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Lass mich nicht alleine

von

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

„Du bist der Junge, der sich genauso einsam fühlt wie ich.“
 

Dieser Satz hängt mir schon seit Tagen nach. Natürlich hatte Harry damit recht, doch im gleichen Atemzug hat er mir ein „wir“ versprochen. Aber es scheint, als wäre dieses „wir“ nichts wert. Wir stehen noch immer auf verschiedenen Seiten, kommen aus verschiedenen Welten und ich merke es im Alltag nur zu deutlich.
 

Wir sehen uns in den Korridoren, schielen vorsichtig zueinander hin und gleich wieder weg, weil wir Angst davor haben, jemand könnte uns ansehen, was in dieser einen Nacht geschehen ist. Doch nicht nur das. Ich habe das Gefühl, Harry meidet mich. Als wäre ihm peinlich, was zwischen uns passiert ist. Schämen sollte ich mich auch. Doch merkwürdigerweise mache ich das nicht.
 

Als Slytherin und als Mann sollte ich mich schämen, dass ich mit einem anderen Mann, einem Gryffindor, geschlafen habe. Dass ich mir seinen Körper einverleibt und ihn mit meinen Lippen verwöhnt habe. Ein Privileg, das bisher nur Frauen zuteil wurde. Bei dem hektischen Rumfummeln mit Zabini war es nur zu Handkontakt gekommen. Da war kein Gefühl, keine Liebe im Spiel gewesen, sondern reine Neugier und das Bedürfnis nach körperlicher Befriedigung. Bei Harry war es anders.
 

Nie zuvor habe ich dieses innige Gefühl von tiefster Verbundenheit gespürt. Ein Wunder, dass es ausgerechnet bei meinem größten Rivalen geschehen ist. Wer hätte das je gedacht? Ich nicht. Bis zu dieser Nacht hatte ich keine Ahnung, dass ich mich sexuell zu Harry hingezogen fühle. Ja, dass mein Drang, in seiner Nähe zu sein, etwas anderes als Hass sein könnte. Doch es ist so. Und genauso erschreckend ist es, wie klar ich mir meiner Gefühle bin.
 

Müsste ich nicht emotional verwirrt sein? Schuld und Scham spüren? Harry noch mehr verachten, weil er mich zu einer „Schwuchtel“ gemacht hat?
 

Mit ist, als wäre ich aus einem langen Schlaf erwacht. Als wäre meine Kindheit, meine Jugend mit einem Schlag verflogen und ich bin als erwachsener Mann aufgewacht. Selbst in meinem Kopf klinge ich zu reif, zu altklug, aber ich kann es nicht ändern.
 

Der Unterricht ist zu Ende und Snape entlässt uns aus den Kerkern. Ich sehe, wie Harry versucht, seine Tasche so schnell wie möglich zu packen. Er ist auf der Flucht. Doch dieses Mal nicht vor mir. Snape hat ihn die ganze Stunde immer und immer wieder vorgeführt und Harry Fragen gestellt, die außer Granger wohl niemand beantworten hätte beantworten können.
 

Ich muss mit Harry reden und mir kommt da eine Idee. Geschickt manövriere ich mich an den anderen Schülern, durch die Tische vorbei und in dem Augenblick, da Harry aufspringt, stoße ich ihn wie versehentlich, so dass seine Tasche auf den Boden fällt und der ganze Inhalt sich verstreut. Sein Tintenfass ist in tausend Scherben zerbrochen. Die Tinte verbreitet sich überall auf dem Boden. Entsetzt blickt Harry mich an. In seinen Augen steht Schreck und Wut zugleich geschrieben. Er will etwas sagen, aber Snape kommt ihm zuvor.
 

„Potter, machen Sie die Sauerei weg. In 10 Minuten kommt die nächste Klasse.“ Snape sagt nichts weiter dazu, sondern gleitet wie eine überdimensionale Fledermaus an uns vorbei, nicht jedoch, ohne Ron und Hermine aus dem Raum zu jagen. Die Tür fällt quietschend ins Schloss. Ich sehe mich um, wir sind alleine.
 

„Du und ich“, beginne ich, „wir müssen reden.“

„Über was sollten wir denn reden?“, fragt Harry ausweichend, während er seine Sachen zusammen kramt und ich kann nicht verhindern, dass Zorn in mir aufsteigt.

„Du weißt genau, warum.“

„Wir sollten das Ganze einfach vergessen. Es war ein Fehler.“

„Ein Fehler“, wiederhole ich aus der Fassung gebracht. „Es war deine Schuld.“ Nicht, dass ich irgendjemandem daran die Schuld geben könnte. Aber wie lehrte Vater es mich – Angriff ist die beste Verteidigung.
 

„Es tut mir leid“, stammelt Harry. „Es wird nie mehr passieren und jetzt, bitte, lass es uns vergessen.“

„Und wenn ich das gar nicht will?“‘

„Es ist aber besser so.“

„Für dich oder für mich?“

„Für uns beide.“
 

Gerade möchte ich etwas erwidern, als die Tür wieder geöffnet wird. Ich schlucke meinen Kommentar hinunter und zische ihm ein Wut geladenes: „Das Thema ist noch nicht erledigt“ zu, bevor ich aus dem Raum gehe. In meinem Inneren ist jetzt ein Klotz, der kurz davor ist, vor Wut zu platzen und doch fühle ich da auch einen dumpfen Schmerz. Harry hat mich verletzt.
 

Obwohl ich mich kaum konzentrieren kann, bemühe ich mich, die nächsten Stunden bis zum Abendessen meine Hausaufgaben zu machen. Vater möchte mein Taschengeld kürzen, wenn meine Schulnoten sich dieses Jahr nicht deutlich verbessern. Auf Ärger zu Hause habe ich gar keine Lust. Wenn Vater eine seiner Predigten auf mich nieder rieseln lässt, wird Mutter schweigen und erst, wenn wir alleine sind, wird sie mich in den Arm nehmen und mich trösten. Nicht alles, was glänzt, ist Gold und wie man es dreht und wendet, so viel Wert wir Malfoys auf Gold und Ansehen geben, letzten Endes sind wir auch nur eine normale Zaubererfamilie. Etwas, das kein einziger von uns jemals öffentlich zugeben würde.
 

30 Minuten später habe ich es geschafft. Nach einem Schlusspunkt lege ich die Feder zur Seite, streue noch etwas Sand über das Pergament und rolle es dann vorsichtig zusammen. Snape wird damit zufrieden sein. Ich jedenfalls bin es. Mein Magen macht sich bemerkbar und dann erst sehe ich auf die große Uhr über dem Kamin. Das Abendessen hat bereits vor einer Viertelstunde begonnen. Ich muss mich sputen. Hungrig eile ich durch die Gänge, lasse Wandgemälde für Wandgemälde an mir vorbei ziehen. Bis ich in der großen Halle ankomme, bin ich außer Puste. Doch ich habe Glück, das Essen ist noch im vollen Gange. Schnell suche ich meinen Platz zwischen Crabbe und Goyle auf. Beide haben den Mund zum Bersten gefüllt, so dass sie mich nicht fragen können, wo ich war. Nach dem ersten gut gefüllten Teller schaue ich auf und entdecke Harry.
 

Er sieht müde und ausgelaugt aus. Die Gabel in seiner Hand stochert lustlos im Essen herum. Weasley, Granger und ein paar andere Gryffindors unterhalten sich angeregt. Harry beteiligt sich offenbar aber nur, wenn er direkt angesprochen wird.
 

Ich bin neugierig. Zu gerne möchte ich wissen, was mit ihm los ist. Wobei ich den boshaften Gedanken in mir habe, dass es an mir liegen könnte. Vielleicht zermartert er sich das Gehirn darüber, was meine Drohung alles impliziert. Oder aber, und dieser Gedanke erheitert mich, er sieht ein, dass er einen Fehler gemacht hat.
 

Plötzlich, als hätte er meinen Blick bemerkt, sieht er auf. Direkt in mein Gesicht. Er wird knallrot und bekommt Panik. Hektisch lässt er alles stehen und liegen und rennt aus der Halle. Ich brauche nur eine Sekunde länger, bis ich reagiere und ihm hinterher eile.
 

Als ich Harry erwische, befinden wir uns auf dem Schlossgelände, in der Nähe der Peitschenden Weide. Harry steht gebeugt da, heftig nach Luft schnappend. Auch ich bin erschöpft, doch nicht genug, um nicht die letzten Meter zwischen uns zu überbrücken und Harry am Arm zu fassen. Er sieht mich an. Durchdringend, fast mörderisch. Seine grünen Augen sind so stechend, dass ich es mich schaudert.
 

„Hau ab!“, ist alles, was er herausbekommt. Ich selbst schüttle nur den Kopf. Schüler Gelächter dringt zu uns vor und ich ziehe ihn noch ein Stück weiter weg. Wir befinden uns nun hinter einer kleinen Anhöhe, die von dichtem Gestrüpp bewachsen ist. Hier wird uns niemand sehen.
 

„Potter, wir sollten wirklich reden.“

„Ich will nicht!“

„Warum sträubst du dich so?“ Eine von Peinlichkeit herrührende Röte überzieht Harrys ganzen Kopf, unwillkürlich ziehe ich eine Braue hoch. Es macht Klick in meinem Schädel. „Hast du etwa Angst, ich könnte dich wieder verführen?“ Auch ohne Zustimmung von ihm erkenne ich, dass ich Recht mit meiner Vermutung habe. Er sieht so schuldbewusst aus. Ungeahnte Möglichkeiten schwirren in meinen Gedanken herum. Plötzlich habe ich Lust, ihn zu küssen. Offenbar sieht er es mir an, denn seine Augen weiten sich, aber ich wäre kein Malfoy, wenn ich darauf Rücksicht nehmen würde. Ein schneller, abrupter Griff und er liegt in meinen Armen. Ein weiterer schneller Angriff, nur dieses Mal mit meinem Mund, und ich küsse ihn.
 

Dieser Kuss ist anders. Wild, leidenschaftlich und Harry verweigert sich nur eine Millisekunde, dann erwidert er meinen Kuss ebenso heftig, wie er begonnen hat. Was wir hier machen ist kein Vergleich zu der Zärtlichkeit der ersten gemeinsamen Nacht. Seine Lippen sind rot geschwollen, als ich mich von ihm löse, seine Augen entzückend verklärt.

„Fehler“, krächzt er heiser. „Das hier ist falsch.“

„Ich weiß“, antworte ich ihm, „aber es fühlt sich so richtig an“, und küsse ihn erneut.
 

Harry zu küssen ist wundervoll und ich genieße es bis zu dem Moment, an dem mir der Atem ausgeht. Wir blicken uns tief in die Augen und ich erkenne, dass Harry endgültig kapituliert hat. Mein Herz macht einen Hopser.
 

„Wir sollten gehen. Nicht, dass uns noch jemand sieht.“

Gerade möchte ich ein: „Wäre das Schlimm?“ raunen, als mir bewusst wird, wie Recht Harry hat. Ein solcher Skandal könnte mir riesigen Ärger einbringen. An die Bestrafung, die ich von meinem Vater bekommen würde, möchte ich nicht denken. Wie sollte ich meinem Vater auch erklären, weshalb ich neuerdings einen anderen Jungen küsse? Ich weiß es doch selbst nicht. Diese Empfindungen sind so neu, so ungewohnt und irgendwie doch so richtig. Und selbst im entferntesten Fall, dass Vater mich wegen meiner aktuellen homosexuellen Tendenzen nicht enterben würde, wie sollte ich ihm das mit Potter erklären?
 

„Treffen wir uns heute Nacht?“, frage ich stattdessen und Harry denkt kurz nach.

„Ja. Mitternacht im Astronomieturm?“
 

Schon die pure Vorstellung, mit ihm unter klarem Sternenhimmel schlafen zu können, ist erregend. Seine grünen Augen würden bestimmt einen faszinierenden Glanz im reflektierenden Sternenlicht bekommen.
 

„Ja“, nicke ich zustimmend und dann lasse ich Harry ziehen. Lange sehe ich ihm nach, während er zum Schloss zurückeilt, ohne sich auch nur einmal nach mir umzusehen. Ich bin aufgewühlt, doch glücklich. Unser Geheimnis wird weiterbestehen und ich hoffe, dass Harry bei unserem Treffen heute Nacht auch an Sex gedacht hat.
 

oooOOOooo
 

Die wenigen Stunden bis Mitternacht haben sich gezogen wie der klebrige Saft eines Kautschukbaumes. Jetzt endlich ist aber es aber soweit und ich gehe die Treppen zum Astronomieturm hoch. Ich öffne die Tür und sehe Harry, der schon an der Brüstung steht und den Blick in die Ferne gerichtet hat. BumBum BumBum. Das Herz schlägt mir fest und aufgeregt gegen die Brust.
 

„Hi, Harry“, hauche ich, als ich vor ihm stehe. Ich hoffe, er denkt, dass meine schwache Stimme von der körperlichen Anstrengung kommt. Es wäre mir unangenehm, wenn er wüsste, dass alleine seine Nähe mich so zittrig werden lässt.

„Hi, Draco“, haucht er ebenso zurück und plötzlich stehen wir beide da, vom Scheitel bis zur Sohle rot und verlegen und wissen nicht, was wir sagen sollen. Wo ist die Erotik vom Abend hin? Ist es, weil wir wissen, dass wir gleich miteinander schlafen werden?
 

Ich sehe den berühmten Gryffindormut in ihm aufleuchten und schon ist er es, der mich küsst. Es ist wundervoll, seine Lippen, seine Zunge wieder zur spüren. Wir gleiten zu Boden und nur kurz registriere ich, dass ein weicher Mantel auf dem ansonsten kalten Steinboden liegt. Bis wir eine angenehme Position finden, dauert es und kurz müssen wir zwischen unseren Küssen lachen. Mir ist, als hätte ich die Realität verlassen. Dies hier ist wie ein Traum. Ein wunderschöner und unglaublicher Traum. Ich rolle mich über Harry und löse mich von ihm. Mein Bein liegt zwischen seinem. Der intime Kontakt unserer Körper lässt lustvolle Wellen durch meinen Körper wandern. Ich küsse mich zu seinem empfindlichen Hals entlang. Sauge an der zarten Haut und Harry stöhnt. Animiert davon werde ich etwas leidenschaftlicher, doch dann ist da ein lautes Quietschen.
 

Erschrocken sehen wir beide auf.

„Mr. Potter! Mr. Malfoy! Was zum Teufel tun Sie hier?“ Wie von der Tarantel gestochen stehen wir auf. Bringen ertappt Abstand zwischen uns, während wir gezwungen sind, weiterhin Professor McGonagalls Vortrag zu lauschen. „Außerhalb der Betten, mitten in der Nacht. Es hätte wer weiß was passieren können. Und diese Ungeheuerlichkeit, sich auch noch zu prügeln! Ich hätte gedacht, aus diesem kindischen Alter wären sie längst hinaus!“
 

Harry und ich schauen uns kurz an. Offenbar hat Professor McGonagall etwas missverstanden, aber wir widersprechen nicht. Wäre blöd, wenn wir das tun würden.
 

„Sie wissen schon, dass das Strafarbeit für Sie bedeutet. Freitagabend melden Sie sich bei Mr. Filch. Er wird Ihnen dann sagen, was Sie tun müssen und jetzt mitkommen.“
 

Gehorsam und mit Bildern einer unschönen Erinnerung im Kopf, führt uns Professor McGonagall zum Gryffindorturm, wo sie erst Harry abliefert, bevor sie mich, immer noch schimpfend, in den Slytherin-Kerker bringt.
 

Fortsetzung folgt…

Die zwei Tage bis zur Strafarbeit sind wie im Flug vergangen. Harry und ich hatten leider keine Gelegenheit mehr, uns außerhalb des Unterrichts zu sehen und im Unterricht selbst trauten wir uns kaum, einander anzusehen. Pansy Parkinson und noch ein paar anderen Slytherins war aufgefallen, dass Harry und ich uns merkwürdig benahmen. Doch da der Tratsch in Hogwarts wie immer reibungslos funktionierte, wusste innerhalb von wenigen Stunden die ganze Schule, was auf dem Astronomieturm vorgefallen war. Von einer schweren Schlägerei war die Rede, von Fäusten, die geflogen und Zaubersprüchen, die unsere Gehirne hin und her wirbeln ließen, war gehört worden. Innerlich amüsierte ich mich köstlich darüber, bis eine Eule von meinem Vater kam.
 

Auch wenn mein Vater keineswegs ein Freund von Potter war, so wollte er doch, dass ich mich unantastbar und der Würde eines Malfoys entsprechend benahm. Im Klartext hieß das, dass ich mich nicht im Heimlichen prügeln durfte, während er sich durchaus in der Öffentlichkeit mit Mr. Weasley anlegen konnte. Die Eule meines Vaters ließ ich unbeantwortet. Jedoch schrieb ich meiner Mutter, dass es mir gut gehe und alles nur halb so schlimm war, wie die Gerüchteküche besagte.
 

Professor Snape zog mir als weitere Strafe noch 5 Punkte für Slytherin ab, als Professor McGonagall kritisch beäugend neben ihm stand, doch nur eine Unterrichtsstunde später bekam ich fürs Aufheben einer Pergamentrolle 20 Punkte dazugeschrieben. Die vielen Fragen gingen mir allmählich auf die Nerven, da jeder wissen wollte, wie meine Strafe mit Harry aussah und welche Flüche gesprochen wurden, und ob es wahr ist, dass Harry mit einem Schweigefluch belegt wurde, da dieser seit dem Vorfall nicht mehr beim Sprechen gesehen worden war. Es war eine Erleichterung, als Freitag beim Frühstück die Eule von Filch kam, der mich für 21 Uhr zu Hagrid befahl.
 

Auch jetzt, während ich neben Hagrid und Filch stehe und auf Harry warte, werde ich das mulmige Gefühl eines Déjà-vu nicht los. Ob sich Filch wirklich traut, mich mit Hagrid und Harry in den Verbotenen Wald zu schicken? Allein die Erinnerung, was vor 5 Jahren geschah, lässt mich frösteln. Ich habe lange gebraucht, um die Schrecken der Nacht zu vergessen. Der Anblick des toten Einhorns reißt mich selbst jetzt noch gelegentlich aus dem Schlaf. Alleine die Tatsache, dass ich gleich Harry wieder sehe, bewirkt, dass ich kein Theater mache, weiter Filch ertrage, der unruhig von einem Fuß auf den anderen tritt und ununterbrochen etwas von: „Früher nicht gegeben“, „Anketten gehört’s“, „Die gute, alte Peitsche nicht vergessen“, murmelt.
 

Harry selbst lässt ganz schön auf sich warten. Filchs Muggelarmbanduhr zeigt an, dass er knapp eine Viertelstunde zu spät ist, als er endlich auftaucht. Er wirkt blass, ja regelrecht erschöpft. Er murmelt eine Entschuldigung und verweist auf Professor Snape, der ihn aufgehalten hatte. Irgendwas an Harry bewirkt, dass ich innerlich aufhorche. Filch, der aber genug gewartet hat, unterbricht meine Gedankengänge abrupt, indem er Harry und mich offiziell in Hagrids Hände übergibt und uns viel Spaß im Verbotenen Wald wünscht.
 

„Da geh ich nicht hinein!“, fauche ich, ehe ich den Anflug von Angst unterdrücken kann. „Mein Vater wird das nicht wollen, nach dem Fiasko vom letzten Mal.“

Hagrid baut sich noch größer vor mir auf, was mir, wie ich widerwillig gestehen muss, Respekt einflößt. „Was soll das heißen, he? Du kleiner Feigling! Wenn hier jemand Angst haben sollte, dann Harry. Aber nein, guck ihn dir an, den guten, tapferen Jungen.“ Ich schiele wirklich zu Harry, der ungerührt wirkt. „Hörst du Harry Klagen? Oder ihn flehen, wo doch…“ Hagrids Stimme wird brüchig und Tränen glitzern schlagartig in seinen Augen. „Wo doch schon zweimal versuchte wurde, ihn in diesem Wald zu… töten.“
 

Scham und Übelkeit durchfließt mich. Natürlich hat der Halbriese recht, aber darf ich deshalb keine Angst haben? Um mich vor Harry nicht noch mehr zu blamieren, beschließe ich, meinen Mund zu halten. Hagrid hingegen reißt sich wieder zusammen und führt uns mit seinem Köter, Fang oder so, in den Wald hinein. Wir gehen nicht weit, da wir recht bald an der Lichtung ankommen, wo die Koppel aufgebaut ist, in der wir einst die Hippogreife im Unterricht behandelt haben. Auch dies weckt in mir keine schönen Erinnerungen. Selbst wenn ich gestehen muss, dass ich diese Situation sehr gut ausgenutzt habe
 

Heute jedoch ist von Hippogreifen keine Spur zu sehen. Dafür jedoch jede Menge Laub.
 

„Professor McGonagall hat darauf bestanden, dass die Strafarbeit völlig ohne Magie von statten gehen soll. Deshalb nehmt ihr dahinten die Leinensäcke und die Rechen, um das Laub wegzuräumen.“

„Warum müssen wir das mitten in der Nacht machen?“, frage ich, während ich mir wie ein Hauself vorkomme.

„Filch wollte das so. Vermute, er wollte, dass ihr Schiss bekommt. Funktioniert ja gut bei dir, nicht wahr, Malfoy?“
 

Wut kriecht in mir hoch, aufgrund dieser Unverschämtheit, aber erneut halte ich meinen Mund, wenngleich meine Gesichtszüge, mit Sicherheit nicht die typische Malfoysche Gelassenheit aufweisen.
 

„Wenn ihr die Zauberstäbe benutzt, bemerk' ich das. Professor McGonagall hat einen Anti-Schummel-Zauber auf die Koppel gelegt. Überlegt euch also gut, was ihr tut. Ich selbst muss jetzt mit Fang weiter in den Wald. Hab da ein paar Dinge zu erledigen. Wenn was ist, dann sprüht rote Funken aus euren Zauberstäben und ich bin gleich da.“ Hagrid nickt Harry nochmals kurz zu, nimmt Fang und verschwindet im Wald, Harry und mich zurücklassend.
 

Endlich mit Harry alleine, wird meine Laune merklich besser. Doch als ich meinen Blick von Hagrids Rücken zu Harry wende, ist dieser schon bei den Säcken und fängt mit beiden Händen an, Laub hinein zu stopfen.
 

„Was ist los?“

„Nichts.“

„Nichts? Bist du jetzt wieder in deiner wir-ignorieren-was-passiert-ist-Stimmung?“

„Nein, ich will nur schnell die Strafarbeit hinter mich bringen.“

„Aber wir sind hier ungestört, da könnten wir zumindest ein bisschen reden.“

„Worüber möchtest du denn reden, Draco?“, fragt er, während er unbeirrt weiter Laub in seine Säcke stopft. „Vielleicht darüber, wie das hier funktionieren soll?“

„Die Strafarbeit?“

„Nein! Dich, mich, uns! Wir werden beim Knutschen erwischt und alle denken, dass wir uns geprügelt haben. Ich kann die Gryffindors, die mir heute auf die Schulter geklopft und mir gratuliert haben, dass ich dir eine verpasst habe, gar nicht mehr zählen.“
 

Ich schweige und Harry fährt fort: „Wie oft bist du heute angesprochen worden, ob du mich verletzt hast? Wie oft haben dir die Slytherins gratuliert? Bestimmt nicht weniger oft, wie die Gryffindors mir.“
 

Unangenehme Wärme schießt mir in die Wangen. Harry hat Recht mit dem, was er sagt. Auch ich habe einige Schulterklopfer des Lobes einstecken müssen. Doch anstatt mir die Gedanken um die Möglichkeit einer Zukunft zu zerbrechen, war ich nur bei unserem nächsten Date. Ich fühle mich irgendwie ertappt und ziemlich dumm.
 

„Genau das ist mein Problem, Draco. Wie können nicht einfach ein Paar sein? Ja, der Sex war toll und ich gestehe, ich habe mich dir sehr… ähm… verbunden gefüllt, als du…“ Nun wird Harry rot, „… mich genommen hast, aber vielleicht sollte es nur diese eine Nacht geben? Schau doch nur, was für ein Theater unser Treffen auf dem Astronomieturm ausgelöst hat.“

„Du hast mit allem Recht, Harry. Wirklich mit allem“, sage ich. „Aber ich kann nicht ändern, was ich fühle. In meinem Kopf ist plötzlich vieles so klar. Ich sehe dich, wie du bist, wie du schon immer warst und nicht das Bild, das ich mir von dir gemalt habe.“

„Ja, aber das reicht nicht! Wir wissen ja nicht mal, was das zwischen uns ist. Liebe? Woher wollen wir wissen, dass das nicht alles nur die Hormone sind? Für mich war es das erste Mal. Kann doch sein, dass ich mich dir nur nahe fühle, weil du mein Erster warst.“

„Glaubst du das wirklich? Dass es die Hormone sind? Triebhaftigkeit? Vielleicht noch ein Mitleidsfick?“
 

„Das hab ich nicht gesagt, Draco.“

„Nein, aber gemeint. Oder?“ Ich muss schlucken, damit mir die Galle nicht hochkommt. So zornig, so verletzt und so gedemütigt habe ich mich nie zuvor gefühlt. Alles in mir will hier weg. Rastlos irren meine Augen umher, sehen Harry an, der noch immer vor mir kniet, wenngleich er längst das Laub Laub hat sein lassen. Was will ich hier noch? Ich muss weg und während das Schweigen Harrys, der mich mit undefiniertem Blick ansieht, immer lauter in meinen Ohren dröhnt, übernehmen meine Füße die Kontrolle. Ohne darauf zu achten, wohin ich laufe, entferne ich mich fast rennend. Sein „Draco“ ignoriere ich dabei.
 

Meine Beine tragen mich immer weiter und weiter. Herabhängende Äste von Bäumen und Sträuchern schlagen mir ins Gesicht. Zerkratzen meine zarte Haut und es spielt keine Rolle. Gerade ist mir alles egal. Mein Herz tut weh. Es ist, als hätte eine kalte Hand danach gegriffen. Als würde es zerquetscht werden. Habe ich mir falsche Hoffnungen gemacht? War ich so verblendet von der Tatsache, dass ich mit Harry geschlafen habe? Das er mir Erlösung aus meiner Einsamkeit versprochen hat? Meine Gedanken rasen und sind gleichzeitig wie in Watte gehüllt.
 

Ich achte keine Sekunde lang darauf, wohin mich mein Weg führt. Es ist mir gleich, nur weg von ihm. Er hat mich viel zu empfindlich gemacht und gerade, als die ersten Tränen aus meinen Augen tropfen, stolpere ich. Ich stürze, rolle und verletzte mich. Dann komme ich plötzlich zum Halt. Etwas hat meinen Sturz aufgefangen. Für einen Moment versuche ich, mich zu sortieren, meine Glieder nacheinander zu strecken, um zu sehen, ob etwas gebrochen ist. Doch erst, als ich versuche aufzustehen, bemerke ich, dass es gar nicht so einfach geht. Irgendetwas klebt extrem fest an meiner Kleidung. Ein weißes, klebriges Zeug, das beim Versuch, es zu entfernen, sich auch noch um meine Hände legt. Unwillkürlich gebe ich Geräusche des Ekels von mir und dann höre ich etwas sehr Merkwürdiges. Es klingt fern, und mit der Sekunde, in der ich es zum ersten Mal vernehme, verstummt der Wald. Kein Vogel zwitschert mehr, kein Blatt ist im Wind zu hören. Da ist nur dieses Klack, Klack. Immer wieder. Sich ständig wiederholend. Klack, Klack. Klack, Klack. Es kommt näher. Schnell und unheimlich.
 

Mir wird schlagartig klar, dass ich mich verlaufen habe. Ich bin tiefer in den Wald gerannt, anstatt zum Schloss. Mein Herz rutscht mir in die Knie. Mit einem Schaudern drehe ich mich um. Entsetzen macht sich in mir breit. Das klebrige Zeug gehört zu einem gigantischen Spinnennetz. Dann landet etwas mit großem Gewicht vor mir, lässt das Blut in meinen Adern gefrieren und ich brauche mein Gesicht nicht wieder nach vorne zu richten, um zu wissen, was es ist. Das komische Klicken hat aufgehört.
 

In der gespenstischen Stille gefangen, weiß ich, dass ich ein riesiges Problem habe.
 

Fortsetzung folgt…

Mein Herz hämmert schmerzhaft gegen meinen Brustkorb. Es rast, und wenn es reden könnte, würde es jetzt schreien. Ich will es nicht, und doch, weil ich weiß, dass ich muss, richte ich meinen Kopf wieder nach vorne. Die Fantasie in meinem Kopf ist nur ein Abklatsch dessen, was vor mir steht. Ich schwanke. Meine Knie sind ganz weich, und weil ich taumle, stolpere ich zurück und verfange mich noch mehr im Spinnennetz. Mit festen Rucken versuche ich mich zu befreien – vergebens. Nun bin ich gefangen und dann, um mein Entsetzen noch zu vergrößern, fängt das Ding vor mir an, zu reden.
 

„Was…“ Klack. Klack. „… haben wir denn…“ Klack. Klack „… hier.“
 

Mir wird noch hundeelender und kurz befürchte ich, das Bewusstsein zu verlieren. Wenn ich mir nie so richtig eingestehen wollte, ein Feigling zu sein – jetzt tue ich es. Verdammt, wenn ich könnte, würde ich Fersengeld geben und rennen, bis mir die Füße bluten. Verbissen kämpfe ich gegen die mentale Lähmung an.
 

„Du…“, stammle ich, „kannst reden?“

Klack. Klack. Klack. Klack. “Ja, der Menschenfreund meines Vaters hat es ihn gelehrt und er hat es an seine Kinder und Kindeskinder weitergegeben.” Klack. Klack.

Ich schlucke. Ob er damit Hagrid meint? „Heißt das, dass es noch mehr von dir gibt?“

„Oh“, Klack. Klack. „Wir sind Hunderte.“
 

Kurz wird mir schwarz vor Augen. Schlimm genug, dass ich eine dieser Spinnen vor mir habe, aber mir vorzustellen, dass es in diesem Wald noch mehr von diesen haushohen Ungetümen gibt, lässt mir hundeelend werden. Irgendwie ahne ich, dass ich die Spinne unterhalten muss, denn jede Sekunde, in welcher sie mit mir spricht, ist eine Sekunde, in der ich lebe. Vielleicht, wenn ich an meinen Zauberstab gelange, kann ich Hilfe holen? Was hatte Hagrid gesagt? Rote Funken sprühen und er eilt mir zur Hilfe? Irgendjemand oder etwas in diesem Wald wird mir doch helfen können, oder? Spinnenfutter zu werden ist mitnichten Malfoy-like.
 

„Und dieser… Menschenfreund, kommt er oft hierher?“
 

Sechs Augen, zwei große und vier kleine, blicken mich unverwandt an. „Der“, Klack. Klack. „Menschenfreund ist“, Klack. Klack. „hier nicht mehr erwünscht.“

Mir wird noch übler zumute. „Warum?“, hake ich nach.

„Vater gestorben. Aragog gestorben.“ Klack. Klack. „Futter knapp.“
 

Ich zittere, mein ganzer Körper zittert und doch strenge ich mich an, ohne Aufsehen zu erregen, mich zu bewegen. Nur wenige Zentimeter trennen meine Finger vom Zauberstab. Die Fäden des Spinnennetzes sind aber hartnäckig.

„Im Wald gibt es doch Zentauren“, plappere ich das Erste, was mir einfällt, darauf los. Keine Sekunde später bemerke ich meinen Fehler. Aufgebracht klappert die Spinne mit ihren Fangzähnen. Das Geklackere wird zu einem lauten Rauschen. Hätte ich gekonnt, hätte ich meine Ohren zugehalten. So aber hoffe ich, dass der Lärm Hilfe anlockt.
 

„Zentauren!“ Klack. Klack. „Jagen uns. Töten uns. Wollen uns vertreiben!“ Klack. Klack. „Hagrid hat’s verhindert.“ Klack. Klack.
 

Also doch der Wildhüter. Meine Vorahnung hat sich bestätigt. „Noch ein bisschen“, denke ich mir, „Nur noch ein kleines bisschen mehr Zeit“, denn mit den Fingerspitzen berühre ich bereits den Griff des Zauberstabes.
 

„Ihr würdet Hagrid fressen? Obwohl er euch vor den Zentauren beschützt?“

„Hat gutes Fleisch.“ Klack. Klack. „Vereinbarung nur mit Vater. Vater tot.“ Klack. Klack.

„Und wenn ihr eine neue Vereinbarung trefft? Ich bin ein Freund von Hagrid. Ich könnte euch vor den Zentauren schützen.“

„Ein halbes“, Klack. Klack. „Kind.“ Klack. Klack. „Habe Hunger“, Klack. Klack. „Zeit zu reden ist vorbei.“ Klack. Klack. „Ich werde dich jetzt fressen!“
 

Die Spinne kommt auf mich zu. Jetzt ist es mir egal, ob sie sieht, wie ich mich zu befreien versuche. Während sie ihre 8 Beine flink in meine Richtung bewegt, reiße ich ein letztes Mal fest an der Spinnwebe und endlich halte ich meinen Zauberstab in der Hand.
 

„Stupor!“, brülle ich in die Richtung der Spinne. Sie zuckt kurz und weicht zurück. Panisch reiße ich an meiner Fessel. „Incendio“. Das Spinnennetz ist in Flammen aufgegangen und ich kann mich losreißen. Erneut blicke ich zur Spinne und von da an, jage ich jeden Zauber, den ich kenne, in ihre Richtung. Geschickt weicht sie den meisten davon aus, in dem sie auf die Bäume springt, doch ich habe keine Zeit, sie zu bewundern. Ich renne um mein Leben.
 

Wieder schlagen mir Äste ins Gesicht, aber ich registriere es kaum. Ich muss hier weg. Irgendwie versuche ich, im Halbkreis zu rennen, ohne der Spinne zu nahe zu kommen, doch ich darf auf keinen Fall tiefer in den Wald eindringen. Sollte ich auf ihre Kinder treffen, dann würde ich sterben müssen. Doch ich habe vor, zu leben und wenn es nur ist, um Hagrid ans Schienbein zu treten, weil er diese Viecher in den Verboten Wald gebracht hat.
 

Hinter einem Baum bleibe ich kurz stehen. Ich sehe sie nicht mehr. Sie muss aber da sein. Bis auf meinen hektischen Atem höre ich nichts. So lange keine Vögel zwitschern, weiß ich, dass die Gefahr noch nicht vorbei ist. Etwas tropft mir auf den Kopf. Es ist klebriger Speichel. Ein Blick nach oben und erneut laufe ich los. Das elende Monster hat sich von oben an mich herangeschlichen.
 

„Aquamenti“, brülle ich und das Wasser aus meinem Zauberstab hält sie ein gutes Stück zurück. Sie verheddert ihre Beine und ihr behaarter Körper ist vom Wasser schwer. Ich gewinne wieder einen kleinen Vorsprung. Hoffnung keimt in mir auf, dass ich ihr entkommen könnte und als ich bemerke, dass nur wenige Meter vor mir ein Pfad beginnt, fühle ich Erleichterung aufkommen – dann stolpere ich.
 

Bevor ich mich aufrappeln kann, packt sie mich am Fuß. Ich schreie. Ich schreie so laut ich kann. „Pericolum, Pericolum, Pericolum!“ Wieder und wieder brülle ich diesen Zauberspruch, während sie mich tiefer in den Wald zieht. Rote Funken aus meinem Zauberstab beleuchten unseren Weg. Wild zappel ich, doch es hilft mir nichts.
 

Als sie an einer geeigneten Stelle angekommen ist, lässt sie mein Bein los. Sofort versuche ich, weg zu krabbeln, doch sie umklammert mit ihren Fangzähnen meine Beine und beginnt, mich schnell drehend von den Füßen her mit ihren Fäden einzuwickeln. Sie macht sie nicht einmal die Mühe, mich vorher zu betäuben. Der Zauberstab in meinen Händen ist nutzlos, weil ich mich nicht mehr bewegen und sie somit treffen kann. Bis zu den Knien bin ich eingewickelt, als aus der Dunkelheit ein Fluch erfolgt.
 

„Stupor!“
 

Der Fall auf den Boden ist hart.
 

„Du!“ Klack. Klack. „Nochmal entkommst du uns nicht.“ Klack. Klack. Die Spinne ist aggressiv und attackiert meinen Retter. Die Stupor, die nun in einer Tour kommen, kann ich nicht zählen, interessiert mich auch nicht. Stattdessen nutze ich die Gelegenheit und entferne mit einem neuerlichen Feuerzauber die Weben von meinen Beinen. Dass meine Hose dabei kaputt geht, ich mir ein paar Verbrennungen zuziehe, das bemerke ich nicht.
 

Schnell renne ich in die Richtung, aus der die Stupor kommen. Erst jetzt sehe ich Harry, der dort kämpft. Von Furcht getrieben, renne ich in Richtung Hogwarts und lasse Harry alleine zurück. Ich will nur noch raus aus dem Wald. Doch schon nach wenigen Metern bleibe ich abrupt stehen. Kurz ringe ich mit mir, meiner Angst, meinen Gefühlen und dann kehre ich zurück zu Harry. Ich stelle mich neben ihn und eröffne ebenfalls das magische Feuer auf die Spinne. Zu zweit gelingt es uns, sie zurückzutreiben und plötzlich dreht sie sich um, und rennt vor uns davon.
 

Völlig außer Atem stehe ich neben ihm, vollkommen erleichtert, der Gefahr entkommen zu sein.

„Komm“, sagt er, nimmt mich grob am Handgelenk und zieht mich mit sich. „Wir sind noch nicht in Sicherheit. Sie kann zurückkommen und andere mitbringen.“ Der pure Gedanke daran lässt mich schaudern. Körperlich und mental erschöpft lasse ich zu, dass er mich führt. Ich wehre mich auch nicht gegen seine grobe Behandlung. Als wir nach 5 Minuten auf einen Weg treten, der mir bekannt ist, lässt er mich los.

„Ab hier sollten wir sicher sein. Näher trauen sich die Spinnen nicht an Hogwarts ran.“

„Woher weißt du das?“

„Ich hab es nicht zum ersten Mal mit denen zu tun.“

„Bitte?“

„2. Schuljahr mit Ron.“
 

Wir laufen zwei, drei Minuten schweigend nebeneinander. Harry scheint noch immer angespannt zu sein. Seiner Versicherung zum Trotz dreht er sich noch alle paar Meter um, um die Gegend zu sichern. Er kommt mir gerade so stark und so männlich vor. Es ist anziehend und hat rein gar nichts mit dem Jungen zu tun, den ich vor kurzem noch habe Trösten müssen. Erst jetzt begreife ich, wie dieser Junge der Auserwählte sein kann.
 

„Was hast du dir dabei gedacht!“, blafft er mich plötzlich von der Seite an.

„Was meinst du?“

„Wie konntest du in den Dunklen Wald rennen? Du hättest tot sein können!“

„Das war keine Absicht! Und überhaupt, du bist doch daran Schuld!“

„Warum, zum Geier, bin ich daran schuld?“

„Du hast mich doch verletzt! Wegen dir war ich so aufgewühlt, dass ich keine Ahnung hatte, wohin ich gerannt bin.“

„Das ist doch…“, doch Harry hält inne. Seine Gesichtsmimik verändert sich. „Ich habe dich verletzt?“, fragt er jetzt viel sanfter nach.
 

Meine Augen blicken zu Boden. Ich möchte ihn nicht ansehen. Vor Harry habe ich mich schon mehr als genug blamiert.

„Draco“, sagt er und dreht mein Gesicht zärtlich zu sich. „Mit was habe ich dich verletzt?“

Kurz druckse ich herum, dann sage ich: „Du meintest, es sind nur Hormone, vielleicht ein Mitleidsfick.“ Harry beißt sich auf die Lippen, als wollte er widersprechen, aber er schweigt und lässt mich weiter reden. „Für mich war es das nicht. Für mich war es etwas Besonderes.“

„Das war es für mich auch.“
 

Da ist es wieder. Dieses Kribbeln, welches ich in seiner Nähe bekomme. Wir sehen uns eindringlich an, und dieses tiefe Gefühl schwingt zwischen uns. Wir lächeln uns beide zögerlich an, denn beugt sich Harry vor und wir küssen uns. Er schmeckt komisch, mit all dem Schweiß und Schmutz auf seinen Lippen, doch es ist mir egal. Ich brauche ihn. Will ihn. Seine Zunge gleitet vorwitzig in meinem Mund und ich bin begeistert. Ich mag es, wenn er die Initiative ergreift. Unwillkürlich finden meine Hände den Weg in sein dichtes Haar.
 

„Wir sollten aufhören.“

„Hm…“, raune ich ihm zurück. „Aber es ist gerade so schön.“

„Ja“, lächelt er, beugt sich erneut zu mir, doch noch bevor meine Lippen die seinen berühren, taucht Hagrid mit Fang im Schlepptau auf.
 

„Was ist passiert?“, sagt er und blickt uns an. Die Kleider dreckig, verschlissen und mit Blut verschmiert.

„Wir erklären es dir auf dem Weg zur Krankenstation, okay?“, antwortet Harry. „Draco muss zu Madam Pomfrey.“ In der Sekunde, in der Harry das sagt, beginnen meine Wunden zu schmerzen. Meine Beine brennen fürchterlich. Das Adrenalin, das meinen Körper durchzogen und bisher das Schmerzbewusstsein gedämmt hat, ist verfolgen. Ich knicke ein und halte mich an Harry fest. Doch kurz später werde ich Harrys Nähe beraubt, da Hagrid mich hochnimmt, als wäre ich ein Kätzchen und kein Mann, und eilt mit uns in Richtung Hogwarts. Erschöpft lausche ich Harrys Stimme, der Hagrid das erzählt, was er weiß. Was genau erfahre ich jedoch nicht mehr, denn noch bevor ich auf der Krankenstation ankomme, sind meine Augen geschlossen und ich ohnmächtig geworden.
 

Fortsetzung folgt…

Benommenheit ist das Erste, was ich registriere, als ich aufwache. Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er in Watte gepackt. Gedämpft höre ich Stimmen in der Nähe. Mehrmals muss ich blinzeln, damit ich wieder klar sehe und bevor ich weiß, wo ich bin. Krankenstation. Madam Pomfrey. Einen Augenblick versuche ich, die Leere in meinem Kopf zu füllen, dann kommen die Erinnerungen.
 

Harry, die Strafarbeit, der Wald, die Spinne.
 

Der Schreck sitzt mir noch in den Gliedern. Vielleicht fühlen sie sich deshalb so schwer an. Vorsichtig schiebe ich die Decke von meinem Körper und betrachte die Haut meiner Beine, die unter dem Krankenkittel heraus schauen. Erleichtert seufze ich auf. Von den Verbrennungen ist keine Spur mehr vorhanden. Ich habe keine Narben zurückbehalten. Auf dem kleinen Tisch neben mir liegt ein Spiegel, auch den nehme ich in die Hand und schaue hinein. Mein Gesicht sieht blass aus, doch ansonsten ist alles wie gehabt. Die Kratzer der Äste haben auch hier keine Spuren hinterlassen. Offenbar hat sich mein Körper schnell wieder erholt, dank Madam Pomfreys Hilfe.
 

Schritte nähern sich meinem Bett und schnell ziehe ich die Decke wieder über mich. Professor Dumbledore, Professor Snape und Madam Pomfrey treten durch den Vorhang.
 

„Guten Morgen, Mr. Malfoy, wie ich sehe, sind Sie wieder wach.“

„Guten Morgen“, antworte ich brav und warte ab.

„Können Sie uns erklären, was genau im Wald passiert ist? Mr. Potter konnte dazu nur wenig sagen.“

„Wie geht es Harry?“, will ich wissen. Snape verzieht sein Gesicht. Erst da bemerke ich, dass mein Verhalten ungewöhnlich ist und erröte.

„Mr. Potter geht es gut. Er ist schon vor ein paar Stunden von der Krankenstation entlassen worden. Seine Verletzungen waren nur oberflächlich. Aber du hattest ein paar schlimme Verbrennungen. Wie ist das passiert?“ Dumbledores Wechseln vom neutralen „Sie“ zum persönlichen „Du“ ist mir nicht entgangen. Für mich ist es in Ordnung, denn seine Stimme klingt dabei sehr mitfühlend.
 

„Ich hab sie mir versehentlich selbst zugefügt“, sage ich. „Anders konnte ich mich nicht aus dem Spinnennetz befreien.“

„Verstehe“, lächelt mich Dumbledore nachsichtig an. Irgendwie wirkt dieses Lächeln sehr väterlich und beschützend. So hat mich der Schulleiter noch nie angesehen. Allmählich wird es mir unheimlich. Wo es doch allgemein bekannt ist, wie Dumbledore und mein Vater zueinander stehen.
 

„Mr. Malfoy“, mischt sich Snape mit schneidender Stimme ein, „weshalb waren Sie so tief im Verbotenen Wald?“
 

Meine Ohren und Wangen glühen. Was soll ich ihnen nur erzählen? Was hatte Harry ihnen erzählt? Ich überlege, bevor ich mit Bedacht antworte. „Wir hatten eine Strafarbeit zu erledigen und irgendwie“, murmele ich, „haben wir uns gestritten, und ich bin weggerannt.“

„Möchtest du uns erzählen, welcher Art der Streit war?“, fragt mich Professor Dumbledore wieder. Sein Blick unter der Brille hindurch wirkt so wissend, dass ich den Eindruck habe, er weiß um Harrys und mein Geheimnis Bescheid.

„Nein“, schüttele ich den Kopf. Wie könnte ich meinen Lehrern auch so etwas erzählen? „Es war nichts Besonderes“, lüge ich gekonnt. „Aber ich habe wohl den Weg aus den Augen verloren und mich stattdessen verlaufen.“
 

„Verstehe“, sagt der Professor und sieht zu Snape hinüber. „Haben Sie noch Fragen an Ihren Schüler, Severus? Ich denke, Poppy möchte sich jetzt noch ein bisschen um ihren Patienten kümmern.“

„Nein, momentan habe ich keine Frage an Mr. Malfoy.“ Snape zuckt merkwürdig mit den Mundwinkeln und seine Augen taxieren mich stechend. Fast habe ich den Eindruck, er wolle in meinen Gedanken lesen, doch dann dreht er sich um und rauscht durch den Vorhang von dannen.
 

„Ah“, höre ich da Dumbledore. „Mir scheint, wir haben ein gutes Timing, Mr. Malfoy – Sie haben Besuch.“

„Ähm, Professor“, halte ich ihn auf. „Bekomme ich denn keine Strafe?“

„Nun, angesichts der Tatsache, dass Sie ja nicht freiwillig in den Wald gegangen sind und ein traumatisches Erlebnis hatten, sollten wir von einer weiteren Bestrafung absehen.“

„Und was ist mit der Strafarbeit?“

„Ich glaube, auch da können wir ein Auge zudrücken. Die Lektion, die Sie und Harry gelernt haben, wiegt das alles auf.“
 

Nachdem auch Dumbledore verschwunden ist, sehe ich endlich Harry, der am Vorhang wartet. Ich muss kurz lächeln, werde dann aber von Madam Pomfrey abgelenkt, die mir einen großen Löffel mit bitterer Medizin in den Mund stopft. „In ein, zwei Stunden sehe ich nochmals nach Ihnen, ich denke, dann können Sie den Krankenflügel verlassen.“
 

Nach einem abschätzenden Blick, ob Harry und ich uns gleich an die Gurgel gehen oder nicht, geht nun auch die Krankenschwester. Harry und ich sind jetzt alleine. Er kommt zu mir, nachdem er den Vorhang vollständig zugezogen und einen Anti-Lausch-Zauber auf uns gelegt hat.
 

„Hey“, sagt er.

„Hey“, erwidere ich.

„Wie geht es dir?“

„Gut soweit. Ich scheine keine Narben behalten zu haben.“

„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Als Hagrid dich abgeliefert hat, warst du bewusstlos.“

„Glaub mir, mir geht es gut.“

„Draco, es tut mir sehr leid, was ich dir auf der Koppel gesagt habe. Aber du hast da was falsch verstanden. Ich habe nie geglaubt, dass das zwischen uns nur eine Mitleidssache war. Es ist nur… Was werden die Leute denken, wenn sie uns künftig zusammen sehen? Was wird dein Vater sagen? Können wir die Konsequenzen tragen?“

„Ich weiß, was du meinst. Es wird hart werden. Mein Vater wird mich möglicherweise verstoßen. Die anderen Slytherins werden mich verachten. Aber ich will nicht so tun, als gäbe es nichts zwischen uns. Können wir nicht einfach dieses Geheimnis noch ein bisschen für uns behalten?“
 

Schuldbewusst senkt Harry den Kopf. „Du weißt doch, dass sich in Hogwarts Klatsch und Tratsch sehr schnell verbreitet, oder?“

„Ja…“ Mir wird ganz merkwürdig zumute.

„Als, wir verletzt und verschmutzt in die Schule gekommen sind, haben das viele Schüler bemerkt. Es hat sich schnell im ganzen Schloss herumgesprochen und dann haben mich die anderen Slytherins in die Enge getrieben.“
 

Mein Herz macht einen Satz. Der Schreck sitzt mir in den Gliedern. „Heißt das, sie wissen ES?“

„Ich habe nichts gesagt, aber als dann noch Ron und Hermine dazugekommen sind, haben sich die Ereignisse überschlagen und irgendwie haben die anderen Schüler sich selbst etwas zusammengereimt. Wenn du also heute entlassen wirst, werden dich die anderen ebenso in die Mangel nehmen wie mich.“

„Ja, aber wissen sie ES?“, frage ich unsicher nach.

„Ich…“, Harry wird immer unruhiger, „nicht direkt, aber sie vermuten schon, dass da mehr auf dem Astronomieturm geschehen ist, als bisher durchgedrungen ist. Es glaubt auch keiner mehr an eine Schlägerei.“

„Das ist doch gut.“ Sein Blick lässt mich innehalte. „Oder?“

„Es gibt Gerüchte. Wirklich schlimme Gerüchte. Sie fragen sich, wer von uns die Seiten gewechselt hat. Ob ich zu Voldemort übergelaufen bin, oder du zu Dumbledore.“

„Die werden mich töten!“

„Nein, nein, das glaub ich nicht. Crabbe und Goyle haben dich beschützt. Allerdings gibt es gespaltene Lager.“

„Aber die können mich doch heute Nacht nicht in den Schlafsaal zurückschicken unter diesen Bedingungen!“, meine ich entrüstet.

„Bereust du es jetzt?“

„Was?“

„Dass wir miteinander geschlafen haben.“

„Warum fragst du?“, will ich wissen und überlege kurz, ob diese Unterhaltung noch schlimmer werden kann.

„Hätte ich dich nicht verführt, dann wäre alles wie bisher. Wir würden uns hassen. Du wärst nie der Acromantula begegnet und in der Schule würden keine Verschwörungstheorien die Runde machen.“
 

Zuerst blinzele ich, dann atme ich drei Mal tief durch. Erst jetzt antworte ich. „Fängst du schon wieder damit an?“

„Mit was?“

„Mit dieser pathetischen Heldensache! Immer gibst du dir an allem Schuld. Nie lässt du andere die Verantwortung übernehmen. Denkst du echt, ich hätte mit dir geschlafen, wenn ich es nicht gewollt hätte?“

„Nein… Ich…“

„Du magst vielleicht der Junge-der-lebt sein, aber du bist auch nur ein Mensch. Hast du dich jemals gefragt, weshalb ich in der Nacht herumgeschlichen bin? Hätte ich mich an die Schulregeln gehalten, dann hätte ich dich nie beim Heulen erwischt. Dann wäre das auch alles nie passiert. Oder es wäre passiert, aber irgendwann später. Vielleicht, wenn wir uns das nächste Mal geprügelt hätten? Die Spannung zwischen uns war doch schon immer da. Ich wollte in deiner Nähe sein. Schon damals mit 11 Jahren bei Madam Malkins.“
 

Harry sieht mich einfach mit großen Augen an. Ich bin verunsichert, weil er so gar nicht auf meine Ansage reagiert. Was kann ich noch sagen, um diese schreckliche Stile zwischen uns zu brechen?

„Harry…“, setze ich an, doch dann spricht er endlich.

„Danke!“

„Für was?“

„Dass du da bist, um mir den Kopf zu waschen. Es ist jetzt das zweite Mal, dass du mich so zur Vernunft bringst.“

„Kein Problem“, murmle ich plötzlich verlegen.

„Deshalb wollte ich dich küssen. Damals. Du hast mir gesagt, dass ich für den Tod von Sirius nichts kann, obwohl du mich verachtet hast. Und du hast mich getröstet und dein Trost hat sich so gut angefühlt. Da wollte ich dich unbedingt küssen.“
 

Harrys Augen blicken mich so anders an. Sein Blick ist voller Zärtlichkeit und in dem Glanz darin sehe ich, dass er in Gedanken bei jener Nacht ist. Auch in mir kribbelt es. Ich werde förmlich wieder in jene Nacht katapultiert und spüre seinen Körper unter meinen Händen. Ich will ihn. Will noch einmal diese Nähe fühlen. Mich ganz mit ihm fallen lassen.
 

„Komm her“, raune ich ihm zu und Harry legt sich halb auf mich. „Was bist du nur für ein Idiot?“, meine ich und dann küsse ich ihn. Harry erwidert meinen Kuss augenblicklich. Wir küssen uns sanft und voller Gefühl. Es geht hier nicht um Sex, auch wenn ich den gerne hätte, es geht mehr um den Austausch tiefster Gefühle.

„Was sollen wir jetzt machen?“, fragt er mich.

„Ich habe keine Ahnung.“

„Vielleicht sollten wir ganz offen damit umgehen.“

„Wirklich?“, frage ich spöttisch und hebe meine Augenbraue. „Und was mache ich, nachdem ich enterbt bin? Vater wird mich verstoßen. Ich bin dann ein mittelloser, minderjähriger Zauberer.“

„Du kannst bei mir wohnen.“

„Bei dir? Bei den Muggeln?“ Ich bin wirklich entrüstet!

„Nein, ich habe ein Haus geerbt. Du kannst dort wohnen. Du wirst dich dort wohlfühlen. Es ist voller schwarzer Magie.“
 

Nun muss ich lachen. „Denkst du, das lässt irgendjemand zu?“

„Wir müssten vorher mit Dumbledore reden.“

„Und was sagen wir ihm? Harry und ich sind ineinander verknallt. Wir brauchen Hilfe?“

„Sind wir das?“, kommt seine Frage.
 

Mir wird so heiß unter dem forschenden Blick seiner Augen. „Ich…“, stammle ich und werde rot. „Ich kann nur für mich reden.“

„Ja?“

Warum sind solche Geständnisse nur so schwer? „Also ich… habe mich in dich verliebt.“

Er küsst mich, dass mir Sehen und Hören vergeht. Als er mich danach loslässt, grinst Harry über das ganze Gesicht. Sein Lächeln blendet mich fast.

„Und?“, frage ich ihn.

„Ich mich auch.“

„Was?“, frage ich nach und meine Miene verfinstert sich. „Du hast dich in dich selbst verliebt?“

Harrys Grinsen wird unglaublicher Weise noch breiter. „Nein, in dich verliebt.“

„Warum kannst du das nicht gleich richtig sagen?“

„Weil du verdammt süß bist, wenn du schmollst.“
 

Jetzt bin ich baff. Als Strafe schlage ich ihm auf den Arm.

„Aua!“

„Geschieht dir recht.“

„Tja, und jetzt?“

„Jetzt warten wir, bis Madam Pomfrey mich entlässt und dann gehen wir nochmals zu Dumbledore.“

„Du willst also wirklich ernst machen?“

„Zumindest kann er uns bei der Schadensregulierung helfen. Ich will ehrlich sein – ich möchte zwar zu dir stehen, aber ich hätte kein Problem damit, wenn das Ganze noch eine Weile unter uns bleibt.“

„Für dich steht ziemlich viel auf dem Spiel“, meint Harry nun wieder ernst und nachdenklich. „Ich könnte damit leben, aber dafür brauchen wir eine verdammt gute Ausrede, was im Verbotenen Wald tatsächlich passiert ist.“

„Deshalb Dumbledore“, sage ich und dann wechsle ich das Thema. „Können wir,“ frage ich zaghaft und nicht ohne Hintergedanken, „das noch für einen Moment auf die Seite legen?“ Tief blicke ich Harry in die Augen und er begreift sofort.

„Hier?“ Er sieht sich zögernd um, dann schlägt der Gryffindormut, an den ich mich zu gewöhnen beginne, wieder zu und wir versinken in einem sinnlichen Kuss.
 

Fortsetzung folgt…

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ^.^ Das war Kapitel 3. Ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich sehr über Kommentare freuen. Liebe Grüße eure Amunet Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war’s schon wieder von mir. ^.^ Ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich freuen. LG Amunet Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das vorletzte Kapitel von „Lass mich nicht alleine“. Ich hoffe es hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen. ^___~ Liebe Grüße eure Amunet Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (57)
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Von:  MikaChan88
2016-06-22T15:09:00+00:00 22.06.2016 17:09
Total super ff
Mach weiter so

Cu,
MikaChan
Antwort von:  Amunet
22.06.2016 22:13
Hey ^^

Danke für dein liebes Kommentar. ^______^

LG

Amu
Von:  Traumfaengero_-
2016-03-15T15:29:20+00:00 15.03.2016 16:29
Das ist ja beinahe schon kitschig geworden! XD

Ach ja, die beiden sind einfach niedlich und ich finde, dass sie dir in dieser Geschichte besinders gut gelungen sind. Das Ende gefällt mir auch gut, es gibt eine kleine, winzige Aussicht und lässt uns alleine mit dem Gedanken, wie es mit allem weiter geht.
Ich mag auch die Art, wie du die unterschiedlichen Empfindungen eingebunden hast, die Probleme, die sie durch all das bekommen haben. Ich finde es auch lustig, dass sie mher Probleme mit seiner Homosexuallität haben, als mit seiner Partnerwahl! Die vorstellung, wie Snape jedoch den Vortrag hält und Darco auch noch neben ihm stehen muss, hat mich sehr laut lachen lassen! Bin ich froh, dass ich gerade allein bin!

So, ich denke, ich habe das wichtigste gesagt! Es hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen!

Liebe Grüße
deine Traumfänger
Antwort von:  Amunet
15.03.2016 20:13
Ja, Kitsch kann ich sehr gut. Irgendwer nannte mich vor ein paar Jahren mal die "Königin des Kitsch". Es war als Kompliment gemeint, aber irgendwie ein sehr fragwürdiges, wenn auch berechtigtes Kompliment. ^^°°°

Also ich bin mit der FF auch ganz zufrieden. Ursprünglich war es ja ein Oneshot und dank FF.de und deren PWP-Vorwürfen musste ich auch diese Story ergänzen und ich glaube, das ist ganz gut geglückt. ^^

Den Vortrag von Snape hätte ich auch gerne in live gesehen. Ich glaube, ich hätte mir vor lachen in die Hose gemacht. XD Aber Snape ist Snape und wenn er so einen Vortrag hält, wer hätte das als Außenstehender nicht zum schießen gefunden?

Vielen Dank nochmals für all eine Kommentare. Du verwöhnst mich derart, dass ich gar nicht weiß, was ich mache, wenn du mit meinen ganzen FFs durch bist. ^___~

Liebe Grüße
deine Amunet
Von:  Traumfaengero_-
2016-03-15T15:05:12+00:00 15.03.2016 16:05
Ernsthaft? Ich denke, da kommt jetzt noch etwas und blättere auf die nächste Seite um und dann steht da nur Fortsetzung folgt? Na klasse....

So, was kann ich über dieses Kapitel sagen, bevor ich mich auf das nächste stürze? Ich war etwas überrascht, dass es nun doch so schnell Gerüchte gibt, ja regelrechte Lager, in die sich die Parteien gespalten haben. Das war nicht abzuwarten und macht das ganze noch spannender!
Ich mag den Ausdruck das Harrys Gryffindormut wieder zuschlägt!

Liebe Grüße
bis zum nächsten Kapitel!
Antwort von:  Amunet
15.03.2016 20:09
Hey! ^^

Also in meiner Ansicht kommt das "Fortsetzung folgt" nicht auf einer einzelnen Seite. Scheint als hättest du eine unglücklcihe Einstellung erwischt, aber Glück für dich, dass die FF ja schon fertig ist. ^___~

Ja, ich hab mich da an den Büchern orientiert. Irgendwie ist alles in Hogwarts durch die Korridore geflüstert worden, obwohl es eigentlich nicht sein dürfte. Ich sage nur Kammer des Schreckens oder so.

Liebe Grüße

Amunet

PS: Auch hier vielen Dank für dein Kommi. <3
Von:  Traumfaengero_-
2016-03-15T14:51:18+00:00 15.03.2016 15:51
Warte, warum ist den hier nur ein einziger Kommentar? Das müssen wir aber dringend ändern!

Also, ich bin wirklich beeindruckt, du hast es einmal mehr geschafft alles so klasse und bildlich darzustellen, dass ich kaum teilweise kam zu atmen wagte. Auch Harrys Auftauchen war wunderbar, nur war ich regelrecht erschrocken, als sich Darco so davon machen wollte. Ich hätte ihn ja selbst übers Knie gelegt, wenn er nicht wieder zurückgekommen wäre.
Das Ende ist irgendwie niedlich, wie ein kleines Kätzchen wird er da von Hagrid geschnappt.

Ach ja, ich mochte den Ausdruck das es nicht "Malfy-link" wäre, sehr, sehr gerne!

Liebe Grüße
Traumfänger
Antwort von:  Traumfaengero_-
15.03.2016 15:51
"Malfoy-like" meine ich natürlich!
Antwort von:  Amunet
15.03.2016 20:05
Hallo Traumfänger! ^^

Warum hier nur ein Kommentar ist? Weil ich auf Animexx oft gar keine Kommentare bekomme. Erst in letzter Zeit flutschen die Kommis irgendwie... Liegt bestimmt dran, dass du mich gefunden hast. <3

Es freut mich total, dass dir das Kapitel gefallen hat. Wenn ich ehrlich bin, war das meine erste richtige Action-Szene, die ich jemals geschrieben habe. Ich hatte so Angst, dass es nicht gut geworden ist, weil ja sonst immer nur Romantik, Kitsch und Sex schreibe. ^^°°° Umso schöner, dass es dir gefallen hat.

Ja, Malfoy-like hast sich bei mir und meinen Freundinnen durchgesetzt und wir sind für einen offiziellen Duden-Eintrag. *gg*

Liebe Grüße

Amunet

PS: Vielen Dank für dein Kommi

Von:  Traumfaengero_-
2016-03-15T14:08:33+00:00 15.03.2016 15:08
Hi Amunet,

ich gebe hier nur schnell von mir, dass die beiden es ja mal wieder perfekt geschafft haben! Da reden sie aneinander vorbei und dann läuft auch noch einer davon!
Na, dann bin ich ja mal gespannt, wer unseren lieben Darco rettet! XD

Liebe Grüße
Traumfänger
Antwort von:  Amunet
15.03.2016 20:00
Hey ^^

Dann danke ich dir auch hier für dein schnelles Kommentar. <3 Die beiden Jungs sind schon zwei, nie hören sie einander richtig zu... XD

Liebe Grüße

Amunet
Von:  Traumfaengero_-
2016-03-15T13:45:39+00:00 15.03.2016 14:45
Hi Amunet,

ich habe vorhin so nebenher begonnen diese Geschichte zu lesen und ich fand sie so herrlich! Ich liebe diese Art von Darco, die auf der einen Seite so selbstsicher und überzeugt ist und auf der anderen so unsicher! Und ich finde es gut, dass hier beide auf ihre Art dominieren, das gefällt mir.

Ach ja, das Ende! Ich mag es! Ich finde es so herrlich und ich wäre mir an ihrer Stelle nicht sicher, ob die Gute das nicht nur zu ihrer aller Schutz gesagt hat! ;)

Liebe Grüße
Deine Traumfänger
Antwort von:  Amunet
15.03.2016 19:57
Hallo Traumfänger! ^.^

Vielen Dank für dein Kommi. <3

Ja, ich mag es auch, dass beide in dieser FF dominanter sind. Ich finde es ehrlich gesagt blöde, wenn immer einre der beiden als "schwach" dargestellt wird, weil es ja beides Alphamännchen sind. ^^

Liebe Grüße

Amunet
Von:  _mariko_
2016-03-07T19:34:39+00:00 07.03.2016 20:34
Hallo auch, ich habe deine Story zu Ende gelesen.Witzig und sehr romantisch, fand sie wirklich gut geschrieben.
Allerdings würde mich interessieren wer von den beiden die Wette gewonnen hat und was Snape sagen wollte.
Vielleicht kannst du in diesem Punkt meine Neugier Befriedigen, und mir ne Nachricht schreiben.
Antwort von:  Amunet
09.03.2016 19:27
Hallo ^^

Vielen Dank für dein liebes Kommentar. Du hast mich damit wirklich überrascht. Hatte gar nicht mehr mit Kommis für diese Story gerechnet.

Also, dass mit der Wette habe ich absichtlich offen gelassen. So darf sich jeder selbst aussuchen wer gewonnen hat. ^____~ Und das mit Snape - Nun Severus möchte schlicht wissen, was sich da genau zwischen Harry und Draco abspielt. Aber er ist Slytherin genug sich bislang zu beherrschen. *gg*

Liebe Grüße

Amunet
Von:  little_butterfly
2016-01-30T23:40:37+00:00 31.01.2016 00:40
Wieder eine grandiose story! Wirklich sehr süß, wie immer.
Antwort von:  Amunet
31.01.2016 08:33
Hey! ^^

Danke für dein Kommi. <3 Freut mich, dass dir die Story so gut gefallen hat. ^_________^

Liebe Grüße

Amunet
Von:  little_butterfly
2016-01-30T21:00:35+00:00 30.01.2016 22:00
XDD McGonagall ist ja nur diskret... schließlich ist sie nicht blöd... aber egal zu was sie da oben sind, eine strafarbeit muss sein! *lach*
Antwort von:  Amunet
31.01.2016 08:32
Guten Morgen ^^

Vielen Dank für dein Kommi. <^.^>

Na ja, blöd ist McGonagall wirklich nicht, aber ob sie das was sie gesehen hat auch wahrhaben möchte? Vielleicht hat sie schlicht und ergreifend verdrängt oder wollte Strafarbeit für ungebührliches Fummeln nicht vergeben. XD

Liebe Grüße

Amunet
Antwort von:  little_butterfly
31.01.2016 10:30
Das ist ja dann wieder ein anderes Thema... XD sie ignoriert es nur...
Von:  Zxanxextxkxa
2015-03-02T13:12:20+00:00 02.03.2015 14:12
Konichiwa ;).

Sorry, dass ich dich regelrecht mit meinen Kommentaren zuspamme, aber deine Geschichten sind so unbeschreiblich schön, dass ich einfach meinen Senf zu jeder abgeben muss, sobald ich sie gelesen habe :D.

Hier wird mir zum Beispiel eine Seite an Draco offenbart, die mir bisher fremd gewesen ist. Ich weiß zwar, dass er sie besitzt (jede Medaille hat nämlich zwei Seiten), allerdings habe ich bisher keine Story gelesen, die mir das so verdeutlicht hat, wie deine es getan hat.
Bei der Szene im verbotenen Wald habe ich echt gedacht, dass Draco draufgeht. Du gestaltest es aber auch immer derbe spannend und in dieser Geschichte auch ganz ohne Cliffhanger. Wirklich bewundernswert. Deswegen liebe ich deine Fanfiction ja auch ganz besonders ^^.

Sayonara
Antwort von:  Amunet
02.03.2015 19:53
Hey! ^.^

Also wenn für dich Kommentare Spam sind, dann spam mich ruhig weiter zu. XD

Das dir die Szene im Wald gefallen hat freut mich. Das war meine erste richtige Action-Szene. ^____^ Hab mir sehr viel Mühe damit gegeben. ^^ Aber ich würde Draco doch niemals töten, wenn da ein trauernder Harry zurückbleibt. ^___~

Ganz liebe Grüße

Amunet


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