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Regenschauer & Sonnenschein

eine andere Welt
von

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ein Leben als Sklave

In einer lange lange lange vergangenen Ära lebten Dämonen und Menschen in Frieden und Harmonie zusammen. Sie machten wirklich fast alles zusammen, egal ob Jagen, Fischen, Kochen und halfen den anderen von Zeit zu Zeit aus, wenn diese Hilfe benötigten. Aber die Dämonen waren doch anders als die Menschen. Sie waren gnadenlos und die meiste Zeit grausam und sadistisch. Nachdem die Menschen immer wieder Zeugen von ihrer brutalen und gewalttätigen Massakern wurden, stieg ihre Angst vor den Dämonen immer mehr, während ihr Vertrauen zugleich Schwand. Nach Jahren solcher barbarischen Taten der Dämonen beschlossen die Menschen, sie könnten nicht länger mit den Dämonen zusammen leben. Sie vertrieben die Dämonen, welche von nun an gezwungen waren, ohne die Menschen zu leben und die Armut immer weiter stieg.
 

Die Dämonen lebten unter Ihresgleichen, weit weg von den Menschen, aber schworen diesen heimlich sich eines Tages zu Rächen. Lord Inutaisho, der Führer der Dämonen, vergab den Menschen nie ihre damaligen Taten - nicht nachdem wie sie die Dämonen behandelt hatten. Unzählige Jahre später, die Menschen hatten die Dämonen schon lange vergessen, erklärt die Dämonen den Menschen den Krieg. Wegen ihrer erstaunlichen und übernatürlichen Fähigkeiten hatten die Dämonen keine Probleme diesen zu gewinnen. Alles war neben den vielen toten von der Menschheit nach diesem Krieg übrig blieb, wurde in die Sklaverei gezwungen. 500 Jahre später gebar die Frau von Lord Inutaisho, Lady Inaguna, diesem ein Kind. Es gab jedoch ein großes Problem, Lady Inaguna war ein Mensch - Teil des Feindes. Der einzige Grund, warum sie ihr Leben und ihre Freiheit behalten durfte, war die Tatsachen, daß sie die Frau des Herrn aller Dämonen war. Ihr wurde ewiges Leben garantiert, jedoch würde sie sterben, wenn sie erstochen, erschossen, vergiftet oder etwas ähnliches, würde, jedoch war sie immun gegen Krankheiten. Ihr Sohn wurde Inuyasha genannt. Lord Inuyasha.
 

Da sein Mutter ein Mensch war, machte ihn das natürlich zum Halbdämon oder auch Hanyou genannt. Ein Mischling, wenn man sagen will. Normalerweise würde er dafür getötet werden, aber er war praktisch der Prinz aller Dämonen und deswegen über anderen Dämonen erhaben. Inuyasha's älterer Stiefbruder, Sesshoumaru, war ein vollwertiger Dämon. Und war nicht sehr froh, als er die Nachricht von seinem neuen Babybruder vernahm. Während die Zeit verging wuchs Inuyasha und die Sklaven mußten schwerere Arbeit leisten als je zuvor....
 

Die Luft war mit dem Gestank von Schweiß und Qual gefüllt. Mit Schreien von Leiden und Müdigkeit. Zugleich mit Tränen von kleinen Kindern und Erwachsenen. Aber niemand sorgte sich; sie waren dazu bestimmt und niemand verschwendete einen Gedanken daran. Der Himmel wurde finsterer und die Sonne versteckte sich hinter jedem Berg oder Hügel auf der Landschaft. Sie Sonne verbarg ihr Gesicht vor ihnen und dies schien beinahe mit Absicht zu geschehen. Ein Mädchen, nicht mehr als ein Kind, ein Teenager stolperte durch den dunklen Wald. Zurück blickend, machte sie einen weiteren Atemzug, bevor sie auf ihre Knien fiel und nur noch schwer atmen konnte. Ihr rabenschwarzes Haar fiel in ihr Gesicht, als ihre Hände ihren Sturz abfingen. Sie schloß ihre Augen und bemühte sich, tiefe leichte Atemzüge zu nehmen. Ihre Hände gaben unter ihr nach und so viel sie vollständig zum Boden. Ihre Augen sahen müde aus, als sie wieder aufstand und weiter lief, ohne immer wieder zurück zu blicken.
 

Wenn sie vielleicht einfach nur hier liegen bleiben würde, dann würde sie sterben und ihre Qualen hätten ein Ende. Sie schüttelte schwächlich ihren Kopf. Nein... Sie konnte nicht aufgeben. Ihre Familie hatte alles über sich ergehen lassen, um sie so weit zu bringen, und sie würde den Teufel tun, ihre Mühen so abzustrafen. Sie biss sich auf die Lippe und versuchte sich abermals aufzurichten. Sie hatte verkratzte und blutige Hände. Es lang ihr zuerst sich wieder auf die Knie zu setzen, bevor sie schließlich wieder aufstand. Mit einem leichten Keuchen begann sich die Welt um die herum zu drehen und sie viel wieder zu Boden. Sie versuchte sich gegen einen nahmen Baum zu lehnen und kniff die Augen zusammen, sich bemühend den Schwindel zu stoppen. Sie spürte wie Tränen aus ihren Augen schoßen und ihre Wangen hinab liefen. Sie biß sich abermals auf die Lippen. Sie war frustriert. Sie könnte es nicht.... sie könnte nicht entkommen und das war alles was es zu sagen gab. Wenn sie bemerken würden, daß sie weg war, würden sie sie wie einen räudigen Hund hetzen und sicherlich sehr streng bestrafen. Es war immer so... jeder, der sich bemüht hatte zu entkommen lebte nur solange, bis die Dämonen mit ihm fertig waren. Aber sie durfte nicht erschrocken sein... sie konnte die Stimme ihrer Mutter in ihrem Hinterkopf deutlich hören.
 

"Kagome, fürchte die Zukunft nicht, weine nicht über die Vergangenheit." Sie wußte wirklich nicht, was dies bedeuten sollte....sie glaubte nur, daß es ein ermutigendes Sprichwort war. Kagome hat immer Angst gehabt... ängstlich von dem, was passiert ist, ängstlich von dem, was passierte, und was passieren könnte... Sie öffnete ihre Augen, sobald ihr weniger schwindlig war und seufzte. Das Leben war bestimmt miserabel. Es war nicht leicht ein Sklave zu sein. Sie mußte 20 Stunden pro Tag, 7 Tage pro Woche, für böse Wesen schwer arbeiten. Sie haßte ihr Leben und sie haßte es ein Sklave zu sein, sie haßte die Tatsache, daß sie keine Wahl hatte, aber am allermeisten haßte sie die Dämonen! Sie wollte ihnen ihre Kehlen herausreißen und diese den Hunden zum Fraß vorwerfen. Sie konnte ihre barbarischen Taten nicht ertragen; sie konnte nicht ertragen immer für sie da zu sein, wenn sie es verlangten; sie konnte nicht um sie herum sein, ohne sich praktisch übergeben zu wollen. Sie haßte sie! Sie haßte sie mehr, als sie sonst noch etwas auf der Welt haßte. Sie haßte sie und hatte keine Angst es zuzugeben. Kagome arbeitete im Palast für Lord Inutaisho und war beinahe so etwas wie seine persönliche Dienerin.
 

Sie wußte alles über seine bösen Plänen für die Menschen; sie kannte alles, was ihnen bevorstand,... sie mochte es nicht. Sie wollte alles wieder so haben, wie es vor 1000 Jahren gewesen war, als ihre Vorfahren und die Dämonen gut miteinander auskamen. Aber sie hegte Zweifel, ob dies je passieren wird. Nicht zu ihrer Lebenszeit. Geboren ein Sklave zu sein, immer ein Sklave gewesen und Du wirst immer ein Sklave bleiben, war das, was sie immer hörte. Sie würde gefangen werden; es gab keinen Zweifel daran. Den Baum benutzend, stand sie auf und ignorierte die Qualen der Übelkeit, die schnell durch sie schießen. Sie legte ihre Hand auf ihre Kehle und räusperte sich. Sie war vollkommen trocken. Sie hatte seit 2 Tagen nichts getrunken und hatte seit 8 Tagen nichts gegessen. Sie war ausgehungert, wund, durstig, krank, müde und sie wollte nur aus diesem schrecklichen Alptraum, dem sie ihr Leben nannte, entfliehen. Sie hatte plötzlich den barschen Drang, sich direkt zu übergeben, wo sie war. Sie fiel auf ihre Knie, beugte sich hinunter und benutzte ihre Hände zur Unterstützung, sie ließ, was immer in ihrem Magen übrig war herausgekommen. Nach einer weitren schmerzlichen Minute saß sie dort und schnappte nach Luft. Sie stand wieder schnell auf, viel jedoch sogleich wieder zu Boden.... sie hatte einen Scherbenhaufen in ihrem Inneren; sie kroch schwächlich zur anderen Seite des Baumes, und lehnte sich schwer atmend und müde dagegen... "ich kann nicht..... ich nicht weitergehen... ich kann nicht... es tut mir leid Mammi, es tut mir leid Sota, Großvater, Großmutter.... sogar Du Kikyou. Es tut mir leid Sango, Miroku..... bitte..... vergebt mir....." dies waren ihre letzten Gedanken, bevor ihr Kopf zur Seite rollte und sie in einen seligen Schlaf fiel.

vor dem Kadi

Kagome stöhnte, als sie bemerkte, wie sie jemand nicht sehr sorgsam über seine Schulter warf. Sie öffnete ihre noch zusammengekniffenen Augen nur einen Spalt breit. Sie wollte nicht aufwachen. Sie konnten sie nicht dazu zwingen. Sie versuchte so gut wie so konnte einfach wieder einzuschlafen und zu vergessen wo sie war, aber derjenige, über dessen Schulter sie nun lag, entschied loszurennen; welches sie daran hinderte wieder einzuschlafen. "Setz mich ab... " murmelte sie sanft mit einer müden Stimme. "Setz mich ab..." wiederholte sie sich. "Kann ich nicht machen. Ich bin auf strikte Anweisung hier", sagte der Mann der sie trug. Sie öffnete nur widerwillig ihre Augen und drehte ihren Kopf, um zu sehen, wer es war. Zuerst sah er wie jemand aus, den sie noch nie zuvor gesehen hatte, aber als sie ihn etwas näher betrachte sie, erkannte sie, daß es Kouga - Inuyasha's bester Freund - war. Sie hatte Inuyasha nie zuvor wirklich getroffener, obwohl sie im Palast arbeitete. Sie hatte ihn nur ein paar Mal die Hallen entlang gehen oder essen gesehen. Sie hatte jedoch nie mit ihm gesprochen. Und sie wollte es dabei belassen. Je weniger Dämonen sie traf, desto besser. Aber unglücklicherweise traf sie Kouga mehr als einmal. Er tendierte, oft in der Nähe des Palastes zu bleiben und war Inuyasha's bester Freund und all dies. Anders als Inuyasha wollte Kouga mit jedem den er trag reden, egal ob es ein Dämon oder ein Mensch war. Es bedeutete nicht, daß er sie mochte, er fragte sie nur ein paar Mal einige Fragen, aber Kagome lehnte es ab mit ihm zu sprechen, bis er endlich aufgab. "Lass mich runter... ich muß gehen.... ich muß....", sagte sie mit einer unzulänglichen Stimme und mit einem verzweifelten Unterton. "Ich muß... Für sie... für sie....". Sie konnte Kouga sanft Lachen hören. "Das denke ich nicht, Kagome. Inuyasha würde meinen Kopf verlangen, wenn ich seine Anordnungen nicht ausführen würde", sagte er.
 

Sie konnte sein Grinsen beinahe hören, welches er auf seinem Gesicht hatte, als sie wieder ihre Augen schloß. "Warum sollte Inuya - ", "'Lord' Inuyasha", unterbrach Kouga Kagome mitten im Satz. Kagome war zu müde, um sich mit ihm zu streiten und so akzeptierte sie einfach seine Korrektur. "... Lord Inuyasha mich sehen wollen... ich bin Lord Inutaisho's Dienerin... nicht Lord Inuyasha's..."..... "Hey, er hat bestimmt seine Gründe. Er hätte mich nicht hier heraus geschickt, um Dich zu finden, wenn es nicht wichtig wäre. Ich sowieso erstaunt, daß Du noch nicht tot bist. Eine ganze Woche warst Du verschwunden." Er schnalzte mit seiner Zunge und schüttelte gleichzeitig seinen Kopf. "Du solltest Dich schämen. Einfach so weg laufen... Du bist ein böses Mädchen." Kagome empfand Ärger, welcher immer mehr in ihr aufstieg und siedete, trotz ihres aktuellen Zustandes. Sie konnte es nicht leiden und würde es nicht akzeptieren, wie irgendein Haustier behandelt zu werden. Sie hatte Lust zu Schreien... Sie wollte in diesem Moment mehr nur etwas schreien. Sie wollte sich vom Schmerz befreien, der viele Jahre lang tief in ihr aufgequollen war. Sie wollte, daß jeder ihre Angst und ihre Verzweiflung deutlich spüren konnte. Sie fühlte sich alleine in dieser Welt. Sie war alleine. Es gab niemanden den sie hatte, der sie in dieser Welt beschützen würde und könnte. Ihre Mutter, ihr Bruder, ihre Schwestern, ihre Großeltern, ihr bester Freund... sie waren alle Sklaven wie sie. Sie mußten auch sich selbst schützen. Sie hatten keine Zeit, alle anderen zu beschützen. Sie könnten nicht. Auch wenn sie es anböten, würde Kagome es nicht annehmen. Sie fühlte sich nicht nur als müsste sie alles aus sich heraus schrieben, nein, sie würde auch jeden Augenblick weinen. Weinend war kein Ausweg... es hat viel Nächte gegeben, in denen sie auf die alten zerlumpten Decken, welche die Dämonen 'Bett' nannten, gelegen und geweint hatte. Geweint wegen ihrer Familie und wegen ihren Freunden. Über deren Leben und das es keine Hoffnung in ihrem Leben mehr gäbe und auch oft wegen ihr selbst. Sie weinte sich in den Schlaf. Aber sie durfte jetzt nicht weinen.
 

Sie mußte stark sein. Sie muß bereit sein zu kämpfen. Sie würde das hier überleben. Sie schwor bei ihrem Grab, daß sie dies würde. Während Kouga weiter rannte, versuchte Kagome erneut einzuschlafen. Sie wollte ihrem Schicksal nicht in die Augen sehen - nicht schon wieder. Es war zu schmerzhaft. Sie fühlte sich kalt. Sie konnte sich wirklich nicht an eine Zeit erinnern, wo ihr warm war. Außer in der Küche im Palast, dort wurde immer Essen gemacht und ein Feuer brannte im heißen Herd. Die Dämonen kümmerte die Kälte überhaupt nicht; in der Tat mochten sie sie mehr als die wärme des Sommers. Aber Kagome hatte es gerne warm. Deswegen mochte sie es in der Küche zu sein. So oft wie nur möglich. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie es sehr viel besser als eine Menge anderer Menschen. Sie arbeitete im Palast; sie bekam täglich Essen und Wasser, welches nur weggeschüttet wurde, wenn es verdorben war. Sie mußte nicht in den Feldern arbeiten wie der Rest ihrer Familie; Aber was sie am meisten daran hasste ein Sklave zu sein, war die Tatsache, daß sie kein eigenes Leben mehr hatte. Sie hatte nicht die Freiheit zu lieben oder zu heiraten wen sie wollte. Dauernd wurden die schöneren Mädchen dazu gezwungen irgendwelche höherrangigen Dämonen zu heiraten. Aber sie haßte Lord Inutaisho; sie haßte jedes einzelne Haar an ihm. Sie haßte Lady Inaguna, für den Verrat an und das Verlassen ihrer Art, Wie sie jeden Tag zusah, wie ihresgleichen litt und wie dies ihr egal war. Sie haßte Lord Sesshoumaru und Lord Inuyasha. Auch wenn sie sie nie persönlich getroffen hatte. Aber die haßte sie dennoch. Zum einen, weil sie ein Teil des Unterdrückungsapparates waren und sicherlich auch, weil sie Dämonen waren. Einmal mehr atmete sie tief ein und bemerkte wie schwer ihr dies eigentlich fiel. Sie erkannte auch, daß sie zitterte, doch fühlte sie fühlte auch, wie tief in ihr ein Feuer loderte. Kouga merkte dieses und warf ihr einen Blick voller Verwirrung auf seinem Gesicht zu. "Fühlst Du Dich in Ordnung, Mädchen?", fragte er sie, aber verbarg dabei die Sorge in seiner Stimme. Schon bei ihren Treffen hatte er begonnen zu erkennen, daß er eine Vorliebe für dieses Mädchen mit dem feurigen Temperament entwickelte, aber er würde es nie zugeben.... vielleicht. Kagome aber hörte ihn nicht. Ihre Augen sahen schläfrig aus und wie wurde auch plötzlich immer schlapper. Sie fühlte sich als ob ihr gesamter Körper taub werden würde, aber sie spürte das Brennen in ihr, als hätte sie eine brennende Fackel geschluckt. Mit viel Anstrengung einatmend, schloß sie ihre Augen und fühlte, wie die Dunkelheit sie zu dem zweiten Mal an diesem Tag verschluckte. Das letzte was sie hörte war Kougas besorgte Stimme, "Werd mir jetzt ja nicht ohnmächtig, Mädchen!!" Aber es war zu spät...
 

"- Lord Inuyasha... " "Ja, er wird sie sicherlich hart bestrafen." "Aber sie gehört Lord Inutaisho, er kann nichts dagegen machen!" "Auch wenn er nicht kann, Lord Sesshoumaru wird sich der Sache bestimmt annehmen." "Vielleicht. Aber was immer auch passiert - sie wird dafür bezahlen." Kagome öffnete, dem allen überdrüssig, ihre Augen mit einem stillen Stöhnen, aber schloß sie einmal mehr, als sich wieder alles um sie herum zu drehen begann. Sie konnte erkennen, daß sie immer noch über Kougas Schulter gelegen hatte, doch jetzt gingen sie. Sie konnte den Spott des Dämon in ihrem Kopf klingeln hören. Sie wird definitiv Schwierigkeiten bekommen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, wischte sie sich erst einmal selbige, da sie ihre Schwestern, Kikyou und Rin in der Linie mit den Dämonen sehen konnte, welche aus Interesse zum Zusehen gekommen waren. Rin ronnen Tränen des Schweigens die Wangen hinunter, während sie sich eng an Kikyous Rock fest hielt. Kikyou stand nur dort, ausdruckslos wie Sie immer war. Sie legte ihre Hand tröstend auf Rin's Rücken und warf Kagome einen eiskalten Blick zu. Kagome zuckte leicht zusammen. Ihre eine Chance, zu entkommen und bekommt Hilfe, war dahin. Und es gab keine Aussicht auf eine zweite Chance. Ihre Familie würde sie hassen, wenn sie nach Hause kommen würde. WENN sie nach Hause käme,... Sie biß sich nervös auf ihre Unterlippe. Sie müßte Lord Inutaisho gegenüberstehen und sie haßte es in seiner Gegenwart zu sein. Jedes Mal wenn sie mußte, bekam sie immer ein sehr ungutes Gefühl in der Magengegend, als ob er das gefährlichste auf dem ganzen Planeten sein würde. Gut... er war der Gebieter über alle Dämonen und mußte deswegen nahe daran sein. "Kagome?" Kagome keuchte, als sie Kouga ihren Namen leise sagen hörte. Sich von ihren Gedanken weg reißend, antwortet sie mit einem rauen "ja?" "Du bist wach..." "Ja... bin ich." Kagome wünschte mehr als alles andere ein Glas Wasser in diesem Moment. Ihre Kehle fühlte sich an, als hätte sie eine Gallone Sand und Kies geschluckt. Sie fühlte, daß Kouga schwach nickt, als sie vor einem schwarzen eisernen Tor hielten.
 

Die Tore öffneten sich schnell mit einem quietschenden knarren und Kouga ging schnell hindurch, bevor sie sich hinter ihm schlossen. Herum blickend, schaute Kagome alle Pflanzen an, die um das riesige stattliche Wohnhaus wuchsen, aber merkte, daß sie nicht sehr gut in die Landschaft einpassten. Eine dunkle Aura schien immer den Palast zu umschließen und es schien kalt, immer wenn Sie in der Nähe des Palastes kam. In der Tat schien es, als wäre die ganze Welt nun diesem Ort ähnlich. Als Kouga die beiden riesigen Trenntüren aufschob überkam Kagome sofort ein Gefühl unleugbarer Angst. Kagome wollte dann mit all ihrer Macht sich aus Kougas Griff heraus winden und zurück zu ihrer Familie, auch wenn es bedeutete, um Verzeihung zu betteln. Sie wollte nicht dort hin. Sie wollte Lord Inutaisho nicht gegenüberstehen. Sie wollte nur sich nur zusammenrollen und zum Schlafen gehen. Sie konnte sich um alles in der Welt nicht vorstellen, was er von ihr wollte, außer das er sie Knochen für Knochen auseinander reißen wollte. Auf Gesicht des jungen Mädchens blickend, konnte Kouga sich nicht wehren etwas anderes als Mitleid für sie zu empfinden. Sie werden sie schonend mit ihr umspringen, aber wenn er sie nicht zu ihnen bringen würde, dann würden sie mit ihm ins Gericht gehen - so sicher als das morgen die Sonne aufginge. Während Kouga den langen Gang mit rotem Teppichboden entlang ging, sah er sich um und blickt auf die mit Stein gekachelt Mauern. Zum ersten mal erkannte er dann, wie gruselig der Palast eigentlich war. Die Gemälde von berühmten Youkais hingen träge an der Mauer. Frei von Staub oder Schmutz. Leise zählte Kouga die Anzahl an Türen während er weiter ging und hielt plötzlich vor einer an. Er nahm einen tiefen Atemzug. Kagome schauderte. Sie konnte die Peitsche auf ihrem Rücken und die Klauen auf ihrem Gesicht fast schon spüren. Sie konnte ihr eigene Schmerzschreie, die durch ihre Ohren klingen würden, schon hören. Sie konnte das Blut schon riechen... ihr Blut würde für ihr 'Verbrechen" reichlich vergossen werden. Sie konnte spüren wie sich kleine Schweißperlen auf ihren Augenbrauen bildeten. Das war es also nun... jetzt würde sie dem Zorn der Dämonen ausgeliefert sein und es gab nichts, was sie dazu bringen konnte halt zu machen. Sie würde mit einem schweren Herzen, gefüllt mit Bedauern, sterben. Bedauern darüber, ihre Familie zurückzulassen. Bedauern, daß sie nichts machen konnte, um zu helfen stieg in ihr auf. Bedauern, daß sie nicht dort sein konnte zu sehen, wie ihre kleine Schwester wächst. Bedauern, das sie das Herz ihrer Familie zertrümmern würde und Bedauern, daß sie ihre Mission nicht erfüllen konnte, auf welche sie geschickt wurde,... Hilfe zu finden. Sie konnte fühlen, wie sie instinktiv den Atem anhielt, als sie in das Zimmer gingen,...

Herrscher für zwei Wochen

Kagome biss sich auf die Zunge, als sie auf den Stuhl sah, der ihr in einigem Abstand gegenüber stand. In dem Raum herrschte eine gespannte Ruhe, so daß Kagome es nicht einmal wagte zu atmen, was es nur noch schlimmer machte. Während sie immer heftiger auf ihre Zunge biss, konnte sie merken, wie sich Kouga neben ihr niederkniete. "Lord Inuyasha.... ich habe sie zurück gebracht." Er sagte dies mit einem leicht zu Boden gesenktem Blick. Als Kagome sich ein weiteres mal auf die Zunge biss, konnte die plötzlich eine kupferartige Substanz schmecken. Es war ihr Blut. Sie nahm es jedoch kaum war, da ihr Herz gerade so heftig schlug, als würde es aus ihrer Brust springen wollen. Sie konnte Lord Inuyashas Grinsen beinahe auf ihrem Körper spüren... Kagome verkrampfte sich, als sie den Stuhl sich langsam herum drehen sah, welcher alsbald den Blick auf Lord Inuyasha frei gab. Er war ziemlich große, gut gebaut und hatte weißlich-silberne Haare, welche seinen Rücken hinab reichten. Zwei weiße Hundeöhrchen saßen auf seinem Kopf und einer seiner langen scharfen Reiszähne war zu sehen. Er trug einen roten Kimono, der aus Feuerratte-Haut gemacht war, welcher resistent gegenüber Feuer war und hatte die Hände fast spöttisch gefaltet. "Hast Du also...", sagte er einfach mit seinem Grinsen, das auf seinem Gesicht blieb. Dann richtete er seine Augen auf Kagome. Kagome empfand als würde ihr Herz in diesem Augenblick stillstehen und starrte ihn mit klar erkennbarer Angst in ihren Augen an. Sein Blick schien ihr bis unter die Knochen zu gehen und sogar ihre Seele zu durchdringen.
 

Ihr Atem schien in ihrer Kehle gefangen, als sie sich abmühte Luft zu holen und sie fühlte sich, als würde sie bewusstlos werden, während sie ihn weiter anstarrte. Sie war erschrocken, ja, aber es war ein anderes Gefühl, wie sie nie empfunden hatte, welche sie sich frei fühlen lies.... sicher, um nicht sogar zu sagen. Sie öffnete und schloß ihren Mund, in der Erwartung, daß etwas herauskommen würde, während sie auf den Boden sah und ihre Augen von Schatten verdeckt waren. Ihr Gesicht errötete Leicht, was ein Zeichen für ein in ihr aufsteigendes Gefühl von Verlegenheit war. Sie glaube sich vor ihrem Herrn und wie dieser auf sie sah, sich wie eine Idiotin zu benehmen. Aber was sorgte sie sich überhaupt? Jede Faser ihrer Körper hasste ihn. Sie fühlte, daß sie dies immer täte,... für das was sie ihr antun... für das Versklaven ihrer Familien vor Jahrhunderten bis heute. Es gab keinen Möglichkeit, wie sie jemandem, der so etwas getan hatte, je vergeben können würde. Inuyasha drehte sich weg von ihr und schaute hinüber zu Kouga. "Lass sie runter. Du wirst für heute nicht mehr benötigt. Geh!" Kouga setzte Kagome mit einem Grinsen ab und strich ihr mit seiner Hand über das Gesicht, um eine Strähne ihres Haare, welche sich dorthin verirrt hatte, zurecht zu legen. "Du solltest diesen Menschen am Stück lassen. Diese 'Mein Vater ist nicht hier und ich trage die Verantwortung'-Sache scheint Dir zu Kopf zu steigen. Du hörst Dich schon genau wie er an." Inuyasha runzelte darüber die Stirn. "Ich höre mich KEIN BIßCHEN wie mein Vater an!! Zudem, würdest Du nicht genau das gleiche machen, wenn Du für zwei Wochen der Gebieter über die ganze Welt wärst?" Kouga zuckte mit den Schultern. "Ich weis nicht. Ich bin nicht der Gebieter über die Welt und kann es deswegen nicht wissen." Inuyasha nickte. "Genau! Nun seh zu. Du da........" Er sagte er und deutet auf einen Diener, welche gerade aus einem Nebenzimmer des Büros, in welchem sie gerade waren, herein kam. "Geh und entlasse jeden der hier arbeitet und stell sie danach wieder ein.... Los geh!!" Der Diener rannte, so schnell ihn seine Beine nur tragen konnte, nickend aus dem Zimmer hinaus - in schierer Panik mit Geschwindigkeit, von der nicht einmal er selbst wußte, daß er sie erreichen konnte.
 

Kouga lachte und sah dem Diener zu, der sich bemühte, den Sinn dieser Anweisungen zu verstehen, als er zu ihnen zurück blickte. "Das war etwas sinnlos." Sagte er mit Vergnügen in seiner Stimme. Kagome sah verwirrt aus. Diese Anweisung machte keinen Sinn. Machte er es nur wegen dem Nervenkitzel andere Leute herumkommandieren zu können? "Nun, ich wollte Dir nur etwas beweisen. Ich kann jeden Menschen oder Dämon der hier herumläuft mit Leichtigkeit um meinen Finger wickeln. Ich muß nur schnippen, damit sie sich vor mir vor die Füße werfen. Chef zu sein ist ein großartiges Gefühl." Er sagte dies während er sich zurück in seinen Stuhl lehnte und seine Kopf in seine Hände bettete. "Gut - genieße es, solange Du kannst. Du und ich, wir beide wissen genau, daß der Job deines Vater an Sess gehen wird", sagte Kouga platt. Inuyasha blickte finster und zeigte mit einem Finger vorwurfsvoll auf ihn. "Geh jetzt endlich. Ich habe keine Lust mehr mich mir Dir abzugeben, zudem habe ich noch hier mit Frau Ich-Renne-Weg reden", sagte er mit einem bedrohlichen grollen in seiner Stimme. Kouga hob verteidigend seine Hände in die Luft und verlies das Zimmer. Kagome fror, als sie die sich hinter Kouga schließen sah. Sie war mit dem Herrscher aller Dämonen allein. Er hatte die Macht ihr alles erdenkliche anzutun. Sie zu töten, sie zu foltern, sie zu zerbrechen, sie zu schlagen, sie laufen zu lassen..., aber es gibt keine Chance, daß letzteres wirklich passieren würde. Jeder einzelne Sklave, der versucht hatte weg zu laufen, kam je wieder lebend aus diesem Raum heraus. Sie atmete mit Schwierigkeiten ein, als sie Inuyasha's Blick auf ihr ruhen merkte. Sie wird sterben... und Inuyasha würde jeden Schrei und jede Pein und Qual genießen, jede ängstliche Zuckung, jeden Blutspritzer und jedes bißchen Blut, welches aus ihr quellen würde. Ihr Kopf schnellte nach oben, als sie Inuyasha's Stimme vor sich hörte. "So... Kagome, nicht wahr? Keh, wußte ich, daß Du Schwierigkeiten machen würdest. Ich wußte, daß irgendetwas in deinem Kopf vor sich geht", sagte er einfach. "Ich hatte nichts, was mit im Kopf umher ging. Ich...", Inuyasha hob seine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. "Das überrascht mich nicht..." Kagome fühlte, daß Toben in ihr zunehmen, "Was soll DAS denn bedeuten?!", fragte sie und ballte die Fäuste an ihrer Seite. Sie konnte fühlen, wie ihre trockene und raue Kehle gegen diesen barschen Tonfall, welche sie gezwungen war zu benutzen, protestierte. Sie gelegt ihre Hand auf ihre Kehle und atmete scharf ein. Sie war bemüht zu schlucken, aber erkennt, daß sie absolut keine Spucke in ihrem Mund hatte.

memento mori

Inuyasha schaute sie, unbeeindruckt über ihren plötzlichen Ausbruches, nur an. Kagome nahm sofort ihre Hände von ihrer Kehle und hielt sie sich fest vor ihren Mund, als sie erkannte, was sie eben gesagt hatte. "G-Gomen... m mein Herr...", stotterte sie durch ihre Hände, als sie ängstliche ihren Kopf senkte und ihre Augen von Schatten verschlungen wurden. Inuyasha sah sie mit einem humorvollen Blick an. "Ja... Du hast keinen Respekt. Ich weiß nicht, was Vater in Dir sieht. Du bist nur eine gewöhnliche wertlose Sklavin, bar jeder Bedeutung in dieser Welt, außer Ihren Meistern zu dienen. Und doch hast Du Dich bemüht wegzulaufen. Und für was? Es gibt keine Hoffnung in Deiner Welt. Ihr Menschen werdet nie frei sein. Lebe Du nur in Deiner Phantasiewert und verdränge die Realität !! Jetzt sag mir.... wohin wolltest Du denn entkommen, wenn Du weißt, daß es keine Hoffnung gibt? Dämonen sind überall auf dieser Welt.... sie hätten Dich sicherlich gefangen." Kagome schluckte das kleine bißchen Stolz, welches sie über die Jahre mit viel Schwierigkeiten erhalten hatten, hinunter und seufzte zittrig. Aus Angst oder Ärger - sie wußte es nicht mehr.
 

"M mein kleiner Bruder. Souta... er ist krank, sehr krank. Ich glaubte, daß ich vielleicht jemanden finden konnte, ihm zu helfen oder vielleicht einige heilende Kräuter, um sie zu meiner Großmutter zu bringen, um ihn zu heilen." Sie sagte dies, während sie spürte, wie sich erneut Tränen in ihren Augen bildeten. Es war wahr. In diesem Moment lag Souta bei ihrem 'Heim' auf einem Haufen von Lumpen, welche sie ein Bett nannten und sein Leben hing an einem seidenen Faden. Inuyasha runzelte die Stirn. "Das gibt Dir noch lange nicht das Recht diesen Grund zu verlassen! Was Du gemacht hast, war praktisch in die Welt zu posaunen, daß Du sterben willst Du Göre! Ich meine, wie unglaublich dämlich kannst Du sein?!" Kagome konnte spüren, wie sie immer ärgerlicher wurde und das sicherere Gefühl kam wieder, welches nur Sekunden zuvor komplett verschwunden schien. Was war so Unrecht dies zu tun, um ihren Bruder vor dem Tode zu retten?! Nichts! Ihr Bruder war die ihr am nahsten stehende Person, ohne ihre besten Freunde Sango und Miroku... sie wußte nicht, was sie ohne ihn machen würde. Sie fühlte sich schon, als ob es ihr das Herz in Fetzen gerissen würde, weil sie wußte, daß sein Leben am seidenen Faden hing. Sie konnte den Gedanken ihn sterben zu sehen nicht ertragen. Sie würde auch sterben... Ihr Herz würde nicht nur zerfetzt werden, sondern auch zerrissen, verbrannt und zerschmettert. Sie empfand in ihrem Herzen pochende, eine unsterbliche Traurigkeit. Sie war nicht sicher, ob er überleben wird,... Kagome schaute mit mehr Tränen, welche ihr in den Augen brannten, zu ihm hinauf. "Ich weiß..., aber es war nicht dumm... nein... Es war für Souta." Inuyasha starrte sie für einen Moment an und erkannte die Tränen in ihren Augen. "Du wisst, daß Du dafür sehr streng bestraft werden wirst, oder weist Du nicht?" sagte er platt. Nicht auf eine mitleidsvolle, aber auch nicht auf eine harsche Art und Weise.
 

Kagome kniff ihre Augen zu und sah nach unten. Sie spürte schon das Leder einer Peitsche über ihren nackten Rücken flitzen. Sie ist nie vorher bestraft worden... sie lernte, ihr Mund geschlossen zu halten und wie man die Dämonen zufrieden stellen konnte,... "ich ich weiß, daß ich es werde. Aber es wird es wert gewesen sein", sagte Sie mit ihrer schwankenden Stimme. Inuyasha sah überrascht aus, bei der Antwort und runzelte die Stirn. "Ach wirklich? Wie kommt das, eine göttliche Eingebung?" Kagome lächelte betrübt und erhöhte leicht. "Weil ich durch jede Gefahr gehen oder jeden Schmerz ertragen würde, um meiner Familie zu helfen... Meine Leute... auch wenn es für mich bedeutet geschlagen oder getötet zu werden, wäre es nicht vergeblich. Ich bin bereit mein Leben auf Spiel zu setzen, um zu helfen Euch Dämonen zu stürzen..." Inuyasha grinste. "Du solltest besser über uns sprechen, da Du weist, daß 'wir' Euch in allen Belangen überlegen sind. Besonders jenen der königlichen Fam-" "Das kümmert mich nicht! Ich werde nie gut über Euch sprechen! Ich hasse Euch! Ich würde eher sterben, bevor ich den Rest meines wertlosen Lebens damit verbringe Euch dreckigen Dämonen zu dienen! Ihr seit Schwindler, ihr seit grausam und sadistisch. Ihr kümmert Euch um nichts oder niemanden außer Euch selbst! Ihr sehnt Euch danach Blut spritzen zu sehen und zu spüren wie Eure Klauen durch warmes lebendes Fleisch gleiten!", sagte sie laut durch ihre geschlossenen Zähne. "Ihr seit böse und ich werde keine weitere wache Sekunde damit verbringen, für Euch zu arbeiten! Töte mich, wenn Du mußt - langsam und schmerzhaft oder schnell und schmerzlos. Es KÜMMERT mich nicht auf welche Weise. Aber ich werde nicht länger Euer Sklave sein! Auch wenn mich diese Entscheidung in den Tod führen wird.... so wäre es besser früher als später." Mit diesen leise und gefährlich gesprochenen Worten schwieg sie.
 

Inuyasha stand vor ihr, mit seinen Handflächen auf dem Schreibtisch, auf. "LENK NICHT VOM THEMA AB!!!" Schrie er und sah wie sie wieder in Angst zurück verfiel. Er konnte Mitleid mit ihrem Aufbegehren tief in seinem Bauch empfinden. "Ich will es nicht hören! Sieht es so aus, als würde es mir etwas bedeutet was DU meinst!? Nun, das tut es nicht, weil ich bereits wußte, was Du über uns denkst! Ich höre Euch Menschen, wie ihr hinter unseren Rücken über uns redet; diese Ohren sind nicht nur zur Show, weist Du!! Ich höre mehr als genug jeden Tag und ich muß jetzt nicht noch mehr davon hören! Es gibt normalerweise nichts, was mich davon abhalten würde, Euch mitleiderregende Wesen zu töten! Du solltest mich eigentlich für freundlich halten, weil ich es dennoch nicht mache! Ich brauche nichts mehr von Deinen Widerworten zu hören!" Kagomes Augen verengten sich und sie empfand nicht das geringste Bißchen Mitgefühl für den Hundedämon vor ihr. "Das kümmert mich auch nicht! Ich dachte ich sollte Euch nur genau mitteilen, was ich von Euch halte und jetzt, da ich dies habe, was kommt nun als nächstes? Werdet Ihr mich töten? Werdet Ihr mich verletzen oder weg schicken? Ihr beeilt Euch besser mit Eurer Entscheidung den Warten ist nicht gerade einer meiner Stärken." Inuyasha starrte sie an. "Ich kann es Dir genau sagen..." Kagome reagierte nicht darauf. Sie starrte nur Inuyasha vor sich an und fragte sich, was ihr schreckliche Offenheit ihr einbringen würde. Sie zuckte nervös unter Inuyasha's Blick und schloss ihren Mund. Sie fragte sich immer mehr, was sie sich jetzt wohl eingehandelt hatte. Inuyasha grinste leicht und dachte eindeutig an die schlimmstmögliche Sache, die er dem Mädchen, welches vor ihm saß, antun konnte. "Gut... ich könnte Dich töten. Ich kann mir viele Arten vorstellen, wie ich es machen könnte. Wie,.... "Er pausierte für einen Moment und sinnierte eindeutig über seinen Vortrag ", langsam und schmerzlich, dabei zusehend wie Du Dich vor Schmerzen krümmst und schreist. Das muß eine meiner Lieblingsarten sein. Ich packe Dich am Hals, halte Dich hoch und zerfetzte Dich mit meinen Klauen." Er streckte seinen Klauen hervor, mit dem Effekt, daß Kagome nervös schluckte und sich ein Vorfälle erinnerte, bei denen sie Augenzeugin war, wie Leute auf diese Art starben. Ein Sklave der alle Regeln gebrochen hatte.... seine Schreie und sein schmerzverzerrtes Gesicht spuckten ihr durch den Kopf. Dies würde sie für immer verfolgen... "Oder ich konnte es schnell machen. Mit einem einzigen Schlag meines Schwertes. Dann Kopf würde an der Mauer aufgehängt werden, damit sich jeder daran erfreuen kann." Er hielt mit einem Grinsen auf seinem Gesicht inne, als er den angewiderten Ausdruck auf Kagome's Gesicht sah. "Was wird es sein Kagome? Es ist Deine Wahl", sagte er, während er seine Krallen wieder einzog und sich in aller Seelenruhe zurück in den Stuhl lehnte.

vorab Peitschenhiebe

Kagome biss sich auf ihre Zähne, als sie in Inuyasha's unerschütterliche Augen starrte. "Du kranker Bastard... Du sollst verrecken und zur HÖLLE fahren!" sagte sie und erlangte ihren Mut wieder. "Ich wähle weder das eine noch das andere - ich werde nicht sterben!" sagte sie wütend und erinnerte sich an alle Tode die Dämonen verursachten. Sie erinnerte sich ihre barbarische Art. Sie wußte, daß sie jetzt nicht sterben konnte. Sie mußte zu viel in dieser Welt machen. Sie wird ihren Leuten die Freiheit verschaffen, egal wie. Sie war einfach nicht bereit zu sterben und so alles aufzugeben! Kagome schloß ihre Augen fest. Sie mußte ihre Leute retten... sie war verpflichtet... sie selbst konnte nicht weiter eine Sklavin sein und viel Menschen waren bereits viel länger Sklaven als sie. Inuyasha knurrte gefährlich bei dieser Beleidigung, welche ihm entgegen geworfen wurde. Wie er dort zurückgelehnt in seinem Stuhl saß, ignorierte er den Angriff den Kagome auf ihn versucht hatte. "Es tut mir leid, diese Unterredung jetzt abzubrechen, aber ich habe in wenigen Minuten eine Versammlung zu besuchen... ich weiß, daß ich dieses bedauern werde,... ich werde Dich für jetzt entlassen.... aber als Zeichen, daß dies nicht ungestraft bleiben wird... wirst Du heute später am Tag 20 Peitschenhiebe erhalten. Nicht mehr, nicht weniger. Ich werde Deine Freundin schicken... S..Sango ist ihr Name, nicht wahr?" Er gab ihre Zeit keine zu antworten, bevor er ging, "ich werde sie schicken, um Dich zu holen. Du kannst jetzt gehen, ich habe nicht das Verlangen mich länger mit Dir abzugeben.", sagte er gelangweilt, aber mit einem schwach zu hörenden bedrohlichen Unterton. Kagome konnte ihre Beine unter sich wegbrechen spüren. Sie war sowohl erleichtert, als auch ängstlich. Wie würde sie es ihrer Familie klar machen? Ihren Freunden? Ihrem Bruder? Sie konnte ihnen nicht gegenüberstehen. Sie würden sie hassen. Alle Menschen würden. Aber genau das hätten sie davon, ihre ganzen Hoffnungen auf ein junges Mädchen gesetzt zu haben.... sie wird ausgepeitscht werden und man würde sie dort liegen lassen, um zu bluten. Ihre Familie hülfe ihr nicht. Sie würden sie sich bloß selbst überlassen, um dort zu sterben - oder um von den Dämonen gefressen zu werden.
 

"Worauf wartest Du? Verschwinde!" Hörte sie Inuyasha schreien, bevor sie aus dem Zimmer huschte, so schnell wie ihre schwachen Beine sie tragen konnten. Genau dann erinnerte sie sich an das schlechte Gefühl, was sie zuvor gehabt hatte. Es war wieder da, um sie zu plagen und zu verspotten. Der Drang ihrer Wut freien Lauf zu lassen kam zurück, obwohl sie wußte, daß sie nichts mehr hatte, wessen sie freien Lauf lassen konnte. Sie lief durch die Korridore des Palastes, welche sie so gut kannte und bog immer wieder scharf ab, bemüht diesen Ort, den sie so sehr hasste, so schnell wie möglich zu entkommen. Sie konnte spüren, wie ihre Beine unter ihr immer schwerer wurden, während sie sich zwang immer schneller zu gehen. Sie könnten spüren wie all die anderen Sklaven hier, egal ob Mensch oder Dämon, sie auf ihrem Weg hinaus anstarrten. Sie hielt nicht, um sich bei den Leuten, welche sie umrannte, zu entschuldigen, sie wollte nur nach Hause kommen. Schließlich kam sie wieder an den großen Portaltüren vorbei, welche den Weg in die Außenwelt frei gaben. Sie hielt für nichts und niemanden. Die Tränen, welche sie vor Inuyasha zurück hielt, ronnen ihr jetzt ihr Gesicht entlang und auf den Boden. Sie lief weiter, obgleich es begann zu regnen. Entlang an deprimierend engen Gassen, an den alten Hütten, welche die Sklaven ihre Heimaten nannten und durch die Dämonen und die Menschen, welche an ihrem Weg entlang standen. Sie rannte für eine Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit erschien, bis schließlich hier Haus erschien. In Erleichterung seufzend, hörte sie auf zu rennen, als sie zu ihrer Fronttür kam. Zögernd legte sie ihre Hand auf den Türgriff, sie nahm einen tiefen Atemzug und hielt ihn, als sie den Knauf drehte und die Tür auf schob. Nachdem sie hinein gegangen war, schloß sie die Tür langsam hinter sich und blickte auf. Ihre Hütte hatte nur zwei Zimmer, aber ziemlich große, da ihre Familie ziemlich groß war. Die Hütte war, verglichen zur Außentemperatur, warm und die verschlissene Tapete schälte sich von den Wänden. Der Boden war hölzern und ein großes Stück Teppich verdecke die langsam verrottende Mitte des Holzbodens. Es gab zwei Stühle vor dem Fenster, ein zerrissenes Sofa an einer Wand, einen kleinen Tisch, wo sie ihre wenigen mageren Mahlzeiten einnahmen und einen Stapel Decken gegen die Außenwand getürmt.
 

Die Tür des Endes des Raumes führte zum Schlafzimmer, in welchem fünf ziemlich kleine Betten, ein Tisch und eine weitere Tür, zum Waschraum, waren. Ihre Mutter, die bis eben noch bei Souta saß, der auf der Couch war, lief nun mit einem Blick, vor welchem Kagome sich gefürchtet hatte, hinüber zu ihr. "Kagome, mein Gott, bist Du in Ordnung? Du siehst schrecklich aus. Kommen herein und setz Dich hin. Ich wußte, daß ich ihnen nicht hätte erlauben dürfen Dich zu wegzuschicken. Ich wußte, Du würdest es nicht schaffen, ich war ganz krank vor Sorge. Ich kann nicht glauben, daß sie Dich dazu gebrach haben sowas zu machen!! Nun bist Du verletzt und.... " sagte ihre Mutter besorgt und lies Kagome nicht zu Wort kommen. Sie schob Kagome weiter ins Zimmer hinein und leckte eine decke um Kagomes zittrige Erscheinung. "M...Mama.... Ich bin in Ordnung. Beruhige Dich", sagte Kagome und unterbrach ihre Mutter mitten im Satz. Frau Higurashi seufzte und setzte sich neben Souta hin, der gegenwärtig schlief. "Es tut mir leid Liebling. Außer der Gedanke Dich zu verlieren ist Folter", sagte sie leise und streichelte Souta's schmerzerfülltes Gesicht. "Es ist in Ordnung Mama... ich verstehe." Frau Higurashi lächelte betrübt und schaute hoch zu Kagome. "Du solltest Dich etwas erholen. Ich kann mir schon vorstellen, daß Du eine Menge durchgemacht hast. Mach Dich ein wenig frisch und geh zu Bett." Kagome sah sich um und sah, daß ihr Großvater und Großmutter Kaede zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Rin, welche gerade etwas malte, beim Tisch saßen. Kikyou saß in einem der Stühle beim Fenster und starrte hinaus in den Regen. Verloren in ihrer eigenen kleinen Welt. Sie sah zu ihrer Mutter und Souta zurück.
 

"Ich kann nicht... ich muß auf Sango warten... ich bin von Lord Inuyasha zu 20 Peitschenhieben verurteilt worden, weil ich ihm Widerworte gegeben habe." Sie pausierte, als sich jeder ihr zuwandte. In diesem Moment fühlte sie sich so klein... wie eine große Schande für ihre Familie. Sie wollte in diesem Moment in den Boden versinken und wünschte sich, daß sie nichts sagten. "W-w..." ihre Mutter war sprachlos. "Ich wußte, daß dies passieren würde. Ich sah es voraus." Sagte Kikyou's gelassene Stimme vom Fenster. Kagome sah nach unten. "Ich... ich konnte es mir nicht verkneifen. Es tut mir leid, ich hatte nicht beabsichtigt ihm Widerworte zu geben, aber hatte uns, jeden, beleidigt! Ich konnte dort nicht einfach stehen und nichts machen!" Kaede stand von ihrem Sitz auf und ging auf Kagome zu. "Kindchen Kindchen. Ich dachte ich hätte Dir beigebracht, daß man niemals Widerworte gibt." Sagte sie. "Was war den nun überhaupt passiert?" "Wurdest Du gefangen?" "Warum sagtest Du Inuyasha?" "Wo ist Inutaisho?" "Hast Du einen guten Eindruck gemacht?" Die Erwachsenen erstickten sie sofort in Fragen. Kümmerte es sie nicht, ob es ihr gut ginge und sorgten sie sich nicht, ob sie sie verletzt hatten oder nicht? Sie sorgten sich wirklich nicht im diesem Moment... "Bitte... last mich für eine Weile in Ruhe. Ich dachte, ich würde zumindest in meiner Familie etwas Rückhalt finden und nicht Kritik. Ich glaubte, daß Ihr Euch sorgen würden! Aber Ihr macht es nicht, oder doch? Ihr seit genau so schlecht wie die Dämonen! Aber ich sollte dies wohl Kommen gesehen haben! Ich ... ich gehe für einen Moment ins Bett.... last mich einfach in Ruhe", sagte Kagome und stürmte ins Schlafzimmer. Sie hörte wie ihre Mutter versuchte ihr zu folgen, sie aber von Großvater aufgehalten wurde.
 

Zwei Minuten und jeder kritisierte sie schon... Sie sprang auf ihr Bett und begrub ihren Kopf unter den Kissen. Irgendwann... sie werden frei sein. Sie schwor es auf ihr Grab. Sie würde nicht zusehen, wie ihre Familie für den Rest ihres Lebens leiden müssen. Ihrer Familie tat dies stets... immer bemüht den Dämonen zu gefallen und zu imponieren. Kagome sah keinen Sinn darin. Sie kümmerten sich nicht um Menschen. Sie machten es nie, und werden es nie... Sie blickte auf, als sie jemanden in ihrer Nähe spürte. Rin stand, mit gesenktem Kopf, an ihrem Bett mit ihrem Kopf und ihre kleinen Hände hielten etwas hinter ihrem Rücken versteckt. Kagome lächelte sanft, als sie ihre kleine Schwester anschaute. "Guten Tag Rin", sagte sie so warm, wie sie es nur vermochte zu und setzte sich auf. "Rin hat gesehen, daß Du traurig bist und deswegen ein Bild für Dich gezeichnet, damit Du wieder fröhlich wirst!", sagte sie und hielt vor sich ein Stück Papier hoch, auf welchem eine Menge Strickmännchen zu sehen waren. Sie kletterte auf Kagome's Bett und deutete auf die Figuren, während sie redete. "Das bin ich und das bist Du. Wir halten Hände und die Sonne steht am Himmel. Und da ist Souta, wie er mit einem Ball spielt. Und dort ist Großmutter mit Großvater, wie sie unter einem Regenbogen sitzen. Dort ist Mama und sieht in den Himmel, wo Vaters Engel ist. Er sieht zu uns herunter, um uns zu beschützen. Und die Dämonen sind tot und wir glücklich. Siehst Du?? Wir lachen wirklich. Wir lachen niemals, aber da machen wir es. Wir sind glücklich, weil die Dämonen alle weg und wir frei sind." Kagome schaffte es ein qualvolles Lächeln für Rins Bild aufzubringen. Wenn doch nur, wenn doch nur... sie seufzte erfreut. "Danke Rin", sagte sie und umarmte Rin eng. "Ich werde es immer behalten." Rin grinste fröhlich und umarmte Kagome ebenfalls. "Rin würde das mögen. Rin bittet Dich nur vorsichtig zu sein... ich will nicht sehen, daß Du die Stirn runzelst. Deshalb lächele, während sie Dich verletzen,..." Kagome fühlte, daß sich ihr Herz begann aufzulösen. Rin war zu klein, um Schmerz und Leiden zu verstehen... zu erkennen, wie hart es ist irgendeine Art von Hoffnung zu haben,... Sie umarmte sie ein wenig mehr, während Rin das Bild hielt. "Ich verspreche, daß ich mich bemühen werde,..." Rin sah nach unten und dann wieder hinauf zu Kagome. "Gut..."
 

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Da doch gewisse Interesse besteht, werde ich ab morgen beginne die Geschichte weiter zu schreiben... ohne zuviel zu verraten... der Kronprinz wird auch endlich in Erscheinung treten *fg*...

Lektionen

Nach dem wieder aus diesem mehr als erbärmlichen Raum hinausgegangen war, mußte Kagome sich ausruhen. Es würde nicht mehr lange Dauern bis Sango käme und sie auf den Vorhof des Palastes führen würde. Was hatte sie nur so falsches gemacht. Die Dämonen quälten sie doch schon ihr ganzes Leben jeden Tag. Wieso war die Vorstellung ausgepeitscht zu werden dann so schlimm in ihren Augen? Kagome schlief nach weniger Augenblicken jedoch für Müdigkeit ein....
 

"Schnell!! Schnell.... nicht so langsam.... Ihr wisst genau, daß es bei ihm keine zweite Chance gibt......", Kagome wachte auf, als sie von draußen einige hektische Stimmen etwas reden hörte. Es hatte klare Vorteile, wenn die eigene Behausung nahe am Weg zum Palast lag, zumal man dort schließlich arbeitete. Arbeitete?? Nein... gezwungen wurde zu arbeiten. Aber in diesem Augenblick wahr ihr dies egal.. über was sprachen diese Leute?? Warum war plötzlich überall so eine Hektik? Hatte dieser möchtegern Herrscher Inuyasha wieder jemanden eine neue Boshaftigkeit ersonnen? Kagome ging in den Wohnraum zurück, indem Kikyou immer noch dort saß und aus dem Fester sah. Jedoch war niemand anderes mehr da. "Kikyou, wo sind alle hin gegangen und was ist überhaupt los? Alle scheinen über irgendetwas sehr überrascht." Kikyou machte keine anstallten sich zu Kagome umzudrehen oder auch nur antworten. Sie saß einfach dort und grinste selbstgefällig wie immer durch das Fenster nach draußen. In Kagome stieg wieder die Wut hoch. Nicht genau, daß diese gemeinen bösartigen Unterdrücker keinerlei Respekt oder Achtung vor ihr oder irgendeinem anderen Menschen hatten.... nein.... um so etwas zu finden mußte sie nicht einmal das Haus verlassen. Sie hatte es genau hier.... vor sich.... ihre eigene große Schwester. "Nun sag doch schon was los ist oder hast Du Dir deine spitze Zunge verschluck!", fuhr sie Kikyou an. Das hatte offenbar gefruchtet. Kikyou dreht sich langsam zu ihr um und sah die an, wie nur ihr ältere Schwester es konnte. Kagome fror beinahe augenblicklich... sie fühlte sich fast, als würde sie wieder vor Inu.... nein Lord Inuyasha .... stehen. "Schwester - kann er wirklich sein, daß Du so schlecht informiert bist? Kein Wunder, daß Du immer versagst, wenn Du etwas für Deine Familie machen sollst. Das Souta noch leiden muß ist alleine Deine Schuld, weil Du versagt hast." Kikyou drehte sich wieder um und sah zum Fenster hinaus. Kagome wäre Kikyou am liebsten an die Gurgel gegangen, aber bevor sie etwas erwidern konnte, sprach Kikyou erneut. "Lord Sesshoumaru ist verfrüht zurück gekommen. Du weißt doch noch wer das ist?? Der Kronprinz. Unser Kronprinz. DEIN Kronprinz." Sie sprach dies in einem Tonfall, der Kagome das Blut in den Adern erneut zum Kochen brachte. Jedoch ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte sie sich um und ging zurück in den Schlafraum. Dieser Tag konnte tatsächlich noch schlimmer werden. Lord Inuyasha hasst sie, aber Lord Sesshoumaru war ihr unheimlich.......
 

Kouga lief grinsend durch die Gänge des Palastes. Er war zwar der beste Freund von Inuyasha, aber sein aufbrausendes Gehabe schlug ihm manchmal schwer auf den Magen. "Der wird sich vielleicht freuen seinen Bruder wieder zu sehen." Er kicherte ihn sich hinein, als er an die Tür des Büros kam. Er klopfte kaum hörbar an die Tür, um die Spannung noch zu steigern. Von drinnen war eine laute Stimme zu hören. "Wer stört den jetzt schon wieder? Verschwinde!!"... "Aber aber, Inuyasha!! Du willst mich, Deinen ergebenen Diener einfach so weg schicken, ohne das ich Dir sagen kann, warum ich hier bin?" Kouga schmunzelte. "Sag, Inuyasha, weist Du schon das neuste?"... "Ich nehme an Du wirst es mir gleich sagen. Also rede nicht um den heißen Brei herum" Inuyasha sah ihn an, als würde ihm nicht gefallen, was er gleichen hören würde. "Rate wer wieder da ist?" "Kouga, ich bin nicht in der Laune für irgendwelche Ratespielchen, aber wenn Du mir sagen willst, daß mein Vater wieder da ist, dann lass Dir was besseres einfallen - er kommt nicht vor....." "Du hast Recht Brüderchen. Er wird nicht vor 2 Wochen hier her kommen", ertönte eine Stimme, während sich die Tür zum Seitengang öffnete. Kouga grinste gleich doppelt so breit "Ähmm... nein, ich wollte Dir sagen, das er wieder da ist." Inuyasha drehte sich um und sah jemanden, mit dem er überhaupt nicht gerechnet hatte. Seinen Halbbruder Sesshoumaru. "Du solltest Deinen 'Freunden' etwas mehr Respekt bei bringen, sonst könnte es passieren, daß sie vor Freunde mich zu sehen dahin schmelzen - Brüderchen", sagte Sesshoumaru mit einer regungslosen Mine, wie er es immer tat. "Sess.... ich meine Sesshoumaru.... was .... ich dachte Du und Va...."... "Du solltest nicht soviel denken Inuyasha". Sesshoumaru setzt sich auf eine der Seitenbänke und sah die beiden, fast amüsiert, an. "Sesshoumaru was gi....", noch bevor Kouga nur halbwegs ausgesprochen hatte, stand Sesshoumaru vor ihm, packte ihm am Hals und hob ihn mit Leichtigkeit in die Luft. "Na, Kouga, haben wir da nicht etwas vergessen?".... Kouga schnappt nach Luft, brachte es aber fertig, daß zu sagen, was Sesshoumaru hören wollte. "Seeeeshoumaru-sama".... Sesshoumaru drehte sich zu Inuyasha und sah diesen an. "Das er immer erst erinnert werden muß. Ist das nicht tragisch, Inuyasha?". Sesshoumaru pausierte für einen Moment und sah zu wie Kouga leicht blau anlief. "Inuyasha." Er drehte sich nun ganz zu Inuyasha um. "Vater hat Dir für die Zeit seiner Abwesenheit die Verantwortung übertragen. Und ich möchte zu gerne sehen welches Chaos mein kleiner Halbbruder, in dieser Zeit, anrichten kann." Sesshoumaru lies Kouga wie einen Stein auf den Boden fallen und ging auf die Tür zu. Inuyasha sah seinem Bruder nach. "Sesshoumaru!! Soll das heissen...." "Ja, das soll es. Du bist weiterhin der Chef, aber zwing mich nicht einzugreifen. Ach ja - kümmere darum, daß mein Zimmer zurecht gemacht wird. Ich bin am Vorhof. Man hat mir gesagt Du hättest eine von Vaters Dienerinnen zum Auspeitschen geschickt und mir ist gerade etwas nach Spaß." Sesshoumaru verschwand genau so schnell, wie er erschienen war.
 

Kouga stand auf wackligen Beinen und rieb sich den Hals, welcher von Blutergüssen übersäht war. "Man, Dein Bruder ist heute wieder so charmant." Inuyasha hob die Hand, um Kouga zum schweigen zu bringen. "Benehm Dich nicht wie ein nutzloser Mensch. Seh lieber zu, daß Du den Dienern aufträgst seine Gemächer herrichten zu lassen." Inuyasha grinste Kouga an. "Oder willst Du, daß er noch mal charmant zu Dir ist?" Kouga sah Inuyasha leicht irritiert an. Kouga dachte, daß diese Freundschaft eines Tages sein Untergang sein würde. Wieso ist er nicht einfach bei seinem Rudel geblieben. Wieso wollte er unbedingt am Palast bleiben? Es wäre vielleicht wirklich sicherer weniger oft hier zu sein. Vor allem wenn Sesshoumaru in der Nähe war. Inuyasha redete über irgendetwas, aber Kouga hörte nicht wirklich zu. Sesshoumaru hatte einen ziemlich Griff drauf. Noch immer keuchte er etwas und sein Hals tat mehr als weh. "Kouga........ hey..... Wolf......", Kouga sah plötzlich auf als Inuyasha wieder auf ihn zu kam. "Was ist den jetzt noch?" erwiderte Kouga fast spöttisch. "Dieses Mädchen, das Du vorhin zu mir gebracht hast.." "Kagome?" fragte Kouga. "Ja genau, schick jemand der sie zum Vorhof bringt. Nur weil Sesshoumaru es wieder einmal geschafft hat mir den Tag zu vermiesen, muß ich nicht auch noch auf meinen Spaß verzichten. Und jetzt geh!!!" Kouga ging aus dem Büro und schob die Tür hinter sich zu. Er war heilfroh, daß er endlich aus dem Fokus der beiden Brüder entkommen war. Er dachte wieder an Kagome, was hatte sie wohl zu Inuyasha gesagt, als er gegangen war? Was es auch wahr, sie würde dafür bezahlen und wohl mehr als die paar Peitschenschläge. Wieder tat ihm Kagome leid.... aber er könnte nichts dagegen machen. Zudem hatte er keinen Grund. Sollen Inuyasha seine Spielchen lieber mit den Menschen treiben. Sesshoumaru hielt sich generell von Menschen fern, die beiden waren generell sehr unterschiedlich. Sesshoumaru könnte etwas umgänglicher sein und Inuyasha etwas beherrschter. Ob diese Peitschenschläge nun doch ein Todesurteil für das Mädchen wären wußte Kouga nicht. Er tat einfach was ihm gesagt wurde und schickte einen Boten zu den Behausungen der Diener.

Protokoll und andere Irrtümer

Sesshoumaru ging den langen Flur entlang, welcher zuvor noch ziemlich belebt schien und jetzt komplett leer war. Es war gut so. Auf diese Weise mußte er die Belanglosigkeiten, über welche der Menschen und die anderen Dämonen immer schwatzen, nicht mit anhören. Während er den Gang weiter ging, vernahm er eine vertraute Stimme. Überall im Schloss saßen Schreiber verteilt, welche Mittelungen, die Diener erhalten hatten, niederschrieben und weiter leiteten. Die Geräusche, die der Schreiber immer von sich gab, welcher am nächsten zu seinen Gemächern war, waren unverkennbar. Nicht weil er besonders schrieb, sondern weil dabei beständiges Fluchen zu hören war. Nun näherte er sich diesem Schreiber.
 

"Jaken!!", ein kleines grünes Männchen, welche eben noch lauthals fluchen etwas wieder schrieb, zuckte fast panisch zusammen und fiel darüber von seinem Stuhl. "Se..... Sesshoumaru-sama!! Ihr .... Ihr... Ihr seid wieder da???"...."Offensichtlich. Gibt es etwas, daß er Wert ist mir mitgeteilt zu werden?" Sesshoumaru stellte die Frage jedes Mal etwas anders, erwartete jedoch nie wirklich eine Antwort. "Ich... Ich glaube nicht edler Herr".... "Glauben Jaken? Wenn ich einem Diener etwas sage, dann sagt dieser es einem Boten, der wiederum einem Schreiber, dieser schickt die Nachricht in die Haupthalle, wo dann ein weitere Bote nach Rücksprache mit dem Hofmeister den Befehl ausführt. Wenn eine Nachricht verloren geht, dann kann man fast nicht mehr herausfinden woran das lag. Es spielt also keine Rolle, wen man deswegen aufschlitzt... Jaken." Sesshoumaru pausierte. "Das nennt man Bürokratie, Jaken. Werde besser nicht ihr Opfer." Während Sesshoumaru dies sprach hob er seine rechte Hand und seine Klauen begannen grünlich zu glühen. Der darüber total in Panik versetzte Jaken sprang blitzartig auf und rannte los. "Ja Herr, ich werde sofo.....", noch bevor Jaken zu Ende sprechen konnte, lief er gegen eine Wand. "Mach das Jaken... ich werde nachher sicherlich noch einmal vorbei sehen."
 

Während Sesshoumaru kurz in seinen Gemächern verschwand ging eine junge Frau langsam den Weg vom Palast, hinunter zu den Unterkünften der Diener, entlang. Ihr war eben gesagt worden, zu wem sie gehen soll und vor allem weswegen. Sie wußte nicht was sie empfand, während sie lief. Konnte sie wirklich machen, was ihr aufgetragen wurde?? Hatte sie eine Wahl?? ... Nein. Die Dämonen verzeihen keine Fehler. Täte sie es nicht, dann würden sie und ihre ganze Familie unter ihrer Entscheidung leiden. Nach ein paar Minuten stand die junge Frau vor einer Hütte, hin und her gerissen, ob sie klopfen sollte oder noch eine Runde gehen sollte. Aber es würde nichts nutzen. Sie müßte wieder hier her kommen. Sie stand vor dieser Tür und tat, was sie sich geschworen hatte nicht so offen zu machen. Eine seichte Träne rann ihre Wange endlang. Gerade als sie diese wegwischen wollte öffnete sich ruckartig die Tür. "Tante Sango.... Tante Sango.... Mutter, schau nur wer da ist." Sango versuchte etwas zu lächeln. Rin war immer so ein fröhliches Mädchen und sie war hier um ihre Schwester abzuholen. Das würde sie ihr nicht sagen können. Sango betete, daß Kagome Rin bereits etwas erzählt hatte. Irgendetwas, so daß sie es nicht müsste.
 

"Komm herein Sango. Kagome schläft noch den schlaf der Gerechten, der Dummen, der Träumer..." Kikyous Stimme war deutlich zu vernehmen. Sogar vorbeigehende Menschen schienen irritiert zu sein. "... geh in den Schlafraum und wecke sie auf. Ich möchte mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun haben." "Kikyou!! Sie ist Deine Schwester. Vielleicht siehst Du sie heute zum letzten Mal. Du solltest mitfühlender sein, sie hat es für uns getan und...." Sango wurde harsch von Kikyou unterbrochen. Sango rechte etwas zurück, als die diese gehässige und fast amüsierte Stimme vernahm. "... Kagome hat jämmerlich versagt. Als wäre das nicht schlimm genug gibt sie Lord Inuyasha noch Widerworte und bringt damit uns alle in Gefahr. Jeden Morgen, wenn sie in den Palast geht, rechne ich damit sie nicht mehr lebend wieder zu sehen. Wo ist jetzt der Unterschied??" Kikyou lehnte sich wieder zurück in ihren Sessel und Sango ging wortlos an ihr vorbei, um zu Kagome in den Schlafraum zu gehen. Wieder rann ihr eine kleine Träne die Wange herunter. Wie könnte sie nur so etwas sagen? Hatte sie gar kein Mitgefühl für ihre jüngere Schwester? Oder war das ihre Weg es auszudrücken? Ein seltsamer Weg, wenn dem so war. Rin lief derweil immer wieder um Sango herum und schien die Worte ihrer Schwester regelrecht überhört zu haben. Sie strahlte bis über beide Ohren und fragte wo Miroku sei. Daran wollte Sango aber nun nicht denken. Zu traurig war der Anlasses ihres Kommens und zu traurig was Miroku gerade machte. Sango ging zusammen mit Rin in den Nebenraum, in welchem Kagome auf ihrem Bett lag und seelenruhig schlief.
 

"Kagome.... Ka go meeeee... wach auf. Ich bin es. Sango" Sango sprach sichtlich weise, ein Teil von ihr hoffte, daß Kagome ihre Stimme nicht hörte. Aber ihre Hoffnung war vergebens. Kagome drehte sich langsam herum und sah Sango entschlossen ins Gesicht. "Sango. Ich habe Dich erwartet." "Wie kannst Du nur so ruhig sein. Du weist weswegen man mich her geschickt hat." Sango sprach mit leicht unsicherer Stimme. Hatte man ihr vielleicht nichts gesagt? Nein - das konnte nicht sein. "Natürlich weis ich das Sango." Kagome stand auf und rieb Rin über den Kopf, welche Kagome mit großen Augen ansah. "Lass uns gehen Sango. Ich werde diesen dreckigen brutalen und sadistischen Dämonen gegenüber treten und alles hinnehmen was auf mich zu kommt. Sie sollen sehen, wie entschlossen wir Menschen sein können." Während sie dies sagte, blicke Rin traurig zu Boden und Sango wußte nicht wie ihr geschah. "Ich bin bereit. Ich werde es für alle Menschen machen. Ich werde es machen um diesem arroganten Bastard namens Inuyasha in die Augen zu sehen und ihm zu trotzen. Diese Dämonen werden meinen Willen nicht brechen!!!! MEINEN NICHT!!!!" Die letzten Worte schrie Kagome vorwurfsvoll durch die offene Tür hinaus zu ihrer Schwester und wer sonst auch immer von ihrer Familie nebenan war. "Rin, Du mußt stark sein. Ich werde jetzt mit Sango gehen und ich weis nicht was alles geschehen wird. Was auch passiert, ich will daß Du weist, daß ich Dich sehr lieb habe und alles für Dich und meine Familie tun würde." Kagome wollte aus dem Zimmer rennen, da sie ihre Tränen nicht mehr länger zurück halten können würde, doch bevor sie konnte sprach Rin. "Alles, Kagome? Du würdest alles für uns machen??", fragte Rin mit sehr kleinlauter Stimme. "Ja", sagte Kagome und rannte durch die ganze Hütte hindurch nach draußen. Sango ging schnell hinterher und höre noch wie Kikyou Kagome etwas nachrief. "Ja, lauf. Lauf deinem Schicksal davon.... das kannst Du ja am Besten." Während Sango und Kagome hinausliefen und Kikyou sich wieder in ihren Sessel setzte und wieder teilnahmslos aus dem Fenster sah, kniete Rin im Schlafraum nieder und sah an die Decke. "Alles", sagte Rin leise. "Ich auch große Schwester. Ich auch."
 

Nach einigen Metern blieb Kagome stehen und wartete bis Sango zu ihr aufgeschlossen hatte. Beide sahen sich verständnislos an. Kagome konnte nicht verstehe, warum sie innerlich so unsicher war und Sango konnte Kagomes äußerliche Entschlossenheit nicht verstehen. Beide liefen eine Weile schweigend nebeneinander her. Sie gingen langsam auf dem Pfad Richtung Palast. Von links und rechte tuschelten die Menschen hinter vorgehaltenen Hände und die Dämonen deutet auf sie und lachten. Doch Kagome war dies alles egal. Sie konzentrierte darauf alles zu tun, um Inuyasha zu trotzen. "Was denkt dieser Idiot wer er ist?" murmelte Kagome leise vor sich hin. "Wer?" fragte Sango. "Inuya... NEIN... Lord Inuyasha!!" spottete sie. "Kagome, sei still oder willst Du wirklich, daß sie Dich umbringen. Und was wird dann aus Deiner Familie? Was wird aus Rin?" Kagome schwieg wieder, aber nach ein paar Sekunden sprach sie erneut. "Ich weis es nicht, aber alles ist besser als jetzt." Sie passierten das Eingangsportal des Palastes. Die Wachen, welche sonst stets fragten, warum sie in den Palast ging, schwiegen. Nein, sie schwiegen nicht nur. Sie grinsten und lachten sich ins Fäustchen. Vielleicht hatten diese Schwein sogar gewettet, wie viele Peitschenschläge aus aushalten würde, bevor sie ihn Ohnmacht viele. Kagome wollte nicht ihn Ohnmacht fallen, sie wollte keine Schwäche zeigen. Sie dürfte keine Schwäche zeigen, wenn die Menschen jemals begreifen sollten, daß auch sie stark sein können. Nicht zu vergleichen mit der körperlichen Kraft eines Dämons, aber ihr Zusammenhalt würde sie stark machen.
 

Beide, sowohl Sango als auch Kagome, zucken kurz zusammen, als die den Vorhof des Palastes betraten. Was sie sahen kam ihnen grausam bekannt vor. Kagome hatte damit gerechnet, daß Inuyasha zusehen würde, wie sie ausgepeitscht wird, aber was sie nun sah, daß verschlug ihr die Sprache. Alles war wie an den Abenden hergerichtet, wo sich die Dämonen einen Spaß draus machten gegen Menschen in Kampf anzutreten. Ein blutiges Spektakel, welches selten einer der menschlichen Kämpfer - nein Opfer - überlebte. Ein paar dutzend Dämonen waren auch bereits dort und schienen sich diebisch zu amüsieren. Wie sehr sie die Dämonen doch verabscheute. Diese Bestien. Und das Monster namens Inuyasha war auch bereits da. Wie selbstgerecht er auf einem der Stühle direkt überhalb der aufgebauten Arena saß. Mit dem Rücken zu ihr und sich nicht einmal umdrehend. Sie wollte ihm in die Augen sehen. Sango packte Kagome am Arm, welche sich jedoch los riss und vor die Tribüne rannte. "Willst Du den nicht sehen wie ich leide, wenn ich an diesen blutigen geführt werde. Ich dachte nicht, daß Dir der schneid fehlte." Kagome sprach diese Worte wutentbrannt aufwärts in Richtung der silbernen Haare, welche sie nur über dem Rücken des Stuhls sehen konnte. "Was ist ,Lord Inuyashs'?" rief sie spöttisch nach oben. "Ich bin hier um Dir zu zeigen....", noch während Kagome stand Inuyasha auf und drehte sich herum. "Inuyasha? Lass mich nachdenken.... ach ja.... er wird gleich kommen" sprach der vermeintliche Inuyasha ruhig und emotionslos. Kagome schreckte zusammen. Das war nicht Inuyasha. Sie hätte Kikyou besser zuhören sollen. Sie hatte nur silberne Haare gesehen. Alle hatten sie diese Haare. Inuyasha, Lord Inutaisho und auch derjenige, der sich nun zu ihr umdrehte - Lord Sesshoumaru. Sie würde sterben und Inuyasha nicht mehr trotzen können. Man konnte nie erkennen was Sesshoumaru dachte, aber Kagome nahm an, daß er sie dafür bestimmt umbringen würde. Er tat sich nicht wie Inuyasha groß und schwang Reden. Nein. Er handelte einfach.....

zwei Seiten

Kagome wich einige Schritte zurück. Sie wünschte sich, daß sie nicht das sehen würde was sie sah, den Sesshoumaru sprang von der Empore herunter und bevor sie noch etwas sagen konnte, stand er direkt vor ihr. "Du bist also dieses Mädchen, was Inuyasha Widerworte gegeben hat und dafür nun ausgepeitscht werden soll." Sesshoumaru sagte dies auf eine beinahe amüsierte Art, bevor er sie am Hals packte und vor sich hoch hob. "Obwohl Inuyasha schonst schon ein ,üppiges' Temperament hat, habe ich mich gefragt, wie Du Dir als Dienerin meines Vaters sowas eingehandelt hast. - Ich verstehe nun warum...." "Ähm... Sesshoumaru!?" war eine Stimme von oben zu hören. "Eigentlich sollte sie ausgepeitscht werden und nicht das Genick gebrochen bekommen" wand ein mittlerweile erschienener und leicht verwirrt nach unten sehende Inuyasha ein. "Ich weis", erwiderte Sesshoumaru und lies den Griff um Kagomes Hals locker, so daß diese auf dem Hosenboden vor ihm im Staub landete. "Dann beginne, ich habe nicht ewig Zeit"... "Keh!! Du mußt nicht hier bleiben" sagte Inuyasha, bevor er einem der Dämonen ein Zeichen gab, nachdem Sesshoumaru nicht gerade sehr freundlich zu ihm blickte, als er wieder auf die Empore zurück gesprungen war.
 

"Menschlein" sprach Inuyasha in Kagomes Richtung. "Ich habe eine besondere Überraschung für Dich vorbereiten lassen." Dieses selbstgefällig Grinsen lies Kagome den noch tief sitzenden Schreck vergessen und sich wieder aufrichten. "Nicht ihr Dämonenpack mir antun könnt wird mich überraschen. Ich trotze Euch Bestien. Ich trotze Dir Bastard... Ich..." "Schweig, oder ich werde Dich und Deine gesamte Familie persönlich in Fetzen reißen" rief Inuyasha Kagome zu, da er von Sesshoumarus immer amüsierter erscheinen Ausdruck ziemlich verärgert war. Kagome stand stillschweigend und mit großen Augen in dieser Arena. Könnte selbst ein Dämon so ehrlos sein? Würde er seine Drohung war machen und auch ihre Familie töten? Das dürfte sie nicht zulassen, das würde sie nicht zulassen, sie würde sich nur deswegen beherrschen... nur deswegen. Aber sie wollten Inuyasha auch nicht das letzte Wort lassen. "Ehrenhaft wie immer? Lord Inuyasha!" brach es jedoch trotzdem aus ihr heraus.
 

"Bringt sie her", befahl Inuyasha. Bei den Schauspielen in dieser Arena waren für gewöhnlich nur die Menschen, welche die Dämonen bedienen mußten oder die zum Sterben hier kämpfen. Kein Mensch hätte jemals hier freiwillig zugesehen oder wären auf den Rängen jemals geduldet worden. Nicht mal ihre Schwester Kikyou wäre so kalt und herzlos gewesen. Doch sie erblickte, was sie nie für möglich gehalten hätten. Ein drittes Mal an diesem Tag geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hätte. Sie hatte nicht damit gerechnet lebend aus dem Zimmer zusammen mit Inuyasha wieder heraus zu kommen. Sie hatte nicht damit gerechnet eines Tages selbst in dieser Arena zu stehen und sie hatte nie geglaubt, daß die Dämonen so gemein, böse, brutal und rücksichtslos wären dies hier zu machen. Kagome sah ungläubig zu, wie ihre eigene Familie, von einigen Dämonen begleitet, auf die Tribüne geführt wurden. "Sie nur, Kagome. Wer zusehen möchte, wie Du für Deine Taten bezahlen willst. Ist das nicht wunderbar?" Inuyasha lachte beinahe, während er diese Worte sprach. "Weist Du, Kagome. Eigentlich finde ich Dich ziemlich sympathisch...", fügte Inuyasha hinzu, "Du hast das alles nur Deinem großen Mund zu verdanken. Ich möchte das nicht tun, aber Du läst mir keine Wahl."
 

Kagome sah einmal mehr ungläubig zu ihrer Familie, während zwei Dämonen sie an den Handgelenken packten und zwischen zwei Holzpfähle, in der Mitte der Arena, festbanden. Was ging hier vor?? Kagome wußte nicht, was sie erwarten sollte, aber es schien ihr nicht, daß ihre Familie sich sehr wehren würde bei diesem Schauspiel beiwohnen zu müssen. Da saßen sie. Allen sahen sie an. Sie trauten sich nicht wo anders hinzusehen. In den Augen ihrer Mutter meinte sie Trauer erkennen zu können, aber sie war sich zu ihrem entsetzen nicht sicher. Sie konnte nur zwei Dinge wirklich erkennen. Kikyou sah sie wie aus toten Augen an und Rin mußte praktisch gezwungen werden in die Arena hinab zu sehen. "Nein!!!!" schrie Kagome entsetzt über den ganzen Platz. "Du dreckiges Schwein! Ich werde Dich umbringen...." Kagome brach in Tränen aus und wollte sich zu Boden fallen lassen. Inzwischen war sie jedoch festgebunden und obwohl ihre Beine nachgaben berührten ihre Knie nicht den Boden. Was tat sie hier?? Wie konnte sie jetzt weinen? In der Stunde ihrer Prüfung. Sie muß stark sein und ertragen, was immer diese Unmenschen für sie in petto hatten. So stand sie wieder auf und starrte ausdruckslos in die Leere und flüsterte Leise "Ich bin bereit."
 

"Inuyasha" sprach Sesshoumaru. "Komm zum Punkt!" Inuyasha zuckte mit den Schulter. Wieso nicht? Er hatte alles war er wollte. Dieses Mädchen stand angebunden in der Arena. Ihre ganze Familie mußte zusehen und nicht zuletzt schien sein großer Bruder endlich etwas sehen zu wollen. "Du hast Recht.", erwiderte Inuyasha in Sesshoumarus Richtung. "Lassen wir den Spaß beginnen." Er nickte einmal in Richtung eines Dämonen, welcher mit einer Peitsche in der Hand unten in der Arena stand. "Zwanzig. Nicht mehr - nicht weniger." Der Dämon begann die Peitsche über seinem Kopf kreisen zu lassen und holte nach einigen Sekunden weit aus. "EINS".... ein lautes knallen zuckte durch die Luft, während die Peitsche Kagomes Rücken traf und diese schmerzverzerrt aufschrie. Sie fühlte wie ihre Kleider auf dem Rücken förmlich weg brannten. Ein Schmerz, jenseits von allem, was sie bisher für möglich hielt durchzuckte ihren Körper und sie dachte, daß ihre Seele förmlich aus ihrem Körper getrieben wurde, während sie hinter sich erneut einen lauten Ruf vernahm. "ZWEI".... ein weiteres Mal zog sich eine Welle puren Schmerzes durch ihren Körper. Sie spürte nichts mehr außer diesem Schmerz, der ihren ganzen Verstand zu benebeln schien. "DREI".... Wieder traf die Peitsche ihren Rücken. Sie fühlte Blut an ihren Beinen hinab laufen. Auf ihrem Rücken fühlte sie nur noch ein einziges Flammeninferno. Die Zahl 20 schoss ihr durch den Kopf als.... "VIER"..... Sie wollte es ertragen. Jede Faser in ihrem Körper wollte diesen blutrünstigen Bestien widerstehen. Ihren Peinigern zeigen, daß auch menschliches Leben einen Wert hat. "FÜNF"..... Aber. Sie könnte nicht. Nein. Sie würde nicht überleben, bis die erlösenden 20 hinter hier gerufen werden würde. "SECHS".....
 

Sesshoumaru saß mehr oder minder gelangweilt auf seinem Sessel und sah lieber etwas auf der Tribüne umher. Er hatte so etwas schon hunderte Male gesehen. Sein Vater hatte gelegentlich einen Diener auspeitschen lassen und er nahm an, daß Inuyasha dies nur tat, um ihrem Vater nachzueifern und ohne das dieses Mädchen wirklich etwas beachtenswertes getan hatte. Menschen war in seinen Augen eh nicht einer Beachtung wert. Was nutzt es sich mit ihnen abzugeben. Noch in diesem Gedanken vertieft vernahm er jedoch einen lautet Schrei. Nur dieser Schrei schien nicht von dem Mädchen zu kommen, welches auspeitscht wurde. Ein kleines Menschenmädchen auf der Tribüne schrei so laut und hatte sich offenbar aus dem Griff ihrer Aufpasser gelöst. Das kleine Mädchen rannt hinunter und lief aus den anderen Menschen zu. Offenbar war sie ihre Schwester, daß sie nicht nur dies ständig rief, sondern jeder mit einer halbwegs funktionierenden Nase dies auch riechen konnte. "SIEBEN"... "Dieses kleine Menschlein scheint keine Angst zu kennen" sinnierte er für einen Augenblick leise vor sich hin.
 

Inuyasha sah derweil irritiert diesem Schauspiel zu. Der Dämon der die Peitsch schwang, senkte selbige und sah fragend hinauf zu seinem Gebieter, während Rin sich um eines der Beine ihrer Schwester klammerte und immer wieder rief: "Schwester!! Stirb nicht...." Nach einem kurzen Moment der Verwirrung, in dem niemand etwas sagte, begann der Dämon wieder die Peitscht zu schwingen und rief "ACHT". Die Peitsche flog los und zielte auf die beiden Menschen, welche nun zusammen in der Mitte des Platzes waren. Bevor die Peitsche jedoch traf zuckte eine zweite grünlich glühende Peitsche quer über den Platz und zerschnitt die Erste, während gleichzeitig ein lautes "Stop" zu vernehmen war. Die Blicke aller wendeten sich fast augenblicklich auf die Haupttribüne, auf der sich gerade zwei Brüder ziemlich fragend ansahen. Auch das kleine Mädchen, welches sich immer noch um Kagomes Bein klammerte sah dort hin. Sie sah diese grünliche Peitsche direkt in einem Finger des größeren, der dort stehenden Dämonen, verschwinden. Niemand wußte was dies zu bedeuten hatte.
 

Inuyasha sah Sesshoumaru. "Was.... Ich meine... warum hast Du das gemacht?" fragte Inuyasha mit einer von Fassungslosigkeit geprägten Stimme. "Das geht Dich wohl nichts an, Brüderchen. Genau so gut könnte ich fragen, warum Du eben ,Stop' gerufen hast - nicht wahr? Macht es nicht soviel Spaß dieses Mädchen leiden zu sehen, wie Du gedacht hast." Sesshoumaru sprach wie immer. Keine einzige Modulation in seiner Stimme, als würde so etwas wie eben jeden Tag geschehen. Die beiden sahen sich an, wobei es Inuyasha sichtlich immer unangenehmer wurde dem Blick seines ältern Bruders stand zu halten. "Keh - ich .. ich.. ich wollte nur, daß die Peitsch Kago... ich meine das Mä... ich meine den Menschen richtig trifft - nicht nur halb!" Inuyasha dreht sich mit dem Rücken zu Sesshoumaru und versuchte zumindest einen selbstsicheren Ausdruck auf seinem Gesicht zu wahren. Die Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit in den Gesichtern der anwesenden Dämonen und Menschen wurde durch diese Konversation jedoch nicht gerade gemildert. Sesshoumaru schien dies nicht zu kümmern, er drehte sich etwas zur Seite und sah in die Arena. Kagome hing bewusstlos in den Seilen und das kleine Mädchen hatte sich mittlerweile wieder umgedreht und weinte zu ihren Füßen.
 

"Shippou!", rief Sesshoumaru. Als bald erschien ein neben Sesshoumaru ziemlich klein wirkender Fuchsdämon. Neben Sesshoumaru wirkten auch relativ große Leute klein, aber in dieser Dämon sah sogar in den Augen eines Menschen mehr als ein Spielzeug als eine Bedrohung aus. Sesshoumaru sprach erneut. "Siehst Du das kleinere Menschenmädchen dort drüben?" Shippou kratzt sich ein paar Sekunden verlegen am Kopf und erwiderte dann ein fast fragendes "Jaaaa!?" "Geh hinüber und bring sie hinauf zu meinen Gemächern." "Wie meinen? Aber aber aber...." doch bevor Shippou noch etwas sagen konnte hatte Sesshoumaru Shippou schon am Kragen gepackt und in die Mitte der Arena geworfen. Inuyasha blickte leicht über seine Schulter und war nun völlig verunsichert. Er hatte das Kommando hier. Irgendwas müsse er tun. Nichts besseres wissend, packt sich Inuyasha einen neben ihm stehenden Diener. "Du!!! Geh sofort in die Mitte der Arena, binde das Mädchen los und bring sie zu meinen Gemächern", aber noch bevor der Diener die Gelegenheit hatte zu gehen, wurde er von Inuyasha gepackt und ebenfalls in die Mitte geworfen.
 

"Keh" war von Inuyasha zu hören. "Was Du kannst, daß kann ich auch", sagte er in Sesshoumarus Richtung. Dieser wand sich jedoch mit einem leichten Kopfschütteln ab und verschwand im Palast. Es war totenstill. Wenig später verschwand auch Inuyasha wortlos im Palast. Während der Diener den Inuyasha in die Arena befördert hatte Kagome los band und Shippou verzweifelt versuchte Rin wegzubringen, rannte nun der Rest von Kagomes Familie von der Tribüne hinunter. Kagomes Mutter ging dort zu Kagome und sah mit entsetzen über ihren Rücken. Wenig später kam auch Kikyou langsam angelaufen. Sie blickte nur kurz auf Kagome. "Da siehst Du, was Du angerichtet hast. Egal was nun mit Rin geschieht - Du wirst Schuld sein." Kikyou ging zu Rin und befahl dieser mit dem kleinen Fuchsdämon zu gehen und Rin folgte den Anweisungen ihrer ältesten Schwester. Kagome nahm alle ihre Kraft zusammen und brachte noch etwas über ihre Lippen, bevor sie endgültig in tiefe Bewusstlosigkeit fiel: "Rin.........."

ungleiche Intentionen, identische Ergebnisse

Die Hallen des Palastes waren für gewöhnlich immer mit Dämonen und Menschen gefüllt, welche ihren Geschäften oder Pflichten nachgingen, aber die Art von Geschäftigkeit die jetzt im Palast zu spüren war, war klar anders als sonst. Außerhalb des Palastes war es nicht viel anderes. Es war zwar kaum eine Stunde her, aber rund um den Palast waren der Vorfall vom Vorhof im Gerede.
 

Kouga ging durch die Haupthalle des Palastes und fragte sich selbst ständig, was dies zu bedeuten hatte. Natürlich überlegte er auch, von wem er mehr Informationen bekommen könnte und wem er diese Informationen selbst sagen könnte, um vielleicht für später einen Stein bei jemandem im Brett zu habe. "Wen könnte man fragen?" sinnierte Kouga vor sich hin, während er beinahe über einen beschäftig entlang rennenden Fuchsdämon stolperte. "Ach sieh einer an. Wen haben wir den da?" lies Kouga verlauten. Warum Inuyasha sich so seltsam verhalten hatte konnte er sich zusammen reimen. Sein großer Bruder hatte etwas gemacht und er ,mußte' kontern. Brüder - Kouga war froh, daß seine Brüder weit weit weg waren. Geschwister waren eine komplizierte Sache. Shippou war immer wieder in Sesshoumarus Auftrag unterwegs und das weitaus seltsamere Verhalten hatte eben dieser gezeigt. "Shippou!! Alter Freund. Lange nicht gesehen." "Aber wir haben uns doch eben erst auf dem Vorhof gesehen", erwiderte Shippou nach einigen Sekunden. "Da siehst Du mal. Viel Zeit vergangen und viel passiert. Sag - Shippou - weist Du warum Lord Unberechenbar dieses kleine Mädchen in seinen Flügel hab bringen lassen?" fragte Kouga. "Wer?" fragte Shippou mit einer leicht verwirten Stimmt im Gegenzug. "Füchse", Kouga schüttelte fassungslos den Kopf, konkretisierte seine Frage jedoch "Was ist mit Sesshoumaru los? Warum hat er das gemacht? Du weist schon... das mit dem kleinen Mädchen.... eben..... auf dem Vorhof." "Also also also... ich weis auch nicht so recht. Ich weis nur, daß ich etwas zu Essen zu ihm bringen lassen soll.... ehrlich", sagte Shippou und rannte auf und davon.
 

Wenig später begegnete Kouga einem Menschen aus den Unterkünften vor dem Palast. Eigentlich nichts besonderes, wenn man bedankt, daß viele hier als Diener arbeiten. Aber dieses Menschen kannte er deswegen besonders, weil er ein Heiler zu sein schien, da er sich immer um die verletzten Menschen kümmerte. Das er aus der Richtung von Inuyasha Zimmer kam, machte Kouga desto stutziger. "Du da!" Kouga sprach den Mann an. Der Mann hob den schüchtern auf den Boden gerichteten Blick etwas nach oben, um Kouga anzusehen. "Kann es sein, daß Du von Inuyasha kommst?" Der Mann nickte. "Kann es auch sein, daß dort ein menschliches Mädchen ist, welche Verletzungen am Rücken hat?" Ein erneutes nicken sollte dies wohl bestätigen. "Kannst Du auch mehr als nicken?" Der Mann nickte erneut. "Ach Du meine Güte. Seh zu das Du Land gewinnst!!!!" Kouga hielt im etwas die Krallen unter die Nase, um den Abgang dieses Menschen zu beschleunigen. Manche Menschen konnten aber auch wirklich albern sein. "Bei Inuyasha war ein Arzt und Sesshoumaru lies sich etwas zu Essen bringen", Kouga fragte sich, ob die beiden Brüder vielleicht wahnsinnig geworden sind. Anders konnte er sich dieses Verhalten nicht erklären.
 

Sesshoumaru sah unterdessen in seinem privaten Arbeitszimmer und sah auf ein kleines Menschenmädchen, welches ihn mit großen Augen von der anderen Seite des Schreibtisches ansah und nicht einen Ton von sich gab. Sesshoumaru wunderte sich jetzt schon geschlagene 10 Minuten. Sie zeigte keine Anzeichen von Furcht und sie kniete nicht auf dem Boden und bat für Sachen um Verzeihung, die sie gar nicht begangen hatte. Irgendetwas war seltsam an diesem Mädchen. Sesshoumaru wußte nicht einmal selbst, was er sich dabei gedacht hatte die Auspeitschung dieses anderen Mädchens zu unterbrechen. Wenigstens war sein Vater nicht da. Er konnte es schon nicht leiden, von seinem Vater manchmal wie ein Kleinkind durch die Haare gewuschelt zu bekommen, wenn er irgendetwas belangloses getan hatte. Was würde er wohl denken, wenn er das hier sehen könnte. Sesshoumaru war in seinen Gedanken verloren, als das kleine Mädchen plötzlich um den Schreibtisch herum, an seine Seite kam und wieder zu ihm empor sah. Entweder war dieses Mädchen mutig oder lebendmüde. Seltsamerweise hatte er aber nicht das Verlangen dieses kleine Menschlein zu töten. ,Noch nicht' korrigierte sich Sesshoumaru schnell im Gedanken. "Lord Se.....", begann das kleine Mädchen nun zu sprechen. Offenbar wußte sie aber nicht so recht wie er hieß. Zumindest der Anfang war schon mal richtig. Eine Weile schaute sie ihn fragend an. Sesshoumaru blickte sie einfach mit einem leicht amüsierten Ausdruck auf seinem Gesicht an. Doch bevor er sich versah tippt ihn das kleine Mädchen mit ihrem Finger gegen die Seite. Fast hätte er sie instinktiv gegen die nächste Wand gefeuert, aber irgendetwas schien ihn zurück zu halten. Statt dessen sagte er daß, was das Mädchen mit dieser Geste wohl erreichen wollte "Sesshoumaru".
 

Das kleine Mädchen ging einen kleinen Schritt zurück und sah ihm nun wieder in direkt in die goldfarbenen Augen. "Danke. Sesshoumaru-sama", sagte Rin mit leiser Stimme. "Danke? Wofür? Und wie ist überhaupt Dein Name, Menschlein?" fragte Sesshoumaru der Reihe nach. Es dauerte einen kleinen Augenblick bis Rin wieder etwas sagte. Sesshoumaru glaube schon nicht mehr an eine Antwort. "Ja." sagte Rin. "Das Du mich und meine Schwester gerettet hast. Ohhh... und mein Name ist...." Rin hielt für einen Augenblick inne. "Kann man Dir vertrauen?? Meine Mutter sagt immer, daß man Fremden nicht den Namen sagen soll", fügte Rin hinzu. Sesshoumaru konnte kaum glauben, was er da zu hören bekam. Er stand auf und wollte sich dieses kleine Gör mal etwas näher zur Brust nehmen. Zu seinem erstaunen blieb sie jedoch einfach sehen und legte einfach den Kopf in den Nacken, um wieder zu ihm hinauf sehen zu können. "Ich habe niemanden gerettet. Und schon gar nicht ein paar wertl.... ein paar Menschen", Sesshoumaru sagte dies wieder so kühl wie üblich und begab sich in einen Nebenraum. "Rin." Sesshoumaru drehte sich um und sah das kleine Mädchen an. "Was?" "Mein Name. Rin ist mein Name. Weißt Du wie es meiner Schwester Kagome geht?" antwortet das Mädchen. "Blieb hier und verhalte Dich ruhig, Rin." Sesshoumaru ging aus dem Zimmer und fragte sich, warum dieses seltsame Mädchen überhaupt hier bei ihm war. Er hatte sie bringen lassen - ja. Aber warum??? Er konnte von der anderen Seite der Tür schon die Wache tuscheln hören, warum die bisher noch keine Schreie von dem Mädchen gehört hatten. Sesshoumaru verzog etwas das Gesicht. Wie er diese impertinenten Leute hier nur ertragen konnte....
 

Während sich Sesshoumaru mit dem seltsamen Verhalten von Rin konfrontiert sah, hatte Inuyasha zwar nicht ähnliche Probleme, aber dafür mehr Ärger als ihm Lieb war. Kagome hatte ihm am Morgen mehr als deutlich gesagt, was sie von ihm und allen anderen Dämonen hielt. Nur um seinem Bruder nicht das letzte Wort zu überlassen hatte er diesen Menschen nun in seinen Gemächern liegen - Umstände bereitend. Sogar einen Arzt hatte er gerufen. Natürlich nur, damit sie nicht alles voll blutete. Überall hing der Gestank von Menschenblut in diesem Zimmer. "Keh. Erst ist man so gnädig und rettet ihnen das leben und was ist der Dank dafür??? Sie bluten alles voll und überall riecht es nach ihnen....", sprach Inuyasha zu einem der Diener, welcher gerade im Begriff war zu gehen. "Ehh... wie ihr meint, Herr" antwortete der Diener und verschwand eiligst aus diesem Raum. Inuyasha setzte sich etwas entfernt von Kagome auf seinen Stuhl, jedoch in Reichweite, um sie mit den Fingern erreichen zu können. Hin und wieder stubbste er sie an, um zu testen, ob sie nicht so langsam wieder zu sich kommen will. "Nun wach schon auf!! Was ist los mit Euch Menschen?? Nicht belastbar, wie??" .......... etwa eine gelangweilte halbe Stunde später, kam Kagome dann wieder unter Schmerzen zu sich. Sie konnte sich kaum bewegen. Immer noch brannte ihr Rücken wie Feuer. Sie drehte den Kopf zur rechten Seite und fragte sich, wo sie gerade war. Es war definitiv nicht ihre Behausung und auch sonst kein Ort den sie je gesehen hatte. Sie war sich eigentlich sicher am Leben zu sein, so sehr, wie sie den Schmerz empfand. "Hey... wo schaust Du den hin?? Ich bin hier drüben...." vernahm sie eine Stimme von hinten. Mühsam raffte sich Kagome auf und drehte ihren Kopf auf die links Seite. Irgendwie konnte sie nicht so recht glauben, daß sie Inuyasha dort sitzen sah. Aber der erste Gedanke der ihr durch den Kopf schoss verließ dann auch bereits ihren Mund: "Wo ist meine kleine Schwester, Rin - Du Bastard!!!" Inuyasha stand auf und ging einen Schritt auf die relativ hilflos daliegende Kagome zu. Er hielt ihr sein rechte Hand über den Rücken und streckte etwas die Krallen heraus, so daß Kagome dies noch sehen konnte. "Sag mal, Kagome. Legst Du es drauf an, nicht nur ausgepeitscht, sondern auch tranchiert zu werden?? Du mußt es nur sagen. Ich bin bereit Dir diesen Wunsch zu erfüllen." Kagome schluckte für einen Moment. Sie sollte wirklich mehr nachdenken, bevor sie sprach. Was für sonst aus ihr werden, aus ihrer Familie und vor allem aus Rin?? "Was ich sagten wollte: Ich habe die Strafe Dir Ihr mir auferlegt habt über mich ergehen lassen. Ist das nicht ein kleiner Beweis, daß auch Menschen etwas wert sind und nicht so schwach wie ihr Dämonen immer denkt?? Und alles, was ich im Gegenzug erbitte zu wissen, ist, wo meine kleine Schwester Rin ist, die zu mir gekommen war, um mich zu beschützen." Kagome ronnen kleinen Tränen über die Wange, während sie dies sprach. "Ist das den wirklich zuviel verlangt..... Lord Inuyasha?" Sichtlich von dieser passablen Unterhaltung und der höflichen Anrede zufrieden gestellt, setzte sich Inuyasha einmal mehr in seinen Stuhl und drehte Kagome den Rücken zu. "Zum ersten hast Du gerade mal sechs oder sieben Peitschenschläge bekommen und zum anderen wurde deine Schwester, wie angeordnet, in die Gemächer meines Bruders gebracht", sagte Inuyasha mit einer selbst etwas nachdenklichen Stimme. Kagome wurde in diesem Augenblick sichtlich nervöser. Sie war mit dem Rücken zu den Geschehnissen angebunden gewesen. Die hatte nur gehört, daß jemand anordnete sie weg zu bringen, aber sie wußte nicht wer dies war. "Sie.... sie.... sie wurde zu Sessh...", Kagome bemerkte wie Inuyasha leicht über seine Schulter nach hinten blickte ".... ich meine Lord Sesshoumarus Gemächern gebracht??? Warum??? Was hat er mit ihr vor??? Geht es ihr gut???" Kagome konnte in diesem Augenblick wohl nichts mehr dagegen unternehmen und stellte sich die grausamsten Dinge vor, welcher ein Dämon wie Sesshoumaru einem kleinen Kind wie Rin zufügen konnte. Irgendwie dankbar, daß Inuyasha erneut sprach, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. "Ich weis nicht genau was mein Bruder vor hat." Im Grunde wußte Inuyasha überhaupt nicht, was Sesshoumaru damit bezweckt hatte. Zudem fragte er sich, warum ER - der Herrscher über alle Dämonen - gleichzeitig mit ihm die Bestrafung unterbrochen hatte. "Aber egal was es ist, niemand kann etwas dagegen unternehmen. Wer jetzt zu ihm gegen würde, er würde sicherlich nicht lebend zurück kommen." Nach einer kurzer Pausen, fügte er mit einer leisen und leicht zerknirschten Stimmte "Das würde bestimmt nicht einmal seinen jüngeren Bruder ausschließen" hinzu.
 

Kagomes Verzweiflung verursachte in ihrem innersten fast einen Schmerz, welcher größer als die Schmerzen auf ihrem Rücken waren. Sie hatte schon gesehen, was Sesshoumaru, egal mit Mensch oder Dämon, macht, wenn sie sich selbst nur ein bißchen nicht angemessen verhielten. Rin war noch nie in ihrem Leben im Palast gewesen und sie war eine sehr zutrauliches Mädchen, welches die Eigenart hatte, alles anfassen zu wollen. Konnte sie eine ,Audienz' bei Sesshoumaru auch nur zwei Minuten überleben. "Wenn meiner Schwester etwas geschieht, dann mache ich Dich verantwortlich", sagte Kagome mit einer Mischung aus Wut, Entsetzung und blanke Sorge in ihrer Stimme in Inuyashas Richtung. Hätte sie sich besser bewegen können, sie wäre auf ihn los gegangen, egal was danach gesehen würde. Kagome dachte fast erleichtert daran, daß sie sich kaum bewegen und so keinen Unsinn machen konnte. Auf Inuyashas Gesicht bildete sich kurz ein Grinsen, bevor er wieder etwas zu Kagome sagte. "Nun, soviel ich weis steht auf dem Speiseplan meines Bruder kein Menschenfleisch. Aber ich kann Dich trösten. Wenn er jemanden erledigen will, dann macht er es immer sauber und schnell. Deine Schwester leidet wenigstens nicht. Seh es von der positiven Seite, Kagome." Inuyasha hielt kurz inne. Er hatte irgendwie Zweifel, daß das kleine Mädchen tot wäre. Zumindest jetzt noch nicht. Zu seiner Überraschung gab Kagome auch keine Widerworte. Nicht mal ein bissiger Kommentar war zu hören, allerdings hatte sie irgendwie geschafft sich auf dem Sofa aufzuraffen und sag sehr ärgerlich in seine Richtung. Inuyasha drehte ihr erneut den Rücken zu. "Keh, was soll das werden? Wieder in Kampflaune?" fragte Inuyasha spöttisch.
 

Er wiegte sich in Sicherheit. Was konnte sie schon ausrichten? Was konnte ein Mensch ausrichten? Nicht mal die meisten Dämonen könnten gegen ihn bestehen. Er war schließlich nicht irgendwer. Inuyasha machte sich um alles Gedanken, nur nicht was Kagome hinter ihm machte. Ein kleiner Schmerzschrei machte ihn jedoch hellhörig. Er drehte sich um. Bevor er jedoch realisieren konnte, was vor sich ging, wurde er von Kagome förmlich überrumpelt. Sie hatte aus einer Schublade neben dem Sofa eine Art Kette gegriffen und war auf ihn zugegangen. Eigentlich war sie mehr auf ihn zugestolpert, aber das ändert nichts mehr daran. Inuyasha fing die auf ihn zustürzende Kagome reflexartig auf, so daß diese die Gelegenheit wahr nahm ihm diese Kette um den Hals zu legen. "Ich werde Dich mit meinen eigenen Händen erwürgen Du Schwein!!! Du bist fällig und wenn es das letzte ist was ich mache." Kagome versuchte die Kette so stark wie sie nur konnte zusammen zu ziehen und dachte einfach in diesem Moment nicht an ihre Schmerzen oder ihre Erschöpfung. Alles war wie weggeblasen. Sie hatte nur ein Ziel: Inuyasha.

Gewinnen und Verlieren

Inuyasha war von Kagome sichtlich überrascht worden und er war es immer noch. Dachte er doch, daß Kagome viel zu schwach wäre, um überhaupt aufzustehen. "Wie kannst Du es wagen!" fauchte Inuyasha Kagome an und beförderte sie mit einem gezielten Schlag ein paar Meter zurück. "Du möchtest unbedingt Dein Todesurteil unterschreiben, nicht wahr?" schnaubte Inuyasha in ihre Richtung. Kagome hatte es mittlerweile wieder geschafft den Kopf etwas aufzurichten um zu ihm zurück zu blicken. Ihr Rücken schmerzte immer noch höllisch und nun hatte sie auch noch fünf Katzer, von seinen Krallen, quer über ihrem Bauch verlaufen. "Ich will wissen, was mit meiner Schwester ist.... sonst.... sonst..." "Was sonst?" unterbrach Inuyasha Kagome.
 

Inuyasha ging ein paar Schritte Richtung Tür, diesmal blickte er jedoch immer wieder misstrauisch zu Kagome, welche dies zu bemerken schien und mit einem siegessicheren Lächeln konterte. "Was hat das den werden sollen?? Denkst Du, daß ein schwacher Mensch wie Du auch nicht die kleinste Chance hat einen Dämon wie mich zu besiegen?" "Halbdämon!" widersprach Kagome leise. Inuyasha knurrt sie gefährlich an, entschied diese Bemerkung aber zu übergehen, um ihr nicht die Befriedigung zu geben einen Treffer gelandet zu haben. Bei diesen subtilen Wortwechseln hatte er wahrlich von einem Meister gelernt. Sein Bruder war mehr als versiert darin, sein gegenüber auch ohne Taten regelrecht fertig zu machen. Inuyasha ergriff ganz im Gedanken die Kette, welche nun um einen Hals hing und wollte sie sich abstreifen. Doch als sie bereits fast abgenommen hatte, glühten die Perlen der Kette auf und er konnte sie nicht abnehmen. So stark er es auch versuchte, er konnte diese Kette nicht abbekommen. Inuyasha seufze innerlich. "Dieses dumme Spielzeug!" Erst jetzt erkannte er diese Kette wieder. Es war ein Spielzeug aus seinen Kindertagen. Sesshoumaru hatte sie ihm immer um den Hals gehängt und sich dabei amüsiert, wie sein kleiner Bruder sie nicht mehr abnehmen konnte. Sesshoumaru war damals zwar schon erwachsen gewesen, aber er hatte einen fast kindlichen Spaß daran gehabt, ihn mit dieser Art von Spielzeugen zu ärgern. Man konnte nicht direkt erkennen, daß Sesshoumaru Freude daran hatte, aber gelegentlich konnte man doch ein kurzes Schmunzeln erkennen. "Zum Glück...", Inuyasha unterbrach sich selbst. Fast hätte er ausgesprochen, was dieses Menschenweib nun wirklich nicht wissen mußte. Diese Kette hatte noch eine andere Eigenschaft. Sesshoumaru hatte sie immer benutzt, wenn er definitiv alleine sein wollte. Inuyasha rieb sich instinktiv über den Nacken. Und immer hatte sein großer Bruder diese Kette schnell abgenommen und versteckt, bevor ihr Vater kam. "Immer hat er ihm geglaubt!!!!", sagte Inuyasha sehr laut vor sich hin. Kagome sah sichtlich verwirrt drein. Woher sollte sie auch wissen, was Inuyasha in dem Augenblick dachte?
 

Inuyasha wollte gerade wieder etwas zu Kagome sagen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Nicht sonderlich begeistert rief Inuyasha "Hau bloß ab, sonst werde ich denjenigen, wer immer auch klopft, in kleine Stücke reißen!". Er wollte sich jetzt nicht unterbrechen lassen. Doch zu seinem Überraschen klopfte es erneut an der Tür. Genau so laut wie vorher. Langsam aber sich wurde Inuyasha ärgerlich und schlug von innen gegen die Tür "VERSCHWINDE". Noch einmal klopfte es. "Jetzt reicht es. Das war zuviel. Nun rollen Köpfe", sagte Inuyasha mäßig laut vor sich hin und riss die Tür auf. Doch dort stand einer der Wenigen, die er dort nicht erwartet hätte. Sein großer Bruder.
 

"Se... ", Inuyasha hielt kurz inne. Bevor er etwas sagen konnte sprach Sesshoumaru schon wieder. "Sesshoumaru ist mein Name und wenn Du mich jetzt in die Seite stubbsen willst, dann werde ich Dich höchstpersönlich in kleine Streifen schneiden". Inuyasha sah verdutzt zu, wie Sesshoumaru, an ihm vorbei, in sein Zimmer ging. "Natürlich kenne ich Deinen Namen, aber was meinst Du mit...." Inuyasha hob seine rechte Hand und tippt sich selbst an die Seite. "Nicht wichtig", erwiderte Sesshoumaru mit einem leichte Anflug von peinlicher Berührung auf seinem Gesicht. Jedoch verschwand dieser Ausdruck so schnell wieder von seinem Gesicht, daß Inuyasha sich fragte, ob er es wirklich gesehen hatte. "Wie ich sehe schmückst Du Dich wieder mit dem Spielzeug, welches ich Dir geschenkt habe." Sesshoumaru sah kurz zu Kagome. "Spielt ihr beiden hier zusammen gerade irgendwas und ich sollte später wieder kommen?" fragte Sesshoumaru mit einem mehr als amüsierten Unterton.
 

Kagome sah zwischen den beiden Brüdern hin und her, welche sich nun schon seit ein paar Sekunden wortlos ansehen. Sie könnte erkennen, wie Inuyasha sichtlich verärgert war und Sesshoumaru dies zu genießen schien. Irgendwie konnte sie Sesshoumaru plötzlich sehr viel besser leiden als vorher... nicht das es schwer gewesen wäre jemanden besser leiden zu können, den man bis aufs Blut hasste. Kagome fasste sich jedoch ein Herz und sprach Sesshoumaru an, etwas was sie sich unter normalen Umständen vielleicht nicht getraut hätte. "Lord Sesshoumaru. Was habt ihr mit meiner Schwester gemacht?" Sesshoumaru blickte nicht in ihre Richtung und schien sie auch sonst zu ignorieren. Kagome war von seinem Schweigen mehr oder minder stark verunsichert. "Lord Sesshoumaru...." begann Kagome erneut, wurde aber jäh von Sesshoumaru unterbrochen "Schweig." Einen Augenblick zuckte Kagome zusammen und tat einfach was er ihr auftrug. Doch bereits nach wenigen Augenblick war der Wunsch, mehr über das Schicksal ihrer kleinen Schwester zu erfahren größer, als die Ehrfurcht, welche sie einen Augenblick zuvor empfand. Inuyasha vermochte es irgendwie nicht diese Art von Gefühl bei ihr zu erzeugen. Sicherlich konnte auch ehr ihr eine Heidenangst einjagen, aber Ehrfurcht? - Nein.
 

"Ihr verfluchten Dämonen!!! Seit ihr zu beschränkt, um zu erkennen...." stöhnte Kagome mehr, als das man es sprechen nennen könnte. Durch ihrer Körper fuhr plötzlich ein heftiger Ruck und sie wurde förmlich vom Boden empor gerissen. Sie sah an dem Arm entlang, welcher sie blitzschnell am Genick gepackt hatte und nun hoch in die Luft hielt. Entlang des Armes konnte sie zwei magenta-farbene Streifen erkennen. Es dauerte nicht lang, bis sie und Sesshoumarus Blicke sich trafen. Sie blickte direkt in seinen goldenen Augen, aber im Gegensatz zu Inuyasha, konnte sie absolut nichts in ihnen lesen. Sie strahlen eine unerträgliche Kälte aus. Sie fragte sich in diesem Moment, was dieses Monster wohl mit ihrer Schwester Rin gemacht hätte. Er hatte ihr bestimmt Leid zugefügt. Kurz wünsche sie sich sogar, daß er es lieber mit Kikyou hätte machen sollen, doch sie verbot sich diesen Gedanken schnell. Niemand hatte so etwas verdient. Was immer es war - es mußte schlecht gewesen sein. Plötzlich blieb Kagome fast die Luft weg und sie gehörte das Ächzen der Knochen in ihrem Nacken, während Sesshoumarus Griff enorm an Kraft zunahm. Sie fühlte sich, als würde sie in einem Schraubstock sein, welcher immer fester zugedreht würe. Vielleicht würde sie gleich sterben. Sie schloss die Augen und hörte sogar auf sich gegen den festen Griff zu wehren. Sie war nicht bereit zu sterben, aber offenbar würden die Dämonen ihr keine Wahl lassen. Sie hatte sie jemals auch nur hoffen können eine Wahl zu haben. Sie kam sich sehr kindisch vor. Doch just in dem Moment, als die nächste Sesshoumarus Griff würde ihr das Genick wie ein Streichholz zerbrechen, lies dieser lockrer und sie bekam sogar wieder ein klein wenig Luft.
 

Urplötzlich schien auch Inuyasha wieder aus seiner Trance zu erwachen. "Sesshoumaru!! Das Mädchen gehört mir. Du hast nicht das Recht Dich einzumischen. Lass sie runter...." entgegnete Inuyasha seinem älteren Bruder und schob ein ganz kleinlautes "Bitte, onii-san" hinterher. Ein paar Sekunden später löste Sesshoumaru seinen Griff und lies Kagome achtlos zu Boden fallen. Sie griff sich sofort an den Hals und röchelte ziemlich bedenklich. Was würde sie an diesem Tag wohl noch ertragen müssen? War es den wirklich so falsch für ihren kleinen Bruder Sota Medizin holen so wollen? War es wirklich so falsch für seine Freiheit einstehen zu wollen. "Wieso kann dieser Tag nicht einfach enden" sprach Kagome ganz im Gedanken vor sich her, während sie immer wieder laut husten und heftig mußte. Sie schnappte erneut nach Luft und richtete ihren Blick nochmals auf Inuyasha. Am Morgen konnte sie kaum sprechen, weil sie tagelang nichts getrunken und keine Spucke mehr hatte. Nun weil ihr schlicht die Luft fehlte. Wie sehr müsse dies dieses Dämonenbande gefallen. Es muß so befriedigend für sie sein schwächere nicht nur Leiden zu verursachen, sondern sich auch an ihrem Leiden zu ergötzen. Dabei ging es hier im Palast noch glimpflich zu, wenn die an die Geschichten dachte, die sie immer wieder von den Feldarbeitern hörte.
 

Sie würde es machen. Sie würde ein letztes Mal alle Kraft sammeln und diesen beiden Dämonen hier entgegnen. Sie hatte alles menschenmögliche getan, aber sie hatte ihre Grenzen bereits weit ausgedehnt. Ihr gesamte Körper wünschte sich nichts sehnlicher als bewusstlos zusammenzubrechen. "Was ist los Inuyasha? So sehr besorgt um diesen Menschen.... wie war ihr Name doch gleich? Kagome?" wandte Sesshoumaru seinen Blick, der die ganze Zeit noch auf Kagome lag, Inuyasha zu. Inuyasha kam etwas zu seinem Bruder herüber und versucht sich möglichst eindrücklich vor diesem in Position zu bringen. Sesshoumaru schmunzelte Inuyasha an und nahm ihm seine Kinderkette problemlos vom Hals. Währenddessen hatte Kagome wieder genug Luft in ihren geschundenen Lungen gesammelt. "Nein. Sicher nicht. Dieser Bastard hat sicher noch viele Ideen, wie er mich langsam zu Tode quälen kann", sagte Kagome mit sichtlich geschwächter Stimme. - Da war es wieder. Für einen kurzen Augenblick war ein Lächeln auf Sesshoumarus Lippen zu sehen. Anstatt die Kette wegzulegen, hängte Sesshoumaru Inuyasha die Kette wieder um den Hals. Dieser wußte gar nicht wie ihm geschieht und sprach sofort zurück, erneut versuchend diese Kette abzunehmen. Erfolglos.
 

Während Inuyasha voll und ganz mit der Kette beschäftigt schien, drehte Sesshoumaru such neben Kagome um und ging in die Hocke. Mit seiner linken Hand fasst er Kagome unter ihr Kinn und hob ihren Kopf etwas an. Zu ihrem erstaunen spürte Kagome keinen Schmerz, wie sie es erwartet hatte. Bei dem Versuch sich die Kette abzunehmen hatte Inuyasha nun fast sein ganzes Zimmer demoliert, doch nun wurde er hellhörig. Er konnte nicht genau verstehen was Sesshoumaru zu Kagome sagte, aber irgendetwas flüsterte er ihr ins Ohr. Genau so plötzlich wie Sesshoumaru vor Inuyasha Zimmer erschienen war ging selbiger nun. Bevor er jedoch das Zimmer verlies blieb er in der Tür stehen und sagte nur ein Wort: "Rin." Danach ging er und Inuyasha schloss sofort die Tür.
 

Er blickte sofort zu Kagome, welche wider erwarten ziemlich glücklich zu schauen schien. Was hatte Sesshoumaru ihr gesagt? Und wer oder was war eine ,Rin'? War das nicht der Name den Kagome ständig sagte? Er hatte ihr nicht wirklich zugehört, sondern war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Zudem konnte es doch nicht wichtig sein, was irgend so ein Menschenmädchen sagte, dachte Inuyasha. "Ich soll Dir von Deinem Bruder etwas ausrichten", unterbrach Kagome Inuyashas Gedanken. "Du?? Du wollst mir etwas ausrichten?? Von Sesshoumaru??" ein sichtlich verwirrter Inuyasha versuchte zu realisieren, was dieses Mädchen eben gesagt hatte. "Und was?", fragte Inuyasha nun. "Ich weis nicht ob es Sinn ergibt, aber das kann mir auch egal sein..", Kagome pausierte, "es muß wohl ein Witz unter Hundedämonen sein", wieder pausierte Kagome, "Ich soll ,mach Platz' ausrichten". Noch während Kagome die Worte aussprach begannen die Perle an der Kette um Inuyasha Hals hell zu glühen. Mit einem lauten Knall schlug Inuyasha mit dem Kopf voll auf den Boden auf. Kagome sah für wenige Sekunden irritiert auf Inuyasha, bevor sich auf ihrer Stirn ein leichtes Runzeln bildete, welches unmittelbar von einem diebischen Lächeln, auf ihrem von Schmerz gezeichneten Gesicht, abgelöst wurde. "Inuyasha....." sprach Kagome zu dem sich langsam wieder aufrichtenden Hanyou vor ihr.

große Dämonen und kleine Mädchen

"Mach Platz! Mach Platz!! Mach Platz!!! Mach Platz!!!!!!" schrie Kagome immer lauter werdend vor sich hin. Inuyasha wusste gar nicht so recht wie ihm geschah. Mit jedem Ausruf landete Inuyasha mit voller Wucht auf dem Boden. Es schien ihm, als würde es mit jedem Mal mehr weh tun. Sesshoumaru hatte früher schon manchmal sowas mit ihm gemacht, aber meistens nie mehr als zwei oder drei Mal. Er wollte schließlich vor Vater unschuldig erscheinen. Kagome war dies wohl gerade herzlich egal.....
 

Sesshoumaru war mittlerweile schon beinahe wieder bei seinen Gemächern angelangt. Während er dort entlang ging wurde er immer wieder von allen die ihm begegneten hofiert. Einige gingen in die Knie, andere blieben kurz stehen und senkten ihr Haupt. So war er dies gewöhnt. Er ging ebenso respektvoll mit seinem Vater um. Nur Inuyasha hatte es nicht sonderlich mit dem Konzept des Respekts. Mit dieser Kette hatte er Inuyasha früher immer zurecht gewiesen, aber ihr Vater sprühte nicht immer vor Begeisterung, wenn etwas derartiges vorfiel. Dies war die passende Gelegenheit Inuyasha mal wieder den Kopf zu waschen, zudem schien diese Kagome irgendwie zu Inuyasha zu passen. Beide hatten ein größeres Mundwerk, als es ihnen gut tat. Sei dem wie es sei, er würde sich seine Hände in Unschuld waschen können. Kagome hatte ihm diese Kette schon umgehangen gehabt. Er hatte ihr nur irgend zwei Worte genannt.
 

Er ging noch ganz im Gedanken wieder an Jaken vorbei, welcher seltsamerweise noch nervöser als sonst zu sein schien. Irgendetwas brabbelt er vor sich hin, aber Sesshoumaru hatte keine Interesse ihm zuzuhören. Er ließ ihn links liegen und ging wieder in sein Arbeitszimmer. Ein leichtes Runzeln macht sich auf seiner Stirn breit, als er sein Arbeitszimmer nun betrat. Vielleicht hätte er Jaken doch zuhören sollen. Ein kleines etwas schmutziges Menschenmädchen saß auf seinem Sessel hinter dem Schreibtisch und schob so schnell sie nur konnte Essen, welches vor ihr stand, in den Mund. "Jaken", rief Sesshoumaru quer durch den Gang und nach wenigen Augenblicken stand dieser Gewehr bei Fuß. "Ihr habt gerufen, Sesshoumaru-sama?" "Was hat das hier zu bedeuten?" Sesshoumaru fragte dies auf eine, für ihn unübliche, interessierte Weise. "Ähhh Ähhhh...", begann ein leicht schwitzender Jaken seine Ausführungen, "... das Essen....es kam aus der Küche.... ein Diener meinte, ihr habt es für das Mädchen angefordert... aber aber aber ... das konnte nicht sein, deswegen habe ich es auf Eueren Schreibtisch stellen lassen..." Sesshoumaru blickte Jaken nun direkt von oben herab an. Dessen Nervosität wurde dadurch jedoch nicht gerade weniger. "Und dann hat sie sich also an meinen Schreibtisch gesetzt", merkte Sesshoumaru an, worauf hin Jaken ein "Nun - ja - Sesshoumaru-sama" entglitt. "Ich werde es gleich von dort entfernen, Sesshoumaru-sama. Ihr könnt diese Aufgabe getrost mir überlassen", fuhr Jaken fort. Jaken war bereits los gelaufen und gestikulierte wild mit den Armen in der Luft herum. "Jaken!". Dieser drehte sich daraufhin um und sah leicht irritiert und plötzlich schweigend zu Sesshoumaru. "Du kannst gehen", quittierte Sesshoumaru Jakens geistesabwesenden Gesichtsausdruck. "Aber?", fragte Jaken. Sesshoumaru sah Jaken mit einem unmissverständlichen Blick an, welcher Jaken sagte, daß er besser gehen sollte oder gleich von Sesshoumarus scharfen Krallen in Stücke gerissen werden würde. Hätte der Teppichboden längeren Stoff gehabt, dann hätte Jaken sicherlich eine Furche gezogen, so tief gebeugt wie er nun an Sesshoumaru vorbei verschwand.
 

Rin hatte diese kleine Szene fast amüsiert beobachtet, während sie aber nicht inne hielt sich immer mehr Essen in den Mund zu stopfen. Sesshoumaru stand mittlerweile wieder vor seinem Schreibtisch und sah Rin direkt an. Noch bevor er etwas sagen konnte begann das kleine Mädchen mit sehr vollem Mund zu sprechen. "Seomaru-sama.. ha Du ewas uber meine Sweter herusgefonden?". Sesshoumaru hätte Mühe zu verstehen was Rin wollte. "Ich werde keine Fragen beantworten, bevor Du nicht den Mund leer hast und aufhörst Essen in Dich hinein zu stopfen. Hat man Dir nicht beigebracht nicht wie ein Schwein zu essen? Selbst als Mensch?", Sesshoumaru fragte sich selbst, was er mit dieser Aussage eigentlich erreichen wollte. Für gewöhnlich müßte dieses Mädchen schon lange tot sein. Rin sah etwas beschämt auf den Tisch und antwortet dann mit leicht zerknirschter Stimme: "Ich dachte gleich würde jemand kommen und mir das Essen wieder wegnehmen". Was sollte er bei dieser Begründung erwidern? Die Menschen rund um den Palast hatten ihn nie sonderlich interessiert, aber das bedeutete nicht, daß er nicht wußte wie es dort zuging. "Sei nicht so töricht!! Denkst Du wirklich es kommt jemand zu mir, um mir Essen zu stehlen?" entschied Sesshoumaru ihr zu Antworten. Rin rieb sich für einen Augenblick an der Nase. "Warum sollte es Dir anderes gehen als mir?", fragte Rin. Zum wiederholten Male war Sesshoumaru an diesem Tag überrascht worden. Sie hatte diese Frage mit einer solchen Ernsthaftigkeit gestellt. Auf dieser Frage wußte er wirklich nicht was man auch nur sagen könnte. Glücklichweise mußte er nicht weiter darüber nachdenken. Auf dem Gesicht des Mädchen bildete sich ein breites Lächeln und sie rutscht von seinem Sessel herunter. Sie kam, wie zuvor, um den Tisch herum gelaufen und stellte sich direkt neben ihm. Letztes Mal hatte sie ihn unverhohlen in die Seite gestubbst. Was würde diesmal kommen? "Hmmmmmm...." gab Rin von sich. "Du kannst Dich offenbar besser wehren als ich" sprach Rin weiter und verzog etwas den Mund, während sie mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand gegen einer seine Krallen drückte. Rin drückte nun doch noch etwas fester dagegen, aber die Kralle schien sich kein bißchen biegen zu wollen. "Die ist aber ganz schön hart, oder?" fragte das kleine Mädchen mit großen Augen.
 

Sesshoumaru wußte spätestens jetzt nicht mehr weiter. Er zog seine rechte Hand leicht zurück und entschied seinerseits nun in die Offensive zu gehen. "Wolltest Du nicht etwas über Deine Schwester wissen?" Was hatte dieses kleine dreckige und frechen Menschenmädchen an sich, was ihn dazu brachte sie gewähren zu lassen? Fast jeder andere würde jetzt in Streifen geschnitten im Raum verteilt liegen. "Jaaaa... wo ist sie denn? Wie geht es ihr? Kann ich zu ihr gehen?" Ein schier nicht enden wollender Schwall an Fragen schloss Sesshoumaru nun entgegen. Zwischen den Fragen war das kleine Mädchen manchmal sehr nervös, manchmal neugierig, aber meistens traurig. Plötzlich konnte Sesshoumaru etwas salziges riechen. "Du hast doch nicht etwa vor jetzt zu Weinen, Menschlein?!" Rin sah ihn für eigen Augenblick ausdruckslos an. "Nein, meine Mutter sagte mir, daß man vor Dämonen nicht weinen soll" Sesshoumaru seufzte innerlich leicht. Mit diesem Mädchen konnte es noch heiter werden. "Und wieso rieche ich dann Tränen?" Das kleine Mädchen hatte so schnell er dies gesagt hatte seinen sehr fragenden Gesichtsausdruck. "Riechen?" fragte Rin und reckte ihre kleine Nase etwas in der Luft umher, während sie Schnüffelte. Irgendwie erinnerte Sesshoumaru dieses Verhalten an Inuyasha. Dieser hatte auch das Talent möglichst unwürdig auszusehen, wenn er versuchte eine Spur auszunehmen. "Also ich rieche nichts!!" stellte Rin schon fast mit beleidigter Stimme fest. "Dämon" war das einzige was Sesshoumaru auf diese Feststellung antwortete. Rin ihrerseits gab nur ein "Oh, ich verstehe" von sich, welche Sesshoumaru jedoch stark ich Zweifel zog. Nach einigen Sekunden begann Sesshoumaru jedoch endlich Rins Fragen zu beantworten. Zwar fielen seine Antworten immer sehr knapp aus, aber er antwortete immerhin. Schon dies alleine war ein ungewöhnliches Verhalten, wie er selbst feststellen mußte. Das seiner Meinung nach ihre Schwester gerade mit seinem Bruder in dessen Zimmer spielte, schien Rin besonders zu verwirren.
 

Das kleine Mädchen hatte sich mittlerweile wieder auf seinen Sessel gesetzt und aß weiter. Diesmal schien sie jedoch wesentlich zivilisierter zu essen. Sie hatte sogar das Besteck neben dem Teller gefunden und schien sich sogar damit auszukennen. Ebenfalls seltsam für einen Menschen, wie Sesshoumaru feststellen mußte. Vielleicht waren sie keine wilden Tiere, aber Besteck hatte er noch nicht bei vielen gesehen. Diese Kagome arbeitete hier im Palast als Dienerin für seinen Vater. Ob sie wohl gelegentlich mal für sich und ihre Familie mitnahm? Nicht nur Essen, sondern vielleicht auch noch von dem guten goldenen Besteck? Er verwarf den Gedanken, als es an der Tür klopfte und nach Aufforderung ein sehr verschüchternd schauender Jaken den Raum betrat. "Lord Sesshoumaru, ein Schreiber aus den Gemächern Eueres Bruder war eben bei mir und sagte, daß aus Lord Inuyashas Zimmer seltsame Laute zu hören sein." "Ist das etwas besonderes?" konkrete Sesshoumaru. "Eigentlich nicht" sagte Jaken mit ernster Mine. "Jedoch meinte der Schreiber gehört zu haben, wie Inuyasha ......" "Sprich weiter Jaken".... nach einem Augeblick sprach Jaken dann auch weiter.... "er meinte, er habe gehört, wie Inuyasha nach Euch gerufen hat.... um....." Jaken hielt erneut kurz inne, "Hilfe". Jaken beendete diesen Satz, aber wußte nicht so recht was er davon halten sollte. Inuyasha und Sesshoumaru kamen zwar miteinander aus, aber sich gegenseitig um etwas bitten? Das war meistens zuviel des Guten. Und dann auch noch Hilfe?? Das konnte doch nicht möglich sein. Aus der anderen Seite saß Lord Sesshoumaru auf der falschen Seite seines Schreibtisches und saß einem Menschenmädchen zu, wie es aß. Essen das er bestellt hatte. Offensichtlich für das Mädchen. Das war selbst für den an einiges gewöhnten Jaken etwas zuviel zu verstehen - zumindest für einen Tag. Oder sagen wir ein Jahr.
 

Jaken verschwand nach wenigen Minuten wieder und lies einen fast hoch amüsiert schauenden Sesshoumaru hinter sich zurück. "Deine Schwester scheint die Oberhand zu gewinnen", sagte er in Rins Richtung. Sesshoumaru hatte Rin gesagt, daß sie vielleicht morgen ihre Schwester sehen würde. Inuyasha würde bestimmt so schnell keinen Stich mehr bei ihr machen. Die Chance, daß ihre Schwester überlebte waren ziemlich gestiegen. Die Chancen das Rin selbst den Besuch bei ihm überlebte waren offenkundig auch sehr gut, wie er etwas gedankenverloren sinnierte.
 

"Duuuuuuuhuuuu.... Lord Sesshoumaru???" begann Rin. Sesshoumaru blicke etwas auf und sah in ihre Richtung. "Was ist?" "Kann ich jetzt zu meiner Familie zurück gehen? In unsere Hütte unten vor dem Palast." Sesshoumaru fiel kein Grund ein, warum sie dies jetzt nicht können sollte. Es war immer gut, wenn ein Mensch sich von ihm entferne, obwohl es sich diesmal etwas anders anfühlte. "Duuuuuuuhuuuu.... Lord Sesshoumaru???" begann Rin erneut. Wieder antwortete er mit "Was ist?". "Kennst Du den Herrscher hier im Palast? Inutaisho??" Rin blickte stolz drein, daß sie den Namen nicht nur wußte, sondern auch fehlerfrei aussprechen konnte. Schließlich war ihre Schwester persönliche Dienerin von Lord Inutaisho. Sesshoumaru strich sich mit der linken etwas durch seine Haare, was ebenfalls Rins Aufmerksamkeit erregte, daß diese im Licht dieses Raumes sehr silbrig glänzten. "Wir sind uns schon mal begegnet. Warum?" erzählte ihr Sesshoumaru mit einem sehr merkwürdigen Unterton in seiner Stimme. Rin blickte fröhlich drein: "Kannst Du ihn fragen, ob er was dagegen hätte, wenn wir uns morgen wieder hier treffen?" Das einzige was Sesshoumaru in dieser Situation im Stande war zu erwidern war ein relativ plattes "Warum?". Rin spielte etwas mit ihren Fingern und sah ebenfalls auf selbige. "Ich könnte vielleicht wieder ein bißchen zu Essen bekommen." Rin pausierte und Sesshoumaru zog seine rechte Augenbraue etwas hoch. "Außerdem scheinst Du ein ziemlich netter Dämon zu sein und weis wo meine Schwester ist", fügte Rin mit einem beschämten Lächeln schnell hinzu.
 

"Nein", gab Sesshoumaru als Antwort. Rin sah etwas traurig aus. Kagome hatte ihr immer von den tollen Sachen im Palast erzählt. Allerdings hatte sie auch von den gemeinen Dämonen erzählt und von den schrecklichen Dingen, welche sie hier gesehen hatte. Sie wollte nicht das sie hier her kommt. Lord Sesshoumaru schien aber ziemlich nett zu sein und offenbar kannte er Lord Inutaisho. Rin fragte sich insgeheim woher er ihn wohl kannte. Der Palast war schließlich riesengroß. Das Dorf in dem sie lebte war auch sehr groß und sie war noch nicht in jeden Eck gekommen. Der Palast war wesentlich größer als ihr Dorf. Nur weil Lord Sesshoumaru hier zu wohnen schien mußte das doch nicht bedeutet, daß er Lord Inutaisho kannte, dachte sich Rin heimlich.
 

"Warum nicht?" fragte Rin schließlich. "Du bist ein kleines Menschenmädchen!" gab Sesshoumaru wiederum sehr platt als antwort. "Und?" Rin war entschlossen so schnell nicht locker zu lassen. Ihre Mutter hatte ihr immer beigebracht, beharrlich zu sein. Andernfalls würde man in dieser Welt schnell untergehen. Sesshoumaru wollte eigentlich für diesen Tag nur noch seine Ruhe. Was würde es schon machen, wenn sie morgen wieder käme? Wo stände geschrieben, daß er dann auch hier sein müßte? Müßte? Nein - ein Mensch würde ihn doch nicht aus SEINEN Gemächern vertreiben. Nicht Sesshoumaru, den Kronprinzen und zukünftigen Gebieter über alle Dämonen. "Dann komm halt wieder. Mir doch egal!!". Obwohl Sesshoumaru sich extra Mühe gab dies möglichst uneinladend zu sagen machte sich auf dem Gesicht des Mädchens ein freudiges Lächeln breit. "Dann bis morgen und schlaf gut" antwortete Rin und rannte zur Tür des Zimmers. Sie hatte sich schnell noch die Taschen mit allem Essen gefüllt, welches sie für transportfähig erachtete. An der Tür blieb sie jedoch stehen und drehte sich zu Sesshoumaru um, welcher bereits ausgestanden und um den Schreibtisch herum gegangen war.
 

"Duuuuuuhuuuuu.... Lord Sesshoumaru???" Sesshoumaru schien beinahe damit gerechnet zu haben, daß es nicht so einfach sein könnte Rin loszuwerden. Er sah kein unmittelbares Problem. Was könnte sie den jetzt noch wollen? Ob es wirklich eine gute Entscheidung war Inuyashas kleine Bestrafungszeremonie zu unterbrechen? "Was ist den noch?" "Ich trau mich nicht alleine heim" offenbare es Rin ihm mit leicht gerötetem Gesicht. Ihr Mutter hatte sie vorher spärliche alleine Wasser holen lassen. Sie hatte ein Talent sich in seltsame Situationen zu bringen. Während eines Wimpernschlages stand Sesshoumaru, der eben noch etliche Meter entfernt hinter dem Schreibtisch war, direkt vor ihr. Er packte sie am Nacken und hob sie mit Leichtigkeit soweit hoch, daß sie ihm direkt in die Augen sehen konnte. Kikyou sagte immer sie sei so schwer wie ein Betonklotz, wenn sie mal von ihr getragen werden wollte, dabei war Kikyou es, welche von allen in der Familie am schwersten arbeitete. Rin sah ihm nun direkt in die Augen. Jeder andere hätte ihr vielleicht gesagt, daß diese Augen zwar wunderschön sein, aber eine Eiseskälte wie im strengsten Winter ausstrahlten, sie jedoch empfand es in diesem Moment nicht so. Ihr Mimik lies ein sich aufbauendes Lächeln vermuten. Rin breitete etwas die Arme aus, als würde sie versuchen wollen Sesshoumaru zu umarmen und fragte: "Bringst Du mich heim??" Sesshoumaru massierte sich mit der anderen Hand leicht an den Schläfen. Das hier konnte nicht wahr sein. "Rin,...." begann er zu sprechen, aber brach auch sogleich wieder ab. Er schnaufte einmal kaum merklich durch.
 

Bevor sich Rin versah wurde sie von Sesshoumaru unter dessen rechten Arm geklemmt und er nahm Anlauf. Er lief durch eine zweite Tür hinaus auf einen Balkon und setzte im Lauf zu einem weiten Sprung an. Dann würde er diese kleinen Nervensäge eben schnell vor ihrer Hütte absetzen... je schneller, desto früher hätte er seine Ruhe....

unüberschaubare Situationen

Sesshoumaru sprang vom Balkon ab, was von einem quietschenden Laut des Mädchens quittiert wurde. Die ruderte etwas mit den Armen in der Luft herum, als würde sie glauben ein Vogel zu sein und mit dem Flügeln schlagen zu müssen. Allerdings blieben ihre Augen dabei geschlossen. Rin rechnete jeden Augenblick damit hart auf dem Boden zu laden und sich weh zu tun. Nach wenigen Sekunden, die ihr jedoch wie Stunden erschienen, spürte sie jedoch keinen Wind mehr um ihre Ohren wehen. Sie öffnete ein Auge und sah, daß Sesshoumaru bereits wieder auf dem Boden stand und sie leicht fragend ansah. Rins Augen wurden etwas größer. Sie hatte die Landung nicht mal richtig bemerkt. "Hui.... Lord Sesshoumaru.... noch mal...noch mal... noch mal..." rief Rin, während sie dabei in die Hände klatsche - immer noch unter dessen Arm geklemmt.
 

Mit leichten Stirnrunzeln setzte Sesshoumaru das gleiche Mädchen und neben sich ab und begann einen klein Seitenweg hinter zu den Behausungen der Diener und Arbeiter zu gehen. Er hielt seine Nase leicht in den Wind, welcher gerade von unten herauf wehte. "Soll ich Dir zeigen wo ich wohne?" erschallte Rins Stimme hinter ihm. "Nein", antwortete Sesshoumaru uninteressiert. Das kleine Mädchen schloss zu ihm auf und drängelte sich selbst auf diesem schmalen Pfad neben ihn. "Aber......." begann Rin ihren Satz, wurde von Sesshoumaru aber bereits nach dem ersten Wort unterbrochen: "Ich weis bereits wo Du wohnst". "Woooooher?" fragte Rin interessiert. Es war ihr schon ein wenig schleierhaft, schließlich hatte sie ihn noch nie bei oder gar in der Behausung ihrer Familie gesehen. Sesshoumaru hob seine linke Hand und macht irgendwas. Rin konnte aber nicht sehen was. Sie lief zu seiner rechten Seite. Über seiner rechten Schulter was etwas, was Rin schon zuvor aufgefallen war. Es war groß, schien fellig zu sein und sah auch sonst sehr weich aus. Es hing an seinem Rücken hinab, berührte jedoch den Boden nicht. Rin stubbste ein paar mal mit einem Finger dagegen. Jedes Mal schien von irgendwo ein Knurrlaut zu kommen. Vielleicht von Lord Sesshoumaru, dachte sich Rin und entschied vorerst die Finger davon zu lassen. Statt dessen wechselte sie an seine linke Seite und sah, daß er sich erneut mit einem Finger gegen die Nase stubbste. "Du kannst riechen wo ich wohne?" fragte Rin mit deutlich zu hörend Konfusion in ihrer Stimme. Wieder antwortete er kurz angebunden mit einem "Ja".
 

Es war nun schon seit ein paar Augenblicke sehr still. Alles was zu hören war, waren die Hämmer der Schmiede, wie sie auf ihren Ambos einschlugen. Rund um den Palast war ständig großes Treiben. Nicht weit von den Behausungen waren riesige Felder, auf denen auch Rin drei Mal in der Woche arbeitete. Sie war noch klein und mußte deswegen nur drei, nicht wie die anderen sechs, Tage in der Woche auf den Feldern arbeiten. Ihr kleiner Bruder Souta war zwar knapp ein Jahr jünger, mußte aber seit einem halben Jahr in den nahen Eisenschmieden arbeiten. Er mußte nicht anheizen, sondern sollte zum Schmied ausgebildet werden. Immer wieder hatten ihre Mutter und ihre Großeltern dies als große Ehre bezeichnet. Die Dämpfe in der Schmiede hatten ihn jedoch krank gemacht. Er schien nicht zum Schmied geeignet, aber der Dämon, der die Aufsicht über den Teil des Dorfes führe, in dem sie wohnten, entschied, daß er weiter machen müssen. Sei er zu schwach, dann solle er eben zu Grunde gehen. Vor wenigen Jahren war ebenfalls ihr Vater in einer dieser Schmieden verunglückt und dabei gestorben. Sie wollte niemanden mehr auf diese Weise sterben sehen. Sie wollte niemanden mehr sterben sehen. Aus diesem Grund betete sie jeden Abend, daß die bösen Dämonen verschwinden würden, aus diesem Grund hatte sie Kagome auch das Bild gemalt. Der Status als Dienerin des hohen Lords des Palastes hatte sie schon vor manchen Bestrafungen wegen der Widerworte zu den Dämonen aus dem Dorf beschützt. Sie fragte sich plötzlich wieder, ob es Kagome wohl gut ginge und sah dabei hinauf zu Lord Sesshoumaru. Er sah nicht gerade aus, als würde er jeden Tag in den Feldern arbeiten, war edel gekleidet und wurde ja auch ,Lord' genannt. Ob er eine der Dämonen war, die dem Lord des Palastes dienten? Es muß wohl so sein, dachte sich Rin. Als eine Windböe den Geruch der nicht weit entfernten Gerberei ihn ihrer Nase wehte, fragte sie sich sofort wieder, wie Lord Sesshoumaru das mit dem Riechen gemeint hatte. "Warum?" fragte Rin, was er mit "Warum was?" quittierte.
 

Rin griff nach seinem linken Ärmel und zupfte etwas daran, bis er endlich zu ihr sah. Wie er vorhin stubbste sie sich nun an die Nase, mit einem kleinen Grinsen auf ihrem Gesicht. Er hatte in Palast schon mal gesagt er würde sie weinen riechen. "Dämon", sagte er. Genau wie er es im Palast gesagt hatte. Rin runzelte leicht die Stirn. "Diesmal kommst Du mir so nicht davon", Rin verschränkte ihr Arme vor sich, "Manchmal kommt ein Dämon zu uns an die Hütte und fragt wo jemand ist... also kann man das nicht riechen." Rin stand selbstsicher da und hatte ein gewinnenden Gesichtsausdruck. Sesshoumaru schüttelte leicht den Kopf und ging einfach weiter. Obwohl er nicht hinter oder neben sich blickte, konnte er genau spüren die dieses kleine freche Balg ihn anstarrte. Das könnte ihm eigentlich egal sein, aber irgendetwas störte ihn. "Ein Hundedämon kann", sagte er dann schließlich doch noch und stellte fest, daß diese Antwort ihn selbst zu befriedigen schien.
 

Rin kratze sich für ein paar Augenblicke am Kopf. Kikyou und Kagome fütterte beide eine Katze, welche hin und wieder um ihre Hütte streunte. Beide hatten ihr viele über die Tiere im Dorf und in den Wäldern erzählt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen wurden beide in Palast hin und wieder von einem Lehrer unterrichtet. ,Die Dämonen legen wert auf einigermaßen passable Bildung' hatte Kikyou ihr einmal gesagt. Rin hätte so gerne bei einer ihrer Schwestern. Egal ob bei Kagome im Palast oder bei Kikyou in der angrenzenden Palastschneiderei. Beide hatten ihr erzählt, daß Katzen nachts sehen konnten und auch einen feinen Geruchssinn hatten. Ein Hund jedoch noch weitaus besser riechen konnte. Rin fragte sich, ob Hundedämon auch wirklich etwas mit Hund zu tun hatte. Sie blicken an seinen silbrig glänzenden Haaren hinauf. Dann war er auf jedenfalls der seltsamste Hund den sie kannte. Sie sah wie Lord Sesshoumaru sich wieder nach vorne wand und da sie in diesem Moment keine weiteren Fragen hatte, entschied sie sich einfach nur hinter ihm her zu laufen.
 

Kouga hatte von den seltsamen Dingen gehört, welche einige Diener sich im Palast gerade erzählten und hatte beschlossen, sich selbst ein Bild zu machen. Kurz vor der Eingangstür zu Inuyashas Gemächern bild er jedoch stehen und lauschte zuerst an der Tür. Er legte ein Ohr vorsichtig an die Tür und hörte wie jemand ,Mach Platz' rief. Unmittelbar darauf war ein lauter Knall zu hören, weswegen Kouga sogleich sein Ohr von der Tür nahm und es sich etwas rief. "Was war das?", murmelte er etwas vor sich hin. Er widerte klar Inuyashas. Er war auf jeden Fall dort. Zudem witterte er das Mädchen, welches er am Morgen noch zu ihm gebracht hatte und welches vor wenigen Stunden noch ausgepeitscht wurde. Der Tag neigte sich langsam dem Ende und Kouga fragte sich, ob Inuyasha nicht einmal genug Spaß gehabt hätte. Das alles beantwortete die Frage nach diesem Knall jedoch nicht. Inuyasha Geruch war jedoch anders als sonst. Kouga rief sich einen Moment lang die Nase. Es roch tatsächlich, als würde Inuyasha etwas bluten. "Was macht er mit diesem Mädchen dort?"
 

Während er so an der Tür stand lief Sango hinter ihm vorbei und hoffte nicht entdeckt zu werden. Sie war unter einem Vorwand in den Palast gekommen, um vielleicht etwas über das Verbleiben von Kagome und Rin herauszufinden. Sie wollte nicht von irgendjemandem angesprochen werden, geschweige von einem Dämon der hier herumlungerte. Fast hatte sie es geschafft und wollte schon unweigerlich aufatmen, als Kouga plötzlich neben ihr Stand und sich leicht auf ihre Schulter stützt. "Wohin des Weges schöne Frau?" fragte Kouga und pausierte einen Moment. "Bist Du nicht diese Sango, die ich öfters einmal mit Kagome gesehen habe?" Kouga schien sich innerlich vor Stolz selbst auf die Schulter zu klopfen. Vielleicht wußte er nicht mehr als die Namen mancher Dämonen und Menschen, aber das genügte meistens, um entweder ins Gespräch zu kommen oder bei dem anderen Geschwätzigkeit zu provozieren. "Ja, ich bin Sango... aber woher....", begegnete Sango dem neben ihr stehenden Wolfsdämon. "Ist doch nicht so wichtig. Du bist doch bestimmt hier, um etwas über Deine Freundin zu erfahren, nicht wahr?" sprach Kouga mit einem zuversichtlichen Grinsen. "Nein", sagte Sango, ".. ich ... ich bringe nur einige Kräuter und Tinkturen hier her. Zudem ist mein Mann Priester und brauchte für morgen noch etwas", führ Sango leicht schwitzend fort und wedelte dabei leicht mit einem Gebetstuch, welches über ihren rechten Arm gefaltet lag.
 

"Sicher", merkte Kouga sehr höhnisch an. "Wir alle bringen nur unserer Dinge hier her. Sie mich an. Ich bringe auch nur ein Tuch hier her" Kouga tippte sich dabei leicht mit einem Finger gegen sein Stirnband und lachte unverhohlen. "Kannst Du trotzdem eben mal dort rein und nachsehen was los ist?" Kouga deutet auf die Eingangstür von Inuyasha Gemächern und hatte Sango bereits schon an der Hüfte gepackt und schob sie Richtung Tür. Noch bevor sie sich versah hatte Kouga die Tür geöffnet, sie hinein geschoben und die Tür wieder hinter ihr geschlossen. Sango gehört noch ein ,Danke' von der anderen Seite und stand nun schweißgebadet im Korridor zu den privaten Räumen eines der Söhne der Herrschers Inutaisho. Niemand der hier nicht täglich arbeitete kam hier ohne vorherigen Aufforderung zu kommen wieder lebend heraus. Sie versuchte wieder hinaus zu gegen, aber Kouga hielt die Tür wohl von der anderen Seite zu, da sie sich keinen Millimeter bewegte. Dieser Wolf muß wahnsinnig sein, dachte sich Sango heimlich. Sie traute sich aber nicht zu sprechen und so vielleicht Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie mußte den Korridor passieren und auf der anderen Seite wieder heraus gehen. Während sie ganz langsam vorwärts ging flüstere sie immer wieder leise vor sich hin: "Es könnte schlimmer sein. Du könntest bei Lord Inutaisho oder gar Lord Sesshoumaru sein. Du könntest aufgespießt über den Küchenfeuer gegrillt werden. Du könntest von dem Kerl, den Du eben noch als Deinen Mann bezeichnet hast, befummelt werden....."
 

"Mach Platz" gefolgt vom einem lauten Knall ertönte es aus einem der Zimmer. Sango wurde schnell hellhörig. "Das war doch Kagomes Stimmt" sprach sie laut vor sich her und hielt sich so gleich den Mund vor die Hand, sich unsicher umsehen, ob sie vielleicht jemand gehört hatte. Ihr Neugierde trieb sie jedoch an die Tür, aus der die Stimme kam. Das war eindeutig Kagomes Stimme und so blicke sie neugierig durch das Schlüsselloch. Sie sah etwas ungläubig, wie Kagome sich am Pfoten eines Bettes fest hielt und ihr ein klein wenig Blut über die Beine rann. Noch viel ungläubiger sah sie jedoch, wie ein ziemlich ramponiert aussehender Inuyasha etwas entfernt vor ihr am Boden lag. Was ging dort nur vor. Sango sah, wie der in rot gekleidete Inuyasha sich langsam wieder auf seine Arme stürzte und hatte Furcht, daß dieser gleich auf Kagome zustürmt und sie in Fetzen reißt. Kagome stand jedoch selbst sicher dort, obwohl sie sichtlich Mühe hatte sich selbst auf den Beinen zu halten. Erneut sagte sie dieses ,Mach Platz'. Sango sah, wie etwas um Inuyashas Hals herum aufglühe und wie dieser darauf hin mit Wucht wieder den Boden küsste. Erschrocken wich sie einen Schritt von der Tür zurück und blicke verwirrt den Gang entlang. Wenn sie jetzt los rannte, dann würde sie hoffentlich niemand bemerkten. So machte sie es auch.
 

Gerade als Sango an die andere Tür kam, wurde diese wie von Geisterhand geöffnet und sie lief einem ihr mittlerweile zu gut bekannten Wolfsdämon in die Arme, welcher die Tür sogleich fast lautlos wieder schloss. "Na schöne Frau. Wohin des Weges?" fragte dieser erneut und hielt Sango fest in seinen Armen. "Sag schon. Was hast Du dort drinnen gesehen? Weist Du was es mit diesen seltsamen Geräuschen auf sich hat?" von Spannung getrieben blicke Kouga in Sangos Augen, während er diese Fragen stellte. Sango rang immer noch nach Luft. Sie dachte sie würde jeden Augenblick in Fetzen gerissen. Von dem Wolfdämon vor ihr, von Inuyasha der plötzlich von hinten kommen würde, von irgendjemanden der sie doch bemerkt hatte. Sie war keine ängstliche Frau, sie würde sich mutig jedem Gegner stellen, aber in diesen Sekunden war sie völlig durch den Wind. Schließlich fing sie sich wieder und erzählte dem immer noch interessiert schauenden Wolfdämon vor ihr, was genau sie gesehen hatte. Es war vielleicht nicht sehr viel gewesen, aber Kouga schien trotzdem großes Bedürfnis es zu erfahren zu haben. Vielleicht könnte sie auch einen Nutzen aus darauf ziehen. "Dämon?" sprach Sango den mittlerweile abwesend wirkenden Kouga an, welcher sich darauf hin etwas beleidigt umzudrehen schien. "Kouga!!! Ich kann mir Deinen Namen auch merken" hörte Sango ihn reden. "Entschuldigung. Kouga-sama?" begann Sango schnell erneut mit einem leichten Knicks. "Was?" "Wisst Ihr zufällig etwas über das kleine Mädchen, welches Sesshoumaru-sama zu sich bringen lies?" mehr kleinlaut als selbstsicher stellte Sango diese Frage. "Hmmmmm....", startete Kouga, "das wäre auch noch so eine Sache". Sango wich instinktiv zurück und wollte sich endlich aus einer Umarmung lösen. Sie wollte nicht auch noch zu Sesshoumaru gebracht werden. Sie hätte ihr Glück für heute genug herausfordern müssen. "Ich habe jedenfalls noch kein Menschenblut aus der Richtung von Sesshoumarus Gemächern riechen können", sagte Kouga nachdenklich und entließ Sango aus seiner Umarmung. Vielleicht sollte er den Frosch, der bei Sesshoumaru Schreiber war, einmal aufsuchen. Wenn dieser aus dem Flügel heraus kommen würde, dann würde er ihn abpassen und ausquetschen. Kouga schmunzelte etwas und bemerkte nicht, wie Sango sich langsam abgesetzt hatte.
 

Unter dessen nähere sich nun den Kronprinz der Dämonen mit seiner menschlichen Begleitung den ersten Ausläufern der Menschensiedlung in welche er unterwegs war. Offenbar hatten die ersten ihn bereits bemerkt und auch erkannt, da sich viele schnell ihn ihre Hütten zurück zogen. Rin war ein paar Meter voraus gelaufen und hatte eine ihr wohl bekannten Frau an der Hand gepackt, um dieser zu zeigen, wen sie kennen gelernt hatte.

daß, was wir tun...

"Tante Masaka, nun komm schon mit", Rin zerrte einer jüngeren Frau beharrlich an der Hand. Sie waren in einem Ganz zwischen zwei Hütten und so hatte die Frau ebenfalls nicht mitbekommen, wie sich die anderen verhielten. "Ist ja schon gut Rin. Was willst Du mir den zeigen?" "Wen", antwortete Rin. "Du hast jemanden kennen gelernt und möchtest ihn mir jetzt vorstellen?" Rin nickte nur, um damit die Vermutung ihrer Patentante zu bestätigen. Als Rin und die Frau endlich vor der Hütte angekommen waren, blickten beide gespannt nach links. Rin lies die Hand der Frau los und rannt jetzt freudig erregt um den nur ein paar Meter stehenden Hundedämon herum. Der Frau blieb kurz die Luft weg und fiel praktisch instinktiv auf die Knie und wagte er nicht mehr nach vorne zu Rin zu blicken. Rin blieb darauf hin stehen und sah zu ihrer Patentante. "Lord Sesshoumaru" stammelte diese noch vor sich hin. Innerlich hatte sie bereits mit dem Leben abgeschlossen, denn überall wo Lord Sesshoumaru erschien gab es für gewöhnlich keine Überlebenden, auch wenn er sich glücklicherweise nicht oft sehen lies, weswegen kaum jemand wußte, wie er sonst noch sein konnte. "Was machst Du da? Steh doch auf und komm her... das ist Lord Sesshoumaru... magst Du ihn nicht auch kennen lernen?" Auf diese Fragen von Rin reagierte die Frau, wie Sesshoumaru es gewöhnt war. Sie fing an sich kaum verständlich für irgendwelche Dinge entschuldigen und um Vergebung zu bitten. Sesshoumaru sagte nur "Rin!" und lief an der Frau vorbei, bestrebt dieses nervige Kind möglichst schnell abzuliefern und so sein Versprechen einzuhalten. Hatte er überhaupt etwas versprochen?? Zu seinem Erstaunen konnte er sich nicht wirklich erinnern, was genau er gesagt hatte, nur was er gedacht hatte. Seinen Worten war er auf jeden Fall verpflichtet. Seine Gedanken kannte zwar niemand außer ihm selbst, aber es bereitete ihm irgendwie Schmerzen im Nacken sie zu ignorieren.
 

Rin sah noch einmal zu ihrer Tante und fragte sich, was dieses merkwürdige Verhalten zu bedeuten hatte. Vielleicht war es, weil sie aus dem Palast kam und vielleicht nach irgendetwas besonderem roch? Im Grunde machte sie sich aber keine weiteren Gedanken deswegen, sie würde einfach morgen fragen. Sie schloß wieder schnell zu Sesshoumarus Seite auf. Rin mochte nicht alleine in der Siedlung unterwegs sein. Ihr waren die viele Menschen und Dämonen unheimlich. Sie hatte Furcht von den Leute gepackt und weggezerrt oder von einem Dämon gefressen zu werden. Erst vor zwei Tagen hatte sie ein Mann am Arm gepackt und in einen Seitenweg gezogen, sie geschlagen und wollte sie ausziehen sie sogar aus irgendeinem Grund ausziehen. Nur durch Zufall kam ihrer große Schwester Kikyou vorbei, weswegen dieser Mann schnell floh. Rin rieb sich mit einem kleinen Seufzen die linke Wange, auf welcher immer noch blaue Flecken zu sehen waren. Heute war nur irgendetwas anders. Für gewöhnlich nahm niemand auf ein kleines Mädchen Rücksicht und sie wurde ständig angerempelt oder mußte anderem aus dem Weg gehen. Heute war der Weg nicht nur ungewöhnlich leer, sondern diejenigen die unterwegs waren, bildeten eine Gasse durch welchen sie an Lord Sesshoumarus Seite schritt. Den Dämonen ging Rin immer besonders furchtsam aus dem Weg, aber selbst diese wichen heute zur Seite und ließen statt dessen ihr und Lord Sesshoumaru freien Weg. Ein Dämon, welcher zur Seite ausgewichten war sah Rin irgendwie verständnislos an - vielleicht sah er auch zu Lord Sesshoumaru - Rin konnte das nicht genau erkennen, aber die hatte sofort wieder Angst gefressen zu werden. War Lord Sesshoumaru nicht auch ein Dämon? "Bist Du hungrig?" fragte Rin prompt, ohne weiter nachzudenken.
 

Sesshoumaru zog etwas die Augenbrauen hoch und konnte sie keinen Reim auf diese Frage hin machen. Dieses Mädchen hatte viele seltsame Fragen gestellt. Es war eindeutig besser diese Frage zu übergehen. So schwieg er sich aus und das kleine Mädchen schien damit ebenfalls zufrieden zu sein. Sogar ein leichtes Aufatmen ihrerseits war zu vernehmen. Sesshoumaru mußte unweigerlich etwas amüsantes denken. Hatte dieses Menschlein vielleicht Angst von einem Dämon gefressen zu werden? Er hatte bemerkt, wie sich ihr Geruch etwa verändert hatte. Sie schien sich unwohl zu fühlen und hatte sogar ein paar Anflüge von leichter Panik gehabt. Allerdings schien sie vor wirklich allem etwas furchtsam zu sein, ausgenommen vor ihm. Seltsames Kind, sinnierte Sesshoumaru, während er weiter ging. Vielleicht wäre es doch ganz interessant sie näher unter die Lupe zu nennen. Es kam nicht sehr oft vor, daß er für ungefährlich gehalten wurde, während irgendwelche niederen Dämonen Furch auslösten. Er ging unbeirrt weiter. Er hatte den Geruch der Familie dieses ungewöhnliches Kindes sehr deutlich in der Nase, obwohl es hier an keinem Ort sehr angenehm roch und viele Gerüche sich mischten. Manchmal war es ein Fluch eine so feine Nase zu haben. Tauschen wollte er aber bestimmt nicht. Erst jetzt bemerkte er, daß seit einigen Augenblicke die Blicke der Leute ringsumher sich etwas verändert hatten. Blickten sie vorher nur angespannt und ihr Herz schlug schnell, so mischte sich nun Konfusion mit ein. Sesshoumaru atmete tief ein und schaute zu seiner Linken hinab. Dieses Menschenmädchen hatte tatsächlich seine linke Hand geschnappt und ging nun so neben ihm her. Unter die vielen üblen Gerüche in dieser Gegend mischt sich aber nun noch ein weiterer Geruch. Blut.
 

"Was sollte das?" fragte Sesshoumaru in Rins Richtung. Er wußte sofort woher das Blut kam. Als das kleine Mädchen seine Hand geschnappt hatte, muß sie sich an seinen scharfen Krallen geschnitten haben. Rin sah aber nur beschämt zu ihm und traute sich nicht wirklich etwas zu erwidern. Sesshoumaru konnte nur leicht mit dem Kopf schütteln und öffnete seine Hand etwas weiter, damit sie sich zumindest nicht noch einmal schnitt. Das Mädchen schien plötzlich wieder fröhlich zu lächeln. "Menschen!!" Er hatte das nur gemacht, damit sie ihn nicht am Ende noch voll blutete... genau so war es, entschied Sesshoumaru so schnell, als wäre es sein erster Gedanke gewesen. Nein, dies war sein erster Gedanke. Keine Diskussion - nicht mal mit sich selbst.
 

Während dieses seltsame Paar weiter seinen Weg durch die Wege der Siedlung vorsetzte, war ein anderes seltsames Paar weiterhin im Palast. "Du verdammtes Miststück!!" war Inuyasha Kagome an den Kopf. "Was bildest Du Dir eigentlich sein?" Inuyasha abermals am Boden, welcher mittlerweile von vielen Aufschlägen ziemlich zerschunden aussah. Inuyasha selbst sah auch nicht viel besser aus. Inuyasha hatte selbst kaum noch Kraft sich aufzurichten und entschied besser keinen weiteren Versuch zu unternehmen. Kagome stand immer noch am Bettpfosten und hielt sich wacker fest. Sie wollte diesem niederträchtigen Dämon genau da sehen, wo er nun war: auf dem Boden vor ihr liegend. Abermals wollte die das Kommando ablassen, mit welchem sie ihm zuvor unzählige Male niedergestreckt hatte. Es kam jedoch nicht mehr über ihre Lippen. Nicht weil sie nicht mehr gewollt hätte, aber ihre Kräfte waren einfach am Ende und so sackte sie schließlich auf die Knie. "Du wirst mir nicht entkommen" sprach Kagome, "ich werde Dir alles heimzahlen ,Lord' Inuyasha". Er konnte ihr keine Angst mehr machen. Allerdings mußte sie sich schleunigst etwas einfallen lassen. Sie würde nicht mehr lange durchhalten und selbst wenn sie Inuyasha ebenfalls außer Gefecht setzen könnte, würde es diesem irgendwann gelingen irgendwelche anderen Dämonen zu rufen, welche dann keine solche Kette um den Hals trugen und sie auf sein Kommando hin in Stücke reißen würden. Irgendwie mußte sie ,Waffenstillstand' mit diesem Eckel schließen. Alleine bei diesem Wort mußte sie übel aufstoßen. Beide waren am Rande der Bewusstlosigkeit.
 

"Inuyasha..." begann Kagome wurde aber von selbigen gequält klingend unterbrochen. "Lord!!!" warf Inuyasha ein, was Kagome aber nur ein müdes Stirnrunzeln entlockte. Sie für unbeeindruckt fort "... wir sollten beweisen, daß wir erwachsen sind". Inuyasha lag mit dem Gesicht auf dem Boden, aber Kagome konnte trotzdem erkennen, daß er sie verstanden hatte, da sie seine Ohren zucken sah. War Inuyasha auch noch so ein Ekel - seine Ohren fand sie immer putzig. Sie verliehen ihm irgendwie den Touch eines Stofftieres. "Was willst Du, Menschen?" kam als platte Erwiderung. "Das wir unseren Streit für die nächste Zeit beilegen und jeder seines Weges geht". Inuyasha richtete seinen Blick leicht auf und sah zu der am Bett knienden Kagome. "Das hättest Du gerne, wie??" Kagome seufzte. Wie kann man nur so kindisch und stur sein. In diesem Augenblick schossen ihr die Worte Kikyous durch ihren Kopf. Vielleicht hatte Kikyou es etwas anders gesagt, aber im Grunde meinte sie das gleich über sie. Irgendwie hatte sie Recht, betrachtete sie gerade dieses Zimmer. Als würden sich zwei Kinder streiten und gegenseitig mit Sachen bewerfen. Mit der Ausnahme das eines der Kinder halb bewusstlos und wehrlos dasaß und das andere messerscharfe Krallen an den Fingern hatte. Es würde nichts bringen ihm heute weiter an den Kopf zu werden, wie sehr sie ihn und alle anderen Dämonen verabscheute. Würde sie etwas für ihre Familie erreichen wollen, dann müßte sie es doch anderes tun. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie vor auf den Rat ihrer älteren Schwester zu hören. Dies stieß ihr beinahe übler auf, als der Versuch mit Inuyasha einstweilen Frieden zu schließen.
 

Während Kagome und Inuyasha versuchten sich möglichst eiskalt in die Augen zu sehen und in einer Art Nervenpoker zu entscheiden wer der Sieger ist, stand Kouga immer noch vor der Außentür zu Inuyashas Gemächern. "Ist es nicht meine Pflicht zu prüfen, ob es einem ,Freund' gut geht?" Kouga stellte sich diese Frage selbst leise. "Ja - Ja, ich bin mir sicher. Als Freund ist es auf jeden Fall meine Pflicht" Kouga schmunzelte leicht und öffnete vorsichtig die Tür zu den Gemächern. Es brauchte nicht lange, bis er an der Tür war, hinter der man deutlich das Menschenmädchen und einen angeschlagenen Inuyasha wittern konnte. Wie schon Sango blickte auch er zuerst durch das Schlüsselloch. Die beiden schienen sich aber gerade zur wortlos anzublicken. Das Mädchen am Bett kniend und doch ziemlich blutend, aber was Kouga viel mehr wunderte, ein ebenso schwer angeschlagener Inuyasha, welcher der Länge nach auf dem Boden lag und nach Luft rang.
 

Sesshoumaru und Rin waren derweil beinahe an Rins Behausung angekommen. Das Bild der Siedlung hatte sich etwas gebessert. Die Menschen, welche im Palast oder nahe am Palast arbeitete, wohnte sozusagen im Edelviertel dieser Siedlung. Sesshoumaru war trotzdem nicht sehr erbaut hier zu sein. Zu allem Überfluss versperrte auch noch ein Fuhrwerk den Weg. Sesshoumaru merkte wie Rin versuchte ihn langsam nach links zu lotsen, um bei einem kleinen Spalte hinter dem Fuhrwerk durchzugehen. Sesshoumaru zog Rin jedoch etwas zurück, welche daraufhin fragend zu ihm sah. Plötzlich bildete sich um seine rechte Hand herum ein grünliches Licht. Rin sah mit großen Augen auf seine Hand, weil sie natürlich nicht wußte, was dies zu bedeuten hatte. Nach wenigen Augenblick schoss eine Art langer grüner Strang hervor und zerfetzt das vor ihnen stehende Fuhrwerke in viele Einzelteile. Auch der Mann, der bis eben noch schwitzend darauf saß wurde empor geschleudert und muß wohl etwas weiter weg gelandet sein, da Rin ihn danach nicht mehr sehen konnte. Der grünliche Strang verschwand wieder in seiner Hand und Rin, welche vor Schreck hinter ihn gesprungen war und sich nun an einem seiner Beine festklammerte lugte vorsichtig hervor. Langsam ging sie wieder an Sesshoumarus links Seite und sagte nichts weiter bis auf ein ziemlich verdutztes "Woooow".
 

Es war wohl besser, wenn sie niemand mit Lord Sesshoumaru anlegte. Vielleicht waren deswegen vorhin alle so schnell aus dem Weg gegangen, dachte sich Rin insgeheim. Aber irgendwie fühlte sie sich auch gleichzeitig sicherer. Solange sie bei ihm Stand, würde es wohl kein anderer wagen näher zu kommen und er selbst schien ihr auch nichts tun zu wollen. Sie nahm wieder seine Hand, obwohl sie ihre Behausung schon deutlich erkennen konnte. Die hatte nicht vor dorthin los zu rennen. Neben Lord Sesshoumaru war der sicherste Ort, den sie bisher je gefunden hatte. Viel sicherer als die kleinen Vorsprünge unter manchen Hütten, unter welchen sie sich manchmal versteckte. Viel sicherer, dachte Rin sich erneut. Sesshoumaru ging weiter und durchquerte nun die Reste des einstmaligen Fuhrwerkes. Rin folgte ihm sofort.
 

Durch den Lärm und den Tumult wurden viele Menschen aus ihren Hütten heraus gelockt. Allerdings blieben nicht viele heraußen, als sie sahen wer oder was hinter diesem Tumult zu finden war. Auch aus der Behausung von Rin kamen plötzlich ihre Großeltern heraus und starrten sprachlos auf die beiden Personen die sich langsam und gemächlich auf sie zu bewegten. "Großvater!! Großmutter!!" rief Rin ihnen freudig entgegen, wich aber nicht von Sesshoumarus Seite bis sie wenige Meter vor dem Eingang standen. Rins Großeltern traten unweigerlich einen Schritt zurück als Sesshoumaru ihnen direkt und eiskalt wie immer in die Augen blickte. Beide richteten sofort den Kopf nach unten und versuchten so gut es geht nieder zu knien. Rin stellte sich prompt zwischen ihre Großeltern "Was macht ihr da? Das ist doch nur Lord Sesshoumaru", während Rin dies sagte sprang sie vergnügt ins Haus und drehte sich noch einmal zu Lord Sesshoumaru um. "Bis morgen....." das kleine Mädchen kicherte. Sesshoumaru blickte derweil noch für einen Moment auf die Großeltern des Mädchens und drehte sich dann um. Bevor sie auch nur einen Piep sagen konnten war er verschwunden. Beide blieben jedoch einfach so gebeugt am Eingang stehen und wußten nicht was nun zu tun war. Das ihre Nachbarn sie mittlerweile fassungslos ansahen, war ihren dabei entweder nicht bewusst oder schlicht egal. Rin lief derweil aufgedreht im Wohnraum auf und hab. "Oma. Opa.... wo ist das Bild, daß ich heute morgen für Kagome gemalt habe???"....

ein neuer Tag

Kagome und Inuyasha sahen sich immer noch in die Augen. Irgendwie mußte Kagome Inuyasha dazu bekommen kleinbei zu geben, ohne das dieser dachte er habe nachgegeben. Das muß machbar sein, dachte sich Kagome, während sie eine Idee hatte, wie sie dies vielleicht bewerkstelligen konnte. Die Ehre. Sie mußte ihn irgendwie an der Ehre packen.
 

"Inuyasha, wir sollten unseren Streit vergessen und uns vertragen", begann Kagome erneut, wurde aber nur mit einem "Keh!!" gestraft. "Warum sollte ich, der Herr über alle Dämonen, versprechen einem Menschen nichts zu tun?" fuhr Inuyasha mit gleicher Selbstsicherheit, wie er sie am Morgen im Arbeitszimmer gewahrt hatte. Doch dieses Mal hatte Kagome einen Trumpf auf der Hand: "Nun, wenn Du es nicht machst, dann verpasse ich Dir noch ein paar Bodenkontakte", Kagome sah Inuyasha relativ unbeeindruckt drein blicken, "und während seine Lordschaft hier benommen liegt, werde ich raus rennen und alle erzählen, daß ein einfacher Mensch den großen Lord Inuyasha besiegt hat....". Sie drehte den Kopf leicht zur Seite, in dem Wissen, einen Volltreffer gelandet zu haben. Inuyasha blickte sie unverhohlen mit Fassungslosigkeit an. ,Menno' war alles, was Inuyasha in diesem Augenblick denken konnte. Sein einziger Weg sein Ansehen zu wahren, war es diesem Menschen nachzugeben. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was neben den Menschen sein Vater oder gar Sesshoumaru dazu sagen würden, wenn so etwas an die Öffentlichkeit käme. Mit leichtem Zähneknirschen nickt Inuyasha Kagome zu. Diese drehte ihren Kopf wieder zu Inuyasha. "Du versprichst also mir nichts zu tun und stehst dafür ein, daß mir auch kein anderer Deiner Schergen etwas zufügt?" Inuyasha kochte innerlich, nickte aber abermals. Er mußte die Ereignisse in diesen Räumen hier um jeden Preis geheim halten. Ihm würde schon eine Ausrede einfallen, warum er dieses Mädchen erst auspeitschen lies und sie jetzt unter seinem Schutz stehen würde.
 

Vielleicht sollte er auch einfach nur zum Schein darauf eingehen. Schließlich weis niemand bescheid über seine Versprechungen. Zudem hatte er kein Ehrenwort gegeben. "Ehrenwort?" fragte Kagome beinahe im selben Moment. "Ja" antwortete Inuyasha gleich doppelt so missmutig, wie er zuvor schon genickt hatte. Trotz alle dem würde immer noch niemand von diesem Versprechen wissen. Abermals, bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte wurde er unterbrochen. Die Tür zu seinen Gemächern ging auf und sein fast blass aussehender Kouga stand in der Tür. "DAS hätte ich nie gedacht!! Inuyasha schließt frieden mit einem Menschen und verspricht ihn zu beschützen." Kouga fragte sich, ob er noch die Frage nach dem Geisteszustand der beiden Brüder hinzufügen sollte, entschied sich aber nicht noch Öl ins Feuer zu gießen. Inuyasha blickte ärgerlich zu Kouga, welcher sogleich die Tür schloss und mit einiger Geschwindigkeit von dort verschwand. Ein Lachen konnte er jedoch nicht unterdrücken, welches Inuyashas Ohren freilich nicht entging. ,Toll, wirklich gut gemacht Inuyasha. Du bist ein echter Held. Von einem Menschen und einem dummen Wolf an die Wand genagelt worden' waren Inuyasha Gedanken. "Können wir gehen?" vernahm er aus Kagomes Richtung. "Wir?" erwiderte Inuyasha. "Ja - WIR - ich habe eben darum gebeten nachhause gebracht zu werden. Und da Du für meinen Schutz verantwortlich bist..." Kagome hat ein fieses Lächeln auf den Lippen. Inuyasha hatte zwar gesehen, daß Kagomes Mund sich bewegte, aber hatte zu viele andere Gedanken im Kopf, als das er ihr wirklich Aufmerksamkeit schenkte. Er hatte gleich zwei Probleme. Kouga wußte von der Sache hier und würde es vielleicht weiter erzählen - er konnte sehr geschwätzig sein. Auf der anderen Seite wußte es von seinem Ehrenwort zu Kagome, weswegen er nicht mehr nur sich selbst Rechenschaft schulden würde, hielt er ein Ehrenwort nicht ein. Sowohl sein Vater als auch sein Bruder konnten Menschen vielleicht nicht sonderlich gut leiden, aber Wortbrechern, vor allem bei Ehrenwörtern, hassten sie regelrecht. "Verdammt!!" schluchzte Inuyasha mehr als das man er sprechen nennen dürfte. "Jetzt hab Dich nicht so. Ich lebe nahe am Palast und seine Lordschaft wäre ganz schnell wieder da." Inuyasha knurrt leise, aber sah sich an sein Versprechen nun total gebunden. Wie hat das nur passieren können? Es sah keinen Ausweg. Zumindest würde er dieses Mädchen jetzt bei ihrer Hütte abliefern. Danach war mehr Zeit zum nachdenken.
 

Sango traf an der Behausung von Kagomes Familie sein. Zumindest über Kagome könnte sie etwas berichten. Bei Rin hatte sie leider keine Informationen bekommen können. Vielleicht war die Kleine auch schon längst tot, dachte sie andächtig vor sich hin. Aber bereits im Gedanken konnte sie ein Kinderlachen aus der Hütte hören. Sie klopfte an die Tür und öffnete einen diese einen Spalt breit. An ihrer eigenen Behausung hatten sie nur eine Art Decke, die den Eingang verschloss. Bei den Higurashis gab es immerhin etwas, was man wirklich Tür nennen konnte. Sango macht große Augen, als sie Rin am Tisch sitzen sah, wie sie an einem Blatt Papier zeichnete. Wie kam Rin den wieder hier her? Sango entschied lieber gleich zu fragen, anstatt nur irgendwelche Mutmaßungen anzustellen. Rin hielt er jedoch vor gerade keine Zeit zu haben, da sie etwas ändern müßte. Die immer noch etwas geschockten Großeltern erzählten Sango dann jedoch den Teil der Geschichten den sie selbst gesehen hatten und die Teile, die Rin bisher von sich gegen hatte. Sie hatten ihre Enkeltochter einfach machen lassen, da sie selbst noch etwas durch den Wind waren. Rin Großmutter wollte gerade Luft holen, um Rin etwas näher auszuhorchen, als es an der Tür klopfte.
 

"Schlimmer kann es heute nicht mehr werden" scherzte der Großvater, als er zum Eingang ging. Bevor er die Tür öffnete hört er jedoch, wie erneut die Leute ringsumher tuschelten und über etwas gar nicht erbaut zu sein. Der Großvater begann leicht zu schwitzen. "Er wird doch nicht etwas wieder....." er öffnete, wie Sango zuvor, nur einen Spalt breit die Tür. Aus dem Hintergrund sahen seine Frau und Sango ihn etwas verunsichert an. "Ist Lord Sesshoumaru etwas noch mal gekommen?" kam im unisono zu Ohren. "N... N.... Nein" antwortete er. Alle atmeten bereits erleichtert auf. "Das hätte ich auch nicht mehr verkraftet. Eine alte Frau ist dafür nicht gemacht.... nein nein, ist sie nicht" seufzte Rins Großmutter vor sich her, bevor sie von draußen leise Kagomes Stimme hörte. "Kind!!!!" rief ihre Großmutter sogleich nach draußen, nahm aber gleichzeitig wahr, daß ihr Mann erneut versuchte in die Knie zu gehen. Eine unendliche lang erscheinende Sekunde später stand Kagome zusammen mit Inuyasha in der Tür, welcher sie offensichtlich stützte. "Waaa... Waaaaa... Waaaas??" stammelten alle zusammen. "Nichts Nichts. Er bringt mich nur heim", dabei deutete Kagome etwas missmutig auf den neben ihr stehenden Hanyou. Inuyasha setzte sie mehr halbherzig auf einen Stuhl, drehte sich um und verschwand mit einem schallenden "Keh!" wieder aus der Behausung. Keiner traute sich in den nächsten Minuten etwas zu sagen. Sogar die Menschen und Dämonen, welche vor der Hütte standen schienen beinahe lautlos einfach da zu stehen - nicht einmal ein Zeichen der Verwunderung war zu hören. Das Verhalten der Leute kam Inuyasha seltsam vor. Er war so mit Kagome beschäftigt, daß er nicht bemerkte, daß ihre kleine Schwester auch schon wieder in der Hütte war, geschweige den Geruch seines großen Bruders hier wahrzunehmen.
 

"Was habt ihr alle?" begann Kagome dann nach einigen Minuten zu sprechen. Ihre Großeltern nahmen sich einfach beide an den Händen und liefern nach hinten in den Schlafraum. "Das ist unser Ende", murmelten sie und verschwanden. Auch Sango schien einfach nur dazustehen, außer Stande auf das eben gesehene zu reagieren. "Was ist hier eben passiert?" fragte Sango schließlich doch. Rin hatte sich nur kurz umgesehen und weiter gar nicht auf das geachtet, was geschah. Sie zeichnete einfach still weiter. Kagome sah endlich ihre kleine Schwester und rannte instinktiv zu ihr. "Rin.... Rin... geht es Dir gut?" Kagome hatte kleine Tränen in den Augen. Es war die Zeit alle Emotionen hinaus zu lassen. Rin sah Kagome etwas bedrückt an. Sie bemerkte erst jetzt, wie schwer ihre Schwester verletzt war. Sie hatte es bei Lord Sesshoumaru sehr schön gefunden, aber bei seinem Bruder scheint es nicht sehr schön gewesen zu sein. Auch bei Rin bildeten sich langsam kleine Tränen in den Augen. Sie fühlte sich beinahe schuldig, daß es ihr so gut gegangen war. Beide versuchten sich jedoch gegenseitig aufzubauen. Obwohl es Kagome nicht sonderlich gut ging erzählten sie sich in der nächsten Stunde gegenseitig was geschehen war. Aus verständlichen Gründen erzählte Kagome nicht wirklich alles was passiert war. Rins Erzählungen lauschte sie jedoch mit einer gehörigen Portion Skepsis. Kagome hatte Lord Sesshoumaru nur wenige Male gesehen und niemals mit ihm auch nur eine Silbe gewechselt. Für sie stand nur eines fest: Er war gefährlich und sie würde ihrer kleinen Schwester auf keinen Fall erlauben sich morgen gar noch einmal dieser Gefahr auszusetzen. Sango lausche den Ausführungen beider und blicke immer wie ungläubig hin und her. Sie half Kagome noch ihre Wunden abzuwaschen bevor sie selbst ging. Dies muß der längste Tag in ihrem Leben gewesen sein, dachte sie, als sie zusammen mit Rin zu ihren Großeltern in den Schlafraum ging. Diese schließen bereits und es würde auch nicht mehr lange dauern bis ihre Mutter und Kikyou wieder kommen würden. Auch Souta lag dort. Ihm ging es immer noch nicht bessern, sondern sogar noch schlechter. Heute könnte sie nichts mehr für ihn machen, aber morgen hatten sie jemanden an der Hand der etwas machen konnte... und wenn sie ihn dafür 1000 Mal auf die Bretter schicken müßte. Dieser Bastard war vielleicht die letzte Chance die ihr kleiner Bruder Souta noch hatte. Kagome legt sich förmlich mit letzter Kraft aus ihr Bett. Diesem großkotzigen gewalttätigen Dämonen hatte sie es zu verdanken die nächste Zeit nur auf dem Bauch schlafen zu können. Zumindest einem könnte sie es heimzahlen und dieser war nicht irgendwer. Kurz vor dem einschlafen verdrängte Kagome diese Gedanken jedoch. Dämonen war alles woran sie den ganzen Tag dachte, sie sollten nicht auch noch ihren Schlaf einnehmen. Die Gedanken sind frei, entschied Kagome für sich.
 

Kagome wurde am nächsten Tag durch laute Stimmen vor der Hütte aufgeweckt. Mit Entsetzen stelle sie fest, daß die Mittagssonne bereits hoch am Himmel stand. Sie hatte so tief und fest geschlafen, um sich von den Strapazen des Vortages zu erholen. Schon nach der ersten Bewegung wurden ihr die Ereignisse schmerzhaft zurück in Erinnerung gebracht. Sie kümmerte sich erst noch einen Augenblick um Souta, bevor sie in den Wohnraum ging. Dort saß ihre Großmutter aus dem Platz an dem für gewöhnlich Kikyou abends saß. Sie starrte hinaus und schien auch sonst etwas angespannt zu sein. Kagome tippte ihr leicht auf die Schulter, was ihre Großmutter instinktiv zusammenfahren lies. "Kagome!!! Du bist es.... ich dachte schon... wie kannst Du Deine Arme Großmutter so erschrecken", sagte diese erleichtert vor sich hin. Sie muß immer noch ganz durch den Wind sein, entschied Kagome und wollte sie erst mal alleine darüber reflektieren lassen. Kagome wollte sich etwas zurecht machen, als sie bemerkte, daß Rin nirgends zu finden war. Das ihre Mutter, Schwester und sogar ihr alter Großvater des Morgens nicht im Haus waren war die Regel, aber wo in aller Welt war Rin?? Und wieso war es vor der Hütte so laut?? Sie riskierte einen Blick nach draußen und sah ihren Großvater, der mit einigen Nachbarn zu streiten schien. Für gewöhnlich war ihr Großvater zu allen Liebkind und bemühte sich einen guten Ruf für sich und die Familie zu wahren - für ihn war dieses Verhalten ungewöhnlich. Kagome hoffte nur, daß der Tag von Gestern sie nicht heute wiederholen würde. Aber wo war nun Rin??
 

Im Palast herrschte über den letzten Tag ziemliche Konfusion. Man war sich dort sonst schon nicht seiner Sachen oder gar seines Lebens sicher, aber durch den vergangenen Tag schien sich dieser Zustand noch potenziert zu haben. Ein kleines Mädchen hatte es heute erneut in das Arbeitszimmer von Sesshoumaru geschafft, dabei war dieser heute noch gar nicht dort gewesen. Rin saß wieder auf Sesshoumarus Stuhl hinter seinem Schreibtisch. Jedem dem sie gesagt hatte, daß er es ihr erlaubt hatte heute wieder zu kommen, lies sie anstandslos passieren. Noch vor zwei Tagen wäre dies absolut undenkbar gewesen. Man hätte sie aus dem Palast geworfen oder vielleicht sogar als Mahnung für andere umgebracht. Rin schien davon jedoch keine Ahnung zu haben und war unbekümmert wie immer durch die Gänge spaziert. Manchmal hatte sie nach dem Weg gefragt und war schließlich wieder in diesem Zimmer gelandet. Selbst dieser grünliche Frosch, welcher sie gestern noch mit einem seltsamen Stock vertreiben wollte, hatte sie heute hier her geführt, dachte Rin, während sie dort saß und auf Sesshoumaru wartete. Während sie wartete dachte sie aufgeregt über den Weg in dieses Zimmer nach und auch wie schön es hier doch war. Sogar die Wände waren mit einem edel aussehenden Teppich bezogen. Rin mochte diese Wände sehr und rieb sich immer daran, wenn sie durch das Zimmer lief. Schließlich war nur auf dem Stuhl sitzen langweilig. Sie hoffte, daß nachher vielleicht wieder etwas zu Essen für sie kommen würde.
 

Jaken saß derweil auf seinem Stuhl am Eingang zum privaten Flügel seines Gebieters. Er hatte dieses kleine Menschenmädchen lieber in Sesshoumarus Arbeitszimmer gelassen. Sie hatte eine Audienz überlebt. Offenbar hatte sein Gebieter dieses Wesen sogar heim gebracht. Jaken weigerte sich wahrlich dies zu glauben, aber er konnte auch kein Risiko eingehen. Noch nie war ein Mensch freiwillig hier her gekommen. Einen Menschen hatte Jaken sowieso zuletzt vor Wochen hier gesehen - das Mädchen ausgenommen. Wieso hätte sie ihn anlügen sollen? Schließ war er Jaken! Die linke und rechte Hand von Lord Sesshoumaru. Dem zukünftigen Gebieter über alle Dämonen. Er würde bestimmt auch befördert werden, wenn er nur immer das tat, was sein Gebieter wünschte. "Die Welt kann so ungerecht sein" murmelte Jaken in seinen nicht vorhandenen Bart. "Kann sie" ertönte es hinter ihm. Das war eindeutig nicht die Stimme von Lord Sesshoumaru, jedoch kam sie ihm irgendwie bekannt vor. "Wer wagt es....", Jaken blieb im Hals stecken, was immer er auch sagen wollte. In der Tat hatte er wohl sogar vergessen was er sagen wollte. Er stand mit offenen Mund da. Seine Lippen bewegten sich, aber es kam nichts aus ihnen hervor. "Ist mein Sohn da?" wurde Jaken nun gefragt, "Was frage ich eigentlich? Ich spüre seine Anwesendheit nicht!" Inutaisho lies dieses grüne quakende etwas links liegen und ging auf das Arbeitszimmer seines ältesten Sohnes zu. "Es hätte mir auch ein paar Stunden früher einfallen können, daß ich noch ein paar Schriftrollen brauchen werden. Dann hätte Sesshoumaru sie mir schicken können und ich hätte nicht selbst kommen müssen, um den Vorgang persönlich zu beschleunigen", er schüttelte dabei etwas den Kopf. "Was man nicht im Kopf hat, muß man wohl in den Beinen haben", scherzte er selbst vor sich hin, als er das Zimmer endlich erreichte.
 

Mehr aus Gewohnheit klopfe er an die Tür, trat aber sofort ein. Sein Blick viel eigentlich unmittelbar auf den kleinen schwarzen Schrank, welcher mit edlen Ornamenten verzieht war. Sesshoumaru war bei allen Sachen, die er tat, immer sehr gründlich und akkurat gewesen. Die Schriftrollen würden bestimmt in diesem Schrank sein. Inutaisho war bestimmt schon halb durch das Zimmer gegangen als er kurz sehen blieb und eine Augenbraue hoch zog. Sein Sohn war nicht hier. Ein anderer Dämon war auch nicht hier. Irgendjemand war aber hier. Er pflegte stets seine langen Haare zu einem Zopf zusammen zu binden. Immer wenn er über etwas nachdachte oder sich wunderte hatte er die Angewohnheit automatisch an diesem Zopf herumzuspielen. Auch diesmal war es wieder so. Er drehte seinen Kopf etwas nach links und sah zum Schreibtisch seines Sohnes. Nach einem kurzen Blinzeln, ob ihm seine Sinne auch wirklich keinen Streich spielten, dreht er sich nun ganz zum Schreibtisch um. Dort saß ein kleines Menschenmädchen, was ihn offenbar sehr interessiert zu beobachten schien. "Wirklich. Ich bin niemand den man leicht überraschen kann. Wahrlich nicht..." Inutaisho pausierte für ein paar Momente, "... aber DAS habe ich nicht erwartet." Das kleine Mädchen drehte etwas den Kopf hin und her und schien ihn von oben bis unten zu mustern.
 

Rin betrachtete den eben eingetretenen Mann ganz genau. Sie hatte gehofft, daß Lord Sesshoumaru endlich kommen würde. Derjenige der jetzt etwas entfernt von ihr stand sah ihm zwar sehr ähnlich, wie Rin feststellte, aber war eben doch nicht Lord Sesshoumaru. Sie wußte nicht so recht, was sie von diesem Mann halten sollte, aber das er offenbar wie Lord Sesshoumaru ein Dämon war mutmaßte Rin ziemlich schnell. Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie reagieren sollte. "Ummmm....", starte Rin, "wer bist Du denn und was machst Du hier?" Der Besucher kam ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu und stütze sich mit beiden Händen auf ihm ab. "Das könnte ich auch fragen", bekam Rin als Antwort, gepaart mit einem kleinen leisen schnauben. Lord Sesshoumaru neigte auch dazu immer mit Gegenfragen zu antworten. "Ich habe aber zuerst gefragt" erwiderte Rin und versuchte möglichst selbstsicher zu erscheinen. Sie versuchte auch so zu blicken, wie Lord Sesshoumaru dies immer tat, vielleicht würde es helfen. Inutaisho blickte das kleine Mädchen für einen Augenblick an und nahm sich dann schließlich einen Zettel und einen Stift vom Schreibtisch, um etwas nieder zu schreiben. Danach ging er zu dem verzierten Schrank und nahm die Schriftrollen heraus - immer von dem kleinen Mädchen über den großen Schreibtisch hinweg beobachtet. Sie schien immer noch auf eine Antwort zu warten. Gerade hatte er sich mit allen Schriftrollen unter dem Arm wieder aufgerichtet stand das kleine Mädchen mit dem Zettel, den er geschrieben hatte, nehm ihm und sah ihn an. Was wollte dieser kleine Mensch damit jetzt bezwecken, fragte er sich, ohne das jedoch laut auszusprechen. Sein Sohn tat nie etwas ohne bedacht. Er hatte bestimmt auch einen Grund, warum dieser Mensch hier in seinem Zimmer war. Er entschied das Mädchen erst einmal in frieden zu lassen, nahm ihr aber den Zettel aus der Hand und legte ihn wieder auf den Schreibtisch. "Der ist für meinen Sohn, nicht für Dich.....", dieses Mädchen hatte ihm ihren Namen nicht gesagt, also fügte er einfach "Menschlein" hinzu. Mit diesen Worten verlies Inutaisho wieder Sesshoumarus Arbeitszimmer. Er ging wieder an Jaken vorbei, welcher nur noch einen Satzfetzen zu verstehen bekam und ein Kopfschütteln sah: "... da hat mir jemand viel zu erklären... "

tägliche Routine

Inutaisho ging mit dem Schriftrollen weiter in Richtungen Seiteneingang des Palastes. Es mußte nicht wieder unnötigen Trubel am Hauptportal geben. Er fragte sich jedoch insgeheim neugierig, was dieses kleine Mädchen im Arbeitszimmer von Sesshoumaru machte. Er hatte es nicht sonderlich mit Menschen, sah sie mehr als minderwertige Beigabe, die er nicht mal als Diener in seiner Nähe haben wollte. Irgendwie hätte er bei Inuyasha schon eher mit so etwas gerechnet. Inuyasha war ihm etwas zu liberal bei vielen Gelegenheit und etwas hitzköpfig. Der Palast stand aber noch, also hatte er wohl seine Chance gut wahrgenommen für ein paar Tage hier das Regiment zu führen. Sesshoumaru hatte kein Interesse geäußert seinen jüngeren Bruder bei Rückkehr abzulösen.
 

Inutaisho war bereits fast aus dem Palast gegangen, als er seinen zweiten Sohn in einem Pavillon im seitlichen Garten auszumachen schien. Kurz entschlossen änderte er seine Richtung, um schnell vorbei zu sehen. Am Pavillon angekommen fiel Inutaisho's Blick auf einen etwas ramponiert aussehenden Inuyasha, welcher sich gerade umdrehte. "V.....Va.... Vater" war alles was Inuyasha heraus brachte, bevor er auch bereits unterbrochen wurden. "Nein - ich möchte es gar nicht wissen. Du wirst mir auch etwas zu erklären haben, wenn ich wieder komme", war das einzige was Inutaisho in diesem Augeblick sagen wollte. Was trieben seine beiden Söhne, wenn er nicht hier war? Während sich Inuyasha noch über das ,auch' Gedanken machte, fuhr sein Vater kurz fort. "Ich habe auf Sesshoumarus Schreibtische eine Liste mit untreuen Dienern hier im Palast hinterlassen. Ein kleines Geschenk von Lord Hyomu Finde heraus wieso er weis, was wir nicht wissen und lass die betreffenden Diener entsorgen." Mit diesen Worten wand sich Inutaisho um und ging weiter zum Seitenportal des Palastes.
 

Inutaisho trat aus dem Seitenportal und war im Begriff sich zu verwandeln, um den Weg schneller zurücklegen zu können. Jedoch viel ihm ein bekanntes Gesicht auf. Der Herr aller Dämonen trat ein klein wenig zurück neben eine der Wachen am Portal. "Ist das nicht diese Wolfdämon, der mit meinem Sohn öfters zusammen ist?" fragte er die Wache. Die sichtlich nervöse Wachen brauchte einen Augenblick um die Frage zu verarbeiten. "Ja, mein Herr. Das ist Kouga" kam als Antwort. Als Inutaisho sich von der Wache weg, Richtung Kouga, ging war ein leises aufatmen alle Wachen zu hören. Niemand war sehr auf eine Wortwechsel mit dem Herrscher erpicht. Es konnte Schmerzhaft ausgehen. Das einzige was sie noch weniger wollte war eine Unterredung mit Sesshoumaru. "Kouga, komm her!!" rief Inutaisho diesem zu. Die Wachen konnten nicht genau erkennen, wie Kouga reagierte, aber er schien sich im höchsten Maße ertappt zu fühlen. Beide redeten ein paar Minuten miteinander. Eigentlich redete Kouga, während Inutaisho nur interessiert Fragen zu stellen schien. Am Ende packte Inutaisho Kouga am Kragen und warf ihn direkt vor das Eingangsportal. "Das kann doch nicht sein! Das muß ich zuerst noch nachsehen ... sonst läst mir das keine Ruhe". Kouga, der sich mittlerweile wieder aufrappelte sah ,seinen' Herrn noch verschwinden, bevor er sich traute wieder etwas zu sahen. Mit den Worten "eine wirklich reizende Familie" betrat er nun den Palast und wollte mir Inuyasha über dies und das sprechen. Endlich hatte er ein Druckmittel, um Inuyasha auf seine Seite zu bekommen. Mit seinem Zuspruch könnte er der jüngste Rudelführer aller Zeiten werden.
 

Unter dessen steuerte Sesshoumaru auf sein Arbeitszimmer zu. Er war den ganzen morgen beschäftigt gewesen. Die Produktion in den Eisenschmieden war absolut unzureichend, zumal sein Vater andeutete, daß es eventuell zu einem kriegerischen Konflikt kommen könnte. Dieser lästige Hyomu war es stetes Quell von schlechte Neuigkeiten und Intrigen aus dem fernen Norden. Die dummen schienen sich gegenseitig anzuziehen. Anders konnte sich Sesshoumaru nicht erklären, wie Lord Hyomu es gelungen war eine Armee aufzustellen, welche dumm genug war gegen seine Familie und deren Heer anzutreten. Sesshoumaru sah sich kurz vor seinem Arbeitszimmer um. "Kein Jaken?" dachte er laut. Der Tag hatte vielleicht schlecht angefangen, aber zumindest schien er sich zum Besseren zu wenden. Kaum war Sesshoumaru jedoch in seinem Zimmer und hatte die Tür hinter sich geschlossen, schon hatte ihm etwas an den Beinen gepackt. Dieses etwas sah nun hinauf zu ihm. Dieses etwas begrüßte ihn mit "Sesshoumaru-sama, ich habe Dich vermisst". Dieses etwas war eindeutig ein kleines Menschenmädchen. Dieses etwas hörte auf den Namen Rin.
 

Sesshoumaru runzelte etwas die Stirn. Wieder wußte er nicht, wie er sich diesem Menschen gegenüber verhalten sollte. Schließlich griff er ihr von hinten an diesen verschmutzen Kimono, welchen sie trug, und hob sie etwas hoch. Nach ein paar Meter setzt er sie auf einen Stuhl gegenüber des Schreibtisches ab und setzte sich selbst ebenfalls - diesmal aber auf die gewohnte Seite. Das kleine Mädchen sah ihn aus irgendeinem Grund vergnügt an. Er empfand es schon fast als unangenehm, daß dieser Mensch offenbar gar keine Angst vor ihm hatte. Auf der anderen Seite war es eine vollkommen neue Erfahrung. Sesshoumaru seufze innerlich. Er hatte gehofft es vermeiden zu können. Jedoch war da keine andere Möglichkeit. Es würde es tun müssen und es gab keinen Weg daran vorbei. "Jaken!!" rief er mit fester Stimme. Auf der einen Seite konnte Jaken sehr nützlich sein, aber auch der Anderen hatte er auch ein schreckliches Talent einem auf die Nerven zu gehen. Jaken dann auch noch herein zu rufen widerstrebte Sesshoumaru immer etwas. Nun - aber es gab jetzt keine anderen Möglichkeit. Schließlich war er Lord Sesshoumaru und müßte sich dann doch nicht um alles selbst kümmern. Endlose Momente später wurde die Tür zum Arbeitszimmer förmlich aufgerissen und ein völlig aus der Puste zu scheinender Jaken warf sich sogleich inbrünstig direkt neben den Schreibtisch. "Ihr habt gerufen, edler Herr?!" "Steh schon auf Jaken" war Sesshoumarus einzige Reaktion auf dieses stets gnadenlos unterwürfige Verhalten. Dieser Frosch hatte definitiv seelische Probleme. Dies war jedes Mal der erste Gedanke, den Sesshoumaru hatte, wenn er dieses Schauspiel sah. "Geh mit Rin in die Kleiderkammer und lass ihr etwas angemessenes geben", nach einem kleinen Moment der Stille fuhr Sesshoumaru fort, "...aber geh vorher mit ihr in die Thermen. Es nutzt nicht ein dreckiges Kind in saubere Kleidung zu stecken." Ein völlig sprachloser Jaken lag immer noch neben seinem Gebieter und starrte diesen fassungslos an. Sein Herr und Gebieter, der grausamste aller Dämonen hier weit und breit wollte, daß er ein Menschenkind zum Waschen und Ankleiden bringt? Vielleicht hatte er auch gerade einen Hörsturz erlitten und bildete sich sofort ein einen lauten Pfeifton zu hören. "Ihr wollt wirklich das......" Jaken brach aber sofort ab, als er dem mehr als eindeutigen Blick seines Meisters begegnete noch. Noch ein Wort und er würde in mehren Ecken dieses Raumes gleichzeitig liegen. Sesshoumarus Schreiber schreckte sofort auf und lief auf die Tür zu. "Jaken" ertönte es ziemlich eisig hinter ihm. Die schiere Panik machte sich breit. Jeden Augenblick rechnete er damit von der grünlichen Giftpeitsche in Fetzen gerissen zu werden. "Hast Du nicht etwas vergessen?" fügte Sesshoumaru hinzu. Vorsichtig blickte Jaken hinter sich und sah, wie Sesshoumaru auf das kleine Mädchen namens Rin deutete, welche freudig strahlte. "Rin" noch bevor Sesshoumaru weiter sprechen konnte sprang das kleine Mädchen von ihrem Stuhl, ging herum zu ihm, drückte ihn kurz an der Hand und rannt zu dem kleinen grünen Diener, welcher immer noch wie angefroren in der offenen Tür stand. Als dieses seltsame Paar verschwunden war widmete Sesshoumaru sich endlich seiner Arbeit.
 

Was war definitiv nicht zumutbar dieses dreckige Kind die ganze Zeit sehen und vor allem riechen zu müssen. Damit dies nicht mehr der Fall sei, soll Jaken eben dafür sorgen das Rin etwas ansehnlicher auftrat. Aus keinem anderen Grund hatte er dies befohlen. ,Genau so ist es' dachte sich Sesshoumaru als sein Blick auf einen Zettel fiel. Hatte Rin etwa an seinem Tisch gezeichnet? Das wäre noch schöner. Das müßte dann aber auf jeden Fall abgestellt werden. Sesshoumaru nahm den leeren Zettel und drehte ihn herum. Dort stand etwas geschrieben. Diese Handschrift kannte er doch nur zu gut. Bisher war er durch Rin doch etwas abgelenkt gewesen, aber nun konnte er auch spüren, daß sein Vater wohl hier gewesen war. Er las die Nachricht sogleich, wodurch einige Fragen beantwortet wurden. Es waren nur ein paar Kleinigkeiten, aber Sesshoumaru machte sich darüber nicht wirklich Gedanken. Viel brennender war jedoch die Erkenntnis, daß Rin ebenfalls hier gewesen war als auch sein Vater hier war. Das würde endlose Erklärungen nach sich ziehen. Wieso hatte Rin eigentlich nichts gesagt? Vielleicht bestand ja doch eine Chance, um Erklärungen zu vermeiden. Möglicherweise war auch er von dem was er vorhatte so angelenkt, daß ihm nicht auffiel, daß ein Menschenkind hier im Zimmer war. Vielleicht war Rin auch noch nicht hier gewesen oder kurz nicht im Raum. Es gab viele Möglichkeiten. Alle schienen besser als erklären zu müssen was es mir Rin - dem Menschen, korrigierte Sesshoumaru sich - auf sich hatte. Zudem wußte er nicht einmal selbst so genau, was es damit auf sich hatte. Irgendwie schien sie ihn an jemanden zu erinnern. Nur an wen? Sesshoumaru sinnierte noch einen Augenblick vor sich hin, bevor er sich wieder voll und ganze seiner Arbeit widmete. Wenn er es nicht machen würde, dann würde es niemand machen. Leute auf die man sich wirklich verlassen konnte wuchsen schließlich nicht auf Bäumen.
 

Kagome stand vor dem Fenster ihrer Behausung und sah mit steigender Besorgnis nach draußen. Ihr Großvater tritt sich immer noch mit einigen Nachbarn. Zu allem Überfluss war mittlerweile auch Kikyou wieder gekommen und hatte sich in den Streit eingemischt. Manchmal zweifelte Kagome, ob Kikyou wirklich ihre große Schwester war. Diese verhielt sich selten schwesterlich und auch heute versuchte sie wieder einmal nicht Kagome zu verteidigen, sondern sich für sie zu entschuldigen. Auch ihr Großvater war stets damit bemüht alles zu relativieren. Zugegeben war gestern nicht gerade ein normaler Tag gewesen. Rin wurde von Sesshoumaru daheim abgeliefert und sie selbst wurde von Inuyasha begleitet. Sie verstand nicht alles, was die Nachbarn sagten, aber diese waren wohl der Meinung, daß ihre Familie nun plötzlich Liebkind mit den Dämonen war. Das sich dies dann auch noch auf die beiden Söhne des Herrschers bezog verschärfte die Anschuldigungen nur. Kagome hatte dabei mehr als einmal unter Beweis gestellt, daß sie sicher nicht für die Dämonen war. Erst gestern wurde die öffentlich ausgepeitscht. Die Leute schienen ein unheimlich kleines Kurzzeitgedächtnis zu haben. Einmal mehr empfand sie, als wäre sie von rückratlosen Idioten umzingelt. Wie sollte man eine Herde dieser Menschen nur dazu bringen sich nicht mehr alles gefallen zu lassen und notfalls sogar mit dem Leben für ihre Überzeugungen ein zustehen? Kagome waren ihre Überzeugungen klar, nur was dachten die anderen? Zum ersten Mal in ihrem Leben zweifeilte sie an dem, was die anderen Menschen wollten.
 

Kagome ballte erneut die Fäuste zusammen und drehte sich zu ihrer Großmutter, welche still in ihrem Stuhl saß und ein paar neue Socken häkelte. "Bin ich wirklich die Einzige die den Mut hat für Ihre Meinung ein zustehen und die Freiheit benötigt wie die Luft zum Atmen?" Ihre Großmutter schüttelte ein klein wenig den Kopf. "Kind! Ich bin heute ein alte Frau. Ich habe meine Leben gelebt und lass Dir gesagt sein, daß es heute besser ist als noch vor 20 Jahren. Lord Inutaisho ....." weiter kam sie nicht, den Kagome unterbrach sie. "Lord Inutaisho plant fürchterliche Dinge und ich denke nicht, daß wie je unsere Freiheit wieder bekommen, wenn wir uns nicht auflehnen." Kagome wollte in ihrer Stimme all ihre Sicherheit widerhallen lassen, jedoch war sie selbst nicht überzeugt genug, daß ihr dies auch gelungen war. "Kagome, irgendwann verlieren die Dämonen Interesse an Menschen und wie können alle unserer Wege gehen...", sprach Kagomes Großmutter weiter. Sie strahle eine innere Sicherheit und Ruhe aus, als hätte die diese Zukunft bereits gesehen. Seit etlichen Generationen waren die Menschen nun schon zu diesen Frondiensten verdammt. Wieso hatte sie noch die Hoffnung, daß ihre Vorstellungen wahr werden würde?? "Hmmmmm....", seufzte Kagome. Wieso hatte sie die Hoffnung etwas ändern zu können?
 

Sie hatte lange nicht mehr so mit ihrer Großmutter oder jemand anderem ihrer Familie sprechen können. Sobald sie in Kontakt mit anderen kamen erschien ihre Familie wie ausgetauscht. Alle bemühten sind Haltung zu wahren, und wenn es das letzte wäre was sie taten. Besondern gegenüber den Dämonen. Kagome hatte dies schon in ihrer Kindheit extrem übel aufgestoßen. "Kikyou war früher genau wie Du", Kagome wurde von dieser Aussage ihrer Großmutter förmlich aus ihren Gedanken gerissen. Kikyou war früher wie sie? Das konnte sich Kagome einfach nicht vorstellen. Geschweige die Vorstellung später zu werden wie Kikyou. Diese Gedanken würde jetzt auch nicht helfen. Statt dessen beschloß Kagome erst nach Souta zu sehen und dann noch Sango zu gehen. Sie war zwar noch sehr Geschwächte und ihre Rücken schmerze nicht unerheblich, aber gerade jetzt dürfe sie keine Schwäche zeigen. Wenn die anderen ihre Schwäche schon so zur Schau trugen, dann müsse die desto gefestigter scheinen. Plötzlich wurde es auch vor der Hütte sehr still. "Haben sie endlich diesen kindischen Streit beendet?" fragte Kagome mehr mit Hohn in der Stimmt als mit ernsten Interesse an der Beantwortung der Frage. Eigentlich war es Kagome egal. Sie würde jetzt nach Souta sehen und danach schnurstracks nach draußen und zu Sango gehen. Sollen sie sich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, ihr wäre es egal.
 

Ein forsches Klopfen an der Tür lies Kagome jedoch innerlich aufseufzen. "Nicht genug, daß sie sich vor dem Haus wieder die Kinder streiten, jetzt wollen die Herrschaften auch noch die Türe geöffnet bekommen. Reicht es nicht, daß ich ihm Palast getriezt werde???". Sie stampfte wütend auf die Tür zu. Das konnte doch nur Kikyou sein. Die ähnelte wirklich mehr einem Biest als einer Schwester. Und so sollte sie später vielleicht mal werden?? Nie. Aber wenn sie das volle Programm haben wollte, dann könnte sie es von ihr bekommen. Kagome schloß die Augen und öffnete die Tür. Im gleichen Augenblick senkte sie den Kopf und ging mit geschlossenen Augen vor der geöffneten Tür auf die Knie. "Seit willkommen Eure Hochwohlgeborenheit!" Sie versuchte es zwar ernst zu sagen, aber er klang eben nicht so. Zuerst wollte sie ,Prinzessin Kikyou' sagen, jedoch erschien ihr das nicht so einfallsreich. "Ich wußte nicht, daß ich erwartet werden" hörte Kagome eindeutig eine männliche Stimme vor ihr sagen. Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken. Sie beschlich eine eigentümliche Vertrautheit mit dieser Stimme. Ein "das glaube ich nicht" von ihrer Großmutter aus dem Hintergrund trug da auch nicht mehr zu Kagomes Wohlbefinden positiv bei. Sie entschied schließlich einen kurzen Blick zu riskieren und öffnete ein Auge. ,Wie immer ich' war das einzige woran sie jetzt noch denken konnte. Sie hatte Inuyasha mit Sesshoumaru verwechselt, aber wer konnte schon damit rechnen, wo es hieß Sesshoumaru sei nicht im Palast. Dies hier war eindeutig eine Stufe schlimmer. Sie hatte ihrer Schwester vor der Tür erwartet und nun stand ,ER' dort - Lord Inutaisho.
 

Mehr aus Reflex brachte Kagome ein "Was wünscht ihr, mein Herr?" heraus. Sie fühlte wie ihre Stimme sich für die nächste Zeit verabschiedet hatte. Hoffentlich würde er nichts fragen, was einer längeren Antwort bedurfte. Hoffentlich! Inutaisho schien Kagome aber förmlich zu ignorieren. Er tragt einen Schritt neben sie und stand nun ein paar Zentimeter in ihrer Behausung. "Sie waren tatsächlich hier!!" äußerte Inutaisho. Seine Söhne würde ihm auf jeden Fall viel zu erzählen haben. Offenbar hatte dieser Kouga mit allem Recht. Eine seiner privaten Dienerinnen war also entflohen. Auch der Geruch von Blut, welcher von dem Rücken dieses Mädchens drang schien es zu bestätigen. Er selbst hätte die dafür wahrscheinlich umgebracht, aber sein Sohn offenbar nicht. "Hier ist nicht der richtige Ort. Melde Dich bei mir, wenn ich wieder zurück bin", mit diesem Worte ging der Herr aller Dämonen. Kagome verharrte einfach ihn ihrer Position. Inutaisho war schon einige Augenblicke aus dem Blickfeld verschwunden, als Kagomes Großvater ausdruckslos in die Hütte ging und sich wortlos in seinen uralten hohen Lehnsessel setzte. "Ich... ich.... ich bin ein alter Mann. Ich kann sowas nicht mehr....", sagte ihr dort sitzender Großvater bestimmt zehn Mal vor sich hin. Auch der noch vorhandene Rest der streitbaren Nachbarn zog sich zurück, als Kikyou dies ihnen riet. Erst als Kikyou ebenfalls zurück in die Hütte kam, stand Kagome auf und schloss die Tür. Dieser kleine Besuch hatte wohl die Palastroutine in ihr zum Vorschein gebracht. Sie benahm sich wie eine konditionierte Puppe, wie sie sich selbst eingestand. Sowohl Lord Inutaisho als auch Lord Sesshoumaru hatten diesen Effekt bei ihr. Sie fragte sich, warum es bei Lord Inuyasha anders war. Er schien immer nur blanken Zorn hervorzurufen. Vielleicht weil er zur Hälfte ein Mensch war und dennoch kein bißchen Mitleid zeigte????

Schadensbegrenzung

Nach ein paar Minuten des planlos durch den Palast irrens erreichten Jaken und ein sehr glücklich drein blickendes Menschenmädchen namens Rin die Thermen des Palastes. Jaken hatte Mühe gehabt den Weg zu finden. Der Sinn schien im gerade nicht nach konzentrierter Arbeit zu stehen. Den eingebildeten Pfeifton hörte er aber immer noch, was ihn desto mehr verwirrten. Es konnte immer noch nicht fassen mit welchem Auftrag er hier her geschickt worden war - und vor allem von wem. Doch nun stand schon wieder eine unangenehme Entscheidung an. Die Therme war in verschiedene Abschnitte geteilt. Einer für Lord Inutaisho, einer für Lord Sesshoumaru, einer für Lord Inuyasha und ein Gästebereich, welcher nur nicht befeuert war, da zur Zeit kein hoher Besuch im Palast war. Da das Anheizen der Therme bestimmt 2 Stunden dauern würde und Eile geraten war, mußte Jaken also einen der anderen Bereiche auswählen. Von den drei verbleibenden Bereichen würde er sich aber definitiv in zwei nicht mit einem Menschen trauen. ,Was soll?' dachte Jaken und nahm kommandierte Rin hinter sich her. Nach ein paar Sekunden waren sie in Inuyashas Thermenbereich verschwunden.
 

In Kagomes Behausung war die Stimmung derweil von bedrückendem Schweigen erfüllt. Nur Kagomes Großvater stand regelmäßig alle fünf Minuten von seiner Bank auf und sah aus dem Fenster hinaus. Die letzen Tage hatten ihm ziemlich zugesetzt. Für gewöhnlich konnte er immer gut schlafen. Er benahm sich nett zu den Nachbarn und höflich zu den Dämonen. Zur Zeit hatte er jedoch nicht einmal die nerven eine Tasse Tee in Ruhe zu trinken. Stets fragte er sich, wer die Familie zuerst lynchen würde, die Nachbarn, die Dämonen hier oder einer der drei ,Gäste', welche die letzten Zeit ihr erschienen waren. Er wußte nicht was er zu Kagome sagen könnte, deswegen ging er zu seiner Tochter, vielleicht hätte diese ein paar richtige Worte für seine Enkelin parat. Kagomes Großvater begann in letzter Zeit jeden Satz mit etwas, was jeder andere bestimmt als Unsinn bezeichnet hätte. "Mein Kind, Dein Kind - ich meine...." mehr kam auch diesmal in den ersten Sekunden nicht heraus. "Lord Inuyasha, Lord Sesshoumaru und dam Ende sogar Lord Inutaisho - wen bringt Kagome als nächstes hier an? Ob wie jemanden vom jüngsten Gericht kennt?" starte ihr Vater, während er Kagomes Mutter ansah.
 

Kagome saß neben Kikyou. Kikyou wie üblich ihn ihrem kleinen Sessel und Kagome auf einer kleinen Holzbank. Missmutig schienen beide zuzuhören, wie ihre Mutter und ihre Großeltern sich abwechselnd erst die Schuld gaben und jedes Mal zum Konsens kamen, daß Kagome an allem alleine Schuld wäre. Nach mehreren Minuten war es Kagome endgültig zuviel, so daß sie nicht mehr schweigen konnte: "Ich kann weder etwas dafür das Sesshoumaru oder gar Inutaisho hier waren!! Außerdem...", Kikyou hielt Kagome jedoch plötzlich den Mund zu. "Zügle Deine Zunge. Die Nachbarn sind nicht auf einmal Taub geworden - das Lord solltest Du auch nicht vergessen, Schwesterherz." Kagome sah Kikyou etwas entgeistert an. Sie vermisste richtig den sonst üblichen sarkastischen Unterton in ihrer Stimme. Viel unangenehmer war Kagome fast, daß Kikyou diesmal völlig Recht hatte. Die Nachbarn waren höchstwahrscheinlich nicht taub und durch die letzten Tage würde es bestimmt noch mehr Verwirrungen geben, wenn man die Herrscher dieser Lande ohne das übliche ,Lord' ansprechen oder auch nur referenzieren würde. Die ganze Situation war mehr als verfahren. Und die Frage wo Rin nun war stand auch noch zur Disposition. Sie hatte gestern gefragt, ob sie heute noch mal zum Palast gehen darf. "Weis jemand wo Rin ist?" fragte Kagome schließlich in die Runde. "Nein - sie meinte heute morgen nur, die würde Lord Sesshoumaru besuchen gehen", erzählte ihre Großmutter Kaede. "Dieses verrückte Kind. Als ob wir die letzten Tage nicht genug durchgemacht hätten für solche derben Witze", fügte Kagomes Mutter hinzu. Kagome wußte nicht so recht, wie sie nun antworten sollte. Irgendetwas mußte jedoch gesagt werden. "Uhmmmm - das war kein Scherz", während Kagome dies sagte spielte sie nervös an ihren Fingern herum. Die immer länger werdenden Gesichter aller anwesenden halfen ihr auch nicht eine festere Stimme zu finden. Sogar Kikyou schien ungläubig zu schauen. Einen Gesichtsdausdruck den Kagome sehr selten bei ihrer großen Schwester sah. "Da... das.... ist nicht Dein ernst, oder? Sag sofort, daß das nicht Dein ernst ist!!!" versuchte Kagomes Großvater zu schreien, jedoch kam nur mehr eine Art Krächzen aus einer Kehle. Niemand wußte mehr, was man jetzt noch sagen oder machen konnte. Erneut konnten sie nichts weiter tun als hilf- und fassungslos dastehen. Kagome war die einzige, welche in den Palast gehen konnte, aber die war noch zu schwach. Sango konnten sie nicht schon wieder bitten ihr Leben aus Spiel zu setzen. Alles was sie noch machen konnten war erneut zu warten. "Vielleicht ja war ja doch nur ein Scherz - ha ha ha", Kagome versuchte es scherzhaft klingen zu lassen, aber auch das hölzerne Gelächter konnte niemanden zufrieden stellen. Vielleicht verschlimmerte es auch alles nur noch mehr.
 

"Verdammtes Kind!!" zauderte Jaken und kam pitschnass aus dem warmen Wasser der dampfigen Therme gekrochen. Er hatte versucht Rin mit einem kleinen Schwamm den Rücken zu schrubben und diese hatte ihn am Bein gepackt und mit ins Wasser gezogen. Jaken rief allerlei Schimpfworte in die Gegend. Vor allem jedoch gegen das Personal der Therme gerichtet. Keiner wollte ihm glauben, daß Lord Sesshoumaru den Auftrag gegeben hatte dieses kleine Menschenkind waschen zu lassen. Es blieb ihm nichts anderes übrig als es selbst zu machen. Nicht mal die Menschen hier schienen ihm zu glauben und trauten sich nicht seine Befehle auszuführen, die ihrer Meinung nach nie von Lord Sesshoumaru stammen könnten - zumal das hier sowieso Lord Inuyasha Themenbereich war. Zu Lord Sesshoumaru konnte er schlecht gehen. Was würde er sahen?? Ihn bitten es ihm schriftlich zu geben, daß dieses Mädchen hier gewaschen werden soll?? Das wäre nicht nur sein Todesurteil, dieser Tod wäre bestimmt nicht der schnellste und angenehmste, welchen man sich vorstellen konnte. Nein. Er war hier voll und ganz auf sich gestellt. "Jaken-sama? Wann geht es den weiter?" hallte eine Kinderstimme aus der diesigen Therme. "Wie kannst Du es nur wagen!! Mich!! Die rechte und linke Hand von Lord Sesshoumaru...." begann Jaken, würde jedoch erneut von Rin unterbrochen "Das hast Du schon mal gesagt. Ich bin doch nicht dumm und vergesslich. Geht es den nun weiter?" fragte Rin erneut.
 

Jaken entfuhr ein missmutiges seufzen. Vielleicht würde Lord Sesshoumaru zumindest etwas nettes zu ihm sagen, wenn er seinen Befehl akkurat ausführen würde. Wenn er dezent anmerken würde, daß er selbst dieses Kind schrubben mußte, weil niemand anderer glauben wollte das sein Herr solche Anweisungen gab, würde es vielleicht auch eine Beförderung begünstigen. Er war nun schon unzählige Jahre als Schreiber vor Sesshoumarus Zimmer gesessen. Jaken nahm alle Kraft zusammen und versuchte sich gegen dieses Menschenkind zu behaupten. Gerade als er den Mund erneut öffnen wollte, um Rin befehle zu erteilen, packte selbige ihm wieder am Bein und zog ihn abermals ins Wasser. Jaken fuchtelte wild mit Armen und Beinen umher und schluckte dabei immer mehr und mehr Wasser. "Lass.... nein.... bitte..... stopp..... wah......" mehr kam war von Jaken nicht zu hören. Wollte dieses Mädchen ihn ersäufen??? Doch nach ein paar Augenblicken lies das Mädchen von ihm ab. Jaken rettete sich erneut an den Beckenrand und rang um Luft. Hörte dieses Mädchen zumindest auf ihn wie eine Gummispielzeug zu behandeln, so schockierte sie ihn sogleich auf die nächste Weise. Dieses Mädchen kannte wohl absolut kein Schamgefühl. Einfach so kam sie aus dem Wasser und fragte: "Wo sind meine Kleider, Jaken-sama?" "Zieh das an", Jaken gab Rin eine Art Stoffumhang, welcher wohl eine Art Bademantel zu sein schien. "Deine alten Lumpen habe ich verbrennen lassen". Rin schien darüber etwas unglücklich zu sein. Sie hatte diese Kleider noch nicht sehr lange und ihre Schwester Kagome hatte bestimmt mehrere Wochen sparen müssen, um sie für sie zu kaufen. Was sollte sie den jetzt anziehen? Es war ein wenig frisch einfach so herum zu laufen. Zudem hatte ihre Mutter immer wieder gesagt, daß sie ihre Kleider nicht ablegen sollte. Man würde nie wissen auf welche Ideen andere Menschen oder Dämonen sonst kommen würden. "Dieser Umgang ist nett, Jaken-sama, aber damit kann ich doch nicht heim oder zu Lord Sesshoumaru gehen." Rin sprach schon fast etwas entrüstet zu Jaken, welcher sichtlich rot im Gesicht wurde. "Dummer Mensch!! Wir gehen jetzt in die Kleiderkammer und suchen etwas für Dich aus", gab Jaken ernst zu Protokoll. Er fragte sich schon jetzt, ob die Diener in die Kleiderkammer sich nicht genau so verhalten würde, wie die Diener hier. Wenn es zum äußersten käme müsse er sich wohl auch dort alleine um sie kümmern. Lord Sesshoumaru um eine schriftliche Bestätigung zu bitten war schließlich immer noch keine Option. Zumal nicht nachdem, war er hier bereits erleiden mußte.
 

Wie Jaken befürchtet hatte, mußte er sich auch in der Kleiderkammer selbst um Rin kümmern. Die Menschen trauten sich nicht seine Anweisungen auszuführen und die Dämonen, welche in der Kleiderkammer beschäftigt waren, lachten ihn aus und ließen ihn schlicht und einfach links liegen. Wahrscheinleich dachten sie, daß er sich lieber allein eine blutige Nase holen sollte. Nichts war langweiliger als diesem Menschen etwas passendes zum Anziehen auszusuchen. Jaken drehte sich um und wollte Rin gerade auffordern genau dort stehen zu bleiben, als er bemerkte, daß diese schon lang nicht mehr dort stand. Jaken hörte nun hinter sich ein Geräusch und ein schrilles Kichern. Als er sich umdrehte war dort allerdings nicht mehr zu sehen. "Wo ist dieses Kind nur abgeblieben?" fragte er sich selbst, aber hegte bereits eine böse Vermutung, als es erneut kicherte - diesmal jedoch links neben ihm. Erneut war doch jedoch nichts zu sehen. Nach qualvollen Minuten der Suche erkannte er schließlich die Quelle dieses, in seinen Ohren diabolisch klingenden Kicherns. Dieses ungezogene Gör rannte kreuz und quer durch die verschiedenen Räume der Kleiderkammer, zog alle möglichen Schubladen heraus und nahm von dort Gewänder, um sie an sich zu halten. "Was machst Du da?? Lass das?? Das geht doch nicht!!" rief Jaken Rin nach, während er chancenlos versuchte das kleine Mädchen einzuholen. Nach Minuten gelang es ihm endlich Rin abzupassen und festzuhalten. Diese drehte sich lachend zu Jaken um. "Du hast mich. Ich bin dran." Eh Jaken sich versah wurde er nach diesen Worten des kleinen Mädchens von selbigem nun umher gejagt. Jaken wußte nicht welche Demütigung ihm an diesem Tag noch nicht widerfahren war.
 

Es vergingen bestimmt nicht mehr als 15 Minuten, bis Rin etwas passendes gefunden hatte. Die Zeit erschien Jaken jedoch mehr wie 15 Stunden als 15 Minuten. Warum hatte Lord Sesshoumaru ihm nur so etwas aufgehalst? Wurde er wirklich so sehr verabscheut? Nein - Jaken entschied, daß das alles nur ein bedauerliches Missverständnis gewesen sein muß. Sei es wie es ist, zumindest hatte das Mädchen etwas gefunden. Zuerst hatte sie einen kleinen Kimono angelegt, welcher orange-gelb gemustert war und mit einer grünen Schleife um die Taille befestig wurde. Diesen hatte sie jedoch wieder ausgezogen und sich in einem anderen Raum umgesehen. Jaken wußte nicht so recht, an was sie dieser neue Kimono erinnerte, aber etwas war da. War das überhaupt ein Kimono? Und war er für Mädchen? Das Gewand, welches sie jetzt trug war ganz weiß. Es hatte nur an den langen Trompetenärmeln eine rote Färbung mit einem Muster darauf. Das selbe war an der linken Seite des Kragens zu finden. Um die Taille war diesmal eine gelbe schleife gebunden, auf welcher blaue Linien gezeichnet waren. Jaken hatte jedoch nicht den Nerv sich darüber weitere Gedanken zu machen. Er hatte gemacht, was Lord Sesshoumaru ihr aufgetragen hatte und wollte das Mädchen nur noch schnell wieder in sein Arbeitszimmer bringen. Dann wäre er diese Bürde los. Kurz bevor sie die Kleiderkammer verließen rief jedoch eine der Dämoninnen etwas hinterher: "Ist es wirklich erlaubt worden, daß dieses Menschenkind eines der Jugendgewänder von Lord Sesshoumaru bekommt?" Dank dieser Bemerkung viel es auch endlich Jaken wie Schuppen von den Augen, an was ihn dieses Gewand erinnerte. Etwas verunsichert antwortete Jaken nur, daß diese Dämonin sich besser um ihre eigenen Sachen kümmern solle. Irgendwie ahnte er, daß es aussichtslos wäre dieses Kind jetzt noch dazu zu bekommen ein anderes Gewand anzuziehen. Es war bestimmt keine zufällige Auswahl, aber was dachte sich dieses Kind dabei? Wollte es irgendwie Lord Sesshoumarus Gunst erwerben, in dem sie dieses Gewand aussuchte, welches auch dem aktuellen Gewand von Lord Sesshoumaru durchaus ähnelte? Nein. Sein Herr und Gebieter würde doch nie einem Menschen.... aber weiter dachte Jaken nicht. Es war einfach ein zu absurder Gedanke. Nicht einmal seine Erfahrungen der letzten Stunden würde ihn denken lassen, daß sein Herr ein Menschen, dazu noch dieses impertinente Kind, gar ,mögen' könnte. Das sah bestimmt nur so aus, weil er den Hintergrund nicht begriff. Bestimmt würde Lord Sesshoumaru ihn bald aufklären, was genau er damit bezweckte. Sein Herr hatte bestimmt etwas geplant und dies war nur Vorgeplänkel - es müsse so sein, entschied Jaken still vor sich hin. Sie standen nur erneut vor der Tür zu Lord Sesshoumarus Arbeitszimmer und Jaken konnte die Anwesendheit seines Gebieters in diesem Zimmer deutlich spüren und war sich sicher, daß dieser auch spüren konnte, daß er und das Menschenkind vor der Tür standen. Keine Sekunde später wurde diese Annahme bestätigt, da aus dem Zimmer ein "kommt schon herein" zu vernahmen war.
 

Zur selben Zeit ging Inuyasha mehr oder weniger aufgeregt im Büro seines Vaters auf und ab. "Sesshoumaru läst sich heute aber wieder ziemlich viel Zeit. Vater hat doch gesagt er hat diese Liste ihm gegeben und es wird bestimmt nicht langer dauern, bis er sie mir gibt." Inuyasha war es völlig egal, daß ein im Raum stehender Diener seinen Selbstgesprächen lauschte. Er hatte wirklich besseres zu tun, als sich darum Gedanken zu machen. Mittlerweile fühlte er sich wieder völlig fit. Diese dumme Kagome, wie konnte die es nur wagen!? Und sein doofer Bruder.... wieso hatte er ihm diese Kette wieder umgehangen? Der Diener schien Inuyasha aber sichtlich immer mehr zu stören. Inuyasha wußte selbst nicht mehr ganz genau wo im Raum er gerade stand, aber er würde jetzt zu diesem Diener hinüber geben und ihn zurecht weise. Er gestikulierte ein bißchen mit den Fäusten in der Luft herum. Er war sich nicht genau sicher wie, aber dieser Diener stand plötzlich neben ihm und bekam voll einen Schlag ab - lang nun in der Ecke und rührte sich nicht mehr. "Huch" sagte Inuyasha nur und betrachtete für einen Augeblick die Ecke. War er jetzt zu mir gekommen um mir was zu sagen oder war ich zu ihm gelaufen? So durcheinander war Inuyasha wirklich noch nie. Er machte sich viel zu viele Gedanken, war er seinem Vater erzählen sollte und was dieser vielleicht jetzt schon selbst herausbekommen hatte. Und überhaupt - wo blieb dieser verlauste Wolf. Er hatte ihn doch schon vor einer halben Stunde hier her gebeten. Er hätte nicht bitten, sondern befehlen sollen. Ein Herrscher bittet nicht.
 

Noch im Gedanken versunken öffnete sich die Tür zum Büro und besagte Wolf trat ein. Diesmal ohne zu klopfen und ohne vorher um Einlass zu bitten. Kouga betrat unüblich selbstsicher diesen Raum. Schließlich hatte er den Trumpf auf seiner Seite. Er müßte sich auch beeilen. Lord Inutaisho hatte er bereits alles erzählt, aber Inuyasha wußte nichts davon. Er müßte jetzt seinen Vorteil aus der Situation heraus ziehen oder er würde niemals wieder so eine Chance bekommen. Nicht alle Tage hat man den Befehlshaber des Palastes in dieser Lage vor sich. Weder Inutaisho noch Sesshoumaru würde er jemals in dieser Lage sehen und sollte er dennoch, dann würde diese bestimmt nicht mit sich feilschen lassen. Das Menschenblut in Inuyashas Adern war doch manchmal ganz nützlich. Es machte ihn zwar hin und wieder etwas streitbar und stur, aber er lies doch mit sich handeln und hatte nicht das selbstsichere Auftreten seines Vaters oder Bruders. Etwas irritiert fiel Kougas Blick auf den Diener in der Ecke. "Da war jemand aber ziemlich gemein", warf Kouga einfach in dem Raum, ohne Inuyasha anzusehen, aber dennoch auf den in der Ecke liegenden Menschen zu deuten. "Keh!! Ich kann nichts dafür, wenn sich dieser Kerl meiner Faust in den Weg stellt. Es war schließlich keine Absicht... und überhaupt... warum kommst Du erst jetzt?" entgegnete Inuyasha sichtlich irritiert. Was dachte sich dieser Kouga eigentlich? Er war Inuyasha! Sohn des Gebieters über alle Dämonen. Derjenige der aktuell das sagen in diesem Palast hatte. Allerdings hatte dieser Wolf genug Informationen, um ihn vor jedem Dämon und sogar vor jedem Menschen in diesen Ländern fürchterlich zu blamieren. Zudem wußte er von dem Versprechen gegen über Kagome. Kagome?? War es schon soweit, daß er sich die Namen von irgendwelchen Menschen merkte??
 

Die Ereignisse der letzten Tage müssen definitiv abgeklärt werden, bevor sein Vater wieder ganz zurück kehren würde, dachte sich Inuyasha. Zuerst würde er herausfinden, mit was man Kouga zum Schweigen bringen konnte und danach müßte er sich mit diesem Menschenmädchen befassen. Zu seinem Bruder müßte er auch noch gehen. Es könnte nicht schaden zu wissen, was dieser zu sagen hätte. Schließlich hatte er damals auch eingegriffen und sich das kleinere Mädchen auf sein Zimmer bringen lassen. Bestimmt könnte man ihn dazu bewegen etwas positiv Partei zu ergreifen, den Sesshoumaru wollte bestimmt auch nicht, daß Vater erfahren würde, daß er etwas mit einem Menschenkind zu schaffen hatte. Zum Glück hatte er die Bestrafung nicht ganz öffentlich angeordnet. So mußte man nicht ganz so viele Leute verschwinden lassen, um den Deckel auf dieser Affäre zu halten. Inuyasha konnte sich schon denken, womit man Kouga einen Maulkorb anlegen konnte. Auch im wörtlichen Sinn fand Inuyasha dies eine nette Vorstellung. Immer wieder und wieder hatte dieser Wolf in damit genervt doch eine Fürsprache zu erhalten, damit er sein eigenes Wolfrudel als Führer übernehmen konnte. Er hatte alleine nicht genug Macht um den bisherigen Führer zu stürzen, aber mit Inuyashas Hilfe wäre das bestimmt kein Problem. Kouga würde sich bestimmt darauf einlassen und gleich danach würde er zu Sesshoumaru gehen. Er hätte zumindest die Liste seines Vaters als Grund zu Sesshoumaru zu gehen und könnte zufällig nebenbei das Menschenthema zur Sprache bringen. Genau so war der Plan. Zuerst wendete sich Inuyasha jedoch nun Kouga zu.

Kuhhandel

"Du brauchst gar nichts zu sagen, Kouga" begann Inuyasha, "Du willst, daß ich Dir helfe der nächsten Anführer Deines Wolfrudels zu werden, nicht wahr?" Kouga hatte bereits ein kleines Grinsen auf den Lippen. Inuyasha schien heute ziemlich auf Zack zu sein. Alles mußte jedoch auch schnell gehen, da er seinem Vater schon alles gesagt hatte. Es hätte ihm bestimmt auch nichts genutzt etwas zu verschweigen und sein Leben zu riskieren. Weder Inutaisho noch sein älterer Sohn schienen irgendwelche bedenken zu haben einem armen Wolfdämonen das Genick zu brechen. Kouga rieb sich sogleich über sein eigenes. "Es wäre sehr nett von Dir, mir dabei behilflich zu sein", erwiderte Kouga auf Inuyashas anfängliche Frage. Die beiden waren sich offenbar bereits handelseinig ohne wirklich zu handeln. Nach mehreren Minuten einer mehr oder minder inhaltlosen Diskussion beendeten beide diese Unterhaltung unisono mit einem "Ja - so muß das sein!"
 

Vor Sesshoumarus Arbeitszimmer hatte Jaken nun endlich den Mut gefasst einzutreten. Nun konnte man nichts mehr machen und nur noch hoffen nicht augenblicklich ins nächste Leben geschickt zu werden. Was mußte dieses teuflische Mädchen auch ausgerechnet dieses Gewand aussuchen. Noch dazu ein Gewand für Jungen und nicht für Mädchen. Obwohl natürlich erschwerend hinzu kam, daß es nicht gerade sehr viele Mädchengewänder in der passenden Größe in der Kleiderkammer des Palastes gab. "Lord Sesshoumaru!" Jaken warf sie wieder regelrecht auf den Boden. "Ich habe Eure Befehle unter Einsatz meines Lebens ausgeführt." Sesshoumaru runzelte etwas die Stirn. Unter Einsatz seines Leben hatte er sich nicht gerade vorgestellt, wenn es darum ging ein kleines harmloses Menschenmädchen einzukleiden. Das kleine Mädchen sah nun aber ziemlich eingeschüchtert aus. Sesshoumaru hatte gerade die Liste seines Vaters durchgearbeitet und danach einen der Dämonen zu sich gerufen, welche für gewöhnlich mit der Beseitigung solcher Angelegenheiten betraut wurden. Diese Dämonen erweckten bei keinem sonderliches Behangen und die meisten waren für ihre Tätigkeiten berühmt berüchtigt. Offenbar schien Rin diesen hier zu kennen. Vielleicht war es aber auch einfach nur die Erziehung, die ihr sagte vor allen Dämonen Furcht zu haben? Irgendwie konnte sich Sesshoumaru nicht damit anfreunden. Vor Jaken hatte nicht mal jemand Angst, der für gewöhnlich vom Sonnenaufgang eingeschüchtert wurde. Vor ihm selbst hatte fast jeder ziemliche Furcht, dieses kleine Mädchen jedoch nicht. Er fand es als gerechtfertigt diese Situation als sehr ungewöhnlich zu betrachten.
 

"Lord Sesshoumaru, soll ich mich zuerst um die Personen kümmern, die wir bisher besprochen haben?" fragte der Dämon, der vor Sesshoumarus Schreibtisch stand und ebenfalls nicht wußte, wie er sich zu verhalten hat. "Das wäre eine gute Idee. Geh aber vorher noch Inuyasha und kläre ihn über das besprochene auf. Er kann auch mal etwas machen, anstatt nur großer Herrscher zu spielen und sich kleinlichen Spielen mit Menschen hinzugeben." Sesshoumaru sah eisern geradeaus und beobachtete alle Reaktionen ganz genau. Offenbar hatte niemand hier Interesse heute zu sterben, da keiner auch nur eine Mine verzog. Der Dämon ging in Richtung Tür los und war zweifelsohne auf dem Weg zu Inuyasha, aber bevor dieser den Raum verlassen hatte, merkte Sesshoumaru noch etwas an: "Und, Naraku, lass die üblichen Spielereien und mach es schnell und sauber."
 

Sobald dieser Naraku verschwunden war schien auch Rin sich etwas zu entspannen und rannt vor den Schreibtisch, drehte sich ein paar Mal und fragte allerhand: "Schau nur wie sauber ich bin, oder? Und was für tolle Kleider ich mit ausgesucht habe, oder? Sehe ich nicht schön aus?" Sesshoumaru antwortete nicht auf eine einzelne Frage sondern gab für alle Fragen zusammen eine kaum als nicken zu erkennende Geste von sich. Er war es wohl einfach nicht gewöhnt diese Art von Fragen gestellt zu bekommen. "Jaken, wieso hat sie eines meiner alten Gewänder an?" fragte Sesshoumaru. Jaken war bemüht aufzusehen, sich dabei aber nicht vollständig aufzurichten. Er kam ein paar Schritte näher und warf sich sogleich wieder auf den Boden. "Mein Herr... ich... ich... dieses Mädchen...." Offenbar wollte oder konnte Jaken nicht mehr sagen. "Sie hat es also geschafft das zu machen was sie wollte und nicht was Du wolltest das sie macht?" Zu dem bisher vorhandenen Schweißtropfen auf Jakens Stirn gesellte sich sogleich ein zweiter hinzu. "Ja, edler Herr", noch nie hatte sich Jaken so schwer getan etwas zuzugeben, da er auch damit rechnete für seine Unfähigkeit einem kleinen Menschenmädchen Herr zu werden in kleine Stücke zerrissen zu werden. Sesshoumaru saß aber regungslos an seinem Tisch und schien nicht einmal in seine Richtung zu blicken. Jaken schöpfte langsam Hoffnung doch noch einen weiteren Sonnenaufgang zu erleben. Er dachte stark darüber nach sich für die nächsten Tage eine Vertretung zu organisieren, da dieses Mädchen sonst ein Untergang sein würde. Besagtes kleines Mädchen turnte bereits wieder sorglich im Zimmer umher und stellte sich förmlich zur Schau. Wie Lord Sesshoumaru das nur ertragen konnte oder warum er es überhaupt hinnahm, war Jaken immer mehr ein Rätsel.
 

"Rin" begann Sesshoumaru, "Geh jetzt nach Hause". Das kleine Mädchen nickte eifrig, packte Jaken an einem Arm und schleifte ihn zur Tür. Doch sie drehte sich dann plötzlich um und sah ernst fragend zu Sesshoumaru, ohne jedoch ein Wort zu sagen. Sie stand mehrere Minuten so da und sah einfach nur hinüber zum Schreibtisch. Sesshoumaru hatte sich vorgenommen sie zu ignorieren lies sich dann jedoch dennoch zu der Aussage herab, die das kleine Mädchen vermutlich erwartete: "Du darfst morgen wieder kommen und Jaken wird Dich nachhause bringen". Der ernste Blicke auf Rins Gesicht wurde sofort von einem breiten Lächeln abgelöst. Sie hatte nur auf diese Aussage gewartet und das sie nun auch noch heim gebracht wurde erschien ihr wie eine nette Beigabe. Diese neuen Kleider durfte sie auch behalten, wie es ihr schien. Zumindest macht Lord Sesshoumaru keine anstallten ihr oder jemand anderem zu sagen, daß sie es nicht dürfe. Er hatte auch eigentlich genug zum Anziehen, wenn sich Rin richtig an die schon fast unheimliche Größe der Kleiderkammer zurück erinnerte. Sie nahm es, daß es in Ordnung sei, wenn sie diese behalten würde. Zudem waren sie aus einem Stoff gemacht, der so fein war, wie sie ihn selbst bei Kikyous Arbeitsplatz niemals zuvor gesehen hatte. Auf dem Weg nach Hause würde sie Jaken fragen, ob Lord Sesshoumaru im Palast vielleicht doch mehr zu sagen halt, als sie zuerst dachte. Der Stoff erschien ihr selbst für einen höheren Diener hier im Palast etwas sehr edel. Zudem hatten alle daheim herumgedruckst als sie fragte ob sie Lord Sesshoumaru kannten und wußten was er genau im Palast macht. Kagome erzählte eh selten etwas aus dem Palast, aber nicht mal ihr sonst sehr geschwätziger Großvater hatte ihr etwas sagen wollen. Immer behaupteten sie, daß sie zu klein war um etwas zu verstehen. Auch bei Kikyou hatte sie keinen Erfolg eine Auskunft zu erhalten und die Kinder der Nachbarn mieden sie seit sie mit Lord Sesshoumaru heimgekommen war. Dabei war er doch harmlos. Nun - daß mit der Kutsche war vielleicht nicht sehr nett, aber irgendwie hatte sie keine Angst, daß ihr etwas geschehen würde oder jemand anderem. Alles in allem war er wohl ein sehr seltsamer Dämon, entschied Rin, während sie ihm zuwinkte und dann die Tür hinter sich schloss.
 

Ein sichtlich unglücklicher Jaken schafft es endlich sich von ihr zu lösen und empört etwas umherzuschnattern, was Rin jedoch entweder nicht verstehen konnte oder wollte. In einer Schale schnappte sie sich noch einen Apfel und begann ihn zu essen, während sie einfach Jaken nach lief, welcher sie schließlich heim bringen sollte. Derweil haderte Jaken damit, ob er das Mädchen nicht einfach alleine los schicken sollten. Sie wußte doch wo sie wohnte. Aber wenn Sesshoumaru erfahren würde, daß eine seiner direkten Anweisungen nicht ausgeführt wurde, dann würde er endgültig das zeitliche segnen. Das Risiko wollte er nun wahrlich nicht eingehen, egal wie sehr er diesen besonderen Auftrag verabscheute. "Duuhuuu Jaken-sama!!! Was macht Lord Sesshoumaru eigentlich hier???" fragte Rin Jaken. ,Tze' dachte sich Jaken einfach. Es war nicht davon die Rede mit dieser menschlichen Kreatur zu sprechen oder ihre Fragen zu beantworten. Als Rin auch nach fünf Minuten noch keine Reaktion von Jaken sah, entschied sie einfach das Fragen sein zu lassen. Dann würde sie morgen eben einfach Lord Sesshoumaru selbst fragen. Er wird auf jeden Fall wissen, was er hier macht und bestimmt auch nicht damit hinter dem Berg halten. Bisher hatte er sich noch vor keiner ihrer Fragen gescheut. Zudem traute sie sich zu ihn zum Reden zu bringen, wenn das auch bei ihrer eigenen Familie sehr aussichtslos zu sein schien.
 

Inuyasha hatte dagegen direkt nach Kouga eine immer wieder ,angenehme' Unterhaltung mit einem Dämon namens Naraku. Er gehörte zu einem kleinen Stab von Dämonen, welche von seinem Vater immer wieder für spezielle Aufgaben herangezogen werden. Diesen speziellen konnte Inuyasha gar nicht leiden. Er hatte die Eigenart immer alles auf indirekte Weise zu sagen und seine Aufträge auch mit einer seltsamen Form von Vergnügen zu schmücken. Selbst für einen Dämon war es seltsam. Für einen Hanyou gleich noch viel mehr, dachte sich Inuyasha heimlich, als er auf dem Weg zum Zimmer seines Bruders war. Zum Glück hatte Sesshoumaru schon die Instruktionen für Naraku mit selbigem besprochen. Länger als zehn Minuten wollte er diese zwielichtige Gestallt nicht ertragen müssen. Inuyasha war auch nicht immer von Einsicht und Großzügigkeit geprägt, aber gegen diese falsche Schlage von Naraku war ein der reinste heilige. "Ja, ein Heiliger" sprach Inuyasha laut. Einige Diener in der Nähe waren dadurch sichtlich verwirrt, was sich darin äußerte, daß sie nicht darauf achteten wo sie hin gingen, sondern einfach zusammen liefen und alles was sie trugen scheppernd zu Boden fiel. Inuyasha schien davon so überrascht, daß er selbst etwas zusammen zucke, es schließlich aber nur mit einem "Keh!!" kommentierte. Es gab wichtigeres zu tun als sich über irgendwelche Diener zu allerieren oder sich Gedanken um diesen Naraku-Typen zu machen. Trotzdem würde er ihn im Auge behalten.
 

Kurz bevor Inuyasha am Arbeitszimmer von Sesshoumaru angelangt war hatte er wieder eine seltsame Begegnung. Dieser kleine grüne Schreiberling, welcher für Sesshoumaru arbeitete, ging irgendetwas skandierend am ihm vorbei und wurde offenbar von einem Menschenmädchen verfolgt. Inuyasha kam dieses Mädchen irgendwie bekannt vor, ihr Geruch kam ihm bekannt vor und selbst die etwas aufgefallene Kleidung die sie trug kam ihm unheimlich gekannt vor. Der grüne Gnom blickte einfach auf den Boden und schien Inuyasha nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen. Das Mädchen blickte ihn jedoch seltsam an, lief aber einfach weiter schweigend weiter. Inuyasha schüttelte kurz den Kopf. "Diese Woche ist irgendwie verhext", war sein einziges Resümee dieser Situation. Es sagte nichts über den mangelnden Respekt dieser beiden gegenüber dem Herrn aller Dämonen. Vielleicht hatte er nur solange das Sagen, wie sein Vater unterwegs war, aber er hatte hier jetzt das Sagen. Inuyasha drehte sich um, bereits diese beiden unverschämten und ignoranten Personen zurecht zu weisen, aber sie waren schon weg. Verdutzt sah er den nicht allzu kurzen Gang entlang und kratzte sich am Kopf. "Dieses erst nachdenken und dann handeln ist einfach kein brauchbares Konzept", flüsterte Inuyasha vor sich her. Sein Vater und sogar sein älterer Bruder waren offenbar große Anhänger dieser Vorgehensweise, aber Inuyasha war dafür nicht zu begeistern, wahrscheinlich auch, weil es zu genau diesen Ergebnissen, wie eben, führte.
 

Inuyasha kam schließlich an Sesshoumarus Zimmer an und trat nach dem Anklopfen und der Aufforderung herein zu kommen, ein. "Du kommst, weil Du Dich mit Naraku unterhalten hast?" starte Sesshoumaru das Gespräch, noch bevor Inuyasha sich ordentlich auf einen Stuhl gesetzt hatte. "Äm - auch" startete Inuyasha das Gespräch. "Er hat mir von den Namen auf der Liste erzählt und das Vater meinte, daß diese Leute aus dem Weg geräumt werden sollten. Dann hat er noch etwas von seinen grandiosen Plänen erzählt, wie er es machen wird", Inuyasha rümpfte während des letzten Teil des Satzes etwas die Nase um anzudeuten, was er von Naraku's Ideen hielt. "Wo haben wir diesen Kerl eigentlich aufgegabelt", fügte Inuyasha noch schnell hinzu. "Ich weis auch nicht. Vater hat ihn vor ein paar Jahren für diese Art von Aufgaben angeschleppt und gemeint, daß er vielleicht ganz nützlich sein konnte. Von der Idee war ich auch nicht begeistern, aber es steht mir nicht zu die Auswahl von Vater in diesen Punkten zu kritisieren". Inuyasha spüre schon wieder einen erhobenen Zeigefinger aus sich deuten, ohne das dies natürlich real der Fall war. Sein Bruder hatte das Talent alles so zu sagen, als würde man etwas falsch machen, auch wenn man eigentlich nichts falsch macht. "Du bist nur deswegen zu mir gekommen!?" merkte Sesshoumaru an, ohne es dabei direkt nach einer Frage klingen zu lassen. "Auch, großer Bruder. Ich wollte mir Dir noch wegen der Sache mit diesem Mädchen sprechen - Kagome". Inuyasha wollte sich unmittelbar auf die Zunge beißen. Schon wieder hatte er sie beim Namen genannt, er wird sie doch am Ende nicht noch.... - nein, hier entschloß Inuyasha definitiv nicht weiter zu denken. "Was soll mit ihr sein?" war die einzige Reaktion die er von seinem großen Bruder erhielt. "Oh - ich dachte nur wegen dem kleinen Zwischenfall... beim.... Du und ich... Vater.... Du weißt schon", druckste Inuyasha etwas herum. "Ich habe kein besonderes Interesse daran Vater irgendetwas zu erzählen, was Du ihm nicht selbst erzählst", meinte Sesshoumaru auf seine übliche gelassene Art und Weise. ,Puuuh' seufzte Inuyasha innerlich auf. Zumindest seinen Bruder müßte er nicht versuchen irgendwie herum zu bekommen. Und seinem Ziel war er auch wieder einen Schritt näher gekommen. Blieb nur noch Kago.... verdammter Mist, ich meine dieses Mädchen, welches man überzeugen muß den Mund zu halten. Er rieb sich über sein Genick und stieß dabei an die Bannkette aus Kindertagen. "Sag mal Sesshoumaru. Wärst Du vielleicht so nett?" dabei deutete Inuyasha auf die Kette, welche immer noch um seinen Hals herum prangte. "Nein", sagte Sesshoumaru platt. "Nein?" fragte ein etwas verärgerter Inuyasha daraufhin mit fester Stimme. "Ja, genau - NEIN!!" bestätigte Sesshoumaru mit noch viel festerer Stimme seinem kleinen Bruder. "Diesem Mädchen hast Du die Kette zu verdanken, also geh zu ihr, wenn Du sie wieder los werden willst". Inuyasha wußte nicht, was ihn mehr ärgern sollte. Entweder das sein eigener Bruder, auch wenn er nur sein Halbbruder war und Hanyou's offensichtlich nicht sehr zu schätzen wußte, ihm diese Kette nicht abnehmen wollte und er so weiterhin den Launen von Kagome ausgeliefert war oder das er es fertig brachte einfach so ,das Mädchen' zu sagen, anstatt Ka.... ihren Namen. Wieder war nur ein "Keh!!" zu hören, nachdem Inuyasha auch schon aus dem Arbeitszimmer verschwunden war. Gerade als er die Tür hinter sich etwas lautstärker als sonst geschlossen hatte, fiel ihm etwas wie Schuppen von den Augen. Dieses kleine Mädchen von vorhin, er wußte plötzlich woher sie ihm bekannt vor kam. Er hätte geschworen ein ähnlich aussehendes Mädchen vor etwas mehr als 200 Jahren hier gesehen zu haben. Er selbst war damals kaum 10 Jahre alt gewesen, aber plötzlich sah er ein schemenhaftes Gesicht vor seinen Augen. Könnte es sein?
 

Unterdessen saß Kagome zusammen mit ihrem kleinen Bruder Sota im Wohnraum ihrer Hütte. Sota ging es über die letzten Stunden hinweg zwar etwas besser und er wollte sich zu seiner Schwester gesellen, aber es war klar, daß er dringend Medizin brauchte. Kagome hatte am Nachmittag versucht in den Palast zu kommen, auch um zu sehen, ob Rin wirklich dort war, aber sie wurden von den Wachen am Eingang zurück gewiesen. Offenbar hatte dieser feige Hund Inuyasha die Anweisung gegeben sie nicht herein zu lassen. So konnte sie nichts ausrichten und mußte unverrichteter Dinge wieder abziehen. Irgendwie müsse es ihr gelingen an diesen aufgeblasenen Hanyou heran zu kommen, dann könnte sie ihn auch bestimmt dazu bekommen Medizin besorgen zu lassen - notfalls auch mit diesem Spruch, bei dem er immer so liebreizend den Boden küsste, sinnierte Kagome vor sich her. Noch ganz in Gedanken verloren ging sie zu Tür, um wegen dem vernommenen Klopfen zu öffnen. Sie staunte nicht schlecht, als ihre kleine Schwester Rin vor ihr stand. Alleine das sie vor ihr stand hätte sie sicherlich nicht so staunen lassen, aber die Kleidung die sie an hatte war auf jeden Fall nicht die gleiche mit der sie gegangen war. "Rin, was??... Woher?? Wann?? Und überhaupt... !!", waren die ersten Gedanken die Kagome nicht nur durch den Kopf schossen, sondern auch direkt aus ihrem Mund heraus kamen. Einige der Nachbarn hatten Rin schon bemerkte und starrten unverhohlen in ihre Richtung, weswegen Kagome Rin kurzerhand ins Haus zog und die Tür sogleich wieder schloß. Es war schon ein großer Aufstand hier, weil die drei Oberdämonen hier gewesen waren. Nun stand auch noch eine offenbar in feinsten Stoff eingehüllte Rin vor ihr, welchen sie wohl offenbar im Palast erhalten hatte. Sesshoumaru mußte etwas damit zu tun haben, aber sie konnte sich keinen Grund vorstellen, warum der sonst als extrem rücksichtslos und brutal verschriene Kronprinz der Dämonen so etwas machen sollte. Welche Interesse hatte er an ihrer kleinen Schwester Rin? Wollte er die Familie nur in Vertrauen wiegen und dann viel gemeiner und brutaler zuschlage, als sie es sich jemals vorstellen konnten? Vielleicht kannte sie Sesshoumaru nicht, aber erschien ihr eigentlich nicht als der Typ, er sich soviel Arbeit mit dieser Art von Hinterhältigkeit machen würde. Aber was wußte sie schon von Dämonen und was ihn deren Köpfen nun genau vorging? Sie wußte nur zu gut auf welche grausamen Arten viele Menschen hier gestorben waren und wie die Sklavenarbeit hier alle unmerklich schleichend über die Zeit hinweg ausmergelte. Schließlich hatte sie oft Inutaisho dabei zuhören können, wie dieser Angriffe, Hinrichtungen und andere Grausamkeiten plante. Nicht einmal die Dämonen selbst waren vor dieser Art von Grausamkeit sicher. Aber sie würde sich lieber ihr Herz heraus reißen, als mit irgendeinem Dämon Mitleid zu empfinden, auch wenn dieser Opfer solche Pläne wurde. Noch während Kagome dieses sehr teuer anmutende Gewand ihrer kleinen Schwester unter die Lupe nahm, klopfe es erneut an der Tür.

was wir machen

Kagome war nicht sonderlich in der Verfassung noch Diskussionen zu führen. Sie war schon froh, daß keiner der Nachbarn mit Steinen auf das Haus warf. Das letzte war jetzt noch geschehen dürfte, war, daß die Leute hier untereinander gewalttätig wurde. Nur ein weiterer Grund für die Dämonen ihrer Lebensverhältnisse zu beschneiden. Die letzten Tage war zwar viel Tumult gewesen, aber die sonstigen Mätzchen waren ausgeblieben. Es wurde keine Nahrungsrationen gekürzt und ein paar Stunden später wie erhöhnt. Das Wasser wurde nicht einfach so abgestellt oder irgendwie verunreinigt. Der Aufseher, der sonst soviel Spaß daran hatte sie zu quälen, hatte sich in den letzten Tag sehr zurückhaltend gegeben. Vielleicht waren diese drei Besucher schließlich doch zu etwas gut. Und sei es nur zur Verunsicherung der anderen Dämonen, die sich her groß aufspielten. Leider waren auch die Nachbarn leicht zu verunsichern. Zu Kagomes Erleichterung stand jedoch nur ein altbekanntes Pärchen vor der Tür - Sango & Miroku.
 

Inuyasha versuchte immer noch die schemenhaften Bilder einem Namen oder einem Ereignis zuzuordnen. Das Gesicht hatte er nun definitiv als bekannt wahrgenommen oder zumindest ähnlich einer Person die er kennen müßte. Ja, es war nicht so als ob er es kennen könnte, ihm war klar, daß er es kennen müßte. Nach seiner Rechnung müßte er damals vielleicht 10 Jahre alt gewesen sein. Sich an solche Zeiten zu erinnern war generell nicht sehr einfach. In diesem Palast gab es zwar jede Menge Dämonen die älter als er waren, aber nicht sehr viele, welche seit mehr als 200 Jahren hier auch arbeiteten. In seinen Gemächern kannte er niemanden, den er hätte fragen können. Auch bei seinem Vater oder Sesshoumaru rechnete er nicht fündig zu werden. Aber irgendjemand mußte etwas wissen. Das Problem war nur den Kreis der zu Befragenden einzuengen. "Genau!", sprach Inuyasha vor sich hin. Überall im Schloß hingen Wandteppiche und es war eine spezielle Aufgabe diese zu reinigen. Viele der Teppiche waren uralt und sehr empfindlich. Diese Sonderstücke wurden nur Dämonen anvertraut, daß der Palastverwalter nicht das Risiko eingehen wollte, daß ungeschickte Menschen sie beschädigten. Seinem Vater würde das bestimmt nicht gefallen.
 

Diese Dämonen wurde von niemanden wirklich beachtet, aber Inuyasha hatte schon ein paar Mal festgestellt, daß diese gern tratschten. Egal mit wem oder egal über was. Vielleicht war es sogar ein Einstellungsgrund, scherzte Inuyasha mit sich selbst. Es dauerte auch nicht lange bis er jemanden gefunden hatte. "Hey Du - herkommen!" waren Inuyasha Worte für die leiht zusammengezuckte Dämonin. "Ja, mein Herr?" wurde Inuyasha erwidert. "Wie machen wir das jetzt?" begann Inuyasha, welcher plötzlich nicht so recht wußte, wie er eine sinnvolle Frage stellen sollte. "Einen kleinen grünen Frosch mit einem Menschenmädchen gesehen?" Ein schüchternes Nicken erlöst Inuyasha aus seiner Erklärungsnot. Wie sollte man auch sonst dieses Mädchen beschreiben? Er hatte keine Lust zu warten und einfach holen konnte er sie auch nicht. Nun, konnte er schon, aber irgendwie erwartete er nicht, daß Sesshoumaru dies sonderlich gefallen würde. Zudem war da diese Kagome. Das mußte jetzt noch nicht sein.
 

"Sag mal... erinnert Dich das Gesicht des Mädchens nicht an jemanden, der vor 200 Jahren schon mal hier im Palast war?" Inuyasha war sich bei dem Klang dieser Frage selbst nicht sicher, ob er sich mehr lächerlich machen würde oder ob doch eine sinnvolle Information an Ende stehen würde. "Mein Herr", begann die Dämonin, "ihr wisst aber schon, das Menschen keine 200 Jahre alt werden?" "Rede nicht so einen Blödsinn", fiel Inuyasha ins Wort. Wollte diese Dämonin ihn veralbern oder war sie wirklich so einfältig? Das konnte nicht war sein. Mit welcher Art von Inkompetenz man sich als Sohn des großen Anführers der Dämonen abgeben muß, waren Inuyasha Gedanken. "Allerdings.....", war leise von der Dämonin zu hören.
 

In Sesshoumarus Arbeitszimmer gibt es derweilen wieder etwas ruhiger zu. Das kleine Mädchen war nicht da, Inuyasha war abgefertigt und auch Naraku hatte alle Instruktionen erhalten, welche sein Vater dagelassen hatte. Irgendwas war jedoch seltsam. Sesshoumaru betrachtete abermals die Liste mit den Namen der mutmaßlichen Verräter. Einige der Namen schienen ihm seltsam vertraut. Sesshoumaru lies dies keine Ruhe und so begann er die Stellen zu durchsuchen, an welchem ihm für gewöhnlich Namen begegneten. Er beschäftigte sich, als Entlastung für seinen Vater, mit den Berichten aus den Siedlungen, welche den Palast umgaben. Jede Siedlung war in Präfekturen eingeteilt und jede Präfektur hatte sinnlicher Weise einen Präfekten. Von jedem erhielt der Palast einmal in der Woche einen Bericht. Rins um den Palast waren die leistungsstärksten Produktionsstätten des ganzen Landes versammelt. Im Fall von Auseinandersetzungen war so eine anhaltende Versorgung gewährleistet, so daß das Kernland nie in Gefahr lief in ernster Bedrohung zu sein. Dies war immer ein Teil der Strategien seines Vaters gewesen. Das Kernland mußte unbedingt gesichert sein. "Hmmmmm", gab Sesshoumaru von sich. Tatsächlich fand er einige der Namen auf der Liste wieder. Einige waren Präfekten, manche Gehilfen. Irgendetwas seltsames war im Gang.
 

Während jeder andere mit ernsten oder interessierenden Umständen beschäftigt war, schwebte Kouga förmlich etwas im Palastgarten umher. Endlich hatte er es geschafft. Er hatte schon nicht mehr damit gerechnet, daß es irgendwas nutzen würde mit Inuyasha befreundet zu sein. Wie lange hatte er versucht ihn irgendwie auf seine Seite zu bekommen. Nun war alles so schnell und erstaunlich einfach gegangen. Irgendwie konnte Kouga sich gar nicht aufraffen und zu einem verhassten Cousin gehen, welcher aktuell das Rudel leitete, welches in der Umgebung des Palastes für die Sicherheit sorgte. Die Wolfdämonen waren vielleicht nicht die Schutzmacht, welche den Palast schützte, aber sie waren auf jeden Fall ein wichtiges Glied in der Kette. Kouga vergleich seine Aufgabe immer wie die eines Sicherheitsdienstes unter den Truppen. Gelegentlich wurden auch Späher ausgesandt. Alles in allem war er mit Aufgaben, die seinem Rudel zugedacht waren sehr zufrieden. Würde er jetzt versuchen die Führung zu übernehmen, dann hätte er ein Siegel des Palastes dabei, damit kein anderes Rudelmitglied sich einmischen würde und er es nur mit seinem Cousin alleine aufnehmen mußte. Ohne dieses Siegel müßte er wahrscheinlich gegen viel mehr Gegner antreten und dann wären seine Chance mehr als fraglich. "Dieses alberne Stück Metall", sprach Kouga gelegentlich, wenn er auf das Siegel sah. Seit Urzeiten verwendete Inutaisho eine kleine goldene Kugel als Siegel. Sesshoumarus Siegel war ebenso eine kleine Kugel, jedoch eine Silberne. Für gewöhnlich hatte Inuyasha ein Bronzesiegel, aber als Vertreter seines Vaters hatte er wohl auch Zugang zu dessen Siegel. Kouga war es eigentlich herzlich egal, welches Siegel er hatte, obwohl es schon einen großen Unterschied von dem von Inuyasha zu dem seines Vaters oder seinen Bruders gab. Sei dem wie es sei. Inuyasha hatte es ihm ganz normal gegeben, also war nichts daran auszusetzen. Inutaisho könnte darüber zwar etwas verärgert sein, aber dann würde er sich an Inuyasha halten. Das Grinsen auf Kougas Gesicht wurde gleich viel breiter. Wenn sein Cousin morgen Mittag von seinem Streifzug zurückkehren würde, dann wird er ihn mit diesen Tatsachen konfrontieren. Vielleicht wäre nicht einmal ein Kampf nötig.
 

Der Tag neigte sich wieder einmal dem Ende zu. Die Sonne stand bereits sehr tief am Himmel und Miroku und Sango verabschiedeten sich gerade von Kagome. Mittlerweile war die gesamte Familie Higurashi heim gekehrt und diskutierten über die neuerlichen Ereignisse. Kagomes Ruf hatte doch etwas gelitten. War sie vorher schon immer wegen ihrer auch nach außen getragenen Einstellung gegenüber den Dämonen etwas als Quertreiber- und Querulantin verschrien, so wurde sie nun teilweise bereits als Sympathisantin bezeichnet. Viele fragte sich wohl, welche Vergünstigungen sie herausgehandelt hätte und was die anderen Menschen dies kosten würde. Kagome war diese kleinbürgerliche Getue ziemlich leid. Generell schaffte sie es nie lange mit ihrer Meinung hinter dem Berg zu halten. Dies hatte ihr zwar Sango und Miroku als Freunde gebracht, aber handelte ihr auch regelmäßig ärger ein. Wäre sie vor Jahren nicht dafür ausgewählt worden im Palast bei Inutaisho zu arbeiten, wäre sie schon so manches Mal vermutlich einfach getötet worden. Der schwere Arbeitstag stecke aber allen in den Knochen. Nun - vielleicht nicht allen. Rin hatte mehr als genug Energiereserven übrig, um ihre Familie noch ein paar Minuten vom Schlafen abzuhalten. Rin war bereits zwei Tage nicht mehr auf den Feldern gewesen, obwohl sie eingeteilt war. Nach einem Tag kam für gewöhnlich ein Dämon vorbei, um der Familie Konsequenzen anzudrohen - nicht so diesmal. Zumindest schien es für Rin auch einen Vorteil zu haben, wenn auch Sesshoumaru nicht gerade der Ideale Babysitter in Kagomes Augen war. Zugegebenermaßen wurde Rin ordentlich gewaschen, danach neu eingekleidet, bekam etwas zu essen und das wichtigste, sie mußte nicht auf den Feldern arbeiten. Sesshoumaru erschien ihr einfach nicht der Typ für irgendwelche hinterhältigen Handlungen, dazu waren seine Handlungen viel zu sehr geradeaus. Zumindest die welche Kagome kannte. Solange Rin nicht auf den Feldern arbeiten müßte, wäre sie sogar bereit dieses Arrangement hinzunehmen. Was auch immer dieses Arrangement umfasst oder warum Sesshoumaru offenbar bereit war es hinzunehmen. "Rin?" fragte Kagome ihre kleine Schwester. "Hat Sesshoumaru irgendwie angedeutet.... warum er Dir erlaubt immer wieder zu kommen?" Eine nun doch müde wirkende Rin schüttelte leicht den Kopf "Nein, große Schwester - vielleicht will er einfach nett sein. Er ist ganz in Ordnung. Nur ein bißchen still." "Seit still ihr beiden, mache hier müssen tatsächlich morgen arbeiten gehen", warf Kikyou in den beginnenden Dialog ein, um diesen möglichst schnell zu einem Ende zu bringen. "Ja", antworteten Kagome und Rin unisono. Kagome mußt Rin aber unbedingt noch etwas wichtiges sagen, was sie sich auch von Kikyou bestimmt nicht verbieten lassen würde.
 

"Rin. Weck mich morgen auf, wenn Du wieder in den Palast gehen willst. Ich werden dann mit Dir gehen. Einverstanden?" flüsterte Kagome. Rin allerdings nickte nur noch. Sie hörte immer sehr schnell, wenn Kikyou etwas sagte. Kagome war sich aber sicher, daß ihre Bitte angekommen ist. Wenn sie alleine nicht in den Palast gelassen werden würde, dann hätte sie vielleicht eine Chance mit Rin hinein zu kommen. Die Wachen mußten Weisung haben sie einzulassen, da niemand einfach so hinein kam. Das war die einzige Chance, welche Kagome im Augenblick sah, da sie nicht damit rechnete, daß Inuyasha noch einmal hier erscheinen würde. Es würde sie schon niemand aufhalten, wenn sie mit ihrer Schwester zusammen in den Palast gehen würde. Irgendwie erschien Kagome dieser Umstand sehr ironisch. Für gewöhnlich arbeitet sie im Palast und Rin könnte eventuell mit ihr zusammen hinein gehen. Kaum hatte dieser Inuyasha eine Woche das sagen, schon stand die Welt Kopf. Dabei schien ihr Inuyasha unter den Unsympathen noch der sympathischste zu sein. Sesshoumarus Punktzahl war aber sehr stark gestiegen in den letzten Tagen. Trotzdem, der ältere Bruder hatte absolut nichts menschliches an sich, weswegen sie ihm wahrscheinlich auch doch weniger nachtrug, welches leiden unter den Menschen vielerorts herrschte. Hier war es noch erträglich, aber an vielen anderen Orten nicht. Inuyasha war jedoch zur Hälfte Mensch. In Kagomes Augen machte dies eine Schuld viel größer.
 

Sesshoumaru war bis zum Abend nicht aus seinem Arbeitszimmer heraus gekommen. Er war einfach zu sehr damit beschäftigt den großen Zusammenhang zu erkennen, dem sein Vater offenkundig auf die Spur gekommen war. Es könnte sehr wichtig sein selbst zu verstehen, worin die Gefahr bestand, um im Fall der Fälle schneller und effizienter reagieren zu können. Plötzlich ging jedoch die Tür auf und Inuyasha stand da. Sesshoumaru zog leicht eine Augenbraue nach oben, da er selbst von Inuyasha nicht gewöhnt war ohne anklopfen herein zu schneien. "Ich weis es", sagte Inuyasha und baute sich vor dem Schreibtisch auf. Sesshoumaru musterte ihn kurz und gab dann ein "Schön für Dich" zur Antwort, nur um den Kopf wieder zu senken und weiter zu lesen. Inuyasha sah zwar leicht verwirrt aus, aber entschied nicht locker zu lassen. Vielleicht wollte Sesshoumaru dieses Gespräch abwürgen, aber das würde er diesmal nicht durchgehen lassen. "Dieses kleine Menschenmädchen. Du weist schon. Ich weis endlich warum Du sie offenbar magst." Inuyasha Stimme hatte etwas wackelig geklungen. Das lag jedoch nicht daran, daß Sesshoumaru keine Anstallten machte aufzublicken, sondern vielmehr an der Geschichte der er erfahren hatte. Er wußte nicht sicher, ob sie stimmte, aber diese Dämonin hatte ihn wenn, dann bestimmt nicht absichtlich angelogen. Dafür waren die Schweißperlen auf ihrer Stirn, während Inuyasha kleinen Verhör, viel zu realitätsnah.
 

"Damals, vor fast 200 Jahren", fasste Inuyasha den Mut und begann erneut, "da war ein kleines Mädchen, welches diesem Mädchen hier ziemlich ähnlich sieht." - "Sah", warf Sesshoumaru mit eiskalter Mine ein. Vielleicht konnte Inuyasha Sesshoumarus Augen in diesem Moment nicht sehen, aber er war sich sicher, daß es ein Wunder war, daß noch kein Loch im Schreibtisch war, so bohrend stelle er sich seinen Blick vor. "Hier im Palast gab es aus irgendeinem Grund ein Feuer und dieses Mädchen ist gekommen um mich in Sicherheit zu bringen." Inuyasha hielt für ein Sekunde inne, um eine Reaktion seines Bruder abzuwarten. Als diese ausblieb sprach er weiter. "Und dieses Mädchen hat es geschafft mich dort raus zu bringen, hat sich aber schwer verletzt und ist gestorben." Sesshoumaru blickte nun doch zu Inuyasha, der darauf hin seine Ausführungen unterbrach. "Woher weißt Du davon?" fragte er. "Keh! Das ist doch nicht wichtig. Ich will nur wissen, ob ich richtig liege." Ein "Hmph." deutete Sesshoumarus Unmut über Inuyashas Aussage deutlich an. "Du liegst richtig, Inuyasha. Ehrlich gesagt hätte ich gerade von Dir nur ein klein wenig mehr Interesse, an der Tat meiner Schwester, erwartet."
 

Inuyasha sah Sesshoumaru nun doch sehr irritiert an. Was meinte er damit? Seine Schwester? "Ähmmmm ?!" war das einzige, was von Inuyasha zu hören war. "Das kleine Mädchen von damals war meine Schwester - hat man das Dir nicht gesagt?" war Sesshoumarus flapsige Aussage. Es war keine ernst gemeinte Frage. "Meine Mutter hat mir nie von einer Schwester erzählt!!" "Inuyasha, sie war auch nur Deine Halbschwester." Sesshoumaru stand nun hinter seinem Schreibtisch auf und sah Inuyasha in die Augen. "Du kannst jetzt gehen". Inuyasha war sich nicht sicher, wie sein Bruder das jetzt meinte, hatte er doch noch einige wichtige Fragen. Es schien aber nicht so als ob Sesshoumaru bereit war von seiner Meinung abzurücken. Er war eigentlich nie bereit seine Meinung. "Sesshoumaru....", mußte Inuyasha einfach sagen. Sein Interesse war einfach zu groß. "Ich habe gesagt, daß Du gehen kannst. Und das war keine Bitte!" erhielt er abermals als Antwort. Sesshoumaru hatte mit seinen Krallen ein paar Kratzer in einen Schreibtisch gemacht. Inuyasha war sich nicht mehr sicher, ob das nur ein Versehen gewesen war oder ob es ein Zeichen dafür war, möglichst schnell das Weite zu suchen. Fragen würde er später immer noch können und so entschied Inuyasha vorerst Ruhe zu geben. Wortlos drehte er sich zur Seite und verlies den Raum.

Bedrohung für Alle

Die letzten Tage lag spürbare Unruhe über den Ländern. Sowohl Inuyasha als auch Sesshoumaru taten ihr bestes sich die Unklarheit der Lage nicht anmerken zu lassen. Gegen die innere Überzeugung weihte Sesshoumaru seinen kleinen Bruder doch noch in seine Vermutungen ein. Dieser hatte schließlich gerade die Verantwortung. Solange ihr Vater nichts anderes mitteilen würde war dem eben so. Zudem gefiel Sesshoumaru wie hilflos sein kleiner Halbbruder doch manchmal mit gewissen Dingen umging. Kein Unterhalter könnte bessere Arbeit leisten.
 

Auch Kagome war die letzten Tage sehr aktiv gewesen. Drei Mal hatte sie sich mit Rin zusammen in den Palast geschlichen, aber hatte leider kein Glück den verhassten Hanyou aufzuspüren. Nun - hass war vielleicht ein zu unklares Wort. Sie verabscheute seinen Umgang mit Menschen. Zugegeben, zu Dämonen war er nicht anders. Im Palast war er als ziemlich roher Klotz verschrienen, der keine Ahnung von Umgangsformen hat. Sicher konnte ein Diener hier nicht besonders viel erwarten, außer mit dem Leben Abends heim zu kommen, aber Inuyasha war quer durch die Bank ungehobelt. Heute, sie konnte es deutlich spüren, heute würde sie Glück haben. Eben passierten sie die Wachen am Eingangsportal und Rin war stürmisch davon gerannt. Mittlerweile stand sogar extra ein Diener am Seitenflügel parat um die auf direktem Weg zu führen. Zwei Tage zuvor hatte sie quasi jeden Raum in Sesshoumarus Gemächern unsicher gemacht. Irgendwie keimte in Kagome die Hoffnung, daß ihr auch weiterhin nichts geschehen würde. Zum Teil hatte sie diese Hoffnung Sango zu verdanken, welche quasi jeden Abend vorbei kam, um zusammen mit Miroku nach ihrem kleinen Bruder Souta zu sehen und dabei noch moralische Stütze anbot. Die letzten Tage hatten immer mehr Gerüchte die Runde gemacht, daß eine mächtige Koalition von Dämonen aus den Nordgebieten sich für einen Kampf gegen Lord Inutaisho rüstet. Solange jeder denken konnte bestand nie Zweifel, daß Lord Inutaisho das alleinige Sagen über alle Ländereien hatte. Aus diesem Grund ignorierten wohl die meisten Menschen dieses geredet. Das Gerede war jedoch vorhanden. Viele meinten, daß es nicht die Dämonen wären, sondern die Menschen aus anderen Provinzen, die sich auflehnte. Andere beschworen von einem Drachendämon gehört zu haben, welcher alles auf dem Weg hierher verwüstet zurück lies.
 

Kagome war ganz in Gedanken, als die um die Ecke im Eingangsraum ging, welche in Richtung des Thronsaals führte. Einen dumpfen knall später saß sie auf ihrem Po und rieb sich hastig den Kopf. Inuyasha tat es ihr gleich. Er saß nur wenige Zentimeter entfernt auf dem Boden. Noch bevor dieser ein Wort sagen konnte kassierte er bereits ein "Mach Platz" und knallte mir dem Kinn auf den harten Marmor. "Wofür war das jetzt?", murmelte er ziemlich wehleidig nach einigen Momenten. Alles hatte ihn so sehr überrascht, daß er sich in seine frühe Jugend zurück versetzt fühlte, als sein Bruder dieserlei Scherze mit ihm trieb. Als er Kagome endlich wahr nahm entfuhr im sogleich ein "Wie kannst Du es wagen?" was Kagome mit meinem lässiger "Mehr?" konterte. Ohne weiteren Kommentar blickte der Halbdämon dann das menschliche Mädchen vor ihm an. Er wollte nicht schon wieder übel zugerichtet vor seinen Bruder treten müssen. Vielleicht waren Menschen schwache Geschöpfe, aber dieses schwache Wesen hatte einen ziemlich Vorteil - im Augenblick. Es war von Nöten sich zu arrangieren.
 

"Ich brauche Medizin für meinen Bruder Souta!" endlich hatte Kagome die Gelegenheit ihre Forderungen zu stellen. Sie formte bereits die Lippen für ein ,Mach Platz' Kommando, da sie annahm, daß der sture Hanyou keine Einsicht zeigen würde. Zu ihrer Überraschung wollte Inuyasha offenbar jedoch darauf eingehen. "Na dann hol sie Dir doch. Braucht Du eine Landkarte um Kojerumaru zu finden?" Kojerumaru war ein Dämon, der direkt am Palast wohnte und sich mit allerlei Kräutern und Medizin auskannte. Auch Medizin für Menschen war ihm nicht fremd, da er sich rühmte alles zu kennen und heilen zu können. Leider arbeitete er nur auf direkte Anweisungen aus dem Palast, aber eine solche hatte sie ja nun - irgendwie zumindest. "Huh? Eine Yogasitzung?" ertönte plötzlich aus dem Hintergrund. Sesshoumaru kam an den beiden auf dem Boden sitzenden vorbei. "Menschelst Du wieder, Brüderlein?", sprach der Hundedämon im vorbei gehen. Inuyasha wollte gerade etwas erwidern als Rin direkte an ihm vorbei rannte um den mittlerweile um die Ecke verschwunden Sesshoumaru zu folgen. Ein freundliches Winken zu ihrer großen Schwester und zu Inuyasha und schon war Rin ebenfalls um die Ecke verschwunden. "Was war das eben?" fragte eine ebenfalls seltsam drein schauende Kagome den noch viel verwirrter aussehenden Hanyou. "Keh!" verlautbarte dieser nur und wurde dafür mit einem erneuten "Mach Platz" bedacht. Kagome war auch sogleich verschwunden. Als Inuyasha sich wieder aufrappelte war sie bereits ebenfalls außer Sicht. Während ein sich veralbert und verlassen fühlender Inuyasha aufstand, zu seinen Weg fortzusetzen, war Kagome bereits fast am Seitenportal des Palastes. Kojerumaru war nicht weit und immer noch zählte jede Minute um diese Medizin zu bekommen. Vor etwas mehr zwei Wochen war sie davongelaufen. Davongelaufen um Medizin für Souta zu besorgen und Widerstand gegen die Dämonen zu finden - ihn notfalls selbst aufzubauen. Nun bekam die durch die Hilfe eines Dämons, auch wenn er nur ein halber war, diese Medizin. Reichlich ironisch, dachte Kagome. Sicherlich erhielt sie die Medizin nur, weil sie ein Druckmittel hatte, aber offenbar hatte er doch zuviel Stolz um sie einfach von einem anderen Dämon töten zu lassen. Der erste positive Zug der ihr je aufgefallen war. "Immerhin etwas", sprach sie ihm laufen beinahe belustigt zu sich selbst.
 

Sesshoumaru ging derweil weiter in den Palastgängen umher. Im Grunde hatte er alles dabei was er brauchte um nachzudenken. Aber irgendwie wollte er auch wissen, wie lange ihm Rin beharrlich folgen würde. Sie war zwar nicht direkt in Sichtweite, aber er konnte die deutlich riechen. Sie folgte ihm in der Hoffnung er würde es nicht merken. ,Menschen!' dachte Sesshoumaru und versuchte einen Weg zu finden dieses kleine Mädchen aus der Reserve zu locken. Die Diener sahen schon merkwürdig hinterher. Nicht das ihm dies irgendwie interessieren würde, aber ..... Sesshoumaru fiel kein Aber ein. Auf seinem Weg kam er an einem kleinen Balkon vorbei und entschied sich hinaus zu gehen. Etwas seltsames lag in der Luft. Er wußte genau was im Palast vor sich ging. Er wußte, daß Inuyasha eines der Siegel ihres Vater entwendet und diesem Kouga gegeben hatte und er wußte von dessen Plan die Leitung seines Rudels zu übernehmen. Diese Wolfdämonen waren das Alarmsystem der Umgebung des Palastes. Vielleicht wäre es weise auch diese im Auge zu behalten. Der aktuell Anführer des Rudels stand auf der Liste, welche er von seinem Vater erhalten hatte. Man konnte nicht genau wissen, wann Naraku etwas erledigt. Seine Art war hinterrücks und Sesshoumaru missbilligte dies zutiefst. Offenbar erforderte die Situation jedoch ein weniger invasives Vorgehen. ,Vater wird wissen was er macht', hallte ihm wieder durch den Kopf, bevor er merkte, wie sich Rin erneut an ihn heran schlich. Sesshoumaru konnte sie aus dem Augenwinkel heraus sehen. Dieses Mädchen hatte ziemlich Glück, daß er gerade mit anderen Dingen beschäftigt war als über die nachzudenken. Schließlich hatte er nicht umsonst einen ziemlich eindeutigen Ruf im Palast. Auch generell.
 

Kagome war derweil die Medizin besorgen und war sehr beeindruckt, daß nicht nur die Medizin direkt gemacht wurde, sondern das sie nicht einmal einen Beweis für ihre Worte vorlegen mußte. Ihr wurde einfach geglaubt, daß sie die Erlaubnis hatte diese Medizin machen zu lassen. Niemand würde sich trauen etwas zu behaupten was nicht wahr wäre, dachte dieser Kojerumaru bestimmt. Hätte sie gewußt wie einfach sie hätte heran kommen können, dann hätte sie es so gemacht. Selbst wenn sie erwischt worden wäre, wäre die Strafe bestimmt nicht schlimmer gewesen als die letzten Tage und Wochen. Falls doch hätte es auch keine Rolle gespielt. Ihrem Bruder wäre geholfen gewesen. Nun hatte sie die Medizin in ihren Händen und nähre sich im schnellen Schritt ihrer Behausung. Vorbei an dem Ort an dem Kikyou jetzt vermutlich arbeitete. Vorbei an unzähligen Dämonen, welche wie Ölgötzen die Straße zu observieren schienen. Vorbei an dem geschäftigen Treiben auf der Hauptstraße. Ohne Vorwarnung hakte sich plötzlich jemand in ihrem Arm ein. Sie drehte sich leicht verdutzt um. Es war nur ihr Großvater. Dieser war von seinem allmittaglichen Plauderstündchen zurück gekommen und nun ebenfalls auf dem Heimweg. Bestimmt hat es wieder viel zu tratschen... pardon.... mitzuteilen, korrigierte sich Kagome.
 

"Ich habe Neuigkeiten, Enkelin", begann ihr Großvater zu sprechen. Kagome entglitt ein kleines Seufzen. Als hätte sie es gewußt. "Ich habe gehört, daß ein Dämon namens Ryuukossei mit seinem Heer auf den Palast zu marschiert. Angeblich horten viele schon Lebensmittel. Gleich nachher werde ich auch ein bißchen von unserer Geldreserve nehmen und ein paar Einkäufe machen. Man weis nie...." Kagome war eigentlich überglücklich die Medizin gekommen zu haben, aber die Worte ihres Großvaters machten sie doch nachdenklich. Die letzten Tage hatte die speziell dieses Gerücht sehr oft gehört. Natürlich auch viele andere, aber dieses besonders oft. Was wäre, wenn es stimmt? Was würde das für die Menschen hier bedeuten? Würden wirklich Dämonen den Palast angreifen, dann würde diese bestimmt keine Rücksicht oder keine Gnade gegenüber den Dienern Lord Inutaishos üben. Bestimmt war Lord Inutaisho selbst kein besonders gnädiger Dämon, er duldete das niedere Dämonen bei diesen Spielen nach Lust und Laune Menschen und sich gegenseitig töteten. Ansonsten mußte man jedoch nicht um sein Leben fürchten, hielt man sich an die Regeln des Palastes. Die Lebensbedingungen waren auch nicht die besten, aber alles wäre wohl besser, als wenn zwei Dämonenheere genau hier aufeinander prallen würden. Das wäre das Ende für viele Menschen. Doch was könnte sie tun? Sie war eine Dienerin im Palast. Sicher hatte sie aktuell gewissen Einfluß bei Inuyasha, aber der ginge bestimmt nicht soweit, daß dieser ihr solche Informationen überlassen würde. Oder doch? Und was sollte sie mit diesen Informationen machen? Könnten die Menschen hier überhaupt etwas tun um diesen Kampf zu beeinflussen? Sollten sie etwas tun? Sollten sie irgendwie versuchen diesem Ryuukossei in die Hände zu spielen um Inutaisho los zu werden? Würde es dann besser, schlechter oder bliebe alles gleich? Sie kannte diesen Ryuukossei nicht, nur das er offenbar der Gegner von Lord Inutaisho war. Ist der Feind meines Feindes wirklich mein Freund?
 

Die Freunde über ihren Sieg wich diesen quälenden Fragen. Doch sie verdrängte sie für einen Moment. Sango kam zusammen mit Miroku ebenfalls gerade bei ihrer Hütte an und alles zusammen halfen jetzt um zumindest Souta zu versorgen. "Miroku?", begann Kagome. "Ja, Kagome?" erwiderte dieser. "Du hast bestimmt auch von den Gerüchten um die bevorstehende Schlacht gehört. Du bist Mönch und weist wie es um das Seelenleben der Menschen steht. Was denkst Du? Können wir etwas ausrichten?" Kagome versuchte ihre quälenden Fragen mit jemandem zu Teilen. Mirko konnte aber nicht wirklich etwas entgegnen. Es half nichts. Morgen würde sie sich wohl doch noch einmal in den Palast schleichen müssen. Sie fühlte sich als der einzige Mensch, welcher noch Courage hat für seine Meinung einzutreten. Sollen sie noch heute gehen? Rin war noch im Palast. Das war ein guter Grund noch einmal dort hin zu gehen.
 

"Sesshoumaru-samaaaaaaa", ertönte es plötzlich hinter den Hundedämon. Rin hatte wohl endlich entschieden dieses Versteckspiel aufzugeben. "Ja?", antwortete er, drehte sich aber nicht um. Sie passierten gerade sein Schlafzimmer und waren auf dem Weg zum Büro. "Kann ich mal...?" das kleine Mädchen sprach es nicht aus, deute aber mit dem rechten Zeigefinger auf das weich erscheinende Fell, was Sesshoumaru auf seiner rechten Schulter trug und machte kurz darauf Knuff-Bewegungen mit beiden Händen. Sesshoumaru fragte sich was dieses Mädchen nun wollte und drehte sich doch um. Mit ziemlich erstaunen sah er, wie sie ihre Worte und ihre Geste wiederholte. Natürlich sah man ihm diese Verwunderung nicht an. Nach außen sah er wie immer aus. Als würde er in der langweiligsten Oper, welche es nur geben konnte, sitzen. Hatte ihn dieser kleine Mensch wirklich eben gefragt ob sie seinen Schwanz...??? Das konnte unmöglich die Frage sein. Oder? Er nahm an, daß sie wohl nicht wußte, nicht wissen konnte, was es mit diesem "Stück Fell" auf sich hatte. Sie kam bereits einen Schritt näher. Wenn der Hundedämon sonst nicht reagierte, dann interpretierte Rin dies mittlerweile immer als ein "ja". Automatisch ging Sesshoumaru einen Schritt rückwärts. Dieses Mädchen wußte nicht, was schuldiger Respekt war. "Nein - nicht jetzt", schien Sesshoumaru sich förmlich zu verteidigen. Ja - Rin erinnerte ihn wirklich an seine kleine Schwester. Diese hatte es auch unheimlich spaßig gefunden Sesshoumaru an dieser Stelle zu necken. Und er hatte es sich doch gerne gefallen lassen, natürlich nicht ohne dies heftig abzustreiten. Er wußte bei diesen Gedanken selbst etwas lächeln und drehte sich dann elegant um, um gemächlichen Schrittes weiter Richtung Arbeitszimmer zu gehen. Rin schloss auf und lief nun zu seiner rechten Seite. Sie hielt sich an Sesshoumarus Nein und machte keinen Versuch nach dem Stück Fell zu greifen, aber sie lief so dicht bei Sesshoumaru, daß sein Schwanz unweigerlich ein paar mal gegen Rin schlug. Jedes Mal kicherte das kleine Mädchen und hielt sich die Hände vors Gesicht. Sesshoumaru ignorierte alles und versuchte einfach in Würde sein Arbeitszimmer zu erreichen. Schnell zu erreichen!
 

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Langsam neigt sich diese FF ihrem Höhepunkt und leider auch ihrem Ende. Ich denke, daß das nächste Kapitel vielleicht schon das letzte sein wird. Ich hoffe, dieses gefällt Euch trotzdem gut ;).
 

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands

GVD

Kampf an allen Fronten

Kagome hatte die letzten Stunden damit verbracht die erhaltene Medizin ihrem kleinen Bruder zu verabreichen. Kojerumaru hatte ihr eine ellenlange Liste mit Anweisungen gegeben. Diese Medizin war wahrlich nicht einfach zu verabreichen. Nur ein paar Momente nachdem Kagome die ,Behandlung' begonnen hatte war Kikyou nach Hause gekommen. Unerwartet früh, wie Kagome leicht erbost konstatierte. Keine fünf Minuten hatte es gedauert bis diese Kagome begann zu belehren wie man es richtig zu machen hatte. Erst wurde sie tagelang damit gequält, daß sie keine Medizin besorgen konnte und nun verlor sie kein Wort über die Medizin, schulmeistere sie statt dessen über die korrekt Anwendung. Waren allen großen Schwestern so? Oder war es nur ihre Schwester? Kagome wußte sich nicht mehr zu helfen.
 

Im letzten Moment verkniff sich Kagome Kikyou einmal richtig die Meinung zu sagen. Statt dessen ging sie still schweigend vor die Hütte und schlug draußen fest mit ihrer Faust gegen einen Balken. Sekunden später bereute sie dies. Ihre Hand tat nun weh und die Wunden auf ihrem Rücken schienen auch wieder zu schmerzen. Verdammte Welt, waren ihre Gedanken. Es würde aber nichts helfen nur hier herum zu stehen und nichts dagegen zu tun. Mit festen Schritten ging sie auf dem Weg entlang Richtung Palast. Wehe einer dieser Dämonen würde ihr in den Weg kommen. Sie war sich sicher diesen zur Schnecke machen zu können - und wäre es das letzte was sie täte, was es wahrscheinlich ohnehin wäre.
 

Kagome war gerade an der Pforte des Palastes angekommen, als ein dunkler Schatten über sie hinweg zog. Was konnte das nur sein? Der Himmel war klar und so blau wie er selten in diesen Tagen war. Ein flüchtiger Blick nach oben sollte Aufklärung bringen. In diesen Tagen sollte man nie länger unkonzentriert sein. Nicht nur die Dämonen, sondern sogar die eignen Mitmenschen waren eine Gefahr. Doch was Kagome in diesem Moment am Himmel sah lies sie heftig schlucken. War das ein Drachen??? Bisher hatte sie nur welche auf Wandmalereien oder anderen Abbildungen gesehen. Dieses Wesen mußte ein Drachen sein. Nun, kein großer Drache, aber ein Drachen. Er zog ein paar Kreise in der Nähe des Palastes und verschwand sogleich wieder hinter der Anhöhe, welche hinter den Siedlungen um den Palast zu sehen war. "Was das ein Erkundungsflug?" Kagome mußte schwer schlucken als die beiden Dämonen an der Pforte zum Palast dies sich gegenseitig fragten. Nicht weil diese sich fragten, sondern weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben meinte ernsthafte Angst auf dem Gesicht eines Dämons zu sehen. Nicht die Angst wie vor einer Hinrichtung die Unausweichlich war, wie es sie viele hier gegeben hatte, sondern die Angst vor den Vorboten einer Schlacht.
 

Sesshoumaru hatte in seinem Arbeitszimmer sofort eine fremde Präsenz gespürt. Niemand hätte kommen müssen ihn zu informieren, daß etwas ungewöhnliches vorgefallen war. War Rin eben noch alleine auf dem großen Balkon gesessen und hatte sich mit einem Puzzelspiel beschäftigt, welches der Hundedämon ihr zur Ablenkung überlassen hatte, stand nun Sesshoumaru scheinbar wie aus dem Nichts ebenfalls dort. Rin hatte sich mittlerweile an diesen Recht zügigen Auftritt gewöhnt. Immerhin hatte sie dies nun schon zum dritten oder vierten mal erlebt. "Lord Sesshoumaru? Ummm... was ist denn? Habe ich das Puzzle falsch zusammengesetzt?" Rin war nicht klar warum Sesshoumaru hier heraus gekommen war. Sie hatte doch gesagt, daß sie nach drinnen kommt, wenn sie fertig ist. Das kleine Mädchen folgte nun seinem Blick und erspähte etwas seltsames am Himmel: "Ummm... ist das eine fliegende...... ummm....." Rin wußte nicht was das war. Lord Sesshoumaru mußte jedoch sehr daran interessiert sein, wie das schwarzhaarige Mädchen denken mußte. Gerade als dieses seltsame Ding verschwunden war stürmte Inuyasha in der Arbeitszimmer und kam sogleich hinaus auf den Balkon. Rin freute sich immer, wenn Lord Inuyasha kam. Es war immer so lustig wenn Lord Sesshoumaru und Lord Inuyasha miteinander sprachen. Rin mußte immer an Souta denken, wenn sie Inuyasha sah. Beide verhielten sich manchmal reichlich albern, auch wenn ihr großer Bruder schon lange krank war.
 

Beide fuhren herum, als es plötzlich eine große Explosion hinter der Bergen hab und lautes Getöse zu hören war. Das kleine Mädchen versucht über die Brüstung zu schauen. Hinter den Bergen schien irgendetwas vorzugehen. Sie bildete sich ein sogar zwei große Gestallten gesehen zu haben, welchen miteinander spielten. Das konnte aber nicht sein. Vielleicht war sie nur 7 Jahre alt, aber so groß konnte doch unmöglich ein Tier oder sogar ein Mensch sein. Oder doch?
 

Sesshoumaru und Inuyasha mußte nicht lange nachdenken, um zu wissen, was dort vor sich ging. Sesshoumaru sprang sofort auf die Brüstung und wollte gerade starten und in Richtung dieses Kampfes fliegen als Inuyasha leicht im Hintergrund hüstelte. "Würdest Du?", fragte Inuyasha seinen großen Bruder mehr oder minder schüchtern. Inuyasha stellte sich direkt hinter Sesshoumaru, während Rin dem ganzen nur mit einem einzigen großen fragenden Blick zusah. "NIEMALS", erwiderte Sesshoumaru deutlich lauter als üblich, drehte sich um, Packte Inuyasha mit einer Hand hinten an dessen Gewand. Just in diesem Moment kam diese kleine grüne schimpfende etwas durch die Tür und rief ständig "Mein Herr! Mein Herr!!" Ein starker Luftzug war zu spüren bevor Inuyasha, von Sesshoumaru mehr oder minder mitgeschleppt, richtig der Berge einfach so davon flogen. "Wow, Jaken, hast Du gewußt das Lord Sesshoumaru selbst richtig fliegen kann?" "Dummes Kind... aber natürlich kann....was??!?!?", noch bevor Jaken seinen Satz zu Ende sprechen konnte hatte sich Rin wieder dem Puzzle gewidmet. Argwöhnisch betrachtete er das Mädchen nun. Noch nicht einmal ein paar Wochen war sie hier und doch wußte er, daß es ihm an den Kragen gehen würde, würde er nicht auf diesen Menschen aufpassen. Das war das schlimmste an der ganzen Geschichte. Sein Herr hatte ihm, seinen treuen Diener, noch nicht wirklich aufgeklärt warum dieses Kind das tun durfte was es tat.
 

Kagome stand fassungslos vor der Pforte des Palastes. Hatten ihr ihre Augen einen streich gespielt oder hatte sie eben wirklich gesehen wie ein zappelnder Inuyasha durch die Luft über ihr entlang getragen wurde? Wäre die Lage nicht so ernst, dann hätte sie sich vor Lachen auf dem Boden gekugelt. Das wäre ihren Wunden bestimmt nicht sehr gut bekommen, aber den ach so großen Herrscher über die Dämonen so zu sehen - das wäre schon ein paar kleine Schmerzen wert gewesen. "Kagome!! Kagome!!!".... war neben ihr zu hören. Seine sichtlich gehetzt Sango tauchte neben ihr auf und packte sie sofort am Arm um sie weg zu ziehen. "Was ist den los Sango? Was ist geschehen??" Sango war sich nicht sicher, ob hier und jetzt die Zeit für solche Diskussionen wäre, sie zog Kagome einfach mit sich. Sie würde eine Kurzversion erzählen müssen: "Das Dorf wird angegriffen, eine ganze Horde von Banditen sind eingefallen. Schnell... wir müssen hinunter und uns in Sicherheit bringen." Kagome blickte Richtung der großen Explosion hinter der Anhöhe. Weit und breit war niemand zu sehen. Also blieb sie einfach stehen und zwang auch Sango auf diese Weise anzuhalten. "Was für Banditen? Es ist doch nichts zu sehen? Bist Du Dir sicher??" Sango konnte nicht es nicht glauben. Sogar in größer Gefahr änderte sich dieses sture Mädchen namens Kagome kein bißchen. Immer mußte alles genau erklärt werden. Nicht einmal konnte sie etwas einfach so hinnehmen. "Nein, sie kommen von der anderen Seite... wenn wir uns nicht beeilen, dann werden wir zwischen die Fronten geraten... nun kommen schon... KAGOME!!!" Die eben angesprochene verstand immer noch nicht ganz. "Dämonen greifen von Süden aus an?" "Nein, es sind keine Dämonen, es sind Menschen" erwiderte Sango und zog Kagome erneut mich sich. Sie mußten hier weg und sie hatte Kagomes Großvater versprochen sie auf jeden Fall mitzubringen. Notfalls sie KO zu schlagen und mitzuschleppen.
 

Kouga hatte ebenfalls den Kampfeslärm wahrgenommen und sah sich so gut es ging um. Den ganzen Tag war er bereits an den südlichen Hängen und hier Ausschau nach dem ehemaligen Rudelführer, wie er siegessicher mit dem Siegel in der Hand dachte. Jedoch hatte er bis jetzt keinen Erfolg. Er war hoch auf dem südlichen Kamm der Anhöhe, welche mit großen alten Bäumen bewachsen war. Über das Tal hinweg und auf der anderen Seite des Palastes konnte er ebenfalls schemenhaft erkennen wie zwei gewaltige und große Wesen miteinander kämpften. Sogar eine Erschütterung in dieser Entfernung konnte er soeben spüren. Was ging nur vor? Zu seiner Verwunderung konnte er auch einen großen Strom Menschen sehen, welcher am Fuß der Anhöhe aus den Wäldern drängte und die bereits die ersten Siedlungen in der Nähe des Palastes in Brand gesteckt hatten und plünderten. "Wie sind diese Menschen nur durch die Linien gekommen?" mußte Kouga laut denken. Es war die Aufgabe des Wolfsdämonenrudels genau so etwas zu verhindern. Egal ob es sich um vordrängende Dämonen oder auch Menschen handelte. Lord Inutaishos Regeln in diesem Punkt waren sehr klar. Wie kamen diese Menschen also dort hin, wo sie nicht sein dürften?
 

"Ah, Kouga... das bist Du..." ertönte eine Stimme hinter dem Wolfsdämon. Kouga drehte sich überrascht um, hatte er nicht sonderlich darauf geachtet, was hinter ihm geschah. Zu viele Fragen waren ihm eben durch den Kopf gegangen. Es war Gíru, Kougas Cousin und aktueller Anführer des dämonischen Wolfsrudel des Südens. Genau der passende Wolf, dachte Kouga in diesem Moment. Er hatte bereits das Siegel in der Hand und wollte es vorzeigen, als Gíru ein ziemlich fieses Grinsen zeigte und mit dem Kopf in Richtung der angreifenden Menschen deutete. "Ist es nicht wunderbar? Ryuukossei hat nicht zuviel versprochen. Wir müssen einfach nur nichts tun und seine widerliche Menschentruppe ungehindert passieren lassen. Diese werden für uns die Dreckarbeit erledigen und wir sind mit einem Schlag diese stinkenden Menschen und die falsche Schlange ,Lord' Inutaisho los." Kouga wußte nicht wie ihm geschah. Verrat! Sein eigenes Fleisch und Blut - noch schlimmer - das Anführer des Rudels hatte die heiligste Regel des Rudels einfach so gebrochen. Wie konnte er nur ein Verräter werden. Sie hatten Inutaisho die Treue geschworen und es war keinem echten Wolfdämon würdig Versprechen zu brechen. Inutaisho hatte sie bestimmt nicht aus ihrem Wort entlassen. Dieser Verrat war nicht hinnehmbar. Egal wer dieser Ryuukossei war und was er versprochen hatte.
 

"Gíru, Du dreckiger Verräter!!! Du machst mit diesem Ryuu-wieauchimmer gemeinsame Sache? Entehrst das Wort des Rudels? Besudelst unsere Ehre?" Kouga wußte weder ein noch aus. Nur die Flucht nach vorne konnte jetzt noch zum Ziel führen. Würde er seinen Cousin zur Strecke bringen, dann hätte Inutaisho bestimmt keine Einwände mehr. Störrisch zeigte Kouga nun das Siegel von Inutaisho und auch Gíru wusste was dies zu bedeuten hatten. Inutaisho hatte Kouga wohl unterstützt der neue Rudelführer zu werden. Jetzt müsse es einen Kampf geben. Ein für alle Mal würde Kouga in die Schranken gewiesen werden. Beide Wolfdämonen wußten wie sie standen. Gíru hatte die Unterstützung von Ryuukossei und Kouga diejenige von Inutaisho. Der Kampf der auf der anderen Seite des Tals im großen statt fand, er würde jetzt auch hier stattfinden - stattfinden müssen. Niemand solle je behaupten können die Unehrenhaftigkeit des Wolfsdämonen wäre Schuld am Untergang des Palastes.
 

Gíru rannte mit ausgefahrenen Krallen auf Kouga zu, welcher sofort das Siegel weg warf und sich ebenfalls kampfbereit auf seinen Cousin stürzte. Beide prallten mit voller Wucht zusammen und Blut und Fetzen von Fellen folgen wie in Zeitlupe umher. Beide hatten gute Treffer gelandet. Kouga hatte eine große klaffende Wunde an einem linken Bein, während Gíru stark an der Hüfte blutete. Keiner lies dem anderen jedoch eine Verschnaufpause. Dieser Kampf war noch lange nicht zu Ende. Abermals preschten die beiden Kontrahenten aufeinander zu. Kouga passt für einen Augenblick nicht auf und es schien als würde Gíru einen tödlichen Treffer landen können, als dieser unvermittelt vor Kouga stehen blieb, auf die Knie sank und förmlich tot umfiel. Der junge, neue Anführer des Wolfrudels des Südens stand mit komplett verunsicherten Ausdruck langsam wieder auf, als er ein dumpfes leises Gelächter aus dem Dickicht hörte.
 

"Wer ist das? Komm heraus die Feigling und stell Dich einem Kampf!!!!" Kouga war sicherlich nicht mehr in der besten Verfassung für einen Kampf, aber konnte diesen Ausbruch nicht verhindern. War dieser Sieg über Gíru nun sein Sieg oder der eines anderen? Spöttisch lachend trat eine ihm vertraute Gestallt aus dem Gebüsch. Dieses Kerl hatte er bereits schon im Palast gesehen. Das war doch dieser...... "Mein Name ist Naraku", antwortete der eben Hervorgetretene. "Keine Sorge kleines Wölfchen. Ich bin auf Lord Inutaishos Auftrag hin hier und habe dieses Verräter eliminiert." Kouga wußte nicht wie ihm geschah, bevor sich dieser Naraku in eine große Rauchwolke auflöst und noch kurz seine hallende Stimme zu hören war. "Es ist nun Dein Rudel. Mache damit, was Du für weise hälst......" Noch einige Momente war wieder dieses teuflische Gelächter zu hören.
 

Im selben Moment kamen endlich Sesshoumaru und Inuyasha auf dem Kamm der Anhöhe an und konnte einen näheren Blick auf diesen Kampf werfen. Ihr Vater hatte sich in seine wahre Gestallt, einen riesenhaften Hund verwandelt und Kämpfte mit einem ebenso gewaltigen Drachendämon. Tiefe Wunden hatten bereits beide davon getragen und trotzdem schien der Kampf mit unverminderter Brutalität weiter zu geben. Viele kleine Siedlungen langen mitten in diesem Kampfgebiet und eine ganze Heerschar von kleine blind umherlaufenden Menschen schienen zwischen den Beinen beiden Kontrahenten hin und her zu laufen. Wieder trafen sich die beiden Kämpfer hat und der Boden wurde erneut erschüttert. Eine der Klauen des riesigen Drachens hatte ihren Vater verfehlt und grub eine tiefe Schneise mitten durch den Strom flüchtender Menschen, während unter den Pfoten des zur Zeiten gesprungenen Hundedämons ein Dutzend Hütten verschwanden. Der Kampf wurde immer härter und schneller, ganz im Gegenteil zu dem, was man eigentlich erwarten sollte.
 

Sesshoumaru wollte nicht länger warten und entschied sich ebenfalls zu handeln. Unter normalen Umständen hätte es die Ehre verboten in diesen Kampf einzugreifen, aber dieser Drache kämpfte nicht mit fairen Mitteln. Sesshoumaru konnte mehrer kleineren Drachendämonen sehen, welche offenbar ebenfalls in den Kampf eingreifen wollten. Auf jedenfalls mußte diese Einmischung unterbunden werden. Sesshoumaru könnte nichts machen, sollte sein Vater in diesem Kampf unterliegen, aber er könnte dafür sorgen, daß es ein fairer Kampf blieb. "Inuyasha....." sprach Sesshoumaru seinen kleinen Bruder beinahe ungerührt an. "Ja?! Wir müssen etwas unternehmen!!!", schrie Inuyasha nun wie aus eine Trance erwacht in der Gegend herum. "Wir werden etwas unternehmen, aber wir dürfen nicht in dem Kampf eingreifen. Das verbietet die Ehre. Wir werden dafür sorgen, daß dieser Drachenabschaum dort hinten ebenfalls nicht in den Kampf eingreift. Verstanden???"
 

Inuyasha verstand. Ihrem Vater könnten - nein dürften sie nicht helfen. Aber diese anderen Dämonen, die waren Freiwild. An denen könnten sie sich abreagieren. "Hast Du mit dem Schwert geübt?" fragte Sesshoumaru Inuyasha nun, welcher mit einem leicht verstohlenen Nicken dies bestätigte. "Gut, dann mach Dich nützlich!" Sekundenbruchteile später nahm auch sein älterer Bruder sein wahre Gestallt an und stürme auf den größeren Teil der wartenden Drachen zu. Inuyasha konnte den Argwohn in Sesshoumaru's Stimme genau hören. Ihr Vater hatte ihm das Schwert gegeben, welches eigentlich Sesshoumaru wollte und dieser war auch heute noch darüber leicht verstimmt. Jetzt war nur nicht die Zeit darüber nachzudenken. Er sah seinen Bruder für einen Moment nach. Wozu wollte er nur das Schwert? Immerhin war er in seiner wahren Gestallt doch etwas mehr als halb so groß wie ihr Vater. Bekommt er den Hals nie voll? Mit diesen Gedanken stürme nun auch Inuyasha auf die Drachen los und lies ein lautes "Kaze no Kisu" ertönen, bevor es im allgemeinen Kampfgetöse unterging. Dieser Kampf war für alle auf Leben und Tod.
 

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Lange lange hat es gedauert. Ich hoffe, ihr seit mir nicht böse, aber ich hatte soviele andere Projekte ;). Dieses Kapitel soll nun also das vorletzte in dieser Geschichte sein und der finale Kampf hat begonnen. Werden die Menschen noch irgendwie eine Rolle spielen? Wie wird der Kampf ausgehen... ich werde nichts verraten *g*.... erst im letzten Kapitel "fragwürdige Angebote".

Sonnenschein

Kagomes Großvater rannte wie wild im Kreis und skandierte immer wieder den gleichen Satz: "Wir werden alle sterben - Wir werden alle sterben!!" Seine Frau saß dagegen nur still in der Ecke und sah mit gewissem Argwohn diesem Schauspiel zu. Genau in diesem Augenblick stürme Sango in das Haus, um nach Kagome zu sehen. "Wo ist Kagome?" sprach sie hastig. "Ich... ich... wir wissen nicht so genau", bekam sie lediglich als Antwort. "Das Dorf wird von Banditen angegriffen..... es sind offenbar auch ein paar Dämonen dabei, aber es sind zu viele.... wie Wachen des Palastes und die Dämon hier kämpfen zwar... sie haben aber keine Chancen... wir müssen weg...." Sango war immer noch ganz außer Atem. "NEIN!!! Ich werde nicht wegrennen!!!" ertönte plötzlich eine Stimme im Hintergrund. Kagome war mittlerweile ebenfalls zurück gekehrt. Ihr Leben lang waren sie immer weg gelaufen. Machten was die Dämonen sagten. Ohne Gegenwehr. Sie hatte sich geschworen dies zu ändern. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Morgen? Das nächste Mal? Im nächsten Leben? Nein - jetzt!!
 

Sie drehte sich post wenden um und ging zu den flüchtenden Leuten auf die Straße. Abermals lohne es sich nahe am Hauptweg des Dorfes zu wohnen. "Was seiht ihr nur alle für Waschlappen", schrie sie förmlich in die Menge, welche daraufhin verwirrt für ein paar Sekunden zur Ruhe kam. "Das ist unser Dorf!! Nicht die Dämonen haben es gebaut. Nein. Wir haben es mit unseren eigenen Händen aufgebaut. Wir müssen uns endlich zur Wehr setzen, zeigen das wir keine Feiglinge sind. Oder wollt ihr, daß die Dämonen Recht behalten? Sind wir alle schwache Feiglinge?" Kagome griff nach dem Bogen und dem Köcher, welcher auf einem fluchtbereiten Wagen direkt neben ihr stand. "Ich werde für mein Dorf kämpfen!!" Wildes Gemurmel startete unter den eben angesprochenen Männern, während die Frauen beinah bewundernd aufblickte. "Können wir weglaufen, während so ein Mädchen das Dorf verteidigt??" fragten viele. "Wir würden für den Rest unseres Lebens wirklich wie Feiglinge wirke!!" warfen andere ein.
 

Kouga hetzte durch die Wälder. Nach einigen Minuten der Suche hatte er endlich Ginta getroffen und ihn weiter zum Rest des Rudels geschickt. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis er die Schneise fand. Er konnte den widerlichen Gestank dieser Banditen und der Dämonen, die diese Menschenbande verstärken, beinahe in der Luft greifen. Mit einem hohen Sprung durchbrach er das Kronendach der Bäume und konnte es sehen. Dort kamen sie. Einige des Rudels waren ebenfalls dort. Diese hatten wohl die Anweisung die Passage zu gewähren, da sie keine Anstallten machten einzugreifen. Diese Politik der Feigheit und Unehre würde jedoch gleich Enden. Kouga erreiche den Trupp: "Was macht ihr da? Seit ihr von allen guten Geistern verlassen?" Die Angesprochenen sahnen Kouga nur verständnislos an: "Wir haben unsere Anweisung vom Chef. Beschwer Dich bei ihm!" Kouga hatte bereits ein dickes Grinsen auf dem Gesicht. "Wieso sollte ich mich an mich wenden? Ich bin der Chef.... mein Cousin ist Geschichte." Beinahe wie eine Trophäe hielt er die Halskette des ehemaligen Anführers, welche er als Beweis mitgenommen hatte, hoch. Er war nun der Anführer. Hier würde nicht länger nach irgendwelchen obskuren Pakten gehandelt. "WAS STEHT IHR DA SO DUMM RUM!!!! Haltet sie auf!!!!! LOOOOSSS......", schrei der neue Rudelführer. Jetzt könnte er Inutaisho beweisen, daß er es wert war, der Anführer der äußeren Verteidigungskräfte zu sein. Inuyasha hatte er mehr durch Bestechung dazu bekommen das Siegel zu geben, aber nach dem Verrat seines Cousins und seinen Anstrengungen diesen Schaden wieder zu beheben würde Inutaisho bestimmt keine Einwände mehr haben. Nicht mal Sesshoumaru könnte etwas dagegen haben. Seine Handlungsweise hier wäre anzuerkennen. Kouga hörte das Getöse des sich nähernden Rudels. Ohne einen weiteren Gedanken zu Verschwenden stürze er sich allen voran in den nicht enden wollenden Strom von Invasoren. Die eben noch wache stehenden Wolfsdämonen zuckten kurz mit den Schultern und schlossen sich dann ihrem offenbar neuen Anführer an.
 

Inuyasha stand jetzt beinahe mitten auf dem Schlachtfeld. Sein Vater und dieser Ryuukossei waren mittlerweile etwas abseits zu Gange. Man konnte sie schwer übersehen und die Geräusche von den versplitternden Bäumen, in dem kleinen Hain in dem die beiden mittlerweile kämpften, waren bestimmt bis zum Palast zu hören. Die kleineren Drachen und andere Dämonen hatten sie prima im Griff, lobte sich Inuyasha im Gedanken selbst. Gerade als der Halbdämon erneut sein Schwert schwingen wollte riss ihn eine ziemlich heftige Erschütterung förmlich von den Beinen. Zu allem Überdruss flogen auch ziemlich matschig und rot gefärbte Erdklumpen auf ihn. Leicht fahrig drehte Inuyasha den Kopf nach hinten. "Sesshoumaru!!! Pass gefälligst auf wo Du hin springst!!!! Riesenvollidiot!!!" gab Inuyasha, sich wieder aufrappeln, grantig von sich. Sein Bruder war ein dermaßen arroganter Schnösel an manchen Tagen. Sesshoumaru sah unterdessen ein klein wenig hinunter zu Inuyasha. Dieser Bruder war eine große Bürde. Vor lauter mit dem Schwert herumfuchteln hatte er nicht bemerkt, wie sich ein paar Menschen in seinen Rücken geschlichen hatten und ihn gerade mit ihren Speeren angreifen wollten. Dieser Ryuukossei muß so tief gesunken sein sogar Menschen für ihn kämpfen zu lassen. Auf jeden Fall waren diese drei Menschen nun unter seiner Pfote ein für alle Male verschwunden. Das Inuyasha durch das ziemlich nahe Auftreten noch mit der Nase in den Dreck flog, war jedoch eine überaus nette Zugabe, sinnierte Sesshoumaru. Wären hier nicht noch mehr Gegner, dann würde es bestimmt Spaß machen wieder einmal so mit Inuyasha zu spielen. Mit einem großen Satz machte er sich wieder davon - den nächsten der größeren Gegner angreifend.
 

"Kaze no Kisu", rief Inuyasha und schwang erneut sein Schwert. Mit einem lauten Knall wurden die Angreifer getroffen und die schiere Druckwelle der Luft schob sogar ihn ein paar Meter zurück. Bevor er sich versah viel er hinterrücks in ein Erdloch. Just in diesem Moment fegte ein gewaltiger Feuerschwall über der Ebene und seinem Kopf entlang. "Das muß von Ryuukossei gekommen sein!" konstatierte Inuyasha und richtete sich auf. Woher kam dieses dumme Loch nun wieder? Eben war hier noch keines. Er sah sich etwas um. Dieses Loch hatte eine merkwürdige Form. Der Boden auf dem Schlachtfeld war lehmig weich, durch den letzten Regenschauer, aber dieser Boden hier war hart wie Fels. Etwa in der Mitte erblickte er nun auch etwas, was einmal ein Mensch oder mehrer gewesen sein könnten. Inuyasha dämmerte ein Licht woher dieses Loch hier kam: "Sesshoumaru!!! Du Riesenidiot!!! Das war ziemlich knapp!!!" schrie er scheinbar ins nichts. Er war sich jedoch sicher, daß sein großer Bruder dies hören konnte. Diese Menschen hatten sich also an ihn heran geschlichen? Und Sesshoumaru ihm geholfen? Ihm? Dafür muß es eine bessere Erklärung geben, nahm Inuyasha an. "Die haben es auf jeden Fall hinter sich", Inuyasha sah für einen Augenblick nach unten. Sogar die Knochen schienen total zerschmettert. Er hob wieder sein Schwert und bereitete sich vor wieder hervorzuspringen. "Dilettant!! Ich kann das viel besser als Du", rief Inuyasha und lies einen erneuten Schwung des Schwertes folgen.
 

"Verdammt." "Los, nach links rüber!" "Wir haben hier drüber Probleme!" "Haltet sie um jeden Preis auf, sonst verlieren wir unser Gesicht" Kougas Rudel hatte es geschafft. Sie konnten die Angreifen aufhalten. Der stetige Strom riss jedoch nicht ab. Sie hatten alle Hände voll die nachfolgenden Truppen aufzuhalten. Gegen die bereits eingefallenen Söldner konnten sie nichts unternehmen. Der Palast mußte damit selbst fertig werden. Hoffentlich waren die Palastwachen stark genug. Würde der Palast fallen, dann wäre sein Versuch umsonst gewesen. Inutaisho würde bestimmt nicht wohlwollend bewerten, daß sein Rudel den Nachschub unterbinden konnte, aber durch den Verrat bereits so viele Gegner einfallen konnten, daß der Palast nicht zu halten war. "Nimm das!!!!" Kouga war für einen Moment unaufmerksam und mußte einen Schlag einstecken. Sogleich sprang er wieder voll konzentriert auf. Diese Mühe konnten nicht vergebens sein. Sie durften nicht vergebens sein. Gäben sie jetzt auf, dann hätten sie sicherlich verloren.
 

"Angrifffffffff........" rief eine ganze Schar Menschen und rannte mit Äxten, Mistgabeln und Messer bewaffnet auf das Kampfgetümmel in den ersten Häuserreihen zu. Vereinzelt waren die Söldner schon tiefer eingedrungen. Diese Häuserkampf überließen sie den Frauen. Diese Verstanden sich auf Hinterhalte, wie viele der Ehemänner zuvor noch gescherzt hatten. Die Dämonen die dort lebten und speziellen Palastwachen hörten diese Rufe deutlich hinter sich. "Wir sind geliefert. Wir können den Angreifern schon kaum stand halten, wenn die Menschen uns jetzt in den Rücken fallen, dann ist der Palast verloren. Lord Inutaisho und seine Söhne sind nicht hier. Das ist das Ende!!!" Kagome hatte an den Häusern entlang nach vorne geschlichen, um mit ihrem Bogen freies Schussfeld zu haben. Sie hatte für ihre Flucht viel geübt mit dem Bogen zu schließen. Wäre ihr Bogen nicht so schnell zerbrochen, hätte sie sicher alles alleine geschafft und wäre nicht von diesem Schleimer Kouga zu seinem ach so tollen Freund Inuyasha geschleppt worden. Inuyasha!! Wo war dieser Tölpel eigentlich, wenn man ihn einmal brauchte? Es wäre ihr egal weswegen er hülfe diese Armee zurück zu schlagen, solange dabei nur das Dorf von weiterem Schaden verschont blieb. Die auslaugende Arbeit hatte viele hier geschwächt, aber beinahe alle haben sich aufgerappelt und waren zu überzeugen, daß man jetzt kämpfen mußte. Die Überzeugungsarbeit war nicht so schwer wie Kagome dachte. Sie hatte gute Argumente. Auf der einen Seite strömten die Söldner ein und auf der anderen Kämpfen wohl Inutaisho mit diesem Drachen, wenn das Gerücht und die Auskunft wirklich stimmten. Was war ihnen also lieber? In die Söldner zu rennen, zwischen dem kämpfenden Herrn der Dämonen und seinem Gegner hindurch zu schlüpfen, in ihren Häusern zu warten bis man sie abschlachtete wie Vieh oder doch sich zu erheben. Die meisten erkannten, daß es keinen Ausweg gab. ,Wir helfen nicht den Dämonen, wir helfen uns!!' hatte sie die Leute angefahren. Und es half. Mit Genugtuung hatte sie eben das Gespräch der Dämonen vernommen, wonach die keine Chancen hätten, würde die Menschen ihnen jetzt in den Rücken fallen. Jetzt war sie Stunde gekommen zu zeigen, daß Menschen nicht nutz- und wertlos waren. Inutaisho hatte sie dies so oft sagen hören. Aber jetzt würde er zur Kenntnis nehmen müssen, daß dem nicht so war. Die Menschen hatten es in der Hand. Kagome spannte ihren Bogen und schoß: "Looosssss......"
 

Auf dem Schlachtfeld standen sich Ryuukossei und Inutaisho erneut gegenüber. Beide hatten schwere Treffer einstecken müssen, waren aber entschlossen das Land zu erobern oder es zu halten. Mittlerweise hatte sich das Kampffeld sehr ausdehnt. Weiter abgelegene Dörfer lagen nun mitten im Zentrum. Während Inutaisho sich redlich Mühe gab die Dörfer nicht zu zerstören konnte man das von dem Drachendämon nicht sagen. In diesen Dörfern wurde ebenfalls wertvoll für den Palast zugearbeitet. Es wäre eine Schande dies alles vernichtet zu sehen. Beide stürmten erneut aufeinander zu, während die Menschen unter ihnen versucht diesen Ort zu verlassen. Ein gewaltiger Knall ertönte über dem Schlachtfeld. Endlich hatte Inutaisho den entscheidenden Treffer landen können, während Ryuukossei unaufmerksam war. Eine der riesigen Krallen des Hundedämons stecke in der Brust des Drachendämons, welcher daraufhin zu Boden sank - regungslos, wie in Trance liegen blieb. Sesshoumaru und Inuyasha merkte beinahe im selben Moment, daß die Präsenz des Gegners ihres Vater stark zurück ging. Auch der bis eben verbissen kämpfende klägliche Rest ihrer Gegner schien schlagartig das Weite zu suchen. Sie hatten es geschafft. Sesshoumaru verwandelte sich sogleich in seine etwas kompaktere menschliche Form zurück und ging zu Inuyasha: "Du siehst reichlich demoliert aus, Inuyasha." Der Angesprochene drehte sich nun herum: "Sesshoumaru, Du siehst auch nicht viel besser aus." Nun, sein Bruder sah schon etwas weniger ramponiert aus, aber er hatte in seiner dämonischen Form auch ein dickeres Fell - im wahrsten Sinne des Wortes.
 

"Vater", sagte beide beinahe gleichzeitig. Zumindest waren sie sich in diesem Punkt einige. Ihr Vater sah definitiv schlimmer zugerichtet aus, als sie beide zusammen. Natürlich hatte er auch Ryuukossei als Gegner. "Der Drachen ist versiegelt. Er wird uns auf lange Sicht keinen Ärger mehr machen", gab ihr Vater förmlich zu Protokoll. Inutaisho fühlte sich selten in seinem Leben so ausgezehrt. Er konnte aber deutlich die Rauchwolken über den Palast sehen und brennende Hütten riechen. Sesshoumaru und Inuyasha folgten seinem Blick. Beiden hatten dies auch schon lange bemerkt, konnten aber nichts tun. War hier zu allem Überfluss auch ein Ablenkmanöver im Gange gewesen? Wiese hat das Wolfsrudel nicht verhindert, daß Gegner einfallen? Inuyasha fragte sich zudem, ob Kouga die Leitung übernommen hatte und wegen diesem Kampf das Rudel nicht reagiert hatte. Jeder von ihnen war geschwächt, aber sie mußten zurück und nach dem Rechten sehen.
 

Am Palast waren die Dämonen und Menschen gemeinsam nun in der Lage die anbrandende Armee aus menschlichen und dämonischen Söldnern abzublocken. Zu ihrem Glück war der Strom plötzlich wie abgerissen und keine neuen Gegner drangen mehr vor. Auch die Dämonen, die um den Palast lebten oder Palastwachen waren hatten mit etwas Erleichterung zu Kenntnis genommen, daß die Menschen ihnen nicht in den Rücken fielen und den Angreifern halfen, sondern ihre Reihen zu unterstützen schienen. Damit hatte niemand gerechnet. Der Kampf war immer noch wild im Gange. Blutrausch alle die Angreifer überkommen. In den letzten Minuten erschien es, als würden sie kämpfen als hätten sie nichts zu verlieren und sollten alles erbeuten, was sie erreichen konnten. Der Boden war getränkt von Blut. Dämonischem und menschlichem Blute gleichermaßen. An mancherorts schien sogar scheinbar undenkbares möglich zu sein. Menschen stützten die Angriffe von Dämonen und anders herum. Einige scherzten sogar im Kampf. "Im Krieg sind alle Krieger kalte Krieger", war einige Male zu hören.
 

Auch in der Zusammenarbeit würden sie nicht mehr lange aushalten können. Auch auf dem Berghang, über den die massiven Mengen von Söldnern gekommen waren, kamen vereinzelt wieder neue Angreifer herunter. Kouga und sein Rudel waren beinahe an ihre Grenzen gekommen. Sie konnten diese schiere Masse nur verzögern - nicht aufhalten. Vor wenigen Augenblicke verschwand jedoch eine der gewaltigen Präsenzen auf der gegenüber liegenden Talseite. Wenn Lord Inutaisho gefallen war, dann würde auch er bald sterben, erkannte Kouga. Noch nie in seinem Leben hatte er gebetet. Hatte Menschen die dies taten stets für Geisteskrank gehalten. Doch in diesem Moment betete er. Hoffentlich war Ryuukossei der besiegte. Immer mehr und mehr durchbrachen die Reihen.
 

Gerade als der Ansturm drohte die Reihen zu verschlagen und seine volle zerstörerische Gewalt in die Dörfer um den Palast und den Palast selbst zu ergießen, hielten die Angreifer förmlich inne und sahen zum Himmel. Kagome schloß die Augen. Wenn sie zum Himmel sahen, dann mußte wohl dieser Drache gewonnen haben und sie alle würden jetzt sterben. Wenn er Lord Inutaisho besiegen konnte, dann würden ihm nein paar Menschen und Wachen, auch wenn diese Dämonen waren, nichts entgegensetzen können. Sie richtete den Blick nach oben und öffnete die Augen. "Ehhh??" entkam ihr lediglich. Dort oben war kein Drachen. Dort kam Lord Inutaisho, Lord Sesshoumaru und dieser Inuyasha auf sie zu. Die Gegner wußten wohl, daß jetzt Rückzug die einzige Lösung war. Alle drei schienen sehr geschwächt zu sein. Vielleicht hab das ihnen die Chance aus diesem Fiasko zumindest mit dem Leben davon zu kommen. "RÜCKZUUUUUUG!!!", rief einer Angreifer, eh viele seiner Kollegen in diesen Tenor mit einstiegen. Nur weniger Minuten später ebbte auch der Kampf bei Kouga ab. "Keine Sekunde zu früh", seufzte Kouga vor sich hin und sank auf die Knie. Entweder er hatte verdammtes Glück oder die Götter hatten sein Gebet erhört. Es war also Lord Inutaisho der obsiegt hatte. Jetzt war er am Ziel seiner Träume. Sein Wolfsrudel kämpfte hier. Er war der neue Anführer - kein Zweifel.
 

Am Rande der Kampflinien in und um die Dörfer sanken und alle Kämpfer förmlich in sich zusammen. Es war vollbracht. Sie hatten die Gegner abgehalten bis der Herr wieder da war. Inutaisho überblickte diesen doch etwas grotesken Anblick. "Die Menschen haben die Dämonen und den Palast unterstützt?" Das klang beinahe rat- und wortlos. Sesshoumaru hatte seinen Vater noch nie in diesem Zustand erlebt. Inuyasha ganz zu schweigen. Der Halbdämon sah mit gemischten Gefühlen, daß dieses seltsame Mädchen Kagome auf ihn zu kam. Einen ziemlich selbstsicheren Blick aufgesetzt. "Lord Inutaisho!" begann Kagome zu sprechen. Einige der vom Kampf erschöpften Menschen und Dämonen drehten sich doch bei diesen Worten um. ,Dieses verrückte Mädchen', waren die Gedanken vieler von ihnen. Sie kniete nicht nieder, sondern stand selbst sicher vor dem Trio. "Die Menschen..... und Dämonen... haben tapfer gekämpft und den Palast verteidigt", fuhr sie fort. "Ach was!! Ihr habt Euch doch nur hinter den Wachen versteckt", preschte Inuyasha vor. "MACH PLATZ!!" war Kagomes kühler und regungsloser Kommentar. Kurz danach mußte sie jedoch sanft schmunzeln. Langsam schien der Hanyou zu lernen. Ein unbedarfter Beobachter hätte beinahe annehmen könnten das Sesshoumaru sich amüsierte. Inutaisho selbst sah nur zu seinem älteren Sohn: "Regel Du das - ich werde mich etwas ausruhen gehen."
 

"Sesshoumaru-sama!!!" Sesshoumaru kannte diese Stimme und bevor er sich versah umklammerte ein kleines schwarzhaarigen Mädchen sein linken Bein. Drängelte sich zwischen ihn und seinen Vater. Der schien beinahe verwunderter zu sein als darüber, daß die Menschen den Dämonen offenbar geholfen hatten. Aber für heute wunderte ihn nichts mehr. Bis auf ein kurzes Zucken mit den Schultern und ein Kopfschütteln konnte er nichts mehr sagen. Für einen Tag war genug geschehen. Kagome hat mit gewisser Panik ihrer kleinen Schwester zugesehen. Aber sie mußt ihre Mine waren. Die nächsten Minuten könnten über eine bessere Zukunft entscheiden. Sesshoumaru drehte sich wieder zu ihr und sah ihr fest in die Augen und begann: "Menschen!! Das soll einer verstehen. - Wer von Euch gegen will, der soll gehen. Wer bleibt, der wird weiter arbeiten..... und fair vom Palast entlohnt werden." Sesshoumaru nahm das kleine Mädchen hoch und drückte es ihrer älteren Schwester Kagome in die Arme. "Bis morgen, Sesshoumaru-sama!!!" rief Rin dem Dämon hinterher. Sesshoumaru hielt kurz inne ging dann aber weiter...."Menschen", stellte er erneut fest.
 

Rin sah mit großen Augen zu Kagome: "Er hat nicht ,nein' gesagt!!" Kagome wußte nicht was sie sagen sollte. Rin war einfach nur seltsam. Freute sich diesen Eisberg besuchen zu gehen, der ihr aber offenbar nichts tat - aus irgendeinem Grund. Dann das Versprechen von eben. Lord Sesshoumaru war bekannt sehr stolz zu sein. Er würde sein Wort halten. Das war es? So einfach war es? Sie konnten gehen oder hier bleiben und fair behandelt werden? Sie waren... frei?
 

Kagome sah wie ihre Familie zu ihr kam und mit ihr redeten. Sie konnte nicht wirklich sagen, was sie ihr sagten. Sie war einfach nur verwirrt. Sie blickte auf den immer noch KO daliegenden Inuyasha. Offenbar hatte er wirklich etwas abbekommen bei dem Kampf. Was brachte das Morgen? Sie würde er erfahren und trotz des düsteren Anblicks von Blut und Tod an diesem Ort sah die Zukunft zum ersten Mal in ihrem Leben wahrlich positiv aus. Die Wolken über dem Dorf und dem Palast brachen auf. Nach den Tages des Regens, folgten nun die Tage des Sonnenscheins? Die ersten Sonnenstrahlen tauchten durch die Wolken hindurch und berührten den Boden. Die Kraft verlies ihren Körper sie sank auf ihre Knie. Die Sonne.... endlich die wunderbare Sonne... die schien nicht nur hier und jetzt.... sie schein auch in der Zukunft.... Würde sie gehen? Die hasste die Dämonen bis aufs Blut, aber würde das helfen? Würde dies die Zukunft besser oder nur schlechter machen?
 

Auf jeden Fall würde sie diesem Halbdämon Manieren beibringen.....
 

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Dies ist das letzte Kapitel meiner FF gewesen. Ich hoffe, daß es Euch auch sehr gut gefallen hat. Das Ende ist nicht ganz so offen, wie ich es geplant hatte, aber ich denke das wird keinem Mißfallen *g*. Vielleicht gibt es mal eine Fortsetzung. ;)
 

PS: Über einen Kommi würde ich mich natürlich wieder sehr freuen... ;)...
 

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands

GVD



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Von:  Schalmali
2006-09-04T10:40:57+00:00 04.09.2006 12:40
Sehr düstere Geschichte zumindest anfangs. War intressant sie zu lesen. Diese vertauschten Rollen insgesamt fand ich nett und einfallsreich. Allerdings hab ich lieber abgeschlossene Enden ^^ Hoffe es wird eine Fortsetzung geben ;)
Von:  Amrei
2006-03-31T16:57:08+00:00 31.03.2006 18:57
Mal wieder total genial! Aber eine Fortsetzung wäre wirklich nicht schlecht...
Von: abgemeldet
2005-11-18T20:28:28+00:00 18.11.2005 21:28
Ich find die FF bisher ganz toll. Ich mag traurige Geschichten. Macht einen aber irgendwie leicht depressiv... Trotzdem lese ich weiter und gucke, was noch so auf mich zukommt.
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T02:09:08+00:00 14.11.2005 03:09
Total klasse. Schade das es im nächsten Kapitel zuende ist.

kisu
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T02:02:36+00:00 14.11.2005 03:02
Läßt sich ausgezeichnet lesen. Ich bin begeistert

kisu
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T01:54:06+00:00 14.11.2005 02:54
Spannend, spannend, spannend

kisu
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T01:27:16+00:00 14.11.2005 02:27
Tolles Kapitel

kisu
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T01:20:33+00:00 14.11.2005 02:20
Echt super zu lesen.

kisu
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T01:09:26+00:00 14.11.2005 02:09
Das macht Spaß zu lesen

kisu
Von:  SeiyaDarkside
2005-11-14T00:59:50+00:00 14.11.2005 01:59
Herrlich (^^)

kisu


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