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Du hast mich vergessen

von

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Du, nur Du

Prolog
 

~Du, der ich's nicht sage, dass ich bei Nacht weinend liege

Deren Wesen mich müde macht wie eine Wiege

Du, die mir nicht sagt wenn sie wacht meinetwillen:

Wie, wenn wir diese Pracht ohne zu stillen

In uns ertrügen?
 

Du und nur du

Wirst immer wieder geboren

Weil ich niemals dich anhielt

Halt ich dich fest~
 

Isis stand vor dem Palast des Pharaos und sah zu, wie seine Silhouette durch die untergehende Sonne in Flammen zu stehen schien. Er ging und sie wusste, dass sie ihn nie wieder sehen würde. Wusste es ohne die Macht ihrer golden schimmernden Millenniumskette zu gebrauchen. Dieser unbedeutend scheinende Gegenstand, der mehr Segen als Fluch für sie war. Denn wozu sollte man die Zukunft sehen, wenn man sie doch nicht ändern konnte?

Ihre Trennung war Schicksal. Und sie hatten sich nicht voneinander verabschiedet, die Endgültigkeit dieses Moments wäre zu erdrückend gewesen.

Er ging und sie würde ihn nie, nie wieder sehen. Zumindest nicht in diesem Leben. Doch Wiedergeburt war nicht Teil des ägyptischen Glaubens.

Dennoch: War es nicht die Hoffnung, die ihr trügerisches Licht über Isis ausbreitete und sie zu solch ketzerischen Gedanken brachte? Es war nicht gerecht. Hatten sie nicht eine zweite Chance verdient, ein zweites Leben in einer besseren Zeit, an einem friedlichen Ort?

Egal, was sie nach ihrem Tod erwartete: Sie würde ihn wieder finden, egal in welcher Gestalt.

Verheißung

"Hey Schwester, was träumst du so vor dich hin?"

Marik stand keuchend neben Ishizu und stemmte die Hände in die Seiten, neben ihm verteilt lagen einige Reisetaschen auf dem Boden.

"Da schlepp ich extra dein Gepäck und du wirst noch einschlafen und deinen Flieger verpassen, wenn das so weitergeht!"

"Verzeih mir, Marik," antwortete die Ältere und lächelte ihn an, "Ich war nur gerade in Gedanken versunken gewesen..."

Ihr Traum von letzter Nacht war beängstigend und zu real, um ihn von der Hand zu weisen. Sie hatte gesehen, wie Seto Kaiba und der Pharao sich duellierten, als plötzlich Anubis, ein gefürchteter Hexenmeister, der vor 5000 Jahren von eben jenem Pharao schon einmal besiegt worden war, auftauchte und Kaiba außer Gefecht setzte. Sie wusste, dass diese Szene wirklich stattgefunden hatte, doch war aufgewacht, bevor der Kampf zu Ende gegangen war. Wie war es ausgegangen? Diese Antwort war nur in Japan zu finden, in Domino. Ishizu ließ ihren Blick über den großen, vor Glas nur so strotzenden, Flughafen von Kairo schweifen, bis er an der Anzeigetafel hängen blieb. Nur noch wenige Minuten, bevor ihre Maschine ging.

"Das kannst du mir nicht erzählen, ich kenne dich doch! Da steckt eindeutig mehr dahinter. Und versuch es ja nicht abzustreiten, dein besorgter Gesichtsausdruck hat dich verraten!"

Die Archäologin seufzte.

"Du hast ja Recht, mein Bruder. Es ist nur so, dass ich schon wieder Visionen habe. Doch ich kann sie nicht mehr abrufen, sie kommen vollkommen unkontrolliert. Auch sind sie nicht vollständig, meistens sehe ich nur einige ungeordnete Bilder aufblitzen. Wenn ich meine Millenniumskette nur noch hätte. Durch sie war ich in der Lage gewesen, meine seherische Gabe zu bündeln, doch nun..."

Sie verstummte.

"Was ist mit unserer Aufgabe hier als Grabwächter?", fragte der Blonde in der Hoffnung, doch noch etwas zu finden, das die Entscheidung seiner Schwester änderte.

"Es war die Mission unserer Familie, das Grab des Pharaos bis zu seiner Rückkehr zu bewachen. Nun, da er zurückgekehrt ist, ist unsere Aufgabe beendet. Sei nicht betrübt, kleiner Bruder. Es ist doch nicht so, dass wir uns nie wieder sehen werden."

Sie umarmte ihn zum Abschied kurz und ging dann auf das Flughafenterminal zu. Nun war es so weit. In wenigen Stunden würde sie am ,Domino Airport' ankommen. Doch es gab eine Sache, die Ishizu Marik verschwiegen hatte. Ein weiterer, wegen dem sie zurück musste.

ER.

Endlich hatte sie ihn wieder gefunden, nachdem die Zeit sie so lange getrennt hatte. Sie musste ihn nur noch überzeugen, seine Erinnerungen wecken. Auch, wenn das der wohl schwierigste Teil ihres Aufenthaltes würde.
 

Seto Kaiba stand vor dem Gebäude des Domino Museums, doch seine Gedanken kreisten um das letzte Duell gegen Yugi. Dieser Anubis verwirrte ihn zutiefst. Die ganze Zeit hatte er sich gewehrt gegen die Vorstellung, es könnte so etwas wie Magie geben, doch dieses Wesen, was immer es auch war, erschütterte seinen Glauben.

/Es kann keine Einbildung oder Illusion gewesen sein. Das Ding hat mich immerhin am Kopf gepackt und mich fort geschleudert. Ich habe immer noch Kopfschmerzen, wenn ich nur daran denke. Herrgott, gibt es denn niemanden, der mir das erklären kann? Yugi kann ich schlecht fragen, erstens macht er sich dann über mich lustig und zweitens bringt der Winzling ohnehin nur irgendwelches Gebrabbel von Schicksal und ägyptischem Hokuspokus zustande. Nein danke, darauf kann ich wirklich herzlich verzichten, denn so verzweifelt bin ich noch lange nicht./

Gestresst lehnte er seine warme Stirn gegen die kühlen Fensterscheiben des Museums.

/Ishizu. Sie würde Rat wissen. Sicher, ich erhalte dann auch eine Geschichte über Vorherbestimmung, alte Kriege mit beschworenen Monstern... Aber das ist wenigstens die Meinung einer Person, bei der man sich sicher sein kann, dass sie nicht vollständig durchgedreht ist, etwas, das ich mit gutem Gewissen als Schwachsinn abtun kann./

Die Kühle der Nacht senkte sich langsam über die Stand und der Jungunternehmer beschloss, endlich nach Hause zu gehen. Mokuba machte sich sicherlich schon riesige Sorgen. Ganz besonders nach den letzten Vorfällen mit Noah und Anubis war sein kleiner Bruder irgendwie der Ansicht, dass man Seto nicht zu lange allein lassen durfte. Eine Frechheit, wenn man bedachte, wer von den Beiden der weitaus Ältere war.
 

Erschöpft warf sich Yugi in die Kissen seines Bettes. Seit sein Großvater dieses neue Spiel verkaufte, rannten ihnen jeden Tag die Kunden fast den Laden ein. Und da sein Opa ja nicht mehr der Jüngste war, musste er nun mit einspringen. Und selbst der König der Spiele kommt am Ende seiner Kräfte an, wenn er aller 10 Minuten Kisten aus dem Keller schleppen muss.

"Alles okay? Oder sollen wir lieber tauschen?", fragte Yami besorgt, der gerade neben seiner kleineren Inkarnation erschienen war.

"Um ehrlich zu sein... Ja! Die zweite Schicht fängt gleich an und es wird nicht lange dauern, bis Großvater wieder nach mir ruft."

Schon leuchtete das Millenniumspuzzle auf und die Beiden tauschten ihren Geist. Yami seufzte und blickte auf Yugis Schreibtisch. Die anderen drei Millenniumsgegenstände, die sich über die Zeit bei ihm angesammelt hatten, der Ring von Bakura, die Kette von Ishizu und der Stab von Marik, lagen auf dem dunklen Pult. Er wusste nicht warum, aber jedes Mal, wenn er sie ansah, erinnerte es ihn an seinen Kampf gegen Anubis. War das wirklich erst gestern gewesen?

Doch die Stimme Solomon Mutos riss ihn aus seinen Gedanken.

"Yugi! Wie lange willst du noch in deinem Zimmer bleiben?!"

"Ich komme gleich," rief der Geist des Pharaos zurück und wandte sich zu gehen. Doch plötzlich begannen die Millenniumskette und der Millenniumsstab grell zu leuchten an. Yamis Atem stockte. Was hatte das zu bedeuten? Vorsichtig trat er näher und berührte die Kette. Visionen erschienen vor seinen geistigen Augen, Bilder von... Ishizu! Sie stand am Fughafen von Domino? Doch diese Erscheinung schwand und wurde ersetzt durch einen Blick auf die Anzeigetafel des Terminals.

18.03 Uhr und das Datum... entsprach dem heutigen!! Es war vorüber. Hastig blickte Yami auf seine Armbanduhr. 17.30 Uhr. Wenn er sich beeilte und sofort losging, konnte er auf dem Weg zum Domino Airport noch Téa anrufen und abholen. Schnell lief er aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und an der Ladentheke vorbei.

"Tut mir Leid Großvater, aber ich muss noch dringend wohin."

Ohne die Antwort des alten Mannes abzuwarten, war er auch schon verschwunden.
 

Téa stand zitternd vor Kälte draußen vor ihrer Haustür. Yugi, oder der Stimme nach eher Yami, hatte sie angerufen und gesagt es sei wichtig.

"Hoffentlich ist es auch wichtig genug um mich für die Tatsache zu entschädigen, dass ich bei der Aufregung glatt vergessen hab', mir meine Jacke mitzunehmen," brabbelte sie Zähne klappernd vor sich hin. Aber noch einmal rein gehen wollte sie auch nicht. Doch da erkannte sie bereits die Silhouette Yamis, der in einem schon fast anormalen Tempo angelaufen kam.

"Was ist den mit dir los?", fragte seine Freundin erstaunt.

Anstatt zu antworten sah ihr gegenüber nur japsend auf die Uhr.

"17.49 Uhr, wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir zu spät."

"Zu spät wofür?"

"Die Millenniumskette!", erklärte er, lediglich unterbrochen von ein paar schweren Atemzügen, "Ich habe gesehen, wie Ishizu jeden Moment aus Ägypten eingeflogen kommt."

/Ishizu? Aber was will sie den hier? Sie hatte nach Yugis Duell gegen Marik doch zusammen mit ihrem Bruder Domino verlassen. Merkwürdig.../ Doch Téa sprach ihre Bedenken nicht aus. Die Beiden rannten zum Flughafen und kamen nach schier endlosen Minuten und Zerrungen in den Beinen an.

18.02 Uhr. Die Anzeigetafel verkündete, dass die Maschine von Kairo bereits gelandet war. Einige wenige Passagiere kamen angelaufen. Und inmitten all der Unbekannten erschien tatsächlich Ishizu. Freudig kreischend rannte Téa auf sie zu und umarmte die verdutzte Ägypterin.

/Hat sie sich nicht gerade beklagt, dass ihr alles wehtut?/, fragte Yami sich innerlich und trat dann ebenfalls auf die Angekommene zu.

"Schön dich wieder zu sehen.", meinte er freundlich aber noch ein wenig außer Atem.

"Ebenfalls, aber woher wusstet ihr, dass ich komme?"

"Millenniumskette!", erwiderte die Braunhaarige strahlend und plapperte gleich weiter.

"Wenn du jetzt hier bleibst, können wir ja noch so viel unternehmen. Ich zeig dir hier die besten Cafés, die schicksten Boutiquen und, und, und..."
 

/Endlich Ruhe!/, dachte Ishizu ich, als sie die Tür zu ihrem neuen Appartement aufschloss. Der Empfang von Téa und Yami war ja ganz reizend gewesen, aber nachdem sie die Beiden nach Anubis gefragt hatte, hatte sie ziemliche Schwierigkeiten gehabt Yami zuzuhören, da Téa, die gar nicht auf die Frage geachtet hatte, schon einmal lauthals sämtliche Punkte für die aufgezwungene Sightseeing-Tour festlegte.

Quietschend schwang die Tür auf. Das erste, was einem auffiel, außer dem riesigen Wohnzimmer, war die direkt der Tür gegenüberliegende doppelte Glasfensterschiebetür, die zu dem großen, bogenförmigen Balkon führte. Dieser erlaubte einen herrlichen Blick über die halbe Stadt. Doch Ishizu hatte keinen Blick dafür. Ohne Umschweife begab sie sich in das Schlafzimmer, wo ein mit einem weißen, seidenähnlichen Stoff bezogenes Doppelbett auf sie wartete. Achtlos ließ sie die Taschen fallen, schmiss ich auf die einladend aussehende Decke und versank sofort in süßem Schlaf.
 

To be continued...
 

Nicht sehr spannend bis jetzt oder? Aber wartet nur, das nächste Chap wird in der Vergangenheit spielen, vermittelt durch einen Traum Ishizus. Bevor ich's vergesse, die Zeichen für Träume sind bei mir die hier: // *träum,dös,fantasier,penn* \\. Hierbei wird gleich ein neuer Char vorgestellt (leider...). Bis dann, *bussi*, eure Vampyre_Martini ^^
 

Vorschau:

[...]Isis verstand diese Priesterin einfach nicht. Wie konnte man trotz eines Gelübdes nur so... mannstoll sein? Es war eine Beleidigung, für die Göttin, die sie repräsentierte, für die gesamte Priesterschaft des Palastes und für den Pharao. Glaubte sie etwa, nur weil Nephtys eine der weniger mächtigen Gottheiten war, achtete niemand auf sie?[...]

Der Tag, an dem wir uns trafen

//Der gesamte Palast war in Aufruhr. Die Sklaven huschten nur so durch die Gänge. Isis verstand den ganzen Tumult nicht. Es ging hier doch nur um einen Mann.

Gelangweilt saß sie in ihrer Kammer und achtete nicht auf ihre Umgebung.

"Isis? Hallo, hast du mir überhaupt zugehört?"

"Wie bitte? Verzeih, Miriam, doch ich war in Gedanken."

Miriam, eine junge Priesterin mit welligen roten Haaren und blau-grünen Augen seufzte gespielt und fuhr fort: "Ich habe gefragt, ob du nicht auch auf die Ankunft Seth' gespannt bist. Ich habe gehört, er soll unglaublich gut aussehen. Und ich, als Priesterin der Nephtys, die Frau des Gottes Seth, darf ihn empfangen. Das ist ja so genial!"

Isis verstand diese Priesterin einfach nicht. Wie konnte man trotz eines Gelübdes nur so... mannstoll sein? Es war eine Beleidigung, für die Göttin, die sie repräsentierte, für die gesamte Priesterschaft des Palastes und für den Pharao. Glaubte sie etwa, nur weil Nephtys eine der weniger mächtigen Gottheiten war, achtete niemand auf sie? Eben jene Göttin, die Seth verließ, weil er nicht in der Lage war, Kinder zu zeugen und stattdessen sich mit seinem und ihrem Bruder Osiris vereinigte. War es denn dann noch ein Wunder, dass Seth Osiris in Stücke gehauen hat?

"Nur weil eure Schutzgötter ein derartiges Verhältnis zueinander hatten, muss dass noch lange nicht auch für euch gelten", erwiderte Isis mahnend.

Verächtlich drehte Miriam sich um und ging.

"Olle Spießerin...", murmelte sie, doch die Schwarzhaarige hörte es genau.

Diese stand nun auf und begab sich ebenfalls in die Gänge. Nirgends waren Wachen zu sehen, alle befanden sie sich bei den Räumlichkeiten des Pharaos oder seines Sohnes, Prinz Atemu. Der Herrscher Ägyptens war sehr besorgt, da Seth nicht nur berüchtigt für sein Temperament und schlechtes Benehmen war, nein die drei Seher des Palastes, Yolanda, Sheridan und Isis selbst hatten in letzter Zeit immer häufiger düstere Visionen.

Als wäre das noch nicht genug, kam noch das Getümmel durch die Vorbereitungen auf Seth' offizielle Amtsverleihung - sein Vater, der Hohepriester war gestorben und er musste nun sein Recht als Nachfolger vom Pharao bestätigen lassen - und das zur Zeit unglaublich schwüle Wetter hinzu. Isis plagten schreckliche Kopfschmerzen und sie rieb sich ihre Schläfen. Dabei übersah sie eine Stufe und stolperte. Ihr Körper machte sich bereits auf den Aufprall gefasst, als plötzlich zwei starke Arme sie festhielten und hoch zogen. Verwirrt sah sie nach oben um das Gesicht ihres ,Retters' sehen und blickte in zwei saphirblaue Augen.

"Der Pharao sollte seinen Priesterinnen wirklich mehr zu Essen geben, so zierlich wie ihr seid."

Die Seherin erkannte den Mann, der sie nun verschmitzt anlächelte, sofort wieder. Sie hatte sein Antlitz bereits in ihren Träumen erblickt. Doch selbst wenn sie ihn nicht gekannt hätte, der goldene Millenniumsstab, den er bei sich trug, hätte ihn ausgewiesen. Auf einmal fiel ihr auf, wie eng sie doch an seinen Körper geschmiegt war und löste sich mit roten Wangen von seiner muskulösen Gestalt. (*sabber*)

"Seth", rief sie aus und verbeugte sich vor ihm, "wir hatten euch nicht so früh erwartet. Ich bin Isis, Priesterin der Muttergöttin selbst. Verzeiht, dass der Palast noch nicht ganz bereit für eure Ankunft hier ist, doch für ein Gemach ist bereits gesorgt."

"Keine Sorge, ich werde ohnehin nicht lange bleiben."

"Da wäre ich mir an eurer Stelle nicht so sicher."

Seth blickte sie verwundert an, stütze sich mit einem Arm gegen die Wand und beugte sich näher zu Isis hinüber.

"So? Nennt mir einen Grund, warum ich länger hier verweilen sollte, als nötig."

Sie sah ihn ernst und kühl an.

"Es liegt ein Schatten über dem Palast! Und er wird täglich bedrohlicher. Der Tod zieht schon seine Runden, auf der Suche nach einem Opfer. Die anderen Seher des Pharao sind der Ansicht, dass der Grund dafür allein ihr seid."

"Die anderen Seher? Nun, dann würde mich interessieren, was ihr dazu denkt, da ihr eine ebensolche zu sein scheint."

Isis musterte ihr Gegenüber kurz und antwortete dann: "Ich wage es erst mir solche Aussagen zu erlauben, wenn ich der Person gegenüber stehe. Und von euch scheint nichts bedrohliches auszugehen."

"Ach nein?", fragte Seth mit einem bösen Grinsen im Gesicht und stemmte auch die andere Hand gegen die warme Felsenwand, doch so, dass er die Schwarzhaarige festnagelte. Eisiges saphirblaues Glitzern traf auf die Farbe eines sanft rauschenden, tiefen Ozeans.

"Du hast keine Ahnung, was ich alles mit dir anstellen könnte, kleine Priesterin." (*rrrrrrrrr*, ^o^)

Isis erschauderte, doch nicht vor Angst. Miriam hatte nicht gelogen, er sah wirklich unglaublich gut aus. Doch sie war geweiht und würde sich nicht irgendwelchen Gefühlen oder kurzen Romanzen hingeben. Ihre Pflicht den Göttern gegenüber war wichtiger.

"Sucht euch doch ein anderes Spielzeug!"

"Ich lasse mir nichts von dir befehlen. Außerdem bist du nicht der Typ für Spiele. Dafür bist du viel zu steif. Sonst würdest du das langweilige Gesieze endlich lassen."

/Wie kann er es wagen? Bei aller Liebe, aber ich lass mir von niemandem erzählen, dass ich steif wäre. Du willst spielen? Das kannst du haben!/

"Woher willst du wissen, was für ein Typ ich bin? Vielleicht bist du einfach nur nicht mein Geschmack? Du kannst es ja austesten, wenn du willst."

Sein Kopf näherte sich noch ein Stück und ihre Gesichter trennten nur noch wenige Millimeter. Er hub gerade zum Sprechen an, da ertönte plötzlich eine Stimme.

"Seth, da seid ihr ja!"

Sofort suchten die Beiden Abstand voneinander. Miriam, die offensichtlich nichts von der Szene mitbekommen hatte oder es einfach verbarg, kam angelaufen, aufgemotzt in ihren feierlichsten Gewändern. Übertrieben verneigte sie sich vor dem zukünftigen Hohepriester und sagte: "Mein Name ist Miriam, Priesterin der Nephtys und es ist meine feierliche Aufgabe euch herumzuführen und die Räumlichkeiten vertraut zu machen.

Seth Gesichtsausdruck wurde eisig und gefühllos.

"Wenn ihr meint!", entgegnete er lediglich und folgte der jungen Frau.
 

Der Abend kam und Isis befand sich gerade in den Baderäumen. Sie legte ihre Kleidung ab und verstaute sie sorgfältig am Rand des großen Beckens, bevor sie ihre Füße in das warme Wasser tauchte. Dann glitt sie vollkommen in das angenehme Nass, das ihr gerade mal bis knapp unter die Brust reichte. Genüsslich schwamm sie ein paar Runden, als ein Platschen ertönte. Sie drehte sich um und erkannte Miriam. Noch bevor sie reagieren konnte, hatte die Jüngere ihr einen Schlag ins Gesicht verpasst.

"Dreckige Schlange", zischte diese, "Wie kannst du es wagen?"

Isis hielt sich die schmerzende Wange und fragte: "Was soll das? Ich habe dir nichts getan!"

"Ach nein? Und warum hast du dich dann so dezent an Seth herangemacht? Ich warne dich, lass ja deine Finger von ihm, er gehört mir."

Sie hatte es also doch gesehen!

"Erstens gehört er niemandem und zweitens war er derjenige, der sich an mich herangemacht hat!"

"Lügnerin", giftete es zurück und Miriam verpasste Isis einen zweiten Schlag. Diesmal knallte sie mit dem Kopf an den Beckenrand und es wurde schwarz. Ohnmächtig sank die Seherin in das Wasser...\\
 

Schlagartig schreckte Ishizu aus ihren Träumen. Ihr war, als könnte sie den Schmerz an ihrem Hinterkopf förmlich spüren. Sie zitterte und zog die Decke etwas näher an sich heran. Die ersten Sonnenstrahlen fielen bereits in ihr Schlafzimmer. Ihr Blick fiel auf den Digitalwecker auf ihrem Nachttischchen. 6.00 Uhr. Nicht gerade die beste Aufsteh-Zeit für einen Samstag Morgen. Gerade wollte die ehemalige Grabwächterin sich wieder in die Kissen lehnen, als es an der Tür klingelte.

/Wer zur Hölle kann das denn sein. Und auch noch zu dieser Uhrzeit. Müde schlürfte Ishizu zur Tür und öffnete sie. Was sie erwartete, war das Antlitz einer strahlenden Téa Gardener, die sich etwas zu sehr aufgedonnert hatte. Ihren Minirock konnte man eher als etwas breiteren Gürtel bezeichnen und das T-Shirt saß mit Müh und Not.

"Ishizu, bist du bereit?"

"Wofür denn?"

"Na, ich wollte doch mit dir in die Stadt gehen."

"Heute? Wenn's sein muss, aberlass mich wenigstens erst frühstücken."

Da hatte sie sich ja was eingebrockt.

Die Brünette wollte gerade eintreten, als sie Ishizus Wohnung sah. Es dauerte ganze zehn Minuten, sie danach aus ihrer plötzlichen Ohnmacht zu erwecken. Etwas, das die Ältere lieber hätte bleiben lassen sollen. (Was'n Satzbau... Deutsch-Leistungskurs lässt grüßen.)

Am Frühstückstisch war Téa so überdreht, dass es nahezu unmöglich war, sie zu ignorieren. Sie war wie ein Unfall: Man konnte nicht hinsehen, aber wegsehen konnte man erst recht nicht. Sie zappelte wie eine Blöde aufgeregt hin und her während sie ohne Unterlass einen Schwall undefinierbarere, als Worte kaum identifizierbare Laute von sich gab.

"Sag mal, warum gehst du nicht mit Serenity und Mai , während ich erstmal Koffer auspacke und mich hier richtig einrichte."

"Mai ist kurz nach dem Battle City Turnier verschwunden und Serenity verbringt den Tag heute mit Joey im Vergnügungspark. Aber apropos Koffer..."

Sie stand auf und begann in Ishizus Sachen herumzuwühlen.

"Téa, was wird das, wenn es fertig ist?"

"Also wirklich Ishizu, was hast du denn da eingepackt? In den Klamotten kannst du doch hier nicht rum rennen! Da werden wir dich heute gleich mal neu einkleiden müssen. Du hast Glück, dass ich in Sachen Mode eine Expertin bin."

Strahlend blickte sie zum Essenstisch hinüber.

/Lieber Gott, lass mich sterben!/
 

To be continued...
 

Kann man Shopping mit Téa überleben? Wird Gott Ishizu den Wunsch erfüllen und sie wird sterben? Ist Isis eigentlich ersoffen? Fragen über Fragen und nur ich kenne die Antwort *sadistisch lach* Frage 1 und 2 wird sich im nächsten Chap klären, bei Nummer 3 müsst ihr bis zum übernächsten warten. Fällt es eigentlich sehr auf, dass ich Téa nicht wirklich ausstehen kann?
 

Vorschau:

[...]"Téa, ich flehe dich an, sag mir, dass das nicht dein Ernst ist!"

"Wieso, was hast du denn dagegen?"

"Nun, es ist einfach zu... PINK!"

"Und reif für den Mülleimer!", ertönte eine Stimme von der Seite.[...]

Shopping in Hell

Drei Boutiquen, zwei ,Bijou Brigitte' und ein grässlich übertrieben parfümiertes ,Yves Rocher' später taten Ishizu bereits die Füße weh. Es war kein Shopping mehr, das war ein Marathon! Wie hielt Téa das nur aus?

"Und jetzt da rein!", rief die Jüngere und deutete auf einen Laden namens ,Pimkies'.

Stöhnend folgte die Ägypterin ihrer hyperaktiven Begleiterin. Und als ob das nicht schon genug wäre, musste sie selbst auch noch alles anziehen, was die Brünette ihr vorsetzte.

Doch was sie auch tat, keines dieser Kleidungsstücke war so richtig ihr Stil.

"Téa, ist das nicht etwas unpassend?", fragte Isizu, die gerade ein verdammt enges schwarzes Kleid anhatte, das nicht einmal die Bezeichnung Kleid verdient hatte. Träger fehlten vollkommen, und der Rockteil endete knapp unter dem Hinterteil. Der Saum war ausgefranst und wirkte leicht zerrissen. Kurzum, der Traum einer echten Goth-Queen. Aber nichts für eine ägyptische Grabwächterin.

"Wieso?"

"Weil ich weder Luzifer anbete, noch ein Vampir bin. Was heißt, ich bin auch nicht kälteunempfindlich, besonders anbetracht der Tatsache, dass ich aus einem Land stamme, in dem die Sonne stets scheint und bald der Herbst vor der Tür steht. Und ich würde auch gerne etwas anziehen, in dem man sich auch bewegen kann."

"Hmmm..."

Grübelnd verschwand Téa zwischen den endlosen Kleiderständern. Doch entgegen aller Gebete kam sie mit einem neuen, noch viel schrecklicheren Kleidungsstück zurück.

Es war wieder ein Kleid, diesmal länger und einfacher geschnitten. Trotzdem stach es einem sofort ins Auge.

"Téa, ich flehe dich an, sag mir, dass das nicht dein Ernst ist!"

"Wieso, was hast du denn dagegen?"

"Nun, es ist einfach zu... PINK!"

"Und reif für den Mülleimer!", ertönte eine Stimme von der Seite.

Blitzschnell drehten beide Frauen sich um, da Ishizu in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war, verlor sie das Gleichgewicht und fiel der hinzugetretenen Person genau vor die Füße.

"Kaiba!", zischte Téa den Jungunternehmer an, "was willst du denn hier?"

"Ich war zufällig einkaufen, als ich dein Gequake gehört habe und wollte lediglich nachsehen, welche modische Fehltritte du diesmal auf die Welt loslassen willst."

"Blöder Mistkerl!"

Die Brünette lief halb heulend mit dem Kleid wieder davon und ließ die arme Ishizu, die immer noch nicht in der Lage war aufzustehen mit Seto allein.

"Sieh mal einer an, wen haben wir wenn da? Bist du hier um wieder irgendwelche Märchen über längst vergangene Zeiten zu erzählen?"

"Seto Kaiba, ich schwöre dir, wenn ich es schaffe hoch zu kommen, dann schmier ich dir eine."

Grinsend sah der Multimillionär zu der Archäologin hinunter, wobei sein Blick an dem extrem tief geratenen Ausschnitt hängen blieb. Er wurde leicht dunkelrot um die Nase und streckte ihr die Hand entgegen um ihr aufzuhelfen.

"Aber wehe, du erzählst es der Quäkzippe," fügte er mit bösem Unterton hinzu.

"Keine Sorge," meinte sie lächelnd, geriet jedoch wieder ins Stolpern und fiel Seto genau in die Arme.

"Hey, kein Grund sich deswegen derart zu freuen."

Ishizu sah empört zu ihm auf und wollte ihm gerade einen Kommentar an den Kopf werfen, als ganz penetrant von irgendwoher die ,Sex and the City' -Titelmelodie.

"Oh, das ist meins!"

Die Ägypterin fischte nach ihrer Tasche und wühlte krampfhaft darin herum, bis sie ihr Handy heraus gezogen hatte, welches noch immer düdelte. Seto hob fragend die Augenbraue.

/Seit wann sieht jemand so prüdes ,Sex and the City'? Andererseits... woher will ich denn wissen, dass sie prüde ist? Man könnte es ja mal ausprobieren.../

Für diese Gedanken hätte Seto sich am liebsten eine gescheuert. Was zur Hölle dachte er da?

/Wahrscheinlich liegt es nur an diesem Kleid... Dieses verdammt eng anliegende, extrem Figur betonende und derart viel diese samtig hellbraunen Haut zeigende... /

Die zweite innerliche Ohrfeige folgte. Der Brünette entschied sich, dass es besser wäre zu gehen, bevor er noch vollkommen durchdrehte.

Ishizu nahm derweile den Anruf an.

"Hallo?"

"Ishizu," antwortete die elektronische Stimme, die sich als Marik entpuppte, "wie geht es so Schwester?"

"Es geht, mal abgesehen davon, dass Téa mich in unmögliche Fummel zwingt und es noch genze 5 Stunden dauert, bis die Läden zu machen."

Ein Lachen ertönte vom anderen Ende der Leitung.

"Du Ärmste. Hier ist alles okay. Wie läuft es mit der Arbeit?"

"Ich hab' angerufen. Nächsten Montag ist mein erster Tag. Hoffentlich geht alles gut!"

"Keine Sorge, du machst das schon. Na ja, bis später. Tschau!"

"Wiederhören." Und Ishizu legte auf. Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass Kaiba bereits verschwunden war.

/Schade eigentlich.../

Wieder erinnerte sie sich an ihren Traum. Das Gefühl, als sie in seinen Armen gelegen hatte...

"Ist er endlich weg?"

Téa war urplötzlich wieder aufgetaucht und sah sich mit bösen Blicken um.

"Muss er ja wohl, oder siehst du ihn hier irgendwo?"

Zufrieden klatschte die ,Quäkzippe' in die Hände und rief: "Dann können wir ja weiter Shoppen gehen!"

/Womit hab ich das nur verdient?/
 

Nachdem Ishizu sich nun endlich aus ihrem Stoffgefängnis befreit hatte und sie acht Läden später doch noch ein paar passende Sachen gefunden hatte, wurde ihr endlich etwas Entspannung gegönnt. Sie saß mit Téa bei im ,Fu Loi' und aß chinesisch zu Mittag.

"Willst du dann noch irgendwo hin?", fragte sie genervt.

"Ja! Ich wollte mit dir Kostüme kaufen gehen."

"Kostüme? Wofür das denn?"

Die Angesprochene verdrehte die Augen und fuchtelte mit ihren Händen vor dem Gesicht der Älteren herum.

"Hallo~ho, Erde an Ishizu! Es ist nur noch 1 Monat bis Halloween. Bekommst du eigentlich gar nichts mehr mit? Du solltest dein Kostüm so früh wie möglich kaufen gehen, sonst ist alles schon ausverkauft. Vorausgesetzt natürlich, du weißt schon, als was du gehst."

"Erklär mich nicht für doof, hier hängt ja überall Deko, wie könnte man dieses Fest denn vergessen. Aber ich habe ohnehin keine Lust darauf. Vielleicht geh ich einfach als Ägyptische Priesterin."

"Kommt nicht in Frage! Das ist viel zu einfach. Aber ich weiß was. Serenity und ich wollen als Feen gehen, mach doch mit! Drei ist eine magische Zahl, das kommt viel cooler rüber!"

"Du hast nicht zufällig vor jemand bestimmtes damit zu beeindrucken oder?"

Die Schwarzhaarige warf Téa einen verheißungsvollen Blick zu, woraufhin diese rot anlief.

"Doch schon..."

"Lass mich raten... Es handelt sich um Yugi."

Als Antwort wurde das Rot nur noch dunkler. Doch dann entschied sich die Brünette zum Gegenangriff.

"Was ist mit dir? Gibt es jemand bestimmtes in deinem Leben?"

Ishizu blickte betrübt auf ihr Glas.

"Na ja, eigentlich schon, es ist nur so..."

Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Immerhin wollte sie nicht gleich alle Details auspacken, aber ihr Gegenüber sollte es auch verstehen.

"Ich kenne da jemanden schon viele Jahre lang. Aber ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Und jetzt erscheint er mir so... verändert. Er will nichts von mir wissen und ich weiß nicht, was ich tun soll."

"Das ist doch Unsinn", wand Téa ein, "kein Mensch verändert sich vollständig. Ich bin sicher, dass du es ruhig bei ihm versuchen kannst. Bestimmt ist das alles nur Show."

Etwas aufgemuntert sah die Ägypterin auf. Als ihr Blick plötzlich auf die Uhr fiel.

"Meine Güte, schon o spät? Ich wollte doch noch zu ,Sinn Lefers' und die schließen gleich!"

Verwirrt sah ihre Begleiterin zurück.

"Was willst du denn da drin? Der Laden ist sauteuer und hauptsächlich was für Spießer und Anwälte."

"Es gibt auch Leute, die arbeiten. Und ich bezweifle stark, dass ich in bei meinem neuen Job in Tank-Top und Jeans erscheinen kann. Es sollte schon etwas Seriöses sein. Und du musst ja nicht mit rein kommen."

So geschah es, dass Téa erneut draußen stand und wartete, während Ishizu in aller Ruhe sich ein paar Outfits raussuchte. Als Entschädigung musste die Großere miterleben, wie die bereits Erwähnte in jedem Feenkostüm, das sie finden konnte, erst mal ein paar Runden durch den gesamten Laden tänzelte.
 

To be continued...
 

So, das war's wieder. Im nächsten Chap geht es wieder in die Vergangenheit. Freut euch auf Tod und Intrigen *schauriglach*. Hab ich Eifersucht und Gewalt vergessen? Wie konnte ich nur...
 

Vorschau:

[...]Sie konnte es nicht fassen. Seth lag einige Meter von ihr entfernt auf dem Boden, über ihn gebeugt war Miriam und sie küsste ihn hingebungsvoll. Wütend drehte die Isispriesterin sich um und ging. Sie war ja so wütend. Warum nur fühlte sie diesen Stich in ihrem Herzen? Eigentlich konnte es ihr doch egal sein, was er tat.[...]

Der Tod kommt auf leisen Sohlen

//Seth streifte durch die Gemächer des Plastes. Er hatte beschlossen das Gemäuer nun selbst zu durchforsten, nachdem es ihm endlich gelungen war, diese nervige kleine Rothaarige abzuschütteln.

Der Priester gelangte in einen großen Saal, in dessen Mitte sich ein steinernes Becken, das mit Wasser gefüllt war, befand. Es schien, als sei dies der Baderaum der Frauen. Leicht beschämt über sich selbst, wollte er sich gerade wieder umdrehen und gehen, als er in den Augenwinkeln etwas wahr nahm.

/Das wird doch nicht.../

Man konnte verschwommen die dunkle Gestalt einer Person erkennen, die unter dem Wasser trieb. Sofort schleuderte der Brünette seinen langen weißen Mantel von sich und sprang in das Nass. Er fischte vorsichtig und doch in Eile die junge Frau heraus. Schwer wog ihr nackter Körper in seinen Armen. Seth erkannte sie sofort wieder. Es war Isis, die ihn am Morgen empfangen hatte (was sie wohl sonst noch von ihm empfängt... >_<). Vorsichtig legte er die Priesterin auf den Beckenrand und stieg aus dem Wasser. Er nahm seinen Mantel und deckte die Schwarzhaarige behutsam damit zu. Ihr Körper war nicht kalt, denn das Wasser hatte sich kaum abgekühlt, was hieß, dass sie noch nicht lange in diesem Zustand sein konnte, aber ihre Lippen waren bereits leicht bläulich angelaufen. Der Ältere legte seinen Kopf auf ihre Brust und lauschte. Kein Herzschlag.

Seth stemmte seine Hände über den Platz, wo ihr Herz lag und stieß zu. Erneutes Lauschen. Keine Veränderung.

Verzweifelt sah er in ihr erbleichtes Gesicht. Er holte tief Luft und näherte sich zögernd ihren Lippen. Diese drückte er leicht auseinander und legte dann seine eigene darauf. Die Luft strömte in sie.

Isis begann zu krampfen. Er ließ von ihr ab und hustend spuckte sie Wasser. Luft strömte endlich wieder in ihre Lungen. Isis öffnete die Augen und richtete sich schlagartig auf. Verwirrt blinzelte ihren Retter an.

"Was..."

"Scht. Ich habe dich im Wasser treiben sehen und heraus geholt. Wer war das?"

Die Priesterin wollte sich weiter aufrichten und ihm antworten, da spürte sie einen hämmernden Schmerz in ihrem Schädel.

Sie fuhr sich mit der Hand an den Hinterkopf und zog diese dann wieder zurück. Blut klebte an ihren Fingern. Es war nicht getrocknet, aufgrund der Feuchtigkeit (Wasser ist feucht? O.O). In diesen Anblick versunken, bemerkte sie gar nicht, wie der dünne Stoff, der sie bedeckte, langsam rutschte.

"Jetzt sag schon, wer war das?", wiederholte Seth eindringlich. Es war für ihn ein Vergehen an der Immunität des Priesterstandes und wer auch immer der Übeltäter war, er würde ziemlichen Ärger kriegen.

Isis wich seinem Blick aus.

"Das ist nicht von Belang."

"Oh doch, das ist es," antwortete er und packte ihre Handgelenke. Dabei rutschte der Mantel vollends von ihrem Körper. Der Brünette sog scharf die Luft ein und tat genau das, was er besser hätte bleiben lassen sollen: Er starrte sie an.

"Perverser!", zischte sie und verpasste ihm eine Ohrfeige. Rasch stand sie auf, umwickelte sich fest mit dem Stoff und wollte gehen.

"Jetzt reg dich nicht so auf, ist ja nicht das erste Mal, das ich so was zu sehen bekomme", reif er und fügte gedanklich hinzu: /wobei ich zugeben muss, dass es der bislang beste Anblick war.../

Wütend drehte sie sich erneut um.

"Ach ja? Willst du damit etwa prahlen, Seth? Wenn ihr glaubt mich auf diese Art und Weise rumkriegen zu können, dann..." Doch weiter kam sie nicht. Isis stützte sich an der Wand ab, ihre Augenlider flimmerten. Gleich würde sie zusammen sacken. Doch Seth war bereits herbeigeeilt und hob sie wieder auf seine starken Arme.

"Du bist noch schwach, es wäre besser für dich, wenn du dich nicht zu sehr überanstrengst."

Mit schnellen Schritten trug er sie zu ihrem Zimmer und legte sie dort auf das Bett (bleibt nur noch die Frage offen, woher er weiß, wo der Raum liegt, ich glaube kaum, dass Miriam ihn auch in Isis' Zimmer herumgeführt hat. MTV Room Raiders in Ägypten...^o^).

"Du musst mir den Täter nicht verraten, wenn du nicht willst," meinte Seth und sah sie liebevoll und verständnisvoll an. Als Isis nicht antwortete, gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ ihr Gemach.
 

Der Morgen brach an.

Seth tigerte in seinem Gemach herum, als jemand den Raum betrat. Hastig drehte er seinen Kopf herum, doch es war nur Miriam.

"Was wollt ihr denn hier?", fragte er gelangweilt.

"Warum so abweisend Seth?" mit einem verführerischen Lächeln trat die Rothaarige näher an ihn heran und begann langsam mit ihren Fingern über seinen Oberkörper zu fahren.

"Jetzt, wo ihr noch etwas länger hier bleiben müsst, sollten wir lernen besser miteinander auszukommen."

Der Sethpriester trat einen Schritt zurück und sah sie verwirrt an.

"Was soll das heißen?"

"Wisst ihr es denn noch nicht?", entgegnete Miriam und drehte sich zu seinem Tisch um, der an Rande des Bettes stand. Ein Krug mit Wein stand, zusammen mit zwei Kelchen, darauf. Sie füllte die beiden bronzenen Gefäße mit der roten Flüssigkeit, trat wieder zu Seth und reichte ihm einen der Kelche.

"Der Pharao verstarb letzte Nacht. Prinz Atemu ist untröstlich darüber. Wie dem auch sei, das bedeutet, dass eure offizielle Amtserhebung als Hohepriester erst stattfinden kann, wenn der Prinz zum Pharao geweiht wurde. Und das dauert stets einen ganzen Mondzyklus. Ihr seht also..."

Seth nahm Miriam den Wein ab und meinte: "Und wenn ich ein ganzes Jahr hier bleiben müsste, deine Annäherungsversuche sind umsonst. Ich lasse mich nicht auf Frauen ein, ich bin immerhin Priester." Wütend stürzte er den Inhalt des Kelches hinunter und schleuderte das Gefäß dann durch den Raum.

"Ach, aber mit Isis ist es okay, was? Zu schade... dann muss ich es eben auf die harte Tour versuchen."

Seth wollte gerade fragen, was das bedeuten sollte, als er ein Brennen in seiner Magengegend verspürte. Das Gefühl verschwand rasch wieder, doch eine kribbelnde Lähmung erfasste seine Glieder. Er wollte seinen Millenniumsstab packen, doch der lag dummerweise auf dem Tisch neben dem Eingang.

"DU Hexe... Was hast du getan?"

"Tja," rief die Priesterin hinterhältig, während sie beobachtete, wie ihr Gegenüber auf den Boden sackte, "Ihr solltet etwas mehr Acht geben, es war ja wirklich ein Kinderspiel euren Trank zu vergiften. Keine Sorge, es ist nur eine vorübergehende Wirkung und keineswegs tödlich. Da habt ihr mehr Glück als der Pharao. Und nun..."

Sie beugte sich zu ihm hinunter und fuhr ihm mit den Händen langsam unter die Kleidung.

"...gehört ihr endlich MIR!"
 

Isis hatte gerade die traurige Kunde vom Tod des Pharaos erfahren und war nun auf dem Weg zu Seth' Gemach. Einerseits wollte sie ihn davon in Kenntnis setzen, andererseits hatte sie sich noch nicht bei ihm dafür bedankt, dass er ihr Leben gerettet hatte.

Die Schwarzhaarige drehte sich gerade um und stand an der Schwelle, als sich ihr ein unglaubliches Bild bot.

Sie konnte es nicht fassen. Seth lag einige Meter von ihr entfernt auf dem Boden, über ihn gebeugt war Miriam und sie küsste ihn hingebungsvoll. Wütend drehte die Isispriesterin sich um und ging. Sie war ja so sauer. Warum nur fühlte sie diesen Stich in ihrem Herzen? Eigentlich konnte es ihr doch egal sein, was er tat.

Doch bevor sie ganz außer Hörweite war, vernahm sie eine schwache Stimme.

"Hilfe..."

Miriam ließ kurz von Seth ab und meinte gehässig: "Das bringt nichts, niemand wird dir helfen. Die sind alle noch viel zu beschäftigt wegen dem Ableben des Pharaos. Finde dich einfach damit ab, dann wird es erträglicher."

Die Rothaarige riss ihm nun das Oberteil entzwei und ihre Lippen kamen dem wehrlosen Priester schon wieder bedrohlich nahe, als sie plötzlich von einer unsichtbaren Kraft zurück und gegen die Wand geschleudert wurde.

"ES REICHT!"

Isis stand an der Tür, den Millenniumsstab in der Hand, welcher bedrohlich leuchtete.

"RAUS HIER, SOFORT!", brüllte sie der Jüngeren zu und ihre Augen funkelten bedrohlich. Die Angesprochene zog sich auch prompt fauchend zurück.

"Sei froh, wenn ich das nicht dem Prinzen melde."

Kaum war Miriam verschwunden, lief die Isispriesterin zu Seth und hob seinen Oberkörper leicht an.

"Alles in Ordnung mit dir Seth?", fragte sie besorgt.

"Es geht..."

"Warte hier, sie hat ein spezielles Nervengift verwendet, ich müsste noch ein Gegenmittel haben."

Wenige Minuten kehrte sie zurück und flößte ihm vorsichtig die übel riechende Flüssigkeit ein.

"So... versuch jetzt aufzustehen!"

Seth tat, wie ihm geheißen, klappte allerdings auf halbem Wege wieder zusammen.

"Mir ist noch schwindelig... Aber meine Arme kann ich wieder bewegen. Ich danke dir Isis. Wer weiß, was sie mit mir angestellt hätte, wenn..."

Isis legte ihm einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.

"Denk nicht einmal daran. Was passiert wäre, ist unwichtig, was zählt ist das, was auch tatsächlich geschieht. Und du musst mir nicht danken. Ich konnte mich so wenigstens dafür revanchieren, dass du mich gestern gerettet hast."

"Wenn das so ist, darf ich dich dann um etwas bitten?"

"Um was denn?"

Anstatt eine Antwort zu geben, packte er sanft ihr Kinn und zog ihr Gesicht zu sich hinunter. Dann küsste er sie sanft.\\
 

To be continued...
 

Schmalz hoch acht... Und wieder an einer unmöglichen Stelle aufgehört. Ich bin ja sooo fies. *bösegrins* Liegt wohl daran, dass ich vor kurzem erst ,Wes Craven präsentiert Dracula' gesehen hab. Egal, ich erwarte fleißig Kommies von euch! *zumSklaventreibermutier*

Danke an alle, die mir bis jetzt schon Kommies geschrieben haben!!!

*bussiverteil*
 

Vorschau:

[...]Seto bekam den Mund nicht mehr zu. Was zur Hölle tat SIE hier? Und warum sah sie so gut aus?

/Nein Seto, den Gedanken schlägst du dir schön wieder aus dem Kopf, das ist immerhin Ishizu!/

Und doch ließ es sich nicht leugnen.[...]

Kunst, Leidenschaft und andere Katastrophen

Es war Dienstag. Und das bedeutete für Seto Kaiba die Hölle. Nach zwei Stunden Geschichtsunterricht, einer Stunde Musik, zwei Stunden Englisch und einer Stunde Hauswirtschaft, war er der Meinung, dass ein Ende des Unterrichts doch nur fair wäre. Überhaupt waren zwei Stunden jener ominösen Fächer bar jeder Logik, die nur dazu dienten, damit jene, die etwas sinnloses Talent aber keine Denkfähigkeit besaßen, ihren Notendurchschnitt aufbessern konnten, mehr als man(n) an einem Tag verkraften konnte. Immerhin war er Multimillionär, seine Kunden interessierte es einen Scheißdreck, ob er singen oder Plätzchen backen konnte. Nicht, dass er so schlecht in diesen Fächern gewesen wäre. Sie langweilten ihn nur. Aber als wäre das alles noch nicht genug, wurde in der siebten Stunde echt dem Fass den Boden ausgeschlagen. KUNST!!!

Warum zur Hölle musste man sich in der letzten Stunde des Tages noch an einen Tisch setzen und Papier und Pinsel quälen? Es gab kein Fach, das der Brünette derart hasste, wie Kunst. Schon allein weil Yugi weitaus besser in dem Fach war und die Lehrerin nur genau dann gute Noten verteilte, wenn man alles so machte, wie es ihrer Meinung nach aussehen sollte. Nur weil die Tussi einen Doktortitel in Kunst hatte, zählte noch lange nicht bloß ihre Meinung.

Das Stundenklingeln ertönte, als plötzlich überraschenderweise der Direktor der Schule eintrat. Sofort saßen alle Schüler außer einem, der an einem Tag ungefähr so viel verdiente wie der Direx im Monat, total stramm und aufrecht.

Der Schulleiter räusperte sich und berichtete: "Es tut mir aufrichtig Leid ihnen das mitteilen zu müssen, aber ihre hoch geschätzte Kunstlehrerin Frau Dr. Terrada hat die Schule gewechselt."

Gekünstelte ,Schade's drangen aus jeder Ecke des Raumes. Seto studierte gelangweilt die Kritzeleien, die irgendwelche vorwitzige Schüler auf seinem Platz hinterlassen hatten.

/Gott sei Dank,/ dachte er sich, /wurde auch Zeit, dass die alte Schachtel das Feld räumt./

Noch einmal räuspernd fuhr die Oberinstanz fort.

"Trotzdem können wir uns glücklich schätzen, so schnell einen äußerst fähigen Ersatz gefunden zu haben. Fräulein Ishtar wird von jetzt an das Vergnügen haben, sie in Kunst zu unterrichten. Ich hoffe sehr, dass ihr ihr mit Respekt entgegenkommen werdet."

Kaibas Kopf war sofort wieder nach oben geschnellt. Ishtar? Hatte er sich jetzt verhört, oder was?

Doch die erwähnte Person öffnete in genau diesem Augenblick die Tür und trat in den Raum.

Seto bekam den Mund nicht mehr zu. Was zur Hölle tat SIE hier? Und warum sah sie so gut aus?

/Nein Seto, den Gedanken schlägst du dir schön wieder aus dem Kopf, das ist immerhin Ishizu!/

Und doch ließ es sich nicht leugnen.

Sie trug einen glatten schwarzen Rock, der ihr bis kurz über die Knie ging und an der linken Seite geschlitzt war, dazu eine rote Bluse, wobei beides ihren samtigen Teint um einige Nuancen heller erscheinen ließ. Die langen seidigen Haare waren zu einem Zopf geflochten und nur wenige Strähnen hingen ihr noch im Gesicht. Höflich verneigte die Ägypterin auf sich japanische Weise vor dem Direktor, der das Zimmer verließ.

Kaiba fiel auf, dass er Ishizu immer noch mit halb geöffnetem Mund anstarrte und entwickelte ein so unglaubliches Interesse für seine Federmappe, dass er diese auch sogleich einem näheren Studium unterziehen musste, mit einer leichten Rosafärbung um die Nase.

"Bevor wir mit dem Unterricht beginnen, möchte ich wissen, ob ihr irgendwelche Fragen an mich habt," meinte die Schwarzhaarige mit ruhiger und freundlicher Stimme.

Sechs Finger schossen in die Höhe.

Chizuru, ein rotblondes Mädchen, das ganz in der Nähe von Téa saß, stellte ihre Frage zuerst.

"Sie sind doch eigentlich Archäologin, ich habe von ihrer Ausstellung im Domino Museum gehört. Wieso dürfen sie dann Kunst unterrichten, wenn sie doch gar nicht die nötige Ausbildung dafür haben?"

Geschockte Blicke der Mitschüler. Das war eine verdammt gewagte Frage, Frau Dr. Terrada hätte sie für so etwas aus dem Unterricht geworfen. Nur Seto hatte einmal gewagt sie nach dem Unterricht als ,Schande für die gesamte Lehrerschaft' zu bezeichnen. Doch Ishizu ließ sich dadurch überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

"Ich habe mich speziell auf ägyptische Artefakte spezialisiert, aber unabhängig davon muss man, wenn man Archäologie als Berufszweig wählt, Geschichte und Kunst studieren, da man in der Lage sein muss die Architektur, Schriftzeichen, etc. in die verschiedenen Zeitepochen einzuordnen."

Vier der anderen gehobenen Finger senkten sich, es bleib nur noch einer übrig, ein schwarzhaariger Schüler, der fast neben Kaiba saß.

"Gehen sie mit mir aus?"

Seto hätte sich fast verschluckt. Er hatte ein brennendes und bedrückendes Gefühl im Magen. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein?

Gelächter erschallte. Die neue Lehrerin lächelte und erwiderte lediglich: "Es tut mir wirklich Leid, aber das ist rechtsmäßig verboten. Nun gut, da es keine weiteren Fragen gibt, können wir ja beginnen. Meine Vorgängerin hat mir berichtet, dass ihr letzte Stunde angefangen habt, Naturzeichnungen anzufertigen. Da wir nur noch eine halbe Stunde haben und ihr bestimmt noch nicht fertig seid, könnt ihr noch bis zum Ende daran weiterarbeiten. Wer schon fertig ist, verhält sich bitte ruhig. Wer will, kann Discman hören, aber stört eure Mitschüler nicht!"

Sofort begannen alle, ihre Zeichnungen herauszukramen und mit ihren Buntstiften das Papier zu vergewaltigen. Nur Seto holte aus dem untersten Bereich seiner Mappe ein weißes Papier mit Karikaturen heraus. Er nannte sie ,Die tausend Tode des Yugi Muto'. Yugi, wie er von einem Laster überfahren wird, Yugi, der in die Luft gesprengt wird, Yugi mit Kopfschuss und einer dezenten Blutspur und rosa Hirnmasse an der Wand, Yugi, wie er an einem Elektrozaun gebrutzelt wird und gerade wollte er einen Yugi, dem der Schädel gespalten wird, zeichnen, als ihm das Papier aus der Hand gerissen wurde.

"Sie sollten ihre zeichnerischen Fähigkeiten lieber auf die Hauptaufgabe konzentrieren, Mister Kaiba!", bemerkte Ishizu, die durch die Gänge lief um die Arbeit der Schüler zu beobachten. Sie legte die Zeichnung auf ihren Schreibtisch und ignorierte tapfer den giftigen Blick von Seto, der gleichzeitig die anderen Schüler ermahnte, sollte ein Kommentar fallen, würde jemand sein Leben verlieren.
 

Eine halbe Stunde später...
 

"So, beendet bitte eure Arbeit, damit ich sie einsammeln kann. Hausaufgabe für nächste Woche: Bringt euer Lieblingsbild mit und analysiert es nach zeichnerischen Mitteln, beschreibt seine Wirkung und koppelt damit, warum das euer Lieblingsbild ist, und was es für euch bedeutet."

Schwatzend packten alle ihr Zeichenzeug weg und ließen die Papiere auf dem Tisch liegen. Bei Setos Zeichnung hob Ishizu nur fragend die Augenbraue, sagte aber nichts.

Er wollte gerade gehen, als er zurückgehalten wurde.

"Mister Kaiba, sie bleiben noch da, ich muss mich mit ihnen unterhalten!"

/Ja toll, das hat mir gerade noch gefehlt, jetzt hält sie mir gleich eine Standpauke, wetten?/

Kaum waren alle draußen, trat sie auf ihn zu und hielt ihm seine Naturzeichnung vor die Nase.

"Könnte ich vielleicht erfahren, was DAS HIER soll?"

"Das ist ja wohl offensichtlich ein Baum," war die gelangweilte Antwort.

"Das ist alles andere als ein Baum," gab Ishizu gereizt zurück, "das ist ein breiter brauner Strich mit einem grünen Kreis obenauf! Nennst du das vielleicht eine anständige Zeichnung?"

"Es kann ja nicht jeder mit Talent gesegnet sein."

"Sieh mal einer an, Mr. Perfect gibt zu, dass er doch nicht so perfekt ist."

Seufzend klatschte sie das Blatt auf Setos Platz.

"Ich erwarte ja von keinem, dass er der nächste Picasso wird. Alles, was ich will ist, dass die Schüler sich wenigstens anstrengen. Was hier nicht der Fall ist."

Kaiba setzte sich wieder, da er das Gefühl hatte, dass das Gespräch noch laaange dauern würde.

"Die Sache ist die, dass du ja Talent besitzt, was deine ,reizende' Karikatur zeigt, aber um das umzusetzen, braucht man Leidenschaft für die Kunst."

Er grinste Ishizu schelmisch von unten her an.

"Was, wenn ich nun mal keine Leidenschaft besitze?"

Gemächlich beugte sie sich über den Tisch und hauchte: "Dann such dir eine."

Seto wurde rot, da er einen ziemlich guten ,Ausblick' auf das Dekolleté seines Gegenübers hatte, was von dieser sicherlich nicht beabsichtigt war. Die junge Frau erhob sich wieder und meinte: "Es ist mir vollkommen egal, wie du es anstellst, aber beginn endlich, Begeisterung für die Kunst zu entwickeln. Sie ist keine Pflicht, sondern eine Passion. Und um sicher zu gehen, dass du dein Talent auch nicht verschwendest, werde ich persönlich dir Nachhilfe geben.

"WAS???"

Unkontrolliert war der Brünette aufgesprungen.

"Das ist doch wohl ein Scherz! Ein Kaiba braucht keine Nachhilfe und schon gar nicht in so einem Witzfach!"

Ishizu tat, als hätte sie das gar nicht gehört.

"Die Nachhilfe findet in diesem Raum statt, Dienstag die achte Stunde. Die Naturzeichnung wird vorerst nicht bewertet, stattdessen wirst du auf die Hausaufgabe eine Note bekommen, also solltest du dich besser gut darauf vorbereiten. Das war alles, glaube ich. Du darfst jetzt gehen."

Und damit war das Thema beendet, sie nahm ihre Tasche und ließ einen vollkommen perplexen Seto Kaiba zurück.
 

To be Continued...
 

Ich hab die Sache mit dem Bild von Paul Klee jetzt doch raus genommen. Wäre zuviel geworden... Im nächsten Kapitel gibt's voraussichtlich wieder einen Songtext, ich verrate aber noch nicht, welchen. Höhö, bin ja sooo fies. ^.^
 

Vorschau:

[...]"Warum? Warum tust du das, warum sagst du mir das jetzt? Du bist feige, was soll ich damit anfangen? Es ist zu spät, wir können nichts mehr ändern..."

Die Tränen rannen ihr über das Gesicht. Sanft wischte er sie weg und zog die Kleinere an sich.

"Was hätte es denn ändern sollen?", fragte er flüsternd.[...]

Das Versprechen

Warning! Extrem kurzes Kapitel. Bitte erschlagt mich nicht dafür. Ach, traut ihr euch ja gar nicht. Dann erfahrt ihr ja nicht wie es weiter geht. ><
 

//Während des nächsten Monats waren alle Priester des Palastes so beschäftigt mit den Vorbereitungen zu der Krönung Atemus, dass Isis Seth kaum sah und wenn, dann nur wenn beide gerade ihren Pflichten nachkommen mussten. Noch immer ging ihr der Kuss nicht aus dem Kopf.

Was sollte das? War das nur ein Spiel von ihm gewesen, eine unbedeutende Geste? Er wusste, dass die Verbindung zweier Priester verboten war, sie beide hatten ein Gelübde abgelegt.

Doch der große Tag war nun endlich vorüber und Isis ließ sich erschöpft in ihr Bett fallen. All die endlosen Gebete und Weihrauchdämpfe hatten sie ungemein ermüdet.

Sie wollte gerade die Augen schließen, als eine Sklavin ihren Raum betrat.

"Ich soll ihnen ausrichten, dass mein Meister Seth sie zu sprechen wünscht," meinte die junge Frau mit einer Verbeugung.

Die Schwarzhaarige stand wieder auf und nickte.

"Ich komme sofort."

Sie hätte den Weg zu Seth' Gemach auch allein gefunden, aber es war weitaus unauffälliger seiner Dienerin zu folgen und so konnte Isis noch ihren Gedanken nachhängen.

/Warum lässt er mich ausgerechnet jetzt rufen? All die anderen Wochen war ich ihm ja scheinbar egal. Das hat doch sicherlich noch bis morgen Zeit./

"Meister, ich habe die Priesterin gerufen, wie ihr es befohlen habt."

Die Worte der Sklavin rüttelten die Ägypterin wieder aus ihren Überlegungen.

"Gut, lass uns bitte allein Kisara."

Die Weißhaarige verneigte sich wieder und ging.

Isis sah Seth an. Er stand am Ende des Raumes und blickte durch das Fenster hinaus auf die unberührt wirkende Wüste. Völlig abwesend hatte er seinen Blick nicht mal abgewandt, als er Kisara den Befehl erteilt hatte.

Vorsichtig räusperte Isis sich und fragte: "Warum habt ihr mich rufen lassen?"

"Warum verfällst du wieder in Förmlichkeiten?", war die Gegenfrage.

Der Brünette drehte sich um nun doch um und lächelte die Priesterin an, doch irgendetwas trauriges schien in seinem Lächeln zu liegen.

"Was möchtest du von mir?", formulierte sie ihre Frage neu.

"Ich werde morgen Mittag zum Hohepriester geweiht werden. Und das bedeutet, dass ich mich bereits morgen Abend auf den Weg zurück zu meinem Tempel machen muss."

"Wieso?", platzte es aus Isis heraus und sie hielt sich geschockt die Hand vor den Mund."

"Ich meinte: Warum auf einmal so plötzlich?"

"Ich war schon viel zu lange fort. Der Tempel steht unter meinem Befehl, wer weiß, was alles passiert ist, während ich nicht anwesend war."

Sie blickte auf den Boden, konnte es nicht fassen. Tränen stiegen ihr in die Augen und erstickten ihre Stimme. Doch er durfte es nicht sehen, sie wollte es nicht.

"Warum erzählst du mir das?"

Ihre Stimme klang schwach und gepresst, doch sie konnte es nicht verhindern.

"Weil ich will, dass du eines weißt, bevor ich gehen muss."

Er nahm ihr Kinn in seine Hände und zog ihr Gesicht zu ihm.

"Es ist wirklich wichtig für mich. Und deshalb möchte ich nicht, dass du jetzt meinetwegen weinst... Ich liebe dich."

Eine schallende Ohrfeige zerstörte den Moment.

Seth trat einen Schritt zurück und hielt sich seine brennende Wange.

Wütend schrie sie auf ihn ein.

"Warum? Warum tust du das, warum sagst du mir das jetzt? Du bist feige, was soll ich damit anfangen? Es ist zu spät, wir können nichts mehr ändern..."

Die Tränen rannen ihr über das Gesicht. Sanft wischte er sie weg und zog die Kleinere an sich.

"Was hätte es denn ändern sollen?", fragte er flüsternd.

"Unser Leben," antwortete sie leise, "jetzt werden wir auseinander gehen und uns nie wieder sehen. Was nützt uns dann die Liebe."

Lächelnd sah er sie an und meinte: "Also fühlst du genauso wie ich. Es genügt mir, das zu wissen. Es hätte nie etwas ändern können, Isis. Es ist uns verboten.

Aber hör zu: Meine Weihe wird vom Pharao, einem Priester und einer Priesterin ausgeführt werden. Er hat mir erlaubt, diese selbst auszusuchen. Ich möchte, dass du in diesem wichtigen Moment an meiner Seite bist."

"Wie könnte ich? Das schaffe ich nicht, ich würde doch nur weinen. Ich will nicht, dass du mich allein lässt."

"Keine Sorge. Du bist stark. Und ich werde in Gedanken immer bei dir sein. Ich verspreche dir, bei allen Göttern Ägyptens, dass ich dich nie vergessen werde."

Etwas aufgemuntert blickte sie zu ihm hoch. Vorsichtig stellte sie sich auf Zehenspitzen, die Lippen leicht geöffnet.

"Gewährst du mir dann wenigstens einen letzten Kuss?"

Ohne die Antwort abzuwarten schlang Isis ihre Arme um seinen Hals, so fest sie konnte, als wöllte sie ihn nie wieder loslassen, sich nur an diesen einen Moment klammern.

Ihre Lippen trafen sich. Er konnte spüren, wie sanft die ihren waren, und wie schüchtern ihre Besitzerin.

/Ich würde dir jeden Wunsch gewähren. Selbst wenn du mich bitten würdest hier zu bleiben. Aber das wirst du nie tun. Dazu sind wir viel zu sehr an unsere Regeln gebunden. Uns bleibt nur die Hoffnung, dass sich das eines Tages ändert./ \\
 

Ishizu schreckte mitten in der Nacht auf. Das Mondlicht schien in ihr Zimmer. Langsam schritt sie zum Balkon und öffnete die Glastüren, ließ die kühle und frische Nachtluft auf sich einströmen. Sie hatte zwar nur ein kurzes Nachthemd an, doch es war ihr egal ob sie fror oder nicht.

Nicht mehr länger konnte sie ihre eigenen Tränen halten.

/Warum musste das nur geschehen? Du hast dein Versprechen gebrochen. Du hast mich vergessen./
 

~You don't remember me but I remember you

I lie awake and tried so hard not to think of you

But who can decide what they dream?

And dream I do...
 

I Believe in you

I'll give up everything just to find you

I have to be with you to live, to breathe

You're taking over me
 

Have you forgotten all I know and all we had?

You saw me mourning my love for you

And touched my hand

I knew you loved me then

I Believe in you

I'll give up everything just to find you

I have to be with you to live, to breathe

You're taking over me
 

I look in the mirror and see your face

If I look deep enough

So many things inside that are just like you are taking over~
 

To be Continued...
 

Hab ich zu viel versprochen? Das Lied ist von Evanescence und trägt den Titel 'Taking over me'. *Seufz* Damit wäre die Storyline der Vergangenheit beendet. Nun, noch nicht ganz... aber das werdet ihr schon noch sehen.

@Wanze: Tod Frau Dr. Sonntag! Du armes Schwein hast die auch noch in Deutsch.
 

Vorschau:

[...]"Armes kleines Ding. Wie sehr du es auch versuchst, er wird dir nie glauben. Wie lange hast du gewartet, 5000 Jahre? Verschwendete Zeit. Lass ihn doch endlich und hör auf, dich an nichtexistente Strohhalme zu klammern. Ihr seid nie füreinander bestimmt gewesen. Er gehört jetzt mir!"[...]

Die Wahrheit?

Kapitel 7 Die Wahrheit?
 

Dienstag.

Kunstunterricht.

Ein wohl zum ersten Mal in seinem Leben ein wenig nervöser Seto Kaiba stand an der Tafel und hatte die äußerst zweifelhafte Ehre seine Hausaufgabe als erster vorzustellen. Die Hälfte der Schüler, und zwar der Großteil der männlichen, achtete gar nicht auf ihn und war eher damit beschäftigt, auf die wohlgeformten Gliedmaßen Ishizus zu starren, welche sich ganz dezent auf Setos Bank gesetzt hatte, die Arme verschränkt und die langen Beine übereinander geschlagen.

Selbst der so kühle Multimillionär konnte nicht leugnen, dass diese Pose ungemein verführerisch aussah und war hin und her gerissen zwischen dem Drang, sie anzusehen und es zu lassen, da sich Starren nicht gehörte.

/Ob sie weiß, welche Wirkung das auf die Schüler hat? Andererseits traue ich ihr nicht zu, dass sie das absichtlich macht. Das ist absurd.

Andererseits... wenn man ihren Handy-Klingelton bedenkt.../

Er unterbrach seine eigenen Gedanken zugunsten seines Notendurchschnitts und ließ den Aufmerksamkeitsverlust der anderen nicht auf sich sitzen.

Geräuschvoll pinnte er mit den Schulmagneten ein Poster von beträchtlicher Größe an die Tafel und drehte sich wieder um. Am liebsten hätte er laut losgelacht, denn der Anblick, der sich ihm bot, war einfach zu köstlich.

Da jeder endlich kapiert hatte, dass es losging, wandten sie ihren Blick nach vorne und man konnte beobachten, wie jedem nacheinander ungläubig der Mund aufklappte, so ähnlich wie ein Dominostein den anderen anstieß. Selbst die sonst so ruhige Ägypterin konnte nur staunen.

/Ich fass es nicht. Von allen Bildern, allen Künstlern... Ausgerechnet DIESES? Wie ist das möglich, er kann doch unmöglich wissen, dass... Nein. Ishizu, das bildest du dir nur ein. Es ist nur ein dummer Zufall, nicht mehr. Oder vielleicht doch Schicksal? Der Grat zwischen den Beiden ist schmal...

Und außerdem ist das doch gar nicht sein Stil... Zumindest soweit ich das beurteilen kann./

Auf dem Poster war ein engelsähnliches Wesen zu sehen, ganz in weiß, vor schwarzem Hintergrund und blutbesudelt. Ein verzierter goldener oder steinerner Ring war dahinter abgebildet.

Seto räusperte sich.

"Das Bild trägt den Namen ,Millennium' und stammt von dem Zeichner Louis Royo. Man kann ganz deutlich ein spielen mit Kontrasten sehen, wodurch das Wesen im Vordergrund und der Ring im Hintergrund, welche beide eine zentrale Stellung einnehmen, in den Mittelpunkt gerückt werden und dem Betrachter sofort ins Auge fällt."

"Es gibt ja auch nichts anderes, was man da betrachten könnte...", maulte ein anderer Schüler und ein gedämpftes Lachen erklang, welches sofort beim Anblick von Kaibas eisigen Drohblick gefror.

/Interessant... Auf jeden Fall hat er die Klasse unter Kontrolle,/ dachte sich Ishizu und überlegte sich im Stillen, wie die Analyse wohl weiter gehen würde.

"Ich habe dieses Bild gewählt, da es mit wenigen Zeichnerischen Mitteln, doch dafür mit größter Perfektion und Detailgetreue eine düstere und mysteriöse Stimmung erzeugt."

Die Schwarzhaarige sah das Bild an und versank in Gedanken.

/Er hat Recht... Als ich dieses Bild in meinem zweiten Studienjahr zum ersten Mal zu Gesicht bekam, jagte es mir einen Schauer über den Rücken. Es wirkte so dunkel und doch anziehend zugleich, ich habe nie wieder ein Bild gefunden, das mich derart beeindruckt hat. Seitdem hatte ich ein besonderes Interesse an den Bildern von Louis Royo. Aber ,Millennium' war stets mein Liebstes.

Und nun hat er es ausgewählt. Warum muss das Schicksal mich nur ständig verhöhnen? Ist es nicht schon genug, dass ich mein ganzes voriges Leben nur der Pflicht meinem Pharao gegenüber gewidmet habe? Und mein halbes jetziges Leben noch dazu?

Kann ich denn nicht einmal einfach nur glücklich werden?/

"Ausgelöst wird diese Stimmung durch die Verwendung schlichter Symbole. Das eiserne Halsband mit der abgebrochenen Kette daran, verdeutlichen ein gewisses ,Gefangen sein' und die Flügel und der Ring im Hintergrund, der mit Gravuren, die ziemlich keltisch aussehen, versehen ist, vermitteln einen magischen und heiligen Eindruck, der jedoch durch die zerfetzte Kleidung und das Blut einen bedrohlichen ,Touch' erhält. Man kann nur mutmaßen, was für eine Art von Wesen dies darstellt. Vermutlich ist es ein gefallener Engel, so kann man daraus schließen, dass er verbannt worden ist, weil er sich selbst mit Blut besudelt hat, das Halsband versinnbildlicht die Verbindung zu Gott, die mehr eine Gefangenschaft für das Wesen war und die jetzt abgebrochen ist. Das zerfetzte Kleid zeigt die Leiden und Schmerzen, die auf diesem Weg vonnöten waren und bilden insgesamt einen Kontrast zum reinen und unbesudeltem Antlitz Gottes. Auch die Tatsache, dass es hierbei sich um einen eindeutig weiblichen Gefallenen handelt, kann man als Anspielung auf den Sündenfall Adam und Evas sein, da Eva diejenige war, die die Sünde über das gesamte Menschengeschlecht brachte..."
 

"Und, wie war ich? Also wenn mir das keine Bestnote eingebracht hat, weiß ich auch nicht weiter."

Ishizu musste schmunzeln über die Zweideutigkeit des Satzes. Die beiden waren gerade am Ende der ,Nachhilfe-Stunde' angekommen.

"Nun ja, wenn man der Ansicht ist, dass ein Zeichner, der mit Vorliebe recht freizügige Darstellungen von Frauen mit einem mystisch wirkenden Hintergrund malt, dann schon," gab sie frech zurück. Doch bei dem Anblick von Setos grummeligem Gesicht, fügte sie lächelnd hinzu: "Okay, okay, wie du willst. Du hast deine Eins. Aber das heißt noch lange nicht, dass du dich auf diesen Lorbeeren ausruhen kannst."

"Warum bist du eigentlich hier?"

Seine unmittelbare Frage ließ sie stutzen, dann wurde ihr Blick wieder ernst.

"Ich habe in einem Traum Bilder von dem Duell zwischen Yugi und dir gesehen, als Anubis plötzlich erschien und einen Kampf gegen den Pharao forderte. Doch das Ende erfuhr ich leider nicht und so kam ich her um nach dem Ausgang zu forschen. Es ist sehr beunruhigend. Immer mehr Mächte der Vergangenheit scheinen sich in Domino zu sammeln..."

Doch Seto lachte nur kalt und verhöhnend auf: "Ich fasse es nicht, dass du dein Leben tatsächlich nach diesen Märchen ausrichtest."

"Wie kannst du nur so etwas sagen?", erwiderte sie gekränkt, "Was muss noch geschehen, damit du endlich an deine Bestimmung glaubst? Du kannst nicht immer davor weglaufen!"

"Selbst wenn: Warum interessiert es dich, was vor 5000 Jahren war? Wir leben im jetzt und hier. Aber vor allem würde ich gern wissen, warum du so scharf darauf bist, dass ich dir glaube?"

Sie schluckte. Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, meinte sie lediglich: "Dieser Krieg, der vor 5000 Jahren stattfand, zwischen dem Hohepriester Seth und dem Pharao Atemu... Alle wollen nur wissen, auf welche Art und Weise er ausging, niemand fragt, warum er überhaupt begann. Ich weiß, dass Seth nicht so ein schlechter Mensch war, wie behauptet wurde, doch keiner verstand seine Motive. Und da du seine Wiedergeburt bist, bin ich der festen Ansicht, dass auch du tief in dir eine empfindsame Seele hast, obwohl viele das bezweifeln."

Fragend hob er die Augenbraue, doch wagte nicht, sie zu unterbrechen.

"Eine längst vergessene Legende besagt, dass der Anstoß des Krieges im Tode einer Priesterin des Pharaos lag. Seth hatte sie so sehr geliebt, dass er seine ganze Wut und seinen Hass, mit denen er die Trauer verdrängte, gegen Atemu richtete."

Sie beendete ihren Bericht und sah traurig zu Boden.

"Ach ja?", fragte er ungläubig und abweisend, "Und was soll das mit mir zu tun haben? Nein, warte, lass mich raten: Du sagst jetzt bestimmt gleich, dass ich und die Wiedergeburt dieses Mädchens füreinander bestimmt sind, und bestehst am Ende darauf, dass ich sie heiraten soll, wegen so einer beschissenen Legende. Das ist doch vollkommen lächerlich! Wer soll diese Priesterin denn überhaupt gewesen sein?"

Ishizus Herz stockte für einen Moment. Sie hatte mit dieser Frage am wenigsten gerechnet. Wie könnte sie ihm das sagen? Er würde sie auslachen, das Versprechen, dass Seth Isis gegeben hatte, mit Füßen treten. Aber dennoch: Hatte sie ihm das alles nicht nur erzählt, damit er endlich einsah, wer er war? Ar sie nicht nach Japan gekommen um ihn wieder zu finden?

"Warum sollte ich dir darauf antworten, wenn es dich doch ohnehin nicht im mindesten interessiert?", entgegnete sie schnippisch.

Seto sah sie verblüfft an und öffnete den Mund zu einer Antwort, doch ihm fiel partout nichts ein, was er dazu noch hätte sagen können. Stattdessen ergriff sie wieder das Wort.

"Wie auch immer, ich bin sicher, du hast am Vertretungsplan bereits gemerkt, dass Herr Toyakan aus Amerika zurück ist, mitsamt den Schülern, die an dem Austauschprojekt mit Amerika teilgenommen haben. Er wird ab nächste Woche wieder seinen ,Jüdische Kunst und Kultur' -Kurs aufnehmen, weshalb wir dieses Zimmer hier nicht mehr zur Nachhilfe benutzen können. Da ich allerdings deinen Arbeitsplan nicht durcheinander bringen möchte, würde ich sagen, wir verschieben das auf Wochenende. Die Frage ist nur: Bei dir oder bei mir?"

"Wenn, dann bitteschön bei mir. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn mich jemand bei einer Lehrerin zu Hause entdeckt. Mein guter Ruf steht immerhin auf dem Spiel!"
 

Seto ging gerade aus dem Zimmer und trat in den Gang. Er war ja so erleichtert, diesen ganzen Quatsch für's erste hinter sich zu haben. Ihm kam eine Schülerin entgegen, die offensichtlich zu Ishizu wollte.

/Wer ist DIE denn? Ich hab sie hier noch nie in der Schule gesehen. Trotzdem... irgendwie kommt sie mir bekannt vor./

Es war zwar überhaupt nicht seine Art, anderen hinterher zu spionieren, doch ihm fiel ein, dass er selbst noch einmal ins Kunstzimmer musste und heftete sich an ihre Fersen.
 

Gestresst ließ Ishizu sich auf einen Stuhl fallen. Warum nur musste das alles so kompliziert sein? Und warum er so stur? Wenn er ihr wenigstens ansatzweise Glauben schenken würde...

Doch eine vertraute eisige Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

"Armes kleines Ding. Wie sehr du es auch versuchst, er wird dir nie glauben. Wie lange hast du gewartet, 5000 Jahre? Verschwendete Zeit. Lass ihn doch endlich und hör auf, dich an nichtexistente Strohhalme zu klammern. Ihr seid nie füreinander bestimmt gewesen. Er gehört jetzt mir!"

"Raus aus meinen Gedanken, Miriam.", fauchte Ishizu und stand auf, drehte sich um.

Oh ja, es war Miriam, kein Zweifel. Der gleiche spöttische Gesichtsausdruck, die gleichen überheblichen Gesten, ihr wurde fast schlecht, bei dem Anblick.

"Was willst du hier? Du wurdest verbannt und hättest gar nicht wieder geboren werden dürfen."

"Oh, arme kleine Isis. Bist du immer noch sauer auf mich? Nimm deinen Tod nicht so sehr persönlich. Aber was mich betrifft: Ich habe meine Wege in dieses Leben gefunden. Auf welche Art und Weise, muss dich nicht interessieren. Wichtig ist nur, dass du bald aus dem Weg geräumt sein wirst. Ich kann nicht zulassen, dass du mir und Seth noch einmal dazwischenfunkst."

Miriam holte langsam aus ihrer Tasche einen kleinen, goldenen Dolch mit gezackter Klinge heraus.

"Das wagst du nicht!", rief die Schwarzhaarige mit einem leichten Anflug von Panik. Ängstlich lief sie nach hinten, doch stieß schon bald mit dem Rücken gegen die Wand. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Schon in ihrem früheren Leben hatte Miriam ein unglaubliches Talent im Kampfsport und Umgang mit Waffen. Ein präziser und schneller Hieb und es war aus.

"Angst, Isis? Wo hast du denn nur deine Millenniumskette gelassen? Jetzt hast du ja gar keine Chance mehr dich zu verteidigen. Und wer würde schon eine Austauschschülerin verdächtigen, die keinerlei Beziehung zu dir hatte. Du bist praktisch schon tot."

Die Rothaarige holte zum Schlag aus.

Doch weiter sollte sie nicht kommen.

Ruckartig wurde ihr Handgelenk nach hinten gerissen und der Dolch fiel ihr aus der Hand. Eiskalte Blicke durchbohrten sie hasserfüllt.

"Meines Wissens nach ist es verboten, Waffen in die Schule zu bringen. Und erst recht wenn man versucht, Lehrer damit zu bedrohen. Verschwinde sofort, oder ich sorge dafür, dass du von der Schule liegst, bevor du überhaupt erst richtig hier angekommen bist."

Seto ließ Miriams Handgelenk wieder los und beobachtete, wie sie hastig verschwand.

"Alles in Ordnung?", fragte er Ishizu. Die Kälte war aus seinen saphirblauen Augen gewichen und hatte der Besorgnis Platz gemacht.

Sie fragte sich, ob er etwas von dem Gespräch mitgehört hatte.

"Nein, schon gut. Es ist alles in Ordnung. Was machst du denn noch hier?"

Ihre Stimme war noch etwas zittrig, doch ihre Haltung war gefasst und selbstbewusst.

"Dir das Leben retten, anscheinen."

"Ich meine es ernst!"

"Ich hab mein Kunstzeug liegen lassen," entgegnete Seto belustigt und deutete auf den Beutel, der an seinem Tisch hing.
 

To be Continued...
 

Wahhh, mein Leben ist ja sooo stressig geworden. Ich kann über die Schule nicht mehr ins Internet, mein Vater kriegt das Modem an meinen Compi nicht angeschlossen, weshalb er ihn platt machen will und ich alles auf CD speichern muss. Außerdem hab ich mir 'ne Erkältung eingefangen und versuche nun mit Vitamin C-Doping und einer Unmenge an Pfefferminztee mit Zitrone oder Honig wieder gesund zu werden, um am 22. Dez. diesen Jahres in der Annenkirche stehen zu können, weil ich beim Weihnachtskonzert singe. Warum musste ich nur Chorkurs nehmen? *heul*

Außerdem hüppt mein Bruder die ganze Zeit hinter mir rum und spielt mit einem unglaublichen Lärmpegel Baskettball. Hat jemand 'nen Strick, ich fürchte, ich habe meine Armbrust verlegt.
 

Vorschau:

[...]Zum ersten Mal in seinem Leben erkannte er, dass sie sich doch ziemlich ähnlich waren. Auch sie war nicht nur die kühle, selbstbewusste Person, die sie vorgab zu sein. Sie war verletzlich, genau wie er, nur dass er selbst es sich nie eingestehen würde.

Er hatte das große Bedürfnis, sie zu trösten, ihr zu sagen, dass es ihm Leid tat, aber sein Stolz verbot es ihm.[...]

Seto's Dream

.:Part1 - the Vision:.
 

Ishizu starrte ihn ungläubig an.

"Wenn das so ist...", begann sie mit zittriger Stimme, "dann habe ich deiner Vergesslichkeit wohl zu danken. Wie lange... warst du eigentlich schon in unserer Nähe?"

Sie versuchte es so beiläufig wie möglich einzuwerfen, versagte jedoch kläglich.

"Ich bin gerade erst hinzugekommen.", antwortete Seto hastig. Zu hastig für ihren Geschmack.

"Ah, ja."

Er wandte sich ab, als ein goldener Lichtstrahl ihn blendete.

Nicht von der Sonne.

Wenige Zentimeter von seinen Füßen lag der Dolch, den Miriam hatte fallen lassen. Dieses verhasste Todeswerkzeug... wie viel Blut wurde damit wohl schon vergossen?

Ein grausiger Schauer lief dem Brünetten über den Rücken, auch wenn man es ihm nicht ansah. Doch trotz allem... das zarte Spiel der nachmittäglichen Sonnenstrahlen auf dem glänzenden Edelmetall hatte etwas anziehendes an sich, fast schon magisch.

Er beugte sich hinunter, um das Ding aufzuheben. Doch kaum erfühlten seine Finger das glatte, kalte Material, raste eine Schockwelle durch seinen ganzen Körper.

Alles wurde schwarz, Bilder zuckten an seinen Augen vorbei. Bilder von alten Steintafeln, Statuen, Palästen... und dann...

Die Vision war zum Stillstand gekommen. Er befand sich in einem Raum, in dessen Mitte sich ein großes, doch nicht allzu tiefes Becken befand, das mit Wasser gefüllt war.

/Scheint so eine Art...Baderaum zu sein. Aber das kann nicht sein! Ich war doch eben noch in der Schule. Dieses Gefühl... das alles kommt mir so bekannt vor. Richtig, im Kampf gegen Ishizu begann der Millenniumsstab zu leuchten und dann tauchten auch diese Bilder auf. Aber das hier ist so real.../

"Seth...", hauchte eine Stimme.

Seto, der bis eben noch den Kopf Gedankenversunken gesenkt hatte, blickte auf.

Es war SIE!

Ihr langes schwarzes Haar wehte sacht, obwohl kein Wind ging und sie lächelte ihn traurig aus ihren tiefen Augen an.

,Ishizu' wollte er sagen, doch stattdessen rief er: "Isis!"

/Warum... was soll das, kann ich nicht einmal mehr ihren Namen rufen?/

"Ishizu", meinte sie sanft, "Isis, Ishtar... das sind doch alles nur Namen. Es ist nicht wichtig, welchen man wählt, wichtig ist nur die Bedeutung ihres Trägers. So viele Namen für nur eine Göttin... Die Muttergöttin. Ich könnte dir noch so viele nennen: Ni-Terat, Caratra, Akasha, Ceridwen, selbst in der Jungfrau Maria hat sie ihre Verkörperung gefunden. [1] Doch das ist dir egal, nicht wahr? Für dich haben sie keinen Wert, es zählt nur der eine Name, den du mit IHR verbindest. Und dem du demnach auch mit mir verbindest. Denn sie ist ich und doch ist sie es wieder nicht, denn es gibt nicht zwei Wesen auf der Welt die vollkommen identisch sind. 5000 Jahre sind eine lange Zeit, selbst für eine schlafende Seele. Aber es ist vielleicht gerade genug Zeit für sie um zu reifen und sich zu verändern."

Die Worte sickerten nur langsam zu ihm durch, doch ihre Bedeutung war ihm gleich. Er nahm wahr, dass sie eine vollkommen andere Sprache verwendete und doch verstand er jedes Wort perfekt, als wäre es seine eigene.

"Warum?", fragte sie ihn nun, dieselbe Frage, die er noch kurz davor sich selbst gestellt hatte. Dieser Dialekt... es war höchstwahrscheinlich Altägyptisch, auch wenn es Seto nicht wirklich interessierte.

"Warum hast du unser Versprechen gebrochen, Seth?", fragte sie in Rage und Verzweiflung zugleich, "Warum hast du mich vergessen? Warum hast du UNS vergessen?"

Sie trat einen Schritt zurück und stand jetzt direkt am Beckenrand.

"Ich sterbe, Geliebter. Ich sterbe und du bist Schuld daran."

Die Augen der Priesterin füllten sich mit Tränen.

Burgunderrote Tränen.

Blut.

Dieselbe rote Flüssigkeit, die an der Stelle ihres Herzens durch das weiße Gewand sickerte.

"Isis?", fragte Seto und seine Stimme klang dünn und panisch.

Ihr Blick wurde trüb, sie schwankte leicht. Und dann, ohne Vorwarnung, fiel sie. Wie in Zeitlupe näherte sich ihr Körper der glatten Wasseroberfläche.

Mit letzter Kraft streckte sie ihren Arm nach ihm aus. Doch er konnte nicht, war wie gelähmt.

Das Wasser spritzte hoch, ihr Körper schien in der Flüssigkeit zu schweben.

"Nein..."

Rote Schwaden zogen sich durch das Becken, verdunkelten es ganz. Doch es war noch nicht vorbei.

Die rote Emulsion begann entgegen der Gravitation den Beckenrand hinauf zu fließen, über die erdfarbenen Fliesen, selbst die Wände und Säulen hinauf.

"Nein," keuchte er noch einmal und ging ein paar Schritte zurück. Langsam kroch die Flüssigkeit nun auch seinen Körper hinauf.

,Seth....Seth...'
 

"...to...Seto...SETO!"

Der Raum war wieder normal. Doch er konnte noch immer die warme Nässe über seine Haut gleiten fühlen. Der Dolch lag auf dem Boden und seine glitzernde Oberfläche hatte jetzt etwas geradezu bösartiges an sich. Eine Hand legte sich auf seine Schulter.

"Ist alles in Ordnung mit dir?"

"LASS MICH IN RUHE!"

Seto wirbelte herum, wehrte die Person mit seinem Arm ab, der Schock saß noch zu tief. Das schallende Geräusch einer Ohrfeige.

Ishizu blickte fassungslos zur Seite und hielt sich die brennende Wange.

/Ich wollte ihm doch nur helfen... Was ist nur los mit ihm?/

Ungläubig blickte der Blauäugige von ihr zu seiner Hand. Hatte er sie wirklich gerade geschlagen? Das war doch unmöglich, das war... nicht er selbst.

"Ich...Es..."

Die Worte wollten sich einfach nicht von seiner Zunge lösen. Er schnappte sich seinen Beutel und stürmte zur Tür hinaus.

Weg. Alles um nur weg von diesem verfluchten Ort zu kommen. Und er wusste, er würde nie wieder in dieses Zimmer gehen können, ohne dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Erst jetzt realisierte der Millionär, wie sie oihn genannt hatte.

Seto. Nicht, Kaiba, nicht sein vollständiger Name, sondern schlicht und einfach Seto.

Sein Vorname. Es war so... vertraut.
 

~Where once was light, now darkness falls

Where once was love, love is no more

Don't say 'Goodbye', don't say, I didn't try

These tears we cried are falling rain

For all the lies you told us, the hurt, the blame

And we will weep to be so alone

We are lost

We can never go home
 

So in the end I'll be, what I will be

No loyal friend was ever there for me

Now we say 'Goodbye', we say, you didn't try

These tears you cry have come too late

Take back the lies, the hurt, the blame

And you will weep when you face the end alone

You are lost

You can never go home
 

You are lost

You can never go home...~
 

.:Part 2 - the Dream:.
 

//"Nein...bitte nicht schon wieder."

Er stand wieder in dem Baderaum.

/Ich muss träumen.../

Und tatsächlich. Der schwarze Satin-Schlafanzug, den er trug, bestätigte seine Vermutung.

Angstvoll blickte er sich um. Würde es wieder geschehen? Musste er noch einmal hilflos zusehen wie sie starb? Seine Ishizu...

/Halt. Sie ist nicht ,meine' Ishizu. Sie ist einfach nur Ishizu. Eigentlich müsste sie mir gleichgültig sein.../

,Aber das ist sie dir nicht...' schien eine Stimme in seinem Kopf zu flüstern.

"Was ist das hier überhaupt für ein Ort?"

"Weißt du es denn nicht, Seto?"

Er schrak zusammen.

/Nein. Bitte, ich will nicht, dass es noch mal geschieht. Ich will mich noch bei ihr entschuldigen. Wie kann ich ihr denn dabei in die Augen sehen, wenn mich dieses Traumbild verfolgt?/

Sie trat aus dem Schatten heraus, näherte sich ihm langsam am Rand des Beckens.

"Dies ist ein Raum aus deiner Vergangenheit, eine Verkörperung deiner Erinnerungen."

Dasselbe Bild. Erneut wiegten sich ihre seidigen Haare zu einem unbekannten Spiel des Windes. Nicht ganz. Auch sie schien eine Art Nachthemd zu tragen, mit dünnen Trägern und einem verzierten Saum knapp über dem Knie.

"Was willst du hier?", fragte Seto eine Spur zu schroff.

"Ich weiß es nicht," antwortete die junge Ägypterin ruhig, "Ich konnte nur in deinen Traum gelangen, weil du es so wolltest. Die Frage lautet also: Was willst du von mir?"

Er seufzte erleichtert auf.

"Also nur ein Traumbild... keine weitere düstere Vision."

/Vision? Was hat er gesehen, als er den Dolch berührte? Und warum hält er mich für ein Traumbild? Hat er es denn nicht verstanden? Ich bin in seinen Traum eingedrungen./

Ishizu wollte ihn gerade über seinen Irrtum aufklären, doch besann sich eines besseren. Wenn er nicht wusste, dass sie WIRKLICH hier war, dann würde er sch ihr vielleicht leichter offenbaren.

"Willst du mich wieder schlagen?", fragte sie mit düsterem Unterton.

Er wusste nicht warum, doch irgendwie schmerzte ihn diese Frage.

"Nein, ich... ich wollte das nicht. Ich war nicht ich selbst in diesem Moment. Aber es ist so... du erzählst mir all diese Geschichten...über die Vergangenheit. Du bringst mein ganzes Leben damit durcheinander. Und dann noch diese Sache mit der Priesterin, Seth' Geliebte. Der Gedanke, dass du Isis sein sollst..."

"Du hast gelauscht?", warf Ishizu überrascht und auch vorwurfsvoll ein.

"Es war ja kaum zu überhören," gab er sarkastisch zurück.

"Kannst du denn nicht einfach versuchen, mir zu glauben?"

Seto schnaubte verächtlich.

"Du hast ja gut reden! Du bist immerhin von klein auf damit aufgewachsen, für dich ist es einfach. Ich hingegen musste rational und effizient denken, um zu überleben, um den Lebensstandart für mich und meinen Bruder zu sichern. Und jetzt kommst du und willst meine gesamte Denkweise umkrempeln, aber das geht nicht."

"Was hast du denn schon für eine Ahnung?!", schrie sie so aufgebracht, dass sogar der junge Japaner zusammenzuckte, "Weißt du, wie es ist, erst als Priesterin und später als Grabwächterin erzogen zu werden? Hast du auch nur die geringste Vorstellung davon, was das für eine Bürde ist, sein ganzes Leben dem Glauben opfern zu müssen. Was ich von dir verlange ist im Vergleich dazu NICHTS. Hörst du, es ist gar nichts!!!"

Ishizu fühlte, dass ihr Tränen üpber die Wangen rannen. Doch nicht nur aus Wut, nein die alte Trauer übermannte sie wieder. Miriam hatte Recht gehabt. Es war vergebens, ihn überzeugen zu wollen.

Einfach nur vergebens.

Seto sah sie an und fühlte sich schuldig.

Zum ersten Mal in seinem Leben erkannte er, dass sie sich doch ziemlich ähnlich waren. Auch sie war nicht nur die kühle, selbstbewusste Person, die sie vorgab zu sein. Sie war verletzlich, genau wie er, nur dass er selbst es sich nie eingestehen würde.

Er hatte das große Bedürfnis, sie zu trösten, ihr zu sagen, dass es ihm Leid tat, aber sein Stolz verbot es ihm.

/Sie weiß, was Verantwortung bedeutet und wie es ist, wenn das Schicksal von mehreren Menschen auf den eigenen Schultern lastet. Sie kennt den Leistungsdruck, der einen manchmal derart in den Wahnsinn treibt, dass man das Bedürfnis hat, sich mit einem Messer die Pulsadern aufzuschlitzen, nur um zu sehen, wie das Leben langsam aus den eigenen Adern weicht./

"Warum verschließt du dich nur allem?"

Die Kleinere schüttelte den Kopf und ging hastig einen Schritt nasch hinten... und trat ins Leere.

Für Seto war es wie ein Déja vu.

Er konnte es nicht zulassen, dass sie erneut fiel, wollte ihre Hand erreichen, doch sie war zu weit entfernt.

Er sprang ihr hinterher.

Und das letzte, was er fühlte, war ihr zarter Körper in seinen Armen.

Dann schloss sich das Wasser rauschend über ihnen.
 

~ Mein Herz bricht, wenn wir nicht einsehen,

Dass wir zusammen gehören

Und wir nicht aufhören unser Leben zu zerstören

Wenn ich dich ansehe, bist du mir ähnlich

Nur unsre Ansichten drehen sich

Mal stehst du dort, mal steh ich hier

Es ist kaum ein Unterschied

Ich halt mich nur warm, damit ich nicht frier

Halt mich nur warm, damit ich nicht frier~
 

Prustend tauchten sie wieder auf.

Ishizu fühlte seine Hände, die ihre Taille fest umschlungen hielten.

"Was sollte das gerade?", fragte sie verwirrt.

"Bist du in Ordnung?"

Seine blauen Augen zeigten Sorge und... Angst?

"Ja schon, aber..."

Ohne ein Wort zu sagen, zog er sie wieder fest an sich, wollte nicht mehr loslassen.

/Gott sei Dank. Einen Moment lang hatte ich ernsthaft geglaubt, ich würde sie verlieren. Das hätte ich nicht ertragen. Ja, ich gebe es zu: Es hätte mich umgebracht!/

"Kaiba?"

Mit rotem Kopf suchte sie wieder etwas Abstand von ihm.

"Tu das nie wieder hörst du?"

"Aber... Seto... Ich verstehe nicht ganz."

Unsicher blickte die Ältere ihn an. Strähnen ihrer langen, schwarzen Haare hingen ihr ins Gesicht. Der weiße Stoff ihres Nachthemds war vollkommen durchnässt und klebte halbtransparent an ihrem wohlgeformten Körper. Das Wasser perlte in feinen Tropfen von ihrer zimtfarbenen Haut.

Gott, sie sah so verführerisch aus!

Ohne zu wissen, was er eigentlich tat, packte er vorsichtig ihr Kinn und küsste sie.

Innig erwiderte sie, konnte das brennende Gefühl auf ihren Lippen gar nicht fassen. So lange hatte Ishizu versucht, ihn zurück zu gewinnen und jetzt, wo der Moment gekommen war, erschien es ihr so... irreal.

Sie löste sich von ihm und schnappte nach Luft.

"Seto Kaiba, du bist der wahnsinnigste, arroganteste, emotionsloseste Kerl den ich kenne!"

Überrascht blickte er sie an. Das war nicht das, was er erwartet hatte.

"Und genau das ist der Grund... warum ich dich liebe!"

Ishizu warf sich ihm um den Hals und begann nun ihrerseits einen Kuss.

Dann wanderten Setos Lippen langsam weiter tiefer, liebkosten die zarte Haut ihres Halses.

Sie keuchte leise.

Er löste sich wieder von ihr und musterte sie mit seinen saphirblauen Augen.

"Es gibt da noch etwas, das ich dir sagen muss."

Die Ägypterin schüttelte jedoch ihren Kopf.

"Nicht jetzt Seto. Es gibt im Moment noch jemanden, der dich dringender braucht. Ich muss gehen."

"Was?"

Ein trauriges Lächeln umspielte ihr Gesicht.

Die Umgebung verdunkelte sich und verschwand langsam.

"Nein!"\\
 

Seto schreckte auf. Ein kleines, wuschliges Etwas stand neben ihm und zuckte zusammen.

"Mokuba? Was machst du denn hier? Es ist...", ein kurzer Blick auf die leuchtende Anzeige des Digitalweckers, "Zwei Uhr morgens."

"Tut mir Leid...", nuschelte der Mini-Kaiba, "ich wollte dich nicht wecken. Ich hab nur wieder... von Anubis geträumt. Darf ich bei dir schlafen?"

Ein warmes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Größeren.

"Aber natürlich. So oft du willst."

Die Bettdecke wurde zurück geschlagen und Moki krabbelte darunter, kuschelte sich so eng wie möglich an seinen Bruder. Dieser schlang seinen Arm um den kleinen Körper neben sich und schlug die Augen zu.
 

/Er ist in letzter Zeit wieder so nett geworden... Ob das etwas mit der Person zu tun hat, deren Namen er im Schlaf gerufen hat?

Ishizu.../
 

To be Continued...
 

[1] Die Namen findet man u.a. in ,Die Königin der Verdammten', ,Die Nebel von Avalon' und ,Die Ahnen von Avalon'
 

Endlich! I'm back in Business!!! *dance*

Ich danke allen meinen Kommie-Schreibern, dass sie so geduldig auf mein neues Kapitel gewartet haben. Ich weiß, ich habe mir Zeit gelassen, aber dafür hab ich mich wenigstens bemüht.

Der Songtext von Part 1 ist "Gollum's Song" vom O.S.T. von Herr der Ringe2 und der aus Part 2 ist von ,Geh davon aus' von den Söhnen Mannheims. Während dem Schreiben hab ich auch immer wieder den Van Helsing Soundtrack rauf und runter laufen lassen, schon allein, weil ich bei dem letzten Lied fast immer losheulen muss. Ich denk dann jedes Mal an Annas Todesszene... *flenn*

Na toll, jetzt geht das schon wieder los. Bis zum nächsten Kapitel...*schnief*

T.T Vampyre_Martini
 

Vorschau:

[...]"Manchmal... habe ich das Gefühl, dass er einsam ist. Und es schmerzt mich wenn ich ihm nicht helfen kann. Ich habe das Gefühl... dass ich ihn nicht erreiche. Deshalb wollte ich jemanden finden, der es an meiner Stelle tut."[...]

Enthüllungen, Geständnisse... und Dinge, die besser ungesagt geblieben wären

Sehr optimistischer Titel, nicht wahr? Bevor ich anfange weiter zu schreiben, mich nebenbei mit Himbeer-Joghurt-Tee voll zu saugen, CSI Miami zu gucken und darauf zu warten, dass meine Mutter mich rügt, weil ich Computer und Fernseher gleichzeitig anhabe, möchte ich auf die Bemerkung eingehen, Seto sei zu schnell aufgetaut.

Meine Idee war: während des Traums hat er Ishizu für ein Traumbild gehalten, wusste also nicht, dass das tatsächlich sie war. Er ist also davon ausgegangen, dass egal, was er anstellt, die echte Ishizu nichts davon weiß oder mitkriegt. Deshalb hat er sich ,gehen lassen', außerdem stand er noch unter Schock wegen der Vision.
 

.:Part 1 - Die Sache mit dem Taxi... :.
 

/Schieße, verflucht ausgerechnet heute bin ich zu spät dran!/

Es war Samstag und übel gelaunt lief Seto Kaiba durch das Firmengebäude der Kaiba-Corp. Er kam gerade aus einer nicht enden wollenden Konferenz und ging direkt auf seine Sekretärin zu, eine dieser klugscheißerischen, Kaugummi kauenden, Nägel feilenden, wasserstoffblonden Möchtegern-Hollywood-Kühe und das einzige, was ihr die Stelle sicherte, war ihr nahezu photografisches Gedächtnis.

11.17 Uhr, der Multimillionär war seit über einer Viertelstunde überfällig und er war sich todsicher, dass seine ,Verabredung' ihm das noch wochenlang unter die Nase reiben würde...
 

"SIE IST WO???"

Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Wenn das ein Scherz war, dann war es ein verdammt schlechter.

"Ich kann nichts dafür, es war nur so..."

Wütend stapfte er zum Ausgang, die schrillen Rufe seiner Tippse ignorierend. Der Brünette schmiss sich regelrecht in seine Limousine und blaffte den Fahrer an.

"NACH HAUSE!"

Die Reifen des Wagens quietschten und das Gefährt setzte sich in Bewegung.

/Schön, dann hab' ich sie halt warten lassen. Na und? Deswegen geht doch die Welt noch lange nicht unter. Aber Miss ,Dich-muss-man-in-deine-Schranken-weisen' reagiert natürlich gleich über und... mal ehrlich, was soll das? Sehe ich vielleicht aus wie ein kleines Kind, das man an seine Pflichten erinnern muss? Oh, ich könnte sie...

Sie hat da nichts zu suchen. Schon schlimm genug, wenn sie sich in mein Schulleben und meine Arbeit[1] einmischt, nein jetzt dringt sie auch noch in mein Privatleben ein.

Demnächst sagt sie mir wohl noch, wie ich meine Küche einzurichten habe, und welche Fliesen für mein Bad am meisten geeignet wären.

Zu schade, dass sie jetzt nicht vor mir steht, ich würde sie.../

Ja was?

Sie schlagen? Nicht mal er würde so tief sinken eine Frau absichtlich zu schlagen. Er konnte ja schon froh sein, dass sie die Sache mit der Ohrfeige auf sich beruhen hat lassen.

Sie voll schnauzen? Nein, das würde nichts bringen, sie würde nur dastehen mit diesem spöttisch-überlegenen Lächeln, warten, bis er fertig war und mit sanfter Stimme eine dieser provozieren ruhigen Antworten vom Stapel lassen, weil sie genau wusste, dass ihn das rasend machen konnte. Und in dem Moment, wo er komplett die Nerven verlor, hatte sie gewonnen. Aus rein psychischer Sicht.

Was blieb ihm für eine andere Möglichkeit?

Sie integrieren, Teil seines Lebens werden lassen, sie an sich ziehen und leidenschaftlich küssen, wenn er vor ihr stand.

/Scheiße, was denk ich jetzt schon wieder? Das war ein Traum, nur ein bescheuerter Traum. Zwischen ihr und mir war nichts, ist nichts und wird auch nie etwas sein.

Das wäre lächerlich. Einfach vollkommen lächerlich./

Und doch irgendwie ein interessanter Gedanke.
 

Kaiba riss die Tür zu Mokubas Zimmer auf. Und kriegte den Mund nicht mehr zu.

Zwei Personen lagen auf dem graublauen Teppich dicht aneinander gedrängt und über ein Buch gebeugt. Dem Einband nach zu urteilen war es Mokis Geschichtsbuch.

"Die Geschwistergötter Nut und Geb symbolisierten Himmel und Erde..."

Ihre ruhige Stimme wurde durch den Raum getragen und Seto konnte sich nicht helfen. Dieses Bild erinnerte ihn an etwas, das er stets vermisst hatte und nie bekommen.

Es schien wie eine Mutter, die ihrem Kind eine Geschichte erzählte.

Eine zärtliche Geste familiärer Liebe.

Familie...

"...sie zeugten zusammen die Götter Osiris, Seth, Isis und Nephtys. ..."

Diese Namen... Isis... Seth... Warum nur verfolgte es ihn ständig? Etwas, dessen er nicht Herr werden konnte.

Vergangenheit. Warum spielte sie so eine große Rolle?

"... Osiris war mit Isis verheiratet und Seth mit Nephtys. Doch Seth war unfruchtbar und so verließ Nephtys ihn und zeugte mit ihrem anderen Bruder Osiris ein Kind. Aus Eifersucht versuchte Seth Osiris zu töten, indem er ihn in einen hölzernen Sarg sperrte und ertränken wollte."

#Lüge...#

/Lüge.../, dachte Kaiba, die Stimme rezitierend, von der er nicht wusste, dass sie existierte, dass sie ein Teil seiner Seele war. Er wusste nur, dass die Geschichte falsch schien...so falsch...

"Wie brutal," bemerkte Mokuba mit großen Augen.

"Ich weiß. Nun, das Attentat misslang und so versuchte er es mit einer anderen Methode: er zerstückelte Osiris und schmiss die Teile in den Nil. Doch seine liebende Frau Isis sammelte die einzelnen Stücke zusammen..."

#Nein.#

/Nein./

#Sie hat ihn nie geliebt... Er hatte sie gezwungen, sie zu heiraten. Und dabei hatte er sie selbst nie geliebt. Er wollte sie Seth doch nur wegnehmen. Er hat seine Strafe verdient.#

/Er hat es verdient.../

"...und mithilfe des Gottes Anubis balsamierte sie ihn und erweckte sie ihn wieder zum Leben. So wurde Anubis zum Gott der Toten und des Einbalsamierens und die erste Mumie entstand. Nur ein Teil von Osiris fanden sie nie."

"Und welchen?"

"Öhm, sagen wir mal so, er war danach kastriert."

"Oh."

"Tja, und dieser fehlende Teil macht der Legende nach den Nil und somit das ganze Land Ägypten fruchtbar."

"Das Wasser würd' ich aber nicht trinken."

Ishizu lachte auf und wuschelte Mokuba durch die Haare.

"Durch Isis Magie gelang es ihr, doch ein Kind von Osiris zu gebären. So entstand Horus und Isis wurde zur Muttergöttin und Beschützerin der Familie. Wegen dieses ,Wunders' ist es auch verständlich, dass man die heilige Jungfrau Maria als eine abgewandelte Form von Isis ansieht."

#Ja... Isis war heilig. Osiris hatte kein Recht, sie anzurühren. Dieser Mistkerl hat sie einfach vergewaltigt. Und der Fluch der Schande der vier Geschwister sollte sich auf alle übertragen, die ihren Namen trugen. Nur wegen ihm... habe auch ich meine Isis verloren.#
 

~ Ich könnte tagelang von dir erzählen

Ohne deinen Namen auch nur einmal zu erwähnen

Unter Schmerzen oder unter Tränen

Würde dein Name als meine Linderung dienen

Jede deiner Bewegungen sind erstrebenswert

Und jede Stunde mit dir ist so lebenswert

Nichts ist vergleichbar mit dem was du zeigst

Und wie du lebst, wie du liebst...~
 

"Und soll ich dir noch was sagen Mokuba?", fragte Ishizu lächelnd, ohne von dem Geschichtsbuch aufzublicken.

"Was denn?"

"Dein Bruder steht schon die ganze Zeit wie eine Liftfasssäule im Türrahmen ohne sich zu rühren und erhöht dadurch seine Verspätung...", Ein kurzer Blick auf die Armbanduhr, "auf 38 Minuten und 23 Sekunden."

Der kleine Kaiba sprang überrascht auf und rannte dann auf den Größeren zu. Dieser schreckte erst aus seiner Trance auf, als er das zusätzliche Gewicht an seiner Hüfte spürte.

"Seto, da bist du ja endlich! Ich hab schon auf dich gewartet. Stell dir vor, Ishizu hat mir bei meinen Geschichtshausaufgaben geholfen, ist das nicht großartig?"

Er antwortete nicht, denn sein Blick lag immer noch auf der Ägypterin, die nun langsam aufstand, bedächtig und elegant.
 

~...Ich kenne nichts,

Ich kenne nichts,

Dass so schön ist wie du~
 

"Es ist jetzt genau 11.39 Uhr, dabei waren wir für Punkt 11 verabredet."

"Ich musste arbeiten," war das einzige, dass der Brünette antwortete. Seine Wut, seine Verwunderung waren verschwunden, "Aber jetzt habe ich Zeit."

"Hey!", protestierte ein kleiner Wuschelkopf, "ich dachte wir wollten heute Mittag essen fahren. Wenn du jetzt noch lernen musst, wird es zu spät."

/Gott, das hatte ich fast vergessen. Großartig. Ich muss einen der Beiden wohl oder übel versetzen...nur wen?/

So sehr er auch überlegte, die Wahl fiel ihm schwerer, als er dachte.

Doch überraschenderweise wurde ihm die Entscheidung abgenommen.

Ishizu beugte sich zu Mokuba hinunter und meinte freundlich: "Das tut mir aber Leid, ich will eure Familienpläne nicht stören. Ihr könnt ruhig fahren, ich warte dann eben nach etwas weiter. Ist nicht so dramatisch."

"Kommt nicht in Frage", fiel Seto ihr ins Wort. Verwundert stellte sie sich wieder gerade hin und blickte ihn fragend an.

"Als ob ich meine Gäste einfach verhungern lasse. Wenn schon, dann kommst du gefälligst mit."

"Au ja," bemerkte Moki freudig hopsend. "Aber können wir bitte, bitte mit dem Taxi fahren?"

"Wieso das denn?"

"Weil das nicht so auffällt. Ich will wenigstens dass wir einmal was wie eine normale Familie machen."
 

Mokuba klebte fast mit der Nase am Fenster, was recht bemerkenswert war angesichts der Tatsache, dass er derjenige war, der in der Mitte sitzen musste. Begeistert kommentierte er jede Sehenswürdigkeit und unterhielt sich angeregt mit ihrer gemeinsamen Begleiterin, während sein großer Bruder schweigend aus dem anderen Fenster sah, die Arme wie gewöhnlich vor der Brust verschränkt.

"Seto, warum sagst du denn nichts?"

Die Aufmerksamkeit des Kleinen hatte sich wieder auf ein anderes ,Ziel' fixiert.

Grummeln.

"Hallo, ich rede mit dir. Du bist in letzter Zeit etwas verschwiegen, kann das sein?"

"Und wenn schon." Karge Antwort. Sehr karg. Aber wenigstens hatte er reagiert.

"Mann, es wird echt Zeit, dass du dir wieder eine Freundin besorgst."

Eine Ader an Kaibas Stirn begann bedrohlich zu zucken, doch gleichzeitig hatte sich auch ein leichter Rotschimmer auf seiner Nasenspitze gebildet.

Ishizu tat, als hätte sie nichts gehört und blickte verlegen aus dem Fenster. Das war nicht gerade ein Gespräch, bei dem sie sich beteiligen sollte.

"Sei still. Was hast du denn schon für eine Ahnung von solchen Sachen?!"

"Tja, da ich jünger bin, bin ich reiner als du und stehe den kosmischen Mächten näher, da ich noch nicht von der Umwelt verunreinigt wurde."

/Hä? Hab ich was verpasst?/

Die Ägypterin merkte auf. Diese Sätze kamen ihr bekannt vor. Nicht wortgemäß, aber vom Sinn her.

"Mokuba? Das hast du nicht etwa zufällig aus ,Schlaflos in Seattle', oder?"

"Doch, hast du den etwa auch gesehen?"

"Ja, der kam erst vor kurzem wieder im Fernsehen...obwohl ich mich frage, ob der Film so wirklich was für dich ist..."

Seto stöhnte und rollte entnervt mit den Augen.

/Zwei von einem Schlag.../, dachte er sich und betete innerlich, dass sie ihn nicht auch noch in die Diskussion einbezogen. Wenigstens waren sie jetzt von ihm abgelenkt.

"Och, ich hab schon ganz andere Filme gesehen. Wir haben nämlich Premiere zu Hause, musst du wissen. Und da Seto abends ja fast immer noch arbeiten ist, sehe ich halt fern. Letzten Monat zum Beispiel hab ich mir ,X-Men2', ,Die Herrschaft des Feuers', ,Last Samurai' und ,Van Helsing' angesehen."

"Sind einige nicht erst ab 16?"

Ein Schulternzucken von Mokuba.

"Ja und? Kontrolliert mich etwa irgendwer? Das ist ohnehin alles Schachsinn, das physische Alter sagt doch nichts über die Reife einer Person aus. Oh, ich hab' ,Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen' vergessen."

"Hey, das ist einer meiner Lieblingsfilme."

"Wirklich? Meiner auch. Ich mag vor allem Mina Harker, schon allein wegen der Bezüge zu Bram Stokers ,Dracula'"

"Ich hab nur den einen Satz nicht kapiert..."

"Welchen denn?"

"Als er Mina Harker aufspießte und dann sagte: ,Ich hatte gehofft, dich noch einmal NAGELN zu können, aber ich hatte es nicht so wörtlich gemeint.'...was soll das heißen, nageln?"

Die Schwarzhaarige senkte ihren Blick und lief tiefrot an. Anstatt den Kleinen eine Antwort zu geben, funkelte sie den nun auch leicht geschockt aussehenden Kaiba an und fauchte: "Sag mal, warum zur Hölle bist du eigentlich da? Du kannst ihn doch nicht einfach solche Filme sehen lassen! Du bist immerhin sein Erziehungsberechtigter, du solltest auf ihn aufpassen."

"Ach," schnauzte der Brünette zurück um sich zu verteidigen, "was soll ich denn bitteschön machen? Ich muss immerhin arbeiten um seinen und meinen Lebensunterhalt zu verdienen."

"Das ist ja wohl das lächerlichste, was ich je gehört habe! Du könntest dich locker zur Ruhe setzen, bei dem Vermögen, das du besitzt. Wie einfach ist es da, die Firma hinten an zu stellen und dich um Mokuba zu kümmern. Die Psyche von kleinen Kindern ist unheimlich empfindlich und wenn man ihnen nicht genug Liebe schenkt..."

"Ich bin kein kleines Kind!", protestierte Mokuba empört, aber keiner schien auf ihn zu achten.

"Jetzt schreib du mir noch vor, wie ich mein Leben zu gestalten habe, das ist ja lächerlich."

"ICH BIN KEIN KLEINES KIND!"

"Ach ja, aber ich musste meinen Bruder auch alleine großziehen und hatte gerade mal die Hilfe von Odion, du hast ein ganzes Imperium."

"Ich bin kein Kind...", wimmerte Moki schniefend.

"Ach, deshalb wurde er halb schizophren."

Ishizu blickte entsetzt und holte gerade zum Rückschlag aus, als das ,kleine Kind' mit unschuldigster Stimme fragte: "Warum heiratet ihr beide nicht einfach? Ihr streitet doch ohnehin wie ein altes Ehepaar."

Schweigen brach herein. Die beiden Betroffenen starrten zuerst auf Mokuba, dann auf einander, bevor sie sich mit einem synchronen ,Tse' abwandten und mit verschränkten Armen aus verschiedenen Fenstern blickten.
 

.:Part 2 - Familie?! :.
 

Sie stiegen vor dem kleinen Eurasia-Restaurant aus und blickten sich um. Es sah nett aus, war nicht zu groß und nicht überfüllt. Als Seto die Tür öffnete, drang ihm ein gedämpfter Redeschwall entgegen, die Luft war durchzogen mit den interessantesten Gerüchen, ohne dass es zu stickig wirkte und leise, filigrane Musik erklang im Hintergrund.

Er hielt die Tür für seine zwei Begleiter auf und meinte dann zu Mokuba: "Am besten, du gehst mit Ishizu schon mal das Essen bestellen, während ich uns einen Tisch suche. Ich nehm' das Übliche." Er drückte seinem kleinen Bruder noch die Geldbörse in die Hand und verschwand dann im Getümmel. (Geht das überhaupt bei der Größe? Er ist immerhin über 1.70 Meter groß! o.O)

Der Laden war ähnlich wie ein Fast-Food-Restaurant gemacht: man bestellte das Essen an der Theke, wartete kurz, während es zubereitet wurde, was den Vorteil hatte, dass man die ganze Sache etwas überwachen konnte und nahm sich sein Tablett dann mit zum Tisch.

Im Angebot gab es so ziemlich alles, Pizza, Döner, alle erdenkliche Sorten Pasta und nicht zu vergessen, chinesisches Essen.

Während Ishizu und Mokuba in der Schlange anstanden, kamen sie erneut ins Gespräch.

"Sag mal," fing die Ägypterin an, "Wie kommst du eigentlich mit deinem Bruder klar? Ich meine, die Sache vorhin im Taxi war etwas merkwürdig. Ich meine, es kommt selten vor, dass der kleine Bruder sich derart um das Liebesleben des anderen sorgt, wenn es nicht wirklich ernst ist.

Er seufzte.

"Manchmal... habe ich das Gefühl, dass er einsam ist. Und es schmerzt mich wenn ich ihm nicht helfen kann. Ich habe das Gefühl... dass ich ihn nicht erreiche. Deshalb wollte ich jemanden finden, der es an meiner Stelle tut."

Sie nickte verständnisvoll.

"Ja, das verstehe ich. Aber letztendlich ist es noch immer seine Entscheidung und du kannst ihn zu nichts zwingen."

"Ich weiß ja, aber..."

Ihre Unterredung wurde jäh unterbrochen, als man sie nach ihrer Bestellung fragte.

"Eine Pizza Hawaii," meinte der kleine Kaiba, "Und einmal Lasagne bitte. Was möchtest du?" Er blickte fragend zu der Ägypterin.

"Ich nehme Farfalle ai Funghi." (Schmetterlingsnudeln mit Pilzen)

"Magst du etwa auch Italienische Gerichte? Seto ist ganz begeistert von ihnen. Na ja, ich geh schon mal zu unserem Tisch und schick ihn dir, damit er dir beim Tragen hilft."

Und damit verschwand der kleine Wuschelkopf im allgemeinen Tohuwabohu.

"Was für einen reizenden kleinen Sohn sie da haben...", meinte der Mann, der hinter ihr in der Schlange. Ishizu, die beiseite getreten war, blickte ihn fragend an.

"Bitte?"

"Na, der Kleine von eben. Ihr Sohn. Reizendes Kind."

Schlagartig ging ihr ein Licht auf. "Oh,.. ja, er ist reizend, aber er ist nicht mein Kind. Ich begleite ihn nur. Er ist eigentlich der Bruder..."

Der Fremde schnitt ihr das Wort ab.

"Dann können sie ja mit mir ausgehen." Seine Augen hatten einen anderen Ausdruck angenommen, in ihnen lag jetzt ein alarmierendes Glitzern.

"Tut mir wirklich Leid, aber..."

"Jetzt stellen sie sich nicht so an," meinte er drängend und kam ihr langsam immer näher. Die Schwarzhaarige blickte den Kerl Abscheu erfüllt und ängstlich an. Sie konnte ja schlecht einfach weglaufen.

"Ich könnte ihnen viele Interessante Dinge zeigen."

"Würden sie bitte aufhören, die junge Dame zu belästigen?", tönte eine schneidende Stimme. Seto Kaiba stand auf einmal hinter dem Kerl und wenn er ein Vampir von Anne Rice gewesen wäre, hätte er liebend gerne mit seiner Gedankenkraft den Störenfried in Flammen aufgehen lassen . Die Luft um ihn herum war nahezu geladen und die Tatsache, dass der Multimillionär auch noch ein gutes Stück größer als das aufdringliche ,Arschloch', wie Kaiba ihn gerade in Gedanken bezeichnete.

"Ich wüsste nicht, was sie das angeht." Offensichtlich gab es eine Person unter den dreien, die die Warnzeichen nicht erkannte.

"Ich denke schon immerhin ist sie meine...Verlobte."

Fragend und auch leicht entartet hob Ishizu die Augenbraue.

/Habe ich zufällig etwas verpasst? Irgendetwas?/

"Komisch, sie besitzen aber beide keinen Verlobungsring."

"Die wollten wir heute besorgen.", kam eine weitere Lüge, geschickt verborgen unter dem Standard Pokerface, von den Lippen des Brünetten und um sein Argument zu bestärken deutete er zu dem großen Frontfenster und wie das Schicksal so spielte, direkt gegenüber dem Restaurant befand sich ein Laden für Hochzeitsaccessoires.

"Ihr Essen, Miss," rief einer der Angestellten und riss die ,frisch Verlobte' aus ihrem ungläubigen Starren.

Sie wollte gerade nach dem Tablett greifen, als Seto ihr schon zuvor kam.

"Nicht doch, Schatz, ich mach das schon." Seine Stimme klang merkwürdig süßlich und aufgesetzt.
 

Als sie endlich einige Schritte entfernt vom Tresen waren, fragte Ishizu ihn provokant: "So, so, was sollte denn die Nummer mit der Verlobten?"

"Ich bitte dich, hätte ich sagen sollen, ,Lassen sie die Finger von meiner Lehrerin!'? Das wäre doch wirklich lächerlich gewesen. Es war halt das erstbeste, das mir einfiel."

Sie erwiderte nichts, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen.

"Was?"

"Ach nichts..."

"Ach, eine Sache noch..."

"Die wäre?"

"Kein Wort darüber zu Mokuba."
 

"Zeit, dass du einen alten Bekannten wiedertriffst."

Sie waren wieder zurück im Kaiba Anwesen und hatten sich in ein ruhiges Zimmer zurück gezogen, um endlich mit der Nachhilfe beginnen zu können.

"Ich möchte, dass du dir überlegst, wie du die Zeichnung von dem Baum hier verbessern kannst." Mit diesen Worten holte Ishizu aus ihrer Arbeitsmappe die alte Kunstarbeit heraus und legte sie ihrem Schüler, der an seinem Schreibtisch saß, vor die Nase.

Seto setzte ein überhebliches Grinsen auf und fragte: "Sagtest du nicht letztens noch, das sei kein Baum sondern ,ein breiter brauner Strich mit einem grünen Kreis obenauf'?"

"Nun, dann stellen wir uns halt den sehr unwahrscheinlichen Fall vor, dass das tatsächlich einen Baum darstellen würde. Aber es ist interessant, dass du in der Lage bist, mich zu zitieren. Das zeigt mir, dass du wenigstens zuhörst."

"Das Problem ist nur, das Teil ist verkorkst. Total. Daraus kann man keinen Baum mehr zaubern."

Entnervt verdrehte sie die Augen.

"Seto Kaiba, kannst du mir mal sagen, warum du dich manchmal kindischer als dein Bruder aufführen musst?"

Der hatte gesessen. Das heißt, der hätte sitzen müssen, aber irgendwie zeigte sich auf dem Gesicht des Brünetten keinerlei Veränderung.

"Tue ich das?"

Es wurde ihr zu viel. Wutentbrannt stapfte sie um den Tisch herum bis sie hinter Seto stand. Sie schnappte sich einen dunkelbraunen Buntstift und hielt ihm ihn direkt vor das Gesicht.

"Also, dann müssen wir halt von ganz vorne anfangen. Das ist ein Stift. Der ist zum Malen da. Klingt komisch, is aber so. Und wenn der Farbton auch noch dunkler ist, als der, den man bereits verwendet hat, kann man damit SCHATTIERUNGEN machen!"

Sie drückte ihm den Stift in die Hand und führte dann selbige mit der ihrigen über das Papier.

"Ich versteh nicht, was du dich dabei so anstellen musst."

Kaiba hatte eigentlich nur vorgehabt, sie ein wenig zu reizen, aber die Situation jetzt war auch gar nicht mal so übel. Ihre Hände waren von einer angenehmen Wärme durchflutet, ganz im Gegensatz zu den seinen, was wohl daran lag, dass seine Finger fast den ganzen Tag irgendeine Tastatur bearbeiteten. Und der sanfte Atem in seinem Nacken löste ein angenehmes Kribbeln aus, das langsam seinen Weg den Rücken abwärts suchte.

Sein Blick huschte zu ihrem Gesicht.

Dieser hinreißende Ausdruck höchster Konzentration und Ernsthaftigkeit. Ihre sanften Lippen formten sich in einem faszinierenden Schauspiel immer wieder neu, obwohl er kaum auf ihre Worte achtete.

"...Hörst du mir überhaupt zu?"

Nein, wie sollte er? Jetzt, wo ihre leuchtenden, ozeanblauen Augen auch noch ihn selbst fixierten, erst in leichter Empörung, dann in drängender Neugier.

Seto war so sehr von ihr eingenommen, dass er nicht mal bemerkte, wie sehr er sie anstarrte. Doch sie bemerkte es.

Der Herzschlag der Ägypterin fing plötzlich an zu rasen. Was sollte dieser Blick von ihm? Die Sehnsucht, die darin lag, war sie überhaupt nicht gewohnt, außer...

..in dem Traum, diesem verfluchten Traum, in dem sie eigentlich gar nicht hätte sein dürfen, und der alles nur noch komplizierter gemacht hatte.

Und jetzt wurde sie so einfach damit konfrontiert. Wie gerne würde sie jetzt...

Doch bevor sie diesen Gedankengang überhaupt zu Ende geführt hatte, legten sich ihre Lippen schon auf die seinen.
 

To be Continued...
 

[1] gemeint ist die Sache mit dem Battle City Turnier
 

Cliffhänger! Mehr oder weniger... Setos Reaktion sollte eigentlich noch in dieses Chap kommen, aber es stehen Klausuren ins Haus, also pack ich es ins nächste...ist ohnehin schon lang genug. Bei den Titeln musste ich lange hadern und hab' sie oft geändert, weil sich der Storyablauf geändert hat.

Ich hoffe ihr konntet das lustige Stimmchen in Se-chans Hinterkopf als Seth identifizieren. Er steckt da irgendwo im tiefsten Unterbewusstsein und wird sich in Kapitel 10 noch ma melden. (Call me, baby...XD). Über den Inhalt verrat ich nur eins: Wir gehen noch ein letztes Mal in die Vergangenheit und es wird ziemlich...merkwürdig, nur leider nicht auf so lustig-skurril-merkwürdige Art wie Part 1 sondern eher unheimlich-merkwürdig. Aber schwelgt ihr derweile ruhig in der Aussage der letzen Sätzen.
 

Vorschau:

[...]Sie stockte. Was war mit ihm los? Dieser Ausdruck in seinen Augen...

Er schien ihr so fremd. Doch es war mehr als nur das. ES WAR NICHT MEHR ER SELBST!

Diese Verbitterung...

"Seth...," hauchte sie atemlos.[...]

My Last Breath - unerwartetes Wiedersehen

Und wieder herrscht Klärungsbedarf...Wanze-chan hat mal wieder alles in dem falschen Hals gekriegt. Tja, es wird kein adult geben, die Tatsache, dass atemlos gehaucht wird, kann auch andere Gründe haben, zumal ich extra noch drauf hingewiesen habe, dass ER Verbitterung in seinen Augen hat und nicht er selbst zu sein scheint. Letzteres ist übrigens so gemeint, dass er tatsächlich nicht er ist.
 

.:Part 0 - Nachhall:.
 

Er hatte nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Mit allem, aber nicht, dass sie ihn plötzlich küsste.

Erschrocken machte Seto einen Satz zurück und der Stuhl, auf dem er Sekunden zuvor noch gesessen hatte, fiel unter einigem Krach auf den Boden.

"WAS SOLLTE DAS?", brüllte er sie wütend an.

Er wusste selbst nicht, warum ihn das so aufregte, aber der Instinkt, niemanden an sich heran zu lassen, regierte schon so lange ihn ihm, dass er nicht so einfach von ihm ablassen konnte.

Es war ja so einfach, andere zu verletzen, bevor man selbst verletzt wird.

"Ich...ich weiß nicht...es ist einfach über mich gekommen."

Verzweifelt blickte Ishizu ihn an. Warum nur war er ihr deswegen nur so böse?

Kaibas Gesicht nahm wieder den gewohnt kühlen Ausdruck an, durchzogen mit einer Spur Arroganz.

"Wage das ja nie wieder...", zischte er drohend.

Sie ballte ihre Hände nun ihrerseits wütend zur Faust.

/Wie kann er es wagen über meine Gefühle zu urteilen? Er, der noch nicht mal welche zu besitzen scheint. Es ist immer noch meine Sache, wen ich küsse./

"Du bist so feige...", meinte die Ägypterin mit ungläubigem Blick, "Du traust dich anscheinend nur Mädchen zu küssen, solange es in deinen Träumen stattfindet, dann können sie sich ja nicht wehren."

"Was...woher..."

Die Erkenntnis hatte den Jungmillionär sein Pokerface fallen lassen. Geschockt fixierte er sie.

"Das ist unmöglich. Du kannst nicht wirklich...in meinem Traum gewesen sein!"

"Aber das ist doch genau das, was ich dir gesagt habe. Ich habe dir schon immer die Wahrheit gesagt, aber du wolltest sie ja nie hören."

"Du hast mir verschwiegen, dass du die Reinkarnation der Priesterin gewesen sein sollst, deren Tod den Krieg auslöste. Nach deiner Theorie müssten wir also in längst vergessener Vergangenheit ein Paar gewesen sein.

Handelst du wirklich aus freiem Willen, oder nur weil du meinst, dass es so sein muss, weil die Vergangenheit sich so wiederholen soll, wegen irgendeiner lächerlichen Prophezeiung vielleicht."

Wie konnte er nur seine Worte so berechnend, so grausam wählen?

"Du verstehst mich nicht...", hauchte sie verzweifelt.

Wie hätte er auch wissen können, dass sie schon Visionen von ihm hatte, seit sie 17 Jahre alt geworden war? Visionen, die stets seine GEGENWART gezeigt hatten. Sie hatte sich ihm so verbunden gefühlt. Beide lebten sie in ihrer kleinen Welt, begrenzt durch die Regeln ihrer strengen Eltern, Beide sollten sie eine schwere Bürde tragen.

"Nein, ich verstehe dich nur zu gut. Du hast mich nur benutzt, schon von dem ersten Moment an, als wir uns sahen. Du hast meine Schwäche für Duel Monsters genutzt nur damit ich das Battle City Turnier veranstalte und du deinen kranken Bruder retten konntest. Ich war dir egal, solange du ruhig weiter deine kleinen Intrigen spannen konntest.

Verschwinde.

Du brauchst nicht mehr zu kommen. Auf deine Nachhilfe kann ich verzichten."

Das wütende Zittern ihrer Muskeln wurde immer stärker, je länger er sprach.

"Schön," entgegnete sie, ihre Stimme einen Ton höher als gewöhnlich, "Ganz wie du willst. Wenn du so von mir denkst, dann ist dir wirklich nicht mehr zu helfen. Du verdrehst vollkommen die Tatsachen. Aber du hast es dir ja selbst ausgesucht."

Abrupt wandte sie sich ab und stürmte aus dem Zimmer. Sobald sie es verlassen hatte, beschleunigte sie ihre Schritte vom Laufen zum Rennen. Heiße Tränen bahnten ihren Weg die Wangen hinab. Sie wollte nur noch weg.
 

Seto blickte ihr fassungslos hinterher.

#Du Narr... jetzt hast du sie endgültig verloren...#

Er starrte nachdenklich seine Raufasertapete an... und rammte dann seine Faust dagegen.

/Verflucht! Ich Idiot!!! Welch Glanzleistung, Seto Kaiba, jetzt hält dich auch noch der vorletzte Mensch auf diesem Planeten für ein Ekel./

Und das schlimmste war, dass es sich um einen der wenigen Menschen handelte, deren Meinung ihm nicht egal war.

Er wäre ihr am liebsten hinterher gelaufen, aber sein Stolz verbot es ihm. Sein gottverdammter Stolz, der ihn erst in diese Situation gebracht hatte.

Der Brünette drehte sich um - und erblickte seinen kleinen Bruder, der in der Tür stand und den Tränen nahe schien."

"Wie viel hast du gehört, Mokuba?" Seine Stimme klang merkwürdig matt und müde.

Die Antwort kam gepresst und zitternd: "Alles. Alles, was du ihr zuletzt an den Kopf geworfen hast. Was hat sie dir nur getan? Du bist so gemein.

/Ich korrigiere. Jetzt verachtet mich auch noch der letzte Mensch dieser Welt.../
 

~ I'm not a perfect person

There's many things I wish I didn't do

But I continue learning

I never meant to do those things to you

And so I have to say before I go

That I just want you to know
 

I've found a reason for me

To change who I used to be

A reason to start over new

and the reason is you
 

I'm sorry that I hurt you

It's something I must live with everyday

And all the pain I put you through

I wish that I could take it all away

And be the one who catches all your tears

Thats why i need you to hear
 

I've found a reason for me

To change who I used to be

A reason to start over new

and the reason is You~
 

.:Part 1 - Unsere Geschichte:.
 

Der darauf folgende Dienstag - kurz vor Mitternacht.
 

Unruhig wälzte Seto sich in den Laken hin und her.

Er hatte noch etliche Berge an Akten durcharbeten müssen und hatte sich deshalb gleich mit Sachen ins Bett fallen lassen. Aber der Stress war nicht das, was ihn plagte.

Wirre Bilder rasten durch seine Träume, ähnlich jenen, die durch den Millenniumsstab ausgelöst wurden. Nur war kein Millenniumsstab in der Nähe.
 

// "Mein Pharao, die Lage ist äußerst ernst."

Miriam kniete vor dem Thron Atemus nieder, welcher sich just in diesem Moment die Schläfen rieb. Warum musste er ausgerechnet kurz nach seinem Amtsantritt schon mit so etwas behelligt werden?

Seine Berater und die meisten seiner Priester hatten sich in einem Halbkreis um den Regenten angeordnet. Nur die Seher waren nicht anwesend.

"Nach unseren Informationen rüstet sich Seth genau in diesem Moment für einen Krieg auf. Er will die Gemeinschaft der Hexenmeister auf euch hetzen, deren Anführer er ist. Ich bin sicher, eure Berater werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass wir dem schleunigst Einhalt gebieten sollten."

Innerlich grinste die Priesterin selbstgefällig. Jetzt endlich würde Seth die Strafe dafür erhalten, dass er sie zurück gewiesen hatte. Der Pharao würde ihn und seine gesamte Sippe auslöschen, UNSCHULDIG.

/Wenn der Pharao erst den ersten Schritt macht, werden die Magier sich das natürlich nicht gefallen lassen und wirklich zu den Waffen greifen, und zwar ZU SPÄT. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Atemu sie besiegt hat. Und wenn es mir dann gelingt ihn zu verführen, werde ich mehr Macht erhalten, als ich es mit Seth jemals für möglich gehalten hätte.

Ich werde Königin sein./

"Nicht zu fassen..." ehrliche Trauer schwang in der Stimme Atemus mit. Er war eigentlich viel zu gut, viel zu rein um Pharao zu sein. Aber genau das machte ihn bei seinem Volk so beliebt.

"Und das, nachdem er erst vor kurzem das Band zwischen dem Tempel und dem Palast gestärkt hatte."

Miriam ergriff wieder das Wort: "Es ist eine Finte, mein Herrscher. Er will euch in Sicherheit wiegen, um euch dann unvorbereitet angreifen zu können."

"LÜGNERIN!!!"

Die Stimme Isis' hallte durch den Thronsaal. Wütend stand sie am Ende des Ganges, der in eben jenen Saal führte und ging festen Schrittes auf Miriam zu.

Mit einem eiskaltem Blick, der dem des Hohepriesters alle Ehre gemacht hätte, fixierte sie die andere und wandte ihre Stimme dann an den Pharao selbst.

"Mein Herr, ich bin zunächst einmal enttäuscht, dass man nicht alle eure Priester zu eurer Beratung einberufen habt, wir Seher sind immerhin einer der wichtigsten Pfeiler dieses Staates."

Ein empörtes Murmeln ging durch die Reihe. Wie konnte diese Priesterin es nur wagen, derart mit einer ,lebendigen Gottheit' zu sprechen?

Doch Atemu machte keinerlei Anstalten sie aufzuhalten, im Gegenteil: "Sprecht nur weiter, werte Isis, was habt ihr gegen Miriam vorzuwerfen, dass eine solche Anklage berechtigt?"

Die Angesprochene verneigte sich nun auch aus Ehrbietung und fuhr, wie befohlen, fort: "Mein Pharao, während des Aufenthalts von Seth in diesem Palasts, hatte ich mehrmals die Ehre, mit ihm zu sprechen und ich konnte weder in seinen Worten Feindseligkeit gegen euch hören, noch konnte ich eine solche bei ihm spüren. Meine medialen Kräfte erlauben mir in diesem Fall ein ziemlich sicheres Urteil. Der Hohepriester hat keinen Grund, euch anzugreifen."

"Hört nicht auf sie," fiel die Nephtyspriesterin ihr ins Wort, "sie steckt mit ihm unter einer Decke."

Der Herrscher Ägyptens blickte hilflos von der Einen zur Anderen. Wem sollte er nun Glauben schenken? Immerhin hing von seiner Entscheidung das Schicksal seines gesamten Landes ab.

Miriam hatte sich wieder erhoben und blickte Isis mit einem undeutbaren blick an, der der älteren einen Schauer über den Rücken jagte.

/Du wirst mir nicht mehr in die Quere kommen, meine Liebe./

Hinter ihrem Rücken hervor zog sie einen Dolch, jenen Dolch, der 5000 Jahre später um ein Haar das Leben von Ishizu Ishtar beenden sollte.
 

Seth stürmte durch die Gänge des Palastes. Er hatte es nicht mehr ausgehalten ohne SIE. Ihr Gesicht verfolgte ihn jede Nacht in seinen Träumen und des Tags in seinen Gedanken. Er würde sie zurück zu sich holen, sie ihn seinen Palast mitnehmen, ganz egal, was man darüber dachte oder ob sie Beide dann ihre Stellung verlieren würden. Er liebte diese Frau und bei Ra - er würde sie nicht so einfach gehen lassen.
 

"Wie konntest du nur den Pharao verraten?", fragte Miriam berechnend. Mit langsamen, kleinen Schritten trat sie auf die Schwarzhaarige zu, die die drohende Gefahr noch nicht zu spüren schien.

"Ich habe den Pharao nicht..."

Isis Worte gingen in einem Röcheln unter, als die silbern gezackte Klinge sich in ihre Brust bohrte.

Ihre Augen weiteten sich erschreckt. Ein dünnes Rinnsal Blut lief aus ihrem Mundwinkel und ebensolches sickerte durch ihr Gewand.

Der leblose Körper fiel auf die kalten, sandfarbenen Steinfliesen.

Verachtend sah die Nephtyspriesterin auf ihr ,Werk' hinab. Sie war noch nicht ganz tot, wie Miriam mit Ingrimm feststellte. Kein Wunder, hatte sie das Herz knapp verfehlt. Sie zog den Dolch wieder aus dem Oberkörper ihres Opfers, in der Hoffnung, dass das Blut dann noch schneller versiegen würde.

Der Pharao und seine Priester waren entsetzt aufgesprungen, ohne dass die Mörderin großartig Notiz davon nahm.

"IHR WAGT ES, DIESE HEILIGEN HALLEN ZU ENTWEIHEN?", rief Atemu aufgebracht.

"ISIS!"

Alle Köpfe wandten sich gleichzeitig zu Jenem, dessen Schrei sogar noch den Herrscher Ägyptens übertönt hatte. Mit leeren Augen trat er langsam auf die Gestalt am Boden zu, nahm nichts von seiner Umgebung wahr. Eine merkwürdige Trance hatte sich seiner bemächtigt.
 

Es konnte nicht wahr sein. Nicht jetzt, wo er diese bedeutende Entscheidung gefällt hatte, er konnte doch nicht einfach zu spät gekommen sein.

Machtlos ließ er sich neben seiner Geliebten auf die Knie sinken und zog ihren warmen Körper in seine Arme.

"Isis...bitte nicht."

Ihre Ozeanblauen Augen blickten durch Seth' direkt in sein Herz. Und sie...lächelte?

"Meine Vorhersage war...falsch. Ich dachte, ich würde dich nicht wieder sehen, aber..."

"Nicht sprechen," meinte der Brünette panisch.

Doch sie schüttelte nur vorsichtig den Kopf.

"Es ist zu spät für mich", hauchte sie leise. Langsam schien auch noch die letzte Kraft aus ihr zu weichen. "Aber es reicht mir völlig, dich noch ein letztes Mal gesehen zu haben. Es tut mir Leid, dich allein zurück lassen zu müssen. Aber wir werden uns wieder sehen. Ganz bestimmt. Irgendwie...irgendwo...irgendwann."

Er wollte protestieren, weigerte sich, sie gehen zu lassen, doch sie legte ihm mit der ihr noch verbliebenen Kraft sanft einen Finger auf die Lippen.

"Sag jetzt nichts. Glaub mir, wenn ich es mir hätte aussuchen können, wie ich sterbe, dann hätte ich es nicht anders gewollt: In deinen Armen. Ich...liebe...dich."

Zitternd senkte sich ihr Finger wieder und Isis schloss ihre Augen, bereit, ihre letzte Reise anzutreten.

Sie war tot.

Die restlichen Anwesenden hatten das Schauspiel ungläubig beobachtet und keiner hatte es gewagt, auch nur zu sprechen.

Nur eine kaute nervös an ihrer Unterlippe.

Es war nicht geplant gewesen, dass Seth auch noch auftauchte. Wenn er ihren Anklagen zuwider handelte, dann...

Aber sie hatte nicht mit der Trivialität gerechnet, die der Tod eines geliebten Menschen auslöste. Mit jenen unberechenbaren Urtrieben, die entfesselt wurden.

Verleugnung und Trauer waren erst der Anfang. Waren sie erst einmal überwunden, gab es nichts, dass einen noch rettete.

Hass...

Rache...

Das war es, was die Rothaarige jetzt in den Augen von Seth erkennen konnte, welcher seinen Blick langsam hob. All diese Gefühle waren auf sie gerichtet, sie, die noch immer den blutigen Dolch in der Hand hielt, und würden sie überrennen wie eine Flutwelle einen kleinen Damm.

Noch bevor irgendjemand es hätte verhindern können, hatte der Hohepriester schon seinen Millenniumsstab gezogen.

Das goldene Auge leuchtete grell auf.

Miriam schrie.

Schwärze umfing sie, Schatzten griffen nach ihr, zerrten an ihren Kleidern.

Sie fiel

Fiel in ein Reich aus dem es so gut wie keine Rückkehr gab.

Das Reich der Schatten.

Die ewige Verbannung.
 

Der Dolch fiel scheppernd zu Boden. Atemu blickte fassungslos zu Seth.

"Wie könnt ihr es wagen...", meinte dieser mit vor abgrundtiefem Hass zitternder Stimme, "wie könnt ihr es wagen, einer unschuldigen Priesterin so etwas anzutun!"

Der Pharao schluckte angesichts des maßlosen Feuers in den sonst so eiskalten Augen seines Gegenübers.

Er verstand nicht. Warum gab Seth ihm die Schuld für diesen Vorfall? Er hatte Miriam doch nicht den Befehl gegeben, Isis zu töten.

Aber Seth war zu spät hinzugetreten, um das zu wissen.

Der Größere erhob sich mitsamt dem leblosen Körper seiner Geliebten. Ihr Blut klebte überall an ihm, doch das war das letzte, um das er sich jetzt Gedanken machte.

"Das bedeutet Krieg, Pharao!"\\
 

~Hold on to me, love

You know I can't stay long

All I wanted to say was I love you an I'm not afraid

Can you hear me?

Can you feel me in your arms?
 

Holding my last braht

Safe inside myself

Are all my thoughts of you

Sweet raptured light

It ends here tonight
 

[...]

I know you hear me

I can taste it in your tears
 

Holding my last braht

Safe inside myself

Are all my thoughts of you

Sweet raptured light

It ends here tonight
 

Closing your eyes to disappear

You pray your dreams will leave you here

But still you wake and know the truth

No one's here
 

Say Goodnight

Don't be afraid

Calling me, calling me as you fade to black~
 

To be Continued...
 

Eigentlich wollte ich es ja noch weiter gehen lassen, aber a) so kriegt ihr das Kapitel früher und b) diese FF hat ein Kapitel mehr. Es werden übrigens 13+Epilog.

JA, DAS HEIßT, WIR MÜSSEN BALD ABSCHIED NEHMEN. *sing*: "Und ich wollte noch Abschied nehmen...Das werd ich mir nie vergeben...."

Part 2 wird also Kapitel 11 und die Vorschau, die ich Ende Kapitel 5 gegeben habe, gehört erst zu Part 2. Ergo: Ihr kriegt genau dieselbe Vorschau noch mal zu lesen, für die Doris unter euch, die immer alles sofort vergessen - so wie ich (*langgezogen*: "Kannst du auch Walisch sprechen?")

Tja, so hat der Krieg also bei mir angefangen. Könnt ihr übrigens in jedem Geschichtsbuch nachlesen (*lüg* *Nasewachs* Toll, jetzt seh ich aus wie Lysop von One Piece T.T)

Wie ist es eigentlich möglich, dass ein Lied so geil und perfekt in diese Story passt wie ,My Last Breath' von Evanescence? Nur den Teil mit dem "I miss the winter..." hab ich weggelassen (also fast die gesamte 2.Strophe), Winter in Ägypten ist etwas strange...
 

Vorschau (Zitat):

[...]Sie stockte. Was war mit ihm los? Dieser Ausdruck in seinen Augen...

Er schien ihr so fremd. Doch es war mehr als nur das. ES WAR NICHT MEHR ER SELBST!

Diese Verbitterung...

"Seth...," hauchte sie atemlos.[...]
 

Und ich repeate mich mal quick: "There will sein no adult-Kapitel in this FanFiction. Punkt. Full Stop. Wie auch immer. Scheiß drauf.

Broken - Konfrontation der Seelen

.:Part 2 - L'âme immortelle:.
 

(Anm. d. Aut.: für alle, die die gleichnamige Band nicht kennen, die kein Französisch hatten, oder es bei Frau Neubert belegt haben, was mit nahezu kein Französisch zu können gleich kommt, es heißt übersetzt ungefähr ,Unsterbliche Seele')
 

Mittwoch Nachmittag.

Wütend knallte Ishizu ihre Tasche auf den Wohnzimmertisch und ließ sich auf das gemütliche sandfarbene Sofa fallen.

Wie hatte er es nur wagen können? Schön, die Auseinandersetzung zwischen ihnen am Wochenende war nicht gerade die beste gewesen, aber dadurch hatte er nicht das Recht sie derart penetrant zu ignorieren. Wie provokant er jedes Mal sich in seinen Chemiehefter vertiefte, sobald sie ihm auf dem Gang begegnete.

Und mal ehrlich: Welcher 17-jährige interessierte sich wirklich derart brennend für den Grund, warum die Komplexverbindung Tetracyanonikkelat-(II)-Ion ( [Ni(CN)4], zweifach negativ geladen) quadratisch planar angeordnet war anstatt tetraederförmig, wie alle anderen Komplexverbindungen mit 4 Liganden?

Und dann war er heute erst gar nicht zum Unterricht erschienen, so viel hatte sie mitbekommen. An sich war das gar nicht mal so ungewöhnlich, aber diesmal hatte seine Sekretärin nicht einmal den Grund angegeben, auch wenn Ishizu den Grund zu kennen glaubte.

Andererseits: warum regte sie sich so darüber auf? Ihr konnte es doch nur Recht sein, wenn sie endlich Abstand von ihm hatte. Immerhin war er derjenige, der dermaßen unhöflich mit ihr umgesprungen war.

Ablenkung...das war jetzt gefragt.

Nur wie?

Die Ägypterin hatte keinerlei Lust, sich irgendwelche schmalzigen Songs von wegen "die nächste Liebe kommt bestimmt" anzuhören und die einzigen CD's, die ihre momentane Aggression etwas hätten abbauen können, wie z.B. Linkin Park, Nirvana, Placebo, KORN etc. befanden sich leider nicht in ihrem Besitz. Ihr kleiner Bruder Marik besaß eine Unmenge solcher Musikträger, aber er war ja in Ägypten.

Sie beschloss, sich ein Video anzusehen, um auf andere Gedanken zu kommen und stöberte in dem kleinen Schrank, auf dem auch der Fernseher stand, nach etwas passendem. Zu dumm nur, dass der erste Film, der ihr ins Auge fiel, den Titel "Wie angle ich mir einen Millionär?" trug. Ohne weiter darauf zu achten, knallte sie das Tape resolut in den Papierkorb und fischte dann Blade III. heraus. Ja, das war wohl wirklich der beste Film, um einen von einer zerbrochenen Beziehung abzulenken, besonders wenn die Beziehung in die Brüche gegangen war, bevor sie überhaupt angefangen hatte.

Doch kaum hatte der Player die Kassette geschluckt, klingelte das Telefon.

Seufzend nahm sie ab.

"Ishizu Ishtar hier..."

Die Stimme, die sich meldete war zweifelsfrei die eines Kindes, und da es nur ein Kind gab, das ihre Telefonnummer kannte, stellte sich ihr gesamter Körper auf ALARM.

"Ishizu, bitte komm schnell, wir brauchen deine Hilfe!"

Die Stimme von Mokuba Kaiba klang verzweifelt, nahezu panisch.

Wie sehr hob sich doch der kalte, berechnende Ton der Schwarzhaarigen davon ab und wie sehr ähnelte sie darin schon Seto, auch wenn es ihr nicht bewusst war.

"Warum sollte mich das interessieren? Ich will absolut nichts mehr mit deinem Bruder zu tun haben."

"Bitte," flehte der kleine Kaiba, "Seto geht es wirklich nicht gut!"

"Warum, hat er versucht Selbstmord zu begehen? Damit hätte er der ganzen Welt nämlich einen Riesengefallen getan."

Noch bevor sie diese Worte zu Ende gesprochen hatte, wusste sie bereits, dass sie damit zu weit gegangen war.

Entsetztes Schweigen in der Leitung.

"Mokuba, es tut mir Leid... Es war nicht so gemeint."

Die Wahrheit, zweifellos, wenn auch nur ein Teil von ihr. Andererseits konnte Ishizu dem Kleinen ja wohl kaum auf die Nase binden, dass es tiefe Verbitterung war, die sie zu solchen Worten trieb.

"Was ist nur in letzter Zeit mit euch Erwachsenen los? Ihr wirkt alle so ungemein gereizt."

/Wenn du wüsstest.../

Sie seufzte erneut tief und sprach dann weiter: "Trotzdem sehe ich keinen Grund, warum ich ihm helfen sollte, wenn er von einem ganzen Ärzteteam umringt ist. Die können sich ganz bestimmt besser um ihn kümmern."

Erst jetzt würde es der jungen Frau bewusst, dass sie es die ganze Zeit auf das Sorgfältigste vermied, den Namen der Betreffenden Person auszusprechen, ja geschweige denn, nur an ihn zu denken.

"Darum geht es ja, er lässt niemanden an sich ran. Außerdem redet er einen Haufen wirres Zeug. Wir wissen nicht, was es bedeuten soll, aber das Wort ,Pharao' fiel immer wieder."

Ein Klacken in der Leitung. Fragend starrte Mokuba den Hörer an.

"Ishizu, bist du noch dran?"

Sie hatte aufgelegt.
 

Mokuba saß betrübt in der Eingangshalle der Kaiba-Villa und blickte deprimiert auf den Boden. Er hatte befürchtet, dass Ishizu ihnen nicht helfen würde, andernfalls wäre sie schon längst hier.

/Warum habe ich mir überhaupt erst die Mühe gemacht anzurufen?/, fragte er sich selbst. Wut fing an, in ihm zu köcheln. Vielleicht war das der beste Zeitpunkt um mit Frustessen zu beginnen.

Es klopfte an der Tür.

Mutlos schlürfte der kleine Wuschelkopf hin und öffnete.

"Wo ist er?"

Er riss erstaunt die Augen auf.

Vor ihm stand eine japsende Ishizu Ishtar, das Gesicht leicht gesenkt und gerötet vor Anstrengung, stützte sie sich mit dem linken Arm an dem Türrahmen ab.

"In seinem Zimmer..."

Moki starrte sie an wie das erste Auto, was der Ägypterin natürlich nicht entging.

"Was ist denn?", fragte sie, als sie eintrat und sich vorsichtig die Straßenschuhe auszog.

"Nichts, es ist nur...ich hab' nicht mehr gerechnet, dass du..."

"Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte, aber ganz offensichtlich hat die Rushhour sich einen neuen Zeitpunkt ausgesucht, sodass mein mitten im größten Stau stecken geblieben ist. Den Rest des Weges bin ich einfach gerannt."

Zielsicher lief sie auf das Zimmer von Seto zu und ließ den noch immer ungläubigen Mokuba im Gang stehen.
 

Kurz bevor sich ihre Hand über der Türklinke schloss, erfasste sie eine Vision.

Wirre Bilder erschienen vor ihrem Auge, unkoordiniert, ohne Zusammenhang.

Formen und Farben verschwommen durch die enorme Geschwindigkeit, mit der sie durch ihren Kopf rasten.

Nur eine Farbe war dominierend.

Burgunderrot.

Die Farbe des Blutes - nicht des Weines.
 

Tief atmete die Grabwächterin ein.

Es war vorbei.

Die Umgebung erschien wieder klar.

Was sollte das? Eine Vorahnung auf das, was sie erwarten würde?

Mit allem Mut, den sie aufbringen konnte, drückte sie die kühle Klinke hinunter und trat vorsichtig ein.
 

Die düstere Aura, die auf sie einströmte, raubte ihr den Atem.

Die Luft im Zimmer war weder stickig noch schwül, doch unglaublich schwer und erdrückend, wie ein unsichtbarer Nebel, der einen einhüllte, in jede einzelne Faser des Körpers eindrang und bewirkte, dass sich das Herz zusammenzog.

Die schwarz verchromten Jalousien waren herabgelassen und dämpften das eindringende Licht.

Ishizu versuchte, sich an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen, als die Tür hinter ihr zuknallte.

Wie von Geisterhand.

Verschreckt blickte sie sich nach dem durch das Ebenholz versperrten Eingang um, bevor ihre sanften, mit Besorgnis erfüllten meerblauen Augen über die Wände.

Ein entsetztes Stöhnen entwich ihr.

Auf der eierschalefarbenen Raufasertapete hoben sich grotesk blutrote, verschmierte Schriftzeichen ab, die die geborene Ägypterin sofort als altägyptisch einstufte - eine ganz bestimmt Unterart der Sprache, wie sie vor 5000 Jahren von den Priestern verwendet wurde.

Und das verstärkt zu Lebzeiten Atemus.

Ihr Herz vermochte es kaum zu übersetzen.

Immer wieder die selben Worte:
 

*MÖRDER...

STERBT...

DER TAG DER RACHE WIRD KOMMEN...

VERDAMMT SOLLT IHR SEIN...

DER TAG DES SCHICKSALS IST NAH...*
 

Und dann fiel ihr Blick auf IHN.

Wie eine verlorene Puppe lehnte er in der Ecke, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt, so saß er da, Seto Kaiba, der ehemals arrogante Multimillionär und man hätte ihn nicht wieder erkennen können.

Der sogst so eiskalte Blick starr und leer, auf einen unbestimmten Punkt am Fußboden fixiert.

Seine braunen Strähnen fielen ihm wie ein sanfter Vorhang in die Stirn.

Selbst seine Kleidung - eine schwarze, eng anliegende Jeans und ein dünnes, weißes Hemd - war von dieser unmenschlichen Farbe besudelt. Denn das war es doch: nur Farbe. Oder?

"Seto?" Ishizus Stimme kam ihr selbst dünn und zittrig vor, aber so hatte sie ihn noch nie gesehen.

Er war die Quelle dieser Aura, zweifellos, aber was war mit ihm geschehen.

"Seto, ich bin hier um mit dir zu reden."

Eine merkwürdige Veränderung schien in dem Größeren vor sich zu gehen. Kurz zuckte seine rechte Hand nahezu unmerklich, verkrampfte sich zu einer Art Klaue, doch löste das sich bald wieder.

Eine gespenstige Ruhe schien ihn zu durchfluten, ohne dass das Bedrohliche der Umgebung verschwand.

"Es ist zwecklos..."

So rau seine Stimme, so kalt.

So tief, vielleicht eine halbe Oktave niedriger.

"Seto?", fragte sie erneut stirnrunzelnd.

"Nicht ganz..."

Langsam hob er seinen Kopf an und sein Blick durchbohrte die Schwarzhaarige nahezu.

Sie stockte. Was war mit ihm los? Dieser Ausdruck in seinen Augen...

Er schien ihr so fremd. Doch es war mehr als nur das. ES WAR NICHT MEHR ER SELBST!

Diese Verbitterung...

"Seth...," hauchte sie atemlos.

Die grausame Erkenntnis umklammerte ihr Herz noch fester und eine unglaubliche Kälte machte sich darin breit. Ihr schien, als würde es zu Eis frieren.

"Hallo Isis."

Ein wahnsinniges Grinsen umspielte seine Lippen, ein gefährliches Glitzern trat in seine saphirblauen Seelenspiegel.

"Lange nicht mehr gesehen, meine Liebste."

Sie zitterte, versuchte dennoch so gelassen wie möglich zu sein.

"Wie ist das möglich? Und was ist mit Seto?"

'Seth' schüttelte den Kopf und zum ersten Mal blitzte Trauer in seinen Augen auf.

"Ich hätte es wissen müssen, das du zuerst nach IHM fragst. Wie hätte es auch anders sein können. Unsere Vergangenheit bedeutet dir nichts mehr.

Er hat die Vergangenheit nicht ertragen. Seine Seele ist irgendwo tief in seinem Geist eingekapselt und vergraben, wo sie in einem selbst geschaffenen Alptraum dahinvegetiert. Ich hingegen... ich schlief schon lange in diesem Jungen verborgen. Ich hatte keinen Grund gehabt zu erwachen. Bis ich spürte, dass du meine Hilfe brauchen wirst. Und hier bin ich.

Allerdings frage ich mich, ob er es wirklich wert ist gerettet zu werden, dieser Seto Kaiba.

Er ist viel zu arrogant und selbstsüchtig, nicht zu fassen, dass dieser Junge meine Wiedergeburt sein soll."

Ein sanftes Lachen, klar wie silberner Glockenklang, ging von der früheren Priesterin aus.

Seth hingegen musterte sie gleichermaßen interessiert und verwirrt. Was gab es in einer solchen Situation zu lachen?

"Hab ich einen Witz verpasst?"

"Sanft den Kopf schüttelnd entgegnete sie: "Es ist nur so, fast das gleiche hat er über dich gesagt, als ich ihm zum ersten Mal begegnete."

Für diese Bemerkung wurde sie mit einem kalten und gleichgültigen Blick bestraft, der sich jedoch bald wieder senkte.

Auch Ishizu wurde wieder ernst und eine merkwürdige, düstere Entschlossenheit bestimmte ihre Gesichtszüge.

"Wie kann ich ihn retten?"

Doch anstatt einer hilfreichen Antwort wurde ihr erneut dieses wissende Grinsen zuteil.

"Ich wusste, dass du das fragen würdest."

Das goldene Auge leuchtete auf seiner Stirn auf und in der Mitte des Zimmer erschien ein greller Lichtblitz, der der biologisch Älteren die Sicht raubte.

Verhalten blinzelte sie und was sie sah, als die Lichtflut wieder abflaute, nahm ihr erneut den Atem.
 

Der Millenniumsstab!

Noch immer von einen schwachen goldenen Licht umhüllt, schwebte er in der Zimmermitte langsam auf seinen Meister und einzig wahren Besitzer zu, welcher ihn mit starkem Griff umschloss.

Die andere Hand streckte er zu Ishizu aus.

"Ich kann dich in die tiefen seines Geistes führen, aber finden und zurückholen musst du ihn ganz alleine. Ich habe keine Macht über seine Seele."

Unsicher blickte sie von seiner Hand in sein Gesicht. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus, als sie seine Hand zögernd ergriff.

Ein kurzes Nicken Beider.

Stummes Einverständnis.

Das Licht des Millenniumsstabes leuchtete auf.
 

~Gib mir die Hand

Ich bau dir ein Schloss aus Sand

Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann...~
 

.:Intermezzo - Ich+Ich:.
 

~Wenn meine Seele grau ist, nichts macht mehr Sinn

Ich bin ganz oben und ich weiß nicht mehr, wohin ich gehen soll

Wo viele Schatten sind, da ist auch Licht

Ich laufe zu dir, Ich vergess' dich nicht

Du kennst mich und mein wahres Gesicht
 

Du erinnerst mich an Liebe,

Ich kann sehen, wer du wirklich bist

Du erinnerst mich daran wie es sein kann
 

Wozu der ganze Kampf um Macht und Geld

Was soll ich sammeln hier auf dieser Welt

Wenn ich doch gehen muss, wenn mein Tag gekommen ist

Wenn meine innere Stimme zu mir spricht

Ich bin taub und hör sie nicht

Dann schau mich an und halte mich
 

Erinner' mich an Liebe

Zeig mir, wer du wirklich bist

Erinner' mich daran wie es ein kann

Erinner' mich an Liebe

Zeig mir, wer du wirklich bist

Erinner' mich daran wie es ein kann
 

Da ist ein Weg so weit

Und endet in Unendlichkeit

Da ist ein Fluss lang und schön

Ich kann das Ende nicht sehen
 

Du erinnerst mich an Liebe,

Ich kann sehen, wer du wirklich bist

Du erinnerst mich daran wie es sein kann

Erinner' mich an Liebe

Zeig mir, wer du wirklich bist

Erinner' mich daran wie es ein kann
 

Wenn meine Seele grau ist, nichts macht mehr Sinn

Ich bin ganz oben und ich weiß nicht mehr, wohin ich gehen soll~
 

.:Part 3 - Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann... :.
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Es ist zu spät für mich", hauchte sie leise. Langsam schien auch noch die letzte Kraft aus ihr zu weichen. "Aber es reicht mir völlig, dich noch ein letztes Mal gesehen zu haben. Es tut mir Leid, dich allein zurück lassen zu müssen. Aber wir werden uns wieder sehen. Ganz bestimmt. Irgendwie...irgendwo...irgendwann."

~~~Flashback Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ishizu öffnete die Augen.

Ein feiner Schmerz durchzog ihren ganzen Körper, wie tausende feine Messerstiche auf ihrer Haut.

Ein Sandsturm.

Sie schien mitten in einer Wüste gelandet zu sein, ein verzerrtes Abbild der Realität, so schien es. Meterhohe Dünen waren wie ein langer Gang nebeneinander angeordnet.

Die untergehende Sonne tauchte alles in ein gespenstisch rotes Licht, als wäre der Sand in Blut getränkt.

Sie führten direkt auf einen Tempel zu. Die Säulen waren vergilbt und spröde, das Fundament schräg in den Boden gesunken.

Die Schatten schienen zu flüstern.

Sie wollte nicht hineingehen, obwohl sie wusste, dass sie IHN dort finden würde. Ihr Geist wehrte sich, aber ihre Seele war es, die zu dem grausigen Ort hin strebte.

Ihre Füße trugen sie ohne eigentlichen Willen vorwärts, durch den Widerstand des Windes, durch die zahlreichen spärlich beleuchteten Gänge.

Bis sie IHN erblickte.
 

Der Thronsaal.

In der Decke klaffte ein enormer Riss und so wurde der Thron als einziges im Raum vom Licht gebadet. Das marmorne Gestein war genau in der Mitte gespalten.

Und Seto kniete ganz nah davor, mitten in einer riesigen Lache aus Blut, die durch die Neigung sich immer mehr zur Seite verflüchtigte, bis sie in einem dünnen Rinnsal endete.

Vorsichtig trat die Suchende neben ihn.

Überall klebte es an seiner Kleidung, vor allem aber an seinen ausgestreckten Händen, die er mit leerem Blick betrachtete. Ja, sogar seine Stirn war teilweise von der burgunderroten Flüssigkeit überzogen, die ihren Weg weiter über die Lider bahnten und somit die perfekte Illusion blutiger Tränen formten.

Als hätte man ihn in Blut getauft.

Aber war es nicht er selbst, der sich das antat, sich diese Bürde auflud und immer wieder selbst bestrafte?

Er hatte diese Vision geschaffen, ein Spiegelbild seines eigenen Leids.
 

"So ist er schon seit Stunden."
 

Ishizu fuhr herum. Sie hatte niemand anderes in diesem Saal wahrgenommen, woher dann diese Stimme?

Doch tatsächlich, mitten auf dem entheiligten Thron saß ein kleines Mädchen, ihre langen, rotbraunen Haare legten ihr kindliches Gesicht in Schatten.

Wie alt mochte sie wohl sein, zehn, maximal zwölf Jahre? Es war nicht von Belang, doch was fest stand, war, dass sie nicht aus Fleisch und Blut bestand, sofern man das überhaupt von irgendetwas in dieser Geistesprojektion sagen konnte.

Ihr "Körper" bestand aus einem silbrigen Nebel feinster Tautropfen, die das Licht unterschiedlich präzise Reflektierten, sodass eine schon fast menschliche Farbgebung entstand und ihre Konturen verfestigten oder verschwammen ständig.

/Man könnte sie schon fast für eine Nymphe halten, befände sie sich nicht an so einem trostlosen und wasserarmen Ort./

"Nein, keine Nymphe, kein Geist..." entgegnete sie auf die unausgesprochenen Worte der Ägypterin, während die Erscheinung ihren Kopf etwas mehr erhob und von dem Thron sprang, oder eher schwebte, so wie es aussah. Leichtfüßig berührten ihre Sandalen den geneigten Boden und sie kniete vor Seto nieder.

"...nur eine Botin, der es verboten ist, ihre Botschaft auszusprechen, das bin ich für eine ganz bestimmte Person, sofern man ihn als solche betrachtet. Was ich jedoch für euch bin, wird sich für mich noch entscheiden und ihr müsst es euch selbst wählen."

Ishizu verstand kein Wort und irgendwie wollte sie es auch nicht verstehen. Aber irgendetwas sagte ihr, dass die Kleine nicht nur sinnloses Zeug brabbelte.

Sie erinnerte mehr an eine Seherin, die Worte verschleiert und stets auf tausende von Arten zu interpretieren möglich.

Das Kind schüttelte den Kopf.

"Ich sehe nicht, ich weiß. Aber meine Zeit ist noch nicht gekommen."

"Wie heißt du?"

Zwei mandelförmige, tiefbraune Augen richteten sich herausfordernd auf zwei blaue und sie entgegete: "Sag du's mir doch."

Ein Seufzen entwich den Lippen der Schwarzhaarigen.

/Eigentlich bin ich nicht hergekommen, um mit einem Kind Psycho-spielchen zu treiben./

Wie merkwürdig schien dieses Mädchen nur, sie fügte sich perfekt in die Umgebung ein und doch wieder nicht. Ihr weite Falten werfendes Kleidchen war zwar im ägyptischen Stil geschnitten, doch seine weiße Farbe hätte weit besser an einen Ort gepasst, der nicht so düster schien.

Die goldene Haut schimmerte in dem roten Licht in leichten orangefarbenen Nuancen, wie Honig.

Honig...

Sonnenschein...

"Okay, Honey in the Sunshine, was tust du hier?"

"Ich warte auf dich...vielleicht gelingt dir ja, ihn aus diesem Zustand zu befreien, in den du ihn katapultiert hast."

Entsetzt holte Ishizu Luft. Es soll ihre Schuld gewesen sein?

Musternd neigte Honey sich wieder Seto zu, legte ihr Köpfchen schief, aber ihr Gegenüber sah direkt durch sie hindurch.

"Ist er nicht ein Banause? Was für eine perfekte Illusion doch seine VON GOTT GEGEBENE SEELE geschaffen hat und er nimmt keine Notiz von ihr, würdigt sie keines Blickes. Wie unfair..."

"An einem solchen Ort ist Gott fehl am Platze," entgegnete die Archäologin bitter.

Erneut fixierte der kleine Fremdling sie mit einem kalten, abweisenden Blick, den sie glatt von Seto Kaiba geerbt haben könnte, doch lag in ihm eine so grundfeste Ehrlichkeit, dass es Ishizu einen Schauer über den Rücken jagte.

"Es ist nicht an dir, das zu entscheiden. Was weißt du schon über Gott, du, das Kind einer alten Religion? An dir ist es, die Seele zu heilen, die du zerbrachst."

Mit diesen letzten Worten verlor der Nebel, der so liebevoll die Bezeichnung 'Honey in the Sunshine' erhalten hatte, endgültig seine Form und verschwand.
 

Mit langsamen Schritten stellte sie sich vor Seto und ihre Augen bargen eine schier endlose Trauer.

"Seto...Ich bin's. Ishizu. Ich bin hier um dich zurück zu holen."

Was war es, das ihn veranlasste zu reagieren?

Eine vertraute Resonanz der Stimme?

Oder doch die Worte, die es vermochten, in sein erkaltetes Herz zu dringen?

Was es auch war, er hob den Kopf an und fixierte sie mit grausamster Gleichgültigkeit, die seine Trauer verbarg.

"Verschwinde. Du bist nicht real. Du bist nicht SIE. Du bist nicht sie...keine Isis, nein. Sie... ist tot.

Tot..."

Mit Bedacht hatte der Brünette das letzte Wort erneut geformt und schwerwiegend stand es nun im Raum. Man hätte denken können, dass er versuchte, die wahre Bedeutung dieses Wortes zu finden, die er doch besser als manch anderer kennen müsste.

Hatte er es verdrängt?

"...Und dabei gab es so viel, das ich noch sagen wollte. Zu spät. Zu spät..."
 

~ I wanted you to know that I love the way you laugh

I wanna hold you high and steal your pain away

I keep your photograph and I know it serves me well

I wanna hold you high and steal your pain~
 

/Das war es also, was du gesehen hast? Meinen Tod...Ich hatte versucht, dich mit meinen Erzählungen über die Vergangenheit zu warnen, dennoch traf es dich so unvorbereitet. Vergib mir.../

Es war grauenhaft, ihn so zu sehen. Einfach nur grauenhaft.

Honey hatte also recht gehabt.

Es war ihre Schuld, dass seine Seele gebrochen war.
 

~'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone away
 

You've gone away... you don't feel me here anymore~
 

Wie auch Honey zuvor, kniete Ishizu sich hin.

Sie nahm Setos Gesicht in ihre Hände, zwang ihn somit, in ihre Augen zu blicken. Ernsthaftigkeit trat auf Leere. Seine Augen schienen leblos und stumpf.

"Sieh mich an! Ich bin real, absolut und vollkommen, mehr vielleicht, als der Raum, in dem wir hier Beide sind.

Ich lebe!

Und genau das solltest du auch tun, du solltest leben. Es gibt Menschen, die dich vermissen, die dich brauchen.

Das ist nur ein Alptraum. Befreie dich aus ihm, BITTE!

Es gibt noch so viel zu sehen für dich, so viel zu lernen. Aber dazu musst du kämpfen"
 

~ The worst is over now and we can breathe again

I wanna hold you high and steal your pain away

There's so much left to learn and no one left to fight

I wanna hold you high and steal your pain~
 

"Nein.

Lügen, nichts als Lügen.

Isis ist tot.

Der Pharao ist Schuld. Warum nur...muss ich dann so eine Bürde tragen? Warum ich?

Miriam hat sie getötet. Es war nicht meine Schuld...dass ich sie nicht retten konnte.

Sie haben sie mir weggenommen.

Ich wollte sie halten, nur eine kleine Ewigkeit noch, aber sie haben sie mir aus den Armen gerissen...einfach so."
 

Das war nicht der Seto Kaiba, der sie kannte. Diese Person hatte nichts mehr mit ihm gemein.

Wo war seine Widerstandskraft geblieben, sein Drang, nie aufzugeben?

Er hatte sich nie durch irgendetwas zurückwerfen lassen, vielleicht war er eine Weile lang deprimiert, aber stets erhob er sich wieder.

Wie der Phönix aus der Asche. Und sie würde bei Gott nicht zulassen, dass sich daran etwas änderte!

Aber hier...hier schien der verzweifeltste Teil seines Selbst offen vor ihr zu liegen.
 

~'Cause I'm broken when I'm open

And I don't feel like I'm strong enough

'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone away~
 

Was genau war es, das ihn hatte so werden lassen? Aber vor allem: wie konnte sie ihm da raus helfen?

Sie betete, dass es nur ein Schock war. Ein verflucht tief sitzender Schockzustand, aber damit ließ sich wenigstens etwas anfangen.

Und ihr fiel im Moment nur eine Möglichkeit ein, das zu beheben. Die simpelste von allen.

Und zugleich die radikalste.
 

Resolut packte sie den Millionär am Arm und zog ihn mit sch auf die Beine, wo sie ausholte...und ihm so kräftig eine knallte, wie sie nur konnte.

"VERFLUCHT NOCH MAL; ES REICHT!!! WERD' ENDLICH WIEDER DU SELBST!"

Mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck taumelte einige Schritte rückwärts und hielt sich dabei die brennende Wange.
 

Keine weitere Reaktion.
 

Unsicher, ob es funktioniert hatte, holte sie ein zweites Mal aus, doch noch bevor ihre Handfläche das Ziel erreicht hatte, schloss sich sein starker Griff um ihr Handgelenk und stoppte sie.

"SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE? WAS SOLL DER SCHEIß", brüllte ein wütender und ganz offenbar wieder putzmunterer Seto Kaiba sie an.

Erst jetzt registrierte er die merkwürdige Umgebung.

"Wo zur Hölle sind wir denn hier?", fragte er, doch stockte, als er Ishizus Gesicht erblickte.

Tränen rannen ihre geröteten Wangen hinab und ließen das sanfte Blau ihrer Augen noch wundersamer strahlen.

/Was ist denn jetzt los? Okay, ich hätte sie vielleicht nicht so anschnauzen sollen, aber../

Weiter kam er nicht in seinen Gedanken, denn die Ägypterin hatte sich bereits schluchzend um seinen Hals geworfen.

"Gott sei Dank..."
 

Endlich.

Endlich hatte sie ihn wieder.
 

.:Vorahnung - Vater Unser:.
 

/Wie?

Wie konnte sie es wissen?

Die wahre Bedeutung meines Namens, wie er in Ennoch geschrieben steht. [1]

"Honey in the Sunshine"...

Gewiss, es ist nicht mein einziger Name...

Was weiß sie denn schon, was er für eine Bedeutung für mich hat.

Was sie Selbst für eine Bedeutung für mich hat.

Nicht mehr lange...und unser aller Schicksal wird sich offenbaren.

Ich konnte es ihnen nicht sagen.
 

~Ich schwieg aus Vorsicht~
 

Und doch schienen sie einen winzigen Teil verstanden zu haben. Sie hat GEFRAGT. Sie hat nicht geglaubt, dass ich nur eine Illusion war.

Und doch wusste sie Nichts.
 

~Und lauschte eurem Unwissen~
 

Wenn sie nur die wahre Bedeutung dieses Treffens erkannt hätte.
 

~Ihr habt es nicht zu vermuten gewagt~
 

Meine Zeit ist bald gekommen. Wenn ER es wünscht.

Ich muss diese Mission bewältigen ICH MUSS! Es war mein eigener Wunsch.

Und es ist meine einzige Hoffnung auf eine zweite Chance.

Wehe der, die mir meine erste verdarb!
 

~Damit mein Heil hervor bricht hab ich es an mich gerissen

Und habe ZION als erster gesagt~/
 

Ehrfürchtig kniete Honey vor IHM nieder.

"Mein HERR, ich habe sie gefunden, meine Schutzbefohlenen.

Doch jene, die sie bedroht, hat sich noch nicht gezeigt.

Wie lautet euer Befehl?"
 

GOTT lächelte.

"Du wirst das tun, was nötig ist, um mein Werk zu verbreiten."
 

~Vater unser, der du bist im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe.

Wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.

In Ewigkeit.

Amen.~
 

To be Continued...
 

[1] Ennoch, manchmal auch Hennoch geschrieben, ist die Sprache der Engel.
 

Es ist soweit! Darauf habt ihr alle gewartet!

THE GORILLAZ ARE BACK!

DIE SÖHNE MANNHEIMS HABEN IHRE NEUE SINGLE DRAUßEN!

UND VOR ALLEM AM 19. MAI KOMMT STAR WARS EPISODE III IN DIE KINOS!

Mit einem Obi-Wan, der eher zum Opi-Wahn wird. Aber trotz seines Alters ist er noch immer ziemlich knusprig. *sabbers*

Ach ja, so ganz nebenbei, mein neues Kapitel ist ja raus. Hab ja bloß 2 Wochen dran gehangen. *alsNebensacheabtu*

Tja, aber ich war wirklich Schreibverhindert, wegen dem Wettbewerb, der in Dresden stattfindet, namens POETS 26. Drückt mir die Daumen, dass eines meiner Werke ausgewählt wird.

Na ja, und dann war ich noch total im Ewan McGregor Rausch, weil an den einen beiden Sonntagen Star Wars (Ich mutiere langsam zum Fan, auch wenn in meinem Star Wars Ordner auf dem Computer nur Bilder von Obi-Wan drin sind XD) und direkt am Donnerstag danach noch Moulin Rouge kam. *oberschwärm*
 

Das nächste Kapitel könnte sich etwas hinziehen, weil ich in der Woche, in der ich das planmäßig schreiben würde, 3 Klausuren vor mir habe, wobei ich für 2 von denen tatsächlich lernen muss! Und zwar Geo (da bin ich verflucht schlecht, genau wie Geschichte und Sport) und Chemie (kapier ich zwar, aber ich vergess manchma was). Mathe kann man in der Pfeife rauchen (Das bisschen Ableitungen bilden und integrieren... Sind ja bloß Logarithmenfunktionen und Potenzen, wahlweise auch mit Eulerscher Zahl...UND ICH BIN NICHT HYSTERISCH, FRAU HÄHNER! *hysterischwerd*
 

Vorschau:

[...]Miriam grinste selbstzufrieden.

Ihr Plan war einfach perfekt.

Endlich würde sie den süßen Triumph der Rache auskosten können.

"Das seh' ich aber ganz anders..."[...]

Samhain Nightmare

Dat Martini is wiedä da! Und im Gepäck hat es ein neues Kapitel und wahrscheinlich bald eine neue FF. Aber dazu später mehr.

Nur soviel: ich werde auch hier die Bemerkungen etwas unterteilen. Erläuterungen zum besseren Verständnis laufen unter den gewohnten gebogenen Klammern -> "(Bla, bla)"

Persönliche Kommentare kommen in eckigen Klammer vor -> "[Bla, bla]"
 

.:Ausklang - Awakening:.
 

Langsam öffnete Ishizu die Augen, doch kniff sie gleich wieder zu und hielt ihre Hand schützend davor, denn die Helligkeit des Raumes blendete sie. Kein Wunder, die Wände, der Fußboden, die Decke - alles war von einem strahlenden Weiß und neben dem weichen Daunenbett, auf dem sie lag, standen einige piepsende Geräte.

Fast hätte man denken können, dies sei ein Krankenhaus, zumindest war es ganz so eingerichtet, doch die Geräte trugen ein nur all zu bekanntes Emblem: KC - Kaiba Corporation.

Die Ägypterin setzte sich auf und blickte zu dem riesigen Panoramafenster rechts von ihr hinaus, das einen vorzüglichen Blick über einen großen Teil von Domino bot. Sie musste sich also noch im Firmengebäude befinden, wahrscheinlich gab es eine Art Krankenflügel hier.

"Sieh mal einer an, unser Dornröschen ist aufgewacht."

Beim Klang der altbekannten Stimme zuckte sie zusammen, wandte ihren Kopf nach links zu der Person, die im Halbschatten des Türrahmens stand und deren Eintreten sie nicht bemerkt hatte.

Nichts an Seto Kaiba wies darauf hin, in welch labiler psychischer Lage er sich erst kürzlich befunden hatte. Er schien erst kürzlich geduscht zu haben, denn seine Haare glänzten noch leicht feucht im Schein der untergehenden Sonne. Statt dem weißen Hemd hatte er nun ein dunkelrotes an, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Selbst rosa hätte sie jetzt mehr begrüßt als alles, was an Blut erinnerte. [Rosa ist das neue Schwarz *g*]

"Wie lange habe ich geschlafen?"

Er winkte ab und trat an den Rand des Krankenbettes heran.

"Oh, nicht lange. Drei Stunden ungefähr. Es war wohl etwas zu viel für dich. Die Ärzte meinten, du hättest einen niedrigen Blutdruck, deshalb könntest du wohl in Ohnmacht gefallen sein - purer Schwachsinn."

Die Worte des Brünetten ließen darauf schließen, dass er sich noch genau an das Geschehene erinnern konnte und höchstwahrscheinlich nahm er es einfach als gegeben hin, ohne weiter drüber nach zu denken. Denn das würde nur zu noch mehr Fragen führen.

Die Gedanken der Archäologin kreisten jedoch um einen ganz anderen Punkt. Honey.

Wer war sie, dieses kleine, hübsche Mädchen, dass ihr im Traum erschienen war? Sie kam ihr so bekannt vor, so... vertraut.

Es würde nichts nützen, Seto nach der Kleinen zu fragen, während ihrer Anwesenheit war er viel zu rezeptionsunfähig. Um nicht zu sagen, weggetreten.

Aber seine kühle Stimme, die wieder ganz ihren alten Klang wiederhatte und in der nun Besorgnis mitschwang, riss sie wieder aus ihrer Grübelei.

"Wie geht es dir?"

"Geht so..."

Karge Fragen, karge Antworten. Beiden brannte es auf der Seele, diese Art 'Vision', so konnte man es schon fast nennen, zu bereden, doch keiner wollte den Anfang machen und so regierte das bedrückende Schweigen den Raum.

"Du musst sicherlich Hunger haben. Wenn du willst, kannst du mit uns zu Abend essen."

"Hm..."

Die Augen reglos auf die Wand geheftet, dachte Ishizu angestrengt nach. Und so registrierte sie nur an der Druckveränderung der Matratze, dass Kaiba sich neben sie setzte und sie fragend anblickte. Trotzdem vermied sie es, ihn anzusehen. Es war wohl klar, dass keiner der Beiden so weiter machen konnte wie bisher. Es hatte sich etwas entscheidendes verändert. Nun galt es nur noch herauszufinden, was.

"Es tut mir Leid."

"Was denn?", entgegnete die Ältere und gab nun ihren Vorsatz auf, nicht in seine saphirblauen Augen zu blicken, die voller Ernst und ohne jeglichen Hauch von Spott oder Arroganz erfüllt waren.

"Was ich zu dir sagte. Die Vorwürfe. Ich hatte es nicht so gemeint."

"Natürlich nicht." Kein Spott war in ihren Worten zu hören. Nur eine seltsame, unerklärliche Gleichgültigkeit, die nicht unbedingt negativ zu werten war.

"Es ist nur so... ich hatte schon immer Probleme mit Menschen umzugehen..."

"Seto, du musst dich nicht rechtfertigen. Nicht vor mir. Ich weiß, wie das ist. Physische und psychische Isolation sind sich ähnlich, glaub mir. Aber das Erste lässt sich leichter durchbrechen, denn es geht nicht von einem selbst aus."

"Aber du ist wohl die Erste, vor der ich das zugebe."

"Wie schön für dich," meinte Ishizu bitter, "aber was nützt dir das, wenn du dir über die Bedeutung dessen nicht im Klaren bist? Was das für dich verändert."

"Tu mir einen Gefallen."

"Und der wäre?"

"Halt einfach mal für fünf Minuten die Klappe."

Fragend runzelte sie die Stirn, doch schon im nächsten Moment fühlte sie seine seidigen Lippen auf den ihren.

Das war es also. Das war die Antwort auf all ihre Fragen, auf all ihre Bemühungen.

"Das wurde aber verflucht noch mal Zeit!"

Sofort ließen zwei tiefblaue Augenpaare voneinander ab und richteten sich auf einen kleinen, schwarzen Wuschelkopf, der grinsend in der Tür stand, die Arme verschränkt. Neben ihm stand ein etwas jüngeres, blondes Mädchen, deren intelligente grüne Augen unter einer modischen Brille hervorblitzen und das nicht gerade einen glücklichen Eindruck machte.

"Was hab ich dir gesagt, Rebecca?", fragte Mokuba triumphierend, "Sieht aus als hätte ich die Wette gewonnen."

Missmutig kramte Rebecca Hawkins, [fragt nicht, aus welcher Höhle die gekrochen kommt], Enkelin des Archäologen Arthur Hawkins, in ihren Rocktaschen und fischte einen Fünf-Dollar-Schein heraus.

"Mit dir wette ich nie wieder!", grummelte sie herum.

Der Mini-Kaiba konnte seinen Erfolg noch gar nicht richtig auskosten, da wies eine gewisse Kunstlehrerin ihn auch schon sich räuspernd zurecht.

"Mokuba, hältst du es für soziologisch korrekt, andere Leute auszunutzen, indem du Wetten abschließt?"

"Aber sie hat doch zugestimmt!"

"Kein aber, hör auf das, was Ishizu dir sagt!", mischte sich nun auch noch Seto ein. Mokuba, der erkannte, dass sich das Schicksal offenbar gegen ihn gewandt hatte, gab den Schein seiner ursprünglichen Besitzerin zurück. "Weißt du Moki, damit hättest du rechnen müssen, wenn du die Beiden schon versuchst zusammen zu bringen."

Grummelnd starrte der Angesprochene zurück.

Seto klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

"Mach dir mal keine Sorgen. Solange du mir versprichst, sie nie zu heiraten, ist die Welt noch in Ordnung."
 

.:The one and only Part - The Night of Destiny:.
 

31. Oktober.

Jene Nacht, die bei den meisten Menschen als Halloween bekannt war. Nur wenigen war noch ihr ursprünglicher Name bekannt.

Samhain.

Benannt nach dem Todesfürsten, der an diesem Abend seine halbjährige Herrschaft auf Erden antreten sollte, wenn die Pforten zu Unterwelt sich öffnen. Bis zur Walpurgisnacht.

Soviel zur Theorie.

Fakt war, dass die Wände der Sporthalle einer gewissen Schule in Domino nahezu erbebten, von der enormen Lautstärke, mit der zur Zeit Michael Bublés "Feeling Good" die Luft erfüllte.
 

"~It's a new dawn, it's a new day, it's a new life

For me

And I'm feeling good...~"
 

Zugegeben, es war nicht gerade der passendste Song für eine Nacht wie diese, aber das störte die Schüler herzlich wenig, solange das Trommelfell gerade so noch unbeschädigt blieb. Wer dachte denn wirklich daran, irgendwelche Geister fern zu halten, anstatt einfach zu Feiern und das Leben zu genießen?

Ishizu stand am Rand und beaufsichtigte wie einige der jüngeren Lehrer das bunte Treiben der einfallsreich kostümierten Teenager.

Während Téa und Serenity ihre "Drohung" wahr gemacht hatten und im Feenkostüm durch die Kante huschten - Serenity in Minzgrün und Téa in Quietschpink - gab es außer den Standard-Verkleidungen wie Prinzessin, Pirat, Spiderman etc., noch jene, die wohl besonderen Eindruck schinden wollten. So war Duke aus einer abstrusen Laune heraus als Würfel erschienen und störte sich keinesfalls an den leicht entarteten Gesichtszügen seiner Mitmenschen, was wahrscheinlich daran lag, dass sein "Fanclub" nichts desto Trotz hinter ihm herumtanzte und Lobeshymnen schrie. Yugi hatte sich einigen Respekt verdient, als er als "schwarzer Magier" erschien und sah nun mit hochroten Kopf zu, wie Téa ihn auf die Tanzfläche schleifte.

"Nette Party habt ihr hier!"

Die Ägypterin wandte ihren Kopf etwas zur Seite und erblickte Mai Valentine, welche in einem äußerst Figurbetonendem Harpyien-Kostüm neben ihr stand.

"Hallo Mai, was machst du denn hier?"

"Ich bin mit Joey hier, als Gast sozusagen," entgegnete sie zwinkernd und deutete auf einen überdimensionalen hellbraunen Hund, der gerade widerstrebend den Saal betrat und sich als Joseph Wheeler entpuppte. Mit deprimiert-gesenktem Kopf und anscheinend den Tränen nahe, schlurfte der Blonde zu seiner Begleitung und maulte: "Mai, das ist so unfair von dir. Hast du eine Ahnung, was für eine Schande das ist?"

"Jetzt stell dich mal nicht so an, du Heulsuse, Tristan sieht immer noch lächerlicher aus als du. Zumindest wenn dieser wandelnde Papyrusfetzen da in der Ecke Tristan ist."

Und tatsächlich, Tristan hatte aus Geldmangel sich die wohl einfachste Verkleidung besorgt und war als Mumie erschienen. Vorteil: Es lenkte von seiner peinlichen Frisur ab. Nachteil: er hatte jetzt kein Klopapier mehr im Haus. Er stand bedröppelt in der Ecke und hoffte vergebens, dass Joeys kleine Schwester ihn noch mal irgendwann zum Tanzen auffordern würde.

Joey hingegen schien nicht unbedingt besänftigt.

"Trotzdem war das eine bescheuerte Idee von dir."

"Was kann ich denn dafür, dass du in diesem Ding so niedlich aussiehst?", entgegnete Mai und knuddelte den "Paten der Spiele", wie er sich selbst einmal bezeichnet hatte (Ihr erinnert euch: Yu-Gi-Oh der Film?), erst mal so richtig durch, was doch eigentlich sehr untypisch für sie war.

"Lass das!"

"Warum? Auf uns achtet doch ohnehin keiner, die starren alle Ishizu an."

"Bitte?", schaltete sich die erwähnte Person nun auch mal wieder in das Gespräch ein und blickte die beiden Blonden fragend an, "wie kommt ihr denn darauf?"

Mai seufzte theatralisch und entgegnete: "Kindchen, hast du heute schon mal in den Spiegel geguckt? Du siehst absolut umwerfend aus! Du stellst einen gefallenen Engel dar nicht wahr?"

"Ist das denn so auffällig?", erwiderte die Angesprochene ironisch lächelnd.

Das grelle Licht der Scheinwerfer, das sich in der Discokugel, die in der Mitte der Turnhalle von der Decke hing, brach, bildete verworrene Nuancen auf dem Blutroten Seidenkleid Ishizus, welches perfekt geschneidert hauteng anlag. Der Rockteil endete auf der Hälfte des linken Oberschenkels und zog sich von dort dann schräg nach unten, bis er das rechte Knie gerade so bedeckte, der Saum war absichtlich so geschnitten, dass er wie zerrissen aussah. Das großzügige Dekolletee zierte eine Ankh-Kette, deren Silber bewusst geschwärzt war, damit ein antiker Eindruck verliehen wurde. Das für Ägypten typische düstere Make-up ließ die strahlenden ozeanblauen Augen hervor schimmern, rundete den Anblick noch ab und gab ihm eine orientalische Note. Ihre glatten schwarzen Haare fielen der Grabwächterin sanft und frei über die Schultern und erzeugten einmal mehr die Illusion eines Vorhangs fließender Seide.

Aber die absolute Krönung bildeten die beiden schwarzen Flügel auf ihren Rücken, die zwar nicht zu groß waren, aber doch die Blicke auf sich zogen. Ihr einziger Halt war eine feine Ansammlung schwarzer Bänder unterschiedlicher Dicke, die wie ein Netz über den Oberkörper gespannt waren.

Trotz allem verschränkte Joey beleidigt die Arme vor der Brust und maulte: "Toll, aber Kaiba wird sich einen Dreck darum scheren. Wenn der mich so sieht, wird er sich noch bis ans Ende meines Lebens darüber lustig machen."

/Wenn du wüsstest, mein Lieber.../, dachte sich die Schwarzhaarige, sprach es jedoch nicht aus.

Die Top-Duellantin mit den strahlend violetten Augen ignorierte den Protest ihres Freundes strikt und fragte ganz spontan: "Wo wir schon mal beim Thema sind: wo ist denn 'Mr. Workaholic'?"

"Nicht da. Ich glaube nicht, dass er auf solchen 'Kinderkram' wie Verkleiden steht, zumindest so weit ich das beurteilen kann."

/Zumindest ist er NOCH nicht da. Aber das ist mal wieder typisch. Wenn es nicht lebensnotwendig genug für ihn ist, kommt er immer genau dann, wenn sein Auftreten den größten Wirbel verursacht./

'Hundi' grinste.

"Das wundert mich aber. So wie der rum rennt, könnte man denken, es wäre jeden Tag Karneval."

Eine eisige Stimme durchbrach das Gespräch, prägnant genug, als dass sich alle Köpfe zu der Quelle dieser Unterbrechung umdrehten. [*knacks* Ups, da waren wohl einige Genicke hin. Tja, eine 180°-Drehung des Kopfes ist etwas ungünstig, liebe Leute!]

"Zumindest gibt es Leute, die noch Stil haben, ganz im Gegensatz zu diversen Straßenkötern."

Gleichzeitig hielten alle Anwesenden die Luft an, als Seto Kaiba aus dem dunklen Schulgang heraus trat.

Die eiskalten Saphire wurden durch präzise gesetzten Eyeliner hervorgehoben, ohne dass es weiblich wirken würde, ein langer schwarzer Mantel wehte sanft in Harmonie mit seinen Schritten. Die darunter liegende Kleidung war von nahezu derselben Schattierung, sodass die Übergänge verwischten, doch war sie 'verziert' mit einer seltsam glänzenden Flüssigkeit, die ganz nach Blut aussah und die in einigen präzise platzierten Flecken auch am Hals des Jungunternehmers zu sehen war.

Sein spöttisches Lächeln stellte zwei kleine, spitze Reißzähne zur Schau. Die, um genau zu sein man sich in einem Katalog namens EMP bestellen konnte. [man kriegt sie dann in einem voll süßen Sarg geliefert und kann sie sogar auf den selben Farbton wie die eigenen Zähne verfärben. Wie cool ist das denn? ^^]

Seto Kaiba war ein Vampir.

Ishizu lächelte nur in sich hinein. Sie hatte zwei wesentliche Erfolge erzielt: a) sie hatte ihren mittlerweile festen Freund tatsächlich überreden können, zu dieser Halloween-Party zu kommen und b) war ihr der Erfolg des Kostüms, das ganz offensichtlich einschlug wie eine Bombe, größtenteils zu verdanken.

Obwohl es nicht gerade einfach gewesen war...
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Seto, verflucht, jetzt halt doch mal ein paar Minuten still!", beschwerte sie sich halb kichernd, mit dem Eyeliner in der Hand. Der besseren Präzision wegen hatte die Ägypterin sich auf Setos Schoß gesetzt, doch wenn dieser nicht ständig ihre Balance durcheinander bringen würde, so bestand die Gefahr, dass es noch bis Weihnachten dauern könnte, bis sie fertig war.

"Aber es ist lästig."

"Wer schön sein will muss leiden."

"Seh' ich aus wie Mana? (der J-Rocker) Das muss doch nicht unbedingt sein, oder? Außerdem könnte ich mir eine weit interessante Beschäftigung vorstellen, wenn wir schon mal so günstig sitzen."

Mit einem lasziven Lächeln zog der Brünette sie noch ein Stückchen näher an sich heran.

Belustigt boxte Ishizu ihn leicht auf die Brust.

"Lass das, ich warne dich. Du hast sonst irgendwann den Stift im Auge!"

"Das ist ein geringer Verlust. Solange es nur eines ist."

"Wie süß von dir..."

~~~Flashback Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Ishizu? Du siehst so abwesend aus."

Die Schwarzhaarige schreckte aus ihren Erinnerungen auf und blickte Mai verwirrt an.

"Bitte?"

"Ach nichts, bei Kaibas Aufzug wäre ich auch baff."

Noch bevor eine Antwort gegeben werden konnte, wurde auf einmal alles stockfinster.

Einige der Mädchen schrieen auf.

"Stromausfall...", bemerkte Seto sachlich und dem Tonfall nach auch sichtlich gelangweilt.

Drei winzige Lichtkegel leuchteten an unterschiedlichen Stellen auf und wirkten irgendwie verloren in dem Saal. Die Lehrer hatten als Einzige an Taschenlampen gedacht.

"Fräulein Ishtar," rief Herr Hideaki, der Mathelehrer der Schule vom anderen Ende der Turnhalle, "würden sie bitte mal nach den Sicherungen sehen? Sie sind am nächsten dran."

"Geht klar."

Innerlich seufzend machte sie sich auf den Weg durch die Gänge der Schule. Sie wusste, der Hauptsicherungskasten lag im Keller, also folgte sie dem Weg stets geradeaus, bis sie den Turnhallenbereich verlassen hatte und sich zu ihrer Linken die Gänge der Zimmer 4 bis 9 befanden, zu ihrer Rechten führte eine schmale Treppe nach oben sowie nach unten, doch diese führte nur zu dem Bereich des Kellers, wo unter anderem auch die Kunstbilder trockneten.

Also bog sie nach links ab. Durch die Fensterreihe, die den Klassenräumen genau entgegen gesetzt war, fiel kein Licht. Es war gerade Neumond und das bisschen Helligkeit, das von den Sternen ausging, wurde von den Schatten der Räumlichkeiten sofort geschluckt. [Bon Appetit!]

Am Ende des Ganges befand sich die riesige Haupt-Wendeltreppe, die von den Schülern am häufigsten benutzt wurde, da sie so ziemlich neben dem Haupteingang lag. Selbst jene, die sich von hinten "hereinschmuggelten", mussten zunächst an der Turnhalle vorbei über den Innenhof laufen, da der zweite Eingang sich auch nur direkt an der Treppe befand.

Ishizu lief die Stufen hinunter, an den Schließfächern und dem zweiten Computerkabinett vorbei (das erste ist im zweiten Stock direkt in der Mitte, gegenüber von Raum 25 und 26, welche für den Informatikunterricht gebraucht werden. Gleichzeitig liegt die erste Medienecke direkt über dem Lehrerzimmer im ersten Stock) und blieb dann gegenüber vom Hausarbeitstraum stehen, wo sie Rechts an der Wand nach dem kleinen, in die Wand eingebetteten Kasten suchte.

Mit einem leicht metallischen Knarzen ließ sich die Tür öffnen und nach einem kurzen prüfenden Blick legte die Lehrerin zwei Schalter um. [sterbt!]

Die langen Neonröhren an der Decke flackerten kurz auf, bevor sie ihre vollständige Helligkeit erreichten.

"Das wäre geschafft..."
 

"Warum? Hast du etwa Angst vor der Einsamkeit?"

Kreischend zuckte Ishizu zusammen und drehte sich so schnell wie möglich um, zu der Person, die ihr gefolgt sein musste.

Und was sie sah, gefiel ihr gar nicht.

Schulterlange, rote Locken, gehässige blau-grüne Augen und ein spöttischer Mund.

"Miriam! Was willst du schon wieder von mir? Ich habe deine Belästigungen langsam satt!"

Doch die Angesprochene grinste nur weiter vor sich hin, die Arme verschränkt und versperrte provokativ den Rückweg, denn hinter den Hausarbeitsräumen befand sich nur noch eine dicke Stahltür, zu der nur der Hausmeister den Schlüssel besaß, und auch die wurde lediglich als Lager benutzt - also ein 'Dead End'.

"Hast du denn wirklich geglaubt, ich lasse dich in Ruhe, Isis? Geh nur, ich habe nicht vor, dich aufzuhalten - sei es nun mit Dolch oder ohne. Es gibt weitaus sauberere Möglichkeiten, dich zu vernichten."

Die kühle Berechnung in der Stimme der 'Schülerin' ließ Ishizu frösteln.

"Was soll das heißen?"

"Oh nichts...nur dass morgen ein Brief in das Postfach der Schulleitung flattern wird, in dem ein anonymer Absender den Hinweis verlauten lässt, dass eine gewisse Lehrerin eine Affäre mit einem gewissen Schüler hat. Und dann wirst du die Wahl haben. Entweder du streitest alles ab, dann werden du und Seth in eine hässliche Ermittlung hineingezogen oder du gibst es zu. Und dann fliegt mindestens einer von euch."

"Das wagst du nicht."

"Ach wirklich? Nun, wenn ich nicht glücklich werden soll, dann du erst Recht nicht."

Kopfschüttelnd hastete die Ägypterin an der Geisteskranken vorbei, stieß sie dabei zur Seite und erklomm die Stufen nach oben.

Wieder im Erdgeschoss angekommen, taumelte sie zu den Klassenzimmern.

/Das war nur eine leere Drohung...oder?/ Immer wieder versuchte sie sich das einzureden, doch die dumpfe Angst breitete sich immer mehr aus, wie ein Tumor, der sich durch das Gewebe fraß.
 

Miriam grinste selbstzufrieden.

Ihr Plan war einfach perfekt.

Endlich würde sie den süßen Triumph der Rache auskosten können.

"Das seh' ich aber ganz anders..."

Verwirrt blickte die Rothaarige sich um. Außer ihr war niemand da.

Aber das Licht im Keller schwand wieder. Die Lampen flackerten nicht, doch eine nach der anderen wurde von einer sich ständig ausbreitenden Dunkelheit erfasst, die sich schleichend der ehemaligen Priesterin näherte.

"Was zum..."

"Überrascht? Hast du gedacht, man würde dich nicht finden? Dich nicht bestrafen?"

Eine Kindesgestalt löste sich aus dem Schatten heraus, nahm Gestalt an. Die rotbraunen, sanft gewellten Haare hatten einen feinen Stich ins violette, was sich am einfachsten noch mit der Farbe 'Mahagoni' umschreiben ließ. Das Gesicht zeugte von Ausdruckslosigkeit, doch leuchtete in ihren braunen Augen ein gefährliches Funkeln, das nur auf Hass schließen ließ. Tiefster Hass, über Jahrhunderte unterdrückt, schien nun an die Oberfläche zu treten. Zwei enorme Flügel spannten sich von ihrem Rücken auf, von einem tiefen, irdenen Braun, das fast schon schwarz wirkte und das genauso gut von Adlerfedern hätte stammen können.

Miriam taumelte einige Schritte zurück und fiel dabei über ein herumliegendes Kabel. [typisch MCG...]

"Oh Gott!"

"Du blasphemisches Miststück wagst es, SEINEN Namen in den Mund zu nehmen? Ausgerechnet du, die du glaubtest, ihn und sein System überlisten zu können?"

Nie hätte Miriam geglaubt, dass es sie wirklich gab.

RACHEENGEL.

Seelen Verstorbener oder nie geborener Menschen, die zu Engeln erhoben wurden, um einen gewissen Auftrag zu erfüllen. Einige von ihnen hatten dann die Chance, ein neues Leben zu erhalten.

"Miriam, ehemalige Nephtyspriesterin," fuhr Lelis kalt und unbeirrbar mit einer Standartklausel fort, "Sie sind angeklagt wegen illegaler Flucht aus dem Reich der Schatten, die nur jenen gestattet ist, die Absolution erhalten hatten, und wegen Missachtung des Reinkarnationsgesetztes... Ich habe keine Ahnung, wie du das angestellt hast, aber du hättest nie wieder geboren werden dürfen."

"Was...habe ich dir denn getan?", wimmerte die Verdammte ungehalten.

Ein kaltes, überhebliches Lachen, das so surreal schien, da es einfach nicht zu diesem unschuldigen, kleinen Körper passen wollte, erfüllte die Luft und brach sich an den Betonwänden.

Das Lachen...

Das arrogante Lächeln...

Es erinnerte Miriam an jemanden. Nur an wen?

"Du hast mir mein Leben zunichte gemacht. Du hast einen meiner Elternteile getötet, noch bevor meiner Geburt und damit das Schicksal der Welt durcheinander gebracht. Dafür wirst du nun büßen."

Lelis ließ einen kleinen Wirbel auf ihrer Handfläche entstehen, dessen Partikel sich zu einem Schwert formierten, dass schwach leuchtend vor ihr schwebte. Entschlossen packte sie den Griff und bewegte sich gemäßigten Schrittes auf ihr Opfer zu.

Dieses versuchte verzweifelt nach hinten zu krabbeln, doch wurde es von einer seltsamen, hypnotischen Kraft gelähmt.

Das Kaninchen vor der Schlange.

Ein sanftes Aufblitzen war das letzte, was Miriam vernahm, bevor sich die silberne Klinge in ihr Herz bohrte.

Scheinbar emotionslos sah das Kind zu, wie sie erst die Augen schloss und dann langsam immer mehr verblasste, bis sie gänzlich verschwunden war.

Es war vorbei, der Auftrag erfüllt. Und doch hatte Lelis keine Freude daran. Die Genugtuung, die sie sich erhofft hatte, kam nicht.

Sie ließ Schwert und Flügel wieder verschwinden und wandte sich gerade um, um zu gehen, als sie Schritte vernahm.

Den Kopf zur wieder nach hinten geneigt, erblickte sie Ishizu, die wohl von dem Lärm angelockt worden war, auch wenn sie kaum etwas verstanden haben konnte.

"Du..."

Ihr Blick ließ erahnen, dass sie Lelis sofort wieder erkannt hatte, auch wenn es sie schockierte.

"Dieses Individuum wird euch nun nie wieder belästigen.

Wir sehen uns."

Der kleine Racheengel verschwand wieder in den Schatten und ließ eine verwirrte Ägypterin zurück.

/Auf bald... Mutter./
 

To be Continued...
 

So. Spätestens an der Stelle mit dem Computerkabinett dürfte man merken, dass ich mir meine Schule als Grundlage genommen habe: das Marie-Curie-Gymnasium. Nur dürften Schulen in Domino weit sauberer sein...

Tja, das war es, das vorletzte Kapitel. Und ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt um zu fragen, wer von euch denn Interesse an meinem nächsten Projekt hätte. Direkt nach Ende dieser FF hier werde ich eine Star Wars-FF schreiben (besonders für Fans von Obi-Wan), nachdem ich zur Zeit unter einer Ewan-McGregor-Durststrecke leide. Ich habe sogar schon Entzugserscheinungen, da ich Episode III immer noch net gesehen habe und "Velvet Goldmine" nicht aufnehmen konnte, weil die Showview-Nummer in der Fernsehzeitung falsch war. Es hat zwar zur richtigen Zeit aufgenommen, aber auf dem falschen Sender. *grummels*
 

Vorschau:

[...]"Was hat das zu bedeuten, Ishizu?", fragte er atemlos, in seiner Hand ein fliederfarbener Brief, der bereits aufgebrochen war.

"Das, was es zu bedeuten hat. Ich glaube, ich habe meine Ansichten recht anschaulich dargestellt."[...]

The End is my new Beginning

.:Part 1 - Farewell, my love:.
 

~Never thought this day would come so soon

We had no time to say goodbye

How can the world just carry on?

I feel so lost when you're not at my side

But there is nothing but silence now

Around the one I loved

Is this our farewell?~
 

Ishizu blickte sich in ihrem Appartement um. Die Möbel waren alle zurecht gerückt, die Schränke und Regale geräumt. Bis auf die wenigen gepackten Koffer, die neben der Wohnungstür standen, erregte nichts auch nur den Verdacht, dass hier jemand gewohnt haben sollte. Sie blickte noch ein letztes Mal aus den großen Fenstern.

Der Himmel schien in Flammendem Gold zu stehen, so intensiv waren die letzten Strahlen der ersterbenden Sonne.

Der Gedanke, Abschied nehmen zu müssen, schmerzte. Doch sie verdrängte ihn, so wie sie alles Leid, dass ihr Schicksal ihr auferlegt hatte, verdrängte. Was nützte es denn, alten Zeiten nachzuhängen? Es gab einen guten Grund, dass sie fort musste. Es ging nun mal nicht anders.
 

Die Türglocke schrillte und ließ sie zusammen zucken. Wer könnte sie denn jetzt stören wollen? Die Archäologin betete, dass ihre Vermutung sich nicht bewahrheiten würde - auch wenn sie wusste, dass es vergebens sein würde.

Sie konnte ja so tun, als sei sie nicht da.

Doch was sollte das bringen. Wenn es die Person war, die es nur sein konnte, wäre der einzige Weg, eine Konfrontation zu vermeiden, vom Balkon zu springen.

Angesichts der Höhe, in der sich ihr Appartement befand, eine sehr dumme Idee - außer natürlich man legte es drauf an , sich das Genick zu brechen.

Es klingelte zum zweiten Mal.

Sie überwand ihre Scheu und öffnete die Tür. Um ehrlich zu sein, konnte sie es gar nicht so schnell erfassen, wie Seto sich an ihr vorbei drängelte.

Seine Schritte trugen ihn bis zur Mitte des Raums, wo er sich umdrehte, die Arme vor der Brust verschränkte und sie wütend und schwer atmend fixierte. Seine klaren, blauen Augen fixierten sie, seine Wangen wiesen dunkle, erhitzte Flecken auf, von der Anstrengung. Er schien gerannt zu sein.

Kein Wunder dass er außer Atem war, immerhin befand sie sich im 25. Stockwerk und der Aufzug war defekt. [Ob der wohl von zwei diversen Jedis benutzt worden war? *grins* *Episode III auch endlich ma gesehen hat*]

"Was hat das zu bedeuten, Ishizu?", fragte er atemlos, in seiner Hand ein fliederfarbener Brief, der bereits aufgebrochen war.

"Das, was es zu bedeuten hat. Ich glaube, ich habe meine Ansichten recht anschaulich dargestellt."

"Das kann doch nicht dein Ernst sein, entgegnete Seto entsetzt und wütend, wobei seine Stimme unbewusst immer lauter wurde, "Wieso? Warum willst du auf einmal abreisen?"

"Weil ich nicht hier bleiben kann. Die Situation hat sich geändert."

"WARUM? Weil wir seit noch nicht einmal einer Woche eine Beziehung haben? Ist es das, wovor du wegrennen willst?"

Ihr Gesicht nahm einen geplagten Ausdruck an, als sie sich die Schläfen massierte.

"Ich wurde gefeuert."

"Bitte? Wieso das denn?"

"Sie wissen es, Seto, sie wissen es!", entgegnete Ishizu verzweifelt, "Die Schule hat einen anonymen Brief gekriegt und ich wurde vor den Direktor gebeten, um die Sache zu klären. Ich habe die ganze Schuld auf mich genommen, weil mir klar geworden ist, dass ich um ein Haar dein ganzes Leben ruiniert hätte. Ich meine, nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte die Presse davon Wind bekommen. Und um ehrlich zu sein kann ich mich glücklich schätzen, dass ich nicht noch wegen 'Verführung Minderjähriger' vor Gericht stehe. Aber dadurch, dass du deine eigene Firma besitzt, giltst du ja als 'frühzeitig mündig'. Aber das ist nicht der Punkt. Du hattest Recht. Ich kann nicht einfach auftauchen und deine ganze Überzeugung, deine Arbeit durcheinander bringen. Und DESHALB werde ich jetzt gehen."

Der Brünette wollte gerade etwas sagen, doch sie schnitt ihm das Wort ab.

"Nein, versuch gar nicht erst mich umstimmen oder davon abhalten zu wollen. Du kannst nichts mehr dagegen tun. Mein Flug zurück nach Ägypten geht in einer Stunde. Und ich werde ihn ganz sicher nicht wegen dir verpassen."

Entschlossen nahm die Ältere sich ihr Gepäck und obwohl sie schon nahezu unter der Last zusammen zu brechen schien [Jaja, Frauen und Klamotten ^^], stapfte sie auf die Tür des Appartements zu und wollte alles hinter sich lassen, ohne einen Widerspruch zuzulassen.

Aber weiter als bis in den Türrahmen schaffte se es nicht.

"Ich habe deinen Flug canceln lassen."

Mit einem lauten, Schwerkraft bedingtem Rumpeln gesellten sich die Koffer wieder zu dem Fußboden. Mit entsetztem Blick wandte sie sich wieder zu ihm um, fassungslos.

"Nein. Das kannst du nicht."

"Du weißt, dass ich es kann.", erwiderte er sachlich, ohne dass es kalt wirkte. "Es war ein leichtes, mich in den Computer der Fluggesellschaft einzuklinken und deine Reservierung zu löschen. Ich lasse die Frau, die ich liebe, nicht so einfach aus meinem Leben treten."

Die Entschlossenheit, von der seine Worte durchzogen waren, ließen sie erbeben.

"Aber...aber was soll ich denn jetzt tun? Kannst du mir das vielleicht mal verraten? Ich habe meinen Job verloren, mein Mietvertrag läuft heute ab und ich stehe hier mit nichts weiter als meinen Koffern!"

Ishizu wusste, diese Einwände waren unbegründet, die Lösung lag auf der Hand, doch wäre er damit einverstanden? Sie war sich nicht sicher warum und wogegen genau sie sich wehrte, aber vielleicht hatte Seto Recht. Vielleicht hatte sie einfach nur Angst, dass er sie nicht bei sich haben wollte, wenn es hart auf hart kam.

Er seufzte und verdrehte die Augen.

"Wenn es weiter nichts ist... nimm deine Koffer und schmeiß sie unten in meine Limousine. Mokuba geht mir schon seit einer Woche auf die Nerven, wann du endlich bei uns einziehst. Und was deine Arbeit angeht... ich habe heut früh ohnehin meine Sekretärin gefeuert und suche gerade eine Neue. Sie war mir einfach zu klischeehaft. Und dann regst du dich nicht mehr auf, dass ich zu viele Termine habe und Mokuba vernachlässige."

"Kommt nicht in Frage."

Der Multimillionär blickte nun verwirrt und geschockt zugleich.

Wie konnte sie nur so ein Angebot ablehnen? Welche Einwände konnte es denn jetzt noch geben?

"Vielleicht schlepp ich hier noch die Koffer alleine, hast du eine Ahnung, wie schwer die Teile sind? Wenn ich schon zu euch ziehen soll kannst du mir ja wenigstens beim tragen helfen, verflucht!"
 

Erleichtert und grinsend aufgrund eines so offensichtlichen "Sieges" schnappte sich Seto Kaiba zwei der alles andere als leichten Gepäckstücke. Nur ihre Antwort machte ihm etwas Sorgen.

/Meine Güte... wenn sie jetzt schon solche Ansprüche stellt... was kommt dann auf mich zu wenn wir erst verheiratet sind?/
 

~Sweet darling, you worry to much

[...] ...there's sadness in your eyes

You are not alone in life

Although you might think that you are
 

So sorry

The world is tumbling down

I'll watch you through these nights

Rest your head and go to sleep

'Cause... [...]

This is not our farewell
 

This is not our farewell~
 

.:Part 2 - Kitten Christmas:.
 

Es war unleugbar kalt in Domino, so kalt, dass nicht einmal mehr Schnee fiel. Andererseits war das auch gar nicht mehr nötig, die Straßen waren bereits ausreichend überzogen mit einer dicken Schicht der weißen Flocken.

Überall liefen die Menschen dicht an dicht, die Luft war durchzogen von ihren Atemwölkchen.

Und inmitten all des Getümmels stand eine Frau vor einem Schaufenster, ein Pol der Ruhe im allgemeinen Trubel.

Doch energisches Grübeln legte ihre hübsche, dunkle Stirn in Falten.

Was sollte sie nur tun?

Was konnte man nur einem Mann zu Weihnachten schenken, der schon alles besaß?
 

Und das Schicksal wollte es so, dass nur noch wenige Tage bis zu diesem Tag verstreichen sollten. Es war der 20. Dezember und sie hatte immer noch nicht die geringste Ahnung, was die Geschenke, betraf.

Doch eine vage Idee formte sich in ihrem Geist...
 

Heiligabend.

Sie stand zufrieden auf dem Balkon des Kaiba-Anwesens und blickte hinein in das hell erleuchtete Wohnzimmer, genau wie eine gewisse, brünette Person neben ihr.

"Ich hätte euch wohl eher das Geschenk des jeweils anderen schenken sollen, was?", meinte Ishizu lächelnd, "Moki scheint von Bastet ja ziemlich angetan zu sein."

Der kleine Junge mit den schwarzen Wuschelhaaren lag bäuchlings auf dem Fußboden, in der Hand einen kleinen Faden, den er stets genau dann weg zog, wenn ein kleines Kätzchen die Pfote danach ausstreckte. Es hatte eine sandfarbene Fellmusterung und himmelblaue Äuglein. [So eins hab ich auf Ischia in Italien gesehen. Kyuh... *Niedlichkeitsanfallkrieg* Und ein schwarzes mit grünen Augen, das ich schon "Louis de Pointe du Lac" nennen wollte. Psychopathenalarm...XP]

So ziemlich unbeachtet daneben lag ein Buch, dessen Einband wie Papyrusrollen aussah, und dessen Titel "Ägyptische Mythologie" verhieß.

"Mach dir mal deswegen keine Gedanken. Er wird es schon noch rechtzeitig zu würdigen wissen. Ein lebendes Wesen ist nun mal im ersten Moment interessanter. Außerdem ist es die perfekte Kombination - das Buch kann er zum Einschlafen lesen und die Katze reißt ihn morgens aus dem Schlaf."

"Wie witzig," entgegnete sie trocken, blickte Seto dabei mit halb geschlossenen Lidern an. "Allerdings staune ich, dass du auch einen Recht guten Geschmack bewiesen hast, das muss man dir lassen."

Diese Anspielung bezog sich auf eine altägyptische Statue aus Onyx, die - man könnte es fast einen kleinen Seitenhieb nennen - die Göttin Isis darstellte. Sicher, solche Statuen gab es haufenweise entlang des Nils, doch waren sie meist aus Stein... und nicht einen halben Meter hoch.

Aber irgendetwas an den Worten der jungen Frau schien ihn nervös gemacht zu haben. Und es gehörte schon einiges dazu IHN nervös zu machen. In seiner Mimik konnte man nichts dergleichen erkennen, doch hatte er angefangen, mit irgendeinem Gegenstand in seiner Manteltasche zu spielen. [Hat das Frodo nicht auch immer gemacht?... ö.Ö ... OH MEIN GOTT! KAIBA HAT "DEN EINEN RING"!!! FRODO HAT VERSAGT!]

"Eigentlich wollte ich dir noch etwas geben."

Er holte den Gegenstand heraus, ein kleines Päckchen, das gerade mal auf eine Handfläche passte, in schwarzer Verpackung. Seto drückte es ihr in die Hand, wobei er es aufs Sorgfältigste vermied, seiner Freundin ins Gesicht zu blicken.

"Sag mir einfach, was du darüber denkst, okay?"

Der Jüngere wandte sich ab und ging wieder hinein in die Wärme des Hauses, zu seinem Bruder, während ein blaues Augenpaar ihm neugierig und verwirrt hinterher blickte.
 

Was war denn auf einmal mit ihm los? Er benahm sich ja schon fast... schüchtern.

Fast hätte Ishizu laut aufgekichert bei dem Gedanken.

Seto Kaiba und schüchtern?

Allein die Annahme war aberwitzig.

Welchen Anlass hätte er denn dazu?
 

Sie öffnete vorsichtig die Verpackung und zum Vorschein kam ein mit rotem Samt bezogenes Schmuckkästchen.

Vorsichtig klappte sie den Deckel nach oben - und erblichte einen Ring.

Ein einziger Diamant war in das Silber eingefasst, in das schwunghafte Linien eingraviert waren.

Jetzt kannte sie den Anlass.

Doch, wie sie mit einem Lächeln gestehen musste: viel wichtiger war doch... sie kannte ihre Antwort ganz genau.
 

~Never knew, I could feel like this

Like I've never seen the sky before

Want to vanish inside your kiss...
 

Seasons may change

Winter to spring

But I love you

Until the end of time
 

Come what may

Come what may

I will love you until my dying day
 

Suddenly the world seems such a perfect place

Suddenly it moves with such a perfect grace

Suddenly my live doesn't seem such a waste

[...]
 

An there's no mountain too high, no river to wide

Sing out this song and I'll be there by your side

Storm clouds may gather and storms may come alive

But I love you (I love you) until the end of time~
 

~*The greatest thing you'll ever learn is just to love and to be loved in return*~
 

The End

(Because Martini is too lazy to continue...

Watch out for the Epilogue!)
 

Es tut mir ja soo Leid, aber mehr hab ich einfach nicht raus gekriegt. Gomen nasai! *verbeug*

Ich hioffe, ihr wisst es zu schätzen, dass ich durch das tippen nur die Hälfte von "Lost" mitbekommen habe!

Der Epilog kommt dafür zeitgleich mit diesem Kapitel. Das heißt, sofern die Früchtchen bei Animexx nicht wieder das Kapitel ablehnen. Wen würde es da wundern, wenn die Leser auf die Barrikaden gehen?

Nehmt es mit net übel!!! Und wem von euch langweilig ist, der kann ja ma bei den anderen FF's von mir gucken, ob da was interessantes für ihn dabei ist. (Ich höre mich schon an wie ein Marktschreier...meine Güte.)

Der Songtext ist "Farewell" von Within Temptation, wobei das Lied noch vom alten Album stammt an der Stelle, wo das [...] steht, war im Originaltext "My Child" und das konnte ich ja schlecht drin lassen (ich werde ohnehin nicht so recht schlau aus dem Text...) . Das neue, "The Silent Force" hab ich erst seit kurzem zu meinen Börtselday geschenkt bekommen.

Wie dem auch sei, ich hoffe, wir "sehen" uns noch *ggg*
 

Vampyre_Martini

As 10 years passed by...

.:Epilogue - Good Night:.
 

"...Ich merkte, dass ich nach seiner Schulter griff, und als meine Finger ihn berührten, schoss ein elektrischer Schlag durch meine Glieder. Zerdrück ihn, zerquetsch seine Knochen, doch vor allem und zuerst saug mit seinem Blut auch seine Seele in dich hinein.

>>Merkst du nicht...<<, er brach ab, und ich holte mir den Rest seiner Worte aus seinem Geist - dass die Talamasca noch wütender werden würde, was für alle Beteiligten schlecht wäre. Die Vampire, die Bluttrinker, die Kinder der Jahrtausende, sie alle hatten New Orleans verlassen. Die Vampire waren im Dunkel verstreut. Es herrschte Waffenstillstand. Und nun war ich dabei, ihn zu brechen."
 

Das dicke Buch, dessen schwarzer Rücken mit den leuchtend roten Worten "Anne Rice - Blackwood Farm" beschriftet war, wurde geräuschvoll zugeklappt und Ishizu Ishtar-Kaiba atmete erleichtert auf.

"So, das war's für heute Abend."

"Mom, das kannst du mir nicht antun!!!", protestierte ein kleines Mädchen, das so tief in ihrem Bett verborgen lag, dass man fast den Eindruck haben könnte, sie würde jeden Moment von den schweren Decken erdrückt.

Störrisch schüttelte sie den Kopf, sodass ihre schulterlangen, mahagonifarbenen Wellen nur so durch die Luft flogen.

Ihre dunkelbraunen Augen wirkten grimmig entschlossen.

"Das ist gemein, wir waren noch gar nicht am Ende des Kapitels angekommen. Ich will aber wissen, ob Quinn diesen Sterling (<-Name) nun aussaugt oder nicht. Und ich will wissen, wann Lestat endlich auftaucht!" [Lestaaat! *sabber* Mein egozentrischer, Selbstverliebter, vampirischer, heiß und innig geliebter, durch Himmel und Hölle gewanderter Flegelprinz, ehemaliger Rockstar und einstiger Geliebter von Akasha! Mögen dir und Louis noch viele Romane der Vampirchronik vergönnt sein!!!]

"Aber es ist schon so spät, Lelis. Und wir wollen doch morgen zeitig aufstehen."

"Es ist gerade mal 21 Uhr. Und ich bin immerhin schon 8 Jahre alt!"

"In 6 Stunden, junge Dame. Und jetzt schlaf, oder dein Geburtstag morgen fällt aus."

Bei dem Wort 'Geburtstag' blitzten die Augen von Lelis Kaiba förmlich auf.

"Ihr werdet es mir schenken, nicht wahr? Ich werde doch 'Blood Canticle' (bis jetzt nur in Englisch erhältlich) geschenkt bekommen."

"Blood Canticle?" fragte die Ägypterin übertrieben unwissend.

"Das Buch, von dem ich schon seit DREI MONATEN rede!"

"Keine Ahnung, wovon du sprichst. Und jetzt wird geschlafen."

"Aber...", weiter kam die kleine Lelis nicht, denn der resolute Blick in den blauen Augen ihrer Mutter duldete kleinen Widerspruch.
 

Ishizu lief durch die scheinbar verlassenen und gespenstisch düsteren Gänge des Kaiba-Anwesens. Nur eine der Türen war von einem gedämpften Lichtkranz umrandet.

Sie öffnete sie, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen.

Mit herausforderndem Tonfall meinte sie: "Schatz, hatte ich nicht gesagt keine Arbeit am Laptop mehr nach Einbruch der Dunkelheit? Das verdirbt dir nur die Augen!"

"Als ob es da noch was zu verderben gäbe", kam die kalte Antwort und Seto Kaiba löste die Augen von seinem flimmernden Bildschirm und fixierte seine Frau. Sein Blick hatte nichts von der alten Stärke verloren, auch wenn eine moderne - und nebenbei gesagt auch äußerst teure - Designerbrille sein Gesicht zierte.

Er trug keine Kontaktlinsen. Das wäre feie gewesen und entsprach nicht den Prinzipien der Familie Kaiba. Denn wenn man schon eine Sehhilfe tragen musste, dann mit Stolz, Chic und für jedermann sichtbar.

"Je früher ich damit fertig bin, umso mehr Zeit habe ich morgen für mein Engelchen."

"Hast du das Buch geholt?"

Warum nur musste es immer Anne Rice sein? Diese Frage hatte Ishizu sich schon seit langem gestellt. Seto hätte dem Kind nicht erlauben sollen, "Interview mit einem Vampir" zu sehen und jetzt verschlang es jeden Roman der Vampirchronik. Dabei war das nicht gerade die beste Nachtlektüre für ein kleines Mädchen.

"Als ob ich dass vergessen würde. Ich habe es direkt aus Amerika einfliegen lassen. Aber sag mal...du hast doch nicht etwa wirklich vor, Téa Muto und Mai Wheeler samt Anhang einzuladen, oder?" Man musste nicht die Missmut in seiner Stimme heraushören um zu wissen, dass der Brünette alles andere als begeistert war. "Wenn ja, dann wird das ja wirklich eine 'heitere' Runde. Während die Kinder sich im Schwimmbecken austoben sitz ihr da, seht zu, und schmiedet schon Hochzeitspläne für die Kleinen. Und wage es ja nicht, unsere Tochter mit Joshua Wheeler zu verkuppeln."

"Du bist ja so süß, wenn du paranoid wirst!...ach, da fällt mir ein, Mokuba hat gesagt, er kann sich vom Campus loseisen, er hat mich heute angerufen.", warf seine Ehefrau in die Runde und lenkte damit absichtlich vom Thema ab, "Und er bringt seine Freundin mit."

Die Miene Seto Kaibas wurde nur noch düsterer.

"Dabei hatte ich ihm doch schon vor Jahren gesagt, er soll sich nicht auf Rebecca Hawkins einlassen!"

"Nein, hast du nicht. Du sagtest lediglich, er solle sie nicht heiraten. Und Moki meinte, es reiche ihm völlig, in 'wilder Ehe' mit ihr zu leben."

Der Laptop wurde zugeklappt, sein Besitzer wandte sich mit seinem Drehstuhl Ishizu zu. Lächelnd setzte sie sich auf seinen Schoß, strich ihm liebevoll einige braune Strähnen aus der Stirn.

"Das soll mich beruhigen, ja? In dieser Familie hat man nur Stress..."

"Jetzt tu nicht so! Ich habe viel mehr Stress als du. Hast du auch nur eine winzige Ahnung, wie viel schwer es täglich wird, die Kleine ins Bett zu bringen? Sie wird dir wirklich immer ähnlicher in ihrer Sturheit."

"Tja, sie ist eben was ganz besonderes, genau wie ihr Papa!", meinte eben jener frech und überheblich grinsend.

Bei diesem Stichwort huschte Ishizus Blick hinüber zu der Pinnwand aus Kork, die über dem Schreibtisch angebracht worden war, und an der zur Zeit ein Bild befestigt war, das Lelis in der Schule gemalt hatte. Ein Bild, dass eine Geschichte erzählen wollte, die niemand auch nur mit einem Wort ihr gegenüber erwähnt hatte.
 

Meterhohe Dünen waren wie ein langer Gang nebeneinander angeordnet...

Die untergehende Sonne tauchte alles in ein gespenstisch rotes Licht, als wäre der Sand in Blut getränkt....

Sie führten direkt auf einen Tempel zu...

Die Säulen waren vergilbt und spröde, das Fundament schräg in den Boden gesunken...
 

/Ja, sie ist etwas ganz besonderes.../
 

~We've been dreaming

but who can deny

it's the best way of living

between the truth and the lies.
 

See who I am,

break through the surface.

Reach for my hand,

let's show them what we can

free our minds and find a way.

The world is in our hands,

this is not the end.~
 

- Final Ending -
 

Thanks to everybody who commented it:
 

Karen-chan

Yami-Malik

Sveni-chan

Kalen_in_Silence

tsuki_chan

Ishi-chan

Himbeere

Tea_Muto (wie schaffst du es nur mit diesem Namen zu überleben bei den vielen Tea-Hassern)
 

Special thanks to:
 

wanze-chan

KyaraCommon

FuschelChan

Mausi-Chan



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Von: abgemeldet
2006-12-16T17:07:52+00:00 16.12.2006 18:07
Wow ist die FF geil!Einfach hammer,echt!Hab's bisher noch nie geschafft,so ne lange FF am Stück zulesen,aber bei der hier ging's einfach nicht anders!!Echt klasse!Ich liebe dieses Pairing!

vlg,Saty
Von: abgemeldet
2006-07-03T17:42:27+00:00 03.07.2006 19:42
Hey du ^_____^~


Und, welch Wunder, wieder einmal ein absolut grandioses Kapitel deinerseits *schmachtz* Mit dem Schreibstil hast du dich zwar nicht übertroffen, deinen aber doch ziemlich hohen Standart auf alle Fälle gehalten *nod nod* Aber was uns lieben Lesern hier am besten gefallen hat war ganz klar die Handlung ^____~

Was soll ich sagen? Das Kostümdesign, einfach überwältigend *nod nod* Ishizu in diesem derbest sexy Kleid mit den Flügeln und Seto dazu als Vampyr *schnurr* Was will das SexIs Herz mehr?
Nja, vielleicht diese wunderbar romantische Szene gleich zu Beginn, aber sonst? Obwohl, die war wirklich überwältigend *.* Ernsthaft, auch wenn das eigtentlich nicht meiner Vorstellung von Seto entspricht, du hast das so wunderbar kawaii rübergebracht, echt süß^^~

Aber was uns letztendlich wohl allen am besten gefallen hat, das war die letzte Szene mit Lesis und Miriam *nod nod* Endlich, endlich hat Miriam bekommen was sie verdient hat- und nicht nur die Tatsache macht mich glücklich, sondern auch die Art wie du das aufgebaut hast. Allein shcon die Idee mit den Lichtern und überhaupt, der ganze Stil mit dem das geschrieben war *anluvs* Ich weiß auch nicht, aber Lelis... Da lief es einem wirklich kalt den Rücken hinunter als sie mit Miriam gesprochen hatte *schauder* Dieser Chara hatte ganz klar etwas völlig faszinierendes ^____^ Und dass sie Isis und Seths ungeborene Tochter ist, das hast du wirklich gut eingebaut *nod nod* Überhaupt, großes Lob für die idee mit dem Racheengel, das war einfach unglaublich!!

Die Geschichte an sich war ja schon wirklich gut, aber das hat ihr noch das gewisse Etwas verliehen^^~ Doch, Lelis kommt ganz klar unter die Top3 meiner Lieblings-Own Charas- sie hat wirklich alles, was das Leserherz begehrt *.*

Ein rießengroßes Lob für dieses Kapitel, genial gemacht!!


MlG TC
Von: abgemeldet
2006-06-30T11:46:58+00:00 30.06.2006 13:46
Hey du ^____^~


Ja, ich weiß, ich wollte irgendwann gaaanz am Anfang dieser FF eigentlich nur die Kapitel nochmal kommentieren die eben noch nicht gekommit waren uu" Aber was soll ich machen? Mal ganz davon abgesehen, dass ich einfach nicht aufhören kann (^_______^ö) hab ich mir jetzt vorgenommen meine schwarzen Zeiten hinter mir zu lassen *nod nod*
*angewidert auf Witz eines Kommis deut*
Behalt ihn, lösch ihn oder pinn ihn dir an die Wand, mach damit was du willst ;P

Dieses Kapitel... WOW! Ich dachte ja schon bei letzten es ginge nicht mehr besser, aber wie üblich schaffst du es einen eines besseren zu belehren *sigh* Das war so unglaublich... Gefühlsecht! (Nein, frag nicht woher ich das Wort habe XD~) Einfach unglaublich geschrieben und dann noch diese Story ;____;

Ich habs shcon einmal gesagt, aber an der Stelle muss es noch einmal getan werden: Ich leibe deine Erklärung für den Beginn des Krieges ^____^Auch wenn ich weiß, dass es so nicht war (Oder zumindest, dass BEHAUPTET wird es sei nicht so gewesen ;P) gefällt sie mir wesentlich besser als das Original *nod nod* Bisher kannten wir ja nur den groben Umriss, aber ausgeschrieben ist es noch viel ebsser geworden als ich erwartet hätte!!

Die ganze Szene hatte etwas grandioses (<<< vor allem der super Auftritt von Isis ^____~) Aber am schönsten und gleichwohl auch am trazrigsten war natürlich Isis Tod in Seths Armen ;____; Wenn man sich mal in Seth hineinversetzt, der sieht wie seine Geliebte erstochen wird und das zum einen vor den Augen des Pharaos und zum anderen gerade in dem Moment, in dem er sich entschieden hatte sie mit sich zu nehmen *schniefs* Mir sind fast die Tränen gekommen, dass war so unendlich traurig T_T
Nja, aber eines muss man dir dabei lassen, Trauer hin oder her, es war wirklich super geschrieben ohne, dass es kitschig wurde, wirklich super!!!

Wenn ich micht recht erinnere kommt als nächtes DAS Kapitel der Kapitel, also verzeih etwaige Dinge, die ich vergessen haben könnte ;P

MlG TC
Von: abgemeldet
2006-06-30T11:29:42+00:00 30.06.2006 13:29
Hey du ^________^~


Und ein weiterer Kommi meinerseits XD~ Sollte vom letten noch etwas in die Richtung von wegen ich hätte irgendetwas an deiner Geschichte zu kritisieren, VERGISS ES! Frag mich nicht welcher Alien mir Gehirnwäsche verpasst hat, das Kapitel hat mich wieder zurück geholt ^____~ Meiner Meinung nach ganz klar das Beste bisher *nod nod* Dein Schreibstil hat das Unmögliche vollbracht und ist tatsächlich noch besser geworden und auch die Story, die du hier reingepackt hast war einfach nur unglaublich *_____*!!

Allein schon der Anfang *anluvs* Hab ich schon mal erwähnt, wie sehr ich deinen Humor liebe *lach* Die Beschreibung der Sekretärin, herrlich^^~ Aber auch allein die Tatsache, dass der große Seto Kaiba sich wegen einer Nachhilfestunde abhetzt *evilgrins* Nja, bei der Lehrerin ^____~ Aber lassen wir das fürs erste ;P

Würde ich hier jede einzelne Szene reinzitieren, die mir super gefallen hat, ich könnte das ganze Kapitel kopieren^^~ Und aus eben diesem Grund darfst du dich, während ich nur einige Szenen kommentiere, mal für das Ganze so was von gelobt fühlen!!

Nja, aber die Szene der Szenen muss auf alle Fälle noch hierreingestellt werden *nod nod* Und, Wunder welch, dieses Mal ist es nicht eine Szene zwischen Seto und Ishizu (<<< obwohl die zweifelsohne auch etwas seeehr unwiderstehliches hatte), nein, dieses Mal ist die Wohnzimmerszene auf den ersten Platz gekommen ^_____^~

Nicht allein die Vorstellung, wie Seto in der Tür steht und wie gebannt auf Ishizu und Moki, eben auf eine Familie starrt hatte etwas unglaubliches an sich, auch wie du die Geschichte der Götter und vor Allem Seths Gedanken eingebracht hast °______° Der absolute Wahnsinn!!! Okay, es war nicht gerade viel, aber ich fand es wirklicht toll *nod nod* Endlich wissen wir, dass der gute Seto doch mehr agyptisches an sich hat als ihm lieb ist *muhahaha*

Nja, rein retheoretisch könnte ich es dabei belassen, aber als wahrer SexIs Fan muss ich dich noch kurz ankreischen^^~

*tief durch atme*
*Luft hol*
*kreeeiiiisch*

Sie haben sich, sie haben sich, sie haben sich, sie haben sich, sie haben sich, SIE HABEN SICH!!! ... Nja, noch nicht so ganz aber doch immerhin shcon mal in real *anluvs* Die SexIs Szenen in diesem kaptiel sind dir so unwarscheinlich gut gelungen O____________O Erst das im Taxi, dann im restaurant und um uns noch sehr viel glücklicher zu machen küsst sie ihn auch noch, WHAI!!! Völlig egal wie er reagieren wird, im Moment freut mich das einfach nur^^~ Mal ganz abgesehen von dem hammer Satz mit dem Buntstift war es auch sonst eine unglaublich süße Szene, da hat die Luft förmlich geknistert ^________^

Rießen großes LOb für das kapitel, meiner Meinung nach sowohl in Sachen Schreibstil als auch Story dein bestes^^~


MlG TC
Von: abgemeldet
2006-06-30T11:03:58+00:00 30.06.2006 13:03
Hey du ^_____^~

Und wieder einmal sind wir fleißig ;P Nja, was soll ich zu diesem Kapitel sagen? Schwierig, wenn ich ehrlich bin. Irgendwie hab ich relativ geteilte Meinung, ich weiß auch nicht^^~

Schreibstil, Aufbau etc. gefallen mir nach wie vor unheimlich gut und auch das Chapter fand ich im Großen und Ganzen wirklich gut gelungen, es ist nur... Wie schon gesagt wurde, ich finde es schade, dass du Seto so schnell warm werden hast lassen. Sicher, hättest du das nicht getan hätte das Ganze sich warscheinlich bis zu wer weiß wie vielen Kapiteln gezogen, aber... Seto scheint mir einfach nicht der Typ, der Ishizu, wenn auch nur im Traum, seine Liebe gesteht. Ein so rational denkender mensch soll plötzlich für alles Verständnis haben oo? Nja, da hat wohl jeder seine eigenen Ansichten *sigh*

Von dem kleinen Aspekt abgesehen war das Kapitel aber wirklich super gemacht, vor allem die erste Vision hat es mir angetan ^_________^ Den Übergang von Realität zu Vision hast du wirklich glaubwürdig hinbekommen und gut geschrieben, und dann noch Isis Text *anluvs* Klasse Idee den Text über die Muttergötten von Marion Zimmer Bradley mit einzubringen ^__________^~ Das hat mir deine Geschichte gleich noch ein Stück sympatischer gemacht *smilez* Nicht nur weil ich Avalon-Freak bin, sondern weil es meiner Meinung nach auch super gepasst hat!

Nja, was dann seinen Traum angeht uu" Die Idee an sich hat mir gut gefallen, auch dass er nicht gemerkt hat, dass es sehr wohl Ishizu war *evilgrins* Aber ansonsten, wie gesagt, ist mir der Eisberg etwas zu schnell geschmolzen^^

Aber trotzdem ein tolles Kapitel, großes Lob!


MlG TC
Von: abgemeldet
2006-06-29T14:13:24+00:00 29.06.2006 16:13
Hey du^_____^V


Wunder welch, hier gleich die zweite gute Tat für heute^^~ Bei dir lohnt es sich wirklich immer wieder das Chemieheft liegen zu lassen ;P Wieder ein wirklich gelungenes Kapitel, dass meiner Meinung nach doch so viel Story hatte, dass ich zur Abwechslung mal wieder auf ein bisschen was eingehen werde^^~ -immer in der Annahme nicht zu wissen wie es weitergeht natürlich XD~

Vornab, was gibt es zum Schreibstil zu sagen? Sollte ich mich an meine Versprechen halten, dann nichts, aber wie üblich schaff ich das natürich nicht *desu*
Absolut fesselnd geschrieben, vor Allem den Unterricht hast du super rübergebracht ^_____^~ Wenn ich mir da vorstelle wie Seto vorne steht um seine Arbeit vorzutragen und trotzdem nichts anderes tut als darüber zu sinnieren ob Ishizu nun mit Absicht in dieser doch delikaten Position sitzt oder nicht *lach* Das Bild werd ich die nächsten Tage nicht mehr vergessen ;P

Aber auch sonst, wirklich gut!!! Die Beschreibung des Bilds, nja, was soll ich dazu sagen OO? Trotz dessen dass ich eigentlich vorhabe Kunst weiterzumachen kenn ich mich nicht sonderlich aus uu" Es hat auf mich auf alle Fälle ziemlich professionell gewirkt XD~
Nur was genau dass jetzt mit dem Schicksal zu tun hatte, das weiß ich nicht --" Entweder es wird in den nächsten kapiteln klar oder Alzheimer lässt grüßen ^.~

Wie gesagt, der Unterric ht war wirklich gut gemacht, aber als treuer SexIs Fan muss mir DIE Szene die danach kommt natürlich besser gefallen XD~ Lange haben wir gewartet, und jetzt fängt es endlich an spannend zu werden ^________^V Dass muss für Ishizu aber auch eine bescheidene Situation gewesen sein --" Genau zu wissen wen sie vor sich hat aber nichts sagen zu können weil sie ganz genau weiß, dass er sie für völlig verrückt halten würde ;_____; Das hast du wirklich super rübergebracht, ich hab richtig mitgefiebert! Sagt sie es ihm? Sagt sie es ihm nicht? Glaubt er ihr? Glaubt er ihr nicht? Letztendlich ist es zwar darauf rausgelauifen, dass noch alles offen ist, aber trotzdem, die ganze Stimmung die du hast aufkommen lassen, whai!

Ich könnte jetzt auf jeden Teil dieses Gesprächs eingehen und ihn in den Himmel loben, aber ich denke ich begnüge mich mit dem, in dem Ishizu Seto die Legende erzählt. Wha, ich hab sowas von die Luft eingezogen ;____; Unsere Lieblingspriesterin ist doch wirklich gestorben *schniefz* Nja, irgenwo war das ja zu befürchten und ich frag jetzut gar nicht erst wem wir das zu verdanken haben, sondern lobe dich viel mehr für diese klasse Idee^^~ Sicher, es ist wirklich traurig, dass die beiden sich damals nicht gekriegt haben, aber die Idee für den Grund des krieges zwischen Seth und Atemu gefällt mir sowas von gut ^______^~ Endlich eine Geschichte, die durchdacht ist!!! *anluvs*
Nur Seto der Depp glaubt natürlich wieder nichts *seufzel* Als er sie gefragt hat wer denn diese Priesterin war... Seto du Ausgeburt des Taktgefühls --" Sonst so schlau aber wenn es mal um wirklich wichtige Dinge geht checkt er gar nix *seufzel*

Wegen mir hätte er das ruhig verstehen können, auf dass es ein grooßes Happy End gegeben hätte *___* ... Nein, kleiner Scherz am Rande^^~ Aber musste SIE wirklich wieder auftauchen ;____; Hättest du damit nicht wenigstens noch ein, zwei kapitel warten können *seufzel* Wenn ich nicht wüsste, dass- Nja, lassen wir das^^~ Aber das war wirklich süß wie Seto sie gerettet hat ^______^~

Diese Lehrer-Schüler Beziehung hat letztendlich doch etwas tödlich anziehendes ^______^Ö


Doch, absolut hammer Kapitel, riesen Lob!!!


MlG TC
Von: abgemeldet
2006-06-29T13:44:51+00:00 29.06.2006 15:44
Hey du ^_____^V

Wunder welch, hier ist auch mal wieder ein Kommi meinerseits^^~ Hat ja etwas gedauert, aber nach und nach kommen sie alle ;P

Mal ganz im Ernst, wofür sollten wir bitte mit Knüppeln auf dich losgehen °_____°? Okay, es war wirklich sehr kurz, aber wie shcon gesagt wurde Qualität ist eindeutig einiges mehr wert als Quantität uu" Und seien wir mal ehrlich, jede weitere Szene hätte diesem wirklich unglaublichen Kapitel nur an Ausdruckskraft genommen- und Ausdruckskraft, das hatte es eine ganze Menge!

Wie ich jetzt warscheinlich zum zwanzigsten mal sage, ich habe shocn einiges gelesen und Gott weiß, viele haben versucht eine ähnliche Szene zu schreiben. Aber nur die wenigsten, die aller wenigsten haben das so unglaublich gut rübergebracht wie du!!! Als ich fertig gelesen hatte, mir standen wirklich die Tränen in den Augen ;____;

Isis Reaktion, ihr Gespräch, Seths Bitte... Ich könnte jetzt jeden Satz einzeln hier reinzitieren und loeben, aber ich hoffe du glaubst mir auch so wie gut ich es fand^^" Die Gefühle der beiden hast du wirklich auf eine einzigartige Weise deutlich gemacht, gerade nocheinmal durch den Satz mit Ishizu am Ende ToT Ich kann das lesen so oft ich will und jedes Mal heul ich fast^^*

Da sieht man was für Talent du hast. Es gibt wer weiß wie viele wirklich gute Schreiber auf Mexx, aber nur sehr wenige die über einen guten Schreibstil hinaus auch noch etwas anderes besitzen: Die Fähigkeit Gefühle rüberzubringen- echte Gefühle. Das ist dir wirklich unheimlich gut gelungen großes Lob!!!


MlG TC
Von: abgemeldet
2006-06-26T15:43:29+00:00 26.06.2006 17:43
Hey du ^____^ö


Was soll ich machen? Ich komm einfach nicht von deiner Geschichte los, und das obwohl ich sie schon kenne ;___; Wenn das so weitergeht schaff ich die restlichen Kapitel auch noch *sigh* Und dabei sind es jetzt shcon mehr, als ich je an einem Tag kommentiert habe *smile* Das sagt eigentlich wirklich alles über deine Geschichte, aber weil ich gerade ohnehin wenig anderes zu tun habe bauen wir das doch noch etwas aus XO

Dass es, Wunder welch, wieder ein tolles Kapitel war dürfte hier ja kaum mehr jemanden schocken, aber ich sags trotzdem nochmal^^"
Nja, dieses Mal war es nicht nur der Stil an sich, der mir sehr gut gefallen hat, sondern einfach die Tatsache, dass Seto endlich mal jemanden hat der ihm die Meinung sagt *evilgrins*

Ishizu in der Position des Chefs gefällt mir wirklich gut *grinsel* Das hast du auch wirkich gut rübergebracht, konnte man sich wirklich gut vorstellen! Ehrlich, ich musste SO grinsen *lach* Bin mal gespannt was aus diesem nachhilfeunterricht noch wird ;o) Und unser Lieblingsduellant brauch mal gar nicht so mürrisch sein, bei so einer Nachhilfelehrerin *griiins*

In diesem Sinne, wirklich geniales Chapter!!!


TC
Von: abgemeldet
2006-06-26T15:09:41+00:00 26.06.2006 17:09
Hey du ^____^V


Und schon wieder der nächste XD~ Ich hab mir dieses mal zwar wirklich fest vorgenommen aufzuhören, aber bei so einem Spoiler und der Gewissheit, dass die Geschichte wieder im alten Äypten spielen würde konnte ich letztendlich doch nicht wiederstehen ;P

Und, welch Wunder, es hat sich wieder absolut gelohnt ^__________^ So ein dermaßen süßes Kapitel, absolut kawaii^^~ Nya, und da ich mich jetzt endgültig von deinem Schreibstil hab überzeugen lassen sag ich dir jetzt noch ein letztes Mal wie gut er ist und hoffe, dass du mir das auch die nächsten Kapitel glaubst °___° Wobei, ein mango hätte ich noch uu" Was sollten denn bitte diese Kommentare ToT das ist ajschön und gut wenn man eine Parodie oder ein MSTing schreibt, aber doch nicht in so ernsten Szenen, das war wirklich absolut unpassend --° Sorry wenn ich das so hart sage, aber da war alles so gut gemacht und dann musste es mit den Kommis runtergezogen werden *schauder* Ich hoffe nur, dass du das jetzt nicht immer so machst^^~

Ansonsten wieder eine absolute Meisterleistung!!!

Wie Seth Isis geretten hat ^____^ *anluvs* Das hast du echt super gemacht! Seth im Frauenbad *grinsel* Nja, glauben wir ihm jetzt einfach mal, dass das reeeiiin zufällig war ;P Immerhin hat er so unsere Lieblingspriesterin gerettet und wir hatten einen hübschen Anblick *schmachtz* Wie Seth die spärlich bekleidete Isis im Arm hält und sie ihm eine scheuert ^_________^ö Der absolut Hammer *lach* Aber warum hat isis ihm denn nicht gesagt, dass es Miriam war ;___; Okay, dann hätte sie ihn nicht vergiftet und wir nicht DIE Szene zu lesen bekommen, aber trotzdem *grmpf* Als ich das gelesen habe, ich hab wirklich gedacht Isis würde weiterlaufen ohne was zu merken *sigh* ich weiß nicht wie du das machst... Ich kann das Chapter so oft lesen wie ich will, ich fall immer wieder drauf rein XD~ Nja, dafür freue ich mich dann aber auch umso mehr über die Szene der Szenen *luvs*

Normalerweise würde ich die als völligen Kitsch abtun, aber bei dir ist sie einfach nur kawaii. Ehrlich, großes Lob dafür! Solche Szenen sind immer schwer zu schreiben, da man doch leicht in OOC abrutscht, aber du hast das wirklich super gemacht!!

Wirklich großartiges Kapitel ^____^V


TC
Von: abgemeldet
2006-06-26T13:50:57+00:00 26.06.2006 15:50
Hey du ^_____^V

Und gleich das nächste Kapitel *smile* Eins muss man deiner Geschichte lassen, wenn man einmal angefangen hat ist es ZU schwer damit aufzuhören ;____; Also wenn du irgendwann mal Post bekommst, dass Leute wegen dir verdurstet und verhungert sind, hast du hoffentlich wenigstens ein schlechtes Gewissen XD

Das Chapter war aber auch wieder super! ich hab so gehofft, dass du das Niveau des dritten Kapitels beibehalten würdest und tatsächlich, ich wurde nicht enttäuscht ^________^
Dein Schreibstil war nach wie vor unheimlich gut, überhaupt nicht langweilig zu lesen, einfach so genial, dass sich schon nichts mehr dazusagen lässt und ich gleich die einzelnen Szenen loben kann XD~

Ich hab ja schon einige Pseudoshoppingtouren hinter mir, aber deine war mit Abstand die beste *luvs* Ich liebe es wie du Téa fertig machst, das glaubst du mir gar nicht^^~ Okay, so ziemlich niemand kann Téa leiden und die meisten zeigen das auch in ihren Geschichten, aber du hast es wirklich mit Abstand am besten hinbekommen! Es ist absolut witzig, ohne dabei übertrieben zu wirken, das kommt echt super glaubhaft rüber, großes Lob!

Allein die Sache mit dem pinken Kleid *lachz* Ishizu in Pink ^________^ Aber das Schlimme ist, wir müssten Téa eigentlich dankbar sein ;____; Ohne sie hätte sie Kaiba nicht in diesem doch etwas anderen Outfit zu Gesicht bekommen und wir hätten kein so ein süßes Wiedersehen zu lesen bekommen^^~ Wir Ishizu ihm vor die Füße gefallen ist, und dann noch ihr Spruch *lachz* Echt toll gemacht! Und unser lieber Seto fängt endlich an Dinge zu denken die er nicht denken will *evilgrins* Wenn der wüsste ;P

Aber da weder Seto noch wir offiziell irgendetwas wissen tun wir einfach mal so als wären wir gespannt wo Ishizu arbeitet (<<< *muhahahaha*) und freuen uns auf das näcjhste Kapitel, das du mit diesem Satz ja shcon derbest gemein angekündigt hast --


TC


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