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Wir machens besser

Total bescheuert; total krank
von

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Uns es war am Anfang

Wir machen's besser
 

*1*

Tuyo schlug die Augen auf und sah eine steril weiß getünchte Decke vor sich. Langsam drehte er seinen Kopf zur Seite, wobei er sein Gesicht verzog; Sein Nacken, nein, sein ganzer Körper schmerzte fast unerträglich. Doch noch unerträglicher war die Ungewissheit. ~Was suche ich hier? Wo bin ich?~ Die letzte Frage erübrigte sich. Er bemerkte sehr wohl, dass er in einer Art Intensivstation lag. Kanüle steckten in seinem Unterarm. Der Anblick versetzte Tuyo schon fast in Panik, er hatte schon immer eine gewaltige Angst vor Spritzen und langen Nadeln.

Mühsam setzte er sich auf und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Dann sah er erneut von sich herab. Nur ein einfaches grünes Lakenkleid verhüllte seinen Körper. Rasch empfand Tuyo Scham, die zur Wut anschwillt. Wer wollte ihn denn so demütigen? Wer trieb so ein Spielchen mit ihm? Mit mehreren ruckartigen Bewegungen riss er die Kanüle aus seinem Unterarm, wobei er vor Schmerzen fast bewusstlos wurde, nur mit Mühe konnte er der Ohnmacht entkommen. Nach kurzem Zögern schwang er sich schwungvoll auf beide Beine und war schon fast erstaunt, weshalb er so sicher stand. Er steuerte langsam die Tür zu und zog die Jalousie hoch. Ein schier endlos langer Korridor baute sich vor ihm auf, doch er vernahm keine Menschenseele.

Einige Augenblicke später fand er sich im Korridor wieder. Es schien, als wäre eine Bombe eingeschlagen: Überall lagen Akten auf dem Boden, Krankenbetten waren umgeworfen, die weißen Fliesen auf dem Boden hatten Sprünge und Glastüren waren eingeschlagen. Tuyo runzelte die Stirn. ~Was ein seltsamer Traum..~ Tatsächlich wirkte die Situation surreal, Tuyo wusste nicht, was passieren würde, zutrauen konnte der diesem "Traum" aber alles.

Schnell wurde Tuyo hellhörig, als er Schritte im Treppenhaus vernahm. Tuyo schrak auf, als er am anderen Ende des Korridors eine Person vernahm. Sie trug dasselbe grüne Lakenkleid wie er, also war sie sicher ebenso eine Patientin. "Junge Dame?!", rief er ihr entgegen, doch es kam keine Antwort. Sein Gegenüber legte den Kopf leicht schief, verharrte aber an Ort und Stelle. Tuyo musste kurz schlucken, entschloss sich aber, der jungen Frau entgegen zu laufen.

Je weiter er sich der Frau näherte, desto seltsamer wirkte sie. "Hallo?..", vergewisserte er sich, seine Stimme verrieten Unsicherheit und leichte Angst.

Die Frau blickte apathisch zu Boden. Leicht zögernd streckte Tuyo ihr seine Hände entgegen. "Tuyo mein Name....", begann er behutsam und berührte leicht die Hände der Frau. Abrupt rammte sie ihm ihre Schulter in die Brust und stolperte unsicheren Schrittes zum Treppenhaus. Tuyo selbst landete unsanft auf den Boden und blickte irritiert. ~Was hat sie?~. Plötzlich machte er sich Sorgen. ~ Was, wenn die Frau sich selbst gefährdet?~ Er rappelte sich rasch auf und rannte der Frau hinterher. Doch er musste bald feststellen, dass sie deutlich mehr Kondition hatte als er... Nach wenigen Sekunden war die Frau tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt.

Tuyo seufzte. ~Eine Menschenseele gefunden und gleich wieder verloren..~ Im nächsten Atemzug kommt sie ihm wieder entgegen gerannt. Erstaunt stellte er fest, dass sie plötzlich einen fröhlichen Eindruck machte. Mit den Armen fuchtelnd rannte sie an ihm vorbei und schreite lachend:

"Oiii! Renn, renn weg und versteck dich! Sonst bist du gleich draaaaan!" Als Tuyo nicht gleich dieser Aufforderung nach kam, kehrte sie noch einmal schnell um und zerrte ihn kurzerhand mit. Er ließ es einfach mit sich geschehen, als er aber sah, vor wen sie da eigentlich flüchtete, nahm er selbst seine Beine in die Hand und rannte wörtlich um sein Leben. Hinter ihnen rannten seltsame menschliche Gestalten mit verzerrten Gesichtern, die ein komisches Lachen von sich gaben. Es schien eine Anführerin von den ca. 4 "Zombies" zu geben. Sie rannte etwas vor ihnen und bedeutete den anderen mit einem ruckartigen Winken ihr zu folgen. Doch als sie stolperte und zu Boden ging, machten es ihr die anderen gleich, wohl einfach nur aus Prinzip. Tuyo sah dies als gute Gelegenheit ihnen entkommen zu könne, die Fremde, die ihm eben noch am Arm hing, hat sich wieder selbstständig gemacht und tappte auf ihre Verfolger zu.

"Oi, oi, oi, habt ihr euch weh getan? ....ich helf euch, ja?!", säuselte sie.

"NEIN!", antwortete Tuyo, der mittlerweile abgestoppt war, und ging mit schnellen Schritten auf sie zu, um sie zurückzureißen.

"Nein, nein, lass mich los!! Ich will ihnen doch bloß helfen!", wiederstrebend versuchte sie sich loszureißen, was ihr aber nicht gelang. Tuyo überlegte schnell.

"Ehh... nein! Sonst bist du doch dran!", versuchte er. Die Fremde hörte auf sich zu wehren, und man konnte beobachten, wie sie nachdachte.

"Komm mit! Ich kenn ein gutes Versteck! Da werden sie uns nicht finden! Oi, oi, oi! Was für ein Spaß!!!" Und schon zerrte sie ihn mit sich. Es dauerte nicht lange, bis sie bei einer Abstellkammer angekommen waren. Und schon wurde er von der Fremden hinein verfrachtet. Mit Erstaunen musste er feststellen, dass alles mögliche Zeug darin untergebracht war. Doch das meiste davon war... Alkohol und Medikamente (ergo Drogen). Die Fremde hüpfte freudig umher und schnappte sich gleich eine Flasche Wodka. Tuyo staunte nicht schlecht, als sie die Flasche ansetzte und fast die Hälfte des Inhaltes auf Ex wegkippte. Ein abwesendes Lächeln erschien auf ihren Lippen und kaum eine Sekunde später hatte sie sich schon einen Eimer geschnappt und erbrach sich in diesen. "Wodka ist böse!", kommentierte sie, nach dem sie sich "erleichtert" hatte. "Davon muss ich immer kotzen..." Und schon machte sie sich auf die Suche nach anderen (alkoholischen) Getränken. Tuyo verzog leicht angewidert das Gesicht, nahm sich aber auch etwas. Schließlich musste er etwas zu sich nehmen. Er fand eine Flasche leckeren Amaretto und Kirschsaft, den er sofort mixte. "Ich auch! Ich auch!!", meinte die Fremde, die sich über seine Schulter hing und ihm beim Mixen zusah.

"Na ja... bei ihr kann es wohl nicht schaden...", dachte sich Tuyo und mischte ein weiteres Glas für die Fremde. "Und wie ist dein Name?!" Die Fremde schaute ihn an, dann bettelnd auf das Glas, Tuyo verstand. Er reichte ihr das Glas, was sie sogleich runterschüttete.

"Lecker! Lecker! Lecker!!", grinste sie zufrieden und lehnte sich entspannt zurück. Tuyo schaute sie immer noch fragend an. Diese Frau war eindeutig seltsam und verrückt! Wollte sie ihm nicht antworten, oder konnte sie nicht, weil sie in ihrer eigenen Welt lebte?! Nach einiger Zeit des vergeblichen Wartens auf eine Antwort, nahm er sich eine Tüte und packte alles mögliche, was sich im Raum befand, ein. Die Fremde schaute ihn merkwürdig an, dann nahm sie sich aber auch eine Tüte und begann sämtliche Medikamente (ergo Drogen) einzupacken.

"Glaubst du, sie finden uns hier?!", fragte Tuyo, nach einiger Zeit wieder die Fremde.

"Das ist ein gutes Versteck!! Ganz gut! Bis jetzt haben sie mich noch nie fangen können! Ich bin immer die Gewinnerin vom Spiel!!" Und schon war sie aufgesprungen und führte einen Art Siegestanz durch. Eindeutig verrückt....

"Ich verschwinde jetzt von hier! Ich hab keine Lust mit diesen... Dingern im selben Gebäude zu sein! Was weiß ich, was die sonst noch mit uns anstellen..."

"Oh ja!! Ich will auch!! Ich auch!"

Tuyo konnte es nicht verhindern, dass ihm die Fremde folgt, mit ihrer "kleinen" Tüte. Die Straßen waren alle verlassen und verwüstet. Was war nur passiert?! Es sah ja fast schon schlimmer als ein Krieg aus. "Was ist hier bloß passiert?!"

"Sie haben alle mit gespielt! Aber ich hab gewonnen!!" Tuyo sah sie unverständlich an.

"Bitte wie?!"

"Oi, oi, oi!! Da kommen mehr um mit uns zu spielen! Ich werde gewinnen! Ich werde gewinnen!" Und auf einmal musste Tuyo feststellen, dass eine ganze Horde dieser komischen Viehscher auf sie zukam. Was sollten sie jetzt tun?! Sie würden sie bestimmt erwischen... Und was würde dann aus ihnen werden? Auch ein solches Ding?

Sie mussten rennen. Rennen um ihr Leben! Panisch blickte Tuyo sich um. Vielleicht konnte er etwas entdecken, was sie retten könnte. Die Fremde war ja schließlich keine große Hilfe. Kichernd rannte sie die ganze Zeit neben ihm und rief immer wieder solche Dinge wie "Ihr kriegt mich nicht! Ihr kriegt mich nicht!" oder "Ich werde gewinnen!". Plötzlich erblickte Tuyo ein Haus, in dem anscheinend Licht brannte. Panisch hämmerte er gegen die Tür, sich immer wieder umschauend, was die Dinger machten, die langsam immer näher kamen. Die Hausbesitzer ließen sich anscheinend alle Zeit der Welt, bis sie an die Tür gingen. Nach einiger Zeit öffnete sich schließlich die Tür einen Spalt, immer noch verriegelt von einer Sicherheitskette.

"Ja, was ist denn?!", kam eine Frauenstimme dahinter hervor.

"Oh, Gott sei dank!!" Tuyo konnte nun auch das Gesicht der Frau erkennen. Sie hatte schwarz-rote schulterlange Haare und war schwarz geschminkt. Sie verzog das Gesicht leicht angewidert, als Tuyo anfing zu sprechen. Irgendwie kam sie ihn bekannt vor... Hatte sie nicht in einem Porno mitgespielt?!

"Oh, bitte! Ich will nichts von Gott hören! Das ist ja krank...", meinte sie schließlich leicht entnervt.

"Äh... gut... Aber lasst uns rein!"

"Und warum sollte ich?! Glaubst du, ich stopfe einfach so vier Mäuler?! Ich hab schließlich ein Kind da drin!" Tuyo schaute sie überrascht an. Sie sah nicht so aus, als hätte sie jemals ein Kind geboren.

"Wir... wir haben auch was dabei!"

"Ich bitte dich... Ich will gar kein Essen! Davon hab ich genug!"

"Aber Sie haben doch gerade gemeint-"

"Was ich gemeint hab, ist doch jetzt egal! Ich hab keinen Bock eine Party zu veranstalten! Dazu fehlt es mir außerdem an den Sachen dafür."

"Bitte! Lasst uns doch rein!! Diese Dinger! Sie kommen! Wenn du uns nicht reinlässt, dann werden die was weiß ich mit uns anstellen!!"

"Ähm... Lasst mich kurz mal überlegen.... Äh... NEIN!!" Verzweifelt versuchte Tuyo die Tür einzurammen, was ihn aber nicht gelang. "Hallo! Die Tür war teuer!"

Plötzlich fing die Fremde neben Tuyo wieder an zu kichern. "Ich hab Durst!!" Dann bediente sie sich an Tuyos Tüte und zog eine Flasche Alkohol raus.

Doch dann ertönte die andere Frauenstimme wieder. "Ihr habt Alkohol?! Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?!"

"Und DROGEN!!!", kam erneut das Kichern. Die Frau öffnete urplötzlich die Tür und lächelte sie überfreundlich an.

"Kommt rein! Kommt rein!! Ihr wisst ja gar nicht, wie lang wir schon keine Party mehr gefeiert haben!!"

Tuyo schaute sie etwas verwirrt an, doch er betrat schnell die Wohnung, da diese komischen Dinger immer näher kamen. Die Frau schlug die Tür schnell wieder hinter ihnen zu und legte den Riegel wieder davor. "Da geht's lang, meine Lieben!", dabei schaute sie aber Tuyos Tüte an und wies in Richtung eines Raumes, was anscheinend das Wohnzimmer war. Vorsichtig gingen sie weiter. Tuyo wusste nicht mehr so recht, ob es eine gute Idee war dieses Haus zu betreten. "Also, mein Name ist Sushi! Und ich hol gleich mal meinen Sohn, Hoast. Ihr werdet euch bestimmt prima verstehen. Packt doch so lange doch schon mal die Alkoholflaschen aus!" Und schon verschwand sie. Tuyo schaute sich erst einmal im Raum um. Er war ziemlich groß und es standen zwei schwarze Sofas dort drinnen, wie eine Art Thron, dessen Lehne zierte eine Art Dämonenkopf und die Armlehnen waren wohl die Dämonenhände. In Mitten des Raumes befand sich ein großer gläserner Tisch, auf den CD-Stapel rumflogen. Als Tuyo diese sich näher anschaute, runzelte er die Stirn. Nightwish, Blind Guardian, Evanescence, Within Temptation, L'âme Immortelle, Dir en Grey und weitere solcher "komischer" Gruppen.

"Oi, oi, oi! Das ist toll hier!, säuselte die Fremde und klatschte entzückt in die Hände.

"Wenn du meinst..." erwiderte Tuyo knapp und sah sich weiter um. In allen Ecken standen Bücherregale und er entschloss sich kurzerhand, auf eines zuzugehen. Wer weiß, was diese Vogelscheuche hier so zu lesen pflegte.....

Auf gut Glück griff er in das Regal und zog einige Lektüren heraus. Eine Menge blasphemischer Gedichte und Thesen waren zu lesen, woraufhin Tuyo entnervt die Augen rollte. Außerdem sah er ein Sexhandbuch, diverse Schwulenmagazine und eine Bravo. Erschrocken ließ er die Bravo fallen und wand sich wieder der Fremden zu. "Ich denke, wir sollten weiter spielen..."

"Nein... Ich mag jetzt lieber bei Susi...Suci...Suschi...bleiben..." sagte sie bloß und sah trotzig zu Boden.

"Na dann..."

"Ich heiße SUSHI!!", schallte es aus dem Flur und Sushi zog ihren ... Sohn (??) mit sich. "Das hier ist Hoast.. Mein Kind.." stellte sie vor und drückte ihren widerspenstigen Sohn ins Wohnzimmer. Tuyos Kinnlade fiel sperrangelweit auf. "Sohn? Der scheint genau so alt zu sein, wie Sie...."

"Nein!", rief Sushi entsetzt. "Er ist 7 Monate jünger.." erwiderte sie besserwisserisch und lächelte siegessicher.

"Ihr gebt ihn als Euer Sohn aus, um den Steuern zu entkommen?", fragte Tuyo entsetzt, obwohl es ihn eigentlich nicht mehr wunderte. Die Frau konnte praktisch nur Böses tun.

"Was eine böswillige Unterstellung!", rief Sushi erzürnt und schlug ihre Hände theatralisch an die Brust. "Ich bin ein ehrlicher Bürger.... Mit einem ehrlichen Beruf....", rief sie lautstark.

"Ja... klar... Ein sehr ehrwürdiger Beruf..." sagte Tuyo fast im Flüsterton und reagierte auf Sushis Ausspruch mit einem entsprechend entnervten Augenaufschlag.

"Ich bin Fachkraft für humane Fortpflanzungsrieten!!! Das ist ein ehrwürdiger Beruf! Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert!", raunte sie Tuyo quasi an. Hoast nickte ihr zustimmend zu. "Ganz genau, Nahmi!", pflichtete er ihr zusätzlich bei.

"Aha... Und was soll das für ein Beruf bitte schön sein?!", fragte Tuyo leicht abwertend.

"Satan auch! Bist du ungebildet!! Es ist ein Beruf mit 5 Buchstaben. Er fängt mit N an und hört mit -utte auf!" Die Fremde schaute Sushi seltsam und nichtverstehend an. "Nutte!! OK?! Nutte, Kleines!"

"Ah... Das kenn ich! Das kenn ich! Meine Mama war auch eine. Eigentlich war sie ja Sekretärin, aber sie hat gesagt, dass das eigentlich das selbe ist.", strahlte sie freudig. Sushi warf Tuyo einen Blick zu.

"Was ist das für eine?!"

"Äh... Keine Ahnung... Ich hab sie im Krankenhaus gefunden. Sie denkt, dass alles ist ein Spiel.", meinte Tuyo erklärend.

"Spiel?! Äh... ja... gut... Sehr schön... Was ist denn kein Spiel?!". Den letzten Teil des Satzes gab Sushi philosophisch von sich. Tuyo verdrehte die Augen. Diese Frau hatte sie doch genau so alle, wie die Kleine. "So, meine Kleine, jetzt kleiden wir dich erst mal neu ein. Wie willst du denn das Spiel spielen, wenn du nichts anständiges anhast?!"

"Oh ja! Neue Kleider! Toll! Toll! Toll!" Sushi zog sie mit sich aus dem Raum. Tuyo starrte ihnen verwirrt nach. Was war Sushi so verständnisvoll mit der komischen Kleinen?! Ihn hatte sie schließlich fast ausschließlich angeschrieen.

"Und wie ist dein Name?", wurde er von Hoast aus seinen Gedanken gerissen. Tuyo starrte ihn an. Er wirkte fast genau so merkwürdig, wie seine "Mutter". Auch er trug nur schwarz, hatte die Haare schwarz und zu einen Zopf nach hinten gebunden. Vielleicht hatte er sogar den selben Beruf, wie sie, denn er hatte eine Netzhose an, unter der einen Tanga trug. Er musste Hoast ziemlich bescheuert angestarrt haben, den dieser legt einen skeptischen und entwerteten Blick auf. "Übrigens, ich rede mit dir."

"Äh... Wirklich?! Tuyo. Ich heiße Tuyo."

"Aha... Komischer Name.", meinte Hoast schlicht, bevor er sich auf eins der Sofas niederließ. Tuyo wollte sich ebenfalls setzten, aber auf diesen Art Thron. "Da würde ich mich nicht hinsetzen!"; meine Hoast warnend.

"Warum denn nicht?! Erscheint dann ein Geist uns nimmt mich mit in die Unterwelt, oder wie?!", entgegnete Tuyo leicht provozierend.

"Das nicht, aber sonst hackt dir Sushi den Kopf ab.", belehrte Hoast ihn.

"Ach, und?! Sie macht mir keine Angst!"

"Das würde ich mir noch einmal überlegen... Den letzten, der sich da drauf gesetzt hat, ohne sie zu fragen, hat sie so sehr verprügelt, dass er selbst noch drei Wochen noch künstlich ernährt werden musste.", sagte er, während er sich eine Black Devil (Anmerkung: schwarze Zigarette) ansteckte und genüsslich daran zog. Tuyo musste schwer schlucken. Machte er etwa Witze? Oder war es diesem Weib wirklich zuzutrauen? Er entschied sich lieber um und setzte sich auf das andere Sofa, Hoast gegenüber.

"Und du bist ihr Sohn, oder wie?!", fragte Tuyo neugierig,

"Öh... Na ja... Ja... Schon... Wieso diese Frage?! Kommst du etwa vom Finanzamt?!" Wie überzeugend das doch rüberkam.

"Also doch, Steuerbetrug... Aber das ist ja auch egal... Es scheint sowieso keiner mehr zu leben, den das interessieren würde.", sagte Tuyo leise zu sich selbst.

Hoast musterte ihn. "Woher willst du das wissen? Es gibt bestimmt noch solche wie wir...", sagte er.

Tuyo riss die Augen auf. "Wie WIR?! Das kann ja nur schlimm werden...." Er lehnte sich geschlagen zurück und blickte hilfesuchend. Gestörte Viecher oder solche Typen, was ist besser?, fragte sich Tuyo und geriet in Verzweiflung.

Hoast saß plötzlich direkt neben Tuyo und legte tröstend ein Arm um dessen Schulter. "Ach, so schlimm ist das gar nicht, Denk mal nach: wir haben Alkohol... wir haben uns...."

Tuyo sah ihn an. "Ja, und Medikamente (ergo Drogen).", pflichtete er sarkastisch bei und brach beinahe zusammen bei dem Gedanken, den Rest seines Lebens mit diesen..... diesen.... (Das lassen wir mal weg..) zu verbringen.

Rasch entzog er sich Hoasts Berührung. "Ja.. wo waren noch mal die Flaschen?", fragte er und lief durch den Raum. Doch wo zur Hölle waren die Flaschen? Die Medikamente? ... SUSHIIIII!!

Wütend rannte er die Treppen hoch und stürmte in das Bad. Die beiden waren gerade dabei, die Haare der jeweils anderen zu kämmen. Entnervt rollte Tuyo die Augen. "Wo sind die Tüten?!?!", schrie er aufgebracht.

Sushi sah ihn unschuldig an. "In meinem Haus dulde ich keine Zicken! Reiß dich mal am Riemen.. Ich habe die Flaschen bloß kalt gestellt.... Ich hasse lauwarmen Alk.. Das wäre ja widerlich.." Sie wand sich wieder der Kleinen zu. "So, Lyly. Wir sind jetzt fertig...", sagte sie und tätschelte ihren Kopf. LYLY?! Dieser Tussi da sagt sie ihren Namen, aber einem netten, charmanten Kerl wie mir nicht?, dachte Tuyo aufgebracht.

Lyly hüpfte glücklich an Tuyo vorbei und ließ ihn alleine mit Sushi zurück. Nach kurzem Schweigen funkelte Tuyo sein Gegenüber wütend an. "Du Flittchen! Jetzt hör mir mal gut zu. Wenn du jetzt auch noch die Kleine da für deine Zwecke missbrauchst, dann verliere ich meine pazifistische Grundhaltung.!!", blökte er sie an und wurde rot vor Wut.

"Flittchen?! Flittchen!!! Ich bin eine Nutte!! Nutte!! Merk dir das mal! Das ist was ganz anderes, als ein Flittchen!", meinte Sushi entrüstet, dann stand sie auf und stellte sich genau gegenüber von Tuyo, blickte ihn direkt in die Augen. "Ich werde die Kleine garantiert nicht für meine... Zwecke, wie du es nennst, missbrauchen! Für was auch?! Es sind sowieso alle weg und ich bin dadurch arbeitslos. Und wenn du dich nicht mal ein bisschen zusammen reist, vergesse ich mich und schmeiß dich hier ganz schnell raus. Und mir ist es egal, was dann mit dir passiert!" Tuyo sah sie schockiert an, doch er konnte nichts darauf erwidern. Er war einfach sprachlos. Zuzutrauen konnte er es ihr ja... Sushi warf ihre Haare zurück und ging an ihm vorbei.

"Wenn du was vom Alkohol willst, dann schaff dich bei!", rief sie ihm nach, auf ihrem Weg nach unten. Diese Frau.... Sie bracht Tuyo noch um den Verstand!

Nach einiger Zeit der Verarbeitung folgte er ihr schließlich ins Wohnzimmer, wo schon Hoast, Lyly und Sushi sich ein kleines Gläschen erlaubten. "Ach, du kommst ja auch noch...", bemerkte Sushi, die mit überschlagenen Beinen auf ihrem "Thron" saß und ihr Glas schwenkte. "Tz..." Wie sie schon da saß, brachte Tuyo fast schon zum Explodieren. Doch er wollte sich zusammenreißen. Wenigstens für die Kleine, deren Namen er jetzt endlich kannte. Lyly.... Ein schöner Name, dachte er und ließ sogar einen Funken väterlicher Fürsorge durchscheinen. Tuyo riss sich zusammen und nahm auf einem Stuhl Platz. Er dachte sich nun, Sushi einfach zu ignorieren wäre das Beste, für ihn und definitiv auch für sie....

Doch sobald ihre schallwanddurchdringende Stimme ertönte, sackte Tuyo zusammen. Sie kannten sich erst seit .. 3 Stunden (von den hundert Filmen, die er sich abends immer -rein analytisch und wissenschaftlich natürlich- reinzog mal abgesehen) und schon trieb sie ihn mit deren Stimme/Auftreten/Aussehen in den Wahnsinn.

Aber Gott sei dank gab es ja den Alkohol....

...

Nach einigen Gläsern sah Tuyos Welt nun auch schon viel rosiger aus. Alle brachten ihre Anekdoten zu Tage und lachten dumm. ..

...

Kopfschmerzen und andere Grausamkeiten

*2*

Tuyo schlug die Augen auf und drehte seinen Kopf, der ihn fürchterlich schmerzte, zur Seite und blickte in das schlafende Gesicht Hoasts. Was zum.... Er sprang angewidert auf und musste feststellen, dass er nur noch einen Slip von Snoopy anhatte. "Was hast du mit mir gemacht?!", rief er aufgebracht und zog sich schnell ein Bettlaken über. Hoast öffnete langsam die Augen und schaute ihn verschlafen an. "Nichts, was du nicht wolltest...."

"Was?!" Tuyo hätte am liebsten geschrieen, doch seine Stimme versagte. Außerdem schmerzte ja sein Kopf, folglich würde er sich damit selbst zerstören,...

"Was?", wiederholte er nochmals, diesmal aber etwas gefasster und ruhiger.

Hoast grinste. "Ich sagte, ich habe nichts getan, was du nicht wolltest..."

"Ich war nicht mehr ich.. Das ist unverantwortlich von .. dir!!"

Hoast sah ihn entsetzt an. "Von MIR?! Ich war ganz brav, wie du es gesagt hast..."

"Was soll ich denn darunter verstehen? Dass du mir nur einen..." Er brach ab und schüttelte sich.

"Ich habe gar nichts gemacht, reg dich ab..."

"Echt?"

"Ja..." ~leider...~

"Na, dann bin ich ja beruhigt..." Tuyo lächelte schwach. Doch sein Lächeln wurde ihm schlagartig vom Gesicht gewischt, als er sah, als Hoast aufstand, dass dieser komplett unbekleidet war. Tuyo schlug sich die Hände vor die Augen.

"Tu jetzt nicht so, als ob du noch nie einen nackten Mann gesehen hättest!", meinte Hoast leicht entrüstet.

"Schon... Aber ich sehe für mich lieber Frauen unbekleidet! Und jetzt zieh dich an!!", meinte Tuyo unter seinen Händen hervor. Hoast verdrehte die Augen.

"Ja, ja, ja... Das haben schon mehr zu mir gesagt, aber am Ende war es doch ganz anders!"

"Das ist mir doch egal!"

"Schon gut..." Nach einigen Minuten, war Hoast dann auch wieder angezogen und Tuyo konnte die Hände vor seinem Gesicht wieder wegnehmen. "Ich weiß echt nicht, was du hast..." Tuyo antwortete ihm nicht, zog sich nun auch wortlos an und verließ den Raum. Sein Weg führte ihn nach unten in die Küche, wo schon Sushi war und Frühstück machte.

"Ach, du bist ja schon wach. Ich hab gedacht, du würdest nie wieder aufstehen, nach dem, was du gestern getrunken hast und wieder von dir gegeben hast.", meinte sie und setzte ihm Eier mit Speck vor. Tuyos Magen drehte sich um. Er konnte jetzt echt nichts essen. "Was denn?! Ist dir etwa schlecht?!", meinte Sushi mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen, dabei sprach sie aber extra laut, damit es in Tuyos Kopf hämmerte. Missmutig schaute er sie an.

"Wie kommst du denn auf die Idee?!", knirschte er hinter seinen Zähnen hervor. Sushi kicherte leicht, legte ihn aber dann eine Tablette hin, zusammen mit einem Glas Wasser.

"Nimm, dann geht es dir bestimmt bald wieder besser." Tuyo sah sie misstrauisch an. "Und was soll das sein?!"

"Nur eine Kopfschmerztablette... Das Zeug nehm ich ständig. Hilft auch bei Menstruationsschmerzen." Er zog die Augenbraun hoch.

"Hab ich etwa meine Tage, oder was?!" Sushi verdrehte die Augen.

"Du musst es ja nicht nehmen... Ich wollte ja nur freundlich sein... Und was ist der Dank dafür...?!" Sie schien sichtlich beleidigt und wendete sich nun wieder der Pfanne, in der sie neue Eier briet.

Doch entschuldigen wollte sich Tuyo nicht; nicht bei IHR. Das wäre ja komplett unter seinem Niveau, sich bei einer ... Nutte zu entschuldigen. (Hach, Sushi, ich bin lernfähig...)

Nach einiger Zeit kamen auch Lyly und Hoast verschlafen hinunter und nahmen am Tisch Platz. Als sie zu essen begannen, wurde Tuyo noch schlechter, was Sushi dann auch ausnutzte und sich ihm gegenüber setzte, damit ihm auch ja keiner der Bissen entging. Angewidert drehte er sich weg und krümmte sich schon fast vor Schmerzen.

"Ach, die Tabletten brauchst du ja nicht mehr, oder?" , flötete sie ihm zu und warf sie direkt in die Mülltonne. Tuyo öffnete entsetzt den Mund, zumal er gerade eben in Erwägung zog, die Tabletten doch zu nehmen, und Sushi hatte es garantiert ebenso bemerkt. Dieses Miststück...

Und aus dem Müll würde Tuyo die Tabletten bestimmt nicht herausfischen, soviel Selbstachtung besaß er gerade noch. Sushi wiederum verschwieg einfach, dass sie noch eine Hunderterpackung im Schrank hatte..

"Ach, wolltest du die Tabletten etwa doch nehmen?", fragte sie dann und schlug sich die Hände vor den Mund. Tuyo warf ihr bitterböse Blicke zu.

"Lyly, hast du deine Tabletten auch schon genommen?! Wenn nicht, mach das jetzt.", meinte sie mit einem mütterlichem Ton in der Stimme. Tuyo richte sich fragend auf. Was für Tabletten?! Die selben, die er hätte nehmen sollen?

"Nein... Ich hatte keine Lust. Ich wollte doch die netten Leute draußen beobachten! Glaubst du sie wollen wieder Fangen spielen?!", meinte Lyly mit einem kichernden Unterton.

"Sie wollen später spielen. Und jetzt nimm die Tabletten schon. Dann geht es dir gleich besser."

"Aber sie schauen mich so lieb an...", fing sie an, doch Sushi unterbrach sie gleich wieder.

"Ohne die Tabletten kein Spiel!" Lyly zog eine Schnute, nahm aber dann eine Tablette.

"Was hast du ihr da gegeben?!", wollte Tuyo wissen.

"Nur eine Tablette gegen Kopfschmerzen...", meinte sie wieder mit diesem süffisanten Lächeln.

"Klar! Und das soll ich dir glauben?! Erzähl das jemand anderen!", gab Tuyo trotzig zurück.

"Sauer wegen der Kopfschmerztablette?! Och, das tut mir wahnsinnig leid... Aber du sahst so aus, als ob du keine mehr wolltest." Tuyo wär ihr beinah an die Kehle gesprungen. Doch er konnte sich gerade so noch zurück halten. Er wollte ja schließlich nicht auf der Straße bei diesen Dingern landen. Stattdessen drehte er beleidigt seinen Kopf zu Seite und starrte aus dem Fenster. Dort konnte er eine Gruppe dieser Dinger sehen, die irgendwie freudig hin und herrannten und dabei komische Geräusche von sich gaben.

"Sie reden mit einander.", sagte Hoast, während er einen Bissen in den Mund nahm. Tuyo wirbelte um und starrte Hoast an.

"Sie tun was?!"

"Sie reden mit einander.", wiederholte er erneut. "Das hat Nahmi rausgefunden. Diese Geräusche sind so eine Art Sprache. Sie sind wahrscheinlich auf Essenssuche."

"Und was... essen diese Dinger denn?!", fragte Tuyo vorsichtig.

"Sie sind auf der Suche nach irgendwelche Menschen.", antwortete Sushi.

"Sie essen Menschen?!" Tuyo war total entsetzt. Das waren also eine Art Kannibalen!?

"Nein. Sie essen bloß..." Sushi machte ein leicht angewidertes Gesicht. "ihre Exkremente... Und die Kläranlage und das Abwassersystem haben sie anscheinend schon geplündert. Also suchen sie jetzt nach solchen Überlebenden, wie uns, und wollen das von ihnen. Und wenn sie einen erwischt haben und ihn gebissen haben, wird er auch zu einem solchen Ding." Das konnte doch nicht sein! Oh Gott! Was wäre, wenn sie auch so würden?! Tuyo konnte sich nicht vorstellen von... von... Scheiße zu leben. Das konnte einfach nicht sein! Das müsste bedeuten, dass es sich bei der Sache um ein Virus oder Ähnliches handeln müsste, das durch den Speichel oder das Blut dieser Dinger auf ihre Opfer übertragen wurde. Also etwas Wissenschaftliches. Das konnte doch nicht mit einer Horrorfilmparodie vereinbar sein!

Aufbruch

*3*

Nach dem Frühstück hatte Sushi Tuyo das ganze Geschirr machen lassen und der Rest der Gruppe hatte sich ins Wohnzimmer verzogen und wollten fernsehen. Hoast stritt sich mit Lyly, wer jetzt bestimmen durfte, was sie sich ansahen. Hoast hatte im Fernsehprogramm (Das bestimmt schon vor 3 Wochen eingetroffen war) einen Schwulenfilm entdeckt und bestand drauf diesen auch zu sehen, während Lyly das Kinderprogramm auf Super RTL schauen wollte. Irgendwann wurde Hoast es zu dumm und er nahm einfach die Fernbedienung. Doch er hatte nicht erwartet, dass Lyly ihn beißen würde und sich dadurch die Fernbedienung sichern würde. Freudig sprang sie durch die Gegend. "Ich hab gewonnen! Ich hab gewonnen!! Gewonnen!" Doch als sie den Fernsehen einschaltete, war auf Super RTL nur Geflacker zu erkennen und es wurde keine Sendung ausgestrahlt. "Och, menno!! Ich will doch Spongebob sehn! Das hab ich schon seit Tagen nicht mehr....", maulte sie. Doch Hoast setzte ein siegessicheres Lächeln auf und nahm ihr die Fernbedienung ab.

"Dann schauen wir, was ICH will!!" Doch auch er hatte Pech. Es war genau das selbe. Einfach nur Geflacker... Hoast schien schon fast den Tränen nah. "Ich hab mich schon seit Wochen auf diesen *Piep* Film gefreut!!!"

"Das ist genau das selbe, was ich gestern, vorgestern, vorvorgestern, vorvorvorgestern, vorvorvorvorgestern und alle andren Tage seit diesen Dingern aufgetaucht sind gesehn hab...", meinte Sushi gelangweilt. "Oder haben wir die FAZ nicht gezahlt?! Egal, was es ist, ich hab keinen Bock mehr!! Wenn es wegen der FAZ ist, müssen wir einfach neue 'Kunden' finden, damit wir sie zahlen können. Diese leere in meinem Geldbeutel kann ich nicht akzeptieren!! Ich muss endlich wieder shoppen!"

Tuyo starrte sie verwirrt an, da er gerade erst das Zimmer betreten hatte. "Wir werden von hier verschwinden!"; meinte sie entschlossen und sprang auf. "Jeder geht jetzt packen und dann gehen wir!"

"Bitte WAS?!", schrie Tuyo auf. "Du kannst es doch wohl kaum ernst meinen, dass wir das Haus verlassen sollen!"

"Doch das kann ich! Ich hab keinen Bock mehr arbeitslos zu sein und keinen Cent mehr in der Tasche zu haben!! Und um die Dinger mach ich mir gar keine Sorgen. Ich hab ja dich, die sie mir vom Hals halten kann!"

"Ich werde den Teufel tun! Ich verlasse weder dieses Haus, noch halt ich DIR diese Dinger vom Hals! Ich werde hier bleiben!", meinte er energisch und funkelte Sushi wütend an.

"Du wirst mit kommen!! Und wenn du das nicht machst, dann bleibst du aber auf gar keinen Fall in MEINEM Haus!!! Hast du mich verstanden?!" Tuyo antwortet nicht, starrte sie weiter wütend an. "Dann ist ja gut. Und jetzt geh packen! Das musst du so oder so!"

Tuyo knurrte kurz, ergab sich aber der Mehrheit. (-Gruppenzwang, was sonst...) Er rannte rasch die Treppen hinauf und packte einfach alles, was er in den nächsten Sekunden unter den Nagel reißen konnte, in den Koffer. ..

Politische Reden und Shoppingcenter

*4*

Und so standen die vier vor Sushis Haustür und sahen sich skeptisch um. Die Dinger von vorhin waren nicht mehr zu sehen. ~Vielleicht waren sie ja wirklich auf.... "Futter" - Suche~, dachte Tuyo angewidert und blickte Sushi aus seinen Augenwinkeln an. Also war diese Sushi nicht nur dumm....

Währenddessen lief Sushi aber auf die offene Straße zu und blickte sich suchend um.

"Was ist? Nahmi?", rief Hoast ihr - wenn auch etwas abwesend- hinterher.

"Ich suche .. nur ... das Shoppingcenter. Es kann ja wohl nicht wahr sein, dass das Ding von den .. Dingern da abgerissen wurde oder dergleichen...", schrie sie hysterisch.

"Jetzt denkst du an Shoppen?!" Tuyo sah Sushi fassungslos an. "JETZT!?"

"Werde doch nicht hysterisch, mein Lieber!", engegenete sie und grinste breit. "Es geht mir einfach nur um die Zukunft.. Um die Zukunft des Volkes. Stell dir doch mal eine Welt ÓHNE Shoppingcenter vor. Was wäre das? Denk doch alleine mal an die Arbeitslosenzahl, die sich bilden würde. Es wäre doch nicht zu verantworten. Also muss man ganz viel einkaufen, das ist dann ja gut für die Konjunktur. Das Land soll schließlich nicht untergehen!! Unser Volk muss dafür sorgen, dass wir uns wohl fühlen und wie soll das bitteschön gehen ohne Shopping? Ohne diese Befriedigung?? Das wäre ja ein Defizit sondergleichen für die menschliche Psyche!!" Man dachte, Sushis Wortfluss wäre erschöpft.... Man DACHTE.

"Und nicht nur für die Psyche, nein!! Auch die Wirtschaft wird gelähmt. Und dann soll noch einmal ein Terrorist versuchen, die Wirtschaft durch einen Anschlag zu lähmen. Aber wenn wir, das Volk, zusammen halten und ... shoppen, dann sind wir stark und mächtig...Jawohl. Und das Alles durch das bloße Shoppen!! Es ist doch nur für die Welt. Oder, was ich mir dem letzt überlegt habe: Man könnte doch Schulen und Universitäten in Shoppingcentern einführen, dann hätte man die Zeit des Busfahrens gespart und könnte die Freizeit sofort genießen.

Shopping und Lernen. Das ist das Motto! Oder: Shopping und Sex. Oder Shopping und Erziehung. Ja, das ist doch eine gute Idee. Die Mütter müssten dann ihre kleinen Kinder einfach im Shoppingcenter großziehen, damit die Kleinen sofort in die Welt des Konsums eingeführt werden. Die Kinder geben ja das Meiste aus, das muss genutzt werden!! Wo wir wieder bei einer guten Wirtschaft wären, was eine gute Grundlage für die Repräsentation unseres Landes in die Außenwelt wäre. Stellt euch das ganze mal vor! Das alles wäre dann dem Shoppingcenter zu verdanken! Ich weiß nicht, warum nicht vorher schon mal jemand auf die Idee gekommen ist! Und wenn Shopping und Sex kombiniert würde, dann habe ich gleich meinen Arbeitsplatz und die Stätte, an der ich mein Geld ausgeben, am gleichen Ort! Ist das nicht toll?! Aber ich meine, es geht ja nicht um MICH. Es geht ja um uns! Um uns ALLE! Um das Volk! Um unsere Nation! Um die ganze Menschheit!

Was würde ein Shoppingcenter nicht alles gute in Afrika oder so gutes tun?!" Sushi schaute in die Runde. Lyly schaute sie bewundernd an. "Aber was red ich denn da?! Ich bin doch von meinem eigentlichen Grundthema abgekommen. Ich hoffe mal die Dinger haben das Center nicht zerstört. Sonst sehe ich wirklich schwarz für die Zukunft. Und damit meine ich nicht unbedingt die Farbe meines Nagellacks."

Lyly starrte sie immer noch bewundernd an, ihr Blick verriet allerdings, dass sie geistig ein wenig abgetreten war.... Hoast und Tuyo dagegen waren schon fast eingeschlafen und schraken auf, als sie Sushis nervtötende Stimme nicht mehr hörten.

"Eh, was? Wie? Wo? Wer?", rief Tuyo irritiert und sah sich um. Seine Blicke kreuzten die von Sushi, die alles andere als freundlich im Moment drein sah.

Auch Hoast blickte Sushi lange an. Er hatte ebenfalls seit dem ersten Satz einfach abgeschaltet, schließlich hätte man Sushis Aussage (Pardon: Rede, Vortrag, Referat, Plädoyer.....) in ein bis zwei Sätzen zusammenfassen können und wäre genau so informiert. (oder auch nicht....)

"Ich hasse euch!", fauchte Sushi bösartig und tappte davon. Ließ die anderen einfach stehen. Nach ein, zwei Sekunden rannte ihr Lyly nach.

"Nicht ohne mich spielen!! Ich bin gut! Ich gewinne immer! Ich gewinne!" Nun machten sich nach einigen Momenten der Verarbeitung nun auch Hoast und Tuyo auf den Weg Sushi zu folgen. ~Was renn ich eigentlich diesem durchgeknallten Satansweib nach?!~, dachte Tuyo, während er loslief.

Nach einiger Zeit holten Hoast und Tuyo die anderen auf und liefen schweigend neben ihnen her.

"Ich wusste, ihr würdet mir hinterherlaufen...", bemerkte Sushi scharfzüngig und grinste sarkastisch.

"Bilde dir bloß nichts drauf ein, elendes..." Tuyo hielt rechtzeitig inne, bevor sich Sushi zu ihm drehte und einen vernichtenden Killerblick aufsetzte.

"Elendes... was?"

Schweigen.

Langes Schweigen.

Sehr, sehr langes Schweigen.

"Nichts, nichts...", winkte Tuyo schließlich ab und sah zu Boden. ~Dieses Flittchen da hat mich unter Kontrolle, so ein Mist...~, brodelte es innerlich.

Sushi dagegen lächelte zuckersüß und drehte sich mit einer lässigen Handbewegung wieder um.

"Das will ich hoffen.."

So liefen die vier stillschweigend viele Stunden lang scheinbar ziellos umher. Doch nach einiger Zeit stoppte Sushi und hielt die anderen ebenfalls vor dem Weiterlaufen ab.

"Nun sehet doch..:", sagte sie voller Ehrfurcht.

Tuyo hob fast synchron mit Lyly und Hoast den Blick und sahen einem blau gestrichenem Gebäude entgegen, auf dem riesige, blinkende Letter herausragten: DAS ZENTRALE SHOPPINGCENTER

Tuyo seufzte entnervt und verdrehte die Augen.

"Oh nein.."

"Oh doch....", grinste Sushi. "Oder willst du alleine mit den Dingern Fangen spielen....?"

Lyly sah sofort erfreut auf. "Fangen?! Jaaa. Ich....Ich will!!!"

"Nein Lyly! Nicht jetzt...", wies Sushi sie zurecht und schüttelte mit Nachdruck noch den Kopf.

Schmollend sah Lyly zu Boden, doch eine Träne konnte sie ihrem Auge nicht entlocken. Schlechte Schauspielerin.. Es blieb lediglich bei einem leisen Wimmern, welches Sushi aber gekonnt ignorierte.

"So,.. Wir gehen jetzt da rein..", beschloss sie einfach mal so und tappte bestimmt zur gläsernen Eingangstür. Ihr Anhängsel folgte ihr widerwillig mit gesenktem Blick.

Einklauen

*5*

Breit grinsend betrat Sushi ihr Heiligtum. "Ah... Riecht die feine Luft des Konsums!", verkündete sie fast schon feierlich. Tuyo verdrehte die Augen, doch er hatte nicht bemerkt, dass Sushis Blick auf ihm gelegen hatte. Knurrend gab sie ihm einen Ellenbogenstoß in die Rippen. "Ups! Da ist mir doch gerade der Ellenbogen ausgerutscht. Tut mir wahnsinnig leid! Es war ein Versehen.", doch Sushis Stimme klang zu belustigt und sarkastisch, als ob man es ihr abkaufen konnte. Tuyo funkelte sie bitterböse an. ~Elendes Miststück...~ Sushis Schritte führten durch den Konsumtempel in Richtung eines komischen Geschäfts. Das Schaufenster war mit dunkeln Samt verhängt. Prüfend drückte Sushi die Türklinke, doch sie musste feststellen, dass die Tür verschlossen war. "Ahrg!! Das gibt's doch nicht! Na ja... Außergewöhnliche Situationen benötigen... nun ja... außergewöhnliche Mittel." Tuyo schaute sie fragend an und sah wie sie sich einen Mülleimer schnappte und ihn schnurstracks durch das Schaufenster warf. ~Außergewöhnliche Mittel?! Das macht dieses Flittchen doch bestimmt ständig.~

"Ah, Nahmi! Du bist so toll! Jetzt kriegen wir alle neue Sachen!", meinte Hoast aufgeregt und krabbelte durch die zerbrochene Scheibe in das Innere des Geschäfts.

"Ich auch! Ich auch!!" Lyly rannte Hoast begeistert nach. Sushi warf Tuyo einen Grinsen und betrat ebenfalls das Geschäft. Tuyo schaute ihnen eine ganze Zeit nach, bis er schließlich auch das Geschäft betrat. [Da wir ja keine Schleichwerbung für einige unserer Lieblingsgeschäfte in der Art machen wollen (Bat Cave!!!! Ganz in der Nähe des Wasserturms in Mannheim. Müsst ihr mal reinschaun! XDDD Squril!!!! Da müsst ihr auch mal rein! Beim Müller in Mannheim die Straße rein, gleich nebern Comeback. Da is auch gleich mein tolles Piercingstudio drunter (und mit mein, mein ich leider nicht, dass es mir gehört). Da könnt ihr euch auch gleich Piercen lassen. XD) haben wir das Geschäft keinen Namen gegeben. XD Und ich bin nur ein bisschen vom Thema abgeschweift. XDDDD] Tuyos Blick schweifte in den Räumlichkeiten umher. Überall hingen komische Sachen. ~Das passt ja zu der...~, dachte er, als er sich näher ein schwarzes Samtkleid mit Fledermausärmeln betrachtete. ~Wie kann man so was nur an ziehn...?!~

"Ah, dir gefällt das Kleid?!", kam plötzlich eine Stimme hinter ihm. Tuyo wirbelte herum. Vor ihm stand nun Sushi... mit dem selben Kleid an, das er sich gerade betrachtet hatte.

"Zieh's doch auch mal an!", meinte Hoast, der auch zu ihnen kam. Tuyo glubschte ihn dumm an, vor allem, da Hoast einen Rock anhatte. "Das ist doch total toll!", rief er begeistert und verfrachtete Tuyo mit dem Kleid in eine Umkleide.

"Hey! Ich zieh das GANZ bestimmt NICHT an!!!", protestierte dieser, doch schon hatte Sushi ihren Kopf in die Umkleide gesteckt.

"Wenn du zu uns gehören willst, dann wirst du irgendwas aus diesem Laden tragen, oder ich werde dich diesen Viehchern ausliefern!!", zischte sie fast schon bösartig. Tuyo musste schwer schlucken. ~Scheiß Nutte!!~

"Gut... Aber ich zieh das Kleid nicht an!", knurrte er resignierend. Dann verließ er die Kabine wieder und schaute sich nach etwas 'normalen' um. ~Warum folge ich diesen... Ach, was weiß ich, was die sind! ... überhaupt?! Weil man in der Gruppe vielleicht sicherer ist vor diesen Dingern?! Oder wegen der Kleinen Lyly, weil ich sie beschützen will?! Ach, verfluchte Scheiße!! Ich hoff, dass wir auf andere Menschen treffen, damit ich nicht mehr mit diesen ... rumhängen muss.~ Doch Tuyo wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lyly an ihm vorbei hopste. Dümmlich schaute er sie an. Sie trug einen rosa(nen) Rock mit schwarzem Tüll und eine Korsage. "Ahrg! Zieh das aus! Du siehst ja schon so aus, wie Sushi!"

"Aber...", setzte Lyly an.

"Nix da!" ertönte aus einer anderen Ecke des Ladens, wo Sushi gerade dabei war die Glasvitrine aufzubrechen und den gesamten Schmuck in ihre, ebenfalls geklaute, Kampftasche hinein zu lehren. Tuyo schaute sie schief an. "Das sind Lylys neue Sachen, die sie sich selbst ausgesucht hat. Und daran wirst DU nichts ändern, kleines Würstchen!" Das reichte Tuyo aber wirklich. Wütend stampfte er auf Sushi zu und baute sich vor ihr auf.

"Jetzt hör mir mal zu, du elende Schlampe!"

"Nutte!!", warf sie zischend ein.

"Ich weiß sowieso nicht, warum ich mit euch Spinnern überhaupt unterwegs bin! Mir reicht es!!! Eine Durchgeknallte, die mit diesen Dingern spielen will, eine scheiß Schwuchtel und... DU!!! , eine nervtötende, egozentrische, neurotische, kleptomanische, dumme Gruftschlampe!! (Tuyo überhörte Sushis Einwurf "Nutte!!") Ich verschwinde von hier!! Ich halte euch nicht mehr aus! Wenn ich noch eine Sekunde länger hier bleibe, drehe ich durch!!"

"Eins...", grinste Sushi ihn frech an.

"Aaaaaaahhhhhhh!!!!!" Er war fast am durchdrehen.

"Heul doch! Soll ich die Tränenpolizei holn?!", fragte Hoast ebenfalls mit einem breiten Grinsen. Und schon hatte Hoast sein Handy in der Hand und wählte eine Nummer. "Hallo?! Ist da die Tränenpolizei?!" Tuyo konnte es nicht glauben und starrte ihn fassungslos an. Sprach der Typ gerade wirklich mit der ... Tränenpolizei?! "Ja... Wir sind am Shoppingcenter... Gut... Bis gleich!"

"Und kommt sie?!", fragte Sushi ihren Sohn.

"Japp!! Sie braucht aber noch ein bisschen. Bei den ganzen Viehchern..."

"Ja, ja... Immer diese Kakaisten..." Kakaisten?! Verarschten sie ihn gerade?! Na ja, das interessierte ihn im Moment nicht. Er wandte sich immer noch wütend um und verschwand aus dem Laden. "Der kommt schon wieder!", hörte er den Kommentar von Sushi noch, was ihn in seinen Beschluss festigte, diese Verrückten nie wieder zu sehen und sich ihnen anzuschließen. Wie konnte er es nur so lange mit ihnen aushalten?! Aus Christlicher Nächstenliebe?

Kakaistenangriff und die Tränenpolizei

*6*

Wutkochend verließ Tuyo das Einkaufscenter. Er würde ganz bestimmt nicht mehr zu ihnen zurückkehren. Zu diesen.... Durchgeknallten!! Nun musste er einmal durchatmen. Er schloss die Augen und atmete tief durch. ~Dieses Flittchen kann mich mal!!~ Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. ~Aha... Jetzt kommt sie also angekrochen um mich zurück zu holen... Aber das kann sie total vergessen!!~ "Verpiss dich!! Ich werde nicht wieder mit euch mitkommen!! Dazu müsstest du dich schon entschuldigen und dann stehen die Chancen, dass ich mitkomme immer noch gering! Also mach dich vom Acker!! Ich ertrage euch durchgeknallte Vollidioten nicht mehr länger!!" Stille... Keine Antwort... Das konnte doch nicht Sushi sein. Sie hätte ihn schon angeschrieen oder geschlagen oder derartiges. Langsam öffnete Tuyo die Augen und drehte sich um. Vor ihm stand so ein Ding... Und es kamen noch 'Freunde' vom ihm dazu. Die komische entstellte Fratze starrte ihn an. Lachte... Tuyo wich einige Schritte beängstigt zurück. War jetzt alles aus?! Ihm kamen Zweifel Sushi und die anderen verlassen zu haben, doch diesen Gedanken verdrängte er schnell. Das Ding kam näher.

"Haaaa~aaaalllloooohhhhh!!!!", gluckste es. "Bist du neu hier?!" War das eine Form von Intelligenz?! Jedenfalls konnte es irgendwie sprechen, auch wenn es sich komisch anhörte.

"Tut... tut mir leid, aber ich muss jetzt wieder gehen....", stammelte Tuyo und wich weiter zurück.

"Kakah!!!", schrieen die Dinger im Chor und näherten sich ihm.

"Siehst du, was passiert, wenn du nicht bei uns bist!!", kam es gehässig hinter den Dingern her. Sushi!! Sichtlich erleichtert warf er ihr ein leichtes Lächeln zu. Doch die Viehcher näherten sich ihm immer mehr und mehr und Sushi machte noch nicht mal eine Anstallt ihm zu helfen.

"Sushi!!! Mach doch was!!", rief er ihn fast schon verzweifelt zu. Sushi verleierte die Augen.

"Also bereust du es, von uns weggegangen zu sein!?" Sie sah ihn eindringlich an.

"Ja...", murmelte er kaum verständlich.

"Was?! Ich versteh dich nicht!" Tuyo starrte die Viehcher an, die sich ihm unaufhörlich näherten.

"Ja!! Ich bereu's!! Zufrieden?! Und jetzt helft mir verdammt noch mal!!" Er sah nun auf einmal Hoast, der eine Wodkaflasche aus der Tasche zog, ein Stückstoff hineinsteckte und ein Feuerzeug rausholte.

"Bist du noch ganz bei Trost?!", rief Sushi entsetzt auf. "Willst du wirklich so viel verschwenden?!" Hoast sah seine Mutter an. Nickte einsichtig. Tuyo starrte Sushi entsetzt an. Schüttelte unverständlich den Kopf. Diese Dinger waren gerade dabei ihn zu fressen oder irgendwas schreckliches in der Art. Vielleicht würden sie ihn auch zu einen solchen Ding machen... Er sah, wie Host die Flasche ansetzte und sie fast auf einen Zug leerte und dann das Stück Stoff ansteckte und die Flasche auf die Dinger warf. Die Viehcher gaben komische Geräusche von sich und rannten davon, einige fielen auch tot um. Der widerliche Geruch von verbrannten Fleisch stieg Tuyo in die Nase und ihm wurde schlecht. Sein Blick verharrte auf eine der entstellten Leichen. Vielleicht war sie auch einmal ein Mensch gewesen... Wurde also dies aus dem Menschen, wenn sie in die Finger dieser Viehcher gerieten?! "Tjaaa... Siehst du mal! Du hättest besser bei uns bleiben sollen! Wenn wir jetzt nicht gekommen wären, dann wärst du jetzt einer von denen!", meinte Sushi altklug,

"Woher weißt du so viel über sie?", wollte Tuyo letztendlich wissen.

"Über wen? Über die Kakaisten?!"

"Kakaisten?!" Tuyo legte seinen Kopf leicht schief und starrte sie fragend an.

"Ich hab sie so benannt, weil ihr Lebensinhalt darin besteht Fäkalien aufzuspüren und diese zu verzehren. Ihr ganzes Leben dreht sich nur ums 'Essen'."

"Was?! Diese Dinger essen also wirklich ihre Fäkalien?!" Tuyo konnte es kaum fassen.

"Nein, nicht ganz. Sie essen UNSERE Fäkalien. Sie... nun ja... sie scheiden irgendwie keine mehr aus. Oder sie verzehren sie so schnell, dass sie immer noch mehr brauchen, also unsere Fäkalien."

Plötzlich wurde die Gruppe von einem lauten Geräusch aufgeschreckt.

Eine schreiende Meute von ca 5 Kakaisten kam um die Ecke gerannt. Irgendetwas muss sie aufgeschreckt haben. Dann ertönte auch schon ein lautes Lachen. Dieses war ganz und gar nicht mit der Lache der Kakaisten zu vergleichen. Eine unfassbare Kälte und pure Bosheit lagen in dem Lachen. ~Hört sich irgendwie nach Sushi an....~, dachte Tuyo kurz, bevor er eine Frau um die Ecke biegen sah. ~Oh, nein! Bitte nicht noch so eine wie die....~ Diese Frau war ebenfalls ganz in Schwarz gekleidet und war von einer Art dunklen Aura umhüllt. Tuyo erschrak als sie eine Art Buschmesser hinter ihrem Rücken hervorzog und einen verängstigten, schreienden Kakaisten, der vor ihr zu Boden gefallen war niedermetzelte. Und wieder ertönte dieses boshafte Lachen. "Ach hallo, Jessica!!!" hörte Tuyo Sushi neben sich sagen. ~Nein... Die kennen sich.... Das kann ja was tolles werden, wenn noch ein Psychopath zu denen stoßt... Voll die Satanssekte oder wie...?!~ Die Frau, die Tuyo jetzt als Jessica kannte, nahm das Buschmesser wieder zur Hand und schnitt der verstümmelten Leiche kurzerhand einen Finger ab, den sie sich in den Mund steckte.

"Oh, Hallo! Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.", nuschelte sie mit vollem Mund. "Aber was soll man denn machen bei den ganzen Kakaisten, die hier unterwegs sind."

"Ist schon en Problem." Sagte Hoast einsichtig. "Hättest mir ja ruhig ein Stück abgeben können..."

"Ja, so ein kleiner Snack wäre eigentlich nicht schlecht gewesen." Sprach Sushi Hoast zu.

Tuyo stand mit weit offenem Mund da und starrte die drei nur noch an. Lyly freute sich und machte einen Luftsprung, "Juhuh! Die Tränenpolizei ist da!"

~Bin ich eigentlich der einzige hier, der merkt, dass die alle einen Schaden haben!?~ dachte Tuyo, der noch immer das Bild von der sogenannten "Tränenpolizei" im Kopf hatte, wie sie diesen blutüberströmten Finger aß.

"Ach ja, genau. Wo ist denn unser Problem?" Jessy blickte sich suchend um.

"Wer soll es denn schon sein? Seh ich so aus, oder was?" fragte Sushi verärgert.

"Natürlich nicht, Nahmi." Kam aus Hoasts Richtung, der mal wieder seinen Senf dazugeben musste.

"Da, Tuyo natürlich." Sagte Sushi und zeigte auf ihn.

"Sieht man doch. Der hat doch immer noch Pipi in den Augen." Sagte Hoast mit einem verachtenden Tonfall.

"Ok, dann werde ich mal loslegen."

Jessica öffnete ihre schwarze Handtasche. Mit einem zischenden Geräusch strömten eine Art geisterhafter Wesen aus ihr.

"Ups, ich hatte ganz vergessen die Hausgeister zu verteilen." Sagte Jeesy etwas peinlich berührt.

Dann nahm sie ein Päckchen Tempos aus der Tasche heraus und warf sie Tuyo zu. Die Packung prallte an seinem Kopf ab und fiel zu Boden.

Tuyo konnte es nicht glauben, was er gerade beobachtet hatte.

"Ja jetzt nimm sie auch!" brüllte ihm Jessica entnervt entgegen.

Dann wand sie sich wieder Sushi zu.

"Na, wie wäre es mit einer Runde Uno?"

~Was? Uno? Zu diesem Zeitpunkt?"~ dachte Tuyo.

"Pssssst!!!" vernahm Tuyo von Hoasts und Sushis Seite gleichzeitig.

"Was soll das jetzt schon wieder bedeuten? Uno? Was?" fragte Tuyo.

Die drei drehten sich fast synchron zu ihm um.

"Ach, nix..." sprachen sie ebenfalls fast synchron.

"Au ja! Spielen!" drängelte Lyly total begeistert.

"Ahem, nee, sorry Lyly war nur ein Joke." Antwortete Jessica.

~Wie wenn sie etwas verraten hätten, dass sie nicht hätten verraten sollen. Sehr seltsam.~ dachte Tuyo.

Er hörte sie noch irgendetwas flüstern, das er aber nicht verstand. Egal. Darauf kam es ja jetzt nun wirklich auch nicht mehr an.

~Irgendetwas stimmte nicht mit diesen "Menschen"~, wenn er sie so nennen konnte.

"So, Tuyo, du willst also den Kakaisten entkommen." Sushi blickte ihn mit einem besserwisserischen Blick an.

"Äh, ja."

"Dann müssen wir uns jetzt wohl oder übel auf den Weg machen."

"Wie? Wohin?"

"Zur Geheimwaffe natürlich? Wohin denn sonst?" sagte Hoast mit einem altklugen Tonfall.

"Geheimwaffe????? Was???"

"Ja Geheimwaffe. Was denn sonst?"

"Es gibt also eine Geheimwaffe und ihr habt mir die ganze Zeit nichts davon erzählt?"

"Äh, ja. Ist mir ganz entfallen."

"Moment mal. Woher wisst ihr das?"

"Das haben ich und Sushi im Radio gehört, als es noch funktioniert hat. Aber jetzt ist ja alles kaputt."

Irgendwie kam Tuyo die ganze Geschichte merkwürdig vor. Sollte er diesen Gestalten überhaupt irgendetwas glauben? Aber was blieb ihm anderes übrig.

"Und was bewirkt diese sogenannte "Geheimwaffe"? fragte Tuyo.

"Natürlich die Aufhebung des Kakaismus. Was denn sonst." Keifte Jessica zurück.

"Und wo ist diese Geheimwaffe?"

"So ungefähr zehn Kilometer von hier. Zuerst müssen wir aus dieser Stadt heraus." Antwortete Hoast.

"Na dann los." Kam es Tuyo noch etwas unsicher über die Lippen.

Doch dann geschah etwas Grausiges.. Von allen Seiten stürmten Zombies auf unsere Freunde zu.

"Oh. Mein. Gott..", stammelte Lyly und sah sich verzweifelt nach einem Ausweg um.

"Lyly... Ich habe dir ausdrücklich gesagt, dass du keine schmutzigen Worte in den Mund nehmen sollst!", fauchte Sushi und verdrehte ihre Augen.

"Tja", begann Tuyo und blickte Jessica genüsslich an, "hast du auch hierfür eine Lösung parat?"

"Seh ich so aus??", fauchte sie zurück und entwickelte sich somit mehr und mehr zu einer zweiten Sushi. (Ganz zum Bedauern Tuyos)

"Ich würde vorschlagen, dass wir im Einkaufscenter Schutz suchen...", sagte Hoast völlig ruhig und blickte jedem in die Augen.

"Na gut... Von mir aus!", warf Jessy genervt ein und drehte sich Richtung Eingang. "Worauf wartet ihr denn noch?!"; meckerte sie und lief rein. Sushi warf ihr einen bösen Blick zu, als hätte SIE das tun wollen, und folgte ihr schließlich. Die anderen tapsten ihnen hinterher.

Doch plötzlich kam irgendetwas auf sie zugeflogen... Es war irgendetwas braunes, nichts festes, aber auch nichts flüssiges. Und als sich Tuyo umdrehte um zu erspähen, was sie nachgeworfen bekamen, wurde er von so einem ETWAS getroffen. Fast schon wie in Zeitlupe flog er nach hinten, durch die Scheibe der Eingangstür durch, die ein lautes KLIRR von sich gab. In Mitten der Scherben lag nun ein verdutzter Tuyo. Und als er genauer sein Oberteil begutachtete wich ihm alle Farbe aus dem Gesicht. Er hatte... oh nein... Das konnte nicht sein! Doch... Er hatte Dünnschiss auf seinem Pulli. Angewidert verzog er das Gesicht.

"Wie eklig!!!", gab er stöhnend von sich. Doch dann geschah etwas merkwürdiges. Der Kot breitete sich aus, als ob er ihn verschlingen wollte. Schnell zog er seinen Pulli aus und warf ihn weit von sich. Auf einmal hörte er etwas gehässig lachen neben ihn. Sushi stand nun da und lachte ihn schadenfroh aus.

"Mann, wie blöd!! Man dreht sich doch nicht einfach um, wenn die mit Kaka werfen!", meinte sie immer noch glucksend. Doch das Lachen verging ihr. Denn sie wurde nun auch von einem Haufen getroffen. Sushi quiekte entsetzt auf und schliddete am Boden entlang und landete unsanft in einem Kleiderständer mit alten Omaklamotten. "Aaahh!! Nein!! Keine Mode von alten Frauen!!!" Schnell wühlte sie sich aus den Haufen Kleider heraus. Und schauderte, als sie sie betrachtete. Doch einige Sekunden später wurde ihr klar, von was sie eigentlich in der Magengegend getroffen wurde und betrachtete entsetzt ihr Kleid. "So ein Mist... Mein schönes neues Kleid..." ,jammerte sie. Und als sich die Kaka ausbreitete riss sie sich ihr Kleid pornolike vom Körper... ~Ja... Ich hab sie wirklich schon mal in nem Porno gesehen~, ging es Tuyo durch den Kopf. "Das werdet ihr mir noch büßen, ihr blöden Kakaisten!", fauchte Sushi bösartig in deren Richtung. Verwundert und verwirrt blinzelte Tuyo ihr entgegen. Wie meinte sie das? Doch Sushi machte nichts. Sie stapfte wütend die entgegengesetzte Richtung mit dem Kommentar: "Moment mal... Ich bin in einer Sekunde wieder da..." Und schon war sie davon gestapft. Nach einer Weile, in der die Kakaisten sich bloß zeitlupenartig bewegt haben, kam Sushi wieder mit einem Gewähr in der Hand. "Das habt ihr nun davon!", meinte sie gehässig knurrend und schoss auf einige der Kakaisten, die anderen liefen panisch davon.

"Wo hast du die denn her?", fragte Tuyo leicht verwundert und deutete auf die Waffe.

"Na aus einer Herrenunterwäschenabteilung... Woher denn sonst...?!"

Tuyo blinzelte Sushi an, hakte aber nicht weiter nach.....

McDonalds

*7*

Die 5 Gestalten blickten sich fragend an.

"Nein.. In der Herrenunterwäschenabteilung ist es wesentlich sicherer..", erklärte Sushi und tippte auf das Gewähr.

"Aber vielleicht gibt es ja in der Damenunterwäschenabteilung bessere Waffen", schlug Tuyo vor und blickte Lyly an.

"Wieso verteidigen? Habt ihr es immer noch nicht verstanden? Sie wollen NUR spielen...", murrte Lyly und verdrehte ihre Augen.

"Nein, mein Schatz.. Sie wollen dich aushöhlen.. Deine innersten Exkremente holen und genüsslich verspeisen", entgegnete Jessica und kratze sich am Hinterkopf und sagte Folgendes:

"Wir können uns doch in einem Lebensmittelgeschäft oder Restaurant verschanzen.... Die Kakaisten hassen doch alles, was genießbar ist? Habe ich recht?"

Sushi und Hoast nickten synchron und ließen ihre Blicke schweifen.

"Hey, da ist ein McDonalds!", rief Sushi und lief drauf los.

"Gut, OK.. Gehen wir dahin.. Aber essen werde ich nichts...", murmelte Tuyo und lief dem Rest hinterher.
 

Sie verbarrikadierten die Glastür mit einem Stuhl und sanken seufzend zusammen.

"Endlich mal Ruhe..", sagte Jessica und tappte fröhlich zur Küche, um sich einen Hamburger zu gönnen.

"Na ja, du könntest wenigstens bezahlen", warf Lyly ein und blickte Jessica streng an.

Ein schallendes Lachen schmetterte durch die Halle.

"Lyly, mein Liebes... Wen kümmert hier denn bitte noch das Geld?"

"Es geht um das Prie....Prie... Sieb...", warf Lyly trotzig ein.

Jessica stöhnte auf. "Du bist ja schlimmer als meine Mutter..."

"Du hattest eine...?", fragte Tuyo verdutzt und kassierte einen Killerblick.

"Streitet euch doch, streitet euch doch..", lachte Sushi und sperrte sich zusammen mit Hoast in der Küche ein.

Tuyo, Jessica und Lyly fiel die Kinnlade fast zu Boden, wobei es Lyly wohl nur tat, weil es so lustig aussah.

"Die...die ... die.. die... lassen uns hier alleine?"

"Ja, und das Beste ist, dass sie das ganze Essen jetzt bei sich haben...", pflichtete Tuyo bei und warf erzürnt seine Hände in die Luft.. "Dieses Miststück.."

"Wer, er?"

"Nein, sie."

"Wer, Sushi?"

"Nein, beide.."

"Ach so.. Und ich?"

"Du nicht..", grummelte Tuyo.

Lyly lief währenddessen nachdenklich im Kreis. So schien es zumindest, doch in Wirklichkeit dachte sie nicht nach.

Sie war nur fasziniert, weil sich der gebohnerte Boden entgegengesetzt ihrer Laufrichtung bewegte..

"Ich habe Hunger", maulte Tuyo und blickte wütend zur Küche.

"Ich dachte, du seihst so ein militanter Anti-Mc-Donalds-Typ...", sagte Jessica und beäugte Lyly, die immer noch im Kreis lief. "Was macht sie da zum Teufel?"

"Keine Ahnung.. Vielleicht konzentriert sie sich auf das nächste Spiel.."

Beide starrten Lyly an, 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten lang,

Plötzlich sprang Lyly auf, lief mit großen Augen auf die beiden zu und schnippte mit den Fingern, so, wie man es immer macht, sobald einem etwas auf der Zunge liegt.

"Was ist denn. Lyly?", fragte Tuyo nach.

"Ich habe eine Idee...", eröffnete sie, legte eine unnötige Kunstpause ein und grinste.

.......
 

"Ja, und die wäre?"

"Na, wir gehen dahin, wo Sushi diese tolle Waffe herhatte..", meinte Lyly und verschränkte ihre Arme, stolz wegen des Geistesblitzes...

Jessica und Tuyo sanken die Schultern.

"Toll, und jetzt?" Tuyo blickte Jessica verzweifelt an.

"Wir werden einfach ganz lieb nachfragen, ob sie uns etwas abgeben wollen?", schlug Jessica vor, lief gelassen zur Küchentür, klopfte sanft daran und bat die beiden:

"Wollt ihr uns etwas abgeben?"

Prompt zersprang ein Teil der Tür, gefolgt von einer ohrenbetäubenden Explosion, und hinterließ ein faustgroßes Einschussloch.

"Hm.. Ich glaube, das heißt wohl: nein...", deutete Jessica daraus und lief rasch zurück zu Tuyo.

"Mist... Ich hab sie verfehlt...", maulte Sushi und schnippte mit den Fingern.

"Also wirklich, Mama... Das kannst du doch besser...", meinte Hoast gehässig und stopfte sich eine Pommes in den Mund. Sushi warf ihn einen finsteren Blick zu.

"Ich an deiner Stelle, würde nicht vergessen, wer von uns die Waffe hat!" Ein breites fieses Grinsen erschien auf ihren Lippen und sie nahm sich einen geradeeben gemachten Hamburger.

"Ja, Mama... Tut mich in der Seele traurig, Mama.", entgegnete Hoast fast schon gelangweilt und entnervt.

"So ist's brav!", grinste Sushi und stopfte sich den Hamburger fast ganz in den Mund. Hoast musste über dies nur grinsen und fraß ein handvoll Pommes auf einmal.

"Vielleicht sollten wir den andern doch was abgeben...", meinte Hoast nach einer Weile, in der sie 100000000 Pommes und 60 Hamburger gefressen hatten. Sushi sah ihn geschockt an. War das wirklich ihr Sohn?! War das der Hoast, den sie kannte? Oder war es ein von Alien entführter Klon oder so was in der Art?! Sushi prüfte an Hoasts Stirn dessen Temperatur. Fieber hatte er auf jeden Fall keines...

"Geht's dir gut?!", rief sie entsetzt aus. Hoast blinzelte sie treudoof an.

"Hä?!"

"Ich meine, DU willst FREIWILLIG... teilen!?", schrie Sushi ihren Sohnemann an und fuchtelte gefährlich mit dem Gewähr.

Hoast ging vorsichtshalber auf Abstand, nicht wegen Sushis Drohungen, sondern eher wegen der Waffe an sich...
 

Unterdessen...

Tuyo saß an einem der Tische, sein Kinn nachdenklich in der aufgestützten Hand eingebettet, und stellte sich im Geiste einen großen Teller Pommes vor.

Lyly und Jessica hingegen kratzten kleine Ketchup- und Senfpäckchen zusammen und kreierten merkwürdige Kompositionen.

"SO, das reicht! Sushi soll AUF DER STELLE etwas zum Essen herausrücken...!", rief Tuyo energisch und klopfte mit seiner zur Faust geballten Hand auf den Tisch, sodass eines der Tischbeine brach und in sich zusammenstürzte.

"Mist, verdammter...", fluchte Tuyo und ließ sich wieder nieder...

Jessica hob eine Augenbraue.

"Ich verstehe dich nicht. Hier haben wir doch etwas zu futtern...", und deutete auf das orangefarbene Zeug.

Tuyo blickte es nur einen Bruchteil von einer Sekunde an, bis es ihm hochkam und er sich die Hände vor den Mund schlug.

"Das ist ja das Widerlichste, was ich je gesehen habe...", murmelte er und drehte dich angeekelt weg.

"Pf... wer nicht will, der hat schon", schmetterte Jessica, weil sie diese Floskel so sehr mochte.

Währenddessen schaufelte Lyly diese widerlich aussehende und wahrscheinlich aus so schmeckende Pampe förmlich in sich hinein.

"Boah, das schmeckt total gut!!! Muss das Rezept unbedingt haben.."

Jessica blickte sie irritiert an.

Tuyo blickte sie irritiert an.

Und dann blickte auch Lyly irritiert drein... Und aß nach einigen Minuten fröhlich weiter.

"Na ja... Ich werde jetzt raus gehen, gegenüber von uns ist eine Metzgerei...", erklärte Tuyo und machte auf dem Absatz kehrt, um den Stuhl von der Glastür wegzuschieben.

"DU WILLST UNS UMBRINGEN, DU ARSCH!!!", schrie Jessica, rannte hinterher und rammte Tuyo einen Ellbogen in den Rücken.

Unsanft landete Tuyo auf den Fliesen und ächzte.

"Sag mal spinnst du!"

"Nein, das tut Lyly schon zu Genüge", erwiderte Jessica prompt und deutete auf die mampfende Gestalt.

"Und was sollte das dann eben?"

"Willst du einfach so die Tür öffnen, damit die Viecher hier reinkommen können?"

Tuyo schwieg kurz und dachte nach, bis er sagte:

"Ähm, nein.. Aber vielleicht schaffst du es, die Viecher zur Küchentür zu locken, damit Sushi und Hoast mal da raus kommen..."

Jessica fand die Idee noch nicht einmal so schlecht...

"So und ich werde jetzt da raus gehen..", sagte Tuyo, rappelte sich auf und schob den Stuhl von der Tür weg.

Jessica machte sich auch gleich ans Werk, ... sie dachte nach, wie sie die Viecher herlocken konnte, doch das Problem löste sich von alleine...

Lyly wurde mittlerweile nämlich äußerst schlecht... Und Jessica lächelte triumphierend.

"Nein, mein Kind... Mach da an der Tür dein Geschäft", sagte sie und führte die Kleine hin.

Lyly tat, wie ihr befohlen und wurde sofort von Jessica in eine verwinkelte Ecke gezerrt.

"Und jetzt sei mal bitte ruhig. Und fang nicht an zu spielen"
 

Tuyo hingegen befand sich schon auf dem Weg zur Metzgerei, oder besser gesagt: er hetzte über den Korridor zur Glastür. Dort angekommen, riss er die Tür auf, sprang ins Innere und schloss sich, so schnell es ging, ein.

Laut schnaufend stand er einige Minuten da, um sich wieder zu beruhigen und konnte sein Tun gar nicht begreifen...

"Es hat geklappt!", rief er erfreut aus und hüpfte auf der Stelle, bis ihm etwas am Nacken piekste... Etwas Spitzes... Scharfes...

"So ein Mist", murmelte er resigniert und ließ den Kopf hängen.

"Umdrehen, du Dreckskerl", fauchte eine männliche Stimme hinter ihm und tappte ungeduldig mit seinem Fuß.

Tuyo tat es und musste erstaunt feststellen, dass vor ihm kein Kakaist stand, sondern nur ein gewöhnlicher Mensch.

"Oh, es gibt doch noch Menschen...", seufzte Tuyo erleichtert und klatschte in die Hände. "Und ich habe einen Bärenhunger..."

Bittend um etwas zu Essen streckte Tuyo seine Hände aus und lächelte den jungen Mann freundlich an.

"Das ist mir so was von egal, das kann ich mit Worten gar nicht ausdrücken", erwiderte dieser, zog Tuyos Beine weg, so dass er hinfallen musste.

"Autsch.."

"Tja. .. Pechsache.. Und jetzt verzieh dich", befahl der Fremde und hielt Tuyo drohend seinen Ring vors Gesicht.

Tuyo musste schlucken...

"Wir können uns doch wie normale, zivilisierte Menschen unterhalten...", meinte Tuyo und wartete auf die Reaktion seines Gegenübers.

Der Mann blickte Tuyo fragend an.

"Ach, können wir das? Woher tauchst du eigentlich auf?! Was hast du hier zu suchen!? Was willst du überhaupt hier?!"

Tuyo verdrehte die Augen.

"Das habe ich doch schon gesagt... Ich habe Hunger..."

"Moment...", antwortete der Fremde kalt, drehte sich um, packte irgendetwas, wandte sich wieder Tuyo zu und warf ihm ein Stück rohes Rinderfleisch auf den Bauch.

"Und jetzt geh.. Das habe ich nur gemacht, weil heute der soziale Donnerstag ist...", meinte Der Fremde und verschwand in einen Nebenraum.

Tuyo begutachtete das Stück Fleisch auf seinem Bauch, stand auf und machte sich dann auf den Weg zur Glastür.

Abrupt sprang der Fremde aus dem Nebenzimmer und rannte auf Tuyo zu.

"Weißt du... Ich gehe mit dir", meinte er zuckersüß lächelnd, hakte Tuyo unter und lief schnurr stracks aus der Metzgerei, und als sie über den Korridor liefen, hörte Tuyo das vergnügte Grunzen der Kakaisten.

"Das machst du doch nur aus purem Eigennutz!", empörte sich Tuyo und blickte sein Gegenüber entsetzt an.

"Toll, das du das merkst.. Und jetzt halt die Klappe und führe mich zu deinem Versteck!"

"Ich habe kein Versteck"

"Doch...! Ansonsten wärst du wohl schon tot!"

"Ach, Mist...", knurrte Tuyo und führte den Fremden zum McDonalds.

Als sie dort ankamen, zerrrte Jessica die beiden ebenfalls in die Ecke und bedeutete ihnen, ruhig zu sein.

"Hört ihr das? Das sind die Kakaisten.. Sie haben Nahrung gewittert...", flüsterte sie verschwörerisch und deutete auf die Küchentür. "So bekommen wir die beiden da raus...", erklärte sie noch und blickte sich um.

Der Fremde sah Jessica erzürnt an.

"Du warst das?!?! Du hast die Kakaisten angelockt?!"

"Ja...", meinte Jessica kaltblütig und wartete auf die Viecher.
 

Und so geschah es auch. Langsam trudelten die stinkenden Zombies im McDonalds ein und blähten ihre Nüstern auf, um die Kaka lokalisieren zu können.

Freudig stolperten sie zur Küchentür und rannten sie dann letztendlich ein.

Sushi und Hoast blickten synchron zur eingetretenen Tür.

"Ich habe dir gesagt, dass wir ihnen etwas abgeben sollten...", meinte Hoast anklagend.

"Halt die Klappe!", schrie Sushi, lud das Gewähr und feuerte wild drauf los.

Nachdem sie etwa 25 getötet hatte, waren die übrigen geflohen.

"OK... Wir teilen...", rief Sushi schließlich resignierend nach draußen. Lyly war die erste, die in die Küche rannte, dicht gefolgt von den andern. Doch Sushi stellte sich Tuyo in den Weg und richtete das Gewähr auf dessen Brust. "Bevor DU etwas kriegst, machst du den Haufen da dort weg! Das war ja schließlich DEINE Idee!", knurrte sie bösartig.

"Aber.. aber das war gar nicht meine Idee!", protestierte dieser. "Das war Jessica!!"

"Petze!!", fauchte Jessy gekränkt. "Du wolltest doch, dass ich die Kakaisten dazu bringe die Zwei daraus zulocken!! Also ist es DEINE Schuld!!" Sushi nickte zustimmend.

"Also WEGMACHEN!!! ABER FLOTT!!" Tuyo seufzte auf. Schließlich musste er tun, wie ihm geheißen...

Nach dem der Haufen weg war, durfte auch Tuyo etwas zu Essen bekommen, und das war kein Stück rohes Rinderfleisch...

"Hä?! Wer isn das?", Sushi hatte erst jetzt gemerkt, dass noch jemand bei ihnen war. Der Fremde grinste sie breit an.

"Hallo!", meinte er freundlich. ~Moment mal... Zu mir war er nicht so nett... Und überhaupt... Irgendwie sieht der doch merkwürdig aus... So wie... so wie die da...!~ Der Fremde war ebenfalls ganz in schwarz gekleidet, trug ein Emblem mit dem Tod um den Hals, hatte viele Ringe an, dabei war einer sehr spitz, welchen er am Kleinenfinger trug, dies war auch das spitze Etwas gewesen, das Tuyo vorhin im Nacken spüren musste. Warum war ihm das nicht früher aufgefallen?! Aus Freude was zum Essen und einen anderen Menschen, außer Sushi und ihren Bekannten, gefunden zu haben?!

Sushi sah ihn leicht merkwürdig an.

"Sollte ich dich kennen?!", meinte sie leicht genervt, weil sie NOCH MEHR von ihrem Essen teilen musste/sollte.

"Ich bin Mok.", meinte der Fremde und streckte ihr die Hand entgegen. Genervt schüttelte Sushi sie kurz und stopfte sich dann einen Hamburger rein. Sie hatte wohl beschlossen so viel wie sie konnte zu verzehren, damit die andern nicht so viel bekommen konnten; Trotz des sozialen Donnerstags...

Betugsversuche

*8*

Nach genau 4 Stunden und 35 Minuten war der Hamburgervorrat vollständig vernichtet, und nicht nur er.

Alles, die Pommes, die Salate, die Eiscremes, die Chickenwings, die Fischstäbchen, die Wraps, die Muffins, die Jogurts, die kleine Cola, mittlere Cola, große Cola, Wasser, Fanta, Apfelsaftschorle, Kaffee... Einfach alles war innerhalb von 4 Stunden und 35 Minuten weg..

Sushi saß an einem Tisch und sortierte erfreut die Hamburger-Schachteln mit den großen Monopoly-Losen aus und stieß jedes Mal einen Freudenschrei aus, sobald ihr die Gewinne darauf gefielen.

Tuyo saß auf den Fliesen, an die Glastür gelehnt, da der Rest die Stühle beansprucht hatte.

"Die Lage kotzt mich an...", fluchte er vor sich hin, verschränkte seine Arme vor die Brust und grummelte.

"Deswegen habe ich dir auch nichts zu essen geben wollen", entgegnete Sushi zwischen zwei Freudenschreie und blickte ihn gefühlskalt an.

"Ich habe doch nicht das Essen gemeint, du Ignorant!"

"Ignorantin!... Ich bin weiblich, du Arsch!"

Tuyo verdrehte die Augen und hielt es für besser, zu schweigen.

Doch dann passierte etwas schier Unmögliches...

Ein Panzer fuhr durch den Korridor, schoss ziellos durch die Gegend, in der Annahme, damit wenigstens einige Kakaisten ins Jenseits befördern zu können.

Tuyo duckte sich, als die Glastür hinter ihm zersprang und blickte zu Sushi, die gemütlich weiter aussortierte...

Das Feuer wurde eingestellt, die Panzerluke sprang auf und eine kleine Blondine mit nettem Vorbau stieg aus.

Unnötig strich sie ihren blauen Mini glatt, schüttelte ihre Haare und leckte lasziv über ihre Lippen.

Tuyo drehte sich um und seine Kinnlade schien zu Boden zu fallen...

Das war Pamela Anderson!

Sie zückte ein Megafon und hauchte ein "Gibt es Überlebende??" hinein.

Tuyo sprang auf und blickte sie freundlich an.

"Ja!! Hier!! Wir brauchen Hilfe!!"

"Tuyo, halt's Maul!", rief Sushi und widmete sich wieder ihren Monopoly-Losen.

Pamela strich sich über den Busen und lächelte Tuyo an. "Ich werde dafür sorgen, dass es euch gut geht...", meinte sie und zwinkerte.

Tuyos Herz schlug schneller... Das war doch ein Wort...

Allerdings konnte es nicht mehr eingehalten werden, denn plötzlich hörte Tuyo einen dumpfen Schrei.

"Die Bremsen!!"

Und der Panzer rollte einfach über Pamela hinweg, man hörte zwei mal kurz hintereinander etwas platzen...

"Scheiß Opel-Autohaus...", fluchte ein Soldat und fuhr einfach los, als wäre nichts geschehen...

Tuyo blickte entsetzt zum Panzer, der in Windeseile seinen Weg fortsetzte, indem er geradewegs durch die Stahlwand hindurchfuhr.

"Ohhh...! Armer Tuyooooo...", flötete Sushi und sortierte eifrig weiter..

"Ich wusste, dass sie nicht lange leben wird...", kommentierte Mok, zuckte die Achseln und wandte sich wieder Sushi zu.

"Wieso hat es euch so kalt gelassen...?! Man wollte uns helfen!!", sagte Tuyo an Sushi gerichtet.

"Ach, Tuyo. Du musst noch viel lernen... Blondinen leben doch nicht lange... Was glaubst du, aus welchem Grund ich mir die Haare gefärbt habe??", erläuterte Sushi belehrend und begutachtete das letzte Monopoly-Los.

"Scheiße!! Nur die Lessing-Straße...", zischte Sushi wütend und warf den Berg voller Lose vom Tisch. "Die bescheißen ja!"

"Reg dich nicht so auf, Mama.. Dein Blutdruck!", warnte Hoast.

"Ja, du hast recht... Aber ich werde wohl zuallererst alle McDonalds hier in der Gegend boykottieren... Nein, viel besser: ich werde Anschläge ausüben...", sinnierte sie vor sich hin und schwelgte in Fantasien.

"Du warst mal blond? Jetzt wird mir Verschiedenes klar...", murmelte Tuyo und pfiff unschuldig.

"Hey, das Lied kenne ich!!", meinte Lyly und piff die Melodie, die gar nicht vorhanden war, nach. Sushi warf ihm hingegen einen bitterbösen Blick zu. Jedoch schwieg sie. Wahrscheinlich hing sie immer noch ihren Fantasien für die Anschläge auf die McDonalds-Restaurants nach.

Mok hingegen interessierte nur Sushis Ausschnitt, der ihm einen tiefen Einblick in ihren außergewöhnlichen Charakter verriet. Tuyo fragte sich, ob sie das überhaupt schon bemerkt hatte. Gut... Sushi war ein arrogantes, hinterhältiges, gemeines Miststück, dennoch hatte sie es als Frau verdient nicht wie ein Stück Fleisch begafft zu werden, das dachte der Gentalmen in Tuyo. Doch ein anderer Teil in ihm war äußerst neugierig und wollte Moks Blick teilen. Doch seine gute Seite gewann mehr und mehr wieder die Beherrschung über ihn und Tuyo schlug sich gegen den Kopf, um die Gedanken dennoch einen Blick zu riskieren endlich los zu werden. Außerdem, dachte er, würde Sushi ihn köpfen oder derartiges, sollte er dennoch in ihren Ausschnitt starren. Er musste dies also schon aus reinem Selbstschutz tun...

Minuten vergingen und Moks Blick hing immer noch aus Sushis Oberweite. Langsam drehte Sushi ihren Kopf zu Mok und legte einen finsteren Blick auf. Tuyo freute sich über dies irgendwie innerlich. Jetzt würde zur Abwechslung nicht nur er Sushis Zorn zu spüren bekommen.

"Was zu Teufel tust du da?!", knurrte sie Mok an, der seinen Blick irgendwie nicht abwenden konnte.

"Nix...", säuselte er vor sich in und starrte weiter in ihren Ausschnitt.

"Hör gefälligst auf damit!!"

"Geht nicht...", meinte er fast schon tranceartig. Sushi knackte kurz mit ihren Fingern und scheuerte Mok dann eine, welchen rückwärts umkippte und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an die Decke starrte.

"Geht anscheinend doch...", meinte Sushi kühl und drehte ihm den Rücken zu.

"Jaah...", murrte Mok fast schon enttäusch. Tuyo lachte innerlich auf. Ja! Jetzt war er nicht alleine der Buhmann. Jetzt hatte sie auch einen Hass auf Mok. Vielleicht würde sein Leben ab jetzt ein wenig annehmlicher.

Dachte er jedenfalls .....

Doch zu seinem Pech schienen Mok und Sushi sich anscheinend doch zu verstehen. Sushi hatte Mok vom Boden aufgeholfen. Bei ihm hätte sie das nie getan... Mok hatte ein Kartenspiel gezückt und zusammen mit Jessica und Hoast spielten sie Uno.

"Ha! Ich gewinne!!", rief Sushi triumphierend aus und warf ihre letzte Karte auf den Tisch. Mok zog eine Schnute, während Jessy und Hoast Sushi misstrauisch anstarrten.

"Zeig deine Ärmel her, Nahmi!", meinte Hoast in einem misstrauischen Ton. Sushi hob mit einem verschlagenen Blick ihre Arme und zeigte, dass dort keine Karte versteckt sei. Hoast und Jessy tauschten Blicke.

"Aufstehn, Sushi!", meinte Jessica und deutete Sushi sich zu erheben. Sushi setzte einen theatralisch getroffenen Blick auf und schlug sich gegen die Brust.

"Glaubt ihr etwa wirklich, dass ich betrogen hab?! Seh ich etwa so aus?!", rief Sushi künstlich getroffen. Jessy zog eine Augenbraun argwöhnisch nach oben.

"Ja, genau das denken wir!", sagten Hoast und Jessy fast schon im Chor.

"Tz..." Sushi erhob sich gelassen. Etwa 10 Karten fielen nun zu Boden. Sushi versuchte das zu vertuschen, in dem sie tat, als sei einfach gar nichts geschehen. "Seht ihr! Ich hab nicht betrogen!"

"Ah ja... Und was ist mit den Karten da am Boden?", fragte Hoast nach.

"Du tust ja so, als ob die MIR wären. Das sind Moks!"

"Wie?! Das sind nicht meine!", rief Mok entsetzt, doch als er seinen Schlag von Sushi auf den Hinterkopf kassierte schwieg er.

"DOCH SIND SIE!", zischte sie bösartig.

"Sushi!! Wann hörst du endlich auf zu schummeln?! Das Mogeln hat schon vor 30000000 Jahren nicht geklappt und die Jahrtausende davor auch nicht! Also lass es endlich!", meinte Jessy entnervt.

"Das denkst auch bloß du! Ich hab zig mal betrogen, während ihr es nicht gemerkt habt!", entgegnete Sushi mit einem triumphierenden Grinsen. Moment mal... Hatte Tuyo da gerade richtig gehört?!

"Vor 30000000 Jahren?! Wie soll denn das bitte schön gehen?!", mischte er sicht ein. Hoast, Jessy und Sushi drehten sich zu ihn und hatten eine Miene auf, als hätten sie da gerade was verraten, was sie nicht hätten sagen dürfen.

"Also wirklich, Tuyo... Das sagt man eben so!", meinte Sushi und schüttelte ihren Kopf, um ihre Aussage zu verstärken.

"Wie soll man denn vor 30000000 Jahren gelebt haben?! Mensch, Tuyo... Bist du bekloppt!", meinte Jessy, warf ihre Haare nach hinten und wand sich dann wieder ihren Unokarten zu.

"Genau... Das geht doch gar nicht! Dazu müsste man unsterblich sein oder so...", meinte Hoast gelangweilt und schaute in seine Karten. Tuyo schaute sie argwöhnisch an. Irgendetwas stimmte da doch ganz und gar nicht... Da hatte er schon die ganze Zeit den Verdacht... Doch sein gesunder Menschenverstand brachte ihn dazu das ganze zu verdrängen und unter die Kategorie dumme Aussagen von Sushi und ihren bekloppten Freunden abzulegen.

"Ich will spielen!!", rief Lyly und sprang von ihrem Stuhl auf. Sie hatte eine schmollende Miene aufgesetzt und schaute in die Runde. Jessy und Sushi verdrehten die Augen.

"Lyly-Schatz, wir spielen später Fangen, OK?! So lange kannst du doch mit uns hier Uno spielen...", meinte Sushi schließlich und rückt mit dem Stuhl etwas zur Seite, um Lyly neben ihr Platz zu machen.

"Ich will aber JETZT Fangen spielen!", maule die Kleine.

"Nein! Jetzt nicht!", knurrte Jessy und warf eine Karte auf den Tisch.

"Sieh mal, Lyly... Wir haben doch gerade eben erst gegessen, da dürfen wir jetzt gar nicht Fangen spielen. Davon bekommt man nur Bauchweh... Hast du das verstanden?!", versuchte er Sushi auf die einfühlsame Art. Lyly zog immer noch eine Schmollschnute, nickte aber dennoch.

"Na gut... Aber später spielen wir!"

Endlich gehts voran, oder doch nicht!?

*9*

Es war schon dunkel geworden und Tuyo schaute Sushi und ihren Freunden immer noch beim Uno spielen zu. 12 Versuche zu Schummeln von ihr wurden entdeckt. Doch Tuyo hatte mindestens noch mal so viele gesehen, die unentdeckt blieben. Seine Moral hatte jedes Mal in ihm gepocht, doch die Angst vor Sushi hatte sie dann doch zum Schweigen gebracht. Tuyo entging es auch nicht, dass Mok immer wieder immer näher an Sushi heran rückte.

"Du, Sushi... Wollen wir nicht mal zusammen in die Küche gehen?", meinte Mok, der seinen Kopf auf einer Hand abgestützt hatte und Sushi zuckersüß anzwinkerte. Sushi hob eine Augenbraun nach oben.

"Ah ja... Und warum denn bitte schön?! Wir haben alles aufgegessen..."

"Es ist nichts mehr übrig... Wir haben nur noch eine Wahl, wir müssen den Königsfelsen verlassen!", warf Hoast ein. Jessica und Sushi brachen im schallenden Gelächter auf.

"Niemals!", rief Jessy schließlich.

"Dann hast du uns zum Tode verdammt!", erwiderte Hoast.

"So sei es dann!" Jessy und Hoast hatten begonnen den Dialog auf König der Löwen nachzuspielen. Sushi stand pustend neben ihnen.

"Wärst du nur ein halb so guter König, wie Mufasa es war-"

"Ich bin 10 mal so gut wie Mufasa es war!!" Alle drei brachen wieder in Lachen aus. Tuyo schaute sie fast schon entsetzt an. Die waren so was von krank...

Aber irgendwie hätte er nie gedacht, dass Leute wie Jessica, Hoast und Sushi König der Löwen so gut wie auswendig konnten.

Lyly schaute die drei mit großen Augen an.

"Könnt ihr auch das Lied da?! Wie ging es noch mal... Hamuna kapala!" Hoast schaute sie leicht schräg an.

"Äh... Hakuna Matata.", verbesserte er sie.

"Sag ich doch! Hamuna kapala!!"

Tuyo verdrehte die Augen. Das wollte er sich jetzt wirklich nicht antun. Hier mussten doch irgendwo normale Menschen sein. Irgendjemand musste doch überlebt haben...

"Wie sieht's jetzt aus...? Gehen wir jetzt mal in die Küche?", hakte Mok noch einmal bei Sushi nach. Sushi schaute ihn an.

"Und warum, bitte schön?!"

"Das wirst du ja dann schon merken...", sagte er geheimnistuerisch. Wieder lachte Schadenfreude in Tuyo auf. Jetzt würde Mok sein Fett wegkriegen.

"Na gut... Von mir aus...", meinte Sushi schließlich. Tuyo schien fast die Kinnlade runter zu fallen. Hatte er da gerade richtig gehört?! Diese Schlampe! - Nein, Nutte!

Zusammen mit Mok verschwand Sushi schließlich in der Küche. Tuyo brachte kein Wort raus, dennoch kochte die Wut in ihm. Was machten die beiden da drin? Etwa das was er dachte? Als dann auch noch die restliche Truppe anfing lauthals "Hakuna Matata" zu grölen, hielt er es endgültig nicht mehr aus. Mit einem Satz sprang er von dem kühlen Steinboden auf und ging mit schnellen Schritten auf die Küchentür zu. Er musste es jetzt wissen. Und so überkam Tuyo die Neugier und die Eifersucht. Er öffnete die Tür. Doch dann stockte ihm der Atem. Er konnte nicht glauben was er sah. Sushi saß auf dem Herd, Mok ihr direkt gegenüber. Beide waren nur Millimeter von einander entfernt.

Tuyo wollte er nicht glauben! Seine Eifersucht und Wut schienen fast überzukochen.

"Was zum Teufel treibt ihr da?!", rief er entsetzt den beiden zu, die langsam ihre Köpfe zu ihm drehten.

"Und was hast du hier zu suchen?", fragte Sushi kühl entgegen und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht. Tuyo brauchte einige Sekunden, damit sein Hirn anfing richtig zu arbeiten. Was sollte er ihr antworten?

"Also ich... äh... Ihr könnt doch nicht einfach mir nichts dir nichts verschwinden! Was ist, wenn die Kakaisten wieder angreifen?! Hab ihr euch das schon mal überlegt?!", keifte Tuyo sie an. Mok verdrehte die Augen.

"Jetzt reg dich mal ab! Die kommen so schnell schon nicht wieder.", versuchte er Tuyo zu erklären.

"Ach ja?! Sie haben vorhin hier doch was zum Essen entdeckt. Darum können sie auch jeden Moment wieder kommen!"

"Mach dich doch nicht lächerlich, Tuyo!", meinte Sushi und sprang mit einem Satz vom Herd. "So intelligent sind die doch gar nicht! Sie haben außerdem viel zu viel Angst in der nächsten Zeit hier her zu kommen. Angst ist nämlich so gut wie der Stärkste Trieb, den ein Wesen überhaupt hat. Abgesehen von Sexualtrieb..." Sie kam auf Tuyo zu und tätschelte ihn quasi tröstend die Schulter.

"Aber der Fresstrieb ist auch sehr ausgebildet!!!", argumentierte er überzeugt. Er wollte einfach nicht, dass Sushi noch mehr Zeit alleine mit Mok verbrachte. Der Kerl wollte doch bloß Sex!! Oder war das bloß ihm aufgefallen?!

"Wir sollten aufbrechen.", warf Sushi fest entschlossen in den Raum. Das war doch endlich einmal ein Wort, dachte Tuyo. Als die drei die Küchentür wieder öffneten, waren die anderen gerade dabei ein Lied von Mulan zum besten zu geben. Tuyo verzog leicht angewidert das Gesicht. Sushi jedoch bewegte ihren Kopf zur (nicht vorhandenen) Melodie.

"Wir gehen!" rief Mok den Gestalten zu.

"Juhu! Das bedeutet spielen!" verkündete Lyly mit einem breiten Grinsen.

"Diesmal könntest du Recht haben.", entgegnete Jessica. Freudig hüpfte Lyly daraufhin auf und ab und rief immer wieder "Spielen! Spielen!" vor sich her. Mok schaute sie schräg an.

"Was stimmt denn mit der nicht?!", meinte er fragend an Sushi gerichtet, welche nur mit den Schultern zuckte. Daraufhin packten sie ihre sieben Sachen und machten sich wieder auf den Weg. Sushi an der Spitze, zusammen mit Mok, was Tuyo fast rasend machte. Doch irgendwie fragte er sich, warum das so war. Er verabscheute Sushi doch...

Als sie draußen waren atmete er tief durch. Die frische Luft tat ihn gut. Doch dann stellte ihm sich eine Frage. Wie sollten sie eigentlich zu dieser Geheimwaffe kommen? Wollten sie etwa laufen? Oh, bitte nicht... 10 Kilometer würde er nicht aushalten. Ganz besonders nicht, wenn sie immer wieder von diesen Viehchern angegriffen würden.

Sushi blieb stehen. Ihr Blick schweifte umher, bis er auf etwas hängen blieb.

"Wer sagt's denn...", meinte sie grinsend und lief auf einen Kombi zu. Tuyo blinzelte sie etwas treudoof an. "Halt mal!", sagte sie und drückte Mok ihre geklaute Tasche in die Hand. Dann kramte sie erst einmal etwas hervor und machte sich am Auto zu schaffen. Nach etwas 5 Sekunden machte das Schloss "klick" und öffnete sich. "So... Das Werk ist vollbracht. Und nun bitte alle einsteigen!"

"Du kannst doch nicht einfach das Auto klaun!", rief Tuyo entsetzt aus, während die anderen schon im Inneren Platz nahmen.

"Du siehst doch, wie ich kann! Außerdem... Wen interessiert's schon?! Die sind doch alle sowieso bestimmt schon tot oder Kakaisten! Und wenn du nicht in 5 Sekunden im Wagen bist, fahren wir ohne dich los!", entgegnete Sushi ihm kühl und begann damit den Wagen kurzzuschließen. Tuyo beeilte sich in den Wagen zu kommen. Er setzte sich auf den Beifahrersitz, den zum Glück nicht Mok belegt hatte. Hoast saß im Kofferraum und lag ausgebreitet dort.

"Ah! Was für ein Leben!", sinnierte er zufrieden.

"Ja, ja... Schön für dich...", meinte Sushi leicht entnervt und der Motor startete. Ein Grinsen legte sich auf ihre Lippen. "Ich hab's ja doch nicht verlernt...", grinste sie vor sich her. ~Das macht die doch bestimmt dauernd... Von wegen verlernen...~

"Hey, Sushilu! Wir fahren doch aus der Stadt raus... Da können wir doch bei Stefan vorbeifahren und ihn einfach abholen.", sagte Jessy sich streckend, und schlug damit ganz aus Versehen Mok gegen den Kopf. "Oh... Sorry...", grinste sie schadenfroh. Mok warf ihr einen finsteren Blick zu.

"Klar können wir das machen... Hab Stefan schon ne Ewigkeit nicht gesehn..."
 

Tuyo wusste zwar immer noch nicht worum es sich bei dieser sogenannten Geheimwaffe handeln sollte, doch zumindest war er froh darüber endlich einen Schritt nach vorne zu machen und das Shoppingcenter zu verlassen. Shoppingcenter... In solch einer Situation in ein Shoppingcenter zu gehen. Als hätte keiner von ihnen noch einen Funken Verstand übrig. Wo doch diese "Dinger" die ganze Stadt unsicher machen.

Tuyo wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das knatternde Geräusch des Motors an seine Ohren drang.

"Jetzt geht´s los!" rief Lyly mit einem vor Freude strahlendem Gesicht. Sushi warf ihr einen skeptischen Blick über die Schulter zu, sagte aber nichts. Mit quietschenden Reifen fuhr das Auto los. Tuyo machte einen kleinen Satz. Ein Glück hatte er sich angeschnallt, dachte er.

"Au!", kam es vom Kofferraum. Hoast war mit dem Kopf gegen die Sitzreihe geknallt.

"Ups!", kicherte Sushi gehässig und trat weiter mit einem Bleifuß aufs Gaspedal. Tuyo krallte sich an seinen Sitz fest. Sushi würde sie alle noch umbringen... Ja. Das war bestimmt ihre Absicht... Sein Herz schlug schneller und der Puls erhöhte sich, während sie die Straßen entlang bretterten. Doch plötzlich trat Sushi abrupt auf die Bremse, sodass der Wagen mit quietschenden Reifen stehen blieb. Tuyo sah zusammen mit Mok und Lyly, wie Sushi und Jessy sich abschnallten und zusammen mit Hoast mit einem breiten Grinsen aus den Wagen hüpften. Trällernd liefen sie auf das vor ihnen liegende Haus zu.

"Hach, ich hab ihn ja schon ne halbe Ewigkeit nicht mehr gesehn...", sinnierte Sushi.

"Ach was! Das waren höchstens 2 Jahre. Also... Hab dich nicht so. Das ist ja nix!", meinte Jessy, als ob das nichts wäre.

"Stimmt. Aber wenn ich nicht meine spezielle Faltencreme hätte, dann hätte dieser Körper vielleicht schon Falten gekriegt. Für Menschen ist das schon eine Zeit... Wenn man bedenkt, dass ein Mensch im Durchschnitt bloß ungefähr 70 wird.", erwiderte Sushi mit einer Selbstverständlichkeit, welche die anderen stutzig gemacht hätte, wenn diese nicht noch im Auto saßen würden.

"Ja... Das stimmt...", meinte Hoast und richtete seine Frisur. "Schon arme Geschöpfe..." Sushi warf ihm einen skeptischen Blick zu, aber grinste breit. Jessy tat es ihr gleich, als ob sie an das selbe denken würden.

"Wie dem auch sei...", kam es von Sushi und sie drehte sich zum Auto hin. Mit einer entnervten Geste stützte sie ihre Arme in die Hüften und warf ihr Haar nach hinten. "Können die nicht bei kommen?!" Tuyo sah ihre Geste und seufzte auf. Er konnte sich schon denken, dass sie nun erwartete, dass sie so schnell wie möglich sich in Bewegung setzten und ihnen folgen sollten. Langsam, ja sogar gaaa~aanz langsam, schnallte er sich ab und öffnete die Beifahrertür. Lyly war derweil schon aus dem Auto gehüpft und hatte sich zu Hoast und den andern gesellt. Mok hatte Tuyo einen Blick zugeworfen, als er ausgestiegen war und lief nun sich durch die Haare streichend auf Sushi zu. ~Notgeiler Kerl...~,dachte sich Tuyo und machte sich mit langsamen Schritt auf den Weg zu den anderen. Sushi tappte ungeduldig mit den Fuß auf. "Dir ist klar, dass wir mal wieder nur auf dich warten, Lahmarsch!?", warf sie ihm vorwurfsvoll an den Kopf. Tuyo verdrehte die Augen.

"Jaah... Schon klar...", meinte er monoton und lief auf die Haustür zu. ~Und als ob ich überhaupt hierher wollte... Dann kann ich mir auch so viel Zeit lassen, wie ich will!~ Sushi gab ein Knurren von sich und ging ebenfalls zur Tür.

"Aufmachen! Drogenfahndung!!", brüllte Hoast die Tür an und hämmerte dagegen. Geräusche waren hinter der Tür zu hören.

"Schnell! Pack das Zeug weg!", konnte man dumpf hören. Es schien irgendetwas umgeräumt zu werden und erst nach einiger Zeit wurde die Tür geöffnet. Ein rothaariger Kerl mit langen Haaren, welche er zu einen Zopf zusammengebunden hatte, öffnete die Tür.

"Wir haben nichts!", meinte dieser. Doch als er merkte, wer vor ihm stand verleierte er die Augen. "Macht euch das Spaß uns so zu erschrecken! Zur Sushi noch mal!" Sushi grinste breit.

"Hey, Stefan!", entgegnete sie ihm.

"Na kommt schon rein! Christan ist auch da..." Und als sie die Wohnung betraten verzog Sushi das Gesicht.

"Wäh! Man riecht's, dass er da ist...", grummelte Hoast. Der Geruch von Kaka durchflutete den Flur.

"Ich schätze mal, dass er mal wieder das Klo verstopft hat...", murmelte Jessy vor sich her.

Tuyo tippte entnervt auf seinen Oberschenkel.

"Könnten wir jetzt wieder gehen?", meinte er schon ungeduldig, als er erst 3 Sekunden im Haus stand.

"Nein... Stefan ist es wert.. Du weißt schon, was...", meinte Sushi und winkte ab.

Ah ja... Und was war der Kerl denn wert?! Tuyo verdrehte die Augen.

"Und wo steckt Christian?", wollte Jessy von Stefan wissen, welcher nur auf die Tür rechts von ihm verwies. Dort war mit Sicherheit auch der Ursprung des ganzen Gestanks. Tuyo rümpfte die Nase.

"Können wir JETZT gehen?", hackte er noch einmal nach. Doch er erhielt nur einen giftigen Blick als Antwort. Sushi hämmerte gegen die Tür.

"Komm da sofort raus! Wir wollen hier weg! Hier stinkt's uns nämlich zu sehr.", knurrte sie herrscherisch. Langsam öffnete sich die Tür.

"Ich war das aber nicht... Ganz ehrlich, Sushi.", meinte der Schwarzhaarige, der das Bad verließ. Alle, na ja bis auf Lyly, verdrehten die Augen.

"Schön, dass du das nicht warst, aber wir gehen. JETZT! Die Kakaisten können einem solchen Festmahl wohl kaum wiederstehen. Und das ist alles sehr schön angerichtet worden, Christian. Hast du schön gemacht, Arsch!"

"Aber..."., setzte er zur Verteidigung an, doch Jessy packte ihn grob am Arm und zerrte ihn aus der Tür. Tuyo stand überrumpelt da. Gingen sie gerade wirklich?

"Wir warten nicht extra auf dich, Tuyo!", erschallte es einige Meter weit entfernt. Schnell setzte Tuyo sich in Bewegung und folgte der Gruppe zum Wagen.

Vergnügte Grunzgeräusche kamen näher. Sushi hatte also recht gehabt. So was konnten sie sich gar nicht entgehen lassen...

Opfer sind manchmal nötig

*10*

Wieder bretterten sie die Straßen entlang. Sushi pfiff die ganze Zeit fröhlich vor sich her, bis sie irgendwann die Stille unterbrach.

"Hmm... Wisst ihr was... Ich könnte ja auch mal wieder shoppen gehen..." Tuyo riss die Augen entsetzt auf.

"WAS!? Das ist doch nicht dein Ernst!!", rief er aus.

Sie warf ihn einen Blick zu.

"Stimmt.... Ich meinte nicht mal wieder... Ich meinte JETZT! Ah! Und da vorne ist auch schon die nächste Station für das." Vor ihnen lag eine Tankstelle und Sushi fuhr genau darauf zu und zu Tuyos Unglück hielt sie wirklich dort an. Er war so verdattert, dass er kein Wort mehr herausbekommen hatte und schaute ungläubig auf das Geschäft vor ihnen.

Sushi stieg pfeifend aus dem Auto, schwang seelenruhig die Tür auf und lief zum Shop.

Die Tür klemmte aufgrund irgendeines Defekts.

"Das ist ja lächerlich... Wenn ich shoppen will, dann kann mich nichts aufhalten.."

Damit trat sie die Glasscheibe ein und krabbelte ins Innere.

Doch ihre Gesichtszüge veränderten sich schlagartig, als sie die Schmatzgeräusche der Kakaisten vernahm und prompt drei von diesen Widerlingen vor ihr standen..

Langsam schlurften sie auf Sushi zu, die schwer schlucken musste.

"Ähmm...... HILFE!!!!!!!!!!!!!!!!!", schrie sie hysterisch und bewarf die Kakaisten mit Batterien, Plüschtieren, (die Schokolade packte sie behutsam in ihre Taschen.. genau so wie die Flasche Wodka und ein paar Erdnüsse) und mit einigen Seifebehältern (die dummerweise nur aus Plastik und ungefüllt waren.. der Schmerz durfte sich demnach in Grenzen halten...).

Mok, Christian und Stefan horchten auf und stürmten selbstlos aus dem Auto hinaus in den Shop hinein.

Währenddessen saßen Hoast und Jessy immer noch fast gelangweilt im Auto und spielten "Ich sehe was, was du nicht siehst". Als Sushi bemerkte, dass die Drei selbstlosen Retter auf den Weg waren, rannte sie ihnen entgegen.

"Ah! Schön, dass ihr kommt um mir zu helfen, Jungs!", rief sie ihnen zu, als sie fast schon an ihnen vorbei war. Treudoof drehten sie sich zu ihr um.

"Hä?", gab Christian von sich.

"Wir haben dir ja noch gar nicht geholfen!", warf Mok ein.

"Tja, jetzt schon!", kam es sadistisch von ihr und sie stieß die Jungs den Kakaisten entgegen. Überrumpelt landeten alle drei samt auf den Boden, während Sushi zum Wagen raste und die Tür hinter sich zu schlug. "Los fahrn!!", schrie sie von hinten Tuyo ins Ohr. Dieser zuckte zusammen und hielt sich mit schmerzverzogenem Gesicht das Ohr. "Los jetzt!!"

"Wer?!?"

"Irgendwer!!", knurrte sie.

"Warum du nicht?!"

"Ich sitze hinten! Los jetzt!!"

" Ich sitze aber auf den Beifahrersitz. BEIFAHRER!!!"

"Dann beweg dein Arsch und setzt dich um!"

"Ich hab aber keinen Führerschein."

"Das ist mir doch verfickt noch mal egal! Fahrt jetzt einer!"

"Aber du bist doch die ganze Zeit gefahr..."

"Wo stecken eigentlich Christian und CO?", fragte Jessy verwundert und sichtlich ungerührt von der jetzigen Konversation.

"Och, die habe ich den Kakaisten geopfert..."

"Du hast WAS?!", Jessy schien einem Herzinfarkt nahe...

"Hey, ich habe aber was ergattert.. hier.."

Großzügig teilte sie Erdnüsse aus und fühlte sich dabei recht gut.

"Bin ich nicht nett? Ich kümmere mich um euch? Ach.. Und warum sitzt du immer noch auf dem Beifahrersitz, Tuyo.. Fahr endlich!"

"Ich kann gar nicht Auto fahren..."

"Wieso nicht? Jeder Idiot kann Auto fahren.."

"Stimmt. Du kannst es ja auch, Sushi", entgegnete Tuyo und verdrehte die Augen.

Sushi dachte darüber nach, Tuyo aus dem Auto zu werfen, doch als sie in Reichweite war, saß plötzlich Lyly hinter dem Steuer und begann, Gas zu geben.

"Du hast Christian und CO einfach umgebracht??", Schluchzte Jessy während der Fahrt.

"Spiel nicht den Moralapostel. Das hättest du auch getan, Jessy... außerdem habe ich sie nicht umgebracht.. Das waren doch die Kakaisten. Versuche nicht, mich hier als Mörderin darzustellen. Ich bin unschuldig..."

Jessy fand keine Einwände mehr; Entweder, weil sie nicht so schlagfertig war, oder einfach nur aus dem Grunde, weil sie Sushi sogar zustimmte. ... wer weiß.

Die Fahrt nahm jedoch ein jähes Ende, als der Motor plötzlich zu streiken begann.

"Das darf doch wohl nicht wahr sein... Wir hätten auch tanken können an der Tankstelle.. Wie es sich gehört..", meckerte Tuyo und fasste sich am Kopf.

"Tja, aber dummerweise ist nichts mehr so, wie es mal war", gab Sushi philosophisch von sich. "Hey, das klingt gut... darüber könnte ich ja mal ein Buch schreiben.."

"Tja, aber dummerweise ist beinahe die komplette Weltbevölkerung tot oder kakaistisch oder irgendwo, nur nicht hier...", echote Jessy und blickte aus dem Fenster.

Ein Laserstrahl erschien plötzlich auf Tuyos Stirn.

"Tuyo... Duck dich, sonst wirst du erschossen!!", schrie Jessy hysterisch,, während Sushi und Hoast die Stirn runzelten. "Wenn das seine Bestimmung ist..."

Tuyo duckte sich tatsächlich, doch es ertönte weder ein Schuss noch irgendetwas anderes..

Grelles Licht durchflutete abrupt die Umgebung und ein Megafon ertönte.

"Seid ihr Kakaisten???", rief eine weibliche Stimme unsicher.

"Wer ist das denn schon wieder?", meinte Tuyo entnervt.

"Vielleicht sucht man uns ja..",vermutete Hoast und stieg aus dem Auto aus.

"Seid ihr Kakaisten?", rief die Stimme erneut, diesmal etwas entnervter.

"Sehen wir so aus?", rief Hoast zurück und deutete auf sein Gesicht.

"Ist das eine Fangfrage?", rief die Stimme zurück.

"Möchten Sie, dass es eine ist?", rief wieder Hoast.

"Kann ja auch sein, dass es eine rhetorische Frage ist..."

"Ist das nicht dasselbe?", hakte Hoast nach und kratzte sich am Hinterkopf.. Er hätte doch besser geschwiegen.

"Nein..", begann die Unbekannte, stieg aus ihrem Vehikel, fuhr durch ihr rotblondes Haar und lehnte sich gegen die Tür.

"oder doch.... Kommt darauf an, welche Intention der Sender hat, wenn Sie verstehen.." Sie lächelte wissend und blinzelte ihm zu.

Hoast verdrehte die Augen. Er war doch der Allwissende...

"Ich verfolge keine Intention...", meinte er trotzig und blickte sich hilfesuchend um, in der Hoffnung, Sushi würde herbeieilen. Die jedoch saß gemütlich im Auto und kontrollierte ihr Make-up.

"Sag mal, was macht Hoast denn mit dieser komischen Frau da...", wollte Tuyo wissen, während er an der Fensterscheibe klebte.

"Ach, vielleicht will er zukünftige Kunden werben`", vermutete Sushi, die ihre Schminke immer noch interessanter fand.

Lyly beobachtete ebenfalls die Rotblonde und versuchte, aus deren Lippenbewegungen zu lesen. (Ist nur eine Vermutung von Tuyo, die er aber sogleich wieder verwarf)

Wie aufs Stichwort sagte Lyly: " Spielen wir jetzt endlich weiter? Es wird langweilig..." und lehnte sich entnervt zurück.

"Gleich.. Lyly. Sobald ich mein Make-up nachgebessert habe."

"Das kann ja ewig dauern", warf Jessy ein und vergrub ihren Kopf in den Händen.

"Sei still.. Ich muss mich konzentrieren", zischte Sushi und blickte entnervt in ihren Taschenspiegel.
 

Währenddessen unterhielten sich Hoast und die Fremde immer noch.

"Ähm, meine Mutter will bestimmt wieder, dass ich einsteige..", meinte Hoast nach einiger Zeit, um endlich verschwinden zu können.

"Hey, Hoast.. Lass dir nur Zeit, meine Augen müssen noch nachgebessert werden.. Das kann dauern bis ich die richtige Komposition gefunden habe...", schrie Sushi nicht unfreundlich.

Die Rotblonde lächelte Hoast zuckersüß an.

"Zeit scheinen Sie zu Genüge zu haben", meinte sie und näherte sich ihm. "Außerdem kommen Sie jetzt nirgendwo mehr hin. Ich bin hier für alle Überlebenden verantwortlich..."

"Das ist doch scheiße", fluchte Hoast und wandte ihr den Rücken zu.

"Ihr solltet besser mit mir kooperieren.. Das wäre das Beste, glauben Sie mir.."

~ Wir würden ja ohnehin einen Weg finden, dich loszuwerden...~, dachte Hoast und zuckte mit den Achseln.

"Gut, fahren Sie mit uns..."

Die Rotblonde grinste... und Hoast schien nicht begriffen zu haben, was er sich da wohl antat.
 

Schon, als sie eingestiegen war, brach das bloße Chaos aus...

Nicht, dass es davor wesentlich ordentlicher war, aber die Rotblonde strahlte einfach eine gewisse Art aus, die nur Chaos heraufbeschwören konnte.

Tuyo hatte anfangs noch Hoffnung, dass die Neue auf seiner Wellenlänge sein könnte, jedoch änderte er seine Meinung, als er schon seit 2 Stunden irgendwelche Abhandlungen und Erörterungen hören musste.

Zudem hatte die Rotblonde versucht ihnen den Weg zu erklären, doch dabei hatten sie sich mindestens 1000 mal verfahren. Sie schien so gut wie KEINEN, wirklich GAR KEINEN , Orientierungssinn zu haben.

"Nein! Wir müssen links! Nein nicht doch! Das andre Links! Wir müssen dahin, wo die Krähen sind..."

Hoast überlegte schon, wie er sie los werden konnte.

"Ach, wisst ihr. Das erinnert mich an alte Zeiten, als ich in Wien mal versuchte, das Starbucks wieder zu finden.". lächelte sie vor sich hin.

"Habe ich schon erwähnt, dass ich nicht ohne Kaffee leben kann."

"Ja, verdammt. Und jetzt würde ich gerne etwas Ruhe haben... Der Tag war zu anstrengend für mein Alter", fauchte Sushi und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

"Zu hart für dein Alter?! Wie alt bist du denn eigentlich, Sushi?", wollte Tuyo darauf hin wissen. Abrupt hielt sie das Auto an und schaute ihn finster an.

"Willst du das wirklich wissen?! Aber wenn ich es dir verrate, muss ich dich leider töten, Tuyo-Schatz.", entgegnete sie ihm mit einen süffisanten Grinsen. Tuyo überlegte kurz. Sushi war das echt zuzutrauen. Immerhin war sie auch für den Tod von Stefan, Christian und Mok verantwortlich...

"Gut, lassen wir das Thema besser sein", resignierte Tuyo und seufzte auf.

"Nein, das interessiert mich aber auch", meinte Sändy und lächelte leicht.

"Ruhe auf den billigen Plätzen.. Du hast sowieso keine Rechte hier.. Sogar Tuyo hat mehr"

Sändy blickte gekränkt aus dem Fenster.

"Ach, was Sändy.. Das war nur ein Scherz", sagte Sushi dann und lachte Tuyo aus. "Tuyo hat nämlich auch KEINE Rechte."

Dieser murmelte etwas vor sich hin, man konnte sich vorstellen was, vor allem, weil Sändy lautstark Luft geholt hatte.

"Tuyo.. Das war aber nicht gerade liebevoll von dir", meinte sie und piekste ihm in die Seite. Doch der blickte Sändy nur böse an.

"Das wird mir echt zu blöd..."; murmelte Sushi vor sich hin und holte eine CD raus. Freude strahlend schob sie diese in den CD_Player des geklauten Wagens. Tuyo befürchtete schon das schlimmste. Doch was er sich ausmalte, erreichte bei weitem nicht das Ausmaß, was kommen würde. In voller Lautstärke dröhnte Tata Young aus den Boxen.

"I pick all my skirts, to be a little too sexy!", gröhlte Sushi mit der Britney Thailands mit. Tuyo starrte dumm aus der Wäsche. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein.... In Wirklichkeit lag er immer noch im Krankenhaus und hatte einen schrecklichen Alptraum. Einen SEHR schrecklichen.... "Sexy, sexy, sexy, Naughty, naughty, naughty, Bizcjy, bitchy, bitchy. MEEEEE~EE!!"



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