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Freunde

Need you ...
von

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Vertehen und verstanden werden ...

Freunde!
 

Was versteht man unter diesem Wort ?!

Leute die zu einem halten?!

Die einen trösten, wenn man traurig ist ?!
 

Nein, ich glaub nicht an Freundschaft, nicht an Liebe und nicht an Zuneigung. Warum auch?! Ich hatte nie die Möglichkeit Freunde zu haben. Richtige Freunde meine ich. Nicht solche Menschen, die Kriterien erfüllen. Nicht Menschen, die auf gewisse Fragen schlaue Antworten haben.
 

Ich wartete immer auf eine Person, die nicht versucht mich zu trösten, wenn ich traurig bin, sondern einen Menschen, der mit mir weint. Ich will nicht verstanden werden, ich will gelebt werden. Meine Gefühle und Gedanken sollen MIR gehören und nicht geteilt werden.
 

Alle versuchen mich zu verstehen, alle probieren mich zu verändern, doch geschafft hat es niemand. Ich habe viele *beste* Freunde, die zu mir halten, die mich mögen so wie ich bin, doch jeder versucht mich zu verstehen, mich zu erforschen, meine Lebensstil zu verändern.
 

Ich ändere mich zwar gerne für meine Freunde, aber nicht für jene, die es nicht kapieren, dass ich sie brauche, jetzt und hier, und nicht irgendwann. Nicht dann, wenn es zu spät ist. Und schon gar nicht, wenn sie mich zu verstehen versuchen.
 

Was ist so schlimm daran, nicht zu verstehen ?!

Es sind Freunde, Menschen, sie sollen auch ihr Leben haben. Oder ?!
 

Und wenn sie es nicht wollen, dass ich zu ihnen halte merke ich es selbst auch.
 

Ich lebe wie ich bin, und verlange nicht viel von meiner Freundschaft zu anderen Menschen. Ich höre gern zu, sehe die Menschen mit meinen Augen und versuche erst gar nicht sie zu verstehen.
 

Ich lasse sie leben.
 

Ich kann mich kaum erinnern an Kindergarten und Volkschule, an die Zeit dazwischen, oder an die Erlebnisse mit meinen Freunden. Ich weiß nur eins. Ich hatte einen Menschen, der mich versteht, der mich ernst nimmt. Doch nach einiger Zeit lebten wir uns auseinander. Nichts besonderes. Menschen halten nicht ewig an allem fest. Sie entfernen sich, wenn sie sich verändern, erwachsener werden. Auch ich zeige kaum noch Interesse an Freundschaft.
 

Wir wollten an die selbe Schule gehen, wollten immer zusammen bleiben, doch das Leben ist vergänglich, Liebe und Freundschaft relativ. Man kann sich nicht darauf verlassen, das Leben immer gleich zu sehen.
 

In Gymnasium, oder AHS, wie viele sagen, musste ich erst durch eine zeit durch, ohne Freunde. Eine gute Zeit, wie ich im nachhinein sagen kann. Keine Menschen, die man verletzten kann, aber auch keinen mit dem man reden kann.
 

Ich war eher eine Außenseiterin in meiner Klasse. War die einzige, die nicht redet, nicht spielt und nicht lacht. Die anderen hatten erst gar keine Chance, mich kennen zu lernen. Sie wollten es auch nicht. Das war das einzig Gute an meiner alten Klasse. Ich mochte keinen richtig, wurde wegen meines Aussehens schikaniert, manchmal sogar geschlagen. Nicht mit Fäusten, mit Worten. Sie taten mindestens genauso weh, waren schmerzhafter als Worte.

Zu Hause ließ ich meine Einsamkeit nicht bröckeln. Meine Eltern hatten wenig Schwierigkeiten mit mir. Ich war immer fröhlich nach außen, habe mich so gut es ging verstellt. Sagen wir so, ich probierte es wenigstens.
 

Keine zwei Jahre hielt ich es dort aus, viel absichtlich durch, musste wiederholen. Die Lehrer glaubten ich hätte eine Lernschwäche, Legasthenie, und andere skurrile *Krankheiten*.
 

Sie hatten damals, sowie heute, kein Recht dies zu behaupten.
 

Die neue Klasse, war besser, viel besser. Lebhafter, netter, einfach besser. Freunde finden war hier nicht schwer. Ich kannte viele, hatte gute Bekanntschaften. In dieser Zeit half mir auch eine andere Freundin, die einzige, die nicht versucht mich zu verstehen, keine Fragen stellte. Eine andere wiederum hatte mich einfach im Stich gelassen, redete seitdem kein Wort mit mir. Zeigte auch keinen Mut mir zu erklären was los ist.
 

Die andere wiederum half mir wirklich. Ich konnte mit ihr reden. Über Vieles unterhielten wir uns. Wirklich über vieles, aber nicht über alles. Nicht mein Verlangen einen Menschen zu haben, den ich jederzeit haben kann, den ich fragen kann wenn ich etwas brauche.

Obwohl sie nur wenig über mich wusste, hatte sie eine besondere Art mit mir zu reden. Sanft, aber ehrlich. Sie sagte das, was sie meinte, was sie fühlte.
 

Wir halfen uns gegenseitig. Auch sie hatte große Angst einen Menschen zu finden, der sie unbedingt verstehen wollte, einen, der sie öffnen wollte. Ihre Gefühle herausschälen wollte. Ich hatte es nicht vor, sie, wortwörtlich, ausbluten zu lassen, doch wir verstanden uns immer besser, erzählten uns immer mehr, lebten einander.
 

Keiner verstand den anderen, hatte auch keine Interesse daran es zu tun. 9 ganze Jahre kannten wir einander, doch es brauchte ganze 5 Jahre, sich einander anzupassen.

Jeder wusste wie es dem anderen ging, ohne zu fragen, wusste wie man sich verhalten würde, ohne zu wissen, was der andere dachte.
 

Das erste Mal, dass ein Mensch mir das gab, das ich erwartete. Nein mehr. Wir ergänzten uns perfekt. Waren wie Pech und Schwefel. Doch auch wir lebten uns teilweise auseinander. Sie kam auf eine andere Schule, verließ mich also.
 

Für immer ?! ... Nein
 

Wir telefonierten oft, trafen uns, auch wenn die Zeit knapp war, hatten unsere Geheimnisse voreinander, hatten aber auch nicht versucht sie zu erzählen. Wir nahmen einander hin, so wie wir einander hatten.
 

Ich begann auch wieder zu chatten, im Internet nach Freunden zu suchen. Ich habe sie auf gefunden. Doch nicht diese Menschen, die ich wollte. Jeder versuchte die anderen zu dominieren, sie zu verscheuchen, besonders wenn man neu war. Unterordnen kam für mich auch nicht in Frage. Ich baute eine Schutzmauer, ließ keinen an mich ran. Viele hatten geschafft meine Mauer anzukratzen, doch keiner durchbrach sie. Keinen nahm ich wirklich ernst.
 

Irgendwann baute ich ab, hatte Menschen, die diese Mauer waren, die mich schützten. Ohne Grund schützten sie mich. Vielleicht wegen meiner Zurückhaltung, meiner Art, oder einfach weil ich ein gutes Opfer abgab.
 

Doch zu meiner Verwunderung hatte es jemand geschafft mir in dieser Zeit ans Herz zu wachsen. Sie war jünger, aber reifer als ich. Hatte mehr Erfahrung mit Problemen und deren Lösung. Sie lebte mich, besser gesagt, sie ließ mich leben. Jetzt hatte ich zwei Menschen, die mich nicht verstanden. Zwei Menschen, die ich leben ließ.
 

Also, *Freunde* hatte ich genug, zwar nicht jene, die ich wollte, aber ich habe etwas gelernt:
 

Von Freunden darf man nicht erwarten, was man selbst will, man muss mit dem leben, was sie sind.
 

Ich erwartete zu viel, brach meine eigenen Regeln, ließ sie nicht leben, nicht an mich ran kommen, hatte große Angst. Ich hatte Angst sie zu verlieren, sie zu verletzten. Und wenn ich sie nicht an mich rankommen ließ, dann gab es keine Gefahr sie zu verletzten.
 

Doch ich enttäuschte sie, ich verletzte sie genauso, als würde ich mit Worten schimpfen. Ich hatte nicht bemerkt, wie sehr sie mich brauchten, wie gut sie mich kannten, und wie sehr sie mich mochten.
 

Jetzt probiere ich meine eigenen Regeln zu leben, sie zu beachten. Ich kann nichts verlangen, was ich selbst nicht mache. Doch ich kann, aber niemand wird es wollen. Niemand.
 

Ich habe durch diese zwei besonderen Menschen gelernt, was Liebe und Freundschaft bedeutet, was sie für mich bedeuten. Wie sehr ich sie brauche, wie sehr ich sie liebe.
 

Dafür möchte ich euch danken, wirklich. Ich hatte Angst, große Angst. Ich will euch nie wieder verlieren.
 

Hab euch lieb ...

Versuche nicht Vergangenes zu ändern, denn es ist schwer verschüttetes Wasser einzusammeLn ...

Ich sitze da, starre abwesend vor mich hin, sehne mich danach, dass jemand sagt "Sarah, warum sitzt du da so einsam, komm doch zu uns und rede mit uns, du brauchst die drei doch gar nicht, du bist doch zu gut für sie". Doch es kommt keiner. Alles um mich herum lacht, tuschelt oder macht sonst was. Und ich sitze da. Doch, da kommt mein bester Freund. Er wechselt einige Worte mit mir, ich lache. Doch dann höre ich meine eigentlich beste Freundin wieder mit diesem Mädchen, dass ich fast schon anfange zu hassen, lachen. Und noch ein drittes Mädchen lacht mit. Am liebsten würde ich mich umdrehen und ein paar gemeine Worte in die Runde streuen, doch ich schaffe es einfach nicht. Ich weiß kaum noch was ich tun soll, freue mich schon wieder auf den Abend an dem ich zu Hause heulen kann. Ich würde gerne mit jemandem reden. Aber ich tue es nicht. Langsam erhebe ich mich, wandere zu meinem Fach und schwöre mir noch nicht zu den dreien zu sehen, doch ich schaffe es nicht. Ich sehe sie lachen, meine beste Freundin dreht sich zu mir, ihr Lächeln verblasst. Sie dreht sich schnell wieder zu den andern beiden hinüber. Ich meide ihren Blick, sobald ich die drei da so sehe, wie sie lachen und ich sie flüstern höre habe ich automatisch das Gefühl sie reden über mich. Und dann wieder dieses fürchterliche Gefühl, das sich Hass nennt. Ich kann fast nichts dagegen machen.
 

Szenariowechsel
 

Ich sitze neben meiner besten Freundin, die schon wieder mit einer anderen redet und mich nicht eines Blickes würdigt. Ich blicke angestrengt auf mein Heft und vielleicht schaffe ich es sogar den Eindruck zu erwecken, dass ich mir gerade diese weniger simple Gleichung überlege, doch in diesem Moment denke ich an alles andere als an Mathematik. Ich denke eher mehr an die alten Zeiten, an dem ich mit meine Freundin noch gelacht, geweint, gelitten habe. An all den Scheiß den wir gesagt und getan haben. Aber es scheint als wäre das alles vorbei. Und wieder steigt Hass auf. Ich versteh nicht, was ich ihr getan habe. Klar habe ich einen Fehler gemacht, aber ich habe ihn zugegeben. Und dabei hat sie mir noch erzählt, dass sie nicht nachtragend ist. Also hat sie mich auch noch belogen. Der Hass wird immer größer. Bis zu dem Moment, in dem sich meine Freundin zu mir umdreht und in einem nicht mal besonders freundlichen Tonfall fragt welches Ergebnis ich bei der Gleichung hätte. Der Hass ist weg. Schon alleine die Freude darüber, endlich wieder beachtet zu werden tilgt dieses grausame Gefühl der Einsamkeit. Doch es ist auch genauso schnell wieder da als ich antworte, dass ich die Gleichung noch nicht gelöst hätte und meine Freundin entnervt die Augen verdreht. Ich würde ihr so gerne so viele Gemeinheiten an den Kopf werfen, würde jetzt gerne aufspringen, sie anschreien und ihr alles an den Kopf werfen was ich nur finden könnte. Aber es geht einfach nicht. Da ist so eine komische Sperre, die nicht zulässt, dass ich mich auf meine Beine stelle und sage was ich mir denke.
 

Jetzt
 

Jetzt ist die Sache geklärt, doch ich habe verspielt. Ich werde damit leben müssen. Sie hat eine neue beste Freundin. Und die werde ich auch nie wieder ersetzen können. Ich überlege nur noch, ob es wirklich so schlimm war, was ich getan habe, damit ich fast meine ganzen guten Freundschaften verliere. Jeder verdammte Anblick schmerzt, nur was kann ich dagegen machen ?! Gar nichts. Einfach rein gar nichts. Und dann kommt die Wut über mich selber. Und die Tränen, und der ganze gottverdammte Schmerz. Es ist ein seltsames Gefühl. Wir haben immer alles zusammen gemacht und jetzt bin ich eben nur mehr die zweite Wahl. Nie wieder wird es anders sein. Sie war schließlich zwei Jahre meine beste Freundin. Und ich kenne sie. Jetzt spiele ich eben die zweite Geige. Es wird mich alles noch viele Tränen kosten, aber ich muss einfach lernen irgendwie damit umzugehen. Das Leben ist eben nicht immer gerecht und schön.
 

*Bemerkung: Ich sammle hier, all die Deprigeschichten, die Freund und ich verfasst haben. Diese ist von einer ganz lieben Freundin, die vor kurzem eine sehr sehr gute Freundin verloren hat.
 

ich hoffe, dass sie ganz schnell wieder auf die beide kommt und nicht immer so traurig ist :) *



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2004-10-01T11:13:20+00:00 01.10.2004 13:13
Das Gefühl der Einsamkeit, der Hilflosigkeit, man fühlt sich allein gelassen, Trauer und deren Umwandlung in Hass, sieht man, wie jemandem etwas weggenommen wird, was einem doch so unglaublich viel bedeutet hat. Tränen? Ja, aber nicht nur aus Verzweiflung. Selbstachtung? Gibt es nicht mehr. Nur noch die Erkenntnis, dass man selbst Schuld ist..und man jetzt mit dieser Erkenntnis leben muss..
Wahnsinnig schön beschrieben, obwohl einiges zu kurz kommt..
Bye, DanySan
Von: abgemeldet
2004-10-01T11:05:24+00:00 01.10.2004 13:05
Die Gedanken, die einzelnen Gefühle, diese Zwiespältigkeit der Person, der Persönlichleit an sich, dieses Auf und Ab, die Schilderung der Angst, der Hilflosigkeit, des Unverständnisses, das erste Antasten/ Herantasten an neue Dinge, die Rüberbringung, Klarmachung von allem, das Sich-Eingestehen, Alt und Neu im Kontrast zu einander, Trauer, Kälte, Akzeptanz, die Hingabe, mit der du das alles ausdrückst, dich definierst..ist einfach großartig und einfühlsam beschrieben..Ich bin völlig ergriffen..
Bye, DanySan
Von: abgemeldet
2004-08-25T17:32:41+00:00 25.08.2004 19:32
Auch ich kann mich etwas mit der Geschichte identifizieren. Echt toll geschrieben!
*Weiter so*

*MfG*
Seth_girl 5000
Von:  Rury-chan
2004-08-13T12:54:59+00:00 13.08.2004 14:54
jep!!!! eine super geschichte und so taurig!!!!
Von:  RedSky
2004-06-18T18:11:34+00:00 18.06.2004 20:11
Allein schon der Titel dieses Kapitels gefällt mir sehr.
Die Geschichte ist traurig und ansatzweise kann ich sie, glaub ich, sogar nachempfinden...


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