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Dangerous Game

Das Monster in dir! (Eine Geschichte über Naruto und Fox!)
von

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Conclude

>Wieder lachen sie mich aus. Sie sagen ich bin schwach, haben sie recht? Natürlich. Es gibt niemanden, der mich wirklich beachtet. Niemanden, der mich ernst nimmt. Niemanden, der sich vor mir fürchtet. ...es gibt niemanden, der mich sieht. Mich Uzumaki Naruto, der nächsten Hokage von Konoha.<
 

>>In Gedanken versunken lief er durch die Strassen Konohas. Seinen Blick zum Boden gerichtet, mit den Händen in den Taschen, lief er zum Treffpunkt, den sie vereinbart hatten. Es war ein herrlich frischer Tag. Die Sonne erfüllte die Straßen mit Leben, die Bäume rauschten im aufkommenden Wind. Der Fluss glitzerte, wie lebendig doch alles war. Sanft trafen ihn die Sonnenstrahlen auf der Haut. Wie angenehm sie auf seiner Haut wärme verbreiteten. Er hob sein Blick gen Himmel, was ihm zum blinzeln brachte, da sein Blick der Sonne entgegen kam. Das Lächeln konnte er sich jedoch nicht verkneifen. Seine Gedanke flogen dahin und wurden von dem warmen Gefühl der Freude, die sich in ihm verbreitete ersetzt. Mit zusammen gekniffenen Augen und hinter dem Kopf verschränkten Armen, setzte er seinen Weg fort. Schon aus der Entfernung, erkannte er sie. Kakashi-sensei, der wie immer ein Buch in der Hand hielt und darin vertieft war. Sakura-chan, die außer Sasuke nichts im Kopf hatte. Sasuke-kun, der wie eh und jäh völlig gelassen am Gelände der Brücke stand und von Sakura belagert wurde, und so tat, als wäre er unbesiegbar. Auch wenn er Sasuke nicht wirklich mochte, er in Sakura verliebt war und somit auf ihn eifersüchtig war, weil sie ihn gewählt hatte, freute er sich jeden Morgen auf diesen Anblick. Wie immer kam er zu spät, aber er tat es immer wieder gerne. Denn die Tat, dass sie auf ihn warteten und ihn nicht zurück ließen, gab ihm alles was er brauchte. Es war einfach das Gefühl, nicht allein zu sein und das Gefühl von jemandem beachtet zu werden, dass ihn allen Schmerz der Vergangenheit so gut wie vergessen ließen. Doch wie soll man etwas vergessen können, das einen ausmacht? Gerade als er die Brücke betrat, nahmen ihn seine Kameraden war. Und wie immer war es immer das gleiche, was sich daraufhin abspielte. Sakura-chan kam auf ihn zu und verpasste ihm eine Beule, begleitet von den Worten "Weißt du eigentlich wie spät es ist? Wie oft willst du noch zu spät kommen?" Sasuke-kun strafte ihn mit seinem arroganten Blick und gab nur ein einzelnes Wort von sich "Idiot!" Und was Kakashi-sensei angeht, naja der hielt sich die Ohren zu und verrollte die Augen mit den Worten "Immer das gleiche mit denen. Was hat sich Hokage-sama nur dabei gedacht, die in ein Team zu stecken?"

Nach dem alltäglichen auseinandersetzten zwischen Naruto und Sakura, das von wenigen Kommentaren Sasukes versüßt wurde, machten sie sich auf den Weg, zur Versammlung.<<
 

Langsam richtete sich Naruto auf. Es dauerte Minuten, bis er seine Umgebung war nehmen konnte. Ohne Zweifel, befand er sich in einem der Krankenzimmer. Noch ganz benommen, seines Traumes wegen, versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Doch die Realität, kennt kein erbarmen. Mit schrecken, erinnerte er sich daran, was in den vergangenen Tagen geschehen war. Einige seiner Freunde und er wurden ausgesandt um Sasuke, der von Orochimaru entführt wurde, zurück nach Konoha zu bringen. Bis jetzt wusste er nicht, was mit seinen Kameraden geschehen war. Sie alle hatten einzeln gegen ihre Gegner gekämpft, doch nie war jemand zu ihnen zurückgekehrt, wie sie es eigentlich vereinbart hatten. Bis zu letzt schließlich nur noch er selbst übrig war. Sein einziges Ziel war Sasuke zurück zu bringen und das hatte er geschafft. Aber um welchen Preis? Niemand außer ihm wusste, was er getan hatte, um gegen Sasuke zu kämpfen und niemand würde es je erfahren. Das letzte woran er sich erinnern konnte, war das Tsunade-sama und Jiraiya ihm entgegen kamen, dann verlor er das Bewusstsein.

Seine Augen waren seltsam leer und ein Schatten schien über ihnen zu liegen. Demütig erinnerte er sich an die letzten Worte des neun schwänzigen Ungeheuers in ihm:
 

"Egal gegen wie viele Gegner du auch kämpfst, niemand wird dir zugestehen was du getan hast. Sie selbst haben es nicht mit eigenen Augen gesehen, und wenn, dann würden sie es nicht glauben. Wenn du wirklich Macht besitzen willst, dann lerne die Meine zu Kontrollieren. Das ist mein Dank dafür, dass du mich in deinem Körper akzeptierst und dich nicht gegen mich wehrst. Allerdings stelle auch ich eine Bedingung. Sobald dir die Anerkennung entgegen gebracht wird, nach der du strebst, wirst du das Siegel, das mich gefangen hält, lösen."
 

Gerade wollte er sich aufrichten, als er durch das Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. Mit geweiteten Augen, traten Sakura und Kakashi ein. Zu seinem erstaunen, lief sie mit Tränen in den Augen auf ihn zu, wobei sie ihren Schritt, mit jedem mal beschleunigte, bis sie schließlich rannte. Alles was er noch wahr nahm, war ihr rosa farbenes Haar, dass an ihm vorbei rauschte. Schluchzend klammerte sie sich an ihn. Sie viel ihm voller Erleichterung um den Hals. Nur mühsam brachte sie ein paar gestammelte Worte hervor.
 

"Ich bin so froh...du hast dein Wort gehalten. Sasuke ist wieder da ...und du...du bist wieder wach. Danke, ...ich danke dir so sehr ...NARUTO!"
 

So überrumpelt wie er war, war er nicht dazu im Stande sich auch nur zu bewegen, geschweige denn etwas zu sagen, bis auch Kakashi, sichtlich erleichtert auf ihn zu trat.
 

"Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Kannst du aufstehen?" (Kakashi)
 

Langsam löste sich Sakura wieder von Naruto, ihre Tränen waren einem Lächeln gewichen, dass so süß war, dass es Naruto die Röte ins Gesicht trieb. Etwas verlegen antwortete er seinem ehemaligen Lehrer.
 

"Ja."
 

"Tsunade-sama möchte dich sehen...wegen des Vorfalls mit Sasuke." (Kakashi)
 

Abprubt hielt Naruto in seiner Bewegung inne. Er hatte sich gerade, seine üblichen orangenen Sachen angezogen und war gerade dabei sich sein Ninjaabzeichen um die Stirn zu binden. Erneut breitete sich das Grauen in ihm aus, was er erfolgreich versucht hatte zu verdrängen. Da sprudelte die Frage aus ihm heraus, die ihm seit seines Erwachens quälte.
 

"Was ist mit Lee, Hyuga und den anderen...?" (Naruto)
 

Er fand sich nicht dazu in der Lage, seine Frage zu beenden. Die Angst, um die die mit ihm gekämpft hatten zu verlieren, raubte ihm das letzte bisschen Kraft.

Es gab nichts was er lieber täte, als ihm diese Frage zu beantworten.
 

"Wir haben sie noch rechtzeitig gefunden. Sie sind bereits alle wieder auf den Beinen, wenn auch noch etwas wackelig."
 

fügte er mit einem Lächeln hinzu, dass man nur an seinen Augen erkennen konnte.
 

"...und Sasuke?" (Naruto)
 

Ohne eine Antwort auf seine Frage erhalten zu haben, machten sie sich schweigsam auf den Weg zu Tsunade, der momentanen Hokage von Konoha. Naruto überlegte, was er nach diesem Gespräch tun würde. Doch insgeheim wusste er die Antwort bereits.
 

Als die drei den Raum betraten wurden sie freudig begrüßt. Naruto konnte seinen Augen nicht trauen. Alle seine Freunde, die er glaubte verloren zu haben, waren um ihn versammelt. In den Gesichtern, in die er schaute erwartete ihn ein anerkennendes Lächeln. Ihm wurde klar warum. Nur sie wussten was er geleistet hatte und was sie selbst ertragen mussten. Seine Antwort war ein ebenso anerkennendes Lächeln. Für jeden von ihnen. Auch von Tsunade-sama, wurde er herzlichst empfangen. Doch gerade, als sie den Mund aufmachen wollte, um etwas zu sagen, kam ihr Naruto zu vor.
 

"Was ist mit Sasuke?!" (Naruto)
 

Ein beruhigendes Lächeln, legte sich auf die Lippen Tsunades. In ihrer Stimme klang stolz und Erleichterung mit.
 

"Sasuke ist stark. Ich konnte nichts für ihn tun. Er hat das Mal von Orochimaru selbst besiegt. Aber frag ihn doch einfach selbst." (Tsunade)
 

Ihr Blick war amüsant auf eine Gestalt hinter ihm gerichtet. Es kaum erwartend drehte er sich um und kreuzte den Blick mit Sasuke Uchiha. In seinem Innern fühlte er die Erleichterung, die ihn plagte. Er hatte inständig gehofft, dass Sasuke nichts geschehen war. Auch wenn er ihn nicht ausstehen konnte und in ihm einen Rivalen sah, könnte er es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Doch noch etwas anderes in ihm brach hervor, dass immer stärker wurde und das er bald nicht mehr beherrschen konnte. Dieses Gefühl wuchs, als er die Blicke der anderen erhaschte, die Sasuke interessiert, bewundernd oder feindselig musterten. Doch er wollte keine Schwäche zeigen was ihn dazu brachte, sie zu ignorieren. Wie oft hatte er sich gewünscht, dass sie ihn selbst so betrachteten.

So als ob alles nur ein Traum gewesen wäre erzählten sie ihr was geschehen war. Niemand zeigte eine Gefühlsregung, so unwirklich erschien ihnen alles im Nachhinein. Zum erstaunen aller hatte sich Sasuke bei ihnen bedankt. Doch Naruto blickte er dabei nicht in die Augen. Er wusste was Naruto verschwieg, doch warum er es tat konnte er nicht begreifen. Und wenn er ganz ehrlich war, wollte er das auch nicht.
 

Nachdem alles zu Protokoll genommen war, gab es eine Zeit des nichts tuens. Ihnen war es untersagt in nächster Zeit Aufträge auszuführen. Tsunades Order zu folge, sollten sie sich erst einmal erholen. Die Tage strichen dahin, ohne das irgend etwas geschah. Man traf sich zu Übungen, oder Nudelsuppen. Manchmal unternahm man auch gerne etwas alleine.

Naruto streifte wie immer durch die Straßen, mit der Imbissbude als Ziel. Es war wieder so ein herrlicher Tag wie in seinem Traum. Die Sonne brannte nicht all zu sehr und der liebliche Wind brachte die Bäume zum Rauschen. Die Geschichte mit Sasuke hatte sich schnell verbreitet. Doch nur allzu gerne vergaß man Naruto darin. Ihm war klar, dass es so kommen würde. Während all die andern gefeiert wurden, wurde er ausgestoßen. Doch ebenso war ihm klar, dass ihn nicht alle vergaßen. Die die ihm wichtig waren, wussten was er geleistet hatte und das war ihm genug.

Vorerst.

Während des Essens wurde ihm klar, dass sich für ihn nichts geändert hatte. Die Worte des Fuchsungeheuers, waren ein stetiger Gedanke, der ihn überall hin begleitete. Immer nachdenklicher betrachtete er seine Freunde, die mit jedem Tag in die Ferne zu rücken schienen. Wie ein Schock traf es ihn als er festellte, dass sie ihn niemals als angemessenen Gegner sehen würden. Seine Schritte führten ihn zum Hause des Hokage. Ohne besondere Regung, öffnete er die hohe Eichentür und trat ein. Tsunade-sama betrachtete ihn einen Moment lang von ihrem Schreibtisch aus, bevor sie ihn mit einem Lächeln begrüßte. Mit einem leisen klacken, schloss er die Tür hinter sich und trat angemessen vor sie. Einige Zeit herrschte Stille um sie herum. Naruto wusste warum er gekommen war. Er hatte diese Entscheidung schon vor langer Zeit gefällt. Und nun war es an der Zeit sie zu befolgen. Ruhig fuhren seine Hände zu seinem Stirnband. Das silberne Metall, in dem das Konoha Zeichen fein eingeritzt war schimmerte unter den Strahlen der Sonne, die durch die Fenster eindrang. Viel Zeit war bereits vergangen und der Tag ging dem Ende zu. Seine Finger glitten das tiefe Blau des Bandes entlang, bis sie den Knoten ohne Mühe öffneten. Mit gesengtem Kopf der seine Augen nicht preisgab, legte er sein Stirnband, das Zeichen der Ninja von Konoha, sein ganzer Stolz, vor ihr hin. Mit einer halben Umdrehung, machte er kehrt und verließ das Zimmer.

Noch immer wortlos, betrachtete Tsunade das Geschehen. Erst als er schon einige Minuten gegangen war verstand sie, was er soeben getan hatte. Sie wollte ihm noch hinter her, aber er war bereits fort. Mit Tränen in den Augen, lehnte sie an der weit aufgerissenen Eichentür, die er noch kurz zuvor durchschritten hatte. Mit Trauer drang die Erkenntnis, zu ihr durch.
 

Naruto hatte Konoha ohne ein Wort verlassen.

Loneliness

Es waren bereits zwei Tage vergangen seit Naruto Konoha verlassen hatte. Doch niemandem hatte seine Abwesenheit zu denken gegeben. Bis jetzt.

Tsunade-sama hatte für ihre Teams neue Aufträge. Ihrer Meinung nach ist das, das Beste Training um sich auf die wiederholte Chuu-Nin Prüfung vorzubereiten, die in einem Jahr stattfinden soll. Sasuke und Sakura warteten vor dem Empfangsraum der Hokage. Sasuke saß auf einer der Bänke, seine Ellenbogen auf den Knien abstützend und die Hände vor seinem Mund verschränkt, betrachtete er die holzvertäfelte Wand ihm gegenüber. In seinem Kopf überschlugen sich seine Gedanken, die immer um die gleichen Themen kreisten. Was vor einigen Wochen mit ihm geschehen war lies ihn daran zweifeln, ob er jemals dazu in der Lage sein wird, Itachi besiegen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist er sogar auf Orochimarus Angebot eingegangen. Wenn es sein müsste, würde er sogar mit dem Teufel praktizieren, um sich zu rächen. Doch was Naruto zu ihm gesagt hatte als er gegen ihn kämpfte um ihn nach Konoha zurück zu bringen, gab ihm zu denken doch zu gleich machte es ihn rasend, dass ausgerechnet Naruto es war, der ihn das lehren musste. Immer wenn er die Augen schließt, dringen seine Worte zu ihm durch. Und mit jedem Mal kreuzen neue Wunden, die Naben der Vergangenheit.
 

"Ich dachte immer du wärst ein echter Gegner. Doch was du hier abziehst, ist alles andere als stark. Seit ich dich kenne habe ich trainiert um dich besiegen zu können. Doch jetzt bist du es nicht einmal mehr wert, dich einen Ninja zu nennen.

Jemand der nicht auf seine eigene Stärke vertraut, sondern sich lieber Macht schenken lässt um seine Ziele zu erreichen, ist ein Schwächling. Du wirst niemals Itachi besiegen können und das aus zwei Gründen. Der Erste, weil du vor Rachegelüsten blind bist. Du erkennst deine eigenen Schwächen nicht und versteckst dich hinter deiner eigenen Vergangenheit. Statt dich auf dieses Ziel zu konzentrieren, lässt du dich von ihm kontrollieren. Der zweite Grund. Weißt du warum Itachi so gehandelt hat? Weißt du was seine Gefühle waren, oder sein Ziel? Du kennst deinen Gegner nicht einmal, wie willst du ihn da besiegen können? Aber das Schlimmste von allem ist, dass du dich verkaufst. So wirst du ihn niemals besiegen können. Niemals. ... Schwächling."
 

Sakura derweilen stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an der Wand gelehnt. Gelassen betrachtete sie Sasuke. Mehr als glücklich war sie gewesen als sie sah, dass er zurück war. Doch die Tage in denen er verschwunden war, waren wie ein tiefer dunkler See, in dem sie zu ertrinken drohte. Es gab nur einen Gedanken der sie aufrecht hielt, an dem sie sich festklammerte und neue Hoffnung schöpfte. Es war Narutos Versprechen, dass er ihr gegeben hatte bevor er fort ging um Sasuke zurück zu holen. Als die Nachricht zu ihr durch kam, dass die Ninja, die ausgesandt waren um die Rettungsaktion Sasukes durchzuführen, verletzt gefunden wurden und bereits nach Konoha zurück gebracht wurden, teilte sich die Hoffnung in ihr in Angst und Schrecken. Sie wusste dass es gefährlich sein würde sich Orochimaru in den Weg zu stellen. Doch dass sie das mit ihrem Leben bezahlen könnte, hatte sie bis dahin verdrängt. Doch als es hieß, dass weder Sasuke noch Naruto unter ihnen waren, war ihr, als hätte ihr Herz aufgehört zu schlagen. Sie fühlte sich schuldig. Sie war es, die Sasuke hat gehen lassen und sie war es, die von Naruto das Versprechen gefordert hatte Sasuke zu ihr zurück zu bringen. Doch sie selbst hatte nichts dafür getan. Sie war es, die ihre wichtigsten Freunde gegeneinander kämpfen lies.

Die Tage vergingen ohne das jemand von ihnen etwas wusste. Die Suchtrupps kehrten immer aufs Neue mit leeren Händen zurück. So langsam erholten sich die anderen von ihren Verletzungen. Doch auch sie waren bei der Suche keine wirkliche Hilfe, alles was sie sagen konnten war, dass sich immer einer von ihnen abgespaltet hatte, um es mit einem der Gegner aufzunehmen, bis zu Letzt nur noch Naruto übrig war. Mehr wusste sie auch nicht. Als der dritte Tag dem Ende zu ging, kehrte ein Trupp mit Nachricht zurück. Wieder begann sie sich Hoffnungen zu machen, die mit einem Schlag zu Nichte gemacht wurden. Der Trupp berichtete, dass sich in der Nähe des Dorfes der Sound Ninja ein Gebiet erstreckt, das Über mehrere Kilometer vollkommen zerstört war. Doch auf die Bitte mit einem zusätzlichen Trupp zurück kehren zu dürfen, verneinte die Hokage von Konoha.

Sie selbst war gegangen, zusammen mit Jiraya ihrem ehemaligen Teamkameraden. Nur zwei anderen Chuu-Nin war es erlaubt sie zu begleiten, da sie über medizinische Kenntnisse verfügten und somit von großem Nutzen für sie sein könnten. Noch nie hatte man es erlebt, dass sich der Hokage persönlich an einem Auftrag beteiligt was dazu führte, dass man mit dem Schlimmsten rechnete. Nur wenige hatten noch Hoffnung die Beiden lebend wieder zu sehen.

Tag für Tag stand Sakura am Tor und wartete bis sie endlich zurückkehrten. Doch die Tage verstrichen, ohne das irgendetwas geschah. Bis sie nach drei Tagen gemeinsam zurückkehrten. Doch die Gesichter derer, die damals losgezogen waren, waren totenbleich. Naruto und Sasuke hingegen waren Blut verschmiert und es schien nicht, als ob sie atmen würden. Sasuke ging es schnell wieder besser. Schon noch wenigen Tagen kam er wieder zu Bewusstsein. Mit Erleichterung stellte man fest, dass das Mal Orochimarus versiegelt wurde. Naruto jedoch, lag einfach nur da. Er hat sich in all der Zeit nicht einmal bewegt. Tsunade und Jiraya waren lange Zeit bei ihm gewesen, doch auch sie konnten nicht das Geringste bewirken. Er wurde des öfteren von seinen Freunden und Teamkameraden besucht.

Gerade als sie sein Zimmer erneut betrat, und mit dem Gedanken spielte, er könne vielleicht nie wieder aufwachen, sah sie ihn aufrecht im Bett sitzen. Voller Erleichterung war sie ihm damals um den Hals gefallen. Bei diesen Erinnerungen, schlägt ihr das Herz noch immer bis zum Hals. Doch hier wurde ihr plötzlich etwas Bewusst. Ein wenig ruckartig, wandte sie sich an Sasuke, der noch immer in Gedanken vertieft zu sein schien.
 

"Sasuke, weißt du wo Naruto steckt? Er ist ziemlich spät." (Sakura)
 

Lediglich den Kopf zu ihr gewandt, (das ist mehr als er bei jedem anderen tut, mit anderen Worten also eine Ehre) antwortete er ihr.
 

"Nein. Er kommt doch immer zu spät. Dieser Idiot!" (Sasuke)
 

Zuerst war sie etwas überrascht, doch dann musste sie lächeln. Sasuke hatte sich nicht wirklich verändert. Er reagiert noch immer so, wie er es immer getan hatte. Gerade als Kakashi sie begrüßte, wurden sie von einem der Leibwächter herein gebeten. Nach dem üblichen Willommensgespräch, wurde ihnen ihr neuer Auftrag genannt.
 

"Euer neuer Auftrag ist eine A-Rang Mission. Ihr werdet dem Oberhaupt der Sound Ninjas eine Nachricht überbringen." (Tsunade)
 

Sie wusste, dass Sasuke bei der Erwähnung der Sound Ninja reagieren würde. Und sie wusste auch, was sie von ihm verlangte. Doch genauso war ihr klar, dass sie niemand anderen mit diesem Auftrag hätte beauftragen konnte, als dieses Team.
 

"Wie lautet die Nachricht?" (Kakashi)

"Orochimaru ist nicht tot!"
 

Nachdem die Nachwirkungen des Schocks verklungen waren, fanden sie wieder zu sich selbst. Nicht um sonst, nannte sie sich Ninja von Konoha-Kagure. Und nicht um sonst war Sasuke ein nachfahre des Uchiha Clans.

Als sie sich von ihrem Platz erhob, ruhten ihre Handflächen auf der Arbeitsplatte vor ihr. Der Wind, der durch die Fenster nach ihnen drang, wehte sanft durch ihr Haar das vom Licht der Sonne golden schimmerte. Mit ernster etwas tiefer gesetzter Stimme, nannte sie ihnen ihre Botschaft.
 

"Orochimaru ist nicht tot!" (Tsunade)
 

Dieser Satz traf sie wie ein Kunai. Mit weit aufgerissen Augen standen Sakura und Sasuke zitternd da. Wie konnte das ein, wie kann Orochimaru weiter existieren:. Wird es noch einmal versuchen. Will er sein Vorhaben beenden? In ihren Köpfen herrschte außer diesen Fragen, völlige Lehre. Kakashi fand seine Fassung als erster wieder.
 

"Woher wisst ihr das?" (Kakashi)

"Soeben ist ein Brief von ihm eingetroffen, in dem er mir seine Pläne erläutert hat." (Tsunade)
 

"WAS?!" (Sakura, Sasuke, Kakashi)
 

"Er spielt mit uns. Er hat sein Ziel noch immer nicht aufgegeben. Doch bevor er zu Ende bringt, was er angefangen hat, ....er hat vorerst andere Pläne:. Das sollte zur Information genügen." (Tsunade)
 

Nochimmer fiel es ihnen schwer, klar zu denken. Doch irgendwie gelang es ihnen sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Allerdings gab Sakura eine Sachen noch zu denken, mit deren Frage, sie voll ins schwarze traf.
 

"Tsunade-sama. Naruto ist noch nicht hier, heißt das, das er von diesem Auftrag ausgeschlossen wird?" (Sakura)
 

Gespannt galt ihre Aufmerksamkeit nun der Hokage. die sich mit dem Rücken zu ihnen abwandte und am an einem der Fenster stehen blieb. Ein wenig traurig blickte sie hinaus, wobei sie ganz Konoha überblickte. Die unter gehende Sonne, tauchte das Dorf in tiefes rot. Es verlieh ihm etwas so warmes und sicheres, doch zu gleich, schien es, als ob Konoha brennen würde. Was man davon glauben wollte, lag im Auge des Betrachters. Doch zum Gegensatz des Ausdrucks der auf ihrem Gesicht lag, klang in ihrer Stimme etwas Ausdrucksloses mit. Ja, es war schon fast etwas eisiges. Nach einer kurzen Zeit der Stille, antwortete sie ihnen. Doch ihre Worte, bewirkten nur noch mehr Verwirrung.
 

"Naruto wird euch nicht begleiten." (Tsunade)
 

"Warum nicht? Er gehört doch zu unserem Team." (Sakura)
 

"....." (Tsunade)
 

"Was ist mit Naruto?" (Kakashi)
 

Ihre Finger krallten sich in das hölzerne Fensterbrett. Es kostete sie alles an Kraft, um die Beherrschung nicht zu verlieren. Gefühllos brach sie die letzten Worte, die an diesem Tag gesprochen wurden heraus.
 

"Naruto hat Konoha verlassen!" (Tsunade)
 

Der Schlag hat gesessen. Ohne ein weiteres Wort, trennten sich ihre Wege zu ihrem jeweiligen Zuhause. Ohne irgendetwas zu denken, packten sie das Notwendigste zusammen und trafen sich am darauf folgenden Morgen bei Sonnenaufgang am Tor Konohas.

Noch immer hallten die Worte der Hokage in ihren Köpfen. Doch das sollte das letzte Mal gewesen sein, dass sie sich über sein Handeln Gedanken machten.
 

Mit dem ersten Schritt den sie machten, ließen sie alles hinter sich. Jetzt zählte einzig und allein ihr Auftrag.
 

Alles andere war unwichtig.

Begegnungen

Atemlos rannte jemand durch die Wälder. Nur ab und an, konnte man einen Blick erhaschen. Doch alles was man sah, war ein schnell vorüberziehender orange Farbener Schimmer. Seine blonden Haare klebten ihm Schweiß nass an der Stirn, der sich den Weg über die Stirn, die Wange herab zu seinem Hals bahnte und letztendlich unter seiner Jacke verschwand. Naruto war sich sicher noch ganz in der Nähe Konohas zu sein. Verzweifelt versuchte er sein Tempo noch zu steigern. Er sprang von Ast zu Ast, fast geräuschlos glitt er durch die Luft. Egal wie sehr er auch versuchte von Konoha weg zu kommen, seine Gedanken kehrten immer wieder dorthin zurück. Da er sich nicht mehr aufs Laufen konzentrierte, normalisierte sich seine Atmung wieder ein wenig. Den Blick starr geradeaus gerichtet, dachte er an sein Zuhause und die wenigen Freunde die er dort hatte.
 

>War es richtig Konoha zu verlassen? Was wird aus Sasuke und Sakura? Ob sie mich wohl...<
 

Doch seine Gedanken wurden von etwas tief in seinem Innern beantwortet. Was ihn erschrak oder vielmehr verletzte waren nicht die Worte die von seinem Innern ausgingen und in seinem Kopf widerhallten, sondern das Gefühl und das Wissen, dass sie stimmten.
 

>Würdest du Konoha nicht verlassen, würde sich nichts für dich ändern und für mich ebenso wenig. Glaubst du wirklich, dass sie deine Freunde sind? Nein, viel zu oft hast du an ihnen gezweifelt, als das es so sein könnte. Sie werden wohl kaum jemanden vermissen, den sie nicht achten. Aber du kannst dich auch gerne selbst überzeugen. Spürst du, dass sie dich verfolgen? Dir hinter her gehen um dich zurück zu bringen? Hat irgendjemand auch nur versucht, dich aufzuhalten? Nein.

...aber ich verspreche dir, das wird sich ändern.<
 

Am Waldrand Konohas angekommen traf in ein Kunai. Reflexartig zog er das Seinige, das sich an seinem Schenkel befand und versuchte den Aufenthaltsort des Schützen ausfindig zu machen. Doch im dem Moment, indem er glaubte ihn gefunden zu haben traf ihn ein weiters von hinten. Überrascht von dem Angriff, den er zwar erwartet hatte, aber mit dem er nicht wirklich rechnete, verlor er für ein paar Sekunden das Gleichgewicht. Etwas verängstigt hielt er sich seinen Arm, aus dem ungehindert Blut floss. Da bemerkte er, dass sich ihm etwas nährte, oder besser jemand. Er konnte das Chakra seines Gegners ganz genau spüren. Immer näher kam es auf ihn zu. Doch nicht die Person mit dem Chakra, das er gespürt hatte stand nun vor ihm. Sondern drei in schwarz- weiß gekleidete Männer mittleren Alters, die alle einen lila Farbenden Strick um die Talje trugen. Die Stimme dessen, der direkt vor ihm stand, klang überheblich, wobei ein beißender Unterton mitschwang. Herablassenden Blickes, wandte er sich an den Jungen vor ihm.
 

"Is bloss'n kleiner Junge. Hat sich wohl verlaufen."
 

Abschätzend musterte er ihn, bis schließlich sein Blick an Narutos Stirn verharrte. Mit einem Grinsen setzt er seinen Bericht an jemanden fort, der sich Narutos Blickfeld entzog.
 

"Ein Ninja scheint er nicht zu sein. Aber ich frage mich trotzdem woher er kommt und was er hier will. Wie heißt du kleiner?!"
 

In Naruto zogen sich sämtlich Muskeln zusammen als er einen kurzen Blick auf die Ninjaabzeichen seiner Gegner warf. Nur zögernd brachte er ein paar gestammelte Worte hervor, wobei sein Blick an dem Ninja vor ihm haftete, um genauer zu sein, an seines Gegners Stirn.
 

"..Sou..nd..nin..nin...ja..!" (Naruto)
 

Die Mundwinkel seines Gegners, zogen sich noch weiter nach oben.
 

"Ja, das sind wir."
 

Amüsieret hockte er sich vor ihn und betrachtete ihn, wie ein Vater seinen Sohn.
 

"Hast du Angst?"
 

"..." (Naruto)
 

"So wie es scheint hast du Angst. Aber nun zu meinen Fragen. Du wirst mir doch sicher antworten, wenn nicht, werden wir unseren Spaß haben, also, was ist?"
 

Mit seinem Satz gleich, hob er das Kinn Narutos ein wenig an. Nur so, dass er gezwungen war ihm in die Augen zu blicken. Er wusste, dass wenn er schweigen würde, das sein Tod bedeutete. Und was wäre so schlimm daran ihm zu sagen wer er ist. Moment! Hat er nicht gesagt, ich sei kein Ninja. Das ist meine Chance. Sie werden bei einem Kind wohl kaum so vorsichtig wie bei einem Ninja sein.
 

"Na, was ist nun?"
 

Noch immer blickten sie sich in die Augen. Mit einem Schlag wurde Narutos Plan zu Nichte gemacht. In den Augen seines Gegners, erkannte er eine unglaubliche Stärke. Wie konnte er nur so dumm sein zu glauben, dass sie nur einen Moment unvorsichtig sein würden. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihm auf seine Fragen zu antworten, wenn er sich Hoffnungen machen wollte, das zu überleben.
 

"...Konoha...ich komme aus Konoha." war alles, was er rausbrachte.
 

Der Mann schien etwas nachdenklich.
 

" ...mhhh..Konoha also. Wie ist dein Name?"
 

"..Naruto, ...Uzumaki ...Naruto."
 

"Also Uzumaki Naruto, was machst du in unserem Gebiet, ...so ganz allein?"
 

Noch immer hielt er Narutos Kinn zwischen seinen Fingern. Offensichtlich schien er gefallen daran zu finden, dem kleinen Jungen vor ihm Angst ein zu jagen.

Auf diese Frage konnte Naruto nicht antworten, wenn er sich nicht verraten wollte. Sie durften nicht wissen, dass er ein Ninja war. Unentschlossen was es zu tun galt, schaute er ihn einfach nur an, bis sich das enorme Chakra, das er zu Beginn gespürt hatte, auf ihn zu kam. Ihm war, als ob er in ein tiefes Loch fallen würde. Er wusste nicht, dass er noch am Leben war noch, dass er sich so frei bewegen konnte. Hatte er sich von dem Kampf damals denn schon wieder erholt? Er scheint noch stärker zu sein als zuvor. Ob dass vielleicht an seinem neuen Körper liegt?
 

"Orochimaru!" (Naruto)
 

Etwas verwirrt schaute der Ninja, der sich um Naruto kümmerte, seinen Meister an. Zögernd fragte er:
 

"Ihr kennt euch?"
 

Auf Orochimarus Lippen erschien ein eisiges Lächeln. Seine Augen waren voller Mordlust, was Naruto unschwer erkennen konnte. Genauso sicher war er sich, dass diese ihm galt.

Mit einer Mischung aus Hass und Freude, schienen ihn seine Augen zu durchdringen. Unwillkürlich, zuckte Naruto noch etwas mehr zusammen.
 

"Tja Leute, das ist der Grund, warum wir hier sind. Tötet ihn!" (Orochimaru)
 

Auf den Gesichtern seiner Untergebenen machte sich Kampfeslust breit. Naruto wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte die Erinnerung an den Kampf gegen seinen letzten Untergebenen, die dazu ausgesandt waren Sasuke zu entführen und zu ihm zu bringen nicht vergessen. Doch damals hatte er Hilfe von den anderen. Nun steht er einer ganzen Bande von ihnen gegenüber und das allein. Ganz allein. Doch da meldete sich wieder das Monster in ihm. Er glaubte auch seine Kampfeslust spüren zu können, und seinen ungestillten Durst ...nach Blut.
 

"Was besseres hätte nicht passieren können. Nun lerne meine Macht zu kontrollieren. Ich werde dir zeigen, wie es geht."
 

Gerade, als sich seine Gegner auf ihn stürzten, erschien Narutos Chakra um ihn herum. Wie ein Wirbel aus Wind umgab es ihn. Ohne irgend einen Gedanken zu verschwenden, besiegte er seine Gegner. Er setzte keine besonderen Ninja Techniken ein. Alles womit er kämpfte, waren seine Arme und Beine. Selbst ohne Kunais war es ihm ein Leichtes, sie nacheinander zu besiegen. Jedoch war es ihm nicht genug, sie einfach nur außer Gefecht zu setzten.

Nein.

Er musste ihr Blut riechen, ihre leidenden Schreie hören und ihre Angst schmecken. Mit der bloßen Hand durchbohrte er die Körper seiner Gegner. Selbst Orochimaru konnte sich ihm nicht zur wehr setzen. Sie alle unterlagen ihm, und mussten bitter dafür bezahlen.

Stolz betrachtete er sein Werk. Nie hätte er gedacht, dass er zu so etwas im Stande gewesen wäre. Doch ein unangenehmer Gedanke beschlich sein Glücksgefühl.
 

"War er nun nicht genauso wie Sasuke? Hatte er sich selbst nicht ebenfalls verkauft um Macht zu erlangen?"
 

Da sie sich einen Körper teilten, wusste Fox (das neun schwänzige Ungeheuer), was in Narutos Kopf vor sich ging, und was ihn beschäftigte.
 

>Nein. Ihr unterscheidet euch in sämtlichen Punkten. Sasuke hatte die Wahl. Wir nicht. Genau wie ich, bist du ein Gefangener, ein Ausgestoßener. Es ist dein Recht, das zu nutzen, was man dir gegeben hat ohne dich vor die Wahl zu stellen ob du es wolltest.<
 

Somit bahnte sich das Erste Gespräch zwischen Naruto und Fox, seinen Weg.
 

>Wieso hilfst du mir? Ich meine, wegen mir sitzt du doch hier fest? Obwohl du mich töten oder dich meines Körpers bemächtigen könntest. Warum tust du das nicht?<
 

Naruto spürte wie er mit jedem Wort an Kraft verlor. Das musste Fox damit gemeint haben, als er sagte er müsse lernen seine Macht zu kontrollieren. Und noch einiges mehr.
 

"Wenn du dein Wort hälst, droht dir keine Gefahr. Du brauchst mich nicht zu fürchten. Von allen Menschen, bist du der Einzige, der das behaupten kann. Wenn alles so läuft wie besprochen, werde ich bald sowieso Frei sein. Wieso sollte ich mir nicht noch ein wenig Spaß gönnen und mir so die Zeit vertreiben. Außerdem hätte ich keinen Grund dir etwas anzutun. All die Verachtung, die man dir entgegengebracht hat, galt nicht dir, sondern mir. Doch nie hast du dich beschwert, obwohl du es wusstest. Die Menschen sehen nunmal nur das, was sie sehen wollen. So auch die Geschichte mit Itachi. Ich war überrascht, als du Sasuke Uchiha sagtest was auch ich dachte. Sieh es einfach als eine Art Vertrauensbeweis. Einen Pakt zwischen dir und mir."
 

>..vetrauen? Warum nicht. Immerhin ist er der Einzige, der mir die Wahrheit sagt. Er ist er Einzige, der weis, wie ich mich fühle. Also, warum ihm nicht vertrauen. Zu verlieren ...habe ich ohnehin nichts.<
 

Um ihn herum wurde es zunehmend dunkler, bis Naruto schließlich das Bewusst sein verlor. In diesem Moment trat ein Mann aus den Verzweigungen der Büsche und blieb nur wenige Meter vor Narutos Körper stehen. Sein schwarzes kinnlanges Haar wehte im aufkommenden Wind gleich, wie sein schwarzer Umhang mit einer roten Wolke verziert. Seiner Augen waren leicht gesenkte so das er seinem Gegenüber nicht direkt in die Augen sah. Aber dennoch erkannte man, das sie Pechschwarz waren. Als der Wind die wenigen Haarsträhnen, die sein Ninjaabzeichen bedeckten in Bewegung brachte, konnte man auch dieses erkennen. Fein eingeritzte Kreise, die aussahen wie ein Blatt, zierten das matte Metall. Ohne Zweifel, war es das Zeichen Konohas. Allerdings mit einem Unterschied. Es war durchgeritzt.

Mit gefühlloser, aber dennoch freundlicher Stimme, sprach sein Gegenüber mit dem Fremden, der er zu kennen schien.
 

"Wir haben uns lange nicht gesehen, und dass wir uns überhaupt wieder begegnen bedeutet, dass du an deinem Ziel gescheitert bist.

Aber es gibt noch eine Chance.

Begleite diesen Jungen und trainiere ihn. Bringe ihm soviel bei, wie du selbst weißt. Vielleicht wird er es sein, der dein scheitern rückgängig macht."

"Dieser Junge? Wieso nimmst du dich seiner an?"

"Weil er etwas hat, dass mich fasziniert."

"Darf ich fragen was?"

"Es ist sein Charakter. Es gibt niemanden, der so viele Gegensätze in sich vereint, wie dieser Junge.

Ich verlasse mich auf dich, Itachi."

"Ja!"

Narutos Körper sackte bei der Antwort Itachis zusammen. Nachdenklich wurde er von jener Person betrachtet, die ihm nun zu Füßen lag.

"Vielleicht hat er recht. Vielleicht kann er mir wirklich helfen." Seine letzten Worte, wurden von einem interessierten Lächeln begleitet. Vorsichtig lehnte er Naruto an einen Baum und begann damit, seine Wunden zu versorgen.
 

Naruto selbst, bekam von alle dem nichts mit.
 


 

Mittlerweile hatte Team 7, welches aus Kakashi, Sasuke und Sakura bestand, die Grenzen des Dorfes der Soundninja erreicht. Schwer schluckend liefen sie die Hauptstraße entlang, die geradewegs zum Sitz des Hokage führte. Ausgesandten, die eine Botschaft zu überbringen hatten war es untersagt, sich auf anderen Wegen fort zu bewegen. Zu ihrem eigen Schutz.

Mit jedem Schritt den sie gingen, zogen sie die Aufmerksamkeit an sich. Hinter vorgehaltener Hand, tuschelte man und stellte Vermutungen auf. Sasukes Herz schlug ihm bis zum Hals. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würde er über die Dächer zum Oberhaupt gelangen. Selbst wenn er dafür einen Kampf in kauf nehmen müsste. Niemand stellte sich ihnen weg. Im Gegenteil. Man machte ihnen Platz, damit sie ungehindert ihren Weg gehen konnten.

Nicht lange nachdem sie gelaufen waren, fanden sie sich in einem großen, angenehmen Raum wieder. Man teilte ihnen mit, dass sie bereits erwartet wurden. Das Oberhaupt dieses Dorfes hatte den Ruf sehr hinterhältig zu sein. Doch was das Geschehen mit Orochimaru betraf, so war er dafür sich mit Konoha zu verbünden. Er konnte niemanden gebrauchen der in der Lage dazu war, ihm die Macht streitig zu machen.

Nachdem sie empfangen wurden, wie es sich gehörte, und die Nachricht überbracht wurde, die mit entsetzten doch ahnend aufgenommen wurde, wurden sie mit einer weiteren Botschaft entlassen.

"Versichert euerer Hokage, dass euch unserer Unterstützung sicher ist... was Orochimaru betrifft. Ihr werdet freies Geleit durch unser Dorf haben. Ich werde sofort ein paar meiner Leute aussenden, die das Gebiet zwischen Konoha und uns bewachen."

Sie taten nichts lieber, als seiner Aufforderung zu folgen und das Dorf auf dem schnellsten Weg wieder zu verlassen. Während der gesamten Zeit im Dorf der Oto-Nins, wurde zwischen ihnen nur das Wichtigste besprochen. Sobald sie die Grenze überschritten hatten, fiel jegliche Anspannung von ihnen ab. Aufmerksam doch erleichtert, machten sie sich auf den Rückweg nach Konoha.
 

Nach einigen Tagen, hielt die Nachricht des grausamen Todes von Orochimaru in Konoha Einzug. Niemand wusste, wem es gelungen war ihn zu besiegen. Man stellte Vermutungen an, doch diese wurden nach näherer Untersuchung wieder fallen gelassen.

Doch auch das, verblasste mit der Zeit.

Die Tage vergingen, bis schließlich die wiederholte Chuunin Prüfung stattfand, die wegen Orochimaru damals nicht zu Ende gebracht werden konnte. Weswegen sie auch wiederholt wurde.
 

An Naruto, dachte man nur noch sehr selten. Ab und an fiel sein Name, doch niemanden schien es zu stören, das er Konoha verlassen hatte. Bis auf einige wenige Ausnahmen.

Be desperate for fight

>Ob er wohl kommen wird?<
 

Tsunade-sama war gerade dabei, die notwendigen Papiere fuer die bevorstehende Chu-Nin Auswahlpruefung vorzubereiten. Immer und immerwieder, ging sie die Namensliste der Teilnehmer durch. An den Schmerz, den sie dabei immer aufs neue empfand, der ihr das Atmen erschwerte und zugleich ihr Herz gefrieren lies, konnte sie sich noch imer nicht gewoehnen. Sie hatte Naruto nicht von der Liste streichen lassen, mit der Hoffnung, die mit jedem Tag geringer wurde, er wuerde bis zum Tag der Pruefung zurueckkehren. Team 7 selbst hatte diese Hoffnung nicht aufgegeben. So jedenfalls begruendeten sie die Ablehnung eines neuen Teammitgliedes. Sie alle glaubten fest daran, dass er damals vor mehr als einem Jahr gegangen war, um zu trainieren. Schon seit langem galten Sasuke und er als erbitterte Rivalen die vieles dafuer tun wuerden, einander zu besiegen, also dachte man nicht daran, das es diesmal haette anders seine koennen. Selbst Kakashi und Jiraya, gaben diese Hoffnung nicht auf.

Im Gegensatz zu den uebrigen Teams, die and der Chu_Nin Auswahlpruefung teilnehemen sollten, trainirten Sakura und Sasuke unerbittlich. Sie liesen sich keine Zeit zur Erholungund trieben einander bis an ihre Grenzen. Seit Narutos ploetzlichem Verschwinden, zogen sie dieses eiserne Trainig durch, wenn auch aus unterschiedlichen Gruenden, deren Ziele sich dennoch nicht allzuweit voneinader bewegten. Sasuke, der Sakuras Naehe genoss, aber nicht mehr als Freundschaft fuer sie empfand, war ueberrascht, welche Fortschritte sie durch das gemeinsame Training machten. Er sah Sakura nicht mehr als hindrliches Objekt auf dem Feldzug seiner Rache, sondern als wichtiges Mitglied ihres Teams. Seine Ansichten ihr gegenueber, hatte er von Grund auf bearbeitet. Gemeinsam als Team, was ihm leider erst sehr spaet bewusst wurde, ergaben sie eine Einheit, die nicht zu schlagen war. In Kaempfen ergaenzten sie sich, waehrend sie beim Training ihre Schwaechen offen legten und daran feilten. Das Erste, das sie bei ihre Ausbildung lernten, war als Team zusammen zu arbeiten, einander zu vertrauen und gemeinsam zu kaempfen. Um dies zu erreichen, war es notwendig, seine Kamarden bis ins kleinste Detail zu kennen, was nicht nur Staerken, Ziele und Charakter betrifft, sondern auch die Schwaechen des anderen zu kennen. Zur dieser Zeit erkannte Sasuke, dass er in Sakura eine Freundin gefunden hatte. Wer haette gedacht, das er dazu in der Lage waere, soetwas wie Freundschaft empfinden zu koennen? Er selbst waere wohl der Letzte gewesen, der dies fuer moeglich gehalten haette. Doch wenn er sich ihr gegenueber sah, ueberkamen ihn die Geschehenisse der Vergangenheit. Er wollte es nicht wahr haben, doch hatte er ihr vieles zu verdanken. Nur weil sie ihm staendig den Ruecken freihielt, konnte er ungehindert kaempfen. Anfangs war ihm das gar nicht aufgefallen, erst als er gegen sie kaempfte, wurde er sich der fehlenden Sicherheit auf die er gedankenlos vertraute, bewusst. Ihre Ausdauer ueberraschte ihn nicht minder, wie ihren Mut und ihre Treffsicherheit. Doch das Naruto in dieser Einheit fehlte, war ein stetiger Gedanke, der ihm durch die fehlende Freude taeglich vor Augen gefuehrt wurde. Es gab niemanden mehr, der sie zum Lachen brachte, der das Dorf verwuestete indem er sich seine Schaerze erlaubte oder auf den man gnadenlos vertrauen konnte. Um wirklich perfekt werden zu koennen, musste Naruto zurueckkehren und wieder ein Mitglied ihres Teams werden. Mit jedem Tag der verging, steigerte sich seine Hoffnung, ihm am Tag der Pruefung zu begegnen. Schliesslich hatte er nicht umsonst das vergangene Jahr erbarmungslos trainiert. Nicht nur in seinem Bruder Itachi, vor dem er sich zu tiefst fuerchtete und hasste, sah er einen ebenbuertigen Gegner, sondern auch in Naruto.

Sakura hatte sich waehrend des gemeinsamen Trainimgs mit Sasuke sehr veraendert. Narutos Verschwienden, liess sie erkennen, wie weit sie hinter ihren Teamkameraden zurueckgeblieben war. Nicht noch einemal wollte sie hinter ihnen zurueckstehen. Sasuke hatte ihr viel beigebracht, wer haette gedacht, dass er sie jemals als Gegner erachten wuerde. Noch mehr jedoch war sie ueber sein Einverstaendniss, mit ihr zu trainierne uberrascht. Auch wenn sie wusste, das Sasuke sie nicht liebte so wie sie ihn, war sie doch froh darueber, dass er sie seine Freundin nannte. Niemand wurde die Ehre der Freund eines Uchiha zu sein, zu teil. Mit zwei Ausnahemn, wobei sie eine davon war.

Ihnen beiden, wurde auf persoenlichen Wunsch und mit Tsunades Einverstaendnis, mitunter die schwersten Faelle die man als Ge-Nins ausfuehern konnte anvertraut, weswegen man ihnen nur selten begegnete.Geauso selten, konnte man ihnen beim Kaempfen zu sehen. Kakashi wusste, wie er seine Schueler vor neugierigen Blicken und unangenehmen Fragen schuetzten konnte. Nichts desto trotz, konnte er nicht verbergen, wie stolz er auf seine Schueler war, wenn auch einer von ihnen fehlte.

Erst in der Nacht zum Tag des Examens, kehrten Sakura, Sasuke und Kakashi von einer dreiwoechigen Trainingsreise zurueck. Doch anstatt sich nach Hause zu begeben und sich fuer den folgenden Tag zu erholen, trainirten sie. Diese Pruefung unterschied sich von den ueblich Chu-Nin Auswahlpruefungen. Da es sich um ein wiederholtes Examen handelt, was es in der Regel nicht gibt, findet nur der letzte Teil der Pruefung statt. Es handelt sich hierbei um den Kampf, in den zwei Ge-Nins mittels Zufallsprinziep ermittelt werden um gegeeinander anzutreten.
 

Kurz nach Sonnenaufgang ertoente das Signal zum Beginn der Pruefung. In tiefes rot getaucht, das von den Strahlen der Sonne ausging, erstraekte sich die Kampfarena welche von gut gefuellten Tribuenen umschlossen war, an deren Ein- und Ausgaengen Anbu Ninja wachen hielten, vor den Chu-Nin Anwaertern.Die Sonne liess die sich darauf befindenden Felsen glitzern, waehrend der Wind die Blaetter der Baueme die sich vereinzelt um sie herum befanden zum Rauschen brachte. Sakura und Sasuke waren die lezten, die das Tor zur Arena durchschritten. Unglaeubig wuden sie von denen die sie kannten betrachtet. In gleicher Hoehe schritten sie durch die Menge waehrend sie sich suchend nach jemandem umsahen, der sich jedoch nicht unter ihnen zu befinden schien. Trotz des Chaoses, das nun in ihrer beider Koepfe herrschte, liessen sie sich aeusserlich nichts von der Erschuetterung, die sie gerade versuchten zu bewaeltigen, anmerken. Wie ein Echo, schien der Gedanke in ihnen wiederzuhallen. Und mit jedem mal wurde es schmerzlich realistischer.
 

<Naruto war nicht da!>
 

Auch Tsunade, Jiraya und Kakashi, war dies nicht entgangen. Jegliche Vorfreude, Naruto nach all der Zeit wieder zu treffen, war mit einem mal erloschen. Gaara, Kankuro und Temari waren ebenfalls unter ihnen, wobei jeder versuchte ihnen gegenueber Abstand zu halten. Waehrenddessen standen sich Sakura und Sasuke nur wortlos gegenueber.Auch ohne das sie ein Wort sagten, wussten sie was gerade im anderen vor sich ging, was sie nicht zulezt ihrem Tarining zu verdancken hatten. Nach einigem zoegern erst wagten es Neji, Lee, Tenten, Kiba, Choji und Ino sich ihnen zu naehern. Nur diese wenigen, waren auf Grund ihrer ausergewoehnlichen Leistung dazu befugt an der Auswahlpruefung teil zu nehemen. Den beiden aus Team sieben, war es nicht entgangen, dass sich eine Gruppe auf sie zu bewegte. Neugierig wurden sie betrachtet. Ino begruesste sie freudig wie es nunmal ihre Art war. Im Handumdrehen, hielt sie Sakura fest umschlossen, welche sich nicht dagegen wehrte. Auch all die anderen aus Konoha, schenkten ihr ein begruesendes Laecheln. Fuer mehr als das, was bereits geschehen war, reichte die Zeit nicht aus, da die Pruefung soeben begonnen hatte. Gespannt wartete man auf die erste Zufallspaarung.

In den ersten beiden Kaempfen Ino vs. Tenten / Kankuro vs. Choji ging es nicht sehr interessant zu, wobei Choji und Ino jeweils als Gewinner hervor gingen. Bei der naechsten Paarung allerdings sollte sich das aendern. Ohne jegliche Bewegung, standen sich Neji und Sakura gegenueber. Der angenehm kuehle Morgenwind, gltt ihnen durch ihr offen getragenes Haar. Sakura hatte sich wirklich veraendert, was sich durch die unglaeubigen Blick ihrer Freunde bestaetigte. Noch immer trug sie ihr rosafarbendes Haar, das allmaehlich dunkler zu werden schien kurz, mit Ausnahme zweier Haarstraehnen, die ihr bis zum Kin reichten. Auch was ihre Kleidung betraf, hat sich einiges geaendert. Ein tief dunkelrotes Kleid, dass ihr bis zu den Knien reichte, umhuellte nun ihren Koerper. Schwarze Aermel bedeckten ihre schmalen Schultern. ein ebenso dunkler Gurt schlang sich locker um ihre Huefte andem sich ihre zahlreichen Kunais befanden, die sich in ihrem Besitz befanden. Um ihren Hals, trug sie einen silber metallenen Reif, in dem die Innenschrift TSHNUSU7 fein eingerizt war, wodurch sie nur bei geneauerer Betrachtung zu erkennen war. Er wurde von ihr gehuetet, als waere er lebendig, denn fuer sie gab es nichts wichtigeres mehr. Ihr Abzeichen, das sie offiziel zu einem Ninja Konohas machte, hatte seinen neuen Platz an ihrem Schenkel. Durch die Farbe ihrer Kleidung, kam das Blaue Band zur geltung.

Mit ungeheurer Schnelligkeit liefen sie aufeinander zu, nachdem das Zeichen zum Start gegeben war. Klirrend trafen die schnell gezueckten Kunais aufeinander. Ohne Sekunden der Zeit zu verlieren, die ihr zwischen den Angriffen blieb, formte sie die Fingerzeichen fuer ihren naechsten Angriff, waehrend sie sich unter Nejis ausgeholtem Schlag hinweg duckte, dessen Ziel ohne Zweifel ihr Gesicht haette sein sollen. Bevor er sich dessen bewusst werden konnte, was geschah, war es bereits zu spaet. Gleich mit ihren ausgesprochenen Worten "Ryuka-no-Jutst"* prallte die ausgestossene Feuerkugel frontan gegen ihn. Einzig seiner Reflexen wergen, konnte er das Schlimmste verhindern, indem er einige Meter Abstand zu ihr gewann. Schuetzend vor dem aufkommenden Sand, den der Wind umher wirbelte, hielt er sich die verbrannte Haut, waehrend Sakura bereits einen neuen Angriff vorbereitete. Dank seines Erbes, gelang es ihm, ihren Illusionskuensten stand zu halten und selbst zur Tat zu schreiten. Durch ein hohes Mass an Konsentration, gelang es ihm eine Huelle aus Chakra zu schaffen, die ihn vollends umhuellte. Wie aus dem Nichts tauchte er hinter ihr auf und versetzte ihr einen Stoss, der sie auf den Boden schickte. Ohne zu zoegern setzte er seinen Angriff foert. Seine Schlaege, die kaum zu verfolgen waren, waren sicher und praeziese platziert.

Gebannt folgte man dem gebotenen Schauspiel. Es war bekannt, dass Sakura in der letzten Zeit hart trainiert hatte. Doch dass sie schon jetzt mit Neji, einem Erbe der Hyuga mithalten konnte, erstaunte sie. Einzig Sasuke und ihr gemeinsamer Meister Kakashi, ahnten wozu Sakura faehig war.

Nejis lezter Schlag hinterlies auf Sakuras Gesicht einen tiefen Schnitt, aus dem unaufhaltsam Blut quoll. Sachte floss das Rinsal ihren Hals hinab, bis es schliesslich im Kragen ihres Kleides versiegte.

Gerade als er erneut auf sie zu rannte, lockerte sich ihre Haltung. Jegliche Anspannung schien aufgehoben worden zu sein. Irritiert ihres Verhaltens wegen, brach Neji seinen Angriff ab.

In jenem Augenblich schlang Sakura die Arme um ihre Hueften. Sachte liess sie die Kunais durch ihre Finger gleiten. Ueber den leder umbundenen Griff, entlang der metallenen Klinge, bis hiab zur Spitze, die zu einem Dreieck verlief. Mit geschlossenen Augen, erinnerte sie sich an die Worte Sasukes:

>"Verlass' dich nicht auf deine Augen. Vertrau auf dein Gefuehl und dein Erinnerungsvermoegen. Sie allein entscheiden ueber Sieg oder Niederlage."<

Gekonnt lies sie die Klingen in ihren Fingern kreisen. Ohne dabei die Augen zu oeffnen, lies sie sie mitten in ihrer Bewegung los. Sirrend dragen sie durch den aufkomenden Wind, bis sie ihr Ziel erreichten. Unfaehig seine Arme zu bewegen, indenen jeweils ein Kunai steckte, erwachte er aus seiner Trance, in die Sakura ihn kurz zuvor versetzt hatte. Nicht umsonnst erhielt sie den Beinamen "Illusionskuenstlerin". Sie konnte nicht nur Illusionen auf anhieb durchschauen, sonder auch selbst welche erschaffen, die nebenbei auch noch mehr als wirkungsvoll waren. Sakura jedoch, lies ihm keine Zeit, sich der Lage bewusst werden. Zwei weitere Kunais, waren bereits auf dem Weg zu ihm. Doch zu seiner Ueberraschung trafen sie ihn nicht. Eines von ihnen steckte wenige Centimeter hinter ihm im Boden, dass andere in exakter Entfehrnung, wie das zuvor, vor ihm.

Sakuras letztes Kunai, dass sie in diesem Kampf zum Eisatz bringen wuerde, behielt noch fuer wenige Sekunden seinen Platz zwischen ihren Fingern. Mit einem Laecheln auf den Lippen, lies sie das Blut, das noch immer aus der Wunde lief, die Neji ihr zuvor beigebracht hatte, die Klinge benezen. Fluesternd verliesen die Worte der Beschwoerungsformel ihre Mund. Das letzte Kunai, dass die Luft zeriss, hinterlies auf seinem Weg eine rot schimmernde Spur. Doch auch sein Ziel, war nicht Neji selbst.

Sonder das Herz seines Schattens.

Nicht im Stande sich auch nur ansatzhalber zu bewegen, konnte er dem unabwendbaren nicht mehr entkommen.

Sein gesicht vor Schmerz verzerrt.

Sein Koerper vor Kaelte zitternd.

Seine Kraft vor Schwaeche schwindend, entwich jegliches Chakra aus seinem Koerper. Illusionen von toten Freunden tanzten vor seinem inneren Auge. Vergangenheit und Gegenwarte verschmolzen zu einem zeitlosen Chaos. An den Pforten des Todes jedoch, verblasste die Erinnerung. Immer deutlicher wurde sie Sicht, die sich ihm bot. Ihr Laecheln, dass ihm so sanft erschien, war das Erste das er wahrnahm. Mittlerweile war sie so nah an ih herangekommen, dass er ihren warmen Artem auf seiner Haut spueren konnte. Gefaehrlich kalt erklang ihre Stimme an seinem Ohr.

"Eine meiner speziellen Techniken, fuer Gegner wie dich.

Die Kunst des Schattentoetens. Hat's dir gefallen?"

Noch immer am ganzen Koerper zitternd, wurde Neji fort gebracht und behandelt. Sakura hingegen, tat als ob es den Kampf nie gegeben haette.

Sasuke, der am Ausgang auf sie gewartet hatte, schenkt dem ganzen keine weitere Beachtung. Lediglich eine einzelne Frage, durchbrach die Stille, die um sie herrschte.

"War es noetig ihn so zu quaelen?" (Sasuke)

Waehrend sie sich mit dem Handruecken das Blut aus dem Gesicht rieb, gab sie Sasuke ihre Antwort.

"Tut mir leid. Ich hatte mir vorgestellt, es waere Naruto, ...gegen den ich kaempfe." (Sakura)

"Ich weiss." (Sasuke)
 

*Kunst des Drachenfeuers

Spark

"Das was einen Menschen ausmacht, ist nicht dass, was einem vor Augen gefuehrt wird. Sondern das, was im verborgenen bleibt. Denn das wahre Wesen eines jeden, wird niemals offenbart."
 

Mit geschlossenen Augen und den Haende in den Taschen verborgen, stand Sasuke, der Erbe des Uchiha Clans, seinem ersten Gegner gegenueber. Der raue Wind, fuhr sachte durch sein tief schwarzes Haar. Mann haette Sasuke wohl nicht wieder erkannt, waere da nicht sein unverwechselbarer Charme. Seine Gesichtszuege erschienen einem enspannter als zuvor. Die jugendliche Art, sowie das jugendhafte Aeussere, wichen langsam von ihm. Er war zu einem undurchschaubaren jungen Mann herangewachsen, der allein durch sein Auftreten, Furcht zu verbreiten vermag. Lediglich die Farbe seiner Kleider hatte sich von blau/weiss zu schwarz-rot veraendert. Der Stiel dagegen blieb der gleiche. Um das Handgelenk seines rechten Armes trug er eine silberne Kette. Ein ebenso silber metallenes Plaettchen war daran befaestigt, auf dem die selbe fein eingerizte Innenschrift, wie auf Sakuras Halsreif zu finden war.

Unentschlossen was er nun tun sollte, starrte Lee ihn einfach nur an. Wie er bereits gehant hatte, war es ihm nicht moeglich auch nur den geringste Schwachpunkt an seinem Gegner auszumachen. Nachdenklich erinnerte er sich an den vorangegangenen Kampf, indem Sakura gegen Neji angetreten war und ihn am Ende sogar besiegt hatte. Wenn Sakura sich schon so veraendert hatte, zu was war dann erst Sasuke faehig. Unbeholfen wie er war, gelang es ihm nicht eine Entscheidung zu treffen. Sasuke hingege, dem das Warten zuwieder war, entschied sich dem ganzen schnell ein Ende zu setzten. Dem Einzigen, dem er in jenem Augenblick gegeueber stehen wollte, war Naruto. Wozu hatte er die vergangene Zeit so unerbittlich trainiert? Sicher nicht um irgedwelche zweit Klassigen Ninja zu besiegen. Nachdem die Chu-Nin Auswahlpruefung vorueber war, so schwor er sich, wuerde er sich auf die Suche nach ihm machen. Auf die Suche nach dem Einzigen, dem er noch etwas schuldig war. Und bei Gott, er wuerde ihn finden, und ihm heimzahlen, was er ihm genommen hatte. Naruto war nicht der Einzige, der einen Traum verfolgte.

Gleich mit der Geschwindigkeit, in der sich seine Augen zu oeffnen begannen, wuchs eine Kugel aus blauem Chakra in seiner Hand. Es war muehsam, doch er hatte an seinem Chidori gefeilt und es schliesslich perfektioniert. Die Energie, die allein von seiner Hand ausging, war unverwechselbar die seine, doch etwas daran war anders. Doch was es war, darauf kam man nicht, Sasuke und Naruto allein, teilten dieses Geheimniss. Solch' eine Kraft zu kontrollieren, benoetigt einen eisernen Willen. Bervor er sie jedoch auf seinen Gegner richtete, der mit geweiteten Augen vor ihm stand und seinen Angriff bereits erwartete, entschloss er sich, sie wieder veschwinden zu lassen. Seine raue Stimme, die keinen Wiederspruch duldete, zeriss das aufkommende Gemurmel, das auf den Tribuenen entstand, gnadenlos.
 

"Gib' auf. Du hast nicht die geringste Chance." (Sasuke)
 

Ubergreifend zu Sasukes Worten erschienen Bilder der sich erst kuerzlich abgespielten Ereignisse vor Lees innerem Auge. Das es sich bei Sasuke schon in der Vergangenheit um einen nicht zu unterschaetzenden Gegner handelte, war ein nicht unbedeutendes Detail, welches er in seine Enscheidung miteinbezog. Doch weitaus ausschlaggebnder waren zwei ihm bedeutendere Gruende, die in ihm tobten wie in einem Kampf gleich, dem er sich momentan gegeueber sah. Die Gedanken in ihm wuchsen zu einem Schwall heran, der ihn zu uebrmannen drohte. Wuerde er sich weigern gegen Sasuke zu kaempfen, so war er sich sicher, wuerde er immer aufs neue davon laufen. Doch die Angst, die in ihm loderte, sein Ninja dasein aufgeben zu muessen, war weitaus ausschlaggebnder. Schon einmal stand er sich einer solchen Situation gegeueber, doch Dank Tsunades medizinischen Kenntnissen, war es ihnen gelungen das schlimmste zu verhindern.

Anhand der sich entspannenden Gesichtszuege Lees, war es fuer Sasuke offentsichtlich.

Lee wuerde sich ihm nicht entgegenstellen.

Er selbst war sich dess noch vor Lee bewusst, dass er das Risiko womoeglich niewieder kaempfen zu koennen, nicht leichtfertig aufs Spiel setzte. Schlieslich war er beireits einmal kurz davor gestanden, alles zu verlieren, wofuer er so hart trainiert hatte.

Demnach stand Sasuke also als Sieger der vierten Begegnung fest. Waehrend beide, jeweils in ihre eigenen Gedanken versunken, den Platz in Richtung Tribuene verliessen, an denen sie kommentarlos von den anderen Ge-Nins erwartet wurden, zog ein Fluester durch die aufgekommende Stille. Gebietend drang die klanglose Drohung zu ihnen durch. Unruhig versuchte man den Ursprung des Lautes auszumachen. Doch jeder Versuch blieb vergebens.

Bereit zum Kampf, hielt man seine Haende nah an den Waffen oder bereit fuer eventuell notwendige Fingerzeichen. Mit einem Mal verstummte das Fluester, welche ohne Zweifel seinen Zweck erfuellt hatte. Unruhe war unter den Ninja Konohas entstanden. Wie ein Feuer auf trockenem Laub, gierte sie nach Opfern, um sie alle zu verschlingen.

Haende wurden zitrig, der Mund trocken. Schweis bahnte sich seinen Weg den Koerper hinab. Angst war entstanden. Das unauffindbare Fluestern war einem Chakra gewichen, das erdrueckender haette nicht sein koennen.

Der Klang des Windes, der die Baeume zum Rauchen brachte, wurde unertraeglich. Jedes Gereusch, war es auch noch so einfach und unbedeutend, das in die bis an die Grenzen strapazierte Konsentration eindrang, wurde mit einem Fluch gestraft. Es war zum verrueckt werden. Je naeher man glaubte, dem Ursprung des enormen Chakras zu kommen, desto orientierungsloser wurde man. Es schien als ob es sie rundherum umgeben wuerde. Nicht wie Wind, der einen umgab als waere er ein Teil von einem selbst, sonder wie dichter Nebel, der sie in seine undurchdringbaren Faengen einschloss. In jede noch so kleine Oeffnung schien es eindringen zu koennen.
 

Sasuke der zu jenem Zeitpunkt unbewusst den Atem angehalten hatte, fand sich kaum mehr in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. Zitternd presste er seine Unterarme an seine Schlaefen, die versuchten etwas zu verdraengen, das sich anderen entzog. Fassungslos wurde er, von den sich in dessen Naehe aufhaltenden Ninja angstarrt. Das Pochen seine Herzes war in seinem Koerper wie zu einer Bestie herangewachsen. Droehnend hallte es in seinen Ohren wieder. Kraftlos glitt er auf die Knie, wie ein Kind das sich vor etwas zu fuerchten schien, versuchte er sich etwas oder jemandem zu entziehen.

Das Mal an seinem Nacken, welches er einst von Orochimaru erhalten hatte, brannte wie das Hoellenfeuer selbst. Sasuke beschlich das Gefuehl, als wuerde es auf seinem Nacken rotieren.

Einfach nur tatenlos rumstehen und nichtstun, passte nicht zu den Ninja Konohas. Gerade als man sich blind in die Waelder stuerzen wollte, um wenigstens einen Blick auf seinen Gegner zu erhaschen, verschwand das Chakra, so spurlos wie es gekommen war. Ein sanftes Sirren, das wie das Fluegelschlagen der Libellen durch die Luft glitt, war das lezte was man hoerte. Doch auch das verblaste mit der Zeit, bis es schlieslich von den Klaengen der Natur nicht mehr zu unterscheiden war. Die Anspannung der zum Kampf bereiten Ninja, blieb ohne nachzulassen erhalten.
 

"HOKAGE! HOKAGE-SAMA!!" Sakuras aufgebrachter Ruf, zog jedwedge Aufmerkasamkeit auf sich. Tsunade brauchte nicht lange um mit Kakashi und Jiraya an ihrer Seite, bei ihnen zu erscheinen. Was sich ihr dort bot, war nicht in Worte zu fassen.

Sasuke war in sich zusammengesackt. Jegliche Kraft schien von ihm gewichen. Und dennoch war jeder Muskel, jede Sehne die sich in seinem Koerper befand, bis zum Aeussersten angespannt. Das Zittern wurde zu einem beben, das man nicht so leicht wieder unter Kontrolle bekommen wuerde. Schweis perlte ihm die Stirn herab, der von ungeheurer Anstrengung zeugte.

Seine weit aufegrissenen Augen, in denen der Wahnsinn zu lesen war, begleiteten einen einzigen qualvollen Schrei, der in ganz Konoha zu hoeren war und der einem das Blut in den Adern gefrieren lies.

"...Narutooo!"

Noch lange hallte sein von Schmerz erfuellter Schrei, durch die Nacht, die in Konoha einzug hielt.

Stille legte sich ueber das im Wald durch Blaetter verborgenen Dorf.
 

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Hiermit moechte ich mich erst mal bei meiner lieben Piri-chan bedanken, das sie mich immer wieder dazu ermutigt weiterzuschreiben und die mich wiedeer aufgebaut hat. Ebenfalls moechte ich mich hier bei DemonLady bedanken, die stets meine Naruto FF verfolgt.
 

Aber for allem moechte ich mich dafuer entschuldigen, dass es in meiner Naruto FF nur so von Rechtschreibfehlern wimmelt. Aber das liegt an drei Gruenden.

(1) Da ich mich momentan in Schottland aufhalte, kann ich nur begrenz an einen Computer, pro Tag nur 1 Stunde, die ich mir min ENS beantwortungen, FF schreiben und lesen einteile. Ausserdem scheint mein deutsch einwenig eingerostet zu sein. ^-^' (immerhin spreche ich seit fast einem Jahr nur noch englisch)

(2) Da ich hier ueber keinen eigenen PC verfuege, was selbstverstaendlich ist, habe ich kein Rechtschreib Programm.

(3) Da es in der englischen Sprache, kein scharf S und die ...wie soll ich das jezt schreiben, -ich meine die Buchstaben mit den Punkten darueber, gibt, muss ich diese mit ae, ue und oe schreiben.
 

Ich hoffe das ihr trotzalledem Spass daran habt zu lesen.

Demon
 

Achja und was euere Kritik zu meiner FF angeht, wie zum Bespiel das ich Sakura etwas staerker gemacht habe.

-Das ist meine Fanfic und als solche solltet ihr sie akzeptieren!-

Silence

Das fahle Licht des Mondes kuesste die Baumwipfel des Waldes, zaertlich rief der sachte Wind zum Lied der Nacht, Regenduft verband sich mit den Schwaden des Nebels, die umherzogen um sich mit ihres gleichen zu vereinen. Das Klagelied der Nacht ueber Licht und Schatten erklang voll Sehnsucht durch den rauschenden Bach der Ewigkeit. An den Grenzen des Waldes legte es sich auf die Erde nieder, um in all jenes zu gelangen, das aus ihr hervor ging.

Das Guren der Eulen, das Heulen der Woelfe, riefen zur Mitte der Nacht.
 

Spielerisch prasselte der Regen gegen das Glas der Fenster. Der Wind heulte durch die leeren Strassen Konohas. Doch all das, nahm Sasuke nur am Rande seines Bewusstseins war. Kalte Schauer liefen durch seinen Koerper, die ihn zum Beben brachten. Sachte wusch Sakura, die nicht von seiner Seite wich, den kalten Schweiss von dessen Stirn. Besorgten Blickes, folgte sie den Kraempfen, die regelmaesig ueber Sasuke hereinbrachen. Seit Stunden schon, waelzte er sich in seinem Bett hin und her. Seine Knoechel traten unter der Heftigkeit seines Griffes, mit dem er die Decke, die seinen Koerper verbag umschloss, hervor.

Seit Sasukes Zusammenbruch bei der Chunin Auswahlpruefung, waren bereits mehrere Stunde vergangen, indenen er sein Bewusstsein nicht wieder erlangt hatte. Grausame Alptraeume plagten ihn, bei denen er selbst nicht im Stande war, zu unterscheiden, ob sie Realitaet oder Traum waren. Konoha waehrend dessen hielt sich in groesster Alarmbereitschaft. Bereit sich jedem Gegner entgegen zu stellen. An erster Stelle war hoechte Vorsicht geboten, da man nicht wusste, nicht einmal annaehrend ahnte, um welchen Gegner es sich handelte -und ob es ueberhaupt ein Gegner war.
 

Langasam loessten sich Sakuras Finger von Sasukes Koerper, dessen Hand sie die vergangenen Stunden fest umschlossen hielt. Sachte glitten sie hinauf zu ihrem Hals, entlang des matten silber Reifes, den sie stets bei sich trug, bis sie die feine Innenschrift unter ihren Fingerspitzen zu fuehlen began, wo sie letzten Endes zur Ruhe kamen. Gedankenverloren begab sie sich in die Vergangenheit, in der sie schon so oft um ihre Freunde besorgt war. Trotz das Sasuke, Naruto und sie ein Team bildeten, gab es immer einen, der nicht bei ihnen war. Zuerst war es Sasuke der verschwand und nun Naruto. Sie selbst konnte nicht viel dazu beitragen, dass es haette anders verlaufen koennen. Nachdem Naruto verschwunden war, fuehlte sie ich so alleine, wie nie zuvor. Immer weiter schottete sie sich von der Ausenwelt ab, bis Sasuke sie aus ihrer Verzweiflung gezogen hatte. In jenem Augenblick erkannte sie, dass es zwischen ihnen ein Band gab, dass andere Ausschloss. Um sich immer daran zu erinnern wer sie ist und wer ihre beisteht, wenn sie die Hoffnung und den Glauben an sich und ihre Freunde verliert, lies sie sich ihren Halsreif anfertigen, der die Inizialen ihres Teams beinhielt. Dieser Reif symbolisiert das, was zwischen ihnen bestand. Nichts war ihr wichtiger geworden, als dieses Silber -ihre Freunde. Um auch Sasuke daran zu erinnern, wer sie waren, machte sie ihm ein eben solches Symbol zum Geschenk.

Auch jetzt, wo alle Hoffnung vergebebs zu sein schien, verlieh er ihr Kraft. Wie als ob er gehoert haette, was sie dachte, oeffnete Sasuke seine Augen. Sakura die ihre Erleichterung nicht verbergen konnte, fiel ihm augenblicklich um den Hals. Der Situation unterlegen, lies Sasuke es geschehen, jedoch nur so lange, bis sich alles in seinem Kopf geordnet hatte. Sachte aber bestimmt schob er sie von sich. Sakura, der dies nicht entagangen war, macht keine Versuche sich dagegen zu wehren. In kurzen Zuegen erinnerte er sich des Geschehens der vergangen Stunden. Hastik richtete er sich auf, wobei es ihm schwer fiel das Gleichgewicht bei zu behalten. Doch das was er gesehen hatte, trieb ihn zur Eile. Gerade noch rechtzeitig konnte er der Bekanntschaft mit dem Fusboden entgehen, indem er sich am Bettpfosten abfing. Nachdem sich der Schwindel, der ihn ueberfiel wieder gelegte hatte, machte er sich auf den Weg zu Tsunade-sama.

In kurzen Abstaenden hallten seine Schritte in den Gaengen wieder. Ein Blick aus dem Fenster, verriet ihm, dass es noch mitten in der Nacht war. Drohend donnerte der Regen gegen die Ausenwand des Hauses, Blitz und Donner machten das Spektakel perfekt.
 

Mit einem Tritt bahnte sich Sasuke seinen Weg durch die hohen Eichentueren. Ein wenig erschoepft seines Zusammenbruchs wegen, trat er vor Tsunade, die sich wegen Sasukes Verhalten ihren Teil bereits dachte. Doch als Sasuke vor der Hokage stand, war er sich nicht mehr so sicher, wie er dass was ihn beschaeftigte ausdruecken sollte. Nach einigen gestammelten Anfaengen, brachte er endlich etwas zusammenhaengesndes zustande. Seine Stimme zitterte leicht, als er zu sprechen began.
 

"Hokage-sama, ...Orochimaru, er...ich hab gesehen wie...ich weiss nicht warum..."

Tsunade beobachtete Sasuke besorgt, nie hatte sie ihn so durcheinander gesehen, wie in diesem Moment.
 

"Was hast du gesehen?"
 

unterbrach sie schlieslich Sasukes Verwirrung. Ihre Blicke kreuzten sich und Sasuke wusste, das es wichtig war, was er gesehen hatte. Mit einem Mal legte sich seine Aufregung. Aber ein leichtes Unbehagen blieb. Mit fester Stimme setzte er seinen Bericht fort.
 

"Hakage-sama, ich habe Orochimarus Tod gesehen. Ich weiss nicht wie das moeglich ist und auch nicht wer es getan hat, aber es war, als ob ich selbst dort gewesen waere. Es war fast so als ob ich selbst es getan haette."
 

Ohne eine Reaktion, entlies Tsunade Sasuke. Waehrend er sich umdrehte um den Raum der Hokage zu verlassen, mussterte sie ihn mit sich ueberschlagenen Gedanken, die alle zu einer einzelnen unbeantworteten Frage fehrten. Noch bevor Sasuke die Tuer erreichte, stellte sie sie ihm. Unentschlossen wie er darauf reagieren sollte, blieb er einfach nur stehen, nichteinmal sich umzudrehen, wagte er. Doch Tsunades Worte und ihre eindringliche Stimme, hallten im Raum wieder und er wusste, dass es nun an der Zeit war, ihr zu sagen, was sich bei seiner Rettung zwischen Naruto und ihm abgespielt hatte. Diesmal durfte er nichts auslassen, dessen war er sich bewusst.
 

"Wer hat das Jun an deinem Hals versiegelt, Sasuke?"
 

Erst nach einigen Minuten, drehte sich Sasuke zur ihr um. Waehrend er antwortete, verduesterete sich seine Stimme. Tsunade war sich sicher puren Hass in seinen Augen zu lesen, der mit jedem Wort das er nannte aufloderte. Auch wenn es nur ein Wort war, nur ein Name, den er nannte, war der Schock nicht in Worte zu fassen.
 

"...Naruto."
 

Seiner Atwort wegen ueberrascht, verlor Tsunade fuer einen Moment die Fassung. Auch wenn sie viel von Naruto hielt, war die Tatsache, dass er das Jun versiegelt haben sollte absurd. Wie sollte ein Ge-Nin dazu im Stande sein, eine so hohe Kunst anzuwenden, und dann auch noch so erfolgreich. Sasuke wusste was die naechste Frage sein wuerde, aus diesem Grund zeigte er auch keine Reaktion, als sie sie ihm stellte.
 

"Was ist damals vorgefallen?"
 

Ohne zu zoegern, fing Sasuke an zu erzaehlen. Seine eigenen Gefuehle konnte er in den Augen seines gegenuebers wiederekennen.
 

"Nachdem Naruto mich gefunden hatte, entbrannte ein Kampf zwischen uns, der noch lange nicht beendet ist. Anfangs versuchte er es mit Worten. Er meinte dass er mich auf alle Faelle wieder zurueck holen wuerde, egal was es kostet. Durch die Macht, die mir Orochimaru gab, fuehlte ich mich so stark wie nie zuvor. Schon lange habe ich auf den Moment gewartet, ihn und Itachi zu besiegen. Allein mit Worten konnte er mich nicht aufhalten. Der Kampf hat lange gedauert, bis ich schlieslich die Oberhand gewan und ihn auser gefecht gesetzt habe. Dachte ich jedenfalls. Ich konnte nicht glauben, was ich gesehen habe. Naruto haette Tod sein muessen, nachdem was er abbekommen hatte. Doch er stand auf als ob nicht gewesen waere. Er stand einfach nur da und hat mich angesehen. Ploetzlich kamen zwei Kunais auf mich zu, die mich am Hals getroffen haben. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, in dem Moment kam Naruto auf mich zu. Er hielt mich am Boden und presste meinen Kopf zur Seite. ...dann hat er mich gebissen. Ich dachte der will mich verarschen und hab ihn von mir gestosen. Als ich mich wieder aufgerichtet hatte, formte er irgendwelche, mir unbekannte Fingerzeichen. Das Letzte was ich gesehen habe, war sein daemliches Grinsen. Dann wurde mir schwarz vor Augen. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Nachdem ihr mir gesagt habt, dass das Jun versiegelt wurde, konnte ich es erst nicht glauben. Aber nach und nach kamen die Erinnerungen zurueck, da wusste ich, was Naruto damals getan hatte als er mich gebissen hatte und was die Fingerzeichen zu bedeuten hatten. Zu meiner Ueberraschung hatte er nichts davon vor den anderen erwaehnt, und wie mir scheint auch nicht vor ihnen Hokage-sama. Doch seit das Jun versiegelt ist, fehlt mir etwas. Und ich werde es mir mit allen Mitteln zurueck holen."
 

Tsunade, die seinem Bericht reaktionslos gefolgt war, funkelte ihn zornig an. Sasuke war sich nicht sicher, ob dieser Zorn ihm galt. Langsam erhob sie sich von ihrem Platz und trat auf das Fenster zu, dass ich ihr am naechsten befand. Nach einigen Minuten wandte sie sich an Sasuke, der sie bis dahin wortlos beobachtete hatte. Was die dann jedoch sagte, brachte Sasuke mehr als durcheinander. Scharf droehnten die Worte der Hokage durch den Raum.
 

"Naruto hat ein Siegel angewandt, das verboten wurde, weil es den der es traegt umbringt. Doch wie ich aus deinem Berricht erfahren habe, hat er es ein wenig veraendert. Durch den Biss, der sicher nicht allein von ihm stammt, hat er die Auswirkungen auf sich selbst uebertragen. Doch anders als bei dir, fuert es bei ihm nicht zum Tod, es ist viel schlimmer. Er hat einen teuren Preis dafuer bezahlt, um dich zu retten."
 

Sasuke konnte nicht anders, er konnte seine Augen einfach nicht von ihr abwenden. Er wusste, dass er Naruto fuer das was er getan hatte etwas schuldig sein wuerde, doch wieviel war ihm bis dahin nicht klar gewesen.
 

"Naruto hat mit seiner Freiheit bezahlt."
 

Wuetend auf ihn und Naruto, beendete sie ihren Satz mit einem zischen. Doch Sasuke wusste, wie sehr es sie schmertze, dass Naruto nun leiden musste. Er war sich sicher, dass wenn sie es koennt, sie Naruto helfen wuerde. Doch niemand wusste, wo er sich aufhielt. Und da es sein freier Wille war, das Dorf zu verlassen, gab es keinen Anlass ihn zu suchen. Waehrend Sasuke sich umwandte um den Raum der Hokage entgueltig zu verlassen, stellte er noch eine letzte Frage.
 

"Was habt ihr gemeint, als ihr sagtet, dass Naruto mit seiner Freiheit dafuer bezahlen musste?"
 

In Gedanken verloren, antwortete ihm Tsunade abwesend.
 

"Er ist mit dir verbunden. Aber anders als du, spuert er jeden Schmerz, den du erfaehrst. Jeder Schnitt, wird auch bei ihm Spuren hinterlassen. Doch aus irgendeinem Grund, beruht das nicht auf Gegenseitigkeit. Wahrscheinlich war es dir so auch moeglich, zu sehen, wie Orochimaru gestorben ist. Naruto muss es ebenfalls gesehen haben."
 

Nachdem Sasuke gegangen war, sass Tsunade-sama noch lange an ihrem Schreibtisch um ihren Gedanken nach zu haengen. Sachte strich sie uber das nahezu neue Ninja Abzeichen, dass sie seit jenem Tag, an dem es Naruto abgelegt hat um ihren Arm trug. Zwischen Wut, Angst und Trauer hin und her gerissen, liefen ihr Traenen der Verzweiflung die Wangen herab. Ein Gedanke, sollte sie noch lange quaelen, dessen Loesung ihr ein Raetsel war.
 

<Woher weiss Naruto, wie man das verbotene Siegel anwendet?>
 

Wieder war ein Tag der Nacht gewichen. Die Aufmerksamkeit der Ninja Konhas, die jederzeit mit einem Angriff rechneten, wurde mit jedem Tag schwaecher, indenen nichts geschah. Das unbekannte Chakra schien wie eine Einbildung gewesen zu sein. Mit der Zeit verblassten die Erinnerungen, doch ganz verschwunden waren sie nie. Das Dorf kehrte zur Normalitaet zurueck. Als ob nichts gewesen waere, als ob es die vergangene Zeit nicht gab, kehrte der Alltag in Konoha ein. Nach all den Geschehnissen der letzten Zeit, kam es ihnen so vor, als waeren sie von einer undurchdringabern Stille umgeben.
 

Eine Stille die alles vergessen lassen wuerde.

Hunted

"Was hat sich der Hokage nur dabei gedacht, diese beiden gemeinsam in ein Team zu stecken?"

Mit einem Laecheln auf den Lippen betrachtete Kakashi schon eine ganze weile das Bild, dass er in Haenden hielt. Naruto, Sakura, Sasuke und er selbst waren darauf zu sehen. Schon damals waren Naruto und Sasuke unerbittliche Feinde, doch dass es jemals soweit kommen wuerde, dass sie versuchten sich gegenseitig umzubringen, daran hatte wohl niemand gedacht. Er hatte es genossen sie zu unterrichten. Sakura, die so gut wie jede Ninja Technik benennen konnte; Sasuke, der sich nicht von seinem Ziel abringen lies und Naruto, der jede Situation meist noch schlimmer machte, als sie es sowieso schon war. Als er erkannte, dass sich seine Schueler immer weiter voneinander entfehrnten wusste er, dass es bereits zu spaet war, etwas daran zu aendern. Dunkle Schatten umgaben sie wie eiserne Mauern, deren Untergang auch sie mitreisen wuerde. Er musste sich eingeshtehen, dass er sich ohne Naruto schlichtweg langweilte. Der Junge hatte ihn doch tatzaechlich zum Lachen bringen koennen. Immer wieder stellte sich ihm die Frage, was den Hokage dazu geebracht hat, diese beiden ein Team bilden zu lassen. Irgendetwas musste er damit beabsichtigt haben, dessen war er sich sicher. Doch nun war es zu spaet. Sutobi ist tot, Naruto verschwunden und das Team das er trainiert hatte, gab es nicht mehr. Alles was bleibt sind Fragen. Fragen auf die es keine Antworten gibt. Kakashis Laecheln war schon lange wieder verschwunden. Mit ernster Miene, begleitet von Trauer, stellte er das Bild an seinen urspruenglichen Platz zurueck. Er hatte schon viele seiner Freunde verloren, aber das zu bewaeltigen, war mit Abstand das Haerteste.

Niemand in ganz Konhoa schien Naruto auch nur eine Traene nachzuweinen. Wie einsam musste er sich in all den Jahren gefuehlt haben, ohne Familie, ohne Freunde, ohne den Grund zu wissen, warum man ihm solchen Hass entgegen brachte. Merkwuerdig was einem alles so auffaellt, wenn das was einen beschaeftigt bereits der Vergangenheit angehoert. Konoha wurde zu einem Dorf wie jedes andere auch. Ruhig und friedlich, ohne jemanden der das Dorf ins Chaos stuerzt.

"Kakashi." Sein Streifzug durch die bewohnten Strassen Konohas wurde von Jiraya, der nur wenige Schritte hinter ihm wie aus dem Nichts auftauchte beendet. Als er sich zu ihm umdrehte und in sein ernstes Gesicht blickte, wusste er, das etwas nicht stimmte. Ohne Worte folgte er ihm zu einer Versammlung die, so wie er erkennen konnte, versuchte wurde geheim gehalten zu werden. Ihre wenigen Mitglieder konnte man an seinen Fingern abzaehlen. Neben ihm selbst, Jiraya und Tsunade waren ausserdem Gai, Shikamaru und Bro anwesend. Man begegnete ebenfalls vier Mitgliedern der ANBU, die sich maskiert und deskret im Hintergrund hielten.

Sie befanden sich an keinem unauffindbar, geheimen Ort, sondern im ueberaus gut bewachten Besprechungszimmer der Hokage. Ruhelos schritt sie von einem zum andern, wobei sie bei jedem fuer einige, wenige Augenblicke stehen blieb, um sie eingehend zu mustern. Als sie zu sprechen began wusste man, dass die Versammlung vollzaehlig war. Genauso klar war jedem einzelnen von ihnen, dass das was nun besprochen wurde, diesen Raum nie verlassen durfte. Regungslos, gab sie den Berricht Sasuke wieder, der unglaeubig von den Anwesenden aufgefasst wurde. keiner von ihnen fand sich dazu in der Lage irgendetwas zu erwiedern. Nach der kurzen Stille die eingetreten war um das Gehoerte verarbeiten zu koennen, erhob erneut die Hokage das Wort. Ihre Frage jedoch, die sie an alle Anwesenden zur gleichen Zeit stellte, blieb unbeantwortet.

"Hat jemand einen Verdacht, wie es Naruto Uzumaki moeglich war, das verbotene Siegel erfolgreich an dem Erben der Uchiha Familie anzuwenden?"

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie auf jene gestellte Frage eine Antwort erhalten wuerde, weswegen sich ihre Entaeuschung darueber in Grenzen hielt. Doch Naruto sollte nicht das Einzige Thema bleiben, das besprochen wurde. Nach einer kurzen Pause, die sie dazu nuzte einem Mitglied der ANBU Gehoer zu verschaffen, eroeffnete diese ein neues Anliegen.

-Unter den ANBU spalten siech zwei Gruppen, die sich gegenseitig ergaenzen. Waehrend es sich bei einem Teil von ihnen um gnadenlose Killer handelt, die nichts unversucht lassen ihre Auftraege auszufuehren, handelt es sich bei den uebrigen von ihnen um Beobachter, die sich nie in einen Kampf einmischten, egal was geschehen mag. Gemeinsam erfuellten sie Auftraege der besonderen Art. Um sich von der Rache der Geister ihrer Opfer zu schuetzen, trugen sie Masken, die ihre Identitaet bewahrten. Die ANBU galt als Elite, die bei ihren Opfern keine Unterschiede zu machen pflegte, weswegen sie unter allen Ninja, die gefuhrchtesten waren. Der, der nun zu ihnen sprach, war einer von jenen die beobachten.-

Mit einer Stimme, in der Gefuehle unidentifizierbar waren, teilte er sein Wissen mit jenen die es wollten. Gebannt folgte man jenem was er von sich gab.
 

"Eines der kleineren Ninja Doerfer, die sich an den Grenzen der Sound-Ninja befinden, wurde vor wenigen Wochen von einer Gruppe Ninja zestoert, die sich selbst "Die Gejagten" nennen. Ihre Techniken unterscheiden sich grundsaetzlich von den uns bekannten. So weit uns bekannt ist, handelt es sich bei dem Dorf um den ehmaligen Hauptsitz Orochimarus. Es gibt niemanden, der uns etwas uber diese Ninja sagen kann, keiner der sie je zu Gesicht bekommen hat, hat dies lange genug ueberlebt. Das Betreten des Dorfes fuehrt unweigerlich zum Tod.

Geruechten zu folge, soll es sich bei ihnen um abtruennige ANBU handeln, wofuer es jedoch keine Beweise gibt.

Ein alter Mann, der dem Tode naeher als dem Leben war, soll als Einziger das Aufeinandertreffen mit ihnen ueberlebt haben. Eigenen Worten zu folge kennen "Die Gejagten" kein Erbarmen. Das er noch am Leben war, verdangte er einzig und allein seiner Blindheit, die ihn nuetzlich fuer sie machte. Er soll von ihnen mit einer Nahricht nach Konhoa geschickt worden sein, deren Erklaerung Sasuke Uchiha bekannt sein sollte. Naehreres zu dieser Nahricht, hat ihn jedoch in den Tod begleitet. Das was wir in Erfahrung bringen konnten, sollte jedoch nicht ungeachtet bleiben."
 

Um sicher zu gehen, das die Anwesenden ihm folgen konnten, unterbrach er seinen Vortrag fuer einen Moment. Nachdem er sich versichert hatte, dass es keine Probleme gab, fuhr er fort.
 

"Konoha soll sich auf einen Kampf vorbereiten, dessen Ausgang noch ungewiss ist."
 

Nachdem der ANBU die Wahrnung ausgesprochen hatte, gesellte er sich wieder zu den seinen, die Dunkelheit die ihn nun wieder umgab, lies die Anwesenheit der ANBU nur erahnen. Das einzige das darauf schliesen lies, war das Funkeln ihrer Masken, das durch die Reflektion des Lichtes welches den Raum erfuellte, zu stande kam.
 

"Es muss etwas mit Orochimaru zu tun haben, soweit bin ich mir sicher, wenn nur Sasuke allein dazu im Stande ist, bis ins Detail darueber bescheit zu wissen." Jiraya, der wie all die anderen auch, den Worten des ANBU konzentriert gefolgt war, sprach das aus, was sie alle dachten.
 

"Was schlaegst du vor, was wir nun tun sollen? Ich bin mir sicher, dass du und Tsunade-sama genauso viel ueber Orochimaru wisst, wie Sasuke. Wenn nicht sogar noch mehr. Schlieslich habt ihr selbst einmal ein Team gebildet." Nach einer kurzen Pause setzte Bro seiner Aussage noch ein paar Worte hinzu. "Fragen wir ihn doch einfach dannach, was ihm ueber Orochimaru bekannt ist, vieleicht ..."

"Das wuerde nicht das geringste bewirken, da wir nicht einmal wissen, worum es sich ueberhaupt handelt. Ohne die komplette Nahricht, kommen wir in dieser Sache nicht weiter.", unterbrach Kakashi sachlich.

"Aber heisst es nicht Orochimaru sei tot?" Gab Shikamaru, der erst seit kurzem zu den Chuu-Nins zaehlte und dem es somit noch an Erfahrung mnangelte, zu bedenken. Mit einem Freud'losen Grinsen, das den Sarkasmus seiner Worte begleitete, antwortete ihm Jiraya. "Das kann man bei dem nie so genau wisen."

"Wie dem auch sei," unterbrach nun Tsunade das Gespraech, "wir sollte die Wahrnung jedenfalls nicht ignorieren. Es waere nicht klug unserem Gegner -um wen auch immer es sich dabei handeln mag- unvorbereitet entgegen zu treten." Ein Nicken von allen, lies ihre Zustimmung erkennen. Angenehm ruhig, sprach sie weiter. "Da uns noch unbekannt ist, wieviel Zeit uns bleibt, sind wir im Nachteil. Deswegen moechte ich dich um etwas bitten, Jiraya." Mit ihren Worten gleich, schritt sie auf ihn zu. Jiraya war der, den sie am laengsten kannte und dem sie das groeste Vertrauen entgegen brachte. Nebenbei waren ihr seine Kampfkraft und Teschniken nicht unbekannt, weswegen sie nur ihn mit dieser Aufgabe betrauen konnte. Jeder andere wuerde gewiss versuchen, sich dem Gegener allein entgegen zu stellen, nicht aber Jiraya. Die Stimme ihrer Worte, die den Ernst der Lage unterstrich, brachte ihr erneut Aufmerksamkeit entgegen. Nun war die Zeit gekommen, in der man sie ihren Aufgaben zuwies, dabei wurde kein Wiederspruch geduldet, denn das Wort der Hokage war Gsetz, das war einem jeden von ihnen bekant. Wort fuer Wort, ohne jeglichen Zwischenfall, wies Tsunade jedem eine ihrer Aufgaben zu. Angefangen bei ihrem alten Freund Jiraya. "Dich kann ich nicht zwingen, darum bitte ich dich. Ich bitte dich darum herauszufinden, wieviel Zeit uns noch bis zu dem angekuendigten Angriff bleibt. Du hast freie Hand ueber die ANBU, nimm so viele, wie du von ihnen brauchst. Der Ausgang deiner Mission wird, so fuerchte ich, ueber Sieg und Niederlage entscheiden. Bro, Kakashi, ihr werdet gemeinsam mit den hier anwesenden ANBU ein speziel Team zusammenstellen und ausbilden. Handelt mit bedacht, denn dieses Team wird noch ueber den ANBU stehen. Shikamaru, ich moechte, dass du die Unterstuetzung der Oberhaeupter aus Kiri, Oto und Suna erwirkst. Kehre so schnell wie es dir moeglich ist, nach Konoha zurueck. Auch du wirst ein Mitgllied dieses Teams sein, darum sollte dir das Training nicht entgehen. Gai, rufe alle Chuu-Nins zusammen und informiere sie uber den bevorstehenden Kampf. Doch verate ihnen nur so viel, wie wirklich notwendig. Sorge dafuer, dass sie Kampfbereit sind, wenn es soweit ist." Ein synchrones Nicken, uebermittelte Tsunade ihr Einverstaendnis. Doch bevor sie sich mit ihren Aufgaben befassen konnten, wurden sie von Jirayas Worten zurueck gehalten, dessen Stimme nichts von Unterwerfung oder Zurueckhaltung verriet. Er wuerde sich der Hokage niemals unterordnen, dafuer war er ihr ein viel zu guter Freund. Schlieslich war er es, der sie zur Hokage machte, in dem er auf diesen Titel verzichtet hatte, und er war es, bei dem sie sich Rat holte.

Als er sprach, klang seine Stimme sanft und besorgt. "Was wirst du tun?" Nach einigem zoegern erst antwortete sie ihm. "Ich werde mich auf die Suche nach Naruto machen. Er wird uns im Kampf von grosem Nutzen sein. Ausserdem ist es an der Zeit, dass er zurueckkehrt." Nach Tsunades Antwort, betrat Stille den von Sonnenschein erfuellten Raum, die Minuten andauerte.

"Das wirst du nicht!" Noch immer sprach er sanft, was man von ihm nicht gewohnt war. "Du bist jetzt Hokage. Du hast eine Verpflichtung Konoha gegenueber. Du kannst nicht einfach gehen." Jiraya, der mitlerweile mit verschraenkten Armen, halb auf Tsunades Schreibtisch sass, hob auch waehrend er fortfuhr, seinen Blick nicht. Beide schienen die Anwesenheit der anderen Ninja vergessen zu haben, die ihrem Gespraech voller Interesse folgten. "Ich weiss wieviel dir an Naruto liegt und wie wichtig er fuer Konoha ist. Er wird es sein, der spaeter einmal deinen Platz einnimmt. Doch darfst du nicht vergessen was er erlebt hat und wie er behandelt wurde. Er steht noch am Anfang. In ihm schlummern Kraefte, die man nicht konrollieren kann. Du kannst Konoha nicht verlassen, schon gar nicht fuer ihn, das wuerden die Bewohner Konohas nicht verstehen, und wer weiss, was dann geschieht. Ueberlass Naruto mir." Voellig fassungslos, von dem was sie zu hoeren bekamen, standen Kakashi und die anderen regungslos da. Jede Bwegeung koennte als stoerend empfunden werden und das wollte man keinesfalls riskieren. Das dies mit Sicherehit nicht fuer ihre Ohren bestimmt war, daruebr waren sie sich einig. Nein!! Ich werde mich um Naruto kuemmern. Er gehoert..." "Ich glaube du hast mich nicht verstanden." Aus seiner Stimme war jegliche Weichheit einer Autoritaet gewichen, die keine Gegenwehr zulies. So hatte man Jiraya wahrhaftig noch nicht erlebt. Fest blickte er der Hokage nun in die Augen, die ihrerseits wegen seines enormen Wandels kaum merklich zusammen zuckte. Irritirt und zugleich eingeschuechtert, hielt sie seinem Blick stand. Jiraya, dem von alle dem nicht entgangen war, machte keine Anstalten auch nur im Entfehrntesten etwas an seinem Verhalten zu aendern. Gleich wie er begonnen hatte, brachte er es zu Ende. "Auch wenn du Hokage bist, hast du nicht das Recht, dich meinen Entscheidungen entgegen zu setzten. In den Dingen indenen es um Naruto geht, stehe ich noch ueber dir, vergiss das nicht. Naruto ist mein Schueler, er wird der der naechste Hokage von Konoha, aus diesem Grund, bin ich es, der ihn ausbildet. Ich werde es nicht zulassen, dass du deine Pflihten vernachlaessigst. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn finden werde, aber ich werde mein moeglichstes tun. Darauf gebe ich dir mein Wort."

Tsunade wusste, das Jiraja das Recht auf seiner Seite hatte, dennoch viel es ihr schwer, nachzugeben. Naruto bedeutete ihr so viel mehr als Konoha selbst. Was nuetzt es einem Hokage zu sein, wenn man nicht das Recht hat, das zu beschuetzten, was einem das Wichtigste ist. Sie wuerde den Platz des Hokage so lange wuerdig vertreten, bis Naruto sein Recht auf diesen Platzt fodert. Das versprach sie Jiraya, Naruto und sich selbst.

Nach dem offensichtlichen Ende der Versammlung, loesten sich die Anwesenden mit verwirrten Koepfen, in denen sich erneut alles zu ueberschlagen drohte, in Luft auf. Nichts lies mehr darauf schliesen, dass es irgendwo einmal ein geheimes Treffen gab.
 

Das Spiel kann also beginnen

Bargain

Erneut sollte ein Ereignis reicher Morgen in Konoha Einzug erhalten. Kampflos wichen die Schatten der Nacht, dem Licht des Tages; Leben erfuellte die Strassen, wie es in Konoha ueblich war. Die Sonne brachte die vom Tau ueberzogenen Wiesen und Baeume zum glitzern, ihre Strahlen erwaermte die Gesichter der Menschen, deren Waerme sich in ihren Herzen wiederspiegelte. Lachende Kinder rannten auf den Strassen umher, spielte Spiele oder alberten herum. Ihr froehliches Gelaechter war selbst in weiter Ferne noch zu hoeren. Begleitet vom Gezwitscher der Voegel, die mit ihrem Gesang das Leben begruessten, drangen ihre Stimmen durch den Wald. Nahezu geraeuschlos bewegten sich zwei Gestalten durch das Geaest der Baeume, das sich unter dem Gewicht ihrer menschlichen Koerper bog.Seit sie gemeinsam ihr Heimatdorf verlassen hatten, um ihre Auftraege auszufuehren, waren sie ohne ein Wort zu wechseln unterwegs.Viel zu sehr hingen beide ihren Gedanken nach. Dass was sie beschaeftigte, schien weitreichender und undurchschaubarer zu sein, wie die Gesetze der Natur, und die Folgen schienen gerade zu unvorstellbar zu sein. Hoffnungslos versuchte man sich aus den Faengen des Schicksals zu winden, doch jedem sei gesagt, dass jeder Versuch, sich gegen die Fuegung des Schicksals zu wehren, zum scheitern verurteilt ist.

Durch das abrubte Ende des Waldes erkannten sie, dass sie sich nun auf Grenzland bewegten. Zwischen den einzelnen Ninja Doerfern, gibt es Gebiete, die keinem der Doerfer zu gehoerig sind, diese Gebiete erstrecken sich ueber mehrere Kilometer und werden Grenzland genannt. Aus diesem Grund ist es auch moeglich, mehreren Ninja aus verschiedenen Doerfern zur gleichen Zeit zu begegnen. Das dem Grenzland zugehoerige Gesetz besagt, dass jede Auseinadersetztung, so unbedeutend sie auch sein mag, sofort und ohne voran gegangenen Prozess, an Ort und Stelle unter Qualen zum Ende gebracht wird. Ob Hokage oder Ge-Nin, Ausnahmen gibt es nicht, dafuer sorgten Abgesannte einer kleinen abgegrenzten Ninja Gruppe, die sich seit je her den Ur-Gesetzten verpflichtet fuehlt.

Ohne in ihrer Geschwindihkeit nachzulassen, traten Shikamaru und Jiraya nun auf offenes Glaende. Bis auf ein paar Felsen und vereinzelten Baeumen zu beiden Seiten, erstraekte sich eine kahle Landschaft vor ihnen. Nur schwach war das Rauschen eines Baches wahrzunehemen, der ohne Zweifel noch zu Konoha gehoerte. Noch immer herrschte Schweigen zwischen den beiden Abgesannten, doch dabei wollte es Jiraya nicht belassen. Sorgfaeltig legte er sich seine Worte zurecht, bevor er sich, ohne seinen Blick von seinem Weg abzuwenden, an Shikamaru wandte, der sich nur wenige Meter neben ihm fort bewegte. Es war nur eine Einzelne Frage die er stellte und die so konkret war, dass sie ihn aus seiner Gedankenwelt riss. Wegen des Gedanken chaoses, das in seinem Kopf herrschte hatte dieser doch wahrhaftig vergessen, dass er in Gesellschaft unterwegs war. Jirayas ploetzlich Frage, versetzte ihm einen Schock.

"Was denkst du?"

Etwas zoegernd um sich die passende Antwort zurecht zu legen, erzaehlter er Jiraya, was ihn so deutlich erkennbar beschaeftigte.

"Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll. Nach allem was ich zu hoeren bekommen habe, stehen wir einem Kampf gegenueber, dess Ausloeser sich eigentlich nicht mehr unter uns befinden sollte. Wir bereiten uns aufe einen Kampf vor, dessen Ausgang so ungewiss ist, wie das Wetter der naechsten Woche. Und Naruto der spurlos verschwunden ist, soll der naechste Hokage von Konoha werden. Ehrlich gesagt, ist mir das alles zu viel Aufregeung."

Jiraya konnte sich ein Laecheln nicht verkneifen. Noch waehrend Shikamaru sprach, drang eine Feststellung in seine Gedanken. >Interessanter Junge.<. Im plauderton entschloss er sich dem Jungen zu antworten.

"Orochimaru ist nicht so leicht zu besiegen. ...er hatte einen guten Lehrer. Und Naruto, hat noch einen langen Weg vor sich."

Gemeinsam mit Shikamarus gefolgter Frage, wich Jirayas Grinsen der Ernsthaftigkeit. Aus irgend einem Grund, traf diese ihm im Herzen.

"Warum ausgerechnet Naruto?"

Ueberlegend doch zugleich wissend, stellte Jiraya Shikamaru eine Gegenfrage. "Was weisst du ueber Naruto?" Etwas zoegerd antwortete er ihm. "Naruto ist Naruto. Seit ich ihn kenne, benimmt er sich wie ein Kind. Er ist laut und durschschaubar und sorgt fuer viel zu viel Aufregung. Schon immer hat er behauptet, der naechste Hokage von Konoha zu werden. Doch das er das wirklich mal werden wuerde... . Naruto ist nicht gerade jemand, den man mit einem anderen Ninja in einem Atemzug nennt, aber manchmal ist er kaum wieder zu erkennen, irgendwie seltsam." Fuegte er etwas nachdenklich hinzu.

"Wusst' ich's doch." Ein unidentifizierbaren Laecheln, das Naruto galt, spielte auf Jirayas Lippen.

"Was?" Voller Interesse blickte Shikamaru zu seinem Begleiter.

"Glaub' mir, du weisst nicht das Geringste."

Etwas erstaunt ueber dessen Antwort, konnterte Shikamaru schlagartig.

"Naruto ist naiv und macht jede Situation noch schlimmer als sie es ohnehin schon ist. Er uebertreibt in allem was er tut und ueberschaetzt sich selbst wie auch sein Koennen maslos. Kein Wunder dass ihn keiner Ernst nimmt."

"Wenn ich dich recht verstanden habe, glaubst du also, Naruto ist schwach." Jirayas Worte klangen eher nach einer Feststellung als nach einer Frage. Shikamarus Gegenwehr liess wie zu erwarten, nicht lange auf sich warten.

"Nein, das nicht. Aber der Staerkste ist er nun auch wieder nicht."

"So?" Wieder erschien dieses Laecheln auf seinen Lippen. "Wer also ist der Staerkste?"

"Keine Ahnung. Aber Naruto ist es nicht. Sasuke und auch Neji stehen noch ueber ihm. Selbst Lee koennte es mit ihm aufnehemen." Ein Schulterzucken verlieh seinen Worten Ausdruck. Jirayas Blick, der waehrend des Gespraeches hin und wieder auf Shikamaru gerichtet war, konzentrierte sich nun wieder ganz auf das, was vor ihnen lag. Der Worte muede antwortete er ihm mit bereits abschweifenden Gedanken. Schon all zu oft hatte er Gespraeche dieser Art gefuehrt, deren Ende vorhersehbar war.

"Hyuga, mhh? Soweit ich weiss, wurde Neji im ersten Chuu-Nin Auswahlverfahren von Naruto besiegt. Auch solltest du nicht vergessen, dass es Naruto war, der Sasuke nach Konoha zurueck gebracht hat, nachdem alle anderen versagt haben. Ganz nebenbei erwaehnt, hat Naruto euch etwas vorraus." Nun war Jirayas ernster Blick fest auf Shikamaru gerichtet. Mit etwas leiserer Stimme fuhr er fort und beendete zugleich das Gespraech. "Im Gegensatz zu euch, uberschreitet Naruto Grenzen, die ihr nicht einmal erreicht."Diese Aussage bracht Shikamaru zum schweigen. Zum einen, weil er ueber den Sinn des Gesagten nachdachte, zum anderen, weil ihn das noch verwirrter machte als er es ohnehin schon war, und das konnte er sich nicht leisten. Schon bald, wuerden sich ihrer beide Wege trennen. An den Grenzen des Dorfes der Sound-Ninja sollte es soweit sein.
 

Zur gleichen Zeit des Aufbruchs Jirayas und Shikamarus, begannen auch die anderen damit sich ihren Aufgaben zu stellen. Wie von Tsunade-sama angeordnet, versammelte Gai saemtliche Chuu-Nin an der Bezeunung zum Wald der tausend Tode. Noch wusste niemand weswegen man sie in so deutlicher Eile zusammen gerufen hatte. Langeweile, Interesse und Spekulation war in ihren Gesichtern zu lesen. Doch nachdem Gai, der als letzter den Versammlungsplatz erreicht hatte, die wichtigen Details preisgab, von dem was Tsunade ihm kurz zuvor anvertraut hatte, verschmolzen all diese Gefuehle, zu einem einzigen zusammen.

Furcht.

Wie nicht anders zu erwarten war, wurden aufkommende Kommentare im Keim erstickt. Doch schnell hatte man sich wieder gefasst. Eine Loesung des Problems zu finden, war das, was jetzt zaehlte. Angespannt dachte man ueber die Moeglichkeiten nach, die man in Erwaegung ziehen konnte. Zur Uberraschung der Anwesenden war es Gai, der saemtlich Ideen in den Wind schlug. Mit gelassener Stimme, erklaerte er ihnen, was sie zu tun hatten. Auch wenn sie ihren Ohren nicht trauen konnten, sie wie Figuren in einem Schachspiel benutzt wurden und sich innerlich dagegen wehrten, so wussten sie doch, dass dies die einzige Moeglichkeit war, die ihnen eine Chance zum Erfolg lieferte.

"Unsere Aufgabe besteht darin, die unwichtegen Nebewirkungen zu zerschlagen. Um die Details, kuemmert sich die Elite."

Die Schlacht schien wahrhaftig einem Schachspiel zu gleichen. Doch eine Kleinigkeit machte den Chuu-Nin zu schaffen, auch wenn sie sich nicht dagegen wehrten.

Sie waren die Bauern im Spiel der Koenige.

Ohne ein Kommentar zu dieser Sache von sich zu geben, machten sie sich bereit.

Das Trainig began.
 

Noch vor der Morgendaemmerung machten sich auch die letzten an ihre Aufgabe. Lauernd sass man auf den Daechern der Stadt um jene zu beobachten die das Potenzial hatten, einen Teil der Elite zu bilden. Trotz der Kaelte, die in ihre Knochen drang, verhielten sie sich ruhig. Sie waren zu Schatten der Nacht geworden Selbst ein geschultes Auge koennte sie nicht von der Dunkelheit unterscheiden. Das War einer der Gruende, die die ANBU so gefaehrlich machte. Geraeschlos gltten sie von Dach zu Dach, folgten ihrer Beute und brachten sie zu jenen, die sie bereits erwarteten.

Die Entscheidung ueber jene, die die das Spezialteam bilden sollten, war ihnen nicht leicht gefallen, denn ohne Zweifel wuerde die Mehrheit von ihnen den bevorstehenden Kampf nicht ueberleben und jene die es sollten, wuerden nie mehr die sein, die sie heute waren. Man wollte auf den Gebrauch von bereits geschulten Ninja verzichten, da diese bereits in allem zu gepraegt waren und somit in einem Kampf nur hinderlich waeren. Man brauchte jene, die sich selbst noch nicht kannte und die man so formen konnte, wie man sie brauchte. Nur zwei Stunden spaeter, hatte man diese gefunden und auf einem abgelegenen Trainingsgebiet versammelt. Es gab nur eine Gruppe, die als geeignet galt.

Ge-Nin.

Sasuke, Lee, Akamaru, Sakura, Yoji, Ino und Neji, waren die Auserkorenen aus Konoha. Doch sie waren nicht die Einzigen. Gaara, der sich wegen des wiederholten Chuu-Nin Auswahlverfahrens noch immer in Konoha aufhielt, wuerde ebenfalls ein Mitglied ihres Team werden. In ihren Haenden lag die Zukunft Konohas.

Regungslos, wie es ueblich fuer sie war, hoerten sie sich an, was Kakashi und Bro zu berichten hatten. Sie waren weder geschockt, noch hatten sie Angst. Ihnen war bekannt, dass sie zu den Staerksten zaehlten, das jedenfalls bildeten sie sich ein. Gelassen began Bro zu berichten.

"Ihr werdet euch ab sofort einem Spezialtraining unterziehen, die ANBU werden eure Trainigspartner sein. Ihr tut was wir sagen und wenn wir es sagen. Das Training wird kein Kinderspiel und auseigen koennt ihr nicht. Kakashi, ich und die vier hier anwesenden Mitglieder der ANBU, werden euch ausbilden. Auch die Hokage, Tsunade-sama, wird eurem Training beiwohnen. Wer nicht kaempft, stirbt. Habt ihr das verstanden?!"

"Ein so grosses Team ist nur hinderlich. Ich kaempfe allein!" Neji, der auf einem der silber grauen Felsen sass, hatte kein Interesse daran, sich mit anderen zu verbuenden. Auch bei Gaara und Sasuke war deutlich zu erkennen, dass sie nicht viel von dieser Idee hielten.

"Was soll das alles eigentlich, wofuer sollten wir das tun? Ihr habt uns noch keinen Grund genannt, weswegen wir uns verbuenden sollten." Durch Akamarus noch unbeantworteter Frage wurde nun bei allen das Interesse geweckt. Gespannt blickte man zu Bro, der erneut zu sprechen began.

"Konoha steht einem Angriff gegenueber, dessen Ausloeser euch nur all zu bekannt sein sollte."

"Wer?" brach Yoji das angespannte Schweigen.

"Orochimaru." Diesmal war es Kakashi gewesen, der ihnen antwortete. Voller duesternis und verachtung, sprach er den Namen seines Feindes aus, waehred er Sasuke beobachtete, der regungslos an einem Baum lehnte. Er war es, der als naechster das Wort ergriff.

"Was fuer eine Rolle spielen wir darin?" Wieder war es Kakashi, der ihm antwortete. Seine Ernsthaftigkeit war nahezu mit Haenden zu fassen.

"Ihr seid seine Gegner."
 

Schon vor geraumer Zeit, trennten sich die Wege von Jiraya und Shikamaru. Beide waren sie nach Oto unterwegs, doch ihre Ziele lagen an entgegengesetzten Enden. Missmutig stand Shikamaru vor dem hoelzernen Eingangstor der Sound Ninja, das von zwei schon etwas aelteren Chuu-Nin bewacht wurde. Nachdem er den Grund seines Kommens nannte wurde ihm der Zutritt gewaehrt. Leichtfuessig rannt er die Strasse entlang. bis er den Wohnsitz des Oberhauptes von Oto erreicht hatte. Angewiedert von den haftenden Blicken die man ihm zuwarf, bat er um Einlass. Das Dorf der Sound Ninja war ein schoenes Dorf, dass musste er sich eingestehen. Es war einfacher als Konoha, aber genauso berauschend. Nun konnte er verstehen, weshalb Orochimaru nachdem er Konoha verlassen hatte, nach Oto gekommen war. Doch warum brachte ein Dorf wie dieses so viele Abtruennige hervor? Diese Frage blieb ihm ein Raetsel.

Das Besprechungszimmer des Oberhauptes glich in keinster Weise dessen Tsunades. Die Fensterlaeden waren nur halb geoffnet, die Luft stickig, was von den immer zu geschlossenen Fenstern stammt und die Regale waren das reinste Durcheinander. Ein Schreibtisch der in der hinteren Haelfte des Raumes stand, war von Schriftrollen uebersaet, von der sich eine halb verbrannt auf dem Boden zusammen rollte. Ohne Zweifel hatte man versucht, dieses Dokument zu vernichten. Vier Ninja, die die Ecken des Raumes fuellten, betrachteten ihn forschend. Jeder der vier, war um die 35. Zwei von ihnen hatten dunkel braunes Haar, das der anderen beiden blau und grau. Sie alle waren hoch gewachsen und konnten es in punkto Narben und Statur mit Bro aufnehmen. Sie ueberagte ihn um zwei Hauptes laengen. Zuletzt fiel sein Blick auf den Hokage selbst, der sich in seinem Stuhl, der sich hinter dem Schreibtisch befand, zurueck lehnte. Die Haende hielt er vor seinem Mund verschraenkt, waehrend die Ellebogen auf dem Tisch ruhten. Nachdem er genug von den Schriftrollen hatte, die ihm die Sicht auf seinen Gast versperrten, verfrachtete er sie mit nur einer Handbewegung auf den Boden, doch schien er nicht ueber etwas veraergert zu sein. Mit einem Laecheln forderte er Shikamaru auf zu erzaehlen, was ihn in das oOrf der Sond Ninja fuehrte. Ohne zu zoegern, mit fester, ruhiger Stimme, brachte er seine Bitte vor. Die Blicke der vier anwesenden Bewacher. wie er sich ihre Anwesenheit erklaerte, versetzt ihm das Gefuehl, sich in einer Laehmung zu befinden.

"Die Hokage von Konoha, Tsunade-sama, bittet um eure Unterstuetzung im Kampf gegen Orochimaru."

Des unverstaendnisses wegen, zog das Oberhaupt aus Oto die rechte Augenbraue in die Hoehe. In fragendem Tonfall fing er zu sprechen an, wobei er jedes Wort, dass seinen Mund verliess betonte.

"Ich dachte Orochimaru sei tot Ein Schulterzucken begleitete Shikamarus Antwort. "Wir koennen es uns auch nicht erklaeren, wie es ihm moeglich war zu ueberleben. Auch haben wir selbst ihn nicht gesehen, doch eine andere Loesung gibt es nicht." Das brachte den Hokage zum nachdenken. Erst nach einer etwas laengeren Pause, sprach er. "Wie ist dein Name?" Etwas ueberascht des Intereses wegen an ihm, antwortete er ihm zoegernd. "....Shikamaru."

"Shikamaru," wiederholte er nachdenklich bevor er ihm sein Einverstaendniss ueber das Buendniss mit Konoha in Kenntnis setzte. "Du kannst der Hokage Tsunade unsere Mithilfe versichern. Schickt einen Boten, wenn ihr uns braucht." Mit einem Nicken verschwand Shikamaru so schnell wie er gekommen war. Schon bald betrat er Suna, das Land des Sandes.

Langsam erhob sich der Hokage der Sound Ninja aus seinem Stuhl. Ein genieserisches Laecheln spielte dabei auf seinen Lippen, wie das der vier Bewacher.
 

Noch immer im Laufschritt bahnte sich Jiraya seinen Weg durch das dichte Gestruepp, dass das kleine abgelegene Ninja Dorf, welches sein Ziel war, umschloss. Seine Bewegungen waren so lautlos, seine Atmung so kontrolliert, dass ihn nicht einmal die Tiere wahrnahmen, deren Weg er kreuzte. Jiraya war ein ueberdurchschnittlich guter Ninja, wenn nicht sogar einer der Besten. Dem Titel des Hokage, auf den er vezichtet hatte, wurde er mehr als gerecht. Kein Zweig knackte unter seinen Beruehrungen, keines der Blaetter bewegte sich, wenn er an ihnen vorbei glitt. Trotz seines enormen Tempos, erregte er keinerlei Aufmerksamkeit, schon bald hatte er sein Ziel erreicht. Wie er nicht anders erwartet hatte, waren die Strassen wie ausgestorben, wenn man diese ueberhaupt so nennen konnte, denn sie glichen eher erweiterten Waldpfaden. Gerade als er Fuss auf einen der Wege setzen wollte, kamen acht Kunais auf ihn zu, die ihn allesamt verfehlten. Vier weitere folgten, denen er gekonnt auswich. Anstatt sich blind in den Kampf zu stuerzen, taumelte er ein paar Schritte zurueck. Abrupt hoerte der Angriff auf. Ueberrascht ueber den ploetzlichen Abbruch des Angriffes, schweifte sein Blick umher, der versuchte den Schuetzen ausfindig zu machen, doch ohne Erfolg. Erst da fiel ihm auf, dass er sich wieder auserhlab des Dorfes befand. Konzentriert rief er sich die Worte des alten Mannes ins Gedaechtniss zurueck, der die Nahricht das erste Mal uebermittelt hatte. Wort fuer Wort erinnerte er sich ihrer. >Es gibt niemanden der etwas ueber diese Ninja sagen kann, keiner der sie je zu Gesicht bekommen hat, hat dies lange genug ueberlebt um etwas darueber erzaehlen u koennen. Das Betreten des Dorfes fuehrt unweigerlich zum Tod. Geruechten zu folge, soll es sich bei ihnen um abtruennige ANBU handeln, wofuer es jedoch keine Beweise gibt.<

>Wenn es sich bei ihnen wirklich um abtruenige der ANBU handeln sollte, wuerde das ein harter Kampf werden<, dachte sich Jraya, doch Zeit fuer Spielchen habe ich nicht, mir bleibt also nur eine Moeglichleit, den Kampf schnell hinter mich zu bringen. Eilends rannte er die Strasse entlang, die sich geradewegs vor ihm erstreckte, waehrend er drei Kunais, die rasend schnell auf ihn zu kamen, mit einem seiner eigenen abwehrte. Zur gleichen Zeit formte er mit seiner freien Hand den Begin der Fingerzeichen, die er nach Abschluss der Abwehr mit beiden Haenden volendete, fuer seinen wohl durchdachten Angriff. "Kuchiyose no Jutsu*" Summon der rote Riesenfrosch erschien an seiner Seite. Wieder heorte der Angriff der unbekannt so ploetzlich auf, wie er begonnen hatte. Lauernd sahen sich Jiraya und Summon an, doch Angriff wurde nicht fort gesezt, im Gegenteil. Vier Ninja erschienen wie aus dem Nichts vor ihnen. Waehrend sich drei von ihnen in einigem Abstand zu Jiraya und Summon aufhielten, kam der vierte von ihnen gelassen auf sie zu. In Jiraya zog sich alles zusammen, seine Haende wurden feucht sein Puls raste, das Schlagen seines Herzens droehnte in seinen Ohren wieder, heisser roechelte er einen Namen "Naruto". Unglaeubig blickte er in das Gesicht des Jungen, der ungeruehrt vor ihm stand. Kratzspuren die zu Narben wurden zierten dieses. Doch bevor er sich auf ihn zu bewegen konnte, wurde er von dessen Stimme zurueck gehalten. Er war in etwa siebzehn, so alt wie Narute es haette sein muessen. Sein Stroh blondes Haar und die tiefen blauen Augen erinnerten wirklich sehr an Naruto, doch was war mit ihm geschehen?

"Jiraya..."Die Stimme seines Gegenuebers war tief und lies jegliche Existenz von Gefuehl vermissen. Mit einem Mal verengten sich seine Augen zu Schlitzen, ein dunkelrotes Jun** schlaengelte sich seinen Oberkoerper hinauf, ueber seinen Hals bis es selbst in seinem Gesicht Spuren hinterlies. Langsam wandelte sich seine Farbe zu schwarz, waehred es zum Stillstand kam. Vor Entsetzen weiteten sich Jirayas Augen, unwillkuerlich taumelte er zurueck. Das konnte einfach nicht sein, nicht Naruto! Was sich dann vor seinen Augen abspielte, konnte er noch weniger glauben. Naruto bewegte sich mit einem gezueckten Kunai auf ihn zu, gerade noch rechtzeitig konnte Jiraya mit einem seiner eigenen kontern, schnell hatte er sich wieder geffast. Seine alte Form wieder gefunden, war es ihm ein Leichtes im Kampf gegen Naruto das Geschehen zu lenken, doch dann setzte dieser eine Technik ein, mit der er nicht gerechnet hatte, eine Technik die er ihn selbst genehrt hatt. Rasengan! Noch bevor die Technik Narutos vollendet war, stuerzte sich Jiraya, in fester Ueberzeugung, dass Naruto seinen Angiff abwehrte und somit die Konzentration seines Chakras aufloeste, auf ihn. Falsch gedacht. Dunkles warmes Blut tropfte aus der Einstichstelle des Kunais auf den Boden in dem es versickerte. Noch immer hielt Jiraya das Heft des Kunais mit senen Fingern umschlossen. Zu langsam drang die Erkenntniss zu ihm durch. Naruto hatte sich nicht gewehrt. Er hatte sich nicht so verhalten, wie er es berechnet hatte. Hoffnungslos glitt er mit ihm an seiner Seite zu Boden, Blut floss ungehindert aus seinen Mundwinkeln.

Sein Herz schlug nicht mehr.

Unglaeubig starrte er den leblosen Koerper seines Schuelers an. Wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte das geschehen? Gedanken verloren fuhr Jiraya mit den Fingern die Narben entlang, die quer ueber dessen Gesicht verliefen. Was ist mit dir passiert? Jiraya fand einfach keine Erklaerung fuer das, was geschehen war. Und wie um alles in der Welt, sollte er das Tsunade beibringen? In einem Punkt war er sich sicher, sie wuerde ihm das nie verzeihen, er konnte es ja selbst nicht.
 

Suna entsprach nicht im Entfehrntesten dem, was sich Shikamaru vorgestellt hatte. Es war ruhig und friedlebend, die Menschen lebte wohlwollend miteinader. Anders als im Dorf der Sound Ninja, wurde er in Suna freundlich empfangen. Es passte einfach nicht, das Gaara ausgerechnet aus diesem Dorf stammen sollte. Auch hier wurde er wieder in das Besprechungszimmer des Kazekage gefuehrt. Als er den Raum betrat, entspannte sich Shikamaru ungewohnterweise. Eine Pause war das wonach er sich jetzt sehnte, doch etwas das er sich nicht leisten konnte, dieser Raum allerdings, bracht ihm Entschaedigung. Entspannt schweifte sein Blick zu dem Fenster dass sich zu seiner rechten befand. Wie gerne wuerde er jetzt auf einem dieser Daecher liegen und den Wolken zusehen. Durch das nachlassen seiner Aufmerksamkeit war ihm entgangen, dass der Kazekage den Raum bereits betreten hatte und ihn seit geraumer Zeit schon, an der Wand lehnend, beobachtete.

"Suna ist so friedlich, dass man alles andere vergessen kann." Der Kazekage war Shikamarus Blick gefolgt und starrte nun selbst wie betaeubt aus dem Fenster. Shikamaru, der wegen der ploetzlichen Worte erschrocken zusammen fuhr, drehte sich schlagartig zu ihm um. Leichenbals war er gewesen, als er in das aeltere Gesicht des Kazekage blickte, der sich nur wenige Schritte von ihm entfehrnt aufhielt.

"Du kommst aus Konoha, richtig?" Er lies sich nicht von Shikamarus erschrockenem Gesichtsausdruck beeinflussen. Er sprach gerade heraus, was er dachte. Laechelnd forderte er Shikamaru auf, den Grund seines Kommens zu nennen. Verlegen seines Verhaltens wegen, ueberbrachte er auch ihm die Bitte Tsunades.

"Die Hokage von Konoha, Tsunade-sama, bittet um eure Unterstuetzung im Kampf gegen Orochimaru."

"Uhh, Orochimaru.", wiederholte er mit ernster Besorgnis. Langsam loeste er seine ineinander verschraenkten Arme und schritt auf das Fenster zu, aus dem er schon seit geraumer Zeit auf die versteinerten Sandberge Sunas blickte. Der Tag war vorueber, nun wuerde die Nacht zeigen, was der Tag verbarg. Samtes Licht legte sich auf die Umgebung nieder, die das Land in sanftes rot tauchte. Der kuehle Abendwind, der durch die Doerfer zog, kuehlte angenehm ihre Gemueter. Angenehm ruhig began er von der Vergangenheit zu erzaehlen, seine Worte riefen Bilder hervor, denen Shikamaru zum ersten Mal begegnete. Die Art wie er erzaehlte, lies ihn nichts von dem vergessen, was er sagte. Wie in Trance hoerte er ihm zu.

Orochimaru war nicht immer so Machtbesessen, wie er es heute ist. Wie dir sicher bekannt ist, haben Jiraya, Orochimaru und eure derzeitige Hokage Tsunade einmal gemeinsam ein Team gebildet. Das besondere an diesem Team war, dass sie vom Hokage selbst unterrichtet wurden, was nur sehr selten geschieht. Sie bildeten ein gutes Gespann, auch wenn es zwischen ihnen, besonders zwischen Jiraya und Orochimaru einige Differenzen gab. Irgendwann fuelte sich Orochimaru von denen hintergangen, denen er vertraute. Die Aufmerksamkeit die man ihm zu Teil werden lies, verblasste mit der Zeit immer mehr, bis sie schlieslich durch Argwohn ersetzt wurde. Die Leute begannen hinter vorgehaltener Hand ueber ihn zu reden, die Blicke mit denen sie ihn betrachteten, wurden kalt und abschaetzend, bis sie ihn schlieslich nahezu ignorierten. Das Schlimmste jedoch fuer ihn war das Misstrauen seiner Freunde. Fest davon ueberzeugt, dass ihn die anderen anerkennen wuerden, wenn er mehr Macht besaese, begann er die verbotenen Kuenste zu studieren. Der Erfolg blieb nicht aus, Orochimaru wurde mit jedem Tag staerker. Doch die Menschen konnten ihm keine Anerkennung entgegen bringen, denn sie fuerchteten ihn. Orochimaru war wie besessen. Die Gabe andere zu aengstiegen machte ihn suechtig und er strebte nach mehr. Wenn man einmal von der Macht gekostet hat, dann kann man sich nicht mehr von ihr abwenden, denn getarnt von einer Suesse, deren Wirkung die Sinne berauscht, nimmt sie einen Stueck fuer Stueck ein, bis man ihr ganz gehoert. Orochimaru ist diesem Trugbild verfallen und das schon zu lange, als das man noch etwas daran aendern koennte."

Nachdem der Kazekage der Sand Ninja geendet hatte, schweifte sein Blick noch eine Weil ueber das Land, bevor er sich wieder Shikamaru zu wante, der ihn neugierig musterte. Shikamaru war der Erzaehlung von Anfang bis Ende konzentriert gefolgt. Ihn verbluefften die Worte des Kazekage regelrecht, der ueber den Feind Konohas sprach, wie von einem Verbuendeten. Dem Kazekage war Shikamarus Gesichtsausdruck nicht entgangen. Trauer begleitete seine Worte als er weiter sprach.

"Du willst eine Antwort, hmm?" Wissend das seine Stimme versagen wuerde, brachte er lediglich ein Nicken zu stande. Mit einem betruebten Laecheln das zeigte, dass er seine Entscheidung getroffen hatte, setzte er Shikamaru ueber diese in Kenntniss.

"Mir faellt es nicht leicht, mich fuer eine der Seiten zu entscheiden, denn ich habe keinen Grund, mich Ororchimaru entgegen zu stellen, uns hat er kein Leid zugefuegt. Das ist allein ein Kampf zwischen ihm und Konoha. Doch wenn wir uns raushalten, werden die Auswirkungen des Kampfes auch uns treffen, Orochimaru wird vor uns nicht Halt machen, davon bin ich ueberzeugt. Aus diesem Grund, gebe ich dir mein Wort, dass wir Konoha unterstuetzen werden so weit es uns moeglich ist. Richte das deiner Hokage aus. "

Nachdem er die letzten Worte ausgesprochen hatte, verlies der Kazekage mit geschlossenen Augen und hinter dem Ruecken verschraenkten Armen, den Raum. Erst nach einigem zoegern, setezt Shikamaru seinen Weg fort. Nun fehlte nur noch die Zustimmung eines einigen Oberhauptes. Eilends machte er sich auf den Weg in das nebelverhangene Dorf -Kiri.

Muede lief derKazekage Sunas den einsamen Gang entlang. In Gedanken versunken murmelte er vor sich hin, "ich werde es ihm frueher oder spater sagen muessen, ..."

"Das ist nicht noetig." Eine leblose Stimme erfuellte das Schweigen der Mauern, "Ich werde ihn von eurem Handeln unterrichten." Schweiss perlte von der Stirn des Hokage, der sich angsterfuellt zu den Schatten der Wand drehte. Das Chakra dass ihn staetig begleitete, loeste sich im nichts auf. Angst beschlich seinen Koerper, wie sie es schon seit einiger Zeit tat.
 

Geschockt ueber das, was er getan hatte, umklammerte Jiraya den Koerper Narutos regelrecht. Traenen der Verzweiflung die den Schmerz zu lindern versuchten, konnte er nur unter groesster Muehe zurueck halten. Sachte bettete er Naruto auf den verweichten Boden des Dorfes, in dem er sich noch immer befand. Der Wirklichkeit fern und ihr doch von Angesicht zu Angesicht gegenueber stehend, richtete sich Jiraya mit haengenden Schultern und starrem Blick auf. Zitternd richtete er seine Worte an Summon, der Naruto ebenso schaezte, wie er selbst. Summon jedoch blieb regungslos, weder eine Antwort noch eine Bewegung konnter er aus seinem Augenwinkel wahrnehmen. Als sich Jiraya blind vor Wut ueber dessen Reaktionslosogkeit, auf ihn stuerzen wollte, nahm er mit Verwunderung wahr, dass sich Summon noch immer in der selben Position befand, wie bei Jirayas letztem Blickkontakt mit ihm. Eigentlcih hatte er sich waehrend der ganzen Zeit nicht einmal bewegt. Erst da bemerkte er, dass sich auch die drei Ninja, die sich im Hintergrund hielten nicht ruehrten, selbst die Tiere, Pflanzen und der Wind waren Regungslos. Das Einzige, dass sich waehrend der ganzen Zeit bewegt hatte, waren Naruto und er selbst gewesen. Ahnend was vor sich ging, haftete sein Blick an den drei Ninja, die ihm gegenueber standen. Ein Schatten ueberzog ihre Gesichter, unter dem ein berechnenedes Grinsen, ihre Lippen zierte.

Er war auf ihre Illosionskuenste herein gefallen.

Einen Dummkopf schallte er sich, wie konnte er auf soetwas offensichtliches nur herein fallen, das koennte hoechstens einem so leichtglaeubigem wie Naruto passieren, ab nicht ihm, Was ihn schlagertig auf das Geschehen mit Naruto zurueck brachte. Mit angehaltenem Atem blickte er auf die Stelle herab, an der Naruto gelegen war. Auch wenn er nun wusste, dass es sich bei ihm nur um eine Illusion handelte, schnuerrte sich seine Kehle bei dessen Anblick zusammen.

Er war verschwunden.

Nichts liess mehr auf den Kampf, den er mit Naruto gefuehrt hatte schliesen. Erleichtert fuellte er seine Lunge mit dem aufgekommenen Wind.

Na das ist mir gelungen." Die belustigte Stimme, die Jirayas Aufmerksamkeit erregte, gehoerte zu dem Ninja, der die Mitte der drei unbekannten bildete. Amuesiert blickte dieser in seine Augen. Es schien als ob er in ihnen etwas zu finden versuchte, dessen Existenz er sich sicher war.

Interessant. fuegte er etwas leiser hinzu. Das Grinswn mit dem der Fremde, Jiraya eine Zeit lang gemustert hatte, verschwand allmaehlich. Jirayas Gegenueber war nicht sehr viel aelter als Naruto, er schaetzte ihn auf etwa zwanzig. Sein silbernes kurzes Haar, lies ein wenig an Kakashi in juengeren Jahren erinnern, zwei eisblaue Augen die unveraendert auf ihn gerichtet wahren, verliehen ihm etwas erbarmugsloses. Seine Nase kreuzten zwei synchron verlaufenede Narben, die nahe des rechtesn Auges begannen und in Mund hoehe auf der linken Wange endeten. Die Kleidung die er trug lies erkennen, dass es sich bei ihm um einen der ANBU des nebelverhangenen Dorfes Mist Village handelte. Er war einer der Abtruennigen. Lezteres fiel ihm nicht schwer anhand seines durchgerizten Ninja Abzeichens das er um seinen Arm trug zu erkennen. Gespannt auf das was nun folgen wuerde, musterte Jiraya den Fremden, der noch immer gelassen vor ihm stand. Mit einem Nicken deutete dieser auf die Stelle, an der die Illusion Narutos noch bis vor kurzem gelegen hatte. "Ein Freund?

Jiraya lies sich seine Ueberraschung ueber die gestellte Frage nicht anmerken. Anstelle einer Antwort, stellte er eine Gegenfrage.

"Woher kennt ihr Naruto?" Jiraya war es bekannt, dass man fuer eine Illusionstechnik, die die Kopie eines Menschen beinhielt das Original mindestens einmal gesehen haben musste und das konnte bei jenen, denen er sich momentan gegenueber sah nichts gutes bedeuten. Wieder war es der Ninja mit dem silbernen Haar, der ihm mit hochgezogener Augenbraue, die echtes erstaunen bewies, antwortete. Erstaunen darueber, dass er entgegen seines Rufes nicht dazu im Stande war, diese einfache doch sinvolle Technik zu durchschauen. Kennen? Wir haben den Jungen noch nie gesehen." Mit einem eiskalten Laecheln fuegte er hinzu: "Alles was wir gesehen haben, hast du uns gezeigt. Verstehst du es jetzt endlich? Es war das wovor du dich am Meisten fuerchtest. Es war nur eine Vorstellung. Jirayas Augen weiteten sich vor entsetzen. Fuer das sollte er verantwortlich gewesen sein? Wahre Furcht begann sich in seinem Koerper zu verbreiten. Lange war es her gewesen, dass er Gegnern wie ihnen gegenueber stand. Wer waren sie, und was war das fuer eine Technik, die Alptraeume Wirklichkeit werden lies?

Den Grund seines Kommens hatte die ganze Zeit ueber nicht vergessen, weswegen er beschloss das Gespraech in jene Richtung zu lenken, die ihm Wissen verschaffen wuerde.

"Ihr gehoert nicht zufaellig zu den Gejagten, die Konoha vor einem Angriff gewahrnt haben, oder?" Locker wie es seinem Wesen enstprach, brachte er die gestellte Frage hervor. In seinem Gegenueber schien er einen Seelenverwandten gefunden zu haben, denn dieser entgegnete ihm mit der selben, gefaehrlcihen Gelassenheit. Trotz der freundschaftlichen Art und Weise auf die sie miteinander sprachen, waren sie konzentriert und auf alles gefasst.

"Mhh, ob ich zu den Gejagten gehoere, ist eine sehr persoenliche Frage auf die ich, wenn ich ehrlich bin, nicht antworten moechte. Was dein Interesse an dem Angriff auf Konha betrifft, so kann ich dir sagen, dass dies kein Geheimnis ist. Neuigeiten verbreiten sich schnell, das solltest Du eigentich wissen."

"Wisst ihr wieviel Zeit Konoha noch bis zu diesem Angriff bleibt?" Erst nach einer etwas laengeren Pause, entschloss sich der Abtruennige aus Mist Village auf die an ihn gerichtete Frage zu antworten. "Noch ein bischen."

"Hab...", noch bevor Jiraya richtig zu sprechen bogonnen hatte, wurde er von dem juengeren Mann ihm gegenueber unterbrochen, der mit seinen Worten das Gespraech fuer beendet erklaerte. Uebergehend zu dem was er sagte, loesten sich die drei Ninja, anhand fuer das Auge nicht verfolgbarer Schnelligkeit, in Luft auf. Zurueck blieb ein in Gedanken versunkener Jiraya, der sich seinerseits auf den Rueckweg machte. Die letzten Worte des Abtruennigen hallten noch eine ganze Weile in seinen Ohren wieder. "Konoha sollte sich auf mehr, als nur einen Kampf gefasst machen!"
 

Shikamaru befand sich ebenfalls auf dem Rueckweg nach Konoha. Die Mithilfe des Mizukage aus Kiri hatte er, wie auch die der anderen, ohne grosse Muehe erlangt. Jeder von ihnen wuerde, wenn es an der Zeit war und man nach ihnen schickte, so viele aussenden, wie sie entbehren konten. Orochomaru hatte viele die sich ihm entgegen stellten, doch nicht alle waren ihm schlecht gesinnt.

Schon nach drei Tagen pasierte Shikamaru die Tore Konohas, ohne sich zuvor eine Pause zu goennen, lief er zu dem Buero der Hokage. Sie war nicht die Einzige, die ihn dort, bereits voller Ungeduld, erwartete. Jiraya, der Konoha nur einen Tag zuvor erreicht und Tsunade von seinem Wissen berichtet hatte, begruesste ihn ebenfalls. Seltsam angespannt nahmen sie den Erfolg seiner Mission zur Kenntniss. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, um dem Training des Spezial Teams beizuwohnen.
 

Doch sie hatten keine Ahnung, was noch auf sie zukommen sollte.
 

*Kuchiyose no Jutsu = Auffrufung des Riesenfrosches Summon

**Jun = Bannmal
 

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Anmerkung:

Kapitel 7 wurde an einer Stelle veraendert, naemlich an der wo Tsunade die Aufgaben verteilt. Sie sagt nun nicht mehr das Shikamaru die Mithilfe der anderen Ninja Doerfer erwirken soll, sondern die der Mithilfe der Oberhaeupter aus Kiri, Oto und Suna. Sorry deswegen!

Cave (Thoughts)

Naruto, wo bist du nur?

Wieder einmal versank Tsunade in dem Durcheinander ihrer Gedanken. Jedes Mal, wenn das geschieht, kreisen ihre Gedanken allein um Naruto. Fest entschlossen sich ein bischen davon abzulenken, verlies sie das Gebaeude, in dem sie sich so eingesperrt fuehlte, um einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Eine unglaubliche Lehre war seit dem verschwinden Narutos in ihr entstanden. Schuldgefuehle breiteten sich in ihr aus, weil sie erneut versagt hatte. Wieso gelang es ihr nicht, jene zu beschuetzen, die ihr etwas bedeuteten, wieso verliesen sie sie alle?

Mit gesenktem Kopf setzte sie einen Fuss vor den anderen. Ihr blattgruener Mantel lies sich von den Wogen des Windes tragen, doch sie war bereits so weit mit ihren Gedanken von der Wirklichkeit entfehrnt, dass sie alles, was um sie herum geschah nicht mehr wahr nahm.

<Er hat es mir versprochen. Er hat gesagt, dass er der naechste Hokage von Konoha werden wird, das bedeutet, dass er zurueck kommen wird. Aber wieviel Zeit wird bis dahin noch vergehen? Wo bist du nur?

Selbst Jiraiya hat sich veraendert. Noch nie hat er sich so zurueck gezogen, wie er es jetzt tut. Oft sitzt er einfach nur da und starrt vor sich hin. Wieso muessen die Zeiten immerzu von Leid gepraegt sein? Die Hoffnungen der Menschen, gehen in ihrer Hoffnungslosgikeit unter, Leid wird durch Schmerz verdraengt und die Zukunft wird zu einer Vergangenheit, der man nicht begegnen werden wuerde. Ich wollte, dass die Bewohner Konohas in Frieden leben konnten, das war mein Vorsatz, als ich den Titel der Hokage an mich nahm. Doch dies alles waren bisher nur leere Worte, denn alles wurde nur noch schlimmer. Nicht nur das Orochimaru, Sasuke in seinen Bann gezogen hatte, ihm das gegeben hatte wonach er am Meisten strebte, und er sich nicht dagegen wehrte dieses Geschenk anzunehmen, nein, das Schlimmste von allem war, dass ich das alles zulies. Nicht einmal einen Jungen konnte ich davon abhalten, Konoha zu verlassen, wie sollte es mir da gelingen, einen ganzen Dorf beschuetzten zu koennen? Ueber eines jedoch, bin ich mir im Klaren. Ich werde es mit Orochimaru zu Ende bringen.

Sie musste ihrem einstigen Freund das Leben nehmen.

Die Verantwortung eines Hokage ist wirklich nicht in Worte zu fassen. Wie haben es meine Vorgaenger nur zu solcher Groesse geschafft?>

Ohne es bemerkt zu haben war sie wieder an ihrem Haus angekommen. Die Fenster und Tueren, die unter den Strahlen der Sonne funkelten und glitzerten riefen fuer den, der es betrachtete ein Trugbild hervor. Denn hinter diesen Mauern, wo man sich eigentlich haette sicher fuehlen muessen, war man der Wirklichkeit schutzlos ausgeliefert.
 

Erhobenen Hauptes und mit festem Blick, trat sie der Zukunft mit einer Wuerde entgegen, die die Goetter vor Neid erblassen lies.

Crisis (Thoughts)

"Katon, Goukayu no Jutsu!"* Sasukes Angriff wurde von Neji und Kakashi problemlos abgewehrt, doch diese hielten nichts von einer Pause, gekonnt schlugen sie im Team zurueck.

"Sasuke! Konzentriere dich auf den Kampf, du bist mit deinen Gedanken nicht bei der Sache." Doch Kakashis Worte prallte an ihm wie an einer Wand ab. immer mehr richtete sich der Kampf gegen ihn, ihm blieb nichts andere uebrig, als die Angriffe seiner Trainigspartner abzuwehren, denn selbst angreifen konnte wegen ihrer Defensieve nicht.

Metall schlug auf Metall, Funken erfuellten die aufkommende Dunkelheit, Blut floss die staehlernen Klingen entlang. Dem Ende allerding war man noch fern.

< Der hat gut reden! Das Trainig wir von Tag zu Tag haerter und das was dazwischen liegt, konnte man wohl kaum eine Pause nennen. Der Anfang und das Ende eines Tages sind nicht auszumachen, denn jeder Tag ist mit dem folgenden verbunden. Wieso tue ich das uebrhaupt? Auch wenn Konoha mein Heimatdorf ist, steht es bei mir nicht an erster Stelle. Itachi ist mein Ziel! Nur um ihn zu besiegen, mache ich dieses Theater mit. Waere das Jun* Orochimarus nicht versiegelt, dann haette ich die Macht dazu bereits. Wann es wohl so weit sein wird? Wie lange werde ich auf den Tag warten muessen, an dem ich ihm als ebenbuertig, von Angesicht zu Angesicht gegenueber stehe? Schon als Kind habe ich dieses Ziel verfolgt und niemand wird das je aendern koennen, doch warum habe ich das Gefuehl, dass ich, wenn ich dieses Ziel erreicht habe, nicht mehr der selbe sein werde, was wird aus mir werden, wenn ich dieses Ziel erreicht habe? Nur dafuer habe ich bisher gelebt, doch wenn Itachi besiegt ist, was bleibt mir dann noch?

Nicht einmal mit Naruto konnte ich waehrend der ganzen Zeit mithalten. Obwohl er Anfangs nicht einmal die Pruefung zum Ge-Nin geschafft hat ist er mir nun meilenweit voraus. Wie kann es sein, dass ich so weit zurueck gefallen bin? Ist es, weil ich an meinem Ziel festhalte und ALLES dafuer tun wuerde um es zu erreichen? Ich verstehe es einfach nicht.

Sollte ich Naruto noch einmal begegnen, dann werde ich ihn in Stuecke reissen! Er hat mir das genommen, was mir das Wichtigste war - meine Gleichgueltigkeit! Mir war jedes Mittel recht, um meinem Bruder gnadenlos das heimzuzahlen, was er meiner Familie angetan hat. Doch ausgerechnet Naruto musste mir zeigen, wie schwach ich bin. Das macht mich wahnsinnig!! Wie kommt es, dass er Dinge sieht, die mich etwas angehen, denen ich selbst aber blind ausgestzt bin?

Scheisse!! Ihn geht mein Leben nichts an! Lasst mich doch alle in Ruhe! Verschwindet!!>

Klirrend trafen die Kunais Sasukes und Kakashis aufeinander. Wissend was sie planten, wich er Nejis Angriff aus.

Eine neue Kraft schwoll in seinem Koerper heran, die betoerend seine Sinne berauschte. Das Pulsieren dieser Macht, hoerte er in seinen Ohren wieder, er fuehlte, wie sie durch seine Adern floss und seine Muskeln vor Spannung zusammen zucken lies. Ja. Das war es, wonach er suchte. Gekonnt duckte er sich unter Kakashis Angriff hinweg. Eine halbe Umdrehung um die eigenen Achse und er hatte ihn da, wo er ihn haben wollte. Wie Butter zerteilte die Klinge seines Kunais, das ihm dagebotene Fleisch. Luesternd kosteten seine Finger von dem feinen Blut seines Gegners.

<Ich will mehr!>

Eine weitere halbe Umdrehung und ein zweites Kunai traf Neji, der gerade auf ihn los ging in den Bauch. Die Wunden seiner Gegner waren nicht sehr tief, denn umbringen wollte er sie nicht. Nein, was er wollte war etwas, dass dem ziemlich nahe kam.

Er wollte spielen!

Gierig nach mehr, hielt er sechs Lazetten zwischen seinen Fingern parat. Das leichte Metall schimmerte in der Dunkelheit wie Elfenbein. Bis zu seinen Schultern hielt er seine Arme ueberkreuzt, mit Schwung riss er sie auseinander bis sie an ihren urspruenglichen Seiten von seinem Koerper gestreckt waren. Das durch seine Haut warm gewordene Metall, glitt weich durch seine Finger, auf seine Gegner zu. Bewegungslos lagen Neji und Kakashi auf dem Boden. Dank der Lazetten, die keine lebenswichtigen Organe verlezten, wurden mit ihnen ihre Trainingskaempfe beendet. Der Kampf wuerde also schon bald von neuem beginnen.

Ein amuesiertes Laecheln breitete sich auf seinen Lippen aus. Seine dunklen Augen leuchteten wie schon seit langem nicht mehr. Das war es, wonach er sich sehnte.
 

Endlich wusste er, was es heisst wuetend zu sein!
 

********
 

*Katon, Goukakyu no Jutsu - Lodernde Feuerball Technik

**Jun - Bannmal

Ache -itami-

>Laesst man die Vergangenheit ruhen, dann hoert sie auf zu exestieren.<
 

Graue Wolken, die dem Himmel das Bildnis von Macht verliehen, wurden Vorboten fuer ein unvergessliches Geschehen. Wie ein einzelner dunkler Schatten gleich breiteten sie sich aus, so unaufhaltsam wie Tag und Nacht zugleich. Gemeinsam verdraengten sie das Licht der Welt, mit dem Licht der Hoffnung gleich und riefen auf dem Tanz des Todes beizuwohnen, der unabwendbar bevorstand. Wesen der Zwischenwelt hielten wartend an den Toren der Gegenwelt wache, waehrend Daemonenwesen die Mauern nieder rissen, die die Vergangenheit um sie errichtet hatte. Sanft und geschmeidig, so anmutig schoen, bewegten sie sich wie Schatten durch die Waelder ihres Reiches fort, die sie zum Ziel ihrer Wege fuehrten. Beweint von den Maechten, die das Geschehen kannten, gewaehrten sie jenen, die keine Ruhe fanden, das Leiden zu beenden, in dem sie der Macht - in Person, gegenueber standen - nach der sie streben, doch die sie nie erkannten.

Schatten wie sie selbst es waren fuehrten sie auf dem Weg zu dem Ort des Vergangenen, der ihre Zukunft breit hielt. Geraeuschlos betraten sie das Land der Ninja, das verborgen durch Blaetter den Waeldern entsprang - Konoha.
 

Nur leicht nahm man den Duft des Regens in der Luft wahr, doch fortwaehrend wurde er staerker. Baeume rauschten im feuchten Wind; Reissender wurden die Stroemungen der Fluesse. Schutzsuchend flohen die Tiere in ihre Hoelen und Nester, ganz als ob sie die Gefahr ahnten, die sich bereits mitten unter ihnen befand. Die Bewohner Konohas schienen aehnliches zu ahnen, denn jedes mal, wenn man seinen Blick umherschweifen lies, wurde man von diesem Unheil vollen Gefuehl heimgesucht, beobachtet zu werden. Nur wenige Tage zuvor hatte man Boten zu jenen ausgesannt, die ihre Mithilfe gegen Orochimaru versichert hatten. Doch Tsunade, die sich in Begleitung Jiraiyas befand, wurde von Stunde zu Stunde unruhiger. Die Gewissheit ueber die Mithilfe der Oberhaeupter Kiris, Otos und Sunas schwand, aus unerdenklichem Grund, immer weiter.

Innerlich aufgewuehlt, doch sich aeusserlich nichts davon anmerken lassend, lief die Hokage durch die Strassen Konohas, die durch die erst seit kurzem verschaerfte Bewachung des Dorfes, wie ausgestorben waren. Jiraiya, der sich noch immer an ihrer Seite befand, konnte ihre Gefuehle nur allzudeutlich nachvollziehen. Er war es gewesen, der Tsunade dazu aufgefordert hatte, sich fuer den Kampf gegen Orochimaru bereit zu machen. Sein Gefuehl, auf das Tsunade ausgesprochen viel Wert legte, sagte ihm, dass die Zeit, die ihnen bis zu dem angekuendigten Angriff auf Konoha gewaehrt wurde, vergangen war. Aus diesem Grund auch, bfanden sie sich auf dem Weg zu jenen, die sich schon bald diesem Kampf gegenueber sahen.

Mit Sicherheit wuerde dieser nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Zu jener Zeit bat eine kleine Gruppe von Maennern und Frauen an den Toren Konohas um Einlass. Es waren nicht viele, die zu dieser Gruppe zaehlten. Lediglich acht, unauffaellig gekleidete heranwachsende Jugendliche, die ihre Gesichter in den Kraegen ihrer zerschlissenen Maentel verbargen, welche auf den Wogen des Windes in wellenform tanzten. Es schien der Juengste unter ihnen gewesen zu sein, der die Aufgabe des Sprechens zu uebernehmen gewohnt war. Gelassen doch deutlich drangen die Worte des jungen Mannes in die Ohren der Waechter: "Gewaehrt uns Einlasss, in Konoha-gakure."

Einer der Waechter sprang mit einer Geschwindigkeit, die die eines Menschen bei weitem uebertraf, von seinem Posten, der sich offentichtlich in einem der naeher gelegenen Baeume befand, um nur kurz darauf, geschmeidig und ohne das geringeste Geraeusch zu verursachen, vor den Fremden zu erscheinen. Einigen unter ihnen, war dieser Waechter mit Sicherheit nicht unbekannt. Das dunkle kinnlange Haar, der stolze dennoch emotionslose Blick, die Reichweite seines enormen Chakras. Ohne Zweifel sah man sich keinem geringeren, als dem Erben des einst so beruechtigten Uchiha Clans gegenueber. Sasuke.

Doch er war nicht allein. Hinter ihm erschien nur nach ein paar Atemzuegen, ein ebenso in rot-schwarz gekleidetes Maedchen. Nur fuer wenige Augenblicke, verbargen Haarstraenen ihres kurzen rosa farbenen Haares, ihr zartes Gesicht. Aeusserlich, bildete sie das perfekte Gegenstueck zu ihrem Begleiter. Einzig ihr Blick lies eine Gemeinschaft zu ihm erkennen, denn dieser war ebenso hart und gefuehllos. Mit einem Mal, sah sich die kleine Gruppe von saemtlichen Waechtern umzingelt in deren Augen das selbe zu lesen war, wie in denen Sakuras und Sasukes. Bedrohlich ruhig, standen sie einfach nur da.

Nur einen Sekundenbruchteil spaeter, erschienen die Hokage und Jiraiya in Begleitung Bros und Kakashis an ihrer Seite. Ohne abzuwarten, ergriff Tsunade das Wort. Mit einer aeusserts angenehm ruhigen Stimme, die die Katastrophe die bevostand, nur fuer einen winzigen Augenblick in Vergessenheit geraten lies, sprach sie zu jenen, die um Erlaubnis baten, ihr Dorf betreten zu duerfen.

"Wir koennen niemandem verbieten unser Dorf zu betreten. Doch sollte ich euch warnen, denn Konoha steht ein Angriff bevor, der nunmehr unausweichlich ist. Fuer euch waere es sicherer, wenn ihr dem den Ruecken kehrt und weiter reist, denn hier ist es nicht sicher." Schweigen legte sich ueber die kleine Versammlung, die sich an den massieven Eingangstoren gebildet hatte.

"Wir danken euch fuer euere Sorgnis um unser Wohlergehen, aber dennoch wuerden wir es begruessen, das Dorf betreten zu koennen. Vielleicht koennen wir euch von Nutzten sein und euch in euerem Kampf unterstuetzen."

"Dann seit ihr herzlcih willkommen!" Die letzten Worte sprach Tsunade mit einem Laecheln der Entschlossenheit -so wie sie es immer tat.

Wortlos schritten die Fremden an den Waechtern, die sie mit einem ihrer unidentifizierbaren Blicke musterten vorbei. Erst als sie so gut wie nicht mehr zu sehen waren, wagte es Kakashi, der in den vergangen vier Jahren nicht im geringsten gealtert war, etwas zu sagen. Seine Worte waren so gelassen, wie eh und je, doch die Veraenderung seines Verhaltens, sprach Baende. Etwas in ihm, das lange Zeit im verborgenen lag und dessen Existenz er uber die Jahre schlichtweg vergessen hatte, erwachte zu neuem Leben. Und das staerker als je zuvor. In seinem berechnenden Auge verbarg sich eine Tiefe, die einem zum fuerchten brachte. Das Gluehen, das man bei jedem seiner Blicke empfand, war berauschender als jedes Gift. Es war, als ob man Kakashis fruehrerem Ich gegenueber stand, allerding mit dem heutigen Schatz seiner Erfahrung.

"Warum habt ihr sie gehen lassen, wisst ihr wer sie sind?" Waehrend Tsunade wahrheitsgemaess auf seine Frage antwortete, loeste sie ihren Blick von der Richtung, in der die kleine Gruppe verschwunden war. "Orochimaur war es nicht, davon bin ich ueberzeugt. Und fuer Hilfe, so gering sie auch sein mag, sollten wir dankbar sein." Sich mit ihrer Antwort zufrieden gebend, widmete sich man wieder seinen Aufgaben.

Nur kurze Zeit, nach dem verlassen der Tore Konohas, verschwand die kleine Gruppe von Fremden in einer Gasse, die durch einen Spalt zwischen zwei Haeusern enstanden war. Sieben von ihnen formten Fingerzeichen,umd die Illiosion der sie sich bedienten aufloesen zu lassen, waehrend der achte unter ihnen mit verschraenkten Armen und gesenktem Kopf gelassen an der Mauer eines der Haeuser lehnte. Erst nach dem sich der Rauch verzogen hatte, der durch die Aufloesung einer Technik zu stande kam, zeigten sich die wahren Gesichter derer, die die Identitaet anderer angenommen hatten um nicht erkannt zu werden, waehrend sie das Dorf betraten. Einer von ihnen jedoch, schien gefallen daran gefunden zu haben, den beruechtigten Waechtern Konohas, vor allem aber Sasuke und Tsunade in wahrer Form, von Angesicht zu Angesicht gegenueber zu stehen. Er hatte sich keiner Technik bedient.

Innerlich musste er darueber lachen, wie dumm sie doch waren, denn sie haben ihrem schlimmsten Feind ins Gesicht geschaut, und ihn nicht einmal erkannt. Mit offenen Armen haben sie ihn empfangen und gebeten vorsichtig zu sein.

Mit einem Grinsen, das unverkennbar Belustigung enthielt, waren die Blicke derer, die sich dem achten unter ihnen unterordneten fest auf den gerichtet, der seine Augen noch immer geschlossen hielt. Der Saum seines Mantels, so wie sein im Schatten verborgenes Haar das an sonnigen Tagen golden im Licht der Sonne erstrahlte, spielte mit dem Wind, der um sie herum verweilte.

"Kuemmert euch um sie!", war der Befehl ihres Meisters gewesen, der noch immer gelassen an der Mauer lehnte. Erst nach dem sich seine Begleiter davon machten, um seinen Befehl auszufuehren, zeigte auch er Reaktion. Mit dem oeffnen seiner Augen gleich, erschien ein Laecheln so grausam und kalt, dass sich der Hass in seinen Augen wiederspiegelte. Dann war auch er im Nichts verschwunden. Allerding ein wenig veraendert.

Das Trainig der Gegner Orochimarus fand an diesem Tag sein Ende. Auf hohen Eichentoren wachten sie als gefuehllose Marionetten der Hokage ueber jene, die sich ihrer fuerchteten. Man wusste nicht, ob die einstigen Kinder Konohas, die nun zu den gefaehrlichsten Ninja allerzeiten zaehlten ihr Dasein in vollkommender Dunkelheit fristeten, oder ob es noch ein Fuenkchen Licht in ihnen gab, dass sie etwas empfinden lies. Doch trotz der gruendlichen Ausbildung, die ihnen Dinge zu tun ermoeglichte, von denen andere nur zu trauemen wagen, entgingen ihnen die eisernen Blicke, von denen sie beobachtet wurden.
 

Seit geraumer Zeit schon, lief ein junger Erwachsener durch die Strassen des Dorfes. Der zerschlissene graue Mantel, der ihm bis zu den Waden reichte, folgte seinem Traeger, als ob dieser ihn befehligen wuerde. Zielstraebig setzte der junge Mann einen Fuss vor den anderen, bis er letzendlich sein Ziel erreicht hatte. Laechelnd betrat er das kleine Nudelsuppenrestaurant, das sich am Ende der Stadt befand. Uebergluecklich und vor Vorfreude brodelnd, setzte er sich dem Besitzer der Imbissbude direkt gegenueber, der ihn interesiert doch geschockt zugleich anstarrte.

Dunkles braunes Haar umrahmte das bis zur Haelfte verbrannte Gesicht. Auf den Strassen Konohas waren nicht selten Leute stehen geblieben, um ihn naeher zu betrachten. Alles was er fuer diese Menschen uebrig hatte, war ein belustigtes Laecheln. Genuesslich verspeiste er eine Nudelsuppe nach der anderen.

Mit einem Mal ertoente ein Schrei, der qualvoller haette nicht sein koennen. Ueberall war der Nachhall seiner Worte zu hoeren. Mit entsetzen, nahm man die Botschaft auf.

Der Kampf hatte begonnen.

Von Angesicht zu Agesicht standen sich einstig verbuendete im Kampfesrausch gegueber. Emotionslose Wesen, gegen machtbesessene Bestien - anderes haette man diesen Kampf nicht beschreiben koennen.

Das erste Opfer des blonden Gegners Sasukes, hing leblos wie ein gejagtes Tier uber dessen Arm. Blutuebrstroemt und mit vor Schrecken geweiteten Augen, sank der blasse Koerper des Jungen zu boden. Ein Schrei voller Ensetzen drang durch die anhaltende Stille, als die Mutter des Opfers ihr Kind erkannte.

Waehrend Sasuke und seine Begleiter sich nicht das geringste Gefuel anmerken liessen, grinste ihnen ihr Gegner nur frech ins Gesicht. Hoffnungslos bahnte sich eine Frau den Weg zu ihrem Kind, das Sasuke wie ein Stueck Vieh, zu Fuesen geworfen wurde. Kniend beweinte sie das Wesen, das sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden hatte, in der Hoffnung ihm neuses Leben einhauchen zu koennen. Vergebens. Hasserfuellt drehte sie sich zu dem Moerder ihres Sohnes, dazu bereit, ihm mit blosen Haenden den Hals umzudrehen. Doch bei seinem Anblick, blieben ihr die Worte im Halse stecken. Ihr Gegenueber, war selbst fast noch ein Kind. Das kindliche Aeussere, dass er angenommen hatte, verfehlte seine Wirkung nicht im Geringsten. Einzig der Ausdruck seiner Augen und die begangenen Tat, liesen einen Teil Bosheit erkennen, die sein Inneres vollends ausfuellte. Sasuke allerdings, lies sich davon nicht hinters Licht fuehren. Zu lange hatte er sich in seinem Bann befunden und sogar von seiner Macht kosten duerfen, die ihm das gebracht hatte, wonach er sich am Meisten gesehnt hatte - Macht! Nun war auch in seinem Gesicht ein Grinsen wahrzu nehmen, das dem seines Gegners in punkto Ueberheblichkeit und Aroganz in nichts nachstand. Voller Abscheu, begruesste sie sich.

"...Orochimaru!"

"Sasuke."

"Diemal etwas juengeres, mhh?"

"Du wolltest ja nicht."

"Wer durfte diesmal die Drecksarbeit fuer dich erledigen, um dir deinen neuen Koerper zu beschaffen?"

"Neuer Koerper? Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst."

Ohne mit der Wimper zu zucken kamen die Gegner aufeinander zu, wobei ihre Kunais allem anderen voran gingen. Die Begleiter Orochimarus, liesen wie erwartet nicht lange auf sich warten, doch Neji und seinesgleichen, waren sofort zur Stelle.

Ein Kampf war entbrannt, der den Namen der Beteiligten gerecht wurde.

Doch nicht einer von ihnen wusste, oder schien auch nur im Entfehrntesten zu ahnen, dass sie voller Interesse beobachtet wurden.

Immerwieder traf Metall aufeinander. Funken zuckten wie Blitze zwischen den einzelnen Angriffen, sobald sich die Waffen in der Mitte zweier Gegner trafen. Waehrend die Verbuendeten Sasukes ihre Gegner Sueck fuer Stueck niedermezelten, spitzte sich der Kampf zwischen Orochimaru und ihm selbst immer weiter zu. Niemand wagte es in den Kampf einzugreifen, nichteinmal Jiraiya und die Hokage persoenlich, denn das Koennen der beiden uebertraf das Eigene bei weitem. Sasukes Sharingan machte jede Illosionstechnik, so gut sie auch gewesen sein mag, zu nichte. Doch Orochimaru hatte es gewiss nicht noetig sich daueber sonderlich Gedanken machen zu muessen. Spielerisch lies er Faeden seines eigenen Chakras um sie herum erscheinen, die Sasukes Bewusstsein fuer einen Moment lang truebten. Konzentriert lies dieser zur Gegenwehr eines seiner speziellen Schatten Shuriken erscheinen, die die Faeden von ihrem Meister trennten. Die Geschwindigkeit mit der sie sich bewegten, stieg immer weiter an. Schattendoppelgaenger erschienen wie Sand am Meer, doch schon bald hatten auch sie ihre Gegner. Feuerkugeln zerfrasen das leben der Pflanzen und verbrannten Erde zu Asche.

Mitlerweile hatte sich der Himmel soweit verdunkelt, das Regenwolken den Platz der Sonne einnahmen. Kuehl fiel der Regen auf die erhitzen Gesichter der Kaempfenden herab. Erschoepft liesen die Gegner fuer wenige Momente von einander ab, um nur gleich darauf erneut aufeinander loszugehen.

Den Umstehenden war deutlich anzumerken, dass sie sich vor dem Kampf, der sich direkt vor ihren Augen abspielte, mehr als nur fuerchteten. Der Koerper befand sich in einer Starre, die Beine waren wie gelaehmt und das Herz haemmerte so laut, dass man es am liebsten zerdrueckt haette. Man konnte sich einfach nicht entscheiden, ob man dem Gegner den Spass goennen sollte, seine Beute zu jagen, bevor er es Stueck fuer Stueck nieder macht, oder ob man bleiben und auf das Ende warten sollte, so wuerde es jedenfalls schnell gehen. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung. Jiraiya, Gaara, Neji, Shikamaru und Kakashi - jeder von ihnen fasste fuer sich selbst den Entschluss, in den Kampf einzuschreiten. Einfach nur herum stehen und auf Sieg oder Niederlage zu warten, wuerde das Geschehen auch nicht rueckgaengig machen. Viele der ANBU folgten ihrem herotischen Beispiel. Ob Leben oder Tod, Liebe oder Hass nichts zaehlte mehr in jenem Moment, in dem einzig und allein der Kampf ihre Koerper beherrschte.

Ohren betaeubende Klaenge von Spruechen und rasselnden Kaetten, zerrissen den Gesang des Diesseits. Hoffnungsschimmer glimmten in den Augen derer, die sich untaetig auserhalb des Kampfgebietes aufhielten. Geworfenen Kunais mit verbundenen Bannspruechen umzingelten die noch immer kaempfenden Gegner, Shuriken verliesen auf Komando ihre Besitzer, doch das alles war nicht im Vergleich zu dem, was sich in Jiaiyas Hand abspielte. Eine enorme Kugel aus blauem Chakra wuchs zu einem Ball heran, der lebendig zu sein schien. Weisse feine Blitze erschienen und flackerten in der blauen Dunkelheit, wie das Pochen eines Herzens. Sasuke, der Orochimaru nicht die Zeit dazu lies, sich fuer eine Verteidigung des bald erfolgenden Angriffes bereit zu machen, lenkte ihn mit seinem eigenen perfektionierten Chidori ab, dessen erscheinen die Erde beben lies. Nahezu zur gleichen Zeit, trafen die enormen Energiekugeln auf ihren gemeinsamen Gegner.

Angespannt wartete man darauf, bis sich der Rauch, der bei der Explosion enstanden war, verzogen hatte. Konzentriert versuchte man jede noch so kleine Bewegung, die sich im Verborgenen befand, wahrzunehmen. Voller Entsetzen weiteten sich ihre Augen auf Grund dessen, was sich ihnen bot. Orochimaru stand in Mitten des dichten Rauches, der sich langsam aber sicher verzog, als ob es den Kampf gar nicht gegeben haette. Das blonde Haar, seiner neuen, juengeren Huelle, zuengelte wie Feuer auf dessen Kopf. Seine kindlichen Arme hingen schlaf an den Seiten seines Koerpers. Laessig grinste er ihnen entgegen.

Schritt fuer Schritt kam er naeher an sie heran.

Schritt fuer Schritt wuchs die Angst in ihnen heran.

Mit einem Klatschen trafen die Handflaechen Orochimarus aufeinander. Mit einer Geschwindigkeit, die einem Angst einjagen konnte, formte er Fingerzeichen der besonderen Art. Das Grinsen, das sich in seinem Gesicht wohl zu fuehlen schien, reichte nun nahezu bis zu seinen Ohren. Genieserisch folgte sein Blick den schwarzen Chakrafaeden, die von ihm selbst ausgingen und im Koerper Sasukes ihr Ende fanden. Amuesiert sprach er jene Worte aus, die ihm schon seit langem auf der Zunge lagen.

"Mein Erbe kann man nicht versiegeln, denn es ist das, was dich am Leben erhaelt. Nie solltest du vergessen, dass du bereits gestorben bist, ...fuer mich."

Sasukes Augen weiteten sich vor Schmerz, Entsetzen und Erkenntnis darueber, dass er Orochimaru auf Ewig Untertan sein wird, denn mit der Macht, die dieser ihm verliehen hat, hatte er Sasuke von sich - von seiner Macht abhaengig gemacht. Er war sein Sklave, auf Leben und Tod verbunden. Das konnte nicht einmal ein Siegel aendern, so gut es auch sein mag.

Schutzlos brach Sasuke unter den Qualen des schwarzen Chakras, die das Jun, das Erbe wieder zu Leben erweckten zusammen. Grausam verzerrt war das Gesicht Sasukes der zum ersten Mal zu verstehen beagan, was es heisst Macht zu besitzen. Und das im wahsten Sinne des Wortes. Schnell hatte sich das mal Orochimarus auf Sasukes Koerper verbreitet. Blaues Chakra kaempfte vergebens gegen das Dunkle an, bis es letztendlich ganz verschwand. Verzweifelt hallte Sasukes schmerzerfuellter Schrei in der Umgebung wieder.

Auf einem der Gsichter, die den Kampf von Begin an beobachteten, konnte man ein Laecheln wahr nehem.

Die Weiterentwicklung Sasukes, die eigentlich haette erfolgen muessen, blieb aus. Das Haar blieb schwarz, die Augen Sharingan-Rot. Nichts geschah. Die Faeden, die Sasukes Koerper mit dem Orochimarus verbanden, waren unter ihrer enormen Anspannung gerissen. Wie Feuer zuengelten ihre Enden empor. Mit einem Mal drang ein Lachen aus der Menge das, obwohl es unterdrueckt wurde, deutlich zu vernehmen war. Im Bruchteil einer einzelnen Sekunde, hatte es die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen. Gelassen sass der Fremde und Verursacher des verstummten Lautes hinter der hintersten Reihe auf einer hoelzernen Kiste. Geschockt starrte man in das bis zur Haelfte verbrannte Gesicht des dunkel haarigen Mannes. Kuehl war die Stimme des Mannes gewesen, der allein Orochimaru zur Kenntnis zu nehmen schien. Mit einem Laecheln, dass seine Augen niemals zu erreichen vermag, stellte dieser zur Begruesung eine Frage, die so ganz und gar nicht zu seiner Geste passen wollte.

"Wie oft muss ich dich eigentlich noch umbringen?"

Interessiert schaute Orochimaru zu dem Grund, der die Frechheit besass, seinen Ka,pf zu unterbrechen, und das allein mit Worten. Etwas erstaunt ueber das, was er zu sehen bekam, lies er von Sasuke ab. Ein wenig verwirrt haftete sein Blick auf dem Gesicht, das einmal sein eigenes gewesen war. Eigentlcih war es das noch immer, aber dadurch, dass er bereits zwei Mal gestorben war, hatte auch er das zweite Stadium seiner Verwandlung erreicht, genauso wie es bei seinen Untergebenen und Sasuke geschehen war. Zu seinem eigenen erstaunen, hatte er sich in kein abstusendes Monster verwandelt, sonder in einen Jugendlichen, dessen Aussehen dem eines Kindes glich. Doch die Schmerzen, die er dabei empfunden hatte, wuerde er nie vergessen koennen. Die Schmerzen, unter denen die Haelfte seines Gesichtes verbrannte. Allein die Erinnerung daran lies seine Muskeln und Sehnen bis zum Aeusersten anspannen. Auch Tsunade, Jiraiya und das Spezialteam erkannten das Gesicht ihres Feindes auf dem des Fremden. Der neuen Situation wegen vergasen alle Anwesenden, dass der Kampf, der bis gerade eben noch gefuehrt wurde, noch nicht beedet war. Sasuke, dem von Schwaeche nichts mehr anzumerken war, hatte sich schneller erholt als erwartet. Das Siegel erfuellte seinen Zweck zufrieden stellend. Umgeben von seinesgleichen gesellte er sich zu Tsunade und Jiraiya, die dem gebotenen Schausoiel gebannt folgten.

Die Gesichtsfarbe Orochimarus wurde zunehmend blasser. Schweiss perlte seinen Koerper herab als die Erkenntnis ueber jenen dem er gegenueber stand, zu ihm durchdrang. Kaum merklich verlies ein einzelnes Wort seinen ausgetrockneten Mund, bevor sich der Fremde zu erkennen gab.

"...Du?!"

Das angehauchte Laecheln, welches die Lieppen des Fremden zierte, war selbst bei dessen Verwandlung in sein wahres Ich nicht gewichen. Langsam feuhrte er seine Handflaechen aneinander, waehrend der andauernde Regen in unzaehligen feinen Tropfen auf sie herab fiel. Nachedem die Kombination von komplizierten Fingerzeichen die fuer die Rueckverwandlung von Noeten waren, vollendet war und sich der dichte Rauch verzogen hatte, der die wahre Gestalt des fremden verbarg, zuckte orochimaru deutlich erkennbar zusammen. Nicht nur dem Fremden, der das herzlich amuesiert zur Kenntnis nahm, sonder auch den Bewohnern konohas, war dies nicht entgangen.

Der graue Mantel des in etwa zwanzig jaehrigen Jungen, folgte spielerisch der Richtung des Windes. An der kurzen dunklen Hose, die er trug, befanden sich mehrere Kunais, die offentsichtlich erst kuerzlich geschaerft wurden. Das ebenso dunkle Shirt, bildete einen nicht zu uebersehenen Kontrast, zu seinem gluehenden blonden Haar aus dem, auf Grund des nie enden wollenden Regens, unablaessig Wasser tropfte. Obwohl der graue mantel die Statur seines Koerpers im Verborgenen hielt, konnte man erahnen, was sich darunter verbarg. Die breiten, durchtrainierten Schulter, waren dafuer nicht unbedingt notwendig. Herausfordernd zerrten Boten des Windes an den langen, ebenso grauen Aermeln.

Jiraiya war der Erste unter den Bewohnern Konohas gewesen, der den Fremden als einen der ihren erkannte. Der Situation vollkommen unterlegen, brachte er kein Wort zu Stande. Alles wozu er faehig gewesen war, war den Blick nicht von ihm abzuwenden. Tsunade, die nur nach ihrem Teamkollegen erkannte, um wen es sich bei dem Fremden, der allein durch seine Anwesenheit Orochimaru, den maechtigsten Gegner aller Ninja, zu aengstigen vermag, handelte. Vollkommen erstarrt und mit weit aufgerissenen Augen, ineden unverkennbar Kummer zu lesen war, sprach sie den Namen des Jungen aus, dessen Existenz auf eine harte Probe gestellt wurde. Waehrend ihre Lippen die Huelle ihrer Worte formten, die ihren Mund verliesen, umschlossen ihre Finger das geliehen Erkennungsmermal, das den Fremden zu einem Ninja machte. Einem Ninja Konohas. "...Naruto."

Langsam, aber wirklich nur ganz langsam, wurde er auch von manch anderem erkannt.

Seine dunkle klare Stimme, die Vergangenheit und Zukunft zur Gegenwart verschmelzen lies, riss einen Abgrund auf, der sich nieweider schliesen wuerde.

Waehrend er das einzige Wort aussprach, das seinen Mund verlies, oeffneten sich seine Augen, die atemberaubender haetten nicht sein koennen. Feine Kristalle aus Eis, die fein in die einzig Artige Farbe seiner Augen eingewebt waren, reflektierten das tiefe dunkle Blau, ohne das es je ein Ende zu finden schien. Es waere wohl nicht zu beschreiben gewesen, haette man es nicht mit eigenen Augen gesehen. Ein unvergaengliches Gluehen, welches man in ihnen wahrnehmen konnte, machte sein Auftreten unbeschreiblich.

Noch immer laechelnd hauchte Naruto einen Befehl, der Orochimaru das Herz bis zum Hals schlugen lies.

"Lauf!"

Ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden was ihm bevor stand, vergroeserte Orochimaru den Abstand zwischen ihnen um einige Meter. Doch nach nur wenigen Schritten schon verlangsamten sich sein Tempo, bis es letzten Endes zum stillstand kam. Bewegungslos starrte er auf den Boden. Es gab kein Entkommen. Wissend das seine Feststellung der Wahrheit entsprach drehte er sich zu dem einzigen Wese um, das ihn - Orochimaru besiegen konnte. Und das mit Leichtigkeit. Er wusste wozu Naruto faehig war, und das wollte er auf keinen Fall herausfordern. Doch wenn er sich ihm nicht entgegen stellen wuerde, haette seine Existenz den Sinn verloren. Auch wenn es fuer ihn keine Hoffnung mehr gab, und das wusste er, musste alles tun um es ihm nicht zu leicht zu machen. Mit dem Mut der Verzweiflung formte er den Spruch seines lezten Angriffes. Wissend, das sein Angrieff bei einem gegener wie dem, dem er sich von Angesicht zu Angesicht gegenueber sah zwecklos war, wurde das Gefuehl der ANgst, durch tobende Wut ersezt.

Ueberall um sie herum erschien dunkles Chakra in jeglicher Form, die man sich haette corstellen koennen. Orochimaru selbst - der Ausloeser allen Uebels, befand sich in Mitten eines Chakrawirbels, der Baeume und Haeuser in einer Umgebung von mehreren Kilometern zerstoeren lies. Verzweifelt versuchten sich die Umstehenden gegenseitig zu schuetzen. Dank des Spezialteams, das ohne besondere Anstrengung Waende aus Chakra um sie herum erschienen lies, waren die Menschen vor den Auswirkungen des Angriffes geschuetzt. Einzig Naruto sah dem Spektakel verbotener Kuenste aufrecht engegen.

Mit einer Geschwindigkeit, die der eines Menschen bei weitem ueberlegen war, bewegte er sich unbewaffnet auf seinen Gegenueber zu. Bei einer halben Umdrehung awehrend er sprang, durchbohrte er Orochimarus kindlichen Koerper mit der blosen Hand. Unverzueglich loesten sich die unkontrollierbaren Chakraformen im Nichts auf. Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein. Mit dem Blut Orochimarus an seinen Haenden, beschwor Naruto den Waechter der Toten.

Fassungslos ueber die Technik, die Naruto einzusetzen vermag, blieb Tsunade und Jiraiya der Mund offen stehen. >Dies war eine Technik, die einzig und allein den Hokage bekannt war.<

Schon einmal zuvor hatten die Bewohner Konhas dem Totengott gegenueber gestanden. Heute wie auch damals war sein Erscheinen beaengstigend. Geraeuschlos nahm dieser Orochimaru mit an jenen Ort, an dem Sutobi - der einstige Hkage Konohas, bereits auf ihn wartete. Der Kampf zwischen ihnen, wuerde bis in die Unendlichkeit andauern. Dies war eine Auseinadesetztung, die niemals ein Ende finden wuerde.

Beaengstigend langsam trennten sich Koerper und Seele, die so lange Jahre vereint waren, voneinander.

Dann war es vorbei.

Die Huelle eines einst so viel versprechenden Jungen der in Konoha aufwuchs und es zu seinem Feind auf Ewig erklaerte, war alles was blieb. Schwer fiel der Koerper auf die aufgeweichte Erde zurueck, die ihn bereits mit offenen Armen erwartete.

Emotionslos schritt Naruto auf Tsunade - die Hokage Konohas zu. Mit gesenktem Kopf und einem sanften Laecheln auf den Lippen, blieb er vor ihr stehen. Waehrend sich die Gefuehle Tsunades in einem Tempo ueberschlugen, dass es ihr unmoeglich war, auch nur eines davon festzuhalten, loeste sein Erscheinen in Sakura und Sasuke ein Schmerz aus, der tief in ihrem Innern lag. Voller Sehnsucht klammerte sich Tsuande an Naruto, der ihren Atem an seinem Hals spueren konnte. Ihn nach so langer Zeit in den Armen zu halten, war ein unbeschreibliches Gefuehl, dass die Leere, die in ihr entsanden war, zu vertreiben vermag.

Orochimaru war besiegt, Konoha somit sicher und Naruto nach vier, endlos erscheinenden Jahren zurueck gekehrt. Es gab nichts mehr, wovor sie sich fuerchten mussten. Nichts mehr.
 

Doch das Spiel hatte gerade erst begonnen.

Dawn

Schatten der Vergangenheit werden zum Geschehen der Gegenwart, waehrend sie die Zukunft zerstören. Freude vergeht wie das Ende eines Tages; Hass verglimmt in der Stunde der Erkenntnis; Erinnerungen werden zu Legenden. Doch was geschieht mit jenen, die das Geschehen lenken? Werden sie in Vergessenheit geraten wie die Dinge, die man nicht versteht, oder werden sie zu Legenden werden, die man sich ueber die Jahre weiter erzählt. Was wird bleiben von dem Tag der vergeht, waehrend die Nacht über sie hereinzieht. Werden sie zu den Göttern gehen und die Mächte um Gande anflehen oder versuchen den Fängen der Erinnerung zu entgehen.

Doch jene die wissen, was es heißt zu leiden, werden sich unter dem Banner der Rache einen. Geführt von der Macht, die die seinen unter sich vereint, werden sie zu Legenden und zu einem unvergesslichen Feind.
 

Der Regen, der am vergangenen Tag eingesetzt hatte, schien auch heute kein Ende nehmen zu wollen. Noch immer war der Himmel von schweren grauen Wolken bedeckt. Die Sonne hatte einfach keine Chance. Obwohl bereits ein neuer Tag begonnen hatte, lag der beschwärliche Kampf gegen Orochimaru erst wenige Stunden zurück. Die Nacht, die so grausam begonnen hatte, war noch nicht vorrüber.

Wortlos waren die Elite und Naruto, von dem man deutlich Abstand nahm, der Hokage gefolgt. So gut es ging wichen die Bewohner Konohas dem direkten Blickkontakt mit Naruto aus. Niemand von ihnen wollte das Ungeheuer, das einst in der Gestalt Fox's ihr Dorf zerstörte und so vielen von ihnen das Leben nahm willkommen heißen. Nicht einmal die vergangenen vier Jahre indenen sich Naruto ihrem Blickfeld entzog und die Tatsache, dass er sie alle und das Dorf vor dem Untergang bewahrt hatte und er somit eigentlich ein Held hätte sein muessen, konnten an ihrer Einstellung ihm gegenüber etwas ändern. Voller Verachtung wurde er zur Zielscheibe tonloser Flüche, die einzig und allein ihm galten. Naruto, dem dies nichts neues war, schien das Verhalten , das sie ihm gegenüber an den Tag legten, recht gleichgültig zu sein. Wortlos dagegen blieb er noch immer.

Geschmeidig überquerten sie den vom Regen vollkommen verweichten Boden, auf dem es nahezu unmöglich war voran zu kommen, ohne mit jedem Schritt eine Schlammschlacht zu provozieren. Braune Schlammspritzer zierten ihre Kleidung bis hinauf zu den Knien. Unablässig donnerte der Regen auf sie herab. Abwesend hafteten die Blicke derer, die sich hinter Naruto hielten, auf dessen Rücken. Wie auch der Tsunades, die allen voran schritt. Mehr als nur einmal hatte sie sich zu ihm umgedreht um ihn betrachten zu können Wie groß er geworden ist! Ihr war es fast, als befände sie sich in einem Traum dessen Unwirklichkeit der Wirklichkeit in nichts nachstand. Immer öfter schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, die selbst im Regen rosig schimmerten. Doch aus unerdenklichem Grund hatte sie das Gefühl vorsichtig sein zu müssen.

Zu ihrem Erstaunen hatte Jiraiya, der direkt neben Naruto lief während der ganzen Zeit, noch kein Wort an ihn gerichtet, obwohl ihm mit Sicherheit einiges auf der Zunge lag, davon war sie übrzeugt. Vielleicht hatte es ja etwas mit der Begegnung der drei Ninja aus Kiri zu tun, die ihn glauben machten Naruto getötet zu haben. Dies war momentan die einzige Erklärung, mit der sie sich das Verhalten Jirayias erklären konnte.

Doch nicht allein auf den Lippen Tsunades war ein Lächeln warzunehmen, sondern auch auf denen Narutos. Seines allerdings glich mehr einem spöttischen Grinsen, als eines freundlichen Lächelns. Allerdings schien dies niemandem aufzufallen. Viel zu sehr hing man in dem Wirrwar seiner Gedanken fest, als das man sich auf etwas anderes hätte konzentrieren koennen. So waren ihnen auch die wenigen Seitenblicke entgangen, die Naruto den Wäldern Konohas widmete.
 

Schon nach kurzer Zeit hatten sie das Ziel ihres Weges erreicht. Durch die etlichen Wassertropfen die auf sie herab gefallen waren, während sie sich unter freiem Himmel befanden, bildeten sich wahre Pfützen auf dem hölzernen Boden, der sich im Besprechungszimmer der Hokage befand. Der Regen hatte mit ihnen nun wirklich kein erbarmen. Locker und gelassen wurden Platz und Körperhaltung gesucht, in denen es sich einige Zeit aushalten ließe. Denn kurz würde das folgende Gespräch mit Sicherheit nicht werden. Vier Jahre waren eine Zeitspanne in der viel geschehen konnte, ob man es nun darauf anlegte oder nicht. Und im Leben eines Ninja gab es immer etwas das nennenswert war. Eine einzelne Nacht würde da sicher nicht reichen. Für einen Anfang jedoch sollte es genuegen. Für detailierte Ausführungen war später schließlich auch noch Zeit.

Gelassen und noch immer in seinen grauen Mantel gehüllt, dessen Saum durch den Matsch durch den er gewandert war, braun verfärbt war, lehnte Naruto an der geschlossenen Fensterreihe, die die Reichweite Konohas erfasste. Andere hatten es sich auf dagebotenen Stühlen oder an gegenüberliegenden Wänden bequem gemacht. Wie üblich saß Tsunade im Stuhl nahe ihres Schreibtisches, an dem wiederum Jiraiya aus Gewohnheit lehnte. Mit vor der Brust verschränkten Armen, gesenktem Kopf und geschlossenen Augen stand es seinem Schüler nach vier langen Jahren mit gemischten Gefühlen gegenüber, dazu bereit alles zu erfahren, was er in all der Zeit erlebt hatte. Doch was wuerde das sein? Etwas jedoch schien ihm Kopfzerbrechen zu bereiten, das war Tsunade bereits kurz nach Narutos Erscheinen aufgefallen. Sie war sich sicher, dass es etwas mit Naruto zu tun hatte. Vielleicht würde das folgende Gespraech die Rätsel lösen, die seit Narutos Verschwinden vor vier Jahren entstanden waren, das zumindest erhoffte sie sich. Zögerlich wandte sie sich an Naruto, der seinen Blick fest auf sie gerichtet hatte, wissend dass das Verhör begonnen hatte. Die Entschlossenheit die in seinen Augen zu lesen war gab Tsunade zu verstehen, dass er bereit dazu war, ihnen auf einige ihrer Fragen zu antworten. Auch wenn das beunruhigende Gefühl, das in ihrem Bauch festzusitzen schien nicht weichen wollte, fühlte sie sich durch den Blickkontakt mit ihm etwas mutiger als zuvor. So wie es ihrer würdig war began sie das Gespräch nachdem sie sich seit Jahren sehnte. Leise doch kraftvoll zugleich, drang ihre Stimme durch den von Stille belegten Raum. Voll von Autorität waren ihre Worte gewesen , die den Umstehenden zu verstehen gab, dass sie es war, die das Verhör fuehrte. Eine Unterbrechung durch beiläufige Komentare ürde sie nicht dulden.

Erwartungsvoll wandte sie sich wieder Naruto zu. Der sich nicht im geringsten unwohl zu fühlen schien. Die Worte, mit denen sie das Verhör eröffnete, bildeten zugleich ihre erste Frage. Die Zeiten für unnützes Gerede gehörten der Vergangenheit an. Mit gemischten Gefühlen folgte man dem Gespräch, das Anfangs allein von Tsunade und Naruto geführt wurde. Doch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass einiges davon auch Sasuke betraf, der nahe der Tür, mit finsterem Blick, an der Wand lehnte.

"Es ist viel geschehen, während du weg warst und ehrlich gesagt bin ich etwas erstaunt darübr, dass man in den vergangenen Jahren nichts von die gehört hat. Es gibt vieles, das ich - das wir nicht verstehen. Und die Fragen fangen nicht erst bei dem Tag an, an dem du Konoha verlassen hast, sondern schon viel früher. Sag mir Naruto, woher weißt du, wie man das verbotene Siegel anwendet mit dem du Sasuke aus dem Bann Orochimarus befreit hast? Wieso war das Gebiet, auf dem wir euch nach eurem Kampf gefunden haben vollkommen zerstört? Und warum um Himmels willen hast du uns verschwiegen, dass du es warst, der das Mal Orochimarus bei Sasuke versieglt hat? Warum hast du uns in dem Glauben lassen, dass Sasuke es aus eigener Kraft geschafft hat? Warum Naruto?"

Tsunades Stimme war während des Sprechens immer weiter angestiegen. Sie vermochte es nicht einmal Pausen zwischen den einzelnen Fragen zu machen, was ihr etwas von einem ausbrechenden Vulkan zu Teil werden ließ. Die Wut, die mit ihren Worten gleich in ihr aufgekeimt war, konnte sie nur unter größter Mühe zurück halten. Das Naruto bei dem Kampf gegen Sasuke sein Leben hätte lassen können, machte ihr noch immer schwer zu schaffen. Nie würde sie es verkraften, ihn durch so eine Dummheit wie die, bei der er bereits sein Leben aufs Spiel setzte, zu verlieren. Denn das Opfer, das er gebracht hatte um Sasuke aus den Fängen Orochimarus zu bfreien, war umsonnst. Es gab andere Mittel und Wege, auf denen man dieses Ziel hätte erreichen können. Wege, die keine Opfer verlangten - keines, das er hätte geben müssen.

Naruto fiel es nicht schwer ihren Worten zu folgen. Eine Gelassenheit durchflutete seinen Körper, in deren Genuss er schon seit Jahren nicht mehr gekommen war. Nahezu bis an die Grenzen entspannt, lehnte er sich noch etwas weiter zurück. Seitlich ruhte sein Kopf an der dünnen gläsernen Scheibe, die ihn kaum merklich im Raum der Hokage gefangen hielt. Geistesabwesend prägte er sich das Bild Konohas ein, wie es im Schein des Mondes schimmerte und unnatürlich kalt erschien. Doch war dies nicht die Wirklichkeit? Diese Kälte, die man nun zu sehen bekam. War dies nicht das wahre Wesen Konohas? Menschen die ein Kind in die Einsamkeit verbannten, dessen Existenz einzig und allein der Verachtung galt. Menschen, deren Herz kein Erbarmen kannte, als sie ein wehrloses Baby dazu auserwählten als Gefängnis fuer ein Monster zu dienen. Menschen denen nichts etwas bedeutete, außer ihrer selbst. Ja, Konoha war kalt, kalt bis ins Innerste.

Naruto war noch immer in den Anblick Konhas vertieft als er sich dazu entschloss, der Hokage zu antworten. Seine Worte jedoch, die er an Tsunade richtete, waren nicht jene, die sie erwartet hatten. Ganz im Gegenteil. Denn er antwortete ihr mit einer Gegenfrage.

Überaus ruhig, was man bisher noch nicht von ihm kannte, stellte er die Frage, die sein Interesse geweckt hatte.

"Wieso sprichst du in der mehzahl? Du sprichst die ganze Zeit von uns, warum?"

Bis zu jenem Zeitpunkt kannte man Naruto nur als lauten, nervenden Quälgeist der seine Aufgabe darin sah, das Dorf mit seinen Künsten zu verunstalten. Ihn so zu hoeren, ja ihn gar so zu sehen, so ruhig und erwachsen, voller Gelassenheit und ernsthaftem Interesse war etwas völlig neues, dass den ein oder anderen doch schon etwas verblüffen ließ.

Nichts desto trotz, lieferte Tsunade ihm eine Antwort, ohne über die Worte die sie dazu benutzte nachdenken zu müssen. Mit einer knappen Andeutung in die Richung der Krieger Konhas, antwortete sie ihm.

"All jene, die du hier in diesem Raum versammelt siehst, haben sich Konoha mit ihrem Leben verpflichtet. Du bist mit ihnen aufgewachsen, hast mit ihnen trainiert und gegen manch einen von ihnen gekämpft. Genau wie du, haben sie sich Orochimaru entgegen gestellt. Zusammen mit mir, bilden sie die Elite des Dorfes. Dein Leben, dein Handeln ist auch für sie von interesse. Wir können nach der Zeit, die du verschwunden warst leider nicht ausschließen, dass du uns nun als Feind gegenüber stehst.

Versteh' mich nicht falsch. Du weisst, dass ich dir gegenüber habe, beeinflusst leider nicht die der Bewohner Konohas.

Das du gerade zum rechten Zeitpunkt in Konoha erschienen bist und Orochimaru mit solch eine Leichtigkeit besiegt hast, wird so fürchte ich für noch mehr Unruhe sorgen."

In den Gesichtszügen Tsuandes, machte sich ein Hauch von Kummer breit der ihren Worten Ausdruck verlieh. Erst nach einigen Minuten der Stille, in denen niemand etwas sagte, began Naruto zu erzählen.

Ungerührt füllte seine dunkle klare Stimme den Raum mit Worten, deren Wirkung nicht aus blieb. Noch immer gelassen wandte er seinen Kopf in Richtung der Hokage. Die selbe Gleichgültigkeit, die in seine Worten wie in seiner Stimme lag, war in seinem Blick wahrzunehemen, mit dem er den ihren festhielt.

"Ihr wollt also Antworten. " Erst nach einer kurzen Pause, die er dazu nuzte sich die rechte Worte zurecht zu legen, setzt er fort, während sein Blick dem Tsunades stand hielt.

"Na, dann wollen wir euch mal auf eure Fragen die Antworten geben, nach denen ihr schon so lange sucht.

Ich weiß nicht wieviel Sasuke euch bereits erzählt hat von dem, was bei unserem Kampf, den wir gegeneinander gefuürt haben geschehen ist und an einiges, wird er sich mit Sicherheit nicht mehr erinnern. Das Gebiet auf dem wir gekämpft haben, wurde durch das aufeinaderstossen seines Chidoris und meines Rasengans zerstört. Wie euch vielleicht bekannt ist, bestehen beide Techniken aus einer enormen Konzentration von Chakra, wenn die Chakrakonzentrationen jedoch zu identisch sind, ziehen sie sich gegeseitig an, verschmerlzen und explodiern, so wie bei uns damals. Ich hätte nicht gedacht, dass die Auswirkungen so zerstörerisch sein würden, doch wie man sieht, wurde ich eines besseren belehrt.

Was die Anwendung des verbotenen Siegels angeht, so kann ich euch nur sagen, dass sie nicht allein von mir stammt, was ihr euch mit Sicherheit schon gedacht habt. Anfangs kam es mir vor wie eine Erinnerung an etwas das ich einmal gelehrnt oder gelesen habe. Doch da lag ich ganz schoen daneben ... naja, eigentlich gar nicht so sehr. Es war eine Erinnerung, ...aber nicht die meine."

Ein erschreckendes Glühen war in Naruto Augen entstanden, das Tsunade und Jiraiya gleichermaßen zusammen zucken ließ. Mit geweiteten Augen hauchte sie die Lösung des Raetsels, das sie so lange beschäftigt hatte.

"...Fox!"

Mit einem Nicken das die Wahrheit die in ihrer Erkenntnis lag bejate, setzt Naruto mit seine Antworten fort.

"Fox lehrnt wirklich schnell. Trotz das er sich gegen die Versiegelung die ihn in meinem Körper gefangen hält gewehrt hatte, ist es ihm gelungen sich die Schritte der Zeremonie einzu prägen. Gemeinsam mit dem Wissen, das er ohnehin schon besaß, veränderte er es so, dass es ihn bei der Anwendung des verbotenen Siegels, wie ihr es so schön nennt, nicht umbrachte. Mit Erfolg. Doch leider konnte er es in seiner Form, wie ihr ihn kennt, nicht anwenden. Er muss gespürt haben, wie verzweifelt ich im Kampf gegen Sasuke war, denn meine Aufgabe lag darin, ihn zu zurück zu bringen, doch das war schwerer als erwartet. Außerdem hatte ich es Saskura versprochen. Und mein Wort, halte ich immer. Da wir uns einen Körper teilen, war es ihm ein Leichtes mir sein Wissen zu übermitteln. Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, warum er das getan hat, doch eins weiß ich gewiss. Ich werde für immer in seiner Schuld stehen.

Das ich es gewesen bin, der das Mal Orochimarus bei Sasuke versiegelt hatte, habe ich euch gegenüber nicht erwähnt, weil ich davon überzeugt war, dass ihr mich nachdem ihr es erfahren hättet, umbringen würdet. Schließlich ist Fox und somit auch ich eine Gefahr für das Dorf. Hätte ich euch erzählt, dass Fox solch eine Macht über mich besäße, dann hättet ihr bestimmt Maßnahmen ergriffen, die mir ganz und gar nicht gefallen würde. Also hielt ich es für besser diese Kleinigkeit für mich zu behalten, um auch deine letzte Frage zu beantworten."

Von Schrecken gezeichnet stand die Elite den Erzählungen Narutos gegenüber. Was sie soeben zu hören bekamen, konnten sie noch immer nicht glauben. Es war einfach unfassbar. Doch die Fragen sollten hier noch kein Ende finden. Mit erstickter Stimme, fuhr Tsunade fort, wobei ihre Hände zu Fäusten geballt waren.

"Was macht dich so sicher, dass es jetzt anders verläuft?"

Mit einem Lächeln antwortete Naruto ihr auf ihre Frage, die sie aufatmen ließ.

"Fox kann mich nicht beherrschen, dazu ist das Siegel, das ihn gefangen hält zu stark. Somit - und du weißt das dies der Wahrheit entspricht - geht von mir keine Gefahr aus."

Sichtlich erleichtert entspannten sich alle wieder ein wenig. Wenn Tsunade ihm in dieser Hinsicht vertraute, so konnten sie das erst recht. Denn gemeinsam mit Jiraiya, wusste sie am Meisten über die Versiegelung Fox's.
 

Noch immer hämmerte der Regen gegen alles, das ihm entgegen kam. Es waren nur noch wenige Stunden, bis die Morgendämmerung in Konoha beginnen würde. Völlig verängstigt doch um einiges erleichtert, suchten die Bewohner Konhas Schutz in ihren Häusern, deren Türen und Fenster fest verschlossen waren. Die Angst vor einem Gegener der ihr Dorf zerstören würde, saß zu tief, als das sie nach den wenigen Stunden die bereits vergangen waren, einfachen verschawand. Die Straßen des Dorfes waren wie ausgestorben. Kein Leben schien es dort zu geben, so geisterhaft verhielten sich die Menschen.

Zu jener Zeit erschienen Gestalten auf dem Geäst der Bäume, die den Wald Konohas bildeten. Geräuschlos erschienen ein paar von ihnen am Leichnahm Orochimarus, der halb unter dem Schlamm der verweichten Erde begraben lag. Gekonnt vergewisserten sie sich seines Todes, bevor sie nahezu gleichgültig kehrt machten und das Dorf mit einem eisigen Grinsen auf den Lippen veließen.

Bald würde er nach ihnen verlangen.
 

Noch immer sah sich Naruto dem Verhör gegenüber, das bereits vor Stunden begonnen hatte. Doch das sollte sich nun ändern. Erneut richtete er seine Worte an Tsunade, die ihn unverwand mussterte. Seine Worte klangen glücklich und überaus erleichtert. Nun hatte er wieder mehr Ähnlichkeit mit dem Naruto, den man kannte.

"Tsunade, ich weiss dass dir mit Sicherheit noch so einiges auf dem Herzen liegt, aber ich habe einen langen Weg hinter mir und würde mich gerne etwas ausruhen. Koennen wir das Gespraech nicht morgen weiterfuehren? Ich werde sicher nicht davon laufen."

Wie ein kleiner Junge stand er ihr total uebermuedet, mit gebeugtem Ruecken und haengenden Schultern gegenueber. Tsunade konnte sich ein Lachen bei dem Anblick der sich ihr bot einfach nicht verkneifen. Belustigt stimmte sie ihm zu.

"Du hast recht, das Wichtigste hat sich erledigt. Du wirst sicher keine Probleme damit haben, dich in deinem Zuhause zurecht zu finden. Ich habe mich waehrend deiner Abwesenheit ein wenig darum gekuemmert. Bitte komm Morgen als erstes zu mir. Es gibt noch einiges, das ich mit dir besprechen moechte."

Mit einem Laecheln entlies die Hokage Naruto aus dem gefuehrten Verhoer. Uebergluecklich bedangte sich Naruto und elite an ihr vorbei. Mit der Hand zum Abschied erhoben, lies er den Raum hinter sich, in dem Tsunade noch ein paar letzte Worte an die uebrig gebliebenen verlauten lies. Ihr Laecheln war der Ernsthaftgkeit gewichen, ihre Worte denen eines Fuehrers.

"Gaara. Beobachte ihn."

Mit einem knappen Nicken das sein Verstaendnis ueber den Befehl der Hokage Konohas preisgab, machte er sich davon, um Naruto unbemerkt zu folgen.

Somit entlies Tsunade auch die Restlichen der Elite.
 

Narutos grauer Mantel, der durch all den Regen schwer wie blei auf dessen Schultern lag, klebte geradezu an seiner Haut. Der Weg zu seiner Wohnung war nicht wirklich weit gewesen, wofuer zum Ersten mal in seinem Lebe wahre Danbarkeit verspuerte. Voller Spannung ueber das was ihn erwarten wuerde, sobald er die Tuer oeffnete und in den Raum trat, der ihm bis vor vier Jahren den einigen Zufluchtsort lieferte, an dem er sich sicher und beschuetzt fuehlte drueckte er die Klinke, die die Tuer verschloss nach unten. Er hatte damit gerechnet, dass Tsunade das Zimmer auf ihre Art und Weise veraendert hatte, doch alles war noch beim alten, wofuer er ihr wirklich Dankbar war. Man koennte meinen, dass sie jeden Tag damit gerechnet hatte, das er zurueck kommt. Alles war sauber, aufgeraeumt und niergens lag Staub. Sogar das Bett war frisch bezogen, in das sich Naruto ohne Umschweife fallen lies. Uebergluecklich und vollends zufrieden, lag er mit von sich gestreckten Armen und Beinen auf seinem Bett. Nach wenigen Momenten des Genusses, indenen er sich nicht einmal zu bewegen wagte, erschien ein Laecheln auf seinen Lippen. Nicht im geringsten ueber dessen Anwesenheit ueberascht, richtete er seine Worte an die unsichbare Gestalt, die sich im Verborgenen hielt.

"Wie lange willst du noch da rumstehen und mich beobachten?"

Langsam trat Gaara aus dem Schatten der Nacht, der ihm keinen guten Dienst erwiesen hatte. Mit einem zischen wandte er sich an Naruto, der es noch immer nicht fuer noetig hielt seine Augen zu oeffnen und sich aufrecht hinzusetzten.

"Seit wann weisst du, dass ich dich verfolge?"

"Seit du die Versammlung verlassen hast."

"..."

"Setz dich. Ich habe nicht vor ueber Nacht einfach so zu verschwinden."

Doch Gaara liesen Narutos Worte kalt. Etwas anderes, ihm persoenlich viel bedeutenderes, veranlassten ihn dazu, sich zu Naruto zu gesellen, der sich langsam aufrichtete um sich seiner nassen Kleidung zu entledigen. Gaara wuerdigte er unter dessen keines Blickes, der ihn wiederum unentwegt anstarrte. Gedanken verloren haftete sein Blick auf dem zu sehenden Siegel auf Narutos Bauch, der sich gerade das dunkle Hemd ueber den Kopf gezogen hatte. Naruto, dem der Blick Gaaras nicht entgangen war wusste, was ihn so deutlich erkennbar beschaeftigte. Wissend was folgen wuerde, legte er sich bereits seine Antwort zurecht.

"Wie ist es dir gelungen, das Monster in dir unter Kontrolle zu bekommen?"

Vollkommen geistes abwesend, war die Frage aus dem Mund Gaaras heraus gesprudelt. Naruto, der damit bereits gerechnet hatte, hatte keine Schwierigkeiten ihm darauf zu antworten.

"Wer sagt, dass ich es kontrolliere?"

Wirr ueber dessen Antwort sprang Gaara auf, waehrend er eines seiner Kunais zog, die sich in der Tasche an deiner Seite befanden. Gerade als er auf ihn losgehen wollte, wurde er von den Worten Narutos zurueck gehalten, der ihn amusiert mit einem Seitenblick betrachtete.

"Sei nicht dumm. Du weisst das du mich nicht besiegen kannst. Nich mit so einem jaemmerlichen Angriff.

Du weisst, das ich der Einzige bin, der dir helfen kann, das ist der Grund warum du dich noch immer hier aufhaelst. Du willst das, was ich bereits habe, hab' ich nicht recht?"

Schutzlos ausgeliefert sah sich Gaara mit seiner eizigen Schwaeche konfrontiert. Wissend, das Naruto recht behielt und die Macht besass seinem Leben einen Sinn zu geben, versank er immer weiter in dem Chaos seiner Gedanken. Vollkommen verwirrt ueber die Moeglichkeiten die er in erwaegung zog, um sein Ziel zu erreichen, machte er sich mit einem Sprung aus dem Fenster davon.

Naruto wusste, das er in dieser Sache bereits gewonnen hatte, was sein Laecheln nur noch breiter machte. Doch da wurde er schon von seinem naechsten Gast beehrt, der sogleich das Wort an ihn richtete.

"Du scheinst heute ja richtig gute Laune zu haben. Gibt es irgendetwas das ich wissen sollte?"

Mit einem Grinsen dem das Laecheln gewichen war, gesellte er sich zu der Gestalt, die sich auf der Fensterbank seines Zimmers niedergelassen hatte. Selbst nach den vier Jahren, die sie gemeinsam unterwegs waren, fiel es ihm schwer die Gedankengaenge seines Begleiters zu durchschauen.

"Nichts von Bedeutung. Nur ein unbedeutender Sieg der nicht nennenswert ist.

Aber sag Itachi, haben sich die anderen deinem Befehl untergeordnet?"

"Hast du etwas anderes erwartet? Alles laeuft wie vereinbart. Suna und Kiri haben ihre Hilfe im Kampf gegen Orochimaru verweigert, wie du ja bereits gesehen hast. Tsunade bereitet das sicher Kopfzerbrechen. Ich melde mich wieder, sobald ich meinen Teil des Planes ausgefuehrt habe."

Umgeben von einem Wirbel aus Luft und Blaetter war auch Itachi verschwunden. Unter dem ersten Licht das den Morgen begleitete, begab sich Naruto endlich in sein heiss ersehntes Bett, das ihn bereits willkommen hiess, wie es ihm schien.
 

Das gefaehrlichste Spiel allerzeiten, nahm seinen Anfang.

Considerate

Das Geschehen der Vergangenheit wird nie vergessen sein, denn wie Schatten lebt es in der Erinnerung derer, die über das Geschehen wissen. Doch die Zeit wird kommen, in der die Vergangenheit zur Gegenwart wird und das Vergessene durch das Erscheinen eines einzelnen wieder erwacht.

Dunkelheit wird keimen in den Herzen der gejagten, die einst den Schritt ins ungewisse wagten, deren Existenz der Hoffnung entsagt und die Einsamkeit ihrer Herzen bis zum Ende bewahrt
 

Auch heute behielt der Regen die Regenschaft über den Himmel, dessen graue Wolken die Sonne umschlossen. Wie geflüsterte Worte erklang das Aufschlagen des Regens der unaufhaltsam über Konoha verweilte. Wie Boten gleich die eine Nachricht überbrachten suchten sich die Ausgesandten des Regenten über das Wasser den Weg zu jenen, die die Botschaft zu deuten kannten. Naruto war es nicht vergönnt lange in den Genuss seines Bettes zu kommen. Es waren nicht mehr als drei Stunden gewesen, die seinem Körper Erholung brachten. Nichts desto trotz war ihm nicht das Geringste anzumerken. In den vergangenen vier Jahren hatte er reichlich Erfahrung im Bezug auf Schlafmangel gesammelt, im Vergleich dazu, waren diese drei Stunden das reinste Paradies. Schnell zog er sich seine Klamotten über, die Itachi zuvor wohl bedacht und mit einem undeutsamen Grinsen unter seinem Bett in einer eisernen Truhe verbarg. Seinen Worten zufolge sollte er sich etwas unauffälliger kleiden, denn gewiss würde sich nicht jeder so leicht täuschen lassen, wie es bei der Hokage der Fall war. Während sich Naruto die mit bedacht ausgewählten Kleider Itachis überzog, schlich sich ein Lächeln auf dessen Lippen. Itachi hatte wirklich einen unvergleichlichen Geschmack was das betraf. Mit einem schiefen Grinsen betrachtete er sein Spiegelbild, dass so ganz und gar nicht zu ihm passen wollte. Wenn man ihn so betrachtete konnte man fast meinen, dass man einem Angehörigen des Uchiha-Clans gegenüber stand, der vor langer Zeit durch die Hand Itachis ausgelöscht wurde. Kopfschüttelnd zog er sich seinen grauen Mantel über und machte sich auf den Weg durch die Straßen Konohas, um wie von der Hokage angeordnet vor Tsunade zu erscheinen. Es gab wohl niemanden in ganz Konoha der keinen Blick auf ihn warf, was er nicht zuletzt seinem Erscheinen am Abend zuvor zu verdanken hatte. Anders als es die Bewohner Konohas eigentlich erwartet hatten stand ihm die Gleichgültigkeit ins Gesicht geschrieben, denn als Kind hätte er alles getan um die Aufmerksamkeit anderer auf ich zu ziehen, doch heute war es anders, denn allein sein Erscheinen vermochte es einem eisige Schauer über den Rücken jagen zu lassen, was den Hass gegen ihn, der sich in jeder Seele Konohas eingenistet hatte, noch weiter schürte, zumindest bei jenen bei denen das noch möglich war.

Es dauerte nicht lange bis er die hohen Eingangstore, die aus massivem Eichenholz bestanden erreicht hatte. Wie er es vorher gesehen hatte, sah er sich erneut der ganzen Bande von Konohakriegern, wie er sie verächtlich in seinen Gedanken nannte gegenüber, die in der vorhergehenden Nacht ebenfalls anwesend waren. Mit den Händen in den Taschen und und festem Blick trat er durch die Reihen seiner ehemaligen Freunde und Teamgefährten, bis er letzten Endes vor dem Schreibtisch der Hokage zum stehen kam, an dem Tsuande mit verschränkten Armen bereits auf ihn wartete. Nicht weit von ihr entfernt lehnte Jirayia mit gesenktem Blick an den leicht geöffneten Fenstern hinter ihr. Seit seines Erscheinens bis zu jenem Augenblick hatte Jiraiya noch kein einziges Wort an ihn gerichtet und weder Naruto noch Tsunade waren davon überzeugt, ob das heute anders verlaufen würde.

Sasukes Gesichtsausdruck als er den Raum betrat bereitet Naruto Vergnügen, doch das war nichts zu dem, was sein Verhalten ihm gegenüber in Naruto auszulösen vermochte. Schauer, gespalten in Wut und Verzweiflung brachten den Körper Sasukes zum beben, kaum merklich zuckte er zusammen, nur so, dass es allein Naruto aufgefallen war. >Itachis Spielchen hatte wohl begonnen. Na, dieser kleine Sieg wird ihm sicher Freude bereiten. Fragt sich nur, wie lange er das durchhält.< Die Gedanken Naruto zauberten ein gefühlloses Lächeln auf dessen Lippen, das niemand außer ihm selbst zur Kenntnis nahm. Das Aussehen Narutos weckte in Sasuke wohl alte, schmerzliche Erinnerungen, die er lieber verdrängt hätte, doch diese Freude wollte ihm keiner der beiden zukommen lassen, weder Itachi noch Naruto. Schließlich würde er noch eine wichtige Rolle in ihrem kleinen Spiel haben, wenn nicht sogar die Wichtigste von allen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das was kommen wird, wird ihm mit Sicherheit nicht schaden. Noch immer lächelnd wandte sich Naruto wieder der Hokage zu, die scheinbar nichts von dem Reaktionsaustausch zwischen den beiden Rivalen aus dem ehemaligen Team sieben mit bekommen hatte, während sich Sasuke mit seinen eigenen Gefühlen auseinandersetzen musste, die er mit Sicherheit glaubte aufgegeben zu haben. Auch wenn er hier in Konoha als einer der stärksten galt, konnte er es bei weitem nicht mit jenen aufnehmen, die jegliches Gefühl aus ihren Herzen verbannten. Darüber musste er sich klar werden, so schmerzhaft es auch sein mochte. Sollte er dazu nicht in der Lage sein, so war es offensichtlich, dass er seine Grenzen erreicht hatte - und das früher als erwartet.

Warm klang die Stimme Tsunades, die es allein mit Worten vermochte sich Gehör zu verschaffen. Durch den seichten Wind der durch die geöffneten Fenster drang und der in Tsunades Haar zu spielen begann, wirkte die Zukunft hell und freundlich. Wenn er sich ihr gegenüber sah stellte sich Naruto die Frage, ob es nicht ein Fehler gewesen war zurückzukehren. Er kannte die Zukunft ... doch ebenso kannte er die Vergangenheit. Es gab nichts, das seinen Entschluss zum wanken bringen konnte. Nichts das ihn aufzuhalten vermochte. Nichts. Nicht einmal das sanfte Lächeln jener Person, die ihm am nächsten stand und die ihn aus der Einsamkeit geführt hatte, konnte daran etwas ändern. Zu seiner eigenen Überraschung fiel es ihm nicht schwer sich mit der Tatsache abzufinden, sie verletzen zu müssen. ...ob sie ihm wohl jemals vergeben wird? Mit einem inneren Lächeln folgte er den Worten Tsuandes.

"Wie ich sehe geht es dir gut, da bin ich erleichtert. Wie du dir sicher bereits gedacht hast, gibt es noch einige Fragen, die ich dir stellen möchte, doch zuvor gibt es noch etwas anderes, das ich zuerst erledigen möchte."

Übergreifend zu ihren Worten öffnete sich die ausgestreckte Hand, die sie Naruto mit einem sanften Lächeln entgegen hielt. Ein wenig überrascht über das, was sie ihm anbot, betrachtete Naruto den Gegenstand der sich in ihrer Hand befand - und damit war er nicht allein. Vollkommen emotionslos strichen seine Finger über das matte silberfarbene Metall, das unter seiner Berührung ein leises Geräusch von sich gab. Ausdruckslos fuhr er die fein eingeritzten Linien, die das Zeichen Konohas darauf bildeten nach. Die Wärme die unter der Berührung seiner Finger zurück blieb, hinterließ auch in seinem Innern seine Spuren. Jede wusste was ihr Handeln zu bedeuteten hatte.

Sie bot ihm an, erneut ein Ninja Konohas zu werden.

Während seine Finger den ihm dargebotenen Gegenstand umschlossen und an sich nahmen, folgte eine Erinnerung der nächsten. Wie Gespenster erschienen sie hinter seinem inneren Auge, die die Vergangenheit erneut in ihm auflodern ließ. In Gedanken verloren strich er das tiefe Blau des Bandes entlang, das ihm auch jetzt noch wie neu erschien. Langsam führte er das äußerliche Erkennungsmerkmal, das ihn als Ninja Konohas auswies an seine Stirn. Wie als ob etwas, dass man verloren geglaubt zu haben, wiedergefunden hatte, füllte das Stirnband die Leere, die in Naruto seit seiner Abreise vor vier Jahren entstanden war. Es war nur eine unter fielen, doch sie befand sich tief in seinem Innern. Angenehm kühl lag das Metall auf seiner Haut, für das er früher sogar sein Leben gegeben hätte. Doch diesmal war es anders.

Er hatte das Angebot der Hokage unter einer Vielfalt von Zeugen angenommen.

Sichtlich zufrieden richteten sich die Worte Tsuandes erneut an Naruto.

"Nachdem das geklärt ist, wirst du ab heute ebenfalls ein Mitglied der Elite Konohas sein."

Ein Raunen ging durch die kleine Menge, die im Besprechungszimmer der Hokage versammelt war. Es war Shikamaru der es wagte etwas dagegen zu sagen, obwohl er die Antwort als einer unter wenigen bereits kannte.

"Ist das nicht ein wenig voreilig? Es ist noch nicht bewiesen, dass er auch heute noch unser Verbündeter ist. Was wenn er es nicht ist?"

Shikamarus gewagte Worte verursachte in jedem von ihnen ein unangenehmes Gefühl, denn sie alle dachten genauso auch wenn sie es nicht so offen zugeben würden. Doch Tsuande schien mit dieser Art von Einwand bereits gerechnet zu haben, weswegen sie nicht lange auf ihre Antworte warten ließ.

"Ihr werdet ihm wohl oder übel vertrauen müssen. Wir haben Gründe, die wir euch zu meinem Bedauern nicht nennen können, jedenfalls noch nicht. Ihr werdet es früher oder später verstehen, also seit geduldig."

Shikamaru, Bro, Kakashi und auch Jiraiya wussten was sie damit zu sagen versuchte. Doch Sie würden das nicht verstehen, dafür war es noch zu früh. Doch auch sie hatten ihre Zweifel ob es richtig war, Naruto so ohne weiteres zu vertrauen. Auch wenn sie ihn kannten und ihn somit einigermaßen einschätzen konnten stellten sie sich innerlich gegen diese Entscheidung, es war zwischen damals und heute bereits zu viel Zeit vergangen in der Naruto mit Sicherheit Dinge erlebt hatte, die er vor ihnen verbarg. Es gab einfach noch zu vieles, das unbeantwortet war. Zu viele Fragen waren noch offen. Doch Tsuande schien sich davon nicht von ihrem Entschluss abbringen zu lassen. Vorsichtig führte sie das Verhör fort, das in der Nacht zuvor begonnen hatte. Da erst verstanden sie Tsuandes Vorhaben. Würden sie ihm von vorne herein mit Misstrauen entgegen treten, dann würde er bei allem was er sagt und tut mit bedacht handeln. Doch wenn sie von Anfang an so taten, als hätten sie ihm gegenüber nur einige gewöhnliche Vorurteile, die leicht zu beseitigen waren, dann würde er sich vielleicht durch sein Handeln ganz von selbst verraten. Auch wenn dies nicht wirklich fair war, so war dies ihre einzige Chance etwas über Narutos Zeit die er außerhalb Konohas verbrachte heraus zu finden.

"Was ich dich noch fragen wollte Naruto, wo warst du eigentlich all die Jahre?"

"Wo ich war?" Naruto, der mit einer so banalen doch plausiblen Frage nicht gerechnet hatte, war im wahrsten Sinne des Wortes überrascht. Mit einer Geste, die seinen Worten Normalität zu verliehen versuchte, antwortete er ihr im Plauderton.

"Hier und da. Ich habe mich nicht lange an ein und demselben Ort aufgehalten. Die längste Zeit wahr ich wohl in den Wäldern Konohas und habe trainiert."

Nur wenige unter den Anwesenden zogen die Unehrlichkeit seiner Worte in Erwägung, denn mit der Antwort die er ihnen gerade lieferte, hatten sie sich sein Verschwinden schon viel früher erklärt. Und dennoch gab es einige unter ihnen, die an seinen Worten zweifelten. Jirayia, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte war einer von ihnen. Voller Interesse konfrontierte er Naruto zur Überraschung aller mit einer Frage, deren Antwort wahrhaft ein Rätsel war. Doch das, was Naruto seinem Lehrer darauf zu sagen hatte, verursachte ein unheimliches Gefühl, das der Angst sehr nahe kam.

"Wie kann es sein, dass du noch lebst? Von jedem der die Fuuinjutsu Shiki Fuujin* Technik einsetzt, verlangt der oberste Totengott der dabei aufgerufen wird ein Opfer - nämlich die Seele desjenigen, der die Technik anwendet. Wie also kommt es, dass du noch lebst während Sutobi, der die Technik ebenfalls gegen Orochimaru angewendet hatte sein Leben lassen musste, obwohl er die Kräfte eines Hokages besaß?"

Während Naruto auf die Frage Jiraiyas wahrheitsgemäß antwortete, schlich sich ein von Schmerz erfülltes Lächeln auf dessen Lippen, das die Ehrlichkeit die in seine Worten lag unterstrich.

"Wer sagt, dass er kein Opfer verlangt hat?"

Die von Schrecken geweiteten Augen der Umstehenden brachten Naruto zum schweigen. Er wusste, dass sie es irgendwann erfahren würden.

Doch nicht heute.

Tsunade, die als erste ihre Fassung wieder gefunden hatte, wollte mehr darüber erfahren. Doch Naruto wehrte sich mit jeder Faser seiner selbst dagegen ihr mehr darüber zu erzählen, weswegen sich Tsuande nach mehreren Fehlschlägen davon überzeugen ließ, dass es noch nicht an der Zeit war, ihr sein Geheimnis zu offenbaren.

Missgestimmt entließ sie Naruto aus dem Verhör das sie mehr oder weniger selbst verletzte. Sie war immer davon ausgegangen, dass sich Naruto ihr gegenüber nicht verschloss. Sie wusste nicht, dass er ihr gegenüber Geheimnisse hatte, die wirklich bedeutungsvoll waren, auch für Konoha. Doch am Meisten verletzte es sie, dass Naruto ihr fremd geworden war. Es würde nie wieder so sein, wie es einmal gewesen ist, dass wusste sie.

Während er sich auf die Tür zu bewegte lief er an den Mitgliedern die die Elite bildeten vorbei, wobei er seinen Blick die meiste Zeit gesenkt hielt. Erst als er sich Sasuke gegenüber sah, der sich wie auch am Tag zuvor nahe der Tür aufhielt, hob er seinen Blick um ihm direkt in die Augen sehen zu können. Ein grausiges Lächeln lag unter seinem Finger den er auf seine Lippen gelegt hatte um Sasuke zum Schweigen zu bringen. Da sich Naruto mit dem Rücken zu den anderen befand, war niemandem seine Geste aufgefallen mit der er Sasuke das fürchten lehrte. Tsunade atmete schwer nachdem Naruto gegangen war. Der Gedanke ihn verlieren machte ihr das Atmen unerträglich. Mit einem Wink ihrer rechten Hand entließ sie auch die übrigen Mitglieder er Elite.
 

>Für wie naiv halten die mich? Aber wenn sie es so wollen, bitte.<

Naruto war es nicht entgangen, dass er schon seit einer Zeit verfolgt wurde, und das von mehr als nur einem seiner neuen Teamkameraden Belustigt über deren Zeitvertreib, bog er in die nächste Seitenstraße, die die dunkel und eng vor einer Meter hohen Mauer endete, um nur kurz darauf erneut am Eingang der Sackgasse zu erscheinen. >Das sollte sie ein wenig beschäftigen.< Mit einem gemeinen Grinsen auf den Lippen, machte er sich auf den Weg zu den Wäldern Konohas, die einmal mehr leuchtende Augen zu besitzen schienen. Vollkommen geräuschlos sprang er von Ast zu Ast, ohne einen Anhaltspunkt seiner Anwesenheit zurück zu lassen. Angenehm kühl kamen ihm die Regentropfen entgegen und kühlten sein leicht erhitztes Gesicht, welches der Käte wegen von einem samten Rotschimmer überzogen war. Er zog es vor, seinen Pflichten an regnerischen Tagen nachzugehen, schon allein weil der Regen seine Spuren verschwinden ließ, ohne das er einen Gedanken daran verschwenden musste. Er war sich sicher, dass auch bei klarem Wetter niemand seinen Spuren folgen konnte, doch er konnte es sich nicht leisten, ein unnötiges Risiko einzugehen nicht in dieser Angelegenheit - auch, wenn gerade diese Gefahr ihren Reiz hatte. Nahe in Mitten des dichten Waldes, verlangsamte sich sein Schritt zunehmend. Selbst aus dieser Entfernung war es ihm ein Leichtes ihr Gesicht in veränderter Form zu erkennen. Mit einem Lächeln trat er auf die in etwa acht jährige Jungengestalt zu, die mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an einem der saftig grünen Bäume lehnte.

"Der kleine Junge steht dir, das muss ich zugeben."

"Danke für das Kompliment, auch wenn es ein wenig unpraktisch ist." Ohne Naruto anzusehen, gab er seine Antwort zurück, die von Naruto mit nach oben gezogener Augenbraue entgegen genommen wurde, der mit gespieltem Interesse gleich nachhakte.

"Warum denn? Nie würde jemand auf die Idee kommen, ein kleiner süßer Junge wie du es bist, könnte etwas böses im Sinne haben. Eigentlich ist diese Gestalt doch ganz brauchbar."

Ein sanftes Lachen entwich dem dunkelhaarigen Jungen, das mehr weiblich als männlich erklang. Naruto, dem dies nicht entgangen war, viel in ihr ehrliches Lachen mit ein, bevor sie es durch ihre nächsten Worte wieder unterbrach.

"Danke. Aber sag, warum wolltest du mich sehen?" Freundlich lächelte ihm der Junge entgegen, der ihn mit seiner Geste zum sprechen aufforderte.

Narutos Lächeln wurde zunehmend breiter, bis es schließlich einem Grinsen wich, welches ihm nahezu bis zu den Ohren reichte.

"Hättest du nicht Lust, für einige Zeit im Wohlstand eines Oberhauptes zu leben?"

Die Lippen des Jungen, gaben ein so sanftes Lächeln frei, das man hätte glauben können, seiner wahren Gestalt gegenüber zu stehen - der eines jungen Mädchens, nicht viel Jünger als er selbst es war.

"Jetzt soll ich also deine Rolle übernehmen? Aber warum wendest du dich an mich und nicht an Kagim. Soweit ich weiß, findet er gefallen daran du zu sein, war er es nicht auch gewesen, der deinen ehemaligen Lehrer glauben machte dich getötet zu haben?"

Die Heftigkeit des Regens wurde zunehmend schwächer. Nun seitlich von ihr abgewandt erklärte er ihr seine Gründe.

"Ja das scheint er wirklich gerne zu machen, aber in diesem Fall werden uns seine Illusionskünste nicht weit bringen und mal ganz davon abgesehen wurde er bereits mit etwas anderem beauftragt, wenn es recht bedenke, sind eure Aufträge gar nicht von so unterschiedlicher Art."

Nach eine kurzen Pause, wandte er sich wieder dem kleinen Jungen mit erwartungsfreudiger Stimme zu.

"Also, was ist. Nimmst du an?

Der Junge brauchte nicht lange, um sich für eine Antwort zu entscheiden, denn um ehrlich zu sein, hatte er sich bereits am Anfang entschieden. Mit einem Lächeln teilte dieser ihm seine Entscheidung mit.

"Wie könnte ich dir etwas abschlagen. Welches Dorf?" Mit seiner Antwort gleich trat er einige Schritte auf Naruto zu, der mit seiner Antwort das Gespräch beendete.

"Kiri!

Im Bruchteil einer Sekunde, sah sich Naruto nicht mehr dem kleinen Jungen gegenüber wie es bisher der Fall war, sonder dem Oberhaupt aus Kiri - dem Mizukage.

Erst nachdem sich Kisu in der Gestalt des Mizukage bereits auf dem Weg befand, begab auch er sich auf den Rückweg - nach Konohagakure.
 

Es war bereits später Vormittag, das Training der Elite, welches größtenteils in den Tiefen der Nacht vollzogen wurde, würde bald beginnen. >Das gibt es doch nicht!< Naruto, der es sich auf einem der Dächer bequem gemacht hatte, um nach seinen Verfolgern Ausschau zu halten konnte im ersten Moment nicht glauben, was er zu sehen bekam. Die berühmt berüchtigte Elite Konohas, war doch tatsächlich auf seinen Trick hereingefallen. Sie hatten wohl wirklich nichts besseres zu tun, als seinen von seinen Schattendoppelgängern ziellos durch das ganze Dorf gejagt zu werden. Ihm fiel es wahrhaft schwer, nicht auf der Stelle laut Hals los zu lachen. Das war einfach zu komisch! Sich immer wieder den Bauch haltend, machte er sich auf den Weg zum Trainingsgelände.

>Na, da bin ich mal gespannt.<

In einer Wolke aus Rauch, ließ er seine Doppelgänger verschwinden.
 


 

* Fuuinjutsu Shiki Fuujin (Sealing Technique,Demonik Soul Seal)
 

Conceal

Zum ersten Mal, seit Naruto in Konoha erschienen war, schienen die Massen von Regen den Strahlen der Sonne weichen zu müssen, die angenehm sanft auf der Haut Wärme verbreiteten und einen wohlig warme Schauer über den Rücken der Menschen jagen ließ, die sich selbst während der aufkommenden Dunkelheit noch unter freiem Himmel befanden. Die grauen Wolken lichteten sich zunehmend während sich die herabfallenden Regentropfen wie Eiskristalle den Fängen der Berührung entzogen. Anmutige Farben die dem Himmel einen Hauch von Sanftheit und Unantastbarkeit verliehen ließen den Einzug der Nacht verkünden.

Nach dem kleinen Spaß den sich Naruto nur wenige Stunden zuvor mit seinen Teamkameraden erlaubt hatte, die ihn mehr schlecht als recht verfolgt hatten um etwas über ihn in Erfahrung bringen zu können, war es ihm nun nicht all zu schwer gefallen sich der Ernsthaftigkeit des Trainings zu stellen, das schon in wenigen Minuten beginnen würde. Außer Ino, Shikamaru und Choji, die bekanntlich immer als Team erschienen, war er bisher der Einzige gewesen, der zur angegebenen Zeit am vorgegeben Trainingsgelände erschienen war. Doch wie er es sich eigentlich hätte denken können ließ der Rest der Elite nicht lange auf sich warten. Die Gesichter von Missgunst und verletztem Stolz verzerrt mieden sie den Blickkontakt mit Naruto, der sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen konnte. Wissend was es mit deren schlechten Stimmung auf sich hatte, entschloss er sich dazu es vorläufig dabei zu belassen. Während des Trainings würden sich sicher noch genug Gelegenheiten ergeben, in denen sie ihm verständlich machen konnten, was sie von ihm und seiner begangenen Tat hielten. Das sie die Gelegenheit nutzen würden, sich an ihm zu rächen, davon war er überzeugt, was die Kampfeslust in ihm nur noch mehr auflodern ließ. Aufmerksam versammelten sie sich gemeinsam mit den Mitgliedern der ANBU die sich wie sonst auch immer im Hintergrund hielten um die erst kürzlich erschienende Hokage, die sich wie gewöhnlich in der Begleitung Jiraiyas befand, der dem Training des öfteren beiwohnte, wenn auch mehr passiv als aktiv.

Mit ernsthafter Fürsorge teilte sie die einzelnen Gruppen ein, die während des Trainings gegeneinander Kämpfen würden, denn wenn man zu einem Mitglied der Elite zählte war es von größter Bedeutsamkeit, dass man sowohl als Gruppe als auch als Einzelner mit überdurchschnittlicher Geschicklichkeit und Stärke zu Kämpfen vermag. Um dies zu erreichen, gab es nach den Kämpfen die man in Gruppen bewältigte noch Einzelkämpfe, in denen man sich seiner eigenen Stärke bewusst werden und die Leistung bis ins unermessliche verfeinern konnte. Im Normalfall konnte man sich seinen dazugehörigen Trainingspartner aussuchen. Des öfteren tröstete man sich mit der Möglichkeit, dass jeder gegen jeden antrat, damit auch die die nicht in der Lagen waren mit der Spitze mithalten zu können, die Chance hatte sich zu verbessern. Natürlich gab es auch Ausnahmen wie es bei Sasuke und Gaara der Fall war, um nur zwei von ihnen zu nennen, denen wegen ihrer außergewöhnlichen Leistung die Möglichkeit blieb, gegen alle zur gleichen Zeit anzutreten, woran sie bis heute noch nie gescheitert waren. Gegen Jiraiya und die amtierende Hokage allerdings konnten nicht einmal sie etwas ausrichten. Allein dieser Tatsache wegen, entschieden sie sich dem Training beizuwohnen. Denn solange sie der Möglichkeit gegenüber standen, gegen Ninja antreten zu können, die es in Geschwindigkeit uns Stärke noch mit ihnen aufnehmen konnten und sie sogar noch übertrafen, hatten sie keinen Grund dazu den offensichtlich entgegenkommenden Trainingsmöglichkeiten abweisend gegenüber zu treten. Die Tatsache das Jiraiya wie auch Tsunade zu den wenigen legendären Ninja zählten, die unter dem Namen San-Nin bekannt waren zu außergewöhnlich starken Trainingspartnern zählten, machten das Training für sie unersetzlich. Denn selbst Gegner die dieses Niveau besaßen, war nur schwer zu begegnen.

Naruto während dessen war sich des Interesses an ihm durchaus bewusst, doch das änderte nicht das Geringste an der Einstellung die er ihnen gegenüber hatte. Ebenso wenig war ihm entgangen, dass ein Großteil seiner neuen Gefährten den drang verspürte gegen ihn anzutreten um sich mit ihm zu messen. Ganz besonders Sasuke schien es darauf abgesehen zu haben, was er durch seine Bitte die er an die Hokage Konohas richtete deutlich machte, die ihn zwar etwas verwundert über dessen Respektlosigkeit die er ihr gegenüber an den Tag legte anstarrte. Und doch wusste jeder von ihnen, das der Zwiespalt der zwischen Naruto und Sasuke schon seit Anbeginn ihrer Ausbildung zwischen ihnen lag bald zu einem Ende kommen musste, wenn nicht noch mehr schmerzhafte Erfahrungen ihr Leben bestimmen sollten. Tsunade musste nicht lange über eine Entscheidung nachdenken, denn sie wusste wie sehr sich Sasuke und auch Naruto nach diesem einen Kampf sehnten. Es war durchaus an der Zeit in Erfahrung zu bringen, wer von ihnen dem anderen überlegen war. Es war nicht der Kampf der sie zögern ließ und ihr das Atmen erschwerte, sondern die Frage die sich unweigerlich stellte, wenn man einen jeden der beiden kannte ihre Vergangenheit wie ihre Beweggründe. Das was sie antrieb und ihnen ihre Ziele setzte, konnten sie in ihrem Gegenüber wieder erkennen. Naruto wie auch Sasuke sahen sich selbst im jeweils anderen wieder. Wie als ob sie einem Spiegelbild von sich selbst gegenüber standen, der ihre Vergangenheit, ihren Schmerz und ihre Verluste verkörperten sahen sie sich ihrem schwachen Ich gegenüber, das sie aus tiefstem Inneren verachteten und was es zu bekämpfen galt. Doch was würde danach sein? Was wird geschehen, wenn einer der Beiden dem anderen überlegen war? Was wird mit dem geschehen, der unterliegt und was mit dem der als Sieger hervor geht? War es nicht genau diese Ungewissheit, diese ungeklärte Angelegenheit, die sie zu dem machten was sie waren? Was wird geschehen, wenn das alles vorbei ist, wenn alles zu einem Ende kommt?

Allein mit einem Nicken gab Tsunade zu verstehen, dass sie die Bitte Sasukes berücksichtigen wird. Doch zu erst war es an ihr die einzelnen Gruppen einzuteilen, damit das Training überhaupt beginnen konnte. Wissend was die Stärken und Schwächen der Einzelnen Schüler waren, war es ihr ein Leichtes die Gruppen gerecht einzuteilen. Es waren zwei Kleinigkeiten die dieses Training von den anderen Unterschied. Die erste Veränderung war die Anwesenheit von Naruto, die nicht unbedeutend war. Der andere Unterschied war, dass es diesmal statt mehreren kleinen Gruppen, wie es sonst dem Normalfall entsprach, nur zwei Seiten gab, die gegeneinander antraten. Auf der einen Seite verbündeten sich Ino, Shikamaru, Lee, Neji und Bro unter dem Kommando Gaaras, der wie versessen darauf war, dass es wenigstens diesmal einen Sieger zwischen ihm und Sasuke gab. Auf der anderen Seite bildeten Choji, Sakura, Kiba, Kakashi und Naruto unter der Führung Sasukes, der unverändert seinen Zorn auf Naruto richtete, der sich wiederum in einigem Abstand zu ihm aufhielt und seine Umgebung eingehend musterte, ein Team. Ohne das ihnen die Möglichkeit gegeben wurde eine Strategie für den bevorstehenden Kampf zu entwickeln und zu vereinbaren, wurde durch das Handzeichen Tsunades das Signal zum Start gegeben, das ohne abzuwarten ausgeführt wurde.

Das Training begann.

Mit der Bewegung Tsunades gleich erschienen einzelne ANBU in ihrer unmittelbaren Umgebung. Geworfene Kunais, die sich den Weg zu ihren Opfern bahnten zischten wie Pfeile durch die Luft, die die Spannung die herrschte fast Sichtbar zu machen vermochte. Shuriken* kreisten um ihre Gegner nur um aus dem Hinterhalt in sie Eindringen zu können. Leidende Schreie ertönten aus den Reihen der Kämpfenden, wenn die Explosionen der Kibaku-Satsu** ihre Opfer in Brand setzen. Beschwörungsformeln einzelner Techniken machten den Kampf undurchschaubar. Ino, die ihren Geist gerade mit der Ninpou, Shintenshin no Jutsu Technik in den Körper Kibas transferieren wollte, wurde von dessen Gijyuu Ninpou, Shikyaku no Jutsu ausgetrickst, die es ihm ermöglicht sich auf allen vieren in unglaublicher Geschwindigkeit fort zu bewegen. Neben den Auseinandersetzungen gegen die ANBU, müssen sich die beiden Gruppen auch gegenseitig bekämpfen. Denn wie auch in einem realen Kampf würde es nie immer nur eine Gruppe geben die angreifen wird und das so offensichtlich, dass man sich unter seinen Gegnern befindet, was die Gefahr mit sich bringt, seinen eigenen Kameraden zum Opfer zufallen. Nein, es wird immer andere, vielleicht kleinere aber nichts desto trotz gefährliche Gruppen geben, die sich im verborgenen halten und auf den passenden Moment warten um den Kampf für sich entscheiden zu können. Dieses Training diente dazu, sich mit jeder potenziellen Gefahr auseinander setzten zu können. Immerzu trafen eiserne Waffen aufeinander, deren Reibungen Funken zucken ließen, die in der aufkommenden Dunkelheit wie Magie erschienen. Streumesser die wie aus dem Nichts unter den Kämpfenden erschienen, machten das Gehen auf dem irdischen Boden nahezu unmöglich. Um der Bewegungseinschränkung zu entgehen, wurde das Training auf den umstehenden Bäumen fortgesetzt, die unter den unnatürlichen Gewaltauswirkungen nicht unbeschadet blieben. Wie Steine fielen die Besiegten aller Seiten mit Lazetten in ihren Körpern zu Boden. Dank ihnen gab es bei den Trainingsopfern keine Toten, denn bei ihre Nutzung werden keine Lebenswichtigen Organe verletzt, was bei Trainingskämpfen eine große Erleichterung war.

"Kage Bunshin no Jutsu!" ertönte die Stimme Narutos, der nun von mehreren Abbildern seiner selbst umgeben war, die sich ohne zu zögern auf den erstbesten Gegner der ihnen entgegen kam stürzten. Naruto war es nicht entgangen, dass er von Jiraiya wie auch von Tsunade genauestens beobachtet wurde. Jede seiner Bewegungen wurde aufgenommen, jeder seiner Schritte verfolgt.

Ihnen entging nichts!

Unabwendbar waren ihre Augen auf ihn gerichtet. Im Gegensatz zu den anderen bestritt Naruto seine Kämpfe ohne sich irgendwelcher Techniken zu bemächtigen. Kage Bunshin no Jutsu - die Kunst des Schattendoppelgängers, seine Kunais wie sein Körpereinsatz waren das einige gewesen, womit er sich momentan zur wehr setze. Ob es ihm wohl aufgefallen ist? Narutos Blick kreuzte gerade den Jiraiyas, während er Lee, der sich gerade gemeinsam mit einem Doppelgänger Narutos aus einigen Metern höhe zu Boden stürzen wollte außer Gefecht setzte, indem er kurz vor der Berührung mit dem Boden seinen Schattendoppelgänger in Rauch auflösen ließ.

Immer weiter schritt der Kampf voran, bis sich letztendlich und wie erwartet, nur noch Gaara, Neji, Sasuke und Naruto aufrecht auf dem Trainingsplatz befanden. Mit finsteren Mienen standen sie sich gegenüber. Wie auf Kommando stürzten die gegnerischen Seiten aufeinander zu, von denen jeweils nur zwei übrig waren. Somit waren die Paarungen offensichtlich. Gaara und Neji, denen die Kampfeslust ins Gesicht geschrieben war, traten gegen Sasuke und Naruto an, deren Erwartung nicht minder ofensichtlich war. Neji war der Erste gewesen, der die Worte aussprach, die eine Technik herauf beschwören sollte, die er gegen die anderen nicht zum Einsatz hätte bringen können. "Jyuuken Move, Hakke Rokujuuyonshou!" hieß die Technik, mit der es Neji möglich war alle tenketsu Punkte im Körper seines Gegners zu treffen und ihn somit Kampfunfähig machen konnte. Doch Sasuke ließ nicht lange auf seine Gegenwehr warten. Gemeinsam mit den ausgesprochenen Worten "Sharingan Windmill, Triple Blade!" erschienen Shuriken, die den Angriff Nejis blockten. Dank der daran befestigten Bänder war es Sasuke möglich sie so zu steuern, wie er es ihm gefiel.

Sirrend erfassten sie ihr neues Ziel.

Gerade noch rechtzeitig gelang es Naruto dem Angriff Sasukes auszuweichen indem er kurz entschlossen zur Seite sprang. Während er sich mit der rechten Hand am Boden abfing, formte er die Fingerzeichen seines Angriffes. "Kage Bunshin no Jutsu!" Erneut erschienen unzählige Schattendoppelgänger Narutos um die Kämpfenden, die sich ohne zu zögern gegen Sasuke stellten. Wieder hallte das klirrende Geräusch aufeinander schlagenden Eisens durch die Stille der Nacht. Wissend von welcher Bedeutung der Kampf zwischen den Beiden war, zogen sich Gaara und Neji aus dem Geschehen zurück. Mittlerweile standen die, die durch die Lazetten Bewegungsunfähig waren wieder aufrecht und folgten der nun folgenden Auseinandersetzung voller Interesse. Das schwache Grinsen auf den Lippen beider offenbarte dem der es zu sehen bekam ein Bündel an Gefühlen, die lange Zeit gehegt, gepflegt und vor den Augen anderer verborgen wurden um nur heute, an jenem Tag auf ein vielfaches heran zu wachsen und dem Grund ihrer Existenz gerecht zu werden. Kampfeslust, Spannung, Erwartung, Hass, Vertrauen, Erbarmungslosigkeit, Freude, Erleichterung, Stolz, Schmerz, Hoffnungslosigkeit und Verständnis. Es gibt niemanden der sich auch nur annähernd vorstellen kann, in welchem Maß und mit welcher Kraft diese Gefühle in den Körpern Sasukes und Narutos existierten.

Endlich.

"Chidori!" - "Rasengan!" Blaue Lichtkugeln aus enormen Chakra Konzentrationen erschienen in den Händen der Gegner, die ohne auch nur einen Augenblick ihrer Zeit zu verschwenden aufeinander zu kamen.

Endlich!!

Wie Magnete zogen sich die Angriffe gegenseitig an, feinste zuckende Blitze umkreisten die Kugeln majestätisch, im Zentrum aufeinander stoßend erfüllte ein gleißendes Licht die Schatten der Umgebung. Durch die Explosion die bei der Eskalation zustande gekommen war, hörten die umliegenden Bäume, Pflanzen und Tiere auf zu existieren. Allein ihre Asche die sich auf den Wogen des Windes verbreitete, war alles, was von ihnen übrig geblieben war. Naruto und Sasuke die den Ausgang ihrer Aktion bereits von vorne herein in Erwägung gezogen hatten, ließen sich keine Zeit für Blöße. In übermenschlicher Geschwindigkeit gingen sie erneut, mit einer noch höreren Konzentration an Kraft aufeinander los. Eiserne Kunais mit daran befestigten Bann- und Explosionssprüchen bahnten sich ihre Wege durch die Luft, die zunehmend kälter wurde. Doch auch sie blieben ohne Erfolg. Gemeinsam mit dem Spruch, der es Sasuke ermöglichte Schattenschlangen aus seinen Armen entstehen zu lassen, die er seinerzeit bei Orochimaru erlernt hatte, beschwor Naruto mit der Technik die ihm einst von Jiraiya gelehrte wurde den Rießenfrosch Summon. Zu Überraschung aller weigerte sich Summon ihn im Kampf gegen Sasuke zu unterstützen. Er widersetzte sich regelrecht Narutos Befehlen. Sasuke der glaubte die Schwäche Narutos erkannt zu haben, nutze seine Verwirrtheit über den Fehlschlag seiner Verteidigung um ihn erneut mit seinen Schatten Shuriken anzugreifen. Doch so leicht war Naruto nicht zu besiegen! Gekonnt rief er zwei weitere Schattendoppelgänger auf, die zu beiden Seiten seiner selbst erschienen. Sasuke dem diese Technik mehr als Lästig war, da sie seiner Meinung nach nichts weiter als Vergeudung der Kräfte war, war gerade dabei sich für seinen nächsten Angriff bereit zu machen, als sich seine Sicht mehr und mehr einschränkte. "Ninpou, Hidden Mist no Jutsu:" Es war als ob Naruto diese Worte nie gesprochen hätte, ehr wie ein Gedanke, der in Sasuke eindrang, so leise waren sie gewesen. Immer dichter wurde der Nebel, der sie nun vollends umschloss. Doch für Sasuke sollte diese Tatsache kein Hindernis darstellen. Danke des Bluterbes der Uchiha Familie, das auch an ihn weiter gegeben wurde, war es ihm ein Leichtes mit dem Einsatz seines Sharingan durch die dichten Nebelschwaden hindurch zu sehen. Gerade noch rechtzeitig konnte er den beiden Angriffen der Schattendoppelgänger ausweichen, die zu beiden Seiten von ihm erschienen. Noch während er sich am Boden abfing, konterte er ein weiteres auf ihn zu kommende Kunai mit einem seiner eigenen.

Warm floß das Blut aus der Einstichstelle des Kunais, das sich im Schatten des abgewehrten befand. Doch auch er war nicht untätig gewesen. Ein leichtes aufstöhnen aus einiger Entfernung übermittelte ihm, dass seine zuvor geworfenen Shuriken ihr Ziel erreicht hatten. Röchelnd hielt sich Naruto den blutenden Arm, in dem sich noch immer drei Shuriken der kleineren Art befanden.

Mit einem Mal standen sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Jeweils vier Lazetten waren zwischen den Finger der rechten Hand bei beiden Gegnern zu erkennen. Mit jeder Sekunde die verstrich, erwärmte sich das leichte Eisen mehr. Doch keiner der Beiden bewegte sich. Aufrecht doch mit gesenktem Blick standen sie sich vollkommen regungslos, in einem nur geringen Abstand zueinander gegenüber.

"Das ist also der einzige Weg." Angenehm ruhig klang die Stimme Sasukes, der sich mit seinen Worten an Naruto wandte.

"Nicht der Einzige. ....doch momentan der einzig mögliche." Die selbe, angenehme Ruhe lag auch in den Worte Narutos.

"Keine Niederlage und doch kein Sieg. Wie lange soll das noch so weiter gehen?!"

"....ich weiß nicht. Vielleicht wird es nie möglich sein. Aber genauso gut könnte es auch Morgen schon zu einer Entscheidung kommen."

Ein Lächeln, das Enttäuschung und Wut zugleich enthielt zierte die Lippen derer, die sich für den letzten Angriff bereit machten.

Sie wusste es noch bevor der Kampf begonnen hatte.

Geschmeidig glitten die Lazetten durch ihre Finger, durch die Luft, durch das warme Fleisch. Nahezu zur gleichen Zeit sanken ihre Körper dem Boden entgegen, der sich durch das Aufgehen der Sonne leicht erwärmte. Wieder war eine Nacht dem Tag gewichen und wieder würde eine Nacht dem Morgen folgen.

Die Möglichkeit das Problem zwischen ihnen zu lösen, ohne das einer von ihnen mit seinem Leben dafür bezahlen musste, hat es und wird es auch nie geben. Einer von ihnen musste sterben, wenn nicht sogar beide. In Geschwindigkeit und Kraft waren sie sich ebenbürtig, doch da es bei Trainingskämpfen, wie es hier der Fall war, nicht erlaubt war jemanden zu töten, würde auch diesmal kein Sieger hervor gehen. Um dem Training jedoch ein gerechtes Ende zu setzten, beschlossen sie es für diesesmal dabei zu belassen. Es wird die Zeit kommen in der die Entscheidung fällt. Es wird sie geben, die Möglichkeit ihrer Ungewissheit ein Ende zu setzten.

Bald.
 

*Shuriken - große Shuriken sind Windgeistwurfmesser, die kleinen tragen sie wie auch die Kunais bei sich.

** Kibaku-Satsu = Papier mit Schriftzeichen das nach einiger Zeit explodiert.

Agenda

Die sanften Strahlen der Sonne, die so unbekümmert vom Himmel auf die Erde herab schienen und ihr die Kälte der verübergegangenen Nacht entzog, strafte das Geschehen der vergangenen Tage lüge. Der leichte wohlriechende Duft des Waldes, der Konhoa schützend durch seine Wurzeln und Äste vor unerwünschten Blicken im verbogenen hielt, haftete an dem wellenartig aufkommenden Wind, der gemeinsam mit dem unirdisch erscheinenden ersten Licht des Tages aufkam. Ein blasser blauer Flaum, gemisch mit nur wenigen Tropfen eines so edlen Rotes, dass selbst Blut dem Vergleich nichts entgegen zu bringen vermochte, überzog Konoha und seine weite, unerschöpfliche Umgebung. Geradezu majestätisch ragten die in Stein gehauenen Häupter der einstmals regierenden Hokage über dem Dorf empor, das nach und nach zu erwachen begann.

"Nur noch ein bischen. ...nur noch ein bischen." Leise, nahezu flüsternd hatten jene wenige Worte den Mund Narutos verlassen. Worte die einem anderen so belangos erschienen, so unwichtig, dass sie, selbst wenn sie jemand vernahm, wieder in Vergessenheit geraten wären. Worte, deren Bedeutung nur er kannte und deren Wert nur durch seine Lippen zu erkennen war.

Fast schon unwirklich erschien es einem wie sanft und gefühlvoll der Wind durch das blonde, strähnen vergoldete Haarzog, dessen Spitzen durch die nur leichte Bewegung an Wangen und Nacken ein angenehmes Gefühl hervor riefen. Egal wo er war oder wohin er ging, egal was er tat oder was mit ihm geschehen mag, immer - und das wusste er - war er von seinen Berührungen umgeben.

Genießerisch ließ er sich auf das Spiel ein, wie es schon so viele Male zuvor geschehen war. Auch diesmal fand er sich nicht dazu in der Lage der Leichigkeit des Windes ohne Bewunderung, die dieser unweigerlich in ihm heraufbeschwor zu begegnen. Ihn erstaunte es von Mal zu Mal mehr, wie etwas, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen war zu etwas heranwachsen konnte, dass durch eine einzige Berührung ganze Landstriche verschwinden ließ.
 

Voll von Aufmerksamkeit, doch locker und entspannt zugleich verweilte Naruto auf einem Felsvorsprung, der dem Walde auf natürliche Weiße entsprang und dessen saftig grüne Grashalme ihn an seinen nackten Waden herausvordernd kitzelten. Naruto mochte diesen Ort wie er sich schmerzlich eingestehen musste, zumal er dem Gedenken der Hokage auf gleicher Höhe, direkt gegenüber lag, was aus dem darunter liegenden Dorf aus allerdings nicht zu erkennen, geschweige denn auch nur annähren zu erahnen war.

Ausdruckslos waren seine dunklen blaunen Augen, die einst von solcher Heligkeit waren, dass sie selbst in Tagen tiefster Dunkelheit Kraft und Hoffnung heraufbeschwören konnten, über die Dächer Konhas gewandert. Einer leeren Hülle gleich, ohne Geist und ohne Seele zog sein Blick durch die steinernde Vergangenheit. Jedem eizelnen Abbild eines Hokage widmete er für einige Minuten einen Teil seiner Aufmerksankeit. Vom Ersten bis zum Letzen ohne sich auch nur ein einziges Mal von ihnen anzuwenden, stand er ihnen mit Achtung gegenüber.

Hätte sich zu jenem genannten Zeitpunkt noch eine andere Gestalt an diesem Ort befunden, so wäre diese mit sicherer Wahrsceinlichkeit vom Abbild Narutos so beeindruckt gewesen, dass sich die Augen geweitet und die Stimme versagt hätte.

Der vom Kampf erprobte Körper, umhüllt von Kleidung, die so dunkel wie die Nacht waren, gaben den körplichen Zustand Narutos deutlich zu erkennen. Breite, durch das Training geprägte Schultern auf denen ein Mantel von der Farbe gerade geschmiedeten Eisens lag. Der unverkennbare Kontrast seines Haares zu seiner Kleidung; die wie Elefenbein schimmernde Haut. Nicht´s von dem, was heute zu erkennen war, ließ mehr auf den Jungen schließen, der in der Vergangenheit das Dorf mit seinen Streichen in Veruf brachte. Die zarten kindlichen Gesichtszüge waren zu einem geschmeidigen männlichen Gesicht geworden, das von Ernsthaftigkeit und Kummer durchzogen zu sein schien; Ein Lächeln, das weder Gedanken noch Gefühle offenbarte, die tief in seinem Innern von unüberwindbaren Mauern umshlossen waren. Es schien einem gerade zu, als ob Naruto zum Gegentel seiner selbst geworden war. Doch da war auch noch etwas anders an ihm, etwas helles und warmes zugleich.

An jenem Ort zu gegebener Zeit erschien er von solcher würde umgeben, dass er einer von ihnen hätte sein können, gar mit ihnen zu verschmelzen vermochte. Aufrechten Blickes und erhobenen Hauptes stand er den Hokage der Vergangenheit gegenüber, ohne in deren Gegenwart auch nur einen Hauch zu verblassen.

Gelassen ruhten die Hände in den Taschen seiner Hose, während sein Mantel dem endlosen Zerren des Windes nachgab und sich von dessen Wogen tragen ließ. Das nur langsam aufkommende Licht des Morgens ließ Naruto etwas zu Teil werden, das mit einem Menschen nicht mehr zu vergleichen war. Etwas, dessen Stärke weit über die Grenzen des menschlichen Körpers hinaus ging.

Etwas wie ein Gefühl.

Wie ein Gefühl von Macht.

Dem Gefühl der endlosen Macht!

Nach einigen Minuten erst vermochten es Lider seiner Augen sich herab zu senken und das Licht für einen letzten Augenblick aus seiner Wahrnehmung zu verteiben, um ihn nur kurz darauf in der Gegenwart vn neuem erwachen zu lassen.

Mit einem letzten unausgesprochenen Gedanken kehrte er der Achtung gebietenden Felformation den Rücken wobei ein Lächeln auf seinen Lipen lag, das man nicht zu deuten vermochte. Allein begleitet von dem Geräusch sich bewegender Blätter, die an dem Geäst der Bäume hafteten oder vereinzelt auf dem irdischen Boden herum lagen, schritt Naruto erneut mit kaum wahrzunehmenden Bewegungen durch endlosen Windungen des Waldes.
 

Es war nicht verwunderlich, dass gewisse Personen, die sich in Konoha aufhielten in den vergangenen Nächten keine Ruhe fanden. Das Geschehen mit Orochimaru und das Wiedererscheinen Narutos brachten den alltäglichen Lauf der Dinge zunehmend durcheinander. Die Angst der Menschen saß noch tief in ihren Kochen und Innereien, vergleichbar mit einem Geschwürr, das sich in ihnen festgezt hatte. So ungewohnter dagegen erschien das Verhalten der Elite, die den Jungen, der das Fuchsungeheuer in sich trug auf Schritt und Tritt in offener Formation folgten. Das Bild in dem ein Fleck einem Punkt mit mürrischen Gesichtern in nur zwei Zentimeter Abstand folgte, war einfach grotesk und entlockte so manchem der einen lick darauf warf ein ungläubiges Schmunzeln. Kinder, die sich in der Nähe ihrer Häuser befanden hielten sich die Hand vor den Mund um dem krampfhaften Lachen, das sie unweigerlich überkam entgegen zu wirken, ...oder zumidest die Lautstärke zu drosseln. Bei dem Versuch allerdings war es dann aber auch schon geblieben, denn das was sich den einfachen Bewohnern Konohas bot, war schon mit einem Lachen nur schwer auszuhalten. Andere Ninja dagegen, die nicht zur Elite zählten, konnten sich vor Verwunderung kaum noch auf den Beinen halten. Mit offenen Mündern standen sie an den Seiten der Straße und folgten ihnen mit ungläubigen Blicken.

Ohne seinen Schritt vorher verlangsahmt zu haben hielt Naruto miten in seiner Bewegung inne. Tsunade, die mit verschränkten Armen in Begleitung Jiraiyas vor ihm erscienen war der, so glaubte man da sich seine Miene verzog, als hätte ein nur spärlich gekleidetes Mädchen seinen Weg gekreuzt ungläubig dreinschaute. Schwer schluckend haftete sein Blick und auch derer die hinter ihm zum Stehen kamen auf dem Gesicht der Hokage.

Erstaunlich wieviel Furcht ein zuckendes Augelid ind dem, der es zu sehen bekommt hevorzurufen vermochte.

Mit bebender Stimmer krallten sich ihre spitz zulaufenden Nägel durch ihren grünen wollenden Mantel in ihre Oberarme, während die jene, die sie betrachteten zur Rede stellte, wobei sie jedes Wort, das ihren Mund verließ deutlichst betonte.

"WAS MACHT IHR DA?!"

Kakashi war der Erste gewesen, der sich aus der lähmenden Starre, die über sie hereingekommen war löste. Gelassen, wie es seit jeher seinem Wesen entsprach, antwortete er mit zuckenden Schultern und in einem Ton, den er der Hokage gegenüber für angebracht und unabdingbar hielt.

"Wie mir scheint bin ich wohl nicht der Einzige, der von Naruto zum Narren gehalten wurde, als ihr uns dazu ausgesant habt, ihn zu beobachten."

Entgegen seiner freundlcih ausgesprochenen, wohl durchdachten Worte, war ein Glimmen in senen Augen zu erkennen, in dem unverkennbar Missbilligung zu lesen war, das weder Tsunade, Jiraiya noch Naruto entgangen war, dessen Blick dem Kakashis gegen Ende seiner Rede begegnet war. Naruto, dem nach den Worten Kakashis und dessen Reaktion ein Lächeln auf den Lippen lag, entgegnete dem Blick Tsunades, aus deren Gesicht angesichts der veräterischen Worte Kakashis, jegliche Farbe gewichen war. Offensichtlich bereitete es ihr unbehagen, mit dem Befehel, den sie an ihre engsten Untergebenen hinter Narutos Rücken gegeben hatte, vor diesem so offenundig konfrontiert zu werden. Sie fühlte sich, als hätte man sie vor ihrem ganzen Volk bloß gestellt, als hätte sie jene Verraten, die ihr Nahe waren, ja gar als Veräterin fühlte sie sich. Doch war sie das nicht auch? Eine Veräterin, die einem Heimkehrenden mit Misstrauen begegnete. Einem, der ihr einst den Weg gewisen hat. Einem, den sie einen Freund nannte.

Naruto, dem der Kampf den sie sich zu jener Zeit in ihrem Innern lieferte nicht entgangen war, amüsierte sich an dem Anblick, den sie ihm unwissend bot, wobei ein eiskaltes Laächeln auf seinen Lippen lag, das jedoch niemandem weiter aufgefallen war, da er sich mit dem Gesicht gerade noch rechtzeitig von ihnen abwenden konnte.

Stille hatte sich auf die kleine Menschenmnge gelegt, die wie verloren in Mitten des Dorfes entstanden war. Der Gefülswandel der Hokage hatte auch bei den Umstehenden seine Spuren hinterlassen. Während es sich bei der Hokage selbst und Jiraiya um Unbehagen, Kumer und Angst gehandelt hatte waren es bei anderen Gefühle wie Verachtung, Wut und nerschöpfliches Misstrauen das bis ins Unermesslichezu reichen schien.

Tsuande war sich der Blicke sie auf ihr ruhten durchaus bewusst. Gleich wie ausgeungerte Wölfe die Lust zum Jagen verspürten; weinende Kinder, die sich vor Angst wanden; Wesen die auf sannten und den Tod geliebter Menschen beklagten starrten sie unverwant an. Sie wusste, was diesen Menschen im Kopf herum ging, die so unmittelbar um sie versammelt waren. Was gab es zu fürchten , das es eslbst der Hokage sie Sprache verschlug? Was hat sie dazu bewogen, den Jungen der das Fuchsungeheuer in sich bag beschatten zu lassen?

Gerade als Jiraiya dazu ansetzten wollte etwas zu sagen, durchdrangen sie Worte eines anderen die unerträgliche Stille - begleitet durch ein Kichern, das eher dem eines Kindes glich als dem eines jungen Mannes.

"Ja, das war gar nicht so einfach wie ich es eigentlcih erwartet hatte! Ich dachte schon ich würde an der Aufgabe scheitern die ihr mir als Prüfung gestellt habt. Allen Mitgliedern der Elite auf einmal zu entischen ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Doch nun, da ich diese Prüfung bestanden habe, steht meiner Aufnahme in die Elite nichts mehr im Weg, nicht war ...Tsunade-sama?"

Naruto hatte leise gesprochen und jedes seiner Worte deutlcih betont. Obwohl sie keinem der Anwesenden entgangen waren, so erahnten doch einige unter ihnen, das die gesprochenen Worte allein an die Hokage gerichtet waren, deren von Verblffung geweitete Augen am Wesen Narutos harrten. Ihr nur leicht geöffneter Mund schloss sich zu einem dünnen, volkommen gekünztelten Lächeln, das die Worte, welche sie sagte - jedoch nicht dachte begleitete.

Gefasst wie es dem der das Amt des Hokage bekleidete etsprach bekräftigte sie Narutos Aussage, wenn es sich dabei wohl ehr um eine gewisse Art von Ausweichmanöver handelte. Eine Art Schutz ihrer selbst doch zugleich ein Schlag ins Gesicht der ihr Gewahr werden ließ, dass das ungute Gefühl welches sie Naruto gegenüber empfand nicht unbegründet war.

Auch wenn sie sich der Lüge bewusst war die, noch während sie sprach bereits scher auf ihren Schultern lastete, so gestand sie sich ein, dass dies die einzige brauchbare Möglichkeit war, die sich ihr zu jener Zeit bot, das Volk zu schützen.

Es war warlich nicht schwer zu erraten was in den Köpfe der Menschen vor sich ging und noch um einiges Leichter ihr Handeln hervor zu sehen sobald sich die Gelegenheit dazu ergab. Ein einzelne Funke wäre ausreichend um Zweifel, Wut und Angst heraufzubeschwören, die ihren Verstand umnebelten, ohne das es ein Entkommen aus dem Wirrwar der Gefühle gegben hätte. Tsunade wusste um die Einstellung der Bewohner Konohas gegenüber Naruto dessen pötzliches Erscheinen und Handeln - auch wen es dem Wole Konohas diente - den Eindruck, den sie im gegenüber hegten noch weiter ind negative prägten. Insgeheim war sie ih sogar dafür Dankbar, dass dass er die Gistes Gegenwart besessen hatte, die Situation mit ein paar einfachen Worten und seiner so ungezwungenen Art, die ihm seit jeher zu Eigen war zu entschärfen. Doch ein einzelner Blick in seine dunklen, umnebelten Augen - wie es ihr nich nie zuvot begegnet war - geügte, um sie eines besseren zu beleheren. Ein Schaudern durchlief sie, ließ ihre Muskeln zucken und Schweiß auf ihrer Haut perlen während ihr eigens Herz vor intensivität zu zerspringen drohte. Es lag werder ein Lächeln noch ein Zeichen der Überlegenheit darin. Weder Wohlwollen noch Hass. Kein Schmerz, keine Verständnislosigkeit, nicht einmal eine Frage.

Unbewusst hatte sie sich ihre Arme um den Oberkörper geschlungen. Ohne es zu merken war sie einige Schritte zurück gewichen, die ihre voran gegangenen Worte Lüge straften. Das Schaudern das sie durchlief wurde zu einem unerträglichen Frösteln, dessen Kälte schirr endlos zu sein schien. Sie erkannte weder Freude noch Misstrauen. Weder Entäuschung noch Verwirren wie es gewiss bei jedem anderen, der dich in seiner Lage befunden hätte der Fall gewesen wäre. Instinktiv wandte sie den Blick von ihm ab um ihre Worte noch einmal zu wiederholen, die die Bewohner Koohas nicht weiter zweifeln ließen. Doch jene die die Hokage, die über das durch Blätter verborgenen Dorf regierte kannten, wussten das jene Worte allein dazu bestimmt waren, die Wahrheit mit ihnen zu ersetzen. Immer wieder, ohne dass es jemand wahrnahm, wiederholte sie sie tonlos, wie ein lautloses Gebet - gleich einem Flehen.

"Es stimmt. Es war eine Prüfung um ihn zu testen. Um ihn zu einem von uns zu machen."

Gefolgt von Jiraiya, der die gesamte Zeit still schweigend an ihrer Seite war und der Elite, sie ihr ebenfalls schweigend folgte machte sie kehrt um sich auf den Weg zurück zum Gebäude der Hokage zu begeben, während sich die versammelte Menge sichtlich erleichtert teilte und ihrem Tagewerk nachzugehen.

Schweigend versuchte sie sich des Zitterns zu erwähren, das sich zunehmend ihres Körpers bemächtigte. Doch das was sie in den Augen Narutos gesehen hatte, schien unauslöschlich vor ihren Augen zu brennen, was sie immer aufs Neue erschaudern ließ. Wallend hiel sich ihr blattgründer Mantel auf den Wogen des Windes an dem ein Schatte zu zerrte, der nur darauf zu warten schien über sie herein zu fallen und sie zu verschlingen. Das lodernde Bild das in Flammen zu stehen schien hinterließ eine klaffende Wunde in ihrem Hezen, die niemals wieder jemand zu Heilen vermochte. Erneut stellte sie sich in ihrem Gesite die Frage, wann der Alltag in konoha einkehren würde.

Es war weder Wohlwollen noch Hass, das in seinen Augen zu lesen war. Weder ein Lächeln, noch ein Zeichen der Überlegenheit. Weder Schmerz noch Verständnislosigkeit, nicht einmal eine Frage.

Weder Freude noch Missrauen waren in ihnen gelegen. Weder Entäuscung noch Verwirrung nicht eimal verachtung oder Gleichgültigkeit.

Alles was sie in seinen Augen zu erkennen vermochte war, das nicht einmal der Ansatz von Gefühl in seinem Innern existierte.
 

Bleich vor Anspannung saß Tsunade erneut den Elitekriegern gegenüber, die mit ihr gemeinsam immer auf Neue alles daran setzten Konoha vor dem Schlimmsten zu bewahren. Bisweilen wurden sie ihrem Namen der ihnen vvoraus eilte in ale Angelegenheiten gerecht, weswegen Tsunade sich nicht dem Gefühl erwehren konnte, einen gewissen Stolz zu verspüren. Doch die neuesten Ereignisse ließen sie daran zweifeln ob das was sie taten ausreichend war.

Es war offensichtlich, dass nicht einem unter ihnen ihr Verhalten Naruto gegenüber nicht entagangen war, dazu waren sie wahrlich zu gut augebildet.

"Das war gefährlich. Du solltest vorsichtiger sein, wenn du mein aber vor allem ihr Leben nicht gefährden willst."

Erschrocken über die plötzliche Stimme, die scharf in der Stille wiederhallte galt ihre Aufmerksamkeit nun Naruto, der wie gewohnt an einem der Fenster lehnte, aus denen man ganz Konha erblicken konnte. Gebannt starrten sie an. >>Sollte das eine Drohung gewesen sein?<<

Noch immer hielt er den Blick von der kleinen Gruppe, die sich ihm gegenüber befand abgewannt. Statt dessen war dieser auf den dichten Wald gerichtet, der Konoha wie ein Schutzwall umgab, als er geduldig auf die Antwort der Hokage wartete, die ihn aus weit aufgerissenen Augen anstarrte, bevor sie sich wieder gefasst hatte und sich bei ihm zum erstaunen aller für ihre Ungeschicktheit entschuldigtem die einem Oberhaupt in ihrer Position nicht zustand.

"Es tut mir Leid. Ich hatte nicht vor dich..." Mit einer einfachen doch deutlichen Geste ließ er sie mit ihren Worten inne halten. Ein klammer Luftzug, der durch die undichten Fenster drang an denen sich Naruto noch immer befand, ließen dessen Kleidung und Haar in Bewegung geraten. Sachte glitt der Wind durch die Stoffe hindurch, die seinen Körper bedeckten; Leckte an der nackten Haut entlang der Narben, die diese zierten. Scheinbar geistesabwesend wandte er den Blick vom Fenster ab und schenkte nun ihnen seine Aufmerksamkeit. Doch es war nicht Tsunade die er unverwannt mit unergründlichem Gesichtsausdruck anstarrte. Sein Blick war fest auf dir Gestalt gerichtet, di sich tief im Schatten der Tür hielt.

Bewegungslos hatte dessen Aufmerksamkeit von Anfang an ihm gegolten. Noch im selben Atemnzug in dem er seine Augen schloss, legte sich ein Lächeln auf die Lippen Narutos. Gaaras wortloses Einverständnis auf die unausgespochene Frage Narutos war genug um sich von dessen Loyalität zu überzeugen.

Während sein Blick auf der Schattengestalt ruhte, die am anderen Ende des Raumes an einer der Steinwände lehnte, richtete er seine Worte an Tsunade, der angesichts der herrschenden Stille unbehaglich zumute war.

Leise fast flüsternd, so das seine Worte nur jene erreichten für die sie bestimmt waren, sprach er die Wahrnung aus, mit der sie seit seines Eintreffens gerechnet hatten. Weit hatten sie die Beführchungen von sich geschoben um ihnen nicht wehrlos gegenüber stehen zu müssen, doch das Wiedererwachen in die Realität war kalt und ungemütlich gewesen. Bei seinen grausamen Worten, die für einen ausgschlossenen der wenigen Auserwählten nicht weiter von belang gewesen wären und wahrscheinlich sogar Freude heraufbeschwore hätten, zuckten Tsuande, Jiraiya und Gaara sichtlich zusammen, während Sasuke das Grauen ins Gesicht geschrieben stand. Sie waren die einzigen gewesen, die die wahre Botschaft hinter Narutos Worten zu erkennen glaubten, während die restlichen der Elite ihre Zustimmung kund taten, nicht ahnend, was sie damit herauf beschworen. Schaudernd hallte seine Ankündigung durch die Stille der Nacht, nachdem sich die nächtliche Versammlung wortlos aufgelöst hatte.
 

>>Soll der Alltag der Vergangeneit erneut in Konoha Einzug erhalten!<<

Comission

Die in Narutos Worten verborgene Drohung hatte Tsunade-sama unangetastet im Raum stehen lassen.

Vielleicht aus Angst oder der Befürchtung wegen in den Dingen zu versagen, die um Naruto herum in Bewegung geraten waren, aber möglicherweise auch, weil es ihr unvorstellbar erschien, dass Naruto zu solchen Gedanken fähig gewesen wäre.

Je weiter sich ihr Verstand mit jenen Vorstellungen beschäftigte, desto klarer wurde ihr die Erkenntnis, dass sie sich bereits in ihren Gedanken zu weit in die Dinge die Naruto betrafen hervor gewagt hatte. Es gab zu viele Wege, um auf eine Antwort die das Rätsel lösen würde zu stoßen und manche davon erschienen aus Qualen gerade zu bestehen.

Das was sie geglaubt hatte in den Worten Narutos zu erkennen, musste ein Streich ihrer Sinne gewesen sein, ein Irrtum nichts weiter.

Doch wenn alles was ihr Verstand ihr zu verstehen zu geben versuchte, und was ihr Herz als Lüge und Einbildung abtat ohne auch nur einen Funken Zweifel zuzulassen so unmöglich war, warum waren Sasuke und Jiraiya dann bei ihr geblieben nachdem sie die Anwesenden entlassen und die Versammlung für beendet erklärt hatte, und ihr - unabhängig von einander - die selben Befürchtungen zu Teil werden ließen, die sie selbst nach den Worten Narutos hegte? Was war an ihm nun so anders, dass sie zu solchen Gedanken verführte?

Innerlich aufgewühlt führten sie ihre tief in Gedanken versunkenen Schritte durch den von gedämpftem Licht erfüllten Arbeitsraum. Das Knirschen ihrer Zähne welches unaufhörlich im Raum widerhallte, war neben ihren Schritten das einzig wahrzunehmende Geräusch in der nahen Umgebung.

Es war erst kurz nach Sonnenaufgang, doch selbst zu dieser Stunde noch weit dunkler als es zu beginn des Tages hätte sein dürfen, wenn ein angenehm warmes Wetter, durchzogen von den hellen Strahlen der Sonne zu erwarten gewesen wäre. Dem zu Sehendem nach zu urteilen konnte einem die Ahnung kommen, dass sich die Gesetze der Natur den Geschehnissen in Konoha anzupassen suchten. Stets, wenn etwas unklar erschien oder unangenehmes zu geschehen bevorstand, legte sich ein Schatten über sie, der die sonnigen Strahlen in den Dichten der Wolken vergrub und dem Geschehen den passenden Hintergrund zu geben schien, der alles fremde ausgeschlossen hielt.

Die eisige Kälte, die gleichsam mit dem tristen Wetter einer dunklen Vorahnung gleich über Konoha weilte, erschien ihnen mit jedem Tag mehr von Götterhand geführt. Unsichtbare Wände, die das Geschehen in ihrem Dorf hielten, die wie schützende Mauern um sie herum errichtet waren. ...schützend für die Außenwelt, doch ein Gefängnis für all jene die dort lebten. Mauern, nicht gefertigt aus Stein oder Holz. Mauern ohne Türen, ohne Wände. Mauern aus denen es kein entkommen gab. Mauern, die es selbst als Ruinen nicht zu überwinden waren. Mauern ohne einen Hauch von Licht.

Erfüllt von verworrenen Gedanken und möglichen Visionen hob sich der Blick der Hokage gen Himmel. Graue Dunstschleier schlichen durch verlassene Gassen und auf verschlungenen Waldpfaden umher, krochen aus den Wurzeln der Bäume, entlang ihrer Stämme bis hinauf zu den lichter werdenden Kronen, die sie geisterhaft umhüllten. Regentropfen benetzten vereinzelt den steinigen Boden unter ihren Füßen, während sachte doch bestimmt der feuchte Winde über die Felder wehte und allem was darauf wuchs und gedieh leben einhauchte.

Während ihr zunehmend entspannter werdender Geist jede Bewegung wahrnahm, so gering sie auch sein gewesen mochte, wurden sie mittels ihrer Augen verfolgt, bis sie sich dem Blickfeld Tsunades entzogen.

Erst nachdem einige Zeit vergangen war, in der sie all die Gedanken und Gefühle die in ihr tobten zu verarbeiten versuchte und all den Geschehnissen ihre Aufmerksam gänzlich entzog, die in den vergangenen Tagen ungehemmt auf sie eingestürzt waren erlaubte sie es sich, sich dem Verlangen hinzugeben durchzuatmen.

Sie hatte sich entschieden!

Naruto zu misstrauen und ihn durch seine eigenen Freunde zu beobachten war der Weg, den sie wegen ihrer Verantwortung wegen gehen musste, ob es ihr nun missfiel oder sich dazu bekannte. Doch nun hatte sich die Situation geändert. Seit er Konoha wieder betreten hatte, war es ihm gelungen zu beweißen auf welcher Seite er nun stand. Einen ersichtlichen Grund die Feindseligkeit die man ihm gegenüber an den Tag legte aufrecht zu erhalten, gab es nicht mehr. Es war belanglos wie vielen ihre Entscheidung missfallen würde, solange sie sich nur selbst wieder in die Augen sehen konnte. Einen Grund zur Sorge gäbe es wohl nur dann, wäre es anders gewesen.

Dennoch machte sich neben dem neu gewonnen Gefühl der Erleichterung ein Gefühl breit, das eine erschreckende Ähnlichkeit mit Angst hatte. Es gab keinen Zweifel, dass ihre Entscheidung von nun an den Alltag beeinflussen würde auf entschlossenen Widerstand stieß, doch das Beunruhigende daran war, das dies besonders in den Reihen der Elite zu erwarten war. Denn genau wie sie selbst es tat gingen sie mit Vorsicht und Achtung durchs Leben die ungeachtet ihrer Fähigkeiten über das eigene Leben entschieden. Zu viele von ihnen wurden von jenen verletzt, die ihnen Nahe waren, um sich dieser Vorsicht zu erwähren.

Den Dingen zu vertrauen, selbst wenn es sich dabei um einen einstigen Freund handelte, war nicht Teil ihrer Ausbildung gewesen und somit geradewegs unmöglich. Gewohnheiten gab man eben nur schwer auf, erst recht wenn die Existenz eines ganzen Dorfes auf dem Spiel stand.

Doch die Zeit schreitet voran. Sie bleibt nicht stehen, wie man es sich in Situationen wie dieser gerne wünschen würde.

Sie wartet nicht auf einen, nur damit man sich seiner Lage bewusst werden kann.

Das ist das Gesetz der Zeit.

Sie ist ein stetiger Kreislauf.

Das einzige ohne Ende.

Ein Lächeln geschmiedet aus Erleichterung und Angst zierte ihre Lippen bevor sie sich gemäßigten Schrittes von den weit geöffneten Fenstern zurückzog.

Ihre Enzscheidung war gefallen.

Einen Weg zurück gab es nun nicht mehr.

Naruto hatte ihr Vertrauen. Und sie würde es jedem beweißen!
 

»Hm, ... so ist das also. ...du bist so einfach zu durchschauen, Tsunade-sama!« Mit einem lautlosen Stoß vom angefeuchteten Boden, erhob sich der blonde Beobachter Tsunades in die Lüfte, während das erbarmungslose Grinsen nicht von seinen Lippen wich.

Unsichtbar für jene die sich seiner Anwesenheit nicht bewusst waren, bewegte er sich auf dem unantastbaren Geäst der Bäume fort bis er in Mitten des Waldes, im Schatten der Bäume zu noch nächtlicher Stunde zum Stehen kam.

Umgeben von Nebel, der unaufhörlich um ihn herum schlich, doch bedacht darauf war Abstand zu dem erschienen Geschöpf zu halten, verlieh ihm etwas mystisches, etwas atemberaubend Mächtiges. Wie etwas aus alter Zeit in der Magie es war, das die Welt beherrschte. Er schien von einer Unantastbarkeit gesegnet worden zu sein, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Ein stummer Ruf, der nur jene zu erreichen vermochte für die er bestimmt gewesen war, entrang sich seines Geistes und ließ die Umgebung erwachen. Leuchtend glühende Augen, in denen Flammen loderten, die von einem unüberwindbaren Feuer sprachen, das ihr Inneres ausmachte waren das einzig erkennbare gewesen. Doch diese Eigenschaft allein vermochte es nicht, die wachsende Zahl der von der Dunkelheit verschlungenen Anwesenden zu verbergen. Hunderte von Kreaturen besetzten die Kronen der Bäume und in Mitten dieser Menge, vollkommen gelassen stand er da. Naruto!

Der Blonde war sich der Blicke, die auf ihm ruhten bewusst, doch diese Geringfügigkeit hielt ihn nicht davon ab, das Gefühl der Vorfreude, das fortwährend in ihm wuchs, in vollen Zügen auszukosten.

Erst nachdem Minuten verstrichen waren, in denen alle Aufmerksamkeit ihm galt doch nichts weiter geschah, legte er all seine Entschlossenheit zusammen mit jeglichem Gefühl in nur eine einzige Handbewegung, die mit Worten allein nicht zu beschreiben war.

Gleich, wie auf ein Kommando hin, verzogen sich der Kreaturen Gesichter zu mordlüsternen Fratzen auf deren dasselbe Grinsen lag, wie auf denen Narutos. Voll von Respekt und sichtlich zu ihm aufschauend, verneigten sie sich vor dem, den sie zu ihrem Führer ernannten. Wortlos wie seit Begin, wandten sich die Kreaturen von ihm ab, um seiner unausgesprochenen doch durchaus klaren Aufforderung folge zu leisten, jedoch nicht ohne ihm zuvor ein anerkennendes Lächeln zu schenken.

Mit einem Mal war der Wald, indem noch immer Finsternis und Nebel herrschte wie ausgestorben. Nach einem letzten Blick gen Himmel in dessen Zeit der Unheil verkündende Wind an den Säumen seines grauen Mantels zerrte, verschwand auch er aus dem Blickfeld jeden Lebens.

Ruhelos glitt der Wind über die nun verlassene Umgebung, zerrte an Ästen und Blättern deren knarzen und rascheln bis in die tiefsten Winkel des Waldes drang. Vögel stießen in die Weiten des Himmels davon, fort aus dem Ort des Grauens indem soeben eine Geschichte ihren Anfang nahm, deren Geschehen zur Legende werden wird, gesponnen aus den dunklen Fäden des Leids.
 

»Es war so weit. Die Zeit ist gekommen!« Wohl jedem der noch vor kurzem Versammelten gingen dieselben Gedanken durch den Kopf. Und ohne jeden Zweifel war bei ihnen zu jenem Zeitpunkt das gleiche zu erkennen, hätte man nur in ihre Gesichter sehen können.

Freude.

Angst.

Spannung.

Er hatte nach ihnen geschickt. Die Zeit war gekommen! Wieder zierte ein eisiges Lächeln die Lippen junger Krieger, die der Zukunft entgegen traten.

Rache.
 

Naruto hatte nicht lange Gelegenheit dazu bekommen ohne festes Ziel auf den Straßen Konohas umher zu streifen. Doch wider erwartend sollte seiner neuerlich guten Laune ein weiteres Glied hinzugefügt werden.

Früher als erwartet, hatte Tsunade mittels eines Boten nach ihm schicken lassen. Zu seiner Verblüffung handelte es sich bei dem Überbringer der Nachricht nicht um ein festes Mitlied der Elite, wie er es eigentlich erwartet hatte. Der Bote war ein älterer Herr mit weißer Mähne, dessen Gedanken wohl niemand entschlüsseln konnte. Jiraiya selbst hatte sich die Mühe gemacht ihn aufzusuchen um die Nachricht der Hokage an ihn zu überbringen.

Auf gleicher Höhe, doch den Blick auf das Geschehen vor ihnen gerichtet liefen sie die Straße entlang, die direkt zu dem Anwesen der Hokage führte. Die Autorität, die von beiden zugleich ausging, zog unvermeidlich die Blicke der Bewohner Konohas auf sich, denen vor Ungläubigkeit der Mund offen stand.

Aufrecht, aufmerksam und zuvorkommend zugleich schritten sie daher wie Helden aus einer soeben geschlagenen Schlacht, wie die letzten Überlebenden einer untergegangenen Stadt, wie Wesen deren Einzigartigkeit den Göttern entsagt.

Die Gelassenheit, die sie verströmten schien unerschöpflich; geschöpft aus einer Quelle verborgen unter Trümmern. Rau erklang die Stimme Jiraiyas an der Seite Narutos, dessen unüberhörbare Distanz zwischen Schüler und Meister ungewöhnlich erschien. Hatten sie sich bereits soweit voneinander entfernt, dass selbst ein einfaches Gespräch zwischen ihnen unmöglich war? Sicher hatte er alle möglichen Auswirkungen in betracht gezogen, die sein Handeln nach sich ziehen würde, doch das es in ihm ein solch verlorenes Gefühl hervorrufen würde, dass überraschte ihn nun doch einwenig.

Ihm war bewusst, dass seine eigenen Gefühle schon längst kein Gewicht mehr hatten. Sicher waren sie der Auslöser für vieles gewesen, schließlich hatten sie den Anfang für diese Geschichte geschaffen, doch der Schmerz, der ihn hätte überkommen müssen, enthielt sich ihm. Er machte sich zwar Gedanken was mit jenen geschehen würde, die darin verwickelt waren, doch Angst diese zu verlieren hatte er unerklärlicherweise nicht, was ihm selbst wohl am meisten zu denken gab.

"Was hast du vor? Warum bist du wirklich hier?" Jiraiyas plötzlich gestellte Frage brachte Naruto nicht aus der Ruhe, ganz im Gegenteil, er war vollkommen gelassen, was seinem Begleiter nicht entging. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er ihn an, ohne mit seinen Schritten inne zu halten. Auch Jiraiya fand es "Was meinst du?"

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Konoha nach vier Jahren wieder betrittst, ohne einen Grund dafür zu haben. Ich kenne dich, vielleicht sogar weit besser als irgendjemand sonst es tut. Ich kann nachvollziehen was du empfindest auch wenn ich mich selbst noch nicht in der gleichen Position befunden habe in der du bist, doch auch ich habe schon vieles erlebt, dass dem deinem sehr ähnlich ist. Also sag mir, warum bist du hier?"

Das aufgesetzte Lächeln Narutos wurde wahrhaftig, als er ihm zu antworten begann wobei er seine Augen geschlossen hielt, um sich der Wahrheit seiner eigenen Worte bewusst zu werden.

"Du hast Recht, ich hatte nie vor Konoha je wieder zu betreten."

Die Aufrichtigkeit, die der jüngere ihm entgegen brachte, erstaunte ihn sichtlich. Doch zugleich erfüllte ihn ein unbändiger Stolz einen so hervorragenden Ninja unterrichtet zu haben, der die moralischen Werte in Ehren hielt und das wirklich wichtige nicht in Vergessenheit geraten ließ. Gebannt lauschte er den Worten des einstmals naiven kleinen Jungen, der zu einem erstaunlichen Jungen Mann herangewachsen war, der ihn durch sein Handeln und seine Worte immer wieder in Verblüffung geraten ließ.

Langsam öffneten sich die Augen Narutos als er zu sprechen fortsetze.

"Konoha bedeutet mir nichts mehr, es ist so kalt wie das Herz in meiner Brust. Vollkommen erkaltet, ohne jegliches Gefühl. Menschen die es fertig bringen einem wehrlosen Kind Leid zuzufügen sind in meinen Augen unter jeder Würde.

JIraiya wusste dass es sich bei dem Kind nicht um irgend ein fremdes hadelte, sondern um Naruto selbst. Tiefer Schmerz sprach aus seiner Seele, davon war Jiraiya überzeugt. Denn nun began er sich mit seinem Leben und seiner Vergangenheit auseinader zu setzen.

"Meine Anwesenheit in Konoha dient nur einem einzigen Vorhaben. Die Bewohner Konohas sollen zu sehen bekommen, was sie geschaffen haben."

Du selbst hast gesagt, du würdest nachvollziehen können was in mir vorgeht, doch wie ist es dann möglich, dass ich selbst es nicht verstehe? Dennoch vertraue ich deinem Urteil, so wie ich es immer getan habe, ....doch wie lange das noch so sein wird, weiß nicht einmal ich."

Schweigsam setzten sie ein Stück ihres Weges fort bevor Naruto weiter sprach. Jiraiya wusste, dass dies längst nicht alles war und vieles würde er nicht erfahren, ...noch nicht.

"Jetzt, da du einen Teil der Wahrheit kennst möchte ich dich darum bitten, dich aus den Dingen heraus zu halten bis die Zeit gekommen ist in der die Entscheidung fallen wird."

Entgeistert harrte der starre Blick Jiraiyas auf Naruto, der weit in die Ferne zu sehen schien. Da erst wurde ihm bewusst, wie weit reichend diese Geschichte sein würde. Wohl als einzigem in ganz Konoha wurde ihm die Gefahr bewusst, in der sie sich bereits befanden.

"Du erwartest von mir, dass ich zusehe wie mein Heimatdorf zerstört wird? Findest du nicht, dass du etwas viel verlangst?"

Trotz dieser ungewöhnlichen Überraschung, blieb Jiraiya ruhig. Nicht das kleinste Beben lag in seiner Stimme.

"Nein, keineswegs."

Wieder herrschte schweigen zwischen ihnen bis Jiraiya seine Antwort verkünden ließ.

"Das kann ich nicht, aber wie ich dich einschätze, wusstest du das noch bevor unser Gespräch begonnen hat."

Auf beider Lippen erschien ein Lächeln zur gleichen Zeit.

"Ich hab' damit gerechnet, ja."

Abrupt blieb Naruto stehen ohne Anstalten zu machen seinen Weg fortzusetzen. Da wusste Jiraiya, dass ihm Übles bevorstand.

Ein trauriges Lächeln umspielte die Lippen Narutos, als er Jiraiya fest in die Augen schaute. Nur leise und dennoch entschlossen sprach er die Worte, mit denen Jiraiya bereits gerechnet hatte.

"Dann tut es mir leid."

Urplötzlich verspürte der legendäre Sanin eine ungeheure Chakra Konzentration unmittelbar hinter seinem Rücken, die ihm nur zu gut bekannt war. Es gab nur einen der diese Art von Chakra besaß,

".....Itachi!"

Schweiß perlte von der Stirn Jiraiyas. Nur langsam wagte er es sich zu seinem Gegner umzudrehen um ihm ins Gesicht zu sehen. Doch zuvor schaute er noch einmal in die eisig blauen Augen Narutos, der unvermittelt vor ihm stand.

"...so ist das also. Jetzt verstehe ich." Noch während er sich zu dem besten ANBU den es je gegeben hatte umdrehte, streckte ihm dieser beide Arme entgegen. Rote Sharingan wirbelten in seinen dunklen, gefühllosen Augen umher, während das Chakra sich um ihn herum sammelte.

"HA!!"

Mit voller Wucht traf die Attacke Itachis den Leib Jiraiyas, der gerade zu einem Angriff ansetzen hatte wollen. Eisig hallten die letzten Worte Narutos in seinem Geist wieder, bevor er sich in einer Welt der Illusion wieder fand.

»Nicht nur ich habe mich verändert.«

An Itachi gewand sprach er: "Sorge dafür, dass er von hier verschwindet. Beauftrage die Akazuki damit, sie sollen sich um ihn kümmern bis wir eintreffen. Du wirst seinen Platz einnehmen und mich begleiten, ...das wird sicher unterhaltsam."

Auf sein Geheiß hin, machte sich Itachi daran den Auftrag seines Kameraden auszuführen. Grinsend setzte Naruto seinen Weg fort. Schließlich wurde er erwartet!
 

Es dauerte nicht lange bis Itachi in Form Jiraiyas erneut an seiner Seite erschien. Mit einem kaum merklichen Nicken gaben sie einander zu verstehen, dass die bereit waren. Während sie durch die Gänge des Anwesens liefen unterhielten sie sich flüsternd, wobei Itachi den Anfang machte.

"Die Akasuki werden sich um ihn kümmern, ganz wie du es wolltest. Kagim und Kisu sind vorbereitet und erwarten dich. Kaga, Asuki und Chisou sind ebenfalls bereit."

"Gut."

"Hältst du es für ratsam, dass ausgerechnet ich dich begleite?"

"Warum nicht? Sie wissen nicht, dass du und nicht Jiraiya es ist, der mich begleitet und außerdem finde ich es sehr unterhaltsam."

Mit diesen Worten und einem Lächeln auf den Lippen beendete er jenes Gespräch, während sich die hohen Eichentüren vor ihnen öffneten.

Misstrauisch wurden sie von den bereits Anwesenden betrachtet. Es war nicht zu übersehen, dass Tsunade bereits mit ihnen über ihre Entscheidung gesprochen hatte. Unsicher wechselte der Blick Tsunade zwischen der Elite und den soeben Eingetroffenen bis er letzten Endes auf Naruto zur Ruhe kam, der gelassen an der Seite Jiraiyas durch den Raum schritt.

"Du hattest Recht, ...es wird ein unbeschreiblicher Spaß werden." , flüsterte Itachi in unhörbaren Tönen. Während Naruto Gaara mit einem knappen Nicken grüßte wie es unter Verbündeten Brauch war, erhaschte sein Begleiter einen Blick auf jenen, dem er nicht mehr zu begegnen glaubte. Jedenfalls nicht ohne einen Kampf, der unweigerlich hätte folgen würden, befände er sich zu jener Zeit nicht in der Gestalt seines Feindes und seines Bruders Vertrauten. Nur kurz kreuzten sich die Blicke der Brüder als sie einander begegneten. Erneut stahl sich ein Lächeln auf die Lippen Itachis, welches jedoch jedem der Anwesenden verborgen blieb. Als sich beide nur noch wenige Schritte von der Hokage entfernt befanden, schwand auch der letzte Zweifel aus Itachis Gedanken. Sasuke hatte ihn nicht erkannt. Er sah ihn als jenen, den er zu sehen glaubte. Wie leicht es doch war die Menschen zu täuschen. Ein unbeschreibliches Gefühl von seinem Feind willkommen geheißen zu werden. Ihm gegenüber zu stehen doch sich nicht verteidigen zu müssen. Die Vorstellung allein war bereits zu grotesk als das sie der Wirklichkeit entsprechen könnte. Hätten sie gewusst wem sie sich gegenüber sahen, hätten sie aller Wahrscheinlichkeit nach Himmel und Hölle vereint um ihn zu vernichten. Doch diese Erkenntnis enthielt sich ihnen, wofür er sogar dankbar war. Das Spiel das sein Herr zu spielen begonnen hatte war ausgesprochen unterhaltsam, ...und es versprach noch weit darüber hinaus zu gehen was er sich in seinem Geiste vorzustellen vermochte.
 

Obwohl der Hokage anzusehen war, dass ihre Entscheidung über Naruto auf den erwarteten Widerstand gestoßen war, hatte sie die Beiden mit einem Lächeln begrüßt aus dem Wärme und Güte sprach, doch ebenso Stolz und unbändige Entschlossenheit. Immer aufs Neue versetzte Tsunade ihre Umgebung in erstaunen, denn genau wie Jiraiya wurde ihr eine Ehre zu Teil nach der jeder strebte der bei klarem Verstand war und sich einen Ninja nannte. Nur dreien wurde je der Titel eines legendären Ninja zu Teil - Sanin, wie man sie nannte, die selbst zu Lebzeiten schon als Legenden galten, und sie war eine von ihnen.

Süß erklang ihre Stimme als sie den Sinn der Versammlung bekannt gab. Neckend waren die Worte gewesen, die sie dafür wählte. Und ungewöhnlich verzerrt erschienen die Gesichter, in die sie dabei schaute.

"Naruto war nicht allein der Grund dafür gewesen, dass ich euch hab rufen lassen. Es geht um einen Auftrag, der sowohl Konoha als auch Suna betrifft, und womöglich noch viele andere. Die vier Großmächte, die uns als Verbündete im Kampf gegen Orochimaru hätten zur Seite stehen sollen, da sie uns ihre Uterstützung versichert hatten, haben sich als es darauf ankam des Eides entledigt. Euer Auftrag wird es sein den Grund dafür zu finden.

Etwas nachdenklicher fügte sie hinzu während ihr Blick in weite Ferne zu schweifen schien:

"Es sieht den Oberhäuptern der anderen Reiche gar nicht ähnlich so zu handeln."

Das Schweigen das darauf hin den Raum erfüllte hielt nicht lange an, denn ihre darauf folgenden Worte machte die Elite noch fassungsloser, als es ohnehin bereits geschehen war.

"Da wir nicht wissen, was uns erwartet, wird nur ein Teil von euch gehen, die anderen bleiben in Konoha. Sasuke, Neji, Shikamrau, Bro, Jiraiya und Naruto, ihr werdet gehen. Bleibt zusammen und seit vorsichtig. Ein Kampf ist nicht ausgeschlossen."

Da ihnen allen bewusst war, dass Andeutungen bezüglich Naruto bei Tsunade keinen Anstoß fanden, gaben sie sich mit ihren Anweisungen zufrieden. Bereits in wenigen Minuten sollte ihre Reise beginnen weswegen sich die wenigen Auserwählten mit dem Nötigsten auszurüsten begannen.

Das eisige Lächeln, das Narutos Augen zum Leuchten brachte, blieb seinem Begleiter Itachi nicht verborgen.
 

Alles lief genau so, wie er es geplant hatte. Die Fäden waren gesponnen und zu einem Spinnennetz geknüpft.
 

Sie waren die Letzten, die das massive Tor durchschritten und Konoha hinter sich zurück ließen.
 


 

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In zwei Wochen gehts weiter, dann wird es richtig Spannend^^

Gomen, dass die Geschichte so langsam voran geht, aber ihr werdet es nicht bereuen, das schwör ich euch!

Convey

Chapter 17 Convey
 

Eingehüllt in Schatten und Licht durchbrachen Schemen - Gestalten ohne Gesicht - die Ruhe der Wälder in Mitten der Nacht, doch wussten sie nicht, dass man über sie wacht.

Augen glühend und rein, hielten sich im Schatten versteckt - folgten ihnen auf Schritt und Tritt - gierig wurde sich mit der Zunge über die Lippen geleckt.

Das Volk der Gejagten zog hinter ihnen mit.
 

Atemlos rannte die kleine Gruppe Konohas durch die sich vor ihnen erstreckende Waldlandschaft im blassen Licht der Dämmerung.

Keuchend rangen sie nach Luft, ihre Körper waren durch die Anstrengung erhitzt.

Die feinen Glieder der Äste und Sträucher schlugen immer wieder in ihre ungeschützten Gesichter. Feiner Regen spickte ihre nackte Haut mit Tropfen, gleich unzähliger Nadelstiche. Haare und Kleidung verfingen sich ununterbrochen in dem feinen Geäst. Dornen überall um sie herum zerkratzten ihnen Arme, Waden und das Gesicht.

Schon seit Tagen waren sie unterwegs ohne das Jiraiya, der von Tsunade zu ihrem Führer ernannt worden war, eine Pause willkommen geheißen hatte. Immer weiter trieb er sie voran, als ob er ihre Ausdauer erproben wollte, gleich einer Prüfung, wie es schon so viele von ihnen gab.

Schon bald hatten ihre Körper Ähnlichkeit mit Bleigewichten, die jegliches vorankommen erschwerten. Einzig Naruto und Sasuke, die sich an der Spitze zu beiden Seiten Jiraiyas hielten, ließen sich von den Strapazen der Reise nicht das Geringste anmerken. Mit weit ausschweifenden Schritten zogen sie dem von Sand beherrschenden Dorf entgegen, Suna.
 

Zu gegebener Zeit wachten die zurückgebliebenen Ninja Konohas an den Eingangstoren und patrulierten in verlassenen Gassen. Um sie herum war es ruhig geworden, immer mehr hatten sich die Bewohner des einst so friedlichen Dorfes in ihre Häuser zurückgezogen, bis es kaum mehr jemand wagte auf den staubigen Straßen umherzuwandeln. Vereinzelt hatten die Läden nur noch für wenige Stunden geöffnet, andere hielten ihre Geschäfte den ganzen Tag und die Nacht hindurch geschlossen. Ein nicht unwesentlicher Teil der die Situation herbeigeführt hatte, galt der Abwesenheit einiger der Elitekrieger. Nur in der Obhut Sasukes und seines gleichen fühlten sie sich noch sicher und geborgen, zu viel hatte ihnen das Leben bereits abverlangt. Selbst Kakashi, Jiraiya und die anderen Legenden der Vergangenheit mochten dieses Gefühl nicht mehr zu vermitteln. Auch wenn ihre Hokage der Ansicht war man könne Naruto grenzenloses Vertrauen entgegen bringen, so teilten sie diese nicht, denn im Gegensatz zu Tsunade lag das Vertrauen der Bürger Konhas bei Sasuke der seit jeher mit Naruto verfeindet war. Selbst heute noch, nachdem Naruto nach vier langen Jahren wie aus dem Nichts in Konoha wieder erschienen war, traten sie sich als Gegner gegenüber und sie, jene die nicht so in der Kampfkunst bewandert waren wie er, würden es ihm gleich tun.

Das hieß nicht, dass sie Tsunades Entscheidung nicht billigten. Selbstverständlich trauten sie ihrem Urteil, doch die Angst siegte über die Vernunft und da die Elite unter dem direkten Befehl der amtierenden Hokage stand, war dies bisher noch zu keinem Problem geworden. Doch nun wurde von ihnen verlangt, einem Monster vertrauen entgegen zu bringen, welches sie nicht besaßen. Naruto war keiner von ihnen, weder als Kind noch heute, fast zwanzig Jahre später. Auch wenn sie wussten, dass er für seine Taten nicht die volle Verantwortung trug, so war es doch das Monster in ihm das sie zu sehen suchten und nicht der Mensch, das verletzte Kind.

Jetzt, wo die Elite gespalten war und ein Teil von ihnen in Suna einen Auftrag erfüllten, kam es ihnen so vor, als wären sie schutzlos zurückgelassen worden, selbst wenn dies nicht stimmen mag, das Gefühl blieb. Doch das sich unter den zurück gebliebenen zumindest Kakashi befand, hemmte die Angst ein wenig, auch wenn er nur ein einfacher Jounin war. Doch die Taten, die er als ANBU begangen hatte waren unvergessen und auch, dass man ihn einst im selben Atemzug nannte in dem man den Namen Itachi aussprach, den jüngsten Attentäter aller Zeiten. Unter seinem Schutz war Konoha sicher.
 

In sich zurückgezogen verließ Tsunade das Haus in dem sie lebte, wohnte und zu Arbeiten pflegte. Es war erstaunlich wie viel es ausmachte, wenn nur ein paar von ihnen Konoha fern waren. Auch, wenn dies erst seit einigen Tagen der Fall war, so war ihre Abwesenheit doch deutlich zu spüren.

Oft schon hatte sie sich gefragt, ob sie ihre Stellung als Hokage für Naruto aufzugeben bereit war, so wie sie es einst geschworen hatte. Doch je länger die Tage wurden, und je mehr sie darüber nachdachte, desto verschwommener wurde das Bild, dass sie von der Zukunft hatte.

Seit jeher war ihr bewusst gewesen, dass sie den wahren Platz Narutos einmal einnehmen würde, nur für eine Zeit, gewiss. Sie wusste dass die Zeit kommen würde, an dem sie ihm sein Erbe übergeben musste. Doch war sie wirklich bereit dazu eine solche Macht aufzugeben? Konnte sie auf das, was sie besaß einfach so verzichten? Sie wusste es nicht. Schon seit langem nicht mehr.

Wie als hätte der Wind ihren stillen Worten gelauscht, zerrte er fordernd an ihren Gewändern. Eisig kroch der Wind ihre Haut entlang und durchfuhr die steif gewordenen Gelenke mit einem stechenden Schmerz. Krampfhaft schlang sie sich die Arme um den zitternden Leib. Sie zitterte weniger der Kälte wegen, die ums sie herum bestand, als aus unbändiger Angst. Sie vermochte sich die Zukunft nicht mehr vorzustellen, wie es sie es stets getan hatte, denn immer wenn sie dies tat, erfasste sie ein Grauen, dass ihr Blut zu Eis erstarren ließ. Die Vorstellung die sie von der Zukunft hatte, war friedlich und sanft. Ohne Schatten war sie gewesen und ohne Schmerz. Kein Kampf beherrschte die Tage ihrer Vorstellung aus denen die Gegenwart zu bestehen schien. Die warmen Strahlen der Sonne schienen auf sie herab, der Wind trug das fröhliche Gelächter der Kinder, die auf den Straßen umher sprangen in die Wälder Konohas hinaus, weit über die Grenzen in fremde Welten. Kein Schmerz kein Kampf und keine Schatten nicht einmal finstere Gedanken beherrschte diese Zukunft. Doch in dem Bild, das sie von ihr hatte fehlte etwas. Sie war erst vor kurzem darauf gekommen, was es war, dass sie die Freude die sie in ihren Träumen gesehen hatte nicht teilen ließ und weshalb sie trotz der Wärme, die diese Gedanken hervorriefen am ganzen Leib zitterte. Ihre Vorstellung von der Zukunft war wahrhaft friedlich gewesen, doch sie war ohne Naruto.

Keuchend rang sie nach Luft, während ihre Knie den Boden berührten. Schluchzend hielt sie ihren Körper umklammert, indes sich ein erstickter Schrei ihrer Kehle entrang. Der Schmerz war im Inbegriff sie zu zerreißen, und niemand würde sie davor bewahren können, denn sie wusste dass das was sie sah, was sie in jenem Moment fühlte nicht allein ihrer Vorstellung entsprang, sondern dass dies ein Teil der Zukunft war, die vor ihnen lag. Und dieser Schmerz war nur ein Bruchteil dessen, den sie bald erfahren würde. Davon war sie überzeugt.
 

Es war nicht leicht gegen den Regen anzukommen, der ihnen nahezu waagerecht entgegen kam. Der eisige Wind, der durch den Regen noch mehr an Kälte zunahm, ließ die Haut der kleinen Gruppe, die sich auf dem Weg nach Suna befand rissig werden. Die weiche Erde, die ihre Füße zu verschlingen drohte, wurde zunehmend begebar. Der zuvor noch weiche Grund festigte sich und wandelte sich nach und nach in körnigen Staub, der ihr heran nahen Geräuschvoll offenbarte. Der beste Beweis dafür, dass sie die Grenzen Sunas bereits überschritten hatten. Mit knirschenden Schritten ließen sie die vertrauten Wälder Konohas hinter sich.

Es dauerte nur wenige Minuten, bis vereinzelte Häuser, die den Ring des Dorfes bildeten mit dem bloßen Auge in der Ferne zu erkennen waren. Noch waren sie klein, doch mit jedem weiteren Schritt, nahmen die Mauern an Höhe zu. Nicht lange und sie fanden sich im Dorf wieder, auf dessen Straßen es wesentlich belebter zuging, wie auf denen ihres eigenen Dorfes. Doch auch hier schien es einen Kampf gegeben zu haben. Man brauchte sich nur einmal um die eigene Achse zu drehen um sich der Verwüstung gewahr zu werden, die um sie herum die Gegend beherrschte. Häuser waren zum Teil ganz oder bis zur Hälfte zerstört worden. Bäume und Felder waren bis auf den Grund zu Asche verbrannt, Menschen hingen verkohlt an zerbarsten Deckenpfeilern. Der Geruch von verbranntem Fleisch schwängerte die Luft, der das Atmen zu einer unerträglichen Qual machte. Überall wohin man seinen Blick auch wandte, überzog getrocknetes Blut den zu Stein gewordenen Sand. Es war die Haltung der Menschen, oder gerade die Tatsache, dass sie überhaupt welche zu Gesicht bekamen, dass die Gefahr die hier gelauert hatte vorüber war, wem auch immer sie dies zu verdanken hatten, sie konnten dankbar sein, dass dieses Grauen noch vor ihrer Ankunft zu einem Ende gefunden hatte. Denn für einen Kampf hatten sie wahrlich nicht mehr genug Kraft.

„Orochimaru hatte es wohl nicht nur auf Konoha allein abgesehen.“ Sakuras erstickte Worte waren nur leise gesprochen, doch der Wind sorgte dafür, dass sie von allen gehört wurden.

“Nein. Orochimaru war das nicht.“ Aufmerksam betrachtete Naruto seine Umgebung. Jedes Detail, prägte er sich genaustens ein. Die Kanten der zahlreich zerklüfteten Häuser; die leblosen Körper, die sich durch den Wind im Rhythmus einer Uhr bewegten; das Blut besudelte Gestein; jede noch so geringer Bewegung, die sich um ihn herum abspielte prüfte er bis er die Struktur aus dem es bestand auswendig kannte, selbst die Aasfresser die hoch oben am Himmel ihre Kreis zogen, konnten sich seiner Aufmerksamkeit nicht entziehen. Er war der Erste gewesen, der das was geschah erkannte. Amüsiert leckte er sich das Blut von den aufgesprungenen Lippen

Sie befanden sich inmitten einer Illusion. Einer Illusion, die er nur zu gut kannte.

Ein eisiges Lächeln stahl sich auf seine Lippen, während sich seine Augen an der Szenerie gütlich taten.

Eine Illusion, die wahrhaftig war.

Er erkannte jede Kleinigkeit wieder, jedes Blatt, dass vom Wind in seine Richtung getragen wurde; jeder Atemzug, der in seiner Gegenwart gemacht wurde.

„Woher weißt du das?“

Orochimaru wäre zu so etwas nicht in der Lage.“

Alles war genau so, wie er es in Erinnerung hatte. Jede Kleinigkeit entsprach dem Original. Er konnte sich wirklich gut daran erinnern. Denn er war es gewesen, der diese Szenerie in der Realität hervorgerufen hatte. Damals als er Suna das erste Mal betreten hatte.

Nie würde er dieses berauschende Gefühl vergessen, das er hatte, als er seine Gegner in der Luft zerfetzte.
 

Nachdem sie im Dorf ankamen und das Chaos besichtigt hatten, waren sie auf dem schnellsten Wege zum Haus des Kazekage geeilt um mehr über den Angriff auf Suna zu erfahren, denn wenn Naruto recht behielt und Orochimaru für das was dort geschehen war nicht die Verantwortung trug, dann lag der Verdacht nahe, dass Konoha ebenfalls angegriffen werden könnte und so geschwächt wie es zur Zeit war, würde es ein kurzer Kampf werden.

Von der Dorfmitte bis zum Haus des hiesigen Oberhauptes war es ein Katzensprung gewesen. Trotz des stechenden Regens, der zunehmend an härte gewann flogen sie über die Dächer und Straßen des Dorfes hinweg als ob ihnen Flügel gewachsen wären. Der Gedanke Konoha könne zerstört werden, ließ ihre enormen Kraftreserven in Erscheinung treten. Sie waren wahrhaft zu Dingen fähig, an deren Existenz andere nicht einmal glaubten.

Als sie durch die Tore des Anwesens traten, sahen sie sich mit einem Mal von Wächter umgeben, die mit erhobenen Waffen auf sie zutraten. Gerade als sich einer von ihnen – ein Mann jungen Alters mit dunklem Haar und einer Tätowierung, die sich über seine rechte Wange zog auf sie zustürzen wollte, erklang eine tiefe Stimme hinter dessen Rücken, die den jungen Mann, der im Begriff war sie anzugreifen, innehalten ließ. Erschrocken wandte er sich zu dem alten um, der seinen Angriff jäh beendete. Während er auf die Gruppe Konohakrieger zukam, kräuselte sich seine Stirn und legte sich in Falten. Es war leicht ihn als Kazekage zu erkennen, denn die Autorität die er ausstrahlte war dieselbe, die sie bei ihrem letzten Besuch in Suna bei ihm wahrgenommen hatten. Doch

diesmal war seine Stimme rau und von Müdigkeit belegt.

„Euch kenne ich doch. Ihr wart doch schon einmal hier in Suna, das war vor gar nicht all zu langer Zeit.“

„Das ist richtig. Wir kamen vor einigen Wochen um euch um eure Unterstützung im Kampf gegen Orochimaru zu bitten, dem ihr zugestimmt hattet, doch da eure Krieger nie bei uns eingetroffen sind, bat die Hokage von Konoha uns darum, euch nach dem Grund zu fragen.“

Es war Sasuke gewesen, der einen Schritt auf ihn zu gegangen war und nun mit dem Kazekage ins Gespräch kam. Das Oberhaupt von Suna musterte ihn genauer, schweifte über die kleine Gruppe hinweg und ruhte schließlich auf Naruto, der das Ende der Versammlung bildete.

Ihre Blicke trafen sich.

Unmerklich erschien ein Lächeln auf beider Lippen, zum Zeichen des Erkennens.

Ein knappes Nicken des Kazekage in seine Richtung, das niemand außer ihnen beiden wahrnahm, ließ Naruto zu verstehen geben, dass es alles für den letzten Kampf bereit war.

Nun gab es kein zurück mehr.

Es gab nur noch eine Richtung in die er gehen konnte.

Mit einer knappen Geste forderte er seine Gäste auf ihm ins Innere des Hauses zu folgen. Gemächlich traten sie der Reihe nach durch die zerschmetterten Tore die den Eingang des Hauses bildeten, durchliefen bröckelnde Korridore die aus Sandstein gefertigt waren und passierten Fenster, die als diese nicht mehr zu erkennen waren.

Während er so vor sich hin lief und den anderen folgte, erwischte sich Sasuke dabei, wie er die Begleiter des Kazekage beobachtete. Er erkannte die vier Wächter unter ihnen wieder, die auch bei ihrem ersten Treffen anwesend waren. >Unheimliche Gestalten!< , dachte er sich und ihm erging es da wohl nicht als einzigem so. Shikamaru und Naruto waren seinem Blick gefolgt. Doch während Sasuke und Shikamaru sich über ihre Begleiter Gedanken machten, zerbrach er sich den Kopf darüber, wie es nun weiter gehen sollte.

Während er einen Schritt vor den anderen setzte, dachte er darüber nach, wie es ihm gelänge Sasuke und die anderen von Jiraiya zu trennen. Denn Itachi, der sich hinter der Gestalt Jiraiyas befand musste vor ihnen in Konoha eintreffen, sonst würden sie kostbare Zeit vergeuden, die ihnen ohnehin schon knapp bemessen war.

Er war so tief in seine Überlegungen versunken, dass ihm nicht aufgefallen war, wie weit sie bereits gelaufen waren. Solche Unachtsamkeiten hatten im Zusammenhang mit Naruto seltenheitswert bekommen. Seit er Konoha damals verlassen hatte, waren seine Aufmerksamkeit und seine Sinne schärfer, als es bei jedem anderen Wesen hätte sein können. Er hatte soviel trainiert, um das was nun geschah zu erreichen, was ihn umso mehr verärgerte. Er konnte sich keine Fehler erlauben, schon gar nicht jetzt. Es hing einfach zu viel davon ab.

In einem Raum, der sehr an das Büro des Kazekage erinnerte, schlossen die Versammelten unbeabsichtigt einen Kreis. Währen das Oberhaupt mit seiner Geschichte zu erzählen begann, lehnte sich Naruto an die wohl einzige nur leicht beschädigte Wand des Raumes. Sein Blick war in weiter ferne, so entging ihm die Präsenz seines stetigen Begleiters, der sich mit verschränkten Armen zu ihm gesellte. Seine Augen waren fest auf Naruto gerichtet, der sich vollkommen unbeeindruckt seinen Gedanken hingab.

Lange betrachtete er das makellose Gesicht seines jungen Begleiters, das nichts von dem Preis gab, was seinem Besitzer bereits alles widerfahren war. Je länger er ihn betrachtete, desto mehr verschwamm das Bild, das ihm so deutlich vor Augen geführt wurde und wurde wie durch eine Maske von der Wahrheit übernommen.

Das was er nun sah, war die wirkliche Wahrheit.

Immer, wenn er Naruto so betrachtete, wie er es jetzt tat, zog sich tief in seiner Brust das Herz zusammen, dass einen Schmerz hinterließ, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Er hatte nichts gefühlt, als er seine eigene Familie, bis auf zwei Überlebende vollkommen ausgelöscht hatte. Er hatte nichts gefühlt, als er Konoha verraten hatte, nicht einmal als er den Befehl erhielt alles was ihm je lieb und teuer gewesen war zu vergessen. Doch, wenn er diesen blonden Jungen ansah, der in seinem Leben mehr gelitten hatte als jeder andere, und der sich dennoch nie beklagte, hatte er das Gefühl zu ersticken. Denn die Last, die er auf seinen Schultern trug, reichte bis tief in die Vergangenheit.

Er wollte nicht mit ihm tauschen.

Erst nach einer gewissen Zeit fing Naruto an sich zu regen und der Gestalt neben sich Beachtung zu schenken. “Fasziniere ich dich so sehr, dass du die Augen nicht mehr von mir abwenden kannst?“ Auch ohne Itachi zuvor angesehen zu haben wusste er, dass dieser ihn seit einiger Zeit beobachtete. Bei seinen Worten legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, wie es auch bei Itachi geschah, als dieser ihm antwortete. „Bei einem Gesicht wie dem deinen, kann man sich schon einmal vergessen.“

“Wird bloß nich persönlich. gab Naruto schmollend zurück. Itachi konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, bis er es schließlich mit seinen eigenen Worten beendete.

„Über was denkst so angestrengt nach?“ Jegliches Gefühl war der Ernsthaftigkeit gewichen.

“Du musst noch heute nach Konoha zurückkehren.“

Während er sprach zog er eine Augenbraue in die Höhe: „Noch heute….. Bist du dir sicher?“

“Und bleibt keine Zeit mehr. Wenn wir noch länger warten, riskieren wir zu verlieren. Je mehr Zeit verstreicht, desto stärker wird ihre Verteidigung.

In der Zwischenzeit werde ich mit den anderen nach Kiri reißen um sie noch eine Weile von Konoha fernzuhalten. Nur, wenn die Elite gespalten ist, wird es euch gelingen Konoha zu betreten. Sie sind bei weitem nicht so aufmerksam wie Sasuke und seinesgleichen.

Geh zu Tsunade und bringe sie dazu, Konoha nach unserem Eintreffen so zu sichern, dass es aus der Stadt kein entkommen mehr gibt. Die Tore sollen geschlossen und von beiden Seiten verriegelt werden.

Und vor allem sorge dafür, dass ihr nicht erkannt werdet!“

Itachi hatte sich die Worte Narutos gut eingeprägt. Nun musste alles laufen wie geplant, sonst wäre alles, was sie bisher erreicht hatten umsonst gewesen, und das durfte nicht geschehen. Doch eine Frage hatte er noch.

„Wie willst du die anderen dazu bringen, dich nach Kiri zu begleiten?“

Lächelnd schaute Naruto ihm in die Augen. Doch das was er sagte, brachte aus der Fassung.

“Wer sagt denn, dass ich es bin, den sie nach Kiri begleiten? Ich dachte da er an deinen Bruder.“

„…ahh….“ Itachi starrte Naruto mit offenem Mund an. Doch dann begriff er und seine Züge entspannten sich. Wieder umspielte ein Lächeln seine Lippen.

„Verstehe.“
 

Nachdem der Kazekage mit seiner Geschichte geendet hatte beherrschte Schweigen die Runde der Versammelten. Naruto und Itachi brauchten die Geschichte nicht zu hören, um zu wissen was gerade erzählt wurde. Als nach einigen Minuten noch immer niemand zu sprechen begann, ging Jiraiya auf die Versammelten zu. Jeder Schritt den er machte scharrte auf dem Boden entlang. Langsam öffnete er die Augen, die er bis dahin geschlossen hielt. Dann begann er zu sprechen.

„Ich werde nach Konoha zurückkehren und Tsunade von unserem Wissen in Kenntnis setzte. In der Zwischenzeit werdet ihr nach Kiri gehen.“

Noch bevor er seine Rede beenden konnte, wurde er von Neji unterbrochen. „Wieso sollten wir nach Kiri reißen, wenn Konoha womöglich angegriffen wird?“

Sein Einwand war durchaus einleuchtend und fand reichlich Zustimmung unter den Anwesenden. Doch Itachi ließ sich davon nicht beirren. Gemächlich fuhr er in seiner Rede fort, wobei er seine Worte mit bedacht wählte.

„Denkt doch ml nach! In Konoha befinden sich immer noch einige andere Elitekrieger, die Konoha schützen können, bis ihr wieder eintrefft, doch wäre es nicht ratsam zu wissen, wie viele noch betroffen sind? Kiri könnte zu einem wertvollen Verbündeten werden, oder uns Wissen vermitteln, dass sicher sehr hilfreich sein wird. Schließlich haben wir noch keine Vorstellung von dem, was uns erwartet.“

Seine Worte schienen Gehör gefunden zu haben, .denn in den Gesichtern, in die er schaute, fand er wortlose Zustimmung.

Schneller als sie das Haus betraten, hatten sie es wieder verlassen. Doch bevor sich ihre Wege trennten, trat Jiraiya noch einmal an die Seite Narutos.

Seine Worte waren fast nur gehaucht, doch Naruto hatte sie mühelos verstanden.

Mit einem knappen Nicken gab er sein Einverständnis, bevor er sich auf machte, seinen Auftrag zu erfüllen.

„Wir sehen uns, noch bevor es beginnt!“

Auch der Kazekage uns seine Untergebenen verabschiedeten sich mit einem knappen Nicken, doch Naruto allein wusste, dass es sich weniger um einen Abschied als um das Verständnis eines Auftrages handelte. Er würde hinter Itachi herreisen, um Tsuande von Itachis Worten zu überzeugen.

Den Bewohnern Konohas war es vielleicht nicht bekannt, aber sie hatten mehr Feinde, als sie es sich hätten vorstellen können. Denn auch hinter dem Gesicht des Kazekage befand sich das Gesicht eines anderen.

Bald würde Tsunade von Feinden umringt sein, ohne es zu merken!
 

Auch die Gruppe Sasukes machte sich auf den Weg. Nach Kiri war es wahrlich nicht weit. Doch wer konnte erahnen, was die dort bereits erwartete.
 

Tsunade, die es in ihrem Büro nicht mehr ausgehalten hatte, lief in den Straßen Konohas umher. Ein unheilvolles Gefühl hatte sich ihrer Sinne bemächtigt, gleich einer dunklen Vorahnung. Nicht einmal der Genuss von Sake, den sie kurz darauf getrunken hatte, konnte dieses Gefühl vertreiben. Ganz im Gegenteil, das Gefühl ließ sie immer aufs Neue nüchtern werden.

Dunkle Schatten bahnten sich ihre Wege nach Konoha, doch niemand ahnte wie mächtig diese sein würden.
 

An diesem Tag hatte sich die Dunkelheit bereits früh über die Stadt gesenkt.

Die ersten Sterne funkelten am Himmel und der Wachposten hatte das Tor bereits verschlossen, als plötzlich vier reisende auftauchten – ein ungewöhnlicher Anblick, erst recht um diese Zeit.
 

Ambassador

Die Nacht war über die Bewohner der Erde hereingebrochen. Wo eben noch Licht die Schatten verbannte, brach sich nun siechende Schwärze den Weg in die Welt.

Schemenhafte Pfade führten wie Adern durch das blühende Land, wie verseuchtes Blut schlossen sie ein Netz um die Welt und durchdrangen ihre Tiefen. Nebel kroch aus dem Boden empor und schwelte nur wenige Zentimeter über ihm.

Die Luft roch feucht und ließ Regen verkünden, die Wolken zogen sich zu bauschigem grau zusammen und die Sonne war vollends verschwunden.

Vereinzelt ließ sich das Aufschlagen einzelner Regentopfen, die sich wie Tau aus dem Wolkenmeer lösten vernehmen. Rauschend durchfuhr der eisige Wind, den die Nacht mit sich brachte die Kronen der Bäume. Äste schwangen im Rhythmus einer Uhr während grollender Donner die Stille zerriss.

Ein Unwetter stand bevor.
 

Erschöpft bahnte sich die kleine Gruppe, die vor weniger als einem Tag aufgebrochen war um an Informationen zu gelangen, die über den Fortbestand Konohas entschieden, ihren Weg durch saftig grüne Wälder und trostlose Sandlandschaften. Je weiter sie sich dem Dorf nährten, desto dichter wurde der Nebel, der sie umfing wie eine zweite Haut. Schon bald sahen sie sich von Nebelschwaden umgeben, die ihre Sicht zunehmend trübten. Es dauerte nicht lange, bis nur noch Schemen zu erkennen waren, doch davon ließen sie sich nicht behindern. Durch das Bluterbe Nejis, war es ihnen ein leichtes den Weg zu finden, der sie in das Nebel verhangene Dorf Kiri führte. Blind folgten sie seinen Bewegungen, traten in seine Fußspuren um nicht über knorrige Wurzeln zu stolpern, die sich ihre Sicht entzogen. Dank der Gabe, die jedem Ninja zu eigen war, konnten sie die Chakra Fäden, die Nejis Körper durchliefen selbst im dichtesten Nebel erkennen.

Immer weiter preschten sie voran, durchbrachen Nebelwände, überwanden seichte Gewässer und erklommen bröckelndes Gestein.

Langsam lichtete sich der Nebel, der sie so unnachgiebig umfing. Immer deutlicher wurde die Sicht, bis sie sich schließlich vollends klärte. Zahlreiche Seen umringten den Pfad auf dem sie liefen. Rauch stieg aus ihren Gewässern empor wie zuvor aus dem erdigen Grund.

Selbst in der Dunkelheit der Nacht war die Schönheit des Landes zu erkennen. Durch das silberne Licht des Mondes, das durch die Feuchtigkeit des Nebels reflektiert wurde, schien die Luft zu glitzern, wie die zahlreichen Sterne einer wolkenlosen Nacht. Es war so still um sie herum geworden, das selbst das Atmen als störend empfunden wurde. Kiri hatte seinen Namen wahrhaft verdient.

Dem Land haftete eine Mystik an, die nicht nur bei Nacht bestand, und die jeden in seinen Bann zog, der es wagte die Grenzen zu überschreiten.

Jetzt verstehe ich, warum Kagim so versessen darauf war, nach Kiri zurückzukehren. Sein Freund und Begleiter hatte ihm viel über seine einstige Heimat erzählt. Stets hatten seine Augen geleuchtet, wenn er über das Land sprach, auf dem er aufgewachsen war. Die nebligen Nächte, die Fremde fernhielten und sie selbst schützend umgab, die Weite des Meeres vor den bewaldeten Küsten. Es brachte ihn zum lächeln, wenn er an die Leidenschaft dachte, mit der Kagim seine Welt beschrieb.

Doch so liebevoll er das Land, das er so liebte mit seinen Worten, wie ein Traumgebilde entstehen ließ, waren die Qualen in seinem Innern nicht zu leugnen. Nichts konnte den Schmerz lindern, der sich hinter seinen Worten in der Erinnerung verbarg, nichts die Leere füllen, die sein Dasein zur Qual machte.

Er war nicht der einzige gewesen, der aus seiner Heimat verbannt worden war. Viele die sich ihm im Laufe der Zeit angeschlossen haben, hatte ähnliches erlebt. Und er konnte ihre Gefühle nur all zu deutlich nach empfinden, denn ihm war nicht weniger genommen worden.

Sie alle teilten ein Schicksal.

Sie alle waren der Einsamkeit erlegen und von Dunkelheit umhüllt.

Leid hatte ihre Körper gezeichnet, Schmerz ihre Seelen geschändet.

Sie waren der Grund für seine Veränderung gewesen. Ihretwegen befand er sich da, wo er jetzt war. Nur um sie zu retten, wurde er zu dem, der er heute ist. Denn er wusste, dass sie ihm bedingungslos vertrauten. Und ihr Schicksal in seine Hände legten.

Wärme erfüllte seine Glieder, als das Dorf in Sicht kam. Lange hatte er sich nicht mehr so frei gefühlt wie in jenem Augenblick. Jegliches Gewicht schien aus seinem Innern gewichen zu sein, behände glitt er über den erdigen Boden hinweg. Er konnte es kaum erwarten dem Mitsukage von Kiri gegenüber zu stehen, denn auch hinter ihm befand sich das Gesicht eines andere.

Ein Gesicht in das er nur allzu gerne schaute und dessen Züge er nur allzu gut kannte.

Es war das Gesicht der Person, die stets mit einem Lächeln auf ihn wartete.

Kisu.

Mit seinem letzten Gedanken, überschritten sie die Grenze, die die Gruppe vor ihrem Untergang noch trennte.
 

Es dauerte nicht lange, bis Itachi in der Gestalt Jiraiyas die Tore Konohas erreicht hatte. In Gedanken versunken, die seit seinem Aufbruch in Suna, Pläne schmiedeten, ließ er die Welt außerhalb des Dorfes hinter sich. Geräuschlos schob er sich an den Wachen vorbei, die mit wachsamen Blicken sein Eintreffen bekundeten. Es waren nur Sekunden die verstrichen, bis er als der erkannt worden war, der er vorgab zu sein. Ein Sanin genoss wahrlich viele Privilegien.

Ohne von den umstehenden Leuten groß beachtet worden zu sein, ließ er die Straßen und Häuser hinter sich, die ihn zum Hause der Hokage führten. Noch immer in Eile trat er durch die geöffneten Türen, die Gänge entlang bis er schließlich das Büro der Hokage erreichte.

Ein kurzes Klopfen bevor er eintrat, ließ Tsunade in ihrer Arbeit innehalten und sein Eintreten verkünden.

Überrascht über einen Besuch zu so später Stunde, zog die Gestalt, die sich auf sie zu bewegte ihre Aufmerksamkeit auf sich.

Mit ruhigen Schritten trat Jiraiya bis zu ihrem Schreibtisch vor, an dem sie, über eine Schriftrolle gebeugt, saß. Die Freude über sein Erscheinen war nach einem einzelnen Blick in seine Augen erloschen. Voll schlechter Erwartungen sah ihm das Oberhaupt des Dorfes in das bleiche Antlitz. Sie ahnte, das etwas vorgefallen war, das keinen Aufschub zuließ. Mit geschmeidigen Bewegungen erhob sie sich von ihrem Stuhl, der unter dem plötzlichen Gewichtsverlust zu knarren begann. Ohne den Blick von ihm zu wenden, trat sie an seine Seite. Ein einzelner Blitz zuckte in der heran nahenden Dunkelheit bevor Jiraiyas Mund die Worte seiner Intrige formen konnte. Tsunade hatte seine Augen mit den ihren gefangen, und wartete auf das unvermeidliche.

Hämisch grinste Itachi in sich hinein und dachte bei sich, wie einfach es doch war jemanden zu täuschen, der als Sanin so weit reichend bekannt war.

Mit einem Mal machte sich Erschöpfung in seinem Innern breit. Jegliche Schwertmut fiel von ihm ab, als befände er sich in einer körperlosen Leere, in der es weder Anfang noch Ende gab. Das Blut rauschte ihm in den Ohren uns sein Blick trübte sich.

Das Letzte, das er mit seinem Verstand noch wahrnahm bevor er das Bewusstsein verlor, waren der verwirrte Ausdruck der die sonst so weichen Gesichtszüge Tsunades entstellte und ein flackernder Schatten hinter seinem inneren Auge. Dann wurde die Welt um ihn herum schwarz.
 

In der Zwischenzeit hatte die Gruppe Sasukes die letzten Meter die sie noch vom Mitsukage der über jenes Dorf herrschte hinter sich gebracht. Ein beeindruckender Regenschauer ergoss sich über sie während sie die Wachen um Einlass baten, die sie voller Misstrauen beäugten.

Besucher die mitten in der Nacht um Erlaubnis baten ein Dorf betreten zu dürfen und die zudem noch so finster drein Schauten das es einem eiskalt den Rücken hinunter lief, wurden nicht gerne gesehen, schon gar nicht, wenn sie so offen ihre Waffen zur Schau stellten.

Tatsächlich trugen sie die Meisten ihrer Kunais und Shuriken an hauchdünnen Stahlseilen um ihre Hüften und auf dem Rücken überkreuzt. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, die sie getroffen hatten um sich im Nebel noch rechtzeitig gegen unerwartete Feinde zur Wehr setzten zu können. Doch noch hatte sie nicht die Zeit gefunden, ihre Waffen wieder in ihren Taschen zu verwahren, denn der Nebel hatte sich erst kurz vor den Toren gelichtet und das Dorf ihrer Sicht freigegeben. Es war zu erwarten gewesen, dass sie nicht so einfach eingelassen werden würden, doch das Misstrauen war schnell aus den Gesichtern der Wachen gewichen, als sie den Grund ihres Kommens verlauten ließen.

Ohne zu zögern hatte die beiden Wachen, die an den Toren patroulierten einen weiteren Ninja zu sich beordert, der die Besucher in einem immer weiter steigendem Tempo durch die Straßen zum Oberhaupt Kiris führte.

Wieder rannten sie durch die Straßen eines Dorfes in der Hoffnung ihr eigenes zu retten. Zu beiden Seiten erstreckten sich Häuser zwischen denen schmale Seitengassen wie Schatten lagen. Blitze zuckten am Himmel doch waren sie durch das dichte Wolkenmeer kaum zu erkennen, selbst der Regen schien mit einmal von den Wolken verschluckt.

Menschen, an denen sie vorüber eilten blickten ihnen mit gemischten Gefühlen hinter her. Neji und seines gleichen wussten um die Blicke, die stets auf ihnen ruhten. Sie spürten und sahen, wie sich die Menschen in ihre Richtung wandten und ihnen mit ihren Blicken folgten, bis sie außer Sicht waren. Sie sahen, wie deren Körper sich zu ihnen drehten, um ihnen besser folgen zu können.

Überall, in der ganzen Umgebung, war jedes Augenpaar, dass sich zu jener Zeit in Kiri befand allein auf sie gerichtet.

Bro, Shikamaru und ihre Begleiter kamen nicht umher die Aufmerksamkeit, die man ihnen entgegen brachte zu genießen. Stolz ließ ihre Brust anschwellen und das Blut, das durch ihre Adern floss in Wallung geraten.

Hitze erfüllte ihre Glieder; Muskeln und Sehen spannten sich während die Kälte des Windes die Hitze ihrer Haut hemmte.

Die Mischung der Gefühle, mit denen sie betrachtet wurden, ließ Gefühle an ihnen in Erscheinung treten, die jeher als Schwäche abgetan wurden Doch diese Blicke - mache zornig, manche ängstlich; die Einen erfüllt von Zorn, die anderen voller Achtung, zeigten ihnen wie sie auf ihre Umgebung wirkten. Sie gaben ihnen zu erkennen, was aus ihnen in all der Zeit die nun der Vergangenheit angehörte geworden war, wie sehr sie sich verändert hatten und vor allem, wie sie allein durch ihre Anwesenheit andere das Fürchten lehrten.

Genugtuung erfüllte sie, wie die Gier eines Besessenen. Doch trotz ihrer ungewöhnlichen Ausbildung und ihrer besonderen Fähigkeiten, trotz der hohen Meinung die sie von sich hatten und die sie nur zu bereitwillig zur Schau stellten, entgingen ihnen die Waffen, die jene einfachen Menschen im Verborgenen fest umschlossen in ihren Händen an ihre Körper gedrückt hielten, sie übersahen das Aufblitzen eiserner Klingen an denen sich der Wind brach. Sie sahen nicht das Leuchten in den Augen derer, die ihre Gesichter gesenkt hielten, spürten nicht die Entschlossenheit, die sie bereits umgab.

Sie sahen weder den stummen Befehl Narutos, noch das eisige Lächeln, das dabei auf seinen Lippen lag.

Sie waren blind für die Monster, die sie umringten, übersahen den Feind, der sie Willkommen hieß.

Sie sahen nicht, dass sie bereits besiegt waren. Gefangen in einem Gefängnis aus Blut und Nebel, geschmiedet aus Blitz und Donner umhüllt von Regen.
 

Langsam schlossen sich die Finger Narutos um den Leder umbundenen Griff seines Kunais. Zärtlich liebkosten sie die eiserne Klinge und tränkten sie mit seinem Blut.

Ein altes Ritual, das Geist und Körper zusammen führte und die Sinne schärfte.

Ein letzter Atemzug, ein letzter Blick, dann senkten sich seine Lider und sein Arm hob sich gen Himmel empor, bereit sich mit dem dunklen Wolkenmeer zu einen und darin zu versinken.

Ein gewaltiger Blitz ließ die Dunkelheit zum Lichte werden und die Nacht zum Traume. Fast schon gelangweilt öffneten sich seine Augen während er seinen Arm durch die Luft nach unten schnellen ließ. Noch bevor sie seinen Hals erreichte spürte er einen Widerstand, der ihn nach hinten riss. Mit weit geöffneten Augen drehte er sich einmal um sich selbst um seinem plötzlichen Angreifer entgegen zu treten. Doch seine Überraschung ließ ihn inne halten und für einen Moment erstarren.

Durch seine plötzliche Bewegung hatte Naruto die Aufmerksamkeit seiner Begleiter auf sich gezogen., die bereits ihre Waffen in Händen hielten noch bevor sie sich zu ihm umdrehten.

Ihre Gesichter waren nicht minder von Überraschung geprägt wie das Narutos. Vollkommen geräuschlos und ohne auf sich aufmerksam zu machen, hatte sich der Mitzukage Kiris zu ihnen gesellt. Er befand sich mitten unter ihnen, ohne das sie es bemerkt hatten. Selbst jetzt, nachdem sie ihn entdeckt hatten war seine Anwesenheit nicht wahrzunehmen.

Unbehagen machte sich unter den Kriegern Konohas breit, während der Mitsukage, der sich noch immer hinter Naruto befand das Kunai aus dessen Hand verschwinden ließ noch bevor es ein anderer zu sehen bekam.

>Kisu, was tust du!<!

Sie wusste, das ihr Handeln Naruto verwirren würde doch sie tat es um ihn zu beschützen. Desto mehr schmerzte sie der Ausdruck auf seinem Gesicht.

In seinen dunklen blauen Augen las sie deutlich eine Mischung aus Enttäuschung, Wut und Schmerz. Doch das was sie am Meisten verletzte war der Hauch von Wissen , der all jene Gefühle zusammen hielt.

Das Wissen der Ahnung Verraten zu werden.

Verraten von jenen, für die er sein Leben aufgab.

Etwas in ihr zerbrach in jenem Augenblick in tausend kleine Splitter, ähnlich wie Scherben eines zerschmetterten Spiegels. Scharfe Kanten ließen ihre Seele bluten und auf künftige Narben schließen.

Mit aller Macht verdrängte sie die Erschütterung ihrer Gefühle, suchte seinen Blick mit dem ihren in der Hoffnung , dass er hinter das Offensichtliche, tief in ihre Gedanken blicken würde und ihr Verhalten zu deuten wusste.

Ihre Blicke begegneten sich , sie sahen einander in die Augen. Niemand wagte es den Blick abzuwenden aus Angst zu erfahren was danach geschehen würde. Ein Teil von ihnen hoffte inständig das jener Moment auf ewig anhalten möge, selbst wenn dies bedeuten würde an den Zweifel die bestanden zu Grunde zu gehen.

Als sich ihre Blicke begegneten konnte Naruto nicht anders als ihren Blick mit der gleichen Intensität zu erwidern. Er wollte, konnte es nicht wahr haben betrogen worden zu sein, er glaubte keine Minute daran, dass es so sein könnte.

Doch was hatte sie getan? Und vor allem warum?

Er musste es wissen und er würde alles daran setzten es heraus zu finden! Ohne es bemerkt zu haben, drangen seine Augen in dir ihren, immer tiefer tauchte er in sie ein ohne sich in einem Meer von Gefühlen zu verlieren, die ihn immer weiter umhüllten.

Sie konnte nichts anderes tun, als seinem Blick stand zu halten und zu hoffen. Doch während sie so da stand, begannen ihre Arme und Beine zu zittern, dann ihre Schultern und schließlich ihr ganzer Körper.

Sein Blick ….so ganz ohne Gefühl.

Ich habe Angst! So unsagbare Angst - Angst davor was kommen wird.

Seit ich ihm zum ersten Mal begegnet war, sah ich diese Gleichgültigkeit in seinen Augen, die niemals von ihm wich. Manches mal wirkte er so gefühllos das man daran zu zweifeln begann, dass er noch lebte. Doch gleichzeitig ging von ihm eine Wärme aus, die anderen eine Quelle des Lichts bot - Tief in der Dunkelheit, ein Feuer aus züngelnden Flammen, an der man die Schatten vertreiben und sich sicher fühlen konnte. Doch trat man zu nah an dieses Feuer heran, verbrannte man in der sengenden Hitze der Flammen.

Naruto war ein Mysterium das nicht zu ergründen war.

Man konnte ihm folgen, doch ihn niemals seinen Freund nennen,,

Man konnte ihn begleiten, ohne ihn jemals wirklich zu kennen,

Man konnte ihm vertrauen doch sich zugleich vor ihm fürchten.

Nie hatte er für das, was er tat eine Gegenleistung gefordert, nie einer Bitte den Rücken gekehrt, nie die Augen vor der Wirklichkeit verschlossen.

Sie musste ihm vertrauen, an seine Fähigkeiten glauben!

Narutos Gesichtszüge waren eine Maske aus Stein. Nichts war in ihnen zu erkennen, nichts in ihnen zu lesen, er stand einfach nur da ohne sich zu bewegen. Einzig das Leuchten seiner Augen ließ zu erkennen geben, das ihm Leben eingehaucht war.

Seine Lippen waren nur noch zwei schmale weiße Striche, seine Kleidung war vom fallenden Regen durchtränkt. Der Wind zerrte an seinem Haar das wie Flammen im Wind tanzte.

Kisu presste die Lippen aufeinander und ließ ihr ganzes Wesen zu einem einzelnen Gedanken werden.

>Nichts.< Für einen Moment gab er die Hoffnung auf als sich plötzlich seine Augen weiteten. >Was…!< Er glaubte etwas zu erkennen. Der Glaube wurde zur Ahnung, und die Ahnung führte zum Wissen. Stumm formten seine Lippen die Botschaft, die er zu erkennen glaubte.

Vertrau mir!

Langsam senkten sich seine Lider und seine zur Faust geballte Hand entspannte sich wie auch der Rest seines Körpers. Ein sanftes Lächeln erfüllte sein Gesicht bevor der die Augen wieder öffnete.

Einen Moment lang setzte Kisus Herzschlag aus. Sie konnte es noch immer nicht wahrhaben, dass er sein Schicksal in ihre Hände gelegt hatte.

Erleichterung durchfuhr ihren Körper, so das es ihr nur mühsam gelang sich auf den Beinen zu halten.

Erneut trat sie hinter seine beeindruckende Gestalt, hielt sein Handgelenk fest umklammert und zerrte seinen Arm hinter seinen Rücken. Mit zusammen gekniffenen Augen, wurde sie von den Boten Konohas angestarrt. Doch sie wusste, dass sie nicht sie selbst sahen, sondern nur ihre Maskerade, das Gesicht des Mitsukage.

Mit bedrohlich leiser Stimme wandte sie sich an Bro und jene die ihm angehörten: “Was wollt ihr?”

Während sie sprach war sie noch einen Schritt näher auf Naruto zugegangen. Sanft legte sie ihre Rechte auf seine Schulter. Er alleine fühlte, dass dies eine Geste des Dankes war, doch für die anderen wirkte sie ehr bedrohend.

Deutlich konnte er ihren heißen Atem an seinem Ohr spüren, ihren Körper an dem seinen. Selbst jetzt noch, in der Gestalt eines Mannes genoss er dieses Gefühl.

“Lasst ihn los, wir kommen um euch zu warnen!” War die schlagfertige Antwort Shikamarus gewesen, der sogleich sein gezogenes Kunai aus seine Hand verschwinden ließ. Bro und die anderen taten es ihm gleich. Nichts war so fatal, wie einem Verbündeten mit erhobenen Waffen entgegen zu treten.

Noch immer starrten sie sich gegenseitig an, schätzen einander ab erforschten das Verhalten des jeweils anderen.

Langsam lockerte sich der Griff, mit dem Kisu Naruto gefangen hielt. Geräuschlos trat sie einen Schritt zurück um ihm genügend Freiraum zu geben, sich zu ihr umzudrehen.

Krieger kamen auf sie zu, umringten die kleine Gruppe.

Finster starrten sie sich an. Bis Naruto einen Schritt auf den Mitsukage zu ging.

Langsam - dass jeder seinen Bewegungen folgen konnte, führte er seine Hand überkreuzt zu seinem Herzen und verbeugte sich vor ihm , dann erhob er sich, um ihm in die Augen sehen zu können. Obwohl seine Worte von dem drohenden Klang in seiner Stimme begleitet wurden, war der Ausdruck auf seinem Gesicht ungerührt.

Wie auch zuvor Kisu wählte Naruto seine Worte mit bedacht. Niemand erkannte, dass hinter ihren Worten ein zweites, viel erschreckenderes Gespräch geführt wurde.

“Wir kommen um euch zu warnen. Suna wurde angegriffen und nahezu bis auf die Grundmauern zerstört.”

>Was ist geschehen?

Mit einer ebenso ruhigen Stimme wie der Narutos antwortete der Mitsukage.

“Wir wurden bereits gewarnt. Ein Bote durchdrang die Grenzen des Nebels wie ihr es tat. Er erreichte uns nur wenige Minuten vor euch, deshalb haben wir euch angegriffen. Wir glaubten ihr währt Feinde.”

>Kurz bevor ihr kamt, erhielt ich eine Nachricht von Itachi. Er zog mich in die Welt seiner Illusionen um dich zu warnen. Jiraiya, den er mit seinen Künsten gefangen hielt, konnte entkommen!<

“Ein Bote?”

>Er konnte aus der Welt der Illusionen entkommen?!<

Er musste die Verwunderung, die sich auf seinen Zügen so offen zeigte nicht vortäuschen, denn die Tatsache, dass es jemandem gelang den illusionären Qualen Itachis zu entkommen und sich danach noch in der Lage befand auch körperlich von den Bewachern der Akazuki zu fliehen, ohne dabei gesehen zu werden, war bisher nur einem anderen gelungen.

Er selbst war es gewesen, der einen Weg aus dieser Hölle gefunden hatte.

Es war am letzten Tag seiner Ausbildung zum Ninja gewesen. Eine Prüfung wie Itachi es nannte um selbst in den Schwierigsten Situationen einen kühlen Kopf bewahren und einen Ausweg finden zu können.

Doch selbst das konnte ihn nicht auf das vorbereiten, was danach geschehen war. Denn mit dieser Prüfung hatte seine Ausbildung gerade erst begonnen.

Sie war nur eine kleine Ahnung von dem gewesen, was von da an von ihm gefordert wurde. Jene Ausbildung bildete das Gerüst seines heutigen Könnens. Nur grobe Umrisse, die bis zu seiner Rückkehr nach Konha verfeinert wurden.

Das Training und die Ausbildung der Konohaischen Elite, war im Vergleich zu der seinen nichts weiter als das Grundtraining seiner Verbündeten.

>Da hatte er Jiraiya wohl unterschätzt. < Doch das beunruhigte ihn weitaus weniger als die Tatsache, dass sich Itachi noch immer in Konoha aufhielt. Seine innerliche Unruhe sollte durch die nächsten Worte des Mitsukage begründet werden.

“Der Bote sagte auch, dass er wüsste, welches das nächste Opfer der Zerstörung werden würde.”

>Jiraiya wusste zu viel, er musste aufgehalten werden bevor er zu einer Gefahr werden konnte.”<

Ohne eine weitere Frage zu stellen, sprach er aus, was alle Anwesenden bereits wussten.

”….Konoha."

>Jiraiya musste sterben.<
 

Es bedurfte keiner weiteren Worte um sich auf den Weg nach Konoha zu begeben. Doch bevor sie davon eilen konnten, sprach der Mitsukage ein weiteres Mal zu ihnen. Auch hinter diesen Worten befand sich eine geheime Botschaft.

“Wir werden euch begleiten - denn nun hat auch Kiri einen Grund zum Kämpfen.”

>Die Zeit war gekommen!<

Unglaublich schnell, mit dem Auge nicht zu verfolgen machten sie kehrt und eilten durch den Nebel, der erneut an Dichte gewann.

Immer schneller preschten sie voran, auf dem Weg den sie gekommen waren.

Eine Gruppe Elitekrieger auf dem Weg nach Hause, umgeben von Feinden ohne es zu ahnen.
 

Nun war die Zeit gekommen und sie war reif.

Reif genug….

….um still zu stehen!
 

Das Lächeln Narutos war eisiger als der Regen und der Wind die ihre Haut blau werden ließen.

Avalanche

Schwärze …alles woran er sich erinnerte war diese nie enden wollende Schwärze. Keine Dunkelheit, wie eine Nacht ohne Licht, sondern tiefe bodenlose Schwärze, in seiner Masse undurchdringlich und unmöglich zu fassen. Nicht einmal seine eigene Hand war ihm vergönnt zu sehen, nicht das Leuchten seines Chakras, das er als Quelle des Lichts nutzten wollte.

Diesen Anblick nicht länger ertragend hatte er die Augen geschlossen um mit seinen verbliebenen Sinnen die Schwärze zu umgehen auf der Suche nach Energie, die von Leben sprach. Doch so lang er auch suchte, der gewünschte Erfolg blieb aus.

Erschöpft und mutlos hatte er es gewagt die Augen wieder zu öffnen.

Er wünschte er hätte es nie getan.

Geschändete Körper von Bekannten, Freunden und geliebten Menschen umringten ihn mit hohlen Blicken. Gepfählt waren sie gewesen, auf hölzernen Stäben ragten sie empor, dem blutenden Himmel entgegen.

Geöffnete Münder die um Hilfe schrieen, vor entsetzen geweitete Augen die um Gnade anflehen.

Unwillkürlich entleerte sich sein Mageninhalt auf den irdischen Boden zu seinen Füßen. Schweiß rann seinen Körper hinab, wie ein Fluss im Gebirge. Zitternd hielt er sich die Hand vor den Mund um das Würgen zu unterdrücken. Doch neue Krämpfe überfielen ihn und machten alle Bemühungen zunichte.

Kraftlos rutschte er auf Knien am Boden umher, als es plötzlich anfing zu regnen.

Dankbarkeit erfüllte seinen Körper als er die kühlen Tropfen auf der Haut spürte. Um die Heftigkeit des nächsten Anfalls zu lindern, grub er seine linke in den aufgeweichten Grund und ließ das schmerzende Gefühl in seinem Magen über sich ergehen, bis es schließlich soweit nachgelassen hatte, dass er erneut die Augen öffnen konnte.

Verstohlen ruhte sein Blick auf der Hand, die von der aufgeweichten Erde überzogen war. Langsam hob er sie und führte sie näher an sich heran um sie besser betrachten zu können als sich seine vor Entsetzen geweiteten Augen dem Himmel zuwandten.

Ein quälender Schrei entrang sich seiner Kehle während kriechende Lähmung seinen Körper erfasste.

Das was er für Regen gehalten hatte, war in Wahrheit Blut

Rubinrotes Blut das in zahlreichen Tropfen vom Himmel fiel.

Das Blut derer, die ihn leblos umringten,

Das Blut derer die er Freunde nannte,

Das Blut jener Menschen, die er liebte.

Und er suhlte sich darin, ergötzte sich an ihrer Kälte.

Dem Wahnsinn nahe schrumpfte sein inneres Wesen zu einer kleinen Flamme, die er mit letzter Kraft durch das gebündelte Chakra seiner selbst beschützen ließ. Solange diese Flamme in der Dunkelheit seines Wesens existierte, bestand noch Hoffnung.

Hoffnung sich aus den Klauen des Wahnsinns zu befreien, der aus ihm ein willenloses Wesen machen würde. Grotesk entstellt und zu einem Monster geformt, geistig wie körperlich verunstaltet, ohne Verstand, ohne Moral.

Ein Geschöpf der Finsternis.

Wieder schrie er seine Verzweiflung in die Blut durchtränkte Welt hinaus, fühlte den Schmerz der sein Herz wie gesplittertes Eis umschloss und es durch die Adern seines Fleisches in jeden Winkel seines erstarrten Körpers gelangen ließ.

Dann war er verstummt.

Taub.

Und jeden Gefühls beraubt.
 

Keuchend rang Jiraiya nach Luft, nachdem er aus seinem unruhigen Schlaf erwacht war. Schweißperlen benetzten seine Haut, ließen den Schmerz an seiner Seite schlimmer werden. Mit seinem eigenen Kunai hatte er sich Muskeln und Sehnen durchtrennt um in der Welt der Illusionen, Wahn von Wirklich zu unterscheiden.

Auf ähnliche Art und Weise war es ihm gelungen aus den Fängen Itachis zu entfliehen.

Indem er sich selbst verletzte, war es ihm gelungen wieder Herr seines Verstandes zu werden und eine Illusion zu schaffen, die den Bann Itachis untauglich machte Indem er die Kräfte, die diese Welt ausmachten umkehrte und gegen den richtete, der sie entstehen ließ, war es ihm gelungen ein Tor zu öffnen, das seinen Geist von seinem Körper trennte, in diesen zurückkehren ließ.

Die Erleichterung über diesen geringen Sieg hatte nicht lange angehalten. Er verdankte dem Zufall, dass er ungesehen hatte fliehen können.

Zitternd presste er die Hand gegen die schmerzende Wunde, die unaufhörlich seine Kleidung befleckte. Ungehindert sprudelte das Blut zwischen seinen Fingern hervor und benetzte den Boden auf dem er saß. >Verdammt! Die Wunde muss aufgeplatzt sein, als ich aus dem Schlaf hochgefahren bin. Der Schmerz der eigens zugeführten Verletzung begann sich in rasendem Tempo auszubreiten., bis hin zu seinem Magen, den erneut quälende Krämpfe überfielen.

Würgend beugte er sich nach vorn um auch den Rest seines Mageninhaltes zu entleeren. Ein Blutschwall brach sich seine Bahnen und mischte sich in den bitteren Geschmack der Magensäure, die sich ungehindert über seine farblosen Lippen ergoss.

>Verdammt ….. Naruto! !

Speichel floss ihm aus den verkrampften Mundwinkeln das Kinn hinab, als er vor Erschöpfung auf dem Boden zusammenbrach.

Regen strömte aus den weiten des Himmels um sich mit ihrem Bruder der Erde zu einen. Der Wind ließ die Kronen der Bäume rauschen auf denen der Regen sich gesammelt hatte.

Gemeinsam ließen sie den blutigen Geruch verbreiten, der dem Land anheim gefallen war und den reglosen Körper Jiraiyas unter einer dünnen Schlammschicht begraben.

Ungehindert krochen sie in Richtung der Wälder, in das Gebiet der Ninja. Tief hinter die Grenzen der Länder nach Konoha indem sie - die Elemente, die Wächter der Zeit - schon bald erwartet werden würden. Gerufen und befehligt von einem einzelnen Mann, dem selbst der Tod kein Ende zu setzen vermochte.

Hilflos seiner Macht ergeben, folgten sie dem Ruf des Geistes, der sich seiner Seele entrang. Um ihn zu umgeben, den Gebieter der Macht, der selbst über sie, die Elemente wacht.
 

Noch etwas benommen erwachte Itachi aus seiner Bewusstlosigkeit.

Hastig fuhr er hoch, als er sich seiner Umgebung gewahr wurde. Unruhig schweifte sein Blick durch das verdunkelte Zimmer, in das er ohne sein Wissen gebracht worden war.

Erschöpft ließ er die Lider seiner Augen wieder sinken, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich an seiner Identität nichts verändert hatte.

Seufzend fuhr er sich mit der Hand durch das ungewohnt lange Haar und rieb sich die Augen, während die andere auf seinem Bauch ruhte.

>Was war das …?<

Er erinnerte sich, wie ihm plötzlich siedend heiß geworden war und Schatten vor seinen Augen tanzten, während er gerade dabei gewesen war, Tsunade für seine Pläne zu gewinnen, wie es von ihm erwartet wurde. Er sah noch genau den verwirrten Ausdruck auf ihrem Gesicht, bevor die Dunkelheit über ihn herein gebrochen war.

Sein Geist war in der Welt der Illusionen wieder erwacht, in der er die Seele Jiraiyas gefangen gehalten hatte.

Er wurde Zeuge wie sich die Welt, die er erschaffen hatte aufzulösen begann. Wie alles, dass er geformt und Detail treu wiedergegeben hatte einfach verschwand.

Jiraiya hatte es geschafft. Er war aus einer Welt geflohen, aus der er kein entkommen gab, genau wie es einst sein Schüle getan hatte.

Doch die Art und Weise wie sie es getan hatten, unterschied sich voneinander. Während Jiraiya sich die Kräfte seiner Umgebung zu nutzte gemacht hatte um das Tor zu öffnen, das seinen Geist mit seinem Körper verband, hatte sich Naruto all seiner Gefühle entledigt um die Qualen der Illusion wirkungslos zu machen.

>Mist! …wie konnte das passieren?!< Er verfluchte sich dafür, das er Jiraiya hatte entkommen lassen und dafür in einem Bett zu liegen, während sich seine Gefährten auf den Weg nach Konoha befanden.

Sein einziger Trost galt der Nachricht, die er Kisu noch hatte zukommen lassen können. Er hoffte inständig, dass es ihr gelungen war Naruto noch rechtzeitig über die jüngsten Vorkommnisse in Kenntnis zu setzen, damit er seine Fehler ungeschehen machen konnte.

Beunruhigt über den ungeplanten Zwischenfall fuhr er sich noch einmal mit der Hand durch das ergraute Haar. Mehr denn je sehnte er sich nach seinem eigenen Körper. Das kurze dunkle Haar, die zahlreichen Narben seiner Haut, die ihm das Gefühl gaben zu existieren. Das Wissen wo sein Körper anfing und endete.

Wahrlich hatte er sich schon vieler Gestalten angenommen, hatte das eigene Gesicht hinter denen andere verborgen und jedes Mal gehofft schnell wieder er selbst werden zu können.

Doch diesmal war es anders.

Nie zuvor hatte ihn dieses seltsam fremde Gefühl überkommen, das ihn so unruhig werden ließ, wenn er die Gestalt eines anderen angenommen hatte. Einzig das Gefühl der Zugehörigkeit zu Naruto ließ ihn in seinem Entschluss nicht wankend werden., seinen Auftrag auch jetzt noch zu verfolgen. Eine Erinnerung bahnte sich ihren Weg durch die verworrenen Pfade seiner Gedanken.

Ein Schwur in dem er einst Naruto die Treue schwor, auf einer Lichtung in einer regnerischen Nacht.

Ein wehmütiges Lächeln stahl sich auf seine Lippen als er sich seiner Gefühle gewahr wurde, die ihn mit dem viel zu jungen Begleiter verbanden.

Nachdem er sich noch einmal davon überzeugt hatte, dass sich niemand in seiner Nähe aufgehalten hatte, legte er die Gestalt Jiraiyas ab um in seinen eigenen, wohlbekannten Körper zu erwachen.

>Regen. ….immerzu regnete es, wenn wir uns begegneten, als wüsste der Himmel etwas, das für uns im Verborgenen lag. ….so wie jetzt.

Noch etwas schwach auf den Beinen, trat er an das einzige Fenster, das in die verkleidete Holzvertäfelung eingelassen worden war um seinen Blick über die Umgebung schweifen zu lassen, die seinen erhitzten Gedanken Kühlung verschaffte.

Erleichterung durchfuhr ihn als er das vertraute Gefühl seiner selbst verspürte, das stetig durch seine Adern floss. Genug bei Sinnen um sich nicht entdecken zu lassen, nahm er den Platz am Rahmen des Fensters ein, von dem aus er nicht gesehen werden konnte.

Schatten erfüllten das Zimmer, ließen es in natürlicher Dunkelheit versinken. Ein einzelner Schein des Mondes tauchte das Bett in dem er bis zuvor noch gelegen hatte in unberührtes silbernes Licht, das einen Pfad vom Fenster über das Bett bis hin zur Tür bildete.

Erneut blickte er auf die bewaldeten Hügel herab, die sich in erstaunlicher Weite vor ihm erstreckten. Fast liebevoll besah er sich das Land in dem er aufgewachsen war, bekundete jeden Winkel, jeden Baum und stellte mit erstaunen fest, das sich in all den Jahren in denen er sich fern diesen Dorfes aufgehalten hatte, nichts verändert hatte, das ihn an sein einstiges Leben erinnerte.

Gedankenverloren schaute er den einzelnen Regentropfen zu wie sie zu tausendst vom Himmel fielen, wobei er sich immer auf einen einzelnen konzentrierte, bis er verschwunden war.

Wie lange würde es noch dauern, bis er sein Ziel erreicht hatte. Wann würde der Alptraum enden, in dem er sich seit seiner Jugend befand.

Seinen Gefühlen erlegen rief er sich das Bild Narutos vor Augen, dass er tief vergraben in sich trug.

Das nahezu golden wirkende Haar, das wie Feuer im Wind tanzte. Die tiefen blauen Augen in denen sich sein eigener Schmerz widerspiegelte. Das überlegene doch zugleich sanft wirkende Lächeln, das er immer dann auf den Lippen trug, wenn sie sich begegneten und Naruto ihn mit einem seiner vielen Seiteblicke musterte.

Nur selten erlaubte er es sich seinen Schwächen zu erliegen, die ihn immer dann überkamen, wenn er sich nicht an der Seite des Jungen wieder fand.

Er musste sich eingestehen, dass ihm der Junge wichtig geworden war ohne dass er es bemerkt hatte.

Aus weiter Ferne hörte er Schritte, die sich ihm nährten. Wie ein Echo hallten sie in seinem Geiste wieder.

Mit einem Seufzen hatte er nach einem letzten Blick über die Wälder unter ihm die Augen geschlossen. Die Umrisse seiner eigenen Gestalt verblassten, wurden wieder zu jenen fremden Zügen, die ihm so verhasst waren. Ein Blick in das Fenster, dessen Glas sein Äußeres widerspiegelte, hatte ihm die Vollendung seiner Illusion bestätigt.

Resigniert begrüßte er Tsunade, die parallel zu seiner Verwandlung den Raum betreten hatte. Sichtlich erfreut über den Anblick, der sich ihr bot, war sie auf ihn zu gekommen und hatte ihn mit einem Lächeln begrüßt, das allein Jiraiya bisher zu Gesicht bekommen hatte.

Alte Banden waren stark. Das wusste er selbst wohl am Besten. Sie besaßen Macht, die über Vertrauen hinaus gingen, glichen einer Ergebenheit, die kein zweites Mal zu finden war.

Gewissenhaft übernahm er die Rolle, die ihm zugedacht worden war, hüllte sie in einen Mantel aus Worten und Spann das Netzt um sie herum, das seine Intrige erwachen ließ.

Gleich einer Spinne, die ihre Beute roch, wob er die Fäden und knüpfte sie zusammen, bis sie ein Netz ergaben, aus dem es selbst für sie kein entkommen gab.
 

Unerschütterlich preschte die beachtlich an Größe gewonnene Gruppe unter dem Befehl Sasukes voran, der behaglich dem kürzesten Weg nach Konoha folgte. Regen spülte die Erde unter ihren Füßen fort; ließ Fels und Gestein zu tödlichen Fallen werden, auf denen man nur allzu leicht den Halt verlor. Unaufhaltsam schoss der Wind durch die zerklüfteten Gebiete Sunas, heulte durch die Öffnungen der Ruinen und aus Stein bestehenden Häuser. Gebietend herrschten die Elemente über das Land, das sie durchdrangen.

Ungebändigt klatschten ihnen Strähnen feuchten Haares ins Gesicht, während sie dem Wind entgegen hielten. Schmerzend scheuerten ihnen die Klingen ihrer Waffen die Haut wund, mit der sie in Berührung kamen. Kleidung und Taschen wurden zu unerträglichen Gewichten, klebten an ihnen und ließen ihr vorankommen mühsam werden. Keuchend rangen sie nach Luft ohne in ihrer Geschwindigkeit nachzulassen. Die Kälte schmerze in ihren Lungen, während ihre Körper vor Anstrengung glühten. Der durchscheinende Hauch ihres Atems gefror in der eisigen Luft, die sie umgab. Hingebungsvoll setzten sie einen Schritt vor den anderen, übergangen den Schmerz der ihren Gliedern inne wohnte und konzentrierten sich auf das noch weit entfernte Ziel.

Betroffen hatte Kisu in der Gestalt des Mitsukage ihren Gefährten mit einem Seitenblick bedacht. Der Ausdruck auf Narutos Gesicht war so unergründlich wie eh und je und doch wusste sie, dass er sich um das Wohlergehen Itachis sorgte, der sich seit geraumer Zeit in geradezu greifbarer Gefahr befunden hatte.

Ihr Blick wurde zunehmend gefühlvoller, blieb mit unverholener Liebe auf ihm ruhen, bekundete jeden Zug auf seinem Gesicht, jede Narbe, die nicht zu sehen war. Hinter einem Schleier von Tränen erinnerte sie sich an den Tag, an dem sie ihm die Treu geschworen hatte. Ihm und dem Monster, das ihm innewohnte. Es war an einem Tag wie diesem, an dem sie ein zeremoniell abgehalten hatten, das jeder seiner Gefolgsleute, die ihm am nächsten standen , durchwandern musste. Es war ein Schwur, der mit Blut besiegelt worden war, ohne jeglichen Zeugen.

Tatsächlich gab es nur drei, von denen er dies je verlangt hatte.

Damals, als sie ihm ihre Dienste angeboten hatte, forderte er einen Kampf indem sie ihn hatte umbringen sollen. Selbst jetzt noch nach all der Zeit die vergangen war, seit sie diesen Schwur abgelegt hatte, konnte sie sich an die erschreckenden Gefühle erinnern, die sie bei seinen Worten übermannt hatten.

Voller Entschlossenheit hatte er sich vor sie gestellt und ihr die einzige Klinge gereicht, die er bei sich getragen hatte. Tief hatte er ihr in Augen gesehen um sie einschätzen zu können. Eiskalt war es ihr damals den Rücken herab gelaufen, als sie einen Blick erwidert hatte. Vollkommen schutzlos, mit gespreizten Beinen und hängenden Armen, hatte er den Angriff über sich ergehen lassen.

”Ich möchte, dass du mir dabei in die Augen siehst.” was das einzige gewesen, das er gesprochen hatte.

Mit zitternder Hand, war sie seinem Wunsch nach gekommen; hatte das Heft des Kunais so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervor getreten waren. Mit gekonnter Geschicklichkeit hatte sie sein Herz als Ziel erkoren, dessen schlagen sie an seinem Hals verfolgen konnte. Trotz, das es nur wenige Minuten waren, die sie damit verbracht hatte dem pulsieren seines Blutes zu folgen, hatte sie gespürt, wie sich ihr eigener Herzschlag dem seinen angepasst hatte, bis jede Unstimmigkeit verflogen war.

Ein Herz.

Ein Gedanke.

Zwei Seelen., waren ihre damaligen Gedanken gewesen, als sie ihm das Kunai mit der Klinge voran in die Brust gerammt hatte. Zu spät war ihr die Schattenhafte Bewegung aufgefallen, mit der er ihren Angriff mit der bloßen Hand abgewehrt hatte. Reflexartig hatte sie ein zweites, verborgenes Kunai erscheinen lassen, mit dem sie ihm sie ihm über das Gesicht gefahren war.

Sie erinnerte sich noch genau: Eine rote Blutspur hatte sich über ihren Arm gezogen, bis hinauf zu ihrem Kinn. Süßlich hatte sein Blut geschmeckt, das sie sich unbewusst von den Lippen geleckt hatte.

Ihr war es damals zwar nicht gelungen ihn zu töten, doch hatte sie damals ihre Spuren auf seinem Gesicht hinterlassen.

Ein tiefer Schnitt der in einem Bogen über sein rechtes Auge verlief, war zu einer Narbe geworden, die er unter einer Illusion seines eigenen, vollkommenen Gesichtes trug.

Vor Schrecken über die Tat die sie begangen hatte, waren ihr die Klingen aus den kraftlosen Händen gefallen. Der Wind hatte ihr den Regen ins Gesicht gepeitscht und das Blut von ihrer ungeschützten Haut gewaschen.

Ängstlich und vollkommen verstört hatte sie den Blick auf ihn gerichtet. Jeden Muskel, jede Sehne hatte sie in ihrem Körper gespürt und sie verachtete sich mehr denn je, für das was sie war.

Ein Monster.

Ein bitterer Geschmack hatte ihren Mund trocken werden lassen, als sie in das noch immer abgewandte Gesicht geschaut hatte.

Gerade als sie die Augen von ihm hatte abwenden wollen, besah sie sich des Lächelns, dass kurz darauf auf seinen Lippen erschienen war.

Noch immer lächelnd hatte er sich zu ihr hinunter gebeugt und eine verlorene Strähne ihres Haares umfasst, die vom Wind in seine Richtung getragen worden war.

”Ich danke dir, Kisu.”

Sie glaubte damals Erleichterung in seinen Zügen gesehen zu haben, als er jene Worte sprach, die den Schwur besiegelt hatten. Damals hatte sie die Bedeutung seiner Worte nicht verstanden, bis er ihr den Sinn dessen, was er in jener Nacht von ihr verlangt hatte zu verstehen gab.

In jener Naht hatte es weder geregnet noch ward der Himmel klar. Nebel hatte sie umhüllt, leicht und kostbar, der seinen Worten Macht verlieh. Nie würde sie vergessen was er gesprochen hatte und mit welchen Worten es tat.

Hingebungsvoll rief sie sich jene Nacht vor Augen, in der sie ihm ihre Geschichte erzählt hatte, während er ihr einfach nur zugehört hatte

Auf einem Felsvorsprung, so hoch dass sie über die ganze Weite Otos hinweg blicken konnten, umgeben von rauschenden Bäumen, die sich lieblich im Wind wiegten, durch die die sanften Töne des Dorfes drangen und sie mit einer sinnlichen Musik, so leise und sanft wie der Kuss einer Geliebten umgaben, hatten sie sich gegenüber gestanden und sich jeder Verantwortung entzogen, die seit damals auf ihnen lastete. Während Worte, still und leise seinen Mund verließen, war sein Blick über das Land geschweift, dass sich vor ihnen erstreckt hatte. Gebannt von seiner Ausstrahlung hatte sie seinen Worten atemlos gelauscht, die bedacht und voller Inbrunst die Luft erfüllt hatten.

Du wirst dich vermutlich fragen, weshalb ich an dem Tag an dem du mir die Treu geschworen hast, von dir verlangt habe, mich umzubringen. Nun, eigentlich ist es ganz einfach zu verstehen, wenn auch nur schwer zu begreifen.

Ein schwaches Lächeln verzog seine Lippen..

Es gibt Dinge, vieles das du nicht über mich weißt. Doch bevor ich etwas sage, dass dich mein Handeln vielleicht verstehen lässt, möchte ich deine Geschichte hören.

Zögernd brachte sie die ersten Worte heraus, doch mit der Zeit war es ihr immer leichter gefallen zu erzählen, wonach er verlangte. Sie wusste um die Einsamkeit seiner Vergangenheit, dass allein sagte ihr ein Blick in seine Augen und so begann sie ihre Geschichte.

“So wie du war auch ich mein Leben lang einsam und wurde meine Freiheit beraubt. Man mied, jagte und verfluchte mich, ohne dass ich wusste warum.

Die Menschen sahen mich an und ihre Augen füllten sich mit Hass; sie hörten mich sprechen und ihre Ohren wurden taub. Selbst ihre Herzen waren in meiner Gegenwart verschlossen. Doch ich lebte, tat alles um auf mich aufmerksam zu machen. Lernte Techniken, die als verboten galten, trainierte bis ich vor Schwäche umfiel, doch nichts was ich tat, ließ ihr Verhalten mir gegenüber anders werden. Ich war einfach da, wie ein Stein auf der Straße oder ein Blatt im Wind.

Dann, eines Tages erzählte mir ein Ninja die Wahrheit über mich. Er erzählte mir, dass in meinem Innern ein Monster versiegelt worden war, dass den Tod zahlreicher Menschen verantwortete.

Sie mieden und verachteten mich - wo doch sie es waren, die gemieden und verachtet werden sollten. Sie hatten sich des Lebens eines unschuldigen Kindes bemächtigt, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was aus ihm werden würde und unter welchen Qualen es zu leiden hätte.

Statt sich selbst zu opfern, gaben sie das Leben eines Kindes um frei sein zu können, das nach den Worten des damaligen Raikage eigentlich als Held angesehen werden sollte. Doch das Oberhaupt starb unvermittelt nach der Versiegelung des Monsters im Körper des Neugeborenen.

Erst später hatte ich durch alte Schriften erfahren, dass es das eigen Kind war, dass das Oberhaupt auserkoren hatte, um das Monster in sich zu tragen. Er hatte wohl nicht in Erwägung gezogen, dass es anders hätte kommen können.

Dieses Kind war ich - von Dunkelheit umgeben und seines Erbes beraubt.

Nachdem ich hinter all die Geheimnisse gekommen war, die mein Dasein umnebelten, beschloss ich in mein Dorf zurückzukehren und einen Weg zu finden mich des Monsters zu entledigen, das für meine Qualen verantwortlich gewesen war.

Doch als ich das Dorf betrat und das Haus meiner Familie aufsuchte, erschloss sich mir ein Bild des Grauens. Meine Mutter und mein Bruder - die einzigen Überlebenden nach dem Tod meines Vaters, waren gefoltert an die Mauern des Hauses genagelt.

Die Bewohner des Dorfes hatten sie umgebracht, um das Unheil abzuwenden dass durch mich über sie gekommen war.

Als sie mich vor dem Haus stehen sahen, kamen sie um auch mich ihrer Strafe zu unterwerfen. Noch viel zu geschockt über den Anblick der sich mir bot, wehrte ich mich nicht, als ihre Hände nach mir griffen. Plötzlich spürte ich die Stärke zweier Arme, die sich um meine Mitte wandten und mich mit sich rissen. Erst als ich wieder Herr meiner Sinne geworden war, hatte ich es gewagt demjenigen, der mich unweigerlich gerettet hatte ins Gesicht zu sehen - und der, den ich sah, das warst du.”

Sie hatte ihre Geschichte mit der selben Gleichgültigkeit wiedergegeben, die sie damals empfunden hatte, als sie von den Bewohnern ihres Dorfes angegriffen worden war. Viel zu Tief war der Schmerz, der sich hinter der Erinnerung befand.

Naruto hatte damals während der ganzen Zeit, in der sie gesprochen hatte, nicht einmal den Blick von ihr abgewannt. Schweigend hatte er sie gemustert und mit einem ihr unergründlichen Lächeln bedacht, bevor er sich wieder dem Anblick widmete, der sie so verzaubert hatte. Erst dann war es an ihm zu sprechen.

”Hast du gewusst, dass es drei weitere Menschen gibt, die mir exakt die gleiche Geschichte erzählt haben, nur mit dem Unterschied, dass sie es waren, die deine Rolle inne hatten?

“Wa…? Wie…?!” Vollkommen erstaunt über die Worte, die sie soeben gehört hatte, starrte sie ihn an wobei unverkennbar Verwirrung in ihren Augen zu lesen war

”Wie das möglich ist? Erheitert über ihre Reaktion, doch keineswegs belustigt lächelte er sie an, bevor er erneut mit ernster Miene fort fuhr.

”Wie es schein, hatte jedes der fünf Großmächte ein Monster, das auf die selbe Art und Weise im Körper eines Neugeborenen versiegelt worden war. Und jedes der Oberhäupter hatte dies in dem Glauben getan einen Helden zu erschaffen, der aus seiner eigen Familie stammte. Doch in allen fünf Fällen wurde das Kind, das das versiegelte Monster in sich trug von seinem Dorf ausgestoßen und war Einsamkeit erlegen.”

Staunend und ungläubig zugleich war ihr Blick auf ihn gerichtet. “Woher…?”

”Woher ich mein Wissen habe ist nicht von Bedeutung.” Voller Anmut war er bis an den Rand der Klippe getreten. Ruhig und gelassen stand er da, hoch erhobenen Hauptes blickte er auf die Menschen herab und seine Augen leuchteten wie sie es stets taten, wenn er sich zu etwas entschlossen hatte.

”So wie du gehöre auch zu jenen fünf Kindern, die eines der Monster in sich tragen, die die Macht besitzen ganze Dörfer zu zerstören. Doch anders als ihr, bin ich nicht bereit, mich mit den Menschen, die mir das angetan haben zu unterwerfen.

Im Gegenteil. Ich werde sie spüren lassen, was sie erschaffen haben.

Zu jener Zeit hatte Kisu zum ersten Mal sein eisiges Lächeln zu sehen bekommen, das die Ahnung, die sie hegte bestätigt hatte.

Er kennt keine Gnade.

Er wird jene leiden lassen, die ihm das Leben zu Qual machten - ohne Rücksicht auf ihre Gefühle.

”Du hast gesagt, dass du mir folgen würdest. Und ich habe deinen Schwur angenommen. Ich bat dich damals mich umzubringen, weil ich mich deiner Treue vergewissern musste.

Lächelnd drehte er sich zu ihr, bevor er weiter sprach.

Es gibt nur drei, denen ich je diesen Schwur zu leisten abverlangt habe. Nun ihr, die ihr meinem Befehl folgtet ohne den Grund dafür zu wissen, habt euch meines Vertrauens würdig erwiesen.

In dem Kampf der bevorsteht, kann ich es mir nicht leisten von Gefolgsleuten umgeben zu sein, die meinen Befehl in Frage stellen.

Ich muss mich darauf verlassen können dass das was ich sage, befolgt wird ohne Fragen zu stellen, selbst wenn der Befehl lautet, mich umzubringen.

Bei seinen letzten Worten hatte er ihr tief in die Augen gesehen. Da verstand sie die Worte, die er zu ihr in der Nacht des Treueschwures gesagt hatte.

Stumm in Gedanken wiederholte sie ihn noch einmal, bevor sie in die Gegenwart zurückkehrte.

”Ich danke dir, Kisu.
 

Mit einem stummen seufzen hatte sie sich entschlossen, den Blick von ihm abzuwenden, als er sie selbst durch die Gestalt des Mitsukage betrachtete. Nur ein Flüstern waren seine Worte gewesen, doch Kisu hatte keine Probleme sie zu verstehen. Ohne in seiner Geschwindigkeit nachzulassen, in der er sich fortbewegte, formte er die Fingerzeichen, um einen seiner Doppelgänger erscheinen zu lassen, bevor er sich mit einem nichts sagenden Lächeln doch ernster Miene ungesehen on der Gruppe trennte.

Nachdenklich wiederholte sie den erteilten Befehl, ohne dass es einen Sinn für sie ergab. Doch ohne Zweifel würde sie ihn befolgen.

>Bing die wahren Oberhäupter nach Konoha und sorge dafür, dass sie sich nicht an uns erinnern.<

Kurz entschlossen eilte sie an die Seite eines ihrer Untergebenen, den sie mit einer schnell Botschaft zu den nicht weit entfernten Akazuki schickte, die den Auftrag Narutos unverzüglich ausführen würden.

Nur noch wenige Stunden und sie würden Konoha erreicht haben.
 

Itachi hatte in eine der zahlreichen Seitengassen Konohas auf seine nächtliche Verabredung gewartet, als unvermittelt ein Wirbel aus Sand vor ihm erschienen war, der die Gestalt Gaaras in Erscheinung treten ließ. Ungerührt hatten sie sich mit einem knappen Nicken gegrüßt, ohne das Gaara wusste, wer sich hinter der fremden Gestalt befand, die Itachi angenommen hatte, um kein unnötiges Aufsehen zu erregen.

Wenige Stunden zuvor hatte er Tsunade in der Gestalt Jiraiyas dazu bringen können, ein Willkommensfest für die in kürze eintreffenden Oberhäupter zu organisieren. Gerade noch rechtzeitig hatte er die Botschaft Narutos erhalten, in der er ihm zu verstehen gab, das sich der Plan geändert hatte. Daraufhin hatte er Gaara durch einen seiner Begleiter, die sich ebenfalls unerkannt in der Stadt aufhielten, die Nachricht zukommen lassen, dass er sich hier, in einer abgelegen Seitestraße mit einem Boten Narutos treffen sollte. Zu diesem Zweck hatte er das Aussehen eines gleichaltrigen angenommen, der ihn von seiner Zugehörigkeit überzeugen konnte.

Tatsächlich wollte Naruto die Anwesenheit Itachis noch etwas geheim halten, man konnte nie wissen, was man zu erwarten hatte, und ein As im Ärmel hatte noch nie jemandem geschadet.

Die anfängliche Skepsis, die Gaara gegen den angeblichen Verbündeten Narutos hegte, war schnell verflogen als dieser ihm eine Demonstration seiner Kraft gegeben hatte. Es war ein Zeichen, eine Art Losungswort, das Naruto ihm kurz vor seinem Aufbruch anvertraut hatte, begleitet von den Worten: >Warte bis jemand nach dir schickt und dir dieses Zeichen offenbart. Dann tue genau das, was er dir sagt.<

Itachi musste über die Weitsichtigkeit seines Jungen Freundes lächeln, der wirklich jeden Schritt plante und nichts dem Zufall überließ. Der Junge versetzte ihn immer wieder in erstaunen.

Unbeobachtet setzte er Gaara über seinen Plan in Kenntnis und übertrug ihm auch gleich die Rolle, die er zu übernehmen hatte. Bevor sie beide wieder, getrennten Weges in der Dunkelheit verschwanden.
 

Mit einem kleinen Trupp von gerade mal vier Mann, die ihnen seit Suna ungesehen gefolgt waren, rannte Naruto durch die dich bewaldete Landschaft.

Es war nur leicht zu vernehme gewesen, doch er war sich sicher, dass er die Gegenwart Jiraiyas in den Wäldern um sie herum gespürt hatte. Und tatsächlich wurde das Gefühl seiner Gegenwart immer deutlicher, je mehr er sich der Mitte des Waldes nährte.

Nicht mehr weit und er konnte die Gestalt ausmachen, die sich Blut überströmt doch fest entschlossen nicht aufzugeben durch den Wald schleppte.

>Da hast du dich also versteckt.< Ein belustigtes Lächeln verzog Narutos Lippen zu einem alles verzehrenden Grinsen.

Auf den starken Ästen der Bäume standen sie unter einem Schwall von Regen, der sich über ihre Köpfe ergoss. Für die Begleiter Narutos, war Jiraiya weder zu spüren noch zu sehen, dazu fehlte ihnen das feine Gespür seiner Erfahrung, doch sie wussten, die stummen Zeichen Narutos zu deuten, die er noch immer grinsend vollführte.

Eine Geste, ein Blick ihres Führers, und sie verstummten, griffen zu den Waffen und bezogen um ihn herum Stellung.

“Da sind sie”, murmelte Naruto und zeigte in die Richtung aus der der Wind kam, der den süßlichen Geruch frischen Blutes zu ihnen wehte. “Hundert Meter, mehr nicht. Bringen wir die Sache zu Ende.”

Sein Lächeln war mit seinen Worten verschwunden.

Er würde ihn nicht noch einmal unterschätzen.

Die Männer stürmten lautlos hinter ihm durch das dichte Blätterdach der Äste auf denen sie mit unterdrücktem Chakra standen. Jiraiyas, durch die illusionären Qualen geschändeter Geist verströmte einen derart bestialischen Gestank, dass sie keines Führers mehr bedurften, der ihnen den Weg weiß. In ihre, durch den Regen schwere Kleidung gehüllt, hatten sie nur inne gehalten, um den Geruch des Blutregens zu erschnuppern, der in der Welt der Illusionen auf Jiraiya gefallen war und somit nur ihnen, die in der Kunst der Illusion bewandert waren eine Fährte gaben, der sie folgen konnten. Fest hielten sie die Lederumbundenen Griffe ihrer Kunais umklammert; Lächelnd traten sie vor, beflügelt durch die Vorstellung gegen einen Sanin anzutreten.

Als sich alle auf ihrem Posten befanden, gab Naruto das Zeichen für den Angriff. So geschwächt, wie Jiraiya zu jenem Zeitpunkt war, war ihm die Anwesenheit der fremden Ninja entgangen. Sinnlos vor sich hinfluchend überzog er die Klingen seiner Kunais mit dem verbliebenen Chakra, das er noch zur Verfügung hatte. Doch bei dem Anblick, der sich ihm bot, machte er sich keine Hoffnungen lebend aus dem Kampf hervorzugehen. Jedes seiner halbherzig geworfenen Kunais wurde gekonnt abgewehrt, doch zu seinem Glück brachen die Klingen der Gegnerischen Waffen als sie aufeinander stießen. Gerade als er erneut zum Angriff ansetzen wollte, ertönte ein gedämpftes kichern, das sich mehrmals wiederholte bevor er den Ursprung des Lautes ausmachen konnte, der geräuschlos durch das Geäst auf den weichen Boden glitt.

Wieder hatte der Regen an Stärke zugenommen, als würde er den blonden Jungen schützend umgeben wollen, der eine nicht zu fühlende Chakrakugel auf seiner Handfläche entstehen gelassen hatte.

In tiefer Verzweiflung starrte Jiraiya seinen Gegenüber an.

Mit seinem Tod wäre alle Hoffnung verloren.

Doch hatte er noch die Kraft sich einem solchen Angriff entgegen zu setzten?

Schicksalsergeben breitete er die Arme aus, während sich ihm die Chakrakugel immer weiter näherte. Zumindest würde der Tod seine Qual beenden, die er seit der Gefangenschaft verspürte. Als sie auf Armeslänge herangekommen war, hielt die Kugel im Flug inne und verharrte vor ihm in der Schwebe. Nur für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Er erinnerte sich an das erst vor kurzem erlebte. Die Androhung des Todes war oft eine schlimmere Folter als wirklicher körperlicher Schmerz.

Erfüllt von Angst öffnete er die Augen.

Die Kugel aus gebündeltem Chakra drehte sich noch immer vor seiner Brust in der Luft, doch jetzt war ihre Oberfläche durchzogen von flammenden Adern.

Bevor sich Jiraiya darüber wundern konnte was geschah, brach das weißliche Feuer aus der Kugel hervor und hüllte ihn ein. Jede Faser seines angespannten Körpers loderte auf.

Der einst so legendäre Sanin fiel nach hinten, in die Arme der wohlriechenden Erde unter seinen Füßen und begrüßte den Tod, der ihn endlich erlöste.

Doch während der Schmerz immer stärker wurde, schlug sein Herz immer weiter.

Nein!

Er bäumte sich auf und schrie, doch es war bereits zu spät.

Die Chakrakugel zerstörte ihn nicht. Sie schmiedete ihn, veränderte seinen Geist und verwandelte ihn in eines der Geschöpfe, die so voller Abscheu gefürchtet wurden: in eines der abscheulichen Monster, die stets Orochimaru zu erschaffen pflegte.

Ein gehässiges Grinsen verzog die Lippen Narutos, dessen Augen vor unverfrorener Begierde leuchteten.

>Nun wirst du erfahren, was es heißt zu leiden, … mein Freund!
 

Nur kurze Zeit später, trafen sämtliche Figuren, die Naruto für sein Spiel auserkoren hatte in nur geringem Abstand in Konoha ein, das trotz des schlechten Wetters festlich geschmückt worden war. Während die Akazuki die Erinnerung der Oberhäupter und ihrer Völker durch eine andere ersetzt hatten, hatte Kisu das gleiche bei Sasuke und dem Rest seiner Begleiter getan.

Mit freundlichen Gesichtern berichteten die Ausgesandten, dass es keine zu befürchtende Bedrohung außerhalb der Mauern gab. Und das es für die fehlende Unterstützung im Kampf gegen Orochimaru eine durchaus glaubwürdige und verständliche Erklärung gab.

Geräuschlos hatte Naruto wieder den Platz seines Doppelgängers eingenommen. Neugierig warf Kisu einen Blick auf ihn, den er lediglich mit einem Lächeln quittierte.

Das Unwetter flaute langsam ab, doch dichte schwarze Wolken umgaben das Dorf und das gesamte Land, das sich dahinter verbarg. Wie das Auge eines Sturms gewährten ihnen die Elemente einen kurzen Moment der Ruhe, doch schon bald, würden sie sich in einem Meer aus Blut wieder finden.
 

Heißer erklang das stumme Lachen des Wahnsinns in jedem Winkel Konohas. Ungehört stob es gen Himmel empor und verschmolz mit den schwarzen Wolken der Zerstörung, die unaufhaltsam um das Dorf kreisten. Blitze zuckten vereinzelt durch die bitter-süße Nacht, während grotesk verzerrte Gesichter sich ihre Opfer aussuchten.
 

Konoha würde Bluten,

Bluten bis die Zeit reif war,

Reif genug, …

…um still zu stehen.

Charge

Sanftes Rauschen von Wind und Wasser verband sich mit dem grollen des Donners. In tiefster Finsternis zuckten Blitze aus Licht, ohne den Himmel zu erhellen. Bedrohlich bedeckten sie das Land, die Erde, die rund um Konoha bestand.

Bäume bogen sich wie Sträucher im Wind, unterwarfen sich dem Urteil das bald beginnt. Im Laufe der Zeit, verbunden durch Leid begegneten sie einander und leisteten den Eid, der sie an ihn bindest an den der sie führt - ein Junge, ein Mann, der das Schicksal berührt.

Im Auge des Sturms standen sie beieinander, tranken und lachten; weder Freund noch Feind. Doch wachsame Augen beobachteten das Geschehen, und wählten die Opfer, für den Beginn des Geschehens.
 

Schallendes Gelächter mischte sich mit dem Geräusch rauschender Blätter, durch die der Wind wehte. Die Kronen beugten sich dem Wind entgegen und ließen sich von seiner Stärke tragen. Jubelnd und vor Freude lachend wirbelten die Kinder verschiedener Dörfer auf den Straßen Konohas umher. Tausende von Ninja hatten sich versammelt um den Zusammenschluss der Dörfer zu feiern, an einem Tag an dem das Tragen von Waffen verboten worden war. Unter der Führung der fünf Oberhäupter, an deren Seite stets die Krieger der Elite weilten, nahmen die Festlichkeiten unter einem Dach aus Blüten ihren Lauf. Der weiche Duft des geschmückten Dorfes hing wie ein Schleier in der Luft und mischte sich mit dem Geruch des Alkohols, der die Sinne der Anwesenden bereits zu trüben begann. Jeder schien die Auseinandersetzungen der letzten Jahrhunderte vergessen zu haben. Doch jene unter ihnen, die diese Nebensächlichkeiten nicht so einfach übergehen konnten, ließ das Verhalten der Oberhäupter vor Wut erzittern. Schmerzlich ballten vereinzelte Männer und Frauen die Hände zu Fäusten. Verzerrte Gesichter in den Schatten, Tonlose Flüche auf den Lippen. Voller Genuss erwählten sie bereits jene unter ihnen, die als erste Opfer ihrer Qualen werden würden.

Wie auf ein Signal hin waren sämtliche Blicke der Fremden auf jenen unter ihnen gerichtet, der zu jenem Zeitpunkt mit einem Lächeln auf den Lippen, den Oberhäuptern der fünf Großmächte seine Aufwartung machte.

Mit einer Geste, die seine Ehre bezeugte, hatte sich Naruto dem Agieren seiner Begleiter angeschlossen, die ihn zu beiden Seiten umschlossen. Den ganzen Abend hatten sie - die Elite damit verbracht, den fünf Oberhäuptern Schutz zu gewähren.

Doch das würde sich ändern.

Erst als das Gespräch der Oberhäupter seinen Höhenpunkt erreicht hatte, verlangte es Tsunade danach ihnen die Mitglieder der Elite Konohas vorzustellen, die von den Führern jeglicher Dörfer schon seit geraumer Zeit voller Interesse gemustert wurden.

Mit einem Wink bat sie die umstehenden sich ihr zuzuwenden. Raschelnd streifte ihr Blatt grüner Mantel über den noch feuchten Boden als sie aufgestanden war um sich zu ihren Kriegern zu gesellen.

Halbmondförmig standen die konohaischen Elitekrieger hinter der Hokage, immer bedacht darauf ihre Umgebung im Auge zu behalten. Voller Stolz präsentierte sie ihre Gefolgschaft mit einer ausholenden Geste, die sie alle einschloss.

Mit rauer, etwas tiefer gelegter Stimme und einem Funkeln in den Augen, die ihren Worten den letzten Schliff verliehen, sprach sie.

“Darf ich vorstellen - die Elite Konohas.”

Flüsternd und mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme, der wahrlich einer Drohung gleich kam fügte sie hinzu: “Und einige der besten Ninja, die es in den fünf Großmächten gibt!”

Der Anblick der sich den Betrachtern bot, war wahrlich nicht in Worte zu fassen. Finster drein blickende Gesichter mit vor Willensstärke funkelnden Augen. Durchtrainiert Körper übersäht mit zahlreichen Schrammen und Narben. Eiserne Gesichtszüge hinter denen sich eine Kraft verbarg, die man nicht einmal erahnen konnte.

Zuckende Blitze am wolkenreichen Nachthimmel untermalten ihr ungerührtes Auftreten, von dem man sich noch in ferner Zukunft erzählen wird.

Dunkle Augen, in denen sich nicht einmal die Naturkräfte zu spiegeln vermochten. - Sasuke

Züngelndes Haar, das der sengenden Hitze meterhoher Flammen gleich kam. - Naruto

Narben aus längst geschlagenen Schlachten, geboren in Schmerz und Leid. - Bro

Augen, so unterschiedlich wie Tag und Nacht. - Kakshi

Alle trugen sie Merkmale, die sie als jene auszeichneten, die sie waren. Und gewiss jedem der sie an jenem Tag zu Gesicht bekam, würden sie auf Ewig in Erinnerung bleiben.

Eine Erinnerung an Wesen, die weit über das menschliche Maß hinaus ragten. Durchdrungen von Kräften, deren Gegner man nicht sein mochte…

…aus einer Vergangenheit, die es am Besten nie gegeben hätte.

Bewunderung und Neid sprachen aus den Blicken, mit denen man sie betrachtete. Doch auch Angst war in ihnen zu lesen.

Mit einem knappen Nicken wurden sie von den verbliebenen vier Führern als jene akzeptiert die sie waren. Es war unverkennbar, dass Tsunade jene Demonstration ihrer Kraft geplant hatte, denn nichts hinterließ einen so bleibenden Eindruck wie Furcht, Neid und Macht.

Mit einem weiteren Lächeln, das nun ihre Lippen zierte, nahm sie erneut ihren Platz in der Runde der Oberhäupter ein, als gleich nach ihr der Mitsukage aus Kiri das Wort ergriff. Und das was er zu berichten wusste, war weit aus bedrückender als das, womit sie an jenem Abend gerechnet hatten. Matt erklang die Stimme des einst so großen Mitsukage als er auf einen schwerwiegenden Fehler der von den Ahnen in der Vergangenheit begangen wurde zu sprechen kam. Trotz seines noch jungen Alters war ihm ein außerordentliches Maß an Autorität zuteil, was seine Haltung deutlich zu erkennen gab. Und doch wirkte er in jenen Stunden der Versammlung ausgemergelt und kraftlos. Sorge ließ seine Gesichtszüge alt wirken, Ratlosigkeit seine Lippen schmal. Hilflos blickte er Naruto in die Augen, als wolle er Halt suchen, wo es keinen gab, als die ersten Worte die Stille durchbrachen, die sich in kürzester Zeit um sie errichtet hatte.

Dem Mitsukage war gewiss nicht unbekannt, dass Naruto zu jenen zählte, die sie als Verflucht bezeichneten. Einstige Kinder, die unzähmbare Monster in sich trugen. Und doch ließ er den Blick nicht von dem unergründlichen Jungen ab. Etwas an ihm faszinierte ihn; zog ihn an doch zugleich begann Furcht in ihm zu keimen. Eine Furcht die anders war, als alles was er bisher kannte. Gleich einer Düsternis, einer Leere, in der es nichts gab.

“Es gibt ein Problem, das es zu beseitigen gilt. Vor nun beinahe zwanzig Jahren wurden Kinder erwählt, die als Gefäß der fünf mächtigsten Ungeheuer dienten und noch heute als solche existieren. Unzählige Opfer sind unter ihren Ausbrüchen hervor gegangen, die eine wachsende Gefahr für uns darstellen.

Niemand von und weiß, wie lange die Siegel, die diese gefangen halten, noch ihren Zweck erfüllen.”

Ein Raunen der Zustimmung ging durch die Reihen der Oberhäupter, auch wenn es manche unter ihnen gab, die jene Menschen zu lenken suchten.

Zum Erstaunen der Elite war es nicht die Stimme Tsunades, die Einspruch gegen diese Behauptung geltend machte, sondern der Kazekage aus Suna, der bereits bei ihrem letzten Treffen tiefen Eindruck bei Shikamaru und seines Gleichen hinterließ. Seine unvoreingenommene Einstellung den Dingen gegenüber und es war egal um was es sich dabei handeln mochte, ließ einem das Gefühl zu Teil werden, nicht von vorne herein vor gefallenen Entscheidungen zu stehen.

Auch in seiner Stimme war deutlich die Müdigkeit zu erkennen, die an ihnen allen haftete. Doch im Gegensatz zum Mitsukage, der vor ihm gesprochen hatte, verliehen ihm seine Augen, die einen Glanz bargen, der von einer sachlichten Intelligenz und einem wachen Verstand zeugte unangefochtene Jugend, die die Jahre überstand.

“Ihr sprecht von jenen, die uns gerettet haben ohne vor die Wahl gestellt zu werde, ob sie es wollten oder nicht - wie von Wesen, die der Hölle entstiegen. Was führt euch zu der Annahme, dass sie eine Gefahr darstellen, die wir nicht beherrschen können?

Ich meine, befänden wir uns nicht in einer weit aus größeren Gefahr würden diese fünf Kinder nicht existieren?”

“Nein, das denke ich nicht. Nicht wenn wir sie eliminieren.” Voller Inbrunst gesprochene Worte, die das Leben jener fünf Monster und ihrer Gefäße vernichten konnten. Mit einem Grinsen auf den Lippen fuhr er fort.

“Wenn wir die, die die versiegelten Ungeheuer in sich tragen vernichten, stellen weder sie noch die Gebannten weiter eine Gefahr für uns da. Das Überleben zahlreicher Menschen hängt von dieser Entscheidung ab. Wir können die Zukunft von fünf einzelnen nicht über die tausender stellen.”

Die Überzeugung, die in den Worten des Mitsukage lag, griff schnell auf die anderen über. Sicher war das was er sagte nicht falsch. Im Gegenteil, es entsprach in vollem Maße der Realität.

Doch war dies nur die Sicht von Außenstehenden. Nur ein Weg unter vielen und es galt den richtigen unter ihnen zu wählen und nicht den einfachsten. Doch wem würde das Recht zu teil dies zu entscheiden?

Wer durfte wählen, wer starb und wer lebte?

Wer würde entscheiden, was das Richtige war?

Wer durfte Gott sein?

Wieder war es die Stimme des Kazekage, der die Dinge erneut von einer anderen Ebene aus beleuchtete. Doch diesmal hatte er seine Worte nicht an die Oberhäupter, die ihn zu beiden Seiten umrahmten gerichtet, sondern an eine einzelne Person, die sich mitten unter ihnen befand und doch von Schatten verborgen an einer steinernen Säule lehnte, dessen Ansatz von Efeu überwuchert aus der Erde ragte.

“Was hälst du davon? Glaubst du, das ihr eine Gefahr für und darstellt? Das die Siegel, die die Monster in euch bannen brechen werden?”

“Nein.”

Ein einziges Wort.

Ein einziger Gedanke.

Eine einzige Entscheidung.

Langsam trat er aus den Schatten, die ihn bis vor wenigen Minuten noch im Verborgenen hielten. Flüsternd kroch der Wind unter den grauen Mantel den er kaum noch abzulegen vermochte, schlich um seine Beine als ob er sie führen wollte.

Leuchtend hob sich sein goldenes Haar vom dunklen Himmel ab. Wie Flammen gleich, die in der Nacht loderten.

Tiefe dunkle blaue Augen, die Weiten erfassten in denen man sich verlor, leuchteten in einem Gesicht, das weder Gnade noch Reue kannte; keine Gefühle die zu erkennen waren.

Scharrend strichen seine Füße über den steinernen Boden als er sich von den übrigen Mitgliedern der Elite, die die Runde umgab entfernte und auf die Führenden zutrat.

Sein Blick hielt jenen, denen er begegnete stand, ohne etwas von dem was er dachte preis zu geben. Leicht gesenkte hielt er den Kopf, um nicht respektlos zu erscheinen.

Er war nicht dumm.

Zu viel Zeit war bereits vergangen um nicht zu wissen, dass all die Worte, die gesprochen und all die Hoffnungen, die in jenem Augenblick geschaffen wurden nichts als Illusionen waren.

Ihm war sehr wohl bewusst, dass alles was die fünf Großmächte taten dazu gereichte ihrer Entscheidung, die bereits vor der Zusammenkunft, ja schon vor Jahren gefallen war zu untermauern. Sie brauchten nur die Bestätigung, dass ihr Vorhaben, das schon von langer Hand geplant wurde gerechtfertigt war.

Sicher brauchten sie keine Rechenschaft über ihre Taten abzulegen, schließlich waren sie jene, denen gedient wurde; jene, deren Befehle vorbehaltlos ausgeführt wurden.

Und doch diente diese Verhandlung zu nichts anderem als dazu ihr Gewissen zu erleichtern. Das Unrecht, das sie im Begriff waren zu begehen Recht werden zu lassen.

Naruto konnte nicht anders als innerlich über ihr selbstherrliches Getue zu lachen. Noch vor weniger als einer Woche, waren jene, die nun über seine Zukunft entschieden, winselt vor ihm im Staub gekrochen. Hatten ihn um Gnade angefleht, als sie seine Gefangenen waren. Doch nun, da sie ihre Erinnerung daran gelöscht hatten, war diese Erfahrung aus deren Gedächtnis verschwunden.

Gelöscht war vielleicht die falsche Bezeichnung, denn dazu waren sie gewiss nicht in der Lage. Sie hatten viel mehr Teile ihrer Erinnerung mit einem Bann belegt. Gerade soviel, dass er für eine Weile nicht von ihnen erkannt wurde.

Doch lange würde dieser Bann nicht anhalten, davor hatte ihn Kisu von vorne herein gewarnt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Erkenntnis, über das was mit ihnen geschehen war zu ihnen durchdringen würde. Denn das menschliche Gehirn war in seiner Art so komplex, dass man es nicht lange in die Irre führen konnte. Doch die Zeit, in der sie es konnten, wurde ausgiebig von ihnen genutzt.

Aufrecht stand Naruto ihnen gegenüber.

Mit steinerner Miene war Tsunade, die Hokage von Konoha dem Gespräch gefolgt, dessen Inhalt sie schon seit längerem beschäftigte. Monoton und mit halb geschlossenen Lidern war es nun ihre Stimme, die zu vernehmen war. Doch das was die sagte, war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen.

Worte so kalt wie das Eis einer Sonnenlosen Welt gesprochen aus einem Mund so sinnlich wie die Blüten einer Rose.

“Das ist so nicht ganz richtig …. Oder willst du sagen, dass du das was in dir lebt; das mit dem du deinen Körper teilst wirklich beherrschst?

Es gibt genügend Anzeichen dafür, dass die Siegel, die die Wesen in euch bannen, die unsere Dörfer in der Vergangenheit des Öfteren vernichtet haben schwächer werden, mit jedem Tag, den ihr altert.”

Bilder ihres einstigen Geliebten und ihres Bruders, der voller Elan in den Tag hinein gelebt hatte zogen weite Kreise in ihrem Geiste. Unwillkürlich verkrampften sich ihre Muskeln um den Schmerz, der sie zu überkommen drohte zu verdrängen.

Nie würde sie vergessen, dass es das neunschwänzige Ungeheuer war, das ihr die Familie genommen hat. Eben jenes Monster, das in Naruto weiter existierte.

Von einer plötzlichen Kälte erfasst, fuhr sie mit dem, was sie zu berichten hatte fort, wobei sie es sorgsam vermied Naruto auch nur mit einem flüchtigen Blick zu streifen.

“Ich stimme mit den Gedanken des Mitsukage überein. Wir müssen eine Lösung finden, diese Ungeheuer zu vernichten, auch wenn dies bedeuten mag ihre Träger zu zerstören. Es ist bereits viel zu oft geschehen, dass eben diese Ungeheuer die Kontrolle über die Körper ihre Gefäße erlangten. Ein deutlich erkennbarer Beweis dafür, dass an den Bedenken, die das Oberhaupt Kiris geäußert hat, etwas wahres ist.

Die Siegel, die sie bannen, werden schwächer. Und irgendwann, werden sie brechen!”

Nun wagte sie es doch, Naruto in die Augen zu sehen, der ihren Blick bereits erwartet hatte.

Erst jetzt, da sie laut ausgesprochen hatte, was sie beschäftigt hatte, wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn mit ihren Worten verletzt haben muss. Schockiert über ihre eigene Gefühllosigkeit, suchte sie in seinem Gesicht den Schmerz, den sie sicher war verursacht zu haben.

Doch da war nichts.

Nichts das sie erkennen ließ, was sie angerichtet haben muss.

Gerade als sie etwas zu ihren Worten hinzufügen wollte, die sie so gedankenlos von sich gegeben hatte, verzogen sich Narutos Lippen zu einem Lächeln.

Kein Wort verließ seinen Mund. Nichts wurde gesagt, um dem gesagten etwas entgegen zu setzten. Alles was er getan hatte um sich zu verteidigen, war zu lächeln.

Tsunade ahnte, dass sie einen Abgrund errichtet hatte, der sie auf Ewig von einander trennen würde. Denn mit dem was sie kurz zuvor gesagt hatte, hatte sie sich damit einverstanden erklärt, ihn umzubringen.

Zitternd ballte sie ihre Hände zu Fäusten, schmerzlich presste sie die Lippen aufeinander, bevor sie sich voller Schuldgefühl von ihm abgewandt hatte.

Unruhig betrachtete die Hokage ihre Umgebung, doch war sie nur Oberflächlich damit beschäftigt gewesen. Auch Naruto sah sich lächelnd um, doch seltsam gespannt war sein Blick. Immer wieder huschte dieser zu seinen Kriegern, die mit steinernen Mienen überall in der Stadt verteilt waren.

Er vermochte es kaum noch, seine Verachtung, die er ihr gegenüber empfand zurück zu halten.

Auch die anderen Mitglieder der Ratsversammlung wurden Unruhig auf ihren Plätzen. Nachdem die Gespräche von einer solch trübsinnigen und unbehaglichen Stimmung ergriffen wurde, verlangte es die Anwesenden nach noch mehr Alkohol um die aufkeimenden Gefühle zu ignorieren.

Narutos Lächeln wurde indes zunehmend breiter.

etzt!

Naruto nickte seinen sorgsam verteilten Männern zu, die sich wie beiläufig daran machten, die Ein und Ausgänge der Gassen und Tore zu verschließen und das Haupttor zuzuziehen.

Alles geschah zur Überraschung, aber nicht gegen den Widerstand der zweiten feindlichen Truppe. Die konohaischen Krieger, vielfach schon im rauschenden Delirium, merkten nichts davon.

Nur die Elite von Konoha bemerkte aus den Augenwinkeln die seltsamen Aktivitäten und umringten in beiläufigen Bewegungen die Hokage.

“Tsunade-sama, es liegt Unheil in der Luft. Die Wege ins Freie sind soeben verschlossen worden.”

Nun erwachten auch die anderen Oberhäupter die sich in Konoha befanden. Eilends winkten sie ihre Krieger zu sich um sich zu schützen.

Tsunade hörte aufmerksam den Worten Nejis zu und erteilte mit Befehls gewohnter Stimme Anweisungen. “Sichert die Umgebung und macht euch zum Kampf bereit!”

In die letzten Worte der Hokage mischte sich der erste Todesschrei eines unbedeutenden Ninjas, erstickt von scharfem Eisen. Kaum war röchelnd ein Lebend ausgehaucht, folgte ein zweites, drittes, fünf, dann zehn.

Geächtete Ninja zogen gut versteckte Klingen und stachen die Verbündeten ihrer Peiniger nieder. Manche zogen sie fern von Frau und Kind, deren nackte Haut in Blut aus sprudelnden Kehlen gebadet wurde.

“Ich wusste es! Wir wurden in eine Falle gelockt!”, rief Bro, sofort den Platz vor seiner Herrin einnehmend.
 

Hell leuchtete der Mond im unbezähmbaren Himmel, dessen silbernes Licht die Erde flutete. Heulend fuhr der Wind zwischen den zuckenden Körper umher nur um ihren Meister zu umgeben.

Feinster, messerscharfer Regen brach aus dem tobenden Wolkenmeer hervor, mischte sich mit dem Schweiß der Kämpfenden und ließ reißende Flüsse aus Blut entstehen die die Füße Narutos umspülten.
 

Kaum hatte sich das Schauspiel durch die getrübten Gedanken der Anwesenden Oberhäupter gedrängt, schrie Tsunade aus voller Kehle: “Zu den Waffen!!”

Doch es war kein Kampf, den es zu gewinnen gab. Es war ein Massaker, bei dem nüchterne und sorgfältig ausgewählte Garden die einst aus ihren Dörfern gejagt worden waren, qualvoll schreiende Ninja von links nach rechts und von oben nach unten zerteilten.

Abtrünnige!

Einzig die Krieger der Elite sprangen auf und hatten schnell einige Klingen ergriffen, die sie sorgsam versteckt unter ihrer Kleidung trugen. Sie blickten zu ihrem Herrscher, den Befehl zum Eingreifen erwartend. Doch als Tsunade mit feurigem Blick der Schlachterei ein Ende bereiten wollte, spürte sie die Hand ihres jungen Begleiters am Arm.

“Es geschieht nur, was geschehen musste. Altes Unrecht wird in neuem Blut gewaschen.

Noch sind die Unschuldigen unbeteiligt, und wenn dein Befehl unterbleibt, wird heute nur gerechter Tod gefeiert.

Wenn du versuchst mich aufzuhalten, nehme ich selbst ganz Konoha das Leben, noch bevor die Sonne aufgegangen ist. “

Narutos Stimme war vollkommen ruhig und ohne jeden Zweifel. Tsuande sah ihren Schüler an, als sei er kein Mann, sondern ein Dämon der Legenden, giftig und im Leid sich suhlend. “Du kannst doch nicht zulassen …” begann sie stotternd ohne des Grund des Geschehens zu begreifen.

“Zulassen, was ich selbst geplant habe?” hielt er ihr gelassen entgegen.

Unfähig seinen Worten Glauben schenken zu können, war sie in ihrer Bewegung erstarrt. Wie aus weiter Ferne betrachtete sie das Geschehen, das um sie herum grauenhaft Gestalt annahm. Doch nicht nur ihr allein war es vergönnt gewesen dem Entsetzen der Gequälten zu folgen, ihren unnatürlich schrillen Schreien zu lauschen und die blutverschmierten Körper die den Boden säumten zu betrachten. Nein, alle die nicht von den Angreifern niedergemetzelt wurden, waren dazu verdammt gewesen sich kampflos dem Grauen, das Konoha überfallen hatte zu ergeben.

Zähneknirschend umklammerten die Mitglieder der Elite ihre blanken Klingen mit der bloßen Hand. Zittern schlossen die Unschuldigen die Augen. Stumm waren jene, die diese Nacht überlebten.
 

Blitze zuckten am Himmel, Donner grollte im Rhythmus der niederfahrenden Kunais.

Es waren nur Minuten gewesen, die es brauchte um hunderten von Menschen das Leben zu nehmen. Und noch weniger hätte es gebraucht, wenn der Junge, der sich vollkommen eindruckslos im Zentrum des Geschehens befand und all das von Anfang an geplant hatte mitgewirkt hätte.

Statt dessen war er jeder Bewegung gefolgt, die seine Männer vollführt hatten. Niemand, nicht einer der als unschuldig galt wurde von ihnen angerührt.

Als auch das letzte Opfer von der Erde in die Arme geschossen worden war, trat Naruto ein letztes Mal vor die von Zorn geprägten Gestalten seiner Vergangenheit. Abschätzend, Verwirrt und zum Teil sogar enttäuscht standen sich die Elite, Tsunade umgeben von den vier Oberhäuptern und Naruto mit seines gleichen gegenüber, als dieser sich huldvoll vor ihnen verbeugte.

Nach einigen letzten Worte, die er an all die Anwesenden richtete, die ihm seine Aufmerksamkeit gewidmet hatten, machte er mit seinem Gefolge kehrt und verschwand in der Dunkelheit der Nacht ohne auch nur von einer Person verfolgt zu werden.

Trotz das Naruto leise gesprochen hatte, war jedes seiner Wort unverkennbar wahrzunehmen gewesen. Wie ein Echo hallten seine Worte in der regnerischen Nacht wieder.

“Ihr irrt euch, wenn ihr dem Glauben erliegt, dies alles sei zu Unrecht geschehen, denn jeder, der in dieser Nacht den Tod gefunden hat, hatte es verdient. Und ebenso erliegt ihr dem Irrtum, wenn ihr glaubt, dass es mit dieser Nacht getan sei.

Denn das, dessen ihr heute Zeugen werden durftet, war erst der Beginn dessen, was euch erwartet. Ihr werdet leiden wie wir gelitten haben. Und ihr werdet bezahlen für das, was ihr uns angetan habt!”
 

Unbezähmbar ließ das Unwetter seine Zustimmung verlauten und die Erde unter ihrer Drohung beben.

Denn die Worte des Jungen, waren ihre Worte.

Die Stimme, mit der er sprach, war auch ihre Stimme.

Die Macht die er besaß, …waren sie.
 

Ein Junge, der zum Manne wurde,

Ein Mann, der ein Monster war,

Ein Monster, das als Bestie galt!
 

Er war der, der vermochte über sie zu herrschen, sie zu führen und sie zu gebrauchen. Er war es den sie fürchteten und den sie achteten.

Er war es, der es verstand ihre Kräfte zu nutzen - sie, die Elemente und Gründer der Zeit.

Naruto Uzumaki - ein Mann mit mehr als nur einem Gesicht
 

Doch was würde aus ihm werden?

Destroy

Kapitel: 21 -Destroy- (zerstören)
 

Grollend dröhnte der Donner und ließ die Luft vibrieren. Heulend zog der Wind durch die leblose Welt. Blitze tanzten auf den Wogen des Himmels, ließen den Himmel spalten. Eisig kühlte der Regen die elementare Nacht, in der es Geister waren, die die Erde bewohnten. Sanft umgab der Nebel die Welt mit einem Schleier.

Raschelnd fielen die Blätter von den Bäumen, die sich unsanft im Winde wogen. Unnachgiebig wurden sie von der feuchten Erde verschlungen.
 

>Schon wieder ein Unwetter… Ohne Zweifel wird heute wieder etwas geschehen. …. So wie immer, wenn der Himmel tobt … und die Erde zu beben beginnt…<

In Gedanken versunken folgte Kisu dem Unwetter, das sich über das gesamte Gebiet der fünf Großmächte ausgebreitet hatte. Immerzu spaltete sich der Himmel, wenn scharfe Blitze die Wolkendecke zerrissen, die so dunkel und dick die Sonne bedeckten, das nicht ein einzelner Streifen Licht die Dunkelheit zu erhellen vermochte.

Dicke Regentropfen flossen ihr das Gesicht herab und tropften von ihrem Kinn auf den Boden. Entspannt ließ sie ihre Arme zu beiden Seiten ihres Körpers fallen, sanft hob sie ihr Gesicht gen Himmel empor während sie in vollkommener Ruhe die Augen schloss, um das Toben des Unwetters in sich aufzunehmen.

Regen … Wind …Kälte…Ein Schatten in Mitten dieser enormen Kräfte, … sanft geschwungene Lippen, blaue dunkle Augen, goldenes Haar, …Naruto.

Ein liebevolles Lächeln erschien auf den Lippen Kisus, während sie die Gestalt ihres Traumes formte und ihr einem Namen gab. Mit jedem Gedanken, den sie ihm schenkte, entspannten sich ihre Gesichtszüge mehr.

Das Prasseln des Regens, wurde zu einem sanften streicheln auf ihrer Haut.

Das Heulen des Windes, zu einem seufzen an ihrem Ohr.

Und das Grollen des Donners zum Pochen ihres Herzens.

Wild rauschte das Blut durch ihre Adern, während ihr das Atmen nur noch stoßweiße gelang. Jede noch so kleine Berührung ließ ihr Herz schneller werden und ihre Haut glühen.

Lange kostete sie jene Gefühle aus, nach denen sie sich mit Körper und Geist seit ihrer ersten Begegnung mit ihm sehnte, bevor sie von der tiefen Stimme ihres Begleiters in die Realität zurückgerufen wurde.

“Sehnst du dich so sehr nach seiner Gegenwart, dass du die meine erst gar nicht wahrnimmst?” Wieder war ein Lächeln auf Kisus Lippen erschienen, nachdem sie die Worte Kagims vernommen hatte. Ein Lächeln in dem unverkennbar Belustigung stand.

“Nein.” , begann sie ihm wahrheitsgemäß zu antworten. “Es ist nicht nur seine Gegenwart nach der ich mich so sehr sehne.

Es sind seine Berührungen, die so selten sind, dass ich mich kaum an sie erinnere.

Es ist seine Stimme nach der ich mich sehne; ein Flüstern an meinem Ohr, fast nur ein Hauchen.

Es gibt nichts an ihm, nach dem ich mich nicht sehne.

Nichts was seine Gegenwart unangenehm machen könnte.

Es gibt nichts, …was ich nicht für ihn tun würde, … und ich weiß auch, dass es dir nicht anders ergeht…”

“Was? …” Die Überraschung, die in jenem Wort wahrzunehmen war, hatte Kisu ein weiteres mal zum Lächeln gebracht.

Es dauerte eine Weile, bis auch Kagim die Wahrheit, die in ihren Worten gelegen hatte zu erkennen vermocht hatte. Etwas in Gedanken versunken starrte er unablässig auf Kisus Rücken, die sich noch immer dem Regen hingab, der ihre Kleidung längst durchdrungen hatte und sich nun an ihrer nackten Haut gütlich tat.

Erst dann ergab sie sich dem Verlangen weiter zu sprechen. Worte zu formen, die Kagim die Augen öffnen würden und ihm das offenbaren würden, was ihr so offensichtlich erschienen war.

Sie kannte Kagim gut. Und sie mochte ihn auf eine Art, wie man sie einem Bruder entgegen brachte. Eben aus diesem Grund hegte sie das Verlangen ihm das Offensichtliche vor Augen zu führen. Ihm zu zeigen, was sie sah.

Ihm zu verstehen zu geben, wie deutlich sein Verlangen zu erkennen war.

Aber vor allem, was jenes Verlangen war, ….und wem es galt.

Noch immer hielt sie die Augen geschlossen. Ihre Stimme hatte so sanft in jener stürmischen Nacht erklungen, dass das Drama das bevor gestanden hatte als unabwendbar gegolten hätte, wenn jemand eine Ahnung davon gehabt hätte, was geschehen werden würde.

Ihre Worte waren wie der Gesang einer Göttin gewesen. Ein leichtes sanftes Summen mit Worten, die erfüllt waren von ehrlichem Gefühl … und unbändiger Leidenschaft.

Trotz des grollenden Donners, der zuckenden Blitze und des Tosen des Windes hatten ihre so zart gesprochenen Worte gehör gefunden.

Und trotz der Wildheit der Natur, die sie beide umgab, hatten sie eine Wärme in sich, die Kagim zum Nachdenken gebracht hatte.

“Es mag dir vielleicht nicht aufgefallen sein, doch immer wenn du in der Gegenwart unseres Anführers bist, starrst du ihn an, als würdest du damit rechnen, dass er jeden Moment verschwinden würde. Ja, fast als ob du es befürchten würdest.

Doch gerade in dem Augenblick in dem er ihr antworten wollte, ertönte der schrille Ruf eines Monsters, das selbst dem stärksten Mann auf Erden noch das Fürchten zu lehren vermocht hätte.

Jedem der diesen grotesken Ruf vernahm, stellten sich die Nackenhaare auf. Selbst als der Donner, der den schrecklichen Laut begleitet hatte verstummte, dauere der Ruf an.

Mit zusammengepressten Lippen und einem unheilvollen kribbelnden Gefühl im Bauch, machten sich die Geächteten auf, um den Ursprung des Schreis zu erkunden, der erneut voller Inbrunst in der Nacht widerhallte.

>Was war das?!< Immer schneller preschten die nicht weit von einander verteilten Gejagten voran. Nun bereuten sie es eine Pause gefordert zu haben, obwohl Itachi, der auf der Flucht aus Konoha zu ihnen gestoßen war, diese strikt abgelehnt hatte.

Während Naruto, der kurz nach verlassen des Dorfes verschwunden war, hatte Itachi die Befehlsgewalt über die kleine Gruppe inne.

Nur selten waren sie mit beiden gemeinsam unterwegs, doch wenn es einmal so war, sah man entweder weder den einen noch den anderen oder aber sie Beide saßen so oft beieinander, dass man sich fragte, wem von beiden sie eigentlich folgten.

Itachi war oft als Bote, Auskundschafter oder mit ähnlichen Aufträgen Narutos unterwegs, während Nartuto selbst, sobald er verschwand als unauffindbar galt. Niemand hatte eine Ahnung, was er wo wann tat. Doch es galt das Gerücht, das Itachi so wie Kagim, die gemeinsam mit Kisu als die engsten Vertrauten Narutos galten um die Dinge wussten, die Naruto in Abwesenheit der anderen im geheimen zu tun pflegte.

Im Sekundentakt waren sämtliche Gejagte, Ninja die einst aus ihren Dörfern verbannt worden waren, auf einer Lichtung in Mitten des gut geschützten Waldes erschienen.

Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie auf das, was dort wütete - unfähig sich auch nur zu bewegen, umhüllt von den gellenden Schreien eines Wesens das so Ekel erregend wie die Nacht dunkel gewesen war.

Auch, wenn sie schon seit langem gemeinsam unterwegs waren, so wusste doch niemand über die dunkle Gestalt des anderen bescheit. Und doch war ihnen klar, um wen es sich bei jenem Wächter handeln mochte.

Unter den Gejagten selbst wurden die Gefäße, wie sie so abfällig von der Außenwelt genannt worden waren als Wächter bezeichnet, als jene, die über die Monster im Innern ihrer Körper wachten um sich selbst, die Menschen um sie herum und auch die Ungeheuer zu schützen.

Jene neue Einstellung sich selbst gegenüber hatten sie keinem anderen als Naruto zu verdanken, der unablässig an sie glaubte.

Und doch konnte sich niemand dazu entscheiden sich dem Monster zu nähern, das noch immer ungebändigt auf der Lichtung tobte, als mit einem Mal ein zunehmend lauter werdendes Surren vom Wind zu ihnen getragen worden war.

Ein einsames, doch so exakt geworfenes Kunai, das es direkt vor den Klauen des Monstrums senkrecht in der Erde steckte ließ den Wind, der darum herum fuhr schwirren.

Vollkommen unbeeindruckt von der monströsen Gestalt des Ungeheuers trat Naruto aus dem Dickicht, das der verwandelte Wächter mit bösen Blicken taxierte. Fauchend und erfüllt von haltloser Wut schlug das Wesen einen Haken und kam nun direkt auf ihn zu. Tosend schlug der Wind den Anwesenden ins Gesicht, doch keiner von ihnen fand die Überwindung sich von dem Geschehen abzuwenden.

Noch nie hatte jemand von ihnen Naruto wahrhaft Kämpfen gesehen. Allein dieser Gedanke ließ ihre Herzen schneller schlagen und ihren Pults rasen. Doch Naruto hatte andere Pläne als seine Kräfte zu offenbaren..

Ohne eine Veränderung in seinem Tempo vorzunehmen trat er dem herannahenden Monster entgegen. Langsam senkte er den Blick um ihn gleich darauf wieder zu heben. Abrupt blieb das Ungeheuer nur eine Hand breit von dem unerschrockenen Mann stehen, der nun ebenfalls zum Stehen gekommen war. Ein einziger Blickkontakt genügte um dem Monster Einhalt zu gebieten.

Zaghaft wich es noch ein paar Schritte zurück, doch Naruto ließ auch diese Bewegung in sich erstarren.

Eine plötzliche Stille, in der nur noch das ferne Grollen des Donners zu hören war hatte die Lichtung mitten im Wald erfasst. Gebannt ruhten aller Blicke auf den beiden Gestalten in ihrer Mitte, die sich unbeirrt bewegungslos gegenüberstanden.

Erneut senkte Naruto die Lider. Ein mildes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als er langsam den Arm nach dem Ungeheuer ausstreckte. Sachte berührte er es an der Wange ohne zuzulassen, das es vor seiner Berührung zurückschreckte.

Es waren nur wenige Minuten vergangen, als das Monster plötzlich wie wild zu zucken begann und haltlose Krämpfe über es hereingebrochen waren. Qualvolle Schreie entrangen sich seiner Kehle die langsam in das kraftlose Stöhnen eines Menschen übergingen.
 

Wimmend und vor Kälte zitternd schlang sich das kleine Mädchen die Arme um den geschundenen Leib, während es zu keuchen und zu schluchzen begann.

Der Wächter war zurückgelehrt.

Langsam brachte Naruto die letzte Meter hinter sich, die ihn noch von dem zierlichen Wesen trennte, das dort nackt auf der schlammigen Erde kauerte und unterdrückt zu weinen anfing.

Hingebungsvoll wickelte er sie in seinen eigenen Mantel den er sich während dem Gehen von den Schultern gestreift hatte, schlang die Arme um es und drückte es so fest an seine Brust, das er glaubte ihr jeden Moment sämtliche Knochen zu brechen.

Von einer plötzlichen Geborgenheit erfasst schmiegte sich die Kleine noch immer schluchzend in die Arme Narutos, der keine Anstalten machte sich so bald wieder von ihr zu lösen.

Atemlos lauschte sie dem Kräftigen Rhythmus seines Herzens, der ihr mehr und mehr die Angst nahm, als sie plötzlich seine raue Stimme an ihrem Ohr vernahm. Während er sprach streifte sein warmer Atem ihren Nacken und ließ sie wohlig erschauern.

Seine Worte, so leise und ehrlich gesprochen und einzig für ihre Ohren bestimmt, drangen bis tief in ihr Herz und ließen die Tränen der Verzweiflung zu Tränen der Freude werden.

”Egal wo du bist und egal was du fühlst, solange es mich gibt wird es einen Ort geben, an den du zurückkehren kannst.

Solltest du mich jemals brauchen, dann rufe nach mir. Der Wind wird deine Worte zu mir tragen und ich werde kommen um an deiner Seite zu sein.

Ich werde dich beschützen und dir eine Welt zeigen, in der du nie mehr allein sein musst.

Eine Welt, in der du geliebt wirst und der du lieben kannst.”

Ein stummes Nicken war Antwort genug um ihm zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatte und seinen Worten glauben schenkte.

Mit einer nahezu geschmeidigen Bewegung erhob er sich mit dem Mädchen in den Armen, das er um alles in der Welt beschützen wollte.

Sie war die Jüngste unter seinen Gefolgsleuten gewesen. Gerade mal sechs Jahre und schon eine Verbannte die als Gefäß eines Monsters diente.

Wie so viele von ihnen war sie ohne Liebe und Zuneigung aufgewachsen. Hass und Verachtung waren ihre stetigen Begleiter und schürten die Verzweiflung die stetig in ihr loderte.

Selbstachtung, Hoffnung und Lebenswille waren vollkommen aus ihrem zierlichen Körper verschwunden als er sie vor nicht all zu langer Zeit gefunden hatte.

Ihr Leben war zerstört. In tausend kleine Splitter zerbrochen.

Einsam und verletzt mitten im dunklen Wald und vollkommen leer…

Sie wollte sterben, hatte sich vor sich selbst geekelt und das gehasst was sie war.

Doch er hatte ihr neue Hoffnungen gegeben und einen Ort an dem sie angenommen wurde so wie sie war.

Für jene wie sie wollte er das erreichen, wonach er sich selbst am meisten gesehnt hatte, als er sich selbst noch in jener ausweglosen Situation befunden hatte. Doch nun war alles anders…
 

Zur selben Zeit betrat nicht weit von ihnen entfernt eine Gruppe Ninja den Wald Konohas. Elitekrieger, wie sie voller Ehrfurcht genannt worden waren und nur vier an der Zahl. Begleitet von einem dutzend Ninja, die bei weitem nicht an ihr Fähigkeiten heran kamen und doch zu den legendären ANBU zählten. Es wäre gar einer Beleidigung gleich gekommen, sie in einem Atemzug mit der Elite zu nennen, die unbestreitbar zu den Führungskräften der fünf Großmächte zählten.

Unter dem gemeinen Volk teilte man die Ansicht, dass die Elite, sobald sie es in Erwägung ziehen sollte nicht mehr den Befehle der Oberhäupter zu gehorchen, zu einem erbitterten Feind werden würde, der jeden beseitigen konnte, der sich ihnen widersetzte.

Sakura, Sasuke, Kakashi und Gaara bildeten die Vorhut des Erkundungstrupps, das ausgesandt worden war den Aufenthaltsort der Gejagten auszukundschaften. In Begleitung zwölf weiter Ninja durchbrachen sie das Gestrüpp der Äste und bahnten sich geräuschvoll ihren Weg durch den tosenden Wald.

Heulend zog der Wind an ihnen vorüber, ließ ihr Haar imSturm wehen. Schmerzhaft stach ihnen der Regen ins Gesicht ohne eine Linderung ihrer Seelen zu verschaffen, die von dem Geschehen der vergangenen Tage nahezu zertrümmert gewesen waren.

Wie konnten sie sich nur so vorführen lassen?!

Wie konnte es geschehen, dass sie von einem einzelnen Mann in eine solche Bedrängnis gedrängt worden waren? Zur Untätigkeit verdammt während sie am dringendsten gebraucht worden waren!

Und das alles von einem Mann, der vor noch gar nicht all zu langer Zeit als Stümper bezeichnet worden war; als unfähig gegolten hatte eine einfache Verwandlungstechnik durchzuführen!

Wie konnte es sein, dass einer wie er eine solche Macht über sie ausüben konnte, dass sie vor Furcht zu zittern begannen und starr vor Entsetzen waren sobald sie nur seinen Namen hörten?!

Wie konnte es sein, dass Uzumaki Naruto, der Schatten Konohas über eine Macht verfügte, die alles andere bei weitem übertraf?

Doch die größte Frage, die sich ihnen stellte, war: »Wie um alles in der Welt konnte man ihn aufhalten?!«
 

Wieder und wieder erfüllten zuckende Blitze und der grollende Donner ihre Sinne. Laut rauschten die Äste der Bäume um sie herum, während der Wald selbst eine Drohung an sie auszusprechen schien. Haltlose Stimmen die an ihre Ohren drangen und in ihren Geist einzudringen suchten; Trostlose Worte, die sie zum Umkehren zu drängen suchten; Groteske Beschimpfungen und bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Gesichter, die nicht wirklich existierten. Einmal mehr wurden sie sich der Angst gewahr, die tief in ihrem Innern zu Keimen angefangen hatte und nun ihre Ranken in ihnen auszubreiten suchte.
 

Zu selben Zeit am anderen Ende des Waldes fand die Warnung des Windes bei einem einzelnen jungen Mann gehör, dessen Miene augenblicklich zu einer steinernen Maske wurde, während ein weitaus älteres Geschöpf , das tief in dessen Innern fungierte die Witterung eines weiteren Wesens aufgenommen hatte, etwas bösem, das sich ihnen augenblicklich zu nähren begann, sobald der Wald seine Warnung ausgesprochen hatte.

Ein Wesen das begleitet vom üblen Gestank des Verwesens den Wald mit einer Geschwindigkeit durchquerte, die dessen Bewegungen in den Wogen des Windes untergehen ließen.

Ein nahezu liebliches Lächeln stahl sich auf die Lippen des jungen Mannes, als er das herannahende Wesen erkannte.

Ein so liebliches Lächeln, das den Ausdruck auf dessen Gesicht Lügen strafte, das vor Boshaftigkeit nur so triefte.
 

Narutos warten hatte nun endlich ein Ende.

Detain

Erneut zerriss ein Blitz das Dach der Welt, das sich als undurchdringbare, graue Wolkendecke verdingte. Brausender Donner tobte in ihren Weiten während der Regen unauslöschlich auf sie nieder ging. Eises Kälte ließ die Glieder der Menschen steif werden und ihre Gefühle lähmen.

”Sie kommen.” Mit einem Wink ließ Naruto seine Männer Stellung beziehen. Jeder wusste was er zu tun hatte, denn alles was bisher geschehen war, lief genau so, wie sie es geplant hatten.

Wie er es geplant hatte.

Sobald die Gesandten Konohas in Sicht kamen, würden die Gejagten verschwinden. Sie würden den Anschein erwecken eine Falle für die ungebetenen Gäste ausgelegt zu haben nur um vor ihren Augen, ungesehen über sie hinweg zu springen und Stellung um Konoha zu beziehen., so wie es ihnen von Naruto - ihrem Anführer, aufgetragen worden war.

Mit einem röchelnden Brüllen erschien das Monster, auf der von zahlreichen Ninja umringten Lichtung.

Ein Monster das einzig und allein dafür geschaffen worden war um für Ablenkung zu sorgen.

Bei der Aussicht den Feind zu überraschen, grinste Naruto breit.

”Unsere Gefolgsleute sind an Nachtmärsche gewöhnt,” wandte sich Naruto an Itachi, der nur einen Atemzug hinter ihm stand und ihn mit sorgenvollem Blick musterte. ”Also werdet ihr morgen bei Tagesanbruch eure Posten bezogen haben. Sollte etwas geschehen, das unseren Plan gefährden könnte, werde ich es dich wissen lassen. Und nun geht!”

Mit einem letzten Nicken verschmolzen die Gejagten zu einem einzelnen großen Schatten, dessen Existenz nach einem weiteren Blitzschlag, der den Himmel erleuchtete nicht mehr zu deuten war.

Ein weiteres Grollen des Donners verkündete die Ankunft der Elite Krieger Konohas.

Es konnte beginnen.

Rücken an Rücken, sich gegenseitig schützend, standen Naruto und Kagim der Elite gegenüber. Zuckende Blitze erhellten die Gesichter der Gegner, die zu ausdruckslosen Mienen geworden waren, nachdem ihr Verstand begriff, wovon ihre Augen längst Zeugen waren.

Eine der Gestalten löste sich aus dem Schatten der Äste, in denen sie sich verborgen hielten und trat auf Naruto zu, der weiterhin unbewegt auf der Lichtung stand.

Ein weiterer Schritt des Ankömmlings, dann begegneten sich ihre Blicke. Eine ungeahnte Stille zog über die Lichtung daher, die selbst das Tosen des Windes verstummen ließ. Ein weiterer stummer Blitz, der die Gegner einander erkennen ließ offenbarte die Fragen des Elitekriegers und dessen unermessliche Wut, die so offensichtlich in dessen Gesicht zu lesen waren und die Qualen des Schmerzes offenbarten, die von Verlust und Verständnislosigkeit sprachen. Verlust um einen Freund, wie es keinen anderen gab und Verständnislosigkeit über das, was dieser seinem Dorf und jenen die dort lebten nun antat.

Überzeugung und Furchtlosigkeit dagegen waren in den Augen Narutos zu lesen, doch auch das Versprechen niemals zu vergeben.
 

Innerhalb eines Herzschlages war das Gefühl der Zugehörigkeit zu den Ninja schwächer geworden. Jiraiya blickte zu dem dunklen Wald hinüber, der ihn und seine Gegner umgab und die weite Fläche vor ihm ausmachte. So viele Meilen hatte er aufs einer Reise noch zurückzulegen. Was sollt er noch alles während seiner Wanderung erfahren? Was würde aus ihm werden?

Donner von oben verhöhnte ihn, und ein Blitz spaltete das Dach der Welt. In der aufzuckenden Helligkeit stellte er mit grimmiger Zufriedenheit fest, dass er den Gesuchten gefunden hatte.
 

Naruto blieb kaum Zeit das Kunai zu heben und einen Angriff Rasiermesser scharfer Krallen auf seine Kehle abzuwehren, und er war viel zu langsam, um die andere Klaue daran zu hindern , sich in seine Wade zu schlagen. Das Ungeheuer, das einst Jiraiya gewesen war, brach ihm die Knochen. Es grinste den Mann an.
 

Kagim, Sasuke sowie die Elite Konohas waren von dem Angriff des Ungeheuers vollkommen überrascht worden. Schnell wurden Waffen zur Verteidigung gezogen und fanden ihren angestammten Plätze in den Händen der Krieger, die einen immer enger werdenden Ring um den Verletzten und dessen unbekannten Angreifer zogen.

Kagim, der nur noch die klaffende Wunde an Narutos Bein wahrzunehmen schien, wollte sich gerade auf Jiraiya stürzen, als sein Blick dem Narutos begegnete und ihn in seiner Bewegung innehalten ließ.

Tatsächlich jagte ihm das, was er nun zu sehen bekam, eisige Schauer über den Rücken. Denn Kagim war sich sicher, das sich Narutos Augen für einen kurzen Moment zu vertikalen Schlitzen verengt hatten. Schwarze, vertikale Pupillen auf dem Rubin roten Grund seiner Iris. Doch die Wahrnehmung war so schnell vorüber, das er glaubte einer Täuschung seiner Sinne erlegen gewesen zu sein. Doch das Lächeln, das daraufhin auf dessen Gesicht erschien ließ ihn in seiner Erkenntnis wankend werden. Denn es war ein Lächeln, in dem unverkennbar Belustigung stand.

Es dauerte nicht lange, bis auch die Elite Narutos Gesichtsausdruck zu deuten wusste.

Wider Willen gestanden sich die Elitekrieger Konohas ein, dass die Erwartung einem Kampf Narutos beizuwohnen zu verlockend war, als dass sie sich davon hätten abwenden können oder es gewagt hätten einzugreifen ganz zu schweigen davon, den bevorstehenden Kampf abzuwenden. Ihr Befehl lautete lediglich, dass sie Naruto nach Konoha zurückbringen sollten. Doch in welcher Verfassung dies geschehen sollte, war mit keinem Wort erwähnt worden.

Ein geradezu hämisches Grinsen verzog der Reihe nach die Lippen der konohaischen Krieger. Einzelne Klingen verschwanden aus dem Blickfeld des Betrachters. Körper entspannten sich. Die Aufmerksamkeit ließ nach.

Neji aus dem Clan der Hyuuga erlaubte es sich sogar scheinbar gelangweilt an einem Baum zu lehnen während es sich Sakura auf einem der Äste bequem zu machen begann. So begangen sie auch den schwerwiegenden Fehler nicht die zahlreichen Schatten wahrzunehmen, die nur einen Atemzug von ihnen entfernt, an ihnen vorbei glitten und geradewegs auf Konoha zu marschierten.

Naruto lächelte. Sein Plan war ein voller Erfolg. Und sein Team unschlagbar.
 

Das Monster, das nun nur noch wenige Meter von ihm entfernt auf der Stelle verweilte, schrie erneut. Narutos Lippen wurden schmal und seine Stimme kräuselte sich, während er so leise sprach, das seine Stimme lediglich die Sinne Jiraiyas erreichten . Ungerührt kamen ihm die eiskalten Worte über die Lippen - ”Ruhig kleiner Jäger”, flüsterte er in die mondlose Nacht. ”Schon bald wirst du dich zusammen mit den Aasfressern an einem Festmahl laben. Aber im Augenblick, lass mich in Ruhe.”

Wie als ob die Worte Narutos, das Monster besänftigt hätten, vergrößerte es den Abstand um weitere fünfzig Schritte.

Schlurfend zogen seine mit Fell besetzten Klauen über den zum Teil mit laubbedeckten Boden, während es Naruto langsam aber stetig zu umrunden begann. Die Augen unverwandt auf den blonden Krieger gerichtet, sog es jede Bewegung in sich auf.

Die Minuten zogen dahin, ohne dass eines der beiden Wesen seine Strategie zu ändern gedachte. Leise und ruhig setzten sie ihre Musterung einander fort. Stets den Blick des anderen mit seinem eigenen gefangen. Die Gegner kannten einander gut. Vielleicht sogar zu gut, denn jeder der beiden wusste mit Bestimmtheit zu sagen, dass es kein leichtes werden würde, den jeweils anderen zu besiegen, und schon gar nicht unbeschadet aus jener Konfrontation zu entkommen - sollte es je zu dieser kommen. Sie kannten die Schwächen des anderen und wussten wie er zu schlagen war. Doch genauso war einem jeden von ihnen bewusst, dass noch weit mehr hinter dieser Angelegenheit verborgen lag, wie es für andere den Anschein haben mochte.

Gerade als sie erneut einander umkreisen wollten, spürten beide zur gleichen Zeit, wie etwas spitzes tief in sie einzudringen begann. Langsam bohrten sich die Lanzetten in ihr empfindliches Muskelgewebe das sie in ihrer Bewegung innehalten ließ, die so synchron zu verlaufen schienen, das man unwillkürlich dem Irrtum erlag, ihre Bewegungen seien abgesprochen und eingeübt.

Sie sahen einander wie ein Spiegelbild und fühlten zugleich was sie sahen. Sie konnten sehen, was mit ihren eigenen Körpern geschah, indem sie den des anderen betrachteten.

Naruto sah, wie eine der Lanzetten in den Hals Jiraiyas drang und fühlte im selben Moment, wie sein eigener durchbohrt wurde. Ebenso erging es Jiraiya, der sah, wie Arme und Beine seines einstigen Schülers durchbohrt wurden und es zugleich an seinem eigenen Körper wahrzunehmen begann.

Immer mehr verdichtete Nebel ihre Sicht und ließ die Umgebung verschwommen werden. Die letzten Worte, die ihr Bewusstsein noch erreichten, waren die Worte Sasukes an seine Gefolgsleute, der langsam auf sie zu schritt, während ihre Körper ohne jegliche Kraft zu besitzen sich dagegen zu währen, in sich zusammensackten. “Wir haben nicht die Zeit für Spielchen. Schafft sie fort und kümmert euch um sie.”

E hörte noch die sich ihm nährenden Schritte und vernahm die unterschiedlichen Gerüche der Menschen. Es sind sechzehn. … sechzehn Personen. Sie brauchen sechzehn Menschen um einen einzelnen zu jagen. Narutos letzter Gedanke verwob sich mit dem bereits dichten Nebel, der seine Sinne zu trüben begann und dem Lächeln, das bis zuletzt auf seinen Lippen lag.

Dann senkte sich Dunkelheit über ihn, und er hieß sie mit offenen Armen willkommen. Er spürte noch wie ein Schatten an ihm vorbeizog uns sich seiner Wahrnehmung bemächtigte. Unwillkürlich musste er ein weiteres mal Lächeln.

Nun war es an dem Neunschwänzigen, das Geschehen zu lenken. Hemmungslos ließ er sich von der Dunkelheit umarmen.
 

Es dauerte nicht lange, bis die Gejagten die Mauern Konohas erreicht hatten. Weit genug vom Haupttor entfernt, um von den sorgsam postierten Wachposten nicht gesehen zu werden, ließen sie sich auf dem umliegenden Geäst der Bäume nieder. Sanft rauschte der Wind durch ihr Haar und zerrte genüsslich an ihrer Kleidung. Kisu, die zu den engsten vertrauten Narutos zählte erschien an Itachis Seite, dessen Blick ruhelos auf dem sich vor ihnen erstreckenden Dorf lag. Verzagt sprach sie in die bedrückende Stille, die sie alle seit der Trennung Narutos umgab.

“Glaubst du, er wird es schaffen?”

Ohne den Blick von dem Dorf zu nehmen, gab er ihr seine Antwort ebenso leise, wie sie es getan hatte.

“Er weiß was er tut. Auch wenn ich nicht so genau weiß, was das eigentlich ist. Er hat zwar einen Plan, doch die Details, kenne nicht einmal ich.”

“Aber du …Ich dachte, du wüsstest was er vorhat?!” Die Entgeisterung, die in ihrer Stimme mitschwang veranlasste Itachi nun doch dazu, sich ihr zuzuwenden, auch wenn er dies nicht vorgehabt hatte.

Er hegte keine Sympathien für sie und fand sich auch nicht in dem Bedürfnis wieder, seine Gedanken mit ihr zu teilen. Seine uneingeschränkte Loyalität galt einzig und allein Naruto, beziehungsweiße dem, der seinen Körper teilte. Nicht sie war es, die er schützen wollte, sondern ihn. Allein aus diesem Grund ertrug er ihre Nähe, und die der anderen. Denn sie alle teilten sein Verlangen, alles für ihn zu geben, - und alles zu riskieren!

Er begegnete ihrem Blick und hielt ihn mit Intensität seines eigenen gefangen, bis seine Worte in der Dunkelheit verklangen und er sich von ihr ab und dem Dorf wieder zuwandte.

“Wenn er sagt, er hat einen Plan, dann glaube ich ihm das. Er weiß was er tut, das allein ist es was zählt.

Ich würde seine Befehle nicht befolgen, wenn ich von seinen Fähigkeiten nicht überzeugt wäre. Und das solltest DU auch!”

Die Überzeugung, mit der er gesprochen hatte, war ebenso in seinen Augen wie in seiner Stimme deutlich wahrzunehmen. Doch da war noch etwas anderes. Etwas, das sie am ganzen Körper erzittern ließ. Gepaart mit dem erbarmungslosen Gefühl von Verlust.

Nie zuvor war ihr dies aufgefallen. Doch nun spürte sie es ganz deutlich. Da war eine Mauer zwischen ihnen, sie war nun ganz klar zu erkennen. Warum war ihr das nur nicht schon früher aufgefallen? Während sie sich vergeblich darum bemühte, die folgenden Gedanken von sich fern zu halten spürte sie, wie die vernichtende Erkenntnis zu ihr durchdrang und erbarmungslos auf sie niederschmetterte.

“Es geht los.” Den fast gehauchten Befehl Itachis gelang es gerade soweit zu ihr durchzudringen, dass er den Rand ihres Bewusstseins streifte. Sie war so erschüttert über das, was soeben Teil ihres Wissens geworden war, dass sie seine Worte fast nicht wahrgenommen hätte.

Da war etwas zwischen Itachi und Naruto, das alle anderen ausschloss. Etwas, das nur ihnen allein bekannt war und das von keinem Außenstehenden überwunden werden konnte.

Es bestand eine Verbindung zwischen den Beiden, die so tief ging, dass sie jedem anderen verborgen blieb. Selbst für stellte diese ungewöhnliche Verbindung eine Grenze da, die sie niemals im Stande sein würde zu erreichen. Mit pochendem Herzen und einem Wirrwarr an Gefühlen bezog sie ihren Posten im Herzen Konohas.
 

Itachi war die Wesensveränderung Kisus nicht entgangen und verfluchte sie insgeheim für ihre Schwäche. Das sie sich ausgerechnet jetzt nicht unter Kontrolle hatte, könnte für sie alle Lebensgefährlich werden - auch wenn der Auftrag selbst das schon war.

Sie konnten es sich nicht leisten, unaufmerksam zu sein. Nicht in diesem Augenblick. Gerade als er sich ihr wieder zuwenden wollte, um sie zur Besinnung zu bringen, wurde er sich des Aufflackern von Chakra gewahr, das erst für nur wenige Sekunden zu einer immensen Energiekonzentration wuchs und dann, mit einem Mal vollkommen erlosch, als ob es nie da gewesen wäre - eine Sinnestäuschung. Er wusste, dass dies das Chakra Narutos gewesen war. Einzigartig in seiner Art und nur für ihn ohne Probleme zu erkennen.

Das Zeichen, das sie vereinbart hatten. Es ging los!

Auf Itachis knappen Befehl hin, bezogen die Gejagten gespalten in zwei Einheiten ihre Posten in und um Konoha. Er kam nicht umhin sich seiner Gefühle zu erwähren. Er machte sich sorgen. Nicht um den Erfolg ihrer Mission oder die Sicherheit jener, die sich in seiner Begleitung befanden. Sondern um Naruto - wie konnte es auch anders sein. Bei der Erinnerung an die vielen Male, bei denen er seinetwegen schon nahezu den Verstand verloren hatte, musste er lächeln.

Dieser Junge war wahrlich etwas besonderes. Und bisher der Einzige dem es gelang ihn zum Fühlen zu bringen. Umso bedrückender wurde das Gefühl in seiner Brust, denn er ahnte, dass ihnen schon blad etwas schreckliches bevorstand. Und das Naruto die Hauptrolle darin zu spielen hatte.

Sein Lächeln erlosch.
 

Ein gequälter, unmenschlicher Schrei riss Naruto unsanft in die Realität zurück. Nur mit unsagbarer Anstrengung gelang es ihm, die noch schweren Augenlider zu öffnen und sich des Vergangenen zu erinnern. Noch benommen von den anhaltenden Kopfschmerzen, die der Gebrauch der Lanzetten mit sich brachte und der Steifheit seiner Muskeln, die bei jeder Bewegung zu zerreisen drohten, gelang es ihm, sich soweit aufzurichten, dass er seine Umgebung vollends im Blickfeld hatte. Er war gefangen. Eine nüchterne Erkenntnis, die ihn nicht allzu sehr beunruhigte.

Suchend wandte er den Kopf herum, um den Ursprung des Lautes auszumachen, der ihn aus der Bewusstlosigkeit gezogen hatte. Gitterstäbe aus Eisen versperrten ihm die Sicht dach draußen, vor denen ein flimmernder Film - wie glühend heiße Luft waberte. Er war wirklich gefangen.

Er brauchte die Stäbe nicht zu berühren, um zu wissen dass er sich die Finger daran verbrennen würde. Nicht wegen der für ihn noch annehmbaren Hitze, die ohne Zweifel von ihnen ausging, sondern wegen der geballten Energien, die darin flossen. Ein Gefängnis aus purem Chakra; versetzt mit einem Bann, der ihn bei jeder noch so geringen Berührung all seiner Kraft berauben würde; gefertigt von mindestens acht verschiedenen Personen, das konnte er bei voller Konzentration auf seine Augen anhand der verschiedenen Chakraströhme, die sich mit einander verwoben erkennen.

Doch er wusste auch, dass dieses Gefängnis nur bestehen würde, solange es einen Gefangenen gab, aus dessen Chakra es sich nähern konnte. Demnach entsprach die Sicherheit der Gefangenschaft, der Stärke des Gefangenen. Denn er selbst war es gewesen, der dieses Gefängnis vor nicht allzu langer Zeit entwickelt hatte. Zu der Zeit, als sich die Oberhäupter von vier der fünf Großmächte unter seiner Obhut befunden hatten und von dem allein er und seine Gefolgsleute gewusst hatten. Ein Gefängnis um die Gefährlichsten und Stärksten unter ihnen zu isolieren und unter Kontrolle zu halten. Denn je schwächer der Gefangene, desto leichter war es für einen auch nur gering stärkeren, diesen zu befreien. Ein Gefängnis aus seiner eigenen Energie geschaffen wurde!

Es befand sich also ein Verräter in ihren Reihen. Sein Lächeln gefror zu Eis. Und seine Augen verengten sich zu schlitzen. Bedrohlich verzog er die Lippen:

”Ich werde denjenigen finden - und vernichten!”
 

Erneut hallte ein quälender Schrei von den Steinernen Mauern seines Gefängnisses wieder, in dem er nicht ganz unfreiwillig festgehalten wurde. Doch entgegen des vorherigen, sah er sich diesmal dazu in der Lage, ihn zu identifizieren. Erschöpft lehnte er sich an die steinerne Mauer in seinem Rücken, gegenüber der Eisenstäbe und sog den Nachhall des Schreis in sich auf. Er schloss die Augen und wurde sogleich von dem ihm bereits so vertrauten Gefühls der Gelassenheit übermannt. Jiraiya.

Sie versuchen das Monster in seine Ursprungsform zu versetzen, um den Träger zu identifizieren und das Monster wieder in dessen Körper zu bannen, ohne auch nur zu ahnen, um wen es sich dabei handelt, und welche enormen Schmerzen sie ihm zufügen.

Respekt. Solch ein Maß an Dummheit war wahrlich ohne Grenzen. Und Konoha war ein Meister darin, diese nicht existierende Grenze zu überschreiten.

Gerade als er die Augen wieder zu öffnen begann, spürte er ein sich ihm näher kommendes Chakra. Gleich mit der Vollendung seines Erwachens, sah er sich dem Angesicht eines Mannes gegenüber, der reglos vor der unsichtbaren Mauer, die zwischen ihnen bestand, verharrte. Erst als sich ihre Blicke trafen, spürte Naruto wie sich tief in seinem Innern etwas zu regen begann.

Je länger sie einander wortlos anstarrten, desto größer wurde Narutos Verlangen. Sein Blick löst sich von dem des unbekannten und glitt prüfend an dessen Körper herab. Auch wenn dieser Kleidung trug, blieb nichts vor den Augen Narutos verborgen. Er nahm jede Wölbung, jede Vertiefung und jedes Pulsieren wahr. Die Spannung der Sehnen und Bänder am Hals des maskierten ANBU Kriegers ließen seine Sinne vibrieren; das Pulsieren des Blutes an dessen Halsschlagader versetzte seine eigenes in Wallung. Mit kaum merklichen Bewegungen, nahm der Maskierte die Maske ab. Naruto übersah diese Geste geflissentlich.

Unerschöpflich glitt sein Blick weiter über die Schultern, zog sich über die Brust bis hin zu den Hüften. Er nahm sich die Zeit die er brauchte, um seine Musterung zu vollziehen; ließ kein Detail aus und labte sich an dem, was er zu sehen bekam. Doch er hatte bei weitem noch nicht genug.

Immer weiter senkte er den Blick, streifte die Schenkel des ANBUs mit seinen, sich langsam verdunkelnden Augen. Einen Moment verharrte er, ließ die Wirkung des Gesehenen seine Sinne berauschen und wanderte auf dem selben Weg zurück, den er gekommen war.

Die Minuten vergingen in vollkommener Stille. Doch Naruto hatte bereits jegliches Gefühl für Zeit verloren. Seine Augen fanden das Herz des Gegners und blieben beharrlich darauf ruhen. Jeder Schlag schärfte seine Sinne mehr. Und schon bald war es außer Stande, sich der Synchronisation seines eigenen zu entziehen.

Ein Herz.

Laut hörte er das Blut in seinen Ohren rauschen; fühlte, wie sich seine Muskeln spannten und seine Sehnen zu schmerzen begannen. Langsam hob er den Kopf, um seinem Gegner in die Augen zu sehen.

Sein Blick war verschleiert. Nebel umhüllte seine Gedanken und macht es dem anderen unmöglich zu erkennen, was er dachte. Ihre Blicke trafen sich und Naruto tauchte in den seines Gegners ein.

Ein Geist.

Sein Puls stieg an, wurde mit jeder Sekunde schneller die verging. Dann, als er den Höhepunkt erreichte, verlangsamter er sich, bis kurz vor dem Stillstand. Sein Körper lechzte nach Blut. Seine Sinne waren geschärft; die Pupillen verengten sich zu vertikalen Schlitzen. Gierig leckt er sich mit der Zunge über die Lippen.

Sasuke.

Unmerklich machte sich Naruto zum Sprung bereit, ohne das sein Gegner das geringste davon ahnte.

Sein animalischer Erbe war erwacht!
 

Gaara zuckte bei jedem Laut den das unscheinbare Wesen von sich gab deutlich zusammen. Von einem Bannkreis umgeben, der persönlich von der Hokage erschaffen worden war um einer Flucht zuvorzukommen, wurde es alle viere von sich strecken auf den Boden gezerrt und dort mit einem minimalen Bewegungsspielraum gehalten.

Gaara fühlte sich beklommen, denn er konnte die unnatürlichen und zugleich unerträglichen Schmerzen, die dieses Etwas empfand nachvollziehen. Er wusste was es hieß von einer Macht beherrscht zu werden und sich dessen Verlangen beugen zu müssen ohne sich auch nur im Geringsten dagegen wehren zu können.. Aus diesem Grund fiel es ihm auch zunehmend schwerer Narutos Vorgehen zu begreifen.

Doch ebenso begann er an Tsunades Sachverstand zu zweifeln. Auch wenn diese beteuerte zu wissen, wie das Monster zu bannen war, hatten sie bereits seit Stunden nichts zustanden gebracht. Jeder Versuch schien zum scheitern verurteilt, noch bevor er überhaupt begonnen hatte und jeder Schrei übertraf den vorherigen.

Ohne sich noch einmal umzublicken wandte er sich ab von dem Anblick der sich ihm bot und verließ den hoch gesicherten Raum im Gebäude der Hokage. Er ignorierte die anklagenden Blicke seiner Kameraden; versuchte jedem Gedanken an das Geschehen zu entgehen, doch nichts ließ ihn zur Ruhe kommen.

Energisch setzt er einen Fuß vor den anderen, ohne recht darauf zu achten wohin er lief. Durch die Maske die er trug - dem Zeichen der ANBU Einheit, war es ihm möglich an Orte zu gelangen, die kaum für jemanden zugänglich waren. Er genoss Privilegien, die kaum einem anderen zu Teil wurden. Keinem bis auf die Spezialeinheit, die ihm mit einbezog. Er genoss Ansehen und Macht, besaß Mittel und Wege seine Ziele zu erreichen; und hatte Spaß daran sich dieser Fähigkeiten zu bedienen. Konnte er das alles so einfach aufgeben? Konnte er sich von all dem befreien, was ihm zu Teil wurde? Wofür er jahrelang gekämpft hatte, nur weil Naruto plötzlich vor ihm erschien und sagte er könne ihm das geben, wonach er sich am Meisten sehnte? Bedächtig begann er in seinen Erinnerungen zu suchen. Öffnete jede Tür, der er begegnete und folgte jedem Gang, der sich ihm öffnete bis er die Eine fand, die er fest verschlossen hinter einer Mauer aus Sand verborgen hielt. Sachte bewegte er sich auf dem schmalen Grad zwischen Wahnsinn und Verdammnis. Konnte er ihm folgen?
 

Er hatte nicht bemerkt, dass ihn seine Schritte in das Kellergewölbe der Hokage geführt hatten und doch verlangsamte er seine Schritte ob dieser Erkenntnis nicht. Sein Kopf hatte sich geklärt und war nun von eine angenehmen Stille erfüllt, die den Aufruhr seiner Gefühle lindertet. Er war sich der Tragweite seines Verrates bewusst, den er ihm Begriff war zu begehen. Und doch konnte er sich nicht dagegen wehren es zu tun.

Keine Wachen. schoss es ihm durch den Kopf. Ein Lächeln breitete sich auf seinen angespannte Zügen aus. Das würde leichter werden, als gedacht.

Mit ausladenden Schritten durchquerte er den Raum, der sich vor dem des Gefangenen befand. Zwei Säulen bildeten den Durchgang der diese beiden Räume miteinander verband doch genau an diesem Punkt blieb er stehen und hielt in jeder seiner Bewegungen inne. Sein Blick ruhte auf dem für ihn doch sehr ungewöhnlichen Gefängnis. Ratlos und erstaunt zugleich betrachtete er den Gefangenen, der scheinbar vollkommen gelassen mit geschlossenen Augen auf dem Boden saß und mit dem Rücken an der einzig quer gelegenen Mauer lehnte.

>Was zur Hölle …?! Warum flieht er nicht?<

Sprachlosigkeit brachte ihn zum Schweigen. Es wäre so einfach gewesen zu fliehen, gerade zu lächerlich simpel. Lediglich ein paar Gitterstäbe aus Eisen, die er aber mit Leichtigkeit hätte vernichten können. Ungläubig trat er noch ein paar Schritte näher zu dem noch immer am Boden sitzenden Ninja. So nah, das er ihn beinah hätte berühren können, wenn er nur die Hand nach ihm ausstrecken würde. Gerade als er diesen Gedanken in die Tat umsetzte wollte, ertönte leise eine Stimme an seinem Ohr, die ihn erschaudern ließ.

“Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Du könntest dir die Finger verbrennen.” Sasuke war ohne jegliche Vorwarnung hinter ihm erschienen. Es war eine nur leise gesprochene Drohung, doch sie verfehlte seine Wirkung nicht. Noch bevor er sich zu ihm umzudrehen begann, wusste Gaara, das Sasuke leise in sich hinein lachte.

Und er wusste auch, das dieser seine Angst fühlen konnte.

Doch Sasuke schnitt ihm auf halber Drehung den Weg ab, indem er sich schlicht neben ihn stellte und ebenso wie Gaara zuvor, den Blick auf Naruto richtete, der es nicht für nötig hielt seine Besucher auch nur im mindesten zu beachten.

“Du glaubst er könnte fliehen, nicht wahr? Du glaubst, er müsse einfach die Gitterstäbe überwinden, dann wäre er frei. Ist es nicht so?”

Gaara, der bis vor wenigen Augenblicken noch der Ansicht gewesen war, das es nicht anders hätte sein können, brachte nichts weiter zustande, als Sasuke zu beobachten, während dieser mit seiner Erklärung fort fuhr.

“Aber du irrst dich. Es ist ihm unmöglich aus diesem Gefängnis zu fliehen. Würde er es versuchen, wäre er in wenigen Sekunden von der gesamten ANBU Einheit Konohas umgeben. Er würde am Boden liegen und unsagbare Qualen erleiden. Und das weiß er.”

Mit einem Nicken auf Naruto deutend, brachte Sasuke Gaara dazu seinem Beispiel zu folgen und seinen Blick ebenfalls wieder auf den Gefangenen zu richten. Dann fuhr er fort leise und deutlich zu sprechen, jedes seiner Worte betonend und jegliche Reaktion darauf bereits kalkuliert.

“Was du siehst, ist nicht alles. Das eigentliche Gefängnis ist nur für wenige sichtbar. Nur Shinobis die ein außergewöhnliches Bluterbe in sich tragen, wie etwa dem Sharingan oder dem Byakugan sind dazu in der Lage es zu sehen.

Acht vollkommen unterschiedliche Chakraströhme umschließen das was du siehst, in vollendeter Perfektion. Zudem kommt ein Bann, der den Gefangenen all seiner Kräfte beraubt, sollte er mit irgendetwas, das ihn umgibt in Berührung kommen. Doch das ist bei weitem noch nicht alles. Durch die Konstruktion der parallel zueinander verlaufenden Chakraströme, und der unterschiedlichen Grundsubstanz jedes einzelnen, entsteht ein Art Sog, der das Chakra des Gefangenen in den Zyklus mit einbezieht und es so demjenigen der sich darin befindet unmöglich macht, zu entkommen. Man schafft praktisch sein eigenes Gefängnis.”

Die Bewunderung, die in seinen Worten mitschwang, war kaum zu überhören. Auch wenn Sasuke sichtlich versuchte diese zu unterdrücken, scheiterte er doch kläglich bei dem Versuch. Bei seinen nächsten Worten allerdings, war jegliches Gefühl erloschen. Erneut hatte er den Blick auf Gaara gerichtet und diesmal war er voller kaltblütiger Berechnung.

“Ihn zu befreien sowie eine Flucht sind unmöglich. Sollte sich jedoch doch jemand dazu entschließen ihm zu helfen, sollte derjenige wissen, auf was er sich einlässt. Denn es könnte sehr, sehr schmerzhaft für ihn werden.”

Eiskalt war das Lächeln auf seinen Lippen, als sich Sasuke zu seinen Kameraden umdrehte, die gerade hinter ihnen das Gewölbe betreten hatten.

Eine unmissverständliche Drohung, die berücksichtigt werden sollte. Dann folgte auch Gaara seinem Beispiel.
 

“Es ist Zeit.” Auch ohne die Augen zu öffnen, wusste Naruto, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Neji Hyuuga und Sakura Haruno handelte. Viel zu lange hatte er sich in ihrer Gesellschaft befunden, um sie jetzt nicht zu erkennen.

Er spürte, wie sie sich ihm nährten. Wie sie wenige Schritte vor dem eisernen Tor stehen blieben und mit synchron verlaufenden Fingerzeichen das Siegel brachen, dass sie erschaffen hatten. Ohne Zweifel würden nicht weit von ihnen vier weitere Ninja zu genau jenem Zeitpunkt irgendwo anders exakt das gleiche tun, denn das Siegel - geschaffen von acht Ninja, konnte auch nur von ebendiesen acht gebrochen werden.

Naruto glaubte zu wissen, um wen es sich bei diesen acht handeln mochte. Ein undefinierbares Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er ohne sich zur Wehr zu setzten, der Aufforderung seiner einstigen Kameraden ihnen zu folgen mit Freuden nachkam. Woher sollten sie auch wissen, das alles was geschah genauso ablief, wie er es geplant hatte? Doch viel bedeutender war die Tatsache, das niemand außer ihm davon wusste und dies wiederum war angesichts der Lage, das es einen Verräter unter ihnen gab ein doppelter Grund zur Freude. Naruto würde es genießen, dem Spiel etwas Unterhaltung abzuringen.

Es gab schließlich nichts berauschenderes, als den süßen Duft einer nicht einzuschätzenden Herausforderung gepaart mit dem bitter-süßen Geschmack der Gefahr.

Narutos erwartungsfreudiges Lächeln zog sich über das ganze Gesicht. Dann hatten sie den Raum der Versiegelung erreicht.

Aufrecht stand er der fünften Hokage Konohagakures gegenüber.

Es konnte beginnen.
 

Kagim war es bei dem Durcheinander des Angriffes der Elite Krieger Konohas auf Naruto und dessen ehemaligen Ausbilders gelungen, sich unbemerkt von der Lichtung zu entfernen. Naruto hatte ihm ein Zeichen gegeben, woraufhin er sich unauffällig auf das Geäst der Bäume zurück gezogen hatte. Aus sicherer Entfernung beobachtete er das Geschehen.

Im war es wahrlich nicht leicht gefallen tatenlos zuzuschauen, wie der Körper seines Freundes von Lanzetten durchbohrt wurde. Doch ihm war gar nichts anderes übrig geblieben, als genau dies zu tun. Befehl war Befehl und er wäre ein Narr gewesen, hätte er sich von seinen Gefühlen beeinflussen lassen.

Noch bevor das feine Metall Naruto erreicht hatte, war es ihm mit einem geheimen Jutsu aus dem Dorf, das verborgen hinter dem Nebel lag gelungen, die Verbindung die er zu ihm hatte, um ein vielfaches zu verfeinern. Nun war er nicht nur in der Lage genau zu erkennen, wo dieser sich gerade befand, sondern auch zu sehen, was er sah.

Seine Aufgabe war es zu beobachten, was außerhalb ihrer Reichweite geschah und diese Informationen an die Truppen der Gejagten zu übergeben, damit sich diese darauf Einstellen konnten, womit sie zu rechnen hatten, sobald es losging.

Nachdem die Abgesandten Konohas sich der beiden Kontrahenten angenommen hatten, die bewegungslos auf dem Boden lagen, begab er sich auf den Weg zu Itachi. Denn ihm, nur ihm allein sollte er berichten, was er in Erfahrung bringen konnte. Er würde wissen, wann es begann und was es dann tun galt. Denn ähnlich wie bei ihm, bestand auch zwischen Itachi und Naruto eine Verbindung, die in ihrer Art einzigartig war. Itachi allein konnte in die tiefsten Gedanken Narutos vordringen und sich mit ihm verständigen auch ohne Worte dazu gebrauchen zu müssen.

Es war kein weiter Weg gewesen, den er zurücklegen musste um den Trupp der Gejagten zu erreichen. Leise, ohne ein Geräusch zu verursachen, ließ er sich neben Itachi nieder, der Konoha von außerhalb der Wehrmauern beobachte.

Mit einem unmerklichen Nicken, nahm er Kagims Anwesenheit zur Kenntnis, der ohne zu zögernden den an ihn errichteten Befehl ausführte, indem er begann, all das zu berichten, was er durch die Bindung zu Naruto zu sehen bekam.
 

Tsunade stand im runden fensterlosen Raum der Bannung hinter zahlreichen Schatten verborgen, die die Kerzen in ihren Halterungen warfen an die Wand gelehnt und verfolgte nicht nur allein mit ihren Augen den Verlauf der Vorbereitung, die dem Ritual der Trennung voranging.

Die Aufhebung dieses sagenumwobenen Siegels, war nicht nur gefährlich für den der es ausführte sondern nebenbei auch noch kaum durchführbar, wegen seinem außergewöhnlich hoch eingestuften Schwierigkeitsgrades.

Es könnte sein, nein es würde aller Wahrscheinlichkeit nach tödlich für sie enden. Denn niemand, der die Fähigkeit besaß ein Monster zu bannen, hatte den Ritus seiner Heldentat lange genug überlebt, um die Auswirkung seines Tuns begutachten zu können.

Ihr Blick schweifte durch den Raum und realisierte jeden Bewegung, die gemacht wurde, bis er auf Naruto, der soeben an den Boden gekettet wurde zum Ruhen kam.

Er lag mit dem Rücken auf dem Bannmal, dass sie kurz vor seinem Eintreffen mit ihrem eignen Blut geschaffen hatte, alle viere von sich streckend.

Sie musste es schaffen den neunschwänzigen Fuchs von Naruto zu trennen, denn das war es worum Naruto sie bei seiner Gefangennahme gebeten hatte. Er hatte ihr versichert, dass alles was er getan hatte, die Menschen die er getötet hatte, die Dörfer die von ihm zerstört worden waren von dem Monster in seinem Innern gesteuert worden war.

Er hatte ihr verzweifelt zu erklären versucht, dass er weder die Freiheit besaß nach eigenem Ermessen zu handeln, noch zu denken.

Er konnte sich dem Monster in seinem Innern nicht mehr entgegenstellen, darum hatte er sich an sie gewannt und sie um Hilfe gebeten.

Sie hatte keinen Grund gehabt ihm nicht zu glauben, doch genauso gut wusste sie, dass sie genau das nicht tun durfte. Es mochte wahres an seiner Geschichte sein, doch gänzlich der Realität entsprechen konnte sie nicht.

Es war auch nicht wirklich Narutos Bitte gewesen, die sie dazu gebracht hatte, seinem Flehen nachzugeben, sondern die einfache Tatsache, dass es ihrem eigenen Plan dienlich war.
 

Das Ritual der Trennung würde bald beginnen, dieser Tatsache war sich Naruto ebenso deutlich bewusst, wie der gegenwärtigen Situation, das er ein Gefangener war. Deshalb beunruhigte ihn der Umstand, das er an Händen und Füßen gefesselt und mit nacktem Oberkörper auf einem Bannkreis an den Boden gekettet war auch nicht weiter.

Doch etwas anderes dagegen, vermochte es durchaus die Maske der Gefühllosigkeit von ihm zu nehmen, die er sich in langen, hart erkämpften Jahren angeeignet hatte. Er konzentrierte sich noch einmal auf sein Innerstes, doch Kyuubi war verschwunden.

Er vermochte ihn selbst in den dunkelsten Verliesen seiner Seele nicht ausmachen. Nicht an dem Ort, hinter dem versiegelt Tor, wo er ihn zuletzt zurückgelassen hatte und auch nicht in den tiefen der Dunkelheit, in die er sich manches Mal mit seiner Erlaubnis zurückzog.

Naruto war verunsichert. Es waren schließlich die Pläne des Ungeheuers in ihm, die ihn dorthin gebracht hatten. Würde es ihn nun im Stich lassen, jetzt wo das Ritual vollzogen werden würde und er nach zwanzig Jahren der Gefangenschaft endlich wieder frei sein würde?

Kyuubihatte ihn von Anfang an nur um diesen einen Gefallen gebeten. Es war sein Teil der Abmachung und an ihm das Versprechen einzulösen. Doch bisher hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht, was sein würde, sobald sie getrennt wären. Könnte der Eine ohne den anderen existieren, ohne auf etwas bedeutendes verzicht zu müssen?

Er wusste es nicht.

Mit starrem Blick verweilte er von dem ungebrochenen Siegel, das den Neunschwänzigen von der Außenwelt trennte.

Und das nun leer war.

Würde es ein Morgen für ihn geben?

Oder würde er in die Dunkelheit gezogen werden und nie wieder erwachen?

Trotz all der Fragen, die sich ihm nun stellten, war doch eines von Anfang an gewiss.

Die Einsamkeit würde sich schon bald wie ein Mantel um ihn legen, wie schon so viele Male zuvor. Und irgendwann, würde sie ihn ohne eine Warnung zerfetzen..
 

Die Beiden voneinander zu trennen, war die einzige Möglichkeit Naruto vor einem grausigen Schicksal zu bewahren. Denn schon bald sollten alle Gefäße oder Wächter wie sie von ihrer neusten Bekanntschaft ehrfurchtsvoll genannt worden waren, beseitigt werden.

Sie war über das plötzliche Auftauchen jener Person überrascht gewesen und noch weit mehr über das Angebot, das dieser ihr unterbreitet hatte. Doch ihr Gewissen, das sich nicht mit der Entscheidung der Oberhäupter zu vereinbaren gelassen hatte, hatte den Ninja willkommen geheißen und war so ein Spion Konohas geworden.

Doch über die Absichten des Ninjas, war selbst sie sich nicht im Klaren, und das war es, was sie so verflixt beunruhigte.

Gemessenen Schrittes nährte sie sich dem ehemaligen Krieger Konohas, bis hinein ins Innere des Bannkreises.

Sogleich schlossen sich die Elitekrieger gemeinsam mit den ANBU Einheiten in einem mehrreihig geschlossenen Kreis um sie.

Die Kerzen an den Wänden und auf dem steinernen Boden warfen längere Schatten als zuvor. Das Flackern der einzelnen Flammen ließ die Luft Flimmern und verlieh der ganzen Szenerie etwas magisches und mächtiges.

Ein letztes Mal ließ sie ihren Blick über den Körper des blonden Jungen gleiten, der unbeeindruckt und vollkommen still dalag, während ihr das Blut vor Angst und Aufregung in den Ohren zu Rauschen begann.

Mit hämmerndem Herzen hob die Hokage die Arme empor, während sich die umstehenden maskierten Krieger wie auf Kommando in einer einzigen geräuschlosen und vollkommen synchron verlaufenden Bewegung auf das rechte Knie nieder ließen und die geballte Faust der gleichen Seite davor platzierten. Die Reihen der Krieger waren so dicht, dass sich Schultern und Hüfen auch ohne jegliche Bewegung berührten.

In einer einzigen geschmeidigen Bewegung zogen sie das zeremonielle Kunai aus ihren Halterungen an ihren Hüften - einem einfachen Lederband und platzierten es zwischen sich und dem äußersten Ring des Bannkreises, beziehungsweiße zwischen sich und ihrem Vordermann, dann senkten sie die Köpfe und schlossen in vollkommener Ruhe die Augen.

Ihre Einheitlichen Bewegungen warne nahezu geisterhaft und in jedem Maße Angst einlösend. Doch man hätte den Blick nicht von ihnen nehmen können, wäre man dabei gewesen.

Jeder Gedanke war vergangen. Jedes Gefühl verloren.

Es gab nichts. Nur vollkommene Leere und ein Ruhe die sich auf sie alle niederlegte.

Geschickt vollzog zu Tsunade die Fingerzeichen in einem geschmeidigen Fluss an Bewegungen ohne einmal innehalten zu müssen.

Übergreifend zur Vollendung der Beschwörung schuf sie Symbole aus ihrem Blut, die sich wie von selbst auf dem Körper Narutos und dem Boden unter ihm verteilten bis hin zu den zahlreichen Kunais, die den Ring mit geschärften Klingen auf denen sich die flammenden Zungen der Kerzen spiegelten umgaben und die Symbole in sich aufnahmen.

Dann begann Narutos Körper mit einem Mal Rubin rot zu glühen, und die Flammenden Kerzen ließen den Schatten eines Bildnis darauf zurück, der sich in zuckenden Bewegungen zu winden schien.

Das Licht verlieh Naruto den Schein der Unantastbarkeit, noch bevor der gellende Schrei und der fassungslose Blick der Hokage den Schleier der geisterhaften Ruhe zerriss.
 

Naruto war von Kyuubi´s Überfall völlig Überrascht worden. Er spürte wie aus weiter Ferne, wie sein Körper durch den Bann getragen wurde. Doch die Bewegung erschien ihm unnatürlich, so schwer zu fassen und so rasch vergessen wie ein Traum nach dem Erwachen. Energien von unergründlicher Stärke durchwogten ihn. Der Gesang, das Heulen und Schreien des Ungeheuers durchdrangen jede Faser seines Seins. Ein Chor schrankenloser Macht und ungezügelter Leidenschaften.

Er fühlte sich hin und her geschleudert, wie ein Sandkorn im Sturm und versuchte sich zu sammeln. >Ich darf mich nicht verlieren.< Er zwang sich, den verzweifelten Widerstand gegen die Kräfte einzustellen, sie in seinem Innern tobten und ihn zu zerreisen drohten.

Stattdessen nutze er den Strudel der fremden und zugleich vertrauten Energien, um sich tief in sich selbst zurückzuziehen und sein Ich in einer kleinen Flamme von intensiver Leuchtkraft zu verdichten.

Ein Signalfeuer im Dunkel des Sturms.

Sobald er sich ein wenig erholt hatte, schickte er seine Sinne langsam aus. Diesmal folgte er den Kraftströhmen, statt gegen sie anzukämpfen. Als erstes spürte er seinen eigenen Herzschlag. Das langsame regelmäßige Pochen beruhigte ihn. Er war noch am Leben.

Nun folgte er seinem Blut auf dem Weg durch seinen Körper. Dabei bekam er wieder ein Gespür für seine Gliedmaßen: Knochen, Muskeln, Sehnen. Er baute sich von Innen heraus neu auf, entdeckte sich, bezog Kyuubi´s Macht in jedes Element mit ein und fand sich auf diese Weise wieder. Das irre Lied der Monsters wurde leiser.
 

Naruto drängte seine Angst zurück und wagte es, die Augen zu öffnen. Zum ersten Mal erblickte er das Innere seiner selbst.

Er war von dichter, brodelnder Schwärze umgeben, als schwämme er in einem nächtlichen Meer. Wo diese Dunkelheit ihn berührte, erglühte seine Rubin rote Haut und hinterließ den Schatten eines Bildnis darauf zurück.

”Ich habe dir schon einmal gesagt, dass nur du es bist, der mich befreien kann. Doch noch bist du zu schwach” Die dunkle verzerrte Stimme Kyuubi´s, ließ Narutos Sinne vibrieren. Er hatte nicht bemerkt, wie das Ungeheuer sich ihm genährt hatte und ihn nun vollends zu umschließen schien. Von allen Seiten drangen die Worte auf ihn ein.

”Aber warum sind wir dann hier, wenn nicht um getrennt zu werden?” Selbst in Narutos Ohren klang diese Frage, wie die eines Kindes, das Angst hatte allein im dunklen zurückgelassen zu werden. Und für diese Schwäche verfluchte er sich.

Wieder kamen die Worte des Neunschwänzigen von allen Seiten zugleich.

”Wir sind nicht hier um mit der Hilfe der Hokage das Siegel zu lösen, das mich in deinem Körper gefangen hält, sondern um durch sie Stärker zu werden. Jedes Fingerzeichen, das sie vollführt, jeder Tropfen Blut, den sie auf deinem Körper verteilt, dient einzig und allein dazu, meine Kräfte mit den deinen zu vereinen.

Du hast es doch selbst gespürt, wie sich unsere Kräfte miteinander verwoben und unser Chakra eins wurde. Du hast die Dunkelheit gesehen, die dich umgibt, das sind wir. Wir sind nicht mehr voneinander zu trennen, bis zu dem Tag, an dem du erfahren genug im Umgang mit den dir neu gegebenen Kräften umzugehen bist, um das Siegel zu läsen. Nutze diese Macht und werde stärker.

So stark, dass es niemandem mehr gibt, der dich besiegen kann.”[/i.]

Gleich nachdem das Gesagte Kyuubi´s verklungen war, sah er sich erneut dem versiegelten Tor gegenüber, das er schon so viele Male besucht hatte um sich der Kräfte des Neunschwänzigen zu bedienen. Doch nun würde er nicht mehr davon laufen und sich nur mit einem Teil dieser Kräfte zufrieden geben.

Entschlossen streckte er die Hand nach dem Siegel aus, das jeweils die letzten Stäbe zu beiden Seiten der Türen miteinander verband und berührte es so sanft, als wäre es Asche, die bei dem kleinsten Windhauch verwehte.

Behutsam schloss er die Augen und ließ die Vergangenheit in seinem Geiste wiederkehren.

Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung zerteilte er das Siegel in dessen Mitte und ließ sich von der Feuerbrunst verschlingen, die aus dem geöffneten Gefängnis, das er in sich trug hervorquoll.

Dann, als er die Augen öffnete, fand er sich in der Realität wieder. Mit einem kurzen blinzeln und halb geschlossenen Lidern, gab er das Zeichen zum Angriff. Denn erst, als er in der Realität wieder erwacht war, bestand auch wieder die Verbindung zu Kagim.

”Ja.” erwiderte Naruto schlicht. Wir sind eins. Naruto sprach seine Worte mit tödlicher Ruhe.

Dann lächelte er auf seine eigene unnachahmliche Art.

Nun hatten sie wieder einen Blick und der verbannte Ninja aus Kirigakure, sah das, was er sah. Mit eisernem Blick unterzog er den Raum einer Musterung und verschaffte sich so einen Überblick über das, was ihn umgab.

Itachi, würde es schon zu deuten wissen.
 

Determination

Es hatte drei Männer der Elite Einheit Konohas gebraucht, um Naruto nach dem vergangenen Ritus zurück in seine Zelle zu bringen, denn dieser war nur wenige Minuten danach in einen Trance ähnlichen Zustand verfallen, den sich keiner der Anwesenden so recht erklären konnte.

Tsunade, die durch die Zeremonie bis an ihre Grenzen gestoßen war, wusste, dass sie bei dem Trennungsritual versagt hatte, denn sonst würde sich jetzt Kyuubi, der neunschwänzige Fuchs in ihren Händen befinden, wie es eigentlich geplant gewesen war - oder, was viel wahrscheinlicher gewesen wäre, sie hätte ihre Heldentat nicht überlebt.

Kraftlos ließ sie sich in ihren Stuhl sinken und sah der Sonne beim Aufgehen zu. Das matte orange überzog die Häuser und der laue Morgenwind ließ Bäume, Wiesen und Tiere erwachen, die sich sachte darin wogen.

Fröhliches Vögelgezwitscher drang durch die endlose Stille. Es erschien ihr alles so friedlich und ließ sie für einen kurzen Moment den Rest der Welt vergessen.

Genüsslich schloss sie ihre Augen und bot den ersten Strahlen der Sonne ihr Gesicht dar, damit diese es erwärmten.

…so friedlich.

Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie sich an jene Tage ihrer Vergangenheit erinnerte, in denen solch ein Gefühl und eben solch ein Genuss alltäglich gewesen waren.

Viel zu früh ließ sie das Klopfen an der stabilen Eichentür aus ihren Erinnerungen erwachen. Mit einem schmerzlichen seufzen bat sie den Besucher herein, der sich sogleich als Sasuke in ihrer Kammer wieder fand.

Gemäßigten Schritts durchquerte er die wenigen Meter, die ihn vom Schreibtisch der Hokage trennten, hinter welchem sie saß und ihn mit einem forschenden Blick bereits erwartete.

Es bedurfte nur einer einzelnen fließenden Bewegung um sich seiner Maske zu entledigen, die ihn als ein Mitglied der ANBU Einheit kennzeichnete.

Ruhig begegnete er ihrem forschenden Blick, während er seine Maske auf ein Drahtseil an seiner Hüfte gleiten ließ. In dem Moment als sich das Licht an dem silbernen Plättchen brach, dass sich an einer ebensolchen feingliedrigen Kette befand, war die darin fein eingravierte Schrift zu lesen. Das plötzliche Funkeln hatte nicht nur die Aufmerksamkeit der Hokage auf sich gezogen, sondern auch die seines Besitzers.

Gedanken verloren besah sich der Erbe der Uchihas das silberne Schmuckstück, das sich lose an seinem rechten Handgelenk befand, bis ihn die Stimme der Hokage wieder in die Gegenwart rief.

“Was ist das?”, waren die wenigen Worte gewesen, mit denen sie ihn wieder auf sich aufmerksam machte.

Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Doch als er dann zu sprechen begann, schien seine Stimme wie aus weiter ferne zu kommen. Und sie meinte auch eine unterschwellige Trauer heraus zu hören, doch sich war sie sich nicht, weshalb sie diese Feststellung mit einem Schulterzucken abtat.

“Eine Erinnerung. …nur eine Erinnerung.”, war alles, was er dazu zu sagen hatte, bevor er sich ihr wieder mit voller Aufmerksamkeit zuwandte.

“Was sollen wir jetzt tun? Naruto und der neunschwänzige sind noch immer miteinander verbunden. Ein zweiter Versuch ist ausgeschlossen, das würden weder er noch ihr überstehen.

Was habt ihr jetzt vor?”

Die Ernsthaftigkeit, mit der Sasuke seinen Worten Ausdruck verlieh, hatten Tsunade dazu bewogen ihn genauer zu betrachten, während sie ihm zu verstehen gab, dass sie es selbst nicht wusste.

“Ich weiß es nicht. Die einzige Möglichkeit ihn zu retten, bestand darin sie voneinander zu trennen. Doch ich habe versagt. Ich weiß nicht, ob es überhaupt noch etwas gibt, das wir tun können.”

Beschämt und zerfurcht von unsagbarer Trauer, wandte sie sich von ihm ab, nicht in der Lage ihm noch länger in die Augen zusehen, in denen mit einem Male jeglicher Glanz erloschen war.

“Dann ist Naruto also verloren.”, war die schlichte Feststellung Sasukes, der diese Wort kaum über die Lippen brachte.

“Er wird sterben.”

Mit ein halben Drehung machte er kehrt und verließ den Raum mit dem selben unantastbaren Stolz, mit dem er ihn betreten hatte.
 

Erst als er sich außer Reichweite der Hokage befand, beschleunigte er seine Schritte, die ihn direkt auf das Trainingsgelände führten, auf dem er zu Beginn seiner Ausbildung mit Naruto und Sakura an seiner Seite mit dem Training begonnen hatte.

…auf dem alles begonnen hatte.

Erst jetzt, als er sich vollkommen sicher war allein zu sein, erlaubte er es sich seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Mit grimmiger Miene und schmerzhaft geballten Fäusten an denen seine Köchel unter der Wucht seiner Kraft weiß hervortraten, starrte er besinnungslos auf die drei hölzernen Pfosten, die einige Schritte von ihm entfernt ihre Schatten warfen. Erinnerungen durchfluteten seine Gedanken, bis der Schmerz ihn zu übermannen drohte.

Ohnmächtige Wut bemächtigt sich seiner als ihn die Gewissheit zur Untätigkeit verdammt zu sein überkam, die scheinbar sein ganzes Leben zu bestimmen schien.

Erst Itachi, an dem er sich bis heute noch nicht für das Vergehen an seinem Clan gerächt hatte, geschweige denn sich in der Lage befand, sich mit ihm messen zu können und nun zusehen zu müssen, wie sein Freund, sein bester Freund kurz davor stand vernichtet zu werden. Und alles was er dagegen tun konnte war dabei zu stehen und tatenlos zuzusehen wie er für etwas bestraft wurde, was andere ihm angetan hatten.

In Anbetracht dieser maßlosen Ungerechtigkeit, die ein Kind dazu verdammt hatte in der Dunkelheit zu leben, glomm unverhohlener Zorn in seinen pechschwarzen Augen. Ein Muskel an seiner Wange begann gefährlich zu zucken, als er die Augen schloss und vergeblich versuchte sich zu beruhigen.

Sasukes Miene verdüsterte sich. Der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Niemals!

Niemals würde er zulassen, dass das geschah.

Ein gefährliches Funkeln lag in seinen Augen, als er sie wieder zu öffnen begann, während sich seine Lippen durch Hohn und Spott verzerrten.

Niemlas!

Mit der Entschlossenheit eines Mannes, dem das Kämpfen auf dem Schlachtfeld zur zweiten Natur geworden war, machte er sich auf den Weg zu jenem Mann, der damals wie heute der einzige Mensch war, in dem sich Freund und Feind vereinten.

Sein bester Freund und sein ärgster Feind in ein und der selben Person.

Und der einzige Mensch, der ihn jemals wirklich verstand.
 

Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und geschlossenen Augen verfolgte Naruto mit seinen Sinnen das Spiel seiner Armmuskulatur, die sich langsam wieder entspannten, während er nicht einmal versuchte, das leise Lächeln auf seinen Lippen zu unterdrücken.

>Beruhige dich Kleiner. Wut alleine reicht nicht aus um vorwärts zu kommen<

Vor langer Zeit hatte er gelernt, die Schmerzen Sasukes, die er ebenso empfand, wie dieser selbst von seinen eigenen zu unterscheiden und sie den Gefühlsregungen Sasukes zuzuordnen. Wenn es denn einmal mit seinen Gefühlen zusammen hing.

Anfangs, hatte es ihn an den Rand der Verzweiflung gebracht urplötzlich von solch wuchtigen Krämpfen gebeutelt zu werden, das es ihn jedes Mal fast den Verstand geraubt hätte und er das Gefühl hatte sein Körper würde zerfetzt werden. Krämpfe die von Schmerzen Sasukes herrührten, wenn dieser in einem Kampf oder beim Training verletzt wurde.

Jede Narbe, die am Körper des Erben des Uchiha Clans zu finden war, war identisch mit jenen der seinen. Auch wenn er weitaus mehr von ihnen zu bieten hatte, wie sein einstiger Freund. Er war geradezu übersäht von ihnen.

Doch jede einzelne von ihnen hatte ihn stärker gemacht und dafür war er dankbar. Denn eben diese Stärke war es, die ihn vor dem Untergang bewarte und ihm die Kraft gab, seine Ziele weiter zu verfolgen.

Sein Lächeln wurde breiter.

Er würde sich von niemandem besiegen lassen. Nicht bevor er den Sieg errungen hatte, der das Leben seiner Leute verändern würde.

Und danach, nun danach würde man sehen, was geschehen würde. Es gab schließlich genügen Leute, die ihm liebend gerne seinen hübschen Kopf von den muskulösen Schultern trennen würden. Allen voran die Brüder Uchiha, die ihn ihm wohl ihren einzigen ebenbürtigen Gegner sahen, der es Wert wahr ernsthaft gegen ihn zu Kämpfen.

Ironie des Schicksals würde er es wohl nennen, dass ausgerechnet jenen beiden, denen er etwas bedeutete und die ihm etwas bedeuteten, aus welchem Grund auch immer, das Recht in Anspruch nahmen, sein Richter zu sein.

Und das Recht besaßen diese beiden ganz allein. Auch wenn sie sich dessen noch nichtbewusst waren.

Ein leises Lachen entrang sich seiner Kehle, als er sich der Gegenwart seines Gedankens gewahr wurde und belustigt klang seine Stimme, als er angenehm ruhig zu sprechen begann.

”Wenn du weiter dort stehen bleibst, schwöre ich, dass du dort festwächst.”
 

Sasuke, der schon seit einer geraumen Zeit geräuschlos hinter einem der Eingangspfosten gestanden hatte, erwachte bei dem leisen Lachen seines Freundes aus seiner Überlegung, wie es ihm gelingen sollte unbemerkt Naruto zu befreien und mit ihm zu fliehen. Denn das er ihn begleiten würde, stand für ihn außer Frage.

Da einzig Naruto und Itachi ihm etwas entgegenzusetzen vermochten, war in ihm der Wunsch erwacht, um jeden Preis gegen sie anzutreten. Vor allem aber gegen Naruto und das ohne Einmischung. Und die einzige Möglichkeit dieses Verlangen zu stillen, dass ihn mit einer Wucht erfasste, die ihn niederzuschmettern drohte, lag nun einmal darin, mit ihm zu fliehen.

Gerade als er sich dazu entschlossen hatte, auf Naruto zuzugehen und ihn von seinem Plan zu unterrichten, ließen die Worte des blonden ihn erstarren die ruhig doch unverkennens belustigt! klangen als sie ihn erreichten.

Mit leisen Schritten näherte er sich dem Verlies, in dem sein Freund noch immer gefangen gehalten wurde. Er hatte nicht die Absicht kostbare Zeit zu verschwenden, weshalb er gleich den Grund seines Kommens vortrug..

“Ich bin gekommen, um dich zu befreien.” Er hatte seinen Gegenüber, der noch immer mit verschränkten Armen dalag nicht angesehen während er gesprochen hatte. Doch als ihn das raue kaum wahrzunehmende Lachen erreichte, das aus der von Chakra umgebenden Zelle zu ihm drang, beeilte er sich, dieses Versäumnis nachzuholen.

Er hatte nicht bemerkt, wie Naruto sich aufgerichtet hatte und nun mit einem angewinkelten Bein gelassen an der Mauer in seinem Rücken gelehnt dasaß während er das andere entspannt von sich streckte.

Sein Blick hatte sich fest auf Sasuke gerichtet, der ihn nur ungläubig anzustarren in der Lage zu sein schien, als die nächsten Wort belustigt Narutos Mund verließen.

”Achja? Und wie, wenn ich fragen darf willst du das anstellen?

Sichtlich um Fassung ringend, gab ihm Sasuke die gewünschte Antwort. Vollkommen verwirrt von der Wucht seiner Gefühle, die beim klang seiner Stimme in ihm zu toben begannen. Irgendwie gelang es ihm trotzdem seiner Stimme, die gewohnte Festigkeit zukommen zu lassen und ihm nichts von dem Gefühlschaos das in seinem Innern tobte zu offenbaren.

“Ich werde die anderen dazu bringen den Bann, der dich hier gefangen hält aufzuheben.”

Naruto zog eine Augenbraue hoch, während seiner Stimme noch immer ein Hauch Belustigung nachklang.

”Das Sharingan?

Sasuke befand es nicht für nötig ihm darauf zu antworten, da er sich sicher war, das dieser die Antwort bereits wusste und dies keiner Frage sondern eine Feststellung gewesen war.

Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, und Naruto verlor einen Teil seiner Belustigung als er sich des Grundes zu ersinnen versuchte. Trotz allem blieb seine Gelassenheit unverändert.

Nachdenklich kniff er die Augen zusammen, während er leicht seinen Kopf neigte, um seinen Gegenüber besser betrachten zu können und ihm nicht das geringste Detail seines Verhaltens entging.

”Warum?”

“Weil ich dich nicht für etwas sterben lasse, das andere dir abgetan haben. “ Sasukes Antwort war so unvermittelt und überzeugend über seine Lippen gekommen, das es ihn selbst verwunderte.

Einen Augenblick lang betrachtete Naruto seinen ehemaligen Freund nachdenklich. Doch als Sasuke sich von seiner eigenen Überraschung erholt hatte und den Blick wieder auf ihn richtete war das sachte Lächeln auf Narutos Lippen zurückgekehrt, was bei Sasuke ein Stirnrunzeln hervorrief ob dieser unvorhergesehenen Reaktion, die ihn nur noch mehr verirrte.

”Das ist zwar nett, aber nicht nötig. Ich brauche deine Hilfe nicht um von hier zu fliehen. Doch du solltest jetzt gehen, denn Tsunade ist bereits auf dem Weg hier her und es wäre sicher nicht von Vorteil für dich, wenn sie dich hier sieht.”

Diese Worte brachten Sasuke nun endgültig aus der Fassung. Doch bevor er etwas darauf antworten konnte, vernahm auch er die sich nähernden Schritte. Mit einem letzten undefinierbaren Blick auf Naruto, machte er sich auf, das Kellergewölbe zu verlassen. Jedochoch außer Stande auch nur einen klaren Gedanken dabei zu fassen.
 

Noch während Tsunade erhobenen Hauptes auf ihn zuschritt, befasste Naruto sich ernsthaft mit der Frage warum plötzlich alle den Drang verspürten seine Gegenwart aufzusuchen. Doch als die Hokage vor den Gitterstäben zum Stehen kam, hatte er noch immer keine Antwort darauf gefunden. Mit einem Schulterzucken, tat er die Frage ab, bevor er sich der Aufmerksamkeit seines neuen Gastes widmete.

Anders als Sasuke, der gleich auf den Punkt seines Besuches gekommen war, nutzte Tsunade die Zeit dafür, ihn einfach nur zu betrachten. Als Naruto nach einer Weil der Stille dem verschleierten Blick der Hokage begegnete, wusste er, dass sie mit ihren Gedanken in der Vergangenheit verharrte. Um den Grund ihres Kommens ihn Erfahrung zu bringen, entschied sich Naruto mit einem schiefen Lächeln dazu, den Anfang zu machen und sich kurzerhand nach ihrem Begehr zu erkunden.

”Was führt euch hier her, Hokage?” Die Verachtung, die unverhohlen seine Worte begleitete, ließen Tsunade zusammenzucken. Die Schärfe, mit der er gesprochen hatte, erschütterten sie derart, dass sie sich obgleich ihrer Position vorkam, wie ein Verräter. Was sie in gewisser weiße ja auch war, wie sie sich bitter eingestehen musste. Sie wappnete sich innerlich gegen die bevorstehende Unterhaltung, die sehr kurz werden würde, dessen war sie sich gewiss.

Mit der Stärke eines Oberhauptes unter dessen Befehl unzählige treu ergebender Ninja standen, straffte sie de Schultern und stellt die Frage, die ihr seit Narutos Erscheinen auf der Zunge lag.

“War es dein Ernst, als du mich um Hilfe gebeten hast, dir zu helfen?”

Ihr Körper war gleich einer Bogensehne gespannt, als sie mit angehaltenem Atem auf die Antwort des Gefangenen wartete, der ihr nie fremder erschienen war.

Naruto zögerte mit seiner Antwort keinen Moment, während er sie aus kalten Augen beobachtete und ihren Blick mit dem seinen gefangen hielt.

“Nein.” War seine schlichte und ehrliche Antwort, die ihre Wirkung jedoch nicht verfehlte. Tsunade versteifte sich noch mehr.

“Und als du sagtest, du könntest dich nicht gegen das Monster in dir wehren?”

”Nein.

Tsunade schluckte schwer, als sie bemerkte, dass ihr die Kehle bei seinem Geständnis eng wurde. Ihr Mund war wie ausgedörrt und ihr Herz schmerze wie nie zuvor. Sichtlich verletzt, befeuchtete sie ihre plötzlich trocken gewordenen Lippen mit der Zunge.

“Und als du das Dorf angegriffen hast, war das deine Rache?”

“Nein.” Naruto neigte den Kopf etwas zur Seite hielt ihrem Blick jedoch weiterhin stand. Ein schiefs Lächeln verzerrte seine Züge, als er fortfuhr.

”Das war lediglich ein Zeitvertreib.”

Tsunades Gesichtszüge entgleisten. Unwillkürlich wich sie ein paar Schritte zurück. Seine Worte hatten sie mit voller Wucht getroffen.

Wenn das, was er vor wenigen Tagen getan hatte, nur ein Zeitvertreib gewesen war, zu was war er dann noch fähig?

Unkontrollierbare Wut überkam Tsunade, als sie ihn so gewissenlos daherreden hörte. Wie konnte es sein, dass er sich so verändert hatte. Zählte für ein Menschenleben denn gar nichts?!

Mit einem letzten verabscheuungswürdigen Blick auf ihren Gefangenen, der sie unverändert gelassen ansah, als würde er auf weitere Fragen warten, machte sie kehrt und wollte das Kellergewölbe verlassen. Doch als sie sich bereits an den Stützpfeilern des Ausganges befand und den letzten Schritt tun wollte um diesen Raum endlich hinter sich zu lassen, ließen sie die Wort Narutos in ihrer Bewegung erstarren. Sie spürte, wie eine eisige Hand nach ihr griff.

”Jetzt hast du mir so viele Fragen gestellt und doch die wichtigste von allen vergessen.

Sag mir Tsunade-sama, wie geht es Jiraiya? Ich habe ihn lange nicht zu Gesicht bekommen. Doch nachdem was ich höre, wohl nicht allzu gut.”

Tsunade wirbelte herum. Ihr gehetzter Blick sandte Naruto prickelnde Schauer über die Haut. Als sie eine Antwort forderte, brach ihre Stimme ob ihrer Gefühle, die schierer Angst glichen.

“Was weißt du von Jiraiya? Wo ist er? Was hast du mit ihm gemacht?!”

In Narutos Gesicht vereinten sich Belustigung und eine unzähmbare Wildheit zu einer Maske purer Grausamkeit.

Tsunade wich jäh von ihm zurück als sie sich seiner gewahr wurde und der Hauch seiner eiskalten Stimme ihre Arme hinauf kroch und sich wie Klauen gleich um ihren Hals legte.

”Er befindet sich direkt vor deiner Nase. Hörst du seine Schreie denn nicht? Seltsam, ich kann sie sogar bi hier her hören." Just in diesem Augenblick hallte das unmenschliche Gebrüll des Ungeheuers von den steinernen Mauern wider.

“Nein!” Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihren Gegenüber zornentbrannt an. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie das ganze Ausmaß des Grauens erfasste, von dem, was Naruto ihr soeben offenbart hatte.

“Das kann nicht sein. Das kannst du nicht getan haben!!”

”Nein? Naruto verzog spöttisch das Gesicht. ”Du hast nicht die geringste Ahnung, wozu ich fähig bin und doch zweifelst du an meinen Worten?”

Tsunade wusste, dass es die Wahrheit war, doch das machte die Tatsache nicht weniger leicht zu verkraften.

Mit schmalen Lippen und aus zusammengekniffenen Augen starrte sie ihn an, während sie ihn mit erboster Stimme, die vor Wut nur so zitterte zur Rede stellte. Gleichgültig, was er ihr einst bedeutet hatte. Sie würde ihm nie vergeben können. Nicht für das, was er Jiraiya angetan hatte!

“Er war dein Freund!”, schrie sie ihm entgegen. “Er hat dich geachtet und geliebt!. Wie konntest du ihm so etwas schreckliches nur antun?!”

”Wie? Naruto sprach seine Worte mit tödlicher Ruhe. Seine Augen waren nur noch Schlitze, als er sie ansah. ”Ich habe ihm gezeigt, was es heißt ein Geächteter zu sein. Ein Ausgestoßener, ohne Hoffnung und ohne Macht.

Ihr behauptet ständig zu wissen, wie wir uns fühlen und doch ihr habt ihr nicht die geringste Ahnung, wovon ihr sprecht. Ich habe ihm das angetan, was einst mir angetan wurde. Also hüte deine Zunge und bedenke, mit wem du sprichst!”

Seit Naruto nach Konoha zurückgekehrt war, hatte sie ihn nicht einmal so fuchsteufelwild gesehen, wie in jenem Augenblick. Genau genommen hatte sie ihn überhaupt noch nicht anders gesehen, als in dem Mantel der Gelassenheit, den er stets ums ich trug.

Gerade als sie auf seinen Vorwurf reagieren wollte, hörte sie die Schreie, die plötzlich aus jeder Richtung auf sie einzudringen schienen.

Das pure Entsetzten packte sie, als sie das Grauen erkannte, dass sich über ihren Köpfen ereignete.

Konoha wurde angegriffen!

Caution

Gerade als die Sonne die Erde berührte, und sich Dunkelheit über die Welt zu legen begann, gab Itachi das Zeichen zum Angriff.

Ein Rauschen ging durch die Wälder, denen sie nun den Rücken kehrten und die ihnen bis zuletzt den Schutz geboten hatten, der sie vor den Augen der Feinden verborgen gehalten hatte, als sich die Gesammelten davon machten um ihren Befehl auszuführen.

Ohne auf die Geräusche zu achten, die ihre Bewegungen verursachten gelangten sie über die Mauern, die einst zum Schutze Konohas errichtet worden waren und die nun zu ihrem Verhängnis werden würden.

Wie schon einmal zuvor, hatten die Gejagten die Ein- und Ausgänge verriegelt und ganz Konoha umzingelt. Und wieder vielen sie wie geübte Krieger denen das Kämpfen zur zweiten Natur geworden war über die Bewohner eines einst so blühenden Dorfes her ohne auch nur gesehen zu werden. Doch dieser Angriff unterschied sich von dem vorangegangenen. Denn diesmal hatten sie den Befehl erhalten, niemandem ein Leid zuzufügen.

Allesamt waren sie gewandte, bewaffnete Männer und Frauen die Shuriken und Lazetten, Schwerter und Kunais trugen. Jeder einzelne von ihnen soviel Wert wie tausend gewöhnliche Männer, denen es gleich war, ob sie auf Gott oder Teufel trafen. Geschickt spielten sie mit ihren Waffen wie ein Magier mit seinen Künsten. Gingen mit messerscharfen Klingen auf ihre Opfer los, wendeten sie Millimeter vor einer Berührung und schlugen mit dem dumpfen Ende zu. Wie Akrobaten flogen sie über das Schlachtfeld hinweg auf dem bisher kein einziger Tropfen Blut vergossen worden war.
 

Als die Geräusche des Angriffs selbst durch das dichte Gemäuer das tief unter der Erde lag drangen und Tsunade das derzeitige Oberhaupt Konohas die steinernen Gänge bereits hinter sich gelassen hatte um ihrem Volk zur Seite zu stehen, begann auch Naruto sich zu regen.

Gelassen und mit geschlossenen Augen, doch in vollkommene Konzentration stand er in Mitten seiner Zelle, bereit sich zu befreien.

Mit zunehmender Intensität verbannte er die Geräusche, die von Außen auf ihn eindrangen bis vollkommene Stille ihn umgab. Aufmerksam folgte er den verschiedenen Chakraströmen, die vor seinem geistigen Auge immer deutlicher wurden, bis er sie von Grund auf zu unterscheiden vermochte. Sorgsam darauf bedacht, das Gleichgewicht der Kräfte aufrechtzuerhalten, das ihn vor der rohen Gewalt schütze, die ihn umgab, begann er sein eigenes Chakra auf den vorhandenen Strömen zu verteilen. Nur eine einzige Unstimmigkeit würde genügen ihn und alles was sich in einem Umkreis von zwei Kilometer befand auszulöschen.

Immer weiter führte er seine eigenen Kräfte denen die ihn umgaben und festhielten zu, ließ sie sich miteinander vereinen, bis sie ganz von den seinen erfüllt waren. Vorsichtig und mit einer Präzision, die schon bald ihren Tribut forderte, löste er einen Chakrastrang nach dem anderen, bis nur noch das Grundgerüst bestand. Schweiß perlte von seiner Stirn und seine Muskeln begannen sich zu spannen, doch er weigerte sich aufzugeben, auch wenn alles in ihm danach schrie. Noch immer hielt er die Verbindung zu seinem Werk aufrecht, zwang sich dazu seine Konzentration um eine Nuance zu vertiefen.

Mit der letzten Kraft mit der es ihm gelang sein Chakra zu kontrollieren, schickte er soviel Chakra aus, dass das Netzt zu vibrieren begann. Sachte dehnte er die Bahnen in denen das Chakra floss bis die Grenzen des Möglichen erreicht waren. Dann, mit einem letzten zitterndem Atemzug entfesselte er all seine Macht die das Netz zum implodieren brachten.

Langsam und mit zitternden Gliedern öffnete er die Augen und füllte seine Lungen mit der eisigen Luft der Nacht, die durch das Gemäuer bis in die Tiefen der Erde drang. Er war frei.

Unbeirrt lief zu er dem flackernden Licht ungelöschter Fackeln, das aus dem Raum vor ihm schien während er seine Kräfte wieder unter Kontrolle brachte, die auf Grund ihres seltenen Gebrauchs nun ungezügelt wie ein Sturm in ihm tobten.

Geräuschlos, wie nur er es konnte jagte er durch Flure und Gänge; überwand Geröll eingestürzter Mauern und endlos erscheinende Treppen indem er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Immer deutlicher drang das Gebrüll der Kämpfenden zu ihm durch, je weiter er kam. Erst als ihn nur noch wenige Schritte vom Eingangstor trennten, verlangsamte er seinen Gang und machte sich bereit. Langsam fuhr er mit der Handinnenfläche am Schaft seines Kunais entlang, um seinen Griff zu stärken und sein Blut in Wallung zu bringen. Im Geiste dankte er den Göttern dafür, dass man ihm seine Waffen während der Gefangenschaft gelassen hatte, auch wenn dies nur aus dem einen Grund geschehen war, weil man nicht in der Lage war, sie zu finden. Gleich mit dem Schritt mit dem er ins Freie trat, kappte er seine geistige Verbindung zu Kagim, die er bis zu jenem Zeitpunkt aufrechterhalten hatte.

Es brauchte nicht einmal die Zeit eines Lidschlages um das Opfer auszumachen das er sich auserkoren hatte. Der Kampf würde in weniger als einer Minute beendet sein, dessen war er sich gewiss.
 

Kagim, der an der Seite Itachis durch die Straßen Konohas preschte und zahlreiche Angreifer von sich fern hielt in dem er mit dem dumpfen Ende seines Kunais auf Stellen seiner Gegner einschlug, die besonders empfindsam auf Gewalteinwirkung reagierten, gewahr sich des Verlustes der Verbindung zu Narutos Geist durch einen Hauch plötzlicher Kälte in seinem Innern. Itachi, dessen Blick er kurz darauf kreuzte vernahm die Stumme Botschaft mit einem Nicken, während er sich des letzten Angreifers entledigte, der in dieser Schlacht sein Gegner sein würde.

Kagim, dem nun die Verteidigung für sie beide oblag, bewaffnete sich in der selben Bewegung mit der er sich schützend vor Itachi stellte, mit der einzig möglichen Waffe, die es ihm ermöglichte sich einer so hohen Anzahl von Gegnern zu selben Zeit entgegenzustellen und dennoch dem Befehl niemanden zu töten folge zu Leisten. Den Lazetten.

Itachi während dessen richtete seine Aufmerksamkeit auf vier weitere Gestalten, die mit ihm gemeinsam einen fünfzackigen Stern – das Pentagramm der Beschwörung bildeten. Mit in geringem Abstand aufeinander folgenden Chakrastößen, gab er ihnen zu verstehen, dass es beginnen konnte.

Zeitgleich zogen sich die „Fünf Spitzens des Pentagramms“ aus dem Kampf zurück, bezogen Stellung auf den ihnen zugewiesenen Plätzen und begannen mit der Beschwörung.

Sobald sie dazu anhoben die Fingerzeichen zu vollführen, die für die Ausübung dieser Kunst von Bedeutung waren, schlossen sich die restlichen Gejagten um die Auserwählten, um sie vor den Angriffen der konohaischen Krieger zu schützen, deren Angriffe nun in immer geringeren Abständen und zunehmender Intensität aufeinanderfogten.

Den Verteidigern Konohas waren die plötzlichen Veränderungen in den Reihen ihrer Gegner nicht entgangen, die seit einigen Minuten nur noch darauf bedacht waren, die Personen, die sie umschlossen zu schützen. Kälte kroch ihnen das Rückrat hinauf, umschloss ihren Nacken bis ich ihre Eingeweide vor grauen verkrampften.

Es war nicht so sehr das was sie mit ihren Augen wahrzunehmen im Stande waren, das sie so vor Furcht zittern ließ, als vielmehr das, was sich ihren Blicken entzog. Sie fühlten viel mehr als das sie sahen

und das was sie fühlten verhieß nichts gutes.

Ihrem Instinkt folgend sich zu schützen indem sie dem Unbekannten entgegen traten und es vernichteten noch bevor es entstehen konnte schlugen sie wie Berserker um sich, während Kälte, die immer weiter Besitz von ihnen ergriff, sich wie eine Faust um ihre Herzen schloss. Doch all die Gefühle, so erschreckend und alptraumhaft sie auch gewesen sein mochten waren im Vergleich zu dem, was zu jenem Zeitpunkt den Elitekriegern Konohas widerfuhr, wie ein vorüberziehender Schauer, der einen zwar frieren doch keineswegs erstarren ließ. Denn Sasuke und seinesgleichen fanden sich in einem Alptraum wieder, aus dem es kein erwachen gab. Im Vergleich zu dem, was denen die im Rang unter ihnen standen an Gefühlen zu teil wurde, fühlten sie sich wie in einem Sturm, der die Welt in Dunkelheit hüllte und Meere wie Länder gleichermaßen verschlingen ließ.

Statt eisiger Kälte durchzog sengende Hitze ihre Körper. Furcht wurde von dem Gefühl endlos erscheinender Qualen vertrieben. Schmerz zog bis in die verborgensten Winkel ihrer Körper, erfüllte jede einzelne Zelle, nur um dann, nachdem es nichts mehr gab dessen es sich bemächtigen konnte zu den Schwellen ihrer Seelen zu gelangen, diese zu überschreiten und damit zu beginnen ihre Versatnde zu verschlingen, die Stück für Stück, in erschreckender Ruhe in Stücke gerissen wurden.

Mit vor Schrecken verzerrten Gesichtern und dem unnatürlich immensen Wunsch, dass sich der Tod ihrer erbarmen würde drangen ihre Schreie, die von unsagbaren Qualen sprachen durch den Schleier der Nacht.
 

Naruto, der durch den Gebrauch einer verbotenen Kunst mit den Empfindungen Sasukes verbunden war, was ihn zwang das zu fühlen, was auch immer dieser empfand, hielt in seinen Schritten inne, die ihn nur noch wenige Meter von der Person trennten, die er sich zum Ziel erkoren hatte. Kälte begann auch seinen Nacken hinauf zu kriechen. Noch ehe er sich′s versah, hatte er erneut zu einem Sprint angesetzt, mit dem selbst der Wind, sein ewiger Gefährte nicht mithalten konnte.

Er hatte ein ungutes Gefühl. Er musste sich beeilen. , war der erste Gedanke, der ihn überkam, als seine Sinne ihn vor dem Kommenden warnten. Und auf seine Sinne konnte er sich verlassen.

Mit jedem Schritt den er machte fühlte er die Qualen Sasukes deutlicher. Und jeder Schritt brachte ihn näher an die Hokage.

Noch während er auf sie zulief, befasste er sich in Gedanken mit dem was gerade zu Geschehen im Begriff war. Stück für Stück setzte er die einzelnen Teile zusammen, machte anstalten das Vergangene zu rekonstruieren, als ihn plötzlich die Erkenntnis traf und sich sein Magen schmerzhaft zusammen zog.

Es war unmöglich...

Es konnte nicht sein.

NEIN!

Wut verdrängte alles andere in ihm. Wut über seine eigene Dummheit. Wie konnte er nur so unachtsam gewesen sein. Dabei war diese Möglichkeit von vorneherein eine ernstzunehmende und beständige Gefahr gewesen. Und trotzdem schnürte ihm der Gedanke an diesen geradezu perfiden Verrat die Kehle zu.

Nun wusste er, wer ihn an Konoha verraten hatte. Und auch warum sie im Stande waren Künste anzuwenden, die er entwickelte hatte und von denen niemand außer einigen wenigen, deren Anzahl sich an einer Hand abzählen ließ wussten. Schmerzlich zog sich sein Herz zusammen, als er an den Schwur dachte den er geleistet hatte, in Bezug auf das, was er mit dem Verräter machen würde, sollte er ihn je aufspüren. Und der einzige Gedanke, zu dem er in jenem Zeitpunkt im Stande gewesen war, war die einfache Frage nach dem warum?!

Von einer plötzlichen Kälte erfasst, die nichts mit dem Drumherum zu tun hatte, öffnete er seine Augen, die er in Anbetracht seiner Erkenntnis für einen Moment geschlossen hatte und in denen jegliches Gefühl und jeder Glanz mit einem Mal erloschen war.

Das helle Blau seiner Iris wurde von dunklen Schlieren durchzogen, die unsagbaren Tiefen beinhielten. Der nunmehr saphir blaue Grund seiner Augen mischte sich mit dem tiefen rot des Monsters in ihm. Seine Augen schienen keine bestimmte Farbe zu besitzen oder diese dauernd zu wechseln. Das Schillern seiner Iris machte es unmöglich zu erkennen ob sie böse oder gütig, wütend oder gleichgültig blickten. Ihr undeutbarer Eindruck flößte Furcht ein.

Noch im selben Moment in dem er Itachi eine Warnung zukommen ließ erreichte er Tsunade, die mit einem Kunai in jeder Hand den Angreifern entschlossen entgegentrat.

Gejagte, die ihren Anführer erst dann erkannten, als er schon an ihnen vorbei gezogen war folgten dem plötzlichen Impuls sich ihm anzuschließen, auch wenn keiner von ihnen so recht wusste, wie ihm geschah.

Ohne in seiner Geschwindigkeit auch nur im Geringsten nachzulassen, schloss er seinen Arm um die Taille der Hokage, als er ihren Weg kreuzte und zwang ihr ihm zu folgen indem er nicht zuließ, dass ihre Füße auch nur ansatzhalber den Boden berührten.

Naruto, der mit denen die ihm aus einem Impuls heraus gefolgt waren in den Wäldern Konohas verschwand, hatte bei betreten des schützenden Geästs einen Plan vollendet, der, so hoffte er, alle von ihnen retten würde. …oder doch zumindest die Meisten.

Tsunade, die sich zunehmend von dem Schreck zu erholen begann, der sie überkommen hatte als Naruto unvermittels vor ihr aufgetaucht war und sie unsanft mit sich gezogen hatte, begann sich in seinen Armen zu regen.
 

Itachi, den die wortlose Warnung Narutos so unsanft erreicht hatte, das ihm der Kopf schwirrte und seine Sicht für kurze Zeit verschwommen war, wusste dessen Nachricht so deutlich zu deuten, als hätte dieser vor ihm gestanden und sie ihm verbal zugerufen.

Er sah sich außer Stande das plötzliche Zittern, das ihn überkam zu bändigen und das nicht etwa daher rührte, dass sie verraten worden waren und deshalb ihren fein ausgeklügelten Plan an dem sie so lange gearbeitet und vorbereitet hatten ändern musste sondern vielmehr an der Tatsache, das sich Narutos Chakra, nein vielmehr seine ganze Erscheinung auf erschreckende Weiße verändert hatte.

Schmerzhaft biss er die Zähne zusammen, um dem Zittern Einhalt zu gebieten. Durch hartes Training erlangtem Können gelang es ihm, sich in seiner Beschwörung nicht beirren zu lassen während er zu gleichen Zeit die Warnung Narutos an seine vier Kameraden weitergab, die mit ihm die Beschwörung des Pentagramms aufrecht erhielten und die wie er schier übermenschlich sich zu beherrschen im Stande waren. Nun blieb nur noch zu hoffen dass es Naruto gelang rechtzeitig zu ihnen zugelangen um die Beschwörung zu vollenden. Denn ohne ihn, wäre alles bisher getane sinnlos.
 

Tsunade, die sich noch immer in den Armen Narutos befand nachdem sie sich vollends von dem Schreck erholt hatte, wollte gerade damit beginnen sich aus ihrer Gefangenschaft zu befreien indem sie mit einem Kunai auszuholen begann um es ihrem Peiniger in den stahlharten Arm zu rammen, indem sie sich wie ein Fisch auf dem Trockenen wand, als er plötzlich unvermittelt zum Stehen kam.

Sie brauchte sich nicht umzublicken um zu erkennen, dass sie von den Gefolgsleuten ihres einstigen Schülers umzingelt waren. Überall um sie herum kamen Ninja aus den Büschen und Sträuchern, sprangen von Bäumen oder kamen auf demselben Weg wie sie gekommen waren. Zu Fuß aus der Richtung Konohas. Doch eines hatten sie alle gemeinsam und das war es, was sie dazu veranlasste das Kunai, das sich in ihrer Hand befand, bereit zuzustoßen zu senken. Sie alle waren schweißgebadet, waren leicht außer Atem und vollkommene Verwirrung stand deutlich in ihre Gesichter geschrieben. Und all ihre fragenden Blicke waren auf eine einzige Person gerichtet.

Sie schluckte schwer, als sie sich des Herzens gewahr wurde, dass langsam und kräftig gegen ihre flache Hand schlug. Mit schier übermenschlicher Anstrengung zwang sie sich dazu Naruto ins Gesicht zu sehen.

Er sah sie nicht an, doch seine Züge wirkten seltsam angespannt, als würde er über etwas nachdenken, das ihn nicht zur Ruhe kommen ließ. Sie folgte seinem Blick, der auf einer Gestalt ihnen direkt gegenüber ruhte, und erstarrte.

Es war ein Mann Mitte zwanzig dessen Gesicht von zwei quer verlaufenden Narben durchkreuzt war. Er hatte kurzes silbernes Haar, das seine eisblauen Augen noch kühler erschienen ließ, als sie es ohnehin schon taten. Er war ausnehmend gut aussehend, doch sein Aussehen war es auch nicht, das ihr den Atem geraubt hatte. Nein, es war das Symbol das er so offen am rechten Arm trug und das ihn als Abtrünnigen Kiris auswies. Denn das Symbol Kiris, das sich auf dem schimmernden Metall befand, war durchgerizt.

Der Abtrünnige, der Naruto nicht aus den Augen ließ, wollte gerade etwas sagen, als Naruto ih zuvor kam und alle Fragen im Keim erstickte.

“Später! Erst jetzt schien er sich der Tatsache gewahr zu werden, dass er noch immer die Hokage Konohas in seinen Armen hielt. Mit nachdenklicher Miene ließ er sie los, jedoch nicht ohne sie darauf hinzuweißen, dass eine Flucht unmöglich war, was sie mit einem kaum merklichen Nicken zur Kenntnis nahm. Sie war keine Närrin, das wussten sie beide.

Naruto, der einen Entschluss gefasst zu haben schien, richtete seine Worte an Tsunade, die ihn schon nach seinem ersten Satz ungläubig anstarrte, und das Gefühl hatte ihr Innerstes würde nach Außen gekehrt.

“Konoha wird brennen.“ Diese Aussage kam so ungerührt über seine Lippen, als hätte er gesagt, dass es morgen regnen würde. Doch er löste weder den Blick von dem ihren noch gestatte er ihr es selbst zu tun. Ungerührt fuhr er fort.

“Wenn du die Menschen deines Dorfes retten willst, bleibt dir nur eine Chance. Du musst mit uns zusammen arbeiten.“

Ein Zischen ging durch die Reihen der Gejagten, die wie gebannt den Worten Narutos lauschten. Doch noch bevor auch nur irgendjemand etwas sagen konnte, begann er ihnen seine Entscheidung halbwegs zu erklären. Mehr war nicht nötig als eine vage Andeutung, denn zu mehr hatten sie wahrlich nicht genug Zeit und er war sich sicher, dass sie seinen Befehlen auch so folgen würden.

“Wir haben keine Wahl, denn auch wir müssen unsere Leute daraus holen. Und das gelingt uns nur, wenn wir mit Konoha zusammen arbeiten.

Wie entscheidest du dich, Tsunade?

Tsunade brauchte über ihre Antwort nicht lange nachzudenken. Aus irgendeinem Grund glaubte sie Naruto auch ohne die ganze Geschichte zu kennen, weshalb sie zum Einverständnis ohne zu zögern nickte.

“Gut.“ Damit wandte er seine Aufmerksamkeit an die Umstehenden. Ruhig erteilte er ihnen seine Befehle, die zugleich anstandslos ausgeführt wurden.

“Bildet acht gleichgroße Gruppen und nehmt jeden mit euch den ihr finden könnt. Es spiel keine Rolle ob es Leute aus Konoha sind, oder Gejagte.

Kagim, du gehst mit der Hokage. Zu zweit werdet ihr schneller vorankommen. Ihr kümmert euch zu aller Erst um die Eliteeinheit. Tsunade verfügt über genug Wissen um sie behelfsmäßig wieder herzustellen.“

Damit wandte er sich ab. Doch als er gerade seinen eigenen Weg gehen wollte, richtete die Hokage noch einmal das Wort an ihn.

„Ich brauche keinen Bewacher. Du hast mein Wort, dass ich nicht fliehe.“

“Dessen bin ich mir bewusst. Doch du wirst jemanden brauchen, der dir den Weg zeigt.“

Dessen hatte sie nichts mehr entgegen zu setzten.
 

In zeitgleich verlaufenden Bewegungen begannen Itachi und seinesgleichen die Pergamentrollen zu öffnen, die ein jeder der Fünf in der Hand hielt. Mit ausgestreckten Armen hielten sie sie von sich, so dass die Schrift auf das Herz des Pentagramms gerichtet war.

Drei Kreise begannen auf dem Grund des Dorfes rot aufzuleuchten. Der Äußerste, der die Schutzmauer Konohas nahezu berührte stand für die Vergangenheit. Der zweite glühende Kreis, der sich in einigem Abstand zum Kreis der Vergangenheit befand wurde als Ring der Gegenwart bezeichnet. Der Letzte und zugleich kleinste Kreis, der das Herz Konohas umschloss galt als Ring der Zukunft.

Die fünf Spitzen, an denen sich die Pergamentrollen befanden verbanden sich zu einem rot glühenden, fünfgezackten Stern.

Auch ohne dass sie einander sahen, da sie sich an der Grundmauer Konohas befanden, die das Dorf rundum umschloss, verliefen ihre Bewegungen so parallel zueinander, das es nicht den Hauch einer Zeitverzögerung gab.

Mit geschlossenen Augen ließen die fünf Auserwählten Chakra aus ihren Fingern fließen, die den Runen auf dem Papier Leben einhauchten.

Wie von Geisterhand geführt begann sich das geschriebene Wort in acht Diagonalen auf das Pentagramm niederzulegen. Blau leuchtend, da sie vom Chakra ihrer Beschwörer durchflossen waren hoben sie sich optisch von den Kreisen der Zeit ab.
 

Gerade als das Pentagramm einzubrechen drohte erschien die Gestalt Narutos in Mitten des erschaffenen Bildnisses. Acht silberne Fäden lösten sich aus seiner Erscheinung formten sich zu Buchstaben die die vier Himmelrichtungen, Ewigkeit, Leben, Tod und Verdammnis repräsentierten und legten sich auf das bereits erschaffe nieder.

Gerade als sich alles miteinander Vereinte und das Pentagramm zu glühen begann, entfesselte die Beschwörung seine Macht.

Konoha ging in Flammen auf.

Aus allen Richtungen drangen undefinierbare Schreie auf sie zu. Weder menschlichen noch animalischen Ursprungs schienen sie zu sein.

Die Vollfüherer dieser verbotenen Kunst konnten weder ihre Ohren noch ihren Geist vor dem verschließen, was an Eindrücken, Geräuschen und Gefühlen auf sie eindrang. Das war der Preis, den sie für ihre Vermessenheit zu Zahlen hatten.

Denn sie hatten es gewagt das Tor der Götter zu öffnen, das die Schwellen zu allen Ebenen und Zeiten bewachte und vereinte.

Für die Zeit in der das Tor geöffnet war und ihren Zweck erfüllte, waren jene, die es herauf beschworen haben allen Eindrücken schutzlos ausgeliefert.
 


 

Die Nacht hatte ihren Höhepunkt erreicht, als sich Gejagte wie konohaische Ninja gleichermaßen auf einer Lichtung weit entfernt der Grenzen Konohas wieder fanden. Doch das Lager war gespalten.

Nachdem allen Verwundeten von jenen geholfen worden waren, die über medizinisches Wissen verfügten, hatte sich eine Grenze unter ihnen gebildet, die die Gejagte von den Bewohnern Konohas deutlich trennten.

Mit schiefen Blicken wurden die Gejagten beäugt, hinter ihren Rücken wurde getuschelt und sobald sie sich der Gruppe Konohas nährten, wandte man sich von ihnen ab und ging in eine andere Richtung.

Kagim, dem während der Abwesenheit Narutos und Itachis die Aufsicht ihrer Gruppe oblag, gelang es nur schwerlich sich seine wachsende Gereiztheit nicht anmerken zu lassen. Im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als das Naruto an ihrer Seite wäre und dafür sorgen würde, dass man sie respektierte. Und das dies seiner Fähigkeiten entsprach, stand für die Verbannten außer Frage.

Die Stunden vergingen ohne das Naruto oder auch Itachi zu ihnen gestoßen waren. Einige Konohaner hatten es gewagt die Gejagten herauszufordern, doch das rechtzeitige Einschreiten der Elite, was beide Seiten gleichermaßen überraschte, konnte dem ein Ende setzen, noch bevor es so recht beginnen konnte. Doch die Lage begann sich nicht wirklich zu verbessern. Im Gegenteil, immer öfter wurde mit Steinen nach ihnen geworfen, natürlich so, dass es keiner mitbekam. Verwünschungen wurden lauter und Beleidigungen wüster. Doch niemand wagte es mehr sich offen gegen sie zu stellen.

Nach einer besonders wüsten Beleidigung, die allen Gejagten schwer zu schaffen machte, gelang es Kisu nicht mehr sich noch weiter zurück zu halten. Ihre Stimme zitterte vor unterdrückter Wut, und sie wusste dass es ihren Gefährten ähnlich ging. So sprach sie das aus, was alle dachten.

„Was wisst ihr schon über uns?! Ihr wagt es doch nur uns so zu behandeln, weil Naruto nicht hier ist! Wäre er hier, würdet ihr es nicht einmal wagen uns anzusehen! Ist es nicht so?! IST ES NICHT SO?!“

Bei der Erwähnung Narutos war ein Zucken durch die Reihen der Elitekrieger gegangen. Eine unangenehme Stille hatte sich über sie, wie über die Hokage gelegt, die mehr wussten als es das gemeine Volk tat. Doch auch sie fragten sich im Stille, wo Naruto blieb. Ganz besonders Sasuke, Sakura und Kakashi.

Jemand, der sich der drohenden Gefahr einer handgreiflichen Auseinandersetzung nicht gewahr war, konterte die Aussage Kisus mit vor Hass triefender Stimme. „Naruto? NARUTO?! Naruto ist ein ebensolcher nutzloser Versager wie ihr es seid! Was will er schon gegen uns ausrichten?! Ein Monster, das ist er!! Er ist es nicht einmal wert als Mensch bezeichnet zu werden!“

Bei den verletzenden Worten des Mannes hatten sich die Züge der Gejagten verhärtet. Ihre Augen funkelten vor Zorn, doch niemand von ihnen zog eine Waffe oder machte auch nur Anstalten sich gegen das gesagte zu wehren. Doch über eines waren sie sich einig. Sie würden ihnen niemals vergeben. Niemals!

Als die Worte des Mannes nicht die gewünschte Reaktion hervorgerufen hatte, denn einige unter ihnen waren durchaus auf einen Kampf mit den Gejagten aus, siegte die Gier nach Überlegenheit über das logische und vernünftige Denken wie Handeln.

So unversehens, dass nicht einmal Kagim mitbekam wie es geschah, hatte einer der Umstehenden die jüngste unter den Gejagten gepackt und benutzte sie nun als Schild um sich vor einem Racheangriff ihrerseits zu schützen, der seinen Schlüssen zufolge mit Sicherheit folgen würde.

Ein teuflisches Grinsen verunstaltete das Geicht des Mannes, der anzüglich mit seinen Fingern über das Gesicht des Mädchens strich, dass sich wimmernd und schluchzend in seinen stählernen Armen wand, die sie gefangen hielten.

„Monster wie euch sollte man ausrotten, noch bevor sie heranwachsen!“ Unvermittels stieß er sie von sich, so, dass sie mit dem Gesicht im hart auf dem Boden aufgekommen wäre, hätte die Brust eines Mannes, der in einen grauen Mantel gehüllt war und der den Geruch von Regen mit sich brachte sie nicht während ihres Falles aufgefangen.

Plötzliche Stille legte sich über den gesamten Wald, in dem sie sich befanden. Selbst die Vögel schienen ihren Gesang unterbrochen zu haben, um Zeugen des nahenden Unheils werden zu können, dass sich unversehens zusammen zu brauen schien.

Als das kleine Mädchen die Gestalt erkannte, die unvermittels die Arme um sie schloss, krallte es sich am Stoff seines Umhanges fest und fing lautlos an zu weinen.

Doch das sollte noch längst nicht alles gewesen sein.

Nach und Nach erschienen weitere, weitaus düstere Gestalten aus den Schatten die sie umgaben. Das Grauen das die Bewohner Konohas überkam, nachdem man die Neuankömmlinge erkannte war mit bloßen Händen zu fassen. Denn es waren keine Geringeren als die Mitglieder der Akazuki, die allseits verachtet und gefürchtet waren. Und das zu Recht.

Sie nun leibhaftig vor sich zu sehen, war ein so herber Schlag, dass niemand es wagte sich auch nur zu bewegen, geschweige denn etwas zu sagen. Itachi, der wie immer an der Seite Narutos erschienen war, brachte das Mädchen, das noch immer in seinen Armen wimmerte ohne mit der Wimper zu zucken zum schlafen, indem er sich seiner Illusionskünste bemächtigte.
 

Denn das was nun geschehen würde, sollte ein Mädchen wie sie eines war nicht mitbekommen müssen.

Ein ausdrucksloses Lächeln legte sich auf die Lippen Narutos, nachdem er dass schlafende Mädchen in die Obhut einer Konoichi gegeben hatte, die es liebevoll in ihrem Armen hielt.

Scheinbar emotionslos machte er kehrt, während er den letzten Ankömmling, der gerade aus dem Schatten eines Baumes trat beim Namen nannte.

“Jiraiya.“

Tsunade, die ihren Augen nicht trauen konnte, kam ihm auf halbem Weg entgegen. Doch noch bevor sie das Wort an einander richten konnten, wurde ihre Aufmerksamkeit auf Naruto gelenkt, dessen unbestreitbare Überlegenheit ihn wie einer Aura umgab.

Ein Respekt einflößender Mann – Furcht erregend in seinem Stolz, noch gefährlicher in seinem Schweigen. Doch unberechenbar in seinem Zorn.

“Wenn es auch nur einer von euch wagt sich hier zu bekämpfen oder einen Kampf herauzufordern, wird er es bereuen mir jemals begegnet zu sein . “ Naruto sprach seine ersten Worte mit tödlicher Ruhe.

“Ich warne euch“, zischte er. „Fordert mich nicht heraus. Mich zum Verbündeten zu haben, ist eine Sache – aber mich zum Feind zu haben, ist etwas völlig anderes.“ Die Ruhe mit der er gesprochen hatte, war Furcht einlösender als alles, was sie bisher erlebt hatten.

Ohne sich weiter mit jener Angelegenheit zu beschäftigen, machte er kehrt und ließ alle, selbst seine eigenen Leute auf der Lichtung zurück.

Er musste nachdenkt. Und zwar dringend.

Die Drohung, die er ausgesprochen hatte war unmissverständlich und klar gewesen. Niemandem waren die eisige Kälte und die harten Züge in seinem Gesicht entgangen. Selbst die Gejagte hatten sich davor gehütet ihm zu folgen.

Doch noch bevor sich die Aufregung wieder legte, die sein Auftreten verursacht hatte, bemerkte man die Abwesenheit der Akazuki, die ebenfalls verschwunden waren.

Mirror

Seit der Ankunft Narutos und der Akazuki waren einige Stunden vergangen. Der Morgen begann zu grauen, und das erste Licht des Tages flutete das Land. Sasuke, der noch immer nicht glauben konnte, was er zu sehen bekommen hatte tauchte seinen Kopf in das eiskalte Wasser, eines in einiger Entfernung fließenden Baches um wieder einen klaren Kopf zu erlangen.

Das Erste, was er vorgehabt hatte, nachdem er schon vor Morgengrauen aufgestanden war, war gewesen sich seinem Bruder zu stellen, gegen den er noch immer einen unbändigen Hass verspürte. Es wunderte ihn selbst, dass er in dem Moment, indem sich ihre Blicke bei seiner Ankunft gekreuzt hatten nicht auf ihn losgegangen war, wie er es sonst bei jeder ihrer Aufeinadertreffen tat. Doch als er sich den Gejagten genährt hatte, die allesamt schon Stellung um das Lager bezogen hatten um Wache zu halte, etwas an das niemand anderer gedacht hatte, wie er zu seinem Verdruss hatte feststellen müssen, gab man ihm zu verstehen, das weder Itachi noch Naruto in der Nähe waren. Zu einer ausführlicheren Auskunft war man nicht bereit und er bezweifelte, dass die Gejagten auch nur das Geringste über deren Verbleib bekannt war.

Doch die Anwesenheit seines Bruders und dessen offensichtliche Vertrautheit mit Naruto, waren nur Schatten seiner Gedanken, die jede Minute seines Seins beanspruchten.

Sasuke hatte sein Vorhaben, Naruto aus der Gefangenschaft Konohas zu befreien nicht vergessen und genauso wenig war es ihm gelungen seine Gedanken daran zu verbannen, was er gefühlt hatte, als man ihm mitgeteilt hatte, dass Naruto geopfert werden müsse um den neunschwänzigen Fuchs zu bannen. Die Wut, die ihn damals bei diesen Worten überkommen hatte war eben so groß wie das Verlangen ihn zu beschützen und die Angst ihn zu verlieren. Doch eben diese Gefühle und sie zugleich in solchem Maße zu empfinden, dass man sie nicht in Worte hätte fassen können, waren so neu für Sasuke, dass ihn das Gefühl beschlich, seiner Welt würde zerfallen.

Er hatte nie etwas anderes als Hass empfunden oder zumindest nie im selben Maßstab, so dass er sich anderer Gefühle gewahr gewesen wäre.

Doch auch das war nur ein kleiner Teil dessen, über das er sich den Kopf zerbrach. Es gab vieles das ihn beschäftigte, doch nichts sosehr, wie die Tatsache, dass sich die Akazuki, eine allseits gefürchtete Organisation, der es bisher noch niemandem gelungen war sich entgegen zu stellen und zugleich zu überleben, an Narutos Seite befand und so unglaublich es auch erscheinen mochte, Befehle von ihm entgegen nahmen.

Und auch die Tatsache, dass sich sie Überlebenden Konohas – von denen die Meisten durch das Eingreifen der Begleiter Narutos gerettet worden waren, was noch weit überraschender war - sich nun Seite an Seite auf einer Lichtung befanden, die meilenweit von ihrem Dorf, dass unwiederbringbar zerstört war, befanden.

Sasuke hatte einen Fuß vor den anderen gesetzt, ohne recht darauf zu achten wohin sie ihn führten und wenn er es sich eingestand, war es ihm eigentlich auch egal, wohin er lief, solange er weder Naruto noch Itachi begegnen würde. Denn sosehr er sich auch danach sehnte, ihnen all die Fragen zu stellen, die ihm auf der Zunge brannten und sich Itachi zu stellen, wollte er doch nicht, dass sie ihn in seiner jämmerlichen Verfassung sahen. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen und noch weit weniger dazu in der Lage seine Gefühle zu kontrollieren.

Doch dieser Wunsch sollte ihm nicht gewährt werden.

Anfangs dachte er, die Bewegung die er vernahm wäre nur der Schatten eines Tieres gewesen, das sich bei seinem Auftauchen in die Büsche geflüchtet hatte, die rundherum den Wald säumte und den Tieren des Waldes Schutz bot. Doch als sich seine Augen and die Bewegungen der Blätter gewöhnt und sich sein Blick geschärft hatte, nachdem seine Konzentration zurückgekehrt war, war es unverkennbar Naruto, den er sah, so bewegungslos und eins mit dem Wald, und den Bäumen, dass ihn selbst die Tiere als Teil ihres Lebensraumes betrachteten.

Er zögerte auf die stumme Gestalt zuzugehen, mit der ihn solch tiefe Banden verbanden, die ihn die vergangenen vier Jahre so hatten Leiden lassen, dass er seine Gefühle hatte verschließen müssen um nicht von ihnen zerrissen zu werden, und die jetzt in vollkommenem Einklang mit der Natur am Stamm eines Baumes gelehnt saß, als wäre alles was geschehen war und was noch im Begriff war zu geschehen nichts weiter als ein Traum, der sobald man erwacht verschwunden war und nichts als eine wage Erinnerung an das zurückließ, was man dabei empfunden hatte.

Er hatte aufgehört die Minuten, die verstrichen zu zählen. Hatte aufgehört an das zu denken, was ihn umgab. Hatte für einen Augenblick alles losgelassen was ihn hielt

Da waren nur er und die Gestalt ihm gegenüber, auf der die ganze Zeit sein verschleierte Blick ruhte. Nur er und das schimmernde etwas, das ich in Nebel zu verflüchtigen schien, je länger er es betrachtete. Nur er und das Pochen ihrer Herzen, die im Einklang schlugen

Da waren nur er und Naruto. Zwei Seelen die durch einen Fluch mit einander verbunden waren. Gebunden an Ketten, die selbst das Schmiedefeuer selbst nicht zu zerstören vermochte.

Und noch immer regte sich die Gestalt nicht, die ihm so fremd und zugleich doch so vertraut wie nichts anderes war.

Es war der Hauch des Windes, der ihn bei seinem Namen nannte und ihn doch nicht aus der Verzauberung löste, die alles so angenehm leicht erschienen ließ.

Es war nur ein Name, der gesprochen worden war. Sein Name. Und doch war es als wäre dieses eine Wort genug um alles zu beschreiben was geschehen war.

Ein einziges Wort, so mächtig und einsam gesprochen,, dass es die Grenzen der Zeit überschritt und sich zu eigen machte.

Die Lider der Gestalt hoben sich und schienen ihn bis in den letzten Winkel seiner Seele zu durchschauen. Strahlend blaue Augen mit dunklen Schlieren und Kristallenem Eis durchzogen. So tief und grenzenlos, als gehörten sie verboten.

Wieder formten sich dessen Lippen zu einem Wort, das erst durch den Wind zu ihm getragen wurde. Und da wusste er, dass es die Stimme seines einstigen Freundes gewesen war, die ihn bei seinem Namen genannt hatte und den Anschein erweckte, als ließe sich der Wind willig von ihm beherrschen.

Ohne es bemerkt zu haben, war er auf die Gestalt zugegangen, die ihn unverwandt mit zur Seite geneigtem Kopf und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen betrachtete.

Es war als würde der Geist des einen den Köper des anderen beherrschen und ihn Dinge tun lassen, die dem rechtmäßigen Besitzer unmöglich erschienen waren.

Er hatte den zunehmend geringer werdenden Abstand kaum wahrgenommen. Noch immer fühlte er sich an den Blick des Wesens gefesselt, dass ihn nun sanft zu umschließen schien.

Nie hatte er sich je so wohl und geborgen gefühlt. Nie hatte ihn die Gegenwart eines anderen so verzaubert, das er den Blick nicht hatte abwenden können.

Nie hatte sein Herz so schnell geschlagen, als er sich der unmittelbaren Nähe eines anderen gewahr wurde.

Unbewusst hatte er die Hand gehoben, um das Wesen, das ihm nun so nah war, dass er dessen Atem auf seiner Haut spüren konnte zu berühren, nur um zu sehen ob es verschwinden würde, wenn sich ihre Haut berührte, so wie schon unzählige Male zuvor.

Doch noch bevor seine Finger, die Wärme spüren konnte, die den Köper des Wesens überzog, hatte er begonnen sich aus den Schlieren jener aphrodisierenden Welt zu schälen, die auch dann noch über ihm lag, als Naruto zu sprechen begann.

Seine Worte waren weiße gewählt und seine Stimme von einer Ruhe erfüllt, die bis tief ins Innerste drang, sobald man sie vernahm. Er hatte den Blick nicht ein einzige Mal vom Antlitz Sasukes gewannt und auch jetzt ruhten seine Geheimnis umwitterten Augen auf ihm.

Sasuke hatte bei den ersten Worten, die ihn erreichten aufgehört sich gegen den Bann zu wehren, der unverkennbar durch die Gegenwart seines Gegenübers verursacht worden war.

Es war kein Jutsu das ihn beherrschte und auch kein Bann im eigentlichen Sinne. Es war schlicht die Anwesenheit Narutos, die in ihm eine solche Ruhe auszulösen vermochte und alles in Vergessenheit geraten ließ.

“Du brauchst dir über das, was damals vor vier Jahren zwischen uns geschehen ist, als ich dich nach Konoha zurück gebracht habe, keine Gedanken zu machen.

Ich habe damals so gehandelt, wie ich es für richtig hielt und bereue meine Tat auch heute nicht.

Alles was damals von Bedeutung für mich gewesen ist, war dich zu retten und nach Konoha zurück zu bringen. Ich war bereit jedes Opfer zu bringen, selbst wenn das geheißen hätte, mein eigenes Leben zu geben.

Was in der Vergangenheit geschehen ist, hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind und ich würde an dem was vergangen ist, nichts ändern wollen.

Auch wenn wir nicht mehr auf derselben Seite stehen und es wahrscheinlich auch nie mehr werden, wird der Gedanke and das, was wir erlebt haben uns auf ewig verbinden.“

„Und was sind wir?

Was ist aus uns geworden?

Du sagst die Vergangenheit ist nicht mehr zu ändern und ich soll nicht weiter darüber nachdenken. Aber wie kann ich sie so einfach abtun, wenn doch sie es ist, die unser Handeln im Hier und Jetzt bestimmt und unweigerlich auch die Zukunft beeinflussen wird.

Wären wir nicht auf derselben Seite, würde es das Vergangene nicht geben? Wären wir nicht Seite an Seite und würden für die gleichen Ideale und Ziele kämpfen wäre nicht geschehen was geschehen ist?

Würdest du auch dann mein Feind sein, …wenn ich Konoha nicht den Rücken gekehrt hätte und du nicht gezwungen gewesen wärst zu tun, was du getan hast?

Würdest du mir auch dann heute als Feind gegenüberstehen, wenn all das nicht geschehen wäre?

Sag es mir.“

Trauer und Schmerz hatten die ebenso ruhig gesprochenen Worte Sasukes getränkt. All die Mauern die er bis zum heutigen Tag errichtet hatte um sich selbst zu schützen waren in den wenigen Minuten, die sie hier miteinander verbracht hatten, zu Staub zerfallen.

Nun waren all seine Schwächen offen dargelegt und alles was er tun konnte um nicht daran zu Grunde zu gehen, war Naruto zu vertrauen.

“Wir sind Menschen. Nicht mehr und nicht weniger. Es liegt in unserer Natur Fehler zu machen und auch aus ihnen zu lernen.

Ich weiß nicht was geschehen wäre, hätte es das Vergangene nicht gegeben. Ich weiß auch nicht, ob wir noch immer auf derselben Seite stünden, wäre nicht geschehen, was geschehen ist. Doch was ich weiß ist, dass nicht du Schuld daran trägst, an dem, was geschehen ist.

Von allen Menschen, denen ich je begegnet bin, bist du es, der an meinem Handeln die geringste Schuld trägt. Denn du allein warst es, der mich aus der Dunkelheit geholt hat, als es kein anderer getan hat.

Du allein warst es, der meine Existenz nie als unrechtmäßig angesehen hat.

Du allein bist es der mich aufhalten kann.

Denn du bist die einzige Person, der ich vollkommen vertraue.“

„…und wenn ich mich dir anschließe?“

“Das kannst du nicht, denn du wirst nie verstehen für was wir kämpfen.

Du wirst nie so fühlen können, wie wir es tun und nie das empfinden, was uns antreibt.

Es geht nicht darum, auf derselben Seite zu stehen, sondern darum, für das zu Kämpfen woran wir glauben. Du könntest nie für etwas anderes als für dich selbst kämpfen können, selbst wenn du es dir noch so sehr wünschen würdest.

Du kämpfst wie ich für das Recht deiner Existenz. Doch im Gegensatz zu mir wird es dir von den Menschen auch zugesprochen.

Du weißt nicht wie es ist als lebender Toter umherzuwandeln, dem von Geburt an das Recht zu Leben abgesprochen wurde, von Menschen denen nichts wichtiger ist, als selbst zu überleben. Auch wenn das beuten mag ein wehrloses Kind dafür zu opfern.“
 

Sasukes Herz zog sich zusammen, als er den grenzenlosen Schmerz, der sich hinter den strahlend blauen Augen verbarg zum ersten Mal in seinem ganzen Maß zu sehen bekam.

Seine eigenen Augen weiteten sich. Erschüttert über das, was ihm all die Jahre entgangen war, breitete sich Entsetzen in seinem innern aus, das allein durch den puren seelischen Schmerz in höchste Maße überlagert werden konnte und wurde.

Doch noch während er nach Worten suchte, die wenn auch nicht viel doch wenigstens etwas Linderung verschaffen würden, bemerkte er, das Naruto seinen Blick abgewannt hatte und der Schleier, der über sie gefallen war gelichtet worden war.

Noch während er den Kopf in dieselbe Richtung wandte, in die auch Naruto schaute, hatte er das Chakra, das sich ihnen nährte wahrgenommen und noch im selben Moment erkannt.

“Du solltest gehen. Sie wird gleich hier sein.“

Das Lächeln, das Sasuke auf den Lippen Narutos erahnte, schien voll trauriger Erinnerungen. Doch gerade als er den Blick wieder auf ihn richten wollte, war er verschwunden. Nicht einmal der kleinste Hauch seines unverwechselbaren Chakras war zurückgeblieben. Nun blieb ihm nichts anderes als all seinen Kummer in ein einziges Wort zu legen, dass er durch die zusammengebissenen Zähne presste.

„Naruto.“
 

„Hast du erledigt, weswegen du dich ihm gezeigt hast?“

“Hast du etwas anderes erwartet?“

Itachi lächelte wissend. „Nein, nicht wirklich.“

“Hast du herausgefunden, wer Konoha angegriffen hat?“

„Du meinst wer außer uns?“, wieder tauschten sie ein amüsiertes Lächeln, das bei den nächsten Worten wieder zu verblassen begann. „Ich habe da so einen Verdacht, allerdings noch keine Beweise, die meine Theorie bestätigen.“, nun war es Naruto, der lächelte. “Dann wollen wir mal sehen, ob wir nicht den gleichen Verdacht haben. Denn wenn es so wäre und sich deine Theorie bestätigt, wird sich meine gezwungenermaßen ebenso bestätigen.“

Das Lächeln der Beiden war mit einem Mal erloschen.

[i ]„Wenn es ist, wie wir denken, haben wir mehr als nur ein Problem.“

„Ich würde sagen, es wäre weniger ein Problem als eine Katastrophe.“

„Ich will euch ja nicht enttäuschen, aber ich würde sagen, ihr liegt beide daneben.“ Itachi und Naruto waren nicht überrascht Kagim an ihrer Seite erscheinen zu sehen. Sie hatten sich im Laufe der letzten Jahre so aneinander gewöhnt, dass sie die Eigenheiten des anderen kannten und nahmen wie sie waren. Und Kagims Eigenheit war es nun mal von jeher gewesen, Gespräche zu belauschen, die nicht für andere gedacht waren. Ganz besonders Konversationen zwischen ihnen beiden, da er aus ihnen wohl die meisten Informationen bekam und es sich dabei auch um welche handelte, die Gewicht hatten.

Denn Informationen von Itachi und ganz besonders von Naruto, waren Informationen, die ganze Nationen betrafen, und die sich bisher immer als wahrhaftig erwiesen hatten.

Das er sich nun in das Gespräch mit einbrachte, war ein Beweis dafür, dass er sie nicht hinterging. Denn das, so wusste er selbst, würde er nie überleben.

Dadurch dass er ihnen seine Anwesenheit Preis gab, legte er sein Leben in ihre Hände und sie beide wussten, dass diese Geste ein Beweis seiner Treue war, weswegen sie schlichtweg darüber hinweg sahen.

„Denn wir haben weder ein “Problem“ noch befinden wir uns in einer Katastrophe Nun war auch seine Fröhlichkeit verschwunden.

„Ich würde sagen wir befinden uns Mitten in einem Albtraum aus dem es ohne Hilfe kein Erwachen gibt. Es ist weit schlimmer als wir gedacht haben. „

„Und was ist deiner Meinung nach an einem Albtraum schlimmer als an einer Katastrophe?“ Itachis hochgezogene Augenbraue strafte seine Gelassenheit lüge.

„Ganz einfach. Vor einer Katastrophe kann man sich retten. In einem Albtraum dagegen ist man gefangen. Dort ist alles möglich, so unvorstellbar es auch erscheinen mag“

Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Jetzt gab es nur noch eines, das sie tun konnten, und keinem von ihnen fiel es leicht, den ersten Schritt zu tun.

Denn ihre Einzige Rettung lag in einem Bündnis mit ihrem ganz persönlichen Feind. Konoha.
 

Naruto hatte sich nach dem unerwarteten Treffen mit Kagim und Itachi von seinen Freunden getrennt, um nun ziellos im Wald umherzuirren, der ihm wie schon so oft Ruhe und Frieden vermittelte. Doch zuvor hatte er seine Kameraden angewiesen das Training ihrer Gefolgsleute zu verdoppeln und zu überwachen. Sie konnten es sich nicht leisten an Kampfkraft zu verlieren und in ihrer Aufmerksamkeit nachzulassen. Nicht in Zeiten wie diesen, wo ihr Überleben auf dem Spiel stand.

Anfangs hatte er ebenso darüber nachgedacht die Elitekrieger Konohas in ihr Training mit einzubeziehen, doch letztendlich war er zu dem Schluss gekommen, dass sie weder mit ihrem Training mithalten würden können, noch das es Klug gewesen wäre ihrem Feind ihre Trainingsmethoden und zugleich Stärke wie Schwächen zu offenbaren, die bei jedem Training offen dargelegt wurden.

So entschied er sich dafür, die wenige Zeit, die ihm noch blieb bevor die Versammlung, die er und seines gleichen für den späten Nachmittag einberufen hatten, damit zu verbringen sich die vergangenen Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen, um seinen Verdacht was den Verräter in ihren Reihen betraf, bestätigt zu sehen oder – und daran glaubte er keine Minute, auch wenn es ihn noch so sehr danach verzerrte – sich als unwahr zu erweißen.
 

Es waren nicht mehr als ein paar Stunden vergangen, in denen sich Naruto getrennt von jedem anderen in seine Gedanken geflüchtet hatte. Doch nun war es an der Zeit sich den Leuten Konohas zu zeigen und ihnen unmissverständlich klar zu machen, das sie weit mehr zu fürchten hatten, als jene die unter ihnen weilten.

Ungesehen hatte er die kleine Lichtung, die sie nun ihr Zuhause nannten überquert. War an Konohanern wie Gejagten vorbei gegangen, ohne das auch nur einem seine Anwesenheit aufgefallen war. Eins geworden mit dem Wind, der stetig um sie weilte, war er zu einer lebenden Legende geworden, die selbst dann noch bestehen würde, wenn er selbst nicht mehr war.

Er konnte sich noch gut an eine Zeit erinnern, in der es ihm nicht einmal gelungen war, seine Anwesenheit vor seinem Meister zu verbergen, selbst wenn es nur im Training gewesen war. Kakashi hatte ihn stets als ersten ihres dreier Teams entdeckt, wenn es darum ging aus dem Hinterhalt anzugreifen.

Es war Ironie, das er, der noch vor ein paar Jahren unfähig gewesen war, einen einfachen Schattendoppelgänger seiner selbst erscheinen zu lassen, nun zu den gefährlichsten Ninja aller Zeiten zählte. Diese einfache Erkenntnis, zauberte ein von Grund auf ehrliches Lächeln auf seine Lippen.

Wären die Zeiten nicht so wie sie nun einmal waren, hätte er sich wohl bei der erst Besten Gelegenheit auf seinen Lehrer gestürzt und ihn von seinem Können überzeugt.

Doch jene Zeiten gab es nicht mehr.

Nun konnte er sich nur noch in seinem Innern darüber freuen, das ihm etwas gelungen war, woran niemand anderer außer ihm selbst geglaubt hatte.

Nach nur wenigen Schritten hatte er die Residenz Tsunades erreicht. Ein steinernes Gebilde, heraufbeschworen durch ein Jutsu, um dem konohaischen Oberhaupt die Abgeschiedenheit zu gönnen, die ihr zustand.

Geräuschlos schritt er über die Schwelle, die ihn von dem Inneren Teil des Gebäudes trennte.

Sofort hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der Anwesende. Er war nicht überrascht zu sehen, dass sich nicht nur Tsunade und Jiraiya hier eingefunden hatten wie es der Anstand gebot, sondern auch die gesamte Elite wie einige auserwählte Mitglieder der Gejagten, die Kagim vorausschauend an seine Seite gerufen hatte.

Ein Blick durch den Raum genügte, um sich der Situation bewusst zu werden, in der er sich befand. Elite und Gejagte hielten einander auf Abstand während Hände griffbereit auf den Waffen an ihren Hüften ruhten.

Das Knistern des Feuers, das im Kamin vor sich hin loderte, hüllte sie in eine trügerisch friedliche Idylle, die nur bei einem Außenstehenden ihre Wirkung gezeigt hätte. Denn jeder Einzelnen von ihnen war sich des schmalen Grades bewusst, auf dem sie wandelten.

Auf den mit Holz ausgekleideten Wänden spiegelte sich der warme Schein des Feuers wider, während in den Gesichtern der Anwesenden nichts als Kälte zu sehen war.

Naruto konnte nur bedauernd den Kopf schütteln.

Kagim, der das Erscheinen seines Anführers richtig zu deuten wusste, ergriff das Wort, um den Versammelten den Grund ihres Erscheinens zu offenbaren.

Gelassen hob er zu sprechen an,

„Ihr werdet euch sicher fragen, warum wir um eine Versammlung mit den wichtigsten Autoritäten eures Dorfes gebeten haben, und das so kurz, nach dem wir euer Dorf angegriffen haben. Nun, lasst es mich so erklären. Wir, das heißt Konoha, wir – die Gejagten und alle anderen Großmächte stehen vor einer Auseinandersetzung, wie es sie zuvor noch nicht gegeben hat und jede Vorstellung bei weitem zu übertreffen vermag.

Es gibt einen Feind, den selbst ihr nicht zu unterschätzen gedenkt und dessen vergangene Aktivitäten euch nur all zu bekannt sein Dürften. Aus diesem Grund…

„Was soll das heißen? Verlangt ihr etwa, dass wir uns mit euch Verrätern verbünden sollen?! Wer bist du überhaupt, das du es wagst das Wort an uns zu richten?!“

Es war jedem klar, das solche Worte nie aus dem Mund eines Elitekriegers oder eines Gejagten hätten stammen können, weshalb es keine Überraschung war, einen Dorfbewohner umringt von zig anderen nach und nach aus der Dunkelheit erscheinen zu sehen.

Naruto, dem ihre Anwesenheit schon vor betreten des Raumes aufgefallen war, übersah sie einfach, indem er Kagim zu verstehen gab seine Erklärung vorzuführen, was dieser auch zugleich zu befolgen gedachte.

„Aus diesem Grund sehen wir unsere einzige Chance darin, uns mit Konoha zu verbünden. Denn bei unserem Fein handelt …“

„Sag mal, hast du mich nicht verstanden?! Wir wollen nichts mit euch zu tun haben!! Und wer zum Teufel bist du eigentlich, dass du es wagst so das Maul aufzureißen?!!!! Ihr ward es doch, die uns angegriffen haben. Und nun wollt ihr ein Bündnis?! Wenn wir euch töten hat alles ein Ende!!“

Damit rannte er mir gezogenem Kunai, dessen scharfe Klinge sich im Schein des Mondes der durch die Fenster drang brach auf Kagim zu, bereit ihm das Messer ins Herz zu rammen und all seinen Kummer und Hass Freiheit zu gewähren.

Doch dazu sollte es nicht kommen.

Mit einer einzigen, flüchtigen Bewegung trat Naruto, der nur wenigen Schritten abseits der Szene an der Wand gelehnt stand zwischen seinen Abgesandten und das immer näher kommende Kunai. Es brauchte nicht einmal einen Lidschlag um dem Angreifer seine Waffe zu entwenden.

Mit geöffnetem Mund und zitternden Knien betrachtete der ungebetene Gast sein Gegenüber, der mit versteinerter Miene vor ihm stand.

Schweigend musterte Naruto die hier Versammelten. Diese wiederum konnten den Blick nicht von ihm lassen, obwohl sie sich durch ihre Neugier selbst entblößt fühlten. Das Schillern seiner Augen zog ihre Gedanken an sich, enthüllte ihnen ihre eigene Bedeutungslosigkeit. Sosehr sie sich auch bemühten, es wollte ihnen nicht gelingen, seine Stimmung zu ergründen.

Doch seine Stimme, als er zu sprechen begann, ließ die Kälte in ihm erahnen, die weit gefährlicher war als blanke Wut in ihrer reinsten Form.

Wer er ist? Sein Name ist Kagim und er ist mein direkter Untergebener. Erhebst du eine Waffe gegen ihn oder sonst einen aus meinem Gefolge, bin ich es, den du herausforderst. Denn sie alle, jeder einzelne von ihnen, steht unter meinem Schutz. Dessen solltest du dir bei jeder Tat bewusst sein und mit einkalkulieren.

Ich werde es nicht zulassen, dass auch nur einem von ihnen etwas geschieht, während es mich gibt.

Was das Bündnis mit euch betrifft, ist es uns mindesten ebenso zuwider wie euch. Wenn du dir ihre Gesichter mal genauer ansiehst, wirst du vielleicht bemerken, das einige von ihnen Konoha auf ewig den Rücken gekehrt haben und nur auf meinen Befehl hin euer Leben schonen.“

Und tatsächlich einige Gesichter, kamen ihnen wage vertraut vor. Manche vom sehen, andere vom Hören Sagen. Doch mit keinem vom ihnen konnten sie angenehme Erinnerungen verbinden.

Dieses Bündnis dient nicht zuletzt euerer eigener Sicherheit. Denn unsere Gegner sind keine geringeren als die Abkömmlinge Orochimarus. Die auch unter der Bezeichnung „gescheiterte Experimente“ bekannt sein dürften.

„Orochimaru?!“

„Ja, Orochimaru. Wie einige von euch vielleicht vergessen haben, hatte Orochimaru ein makabres Interesse daran Menschen zu verändern. Es gibt selbst unter euch einige, die diese Erfahrung bereits gemacht haben.“, nahm Kagim die Erklärung wieder auf.

Sasuke, der die Anspielung vernahm, zuckte unbewusst bei der Erinnerung an seine Zeit bei Orochimaru zusammen. Auch er war eines dieser „Experimente“, wenn auch kein gescheitertes.

„Wir wissen nicht, wer sie anführt. Aber es wäre durch aus möglich, das es Orochimaru selbst ist.“

„Hieß es nicht, ihr hättet ihn besiegt?“

„Genau, ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen! Er ist besiegt. Ihr erzählt Unsinn!“

„Genau!“

Vereinzelte Rufe durchdrangen die Luft in dem kleinen nunmehr überfüllten Raum.

„Lebt er denn noch?“ Diesmal war es Tsunade, die diese Frage stellte und Itachi der sie beantwortete. Weshalb es auf einmal ganz still wurde.

„Ja, er lebt. Das heißt – ich weiß nicht – lebt man, wenn man nicht getötet werden kann? Ich verstehe es nicht ganz, und Naruto hier, will es mir nicht richtig erklären. Aber wie auch immer, fest steht, dass er einen Körper besitzt, herumläuft und tötet, also gehe ich davon aus, was unser Gespräch hier anbelangt, ja er lebt.“

Die Gelassenheit mit der er das sagte, beruhigte Naruto und brachte ihn wider erwarten zum Lächeln, was nicht zuletzt in Itachis Absicht gelegen hatte. Denn in seinem Zorn, war Naruto wahrlich eine Gefahr, selbst für ihn, der ihm am nächsten stand.

„Warum sollten wir euch glauben schenken? Ihr wart es, die unser Dorf angegriffen haben. So viele von uns haben den Tod gefunden, und wer trägt Schuld daran? Ihr, ihr allein und sonst niemand. Nie werde ich mich mit euch verbinden, selbst wenn es meinen Tod bedeuten sollte.“

Naruto, der diese Worte wie jeder andere vernahm war wieder von seiner anfänglichen Gelassenheit umschlossen. Doch seine Worte waren ebenso kalt, wie sein Herz es war.

“Wir alle wissen, dass es andere Wege gibt, einen Menschen zu zerstören in dessen Gegensatz der Tod wahrlich eine Erlösung wäre. Also, bitte tu uns den gefallen und hör auf so zu reden, als wüsstest du, wovon du sprichst, den glaube mir, du hasst nicht die blasseste Ahnung.“

Jeder ein von ihnen betrachtete ihn nach jenen Worten ehrfürchtig, doch am aufmerksamsten wohl Sakura, die neben Sasuke nahe der einzigen Tür befand, die es in diesem Raum zu geben schien.

Er trug seinen leichten grauen Mantel, wie er ihn schien am Tag seiner Ankunft getragen hatte. Darunter ein bis zur Brust aufgeknöpftes Hemd, eine lose dunkle fast schwarze Hose und ebenso schwarze feste Stiefel an den bloßen Füßen. Die losen Kleider verdeckten die Formen seines Körpers, ließen ihn fast untrainiert aussehen. Nur wenn er sich bewegte, ahne man die Muskeln, die sich darunter verbargen. Die Waffen hatte er schon zuvor abgelegt, sogar das blaue Band mit dem metallenen Silberplättchen und dem fein eingeritzten Zeichen, das Standessymbol der Ninja Konohas. Wohl behagte ihm der Gedanke bewaffnet zu einer „Bündnisversammlung“ zu erscheinen nicht besonders. Ein Lächeln schlich sich bei diesem Gedanken auf ihre Lippen. Er hatte sich wirklich verändert.

Hell strahlten die blauen Augen in seinem gebräunten Gesicht. Es schien Sakura als habe sie noch nie solche Anmut gesehen. Doch sie war nicht die einzige, die ihn zu betrachten schien. Jeder einzelne der Eliteeinheit Konohas versuchte die Erinnerung and den einstigen Wildfang mit dem Anführer der ihnen nun gegenüber stand in Einklang zu bringen.

„Was ist das für eine Tätowierung?“, fragte Sakura in die aufgekommene Stille hinein und deutete auf die verschlungenen schwarzen Striche, die im ausschnitt des Hemdes zu sehen waren und niemandem zuvor aufgefallen waren. Naruto, der sich nun langsam zu ihr drehte und ihr zum ersten Mal seit er Konoha vor vier Jahren verlassen hatte in die Augen schaute, knöpfte das Hemd weiter auf und zog es zu Seite, so dass nun sein gesamter Rumpf zu sehen war, ohne von ihren Augen abzulassen. Auf seiner linken Brust kam die kunstvolle Zeichnung eines Ungeheuers zum Vorschein. Der Kopf befand sich in Mitten des Brustbeines. Das mit spitzen Fängen bewehrte Maul war weit aufgerissen. Der Leib hob sich hoch zum Schlüsselbein und neun Schwänze gleicher Größe ringelten sich hinab über den Bauch. Die Form folgte der seines eigenen Körpers, wölbte sich mit der Muskulatur. Scharf ho sich die Tätowierung von der haarlosen weißen Haut ab. Das Ungetüm bestand aus schwarzen Flammen, die ineinander griffen und ein raffiniertes Muster bildeten, das sich in sich selbst zu regen schien. Die Augen waren leer, bloße Haut, und dennoch schienen sie einen anzublicken.

“Das ist die Gestalt dessen was einst in mir verbannt wurde. Eingebrannt in meinen Körper, wie in meinen Geist. Das ist das was mich am Leben erhält und zugleich mein Leben so unerträglich macht.

Es erinnert mich daran zu kämpfen und nie zu vergessen wer oder was ich bin.

Gebe ich auf sterbe ich – verbrenne in den Flammen der Bedeutungslosigkeit und werde Opfer meiner eignen Ängste.“

„Das hört sich grausam an.“

“Warum? Ein Ninja muss kämpfen und Verbannte wie wir es sind erst recht. Nicht nur gegen die, die uns als Feinde gegenüber stehen, sondern auch gegen das, was in uns ist.“

„In Konoha glauben wir an so etwas wie Frieden, falls du dich erinnerst.“

Er grinste.

“Frieden? Was soll das sein?“

Sakura lächelte, sowie Sasuke und einige wenige.

„Langsam verstehe ich, weshalb sich die Menschen vor euch „Gejagten“ fürchten.“

“Vor mir fürchtet sich niemand.“

„Wie kommst du darauf?“ fragte Sakura kopfschüttelnd.

Er zwinkerte ihr zu, wie es schon seit Ewigkeiten nicht mehr getan hatte, wie es ihr schien.

“Dazu leben meine Feinde nicht lange genug.“ Und ihm war es vollkommen ernst damit

Als Naruto Sakuras verdutzten Gesichtsausdruck sah, brachte er ein resigniertes Lächeln zustande.

“Was ihr noch immer nicht zu verstehen scheint, ist das sich unsere Leben von den euren bei weitem unterscheiden.“, erklärte er.

“Der Tod hat für einen Gejagten wie wir es sind, nicht die gleiche Bedeutung wie für jemanden der von seinen Mitmenschen anerkannt und akzeptiert wird. Von Kindesbeinen an begegnen wir ihm, er ist uns nah, und deshalb können wir vielleicht auch über ihn lachen. Ihr Ninja behauptet den Frieden zu lieben, doch die Oberhäupter der fünf Großmächte haben mehr Kriege geführt als alle Gejagten bis zum heutigen Tag zusammen. Abertausende fallen ihrem Machthunger zum Opfer. Ihr seit mächtig stolz auf eure vielen Gesetze, die euch dazu zwingen sollen, friedfertig zu sein, dabei belohnt ihr Feigheit und Verrat. Ich bevorzuge den ehrlichen Kampf.“

„Du scheinst keine sehr hohe Meinung von deinesgleichen zu haben.“

Ein breites Lächeln verzog die Lippen Narutos als er fortfuhr. Sein Blick schien weit in die Vergangenheit gerichtet.

“Wenn du mit meinesgleichen jene meinst, die mir folgen, so muss ich dich eines besseren belehren. Ich habe die Geschichte gelebt und studiert. Ein Großteil der führenden Persönlichkeiten, die über die Großreiche regieren hielten sich durch Intrigen und Mord auf ihrem „Thron“. Gnadenlos wurde jeder Widerstand gebrochen der ihnen gefährlich werden konnte. Jene, die wie ich ein Monster in sich tragen, welches sie selbst ohne Rücksicht in unsere Körper gepflanzt haben wurden unterjocht und gezwungen sich den Befehlen ihrer Peiniger zu unterwerfen, ob es ihnen gefiel oder nicht. Mit der blutigen Klinge in der Hand sprecht ihr von Frieden. Ihr Ninja, wie du und deinesgleichen es seid, preist euch auf eure Errungenschaften, und auf uns >Monster< schaut ihr herab, als wären wir wilde Tiere, die ihr zähmen müsstet. Darauf können wir verzichten. Ihr seid nicht besser als wir.“

Verblüfft blickten Sakura, Tsunade und all die anderen ihn an. Verblüfft, weil sie ihm solche Überlegungen nicht zugetraut hatten.

„Du hast Mut, derartige Worte an jemanden zu richten, der dir als Feind gegenübersteht.“ Jiraiyas wohl überlegte Worte, füllten die unbehagliche Stille.

Nachdenklich schaute Naruto in die ferne, als entführe ihn ein Gedanke, dann besann er sich und wandte den Kopf.

Seinen Augen schienen zu lodern, nicht vor Hass oder Zorn, sonder innerer Stärke. Das Licht des Mondes brach sich an seinen Konturen gleichermaßen wie der Schein des Feuers.

Er hatte wahrlich das Ebenbild einer Sagengestalt. Die Anwesenden schluckten vernehmlich.

“Ja, “ erwiderte er in ernst und gelassen. “Doch nie solltet ihr vergessen, dass ihr es wart, die uns unser Leben nahmen um die euren zu retten. Mut und Erfahrung mögen in euren Augen mächtig sein, doch sie sind nichts im Vergleich zu dem, was wir fühlen und was uns antreibt.“

Ihre Blicke trafen sich. Jiraiya staunte. Das kalte glitzern in Narutos Augen war verschwunden. Alls wolle sich aller Schnee und alles Eis, die Wasser der Meere in ihrem Blau vereinen, so tief und strahlend schimmerten sie. In diesem Moment sah jiraiya nicht mehr den gefürchteten Krieger, der Angst und Schmerz mit einem Schulterzucken abtat, sondern einen Mann, der wohl wusste, was Trauer war. Als er lächelte, verspürte Jiraiya einen Stich in der Brust, der ihm für einen Moment den Atem raubte.

Unmerklich schüttelte er sich, als sie letzten Worte des Anführers der Gejagten und nun ihr Verbündeter im Kampf gegen Orochimarus Armee, ihn erreichten.

“Und dafür werden wir ein Leben lang sorgen.“
 

Damit machte er kehrt und verließ den Raum, der nun in vollkommener Stille lag mit jenen die ihm folgten.

Das Bündnis war geschlossen. Der Kampf begann.



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Von:  saku-ne-chan
2011-01-08T20:12:53+00:00 08.01.2011 21:12
WOW das ist wirklich eine mitreißende Geschichte
an einigen stellen leider etwas verwirrend
aber bis jetzt verfolgbar...
ich hoffe das du noch weiter schreibst
denn ich finde diese Geschichte ist es wert ein Ende von unvergleichbarer größe zu habe...
ich finde das diese Geschichte sehr zum nachdenken anregt wie man selber anderen Menschen gegenüber tritt
und was für vorurteile wir gegen andere haben die wir nur durch das sehen kennen
gegen Menschen dessen inneres wir nicht einmal ansehn und auch nicht zu verstehen versuchen
ich freu mich schon auf das nächste kapi
...da ich nicht weiß wie du das mit den ENS regelst, bitte ich dich hiermit mir vieleicht eine zu schiken wenn du ein neues kapi lädst
das ist nur eine bitte wenn du nicht möchtest ist nicht schlimm

glg saku-ne-chan
Von:  Taifun-Vash
2009-09-06T03:01:25+00:00 06.09.2009 05:01
falls du jemals diese ff zuende führen wirst würde ich mich sehr freuen wenn du mir eine ens schickst ich muss persöhnlich sagen dein schreibstyl deine story sind einfach genial atemberaubend wie detail getreu wie genial die dialoge sind die charackter der einzelnen personen einfach genial geschrieben kann ich nur sagen die schreibfehler kann man getrost ignorieren bei deiner genialen story fallen sie garnicht groß auf und wie genial du die beziehungen zwischen den einzelnen charackter beschreibst
MfG
Taifun-Vash
Von: abgemeldet
2008-10-12T18:15:49+00:00 12.10.2008 20:15
ich will auch ne ENS weil die story einfach gut ist und ich das nächste kapi schon gar nicht mehr erwarten kann. ist sogar als favo gespeichert ^^
mach weiter so dein schreibstil ist unglaublich gut
Von:  DemonLady
2008-08-28T09:56:02+00:00 28.08.2008 11:56
Tach auch,
cool, wie Naruto sich alleine befreien kann.
Auch der Angriff war sehr spannend.
Wie immer wieder ein sehr gehobener und teilweise sehr schwieriger Schreibstil. Überfliegen ist nicht. Trotzdem sind selbst die schwierigen Texte sehr interessant geworden.
Super spannend, dass Naruto Tsunade entführt und erst einmal mitnimmt.
Noch interessanter ist es, dass sie jetzt auch noch mit ihm zusammen arbeitet.
Die Beschwörung war super beschrieben und man kann sich wieder super vorstellen, wie es abläuft.
Momentan ist mir das Kapitel ein bisschen Naruto-lastig. Stell’ ihn nicht so übermächtig dar. Das macht ihn irgendwie unsympathisch.
Zweitens – was sollte das mit dem Mädchen am Ende? Es ist doch eher selten, dass Kinder bereits unter den Gejagten sind. Das hätte man sich auch sparen können.
Ansonsten bin ich wieder gespannt, wie es weiter geht.
Von:  DemonLady
2008-08-26T15:27:25+00:00 26.08.2008 17:27
Tach auch,
mal wieder ein tolles Kapitel von dir.
Abgesehen von den kleinen Kommafehlern und einigen fehlenden Buchstaben ( wahrscheinlich Flüchtigkeitsfehler ), habe ich auch nix zu meckern. ^^
Sooo, nun mal zum Kapitel selbst.
Sasukes Gefühle kommen wieder gut zum Vorschein. Es ist unglaublich, wie viele Freunde Naruto noch hat. ( Genauso ist es ja im Original auch. )
Zum Thema: Sasuke könnte Naruto ermorden – nun, das fände ich eigentlich besser, als wenn Naruto von irgendeinem unbekannten Gegner besiegt wird. Der Endkampf Naruto – Sasuke wäre sicherlich spannend.
Ob’s soweit kommt, ich lass’ mich überraschen. ^^
Spannende und überraschende Wende, als Sasuke Naruto befreien will und damit die Sicherheit von Konoha aufs Spiel setzt. Genauso überraschend, dass Naruto die Hilfe ablehnt. ^^ Bin gespannt, wie er da wieder rauskommt.
Narutos Überlegenheit ist allerdings wieder schön zu sehen. Egal wie schlimm es wird, er behält die Ruhe und wirkt dadurch ein wenig unheimlich.
Auch Tsunades Gefühle kommen gut zum Ausdruck. Ihr Entsetzen bekommt man richtig mit. Wieder mal ein super Dokument.
Von:  DemonLady
2008-08-21T21:24:20+00:00 21.08.2008 23:24
Dein Schreibstil gefällt mir immer wieder gut. Die Beschreibungen, der Moment, Spannung aufzubauen… einfach toll.
Trotzdem kann man es sich alles so gut vorstellen, dass es vorm inneren Auge wie ein Film abläuft.
Jiraiya und Naruto sind auch prima dargestellt worden. Die Story lässt einen wirklich nicht los.
Auch immer wieder toll, wie Naruto seine Pläne schmiedet und der Leser im Dunkeln bleibt und nicht mitkriegt, bzw. erst später erfährt, dass alles, was passiert, schon vorher von ihm geplant war.
Wieder ein wahnsinnig spanndes Kap, wo ich nicht aufhören konnte zu lesen.
Tut mir Leid, dass mein Kommi so lange gedauert hat.
Von:  Nerv13
2008-07-20T08:33:38+00:00 20.07.2008 10:33
wow mann ich habe das jetzt komplett durch gelesen das ist der Wahnsinn dein FF ist WOW ich weis nicht was ich sonst sagen oder schreiben soll ausehr WOW schreib mir bitte eine ENS wen du das nächste KP hoch lädst Danke Geiler FF cya
Von: abgemeldet
2008-04-30T15:59:56+00:00 30.04.2008 17:59
wow eine hammer ff!!! sie ist echt spitze!!
vlg
Von: abgemeldet
2008-03-01T18:09:21+00:00 01.03.2008 19:09
waaah das kapitel war total hammer! und ich hab ALLES verstanden! (XD)
also deine Wortwahl ist einfach die schönste und interessanteste, die mir je unter die augen gekommen ist! du kannst alles immer so perfekt und passend umschreiben! *lob lob* oi der kampf wird bestimmt richtig heftig gegen Orochimaru! ich bin schon gespannt, was passieren wird und ich fand das gespräch mit sakura und naruto am ende auch total toll! das zeigt sakuras stärke (nicht dass sie wegen narutos feindschaft gleich wieder seelisch zusammenbricht und heult mein ich XD) aber bei dem gespräch mit naruto und sasuke hatte ich bei dem satz total ein stich im herz: Das Lächeln, das Sasuke auf den Lippen Narutos erahnte, schien voll trauriger Erinnerungen. boah das hast du super toll vermittelt ich konnte richtig mitfühlen !
bis denn Muffel
hdl
Von:  sweet-kari
2008-02-29T16:40:06+00:00 29.02.2008 17:40
einfach klasse!!!!

ich liebe deine ff!!!!

hdggggdl


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