam, benötigte er erst einmal Zeit, um seine Pfoten zu ordnen.

Der junge Kaiba hatte den Balken erreicht, aber er hatte Schwierigkeiten, die Kerben in dem Holz zu fassen zu bekommen. Er fing an, an den Handflächen zu schwitzen (eine der Sachen, die er am sterblich sein hasste) und rutschte beim Aufstieg zweimal ab. Durch leichte Vibrationen des Holzes spürte er, dass der Schakal in großen Sätzen näher kam. Er würde es nicht mehr rechtzeitig nach oben schaffen.

Und dann kam das Summen.
 

~Vielleicht bist du ja ein guter Mensch,

eine gute Frau, ein gute Mann

Und auf dieser Welt so unerwünscht,

wie man unerwünscht sein kann

Bitte stumpf nicht ab, halt die Ohren auf

Denn Rettung naht gewiss aus einem hohen Haus.

Zieh deine Rüstung an, du weißt, welche ich meine

Zieh’ seine Rüstung an, so eine hat keiner.~
 

Mit einem tiefen bummeligen Summen spürte er unzählige kuschlig-pelzige Berührungen an seiner Haut und erst als der gelbbraune Schleier vor seine Augen verschwunden war, erkannte er, was ihn gerade gestreift hatte. Bienen, ein ganzer Schwarm. [„DER SCHWARM“... *grusel* Tipp: unbedingt das Buch lesen, ist großartig.]

Sie umringten das Tier und wenn auch nur wenige stachen, reichte das doch als Ablenkung. Sie verschafften Noah genügend Zeit, um den vermeintlich sicheren Boden des dritten Stocks zu erreichen. Kaum war er oben, verstummte das Summen schlagartig, als hätte man einen Schalter umgelegt.

Stöße erschütterten den Holzbalken. Krallen an schwarzen Pfoten bohrten sich in das Holz. Noah hatte sich verschätzt. Das Mistvieh konnte sehr wohl hoch springen. Tatsächlich hatte es schon die Hälfte seines wuchtigen Körpers über die Plattform gezogen, als der Türkishaarige sich endlich aufrappeln konnte und in den hintersten Seitengang flüchtete. Dieser verlief sich auf eine einzige Tür zu.

/Wenn sie abgeschlossen ist... oh, Gott, lass sie nicht verschlossen sein.../

Sie war es nicht. Er riss sie mühelos auf, rutschte in den hell tapezierten, lieblich duftenden Raum hinein und Noah blickte direkt in die Mündung eines Revolvers und in zwei goldbraune Augen.

/Ich werde sterben/, dachte Noah, /Ich werde sterben in einem Hauch von Lavendel und Honig./

Dann zerriss der Schuss die Stille.
 

.:Part2 – Das Erbe der Seele:.
 

Ishizu und Seto schreckten gleichzeitig auf, als der Schuss ertönte. Sie hatte sich gerade erst wieder angezogen und auch er hatte nur seine Jeans an, wagte es jedoch schon wieder, aufzustehen, wenngleich der Verband um seine Brust und über seinen Rücken den Jungunternehmer äußerst zerbrechlich aussehen ließ.

„Was war das?“, fragte die Schwarzhaarige unsicher. Sie konnte das Geräusch zwar sehr wohl deuten, hoffte aber, dass er ihre Vermutung nicht bestätigen würde.

„Das war ein Revolver, wenn ich mich nicht täusche eine Ruger.“

Sie starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Empörtheit an. Was spielte es denn für eine Rolle, welcher Art die Waffe war?

Etwas Schweres warf sich gegen die Tür.

Das Holz brach in der Angel und stürzte dann in das Zimmer. Die zwei wohl hässlichsten Schakale, die die Beiden je gesehen hatten, drängten sich gleichzeitig durch die Tür, schnappten dabei gegenseitig nach sich und ließen eine Reihe sehr spitzer Zähne sehen.

Bevor die Ägypterin protestieren konnte, wurde sie hinter ihren Geliebten gedrängt.

Die Tiere fixierten gierig ihre neue Beute auf zwei Beinen und das erste begann schon zu sabbern, als sie langsam ihre Opfer umkreisten.

“Mein Gott...“ Ishizu schmiegte sich immer näher an Setos Körper, als könne er sie erneut beschützen, aber der Brünette konnte sich kaum aufrecht halten. Doch er wollte nicht so einfach aufgeben. Selbst wenn es diesmal sein Leben kosten sollte.

#Du willst sie also beschützen? Um jeden Preis?#

Die Stimme, die in Setos Kopf ertönte, war die eines Mädchens, die Seto nur zu gut kannte. Es war die von Gillian. Und dann wiederholte sie etwas, das seine Kindheitsfreundin bei jeder Situation gesagt hatte:
 

#Im Land der Erinnerungen ist die Zeit immer das JETZT.

Im Königreich des Vergangenen ticken die Uhren ... aber ihre Zeiger bewegen sich nie.

Es gibt eine nichtgefundene Tür

(o verlorene)

und das Gedächtnis ist der Schlüssel, der sie öffnet.#
 

Dann rollte die Vision über ihn hinweg.
 

//“Erhebt euch, Isis.“

Die Schwarzhaarige Priesterin, die vor dem Altar kniete folgte dem Befehl in einer anmutigen Bewegung. Noch immer empfand sie das Gewicht ihrer lagen Haare auf den Schultern als lästig, doch Seth hatte ihr versichert, dass sie sich daran gewöhnen würde. Momentan trug sie sie zu einem Zopf gebunden, der den Blick freigab auf das Symbol auf ihrem rechten Schulterblatt. Es brannte immer noch, immerhin war es gerade mal zwölf Stunden her, dass es gestochen worden war.

Noch während sie sich erhob, trafen ihre Augen die von Seth. Er hingegen verzog keine Miene, obwohl er ihr genauestens erläutert hatte, welch Gewicht und welche Bedeutung dieses Ritual hatte. Der Brünette war eher gelangweilt, die Bewegungen routiniert, als hätte er das schon tausend Mal gemacht. Kein Wunder, immerhin hatte er die höchste Position im Orden.

Er winkte ein Mädchen an sich heran. Seine Schwester, um genau zu sein. Es war Neith anzusehen, dass sie etwas nervös war, dabei war ihre einzige Aufgabe, eine Schatulle zu tragen, deren Inhalt sie in einer endlos langen Prozedur hatte weihen müssen. Die Weihe an sich war sicher um einiges schwieriger gewesen.

Die Kleine öffnete die Schachtel mit einem schnappenden Geräusch und der Blick wurde frei auf ein goldenes Armband, in lila Samt gebettet. Er hatte die Form zweier Schlangen, die sich in ihrer wellenförmigen Bewegung mehrmals überschnitten und in deren Mitte ein blutroter Diamant in Form einer Wasserlilie gefasst war, die goldene Verzierung rings herum hatte die Form von filigranem Schilfrohr. Direkt in den geöffneten Schlangenmäulern blitzten zwei Rubine auf.

Der Sethpriester hob das Schmuckstück empor und hielt es dann über das Handgelenk seiner Priesterin.

„Gelobst du, Isis, Priesterin jener, deren Namen du trägst, diese Gabe anzunehmen und sie einzusetzen im Dienste des Ordens, der sie dir beschert hat, egal, welch moralische oder politische Einstellung du persönlich hegst?“

„Ich gelobe es.“

Er legte ihr den schweren Armreif um und Isis befürchtete, sobald Seth los ließe, müsste ihr Arm zu Boden fallen, doch nichts dergleichen geschah. Das Schmuckstück schien eher immer leichter werden und sich dem Körper seiner Trägerin anzupassen.

„Dann sei es. Verneige dich vor deiner Göttin, Tochter des Ordens.“
 

~*+*~

„Wie benutzt man ihn?“ Etwas unsicher blinzelte die Kleinere ihr Gegenüber von unten her an. Ihre Scheu vor Seth nahm immer mehr zu. Sie konnte sich einfach nicht richtig an den Gedanken gewöhnen, dass er jetzt derjenige war, dem sie in erster Linie unterstellt war und nicht dem Pharao. Natürlich, ohne dass je jemand davon erfahren durfte.

„Warte, ich zeig es dir...“

Seth trat hinter Isis, um ihr zu helfen, doch vorher stellte sie ihm noch eine Frage: „Warum hast du kein Artefakt?“

„Weil ICH das Artefakt BIN. In jeder Generation wird einer von dem Gott Seth persönlich auserwählt, einen Teil seiner Kraft in sich zu beherbergen. Diese Person ist stets das Oberhaupt des Ordens. Die Seher erkannten früh, dass ich diese Person war und rieten meiner Mutter daher, mich von vornherein meinem Gott zu weihen, indem sie mir den Namen gab. Sie hatte vorher diese Gabe besessen. Neith... auch auf sie hat es sich übertragen, aber nur in geringem Sinne. Ihr Schutzgott ist jedoch ein ganz anderer.“

„Sagtest du nicht, es sei allein der Wille, deiner Mutter gewesen, dass ihr Beide den Orden leitet?“

„Es stimmt ja auch in gewissem Maße, du hättest jedoch die Zusammenhänge zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstanden. Es war ihr Wille und der des Gottes selbst. Da sie jedoch die Stellvertreterin des Gottes war, habe ich es der Einfachheit halber gleich gesetzt.“

Isis lachte sarkastisch auf. „Ja, diese Arroganz sieht dir ähnlich. Die eigene Mutter als Gott hinzustellen.“

„Sht. Willst du nun lernen, wie man es bedient, oder nicht?“

„Sicher.“

„Dann streck einfach deine Hand aus...“//
 

„Ishizu!“ Der Brünette hatte sich mit Mühe aus seiner eigenen Trance gerissen. Jetzt ergriff er ihr Handgelenk, an dem noch immer der Armreif schimmerte, den er ihr bei ihrer Abreise aus Battle City geschenkt hatte. Den Armreif aus seiner Vision. Er richtete ihren Arm gerade nach vorne. „Streck deine Finger aus.“

Sie gehorchte.

Genau in dem Moment sprangen die Tiere auf sie zu. Der Diamant glühte auf, nahm die Farbe kristallinen Blaus an und die Schakale prallten plötzlich an einer gleichfarbigen Mauer aus Licht ab, die sich in einer Halbkugel um die Beiden zog.
 

~Du fragst dich, warum bist du hier, in dieser dunklen Welt

Mach dir endlich Licht, mach es endlich hell

Es liegt wirklich an dir und was du daraus machst

Es liegt nicht an der Welt, weil die Welt darüber lacht~
 

Ishizu spürte eine Gänsehaut an ihrem ganzen Körper, und ein lebendiges Pulsieren, das von dem Gegenstand selbst zu stammen schien. „Er lebt...“, flüsterte sie fasziniert und Seto nickte.

„Ja, sie leben. Sie leben alle. Sie haben nur geschlafen, bis sie wieder vonnöten war.“ Er wusste nicht richtig, warum er das sagte, es fühlte sich einfach richtig an. Er wusste einfach, dass es so war. Und dann erst sah er es. Das Symbol auf Ishizus rechtem Schulterblatt. Eine Eidechse, in derselben Tribalzeichenweise wie die Schlange auf seinem Handgelenk. Sie gehörte zu ihm. Sie gehörte zum Orden.

/Die gefallenen Drachen und Brüder und Schwestern der Schlange... /, dachte Seto ohne Zusammenhang und grinste grimmig. Selbst wenn er nicht wusste, was zu tun war; sein BLUT wusste es. Er fühlte, wie die unbändige Wut in ihm anschwoll und stellte sich vor, wie es wäre, dieses Gefühl direkt gegen die Kreaturen zu schleudern, die ihnen etwas antun wollten. Wie als würde er eine Antwort darauf erhalten, erklang von überall her ein aggressives und wütendes Zischen. Schlangen krochen aus allen Ecken, immer mehr und mehr, sodass sie schon bald den ganzen Fußboden bedeckten.

Die Schakale winselten.
 

Kaiba suchte in Ishizus Gesicht nach Zeichen von Furcht, fand aber keine. Stattdessen sah sie ich liebevoll verstehend an und nickte.

Die Reptilien fielen über die Schakale her. Diese wiederum warfen verzweifelt ihre Köpfe in alle Richtungen, um die Schlangen, die sich in ihrem Fell festgebissen hatten, herauszureißen, aber wo eine entfernt wurde, sprangen zwei neue hinzu. Immer langsamer wurden die Bewegungen der Säugetiere, bis sie taumelten und stürzten. Sekunden danach waren sie verschwunden unter einer Masse aus sich windenden Leibern in allen Farben.

Die Flut der Schlangen ebbte wieder ab und als sie verschwanden, war auch keine Spur der Schakal-Kadaver zu sehen. Sie waren einfach weg.

Der Raum war leer.

„Es spukt doch nicht etwa zufällig hier drin, oder?“, fragte Seto sarkastisch und handelte sich damit einen bösen Blick der Schwarzhaarigen ein. Aber dann lehnte sie einfach nur schweigend ihren Kopf an seine Brust.
 

~Die Welt liegt uns zur Last

Die Welt treibt uns zum Hass

Liebe hat hier keinen Platz

Doch die Liebe ist ein Schatz~
 

~*+*~

Er war tot.

Dessen war er sich ganz sicher.

Aber konnte es im Tod ein Bewusstsein geben? Und wenn dem so war, war dann die Last, die er fühlte, nichts weiter als die Bewusstheit seiner Schuld? Aber Bewusstsein war nicht gleich Bewusstheit.

Und all die Philosophieerklärte auch nicht das Kitzeln an seinem Gesicht und den Duft, dieser liebliche Geruch nach...

Wie hatte er nur so blind sein können? Vielleicht würde er ja tatsächlich sterben oder war schon tot, aber was er fälschlicherweise für Lavendel gehalten hatte, waren Hyazinthen. Der Duft von Hyazinthen und Honig und dazu das Kitzeln, wir die Berührung der Bienen. Nein, nicht ganz, aber doch so ähnlich. Weil SIE es war und es waren IHRE Kreaturen, die ihn gerettet hatten.

Noah schlug die Augen auf.
 

To be Continued...
 

Lavenia sagte mir vor kurzem, ich sei eine Sadistin… Und da habe ich mir gesagt, dann muss ich das doch gleich mal beweisen! Mit diesem tollen Cliffhänger! Ich hoffe, es ist spannend geworden... Noch mehr hoffe ich natürlich, dass sich noch jemand außer Cookie auf meiner Navy CIS Fanfiktion einfindet, mit der geb’ ich mir echt Mühe.

Oh, und ich hab’ mein Abi mit 2,1 gemacht [and all that Jazz!]. Meine restlichen Prüfungsergebnisse...
 

Geo (Grundskurs, mündlich): 7 Punkte = 3- [and...]

Bio (Leistungskurs, schriftlich): 11 Punkte = 2 [all...]

Deutsch (Leistungskurs, schriftlich): 13 Punkte = 1- [that...]

Mathe (Grundkurs, schriftlich): 15 Punkte = 1+ [JAZZ...]
 

(Falls sich jemand über das in den eckigen Klammern wundert: ich höre grad ein wenig vom Musical Chicago. Ist nicht einfach, den Text von Xavier Naidoos „Seelenheil“ aufzuschreiben, wenn im Hintergrund der Zellblocktango läuft *drop*
 

[...]Das konnte doch nicht... das dufte doch nicht...

Seto hatte das Bedürfnis, sich die Augen zu reiben, wie ein kleines Kind, doch etwas sagte ihm, dass das nichts an der Erscheinung vor seinen Augen ändern würde.

Und es sagte ihm auch, dass ihren Namen auszusprechen zur Folge hätte, dass das das Bild nur noch realer machen würde.[...]



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Kommentare zu dieser Fanfic (48)
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Von: abgemeldet
2007-02-03T20:37:04+00:00 03.02.2007 21:37
Hallo ^^~

Keine Ahnung, ob du dich noch an meinem Namen erinnerst, aber falls nein- ich habe es kein Stück anders verdient. Frag mich bitte nicht warum um alles ich mir so lange Zeit gelassen habe diese FF zu lesen nachdem mir deine erste doch dermaßen gut gefallen hat, ich weiß es nicht ~~ Gomen nasai, aber dafür bin ich jetzt mit Feuereifer dabei ^^* Und ich hoffe mal es hat nichts zu sagen, dass das aktuellste Kapitel dieser offensichtlich gigantischen Geschichte über ein halbes Jahr alt ist ~~

Aber Alter hin und Jugend her- ich bin restlos begeistert! Wie gesagt, ich glaubte deinen Stil von "Du hast mich vergessen" zu kennen, aber was ich hier gelesen hab, das war einfach der Wahnsinn! Dein Schreibstil ist wirklich klasse, du schreibst herrlich faszinierend und kurzweilig und überhaupt, das war eines der wenigen Kapitel in letzter Zeit, das ich wirklich gebannt gelesen habe... Du hast einfach so einen gewissen Schreibstil der mich umhaut XD~

Und das tolle ist, hinter deinem Stil scheint auch eine richtig, richtig gute Idee zu stecken OO Okay, ich hab nicht viel anderes erwartet, aber dass es so gut werden würde @@ Die ganzen Hints von wegen Trinität und verlinkten Ereignissen und überhaupt, ich bin wirklich gespannt was du noch aus dem Ganzen hier machst. Ich meine, du hast ein rießiges Talent dazu Szenen zu gestalten und die Stories auszudenken, wie könnte ich da jemals wieder von der Geschichte loskommen ;___;

Überhaupt mag ich die "Pairings" wenn ich das jetzt mal so nennen darf, du hast die einzelnen Szenen super süß rübergebracht *restlos begeistert ist* Nicht nur, dass ich dir für die SetoxIshizu Szene ein rießen Lob aussprechen kann, auch die MokubaxRebecca hat es mir mehr als angetan...

Ich rede gerade kein sonderlich gutes Deutsch, oder oO? nya, ich belasse es mal hierbei und bring beim nächsten Kommi hoffentlich etwas sinnvolleres zu Stande @@ Verdammter Kaffee aber auch >_>


~Tsuki
Von:  Kaylean
2006-09-03T18:08:18+00:00 03.09.2006 20:08
sau geil!!
sau geil!! SAU GEIL!
*rumhüpf* ich komm endlich zum lesen und dann soooooooo ein geiles Chapter!!
schon allein der Anfang mit Seto und Ishizu~ XD
Seto ist also nicht nur in Revolvern bewandert, nein, er kennt sich auf mich Frauenunterwäsche aus?
Kommt uns da ein Verdacht auf??
Neeee~ er und Ishizu haben ja, also von daher XD
*lach*
die vision war genial fansch~
das Armband! Dieses Armband XD ich wusste, es würde nochmal nützlich sein

boah diese Story ist so spannend!!
weiter~ mehr~ meher~
und ich will wissen was mit Noah ist o.o ober jetzt wirklich tot ist
~ meeeeeeehr!

*dieser Cliffhänger ist quälend*
hoffe bald auf neues^^
hdl
Kalen

ach ja: Glückwunsch zum Abi (wenn auch etwas spät xD)
Von:  _Natsumi_Ann_
2006-07-17T17:49:32+00:00 17.07.2006 19:49
SIE HAM ES GETAN XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Yeag ^.^
voll süß XD
hihi
bitte weiter
Von:  Feainn
2006-07-15T12:14:26+00:00 15.07.2006 14:14
Isis hat schon wieder vor mir geschrieben -.- Naja, amcht ja nix!
Ich lauer ja auch immer. Besonders bei der hier^^
Die find ich einfach cool.
Und als erstes Mal: Glückwunsch zum Abi
und jetz zur FF:

also klasse! Ich bin ja auch so ein Fan von Seto X Ishizu bzw. Seth X Isis wozu dieses Kapi ja glänzend passt. Und die Schakale erinnern mich an Anubis. Sollen die mit Anubis oder Seth in Verbindung gebracht werden?
Wobei, mich hat mal einen Aufseher im ägyptischen Museum gefragt ob ich weiß wie seth dargestellt wird, und dann hat er halt gemeint der wird als Nilpferd dargestellt.....xD
Ich schweife ab, aber was solls^^
Schreib schnell weiter ja?
Ich erwarte das nächste Kapi sehnlichst!
ChibiSeth
Von:  Naime
2006-07-15T10:21:58+00:00 15.07.2006 12:21
erschteeee
jaja ich lauer scho immer auf die fortsetzungen *grins*

boah is das geil!!
nieder mit den schakalen XD
das is einfach spitze geworden^^
wenn ich das recht verstanden hab,ist doch das armband das Ishi von seto bekommen hat,das,das Isis zu dieser Weihe erhalten hat.oder?
was fuer ein geiler zufall^^

naja,so schnell wie moeglich weitermachen bitte^^
bin so suechtig nach dieser ff...
hdggggdl Isis
Von:  _Natsumi_Ann_
2006-06-15T11:54:22+00:00 15.06.2006 13:54
cooooooooooool *_*

das mit isis und seth *_*
Herrliscg xD

Weiter^^
Von:  Kaylean
2006-06-13T19:43:16+00:00 13.06.2006 21:43
das wird immer besser^^
du baust die Geschichte sehr klasse auf und fütterst uns mit Häppchen, ehe gewechselt wird~ ich bin echt erpicht darauf mehr über Neith und Noah zu erfahren. Neith hat mein Interesse geweckt^^
der Teil um Isis und Seth war klasse ö.ö~
^^d

mehr davon^^
Abi überstanden?

Kalen~
Von:  Kaylean
2006-06-13T19:27:17+00:00 13.06.2006 21:27
ich liebe Tanz der Vampire XD
und ganz besonders Herbert hihi~~ der schwule Vampir XD~ (Jaja~ wenn Liebe in dir ist xD)
*noddnodd*~
Carpe Noctem - Fühl die Nacht ist schon ein schönes Lied ^^ *nick*

Zum Kapitel:
Super ö.ö
Die Szene am See fand ich gut gemacht und interessant gehalten ôo vorallem als Becks plötzlich wieder vor Moki stand und er voll perplex und so oo
ich frag mich ja mal was für eine Krankheit Aeris hat ôo~ bestimmt was richtig fieses? ôo bzw. schweres?

Aber nun zu Seto und Ishizu:
>//< *mit Armen ruder* süüüß~
wie sie sich so um ihn kümmert und er sie zurückhält... aber dann der Spruch von ihm -.-
ich geh dann mal zum nächsten Kapitel *winkz~*
Von: abgemeldet
2006-05-01T11:55:44+00:00 01.05.2006 13:55
Wow, das war ja geil!!
*nick nick*
Echt Hammer Kapi.
Bin schon seeeeehr gespannt wie es weiter geht.
Besonders was Seth und Isis betrifft...
Von:  Feainn
2006-05-01T09:37:23+00:00 01.05.2006 11:37
Hi, also ich les ja die Teile ueber Noah genauso gern wie die anderen...
Aber das Kapi ist ueberhaupt total cool. Zu Seth passt das mit der Schlange voll. Ich mag sowas mysterioeses^^

Sag mal hast du noch mehr solcher Buecher zu empfehlen? die sind naemlich alle super ^^

Also schnell weiter machen^^
Cu San


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