Zum Inhalt der Seite

With You

Tea & Yami im Gefühlschaos - Kapitel 16 is on!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Anzeichen

1. Erste Anzeichen
 

Im Stadtpark, 15.30:
 

"Ich opfere Kuriboh und Elfenschwertkämpfer, damit ich den schwarzen Magier aufrufen kann!"

Ach, Yugi ist immer so energisch und selbstbewußt sobald er ein Duell bestreitet.

"Oh verdammt, ich hab vergessen mein Monster in den Verteidigungsmodus zu versetzten!"

Und Joey? Verrückt und verdreht wie eh und je.

"Schwarzer Magier, Angriff!"

Tja das war's wohl. Joey hat mal wieder verloren. Ich hätt's mir ja denken können, aber ich mußte ja unbedingt das Tanztraining schwänzen, um Joey's Niederlage mitzuerleben.

"Manno, schon wieder verloren!"

"Nächstes Mal schaffst du's bestimmt, Joey. Dafür lade ich dich jetzt zu einem Eis ein."

"Wow, Mann. Das ist ein Angebot, das man nicht ablehnen darf. Los gehen wir. Ich hab sowieso nen Bärenhunger!"

Typisch Joey, gefräßig wie immer.

Mein Blick richtete sich wieder auf Yugi, der gerade seine Duellkarten verstaute. Danach senkte ich meinen Kopf und beobachtete ungewollt zwei Ameisen, die sich gerade paarten. Ich konnte nicht vermeiden, daß ich rot anlief.

"Tea, Tea?

Ich schrak auf. Yugi stand vor mir und lächelte mich an.

"Tea kommst du, wir wollen gehen!"

Seine Augen, seine starken violetten Augen. Hoffentlich merkt er nicht, daß ich gerade peinlich berührt bin und fragt nicht auch noch warum.

"Tea?! Ist alles in Ordnung?"

"Ob alles in Ordnung ist? Na klar. Was gibt's?" antwortete ich, als wär ich gerade bei etwas Schlimmen ertappt worden. Hab ich das etwa gerade gesagt? Oh mann, wie blöd kann ich denn sein. Yugi meinte das sicher nur, weil ich nicht auf seine Frage geantwortet habe.

"Gehst du mit in die Eisdiele? Unser "Champion" ist ganz wild auf ein Eis!" Noch immer dieses Lächeln. Ich bekomm schon ganz weiche Knie.

"Klar. Gehen wir!"
 

Auf dem Weg zum Eissalon, 15.45:
 

War das mal wieder ein blöder Auftritt, Tea. Reiß dich zusammen, sonst merkt er noch irgendetwas. Ich ging etwas abseits, denn so konnte ich Yugi besser beobachten, seinen Gang, sein ganzes Auftreten.

Moment mal, was ist das? Ist Yugi etwa geschrumpft? Ich traue meinen Augen kaum. Vor einer Sekunde war er doch noch groß und in der nächsten ist er einen Kopf kürzer! Das kann doch gar nicht... Was soll das jetzt, habe ich Halluzinationen? Ganz ruhig bleiben. Das war nur Einbildung. Wahrscheinlich tat ihm sein Rücken weh und ist deshalb zusammengesackt. Ja genau, so muß es sein.

Yugi blieb plötzlich ganz abrupt stehen und drehte sich zu mir um ohne mich vorzuwarnen.

Aua. "Welcher I . Oh Yugi, entschuldige, ich hab dich nicht gesehen!"

Mann tut das weh. Jetzt bin ich doch glatt mit Yugi zusammengestoßen. Notiz an mich selbst: Träume nicht am hellichten Tag!

"Tea, was ist los, du bist den ganzen Tag schon so komisch. Ist dir nicht gut?"

Ich glaub ich spinne, seine Stimme, seine erotische Stimme. Erotisch? Streichen wir das. Aber trotzdem, sie ist weg. Dasselbe mit den Augen. Sie haben die Attraktivität verloren. Schon wieder. Ich muß aufhören mit falschen Adjektiven zu denken.

"Was ist? Du siehst aus, als hattest du eine Begegnung mit einem Geist?"

"Ja mir geht es wirklich nicht so gut. Ich denke ich gehe wohl besser nach Hause!"

"Wir begleiten dich noch nach Hause!"

"Nein ist nicht nötig, aber danke für das Angebot Yugi. Macht euch noch einen schönen Nachmittag. Bis morgen in der Schule."

"Machs gut Tea!"

"Bis morgen! Hoffentlich geht's ihr bald besser." hörte ich Joey sagen, als ich in die nächste Gasse einbog.
 

Nachhauseweg, 15.55:
 

Ich spinne. Ich bin verrückt. Aber ich weiß was ich gesehen habe. Und mein Gefühl sagt mir, das doch etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht sollte ich ihn einfach fragen und die Sache klar stellen. Meine Sorgen für unbegründet erklären lassen.

Aber was, wenn es doch stimmt. Was stimmt? Weswegen mache ich mir überhaupt solche Gedanken?

Tatsache: Yugi verändert sich während eines Duells. Er wirkt selbstsicherer, stärker und auch wenn ich es mir nicht eingestehen will, attraktiver.

Am besten wäre ich schlafe noch eine Nacht darüber und beschließe morgen, was ich mache oder auch nicht mache.
 

Tea's zuhause, 19.50:
 

Das Schaumbad war jetzt genau das, was ich gebraucht habe. Verdammt, ich muß noch für den Test am Freitag büffeln. Aber ich kann mich nicht konzentrieren. Mir kommen immer wieder Yugi's zwei Gesichter in den Sinn. Sein eher Kindliches und dann das stärkere, erwachsenere. Vielleicht sollte ich noch ein bißchen fernsehen, vielleicht kann ich dann endlich abschalten.

Ich ging in mein Zimmer, schaltete den Fernseher ein und machte es mir gemütlich, als plötzlich das Telefon läutete.

Nicht jetzt, ich bin zu faul um aufzustehen. Gott sei Dank ist Mama zu Hause, die wird schon abnehmen.

Tatsächlich hörte ich meine Mutter den Hörer abnehmen und die darauffolgende Begrüßung. "Hallo Yugi! Tea? Ich weiß nicht, vielleicht schläft sie schon, aber ich seh mal nach. Warte kurz!

"Tea! Yugi ist am Telefon!"

Schock. Das hab ich jetzt am allerwenigsten erwartet. Am besten ist, ich antworte ihr nicht. Ich will gerade nicht mit Yugi reden.

Oh nein. Sie kommt. Die Tür öffnete sich. Meine Mutter stand im Zimmer.

"Tea Schatz, Yugi will mit dir sprechen!" sagte sie sanft.

Automatisch schloß ich vor ihrem Eintreten meine Augen. Bitte geh, bitte geh, bitte geh endlich. Ich hab jetzt nicht den Nerv für ein Gespräch mit Yugi. Was macht sie jetzt? Sie kommt her. Jetzt nicht die Nerven verlieren. Bleib ganz ruhig, Tea. Gott sei Dank, sie stellt nur den Fernseher aus.

Als meine Mutter meine Tür schloß kamen mir plötzlich Zweifel. Wieso wollte ich einem Gespräch mit Yugi aus dem Weg gehen? Das ist doch sonst nicht meine Art mich vor Schwierigkeiten zu drücken? Jetzt ist es zu spät.

Ich hörte Mama sagen: "Tea ist schon ein eingeschlafen, irgendwie wirkte sie heute etwas verwirrt, ich weiß auch nicht, vielleicht ist das grade eine Phase. Ja ich werds ihr morgen Früh ausrichten. Tschüss Yugi."

Erleichtert setzte ich mich in meinem Bett auf und betrachtete die Sterne durchs Fenster.

Wieso, wieso habe ich jetzt so ein schlechtes Gewissen. Weil ich normalerweise nicht lüge?

Das wird es wohl sein.

Die Frage was morgen sein würde quälte mich noch bis in die späte Nacht. Einschlafen konnte ich erst gegen 2 Uhr früh!
 

Vorschau: Tea findet Yugi's Geheimnis heraus: Yami!

Die Wahrheit kommt ans Licht

2. Die Wahrheit kommt ans Licht
 

Tea's Zimmer, 6.59:
 

Als ich erwachte warf mir die Sonne ihre Strahlen entgegen. Nach den morgendlichen Orientierungsschwierigkeiten fiel mein Blick auf den Wecker, deren Zeiger auf 12 und 7 Uhr standen.

Erst sieben? Die Schule beginnt doch heute erst um 9, da die erste Stunde ausfällt. Also kann ich noch ein bißchen schlafen.

Just in diesem Moment kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend. Sie hinderten mich am einschlafen.

Was Yugi wohl wollte? Vielleicht sollte ich doch aufstehen und Mama danach fragen? Immerhin hat er mir doch etwas ausrichten lassen. Was, wenn es etwas Wichtiges war?

Plötzlich wurde mir ganz heiß, da Yugi's Gesicht vor meinem geistigen Auge auftauchte. Seine männlichen und doch so sanften Gesichtszüge, die so sexy waren, daß sie mir den Schweiß auf die Stirn trieben. Diese Augen ...

Ich seufzte. Wäre er doch jetzt nur hier. Nach 5-minütigem "Schweben im 7. Himmel" holte mich die Realität wieder ein.

Ich erhob mich mit schweren Beinen aus meinem Bett. Nach der morgendlichen Toilette machte ich mich schließlich auf in die Küche um meine Mutter danach zu fragen.
 

Küche der Gardners, 7:10:
 

Warte mal, eigentlich habe ich doch geschlafen. Ich kann sie doch nicht fragen, was Yugi wollte, wenn ich es gar nicht gehört habe?

"Morgen Tea! Hast du gut geschlafen?"

"Morgen Mama. Wie ein Baby." Was? Ich habe mich doch bis in die Morgenstunden gequält. Jetzt hab ich schon wieder gelogen. Wieso nur? Wie jeden Morgen füllte ich mir eine Tasse mit Kaffee und nahm gegenüber meiner Mutter am Küchentisch platz. Normalerweise aß ich auch eine Scheibe Brot mit Marmelade, doch heute hatte ich irgendwie keinen Appetit.

"Tea, ist dir nicht gut? Ohne Frühstück gehst du doch normalerweise nicht aus dem Haus?"

"Ich hab heute keinen Hunger, okay?" antwortete ich wohl etwas zu schroff.

"Ist ja schon gut, du mußt ja nicht gleich bissig werden. .... Ach übrigens, Yugi hat gestern Abend angerufen."

"Ach wirklich? Was wollte er denn?" brachte ich etwas gekünstelt hervor, da ich ja genau wußte, daß er angerufen hatte.

"Er läßt dir ausrichten, daß er dich um halb 9 hier abholt. Er schien sich Sorgen um dich zu machen." Mein Blick wurde ernster als er sowieso schon war. Wieso macht er sich denn Sorgen um mich. Ich bin es doch, die sich Sorgen um ihn macht.

Auf einmal ergriff meine Mutter meine Hand. "Tea Schatz. Wenn dich irgend etwas bedrückt, kannst du jederzeit mit mir darüber reden, das weißt du doch, oder?"

Was will sie denn jetzt damit sagen? Erschrocken zog ich meine Hand zurück. "Ja Mama. Ich weiß, aber mir geht es wirklich gut. Ich habe nichts." Schon wieder. Ich muß damit aufhören, meine Mutter anzulügen.

"Bist du etwa in einen Jungen verliebt? Oder hast du vielleicht schon einen Freund und willst nun mit ihm schlafen?" schoß es plötzlich aus Mama heraus. Ich bekam einen knallroten Kopf, der ihr wohl vermittelte, daß sie damit voll ins Schwarze getroffen hatte. "Also doch. Ich wußte es. Willst du mir jetzt erzählen, wer der Glückliche ist oder muß ich die Kleinigkeiten aus dir herausquetschen?" Wütend und wahrscheinlich auch peinlich ertappt stand ich auf. "Mama! Ich bin in niemanden verliebt und mit jemandem schlafen will ich schon gar nicht! Und jetzt keine weiteren Fragen!" Wütend verließ ich die Küche und war erstaunt, wie energisch ich war.
 

Tea's Zimmer 7:30:
 

Also wenn sie vorher noch nicht ganz von ihren Worten überzeugt war, dann ist sie es bestimmt jetzt. Gut gemacht Tea.

Schon wieder etwas erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Warum ist sie mir nicht gleich hinterher gestürmt? Sie läßt sich doch sonst keine Neuigkeiten entgehen! Keine Ahnung.

Lange lag ich da, starrte an die Decke und ließ die vergangenen Ereignisse noch einmal Revue passieren als ich plötzlich aufschrak.

Verdammt, ich muß doch zur Schule. *Rumps*

Vor lauter Schreck bin ich glatt vom Bett gefallen.

"Tea ist dir was passiert?" "Nein Mama, alles okay, ich bin nur vom Bett gefallen!" "Was machst du noch im Bett. Hast du vergessen, daß dich Yugi gegen 8:30 abholen wollte?"

"Ja, ja!" Nervös schielte ich, noch immer am Boden liegend, zur Wanduhr, die schon 8:20 anzeigte.

Nein, nein so war das nicht geplant. Ich muß doch noch duschen.

Ich sprang auf und machte mich auf den Weg ins Bad. wo ich mich wusch, so schnell ich konnte, denn schließlich wollte ich Yugi nicht warten lassen.

Als ich dann, nur mit einem Handtuch um meinen Körper, zurück in mein Zimmer schlich, hörte ich auf einmal Stimmen.

Ist das nicht Yugi?

"Ich sage dir, das Duell morgen mit Kaiba wird ein echter Knaller."

Aber mit wem spricht er da? Führt er etwa schon Selbstgespräche?

Angespannt lugte ich durch den kleinen Spalt der offenen Tür in mein Zimmer.

Tatsächlich, es ist Yugi. Aber mit wem spricht er?

"Vielleicht sollten wir doch unsere Strategie ändern."

UNSERE Strategie? Ja spielt er denn ein Doppelmatch? Davon wüßte ich doch. Und wieso starrt er ins Leere. Vor ihm steht doch niemand.

Plötzlich schien das Gespräch in eine andere Richtung zu laufen.

"Was meinst du, was mit Tea ist? So kenne ich sie gar nicht!"

Er redet doch nicht etwa über mich? Natürlich, mein Name ist doch gefallen.

"Gestern war sie so verschlossen und irgendwie betrübt."

"Tea!" hörte ich plötzlich meine Mutter hinter mir sagen. Erschrocken richtete ich mich auf. "Wieso stehst du hier draußen und schielst in dein Zimmer? Traust du dich etwa nicht hinein weil Yugi da drin ist?"

Mit Entsetzten schweifte mein Blick von meiner Mutter zu der Tür, vor der ich kurz zuvor noch gestanden hatte. Sie öffnete sich und da stand er nun. Yugi.

Meine Gedanken überschlugen sich nur so.

Oh nein, hat er etwa gehört was Mama gesagt hat? Weiß er, daß ich ihn belauscht habe?

Vor lauter Panik hatte ich total vergessen, daß ich ja immer noch halbnackt im Flur stand. Denn auch Yugi dürfte es bemerkt haben, das zeigte zumindest sein rot-gefärbtes Gesicht.

Schnell Tea. Mach was. Du kannst hier nicht stehen bleiben. Oh mein Gott, das ist ja so peinlich. "Ich geh mich dann mal umziehen!"

Mit noch leicht geröteten Wangen verzog ich mich in mein Zimmer. Yugi war vorrausschauend aus der Tür getreten. "Ich warte dann unten Tea!" rief mir Yugi von außen zu. Ich antwortete ihm nicht und ließ mich vorerst erleichtert auf den Boden sinken, als sich seine Schritte entfernten.

Ich bin doch wirklich zu blöd. Muß denn immer nur ich ins Fettnäpfchen treten?

Leicht genervt ließ ich nun das Handtuch fallen und holte zuerst Unterwäsche, dann meine Schuluniform aus dem Schrank. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Schatz, ist alles in Ordnung mit dir?" "Nicht jetzt. Bitte geh und sag Yugi, daß ich gleich komme." Ohne Widerrede tat sie das, wonach ich sie gebeten hatte.

Rasch zog ich man an, da ich ihn nicht noch länger warten lassen wollte. Es kostete mich einige Überwindung endlich einen Fuß aus meiner Tür zu setzten und Yugi gegenüber zu treten.

Mist, ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Soll ich ihn nun darauf ansprechen? Es ist ziemlich merkwürdig, daß er mit sich selbst spricht.
 

Küche der Gardners, 8:40:
 

Als ich dann doch den Mut zusammen genommen hatte, stapfte ich mit voller Überzeugung in die Küche, wo auch schon Yugi auf mich wartete.

Wie soll ich mich bloß verhalten? Am besten ist, ich tue genau das, was ich auch unter normalen Umständen tun würde. Nur wie würde ich sonst handeln?

Auf einmal wußte ich gar nichts mehr. Konnte nicht klar denken. Ich wollte nur noch zur Schule. Als ich die Küche betrat krallte ich mir zu meiner Verwunderung Yugi's Hand und zog ihn mit mir aus dem Haus. "Ciao Mama. Ich komm dann so gegen 4. Schönen Arbeitstag!"

Noch bevor meine Mutter irgend etwas erwidern konnte knallte ich die Haustür zu.

Puuh! Geschafft, gerade noch mal gut gegangen. Jetzt hab ich vor ihr erstmal meine Ruhe.

"Tea. Was ist los? Warum hast du es so eilig?"

Völlig verdattert blieb ich stehen und sah mich um. Ich hielt immer noch seine Hand. Um nicht noch mehr aufzufallen ließ ich sie los, obwohl mir diese Berührung irgendwie gefallen hatte. "Entschuldige, es ist nur...ähm.., meine Mutter...ach, vergiß es einfach, ist nicht so wichtig." Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren gingen wir weiter. Einige Minuten verbrachten wir schweigend doch plötzlich brach er es. "Vielleicht macht sie sich nur Sorgen." Er ergriff meinen Arm und hinderte mich somit am Weitergehen. Verheißungsvoll blickte ich ihm in seine gutmütigen Augen. "Weißt du, ich tue das nämlich auch!" Ich wußte nicht, was ich darauf antworten sollte. Meine Wangen nahmen die übliche Röte an und verlegen wand ich meine Augen von den seinen ab. "Tea? Was hast du bloß." "Kann ich dich etwas fragen, Yugi?" schoß es plötzlich aus mir hervor. "Du kannst mich alles fragen. Schieß los." "Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Du mußt mir nur versprechen mir eine ehrliche Antwort darauf zu geben."

"Ich werde es versuchen." "Nein, versprich es mir." Yugi's Miene wurde ernster und auch seine Augen spiegelten einen gewissen nervösen und zugleich besorgten Blick wieder. "Also gut, ich verspreche es." Da stand ich nun. Wußte nicht, wie ich es formulieren sollte. Ich nahm nun meinen ganzen Mut zusammen und fing schließlich an. "In letzter Zeit ist mir etwas aufgefallen. Ich weiß nicht, wieso ich das vorher nicht erkannt habe, aber ich bin mir sicher, daß es schon länger da ist."

"Auf was willst du hi.." "Bitte unterbrich mich nicht. Das ist sehr wichtig für mich. Was ich eigentlich sagen will ist, daß ich dich vorher, als du in meinem Zimmer warst, belauscht habe. Ich weiß ich hätte das nicht tun sollen, aber ich war so erschrocken darüber, als ich dich auf einmal reden gehört habe, ich konnte nicht anders. Als ich dann die Tür einen Spalt weit öffnete um zu sehen, wer noch im Zimmer war, sah ich niemanden. Das war sehr merkwürdig. Vor allem weil es so aussah als würdest du wahrhaftig mit einer vor dir stehenden Person sprechen.

"Tea, ich"

"Warte, ich bin noch nicht fertig. Da ist noch eine Sache, die ich eigentlich schon vor diesem heutigen Vorfall mit dir besprechen wollte. Ich habe bemerkt, daß du dich veränderst. Nicht dauerhaft, sondern nur, sobald du Duel Monsters spielst. Ich weiß nicht woher es kommt, aber du wirst größer, deine Stimme ändert sich und deine Augen, sie werden irgendwie stolzer, siegessicherer und in einer positiven Art und Weise bedrohlicher. Versteh mich jetzt nicht falsch, du bist mein bester Freund und ich halte dich nicht für verrückt. Vielleicht bin ich es ja, ich weiß es nicht. Eigentlich weiß ich überhaupt nichts mehr. Also bitte Yugi, bitte überzeug mich vom Gegenteil und beweis mir, daß meine Sorgen unbegründet sind!"

Hab ich das jetzt wirklich gesagt?

Ich konnte es nicht glauben. Voller Staunen über meine soeben gehaltene Rede richtete sich mein Blick auf Yugi. Ich wartete, wartete auf eine Antwort. Doch er stand nur da und blickte nach rechts. Er wußte nicht, was er antworten sollte.

"Yugi?" fragte ich vorsichtig. Er erschrak.

"Tea. Was ich dir jetzt sage, wirst du wahrscheinlich im ersten Augenblick nicht verstehen, also versuch ruhig zu bleiben und laß mich zu Ende erklären. Verstehst du?"

"Ja, du kannst anfangen!" Das hört sich ja gar nicht gut an. Was kommt jetzt? Ich hoffe doch, es ist nichts Schlimmes.

"Du hast vollkommen recht mit deinen Vermutungen. Du weißt doch noch, daß ich vor etwa 2 Jahren das Milleniumspuzzle zusammengesetzt habe."

Nervös fiel mein Blick auf sein Puzzle, ein goldenes Etwas, das mit einer dicken Kette um seinen Hals hing. Ich nickte.

"In diesem Puzzle haust ein Geist, Tea."

"Was? Ich glaube du spinnst. Ein Geist?" Ein Geist? Was soll das denn jetzt. Ich hätte wirklich alles erwartet, aber nicht das. Er ist wirklich verrückt geworden."

Erschüttert trat ich einen Schritt zurück.

"Tea warte, du hast gesagt, daß du dir die ganze Geschichte anhörst, bevor du vorschnell urteilst."

"Na schön, aber ich hoffe diese Geschichte wird nicht noch absurder."

"Dieser Geist, besser gesagt, die Seele. die in dem Puzzle wohnt, ist ein 5000 Jahre alter ägyptischer Pharao. Damals verbannte man ihn ins Milleniumspuzzle um die Welt in ferner Zukunft zu retten. Mit meiner Hilfe."

"Meine Hoffnungen waren vergebens, sie ist noch viel absurder als vorher! Du willst die Welt retten? Vor wem denn? Den Amerikanern?"

"Mach dich nicht lustig. Das ist die Wahrheit!"

"Ja und ich bin die bezaubernde Jeannie!"

"Tea, sei nicht unfair. Es ist viel einfacher als du denkst. Yami und ich.."

"Yami?"

"Yami, sein Name"

"Ich wußte gar nicht das Geister, entschuldige Seelen, einen Namen haben" sagte ich in einem etwas sarkastischen Unterton.

"Also wo war ich? ...Ah ja. Was ich sagen wollte ist: Yami und ich teilen uns einen Körper. Er übernimmt meinen Körper während eines Duells. Darum verändert sich mein Aussehen und meine Stimme."

Ich wußte nicht was ich sagen sollte. Ich starrte ihn einfach nur an. Ich konnte es einfach nicht glauben, Yugi teilt sich einen Körper? Das klingt so absurd. Sie ihn dir an, seine Augen, würden sie mich etwa anlügen? Wahrscheinlich nicht.

"Tea?"

Er riß mich aus meinen Gedanken.

"Was ist?"

"Yami, er würde dich gerne kennen lernen. Natürlich kennt ihr euch schon länger, doch bewußt hast du ja noch nie mit ihm gesprochen!"

Ich konnte nichts sagen. Stumm und ohne Emotion beobachtete ich die nächsten Ereignisse.

Ich sah es zum ersten Mal aus nächster Nähe. Die Verwandlung. Helles gleißendes Licht. Millisekunden blitzte es auf und dann stand er da. Yami, der angeblich ägyptische Pharao. Mir verschlug es die Sprache, es stimmte tatsächlich. Meine Knie wurden weich, denn er hatte wieder diese Augen. Seine wunderschönen violetten Augen. Voller Selbstbewußtsein. Und da ich jetzt wußte, wem sie gehörten, wirkten sie noch stolzer.

"Hallo, ich bin Yami. Es freut mich dich endlich persönlich kennen zu lernen." Er streckte mir die Hand entgegen, erwartete die meinige.

Mein anfänglicher Sarkasmus war verflogen. Vor mir stand dieser unglaublich toughe junge Mann, der mir so fremd und doch so nah war. Die Stimme ließ mich erschaudern. In positivem Sinne. Und dann wieder diese Hitze. Ein Wechselbad der Gefühle. Ich begann zu zittern.

Er wartet Tea, er wartet auf eine Antwort. Tu etwas. Röte zierte mein Gesicht.

"Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt? Tea?"

Fragen, so viele Fragen. Und doch war mein Kopf so leer. Konnte nicht denken, nichts sagen. War total gelähmt. Noch immer trafen sich unsere Blicke. Minuten verstrichen.

Ich verliere meinen Verstand. Ich kann nicht. Ich kann nicht. Hilfe. Bitte, bitte sieh mich nicht so an. Du bist doch....

"Es tut mir leid."

Ich wand meinen Blick ab, setzte meine Beine in Bewegung.

"Tea, warte doch" hörte ich ihn noch sagen, bevor ich außer Reichweite war."
 

Vorschau: Wie wird sich Tea verhalten? Wieso ist sie weggelaufen?

Peinlich, peinlich ...

Kapitel 3: Peinlich, peinlich ...
 

Auf dem Weg zur Schule, 8.53:
 

Was mach ich bloß? Wieso bin ich weggelaufen? Wieso konnte ich ihm nicht die Hand geben? Wieso nur?

Es waren gerade mal 5 Minuten vergangen, seitdem ich Yami stehen ließ und es quälten mich immer wieder die gleichen Fragen. Erschöpft durch die Rennerei ließ ich mich nun auf die eben auftauchende Bank fallen. Mein Puls raste, mein Herz pulsierte lautstark in meiner Brust und mein Kopf drohte zu platzen. Durch die eben errungene Inaktivität meiner Beine verstärkte sich das auch noch.

Was ist nur los mit mir? Ich scheue mich doch sonst nicht vor fremden Menschen. Fremd? War denn Yami eigentlich ein Fremder? Ich wußte es nicht. Mit diesen Worten blickte ich in die Richtung, aus der ich gerade kam.

Wird er mir wohl hinterher laufen? Ich schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich nicht. Insgeheim aber wünschte ich mir aber genau das Gegenteil. Sofort verwarf ich diese Gedanken wieder.

Was mache ich denn jetzt? Wenn ich jetzt normal zur Schule gehe, werde ich Yugi begegnen, der sicherlich mit mir darüber reden will. Und Yami? Der wird ebenfalls wissen wollen, was los ist. Unschlüssig sah ich hoch zum Himmel, der heute keine einzige Wolke vorzuweisen hatte. Ein zartes Lächeln breitete sich auf mein Gesicht, das aber nach einigen Sekunden wieder verschwand. Ich wußte noch immer nicht, was ich machen sollte, als ich plötzlich Yami's Stimme hörte.

"Warum ist sie weggelaufen? Meinst du, sie hatte Angst vor mir?

Nervös sprang ich auf. Mein Herz wurde unerhört schneller. Was mache ich denn jetzt? Weglaufen? Schon wieder? Nein, das kann ich nicht.

Schnell und ohne zu zögern verschwand ich hinter dem nebst parkenden Auto und ging in die Hocke um nicht entdeckt zu werden. Ich hoffe er hat mich nicht gesehen.

Ich beobachtete ihn von meiner Position aus, so gut ich konnte. Er kam näher. Ging schließlich vorbei, als...

"Yugi, ich glaube Tea mag mich nicht."

Diese Worte trafen mich wie ein Schlag. Ohne nachzudenken stand ich auf und lief auf den Gehsteig. "Oh doch. Ich mag dich. Sogar sehr." Oh nein. Tea, was machst du nur? Konnte ich denn nicht noch ne Minute warten? Dann wäre er sicher schon außer Reichweite. Ich blöde Kuh.

Yami drehte sich erschrocken um und sah mich an, wußte nicht was er darauf sagen sollte. Wahrscheinlich war er genauso perplex, wie ich. Oder auch nur überrascht über mein plötzliches Auftauchen.

"Ich meine, ich... äh..." Verlegen wand ich meinen Kopf zur Seite. Wollte seinen Blicken ausweichen. Doch unwiderruflich konnte ich nicht anders und ergab mich den seinen.

Da war es wieder. Dieselben Gefühle und Emotionen. Dieselbe Situation und sie schien den gleichen Ausgang zu nehmen.

"Du läufst doch jetzt nicht wieder weg, oder?" brach er das Schweigen, bevor ich auch nur ans Weglaufen denken konnte.

"Ich, Yami, es tut mir leid. Ich meine, wegen vorhin." entgegnete ich mit etwas zittriger Stimme.

"Du mußt dich doch nicht entschuldigen. Du hattest sicher einen guten Grund."

Ja den hatte ich, du warst schuld. Du, nur du. Dein Lächeln, deine Stimme, deine ganze Art.

Langsam aber sicher kam er näher.

"Ja äh, weißt du ich ..." Ich wandte meinen Kopf zur Seite, Richtung Boden, zur anderen Seite, nur um ihn nicht direkt ansehen zu müssen.

"Tea, du mußt mir nicht sagen, warum du verschwunden bist." Als ich aufblickte, hatte sich der Abstand zwischen uns schon gefährlich verringert. Plötzlich, etwa einen Meter vor mir, blieb er stehen. "Du hast Angst vor mir, nicht wahr?"

Was habe ich? Angst? Ja, vielleicht hatte ich Angst, im ersten Moment. Aber das danach, das war keineswegs ein Angstgefühl. Es war... . Ja was war es denn überhaupt? Etwa das, was ich denke? Nein. Ich weiß, daß ich in Yugi verliebt bin. In Yugi. Nicht in Yami. Aber warum werde ich dann so nervös, wenn Yami da ist? Ich werde doch nicht etwa...

"Tea?"

"Ja?" schoß es automatisch aus mir heraus und ich unterbrach somit meinen Gedanken. Doch als ich dann meine Augen öffnete, ich hatte sie geschlossen, da mich die Sonne geblendet hatte, geschah etwas, was ich nicht erwartet hätte. Unbemerkt war Yami näher an mich herangetreten.

Was hat er denn jetzt vor?

Ich wollte schon zurücktreten, als Yami plötzlich meine rechte Hand ergriff und sie mit seinen Händen fest umschloß. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, wurde aber abgelöst von einer undefinierbaren Wärme, die von ihm auszugehen schien. Diesmal konnte ich nicht anders und sah ihm direkt ins Gesicht, in seine großen, klaren und starken Augen.

"Du mußt dich nicht vor mir fürchten. Ich würde keiner Fliege was zu Leide tun. Das mußt du mir glauben."

"Ich habe keine Angst vor dir, wirklich nicht. Es ist nur so daß ich, glaube ich, die ganze Situation erstmal begreifen muß. Verstehst du?"

Erleichtert lockerte er seinen Griff etwas, ließ aber noch nicht ganz von mir ab, und setzte sein Lächeln auf, das mir wieder mal zusetzte. "Ra sei Dank. Ich bin so froh, daß du so darüber denkst."

Hä? Ra? War Ra nicht der ägyptische Sonnengott? Klar, Yami ist, oder war, doch Ägypter.

"Was ist?" Er hatte wohl meinen etwas verwunderten Gesichtsausdruck bemerkt.

"Nichts, nichts. Alles okay." Weiterhin trafen sich unsere Blicke, als sich unerwartet eine leichte Röte auf Yami's Wangen abzeichnete. Erst jetzt wurde ihm klar, daß er immer noch meine Hand hielt. "Nun ja, äh, wir sollten dann mal..." Etwas verlegen ließ er sie dann los. "... zur Schule. Es ist immerhin schon ..." Ein Blick zur Uhr. ".... 10 nach neun! Verdammt wir kommen zu spät." "Falsch. Wir sind schon zu spät." verbesserte ich ihn. Er nahm erneut meine Hand und lief sofort los, noch bevor ich protestieren konnte.
 

In der Schule, 9.20:
 

Den ganzen Weg bis zur Schule wechselten wir kein einziges Wort.

Noch immer hielt er fest meine Hand.

Was er jetzt wohl gerade denkt? Wahrscheinlich nicht viel, sonst hätte er meine Hand bestimmt schon wieder losgelassen. Ich bin froh, daß er es noch nicht getan hat. Seine Berührungen sind immer so, wie soll ich sagen, prickelnd. Ich denke, ich bin... Verlegen verhinderte ich den Fortgang dieses Gedankens.

Wir betraten das Schulgebäude, liefen zu unserem Klassenraum. Yami öffnete die Tür, noch immer waren unsere Hände verschmolzen, und trat ein. "Entschuldigen Sie, daß wir zu spät kommen, aber wir wurden aufgehalten." "Ja, in der Knutschkammer." bemerkte Joey sofort, der mit ausgestrecktem Zeigefinger alle auf unsere Handstellung hinwies. Die Klasse begann zu pfeifen, zu lachen und zu jubeln, was zur Folge hatte, daß wir unsere Hände lösten und knallrot anliefen. "Yugi, Yugi, Yugi!" Die Jungs starteten einen Sprechchor, der wohl Yami anfeuern sollte. Keine Ahnung wieso.

Das hätte jetzt wirklich nicht sein müssen, Joey, du Idiot. Es ist doch gar nichts passiert. Wir haben doch gar nichts gemacht.

Verstohlen sah ich zu Yami, dem es noch peinlicher zu sein schien als mir.

"Würde sich die Klasse wieder beruhigen." übertönte Professor Minamoto das Geschrei der aufgeregten Jungs und Mädchen." "Miss Gardner, Mister Mouto!" richtete er sich nun an uns. "Was sie in ihrer Freizeit treiben, ist ihre Sache, sie sind immerhin schon volljährig." Noch röter konnten unsere Köpfe kaum noch werden. Das hämische Grinsen der Jungs und das Kichern der Mädchen machte es auch nicht besser. "Aber wenn sie damit meinen Unterricht stören und noch dazu zu spät kommen, hat das Konsequenzen." Wir nickten beide andächtig. "Dieses Mal gibt es nur eine Verwarnung, sollte das aber noch einmal passieren, dann werden wir wohl ihre Eltern informieren müssen. Außerdem werden sie beide den Nachmittag mit Nachsitzen verbringen. Haben wir uns verstanden?" "Ja, Sir." "Ja, Professor Minamoto."

Nach dieser überraschenderweise nicht so hart ausgefallenen Standpauke, nahmen Yami und ich mit hochrotem Kopf platz. Sofort begannen ein paar Tussis in den vorderen Reihen miteinander zu tuscheln.

Na klasse, jetzt sind wir sicher für ein paar Wochen Gesprächsthema Nummer eins. Und das, obwohl gar nichts zwischen uns war. Genervt wandte ich meinen Kopf ab.
 

Was mir allerdings merkwürdig vorkam, war, daß es immer noch Yami war, der dort schräg vor mir saß. Warum hatte nicht Yugi wieder die Kontrolle übernommen? Angestrengt starrte ich auf Yami, der nur still da saß und die Pöbelversuche der anderen Jungs ins Leere laufen ließ.

"Miss Gardner? Miss Gardner?" Erschrocken fuhr ich zusammen und wand meinen Blick von Yami ab. "Anscheinend sind sie mehr an Mr. Mouto's Hinterkopf interessiert, als an meinem Unterricht." Die eben erst verblaßte Röte kam in einem Satz wieder zurück, als sich wieder alle Blicke auf mich richteten, auch Yami's. "Ich habe nur ..."

"Sie haben nur was?" "Ich äh, ich" Ich wußte nicht, was ich darauf antworten sollte.

Nach längerem Schweigen meinerseits, gab der Lehrer es auf. "Passen sie in Zukunft besser auf. Sie wissen doch, was ihnen blüht, wenn sie nochmals abschweifen."

Puuh. Das ist ja gerade noch mal gut gegangen. Warum ist Herr Minamoto heute nur so freundlich? Ist ja auch egal. Jetzt reiß dich zusammen, Tea. Es sind doch nur mehr 25 Minuten.

"Psst. Tea?" flüsterte mir Yami zu. "Ich muß mit dir reden. Nach der Stunde, im Hof." Nach diesen Worten wandte er sich wieder dem Unterricht zu.

Mein Herz klopfte immer noch heftig in meiner Brust. Was er wohl vorhat?
 

------ Unterricht ------ (will den nicht beschreiben)
 

Ich konnte das Pausenklingeln kaum noch erwarten. Na mach schon, spring weiter. Gespannt starrte ich auf die Uhr.
 

Es war 9:50 als es klingelte. Sofort erhob ich mich, doch es war schon zu spät. Einige der "Tussis" umzingelten mich. Ich schielte zu Yami, dem es nicht anderes erging. Joey und noch ein paar andere Neugierige hielten ihn in Schach. "Na los, erzähl schon, was läuft zwischen dir und Mouto?" "Das geht euch nichts an." entgegnete ich etwas genervt. "Komm schon, Tea, laß dir nicht alles aus der Nase ziehen." "Zwischen mir und Ya, Yugi ist nichts. Wir sind nur gute Freunde. Und jetzt laßt mich in Ruhe!"

Da hätte ich mich doch beinahe verplappert. "Tea, du lügst doch, das sieht man dir an der Nasenspitze an." "Ja genau, und außerdem wärst du sonst nicht so rot im Gesicht!"

Ich muß schleunigst etwas gegen meine Rot-Werde-Anfälle tun. Yami, hilf mir doch.

"Ach, glaubt doch was ihr wollt. Ich will nichts von Tea." drang es von der "männlichen Front" herüber. Die Worte kränkten mich ungewollt, was nicht unbemerkt blieb.

"Aha, also doch. Ich wußte es."

"Du hast was gewußt?"

"Daß du in Mouto verknallt bist!"

"Was? So ein Unsinn. Was fällt dir überhaupt ein?" Kurz vor einem Wutausbruch brach ich mit schaufelnden Händen durch meine "Umsperrung" und stapfte aus dem Klassenzimmer, nicht achtend, wie es Yami erging.

Was bildet sich diese blöde Schnepfe eigentlich ein? Diese Aussage traf mich doch härter, als ich dachte. Denn es war wohl oder über die Wahrheit. Ja, ich bin in Yugi verliebt.

Das dachte ich zumindest. Ich hatte mich auch schon damit abgefunden und meine Gefühle akzeptiert. Doch seitdem ich weiß, daß es "ihn" gibt, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Wenn es doch Yami ist, der... Ach Quatsch.

Schon wieder stoppte ich bei diesen Gedanken. Doch wieso nur?

Wieso konnte ich denn nicht einfach diesen Gedanken ausschöpfen und "aussprechen", daß es vielleicht doch Yami sein könnte, in den ich verliebt war.

Ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. In meinen "Fantastereien" versunken hatte ich nicht bemerkt, daß ich in eine abgelegene Ecke des Schulhofes gegangen war.

"Tea?" hörte ich eine mir bekannte Stimme hinter mir sagen und spürte sogleich einen warmen, sanften Druck auf meiner Schulter. Langsam wand ich meinen Kopf.

Er war es. Tatsächlich, es war Yami, dessen Hand auf meiner Schulter ruhte. Und wieder blickte ich in seine mystischen, stolzen Augen.

"Tea, es tut mir leid." Er war nun um mich herum gegangen und positionierte seine andere Hand auf meiner anderen Schulter. Ein Schauer überkam mich und mein Herz begann unaufhörlich zu schlagen. "Es tut mir leid, daß ich Yugi und dich in eine solch prekäre Lage gebracht habe. Ich denke ich habe einfach nicht darüber nachgedacht, als ich deine Hand festhielt und schnurstracks in die Klasse marschiert bin."

"Du mußt doch nicht..." Weiter kam ich nicht, denn er hatte bereits einen Finger auf meine Lippen gelegt.

"Nein, laß mich ausreden. Bitte." Ich nickte und sogleich wanderte seine Hand von meinem Gesicht zurück zur Schulter.

"Ich, äh, wie soll ich anfangen. Ich denke ich bin etwas irritiert." Aufgeregt lauschte ich seinen Worten. "Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich glaube ich..."
 


 

Tja wenn's am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören.
 

Vorschau: Was wird Yami Tea wohl sagen?

Revelation

Kapitel 4: Revelation
 

Schulhof, 9:52:
 

"Ich, ähm, wie soll ich anfangen. Ich denke ich bin etwas irritiert." Aufgeregt lauschte ich seinen Worten. "Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich glaube ich..."

In meinen Gedanken vervollständigte sich dieser Satz: Ich glaube ich habe mich in dich verliebt! Sag es schon.

"Ich glaube ich äh..." Stille.

Gespannt starrte ich auf seine Lippen, in der Hoffnung diese drei kleinen Wörtchen würden ausgesprochen.

"Weißt du, ich erinnere mich kaum noch an meine Vergangenheit. Weder an meine Tätigkeit als Pharao, meine Familie und Freunde geschweige denn an meine ..."

Er stoppte wieder mitten im Satz. Es fiel ihm offenbar ziemlich schwer die richtigen Worte zu finden. Etwas verlegen nahm er seine Hände von meinen Schultern und trat einen Schritt von mir zurück, richtete seinen Blick zu meinen Füßen. Leider.

"Was ich eigentlich sagen will ist, daß ich nicht weiß, wie ich mich in der Öffentlichkeit verhalten soll." flüsterte er.

"Oh!" Eigentlich hatte ich ja etwas anderes erwartet. Aber doch erstaunte mich seine Antwort.

"Normalerweise duelliere ich mich nur. Von anderen Dingen habe ich so gut wie keine Ahnung mehr." fügte er mit zittriger Stimme hinzu. "Ich habe zwar in den zwei Jahren, in denen ich mit Yugi den Körper teilte, einiges über diese Zeit gelernt, doch es ist so, als wäre ich wieder ein Kind. Ein Kind, das erst lernen muß, wie es sich gegenüber anderen zu verhalten hat. Es ist nicht leicht, 5000 Jahre allein zu sein."

Mir fehlten die Worte. So hatte ich ihn noch nie gesehen. So "schwach" und zerbrechlich. Einerseits war ich ziemlich enttäuscht, daß er ES nicht gesagt hatte, doch andererseits tat er mir furchtbar leid. Ich trat wieder näher an ihn heran. Hob sein Gesicht mit meiner Hand am Kinn etwas an, um ihm in die Augen sehen zu können. Ich sah genau das, was ich zuvor schon in seiner Stimme wahrgenommen hatte: Unendliche Traurigkeit.

"Es muß ziemlich schwer für dich gewesen sein." Und als ich diese Worte aussprach, löste sich auch eine Träne aus meinen Augen, die zwei "Tränenteichen" kurz vor dem Überlaufen glichen.

Diese Reaktion hatte er wohl nicht erwartet. Mit etwas überraschter Mine brachte er ein zaghaftes Nicken hervor. Ich konnte es fühlen. Konnte sein Leid, seine Trauer und seinen Schmerz nachvollziehen. Am liebsten wollte ich ihn in die Arme nehmen, ihn an mich drücken, ihn halten und nie wieder los lassen, ihn nie wieder alleine lassen.

Wieder fesselte mich sein Blick und ich versank in der Tiefe seiner Augen. Dieses Mal dachte ich nicht daran mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, außer vielleicht in seine Richtung.

Soll ich, oder soll ich nicht?! Ich möchte ihn doch so gerne trösten, so gerne seine Nähe spüren und ihm das Gefühl geben, nicht alleine zu sein. Es tut mir weh, ihn so traurig zu sehen.

Tu es Tea. Laß einfach deine Angst und deine Zweifel außen vor. Er braucht dich jetzt.

Langsam glitt ich vorwärts. Ich war bereit. Bereit, ihn in die Arme zu schließen und meinen Tränen freien Lauf zu lassen, ihn spüren zu lassen, daß ich ihn verstehen konnte. Ich kam näher, näher als wir uns je waren. Und schließlich schlang ich meine Arme unter den Seinen hindurch um seinen Körper. Mein Kopf sank auf seine Schulter und schon kullerten die nächsten Tränen über meine Wangen. Es war schön, einfach nur schön ihn im Arm zu halten und seinen Körper zu spüren. Als ich schließlich auch seine Hände auf mir bemerkte, wußte ich, daß er es ebenso genoß. Er strich mir langsam mit der einen Hand über die Haare, die andere ruhte auf meinem Rücken. "Es ist okay, Tea. Du mußt doch wegen mir nicht weinen. Bitte, hör auf." flüsterte er und dabei vernahm ich seinen heißen Atem auf meinem Gesicht. Ein kurzes Frösteln überkam meinen Körper. Es war so schnell wieder weg, wie es gekommen war, doch unsere Umarmung wurde dadurch noch inniger.

Was mache ich hier eigentlich. Ich wollte doch Yami trösten. Und jetzt muß er mich beruhigen.
 

Ich weiß nicht mehr, wie lange wir uns noch gegenseitig fest hielten, aber es kam mir vor, als wären Stunden vergangen.

Die Pausenglocke unterbrach jedoch unsere Vertrautheit. Ruckartig ließen wir voneinander ab. Ziemlich verunsichert, aber doch noch beschwingt und voller Emotionen, standen wir da und sahen uns erneut an, wußten nicht, wie wir uns verhalten sollten.

"Tja, ich denke wir haben noch Unterricht." durchbrach er mit gewohnt standhafter Stimme die Stille, was mich irgendwie noch mehr verunsicherte.

"Ja." Mehr Worte konnte ich meinen Stimmbändern nicht entlocken.

"Wir sollten uns auf den Weg machen. Nicht, daß wir noch mal Ärger bekommen."

Ich nickte und folgte ihm dann mit ein wenig Abstand.

"So, ich muß zum Englischkurs. Was ist mit dir?"

"Mathe." entgegnete ich ihm kurz.

"Gut. Dann sehen wir uns vielleicht später noch. Bis dann." Schon war er verschwunden.

Häh? Was war denn das jetzt? Wo ist der Yami von vorhin? Der Yami, der mir sein Innerstes offenbart hatte. Schon kamen mir die ersten Zweifel, ob das, was ich gerade getan hatte, nicht doch falsch war.

Warum ist er so distanziert? Bin ich ihm doch zu nahe getreten? Ich wollte doch nur helfen. Und das ist nun der Dank dafür?

Die gute Stimmung war im Nu verflogen und wurde abgelöst durch Ärgernis/Enttäuschung. Seine abweisende Art hatte mich verletzt. Tief verletzt, doch wußte ich das zu verbergen.
 

Dem Unterricht konnte ich jedoch nicht folgen. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Immer wieder mußte ich daran denken, wie nahe wir uns doch schon gewesen sind und was mir Yami vorhin erzählt hatte. Seine "angebliche" Angst vor der Gesellschaft. Und wenn das alles nur eine Lüge war? Nein, das glaube ich nicht. Wieso sollte er mich anlügen?
 

Klassenraum für Geschichte, 15:25:
 

In meinem Kopf schwirrten so viele Fragen, die vergeblich nach einer Antwort suchten. Dieses Durcheinander verursachte heftigste Kopfschmerzen. Ich war unendlich erleichtert, als sich endlich die letzte Stunde dem Ende näherte. Den ganzen Vormittag über wurde ich von ein paar Mädchen belästigt, die anscheinend das Desaster in der ersten Stunde noch nicht "überwunden" hatten. Gott sei Dank hatte die Szene im Hof niemand mitbekommen, sonst würden ich und Yugi wohl nie wieder Ruhe haben.

Da ich gerade an Yugi denke. Wieso hat er nicht mit Yami gewechselt, bevor wir in die Klasse gingen. Und hat er das mit Yami und mir überhaupt mitbekommen? Weiß er etwa was vorgefallen ist? Nein, bitte nicht. Außerdem, ich habe ihn heute überhaupt nicht mehr gesehen? Geht er mir absichtlich aus dem Weg?
 

Endlich. Die letzte Stunde ist vorbei. Ich will nur noch nach Hause, heiß duschen und mich in meinem Bett verkriechen.
 

Schulhof, 15:32:

Als ich auf den Schulhof trat, total erschöpft und ausgelaugt vom vielen Grübeln, kam mir Yugi schon entgegen. Ich war etwas überrascht, denn das hatte ich nun wirklich nicht erwartet.

"Hallo, Tea!" begrüßte er mich, wie immer freundlich. "Oh, Hallo Yugi." antwortete ich gespielt nett. "Du sag mal, was hast du denn mit Yami angestellt, der hat sich nämlich total niedergeschlagen im Puzzle verkrochen."

Dieser Satz verursachte eine ungeheure Übelkeit und mein Kopf hämmerte nur um so mehr.

"Ach, wirklich? Nein, ich weiß nichts." stotterte ich.

"Und was ist mit dir? Du siehst auch nicht besser aus."

"Danke für das Kompliment!"

"Nein, so habe ich das nicht gemeint. Dich bedrückt doch etwas! Du kannst es mir ruhig sagen, wenn Yami irgend etwas gemacht hat, daß ..."

"Nein, das ist es nicht. Ich habe heute Nacht schlecht geschlafen und habe ungeheure Kopfschmerzen. Das ist alles. Yami hat damit nichts zu tun." unterbrach ich ihn und log ihm damit direkt ins Gesicht, was mich innerlich sehr schmerzte.

"Da bin ich aber beruhigt. Trotzdem weiß ich nicht, was mit ihm los ist, so habe ich ihn noch nie erlebt. Und du solltest dich schleunigst ins Bett legen."

"Du Yugi, darf ich dich was fragen?"

"Klar, schieß los."

"Es geht um heute morgen. Bevor wir in die Klasse gingen. Wieso hat eigentlich Yami's Geist die Kontrolle behalten und nicht deiner?"

"Das ist so, da sich Yami etwas schwer mit zwischenmenschlichen Beziehungen tut, wollte ich, daß er mal rauskommt und statt mir zur Schule geht. Das traf sich heute ganz gut, da ja du ab jetzt weißt, daß Yami, du weißt schon wer ist. Denn zu zweit geht alles leichter, nicht?"

"So war das also."

"Tja und kurz bevor du aufgetaucht bist, ging es ihm plötzlich nicht gut und er wollte sofort zurück ins Puzzle."

Mein Magen krampfte sich sporadisch zusammen und mein Kopf hämmerte und stach munter vor sich hin. "Yugi, entschuldige, aber mir geht's wirklich nicht so gut. Ich gehe nach Hause. Wir sehen uns dann ja morgen."

"Soll ich dich nicht noch begleiten? Nicht, daß du mir noch umkippst!"

"Nein, nein, ich schaffe das schon. Aber danke für das Angebot. Mach's gut."

Ich setzte meine Beine in Bewegung und ließ ihn einfach stehen.
 

Nachhauseweg, 15:37:
 

Anscheinend weiß Yugi weder von der Sache in der Klasse, noch von der im Schulhof. Das ist schon mal ein Lichtblick. Unwillkürlich dachte ich an Yami, der anscheinend ebenso bedrückt und niedergeschlagen war, wie ich. Aber wieso er? War er es nicht, der einfach auf und davon ist? Der mich einfach stehen ließ, wie eine dumme Gans? Wieso geht es ihm dann so schlecht? Vielleicht, weil irgendwas im Unterricht passiert ist? Nein, das glaube ich nicht.

Also ist es doch wegen mir. Ich bin schuld. Hätte ich ihn nur nicht in die Arme genommen. Wäre ich seiner Bitte sich mit ihm auf dem Schulhof zu treffen bloß nicht nachgekommen. Wäre ich heute Morgen nur nicht aufgestanden.

Ach Tea, wenn, wenn, wenn. Es ist nun mal passiert. Find dich damit ab. Und mal nicht gleich den Teufel an die Wand. Vielleicht war es ihm nur peinlich und ist deswegen so schnell abgehauen. Ja, ja. (So ein Gewissen bringt einen immer wieder auf den richtigen Weg, nicht?)

Am Besten ist, ich warte ab und spreche morgen noch mal mit Yugi.
 

Zuhause, 15:50:
 

Als ich neuen Mutes zuhause ankam, lag ein Zettel auf dem Tisch. *Hallo mein Schatz. Ich komme heute etwas später, ich treffe mich mit deinem Vater. Ich habe dir etwas zu essen gemacht. Es steht im Kühlschrank. Du brauchst es nur aufzuwärmen. Warte nicht auf mich. Mama."

Na klasse. Sie trifft sich wieder mit diesem Säufer. Was will sie eigentlich noch von dem? Denkt er, nur weil er jetzt ein Jahr trocken ist, er könnte wieder einen auf Familienvater und Ehemann machen. Nur über meine Leiche. Es war ein Fehler, daß sich Mama nicht von ihm hat scheiden lassen.

Wieder mit neuen Problemen belastet, machte ich mich auf ins Bad, wo ich gleich die Dusche anstellte und meine Klamotten auszog. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren glasig und ich war ziemlich blaß um die Nasenspitze. Yugi hatte also Recht, ich sehe nicht gerade rosig aus. Als das Wasser die richtige Temperatur erreicht hatte, trat ich hinter den Duschvorhang und wusch mir die Sorgen vom Gemüt.

Nach diesem erfrischenden Ereignis machte sich meinen Magen wieder bemerkbar, der sich wahrscheinlich nur zusammenkrampfte, weil ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte.

Also beschloß ich doch eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Ich ging wieder in die Küche, schon im Pyjama, und suchte zuallererst nach einer Kopfschmerztablette. Denn mein Schädel drohte gleich zu platzen und ich schwor mir heute keinen einzigen Gedanken mehr an irgendwen zu verschwenden.

Nach dem Essen, wanderte ich schwankend vor Schmerzen ins Bett und fiel hinein. Ich tat genau das, was ich mir vorgenommen hatte: Verkriechen.

Es dauerte auch nicht lange und ich entschlummerte ins Land der Träume.
 

Tea's Zimmer, 3:46:
 

Als ich erwachte, war es noch tiefste Nacht. Mein Zimmer war komplett in Dunkelheit getaucht, denn der Mond verkroch sich hinter einer dicken, fetten Wolke. Ich setzte mich auf und betätigte den Schalter zu meiner Nachttischlampe. Die auftauchende Helligkeit ließ mich kurz blinzeln. Doch schnell hatte ich mich daran gewöhnt.

Meine Kopfschmerzen hatten sich auch verzogen, genau wie die dichten Wolken, die jetzt den Blick auf den Mond freigaben.

Langsam, aber sicher erinnerte ich mich an gestern, blieb jedoch ganz ruhig. Ich wollte mich nicht schon wieder anstrengen, nicht jetzt. Statt dessen holte ich mein altes Tagebuch aus meinem Nachttisch und schlug es auf. Eigentlich war es kein Tagebuch, sondern ein Gedichtbuch. Früher schrieb ich gerne englische Gedichte, besonders zu der Zeit, als Vater mit dem Trinken anfing. In meinen Gedichten konnte ich meine Gefühle loslassen. Schmerz, Trauer, Pein aber auch Glück und Freude.

Lange hatte ich hier nichts mehr reingeschrieben. Bestimmt schon 4 Jahre nicht.

Ich holte einen Stift aus meinem Schreibtisch und begann schließlich zu schreiben.
 

Woke up in a dream today

To the cold of the static

And put my cold feet on the floor

Forgot all about yesterday

Remembering I'm pretending to be

What I'm not anymore

A little taste of hypocrisy

And I'm left in the wake of the mistake

Too slow too react

Even now you're so close to me

You're still so distant

And I can't bring you back
 

It's true the way I feel

Was promised by your face

The sound of your voice

Painted on my memories

Even If you're not with me

I'm with you
 

You, now I see

Keeping everything inside

With You

You, now I see

Even when I close my eyes

With You
 

I hit you when you hit me back

And we fall to the floor

The rest of the day stands still

A fine line between this and that

When things go wrong

I pretend if the past isn't real

I'm trapped in this memory

And I'm left in the wake of the mistake

Too slow too react

Even now you're so close to me

You're still so distant

And I can't bring you back
 

No, I won't let you control my fate

While I'm holding the weight of the world on my conscience

I won't just sit here and wait while you're weighing your options

and making a fool of me

you didn't dare try to say that you don't care

you solemnly swear not to follow me there

It ain't like me to beg on my knees

Oh please so baby please that's not how I'm doing things

No I'm not upset; no I'm not angry

I know love is love, love sometimes doesn't pay me

Never without you, I'll always be with you

You'll never forget me; I'm keeping you with me

No, I won't let you take me to the end of my row

And keep burning and torture my soul

No, I'm not your puppet, and no, no, no

I won't let you go.

No matter how far we've come

I can't wait to see tomorrow

With you
 

Im Nachhinein setzte ich noch einen Titel darunter: With You. Während des Schreibprozesses galt meine Aufmerksamkeit weniger dem Schreiben, als einer bestimmten Person.

Total befreit von meinen Ängsten in Bezug auf Yami und Yugi, schlief ich wieder ein.
 

Vorschau: Wie geht es weiter? Wird sich Tea mit Yami aussprechen, oder wird ewige Eiszeit herrschen?

Fragen, nichts als Fragen ...

Kapitel 5: Fragen, nichts als Fragen ...
 

Tea's Zimmer, 6:55:
 

Schade. Es ist schon wieder Morgen. Ich will überhaupt noch nicht aufstehen.

Mit leicht verschwollenen Augen schielte ich zur Uhr. Es war 6:55 und in einer Stunde müßte ich in der Schule sein. Und wenn ich heute einfach schwänze? Das würde doch niemanden stören, oder? Selbst Yugi hat gesehen, daß es mir gestern nicht gut ging.

Das einzige Problem war Mama. Sie würde es mir nie erlauben. A propos. Sie war doch gestern mit Papa unterwegs. Hoffentlich hat sie sich nicht Weichkochen lassen und hat ihn wieder hier einquartiert. Bereits jetzt packte mich ein gewisses Unbehagen.

Mit müden Beinen erhob ich mich nun endgültig aus dem Bett, hatte die "Schwänz-Gedanken" über Bord geworfen. Im Aufstehen rutschte mir allerdings mein Gedichtebuch auf den Boden. Anscheinend war ich eingeschlafen, bevor ich es wegtun konnte. Nun war ich zu faul und zu müde um den ganzen Weg um mein Bett zum Nachttisch zu gehen, also hob ich es auf und deponierte es auf meinen Schulsachen auf dem Schreibtisch. (War ein Fehler, aber das kommt später noch).

Mit einem Gähnen verließ ich mein Zimmer und machte mich auf den Weg in die Küche im unteren Stockwerk. Doch als ich dort ankam bot sich mir ein Bild des Grauens. Überall lagen Kleidung, Schuhe und Mama's BH. Auf dem Tisch, dem Boden, einfach überall. Eine gewisse Übelkeit stieg in mir hoch. Ich wußte genau, was das zu bedeuten hatte, wollte es aber dennoch nicht glauben. Um mich zu vergewissern oder zu beweisen, daß ich mich vielleicht irren könnte, stieg ich über die verteilten Sachen hin in Richtung des Schlafzimmers meiner Mutter. Ich zitterte ein wenig, als ich schließlich die Klinke hinunterdrückte.

Nein, das kann, das darf einfach nicht sein. Bitte nicht, du hast es mir doch hoch und heilig versprochen.

Mein Herz pochte lautstark. Ich konnte es spüren, vor allem in meiner Brust und meinem Kopf.

Als ich eintrat, stockte mir der Atem. Es gefiel mir gar nicht was ich da sah und obwohl ich es schon vorher gewußt hatte, traf es mich doch härter, als erwartet. Sie lagen einfach nur da und schlummerten seelenruhig. Nackt, so wie Gott sie schuf, ineinander verschlungen.

Ich wollte schon losschreien, doch hielt ich mir die Hand vor den Mund. Gleichzeitig mit der anderen hielt ich mir meinen Bauch, in dem es bereits heftig rumorte.

Ich schaffte es gerade noch auf die Toilette, bevor ich mich übergab. Da saß ich nun, in meinem Elend, halb über die Kloschüssel gebeugt, starrte noch immer auf das, was sich gerade meine Speiseröhre heraufgequält hatte, unfähig mich auch nur aufzurichten, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Mit einiger Mühe betätigte ich die Spülung, richtete mich auf und wusch mir mein verheultes Gesicht und auch meinen Mund, der höllisch brannte, aus.

Ich muss hier raus. Aber wohin? Schon zur Schule? Es ist erst fünf nach sieben. Ist jetzt erstmal völlig egal. Ich will nur weg von hier.

Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, der nicht sehr aufmunternd war, lief ich zurück in mein Zimmer, zog mich schnell an und krallte mir meine Schultasche. Mein Magen krampfte sich erneut zusammen, als ich wieder die Küche betrat, wo noch alles unverändert war. Auf Zehenspitzen schlich ich zur Tür hinaus.
 

Weg zur Schule, 7:15:
 

Wie kannst du mir und vor allem dir nur so etwas antun? Er wird uns wieder hängen lassen, uns wieder enttäuschen. Das Bild der zwei "Liebenden" hatte sich tief in meine Netzhaut gebrannt. Sie hatten also tatsächlich die Nacht miteinander verbracht. Das ist so grotesk, unästhetisch und vor allem ekelhaft.

Ich war enttäuscht, gezeichnet, total niedergeschlagen, traurig, entsetzt und vor allem wütend. Am liebsten hätte ich die nächste Mülltonne getreten, doch ich hielt mich zurück, da ich sie ja wieder hätte einräumen müssen.

Mit aller Gewalt versuchte ich, alles zu verdrängen. Versuchte, an etwas anderes zu denken. Das, was mir einfiel, war zwar einen deut besser, doch ebenfalls eine Sache, die mir ziemliche Kopfschmerzen bereitete: Yami. Ich erinnerte mich an gestern. An die Umarmung, die mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Und an die abweisende Reaktion danach und schon war es wieder erstorben. Die Tränen stiegen mir in die Augen. Obwohl ich versuchte, sie zurückzuhalten, liefen sie ungehindert meine Wangen hinunter, doch kein einziger Laut von mir drang an die Oberfläche. Still und leise bahnten sie sich ihren Weg über mein Gesicht, lösten sich schließlich an deren Ende und durchnäßten meine Jacke. Nach meinem ungewollten Gefühlsausbruch, der mich eine Menge meiner Flüssigkeit gekostet hatte, stand ich unweit des Eingangs zum Schulgelände. Ich verharrte dort. Zuerst holte ich ein Taschentuch aus meiner Tasche und trocknete damit meine noch immer feuchte Haut.

Na klasse, ich sehe sicher aus wie eine, die sich gerade Lovestory oder sonst irgend ne Liebesschnulze angesehen hat. Meine Augen waren so ausgetrocknet wie der Nil während der Dürrezeit. So kann ich doch unmöglich hinein gehen. Yugi und die anderen werden sicher fragen, was mit mir los ist. Und was sollte ich ihnen dann erzählen? Mein besoffener Schlägervater und meine Mutter haben die ganze Nacht durchgevögelt und das Haus verwüstet? Denen würden die Münder offen stehen bleiben. Das wäre ein Anblick.

Spaß beiseite. Natürlich, sie wissen von meinem Vater, wie er damals dem Alkohol verfallen ist und begonnen hat, meine Mutter zu verprügeln. Das ist noch nicht solange her. Etwa zwei Jahre. Trotzdem, ich will ihnen nichts davon erzählen. Es geht nur mich und meine Mutter etwas an. Die anderen will ich damit nicht belasten. Innerlich hakte ich diese Sache vorerst ab.

Und was ist jetzt mit Yami? Ich muß heraus finden, warum er gestern so einfach abgehauen ist. Und wie stelle ich das an? Hmm. Wenn ich Yugi einfach direkt darauf anspreche?
 

Währenddessen bei Yugi und Yami, Spieleladen, Yugi's Zimmer, ca. 7.15:
 

Yugi's Pov:
 

"Geht es dir wirklich schon besser?"

"Ja, Yugi. Mach dir keine Sorgen mehr. Ich bin wieder ok!"

Irgendwie habe ich aber das Gefühl, daß er mich anlügt.

"Yami? Darf ich dich doch fragen wieso du gestern so mies drauf warst?"

"Ach, keine Ahnung. Vielleicht komm ich doch mit der Welt da draußen nicht so gut klar, wie ich dachte. Wieso fragst du?"

"Naja, erstens mach ich mir Sorgen um dich und zweitens war Tea gestern genauso komisch wie du!"

"Hmm."

Yugi beobachtete Yami's Reaktion genau. Das war jetzt aber nicht klug, mein Freund. Du hast dich verraten.

"Sie hat mir erzählt sie hätte nicht so gut geschlafen. Aber abgekauft habe ich ihr das nicht. Weißt du was darüber?"

"Nein, wie kommst du darauf?" Seine Stimme wurde leiser und verlegen wand er sich von Yugi ab. Eindeutiger geht's ja gar nicht mehr.

"Ich dachte nur, weil ihr ja ..."

"Weil wir was?" schnitt ihm Yami das Wort ab.

"Ach nichts, vergiß es. Ich bin nur froh, daß du wieder in Ordnung bist, denn heute haben wir ja unser Spiel gegen Kaiba."

"Ja? Das hätte ich fast vergessen."

Irgend etwas stimmt nicht mit ihm. Sogar das Kaiba-Match hat er vergessen, obwohl er vorgestern über nichts anderes mehr gesprochen hat.

Und alles hängt mit Tea zusammen. Ich werde auf jeden Fall herausfinden, was gestern vorgefallen ist, so wahr ich Yugi Mouto heiße.

"Hast du etwas gesagt Yugi?"

"Nein, nein. Wir sollten uns auf den Weg machen."

Yami " schlüpfte" zurück in Yugi's Körper.

"Auf Wiedersehen Großvater. Ich komme heute später zurück. Ich duelliere mich heute noch mit Seto Kaiba im Park. Mach's gut."
 

Bei Tea, vor der Schule, 7:30:
 

Nein, ich kann ihn nicht einfach direkt darauf anreden. Er würde doch etwas merken.

"Guten Morgen, Tea."

Als ich mich umdrehte, erblickte ich Yugi, der mich fröhlich wie immer anlächelte.

"Hi." brachte ich mit heiserer Stimme heraus.

"Was ist mir dir? Hast du etwa geweint? Was ist denn los?"

Na klasse, selbst er hat's gemerkt. Wär ja auch kein Wunder.

"Es ist... unbedeutend. Mach dir keine Sorgen."

"Doch und ob ich mir Sorgen mache. Du bist schließlich meine beste Freundin und die heult doch nicht so ohne Grund einfach drauf los."

"Aber Yugi."

"Nichts aber. Es hat etwas mit gestern zu tun, nicht wahr? Mit Yami!"

Obwohl vor ein paar Minuten meine Augen noch staubtrocken waren, füllten sie sich wieder. "Nein, es hat wirklich nichts mit ihm zu tun. Bitte glaub mir doch."

Ich versuchte wenigstens ein bißchen glaubhaft zu wirken, doch meine Stimme versagte komplett.

"Du kannst es mir doch sagen, er hört uns momentan nicht zu. Ich kann das blockieren."

Er kam einen Schritt näher, wahrscheinlich um mich tröstend zu umarmen, doch ich wich zurück. "Verdammt Tea. Ich weiß doch, daß gestern etwas zwischen euch war. Also rede endlich." Verblüfft über seine etwas aggressive Ausdrucksweise hielt ich inne. "Es geht überhaupt nicht um Yami, sondern um meine Eltern!" platzte es aus mir hervor. Das war nicht geplant.

"Heute morgen habe ich sie zusammen gesehen." Soll ich jetzt auch noch sagen wo und wie? Besser nicht.

"Aber, ist dein Vater nicht..."

"Nein, er ist angeblich trocken. Seit einem Jahr."

"Vielleicht hatte das ja gar nichts zu bedeuten. Ich meine heute morgen."

"Nichts zu bedeuten? Sie haben miteinander geschlafen."

Yugi's Mund blieb offen stehen. Auch ich war etwas geschockt über meine Wortwahl. Ich hätte ja auch sagen können, sie haben die Nacht miteinander verbracht.

Man, das ist zu peinlich. Normalerweise rede ich nicht über solche Dinge, nicht mal mit anderen Mädchen. Und jetzt? Genau vor Yugi.

"Tja also, das ist ... eindeutig, würde ich sagen!" stotterte er.

"Und was hast du jetzt vor?"

"Keine Ahnung. Ich weiß noch nicht. Eigentlich will ich gar nicht nachhause. Wenn er dann noch da ist?"

Einige Minuten sagte keiner von Beiden etwas. Yugi richtete seinen Blick nach rechts. Automatisch sah ich nach links, denn meine Worte waren mir noch immer ein bißchen peinlich.

"Mach dir noch keinen Kopf. Am Nachmittag haben Yami und ich ein Match gegen Kaiba. Dahin wärst du doch sowieso gekommen oder nicht? Danach begleiten wir dich noch nachhause."

Eigentlich wollte ich gerade heute nicht bei "seinem" Duell zusehen. Aber lieber nachhause gehen und aufs Unvermeidliche warten?

"Na gut. Danke Yugi."

"Wofür?"

"Naja für... für dein Angebot ... mich nachhause zu bringen."

"Eigentlich war es nicht meins. Es war Yami's!" sagte Yugi frech und hüpfte gelassen aufs Schulgelände.

Was? Wieso? Das kann doch gar nicht sein. Wieso hat Yami? Ich weiß gar nichts mehr. Hat er nicht gesagt, er hört gerade nicht zu?

"Tea! Kommst du?" rief mir Yugi zu.

"Jaaa. Ich komme schon." Ich weiß nicht wieso, aber es ging mir auf einmal besser. Erstens war Yugi von seinem Verdacht abgelenkt und zweitens war es Yami wahrscheinlich gestern wirklich nur etwas peinlich. Mein Herz machte Freudensprünge.
 

Klassenzimmer, 7.45:
 

Als wir gemeinsam das Klassenzimmer betraten, pfiffen einige bereits anwesenden Jungs zu uns herüber. "Ah, das neue Traumpaar!"

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen doch unweigerlich streifte mich Yugi's fragender Blick. "Halt die Klappe du Idiot." antwortete ich schnippisch. Das von gestern hatte ich ja völlig vergessen. Wie soll ich ihm das nur erklären?

Erstmal setzten wir uns an unsere Tische. Doch kurz darauf wand sich Yugi zu mir um. "Was war hier gestern los, Tea?" Ich konnte nicht verhindern, daß ich langsam rot wurde. "Nichts. Du kennst doch diese Nichtsnutze. Die denken sich doch immer irgendwelchen Schwachsinn aus, um uns zu ärgern!" Irgendwie sah er mit meiner Antwort nicht sehr glücklich aus. Zu meinem Unbehagen näherte sich auch noch Joey. "Hi Tea. Guten Morgen Yugi."

"Morgen Joey." sagte Yugi, doch ich blieb still und sah weg. Ich war noch immer ziemlich sauer über das, was er gestern getan hatte.

"Hey, Tea, Yugi. Es tut mir ehrlich leid, wegen gestern. Ich wollte die anderen echt nicht auf euch aufmerksam machen, aber ich konnte meine dämliche Klappe wieder mal nicht halten." Oh nein. Dieser Schwachkopf. Jetzt will doch Yugi sicherlich wissen, was genau passiert ist.

"Ahh, vergiß es. Ist schon vergessen." erwiderte Yugi.

Häh? Ich dachte, er weiß nichts von gestern! Wie kann das denn jetzt sein?

"Danke, Kumpel. Ich wußte du verzeihst mir. Und was ist mit dir, Tea? Vergibst du mir auch?"

"Klar und jetzt verzieh dich!"

"Ist ja schon gut, ich bin schon weg. Macht's gut, wir sehen uns heute im Park!"

"Ciao, Joey." Yugi's fröhlicher Blick wurde wieder ernster. Das war kein gutes Zeichen.

"Also Tea, was war hier gestern los. Du kannst es nicht mehr leugnen."

"Aber Yugi, du hast doch gerade eben vor Joey noch so getan, als wüßtest du was passiert sei. Wieso ...?"

"Weil gestern Yami hier war und nicht ich. Joey und Tristan wissen noch nichts von ihm. Also mußte ich so tun, als wäre ich anwesend gewesen. Aber lenk nicht vom Thema ab."

So ist das also. Jetzt verstehe ich. Naja, eigentlich hätt ich mir's ja denken können, aber was soll's. Jetzt muß ich ihm wohl oder übel die Wahrheit sagen.

"Tja weißt du, gestern als du mir Yami vorgestellt hast, da haben wir ziemlich getrödelt, Yami und ich und ...." stotterte ich so vor mich hin.

"Und?" fragte er voller Erwartung.

"Und als wir dann endlich gemerkt haben, daß wir schon so spät dran sind, da hat mich Yami bei der Hand genommen und ist mit mir los gelaufen."

"Ja was denn nun. Spuck's aus."

"Leider haben wir vergessen uns los zu lassen, bevor wir in die Klasse kamen. Und Joey hat dann alle auf uns aufmerksam gemacht und da mich Yami noch immer an der Hand festhielt, halten uns jetzt alle für ein Paar." So, jetzt war es raus. Endgültig.

Ich wartete. Wartete auf Yugi's Reaktion. Zuerst konnte er gar nichts sagen, sonder starrte mich einfach nur an. Doch ich sah, wie seine Mundwinkel anfingen zu zucken und plötzlich begann er, lautstark zu lachen. Ich fand das gar nicht komisch. Wieso lacht der nur darüber. Das ist doch nicht lustig, das ist eher traurig.

"Was? Und das ist alles? Und ich dachte, es wäre etwas Schlimmeres."

"Das ist überhaupt nicht komisch Yugi. Du warst doch gar nicht dabei. Also hör auf zu lachen."

"Ist ja gut, ich hör schon auf."

"Danke, das ist zu gütig von dir. Es muß ja hier nicht noch mehr Tumulte geben!" behauptete ich etwas wütend.

"Ja, ja. Krieg dich wieder ein. Aber warum machst du deswegen so nen Aufstand. Sooo schlimm war das doch sicher nicht."

"Wie gesagt, du warst nicht dabei."

"Am Besten ist, ich frage Yami, der wird mir sicher alles haargenau erzählen."

"Jetzt?"

"Klar, wieso nicht? Hast du etwas dagegen?"

Etwas nervös schüttelte ich den Kopf. Was, wenn Yugi jetzt wieder mit Yami die Plätze tauscht? Was, wenn er plötzlich wieder vor mir sitzt? Was, wenn ich ihn dann wieder anstarren muß? Was, wenn er wieder so abweisend zu mir ist?

Ich kam nicht dazu, mich noch weiter meinem "Was wäre wenn- Spielchen" zu widmen, denn die Glocke läutete zur Stunde und schon kam Mr. Minamoto.

Mann, daß der immer so pünktlich sein muß.

Alle standen auf und dann kam genau das, was kommen mußte.

"Guten Morgen, Miss Gardner, Mister Mouto. Wie ich sehe, sind sie ja heute pünktlich! Das ist sehr erfreulich. Dann können wir ja munter drauf los mit dem Unterricht beginnen."

Ich hasse ihn. Das war alles, was ich in diesem Moment dachte.

Doch auch schon im nächsten waren meine Mordgedanken verflogen. Mein Blick fiel erneut auf Yugi. Oder war es schon Yami?

Ich wußte nicht, was bei den Beiden gerade vor sich ging. Ich starrte Yugi's/Yami's Kopf an, wieder mal, konnte jedoch nicht erkennen, ob sie sich gerade miteinander unterhielten, oder nicht.

Geht das überhaupt? Ich meine, können sie sich per Telepathie unterhalten? Ich denke nicht, sonst hätte sich Yugi auch nicht so lautstark mit Yami in meinem Zimmer unterhalten. Aber wenn doch, reden die über mich? Über Yami und mich? Über Yugi und mich?

Mir wurde ganz warm bei diesen Gedanken. Dennoch versuchte ich einen Klaren zu fassen und dem Unterricht zu folgen, so gut es ging. Schließlich war der Lehrer nicht so gut auf mich zu sprechen und konnte mir keine weiteren Ausrutscher mehr leisten.
 

Breitengrade, Nordpol, Greenwich, alles Quatsch.

Immer und immer wieder sah ich auf meine Uhr. Die Zeit schien still zu stehen, es kam mir zumindest so vor. Natürlich war ich nur aufgeregt und nervös.

Ist er es, oder nicht? Ist es wirklich Yami, der dort vorne sitzt und so süß aussieht, obwohl ich nur seine Rückseite sehen kann? Oder spielt mir mein Gehirn wieder einmal Streiche.

Wenn er sich doch nur umdrehen würde.

Tea, du vergißt hier doch das Wesentliche. Denk doch noch mal nach, wie er dich gestern behandelt hat. So was läßt du doch nicht auf dir sitzen.

Schon holte mich die Pausenglocke zurück auf den Boden der Tatsachen. Gespannt und immer noch total nervös starrte ich Yugi an.

Na los, dreh dich doch endlich um. Mach schon.

Und da, die ersten Anzeichen zum Aufstehen waren schon gegeben.

"Hey Alter! Warte kurz." drang es von der Tür herein.

Und schon nahm er wieder platz. Unser alter Freund Joey kam hereinspaziert. Wie immer im falschen Moment. Ganz toll.

"Yugi, ich brauch unbedingt noch'n paar coole Zauberkarten. Kannst du nicht deinen Großvater fragen, ob er mir nicht Rabatt gibt, oder so was in der Art?"

Das reicht. Das ist echt zu viel.

Ich überwand meinen inneren Schweinehund, sprang auf, spazierte geradewegs auf die zwei Jungs zu und schlug mit einer Hand auf Yugi's Pult, wo sie auch verharrte. "Also jetzt mal Klartext, Freund!" sagte ich lässig und warf die andere Hand an meine Hüfte. Tja, was soll ich sagen, ich sah ziemlich cool aus, wie ich so dastand, doch in meinem Inneren war ich ganz und gar nicht cool.

Beide wandten ihre Köpfe zu mir rüber, wohl etwas überrascht über meine energische Tat.

Zu meinem Bedauern mußte ich leider feststellen, daß es doch nicht Yami war, den ich die ganze Zeit angeschmachtet hatte. Es war Yugi, der mich anstarrte, als wäre ich gerade der Hölle entflohen. "Was ist?"

"Äh" Erschrocken nahm ich die eine Hand vom Pult um sie ebenfalls in die Hüfte zu stemmen. "Ich wollte nur wissen, ob du schon mit ..." ich kam ins Stocken.

"Ob ich schon mit "ihm" gesprochen habe? Nein, wieso?"

"Ach, nur so." Schon wieder wurde ich leicht rot. "Na gut, ich geh dann mal, wir sehen uns ja nach der Schule, so gegen 2 Uhr! Also dann. Bis später."

Ich packte meinen Krempel und verschwand lautlos. Die Beiden blickten mir nur fragend nach.
 

Nachdem ich die Klasse verlassen hatte, verbrachte ich den restlichen Tag, wie kann es auch anders sein, mit Grübeln. Mich beschäftigten vor allem die Fragen: Wieso war Yami so unfreundlich zu mir? Wie wird er sich verhalten, wenn er mich das nächste Mal sieht? Wie werde ich mich verhalten? Erstens, wenn ich Yami begegne und zweitens, wenn ich nachhause komme. Und vor allem: Wieso war es seine Idee, mich nachhause zu begleiten.

Wie immer bekam ich nicht viel vom Unterricht mit. Zumindest ging es aber ziemlich schnell voran, im Gegensatz zur ersten Stunde.

Eigentlich scheute ich mich vor dem Schulschluß. Denn dann würde es unweigerlich zu Augenkontakt mit ihm kommen und das war meine große Schwäche.
 

Das Ende war schneller gekommen, als mir lieb war. Die Antworten auf meine Fragen waren wieder mal ausgeblieben und so machte ich mich, dem Schrecken in die Augen blickend, auf den Weg in den Schulhof.
 

13:56, Schulhof:
 

Als ich meinen Fuß nach draußen setzte, kam mir ein unglaublicher Schwall von Schwüle entgegen, der mir unweigerlich einen unsichtbaren Schlag ins Gesicht versetzte. Meine nächste Aktion war, mir meine Jacke auszuziehen. Ebenfalls nahm ich meine Masche (weiß nicht wie das heißt, das Ding, das Tea halt trägt) ab und stopfte sie in meine Schultasche. Danach öffnete ich oben und unten ein paar Knöpfe meiner kurzärmeligen Bluse, die ich lässig über meinen Rock hängen ließ (Geben wir's zu hineingestopft schaut's doof aus). So machte ich mich auf den Weg, um Yugi und die anderen zu suchen.

Schon nach ein paar Metern winkten mir ein paar Leute zu. Als ich näher kam, erkannte ich vier Personen. Joey, Tristan, Serenity und ...

"Schwarzer" Freitag

Kapitel 6: "Schwarzer" Freitag
 

Als ich näher kam, erkannte ich vier Personen. Joey, Tristan, Serenity und ...

Yugi. Es war tatsächlich nur Yugi. Einerseits war ich ziemlich enttäuscht darüber, denn ich wollte Yami unbedingt sehen, ihn einfach nur ansehen oder wollte ich nur, daß er mich mit diesem Blick ansieht? Ich wußte es nicht. Andererseits war ich auch ziemlich froh darüber, ich hätte ihm sowieso nicht in die Augen sehen können, glaube ich.

"Hi Leute."

"Hi Tea" kam es im Chor. Serenity fiel mir so schnell in die Arme, ich konnte nicht mal reagieren. "Tea, es ist soooo lange her. Ich freue mich ja so dich wiederzusehen!" (Wir nehmen jetzt einfach mal an, Battle City hätte nie stattgefunden und die beiden haben sich nach ihrer Augenoperation kennengelernt).

Ich war ziemlich überrascht, denn so gut kannten wir uns ja doch nicht.

Wenn das nur mit Yami auch so leicht ginge, dann hätte sich die Hälfte meiner Probleme schon längst in Luft aufgelöst.

Als sie sich dann endlich von mir trennte, mußte ich erstmal Luft schnappen. "Ja, es ist auch schön dich wiederzusehen!" log ich, denn irgendwie war dieses Mädchen ziemlich nervig und naiv.

Mann, die hat sicher wieder Tristan mit angeschleppt. Jetzt muß ich mir wieder den ganzen Tag ihre Kindergartenmärchen anhören. Gott sei Dank duelliert sich Joey heute nicht, sonst ginge es die ganze Zeit "Los Joey, du schaffst es" oder "Ich glaube an dich, mein Bruder!"

"Tja, dann sind wir ja komplett" warf Yugi ein. Wir setzten uns in Bewegung. Vorne gingen Serenity, Tristan uns Joey, wobei das Mädchen sich in der Mitte einfand. Da Tristan wieder Mal seine Machotour nicht lassen konnte, kam es zwischen den beiden "Männern" zu einem kleinen Streit. Wie üblich warf er sich an Serenity ran, was Joey nicht mit ansehen konnte, immerhin war sie seine Schwester. "Hör auf meine Schwester anzugraben, klar?" "Was hast du denn, ich hab ihr doch nur ein Kompliment gemacht."

Es ist immer das Gleiche. So geht das jetzt bestimmt noch den ganzen restlichen Nachmittag. Ich versuchte, nicht weiter darauf zu achten, sondern konzentrierte mich wieder auf die anstehende Begegnung mit Yami.

"Du Tea?"

"Was ist?"

"Geht's dir schon besser?"

"Klar geht's mir besser. Ich meine, wieso sollte es mir nicht gut gehen. Immerhin weißt du doch jetzt, was gestern los war, oder nicht?" antwortete ich leichtfertig.

Bereits jetzt verfluchte ich meine Worte und schielte leicht nach links, dorthin wo Yugi ging, um seinen Gesichtsausdruck auszumachen. Er schien verwirrt zu sein, was auch irgendwie verständlich war, denn er hatte auf die Sache mit meinen Eltern angespielt.

"Nein, ich meinte das mit deinem Vater und so." sagte er nach einigen Schrecksekunden.

"Oh, das, na ja, ich weiß nicht."

"Ich denke, daß sich alles aufklären wird, sobald du zuhause auftauchst."

"Wenn du meinst. Ich hoffe es."

Irgendwie war ich nicht überzeugt von seinen Worten. Dennoch versuchte ich diese Sache aus meinen Gedanken zu verbannen, zumindest bis zum Ende des Duells.

"Du Yugi, ich hätte da noch ne Frage in Bezug auf Yami und dich."

Ich konnte diese Frage ruhig etwas lauter aussprechen, denn die drei waren sowieso noch mit Streiten beschäftigt und bekamen von unserem Gespräch nichts mit.

"Klar, schieß los."

"Also, wenn er im Puzzle ist, kann er uns doch zuhören, oder nicht?"

"Ja, aber nur wenn ich es ihm gestatte. Genauso kann er es mir verbieten, wenn ich im Puzzle bin."

"Mmmh." Entgeistert richtete ich meinen Blick wieder noch vorne.

"War das alles?"

"Ja. Danke."

Jetzt war ich zwar schlauer, doch irgendwie war es unnötig ihn danach zu fragen.

"Mann die Wolken da oben gefallen mir aber gar nicht." sagte Yugi und unterbrach mich aus meiner bereits gewohnten Grübelei. Ich sah nach oben und erspähte einige dunkle Gewitterwolken, die gebieterisch über der Stadt hingen.

"Ja, du hast recht. Deswegen ist es auch so heiß und schwül."

"Hoffentlich fängt es nicht an zu regnen, bevor wir unser Duell beendet haben, sonst meckert Kaiba wieder nur ständig rum."

Ich nickte. Den Rest der Strecke schwiegen wir uns gegenseitig an. Joey und Tristan hatten ihre kleine Zankerei wieder unter Kontrolle gebracht.

Als wir nach guten fünf Minuten im Stadtpark ankamen wartete bereits unser allseits beliebter Seto Kaiba.
 

Stadtpark, 14:08:
 

"Na endlich. Ich warte schon ewig auf dich."

"Entschuldige Kaiba, es ging nicht schneller" erwiderte Yugi.

"Jetzt weiß ich auch den Grund warum du zu spät kommst. Wheeler, du lahme Schnecke. Willst du zur Abwechslung mal einem richtigen Könner beim Duellieren zusehen?" spottete Kaiba.

"Kaiba, du aufgeblasener Geldbeutel. Stopf dir deine blöden Kommentare sonst wohin, sonst..."

"Sonst was. Wirst du mir gewaltig den Hintern versohlen? Pah. Stümper. Träum weiter."

"Halt die Klappe, ich werde dir so in deinen verwöhnten Arsch treten, daß du nicht mehr weißt, wo vorne und hinten ist, du Angeber."

"Joey, beruhige dich. Er provoziert dich doch nur." warf Tristan ein und mußte Joey zurückhalten.

Er kann's einfach nicht lassen. Es ist immer das Gleiche.

"Genug jetzt. Ich vertrödle hier nur meine Zeit und Zeit ist Geld und das regiert bekanntlich die Welt. Also los Yugi, laß uns anfangen."

"Ist gut."

Ich beobachtete noch immer Joey, den Tristan nur noch mit Mühe festhielt. "Dieser Möchtegern-Schnösel. Hast du gehört, wie der mit mir umgesprungen ist. So was laß ich mir doch nicht gefallen. Yugi, mach ihn fertig!"

Doch als ich merkte, daß es los ging, fiel mein Blick auf Yugi. Kaiba und er hatten sich bereits gegenüber voneinander positioniert. Mein Herz begann zu rasen, denn ich wußte genau, was jetzt passieren würde. Ich versuchte, nicht hinzusehen, doch konnte ich es nicht. Ich konnte meine Augen davor nicht verschließen. Kurz danach konnte ich nicht anders, denn ein heftiger Blitz erhellte den Himmel und blendete mich. Zur gleichen Zeit fielen auch die ersten Regentropfen. Ich konnte sie ganz leicht auf meinem Kopf spüren. Als ich dann meine Augen wieder öffnete stand er plötzlich da. Yami, so selbstbewußt wie immer. Ich erschauderte, gleichzeitig mit dem heftigen Donner, der auf den Blitz folgte. Trotzdem konnte ich meinen Blick nicht von ihm nehmen, denn sein Äußeres, sein Anmut schien mich wie immer magisch anzuziehen.

Ich versuchte zu erkennen, ob auch er mich ansah, doch durch den bereits heftigen Regen, konnte ich seine Gesichtszüge nicht mehr wahrnehmen.

"Mist verdammter. Yugi, wir müssen wohl oder übel unser Duell verschieben." konnte ich Kaiba sagen hören.

"Ich denke das wird das Beste sein." drang es von der anderen Seite.

Immer und immer wieder erleuchtete der Himmel, die ganze Stadt schien dem Untergang geweiht zu sein. Es schüttete inzwischen so stark, daß ich weder sehen noch etwas hören konnte, außer dem Prasseln der Wassertropfen auf den Boden.

Langsam tat ich einen Schritt vorwärts, mit einer Hand tastend, mit der anderen mein Gesicht vor dem Regen schützend.

"Hey, wo seid ihr denn alle." rief ich. Meine Kleidung war inzwischen vollständig durchnäßt.

Plötzlich packte mich jemand an meinem Arm und zog mich mit sich. Gleich darauf stand ich so ziemlich im "Trockenen". Nachdem ich mir das restliche Wasser vom Gesicht gewischt hatte, öffnete ich wieder meine Augen. Vor mir stand Yami, ebenfalls naß bis auf die Knochen. Seine Haare klebten in einzelnen Strähnen auf seinen Wangen und noch immer rannen ihm einzelne Tropfen des Regenwassers übers Gesicht.

Er sieht so süß aus. Aufhören, jetzt ist nicht der richtige Moment zum schwärmen.

Als ich mich näher umsah, bemerkte ich, daß wir unter einem Baum standen, der uns einigermaßen vor dem Wolkenbruch Sicherheit bot.

"Danke." murmelte ich ein wenig verlegen, da ich ja ganz allein mit ihm war. Mein Herz schlug sofort schneller, als ich es bemerkte.

"Keine Ursache" sagte er und musterte mich dabei von oben bis unten. Dabei bemerkte ich eine gewisse Röte in seinem Gesicht. Sofort sah ich an mir herunter. Meine Bluse war total durchsichtig vom Regen, lag eng an meinem Oberkörper und man konnte meinen BH sehen.

Ich konnte kaum vermeiden, daß auch ich rot wurde. Nervös suchte ich nach einem Ausweg aus dieser eher peinlichen Lage.

"Weißt du, wo Joey und die anderen sind?" sagte ich schließlich, um die Spannung, die noch immer zwischen uns herrschte, etwas zu lockern.

"Nein." sagte er kühl und wieder ohne Emotion. Er wand sich wieder ab, um mich nicht mehr ansehen zu müssen.

Die Wut, die sich den ganzen Tag bei mir angesammelt hatte, war kurz vor einer Eruption.

"Sag mal, hab ich dir irgendwas getan? Oder wieso bist du so abweisend zu mir?" platze ich plötzlich hervor.

Yami schrak auf, blieb aber in seiner jetzigen Position stehen, was mich noch mehr aufheizte.

"Du kannst mir ja nicht mal mehr in die Augen sehen."

Wieder blieb er stumm.

Ich trat um ihn herum, bis ich vor ihm stand. Er hatte die Augen geschlossen.

"Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede." schrie ich. In meine Stimme mischte sich eine Spur von Traurigkeit, aber der Satz zeigte endlich seine Wirkung.

Und wieder sahen wir uns an. In seinen Augen lag nichts von der Kälte, die er mir immer wieder an den Kopf geworfen hatte. Im Gegenteil. Sie strahlten die übliche Wärme aus, die meine Sinne vernebelte.

"Meine Mutter hat mir mal gesagt, die Augen spiegeln den Zustand der Seele wider. So, wie du dich gestern und auch heute gegenüber mir verhalten hast, bist du nicht." sagte ich mit wieder gesenkter Stimme. "Also, wieso hast du dich verstellt? Wieso gehst du mir aus dem Weg?" Er stand da und starrte mich an, versuchte diesmal sich nicht aus der Schlinge zu ziehen, denn ich würde ihn festhalten. "Ich ... ich ..." begann er. Erwartungsvoll beobachtete ich seine Mimik. "Ich weiß es nicht. Ich weiß einfach gar nichts mehr. Dieses Gefühl, als wir ... du weißt schon ... es hat in mir irgend etwas ausgelöst. Es war eine verschwommene Erinnerung an meine Vergangenheit. Es war mehr ein Gefühl, als eine Erinnerung, aber es war kein schönes Gefühl, verstehst du? Ach, ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll."

"Also hat es nichts mit mir zu tun?"

"Nein."

Erleichtert entspannte sich mein Körper, was zur Folge hatte, daß ich leicht fror. Der Regen hatte ebenfalls leicht nachgelassen.

"Entschuldige bitte das von vorhin."

"Schon okay. Ich weiß, ich war ziemlich gemein zu dir."

Plötzlich strich er mir zärtlich eine nasse Strähne aus dem Gesicht, wobei er leicht meine Wange streifte. Ein Gefühl von Geborgenheit durchflutete meinen Körper als er mich dabei anlächelte.

Wenn er doch nur immer so lächeln würde.

Noch immer ruhte seine Hand auf meiner Haut, die unweigerlich an dieser Stelle kribbelte. Im nächsten Augenblick zog er sie weg und die Stimmung war wieder mal beim Teufel.

"Hi Leute. Da seid ihr ja!" hörte ich Joey sagen, der hinter mir auftauchte.

Jetzt verstand ich, warum Yami unsere Vertrautheit unterbrochen hatte. Etwas genervt und enttäuscht wand ich mich den dreien zu, die gerade unter "unseren" Baum traten.

"Mann, das war vielleicht ein Schauspiel, habt ihr die Blitze gesehen. Wahnsinn!" schwärmte Joey.

Jetzt, wo er es sagt, ich habe überhaupt nichts mehr mitbekommen.

"Tea, du bist aber heute ziemlich aufreizend unterwegs!" warf Serenity ein.

"Tja, wo sie recht hat, hat sie recht!" gab Tristan ihr recht.

Noch genervter holte ich aus der Schultasche, die mir immer noch am Rücken hing, meine noch halbwegs trockene Jacke und warf sie mir über die Schultern, was ziemlich unangenehm war, da meine anderen Klamotten ja noch ziemlich naß waren.

Ich bemerkte Yami, der mir die ganze Zeit dabei zusah.

"Was machen wir jetzt, Kaiba ist schon weg."

"Ja, der Regen hat schon nachgelassen. Wie wär's Alter. Duellieren wir uns?"

"Nein, Joey. Heute nicht mehr. Ich bin total durchgeweicht vom Regen. Ich muß erst mal trocken werden!"

"Schade." meuterte Joey, der ein wenig enttäuscht war aber schon im nächsten Moment ging's ihm besser.

"Okay. Na dann macht's mal gut, wir sehen uns dann morgen in der Schule!"

"Quatsch Joey, morgen ist Samstag, da ist schulfrei."

"Ach wirklich? Klasse."

"Los, gehen wir. Lassen wir die beiden wieder alleine." Serenity wollte diesen Satz eigentlich Tristan ins Ohr flüstern, aber ich bekam ihn mit und so wie es aussah auch jeder andere. Tristan, Gentleman wie er war, befolgte den Wunsch seiner Herzdame, drängte die beiden wieder ins "Freie" und ließ Yami und mich mit soeben Gesagtem alleine zurück.

So lange es ging, sah ich ihnen nach, denn es war mir ziemlich "unangenehm", mit Yami alleine zu sein.

"Dann laß und dich mal nachhause begleiten." sagte er nach einer ziemlich langen Pause.

"Aber du bist doch genauso naß wie ich. Willst du nicht lieber zu dir gehen und heiß duschen?" Bei dem Wort "duschen" kam mir auf einmal ein nackter Yami in den Sinn. Ich mußte schmunzeln.

"Ich hab's dir versprochen und außerdem könntest du mir ja ein Handtuch borgen, damit ich wenigstens meine Haare wieder trocken kriege."

"Aber ..."

"Nichts aber. Versprochen ist versprochen."

Noch bevor ich weitere Einwände vorbringen konnte war er auch schon an mir vorbei.

"Was ist, kommst du endlich?" Ich konnte gar nicht anders, als ihm zu folgen.
 

Nachhauseweg mit Yami, 14:30:
 

Als ich so neben Yami herging, wurde ich immer nervöser. Zum ersten weil es wirklich Yami war, nicht Yugi wieso auch immer, der mich begleitete, zum zweiten weil ich Angst hatte, was noch daheim auf mich zukam. Noch immer hoffte ich auf einen Ausrutscher meiner Eltern, doch konnte ich mein ungutes Gefühl nicht ignorieren.

"Du wirst sehen, es klärt sich alles auf." Als ich aufblickte und zu ihm hinüber sah, lächelte er mich wieder an, was meine Laune wieder kurz ein bißchen in die Höhe trieb.

"Danke, aber tief in mir weiß ich bereits, was los ist." Traurig senkte ich meinen Blick wieder.

"Hey, du darfst den Kopf nicht hängen lassen. Warte doch erstmal ab, vielleicht ist es gar nicht so gravierend, wie du denkst!" versuchte er mich aufzumuntern, doch es half nichts. Meine Stimmung sank immer mehr Richtung Gefrierpunkt.

Als er merkte, daß sein Versuch ins Leere gelaufen war, blieb er zunächst still und ging weiter neben mir her.
 

Tea's Haus, 14:40:
 

"Du mußt nicht mit mir hinein gehen, wenn du nicht willst. Ich schaffe das schon." sagte ich, als wir vor der Haustür ankamen.

"Und ob ich mitgehe. Ich laß dich nicht allein."

Dankend nickte ich und wand mich Richtung Haustür. Ich faßte an die Klinke, doch drückte ich noch nicht herunter.

Was ist, wenn sie noch immer im Bett liegen? Mama hatte heute frei, also könnte es gut möglich sein. Ich will sie nicht schon wieder so sehen, denn eigentlich sollte ich heute erst später nachhause kommen. Ekelhaft.

Ich haderte, wollte eine Konversation vermeiden, denn ich wußte, ich würde verlieren. Ich begann zu zittern, entweder vor Kälte oder Angst. Als Yami es merkte, legte er mir eine Hand auf meine Schulter, um mich voranzutreiben, mir Mut zu machen. Ich holte tief Luft, bevor ich schließlich den Mut faßte, einzutreten...
 


 

Vorschau: Wird Tea's Gefühl Recht behalten?

Ruhe nach dem Sturm

Hi Leute. Ich muss mich erstmal bei meinen fleißigen Kommischreiberinnen entschuldigen. Ich hatte da diese Woche ein kleines Missgeschick. Dummerweise hab ich die FF gelöscht und damit auch all eure Komments. Ich war total am Boden zerstört aber Gott sei Dank hatte ich meine 6 Kapitel ja noch auf dem Laptop gespeichert. Also auf diesem Wege: Sry an alle, die sich bis jetzt die Mühe gemacht haben, mir ein Kommi zu schreiben.
 

Noch was: Danke an Love-Natsuki und Ra-chan, die meine treueste Leserin ist, für die mentale Unterstützung. To Ra-chan: Hab doch noch eine Überleitung gefunden und bin nun sogar über der 2000er-Grenze.
 

Also noch viel Spaß mit dem neuen Kap:
 

Kapitel 7: Ruhe nach dem Sturm
 

Angst umschlang mich. Entfernt konnte ich noch immer das Donnergrollen hören. Mit einem Kloß im Hals trat ich schließlich in unser spärlich erleuchtetes Vorzimmer. Als ich mich noch einmal umblickte, sah ich Yami, der mir zunickte.

"Ich bin zuhause!" rief ich schließlich ins Haus hinein, doch es kam keine Antwort. Zaghaft näherte ich mich der Küche, die direkt ans Vorzimmer anschloss. Es war ziemlich dunkel, denn die Wolken verdeckten noch immer die Sonne. Automatisch betätigte ich den Lichtschalter. Nebenbei entledigte ich mich meiner Schultasche. Skeptisch betrachtete ich die Küche. Dort, wo am Morgen noch die Kleider meiner Mutter gelegen hatten, fand ich nur einen Brief mit meinem Namen drauf. "Mama?" Wieder blieb es still im Hause Gardner also nahm ich erstmal das Kuvert und öffnete es. Darin befanden sich ein Zettel und ein bisschen Geld. Die Kugel, die mir meinen Hals zuschnürte wurde unaufhörlich größer und auch mein Verdauungstrakt meldete sich wieder zu Wort. Zittrig klappte ich den zusammengefalteten Zettel auf und begann zu lesen.
 

*Brief:
 

Hallo mein Schatz!
 

Du hast sicher das Durcheinander in der Küche bemerkt, als du heute Früh aus dem Haus gegangen bist. Ich bin mir im Klaren, dass du sehr verwirrt bist, aber ich will dir das nicht so unpersönlich über diesen Brief erklären, also warte, bis ich wieder da bin.

Dein Vater und ich sind überstürzt ins Wochenende gefahren. Wohin, wissen wir selbst noch nicht. Wir kommen frühestens Montagabend wieder nachhause, also musst du dir in dieser Zeit selbst etwas kochen (Ich kam leider nicht zum einkaufen, Geld ist im Kuvert).

Falls irgendetwas sein sollte, kannst du ja bei deiner Tante übernachten. Ich habe sie darüber informiert, dass du vielleicht dort aufkreuzt.
 

Deine Mutter
 

PS: Keine Party, hörst du?
 

Brief Ende*
 

Als ich die Worte "Keine Party" las, war ich kurz vor einem Wutausbruch.

Keine Party? Als hätte ich jemals eine Party veranstalten wollen. Woher hat sie denn diesen Schwachsinn. Ich glaube jetzt spinnt sie komplett.

Doch die Party bereitete mir noch die geringsten Sorgen.

Verwirrt? Verwirrt ist gar kein Ausdruck. Was denkt die sich bloß. Fährt hier einfach weg, ohne vorher mit mir gesprochen zu haben. Hat sie denn wirklich die letzten Jahre vergessen?

Ich konnte fühlen, wie sich in meinen Augen die ersten Tränen sammelten.

Ich will nicht weinen, nicht schon wieder.

Mit Mühe konnte ich sie zurückhalten und aus der Enttäuschung wurde Ärger und Wut. Noch einmal überflog ich die geschriebenen Zeilen. Im Affekt knüllte ich das Stück Papier zusammen und warf es außer Sichtweite auf den Boden hinter mir. Jetzt tat ich das, was ich schon heute Morgen tun wollte. Mit voller Kraft schlug ich mit beiden Händen, zu Fäusten geballt, auf den Tisch. Am Anfang spürte ich gar nichts, doch nach und nach kam er. Der Schmerz. Und so blieb ich stehen. Beide Hände krallten sich in die Oberfläche des Tisches während mein Kopf, die Haare im Gesicht, locker von meinen Schultern hing.

Ich hasse sie. Ich hasse ihn. Ich hasse sie beide. Wieso musste er unbedingt zurückkommen und unser Leben erneut durcheinander bringen. Gerade jetzt, wo sich alles normalisiert hat.

Mama hat doch vor kurzem erst ihre Sitzungen beim Psychiater beendet. Und jetzt geht das alles von vorne los.

Ich hatte Angst und malte mir aus, wie es zukünftig hier ablaufen sollte.

Ich werde ihm das nie verzeihen. Ich werde ihm nie verzeihen, dass er dem Alkohol verfallen ist. Ich werde ihm nie vergeben, dass er meine Mutter dann immer verprügelt hat.
 

Damals, als alles anfing, wünschte ich mir oft seinen Tod, denn ich hatte panische Angst vor ihm. Ich fürchtete mich immer wenn er betrunken nachhause kam. Zuerst kam das Schreien und dann die Schläge. Zwar hat er sich nächsten Morgen wieder bei uns entschuldigt, doch irgendwann half auch das nichts mehr. Da mich meine Mutter immer beschützt hat, hat eigentlich sie das meiste abbekommen. Dafür werde ich ihr wohl ewig dankbar sein. Das ging soweit, bis er einmal besoffen rückwärts die Stiegen gestolpert ist. Er kam ins Krankenhaus und musste dort einen Zwangsentzug über sich ergehen lassen. Doch das half nichts und so ging der Teufelskreis weiter bis seine Verletzung einmal so schlimm war, dass er sich freiwillig helfen ließ.
 

Ich erschrak und unterbrach meinen innerlichen Rückblick, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Natürlich war es Yami. In seiner anderen Hand erkannte ich den zerknitterten Brief meiner Mutter.

Also hat er ihn gelesen. Gut, dann muss ich mich ja nicht mehr verstellen. Ich muss sagen, dass dieser Kurztrip seine gute Seite hat. Ich hab endlich mal das Haus allein und kann es mir so richtig gemütlich machen. Außerdem hab ich jetzt noch zwei Tage Ruhe vor dem Sturm der mir droht, wenn die beiden wieder nachhause kommen.

"Und? Was sagst du dazu?"

"Was soll ich schon sagen, ich wusste es schon seit heute morgen. Ich hätte mich den ganzen Tag nicht so fertig machen sollen, denn die Herrschaften sind ja gar nicht hier sondern belieben es zu verreisen. Und ich Idiot hab mir die Augen wund geheult."

Natürlich wusste er nicht, dass ich auch wegen ihm geweint hatte.

Dieser letzte Satz dürfte etwas bei Yami ausgelöst haben, denn er hielt mich fest mit seinen Händen an meinen Oberarmen fest und schüttelte mich leicht.

"Hey Tea. Du bist kein Idiot, du bist doch auch nur ein Mensch und der hat nun mal Gefühle. Also weine ruhig, wenn du willst. Ich leihe dir auch meine Schulter."

Ich sah ihn an mit traurigen Augen, umfasste mit meinen Händen auch seine Oberarme. "Ach was weißt du schon, ich will nicht mehr weinen, ich hasse ihn. Ja, ich hasse meinen Vater." Und schon flossen die Tränen, genauso zahlreich, wie der Regen vorher.

"Nein, Tea, das ist doch gar nicht wahr. Du sagst das nur, weil du zutiefst enttäuscht von ihm bist."

Durch seine Hände übte er leichten Druck auf mich aus. Er wollte mich zu sich ziehen, doch ich hielt dagegen, denn ich war sauer. Wie konnte er sich nur herausnehmen zu behaupten ich sei eine Lügnerin. "Wie kannst du das beurteilen, du warst doch gar nicht dabei." Setzte ich energisch dagegen und erhob dabei meine Stimme, die aber durch meinen Tränenkrampf mehr schlecht als recht klang. "Hör auf! Du ruinierst dich doch nur selbst." Auch er hatte seiner Stimme einen stärkeren Klang verliehen, die mir den Schauer über den Rücken trieb, denn er hatte recht, vollkommen recht mit dem was er sagte. Und er nutzte den Moment der Erkenntnis um sich aus meiner Umklammerung zu befreien. Yami ergriff meinen Nacken und zog mich zu sich an seinen Körper, der immer noch völlig durchnässt war, genau wie meiner. Mit der einen Hand strich er mir über die feuchten Haare und mit der anderen hielt er mich gefangen, ganz nah bei sich. Zuerst wehrte ich mich dagegen, boxte mit meinen Armen auf seinen Brustkorb ein, doch ich begriff, dass er stärker als ich war und gab schließlich auf. Meine Tränen verloren sich auf seiner nassen Kleidung und ich schmiegte meine Stirn an seinen Hals, worauf er sein Kinn sanft auf meinen Kopf legte.

Es tat gut, meine aufgestauten Emotionen loszuwerden.

"Psssst. Es wird alles wieder gut" flüsterte er wieder so süß und sanft wie damals bei unserer ersten Umarmung und als diese Worte seine Lippen verließen musste ich innerlich sowie äußerlich lächeln. Endlich und seit langem fühlte ich mich wieder geborgen und sicher und frei von allen Sorgen. Zärtlich löste ich mich von Yami um ihm in die Augen sehen zu können. Als sich unsere Blicke erneut trafen, lächelte ich ihm entgegen. "Du kannst besser mit Menschen umgehen, als du denkst. Danke."

Anscheinend war ihm das zu direkt, denn seine Wangen zierte ein sanfter Rotschimmer, der mich schmunzeln ließ. Lange und intensiv hielt er mich im Arm fest und obwohl wir uns gegenseitig Wärme spendeten, froren wir.

"Sag mal, willst du nicht schnell hier duschen und ich stecke deine Klamotten solange in den Trockner."

"Nein, das geht doch nicht!"

"Und wieso nicht? Bis du zuhause bist, hast du dich erkältet. Keine Widerrede. Komm schon!"

Ich befreite mich aus seinem Griff, was ich nur sehr ungern tat, aber es war ziemlich unangenehm mit der nasskalten Kleidung.

"Na komm schon, ich beiße nicht." Etwas zaghaft folgte er mir über die Treppe ins Badezimmer.
 

Badezimmer, 15:15:
 

"Am besten ist, du ziehst dich erstmal aus und legst mir dann die Sachen vor die Tür."

Merkwürdig. Irgendwie ist es sexy zu einem heißen Typen zu sagen *Zieh dich aus*. Ich würde ihn gerne mal oben ohne sehen.

Als ich das dachte wurde ich rot, da ja Yami direkt neben mir stand.

"Und was ist mit dir? Wills du nicht auch duschen?"

"Nein, ich geh nach dir. Ich hab ja wenigstens etwas Trockenes zum Anziehen, du aber nicht. Warte ich richte dir noch ein Handtuch."

Während ich nach ein paar Handtüchern kramte, konnte ich deutlich seinen Blick auf meinem Rücken spüren, was mich ziemlich nervös machte. Schnell reichte ich ihm eines der beiden Handtücher, das andere nahm ich mit.

"Fröhliches Duschen!" sage ich und verließ das Bad.

Das hätte ich mir jetzt echt schenken können. Die Bemerkung war ja so was von blöd.

Ich schüttelte den Kopf und marschierte dann in mein Zimmer, das gleich schräg auf der anderen Seite des Flurs lag, um mir meine Sachen auszuziehen. Es war eine Erleichterung meine vom Regen erschwerte Uniform von meinem Körper zu haben. Nachdem ich auch noch meine Unterwäsche abgelegt hatte, trocknete ich mich erstmal ab und ging zum Kleiderschrank, um mir dort frische und vor allem trockene Kleidung zu suchen. Ich entschied mich für meinen blauen Lieblings-BH, den dazu passenden Slip, ein ebenfalls dunkelblaues Neckholdertop und einen schwarzen Faltenrock (genau wie Schuluniform).

Fertig eingekleidet rubbelte ich nochmals an meinen Haaren und trat dann wieder in den Flur, wo ich bereits die Dusche hören konnte. Auch seine Sachen lagen schon vor der Tür. Ich schnappte sie, packte sie zu meinen und brachte sie dann in den Keller, wo der Trockner stand. Während des Trockenvorganges ging ich hoch in die Küche und setzte Teewasser auf.

Danach musste ich mich erstmal hinsetzten und diesen Tag Revue passieren lassen.
 

Küche, 15:25:
 

Als ich da so saß, in Gedanken versunken, und meinen Tee trank, bestaunte ich den Himmel, der in ein tiefes Orange getaucht war. Es war einfach atemberaubend und ich war so zufrieden und entspannt wie schon lange nicht mehr. Ich nahm mir vor an diesem Wochenende keinen einzigen Gedanken an das kommende Unheil zu verschwenden und die 3 Tage vollends zu genießen. Voller Enthusiasmus stand ich auf und blieb versteinert stehen als plötzlich Yami, nur mit einem Handtuch um die Hüften, vor mir stand. Mir wurde ganz heiß, denn er sah zum Anbeißen aus, wie er so dastand, halbnackt. Er räusperte sich "Ähm, sind meine Sachen schon trocken?" "Warte kurz, ich seh mal nach." Mit hochrotem Kopf machte ich mich auf den Weg zur Kellertreppe. "Ich hab Tee gemacht. Nimm dir ruhig eine Tasse. Sagte ich noch kurz bevor ich außer Reichweite war. Beim Runtergehen wäre ich fast gestolpert.

Huch, ich träume schon wieder. Das kann nur ein Traum sein. Er sieht aber auch schnittig aus, das muss ich schon zugeben. Ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich so gut gebaut ist. Immerhin habe ich Yugi schon öfters in Badehose gesehen und na ja was soll ich sagen, nichts gegen Yami.

Während meiner Schwärmereien holte ich unsere Sachen aus dem Trockner und verließ den Keller wieder. Als ich durch die Tür trat, die die Küche mit dem Keller verband, saß Yami bereits beim Küchentisch und trank genüsslich seinen Tee. "So, hier sind deine Sachen. Trocken und gemütlich." Er stand auf und kam mir lächelnd entgegen. "Danke, ich geh mich dann mal umziehen."

"Warte, du kannst dich hier im Schlafzimmer meiner Mutter umziehen, das ist nicht so weit."

"Das geht doch nicht. Meinst du nicht sie hätte was dagegen?"

"Warum auch. Sie wird's ja eh nicht merken, denn schließlich ist sie ja nicht hier, oder?"

Er nickte und ich lotste ihn zu seiner provisorischen Umkleide. "So hier wären wir."

Nachdem er die Tür geschlossen hatte ging ich in die Küche, um weiter meinen Tee zu trinken. Ich verfiel wieder meinen Gedanken.

Und was mache ich heute noch? Zuhause Rumsitzen ist total öde. Sollte ich vielleicht wirklich zu meiner Tante gehen? Nein, das ist doch noch langweiliger. Am besten ist, ich warte ab und sehe, wie sich der Rest des Tages noch so entwickelt.

Nachdem ich an meiner Tasse nippte kam auch schon Yami, voll eingekleidet, wieder zurück.

"Wo soll ich das Handtuch hintun?"

"Ach, wirf es einfach die Stiege in den Keller hinunter. Ich mach das später." Wieder nickte er mir zu und tat das, was ich im gesagt hatte. Danach kam er zu mir rüber und nahm gegenüber von mir Platz.

"Und?"

"Mmmh?" fragend sah er mich an während er aus seiner Tasse trank.

Ich musste grinsen, denn noch immer hingen ihm feuchte blonde Strähnen seiner Mähne ins Gesicht.

"Es war doch eine gute Idee, oder?"

"Auf jeden Fall, danke." Stimmte er mir zu und grinste verschmitzt zurück.
 

"Ja, ja ich sag's ihr ja schon." Flüsterte Yami nach einer kleinen Schweigeminute nach rechts ins Leere. Ich konnte mir schon denken, mit wem er sprach.

"Mir was sagen." Lockte ich ihn, sodass er nicht anders konnte, als mit der Sache herauszurücken.

Verlegen sah er mich an und wand dann seinen Blick wieder zu der Stelle an der sich Yugi befinden musste und dann wieder zu mir.

"Nun ja, äh, ich. Yugi hatte da eine Idee."

"Na los. Raus mit der Sprache."

"Also gut. Von nun an ...."
 


 

Vorschau: Was hat Yami oder besser was hat Yugi vor?

Abschied

Kapitel 8: Abschied
 

"Nun ja, äh, ich. Yugi hatte da eine Idee."

"Na los. Raus mit der Sprache."

"Also gut. Von nun an wirst du mit mir Vorlieb nehmen müssen."

"Häh?" Ich verstand nur Bahnhof. "Kannst du dich vielleicht etwas klarer ausdrücken?"

"Wie soll ich sagen. Du wirst wohl Yugi in nächster Zeit nicht mehr sehen."

"Was? Wieso? Ist er etwa krank?"

"Nein, ihm geht's gut." Beruhigt hakte ich weiter nach.

"Aber was hat er dann?"

"Ich weiß es selbst nicht so genau. Aber vielleicht erklärt er dir das lieber selbst."

Im nächsten Moment saß dann Yugi vor mir und grinste mich unaufhörlich an.

"Yugi, was in Gottes Namen hast du vor?"

"Das ist so. Da ja Yami, wie du weißt, soziale Probleme hat, dachte ich mir er könnte für längere Zeit meinen Körper übernehmen. Denn ich glaube, daß er nur so vorankommt."

"Und was ist mit dir?"

"Ich werde mich aus allem raushalten und mich ins Puzzle zurückziehen. Immerhin war er ja 5000 Jahre lang alleine und da ist es mal an der Zeit, daß er rauskommt und sein Leben lebt."

Langsam begriff ich auf was er hinauswollte. Ich war zwar traurig, daß ich mit Yugi einen längeren Zeitraum nicht reden konnte, doch was konnte ich schon machen. Es war seine Entscheidung. Normalerweise wäre ich stinksauer, wenn man mir Yugi wegnehmen würde, doch in diesem Fall war das ganz anders.

"Ich werde dich vermissen." Gestand ich ihm.

"Ich dich auch, Tea. Ich dich auch." Sagte er und nahm meine Hand, drückte sie und lächelte mich zuckersüß an. "Aber denk doch mal an Yami. Ich finde er hat es verdient ein paar Monate über seinen eigenen Körper frei zu verfügen und ich vertraue ihm voll und ganz. Genauso wie dir und ich hoffe, nein ich weiß, dass du ihm dabei helfen und unterstützen wirst."

Ich nickte andächtig. Kurz bevor Yugi endgültig für Yami das Feld räumte, wand er sich mit einer weiteren Bitte an mich.

"Du Tea, eine Sache noch. Könntest du mit Yami heute Abend und vielleicht auch in nächster Zeit etwas unternehmen?"

"Und was?"

"Keine Ahnung, vielleicht bringst du ihm das Tanzen bei! Aber das überlasse ich dir. Wir sehen uns dann in ein paar Monaten. Mach's gut und halt die Ohren steif."

Ich war darauf überhaupt nicht vorbereitet. Yugi verlangte doch tatsächlich, daß ich mit Yami mehr Zeit verbringe. Obwohl ich wahnsinnigen Schiß davor hatte mit ihm zu lange alleine zu sein, positiv gesehen, konnte ich ihm diesen Wunsch nicht abschlagen.

Da ich mal wieder nicht mitbekam, wie sie die Plätze tauschten, hielt ich im nächsten Moment Händchen mit Yami. Dabei konnte ich Yugi noch nicht mal lebe Wohl sagen, was mich sehr schmerzte, denn ich würde ihn ja für längere Zeit nicht zu Gesicht bekommen.

"Tea, ich wollte das gar nicht, er hat es so veranlaßt."

"Ach, ist schon gut. Ich weiß, daß das eine gute Entscheidung war und mach dir bitte keine Vorwürfe. Du solltest es schon genießen, wenn du deine Gedanken nicht teilen mußt." Ich umfaßte seine Hände mit meiner zweiten und sah ihm dabei verständnisvoll in die Augen. Dabei schenkte ich ihm mein schönstes Lächeln. Ich war überrascht, denn ich fühlte mich augenblicklich besser und meine gute Laune schien sich auch auf Yami zu übertragen.

Und was soll ich heute mit ihm machen? Yugi wollte doch, daß ich ihn beschäftige. Hmmm.

"Ich danke dir."

"Und wofür, bitteschön?" kam es aus meinem Mund geschossen und sah etwas verdutzt drein. "Daß du mir nicht böse bist, wegen Yugi meine ich."

Ich könnte dir nie mehr böse sein, selbst wenn du mich wieder abweisen solltest.

"Ach, lassen wir das. Was ist, ist und damit basta." sagte ich und ignorierte meine Gedanken. Nach den üblichen stillen Minuten, erhob er sich schließlich von seinem Platz, wobei er auch meine Hand losließ.

"So, ich werde dann mal aufbrechen."

"Nein, warte." rief ich und erhob mich ebenfalls. Etwas erschrocken oder auch überrascht wand er sich um. Tja, da ich blöderweise nicht damit gerechnet hatte, lief direkt in ihn hinein und schlug mit meinem Kopf direkt auf seine Nase. Die Wucht des Zusammenstoßes brachte ihn rückwärts zu Fall und wie es nun mal so kommen sollte, landete ich auf ihm drauf, denn er hatte mir vorher noch seine Arme schützend um meinen Körper gelegt, sonst wäre ich wahrscheinlich ebenso hart auf meinem Rücken gelandet.

"Au, verdammt." jammerte er und als ich meinen Kopf wieder anhob, starrte ich in sein schmerzverzerrtes Gesicht. Sofort versuchte ich von ihm "abzusteigen", ich wollte ihm nicht länger eine "Last" sein und ihm noch mehr wehtun, doch er hielt mich so fest, daß ich es nicht konnte. Meine Arme hatte ich neben seinem Gesicht abgestellt und blickte ihm, nicht weiter als 10 cm entfernt, in seine Augen, die er bereits geöffnet hatte. Ebenfalls waren seine Grimassen verschwunden, die er durch die Schmerzen, die ich verursacht hatte, zog. Das war vielleicht ein Anblick. Ich mußte meine Beine spreizen und saß oder besser gesagt lag halb auf seinem Bauch und seinem "Unterkörper". Das Puzzle war glücklicherweise zur Seite gerutscht und lag nun seitlich auf dem Boden. Ich konnte deutlich seine Muskeln durch sein T-Shirt spüren, genauso wie seinen Gürtel, der mir tief die Nieten in meinen Unterleib drückte, doch ließ ich es mir nicht anmerken, sonst wäre die schöne Stimmung wieder flöten gegangen. Da mir einige Strähnen meiner Haare ins Gesicht hingen als ich auf Yami hinunterblickte, konnte ich seine Gesichtszüge nicht genau erkennen. Alles was ich wahrnahm, waren seine Hände, die mir langsam den Rücken hinab fuhren doch kurz bevor er meine Gesäß erreichte, stoppte er und ging den soeben zurückgelegte Weg wieder hinauf. Innerlich machte sich ein mir unbekanntes Gefühl bemerkbar. (Ich glaub ihr wisst's was ich mein) Außer seinen zarten Berührungen konnte ich ganz deutlich sein Herz schlagen fühlen, was munter drauf los hämmerte, genau wie meines. Mir wurde ganz schwummerig als er mir die Strähnen, die mir die Sicht versperrten, aus dem Gesicht hinter das Ohr strich und ich nun endlich freien Blick auf ihn hatte. Mit meinen Augen fuhr ich die Konturen seiner Lippen nach und unbemerkt senkte ich mein Gesicht Richtung dem seinen. Dazu mußte ich ein bißchen vorwärts robben und als ich das tat rieben sich unsere Körper aneinander, was dieses Gefühl noch intensivierte. Ich wollte ihn, wollte seine Lippen spüren und in diesem Moment verlor ich meine Angst. Ich war bereit ihm meine Gefühle zu offenbaren. Vorrausschauend, was gleich passieren würde, schloß Yami seine Augen. Gleich würde es geschehen, gleich würden wir uns zum ersten Mal küssen. Weiters näherte ich mich ihm. Doch ...

"Was ist denn hier los?" störte eine grelle und schrille Stimme unsere Zweisamkeit.

Verflucht, was ist denn jetzt schon wieder, gerade wo's schön wird. Ich sah hoch und erkannte meine Tante, die wutentbrannt auf uns herabblickte. "Tea, was soll das, kannst du mir erklären, warum du in aller Öffentlichkeit mit deinem Freund hier rummachst?" Voller Schrecken löste ich mich von Yami, stand auf und half auch ihm wieder auf die Beine. "Wenn das deine Mutter sehen könnte, sie wäre entsetzt."

"Aber wie du siehst, ist sie nicht hier, oder? Und außerdem sind wir hier nicht in der Öffentlichkeit" witzelte ich frech, denn ich konnte die Schwester meiner Mutter auf den Tod nicht ausstehen. Sie war immer so prüde und steif und verbot mir eigentlich alles, was Spaß machte, wenn ich bei ihr zu Besuch war.

Diese Aussage versetzte ihr einen Schock, da sie es nicht gewohnt war, daß ich ihr widersprach.

"Was fällt dir denn ein, Kind. Hat dir Yukio nicht erklärt, wieso man nicht leichtfertig Sex hat?" Peinlich, ich traute mich kaum Yami auch nur anzusehen. "Und du junger Mann, solltest jetzt besser gehen." sagte sie streng und deutete auf meinen angeblichen Beischläfer. Yami machte sich schon auf zu gehen, ebenfalls mit hochrotem Kopf, doch ich hielt ihn zurück. "Er bleibt." warf ich ebenfalls barsch zurück. "Ist schon okay, ich glaube es ist besser so." "Auf keinen Fall, wir haben doch gar nichts gemacht, noch nicht." Ich biß mir auf die Zunge, den letzten Teil hätte ich wohl nicht sagen sollen, doch er zeigte Wirkung. Yami blieb. "Das ist ja wohl die Höhe."

"Was tust du überhaupt hier?" funkelte ich sie böse an. "Deine Mutter wollte, daß ich nach dir sehe und das wohl zu recht. Sie hat erwähnt, daß du zur Zeit ziemlich durch den Wind bist."

Na klasse, das sieht ihr ja wieder mal ähnlich. Hauptsache sie hat ihren Spaß und ich? Ich kann mich mit meiner doofen Tante Vorlieb nehmen.

"Sag mal, weißt du überhaupt warum Mama Hals über Kopf weg ist?"

"Nein, wahrscheinlich mußte sie geschäftlich ..."

"Ja klar, geschäftlich. Das denkst du?" unterbrach ich ihre offensichtlich falsche Vermutung.

Wütend und noch immer Yami's Hand haltend hielt ich ihr einen Vortrag, wieso meine Mutter eigentlich weggefahren ist und es geschah genau das, was ich erhofft hatte. Während sie mit der Wahrheit zu kämpfen hatte und dabei offensichtlich mit sich selbst sprach wand ich mir Yami zu, der mich ziemlich erstaunt und verwirrt ansah.

"Sie ist gleich wieder weg, du wirst sehen." Er nickte nur ohne irgendwelche Regung. Er schien "Angst" vor ihr zu haben. Wäre ja auch kein Wunder sie sah ziemlich furchteinflößend aus und das Benehmen, daß sie vorher an den Tag gelegt hatte, verbesserte ihr Bild nicht gerade. Inzwischen hatten sich unsere Hände aus ihrer "Umarmung" gelöst, da ich nicht wollte, daß meine Tante noch mehr ausflippte, als es sowieso schon der Fall war.

"Ach, Tea, armes Kind ich wußte ja nicht das ..."

"Ist schon gut. Mach dir darüber keinen Kopf. Am besten ist du gehst wieder, ich komme schon alleine klar." Ich nutzte ihre Verwirrtheit aus und wies sie aus der Küche in Richtung Haustür.

"Aber wenn du etwas brauchst, dann..."

"Ja, dann melde ich mich bei dir. Mach's gut und schlaf schön." rief ich ihr noch hinterher, als sie völlig vernebelt aus dem Haus schritt.

Puh. Das wäre geschafft. Endlich ist sie weg.

Nach der abgewandten Katastrophe richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder meinem Besuch zu, der überrumpelt auf der Stelle stehen geblieben war.

"So, sie ist wieder weg. Gott sei Dank."

"Und wer war die überhaupt? Und warum ist die so ausgetickt?"

"Das war meine Tante, die Schwester meiner Mutter. Sie hat nicht verkraftet, daß meine Mutter mit meinem Vater übers Wochenende los ist, da sie meinen Dad von Anfang an nicht leiden konnte. Tja und den Rest kannst du dir ja denken." Wieder nur ein Nicken seinerseits.

Die angebrochene Stille war wieder drückend und belastete meine Seele immer wieder aufs Neue. Ich wußte nicht, was er dachte und das machte mich krank, denn sein Pokerface war undurchschaubar. Was wäre wenn sie nicht hereingeplatzt wäre? Was wäre wenn wir uns wirklich geküßt hätten? Hätte er mein Drängen erwidert oder nicht? Mein Mut war wieder verschwunden und er würde so schnell nicht wieder auftauchen.

Jetzt standen wir da, wie zwei begossene Pudel, wie bestellt und nicht abgeholt.

"Und? Was machen wir jetzt?" Er stellte diesen Satz in den Raum als wäre das eben nicht passiert. In meinem Kopf ratterte ich die dort gespeicherten Daten rauf und runter, doch wollte mir nichts einfallen. Halt. Noch mal zurück. Yugi hatte doch gemeint, ich könnte ihm das Tanzen beibringen. Aber wenn er nicht will? Vielleicht wäre es doch besser etwas Anderes zu machen. Zumindest heute.

"Ich weiß nicht, wir könnten ins Kino gehen. Vielleicht haben da die anderen auch Lust drauf?" Mein Einfall war nicht gerade der Beste, denn ich hatte überhaupt keinen Bock auf einen dunklen Saal und einen 2-stündigen Film. Vor allem, wenn Joey dabei sein würde. Und allein mit Yami? Es wäre ja schon verlockend, doch ob er das will?

"Meinst du?"

"Nein, ich weiß nicht, hast du nicht irgendeine Idee?"

"Keine Ahnung."

Wieder Stille.

Das kann doch nicht wahr sein, daß man als Nicht-Paar nichts zusammen machen kann, daß zu etwas Anderem führt.

"Vielleicht gehe ich dann doch besser nach Hause?"

"Nein, bitte bleib doch noch." Ich kam mir etwas blöd vor, als würde ich ihn anbetteln. Ich und betteln. Das wäre ja noch schöner aber ich hab's Yugi versprochen.

Komm schon Tea, laß dir was einfallen. Irgendwas, so schwer kann das doch nicht sein.

Erwartungsvoll sah er mich an, doch konnte ich ihm keinen Vorschlag machen, mit dem er auch nur annähern zufrieden sein würde.

Und wie wär's wenn ich mit ihm eine Partie Duel Monsters spiele? Nein, ich bin doch kein Gegner für ihn, er würde sich nur langweilen. Lassen wir das.

Ich wollte ihn schon "freigeben", doch in diesem Moment kam die rettende Lösung.

"Hey, wir könnten doch...."
 

Vorschau: Was für einen Geistesblitz hat Tea und wird sich Yami darauf einlassen?
 


 

Hi! Wieder ein Kapitel fertig. War diesmal mit sehr viel Schmerzen verbunden, da ich erst alles anders vor hatte. Eigentlich sollte dies ein viel romantischeres Kap. werden, doch hat nicht gepaßt. Hoff aber trotzdem, daß ich euren Geschmack wieder getroffen hab.
 

Ich freu mich immer wieder, wenn man mir sagt, daß ich toll schreiben kann, also danke an alle, die so von mir denken.

Thanx to Ra-chan, die mir bald ein Bild zu meiner FF malen wird. Ich werd's dann in meiner Charabeschreibung veröffentlichen, wenn ich darf.
 

Also, bis zu nächsten Mal und net auf die Kommis vergessen, bitte!!!!!! *euch auf knien anfleh*, na ja eh wie immer.

Retter in der Not

Jetzt endlich und nach vielen Tagen der Trägheit habe ich endlich das neue Kapitel fertiggestellt. Ich hoffe ich kann auch diesmal eure Güter befriedigen. Ich weiß alle warten auf den ersten Kuss, lasst euch mal überraschen würd ich sagen...

Auf jeden Fall danke ich euch für die vielen Kommis. *euch alle abknuddel*

Sorry, daß ich mich nicht bei jedem persönlich bedankt.

O jama shimashita: Ra-chan, Dreamer05, Caro123456789, yamilady, miori, Dream_cat, Hinata-fan, TeaGardnerChan, smart, ResaBaggins und Love-Natsuki.
 

So also ich will auch gar nicht weiter rumplappern: Hier das neue Chap.
 

Kapitel 9: Retter in der Not
 

Ich wollte ihn schon "freigeben", doch in diesem Moment kam die rettende Lösung.

"Hey, wir könnten doch ins Eiscenter gehen und dort Schlittschuhlaufen!"

"Häh? Schlittschuhlaufen? Was ist denn das bitteschön?"

"Man fährt mit Schuhen auf dem Eis und auf den Schuhen sind Kufen dran damit man besser rutscht und gleitet."

Irgendwie hätte ich mir ja denken können, daß er noch nie in seinem Leben Eisgelaufen ist geschweige denn jemals Eis oder Schnee gesehen hat. Aber ich werde ihn dazu kriegen, mit mir dorthin zu gehen.

"Mmmh. Ich weiß nicht so recht, ist das gefährlich?"

Unser Gespräch lief eindeutig in die falsche Richtung.

"Nein, überhaupt nicht. Nicht gefährlicher als eine Runde Duel Monsters." Ich wollte noch "im Reich der Schatten" hinzufügen, hielt mein loses Mundwerk aber noch mal in Zaum. Immerhin war die Möglichkeit eines Sturzes nicht ausgeschlossen. Doch was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.

Noch immer sah ich in seinem Blick etwaige Zweifel.

"Ach komm schon. Du hast es doch noch nicht mal versucht. Wie kannst du denn wissen, ob es dir nicht gefällt?"

"Da ist was dran. Na gut. Überredet."

Mein Herz machte Luftsprünge, denn immerhin war es ein Date, wenn auch nur von meiner Seite aus. Die innere Lage übertrug sich auch auf mein Äußeres und ich mußte lächeln.

"Klasse. Also sehen wir uns dann so gegen 8 an der Eishalle?"

"Okay."

Die Antwort war nicht das, was ich erwartet hatte, eindeutig zu kurz. Aber was wollte ich? Er hatte zugestimmt und der Rest erledigt sich von alleine, es wird ihm schon gefallen, wem gefällt es nicht? Trotzdem ließ ich mir die kurze Enttäuschung nicht anmerken.

"Ach ja, bevor ich es vergesse. Nimm dir warme Kleidung mit, ja? Dort herrschen nämlich Temperaturen unter Null."

"Ich denk dran."

"Gut, dann ist ja alles geklärt." So, der Teil war erledigt. Wir standen wieder wortlos in der Küche, was bei uns schon zum x-ten Mal die letzten Tage vorkam. Diese Stille, erdrückend doch auch irgendwie prickelnd. Die Erinnerung an die vorigen Ereignisse schien doch ihre Spuren hinterlassen zu haben. Jetzt war nur die Frage: war es ihm unangenehm? Oder ahnte er überhaupt, dass ich ihn küssen wollte? Ach wenn nur diese Ungewissheit nicht schon wieder da wäre. Ich hasse dieses Gefühl und ich hasse meine Gedanken. Ich schüttelte meinen Kopf und verwarf sie somit.

"Also dann, ich geh mal nachhause."

Ich nickte und brachte ihn noch zur Tür, dabei hielt ich etwas Abstand. Ich beobachtete jeden seiner Schritte und jede seiner Bewegungen. JA man konnte sogar sagen, ich zog ihn mit den Augen aus und zum ersten Mal fiel mein Blick auf seinen Hintern.

Mmmh. Gar nicht schlecht. Da würde ich gern mal rein kneifen. Der ist sicher total knackig.

Als ich realisierte worüber ich da gerade nachdachte, hielt ich mir sofort die Hand vor meine Augen.

Hör auf, so schweinische Gedanken sind nicht gut für dich. Schluss jetzt.

"Tea, was ist?"

Sofort zog ich meine Hand wieder weg und stand direkt vor dem Objekt meiner "Begierde", der sich vor dem Ausgang noch mal zu mir umwand um sich zu verabschieden.

"Gar nichts." Antwortete ich gekonnt falsch und musste dabei leicht kichern.

"Wirklich nicht? Du bist so rot im Gesicht."

Natürlich musste ich rot werden, das war auch der Grund warum mir so heiß war. Oberpeinlich, warum immer ich.

"Bis später" überspielte ich meine Verlegenheit und schubste ihn leicht zur Tür hinaus.

"Aber" zu mehr kam er nicht, denn vorher "knallte" ich ihm regelrecht die Tür vor der Nase zu.

Ja, ich weiß, nicht gerade die feine englische Art doch ich hatte überhaupt keine Lust auf ein längeres Gespräch betreffend meine "Gesundheit".

Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Tür und hoffte nun, dass er gehen würde. Ich wartete, doch konnte ich keine Schritte auf dem Beton vor unserem Haus hören.

Das heißt er steht noch draußen. War ich vielleicht doch etwas barsch zu ihm?

Ich dachte nicht daran, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

"Frauen." Hörte ich von draußen und danach die erlösenden Laute, die seine Schuhe hinterließen, als er sich entfernte.

Ja ich bin eine Frau und ich bin stolz drauf und ich habe heute ein Date mit Yami, auch wenn er es noch nicht weiß.

Selbstzufrieden gesellte ich mich in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen, verschränkte meine Hände hinter dem Kopf und starrte mit geschlossenen Augen zur Decke. Auf meinen Lippen ein fettes Grinsen, als ich an Yami's Knackarsch und seinen nackten Körper dachte.

Hach, er ist so süß, ich könnte glatt schwach werden. Quatsch, ich bin schon schwach.
 

Nachhauseweg, Yami's Pov, selber Moment:
 

Mann, ich hätte sie fast geküsst. Mich hat einfach der Moment übermannt. Als sie da so auf mir drauf lag, ich konnte nicht anders. Ich musste es einfach tun. Ach Yugi, was soll ich bloß machen. Was ist, wenn sie meine Gefühle nicht erwidert? Nie bist du da, wenn man dich mal braucht. Ach mach dir nichts vor, du bist verknallt, schon seit Langem.

Sie macht mich verrückt, wenn sie so vor mir rumtänzelt, in ihren knappen Teilen. Wie soll ich mich nur zusammenreißen, wenn wir heute Abend Eis laufen gehen? Bleib stark, da mußt du durch.
 

Wieder bei Tea:
 

Tja, nach dieser Erkenntnis machte ich mich auf ins Bad um ausgiebig zu duschen. Der Regen hatte seine Spuren auf meiner Haut hinterlassen, sie spannte nämlich fürchterlich. Ich drehte am Wasserhahn in der Dusche und stieg hinein, natürlich entkleidet und ließ mir heißes Wasser über meinen Körper prasseln. (Ach ich liebe es heiß zu duschen, besonders im Winter)

Der Dampf, der durch die Hitze des Wassers kondensierte, vernebelte meine Sicht und verschlug den Spiegel. Es sah aus wie in einer türkischen Sauna.

Nachdem ich mich ausgiebig gewaschen und gepflegt hatte, machte ich mich im Bademantel auf in mein Zimmer um dort die notwendigen Sachen einzupacken. Ich entschied mich nur einen dicken, schneeweißen Wollpullover über mein dunkelblaues Top zu tragen und unter meinem Rock eine schwarze Leggins. (Hoff es schaut nicht allzu blöd aus, aber es muß ja noch weiblich sein) Ich schnappte mir meine Sporttasche, die ich normalerweise fürs Tanzen benutze und stopfte die Sachen und ein paar Socken hinein. Als ich das erledigt hatte, warf ich einen kurzen Blick zur Uhr, es war gerade mal kurz vor 17 Uhr und bis zum Rendezvous hatte ich noch ganze 3 Stunden Zeit. Kurzerhand warf ich mich aufs Bett und schlief seelenruhig ein.
 

...
 

19:10:
 

Als ich aufwachte, wußte ich zuerst nicht, wo ich war noch wie spät es war. Das einzige was ich erkennen konnte, war die Dunkelheit, die mich umgab. Langsam kam mein Gehirn auf Touren und meine Erinnerungen kehrten zurück. Panisch knipste ich das Licht an und starrte zur Uhr.

Gott sei Dank. Erst 10 nach sieben. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn ich zu spät komme. Das könnte ich mir nie verzeihen, wenn ich Yami warten ließe. Immerhin war es ja mein Vorschlag, auszugehen.

Zufrieden sank ich wieder in mein Kissen, das ziemlich feucht war, weil ich mit noch nassen Haaren eingeschlafen war. Nach weiteren 10 Minuten machte ich mich schließlich ans Umziehen. Ich schlüpfte in die Sachen von vorhin und hüpfte ins Bad um mich noch zu Recht zu machen. Ich zog einen schwarzen Lidstrich auf und tusche meine Wimpern, ebenfalls schwarz, das unterstrich die Farbe meiner Augen. Dazu wählte ich einen farblosen Lipgloss. Danach band ich mein Haar zu einem Pferdeschwanz. Ich dachte an die Szene in der Yami mir die Haare aus dem Gesicht strich. Sollte es noch mal zu so einem Zusammentreffen kommen, wären die lästigen Strähnen nicht im Weg.

Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg zu meinem Date mit Yami. Es war ziemlich merkwürdig. Yami und Ich. Ich und Yami. Erst als ich die ersten Schritte hinter mich gebracht hatte, merkte ich erst wie nervös ich eigentlich war. Mit jedem Schritt stieg auch meine innerliche Aufregung. Die abendliche Schwüle verbesserte das nicht gerade. Irgendwie war es grotesk, bei fast 25 Grad eiszulaufen aber bei dem heutigen Stand der Technik kein Problem mehr.

Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, meine Hände waren eiskalt und zitterten.

Aber warum verdammt noch mal, bin ich so nervös? Es ist doch nur Yami. Nur.

Dieses Wörtchen paßte da einfach nicht hin. Es war nämlich nicht nur Yami. Es war mein Yami. Derjenige, an den ich mein Herz verloren hatte. Derjenige, der mich daran erinnerte, daß ich lebte. Derjenige, der mein Herz höher schlagen ließ, sobald er mich auch nur ansah.

Ach wie soll das bloß enden?

Ich wußte es nicht. Die Ungewißheit über seine Gefühle mir gegenüber machte mich nur noch nervöser.

Ich merkte nicht, wie schnell die Zeit verflog, denn es war bereits kurz nach acht, nachdem ich endlich in die Straße, in der die Arena lag, einbog. Und schon erhob sich ein gigantisches Gebäude vor mir. Wie ein Fußballstadion ragte es aus der Erde. Gut 150 Meter hoch. Und an einer Lampe, gut 1,75m hoch, stand Yami, lässig an eine Laterne gelehnt. Das Bild war einfach atemberaubend. Einerseits dieses gewaltige Bildnis und andererseits dieser verdammt gutaussehende Typ. Rundherum tummelten sich fast gar keine Leute, drum war es ziemlich einfach ihn zu erkennen. Aber mal zugegeben, Yami konnte man einfach nicht übersehen. Er war einzigartig, schon alleine wegen der Frisur.

"Da bin ich." rief ich ihm von gut 4 m Entfernung aus zu. Als er mich hörte stieß er sich cool von seiner Haltung ab und wand sich zu mir um.

"Hi." Zur Begrüßung sprach er nur dieses eine Wort. Doch ich brauchte nicht mehr denn dazu lächelte er. Und das raubte mir meinen Atem, der sowieso vom Marsch hierher noch ziemlich vage war. In dem künstlichen Licht, daß die Laterne warf, sah er irgendwie geheimnisvoll aus. Eben wie ein Pharao, majestätisch und königlich. Sofort verlor ich mich in seinen Augen und war wie verzaubert.

"Also, gehen wir rein?" durchbrach er meine Schwärmerei. Ich erschrak so, daß ich mich an meinem Kaugummi verschluckte.

Peinlich berührt griff ich mir an die Brust (nicht die Brust) und schlug einmal kräftig drauf um meinen Reiz zu unterbinden, dabei schloß ich die Augen. Doch es half nichts. Anscheinend hatte ich das Ding in die Luftröhre bekommen.

Das nächste was ich spürte waren zwei Hände, die mich von hinten um meinen oberen Bauchbereich umschlossen. Yami war hinter mich getreten und vollführte das sogenannte Hoovermanöver (weiß net wie das genau heißt aber irgendwie so). Dabei drückte er mir kräftig gegen meine Brust und hob mich dabei leicht hoch. (Irgendwie pervers) Ich konnte nicht anders und mußte husten, dabei kam Gott sei Dank der Kaugummi aus meinem Mund geschossen. Ich faßte mir an meinen Hals und war erleichtert, ich würde nun nicht mehr den Erstickungstod erleiden.

"Tea, ist wieder alles okay?"

Mein Retter war Yami. Gott, war mir das peinlich, denn eigentlich hatte ich mich nur wegen ihm so erschrocken.

"Ja, danke für deine Hilfe!" krächzte ich hervor und dabei wand ich mich zu ihm um. Noch immer hielt er eine Hand gegen meinen Rücken gepreßt. Sie war warm, genau wie ich es in Erinnerung hatte. Meine waren dagegen eiskalt. Doch mein Kopf glühte, nicht vor Fieber sondern vor Scham.

Mann, warum bin ich auch so blöd und mußte unbedingt einen Kaugummi kauen? Das mache ich doch sonst nie.

In Wirklichkeit hatte ich den Kaugummi nur genommen um mich von der Nervosität abzulenken. Er hatte seinen Zweck nicht sehr gut erfüllt.

"Geht's wirklich wieder? Du bist noch ziemlich rot im Gesicht."

Na klasse, was für ein Kompliment. Das müssen wir aber noch üben.

"Nein, wirklich alles in Ordnung. Aber woher wußtest du was du machen mußt?"

"Im Laden ist einem Kunden mal was Ähnliches passiert. Großvater hat ihm dann geholfen und da hab ich zufälligerweise zugeguckt."

"Aha." Ich war richtig froh darüber, daß er wußte wie dieses Manöver ging. Denn sonst wäre ich wahrscheinlich wirklich erstickt. Also verdankte ich ihm mein Leben. Nebenbei streichelte er immer noch meinen Rücken. Ja, das heißt wir standen wieder mal ziemlich nahe beieinander. Was meine Gefühle nur noch verstärkte. Langsam strich er mir über meine Wange, lächelte wieder.

"Steht dir." hörte ich seine Worte, wußte jedoch nicht was er damit meinte. Doch ich verzog keine Miene, wollte den Moment, der sich gerade wieder aufbaute, nicht zerstören.

Er trat näher und mein Körper freute sich über eine weiter Berührung seinerseits. Die andere Hand, die auf meinem Rücken ruhte übte jetzt leichten Druck aus, wollte vermutlich nicht, daß ich befreite. Doch das würde ich sowieso niemals tun. Nicht jetzt. Meine Beine verloren langsam an Standhaftigkeit. Jetzt würde es hoffentlich passieren. Ich hoffte.

Ich sah ihn, wie er seine Augen schloß und ich tat es ihm gleich. Ebenso schloß ich meine Arme sanft um seinen Nacken. Nur noch Millimeter trennten unsere Münder ...
 

Vorschau: kommt's endlich zum Kuss?
 

Tja und wie's weitergeht verrat ich erst beim nächsten Mal. Ach, Vorfreude ist doch die schönste nicht? *mich vor euren Schlägen ducke* Gomen aber ich kann nicht anders...

Ruf des Herzens

Hallihallo, hier kommt das nächste Kapitel...
 

Erstmal ein großes und fettes GOMEN: Die Stelle war einfach zu gut um aufzuhören, ich konnte nicht widerstehen. Aber um das wieder gut zu machen, gibt's in diesem Kap die Entschädigung aber das müsst ihr selbst herausfinden...
 

Dieses Kapitel widme ich meiner Kleinen: Ra-chan, danke für die Hilfe beim Titel... lest mal ihre neue FF Too lost in you, die is sooooo genial, geht auch um Yami und Tea
 

Dankeschön an alle, die mir fleißig Kommis hinterlassen und auch an meine Neuzugänge Charlie West, rika, nami und smart... danke für eure Kommis!!!
 

Will aber wieder nicht allzu lange rumquatschen, so viel Spass und net auf eure Kommentare vergessen, brauch ja meine Kritik.... *euch alle knuddel*
 

Kapitel 10: Ruf des Herzens
 

Ich sah ihn, wie er seine Augen schloß und ich tat es ihm gleich. Ebenso schloß ich meine Arme sanft um seinen Nacken. Nur noch Millimeter trennten unsere Münder ...

Immer wieder vernahm ich seinen heißen Atem, den Yami auf meine Lippen hauchte.

Scheiße, was ist das jetzt wieder.

Ich verspürte langsam den Hustreiz, der meine Kehle heraufkroch.

Nicht jetzt, bitte. Es war ziemlich unangenehm, denn lange konnte ich es wohl nicht mehr zurückhalten. Ich schluckte noch einmal um den unangenehmen Druck loszuwerden, der mir im Hals steckte, doch wollte es nicht helfen.

Bitte, wenn es irgendwo einen Gott gibt, ich will diesen Kuss, nur diesen einen. Bitte, bitte, bitte. Ich weiß nicht, wie oft ich gedanklich dieses eine Wort wiederholt habe aber bestimmt an die 30-mal.

Ich beschloss kurz die Augen zu öffnen um mich zu vergewissern, dass Yami auch nichts von meiner Misere mitbekommen hatte. Als ich blinzelte sah ich zuerst seine Lippen, die leicht einen Spalt offen standen, danach wanderte mein Blick zu seinen geschlossen Augen. Innerlich sog ich tief die Luft ein, denn gleich würde ich es einfach geschehen lassen. Nein, dieser blöde Husten würde mir nicht dazwischenfunken. Ich nahm meinen verbliebenen Mut zusammen, schloss vorher meine Augen wieder und wollte ihn küssten. Doch dort, wo Yami's Gesicht sein sollte, war nichts. Nur heiße Luft. Sofort schlug ich die Augen auf, um zu sehen was hier nicht mit rechten Dingen zuging. Doch ich starrte nur in 2 verwirrte violette Augen, die mir entgegen funkelten.

Was ist, wollte ich ihn fragen aber ich konnte nichts sagen, denn das Kratzen in meinem Hals zwang mich zum husten. Dafür drehte ich meinen Kopf weg, denn ich wollte ja Yami nicht direkt ins Gesicht blasen. Nach meinem Anfall, der gerade nur ein paar Sekunden gedauert hatte, löste sich unsere Umarmung.

"Na, geht's wieder?" hörte ich Yami's männliche Stimme.

Ich nickte leicht, sah ihn dabei aber nicht an. Immerhin hätten wir uns wieder mal fast geküsst. Das fast gefiel mir nicht, überhaupt nicht. Doch es schien schon zur Regel zu werden, dass es nicht klappte. Irgendeine unsichtbare Macht hatte sich offenbar gegen uns verschworen.

Ich wollte schon zu einer Frage ansetzten, doch hielt ich mein Mundwerk noch mal im Zaum. Es wäre einfach zu peinlich ihn jetzt zu fragen, warum er einfach so gekniffen hatte. Ich entschied mich die ganze Sache einfach ruhen zu lassen und ihn einfach abzulenken. Es interessierte mich zwar brennend aber mein Gewissen oder besser gesagt mein Verstand, der immer über mein Herz zu regieren schien, siegte. Ich ließ es sein.

"Also gehen wir dann mal? Immerhin sind wir wegen anderen Dingen hier." Ich deutete mit einem Finger zu dem riesigen Gebäude, das sich neben uns erhob. Ich dachte ich hätte ein Nicken bei ihm vernommen und schnappte mir meine Tasche, die ich vorhin fallen ließ.

"Warte kurz." hörte ich wieder diese sexy Stimme. Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne und versteinerte, jedoch drehte ich mich nicht um. Nach kurzer Zeit des Wartens spürte ich wieder eine Hand auf meiner Schulter, eindeutig Yami's. Ohne auch nur eine Regung beobachtete ich das Schauspiel, das sich vor meinen Augen vollzog. Ich sah nur noch einen Schatten, der gefährlich nahe kam. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig, war ungeduldig und nervös.

Was hat er vor? Ich mag es nicht, wenn er so undurchschaubar ist. Normalerweise brauche ich die Kontrolle.

Im Moment hatte ich keine, das war ganz klar. Es lief alles wie in Zeitlupe ab. Ich spähte in die Schlitze meiner Augen um etwas wahrzunehmen. Einige Sekunden später, die mir aber wie Stunden vorkamen, brachte ich nicht mehr zu schielen, denn ich sah ihn nun ganz deutlich vor mich "gleiten". Er trat näher und wieder entstand dieser magische Kontakt zwischen unseren Augen, dem ich aber nicht standhalten konnte. Irgendetwas in seiner Person hatte sich verändert, war größer geworden. Man könnte sogar sagen er hätte die Schüchternheit abgelegt oder er wäre selbstbewusster. Geht das überhaupt noch? Kann Yami noch selbstbewusster werden als er es schon ist?

Etwas abgeschreckt sah ich an seiner Statur vorbei zu einem Pärchen, dass sich unter einem der riesigen Ahornbäume küsste. Ein schöner Anblick und wie gerne wünschte ich mich und Yami an diese Stelle. Ich war wohl ziemlich abgelenkt, denn seine nächste Berührung ließ mich kurz "erschaudern". Sanft hatte er mein Kinn mit 2 seiner Finger erfasst und der langsame Druck den er darauf ausübte "zwang" mich seiner Bewegung zu folgen. Als wir an der gewünschten Stelle ankamen ließ er sie wieder los, doch ich sackte nicht ab sondern verharrte in dieser Position. Die Hand, die seine Pflicht erfüllt hatte ließ er zärtlich um meine Taille gleiten und erreichte meinen Rücken. Ein weiteres Schaudern durchfloss meine Glieder und mein Herz pumpte im Eiltempo.

Unsere Blicke verschmolzen ein weiteres Mal. Genau wie bei unseren anderen Kussversuchen kamen sich unsere Gesichter immer näher und näher bis wir kurz vor der endgültigen Erlösung inne hielten.

Nein, dieses Mal wirst du mir nicht davon kommen. Dieses Mal weichst du mir nicht aus.

Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, ergriff ich mit meinen Händen, die noch vorher untätig an der Seite baumelten, seinen Nacken und zog seinen Körper noch näher zu meinem, womit auch unsere Münder durch die Bewegung ihren Abstand zueinander verringerten. Es war dieselbe Situation wie vorher, dieselbe Lage und dieselben Gefühle. Nur eines war nicht da: mein Hustreiz, was mir einen Vorteil gegenüber vorher verschaffte. Meine Aufmerksamkeit galt nun voll und ganz meinem Partner.

Ach verdammt, scheiß drauf. Ich ließ nun meine Zweifel Zweifel sein und warf meine Scheu über Bord. Doch noch bevor ich mein Vorhaben umsetzten konnte, wurde mein Mund sanft angehaucht, angehaucht von Yami's warmem, ja fast schon heißem Atem. Wie im Reflex schloss ich meine Augen und schon gleich darauf empfing ich seine Lippen. Mir wurde ganz schwummrig, ich hatte nicht erwartet, dass es so werden würde. So prickelnd, so zart, so heiß. Und da standen wir nun, beschienen vom Licht der Straßenlaterne, Arm in Arm, Lippen an Lippen, ineinander versunken. Die Welt um uns herum schien zu schwinden, jedenfalls kam es mir so vor. Ich nahm nichts wahr, kein Zirpen der Grillen, kein monotones Summen der Laterne, rein gar nichts. Nur er und ich und der Kuss. Ich wünschte mir, er würde nie zu ende gehen, wünschte mir wir könnten hier ewig so stehen bleiben, uns in den Armen halten und uns unseren Gefühlen und Lüsten hingeben.

"Hey, Yugi, Tea!" konnte ich ganz leise eine Stimme hören, die aber trotzdem penetrant die Stimmung störte und ich kannte sie. Und schon war's wieder vorbei. Zwar dauerte der Kuss nur ein paar Sekunden, doch er weckte in mir die Lust auf mehr. Wir lösten uns aus unserer Zusammenkunft und schafften wieder einigen Platz zwischen uns. Beide starrten wir in Richtung der Rufe.

Ich bring sie um. Wenn sie mir zu nahe kommt, dann bring ich sie eigenhändig um. Was bildet diese blöde Kuh sich eigentlich ein, uns hier bei unserem ersten Kuss zu stören.

Ich war wütend und aufgebracht, das konnte man merken. Selbst Yami dürfte es gemerkt haben, denn er legte mir aufmunternd seine Hand auf meine Schulter und lächelte mich süß an, was mir half, meinen Frust und meinen Ärger etwas zu zügeln. Trotzdem wurde ich rot, als er mich ansah.

"Hallo!" drang wieder diese weiblich-kindliche Stimme an mein Ohr. Natürlich, ich wusste es von Anfang an: Serenity und im Schlepptau Tristan. Geht's noch schlimmer? Ich versuchte ein Lächeln an den Tag zu bringen und nicht allzu böse dreinzuschauen als sie näher kamen.

Ich suchte bereits fieberhaft nach Fluchtmöglichkeiten. Mir wird schon was einfallen um sie loszuwerden, schließlich ist das hier ein Date und nicht ein Freundschaftstreff oder ähnliches.

"Hi Leute, na was treibt ihr hier so alleine? Doch nicht etwa knutschen?" fragte Tristan und stieß Yami dabei blinzelnd in die Rippen.

Obwohl es nur ein Scherz von ihm zu sein schien, hatte er damit voll ins Schwarze getroffen. Gott sei Dank wusste er es nicht besser. Verlegen starrte ich zur Seite und dann zu Yami, der ebenfalls total hilflos zu mir sah. Rot wurde ich ebenfalls, denn wir wurden sozusagen auf frischer Tat ertappt, wenn auch nur unbewusst.

Schnell Tea, Ablenkung, sag irgendwas.

"Nun ja, äh wir wollten in die Eishalle. Und ihr?" Puuh, jetzt nur nicht die Deckung vernachlässigen. Schön die Mundwinkel oben behalten.

"Ähm, na ja wir gehen nur ein bisschen spazieren. Stimmt's Süße?" druckste er herum.

"Ja Süßer." Erwiderte Serenity und warf ihm verwegene Blicke zu.

Häh? Was soll das denn jetzt? Träum ich oder was? Seit wann gibt Serenity Tristan Kosenamen? Hab ich was verpasst? Mir blieb der Mund offen stehen, als sich die beiden vor unseren Augen innig küssten. Ich konnte nicht anders und sah zu Yami, der ebenfalls ziemlich überrascht und verlegen war.

Tja, wo die Liebe hinfällt. Wenn Joey das wüsste, würde er Tristan sofort zum Mond schießen oder besser noch zum Pluto. Ich räusperte kurz um die Aufmerksamkeit der beiden Turteltäubchen wieder zu erlangen, was beim ersten Anlauf nicht ganz klappte. Als sie endlich voneinander abließen kam Serenity zu mir rüber und zerrte mich von den beiden Jungs weg um ungestört mit mir reden zu können.

"Ich muss unbedingt mit dir reden, am besten morgen Vormittag, im Kaffe. Okay?" flüsterte sie mir ins Ohr.

Und wenn ich keine Lust dazu hab? Fast hätte ich diese Worte laut gesagt, hielt mich jedoc zurück.

"Wenn's denn sein muss. 10 Uhr." Bestätigte ich unser Treffen. Um was es wohl geht? Ach irgendwie interessiert es mich nicht wirklich. Hab ja schließlich selbst genug Probleme. Ach was soll's.

"Also, gehen wir dann?" Ich stellte diese Frage an Yami in einem schon flehenden Unterton. "Wir sind sowieso schon spät dran." Während dieser Satz über meine Lippen kam hakte ich mich bei ihm unter und zog ihn einfach mit.

Ich wollte nicht weiter darüber grübeln, wieso Serenity und Tristan sich geküsst hatten also nahm ich reiß aus.

Zum Abschied hob ich einfach die Hand und winkte ihnen zu.

Geschafft, die wären wir los. Obwohl ich Tristan recht gern hab kann ich einfach nicht verstehen warum er mit Serenity rummacht. Dieses Mädchen bringt mich zur Weißglut mit ihrer naiven Art. Aus, ich schlag mich doch jetzt nicht mit ihr rum.

Und schon verbannte ich diese nervigen Gedanken um mich wieder meinem Yami zu widmen, der brav neben mir herlief. Als ich ihn von der Seite ansah, kam mir wieder unser Kuss in Erinnerung. Mein erster um genau zu sein. Irgendwie war es eine Schande bisher noch niemanden geküsst zu haben, immerhin war ich schon 18 aber mit wem hätte ich es denn üben können, bitteschön? Mit den Idioten aus unserer Klasse? Joey oder vielleicht sogar Tristan? Das ich nicht lache, wäre ja noch schöner. Yugi? Ja mit Yugi hätte es klappen können, wäre ich nicht zu schüchtern gewesen. Wir waren schon mal in solch einer Situation, damals vor 1 1/2 Jahren. Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern, weder ob es Yami oder Yugi war mit dem ich im Fahrstuhl festsaß noch was genau passiert war. Alles was ich weiß ist, dass wir uns fast geküsst hätten, wäre nicht plötzlich der Lift wieder weitergefahren. Damals war ich mir nach diesem Ereignis über meine Gefühle klar geworden: Ich liebe Yugi. Naja und wie's weiter geht, wissen wir ja alle.

Den Weg hin zum Gebäude schwiegen wir uns an. Ich verspürte nicht den Drang den ersten Schritt zu machen und wieder ein Gespräch zu beginnen, hatte Angst davor.

Ja, blöd, ich weiß aber ich war wie gelähmt, konnte nicht klar denken, geschweige denn einen Satz formulieren. Inzwischen hatte ich meine Hand aus seiner "Umarmung befreit" und wir hatten wieder unseren Respektabstand zueinander eingenommen. Mir kam es schon so vor als wäre nichts passiert, als wäre wieder alles beim Alten, als hätten wir uns nie geküsst, geschweige denn es jemals versucht und das stimmte mich traurig. Wie kann man denn so was vergessen? War ich etwa so schlecht?

Ich konnte einen Seufzer nicht unterdrücken.

"Was ist?" fragte er auf eine Art und Weise, die meine negativen Gedanken vertrieb. Dabei grinste er über beide Ohren, genau wie Tristan bevor er Serenity geküsst hat.

Ich antwortete mit einem weiteren Seufzer, der aber diesmal nicht traurig sondern fröhlich klang. (geht das? Kann man auf verschieden Art seufzen? Egal, bei mir geht's halt)

"Nichts, komm lass uns jetzt das Eis unsicher machen." Sagte ich, nahm ihn bei der Hand und betrat die Eishalle....
 

Tja und wie's weiter geht erfahrt ihr beim nächsten Mal, wenn ihr wieder einschaltet mit einer neuen Episode von "With you". To be continued...

Eis ist hart

Hi meine lieben Kommischreiber! Ach ich bin jedes Mal aufs Neue erfreut, dass sooooo viele meine FF lesen. *euch alle umknuddel*. Bei jedem neuen Kapitel versuche ich euch ein bisschen zu überraschen. Naja ich hoffe es is auch bei diesem Chap gelungen...

Also macht's gut und bis zum nächsten Mal.....
 

Eure Ailish
 

Kapitel 11: Eis ist hart
 

Arm in Arm oder besser Hand in Hand gingen wir Richtung Empfang um uns Schlittschuhe auszuleihen. Als wir näher kamen, grinste uns auch schon die Dame am Schalter entgegen. "Willkommen in Sportsland. Wie kann ich ihnen helfen?" Als ich registrierte, warum sie überhaupt so schelmisch lächelte, ließ ich sofort Yami's Hand los. "Hi. Wir wollen gerne 2 Karten für die Eishalle und Schlittschuhe ausleihen." "Sehr gerne." Und schon kramte sie den Kartenstapel raus und riss 2 ab. "So bitteschön, das macht 2000 Yen." (keine Ahnung hab halt irgendeinen betrag genommen) Ich bezahlte für Yami und mich und wir ließen uns dann die Eislaufschuhe in unseren Größen aushändigen. "Wenn sie irgendwelche Fragen haben, wenden sie sich bitte an einen der Informationsstände innerhalb der Halle. Die Umkleiden sind dort hinten rechts und links. Ich hoffe ihr habt warme Klamotten dabei..." Ich antwortete nicht sondern hob einfach die Tasche in die Höhe um ihr zu deuten, dass wir nicht ganz hinterbelichtet waren. "Komm." Sagte ich und ging voraus, wollte mich nicht weiter mit dieser Person unterhalten.
 

Vor den Umkleiden, 20:35:
 

"So hier wären wir. Du musst nach links und ich nach rechts." Ich wollte schon durch die Tür zur Umkleide treten als ich von Yami zurückgehalten wurde. Ich wusste was ihm auf dem Herzen lag. Noch bevor er mir sein Anliegen schildern konnte fing ich an zu sprechen. Außerdem wollte ich ihm diese für ihn peinliche Frage ersparen. "Also du gehst da rein, suchst dir einen Spind und ziehst dich um. Dann schließt du deine Sachen darin ein und gehst durch die Tür zur Eishalle. Und dort ziehen wir uns dann die Schlittschuhe an. Noch Fragen?" Zur Ermutigung lächelte ich ihm noch zu.

Es war irgendwie schon komisch Yami alles haarklein erklären zu müssen, ich fühlte mich wie eine Mutter, die gerade mit ihrem Kind zum ersten Mal hierher kommt. Total süß wie unsicher er auf einmal dastand und nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Es überraschte mich aber keineswegs, wie würde ich mich fühlen, wenn ich neu hier wäre, wenn ich 5000 Jahre lang alleine gewesen wäre?

"Nein, danke." Waren seine letzten Worte bevor ich ihn mit hochrotem Kopf aus den Augen verlor.

Ich schmunzelte noch eine Minute vor mich hin und verschwand dann ebenfalls in Richtung Umkleide und setzte genau das um, was ich vorhin Yami erklärt hatte. Zuerst wählte ich einen Spind, danach zog ich meine Sachen an und stopfte die restlichen Utensilien wieder in den Schrank. Nachdem ich abgeschlossen hatte, schnappte ich mir meine Schlittschuhe und ging zur Eishalle.

Eishalle, 20:43:
 

Als ich durch die Tür schritt und mich umsah konnte ich meine Begleitung noch nicht erkennen. Folge dessen nahm ich auf einer der Bänke, die dort in Reih und Glied standen, platz um auf Yami zu warten.

Boa, es ist ziemlich kalt hier. Hätte mir wohl doch noch ne Jacke mitnehmen sollen.

Ich unterdrückte mein Frösteln und blickte mich erstmal in der großen Halle um und staunte nicht schlecht. Das Dach war vollkommen verglast und bot einen wunderschönen Blick in den sternenbedeckten Abendhimmel.

Romantisch. Einfach nur romantisch. Das Gute war, dass nicht viel los zu sein schien, dann hatten wir wenigstens genügend Platz zum üben. Doch zu mehr Grübelei kam ich nicht mehr, denn Yami nahm neben mir mit wieder normaler Gesichtsfarbe Platz. Ich beobachtet ihn dabei, wie er die Halle in Augenschein nahm und wie seine Mimik mir verriet war er offenbar genauso beeindruckt wie ich. Gut, das ist schon mal ein Pluspunkt.

"Na? Hat alles geklappt?" fragte ich den eingemummten Yami, der einwenig fror.

"Ja. Ist ziemlich kalt hier." "Du bist die Wärme gewohnt, du bist oder warst Ägypter." Stellte ich fest und meine kleine Frostbeule stimmte mir zu. "Na dann lass uns loslegen." Voller Vorfreude stieg ich in meine Schlittschuhe und mein Nachbar tat es mir gleich. Dabei linste ich immer wieder zu ihm rüber und dachte dabei an unseren Kuss und schon war die Kälte im Raum dahin. Die Röte in meinem Gesicht kam entweder von der Kälte, was ich stark bezweifelte, oder von ihr wisst schon was...

Endlich beschuht stand ich auf und ging auf die Eisfläche zu, doch vernahm ich ein schwaches Räuspern, dass von Yami kam. Ich drehte mich um und sah einen verzweifelten jungen, attraktiven Mann, der versuchte, aufzustehen. Es war zum totlachen, doch machte ich keinen Mucks, wollte ihn nicht noch mehr entmutigen. "Komm, ich helf dir." Und schon war ich auf ihn zugeschritten, nahm seine beiden Hände und zog ihn hoch. Dabei fielen wir uns in die Arme, Yami war noch zu wackelig auf den Beinen. "Na? Ist doch gar nicht so schwer oder?" Ich trat zurück, ließ ihn aber noch nicht los. Die ersten Schritte waren zu vergleichen mit einem Baby bei den ersten Gehversuchen. Einfach köstlich anzusehen. "Geht doch." Als ich merkte, dass er endlich bereit war es alleine zu versuchen, löste ich meine Hand aus seiner, währenddessen setzte ich den ersten Schritt aufs eis und glitt 2 Meter auf die Fläche vor mir. Rumps. "Au, verdammt ist das glatt." Als ich mich umdrehte fand ich einen flachgelegten Yami, der auf seinem Hinterteil gelandet war, vor. Jetzt konnte ich nicht anders und fing lautstark zu lachen an. Es war einfach zu komisch ihn so zu sehen, so hilflos und sogar nicht stark und selbstsicher. Trotzdem fand ich ihn nur noch süßer und attraktiver. "Warte, bleib liegen." Um ihn nicht noch länger auf dem kalten und harten Eis sitzen zu lassen, fuhr ich hin und versuchte ihn wieder aufzurichten. Leichter getan als gesagt. Yami war um einiges schwerer als ich und so hatte ich Schwierigkeiten ihn auf die Beine zu kriegen. Schließlich schafften wir es doch noch, zwar sahen wir jetzt völlig bekloppt aus wie wir dastanden, ineinander verhakt und verkrampft aber mir war das egal. Yami's Nähe und sein Körper verzauberten mich aufs Neue. Er krallte sich an mir fest nur um nicht wieder hinzufallen und auch ich hielt ihn so fest ich nur konnte. Ich konnte deutlich seinen Atem auf meinem Hals spüren und schon kribbelte mein ganzer Körper, als würden hunderte Ameisen drauf rumkrabbeln. "Halt dich mal hier fest, ich kann nicht mehr." Ja, leider gaben meine Kräfte nach und so musste ich erstmal Luft holen, die Krabbelviecher abschütteln und neue Energien sammeln. Ich hatte nicht gedacht, dass es so schwierig werden würde Yami das Eislaufen beizubringen. Aber das was da jetzt auf mich zukam würde wohl schwieriger werden als ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Ach Quatsch, ihm meine Gefühle zu gestehen wäre wohl schlimmer.

"Tea, ich glaub ich schaff das nicht." "Blödsinn, sicher kannst du das, das kann jeder. Und seit wann gibt ein Yami vorschnell auf?" Er starrte mich nur verdattert an, doch konnte ich wieder ein Fünkchen Willen und Wollen in seinen Augen erkennen. "Ich und aufgeben? Niemals." Und schon im nächsten Moment stieß er sich von der Wand ab und versuchte es ein weiteres Mal. Ich klopfte mir innerlich selbst auf die Schulter. Gut gemacht. Ich beobachtete ihn wieder und musste feststellen, dass er sich gar nicht so ungeschickt anstellte, fürs erste Mal gesehen. Wie wild fuchtelte er mit den Armen und hielt somit das Gleichgewicht. Wieder bemerkte ich, wie ich ihn förmlich anstarrte und ihn mit den Augen auszog.

Stopp, du hörst jetzt augenblicklich auf damit, er rackert sich hier ab und du begaffst und erniedrigst ihn. Ja aber er ist doch sooooo süß und sexy, wenn er sich so anstrengt.

Ich konnte nicht anders und fuhr um ihn herum, betrachtete ihn weiters bei seiner "Arbeit", hielt aber einen gewissen Abstand um wenn nötig einzugreifen, sollte er wieder den Halt verlieren.

"Schau, ich kann's." rief er voller Enthusiasmus. "Hab ich dir doch gesagt, Eis laufen kann jedes Baby." Lächelnd antwortete ich ihm. Das war wohl ein Fehler, denn ich achtete nicht auf die Umgebung und schon war's passiert. Ich war in irgendjemanden hineingedonnert und sofort zu Boden gegangen und noch dazu schmerzte mein linker Knöchel höllisch. "Können sie nicht aufpassen, junge Frau?" Ich blickte auf um das Gesicht des Mannes zu dem die Stimme gehörte zu sehen. Ein braungebrannter Lackaffe, Mitte 30 stand drohend über mir und starrte mich hasserfüllt an. "Tut mir leid, ich hab wohl nicht darauf geachtet, wo ich hin fahre."

Au, die Schmerzen an meinem Fuß machen mich wahnsinnig und dann noch dieser unsensible Kerl. Der kann mich mal. "Na das will ich auch meinen." Voller Unverständnis schüttelte er den Kopf und verzog sich dann. Ich wollte ihm schon nach schreien und ihm den Marsch blasen doch Yami kam angestolpert und gesellte sich zu mir aufs Eis. "Was war da eben los? Hat der dich blöd angemacht? Dem werd ich was erzählen!"

Wow, so kenn ich ihn gar nicht, er setzt sich ja total für mich ein.

"Nein, ist schon in Ordnung, lass gut sein. Aber könntest du mir aufhelfen ich glaub ich hab mir den Knöchel verstaucht." "Was? Ja, sofort." Er packte mich unter den Achseln und zog mich mit Leichtigkeit in die Höhe aber als ich meinen linken Fuß abstellen wollte, stach es heftig und ich schrie leise auf. "Tut es sehr weh?" "Nein, geht schon." Log ich. Ich biss die Zähne zusammen und machte einige Schritte. Eines war klar, nachhause laufen war nicht drin. Kurz nachdem wir die Eisfläche verlassen hatten, brach ich schließlich ein und wäre da nicht eine rettende Hand gewesen, würde ich wohl jetzt noch n'Nickerchen auf dem Boden machen. "Aha, es tut also nicht weh, ja?" bemerkte er etwas ironisch. "Gut, es tut doch weh. Danke." Ich konnte meine Worte nicht mal fertig sprechen, denn Yami hatte mich aufgehoben und trug mich nun zu einer der Bänke. Eine Hand ruhte nun unter meinem Rücken und die andere in meinen Kniekehlen. (hoff ihr könnt euch das so halbwegs vorstellen) Im ersten Moment war ich zu überrascht, um irgendwas zu erwidern oder mich dagegen zu wehren.

Moment mal, wehren? Wollte ich mich überhaupt wehren? Eigentlich nicht, es war schön in seine Armen zu liegen.

Ich wunderte mich doch schon warum er nicht losging. "Ich glaub du musst noch mal runter. Sorry aber mit den Schlittschuhen kann ich mit dir nicht laufen." Also deswegen.

Ich nickte nur und ließ mich absetzten, dabei hielt ich meinen linken Fuß ein bisschen über Boden und wartete darauf, dass Yami sich seiner Schlittschuhe entledigte. Nebenbei hielt ich mich an der Wand an, es ist ziemlich schwer mit Schlittschuhe auf einem Bein zu stehen. Im Eiltempo kam er wieder zurück und hievte mich ein weiteres mal hoch und brachte mich zur Tür der Damenumkleide. Dort hielt er inne. "Darf ich da jetzt rein?" "Aber klar, mach dir darüber keine Gedanken." Das ließ er sich nicht zweimal sagen und öffnete geschickt mit dem Ellenbogen die Tür. Mit einem Fuß stieß er sie auf, etwas zu stürmisch, und ging etwas zaghaft ins Innere. Die einzige Frau, die drin war, kam geradewegs auf uns zu, sah uns aber nur etwas misstrauisch an und ging vorbei. "Vergesst nicht euch zu schützen."

Was? Kam das von der alten Schrulle? Was bildet die sich ein? Glaubt die wir wollen's hier treiben oder was?

Ziemlich verdattert und sehr sehr sehr verlegen sah ich zu Yami, der nur cool mit den Schultern zuckte.

Hat der was nicht mitgekriegt? Die hat doch grade eben behauptet wir sollen ein Kondom verwenden wenn wir miteinander schlafen. Und er? Lässt ihn das kalt? Kann mir eigentlich ganz recht sein.

Ich ließ Kondom nun Kondom sein und richtete meine Aufmerksamkeit wieder meiner Verletzung zu. "Wo ist dein Spind?" fragt er gleich darauf. "Gleich der erste rechts." Und schon setzte er sich in Bewegung und ließ mich auf der Bank, die in der Mitte der beiden Spindreihen stand, nieder. Das erste was ich tat, war mir meine Eislaufschuhe auszuziehen. Dabei ging ich sehr vorsichtig vor, wollte meinen Fuß nicht unnötigen Strapazen aussetzen. "Soll ich dir helfen?" "Ja, könntest du mir meine Tasche holen?" Er tat wie ihm geheißen und während ich meine Beine befreite holte er meine Tasche. Mit Mühe entfernte ich meinen Pullover, meine Leggins und die Socken. Und Yami? Der verfolge das ganze besorgt. Die Frage war jetzt nur: Wie kam ich ohne Aufwand und schnellstens nachhause?

"Und wie wollen wir dich jetzt nachhause bringen?"

Das war wohl Gedankenübertragung. Diesmal zuckte ich nur mit den Schultern. "Na gut, dann trage ich dich eben." "Bist du irre? Du brichst dir doch was, wenn du mich nachhause schleppst." "Ach ich schaff das schon, keine Sorge. Ich nehm dich einfach Huckepack." "Na wenn du meinst?" Ich wollte nicht mit ihm diskutieren und gab nach. "Gut, wartest du noch kurz?" Er verschwand durch die Tür zur Eishalle.

Er will mich doch jetzt nicht etwas wirklich schleppen, oder? Das geht doch nicht. Ich bin ihm doch viel zu schwer. Außerdem könnten wir uns doch ein Taxi nehmen.

Ich überprüfte meinen finanziellen Status und kam zu dem Ergebnis, dass wir und kein Taxi leisten konnten.

Yami hat auch kein Geld dabei, das heißt dass wir wohl oder übel doch laufen müssen.

"So da bin ich wieder. Kann's losgehen?" kam der umgezogene Yami wieder zurück

"Von mir aus? Ich lauf dir nicht weg." Mein Witz war nicht gerade angebracht doch konnte ich ein kleines aber feines Lächeln entdecken. Zuerst nahm ich unsere beiden Taschen in die Hand und hüpfte dann auf Yami's Rücken, dabei musste er wohl oder übel meine nackten Schenkel greifen.

Obwohl, mir gefiel's. Und so stapften wir aus der Umkleide.

Wie gut, dass keine weiteren Weiber reingekommen sind, wer weiß was die noch behauptet hätten.

Schnurstracks und wie es schien ohne Mühe ging er zum Ausgang, wo noch immer die "nette" Dame am Empfang saß. "Sie müssen ihre Schlittschuhe hier wieder abgeben."

"Tut mir leid, dieses Mal müssen sie sich wohl selbst holen." Antworte ich schnippisch und zeigte ihr die Zunge bevor wir das Gebäude verließen. Zum Abschied winkte ich ihr von draußen zu.

Das war für das von vorhin du blöde Kuh.

Das saß. Ich war wieder bestens gelaunt und für kurze Zeit hatte ich meine Schmerzen verdrängt.
 

Den ganzen Nachhauseweg haben wir nicht viel miteinander geredet. Die beiden Dinge, die mich jedoch verrückt machten waren mein Köchel und Yami's Aftershave, dass mir meinen Verstand vernebelte. Mir fiel auf, dass er nicht mal schwitzte als wir schließlich zuhause ankamen obwohl es ziemlich schwül war.
 

Tea's Haus, 21:53:
 

"So hier wären wir." Bemerkte er und durchbrach die Stille. "Ja, geht's dir gut? Ich meine danke, dass du mich hergetragen hast. Möchtest du nicht was trinken?" "Ja, wie du siehst geht's mir blendend, nur ein bisschen erschöpft aber gut. Zuerst verbinden wir deinen Knöchel damit er nicht weiter anschwillt." Der Pharao hatte gesprochen und trug mich ins Haus, wo er mich auf die Couch verfrachtete. "Hast du einen erste Hilfe Kasten?" "Ja, oben im Bad." Und schon war er wieder verschwunden.

Er ist ja noch süßer, wenn er sich um mich bemüht.

Schon wieder kam ich ins Schwärmen, nebenbei befreite ich mich von meinen Sandalen, sie würden sowieso nur stören. Das war wie auf Kommando, denn schon im nächsten Augenblick stand mein sexy Mann vor mir und in der Hand befand sich ein weißes Kästchen mit einem roten Kreuz drauf. Er öffnete ihn und holte das Nötige raus.

Woher weiß er das mit dem Verbandszeug? Irgendwie konnte es mir egal sein, ich war gerade nur fasziniert von seinen Taten und seiner besorgten Seite, die sich rührend um mich kümmerte. Ich beobachtet ihn mit leuchtenden Augen wie er mir sanft den Verband umlegte. Bei jeder Berührung zuckte mein Körper innerlich auf und die Ameisen fanden wieder ihren Weg. Die Schmerzen waren nur mehr im Hintergrund spürbar. Als er fertig war, setzte er sich neben mich auf die Wohnzimmerbank.

"Das musst du nur noch kühlen und morgen ist wieder alles okay." Sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Obwohl der Raum angenehm kühl war, fühlte ich mich wie in der Sauna. Entweder hatte ich Fieber, was ich stark bezweifelte oder ich war mal wieder rot geworden. "Danke für alles." Mehr brachte ich nicht heraus, war wieder zu gefangen in Yami's durchdringenden Blicken und seinen strahlenden Augen. Dadurch dass nur eine kleine Lampe dem Zimmer Licht spendete wurde seine Aura noch stärker. "Keine Ursache. Für dich würde ich alles machen."

Ooops, I did it. Ich war nur überrascht und verwirrt zugleich über seine Worte.

Hat er gerade gesagt er würde alles für mich tun? Hab ich mich da nicht verhört?

Aber er sagte es in einer Ruhe, die selbst Seto Kaiba aus der Fassung bringen würde.

Mein Herz hämmerte nur so gegen meine Rippen, konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Nicht jeder sagt dir, dass er alles für dich machen würde.

Ich konnte nichts sagen sondern starrte ihn nur an und er saß da und lächelte nur. Ich war völlig aufgelöst und er grinst nur? Ich sah, wie er näher kam, gefährlich nahe.

Völlig unerwartet gab er mir einen Kuss auf die Wange, stand auf und ging zur Tür. "Mach's gut, mein Herzblatt und danke für den Abend, den du mir versüßt hast." Und weg war er. Ich hielt mir die Wange, die noch immer von der Berührung seiner Lippen brannte.
 

Vorschau: Tea's Reaktion und andere Dinge....Lasst euch überraschen

Let's talk about Sex

Hi ihr lieben Kommischreiber! Ich kann mich jedes Mal nur wieder bei euch bedanken. Ihr seid ja soooo geil. Ich liebe euch alle.

Zum Kapitel kann ich dieses Mal nur sagen, dass ich es nicht so gut fand, wahrscheinlich weil die Romantik nicht da war. Dafür aber umso mehr Sarkasmus. Hab grad Gilmore-Girls geguckt als ich das geschrieben hab. Außerdem wollte ich Serenity etwas leiden lassen. Hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat und dass ihr wieder fleißig eure ehrlichen Kommentare abgebt, damit ich weiß ob ich meinen Stil ändern soll oder nicht.

Also danke für's lesen und bis zum nächsten Mal...
 

Eure Ailish
 

Kapitel 12: Let's talk about Sex
 

"Mach's gut, mein Herzblatt und danke für den Abend, den du mir versüßt hast." Und weg war er. Ich hielt mir die Wange, die noch immer von der Berührung seiner Lippen brannte.

Noch lange starrte ich auf die im Dunkeln liegende geschlossene Haustür.

Mein Herzblatt? Danke, dass du mir den Abend versüßt hast?

Bei den Gedanken an diese paar Worte verfiel ich sofort in einen Rauschzustand. Hat wirklich Yami das zu mir gesagt? Oder fantasiere ich schon wieder? Ich konnte und wollte einfach nicht glauben, dass mir mein Gehirn einen Streich spielte, immerhin war ich hellwach und mit meinen 5 Sinnen im Klaren.

Mein Herz pumpte immer noch im Eiltempo den Sauerstoff durch meine Venen, oder war es wieder mein Knöchel der unaufhörlich pulsierte? Ich wusste es nicht denn mein ganzer Körper schien zu zittern, vor Aufregung.

Nachdem ich mir eine innerliche Ohrfeige verpasste, hatte ich meine Gedanken und Empfindungen wieder einiger maßen unter Kontrolle. Naja nicht wirklich aber zumindest unterschied ich jetzt Schmerz von Herzschlag.

Aua, mein Knöchel schmerzte unaufhörlich und ich erinnerte mich an Yami's Rat: kühlen. Mit Mühe stand ich auf und hinkte zum Kühlschrank, holte ein Coolpack raus und verband es mit einem Geschirrtuch.

Und wie soll ich jetzt die Treppe raufkommen? Gar nicht oder mit noch mehr Schrammen als jetzt.

Nach 10 Minuten der Unentschlossenheit kam ich schließlich auf die Idee einfach auf der Couch zu schlafen. Gesagt, getan. Nach weiteren 10 Minuten war ich auch schon im Land der Träume, natürlich mit dem Coolpack auf meinem Knöchel. Vorher genehmigte ich mir noch 2 Schmerztabletten um wenigstens ein bisschen schlafen zu können.

In dieser Nacht versüßte mir mein süßer Yami den Schlaf.
 

Nächster Morgen, selber Ort, 8:24:
 

Als ich meine Augen öffnete, umspielte meine Lippen noch immer ein Lächeln. Ich seufzte leicht und dachte an den schönen Traum, der sich nicht wie üblich in einen Albtraum wandelte, sondern in einem weiteren, zwar irrealen aber doch sehr schönen und intensiven Kuss zwischen uns beiden endete.

Noch wie in Trance erhob ich mich und zu meinem Erstaunen war der Schmerz beim Auftreten wie verflogen.

Dieser war der erste Streich und der 2. folgt zugleich. Okay, das passt jetzt vielleicht nicht so direkt aber ich fand es einfach lustig, dieses Sprichwort einzubringen, denn auf den gestrigen Schmerz kam heute eine neue Qual auf mich zu: Serenity.

Oh mann, wie ich dieses kleine Mädchen hasste. Wie kann man nur noch naiver sein als Jon Boy von den Waltons? Unmöglich? Nein, nicht bei Serenity. (Sorry an alle Fans!)

Tja, anscheinend war ich gestern nicht ganz bei Sinnen als ich ihr versprochen habe, mich heute mit ihr im Cafe zu treffen. Und schon kam die nächste Ohrfeige. Aber mal ehrlich: Würdet ihr noch klar denken können, wenn euch ein Kerl wie Yami kurz vorher geküsst hat? Gut, sagen wir es war ein kurzer Moment der Verwirrtheit, der mich dazu veranlasste. Okay, ich werde einfach ein Eis essen und lächeln...Zuhören war nicht mit im Deal enthalten, nur Anwesenheit meinerseits. Was wird sie schon von mir wollen? Die Geschichte mit Tristan wird ja wohl kaum was damit zu tun haben, oder?

Innerlich bereitete ich mich schon mal drauf vor.

Wieder schlechter gelaunt machte ich mich auf ins Bad um erstmal meine Restmüdigkeit durch eine ausgiebige Dusche zu vertreiben...
 

...und schon war ich auf dem Weg in unser Stammcafe. Mir behagte der Gedanke nicht, mich jetzt mit Serenity unterhalten zu müssen geschweige denn ihre nervige Stimme und ihre kindlichen Ansichten zu ertragen. Ich schüttelte den Kopf, immer und immer wieder.

Okay Tea, komm schon, denk einfach an was Schönes, an eine Blumenwiese, an ein schönes Bad oder noch besser an Yami. JA, so könnte es klappen um nicht vollständig einzuschlafen oder wenigstens den Anschein zu erwecken ihr zuzuhören. Das Wichtigste war, immer wieder zu Nicken und Verständnis zu zeigen. Das kleine Wörtchen Ja ist zwar klein aber fein und es hilft in jeder Situation unheimlich weiter. Also jetzt hatte ich mir gedanklich meine Vorgehensweise vorbereitet: Nicken und immer wieder Ja sagen, egal um was es geht...so komm ich unbeschadet da durch. Oh und nicht zu vergessen: ich weiß nicht!

Ach was, wieso hör ich mir nicht mal an, was sie zu sagen hat. Vielleicht geschehen ja noch Zeichen und Wunder und sie quasselt mich dieses Mal nicht über die neuesten Affären der Popstars und Celebrities voll.

Und das nächste Kopfschütteln gepaart mit ein paar Seufzern bestimmte meine Mimik.

Auf dem ganzen Weg zum Cafe hatte ich mich jetzt damit beschäftigt, wie dieses Treffen wohl ablaufen würde und es war immerhin schon knapp 5 nach 10 Uhr. Okay, fünf Minuten zu spät kommen ist doch erlaubt oder?

Als ich schließlich durch die Tür in das klimatisierte Cafe eintrat kam mir bereits ein Schwall von Nervigkeit entgegen.

"Hallooooooooo!"

Gott sei Dank hatte sie mein Augenrollen nicht gesehen. Noch schnell mein Zahnpastalächeln angeschraubt und das "Balg", so wie ich "es" gerne nannte, stürmisch umarmt

"Oh, Tea, ich bin ja sooo froh dass du da bist." Bla bla bla. Tja Kleine mit dieser Meinung bist du alleine hier. Natürlich behielt ich meine Gedanken für mich. Yami, hilf mir, bitte.

Rette mich!

"Ja." Und dazu noch ein kleines Nicken. Perfekt...die erste Hürde war genommen.

Langsam trottete ich ihr nach zu unserem kleinen Tischchen, der ganz hinten, sehr versteckt lag. Also dieser Tisch war förmlich ungünstig zum Flüchten oder überstürztem Hinauslaufen. Nachdem wir Platz genommen hatten lächelten wir unaufhörlich um die Wette. Selbst nachdem wir bestellt hatten, ich nahm einen Milchkaffee, die Lust auf ein Eis war mir vergangen, eigentlich hatte ich überhaupt keinen Hunger, wieso wohl, schwiegen wir uns gezwungen grinsend weiter an.

Gott, das ist ja noch schlimmer als ihr übliches Gebrabbel.

"Und? Was willst du jetzt mit mir besprechen?" durchbrach ich schließlich die Stille um dies hier möglichst schnell hinter mich zu bringen.

Ich beobachtete sie, ungewollt, wie sie nervös mit ihren Fingern eine Papierserviette mordete. Die Serviette tat mir leid, was kann die denn dafür?

"Nun ja, es ist mir etwas peinlich mit dir darüber zu sprechen aber ich brauche den Rat einer Freundin. Oder eher den einer Erwachsenen." Ach...meint sie etwa mich damit?

Das klingt ja interessant, jetzt war ich richtig gespannt auf das, was sie zu sagen hatte, dennoch vernachlässigte ich meine Vorsätze nicht: ich nickte nur lächelnd.

"Du musst mir schwören niemandem etwas davon zu erzählen." Noch mal ein Nicken meinerseits.

Na los, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Naja eigentlich schon aber das braucht sie ja nicht zu wissen.

"Also gut. Tristan will mit mir schlafen."

Boa. Das hat gesessen. Währenddessen verschluckte ich mich an meinem Kaffee und nach dem Hustenanfall, der dadurch verursacht wurde, beruhigte ich mich langsam wieder.

"Bitte?" Oooops, jetzt konnte ich nicht anders. Serenity war immerhin 15, Joey's Schwester und wollte mit Tristan schlafen! Oder umgekehrt, Tristan mit ihr. 15? 15? 15? Mit 15 dachte ich noch nicht mal an Jungs.

"Ja, gestern Abend, nachdem wir euch getroffen hatten, hat er es mir gesagt."

Also mein Süße, ich bin die Falsche dafür. Natürlich band ich ihr das nicht auf die Nase, mein Ruf sollte gewahrt bleiben. Moment mal, was für ein Ruf?

"Hilf mir, was soll ich denn machen?" unterband sie meine wirren Gedanken.

"Willst du auch?" war alles, was ich raus brachte. Ich war einfach zu geschockt über die Vorstellung: Serenity und Tristan, nackt... Aaaaaah. Nein, sofort raus hier.

"Nun ja, eigentlich schon."

"Was?" Und schon war ich aufgesprungen.

"Du willst mit deinen unschuldigen 15 Jahren mit einem Mann ins Bett gehen?"

Nochmal ooooops. Das war wohl zu laut. Die ganzen Gäste starrten mich an, als wäre ich vom Mond oder sonst woher. Ich will gar nicht erst von Serenity's Blick anfangen, ich schrumpfte auf die Größe einer Mikrobe.

"Waaaaaaas?" Dreifach ooooops. Ratet mal, wer da grad zur Tür hereinstapfte, natürlich wütend und mit hochrotem Kopf: Joey. Und wer dahinter? Mein Yami.

Tja meine Stimmung wanderte wieder leicht bergauf, während Serenity's sich langsam aber sicher auf den Tiefpunkt zubewegte. Es war das erste Mal, dass sie mir leid tat, Joey zum großen Bruder zu haben war wirklich Horror. Und wenn ich Horror sage, dann meine ich auch Horror.

"Joey? Was machst du denn hier?

"Was ich hier mache? Was machst du hier? Und mit wem willst du ins Bett?"

"Das geht dich gar nix an. Das ist doch wohl meine Sache."

"Denkst du wirklich? Du wirst mit niemandem schlafen, solange du 30 bist, haben wir uns verstanden?"

"Du bist gemein."

Ich sah von einem zum anderen, von Serenity zu Joey und wieder zurück, fast so wie beim Zusehen bei einem Tennisspiel von der Seitenlinie.

"Ich bin gemein? Du bist noch zu jung für solche Sachen, kleines Fräulein."

Nach einigem Hin und Her kam dann einer der Kellner vorbei.

"Entschuldigen sie die Störung aber könnten sie beide das gefälligst draußen klären? Wenn nicht, rufe ich die Polizei!"

"Ja ja ist ja schon gut, Mann!" Joey's letzte Worte, im Inneren des Cafes wohlgemerkt. Seiner Schwester war das mehr als ungenehm, wem wäre das nicht, also stürmte sie in einem Affentempo aus dem Lokal und Joey hinterher.

"Ich hasse dich." Konnte man noch hören, dann verklang der Streit und im Cafe kehrte wieder Normalität ein. Was soll ich sagen, ich möchte nicht in Tristans Haut stecken...

Ziemlich bedrückt, schließlich war das ganze Desaster meine Schuld, ließ ich mich auf dem Stuhl nieder und seufzte erstmal lautstark. Danach vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen, die gestützt auf dem Tisch lehnten. Meine guten Manieren ließ ich außen vor.

Ich bin wirklich zu dämlich, ich hab's ihr doch versprochen. Und was mach ich? Posaune alles raus. Wieso konnte ich mich denn nicht an meine drei kleinen Vorsätze halten? Ich hätte nur sagen müssen: Ich weiß es nicht und alles wäre in Ordnung aber selbst ich konnte und wollte nicht so kalt sein.

"Was war denn los?" Irgendwie bekam ich nur diesen Satz mit aber nicht denjenigen, der ihn sprach und außerdem war's mir sowieso schon egal also antwortete ich ohne nachzudenken.

"Nun ja, Serenity will mit Tristan schlafen und Joey hat's mitbekommen." Murmelte ich aus meinem Versteck hervor. Schon während des Sprechens bereute ich meine Tat. Denn wer war der, der mir diese Frage gestellt hatte? Yami. Ich könnte mir mal wieder selbst in den Arsch treten. Einfach so, nur um zu sehen, wie weit ich fliege.

"Aha." Eigentlich hätte ich seine Stimme gleich erkennen müssen, schließlich bin ich ja in ihn verknallt. Ich traute mich nicht aufzusehen, doch konnte ich einen Sessel rücken hören. Vermutlich saß er mir jetzt gegenüber und sah mich an, wartete darauf, dass ich ihm in die Augen blickte.

"Wie geht's deinem Fuß?"

Jetzt konnte ich nicht anders und musste aufsehen. Also nahm ich meinen Mut zusammen und erhob mein Gesicht, sah ihn direkt an. "Danke, ist schon wieder in Ordnung." Und dann dieses Lächeln, dass mir wieder mal weiche Knie und einen Haufen Ameisen bescherten. Unweigerlich musste ich es erwidern und die Scherereien der letzten Minuten waren kurz vergessen.

Ach Yami. Ein Seufzen.

"Was ist los?"

"Hä?" Tea, deine Manieren.

"Ich meine du hast grad so gequält geseufzt. Soll ich wieder gehen?"

Ich starrte ihn nur verständnislos an, was ist, was hab ich jetzt schon wieder gemacht?

"Nein, äh, was hast du gesagt? Entschuldige ich bin heute nicht so gut drauf."

Und das alles nur wegen dieser.... Ich wusste dass es nicht gut gehen würde.

"Ich habe dich gefragt was mit dir los ist! Du siehst so traurig aus, das passt nicht zu deinem hübschen Gesicht."

Zuerst blieb mir der Mund offen stehen und dann wurde ich auch noch rot.

Ich glaub ich sollte mir mal meine Ohren durchputzen lassen. Wieso macht er mir immer solche Komplimente? Nicht, dass es mir nicht gefällt aber von ihm bin ich so was nicht gewöhnt.

"Danke" murmelte ich in mich hinein. "Aber ich bin gar nicht traurig." Das war nicht mal gelogen, denn traurig war ich wirklich nicht, eher niedergeschlagen.

"Tea? Ich muss mit dir reden. Es geht um die Sache von gestern!" Oje, die Sache von gestern? Welche meint er? Den Fast-Kuss, den Kuss, das mit Yugi oder was? Will er mir jetzt sagen, dass ihm unser erster Kuss nichts bedeutet hat? Dass er mich nur so geküsst hat oder will er es auf sein "Problem" schieben und mich dann eiskalt abservieren?

Aber wieso sagt er dann so süße Sachen zu mir?

Wieder nur starrte ich ihn an, doch hatte ich das Gefühl nicht direkt ihn anzusehen, sondern eher das dahinter.

"Ich will mit dir über unseren Kuss sprechen." Also doch, jetzt kommt's.

"Ja ich auch, weißt du das war nur..."

"Hi Leute, gut dass ich euch hier treffe!" Nein Tristan. Verschwinde.

"Verdammt." Ich stand auf und ging. Einfach so, ohne auf wieder sehen zu sagen. Wieso muss denn immer wer dazwischen kommen, wenn Yami und ich etwas Privates zu erledigen haben. Und dann noch bei etwas so Wichtigem. Ich war sauer und wütend. Wieder mal, in letzter Zeit stand das bei mir an der Tagesordnung.

Ich wusste nicht ob ich sauer auf Yami war, der mir wahrscheinlich gerade sagen wollte, dass ihm unsere gemeinsame Zeit auf die Nerven geht oder auf Tristan, der die Gabe hat, überall reinzuplatzen wo er unerwünscht ist.
 

Bei Tristan und Yami, Cafe, selber Moment:

"Was ist denn mit der los?"

"Tristan, was machst du hier?"

"Ich wollte euch 2 eigentlich um einen Gefallen bitten. Aber da unsere Prinzessin hier abgedampft ist, frag ich dich einfach mal."

"Und welchen Gefallen?"

"Den genauen Grund kann ich dir nicht sagen aber Serenity und ich haben heute Abend ein Date. Wir gehen zuerst ins "L'Azur" essen und dann tanzen ins Black Velvet."

"Und? Was haben wir damit zu tun?"

"Ich weiß nicht ob du das mitbekommen hast aber unser Joey hat da was aufgeschnappt, was er eigentlich nicht wissen sollte. ... Zumindest hat er sich breitschlagen lassen, dass ich mit ihr ausgehen darf."

"Und wo ist der Haken?"

"Die Bedingung ist, dass wir noch jemand mitnehmen, einen Anstandswauwau."

"Und du hast da an Tea und mich gedacht, richtig?"

"Genau, zuerst dachte ich nur an Tea, weil sie ja Serenity's einzige Freundin hier ist aber sie würde sich ja nur langweilen."

"Und Joey wäre damit einverstanden?"

"Ja. Ihr beide könnt euch ja nach dem Essen verziehen, wenn ihr nicht mit tanzen gehen wollt."
 

Bei Tea, zuhause, 11:12:
 

Noch immer war ich deprimiert.

Soll ich mich jetzt bei Serenity melden und mich bei ihr entschuldigen? Soll ich so tief sinken und mich selbst demütigen?

Mein Gewissen sagte ja, tue es. Wenn nicht, wirst du Schuldgefühle haben aber mein Verstand stellte sich dem entgegen.

Ich wollte schon zum Telefon greifen, doch die Türglocke hinderte mich daran.

Wer kann das jetzt sein? Doch nicht Serenity oder gar wieder meine Tante?

Mit etwas gemischten Gefühlen trat ich zur Tür und öffnete. Mir stockte der Atem, als ich sah, wer da vor dem Haus stand...
 

Vorschau: Na? Wer is es? Alles dazu das nächste Mal...

Verstand gegen Herz

Kapitel 13: Verstand gegen Herz
 

Mit etwas gemischten Gefühlen trat ich zur Tür und öffnete. Mir stockte der Atem, als ich sah, wer da vor dem Haus stand...Yami. (wer sonst...XDDD)

"Hi Tea. Du bist vorhin so schnell rausgestürmt, dass wir unser Gespräch nicht weiterführen konnten. Wieso hast du..."

Ich unterbrach ihn noch mitten im Satz.

"Ich war...ähm...Tristian hat...ach...ich war wütend und ....vergessen wir's einfach."

Er sagte nichts. Ich sagte nichts. Wir beide schwiegen. Wieder mal. Augenkontakt. Violette Augen. Blaue Augen. Sein Lächeln. Mein Lächeln. Nach einer Weile, so etwa 2 Minuten, machte ich schließlich den Anfang.

"Möchtest du nicht reinkommen?"

"Ja, danke." Etwas verlegen hielt ich ihm die Tür auf und ließ ihn eintreten. Sogleich schloss ich die Tür und ging ihm nach. Wir beide nahmen am Tisch platz, gegenüber voneinander, wie schon gestern auch.

"Willst du was zu trinken, was essen? Vielleicht ein Magazin zum Lesen? Fernsehen, duschen, zähne putzen?"

Okay, ich war wohl ein bisschen sehr nervös, ob man das gemerkt hat?

"Wow, wow, Tea, brems dich mal ein. Ich bin hier um mit dir zu reden und um dich etwas zu fragen." Ja, er hat's wohl mitgekriegt.

Meine Hände lagen auf dem Tisch und kämpften wie wild miteinander um die Vorherrschaft. Welche? Keine Ahnung. Als ob er es gerochen hätte, nahm er meine nervösen Fingerchen in seine ruhigen, warmen Hände, umschloss sie. Ich versuchte mich zusammenzureißen um nicht gleich über den Tisch zu springen und ihn zu küssen. Aber wie immer fehlte mir der Mut dazu, sonst hätte ich es wohl getan.

Als von mir keine Antwort mehr kam begann er mit seinen Erzählungen.

"Tristan hat vorher einen kleinen Wunsch oder besser gesagt eine große Bitte an mich geäußert." "Und die wäre?"

"Er und Serenity brauchen einen Anstandswauwau." Hahaha. Ich lachte in mich hinein. Nichts davon trat an die Oberfläche. "Und den sollst du machen?"

"Nein, nicht nur ich. Sie wollen uns beide." "Beide?" Ich staunte erstmal nicht schlecht, wusste nicht, was ich davon halten sollte.

"Ja. Sie gehen heute Abend essen und tanzen und wir sollen mit." "Heute Abend schon?"

Konnte ich eigentlich nur Fragen stellen? Du hast die Chance auf ein weiteres Date mit deinem süßen Yami und du stellst nur uninteressierte Fragen? Mein Gewissen, ich hasse es.

"Ja, aber wenn du nicht willst, verstehe ich das." Ich konnte einen gewissen Unterton in seiner Stimme nicht überhören, er tat mir leid. Natürlich wollte ich mit. Dieses Mal umschloss ich seine Hände und blickte ihn mit glitzernden Augen an.

"Ich würde furchtbar gern mitkommen." Bravo. Lächeln konnte ich immer noch.

"Okay, klasse, dann hol ich dich so gegen 8 Uhr hier ab."

"Aber wo gehen wir denn überhaupt hin und wie soll ich mich anziehen? Eher leger oder eher klassisch und fein?"

"Keine Ahnung, irgendwas französisches, Atour, Azut oder so."

Er sprach das sooo süß aus, sah dabei in die Luft und schüttelte den Kopf. Ich könnte ihn fressen. Ich erlöste ihn von seinen Qualen.

"Das L'azur?"

"Ja genau das war's. Und danach wollen die beiden noch Tanzen gehen."

Wow, das L'azur? Schweineteuer das Restaurant. Aber wozu hat mir Mama Geld dagelassen? Das wird wohl dafür draufgehen. Meine Laune war wieder am steigen, dank Yami und den beiden Turteltäubchen. Und Tanzen wollen sie auch noch? Perfekt. Besser konnte es eigentlich nicht werden oder?

"Tristan hat gesagt, dass wir dort nicht mehr mit müssen."

"Und wo ist dort?"

"Black Velvet? Gibt's das?"

"Ja, das ist ein total angesagter Schuppen hier. Alles ist in Weiß ausgestattet, dafür wird es aber mit Schwarzlicht bestrahlt, einfach klasse."

"Warst du da denn schon mal drin? Und was ist Schwarzlicht?"
 

"Nein, ich selbst nicht aber eine Freundin von mir. Und das mit dem Schwarzlicht wirst du dann schon selbst sehen, wenn wir dort sind."

"Ach, willst du etwa mitgehen?"

"Klar, dieser Club ist so was von angesagt, da muss man einmal drin gewesen sein."

Ich fragte mich, wie wohl Tristan an Karten gekommen war. Ja, man brauchte extra Eintrittskarten um dort rein zu kommen.

"Aber ich kann nicht tanzen." Gestand er mir, gepaart mit einem misstrauischen Blick seinerseits. "Ich schon." Ich grinste triumphal in seine Richtung und vermittelte ihm, dass er nicht davonkam.

"Ach, es wird nicht so schmerzhaft wie das Eislaufen, ich versprech's dir. Duel Monsters spielen ist da viel schwerer als Tanzen lernen."

"Hast du das nicht vom Eislaufen auch behauptet?" Ich dachte nach und erinnerte mich, ja ich hatte es wirklich gesagt.

"Gut okay, aber diesmal stimmt's wirklich!"

"Na schön."

Alles war geklärt und jetzt brauchte ich nur ne Überleitung zu einem anderen Thema, wollte etwas Bestimmtes vermeiden.

"Du, Tea. Ich wollte mit dir noch was klären." Shit, schon zu spät. Ich erstarrte. Jetzt kam's. Es würde mir den Abend verderben, ganz sicher. Es sei denn...

Quatsch, das wird er mir doch nicht ins Gesicht sagen oder? Träum schön weiter Tea.

Ich zog meine Hände zurück, verschränkte sie vor der Brust und ließ sie auf der Tischplatte ruhen. Als ich nichts sagte, startete er von neuem.

"Also, wegen dem was da zwischen uns passiert ist, ähm du weißt schon, der Kuss und so..."

"Ja ja, ich weiß, wir hätten das nie tun sollen." Typische Abwehrreaktion.

Ich sah seine enttäuschte Mine nicht, denn ich schmollte genauso vor mich hin.

Eigentlich log ich ihm unverblümt was vor, genauso wie mir.

"Es würde unsere Freundschaft zerstören und denk doch mal an Yugi." Hab ich das grad gesagt? Tick ich denn noch richtig? Ich glaub nicht, denn da sprach eindeutig nicht ich, sondern mein Verstand. Dabei traute ich mich nicht, ihn auch nur anzusehen, es war mir peinlich.

Was verdammt mach ich hier eigentlich. Ich liebe ihn doch.

"Du hast Recht." Mehr kam nicht von ihm. Hatte seine gestrigen Worte vollkommen verdrängt. Das Herzblatt und das -Ich würde alles für dich tun- und vor allem meine wahren Gefühle ließ ich völlig außer Acht. Kann mich mal wer zwicken? Ich hab grad einen Albtraum.

Es traf mich wie ein Schlag, es zerriss mir mein Herz, konnte kaum atmen und obwohl ich selbst schuld dran war, konnte ich es nicht glauben. Konnte nicht glauben, was ich gerade angestellt hatte. Wollte er mir überhaupt sagen, dass es ein riesengroßer Fehler war?

Nachdem ich mich wieder halbwegs gefangen hatte, immerhin saß Yami noch vor mir, stand ich schließlich auf.

"Gut, also hätten wir das geklärt. Was wirst du anziehen?"

Klasse Tea, ganz spitze. Nichts ist geklärt. Ich versuchte einigermaßen glaubwürdig zu lächeln, doch ich versagte kläglich. Die Mundwinkel wollten einfach nicht oben bleiben.

"Was stimmt mit meinen Klamotten nicht?" Auch er war aufgestanden, hielt sich die Jacke ein bisschen auf und gewährte mir einen grandiosen Blick auf seinen Oberkörper. Ich versuchte nicht hinzusehen, was mir leider nicht gelang. Und so verfiel ich ihm, ein weiteres Mal. Es war zum ungünstigsten Augenblick.

"Nun ja in solchen Lokalitäten wie dem L'Azur herrscht Krawattenzwang. Du musst dir wohl oder übel so was zulegen, es sei denn Yugi hat einen Anzug."

"Nein, ich denke nicht." Betrübt ließ er seine Arme sinken. "Ich denke, ich hab da schon eine Idee." Schon war ich zum Telefon gelaufen und hatte Tristans Nummer gewählt.

Nach dem dritten Freizeichen meldete er sich.

"Ja hallo Tristan? Hier ist Tea. Ja, ja, ich komme mit. Hör zu, kannst du mit Yugi einen Anzug kaufen gehen? Wieso nicht? Oh, na dann...ist ja euch egal, danke trotzdem. Also mach's gut, bis später."

Enttäuscht legte ich wieder auf.

"Was ist?"

"Nun ja, Tristan kann wohl nicht. Dann werden wir 2 Hübschen heute noch einkaufen gehen. Was hältst du davon?"

"Hast du denn Zeit?"

"Klar, außerdem muss ich für mich selbst auch noch ein Kleid aussuchen. Das trifft sich doch gut."

Normalerweise würde ich jubeln: Einkaufen und das auch noch mit Yami. Aber zur Zeit war ich eher am Boden zerstört als darauf aus einen Nachmittag mit ihm zu verbringen.

"Okay, von mir aus." Er ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken, redete ganz normal.

"Na dann, lass und gleich mal los."

Ich holte noch meine Handtasche, das Geld und ging dann zur Tür, wo Yami schon auf mich wartete. Also dann auf ins Geschehen.
 

Einkaufszentrum, 11:56:
 

Den ganzen Weg bis hierhin hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Ich versuchte, die vergangenen Ereignisse so gut es ging, zu verdrängen und Yami? Der sah sich seine Duell Monsters Karten an.

"So, wir sind da."

Erst als wir das riesige Gebäude betraten, packte er die Dinger weg und schenkte mir wieder etwas von seiner Aufmerksamkeit. Die Spannung zwischen uns war nicht zu übersehen, die kühle Haltung war ja nicht normal.

"Komm, wir suchen dir zuerst was aus." Ich zog ihn einfach mit, ließ ihm keine Zeit etwas zu erwidern, in ein Herrengeschäft. Ja, ein eigenes Geschäft für Männersachen.

Hugo Boss, Calvin Klein und so weiter gab's hier. Schon im nächsten Moment kam der Verkäufer, ein sehr gut gekleideter junger Mann, der wie es schien, schwul war, das zeigte mir seine Haltung.

"Guten Tag, es freut mich sehr, sie hier begrüßen zu dürfen, was kann ich für ihren gut aussehenden Freund hier tun?"

Yami sagte zuerst nichts, war wohl etwas geschockt über das Kompliment. Und als ich ihn loslassen wollte, hielt er mich weiterhin fest. Hatte wohl Angst vor dem etwas aufdringlichen Mann, der vor ihm hin und her tänzelte und ihn mit großen Augen abtastete. Als er nichts sagte, übernahm ich das für ihn.

"Wir, ich meine er sucht einen Anzug."

"Vorzüglich, vorzüglich. Welche Farbe hätten sie sich denn so vorgestellt?" Augenzwinkern. Ich musste kichern, der Kerl war zum Schießen überhaupt war die ganze Situation einfach nur unendlich komisch. Yami, der wohl keine Ahnung von Homosexuellen hatte und dieser Kerl, der ihn offensichtlich angrub als ob es kein Morgen gäbe.

"Schwarz. Schlicht. Elegant."

"Sehr gut, das passt zu seinen Augen." Und schon war er verschwunden. Wollte er denn gar nicht seine Größe wissen? Auch egal, er wird schon wissen was er tut.

"Was ist los mit dir? Hast du noch nie einen Schwulen gesehen?"

"Einen was?"

"Einen Schwulen, Homosexuellen, Gleichgeschlechtlichen?"

"Hä?"

"Einen, der auf Männer steht."

Er war echt süß, wenn er etwas nicht wusste aber Yugi hatte wohl schlechte Aufklärungsarbeit geleistet. Sein Blick war göttlich, etwas verwirrt aber genial.

Nach einem Kopfschütteln seinerseits tauchte auch schon unser geliebter Verkäufer auf, mit einer Menge an schwarzen Anzügen, weißen Hemden und einer Anzahl von verschiedenfarbigen Krawatten.

"So, wenn der schweigsame Herr mir bitte zu den Umkleiden folgen würde?

Sein darauf folgender Wehe-du-lässt-mich-mit-dem-alleine-Blick sprach Bände. Und schon latschte ich den Beiden nach.

Nun ja, was dann kam, konnte man sich ja denken. Yami probierte allerlei von den Sachen, die sein Verehrer ihm brachte. Natürlich wurde er jedes Mal, wenn er ein Outfit anhatte von uns beiden begutachtet. Entweder war die Jacke zu groß oder die Hose zu eng. Aber ich musste zugeben, dass ihm diese Art von Kleidung echt gut stand, richtig gut und sexy sah er darin aus. Ich weiß, ich sollte nicht wieder von ihm schwärmen aber ich konnte eben nichts dagegen ausrichten. Unser Yamifan bemerkt das natürlich sofort und setzte auch gleich zur Frage an.

"Und? Seid ihr zusammen?" Klar, sicher, wäre ich gerne, doch mein Mundwerk hat's versaut. Noch bevor ich antworten konnte, kam Yami raus und übernahm das.

"Ja, sind wir."

Erstmals flog ich vom Sessel auf dem ich gesessen hatte. Hä? Nicht sein Ernst oder? Natürlich nicht, er wollte sich nur den Verkäufer vom Hals halten, der ein eingeschnapptes aber noch immer freundliches Gesicht aufgesetzt hatte. "Schade, kann man nichts machen. Aber was sehen meine entzückten Äugelchen da? Perfekt."

Auch ich sperrte meine Glubscher auf und sah: einen gut gekleideten, attraktiven Mann, den ich mehr wollte als je zuvor. Vom Boden starrte ich ihn an, als wäre er von einem anderen Stern. "Und? Kann ich so gehen?" Ich nickte, während er mir hoch half. Die Spannung und kühle Stimmung zwischen uns war wie verflogen und das übliche Kribbeln von seiner Berührung war wieder da. "Du siehst einfach toll aus." Der schlichte schwarze Anzug unterstrich seine schmale aber doch männliche Statur und die blaue simple Krawatte passte hervorragend zum hellblauen Hemd, das er drunter trug.

Ach, er sah so göttlich aus, einfach zum anbeißen. "Gut, dann können wir ja gehen und dir ein Kleid aussuchen." Ich nickte nur, deutete unserem schwulen Freund und wartete, bis er wieder umgezogen war. Nachdem wir bezahlt hatten, machten wir uns auf den Weg eine Garderobe für mich zu suchen.

"Falls ihr euch jemals trennen solltet, ich warte auf dich." Rief er uns noch hinterher und Yami zuckte zusammen. Er nahm mich bei der Hand und beschleunigte das Tempo um so schnell wie möglich den Laden zu verlassen. Draußen angekommen holte er erstmal tief Luft. "Ich gehe da nie wieder rein."

Ich konnte nicht anders und lachte los. "Ach komm, du kannst ihn doch nicht enttäuschen. Du hast doch gehört, er wartet auf dich!"
 

Der restliche Nachmittag verlief so:

Nachdem ich mich beruhigt hatte, schleppte ich Yami noch in ein Geschäft für Damenmoden. Dort suchte ich mir ein nachtblaues Kleid aus. Eher war's ein 2-Teiler. Der Rock war lang und fiel perfekt zu Boden. Das Oberteil war einer Korsage ähnlich, die im Rücken zusammengebunden war. (Ich hab dasselbe Kleid *g*) Auf der Vorderseite waren viele kleine glitzernde Perlen, die in derselben Farbe zu einem Muster gestickt waren. Yami hatte ich während meines Anprobierens um etwas Essbares geschickt, also wusste er noch nicht, welches Kleid ich gewählt hatte, geschweige denn wie es überhaupt aussah.

Ich wollte ihn überraschen. ^^

Danach zahlte ich, suchte Yami, der sich verlaufen hatte und ging anschließend wieder nachhause. Ohne ihn. Wir wollten uns noch frisch machen für unseren gemeinsamen Abend. Als Freunde. Und Anstandswauwaus.
 

Es ist jetzt genau 16 Uhr und ich habe noch 4 Stunden, bis er mich abholt. Genug Zeit um mich zu stylen, denn ich will ja sexy aussehen. Also, ich suchte Accessoires, Schuhe, Unterwäsche und das Kleid selbst zusammen, positionierte alles auf dem Bett und machte mich an mein Beautyprogramm.
 

Vorschau: Nun ja, das Date natürlich, was sonst. *g*
 

So, hier mein Nachwort. Wenn ich einige von euch verärgert habe mit der ungünstigen Stelle an der ich aufgehört habe, tut's mir leid aber ich kann nur wiederholen: Es ist mein Stil. Dieses Mal hab ich euch einmal den Gefallen getan und nicht sooo arg ungünstig unterbrochen. Aber das war nur ne Ausnahme. Das nächste Mal ist es wieder anders *fg*.

Wie immer danke ich euch für eure Anteilnahme, wow das klang ja wie'n Dankesbrief für ne Beerdigung oder so. Wisst ihr was ich meine??

Mmmmh...thanx for your comments. Auf deutsch: danke für eure Kommentare.

Tja, mehr kann ich net sagen, nur dass ich euch alle ganz doooll lieb hab. *knuddel*

Meine Süßen, ich möchte euch was fragen: soll ich ein Adult-kap bringen oder eher nicht! Ich muss dazu sagen, ich hab damit schon angefangen, muss das aber umschreiben, da ich ja in eine ganz andere Richtung gegangen bin.

Ich frag das jetzt ganz einfach so quer raus und würd mich freuen, wenn ihr mir ne Antwort darauf in eueren Kommis hinterlassen würdet. Einfach eure Meinung dazu!
 

Also, viel Spass beim warten aufs nächste Kapitel, ich bemüh mich schnell weiterzumachen, versprochen!
 

Ailish

240 Minuten

Es ist jetzt genau 16 Uhr und ich habe noch 4 Stunden, bis er mich abholt. Genug Zeit um mich zu stylen, denn ich will ja sexy aussehen. Also, ich suchte Accessoires, Schuhe, Unterwäsche und das Kleid selbst zusammen, positionierte alles auf dem Bett und machte mich an mein Beautyprogramm.
 

Kapitel 14: 240 Minuten
 

Nun gut, es war jetzt, nebenbei blickte ich zur Uhr, genau 18 Uhr. Und hatte ich schon begonnen? Nein, natürlich nicht. Die vergangenen 2 vollen Stunden verbrachte ich mit grübeln, schlafen oder rumgammeln. Wieso das Ganze? Keine Ahnung.

Es war so ermüdend, ich hatte keine Lust mich zu duschen, anzuziehen oder irgendetwas anderes zu tun, was mich für den bevorstehenden heutigen Abend auch nur in irgendeiner Weise gestylt hätte. Ist das nicht merkwürdig?

Normalerweise liebe ich es stundenlang im Bad zu stehen, an dem Make-up zu feilen oder meine Haare aufzustecken.

Und jetzt? Ich war wie gelähmt.

Wieso um Himmels Willen freue ich mich nicht? Wieso? Wieso? Wieso? Habe ich Bammel davor mit Yami an einem Tisch zu sitzen und nicht zu wissen was ich sagen soll? Nein, damit hatte ich nie Probleme. Es war etwas Anderes, undefinierbares.

Eine unsichtbare Blockade in meinem Kopf, die mich offensichtlich dazu veranlasste, mich gehen zu lassen, vor dem Spiegel zu stehen, einfach nur hineinzusehen und mich zu fragen: Was machst du hier eigentlich?
 

Du wirst es nie dazu bringen, dass Yami dich liebt. Niemals. Yami ist ein Geist und wenn die 3 Monate um sind oder wie lange es auch dauern mag, dann ist er wieder weg und ich stehe alleine da. Mit Yugi.

Okay, Yugi war mein bester Freund solange ich denken konnte und er fehlte mir sehr. Mit ihm konnte ich einfach über alles reden, nur nicht über meine Gefühle für sein zweites Ich. Ich seufzte herzhaft während ich mich am Rand der Badewanne niederließ um meinen Gedanken endlich den Gar aus zu machen.

Verdammt, du liebst Yami, sag's ihm doch einfach. Ha. Ich lachte mich gerade selbst aus. Tea gesteht Yami ihre Liebe? Ja klar und ich mag Seto Kaiba. Nie im Leben.

Nach einem weiteren derartigen Luftausstoß entschied ich mich dann doch mir einen Arschtritt zu verpassen und wenigstens meinen Körper zu reinigen.
 

Wow, so eine kalte Dusche wirkt echte Wunder. Vor allem für die Haut, sie hat dann so schöne Knubbel.

Scheiße ist das eisig. Nun gut, da musst du jetzt durch. Bleib stehen, nicht bewegen. Ich konnte richtig das Kribbeln fühlen, dass sich über meinem Körper ausbreitete. Mein Herz schlug so schnell es konnte.
 

Gut, nach 3 Minuten war es mir dann doch zu viel und ich stieg auf wärmere Grade um.

Ja, schon viel besser, meine Haut und mein Herz entspannten sich langsam, doch die Eisdusche tat meinem Kopf gut. Zwar waren meine Zweifel und Probleme nicht verschwunden doch die Trägheit von vorhin war wie weggeblasen.

Ich hoffe das hält auch an, es käme nicht gut rüber, wenn ich am Tisch einschlafe.

Das ließe alle von mir glauben ich hätte schlechte Manieren und das wollte ich vermeiden, vor allem für Serenity. Mich schauderte es wieder, dieses Mal nicht von der Kälte des Wassers. Ja, ich weiß, ich sollte nicht immer so schlecht über sie denken aber ...

Immerhin hat sie den Kuss zwischen Yami und mir unterbrochen und jetzt sind wir wieder am Anfang. Freundschaft. Auf die kann ich verzichten, aber wirklich. Ich will mehr.
 

Nach meiner Selbsterkenntnis in Bezug auf Yami's Freundschaft und sein Dasein war ich zum Entschluss gekommen einfach einen angenehmen Abend zu verbringen, nicht mehr und nicht weniger. Ich bezog in ein Handtuch gewickelt Stellung vor dem Spiegel und betrachtete meine Gesichtszüge und das blasse Gestell, das dort stand. Meine Augen bildeten einen richtigen Kontrast zur sonst so eintönigen Farbe. Das kräftige Meeresblau hatte ich von meiner Großmutter geerbt. Man sagt ja, dass die Vererbung über eine Generation hinweg geht. Meine Eltern hatten beide braune Augen.

Ich glich einer wandelnden Leiche und obwohl der Kälteschock von vorhin mir eigentlich etwas Röte auf die Wangen bringen sollte blieb ich blass und bleich. In letzter Zeit war ich nur wenig in der Sonne gewesen, eigentlich hatte ich die jährlichen Sonnenbäder im Frühsommer ganz beiseite geschoben. Was soll's jetzt ist es zu spät noch ins Solarium zu gehen. Selbstbräuner? Nein, damit hatte ich schon mal schlechte Erfahrungen gemacht.
 

Wie wär's wenn ich mir einfach weniger Gedanken mache und weiterstyle? Weg damit, weg mit diesen nervenden, Stimmungs-Vermiesenden Gedanken. Wie ich das hasste, wenn ich mich selbst fertig machte.
 

Leichter gesagt als getan. Ich stellte mich in Position und fing an durch meine Finger ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern. Zuerst hielt es doch dann hingen meine Mundwinkel wieder talwärts. Was zum Teufel war los mit mir? Warum konnte ich mich nicht zusammenreißen und mich einfach nur auf heute Abend freuen?

Enttäuscht und erschöpft ließ ich meinen Kopf hängen, wäre jemand vor mir gestanden, hätte er gewiss durch das Gewirr der nassen Haare, die mir fade vom Kopf hingen, meine Augen nicht gesehen. Verdammt, verdammt, verdammt.

Ich fluchte in mich hinein, das war doch nicht normal, dass ich so schnell die Flinte ins Korn warf und stockte was das Zeug hielt.

Das Gefühl, dass sich in meinem Herzen ausbreitete war nicht zu beschreiben doch es war irgendwie so als würde es mir jemand bei lebendigem Leibe zerklüften. Wieso beschwor ich das Unglück herauf? Ja und von was für einem Unglück sprach ich überhaupt? Eine weitere Frage, auf die ich wie schon so oft die letzten Tage keine Antwort hatte.

Wieso? Niemand hatte mir etwas getan. Niemand hatte mich beleidigt, mich beschimpft oder mich gar geschlagen. Also wieso fühlte ich mich dann so erdrückt von meinem eigenen Gewicht, vom Gewicht meiner pessimistischen Gedanken? Am liebsten hätte ich mich die Treppe runtergestürzt um zu spüren, dass ich noch lebe und atme. Doch mein natürlicher Trieb der Selbstverteidigung führte dazu, dass ich es sein ließ. Nicht mal dazu bin ich fähig, ich könnte mich nicht mal umbringen, ich war zu feige.

Warte mal, ich mich umbringen? Wovon redest du da? Ich hob mein Antlitz und betrachtete mich ein weiteres Mal im Spiegel. Was war mit mir geschehen? Früher war ich doch ein so fröhliches, lebenslustiges Mädchen und jetzt? Jetzt war ich nur mehr ein wandelnder Geist.

Bei diesen Worten musste ich ungewollt lächeln, wandelnder Geist, Yami. Ja, mein Yami. Immer wenn ich an ihn dachte ging's mir besser. Auch heute traf das zu, meine trüben Gedanken wurden für kurze Zeit von seinem mir vor dem inneren Auge auftauchendem Gesicht ganz klar.

Der Sonnenschein, der nur imaginär war, erhellte mein Gemüt und stärkte mein Selbstvertrauen.

"Yami ich liebe dich." Ein Lachen war die Folge, kein fröhliches eher ein gequältes, das elendig erstarb. Ich stand da, machte meinem Spiegelbild eine Liebeserklärung, die eigentlich für einen Geist gedacht war und lachte darüber. Ich bin wirklich tief gesunken.
 

Ich klatschte in die Hände, wollte mich so anspornen mit meinem Programm fortzufahren, was bisher etwas zu kurz gekommen war.

Gut, wenigstens war meine depressive Phase jetzt etwas in den Hintergrund gerückt oder von mir dorthin verbannt. Glaubte ich zumindest. In den Tiefen meiner Psyche nagte etwas Unbekanntes an meinem Selbstbewusstsein, das sicher irgendwann seine Klauen ausbreiten und mich verschlingen würde, sollte ich es nicht beiseite schaffen.

(aber dazu später)
 

Nach einem tiefen Luftholen und einer inneren, wenn auch etwas kräftigeren, Ohrfeige begann ich mit meiner Birnenlotion meinen Körper einzucremen. Nebenbei hörte ich Musik, die mich etwas von dem Date mit Yami ablenkte. Obwohl das Radio mal wieder nur Katzenmusik spielte aber es war mir so was von egal. Inzwischen überlegte ich mir, wie wohl Yami auf das Kleid reagieren würde. Würde er überhaupt realisieren, was es für uns Normalsterbliche bedeutet, sich so was anzuziehen?
 

Ich selbst konnte mir keine Antwort darauf geben also musste ich wohl oder übel warten, bis sich die Frage selbst beantwortete. Die Eincremeaktion näherte sich ihrem Ende und ich schielte ein weiteres Mal zur Uhr, die über der Tür im Bad hing.
 

Bad, 19:24:
 

Verdammt, nur noch eine halbe Stunde? Ich hab über eine Stunde lang gegrübelt? Mann, kann mir denn niemand bescheid geben? Ich verpasse noch mein Date, wenn man es überhaupt als so eines bezeichnen kann. Ich muss doch noch meine haare eindrehen und dann noch schminken und und und.

Hektisch suchte ich meine Unterwäsche, den trägerlosen BH und den slip, in die ich mich auch sofort reinzwängte. Wie ich solche BHs hasste, entweder sie zwicken oder sie rutschen oder Beides, einfach nur widerlich ungemütlich. Aber was macht man nicht alles um perfekt auszusehen.

Ich wuselte wieder zurück ins Bad um meinen Augen einen smokigen Touch zu verleihen, das passte perfekt zum Kleid. A propos Kleid: musste man das nicht im Rücken schnüren?

Ja, im Laden hatte das die Verkäuferin erledigt, doch diese war nicht im Preis inbegriffen. Also wer macht mir jetzt mein Kleid zu? Der einzige, der in Frage kam, war Yami.
 

Na schön, war das so ein großes Problem? Es war doch nur Yami. Das Wörtchen, das mich stutzig machte war NUR. Ich würde nicht grade sagen, dass Yami ein nur verdient hatte. Oder? Okay, jetzt ganz ruhig bleiben.
 

Ich werde ihn sicher anfallen, wenn er mich auch nur einmal anlächelt. Haltet mich jetzt bitte nicht für das, wonach es klingt aber er ist nun mal so zum Anbeißen.

Ich setzte in meiner Tätigkeit fort, tuschte mir die Wimpern zu Ende und begab mich wieder zurück in mein Zimmer, wo mein Kleid auf mich wartete.

Hallo du, na? Freust du dich schon mich heute zu schmücken?

Hahaha, was haben wir gelacht, ich redete schon mit einem Kleid! Wie abgeschroben kann ein Mensch, eine junge Frau eigentlich sein oder werden?

Verzweiflung stand mir ins Gesicht geschrieben.
 

Konnte man aufgrund von Konversation mit Kleidungsstücken in ein Irrenhaus eingewiesen werden? Oder wegen Verrücktheit durch unerwiderte Liebe? Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es ein gebrochenes Herz wirklich gibt. Nicht wörtlich gemeint aber durchaus real, denn man stirbt daran. Angeblich stoppt der Herzschlag oder so, aber ich bin keine Medizinerin also bitte verklagt mich nicht, wenn das nicht stimmt. Durch zuviel psychischen Stress und Kummer kann so was durch das Gehirn ausgelöst werden.
 

Aber Schluss mit diesem wissenschaftlichen Kram, Tatsache ist: ich war verliebt und hatte keine Ahnung, was mein Angebeteter darüber dachte.

Wäre es nicht schön, wenn man einfach so die Gedanken anderer lesen könnte? Das würde Vieles erleichtern.

Während ich weiter in meiner Wunschwelt vor mich hin sinnierte schlüpfte ich in mein Kleid, zumindest in den unteren Teil davon. Mein Blick fiel auf die Korsage, die noch immer auf dem Bett lag und so aussah als würde sie sagen: Zieh mich an, komm schon, ich beiße nicht.

Und ob du beißt, und wie. Halt die Klappe.

Na großartig, das wird ja immer unterhaltsamer. Jetzt mache ich einen auf Ally McBeal.

Ich schüttelte den Kopf und zog das korsagenartige Teil über, schloss es im Nacken. Besagte Bänder zum Schnüren blieben unberührt.

Verdammt, die Haare...

Ja, eigentlich wollte ich sie eindrehen, doch das hätte schon vor 4 Stunden geschehen sollen, deshalb entschloss ich mich, einen einfachen Lockenstab zu benutzen, das dauert höchstens 20 Minuten und jetzt war es...
 

Tea's Zimmer, 19:43:
 

Das wird knapp. Ich wusste nicht wie oft ich heute schon vom Bad in mein Zimmer und retour gerannt war aber es war sicherlich ein neuer Rekord.

Ein weiters Mal stand ich vorm Spiegel, mit einer eingeklemmten Strähne im Stab und einem ziemlich nervösen Gesichtsausdruck. Ich kaute an meiner Lippe als hätte ich seit einigen Tagen nichts mehr gegessen. Moment mal, ich hatte seit zwei Tagen fast nichts mehr gegessen.

Ich machte so lange weiter, bis Blut floss.

Das hast du ja wieder super hingekriegt. Muss das gerade jetzt sein? Die Dinger brauchst du noch.

Ich machte mir was vor, denn wie groß waren die Chancen, dass mich heute jemand küssen würde? (gaaaanz groß, Tea, du weißt es nur noch nich *g*)

Ich kümmerte nicht weiter darum, leckte die rote Flüssigkeit, die sich auf der Lippe verteilte, ab und widmete mich wieder meiner Frisur, die mittlerweile langsam Form annahm. Noch ein paar Minuten und ich bin endlich fertig. Hoffentlich lässt er sich noch etwas Zeit.
 

Bad, 19:59:
 

Gerade als ich den Stecker rauszog, ertönte die Klingel und genau wie mein Herz zuckte auch mein Auge. Wieso? Keine Ahnung.

So schnell ich konnte, in diesem Kleid war das nicht grade einfach, lief ich die Treppen hinunter zur Tür.

Nicht vergessen, den Unterrock aufschneiden.

Nachdem ich stolpernd zur Tür gelangt war, öffnete ich. Und wer stand draußen und lächelte mir entgegen? Ratet mal...

"Hi Tea!"

Ich konnte ihm nicht antworten, weil ich grade mit mir selbst und meinen Lüsten kämpfte.

Unweigerlich rutschte mein Blick tiefer zu einer Stelle, die mich magisch anzog. (hey, nicht das was ihr jetzt denkt klar?) Seine Lippen strahlten eine gewisse Magie aus und ich wollte nichts sehnsüchtiger als sie spüren. Es war wie wenn eine Motte vom Licht angezogen wird oder eine Biene vom Duft einer Rose.
 

"Du siehst einfach nur unglaublich aus." War sein nächster Satz, der mein Blut zum kochen brachte. Ein Kompliment, und was für eins.

Sag was!

"Danke, du aber auch." Perfekt, das war ja einzigartig. Was für ein Einfall.

Ich kümmerte mich dann um ein Lächeln, doch dieses Mal konnte ich meine Finger nicht einsetzten und mir eins aufs Gesicht zaubern. War auch überfällig, denn es kam von ganz alleine.

Gut, das wäre geschafft! Aber wie bringe ich ihm jetzt bei, dass er mir mein Korsett schnüren muss?

"Darf ich reinkommen?"

"Sicher." Ich hielt ihm die Tür offen, verbarg aber meinen Rücken.

"Ich hätte da eine Bitte." Sagte Yami und fiel mit der Tür ins Haus. Die echte Haustür hatte ich noch nicht mal geschlossen. "Klar, raus damit!"
 

Vorschau: Das Date
 

Also hier mein Nachwort: es tut mir wahnsinnig leid! Eigentlich sollte in diesem Kapitel schon das Date selbst beschrieben werden. Hab's mir dann doch noch anders überlegt und die 4 Stunden bis zum Date geschildert, ich hoffe ihr seid auch nicht eingeschlafen..
 

Nächster Programmordnungspunkt: ich möchte die neuen Kommischreiber herzlich begrüßen und ihnen dafür danken, daß sie sich die Zeit genommen haben, mir was zu hinterlassen! Daaaaaaaaaaaaaaaaaanke!!!! *euch alle mal willkommenknuddel*
 

AmyLee...deine FF is so geil, also hör bitte niemals auf damit ok? hdl

jellyK...ich hoffe dieses Mal konnt ich dich auch überzeugen

MG_luv...ich weiß, aber ich versprech dir, das wird noch geklärt

HerzAs...Ich find's klasse von dir, daß du die Story schon länger lest, aber viel besser, daß du mir ein Kommi dagelassen hast! *g*

Mirumi...der schwule Verkäufer war nur ne spontane Eingebung

nami110...danke für's kommi!

Anchesenpa-Amun...*knuddl* danke, daß du meinen stil magst!
 

so ich hoff ich hab niemanden vergessen, wenn ja...dann weist mich bitte darauf hin ok??? oder haut's mich einfach! *G*
 

Aber natürlich nicht nur dank an die sondern auch den alteingesessenen Lesern danke ich tausendmal, daß ihr mich noch immer begleitet!! *gerührt bin*
 

Ach ja...hab vorhin grade gesehen, daß ich 100 Kommis habe!!!! *jubel* Ihr seid so geilo, wirklich...*grad nicht genug schleimen kann* aber ich mein's ernst...ohne euch wär ich nix!
 

Auf vielseitigen Wunsch wird es kein Adult-Kappi geben, jedoch muss ich jetzt schon mal darauf hinweisen, daß die Inhalte trotzdem vorhanden sein werden...nur halt nicht verschlüsselt! Ich hoffe das entspricht euren Vorstellungen! *g*
 

Gut, hätten wa alles??? falls noch fragen auftreten...bitte per ens ok??? Dankööööööööööööö *euch nochmal alle durchflausch*
 

Bis zum nächsten Mal...eure Ailish

Der Anfang vom Ende?

"Sicher." Ich hielt ihm die Tür offen, verbarg aber meinen Rücken.

"Ich hätte da eine Bitte." Sagte Yami und fiel mit der Tür ins Haus. Die echte Haustür hatte ich noch nicht mal geschlossen. "Klar, raus damit!"
 

Kapitel 15: Der Anfang vom Ende?
 

Inzwischen stand ich vor der Tür, natürlich den Rücken verdeckt, und sah ihm nach, wie er langsam in die Küche stolzierte. Ich konnte ein Schmunzeln nicht vermeiden, er sah im Anzug einfach zu scharf aus.

Ich konnte wieder mal spüren, wie mir das heiße Blut in den Kopf schoss, es meinen Teint rot färbte und mein Gemüt nicht gerade beruhigte.

Hallo?? Geht's noch? Ich hab ihn doch noch nicht mal von vorne angesehen! Bitte tu mir das nicht an...

Keine Ahnung, wen ich damit meinte. Gott? Nein. Meine Blutplättchen? Vielleicht. Yami? Ganz sicher.

Als ich mich endlich wieder gefangen hatte und meinen außer Kontrolle geratenen Hormonhaushalt auf Normalniveau geschraubt hatte, ging ich ihm nach, folgte ihm langsamen Schrittes.

Die Hände hinter dem Rücken versteckend, natürlich mein Kleid zusammenhaltend, kam ich in die Küche, konnte aber Yami nicht entdecken. Ich sah mich um, erspähte ihn schließlich auf der Couch im Wohnzimmer, sitzend.

Er deutete mir, sich zu ihm zu setzten, was ich auch gleich tat. Natürlich hatte ich Bammel davor, um welchen Gefallen würde er mich bitten? Oder will er gar nichts von mir? Will er mir sagen, dass ich nicht böse sein soll, weil er heute nicht mitkommt?

Ach Quatsch, sonst hätte er sich ja nicht in Schale geworfen. Aber was dann? Eine Bitte...
 

Ich versuchte, nicht allzu nervös zu wirken, versuchte mein Zittern zu unterdrücken, was aber nicht so leicht war, schließlich saß dieser unglaublich gut aussehende, sexy Kerl da neben mir auf dem Sofa und wollte mit mir den Abend verbringen. Eigentlich sollte ich froh sein. Ich sollte endlich einsehen, wie gut es mir doch ging.
 

"Also, die Sache ist die..." Irgendwie läuft hier was nicht richtig ab, die Stotterei ist doch normalerweise mein Part oder? Och, ist das süß? Er wird auch noch rot. Halt mal, einen Moment. Der Pharao wird rot?

Ich hielt inne.

"Ja ähm..." ER versuchte verkrampft meinen Blick zu meiden. Rollentausch, das hätte ich mir nie träumen lassen.

Ich legte ihm zur Beruhigung, ich weiß es klingt merkwürdig, eine Hand aufs Knie, wollte ihm somit vermitteln, dass es in Ordnung war, seine Bitte einfach auszusprechen, versah das mit einem meiner schönsten Lächeln. Und siehe da, es funktionierte ohne irgendwelche Hilfsmittel.

"Es ist schon okay, sag's einfach."

Ein tiefes Luftholen seinerseits war die Folge, und auf meiner Seite: ein Lächeln, dass ich nicht mehr abschrauben konnte.

Himmel, hilf!
 

"Könntest du mir zeigen, wie man ne Krawatte bindet?"

Waaaaaaaaaaas? Mir verfielen alle Gesichtszüge. Er macht so einen Aufstand wegen der Krawatte? Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er sie noch nicht trägt.

"Oh, ja, äh..." Und schon hatte jeder wieder seine Rolle.

Und außerdem: was war denn mit Yugi's Großvater? Hat der geschlafen? Der ist doch ein Mann, der weiß wie man so was macht!

In meinen Gedanken konnte man meine Enttäuschung deutlich hören...
 

Aber jetzt mal ehrlich: was hatte ich denn erwartet?
 

Ich wollte heulen.
 

Jetzt mal schön durchatmen.
 

Okay, also ich bräuchte eindeutig ne Sitzung beim Dalailama. Meinen inneren Frieden finden. So, wie das jetzt auch Madonna und alle anderen großen Stars machen, vielleicht geht's mir dann besser? Vielleicht höre ich dann auch auf mir für alles die Schuld zu geben.

Was wollte ich denn bitte? Heulen, ja aber was erwartete ich von Yami? Er war ein Geist, der absolut keine Ahnung vom heutigen Leben hatte. Na toll, das sind ja gute Aussichten.

"Tea? Träumst du?"

"Was?"

"Ob du träumst!" Dieses Lächeln, könnte mich mal wer zwicken? Ich träume wirklich.

"Kann sein." Halt mal, das hab ich jetzt nicht wirklich gesagt.
 

Eine Weile herrschte wieder Stille zwischen uns, keiner wollte etwas sagen und diese Stimmung zerstören, wenn man es als Stimmung bezeichnen könnte. Oder täuschte ich mich mal wieder?
 

"Ich hoffe du hast die Krawatte dabei!" Sehr guter Anfang, Tea.

"Klar doch, hier!" ER kramte etwas aus seiner Innentasche und siehe da, da war sie schon.

"Gut, dann würde ich sagen, du ziehst erst mal das Jackett aus, dann komm ich besser ran." Autsch, dass muss sich ja angehört haben.

Aber zu meiner Verwunderung tat er es, sofort und ohne zu zögern. Nebenbei bemerkte ich wie gut er doch roch, dieses Aftershave.

"Ist das so gut?"

Ich nickte nur und rückte näher an ihn ran, stelle den Kragen seines Hemdes auf und nahm ihm die Krawatte aus der Hand. Nebenbei schloss ich die noch offen stehenden Knopflöcher und ich schmolz dahin.

"Vielleicht ist es doch besser, wenn du aufstehst."

Wir beide erhoben uns, uns immer noch anblickend, von der Couch. Langsam schlang ich die Krawatte um seinen Hals und begann einen englischen Knoten zu binden. Ich konzentrierte mich so sehr auf meine Aufgabe, dass ich komplett vergaß, dass ja mein Kleid oder besser gesagt die Korsage noch immer offen stand. Im Moment war's mir auch ziemlich egal, könnt ihr mir glauben.

Doch anscheinend dürfte es demjenigen anderen im Raum nicht so egal sein.

"Du brauchst wohl auch Hilfe oder?"

Hä? Was ist los? Ich sah ihn nur verdattert an, stoppte mein Knotverfahren und sah ihn wieder an.

"Na ja das bindet sich sicher nicht von alleine oder?" meinte er und wand seinen Blick auf meinen Oberkörper.

Aber wie kann er das wissen? Hab ich nicht aufgepasst und ihm irgendwann den Rücken zugewandt? Nein oder?

"Ähm nein? ........................................................" Eine lange Pause folgte. "Woher?"

"Es ist nicht zu übersehen."

Nun gut, ich entschied mich dafür, erstmal die Haltung zu bewahren und NICHT auszuflippen. ARGH, verdammt, das ist nicht so leicht, wie ihr jetzt denkt!

"Oh, na dann...ähm...würdest du so nett sein?" Bitte nicht lachen ja? Was soll ich denn sonst sagen?

"Klar doch, wenn du vorerst mich ausgehfertig machst?" Er setzte wieder dieses verführerische Lächeln auf, dass mich ...ach lassen wir das.

Ich nickte zustimmend und trat wieder näher, um ihn, wie er gesagt hatte, ausgehfertig zu machen. Als ich fertig war, war ich zunehmend zufrieden mit meinem Knötchen...

Ich betrachtete ihn, wie er so dastand, so sexy in seinem teuren Markenanzug.

Er trat vor den Spiegel, begutachtete mein Werk und war sichtlich zufrieden mit der Arbeit.

"Wow...ich hätte nie gedacht, dass das so gut aussieht!"

Ja, wie richtig du damit liegst! Ich seufzte innerlich.
 

"Da kannst du mal sehen, was ich alles kann."

Er wand sich zu mir um und grinste mich an. Oh, hab ich das etwa laut gesagt? Ne oder?

"Ähm...was ich sagen wollte, ich kann das seit ich...ähm....seit ich.." ach mist, ich brauche Nachhilfe in japanisch.

"Ich weiß was du gemeint hast!"

"Ach ja?"

"Ja."

Keine Worte meinerseits, zu verblüfft war ich von seinem Versuch, meinen peinlichen Ausrutscher zu überspielen. Ist er nicht süß?

Er kam wieder näher, blieb kurz vor mir zum Stillstand und packte mich sanft, für die Verhältnisse eines Mannes, an den Schultern.
 

Hilfe, zwickt mich mal wer? Bitte einen Kuss, bitte einen Kuss.

Ich schloss vorsichtshalber die Augen und wartete ab, was jetzt wohl kommen würde.

Ich vernahm leichten Druck, der mich dazu brachte, mich umzudrehen. Und schon ging's los.

Irgendwie war das echt brutal, die Verkäuferin im Laden war nicht so brutal! Hoffentlich halten die Fäden. Ich wollte mich an irgendetwas festhalten, damit ich nicht umkippte, doch da war rein gar nichts.

"Ist alles in Ordnung?"

"Ja, ja..." Mit viel Mühe brachte ich das zweite Ja heraus. Das ist nur eine Korsage und nicht ein richtiges Stützkorsett. Aua, hätte ich gewusst, wie atemraubend das ist, hätt ich's mir nicht gekauft.

"Ähm Yami?" Ich keuchte nur mehr, man konnte gar nicht mehr von richtigem Sprechen reden.

"Mmh?"

"Könntest du wohl etwas lockerer machen? Ich krieg keine Luft." Habt ihr schon mal versucht damit zu sprechen? Keine leichte Aufgabe.

"Was hast du gesagt?"

"Ich sagte: KÖNNTEST DU ES LOCKERER MACHEN? ICH ERSTICKE." Ich sammelte meine verbliebenen Kräfte und schrie es raus, obwohl man das nicht als Schreien bezeichnen konnte, wohl eher...flüstern.

Das tat wohl ihre Wirkung und ein riesengroßer Druck viel von meiner Lunge!

"Danke."

"Entschuldige, ich dachte, das muss so eng sein."

"Nun ja, eng schon aber nicht so eng."

"Also das, das ist mir jetzt echt peinlich..."

Ich wand mich zu ihm um und bemerkte sein rotes Gesicht, dass im Moment wohl so dieselbe Farbe hatte, wie meines, nur dass es unterschiedliche Gründe hatte.

"Das ist doch halb so wild, solange ich noch lebe, ist doch alles okay!"

Er warf mir einen Blick zu, der soviel heißen sollte wie: echt witzig, danke. Natürlich sarkastisch angehaucht.

"Ach komm, so schnell ist noch keiner daran gestorben!" Ich musste mir das Lachen verkneifen.

Ach, wie niedlich er doch sein kann und just in diesem Moment wusste ich, wie sehr ich ihn doch liebte. Ja, so sehr, dass es schon wehtat.
 

Als ich ihn so ansah, wie er versuchte, sich für etwas zu entschuldigen, was er doch noch gar nicht verbrochen hatte, stellte ich mir vor, wie schön es doch eigentlich wäre, mit ihm zusammen zu sein. Sich küssen, wann immer man will, Händchen halten und sich umarmen und vielleicht das erste Mal mit ihm verleben. Ein Wunschtraum, der nie in Erfüllung gehen würde.
 

Durch ein Klingeln wurde ich jedoch aus meinen Gedanken und Träumen gerissen. Wir beide drehten unsere Köpfe Richtung Tür und wussten, dass die Ruhe nun vorbei war, egal wer dort jetzt stand.

"Ich gehe."

"Nein, warte, ich mach das." Ich hielt ihn auf, schließlich waren das mein Haus und meine Tür. Ich schlenderte zum Störenfried und öffnete. Wer stand draußen?

Eine lächelnde Serenity und ein grinsender Tristan.

"Hi Leute, kommt rein."

"Mann, Tea, du siehst echt heiß aus..."

"Vorsicht Tristan, deine Freundin steht daneben!" Mein Blick fiel auf Serenity, die trotz des etwas gewagten Kompliments ihres Angebeteten noch immer lächelte.

Ja, gibt's denn so was?

"Ach weißt du Tea, ich weiß dass Tristan nicht auf dich steht, deshalb mache ich mir da echt keine Sorgen."

Bitte? Hab ich da gerade eben richtig gehört?

Obwohl mich das hätte nicht beleidigen sollen, fühlte ich mich vom Ausdruck in ihrer Stimme irgendwie doch etwas angesäuert.

"Na schönen Dank auch." Murmelte ich, während ich zurück ins Wohnzimmer latschte.

"Tea, dein Kleid steht noch offen, soll ich dir helfen?" Das klang doch schon viel freundlicher.

"Ja, danke."

Ich hielt an und Serenity schnürte mir die restlichen Bänder zu.
 

________________
 

Tristan gesellte sich inzwischen zu Yami auf die Couch.

"Was läuft Alter?"

"Nicht viel und bei dir?"

"Sieh sie dir an, ist sie nicht wunderschön?" Tristan meinte Serenity, die noch immer mit dem Schnüren des Kleides beschäftigt war.

"Ja, ist sie. Einfach wunderschön."
 

________________
 

In diesem Moment lächelte er mich wieder so an, wie sonst immer und ich musste mich echt zusammennehmen, denn meine Knie wollten nicht so wie ich wollte.
 

Natürlich konnte ich nicht hören, was er gesagt hatte, dafür quasselte Serenity zu viel.

Aber ich erwiderte seine nette Geste.
 

"So, das wär's!" Unsere magische Verbindung wurde jäh unterbrochen.

"Dank dir."

"Ach, kein Problem! Wollen wir dann langsam los?" Unsere kleine Serenity schien schon ziemlich aufgeregt zu sein, schließlich wollte sie heute mit dem Mann ihrer Träume Sex haben.

Mir würd's wohl genau so gehen, wenn ich in ihrer Lage wäre.

"Klar, Jungs, wir sollten dann aufbrechen, es ist immerhin schon kurz nach ...".
 

Vor Tea's Haus, 20:38:
 

"Du hast ne Limo gemietet?" Als ich die schwarze Stretchlimousine da stehen sah, kam ich mir echt vor wie ne amerikanische Highschool-Schülerin, auf dem Weg zum Abschlussball. Tristan hatte doch tatsächlich an alles gedacht. Hätte ich ihm niemals zugetraut aber anscheinend dürfte ihm die Liebe wohl gehörig den Kopf verdreht haben.

Genau wie mir.
 

"Ja, klar doch, für meine Süße hier ist mir nichts zu schade."

Und bevor ich mich versah, hielt er sie in seinen Armen und küsste sie sanft. Wie gerne hätte ich jetzt Yami und mich so gesehen.

"Nehmt euch ein Zimmer!"

Ich konnte das jetzt nicht ertragen, Yami und ich standen daneben wie begossene Pudel und die zwei küssten sich einfach. Also bitte, so geht das doch nicht, das ist unhöflich.

Okay, ich übertrieb mal wieder maßlos, es war immerhin ihr Date und wir waren eben nur die Anstandswauwaus. Mehr gab's nicht zu sagen.

"Ist ja schon gut, wir fahren ja schon."

"Man weiß ja nie, wo Joey auf dich lauert." Okay, ich konnt's nicht lassen Serenity etwas zu ärgern.

"Komm schon, Tea, mal bitte nicht den Teufel an die Wand." Ach Tristan, wie lieb, wenn du deine kleine Freundin immer so schön verteidigst.

"Ja, ich weiß..ich halt schon meine Klappe."

Etwas grummelnd lief ich weiter, nicht achtend auf Yami, der anscheinend genau wusste, was los war. Er ging mir hinterher und hielt mich kurz bevor ich einsteigen konnte, an meinem Arm fest.

"Was ist los mit dir?"

"Ach nichts."

"Doch, selbst ich merke, dass dich was stört und das ist immerhin eine echte Glanzleistung!"

Er witzelte etwas um mich aufzulockern, um mich dazu zu bewegen ihm zu sagen, was los war. Was los war? Ich konnte ihm doch schlecht erzählen, dass ich nur eifersüchtig auf die Beiden war, dass ich genauso wie sie mit jemand, genauer gesagt mit ihm, einfach so rumknutschen wollte.

"Nein, du täuscht dich, wirklich! Ich habe nichts."

"Tea?"

Oh, ihr hättet ihn jetzt sehen sollen. Er sprach meinen Namen so gebieterisch aus, dass ich leicht zusammenzuckte.

"Ja?" Meine Stimme dagegen war ein Nichts und dieses Mal konnte ich reden, war nicht durch einen zugeschnürten Brustkorb verhindert.

"Lüg mich nicht an."

"aber..." Hilfe. Ich brabbelte vor mich hin. Er hatte mich doch glatt durchschaut, hatte gesehen, dass ich log, ohne rot zu werden.

Hey, so hat er sich doch vorher noch nie gegenüber mir verhalten.

"Das tust du doch oder?"

Ich biss mir in die Zunge, wusste nicht, was ich sagen sollte.
 

"Hey Leute, ist alles okay bei euch? Es herrscht hier wahnsinnig dicke Luft." Tristan, ich war noch nie so froh, ihn zu sehen.

Yami sah mich noch immer mit diesem durchdringenden Blick an, der mich einerseits irgendwie erschreckte aber andererseits total anzog.

"Alles okay." Yami war es, der antwortete, ich war noch immer sprachlos.

Ich wand mich von ihm ab, konnte nicht mehr standhalten.

Was sollte das?

Ich kletterte als erste ins Innere der Limousine, das nur spärlich beleuchtet war und wartete auf die nächsten Ereignisse. Das Gefühl, dass jetzt in mir vorherrschte, konnte ich nicht beschreiben. Es war wohl ein bisschen was von allem dabei. Angst, Neugierde, Aufregung?
 

Es folgten Serenity, die gegenüber meines Sitzes Position bezog, danach Tristan, der sich neben ihr platzierte und Yami, dem nur noch der Sitzplatz neben mir blieb. Ich traute mich kaum, ihn anzusehen, geschweige denn irgendetwas zu sagen aber ich konnte deutlich seine Blicke auf mir spüren.
 

Jetzt war es wieder mal so weit, ich machte mir Vorwürfe. Wieso musste ich auch so blöd labern? Konnte ich nicht einfach meine Klappe halten und sie machen lassen? Was ist schon dabei wenn sie sich küssen, sie lieben sich.

Krampfhaft redete ich mir ein, dass Yami böse auf mich war, weil ich ihn angelogen hatte. Und er wusste es.

In was hab ich mich da wieder hineingeritten? Das sollte doch ein stinknormaler schöner Abend werden und ich mache alles kaputt.
 

Nur allzu gern würde ich jetzt Yami's Gedanken lesen, um zu sehen ob er mich wirklich für meine Ammenmärchen hasste.
 

Es war ziemlich schwer für mich, ihn nicht anzusehen also haftete ich meine Blicke an Serenity und Tristan, die wie üblich, die Finger nicht voneinander lassen konnten.

Ich hatte einen Arm auf die Lehne gestützt, die andere hing mir leblos vom Körper auf den Sitz. Ich konnte von Glück sagen, dass es hier so dunkel war, dann konnte niemand meine Mine sehen. Mein Minitäschchen mit Geld, Handy und sonstigen Utensilien lag auf meinem Schoss.
 

Plötzlich bemerkte ich, wie mir jemand seine Hand auf meine legte. Und da es die beiden Turteltauben nicht sein konnten, ich sah ihnen ja gerade beim rummachen zu, blieb nur einer über: Yami!
 


 

The END!
 

Okay, verklagt mich, ich bin böse, abgrundtief...ich weiß! Aber ich kann nun mal nicht anders!!!!
 

Diverse Anzeigen und Klagen, schickt doch bitte an meinen Anwalt...XDD
 

Soooooooooo, erstmal ein riiiiesengroßes Danke an alle meine Kommischreiber, ihr seid echt sooo geil! Und ich bin so unfair und brauche so lange, bis ich das neue fertig hab!
 

*knuddeleuchalle*
 

Es tut mir ja wahnsinnig leid, dass ich euch jetzt nicht alle namentlich erwähne aber ihr seid's schon so viele...also sorry an alle neuen!! Wie gesagt: fall's ihr Fragen habt's schreibt's mir einfach ne ENS, dann könnt ihr sicher sein, dass ich sie beantworte!!
 

Genug gequatscht, versuch bis zum nächsten Kapitel nicht mehr so lange zu brauchen!

Ich hoffe euch hat's gefallen und ihr seid beim nächsten mal wieder mit dabei!
 

Eure Ailish

Tick, tack, tick, tack!

Plötzlich bemerkte ich, wie mir jemand seine Hand auf meine legte. Und da es die beiden Turteltauben nicht sein konnten, ich sah ihnen ja gerade beim Rummachen zu, blieb nur einer über: Yami!
 

Kapitel 16: Tick, tack, tick, tack!
 

Ich wand sofort meinen Kopf in die Richtung, also nach rechts, und sah ihn an. Anders als erwartet, lächelte er mich seicht an.

Bitte kann mir wer helfen? Ich blick echt nicht mehr durch. Vorhin sah es doch so aus als würde er mich gleich verstoßen oder so und jetzt? Keine Spur mehr von dem Yami, den ich in diesem Moment für einen wahren Herrscher gehalten hatte.

Ich kam mir echt vor wie auf der Anklagebank, kurz vor der Hinrichtung.
 

Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, entweder ich sprach ihn sofort darauf an oder ich ließ es bleiben. Es war zum Verrücktwerden. Wieso muss der immer so zu mir sein, so undurchschaubar, so völlig unberechenbar? Ich kam mir schon so vor, als würde ich mit Seto Kaiba höchstpersönlich im Wagen sitzen. Der ist nämlich genauso.
 

Yami rückte etwas näher zu mir, sah mich noch immer stechend, aber doch mit leicht nach oben gerichteten Mundwinkeln an.

"Tea, bitte, ich will nicht den Abend sprengen aber irgendetwas stimmt nicht mit dir, oder mit uns. Und ich möchte dir doch nur helfen!"

Alles war nur geflüstert, ich konnte ihn selbst kaum verstehen. Gut, wenigstens war ich sicher, dass es sonst niemand hörte.

Ich schielte zu den zwei Verliebten, die noch immer mit sich selbst beschäftigt waren.

"Bitte, jetzt glaub mir doch, es ist unwichtig. Außerdem ist es mein Problem und nicht deins."

"Also hast du doch Sorgen. Ich wusste es, wieso sagst du mir das nicht gleich, anstatt mich anzulügen?"

Ich winkte diese Frage nur gleichgültig mit einer lässigen Handbewegung ab, wollte darauf jetzt nicht antworten, es war doch schon offensichtlich, dass diese Angelegenheit mir peinlich war.

"Jetzt rede doch bitte mit mir. Yugi würdest du es auch anvertrauen."

"Aber er ist nun mal nicht hier."

"Nein, aber ich bin es. Und ich kann ebenso gut zuhören wie er."

"Yami bitte versteh mich doch, ich ..."

Ich kann doch nicht sagen: ich will mit dir rummachen und mich stört es, dass die beiden da vorne das tun und wir nicht.

"...ich kann es dir nicht sagen. Ich könnte es nicht mal Yugi erzählen."
 

Ich sah die Enttäuschung in seinen Augen und wie er sich langsam von mir zurückzog. Er wollte mir doch bloß helfen und was mache ich? Ich stieß ihn vor den Kopf.

Ich seufzte leise, konnte denn der Abend noch ungemütlicher werden? War es das, wovor ich mich gefürchtete hatte? Die ganzen 4 Stunden lang?

Nun ja, zumindest waren meine Bammel gerechtfertigt. Ich hatte es fertig gebracht, nach 5 Minuten alle zu vergraulen, obwohl es zwei davon nicht zeigten. Mmmmh, die hatten sowieso was Besseres zu tun. Ich schielte wieder rüber und am liebsten hätte ich gekotzt.

Ja Tristan, steck ihr ruhig die Zunge noch tiefer in den Hals, ich glaube ihr Magen hatte noch nichts davon.

Der Sarkasmus ergriff die Oberhand in meinen Gedanken, ich sollte, nein, ich musste das unter Kontrolle kriegen.
 

Angewidert, nun ja eigentlich nur eifersüchtig, blickte ich aus dem verdunkelten Seitenfenster und bewunderte die vorbeiziehenden Lichter der Straßenlaternen. Wow, besser als ne Lightshow in Treasure Island, Las Vegas. Hahaha, an alle die gelacht haben, tut mir Leid Leute, das war nicht witzig.
 

Wohl eher der verzweifelte Versuch mich von etwas oder sagen wir jemand Bestimmtem abzulenken, was mir aber nicht gelang. Yami schwirrte weiterhin in meinem Kopf herum, vom Großhirn zum Kleinhirn und wieder zurück. Von einer Seite auf die andere, wusch und schon wären wir wieder dort, wo er absolut nicht hingehörte, wo ich ihn im Moment nicht haben wollte: im Zentrum meiner Gedanken.
 

Wieso?
 

Versteht mich denn niemand? Ich kann es ihm nicht erzählen, vor allem nachdem ich ihm gesagt hatte, der Kuss wäre nur ein Unfall gewesen. Tritt mich jemand? Ich hab's noch immer nicht verdaut. Ja, es steckt im Dickdarm, ich spüre es deutlich.
 

Den Rest der Fahrt herrschte Funkstille zwischen uns beiden und mir tat er so leid.

Ich mache das doch nicht mit Absicht.

Während der restlichen 10 Minuten überlegte ich fieberhaft, wie der Abend zu retten war, doch irgendwo wollte mir partout nichts einfallen, was mir aus meiner Misere half.

Mich entschuldigen?? Ja für was denn? Ich hatte nichts verbrochen, ich hab nur verschwiegen, was mir auf dem Herzen lag.
 

Einfach die Wahrheit sagen? Also das war ja wohl unmöglich.
 

Weiterhin schweigen, bis es Yami zu blöd wird und er einfach geht? Noch unmöglicher.

Das wollte ich am aller wenigsten und ich würde es um jeden Preis verhindern.
 

Weitere Optionen blieben aus. Und das war alles was mein Gehirn ausspuckte? Normalerweise war doch meine Phantasie recht gut ausgeprägt und meine Ideen ebenfalls. Doch anscheinend nur, wenn es um Andere ging und nicht um mich selbst und meine Probleme.
 

Wie gern wäre ich jetzt zuhause, in meinem Bett, unter der Decke, mich vor der Welt und vor allem diesem Abend versteckend.
 

Ich wurde unsanft aus den Gedanken gerissen, als die Limousine abrupt hielt.

"Hey, können sie nicht vorsichtiger fahren?"

"Es tut mir leid Sir. Es wird nicht wieder vorkommen. Aber wir sind da!"
 

Sir, ne völlig unpassende Bezeichnung für den guten Tristan. Mich wunderte außerdem, dass der so viel Kohle für diesen Service hatte. Nun gut, nicht meine Sache.
 

Nach der Reihe stiegen wir aus und tatsächlich, wir waren direkt vorm Eingang des L'Azur angelangt. Aber wieso sollte mich das wundern? Immerhin würde doch der Fahrer ein gut ausgebildeter Straßenkundler sein, der sich hier auskannte. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass da was nicht stimmte. Aber ich bin mal ehrlich: bei mir stimmte auch irgendwas nicht und zwar schon seit verdammten fünf Stunden.
 

Mit einem Seitenblick zu Yami bestätigte sich meine Vermutung, dass er kurz davor war, den Abend abzubrechen und einfach zu flüchten. Wie gern würde ich dann dabei sein.

Er mied mich und meine Nähe, bezog etwa drei Meter von mir Stellung, mit Serenity und Tristan zwischen uns und ich verspürte einen Stich an der Stelle, wo mein Herz in der Brust klopfte, munterer und aufgeweckter als je zuvor.

Traurig ließ ich den Kopf hängen, starrte auf den Boden zu meinen Schuhen, wo ich mich jetzt hinwünschte. Ich wollte einfach nur schrumpfen, in den Erdboden versinken und tief fallen.

Es kam mir schon so vor, als wäre alles nur ein böser Traum, aus dem ich krampfhaft versuchte aufzuwachen, ich aber durch die Trägheit meiner Beine nicht dazu kam. Das Ziel blieb unerreicht.
 

Yami, oh du mein Yami, wieso kann ich's dir nicht einfach sagen? Ich war so feige, innerlich. Nach außen hin versuchte ich bisher immer die Starke zu spielen, sei es für meine Mutter oder meine Freunde, doch hatte auch nur irgendjemand daran gedacht, dass ich auch Gefühle hatte?
 

Während ich mit mir selbst kämpfte und gegen die Tränen, die unbedingt fließen wollten, folgte ich den anderen, die langsam Richtung des Eingans stolzierten, mit etwas Abstand.

Natürlich blieb das nicht unbemerkt, zum meinem Leidwesen stand auf einmal Serenity vor mir. Ich hob den Kopf leicht an und schon erblickte ich dieses Grinsen, das auf ihren Lippen lag und ich wollte nichts eher, als ihr eine kleben oder es ihr einfach nur wegschneiden.
 

Wieso ist sie glücklich und ich nicht? Das ist so verdammt unfair.
 

"Hi du! Na? Du siehst ja echt scheiße aus, was ist los?"

Na danke, wie nett du wieder zu mir bist heute.
 

"Vielen Dank."
 

"Ach komm schon, genieß den Abend. Yugi sieht echt niedlich aus heute."

"Verschon mich."

"Schön durchatmen, was hast du denn?"

"Gar nichts, mich nervt nur einiges hier, ganz stark."

"Und das wäre?"

Ein Seufzer von mir war die Antwort.

"Hallooo? Ich rede hier mit dir?"
 

Währenddessen ich mich bemühte, sie gekonnt zu ignorieren, sah ich an dem Quatschkopf vorbei zu Tristan, der wohl eben Yami bearbeitete.

Könnt ihr euch nicht um euch kümmern? Das wäre mir lieber als dieses Theater hier.
 

"Tea, wenn du nicht gleich antwortest, dann..."

"Dann was?"

"Na siehst du? Es geht doch."

War heute Tag der Idioten? Jedenfalls war es mein Tag, ich war ein Idiot.
 

"Also? Erzähl's der Tante."

"Jetzt hört mir mal ganz genau zu ja? Ich hasse es, ich hasse es hier zu sein, ich hasse diesen verdammte Abend und vor allem hasse ich dich!"
 

Als nächstes spürte ich nur noch 3 empörte Augenpaare an mir kleben. Selbst die Jungs hatten meinen Ausbruch mitbekommen.

Serenity war den Tränen nahe und ich konnte die Wut und die Enttäuschung an ihrer Mimik erkennen und ich konnte es ihr nicht verübeln.

Und jetzt war der Moment da: ich wollte mich auf der Stelle umbringen.
 

"Es tut mir leid." Flüsterte ich und mit diesen Worten machte ich mich auf und davon. Ich rannte, so schnell mich meine Beinchen auch trugen und ließ meine Begleiter vor dem Restaurant stehen.
 

Und ich lief, und lief und lief, nicht ahnend wohin. Das Viertel in dem ich mich befand, kannte ich gar nicht, nur lauter Villen, protzige Häuser, die nur so vor Reichtum stanken. Mittlerweile konnte selbst ich meiner Enttäuschung über mich selbst nicht mehr Herr werden, die Tränen, die ich vorher unterdrückt hatte, kamen nun zum Vorschein.

Sie verloren sich in der lauen Abendluft.
 

Als ich zu erschöpft war um weiterzulaufen, blieb ich stehen und jetzt erst bemerkte ich den Park, in dem ich nun war. Riesengroß, matt beleuchtet und in der Mitte ein Springbrunnen, der ebenfalls sein Farbenspiel veranstaltete. Es war beruhigend, dem Wasserrauschen zuzuhören, doch so richtig zusammennehmen konnte ich mich nicht, immer wieder neue Tränen folgten den vorhergegangenen.
 

Der Tag der Idioten sollte umbenannt werden in den Tea - Tag.
 

Ich seufzte und schniefte, hatte ich doch tatsächlich kein Taschentuch mit eingepackt.

Langsam wanderte ich zum großen runden Steinbrunnen und setzte mich an den Rand, die kühlen Wassertropfen, die mir entgegenspritzten, waren eine angenehme Abwechslung zu meinen salzigen, heißen Tränen in meinem Gesicht.
 

Gedankenverloren starrte ich in die Fontänen, die durch die Düsen entstanden, bekam nicht mit, dass sich Schritte meiner Position näherten.
 

Wieso musste ich immer so stur sein? Ein typischer Widder, mit dem Kopf durch die Wand. Aber zumindest hab ich jetzt zum ersten Mal am heutigen Tag nicht gelogen! Irgendwie war es befreiend, es raus zu schreien, meine innersten Gedanken, die sich immer mehr verstärkten und mit der Zeit unausstehlich nervig wurden.
 

Ich denke, es waren auch die Anspannung und die Nervosität, die mich dazu veranlassten, so auszurasten. Obwohl ich das nicht wirklich als Ausraster bezeichnen würde, immerhin hätte ich noch so viel zu sagen gehabt. Hätte gebrüllt, wie unfair ich das finde, dass sie einen Freund hat und ich nicht, wie sehr sie mir damit auf die Nerven geht, wenn sie mich zulabert. Und vor allem wie sehr sie hasste, dass sie den Kuss zwischen mir und Yami gestört hat!
 

Sie hatte es doch verdient, verdient meine Wut abzukriegen.
 

Okay, vielleicht tat ich ihr unrecht, ich hätte ihr schon längst sagen können, dass ich sie nicht mag. Stattdessen lüge ich ihr und mir was vor und behandle sie wie eine gute Freundin. Das konnte ja nicht gut gehen, es musste an die Oberfläche kommen. Wären wir wieder beim schwachen ICH.
 

ICH. TEA. TEA GARDNER. Wieso lebe ich? Wieso bin ich auf dieser Welt, wo ich doch so viel Unheil unter die Menschen bringe.
 

Ich starrte weiterhin zur Mitte des Brunnens, wo das Wasser seine Spielchen trieb und an wen dachte ich? An diesen einen Kerl, der mich eigentlich dazu getrieben hatte, so auszuticken. An Yami. Ganz klar war, dass ich mich entschuldigen musste, vor allem bei ihm.

Erstens hatte ich den Abend komplett ruiniert, auf den er sich gefreut hatte und zweitens hatte ich ihn auch angelogen.
 

Sachte tauchte meine Hand durch die Wasseroberfläche und das kühle Nass begrüßte mich. Das feine Nieseln befeuchtete meine Haut, zumindest die Stellen, an denen ich nichts trug. Ich wunderte mich, denn anscheinend waren meine Tränen versiedet, selbst dieses peinliche Gefühl der Scham und Wut war wieder verschwunden. Das monotone Plätschern hatte etwas Beruhigendes, Angenehmes und seit meiner Kindheit hatte ich es nicht mehr so stark wahrgenommen.
 

Damals war ich mit meinen Eltern öfters in den Bergen zum Wandern. Der Brunnen oder besser gesagt, der Wasserlauf des Brunnens erinnerte mich an einen rauschenden Bergbach, der direkt neben unserer Hütte vorbei floss. Tag und Nacht nur dieses Geräusch, einfach nur himmlisch. Ich konnte es damals nicht beschreiben aber ich saß stundenlang auf meinem Stein, der mitten im Fluss lag und beobachtete die kleinen Libellen, die dort hin und her sausten und sich in der Sonne lugten.
 

Momentan war das Gefühl der Sehnsucht stärker als je zuvor, die Sehnsucht nach einer familiären Idylle, Geborgenheit und normalem Leben.
 

Doch würde ich jemals wieder so unbeschwert leben wie damals?
 

"Sag es mir!"

Nichts, nur wieder das Wasser. Aber mal ehrlich, hatte ich erwartet, dass das der Brunnen reden konnte? Quatsch, natürlich nicht.
 

Ich seufzte leise, wand dem Sprudeln den Rücken zu und starrte in die Dunkelheit hinaus. Niemand war zu sehen. Gar nichts, außer den Bäumen, Sträuchern und den kleinen roten Tulpen, die dort standen und schon längst schliefen.
 

Habe ich mir was vorgemacht? Dachte ich wirklich, jemand würde kommen und mich trösten? Ich hatte die Hoffnung, doch innerlich wusste ich, dass diese Hoffnung kein Licht erhalten würde.
 

Die Person, die sich vorhin genähert hatte, stand jetzt hinter einem Baum und versteckte sich, beobachtete still die dort sitzende Gestalt.
 

Ich stemmte das Gesicht in meine auf den Knien stehenden Hände, ließ mir das Geschehene nochmals durch den Kopf gehen. Ich ließ mir schon mal diverse Entschuldigungen für die zwei einfallen, also für Serenity und Tristan. Die zwei wieder zu besänftigen würde kein Problem werden.

Schon mehr Sorgen machte ich mir da um Yami, denn der war nicht so leicht zu blenden. Er durchschaute mich und ich würde sicherlich kläglich versagen, würde ich ihn noch mal belügen oder auch nur anflunkern.
 

"Verdammt, wieso bin ich nur so ein Idiot?"
 

"Aber, das bist du doch gar nicht."
 

Ich sah mich um, konnte aber niemanden erkennen. Und wer zum Teufel sprach dann jetzt mit mir? Schon wieder mein Gewissen?
 

"Hallo?"
 

Ich bekam keine Antwort.
 

"Mmh... ich höre schon wieder Gespenster, ich werde langsam aber sicher verrückt, wenn ich es nicht schon längst bin."
 

"Ja, du hast recht, ein Geist."
 

Jemand trat aus seinem Versteck und ich erkannte ihn sofort, selbst in dem fahlen Licht.
 

Ende
 

Vorschau: Na?? Wer ist die Person, die vor Tea steht? Wirklich ein Geist? Mmh, lasst euch überraschen. Mehr dazu aber nächstes Mal!
 


 

Sooooo, hier ist wieder ein neues Kapitel, daß sich dieses Mal fast von alleine geschrieben hat. Es hat auch nicht so lange gedauert wie vorhergegegangenes und ich hab's auch in 2 h geschrieben, mein bisheriger Rekord!
 

wiedermal bin ich echt gerührt, daß ich noch immer so viele Kommis von euch krieg, vielen, vielen Dank Leute! Ihr seid die Besten! Und das mit dem Anwalt, es war nicht nett von euch wirklich so viele Drohbriefe zu schicken *schnief*
 

Dieses Mal sag ich auch danke an meine Freundin Elle, die ich gebeten habe, das Kapitel zu korrigieren, HDL Süße!
 

Okay, bis zum nächsten Mal dann!
 

Eure Ailish



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (193)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...20]
/ 20

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AnniAnzuTea
2008-06-23T19:35:26+00:00 23.06.2008 21:35
Hey
ich liiiiiiiebe deine Ff echt überalles^___^
Wirklich toll geschrieben *pfeiffff*... nur schade das du sie abgebrochen hast... wäre cool wenn du sie mal beenden würdest^^ Irgendwann! (wenn ich dann noch lebe XD)
Und ich will endlich wissen wer diese Person ist und ob Yami und Tea nun zusammenkommen oder nicht...
Naja...
Wirklich super Ff ^-^

Von: abgemeldet
2008-03-26T21:18:40+00:00 26.03.2008 22:18
Schreib weiter weiter weiter weiter weiter. Ich bin süchtig. Warum schreibst du nicht weiter????? Ich habe die schon 33 mal gelesen, ich brauche nachschub. BIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITTTTTTTTTTTEEEEEEEEEEEEEE!!!!!
Von: abgemeldet
2006-09-23T10:13:25+00:00 23.09.2006 12:13
Hey weist du was du kleine..... -.-
...................
.................................
.......................................
...............................................


du schreibst du damn geil das es einem richtig schwindelig wird!
MAN wie lange brichst du diese FF denn noch ab!? SCHREIB ENDLICH weiter!
Von: abgemeldet
2006-07-22T10:29:20+00:00 22.07.2006 12:29
Uaah! Tu uns das nicht an!
Warum hast du die Story abgebrochen ._. ...
das hier ist dazu auch noch die einzige Seite auf der ich die FF gefunden hab...wie traurig T-T
Die is doch sooo super genial...
Von: abgemeldet
2006-05-26T18:54:15+00:00 26.05.2006 20:54
Bitte bitte schreib weiter! >.<
Das ist so cool und ich bin so gespannt.
Ich will nicht das es abgebrochen ist, dafür ist die zu gut.
Also bitte schreib weiter
Von:  Vanadie
2006-05-13T19:35:26+00:00 13.05.2006 21:35
Super Geschichte auch für nicht YuGioh - Fans
ein Muss.
Schreib bitte schnell weiter denn langsam werd
ich süchtig^^

Vanadie
Von:  weiquan1
2006-02-19T09:48:55+00:00 19.02.2006 10:48
klasse ff
find ich echt toll
hab sie leider erst jetzt entdeckt

am besten fand ich ja die eine stelle, jetzt mal von der ganzen bisherigen ff gesehn, an der die mutter tea gefragt hat, ob sie irgendwelche sorgen hat, bzw. liebeskummer.
soweit ich mich erinnern kann hat sie auch irgendwas mit : "du hast einen freund und willst jetzt mit ihm schlafen" gesagt
da hab ich nämlich grade das lied "I love to say fuck" gehört XD

arme serenity
muss sie sehr verletzt haben *pat*

nja, hoffe du schreibst schnell weiter
freu mich aufs nächste chapter^^

weiquan1
Von: abgemeldet
2006-02-14T20:39:15+00:00 14.02.2006 21:39
voll süß!!!!!!!!!!!!
Schreib bitte so schnell wie möglich weiter.
*ganz lieb drück*
Von: abgemeldet
2005-11-22T12:06:24+00:00 22.11.2005 13:06
Hey das letztre pitel ware echt klasse aber warum schreibst du nicht weiter. Bittttttttttteeeeeee

yamigirl14
Von:  Fingolfin
2005-08-22T09:46:16+00:00 22.08.2005 11:46
hi
deine ff ist echt toll^^
bitte schreib doch weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Zurück