Eden

Edens Anfang

Edens Anfang
 

"Seid Ihr, Seth, bereit Euch dem Land Ägypten, dem Herrn Kemets, Eurem Pharao, zu verschreiben? Euren Dienst in die Gotteslehre und die politischen Gepflogenheiten zu stellen?"

Leise schwappte das heilige Öl, in der goldenen Schale hin und her, da der Oberpriester aufgrund seines Alters ein Zittern aus seinen Gliedern nicht verbannen konnte.

"Ja." Zwar auf den Knien, um Demut zu zollen, doch erhobenen Blickes fixierte das azurblaue Paar Augen das güldene Symbol Ra's, welches hinter dem alten Mann an der Wand prangte.

Er würde seine Ehrerbietung nicht diesem Tattergreis zollen, nur den Göttern selbst war er Ehrfurcht schuldig.

Besonders ab diesem Zeitpunkt.

Vorsichtig tauchte der ergraute Priester seinen Zeigefinger in die schimmernde Flüssigkeit, um gleich darauf das Zeichen des Pharaos, welcher nur Schritte entfernt von seinem Thron aus der Zeremonie beiwohnte, auf der Stirn des jungen Mannes zu seinen Füßen nachzufahren.
 

"Nun erhebt Euch, ,Hohepriester' Seth. Die Götter seien mit dem Pharao und seinem Priester."

Wie es das Gesetz verlangte ging der Alte vor dem nun zweitmächtigsten Mann Ägyptens in die Knie.

Grazil richtete sich Seth auf, ließ sein Augenmerk durch den Saal gleiten.

Schließlich fand er den Blick, den er suchte und erntete von der hintersten Säule aus ein bestätigendes Nicken, welches ihn veranlasste sich wieder dem Pharao zuzuwenden.

Dieser hatte sich indes erhoben und schenkte seinem neuen Gottesdiener ein erhabenes Lächeln.

"Seid Euch meiner Freude über Euren Dienst in meiner Obhut sicher, Hohepriester. Und nun..." Ein Schnippen des jungen Herrschers - einsetzende Musik. "...lasset uns feiern."
 

Im langsam aufkommenden Tumult merkte niemand wie sich Seth von der Fläche stahl.

Ihrem Posten gerecht hielten dem Brünetten zwei Leibeigene die Tür auf, damit er den Thronsaal verlassen konnte.
 

Fast totenstill waren die Gänge des Palastes. Nur, die an den Wänden widerhallenden Schritte des Priesters und die weitentfernten Klänge des Festes erfüllten die Luft.

Bis der junge Mann mit dem tiefen Blick mitten auf dem Flur stehen blieb und sich seinem bisher stummen Begleiter zuwandte.

"Und? Alles zur Zufriedenheit?"

Hoffend sah er nach unten.
 

"Ja. Alles so wie es sein sollte."
 

Und eine neue Ära würde beginnen...

Die Ära der Schlange

Heyo ^^

Jep, ihr lest richtig. ICH schreibe ne Egypt ^^°

Die Welle dieser Art der FF's, die einige Zeit lang das Net überflutet hat, flaut inzwischen ab.

Aber genau deswegen stell ich sie jetzt rein ^^

Kommt ,meine' Story auch an, ohne einfach auf den fahrenden Kahn aufzuspringen?

Das wäre Grund 1.

Grund 2: Ich hatte die Idee schon vor Monaten in meinem wirren Schädel, aber da war ich noch zu beschäftigt ;_;

Nja, jetzt ist sie da ^^

Ob dieser Zustand gut oder schlecht ist entscheidet ihr.
 

Disclaimer: Kazuki Takahashi....ihr wisst's doch eh. Zwingt mich nicht das immer wieder zu schreiben ^^°
 

Widmung: An zwei gaaaaanz liebe Leute ^^

Feffi_9389, weil ich den Schreibfluss und die Lust dazu nach dem Zusammenfügen unserer gemeinsamen FF hatte *drückz*(Schleeeeichwerbung: Schaut mal bei ihr vorbei ^^)

Listle, meine süße Aleseus, weil du meintest ich soll sie on-stellen, als ich an mir zweifelte *knuff*
 

Notice: Nicht von den ersten Pairingandeutungen täuschen lassen! Erstens ist nicht alles wie es scheint und zweitens......bin ich mir selbst noch nicht so sicher wen ich am Ende zum Sethilein lass *g*

Notice 2: Der Stil ändert sich leicht. Nja, den Prolog wollte ich halt besonders mysteriös machen, daher war er etwas ,hochgestochener'.

Ich werd bei dieser Story aber langsam immer mehr meinen ,gewohnten' Stil einfließen lassen ^^
 

And now, read and hope that you survive!
 

Die Ära der Schlange
 

"Hohepriester..." Bangend wartete der kleine Sklave, dessen Unwichtigkeit sich durch seine Namenlosigkeit ausdrückte, darauf, dass der Blauäugige ihm zu verstehen gab, er solle weiter sprechen.

"...Der Pharao wünscht Euch zu sehen. Er erwartet Euch in seinen Gemächern."

Ein gebrummtes ,Verschwinde' und der nichtswürdige Junge sah dass er schnellstmöglich weg von hier kam.

Er hatte Angst. Panische Angst.

So wie der Großteil der Palastbewohner.

Doch nicht wegen dem frisch geweihten Hohepriester. Dieser machte, seit seinem Antritt vor 4 Monaten, seiner Aufgabe alle Ehre und erwies sich in seiner kurzen Amtszeit schon häufiger seiner Würde.

Nein, wirkliche Angst vermochte nur der Anblick Nemesis' hervorzurufen.

Leise züngelnd wand sie sich über der Armlehne ihres Herrn.

Ja, Nemesis war eine Schlange. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Eine schneeweiße Wüstenkobra, einzigartig unter der von Ra gesegneten Sonne Ägyptens.

Doch wohl noch seltener als mancher glauben mochte. Ein Unikat, um nicht zu sagen ,göttergleich'...
 

"Er will dich in letzter Zeit öfter sehen. Das ist ein gutes Zeichen. Er vertraut dir."

Schmeichelnd ließ Nemesis ihr Schwanzende über Seths Arm streichen.

"Das hast du gut gemacht."

Zischend verließen die Worte ihren Rachen.

Göttlich, wahrhaft.

Der menschlichen Sprache mächtig war Nemesis Gesandte der Gottheit Seth. Eines seiner Tiere, seine treueste Untergebene.
 

"Wieso habe ich bei dir nur das Gefühl, dass es eigentlich falsch ist." Sarkastisch lächelte der Brünette seiner schmeichelnden Gefährtin zu, welche trotz ihrer Tiergestalt fast schon gleichfalls so etwas ähnliches zusammenbrachte.
 

"Weil du Acht geben musst. Vergiss nicht, du musst den Pharao schützen. Das ist deine Aufgabe. Deshalb hat Seth mich zu dir gesandt. Im Übrigen, schöner Name, den du trägst. Wahrlich meiner Anwesenheit würdig."

Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man glauben können, dass die Schlange den Priester, nun sagen wir, ,anmachte'.
 

"Charmeur."

Erhebend grinsend fuhr der Blauäugige sanft über die glatte Oberfläche Nemesis', bevor er sich erhob und in seiner blauen Robe, deren dazugehörigen Kopfschmuck, ein goldenes Diadem mit Schlangen-Emblem, noch im Gehen zurechtrückend, zur Tür schritt. [1]

"Es könnte länger dauern. Versuch dir die Zeit zu vertreiben."

Mit diesem Ratschlag, verließ der junge Priester den Raum.
 

Und ob, dem guten Tier fiel so einiges zu tun ein...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Ihr habt nach mir schicken lassen, mein Herrscher?"

Der Etikette gebührend eine tiefe Verbeugung machend sah sich Seth dem Pharao gegenüber.

Mit ebensoviel Manierlichkeit entgegnete dieser. "Ja, es gibt wichtige Tätigkeiten, die sich nicht mehr hinauszögern lassen."

Bedeutungsvoll nickte der junge Mann mit den Amethyst-Augen den Dienern zu, zeigte ihnen so, dass sie sie allein lassen konnten.
 

Kaum waren die Bediensteten hinter verschlossenen Türen verschwunden...

"Sehr wichtige ,Tätigkeiten'." Das gütige Lächeln des Pharaos wandelte sich in ein recht anzügliches.

Schon in der nächsten Sekunde fanden sich die Arme des Kleineren um dem Hals Seths wieder und zogen ihn mit ihrem Gewicht ein wenig herunter.

"Nun, was könnte das nur sein, mein Gebieter?" Gespielt unwissend blickte der Brünette etwas abwärts.

"Atemu." Eine kurze Aussage des Pharaos, die leichtes Schmunzeln seines Gegenübers zur Folge hatte.

"Ich soll euch beim Namen nennen?"

Genüsslich reckte Angesprochener den Kopf weiter nach oben, damit er seine Antwort nahe dem Ohr des Größeren verhauchen konnte.

"Das auch. Aber ich meinte eigentlich, dass ,Atemu' Eure Tätigkeit für heute sein wird. Ihr seid heut nur da um Dienste an mir zu leisten."

Doppeldeutigkeit sprach aus jedem Satz und jeder Geste.

Ein Problem?

Mitnichten. Dazu hatten sie dieses Spiel schon zu oft getrieben.
 

"Wenn dies meine Pflicht als Euer Hohepriester ist."

Dieses ,Ihr'-,Euer' ,Hoheit'-,Priester' Amüsement hatte schon seinen Reiz.

Es verlieh dem Ganzen wohl einen gefährlichen Touch.
 

Sanft ließ Atemu seine Hände abwärts, auf die starken Schultern seines Gegenübers gleiten.

Federleicht stellte er sich auf die Zehenspitzen um näher an die verheißungsvollen Lippen zu kommen.
 

Erst ein unüberhörbares Zischen ließ den Pharao zurückschrecken. Mit einem gewaltigen Satz rückwärts brachte er sich außer Reichweite, da plötzlich wie aus dem Nichts eine weiße Kobra zu seinen Füßen auftauchte und gefährliche Töne in seine Richtung verschickte.
 

"Nehmt das Vieh weg, Seth! Nehmt es weg!"

Für einen Herrscher über Nil, Kemet und was Ägypten sonst noch beherbergte ließ sich der junge Mann recht leicht von einer Schlange aus der Contenance bringen.
 

"Natürlich, Hoheit. Ich werde sie sofort wieder in meine Kemenate bringen."

Mit einer gleitenden Handbewegung verfrachtete Seth das schneeweiße Getier auf seinen Arm, um welchen sich dieses augenblicklich wand.

Schnell schob er die Tür auf und marschierte mit Nemesis beladen aus dem Pharaonengemach, Atemu verwirrt zurücklassend.

Er wollte doch dass die Schlange verschwand. Und wer sollte sie denn anderer rausschaffen als Seth selbst?

Ein Logikfehler, mein Herrscher.
 

Seth wanderte, während Atemu sich selbst innerlich einen Schlag verpasste, über die leeren Flure vor den königlichen Räumlichkeiten. Ein ,Verschwindet' von Pharaonenhand verscheuchte die Untergebenen wohl bis ans andere Ende des Reiches.

Jedoch momentan nur eine nette Begebenheit, damit der Hohepriester endlich seinen zischelnden Begleiter zur Rede stellen konnte.

"Also? Was gibt es so wichtiges, dass du dich ins Zimmer Atemus geschlichen hast?"

Belustigt zischelte Nemesis "Atemu? Wie weit seid ihr denn schon?"

Leicht beschämt drehte Seth den Kopf etwas zur Seite. "Wir sind überhaupt nicht weit. Die Namensanrede dient nur dem vertraulicheren Umgang. Schließlich bin ich sein engster Vertrauter."

Damit war für den Brünetten die Sache erledigt.

Allerdings nicht für seine kleine Gefährtin, die sichtlich begann Spaß an Seth-ärgern zu finden. "Wie ,vertraulich'? Und wie ,eng'?"

Mit zart geröteten Wangen fuhr Genervter die Kobra an. "Pharao-Hohepriester, so und NICHT anders ist unser Verhältnis! Krieg das in deinen kleinen Reptilienschädel rein!"

Ruckartig verengten sich Nemesis blaue Augen zu winzigen Schlitzen. Eine Geste, die normalen Schlangen nicht möglich war, mal davon abgesehen, dass normale Kobras schon mal gar keine blauen Augen hatten.

"Vergiss nicht mit wem du sprichst, Kleiner. Und jetzt zu wichtigerem. Du wirst ,Atemu' schützen."

Skeptisch hob Seth eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen. "Vor was denn?"

"Vor den Rebellen." Präziser ging es wohl nicht mehr.

"Aber bevor du weiter den Beleidigten spielst, mein Kleinkind..." setzte Nemesis sofort drauf. Sie war vielleicht ein Tier, aber ein gottgesandtes und damit ÜBER diesem Bürschchen.

"...ich meine damit den geplanten Putsch, der gegen die Dynastie rückt. Du weißt doch hoffentlich, was du zu tun hast?"

Stumm presste Seth seine Lippen aufeinander.

Gegen die Dynastie. Das hieß gegen die Königsfamilie und den Stand des Adels. Nicht gut. Ganz und gar nicht.

"Natürlich. Aber verrat mir lieber, wer, in Hathors Namen, so lebensmüde ist gegen die Reichsregentschaft zu revoltieren."
 

Etwas näher glitt Nemesis auf seinem Arm aufwärts, legte sich auf seinem Oberarm, nahe dem Hals, nieder.

"Der Revolutionär nennt sich Jono."
 

Komisch....nicht der Name, eher...

"Woher weißt du von dem Aufstand und über diesen Jono bescheid?"

Zur Rede stellend schielte Seth zur Seite, zu seinem momentanen ,Anhängsel'.
 

Beleidigt schnalzte die Kobra auf.

"Zweifelst du an mir?"

Heftiges Kopfschütteln als Antwort.

Niemals würde Seth es wagen, an Nemesis Worten zu zweifeln. Nicht nachdem der Gott Seth sie zu ihm geschickt hatte, seinen eigenen Groll gegen Ra verbannend, um ihn Priester Seth dazu zu befähigen den Sohn Ra's, den Pharao, zu schützen, damit Ägypten neu erblühen konnte.

So zumindest die Erläuterung Nemesis, da es schon verwunderlich war dass ausgerechnet der Gott der Wüste und des Chaos, bekannt als ,Brudermörder', den Thronerben beschützt wissen wollte.

Aber warum an der Aussage eines Göttertieres zweifeln?
 

"Na schön, du Ungläubiger." Spielerisch tippte die Schlange ihrem Träger mit dem Schwanzende auf die Nase. Ein recht ausgefallenes Bild, das so nebenbei abgegeben wurde.

"Sagen wir mal, ein Stadtmäuschen hat's mir geflüstert." Dabei glitt blitzschnell die gespaltene Zunge heraus und tippte damit gegen den Oberkiefer. Kurz um, vor ihrem Ende als Imbiss durfte die Maus als Informant herhalten. [2]

Angewidert verkrampften sich Seths Mundwinkel bei dem Gedanken.

Sich davon nicht ablenken lassend fuhr die Kobra fort. "Von wegen ,Treffen um 9 in der Kaserne. Weitere Instruktionen von Jono folgen.'"

Zögernd legte der Brünette eine Frage drauf. "Und wie kommst du bei dem bisschen gleich auf eine Verschwörung?"

"Mein lieber Junge, was sollte es sonst sein, wenn sich zwei zur Unkenntlichkeit vermummte Schränke von Männern sich in einer dunklen, heruntergekommenen Seitengasse treffen und flüstern als hänge ihr nichtssagendes Leben davon ab."

Resignierend seufzte der Blauäugige auf und schritt ohne weitere Worte in sein Zimmer.
 

Sorgsam verschloss er dort angekommen seine Tür, legte das weiße Tier auf dem mit Seide bezogenem Bett ab und machte sich daran einen alten Fetzen aus einer hinteren Ecke zu ziehen.

"Was wird das?" Überrascht stellte Nemesis ihren Vorderteil in die Höhe und begutachtete zweifelnd, wie sich ihr Schützling in das fast schon dreckige Leinenzeug kleidete.

"Nach was sieht es denn aus? Ich werde mich auf den Hauptplatz zur alten Kaserne begeben. Bis um 9 dürfte ich dort sein, so wie die Sonne momentan steht, ist es erst 8."

Sofort nachdem er fertig ,angekleidet' war und sich die Kapuze über den Kopf geworfen hatte, sodass nur noch sein Mund zu erkennen war, begab sich der Brünette auf seinen angrenzenden Balkon. Da es schon etwas graute konnte man gerade noch so erkennen wie das bisschen Licht von den goldenen Ornamenten an der Brüstung reflektiert wurde.
 

"Gib Acht, ich könnte es nicht gebrauchen mir einen neuen Schützling suchen zu müssen, nur weil du leichtsinnig warst." sprach's während Seth leichtfüßig auf die andere Seite des Geländers kletterte. 2 Meter tief. Gerade noch niedrig genug um unverletzt hinabspringen zu können.

"Nein, ich bin ganz gerührt von deiner Sorge um mich." Sarkastisch lächelte der Priester noch einmal rücklings zu Nemesis, die sich inzwischen der Länge nach genüsslich auf dem weichen Bett wand.
 

Eins, zwei...drei! Und schon ließ der Junge die Halterung los und sprang herunter. Umgeben von einigen ausländischen importierten Büschen, die der Verschönerung des Palast-Ambientes dienten, kam er unversehrt auf der Erde auf.

Zu hoffen blieb nur, dass niemand seinen kleinen Ausbruch bemerken würde. Die Erklärung dazu würde nämlich schwer zu liefern sein.

Schließlich sollten seine Nachforschungen geheim bleiben.
 

Wie eine Raubkatze schlich der junge Mann über den Hof. Seltsamerweise ohne jegliche Probleme schaffte er es bis zu der Hauptmauer, welche Königshaus von Marktplatz trennte.

Pantergleich beförderte sich Seth auf die Mauerzinnen, um sich geschmeidig auf die andere Seite zu schwingen. Dieser Sprung jedoch ging im Gegensatz zu dem vorherigen gerade noch gut aus, da die Höhe natürlich beachtlicher war als die bloße seines Balkons.

Aber er wäre ja nicht Hohepriester geworden wenn er schon vor einer 10 Meter-Wand zurückschrecken würde.

Nun, es sei erwähnt, dass zu seinem sicheren Hinüberkommen ein vorbeifahrender Lieferkarren, beladen mit Mehlsäcken, beigetragen hatte.

Aber, hey...auch ein Priester brauchte ab und zu Glück.
 

Fix wühlte sich Seth aus der Fracht und machte dass er zu seinem Ziel kam. Das verwunderte und gleichzeitig erzürnte Brüllen des Mehl-Lieferanten, der über seinen kurzen Ausflug in seine Ware nicht sehr erfreut war, überging er geflissentlich.

Er hatte wirklich wichtigeres zu tun. Zum Beispiel eine Verschwörung aufzudecken.
 

Unter dem Gedrängel der Menschenmassen, die zur Abenddämmerung noch den Hauptplatz füllten, ging er in seiner unauffälligen Kluft fast schon unter, auf dem Weg zur Kaserne...
 

~
 

[1] Ich HASSE diese Hüte *schauder* Daher mal was anderes ^-^

[2] Die Maus hat gesungen wie ein Vögelchen *Mafia-Akzent*

*g* Nemesis is ne Schlange, ne göttliche, also kann sie auch mit anderen Tieren kommunizieren, klar ^^
 

Das erste Kapitel ist beendet. Ob's wer gelesen hat, is was anders ^^°

Nja, falls es aber doch wer getan hat und meint es wäre zu kurz: Meine Kaps werden aufsteigend immer länger ^^ (Is zwar noch nich sicher, aber das hat sich bisher bei jeder meiner FF's automatisch so ergeben *schultern zuck*)

So, und was ganz wichtiges, es kommt jetzt drauf an, wie die Resonanzen auf das hier ausfallen, wie oder ob ich weitermache.

Ich will hier nicht um Kommis betteln oder euch erpressen, so was kann ich nicht ab. Ich will damit nur sagen, dass falls sie nicht ankommt ich mich anderen Projekten ,mehr' widmen werde, da ich momentan schon verflucht viele Ideen hab ^^°

Und....weil aufbauende Kommis meine Hände seltsamerweise enthusiastisch über die Tastatur fliegen lassen *g*

Nja, ich hör hier mal besser auf zu labern ^^

Jedenfalls würd ich mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung sagt *smile*
 

Tschau, Go

Revolution im Paradies

Heyo ^^

Ja, hier kommt Kapitel 2!

Ich muss zugeben das Kap haut sich schon wieder eher in meine ,normale' Stilrichtung ^^

Sogar ne Slap-Stick-Passage xD.....Ist das angebracht bei so ner Story o.O?

Njo, sie is da und ich konnts mir nicht verkneifen *g*

Und nicht, ich wiederhole, NICHT von dem momentanen Bennehmen der Charas irreführen lassen ^.~
 

Disclaimer: Kann das nicht hööööören *lalala*

Widmung: Den Leuten, die so liebenswürdig waren zu kommentieren ;_;

Es ist in letzter Zeit verflucht selten, dass man noch Kommis kriegt und wenn dann meistens diese Ein-Satz-Kommis *snif*

Daher freuts mich dass das hier doch wer liest ^-^
 

And now, read and hope that you survive!
 

Revolution im Paradies
 

Langsam färbte sich der Horizont immer dunkler, als Seth sein Ziel endlich erreicht hatte.

Aus- statt einladend begrüßte ihn die heruntergekommene alte Kaserne, die für Priester absolutes Tabu war......gut, die für jeden anständigen Menschen ein Graus war, noch aus zwei Metern Entfernung.

Lange Ritzen verunstalteten, die sowieso abgewetzt aussehende Außenwand und welche Tiere sich vor der Türe schon alle verewigt hatten, wagte er gar nicht zu denken.

Einen anderen Weg als das Gebäude zu betreten hatte er aber wohl nicht, wenn er erfahren wollte wie es wirklich mit dieser Revolution stand.

Gerade wollte Seth sich nähern um einzutreten, als vor ihm zwei bullige Typen auftauchten und Anstalten machten hineinzuwollen.

Anstatt allerdings einfach rein zu gehen klopften sie drei Mal in unregelmäßigen Abständen an das morsche Holz.

Klischee.

Klischee egal wohin man sah, denn als Antwort öffnete sich die Tür einen Spalt breit und von drinnen kam die Frage "Passwort?"

Einfallslosigkeit regierte hier wohl...

Was das Codewort jedoch fast schon widerlegen konnte. "Kamelkacke." [1]

Guuuuuuut.

Wer hatte sich denn den Müll ausgedacht?!
 

Augenblicklich wurde der Eingang frei gemacht und die zwei Monstrums von Kerlen traten ein.
 

Nun gut, dann war jetzt wohl er dran und seine Chancen reinzukommen standen, nachdem er nun sogar die nötigen ,Formalitäten' kannte um es auch zu dürfen, gar nicht mal schlecht.
 

Also....

Klopf.....klopf, klopf!

"Passwort?"

Dass er, Hohepriester des Pharaos, Seth, jemals solch ein ordinäres und zugleich lächerliches Wort in den Mund nehmen musste....

Für das Vaterland! [2]

"Kamelkacke."

Ungesittet grunzte der fette Türsteher auf - dass er beleibter war merkte man schon anhand seiner Knollennase, die so barbarisch durch den Spalt lugte - und ließ Seth passieren.

Kaum hatte der junge Mann den Raum betreten brannte sich ihm der Geruch von Alkohol und Schweiß in die Nase. Kleine Dunstwolken hier und da verliehen dem ganzen eine noch schlechtere Atmosphäre, wenn dies überhaupt noch möglich war.

Sicherheitshalber zog sich Seth die Kapuze tiefer ins Gesicht und manövrierte sich an den hintersten Tischen vorbei, zu einem kleineren, noch unbesetzten, der fast in der Mitte stand.

Gerade setzte sich der Blauäugige hin und überschlug automatisch die Beine, was ihm von dem Nebentisch seltsame Blicke einbrachte.

Rasch ließ er seine gewohnte Haltung sausen und versuchte sich möglichst hinzulümmeln, was bei seiner ansonsten so korrekten, perfekten Körpersprache recht schwer fiel.
 

Sage und schreibe, eine dreiviertel Stunde hockte Seth nun schon in dem stickigen Gemäuer, doch bisher ohne besondere Ereignisse.

Inzwischen war er von dem trockenen Gefühl in seinem Mund schon so weit getrieben worden, sich etwas zu Trinken zu bestellen. Gedacht hatte er dabei eigentlich an Wasser, aber diese Spelunke schien nichts anderes als Alkohol herzugeben, also griff er auf eine Karaffe Wein zurück. So bestelle er zumindestens.

Tatsächlich wurde der Trunk allerdings in einem schäbig aussehenden Krug serviert, bei dessen Anblick sich Seth zwei Mal überlegte ob er ,das da' wirklich an seine Lippen setzen sollte.

Er entschied sich für den Anfang mal für ,Niemals!'
 

Als er den Becher schon eine Weile betrachtet hatte und vor Langeweile sogar begonnen hatte die Flecken darauf zu zählen, durchschnitt ein ,Hey!' das Gemurmel, welches in der Kaschemme herrschte.

Aus dem hinteren Teil des Gebäudes, welches sicher eine Art Hinterzimmer beherbergte, trat mit einem Satz eine männliche Gestalt.

Ein blonder Junge, sicher im selben Alter wie Seth selbst, schritt in die Mitte des Raumes, nur wenige Schritte von dem Priester entfernt. Seine wilde Mähne ging ihm bis zum Schulteransatz und seine braunen Augen erinnerten ziemlich an Kakaobohnen.

Die plötzliche Stille konnte sich Seth nicht erklären. Besonders angsteinflößend sah der Junge ja nicht aus. Zwar waren Muskelansätze an den Oberarmen zu erkennen, aber der Rest des Blondis, der in einem ärmellosen braunen Gewand steckte, wirkte eher schmaler.

Nun ja, vielleicht war Seth nicht unbedingt der richtige um über ,schmal' ,fehlende Muskeln' und ,feminine Züge' zu richten.

Er selbst wirkte in diesen Fällen ja auch eher zierlich.
 

"Meine Freunde..." Ausgefallene Rede, wirklich.

"....ihr wisst, weshalb wir hier sind." Um ehrlich zu sein: Nein. Das traf zumindest auf Seth zu, der inzwischen wie die anderen Anwesenden dem blonden Schönling lauschte.

"Es wird Zeit einiges zu ändern. Ägypten darf nicht länger unter den Fittichen eines aufgeplusterten Prinzchen stehen." Moment mal, niemand hatte das Recht so über den Pharao herzuziehen! Aber solange er nicht angegriffen wurde, pff.

"Seht euch doch nur an wie er diese unnützen Taugenichtse von Priestern und anderen Tempeldienern protegiert, während das Volk hungert!" Also JETZT fühlte er sich persönlich angegriffen.

"Wieso sollte Ägypten noch länger unter dem Pharao dahinvegetieren? Es ist soweit, die Ein-Mann-Regentschaft zu stürzen. Die Demokratie sollte hier ihren Platz haben!"

Energisch donnerte die Faust des Braunäugigen auf der Tischplatte vor ihm, welche zufälligerweise Seths war, nieder. Der Junge konnte sich echt reinsteigern.

"Und ihr, die ihr hier seid, werdet mich auf meinem Weg begleiten. Seid ihr bereit, euer Land zu befreien?!"

Erschütternd schwoll die Stimme des Blondschopfes bei seiner Frage an.

Seth betrachtete, wie die Meute um ihn herum aufsprang, applaudierte, Zustimmungen schrie und vor Energie zu platzen schien. Dieser Bursche hatte wirklich Führungsqualitäten oder zumindest die Gabe den Anschein danach zu erwecken.
 

Nachdem das Stimmkonzert geendet hatte, stieß der Blonde - scheinbar dieser ,Jono'- seine geballte Faust in die Höhe, begleitet von dem Ruf "Freiheit!"

Gleichfalls erhoben sich nun auch alle anderen Anwesenden....

Nun ja, nicht unbedingt ,alle', da Seth in diesem Moment seinem inneren, inzwischen unwiderstehlichen, Gelüst nach lebenswichtigem H2O nachgab...oder eher nach Wein. Fakt jedoch war, dass der Durst schon zu unerträglich war, als dass er noch länger hätte warten können, egal wie ,faszinierend' der Becher dazu aussah.
 

Haufenweise Hände stießen in die Luft. "Macht!"
 

Ruhig griff Seth nach dem Krug und führte ihn zu seinen Lippen.

Na ja, zumindest schmeckte das Zeug besser, als der Behälter dazu aussah.
 

Langsam setzte der Priester den Becher wieder ab.

Erst jetzt bemerkte er......Ja, was bemerkte er?

Gar nichts. Denn plötzlich herrschte Totenstille in der kleinen Kaserne. Man hätte sogar meinen können, dass die Dunstwölkchen selbst lauter waren - was erwiesener Maßen physikalisch unmöglich war.
 

"Das ist ja interessant." Herrisch durchbrach die Stimme dieses Jono die momentane Stille.

Gelassen lehnte er sich vor Seths Nase an dessen Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Sag.....wenn du es nicht für nötig hältst bei dem Schlachtmotto mitzumachen, dann macht es dir doch sicher nichts aus es alleine zu vervollständigen, nur um uns zu beweisen, dass du es noch kannst." Fragend zuckte die blonde Augenbraue nach oben.
 

Der meinte doch nicht ihn?

Mit einem schweifenden Blick aus den Augenwinkeln bekam Seth jedoch die erschreckende Antwort.

Doch, er meinte IHN.

Hätte er vielleicht doch nicht ausgerechnet ,jetzt' trinken sollen?

Und besser diesen kleinen Sprechchor begleiten sollen- oder besser gesagt, zumindest so tun?

Die eben entstandene Situation sah nämlich nicht unbedingt günstig für den Brünetten aus.
 

Ungeduldig tippte der Braunäugige mit der Fußspitze auf dem morschen Boden auf. "Also? Was ist, ich warte?"

Jetzt steckte Seth wirklich in der Klemme. Er hatte absolut keine Ahnung von dem Schlachtruf und nada wie er aus diesem Malheur wieder herauskam.
 

Unruhiges Gemurmel machte sich inzwischen breit. Spitz bohrten sich anklagende Blicke in Seths Rücken, er konnte sie direkt spüren.

"Oder liegt es vielleicht daran...."

Schlaksig trat der Anführer dieses Vereins hier wieder von der Tischkante weg und überwand die letzten paar Schritte, um sich direkt zu Seths verdecktem Gesicht vorzubeugen.

"...dass du keiner von uns bist?" Hinterhältig grinsend hauchte er dem Blauäugigen diese Worte entgegen, wobei er seine Hände auf seinen Knien abstemmte.

Leicht legte er den Kopf schief und verlieh seiner Stimme nun eine kindlich unschuldige Nuance. Seth hätte diese Geste unter anderen Umständen vielleicht etwas lächerlich für einen erwachsenen jungen Mann gehalten, wenn die Frage dazu nicht lebensgefährlich gewesen wäre. "Willst du nicht einmal deine Kapuze abnehmen?"
 

Wie ein eingeschüchtertes Tier hockte Seth in der Mitte des Raumes, nicht von Angst erfüllt, sondern eher in Bedrängnis und Vertrauensbruch, seinen Pharao nicht vor der Rebellion gegen ihn warnen zu können. Pflichtbewusst bis in den Tod...Sollte man hoffen, dass es nicht soweit kam.
 

"Aber wenn du nicht willst." Breit grinsend richtete sich Jono wieder vollends auf und deutete eine seltsame Handbewegung, woraufhin der Brünette auf einmal links und rechts von sich je einen kräftigen Kerl stehen hatte, die seine Oberarme sofort in die Klammer nahmen.

Ein erstauntes Einatmen, etwas über der normal angemessenen Lautstärke, entkam ihm.

Seiner Enttarnung nahe, sah sich Seth der schwebenden Hand Jonos, vor seiner Nase gegenüber.

"Ich kann das auch gerne für dich übernehmen." Leicht zog sich der rechte Mundwinkel des Blonden hämisch nach oben.

Seine Finger indessen zupften etwas an den Rändern der Kapuze. Er spielte hier gerade absichtlich auf die übelste Weise mit den Nerven des Blauäugigen.

Eine sadistische Ader war bei diesem Kerl wohl auch nicht abzustreiten.
 

"Mal sehen wie eine verräterische Ratte aussieht." Mit einem Ruck riss Jono seinem Opfer die Kapuze nach hinten und beförderte somit Seths Antlitz ans Tages- oder vielmehr Kaschemmenlicht.
 

"Seltsam." Gespielt schmollend wiegte der Braunäugige den Kopf leicht hin und her, während er Seths Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger nahm.

"Ich hätte nie gedacht, dass eine Ratte ein Puppengesicht besitzen kann."

Neckend fuhr er mit den Fingerkuppen die zarte Wange Seths auf und ab. Dieser war schon kurz davor seinem Peiniger ins Gesicht zu spucken, hätte ihn sein rational denkender Verstand nicht bei sich halten lassen und sich entschieden dem Unmut zumindest in Form eines tiefen Knurrens Luft zu machen.
 

Der Anführer des Trupps ließ von ihm ab und ging ein paar Schritte rückwärts. "Na na na, brave Püppchen knurren nicht."

Und mit einem Blick in die kleine Menschenmasse meinte er "Schafft ihn weg."
 

Seths Pupillen weiteten sich erschrocken, als er bei den ersten Typen ein mordlüsternes Grinsen ausmachen konnte. ,Wegschaffen' konnte man ja so oder so sehen. Er hoffte mal, dass sie es nicht SO sahen!

Jetzt konnte ihn nur noch ein Wunder retten.
 

"Bei Ra, das ist der Hohepriester des Pharaos!"

Oder natürlich auch ein panischer Revolutions-Anhänger.
 

Das Gemurmel in dem Pub wuchs immer mehr an und wenn sich Seth nicht gänzlich täuschte hörte er sogar einige der Herrschaften heulen, aus Angst vor der Hinrichtung, welche auf das Handeln gegen eine Amtsperson wie einen Priester, folgte.

War schon ziemlich mickrig. Also wenn DAS die Rebellen waren brauchte sich der Pharao wirklich keinerlei Sorgen zu machen.
 

So blieb er jetzt aber gewiss am Leben.

"Ach, ist das so?"

Aber wenn man es genau betrachtete, war sterben doch noch eine schöne Alternative zu DIESEM Grinsen, das Jono an den Tag legte.
 

An zwei Paviane der Gattung Mensch - Wie sollte man diese zwei hirnamputieren Muskelprotze sonst nennen? - gerichtet meinte er dann nur "Wenn das stimmt sehe ich da doch noch einen anderen recht ,profitablen' Weg. Euphrat, Tigris, geleitet ihn in seine neue Unterkunft." [3]

Und schneller als er sich versah packten ihn schon die besagten Affen links und rechts, zerrten ihn von seinem Stuhl und schleiften ihn in Richtung Hinterzimmer.

Kampflos gab ein Seth aber niemals auf!

Mit Händen und Füßen versuchte sich der Brünette zu wehren, trat um sich und schaffte es sogar einem der Kerle gegens Schienbein zu treten. Leider war der aber anscheinend zu blöd um ,Schmerz' zu registrieren.
 

Hart wurde Seth gegen eine Wand geschmettert. Um ihn herum bröckelnde Wände und Dunkelheit. Finsternis, kein Wunder, da der winzige Raum in den er gerade verfrachtet worden war, kein einziges Fenster besaß.

In dem Strahl Licht, der jedoch noch aus der offenen Tür herein schien, zeichnete sich Jonos Silhouette ab.

"Du hast Glück, Puppengesicht oder nein, ,Hohepriester' Seth. Du darfst noch ein wenig weiter dein Leben fristen. Schließlich findet man nicht jeden Tag ein perfektes Druckmittel."

Und ab dem Zeitpunkt, in dem sich der siegessichere Rebelle hinter der geschlossenen Tür verabschiedete und Seth in vollkommener Finsternis zurückließ, war diesem eines klar...
 

,Ich bin eine Geisel....im Austausch gegen die Herrschaft Atemus.'

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"Hoheit!" Gehetzt betrat ein Priester, der seinem Alter zufolge sicher nicht mehr lange seinen Dienst tun konnte, den Thronsaal und sprengte somit die gerade anstehende Ratsbesprechung mit dem Außenminister des Nachbarlandes.

Atemu legte den Vertrag, den er bis eben noch studiert hatte, zur Seite und richtete seine Aufmerksamkeit auf den alten Herren. "Was ist so wichtig, um uns zu stören?" Entschuldigend nickte er dem Minister zu.

"Aber Herr, es wurde eine Nachricht für Euch abgegeben."

Leicht barsch entgegnete der Violettäugige "Das passiert täglich, schließlich bin ich der Pharao. Also stör uns nicht weiter."

Jedoch ließ sich der Priester nicht abwimmeln und stoppte noch einmal die momentane Besprechung. "Es ist aber wichtig. Die Nachricht wurde mit einem Pfeil an das Palasttor geschossen."

Langsam wurde Atemu hellhörig und ließ den Außenminister links liegen. "Und was stand darin?"

"Hoheit, der Schreiber meinte, er habe den Hohepriester in seiner Gewalt und wenn Ihr ihn je wieder lebend sehen wollt solltet Ihr...." Der Alte stockte.

Hingegen brodelte Atemus Blut. "WAS sollte ich dann?"

Der Priester schluckte. "....eure Macht niederlegen und abdanken."

Wütend riss der Herr Kemets die Augen auf, seine Pupillen schienen den Rahmen zu sprengen und seine Lippen bebten regelrecht.

"Und wieso haben diese Individuen Seth überhaupt in ihrer Gewalt?! Wo waren die Wachen?! Wo die achso gelobten magischen Schutzpatronen?!"

Die Stimme Atemus schwoll ins Unermessliche an. Niemand, aber auch rein gar niemand hatte das Recht SEINEN Priester gefangen zu nehmen. Und das hätte schon mal gar nicht erst passieren ,dürfen'!

Bibbernd setzte der alte Priester weiter an, doch die Angst vor Bestrafung zeichnete sich deutlich in seinem Gesicht ab. "Er...er...war nicht in seinem Zimmer, Hoheit. Wir nehmen an, dass er bei Abenddämmerung unbemerkt den Palast verlassen hat."

Ein Skorpion war gerade ein Schmusetier im Vergleich zu dem Pharao, dessen Züge sich rot färbten. Der Zorn trieb so manchen Menschen zu unüberdachten Taten, wenn man jedoch Herrscher eines ganzen Landes war....hatte dies meist noch schlimmere Auswirkungen.

"Trommelt jeden einzelnen Soldaten zusammen. Bereitet die Rüstung der Truppen vor. Ich will diese Kreaturen, die es wagten, so schnell wie möglich vor mir knien sehen. Und bringt mir den Hohepriester wohlbehalten zurück!"

Dass er damit ebenso die unschuldige Bevölkerung in Mitleidenschaft ziehen würde war ihm momentan egal. Hauptsache sein Seth kam wieder. Und Gnade Ra, wenn ihm auch nur ein Haar gekrümmt wurde!
 

Verdattert blickte sich der Außenminister nach dem Herrscher um, der Anstalten machte den Saal zu verlassen. "Hoheit...?" "Ihr könnt gehen."

So ließ er den verstören Mann zurück und begab sich leisen Schrittes in sein Gemach.
 

Die unzähligen Dienerinnen, die sofort mit Wein, Trauben und Seidentüchern angerannt kamen schickte er noch mit einer gleichgültigen Handbewegung aus dem Raum.

Matt legte er sich auf sein Bett nieder. Die golden verzierte Zimmerdecke verschwamm vor seinen Augen in der kleinen salzigen Lache, die seine Augen zierte. "Seth..."
 

~
 

[1] Ich hab keine Ahnung wie ich auf DAS Wort gekommen bin, aber.....das is so schön krank xD

[2] Und im Namen unserer Königin xD

[3] Die Typen sind nich wichtig. Warum ich ihnen dann Namen verpasst hab? Njo, ich wollt einfach zwei Kerle nach den Flüssen des Zwischenstromlandes benennen xD
 

Und fertig.

Njo, also ich persönlich mag das Chap auf eine gewisse Art ....seltsamerweise *verwirrt guckt*

Ega~al, kommt ja schließlich auch drauf an was ihr meint ^^

Jono wirkt in dem Teil irgendwie so....'pöse' *g*

*'Bad boys' lauter dreht* Woran das wohl liegen mag o.o?

Ebenfalls ega~al *lol*

Aber, hey, nicht abschrecken lassen, er wird hier nicht zum Superschurken ^^

Und Ati, ach ja, er ist verliebt UND sauer, is ne gefährliche Mischung *g*

So, und bevor mein BlaBla euch völlig zumüllt: Kommis würden mich riesig freuen *smile*
 

Tschau, Go

Der Baum der Erkenntnis

Heyo ^^

Bin frisch aus dem Urlaub zurück, abgefüllt mit spritziger Energie und nem Schuss Lebenslust *g*

Lang musstet ihr auf das neue Kapitel warten, aber als kleine Entschädigung is dieser Teil schon recht länger als die letzten.

Und als kleine Vorwarnung: Einmalig tritt hier ne Person auf, die ich nich ab kann, die jedoch leiiiiiiider notwendig war =.=

Aber lasst euch nicht abschrecken, es wird......ähm, mir fehlen irgendwie die Worte um meinen eigenen Quark zu beschreiben ^^'

Aber überzeugt euch selbst....
 

Disclaimer: Ihr wissen, nada mia, alles Takashi *Augen roll*

Widmung: Das hier geht an die Leute, die zwar lesen, aber nicht kommentieren (denn ich weiß sie sind da draußen *muaha*) Nja, Schwarz-Leser gibt's bei jeder Story, also schreibt doch mal ^.~

Nicht nur bei mir, jeder Autor wüsste gerne die Meinungen, also enthaltet sie uns nicht vor ^^
 

Read.....and hope that you survive!
 

Der Baum der Erkenntnis
 

Trotz fehlender Fenster sank die Temperatur in dem kleinen, dunklen Raum, bei Einbruch der Nacht, rapide. Wahrscheinlich kämpften sich ein paar hartnäckige Lüftchen durch die mit Furchen übersäte Wand.

Gerade mal das tiefe Lufteinziehen aus einer der Ecken ließ merken, dass sich hier ein Lebewesen befand.

Ein Mensch, eingekauert in dem schmutzigen Winkel. Nicht seinem Stand gebührend.

Um ehrlich zu sein, nicht einmal den Ratten gebührend.

Langsam kroch die Kälte in Seth hinauf. Es war ihm nicht fremd welche Ausmaße der Temperaturabfall in Ägypten annehmen konnte, doch nun, nicht in seiner gewärmten Kemenate, verankerte sich diese Entdeckung in ihm.
 

Er wusste nicht wie spät es war, doch er wusste, dass es ZU spät war. Inzwischen dürfte Jono seine Forderung abgeschickt haben und der Pharao-

"Du hättest dir wirklich ein besseres Zimmer mieten können, Kleiner." Nemesis!

Suchend tastete Seth mit beiden Händen den Boden ab, sehen fiel ja durch die Dunkelheit aus.

Eine breitere Ritze an dem Stoßpunkt von Mauer und Boden hielt seine Aufmerksamkeit gefangen.

"Nemesis?" Versuchsweise wisperte er den Namen gegen den Spalt.

Ein leises Zischen kam als Antwort. Also war sie hier.

"Woher wusstest du wo ich bin?" "Lass gut sein, ich bin göttlich, das ist zu hoch für dich, Knirps."

Immer diese Schlange! Die war doch grad mal einen Meter lang, ,Höhe' besaß sie praktisch keine! Und dann war ER der Knirps?

"Ist jetzt auch egal. Nemesis, du musst mich hier rausholen." Wenn nicht... Das wollte er nicht weiterdenken. Absehbar war es ja auch nicht wirklich.

"Und wie stellst du dir das vor? Ich-bin-eine-Schlange! Mit was soll ich dich denn befreien? Sollen mir etwa plötzlich Hände sprießen, mit denen ich dich raushaue?" Zynisch lispelte sie und wunderte sich nur, dass das ihr Schützling sein sollte.

"Zum Beispiel! Du hast selbst gesagt, du bist göttlich! Also dann tu auch mal was Göttliches!" Schwer atmete Seth ein und aus, schließlich hieß Nemesis' Unfähigkeit für ihn, eine Nacht in diesem Gemäuer.

Jedoch stockte er kurz. "Wieso hast du mich überhaupt gesucht?" Ein übler Verdacht keimte in ihm und seine Befürchtung wurde auch erfüllt. "Nach der Botschaft an den Pharao war klar, dass du dich hast erwischen lassen."

Seth konnte förmlich das genervt schüttelnde Köpfchen Nemesis vor sich sehen.

"Und was jetzt?" Er gab's auf. Aufstöhnend lehnte sich Seth gegen die kalte Wand und zog die Knie an.

Belustigt züngelte die Kobra auf. "Da mach dir mal keine Sorgen. Die Truppen werden gesammelt. Und da erzähl du mir noch einmal, dass du für den Pharao nichts Besonderes bist. Für dich rüstet er auf. Bald werden sie durch die Stadt eskortieren und bis sie dich dann hier finden ist es nur eine Frage der Zeit, also genieß einfach die kleine Pause vom Priesteramt."

Und bevor Seth noch antworten konnte, was ihm bei seiner momentanen Gemütslage nach dieser Erkenntnis schwer fiel, verschwand die weiße Schlange zischend im Staub der Straße, Richtung Palast.

Er hatte es zwar nicht gesehen, aber gehört und das reichte ihm schon, wenn er bedachte, dass seine Gefährtin das hier wohl auf die leichte Schulter nahm.

Schulter? Schlange? Er musste hier schnellstens raus!
 

Wie auf Kommando öffnete sich just in diesem Augenblick die Türe leicht und ließ etwas Licht das Zimmer fluten.
 

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Gequält wälzte sich Atemu auf seinen Seidenkissen hin und her. Ungehalten durchstießen seine Seufzer die Ruhe, die in seinem Gemach herrschte.

Schon seit Stunden versuchte er vergebens etwas Schlaf zu erhaschen. Die Gedanken an Seth und dessen momentane Situation - wie immer diese auch aussehen mochte - ließ ihm keine Ruhe.

Erst ein Klopfen an die Außentüre riss ihn aus seinen verfehlten Ruheversuchen.

Nur einen Spalt breit wurde die Tür aufgeschoben und das Gesicht des alten Priesters, der die Ministerbesprechung gesprengt hatte, tauchte auf.

"Hoheit, wenn ich eintreten dürfte?" Duckmäuserisch hielt sich der Alte gebückt.

Atemu setzte sich rasch auf, seine verrutschte Kleidung richtend und machte sich daran sein Bett zu verlassen. "Kommt herein, Priester. Also?" Abwartend blitzten seine amethystfarbenen Augen auf.

Der ergraute Herr begab sich schlurfend ins Zimmer und zeigte in seiner Haltung noch immer vollkommene Untergebenheit. "Die Soldaten sind gesammelt. Sie befinden sich in diesem Augenblick auf dem Palasthof und erwarten Euren ausdrücklichen Befehl."

Sofort verfinsterte sich der Blick des Pharaos um einen Hauch und er marschierte an dem Alten vorbei zur Tür. "Dann wird es wohl Zeit die Ratten aus ihrem Loch zu treiben."
 

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"Du solltest essen." Schüchtern lächelte das fremde Mädchen, welches eingetreten war, Seth an.

Er hatte keine Ahnung wer sie war, was sie hiermit zu tun hatte oder ob überhaupt jemand wusste dass sie gerade hier war. Der gefüllte Korb in ihren Armen lehrte ihn jedoch, dass ihm das vollkommen egal war, wenn er ehrlich war.

Vorsichtig näherte sich ihm die Unbekannte. Ihr hellbraunes Haar fiel ihr über die Schultern und ihr naiver Blick zeigte ihm deutlich dass sie noch eher Kind als Frau war.

Knapp einen Meter vor Seth, welcher noch immer am Boden hockte, ging sie kurz in die Knie um die Lebensmittel abzustellen. "Es ist nicht viel, ich hoffe jedoch dass es für euch reicht, ehrenwerter Hohepriester." Mit leicht geröteten Wangen senkte sie zwar den Kopf ließ ihre Kulleraugen allerdings auf dem Brünetten ruhen. Zweifelsfrei hatte zumindest SIE noch Hochachtung vor dem Palast und Männern von Rang und Namen. Was man von diesem Flegel von Revolutionär nicht sagen konnte. Jono, pah! Ein Junge, der unbedingt Krieg spielen wollte, wo es doch keinen Grund gab!

Bei dem Gedanken an den Kerl, dem er seine Misere zu verdanken hatte, flüchtete sich unerlaubt ein Grummeln aus der Kehle des Blauäugigen. Wär ja noch schöner, wenn er sich absichtlich über den Blondschopf mokieren würde!
 

"Möchtet Ihr nicht, Hohepriester?" Bangend auf Antwort wartend riss ihn das Mädchen aus seinen Überlegungen. Erst da heftete sich seine Aufmerksamkeit auf den Laib Brot und die paar Datteln, die in dem geflochtenen Körbchen lagen. Klägliche Ausbeute, aber 1. hatte er Hunger und 2. hatte er keinen Schimmer wann er das nächste Mal etwas Essbares zu Gesicht bekommen würde, da er sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass die Kleine auf Geheiß Jonos hier war.

Langsam griff er nach einer Dattel und führte sie zu seinen Lippen.....an denen das junge Ding ebenfalls zu hängen schien.

Mit einem kräftigen Bissen wurde ihm klar, dass das hier nicht die ihm bekannte Qualität war. Fast schon ausgedorrt schmeckend klebte das bisschen Fruchtfleisch in seinem Mund. Dem Geschmack entsprechend zogen sich seine vollen Lippen etwas kraus, was dem Mädchen einen leicht wässrigen Glanz in die Augen zauberte. Hatte sie sich doch wirklich Mühe gegeben etwas zu finden, was ihm zusagen könnte.

Um einem Schwall Salzwasser, bekannt als Heulbojeneffekt, entrinnen zu können versuchte Seth die Stimmung etwas zu verbessern indem er sie ablenkte.

"Wie heißt du?" brachte er zwischen zwei Bissen, die er auch nur herunterwürgte um sie nicht noch unglücklicher zu machen, heraus. Nicht dass es ihn wirklich interessieren würde.

Scheu guckte sie jetzt abwechselnd den Priester und den Fußboden an, als würde sie entscheiden wollen wer von beiden attraktiver war....Hatte der Boden denn eine Chance?

"Seren." Nach dieser ausführlichen Antwort leuchtete ihr Gesicht farbenfroh in Rot und wenn sie noch nervöser an ihrer Unterlippe herumgekaut hätte wäre Ohnmacht durch Blutverlust ihre geringste Sorge geworden. Anscheinend hatte sie wohl eine ,kleine' Schwäche für den gutaussehenden Glaubensmann.

"Weiß jemand, dass du hier bist?" Unvermittelt zerstörte Seth damit ihre Röte und jagte ihr mit dieser Frage die Bleiche ins Gesicht. Aschfahl war sie schon fast, als sie zum Sprechen ansetzte. "N...Nein. Es weiß niemand. Eigentlich hättet Ihr nämlich nichts bekommen sollen." Dabei ließ sie sofort das Köpfchen hängen und verkrampfte die Hände in dem Saum ihrer hellbräunlichen Stoffrobe.

"Also dann..." Seth war nicht unbedingt der Typ, der große Dankesreden schwang, und der Sinn danach stand ihm auch nicht, schließlich wusste er noch immer nicht wie sie zu der Situation stand, aber ein leises "...Danke." musste er dann doch loswerden um sein Gewissen zu beruhigen. Er war eindeutig zu wohlerzogen!

"Aber sag doch mal, Seren..." Ihren Namen sprach er bewusst aus, obwohl sich das eigentlich nicht zwischen den Rängen schickte. Einen kleinen Vorteil würde er ja vielleicht während seiner Zeit hier aus der Vertrautheit mit der Kleinen herausschlagen können.

Hey, er war zwar Priester, aber das hieß noch lange nicht, dass er NUR an das Wohl anderer denken musste. Das hatten andere Götterknaben ja schon wunderbar vorgemacht.

"...wie stehst du zu diesem widerwärtigen Jono?" Seinen Argwohn ließ er deutlich hören.

"Er ist mein Bruder." DAS erklärte natürlich ihren einzigartig angesäuerten Blick bei dem ,widerwärtig'. Fettnäpfchen, dein Herr heißt Seth.
 

"Aber er ist nicht so schlimm wie Ihr glaubt." Siiiiiicher. Er hatte ihn ja nur gefangen genommen, in ein dunkles, kleines und beschissen kaltes Zimmer gesperrt, und wäre seine Schwester kein Samariter-Engel könnte er auf leeren Magen vor sich hin frieren. Aber ansonsten war der Typ ja ein Musterknabe, ne.

Anscheinend war die Kleine aber noch nicht fertig und startete prompt eine Ausführung über ihr reizendes Brüderchen. Sollte ja bloß keiner denken, dass er mies wäre. (Wer würde denn schon auf diese Idee kommen? Seth doch nicht.)

"Ihr müsst wissen, Jono hatte es schon immer schwer." Na doll, jetzt kam wieder so eine ,Unsere Eltern starben früh und er musste sich und mich ganz allein durchbringen'-Story.

"Unsere Eltern..." War er Hellseher oder was? Kein Applaus, bitte, aber Autogramme werden später gegeben.

Den Rest der rührenden Ansprache über ihre ach so schwere Kindheit allein blendete Seth aus, nickte aber hin und wieder mitfühlend wenn es, ihrer Miene nach zu urteilen, zu passen schien.

Nicht dass solche Schicksale nicht traurig wären, aber ihm jetzt auf die Masche zu kommen wo ER hier der Gefangene war, war in seinen Augen die reinste Veräppelung seiner Person.

Im Übrigen....andere hatten auch eine unschöne Kindheit, keine Eltern und den ganzen anderen Zinnober. Seth beispielsweise. Er wollte nicht mehr darüber nachdenken, zu trostlos und einfach langweilig war sein kleines, damals unscheinbares Dasein in einem der Ausbildungstempel inmitten eines der abgelegensten Gebiete Ägyptens gewesen. Und da waren auch keine Mutter und kein Vater an seiner Seite gewesen. Aber hatte DAS wen gekümmert? Nein. ,Flenn nicht, du wirst Priester werden.' Wenn das keine tröstenden Worte für einen 10-jährigen ohne einzigen ihm verbliebenen Menschen auf Erden waren.

Aber genug davon. Über solche nun Belanglosigkeiten wollte er nicht grübeln. Vorbei war vorbei.
 

Erst als Serens Erzählungen auf ein ,hungerndes Volk' kamen horchte Seth auf. Seines Wissens nach hatte Atemu dafür gesorgt, dass jeder Bürger in seinem Regentschaftsgebiet mit genügend Lebensmitteln versorgt wurde. Wie sollten da also bitteschön Hungersnöte aufkommen?

"Was soll das heißen?" unterbrach er sie impulsiv. Wenn ihn mal was interessierte, was eigentlich eher selten der Fall war, konnte er schon ab und zu Temperament beweisen. Betonung lege man aber auf ,ab und zu'.

Seren sah ihn inzwischen leicht ungläubig mit ihrem Kinderblick an. "Ihr wisst nichts davon? Verzeiht, aber es ist kein Geheimnis, dass ein Großteil der Bevölkerung Hunger leidet."

Jetzt war es an der Zeit für Seth skeptisch die linke Augenbraue hochzuziehen. "Scheinbar bist du nicht auf dem korrekten Stand. Der Pharao lässt jedem Bürger Essenrationen zukommen, wenn es denn nötig ist."

"Nur leider zählen die Straßenkinder und die heimatlosen Armen nicht als ,Bürger'." Stumpf sah ihn die Kleine an, als wolle sie ihn ob seiner Unwissenheit anklagen.

Derweilen ratterte es in Seths Schädel. Die Armen wurden nicht als Einwohner anerkannt? Die Armen hungerten? Es gab hier ARME?!

Einem kurzen Anflug von Verwirrung nachgebend schüttelte der Brünette mit zusammengekniffenen Augen den Kopf.

Kleine, schnelle Bewegungen, die Seren doch irritiert ihre übergroßen Äuglein aufreißen ließ. "Ihr wusstet das nicht?"

Eine Frage, die der Priester nur mit einem emotionslosen Blick beantwortete.

Ihm war noch nie aufgefallen, dass in der Stadt Obdachlose ihr Leben fristeten. Vielleicht wollte es ihm bisher auch gar nicht auffallen. Aber wenn er nun genau darüber nachdachte....an den meisten Ecken saßen alte Menschen, die möglicherweise nur aufgrund ihrer magerer, eingefallenen Gesichter so alt wirkten. Oder die Kinder, die immer vor den Obstständen herumlungerten und aussahen als wollten sie mit ihren herzerweichenden Kullerblicken die dort angepriesenen Feigen dazu überreden aufzuspringen und zu ihnen zu hüpfen.

Jetzt, ja jetzt, kam sich Seth lächerlich vor. Den heutigen Abend über war er sich überrumpelt und dämlich vorgekommen. Aber war er das nicht auch schon vorher gewesen, wenn ihm all diese Grausamkeiten der Welt vorher nicht aufgefallen waren?
 

"Ich sollte jetzt vielleicht besser wieder gehen, bevor jemand merkt dass ich hier bin." Entschuldigend leuchteten ihn ihre Kulleraugen an.

Zurück gab er jedoch nur ein ,Mh'. Seine Gedanken drehten sich momentan um etwas anderes, als ihre Anwesenheit.

Mit dieser Antwort nicht ganz glücklich schlurfte Seren zur Tür.

Aber gerade als sie diese öffnen wollte machte bei Seth etwas klick. War er heute wirklich auf den Kopf gefallen?

Die Kleine war zu ihm reinspaziert, hatte aber nicht die Tür verschlossen und da keiner gemerkt hatte wie sie zu ihm geschlichen war musste das zwangsläufig bedeuten, dass niemand direkt im angrenzenden Zimmer war. Also warum verdammt hatte er noch nicht versucht die Braunhaarige beiseite zu schieben und einfach abzuhauen?

Möglicherweise weil eine Erkenntnis die andere gejagt hatte, da wurde schon so manche Logik unter den Teppich gekehrt. Aber jetzt...

Schnell sprang Seth auf die Beine und kam mit ein paar großen Schritten auf Höhe mit dem Mädchen. Und aus dem ,nebeneinander' wurde rasch ein ,überholen'.

Erst jetzt kapierte es Seren. "Hey!"

Doch zu spät. Der Priester hatte bereits die Hand an der Klinke und war im Begriff diese herunterzudrücken.

Noch bevor die Tür vollkommen auf war machte er einen Schritt über die Schwelle und....prallte gegen etwas großes.....irgendwie weiches....mit einigen Muskeln.

Das war nicht gut.

"Aha. Wo wollen wir denn hin?" Grimmig und trotzdem mit leichtem Schalk in den Augen verschränkte Jono die Arme vor der Brust.

"Mmmh." Gespielt überlegend legte Seth die Stirn in leichte Falten. "Gute Frage. Vielleicht raus hier?" Sein Blick wirkte etwas genervt, was von seinem rechten Mundwinkel, der sich etwas zur Seite zog, unterstützt wurde.

Er hatte es satt! Immer machte ihm dieser blonde Rächer-Verschnitt Probleme.

Aber diesmal würde sich der Priester des Pharaos nicht so einfach narren lassen. Die Gorillas - eine ,kleine' Anspielung auf Euphrat und Tigris - waren scheinbar nicht in der Nähe und soooo stark wirkte Jono nun nicht. Gewiss würde Seth ihn zu Boden ringen können und dann hallo Freiheit.

Aber nun ja....die Götter schienen heute wohl nicht auf seiner Seite zu sein.

Denn bevor der Blauäugige irgendetwas unternehmen konnte hatte der Blonde ihn schon am Handgelenk gepackt, mit einem Ruck daran zu sich gezogen - was bei den paar Zentimetern die zwischen ihnen herrschten, nicht schwer war - und ihn sich dann mit Leichtigkeit über die Schulter geworfen.

Ja, das war doch mal einem Hohepriester würdig. Neeeeeeeeeeeeeeee!

Mit dem Kopf an Jonos Rücken spürte er auf einmal eine Hand, die ihn dort festhielt wo sie ihn niemals fest zu halten hatte!

"Nimm deine dreckigen Pfoten da weg!" Beherrschung war ja schön und gut aber momentan hatte Seth viel mehr Lust wie wild herum zu zappeln, um dem Kerl, der ihn da so frech rückwärts schleppte eine zu verpassen.

Dieser wiederum marschierte fröhlich weiter ins Zimmer und warf nur noch kurz einen Blick über seine freie Schulter zu seiner Schwester. "Und du, Seren, gehst jetzt besser wieder zu den anderen raus. Ich kümmere mich noch kurz um unseren König der Ausreißer." Spöttisch lachte er das letzte Wort.

Oooooooh, Seth hätte ihm jetzt zu gerne so richtig eine-

"Hör endlich auf zu zappeln, sonst fällst du noch herunter."

Du, du! Der hatte ihn schon wieder geduzt. Kein Respekt, nada!
 

Geräuschvoll fiel die Tür ins Schloss, als Seren hinaustrat und die beiden Jungs allein im Dunkeln zurückließ.

Kaum war alles wieder finster setzte Jono seine Schulterlast ab, welche sich sofort ein paar Schritte aus der Reichweite des Braunäugigen machte.

Scheinbar hatten sich Seths Augen jedoch an die Schwärze gewöhnt, denn langsam konnte er wieder mehr erkennen. Ob er das wollte, war was anderes, schließlich konnte er getrost auf das amüsierte Grinsen des Revolutionärs verzichten.

"Hör gefälligst auf so zu grinsen." fauchte Seth den Blonden an.

"Och, sei doch nicht gleich eingeschnappt." "Und hör auf mich zu duzen!"

Wahrlich ein Bild für Götter. Zwei junge Männer standen sich im Dunkeln gegenüber und hatten nichts besseres zu tun als sich gegenseitig mit Sprüchen zu bombardieren. Herrlich.
 

Seth war kurz vorm Schreien. Dieser.....dieser...Idiot!

Seine Schlagfertigkeit war wohl grade in Grönland auf Entdeckungsreise.

"So und jetzt...." Mit einem Schlag verfinsterte sich die Miene des Blonden. Nicht dass man schon so viel sehen konnte hier, aber an dem Tonfall war schon auffällig, wie sich die Stimmlage um einige Oktaven verdunkelte. "...habe ich ein paar Fragen an dich, Priester."

Das ,Fragen' hörte sich irgendwie nicht sehr gut an. Und wie der andere auf Seth langsam zuschlich sah auch nicht optimal aus.

Ra, wir haben ein Problem.
 

Das nächste was Seth jedoch mitbekam war wie es plötzlich ,Donk' machte und die Gestalt des Blonden nicht mehr in Sicht war.

Ein leises Fluchen ließ ihn zu Boden gucken.

Okay, dieses Zimmer war leer, nicht mal große Steine lagen hier rum, also wieso war Jono auf die Schnauze gefallen?

Schlussfolgerung: Er war über seine eigenen Beine gestolpert.

.....Irgendwie verrutschte gerade Seths Weltbild.
 

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"Meine getreuen Soldaten!" Graziös stellte sich Atemu an die Brüstung des Balkons, der in die Mitte des Palasthofs zeigte, wo sich Horden von jungen Männern gesammelt und in Reih und Glied aufgestellt hatten.

"Wieder werden eure Dienste gebraucht, denn unser Land scheint bedroht und die Gegner befinden sich wohl in unseren Reihen. Hier in unserer Stadt halten sich revolutionäre Individuen auf und diese haben mehr als nur das Ziel unseren altbekannten Status zu stürzen. Sie haben den Hohepriester in ihrer Gewalt." Die Stimme des Pharaos schwoll an und von dem liebenswürdigen Herrscher, als der er eigentlich galt, war nicht allzu viel mehr zu erkennen. Stattdessen wirkte er stark. Vielleicht zu stark, um zu verbergen wie zuwider ihm sein eigenes Handeln eigentlich gerade war. Aber eine andere Möglichkeit hatte er nicht, wenn er Seth heil zurück wollte.

"Durchkämmt die Stadt, findet den Hohepriester, bringt ihn zurück und führt die Verräter ihrer gerechten Strafe zu.....nämlich vor meinen Thron." Er wollte die Wesen sehen, die ihm seine Liebe geraubt hatten, wollte sehen wie sie um Vergebung baten. Unter Umständen würde er ihnen vielleicht sogar verzeihen. Er war kein Freund von Blutbädern und zu sehen wie das Leben aus den Menschen entwich schmerzte ihn. Egal ob Gegner oder Verbündeter.

"Mit dem Segen Ra's werden wir unser Land schützen!" Solidarisch stimmten die Soldaten in Schlachtgebrüll ein.

Ob dies der richtige Weg war...
 

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Schadenfroh grinste Seth auf den am Boden Liegenden herab. Und er wollte auch gerade einen hämischen Spruch loslassen, als auf einmal eine Hand nach seinem Knöchel griff und ihn mit Zug auf die Erde riss.

Schmerzlich versuchte Seth sich aufzurappeln. War ja auch schon peinlich genug, dass er sich von seinem persönlichen Nervtöter hatte niederwerfen lassen, musste er ja nicht auch noch wie ein leidendes Tierchen unten bleiben.

Nur machte ihm wieder einmal Jono einen Strich durch die Rechnung.

Flink hatte sich der Blonde über den anderen gebeugt. Mit beiden Händen stützte er sich neben dem brünetten Haarschopf ab.

Ihre Gesichter waren sich nah genug, dass Seth die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers deutlich erkennen konnte.

"Und jetzt, mein liebes Priesterchen, reden wir Klartext."
 

~
 

Uiiiiii, bin ich nich gemein =^.^=

Tja, aber Spannung muss sein.

Irgendwie brauch ich immer n Mädl dass die Gefangenen versorgt o.O' *an Wahine denk* (Schleiiiiiichwerbung....sollte das eigentlich nicht sein *lol*)

Ich mag Serenety aka Seren nich, aber wer wäre besser geeignet um Jonos Schwester zu spielen, als Jonos Schwester *g*

Und ich weiß nicht.....meine Figuren hüpfen durch die Charakterzüge, wie's ihnen passt o.O''

Ich wollte nen verpeilten Jono und was hab ich? Nen durchtriebenen, starken Revolluzer mit zwei linken Beinen *drop*

Aber ganz ehrlich?...Ich mag ihn irgendwie ^^

,Sneaky' wie er ja so liebevoll betitelt wurde *zwinka* war heut auch nich besonders in Action, aber ihre Stunde wird kommen *geheimnisvolles Lachen aus Hintergrund*

Huch, also das war wohl mein Zeichen jetzt mit dem labern aufzuhören ^^'

Kommis würden mich freuen ^^
 

Tschau, Go