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Even if it's maybe painful

Time flies by but what about you?
von

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Monolog

Sorry an die liebe linsey. Tut mir leid, ich habe jetzt alle Kommentare gelöscht. Das war leider nötig wegen meiner Unfähigkeit, Kapitel zu verschieben. Das hat nie geklappt! Na ja, jetzt kann es ja weiter gehen, die Kapitel haben endlich - oh Wunder - ihre Reihenfolge zurück! Ja! *freufreu*

Und es geht auch gleich weiter, hier kommt das fehlende Kapitel, das ich übersprungen hab.

Noch mal ganz liebe Grüße an linsey, du warst die erste, die diese Geschichte gelesen hat!! *knuffel*
 

Aber jetzt geht's wieder los^^
 

Monolog
 

"Schon wieder... Ich hab es schon wieder getan... Ich habe die anderen schon wieder verletzt. Warum? Kann ich sie denn nicht einfach so behandeln wie ich für sie empfinde? Warum geht das nicht?? Verdammt!!"

Tränen kullern über seine Wangen. Er schlägt mit der Faust gegen die Wand.

"Warum muss ich so verdammt stolz sein? Ich will nicht mehr!! Erst diese Reiberei mit Tyson, dann Zank mit Max und jetzt auch noch Streit mit Ray! Ausgerechnet mit Ray!! Was soll ich denn noch tun? Ich kann nicht mehr!"

Der sonst so ruhige Kai steht nach dieser Gefühlsentladung zitternd in seinem kalten, dunklen Zimmer. Keine Bilder oder Poster zieren die Wände, keine Blumen stehen auf der Fensterbank, alles ist trist und leer, jetzt sind sogar die Vorhänge zugezogen. Dagegen sind die Zimmer der anderen Teammitglieder der Bladebreakers fast kleine Paläste.

Ja, die Bladebreakers... wo sind sie, wenn er sie braucht? Aber er kann es ihnen nicht verübeln, dass sie ohne ihn gefahren sind. Nicht nachdem, was passiert ist.
 

Flashback

Beim Frühstück geraten Tyson und Kai aneinander, danach zoffen sich Max und Kai wegen einer Kleinigkeit und als Ray, dem das auf die Nerven ging, schlichten wollte, begann "der große Streit" zwischen Ray und Kai. Alle angestauten Aggressionen, die sich wegen der Angst vor der bevorstehenden WM angesammelt hatten, entluden sich auf einem Mal. Beide verletzten sich mit ihren Äußerungen wohl gleich viel, sie sagten Dinge, die sie eigentlich gar nicht so meinen.

Kai: "Hör auf dich in meine Angelegenheiten einzumischen, es ist unsere Sache, ob wir uns streiten oder nicht! Lass uns in Ruhe!"

Ray: "Ich hab aber keinen Bock auf dein Rumgezicke! Das nervt! Wenn ihr streiten müsst, geht nach draußen oder hört ganz auf mit dem Scheiß.

Kai: "Du spielst dich hier auf wie der Boss! Vielleicht willst du ja auch Tysons Position als Teamkapitän übernehmen?! Dann kannst du uns ja noch viel besser Befehle erteilen!"

Ray: "Was? Oh Kai, du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt! Halt die Klappe!"

Kai: " Ich lasse mir von einem unfähigen Blader nicht den Mund verbieten."

Ray: "Wie war das?? Du nennst mich einen unfähigen Blader?"

Kai: "Ja! Du kannst nicht richtig mit deinem Blade umgehen und hättest du Driger nicht, würdest du jedes Match schon gleich nach dem Startschuss verlieren."

Ray: *BATSCH* "Wie kannst du so was sagen? Ich dachte, wir wären Freunde!? Das kannst du jetzt ja wohl vergessen. DU KANNST MICH MAL!!!"

Nach diesem "Gespräch" herrschte Grabesstille zwischen Kai und Ray. Später am Nachmittag sind die Bladebreakers in die Stadt gefahren. Ohne Kai. Kenny fragte, ob es ihm was ausmache, denn sie täten dass nur, um die Situation zu entspannen.

Flashback Ende
 

Kai berührt die Stelle seiner Wange, wo Ray ihn mit voller Wucht getroffen hatte. Sie schmerzt immer noch. Aber es tut nicht so weh, wie die Wunde an seiner Seele... Langsam geht Kai zum Schreibtisch. Er will sich ja entschuldigen, aber Rays Worte klangen so endgültig. Das zornige Gesicht von Ray taucht vor seinem geistigen Auge wieder auf. Er schüttelt den Kopf, aber so leicht fällt es nicht ab. "Warum?" Wütend schlägt er auf den Schreibtisch ein. Wieder rinnen Tränen über seine Wangen. Nein, er will doch nicht weinen! Das ist ein Zeichen von Schwäche! Und er darf nicht schwach sein!! Doch er kann seinen Tränen keinen Einhalt gebieten. Schluchzend rutscht er an der Wand hinunter und bleibt dort wie ein Häufchen Elend liegen.

Hilfe, die Einbrecher kommen

Hilfe, die Einbrecher kommen!
 

Er weiß nicht, wie lange er dort gelegen hat, der Schlaf hat ihn übermannt. Als er Schritte und das Knacken des Türschlosses hört, schreckt er auf. "Sie sind schon wieder da?!" Gerade will sich Erleichterung in ihm breit machen, da hört er raue Männerstimmen.

"Hey, das nenn ich mal ne echt ordentliche Bude!"

"Stimmt! Diese dummen Gören wohnen ziemlich luxuriös. Voll die Verschwendung. Warum haben so kleine Bälger wie die so eine tolle Wohnung?"

"Wenn der Alte, wie heißt er noch gleich, ah ja, dieser Dickenson sie sponsert, bezahlt er bestimmt auch diese Hütte hier! Echt krass das Teil!"

Während die Männerstimmen reden, schleicht Kai lautlos zu seiner Zimmertür, um besser hören zu können. ,Was die wohl wollen? Die scheinen uns ja gut zu kennen', denkt er.

"Glaubt ihr wirklich, dass niemand hier ist?"

"Klar! Ich hab sie weggehen sehen. Mach dir nicht ins Hemd, sie sind alle in der Stadt. Wir können in Ruhe hier ein bisschen stöbern und gelegentlich was ganz zufällig mitgehen lassen. Hehe!"

"Jahaa! Sie werden ein ganz schönes Chaos vorfinden, diese Bladebreakers! Hahahahahahahaaaa!"

Es versetzt Kai einen leichten Stich, als die eine Stimme "Sie sind alle in der Stadt" sagte. Er ist hier, allein, mit fremden Männern, die sicher kein Kaffeekränzchen halten wollen. Langsam und vorsichtig öffnet er die Tür und huscht leise auf den Flur hinaus. An der Treppe hält er an und späht bedächtig hinunter um einen Blick auf die Einbrecher zu erhaschen. Kai sieht vier Männer, die sich über die Bladebreakers lustig machen. Er beißt sich auf die Lippen. ,Was erlauben die sich?!' Vor Entrüstung steht er auf (er hat sich vorher hingehockt), aber durch diese Unachtsamkeit schmeißt er eine Vase um. Sie fällt scheppernd zu Boden. "Argh! Shit!" Die Männer drehen sich um.

"Was war das?", ruft der erste. ,Jetzt ist es wohl zu spät, um sich zu verstecken...", denkt Kai.

"Hey, da oben ist jemand!", ruft der zweite. Der dritte zischelt: "Wer ist das? Gehört der etwa zu diesen Pfeifen, die sich Bladebreakers nennen?"

Kai schwingt sich elegant über das Geländer hinweg zu den Männern runter.

"So ist es. Aber du hast einen Fehler in deiner Bemerkung: Wir sind keine Pfeifen, du Ignorant!" (Der hat Ohren wie ein Luchs..) "Soso, du bist also einer der berühmten Bladebreakers.."

"Hey Boss, hast du nicht gesagt, dass sie alle in der Stadt sind? Warum ist der dann hier??"

"Klappe, Mida. Er ist bestimmt gar kein Mitglied, sondern wie wir hier eingebrochen um etwas zu holen. Stimmt's, Kleiner? He, wir können uns ja zusammentun! Wir sind Profis auf diesem Gebiet, du kannst uns vertrauen, von uns erfährt keiner ein Wort. Also, was ist? Nimmst du an?"

" ... Raus hier. Ihr habt hier nichts zu suchen! Los, verschwindet, oder muss ich euch Beine machen?!" "Wie? Du schlägst das Angebot ab? Überleg es dir doch.."

"Raus hier oder ich rufe die Polizei. Ich bin einer der Bladebreakers und ich werde es nicht zulassen, dass ihr dieses Haus ruiniert!!"

"Och wie süß!! Seht nur, er will uns drohen! Uns, den Black Magras, den Meisterdieben schlechthin!" Dann sagt der dritte: "Du hast schon verloren. Erst machen wir dich fertig, dann suchen wir uns unsere Beute und zum Schluss verwüsten wir die Wohnung. Das wird ein Spaß! Hehehe!"

Kai wird mulmig zumute. Er weiß, dass er gegen vier Männer keine Chance hat, auch weil es solche Schränke von Männern sind. Trotzdem kann er nicht zulassen, dass das hart erarbeitete Haus in Trümmer gelegt wird. "Dann will ich mal sehen, was ihr auf dem Kasten habt! Ihr kriegt mich sicher nicht weich!", entgegnet er herausfordernd. Das hätte er lieber nicht sagen sollen. Einer der Männer, erbost über soviel Frechheit, schlägt ihm seine rechte Faust direkt in den Magen. Kai torkelt und muss sich am Treppengeländer festhalten, um nicht umzufallen. Das bringt ihm Gelächter ein. Da entscheidet der Boss: "Wir können uns nicht alle um den Jungen kümmern. Cooper, Duncan, ihr kümmert euch um ihn während Mida und ich uns Wertsachen zusammensuchen. Alles klar?" "Jawohl, Boss!" "Nein! Ich werde euch nicht hier durchlassen!" "Geh beiseite, Kleiner. Du stehst im Weg." Kai wird vom Boss der Black Magras unsanft weggestoßen. "Kümmere dich lieber um dich, denn wenn wir mit dir fertig sind, kannst du wahrscheinlich die Radieschen von unten zählen!" So stürzen sich Cooper und Duncan auf

Kai, der noch vom ersten Treffer recht benommen ist. Alle drei liegen nun auf dem Boden. Unter dem Gewicht der beiden Männer bekommt Kai kaum noch Luft. Verzweifelt sucht er mit seiner Hand etwas Nützliches, um diese Typen loszuwerden. Er findet aber nichts außer... Ja! Sein Starter! Das ist die Rettung! Blitzschnell greift er nach ihm und zieht dem Kerl namens Cooper damit eins über. Der zuckt zusammen und ein kleines Rinnsal Blut läuft seine Schläfe hinunter.

"Der.. Der Kleine hat mich blutig geschlagen!! So eine Sauerei, da schlägt der mich blutig!!" Duncan grinst. "Nicht schlecht, Kleiner. Nur leider nicht gut genug!" Beide erheben sich, sodass Kai die Chance nutzt und sich ebenfalls hinstellt. Doch bevor er etwas unternehmen kann, versetzt Duncan ihm einen saftigen Tritt in die Magengrube. Kai stürzt und spuckt Blut. Dann reißt ihn Duncan grob hoch und hält seine Hände mit sicherem Polizeigriff hinter seinem Rücken fest. Kai versucht sich loszustrampeln, ohne Erfolg. "So, du miese, kleine Ratte. Jetzt wirst du für deine Frechheit bezahlen!", zischt Cooper. Schreie tönen durch das Haus, gelegentlich durchbrochen vom hämischen Gelächter zweier Männer. Es sind schreckliche, schmerzerfüllte Schreie, die in kurzen Pausen gequältem Keuchen Platz machen. Der Boss und Mida kommen hinzu. "Was tut ihr da? Sollen die Nachbarn mitkriegen, dass..", schreit der Boss. "Tschuldigung. Es hat aber so viel Spaß gemacht, den hier leiden zu sehen." Cooper und Duncan nicken Richtung Kai, der von ihnen wie ein Sack Müll auf den Boden geworfen worden war. (Ich möchte nicht wissen, was die mit ihm gemacht haben.) "Tss, ihr Spielkinder. Kommt jetzt, ihr seid doch hier fertig, oder? Wir haben bis jetzt noch nicht viel gefunden." "Boss, Boss! Vielleicht können wir ja diese komischen Pokale hier mitnehmen, einschmelzen und weiterverarbeiten!" "Gut Mida! Endlich denkst du auch mal mit!", sagt der Boss. ,Pokale?' Kai öffnet die Augen wieder. ,Unsere Pokale! Unsere Erinnerungsstücke! Nein, die kriegt ihr nicht!' "Los, sammelt alles ein, was wertvoll ist oder was wir sonst gebrauchen können." "HALT!" Bebend vor Wut und Schmerz richtet sich Kai wieder auf. "Du schon wieder? Langsam fängst du an zu nerven!", sagt der Boss, "wir müssen dir wohl eine härtere Lektion erteilen. Wer nicht hören will, muss fühlen." Drohend kommen alle vier Männer auf Kai zu. Schwankend zielt dieser, den Kopf gesenkt, mit seinem Starter auf seine Gegner. Cooper belächelt dies mitleidig: "Willst du mit dem Ding schon wieder werfen? Armer Irrer. Du zitterst ja schon vor Angst!" "Irrtum." Nun steckt Kai mit zitternden Fingern Dranzer in seinen Starter. Plötzlich blickt er auf. Zur Überraschung aller ist sein Blick klar und in seinen Augen lodert ein Feuer, wodurch Cooper verblüfft ein paar Schritte zurückweicht. "3, 2, 1, ... LET IT RIP!!" Dranzer schnellt mit einer beachtlichen Geschwindigkeit hervor. Als wüsste er, was auf dem Spiel steht, attackiert er die Black Magras härter denn je. "Los Dranzer! Mach sie fertig!" Kais Blade tut sein Bestes und es klappt. Die selbsternannten Meisterdiebe suchen fluchend und mit mächtig vielen Blessuren übersäht erst einmal das Weite. "Glaub ja nicht, du hast gewonnen! Dieses Mal vielleicht, aber wir kommen wieder!" Und das ist das letzte, was Kai von ihnen hört. Keuchend und mit rasselndem Atem fällt er auf die Knie. "Danke, Dranzer."
 

Rund eine viertel Stunde später trudeln Tyson, Kenny, Max und Ray ein. In der Stadt haben sie sich richtig gut amüsiert, die Sonne schien und es war warm. Alles in allem ein richtig schöner Nachmittag. So kommen alle gut gelaunt an. Aber als sie die Tür öffnen, ist die gute Stimmung verflogen.

"Was ist denn hier passiert?" Den Bladebreakers stockt der Atem. Ein Scherbenhaufen liegt im Flur, am Geländer sind Kratzspuren von verschiedenen scharfkantigen Gegenständen, ein paar Regenschirme liegen kaputt im Mülleimer. "Hey, seht euch das Wohnzimmer an! Die Kissen, das Sofa! Alles aufgeschlitzt!", ruft Tyson. "Ich frage mich, was der Nähkorb hier macht?", entgegnet Max. "Vielleicht war Kai sauer, weil er nicht mit durfte, hat dann alles zerschnitten und wollte es dann wieder nähen. Als er uns kommen hörte, hat er sich dann schnell versteckt", erwidert Ray finster. Er ist immer noch böse wegen dem Streit. "Nun hör aber auf, dass würde Kai nie tun!" entrüstet sich Max. "Apropos Kai: Wo ist er eigentlich?", fragt Kenny.

Kai hatte aufgeräumt, so gut es ging. Er hat Scherben zusammengefegt und versucht, den anderen Schaden, sofern es möglich war, zu beheben. Auch wollte er die Kissen und das Sofa stopfen bzw. nähen, nur konnte er das nicht und hat sich immer wieder in den Finger gestochen. Resigniert hat er sich dann nach oben ins Badezimmer geschleppt, um Heftpflaster zu holen. (Man bedenke: er ist immer noch verletzt!! Und das schwer! *seufz* Dieser Dickkopf...)

Böse überraschung

Soo... und auch das dritte Kapitel müsste jetzt in der Reihenfolge richtig sein. Jaa, ich glaube schon. Wenn nicht, dann schnell Bescheid sagen! ^^

Ganz viele knuffelige Grüße an alle Leser!!

Eure BlackLadyMina
 

PS: Kommis sind jederzeit willkommen! XD
 


 


 

Böse Überraschung
 

Kai sitzt im Badezimmer auf dem Wannenrand und atmet ein paar Mal tief durch. Dann keucht er gequält auf, denn ein heftiger Schmerz an seiner Seite durchzuckt ihn. Für einen kurzen Augenblick verharrt er in seiner Haltung, bis der Schmerz weitgehend abgeklungen ist. Danach steht er mühsam auf und schaut sich im Spiegel an. Wie er nur aussieht! Diese Black Magras hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Da hört er plötzlich die Tür aufgehen und befürchtet schon, die Black Magras seien zurück. Als er aber die Stimmen seiner Freunde hört, ist er erleichtert. Und gleich darauf auch beunruhig: Was werden sie denken, wenn sie dieses Chaos im Wohnzimmer und im Flur entdecken? "Sie werden sich sicher fragen, was passiert ist...", nuschelt er. "Verdammt, wie soll ich ihnen das erklären? Und vor allem: Werden sie mir glauben?" Kai beginnt, auf russisch zu fluchen. (Ich hab's halt mit Russisch.. Fettes Sorry! ^^) "Warum musste das alles passieren? Und warum gerade mir? Verdammt!"
 

Derweil in der unteren Etage: "Wo steckt denn nun unser Teamchef, hm? Vielleicht hat er hier seinen Frust rausgelassen und..." "Ray, ich bitte dich. So würde sich noch nicht mal Kai abreagieren. Dafür ist er zu vernünftig. Hier wurde aufs Heftigste demoliert und Kai kann soviel Zerstörungswut gar nicht in sich tragen, hier sieht's aus wie nach einer Bombenexplosion", verteidigt Max seinen Teamchef. Da hört das ganze Team plötzlich eine Stimme. "Wer ist das?", fragt Tyson. "Psst, sei mal ruhig!", zischt Kenny. Die Stimme ist zwar leise, aber dennoch deutlich zu hören. "Sie kommt aus dem Bad", stellt Ray fest. Vorsichtig schleichen sich die Bladebreakers die arg ramponierte Treppe hoch. Sie nähern sich der Tür und lauschen.
 

"Wieso ist eigentlich alles so kompliziert? Kann mir das vielleicht mal einer sagen?" Kai verfällt nun in ein sehr schnell gesprochenes Russisch. "Andauernd streite ich mich mit den anderen, besonders mit Ray. Was soll denn der Scheiß?!"

Die Jungs merken, dass es Kais Stimme ist. Als Rays Name fällt, schauen alle ihn an. Der ist ebenfalls überrascht und zuckt nur mit den Schultern.

"Ich MUSS ja immer hart sein! Ich DARF ja keine Gefühle haben! Immer SOLL ich diesen emotionslosen Eisblock verkörpern! Dabei will ich das eigentlich gar nicht. Wieso? Vielleicht liegt es an meiner ach so tollen ,Erziehung' meines ach so freundlichen und einfühlsamen Großvaters.."
 

- STILLE -
 

"Kai?"

Ein Scheppern ist zu hören, gefolgt von einem leisen Fluchen. "Kai?" Wieder ruft Kenny fragend seinen Namen. Und wieder klirrt etwas und die andern hören einen erstickten Schmerzensschrei. Da tritt Tyson an die Tür und klopft ungeduldig an: "Kai? He Kai! Wenn du da drin bist, dann komm raus! Wir müssen mit dir reden!"

,Tyson? Was wollen die denn schon mit mir reden.. Machen mich eh nur für den Dreck unten verantwortlich..', denkt Kai. Er hört Tyson zwar, aber antwortet nicht. Denn er hasst es, Befehle von anderen zu befolgen. Schließlich ist ER -Kai Hiwatari- der Teamchef der Bladebreakers. Warum sollte er also Tyson gehorchen?
 

Einige Minuten warten die Jungs auf eine Reaktion, doch es geschieht nichts. Da platzt Ray der Kragen. Er hämmert gegen die Tür und schreit: "Komm da jetzt sofort raus! Du kannst dich nicht ewig im Bad verbarrikadieren! Wenn du schon Sachen demolierst, dann steh gefälligst auch dazu!"

,Was sagt er? Ich hab's gewusst, ich bin der Sündenbock für den Mist, den die Black Magras verzapft haben. Und was noch? Ich soll mich hier verstecken? Pf, der spinnt ja wohl!!', denkt Kai. Trotzig erwidert er nichts. Provoziert dadurch erhebt Ray wieder das Wort: "Wenn du nicht sofort rauskommst, trete ich die Tür ein!!!"

"Du hast mir gar nichts zu sagen! Mach doch was du willst! Ist mir scheißegal!!", schreit Kai zurück.
 

*BENG*KRACH*
 

Kai, der sich trotzig mit dem Rücken zur Tür auf den Klodeckel gesetzt hat (sehr, sehr vorsichtig XD), schaut erschrocken zur Tür. Die ist gerade eben von Ray förmlich gesprengt worden und eben jener Verantwortliche dafür steht nun wutentbrannt im Türrahmen, die Tür hängt nur noch in halb in der unteren Angel.

"SO!! MEINST DU; NUR WEIL DU DER KAPITÄN BIST; KANNST DU HIER MACHEN WAS DU WILLST? ERST BELEIDIGST DU MICH AUF'S ÄUSSERSTE UND DANN HACKST DU ALLES KURZ UND KLEIN!!! WENN DU DENKST; DASS DU DAMIT DURCHKOMMST DANN..."

Kai unterbricht Ray in seiner Strafpredigt. Mit gesenktem Kopf flüstert er: "Glaubst du das wirklich? Glaubst du wirklich, ich hätte unten vor lauter Frust alles kurz und klein gehauen?" Sein anfängliches Flüstern wird zu einem gefährlichen Zischen: "Was hätte ich davon gehabt, he? Aber daran denkst du nicht.." Ray, etwas verwirrt vom Anblick, den Kai dort gerade bietet, beginnt zögerlich: "Kai, du.." "ICH HABE JA SONST NICHTS BESSERES ZU TUN ALS MEINEN FRUST AN UNSEREN WOHNZIMMERMÖBELN AUSZULASSEN!!" Kai ist aufgestanden und schreit Ray seine Worte ins Gesicht. "OH JA, ES MACHT JA SOVIEL SPASS, EIN KISSEN ZU ZERREISSEN!! SAG MAL WOFÜR HÄLST DU MICH EIGENTLICH??! GUT, WIR HABEN UNS VIELLEICHT GESTRITTEN, ABER DAS IST NOCH LANGE KEIN GRUND, DASS ICH SO AUS..." Kai stoppt unwillkürlich, ihm ist plötzlich so schwindelig. "...raste...?", kann Kai seinen Satz noch gerade zu Ende sprechen. Dann bricht er bewusstlos zusammen.

"KAI!"

Ich brauche keine Hilfe! Aber... ich bin dir trozdem dankbar

*grins*

*nochbreitergrins*

Dieses Kapitel ist ganz neu! *jubeltrubel* Ich hab es extra gemacht, weil ich mir gedacht hab: Nee, also, das passt ja wohl voll nicht zusammen. Die schreien im einen noch nach Kai und im anderen ist ein neuer Tag. Neenee, das geht nicht. Also: Ein supi frisches Kapitel musste her. Und hier ist es!

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß!

Eure BlackLadyMina
 


 

Ich brauche keine Hilfe! Aber... ich bin dir trotzdem dankbar
 

"Was mag nur vorgefallen sein?", fragt Kenny besorgt.

"Hm, vielleicht hat Kai sich mit ein paar Leuten gekloppt?"

"Tyson, in unserer Wohnung?! Du spinnst doch", meint Max.
 

Langsam kommt Kai wieder zu sich. Er liegt in einem Bett. Seltsamerweise ist es nicht seines. Vom Flur her hört er ein paar Stimmen.

"Ihr habt doch alle keine Ahnung. Wie wäre es, wenn ihr Kai mal fragt?", lässt sich Dizzy vernehmen.

"Das geht doch nicht! Der würde uns nur anschnauzen von wegen es sei nicht unsere Angelegenheit usw. Ist doch blöd!", erwidert Tyson.

"Pst! Nun seit endlich mal still! Ihr weckt Kai noch auf!" Ein mit einer wasserbefüllten Schüssel und einem Tuch beladener Ray kommt die Treppe rauf. "Man hört euch bis unten! Könnt ihr euch nicht leiser unterhalten?!"

Die Jungen senken betreten ihre Köpfe. Daran haben sie nicht gedacht.

"Kann mir einer die Tür aufmachen?", bittet Ray. Max ist sofort zur Stelle.
 

Derweil liegt Kai immer noch regungslos da. Er lauscht den Stimmen vor der Tür. Jetzt will Ray zu ihm kommen. Am liebsten wäre er einfach gegangen, aber er hat feststellen müssen, dass er sich kaum bewegen kann. Mal abgesehen von den vielen Verbänden und Bandagen, die jede Bewegung hindern, tut eine solche auch höllisch weh und sein Körper weigert sich strikt, auch nur das kleinste Irgendetwas zu regen. Er hat sich auf den Rücken gerollt und die Augen wieder geschlossen. Trotzdem bemerkt er, dass die Tür leise aufgeht.

Der Raum, in dem er sich aufhält, ist abgedunkelt. Erst als das Licht aus dem Flur ins Zimmer scheint, kann Kai erkennen, wo er sich befindet. Es ist Rays Zimmer und - was viel schlimmer ist - auch Rays Bett! Kai will weg, raus aus dem Zimmer, raus dem Haus. Es ist ihm einfach zu peinlich, jetzt so hilflos dazuliegen und sich von jemandem pflegen zu lassen. Besonders von jemandem, der lange schwarze Haare und bernsteinfarbene Augen hat und mit dem er sich noch am Morgen gestritten hatte.
 

Ray kommt leise an das Bett heran. Er stellt die Wasserschüssel sachte auf dem Nachtschrank ab und legt das Tuch ins Wasser. Dann nimmt er es wieder heraus und will es auf Kais Stirn betten. Seine Hände zittern vor Nervosität. ,Hoffentlich wacht er nicht gleich auf', denkt er.

Als Kai den nassen Lappen spürt, öffnet er seine Augen.

"Ha-Hab i-i-ich dich a-a-a-aufgeweckt?", fragt Ray erschrocken.

Kai schaut zur Seite und ihre Blicke treffen sich. (Yeah! Rubin meets Bernstein!!)

"Nein."

"A-Ach so." Ray atmet einmal tief ein und aus.

"Warum?"

"Eh? Warum was?", fragt Ray verwirrt.

"Ich meine, warum bin ich hier, in deinem Zimmer? Und wieso kümmerst du dich um mich? Wir haben uns gestritten und uns schlimme Dinge an den Kopf geworfen. Ich habe dich verletzt. Warum hilfst du mir? Und überhaupt: Ich brauche keine Hilfe, von niemandem!" Kai versucht sich aufzurichten, was ihn eine Menge an Kraft und Energie kostet. Aber er wird mit sanfter Gewalt in die Kissen zurückgedrängt.

"Was soll das?! Lass mich sofort-" Plötzlich spürt Kai etwas Nasses auf sein Gesicht tropfen. Er schaut auf.

"Bitte bleib liegen." In Rays Augen glitzern Tränen. "Lässt du mich erklären?" Kai nickt nur.

"Du hast Recht. Du hast mich mit deinen Worten sehr tief verletzt. Und es hat mich hart getroffen, auch, weil gerade du das gesagt hast. Ich war gekränkt und wütend. Wieso hast du das gesagt? Auch nach unserem Ausflug in die Stadt war ich noch sauer auf dich. Und als dann unsere Wohnung so ruiniert war, habe ich in meiner Wut nur gedacht, dass du es gewesen sein musst."

Kai schnaubt verächtlich. Er hätte es sich ja denken können. Ray meint wohl immer noch, er wäre schuld an diesem Scheiß da unten.

"Und... und als du dich dann im Bad verbarrikadiert hast, dachte ich: Na toll, erst kaputt machen, dann Muffensausen kriegen und sich danach feige verstecken! Deshalb hab ich dann auch die Tür eingetreten. Ich hab dich gar nicht angeguckt und sofort mit meiner ~Strafpredigt~ angefangen. Hätte ich gewusst... hätte ich gewusst, dass..."

"Ach, hör doch auf mit deinem Mitleidsgetue. Was hättest du denn gewusst, hm? Nichts, rein gar nichts! Du weißt doch gar nicht, was passiert ist und führst dich auf wie der Retter der Armen und Kranken. Mann, Ray, wach auf: Ich bin der Sündenbock für alles, gib mir ruhig die Schuld, mit mir kann man's ja machen! Kein Problem, stört ja keinen!" Kai wendet sich ab. Er hat keine Lust mehr mit Ray zu sprechen. Und sehen will er ihn auch nicht.

"Oh Kai! Hör auf damit! Weißt du, wie ich erschrocken bin, als ich dich so voller Blut gesehen habe? Und als du dann zusammengeklappt bist erst recht! Kai, was ist denn nur passiert?"

"Interessiert dich doch eh nicht..."

"Doch, das tut es!", sagt Ray bestimmt.

Kai seufzt tief.

"Guuuut, wie du willst... Hier waren solche Typen, Black Magras nannten die sich, und die wollten unsere Pokale und was sonst noch so wertvoll hier ist, mitnehmen."

Kai erzählt Ray die ganze Geschichte. Als er geendet hat, meint er: "So. Zufrieden? Ich habe mich von ihnen fertig machen lassen. Los, lach mich ruhig aus."

Aber kein Lachen folgt. Stattdessen streicht eine warme Hand sachte über sein Gesicht und schiebt ein paar Haarsträhnen weg. Kai sieht Ray an. Dessen Augen strahlen Wärme und Sorge aus.

"Es tut mir leid. Ich habe dich angebrüllt, ohne zu wissen, was Sache war. Ich hatte solche Schuldgefühle und sie waren berechtigt. Kannst... Kannst du mir verzeihen?"

Kai schaut Ray mit einem verwirrten und skeptischen Blick an. Er weiß nicht, ob er dem Braten trauen soll. Aber seine Augen... Rays Augen sagen die Wahrheit. Das weiß Kai. Also vertraut er ihm.

"Hm... Nein."

Das Entsetzen bei Ray ist groß. Er ist kurz davor, in Tränen auszubrechen.

"Außer wenn du mir auch verzeihen kannst, was ich dir heute Morgen gesagt habe. Das tut mir nämlich leid. Und es stimmt nicht. Du bist ein sehr guter Blader, das wissen wir beide."

Rays Miene hellt sich auf.

"Du.. Du meinst, wir vertragen uns wieder?!"

Und als Kai nickt, springt Ray ihm vor Freude um den Hals.

"He, Ray.. au, das... hey, du erdrückst mich noch! Ähm, Ray?"

Ray ist so glücklich darüber, dass sie ihren Streit vergessen können, dass er seine Tränen nicht zurückhalten kann. Aber diesmal sind es Freudentränen, die er vergießt.

"Ray, du äh... He, weinst du? Au, kannst du.. Hey, du weinst wirklich! Hör auf! Au.. könntest du ..autsch.. bitte von mir runtergehen?"

"Wie? Oh, ach so! Ja, natürlich! Ich bin nur so froh!"

"Ja, das merk ich schon.. Ray?"

"Ja?"

"Hör auf zu weinen. Dafür gibt es keinen Grund. Lach lieber. So gefälltst du mit viel besser."

Ray wird leicht rot um seine Nasenspitze. Schnell trocknet er die Tränen ab und lächelt Kai an. "Ich geh dann mal. Brauchst du noch was?"

"Ja, ich denke... meine Ruhe."

"Oh, verstehe. Bin dir zu laut..."

Als Kai in das schmollende Gesicht seines Freundes schaut, muss er grinsen.

"Nein, ich meine, halt mir Tyson vom Leib. Den kann ich jetzt echt nicht gebrauchen" und leise fügt er hinzu "Du kannst hier bleiben, wenn du willst."

"Ach so. Na dann bin ich ja beruhigt. Ach ja, bevor du heute Nacht irgendwelche ~Ausflüge~ unternimmst: Heute schläfst du hier, ich werde es mir auf dem Sofa gemütlich machen. Morgen wirst du umquartiert!"

"Ähm, okay."

"Und jetzt gehe ich nach unten und helfe den anderen noch beim Aufräumen. Viel ist da ja nicht mehr. Ich werde ihnen von den Black Magras erzählen, in Ordnung?"

"Ja. Dafür hätte ich nicht mal morgen den Nerv zu."

"Gut. Dann schlaf mal gut und ruh dich ordentlich aus!"

Ray zwinkert ihm noch mal zu, bevor er aufsteht und zur Tür geht. Da ruft ihm Kai noch zu:

"Ray?"

Der Angesprochene dreht sich um. "Hm?"

"Danke."

"Kein Thema!"
 

Leise schließt Ray die Tür hinter sich. Er geht nach unten und erzählt dort seinen Teamkollegen, was Kai ihm kurze Zeit vorher auch erzählt hat.

"Ich schlage vor, wir warten ab. Wenn etwas ist, können wir Mr. Dickenson und die Polizei immer noch verständigen. Was haltet ihr davon?"

Rays Vorschlag wird einstimmig angenommen. Sie beschließen es Kai am nächsten Tag zu sagen. Aber erst soll ihr Teamkapitän wieder auf die Beine kommen.

Das Telefon klingelt

Das Telefon klingelt
 

Ein paar Tage sind vergangen und ein neuer Morgen ist angebrochen. Alle sitzen am Frühstückstisch. Tyson mampft fröhlich vor sich hin, Kenny isst ein Vollkorn-Müsli, Ray und Max essen ein Omelett und Kai trinkt schon seine vierte Tasse Kaffee. (schwarz natürlich ^^) Plötzlich klingelt das Telefon. Tyson springt auf und nimmt den Hörer ab. Dann ruft er: "Kai, für dich!" "Wer ist es?" "Keine Ahnung. Jemand mit russischem Akzent." Kai verschluckt sich fast an seinem Kaffee. Mit steinerner Miene nimmt er den Hörer entgegen. "Ja?" Eine kurze Pause entsteht, während der Anrufer spricht. Die anderen Jungs sind ziemlich neugierig, wer denn dort am anderen Ende der Leitung ist. Sie versuchen aus Kais Mimik etwas herauszufinden, aber ohne Erfolg. (hier sei gesagt, dass das Telefon in der Küche steht, wo die anderen beim Frühstück sind.) "Boris!" Die Jungs schrecken zusammen, als Kai diesen Namen ausspricht. Sie haben ihn schon mal gehört und verbinden nicht gerade freudige Erinnerung damit.

"Schto ti hotschis?" Kais Miene verfinstert sich. "Net. Skaschi schto ti hotschesch? Prosto tak ti schi ne swonisch." Kai hat noch nie in der Gegenwart der anderen Teammitglieder russisch gesprochen. Daher wundert es sie, dass es ihm so frei über die Lippen kommt. "Menno! Wenn der russisch labert, kriegen wir ja nix mit!", mault Tyson. Plötzlich ruft Kai: "Schto?! Ti s uma saschol! Ti dumaesch ti smosches menja ugawarit?" Als er merkt, dass ihn alle ansehen, senkt er seine Stimme wieder. "Ich glaube nicht, dass Boris was Gutes vorhat, sonst würde Kai nicht so ausrasten", meint Ray. Kai hört das und bemüht sich nun, recht ruhig zu sprechen. Das gelingt ihm auch einigermaßen bis... "Sabut eto!! Ja tibe bdsche ne budu prenadlischit!" Kai ist aufgebracht. Er wendet sich der Anrichte zu, auf der das Telefon steht. Nach einigen Wortwechseln schreit er: " Verdammt Boris! Skaschi mne nakonez, schto ti hotsches!!" Das nächste, was Boris erwidert, verursacht in Kai einen Brechreiz, denn er sagt, dass in Russland in der Abtei Kais wahre Heimat sei. Und so in das Telefonat vertieft, bemerkt er nicht, wie Tyson heranschleicht und auf "Lautsprecher" drückt. "Et...Eto ti ne smoschesch!" Kais Hand, in der der Hörer liegt, verkrampft sich. Aber nun können die anderen auch hören was Boris sagt. "... Esli ti ne hotsches, Experimente prawatit, slutschitsa..." Kai hat den Lautsprecher wieder ausgestellt. "Schade!", kommt es von Max. Bebend vor Wut und Angst ergreift Kai wieder das Wort, aber er presst die Wörter eher heraus als dass er sie spricht: "Astaw maich drusej s igri!"

"Nasch rasgowor sakonzin."

Wütend knallt Kai den Hörer wieder auf. Er hat das Gespräch zwar ganz kühl beendet, kann aber seinen Zorn nicht verbergen. Nur Ray fällt auf, dass alle Farbe aus Kais Gesicht gewichen ist. Tyson, Kenny und Max bestürmen Kai mit Fragen, warum Boris angerufen hat, was er gesagt hat usw. Nur Ray hält sich im Hintergrund. Doch dann fragt er: " Was für Experimente hat Boris gemeint?" Eigentlich hat Kai mit dieser Frage gerechnet, aber nicht damit, dass Ray sie stellt. "Er hat nichts über Experimente erzählt. Du hast wahrscheinlich ein russisches Wort falsch verstanden." (jaja, lügen ohne rot zu werden) Ray sieht ihn skeptisch an, sagt aber nichts weiter. Zu seiner Verwunderung hält Kai seinem Blick nicht stand und weicht aus. ,Was soll das denn? Warum gibt er nach? ER, der doch sonst immer so stolz ist?', denkt Ray. Aber er kann sich nicht groß Gedanken darüber machen, denn Kai und die anderen trainieren schon und da darf er nicht fehlen. Schließlich steht eine WM vor der Tür.
 

Später am Abend: Alle sind bereits in ihren Betten und schlafen. Alle, bis auf Ray. Er dreht sich ruhelos im Bett umher und hat nur den einen Gedanken: Hat Boris wirklich nicht "Experiment" gesagt? Nach ca. einer halben Stunde hält er es nicht mehr aus und steht auf. Sein Ziel ist das Zimmer von Kai, das direkt neben seinem liegt. Zaghaft klopft er an. Als sich nichts regt, klopft er etwas lauter und energischer. ,Ah! Wenn Kai hier gleich auftaucht, wird er sicher sauer sein, weil ich ihn so spät noch störe! Was soll ich tun?' Doch bevor Ray etwas eingefallen ist, öffnet sich auch schon die Tür. ,Nein! Gleich wird er mich anschreien!' Er zuckt schon vorher zusammen und schließt die Augen. Aber niemand brüllt ihn an. "*gähn*.. Schto..? Ach Ray, du bist es. Sag mal, schlafwandelst du?" Kai wedelt vor Rays Gesicht herum, um festzustellen, ob er wach ist. Ray öffnet vorsichtig seine Augen. Vor ihm steht Kai, aber es gibt keine Anzeichen für Ärgernis seinerseits. "Stö.. Störe ich dich gerade?" "Nein, ich war sowieso noch wach. Ist irgendwas?" ,Wow, der kann ja durchaus nett sein! Na ja, wahrscheinlich nur mitten in der Nacht', denkt Ray und antwortet: "Kai, es ist sehr wichtig. Hast du Zeit für mich?"

Zusatz zu Kapitel 5 ^^

Das ganze Gespräch
 

1. "Priwet Kai. Harascho uslischat twoi golos!" < Hallo Kai. Schön deine Stimme zu hören! >

2. "Boris!"

3. "Totzna. Mi usche dolgo ne rasgawariwali." < Genau! Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesprochen. >

4. "Schto ti hotschis?" < Was willst du? >

5. "Nu, ti ne mosches dadumatsa?" < Nun, kannst du dir das nicht denken? >

6. "Net. Skaschi schto ti hotschesch? Prosto tak ti schi ne swonisch." < Nein. Sag, was willst du? Ohne Grund rufst du nicht hier an. >

7. "Ja hotschu tolko tebja. Ti prenadlischis süda, nasad w Rassiju. Prihadi nasad." < Ich will nur dich. Du gehörst hierhin, zurück nach Russland! Komm zurück! >

8. "Schto?! Ti s uma saschol! Ti dumaesch ti smosches menja ugawarit?" < Was?! Du spinnst wohl! Meinst du, du schaffst es, mich zu überreden? Was denkst du dir dabei? >

9. "Ja schi snal schto ti tak s reagiruesch..." < Ich wusste, dass du so reagieren würdest... >

10. "Patschemu tagda spraschewaesch?" < Warum fragst du dann? >

11. "Dawai ischö ras s natzalo natznön. Ja magu tibe silu dastat, bulschuju silu, at kotoroi ti tolka metztal mosches." < Lass uns noch mal von vorn beginnen! Ich kann dir Macht verschaffen, große Macht, von der du nur träumen kannst! >

12. "Sabut eto! Ja tibe bdsche ne budu prenadlischit!" < Vergiss es! Ich werde dir nie wieder gehören! >

13. "Esli ti tak slischsa, eto bes mista, s taboi po horoschemu gawarit. Mne tagda nada budit pri dumat schto nebut drugoje. Nu harascho, ja..." < Wenn du so böse bist, hat es wohl wenig Sinn, mit dir im Guten zu reden. Ich muss mir wohl was anderes einfallen lassen. Nun gut, ich... >

14. "Mosches ostawit. Eto ne tjanet. Wsörowno schto ti papitaeschsja, ne polutschitsa!" < Das kannst du gleich bleiben lassen. Es zieht eh nicht. Egal was du versuchst, es wird nicht funktionieren! >

15. "*Kicher* Hm, ja dumaju, etot ras ja twoju boldujo totzku naschol. Isweni nu eto dolschno bit...." < Hm ich glaube, diesmal habe ich deinen Schwachpunkt gefunden. Es tut mir leid, aber es muss sein.. >

16. "Schto k tzörtu ti hotscher?" < Was zum Teufel hast du vor?! >

17. "Esli ti pasebe ne sa hotsches, ja tebja tagda nasilna nasad sabiru." < Wenn du nicht freiwillig zurück kommst, werde ich dich wohl zurückholen müssen. >

18. "Boris! Skaschi mne nakonez, schto ti hotsches!" < Boris! Sag mir endlich, was du vorhast!! >

19. "Esli ti ne wasratischsa, nasatk nam troim prawdim domom, budid troim malnekim drusjam plocho." < Wenn du nicht zurückkehrst, zurück zu uns, deinem wahren zu Hause, wird es deinen kleinen Freunden schlecht ergehen! >

20. "Et...Eto ti ne smoschesch!" < Da...Das schaffst du nicht! >

21. "Mi usche sa wami dolgo sledim. Esli ti ne hotsches, Experimente prawatit, slutschitsa schtoto plochoje." < Wir beobachten euch schon eine ganze Weile. Wenn du dich weigerst, die Experimente durchführen zu lassen, geschieht etwas schreckliches! >

22. "Astaw maich drusej s igri!!" < Lass meine Freunde aus dem Spiel!! >

23. "Tja. Eto na tibe odnom leschit. Hotsches schtobi ihm schtoto selutschilas." < Tja. Es liegt allein an dir. Willst du dass ihnen was passiert? >

24. "Koneschno net! Ja tibe schtot skaschu, esli ti s umeisch imu schtoto sdelat, ti umrosch!" < Natürlich nicht! Ich sag dir was, solltest du es wagen, ihnen etwas anzutun, stirbst du! >

25. "Ti menja hotsches napugat?! Ja smejus. Ti mosches padumat nu schto ti skaschesch." < Du willst mir Angst machen?! Ich lache. Du kannst es dir ja überlegen, was sagst du? >

26. "Nasch rasgowor sakonzin." < Unser Gespräch ist beendet. >
 


 

So, das war jetzt mal das ganze Telefonat mit Boris. Das in diesen Zeichen <...> ist die deutsche Übersetzung. Ich wollte unbedingt was mit russisch machen, weil mir das so gefallen hat! Hach, ich stell mir das richtig süß vor, wenn Kai russisch spricht. Und das mit seiner Stimme!! *schmelz* (Wie gesagt, ich habs halt mit Russisch^^)

Um Mitternacht spuken die Geister

Um Mitternacht spuken die Geister
 

Kai mustert Ray nachdenklich. "Bitte Kai! Ich muss mit dir reden! Ich kann nicht glauben, dass Boris nicht Experimente gesagt.." "Sch!", macht Kai. "Gut. Komm rein." Er lässt Ray eintreten. Ray war noch nie in diesem Zimmer. Es ist kahl und dunkel (is ja auch grad Nacht!), der ganze Raum wirkt kühl. ,Wie Eis', denkt Ray und fröstelt. "Also, was genau möchtest du?" Kai holt Ray aus seinen Gedanken zurück. "Es ist wegen dem Anruf von Boris. Was hat er gesagt? Und was hast du gesagt?" "Nicht viel." "Kai, warum hat er angerufen? Das hat doch einen Grund!" "Ja. Er sagte Hallo." "Und was noch? Er muss doch noch mehr gesagt haben! Was hat er gesagt?", bohrt Ray nach. "Nichts weiter." "Kai, du willst mir doch nicht weismachen, dass er einfach so angerufen hat! Boris plant doch etwas, oder?" Kai sieht Ray eisig an und dieser Blick spricht Bände. "Woher soll ich das wissen? Weiß ich, was in seinem kranken Hirn vorgeht? Dieser desorientierte Wahnsinnige will wieder mal beschissene Experimente durch führen lassen, aber ja hotschu eto koneschno net! Panela? <Ich will es natürlich nicht! Verstanden?> " Jedes einzelne Wort drückt den Hass auf Boris aus, er hat nicht mal gemerkt, dass er ins Russische gerutscht ist. Er sieht Ray so zornig an, als ob er der Grund dafür wäre. Ray hingegen beginnt sich langsam vor Kai zu fürchten und weicht zurück. Mehrere Minuten stehen sie einander gegenüber. Dann atmet der junge Russe tief durch und lässt sich auf einen Stuhl nieder. "Ähm, K-K-Kai?", stammelt Ray zögernd. "Bitte beruhige dich!" Der Angesprochene blickt Ray an und atmet noch mal tief durch. "Komm, setz dich, ich werde es dir erzählen..." So beginnt Kai zu erklären. "...aber ich glaube nicht, dass euch was passiert. Das schafft er nicht!" "Hm. Aber wenn er uns doch schon die ganze Zeit beobachtet?" "Das war sicher geblufft." "Wahrscheinlich hast du Recht." Ray steht auf und gähnt herzhaft. Dann geht er zum Fenster und schaut in den dunklen Nachthimmel hinaus. (Hey! Ausnahmsweise hat Kai seine Vorhänge nicht zugezogen!) "Trotzdem: Mulmig ist mir schon bei dem Gedanken, Tag und Nacht beobachtet worden zu sein." "Ray, du darfst niemandem von unserem Gespräch erzählen. Niemandem, hörst du?" "Aber es geht doch uns alle etwas an!" "Vorerst. Ich bitte dich. Versprich mir, dass du es keinem sagst." "Ist in Ordnung. Ich verspreche es." Ray lächelt ihn an. "Schön, dass wir uns wieder vertragen haben. Ich.." "RUNTER!!", schreit Kai, rennt auf Ray zu und reißt ihn zur Erde. Gerade noch rechzeitig. Denn ein Stein, ungefähr so groß wie ein Blumenkohl, fliegt durch das geschlossene Fenster. Das Glas splittert und rieselt auf die beiden Jungen herab. Dann hören sie einen Motor aufheulen und quietschende Reifen. Kai hat Ray mit seinem Körper vor den Glassplittern abgedeckt. "Alles in Ordnung?", fragt er. "J-Ja, ich glaube schon. Was zum Henker war das denn?" Beide wenden sich dem Stein zu. "Ein Stein", stellt Kai überflüssigerweise fest. Da entdeckt er einen Zettel und wickelt ihn vom Stein ab.
 

"Wir haben dich gewarnt. Wir sagten doch, wir kommen wieder. Wenn du nicht willst, dass *unleserliches, verwischtes Gekrakel* passiert, komm zur Halle 3 am Hafen. Wir erwarten dich. Du hast Zeit bis morgen, 10 Uhr mittags.

BM"
 

"Oh nein. Es war kein Bluff von Boris! Er beobachtet uns wirklich!" Ängstlich krallt sich Ray an Kais Schulter fest. "Nein. Das war nicht Boris," und er zeigt auf das Kürzel unter dem Brief, "das waren die Black Magras."
 


 


 

Sorry, dies Kapitel ist ziemlich kurz. Das nächste wird hoffentlich etwas länger^^

Liebe Grüße,

eure BlackLadyMina

Stress

Danke für die lieben Kommis!! *allemalknuffel*

@KouichiKimura: Na ja, warum Kai weiß, das da n Stein kommt, weiß ich nicht. XD Nee, der weiß ja nicht, dass da ein Stein kommt, der hört nur oder bzw. hat ein komisches Gefühl und er steht mit dem Gesicht zum Fenster, während Ray ihm zugewandt, also mit dem Rücken zum Fenster steht. So kann Kai was anfliegen sehen. Und Ray nicht. Sorry, wenn das nicht so verständlich rübergekommen ist.

@Ray-chani: Vielen Dank für deine vielen Tipps! Ich hab mal versucht, sie umzusetzen. Bin immer offen für Verbesserungsvorschläge^^ Ich hoffe, es gefällt dir. Fand deine Kommis übrigens niedlich!^^ *knuffz*
 

Stress
 

"Und was machen wir jetzt?", fragt Ray besorgt.

"Nun, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du deine Nägel aus meiner Schulter ziehen würdest", gibt Kai zur Antwort. "Wie? Oh, Entschuldigung. Aber.. Was sollen wir bloß tun?"

"Kein Plan. Aber die meinen ja mich. Vielleicht sollte ich einfach gehen."

"Nein, das tust du nicht, zumal wir ja nicht mal wissen, was denn nicht passieren soll, das ist ja verwischt. Lass uns die Polizei rufen", meint Ray.

"Auf keinen Fall! Das ist meine Angelegenheit!! Die Polizei hat da nichts zu suchen!"

"Aber Kai! Die sind doch zahlenmäßig überlegen! Wenn du schon die Polizei nicht willst, dann lass uns dir helfen! Wir sind doch deine Freunde! Überleg es dir doch!"

"Es ist meine Sache! Die Polizei hat damit nichts zutun und ihr erst recht nicht! Außerdem könntet ihr verletzt werden!", braust Kai auf.

"Ja, und du nicht oder was? Was ist, wenn sie dich wieder so zurichten wie beim letzten Mal, he? Und dann? Am Hafen! Vielleicht schmeißen sie dich noch bewusstlos ins Meer!"

"Könnte dir und den anderen auch passieren, wenn ihr mir helft! Vergiss es! Mein Ding! Basta!"

"OH KAI! Verdammt, warum lässt du dir nicht helfen?"

"Bitte geh jetzt..." Kai flüstert fast. "Was?.." "GEH!", brüllt Kai, so dass Ray zusammen zuckt. Kai senkt den Kopf. "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken... Aber... Du hast die Typen nicht gesehen, nicht am eigenen Leib gespürt, welches Kaliber sie haben. Das sind extrem brutale Typen. Ich will nicht, dass ihr in Gefahr geratet... Besonders du nicht..." Den letzten Satz hat er mehr genuschelt als gesprochen. Ray geht auf seinen Freund zu. "Warum kannst du das nicht gleich sagen, sondern musst es erst verbergen? Lass uns eine Nacht drüber schlafen. Wenn du es Tyson und so nicht erzählen willst, dann musst du nicht. Wir beide können uns einen Plan überlegen, ja? Bitte, ich möchte dir helfen!" "Da", nickt Kai. Ray schaut ihn verwirrt an. "Ist Russisch für >ja<", erklärt Kai. "Ach so." Ray lächelt Kai noch einmal aufmunternd an: "Das packen wir schon, wär doch gelacht!!" Dann, nachdem er Kai noch eine gute Nacht gewünscht hat, verlässt er dessen Zimmer. Nun kann er beruhigt schlafen gehen. Kai wird sich helfen lassen und alles wird wieder gut. Denkt Ray. Wenn er sich da mal nicht täuscht! Denn was tatsächlich in Kais Kopf vorgeht, bleibt für andere verborgen. Das weiß nur er selbst.
 

Während Ray sich schon längst wieder ins Reich der Träume begeben hat, läuft nebenan ein gewisser Junge mit silberblauen Haaren in seinem Zimmer auf und ab. Er zermartert sich das Hirn, wie er diesen ganzen Schlammassel wieder gerade biegen könnte. Ray will er auf keinen Fall mit hineinziehen, das ist ihm schon mal klar. Er weiß, dass es bei dem Schwarzhaarigen ein anderer Grund ist als bei den restlichen Mitgliedern des Teams. Die will er nicht von der Sache in Kenntnis setzen, weil es, wie schon erwähnt, sein Problem ist. Er braucht eben seine Privatsphäre und die Grenze ist schnell überschritten, wenn jemand seine Nase zu tief in Kais Angelegenheiten steckt. Eigentlich ist auch Ray schon zu weit gegangen. Eigentlich... Der Junge mit den rubinroten Augen bleibt stehen. Warum lässt er ihn so stark vordringen? Zugegeben, Ray ist in gewisser Weise anders als seine übrigen Teamkameraden. Aber das kann doch nicht der Grund sein... Oder? Aber das soll jetzt nicht das Thema sein. Er läuft wieder auf und ab. Was wäre, wenn er vorgibt, nicht hinzugehen und sich letztendlich doch mit den Black Magras träfe? Er bräuchte nur so tun wie immer und müsste Ray nur das Blaue vom Himmel lügen. Ja, das will er tun. Doch er hat Zweifel. "Werde ich das wirklich schaffen? Wenn Ray das rausbekommt, ist er wahrscheinlich wieder sauer auf mich...", überlegt Kai. Es ist wahrlich eine Zwickmühle. Mittlerweile ist es Morgen geworden. Nun setzt er sich an seinen Schreibtisch und sucht sich Papier und Stift zusammen. "Soll ich vielleicht nicht die Polizei, dafür aber Mr. Dickenson davon in Kenntnis setzen? Ach, es ist aber auch ne Scheiße!" Fluchend rauft er sich die Haare. Ein Sonnenstrahl bahnt sich seinen Weg durch das Fenster auf das Blatt Papier, auf dem Kai verschiedene Möglichkeiten durchgegangen war. "Na toll. Das Fenster ist kaputt. Das kann ich wohl kaum verheimlichen. Man sieht es ja von außen." Der silberblauhaarige Junge steht auf und verlässt sein Zimmer, um sich einen Staubsauger oder ähnliches zu holen. In der Küche trifft er auf Tyson.

"Oh, guten Morgen, Kai! Was machst du denn so früh schon auf den Beinen?!" Der Jüngere fühlt sich ertappt und versucht, etwas hinter seinem Rücken zu verstecken.

"Morgen", erwidert sein Teamchef knapp und wendet sich dem Schrank zu, in dem der kleine Ministaubsauger aufbewahrt wird. Da fällt ihm das Telefon ins Auge. Auf dem Anrufbeantworter blinkt eine ungelesene Nachricht. "Tyson?" Der Angesprochene, der gerade aus dem Raum schleichen wollte, zuckt zusammen und stammelt: "Es... tut mir leid! Hier, ich gebe es zurück! Da, das Pizzastück von gestern!!" Kai schaut auf das ihm entgegen gehaltene, angebissene Stück hinab und während er wieder hinauf sieht, zieht er eine Augenbraue hoch. "Das ist ja eklig. Nimm das wieder mit, du Vielfraß! Und wenn du eh wieder nach oben gehst, dann wecke die anderen auf." Der Blauhaarige verschwindet tunlichst, denn es kommt nicht oft vor, dass ihm von Kai erlaubt wird, etwas Essbares vor dem Frühstück oder so zu behalten. Währenddessen nimmt der Teamkapitän den Staubsauger aus dem Schrank und drückt auf den Knopf, um sich die hinterlassene Nachricht anzuhören.
 

"Guten Morgen, Kai. Ich weiß, es ist noch früh, aber ich wollte dich schon mal vorwarnen. Ich werde in drei Tagen am Flughafen ankommen und mich sehr freuen, wenn du mich abholen würdest. Wir haben uns schon zu lange nicht mehr gesehen, deshalb will ich dich besuchen. Um 11 Uhr bin ich da. Bis dann! Dein Großvater."
 

Kai erstarrt. Er betätigt den Knopf noch einmal, um sich zu vergewissern, dass das doch alles nur ein Scherz sein kann. Aber auch beim zweiten und dritten Durchlauf ändert sich nichts. Er kann es nicht glauben. Diese Mitteilung ist ja auch noch nicht mal eine Bitte, nein, es ist eine unmissverständliche Forderung, dass Kai zu kommen hat. Und dabei haben er und sein Großvater sich nichts mehr zu sagen. "Na toll... Wenn es kommt, dann kommt es knüppeldick...", murmelt der 16 Jährige.

Als die anderen in die Küche kommen, löscht Kai rasch die Nachricht und kehrt in sein Zimmer zurück, um sein eigentliches Vorhaben durchzuführen, nämlich die Scherben zu entfernen.

"Kai, kommst du bitte? Wir warten!", ruft Ray von unten. Der Gerufene kommt der Aufforderung nach. "Wie hast du dich entschieden?", fragt der Schwarzhaarige unvermittelt. Kai, der sich gerade setzen will, hält in seiner Bewegung inne. Er blickt zur Seite und sieht seinem Teamkollegen nicht in die Augen, als er antwortet. "Ich werde nicht hingehen." Ray freut sich. "Das ist gut. Dann können wir Mr. Dickenson anrufen und - " "Aber...", beginnt der Teamleader, "ich habe noch etwas zu tun. Und möchte dabei in Ruhe gelassen werden." Damit verlässt er den Raum. Es ist zu offensichtlich, aber was hätte er anderes tun können? Er befindet sich in einer hoffnungslosen Lage.

"Was war das für eine Unterhaltung, Ray?", erkundigt sich Max. "Ich glaube Kai nicht, er will zu dem Treffen..", meint Angesprochener leise. Nun kommen die anderen gar nicht mehr mit. Doch da meldet sich Tyson zu Wort: "Er meinte doch, er hätte noch was zu tun, oder? Ich war vorhin hier in der Küche, und da war ne Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ich glaube, Kai hat sie abgehört. Vielleicht hat es was damit zu tun?" "Echt? Vielleicht... Aber er macht schon wieder alles alleine! Ich hatte gedacht, er hätte sich geändert, seit..." Der Schwarzhaarige senkt betrübt den Kopf.

"Seitdem er verprügelt wurde? Ray, es ist immer noch Kai. Lass ihm Zeit. Er wird sich nicht gleich von heute auf morgen ändern können!", versucht Kenny ihm zu erklären.
 

"Sie haben Recht... Ich werde mich nie ändern können..." Müde lächelnd stößt sich ein Junge mit einem langen, weißen Schal von der Wand ab und verlässt das Haus. Es ist halb 10....

Rache und eine Entscheidung

Hallo!^^

Schöne Grüße von mir aus hier an die Geräte zuhause! XD

Ich hatte etwas den Faden verloren, was diese Geschichte betrifft, aber ich hoffe, ich hab ihn jetzt wieder. Wenn etwas nicht so ganz verständlich ist, einfach mal nachfragen, ich frag mich selber auch immer wieder v.v'' *drops*

Na ja, aber jetzt geht's los mit dem nächsten Kapitel. Viel Spaß beim Lesen!^^

*~*~*~*~*~*
 

Rache und eine Entscheidung
 

Die Sonne scheint dem Graublauhaarigen ins Gesicht. Eine leichte Brise kommt vom Meer her und lässt seinen Schal etwas hoch wehen.

Seit fünf Minuten wartet Kai am Pier darauf, dass die Black Magras erscheinen. Es ist jetzt Punkt zehn. Da hört er plötzlich lautes Motorengeräusch. Langsam dreht er sich um. Vier Motorräder kommen auf ihn zugerast. Erst im letzten Moment bleiben sie vor ihm stehen. Kai verzieht keine Miene und verschränkt seine Arme in seiner typischen Haltung vor sich.

Der Boss der Black Magras schiebt das Visier seines Helmes hoch und mustert Kai abfällig: "Dass du dich doch getraut hast, herzukommen... Scheinst dich ja ganz gut erholt zu haben, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind."

"Ich hoffe, du bist allein? Oder hast du deine Freunde hier irgendwo versteckt?", fragt Duncan ihn.

Kai schüttelt kurz den Kopf. "Was wollt ihr eigentlich von mir? Warum habt ihr mich herbestellt?"

"Rache." Die vier lachen laut auf. Der Junge versteht nicht. "Rache? Wofür?"

Der Boss fährt langsam auf ihn zu. "Hast du uns nicht unseren Coup versaut? Du allein bist schuld, dass wir nun einen Einkauf weniger machen können!" Während er mit Kai spricht, fahren Mida und Cooper um den Graublauhaarigen herum, sodass er jetzt von ihnen eingekreist ist. "Und du bist wirklich ganz alleine? Keine Bullen, keine Freunde, ja?"

Kai schaut sich um. "Was soll das? Wollt ihr mich einschüchtern? Ihr könnt sowieso nichts machen, es ist helllichter Tag!"

"Du vergisst, dass wir am Hafen sind! Es ist Sonntag, hier arbeitet keiner mehr, das heißt: Keine Zeugen!", erklärt ihm Cooper. Der Boss nickt Cooper zu. Auf dieses Zeichen hin starten alle vier ihre Maschinen und beginnen, um Kai herum zu fahren. Und sie ziehen ihre Kreise immer enger. Plötzlich greift der Boss nach Kais Nacken. Als er ihn im richtigen Griff hat, fährt er mit Vollgas los. Kai versucht vergeblich, sich von ihm loszumachen, was aber bei der Geschwindigkeit sehr gefährlich ist. So wird er bis zur Halle drei mitgeschleift. Die Motorräder bleiben davor stehen, der Boss zerrt ihn in das Gebäude hinein und lässt ihn dann auf den Boden fallen. Kai ringt röchelnd nach Luft. Wieder kreisen die vier ihn ein. "Ihr fühlt euch wohl sehr stark, weil ihr zu viert seid, was?" Mühsam und hustend richtet Kai sich auf. Cooper lächelt ihn an. Dann tritt er dem Jungen brutal in den Magen. "Das war dafür, dass du mir beim letzten Mal eins übergezogen hast!" Er lacht schallend auf. Der Graublauhaarige krümmt sich vor Schmerzen. Der Boss beugt sich zu ihm runter und hebt seinen Kopf an. "Ich weiß, dass du aus wohlhabenden Familienverhältnissen kommst. Dein Großvater ist ein vermögender Mann, hab ich Recht? Wenn du ihm schreibst, dass du in Schwierigkeiten bist und für dich Lösegeld gefordert wird, dann wird er doch sofort alles in Bewegung setzen, dich zu befreien, oder?"

"Fahr zur Hölle!"

"Na na, das ist aber nicht das, was ich hören wollte..." Der Boss lächelt bösartig. Dann, ohne Vorwarnung, drückt er Kai die Kehle zu und hebt ihn hoch. "Nenn mir sofort die Adresse deines Großvaters!" Kai greift verzweifelt nach der Hand, die ihm die Luft abschnürt. Er zieht und kratzt daran, aber es hilft ihm nicht. Der Boss hat einen zu starken Griff. "Du willst nicht reden?" Der Boss lässt seine Hand sinken, so dass er mit Kai auf Augenhöhe ist. Er grinst teuflisch und schleudert den hilflosen Jungen gegen eine Wand der Lagerhalle.

Bedrohlich geht er wieder auf ihn zu. Kai blinzelt, er hat Probleme, klar zu sehen. Der Boss packt seinen Kragen und schleift ihn wieder zurück zu den anderen drei. Mit einem Ruck stellt er Kai auf die Beine. "So... Wir müssen anscheinend noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. Bitte, jeder darf einmal mit ihm reden!" Spöttisch hält er Cooper den Jungen entgegen. Der kommt der Aufforderung gern nach. "Dann fang ich mal an!" Und er schlägt Kai mit der Faust ins Gesicht. "Wartet, jetzt ich!", ruft Duncan aus. "Halt ihn gut fest, Boss!" Er rammt seinen Ellbogen in Kais Magen, legt danach seine Hände auf dessen Schultern und versenkt sein Knie noch mal in dieselbe Stelle. Kai stöhnt gequält und fängt an zu husten. Die Black Magras lachen schallend und der Boss wirft ihn auf den Boden. Dort bleibt der Junge röchelnd liegen. Auf einmal spuckt er. "Och nee, jetzt muss der Kleine auch noch brechen!" Aber Kai übergibt sich nicht. Mida beugt sich zu ihm hinunter. "Boss! Das... das ist Blut!" "Na und? Soll er halt Blut spucken!"

"Und wenn er stirbt? Ich will nicht zum Mörder werden!"

Kai, der bis dahin mit geschlossenen Augen dalag, öffnet diese jetzt einen Spalt. ,Aha, der hat Schiss. Vielleicht kann man ja irgendwie mit dem reden.' Vorsichtig dreht er den Kopf etwas, so dass er die Black Magras erkennen kann, bedacht darauf, dass er keinen Verdacht erweckt, noch bei Bewusstsein zu sein.

"Pah! Wenn ihm was passiert, ist das nicht unser Problem. Es ist doch sowieso egal, in welchem Zustand wir den Jungen zurücklassen. Uns kommt schon keiner auf die Schliche. Es ist Sonntag, wir haben nicht einmal Zeugen! Mida, was willst du mehr? Wenn er abkratzt, ist das doch das beste, was uns passieren kann! Wenn er am Leben bleibt, könnte er uns noch wegen Körperverletzung vor Gericht bringen, falls er sich das traut!"

"Aber wir werden zu Mördern!! Wir sind bis jetzt nur Diebe, aber wenn wir ihn umbringen, dann...", jammert Mida.

"Ach, halt doch einfach das Maul, Mida! Der Bengel schläft nur. Wer sagt denn, dass wir ihn umbringen wollen?", fährt Duncan ihn an. Cooper stimmt ihm zu: "Es liegt an ihm, ob er lebt oder stirbt. Er könnte ja einen kleinen Badeunfall haben. Wenn wir Glück haben, geht er unter und wir haben unsere liebe Ruh'!"

"Ja aber, das können wir doch nicht machen! Wir sind keine Mörder! Boss! Sag doch was!"

"Mida, wenn du jetzt kneifst, kann dir das gleiche passieren! Dein Vorgänger hat auch versucht, uns zu hintergehen, da haben wir mit ihm kurzen Prozess gemacht und ihn an die Polizei ausgeliefert. Uns konnten die nichts nachweisen und er hat die ganze Schuld aufgebrummt bekommen. Also sei jetzt ruhig, oder du kannst dich auf etwas gefasst machen!"

,Woh, die sind ja hart drauf, nicht mal ihre eigenen Leute sind vor denen sicher!', erschrickt sich Kai. Dann wird er plötzlich gepackt und hochgehoben. "So, und wohin jetzt mit ihm?", fragt Duncan ungeduldig. "Eine Leiche können wir nicht gebrauchen!", erklärt Cooper. "Kommt mit. Wir werfen ihn ins Meer!", ordnet der Boss an.

Gesagt, getan. Die vier Männer stellen sich in einer Reihe am Pier auf. Duncan und Cooper, die Kai tragen, fangen an, ihn hin und her zu schwenken. "Bei drei: Eins, zwei, drei!!"

"Ich kann gar nicht hinsehen!" Mida schlägt die Hände vor sein Gesicht.

Mit einem lauten "Platsch" fällt Kai ins Wasser. Die Männer verweilen noch einige Minuten am Pier, ehe sie wieder verschwinden.

"Den wären wir dann wohl los."

Und mit fröhlichem Gehupe fahren sie davon.
 

Kalt. Und nass. Das ist das einzige, was Kai noch in der Lage ist zu fühlen. Er schwebt förmlich im Wasser. Und es gefällt ihm. Mit geschlossenen Augen genießt er die Ruhe und Stille und merkt nicht, wie er immer tiefer sinkt, im Begriff, langsam das Bewusstsein zu verlieren.

Plötzlich reißt er die Augen auf. Wo er hinsieht, nur Wasser, er kann nicht zwischen oben und unten unterscheiden. Panisch sucht er nach einem Anhaltspunkt, der ihm sagt, in welche Richtung er schwimmen muss. Ihm geht die Luft aus. Instinktiv entscheidet er sich für den richtigen Weg nach oben. Seine Arme und Beine werden mit jedem Zug, mit dem er sich vorarbeitet, immer schwerer. Aber er gibt nicht auf, will den Black Magras ihren vermeintlichen Erfolg nicht geben. Nach unzähligen Zügen und einer Zeit, die Kai wie eine Ewigkeit vorkommt, durchbricht er die Wasseroberfläche. Gierig saugt er die Luft ein, um seinen Sauerstoffmangel auszugleichen. Nachdem einige Minuten verstrichen sind, sieht er sich um. Von den Black Magras fehlt jede Spur, was Kai beruhigt. Er schwimmt auf einen Bootssteg zu. Dort angekommen, bleibt er erst mal regungslos auf dem Rücken liegen. Sein Brustkorb geht rasch auf und ab, er fühlt sich völlig ausgelaugt. Kai will liegen bleiben und sich kurz ausruhen. Er kann nicht mal mehr einen Arm heben, so erschöpft ist er.
 

"Ich frage mich, wo Kai schon wieder steckt! Immer diese Alleingänge!" Ray steht in der Küche und gießt sich heißes Wasser für einen Tee in seine Lieblingstasse. Da klingelt es plötzlich an der Tür. Ray stellt den Wasserkocher ab und öffnet. "Da bist du ja wieder! Ich - Oh mein Gott!! Was hast du denn gemacht?!" Ein klitschnasser Kai betritt die Wohnung. Seine Haare triefe vor Wasser und er gibt einen bejammernswerten Anblick ab. Langsam geht er zur Garderobe, um seine Jacke aufzuhängen. Er zuckt zusammen, als er sich strecken muss, um an den Haken zu kommen.

"Wo warst du? Du warst doch nicht etwa... Nein, sag nicht, du warst bei dem Treffen! Du wolltest dir helfen lassen!" Ray ist völlig durcheinander und hat schon die schlimmsten Befürchtungen. Aber Kai schüttelt den Kopf. "Du kennst doch den Deich am Fluss. Da hab ich mit Dranzer trainiert und bin ausgerutscht. Ich bin auch noch schön über die Steine da geschlittert, die den Rand des Flusses eingrenzen und ins Wasser gefallen." Kai ist gerade noch eine rettende Idee eingefallen. Und er spricht sie mit seiner gewohnten Ironie gekonnt aus. "Ehrlich?" Ray hebt misstrauisch eine Augenbraue hoch. Kai aber nickt.

"Gut. Dann komm mal mit. Wärm dich erst mal auf!"

Ray schiebt Kai resolut in die Küche und gibt ihm die Tasse mit grünem Tee, die er eigentlich selbst hatte trinken wollen.

"Warte, ich hole Handtücher!", ruft Ray und wuselt ins Bad.

Während Rays Abwesendheit dreht Kai die Tasse gedankenverloren hin und her. Nachdenklich starrt er in die grüne Flüssigkeit.

,Ich bringe sie nur in Gefahr! ... Wenn ich gehe, sind sie sicher. Und wahrscheinlich auch glücklicher. Ja, vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich zurück zu Großvater gehe. Auch wenn das wieder Qualen bedeutet. ER kommt ja eh am Mittwoch...' Kai lacht leise auf. "Schlimmer als jetzt kann's auch nicht mehr werden..."

"Was kann nicht mehr schlimmer werden?" Ray reicht Kai ein Handtuch, welches dieser sich um die Schultern legt, und beginnt mit einem weiteren, Kais Haare trocken zu rubbeln. Der junge Russe schweigt eine Weile. Dann sagt er: "Kannst du bitte Mr. Dickenson anrufen und sagen, dass er herkommen soll? Und die anderen bitte auch." Der Schwarzhaarige wundert sich. Er lässt das Handtuch auf Kais Kopf ruhen und telefoniert mit Mr. Dickenson. Danach sucht er die restlichen Mitglieder des Teams zusammen und bittet sie, in die Küche zu gehen. Natürlich sind alle sehr verwirrt, was Kai wohl von ihnen wolle und Tyson bestürmt Kai auch gleich wieder mit einer Unmenge von Fragen, aber sein Leader schweigt. So bleibt ihnen allen nichts anderes übrig, als auf Mr. Dickenson zu warten.

Ungefähr 15 Minuten später klingelt es dann endlich an der Haustür und ihr Sponsor erscheint.

"Kai, was ist denn so Dringend? Stimmt irgendwas nicht? Wie kann ich dir helfen?"

Die vier Jungen sehen ihn gespannt an. Kai atmet einmal tief ein und aus. Dann beginnt er: "Also,... Ich will ehrlich zu euch sein. Bitte unterbrecht mich nicht, lasst mich einfach ausreden. Ich... habe die Zeit mit euch sehr genossen, auch wenn es manchmal nicht den Anschein hatte. Aber ich habe feststellen müssen, dass ich für euch nur ein Laster bin..."

"Das stimmt nicht!", wirft Tyson energisch ein, aber Kai bedeutet ihm, ruhig zu sein.

"Die Black Magras zum Beispiel haben sich... wollen sich rächen. Und auch meine Vergangenheit in Russland lässt nicht locker. Boris will euch schaden, wenn ich seinem Willen nicht Folge leiste."

"WAS??!!"

Außer Ray haben die anderen nicht gewusst, was Boris vorhat. Kai seufzt tief und sammelt Kraft für seine nächsten Worte, die ihm schwerfallen, was ihn leicht wundert.

"Ich habe lange überlegt und..." Er dreht Rays Lieblingstasse im Kreis. "Mir ist die Entscheidung ehrlich schwergefallen. Aber ich denke, es wird das Beste für euch sein, wenn ich das Team verlasse."

Mit diesen Worten erhebt sich Kai und geht Richtung Treppe. In der Küchentür bleibt er noch kurz stehen und flüstert ein "Tut mir leid." Dann zieht er sich in sein Zimmer zurück.

Mr. Dickenson und seine Schützlinge sitzen wie vom Donner gerührt am Küchentisch und beginnen erst langsam zu begreifen.

"Kai... will gehen!"

Und erst nach Max' Worten wird ihnen klar was das bedeutet: Kai muss zurück nach Russland!

Abschied

Hi Leute!

Ich hab lange nichts mehr hören lassen was die Fortsetzung dieser FF betrifft.

Danke an alle meine Kommischreibern, aber auch an die, die diese FF nur lesen. Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt. Außerdem widme ich dieses Kapitel Ray Chani, denn sie ist eine echt fleißige Kommischreiberin!^^ Vielen Dank! *knuff*

Bis dann

Mina
 


 

Abschied
 

Langsam erhebt sich Ray von seinem Stuhl. Er fühlt sich wie vor den Kopf gestoßen. Gestern noch wollte Kai sich doch helfen lassen! Wieso will er auf einmal weglaufen? Und ausgerechnet zurück nach Russland?!

Der Schwarzhaarige verlässt die Küche. Seine Freunde halten ihn nicht auf, zu tief sitzt der Schock, dass Kai aus dem Team raus will.

Vor Kais Zimmertür hält Ray an. Er klopft an, wie an dem Tag, als er dieses Zimmer das erste Mal gesehen hatte. Nur diesmal erhält er keine Antwort. Und auch die Tür bleibt zu.

"Kai, bitte mach die Tür auf! Du kannst doch nicht... du kannst nicht so einfach..."

Dem Schwarzhaarigen fehlen die Worte. Er kann sich ein Leben ohne seinen Leader in der WG nicht vorstellen, nein, er WILL es sich nicht vorstellen. Ihm kommt alles so unwirklich vor, und doch weiß er, dass Kai es ernst meint.

Ray beißt sich auf die Unterlippe. Tränen bahnen sich ihren Weg seinen Wangen hinunter. Da öffnet sich Kais Zimmertür doch einen Spalt.

"Bitte... Warum? Ich verstehe dich nicht!" In Rays Stimme schwingt unendlich Trauer mit. Nun schwenkt die Tür ganz auf. Kai sieht Ray mit gesenktem Kopf davor stehen. Dann dreht sich der Graublauhaarige um und geht in sein Zimmer zurück. Es ist dunkel in dem Raum, die Vorhänge sind zugezogen. Nur am Rand des Fensters scheint etwas Sonnenlicht hinein. Auf dem Bett liegt aufgeklappt Kais Koffer, Kleidungsstücke von ihm verstreuen sich auf dem Bett, Stuhl, Schreibtisch oder sie liegen bereits fein säuberlich zusammengelegt im Koffer selbst. Ray bemerkt erst spät, dass sich die Tür geöffnet hat und betritt das Zimmer. Fassungslos sieht er sich um.

"Was willst du?", fragt Kai mit besonders kalter Stimme. Er will in Wahrheit gar nicht fort, und dass Ray zu ihm gekommen ist, macht es ihm besonders schwer. Seitdem er den Entschluss gefasst hat zu gehen, hat er sich vor dem Abschied von Ray gefürchtet. Und er kann sich noch nicht erklären, warum. ER mag Ray, das hat er schon festgestellt, als sie sich gestritten hatten. Und ihn zurückzulassen fällt ihm unheimlich schwer.

"Du meinst... Du meinst es also wirklich ernst?!"

"Ja natürlich. Ich mache keine Witze, oder hast du das jemals erlebt?", entgegnet Kai nüchtern. Der Schwarzhaarige dreht sich zu ihm um.

"Und wie stellst du dir das vor? Wie willst du überhaupt nach Russland kommen?" Seine Stimme klingt brüchig. Vor Aufregung ist er etwas laut geworden.

"Ganz einfach: Am Mittwoch kommt mein Großvater, er holt mich ab."

Kai klappt den Koffer zu und stellt ihn auf den Boden. Dann kramt er einen kleinen Karton aus dem Schrank hervor und beginnt damit, seinen Schreibtisch leer zuräumen.

"Also hast du es schon längst geplant? Deinen Großvater bereits davon in Kenntnis gesetzt? Und uns lässt du hier vor vollendeten Tatsachen zurück."

Kai überlegt. Wenn er Rays Ausführungen bejahte, fiele ihm der Abschied mit Sicherheit leichter. Aber er würde Ray anlügen... Ach, es ist zum Haare raufen. Der Chinese hingegen nimmt sein Schweigen als ein Ja auf.

"... Ich glaub es nicht... ich hab gedacht, dass du uns endlich angenommen hast! Als dein Team! Als Freunde!!"

"Ray, ich habe mich erst heute dafür entschieden. Glaub mir, es war schwer genug."

"Ja ha! Das sagst du jetzt! Aber vielleicht sagst du das ja auch nur so! Wer weiß schon was du wirklich denkst?! Ich weiß es nicht, du lässt mich ja nicht als Freund zu! Wie soll ich da wissen, was in dir vorgeht!"

"Ich glaube auch nicht, dass dich das was angeht!" Langsam wird Kai sauer. Was bildet sich dieser kleine Chinese auch ein? Taucht auf und kritisiert ihn! Böse funkelnd sieht der Ältere Ray an. Der Schwarzhaarige spürt, wie ihm schon wieder die Tränen in die Augen steigen wollen. Beide Jungen schauen sich an. Ray will gerade zum Sprechen ansetzen, als Kai sich von ihm abwendet.

"Ich denke, es ist wohl besser, wenn du jetzt gehst", erklärt er fast in einem geschäftlichen Ton, so wie sich Manager unterhalten.

"Das denke ich nicht! Ich..."

"GEH!"

Ray zuckt erschrocken zusammen. Doch er sieht ein, dass es keinen Zweck hat, weitere Einwände zu erheben. Entmutigt und mit hängenden Schultern verlässt er Kais Zimmer. Er fühlt sich kraftlos und leer. Kai hingegen atmet tief ein und aus. Auch ihn hat diese Unterhaltung viel Anstrengung und Konzentration gekostet.

"Scheiße..."
 

"Heute ist Mittwoch. Heute kommt doch Kais Großvater und holt ihn ab, oder?"

"Ja. Kai hat sich schon fertig gemacht. Er ruft gerade ein Taxi."

Die Bladebreakers sitzen um den Küchentisch. Vor ihnen stehen frische Brötchen und Tee dampft in ihren Tassen, aber sie haben nichts angerührt. Heute ist der letzte Tag, an dem sie ihren Teamleader sehen. In den letzten zwei Tagen hat er sich rar gemacht und sein Zimmer kaum verlassen.

"Er war zwar streng zu uns, aber wir haben viel durch ihn gelernt", tut Max seine Meinung kund. "Ich kann mir unser Leben hier gar nicht ohne ihn vorstellen...", erwähnt Kenny.

"Ich auch nicht... Es wird bestimmt sehr ruhig und langweilig werden ohne ihn...", pflichtet sogar Tyson ihm bei. Da fragt Ray, der bis dahin teilnahmslos am Tisch gesessen hat, plötzlich: "Können, nein, dürfen wir ihn denn einfach so gehen lassen? Er kann uns doch nicht einfach so verlassen! Mr. D., er hat doch einen Vertrag unterschrieben, kann er den einfach so über den Haufen werfen?"

Fast flehentlich wendet er sich nun an ihren Sponsor, in der Hoffnung, dass er wenigstens etwas tun könne.

"Nein Ray. Er hatte einen anderen Vertrag als ihr. In seinem besteht die Klausel, dass, wenn Kai aus dem Team rausfliegt, er zurück zu seinen Erziehungsberechtigten muss. Und da sein einziger lebender Verwandter nun mal Voltaire ist und er auch das Sorgerecht für seinen Enkel hat, muss Kai in so einem Falle zu seinem Großvater zurückkehren. Und diese Klausel hat er sich zu Nutzen gemacht und ist dem Vertrag entschlüpft."

"Aber..."

"Mr. Dickenson, mein Taxi ist da. Ich hole nun meinen Großvater ab. Er wird sich kurz die Wohnung ansehen wollen. Ich hoffe das geht in Ordnung?"

Der Chef der BBA nickt. Daraufhin verlässt Kai die WG und fährt zum Flughafen.

"Das war eine ganz dumme Idee von Kai... Ich glaube nicht, dass es ihm gut tut, zurück nach Russland zu seinem Großvater zu gehen. Hat er nicht erwähnt, dass dort illegale Experimente stattfinden bzw. stattgefunden haben? Und dass er selbst auch gequält worden ist?", fragt Mr. Dickenson.

"Schlimmer als jetzt kann es sowieso nicht mehr kommen..."

"Wie meinst du das Ray?"

Alle sind etwas verwundert und sehen den Schwarzhaarigen an. Dieser beginnt zu erklären:

"Das waren Kais Worte am Sonntag, als ich ihm Handtücher gab... Jetzt weiß ich auch endlich, was er damit meinte... Er muss wohl in diesem kurzen Moment seine Entscheidung gefällt haben... Aber was hat ihn dazu gebracht? Da muss doch vorher ein Schlüsselerlebnis vorgefallen sein!"

Das Team verfällt in Schweigen. Jedes Mitglied hängt seinen eigenen Gedanken nach. Warum will Kai das Team verlassen? Was hat ihn dazu bewegt? Und werden sie ihn jemals wiedersehen?
 

"Die Passagiere des Fluges B 758 nach Beijing bitte zu Gaste 4."

Suchend blickt sich ein silberblauhaariger Junge auf dem Flughafen um. Seit einer halben Stunde durchquert er die Halle und hält nach seinem Großvater Ausschau, bisher aber ohne Erfolg.

"Das kann doch nicht so schwer sein! Sonst ist der doch auch so auffällig! Oder hat sein Flug Verspätung? Mann, dann warte ich einfach hier!" Grummelnd lässt sich Kai auf einen Stuhl in der Eingangshalle nieder. Er beobachtet die vorbeigehenden Personen. Einige hetzen zum richtigen Gate, andere kommen lachend aus den Maschinen und Kontrollen heraus. Der Junge seufzt.

Nach einer weiteren halben Stunde wird Kai das Warten langsam zu blöd. Da sieht er einen älteren Herrn in einem grauen Anzug, seine Ringe, die er am Finger trägt, funkeln im Licht der Sonne.

,Immer muss er so protzen mit seinem Geld...', denkt Kai. Er geht auf seinen Großvater zu.

"Hier bin ich, Deduschka."

"Ah, Kai! Wie schön dich wieder zu sehen!"

Voltaire kommt auf seinen Enkel zu und legt einen Arm um ihn. "Ich wusste, dass du deinen Großvater abholen wirst. Komm mit, ich hab da eine Überraschung für dich."

Er führt den verwirrten Jungen zu einem Schalter und legt eine Karte mit Schlüssel auf den Tresen. "Nummer 1435, bitte", verlangt er. Daraufhin wird gesagt, er solle einen kurzen Augenblick warten.

"Was...?", will Kai eine Frage anfangen, doch er wird von einem Flughafenangestellten unterbrochen.

"Nummer 1435, ist das Ihre?" Der Angestellte händigt Voltaire einen Gepäckwagen mit einer Tiertransportkiste aus und entfernt sich diskret.

"Keine falsche Scheu, Kai, schau ruhig hinein!"

Von weitem fühlt der Junge sich bei dem Anblick an einen guten Freund und treuen Gefährten erinnert, doch dem ist nicht so. Als der Aufgeforderte näher an den Käfig tritt, dringt ein tiefes und wütendes Knurren an seine Ohren. Erschrocken weicht er ein paar Schritte zurück. Das Tier ist schmaler, jedoch größer als ein Hund. Seine Wildheit ist erschreckend und der Käfig, in dem es gefangen wurde, tut der Wut über diese Freiheitsberaubung keine Minderung.

"Das ist Brak." Voltaire legt eine Hand auf Kais rechte Schulter. Seine Mundwinkel ziehen sich zu einem leichten Grinsen hoch. Er verstärkt den Druck seines Griffes, sodass Kai vor Schmerzen kurz das Gesicht verzieht.

"Und jetzt... Zeig mir, wo du die letzten Jahre gelebt hast!" Die Freundlichkeit, die Voltaire an den Tag gelegt hat, wird durch die Strenge in seiner Stimme unterbrochen.

Kai nickt nur ergeben.

Nun gibt es kein Zurück mehr. Sein Großvater wird ihn mitnehmen, und er wird seine Freunde nie wieder sehen. Der 16-Jährige lächelt traurig, als er merkt, dass er die Bladebreakers in seinen Gedanken als Freunde bezeichnet. Das macht den Abschied umso schwerer.

Missmutig bestellt er ein Taxi.
 

Nach einer halben Stunde hält das Taxi vor dem Haus der Bladebreakers. Voltaire rümpft schon vor dem Aussteigen die Nase.

"Ein bisschen zu klein für meinen Geschmack."

"Für uns reicht es jedenfalls! Wir haben keinen Raum ungenutzt so wie du in deiner Millionen-Villa!"

"Werd' nicht frech Kai!"

Voltaire bezahlt den Taxifahrer großzügig. Dann schickt er Kai zum Kofferraum und zwingt ihn dazu, die schwere Kiste mit dem Wolf darin herauszuhieven. Dieser muss gut auf seine Finger aufpassen, denn Brak, so wie Voltaire den Wolf genannt hat, versucht immer wieder, nach Kais Händen zu schnappen. Vorsichtig stellt Kai die Kiste auf den Rasen im Vorgarten.

Nun geht der Graublauhaarige voraus und schließt seinem Großvater die Tür auf, damit sie gemeinsam das Haus betreten können.

Sofort beginnt er die Hausführung. Er zeigt ihm als Eingang sein Zimmer, das nun ausgeräumt ist und sich in einem ordentlichen Zustand befindet. Er deutet auf die anderen Zimmertüren und erklärt seinem Großvater, wer in welchem Zimmer wohnt. Jedoch öffnet er die Türen nicht, denn er respektiert die Privatsphäre der anderen und Voltaire fragt auch nicht weiter nach. Bei dem Gedanken, wie es wohl in Tysons Zimmer aussehen mag, grinst Kai leicht. Danach weist Kai ihm das Badezimmer und ein Arbeitszimmer, in dem meistens Mr. Dickenson seinen Geschäften nachging. Voltaire nickt zu allem nur. Doch Kai merkt allein an dieser Geste und auch an der restlichen Körpersprache, dass sein Großvater alles an diesem Haus missbilligt.

Zuletzt führt Kai ihn durchs Wohnzimmer in die Küche, da beide Räume miteinander verbunden sind. Dort sitzen immer noch seine Teamkameraden. Sie sind verstört und erschrecken, als Voltaires Stimme sie aus ihren Gedanken holt.

"Soso... Ihr seid also der bemitleidenswerte Haufen, der sich Bladebreakers nennt? Und Sie der Sponsor, hm?" Abschätzig sieht Voltaire sich um.

"Oh ja, es ist gut, dass ich gekommen bin. Wie ich Kai kenne, wird er euch nicht gesagt haben, dass ich komme. Aber ich werde ihn mitnehmen. Und es wird gut für ihn sein, diese lachhafte Wohnung und euch Versager zu verlassen. Er verschwendet nur sein Talent und seine wertvolle Zeit an euch."

Vier wütende Augenpaare richten sich auf den Mann, der sie gerade so derbe beleidigt hat. Doch Ray meint noch was anderes aus seinen Worten gehört zu haben.

"Sie holen ihn ab? Ich dachte, Kai wollte freiwillig gehen?!"

Die anderen, inklusive Mr. Dickenson, nicken verwirrt.

"So? Das ist mir neu. Ich dachte, du bist hier glücklich, Kai?"

Der alte Mann grinst süffisant.

"Das bin ich auch. Aber es passt mir grad sehr gut in den Kram, dass du mich holen willst. So spare ich Flugkosten, denn ich hatte vor, eine Reise zu unternehmen." Zornig richtet sich ein rubinrotes Augenpaar auf Ray. Kai hatte nicht vor, seinen Großvater zu bitten, ihn zu sich zu nehmen. Er wollte die Situation, die sich ihm durch Voltaires Wunsch ihn zurückzuholen, aufgetan hat, nutzen. Kai wollte sich nicht die Blöße geben und zulassen, dass Voltaire bemerkt, dass Kai mehr oder weniger freiwillig mit ihm mitkommt.

"Soll das heißen, du wolltest mich eigentlich nur benutzen?" Voltaires linkes Auge zuckt gefährlich als Zeichen von zunehmender Wut.

"Ja, so ist es."

Voltaire schnaubt wütend, dann packt er Kai brutal am Kragen, was diesem zu einem erschrockenen und schmerzerfüllten Schrei verleitet, und zieht ihn mit sich. Sie stehen nun auf dem Flur. Der alte Mann schlägt die Tür zu, um sich mit seinem Enkel unter vier Augen zu unterhalten.

Ray war ruckartig aufgestanden, um Kai zu helfen, doch Mr. Dickenson hält ihn auf. Mit einem Kopfschütteln bedeutet er Ray die Hilflosigkeit, in der sie sich befinden. Mutlos setzt sich der Schwarzhaarige wieder hin. Sie sind geschlagen, denn wie es scheint, gibt es wirklich keinen Ausweg.

"Glaubst du, du kannst so einfach versuchen, mich, deinem einzig noch lebenden Verwandten, so hinters Licht zu führen?!"

"Wieso nicht? Glaubst du vielleicht, du bist besser? Sag mir nicht, dass du nie jemanden verarscht hast! Du bist doch der größte Schmarotzer, den es gibt! Dein ganzes Vermögen ist doch nur erstunken und erlogen!"

"Du wagst es!?"

Voltaire holt aus fährt Kai mit der Hand durchs Gesicht. Das Geräusch, das diese Aktion verursacht, ist sogar durch die geschlossene Küchentür zu hören, genauso wie die Stimmen der beiden Streitenden. Kais Freunden zieht sich der Magen zusammen. Sie fühlen sich mitschuldig, da sie ihrem Leader nicht zur Hilfe eilen.

Kai war zurück getorkelt von der Wucht der Ohrfeige, da er nicht darauf gefasst war, obwohl er es eigentlich hätte sein müssen. Seine Hand wandert langsam zu seiner nun roten Wange. Da fängt er plötzlich an zu lachen, jedoch freudlos, fast irre.

"Du meinst, das beeindruckt mich jetzt, was? Ich habe schon viel schlimmere Schläge einstecken müssen. Du bist ein Witz dagegen."

"Was sagst du?!" Voltaire wird zunehmend ärgerlicher. Da fällt ihm aber noch eine Art ein, Kai einzuschüchtern. "Du denkst vielleicht, das Geld ist nicht ehrlich. Doch es ist so, du musst es ja nicht glauben. Auch egal. Aber ich habe es nur für dich gespart! Ich hätte dich zum College geschickt, zur Universität, doch du wolltest lieber hier bei diesen Versagern bleiben und deinem Beyblade-Wahn frönen!"

"Vater hätte es so gewollt!"

"Pah! Dein Vater? Was soll er gewollt haben? Er war genau so ein Nichtsnutz wie du! Immer nur hat er an diese dummen Kreisel gedacht..."

"Wie redest du von deinem Sohn?!"

Kai steigen Tränen in die Augen. Sein Vater hatte die Beyblades geliebt und versucht, sie zu verbessern. Diese Wissenschaft hatte ihm Spaß gemacht. Doch sein Großvater war schon immer gegen die Arbeit von Kais Vater gewesen. So ist es auch kein Wunder, dass Voltaire so einen Groll gegen die Bladebreakers hegt.

"Ich rede von ihm wie es mir passt! Wenn er sieht, was für ein Weichei von Sohn aus dir geworden ist, er würde sich im Graben umdrehen!"

Den Jungen in der Küche wird immer mulmiger zumute. Diesen Streit zwischen Kai und seinem Großvater hätten sie lieber nicht mitkriegen wollen.

"Ti winawat! Nenawidisch ti menja?"

Ein boshaftes Lächeln umspielt die Lippen Voltaires.

"Da. DA, TEBJA NENAWISCHU!! NE JA WINAWAT! TI WINAWAT MAJEJ BIDE!! Ja ne prawu sato sto ja teper gruschu!!"

Kai zittert vor Wut. Natürlich hasst er seinen Großvater. Was fragt er noch so blöd. Und er allein trägt die Schuld daran, dass Kai ist wie er ist. Und dass er nun traurig ist.

"Spasibo." Spöttisch blickt Voltaire auf den Jungen vor ihm herab.

"Hör auf, okay? Wir müssen nicht russisch sprechen, wenn du nicht willst, dass man uns hört. Allein unserer Tonlage ist der Wortlaut abzuleiten." Mit einem tiefen Seufzer dreht Kai sich von seinem Großvater weg und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Ich habe mich damit abgefunden. Und nun werde ich mich meinem Schicksal fügen. Wir können wahrscheinlich nie eine normale Beziehung von Großvater zu Enkel und umgekehrt führen. Sieh es ein, Deduschka, wir hassen uns gegenseitig." Kai macht eine kleine Pause, in der er tief Luft holt. "Trotzdem respektiere ich dich. Und wir beide sollten versuchen, uns unter Kontrolle zu halten. Denn ich denke, dass wir trotz allem im Moment gute Geschäftspartner abgeben. Arbeitet Boris noch für dich? Wenn ja, dann weiß ich ja Bescheid. Sag ihm, ich stimme in allen Bedingungen zu."

Kai öffnet die Tür zur Küche wieder. Entsetzen steht in den Gesichtern seiner Freunde. Doch Kai hat sich in diesem Gespräch sehr erwachsen für sein Alter und seine momentane Gefühlsverwirrung verhalten. Selbst Voltaire ist davon und von der Willenskraft seines Enkels beeindruckt.

Kai hingegen deutet auf einen freien Stuhl in der Küche, als Zeichen, dass Voltaire sich setzen könne. Er selbst geht die Treppe hoch und holt seine Koffer hinunter.

"Ich habe mir erlaubt, schon mal ein Taxi zu rufen. Nun, ich warte dann draußen." Voltaire verlässt die WG und gesellt sich zu dem Wolf, der noch immer vor dem Haus steht.

Sofort springen die vier Jungen auf, als die Haustür ins Schloss fällt. "Das kannst du nicht machen!" "Bleib hier!" Doch Kai schüttelt nur den Kopf. Er geht zum Küchentisch und schreibt ein paar Notizen auf einen Zettel. Dann reicht er Mr. Dickenson die Hand. "Es ist zu spät. Ich danke Ihnen für alles. Eigentlich wollte ich Ihnen und euch das alles hier ersparen. Es tut mir leid, dass ihr den Streit mitkriegen musstet."

Er greift nach seinen Koffern und gerade will er gehen, da umringen ihn seine Freunde. Einer nach dem anderen umarmt ihn zum Abschied. Doch als Ray ihn umarmt, fallen Kai die Koffer aus der Hand. Zögerlich legt er beide Arme um ihn und hält ihn fest. Sie stehen lange so da, während Ray krampfhaft versucht, seine Tränen der Trauer und der Wut zurückzuhalten. Wut darüber, dass er seinem besten Freund nicht helfen kann. Dann nimmt Kai aber seine Hände weg und schiebt Ray ein Stück weit von sich. Er hebt die Koffer wieder auf und in Begleitung seiner Teamkollegen und dem Sponsor seines ehemaligen Teams verlässt auch er die WG.

Das Taxi steht schon bereit, Voltaire ist schon eingestiegen und auch der Wolf ist bereits auf dem Rücksitz sicher verstaut.

"Hör zu. Egal was du tust, pass auf dich auf, ok? Vergiss nicht: Diese Tür steht dir immer offen. Wenn du wiederkommen willst, bist du jederzeit willkommen." Mr. Dickenson legt seine Hände auf beide Schultern von Kai. Dieser nickt und ein ehrliches und dankbares Lächeln legt sich auf seine Lippen.

Dann jedoch wendet er sich ab und wirft die Koffer mit Schwung in den Kofferraum des Taxis.

"Kai." Rays Stimme lässt den Graublauhaarigen sich umdrehen.

"Wieso hast du die Tür aufgemacht, an dem Abend, als ich dich sprechen wollte? Ich meine, letztendlich hast du sie mir ja doch wieder vor der Nase zugeknallt." Die Tränen, die der Schwarzhaarige noch vorhin zu unterdrücken suchte, rinnen nun haltlos seine Wangen hinab. "Wieso... Wieso hast du diese verdammte Tür überhaupt aufgemacht?! Wolltest du mich noch mal ärgern? Wieso? Ich will wissen, wieso..."

"Vielleicht, weil ich dich noch ein letztes Mal sehen wollte. Aber das hat alles viel schlimmer gemacht." Kai schluckt schwer. Dann geht er auf Ray zu. Er steckt ihm den kleinen Zettel mit den Notizen zu und beugt sich zu seinem Ohr vor. "Das ist das Passwort zu meinem PC. Bewahre es gut auf. Und... bitte lies alles, was auf dem PC ist. Du wolltest doch wissen, was in mir vorgeht." Er hält kurz inne. Dann fährt er fort.

"Du bist der einzige Grund warum ich gehe." Rays Augen weiten sich vor Schreck. "Denn ich will nicht, dass Boris dir was antut." Der ehemalige Leader berührt mit seinen Lippen ganz leicht Rays Wange. Dann zieht er sich zurück und steigt in das Taxi ein.

"Lebt wohl."

Wehmütig blickt er zurück.

Das Taxi setzt sich in Bewegung. Die Bladebreakers stehen in einer Reihe an der Straße und sehen dem Auto nach. Allen ist unwohl bei dem Gedanken, Kai wohlmöglich nie wieder zu sehen, und sie fühlen sich mies.
 


 


 


 

*~*~*~*~*~*

Ti winawat Du bist schuld

Nenawidisch ti menja? Hasst du mich?

Da Ja

DA TEBJA NENAWISCHU Ja ich hasse dich

NE JA WINAWAT Nicht ich bin schuld

TI WINAWAT MAJEJ BIDE Du bist schuld an meinem Unglück

Ja ne prawu sato sto ja teper gruschu Ich verzeihe dir nicht, dafür dass ich jetzt traurig bin

Spasibo Danke



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cathi1992
2018-01-11T02:35:40+00:00 11.01.2018 03:35
Hy du solltes diese Geschichte weiterschreiben, es ist so spannend 🤩🤩🤩🤩🤩
Antwort von:  WeißeWölfinLarka
11.01.2018 08:47
Hallo! Danke für deinen Kommentar! Ich war überrascht, dass dieser alte Schinken noch gelesen und cor allem kommentiert wird! :)
Leider weiß ich nicht, ob ich sie fortsetze... Wahrscheinlich eher nicht.
Freut mich sehr, dass sie dir gefallen hat
Von: abgemeldet
2010-03-14T16:42:43+00:00 14.03.2010 17:42
hey die FF ist vollllllllllll super =))

weiter so

freu mich schon auf eine Fortsetzung!!!!

glg
Von: abgemeldet
2010-03-09T22:59:27+00:00 09.03.2010 23:59
Oh nein! Das kann doch nicht das ende sein!
Bin ein Fan von Happy Ends! *heul*

Aber trotzdem super FF, muss ich wirklich sagen!

Schreibst du vll. eine Fortsetzung?

knuddel
Sayu
Von:  Zompie
2007-04-19T16:46:53+00:00 19.04.2007 18:46
coole ff schade das das hier zu ende ist du scheinst ja auch schon lange nicht mehr weiter geschrieben zu haben schade eig.
aber trotzdem coole story^^
Von:  Zompie
2007-04-19T16:46:46+00:00 19.04.2007 18:46
coole ff schade das das hier zu ende ist du scheinst ja auch schon lange nicht mehr weiter geschrieben zu haben schade eig.
aber trotzdem coole story^^
Von:  Rayi
2005-08-29T21:23:57+00:00 29.08.2005 23:23
O____________________O
Es... geht ja weiter °0°
*voll übersehen hab* ~___~
Gomen Nasai!!!
*viel zu spät dran sei* @.@

> Außerdem widme ich dieses Kapitel Ray Chani, denn sie ist eine echt fleißige Kommischreiberin!^^ Vielen Dank! *knuff*

;_______________________________;
DAS IS SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO SCHRECKLICH LIEB VON DIR *_______________________________*
*umflauuuuuuuuuuuuuuusch* X333333333333
ich schreib doch gerne kommis =DDD
voralldingen, wenn du dich so freust ;_;
Und aaaawsch~ T_T ich lieeeeebe widmungen ;_; DANKE DANKE DANKE DANKE *_*;

okeeeeee xD
zur ff:
'___'
das.... ist doch wohl jetz nich das ende oder? O.o
WEHEEEEEEEEEEE DIHIIIIIIIIIR ! XD
dat muss doch noch weitergehen hia! und zwar mit nem kare happy end! XD
Ich bin ja so gespannt *_* (wenn's weitergeht xD)
SCHNELL *_*

also, ich muss ja mal sagen, du hast dich unglaublich gesteigert *____*
du bist echt schon richtig gut geworden ^.^

obwohl ich dir für künftige FFs vorschlagen würde, lieber in Vergangenheit/Präteritum zu schreiben ^^ (hab ich das nich sogar schonmal vorgeschlagen? xD) Das ist nämlich wesentlich einfacher xD *aus erfahrung sprech* X3

uuuuuund, du solltest versuchen ein paar metaphern und gefühle einzubringen ^^ dafür kann man am besten nicht so häufig verwendete wörte benutzen, wenn nich sogar ein bisschen fremwortartig xD

neeeeee, aber das is echt toll *_* was allerdings unlogisch war, fand ich, dass die ihn gehen lassen habe O__o; aber naja, andererseits, was soll man schon gegen kai machen? xD
REI/ray MUSS IHM HINTERHER Òó
*ray fahne schwenk*
und vll passiert ja bei der rettungsaktion doch noch was mit ray-chan XD~ *drauf wart* muhaha %D~

wo wir gerade dabei sind... schreibsu mir auch ne ENS wenns nächste chapi da is? *___*
wär echt lieb X3
*knuff*

Bin ich ja mal gespannt (ich wiederhole mich <_<) xD;
und nochmals dankeeeeeeeee ;_____; für die widmung *demnächst ma in deine anderen ffs schau* °-°

tsüli~ die Rayi X3
Von: abgemeldet
2005-08-28T13:54:10+00:00 28.08.2005 15:54
Die FF ist soooooooooooooo cool! Der abschied war echt traurig *schnief*
Schreibst du mir auch ne ENS, wenns weitergeht? büdde!!
Von: abgemeldet
2005-08-21T13:15:39+00:00 21.08.2005 15:15
Hi!!!!
Die Geschichte ist sooo suuuper!!! Hach der Abschied war ja so trauig. *schnief*
Schreib bitte ganz schnell weiter. Kannst du mir ne ENS schreiben wenn es weiter geht?
Bis dann!

deine yamigirl4
Von:  Rayi
2005-04-15T20:04:09+00:00 15.04.2005 22:04
-.-"""""""""
also ich glaubeeeeeee
ICH GLAUBEEEEEEEEEEEEEEEE
DIE MEXXLER SIND ALLE DURCHGEDREHT -__________-
ich meeeeeein:
guck dir das an, keine kommis! KEINE KOMMIS???!!!
ICH MEIN; DAS KANN DOCH NICH ANGEHN HIA ò__Ó
also
ich würd sagen, du arme hast einfach ganz großes pech Y.Y
du hast wahrscheinlich all die grummeligen Leser abgekriegt, die keine Kommis schreiben, denn Leser hast du garantiert, ich mein bei so ner schönen FF? x3
also erstma sorry, dass ich das chap nich früher bemerkt hab T-T

und Ray muss Kai aufhalten >.<
RAY HALT IHN AUF T________T;;;
Kai darf nich gehn
also auch wenn Ray verletzt wird oder sonst was, solange sie zusammen bleiben und nicht sterben ;_;
Das darf nich sein >.<""

aber aw~ du bist echt gut x3333
nur würd ich mich freuen, wenn Kai nich immer nur von der Gefahr allgemein für seine Freunde spricht, sondern irgendwas in richtung besonders Ray oder so
und ray ist besonders erschüttert, dass Kai gehen will T.T

aaaaaaaw~~~ x3 schön gemacht, freu mich schon aufs nächste chappi ^.^

okeeeeeeeee xD
tsüli dann~~
das Rayi ;3
Von: abgemeldet
2005-01-04T17:06:08+00:00 04.01.2005 18:06
he! schreib bitte weiter! die story ist ja geil!
huch! 2 tes kommi! ^^ nya, los an den rechner! Zac zack!^^
knuddl, mao


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