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Tödliches Wiedersehen

von

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Freiflug

"MAUSEBEIN! Ich bin zuhause!"

Dieser Ruf gellte durch das Wohnzimmer der Familie Mori. Ran Mori und Conan Edogawa sahen von ihrem Go-Spiel auf.

"Hi, Paps.", sagte Ran und grinste.

Kogoro war geringfügig mißtrauisch: "Was grinst du denn so wie ein karamelisierter Pfannkuchen mit Ahornsirup?"
 

Hallo,
 

wir sind wohlbehalten in Wiesbaden angekommen. Unser Alltagstrott hat uns wieder.

Hauptsächlich Aktensortieren, dann mal einen flüchtigen Verbrecher schnappen, aber das kennt ihr, als Detektivfamilie ja. Wollten nur noch mal 'Danke' sagen, das ihr uns so tatkräftig unterstützt hattet.
 

Mit freundlichen Grüßen

Calvin Nathan Cat / Julie Xaveria Lokumbo
 


 


 

"Sieh an. Cal und Julie haben uns eine Postkarte geschickt.", meinte Ran. Ihr Vater, der Privatdetektiv Kogoro Mori sah sie verblüfft an: "Ach, wirklich? Zeig mal her."

Er nahm die Karte und las.

"Tatsächlich."

"Ich finde es nett, das die beiden uns nochmal eine Karte geschrieben haben. Wir sollten auch noch mal zurückschreiben, oder Conan?", fragte Ran.

Conan Edogawa schaute leicht desinteressiert von einer anderen Postkarte auf: "Was? Ach so... klar."

"Dann gehe ich gleich mal eine Karte kaufen.", erbot sich Ran, stand auf und ging zur Tür.

"Wenn du schon dabei bist", erklang Conans Stimme, "bring doch bitte mal 2 Briefmarken mit."
 

"hier, zwei Briefmarken für dich, Conan. Aber wofür brauchst du sie?", fragte Ran neugierig.

Conan deutete auf eine kleine Annonce: "Hier steht, das Seto-Kaiba-Airlines einen Freiflug für den Gewinner samt Familie spendiert... die Frage ist wirklich einfach: 'Welches Spiel wird von der Kaiba Coorporations vertrieben. Die Antwort: Duell Monsters.'"
 

Und nun, einige Tage später, nachdem die Lösung bestätigt und der Flug finanziert worden war, saßen sie im Flieger ins schöne Ägypten. Nach den ganzen Strapazen mit der

Traceless-Angelegenheit hatte er sich den Urlaub auch redlich verdient, dachte sich Kogoro und klappte seine Rückenlehne nach hinten um wenige Sekunden später in einen ruhigen Schlaf zu fallen.
 

Einige Meter vor ihnen brach plötzlich ein Tumult los, als würden Brat Pitt und Jennifer Aniston halbnackt Rhumba durch das Flugzeug tanzen...

Nur waren das Thema weder Jennifers noch Brats körperliche Attribute. Es ging noch nicht mal um die benannten Stars. Es ging eigentlich um mehrere kleine Pappkarten, in den Maßen 8,5*6 Centimetern. Die untere Seite war mit einem schwarzen Rand, einer dunkelbraunen, augenförmigen Mitte und einem kräftigbraunen Hintergrund versehen. Auf der oberen Seite sah man zunächst einmal ein kleines Bildchen, darunter statistische Angaben wie z.B. Angriffs- oder Verteidigungspunkte.

"Hey, was wird denn das?", fragte ein gerade aufwachender Conan und eine auch sehr verschlafen dreinblickende Ran machte ein ratloses Gesicht. Um seine berufliche Neugierde zu befriedigen stand Conan auf und ging zur Quelle dieses Tumultes.
 

Dort saßen ein Junge mit einem recht interessanten Haarschnitt (die Haare standen in drei Himmelsrichtungen vom Kopf ab) und ein Mädchen mit braunen Haaren und braunen Augen.

Zur weiteren Ausstattung des Jungen zählten besagte Karten, sowie eine Kette, an deren unterem Ende eine Pyramide aus Gold hing, deren Spitze nach unten zeigte.

Das Mädchen hatte jedoch, wie es schien, nur ihre Karten dabei.

"Du bist Yugi Muto, hab ich recht?", fragte Conan.

Der Angesprochene war verblüfft: "Woher weißt du das?"

Conan lächelte: "Hab dich im Fernsehn gesehen."

Er warf einen Blick zu dem Mädchen: "Und du musst Anzu "Thea" Gardner-Mazaki sein."

Das Mädchen nickte: "Ja. Aber nenn mich ruhig Thea."

"Gut, Thea. Was macht ihr denn hier?"

Thea: "Och, wir haben eine Reise nach Ägypten gebucht. Yugi wollte unbedingt da hin."

Yugi wurde rot.

first encounter

wenig später
 

Luxor

Er schlenderte durch die Gassen Luxors, sah sich um, holte tief Luft und roch die Atmosphäre.

An einem der kleinen Basare stand ein schüchtern-dreinblickender Junge, dessen Haare in drei Himmelsrichtungen vom Kopf abstanden, und der ein Amulett um den Hals trug, das wie eine auf den Kopf gestellte, goldene Pyramide aussah. Sofort war Traceless Diebesinstinkt geweckt. Schnell ging er auf den Jungen zu, rempelte ihn an, griff nach dem Amulett und... fand seine Hand in einem schraubstockähnlichen Griff wieder.

Der Junge schien plötzlich gewachsen zu sein: "Wolltest Du mich etwa ausrauben?"

Traceless war überrascht. Hatte der Junge nicht vorhin noch sehr schüchtern gewirkt?

"Nenn mir deinen Namen.", verlangte der Junge.

Traceless erholte sich rasch: "Mein Name ist Imhotep."

"Wirklich witzig, 'Imhotep'.", kommentierte der Junge.

"Ja, nicht wahr? Und du bist?"

"Nenn mich einfach Yugi."

"Okay, Yugi."

"Was genau wolltest Du von mir, Imhotep?"

Traceless sah wieder auf das Amulett und deutete darauf: "Wieviel willst Du dafür?"

Yugi lachte: "Das ist nicht zu verkaufen, Imhotep. Ich muss dich enttäuschen."

Traceless nickte. Man konnte sich ja das Amulett auf zweierlei Arten besorgen.

Schnell nutzte er seinen eigenen Schwung, wirbelte Yugi auf den Boden, griff nach dem Amulett und die Welt explodierte in Sternen.
 

Wiesbaden
 

Im Wohnzimmer röhrte der Staubsauger und im Bad röhrte Cals kratziger Tenor in ziemlich schiefen Tönen, dafür aber aus vollem Hals.

Während der junge Mann unter (katzen-)musikalischer Selbstbegleitung der Körperpflege nachging, widmete sich seine Mitbewohnerin ihrem Teil der Hausarbeit.

Julie saugte den Teppich im Wohnzimmer ab.

Dabei stieß sie versehentlich gegen einen Stapel aus Cals Arbeitsmaterialien. Bücher, Berichte und einige Aktenordner stürzten zu Boden. Zeitungsausschnitte, einzelne Seiten Papier und Schnellhefter ergossen sich auf dem Boden.

Mit einem geknurrten Fluch schaltete Julie den Staubsauger aus und machte sich daran, die Papiere wieder einzusammeln.

"Was ist denn das? Ein Volkshochschulkurs? Für Japanisch? Der kleine Ausflug und der Ärger in Tokio scheinen ihn ja mächtig beeindruckt zu haben."

Sie fand einige Briefe im Chaos und las neugierig den Absender.

"Oder diese junge Japanerin... er hat mir gar nicht gesagt, dass sie sich noch schreiben. Dafür also der Kursus. Und mit mir geht er nicht mal schwimmen. Casanova..."

Bevor sie noch weiter darüber grübeln konnte, holte sie das klingelnde Telefon aus den Gedanken.

"Lokumbo." Mit dem Telefon in der Hand ging sie zum Briefkasten und sah sich die Post durch.

"Hi Julie-Maus. Ist der Papa zu Hause?"

Julie knurrte genervt. Tracys kleiner Streich mit dem APTX hatte sie körperlich in einen Teenager verwandelt. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich eben nur um eine physische Transformation ohne bedeutsame Nachwirkungen handelte, war das natürlich der Running-on-Gag des Büros. Selbst Cal hatte sich einen Spaß erlaubt und ihr einen knallrosa farbigen Schulranzen mit kleinen Kätzchenmotiven auf den Schreibtisch gestellt. Wie hatten die Kollegen gelacht. Nachdem Julie beinahe einen Tag lang nicht mehr mit ihm sprach, hatte Cal kapiert, dass der Spaß etwas zu weit ging.

"Wenn du meinen Papa sprechen willst, Steve, musst du ein Ferngespräch zur Lutherstadt Wittenberg führen. Wenn du Cal haben willst, der ist im Bad."

"Na, vielleicht kann mir Cals Kleine auch weiter helfen."

"Steve, Warnung, es reicht! Ich hab schlecht geschlafen, ich bin heute mit Hausarbeit dran und seit zwei Stunden höre ich eine äußerst unmelodische Version eines Stelter-Medleys: Erst das 'Lied vom Kaninchen', dann 'Wir brauchen Geld für Ullala', gefolgt von 'Ober zack'n Helles'."

"Verstehe. Mein Beileid. Nun, wir haben eine Spur von Traceless gefunden. Ihr beide packt sofort die Koffer und reist hin. Er ist vermutlich in..."

"Ägypten.", fiel ihm Julie ins Wort.

"Woher weißt du das?"

"Die Post hat uns gerade eine Ansichtskarte von ihm gebracht."

"Na dann. Euer Flug geht in zwei Stunden."

"Ich hab nicht mal Sonnencreme im Haus."

"Ist eh besser ein T-Shirt drüber zu tragen. Viel Spaß in Ägypten. *klick*"

"Steve?" Aber ihr Kollege hatte schon aufgelegt.

Julie tat es ihm nach und ging dann ins Bad.
 

"Cal, wir..."

"Hey!"

Sie warf ihm schnell ein Handtuch zu.

"Nichts gegen Haarpflege, aber du machst den Abfluss im Waschbecken sauber.", kommentierte sie.

"Nun sei mal nicht so. Wer färbt sich denn dauernd um?"

"Cal, das war einmal, weil die Tönung nicht rausging. Ich war ozeangrün! Für nen Diskobesuch okay, aber doch nicht im Büro. Und deine Honig-Milch-Bierkur für die Haare klebt wie sonst etwas. Also mach das Waschbecken selbst sauber.

Übrigens, wir fliegen in zwei Stunden nach Ägypten. Last-Minute-Reise vom Büro."

"Ich wollte schon immer mal Cleopatra sehen."

"Die wird nicht ausgestellt und außerdem ist Traceless dort."

Cal sah sie an. "Warum bist du eigentlich so giftig? Entschuldige, wenn ich so direkt frage, aber... Hast du deine Tage, Süße?"

"Nein und jetzt beeil dich. Wir müssen das Flugzeug bekommen."

RUMMS Die Badtür fiel ins Schloss.

Yami-Yugi ging gut gelaunt durch die Straßen Luxors und sah sich weiterhin um. Die Umgebung intensivierte seine Erinnerungen an die damalige Zeit. Er fand es herrlich.

"Hey, Yugi."

Das war Thea. Er drehte sich in die Richtung, aus der der Ruf kam, und sah sie auch schon auf sich zulaufen.

"Es ist hier wunderschön.", schwärmte die Teenagerin.

Yami-Yugi nickte: "Ja. Wirklich wunderschön."

"Und, hast Du schon wieder eine Erinnerung an dein früheres Leben?"

Gerade als Yami-Yugi den Kopf schütteln wollte, durchzuckte ihn eine Erinnerung.
 

"Artemu, mache dich bereit zum Kampf.", erklang die düstere Stimme des Zauberers. Danach hielt er seinen Milleniumsstab hoch. Artemu folgte seinem Beispiel und streckte seine linke Hand aus.

Über dem Zauberer manifestierte sich ein silbernes, drachenähnliches Gebilde.

Es handelte sich um den weißen Drachen mit eiskaltem Blick.

Doch auch über Artemu manifestierte sich ein Monster, wenngleich dieses Monster ein junger Mann war, der in eine schwarze Robe gekleidet war, einen großen Hut auf dem Kopf und einen langen Stab in der Hand hatte.

Der schwarze Magier hatte das Spielfeld betreten.

Zeit für ein Duell.
 

"Yugi? Hörst Du mich?", riss ihn Thea wieder ins hier und jetzt zurück.

Yami-Yugi schüttelte benommen den Kopf: "Was?"

"Ich wollte wissen, ob du..."

In diesem Moment fielen Schüsse.

"THEA! DECKUNG!", mit diesen Worten warf sich Yami-Yugi vor das junge Mädchen und spürte, wie die Kugel seine Brust traf.

"Oh, nein. So viele Duelle gewonnen und nun sterbe ich hier im Sand Ägyptens?", fragte sich Yugi im Geiste.

"Wo es begonnen hat, endet es auch meistens.", antwortete der Yami ihm.

Dann wurde alles schwarz.

everything seems to be lost

Als Thea wieder zu sich kam, hatte man sie an eine Wand gelehnt. Sie streckte ihre langen Beine und rappelte sich auf.

"Yugi, was war das?", fragte sie den Jungen, hoffte auf eine Antwort... doch da durchzuckte es sie wie ein Blitz.

Yugi hatte sich in die Schussbahn geworfen. Wahrscheinlich war er sogar tot.

Ihre Beine gaben wieder nach, sie sank auf die Knie, ihre braunen Augen füllten sich mit Tränen.

Sie schluchzte. Ihr Yugi war tot... und nun begann sie, die Einsamkeit zu fühlen. Normalerweise wäre er jetzt erschienen, hätte ihr die Hand auf die Schulter gelegt, aufmunternd gelächelt, und mit volldröhnender Stimme gesagt: "Keine Sorge, Thea, wir werden ihn retten."

Er allerdings war jetzt nicht mehr in der Lage, sie aufzumuntern. Er war schließlich zusammen mit Yugi gestorben.

Die Trauer über den Tod ihrer beiden Freunde packte Thea und zwang sie zu einem hemmungslosen Schluchzen.

Von Trauer geschüttelt kauerte sie am Boden, in der kleinen ägyptischen Gasse.

Und im Höhepunkt ihrer Trauer, als sie die Welt zerstört glaubte, legte ihr jemand die Hand auf die Schulter.

"Yugi, du bist nicht...?", setzte sie freudig an, sprang auf und drehte sich um... doch da war nur dieser kleine Junge aus dem Flugzeug. Conan nannte er sich.

Und er sah sie durchdringend an.
 

"Was? Du glaubst, das jemand Yugi Muto umgebracht hat?", flüsterte Conan schockiert und sah Thea eine Weile in die Augen.

Die junge Frau nickte und erzählte dem jungen Detektiv alles, was sie wusste, von ihrem Eintreffen in Ägypten bis zu dem feigen Angriff.

Als sie geendet hatte, nickte Conan ernst vor sich hin: "So wie du mir das beschreibst... ich sehe nur eine Möglichkeit, wie der Überfall auf dich und Yugi durchgeführt werden konnte... tu mir einen Gefallen und laufe so schnell wie möglich in unser Hotel. Onkelchen und Ran sind dort. Schildere es den beiden so detailliert, wie du es mir geschildert hast."

Thea nickte, stand auf und begann, in Richtung Hotel zu laufen. Doch vorher drehte sie sich noch einmal um und sah den Jungen an.

"Wer bist du?"

"Ich bin Conan Edogawa. Ich bin Detektiv."

Der Junge hatte eine derart starke Aura, die Thea fast an Yugi erinnerte und die sich sofort in ihr Herz brannte. Schnell setzte sie sich in Bewegung.
 

Conan sah der davonstürmenden Duellantin hinterher.

Ein interessanter Zufall. Er wusste genau, wer dahintersteckte.

Schließlich hatte Conan ja ein fotografisches Gedächtnis, was ihm die Fallaufklärung sowohl bei diesem speziellen Fall, als auch bei der Fallaufklärung im Allgemeinen ungemein erleichterte.

Gut, Conan wusste, wer der Täter war, aber leider nicht, wie man ihn stellen sollte, oder zumindest wie man ihm einige Schritte zuvor sein könnte. Deshalb dankte er Professor Agasa für sein Ohrringhandy. Er steckte sich den Ohrring ans Ohr, zog seine Brille, rief auf dem linken Brillenglas das Telefonbuch der Stadt Wiesbaden auf, dankte im Stillen erneut Professor Agasa für das entsprechende Upgrade an seinem Telefon und wählte die gesuchte und auch schon gefundene Telefonnummer an.
 

In Wiesbaden raste Agent Calvin Nathan Cat gerade durch die Wohnung, die er mit seiner attraktiven Partnerin Julie Lokumbo bezogen hatte. Obwohl Julie durch eine verdünnte Version des Apoptoxin 4869 körperlich wieder die Formen einer Teenagerin um die dreizehn Jahre angenommen hatte, war sie bemerkenswert attraktiv. Und Cal, der die ursprünglich 23 jährigen Frau schon etwas länger kannte, wusste nur zu gut, das sich das, was in ihrer Teenagerform schon gut aussah...

"Julie, hast Du meine Boxershorts gesehen?"

"Die für die Ermittlung in Jägerkreisen?", rief Julie zurück. Diese Beschreibung von Cals dunkelgrünen Hosen mit weißen Lämmchen und Rehkitzen darauf hatte sich durchgesetzt, als sie Julie das erste mal in die Hände gefallen waren.

Mit seinem einen Meter Sechzig war Cal sicher nicht gerade das, was man allgemein als Hüne bezeichnete, aber ihm reichte die Größe komplett. Gelangweilt fuhr er sich über das Kinn. "Ich sollte mich mal wieder rasieren.", dachte er sich und verschwand kurz im Bad.

Während er sich gerade der Entfernung überflüssiger Gesichtsbehaarung widmete, öffnete sich die Tür zum Badezimmer und Julie Lokumbo trat herein.

Cal und Julie waren ein Agententeam, das unterschiedlicher nicht sein konnte. Während Cal von relativ kleiner, nahezu kompakter Statur war, war Julie trotz gerade körperlich einsetzender Pubertät relativ groß. Ihr tintenblaues Haar, das sich jetzt wieder mit dem natürlichen Rot-Blond-Mix mischte, fiel lang über ihren Rücken. Die Kleidung, die sie trug, betonte ihren Körper großzügigst. Und so verfiel der Agent, der sich eigentlich für einen kultivierten jungen Mann hielt, wieder für einige Sekunden in die Rolle eines Neanderthalers, während sein Blick einen Tick zu lang über Julie wanderte.

"Süßer, klapp mal die Kieferchen zu, sonst kriegst du noch ne Maulsperre.", grinste Julie. Ihr Outfit tat seine Wirkung.

Und während Cal gerade dabei war, seine Gedanken zu ordnen, klingelte mal wieder das Telefon.
 

Luxor

Conan Edogawa rannte. Er rannte so schnell er konnte, denn seine Entdeckung, die er gemacht hatte, konnte nicht länger aufgeschoben werden. Er erreichte eine kleine Gasse und stieß plötzlich mit einer jungen Frau zusammen. Beide gingen, ineinander verkeilt, zu Boden.

Als sich Conan von seinem Schreck erholt hatte, stellte er fest, das er mit seinem Hinterkopf auf dem Boden, allerdings mit der Stirn an Rans Schulter lag.

Ran stand auf: "Na, du kleiner Frechdachs? Wo wolltest du denn jetzt schon wieder hin?"

Die Frage war mit eigentlich recht amüsierter Stimme gesprochen worden, doch jetzt wurde der Ton schneidend scharf: "Du sollst doch nicht immer wegrennen!"

"Entschuldigung", sagte Conan, "aber ich habe..."

Rans Handy klingelte.

"Einen Moment," sagte die junge Frau, nahm sich ihr Handy und hob ab.

"Ja, Ran Mori hier?"

"Servus, Ran.", erklang Cals Stimme vom anderen Ende.

Ran runzelte die Stirn: "Wer ist da?"

"Cal."

Überraschung zeichnete sich in Rans Gesicht ab: "C... Cal? Warum rufen Sie hier an, Agent Cat?"

"Naja, wollten nur Anfragen, ob es vielleicht möglich wäre uns, in 10 Stunden am Flughafen von Luxor abzuholen?"

Rans Überraschung steigerte sich in Verblüffung: "Und was wollen Sie in Luxor, Agent Cat?"

Sie konnte förmlich hören, wie Cal am anderen Ende der Leitung Julie nickend zuzwinkerte und dann grinste: "Können sich BKA-Agenten keinen Urlaub gönnen?"

Treffer. Das saß. Gut, Ran hätte jetzt fragen können, warum man sich von all den Myriaden von Ausflugszielen ausgerechnet Luxor ausgesucht hatte, aber das war ja nun auch egal. Eher interessierte es Ran, woher Agent Cat wusste das sich Ran, Conan und Kogoro in Ägypten aufhielten.

Das würde sie auch noch erfahren, allerdings beschloss sie, Cal jetzt noch nicht mit der Frage zu konfrontieren.

"Natürlich holen wir sie vom Flughafen ab, Agent Cat. Immer gerne."

"Gut, Danke. Wir sehen uns!", flötet's ins Handy und legte auf.
 

Wiesbaden

"Ich habe mich wohl verhört. WAS willst du mitschleppen?", fragte Julie überrascht.

Cal grinste: "Hab ich doch gesagt, da gibt es auch Nichtschwimmerbecken. Luxor ist auf alle Art von Touristen eingestellt- und nein ich meine NICHT das Hotel und Casino in Las Vegas."

Julie rollte mit den Augen: "Und warum willst ausgerechnet du ausgerechnet da hin und deine Paddelverscuhe machen?"

"Kudo hat mir einen Tipp gegeben. Soll sich dort lohnen."

Julie ließ sich neben ihrem Koffer aufs Bett fallen, "Warum müssen wir ihn eigentlich wieder jagen?"

"Ihn?"

Cal drehte sich um: "Das ist nicht dein Ernst, diese Frage, oder?"

Julie nickte: "Doch, ich habe das Gefühl, das entwickelt sich bei dir zu einer regelrechten Obsession."

"So'n Quatsch.", murmelte Cal und ließ sich neben Julie und dem Koffer aufs Bett fallen, "ich bin von Traceless nich obsessiert... oder wie das auch immer heißt. Ich meine halt 'besessen'."

"So, und warum willst du ihn wieder jagen?"

Cal schnappte nach Luft: "Er ist ein Verbrecher. Wir sind BKA-Agenten. BKA-Agenten jagen Schwerstkriminelle mit, das gehört zu ihrem Aufgabenbereich."

"Ich glaube, das hat eher was mit der Tatsache zu tun, das wir bisher jeden Verbrecher dingfest machen konnten, nur eben bei jenem Traceless haben wir unseren Meister gefunden."

PENG. Die letzten Worte waren wie ein Pistolenschuss gefallen und hatten Cal genau wie ein tödlicher Treffer, in der Brust, genau im Herzen erwischt.

Mit unterdrückter Wut sagte er: "Du hast absolut recht. Dieser MISTKERL hat mich oft genug genarrt. Ich hasse ihn und ich werde ihn dingfest machen."

Gut, nun war es Zeit, die Gelegenheit beim Schopfe, besser den Kater beim Schweif zu greifen. Praktisch, wenn man wusste, wo man ansetzen sollte.

Julie plazierte sich also hinter Cal und begann mit der Prozedur.

Ihre Hände fuhren in gekonnten Kreisen über Cals inzwischen verspannten Nacken.

Und die gewünschte Wirkung trat ein. Cal entspannte sich komplett.

"Süßer. Ich wäre die letzte, die sich zwischen dich und einen deiner 'ach so wichtigen' Gegner stellen würde, aber bedenke, das du neben deiner Verpflichtung als BKA-Agent eben nicht die Verpflichtung hast, wenn Tracy gesichtet wird, sofort vor Ort zu sein. Du bist schließlich nicht Fandor oder Kommissar Juve, weder siehst Du wie Jean Marais oder Louis De Funes aus. Und Traceless ist, obwohl er eine ähnliche Verkleidungsstrategie an den Tag legt nun mal nicht Fantomas. Also bitte, entspann dich und überleg dir die Angelegenheit noch mal. Nach Ägypten fliegen, das können wir gerne, schließlich haben wir ab morgen Urlaub. Aber bitte, tu mir den Gefallen und fliege nicht nur nach Ägypten, weil da Traceless rumläuft... oder eventuell sogar eine gewisse junge Japanerin."

Cal lachte auf: "Du meinst diese 'gewisse junge Japanerin' die ich gerade gebeten habe, uns in ungefähr 10 Stunden abzuholen?"

Julie verdrehte wieder die Augen: "Ich wusste es. Kann es sein, das du einen kleinen Narren an Ran gefressen hast?"

"Wie kommst du darauf?"

Cal war die Unschuld in Persona.
 

Luxor

Ran erreichte gerade ihr Hotelzimmer, ließ die Schlüsselkarte in den dafür vorgesehenen Schlitz gleiten und betrat den Raum. Kaum das sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, gaben ihre Beine nach und sie ließ sich zu Boden fallen. In ihren Augen schillerten Tränen.

'Warum Conan? Warum er? Shinichi, hilf uns.', schoss es ihr durch den Kopf.
 

Wenig später

Rans Augen waren tränenverklebt, sie hatte vom vielen Weinen schon Halsschmerzen bekommen und sich standhaft geweigert etwas zu essen oder mit ihrem Vater Kogoro zu reden. Es schien für sie alles so schrecklich zu sein.

Gerade als sie die Trauer am Höhepunkt glaubte, klingelte das Handy.

Sie hob ab.

"Ja, hier Ran Mori?", sagte sie mit tränenerstickter Stimme.

Die merkwürdig klingende Stimme des BKA-Agenten riss sie in die Realität zurück: "Wir kommen in wenigen Minuten im Airport an... holt ihr uns ab?"

Ran wischte sich die Tränen aus den Augen, straffte ihre Gestalt und zwang ihre Stimme zur Ruhe: "Natürlich, Agent."
 

Die blonde Frau saß im Flugzeug und wurde Zeuge der Handyunterhaltung des BKA-Agenten, wenngleich sie seine Identität nicht kannte. Jedoch hatte sie soviele Jahre damit verbracht, ein großes Geheimnis zu hüten, selbst ihre engsten Familienmitglieder wurden entweder gar nicht oder erst dann eingeweiht, als die Familienmitglieder im Sterben lagen, das sie wusste, wenn jemand etwas verbarg. Sie hatte soviele Jahre damit verbracht, eine kühle Maske der Professionalität zu tragen, das sie wusste, wann jemand sich genau hinter dieser Maske versteckte. Und alles deutete auf diesen untersetzen jungen Mann zwei Sitzreihen vor ihr hin.

Sie lächelte und tippte ihren Partner an, der eingeschlafen war.

"Gin?"

Ihr Partner wachte auf: "What?"

"I asked you, if you want to have a glass of gin."

Er rollte mit den Augen: "You know, that I am antialcoholic."

" Yeah, I know. Do you see this uncool guy two seats ahead. I don't know, but I have a strange feeling about him."

"Oh, yeah... female intuition?", grinste er.

"Sorry, dear, thats a secret. And a secret makes a woman woman."

Ihr Partner lächelte: "Got the point."
 

Die Sonne schien vom wolkenlosen, blauen Himmel und die drückende Hitze war bemerkenswert. Es verwunderte das Empfangskommitee, das der Neuankömmling es schaffte, trotz des Smokings nicht zu schwitzen.

"Sind Sie in die Bond-Schule gegangen?", fragte Kogoro und sah zu Special Agent Calvin Nathan Cat, Mitglied der Sektion 31 des Bundeskriminalamtes herüber, " und schwitzen Sie nich, Agent Cat?"

Cal lächelte gequält: "Sie ahnen gar nicht, wie Schweiß und Kaschmir brennen."

"So genau wollten wir es nun auch nicht wissen.", meinte Thea.

Cal sah zu dem Mädchen und hob eine Augenbraue: "Und wer bist Du?"

"Anzu 'Thea' Gardner-Mazaki."

Cal hielt ihr die Hand hin: "Calvin Nathan Cat."
 

In diesem Moment verließ eine äußerst attraktive Gestalt das Flughafengebäude. Der Körper war eingerahmt von einem hautengen, pinkfarbenden Top und kurzen weißen Hosen, die gerade mal das wichtigste verdeckten.

Kogoros Kinnlade war damit beschäftigt, nach Erdöl zu graben.

Cal wandte sich um: "Siehst Du, Julie-chan? Wirkt doch, das Outfit."

Dann sah er sich um: "Ich vermisse jedoch den kleinen Conan, wo ist er?"

Ran, die sich bisher vornehm zurückgehalten hatte, trat auf Cal zu: "Es tut mir leid... ich glaube... er... ist... tot..."

Ihr Weinkrampf traf Cal vollkommen unvorbereitet.

"Verdammt", schoss es ihm durch den Kopf, "hat Traceless ihn etwa schon erledigt?"

Er sah Julie an, diese zuckte mit den Schultern und legte Ran die Hand auf die Schulter.

Ankünfte und Ermittlungen

Man machte sich in einem Taxi auf den Weg zum Hotel, indem sich sowohl Conan, Kogoro und Ran, sowie Thea und Yugi einlogiert hatten.

"Willkommen im Auge des Ra - Hotel.", begrüßte sie der Hotelportier, ein kleiner, leicht untersetzter Mann. Cal blickte verwundert zu Julie: "Auge des Ra?"

Julie begann eine Erklärung. "Das Auge ist das Symbol von..."

"Ra. Auch Re genannt, in manchen Epochen und Gegenden Amun, Amun-Re und selten Amun-Ra. Der ägyptische Sonnengott. Herrscher über den Tag. Erzfeind des Apophis, dem Schlangengott, der über die Nacht herrschte. Steht so im Buch der Toten.", ratterte plötzlich eine neue Stimme einen offensichtlich oft gesagten Satz herunter.

Julie drehte sich um. Direkt hinter ihr, an der Anmeldetheke, stand ein junger Mann, braune Haare, braune Augen, Brille.

"Hm, da hat einer Ahnung.", grinste Julie.

Der junge Mann räusperte sich umständlich: "Ja... ahm, guten Tag, ich bin... Daniel Jackson."

Damit reichte er Julie die Hand.

Ran legte die Stirn in Falten: "Daniel Jackson? Ich habe von Ihnen gehört... sie haben doch die These aufgestellt, das die großen Pyramiden als Landebasen für außerirdische Raumschiffe gedient haben, richtig?"

"Landebasen für außerirdische Raumschiffe? Ich bitte dich, Mausebein, wer glaubt denn an so was."

Kogoros Verachtung für Daniels Theorie war ganz eindeutig ersichtlich.

"Ja, ich habe gehört, diese Theorie hat Sie Ihre Reputation gekostet, richtig?"

"Ja, das stimmt... und wer sind Sie, wenn Sie schon so viel über mich wissen?"

Ran lächelte freundlich: "Ich bin Ran Mori, und das ist mein Vater..."

Daniel war starr: "Sagen Sie nicht... ihr Vater ist der berühmte Meisterdetektiv Kogoro Mori."

Kogoros Gesicht machte eine Metamorphose durch. Hatte man vorher noch einen Gesichtsausdruck gesehen, der an einen Biss in eine Zitrone erinnerte, sah man jetzt ein freundliches Lächeln.

"Sieh an, Daniel. Machst Du dir Freunde?"

Kogoro drehte sich um. Von einer Sekunde zur anderen schien es in seinen Augen zu funkeln, wie bei einem Frischverliebten.

Direkt vor ihm stand eine attraktive, blonde Frau in Top und Shorts.

Die junge Frau reichte dem Privatdetektiv die Hand und sagte mit einem strahlenden Lächeln: "Guten Tag, mein Name ist Samantha Carter."

Kogoro kicherte, was Ran zum Intervenieren nötigte. Sie stieß ihrem Vater den Ellbogen in die Rippen.

"Das ist Ran Mori, das ist ihr Vater Kogoro, seines Zeichens Privatedetektiv..."

"Ja, is' ja nu' ganz Nett, das wir uns alle vorgestellt haben. Ich würde wahnsinnig gerne Einchecken.", murmelte Cal, griff sich Julies Hand und ging mit ihr zu einer weiteren Ecke der Rezeption.

"Na, was sagst du?", fragte er sie in einem sehr leisen Ton.

"Hm... Sam Carter und Daniel Jackson in Ägypten... das gefällt mir gar nicht. Hier stinkts und zwar gewaltig.", murmelte Julie.

"Hey, es war n langer Flug.", verteidigte sich Cal, grinste dann aber.
 

Endlich war das Zimmer fertig und Cal und Julie verabschiedeten sich für eine Stunde von der restlichen Gruppe.

Nicht gerade zur Freude Julies hatten die beiden Wissenschaftler von der Rezeption das Zimmer neben ihr und Cal bekommen.

Aber wenigstens funktionierte die Klimaanlage. Sie ließ sich aufs Bett fallen. Cal verschwand erst mal unter die Dusche.
 

Es dauerte nicht lange und es klopfte an der Tür. Julie öffnete.

Ein Portier stand davor und hielt ihr einen Brief hin, zog ihn dann aber zurück. "Verzeihung, der ist für Mister Cat."

"Ist in Ordnung, den kann ich ruhig annehmen."

"Der muss persönlich überreicht werden. Es tut mir Leid, Miss, aber ich muss ihn Ihrem Begleiter aushändigen."

"Der ist gerade duschen. CA-HAL! POST FÜR DICH!"

"Nimm mal an, Kleine.", rief Julies Partner zurück.

Mit einem triumphierenden Grinsen nahm Julie den Brief jetzt. Der Portier trollte sich.
 

"Kann ich aufmachen?", fragte Julie Cal, der gerade sich abrubbelnd aus dem Bad kam.

"Lies vor.", forderte er sie auf.

"Unser Lyricfan schreibt offenbar.", teilte sie mit, nachdem sie nur kurz auf die Form und Struktur gesehen hatte. Dann las sie vor:

" Tolles Wetter hier.

Regenloser Sonnenschein.

Aber die Arbeit lässt einen nicht los.

Cheops war ehrgeizig und kreativ.

Er wird die Jahre wohl weiter überdauern.

Leider kann man das nicht vom Minidetektiv sagen.

Ebenso wenig vom Kartenspieler mit der Sturmfrisur.

Schade, aber so geht das Spiel nun einmal.

Sensationelle Kulisse übrigens."

Julie ließ sich wieder auf das Bett fallen. "Was meinst du, will er uns diesmal sagen?"
 

"keine Ahnung.", sagte Cal und hob und senkte die Schultern.

Die BKA-Agentin sah Cal an: "Na? na? Na? Keine Ahnung?"

Julie seufzte und betrachtete das Gepäckbehältnis neben sich.

"Zeit zum Auspacken.", murmelte sie und warf es einmal quer durch den Raum.

Der Koffer flog in die Ecke, überschlug sich ein paar mal, öffnete sich dann und erlaubte es dem Inhalt großzügig sich ebenso über das komplette Areal zu verteilen.

Cal grinste und klopfte Julie auf die Schulter: "Süße, du schaffst es wirklich, dem Zimmer einen individuellen Touch zu verleihen."

Dann stellte er seinen Koffer fein säuberlich in eine Ecke.

"Also, wie wollen wir Anfangen?", fragte Julie den Agenten. Cal sah sie an: "Ich habe nicht den Blassesten. Aber, ich bin mir sicher, wir werden sie finden."

"Sie?", hakte Julie nach.

Cal rollte mit den Augen und wippte ungeduldig auf den Fußballen: "Sie. Den Täter, Conan und Yugi."

"Wieso glaubst du, das die beiden nicht tot sind?"

Cal lächelte: "Ich weiß nicht... aber ich glaube, das passt nicht ganz zu Tracys Stil. Der Junge ist eine Raubkatze.... er spielt mit seinen Opfern, er tötet sie nicht sofort. Und wenn er weiß, das sich eine komplette Clique dran hängt, wird es für ihn noch interessanter."

Julie nickte: "Klar. Okay, Mister Freud."

Damit warf sie ihm einen interessant-aussehenden Gegenstand zu. Er war ungefähr 45 cm lang, 20 Cm Breit und 40 cm Dick.

Cal betrachtete das Gerät verwundert: "Was'n das?"

"Cal, du verschläfst auch jeden Modetrend. Sowas nennt man eine Duel Disc.", grinste Julie.

Cal war immer noch geringfügig irritiert: "Was für'n Ding?"

Julie lächelte und ging zum Bett.

"Wa... was hast du jetzt vor?", fragte Cal.

Julie grinste, noch eine Spur breiter, fröhlicher und frecher: "Keine Sorge, nichts was deine Moralischen und Ethischen Wertvorstellungen ernsthaft gefährden könnte."

Nun war es an Cal, breit zu grinsen: "Schade."

Julie fixierte ihn: "Vielleicht hast du an ihr Freude."

Damit steckte sie sich die Duel Disc an, schob eine Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz auf der Duel Disc und... sofort erschien eine spärlich bekleidete Dame direkt vor Cal.

Dieser sprang vor Schreck, nicht das eine spärlich bekleidete Dame im Zimmer erschienen war, sondern eher, weil sie dies unmittelbar vor Cals Nase tat und darüber hinaus absolut unvermittelt auftauchte, einen Satz zurück.

"W... Wow. Was ist denn Das jetzt?", wollte Cal wissen.

"Das ist die sogenannte Harpie."

"Niedlich...", murmelte Cal und sah das Wesen an: "Das is'n Hologramm, oder?"

Julie grinste: "Vielleicht."

"natürlich ist das ein Hologramm", murmelte Cal, trat vor... als er plötzlich unangenehme Bekanntschaft mit einer sich gerade öffnenden Tür machte.

"Cal, Julie, kommt schnell", sagte Thea aufgeregt, "mir scheint, wir haben einen Erpresser an der Leitung."

Julie nickte, deaktivierte ihre Duel Disc und wandte sich an ihren gefallenen Partner: "Komm, Cal, spiel nicht den Sterbenden Schwan. Hoch mit dir, alter Junge."

Cal rappelte sich auf: "Ich seh schon, diese Reise wird für mich einen hohen Asperinverbrauch bedeuten."
 

Man hatte sich in Theas und Yugis Zimmer eingefunden, Cal hatte das Telefon fachmännisch verdrahtet, und den PC, der mit der nötigen Software zum Rückverfolgen von Telefonanrufen operierte, an das Telefon angeschlossen.

Zunächst kam aus der Leitung nur rauschen, danach erklang eine verzerrte Stimme: "Völker von Tau'ri. Ihr habt genommen was mir gehört..."

Cal warf einen überraschten Blick zu Julie: "Das kenn ich doch irgendwo her."

"Es wird keine Gnade geben, Gorgonite-Abschaum.", erklang nun eine relativ normal klingende Stimme aus dem Hörer, danach ein doch recht verständliches: "Ich weiß, was Sie denken, und sie haben recht."

Dann ein Klicken in der Leitung.

Cal fluchte: "Er hat aufgelegt."
 


 

"Was soll denn das für ein Entführertelefonat sein?", fragte Kogoro überrascht in den Raum und sprach damit aus, was alle anderen dachten.

"Offenbar entwickelt sich Tracy vom Lyrikfreak zum Zitatklauer. Plagiat ist aber auch strafbar. Füg es zu seiner Vergehensliste zu, Cal."

Cal nickte, holte einen Poket-PC heraus und machte die notwendige Eintragung.

"Die holt mir die Karte zurück?"

Der BKA-Agent wölbte überrascht eine Augenbraue als er diesen Satz vernahm und drehte sich wieder zu Julie um.

Julie und Thea standen nebeneinander, die Dueldisks in Gefechtsposition nach vorne gestreckt.

"Julie, was tust du da?"

Die Agentin ließ sich von Thea gerade in die tieferen Geheimnisse des Duell-Monster-Spiels einführen.

"Nicht ganz.", fuhr Thea mit ihrer Lektion in Sachen Duell-Monsters fort. "Mit der Zauberkarte kannst du ein Monster vom Friedhof deiner Gegner holen und einsetzen."

Julie räusperte sich: "Ich glaube, ich hab da eine Idee."

Thea sah sie an: "Hey, du spielst intuitiv? Hast du eine Idee für den nächsten Zug?"

"Nein.", meinte Julie.

Damit nahm sie Cal das Gerät aus der Hand und drückte die Wiederholungstaste.

"Völker von Tau'ri. Ihr habt genommen was mir gehört...", erklang wieder die verzerrte Stimme.

"Serpent's song."

Das war Ran.

Die Augenbraue, die Cal schon gehoben hatte, wanderte noch eine Etage höher: "Hä?"

"Serpent's Song. Eine Stargate-Episode. Apophis stirbt und..."

"Ah! 'Der Sturz des Sonnengottes'. Sag das doch gleich.", schoss Julie dazwischen.

Ran nickte: "Das war Sokar."

"Stimmt, du hast recht.", murmelte Julie, und spulte den nächsten Satz ab: "Es wird keine Gnade geben, Gorgonite- Abschaum".

Cal klopfte sich auf die Schenkel: "Major Chip Hazard. Small Soldiers."

"Das heißt im Klartext, unser Entführer hat sich ein Band mit Zitaten aus Filmen und Fernsehserien zusammengeschnipselt und es einfach nur ablaufen lassen?"

Kogoro war verblüfft.

"Und das nächste dürfte aus..."

"Ich weiß, was sie denken und sie haben recht.", erklang es vom PC her.

"Magnum sein!", schrie Kogoro, begeistert, das Zitat richtig zugeordnet zu haben.

Thea grinste: "Na, haben Sie ihren Kollegen durch ein bekanntes Zitat erkannt, Herr Mori?"

Kogoro lachte: "Tja, gekonnt ist eben gekonnt."

Die beiden BKA-Agenten jedoch fielen nicht in das nun von Seiten Thea und Kogoro kommende Gelächter ein.

Cal und Julie war in diesem Moment, durch ihren Verdacht, die gefährliche Doppeldeutigkeit dieser Worte klar. Aber, noch durfte man den Trumpf nicht ausspielen. Einerseits war die Gefahr zu groß, das sich vielleicht Traceless unter dem Ermittlergrüppchen im Zimmer befand, andererseits könnten Ran und Kogoro Cal und Julie gegenüber mißtrauisch werden. Gut, das könnte den beiden BKA-Agenten relativ herzlich sein, aber, dadurch könnte folgende Gefahr akut werden: Ran könnte sich Cals oder Julies Handy aneignen. Und auf beiden Telefonen hatte man kurz vor der Anreise oder kurz vor der Abreise aus Japan im ersten Teil mit Conans Ohrringhandy telefoniert, was Ran wieder auf den Trichter bringen könnte, das Conan Shinichi war.

So aber brauchten sie weitere Beweise um mit dem Hinweis aus dem Gebüsch zu kommen, das Traceless wieder umhergeisterte.

Also fragte Julie Ran: "Sag mal, wie wurde Conan eigentlich entführt?"

"Also, ich stand an einem Souvenierstand, da hörte ich nur eine Art Zischen und sah, über die Schulter hinweg, wie Conan zu Boden fiel. Ich rannte hin, hörte erneut dieses Zischen und spürte, wie ich immer müder wurde.", berichtete Ran.

Cal sah Julie nachdenklich an: "Betäubungspfeile?"

"Was sonst? Vielleicht Kreislaufkollaps durch nen Insektenstich?"

Cal grinste: "Warum nicht?"

Julie sah ihn ernst an.

Kogoro: "Wir sollten uns die Tatorte ansehen. Vielleicht finden wir hinweise, die die Theorien untermauern."

Entführungen

Cal, Julie und Ran gingen, nach Conan suchend, durch die Straßen Luxors, Thea und Kogoro bildeten das andere Team und suchten Yugi.

Was das erste Grüppchen nicht bemerkte, war, das man die Beteiligten verfolgte. Das taten sie aus zwei Gründen nicht... um genauzusein aus dreien. Der erste Grund war, das die Gruppe einen ziemlichen Lärm veranstaltete, der zweite war, das der Verfolger die Agilität einer Katze und nahezu eben solche Samtpfoten hatte, insofern das bei Menschen möglich ist, und der Dritte war, das die Geschichte einfach sonst ziemlich schnell dem Ende entgegensehen würde.

So aber bemerkten sie nichts von der Präsenz des Fremden.
 

"Also, wer könnte ein gesteigertes Interesse haben, ein kleines Kind zu entführen?"

"Julie, du vergisst eine Kleinigkeit. Manhat ihn immerhin mit Ran zusammen gesehen. Und wenn Sie mit dem 'schlafenden Kogoro' in Verbindung bringt, dann kann es doch sein, das man sich gedacht hat, ihn zu entführen um dann ein fettes Lösegeld abzukassieren?", meinte Cal, auch wenn er höchst zweifelnd aussah.

"Das wäre eine Möglichkeit", nickte Ran. Schließlich erreichten sie den Tatort.
 

Sie bogen gerade in eine kleine Gasse ein.

"Hier", sagte Thea und deutete auf die Umgebung, "hier wurden wir angegriffen. Yugi hatte sich vor mich geworfen... also, der andere Yugi."

Das Sprechen fiel ihr schwerer, denn jetzt durchlitt sie erneut die Erinnerungen an Yugis Verschwinden.

"Der Schuss gellte durch die Gassen, nur einige Sekunden später lag der andere Yugi vor mir am Boden. Ehe ich nur begriff, was passierte, hörte ich den Schuss, spürte einen kurzen Piekser im Nacken... und dann weiß ich nichts mehr."

Kogoro legte tröstend den Arm um das Mädchen: "Keine Sorge, ihm wird nichts passiert sein. So wie ich das sehe..."

Er machte eine dramatische Kunstpause, bevor er fortfuhr: "Hat sie nur eine Biene gestochen und ihr Kreislauf hat das nicht mitgemacht."

"Das könnte möglich sein, ich dachte nur, in Ägypten gibt es keine Bienen."

"Doch... es gibt Afrikanische Bienen, ausserdem die Orientalische Hornisse.", meldete sich eine bekannte Stimme zu Wort.

Daniel Jackson stand an einem Souvenierstand und hatte sich zu ihnen umgedreht.

"Doktor Jackson, was tun sie hier?"

"Sight-seeing?"
 

Cal wandte sich an Ran: "Die Frage tut mir jetzt leid, aber wir müssen sie stellen. Hatte sich Conan auf dem Flug hierher irgendwelche Feinde gemacht oder hat er Feinde, die ihn bis hierher verfolgen könnten?"

Ran schüttelte den Kopf: "Nein, eigentlich nicht, aber..."

"Achtung, Ran, in Deckung!", schrie Julie und sprang die junge Frau an.

Beide gingen zu Boden als ein Schuss aufpeitschte und in der Stelle, an der Ran vorher gestanden hatte, ein Pfeil steckte.

Cal hatte seine Waffe gezogen und zielte in die Richtung, aus der der Schuss kam.

"Ja, sowas hab ich mir gedacht.", murmelte Cal, "Scharfschütze... klasse!"

Er sah sich um. Der Pfeil war von der Dachzinne des Hauses vor ihm gekommen. Also steckte er seine Waffe weg, rannte zu einer Feuerleiter, die an der Wand hing und kletterte diese hoch.
 

Oben angekommen sah er sich um.

Der Täter hatte entkommen können, nur in welche Richtung, das war die Frage.

Das Dach auf dem er stand, war bequem von den anderen Dächern der umliegenden Gebäude zu erreichen. Das Dach im Norden konnte der Täter nicht genommen haben, schließlich hätte er sonst einen großen Satz über Cal, Julie und Ran machen müssen. Die westlichen und östlichen Dächer schieden auch aus, weil man ihn dann auch gesehen hätte, also blieb nur das Dach im Süden.

Cal nahm Anlauf und übersprang mit einem mächtigen Satz die Lücke zwischen den beiden Dächern, eine immerhin einen Meter fünfzig breite und 10 Meter tiefe Gasse.

Er spürte dieses beeindruckende Gefühl, schwerelos zu sein... die Zeit stand still und Cal hatte genug Zeit, einen Blick nach unten zu riskieren. Unten, in der Gasse, stand ein Krankenwagen. Noch bevor er überlegte, warum der Krankenwagen dort parkte, kam er auf dem anderen Dach auf, rollte sich ab und sah sich um. Dieses Gebäude, auf dem er sich befand, stand ziemlich alleine da, direkt vor ihm war nur noch eine kleine Uferstraße, direkt dahinter floß der mächtige Nil.

Cal zog sein Handy und wollte gerade Julie anwählen, als er plötzlich hörte, wie Schritte über das Dach auf ihn zukamen.

Und als er sich umdrehte, sah er gerade noch den auf seinen Kopf zufliegenden Kolben des Gewehres, bevor dieser ihn traf und sich alles im Dunkel verlor.
 

"Cal, bleib gefälligst hier!", schrie Julie, "ich hab schließlich keine Lust wieder eine Vermis..."

Doch bevor sie den Satz beendet hatte, war Cal ausser Sicht- und Hörweite verschwunden.

Sie wandte sich an Ran: "Manchmal hasse ich diesen Knaben."

"Das kommt mir bekannt vor. Conan ist auch so ein Mensch. Wenn etwas seine Aufmerksamkeit erweckt hat, lässt es ihn nicht mehr los, bis er dann..."

Sie brach ab.

"Was ist los, Ran?"

"Ich weiß nicht... mir war, als wollte ich den Satz noch aussprechen, aber dann war alles weg."

Julie nickte: "Hm, das passiert, wenn die Zunge manchmal schneller als das Gehirn ist... aber kein Grund zur Sorge."

"Ich mach mir keine Sorgen", entgegnete Ran.

"Naja, wie auch immer."

Stille zwischen den beiden Frauen.
 

Thea und Kogoro setzten sich im Hotel erstmal in der Lobby nieder.

"Also, was meinen Sie?", fragte Thea den Privatedektiv.

Dieser runzelte verwirrt die Stirn: "Wozu?"

"Ob die Vermutung, der junge Mann angestellt hat, richtig ist, und ob Yugi vielleicht wirklich nur entführt, und nicht erschossen wurde."

Kogoro zuckte mit den Schultern, zündete sich eine Zigarette an und tat einen tiefen Zug: "Ich halte es nicht für unwahrscheinlich. Nach den Beschreibungen zu folgen, die Sie und Ran gemacht haben, würde ich auch darauf schließen, das ein Attentäter diese Anschläge durchgeführt hat und höchstwahrscheinlich, wie es Cal schon vermutet hatte, Betäubungsmunition verwendete."

"Aber sie haben von einer afrikanischen Biene oder einer orientalischen Hornisse gesprochen.", sagte Thea in fragendem Tonfall.

Kogoro lachte, beugte sich vor und flüsterte Thea ins Ohr: "Ja, aber doch nur weil wir uns an der Öffentlichkeit befanden. Nun stellen sie sich mal vor, ich sage vor aller Welt, das jemand irgendwo mit einem Gewehr auf Passanten schießt. Schon werden in den Medien Meldungen über terroristische Anschläge verlautbart. Nein, danke. Ich glaube, das müssen wir Ägypten nicht antun."
 

Conan wachte erneut auf. Noch immer war sein Platz nicht bequemer geworden. Doch die Sonne musste gewandert sein, während er geschlafen hatte, denn nun fielen goldene Strahlen in den Raum. Gut plazierte Fackeln unterstützen das Licht und so wurde die ganze Kammer ausreichend beleuchtet. Wahrlich, es war eine Kammer. Eine Grabkammer, gehauen oder gebaut aus riesigen Steinblöcken. Massiv. Conan befand sich in einer Ecke. Man hatte ihn dort regelrecht abgelegt. Nachdem man ihn fachmännisch in Ketten gelegt und an die Wand geschlossen hatte. Trotz aller Kniffe, die er wusste, war ihm eine Verbesserung seiner Lage nicht gelungen. Auch auf seine Technik konnte er nicht zurückgreifen. Der kleine Detektiv wusste nicht, ob sein Häscher auf die Multifunktionalität seiner Kleidung gestoßen oder es einfach nur ein Zufall war. Jedenfalls hatte man ihm bis auf seine weißen Boxershorts alles abgenommen. Sogar die Brille, die er ja zum Glück nicht wirklich brauchte. Die schmiedeiserne Kette spannte sich fest um seinen Oberkörper und fesselte seine Hände auf dem Rücken.

Er sah sich erneut um, allerdings schon wesentlich mutloser.

Der glänzende Sarkophag stand unter dem einfallenden Sonnestrahlen. Noch immer hatte er sich nicht geöffnet und es schimmerte weißes Licht durch die Öffnungsritze.

In der Mitte des Raumes stand ein steinernder Altar aus weißen Material. Darauf lag Julie in tiefer Bewusstlosigkeit. Traceless hatte sie vor einiger Zeit hergebracht. Kein Wort war gefallen. Conan glaubte nicht an Hypnose und dergleichen, aber das Mädchen war wirklich wie in Trance hinter Traceless hergelaufen. Den Blick starr auf einen goldenen Stab gerichtet. Dann hatte er ihr befohlen, sich zu entkleiden. Erst beim Bikini hatte er gestoppt und sie sich hinzulegen geheißen. Anschließend hatte er ihr einen kleinen Schlüssel in die Hand gedrückt, ein blutrotes Seidentuch über ihren Körper ausgebreitet und war dann mit ihren Sachen verschwunden.

Nun trat er wieder ein. Mit einem selbstgerechten Lächeln. Die Tür glitt hinter ihm wieder an ihren Platz und fügte sich unsichtbar ins Mauerwerk ein.

Conan stellte sich schnell wieder schlafend, verfolgte aber blinzelnd das Geschehen.
 

Traceless bemerkte natürlich, dass der Kleine wach war. So schnell konnte man ihm nichts vor machen. Aber Julie war noch immer regungslos in Besinnungslosigkeit verschwunden, was er sehr begrüßte.

Er ging zum Sarkophag, legte bedächtig die Hand auf ein Symbol. Das Leuchten verlosch und der Deckel schwang in zwei Flügeln auseinander. Yugi schlug die Augen auf und setzte sich langsam auf. Er wirkte noch arg benebelt und lehnte sich gegen die Sarkophagwand. Traceless verneigte sich vor ihm: "Ganz ruhig, mein Pharao. Ihr müsst erst zu Kräften kommen."

"Bring mir Wasser!", befahl Yami.

"Natürlich, mein Pharao." Traceless nickte und verschwand in einem Seitengang.
 

Kogoro reckte sich und richtete sich komplett auf.

"Was war das?", murmelte er, sah sich um. Da lagen Ran, Thea und eine Person am Boden, die sich selbst als Isis Ishtaaru vorgestellt hatte.

Was war also passiert?

Der Meisterdetektiv stand auf, ging zu seiner Tochter und fasste sie sanft an ihrer Schulter.

"Mausebein, wach auf."

Bleischwere Lider glitten nach oben: "Wo bin ich?"

"Im Hotel, Mausebein. Weißt du, was passiert ist?"

Rans Hände glitten zu ihrem Hals. Dort ertastete sie etwas.

"Da steckt etwas..."

"Beug dich mal nach vorne, Ran."

Ran tat wie ihr geheißen, und Kogoro betrachtete dieses Etwas, das da in Rans Hals steckte.

"Ein Pfeil. 3 Zentimeter lang, mit einer bunten Befederung. Wenn du mich fragst, werden solche Pfeile meist von Bewohnern des Nicaragua-Beckens verwendet. Diese Pfeile sind mit dem Gift der Pfeilgiftfrösche bestrichen, was den Getroffenen sofort tötet. Dieser Pfeil hier jedoch ist wahrscheinlich mit einem Gift bestrichen, das eine sedierende Wirkung hat. Ich frage mich ob..."

"Paps, du hast auch so einen Pfeil im Brustbein stecken...."

Ran rappelte sich komplett auf und ging zur immer noch ohnmächtigen Thea. Sie drehte das bewusstlose Mädchen auf den Bauch.

"Thea hat auch einen solchen Betäubungspfeil im Nacken. Jedoch... wo ist der Pfeil der Isis betäubt hat..."

Damit zog sie das Projektil aus dem Hals der jungen Duellantin und half ihr, wieder zu Bewusstsein zu kommen, während Kogoro das Aufwecken der Ägypterin übernahm.

"Geht es Ihnen gut?", fragte der Privatdetektiv.

Isis nickte: "Betäubungspfeile... Bauch."

"Wo..."

"Immer noch im Hotel, Thea."

Was war passiert?
 

Alles begann damit, das Ran und Julie die Lust auf Cal zu warten, vergangen war.
 

"Also, vielleicht sollte der Junge jetzt mal langsam runterkommen?", fragte Ran und machte sich daran, die Leiter hochzuklettern.

"Schauen Sie ruhig nach, Ran, ich versuche ihn, auf dem Handy zu erreichen.", sagte Julie, zog ihr Handy und wählte Cal an.

"The person you've called is temporally not available."

Julie verdrehte die Augen: "Ganz klasse"

Dann machte sie sich daran, Ran zu folgen.
 

Oben auf dem Dach angelangt, sah sie zunächst einmal die leicht verdattert, dreinblickende Ran an der Kante des Daches stehen. Sie eilte zu ihr.

"Alles in Ordnung?", fragte sie, Besorgnis in der Stimme.

Ran deutete stumm nach vorne. Julie folgte ihrem Fingerzeig und erstarrte ebenfalls.

Auf dem Nachbardach saß, in sich zusammengesunken, Cal. Der Kopf ruhte auf der Brust, sodass die blonden Haare das Gesicht gerade mal so verdeckten, aber die Kleidung verriet, das er es war.

"Wir müssen ihm Helfen.", meinte Ran und machte sich daran, auf das gegenüberliegende Dach zuspringen, doch Julies Hand schnellte vor und griff sie beim Arm.

Sie schüttelte den Kopf: "Nein."

Ran war perplex: "Nein? Julie, Ihr... Dein Partner liegt dort drüben."

Julie nickte: "Ja, aber... siehst du den Kasten, den Cal neben sich stehen hat?"

Ran sah Julie fragend an: "Bombe?"

"Bombe!"

Ran trat einen Schritt zurück, spürte wie eine Platte unter ihr nachgab.

Julie drehte sich zu Ran um.

"Nicht weiter bewegen."

Ran war verblüfft: "Was?"

"Hast Du nicht gerade dieses kleine Klick gehört?"

"Das kleine Klick?", schluckte Ran, "Etwa das kleine Klick, das man kurz vor dem großen KRABUMMS hört?"

Julie nickte: "Bleib einfach so stehen."

Dann ging der Frau in die Knie.

"Julie, wa... was hast Du vor?"

"Ich werde mal einen professionellen Blick auf die Bombe werfen."

Ran schluckte erneut hart, während Julie ihre Maske der Professionalität versuchte zu halten.

"Wahrlich ein Schmuckstück.", murmelte sie vor sich hin und zog ein kleines Messer.

"JULIE?"

"Keine Sorge, alles ganz praktisch gedacht. Diese Platte auf der Du stehst, ist über einen Auslöser mit der Bombe verbunden.", ratterte Julie herunter, "Du hast nicht rein zufällig mal eine Tellermine entschärft, oder bei der Entschärfung zugesehen?"

"Nein, natürlich nicht."

Julie wischte sich den Schweiß von der Stirn: "Wenn man das Messer so in die Mine bringt, das die Verbindung Zünder-Sprengstoff getrennt ist, wird auch nichts passieren. Und genau das habe ich jetzt vor."

"Hey, Pfoten weg, du MacGyver!", schrie Cal von dem anderen Dach herüber. Er hatte sich aufgerappelt, "Ich komm jetzt rüber. Ran, du kannst gleich vom Zünder heruntergehen."

"A... aber wenn ich runtergehe, explodiert doch die Bombe."

"Zerbrich dir darüber nicht dein Köpfchen, Ran.", zwinkerte Cal und hatte seine Waffe schussbereit gemacht, "in Die Luft fliegen wird das Ding so oder so!"

Julie, die gehorsam das Messer hatte fallenlassen, beugte sich nach vorne um sich das Messer wieder zu greifen. Ohne die geringste Mühe schwenkte Cal die Waffe auf Julie und feuerte.

Ran sah, wie sich Julie an den Hals fasste, und sah, wie ein kleiner, mit bunten Federn bestückter, Pfeil die Haut durchdrungen hatte.

Ohne weiter zu Überlegen sprang Ran auf Julie zu um sie mit ihrem Körper vor weiteren Geschossen abzuschirmen. Zu spät merkte sie, das sie dabei die Platte verlassen hatte. Sie hörte die Explosion, Cals Todesschrei und wurde von der Druckwelle auf den Boden geschleudert. Benommen blieb sie liegen.
 

"Julie, komm zu Dir!", flehte Ran die ohnmächtige Agentin an. Es war zuviel für sie in den letzten Tagen, ja sogar in den letzten Stunden passiert, um jetzt eiskalt zu sein. Erst die Entführung Yugis, dann die Entführung Conans. Und nun lag auch noch eine unschuldige Frau vor ihr und war offensichtlich verletzt. Sie konnte sich ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

"Shinichi... Conan, wo seid ihr nur?", fragte sie laut.
 

Als Julie die Augen öffnete, lag sie in ihrem Hotelzimmer.

Neben ihr auf dem Bett saß Ran, die gerade den Lappen auf der Stirn der BKA-Agentin wechselte.

"Wie komme ich hierher?"

Ran lächelte erfreut: "Du bist wach... das freut mich."

Sie ging zum Telefon und hob den Hörer ab: "Ja, Paps? Julie ist wach."
 

Kogoro Mori betrat das Zimmer und setzte sich Julie gegenüber: "Geht es Ihnen... Dir..."

Julie winkte ab. "Ich bin 18 Jahre alt. Sie können mich duzen, Herr Mori."

"Dein Japanisch hat echte Fortschritte gemacht, Julie.", lobte Ran von der anderen Zimmerecke her.

"Gut zu hören. Also, Herr Mori, was wollen Sie wissen?"

"So wie ich das verstanden habe... wie Ran es mir geschildert hat, ist Cal tot."

Julie schluckte: "Was?"

"Ich bin von dem Zünder gesprungen um dich vor weiteren Schüssen zu schützen, Julie. Dabei hab ich dann wohl die Bombe aktiviert. Tut mir leid."

Kopfschütteln. Das war Julies Reaktion. Einfaches Kopfschütteln.

Ran trat an ihr Bett und legte ihr die Hand auf die Schulter: "Es tut mir... ich kann es gar nicht in Worte fassen."

Julie hörte Rans Worte gar nicht... sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich den Fakten zu stellen und die Sache bis zu dem Punkt zu rekonstruieren, als Cal (oder war es doch Traceless?) auf sie gefeuert hatte.

Die Worte "Pfoten weg, du MacGyver!", hatte sie einmal zu Cal gesagt, bei ihrem ersten gemeinsamen Auftrag. Damals waren sie in einem Hotel als Undercoveragenten unterwegs...

ihr Auftrag war, ein Attentat auf einen Spitzenpolitiker zu verhindern, der in dem Hotel, in einer illustren Runde, Urlaub machen wollte. Direkt danach hatte der Politiker geplant, ein Friedensabkommen mit irgendeinem Staat zu unterzeichnen... welcher Staat das war, wusste sie jetzt nicht mehr. Aber sie wusste, wer damals der Attentäter gewesen war... jener Traceless, hinter dem sie jetzt schon seid einigen Jahren herwaren.

Damit war der Satz "Pfoten weg, du MacGyver!" eigentlich nicht identifikationsrelevant, denn sowohl Cal als auch Traceless kannten diesen Satz.

Der nächste Schritt bei der Identifikationsprüfung war die Tatsache, das Cal oder Tracy auf Julie geschossen hatte. In dem Moment in dem sie getroffen wurde, hatte sie gewusst, das es sich um einen Stun-Dart handelte, danach hatte sie schon das Bewusstsein verloren.

Das passte normalerweise zu Traceless Stil. Er betäubte unschuldige Leute, nur die, die er wirklich umbringen wollte, brachte er um. Aber, ein verzweifelter Cal könnte durchaus auf die Idee kommen, das die Situation hoffnungslos war, und das Julie seinen Tod nicht mit ansehen musste.

Je nach dem, ob Cal nun lebte oder nicht, die Mission musste weitergehen. Und in diesem Fall war die Mission die Aufklärung der Frage, ob Yugi und Conan tot waren oder ob man sie entführt hatte. Wenn ja, war die Frage, WO die Opfer hingebracht worden waren.
 

Ran fühlte sich schuldig. Julie hatte auf ihre Entschuldigung gar nicht geantwortet und auf weitere Versuche, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, gar nicht reagiert. Das hübsche Gesicht der Agentin war von Anstrengung gezeichnet, die perlweißen Zähne aufeinandergebissen und die schönen Augen reflektierten eine Mischung aus Entsetzen, Trauer und ... Ran stockte der Atem. Etwas in Julies Augen erinnerte sie an Conan. In dessen Augen funkelte es genau so, wenn er inmitten einer Überlegung steckte.

Veränderungen

Kopfschmerzen kündigten das Aufwachen an.

Schwere Lider glitten nach oben und er sah... Dunkelheit.

Müde und benommen war er nicht mal in der Lage, sich an seinen Namen zu erinnern.

"Was ist das für ein Ort?"

Eine Stimme... seine Stimme?

'Ganz toll. Die Kopfschmerzen und die momentane totale Amnesie sind die klassischen Folgeschäden eines Schlages auf den Kopf.', schoss es ihm durch den Kopf.

'Oh verdammt, woher weiß ich das denn jetzt schon wieder? Bin ich Arzt?'

Eine Hand... SEINE Hand fasste sich an die Schläfe. Dort spürte er Nässe und Wärme.

'Blut! Toll, Cal, du blutest.', sagte eine Stimme in seinem Kopf, mit einer nahezu arroganten Härte, 'Komm jetzt bloß nicht auf den Gedanken, abzuklappen.'

Dann brach alles zusammen.

Er wusste wieder, wer er war, nur was Cal nicht wusste war, wo er war.

"Bin ich schon wieder auf einem Schiff gefangen?", murmelte der Agent und richtete sich auf... ein Fehler den er alsbald bereute, denn die Kopfschmerzen, die jetzt auf ihn einströmten, waren nicht von schlechten Eltern.

Ein schmerzerfülltes Stöhnen entrann seiner Kehle.

Das Rumpeln hörte auf. Cal sah sich um. Er befand sich im Behandlungsbereich eines Krankenwagens. Nun hörte er, wie sich die Fahrertür öffnete und jemand um den Krankenwagen herum ging um die Hecktür zu öffnen.

Er erkannte die Person nicht, was wohl an dem grellen Licht lag, das jetzt in den Wagen einfiel. Wohl aber erkannte er die Waffe die auf ihn gerichtet wurde, hörte den Schallgedämpften Schuss...

Dann fiel Cals lebloser Körper zurück in die Trage.
 

"Ich lebe noch."

Yugi Muto war fassungslos und gleichzeitig erleichtert über diese Tatsache.

Er öffnete die Augen und sah sich um.

'Interessanter Platz... wo sind wir hier?'

Der Raum, in dem sie standen, war groß, dunkel und besaß Wände, die mit Hieroglyphen bestückt waren.

'Offensichtlich in einer Art Pyramide, nicht wahr?', antwortete der Yami ihm, 'überlass mir kurz die Kontrolle, vielleicht kommen wir hier raus, ich hab da eine Idee.'

Yugi spürte, wie die uralte Macht die Überhand gewann, seinen Körper übernahm. Es war ein merkwürdiges Gefühl, als würde man neben sich stehen. Man sah, wie der Körper agierte, aber konnte nicht eingreifen.

Yami ging zur Tür, griff nach der Klinke. Er erwartete sowas wie ein magisches Kraftfeld oder, das die Klinke einfach unter Strom stehen würde... aber... nichts dergleichen geschah. Die Tür lies sich einfach öffnen.

Yami trat heraus.
 

Dort traf ihn erstmal ein Kulturschock.

Er dachte, er wäre in eine altertümliche Pyramide eingesperrt worden, doch der Korridor in dem er stand, erinnerte ihn eher an...

'Sieht aus, wie die Kommandobrücke der Enterprise, wenn du mich fragst.', meinte Yugi.

Mit einem lächeln musste der Yami zugeben, das Yugi recht hatte. Der Korridor war lang und besaß zum Zentrum der Pyramide hin, helle, nahezu transparente Wände, in die alle zwei Meter eine Art Konsole eingebaut war.

Yami trat einen Schritt auf die Konsole zu.

"Interessant."

Seine Hände wollten gerade die Tastatur berühren, als...
 

Thea stand am großen Panoramafenster und blickte nach draußen. In ihren Augen schillerten Tränen, als sie plötzlich einen Stich im Herzen spürte.

'Yugi!'

Irgendwas stimmte nicht mit Yugi. Etwas ähnliches hatte sie schon mal gespürt, als sie mit Jonouichi und Honda Yugis Duell mit Maximilian Pegasus zugesehen hatten. Später hatte sich herausgestellt, das Yugi in ein Koma gefallen war, und das Duell nur durch das Eingreifen von Artemu, Yugis Yami, gerettet werden konnte.

Eine Stimme riss sie aus ihren Übelegungen: "Ich muss was tun."

Thea blickte sich um. Hinter ihr stand Ran.

"Was meinst du?", fragte die Duellantin die Karatekämpferin und Tochter des berühmten Privatdetektives.

"Du sorgst dich um den kleinen Yugi, richtig? Nun, ich sorge mich um Conan, das ist annähernd dasselbe. Wir sollten versuchen, die beiden zu finden."

"Die DREI zu finden.", sagte Julie und trat aus dem Schatten auf die jungen Frauen zu.
 

"WAS habt ihr vor?"

Kogoro Mori war in einer schwer zu beschreibenden Laune.

Man hatte ihn gerade geweckt und er war entsprechend ungehalten. Gleichzeitig war er verblüfft, als die drei attraktiven Frauen ihm vorschlugen, nach Conan, Yugi und Cal zu suchen und dann war er stolz auf seine Tochter, das sie diesen Vorschlag unterbreitet hatte.

"Wie stellt ihr euch das vor?", verlangte er nun zu wissen.

Julie räusperte sich: "Das ist eigentlich recht einfach."

Sie nahm eine Art Stadtplan hervor, breitete ihn auf dem Boden aus und ging in die Hocke.

"Hier", damit deutete sie auf eine kleine Gasse, "wurden Ran und Conan überfallen. Dort", damit deutete sie auf eine weitere Gasse, "gelang die Entführung Yugis. An diesem Punkt hier", damit deutete sie auf das Ufer des Nils, "stand das Gebäude auf dem 'Cal` gestorben ist."

"Sie betonen den Namen ihres Partners so. Stimmt was nicht?", fragte Mori.

Julie drehte sich zu ihm um: "Ich glaube nicht, das Cal tot ist."

"Wieso?"

"Keine Ahnung, ist so eine Eingebung. Sehen sie, er ist seid 5 Jahren mein Partner... ich kenne ihn, und ich... ich weiß es nicht, ich habe das Gefühl, das er noch lebt."

"Nun gut... aber wie bitteschön soll uns der Stadtplan helfen, Yugi, Conan und Cal zu finden?", fragte Thea.

Ran besah sich den Stadtplan genauer, dann schnippte sie mit den Fingern: "Die Gassen... sie sind nahezu identisch aufgebaut."

Julie grinste, schließlich wusste sie, worauf Ran hinauswollte. Dennoch fragte sie nach: "Und?"

"Dieselben Versteckmöglichkeiten, dieselben Fluchtwege..."

Es klopfte im Türrahmen und Thea und Ran sahen auf.

Dort, in der Tür, stand eine junge Frau, Anfang zwanzig. Demütigen Blickes in den Augen trat sie auf die beiden Japanerinnen und die deutsche BKA-Agentin zu.

Thea erkannte sie: "Isis, was tun sie hier?"

"Die Winde erzählen es sich. Der Pharao ist tot."

Julie erhob sich: "Wer sind Sie? Und welcher Pharao?"

Isis blickte zu der Agentin: "Mein Name ist Isis Ishtaaru. Ich bin eine der drei Grabwächter des Pharaos Artemu, der vor 5000 Jahren das Spiel der Schatten..."

"Komm zu den Neunzigern.", kürzte Julie die Sache ab.

Isis bedachte Julie mit einem durchdringenden Blick, als könnte sie direkt in die Seele der jungen Frau sehen und nickte.

"Meine Mission war es, die drei mächtigen Götterkarten zu beschützen. Allerdings wurden Sie mir gestohlen, ich konnte allerdings während des Battle-City-Duells dafür Sorge tragen, das der Pharao seine Mission vollendete."

"Und wer ist dieser 'Pharao'?", fragte Julie.

Isis holte Luft: "Es ist jene Person die Ihnen als Yugi Muto ein Begriff ist."

Nun war es an Julie nach Luft zu schnappen: "Wollen Sie damit sagen, das Yugi Muto tot ist?"

In diesem Moment flog die Tür auf. Drei Männer in Schwarz kamen herein, ihre 9 Milimeterwaffen im Anschlag und zwar so das sie jeden ohne große Mühe erschießen konnten.

"Keine Bewegung.", donnerte der Mann in der Mitte.

Kogoro trat auf ihn zu: "Was wollen sie hier?"

Weiter kam Kogoro nicht. Der erste Schuss fiel.

Kogoro, in der Brust getroffen, taumelte, durch die Wucht des Schusses gegen das Bett und sank an der Bettkante zu Boden.

"PAPS!", schrie Ran, spürte im selben Moment einen stechenden Schmerz im Nacken, bevor sich alles im Dunkeln verlor und sie, sowie Thea bewusstlos zu Boden sanken.

Isis und Julie schafften es, je einen der angreifenden Männer zu überwältigen, jedoch der Mann in der Mitte, der schon einen Schuss auf Kogoro abgegeben hatte, traf zunächst Isis im Bauch, die der länge nach hinschlug.
 

Kogoro nickte: "Also, Isis, als Sie wach waren, war Julie ebenfalls noch bei Bewusstsein?"

Die Ägypterin nickte.

"Wo kann sie sein?", fragte eine besorgte Ran.
 

Während Julies Körper in Trance in der Pyramide lag, war ihr Geist wach.

Sie wusste genau, was passiert war. Julie hatte nämlich, während der Zeit die der verbleibende Mann in Schwarz Isis brauchte, um Isis zu betäuben, selbst genug Zeit gehabt, sich der Waffe eines der ohnmächtigen Mitglieder dieses Eindringteams zu bemächtigen. Sie zielte gar nicht mal groß auf den Gegner, sondern drückte einfach nur ab. Die Wirkung war sofort eingetreten. Julie durchpulste zunächst der Gedanke, Ran, Kogoro, Thea oder Isis wieder aufzuwecken, ging also in die Knie um Ran aufzuwecken. Sie hörte das tiefe und gleichmäßige Schnarchen Rans, gleichzeitig merkte sie, das sowohl ein leises Flüstern ihres Namens, oder ein vorsichtiges Schütteln an der Schulter, das Mädchen nicht aufweckte.

Und in dem Moment, in dem sie sich umdrehte um einen Aufweckversuch bei Kogoro zu unternehmen, hörte sie wie jemand das Zimmer betrat, warf sich herum, sah Traceless, der einen goldenen Stab - den Milleniumsstab, wie sie sich erinnerte - auf sie richtete, dann verschwand die gesamte Anspannung und wich einem Gefühl der Glückseligkeit und Losgelöstheit.

Und als Traceless ihr befahl, mit ihm in den vor dem Hotel wartenden PKW zu steigen, gehorchte sie.
 

Conan wachte erneut auf. Noch immer war sein Platz nicht bequemer geworden. Doch die Sonne musste gewandert sein, während er geschlafen hatte, denn nun fielen goldene Strahlen in den Raum. Gut plazierte Fackeln unterstützen das Licht und so wurde die ganze Kammer ausreichend beleuchtet. Wahrlich, es war eine Kammer. Eine Grabkammer, gehauen oder gebaut aus riesigen Steinblöcken. Massiv. Conan befand sich in einer Ecke. Man hatte ihn dort regelrecht abgelegt. Nachdem man ihn fachmännisch in Ketten gelegt und an die Wand geschlossen hatte. Trotz aller Kniffe, die er wusste, war ihm eine Verbesserung seiner Lage nicht gelungen. Auch auf seine Technik konnte er nicht zurückgreifen. Der kleine Detektiv wusste nicht, ob sein Häscher auf die Multifunktionalität seiner Kleidung gestoßen oder es einfach nur ein Zufall war. Jedenfalls hatte man ihm bis auf seine weißen Boxershorts alles abgenommen. Sogar die Brille, die er ja zum Glück nicht wirklich brauchte. Die schmiedeiserne Kette spannte sich fest um seinen Oberkörper und fesselte seine Hände auf dem Rücken.

Er sah sich erneut um, allerdings schon wesentlich mutloser.

Der glänzende Sarkophag stand unter dem einfallenden Sonnestrahlen. Noch immer hatte er sich nicht geöffnet und es schimmerte weißes Licht durch die Öffnungsritze.

In der Mitte des Raumes stand ein steinernder Altar aus weißen Material. Darauf lag Julie in tiefer Bewusstlosigkeit. Traceless hatte sie vor einiger Zeit hergebracht. Kein Wort war gefallen. Conan glaubte nicht an Hypnose und dergleichen, aber das Mädchen war wirklich wie in Trance hinter Traceless hergelaufen. Den Blick starr auf einen goldenen Stab gerichtet. Dann hatte er ihr befohlen, sich zu entkleiden. Erst beim Bikini hatte er gestoppt und sie sich hinzulegen geheißen. Anschließend hatte er ihr einen kleinen Schlüssel in die Hand gedrückt, ein blutrotes Seidentuch über ihren Körper ausgebreitet und war dann mit ihren Sachen verschwunden.

Nun trat er wieder ein. Mit einem selbstgerechten Lächeln. Die Tür glitt hinter ihm wieder an ihren Platz und fügte sich unsichtbar ins Mauerwerk ein.

Conan stellte sich schnell wieder schlafend, verfolgte aber blinzelnd das Geschehen.
 

Traceless bemerkte natürlich, dass der Kleine wach war. So schnell konnte man ihm nichts vor machen. Aber Julie war noch immer regungslos in Besinnungslosigkeit verschwunden, was er sehr begrüßte.

Er ging zum Sarkophag, legte bedächtig die Hand auf ein Symbol. Das Leuchten verlosch und der Deckel schwang in zwei Flügeln auseinander. Yugi schlug die Augen auf und setzte sich langsam auf. Er wirkte noch arg benebelt und lehnte sich gegen die Sarkophagwand. Traceless verneigte sich vor ihm: "Ganz ruhig, mein Pharao. Ihr müsst erst zu Kräften kommen."

"Bring mir Wasser!", befahl Yami.

"Natürlich, mein Pharao." Traceless nickte und verschwand in einem Seitengang.

Yami erhob sich nun vollends. Er holte eine schmucke Handspange aus einem Geheimfach des Sarkophages und legte sie an seine linke Hand an.Dann schaute er sich in aller Ruhe um.

Da erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Er trat näher an den Altar heran und schaute auf das rote Seidentuch. Neugierde regte sich in ihm, als er die feine Silouette darunter sah. Er griff nach einem Zipfel und lüftete die Sichtbehinderung vorsichtig. Eine junge Frau...

Mit den Worten "Fühlt Ihr Eure Kraft schon genügend zurückgekehrt, mein Pharao?", betrat der loyale Diener wieder das Gemach. Erschrocken ließ Yami das Tuch wieder sinken, hob reflexartig die Hand mit der Zierspange. Der rote Kristall selbiger glühte auf und sandte Traceless mit einer Kraftwelle gegen die nächste Wand.

"Du kleiner...", murmelte dieser unterdrückt, rappelte sich auf und ging vor Yami auf die Knie. "Und Ihr habt es tatsächlich noch immer drauf."

Yami lächelte. "Du kannst dich erheben. Aber wage es nicht, dich noch einmal so an mich heranzuschleichen. Und nun sprich. Wer ist dieses hübsche Kind?"

Nach dem Vorkosten durch Traceless nahm Yami ein paar Schlucke aus dem Wasserkelch.

Traceless zog das Tuch von Julies Gesicht. "Ich erlaubte mir, eine Gespielin für Euch auszuwählen. Wie findet Ihr sie?"

"Sie ist bewusstlos.", stellte Yami mit gestochen scharfer Beobachtungsgabe fest.

"Glaubt mir, mein Pharao. Das ist im Moment ihr kooperativster Zustand. Sie hat das Temperament einer Löwin."

Yami entfernte die Decke vollkommen. Dann begutachtete er sie gründlich. "Ja, wirklich schön.", murmelte er fasziniert.

Traceless seufzte. "Ich weiß. Zu guter Letzt kommt es nicht darauf an, ob sie Euch gefällt."

Irritiert sah Yami auf. "Wieso? Ich bin der Pharao, also kommt es auf mich an. Obwohl ihre Attribute noch etwas reifer sein könnten."

"Dem kann abgeholfen werden.", lächelte Traceless wie ein Gebrauchwagenhändler. Er griff in die Innentasche seines Trenchcoats und beförderte ein Einwegspritze zu Tage.

"Was ist das?", fragte Yami alarmiert, als er die blitzende Spitze der Nadel sah.

"Ein Injektor."

Doch der Pharao bremste jede weitere Erklärung sofort ab. "Die Haut meiner Auserwählten wird nicht beschädigt!"

Traceless stockte in seiner Bewegung, dann lächelte er. "Keine Sorge, mein Gebieter." Er griff nach einem der Granatäpfel vom Opfertisch. "Das Symbol der Sünde... so lasset uns denn sündigen." Mit einer geschickten Bewegung spritze er die Frucht. Anschließend massierte er den Granatapfel, sodass sich der Saft aus den innenliegenden, fleischumhüllten Kernen lösen konnte. Dann streckte er seine Hand nach Julie aus, doch abermals hielt ihn Yami auf.

"Das ist *meine* Auserwählte!"

Elegant schwang sich der Pharao auf den Altar und bettete Julies Haupt auf seinen Schoß. Beinahe ehrfurchtsergriffen strich er ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann ließ er sich sowohl den Granatapfel als auch einen goldenen Kelch geben. Er löste etwas Schale und drückte den blutroten Saft in den Opferkelch, welchen Traceless ihm gereicht hatte. Dann öffnet er Julies Mund und flösste der Bewusstlosen den präparierten Saft ein.

Traceless sah zu Conan, doch dieser lag ruhig und mit geschlossenen Augen in seiner Ecke. Als sein Blick zum Pharao zurückwanderte, starrte Yami gerade fasziniert auf das nun deutlich spannendere Oberteil Julies.

"Wollt Ihr Euch rasch umziehen, mein Pharao? Sie wird noch einen Moment schlafen."

"Ein exzellenter Vorschlag, mein Untertan."

(Un)angenehmes Erwachen

Irgendwo in Luxor

Cal stiegen schwere Düfte in die Nase, als er zu sich kam. Es war der unverkennbare Geruch von Weihrauch, dazu Moschus, Sandelholz, nackte Frauenhaut, Zitrone, Ylangylang und auch noch andere Dinge, die man gern als Räucherstäbchen abbrannte. Kurzum, es lag eine Duftorgel in der Luft, die jeden einzelnen Teil des Geruchssinns wie mit Faustschlägen lahmlegte. Cal schlug die Augen auf und sah sich im Schummerlicht unter Zeltbahnen liegen. Musik dran in sein Ohr, die orientalischen Klänge Ägyptens.

Er richtete sich auf und schaute sich um. 'Wo bin ich denn jetzt wieder gelandet?'

Eine gebräunte Frauenhand legte sich auf seine entblößte Brust und drückte ihn zurück auf sein Lager.

Cal sah auf und erkannte eine in dünne Tücher gewandtete, junge Frau. 'Oh Gott... danke für diesen göttlichen Anblick... aber Julie würde jetzt schon wieder im Quadrat springen.' "Gu... Guten Abend.", stotterte er zusammen.

Die Stimme der Frau war sanft und gedämpft. "Shh, langsam, Fremder. Ihr habt stark geblutet."

"Wo bin ich hier?"

"Im Zelt meines Vaters.", erklärte sie. "Mein Bruder fand Euch zwei Straßen von unserem Stand entfernt. Ihr lagt ohne Bewusstsein in der feurigen Mittagsglut im Sand.", sagte sie im samtweichem Singsang.

Der junge Agent nickte bestätigtend, während die Erklärung langsam verarbeitet wurde. "Ah klar.... Moment mal... Zelt???"

"Sie sind im Zeltlager der Händler aus Assuan."

Erneut begleitete ein Nicken den Denkprozess. "Okay... darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Cat..." Er zuckte zusammen, als ihm die Erkenntnis wie ein kalter Waschlappen am frühen Morgen traf. "Sagten Sie ASSUAN?"

"Ja, ich komme aus Assuan. Wir sind in Luxor."

Cal seufzte erleichtert auf. "Gut... ich hab mich schon gewundert, wie ich nach Assuan komme."

"Legen Sie sich bitte noch einmal auf die Seite.", instruierte sie ihn im doktorähnlichem Tonfall. "Ich will mir Ihre Wunde ansehen."

Der BKA-Agent tat wie ihm geheißen und legte sich brav auf die Seite. fragte aber im gleichen Augenblick: "Welche Wunde bitte?"

"Diese hier.", sprahs und drückte ihm ein ölgetränktes Tuch aus selbige. Das darauf einsetzende Gejaule großzügigst überhörend, erklärte sie: "Das ist ein antiseptisches Öl. Es sollte den Heilprozess beschleunigen."

"JAAAAAAUL!" Es folgte ein Stöhnen: "Von... Hansaplast haben Sie noch nie was gehört, was?"

In diesem Moment öffnete sich die Zeltbahn und ein älterer Mann betrat die Stoffhütte. Er sagte etwas auf Ägyptisch. Die Frau antwortet ihm und übersetzte dann für ihren Patienten. "Er fragt, ob Sie sich besser fühlen."

Das Gesicht war eine verzerrte Maske aus unterdrücktem Schmerz und heldenhaften Lächeln, als Cal hervorpresste: "Das fragen Sie mich besser, wenn das Öl aufgehört hat zu brennen."

Die Frau versorgte ihm mit einen Verband.

Erleichterung löste die Maske ab. "Danke... das ist besser." Dann richtete er sich auf. "Wo hab ich mir die eigentlich eingefangen?"

"Wie gesagt, mein Bruder fand Sie im Straßensand. Sie müssen niedergeschlagen worden sein. Kann ich Ihnen vielleicht noch irgendwie helfen. Sie wohin bringen oder jemanden verständigen?"

"Haben Sie eine Asperin?", war die intelligente Gegenfrage.

"Nein.", musste ihn seine Helferin enttäuschend, wartete aber gleich mit einer Entschädigung auf. "Aber ich kann Ihnen dieses Öl geben. Tragen Sie es auf die Schläfen auf. Es brennt etwas, aber es befreit den Kopf und lindert den Schmerz." Sie reicht ihm ein Fläschchen Pfefferminzöl.

"Eine Frage noch...", ließ Cal den Columbo hören, als er sich das Geschenk dankbar einsteckte. "Wie weit ist es von hier zum "Auge des Ra"-Hotel?"

Die Dame überlegte etwas. "Etwa zwei Meilen."

"In welche Richtung?", tastete er sich weiter heran.

"Kommen Sie.", sagte die Frau auf seine Hilflosigkeit hin. "Ich bringe Sie bis zum Hotel."

"Danke, das ist sehr freundlich."

Er rappelte sich vollends auf und sie hakte ihn bei sich unter.

"Danke... wie heißen Sie eigentlich?"

"Baktwerel."

"Baktwerel... ein schöner Name..."
 

"Auge des Ra"-Hotel

"Danke fürs Herbringen. Ich hätte mich in diesen Gassen nur verlaufen."

"Ich wünsche eine gute Erholung und einen schönen weiteren Urlaub. Halten Sie sich von den gefährlichen Stadtteilen fern. In der Nacht ist selbst das Händlerviertel kein guter Ort.", riet sie ihm.

"Werde ich tun."
 

Cal wankte auf die Rezeption zu. "Den Zimmerschlüssel von Cat bitte."

In diesem Moment betrat Thea die Rezeption.

"Herr Cat! Dem Himmel sei Dank!" Sie stürmte auf ihn zu und umarmte ihn. "Ran befürchtete schon das Schlimmste."

Cal schaute Thea leicht irritiert an. "Hm? Ach so... nein, ich hab... einen über die Rübe gekriegt... Baktwerel hat mich hergebracht..."

"Wir haben uns schlimme Sorgen gemacht.", erklärte das Mädchen.

Die Antwort war nur ein gemurmeltes "Thea?"

"Fühlen Sie sich nicht gut? Soll ich Sie in Ihr Zimmer bringen? Die Polizei müsste inzwischen dort fertig sein."

Adrenalin schnellte wie ein ICE-Express durch sein Körper. "Was? POLIZEI?"

"Regen Sie sich nicht auf.", versuchte Thea weitere Anstrengungen zu verhindern. Zwecklos.

Cal versuchte sich zu kompletter Größe von 1,60m aufzurichten, sank jedoch fast wieder in sich zusammen. "Wieso Polizei?", wiederholte er seine Frage.

Aufmerksam stützte Thea ihn. "Inspektor Mori ist auf einen Fall gestoßen. Machen Sie sich keine Gedanken."

"Inspektor?", echote Cal. "Der Mann ist Privatdetektiv."

"Sehen Sie, ich bringe alles durcheinander.", lächelte Thea unschuldig.

Cal sah sie abwartend an, fragte letztlich aber direkt: "Wo ist Julie?"

Thea schwieg kurz, dann schluckte sie. "Es geht ihr gut. Sie... hat sich hingelegt... hat einen schweren Sonnenbrand."

Der BKA-Agent nickte verständnisvoll. "Gut... sie liegt wahrscheinlich in..." Er setzte erneut an. "In unserem Zimmer, oder?"

Thea sah zu Boden. Sie konnte niemanden ins Gesicht lügen. "Bei Ran."

"Gut... dann bringe mich doch bitte zu Ran und zu Julie."

"Das ist keine gute Idee.", meinte die junge Frau und fand schnell eine Ausrede. "Sie sollten sich hinlegen. Lassen Sie Julie schlafen. Sie hatte sehr starke Kopfschmerzen und wollte absolute Ruhe haben."

"Das... Das is gut, da kann ich mich ja direkt daneben legen... sie hat sicher ne Asperin."

"Ich habe ebenfalls Asperin dabei.", versuchte ihm Thea diese Idee weiter auszureden. "Joey benötigt oft welche. Und Julie lassen Sie besser in Frieden. Ich bringe Sie in mein Zimmer."

Cal fasste das als Abschleppversuch auf. Er richtete sich kurzzeitig komplett auf und knurrte: "Nein... ich habe gesagt, ich will zu Julie... hier stimmt was nicht."

"Bitte, Herr Cat. Julie geht es gut. Sie schläft und hat darum gebeten, dass sie niemand stört."

Cal schaute Thea durchdringend an: "Wenn etwas mit meiner Partnerin ist... will ich es wissen." Geschwächt knickte wieder in die Knie.

Die Duellantin fing ihn ab. "Herr Mori!", rief sie für die Ohren des geschwächten Agenten viel zu laut.

Der Privatdetektiv folgte dem Schrei. "Ah, Herr Cat. Da sind Sie ja. Schönes Wetter hier, nicht? Sie sehen etwas blass aus. Vielleicht sollten Sie mal in den Wellnessbereich. Da gibt es ein Solarium und unter uns..." Er stieß ihn tölpelhaft an, wodurch Cal mal wieder seine Bekanntschaft mit dem Boden vertiefte, und setzte leise hinzu: "Äußerst attraktive Masseurinnen."

Cal rappelte sich wieder auf und packte Kogoro am Kragen. "Mich interessieren weder attraktive Masseurinnen noch der Wellnessbereich. WAS ist mit meiner Partnerin!"

"Ach, die Julie...", Kogoro begann zu schwitzen. "Die ist einkaufen gegangen. Shopping. Sie wissen ja, wie Frauen sind."

Die Antwort Cats war ein Fauchen. "LÜGEN Sie mich nicht an, Mori!"

Moris Gesichtfarbe wechselte in ein tiefes, wütendes Rot, was sich kontrastreich von Cals angeschlagener Blässe anhob. "Wie reden Sie denn mit mir, Sie kleiner Möchtegernagent? Ich bin der große schlafende Kogoro Mori! Der De..." Die Selbstberäucherung des Detektivs beeindruckte den Agenten nicht im Geringsten, sondern endete abrupt damit, dass er ihn zur Seite stieß und in Richtung seines Hotelzimmers wankte.

Mit den Worten: "Ran! Wo ist Julie?" öffnete Cal die Tür zum Zimmer und prallte beim Anblick der auf dem Boden mit weißem Band aufgeklebten Umrisse und den in ebenso weißen Einwegschutzanzügen gewandeten Leuten der Spurensicherung, die noch vor Ort waren, zurück. Schockiert schaute er sich um und dieser Schock brachte seine Kraft vorübergehend zurück. "Verdammt, was ist hier passiert?"

"Was ist denn hier passiert?", wiederholte eine Stimme.

Cal drehte sich zum Ursprung dieser Lautäußerung um und sah sich Samantha Carter und Daniel Jackson gegenüber. Ein leicht irrsinniges Funkeln trat in seine Augen. [Anm. Julie: Ist das nicht Normalzustand?] "Das würde ich auch gerne wissen.", fragte er gefährlich ruhig.

"Sie sollten sich auf jeden Fall beruhigen.", meinte Daniel etwas erschrocken.

"Sagen Sie mir das nicht auch noch, Doktor Jackson.", warnte Cal, wurde aber wieder sanftmütiger gestimmt. "Ich weiß, dass ich mich ausruhen sollte.... nur meine Partnerin ist... ist..." Langsam sank er zu Boden.

"Sie ist was?", hakte Sam mitfühlend nach.

Benommen kam es als Antwort: "Weg.... nicht mehr da."

Vorsichtig nahm ihn der Anthropologe in den Arm. "Wir finden sie schon wieder. Keine Sorge. Ist ja nicht so... das sie von der Erde verschwunden ist."

"Da haben Sie recht, Doktor.", nickte Cal dankbar des Trostes wegen. Dann war auch der letzte Rest Schock-Kraft verschwunden und er sank in einen erholsamen Schlaf.
 

Endlich traf auch Kogoro wieder ein: "Hat er das Zimmer gesehen, Doktor Jackson?", erkundigte er sich.

"Ja.", bestätigte der Doktor das offensichtliche für den Meisterdetektiv.

"Die Abdrücke sehen auch nicht sehr beruhigend. Was ist passiert? Und wo ist das Mädchen?", fragte Carter.

"Das Mädchen..." Mori räusperte sich. "Nun, Miss Carter, Doktor Jackson, kann ich Sie wohl mal ganz kurz alleine sprechen... der Möchtegernagent scheint ja zu schlafen." Dennoch ging er mit den beiden einmal kurz um die Ecke. "Wir wurden überfallen... und als wir wieder aufwachten, war die Kleine weg."

"Hat man Hinweise, wer es gewesen ist und wo sie sein könnte?", fragte Sam.

Der Detektiv schüttelte mit dem Kopf: "Ich weiß nur, dass sie schwarz trugen."

"Können wir irgendetwas tun?", signalisierte auch Daniel seine Hilfsbereitschaft.

Kogoro bedachte die beiden mit einem ganz speziellen Blick. "Hmm... vielleicht beschäftigen Sie mit meiner Tochter und dieser Duellantin Agent Cat. Und ich suche die Kleine? Überlassen Sie das ruhig mir. Ich bin immerhin ein Profi."

"Mausebein! Thea!", rief der Detektiv seine Tochter und deren neue Freundin.

Sam blieb skeptisch. "Haben Sie überhaupt Ansätze? Ägypten ist groß."

Kogoro lächelte mit ungebrochenem Selbstvertrauen. "So gefragt... nein. Aber Sie vergessen eine Kleinigkeit... ich bin Kogoro Mori, der Detektiv, der seine Fälle im Schlaf löst... ich krieg das hin."

AIDA

Yami betrat wieder die Grabkammer. Nun trug er einen weißen Lendenschurz, einen goldfarbenden Kragen und Reifen um die Oberarme. Noch immer war das Handgerät an Ort und Stelle.

Er trat auf Julie zu, die nunmehr friedlich schlief. Er neigte seinen Kopf hinab und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. Sie schlug die Augen auf und lächelte verträumt.

Er lächelte jovial zurück und sie winkte ihn zu sich heran. Erwartungsvoll beugte er sich noch einmal hinab. Dieses Mal war es wie eine Explosion. Er meinte einen Engelschor zu hören und sah Wolken und Sterne miteinander in wilden Reigen tanzen. Heiß durchfuhr es sein Gesicht. Dieses Mädchen hatte Feuer... in ihrer rechten Faust.

Yami schlug wenig ehrenhaft gegen den Altarsockel. Als er wieder auffuhr, dieses Mal wütend statt amorös beseelt, fuhr er sie an: "Du wagst es, deine Pharao zu schlagen?"

Ihre Antwort war nicht minder kalt als ihr Lächeln. "Du wagst es deine Göttin zu küssen?"

"Bevor wir einen Streit im Königshaus haben", schritt Traceless schlichtend ein, "darf ich bekannt machen. Artemu, Pharao von Ägypten. Sachmet, Göttin des Krieges."

Artemu befühlte sein schmerzendes Kinn: "Das glaube ich nach der Ohrfeige sofort."

Sachmet blieb ungerührt und ließ ihre Löwenaugen auf Traceless ruhen. "Und wer bist du Wicht?"

Traceless verneigte sich tief. "Ich bin Euer loyaler Diener, meine Göttin. Man nennt mich Tureanchen."

Artemu ignorierte ihn und reichte Sachmet stattdessen seine Hand um ihr vom Altar zu helfen. Sie ließ sich aufhelfen, während er sie fragte: "Wie kann ich dich ehren, dass du mich, mein Volk und mein Land zum Triumph verhilfst, Sachmet?"

Sie lächelte und sah ihm tief in die Augen. Die Antwort war ebenso simpel wie befreiend für ihn. "Küss mich. Küss mich, wir du noch nie in deinem ganzen Leben jemanden geküsst hast."

Die Hände gingen auf Entdeckungsreise und die Geister beider erhoben sich in andere Gefilde. Ihre Lippen verschmolzen miteinander.

Traceless sah sich das eine ganze Weile mit an. Schließlich stellte er fest: "Offenbar brauchte man früher bedeutend weniger Sauerstoff."

Schließlich löste sich die Göttin vom Pharao. "Wahrlich... das war ... göttlich.", hauchte sie befriedigt. Artemu lächelte.

Conan regte sich. Seine Ketten rasselten leise und die drei fuhren herum. Artemu hob seine Handspange, doch Sachmet hielt ihn zurück. "Ein Kind?"

"Ja. Tureanchen dachte ihm wohl einen Dienstposten zu. Aber er ist etwas schmächtig, nicht?"

Sachmet schwebte auf den kleinen Jungen zu, half ihm sich aufzusetzen und strich ihm das Haar glatt. Sie legte ihm die Hand aufs Gesicht.

"Gefällt er dir?", fragte Artemu.

Sachmets Blick verblieb auf Conan: "Fürwahr, du bist ein allerliebster Knabe."

Conan starrte sie stumm an. 'Was ist denn mit der los?'

Artemu hatte seinen großzügigen Tag. "Er ist dein, wenn du dies Kind dein Eigen zu nennen wünschst, geliebte Göttin."

"Schön.", freute sich Sachmet. "Doch er sieht nicht aus, wie es sich geziemt. Sein Haar ist fast so barbarisch, wie das eines Nubiers..."

Conan wurde das Betatsche zu viel. Er zischte: "Lass mich los!"

"Ganz ruhig.", lächelte ihn die Göttin beschwichtigend an.

"Er scheint etwas... bockig zu sein.", bemerkte Artemu.

"Ist er verängstigt?", drehte sich Sachmet fragend um.

"Nein..." Der Pharao schätze die Gebarden des kleinen Detektivs mit fachkundigem Blick ein. "Eher feindselig. Und aggressiv."

"Welchen Ausruf tat deine Mutter bei deiner Geburt?", erkundigte sich Sachmet.

Das Fauchen hielt an. "Du kennst meinen Namen."

"Mäßige deinen Ton, Kind!", wies ihn die Göttin streng zurecht.

Die Antwort war ein unverständliches Fauchen, dass sie mit einer leichten Ohrfeige quittierte.

Conan gab keine Ruhe.

Artemu nahm sich seiner an, indem er die Handspange zum Leuchten bracht und sie ihm vor die Augen hielt.

Conan erschlaffte.

"Vielleicht würdest du gerne einen anderen Sklaven sehen?", bot Artemu ihr an, doch sie lehnte mit seltsam befriedigtem Ausdruck im Gesicht ab. "Nein. Er hat den Geist eines Löwenjungen. Dieser ist mir gerade recht."

"Sehr gut.", nickte der Pharao.

"Doch nun sollte er gewaschen werden. Der Staub dieser Pyramide klebt an ihm. Ich denke, danach wird er sich auch besser fühlen."

Artemu verneigte sich. "Wie Ihr wünscht, meine Göttin." Er klatschte in die Hände. "TUREANCHEN!"

"Artemu!", sagte Sachmet nur.

"Meine Göttin?"

Sie lächelte. "Nenn mich Sachmet und..."

Er nickte. "Und?"

"Willst du mich so unbefriedigt verlassen?"

Er schüttelte den Kopf. "Nein, meine Göttin." Galant trat er auf sie zu und nahm sie in den Arm. Sachmet übernahm die Führung und küsste ihn.

Artemu erwiderte das Lippenbekenntnis voller Leidenschaft.

Traceless starrte kurzzeitig erstarrt auf das Schauspiel und ging dann auf den Pharao zu. Seine Gedanken rasten kristallklar in seinem Kopf. 'Ich erschlag dich...'

Sachmet schien dies zu spüren, denn sie funkelte Traceless an, ohne jedoch den Kuss zu unterbrechen.

"Ihr habt gerufen, mein Pharao?", machte sich der Diener schließlich bemerkbar.

Artemu holte Luft. "Nimm diesen Knaben. Wasch ihn, dann kleide ihn ein, wie es sich für unser Volk und unseren Stand geziemt."

"Geht klar, mein Pharao.", nickte Traceless. Er löste die Ketten von der Wand, warf sich den ribbon-deviceten Conan über die Schulter und verschwand in einem Nebenraum.

Sachmet sah ihm mit pikiertem Blick hinterher. "Wie spricht dieser Diener?"

Artemu schüttelte den Kopf. "Mach dir keine Sorgen...", versuchte er sie gelassen zu beruhigen.

"Es ist eine Beleidigung für meine Ohren.", beharrte sie stur.

"Das braucht es nicht.", säuselte der Pharao.

Sachmet wechselte das Thema. "Wie geht es deinem Reich?"

"Reich?"

"Das Reich der Sonne. Wie geht es Ägypten?"

"Entschuldigung?" Artemu war leicht baff.

"Artemu." Sachmet seufzte und sprach wie zu einem unverständigen Kind. "Du bist der Pharao des glücklichsten und gesegnetsten Landes dieser Erde. Und weißt nicht, wie es deinem Volk geht?"

"Weißt du, welches Jahr wir haben?", fragte der junge Regent.

"2004.", antwortete sie wie aus der Pistole geschossen.

"Exakt...", bestätigte Artemu. "Ich glaube, das Reich, das du mein Reich nennst, existiert nicht mehr."

Sachmet schwieg kurz. Dann streckte sie sich. "Nun denn. Erobern wir es zurück. Sachmet lebt und wer auch immer sich ihr in den Weg stellt, wird ihren Pfeil zu spüren bekommen... ich geh mich umziehen." Sie verließ die Grabkammer in Richtung Vorkammer.

Artemu nickte gedankenversunken. "Das klingt ausgezeichnet. Ich glaube, es wird Zeit, dass die Menschheit wieder zu ihrem Pharao Artemu und ihrer Göttin Sachmet zurückfindet und..." Er schaute sich um. "Sachmet? Huhu?"
 

Cal schlug die Augen auf. Wachen Blickes sah er sich um, registrierte die Frauen und den Anthropologen, die im Zimmer waren.

"Morgen", krächzte er.
 

Zur selben Zeit saß in einem luxuriös ausgestatteten Geschäftszimmer ein junger Mann und brütete über Geschäftsbilanzen. Die Firma Kaun Enterprises aufzukaufen war mit sicherheit eine sehr kluge Entscheidung gewesen und so hatte der junge Mann, der mächtig in dem Sessel am Schreibtisch thronte, das Battle-City-Turnier veranstalten können. Von der geschäftlichen Seite aus betrachtet, war das Turnier ein medientechnischer Hit. Dadurch, das die Firma, die er gekauft hatte, ein breitgefächertes Sortiment bereitstellte, beinhaltend beispielsweise ein weitreichendes Satellitennetzwerk, mehrere Verlage in unzähligen Ländern, darüber hinaus auch ein weltweit operierender Fernsehsender, hatte er das Battle-City-Turnier einem breitgefächerteren Publikum zugänglich machen können.
 

Die in Eigenfabrikation der Kaiba-Corp.-Werke rund um Domino-City, hergestelten Duell-Discs wurden zuerst an die registrierten Meisterduellanten, beispielsweise Yugi Muto, Dinosaur Ryuzaki, Mai Kujaku, Katsuya Jounouichi, nach Bestätigung ihrer Identität verschenkt. Natürlich lies Kaiba nach Beendigung des Turnieres zu Merchandising-Zwecken genauso hochwertige Duell-Discs herstellen, wie die Meisterduellanten sie besaßen, verkaufte sie zu erschwinglichen Preisen, und fuhr, dadurch das die Namen der Meisterduellanten die beste Reklame war, die man sich wünschen konnte, recht gute Profite ein, die seine Kosten mehr als deckten.

Wie schon gesagt, Medientechnisch war das Battle-City-turnier für Seto Kaiba mehr als nur erfolgreich ausgegangen.

Jedoch für den Magnaten persönlich war das Turnier nur ein Flop. Er hatte es veranstaltet um seinen Platz als Duellant Nummer eins wieder zu legitimieren und um Yugi Muto, der ihn einst von diesem Platz verdrängt hatte, entsprechend zu strafen. Jedoch war es wieder einmal nicht gelungen.

Dabei konnte sich Kaiba von rein geschäftlicher Seite nicht beklagen. Er war reich, besaß ein Geschäftsimperium, das sogar diverse Mulitmilliadäre, die ihr Geld in die Entwicklung von Betriebssystemen gesteckt hatten, vor Neid erblassen lies und die aufgekaufte Firma Kaun Enterprises brachte Seto Kaiba ohne geringsten Zweifel ein großes Plus in der Geschäftsbilanz des nächsten Jahres.

Während sich der junge Kaiba Coorporations-Inhaber mit einem gefälligen Lächeln in den Sessel zurücksinken lies, meldete sich mit einem angenehmen Summton seine Gegensprechanlage.

Kaiba drückte den Knopf und fragte ungehalten und kalt: "Was gibt's denn?"

Die samtweiche Stimme seiner attraktiven Sekretärin erklang aus dem Lautsprecher: "Ihr Geschäftspartner ist da. Er sagte, es habe etwas mit der Ägypten-Angelegenheit zu tun."

"Ich lasse bitten."
 

Keine zwei Sekunden später betrat ein schneidiger junger Mann das Büro und setzte sich, ohne groß gefragt zu haben, Seto Kaiba gegenüber.

"Nun, Mister Kaiba, ich habe meinen Bürokomplex errichten lassen."

"Gut."

Der junge Mann kramte in seiner Hosentasche, zog ein sorgsam zusammengefaltetes Blatt Papier hervor und überreichte dem Medienmogul einen Scheck.

"Auf Zins und Zinseszins zurückbezahlt, Mister Kaiba."

Der Self-Made-Millionär nickte zufrieden.

"Gut, es war ein Vergnügen, mit ihnen Geschäfte zu machen."

Der Blonde stand auf und verließ das Büro.

Nun fiel Kaiba an dem Scheck etwas auf.

Die säuberliche Unterschrift "Stephen Foxx" verblasste, genau wie die Summe. Stattdessen stand dort "Mit bestem Dank... Traceless."

Im selben Moment öffnete sich die Tür und eine weitere Person betrat den Raum.

Seto Kaiba räusperte sich: "Woher wussten Sie das?"

Der Seto Kaiba im Bürostuhl fasste sich an den Halsansatz und zog eine Gummimaske von seinem Gesicht, brachte seine Haare in Ordnung, setzte sich seinen Zylinder und sein Monokel auf und grinste: "Ich bitte sie, Seto Kaiba. Der Junge wird berechenbar."

Der junge Mann hinter dem Bürotisch öffnete das Fenster und sprang hinaus.

Kaito KID liebte es halt, Gebäude auf eine unkonventionelle Art und Weise zu verlassen.
 

Traceless lag flach auf dem Altar und spürte die wohltunende Härte und Kühle des antiken Steines. Sein Rücken schmerzte.

Seine Füße waren wund.

Seine Knie waren aufgerieben.

Seine Finger waren verschrumpelt.

Sein linker Wangenknochen trug ein Hämatom.

Und warum?

Mittlerweile verfluchte er seine eigene Idee. Ja, sicher, es war genial wie immer gewesen. Und es hätte auch funktioniert. Artemu erwecken war kein Problem. Ihn konnte er leicht kontrollieren. Ganz Ägypten würde ihm durch den jungen, alten Pharao zu Füßen liegen. Conan, den kleinen Meisterdetektiv aus dem Weg zu räumen, war eine Kleinigkeit. Cal zu beschäftigen auch. Aber er hätte sich niemals dazu verführen lassen dürfen aus Julie diese Löwengöttin zu machen.

Nun lag er da und gönnte seinem schmerzenden Körper Ruhe und Entspannung. Er, der Meister der Verwandlung. Er, der Unerschöpfliche. Er, der größte Gegenspieler der Justiz seit Fantomas, aber mit wesentlich mehr Eleganz, Schönheit, Intellekt und Geschick als der Franzose. Er musste sich ausruhen.

Traceless zischte verächtlich und drehte sich. Ein Schmerz jagte durch seinen Ischias und er blieb wieder liegen. Doch, es war eine gute Idee.
 

Anfangs hatte er noch mitspielen und Sachmet ihren Hochmut etwas ausleben lassen wollen. Es war so herrlich erfrischend Julie ohne den Sanftmut und mit herrschsüchtiger Befehlsstimme zu erleben.

So hatte Traceless sich um Conan gekümmert und versucht ihn nach den Wünschen der Löwengöttin herzurichten. Das war ein harter Kampf gewesen.

Er war der selben Ansicht wie der kleine Detektiv, dass die äußerliche Verwandlung in ein ägyptisches Kind der Pharaonenzeit einen Ringkampf wert war, doch wollte er den Befehl ausführen. Traceless war größer, stärker und Conan in Ketten und geistig durch die Schockwelle des Pharaos eingeschränkt. Somit gewann der Schuft und Conan kam in einem weißen Lendenschurz und goldenen Sandalen wieder zu sich.

Gerade als Traceless ihm die Haare machen musste.

Der Schrei des geschrumpften Oberschülers, als er sich im Spiegelglas sah, war in der ganzen Pyramide widergehallt.

Doch in Ägypten war der Zopf nun mal das Zeichen der Jugend und alle andere Behaarung störend.

Sachmet war zufrieden, küsste den kleinen Conan mütterlich und sogleich war auch er hin und weg. Traceless war der süße Duft ihres Atems dabei nicht entgangen, doch er selbst war zum Glück ein zähes und vor allem resistentes Kerlchen.

Anschließend hätte Traceless der menschlichen Löwin zum ersten Mal den Krummstab des Pharaos um die Ohren hauen können. Während Madame mit dem Pharao und ihrem Söhnchen über die abendlichen Dünen flanierte und den Sonnenuntergang bewunderte, musste er den Thronsaal schrubben, dass königliche Schlafgemach herrichten und für ein Essen sorgen.

Er kannte Julies Abneigung gegen Fleisch und zauberte ein vegetarisches Galaessen hervor. Zwar war die Agentin keine Vegetarierin, mochte die fleischfreien Essen aber lieber. Er wollte sie ruhig halten.

Sachmet war so ruhig und zufrieden, dass sie ihn ihr goldenes Tellerchen liebevoll und dankbar gegen den Wangenknochen des treuen Dieners fliegen ließ. Die zarten Spitzen des grünen Spargels flogen Pfeilspitzen gleich durch den Raum, das wütende Gebrüll der Göttin untermalte die Kriegsszene kunstvoll.

Erst als Traceless ihr ein Steak brachte, schnurrte die Löwin wieder, wenngleich noch immer leicht verstimmt. Wie konnte es der Diener auch wagen, ihr kein Fleisch zur Mahlzeit zu opfern?

Artemu hatte seine eigene Art mit dem Vorfall umzugehen. Eigentlich wollte Traceless ihn hinsichtlich seiner Eroberungspläne an diesem Abend lenken, doch das Ziel des Pharaos für diese Nacht schien einzig in fleischlicher Eroberung zu bestehen.

Jedenfalls nach den Geräuschen zu urteilen, die gerade aus dem Nebenraum kamen.

Traceless bebte innerlich und hätte sich gern abgeregt. Aber die Putzerei war ihn in die Knochen gegangen.

Und Conan schlief neben ihm. Und den Babysitter wollte er in dieser Nacht sicher nicht noch tun.

Seine Kraft hatte einzig zu einem Schlag ausgereicht. Und nur dies ließ ihn seine Laune nicht ganz verlieren. Das Bewusstsein, dass Cal durch sein Geschenk mit Sicherheit dem Wahnsinn nahe war, schuf ein stilles Lächeln auf die Lippen des geschundenen Bösewichtes.
 

"Was hältst du von ihnen?"

Daniel schüttelte nur den Kopf. "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Aber Janet hat ähnliches berichtet, als sie von diesem Ärzteaustausch aus Beika* zurückkam."

"Stimmt.", meinte Sam. "Erzählte sie nicht auch von zwei deutschen Touristen?"

"Ja." Daniel nahm den Ersatz-Akku seines Laptops vom Ladegerät und steckte ihn ein.

"Ob das deren Mentalität ist?"

"Was? Oh, nein. Eigentlich... nicht. Die Deutschen gelten als korrekt, pünktlich..."

"Ah, schon klar." Sam kannte ihn, deshalb fuhr sie dazuwischen."

Daniel sah auf die Uhr. "Und wir sollten uns beeilen, damit man auch Amerikaner für pünktlich hält. Der Vortrag beginnt in einer halben Stunde und bei dem Verkehr draußen sollten wir sofort los."

Sam nickte und griff sich ihre Sonnebrille.
 

Der Bote hatte das seifenklare Lächeln eines italienischen Rosenverkäufers.

"Eine Päckschen für Senor Cat."

Cal nahm es ihm ab, drückte ihm ein Trinkgeld in die Hand und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.

"Das war aber nicht sehr höflich oder macht man das in Deutschland so?", fragte Ran. Sie und Thea waren allein bei Cal. Kogoro war Spuren suchen. In der Bar zwei Straßen weiter.

Cal funkelte sie an.

Thea versuchte die Situation zu entspannen. "Wer hat Ihnen das Paket geschickt?"

Der Agent setzte sich. "Hmmm, da fragst du mich was..." Er bemühte sich die männliche, ungelenke Kritzelei auf dem Absender zu entziffern. "Dein Freund, Ulrich Nathan Bekannt." Dann lächelte er humorlos. "Offenbar war zu wenig Platz für seine gewohnte Schreibart."

"Was?" Keine der beiden Frauen verstand, was er meinte.

"Das Päckchen kommt von Traceless. Einen Accrostik hat er wohl nicht drauf bekommen."

"Seien Sie bloß vorsichtig.", warnte Ran.

"Wieso?"

Aber auch Thea stimmte ihr zu: "In Filmen schicken die Bösewichte den Guten immer solche Päckchen mit solch unscheinbaren Absendern und dann sind Bomben drin."

"Tja, meine Partnerin, die solche explosiven Spielchen liebt, ist ja leider... verschwunden. Also müssen wir selbst ran." Er holte sich eine Schere.

"Was haben Sie vor?", fragte Thea leicht panisch alarmiert.

"Wo nach siehts denn aus? Ich mach das auf.", erklärte Cal ruhig und schnitt ohne mit einer Wimper zu zucken die Schnur durch.

Ran warf sich im selben Moment mit einem "NICHT!"-Aufschrei auf ihn und rollte hinters Bett. Nichts geschah.

"Ran?"

"Ja?"

"Dein Körper ist ja wunderbar proportioniert und eine Geburt fällt bei deinem wohlgeformten Becken sicher leicht, aber..."

Zu diesem Zeitpunkt begann die Wange des Agenten so zu schmerzen, dass er sich wünschte, Ran sofort zum Loslassen aufgefordert zu haben.

"Verdammt, du bist schwer! Mach dich runter von mir!", sagte er und überschritt dabei die angemessene Zimmerlautstärke um einige Dezibel.

"Sag das noch mal mit meinem Becken!" In Rans Augen standen Flammen.

"Hey, hört auf." Thea trennte die beiden. "Sie wollte dich doch nur abhalten, die Bombe auszulösen. Und Ran, er will doch nur atmen."

Ran ließ Cal aufstehen.

"Das Päckchen ist von Traceless.", erklärte Cal und richtete dabei sein Erscheinungsbild. "Der Junge baut eine Menge Mist, aber er ist kein kaltblütger Kill... okay, doch. Aber er will seine Taten genießen. Er will daneben stehen, es sich in voller Schönheit des Chaos' ansehen und triumphieren. Bei Bomben lässt sich alles äußerst schlecht aus nächster Nähe betrachten. Damit tötet er nicht."

Cal öffnete das Päckchen, während er weitersprach.

"Er arbeitet wesentlich feiner und subtiler. Er ist ein Raubtier, dass seine Opfer so lange wie möglich mit seinen Spielen quälen will. Er schlägt erst zu, wenn er genug hat. Ich kenne ihn gut, immerhin jage ich ihn schon seit mehr als fünf Jahren."

Plötzlich erstarrte Cal. Er wurde totenbleich.
 

Sie schafften es gerade noch pünktlich zum Vortrag.

An der Tür wurden sie von der Sicherheitskontrolle abgefangen. In Ägypten war man seit einigen Jahren äußerst vorsichtig geworden.

"Ich bin Doktor Daniel Jackson. Hier ist meine Einladung." Er reichte sie und seinen Ausweis dem Sicherheitsbeamten. Dieser kontrollierte die Papiere kritisch.

"Wo kommen Sie her?"

"North Carolina, USA."

"Und Sie sind..."

"Ich bin Doktor der Archäologie."

"Und Sie wollen einen Vortrag halten? Wurden Sie nicht mal..."

"Nein, nein. Ich bin nur als Zuhörer hier.", bremste Daniel schnell ab. Er war vor vielen Jahren ausgelacht wegen seiner Thesen, dass die Pyramiden Raumschifflandeplätze für Aliens wären. Inzwischen wusste er es dank unzähler Sternentorreisen besser. Die Pyramiden waren die Raumschiffe selbst. Und nicht sehr witzige Gefährte, wenn der Feind am Steuer und an der Waffenkonsole saß. Benutzt wurden sie von schlangenartigen Wesen, die sich in einen humanoiden Wirtskörper einnisteten und die Kontrolle über diesen übernahmen. Seine eigene Frau war dieser Rasse, Goa'uld genannt, zum Opfer gefallen. Das war ein herber Schlag für Daniel gewesen, der mit ihr zum ersten Mal in seinem Leben so richtig glücklich gewesen war.

Doch im Team von SG1, einer Art Spezialeinheit, der er und Sam angehörten, hatte er wieder etwas wie eine Art Familie gefunden. Sie und die beiden anderen Teammitglieder waren unzertrennliche Freunde. Zusammengeschweißt durch Lebensgefahr, Neugier auf Sternentorreisen und erprobt in schwierigen Lagen und gegen starrköpfige Politiker, bei denen die Freunde der eigenen Kinder vor Schreck erstarrt im Wohnzimmer stehen würden, wenn sie herausbekämen, wer der Daddy ihrer besten Kumpels ist.

Aus dem Quartett wurde mit der Ärztin Doktor Janet Fraiser, die im gleichen Geheimprojekt arbeitete, wie Sam und Daniel, ein Quintett. Außerdem war sie die Frau, die Daniel nach dem Tod seiner ersten Frau, Sha're, wieder aufmuntern und neue Lebensfreude geben konnte. Ein Engel mit heilenden Händen.

Der Sicherheitsmann gab ihm seine Papiere zurück.

"Das ist Doktor Samantha Carter. Ich dolmetsche für sie.", erklärte der sprachgewandte Daniel weiter, während auch Sams Papiere überprüft wurden.

"Sie ist Doktor der Astrophysik und begleitet mich."

Auch diese Papiere waren in Ordnung und hielten der Prüfung stand.

"Wenn Sie noch bitte alle Metallgegenstände hier ablegen und durch diesen Rahmen gehen würden.", wies der Wachmann sie an.

Sie leerten ihre Taschen aus. Daniel legte seine Brille ab und ging durch den Detektor. Beim Sam piepste es.

"Ach, ich hab die Dogtags vergessen."

"Sie ist Major der US Air Force.", erklärte Daniel, während Sam ihre Kette unter ihrem T-Shirt hervor nestelte. Sie legte die 'Hundemarken', die sie als Soldat der US Air Force trug ab und schon konnte auch sie das Gebäude betreten.

Sie grinste Daniel an. "Eigentlich... müsste man das Talent von Hathor haben.", meinte sie. Der Wissenschaftler sah sie verwirrt an.

"Nun, Hathor hatte nicht so viele Probleme mit der Sicherheit. Sie hauchte die Männer einmal mit ihrem Atem an und schon waren sie ihr ergeben. Manchmal müsste man eine Göttin sein."

"Bei wem würdest du das gern mal einsetzen?", fragte Daniel.

"Oh, damit würden sich sicher so einige Rätsel lösen lassen. Doch... Geheimnis.", erwiderte Sam lächelnd.

Neuigkeiten und Nachrichten

"Haben Sie dieses Mädchen schon mal gesehen?" Die Stimme zuegte von Professionalität. Auch der Ort zeugte davon, dass der Detektiv sich mit dem Klischee auskannte, dass vermisste weibliche Personen, wenn sie unter der 40-Jahre-Grenze liegen, in einer Bar zuletzt gesehen und von zwielichtigen Gestalten mitgenommen wurden. Jedoch die Haltung des Mannes im blauen Sakko verriet, dass er einfach nur ein paar Bier zu viel getrunken hatte.

Der Barkeeper sah auf das Bild, sah zum Detektiv und schüttelte den Kopf. "Kenn ich nicht." Damit machte er sich daran, weiter den Tresen abzuwischen. Eine typische Barkeeper-Handlung, wenn sie nur Statisten waren, wie in dieser Szene.
 

Der Detektiv wandte sich seinem Nachbarn zu. Der Zufall (oder der Autor) wollte es, das dieser Nachbar eine gewisse, nicht unbekannte Ägypterin war, die den Namen Isis Ishtaaru trug.

"Ein Emmer-Bier bitte.", orderte sie, der Bartender erfüllte den Wunsch der Ägypterin prompt und stellte das gewünschte alkoholhaltige Kaltgetränk auf den Tresen.

Kogoro sah Isis verblüfft an: "Was.... was tun sie hier, hübsche Dame?"

"Abwarten bis sich das Schicksal erfüllt."

Kogoros Gesicht zeigte immer noch keinen Funken besonderer Inteligenz, als er fragte: "Wie jetzt?"

"Alles ist vorherbestimmt."

"Die spinnt, aber verdammt gut gebaut.", schossen Kogoro gleich zweideutige Gedanken durch den Kopf und Blut in seine... nein, das wollen wir nicht weiter erläutern. Widmen wir uns lieber der Konversation zwischen Kogoro und Isis.

Wenngleich von Konversation zwischen den beiden nicht wirklich die Rede sein konnte. Nach der mysteriösen Antwort der noch mysteriöseren Ägypterin, wusste Kogoro nicht mehr, worüber er mit ihr reden sollte. Na gut, schließlich war er ja Detektiv und seine Aufmerksamkeit lenkte sich wieder auf das Bild Julies. Er wandte sich an seinen Nachbarn rechts von ihm.

"Haben Sie diese junge Dame schon mal gesehen?"

Der Nachbar schüttelte stumm den Kopf.

Kogoro seufzte - das konnte noch eine lange Nacht werden.
 

"War doch eine interessante Debatte.", meinte Daniel, als er mit Sam das Kongreßzentrum verlies.

'Archäologentagung 2004 - Kinder der Götter - ', lautete der Titel der Veranstaltung, die die beiden Wissenschaftler und Mitglieder des SG1-Teams besucht hatten und an der Daniel lebhaft mitdiskutiert hatte.

"Ja, schon, Daniel, aber das nächste mal, wenn du dich mit einem Kollegen auseinandersetzt, bitte denke daran, das fast 99% der anwesenden Wissenschaftler weder einen Goa'Uld, noch einen Tok'ra oder gar einen Asgard getroffen haben."

Die beiden erreichten das Auto, einen Honda Civic, den sich Sam gemietet hatte. Daniel öffnete der blonden Majorin die Tür, lies sie einsteigen, umrundete den Wagen und stieg auf der Beifahrerseite ein.

"Nun? Was tun wir? Fahren wir ins Hotel oder machen wir sight-seeing?", fragte die Astrophysikerin, "Ich habe von Luxor noch nichts gesehen."

Daniel zuckte mit den Schultern: "Klar, warum nicht."
 

Der Agent warf einen entsetzten Blick auf den Inhalt des Paketes. Tea und Ran warfen ihm einen besorgten Blick zu.

"Was ist?", fragte die Duellantin.

Cal hob ein Stück Stoff hoch. Ein ganz bestimmtes Stück Stoff, dazu geeignet, bestimmte Bereiche einer Frau zu bedecken. "Er hat die Regeln verletzt.", murmelte er bitter.

Ran sah ihn verwundert an: "Traceless?"

"Ja." Cal ließ sich aufs Bett sinken, das Stückchen blutroten Stoff immer noch in Händen haltend und nachdenklich daraufstarrend. Der Agent wusste nicht, wieso Ran nun so reagierte, wie sie reagierte, aber in einer schnellen Bewegung hatte sie Cal 'entwaffnet', sprich, den BH abgenommen. War es, weil sie ihn selbst untersuchen wollte oder weil ihr der Gedanke, das jemand mit einem BH in den Händen vor ihr saß und hineinstarrte, Cal hatte keine Ahnung.

"Wie können Sie wissen, dass es Julies ist?", fragte Thea.

"Die silbernen Nähte dort. Julie entfernt immer die Bügel. Die Schnittstellen verziert sie so, wodurch sie zugleich gekennzeichnet sind."

Noch immer saß er da wie ein zusammengesunkenes Häufchen Elend. Die plötzliche Sorge umnebelte sein Gehirn und ließ ihn keinen klaren Gedanken fassen. Wohl aber hörte er Rans Kommentar: "Hm, auf jeden Fall wurde er sehr unsanft seiner Trägerin entwendet."
 

Cal zuckte zusammen. 'Sehr unsanft?', schoss es ihm durch den Kopf, 'Tracy, wenn du Julie irgendwas angetan hast, dann... gnade dir Gott. Welcher auch immer."
 

Gegen abend, Cal hatte sich immer noch nicht von seinem Schock erholt, und konnte daher kaum allein gelassen werden, beschloss man, sich mit Televisionieren zu beschäftigen und schaltete den Fernseher ein.

Cal hob den Blick von einem Buch, das er gerade las und warf einen Blick zum Fernseher.
 

Das Stimmengewirr ebbte ab und erstarb schließlich vollkommen. Er hörte die Stille des Saals auf sich lasten. Die Scheinwerfer blendeten ihn und im Augenblick war er dafür mehr als dankbar. Er konnte von der Bühne aus nichts sehen. Er stand gern auf Bühnen. Ja, das war sein Lebenstraum. Einmal auf einer richtig großen Bühne stehen und im Applaus der Menge baden, der nur ihm galt, ihm und seinem Programm. Doch dieses Mal war es etwas anderes. Dieses Mal war es kein Programm, was er hatte. Dieses Mal wusste er nicht, was geschehen würde, wie er die Bühne wieder verlassen konnte. Vielleicht würde er da stehen, nachdem er seinen Text gesagt hatte und nichts würde geschehen. Oder sie würden lachen. Oh, Gott, mach, dass sie nicht lachen. Nicht dieses Mal, denn dieses Mal wären ihre sonst so begehrten Lacher Hohn und Folter für ihn.

Er konnte sie nicht sehen, obwohl er seine Augen abschirmte. Er hoffte nur, dass sie noch immer dort war, wo er sie zuletzt ausgemacht hatte.

Er atmete tief durch, doch der dicke Kloß im Hals verschwand nicht und sein Herzschlag erreichte allmählich den Rhythmus einer Kalaschnikow. Was würde passieren? Würde sie weglaufen? Lachen? Sich schämen so in Szene gesetzt zu werden? Würde sie sich freuen?

Wie war bloß sein Text? So oft hatte er ihn geübt. Keine Prüfung fiel ihm je so schwer. Keine Prüfung war ihm je so wichtig.

Er gab ein Zeichen zur Seite hin und die CD wurde abgefahren. Elton Johns Stimme erklang.

"There's a calm surrender to the rush of day"

Er hatte es nicht vergessen ihr Lied. Es war nicht leicht, es zu besorgen und ungesehen von ihr mitzubringen. Männer trugen keine Handtaschen, worin sich die CD hätte verstecken lassen. Und dann noch heimlich herauszufinden, wer den CD-Player bediente und wie er an das Mikrofon kam, alles ohne dass sie etwas mitbekam, war kein Leichtes. Aber irgendwie hatte er es geschafft. Und nun stand er hier und konnte sich nicht an seinen einstudierten Text erinnern.

"When the heat of a rolling wind can be turned away an enchanted moment."

"Ahm... ja... hi. Entschuldigt bitte, wenn ich euren Ball hier unterbreche...", begann er umständlich.

Ihr Herz setzte aus, als sie seine Stimme über den Lautsprecher hörte. Dann sah sie ihn auf der Bühne stehen. Tat er es wirklich? Sicher, sie hatte es sich in ihrer Fantasie mal ausgemalt, aber dazu war er nicht verrückt genug, hatte sie geglaubt. Und dort stand er jetzt.

"And it sees me through it's enough for this restless warrior just to be with you."

Ein Schauer befiel sie. Beinahe ängstlich sah sie zu ihren Eltern, doch die waren bereits gegangen.

"Es gibt da eine Person, der ich unbedingt etwas sagen muss.", fuhr der junge Mann in seinem schwarzen Anzug, der ihm im Scheinwerferlicht wie ein Skianzug bei 30°C wärmte, fort.

"And can you feel the love tonight it is where we are."

"Und ich weiß, dass mich diese Person dafür vermutlich lynchen wird." Er zauberte eine schneeweiße Rose hervor. Den Trick hatte er sich von seinem Vater beibringen lassen. Und die einzelne Rose war nicht in diesem sündigen Rot.

"It's enough for this wide-eyed wanderer that we got this far."

Sie war ein ungewöhnliches Mädchen, also griff er auch zu ungewöhnlichen Symbolen. Und die Farbe der Reinheit mochte sie, dass hatte ihm ein Blick in ihren Kleiderschrank verraten. "Aber das Risiko gehe ich ein. Kommst du bitte mal zu mir? Möglichst ohne Dolch?"

"And can you feel the love tonight how it's laid to rest."

Sie stand wie angewurzelt dort. Träumte sie? War der große Tag noch gar nicht da? Woher konnte er es wissen? Männer können so etwas nicht wissen. Sie hatte es niemanden erzählt. Und Männer waren bekannt dafür, dass sie die Träume eines Mädchens nicht errieten.

"It's enough to make kings and vagabonds. Believe the very best."

"Bitte, Süße. Du kannst auch gern kommen und mir eine knallen." Seine Stimme klang verunsichert. Das ließ sie sich in Bewegung setzen, wenngleich nur sehr langsam und nicht in diesen romantischen Ziellauf in Zeitlupe. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Beine jeden Moment nachgaben und sie wollte ungern in ihrem Ballkleid den Boden der Turnhalle berühren wie eins in harten Handballspielen vor einigen Jahren. Was würden ihre Eltern dazu sagen, wenn sie davon erführen?

"There's a time for everyone if they only learn that the twisting kaleidoscope moves us all in turn."

Er spürte Bewegung unter sich. Die Menge, die vorher getanzt hatte, schien sich zu teilen. Endlich trat sie in den winzigen Bereich, den er sehen konnte. Er schluckte. Das Kleid stand ihr fantastisch, es raubte ihm wahrlich den Atmen. Er sank auf die Knie, während sie engelsgleich auf ihn zuschwebte.

"There's a rhyme and reason to the wild outdoors when the heart of this star-crossed voyager beats in time with yours."
 

Der Agent verdrehte die Augen und beschäftigte sich wieder mit seinem Buch.

In dem Moment, in dem gerade der Höhepunkt der Szene erreicht war und sich der junge Mann und seine Auserwählte beinahe berührten, verschwamm das Bild des Fernsehers.

Tea hielt die Luft an, als sich das Bild wieder klärte und sie die nun gesendete Übertragung identifizierte. "Yugi!", hauchte sie.
 

Eine Nachrichtenberichterstattung zeigte ein öffentliches Podium. Darauf befand sich der amtierende Staatspräsident und neben ihm der Kartenspieler mit der Sturmfrisur.

Das Oberhaupt Ägyptens trat an das Rednerpult, räusperte sich und sprach dann mit klarer Stimme ins Mikrofon: "Völker Ägyptens. Es hat einen Machtwechsel gegeben. Ich danke hiermit nach vielen Jahren ab und lege das Wohl des Landes in die Hände eines von den Göttern gewählten Herren. Möge es eine Blütezeit erleben wie in den vergangen Perioden der Pharaonenherrschaften."

Das Publikum brach nicht in Applaus aus, sondern blieb verstört ruhig. Yugi trat an das Rednerpult. "Völker meines Reiches. Ich bin euer Pharao Atemu, auserwählt von den Göttern, beschützt von Sachmet der Großen. Ich werde das Reich Ägyptens zurück an die Sonne führen. Wir werden herrschen über das Land mit Hilfe unserer Götter. Völker Ägyptens, jubelt und frohlocket. Eine neue Zeit ist angebrochen, eine Zeit der Freude und des Wohlstandes. Seht, Ra hat Sachmet die Große gesandt, die Feinde Ägyptens zu schlagen. Sie geht am Tag hervor gegen unseren Feind, sie holt ihn und bemächtigt sich seiner. Er ist ihr ausgeliefert, er kann sich nicht vor ihr retten, er unterliegt ihr völlig im Tribunal; sie bemächtigt sich seiner als Sachmet, die Große."

Cals Blick wanderte vom Buch zum Fernsehen. "Toll, jetzt dreht auch noch Yugi-Boy ab.", seufzte er.

"Sachmet?", wisperte Tea fassungslos.

"Über Ramses II. Im Bericht von der Kadesch-Schlacht 1274 vor Christus.", sagte Ran, die sich auf das Bett gesetzt hatte.

Cal stand auf: "Das kann doch nicht sein."

Yugi trat nach vorne. "PREISET SACHMET.", sagte er, "Sie wird euch in das neue Land Ägypten führen."

"Hat der Staatspräsident Schüttelfrost?", fragte Ran vollkommen unerwartet dazwischen.

Cal sah sie an: "Wieso?"

"Schauen Sie mal auf seine Hände. Sie verkrampfen sich ständig."

Cal sah auf die Hände des ägyptischen Präsidenten, der nun wohl arbeitslos war. Und er erkannte diese 'Bewegungen'. "Das ist ein Code - 'Cal, Treffpunkt am...' Wo ist Schreibzeug?"

Das Treffen

Nach 20 km durch den ägyptischen Wüstensand hatte sich der Kleinbus in einen Backofen verwandelt. Man kam trotz des Allrad-Antriebes und der Geländegängigkeit des Leihwagens nur äußerst mühsam voran. Zusätzlich zur brütenden Hitze war die Luft im Wagen ebenfalls nicht die Beste. Das lag an Mori, der sich eine Zigarette nach der anderen ansteckte. Neutral betrachtet konnte man es ihm nicht verübeln, hatte er doch drei junge Menschen zu ertragen, die ihn in Sorge um die nächsten und vielleicht liebsten Freunde pausenlos auf die Nerven fielen.

Jedoch wurde nur eine von ihnen, Thea, von Gewissheit geführt. Laut dem Fernsehbericht über die Machtergreifung des Pharaos und der übermittelten Botschaft des abgesetzten Staatsoberhauptes lebte Yugi noch. Oder zumindest Artemu, was ja schon mal ein Anfang war. Er schien wohlauf zu sein.

Leider war die Nachricht äußerst knapp bemessen gewesen. Lediglich ein Treffpunkt und die gewünschte Zeit waren übermittelt worden. Cal hatte aus den zittrigen Handbewegungen ein Fingeralphabet ablesen und die Worte buchstabieren können.

Cal betätigte sich im Reinigen seiner Walther-PPK. „Geben Sie Gas, Mori. Ich kann es kaum erwarten, dem für das Ganze verantwortlichen meinen Dank zu übermitteln."

Damit ließ er das Magazin, das sieben 7.65 Vollmantelgeschosse enthielt, in seine Waffe einrasten. Dann steckte er die Schusswaffe ins Halfter und wandte sich erneut an Kogoro. „Gas geben, Meisterdetektiv."

Völlig unvermittelt wurde er in die Sicherheitsgurt geworfen. Kogoro hatte eine perfekte Vollbremsung hingelegt. „Japp.", Cal hielt sich fest, "Das ist mal ein Fahrstil nach meinem Geschmack."

„Paps?" Rans Finger krallten sich um die Frontkonsole.

„Ich fahre.", knurrte Mori. „Und wer jetzt noch einmal meinen Fahrstil bemäkelt oder mir Anweisungen geben will, der läuft zurück nach Luxor!"

Thea schluckt. Cal nickte grimmig. Ran fauchte zurück: „Hast du nur deshalb angehalten? Wir sind für den kleinen Conan verantwortlich. Stell dir das doch nur mal vor, was die Zeitungen schreiben. ‚Bekannter Detektiv verliert anvertrautes Kind im Urlaub’. Was denkst du wohl, was das für eine tolle Werbung für die Detektei ist?"

„Da hat sie Recht.", vermeldete Cal von hinten – und wurde prompt ignoriert.

Rans Fantasie ging weiter und die Stimme nahm einen sorgenvollen Klang an. „Gott, wenn ich mir ausmale, was dem Kleinen alles passiert sein kann. Das arme Kerlchen fürchtet sich gewiss zu Tode. Wer weiß, was diese Typen mit ihm machen."

Thea legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. „Wenn Ishizu Recht hat, dann wird Conan bei Artemu sein. Dort wird ihm sicher nichts geschehen."

"Wer ist Ishizu?", fragte Mori brummig.

„Sie haben sie bereits kennen gelernt, Herr Mori.", meinte Thea.

Ran nahm sich zusammen. „Ja. Sie redet von Isis Ishtaaru. Ihre Freunde nennen sie Ishizu."

"Oh.", machte Kogoro und sein Blick verklärte sich etwas. "Diese Frau hat eine wunderbar sinnige Tiefe", schwärmte er, „Eine umwerfende Ausstrahlung und wahnsinnig dicke Möpse."

Die Antwort war ein hörbar entrüstetes „Herr Mori!" und ein warnend gegrolltes „Pahaps." Das stumme Nicken auf der Rückbank wurde zum Glück für den Nickenden übersehen.

Mori startete den Motor neu. Es gab ein ungesundes Tuckern, aber schließlich sprang die Kiste an. Sie fuhren wenige Minuten lang schweigend über den Wüstensand.

"Hier müssen wir abbiegen.", gab Thea als Navigator kund.

„Erkennst du das an den Sandkörnern?", fragte Cal.

„Nein." Thea strafte sich. „Dort steht ein heller, kahler Baum. Da müssen wir nach rechts und anschließend gerade aus bis wir zum Tempel kommen."

„Aha.", machte Cal belehrt.

Mori setzte den Blinker und bog ab. Eigentlich war das Blinken so mitten in der Wüste fernab jedweder Straße mehr als sinnlos, doch er wollte den jungen Menschen ein gutes Beispiel für vorschriftgemäßes Fahren bieten. Zugleich beschleunigte er auf 130 km/h.
 

„Sind Sie sich sicher, das dieses der vereinbarte Treffpunkt ist?", fragte Thea. Offensichtlich war ihr die Umgebung, ein antiker Tempel, nicht gerade geheuer.

Kogoro nickte: „Die Nachricht war eindeutig."

Cal sah sich um, seine Hand glitt in seine Hosentasche und förderte einen Touristenführer in geschriebener Form zutage. Er blätterte die Seiten auf und las vor.
 

„Dieser Tempel ist eine Replik eines Bauwerks aus der frühen Dynastie des großen Ramses elf."

„Ramses II.", sagte eine sanft klingende Stimme in den Raum. Der Fremdenführer drehte sich zu dem braunhaarigen Mann mit Brille, der neben der attraktiven Blonden stand, die ihm schon am Eingang aufgefallen war.

„Entschuldigen Sie?", fragte der Fremdenführer Baba Ahl’Ha’ra’arasha den Mann mit der Brille, „Wer sind Sie überhaupt?"

„Mein Name ist Jackson... Daniel Jackson.", sagte dieser und lächelte.

Baba nickte und wandte sich dann an Sam: „Und wer sind Sie?"

„Christmas Jones.", sagte sie und lächelte.

Baba registrierte auch diesen Namen und wandte sich wieder an Daniel: „Und was meinten Sie?"

Daniel lächelte: „Dieser Tempel ist ein Zeitzeugnis aus der frühen Dynastie des großen Ramses II sein."

Eine Reihe Hiroglyphen erregte seine Aufmerksamkeit.

‘Verdammt... nein, nicht hier.`

Daniel merkte wie ihm übel wurde.

„Daniel?", fragte Sam, „Alles in Ordnung mit Dir?"

Daniel nickte und sagte matt: „Schon gut… hatte nur ein starkes Déjà-vu. Liegt an diesen Glyphen hier, es ist interessant. Ich meine, sehen Sie sich das an, dort steht, das ein Reisender von fernen Sternen geflohen ist, von einer sterbenden Welt, um nach einem Weg zu suchen, sein eigenes Leben zu verlängern."

„Kommt mir arg bekannt vor… wie alt sind diese Schriftzeichen?", fragte Sam.

„So um die 10000 Jahre.", antwortete Daniel, es erinnerte ihn an das erste Zusammentreffen zwischen ihm und Jack, damals, vor der ersten Abydos-Mission.

„Fast Korrekt, Gelehrter.", durchschnitt eine dunkle Stimme den Raum. Daniel blickte überrascht auf.
 

In der Mitte des Raumes, leider auch im Halbschatten stand ein Thornpodest und in diese Richtung bewegte sich nun eine Gestalt, die nur schemenhaft zu erkennen war.
 

Das Milleniumspuzzle baumelte um seinen Hals, den Pharaonenhandschuh trug er immer noch in der linken Hand. Die rechte Hand, bzw. der rechte Ellbogen steckte in einer Art Schiene, an die etwas angebracht war, das aussah wie eine Art zusammengeklapptes Zet.

Der Pharao ging mit einer dermaßenen Eleganz, wie man sie bis dato nur aus alten Sandalenfilmen kannte, und mit einem Gesichtsausdruck, der bei Daniel sämtliche Alarmglocken schrillen lies, zu einem Thronpodest und lies sich nieder.

„Ich heiße euch in meinem Tempel willkommen."
 

Sofort hatten die Touristen ihre Foto-, Video-, und Digitalaufnahmegeräte aktionsbereit gemacht und hielten sie in Richtung des in spärlich-pompösen gekleideten ‘Schauspielers’.

Einige, die keine Aufzeichnungsgeräte irgendeiner Art hatten, begannen, zu klatschen. Für sie war es eine astreine Inszenierung zur Eröffnung dieser Tempelreplik.
 

In diesem Moment begannen versteckte Trommler in einem hypnotischen Rhythmus auf ihre Instrumente einzuschlagen.

Die Luft wurde zähflüssig.

Daniel merkte, wie sämtliche Energie aus seinem Körper abgezogen wurde. Er hatte nur genug kraft, seinen Kopf in Richtung Artemu zu wenden.
 

Eine Sänfte wurde auf die Bühne getragen.

Die beiden Sklavinnen, zwei sehr attraktive Erscheinungen, setzten die Sänfte ab und zwei sehr bekannte Gestalten verließen sie. Eine sehr attraktive Frau und ein kleiner Junge.

Sam sog entsetzt Luft ein. Sie kannte die beiden Personen, die da gerade auf die Bühne gebracht wurden.

„Daniel?"

„Yeah?", murmelte er benommen. Offenbar hatte die Umgebung und der Rhythmus der Trommeln eine ganz andere Wirkung auf Daniel als auf Sam. Während der Archäo- und Anthropologe eine tiefe, innere Ruhe von sich Besitz ergreifen fühlte, wurde Sam immer mehr aufgekratzt.

„Do you know, who these two persons are?"

Der hypnotische Effekt der Trommeln, die zähflüssige Luft, all das machte es dem Antrhopologen und Mitglied von SG 1 schwer, sich erstens auf Sams Stimme zu konzentrieren und zweitens ihrem Befehl, die beiden anderen Personen anzuschauen, auszuführen.

„Ist das nicht der Junge, nach dem dieser BKA-Agent sucht, und ist diese attraktive Frau nicht genau dessen Partnerin?"

„In der Tat."
 

Artemu warf einen Blick auf seine Familie, die gerade angekommen war und sah sie liebevoll an.

„Sehet.", sagte er dann zu seinem Volk, „meine Königin und mein Sohn."

Conan und Sachmet wandten sich dem Publikum zu.

Atemus Milleniumspuzzle begann zu glühen.
 

Das bewirkte bei den Touristen eine gewisse… Verunsicherung.

Der Fremdenführer wandte sich an Atemu: „Dies ist nicht Ihr Tempel. Die Regierung von Ägypten…"

Weiter sollte der Fremdenführer jedoch nicht kommen. Eine Energieentladung traf ihn im Bauch und ließ ihn ersteinmal einige Meter durch die Luft segeln, bevor er sich mit Astronomie und Mathematik beschäftigen, und Sterne zählen konnte.

Und erneut verfiel die Touristengruppe in Panik.

Das Pärchen vom SGC hingegen blieb, der Lage entsprechend, gelassen. Es war, das wussten sie, nicht das erste Mal, das sie in solch eine Situation gerieten.

Eigentlich war Sam die Gelassene, da die Gelassenheit Doktor Jacksons eher daraus resultierte, das er vollkommen von der Kulisse in Beschlag genommen wurde.
 

Zur selben Zeit einige Kilometer weiter, im Wüstensande Ägyptens, standen ein etwas verwirrter Calvin Nathan Cat, zwei vor Sorge um ihre Liebsten beinahe vergehenden Frauen und ein erheblich genervter Privatdetektiv in einem extrem verfallenen Tempelgebäude und waren darauf bedacht, jegliche, noch so kleine Information in sich aufzunehmen. Kogoro lies das Zippo in seiner Handfläche aufschnappen und zündete sich eine Zigarette an.

„Nun", sagte er, nahm einen tiefen Zug und paffte das Tabak-Kohlendioxid-Gemisch durch den Mund heraus, „wir sind am vereinbarten Treffpunkt, der Politiker aber nicht. Was lässt uns das für Optionen?"

Cal sah Mori an: „Bitte?"

„Was meinen Sie? Wir sind hier, er nicht. Was bedeutet das?"

Der BKA-Agent runzelte die Stirn. Er ahnte, worauf der Privatdetektiv aus Japan hinauswollte - doch er sträubte sich gegen die Wahrheit, die dennoch so klar am Horizont seines vor Sorge verklärten Geistes erstrahlte, wie die Sonne am realen Horizont Ägyptens im Begriff war unterzugehen und die Szenerie in ein Rot tauchte, das normalerweise wie geschaffen dafür schien, Liebespaare in kitschigen Filmen in eine ungewisse Zukunft blicken zu lassen.

Und dann… dann erhob sich ein leises Geräusch über die weite Ebene. Eigentlich hatte es niemand wahrgenommen, es kam mit dem Wind und wehte zu den vier Abenteurern herüber, aber nach einigen Minuten war es doch so stark hörbar, das man es nicht mehr ignorieren konnte, selbst wenn man gewollt hätte.

Alle Vier hatten, im Laufe ihres Lebens, mit diesem Geräusch schon einmal zu tun gehabt.

Wie heißt es im Bestseller „Das Jesus-Video", geschrieben von Andreas Eschbach, zu dieser Situation: „Und dann war es mit einem Schlag da."

Meine Co-Autorin stöhnt jetzt sicher auf, wenn sie diese Zeilen liest und wirft mir sicher vor, Textdiebstahl zu begehen. Eigentlich hat sie recht.

Ich schreibe dies aus dem Grunde, nicht weil mir selber nichts einfällt, sondern, weil ich finde, das eben diese Formulierung genau die Situation beschreibt.

Das Geräusch war plötzlich so ohrenbetäubend, das sich alle Vier die Hände auf die Ohren pressen mussten, weil sie befürchten mussten, taub zu werden.

Die Gefährte, die das Geräusch verursachten, waren schwarz, langgezogen und vierrotorig. Hubschrauber. Drei Hubschrauber - mit dem stilisierten SK und dem Logo der Kaiba-Corporation bemalt. Der mächtige Spielemagnat landete in Ägypten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von: abgemeldet
2008-05-27T13:42:06+00:00 27.05.2008 15:42
Ich hab jetzt die ganze Sache innerhalb von knapp zwei Stunden gelesen. Ich muss noch Mathe lernen. Nichts gegen dich, aber das ist jetzt versaut. Versaut, weil ich daran denken muss, wie es weiter gehen könnte (Was es unter Garantie nicht tun wird, wenn du ein so guter Autor bist, wie ich denke)
Aber mach dir nichts draus, schreib weiter.

mfg,
Wedge Antilles
Von: abgemeldet
2005-10-09T10:54:54+00:00 09.10.2005 12:54
Hi,

so, gleich mal vorneweg möchte ich sagen: Die Story ist jetzt schon viel besser geschrieben, was den Schreibstil anbelangt, da gebe ich dir Recht ... allerdings finde ich sie so noch verwirrender. Ich verstehe sie nicht ganz. Ich habe sie jetzt, bevor ich mich ans Zerpflücken gemacht habe, zwei mal durchgelesen und beide Male war sie sehr verwirrend, vor allem der Sprung von Luxor nach Wiesbaden und wieder zurück. Häng mal die beiden Luxorteile aneinander! Was passiert denn da dazwischen! Da fehlt irgendwas und dieses etwas raubt der ganzen Story die Logik!
Wer sieht Sterne? Traceless? Aber warum geht Yugi dann einfach weiter? Ich finde zu seinem Chara würde es passen, wenigstens einen Polizisten zu rufen und dem zu sagen, dass er sich um Traceless kümmern soll oder so!
Wer ist Traceless eigentlich? Und Julie und Cal sagen mir auch wenig! Sind das eigen erfundene Charaktere oder gehören die zu einer der Serien und sind eigentlich so unwichtig, dass ich sie nicht kenne? Oder gehören sie zu Stargate? Da kenne ich mich nämlich auch nit so aus. Auf jedenfall einen Grund mehr, Steckbriefe anzufertigen. Gerade bei so Crossovers finde ich das wichtig. Vielleicht kennen deine Leser ja eine der Serien nicht, wollen aber unbedingt die anderen beiden mal zusammen erleben, da würden sie sich über so etwas ganz schön ärgern! Und Steckbriefe zu erstellen ist jetzt auch nicht gerade die Welt!
Auf jedenfall solltest du auch noch einmal die Dinge durchgehen, die ich dir unter allgemeinem im ersten Kapitel zusammengefasst habe. Darauf bin ich jetzt nicht immer so genau eingegangen!

> Er schlenderte durch die Gassen Luxors, sah sich um, holte tief Luft und roch die Atmosphäre.

Die Atmosphäre, ja? Und wie soll die riechen? Hier brauche ich viel mehr Sinneswahrnehmungen! Du musst es mehr beschreiben, sodass ich wirklich direkt in ihm drin bin! Ich kann es mir einfach überhaupt nicht vorstellen, habe jetzt mal nach Luxor im I-net geschaut und mir dazu ein paar Bilder angekuckt, um mir die Szene besser vorzustellen, aber das dürfte eigentlich nicht nötig sein, denn das solltest du in der Story schon so erledigen!

> An einem der kleinen Basare stand ein schüchtern-dreinblickender Junge, dessen Haare in drei Himmelsrichtungen vom Kopf abstanden, und der ein Amulett um den Hals trug, das wie eine auf den Kopf gestellte, goldene Pyramide aussah.

Diese Schüchternheit würde ich ein wenig mehr beschreiben. Zeig sie mir und erzähl mir nicht nur, dass er schüchtern ist!

> Sofort war Traceless Diebesinstinkt geweckt.

Hier möchte ich auch mehr sehen! Zeig es mir. Lass seine Augen aufblitzen, lass ihn sich über die Lippen lecken, zeig mir seine Begierde nach dem Objekt!

> Schnell ging er auf den Jungen zu, rempelte ihn an, griff nach dem Amulett und... fand seine Hand in einem schraubstockähnlichen Griff wieder.

Schnell ändern: Mit weit ausholendem Schritt. Schnell ist eine sehr schlechte Beschreibung, da kann man sich eigentlich wenig drunter vorstellen.
Nur seine Hand? Nicht eher seinen ganzen Arm?

> Der Junge schien plötzlich gewachsen zu sein: "Wolltest Du mich etwa ausrauben?"

Muss ich dazu noch was sagen? -.- Außerdem würde ich nicht nur von dem gewachsen sprechen. Wenn Yami-Yugi und Yugi tauschen, dann ändert sich ja nicht nur die Größe ...

> Traceless war überrascht.

s.d.t! Zeig mir diese Überraschung und erzähl mir nicht nur von ihr!

> Hatte der Junge nicht vorhin noch sehr schüchtern gewirkt?

Hatte der Junge nicht eben noch total schüchtern gewirkt?
Das sehr alleine reicht nicht, das ist irgendwie lasch ...

> "Nenn mir deinen Namen.", verlangte der Junge.

Kein Punkt!!! verlangte er (du hast ein bisschen arg oft der Junge da drin. Er müsste eigentlich reichen.

> Traceless erholte sich rasch: "Mein Name ist Imhotep."

Hier brauche ich auch mehr Mimiken von ihm. Dieses rasche Erholen, beschreibe es genauer und dann würde ich gerne noch wissen, wie Traceless das sagt, irgendeine Spur von seinem diebischen Gelüsten, oder Unschuld, Reue? Irgendetwas muss da mitschwingen!

> "Wirklich witzig, 'Imhotep'.", kommentierte der Junge.

das kommentieren ist auch zu flach! Ich will mehr!!!

"Ja, nicht wahr? Und du bist?"

Mehr! Mehr! Mehr! Handlung! Bühnenanweisung!

> "Nenn mich einfach Yugi."

streich das einfach!

"Was genau wolltest Du von mir, Imhotep?"

Streich die Wdh. des Namens, ich glaube inzwischen haben es alle kapiert, das Yugi Traceless für irgendeinen Imhotep hält -.-
Was wolltest du eigentlich von mir?
du wird klein geschrieben Sie, die höffliche Form, wird groß geschrieben.

> Traceless sah wieder auf das Amulett und deutete darauf: "Wieviel willst Du dafür?"

Lass ihn nur darauf deuten.
Wie viel auseinander!

> Traceless nickte. Man konnte sich ja das Amulett auf zweierlei Arten besorgen.

Traceless nickte. Das hatte er sich schon gedacht, aber es gab ja noch eine andere Möglichkeit, an das Amulett zu gelangen.

> Schnell nutzte er seinen eigenen Schwung, wirbelte Yugi auf den Boden, griff nach dem Amulett und die Welt explodierte in Sternen.

Welchen Schwung? Er befindet sich doch nicht im Lauf!
Schnell wieder streichen.
hier brauche ich mehr Sinneswahrnehmungen. Die Welt explodiert in Sterne ist zu floskelhaft, umschreib das lieber in deinen eigenen Worten! Mach mir durch Sinneswahrnehmungen klar, was geschieht!

> Im Wohnzimmer röhrte der Staubsauger und im Bad röhrte Cals kratziger Tenor in ziemlich schiefen Tönen, dafür aber aus vollem Hals.

Hier bräuchte ich noch ein drittes röhrte, um es als ordentlich absichtlich eingeführte wdh. zu kennzeichnen.
ist es nun schief oder nicht? streich das ziemlich! Das ist arg floskelhaft und du brauchst es nicht.

> Julie saugte den Teppich im Wohnzimmer ab.

Ich würde mir mehr von Julies aussehen und ihrer Umgebung wünschen! Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich hörte, dass sie auch das APTX geschluckt hat! Ich dachte sie wäre ein ,normaler' Mensch, von ,normaler' Größe. Das es nicht so ist, musst du schon früher reinbringen, sonst zerstörst du das ganze Bild!

> Dabei stieß sie versehentlich gegen einen Stapel aus Cals Arbeitsmaterialien. Bücher, Berichte und einige Aktenordner stürzten zu Boden. Zeitungsausschnitte, einzelne Seiten Papier und Schnellhefter ergossen sich auf dem Boden.

Und der liegt einfach so auf dem Boden? ôO Ich würde sie gegen den Wohnzimmertisch stoßen lassen und dabei fliegt das ganze Sach zu Boden, ist imho logischer!
Achtung! Doppelung von Boden. Vielleicht auf den Perser?

> Mit einem geknurrten Fluch schaltete Julie den Staubsauger aus und machte sich daran, die Papiere wieder einzusammeln.

Fluchend schaltete sie den Staubsauger aus.

> "Was ist denn das? Ein Volkshochschulkurs? Für Japanisch? Der kleine Ausflug und der Ärger in Tokio scheinen ihn ja mächtig beeindruckt zu haben."

Also ich kann mir gut vorstellen, dass sie das denkt, aber das sie das sagt? -.- Auch das danach mit der jungen Japanerin! Ich fände es logischer, wenn du sie das nur denken lässt und sie nicht laut reden lässt.

> Sie fand einige Briefe im Chaos und las neugierig den Absender.

streich das neugierig oder umschreibe es! s.d.t!

> "Oder diese junge Japanerin... er hat mir gar nicht gesagt, dass sie sich noch schreiben. Dafür also der Kursus. Und mit mir geht er nicht mal schwimmen. Casanova..."

Mein Glückwunsch! Hier hast du das erste Mal ein wenig von der Story abgewichen und etwas über die Menschen, die darin vorkommen erzählt und das in einer ganz guten Art und Weise. An solchen Nebensächlichkeiten fehlt es in der Story. Natürlich, wenn sie sich häufen ist das auch nicht gut, aber ganz und gar ohne solche ... da fehlt mir der Bezug zu den Charakteren, dann kann ich mich nicht mit ihnen identifizieren, weil sie einfach so abnormal sind! Die Kunst eines Autors ist es, alles so Lebensnah zu schreiben, dass der Leser denkt, er wäre in der Figur drin!

> Bevor sie noch weiter darüber grübeln konnte, holte sie das klingelnde Telefon aus den Gedanken.

Das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken.

> "Lokumbo." Mit dem Telefon in der Hand ging sie zum Briefkasten und sah sich die Post durch.

Mir fehlt hier, wie sie nach dem Telefon greift! Außerdem finde ich es ein wenig unlogisch, das sie jetzt plötzlich alles stehen und liegen lässt und zum Briefkasten geht ôO

> Nachdem Julie beinahe einen Tag lang nicht mehr mit ihm sprach, hatte Cal kapiert, dass der Spaß etwas zu weit ging.

Schön! Also die Szene ist richtig gut geworden so vom Prinzip her. Aber hier hast du die falsche Zeit erwischt:
Nachdem Julie fast den ganzen Tag über nicht mehr mit ihm gesprochen hatte, hatte Cal kapiert, dass der Spaß etwas zu weit gegangen war.

> "Steve, Warnung, es reicht! Ich hab schlecht geschlafen, ich bin heute mit Hausarbeit dran und seit zwei Stunden höre ich eine äußerst unmelodische Version eines Stelter-Medleys: Erst das 'Lied vom Kaninchen', dann 'Wir brauchen Geld für Ullala', gefolgt von 'Ober zack'n Helles'."

Hier würde ich mir auch noch etwas Bühnenhandlung wünschen!

> "Verstehe. Mein Beileid. Nun, wir haben eine Spur von Traceless gefunden. Ihr beide packt sofort die Koffer und reist hin. Er ist vermutlich in..."
....
"Steve?" Aber ihr Kollege hatte schon aufgelegt.

Der ganze Dialog schreit nach BÜHNENHANDLUNG!!! ^^

> Julie tat es ihm nach und ging dann ins Bad.

Julie stöhnte, drückte auf den roten Hörer und ging, im vorbeilaufen das Telefon auf die Kommode legend, ins Badezimmer.

> "Cal, wir..."
"Hey!"

Bühnenhandlung!!! (Okay, ich lass das jetzt, ich denke du hast's begriffen, oder ^^ In dem Kapitel wirst du das nicht mehr von mir hören *lolz*)

> RUMMS Die Badtür fiel ins Schloss.
Yami-Yugi ging gut gelaunt durch die Straßen

kann es sein, dass hier ein kleines fettes Wörtchen fehlt? *blinzel* Na ich hoffe doch zumindest mal ein paar Absätze, oder?

> Die Umgebung intensivierte seine Erinnerungen an die damalige Zeit.

Also tschuldigung wenn ich das sage, aber diese Form. finde ich einfach nur furchtbar -.- Die Umgebung erinnerte ihn an die Zeit, als er Pharao war.

> Er fand es herrlich.

s.d.t! Warum, erkläre näher und zeige es mir, zeige mir sein Glücksgefühl! Ich will es auch spüren *schmoll*

> "Hey, Yugi."
Das war Thea.

Was? Wo? Ein Hai? -.- Nee mal ernsthaft, schreib doch wenn überhaupt: Das war Theas Stimme. Aber das war Thea hört sich so an, als würde sie gerade zum ersten Mal vorgestellt, wie in einem Kinderbuch:
Das war Thea. Sie war Yugis beste Freundin. Sie ist ... Verstehst du? ^^

> Er drehte sich in die Richtung, aus der der Ruf kam, und sah sie auch schon auf sich zulaufen.

streich das auch schon! aus der der Ruf gekommen war!

> "Es ist hier wunderschön.", schwärmte die Teenagerin.

Hier fehlt mir auch noch was: Keuchend kam sie bei ihm an und lächelte ihm entgegen. Mit hochgezogenen Brauen sah er sie fragend an. "Ist schön hier, nicht wahr?"
Also ich glaube nicht, das jemand zu irgendjemand hinrennt, nur um ihm was vorzuschwärmen!

> "Und, hast Du schon wieder eine Erinnerung an dein früheres Leben?"

Und? Hattest du schon ein paar Erinnerungen an dein früheres Leben?

> Gerade als Yami-Yugi den Kopf schütteln wollte, durchzuckte ihn eine Erinnerung.

Das kommt ein wenig plötzlich! Bau das weiter aus!

> "Artemu, mache dich bereit zum Kampf.", erklang die düstere Stimme des Zauberers.

Meines Wissens nach heißt der doch Athemu, nicht Artemu!
Eine düstere Stimme, wie ergreifend -.- Das macht nicht halb so viel Eindruck, was es ja denke ich mal machen soll, wie wenn du sie näher umschreibst, eine düstere Stimme ... gibt es das überhaupt? Ich kenne eine düstere Umgebung, aber eine düstere Stimme kenne ich jetzt nicht ...

> Danach hielt er seinen Milleniumsstab hoch.

Streich das danach!

> Über dem Zauberer manifestierte sich ein silbernes, drachenähnliches Gebilde.
Es handelte sich um den weißen Drachen mit eiskaltem Blick.

Über dem Zauberer manifestierte sich ein silbernes Gebilde, der weiße Drache mit eiskaltem Blick.

> Doch auch über Artemu manifestierte sich ein Monster, wenngleich dieses Monster ein junger Mann war, der in eine schwarze Robe gekleidet war, einen großen Hut auf dem Kopf und einen langen Stab in der Hand hatte.

Hinter Athemu erschien stattdessen ein junger Mann, gekleidet in eine schwarze Robe mit einem großen Hut auf dem Kopf und einem langen Stab in der Hand, der schwarze Magier.

> Zeit für ein Duell.

Öhm? Das sagt der Erzähler??? Wäre es nicht logischer, sie das beide gleichzeitig rufen zu lassen?

> "Yugi? Hörst Du mich?", riss ihn Thea wieder ins hier und jetzt zurück.

zurück in die Gegenwart!
streich das wieder

"Ich wollte wissen, ob du..."
...
"Wo es begonnen hat, endet es auch meistens.", antwortete der Yami ihm.
Dann wurde alles schwarz.

Das geht auch wieder sehr schnell! Zu schnell, mehr Rahmenhandlung, mehr Sinneswahrnehmungen! Hetz doch nicht so!
Ok, alles in allem kein schlechtes Kapitel, schon wesentlich besser wie vorher, aber es sind immer noch die gleichen Fehler enthalten, die ich auch schon beim ersten Mal bemängelt habe! Ich denke darauf wirst du so ziemlich die ganze Geschichte noch einmal durchgehen müssen! -.-

Bye
azzura
Von: abgemeldet
2005-10-08T16:36:14+00:00 08.10.2005 18:36
Joa, is ein bissle lang geworden, hoffe du bist zufrieden damit! Das meiste ist meine persönliche Meinunge deshalb: Nimm was du brauchen kannst und vergiss den Rest ^^:
Also auf jedenfall kriegste jetzt mal ein Kommi von mir, ob du dann nachher noch in den Zirkel kommst, ist mir egal:
Gleich mal vorab bin ich der Meinung, dass du dringend Steckbriefe brauchst! ^.-
Allgemeine Sachen: (sie werden norm. im Text selbst noch einmal genauer erläutert!)
1. Comicsprache
2. Grammatikregel: "...", sagte/meinte/erwiderte/fragte/antwortete/etc. x. (Vor dem Anführungszeichen oben steht kein Punkt (sollte dieser auftreten wird er einfach weggelassen), ! und ? allerdings schon.)
"..." Er stöhnte/Sie gähnte/Es hob seine Augenbrauen an/Ganze Sätze! (es kommt kein Komma, dafür aber vor die Anführungszeichen ein . ! oder ?)
3. Ein wenig darauf achten, was die Charas sagen/ob es zu ihnen passt!
4. Mehr Mimiken!
6. Lass dir mehr Zeit, tauch tiefer in die Charaktere hinein!
7. Beschreibe die Umgebung! Mach nicht alles so nackt, ich will nicht nur ne Hülle! Ich will alles drum und dran!
8. Mehr Sinneswahrnehmungen würden dem Text auch gut tun.
9. s.d.t

> "MAUSEBEIN! Ich bin zuhause!"

Also ich persönlich HASSE es in einer Story Wörter großzuschreiben. Ich bezweifle zwar, dass es verboten ist, aber oft in Büchern sehen tut man das ja auch nicht. Es ist imho Comic-Sprache und das ist bei Stories nicht immer unbedingt so angesagt, eher sogar so wie ich das mitbekommen habe, leicht verpönt! Ich würde solche betonten Sachen eher kursiv, unterstrichen oder fett formatieren!
Schreibt man ,zuhause' nicht groß? Das Zuhause. Ansonsten meinst du wohl zu Hause. Aber ich weiß nie, wann was gemeint ist *sfz*

> Dieser Ruf gellte durch das Wohnzimmer der Familie Mori.

Vielleicht eher: Der Moris

> Ran Mori und Conan Edogawa sahen von ihrem Go-Spiel auf.

Du wiederholst das Wort Mori hier eher unnötig. Ich würde beides Mal die Nachnamen weglassen. Wer die Story liest wird imho auch die Charaktere kennen!

> "Hi, Paps.", sagte Ran und grinste.

also entweder der Punkt gehört weg oder du schreibst nur: Ran grinste. (ich würde vielleicht noch ein breit hinzufügen)

Kogoro war geringfügig mißtrauisch:

Da gehört kein : hin, doppelt Punkt steht nur bei: Er fragte/Sie meinte ... eben dann, wenn der Satz nicht vollständig ist. Dieser Satz hier ist allerdings vollständig ^^
misstrauisch schreibt man nach NR mit ss ^.-

> "Was grinst du denn so wie ein karamelisierter Pfannkuchen mit Ahornsirup?"

Ein karamellisierter Pfannkuchen mit Ahornsirup? ôO Bist du dir sicher, dass Kogoro so etwas sagen würde? Also ich finde es passt nicht ganz zu ihm ... selbst wenn, karamellisiert schreibt man auf jedenfall mit ll
Ansonsten würde ich persönlich nur schreiben: ,Was grinst du denn so?' Imho passt das besser zu ihm!

> Hallo,

wir sind wohlbehalten in Wiesbaden angekommen. Unser Alltagstrott hat uns wieder.
Hauptsächlich Aktensortieren, dann mal einen flüchtigen Verbrecher schnappen, aber das kennt ihr, als Detektivfamilie ja. Wollten nur noch mal 'Danke' sagen, das ihr uns so tatkräftig unterstützt hattet.

Mit freundlichen Grüßen
Calvin Nathan Cat / Julie Xaveria Lokumbo

Die Postkarte ist imho an der völlig falschen Stelle! MM müsste sie kommen, nachdem Ran das zu ihrem Vater sagt oder sie ihm unter die Nase hält oder so! So ist es jetzt ziemlich unklar, was das soll. Auf Form. in der Postkarte gehe ich jetzt mal nicht ein.

> "Sieh an. Cal und Julie haben uns eine Postkarte geschickt.", meinte Ran. Ihr Vater, der Privatdetektiv Kogoro Mori sah sie verblüfft an: "Ach, wirklich? Zeig mal her."

Also so weit ich das sehe müsstest du die Regel eigentlich kennen: Bei einem Sprecherwechsel braucht man einen Absatz!
Ich finde es etwas komisch, das Ran sagt: ,Sieh an' für mich hört sich das ein wenig spitz an, als ob sie die beiden nicht leiden könnte. Ihrem und Kogoros Verhalten nach denke ich eher du wolltest schreiben: Schau mal!
Es ist stilistisch ziemlich verquer immer zu schreiben: , meinte Ran/sagte Kogoro, etc.
Der Punkt gehört wieder weg, ebenso wie der Doppelpunkt später.
Auch dieses Ach wirklich hört sich sehr negativ an. Schreib doch lieber nur: Wirklich?
s.d.t! Zeig mir diese Verblüffung! Zeig mir, wie sich seine Augen weiten, wie sein Mund leicht offen steht, wie er die Brauen anhebt, eben alles, was zeigt, das er verblüfft ist!

> Er nahm die Karte und las.

und las sie! Ich würde den Kartentext jetzt hier einblenden!

> "Tatsächlich."

Hier täte eine weitere Mimik Kogoros auch nicht schlecht!

> "Ich finde es nett, das die beiden uns nochmal eine Karte geschrieben haben. Wir sollten auch noch mal zurückschreiben, oder Conan?", fragte Ran.

, dass die beiden mit ss!
noch mal auseinander (beim ersten mal).
Eins von beiden musst du auf jedenfall streichen. Es ist eine komische Wortwdh, die sofort ins Auge springt und einen ein wenig stolpern lässt!
zurück schreiben getrennt!
ich würde schreiben: , wandte sich Ran an den kleinen Detektiv.

> Conan Edogawa schaute leicht desinteressiert von einer anderen Postkarte auf: "Was? Ach so... klar."

s.d.t! Dieses Desinteresse musst du mir auch zeigen!
Streich den Doppelpunkt -.-
Auch hier würde ich nicht unbedingt den Nachnamen mitbenutzen. Ich finde in Conan wird das selten gemacht und ich würde das jetzt nicht unbedingt in einer FF anders machen wie im org.

> "Dann gehe ich gleich mal eine Karte kaufen.", erbot sich Ran, stand auf und ging zur Tür.

Das geht irgendwie ein wenig schnell! Vielleicht solltest du dir da mehr Zeit lassen! Du kennst die Charas noch nicht richtig (also von der FF jetzt) und setzt gleich richtig ein, das ist auf der einen Seite gut, da du so vor Infodump absicherst, andererseits ist zu wenig Infos auch nicht gut!

> "bring doch bitte mal 2 Briefmarken mit."

die zwei schreit man auf jedenfall aus. Alle Zahlen bis achtzehn glaube ich ... ich schreibe sowieso immer alle auf, da mir das mit den Regeln von wann bis wann, einfach zu kompliziert ist!

> "hier, zwei Briefmarken für dich, Conan. Aber wofür brauchst du sie?", fragte Ran neugierig.

Mach auf jedenfall mehr Absätze oder mach sonst irgendwie klar, dass Ran jetzt weg war und wieder da ist. ich würde mir dazwischen auf jedenfall auch noch ein wenig zeit lassen, irgendwas beschreiben. Das geht extrem schnell so!
Wörter am Satzanfang schreibt man groß. ich glaube nicht, dass sie Conans Namen sagen würde.
,Wofür brauchst du die denn?', würde sich imho besser anhören!

> Conan deutete auf eine kleine Annonce:

kein Doppelpunkt (so, miene letzte Anmerkung dazu, ich denke inzwischen müsstest du es kapiert haben ^.-)

> "Hier steht, das Seto-Kaiba-Airlines einen Freiflug für den Gewinner samt Familie spendiert...

Also das ist jetzt ne PM von mir, ich glaube nicht, dass das Seto-Kaiba-Airlines heißen würde. Seto legt, soweit ich weiß, nicht so viel wert auf seinen Vornamen. ich glaube Kaiba-Airlines würde besser passen ^^
Ansonsten: Gute Idee, um die beiden Animes zu verbinden, wirklich witzig ^^

> die Frage ist wirklich einfach:

vielleicht eher: Du Frage ist voll einfach.

> 'Welches Spiel wird von der Kaiba Coorporations vertrieben. Die Antwort: Duell Monsters.'"

Du hast einen guten Ton getroffen, aber gehört meines Wissens nach, nach einer Frage kein Fragezeichen hin? ^^

> Und nun, einige Tage später, nachdem die Lösung bestätigt und der Flug finanziert worden war, saßen sie im Flieger ins schöne Ägypten.

naja, ganz so einfach geht das ja nun doch nicht! Das hört sich so an, als wären sie die einzigen gewesen, die es richtig gehabt hätte, aber gibt es da imho nicht noch Auslosungen? Ich glaube kaum, dass Conan der einzige sein würde, der das wüsste!

Ok, also hier habe ich jetzt mal aufgehört mich genau an die Formulierungen zu machen. Es fehlen noch massig Gefühle, Beschreibungen der Umgebung, Sinneswahrnehmungen etc. der Text ist noch sehr roh und schmucklos. Du hast jetzt die grobe Form deiner Figur, jetzt fang an ihr die Feinheiten einzumeiseln! Das fehlt hier noch sehr! Aber jetzt mal nur noch die Rechtschreibfehler:

> Einige Meter vor ihnen brach plötzlich ein Tumult los, als würden Brat Pitt und Jennifer Aniston halbnackt Rhumba durch das Flugzeug tanzen...

Rumba schreibt man ohne h!

> Es ging eigentlich um mehrere kleine Pappkarten, in den Maßen 8,5*6 Centimetern.

Zentimeter! Außerdem achteinhalb mal sechs!

> z.B. Angriffs- oder Verteidigungspunkte.

keine Abkürzungen in Stories!

> "Hab dich im Fernsehn gesehen."

Ich habe dich im Fernsehen gesehen!

Gut, das war es jetzt mal. Die Punkte die ich oben angesprochen habe, sollten unten natürlich trotzdem auch beachtet werden, auch wenn ich jetzt nicht mehr darauf eingegangen bin. Meiner Meinung nach hast du noch ganz schön was zu tun, um da was ordentlich rauszuholen, aber keine Sorge, das schaffst du schon ^^
Und, war das jetzt ein annehmbares Kommi? So kommentiere ich eigentlich immer und hoffe, dass die meisten in meinem Zirkel auch danach handhaben werden. Ich zumindest fände es sehr wichtig! Hoffe du bist mir nicht böse, weil es so viel geworden ist, und es bringt dir was!

Bye
salima04
Von: abgemeldet
2005-08-17T15:01:33+00:00 17.08.2005 17:01
So dann wollen wir mal ans fröhliche Kommentieren *fingerstretch*

Kapitel 1:

>Conan deutete auf eine kleine Annonce: "Hier steht, das >Seto-Kaiba-Airlines einen Freiflug für den Gewinner samt >Familie spendiert... die Frage ist wirklich einfach: >'Welches Spiel wird von der Kaiba Coorporations >vertrieben.

Geschickte Einflechtung des zweiten Animes ;)

>"Du bist Yugi Muto, hab ich recht?", fragte Conan.
>Der Angesprochene war verblüfft: "Woher weißt du das?"
>Conan lächelte: "Hab dich im Fernsehn gesehen."

Warum ist Yugi so erstaunt? Er muss doch ständig von Kiddies belagert werden, die ihn toll finden, weil sie ihn im Fernsehen gesehen haben...?

Fazit:Hmmm ich muss sagen, das erste Kapitel reisst mich jetzt nicht so wirklich vom Hocker, das mag daran liegen das es etwas sehr kurz ist und ziemlich abrupt aufhört, daran das ich YGO nicht sonderlich mag (obwohl ich diesen Faktor zwecks Objektivität einfach mal ausgeschaltet habe) oder an der Tatsache das irgendwie kein richtig spannender/lustiger/nachdenklicher Handlungsbogen aufgebaut wird.
Naja, mal schauen wie es weitergeht....

Kapitel 2:

Sehr abrupter Anfang @_@, naja...

>Schnell nutzte er seinen eigenen Schwung, wirbelte Yugi auf >den Boden, griff nach dem Amulett und die Welt explodierte >in Sternen.

Guter Satz, sehr bildlich-phiolosophisch(wie sich das anhört *drop*, ich hoffe du weißt was ich meine...), lässt die Spannung steigen *popcornschnapp*.

>im Wohnzimmer röhrte der Staubsauger und im Bad röhrte Cals >kratziger Tenor in ziemlich schiefen Tönen, dafür aber aus >vollem Hals.

Gut vorstellbar;)..*lol*

>Selbst Cal hatte sich einen Spaß erlaubt und ihr einen >knallrosa farbigen Schulranzen mit kleinen Kätzchenmotiven >auf den Schreibtisch gestellt.

Das ist aber auch gemein ;) Sehr lustige Stelle. Die vorstellung wie eine genervte Julie vor einem dämlichen rosa Schulranzen steht...göttlich.

>RUMMS Die Badtür fiel ins Schloss.
>Yami-Yugi ging gut gelaunt durch die Straßen Luxors und sah >sich weiterhin um. Die Umgebung intensivierte seine >Erinnerungen an die damalige Zeit. Er fand es herrlich.

Arrrgh zu harter Übergang, da hätte noch ein Absatz mit dem erneuten Ortswechsel drüber gemusst, hat mich echt verwirrt ?_?

>"Oh, nein. So viele Duelle gewonnen und nun sterbe ich hier >im Sand Ägyptens?", fragte sich Yugi im Geiste.

Das ist hart, man sollte ja eigentlch nicht lachen wenn jemand stirbt, aber das ist dann doch zu köstlich ^____^

Fazit: Das zweite Kapitel finde ich schon deutlich besser als das erste, schade nur das der Schreibstil nicht immer so flüssig ist wie in dem Abschnitt mit Julie und Cal

Kapitel 3:

>volldröhnender Stimme gesagt [...]

"volldröhnender Stimme"...*zweifelndguck*

Fazit: Hmmm so langsam gewinnt die Spannungskurve an Schwung, obwohl das ziemlich langsam vonstatten geht. Meiner Meinug nac sind irgendwie zu viele Personen auf einem Haufen und man erfährt so wenig über sie ....naja, Geschmäcker sind verschieden;)
Mal gucken ob ich die weiteren Kapitel auch noch lese...
Von: abgemeldet
2005-08-12T15:29:03+00:00 12.08.2005 17:29
Ich hab jetzt die FF ganz gelesen
Fand sie bisjetzt recht gut
warn aber manchmal verwirende sachen dabei.
Die hab ich dann aber wieder schnell verstanden.
Kentzeichne vielleicht deine rückblicke irgendwie
muss aber nicht sein
freu mich aufs nächste
Bye
Mana
Von: abgemeldet
2005-03-10T20:23:18+00:00 10.03.2005 21:23
Schreib doch bitte, bitte weiter.. Finde dads total lustig. Finde es zwar manchmal ein bisschen durcheinander, kann aber auch an mir liegen... Aber sonst ist das doch ganz gut.. Also schreib doch bitte weiter... Cu
Von:  KilmaMora
2005-01-24T19:18:24+00:00 24.01.2005 20:18
ARGH!! Die GEschichte wird immer verwirrender... liegt wohl aber nur daran, dass ich mich bei DAniel Jackson (ich habe es erkannt, bevor der Name gennant wurde XD) und als sich Ran als Stargate-Fan outete vor lachen fast vom Stuhl gefallen wäre...
XXXXXDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

einfach nur genial, dieses Crossover!! Und du hast Yugi doch nicht gekillt... *möp* *den nicht leiden kann*^^

mal schaun, ob ich wenigstens halbwegs den Überblick behalten kann... den Trace ist eine sehr interessante Figur^^
Von:  KilmaMora
2005-01-22T20:07:01+00:00 22.01.2005 21:07
Mal wieder totales Crossover... aber du hast Yugi gekillt!! *freu* Warum sollte Conan tot sein? War die eine Ran etwa Traceless? Oh je... *schon wieder nicht durchblickt*


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