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Wie Phoenix aus der Asche

28 Wohnungen, 7 Etagen, 1 Haus
von

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Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit

Wie Phoenix aus der Asche

28 Wohnungen, 7 Etagen, ein Haus

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

Autorin: Malin Saturn
 

Genre: Harry Potter Fanfiktion
 

Thema: Tja, dös ma 'ne gudde Froge, keine Ahnung, ich schätze Spannung, *hoffe ich jedenfalls*, Verwirrung, *mit Sicherheit*, Humor und.... Ro-man-tik, *Augen klimper*
 

Disclaimer: Also, die Charas gehören fast alle nicht mir, sondern J.K.Rowling, na ja ich denke das wissen wir ja.
 

Widmung: Bluemoon, die ein ganzes Wochenende an der Storyline mit gearbeitet hat und Knacksi (Autor von 'Schwarze Nixe', falls das euch was sagt), die für einige der Pairings und zusätzlichen Charas *die sind jetzt aber meine* zur Verantwortung gezogen werden kann. *auf die beiden verweiß* Ansonsten natürlich MIR *harharhar*
 

Kommentar:

Also, welch Überraschung, es ist mal wieder eine Harry Potter Geschichte. Ich sollte wirklich mal ein anderes Thema suchen, aber... verschieben wir es auf später. Zuerst ein paar Vorinfos, damit wir wissen, wo wir uns befinden, gell?

Ich beziehe mich nach wie vor nur auf die ersten vier Bände, einige Veränderungen des fünften passen mir nämlich nicht.

Harry und seine Freunde sind seit zwei Jahren aus Hogwarts. Es ist Sommer.

Voldemort ist im siebten Schuljahr gestorben, die Death Eater kontrollieren aus dem Hintergrund das Ministerium.

Niemand von ihnen ist wieder in Azkaban gelandet.

Uuuuuuund.... sehr wichtig... Sirius lebt *Siriusfähnchen schwenk*.

Habe ich irgendwas vergessen? Ach ja,

aaaaaaaaaaaaauch sehr wichtig... Blaise ist weiblich.
 

Prolog
 

"Wie Phönix aus der Asche wird er auferstehen und zu uns zurückkehren. Er wird die Herrschaft übernehmen, und dann..." Ein Lachen zerriss die Luft, klar, kalt und wahnsinnig.
 

***
 

Ein Schlüssel wurde in das Schloss der Haustür des Feldwegs 7 gesteckt und quietschend gab diese nach.

"Es ist perfekt, siehst du das?" Sie lächelte und sah auf die Jüngere hinunter, die nickte.

"Wie viele Wohnungen sind doch hier gleich?", wandte sie sich an die ältere Hexe, die sie aus überaus dicken Brillengläsern ansah.

"28."

Die beiden jungen Frauen nickten sich zu.
 

***
 

"Du willst sie herholen? Mir welcher Begründung?" Der Zauberer beugte sich vor und sah den anderen an. Er kannte ihn schon seit 22 Jahren.

"Die Begründung wird weniger das Problem. Die Frage ist, wo soll sie wohnen. Sie ist eine Muggelgeborene, das solltest du nicht vergessen. Es muss sicher sein, andernfalls können wir es nicht verantworten, sie so dicht der Gefahr auszusetzen."

"Ich hätte da eine Wohnung, die sicher ist.", mischte sich ein sehr viel jüngerer Zauberer ein.

"Gut. Dann sorge du für die Unterkunft, wir machen den Rest."

Der Jüngere lächelte und nickte. Seine grünen Augen glimmten.
 

Sie waren wieder alle zusammen.
 

***
 

blaue kornblume
 

Blaue Kornblumen wiegen sich im Sommerwind, der ihnen Geheimnisse zuträgt, die sie hören und lächelnd in sich aufsaugen, um sie im Herbst mit sich in die Tiefen des dunklen Bodens zu nehmen, als würden sie sagen:
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Terry sah zu Lupin auf. Er legte den Kopf leicht schief. "Und? Was wollen Sie jetzt tun?" Er schaffte es sogar ein Lächeln zustande zu bringen. Lupin machte Mandy, die neben ihm auf dem Stuhl saß, nicht die Sorgen, es war Mad Eye Moody, dem sie nicht ganz traute.

Es war verrückt, das wusste sie.

Sie wünschte Dumbledore wäre hier.

"Wir werden euch jetzt Veritaserum verabreichen und die Wahrheit aus euch herausquetschen." Sein Auge rollte und Mandy wich ein Stück zurück.

"Nein, das werden wir nicht tun.", mischte sich Lupin ein.

"Noch nicht.", setzte Snape nach.

"Erzählt! Verdammt, ihr müsst doch einsehen, was auf dem Spiel steht. Ihr habt geholfen, ob direkt oder nicht, dass Voldemort wieder an die Macht kommt.", rief nun Sirius.

"Aber nur für einen Monat.", schränkte Terry ein.

Und die anderen stutzten.
 

***
 

"Was soll das heißen, für einen Monat?" Lucius runzelte die Stirn und sah zu Draco, der sich in seinem Stuhl zurück lehnte.

"Das werdet ihr in einem Monat sehen.", lächelte Blaise.

Lucius stürzte vor und packte sie am Kragen.

"Du wirst das JETZT erzählen!" Da klammerte sich eine andere Hand um seinen Arm.

"Lass das, Lucius. Mach das mit deinem Sohn.", wies Antonin ihn zurecht.

Dieser glaubte sich verhört zu haben.

"Hey.", protestierte Draco "Hör auf meinen Vater auf mich zu hetzten, ich habe es schon schwer genug!"

"Was?", fragte Lucius verständnislos, ließ aber von Blaise ab.

Nun trat Bellatrix vor und drehte ihren Zauberstab ungeduldig zwischen den Fingern.

"Ich weiß was hier läuft. Antonin und Lucius mögen ja Hemmungen haben dich zu foltern, aber ich habe sie nicht Miss Zabini, oder sind Sie inzwischen Mrs Dolohov?"

Lucius sah überrascht auf.

"Versuch es doch. Bella.", zischte sie und diese ließ sich nicht lange bitten.

"Cruci....", weiter kam sie nicht, denn Draco hatte sie inzwischen entwaffnet.

"Wo hat er den Zauberstab her?", rief Istave Lestrange.

Lucius sah ihn sich genauer an und fuhr dann fahrig in seine Taschen.

"Das ist ja meiner!", schrie er.

"Taschendieb.", grinste die Zauberer.

"Man merkt, dir fehlt die Erziehung.", schüttelte Blaise den Kopf und blinzelte zu Malfoy Senior.

"Schluss jetzt. Ich will endlich wissen was ihr getan habt und wer noch alles mit drin hängt.", blaffte nun Rodolphus.
 

***
 

"In alphabetischer Reihenfolge?", fragte Mandy.

"Machst du dich über uns lustig?", fragte Snape.

"Würde mir nie einfallen, Professor. Das ist unsere voller Ernst, sind nämlich 'n paar.", mischte sich Terry ein.

"Wie viel?"

Mandy legte die Stirn in Falten und tippte nachdenklich den Finger gegen ihre Nase.

Es schien als begann sie zu zählen, was Terry nur ein Grinsen entlockte, wusste er doch ganz genau, das weder er, noch sie nachzählen mussten. Aber die Phoenix Order begann langsam zu köcheln und wann konnte man schon mal einen von denen ungestraft, wenn man so was in ihrer Situation sagen durfte, ärgern?

"34?", sie sah zu Terry, der nachdenklich nickte. "Ja, kommt hin."
 

***
 

"VIERUNDDREISSIG?", rief MacNair, nachdem sie gebannt, auf Blaise Lippen gesehen hatten, die sich stumm bewegten, während Draco endlos langsam mit den Fingern zu zählen schien.

"War das einen Klassenaufgabe, oder was?"

Blaise schüttelte den Kopf.

"Pancy und Justin sind vorher gestorben.", lächelte sie unschuldig.

Dolohov konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen.

"Dann ging Parkinson also auf euer Konto."

"Ging nicht anders, sie hat zu viel gewusst und wollte es zu früh ausplaudern."

"Wer war es?"
 

***
 

"Ich denke nicht, dass das jetzt noch eine Rolle spielt, oder?" Terry sah auf.

"Was hat sie zu viel gewusst, das die Kinder der Phoenix Order zu Mördern wurden?"
 

"Alles.", sagten die vier gleichzeitig.

traute Häuslichkeit

Kapitel eins
 

Einige Monate zuvor
 

Samstag, 31. August
 

Die junge Frau sah aus dem Fenster und schaute auf die dahinfliegenden Bäume.

Nervös vor Freude trommelte sie mit den Fingern den Takt von der Musik, der viel zu laut aus ihren Kopfhörern drang, doch das störte sie nicht im Geringsten.

Der Schaffner entwertete ihren Fahrschein.

Kurz darauf stopfte sie hastig ihre Kopfhörer in die Tasche und zog sich die Jacke über.

Sie musste über sich selber grinsen, als sie, wie ein kleines Kind, hibbelig mit den Füssen wippte.

Das letzte Mal war sie vor zwei Jahren in der Stadt gewesen.

So lange und doch so kurz.

Noch ehe die Haltestelle durchgesagt wurde, stand sie an der Tür und spähte hinaus.

London.

Bald war sie zu Hause.

Ob sich viel verändert hat, fragte sie sich.

Riss dann, sobald der Zug hielt die Tür auf und sprang auf den Bahnsteig.

Ein älterer Herr reichte ihr den Koffer heraus, den sie auf zwei Rollen hinter sich herzog.

Eine Tasche über ihren Schultern und eine zweite in der Hand, ging sie aus der Bahnhofshalle.

Sie sah sich um. Niemand ihrer Familie lebte mehr, doch man hatte ihr gesagt, dass man sie abholen würde. Irgendwas steckte dahinter, doch sie würde schon noch herausfinden, was es war.

Jemand rempelte sie an.

Fast schon hatte sie ihren Zauberstab gezogen und einen Fluch auf den Lippen, als sie sich verwundert umwandte.

"Du bist sicher auf den Weg nach Hause, ich begleite dich ein Stück, Herm."

"George?"

"Pscht, ich bin inkognito."

Nun war das Mädchen kurz davor vor Lachen laut los zu schreien, die roten Haare waren ja auch überhaupt nicht auffällig.

Keine Sekunde später saß sie in einem Auto.

Auch der Fahrer kam ihr verdächtig bekannt vor. Das Grinsen verriet ihr, dass sie sich nicht irrte.

"Du hast also immer noch einen Faible fürs Autofahren, Fred."

"Morgen, Herm. Du wirst immer hübscher. Gibt es einen Mr. Granger?"

"Flirt hier nicht rum, Dumpfbacke, gib Gas.", ordnetet George an und Fred gab Gas, dass die anderen in die Sitze gedrückt wurden.
 

***
 

"Hier ist es. Nur von Magiern bewohnt. Keine Angst, bis jetzt haben wir alle bis auf einen überprüft. Hier bist du sicher."

Sie bremsten vor einem siebenstöckigen Haus, das sich wie aus dem Nichts, in einer Gasse auftat.

"Und was ist mit dem einen?" Hermione wurde immer mulmiger. Warum wurden ihre neuen Nachbarn überprüft?

Und wo war sie überhaupt? Mal ganz davon abgesehen, das sie noch nicht einmal genau wusste, warum sie hier war.

Herm sah auf das Klingelschild.

"Da steht Black.", wunderte sie sich.

"Ja, du heißt ab jetzt Black.", erwiderte Fred

"Ich heiße Black?" Herm riss die Augen auf.

"Du heißt Black.", nickte nun George.

"Warum?"

"Das erklären sie dir heute Abend."

"Wer?"

"Die Phoenix Order.", sagten nun die Zwillinge gleichzeitig.

"Was?" Herm war sprachlos.

Die Tür zu ihrer neuen Wohnung fiel ins Schloss. Fred ließ die schwebenden Taschen auf den Boden sinken.

"Dein Nachbar, der Neue. Aber ich denke nicht, dass er irgendwie gefährlich wird. Das würden wir sonst wissen.", nickte er.

Hoffe ich jedenfalls, setzte er noch in Gedanken hinzu.

Hermione wurde zusehends unsicherer.

"Ach und wenn, kannst du ihn ja mit deinen Sexappeal besiegen.", grinste Fred und George lachte.

Fred schwang seinen Zauberstab und zauberte ein wahres Festgelage an Essen auf den Tisch.

"Damit du bis heute Abend nicht verhungerst."

"Sie soll doch nicht platzen.", schüttelte George den Kopf.

"Aber sie sieht hungrig aus."

"Eher elend. Wir holen dich heute Abend ab. Wir gehen auf eine Geburtstagsfeier. Bis heute Abend. Lege einen Apparierschutz um deine Wohnung."

Dann disapperierte die beiden mit einem lauten Knall.

Hermione stand im Zimmer und ihr war zum Heulen zu Mute.

Sie steckte mitten in einer Undercoveraktion der Phoenix Order, nur wusste sie nicht genau warum.

Für erste hieß es wohl abwarten. Man würde ihr heute Abend schon ein paar Fragen beantworten.

Hoffte sie jedenfalls.
 

***
 

Es knallte in ihrer Wohnung und Herm wirbelte erschrocken herum. Ihre Hand umklammerte ein Badetuch.

"Du solltest dringend einen Apparierschutz um deine Wohnung legen.", belehrte sie Ginny, die mitten in ihrer neuen Wohnung stand. "Und erst recht, wenn du nackt herum läufst, nicht auszudenken, wir wollten erst Ron dich abholen schicken."

"Ron?", fiepte Hermione.

"Ich mach das mal." Schon wirbelte sie mit den Zauberstab in ihrer Hand und ihre Wohnung war sicher.

Hermione hatte sich inzwischen etwas angezogen.

Dann wurde sie auch schon fortgeschleift. Herm schloss sorgfältig die Tür ab und steckte den Schlüssel ein.

Ginny indes musterte eingehend das Schild von ihrem Nachbarn.

"Weißt du schon wer er ist?", fragte sie Herm, doch diese schüttelte den Kopf.

"Soll im Ministerium arbeiten. Wir fragen morgen Millicent."

"Millicent?"

Die beiden Frauen gingen die Treppe hinunter.

Wieder wurden sie von Fred chauffiert.

"Black.", murmelte Herm. "Weißt du was lustig ist? Tatze hat heute auch Geburtstag und..." Herm stockte.

Er wird dreiundvierzig und heißt...

"Sirius.", grinste Fred. "Was meinst du wo wir hinfahren."

Da war Hermione sprachlos.
 

***
 

Vorm Grimmauldplatz Nr. 12 bremste Fred und sie stiegen aus.

Eine junge Frau, kaum älter als Herm selber öffnete ihnen die Tür. Dahinter kam ein großer schwarzer Hund, auf dessen Rücken ein etwa dreijähriges Mädchen saß.

"Lena. Du sollst doch Daddy nicht immer als Reittier zweckentfremden.", belehrte die Hexe das Kind, das nur frech grinste und der Hund hechelte fröhlich, bevor er sich in einen Mann verwandelte, der Lena geschickt in seinen Händen auffing.

"Bist du also wieder da Hermione und unversehrt. Wie ich gehört habe, sind wir jetzt verwandt." Er stellte seine Tochter auf die Füße und umarmte die sprachlose Herm.

"Hallo, ich bin Loreley Black.", stellte sich nun die Frau vor und es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich erst zweiundzwanzig war.

"Jetzt raff ich das erst. Du bist verheiratet, mit ihr! Und hast eine Tochter!?" Herm starrte Sirius an und die Zwillinge nickten eifrig.

"Das passt ja zusammen, genial, aber manchmal sehr zerstreut.", kam es da vom Türrahmen.

Herm wirbelte herum.

"Harry.", rief sie und drückte ihn an sich. "Bitte sag mir, dass wenigstens du nicht verrückt geworden bist."

"Verrückt? Wieso verrückt?"

"Ach, vergiss es.", winkte sie ab.

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.", gratulierte sie Sirius.
 

***
 

Die Kerzen brannten langsam herunter und Lena wurde ins Bett gebracht.

Als erstes hatte man sie ins Bild gesetzt.

Die Phoenix Order glaubte, das die Death Eater dabei waren einen Trank zu finden, der den dunklen Lord wieder ins Leben zurückrufen konnte. Sie, die Phoenix Order, hatten ihrerseits Leute eingeschleust, den Fortschritt auszuspionieren und zu stoppen.

"Und warum bin ich hier?"

"Wegen deiner Genialität.", nickte Fred fest überzeugt und fing sich einen Rippenstoß von George ein.

"Nein.", schüttelte Sirius den Kopf. "Du bist die Einzige, die das Wissen hat und die seit zwei Jahren nicht gesehen wurde. Was wir brauchen ist vor allem Zeit. Dein Hauptfach ist doch Zaubertränke. Du wirst die Assistentin von meiner Frau. Sie arbeite in der Uni. Dann kannst du auch weiter studieren. Ihr zwei werdet auch einen Trank brauen, genau den gleichen, oder sogar besseren, das spielt eigentlich keine Rolle. Nur eins ist wichtig. Er muss fertig sein, bevor..."

"...die Death Eater ihren fertig haben.", vollendete Herm den Satz.

"Ist Miss Granger also wohlbehalten angekommen.", schnarrte eine ihr vertraute Stimme. Der Gesichtsausdruck von Sirius verriet ihr nur all zu gut wer es war.

"Professor Snape, Sie gehören also auch hier zu." Hermione war aufgestanden und reichte ihm die Hand.

"Scheint wohl so."

Er musterte sie abschätzend und ergriff die dargebotene Hand. "Ich hoffe Sie werden uns nicht verloren gehen."

"Dafür werde ich schon sorgen, Severus.", mischte sich nun Loreley ein. "Dazu bin ich ja da."

"Ich denke immer noch dass Miss Granger die falsche Wahl ist. Sie ist eine Muggelgeborene, zu gefährlich.", warf Snape ein.

"Aber alle anderen würden Verdacht erregen. Sie es ist am unauffälligsten.", bemerkte Ron

"Außerdem heißt sie jetzt Hermione Black.", belehrte ihn Sirius und sah stolz zu Herm.

"Sehr einfallsreich." Severus verdrehte die Augen.

"Wer von den Death Eatern braut den deren Trank, oder haben sie irgendwelche Wissenschaftler angeheuert?", wandte Herm sich an Loreley.

"Das ist die Frage. Wahrscheinlich schon. Wir glauben, dass von denen niemand weiß, was sie wirklich tun. Der Clou der Geschichte ist, das jeder nur an einem Teil arbeitete und so hat niemand den wirklichen Überblick oder gar das ganze Ziel im Auge."

"Aber woher wisst ihr dann, was es wird?"

"Insiderinformationen aus dem dunklem Rat.", warf Lupin ein und sah Severus an.

"Verstehe." Hermione nickte.

"Die Frage ist, ob du mitmachst.", schaltete sich nun Harry ein.

Gequält sah sie auf. "Habe ich denn noch eine Wahl?"

"Nein, eigentlich nicht." Das war nun Loreley, die sie angrinste. "Du sollst die Beste in Zaubertränke sein, wenn ich die Begeisterung von Professor Louis von deiner alten Uni und den Geschichten von Harry trauen darf."

"Wahrscheinlich hat er sie ausgeschmückt und mich gut aussehen lassen, weil wir Freunde sind.", versuchte sie das Lob herabzuspielen.

"Severus gibt es noch nicht zu und auch mein herzallerliebster Schwager war derselben Meinung und der würde so was nur über seine Leiche zugeben.", setzte Sirius nach.

Hermione nickte, auch wenn sie nicht wirklich verstand.

Musste sie Loreleys Bruder kennen?

"Gut. Wann soll ich anfangen?"

"Montag. Um Acht in meinem Büro, Zimmer 308. Deine Vorlesung ist halb neun.", ordnete Loreley an.
 

***
 

Harry lenkte das Auto sicher über die nächtlichen Straßen von London.

"Was denkst du?", fragte er Herm, die neben ihm saß.

"Im Moment überlege ich noch, was ich davon halten soll. Als ich heute Morgen losfuhr, mit Sack und Pack habe ich mich wirklich gefreut, aber jetzt... Ich habe ein ungutes Gefühl. Es kommt mir komisch vor, dass sie mich ausgesucht haben. Snape hat Recht. Ich bin nicht dafür geeignet."

"Doch, dass bist du.", bestimmt Harry und parkte vor dem Haus. Er drehte sich zu ihr um und sah sie ernst an.

"Nicht die Phoenix Order hat dich hergeholt, auch wenn sie das glauben. Das waren wir."

"Wir?" Herm runzelte die Stirn, doch ehe sie noch fragen konnte, war Harry auch schon ausgestiegen.

"Was meinst du mit wir?", fragte sie ihn, doch er schüttelte kaum merklich den Kopf, als die Weasleys auftauchten.

"Ihr müsst ja wie der Henker gefahren sein.", sagte Ginny.

"Blödsinn." Harry schüttelte den Kopf.

Zusammen traten sie, sehr zu Hermiones Verwunderung, alle in den Hausflur.

George schloss die Wohnung 1B auf und winkte ihnen zu. Herm wollte etwas fragen, doch kam sie nicht dazu, denn Harry verschwand in die Wohnung 2C.

Ginny hatte offensichtlich in der fünften Etage eine Wohnung und versprach Herm am nächsten Morgen, das Haus zu zeigen.

Dass Ron und Fred je eine Tür in der Sechsten aufschlossen, wunderte sie nun gar nicht mehr.

In der siebten Etage, wo sie selber seit heute morgen wohnte, gab es neben ihren nur zwei Klingelschilder. Herm machte sich nun doch die Mühe, diese zu lesen.

"C. und L. Flint", murmelte sie. Nein, die kannte sie nicht. Sie kannte nur einen Flint, und der hieß Marcus. Auf der anderen Seite stand. "Zabini".

Herm runzelte die Stirn.

Erneut riskierte sie ein Blick auf das Nachbarschild, doch da war nach wie vor nichts.

Auch gut. Jetzt wo sie wusste, das Harry, und die Weasleys nicht weit waren, konnte nebenan auch der gesamte versammelte dunkle Rat sitzen und den Geist von Voldemort beschwören, das war ihr im Moment einerlei.
 

***
 

petersilie
 

In traute Häuslichkeit wohnen wir jetzt zusammen und werden Freunde, nein Familie gar.

Wir werden deine Hände wärmen, wenn dir kalt ist. Wir werden dein Kopf kühlen, wenn du zu brennen beginnst.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Sonntag, 1. September
 

In der siebenten Etage des Hauses Feldweg 7 schloss ein missgelaunter junger Mann seine Tür auf. Es war früh am Morgen und niemand sonst war im Haus schon wach.

Er hatte soeben erfahren, wer seine neuen Nachbarn im ganzen Haus waren und bis auf eine kannte er sie alle.

Er hätte nicht auf Millicent hören dürfen.

"Verdammt, warum habe ich auch vorher nicht die Klingelschilder gelesen, bevor ich den Vertrag unterschrieben habe.", fluchte er leise, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war. Nachdenklich sah er auf sein Türschild und beschloss es vorerst nicht anzubringen.

"Black.", murmelte er. Das stand auf der Tür neben seiner Wohnung, den einzigen den er nicht zuordnen konnte, denn laut Vermieterin wohnte da seit gestern eine junge Frau. "Sehr hübsch und intelligent.", äffte er sie nach und schnaubte dann verächtlich. "Der Name allein reicht schon, um sie nicht zu mögen."
 

***
 

Hermione wachte auf und gähnte.

Von nebenan ertönte gedämpfte Musik.

"Das ist Lärmbelästigung.", grummelte sie und schielte auf die Uhr.

"Halb acht!" Wütend versuchte sie die Wand, die an die Nachbarwohnung grenzte in Grund und Boden zu starren.

Schließlich stand sie genervt auf.

Sie war kaum angezogen als es klopfte.

Ginny stand vor der Tür und dirigierte sie nach unten.

"Jetzt sind so gut wie alle wach."

"Also." Sie blieb vor der Wohnung 1A stehen. "Hier haben wir Neville Longbottom." Als sie klingelten hörte man von drinnen nur ein gehetztes. "Ich komme gleich." Dann krachte es und ein "Kommt später doch noch mal.", ertönte.

Herm hob besorgt die Augenbrauen, doch Ginny schien das nicht zu kümmern.

Gleich daneben wohnte George, aber das wusste sie ja schon.

In der 1C hauste Seamus Finnigan, dessen Türklingel kurz nach dem Läuten explodierte.

"Was hast du getan?", fragte Ginny, den leicht rauchenden Seamus, als dieser öffnete. "Ich wollte was ausprobieren. Hat irgendwie nicht geklappt. Hey, Herm. Du jetzt auch hier?"

"Irgendwas riecht hier komisch.", schnüffelte diese und ein entsetzter Seamus hechtete zurück in die Wohnung. Die Tür flog zu.

"George tickt so zweimal die Woche aus, seit er zwischen den beiden wohnt.", kicherte Ginny und ging zur letzten Tür, an der Brown und Thomas stand.

"Sie haben so 'ne Art WG. Aber mal unter uns. Das glauben wir nicht, auch wenn sie es steif und fest behaupten." Sie klopfte.

Als Dean öffnete, hörte man aus einem der anderen Zimmer Computermusik.

"Hallo Herm, habe schon gehört, das du kommst."

"Spielt Lavender schon wieder?", fragte Ginny.

"Immer noch." Dean verdrehte die Augen, "Langsam drehe ich durch. Warum musste ich ihr auch unbedingt die Funktionsweise eines Computers erklären, seit dem ist sie von dem Spiel nicht wegzukriegen. Karre Schotter und die Meuchelmörder scheint es ihr angetan zu haben."

"Verstehe."

"Kannst du das Ernie geben?" Er reichte ihr ein Buch und sie nickte.

"Also, kommen wir zur zweiten Etage."

Bei 2A öffnete Lisa Turpin die Tür, die ein Wollknäuel in der Hand hielt.

"Morgen Herm. Ich dachte du kommst erst in zwei Tagen."

"Ging alles schneller als gedacht.", grinste Ginny.

"Euer Nachbar in 7C ist übrigens eingezogen."

"Ach. Und wie ist er?" Ginny beugte sich vor.

"Keine Ahnung. Habe nur ein paar Kisten gesehen."

Adrian Pucey aus 2B war nicht da und so klingelten sie bei Harry 2C.

Dieser öffnete, gähnend.

"Zeigt dir Ginny also das Haus. Und schockiert?"

"Eher begeistert.", schüttelte Herm den Kopf.

"Dann wart ihr noch nicht in der vierten."

"Da kommen wir gleich hin."

Nebenan in 2D wurde die Tür nicht geöffnet. "Sie sind unterwegs.", erklärte Ginny und Herm las die Namen. "Boot und Brocklehurst. Terry und Mandy?"

Die andere nickte und stieg eine Etage höher.

"Aha, die dritte Etage.", sagte Herm, als sie das erste Klingelschild musterte.

Sie wollte gerade bei "Patil" 3A klingeln, als die Tür von 3C "Nott" aufgerissen wurde und ein überaus wütender Theodor die Treppe in die vierte Etage hoch stürzte.

Laut hämmerte er gegen die Tür der Wohnung 4C.

"Parvati, hör auf Möbel zu verrücken!", schrie er und diese öffnete auch prompt.

"Ich verrück doch keine Möbel, ich tanze.", sagte diese ruhig. Da öffnete sich die Tür neben Herm und Ginny, die erstaunt das Schauspiel verfolgten.

Gähnend sah auch Padma zu den beiden hoch, zuckte mit den Schultern, lächelte Herm zu und ging wieder zurück.

Herm las die anderen Schilder. "Crabbe? Das ist doch ein Witz?"

"Nein, durch aus nicht, aber wenn dich das schon begeistert, wird dich die vierte umhauen.", meinte Ginny leicht zynisch.

Als sie bei 3D "MacMillan und Abbott. Hannah und Ernie wohnen also zusammen, so was habe ich mir in Hogwarts schon gedacht.", grinste Herm. Ginny klingelte und sagte: "Hannah räumt bestimmt Ernies Zimmer ein. Damit droht sie ihm jetzt schon seit sie hier eingezogen sind."

Und tatsächlich sahen sie wie die Bücher und Pflanzen durch die Luft flogen.

"Hier, das sollen wir dir von Dean geben." Ginny reicht ihm ein Buch. Dann gingen sie weiter.

Eine Etage höher wohnten Alicia Spinnet und Angelina Johnson nebeneinander. Dann folgte in 4C Parvati, aber das wussten sie ja bereits.

Schließlich standen sie vor 4D.

"Bulstrode und Goyle?"

Ginny nickte. "Sie kann fantastisch kochen und ich wette Vincent ist auch wieder hier. Fresssäcke, aber total."

In der fünften Etage angekommen, flog ihnen die Tür von 5A fast um die Ohren. Marcus Flint kam heraus gestürmt und warf einen Ball gegen die Tür von 6A. Die, keine Sekunde später auch geöffnete wurde und Oliver Wood klammerte sich entrüstet an das Geländer.

"Das hättest du mir auch freundlicher zurückgeben können, Flint.", giftete er.

"Man spielt auf dem Balkon kein Quidditch, Idiot.", zischte dieser zurück.

"Hallo, Herm, willkommen im Haus.", sagten beide gleichzeitig und waren wieder in ihren Wohnungen verschwunden.

"Ist 'ne Menge los hier, 'ne?", grinste da Susan, die in den Türrahmen von 5C lehnte. Eine Tür vorher 5B wurde auch geöffnet und Terence Higgs sah hinaus.

"Immer dieser Krach.", beschwerte er sich.

Dann sah er ungläubig zu Herm. "Dann habe ich mich also doch nicht getäuscht.", murmelte er. "Du hast ja einen eigenartigen Humor dich Black zu nennen."

"Das war nicht ihre Idee.", mischte sich nun Ginny ein.

"Seit wann bist du da?", fragte nun Susan.

"Theoretisch seit gestern Abend."

"Dein Nachbar ist auch seit heute morgen da."

"Wer ist es denn?"

"Keine Ahnung. Aber Trelawney lässt nur Leute, die sie kennt hier wohnen."

"Trelawney?" Herm sah verwundert auf.

"Ihr gehört das Haus. Wusstest du das nicht?"

Herm schüttelte den Kopf.

"Hier wohne ich.", sagte Ginny stolz, als Terence und Susan wieder in ihrer Wohnung war.

"Ich weiß.", nickte Herm.

"Ach ja, richtig."

In der sechsten Etage 6A wohnte Oliver, denn sie nicht stören wollten. Daneben stand Smith auf dem Schild und besagter kam gerade die Treppe hinauf.

Zacharias kam gerade vom Einkauf.

"Dann sind wir ja jetzt fast wieder komplett.", grinste er und schloss 6B auf.

"Wir sehen uns."

Ginny ließ es sich nicht nehmen, ihren jüngsten großen Bruder heraus zu klingeln. 6C "Weasley" wurde von Ron, mit einer Eule auf dem Kopf, lesend, geöffnete.

"Harry hat gerade angerufen, er lädt uns zum Mittag ein."

"Was macht Pigwid auf deinem Kopf?", fragte Ginny.

"Er findet das Buch sehr spannend. Also, bis dann."

"Telefon?"

"Unsere hauseigenen Schwarzmagier waren dagegen, aber sie wurden schlicht weg überstimmt. Dean hat den ganzen Kram besorgt und angeschlossen. Die Kamine können wir aus Sicherheitsgründen nicht benutzen?"

"Hier wohnt Fred und seine Experimente." Ginny deutet auf 6D.

"Experimente?"

"Die D Wohnungen haben alle ein Zimmer mehr und wir glauben, das er das eine Zimmer als Labor missbraucht.", erklärte die Schwester.

"So und damit ist der Rundgang fast zu Ende."

Ginny deutete auf die Tür 7A "Dort wohnt Blaise, aber sie ist kaum da. Und 7D wohnen die Schwestern von Flint. Cathleen und Laureen. Sie sind beide furchtbar lieb und mal ganz unter uns." Ginny senkte die Stimme. "Wir sind uns sicher, das zwischen Cathleen und Harry was läuft. Die beiden machen gerade ihre Ausbildung als Auror. Aber wenn Marcus das mitkriegt, brennt die Luft, darauf muss er schonend vorbereitet werden."

Hermione grinste. Das konnte sie sich denken.

"Und Laureen?"

"Irgendein Amt. Keine Ahnung. Wir haben noch ne halbe Stunde, bevor wir runter gehen. Holst du mich ab?"

Herm nickte und ging dann in ihre eigene Wohnung.

Nebenan 7C hatte immer noch kein Namensschild.
 

***
 

Die smaragdgrünen Flammen im Kamin schlugen höher.

Blaise trat aus dem Feuer und ging zu dem Zauberer hinüber, der mit dem Rücken zu ihr stand.

"Und?", fragte er schlicht.

"Sie sind ja so dumm. So naiv.", lächelte Blaise.

"Sie wohnt genau neben mir. Habe sie eben noch gesehen, wie sie misstrauisch das Schild von Mister X begutachtet hatte und dann in ihrer Wohnung verschwand."

"Dann haben sie, sie also tatsächlich Black genannt?"

"Ja."

Antonin drehte sich zu ihr um und nun musste auch er lächeln.

"Schön."

"Phantastisch.", hauchte Blaise ihm auf die Lippen.
 

Montag, 2. September
 

Am anderen morgen klingelte es an Herms Tür und sie ging um zu öffnen. Stirnrunzelnd sah sie auf die Uhr, es war noch nicht mal sechs und an einem Montagmorgen?

Ob irgendwas passiert war?

Vor der Tür stand Blaise, die sie fröhlich angrinste.

"Tatsächlich, ich wollte Terence nicht glauben. Du bist also die mysteriöse Miss Black."

"Es ist noch nicht mal sechs.", sagte Herm.

"Hast du noch geschlafen?" Blaise war nun doch etwas erschrocken.

"Nein, nein, schon gut."

"Wer wohnt denn in unserer Mitte?"

Herm zuckte mit den Schultern und in Blaise Augen begann es zu funkeln.

"Dann sehen wir doch mal nach."

Entschlossen ging sie auf die Tür zu und noch ehe Herm sie davon abhalten konnte, drückte sie auf den Klingelknopf.

Lautes Türschrillen ertönte in der Wohnung, dann war Stille.

Blaise legte den Kopf schief um besser hören zu können.

Dann ertönten fluchende und schlurfende Geräusche. Irgendwas fiel in tausend Scherben um. Herm senkte schon schuldbewusst den Kopf. Noch hatte sie Zeit wegzulaufen...

Was sollte sie jetzt noch sagen? Hey, morgen, auf gute Nachbarschaft. Und brauchst du 'ne neue Vase?

Die Tür von 7C schwang auf und Herm sah zwei nackte Füße.

Dann zwei Beine, eine Shorts, einen Morgenmantel und schließlich ein genervtes Gesicht. Der junge Mann hatte eine Toastscheibe zwischen den Zähnen und seine Harre standen nach allen Seiten zu Berge.

Er war eindeutig gerade erst aufgestanden.

Mit eiskalten Augen wurden sie angestarrt.

Herm schluckte.

seien wir vorsichtig...

Kapitel zwei
 

Immer noch Montagmorgen
 

Blaise zog verblüfft die Augenbrauen hoch. "Draco?"

"Malfoy!", rief Herm erschrocken.

Kurz darauf flog die Tür von 7D auf und Flints Schwestern, die Herm bis dahin nur vom Namen her kannte, starrten auf den Flur.

"Du bist also Draco Malfoy.", rief die jüngere und Herm stellte neidlos fest, das Marcus ausgesprochen hübsche Schwestern hatte.

Draco nahm den Toast aus dem Mund und musterte sie.

Unter ihnen öffnete sich die Tür von Fred, der nichts Besseres zu tun hatte, als seinen Bruder und damit auch alle anderen aus den Wohnungen zu hämmern.

"Ron, Ron, Malfoy ist Mister X neben Herm."

Kurz darauf versammelten sich immer mehr in der siebenten Etage und Dracos Blick wurde immer misstrauischer.

"Aber warum hast du dein Namensschild denn nicht angebracht?", fragte Terence.

"Damit ich vor euch meine Ruhe habe."

"Das ist nicht besonders nett.", stellte Susan fest.

"Das ist mir scheiß egal.", gab Draco zurück.

"Hältst du das für klug, Mill? Ausgerechnet Malfoy neben Herm?", fragte nun Harry und Draco verzog verächtlich das Gesicht.

"Es war gerade keine andere frei, aber du kannst ja gerne mit ihr tauschen.", sagte diese.

"Das ist doch auch nicht besser.", beschwerte sich Draco.

Da rief Marcus erschrocken auf: "Verdammt, schon so spät." Und schon rannte er hinunter.

Mit ihm auch alle anderen Hausbewohner, allein Herm und Blaise blieben stehen.

"Was?!", fragte Draco gereizt.

"Das ist unfassbar." Herm schüttelte den Kopf und hatte das Gefühl, als würde ihr neuer Nachbar sie mit den Blicken aufspießen.

Blaise lächelte.

Das würde ja viel einfacher als erwartet, dachte sie und ging fröhlich die Treppe hinunter.

Herm verschwand in ihre Wohnung und schloss hinter sich die Tür ab.

"Großartig.", murmelte sie. "Da hätte Voldemort höchst persönlich neben mir einziehen können.".
 

***
 

Hermione sah sich in dem großen Gebäude um. Dann auf ihren Zettel in der Hand.

Darauf standen ein Name und eine Zimmernummer.

Suchend lief sie einen Treppe hinauf, dann noch einen und gelangte schließlich unter das Dach. Der Gang erstreckte sich scheinbar endlos.

Magisch vergrößert, dachte sie noch und blieb vor einer Tür stehen.

Raum 308.

"Hier ist es." Sie klopfte an und trat auf das Herein ertönte hinein.

"Loreley?", fragte sie.

"Ja, ja, komm rein.", rief jemand zwischen Regalen.

Die junge Frau kam ihr lächelnd entgegen.

Ihre langen, blonden Haare, waren in einer merkwürdigen Frisur nach oben gezwirbelt und standen in allen Richtungen ab.

"Hi, Hermione."

"Setzt dich, dann erzähle ich dir was du so zu tun hast." Und Loreley begann ohne ein eine weitere Vorwarnung.

Hermione schwirrte der Kopf, doch sie nickte tapfer.

"Das sind die Schlüssel zu dem Büro. Und das, der zum Labor. Verliere sie nicht."

Hermione nickte erneut ernsthaft und knüpfte diese sogleich an ihr Schlüsselbund und steckte diesen wieder in ihren Umhang.

"Also, alles was du tun musst, ist mir zu assistieren. Vorerst. Mal sehen..." Sie blickte sich vorsichtig um, als würde sie etwas suchen.

"Hier, lies das."

Sie zog ein Ordner aus dem Regal und reichte ihn Herm.

Diese wollte das Ungetüm öffnen, doch Loreley schlug den Deckel sofort zu.

"Nicht jetzt. Zu Hause."

Hermione nickte. Die Uhr zeigte neun. Die erste Vorlesung hatte längst begonnen.

"Das fängt ja schon gut an.", murmelte sie.

Loreley sah betreten auf. "Tut mir Leid. Das habe ich total verpeilt."

"Egal.", winkte Herm ab und stand auf.

"Ich komm gleich wieder." Sie ging zur Tür und trat auf den Flur. Suchend sah sie sich um.

Hier irgendwo musste es doch eine Toilette geben, dachte sie gerade, als ein grünes Schildchen aufblinkte.

Sie lächelte.

Wie gut, wenn man in der magischen Welt lebte.

Sie eilte darauf zu und verschwand in den Räumen.

Kurz drauf fiel die Tür wieder ins Schloss und sie stand auf dem Flur. Ihre Hände waren nass und sie versuchte sie durch schütteln zu trocknen, als sie jemand von hinten anrempelte.

Mehrere Bücher purzelten zu Boden und ein unterdrücktes Fluchen war zu hören.

"Tut mir Leid, ich habe dich gar nicht gesehen.", entschuldigte sich Herm.

"Macht nichts, macht nichts. Ich hätte ja auch gucken können.", sagte das Mädchen und begann die Bücher aufzusammeln.

Hermione sah irritiert in ihre Augen. Sie waren dunkelbraun mit violetten Sprenkeln.

Ist so was wissenschaftlich überhaupt möglich?

Die andere beugte sich seufzend nieder und strich sich ihre glatten langen, schwarzen Haare hinter das Ohr.

"Das sieht schwer aus. Soll ich dir helfen, sie irgendwo hinzutragen?", bot Herm an und der anderen sah man deutlich an, das sie dankbar war.

"Wer bist du? Du bist neu, oder?", fragte nun die andere, die sich als Mirielle vorstellte.

"Ja, seit heute. Ich arbeite für Dr. Black. Ich heiße Hermione ...Black."

"Ach was. Was für ein Zufall. Verwandt?"

"Ähm... ja. Cousine.", nickte Herm, jedenfalls glaubte sie das.

"Hier ist es. Danke fürs Tragen helfen. Vielleicht kann ich mich ja mal revanchieren."

"Darauf komm ich zurück.", erwiderte Herm und eilte in Loreleys Büro.
 

***
 

"Sag mal. Wie kam es eigentlich dazu dass du Sirius geheiratet hast. Ich meine du bist..."

"... zu jung?" Die andere grinste. "Wie wäre es mit einer Tasse Tee?"

"Gern." Herm wollte sich gerade setzen, doch Loreley zog sich schon ihren Umhang über und war zur Tür gegangen.

"Ich erzähle es dir unterwegs."
 

***
 

vier Jahre früher
 

Mad Eye Moody donnerte den Tagespropheten auf den Frühstücktisch. Fragend sah Sirius von seiner Müslischale auf, den Löffel in der Luft schwebend.

"Muss das sein, Moody?", fragte er leicht missgelaunt. Er hoffte es gab einen triftigen Grund, ihm beim Essen zu stören.

"Das ist Loreley Malfoy."

"Schön.", erwiderte Sirius. "Aber muss das beim Essen sein? Wenn ich Sehnsucht nach meiner Familie habe, gehe ich in den Flur, da habe ich ganz viel davon." Mürrisch stopfte er sich den Löffel in den Mund und dachte an das Bild seiner Mutter.

Er musste endlich einen Weg finden, es abzubekommen.

"Dumbledore meint, wir sollten ein Auge auf sie haben.", erklärte Moody.

"Dann schick ihr deins."

"Kannst du auch einmal ernst sein, Sirius?", bellte Moody und der andere schob nun endgültig sein Frühstück von sich. Er war satt.

Genervt sah er zu Moody und dann auf das Bild, seiner Großcousine.

Sie ist hübsch, war das erste was ihm einfiel. Er vermied es, dass laut auszusprechen, Moody, wäre sonst endgültig an die Decke gegangen und die war gerade frisch gestrichen.

"Und was habe ich damit zu tun?"

"Du wirst sie beschatten."

"Ich werde sie... ich werde was? Malfoy weiß, das ich ein Animagus bin."

"Angst, der Herausforderung nicht gewachsen zu sein?" Nun war es an Moody fies zu lächeln. Sirius zog unwirsch die Zeitung näher und begann den Artikel zu lesen.

Er gab es nur ungern zu, doch war er beeindruck von ihr.

"Nicht zu fassen, das die Malfoys eine solche Intelligenz in ihren Reihen haben. Was für eine Verschwendung, sie an Voldemort zu verlieren.", murmelte er.

"Wer sagt denn so was? Noch ist gar nicht sicher, das dem so ist."

"Verstehe, deshalb die Beschattung. Na ja, wenn man mit achtzehn seinen Doktor anfangen wird..." Er sah sich noch einmal das Bild genauer an.

"Da ist ja noch ein Jahr hin. Malfoy muss unheimlich stolz auf seine Tochter sein. Hat die Uni noch nicht mal beendet und schon eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht." Moody deutete überflüssigerweise unter das Bild.

"Und sie soll erst siebzehn sein?" Sirius zog das Bild näher heran. Das Mädchen lächelte und man sah deutlich, dass sie nervös war.

"Kaum zu glauben."

"Wo war sie auf der Schule?"

"Gar nicht. Hatte Privatunterricht, weil sie sich in der Schule so gelangweilt hatte, das sie nur Unsinn anstellte."

Nun grinste Sirius. "Wo wohnte sie doch gleich?"

Moody schwang seinen Zauberstab und auf dem Rand der Zeitung erschien eine Adresse.

"Pass auf, das sie dich nicht bemerkt.", warnte Moody.

"Sicher doch.", winkte Sirius ab und noch ehe er aus dem Zimmer war, hatte er sich in einem großen, schwarzen Hund verwandelt.
 

***
 

"Hallo." Das Mädchen, das Sirius als Loreley Malfoy kannte, trat auf ihn zu.

Sie streckte eine Hand aus.

"Was für ein braver Hund du doch bist." Sie kraulte ihm hinter den Ohren und wie es sich für eine ordentlichen Hund gehörte, wedelte fröhlich mit dem Schwanz.

"Hast du dich verlaufen? Du trägst ja gar kein Halsband. Ich sollte dich im Tierheim abgeben, vielleicht vermisst dich ja jemand." Der Hund schüttelte seinen Kopf und verschwand im Gebüsch.

Loreley sah wieder zu ihrem Buch und las weiter.
 

***
 

"Ich habe doch gesagt, sie soll dich nicht bemerken!", wetterte Moody. "Was sollte die Aktion?"

"Ich versuche ihr Vertrauen zu gewinnen. Was glaubst du, was man Tieren alles so erzählt? Sie können bekanntlich nichts ausplaudern." Sirius schwang weiter seinen Zauberstab und betrachtete kritisch die verschieden Hundehalsbänder.

"Was sagst du dazu?" Er sah zu Lupin, der bis dahin am Tisch saß und genüsslich einen Apfel verspeiste.

"Grün steht dir nicht. Das passt eher zu einem Slytherin und wer will schon so ein Lo... Severus, auch schon hier." Lupin sah grüßend auf.

"Beende ruhig deinen Satz, du bist doch sonst auch nicht so höflich.", gab dieser trocken zurück.

"...Loser sein.", setzte Lupin nach und Sirius nickte.

Severus verzog säuerlich seinen Mund.

"Nimm gestreift, als Erinnerung an deine Zeit in Azkaban.", lächelte Snape kalt.

"Da fällt mir ein, ich habe da noch einen Fluch, den ich noch nicht ausprobieren konnte."

Sirius hielt ihm sein Zauberstab unter die Nase.

"Hey, hey, hey.", schritt nun Tonks ein. "Wir sind jetzt alle ganz ruhig. Du trägst gar keins. Und dann begeben wir uns zu Sitzung, sonst wird das ja gar nichts mehr heute."
 

***
 

weißdorn
 

Seien wir vorsichtig, dass keiner unser Geheimnis entdeckt. Es ist gefährlich, doch wir können gewinnen, wenn wir aufmerksam sind. Gib Acht!
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Loreley saß auf der Wiese und betrachtete sich kritisch die Pflanze in ihrer Hand. Dann sah sie wieder ins Buch.

Sie war in einem Wald, nahe der Stadt und sichtete die richtige Mischung für einen Trank.

Es war eine Herausforderung, ohne Zweifel.

Sie hatte sich mit ihrem Vater gestritten. Das war nicht neu, das kam jeden Tag so drei oder viermal vor.

Und was hatte er ihr vorgeworfen?

Das sie möglicherweise... er hatte tatsächlich dieses Wort gebraucht... möglicherweise genial war, doch das ihre Erfindungen nicht brauchbar waren.

Jetzt würde sie einen Trank brauen, von dem selbst er beeindruckt wäre.

Wenn alles klappt, kann man damit tote wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen lassen.

Plötzlich fühlte sie beobachtet. Sie hob den Kopf und ihr Blick fuhr über die Lichtung.

"Da bist du ja wieder." Sie legte den Kopf schief und Buch und Pflanze aus der Hand.

Langsam trotte Sirius in Gestalt eines Hundes näher.

Erneut kraulte sie ihm den Kopf und Sirius nahm sich vor, ihr bei Gelegenheit zu sagen, dass sie nicht so arglos mit fremden Hunden spielen sollte.

Dann legte er sich neben ihr und sie begann wieder in ihrem Buch zu blättern.

"Ich hätte Daddy fragen sollen, ob ich auch ein Haustier bekomme. Vielleicht einen Hund wie dich." Sie schielte zur Seite und sah wie dieser sie scheinbar verstehend ansah.

Dann lachte sie hell auf. "Das Gesicht kann ich mir lebhaft vorstellen. Eher wäre er gestorben, als mir eine Gefallen zu tun."

Nun hob Sirius wirklich den Kopf. Die Abneigung gegen Lucius nahm noch mehr zu und er hätte kaum geglaubt, dass das überhaupt noch möglich war.

"Du musst dich nicht darüber aufregen. Ich wohne jetzt allein und wenn es mir passt, dann kann ich mir jederzeit einen Hund wie dich kaufen." Ihre Hand fuhr in sein Fell.

"Und so schlimm ist er ja auch nicht. Ich meine es gibt schlimmere in unsere Familie. Wir haben zum Beispiel einen geflohen Häftling."

Sirius runzelte innerlich die Stirn.

"Ja, wirklich, er kann sich auch in einen ...großen...schwarzen...Hund...ver... wandeln."

Sie schielte zur Seite und sah dort, wo noch eben zwei traurige Hundeaugen waren zwei Schuhe.

Schreiend sprang sie auf und suchte fahrig nach ihrem Zauberstab.

Doch Sirius war schneller. Ein greller Lichtstrahl schoss auf sie zu und an ihren Kopf vorbei. Als sie hinter sich fluchen hörte, wirbelte sie herum, spürte dann aber eine Hand, die sich um ihre schlang und dann wurde sie fortgezogen.

Ihr Buch lag verweißt mit dem Rücken nach oben.

Seite 365 war umgeknickt.
 

***
 

"Bist du bescheuert? Hast du einen Schatten? Du kannst sie doch nicht herbringen, sie ist ne Malfoy, verdammt.", wetterte Snape.

Loreley saß in der Küche und sah den ganz in schwarz gekleideten Zauberer nachdenklich an. Sirius indes holte gelassen zwei Tassen aus dem Schrank und goss mit Hilfe von Zauberei Tee auf.

"Sie wurde angegriffen."

"Von wem?"

"Das ist nicht meine Aufgabe herauszufinden, Schnifelus."

"Da hat er Recht.", mischte sich nun Lupin ein und Snape zog eine Flunsch. "War ja klar, dass du auf seiner Seite stehst." Wütend drehte er sich herum und war auf dem Weg zur Tür, als Moody fragte: "Wo willst du hin?"

"Herausfinden, wem wir das ganze zu verdanken haben. Schätze mal, Lucius können wir ausklammern, oder hast du dein Zimmer nicht aufgeräumt?" Wütend sah er zu Loreley, die verwundert aufsah.

"Nein, es war nicht mein Daddy. Es war eigentlich niemand vom dunklem Rat, wenn Sie das meinen, Mr Snape."

Severus runzelte die Stirn. "Du kennst alle vom dunklen Rat?"

"Ja, natürlich, deshalb bin ich ja von zu Hause ausgezogen. Man hatte keine Ruhe bei dem ständigen kommen und gehen und ich will doch noch unbedingt dieses Jahr meine Abschluss mache."

"Ist sie nicht klug?", lächelte Sirius stolz.

"Ja.", knirschte Severus. "Kaum zu glauben, das sie mit dir verwandt sein soll." Dann klappte die Tür.
 

***
 

"Gewonnen." Triumphierend warf Loreley eine Karte auf den Tisch und sah zu Moody, der immer noch misstrauisch seine Karten mit der auf den Tisch verglich.

"Du schummelst.", grummelte er.

"Nein, sie hat nicht geschummelt.", mischte sich nun Harry ein, der auf Moodys Geheiß hin, das Spiel eingehend verfolgen sollte, was so aussah, das er Loreleys Karten genau im Auge zu behalten hatte.

"Das kann doch nicht sein, seit zwei Monaten nun gewinnt sie jeden Tag gegen mich." Wütend knallte er seine Karten auf den Tisch und Loreley strich zufrieden das Geld, das sie soeben gewonnen hatte, ein.

"Darin stehst du keinem Malfoy nach.", grinste Harry und setzte sich nun auf den freien Platz ihr gegenüber.

"Auch ne Runde, Harry?", lächelte sie, doch dieser winkte ab. "Nein, ich bin zurzeit ziemlich pleite."

"Morgen fährst du wieder nach Hogwarts?", fragte sie ihn.

"Soll ich deinem Bruder schöne Grüße bestellen?", fragte er sarkastisch.

Sie beugte sich lächelnd vor. "Wenn du willst? Aber was sagst du, wenn er fragt, wo du mich getroffen hast?"

"Ja schon klar."

"Zwei Jahre noch?"

Harry nickte.

"Was willst du dann machen?"

"Ich weiß nicht. Vielleicht werde ich Auror und die Schwarzmagier und Death Eater dieses Landes fangen."

"Armer Daddy." Loreley lachte und schwang ihren Zauberstab. Eine Tasse stellte sich vor ihr und ein Kessel goss heißen Tee ein.

"Willst du auch?" Doch Harry schüttelte den Kopf.

"Warum bist du von zu Hause weg?", fragte er nun.

"Dieses ganze Gefasel von Voldemort und reines Blut und Verrat und Treue ging mir gehörig auf die Nerven. Es mag egoistisch klingen, aber das einzige was mich interessiert ist meine Forschung."

"Zauberränke."

"Ja."

"Da kannst du dich sicher prima mit Snape unterhalten."

"Der Mann ist höchst intelligent und es ist wirklich faszinierend sich mit jemanden zu unterhalten, der sein Wissen hat. Ich kann viel von ihm lernen. Du magst ihn nicht."

"Nicht mögen ist glaube ich untertrieben.", murmelte Harry.

"Wenn es dich tröstet, er kann dich auch nicht leiden."

Harry griente.

"Aber die zwei Jahre werden auch rum gehen."

Sirius kam herein und Harry sah mit Verwunderung, wie Loreley ihre Gelassenheit verlor. Harry warf einen nachdenklichen Blick zu Sirius, der auch etwas nervös zu sein schien.

Da grinste er nur noch breiter.

"Ich wird dann mal gehen." Er stand auf.

"Das musst du nicht.", sagten beide gleichzeitig.

"Doch, doch." Harry nickte bekräftigend und ging breit grinsend hinaus.

Lupin wollte gerade in das Zimmer gehen, wurde aber von Harry abgefangen, der ihm am Umhang hinter sich herziehend davon ging.

Remus Protest überhörte er gehfließendlich.
 

***
 

Pfeifend ging Lupin Richtung Küche. Er sah auf den Kalender. Seit zwei Wochen waren die Kinder nun schon wieder in der Schule. Innerlich seufzte er, als er sich erinnerte, wie er selbst einmal Professor dort war.

Mit einer Handbewegung schwang die Küchentür auf und er blieb wie angewurzelt stehen. Die Tür schwang wieder zu, verbarg wieder den Anblick in die Küche und er stand immer noch im Flur.

Sie ist eine Malfoy, dachte er noch, als Tonks nichts ahnend die Tür aufstieß.

"Warum stehst du hier rum?", fragte sie und drehte sich zur Küche um und hielt ebenfalls inne.

"Sirius, sie ist zu jung für dich.", rief sie schließlich und dieser und Loreley sahen erschrocken zur Tür.

Sie räusperte sich. "Es ist nicht so, wie es aussieht.", stammelte sie.

"Wie sieht es denn aus?", lauerte nun Fred.

Hinter ihm war aus George erschienen.

"Ich bin doch nur über meinen Saum gestolpert.", begann Loreley

"Ja, und da habe ich sie aufgefangen, wenn sie nun gefallen wäre und sich die Hand gebrochen hätte.", nickte Sirius bekräftigend und ließ sie los.

"Das ist war, das wäre fatal, geschickte Finger in Gips, sind nicht mehr sehr geschickt.", nickte George und Molly zog ihm eine über.

"Mom.", beschwerte er sich und rieb sich seine Kopf.

"Wie dem auch sei." Lupin trat nun in den Raum und stellte seine Tasse auf den Tisch. "Gibt es bald Abendbrot?"
 

***
 

Lucius Malfoy drehte sch zu dem eintretenden Gast um.

"Die verschollene Tochter.", sagte er trocken.

"Guten Tag, Daddy. Es freut mich auch dich zu sehen." Sie kam auf ihn zu und drückte ihm trotz allem einen Kuss auf die Wange.

"Ich störe dich nicht lange, ich wollte nur ein paar Bücher holen."

"An was arbeitest du denn gerade?"

"Interessiert es dich wirklich, oder ist es nur Höflichkeit?" Sie setzte sich in den Sessel.

"Nein, es interessiert mich wirklich." Er nahm ihr gegenüber Platz und sah abwartend auf.

"Du kennst den Phoenix.", begann sie und er sah sie irritiert an.

Hielt sie ihn jetzt für senil?

"Na jedenfalls.", fuhr sie fort. "Glaube ich, dass ich eine Möglichkeit gefunden habe, dass es auch für andere Lebewesen möglich ist."

"Wie Phoenix aus der Asche aufzuerstehen?"

"Genau."

"Wozu soll das gut sein?" Er war immer noch skeptisch und Loreley sah ihn verwundert an.

"Wozu das gut sein soll? Du kannst Tote wieder auferstehen lassen."

Narzissa kam in den Raum. "Ihr schaut so ernst. Ist irgendwas passiert?"

"Nein.", Loreley schüttelte den Kopf. Sie stand auf und verließ das Haus.

"Wozu das gut sein soll.", murmelte sie verärgert als sie die Straße entlang lief.

Zum Beispiel um die Opfer der Death Eater wieder auferstehen zu lassen, damit die Mörder nicht nach Azkaban kommen.
 

***
 

Severus sah missmutig zur Treppe hinauf und ging weiter. Hinter sich hörte er ein Poltern und als er sich umdrehte, stand da Sirius und in seinem Arm Loreley, die offensichtlich die Treppe hinuntergestürzt war.

Er verzog sein Gesicht, wartete ein paar Sekunden, doch als sich nichts tat, trat er in den Lichtschein und sagte trocken. "Sie ist erst achtzehn, Black."

"Eifersüchtig, Professor?", grinste da Fred, der auf dem Weg zur Tür war.

Snape warf ihm einen finsteren Blick zu und lächelte dann eiskalt. "Ihre Geschwister schreiben bald eine Arbeit in Zaubertränke."

"Willst du hier irgendjemanden drohen, Severus?" Arthur sah ihn prüfend an und Snape bleckte die Zähne.

"Natürlich nicht. Dumbledore schickt euch das."

Er reichte ihm einen Zettel und ging dann wieder.

Loreley, die immer noch in Sirius Armen lag, sah ihm irritiert nach.

"Was meint er mit, ich bin erst achtzehn?", fragte sie naiv und Sirius ließ sie sich räuspernd los.
 

***
 

Loreley lief mit glimmendem Zauberstab durch das Haus. In ihrer anderen war eine leere Tasse.

Vorsichtig schlich sie am Bild von Sirius Mutter vorbei. Die Vorhänge waren geschlossen und ein lautes Schnarchen zeigte ihr, das sie tief und fest schlief.

Unter der Tür zur Küche sah sie noch Licht und sie überlegte, ob sie trotzdem hineingehen sollte.

Ihr Herz schlug ihr bis zu Hals.

Sie hoffte, dass es nicht Sirius war und bat, dass genau er hinter der Tür sein würde.

Sie straffte ihre Schultern und öffnete sie ein Spalt.

Am Tisch saß die Person ihrer Hoffnung und Furcht.

"Ha..llo, auch noch wach?", fragte sie unverbindlich.

Er musterte sie und nickte.

"Ich hatte nur etwas Durst." Sie zeigte auf eine Kanne.

"Es ist warm heute Nacht, nicht?" Am Fenster glitzerten die Eiskristalle geheimnisvoll.

"Ungewöhnlich warm, ja.", nickte er, ohne auch nur einmal den Blick von ihr zu nehmen.

"Und dabei haben wir schon Oktober."

"Denn zwanzigsten.", bestätigte Sirius.

Dann herrschte eine Weile Schweigen in der Sirius sie nach wie vor eingehend musterte.

"Was?" Sie sah an sich hinunter.

"Du bist unglaublich schön.", murmelte er und sie errötete.

"Das täuscht, das macht das Mondlicht. Vollmond."

Sirius nickte und fuhr dann hoch.

"Vollmond!? Wo ist Remus?"

"Vorhin gegangen."

"Dann ist ja gut." Er legte den Kopf schief und ging zu ihr hinüber. Eine Hand legte sich sacht an ihr Gesicht, dann zog er sie zu sich heran und küsste sie. Die Tasse, die Loreley bis dahin der Hand gehalten hatte, fiel scheppernd zu Boden, wovon Sirius Mutter aufwachte und laut brüllte: "Blutsverräter."

Da hörte man auch schon ein klonk-klonk, das eindeutig nur Moody sein konnte.

Doch das störte weder Sirius noch Loreley, auch nicht, als sie das gesamt Haus in der Küchentür versammelt hatte. Alle waren sprachlos, nur Molly lächelte hingerissen. "Wie schön." Da sich auch davon weder der ein noch die andere stören ließen, zogen sich die Zuschauer zurück.
 

***
 

"Man Loreley, du hast aber ganz schön zugenommen.", rief Ron kaum das die Tür in Schloss gefallen war, als er diese entdeckte. Molly gab ihm eine Kopfnuss.

"So was sagt man nicht, Ronald.", wies sie ihn zurecht.

"Wenn es doch aber wahr ist.", beschwerte er sich.

Harry schüttelte den Kopf.

Es war Ostern und er hatte die Erlaubnis die Ferien im Grimmauldplatz Nr. 12 zu verbringen.

Loreley hatte tatsächlich zugenommen, doch das ihm eher nach...

"Sirius!", brüllte er und starrte Loreley fassungslos an.

Sein Pate erschien auch prompt.

"Harry, Ron, ich seid ja schon da. Wo ist denn Hermione?"

"Sie wollte nicht mit kommen.", entgegnete Ron und Harry sah zu Sirius auf.

"Willst du irgendwas erzählen?"

"Du siehst mich an, als hätte ich was angestellt." Misstrauisch hob er die Augenbrauen, als Harry anklagend auf Loreleys Bauch deutete.

"Sie ist einundzwanzig Jahre jünger, eine Malfoy und mit dir verwandt.", meckerte Harry weiter.

"Das stimmt nicht ganz.", mischte sich da Lupin ein, der an ihnen vorbei Richtung Kaminzimmer lief. "Sie ist eine Black, seit einer Woche.", rief er noch über die Schulter, dann klappte die Tür zu.

"Du hast geheiratet und mich nicht eingeladen?" Nun war Harry beleidigt.

Beschwichtigend hob Sirius die Hände und schob sein Patenkind hinter Lupin her.

"Das darfst du nicht persönlich nehmen."

"Tu ich aber." Schmollend setzte er sich in einen Sessel.

"Es sollten nur so wenige wie möglich erfahren.", mischte sich nun Loreley ein. "Je weniger, desto besser. Und damit kommen wir zum zweiten Punkt. "

"Was ist denn der erste?", nuschle Ron mit vollem Mund. Er knabberte an Mollys Keksen.

"Das ihr nichts erzählen dürft. Auch nicht Herm."

"Aber."

"Das ist wichtig. Eine Malfoy in der Phoenix Order, was glaubst was sie mit Loreley tun? Besser die Schwarzmagier glauben nach wie vor, sie ist eine exzentrische Wissenschaftlerin."
 

***
 

Gegenwart
 

Hermiones Augen wollten herauskullern.

"Du...du bist eine geborene Malfoy?", stotterte sie. Der Tee in ihrer Tasse, die sie in ihrer Hand hielt, war längst kalt.

"Ron und Harry haben nichts erzählt. Das ist eine bodenlose Frechheit." Nun war sie entrüstet.

"Sie durften nichts erzählen und ich wäre dir dankbar, wenn du etwas leiser sprechen würdest."

"Ja, entschuldige." Fassungslos schüttelte sie den Kopf.

"Ist das zu glauben, und dabei bist du so sympathisch."

Nun musste Loreley lachen. "Dann muss der Rest von meiner Familie ein Alptraum für dich sein, wie du das sagst."

"Alptraum ist eine glatte Untertreibung.", murmelte Herm düster und dachte an ihren neuen Nachbar.

Elendiger, setzte sie in Gedanken hinzu und stellte die Tasse so hart auf, dass sie in zwei Hälften zersprang und der Tee sich über ihr ergoss.

"Auch das noch." Hastig versuchte sie die Flüssigkeit mit einem Tuch aufzusaugen.

Loreley zauberte ihren Umhang trocken.

"Ich glaube ich sollte jetzt gehen." Sie stand auf und dankte für die Einladung.

Dann schlenderte sie die Strasse entlang und dachte über Loreleys Geschichte nach.

Den Ordner hielt sie fest an sich gedrückt, als ihr jemand auf die Schulter tippte.

"Blaise, was machst du denn hier?"

"Ich habe nach einem Buch gesucht. Wer war denn die Frau, mit der du gerade im Cafe gesessen hast. Sie kommt mir bekannt vor."

Hermione grinste. "Kann schon sein."

"Und?"

"Betriebsgeheimnis."

"Ach, komm schon. Du willst doch nicht ernsthaft sagen, das es so geheim ist, das du es noch nicht mal mir erzählen kannst."

"Sie ist meine Chefin, sozusagen. Ich jobbe neben der Uni ein bisschen."

"Ah, dann ist das Dr. Black."

"Woher weißt du?"

Hermione war erstaunt, außer ihr und den Weasleys und Harry wusste doch keiner davon.

"Ron."

"Ach so." Hermione nickte.

"Du, ich muss noch schnell woanders hin. Wir sehen uns." Blaise winkte ihr zu und Herm ging alleine weiter.

Nach Hause.

Vor ihrer Wohnungstür fuhren ihre Hände suchend in die Tasche.

Leer.

Auch die andere.

Nun wurde sie doch nervös. Sie legte den Ordner ab und begann kontinuierlich die Taschen abzusuchen.

Doch das Objekt ihres Verlangens war nicht aufzufinden.

Der Schlüssel war weg.

"Das kann nicht sein.", mahnte sie sich. "Der ist irgendwo. Die Frage ist nur wo."

Systematisch begann sie noch einmal von vorn.

Doch nach wie vor, blieb er verschwunden.

"Verdammter Mist und das am ersten Tag."

Sie hatte sämtliche Büro- und Laborschlüssel bekommen und sie ordnungsgemäß an ihrem Schlüsselbund angebracht.

Schließlich zog sie ihren Zauberstab und öffnete so die Tür, legte den Ordner ab und machte sich auf den Weg den Schlüssel zu suchen.

"Hey, Herm." Millicent kam gerade aus ihrer Wohnung, an 4D vorbei rannte.

"Du hast was verloren." Sie hielt ihr den Schlüsselbund, den sie soeben verzweifelt gesucht hatte entgegen.
 

***
 

"Toni.", flüsterte Blaise dem schlafenden Zauberer ins Ohr. Langsam hob er ein Augenlid und sah sie an.

Mehr als ein müdes mhmm, kam nicht aus ihm heraus.

"Unsere liebe Hermione jobbt bei einer Dr. Black." Sie grinste über das ganze Gesicht und wartete bis er sich aufrichtete und sie ansah.

"Und? Wer ist diese Dr. Black? Der Name kommt mir bekannt vor."

"Oh ja, das sollte er auch. Es heißt, sie ist eine exzentrische Wissenschaftlerin."

"Lucius Tochter?"

"Ja. Dracos große Schwester, der übrigens in 7C wohnt."

"Ach." Nun war Antonin hell wach. "Das hast du ja gar nicht erzählt."

"Wie auch?" Blaise setzte sich auf das Sofa und legte die Füße auf den niedrigen Tisch.

"Habe ich ja selber erst heute Morgen entdeckt."

Antonin strich sich nachdenklich durch die Haare und stand dann auf. Er überlegte, ob er Lucius davon erzählen sollte. Immerhin wusste er, das dieser sich darüber aufgeregt hatte, das sein Sohn sang und klanglos ausgezogen war, ohne auch nur daran gedacht zu haben, das seine Eltern würden wissen wollen, wo er war.

Er musste grinsen. Das war nun schon das zweite Kind, von dem die Malfoys nicht wirklich wussten, wo es wohnte.
 

***
 

Loreley schloss die Tür vom Grimmauldplatz 12 auf.

Sirius lag mit leicht geöffnetem Mund auf der Couch und schlief. Seine Tochter Lena saß neben seinem Kopf und flocht mit endloser Hingabe Zöpfe in die langen Haare ihres Vaters.

Loreley schaute ihrem Kind eine Weile zu und lächelte vor sich hin. Sie wusste ihr Mann würde ausflippen, wenn er erwachte.

Sie hob die Dreijährige auf und ging mit dem plappernden Kind aus dem Zimmer.

Ein erleichterter Lupin kam die Treppe hinunter.

"Beim Merlin, da ist sie ja.", rief er.

"Sie saß bei Sirius.", erklärte Loreley.

Seine Augen weiteten sich. "Ist er schon wach?", fragte er gehetzt.

"Nein."

Da stürmte der Zauberer auch schon Richtung Zimmer. "Wir müssen ihm wenigsten die Zöpfe lösen." Er stand bereits vor der Tür, als ein verzweifeltes Stöhnen ertönte.

Loreley und Remus sahen sich erschrocken an. Sie drückte ihm Lena in den Arm und stieß die Tür von dem Zimmer, das sie soeben verlassen hatte auf.

Sie brauchte nicht lange zu rätseln was passiert war.

Zu oft hatte sie es schon miterlebt und fürchtete sich jedes Mal von neuen.

Auf der Couch lag ein großer, schwarzer Hund, der nach Luft zu ringen schien.

"Sirius.", murmelte sie.
 

***
 

Das Tier hatte seine Schnauze unter die Pfoten versteckt. Loreley hatte das schon öfters beobachtet, dass Sirius sich in einen Hund verwandelte, wenn er in seinen Träumen in Askaban war. Wie schrecklich es da gewesen sein musste, konnte sie noch nicht einmal ahnen.

"Sirius."

Ihre Stimme war fast nur ein Flüstern. Sie setzte sich auf den Boden und fuhr mit der Hand über den Kopf, während sie beruhigend auf ihn einredete, in der Hoffnung ihn zurück zu holen.

Einmal hatte sie ihn zu abrupt geweckt und da hatte er sie angestarrte, als wäre sie ein Ungeheuer. Nicht realisierend, wer sie war.

"Sirius."

Das Zittern hörte auf und der Magier nahm wieder seine menschliche Gestallt an.

Na, wenigstens etwas, dachte Loreley erleichtert und verwünschte das Ministerium, die ihn dort eingesperrt hatten.

Seine Augenlider flackerten, bevor er sie ruckartig aufriss. Sein Atem ging immer noch stoßweise.

Er drehte den Kopf und sah zu der Hexe auf.

"Ich habe geträumt.", murmelte er mehr zu sich selber und wie eine Beschwörung, als zu Loreley.

"Ja, du hast nur geträumt.", nickte sie und legte ihren Kopf neben ihn.

"Nur geträumt."

Lüge

Kapitel drei
 

"LENA!", gellte es durch das Haus vom Grimmauldplatz 12.

Sirius stand fassungslos vor dem Spiegel und starrte sich an.

Mit spitzen Fingern hob er eine der rosa Schleifen an, die nun seine Haare zierten.

"Ich wusste doch, dass du einen Schaden hast.", spottete da jemand hinter ihm und Sirius sah in schwarze Augen.

"Schnauze.", bellte er und überlegte, ob er Snape für diese Frechheit verfluchen sollte, wurde aber davon abgehalten, weil Loreley gerade die Treppe hinunter kam.

Es war ihm unerklärlich, doch aus irgendeinem Grund konnte diese Severus gut leiden.

Frustriert kniff er die Augen zusammen, als die beiden auch sofort in ein tieferes Gespräch über DEN Trank versanken.

Doch eine Slytherin, er hatte es doch gewusst.

Er zog die Schleifen aus den Haaren.

Genau neununddreißig von vierzig. Die letzte ertastete er nicht und niemand dachte daran ihn darauf aufmerksam zu machen.
 

Dienstag, 3. September
 

Fröhlich pfeifend betrat Hermione das Büro von Loreley. Diese saß hinter den Schreibtisch und sah sie ernst an.

"Was ist los?", fragte Herm.

"Jemand war hier.", erwiderte Loreley tonlos.

"Wie hier? Hier drin?"

Loreley nickte und stand auf.

"Aber nicht durch Magie eingedrungen. Sie müssen einen Schlüssel gehabt haben."

"Hat man irgendwas gestohlen?"

"Nicht das ich wüsste. Das ist es ja, was mich stört. Was wollten sie hier drin?"

Hermione überlegte. Dann sah sie erschrocken auf.

"Was?"

"Nichts. Es ist nur schon spät und ich hätte wieder fast die Vorlesung verpasst.", sagte Herm.

"Ach so, dann gehst du besser.", nickte Loreley und Herm ging auf den Flur.

Ihr war eingefallen, dass sie den Schlüssel gestern verloren hatte. Nur, vielleicht war er ja gar nicht verloren gewesen.

"Guten Morgen. Hermione Black, richtig?", fragte da jemand hinter ihr und sie erkannte Mireille wieder.

"Morgen. Diesmal nicht schwer beladen?"

"Noch nicht, nein. Ich habe es auch eilig, ich ziehe heute nämlich um."

"Ach ja, wohin denn?"

"Feldweg 7. In eine WG. Ich hoffe meine Mitbewohnerin ist nett."

Hermione starrte sie an. "Feldweg 7, bist du sicher?"

Die andere nickte. "Kennst du dort jemanden?"

"Genau genommen alle, ich wohne dort auch. Wohin ziehst du denn?"

"5D zusammen mit einer Ginny Weasley."

Hermione grinste. "Zu einer Weasley, da freu dich auf ihre Brüder, von denen hat sie einige und drei wohnen dort auch."

Mireille riss die Augen auf. "Ehrlich. Und?" Sie kam einen Schritt näher auf Herm zu und sah sie neugierig an.

"Sehen sie gut aus?"

Hermione legte die Stirn in Falten. So genau hatte sie nie darüber nachgedacht.

Doch dann grinste sie nur. "Das solltest du besser selber entscheiden."
 

***
 

Es klingelte an Hermiones Tür. In ein Buch vertieft ging sie, um zu öffnen.

"Hi.", grinste da Mireille.

"Hey, willst du rein kommen?"

"Nur, wenn ich nicht störe."

"Durchaus nicht." Hermione öffnete die Tür weiter und die andere trat ein.

"Schick eingerichtet."

"Wie weit bist du?"

"Ginny hat mir geholfen. Bin mal gespannt, wie die anderen so sind. Ist doch ein Zufall, das fast deine gesamte Klasse jetzt hier wohnt, nicht?"

Hermione hatte inzwischen Wasser aufgesetzt und kam wieder ins Wohnzimmer.

"Ja, das stimmt. Wie bist du eigentlich hier her gekommen?"

"Durch Millicent. Sie war die erste Mieterin. Vorher stand das Haus lange leer."

"Woher weißt du das alles?"

Mireille sah sie einen Augenblick erschrocken an. "Hat sie mir erzählt.", beeilte sie sich dann und Herm nickte nachdenklich.

Von nebenan ertönte Musik und Mireille verzog fragend das Gesicht.

"Verdammter Malfoy.", fluchte Herm leise und ließ mit einer Handbewegung den Regler ihrer Anlage höher fahren.

Mireille sagte etwas, doch Hermione verstand sie nicht, die Musik war zu laut. Also versuchte sie von den Lippen zu lesen, das ihrer Meinung entweder, 'siehst du jetzt rot' oder 'Schinken mit Brot' heißen konnte. Sie tippte auf ersteres, das andere ergab wenig Sinn.

Da hämmerte es auch schon gegen die Tür und in Herms Augen blitze es herausfordernd.

Eine weitere Handbewegung ließ die Musik auf Zimmerlautstärke herunterfahren, bevor sie zu Tür schlenderte und diese schwungvoll öffnete.

Wie erwartete stand dort Draco, der leicht köchelte.

"Geht es auch leiser?", fauchte er.

"Was?", stellte sie sich doof.

"Die Musik."

"Sie ist doch leise.", meinte Herm gelassen.

"Ja, jetzt."

Im Hintergrund sah er einen Kopf von einem Mädchen, das er bis dahin noch nicht kannte.

Sie schiene sich ein Lachen zu verkneifen.

Wütend drehte er sich um und ging wieder zurück in seine Wohnung.

"Wer war das denn?", kicherte Mireille.

"Draco Malfoy."

"Das ist er also." Mireille sah noch einmal zur Tür, die jedoch inzwischen längst geschlossen war.
 

Donnerstag, 5. September
 

Mad Eye Moody lief aufgebracht in der Küche vom Grimmauldplatz 12 auf und ab.

"Also, was gibt es denn so Wichtiges?" Seufzend setzte sich Lupin und Sirius lehnte sich gegen das Fensterbrett.

"Sie wohnen in einem Haus.", begann Moody.

"Wer?"

"Die Kinder der Phoenix Order wohnen mit den Kindern der Death Eater und ein paar Schwarzmagiern unter einem Dach. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, haben sie Hermione direkt in ihre Mitte einquartiert. Da frag ich mich, warum wir uns überhaupt die Mühe machen, ihr einen anderen Namen zu geben. Justin Finch-Fletchley, hatte dort übrigens auch wohnen sollen."

"Justin Finch-Fletchley?" Tonks legte nachdenklich die Stirn in Falten.

"Ja, genau, ein Muggelgeborener, der plötzlich verschwunden war. Man hatte ihn zuletzt aus einem Fotoladen kommen sehen. Er war auf dem Weg in dieses Haus."

"Du willst doch nicht behaupten, dass einer von dort ihn beseitigt hat." Lupin sah zweifelnd auf.

"Doch, genau das." Moody donnerte mit der Faust auf den Tisch.

"Und was willst du jetzt tun?" Sirius dirigierte eine Tasse zu sich und goss sich Tee ein.

"Ich werde sie überwachen. Jeden einzelnen."

"Wie viele sind es denn?" Das war Loreley, die nun fragte.

Daraufhin donnerte Moody eine Karte auf den Tisch. "Das habe ich schon genau ausgekundschaftet. Das sind die Wohnungen mit ihren Bewohnern. Das Haus ist noch nicht mal vor Muggeln geschützt."

Die anderen beugten sich neugierig darüber.

Sirius pfiff leise durch die Zähne.

"Das sind schon ein paar. Seit wann wohnen sie dort?"

"Ein Monat, zwölf Tage. Nur Hermione und dieser Malfoy sind erst später da zugezogen und bei der jungen Weasley wohnte jetzt ein neunzehnjähriges Mädchen, das ich noch nicht identifiziert habe.", kam es prompt von Moody.

"Und wir haben nichts davon bemerkt?" Lupin kratze sich nachdenklich am Kopf.

"Harry hatte doch gesagt, dass er Herm sicher unterbringen könnte. Das war nicht mal ein Monat her. Das würde ja heißen, dass sie es von Anfang an geplant hatten."

Tonks nickte: "Schein wohl so. Fragt sich nur, ob das einen bestimmten Grund hat oder ob sie wirklich nur naiv waren."

"Vielleicht hatten sie sich nur vermisst.", warf Loreley ein.

"Ja sicher.", meinte Sirius spöttisch und sah auf den Namen von seinem Patenkind.

Das gefiel ihm nicht.

"Hol Harry her. Und Fred und George am besten auch gleich.", sagte er und Moody nickte grimmig.
 

***
 

Der Mond war hinter Wolken versteckt. Der junge Zauberer sah hinunter zu dem See.

Der Wald war tief schwarz. Ihm fröstelte es.

Er war gerade erst wieder in England angekommen. Hatte kaum seine Eltern begrüßt, als er schon weiter war.

Leise knackte ein Zweig.

"Du bist schon da?", fragte die Hexe. Sie war gerade erst zwanzig geworden.

Ihre langen, blonden Haare hatte sie unter einer Kapuze versteckt.

Er drehte sich zu ihr um und strich den schweren Stoff von ihrem Kopf.

"Du hast rote Strähnen?"

"Gefällt es dir nicht?"

"Doch, es ist hübsch.", versicherte er und sah ihr in die haselnussbraunen Augen.

Sie seufzte und lehnte sich gegen ihn.

"Dieses Verstecken macht mich krank. Das wir uns immer im verborgenen Treffen müssen."

"Aber es muss sein. Alles andere wäre zu gefährlich." Er nahm ihr Gesicht in beide Hände.

"Wenn es nur wegen mir wäre, würde ich darauf pfeifen, das weißt du, aber die Sachen, die ihr plant, ist zu groß, als das wir sie wegen so was gefährden könnten."

"Ich weiß." Sie lächelte. "Du hast recht, wie immer." Sie zog ihn zu sich und küsste ihn. Die Wolken schoben sich zu Seite und die Mondsichel tauchte die Beiden in ein unwirkliches Licht.

"Hier. Das wollte ich dir geben." Er reichte ihr eine kleine Schachtel "Happy Birthday."

Sie sah fragend auf.

"Mach es auf.", nickte er ermunternd.

Sie hob den Deckel und zog eine dünne Kette heraus. Es nahm sie ihr aus der Hand und legte sie um ihren Hals, küsste sie in den Nacken und umarte sie von hinten.

"Ich muss gehen.", raunte er in ihre Haare.

"Ich weiß, ich auch.", nickte sie.

"Kommst du gut zurück?"

Sie nickte abermals. Dann lösten sich die Hände von ihr und er war verschwunden. Disappariert.

Sie lachte bitter auf. "Verliebt in einen Death Eater. Wie kann man nur so bescheuert sein?"
 

Freitag, 6. September
 

Hermione sah von ihrem Balkon hinunter in den Garten. Neugierig verfolgte sie dort das Treiben.

So weit sie sehen konnte waren Susan und Lisa mit dem Aufbau von Tischen und Stühlen beschäftigt.

"Was wird das?", frage sie Blaise, die gerade auf ihren Balkon getreten war.

Sie lehnte mit dem Rücken an der Brüstung und sah über ihre Schulter hinweg nach unten.

"Sieht nach einer Party aus.", grinste sie.

"Hat jemand Geburtstag?"

"Nein, Einweihungsparty. Millicent hat darauf bestanden zu warten, bis alle da sind."

"Müssen wir dahin?", murrte jemand auf der anderen Seite von Hermione.

"Auf dich könnte ich auch verzichten.", murmelte sie und verschwand wieder in ihr Zimmer.
 

***
 

majoran
 

Die Lüge muss gut vorbereite sein, dann wird sie gelingen. Weihe ein, wer nötig ist, doch pass auf, das kein Fremder uns belauscht, sonst werden wir zu früh entdeckt.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

"Was sollen wir also tun?", fragte Millicent gerade Harry, als Mireille mit eine paar Stühlen vor sich herschwebend in an ihnen vorbei ging.

Mit einem Wink ihres Zauberstabs beförderte sie sie an ihren Platz und hätte dabei fast Ron getroffen, der sich jedoch noch rechtzeitig ducken konnten.

"Was ist los?", fragte sie Mill.

Fred, George und Harry sahen auf das Mädchen, das bis her nur vom Namen her kannte.

"Die Phoenix Order hat herausgefunden, wer im Haus wohnt und verlangt dass die Schwarzmagier, insbesondere die Kinder der Death Eater überwacht werden."

Mireille grinste. "Dann wirst du ja auch überwacht."

Mill stutzte und nickte dann. "Stimmt. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen."

"Dann kannst du Gregory schon mal nicht überwachen." Mireille ging gleich mal ganz praktisch an die Sache heran und zog ein Pergament aus der Tasche.

Zusammen mit den Zwillingen, Harry, Mill und Gregory gingen sie zu einem abgelegenen Tisch und schrieb dort alle Namen der zu überwachenden Personen auf.

"Nicht gerade wenig, aber das sollte möglich sein.", murmelte Mireille.

"Trenn Blaise von den anderen ab. Sie wird ernsthaft beschattet.", sagte Mill und die anderen sahen sie verwundert an.

"Warum?"

Sie wiegte den Kopf. "Ich weiß nicht. Irgendwas stimmt mit ihr nicht. Seit sie so plötzlich auf der Matte stand um Justins Nachmieterin zu werden, habe ich ein komisches Gefühl."

Mireille nickte. "Sie scheint kaum da zu sein, auch heute wird sie erst später kommen."

"Na ja, aber das muss doch nichts bedeuten.", wandte nun Fred ein.

"Aber sie wusste von der freien Wohnung, da haben wir es selber gerade erst erfahren. Weißt du was ich meine?", mischte sich nun Gregory ein. Harry sah ihn erstaunt an. Bis dahin hatte er gar nicht bemerkt, dass er da war.

Die anderen dachten einen Augenblick nach und nickten dann.

"Also, wird sie nicht so bald eingeweiht?", fragte George.

"Nicht solange wir nicht wissen, was sie die ganze Zeit tut oder wo sie ist."

Fred grinste. "Überlass das uns." Er legte einen Arm um seinen Bruder und dieser grinste.

"Was ist mit Herm und Malfoy?", fragte nun Harry.

"Schwierig. Ich will erst wissen warum Draco wirklich von zu Hause weg ist. Und Hermione... ? Was meinst du?"

"Abwarten. Manchmal kann sie die Vorschriften zu genau nehmen."

"Verstehe, es wäre also einfacher, wenn sie einen triftigen Grund hat mitzumachen."

"Ja, aber eher wird die Hölle gefrieren, als das sie freiwillig einem Schwarzmagier hilft. Im Moment jedenfalls."

"Oder wir bringen sie dazu, den Spaß hinter der Sache zu sehen.", nickte George.

"Nicht jeder fühlt sich sofort geehrt, weil man seinen Blödsinn gebrauchen kann.", schüttelte Harry den Kopf.

"Unterstellst du uns, dass wir nur aus Eitelkeit mitmachen?", entrüstete sich Fred.

"Nein, nur, dass ihr glaubt, es wäre eine riesen Gaudi.", grinste Harry und die Zwillinge rissen erstaunt die Augen auf.

"Mensch George."

"Ja, Fred?"

"Der Mann hat Recht."

"Stimmt, Fred."

Lachend gingen sie davon.

"Ich hoffe es war kein Fehler, die zwei einzuweihen.", murmelte Gregory.

"Die beiden werden dir womöglich noch mal das Leben retten."
 

***
 

Eine sanfte Briese strich über die Tafel hinweg, an der 34 Personen platz finden sollten.

Hermione war in den Garten getreten und blieb etwas abseits stehen und sah auf ihre ehemaligen Mitschüler, die die letzten Schüsseln, Teller und Tassen auf den Tisch schweben ließen.

Sie schaute zur Seite, wo gerade jemand auf dem Balkon stand und hinaus sah.

Der Blick verriet ihr, dass er, eindeutig ein Muggel, nichts von dem bemerkte, was vor seiner Nase abging.

Wenigstens einen Antimuggelzauber hatten sie verlegt, dachte sie.

Das hatte sie nämlich leicht bezweifelt, als noch nicht mal ein Apparierschutz in der Wohnung war.

"Herm, komm rüber.", winkte nun Ginny. "Du bekommst den Ehrenplatz genau in der Mitte."

Sie schob einen Stuhl ab und die andere setzte sich.

Links von ihr saß Parvati und rechts sollte Ron sitzen.

"Prima, jetzt bin ich satt.", sagte da jemand ihr gegenüber und sie sah auf.

Sie kniff die Lippen zusammen.

Draco Malfoy saß mit verschränkten Armen da und betrachtete sie missmutig. Neben ihm setzte sich gerade Theodor.

"Mal nicht so gereizt, Draco.", klopfte er dem anderen auf die Schulter.

Das Stimmengewirr nahm zu und die beiden Ehrengeäste, weil als letzte dazu gezogenen, versuchten sich so gut es ging, gegenseitig zu ignorieren.

"Warum sitzt Mireille so weit weg, sie ist doch auch erst eingezogen?", fragte Herm Harry, der zwei Plätze weiter saß.

"Sie hat darauf bestanden, das du den Platz bekommst.", zuckte dieser mit der Schulter.

Herm seufzte. "Welche Großherzigkeit.", murmelte sie und trat vorsichtshalber schon mal auf den Fuß von ihren gegenüber, denn der hatte bereits einen Kommentar auf den Lippen, der ohne Zweifel gegen sie gerichtet war.

Stattdessen kam nun ein gedämpftes Fluchen herüber.

"Da wir jetzt fast alle da sind, werde ich kurz etwas sagen.", begann nun Mill.

Alle sahen zu ihr hinüber.

"Die Phoenix Order hatte eine lustige Idee. Ihnen gefällt es nicht, dass wir alle in einem Haus wohnen. Und so haben sie beschlossen die Schwarzmagier zu überwachen. Wir haben sie dazu gebracht, dass wir das unter uns klären. Also, ich brauchte ein paar Freiwillige, die unseren netten Nachbarn beschatten." Sie lächelte aufmunternd in die Runde, doch überall herrschte absolute Verständnislosigkeit.

"Wie, überwachen?", fragte nun Theodor.

"Das heißt, das ich zum Beispiel dich Tag und Nacht verfolge.", sagte Parvati genervt.

"Ja, genau. Nur für ein, zwei Wochen, damit sie sehen, dass wir auf ihre Forderung eingehen. Das ist die Voraussetzung, dass wir hier zusammen bleiben können. Danke Parvati, dass du dich freiwillig für die Überwachung von Theodor gemeldet hast."

"Ich habe was?", rief sie nun entgeistert.

"Padma hilft dir sicher. Er war nämlich der einzige, bei dem es schwierig wurde, das ganze Glaubhaft zu machen. Das ist doch so. Diese Forderung ist total albern, also haben wir uns überlegt, dass jeder nicht Verdächtige, wenn man so will einen 'überwacht'...", Mill deutet mit zwei Fingern Gänsefüsschen an. "...die sowieso in die gleiche Richtung müssen."

"Aber Theodor arbeitet genau am anderen Ende der Stadt.", rief nun Parvati.

"Eben, niemand arbeitet bei ihm in der Nähe, deshalb sind wir dir so dankbar.

Das ist der Plan. Harry schätzt das die Phoenix Order ein oder zwei Wochen ein Augen darauf haben wird, also müssen wir es auch nur so lange durchziehen."

Inzwischen bekam jeder ein Pergament auf dem die Namen der einzelnen verzeichnet waren, in die Hand.

"Hier steht bei Theodor ja schon meiner und Padmas Name.", entrüstete sich Parvati.

Hermione grummelte. "Schwachsinn. Warum der Aufstand, dann ziehen wir eben alle aus, was soll's. Deswegen die Phoenix Order zu hintergehen. Ich finde es sowieso merkwürdig, dass ihr hier alle zusammen wohnt. Schreibt doch gleich drüber Phoenix -Order -Hauptquartier." Herm hatte sich in Fahrt geredet, doch alle sahen sie verständnislos an, allein Draco nickte zustimmend, was sie fast vom Stuhl gehauen hätte.

"Am besten mit Leuchtschrift und Pfeil. Warum das Ganze? Wieso wohnen hier auch so viele Schwarzmagier?", fragte dieser nun.

"Das ist Tarnung.", erklärte Gregory.

"Tarnung? Vor wem? Der Phoenix Order? Das hat nicht geklappt."

"Vielleicht auch vor dem dunklem Rat.", überlegte Hermione und sie und Draco brachen in schallendes Gelächter aus. Die anderen schüttelten abermals verständnislos die Köpfe.

"Wie auch immer. Hat jemand gegen den Plan was einzuwenden?", ging Millicent ohne weiteres zum Ausgang zurück.

Nun begutachteten auch die anderen den Plan.

Da stand:

Theodore - Parvati und Padma, nun, das war Hermione schon bekannt.

Millicent - Mireille, daraus entnahm sie mal, das das Mädchen auf ihrer Seite stand, was sie etwas beruhigte, wohnte sie doch jetzt mit Ginny zusammen.

Vincent - Neville, der würde nicht viel zu tun haben, überlegte sie.

Gregory - Seamus, auch hier würde es wenig zu tun geben. Wenn sie es richtig mitbekommen hatte, hingen die Zwei sowieso die ganze Zeit bei Mill rum.

Terence - Susan, arme Susan.

Adrian - Harry und Cathleen, Herm richtete ihren Blick zu Adrian, der drei Stühle weiter neben Padma saß. War er denn so gefährlich, dass es gleich zwei brauchte? Sie zuckte mit der Schulter. Vielleicht wegen der Glaubwürdigkeit. Ja, das konnte sein.

Laureen - Oliver. Nun war sie irritiert.

"Wäre es nicht einfacher gewesen ihre Schwester zu nehmen?", fragte sie Harry, der entschieden den Kopf schüttelte.

"Moody hat manchmal komische Anwandlungen, von wegen Familie und Vertuschung."

"Ah ja." Hermione nickte.

"Wir müssen möglichst so kombinieren, dass die Phoenix Order damit zufrieden ist."

"Verstehe, je misstrauischer sich das Paar gegenüber ist, umso besser."

"Genau."

"Deshalb überwacht also Ginny auch Marcus."

"Genau." Harry nickte.

Hermione schüttelte den Kopf. Das war doch ein Witz. Das schrie doch gerade zu nach Betrug, die Phoenix Order würde doch nie darauf reinfallen. Sie stoppte, obwohl, wenn sie erst nach einem Monat drauf kamen, wo ihr Nachwuchs wohnte...

Sie sah zu Millicent hinüber, die sich leise mit Mireille unterhielt.

Irgendwas stimmte hier nicht.

"Das ist doch ein schlechter Scherz.", rief nun Draco und stach förmlich auf das Papier ein.

Herm hob eine Augenbraue und las zu Ende.

Ihr stockte der Atem und zum zweiten Mal an diesem Abend waren sie einer Meinung.

Das konnte nur ein Witz sein.

Dort stand.

Draco BINDESTRICH Hermione.

"Ich glaube hier ist ein Fehler.", begann sie.

"Nein, nein, durch aus nicht.", beeilte sich Harry. "Ihr habt fast dieselben Arbeitszeiten und es ist in der Nähe."

"Wie kannst du mir so was antun?", entrüstet sie sich. "Da mach ich nicht mit." Demonstrativ verschränkte sie dir Arme.

"Kannst du immer nur an dich denken?", meckerte nun Harry und sie sah erstaunt auf.

"Hab ich irgendwas verpasst?", fragte da Ron, der eben auf den Tisch zukam.

"Oh, sehr viel, stell dir vor, ich überwache Marcus.", rief Ginny, die ganz begeistert war, das man ihr eine so wichtige Aufgabe, wie die Phoenix Order an vorderster Front zu hintergehen, zugetraut hatte.

Ron geriet ins Straucheln und bei dem Versuch den Sturz abzufangen, stürzte er und die Schüssel, die randvoll mit Nudelsalat war, flog aus seinen Händen, genau auf Hermiones Kopf.

Einen Augenblick herrschte Stille, dann brach ein Gelächter aus, das Herms Flüche übertönte.

Draco bekam kaum noch Luft vor Lachen, als ihn etwas im rechten Auge traf.

Er blinzelte mit dem linken hinüber und sah wie Herm mit einen Löffel mit Nudelsalat genau auf ihn zielte.

Er konnte sich noch rechtzeitig ducken und griff nach einer Ketchupflasche, die dort so günstig herumstand.

Kaum flog das Geschoß über seinen Kopf hinweg, zielte er mit dem Ketchup auf Herm.

"Sei doch nicht so empfindlich, Draco.", grinste Adrian und schon schwenkte dieser zu ihm herum und verziert dabei Parvatis und Padams Gesichter, die zwischen Herm und Adrian saßen mit.

"Wie die Indianer.", lachte Theodor und zeigte schadenfroh auf Parvati, die nicht lange fackelte und ihm eine handvoll Tomatensalat entgegen feuerte.

"Hey, sachte Leute.", rief nun Harry und erntete dafür nicht nur einen genervten Blick von Draco, sondern dem flog auch gleich Kartoffelsalat hinterher, der jedoch auch Oliver, der neben Harry saß, traf.

Marcus, ihm gegenüber lachte, jedoch nicht lange. Gelb floss Senf aus seinen Haaren.

"Ich hasse dieses Zeug.", grummelte er und schickte eine entsprechende Antwort zurück. Kurz um, binnen weniger Minuten war der gesamte Tisch in eine Essenschlacht verwickelt, denn die alte Häuserfeindschaft war wieder aufgelodert.

"Sag noch einmal, wie Gryffindors haben nichts im Hirn.", fauchte Ginny Vincent an, der es auch tatsächlich tat.

Die Torte, die auf ihm zuflog traf auch Gregory, der neben ihm saß.

Millicent sammelte eine Erdbeere aus seinem Haar und sah diese deprimiert an.

Mireille neben ihr versuchte sie zu trösten, das bestimmt nicht alles drauf ginge, als eine Ladung Salat, die auf Ernie und Hannah zusegelte, ihrer Worte Lüge strafte.

Das Dressing, verunzierte ihr Gesicht und sie seufzte.

"Ich glaube... sie sind... verrückt geworden.", sagte Neville zu Laureen, die neben ihm saß, wobei er sich jedes Mal duckte. Diese nickte und sah zu ihrem Bruder, der neben ihr immer noch ein heftiges Wortgefecht mit Oliver hatte.

"Ich glaube auch... Cathleen, pass a...!" Ihre Schwester hatte sich jedoch blitzschnell in eine schneeweiße Katze verwandelt und entging so der Sahne, die für Marcus bestimmt war.

"Sie ist ein Animagus?" Herm riss erstaunt die Augen auf.

"Tschuldigung.", rief Oliver Cathleen zu, die nun wieder ihre menschliche Gestalt hatte und Harry neben ihm klatschte ihm ein Steak auf den Kopf.

"Hey, das wollte ich noch essen.", beschwerte sich Alicia und wollte gerade ein Toast hinterherwerfen, als sie von der Seite mit Mayonnaise getroffen wurde.

Sie drehte sich zu dem Übeltäter um.

"Zacharias, du Sau.", rief sie und schickte diese umgehend zurück und traf nicht nur Seamus, der vor Zacharias saß und eben diesen selber, sondern auch Lavender.

Diese fühlte sich jedoch in ihrem erbitterten Tomaten-Gurken -duell mit Mandy und Terry erheblich gestört.

"Behalt das gefälligst für dich.", fauchte sie.

Fred und George, neben ihr, Bekräftigten dies mit einer Ladung Heidelbeeren, die es zu der Mouse au Chocolate geben sollte, die soeben auf Dean, der neben Adrian saß zusegelte.

Auch sein Nachbar bekam etwas davon ab.

Padma neben ihm fuhr mit dem Finger in die Schokocreme und legte sie genüsslich ab.

"Schade drum.", bemerkte sie.

"Du solltest die Vanillesoße dazu probieren.", kam es da hinter ihr und ihre Schwester, der es gehörig störte, dass sie sich nur mit Adrian unterhielt, anstatt ihr gegen Theodor beizustehen, kippte in aller Seelenruhe die Soße über ihren Kopf.

Daraufhin griff Padma zuerst nach dem Nudelsalat, die Schüssel war fast leer und verteilte sie großzügig über Parvati, dann schickte sie die restlichen Heidelbeeren zu den Weasleyzwillingen, die jedoch allein Angelina, die neben Fred saß, abbekam.

Nur Terence und Susan, die am anderen Kopfende saßen, hatten sich nicht eingemischt.

Sie amüsierten sich.

"Was grinst ihr denn so?", fauchte nun Angelina und keinen Augenblick später trieften Susan und Terence vor Butterbier.

"Ihr verderbt alles.", rief nun Millicent und die anderen hielten in ihrer Bewegung inne.

"Wisst ihr wie lange ich dafür in der Küche gestanden habe?" Entrüstet sah sie auf.

"Drei Minuten.", konterten Gregory und Vincent. "Das ist doch alles magisch zusammengerührt."

"Das ist doch egal."

Die anderen sahen betreten zu ihren Händen, in denen bei jedem noch ein Stück Essen war, bereit jemanden zu treffen.

"Hallo, was ist denn hier los?", fragte da Blaise in den Garten kommend, die eher verständnislos aussah.

"Sie hat noch nichts abbekommen.", rief Fred und schon schossen 31 Arme vor und Blaise ging in einer wahren Lawine von Lebensmittel unter.

Blaise schaute auf ihre Hände, wischte sich soviel sie konnte ab und feuerte den Matsch zurück zum Tisch.

Harry war der unglücklich, der es abbekam und Draco begann erneut zu lachen.

Der Lohn dafür war die letzte heile Torte, zielsicher von Herm in sein Gesicht platziert.

"Ich geh wieder.", grummelte Blaise und war auch schon verschwunden.
 

***
 

Antonin schnüffelte leicht in der Luft. Es roch nach Salat und Erdbeeren mit Schlagsahne und dazwischen mischte sich noch Ketchup und Senf.

Irritiert drehte er sich zum Kamin um.

"Du hast da ein eigenartiges Parfum.", sagte er.

Dort stand Blaise, oder zum mindest glaubte er das.

Noch ehe er es verhindern konnte, hatte sie beide Arme um ihn geschlungen und presste ihn an sich.

"Igitt, was soll das?", beschwerte er sich.

"So wurde ich auf der Grillparty empfangen, aber die anderen sahen auch nicht besser aus, drum nehme ich es mal nicht persönlich. Schade um das schöne Essen. Alles klebt an mir."

"Oh, manchmal kann das ganz reizvoll sein."

"Ich geh aber trotzdem duschen.", gab sie zurück und stieg die Treppe zum Bad hoch.

"Beeil dich.", erwiderte Antonin und sah an sich hinunter.

"Mal sehn.", erwiderte sie gedehnt und zwinkerte.
 

***
 

Im Garten von Feldweg 7 war binnen weniger Minuten wieder alles aufgebaut und der Tisch gedeckt, als wäre nichts geschehen.

"Aber eins verstehe ich jetzt nicht.", wandte sich nun Marcus an Mill.

"Wenn wir jetzt irgendwo hingehen, wo unsere Überwacher nicht hindürfen, wie sollen sie uns dann überwachen?"

"Dann wirst du einmal auf die Nachtklubbesuche verzichten müssen.", kommentierte Oliver.

Ron runzelte die Stirn.

"Ich rede davon, wenn ich zum Beispiel auf Klo muss und das in... einem Theater. Wie will Ginny dann sicher gehen, das ich nicht, sagen wir mal aus dem Fenster verschwinde?"

"Dann wirst du es dir entweder verkneifen, oder Ginny geht mit.", bestimmte Harry. Das war doch ganz klar.

Ron verschluckte sich.

"Das ist doch Blödsinn. Das ist doch sowieso nur alles Show, verdammt. Das würde sie nie tun.", beruhigte Mill Ron.

"Na ja bei Parvati wäre ich mir da nicht so sicher.", überlegte Padma laut und bekam von ihrer Schwester eine Rippenstoß.

"Aus dem Fenster entwischen.", überlegte Draco.

"Stimmt es eigentlich, dass deine Chefin Dracos Schwester ist?", fragte da Parvati Hermione.

Diese nickte.

"Man, da bist du ja von Malfoys umzingelt.", rief Ron und sah sie mitleidig an.

Herm seufzte. "Das ist wohl war."

"Na ja.", begann Theodor und schluckte runter. "Du musst es mal so sehen. Schlimmer geht es kaum noch."

"Außer.", warf Marcus ein. "Wenn du mit einem Malfoy verheiratet wärest."

Die anderen um ihn herum, dachten über diese Feststellung nach, wurden, aber durch Dracos Hustenanfall erheblich dabei gestört.

Dieser war aufgesprungen und rang nach Luft. Das Glas, das er ebne noch in der Hand gehalten hatte, war klirrend zu Boden gefallen.

Während die anderen Marcus Seitenhieb nicht verstanden hatten, war ihm sofort klar, gegen wen das ging. So viele ledige Malfoys gab es nämlich nicht mehr.

Genau genommen eigentlich nur noch einen.

Ihn.

Nun grinste auch Theodor. "Hey, Draco, du musst doch nicht gleich rot werden."

"Ich ersticke, du Idiot.", keuchte dieser und versuchte wieder ruhig zu atmen, während ihm Tränen über die Wangen liefen.

"Wenn's nur so wäre, wenn's nur so wäre.", murmelte Herm in Gedanken, bevor sie der Rictumsemprafluch traf.

Lachend fiel sie zu Boden, während sie Draco mit wüsten Beschimpfungen bedachte.
 

***
 

Die meisten Schüsseln waren bereits abgeräumt.

Marcus stand nichts ahnend auf, als er sich plötzlich umzingelt sah.

"Denke dran, Flint.", drohte Ron. "Wir geben unsere Schwester in deine liebenvollen Hände, aber wenn ihr irgendwas zustößt, haben diese Hände keine Finger mehr."

Dieser sah nun irritiert auf.

"Aber sie soll doch mich überwachen, was heißt, das ich in ihre, hoffentlich liebevollen Hände gegeben werde.", verteidigte er sich, und hatte sofort George am Hals, der zischte: "Das war die falsche Formulierung, Flint."

Fred nickte bekräftigend. Marcus sah sich drei wütenden Brüdern gegenüber und er fragte sich, was er so schwerwiegendes verbrochen hatte.

"Was soll das?", beschwerte sich nun Ginny und stellte sich schützend vor ihr Überwachungsobjekt. "Holt doch gleich Percy, Bill und Charlie noch dazu."

"Das ist eine gute Idee, Schwesterchen.", freute sich Fred und es schien als machte er sich gerade auf den Weg um eben diese zu holen, als Ginny entrüstet schrie: "FRED!"

"Schon gut, schon gut. Wir wollten das ja nur mal klarstellen."

"Was haltet ihr eigentlich von mir?" Marcus verschränkte die Arme.

"Von dir? Ganz wenig. Du hast beim Quidditch immer gefoult. Warum solltest du jetzt nicht auch abartige Gedanken haben?", erwiderte George.

"Ich habe was? WOOD!", rief er quer über den Platz.

Dieser drehte sich fragend um.

"Was hast du deiner missratenen Exmannschaft erzählt?"

"Auch wenn ich nicht weiß, um was es geht, aber es war mit Sicherheit die Wahrheit."

Triumphierend sahen die Weasleybrüder auf.

Marcus drehte sich um und ging davon.

"Wir haben ein Auge auf dich, Flint.", rief Ron ihm noch nach und dieser winkte ab.
 

***
 

Es war bereits Dunkel, das Fest beendeten.

"Was ist eigentlich mit Blaise?", fragte Herm Mill, kurz bevor diese in ihrer Wohnung verschwand.

"Was soll mit ihr sein?"

"Sie ist eine Schwarzmagierein und keiner überwacht sie?"

Millicent lächelte.

"Du bist die Erste, der das auffällt."

"Und?"

"Mach dir darüber keine Gedanken.", winkte die andere ab.

"Mill?"

"Ja?"

"Irgendwas ist hier im Gange, richtig? Und aus irgendeinem Grund werde ich nicht eingeweiht. Ich will gar nicht wissen, was es ist. Auch nicht warum. Mich interessiert eigentlich nur, ob ich die einzige bin, die davon nichts weiß."

Nun musste Mill doch lächeln. Harry hatte Recht. Hermione konnte man nicht so leicht hinter das Licht führen.

"Nein, bist du nicht. Gute Nacht."
 

***
 

Hermione schloss die Tür auf. Auf dem Fensterbrett saß eine Eule und schien fast eingenickte zu sein.

Vorsichtig strich sie ihr über das Gefieder und knüpfte ihr dann den Brief ab.

Er kam vom Tierheiler. Krummbein, war wieder gesund genug um nach Hause zu kommen.

Sie sah auf und blickte in violette Augen. Eine schwarze Katze saß auf den Balkon und beobachtete sie.

Herm fröstelte.

Dann war das Tier auch schon wieder verschwunden.

Ich lass mich nicht überrumpeln!

Kapitel vier
 

Samstag, 7. September
 

Hermione ging ungeduldig zum Fenster und spähte auf die Straße.

Jeden Augenblick sollte Krummbein ankommen.

Ob es eine gute Idee war ihn hier her zu holen, immerhin war sie unter einem anderen Namen hergezogen, doch den Gedanken wischte sie beiseite. Wer kam schon darauf, sie mit der Spur der Katze zu suchen. Sie hatte eigentlich sowieso noch nicht wirklich verstanden, warum sie ihren Nachnamen ändern musste.

Na ja, wenn die Phoenix Order das so wollte. Sie werden schon wissen was sie tun, dachte sie.

Eine Gestalt verließ das Haus und einem Moment überkam sie ein Schreck. Es war Draco, den sie doch eigentlich überwachen sollte.

Dann schob sie den Gedanken, als lächerlich beiseite. Soll die Phoenix Order doch herausfinden, dass das alles nur gespielt war.

Diese ganze Situation wurde immer abstruser und das Mireille aus puren Zufall hier einzog, glaubte sie auch nicht.

Sie legte die Stirn in Falten.

Hatte sie Mireille nicht das erste Mal getroffen, als sie gerade die Schlüssel von Loreley bekommen hatte? Eben die, die ihr Mill wiedergegeben hatte, mit der Mireille offensichtlich sehr gut befreundet war. Und ein Tag später stellt Loreley fest, dass bei ihr eingebrochen worden war.

Loreley, die in der Phoenix Order war, die sie jetzt laut Mill hintergehen sollten.

Von einer Slytherin hatte sie auch nicht anderes erwartet, aber das Harry und die Weasleys offensichtlich alle mitmachten, wunderte sie dann schon.

Überhaupt, hatte Harry nicht gesagt, "Wir haben dich hergeholt."?

Wir.

Was bedeutete diese WIR?

Es klingelt und sie wurde aus ihren Gedanken gerissen.

"Krummbein.", rief sie und drückte das flauschige Fellknäuel an sich.

"Nun dann, Miss." Der Pfleger nickte ihr zu. "Dann sind wir hier also doch richtig."

"Richtig?"

"Na sie haben angegeben, dass sie Granger heißen, doch hier steht Black."

"Oh ja, dass..."

"Ein Glück, das ich ihren Nachbar getroffen habe. Er hat mich hergeschickt. Also, geben sie gut auf ihn Acht."

Hermione lächelte und schloss die Tür. Welcher Nachbar, dachte sie. Sie hatte niemanden gesehen, außer Draco und der würde sich doch eher die Zunge abeisen, als ihr zu helfen.

Egal.

Sie trug das Tier ins Zimmer und setzte es in einem Körbchen ab.

"Und wie gefälltes dir hier?", fragte sie ihn, als er begann sich umzusehen und durch die Wohnung zu streifen.

Schließlich hopste er auf den Balkon und war verschwunden.

Herm ging ihm nach und stutzte. Krummbein hatte es sich auf einem Liegestuhl bequem gemacht, wogegen sie an und für sich nichts hatte, nur stand eben das Objekt seiner Begierde auf dem Nachbarbalkon.

"Komm zurück.", schmeichelte sie ihm, doch der Kater blinzelte nur trübe und wedelte ein bisschen mit der Schwanzspitze.

"Krummbein. Komm her, oder ich werde zu anderen Mitteln greifen."

Abermals regte er sich nicht.

"Na schön." Entschlossen ging sie zurück in ihre Wohnung und holte ihren Zauberstab.

Zu spät wie sie bemerkte, denn kaum war sie wieder draußen, als der Besitzer des Liegestuhls sie vorwurfsvoll ansah.

"Du hast was verloren.", sagte Draco nur knapp und drückte ihr den Kater in den Arm. Dann machte er es sich selber auf dem Liegestuhl gemütlich, nachdem er ihn enthaart hatte.

"Armer Krummbein.", murmelte sie dem Tier ins Ohr, was der ganz anderes sah.

Dieser ließ sich von einem Malfoy nicht einschüchtern.

Er hopste von Herms Arm und auf die Beine von Draco, der, wie von der Tarantel gestochen hoch fuhr und das Tier, das sich eine Platz zurechtzupfte, anstarrte.

"Nimm es weg.", fauchte er.

"Er ist auf deinen Balkon."

Draco stand abermals auf, mit dem Kater in der Hand und ließ ihn auf Herms Balkon fallen, drehte sich um und erstarrte, denn dort machte es sich Krummbein wieder mal gemütlich.

"Ist das Tier irgendwie geistesgestört?", zischte er.

"Hey, keine Beleidigungen.", protestierte Herm.

Draco zog sein Zauberstab und wollte gerade zielen, als Herm über das Geländer, das die beiden Balkone trennte, sprang und sich zwischen ihren Kater und Draco stellte.

"Du wirst doch nicht gegen einen unschuldigen Kater Magie einsetzten?", rief sie.

"Ich habe schon ganz andere verflucht, also entweder du nimmst ihn weg, oder ich werde ihn beseitigen. Und überhaupt. Was willst du hier, das ist Hausfriedensbruch."

Hermione schnappte sich das protestierende Tier und sah zum Balkon.

Mit einer freien Hand drüberklettern, würde gehen, aber unglaublich unelegant aussehen.

Also nahm sie den Weg durch die Wohnung.

"Hey.", schimpfte Draco und eilte ihr nach.

Hermione warf verstohlen einen Blick um sich und musste neidvoll feststellen, das der Junge tatsächlich Geschmack hatte.

Sie riss die Wohnungstür auf und stolperte fast über einen überraschten Harry, der gerade über den Flur lief.

"Morgen Herm.", stotterte er und starrte auf Draco.

"Und behalt dein Mistvieh bei dir.", schrie dieser.

"Das ist kein Mistvieh, das ist ein Kater und heißt Krummbein.", schrie Herm in derselben Lautstärke zurück.

Die Tür von Draco fiel ins Schloss und Herm drehte sich mit einem Knurren um.

"Was machst du hier?", fragte sie Harry.

"Was wolltest du in Malfoys Wohnung?" Dieser ging gar nicht erst auf ihre Frage ein.

"Krummbein abholen."

"Abholen?", echote Harry.

"Er war nicht von dessen Balkon wegzukriegen."

Sie zuckte mit den Schultern und ging zu ihrer Tür, nur um erneut zu fluchen.

"Was?" Harry war schon zwei Stufen hinunter gegangen.

"Mein Schlüssel lieg drin. Ich bin doch über die Balkone geklettert."

"Du bist was?" Harry blickte sie nun prüfend an. "Herm, bist du sicher, das es dir gut geht?"

Diese sah in nachdenklich an. "Ich bin mir nicht sicher. Kannst du mal eben..."

Harry schwang kurz seine Hand und die Tür sprang auf.

"Auror, he?", grinste Herm, der es nicht entgangen war, das er keine Zauberstab dabei hatte.

"Peanuts. Versuch es doch selber. Ist ganz leicht.", winkte er ab und ging dann pfeifend die Treppe hinunter.

Herm sah ihm nachdenklich nach.

Krummbein sprang ihr vom Arm und verschwand in der Wohnung. Doch ehe auch sie hineingehen konnte, flog die Tür ins Schloss und sie stand immer noch auf dem Flur.

"Was jetzt?", überlegte sie, musste aber nicht lange warten, denn die Balkontür war nach wie vor offen und sie kannte Krummbeins Vorliebe für Draco inzwischen und tatsächlich, flog auch schon dessen Tür auf und ein schnurrender Kater hing an dessen Hand.

Sie sah ihren Kater prüfend an. "Vielleicht hat Malfoy doch Recht und Krummbein ist geisteskrank."

"Hast du keine Wohnung, dass du hier draußen herum stehst?", fragte Draco leicht sauer.

"Schlüssel vergessen.", zuckte sie mit der Schulter und sie staunte nicht schlecht. Auch Draco brachte das Kunststück, die Tür ohne Zauberstab zu öffnen.

Sie ging hinein und verriegelte die Balkontür.

Dann begann sie selber zu üben.

Das wäre doch gelacht, wenn sie nicht auch Türen ohne Zauberstab öffnen könnte.
 

***
 

hopfenblüten
 

Wenn du glaubst, dass ich mache was du willst, nur weil es dir in den Kram passt, hast du dich verdammt noch mal sehr getäuscht.

Ich lass mich nicht überrumpeln!

Und wenn dann nur unter äußersten Protest.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Sonntag, 8. September
 

Padma stöhnte leise auf. Eben war Theodor an ihrer Tür vorbeigegangen, was nur eins bedeuten konnte. Er hatte doch tatsächlich die wahnwitzige Idee, einen Spaziergang zu machen. Und das am Sonntagmorgen!

Schwungvoll öffnet sie die Tür und rief ihm über das Geländer hinweg zu.

"Hey, Nott! Wo gehst du hin?"

"Brötchen holen."

"Wo?"

"Was soll die Fragerei?"

"Schon vergessen? Wir überwachen dich." Sie zeigte genervt nach oben, zu Parvatis Wohnung.

"Es ist Sonntag, acht Uhr, da wird niemand von der Phoenix Order wach sein.", belehrte er sie und Padma dachte eine Augenblick nach.

"Na gut.", gähnte sie schließlich und verschwand wieder in ihrer Wohnung.
 

***
 

Parvati saß gerade in einem duftigen Schaumbad, als es gegen ihre Tür hämmerte.

Irritiert sah sie auf.

"Es ist doch erst halb zehn?", murmelte sie und überlegte, ob sie das Gehämmer einfach überhören sollte. Doch als sie auch ihren Namen hörte, gab sie es auf und entsprang den Fluten.

In einen Bademantel gehüllt tapste sie zur Tür, Schaumberge hinter sich herziehend.

"Was gibt es, Millicent?", fragte sie.

"Theodor ist einkaufen gewesen.", sagte diese nur trocken.

"Schön für ihn. Und? Hat er die Marmelade nicht bekommen, oder hat ihn der Bäcker schief angemacht?"

"Es ist deine Aufgabe ihn zu überwachen." Mill drängelte sich damit an Parvati vorbei, die verdutzt den Weg frei gab.

"Wieso meine Aufgabe. Padma wäre genauso dran.", beschwerte sie sich nun.

"Theodor, Padma, reinkommen.", befahl Mill und schon schoben sich auch diese beiden hinein.

Parvati wollte protestieren, doch sie hatte zu viel damit zu tun, ihren Mantel zusammen zuhalten, denn der Gürtel dafür, war auf mysteriöse Weise verschwunden.

"Setzt dich.", gab Mill erneut Anweisungen.

"Lieber nicht.", winkte Parvati ab, wohl wissend, dass sich ein sitzender Bademantel noch schwerer zusammenzuhalten war, als ein stehender.

"Harry hatte heute Morgen eine interessante Unterhaltung mit Moody."

"Mad Eye?"

"Eben diesen. Und was musste er hören? Theodor spaziert ohne Überwachung auf der Strasse herum."

"Ich war doch nur Brötchen holen.", versuchte dieser sich nun zu verteidigen.

"Aber genau das." Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. "Kann unseren ganzen Plan gefährden. Einen schnüffelnden Moody können wir nicht gebrauchen. Versteht ihr denn nicht? Das ganze kann nur klappen, wenn wir zusammen halten." Mill seufzte. "Also, das nächste Mal sprichst du das mit den Zwillingen vorher ab. Und ihr lasst euch nicht mit fadenscheinigen Erklärungen abfüttern. Ein, zwei Wochen, das kann doch nicht so schwer sein."

Die anderen sahen zu Boden, wie Schulanfänger, die beim Quatschen im Unterricht erwischt worden waren.

"Versteht ihr?"

"Ja, entschuldige.", murmelte Padma.

"Entschuldige? Welcher normale Mensch steht um acht auf um Brötchen zu holen? An einem Sonntag?" Parvati tippte sich gegen die Stirn und raffte sofort wieder den Mantel zusammen.

"Warum nicht?"

"Um acht Uhr an einem Sonntag?", drehte sich nun Parvati zu Mill.

Doch diese hob die Hand und stand auf. "Klärt das unter euch. Aber seht zu, das Moody keine Grund hat irgendjemand zu verdächtigen. Es ist so schon schwer ihn vom Haus fern zu halten." Damit verließ sie die Wohnung.

"Hast du sonst noch irgendwelche Ausflüge vor?", fragte Parvati giftig.

"Außer meinem Besuch in der Nokturngasse, Frisurtermin, die Bank, Besuch bei meine Eltern und schließlich mein Date um acht, das durchaus bis morgen früh dauern kann, nicht, nein. Hattest du etwas Bestimmtes vor?", fragte Theodor und musterte Parvati eingehend von oben nach unten.

Parvatis Hand klammerte sich fester um den Mantel.

"Ich würde vorschlagen du ziehst dich erst einmal an.", schlug nun Padma vor.

"Anziehen?", echote ihr Zwilling.

"Du kannst dich ja auch ausziehen.", warf Theodor ein und eine Vase verfehlt nur knapp sein Kopf.

Ja auch sie beherrschte das Zaubern ohne Zauberstab.

Theodor zog es vor sich zu verziehen.

"Wann gehst du los?", fragte Padma.

"Um zehn.", erwiderte er düster. Dann stand er nachdenklich auf dem Flur. Er hatte eigentlich gar keine Lust gehabt, das Haus überhaupt noch zu verlassen, doch alleine um Parvati zu ärgern, nahm er sich was vor.

Zu erst einmal würde er seine Eltern schreiben. Dann würde sein Date eben dort ausfallen, denn eine Freundin, oder ähnliches, konnte er nicht vorweisen.

Wozu auch, Parvati hielt ihn schon genug auf trab.

Nachdenklich tippte er am Schreibtisch sitzend mit der Feder gegen seine Lippen, dann schrieb er.
 

Hi, Mom, Dad, komme heute Abend. Theodor.
 

Das war kurz, aber sagte alles, was gesagt werden musste.

Dann überlegte er.

Arme Padma. Er konnte sie unmöglich vor dem Haus stehen lassen.

Also setzte er noch hinzu.
 

Bringe jemanden mit.
 

Dann verschloss er den Brief sorgfältig und schickte eine Eule auf Reise.

Er sah auf die Uhr und stockte. Die Türklingel ließ ihn herumfahren.

Davor standen eine ruhige Padma und eine weniger ruhige Parvati.

"Wie stellt Mill sich das überhaupt vor? Sollen wir jetzt in zehn Meter abstand hinter dir herschleichen und uns hinter Briefkästen und Mülleimern verstecken?", grummelte diese.

"Briefkästen, Mülleimer? Glaub mir, du hast keine Chance.", giftete er.
 

***
 

Gähnend streckte sich Herm, als sie gedämpfte Musik hörte.

Stöhnend ließ sie sich tiefer in Kissen sinken.

Jeden Tag dasselbe.

"Will der mich ärgern?", grummelte sie.

Nach fünf Minuten schlug sie die Decke zurück und stand auf.

Die Uhr verriet ihr, das es immerhin schon elf war, doch das hatte ja nichts zu sagen. Krummbein, strich um ihre Füße.

"Was hast du denn? Ist dir langweilig?", fragte sie und der Kater sprang wie als Antwort zum Balkon.

Hermione wusste schon warum, die Liege ihres Nachbars war auch zu verlockend.

"Wenn ich dich wieder raus lasse, steht Malfoy wieder auf der Matte, oder schlimmer noch, er tut dir was an.", belehrte sie ihn, doch Krummbein, blieb beharrlich vor der Tür stehen.

"Weißt du was du dir damit antust?"

Doch mehr als ein klägliches Mauzen war nicht zu hören.

"Ich hab dich gewarnt.", zuckte Herm mit der Schulter und öffnete die Tür.

Wie erwartet hopste der Kater über das Geländer.

Sie blieb abwartend im Raum stehen und lauschte.

Jetzt öffnet er die Tür, dachte sie, als das typische schleifende Geräusch eines Hebels ertönte.

Mit einem Ruck war die Tür auf.

Krummbein mauzte und Herm hörte, wie Draco sagte: "Du schon wieder?"

Sie musste grinsen, hatte aber auch gleichzeitig Angst um ihren Kater. Sie war schon fast drauf und dran hinterher zu gehen, als sie erstarrte.

"Es regnet gleich. Du solltest nach Hause gehen.", sagte Draco zu dem Tier.

Offensichtlich sprang es auch auf den Boden.

Doch dann wäre Herm fast umgefallen.

"Ich sagte nach Hause, nicht... ach mach doch was du willst.", hörte sie Draco sagen, dann wurde drüben die Balkontür geschlossen und Herm stürzte hinaus.

Krummbein war nirgends zu sehen.

Er wird ihn nicht etwa..., Herm sah hinüber. Eine andere Möglichkeit blieb nicht.

Nun regnete es wirklich und durchnässte ihr ohnehin dünnes Nachthemd.

"Katzendieb.", knurrte sie und verdrängte mal eben die Tatsache, das Krummbein es sich selber ausgesucht hatte.

"Hast du was gesagt?", fragte da jemand und sie sah auf.

"Der Kater ist bei mir, aber du solltest ihn dir selber holen, auf mich hört er nicht."

Herms Gesicht verschloss sich umso mehr.

"Aber zieh dir vorher was trockenes an.", empfahl Draco und ging wieder zurück in die Wohnung.

Herm wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht und stieg ebenfalls in ihre Wohnung.

"Zieh dir was trockenes an.", äffte sie ihn nach und sah in den Spiegel.

Da erstarrte sie.

Schlug die Hände vors Gesicht und versuchte nicht laut aufzuschreien.

Innerlich machte sie sich eine Notiz.

Ziehe niemals weiße Seidennachthemden im Regen an!
 

***
 

"Wo will der Kerl denn noch überall hin.", grummelte Parvati.

Padma zuckte mit den Schultern und lehnte sich gegen ein Geländer und klappte den Schirm zusammen. Der Regen hatte wieder aufgehört.

"Ich findest albern, zehn Meter hinter ihm zu laufen.", murmelte sie.

"Aber wenn...", Parvati sah sich um. "...wenn Moody, oder irgendjemand sonst uns beobachtet, ist es glaubhafter, wenn wir hinter ihm sind.", gab Parvati zurück.

Padma gähnte. "Die sind schon seit 'ner halben Stunde weg."

"Hä?" Ihr Zwilling sah sie erstaunt an.

"Hast du es nicht bemerkt? Lupin, war uns hinterher. Völlig unauffällig natürlich. Aber seit der Nokturngasse, ist er weg."

"Na ja, nicht jeder hat Zeit den ganzen Tag jemand zu verfolgen. Schwachsinn."

"Apropos Verfolgung. Wo ist Theodor eigentlich?" Die Schwestern sahen sich suchend um, doch nirgends war ihr Überwachungsobjekt zu entdecken.

"Na klasse, wir verlieren sogar jemanden, der weiß, das er verfolgt wird.", murmelte Parvati, als ihm jemand von hinten auf die Schultern klopfte.

"Habt ihr was verloren? Ihr seht so verzweifelt aus."

"Theodor.", schimpfte Parvati. "Geh weg. Zehn Meter."

Einige Passanten drehten sich zu ihnen um.

"Blödsinn. Wir können doch auch zusammen laufen. Das wäre dann nicht so langweilig.", versuchte er einzulenken.

"Nein.", bestimmte Parvati.

"Warum nicht?", fragte Padma.

"Weil wir hier nicht als Freunde durch die Gegend laufen." Theodor runzelte die Stirn.

"Was?"

"Freunde überwachen einander nicht."

Theodor tippte ihr gegen die Stirn. "Du redest Stuss.", sagte er, ging dann aber davon.

"Freunde überwachen einander nicht?" Padma sah sie irritiert an.

"Wir beschatten ihn, Hallooooo."

Der Zwilling verstand trotzdem nicht, ging aber auch nicht mehr darauf ein, denn Theodor war gerade hinter eine Ecke verschwunden.

"Das...musst...du ...mir ...noch...mal...erklären...- verdammt...muss...der...so...rennen?", keuchte Padma, die sich einen Weg durch die Menschenmassen bahnte.

"Es wäre was anderes, wenn eine von uns seine Freundin wäre. Es ist doch so. Theodors Freundin, wenn es sie wirklich gibt, was ich stark bezweifle, wer will den schon, könnte neben ihm herlaufen und ihn trotzdem beschatten, ohne schlechtes Gewissen. Es ist der Job des Partners, dem anderen anfangs zu misstrauen.", erklärte Parvati.

"Ach ja. Ist es das?" Padma hob zweifelnd die Augenbrauen. Ihrer Meinung nach, sollte gerade Vertrauen da sein.

Nun gut egal, Parvati hatte schön öfters solche Anwandlungen.

"Schon mal was von Eifersucht gehört? Da ist auch nichts anderes als Misstrauen."

"Aha... Gott sei dank, er bleibt mal stehen.", atmete Padma auf.

"Wir als Freunde, könne ihn nicht so einfach hintergehe und ihn aushorchen. Das wäre ganz gegen das Grundprinzip von Freunden, also, bleiben wir im Hintergrund und werden von Freunden zu objektiven Beobachtern."

"Wenn ich das richtig versteh, müsste, damit das Gehetze aufhört, eine von uns Theodors Freundin werden, für die ein oder zwei Wochen.", überlegte Padma.

"Genau.", nickte Parvati.

"Schön, dann schmeiß du dich an ihn ran, dann hast du es leichter und ich frei.", bestimmte Padma und Parvati sah sie entgeistert an, doch sie konnte nichts mehr dazu sagen, denn Theodor hetzte schon wieder aus dem Laden.

"Wird der Kerl denn nie müde?", fluchte Parvati und schon rannten sie ihm nach.
 

***
 

"Glaubst das funktioniert?", fragte Fred seinen Bruder und sah zweifelnd auf das kleine runde Etwas.

"Das werden wir ja gleich sehen.", bemerkte George und sah sich suchend um.

Da kam Blaise auf die beiden zu.

"Es klappte.", grinste Fred.

Sie drückten sich in einen Seitengasse.

Die junge, rothaarige Hexe lief an ihnen vorbei, ohne sie zu bemerken. Eine kleine metallene Kugel setzte sich in Bewegung und Fred und George auch.

"Wo will sie hin?", murmelte Fred, als Blaise auf eine dunkle Gasse zusteuerte.

"Ich ahne schlimmes." Und tatsächlich hörten sie kurz darauf den typischen Knall vom disapparieren.

"Und jetzt?" Die Zwillinge sahen sich fragend an.

"Gute Frage, sie aus dem Erfassungsradius unseres Verfolgungsdetektors raus."

"Wir müssen uns also was anderes einfallen lassen."

"Verdammte Magier, das die aber auch immer disapparieren müssen.", fluchte Fred und beide disapparierten.
 

***
 

Es wurde Abend und die Patilzwillinge waren außer Atem.

"Der hat 'ne Ausdauer.", murmelte Padma und schüttelte den Kopf.

"Sag nix.", nickte ihre Schwester und ließ sich erschöpft auf einem Hydranten fallen.

"Wie lange hetzen wir jetzt schon durch die Gegend?"

Padma sah auf die Uhr. "Locker sechs Stunden."

"Ich schlage vor, wir gehen nach Hause. Soll er doch sein Date unbeschattet haben."

"Schlechte Idee.", entgegnete Padma und sah über die Schulter der Schwester hinweg.

"Da ist Moody."

"Der hat ein spitzen Timing. Verflucht."

Theodor kam erneut aus einem Laden. Padma und Parvati hatten inzwischen den Verdacht, das er nur von einem in den anderen lief, um sie auf Trab zu halten, denn gekauft, hatte er nie was.

Er drehte sich zu den Zwillingen um, die ihm jedoch gestenreich bedeuteten, weg zu gehen.

Moody, der die Szene vom weiten beobachtete, runzelte die Stirn.

"Das nennen sie beschatten? Das sieht für mich nach Versteckspiel ohne verstecken aus.", murmelte er, als ihm jemand von hinten ansprach.

"Was tust du hier?", fragte Tonks.

"Sehen, ob die Kücken alles richtig machen."

"Sie verfolgen ihn immer noch, nun, dann ist doch alles in Ordnung."

Nur widerwillig gab Mad Eye seinen Posten auf und folgte der Hexe.

"Er ist weg.", kommentierte Theodor das Geschehen.

"Ihr seht fertig aus. War ein anstrengender Tag, hm?"

"Dafür werde ich dich treten.", schwor Parvati. "Sobald ich meine Beine wieder bewegen kann."

Nun tat Theodor, die beiden fast leid. Er hackte sich links und rechts bei ihnen unter und zog sie mit sich fort.

"Fair war es nicht, das ist wahr, aber dafür lade ich euch jetzt auch ein."

"Zu deinem Date? Was sagt wohl die junge, hübsche Hexe dazu?", spottet Parvati.

"Wer sagt denn, dass ich mit einer jungen, hübschen Hexe verabredet bin." Die Zwillinge blieben abrupt stehen.

"Ich gehe zu meinen Eltern. Und da wir dahin apparieren müssen, dachte ich, ich sag es euch, denn verfolgen könnt ihr mich bis dahin nicht.", belehrte er die beiden.
 

***
 

Millicent sah ernst auf.

"Ihr habt sie verloren?", fragte sie und Fred nickte.

"Sie ist in einer Seitengasse weg. Wir müssen den Radius erweitern."

Mill nickte.

"Am besten ihr geht gleich zu Seamus."
 

***
 

Theodor, Parvati und Padma standen vor einem hohen Tor.

"Das ist euer Haus?" Ehrfürchtig sahen die Hexen zu dem Gebäude.

"Es ist etwas kleiner, als das davor."

"Das davor war noch größer?" Parvatis Mund klappte vor Staunen runter.

"Etwas."

"Sieh mal, da ist jemand." Padma deute über den Zaun und Theodor ging in den Garten, auf die Gestalt zu.

Der Mann war ohne Zweifel Theodors Vater.

"Was tut er da?" Parvati kniff die Augen zusammen, um etwas besser sehen zu können.

"Pass auf."

Francis Nott hielt ein großes Stück Fleisch mit Knochen in die Luft und ließ es in den Graben, an dem er stand, fallen.

Sofort hörte man ein rasenmäherähnliches Geräusch.

Padma riss die Augen auf, als einige Bewohner des Grabens vor Gier bis an den Rand kamen.

Das sah für sie aus, wie Muggelcartoonpiranias, die sie mal in diesem Fernseher von Dean gesehen hatte.

Sie sahen vor allem eins.

Zähne.

Große Zähne.

"Was um alles in der Welt sind das?", stotterte Parvati fassungslos.

"Säbelzahnlemminge."

"Hat Hagried davon mal erzählt?"

"Nein, er hatte damals keine bekommen. Sie sind sehr schwer zu kriegen, weil sie so gefährlich sind.", erklärte Theodor.

"Nur so eine nebensächliche Frage. Wo hat dein Vater die her?"

Theodor kratze sich am Kopf und überlegte, während er weiter auf seinen Vater zuging.

"Soweit ich weiß hat Mrs Malfoy die Dinger in ihrem Garten und sie haben sich so rasch vermehrt, dass sie sie abgeben musste."

"War ja klar, das eine Malfoy dahinter steckt.", murmelte Padma und ihre Schwester nickte.

Sie standen nun auch am Graben und sahen hinunter.

"Vorsichtig, nicht so dicht.", warnte da Francis und zog Parvati zurück, kleine Sekunde zu früh, denn sie war gerade am rutschen.

"Oh, vielen Dank.", atmete sie erleichtert auf.

"Wirklich Theodor, kannst du nicht auf deine Freundin aufpassen?", meckerte Francis und schüttelte den Kopf. Dann sah er sich um und stockte. Irritiert wandte er den Blick zwischen den Zwillingen hin und her.

"Zwei?"

"Das sind Parvati und Padma Patil.", stellte Theodor die beiden vor.

"Ah ja." Francis gab den beiden die Hand. Warf dann das letzte Stück Fleisch in den Graben und dirigierte die anderen zum Haus.

"Deine Mutter war schon sehr verwundert, dass du heute Morgen geschrieben hast, dass du kommst. Gestern hast du doch noch gesagt, du wolltest keine Schritt vors Haus setzen."

"Hat sich eben anderes ergeben."

Parvati durchbohrte ihn mit ihrem Blick. "Das war also Absicht?", zischte sie.

"Hat dir doch gut getan, oder?"

"Jetzt werde ich dich nicht nur treten, sondern auch verfluchen, sobald ich den richtigen Spruch habe.", versprach sie.

Padma nickte grimmig.
 

***
 

Die Zwillinge sahen zum Himmel. Es war inzwischen tiefste Nacht und sie warteten ungeduldig auf Theodor.

Millicent hatte eine Versammlung angesetzt.

"Wir sind so schon zu spät und der Typ tauscht Gartentipps mit Daddy aus.", fluchte Parvati und Padma sah sie warnend an.

"Können wir?", fragte da der Typ plötzlich neben ihr.

"Ja.", knurrte Parvati.

Theodor runzelte die Stirn. Womit hatte er diese Unfreundlichkeit jetzt schon wieder verdient?

"Das nächste Mal, lässt du uns nicht einen Marathon laufen.", giftete sie weiter.

"Ich habe ja angeboten, das ihr auch neben mir laufen könnte. Die Beschattung ist doch eh nur eine Farce. Wir hätten einen Kaffee trinken können."

Padma nickte. "Das habe ich ihr auch gesagt."

"Hinterhältiges Biest.", knurrte Parvati und nickte dann Theodor zu. "Das nächste mal."

Er setzte ein erzwungenes Lächeln auf. "Vergiss es. Padma gerne. DU" Er zeigte auf sie. "Läufst schön hinter mir. Bevor ich dulde, das eine Giftspritze wie du neben mir läuft, muss die Welt untergehen."

Padma atmete erleichtert auf, doch ihr Zwilling zerstörte ihre Illusion sofort.

"Tu es und jemand wird sehr bald sehr viel erklären müssen.", drohte sie der Schwester.

Nun war auch Padma schlechter Laune.

Ideale Vorraussetzungen Millicent unter die Augen zu treten.
 

***
 

Im Feldweg 7 trommelte Millicent ungeduldig mit den Fingern auf der Tischplatte.

"Das gefällt mir nicht.", murmelte Vincent.

"Wem sagst du das. Ich hoffe es war kein Fehler, Blaise hier einziehen zu lassen."

Mill überlegte. "Was ist mit Hermione? Hat sie schon irgendwas über den Trank herausgefunden?" Sie sah zu Mireille, doch diese schüttelte den Kopf.

"Immer noch nicht wirklich. Ich habe keine Ahnung, wo diese Dr. Black das Rezept versteckt hat. Aber ich habe das hier."

Sie warf ein Pergament zu Millicent, die es entrollte.

"Nixenschuppen? Dass ist ungewöhnlich."

"Das wird nicht leicht zu beschaffen sein. Auch die anderen nicht. Mal davon abgesehen, das wir noch gar nicht wissen, ob wir es brauchen."

"Ja, das stimmt. Oliver, Marcus, was sagt ihr dazu?"

Die beiden angesprochenen standen auf und kamen hinüber.

"Nicht unmöglich, wenn wir erst einmal die Karte haben. Und die Schlüssel.", wiegte Oliver den Kopf.

"Dafür werden die Patilzwillinge schon sorgen.", winkte Mill ab.

"Sieh mal, das ist in einem Muggelmuseum." Gregory tippte auf eines, der Ingrediens.

"Und wenn wir Hermione doch einweihen? Das würde es einfacher machen. Sie kommt an das Rezept. Und du hast jemand, mit dem du dich beratschlagen kannst und Mireille müsste nicht immer einbrechen.", schlug nun Harry vor und Ron nickte.

"Schon, aber du hast doch selber gesagt, dass du ihr nicht traust."

"Aber das sollte im Moment nicht unser Problem sein.", sagte Mireille ruhig.

"Du hast Recht." Fred war aufgestanden und ging ruhelos auf und ab. "Es gefällt mir nicht, das Blaise so ohne weiteres verschwunden ist."

"Okay. Ich habe einen Vorschlag. Angelina und Lisa werden Fred und George bei der Überwachung helfen. Das kriegen wir schon raus."

"Was ist mit Malfoy? Lucius wäre eine gute Quelle."

Doch auch diesmal schüttelte Millicent den Kopf. "Theodor sagt, er weiß noch nicht, warum er von zu Hause weg ist."

"Interessiert es euch denn so sehr, das ihr sogar geheime Treffen im Keller abhalten müsst?", fragt da eine Stimme und alle wandten sich ihr zu.

"Malfoy."

"Draco.", kam es von allen Seiten.

"Wie lange stehst du schon dort?", fragte Terence.

"Lange genug, um zu wissen, das ihr was vorhabt. Also, was ist es, wofür ich meine Vater ausspionieren soll?"

"Warum sollten wir es dir sagen?" Ginny sah ihn abschätzend an.

"Wenn ihr es mir nicht sagt, werde ich meinen Vater fragen was er so wichtiges weiß."

"Und ich gehe zu Loreley. Sie wird sich nicht gerade freuen, das man ihr nachspioniert.", sagte da Hermione, die hinter Draco hervortrat.

Die anderen sahen zu Millicent und Harry und diese nickten.

"Kommt rein und setzte euch.", winkte Mill ihnen zu.

Da nahm sich Herm die Zeit sich umzusehen.

Sie waren in einem hohen Raum, die Decke war voller Kerzen. Es erinnerte sie ein bisschen an die große Halle in Hogwarts. In der Mitte stand ein ovaler Tisch, an dem fast alle Stühle besetzt waren. Nur drei waren frei.

Am Rand standen verschiede Sessel in Grüppchen zusammen und am Ende, gegenüber der Tür befand sich ein riesiger Kamin, in dem eine blaue Flamme flackerte und von dem eine angenehme Kühle ausging.

"Wie habt ihr uns gefunden?", fragte Adrian und zauberte zwei Stühle für die Beiden.

"Ich wollte zu Harry.", erklärte Herm.

"Ich habe Gregory gesucht, als ich feststellte, dass niemand im Haus war und dann bin ich ihr gefolgt. ", erwiderte Draco und deutete auf Herm.

"Verstehe. Nun sei's drum. Wer weiß wozu es gut ist.", winkte Mill ab.

"Du hast ganz Recht. Dies ist ein geheimes Treffen. Weder die Phoenix Order." Sie sah zu Herm, "Noch der dunkle Rat.", damit wandte sie sich an Draco. "Darf davon erfahren."

"Warum?"

"Weil ihr Pläne nicht unsere sind. Wir haben vor den dunklen Lord wieder zu erwecken. Wie auch der dunkle Rat."

Herm schnappte nach Luft.

"Bevor du etwas sagt's, hör zu.", mischte sich Ron ein, der sah, das Herm protestieren wollte.

"Wir haben auch vor, den dunklen Lord wieder zu töten. Wie die Phoenix Order. Er soll genau ein Monat leben."

Nun richtete sich Draco fragend auf.

"Nur ein Monat? Warum dann der Aufwand?"

"Ein Monat, um alle Death Eater und vor allem die Kinder zu rehabilitieren, damit sie in Ruhe weiter leben könne, ohne ständig verfolgt zu werde und ohne das das Ministerium ständig auf der Matte steht."

"Das ist ja schön und gut, aber wer gibt euch die Garantie, das Voldemort sich nach einem Monat auch umbringen lässt?", mischte sich nun Herm ein. "Und warum macht ihr da mit?" Sie richtete ihren Blick auf Harry und Ron und den anderen aus ihrem ehemaligen Haus.

"Die Gründe sind ganz verschieden.", mischte sich nun Mireille in. "Aber was spielt es für eine Rolle, wenn das Ziel das selbe ist."

Herm verschränkte die Arme. "Es gibt keinen Grund für mich einem Death Eater oder seiner Familie zu helfen."

"Warum sollte ich wolle, das der dunkle Herrscher wieder stirbt?", nickte Draco.

Millicent stand auf und sah sie von oben herab an.

"Wenn ihr nicht für uns seid, seid ihr gegen uns. Und Gegnern ergeht es schlecht. Ihr wolltet die Wahrheit, das ist sie, also entscheidet euch. Macht ihr mit, oder wollt ihr solange ins Reich des Schlafes geschickt werden. Wir könnten eure Hilfe gebrauchen, doch glaubt nicht, das es ohne euch nicht auch funktioniert."

Die Mienen der anderen verschlossen sich.

"Warum?" Hermione sah nun zu Harry. Er sollte doch mit als erster dagegen sein Voldemort wieder auferstehen zu lassen.

"Er würde immer und immer wieder kommen. Wir haben ihn vor zwei Jahren besiegt und trotzdem ist der dunkle Rat kurz davor den Trank gefunden zu haben, der ihm am Leben hält. Warum ihnen nicht dazwischen funken und das endgültig."

"Gut, das ist einleuchtend. Aber du, Ginny."

"Ich helfe meinen Freunden."

"Dean, Neville, Lavender."

Diese sahen sie nur an. Lavender schüttelte leicht den Kopf, dass die roten Strähne in ihrem hellblonden, langen Haar schimmerten und lächelte entschuldigend aus haselnussbraunen Augen.

Herm schloss die Augen und schüttelte den Kopf. "Also, schön. Was soll ich tun?"

"Du läst dich einfach so überrumpeln?", höhnte Draco und stand auf.

Überrascht stellte er fest, dass Terence und Adrian sich ihm in den Weg stellten.

"Überleg was du tust.", drohten sie ihm.

"Ihr würdet doch nicht..."

"Doch, wir werden.", nickte Terence.

"Was springt für mich dabei raus? Außer das mein Vater mich hasst?" Er drehte sich zu Millicent um.

"Du hättest vor ihm Ruhe.", sagte nun Theodor, von der Tür aus.

Neben ihm standen die Zwillinge.

"Das ist doch der Grund warum du von zu Hause weg bis. Dein Vater nervt dich doch die ganze Zeit, wegen den Death Eatern, blablabla." Er rollte mit den Augen und ging dann zu einem der drei freien Stühle.

"Ich dachte wir warten, bevor wir sie einweihen?", fragte Parvati und setzte sich auf ihren Stuhl, gleich neben Padma.

"Ging nicht anderes.", zuckte Fred mit den Schultern.

"Woher weißt du das? Nicht mal meine Eltern wissen, warum ich von zu Hause weg bin."

Theodor sprang auf und kam zu ihm hinüber. Ohne Vorwarnung schob er den linken Ärmel von Dracos Umhang hoch.

"Tut weh, in letzter Zeit nicht?", fragte er leise und sah auf die Tätowierung.

"Was glaubst du wie angenehme es wird, wenn der dunkle Lord lebt. Ein Leben lang? Nein, danke, darauf habe ich keine Lust." Damit ließ er Dracos Arm los und zog seinen eigenen Ärmel hoch.

Du bist schön, aber nicht ungefährlich

Kapitel fünf
 

Draco zog missmutig seine Ärmel nach unten. "Woher weißt du davon?", fragte er.

"Ich komme gerade von meinen Eltern und Dad hat so was fallen lassen."

"Waren Parvati und Padma etwa auch dort?", fragte Adrian verwundert.

"Sicher." Theodor ließ sich in einen Sessel fallen und lehnte sich mit dem Kopf an die Lehne.

"Anstrengend, wie immer, aber eben auch sehr aufschlussreich." Nun sah er zu Vincent und Gregory hinüber.

Die nickten.

"Ihr auch? Seit wann?" Draco hatte sich zu ihnen umgedreht.

"Im letzten Schuljahr.", sagten sie finster.

Draco setzte sich nun wieder und legte seinen Kopf in eine Hand. "Also, schön. Was soll ich tun?" Er sah gar nicht auf.

Millicent lächelte und sagte: "Nicht viel, halte nur deine Ohren und Augen offen."

"Das würde bedeuten, dass ich wieder mit meine Eltern reden muss."

"Nun, das wäre hilfreich." Mireille schob ihm Pergament und Feder hinüber. "So bald wie möglich."

"Wie viele Kinder vom dunklem Rat, sind denn bei Voldemorts letzter Herrschaft Death Eater geworden?", fragte nun Hermione Theodor.

"Alle Söhne. Heißt auch die drei von MacNair."

"Wo sind die eigentlich?"

"Jason und Michael MacNair sind im Ausland, wo Todd ist, weiß ich nicht."
 

***
 

"Antonin?", rief Blaise quer durch das Haus.

"Was?" Er kam futternd aus der Küche.

"Ich geh, wir sehen uns morgen."

Verwundert hielt er inne. "Warum? Gibt es irgendwas Neues auszukundschaften?"

"Wer weiß, wenn ich nicht da bin, kann ich das nicht sagen.", zuckte sie mit den Schultern.

"Also." Sie legte ihm beide Arme um den Hals. "Mach es gut und mach mir keine Schande."

"Würde ich nie."

"Ich weiß."
 

***
 

belladonna
 

Du bist schön, aber nicht ungefährlich. Deine Flammenroten Haare warnten uns schon von weiten und trotzdem sind wir auf dich hereingefallen.

Doch nicht mehr lange.

Auch wenn du das Wagnis eingegangen bist, dich mit dem Tod zu verbünden und uns zu blenden und zu verraten.

Wir sind dir auf der Spur.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Donnerstag, 12. September
 

Hermione saß im Büro von Loreley und blätterte in einem Buch.

Nachdenklich kaute sie auf einem Bleistift, als die Tür aufflog und einen gehetzte Chefin hereinstürzte.

"Was ist passiert?", wunderte sich Herm.

"Das." Sie donnerte einen Brief auf den Tisch.

Die jüngere zog ihn verwundert zu sich.

Auf dem Pergament war ein riesiger Totenschädel zu sehen.

"Wo hast du das her?"

"Das lag in meinem Fach. Eine Drohung, ohne Zweifel."

"Da steht was." Hermione zog eine Lupe heran und versuchte die Zeichen zu entziffern.

"Komm uns nicht in die Quere.", las sie vor.

Loreley ging unruhig auf und ab. "Also sind sie doch hier zu suchen. Das hätte ich nicht gedacht."

"Du forscht doch auch unter der Nase der Uni."

"Schon, aber mit mehr oder weniger vom Ministerium genehmigt. Mit Sicherheit, waren es auch sie, die hier eingebrochen sind. Wir müssen sie finden, jetzt dringender denn je."

Loreley setzte sich ermattet in einen Stuhl.

"Das ist das erste mal, dass ich so was wie eine Morddrohung bekommen habe.", murmelte sie.

"Als geborene Malfoy, glaube ich dir, dass das nicht alltäglich ist. Ich würde das nicht zu ernst nehmen. Mir sieht das ehr nach einer Drohung ins Blaue aus. Wir haben nichts, das sie interessieren könnte."

Loreley blickte aus dem Fenster.

"Wieso hast du mir nicht erzählt, dass du die Rezeptur längst hast?", fragte Herm.

Die andere sah irritiert auf.

"Wie nicht gesagt. Wovon redest du?"

"Davon." Hermione zog ein Pergament hervor, auf dem mehrer Zutaten standen.

Loreley gestattet sich nur ein Lächeln.

"Was wir brauchen sind die Zutaten. Ohne die geht gar nichts."

"Wer hat es erfunden?"

"Ich."

"Ernsthaft? Wow." Hermione war sichtlich beeindruckt. "Und funktioniert es?"

Loreley nickte. "Ja, ich denke schon. Einmal haben wir schon jemanden zurückgeholt."

"Wen?"

"Das spielt keine Rolle. Wichtig ist das wir anfangen. Der dunkle Rat arbeitet bereits auf Hochtouren und das braucht Zeit."

"Schon klar. Warum hast du so das erfunden? In den falschen Händen, kann das eine Katastrophe sein." Hermione war aufgestanden und holte einen Atlas aus dem Regal.

"Ich wollte meinem Vater beweisen, dass meine Erfindungen nicht nutzlos sind. Ich wollte seine Achtung." Sie lachte bitter auf. "Zu dumm, dass die Forschung zu lange gedauert hatte. Als ich das Elixier fertig hatte um das Pulver zu gewinnen, war es mir nicht mehr wichtig was er dachte."

"Da hast du Sirius schon geheiratet?"

"Lena war fast drei." Sie seufzte. "Wie auch immer. Hast du was gefunden?"

Hermione wiegte den Kopf. "Ich glaube ich weiß, wo wir dieses Kraut finden. Es gibt nur noch eine Stelle, wo es wächst!" Sie drehte das Buch zu Loreley um.

"Die Bitterwäldern?"

"Das ist in Ungarn."

Loreley nickte und grinste verschwörerisch.

"Dann haben wir alles zusammen." Ihre Augen wanderten immer schneller über das Papier. "Snape wird ausflippen, wenn er davon erfährt."

"Vor Freude?"

"Nein, vor Wut. Er hat nämlich nicht daran geglaubt, das du es schaffst."

"Es war nicht besonders schwierig die Zutaten zusammen zu suchen.", räumte die jüngere ein.

"Egal. Sagen wir es war Teamwork." Sie strahlte Hermione an, als sie das Buch auf den Tisch fallen ließ. "Jetzt können wir anfangen zu kochen."
 

***
 

Hermione kam gähnend die Treppe hinunter.

Ein Blick auf ihre Uhr sagte ihr, dass sie zu spät war. Sie hatte mit Draco ausgemacht, da sie sich um acht treffen würden, von wegen Überwachung. Nun war es schon viertel nach.

"Hermione warte.", rief da Loreley hinter ihr und sie drehte sich noch einmal um.

"Dein Schlüssel."

"Oh, danke." Sie steckte ihn ein.

"Ist das da mein Bruder?" Verwundert sah die ältere auf.

Hermione drehte sich um, und tatsächlich saß dort Draco und blätterte in einer Zeitung.

"Ja, das ist er.", nickte sie und ging auf ihn zu.

"Da bist du ja endlich.", meckerte er und stand auf.

"Akademisches Viertel.", zuckte sie mit den Schultern.

"Hallo, Draco.", sagte nun Loreley. "Ich hätte es fast nicht geglaubt, aber du bist tatsächlich von zu Hause ausgezogen."

Dieser nickte. "Hallo."

"Wissen Mom und Dad, wo du wohnst?", stichelte die Schwester.

"Wissen Mom und Dad von Lena?", gab er breit grinsend zurück.

"Mom, ja, Dad, nein. Ist auch besser so, sonst müsste ich ihm ja auch erzählen, das ich verheiratet bin."

"Und vor allem mit wem.", setzte Draco nach.

Hermiones Augen weiteten sich. "Mr Malfoy weiß nichts von Sirius?"

"Mom meinte sie wolle ihn schonend darauf vorbereiten. Das war vor vier Jahren."

"Wow." Herm war erstaunt. Dann grinste sie: "Ich wäre zu gerne dabei, wenn er es erfährt."

"Ich werde dich einladen.", versprach Draco "Und jetzt komm, ich habe nicht ewig Zeit." Er ging einen Schritt, als Loreley hin zurück hielt.

"Ach Draco, hast du am Wochenende was vor."

Resigniert schloss er kurz die Augen. Er wusste was jetzt kommen würde.

"Wann?"

"Samstagvormittag."

"Okay."
 

***
 

Hermione klingelte bei Mireille.

"Hi, was gibt's?", fragte diese und öffnete die Tür etwas weiter.

"Bist du allein?"

Die andere nickte. "Ginny überwacht Marcus. Hat eine Ausrüstung mitgenommne, als würde sie auf einen Survivaltrip unterwegs sein."

"Sie nimmt das eben sehr ernst." Mireille schloss die Tür hinter der anderen.

"Du hast gar keinen Nachnamen am Klingelschild.", sagte Hermione.

"Na ja, ich habe eben keinen. Im Heim haben sie mich auch nur Mireille genannt. Mireille von Zimmer 3."

"Wie furchtbar. Ist Mireille wenigstens dein Name?"

"Ja. So steht es wenigstens auf einer Geburtsurkunde, die sie mir gezeigt haben. Aber eben nur der und das Datum, mehr nicht."

"Das hat Loreley heute in ihrem Fach gefunden." Nun zog Herm den eigentlichen Grund für ihren Besuch hervor. Sie setzte sich und strich sich schwarze Haare vom Umhang.

"Hast du eine Katze?", fragte sie verwundert und erinnerte sich an die schwarze Katze mit den violetten Augen.

"So in etwa. Ich bin eine."

"Was?"

"Ein Animagus."

"Im ernst? Hast du violette Augen?" Herm versuchte die Pupillen der anderen genauer zu sehen.

"Nur als Katze.", lächelte die andere und sah dann auf das Pergament, das Herm ihr gegeben hatte.

Mireille pfiff leise durch die Zähne. "Das ist mal 'ne Drohung." Sie drehte das Pergament. "Sehr symbolisch."

Sie stellte ihre Tasse, die sie in der Hand gehalten ab. Unglücklicherweise so, das etwas Tee auf das Pergament verschüttet wurde.

"Oh, tut mir Leid."

"Macht nichts. Ist eine Duplikat.", winkte Herm ab.

"Hat das Dr. Black erlaubt?", fragte Mireille erstaunt.

"Hab sie nicht gefragt, wie hätte ich das denn erklären sollen."

"Auch wieder war. Die andere studierte sie Zeichnung erneut.

"Weißt du von wem die ist?"

Mireille schüttelte den Kopf. "Nein, keine Ahnung. Soll ich mal nachforschen?"

"Klar, wenn du Zeit dafür hast?"

"Habe ich. Mein letztes Projekt ist beendet.", grinste sie.

"Lass mich raten, das war ich."

"Jepp."

"Ich habe was für dich. Vielleicht hilft dir das." Hermione deutete nach oben.

Die andere nickte und kam mit zu ihr hoch.

"Wie läuft eigentlich deine Überwachung?" Mireille grinste Herm von der Seite an.

"Loreley meinte heute, wenn man es nicht besser wüsste, könnte man glauben, wir wären die besten Freunde. Immerhin, hat er heute auf mich gewartet, das rechne ich ihm schon an, nachdem, wie Mill die Zwillinge zusammen gestaucht hat."

"Weiß Loreley eigentlich das Draco ein Death Eater ist?"

"Ich denke nicht. Sie war vier Jahre nicht zu Hause. Mr Malfoy weiß noch nicht ml was von Sirius."

"Sirius?"

"Ihr Ehemann und Vater ihrer dreijährigen Tochter."

"Oh." Mireille riss erstaunt die Augen auf.

Sie kamen gerade an Rons Wohnung vorbei, als die Tür von dieser aufgerissen wurde.

"Herm.", flüsterte er. "Da ist..." Er zeigte Richtung Bad.

"...eine Spinn...nnn...nnne."

"Schmeiß sie raus.", zuckte Mireille mit den Schultern, doch Ron schüttelte entschieden den Kopf.

"Er hat eine Phobie.", erklärte Herm.

"Was ist denn hier los?", fragte da Blaise, die soeben die Treppen hochkam.

"Spinnenalarm." Mireille war schon in der Wohnung verschwunden und ließ sich von Ron den Weg zeigen.

"Halt das mal.", sagte Herm zu Blaise und drückte ihr den Papierkram, den sie mit sich rum trug in die Hand, um den anderen beiden zu folgen.

Blaise schüttelte lächelnd den Kopf und sah auf ihren Arm hinunter.

Interessiert zupfte sie ein Pergament hervor, das einen riesigen Totenschädel hatte. Sie schaute sich verstohlen um und verdoppelte es, ohne das jemand etwas bemerkte.

"Alles klar, Ron. Monster beseitig.", grinste Mireille.

"Deine Sachen." Blaise gab Herm die Unterlagen zurück.

"Danke." Dann gingen sie zur Treppe und in die letzte Etage.

Hermione hatte schnell gefunden, was sie suchte und gab es Mireille.

"Das sind die die endgültigen Zutaten. Wir sollten uns beeilen. Loreley packt schon ihren Rucksack um aufzubrechen. Lange kann."

"Bis wann?"

"Spätestens Montag."

"Das reicht. Ich gebe es Mill." Mireille wünschte ihr eine gute Nacht und ging.
 

***
 

"Ihr seid doch selten dämlich.", rief Blaise schon von der Tür aus.

Antonin sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Eine Drohung an Dr. Black zu schreiben. So was Bescheuertes. Das habe ich in Hermiones Unterlagen gefunden." Sie schleuderte das Pergament auf den Tisch.

Antonin zog das Papier näher zu sich heran.

"Das kann man kaum lesen." Er musterte die Schrift.

"Da steht. 'Komm uns nicht in die Quere.'", übersetzte Blaise die Hieroglyphen.

Der Zauberer stand ohne ein weiteres Wort auf.

"Du bleibst wo du bist.", befahl im hinausgehen und war in der Nacht verschwunden.

Blaise sah frustriert auf. Na super, dachte sie.
 

***
 

Antonin Dolohov sah zu der Villa hinauf.

"Lumos.", sagte er und ging mit leuchtenden Zauberstab zur Eingangstür.

"Antonin, was machst du so spät hier?", fragte Bellatrix, die ihm bereits an der Tür erwartete.

"Nox. Ich habe gerade etwas sehr interessantes erfahren. Darf ich?" Er deute nach drinnen, wartete jedoch keine Antwort ab, sondern trat ein.

Wie erwartet, waren Lucius Malfoy und seine Frau Narzissa zu Besuch bei den Lestrange.

"Was gibt es denn?", fragte Istave.

"Das hier." Antonin hielt ihm das Pergament unter die Nase.

Der ältere besah sich das Dokument genauer und gab es dann an seinen Sohn Rodolphus weiter.

"Sieht nach einer Drohung aus.", meinte Bellatrix schließlich. "Für wen?"

"An eine Doktorin, die an dem Gift für die Phoenix Order arbeitet."

Lucius zog das Papier zu sich hinüber.

"Da werden wohl Köpfe rollen.", murmelte er.

"Können wir uns das erlauben?"

"Sicher. Die Zutaten sollten inzwischen bekannt sein und wozu haben wir einen Zaubertrankprofessor in unserer Mitte.", nickte Istave.

"Wo hast du das her?" Narzissa sah Antonin fragend an.

"Kam mir zwischen die Finger."

"Verstehe. Wir kümmern uns darum.", erwiderte Rodolphus.

Antonin nickte den anderen zu und ging wieder zur Tür.

Bellatrix folgte ihm und hielt ihn zurück.

"Diese Doktorin, ist nicht zufällig meine Nichte?", raunte sie und der Blick von Antonin gab ihr die Antwort.

Die Tür fiel ins Schloss. "Oh ja, dafür werden Köpfe rollen.", lächelte sie grimmig.
 

***
 

Antonin ging nachdenklich nach Hause. Er schloss die Tür auf und sah sich um.

Das Haus lag im Dunkeln. Vorsicht verriegelte er die Tür und schlich sich ins obere Geschoss.

Leise ging er das Schlafzimmer.

Blaise lag in dem überdimensionalen Bett und schlief. Ihre langen, dunkelroten Haare, deren Farbe so falsch aussah und doch echt war, breiteten sich wie ein Fächer um sie aus.

Er setzte sich auf die Bettkante sah sie an.

Langsam strich er ihr über die Wange.

Ihre Augenlider zuckten, doch sonst dachte sie nicht daran sich zu rühren.

Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er beugte sich zu ihr hinüber.

"Blaise.", raunte er dich an ihrem Ohr, doch diese rührte sich immer noch nicht.

Er blickte kurz auf. Sollte er oder sollte er nicht?

Er küsste sie auf die Wange, auf die Augen, auf den Mund, auf den Hals, auf den Nacken.

Blaise drehte sich mit leichtem Murren.

"Was tust du da.", murmelte sie.

"Ich wecke dich."

"Wie spät?"

"Halb elf."

"Lass mich, ich habe morgen einen anstrengenden Tag.", versuchte sie zu protestieren.

"Und die Nacht." Er ließ nicht von ihr ab. "Wir noch viel anstrengender."

Seine Hand war inzwischen unter die Decke gewandert und Blaise riss die Augen auf.
 

Samstag, 14. September
 

Es klingelte. Draco öffnete probeweise erstmal ein Auge.

Es war noch zu dunkel draußen, entschied er und wer immer dort vor der Tür stand, konnte warten.

Es klingelte erneut.

Er drückte sich das Kissen auf die Ohren.

Es klingelte zum dritten Mal, gefolgt von einem Klopfen.

"Nein.", grummelte er. Schob dann aber die Decke von sich und stand auf.

Gähnend schlurfte er zur Tür.

"Wer stört?", fragte er missmutig, bevor er öffnete.

Die Tür schwang auf und er war hell wach.

"Mom.", rief er entgeistert.

"Warum brauchst du so lange um bis zur Tür zu kommen?", fragte sie.

"Wie hast du...?" Mich gefunden, wollte er fragen, doch das erübrigte sich, als er seine Schwester, seine Schwager und seine Nichte sah.

Richtig, er sollte ja Babysitten.

"Nicht zu fassen, das ich erst deine Schwester fragen muss, bevor ich erfahre, wo mein Herr Sohn wohnt.", regte sich Narzissa auf.

Draco verzog das Gesicht.

"Wer ist diese Miss Black, die nebenan haust?"

Draco legte die Stirn nachdenklich in Falten und sah zu Sirius.

"Wahrscheinlich ein bildhübsches, junges Mädchen, das deinen Herrn Sohn nur an die Wäsche will.", erwiderte dieser und Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Von dir habe ich eine solche Antwort erwartet, Cousin.", zischte Narzissa.

"Aber Schwiegermami.", spottete Sirius.

Narzissa fauchte. Draco drehte sich genervt um und machte sich auf die Suche von Loreley Die saß in der Küche und fütterte das Kind mit Keksen.

Lena strahlte ihn an.

"Na Knirps?", fragte er sie. "Was wollen wir heute machen?"

"In den Tierpark gehen."

"Tierpark? Da waren wir doch letztens erst." Draco setzte sich und nahm auch eine der Kekse, die Loreley mitgebracht hatte.

"Wir kommen zum Mittag und holen sie wieder ab.", versprach Loreley.

"Oh, Schwesterherz.", hielt Draco sie zurück. "Vielen Dank, das du Mom mit gebracht hast."

"Tut mir Leid, sie hat sich einfach an uns gehängt." Dann grinste sie. "Vielleicht kommt sie ja mit. Dann hat Hermione gleich zwei Schwarzmagier zu bewachen."

Draco deutete ein Grinsen an, ließ dann aber genervt die Mundwinkel sinken und tauchte seine Keks in die Milch von Lena ein, die diese bereitwillig teilte.

"Also Narzissa. Wir gehen dann." Sirius schob seine Frau aus der Wohnung und Mrs Malfoy sah ihnen frustriert nach.

"Ausgerechnet Sirius.", murmelte sie und machte sich auf die Suche nach ihren anderen Kind.

"Verstehe ich das richtig? Du passt auf meine Enkelin auf, damit sie deine Vater in die Pfanne hauen können?", fragte sie und sah zu ihren Sohn und Lena hinunter.

Dieser nickte kauend.

"Ja, so in etwa. Auch ein Keks. Die sind lecker."

"Nein, danke." Narzissa sah sich um. Ihr Blick fiel auf den Balkon.

"Seit wann hast du denn einen Kater?"

"Der gehört nicht mir, er hat nur eine Vorliebe für meine Liege und deshalb kommt er immer von neben an hinüber gehopst.", sagte Draco und streckte sich.

Krummbein, sah ihn aus seinen grünen Augen an.

"Katze. Da ist eine Katze." Lena sprang vom Stuhl und auf die Balkontür zu.

Krummbein hob den Kopf.

Lena entriegelte die Tür und ging hinaus. Narzissa hinterher.

"Sei vorsichtig.", mahnte sie das Kind.

Lena war stehen geblieben und sah zur Seite. Narzissa folgte dem Blick und starrte eine junge Hexe an.

"Sie sind doch Hermione Granger.", wunderte sie sich.

"Ja, das ist richtig. Guten Morgen, Mrs Malfoy.", lächelte diese und bückte sich, um Krummbein, der auf sie zugeschossen kam aufzuheben.

Narzissa war stumm vor staunen.
 

Montag, 15. September.
 

Mireille klopfte an die Tür vom Raum 308.

Hermione hob fragend den Kopf. Schnell schob sie ein Pergament unter den Stapel von anderen und ging dann zur Tür.

"Was machst du denn hier?", raunte sie und zog sie in das Büro.

Loreley würde jeden Augenblick zurückkommen.

"Sieht so aus, als wenn die Leute, die Dr. Black drohten, ihren letzen Tag erlebt haben."

"Was?"

"Es war nicht der dunkle Rat, der euch den Brief geschickt hat. Die haben eben die Schuldigen ausgeschalten. Dr. Black ist mit einigen Auroren indessen Büro."

"Wir müssen hin." Hermione zog Mireille am Ärmel und zog sie hinaus. "Wo."

"Komm mit."

Sich zur Ruhe zwingend liefen sie den Gang entlang, hinunter in den Keller.

Warum ist alles, was geheim und illegal ist im Keller, fragte Herm sich noch, als sie auch schon eine kleine Gruppe sahen. Unter ihnen auch Cathleen, die ihnen bedeutete zu warten.

Herm und Mireille dachten nicht daran und schlichen zu den Leichnamen.

Angewidert verzogen sie das Gesicht.

Die beiden Zauberer, kaum älter als Loreley lagen mit verkrümmten Gliedmaßen vor ihnen. Die Augen Schreckens geweitet.

"Sieht interessant aus, nicht?", raunte ihnen Cathleen zu.

"Wer war es, wisst ihr das schon?"

Doch die Aurorin in Ausbildung (AiA) schüttelte leicht den Kopf. In ihren Augen sah Herm allerdings deutlich, das dem nicht so war.

Sie wusste ganz genau, auf welches Konto das ging.

"Das lag bei ihnen.", Cathleen zog ein Pergament hervor und hielt es ihnen vor die Nase.

"Das ist doch..." Hermione und Mireille starrten auf das Papier.

Sie kannten es nur zu genau.

Die Zeichnung war unverkennbar, ebenso wie die kaum lesbare Schrift, doch vor allem schlug ihnen der Fleck ins Gesicht.

"Dr. Black sagt, du kennst es auch.", mischte sich nun Moody ein und sah Herm eindringlich an.

"Ja, sie hat es mir gezeigt."

"Wer weiß noch alles davon?" Er drehte sich zu Mireille. "Und wer sind Sie?"

"Ich bin Mireille." Sie reichte ihm die Hand.

"Mireille, aha und weiter?"

"Wie bitte?"

"Sie werden doch einen Nachnamen haben."

"Nein, den habe ich nicht.", entschuldigte sich das schwarzhaarige Mädchen und die violetten Tupfen in ihren dunkelbraunen Augen leuchteten verärgert auf.

Sie mochte diesen Zwerg nicht.

"Na fein." Moody drehte sich wieder zu Herm. "Also. Was kannst du zu der Zeichnung sagen?"

"Nichts weiter."

"Hatte er auch schon diesen Teefleck, als Dr. Black ihn dir gezeigt hatte?"

"Nein.", antwortete sie wahrheitsgemäß.

"Hast du dir ein Duplikat gemacht?"

"Nein.", log Herm gerade heraus. Moodys Auge fixierte augenblicklich danach Mireille, doch auch sie sah ihn ausdruckslos an.

"Gut. Ihr geht besser wieder, dies ist nicht der richtige Ort für zwei junge Mädchen."

Kaum waren sie außer hörweite, zupfte Mireille Herm am Ärmel.

"Wo ist das Duplikat von dir?"

Herm musste nicht lange überlegen. Das lag bei ihr zu Hause und das wusste sie deshalb so genau, weil es sich erst heute Morgen noch einmal angesehen hatte.

Da man davon ausgehen konnte, das es sich hier nicht um ihr eigenes handelte, denn Cathleen hatte ihnen erzählt, das die beiden bereits seit vergangener Nach tot waren und das Pergament unter den Leichen gefunden wurde, stand nun die Frage, wer hat ihres dupliziert und hier hergebracht.

"Der Teefleck ist erst bei mit zu Hause draufgekommen.", murmelte Mireille. "Wem hast du es danach gezeigt?"

Hermione schüttelte den Kopf.

"Niemanden. Wir sind doch danach gleich zu mir."

"Ja..." Die jüngere stockte.

"Blaise.", sagte sie gleichzeitig.

Sie waren bereits wieder am Büro angekommne und Herm öffnete.

Kurz sah sie sich auf den Flur um und zog Mireille dann hinein.

"Willst du damit sagen Blaise hat die beiden umgebracht? Das ergäbe keinen Sinn. Warum sollte sie das tun?" Hermione sah die andere durchdringend an.

"Sie haben für den dunklen Rat gearbeitet."

"Blaise auf der Seite der Phoenix Order? Nein. Außerdem sah mir das nicht nach Dumbledores Leuten aus. Und was machen dann Moody und Cathleen hier?"

"Ja, du hast Recht." Mireille hielt inne.

"Da kommt jemand."

"Loreley." Hermione nahm ein paar leere Seiten Pergament vom Tisch und reichte sie der anderen, während sie sagte: "Reicht dir das fürs erste?" Die Tür schwang nun richtig auf und Dr. Black sah misstrauisch zu Mireille.

"Entschuldigen Sie Dr. Black. Mir war das Pergament ausgegangen."

"Schon gut.", winkte die andere ab.

Ohne ein weiteres Wort verschwand Mireille aus dem Zimmer.

Kaum war die Tür geschlossen, als Loreley erschöpft in den Sessel sank.

"Hat Moody noch irgendwas gesagt, wer es war?"

"Das braucht er nicht."

"Hä?"

"Das war mein Vater und mein Onkel Rodolphus und ich wette Tante Bella war auch mit."

Hermione musste sich erstmal setzte. Das würde ja bedeuten, wenn ihre Vermutung mit Blaise stimmt und das musste sie, denn alles andere ergab keinen Sinn, oder war so schrecklich, das sie nicht darüber nachdenken wollte, hatte diese Verbindung zum dunklen Rat.

Deshalb hatte Millicent sie abgewürgt, als sie mehr über Blaise erfahren wollte.

Deshalb dieses Mistrauen gegenüber ihrer Nachbarin.

Ihrer Nachbarin!

Hermione wurde es heiß. Fast hysterisch wollte sie auflachen, was für ein Witz, man machte sich extra die Mühe ihr einen neuen Namen zu geben um sie vor dem dunklen Rat zu verstecken und da quartierte man einen Spitzel von eben diesen neben sie ein.

Das dachte sie binnen weniger Sekunden.

"Du bist so blass." Loreley beugte sich besorgt nach vorne. "Alles in Ordnung?"

"Sicher", nickte sie. "Es ist nur so unfassbar, das der dunkle Rat so nahe ist."

"Keine Sorge, noch haben sie dich nicht entdeckt und das werden sie auch nicht."

Herm rang nach einem Lächeln.

Wer sollte sie denn beschützen?

Der Spitzel von nebenan?

Oder der Death Eater von neben an, dachte sie bitter.
 

***
 

"Dann erklärt sich ja einiges." Millicent sah ernst zu Hermione hinüber, die in einem Sessel nahe an dem Kamin saß. Sie hielt ihre Hände nahe den Flammen, denn aus irgendeinem Grund war ihr eiskalt. Diesmal schlugen sie blutrot empor, doch die Hitze die sie ausströmten vermochte sie trotzdem nicht zu wärmen.

"Dann erst recht. Wir müssen wissen, wem sie die Informationen gibt und vor allem, wie viel sie weiß."

"Glaubst du Granger ist in Gefahr?" Mill richtete ihren Blick auf Draco, der sie eben gefragt hatte.

"Ich hoffe nicht."

Harry war nun aufgestanden und lief nachdenklich durch den Raum. "Nicht ungefährlich, wenn sie so offensichtlich bei Loreley arbeitet. Ich könnte dich abholen und bringen.", bot er sich an.

"Das ist nicht nötig.", winkte Parvati ab.

"Sie geht dich sowieso mit Draco zur Uni und wenn er nicht kann, wird Mireille sie begleiten."

"Ach ja, die Überwachung läuft ja noch." Harry sah ertappt zu Adrian. Der zuckte gleichmütig mit den Schultern. "Bis jetzt wurde ich noch nicht von Moody verflucht."

"Du bist ja auch Death Eater.", grinste Hermione und drehte sich zu Draco um, der sie finster anstarrte.

Harry war mit dem Ausgang nicht zu frieden. Er war sich nicht sicher, ob Draco eventuelle Angreifer, die Herm was böses wollten nicht helfen würde.

Da kamen Zacharias, Neville und Seamus in den Keller getürmt. Freude strahlend donnerten sie ein Pergament auf den Tisch.

"Wir haben es geschafft.", grinste Zacharias.

"Was ist das?" Neugierig kamen die anwesenden näher. Es waren nicht alle, doch die die da waren, sahen auf das Pergament.

"Das ist die neue Karte des Rumtreibers. Wir nenne sie die 'Karte, next Generation'." Seamus nickte zufrieden mit dem Kopf.

"Darüber sind wir uns noch gar nicht einig.", warf Neville ein. "Ich war für die 'Karte der Diebe'."

Fred und George sahen skeptisch auf.

"Und wie funktioniert sie?"

Zacharias lächelte verschmitzt und nickte Neville zu.

"Diebesgut.", sagte dieser und tippte die Karte leicht an.

Sofort entblätterte sie sich.

"Was willst du sehen?"

"Wie, was will ich sehen."

"Du kannst jede Etage diese Hauses sehen und alles was sich in einem Umkreis von einem Quadratkilometer befindet."

"Ehrlich? Na da schlage ich doch mal, den Laden neben an vor.

"Feldweg 9.", sagte Neville und tatsächlich zeigte er den Laden und sämtliche Kunden, die zwischen den Regalen hin und her liefen.

"Sieh mal Marcus geht einkaufen und Ginny ist ihm ordnungsgemäß dicht auf den Fersen.", grinste Theodor.

"Die ist wirklich gut.", lobte Hermione.

"Sie ist perfekt. Na ja fast.", räumte Seamus ein.

"Wieso fast?" Millicent beugte sich über das Papier.

"Sie zeigt nur die Geburtsnamen. Wir haben sie ausprobiert und waren beim Phoenix Order Hauptquartier und da lief einen Loreley Malfoy herum."

"Das spielet keine Rolle wir wollen ja nur wissen, wo irgendjemand ist, nicht wie er heißt." "Das ist klasse. Wie ist das Wort zum löschen?"

"Geschenk erhalten."

"Sehr einfallreich.", grinste Gregory.

"Wir fanden es angemessen."

Fred tippte sie Karte an und sagte: "Feldweg 7, siebente Etage."

Und schon verschwammen die Linien um sich neu zu ordnen. "Laureen und Cathleen sind in der Küche.", kommentierte er. "Bei dir ist niemand, Malfoy. Krummbein steht an der Balkontür und..." Fred sah triumphierend auf. "Blaise Zabini steht vor dem Kamin."

Lisa beugte sich über seine Schulter. "Jetzt scheint sie zu verschwinden.", sagte sie mit leichten Stirnrunzeln und alle starrten auf das Pergament. Tatsächlich war dort, wo eben noch ein Punkt und das schwingende Namensschild waren, gähnende Leere.

"Durch den Kamin?" Vincent sah verwundert auf.

"Sie verrät uns an den dunklen Rat, warum dann nicht auch illegal einen Kamin anschließen?", zuckte Herm mit den Schultern.

George hob grinsend den Kopf.

"Wir wollen wissen, wo sie ist? Kein Problem."

Er sah zu Fred, Lisa und Angelina. "Malfoy oder Lestrange?"

"Lestrange.", entschied Fred und noch ehe sie jemand aufhalten konnte, waren die vier in den Hausflur appariert und von dort in die Nacht verschwunden.

"Was haben sie vor?"

"Ich fürchte nichts Gutes.", murmelte Hermione und dachte an die beiden Schwarzmagier von heute morgen.
 

***
 

"Da ist Bellatrix." Fred tippte auf die Karte, die die zweite Etage von der Lestrangevilla anzeigte.

"Sieh mal, da ist Istave." Lisa deutete auf einen zweiten Punkt.

"Und Blaise? Geh mal in die erste Etage.", schlug Angelina vor.

"Oh, sieh mal, das ist Rodolphus....der sich sehr schnell auf uns zu bewegt. Verschwinden wir." George klappte sie Karte zu und noch ehe besagter Rodolphus an der Stelle ankam, wo die vier eben noch standen, waren sie auch schon weg.
 

***
 

"Also, deine Tante versteckt Blaise nicht.", berichtet Fred und sah Draco grinsend an.

"Jetzt gehen wir zu deinen Eltern. Ach, brauchst irgendwas von dort, wenn wir schon mal da sind?", fragte George, war jedoch mit den anderen bereits verschwunden, bevor Draco etwas Passendes antworten konnte.
 

***
 

"Was macht Mr Malfoy im Garten?" Lisa legte den Kopf schief.

"Keine Ahnung, sollen wir fragen gehen?"

"Wir müssen das Glück ja nicht herausfordern.", winkte Angelina ab. "Sehen wir nach, ob sie hier ist und dann nichts wie weg. Nach Istave Lesrange, soll Mr Malfoy der schlimmste von denen sein." Doch auch hier war Blaise nicht zu finden.

"Goyle?" Fred sah fragend auf. Die anderen nickte und der Knall, den die verursachten, ließ Lucius misstrauisch Hochschauen. Er warf das letzte Stück Fleisch in de Garbe und ging wieder ins Haus.

Die vier Magier kamen vor einem kleinen Haus zum stehen.

Mr Antony Goyle war mit einer ihnen unbekannten Person im Wohnzimmer. Aber Blaise war nicht zu finden.

"Dann zu Crabbe."

Schon lag die Strasse wieder im Dunkeln.

"Mr Walter Crabbe und seine Frau Wendy. Sonst niemand.", schüttelte George den Kopf.

"Wendy? Was für ein hübscher Name.", sagte Lisa.

"Wo gehen wir jetzt hin?" Angelina sah sich fragend um.

"Avery oder Travers?"

"Egal." Fred zuckte gleichmütig mit den Schultern. "Avery." Die anderen nickten.

"Findest du nicht, dass das ein hübscher Name ist?", fragte Lisa George.

"Sehr hübsch. Nenn unser erstes Kind danach, wenn es dich glücklich macht, komm jetzt." Erwiderte George und Angelina und Fred sah verwundert auf. Lisa sah verlegen zu Boden und disapparierte.

"Frag nicht.", warnte George seinen Bruder und verschwand ebenfalls. Angelina und Fred grinsten.

"Avery nichts, Travers nichts." Lisa schüttelte den Kopf und löschte die Karte wieder.

"Wer fehlt denn noch?" Nachdenklich legten sie die Stirn in Falten.

"Nott, Dolohov, MacNair und Pettigrew.", zählte Angelina auf.

"Wo wohnen die alle?"

"Dolohov und MacNair weiß ich, aber die anderen..." Fred zuckte mit den Schultern. "Nott ist doch irgendwann umgezogen."

"Dann fragen wir erstmal nach.", entschied George und so machten sie sich zurück zu ihrem Hauptquartier.

Wie erwartet waren die anderen noch da.

Inzwischen war auch der Rest eingetroffen.

"Was gibt es zu berichten?", fragte Parvati.

"Also." Fred stützte sich wissen auf den Tisch auf. "Vincents Eltern sind ordnungsgemäß zu Hause. Lisa wird ihre Tochter nach deiner Mutter nennen." Er sah zu Vincent hinüber.

"Das gehört nicht hier her.", wies sein Bruder ihn zurecht. "Oh, dann wird auch niemanden interessieren, dass du der Vater sein sollst?" Hinterhältig grinsend sah er zu seinen Zwilling und Ron und Ginny sahen erstaunt hinüber. "Ach. Weiß Mom davon?"

"Nein... warum.. .ach verdammt, das war doch nur so ein Spruch. Mach jetzt weiter." George war sichtlich verärgert.

"Kennst du einen Selene O'Donald, Gregory?"

"Nein."

"Nein? Dann solltest du deinen Vater bei Gelegenheit mal nach ihr fragen. Und Mr. Malfoy spazierte im Garten umher. Das war's."

"Und der Rest?" Mill sah auf.

"Wir wussten nicht wo die Nott's wohnen. Ach Theodor, hat dein Vater eine außereheliche Affäre mit Blaise?"

Dieser schnappte nach Luft und wollte sich schon auf ihn stürzen, doch da waren sie auch schon wieder verschwunden. Parvati hatte ihnen die Adresse gegeben.
 

***
 

"Gregorys Vater ist Witwer nicht?", fragte Lisa und sah, wie sich die Linien auf der Karte vervollständigten.

"Ja, seit fünf Jahren.", nickte Angelina. "Bei den Notts ist sie auch nicht. Gehe wir weiter."
 

***
 

"So, da wären wir bei den MacNairs. Sieh an. Da ist doch Todd MacNair. Hatte Theodor nicht gesagt er weiß nicht wo der steckt?"

"Wie schön, das wir wenigstens einen gefunden haben.", grinste Lisa.

Fred sah auf. "Was ist eigentlich mit Snape? Sollen wir dort auch nachsehen?"

"Snape? Mhmmm. Immerhin war er mal ihr Hauslehrer.", wiegte George den Kopf.

Angelina klopfte Fred gegen die Stirn. "Halloooo wir suchen einen Death Eater der für, nicht gegen den dunklen Rat arbeitet. Weiter zu Pettigrew und dann zu Dolohov."

"Wir sollten gleich zu Dolohov. Blaise ist ein intelligentes Mädchen, die wird sich kaum mit einer Missgestalt wie dieser Ratte abgeben.", sagte George angewidert.

"Trotzdem.", entschied Angelina.

Wie erwartet war in Peter Pettigrews Haus nur er allein. Nun standen sie vor einer verfallenen Villa.

"Hier soll Dolohov wohnen?" Fred hob zweifelnd eine Augenbraue.

"Da wohnt seit über zehn Jahren keiner mehr.", schüttelte Lisa den Kopf.

Frustriert schlugen sie die Karte zu.

"Und jetzt?" Die anderen zuckten mit den Schultern.

"Sie ist nicht hier, also sollten wir zurückgehen. Vielleicht ist sie inzwischen wieder eingetrudelt."

Doch auch in der Wohnung im Feldweg 7 war Blaise nicht zu finden.
 

Dienstag, 16. September
 

Fred öffnete die Augen. Er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.

"Wir sind doch blöd!", rief er und stürzte zum Telefon.

Hastig tippte er 1B ein und wurde mit dem Apparat von seinem Zwilling verbunden. Ihn wunderte es gar nicht, dass Lisa dran war. Auch gut, dachte er.

"Wir treffen uns in zehn Minuten unten. Bring dir Karte mit.", sagte er knapp und wählte dann 4B, Angelina.
 

***
 

"Also, was ist dir denn so überwältigendes eingefallen?", grummelte George. Man hatte ihn aus dem Tiefschlaf geweckt.

"Wir haben nicht bei Blaise alter Villa nachgesehen. Ihre Eltern sind vor dreieinhalb Jahren gestorben, aber soviel ich weiß, hat sie das Haus immer noch."

Nun waren auch die andren hell wach.

Hermione kam in den Flur und sah sie verwundert an.

"Was habt ihr vor?", fragte sie verwundert.

"Wir finden Blaise Verbindung zum dunklen Rat."

Herm schüttelte verständnislos den Kopf.

"Die Zabinivilla.", erklärte Fred, war dann aber mit den anderen aus dem Haus.

Hermione überlegte einen Augenblick, als ihr plötzlich schlecht wurde. Ein ungutes Gefühl kroch den Magen hoch.

Sie apparierte zu ihrer Wohnungstür, schloss auf, warf ihre Einkäufe hinein und stürzte dann zu Mill hinunter.

Sie musste nicht lange klingeln.

"Bist du im Haus appariert?", fragte Gregory missmutig.

"Tut mir Leid. Es ist nur, Fred, George, Lisa und Angelina sind zur Zabinivilla."

"Und?"

"Nenn es Intuition, aber ich habe ein schlechtes Gefühl."

Nun stand auch Millicent im Türrahmen und sah sie ernst an.

"Du hast Recht, was wenn die gesuchte Verbindung dort ist."

Hermione nickte. "Ich habe gesehen, was Death Eater mit Störenfrieden machen."

"Adrian ist wach, der lief schon durchs Haus.", wandte sie sich zu Gregory, der augenblicklich in die zweite Etage lief. "Harry ist bei Sirius, oder? Dann hol Cathleen, vielleicht können wir einen AiA brauchen und ich gehe zu Padma. Sie hat heute frei.", bestimmte Millicent und schickte Herm in die siebente Etage.

Kurze Zeit später standen Hermione, Padma, Cathleen und Adrian vor der Haustür, Mill kramte nach der verdoppelten Karte. Dann waren die vier verschwunden.
 

***
 

Antonin Dolohov trat vor die Tür und blinzelte in den Himmel. Es war halb acht.

Er zog sich den Umhang fester, als sich zwei Arme von hinten um ihn schlangen.

"Musst du wirklich schon gehen?", fragte Blaise und legte ihren Kopf gegen seinen Rücken.

Er musste lächeln und drehte sich in ihrer Umarmung zu ihr um.

"So gern ich auch bleiben würde." Er strich mit einem Finger über ihre Wange. "Aber ja, ich muss." Er senkte seine Lippen auf ihren Mund und abermals verfluchte er Istave dafür, dass eine Sitzung so früh angesetzt hatte.

Er strich mit den Fingern durch ihr feuerrotes Haare. Er würde sich noch irgendwann seine Hand an ihr verbrennen, dachte er, als er in ihre blauen Augen sah.

Was wäre das für ein süßer Tod.

In ihr verbrennen.

Blaise sah belustigt zu ihm auf. Die violetten tupfen seiner Pupillen tanzten vergnügt.

"Was ist?", lauerte sie.

"Ich denke gerade über heute Abend nach.", raunte er ihr zu und drückte einen Kuss auf ihre Stirn. Blaise schloss genießerisch die Augen, als er sich je von ihr löste. Verwirrt blickte sie auf und sah gerade, wir ein Lichtstrahl aus Antonins Zauberstab auf vier Gestalten zuschoss.

Er hatte sich umgedreht gehabt und Blaise starrte an ihm vorbei.

"Was hast du getan?", flüsterte sie erschrocken. Dann erkannte sie wer da lag.

"Verschwind.", sagte sie.

"Was?"

"Verschwinde.", sagte sie wütend und er disapparierte.

Blaise rannte auf die ohnmächtigen Magier zu, als sie erschrocken zusammenfuhr. Unmittelbar neben ihr waren gerade Hermione, Adrian, Padma und Cathleen erschienen.
 

***
 

"Was ist passiert?" Harry kam auf Herm zu gerannt.

Mit ihm im Schlepptau, Moody, Loreley und Molly.

"Sie werden es überstehen. Angelina und Lisa sind wieder bei Bewusstsein, schlafen aber. Fred und George hat es voll erwischt. Sie haben sich wohl vor Lisa und Angelina gestellt.", sagte Hermione und sah mit Bestürzung, wie Molly blass wurde.

"Wo habt ihr sie gefunden?", fragte nun Moody.

"Vor..." Herm stockte. "Vor der Zabinivilla."

Moody ging zum zuständigen Heiler und redete leise mit ihm. Dann trat er in das Krankenzimmer, gefolgt von Molly und Loreley.

"Vor der Zabinivilla?" Harry sah sie fragend an.

"Scheint, als haben wir die Verbindung. Wir müssen nur noch warten, bis sie wieder aufwachen."

Loreley kam wieder hinaus.

"Und?"

Sie schüttelte den Kopf. Herm fasste das mal als, es war niemand ihrer Familie, auf.

Dann trat Moody auf den Flur und sah sich nach Blaise um, die zwar immer noch blass, aber erleichtert war, das es den vieren den Umständen entsprechend gut ging.

Fred und George würden wohl etwas länger im St. Mungokrankenhaus bleiben, aber Angelina und Lisa konnten mit etwas Glück in einer Woche entlassen werden.

Hermione sah zu Moody hinüber, der auf Blaise zuging.

Mad Eye musterte die Hexe misstrauisch.

"Haben Sie irgendwas zu sagen? Gebe Sie ruhig zu, wer es ist, wir wissen es sowieso. Schweigen ist zwecklos."

"Wenn Sie es wissen, warum dann die Fragerei?", entgegnete Blaise kühl. Es tat ihr unglaublich Leid was passiert war, das hatte sie nicht gewollt, auch wenn sie insgeheim immer befürchtet hatte, dass es irgendwann so kommen würde.

"Nun?" Das Auge von Moody rollte in seiner Hölle. "Es war Dolohov, richtig? Abstreiten ist nicht nötig, ich kenne seine Handschrift. Die vier könne froh sein, das er den Fluch nicht laut ausgesprochen hatte."

Blaise sah bitter auf.

"Dafür werden Sie zur Verantwortung gezogen, Miss Zabini.", versprach Moody.

Blaise lächelte kalt. Dieser Zwerg wollte ihr also drohen?

"Ich bevorzuge Mrs Antonin Dolohov.", raunte sie nur für Mad Eye hörbar und nutzte den Augenblick seines Erstaunens um zu disapparieren.

In der Eingangshalle sah sie sich gehetzt um und stützte hinaus auf die Straße.

Noch ehe Mad Eye dort ankam, war sie bereits verschwunden.

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Kapitel sechs

Warnung: Diese Kapitel enthält nur die Charabeschreibungen, für die es, ich weiß, eine Extrarubrik gibt, aber sind ZU VIELE! *auf Kniefall* bitte um Nachsicht.
 

***
 

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Wie ein bunter Blumenstrauß sind wir zusammen gewürfelt. So verschieden und doch ergänzen wir einander, das es perfekt wird. Es wird funktionieren, solange wir uns treu bleiben und unser Ziel verfolgen.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Die Charas dieser Geschichte. Es sind inzwischen soviel neue, das ich glaube, dass es notwenig ist, also:
 

Als erstes die Phoenix Order (group one)
 

Name: Albus mehrere Vornamen Dumbledore,

Alter: über hundert.

Seine Nase ziert eine Halbmondbrille und sein langer weißer Rauschebart, mag zwar an den Weihnachtsmann erinnern, doch das ist er keineswegs.

Albus ist der einzige, den Voldemort fürchtet.

Er ist der Geheimniswahrer der Phoenix Order und zieht es vor erst einmal alle in Lebensgefahr zu bringen, bevor er mit der Sprache herausrückt.
 

Name: Sirius Black

Alter: 43

Seine schwarzen Haare fallen ihn bis auf die Schulter und er hat braune Augen, die manchmal, vor allem bei Alpträumen, vor Wahnsinn sprühen.

Er ist ein Animagus. Seine Verwandlung ein großer, schwarzer Hund. Er entstammt aus einer der schwärzesten Schwarzmagierfamilie (daher wahrscheinlich auch der Name), denen er den Rücken gekehrt hat. Allein seine Mutter nervt ihn noch in Form eines Porträts.

Er ist mit Loreley verheiratet und hat eine dreijährige Tochter namens Lena.

Pate von Harry Potter und Hobbyrivale von Severus Snape.
 

Name: Dr. Loreley Black

Alter: 22

Sie hat lange helle Haare und eisblaue Augen, familienbedingt, denn sie ist eine geborene Malfoy und Dracos ältere Schwester.

Als Dr. Black ist sie die Chefin von Hermione Granger.

Loreley ist das Genie der Familie.

Sie hatte bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr Privatunterricht, ging dann auf die Uni und studierte Zaubertränke und begann mit achtzehn ihren Doktor.

Mit siebzehn hatte sie Sirius kennen gelernt und geheiratet. Sie hat mit ihm eine Tochter, bis jetzt.
 

Name: Lena Black

Alter: 3

Sie hat dunkle Haare und eisblaue Augen.

Lena ist wohl das ungewöhnlichste Kind, von allen, die hier aufgeführt werden. Sie hat eine Schwäche für besonders böse Magier und diese haben sie dann umgehend am Umhangszipfel hängen. Zuweilen kann es vorkommen, das sie sich nicht entscheiden kann, dann stürzte sie fast in tiefe Depressionen, etwa, wenn ihr Vater und Severus gleichzeitig im Raum sind, oder Bellatrix und ihr Opa Lucius.

Des weiteren, flechtet sie mit Vorliebe Schleifen in die Haare, von schlafenden, vornehmlich Sirius, Leuten.
 

Name: Remus Lupin

Alter: 43

Seine Haare sind bereits grau, weil er seit seiner frühesten Kindheit ein schweres Los zutragen hat.

Er hasst Vollmond, denn da verwandelte er sich in einen Werwolf.

Ansonsten ist er sehr unauffällig und erlaubt es sich nur selten seinen besten Freund Sirius dabei zu unterstützen Severus anzufeinden. Er ist der Pate von Lena.
 

Name: Nymphadora Tonks

Alter: 27

Sie ist eine Aurorin und schusselig und sie ärgert sich, das sie noch nicht einmal Socken falten kann. Im Kampf gegen das Böse ist sie jedoch nicht zu unterschätzen.
 

Name: (Mad Eye) Alastor Moody

Alter: 58

Böse Zungen behaupten er ist verrückt. Das kann man so nicht sagen, außer, das er sich ständig verfolgt fühlt und hinter jedem einen Verräter sieht, hat er das untrügliche Auge für die Flüche der Death Eater und kann jedes Opfer entsprechend zuordnen.

Das eindeutigste Merkmal ist sein magisches Auge.
 

Name: Arthur Weasley

Alter: 47

Der Vater von sechs Söhnen und einer Tochter, hält sich oft im Hintergrund.

Er ist mit Molly verheiratet und wohnt im Fuchsbau.

Er arbeitet im Zaubereiministerium und hat eine Schwäche für Muggelsachen, die Harry und Hermione des Öfteren erklären müssen.
 

Name: Molly Weasley

Alter: 45

Sie ist mit Arthur verheiratet und ihre Kinder sind in Altersreihenfolge, Bill, Charlie, Percy, Fred und George, Ron und Ginny.
 

***
 

(group two) Die Anderen: Der dunkle Rat (dR)
 

Name: Lucius Malfoy

Alter: 46

Hellblonde Haare und eisgraue Augen.

Ist mit Narzissa Malfoy (41) verheiratet und hat zwei Kinder Loreley und Draco.

Er weiß nicht, wo genau die beiden wohnen, geschweige denn etwas von seinem Schwiegersohn oder Enkelin.

Neben Istave ist er der von Voldemort angesehnste Death Eater.
 

Name: Istave Lestrange

Alter: 73

(aus Amicus Draconis, Autor: Yamato)

Er saß über 15 Jahre in Azkaban.

Er ist der Älteste im Dunklen Rat, sogar älter noch als Voldi (ganze 3 Tage, auf die besteht er)

Seine Haare sind längst ergraut, seine Augen schimmern violett, was ihm ein dämonisches Aussehen verleiht. Er ist der einzige im dunklen Rat, der selbst vor der Familie nicht halt macht, wenn es darum geht Informationen herauszubekommen und steht damit auf Lenas Böse Magierliste ganz oben. Er hat einen Sohn. Rodolphus.
 

Name: Rodolphus Lestrange

Alter: 46

Schwarze Haare und grüne Augen.

Er hält sich meist im Hintergrund. Er saß über 15 Jahre in Azkaban, wie auch seine Frau, Bellatrix.
 

Name: Bellatrix Lestrange

Alter: 45

Sie ist die älteste Schwester der Familie Black und Sirius Cousine. Sie hat schwarze Haare und ebenso schwarze Augen. Bella weiß immer alles, außer, das Antonin bereits seit 2 Jahren verheiratet ist.

Sie hat den klaren Verstand der Longbottoms auf den Gewissen und ihr Lieblingsfluch ist der Cruciatusfluch. Sie wirft Rodolphus des Öfteren vor, das sie keine Mutter ist, wobei sie die Tatsache, dass sie 15 Jahre in Azkaban saß erfolgreich verdrängt.
 

Name: Antonin Dolohov

Alter: 43

Er hat schwarze Haare und dunkelbraune Augen mit violetten Tupfen, die je nach Stimmung funkeln. Er ist mit Blaise Zabini verheiratet, die Beziehung ist jedoch die erste Zeit geheim. (Bis Moody & Co auftauchte). Er saß 15 Jahre in Azkaban.
 

Name: Walter Crabbe

Alter: 46

Er hat schwarze Haare und braune Augen und ist mit Wendy (43) verheiratet.

Zusammen haben sie einen Sohn, Vincent. Walter ist eher still und hält sich zumeist aus allem raus, außer Istave oder Lucius erteilen ihm einen Auftrag.
 

Name: Antony Goyle

Alter: 46

Er ist seit 5 Jahren Witwer. Er hat schwarze Haare und blaue Augen, die er manchmal hinter einer Lesebrille verstecken muss. Er hat einen Sohn, Gregory.
 

Name: Peter Pettigrew

Alter: 43

Mausgraue Haare und blaue Augen beschreiben ihn schon als genau das was er ist. Eine Ratte, nicht nur als Animagus, sondern auch vom Charakter. Er ist der einzige, der von den anderen Ratsmitgliedern lediglich geduldet wird.
 

Name: Francis Nott

Alter: 48

Er hat graumelierte dunkelblonde Haare und blaue Augen und trägt eine topmodische randlose Brille. Seine Frau Lilian (41) und er haben einen Sohn, Theodor und eine Tochter, July (16), die ihrem Bruder verteufelt ähnlich sieht. Sie geht in Beauxbatons zur Schule, weshalb niemand außer der Familie und Bella (!) von ihr weiß.
 

Name: Walden MacNair

Alter: 46

Seine Frau Alice (44) und er haben drei Söhne, Todd, Jason und Michael. Er hat dunkelbraune Haare und graugrüne Augen. Er kann Severus aus persönlichen Gründen nicht leiden, die aber niemand (außer Bella) kennt.
 

Name: Duane Avery

Alter: 45

Schwarze Haare, die ihm bis auf die Schultern fallen (potenzielles Opfer für Lena) und silberne Augen. Hat im dR eher wenig zu sagen.
 

Name: Wieland Travers

Alter: 48

Er saß für über 15 Jahre in Azkaban und hat daher seine graumelierten Haare. Und dumpfe dunkelgrüne Augen, die nur Leben bekommen, wenn er dem Wahnsinn verfällt.
 

Name: Severus Snape

Alter: 43

Er saß nie in Azkaban und ist allen bekannt. Er hat schwarze Haare und noch schwärzere Augen. Er ist Professor für Zaubertränke an Hogwarts und Hauslehrer von Slytherin. Er ist Spitzel beim dunklen Rat, was dort aber keiner weiß (noch nicht mal Bella). Eigentlich gehört er zur Phoenix Order.
 

***
 

(group three) Die Kinder: Death Eater (DE)...
 

Name: Draco Malfoy (7C)

Alter: 20

Ehemaliger Schüler von Hogwarts und Feind von Harry aus Prinzip, ist der neue Nachbar von Hermione Granger.

Mit siebzehn wurde er zum Death Eater gestempelt und weiß noch nicht so recht, ob er das überhaupt will.

Nachdem er seine Nachbarn zusammen mit Herm belauscht hatte, stieg er bei der Black Diamond (BD) ein.

Das Aussehen zu beschreiben, ist glaube ich hier Nebensache, aber ich tu es mal trotzdem.

Hellblond und eisblaue Augen.

Als DE, steht er unter der Überwachung durch Hermione, die er beharrlich zu ignorieren versucht.
 

Name: Theodor Nott (3C)

Alter: 20

Teilt dasselbe Los wir Draco, durch seinen Vater. Er hat die schwarzen Haare seiner Mutter und die bernsteinfarbenen Augen von... (das ist eine gute Frage). Die meiste Zeit verbringt er damit sich über Parvati aufzuregen, die über ihm wohnt und von der er zusammen mit deren Schwester überwacht wird. Ist auch bei BD.
 

Name: Vincent Crabbe (3B)

Alter: 20

Hat braune Haare und braune Augen. Auch er wurde mit siebzehn DE. Er verbringt viel Zeit außerhalb. Was keiner weiß (außer... richtig, Bella) ist, das er an Schachtunieren teilnimmt. Natürlich arbeite er für BD.
 

Name: Gregory Goyle (4D)

Alter: 20

Er wohnt mit Millicent zusammen. Hat schwarze Haare und braune Augen. Er würde gerne auch einmal etwas organisieren, doch Mill lässt ihn nicht. Er ist ebenso wie die anderen seit der letzten Herrschaft von Voldi , heißt seit 3 Jahren, DE. Steht auch auf der Seite von BD.
 

Name: Todd (24), Jason (22) und Michael (20) MacNair,

(Sie sind die drei Söhne von Walden und Alice MacNair und ich habe sie mir auch von Yamato (Amicus Draconis) ausgeliehen. Zugegeben ohne zu fragen. Tut mir Leid.)

Alle drei sind seit drei Jahren DE. Sie gingen auf Durmstrang zur Schule.

Jason lebt mit seinem Bruder, sehr zum Missfallen seiner Eltern, im Ausland. Des Öfteren jammert er seinen Brüdern von einer bildhübschen Hexe vor, die er bei einer Quidditchweltmeisterschaft getroffen hat, vor. Er und sein Bruder Jason, haben in dieser FF wenig zu sagen, sind jedoch unentbehrlich, (Warum? Kommt später). Michael ist der Bruder, der das Gejammer ertragen muss.

Todd, der Älteste kommt für alle überraschend (außer für Bella) aus dem Ausland zurück.

Er hat eine geheime Beziehung zu einer jungen Hexe, die bis jetzt noch nicht enttarnt wurde und die er beim Trimagischen Turnier kennen gelernt hatte.

Er hat braune Haare und braune Augen. (wie unspektakulär). Alle drei haben wenn, dann nur indirekt mit BD zu tun.
 

...und der Rest von Black Diamond (BD)

(warum Black Diamond? Warum nicht?)
 

Name: Terence Higgs (5B)

Alter: 21

Er hält sich eher im Hintergrund. Er hat dunkelblonde Haare und graugrüne Augen. Zusammen mit Susan ist er einer der wichtigsten von BD. Die beiden sind die Geheimniswahrer. Lustigerweise wird er während der von Moody angeordneten Überwachungsaktion von Susan beschattet.
 

Name: Susan Bones (5C)

Alter: 20

Sie hat rotblonde Haare und grüne Augen.

Sie ist zusammen mit Terence Geheimniswahrer von BD. Sie verhält sich still und folgt allen Anweisungen. Nur ein einziges Mal bringt sie Millicent zu Verzweiflung (aber das kommt später.)
 

Name: Marcus Flint (5A)

Alter: 24

Der dunkelblonde Zauberer liegt sich aus Prinzip mit Oliver in den Haaren. Er hat blaugraue Augen.

Seine Aufgabe bei BD ist es alles Mögliche zu besorgen, wobei er tatkräftig von Oliver, und den Weasleyzwillingen unterstützt wird.

Weil er ein Schwarzmagier ist, wird auch er überwacht, von Ginny Weasley, die ihn in regelmäßigen Abständen zur Verzweiflung bringt. Ansonsten hat er ein wachsames Auge auf seine jüngeren Schwestern Cathleen und Laureen, die ihn, weil er nervt, recht bald verkuppeln.
 

Name: Cathleen Flint (7D)

Alter: 20

Von dem Ursprungsknacksi erfunden.

Sie ist blond und hat grüne Augen. Zusammen mit Harry macht sie eine Ausbildung als Auror, weshalb sie auch nicht überwacht werden muss.

Sie ist ein Animagus und verwandelt sich in eine schneeweiße Katze, die Krummbein unheimlich ist.

Sie ist sehr zurückhaltend, außer sie feilscht um Ware, dann kann sie schlimmer als ihr Bruder und ihre Schwester zusammen sein, mit der sie übrigens zusammen wohnt.

Ihre Aufgabe bei BD, ist es sich unter den Auroren umzuhören.
 

Name: Laureen Flint (7D)

Alter: 18

Auch von dem Ursprungsknacksi erfunden und verkuppelt. (Es ist so böse, das Knacksi!)

Sie wird überwacht, von Oliver.

Ihre Augen sind bernsteinfarben und ihre Haare dunkelblond. Laureen ist die fiesere unter den Geschwistern, weiß aber, dass man das Weite suchen sollte, wenn Cathleen abdreht.

Sie mietete ursprünglich die Wohnung, in der Draco jetzt wohnte, zog dann aber in die von ihrer Schwester nebenan. Sie arbeitet im Archiv vom Ministerium und hat dadurch Zugang zu sämtlichen Akten, die sie BD des Öfteren zuspielt. Unterstützt wird sie dabei von Mandy.
 

Name: Mandy Brocklehurst (2D)

Alter: 20

Sie hat schwarz gefärbte Haare, die einen leichten Grünschimmer haben, womit Terry, mit dem sie zusammen wohnt, sie des Öfteren aufzieht. (Der Zauber ist misslungen) und blaue Augen.
 

Name: Terry Boot (2D)

Alter: 20

Er ist dunkelblond und hat grüne Augen. Er wohnt mit Mandy zusammen. Er ist ein VergißMich in Ausbildung (ViA) und löschte wie auch Adrian Erinnerungen von unerwünschten Mitwissern. Jedenfalls denen, die sie ungestraft löschen können.
 

Name: Adrian Pucey (2B)

Alter: 21

Hat dunkelblonde Haare und graue Augen. Er ist bereits ein VergißMich und bringt den Teams bei, wie man Erinnerungen am unauffälligsten manipuliert.
 

Name: Mireille ??? (5D)

Alter: 19

Ihre wahre Identität ist noch geheim und von Blue ausgedacht. (auch nicht besser als Knacksi)

Sie ist ein Waisenkind und ist bei Muggeln aufgewachsen. Sie war auf der Schule.

Sie ist ein Animagus, aber noch nicht registriert. Auch sie verwandelte sich in eine Katze, allerdings in eine schwarze. Ihre dunkelbraunen Augen mit violetten Tupfen, werden dann lila. Sie hat lange, schwarze Haare, die sie zumeist in einem Zopf gebunden hat.

Mireille verdankt Millicent ihr Leben (warum, weiß ich noch nicht, aber das werde ich schon noch herausfinden. Vielleicht sollte ich Bella fragen?)

Sie ist auch das junge Mädchen, das am Anfang im Prolog das Haus zusammen mit Mill besichtigt. Ursprünglich wurde sie in die Uni eingeschleust um Herm zu überwachen, inzwischen spioniert sie überall.

Wenn sie nicht bei Ron auf Spinnensuche geht, verbringt sie viel Zeit unterwegs.

Sie wohnt mit Ginny zusammen.
 

Name: Blaise (Zabini) Dolohov (7A)

Alter: 20

Die Böse unter den BD. Sie hat eine geheime Beziehung zu Antonin Dolohov und ist für ihn der Spitzel unter ihren Freunden. (jedenfalls am Anfang). Sie hat feuerrote Haare, deren Farbe unecht scheint, aber nicht ist. Ihre Augen sind blau.

Ihre Aufgabe ist es nach ihrer Enttarnung durch Millicent, dafür zu sorgen, das der dR nur zensierte Informationen über BD erhält.

Sie zog in die Wohnung von Justin, wobei bis jetzt noch nicht geklärt ist, woher sie die Information, über dessen Auszug hatte.
 

Name: Justin Finch-Fletchley

Alter: 20

Ein Muggelgeborener, der einzig durch seine Abwesenheit auffällt. Er ist auf mysteriöse Weise auf dem Weg vom Fotoladen nach Hause verschwunden.
 

Name: Oliver Wood (6A)

Alter: 24

Er ist dunkelblond und hat braune Augen und war der Hüter von Gryffindor. Zusammen mit Marcus und den Weasleyzwillingen beschafft er alles, was sie sonst noch brauchen um den Plan durchzuführen. Er überwacht Laureen Flint.
 

Name: Hannah Abbott (3D)

Alter: 20

Sie wohnt mit Ernie zusammen. Ihre Haare sind blond und ihre Augen blau. (was für ein Klischee). Sie und Ernie sorgen dafür, dass die Hausbewohner im Zweifelsfall ein Alibi haben.
 

Name: Ernie McMillan (3D)

Alter: 20

Er teilt sich die Wohnung mit Hannah. Zusammen mit ihr sorgt er für die passenden Ausreden für seine Nachbarn. Er ist braunhaarig und hat braune Augen.
 

Name: George Weasley (1B)

Alter: 22

Er wohnt zwischen Seamus und Neville, die ihn regelmäßig in den Wahnsinn treiben. Er ist bei Fred ausgezogen, weil der sämtliche Experimente vergeigt hat. Rote Haare und braune Augen erwähne ich nur am Rand. Seine Freundin ist Lisa. Er besorgt alles was BD nicht anders beschaffen kann, kräftig von Oliver, Marcus und Fred unterstützt.
 

Name: Fred Weasley (6D)

Alter: 22

Er gleicht seinem Bruder bis aufs Haar. Zusammen mit George, Oliver und Marcus gehen sie für den Plan der BD einkaufen. Er ist mit Angelina liiert.
 

Name: Ronald Weasley (6C)

Alter: 20

Der beste Freund von Harry. Rote Haare, braune Augen, Spinnenphobie, die sich, da ist er sich sicher, nur immer in seiner Wohnung aufhalten und die Mireille regelmäßig beseitigt.

Seine Aufgabe bei BD ist es seine Eltern auf Abstand zu halten, was bei Molly sehr schwierig ist. Unterstützt wird er von Ginny.
 

Name: Virginia Molly Weasley (5D)

Alter: 19

...auch Ginny genannt. Sie teilt sich mit Mireille eine Wohnung, worüber sie sehr erfreut ist. Sie hat als einzige der Weasleys blaue Augen, aber auch rote Haare. Sie unterstützt Ron bei der Aufgabe ihnen ihre Eltern vom Hals zu halten. Sie überwacht Marcus mit Feuereifer, was ihn manchmal an ihrem geistigen Zustand zweifeln lässt.
 

Name: Hermione Jane Granger "Black" (7B)

Alter: 20

Sie zog als eine der letzten in das Haus und bekam einen anderen Nachnamen, um sie vor dem dR zu schützen, da sie zusammen mit Loreley unter deren Nase nach dem Trank forscht.

Sie findet erst später heraus, dass die Indentitätsverschleierung nutzlos war, da sie von Blaise längst verraten wurde, sagt aber der Phoenix Order nichts.

Ihre Aufgabe ist es Dr. Blacks Vorankommen hinauszuzögern und so BD Zeit zu verschaffen.
 

Name: Harry James Potter (2C)

Alter: 20

Grüne Augen, schwarze Haare, Patenkind von Sirius. Er ist, wie auch Cathleen ein Auror in Ausbildung (AiA). Seine Aufgabe besteht darin die Auroren auf Abstand zu halten. Außerdem ist er die rechte Hand von Millicent.
 

Name: Millicent Bulstrode (4D)

Alter: 20

Sie wohnt mit Gregory zusammen. Ihre Haare sind schwarz und ihre Augen violett.

Mill war diejenige, die BD ins Leben gerufen hatte und damit von allen als Anführerin anerkannt worden. Zusammen mit Harry plant sie die Aktionen. Wobei Mireille, der sie das Leben gerettet hatte eine hilfreiche Quelle ist. Sie hat auch den Kellerraum unter dem Haus erschaffen und meistens kocht sie.
 

Name: Zacharias Smith (6B)

Alter: 20

Er bildet zusammen mit Neville und Seamus die Gruppe der Erfinder. Von den dreien stammt die 'Karte next generation' und die späteren Galeonenpager. Er hat blonde Haare und braune Augen.
 

Name: Neville Longbottom (1A)

Alter: 20

Seine Großmuter weiß nicht wo er wohnt. Er ist Teil der Erfinder. Des Öfteren schmilzt noch immer das eine oder andere bei ihm, was George in den Wahnsinn treibt. Er hat schwarze Haare und braune Augen.
 

Name: Seamus Finnigan (1C)

Alter: 20

Er ist der dritte der Erfinder von BD. Er hat dunkelbraune Haare und dunkelblaue Augen. Auch bei ihm explodiert im Zuge der Erfindungen das ein oder andere.
 

Name: Dean Thomas (1D)

Alter: 20

Er teilt sich mit Lavender eine Wohnung und die anderen haben alle Unrecht, die ihm und ihr eine Beziehung andichten. Er hat schwarze Haare und braune Augen und ist zusammen mit Lavender der Spitzel bei den Muggeln und holt alles was er für den Plan der BD kriegen kann aus dem Internet. Als einziger weiß er von dem geheimen Geheimnis von Lavender (Fast, wenn da nicht Bella wäre, harhar)
 

Name: Lavender Brown (1D)

Alter: 20

Entgegen aller Gerüchte hat sie keine Beziehung mit Dean, doch diese Unterstellung stört sie nicht.

Sie hat hellblonde, lange Haare mit roten Strähnen und haselnussbraune Augen. Zusammen mit Dean horcht sie sich in der Muggelwelt um. Außerdem schreibt sie die Artikel über die BD in der Muggelzeitschrift, die nur, ganz leicht manipuliert sind.
 

Name: Padma Patil (3A)

Alter: 20

Sie hat einen Zwilling, der sehr viel lauter ist als sie und so hat sie sich geweigert mit ihm zusammen zuziehen. Sie hat schwarze Haare und brauen Augen.

Ihre Aufgabe bei BD ist es Schlüssel zu besorgen von Gebäuden zu besorgen, wobei sie tatkräftig von Parvati unterstützt wird. Ihre Masche ist so alt wie es Zwillinge gibt.

Doch sie funktioniert immer wieder. Der alte Verwechslungstrick. (Tja, einen Zwilling müsste man haben. Oder eine Klon *grins*)
 

Name: Parvati Patil (4C)

Alter: 20 (und einen Tag älter als Padma)

Warum ein Tag älter? Parvati ist fünfzehn Minuten vor Mitternacht und Padma fünfzehn Minuten nach Mitternacht geboren. (Das habe ich von Only a story gediebt. Bäh Cousinchen)

Sie sieht genauso aus wie Padma und stiftet zum Wohle von BD Verwirrung, damit sie Schlüssel stehlen können.

Sie tanzt für ihr Leben gern und treibt Theodor, der unter ihr wohnt zur Verzweiflung.
 

Name: Alicia Spinnet (4A)

Alter: 22

Sie arbeitet zusammen mit Lisa beim Tagespropheten und manipuliert dort Artikel wie Lavender bei der Muggelzeitschrift.

Sie hat braune glatte Haare und braune Augen und ist sehr unglücklich verliebt in Mister X, den keiner kennt (außer... ich sag es nicht) Die anderen Bewohner zweifeln leicht an der Existenz des Unbekannten.
 

Name: Lisa Turpin (2A)

Alter: 20

Sie ist die Freundin von George. Sie hat braune Haare und grüne Augen und wird ihr erstes Kind Wendy nennen (Pech nur wenn es ein Junge wird). Zusammen mit Alicia manipuliert sie den Tagespropheten, wenn Artikel über BD erscheinen, die ihnen gefährlich werden könnten.
 

Name: Angelina Johnson (4B)

Alter: 22

Sie ist die Freundin von Fred. Ihre Aufgabe ist es Hermione zu helfen, nachdem Loreley Mireille für verdächtig hält.

Sie hat braune Haare und graue Augen.
 

Name: Pancy Parkinson

Alter: 20

Viel gibt es über sie nicht zu sagen, außer das sie lebt. (NOCH!!! *devilgrins*)
 

***
 

Stellt sich hier die frage, warum weiß Bellatrix fast alles? Ich kann es nicht sagen, aber sie macht sich auf jeden Fall einen Spaß daraus alles zu wissen und nichts zusagen. (Hat was von Dumbledore)
 

Fazit:
 

Wir stellen fest. Es bestehen drei Gruppen.

Da wäre zu ersten, das Death -Eater -Rudel mit dem Alphatier Voldi.

Daneben die Phoenix -Order-Herde mit dem Leittier Dumbi.

Und darüber fliegt der Black -Diamond -Schwarm und spielt die anderen gegeneinander aus.

Wenn das mal gut geht....

Nicht um mein Leben könnte ich dich lassen

Kapitel sieben
 

(zur Erinnerung Dienstag, 16. September)
 

Mad Eye Moody stürzte durch die Haustür vom Feldweg 7.

Harry und Cathleen versuchten ihn aufzuhalten, doch ein wütender und zu allem entschlossener Moody, ließ sich nicht aufhalten.

Parvati und Mireille sahen erstaunt, dem Auror nach und auch einige andere kamen auf den Flur.

Mill hielt Harry auf.

"Was will der hier?", zischte sie.

"Wenn ich das wüsste.", gab dieser zurück.

Moody kam vor 7A zum stehen. Er zückte den Zauberstab und sprengte unnötigerweise die Wohnungstür von Blaise weg.

Er blieb angewurzelt stehen und Draco, der, von wegen Lärmbelästigung, auf den Flur trat, pfiff durch die Zähne.

"Ich habe es gewusst.", fluchte Moody und zeigte auf Harry.

"Du bist dafür verantwortlich, Potter."

Harry wollte etwas erwidern, doch Cathleen schüttelte den Kopf.

Dann starrten sie wieder in die Wohnung.

Sie war vor allem eins.

Leer.

Moody trat in die Räume, in der seine Schritte widerhallten. Auf dem Fensterbrett stand eine Topfpflanze, die er misstrauisch beäugte. Er verzog angewidert das Gesicht.

"Verräterin.", zischte er.

"Die Pflanze hatte sie zum Einzug mitgebracht.", sagte nun Laureen und nickte zu Moody, der immer noch das Grünzeug in der Hand hatte.

"Wie war das?", fragte er.

"Erinnerst du dich, Cath?" Sie drehte sich zu ihrer Schwester um.
 

***
 

Knapp zwei Monate zuvor
 

Juli
 

Antonin sah die Hauswand hinauf.

Das ist also Feldweg 7, dachte er.

Ihm missfiel eine Tatsache ganz besonders. Die männlichen Mitbewohner waren eindeutig zu gut aussehend.

"Ich habe meine Meinung geändert.", sagte er leise zu Blaise. "Du siehst dort nicht ein."

Diese sah ihn verwundert an.

"Was? Wieso nicht?"

"Weil ich das nicht will."

"Angst, irgendjemand könnte dich in den Schatten stellen?" Nun musste die junge Hexe doch lächeln. Das war das erste Mal, das Antonin so was wie Eifersucht an den Tag legte.

"Nun, eines haben sie dir tatsächlich alle voraus, sie sind eindeutig jünger."

Antonins Miene versteinerte noch mehr.

"Hey, Ich würde dich nie gegen einen jüngeren eintauschen." Ihr Grinsen wurde immer breiter, doch Antonin schien beschlossen zu haben zu schmollen.

Blaise zog ihn zu sich hinunter.

"Versprochen." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und er knurrte etwas Unverständliches.

"Geh jetzt. Bevor dich noch jemand hier sieht." Sie schob ihn tiefer in die abgelegene Gasse und nachdem er disappariert war, trat sie fröhlich in den Hausflur.

Sie schloss ihre Wohnung auf, darauf bedacht die Pflanze in ihrer Hand nicht fallen zu lassen, das einzige, das sie in die neue Wohnung noch hineinbrachte und sah zu der Nachbarstür. Dort wohnte noch niemand, aber sie hatte diese Wohnung trotzdem nicht mieten können.

Eine Tür weiter, schwebte gerade eine Kiste heraus.

"Hallo.", sagte Blaise unverbindlich.

"Hallo." Das Mädchen dahinter, ließ den Karton sinken.

"Du musst Blaise Zabini sein. Mill sagte schon, dass du heute einziehst. Ich ziehe übrigens auch gerade um."

Blaise hob interessiert die Augenbraue.

"Zu meiner Schwester. Ist doch ein Zufall oder, da mieten wir unabhängig von einander eine Wohnung und dann auch noch neben einander. Ich zieh jetzt zu ihr. Das ist einfacher und spart Geld."

Blaise nickte. "Dann ist deine ja jetzt frei.", murmelte sie.

"Ja, bin ja gespannt wer da rein kommt. Vielleicht ja noch jemand aus deiner Klasse."

"Laureen Flint, richtig?", fragte nun Blaise, die die ganze Zeit überlegt hatte, woher sie das Mädchen kannte.

"Ja, das stimmt."

"Ist es nicht anstrengend unter den wachsamen Augen von seinem großen Bruder zu wohnen?"

"Cathleen und ich haben schon gesagt, wenn er nervig wird, werden wir ihn verkuppeln."

Blaise grinste. "Verstehe."

"Vorher wohnte dort übrigens ein Justin, oder so. Habe ihn aber nicht näher kennen gelernt."

"Bei mir? Ach wirklich." Blaise hob scheinbar überrascht die Augenbrauen.

"Laureen.", rief da jemand aus der Dreiraumwohnung und die andere Schwester von Marcus kam heraus. "Wo bleibst du denn. Oh, hallo. Du ziehst dort ein?"

Cathleen nickte Blaise freundlich zu.

"Na dann herzlich willkommen im Chaos. Hübsche Blume."
 

***
 

Gegenwart (Dienstag, 16. September)
 

"Das ist keine Blume.", knurrte Moody.

"Was ist es dann?" Die anderen waren verwundert.

Das Ding hatte Blüten, Blätter und steckte in der Erde. Wenn das keine Blume war, dann wussten sie auch nicht.

Moody sah sich finster um. Sein Blick blieb an Draco hängen.

"Malfoy.", zischte er nur und ging dann die Treppen hinunter.
 

***
 

"Verdammt Blaise, wo warst du?" Antonin lief aufgebracht im Kaminzimmer auf und ab.

"Ich habe deinen Arsch gerettet.", zischte sie. "Wie konntest du sie verfluchen? Hast du auch nur ein Mal..." Sie schrie nun und hielt inne, um sich zu beruhigen. "Hast du auch nur ein einziges Mal.", fuhr sie nun leiser fort. "Überlegt, was deine Handlung für Konsequenten haben kann? Du bist doch irre."

"Ich habe sie nicht gebeten, mich zu verfolgen.", rechtfertigte er sich. "Deine Tarnung ist aufgeflogen, Schätzchen. Was glaubst du was jetzt passiert?"

"Wenn du dich nicht eingemischt hättest, gar nichts. Ich hätte schon eine Geschichte erfunden. Jetzt liegen die vier im Krankenhaus, nicht ansprechbar. Was glaubst du wie eine Rechtfertigung jetzt aussieht?" Sie funkelte ihn wütend an.

Er richtete sich auf und atmete tief durch.

"Werden sie es überstehen?"

"Ja, aber nicht dank dir."

"Dann ist es am besten, wenn du dort ausziehst."

"Nein."

"Was?" Er sah sie entgeistert an. Blaise hatte ihre Arme verschränkt.

"Was soll das heißen, nein?"

"Ich sagte, ich werde nicht ausziehen."

"Es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Sie wissen, dass du spionierst."

"Noch wissen sie gar nichts." Sie sah ihn bedeutungsvoll an. Das Moody sie enttarnt hatte, verschwieg sie wohlweißlich.

Antonin hatte vollkommen Recht. Das bestritt sie nicht. Doch inzwischen wollte so wissen um was es sich bei dieser Wohngemeinschaft handelte.

Irgendwas war da im Gange und interessanter weise offenbar sowohl gegen den dunklen Rat als auch gegen die Phoenix Order.

Sie würde ausziehen, aber erst wenn sie wusste, was es war.

"Sie werden dir etwas antun.", warnte Antonin.

"Sie sind keine Death Eater.", gab Blaise ungerührt zurück.

"Doch, einige schon."

"Wer?"

"Wenn du eine bessere Spionin wärst, wüsstest du es.", stichelte er.

"Das reicht." Sie zeigte zur Tür.

"Das wagst du nicht." Kalt lachte er sie an.

"Raus." Ihre Stimme war bedrohlich leise. "Und zwar sofort."

Er trat näher zu ihr heran und hob mit einem Finger ihr Kinn. "Überleg dir, wenn du dir zum Feind machst.", raunte Antonin.

Blaise hob kühl eine Augenbraue.

"Du solltest eins bedenken. Wenn du mir was antust, stehen 33 Magier hier auf der Matte. Die vier sind bewusstlos, nicht tot und ihr Death Eater seid für die invisible courses bekannt."

"Du drohst mir?", fragte er.

"Das, Antonin, würde ich nie wagen, doch sollte es doch auch in deinem Interesse sein, zu erfahren, warum die andere zusammenhalten. Es muss einen Grund geben, warum Potter und Malfoy zusammenarbeite und sich nicht umbringen."

Antonin trat einen Schritt zurück.

"Du bist klug." Er lächelte.

"Ich weiß. Und jetzt geh. Denn ich denke, das hier bald jemand auftauchen wird."

Der Zauberer nickte und war kurz darauf im Kamin verschwunden.

Blaise sank halb ohnmächtig auf einen Sessel.

Ihr war kotzübel. Sosehr hatte sie sich noch nie bedroht gefühlt.

Sie überlegte, ob Antonin seine Drohung war gemacht hätte und sie wusste eins. Leichtfertig sollte man keinen Death Eater herausfordern, selbst dann nicht, wenn man mit ihm Tisch und Bett teilte.
 

***
 

Millicent sah sich finster um.

"Bringt sie her.", sagte sie nur und augenblicklich waren Ron und Mireille verschwunden.
 

***
 

Hermione betrat den Hausflur und sah zu der Wand, von der sie wusste, dass dahinter eine Treppe hinunter in den Keller führen würde.

Sie sah sich um, doch niemand war zu sehen. Sie tippte mit dem Zauberstab gegen die Wand und schon schwang sie auf. Als sie das erste Mal den Gang hinter gegangen war, hatte jemand die Tür schlampig geschlossen.

Von außen war normalerweise nichts zu sehen.

Einzelte Fackeln flammten auf, sobald sie an ihren vorbeikam und leuchteten ihr den Weg.

Auch diesmal vernahm sie auf halber Treppe Schritte hinter sich, doch diesmal war es nicht Draco, sondern Alicia.

"Wie geht es ihnen?", fragte sie.

"Besser. Es sah wohl schlimmer aus, als es ist."

"Dem Merlin sei dank.", atmete die andere auf. Dann verfinsterte sich ihr Gesicht. "Wenn ich den erwische. Wer glaubst du wer es war?"

Herm zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber Mill hat nach Blaise suchen lassen. Wir werden es wohl bald erfahren."

"Es wäre nicht schlecht, wenn wir Veritaserum hätten.", murmelte Alicia.

"Das hat Millicent auch gesagt. Ich habe angefangen etwas zu brauen."

"Echt? Das kannst du?"

"Snape hat es mir mal als Strafe aufs Auge gedrückt. Hat wahrscheinlich gehofft, ich bekomme es nicht zusammen." Hermione grinste und schnippte mit dem Finger. "Da hat er sich getäuscht. Wegen einem kleiner Fehler konnte ich aber leider nicht triumphieren."

"Welchen Fehler?"

"Ich habe Kornblumen mit rein getan. Das beeinträchtigt zwar nicht die Wirkung, aber es verfärbt sich dadurch blau."

"Eine merkwürdige Strafarbeit.", schüttelte Alicia den Kopf.

"Aber nützlich." Hermione stieß die Tür am Ende des Ganges auf.

Die Kerzen brannten hell, im Keller und der Raum war voll.

Alle waren anwesend, bis auf Fred, George, Lisa und Angelina, die nach wie vor im Krankenhaus lagen.

Ron und Mireille waren Blaise abholen.

"Hast du alles zusammen, was du brauchst?", fragte Marcus Herm.

"Ja und ist auch schon aufgesetzt. In einem Monat können wir verhören wen wir wollen.

"Das verstößt gegen das Gesetz.", mischte sich nun Draco ein.

"Halt die Klappe, Death Eater.", zischte sie.

Er wollte etwas erwidern, wurde aber unterbrochen, als die Tür erneut aufgestoßen wurde und Ron und Mireille mit Blaise hereinkamen.
 

***
 

Blaise zog unwirsch ihre Arme aus Ron und Mireilles Umklammerung.

"Danke für die nette Begleitung.", zischte sie.

"Gerne.", gab Mireille zuckersüß zurück.

Ron setzte sich auf seine Stuhl und funkelte Blaise böse an.

"Wer hat meine Brüder umgebracht?", knurrte er.

"Soviel ich weiß, sind sie nicht tot, sondern nur im Koma.", gab sie ungerührt zurück.

"Wer?", fragte nun auch Alicia.

Blaise hob demonstrativ den Kopf und verschränkte die Arme.

"Spiel nicht mit uns.", warnte nun Gregory.

"Netter Raum.", sagte Blaise. "So hübsch dekoriert." Sie sah an die Decke, wo sich dichte Wolken zuzogen.

"Ah, wir haben schlechte Laune.", lächelte Blaise und sah nun zu Millicent.

"Du bist doch der Kopf, von dieser Bande von Amateuren, oder, Mill? Das habe ich so ziemlich als erstes raus gefunden."

Sie drehte sich weiter zu Harry. "Ist es nicht unter deiner Würde den Lakaien für eine Slytherin zu spielen, Potter? Und Goyle. Kriech ihr nicht zu tief in den Arsch. Sei froh, dass du dich endlich von Malfoy befreit hast."

Vincent war aufgesprungen und packte Blaise am Hals.

"Überleg dir genau was du sagst, Zabini.", zischte er.

Blaise senkte die Augen und sah dann wieder erstaunt auf.

Das dunkle Mal schaute nur zum Teil aus dem Ärmel heraus, doch die junge Hexe kannte es ganz genau.

"Du also."

Sie schob seine Hand weg und sah sich weiter um.

"Wenn sie einen Trottel wie Crabbe aufnehmen, dann werdet ihr doch scher auch Death Eater sein." Sie sah nun zu Theodor und Draco.

"Kluges Mädchen.", nickten diese kalt.

"Und da du dich ja so gut mit Death Eatern auskennst." Draco sprach, ohne aufzusehen. "Solltest du auch wissen, was diese mit Verrätern tun. Das haben wir heute Morgen nur zu gut erlebt, nicht wahr Blaise? Die vier wurden doch von einem angegriffen."

"Wer war es?", fragte Theodor.

"Das werde ich euch nicht sagen.", zischte sie.

"Das brauchst du im Grunde auch nicht.", mischte sich nur Hermione ein.

"Wir wissen wer es nicht war. Da bleiben nicht mehr allzu viele übrig. Ich tippe auf Antonin Dolohov."

Blaise ließ sich nichts anmerken.

Es herrschte Stille im Raum. Alle starrten zu der feuerroten Hexe.

"Das Schweigen sagt alles.", sagte Ron schließlich und sank in seinen Stuhl.

"Warum, Blaise?" Millicent beugte sich vor und versuchte die in Augen der anderen zu blicken. "Warum? Ich dachte wir wären Freunde? Warum fällst du uns dann in den Rücken?"

Blaise blieb stumm. Sie kniff die Lippen aufeinander.

Sie schüttelte leicht den Kopf und sah zu Ginny und Ron, die blass auf ihren Stühlen saßen.

Sie konnte ihre bittere Wut verstehen.

"Es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass so etwas passiert. Aber..." Sie sah wieder zu Mill. "Ihr hättet mich auch nicht beschatten dürfen. Jetzt frage ich warum?"

"Du hast uns versucht auszuspionieren, richtig? Für den dunklen Rat?" Theodor sah sie an.

Diese schüttelte den Kopf. "Nein, nicht direkt." Sie schluckte und dann begann sie zu erzählen. Warum, wusste sie selber nicht. Vielleicht einfach nur, weil sie eben doch noch die Freundin aus der Schulzeit war.

Antonin hatte Recht. Sie war eine ganz schlechte Spionin.

"Die Auroren schleichen, seit Antonin vor..." Blaise legte eine Pause ein und schien zu rechnen. "...ja, vor dreieinhalb Jahren plötzlich in meinem Haus stand, um die Zabinivilla.

Es war in den Weihnachtferien in der sechsten Klasse. In dem Jahr, als meine Eltern gestorben sind. Als wir bemerkten, dass noch jemand gegen den dunklen Rat agierte, wurde ich nervös. Ich weiß ihr könnt das nicht verstehen, aber ich liebe Antonin und ich würde alles tun, damit er und ich zusammen bleiben können. Woher soll ich wissen, was ihr vorhabt? Mir sagt ja keiner was."

Millicent sah auf und nickte: "Wir hatten vor dich einzuweihen. Aber wir waren uns nicht sicher, ob wir das Risiko eingehen konnten. Du hast vollkommen Recht. Wir arbeiten gegen den dunklen Rat."

"Mill, nicht.", warnte nun Mireille.

Auch die anderen sahen warnend auf.

"Warum nicht?", fragte da Adrian. "Vielleicht versteht sie es, wenn wir es ihr erklären und wenn nicht..." Er ließ den Satz unausgesprochen, aber Blaise wusste was er meinte. Sie kannte seinen Job.

Padma nickte. "Adrian hat Recht."

"Natürlich hat er Recht.", sagte Parvati sarkastisch.

"Hast du irgendwas zu sagen, Parvati?", giftete der Zwilling.

"Nein, nichts. Macht doch was ihr wollt. Mir ist es gleich, ob die Death Eater gerettet werden oder nicht.", grummelte sie.

Blaise runzelte die Stirn. "Sagtest du nicht gerade ihr agiert gegen den dunklen Rat?"

"Ja, richtig, aber ich war noch nicht fertig. Wir arbeiten auch gegen die Phoenix Order."

"Aber zuerst erzählst du.", forderte sie nun Blaise auf und diese nickte.

Sie lehnte sich zurück und begann sich zu erinnern.
 

***
 

rote iris
 

Nicht um mein Leben könnte ich dich lassen. Wie eine Hurrikan tratest du in mein Leben und ich habe es erst bemerkt, als mein Herz bereite gestohlen und meine Seele verkauft war.

Ich gebe alles für dich.
 

Würdest du dafür selbst deine Freunde belügen?
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Dreieinhalb Jahre zuvor
 

Dezember (sechstes Schuljahr für die Helden.)
 

Blaise Zabini schreckte aus ihren Traum auf. Sie brauchte eine Weile um zu registrieren, wo sie war. In ihrem Zimmer. Sie seufzte. Richtig. Vor einer Woche war die Beerdingung ihrer Eltern gewesen und seit dem war sie allein.

Allein in diesem Haus.

Ihr Hauslehrer hatte ihr angeboten sie nach Hogwarts holen zu lassen, doch sie hatte dankend abgelehnt.

Sie war müde. Und versuchte auf andere Gedanken zu kommen.

Ihre Eltern waren tot.

Kalt, tot und begraben.

Sie war ganz allein.

"Ganz allein auf dieser Welt.", murmelte sie und schlief wieder ein.
 

***
 

Ein dunkler Schatten löste sich von der Mauer. Gehetzt sah der Mann sich um. Allein seine Augen funkelten.

Er kniff sie zusammen, als er zwei Magier auf sich zukommen sah.

Verdammter Moody, dachte er.

Er könnte ihn verfluchen, ja das könnte er, aber auf keinen Fall wollte er die Aufmerksamkeit des Auroren auf sich lenken.

Im Augenblick schienen sie ihn nämlich verloren zu haben.

Er sah sich vorsichtig um.

Er stand vor einem Gartentor. Weiter oben war eine Villa. Er überlegte kurz, ob er es wagen könnte, war dann aber schon den Weg hinauf.
 

***
 

Mühsam öffnete Blaise ihre Augen. Irgendwas war da.

Gähnend und noch halb schlafend stand sie auf und tapste die Treppe hinunter. In der Linken Hand hielt sie ihren Zauberstab.

Man konnte ja nie wissen.

Erneut hämmerte es gegen die Tür.

Sie lehnte sich dagegen und schloss probeweise die Augen, währen sie fragte, wer da war.

"Miss Zabini! Machen sie auf.", rief Jemand und holte das Mädchen aus dem Dämmerzustand.

Dafür wirst du sterben, dachte sie noch und riss ihren Umhang vom Hacken gleich neben sich.

"Wer sind Sie?", fragte sie gereizt.

"Alstor Moody.", erwiderte der Zauberer vor ihr.

"Schön. Und warum wecken Sie mich mitten in der Nacht?" Nun wurde sie wütend. "Entschuldigen Sie, Miss."

"Nein, das tue ich nicht!", wetterte sie nun, wütend genug es mit einer ganzen Rhinozerosherde aufzunehmen.

"Das ist die erste Nacht, in der ich endlich schlafen kann und Sie kommen daher und verlangen dass ich entschuldige? Wenn nicht mindestens die Welt untergeht, entschuldige ich gar nichts."

"Wir haben einen flüchtigen Death Eater in Ihr Haus gehen sehen.", sagte Moody nun knapp.

"Aha. Und das ist alles? Ein flüchtiger Death Eater." Sie hob genervt die Augenbraue und Moody hatte das Gefühl, das die Nachricht nicht wirklich zu ihr durchgedrungen war, was auch der Fall war, denn der Schlaftrunk begann seine Wirkung wieder aufzunehmen.

Blaise war alles egal. Sollten sie sich doch umsehen, Hauptsache sie konnte schlafen.

"Alles? Ist ihnen eigentlich klar, was das bedeutet, Miss?"

"Nein, ist mir schnurz, aber bitte, tun Sie sich keine Zwang an und durchsuchen Sie das Haus."

Sie schob die Tür weiter auf.

"Haben Sie die Tür abgeschlossen?"

"Fluchsicher. Dafür hat mein... Vater gesorgt."

"Wo ist Ihr Vater?"

Blaise sah ihn in einem wieder wacheren Moment erstaunt an. "Wie bitte?"

Noch ehe der andere Auror Moody aufhalten konnte, hatte dieser die Frage bereits wiederholt.

"Sie finden ihn neben der Kirche, gleich neben meiner Mutter. Ist ausgeschildert."

Dann warf sie die Tür vor deren Nasen zu.

Ihre Schultern sackten zusammen und sie hatte Mühe sich wach zu halten.

Blaise gähnte und zog den Umhang wieder aus.

Benommen stapfte sie die Treppe wieder hinauf, das Klopfen an der Tür überhörend.

Wenn sie nicht zu müde gewesen wäre, sie hätte sich elend gefühlt.

Plötzlich stutzte sie und drehte sich erneut um.

Im Schein einer Kerze stehend blinzelte sie nach unten in den Flur.

Dort stand jemand und sah sie an.

"Sie sind also der Gesuchte?" Sie deutete mit dem Kinn zur Tür. Das Klopfen hatte aufgehört.

Er blieb stumm.

"Ich kenne Sie irgendwoher." Blaise nickte und gähnte erneut.

Es trat Stille ein.

"Können Sie auch reden oder hat man Ihnen so zugesetzt, dass Sie für immer verstummt sind?"

Nun sah sie doch etwas wie ein Grinsen.

Na immerhin schien er sie zu verstehen, dachte sie.

"Da ist eine Couch." Sie deutete Richtung Kaminzimmer. "Machen Sie was Sie wollen, ich gehe jetzt schlafen." Damit drehte sie sich um und verschwand endgültig.
 

***
 

Gegenwart (Dienstag, 16. September)
 

"Er hat dich nur angestarrt?", Susan schüttelte ungläubig den Kopf.

"Es war Antonin, richtig?", mischte sich nun Terence ein.

"Ja, das stimmt. Wenn ich damals wacher gewesen wäre, hätte ich bestimmt nicht zugelassen, dass er im Haus bleibt. Aber in dem Moment wollte ich nur noch eins, schlafen."

"Aber das er nichts gesagt hat.", wunderte sich auch Blaise.

Millicent legte den Kopf schief.

"War das, das Weihnachten, in dem du den Entenpyjama bekommen hast?"

"Ja, den haben mir Mom und Dad kurz vor dem Unfall gekauft. Ich habe ihn immer noch.", nickte die andere.

"Und du hast ihn in der Nacht angehabt.", fragte Millicent weiter, böses ahnend.

"Ja, warum?"

"Ja, warum?", fragte nun auch Theodor. Er kannte dieses Unikat auch, wie alle Slytherins.

"Zugegeben, die Enten waren etwas kindisch.", wandte Vincent ein.

Doch Mill schüttelte den Kopf.

"Dieser Pyjama hatte die Eigenschaft aufzugehen, sobald sie sich drehte und wenn sie schlaftrunken durch ein, für sie leeres Haus läuft, hat sie garantiert nicht darauf geachtet, ob alle Knöpfe von der Jacke zu waren. Ich kenn doch Blaise, sie wäre sogar halb angezogen raus gelaufen, als Snape damals wegen dem überschwemmten Gemeinschaftsraum uns alle geweckt hatte, wenn ich sie nicht aufgehalten hätte."

"Warum hast du sie aufgehalten?", grinste da Theodor und Parvati warf ihm einen Stift gegen den Kopf.

"Wer war das eigentlich mit der Überschwemmung?", überlegte Vincent laut. Die Weasleyzwilling sahen in den Kamin.

Blaise dachte kurz darüber nach und nickte schließlich. "Ja, das könnte sein. Ich dachte immer er mag die Enten nicht."

"Das war deine einzige Sorge? Er hätte dich ausrauben können, verfluchen oder ermorden.", rief Ginny nun entsetzt.

Blaise sah sie irritiert an.

"Er saß über fünfzehn Jahre in Azkaban. Allein. Er hätte...sonst was tun können. Du warst allein und mit Schlaftrunk voll gepumpt.", nickte nun auch Padma.

"Oh, nein, da bestand keine Gefahr. Glaub mir. In dieser Hinsicht war er ekelhaft anständig."

"WAS?!", riefen nun die anderen entsetzt.
 

***
 

Vergangenheit (Dezember)
 

Antonin lief nachdenklich im Kaminzimmer der Zabinivilla auf und ab.
 

Habe ich es gerade richtig gehört?

Ich kann bleiben?

Was war das für ein Haus?

Was war das für ein Mädchen!?
 

Er blickte noch einmal die Treppe hinauf, doch dort war alles still.
 

Antonin!

Du wirst jetzt gehen!

Sofort!
 

Er ging Richtung Tür.
 

Sehr schön. Mach sie auf und verschwinde.

Die Kleine muss irgendwie wahnsinnig sein. Haben ihre Eltern ihr denn gar nichts beigebracht? Man lässt nicht einfach so einen flüchtigen Death Eater ins Haus.

So einer könnte wer weiß was mit ihr anstellen.

Wenn er wollte. Natürlich.
 

Er... wollte aber nicht.

Seine Hand umschloss bereits die Klinke, als er draußen Stimmen hörte.
 

Verdammte Auroren. Können die denn nicht einsehen, dass ich nicht in diesem Haus bin?
 

Er grinste.

Langsam, die Tür im Auge behaltend, ging er wieder zurück ins Zimmer und spähte durch die Gardine nach draußen.
 

Ja, da stehen immer noch die beiden, die ... wie hat Moody sie genannt? Miss Zabini?

Moment, Zabini.

Mhmmm, der Name sagt mir was.
 

Er hörte Schritte, die sich vom Haus entfernten.
 

Na endlich, wurde aber auch Zeit, verdammt.
 

Er setzte sich auf die Couch um nachzudenken.
 

Was sollte ich jetzt tun?
 

Sein Blick verirrte sich auf den Tisch, wo diverse Zeitungen lagen. Ganz zu oberst der Tagesprophet.

Er schlug sie auf und blickte in die Gesichter von einem älteren Ehepaar.
 

Was heißt hier alt, schüttelte er über seinen Gedanken den Kopf.

Sie waren kaum älter als du selber.
 

Darunter stand deutlich Zabini.
 

Aha, ihre toten Eltern.

Todesursache unbekannt?

Ja, sicher.

Wenn da steht Todesursache unbekannt, bedeutete es nur eins. Das Ministerium hatte seine Finger im Spiel. Jetzt erkenne ich sie auch.

Ich bin ihnen mal begegnet, auch wenn es inzwischen bald zwanzig Jahre her ist.

Sympathische Menschen, begabte Magier.

Antonin, was tust du hier?

Wer spricht da?

Mein Gewissen?

Gewissen, ha, so was besitze ich gar nicht mehr.

Du gehst jetzt.

Jetzt sofort.

Du bringst das Mädchen nur in Schwierigkeiten und sie hat es weiß Gott schon schwer genug die Tage.

So allein.

Allein auf der Welt.
 

Er stand wieder im Flur und sah die Treppe hinauf.
 

Allein und unbeschützt. Kann ich das überhaupt verantworten? Wenn nun ein flüchtiger Schwerverbrecher hier eindringen würde? Wer sollte sie beschützen, mit der Menge an Schlafmittel, die sie anscheinend intus hat, anders kann man sich ihren geistigen Zustand nicht erklären.
 

Er ging wieder zurück zum Sofa.

Er musste sich die Sache einmal gründlich überlegen.

Ja, genau, überlegen, was zu tun ist.

Er lehnte seinen Kopf an die Lehne der weichen Couch und schloss die Augen.
 

Ich sollte wirklich überl.... (schnarch)
 

***
 

Blaise blinzelte in das Sonnenlicht. Warum war es so verdammt hell?

Sie stand auf und tapste zum Fenster. Eine dicke Schneeschicht hat sich über Nacht gebildet.

Sie legte ihre Stirn gegen das kalte Glas und schloss die Augen.

Irgendwas war letzte Nacht, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern.

Nachdenklich schloss sie die Jacke von ihrem Pyjama.

Warum geht dieser Mist eigentlich jedes Mal auf, fragte sie sich und schlüpfte in ihre Schuhe.

Morgen worden sie wieder nach Hogwarts fahren. Sich streckend und gähnend ging sie die Treppe hinunter und blieb plötzlich stehen.

Das war es!

Letzte Nacht hat es geklopft. Irgendwelche Leute haben irgendjemand gesucht und dann....

"Verflucht!", reif sie und tastete nach ihrem Zauberstab, der natürlich nicht da war.

Vorsichtig ging sie die Treppe wieder hinauf.

Was wenn der Typ noch da war?

Sie griff den schmalen Holzstab und ging genauso leise wieder hinunter.

"Hey.", rief sie, in der Tür vom Kaminzimmer.

"Kommen Sie heraus, ich weiß, dass Sie da sind!" Doch nichts rührte sich. Sie ging in den Raum und sah sich wild drehend um, doch hier war niemand.

Ebenso wenig in der Küche oder sonst wo im Haus.

Schließlich zuckte sie mit den Schultern. "Das werde ich mir wahrscheinlich eingebildet haben.", murmelte sie und goss sich Kaffee ein.

Ins Kaminzimmer zurückgehend, fiel ihr Blick auf die Zeitungen. Sie runzelte die Stirn.

Warum waren sie aufgeschlagen. Sie ging näher und schob die Blätter zur Seite. Ein paar Geldstücke kullerten zu Boden und Blaise sprang auf. Der Kaffee in ihre Hand schwappte auf den Boden.

"Was sind das für kranke Scherze?" Erneut sah sie sich um.

Was soll das?
 

***
 

"Geldstücke? Wofür? Hat er für die Übernachtung bezahlt?", fragte Padma.

"Nein, für den Umhang von meinem Vater, den er hat mitgehen lassen. Seiner war wahrscheinlich zu fadenscheinig."

Hermione schüttelte den Kopf. "Das ist mir zu hoch."

"Ach?"

"Und weiter?" Lisa beugte sich vor und sah Blaise erwartungsvoll an.

Diese seufzte. "Na ja. Sehr viel gibt es da nicht mehr zu erzählen. Oder um mindest nicht sehr viel mehr, das euch interessieren dürfte, oder das ich erzählen will."

"Versteh schon."

"Wann hast du ihn wieder getroffen?"

"Zu Ostern. Ich bin nach Hause gefahren und da war er."

"Einfach so?" Parvati sah skeptisch auf.

"Wir hatten das abgemacht."

Nun waren alle irritiert, bis Millicent aufschrie: "Die Briefe, von dem Unbekannten, waren von Dolohov?"

"Ja."

"Wie kam es das ihr zusammen kamt? Er ist doch sooo...", Susan suchte nach dem passenden Wort.

"Alt?", half Terence ihr.

"Nein, bösartig, wollte ich sagen, aber alt trifft es natürlich auch."

"Als die Schule zu Ende war."

"Nach der sechsten Klasse."

"Nein, nach der siebten."

Vincent zählte mit seinen Fingern. "Das ist über ein Jahr. Und du bis in allen Ferien nach Hause gefahren."

"Ich weiß." Blaise verdrehte die Augen. "Death Eater können so widerlich anständig sein."

Da hörte man es an manchen Ecken hysterisch auflachen.

"Nein, wirklich!", versicherte nun Blaise.

"Tut mir Leid, aber das glaube ich nicht.", schüttelte Hermione den Kopf.

"Damit hat sie aber Recht.", warf nun Draco ein und alle starrten ihn an.

"Wie jetzt?"

"Dolohov war an irgendeinem Tag, während der Sommerferien bei uns und hat irgendwas von... 'sie ist noch so jung und er werde warten, bis sie den Abschluss hat', gefaselt. Ich war ja der festen Meinung, der Mann hat voll ein am Rad laufen, aber egal. Dad war voll genervt."

"Was für ein Idiot.", murmelte nun Blaise und alle sahen sie erstaunt an.

Doch diese ließ sich nicht mehr dazu herab, irgendwas zu erzählen.

"Na gut.", beendete Millicent die Diskussion und sah ernst zu Blaise. "Die Frage ist jetzt, wie wirst du dich entscheiden?"

"Ihr habt noch nicht erzählt, was ihr vorhabt, außer den dunklen Rat und die Phoenix Order zu hintergehen und ich weiß auch noch nicht, was mir das bringen soll."

Mill sah zu Adrian und Harry, die nickten.

"Gut. Das ist der Plan...
 

...Dr. Loreley Black hat eine Möglichkeit gefunden, Tote wie der Phoenix aus der Asche wieder auferstehen zu lassen. Hermione und ich, können diesen Trank so manipulieren, das der dunkle Lord, den der dunkle Rat damit wiedererwecken will, nicht für immer, sondern nur für einen Monat lebt.

Die Phoenix Order wird einen Trank brauen, der wirkungslos sein wird. Heißt also, es werden drei Tränke gebraut.

Der vom dunklen Rat, nach Dr. Blacks Rezeptur.

Unsere mit der Einschränkung, das Voldemort nur einen Monat lebt und

Der von der Phoenix Order, der den Geist für immer vertreiben wird.

Die Phoenix Order wird ihren am Tag X austauschen und den vom dunklen Rat vernichten.

Wir werde ihnen aber zuvor kommen und nicht nur unseren gegen den vom dunklen Rat tauschen, sondern auch den der Phoenix Order vernichten.

Wenn nun der dunkle Herrscher seine ganze Macht wieder hat, wird er von seinen Anhängern gestürzt und die Death Eater rehabilitiert. Ganz einfach."
 

Millicent lehnte sich zufrieden zurück.

"Woher wisst ihr, dass die Anhänger vom dunklen Lord mitmachen?"

"Das brauchen sie vom Prinzip gar nicht. Voldemort stirbt nach einem Monat. So oder so. Wir werden die Eltern zu ihrem Glück zwingen."

"Dann dürfen die Death Eater aber nichts davon erfahren und die Phoenix Order auch nicht."

"Dafür ist gesorgt. Wir halten sie bei Laune."

Blaise sah sie fragend an und grinste dann. "Diese Pseudoüberwachung, ist also auch Teil vom 'bei Laune halten'?"

"Schon. Aber woher weißt du das das Pseudoüberwachung ist?", fragte nun Ginny.

"Es ist auffällig, wenn Marcus dir bescheid sagt, das er aus dem Haus geht und bei Theodor und den Zwillingen ist es doch genauso."

Die angesprochenen kniffen beleidigt die Lippen zusammen.

"Was spielt es für eine Rolle.", mischte sich nun Alicia ein. "Die Frage ist doch eher. Wo stehst du?"

Blaise lehnte sich nachdenklich zurück. "Wenn das klappt..."

"Es wird klappen.", fuhr Laureen dazwischen.

"Okay. Also, wenn das vorbei ist, dann kann ich mit Antonin zusammen bleiben, ohne, das ständig irgendwelche Auroren vor der Tür stehen?"

"Ja."

"Und welche Garantie gibt es dafür?"

Nun grinste Cathleen und sah auf. "Zum Beispiel die Garantie von der zukünftigen Generation Auroren. Die zukünftige Generation im Ministerium, Der Presse, der Archive... such dir was aus. Egal, was. Wir sind über all."

Doch Blaise sah immer noch nachdenklich drein. Wenn sie sowieso alle über all waren, warum dann der Aufwand?

Hermione stand nun auf und ging zum Kamin.

"Du fragst bestimmt, was das soll, oder?", fragte sie, ohne sich umzudrehen.

"Das habe ich mich auch gefragt, aber sieh es mal so. Wenn Voldemort an der Macht ist, werden alle Muggel und Muggelgeborene gejagt. Wenn die Phoenix Order gewinnt, alle Death Eater und Schwarzmagier. Wir machen aus den unterschiedlichen Gründen mit, aber..." Sie drehte sich nun zu Blaise um und sah sie an. "...aber im Grunde wollen wir doch das gleiche. Vor allem Ruhe vor Machtkämpfen, Streit und Krieg. Du kannst vor allem eins. Du kannst gewinnen, wenn du dich uns anschließt. Vor dir sitzen 33 Freunde."

Die anderen waren schwer beeindruck von Hermiones Rede und Blaise lächelte sie an.

"Okay. Was soll ich tun?"

Millicent lehnte sich lächelnd nach vorne.

"Du sorgst dafür, dass der dunkle Rat nach wie vor seine Informationen über Dolohov bekommt."

Blaise nickte.

Die anderen waren längst gegangen, nur Millicent und Blaise standen noch in dem hohen Raum.

"Es gibt einen Sache, die ich mich die ganze Zeit frage.", wandte sich Mill der anderen zu.

"Du wusstest, dass Justin nicht mehr in diesem Haus wohnt, noch ehe wir es wussten. Warum. Weißt du was mit ihm passiert ist?"

Blaise senkte die Augen.
 

***
 

Knapp zwei Monate zuvor
 

Juli
 

Justin Finch-Fletchley ging die Strasse entlang und besah sich im Gehen die neuesten Fotos, die er gerade abgeholt hatte.

Er musste bei einem lächeln, auf dem ein hübsches braunhaariges Mädchen zu sehen war, das fröhlich in die Kamera winkte.

Er seufzte. Er würde nie den Mut haben, sie zu einem Kaffee oder so einzuladen.

Er kannte sie noch nicht lange und doch hatte sie ihm, das Herz gestohlen, noch ehe sie ihm ihren Namen genannte hatte.

"Anne.", murmelte er und blieb stehen, um sich das Foto näher zu betrachten. Ein vorwitziger Wind riss es ihm aus der Hand und er sah erschrocken auf, versuchte das Foto noch zu greifen, doch es segelte höher und in eine Gasse hinein.

Schließlich hielt konnte er es doch greifen und strich es glatt.

"Hübsches Mädchen, deine Freundin?", fragte da jemand hinter ihm und Justin erstarrte.

Die Stimme drang ihm durch Mark und Bein.

Er tastete nach seinem Zauberstab.

"Na, na, du willst doch gegen mich kämpfen?"

Justin drehte sich langsam um und in zwei dunkelbraune Augen in denen violette Tupfen funkelten.

Der Zauberer lächelte eiskalt.

"Du hast etwas, was ich brauche. Zu dumm aber auch."

Justins Gedanken rasten. Er kannte das Gesicht. Er kannte es genau. Vor seinem inneren Auge erschienen Fahndungsfotos.

"Dolohov.", flüsterte er.

"Ja, das ist richtig. Nur schade, das du das keinem mehr erzählen kannst."

Justin stellte sich bereit. Seinen Zauberstab nun gezückt.

"Warum?", fragte er grimmig.

"Du hast heute Morgen eine so hübsche kleine Wohnung bezogen. Die letzte, wie ich gehört habe."

Justin war irritiert. Wieso die letzte? Die eine neben ihm war doch auch noch frei.

"Wegen der Wohnung? Aber es gibt doch noch ein Zimmer in 7D. Und 7B ist auch noch nicht vermietet.", rief er nun verzweifelt.

"Irrtum.", meldete sich nun eine weibliche Stimme hinter ihm. "7B steht aus nicht erfindlichen Gründen mehr frei und ich will mir keine Wohnung teilen, das ist nicht zweckdienlich."

Justin brauchte sich nicht umzudrehen, er wusste auch so, wer da hinter ihm stand.

"Was wollt ihr?"

Antonin lachte. "Wonach sieht es denn aus? Natürlich werden wir dich töten, jetzt wo du zu viel weißt."

"Ich sage nichts. Du kannst die Wohnung...", weiter kam Justin nicht.

Die Hexe hinter ihm hatte ihn mit Silencio belegt.

"Ich kann dieses Gestammel nicht ertragen.", sagte sie. "Also, Obliviate, oder hast du etwas Besseres?", fragte sie nun den Zauberer.

"Ich kenne was Besseres. Avada Kedavra." Der grüne Lichtstrahl schoss auf den jungen Zauberer zu und dieser starb, noch ehe er auf dem Boden aufschlug.

"Na großartig." Die Hexe verdrehte die Augen. "Ging es nicht unauffälliger?"

"Nein, Blaise. Ging es nicht.", lächelte Antonin. Verwandelte Justin in eine Topfpflanze und überreichte sie seiner Freundin.

"Zum Einzug."
 

***
 

Gegenwart (Dienstag, 16. September)
 

Millicent sah die andere prüfend an, als diese den Kopf hob und entschuldigend mit den Schultern zuckte.

"Nein, keine Ahnung."

Die Tür fiel hinter Blaise ins Schloss.

Ich liebe dich heimlich

TEIL 2
 

Zwischenbemerkung: "Ich fasse es nicht, wir sind schon im zweiten Teil! Wieso? *schluchz* Ich wollte mir doch diesmal Zeit lassen und wenn ich das so sehe.

Wer um alles in der Welt hat schon soviel vorgeschrieben?

Na gut.

Also.

Teil zwei.

Nicht zu fassen, aber ich habe doch ganze 83 Seiten gebraucht um zu erklären um was es in dieser FF überhaupt geht. Das ist Rekord.

Jetzt kommt der Teil, weswegen ich das Ganze überhaupt geschrieben habe.

Noch mehr Verwirrung und neue Charas, die mal wieder von namenlosen Niemanden zur Schlüsselfigur wurden.

*grins*

Es passiert doch immer wieder.
 

Kapitel acht
 

Donnerstag, 19. September
 

Draco fuhr aus dem Schlaf hoch und stöhnte vor Schmerzen auf.

Er presste eine Hand auf das dunkle Mal, das an seinem Unterarm brannte, als würde es in Flammen stehen.

Was war das nur?

Es war nichts zu sehen, nicht so, wie es war, als würde der dunkle Lord seine Anhänger rufen und doch brannte es wie Hölle.

Verdammt, verdammt, verdammt, dachte er und biss die Zähne auf einander.
 

***
 

Theodor lag wach und versuchte den pochenden Schmerz zu ignorieren. Warum brannte das dunkle Mal und war dennoch kaum zu sehen?

Wie lange geht das jetzt schon?

Ebenso wie ihm erging es auch Vincent und Gregory. Sie alle lagen vom Schmerz geweckt wach und wussten nicht wirklich, was sie davon halten sollten.
 

***
 

Harry berührte seine Narbe. Er starrte zum Fenster und fragte sie wie lange er noch dies Qual ertragen sollte. "Und du hilfst, dass er wiedererweckt wird.", murmelte er leise.

"Du musst doch nicht ganz dicht sein, verdammt."

Cathleen drehte sich zu ihm um und sah ihn an.

"Was ist?", fragte sie leise.

"Nichts. Es ist nichts."
 

***
 

Antonin stand am Fenster und setzte das Glas Wasser an die Lippen. Was sollte er davon halten?

Wieder sah er auf seinen linken Unterarm, doch das dunkle Mal war nicht deutlicher zu sehen, als sonst. Er fragte sich, ob auch die anderen es spürten.

Das taten sie.

Severus blickte von dem Pergament auf. Es war bald Mitternacht.

Er legte die Schreibfeder weg und ging hinaus.

Die kühle Nachtluft ließ ihn klarer im Kopf werden.

Fast resigniert bedeckte er die Augen mit der Hand.

Was sollte das noch werden?
 

***
 

Glühend rote Augen starrten sie an.

Wer war das?

Ihr Atem ging schwer. Eine Gestalt hob sich aus den Flammen eines Feuers und eine schwarzhaarige Frau stand daneben und lachte ein wahnsinniges Lachen.

Ein Licht blendete sie fast. Sie bedeckte die Augen mit der Hand um es besser erkennen zu können.

Das Zeichen musste etwas bedeuten, doch sie wusste nicht was.

Ein Totenschädel mit einer Schlange?

Was soll das?

Das Mädchen drehte sich zum Wald und sah sich suchend um, doch sie war allein auf dieser Lichtung.

Allein mit diesen zwei unheimlichen Personen.

"Muggel!", rief die Gestalt, die aus dem Feuer trat und zeigte auf sie.

Das Mädchen sah fragend auf.

Muggel? Was soll das sein? So oft hatte sie es in so vielen Nächten gehört, doch noch immer konnte sie nichts damit anfangen.

Die Frau sah sie nun aus schwarzen Augen an, sie murmelte etwas und deutete mit einem Holzstab auf sie.

Ein grüner Lichtstrahl schoss auf sie zu.

Ein Laser, dachte das Mädchen, dann stürzte sie vor Schmerzen mit dem Gesicht voran in das grüne Gras, das so fahl im Mondlicht aussah.

Sie zuckte zusammen und wachte auf.

Schweiß perlte auf ihrer Stirn und sie versuchte ruhig zu atmen.

Hatte sie gerade von ihrem eigenen Tod geträumt?

Schon wieder?

Warum immer derselbe Alptraum?
 

***
 

Die Death Eater und Harry schliefen wieder ein.

Der Schmerz ließ nach.
 

Freitag, 20. September
 

Lisa und Angelina kamen gerade aus dem Krankenhaus zurück, als Marcus fröhlich pfeifend aus seiner Wohnung kam. Sorgfältig schloss er ab und steckte den Schlüssel in seinen Umhang.

Dann spazierte er immer noch gut gelaunt zu Ginny und klopfte, an die Tür.

Er hatte gesagt er würde sie abholen, denn Moody hatte mal wieder zuviel Freizeit und schlich um das Haus.

Er war misstrauischer denn je, seit Fred, Georg, Lisa und Angelina überfallen worden waren.

Harry und Cathleen hatte es viel Mühe gekostet ihn davon zu überzeugen, dass alle in diesem Haus sicher waren.

Ein Wunder, wie Marcus fand, denn er wusste, das Mad Eye über Blaise im Bilde war.

Ginny öffnet und sah ihn in vollem Tatendrang an.

"Wir können.", verkündigte sie und wollte gerade einen Schritt aus der Tür machen, als Marcus sie rückwärts zurück in die Wohnung schob.

"Was hast du alles im Rucksack?", fragte er düster, Schlimmes ahnend.

"Nur ein paar Kleinigkeiten.", winkte sie ab.

"Kleinigkeiten? Das sehe ich mir selber an."

Derweil kam Ron Weasley fröhlich pfeifend aus seiner Wohnung.

Sorgfältig schloss er ab und steckte den Schlüssel in seinen Umhang.

Sein Blick fiel in die offene Wohnung, die sich seine Schwester mit Mireille teile, als er plötzlich Marcus sah, der mit Sachen seiner Schwester durch den Flur lief.

Augenblicklich stand er im Türrahmen.

"Was soll das werden, Flint?", knurrte er.

"Ich packe aus, das siehst du doch.", erwiderte dieser trocken und verschwand bei Ginny im Zimmer.

Noch ehe Ron hinterher konnte, schob sich Mireille vor den misstrauischen großen Bruder.

"Was wolltest du mit einem Schlafsack?", rief nun Marcus aus dem Wohnzimmer, wo er sich erneut durch Ginnys 'Kleinigkeiten' wühlte.

"Na ja, man muss doch auf alles vorbereitet sein."

"Auf was genau wolltest du vorbereitet sein?", fragten die Zauberer gleichzeitig.

Ginny hob unwissend die Schultern. "Kann doch sein, dass wir irgendwo übernachten müssen."

"Wir sind hier in der Stadt, nicht in der Wildnis. Wenn, dann gibt es Gasthäuser, in denen man übernachten kann.", erklärte Marcus, einem Nervenzusammenbruch nahe.

Mireille drückte Ron die Hand auf den Mund, denn dieser wollte gerade etwas erwidern. Ginny war den Tränen nahe. Da wollte sie alles richtig machen und dann behandelte man sie als wäre sie nicht ganz klar im Schädel.

Mireille schüttelte warnenden mit dem Kopf, doch Ron versuchte trotzdem etwas zu sagen, was jedoch als ein mhmmmmpf unterging.

Schließlich schob sie Ron aus der Wohnung.

Die Tür fiel ins Schloss und sie ließ ihre Hand sinken.

"Du kannst sie doch nicht mit diesem... diesem..." Ihm fiel das passende Wort nicht ein. "...allein lassen."

"Doch das kann ich, alleine wärst du ja nicht gegangen." Sie sah auf die Uhr.

"Wo wolltest du eigentlich hin?"

"Nur kurz zum Zeitungsladen.", grummelte Ron.

"Gut." Mireille hackte sich bei ihm unter. "Ich lade dich auf ein Abendessen ein." Und damit zog sie ihn fort.

Ron war anfangs etwas misstrauisch, schob dann aber seine Bedenken beiseite.

Er konnte ja nicht ahnen, dass Mireilles Einladung nicht von ungefähr kam.

In der WG indes stand Marcus vor Ginnys Kleiderschrank und suchte nach etwas passendem, während sie sich im Bad zu Recht machte.

Leise schimpfte sie vor sich hin.

Wie hatte sie das vergessen können?

Marcus Flint musste heute Abend auf irgend so eine betriebliche Feier und da er eh ohne Begleitung war, hatten sie beschlossen das Nützliche mit dem Praktischen zu verbinden.

Sie konnte ihn beschatten und Moody würde zufrieden sein und gleichzeitig würde sie einflussreiche Magier kennen lernen und sich amüsieren.

Sie betrachtete kritisch ihre Frisur, die sie schlussendlich nur mit Magie zum halten gebracht hatte. Sie zog den Morgenmantel fester und ging in ihr Zimmer.

Auf dem Bett lagen drei Kleider.

Ein Grünes, ein Beiges und ein Dunkelblaues.

Das letzte kannte sie gar nicht. Probeweise zog sie es an und erschrak fast vor ihrem Spiegelbild.

Sie sah darin so erwachsen und feminin aus. Ganz anders, als in den Jeans und T-Shirts, die so normalerweise trug.

Versuchsweise zog sie den Ausschnitt höher, ohne Erfolg.

Wahrscheinlich musste dass so sein.

Sie wollte es gerade wieder ausziehen, als Marcus von der Tür fragte: "Fertig?"

Erschrocken drehte sie sich um.

"Wie lange stehst du schon da?"

"Nicht lang.", winkte er ab.

Ginny griff nach einer Tasche, der sie noch schnell die passende Farbe verpasste.

Marcus Grinsen sah sie nicht.
 

Samstag, 21. September
 

Blaise sah auf den Kalender und lächelte. Es war auf den Tag genau 2 Jahre her, dass sie mit Antonin zusammen kam.

Sie lehnte sich in einen Korbsessel und schlürfte aus einer Monstertasse heißen Kaffee.

Sie würde sich etwas einfallen lassen und ihn heute Abend überraschen.

Die Frage war nur was.

Sie sah hinaus zu dem riesigen Baum vor ihrem Balkon.

So ein Baum stand auch vor dem Fenster von ihrem Zimmer in der Villa ihrer Eltern.

Das heißt, jetzt gehörte sie ihr, eigentlich schon seit drei Jahren.

Wie einsam hatte sie sich gefühlt, als sie nach dem siebenten Schuljahr nach Hause kam und niemand dort war.

Voldemort war kurz vorher besiegt worden und alle Anhänger unauffindbar.

Sie stellte die Tasse ab.

Nur wenige sind in England geblieben.

Die Malfoys zu Beispiel und die MacNairs. Obwohl sie meinte gehört zu haben, das die Söhne der MacNairs verschwunden waren.

Blaise legte die Stirn in Falten und versuchte sich an die Namen zu erinnern, doch sie hatte sie vergessen.

Ob sie auch Death Eater geworden waren, fragte sie sich.

Mit Sicherheit.

Es klopfte und sie drehte ihren Kopf zur Eingangstür. Ein Wink ihrer Hand und diese sprang auf.

Davor stand zu ihrer Überraschung, Hermione.

"Morgen. Hast du schon gefrühstückt?", fragte diese.

Blaise sah auf die Tasse.

Na ja Frühstück konnte man das nicht gerade nennen. Also schüttelte sie den Kopf.

Keine Sekunde später schwebte ein Tablett herein und dahinter kam Mireille zum Vorschein.

"Du siehst deprimiert aus. Ist irgendwas? Irgendwelche Zweifel?"

Blaise versuchte zu Lächeln.

"Nein, nicht direkt."

"Das glaube ich zwar nicht, aber ich nehme das mal so hin.", kommentierte Mireille die Antwort und deckte den Tisch.

"Ein wirklich interessantes Frühstück.", sagte Hermione leicht irritiert, als sie es betrachtete.

Blaise sah auf und grinste.

Das erinnerte sie an etwas vor genau zwei Jahren.
 

***
 

genau zwei Jahre früher
 

Blaise lag im Bett und versuchte verzweifelt den Traumfaden festzuhalten, doch sie wachte unwiderruflich auf.

Sie seufzte. Dann eben nicht, dachte sie resigniert und ließ sich an die Oberfläche der Realität schwemmen.

Ihre Finger waren eingeschlafen, stellte sie recht bald fest und sie versuchte sie zu bewegen.

Wenn sie nicht mehr schlafen durfte, dann ihre Gliedmassen erst Recht nicht.

Fingergymnastik, war doch eine interessante Sportart. Warum es dafür keine Wettkämpfe gab, überlegte sie gerade, als sie stutzte.

Vorsichtig öffnete sie ein Auge und sah erstaunt, dass ihre Finger sich vermehrt hatten. Sie zählte genau zehn an der rechten Hand.

Sie blinzelte und konzentrierte sich erneut.

Zehn? Nein, das konnte nicht sein.

Da erst bemerkte sie, dass sich irgendjemand an ihren Rücken schmiegte und richtig, ein Arm war um sie geschlungen, deren Hand eben in ihrer endete.

Moment...

Sie dachte nach. Nein, sie war gestern Abend alleine im Haus gewesen und auch alleine zu Bett gegangen.

Sie war auch nicht betrunken oder sonst wie narkotisiert gewesen, um einen Filmriss zu gehabt haben zu können.

Da war sie sich sicher.

Langsam drehte sie den Kopf und sah schwarzes, struppiges Haar, das einem, offensichtlich männlichen Wesen, ins Gesicht fiel.

Sie erkannte es sofort. Wie sollte sie nicht?

Seit Ostern letzten Jahres liebte sie es.

Er bewegte sich und schien aufzuwachen.

Vorsichtig drehte sie sich ganz zu ihm um und starrte ihn an.

Es wirkte.

Kurz darauf öffnet auch er die Augen.

Dunkelbraun mit violetten Tupfen. Die Laune der Natur.

Er schien einen Moment zu brauchen und fuhr dann augenblicklich hoch.

Bedauernd sah Blaise ihre Hand an, die nun wieder ganz allein in ihrem Schoß lag.

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und murmelte wohl so was wie ein guten Morgen.

"Seit wann bist du hier, Antonin?", fragte Blaise schließlich.

"Gestern Nacht, um halb zwölf. Ich wollte nur sehen, ob bei dir alles in Ordnung ist.", entschuldigte er sich auch gleich für seine Anwesenheit.

"Na ja ist es. Du bist hier geblieben?"

"Du hast mich nicht losgelassen."

"Was?"

"Als ich gestern hier war. Du hast meine Hand gepackt und sie nicht mehr losgelassen." Er streckte seine vor, als würde dort eine Bestätigung stehen.

Schließlich sprang er aus dem Bett und ging zur Tür.

Er betrachtete sich die fünf Schlösser, die dort angebracht waren.

"Hattest du irgendwie Angst vor Einbrechern?", fragte er scherzeshalber. "Oder vor mir? Als ich hier gewohnt habe."

Blaise sah verwundert auf. "Wieso Vergangenheit? Kommst du nicht mehr zurück? Und überhaupt, wo warst du die ganze Zeit? Als ich nach dem Abschluss herkam, war das Haus leer. Ich dachte du würdest hier sein und wir würden ein bisschen feiern."

"Ja, ich weiß, es tut mir auch Leid, aber es ging nicht anderes." Antonin steckte sein Hände in die Hosentaschen und sah aus dem Fenster.

"Verschwindest du gleich wieder?", fragte Blaise.

"Soll ich?"

"Nein."

Wieder trat Stille ein, in der die beiden sich nur ansahen.

"Ich muss mich umziehen und dann brauche ich einen Kaffee.", sagte er schließlich und verschwand.

Blaise war frustriert.

Sie stand auf und ging in das angrenzende Bad.

Frisch geduscht, trat sie aus einer Dampfwolke, den Morgenmantel locker in den Hüften zusammen gebunden.

Sie öffnete den Kleiderschrank und unterzog ihren Sachen eine kritische Musterung, als es klopfte.

"Komm rein.", rief sie und schon wurde die Tür aufgestoßen.

"Was hältst du von Pfannkuchen mit Blaubeersirup?", fragte Antonin und sein Finger fuhr offensichtlich über die Zutaten eines Rezeptes.

Blaise drehte sich zu ihm um.

Ihre blauen Augen wurden dunkel und mit dem Wink ihres Zauberstabes, der auf der Kommode neben dem Schrank lag, schnappten alle fünf Schlösser zu.

Die Tür war verriegelt.

Antonin sah, vom Lärm aus den Gedanken gerissen, erschrocken hinter sich.

Langsam wandte er Blaise den Kopf zu.

Er schloss das Buch.

"Ich dachte wir wollten Frühstücken."

"Du bist mein Frühstück."

"Ein wirklich interessantes Frühstück."
 

***
 

Gegenwart (Samstag, 21. September)
 

"Blaise?" Hermione sah die andere fragend an.

"Was?"

"Warst du gerade in Gedanken?"

"Ja, entschuldige, ich bin wohl noch nicht ganz wach.", sagte sie lächelnd und biss genüsslich in ihren Toast.

"Wusstest du eigentlich das Lena heute vier wird?", fragte sie und lenkte so von ihrer Person ab.
 

***
 

weiße rose
 

Ich liebe dich heimlich.

Wie ein Schatten nur ist unsere Liebe für die anderen und doch so wirklich und wahr.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Antonin Dolohov saß verstimmt in einem Sessel. (Nein, der Kuchen war nicht alle.)

Blaise war nun seit Dienstag nicht mehr aufgetaucht und die winzige Eulennachricht, die sie geschickt hatte, beruhigte ihn nur unwesentlich.

Er soll sich heute Abend nichts vornehmen.

Das klingt nach einem ernsten Gespräch und dazu hatte er an diesem Abend überhaupt keine Lust.

Schon hörte er den Schlüssel im Schloss knirschen und er richtete sich etwas auf.

"Sieht aus, als würdest du auf etwas warten.", sagte Blaise und drückte ihm im vorbeigehen einen Kuss auf die Lippen.

Er war irritiert.

War das alles?

Schließlich schwang er sich auf seine Füße und ging ihr nach, in die Küche.

Dort stellte sie ein Paket auf den Tisch, das sich in sekundenschnelle entblätterte.

"Wen hast du noch alles eingeladen?", fragte er, als er das Monstermenü betrachtete.

"Niemanden, ich wusste nur nicht auf was du Appetit hast, also habe ich alles mitgebracht."

Er setzte sich an den Tisch und griff nach einem Brot.

"Also, was gibt es so Wichtiges?"

"Wichtiges?"

"Du hast geschrieben, dass du etwas mit mir bereden musst."

"Wie kommst du darauf?" Blaise schüttelte den Kopf.

"Es klang so ernst."

"Weißt du denn nicht, was heute für ein Tag ist?" Nun setzte auch sie sich und starrte ihn an.

"Heute ist... Samstag."

"Der 21. September."

Antonin nickte und murmelte: "Der einundzwanzigste... ja, ja."

"Du weißt es wirklich nicht, oder?" betrübt sah sie ihn an.

Seine Augen funkelten und ihr war klar, dass er genau wusste auf was sie hinaus wollte.

"Schuft.", schimpfte sie lachend.

"Wie könnte ich den Tag vergessen.", grinste er zurück und wurde dann schlagartig ernst. "Und das willst du feiern?"

"Warum nicht? Am einundzwanzigsten haben wir beschlossen zu heiraten." Sie angelte sich ein Brot und belegte es mit Salami.

"Aber auch, das niemand davon erfahren darf."

Blaise zuckte mit den Schultern. "Es wissen doch sowieso schon so viele."

"Nur die Ratsmitglieder nicht."

Blaise nickte.

Wer weiß wie lange, dachte sie, sprach es aber nicht laut aus.

Sie wusste, dass Antonin durch sie angreifbar war.

Sie war seine schwache Stelle und sie wusste von mindesten einem Death Eater, der es ohne Skrupel ausnutzen würde.

"Ja, nur die Ratsmitglieder nicht.", murmelte Antonin.
 

***
 

Blaise schlug die Augen auf. Irgendwas hatte sie geweckt, auch wenn sie im ersten Moment nicht wusste, was es war.

Ihr Herz klopfte bis zum Hals.

Langsam gewöhnte sie sich an die Dunkelheit und dann sah sie es.

Antonin saß aufrecht neben ihr im Bett und starrte gerade aus.

Sie seufzte innerlich. Nicht schon wieder.

In letzter Zeit häuften sich die Alpträume.

"Antonin?" Vorsichtig legte sie seinen Namen in den Raum.

Seine Augen waren leer, als er sich zu ihr umdrehte. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen und sein Atem ging flach und stockend, als überlegte er bei jedem Atemzug, ob es noch lohnte ihn zu machen.

Sie blickte in die Pupillen, die jegliche Farbe verloren hatte.

Langsam hob sie die Hand, doch als sie ihn berührte, schleuderte er sie aus dem Bett.

Blaise schlug hart auf den Boden auf.

Sie war ihm nicht böse, wie konnte sie? Er wusste nicht was er tat.

Er war in Azkaban und für ihn war sie ein Dementor.

Jeder würde sich gegen diese Wesen zur Wehr setzten.

"Antonin.", flüsterte sie nun beschwörend, duckte sich dann aber erneut, als er seine Hand hob. Der Fluch zischte über sie hinweg.

Er war nun aufgestanden und sah immer noch in ihre Richtung. Seine Augen waren geweitet. Seine Pupillen fast weiß.

"Antonin.", rief sie nun laut. "Wach auf."

Der Zauberer erstarrte.

Langsam kehrte auch die Farbe zurück.

Er brauchte nicht lange, um zu begreifen, was passiert war.

"Beim Lord, Blaise." Er stürzte auf sie zu und nahm prüfend ihren Kopf in seine Hände.

"Es tut mir Leid.", flüsterte er.

Blaise tastete nach der Platzwunde und schüttelte den Kopf.

"Nein, ist schon gut."

Sie legte sich wieder hin und wartete darauf, dass auch Antonin sich wieder schlafen legen würde, doch dieser griff nach Kissen und Decke und verließ das Schlafzimmer.

"Wo willst du hin?"

"Ich will dich nicht noch mal verletzten.", sagte er.

"Anto..." Da klappte die Tür ins Schloss.
 

***
 

Faith Cronin wachte mit pochenden Herzen auf. Sie hatte etwas Verwirrendes geträumt, doch die Bilder schienen sich in Nebel aufzulösen.

Sie schaute aus dem Fenster, wo der Vollmond hell herein schien.

Da wusste sie wieder, was es war.

Wie lange hatte sie schon nicht mehr an ihre Cousine gedacht?

Ihr Atem ging schwer und sie versuchte sich zu beruhigen.

"Nur ein Traum, es war nur ein Traum. Hermione geht es gut. Ganz sicher."

Trotzdem wollte das Bild, das sie von ihr, sah nicht weichen.

Der Kopf ihrer Cousine lag auf dem Pflaster und zwei Gestalten entfernten sich. Irgendjemand kam auf sie zu.

Sie runzelte die Stirn.

Nein, sie kannte die Person nicht. Hatte sie nie gesehen.

Man sah nicht viel, nur eisblaue Augen unter einer Kapuze.

Faith sah wieder hoch und zum Fenster.

Immer noch pochte ihr Herz bis zu Hals.

Schließlich ging sie in die Küche und brühte sich Milch auf.

Heiße Milch mit Honig würde sie wieder beruhigen.

Der Becher dampfte und sie zog genüsslich den süßen Duft ein.

Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie wieder an den Traum dachte.

Sie hatte schon lange nicht mehr so real geträumt.

Das letzte Mal, kurz bevor ihre und Hermiones Eltern gestorben waren.

Und Curt.

Schnell versuchte sie die Erinnerung daran wegzuwischen und doch blieb sie wie ein dunkler Schatten über ihr hängen.

Damals wusste sie bereits was passiert war, bevor man es ihr sagte.

Wusste es aus dem Traum.

Sie hielt inne. Der Becher in ihrer Hand zitterte.

Und wenn Herm... Wenn dieser Traum wieder...

"Sei nicht albern.", sagte sie sich laut. "Denk rational. Es gibt weder Wahrsager noch Voodoopriester. Genauso wenig wie Hexen und Zauberer. Das ist Zufall. Alles ist nur Zufall."

Faith stellte die Tasse auf den Nachtisch und legte sich hin.

Sie musste so denken, denn Faith war eine Muggel durch und durch.

Warum nur, schlafe ich seit ich in London bin immer so schlecht, fragte sie sich.

Fast jede Nacht quälten sie Alpträume, dass sie fast Angst hatte einzuschlafen.

Besonders ein Traum machte ihr zu schaffen.

Das war der, in dem sie von einer schwarzhaarigen Frau mit einem grünen Laser umgebracht wurde.

Sie ahnte nicht, dass dieser Traum auch so viele Magier quälte.
 

Dienstag, 23. September
 

Lucius Malfoy saß mit verschränkten Händen am Tisch und sah sich in der Runde um.

Die anderen Mitglieder des dunklen Rates hatten ihren Blick auf ihn gerichtet.

Es war kein Geheimnis, das seine Tochter den von ihnen so begehrten Trank erfunden hatte.

Doch diese weigerte sich bereits seit Wochen auch nur irgendwas herauszurücken.

Loreley legte eine Dreistigkeit an den Tag, die Narzissa, ihre Mutter, ernste Sorgen machte.

Der dunkle Rat würde sich bald nicht mehr beschwichtigen lassen.

"Was ist nun mit deiner Tochter. Hat sie es endlich gebracht?", fragte Istave.

"Ich habe sie nicht mehr gesehen."

"Dann geh und hole es dir persönlich ab. Sie weiß offensichtlich nicht mit wem sie es zu tun hat!"

Severus Snapes Augen wanderten ohne, das er den Kopf drehte, zwischen Lucius und Istave hin und her.

Er kannte die Rezeptur auch, doch würde er in arge Schwierigkeiten kommen, wenn er erklären müsste, woher.

"Severus.", wandte sich nun das deutlich ältere Ratsmitglied an ihn.

Snape hob die Augen.

"Kannst du es nicht besorgen? Du solltest doch Beziehungen haben."

Er lächelte einräumend. "Nun ja. Das ist nicht umstritten. Jedoch wurde die Rezeptur von ihr sofort nach der Veröffentlichung wieder vernichtet. Ich fürchte nur sie allein, weiß wie die Reihenfolge und Garzeit ist."

Istave ballte seine Hand zu einer Faust. "Das ist äußerst frustrierend. Die Phoenix Order plant etwas und ich will gar nicht erst herausfinden, was es ist."

"Am Sonntag holen wir den grünen Diamanten. Aber wir brauchen auch endlich die Zubreitungsvorschrift."

Es trat Stille ein.

Nun räusperte sich einer. Istave wandte seinen Kopf.

"Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, so kann ich mit Sicherheit sagen, dass Loreley eine Assistentin hat. Einen Cousine, soviel ich weiß." Antonin beugte sich nun nach vorne und sein Gesicht tauchte in den milden Kerzenschein.

Lucius legte seine Stirn in nachdenkliche Falten.

Wer sollte das sein? Wahrscheinlich irgendwer aus Narzissas Verwandtschaft.

"Vielleicht weiß das Mädchen mehr als wir zu hoffen wagen.", wurde er aus seinen Gedanken geholt.

"Du meinst, dass sie die Rezeptur kennt?" Rodolphus hob seinen Kopf.

"Oder zu mindest, wo sie aufbewahrt wird. Eine Wissenschaftlerin, wie deine Tochter, Lucius, wird doch keine Arbeit von bald vier Jahren einfach so ins Nirgendwo verschwinden lassen, nur weil das Ministerium es so angeordnet hat?"

"Und wenn sie es nicht weiß?"

Auf Antonins Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. "Dann haben wir etwas gegen Loreley Black in der Hand."

Istave nickte. "Ja, das ist eine gute Idee. Duane und Wieland werden sich darum kümmern. Ich gehe ins Ministerium und sieh mal nach, was ich über diese Assistentin herausfinden kann."

Istave erhob sich und verließ den Raum. Lucius wandte sich zu Antonin. "Ich würde es wünschen, wenn du meine Tochter nicht mit Black betiteln würdest. Das sie den Mädchennamen meiner Frau angenommen hat, geschah gegen meinen Willen."

"Warum hat sie das überhaupt getan?", fragte nun Walden.

"Sie wollte ein Pseudonym.", grummelte Lucius.

"Nicht gerade einfallsreich. Aber ich kann deinen Ärger verstehen, wenn man die Verwandtschaft ansieht, die mit diesem Namen herumläuft."

"Bis auf Sirius sind die Blacks tadellos.", mischte sich nun Bellatrix ein.

Walden hob genervt eine Augenbraue und sah zu Walther, der mit den Schultern zuckte.

"Egal. Das soll nicht unser Problem sein." Rodolphus stand auf und wandte sich zum Gehen. Ebenso Severus.

Walden sah ihm finster nach.

"Was hat dir Snape eigentlich getan?", fragte nun Antonin.

"Vielleicht hat er Waldens Spitzenunterwäsche mitgehen lassen.", überlegte Francis ernst.

Er duckte sich rechtzeitig vor drei Flüchen weg.

Lucius schüttelte den Kopf. "Du kannst froh sein, dass Severus nicht hier ist, der ist schneller."

"Er hat meinen Sohn beleidigt.", grummelte nun Walden.

"Welchen?"

"Todd."

"Aha und wie?"

Doch Walden gab keinen Kommentar ab, sondern zog es auch vor zu gehen.

Antonin wandte sich zu Bellatrix, von der er wusste, dass sie den Grund kannte. Bella wusste immer was in der Welt vor sich ging. Sie wusste beängstigend viel, wahrscheinlich war sie sogar über ihn und Blaise bestens unterrichtet. (Nicht nur wahrscheinlich)

"Severus hat Walden darauf hingewiesen, das Todd sich offensichtlich in eine Schülerin von Hogwarts verguckt hat. Das war damals, als der dunkle Lord zum ersten Mal wieder auferstanden war. Erinnerst du dich?"

"Ich saß in Azkaban, genau wie du."

"Ah ja richtig. Na wie auch immer. Das schlimme an der Sache, wie Walden fand, war, dass es ein Mädchen aus dem gleichen Haus, wie dieser unselige Potter war."

"Das sind jetzt 5 Jahre her. Wie lange kann so eine Teenagerliebe schon dauern?", wunderte sich Antonin. Selbst wenn es wahr wäre, war Waldens Reaktion nicht unbedingt angemessen.

"Und stimmt es?", fragte Antony.

Bella lächelte und hob die Schultern. Dann stand sie auf und ging mit Rodolphus.

"War das jetzt ein ja oder ein nein?", wandte sich Antony an Dolohov.

"Wen interessiert das?", fragte Lucius gereizt.
 

***
 

Lucius saß nachdenklich im hohen Sessel vor dem Kamin, als Narzissa hereinkam.

"Ist irgendwas passiert?", fragte sie.

"Kennst du jemanden aus deiner Verwandtschaft, der Loreleys Assistentin sein könnte?"

Narzissa setzte sich auf die Lehne.

"Nein, nicht das ich wüsste.", schüttelte sie den Kopf.

"Das dachte ich mir."
 

***
 

Severus saß im Grimmauldplatz 12 am Tisch und ließ nachdenklich ein Glas auf diesem kreisen.

"Was ist los?", fragte Remus, der dem ganzen eine Weile zugesehen hatte.

"Sie werden Miss Granger überfallen, um an die Rezeptur zu kommen.", sagte er und Loreley holte scharf Luft.

"Wann?"

"Ich weiß es nicht. Duane und Wieland werden sich darum kümmern."

"Das müssen wir verhindern. Hermione kennt nur Teile der Rezeptur. Nicht auszudenken, was passiert, wenn sie nicht bekommen was sie wollen."

Severus sah auf und lächelte kalt. "Sobald sie Miss Granger in die Finger bekommen, ist sie tot. Sie ist eine Muggelgeborene, so was riechen die beiden auf zehn Meilen."

Sirius sah ihn verächtlich an. "Und du weißt natürlich gar nichts. Und konntest es auch nicht verhindern."

"Nicht, ohne Verdacht zu erregen, nein.", sagte Snape trocken.

Loreley stand auf. "Gut, dann gehe ich jetzt zu Vater. Soll er das Rezept doch haben."

"Nein." Severus hielt sie fest. "Ihr hattet doch so viel Vertrauen in die Fähigkeiten von Miss Granger. Dann lasst es auch dabei."

"Du willst sie sterben lassen?", rief Tonks aufgebracht.

"Natürlich nicht. Ich denke nur, es ist klüger, dass wir Miss Granger unauffällig beschatten. Wenn die beiden auftauchen, sind wir zu Stelle. In der Uni, ist sie entweder bei dir oder in einem ganzen Haufen schnatternder Studenten, da werden sie sie wohl kaum angreifen und du sagst doch selber, das sie immer mit deinem Bruder oder dieser anderen Hexe..."

"...Mireille."

"Richtig Mireille nach Hause geht. Also besteht gar ein Grund zur Aufregung. Solange Miss Granger nicht alleine nachts durch die Gegen spaziert, passiert ihr nichts. Und du gehst frühestens am Montag zu Lucius. Das verschafft uns die Zeit und es ist nicht so verdammt auffällig."

Loreley setzte sich, wenig überzeugt, doch da die anderen zustimmten, beließen sie es dabei.
 

***
 

Leise schlich die junge Hexe hinaus. Der Mond stand leuchtend hell am Himmel.

Sie schloss die Augen und lehnte sich ans Geländer. Hinter sich hörte sie gedämpft die Musik aus dem Lokal.

Sie wartete.

Wartete auf ihn.

Es brannte ihr unter den Nägeln. So vieles gab es zu berichten, so vieles zu erfahren.

Doch vor allem wollte sie ihn sehen, spüren.

Die Zeit wurde knapp und sie hoffte, dass man sie jetzt nicht zusammen sah, nicht so kurz, bevor alles begann.

Endgültig, der Schritt gemacht wurde und es kein zurück mehr gab.

Jemand trat hinter sie und im blinden Vertrauen, dass es er war, auf dem sie wartete, lehnte sie sich gegen ihn.

"Wartet du schon lange?"

"Nein, nicht sehr." Sie schüttelte den Kopf.

Der Zauberer drehte sie zu sich herum.

"Sie planen etwas. Schein als rückte Lucius Tochter nicht freiwillig mit der Rezeptur heraus.", raunte er ihr zu.

"Wissen sie, das sie für die Phoenix Order arbeitet?"

"Sie ahnen es, glaube ich."

Sie nickte und dachte nach.

"Wie lange kann Loreley sie wohl noch hinhalten?"

"Ich weiß es nicht. Antonin hat wohl den Vorschlag gemacht ihre Assistentin auszuquetschen.", sagte er und die Hexe sah erschrocken auf.

"Wissen sie, wer sie wirklich ist?"

"Nein. Dolohov hat anscheinend nichts gesagt. Ich habe allerdings auch nicht alles verstanden. Mein Vater nuschelt zuweilen."

Da musste sie dann doch lächeln. Das stimmte. Einmal hatte sie seinem Vater schon gegenüber gestanden.

Kurz nachdem Voldemort gestürzt worden war.

Zum wievielten Male eigentlich?

Hatte es denn nie ein Ende?

Sie sah auf. "Ich wünschte es wäre vorbei."

"Ich auch."

Er legte seine Hand auf ihre Wange und sah ihr in die Haselnussbrauen Augen.

Sie strich mit den Fingern seinen Arm hinunter. Er zuckte leicht zusammen, als sie den linken Unterarm berührte.

"Entschuldige.", murmelte sie.

"Nein, nein, schon gut. Du kannst nichts dafür." Sie hob ihr Gesicht und lächelte.

Eine leichte Brise hob eine ihrer gefärbten Strähnen und ließ sie im Wind tanzen. Das fahle Mondlicht ließ sie fast violett erscheinen, dabei hatte sie einen leichten Rotschimmer drin.

"Wann werden sie Hermione überfallen?", fragte sie.

"Ich weiß es nicht. Aber sie soll auf keinen Fall allein aus dem Haus gehen."

"Das wird sie nicht. Millicent hat Draco dazu verdonnert auf sie aufzupassen."

Er grinste. Er kannte sowohl Hermione als auch Draco und vor allem ihre gegenseitige Abneigung zu einander.

"Und das geht gut?"

"Bis jetzt schon."

Wieder trat Stille ein. Sie sahen sich nicht oft und dann immer nur kurz.

"Ich muss gehen.", flüsterte er schließlich und sie nickte. "Wir sehen uns."

Nur leicht streiften seine Lippen ihre, doch es reichte um ihr einen tonlosen Seufzer zu entlocken.

Er drehte sich um, doch wurde er von ihr zurückgehalten.

"Todd." Der Name war nur ein Flüstern, doch er drehte sich zurück und kam wieder zu ihr.

"Pass auf dich auf."

Er lächelte und nickte.
 

Freitag, 27. September
 

Im Grimmauldplatz 12 war die Luft zum Zerreißen gespannt.

Harry fixierte missmutig Moody, der seinerseits mit verschlossener Miene im Sessel ihm gegenüber saß.

"Ich bleibe dabei.", sagte der ältere mit Nachdruck.

"Schwachsinn.", grummelte nun Harry und stand entnervt auf.

Er ging Richtung Kaminzimmer, wo er wusste, dass dort Loreley war.

Diese sah ihn mitleidig an. "Und immer noch kein Erfolg?", fragte sie.

"Der Alte ist stur wie ein Esel.", fluchte Harry.

"Wie ein Esel.", krähte Lena und strahlte. Ihre Hände streckten sich zu einer Keksdose und Harry gab ihr einen.

Dann angelte er sich selber einen und begann daran zu knabbern, während er die Beine auf den Stuhl zog und nachdenklich den Kopf auf die Hand legte.

"Magst du die Kekse, Harry?", fragte Lena und sah ihn aus den eisblauen Augen an.

Dieser nickte und lächelte.

Lena rutschte auf einen Stuhl und setzte sich zurecht.

"Onkel Draco mag sie auch. Mama bringt ihm immer welche mit, wenn ich ihn besuche.", plapperte sie und Harry verzog das Gesicht.

Er betrachte den Keks in seiner Hand und legte ihn schließlich auf den Tisch.

Er sah aus dem Fenster und seufzte.

Irgendwie musste es doch zu schaffen sein, Moody davon zu überzeugen, das die Beschattung ihnen eher schadete als nutze.

Und so war es auch.

Durch Moodys ständige Anwesenheit, konnten sie nicht mit dem Plan beginnen und noch hatten sie vor dem dunklen Rat einen Vorsprung.

Loreley war eine Meisterin in Hinhalten, ihm machte nur Sorgen, das der dunkle Rat seine Aufmerksamkeit offenbar auf Hermione gerichtet hatte.

Noch konnte er nicht ganz nachvollziehen, woher Dean das wusste, doch bezweifeln tat er es nicht. Das ergab durchaus Sinn.

Zu seinem Missfallen wurde Draco dazu verdonnert, Hermione zu beschützen.

Haha, lachte Harry innerlich sarkastisch auf. Das war der Witz des Jahres.

Immerhin hatte Blaise Antonin genügend Informationen zukommen lassen können, bevor sie, sie enttarnt hatten.

Frustriert stützte er seinen Kopf in seine Hände.

Dadurch war es doppelt so wichtige Moody endlich vom Hals zu haben.

"Ärger?", fragte Remus, der soeben den Raum betrat.

"Immer noch dasselbe.", murmelte Harry.

"Warts mal ab. Sirius redet gerade mit Alastor."

"Wirklich?" Harry hob seinen Kopf, griff seinen Keks und aß ihn schließlich doch auf.
 

***
 

"Weißt du was mir Sorgen macht?" Padma stand auf den Balkon und goss voller Hingabe die Blumen ihrer Schwester.

Das war die einzige Pflege, die sie bekamen, denn Parvati war der Meinung, wenn die Pflanzen sich nicht anpassten, dann haben sie eben Pech gehabt. Überhaupt war sie gegen das Grünzeug gewesen und hatte nur einwilligt, weil Padma versprochen hatte, sich auch darum zu kümmern.

Parvati schaute von ihrem Jogurt auf.

"Nein, was?"

"Theodor sieht so unternehmungslustig aus."

Die andere beugte sich über die Balkonbrüstung ein Stockwerk tiefer.

"Was hast du vor?", rief sie und kurz darauf sah sie den dunklen Haarschopf von ihrem Nachbarn unter ihr.

"Ich gehe aus.", erwiderte Theodor.

"Jetzt?"

"Warum nicht?"

"Ich habe aber keine Lust." Parvati stellte den Becher auf den Tisch.

"Das ist ja wohl nicht mein Problem. In zehn Minuten gehe ich los und besser einer von euch beiden ist dann auch da, sonst wird es wieder Ärger geben."

Parvati runzelte die Stirn. "Und wenn wir nicht gehen?", fragte sie Padma, die mit den Schultern zuckte.

"Und wenn Moody wieder irgendwo rumschleicht? Millicent ist sowieso schon nervös wegen nächste Woche.", überlegte sie.

"Ja, du hast Recht."

Parvati schnappte sich den Becher und ging hinein. Padma lief ihr nach.

"So schlimm wäre es ja nicht, wenn wir nicht so bescheuert aussehen würden, wie wir die ganze Zeit hinter ihm herlaufen."

Parvati seufzte und ging zum Telefon. Sie wählte Theodors Nummer, der auch prompt abnahm.

"Gib mir eine halbe Stunde.", sagte sie knapp und legte auf.

Dann stellte sie sich vor ihren Kleiderschrank und zog eine Bluse hervor, die ganz hinten hang.

Padma konnte sich nicht erinnern, das ihre Schwester sie je angehabt hatte.

Binnen weniger Minuten war sie fertig angezogen und zupfte die Kleidung zu Recht.

Padma war beeindruckt.

"Du siehst wirklich schick aus. Was soll ich da nur anziehen?"

"Gar nichts.", sagte Parvati trocken.

"Was?" Der Zwilling sah sie irritiert an

"Ich meine damit, dass du gar nicht mitkommst."

"Was hast du vor?"

"Du hast frei und ich lasse jetzt die Welt untergehen."

Parvati warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel, lächelte ihrer Schwester aufmunternd zu und ging dann schwingenden Schrittes hinaus.

Padma lief ihr nach.

Die andere klopfte an Theodors Tür, doch der schien bereits weg zu sein.

Vincent kam gerade aus seiner Wohnung und wollte offensichtlich in die vierte Etage.

"Der ist schon weg.", sagte er nur und stiefelte bereits die Treppe hinauf.

Parvati atmete kurz durch und machte sich auf den Weg. Er würde wohl im Garten warten, jedenfalls hatte er das bisher immer getan.

Padma klopfte ihr aufmunternd auf die Schultern und ging zu sich.

Auf dem Balkon angekommen, lehnte sie sich über das Geländer. Schräg unter ihr war auch Adrian auf dem Balkon. Er sah fragend hoch.

"Hat Mill euch nicht erreicht?"

"Erreicht? Weswegen?"

"Harry hat Moody breitgeschlagen, das wir die Überwachung aufgeben können. Er hat wohl eingesehen, das wir Schwarzmagier für euch nicht gefährlich sind."

Padma zuckte zusammen. "Bist du sicher, dass du nicht für mich gefährlich bist?", murmelte sie und eine leichte Röte überzog ihre Wangen.

"Hast du was gesagt?"

"Nein." Das Mädchen schüttelte den Kopf.

Adrian sah hinunter zum Garten.

"Noch kannst du deiner Schwester Bescheid sagen."

Padma wollte gerade rufen, als sie jäh den Arm wieder sinken ließ.

Warum sollte sie eigentlich?

Parvati zog sie in letzter Zeit oft genug wegen ihrer heimlichen Liebe zu Adrian auf. Sollte sie doch selber mal leiden.

"Willst du nichts sagen?", fragte dieser nun.

"Doch, doch." Padma lehnte sich in aller Seelen Ruhe auf das Geländer und verfolgte das Geschehen.

Ebenso, wie einige anderer.

Auf dem Rasen kam Parvati auf Theodor zu, der offensichtlich das Gras mit der Schuhspitze zu töten versuchte.

Er blickte auf und hielt in der Bewegung inne.

Irgendwie sah Parvati anders aus.

Er war beeindruckt. So konnte man sich ja direkt mit ihr sehen lassen.

"Was hast du getan?", fragte er, als sie vor ihm stehen blieb.

"Haben einen alten Fetzen entdeckt und übergeworfen.", lächelte sie.

Ihre dunklen Augen suchten seine, während sie leicht den Kopf schief legte.

"Alles klar.", erwiderte Theodor nun doch verunsichert. "Was hast du vor?"

"Ich habe was vor?" Parvati hob den Kopf und schüttelte ihre langen Haare.

"Ja, irgendwas schon."

"Na gut. Ich gestehe." Sie legte vertraulich eine Hand auf seine Brust und trat näher. "Ich habe vor dich zu verführen."

Es herrschte absolute Stille. Selbst die Vögel schienen die Luft anzuhalten.

Theodor sah sie verwirrt an.

"Lässt du dich denn verführen?", raunte sie nun und verfolgte jede Bewegung in seinem Gesicht. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und einen innere Stimme schrie, das nennst du die Welt untergehen lassen?

Das ganze Universum versinkt!

Oliver lehnte sich weiter vor und sah zu Marcus hinunter. "Der Idiot wird doch jetzt nicht ja sagen?"

Da öffnete Theodor auch schon den Mund und ein knappes aber deutliches 'Ja' drang zwischen seine Lippen hervor und Marcus schlug sich mit der Hand vor die Augen.

Parvati lächelte, hakte sich bei Theodor unter und zusammen gingen sie davon.

"Das ... ist mal ein echtes Ding.", schüttelte Adrian den Kopf.

"Und das schlimmste ist, ich werde ein Kopf kürzer sein, wenn sie nach Hause kommt und erfährt, das die ganze Aktion umsonst war.", sagte nun Padma und nun wurde ihr doch mulmig.

Adrian drehte sich zu ihr hoch. "Warum?"

"Sie hat das nur getan, damit sie nicht wie der letzte Trottel hinter ihm herlaufen muss. Theodor hat geschworen, dass erst die Welt untergehen muss, bevor er ihr erlaubt auch nur neben ihm zu laufen. Sie hat ihn zu sehr bei der ersten Beschattung geärgert. Wir waren danach mit bei seinen Eltern und da hat sie dann den Vogel abgeschossen. Ich glaube nicht, dass die Notts sehr viel von ihr halten." Sie seufzte und murmelte: "Ich hoffe sie verwechseln mich nie mit ihr, wenn ich ihnen noch einmal begegnen sollte."

"Dann solltest du besser nicht da sein.", nickte nun Adrian.

"Ja, das wäre besser. Aber wo soll ich hingehen? Kino vielleicht.", überlegte sie.

"Kino? Ist das von den Muggeln?"

"Ja, aber es ist toll.", versicherte nun Padma.

"Gut." Adrian richtete sich auf. "Dann geh mit mir aus.", sagte er bestimmt.

"Das.. eh.. ich... aber...habe... Okay.", stotterte die Hexe.
 

***
 

"Ihr Männer seit so durchschaubar. Da kommt eine hübsche, junge Hexe des Wegs und schon setzt der Verstand aus.", schnaubte Hermione verächtlich.

Blaise grinste und zog ihren Lolly aus dem Mund, den sie interessiert betrachtete.

"Ja, das kann ich nur bestätigen.", nickte sie.

Herm drehte den Kopf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Will ich das jetzt wissen?", fragte sie.

"Nein, ich glaube nicht.", gab Blaise zurück und steckte sich den Lolly in den Mund.

Die Tür zu ihrem Balkon klappte zu.

Etwas strich um Hermiones Beine und sie sah hinunter. Krummbein schnurrte.

Herm hob den Kopf und sah den Grund für seine Freude.

Keine Sekunde später wetzte das Tier auf den Nachbarbalkon genau auf Draco zu, der durch seine Missachtung die Liebe des Katers nur noch festigte.

"Ich wusste es. Siehst du, ihr seid durchschaubar." Anklagend zeigte Herm auf den Kater, der nun um Dracos Beine schlich.

Dieser war leicht genervt, da er nun keinen Schritt tun konnte, ohne das Tier zu treten.

"Was heißt durchschaubar. Du hast das Vieh schlecht erzogen.", grummelte er und Herm kam zu dem Geländer, das die Balkone trennte.

Krummbein hopste auf die Liege und machte sich dort breit. Er drehte sich voll Wonne auf den Rücken und blieb auf der Seite alle Viere von sich gestreckt, liegen, während der die beiden ansah.

Draco zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder zu Hermione um.

"Wir sind also durchschaubar.", stellte er fest.

Sie nickte. "Auf jeden Fall."

"Und ihr?"

"Wir nicht.", sagte sie bestimmt.

Er hob eine Hand und ließ aus dem Nichts einen weiße Rose erscheinen. Mit einem Lächeln, das jedoch nicht seine Augen erreichte, gab er ihr die Blume.

"Für dich.", raunte er, drehte sich dann um und schob den Kater von der Liege, nur um sich, nachdem er sie freilich enthaart hatte, selber darauf zu legen.

Krummbein fauchte kurz protestierend, sprang dann aber wieder drauf. Er würde sich nicht von einem Malfoy vertreiben lassen.

Hermione sah ihn entgeistert an.

Draco blickte zu ihr hinüber und grinste. "Ihr also nicht?", fragt er.

Hermione verstand immer noch nicht. Als sie ein eigenartiges Gefühl beschlich.

Sie sah zu der Blume hinunter, die sich merkwürdigerweise bewegte.

Die weißen Blütenblätter fielen hinunter und der grüne Stiel verwandelte sich in etwas Lebendiges.

Eine grasgrüne Schlage zischelte ihr entgegen und entblößte ihre Zähne.

Stechende Augen sahen sie an und Hermione registrierte erst, als sich die Giftzähne sich in ihre Pulsadern schlagen wollten, dass das Tier tödlich war.

Ihre Finger lösten sich reflexartig von dem sich windenden Körper, als dieser sich in grünen Nebel auflöste.

Keine Sekunde zu früh, denn sie hatte bereits die Zähne an der Haut gespürt, doch es war nicht einmal ein Kratzer zu sehen.

Sie betrachtete sich ihr Handgelenk und sah dann auf.

Auf dem Balkon der Flintschwestern stand Harry mit gezogenem Zauberstab, der auf sie gerichtet war. Draco sah verstimmt zu ihm hinüber.

"Spielverderber.", zischte er und einen Augenblick später traf ihn der Stuporfluch.

Draco versteinerte.

Hermione musste lächeln, als sie ihren Nachbar so sah, dennoch war sie irritiert.

War die weiße Rose Zufall?

Wenn nicht, warum dann das giftige Reptil, oder war es vielleicht nicht giftig gewesen?
 

***
 

Saturn: Arme Herm, tut mir ja... gar nicht Leid, hat sie ja voll verdient.
 

Blue: Was? Sie sollte gerade vergiftet werden? *Sich aufreg*
 

Saturn: *devilgrins* Sagt wer?
 

Blue: Der Autor.
 

Saturn: *knurr* Ich! Bin! Der! Autor!
 

Gleda: Das kann ja jeder behaupten. Wo sind die Beweise?
 

Saturn: *zieht Gleda das Manuskript über den Kopf* Ist das Beweis genug?
 

Gleda: Aua! Du Brutalo. Behandelt man so seine Cousine?
 

Saturn: *denk*
 

Knacksi: Ja!
 

Blue: Wer hat dich gefragt? *stürzt sich auf sie*
 

Saturn: *schiebt Knäuel aus dem Zimmer.* Ich brauche meine Ruhe.
 

Knacksi: Für was?
 

Saturn: Zum denken.
 

Gleda: Das kannst du? *lach*
 

Saturn: *stürzt sich auf sie*
 

Gleda: *ausweich* Wer um alles in der Welt kam eigentlich auf den Namen Black Diamond? *will Saturn ärgern*
 

Blue/Knacksi: *auf Saturn deut*
 

Gleda: Voll unlogisch.
 

Blue/Knacksi: *nicknick*
 

Saturn: Hast du was gesagt, Gleda?
 

Gleda: Moi? Nein! Würde ich ja nie wagen.
 

Saturn: *böse funkel* Ach wirklich nicht?
 

Gelda: Sie haben mich dazu angestiftet. *auf Blue/ Knacksi zeig*
 

Blue: Gar nicht war, es waren die *zeigt auf Figuren hinter sich*
 

Saturn: *musterte Gestalten* Ach wirklich? Und wer seid ihr?
 

Gestalten: Ähm.... Chanti und Gloomy, hey.
 

Saturn: *nachdenklich ist* Kennen wir uns?
 

Chanti: *zieht Saturn eine über* Natürlich.
 

Saturn: Beweise.
 

Gloomy: *macht Tür auf, dunkler Rat spaziert herein*
 

Lucius: Was sollen wir hier?
 

Saturn: *kopfschüttel* Ich sagte Beweise, nicht coole Typen!!
 

Dunkler Rat: *sich geehrt fühl*
 

Gleda/Blue: *schmacht*
 

Knacksi: Und wo ist Voldi? *heul*
 

Sirius: Tot, harhar.
 

Gloomy/Chanti: Si-ri-us *schmacht*
 

Saturn: Das kenne ich *aufgeregt ist* Was für eine Ehre, euch hier zu haben *sie anbete*
 

Gloomy/Chanti: *strahl*

Beharrlichkeit

Kapitel neun
 

Freitag, 27. September
 

Parvati stand mit verschränkten Arme und zusammen gekniffenen Augenbrauen da und starrte zu einem Paar hinüber.

Jemand klopfte ihr auf die Schulter.

"Hey, Parvati, was machst du denn hier?", fragte da Susan hinter ihr.

"Gib mir einen Hammer und Meißel.", grummelte diese.

Susan sah irritiert zu Terence, der neben ihr stand und ahnungslos mit den Schultern zuckte.

"Warum?"

"Damit ich dieser Pute das Make-up herunterkloppen kann. Dann würde Theodor sehen, was das für ne hässliche Schabracke ist."

Susan und Terence folgten nun Parvatis düsteren Blick und tatsächlich stand dort Theodor und eine, wie Terence fand, sehr hübsche Hexe.

Er machte den Fehler, das laut auszusprechen und schon funkelten Blicke in seine Richtung und er sah sich umgehendst nach einem freien Tisch in dem nahen Cafe um.

Susan beobachtete nun zusammen mit Parvati die beiden.

"Jetzt tatscht die Pute ihn auch noch an.", zischte Parvati.

"Dann geh hin und geig ihr die Meinung.", grinste die andere.

"Das tu ich auch." Schon ging sie mit langen Schritten auf Theodor und die Unbekannte zu, während Susan sich mit zu Terence an die Tisch setzte. Der ideale Platz um das nun Geschehende zu sehen.

Parvati stellte sich mit versteinerter Miene demonstrativ neben Theodor.

Die Unbekannt lächelte sie freundlich an. "Hallo.", sagte sie.

Die andere nickte knapp.

"July, das ist Parvati.", stellte Theodor sie nun vor.

"Du bist Parvati, der durchgeknallte Zwilling?" July fing an zu lachen.

Was heißt hier Durchgeknallt?

Parvati starrte die andere an. "Wie kommst du dazu mich zu beleidigen?"

"Das hat man mir nur erzählt." Die andere drehte sich zu Theodor. "Soll ich irgendwas ausrichten?"

"Nein, vielen Dank. Ich bin froh, das sie mich mal gerade in Ruhe lassen.", winkte dieser ab und umarmte das Mädchen.

Parvatis Blick verfinsterte sich zusehends, als sie der anderen nachsah, die fröhlich davon ging.

"Die ist doch höchstens sechzehn.", grummelte sie.

"Fünfzehn."

"Noch schlimmer. Und dann geschminkt bis zum Anschlag."

"Sie spielt in einem Theaterstück mit."

"Als was? Als Prostituierte?", giftete Parvati.

Theodor sah sie erstaunt an. "Ja. Woher weißt du das?"

Parvati drehte sich um und ging hoch erhobenen Hauptes davon. Sie steuerte auf Terence und Susan zu, die mit amüsiertem Lächeln da saßen.

Vor deren Tisch holte Theodor sie ein.

"Bist du wegen irgendwas sauer?"

"Warum sollte ich?"

"Ist nur so'n Gedanke, aber kann es sein, dass du eifersüchtig bist?"

Parvati blieb ruckartig stehen. Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm "Eifersüchtig? Ich? Ha! Das ich nicht lache. Warum sollte ICH eifersüchtig sein?"

Sie straffte ihre Schultern und ging.

"Was habe ich denn getan?" Theodor drehte sich zu Terence um.

Susan beugte sich leicht vor. "Du hast es gewagt dich mit einem hübschen Mädchen zu unterhalten."

"July ist meine Schwester."

"Weiß Parvati das?"

"Und wenn schon. Was geht sie dermaßen an die Decke. Das ist doch krank." Theodor sah ihr frustriert nach.

Terence lächelte, als er ernst aufsah und eine Augenbraue hob. "Moody.", sagte er schlicht.

Theodor fluchte und eilte Parvati nach.

Er hatte wenig Lust sich schon wieder mit Millicent, Harry oder schlimmer noch Cathleen anzulegen.

Susan hatte ihren Kopf auf eine Hand gestützt und sah die Strasse hinunter. "Und weg sind sie." Dann sah sie sich suchend um. "Wo ist denn Moody?"

"Wer hat denn gesagt, dass er hier irgendwo ist? Das muss Theodor falsch verstanden haben."

Terence zuckte mit den Schultern und vertiefte sich in die Karte.
 

***
 

Krachend fiel die Haustür ins Schloss. Parvati stapfte die Treppen hoch.

Schließlich blieb sie ruckartig stehen und blinzelte hoch.

"Was macht ihr da?", rief sie.

"Wir verschönern die Wand.", kam es als Antwort.

Parvati beugte sich über das Geländer und sah hinunter. Eine lange, weiße Wand zog sich von oben bis unten. Fast ein Meter war diese vom Geländer entfernt.

Nur das sie jetzt nicht mehr weiß war, sondern gegenüber jeder Wohnung ein überdimensionales Bild hing, in denen Portraits der Bewohner prangten.

Ihr starrte eine wütende Parvati entgegen.

"Klasse, was?", rief Mireille eine Etage höher zu ihr hinunter. "Das war Zacharias und Nevilles Idee. Jetzt brauchen wir nicht immer ewig zu suchen und rumtelefonieren. Wir gehen auf den Flur und schon wissen wir, ob jemand im Haus ist und wenn ja wo."

"Wo?", echote Parvati.

"Ja. Die Figuren wandern zwischen den Bildern. Siehst du, Harry ist gerade bei Cathleen. Bist du in deiner Wohnung oder im Flur, erscheinst dein Portraits in deinem Rahmen und bist du in einer anderen Wohnung, dann dort und ansonsten ist der Rahmen leer, wie bei deiner Schwester." Mireille deutete auf das Bild gegenüber der Wohnung von Padma.

"Kannst du mir mal sagen, was du so rennst?", fauchte da Theodor neben ihr.

Wo war der denn so plötzlich hergekommen?

"Moody schleicht immer noch da draußen rum." Er deutete mit dem ausgestreckten Finger auf die Wand, wo ihm eine wütende Parvati böse Blicke zuwarf.

"Was ist das denn?", fragte er entgeistert.

Mireille hatte sich über das Geländer gelehnt. "Moody? Aber die Beschattung ist doch aufgehoben worden.", wunderte sie sich.

"Seit wann?"

"'Ne ganze Weile schon. Padma sollte dir doch Bescheid geben."

"Padma.", stieß Parvati wütend hervor. Sie wollte schon zu ihrem Zwilling, als ihr einfiel, dass diese ja gar nicht zu Hause war.

"Verflucht." Sie stampfte wütend mit dem Fuß auf.

"Soll das heißen, ich musste mir deinen hysterischen Anfall umsonst antun?" Nun war es an Theodor, der wütend auf und dann davon stapfte.

Parvati sagte gar nichts mehr, sondern drehte sich um und ging in ihre vier Wände.
 

***
 

Faith Cronin bog um einen Straßenecke und stockte. Vor einem Buchladen erblickte sie eine Person, die sie seit bald drei Jahren nicht mehr gesehen hatte.

"Hermione.", rief sie und kam fröhlich auf die andere zu. Herm drehte sich verwundert um, als auch sie lächelte.

"Faith. Was machst du denn in London?"

"Ich wohne jetzt hier. Ich habe im Städtischen Museum angefangen. Seit wann bist du da? Du solltest doch im Ausland sein. Bist du mit dem Studium schon fertig? Was hast du noch mal studiert?"

"Ähmm... Biologie.", sagte Herm.

"Ah, ja. Richtig." Die andere nickte, als sie erstaunt den Kopf hob. Hermione folgte ihrem Blick und seufzte innerlich.

Ausgerechnet jetzt tauchte Draco auf.

Dieser sah die Unbekannte abschätzend an und erkannte auf dem ersten Blick, dass es eine Muggel war.

"Draco, das ist Faith Cronin, meine Cousine. Faith, das ist Draco Malfoy mein Na..."

"Ein Freund. Guten Tag.", fiel er ihr ins Wort und Hermione hatte Mühe ihre Überraschung zu verbergen, was Faith nicht entging.

"Hallo.", nickte nun die Cousine und sah wieder zu Herm.

"Wollen wir uns nicht mal treffen? Du wohnst doch sicher in der Stadt, oder?"

Hermione wollte schon antworten, doch Draco zog sie weg. "Wir haben es sehr eilig, bis dann."

Faith war verwirrt. Was war das denn für eine Art. Und überhaupt.

Sie dachte nach. Dieses Gesicht kannte sie von irgendwo, doch ihr wollte partout nicht einfallen woher.

Sie drehte sich um und ging einen Schritt, nur um grübelnd stehen zu bleiben.

Hermione benimmt sich also immer noch so komisch, wie damals, dachte sie.

"Kannst du mir mal sagen, was das sollte?", fauchte diese nun mit unterdrückter Stimme.

"Wir können jetzt keine neugiereigenen Cousinen brauchen und schon gar nicht wenn sie Muggel sind. Was glaubst du wird passieren, wenn ihr einfällt dich mal eben zu besuchen?", zischte Draco zurück. "Du bist auf Urlaub hier und fertig. Damit ist das Thema erledigt. Ende Gelände, wie man so schön sagt."

Herm blieb abrupt stehen und funkelte Draco wütend an. Da hatte sie ganz unverhofft jemand aus ihrer Familie getroffen und dann zog er sie so einfach weg. Andererseits konnte sie nicht bestreiten, dass er Recht hatte. Sie schaute die Strasse hinunter und sah wie Faith stehen geblieben war, mit den Rücken zu ihnen gedreht.

"Lass uns verschwinden. Es ist niemand da.", raunte Draco und schon disapparierten sie. Genau in dem Moment, als Faith sich umgedreht hatte und da fiel es ihr wieder ein. Die Augen hatte sie schon einmal gesehen.

Im Traum.

In einer Vollmondnacht.
 

Samstag, 28. September
 

Ein penetrantes Läuten riss Theodor aus dem Schlaf.

Er kniff die Augen zusammen und versuchte es zu ignorieren, doch das Telefon gab nicht auf.

Auch das Kopfkissen auf die Ohren zu drücken, half nicht wirklich, so dass er sich doch die Mühe machen musste, entweder den Stecker zu ziehen, oder abzunehmen.

Er entschied sich fürs Abnehmen. Mühsam hob er den Arm und griff nach dem Hörer.

"Mhmm?", knurrte er noch halb schlafend.

"Was soll das heißen, hysterischer Anfall?", fragte da jemand am anderen Ende.

Theodor blinzelte zur Uhr.

"Es ist halb sieben.", murmelte er.

"Das ist keine Antwort auf meine Frage."

"Parvati, können wir diese Diskussion auf später verschieben?"

"Nein, können wir nicht.", bestimmte sie und Theodor legte auf.

Binnen einer halben Sekunde befand er sich auf den sicheren Weg in die Tiefschlafphase, als er erneut klingelte.

Er wollte aufschreien, begnügte sich aber damit, einfach den Stecker zu ziehen, was zur Folge hatte, das er ein drittes Mal geweckt wurde. Diesmal klingelte es draußen.

Er setzte sich auf und starrte fassungslos auf die Zimmertür.

Es kam nicht oft vor, eigentlich eher selten, doch diesmal wollte er heulen.
 

***
 

Mistel
 

Beharrlich und unermüdlich arbeiten wie an unserem Plan.

Jetzt ist es nicht mehr lang.

Es gibt kein Zurück.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Sonntag, 29. September
 

"Warum kommt ihr zu spät?", fragte Cathleen, als Neville, Zacharias und Seamus in den Kellerraum kamen.

"Wir haben unsere neueste Erfindung getestet." Zacharias schnippte Cathleen eine goldene Münze zu, die sie geschickt auffing.

"Was ist das?"

Sie drehte es zwischen ihren Fingern.

"Das sind Galeonenpager. Präparierte Münzen. Was für eine Nummer steht bei dir drauf?"

"7 D-C", las diese vor.

Seamus tippte auf eine gleiche Münze in seiner Hand und sagte "7 D-C. Hallo Cath, nimm das Leben nicht so ernst."

Kurz drauf begann die Münze in deren Hand zu glühen.

"Sie wird warm.", wunderte sie sich.

"Lies.", forderte Zacharias sie auf und Cathleen drehte die Münze. Dort erschien ein Text.

"Hallo Cath, nimm das Leben nicht so ernst.", murmelte sie, als sie die Buchstaben entzifferte.

"Ich bin beeindruckt.", nickte sie schließlich.

"Vielen Dank.", verbeugten sich die Weasleyzwillinge. "Wir waren an der Entwicklung maßgeblich beteiligt."

"Das werden sie uns ewig nachhalten.", murmelte Neville und schüttete mehrere Münzen auf den Tisch.

"Dann können wir endlich anfangen.", nickte Mireille und steckte sich die Galeone in die Tasche.

"Unser erstes Objekt ist der schwarze Diamant.", kam Millicent ohne Umschweife zum Thema.

"Wir holen ihn uns am Sonntag, den 6ten Oktober. Das Museum schließt um achtzehn Uhr, das heißt vier Stunden später gehen wir da rein."

Sie zeigte auf den Stadtplan von London.

"Das ist ein Muggelmuseum.", stellte Padma überrascht fest.

"Ja, das stimmt. Wir haben Glück, die Sicherheitsvorkehrungen sind ein Klacks."

"Warum stehlen wir den Diamant?", fragte nun Hermione. Sie saß mit verschränkten Armen da und sah zu Millicent hinüber.

"Es ist zu teuer und zu auffällig, wenn wir ihn uns kaufen würden."

"Und Einbruch ist unauffälliger?"

"Niemand würde auf uns kommen.", sagte Susan und sah auf den Stadtplan.

"Ihr habt ja einen Optimismus?"

"Wieso dieser Pessimismus?", fragte nun Blaise gereizt. "Glaubst du nicht, dass wir es schaffen?"

"Ich glaube alles.", lächelte Herm.

"Sieht aber nicht so aus."

"Wer geht?", fragte nun Fred.

"Ich dachte an Susan, Alicia und Blaise.", sagte Millicent.

"Warum nur die Mädels? Was ist mit uns?", moserte nun Theodor.

"Dort sind zu viele Muggel.", lächelte Parvati.

"Da sind so viele Muggel? Blaise ist mit einem Death Eater zusammen." Anklagend zeigte alle Death Eater auf die Hexe, die überrascht aufsah.

"Blaise ist eine Frau, sie kann sich zusammenreißen.", bestimmte Parvati.
 

***
 

Alicia schaute über die Balkonbrüstung hinunter in den Garten.

"So verzweifelt?", grinste Angelina von nebenan. "Weswegen? Wegen nächsten Sonntag?"

"Nein.", seufzte Alicia und blickte in die Abenddämmerung.

"An was denkst du?"

Alicia sah zu ihr hinüber und lächelte. "Wenn ich das sage, wirst du die Augen verdrehen."

"Doch nicht schon wieder an diesen mysteriösen Mister X vom Quidditchtunier."

"Siehst du, du verdrehst die Augen."

"Alicia. Selbst wenn es ihn gibt."

"Es gibt ihn."

"Ja schön, dann ist das sechs Jahre her und du weißt gar nichts von ihm, keinen Namen, keine Adresse, du hast nicht ein Wort mit ihm gewechselt. Wahrscheinlich ist er bereits verheiratet und hat eine Million Kinder."

Alicia seufzte erneut und stützte ihren Kopf in eine Hand, den Arm auf dem Geländer.

"Ich weiß und dennoch muss ich an ihn denken."

"Vielleicht ist er aber auch schon tot. Oder in Azkaban.", sagte nun Marcus über ihr.

"Wohl kaum.", entgegnete Terence. "Die Bösen sind alle entflohen und so wie ich Alicia kenne, hat sie eine Schwäche für die besonders finsteren Typen."

"Das ist doch überhaupt nicht wahr.", ereiferte diese sich nun und versuchte nach oben zu blicken.

"Der Typ erinnert sich wahrscheinlich gar nicht an dich. Du hast noch nicht mal mit ihm geredet.", mischte sich nun auch Parvati ein. "Halte dich an die realen Männer.", sagte nun auch Padma unter ihr.

"Oder leg dir einen Hund zu.", meldete sich Parvati erneut zu Wort. "Die sind eh pflegeleichter und sterben schneller."

"Parvati." Entrüstet starrten die anderen sie an.

"Was?"
 

***
 

Lavender klopfte bei Neville.

"Was gibt es?", fragte dieser, als er öffnete.

"Ich glaube mit meinem Pager stimmt was nicht. Ich habe ihn gerade mit Dean ausprobiert, aber die Buchstaben sind durcheinander."

Neville nahm ihr das Geldstück aus den Händen.

"Ich geb es Zacharias, der wird den Fehler schon finden.", sagte er.

"Danke dir." Lavender winkte ihm fröhlich zu und ging aus dem Haus. Sie hatte noch eine Verabredung, zu der sie auf keine Fall zu spät kommen wollte.
 

Montag, 30. September
 

Jason MacNair war in tiefsten Träumen, als etwas die Erde erschütterte. Erschrocken fuhr er hoch. "Ich war es nicht, Michael. Todd ist schuld. Ich schwöre es.", rief er und riss die Augen auf.

Langsam formte sich ein Bild von dem Gesicht seines älteren Bruders.

"Was warst du?", murmelte da Michael, der Jüngste der MacNairs vom Nachbarbett.

"Das frage ich mich allerdings auch!", knurrte Todd und richtete seinen Blick auf den Mittleren.

"Gar nichts.", murmelte dieser und wollte sich wieder hinlegen, als ihm die Decke weggezogen wurde.

"Aufstehen.", befahl Todd herzlos und stapfte mit den Zudecken seiner Brüder aus dem Zimmer.

In der Küche setzte er Wasser auf und sah aus dem Fenster.

Hier war eine ganz andere Welt.

Weit weg von England.

Er lächelte.

Weit weg von seinem Vater.

Er grinste.

Allerdings auch weit weg von...

Er seufzte.

"Kannst du mir mal sagen, warum du uns in aller Herrgottsfrühe aufweckst? Es ist..." Jason blinzelte zur Uhr und kratzte sich am Bauch. Dann gähnte er und murmelte "Zu früh."

"In London ist es acht Uhr.", sagte Todd trocken.

"Wir sind aber nicht in England. Ein Paar Zeitzonen liegen schon dazwischen. Hier ist noch nicht mal die Sonne aufgegangen." Anklagend zeigte Michael aus dem Fenster.

"Ihr könnt ja gleich weiter schlafen. Ich musste so früh herkommen, weil ich mich nachher noch mit Dad treffe und danach habe ich keine Zeit mehr."

"Date mit deiner Freundin?", grinste Jason "Wie geht es ihr? Wir haben sie ja schon lange nicht mehr gesehen."

"Ihr geht es bestens. Nur ist jetzt 'ne Menge Stress. Sie fangen an die Zutaten zusammen zu tragen." Michael setzte sich.

"Und was können wir da tun?"

"Es könnte sein, dass SIE zur selben Zeit am gleichen Ort sind, wie der dunkle Rat. Ich könnte euch in England brauchen."

"SIE?" Michael hob fragend eine Augenbraue.

"Die Leute, ihr wisst schon. Sie haben ja keine Namen. Jedenfalls wollen SIE am Sonntag den schwarzen Diamanten stehlen. Der grüne, den der dunkle Rat braucht liegt im Nachbarraum."

"Woher weißt du das?"

"Insider.", grinste Todd. "Den grünen Diamanten wollen sie am Sonntag holen. Das steht fest. Ich hätte euch nur gerne da, falls was schief geht. Im Hintergrund.", setzte Todd rasch nach, als er Michaels Gesicht sah. "Es braucht euch gar keiner zu sehen. Es soll euch gar keiner sehen."

"Wir müssen also nicht nach Hause und Dad guten Tag sagen?"

"Nein."

"Gut. Wann? Wo?"

"Seit am Sonntag morgen da. Das ist der Schlüssel zu meiner Wohnung. Wenn alles gut läuft, haben wir nichts weiter zu tun, als da zu stehen und zuzugucken."

"Wissen SIE, dass wir das tun?", fragte Jason.

"Nein und das sollen SIE auch gar nicht erfahren."

"Wer ist denn SIE?", fragte Michael genervt.

"Alle die im Feldweg 7 wohnen. Du Depp.", meckerte Jason. Todd schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen.

"Dann nennt sie doch so."

"Wie? 'Alle, die im Feldweg 7 wohnen'? Das ist doch viel zu lang."

Michael stand auf und gähnte. "Dann nenn sie 'Black Diamond'."

"Black Diamond?"

"Na schließlich stehlen sie doch als erstes einen schwarzen Diamanten." Michael drehte sich noch einmal um und tippte sich viel sagend an die Stirn. "Ist doch logisch. Bis Sonntag und gute Nacht."

Todd sah zu Jason, der nickte. "Bis Sonntag."

Dann war der Ältere verschwunden.

Jason drehte den Schlüssel in den Händen.

London. Wann war er das letzte Mal in England?

Nicht seit Voldmorts letzten Sturz.

Komischerweise fiel ihm als erstes jedoch nicht das Ende des dunklen Lordes ein, wenn er an England dachte, sondern das Quidditchturnier von vor sechs Jahren.
 

***
 

Panisch wühlte Hermione in ihren Taschen. "Verdammt, verdammt, verdammt.", fluchte sie leise vor sich hin.

"Was ist?", fragte Draco, der neben ihr gerade seine Wohnungstür aufschloss.

"Ich habe meine Schlüssel verloren." Mutlos ließ sie die Schultern hängen und sah zur Wand, wo ihr eine deprimierte Herm entgegen sah.

Gleich daneben grinste ein Draco spöttisch.

Hermione drehte sich genervt von dem Bild zum Original.

"Ich geh noch mal zur Uni."

Draco warf genervt seine Tasche in die Wohnung und wollte die Tür gerade wieder schließen, als sie abwinkte.

"Keine Umstände. Ich finde den weg schon allein. Bin ja gleich wieder da." Schon prang sie die Treppen hinunter.

Draco war wenig davon überzeugt und sah nachdenklich über das Geländer Hermione nach, wie auch sämtliche Bilder von den anwesenden Hausbewohnern.

Er ging hinein und setzte sich gähnend auf die Couch. Es war eindeutig zu früh um acht aufzustehen und dann sich den ganzen Tag mit seinem Vater unterhalten zu müssen.

Er fragte sich warum sie den dunklen Lord überhaupt wiedererwecken wollten. Sie hatten doch auch so alles was sie wollten unter Kontrolle.

Seine Balkontür war nur angelehnt.

Hatte er sie vergessen zu schließen?

Ach nein. Krummbein war am morgen nicht aus der Wohnung zu kriegen gewesen und da hatten er und Hermione ihre Türen offen gelassen.

Ja, so war es.

Kurz darauf war er weg gedämmert.

Er wachte erst auf, als etwas Flauschiges um seine Beine Strich und dann auf seinen Schoß hopste.

Erschrocken fuhr Draco hoch.

"Verfluchtes Vieh.", grummelte er und krauelte dem Kater die Ohren, während er sich an seinen Traum zu erinnern versuchte.

Was war das doch gleich?

Er richtete sich auf. Dann hob er die Schultern.

Er wusste es nicht mehr.

"Was ist los?", fragte er den Kater und stand auf, so das Krummbein unweigerlich auf den Boden springen musste.

"Es ist doch schon nach zehn. Du solltest längst drüben sein. Herm macht sich bestimmt schon Gedanken." Draco stockte. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Herm?

Macht sich Gedanken??

Was ging ihm der Gemütszustand dieser Granger an?

Immerhin hatte sie ihn erst kürzlich mit einem Fluch unbeweglich und hilflos liegen lassen. Wenn Blaise nicht gewesen wäre... läge er wahrscheinlich heute noch da.

Dennoch war er unruhig und ging auf den Balkon.

Hermiones Tür war angelehnt und er betrat die Wohnung.
 

***
 

"Was macht Draco bei Hermione?", fragte Laureen ihre Schwester, als sie gerade vor ihrer Wohnung standen.

Cathleen drehte sich zu den Bildern um.

"Viel wichtiger ist, warum ist er dort, aber Herm nicht?", fragte nun Blaise, die gerade aus ihrer Wohnung kam und die Frage gehört hatte.

"Wo ist sie?"

In dem Moment ging Hermiones Tür auf und Draco stand vor ihnen. Ohne ein Wort zu sagen, beugte er sich über das Geländer und sah die Bilderwand hinab, doch Hermiones Portrait war auch in keinem anderen Rahmen aufgetaucht.

Er runzelte die Stirn und sah auf die Uhr. Sie war fast zwei Stunden weg. Selbst wenn sie gelaufen wäre, wäre sie längst zurück.

"Wo ist Hermione?", rief Blaise dem davon eilenden Draco nach. "Hey, Draco."

Doch er antwortete nicht.

"Was ist los?", fragte nun Cath.

"Der dunkle Rat will Loreleys Assistentin abfangen um die Rezeptur von dem Trank zu erfahren.", sagte Blaise.

"Hermione weiß sie theoretisch nicht.", warf Laureen ein.

"Du glaubst doch nicht etwa..."
 

***
 

"Guten Abend Daddy." Fröhlich kam Loreley in das Arbeitszimmer von ihrem Vater.

Lucius sah mit ausdruckslosem Gesicht auf.

"Ich habe es gefunden." Sie legte ein Pergament auf den Tisch und strahlte.

Lucius zog das Papier zu sich hinüber.

"So plötzlich?", fragte er.

"Plötzlich? Weißt du wie lange ich mein Haus auf den Kopf gestellt habe?"

"Schon gut.", winkte Lucius ab und sah auf das Geschriebene.
 

***
 

Sirius gähnte, als Moody den Raum betrat.

"Was machst du hier?", fragte er.

"Ähmmm... sitzen?", fragte Sirius und legte den Kopf in den Nacken, um den Eintretenden zu sehen.

"Wenn du hier bist um zu SITZEN, wer ist dann bei Miss Granger, Sirius?"

"Sie ist wohlbehalten zu Hause angekommen und liegt wahrscheinlich in tiefen Träumen."

"Bist du sicher?"

"Natürlich bin ich das. Warum sollte sie nicht schlafen, es ist fast elf."

"Weil Severus gerade gesagt hat, das Hermione auf der Strasse rum läuft, weil sie ihren Schlüssel in Loreleys Büro vergessen hatte."

Sirius sprang auf und war keine Sekunde später als Hund aus der Tür.
 

***
 

Draco bog um die Ecke, als er abrupt stehen blieb.

Zwei Zauberer, zweifellos Schwarzmagier, standen mit dem Rücken zu ihm. Er sah sich um.

Sonst war niemand zu sehen.

Er zog seine Kapuze vom Umhang tief ins Gesicht und griff nach seinem Zauberstab.

Entschlossen ging er auf die beiden zu.

Er kannte sie.

Es waren Duane Avery und Wieland Travers und das ihnen zu Füßen eine zusammen gekrümmte Person lag, beruhigte ihn überhaupt nicht.

Er war leicht nervös, immerhin stand er gleich zwei Death Eatern gegenüber, die bedeutend älter als er waren und sie kannten ihn und seinen Vater.

Ohne lange zu Überlegen rief er: "Hey."

Wieland drehte sich um und zielte mit seinem Zauberstab auf Draco, doch dieser duckte sich unter dem Fluch weg.

"Lass das.", befahl Duane. "Wir haben was wir wollten."

Dann disapparierten sie.

Draco lief auf die Person zu.

Die dunkelbraunen Locken bestätigten seine Befürchtungen.

Er beugte sich zu ihr hinunter.

"Hermione.", fragte er leise. Dann ruckte er mit dem Kopf hoch.

Er hatte plötzlich das Gefühl beobachtet zu werden.

"Hermione.", fragte er erneut.

Sie drehte den Kopf und stöhnte leise, als sie die Augen aufschlug.

"Kannst du aufstehen?", fragte er und sie versuchte zu nicken, doch man sah deutlich, dass sie große Schmerzen hatte.

Tränen rannen ihr über die Wangen, ohne das sie es wollte.

Er half ihr auf und sie stützte sich auf ihn.

"Komm. Wir müssen weg.", flüsterte er und zog sie weg.

Seine Kapuze rutschte ihm vom Kopf, als er sich noch einmal umsah.

Irgendjemand hatte ihn beobachtet.
 

***
 

Ein großer schwarzer Hund mit großen braunen Augen bog um die Ecke.

Die Strasse war leer.

Er hechtete zielsicher auf die Stelle zu, wo Hermione gerade noch gelegen hatte.

Noch ehe er stand, verwandelte er sich zu Sirius zurück. Er beugte sich hinunter auf das Pflaster und fuhr mit den Fingern über die Steine.

Kaum sichtbar, doch da war Blut und es war ganz frisch.

Ruckartig drehte er sich um. Seine Augen versuchten den Schatten zu durchdringen.

Dort stand jemand und starrte zu ihm hinüber.

Er zog seinen Zauberstab und hielt ihn fest.

"Wer ist da?", rief er.

Da schob sich ein Fuß in den Lichtkreis der Laterne. Ein kaum merkliches kaltes Lächeln war auf dem Gesicht zu sehen.

"Malfoy. Das hätte ich mir ja denken können, das du dahinter steckst."

"Sirius. Immer noch ein Flohball?"

"Was ist mit der Hexe?"

"Hexe?"

"Ich weiß, dass ihr die Assistentin von Dr. Black überfallen habt."

Lucius hob kaum merklich die Augenbraue.

Er war überrascht, dass Sirius davon wusste.

"Ihr geht es gut." Lucius Stimme war ohne jeglichen Ton.

Dann disapparierte er.

Sirius war nicht beruhigt. Er verwandelte sich wieder in einen Hund und nahm die Fährte auf.

Verwundert blieb er vor einem Haus stehen.

Feldweg 7.

Er sah die Fassade hoch.

Schließlich klingelte er bei Harry. Doch da öffnete niemand.

Also klingelte er bei den anderen, von denen er wusste, das sie weder Schwarzmagier waren, oder noch schlimmeres. Doch nirgends war ein Lebenszeichen zu hören.

Schließlich drückte er auf den Klingelknopf von Hermione.
 

***
 

Draco fuhr zusammen.

Hermione, die immer noch an seinem Arm hing stöhnte bei der heftigen Bewegung auf.

Vorsichtig setzte er sie in einen Sessel und ging auf den Flur.

Aus dem Fenster, am Ende des Flurs, sah er hinunter.

"Black.", murmelte er finster.

Großartig.

Ohne lange zu überlegen apparierte er in den Hausflur im Erdgeschoß.

Er öffnete die Tür und lehnte sich gelassen in den Rahmen.

"Musst du das ganze Hause Wachklingeln?", fragte er.

"Ich suche jemanden." Sirius wollte sich Draco vorbeidrängen, doch dieser versperrte ihm den Weg.

"Hermione ist oben und braucht Ruhe.", sagte er.

Sirius sah verwundert auf. "Woher weißt du, dass ich Hermione suche?"

"Wenn sonst. Schließlich wurde sie gerade eben überfallen. Ich habe sie hergebracht. Beruhigt?"

Sirius sah ihm von oben herab an. "Schon erstaunlich. Du hilfst einer Muggelgeborenen und dann auch noch, wenn deiner Vater in einer Nebengasse steht und das Ganze beobachtet."

Draco wurde kurz unsicher.

"Ich muss nach ihr sehen." Draco schloss die Tür.

Sirius drehte sich nachdenklich um.
 

***
 

Remus ging fröhlich pfeifend in das Kaminzimmer. Lena saß auf der Couch und blätterte durch ein Buch. Sie gähnte ausgiebig.

"Du solltest ins Bett gehen.", empfahl Remus und das Mädchen schüttelte entschieden den Kopf.

"Ich bin doch noch gar nicht müde."

"Das sehe ich aber nicht so." Er nahm die Kleine an die Hand und führte sie nach oben in ihr Zimmer.

Sirius kam grinsend nach Hause.

"Was gibt es denn so schönes?", fragte Tonks.

"Das wirst du nicht glauben. Wenn ich es nicht selber gesehen habe."

"Da bist du ja.", schaltete sich nun Moody ein. "Was ist mit Hermione?"

"Ihr geht es gut, soweit ich das beurteilen kann. Ich habe sie in ... fürsorgliche Hände zurückgelassen."

"Also wurde sie überfallen?"

Sirius Augen wurden ernst. "Ja. Und Malfoy senior war auch dort."

"Senior?"

"Junior hat sich um Hermione gekümmert."

"Das Schwein hat sie verflucht? Wie kann er nur, sie waren in einer Klasse.", rief Tonks aufgebracht.

"Nein, nein. Er hat sie nach Hause gebracht und ich nehme an versorgt sie jetzt."

"Das ist doch nicht zu fass... was?" Tonks hielt inne und blinzelte zu Sirius, der grinsend nickte.

"Das werden wir Harry noch mal genauer fragen."

In dem Moment flog die Tür auf.

"Miss Granger wurde überfallen und wer sollte auf sie aufpassen?" Severus Augen schleuderten Blitze zu Sirius.
 

***
 

Zusatzcharabeschreibung.
 

Name: Faith Cronin

Alter: 20

Sie ist eine Muggel durch und durch. Sie weiß nicht, was ihre Cousine Hermione Granger wirklich ist und wenn hätte sie ihr wahrscheinlich nicht geglaubt.

Manchmal sieht sie in Träumen die Zukunft voraus, doch sie nimmt die Träume nicht für voll und verdrängt sie, seit sie den Tod ihrer und Hermiones Eltern gesehen hatte, bevor es passiert ist.

Vom Charakter ist sie Hermione sehr ähnlich, doch äußerlich sehen sie sich überhaupt nicht ähnlich.

Sie arbeitet in der Security in einem Museum
 

***

Outtake:
 

Ein ganz normales Gespräch im dunklen Rat:
 

Rodolphus: Wisst ihr schon das Neueste? Potter hat was mit Granger und Draco ist eifersüchtig.
 

Bella: Auf wen?
 

Lucius: Was soll denn die Frage? *sich aufreg*
 

Istave: Ich kann dir versichern, er hat nichts mit dem Schlammblut.
 

Lucius: Draco?
 

Walden: Nein, Potter.
 

Francis: Natürlich nicht, der hat doch was mit Draco. *duckt sich unter Fluch weg*
 

Lucius: *hat den Fluch abgefeuert*
 

Antony: Komisch, ich war ja der Meinung, er hat was mit Flint.
 

Lucius: Was mit Marcus?
 

Bella: Wer mein Neffe?
 

Antony: Nein, Cathleen Flint.
 

Lucius: Mein Sohn hat was mit einer Aurora?
 

Antonin: Nein, Potter.
 

Lucius: *halb ohnmächtig* Mein Sohn hat was mit Potter?
 

Antonin: Blödsinn. Cathleen hat was mit Potter und Marcus mit Weasley.
 

Lucius: Ich frage gar nicht erst. *kopfschüttel*
 

Walden: Marcus hat was mit Weasley Ron was am laufen? Oder ist es einer der Zwillinge?
 

Antonin: Nein mit Ginny.
 

Istave: Wer ist denn nun schon wieder Ginny?
 

Bella: Seine kleine Schwester.
 

Lucius: Wessen kleine Schwester?
 

Severus: Wealseys kleine Schwester.
 

Walden: *knurr* Du bist ja auch da.
 

Severus: Und irgendwelche Probleme damit?
 

Walden: Familienbeleidiger.
 

Francis: Aber was hat das ganze mit Draco zu tun?
 

Lucius: Ja, das frage ich mich auch.
 

Rodolphus: Na der ist eifersüchtig, weil Potter und Granger angeblich was am laufen haben.
 

Bella: Auf wen ist er noch mal eifersüchtig?
 

...A.B.R.U.C.H...

Jetzt wird es ernst

Kapitel zehn
 

Montag, 30. September (immer noch)
 

Draco schob erleichtert die Tür hinter sich zu. Wenn er die Bilder auf dem Flur richtig gedeutet hatte, war niemand im Haus.

Es war etwas ungewöhnlich, aber er machte sich keine weiteren Gedanken darüber.

Er trat in den Wohnraum, wo er Hermione zurückgelassen hatte.

Diese presste eine Hand auf ihre linke Seite.

"Komm, ich bring dich ins Bett.", sagte er und Herm hob eine Augenbraue.

Mühsam stand sie auf und ließ sich von Draco halb tragen.

"Wie geht es dir? Irgendwelche Probleme beim Sehen oder Hören?"

"Nein."

"Wir sollten dich ins St. Mungo bringen."

"Nein."

"Kannst du auch was anderes sagen außer nein?"

"Ja."

Hermione setzte sich auf das Bett und versuchte ihren Umhang auszuziehen.

"Warte, ich helfe dir.", sagte Draco und schob den Stoff von ihren Schultern.

Hermione streifte ihre Schuhe von den Füssen und drehte sich leicht. Ihr Kopf legte sich schließlich auf das Kissen und sie schloss stöhnend die Augen.

Draco zog die Decke unter ihr vor.

Er hob den Umhang auf und stutzte. Er drehte den dunklen Stoff ins Licht.

"Du blutest." Er ging auf sie zu und wollte gerade ihr Shirt hoch schieben, als sie seine Hand festhielt.

"Wag es nicht.", flüsterte sie.

Er schob ihre Hand beiseite und das Shirt ein Stück hoch.

Tatsächlich hatte sie an der Seite einen tiefen Schnitt.

"Warum hast du nichts gesagt? Wir sollten eine Heiler rufen.... Hermione...Hermione?"

Doch diese hatte das Bewusstsein verloren.

Was sollte er jetzt machen?

Im Haus war keiner.

Und einen Heiler konnte er nicht herholen. Ins St. Mungo konnte er sie auch nicht bringen.

Verdammt, fluchte er. Jetzt waren sie Moody gerade los und dann so was.

Prüfend sah er Hermione an.

Er zog seinen Zauberstab und heilte die Schnittwunde. Nicht mal eine Narbe würde zurückbleiben.

Er wusste nicht was Avery und Travers für Flüche verwendet hatten.

Ihre Arme waren rot und Draco ging ins Bad.

Er durchwühlte ihren Spiegelschrank.

Er nahm verschiedene Schachtel und Packungen heraus.

Überrascht hielt Draco in seinem Suchwahn inne und musterte das Etikett einer Schachtel.

"Interessant.", murmelte er, warf sie dann aber ins Waschbecken zu den anderen und wühlte weiter.

Schließlich hielt er etwas in der Hand, das er brauchen konnte.

Mit einem Wink seines Zauberstabs ordneten sich die anderen Packungen wieder ordentlich in den Schrank.

Er schraubte die Flasche auf und träufelte etwas des Fluids auf ein Tuch.

Dann betupfte er die roten Stellen auf den Armen und umwickelte diese mit ellenlangen Stoffbinden.

"Millicent bekommt einen Anfall, wenn sie davon erfährt. Und Potter erst. Die Wiesels werden mich wahrscheinlich köpfen. Verdammt. Verflucht."

Draco legte prüfend eine Hand auf Hermiones Stirn.

Immerhin, Fieber schien sie nicht zu haben.

Er stand auf und lief unruhig im Zimmer auf und ab, ohne Herm auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.

Nervös kaute er auf der Unterlippe.

Was sollte er tun?

Er würde bis morgen abwarten und dann entscheiden was zu tun ist.

Draco deckte Hermione zu und holte eine Kanne Wasser.

Dann schob er Krummbein eine Schale Futter hin und setzte sich einen Sessel in den Schlafraum.

Hermione stöhnte leise im Schlaf auf.

Sie war also nicht mehr ohnmächtig.

Draco döste ein, als ein lautes Klopfen ihn aufweckte.

Rasch stand er auf und warf einen Blick auf die schlafende Herm. Dann eilte er zur Tür.

"Was machst du hier?", frage Harry, der vor der Tür stand.

"Sei leise.", zischte Draco und zog ihn in die Wohnung.

Auch wenn er sich gewünscht hätte, es wäre jemand anderes, so war er doch froh, dass überhaupt jemand aufgetaucht war.

"Hermione wurde heute Abend überfallen. Ich habe sie erst einmal hergebracht, aber ich denke wir sollten sie morgen ins Krankenhaus bringen."

"Was?" Harry drängte an ihn vorbei.

In dem Moment schlug Herm die Augen auf.

"Hey, Harry.", versuchte sie zu lächeln. Ihre Arme waren bis zu den Schultern verbunden und verboten es ihr so, sie zu beugen.

"Wer war das?" Harry sah anklagend zu Draco, der sofort den Kopf hob und Harry böse anfunkelte.

"Irgendwelche Death Eater. Ich habe... ich habe ihre Male gesehen.", flüsterte Herm.

"Was habe sie getan? Haben sie dich verflucht?"

"Nur ein Gedächtniszauber. Sie wollten die Rezeptur von dem Trank."

Hermione hatte die Augen wieder geschlossen.

"Meine Beine tun mir weh.", murmelte sie.

Harry zog die Decke weg. Doch die Jeans verwehrten den Blick auf die Ursache.

"Ich hole Cathleen.", sagte er und stand auf. "Rühr sie ja nicht an, Malfoy.", drohte er noch im hinausgehen und Draco schnitt hinter seinen Rücken eine Grimasse.

"Draco.", flüsterte Herm und drehte ihren Kopf.

"Mhmm?"

"Danke."
 

***
 

Im Grimmauldplatz 12 saß man um den Kamin. Lena hatte man endlich zum Schlafen gebracht. Oder jedenfalls glaubte man das.

"Warum haben wir dem dunklen Rat nicht gleich die falsche Rezeptur gegeben? Dann würden wir uns die Kocherei ersparen und Hermione wäre nicht überfallen worden.", fragte Tonks.

"Mein Vater kennt die Zutaten. Vor allem, dass die Phoenixfeder gebraucht wird. Die wird, damit er unbrauchbar wird, durch einen Entenfeder ausgetauscht.", erwiderte Loreley.

"Aber warum wollte er dann die Rezeptur?"

"Er weiß nicht wie er sie mischen soll?"

"Sie haben einen Zaubertrankprofessor unter sich." Tonks deutete auf Severus.

"Schon, aber der ist nicht halb so gebildet wie meine Frau.", grinste Sirius.

Snape sah verächtlich auf. "Ich geh dann. Ich habe zu tun.", sagte er kurz und verschwant.

"Eine Entenfeder?"
 

Dienstag, 1. Oktober
 

Loreley sah verärgert zu Hermione.

Diese saß etwas müde, aber ansonsten unversehrt in einem Sessel ihr gegenüber.

Sie waren im Phoenix Order Hauptquartier.

Herm war dagegen gewesen ins St Mungo zu gehen und hatte am Ende sogar gedroht, jeden zu verfluchen, der es auch nur wagen sollte sie dort hin zu bringen.

"Ich denke trotzdem, das du dich untersuchen lassen solltest.", sagte Loreley nun, doch Herm schüttelte den Kopf.

"Mir geht es gut. Die Schwellungen sind alle zurückgegangen und ich habe auch keine Schmerzen mehr."

"Trotzdem."

"Nein."
 

***
 

Zacharias ging pfeifend die Treppe hinunter. Zufrieden schaute er auf seine Hand. Der Pager von Lavender funktionierte nun wieder einwandfrei.

Er sah zu den Bildern und seufzte innerlich.

Lavender war nicht zu Hause.

Dafür Dean.

Warum, ausgerechnet?

Er atmete tief durch und klingelte.

Stell dich nicht so an, mahnte ihn eine Stimme.

"Moment!", rief Dean von innen.

Zacharias hielt den Kopf schief um besser hören zu können.

Ah, so eben wurde Wasser abgestellt. Scheint, als würde Dean gerade abwaschen.

Die Tür wurde aufgerissen und eine kleine Pfütze bildete sich auf dem Boden.

Zacharias sah verwundert auf.

Wie wusch Dean denn ab, fragte er sich, als er stockte.

Nur mit einem Handtuch bekleidet?

"Hallo, tschuldige ich komm gerade...", begann Dean.

"Ich wollte nur..." Zacharias schluckt. "Den Pager zurück bringen."

"Pager?" Dean sah ihn verwundert an. "Ah ja, der Pager. Gut, ich gebe ihn Lavender." Er hielt sich mit einer Hand an der Tür fest, während die andere das Handtuch festklammerte.

"Pass auf das du dir keine Schnupfen holst, Dean.", grinste Neville, der aus dem Keller kommend an ihnen vorbei lief.

Dean sah an sich hinunter und wurde unsicher. "Ich geb's ihr...", sagte er und schlug die Tür schneller vor der Nase von Zacharias zu, als dieser gucken konnte.

In der Hand immer noch den Pager.

Sollte er noch mal klingeln, überlegte er.

Doch da schwang die Tür auch schon wieder auf. Dean grapschte nach der Galeone und schon flog die Tür wieder zu.

Irritiert drehte sich Zacharias um.

Seamus lehnte mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen.

"Alles klar?"

Er und Neville grinsten.
 

***
 

Theodor Nott saß vor seinem Kamin und starrte in die Flammen.

Nachdenklich fuhr er sich über das dunkle Mahl auf seinem linken Unterarm.

Seit wann hatte Draco sich so verändert, fragte er sich.

Er war einigermaßen überrascht gewesen, als er erfuhr, das Draco Hermione praktisch das Leben gerettet hatte.

Es waren zwei aus dem dunklen Rat, die sie angegriffen hatten.

Wäre Draco nicht aufgetaucht, wäre sie jetzt tot.

Avery und Travers, das wusste er, waren skrupellos.

Blaise hatte es erzählt und Harry bestätigt.

Aber warum hat Draco ihr geholfen?

Es kann nicht nur daran liegen, das Millicent ihn dazu verdonnert hatte auf Hermione aufzupassen.

Nein.

Draco hätte trotzdem einen Weg gefunden sich aus der Schlinge zu ziehen.

In der Hinsicht kam er ganz nach seinem Vater.

Wieder betrachtete er das dunkle Mal und erinnerte sich an den Tag, als es ihm eingebrannten wurde.

Er tat es nicht um Voldemort zu dienen, gewiss nicht.

Nie, nicht einen Stunde.

Er tat es nur aus einem Grund, um zu überleben.

Genauso war es bei Gregory und Vincent.

Seine Hand ballte sich zur Faust, als er daran dachte, was man Millicents Familie angetan hatte.

Damals, im letzten Krieg.

Er schloss die Augen und es erschien der Tag, den er nie vergessen würde.

Ihm war übel gewesen und jegliche Achtung vor seinem Vater gewichen.

Bei den MacNair Brüdern muss es ähnlich gewesen sein, nur bruchstückenhaft hatte er Bemerkungen aufgeschnappt und sich seinen Reim darauf gebildet.

Und sie waren, gleich nach Voldemorts Sturz verschwunden.

Er wusste von seinem Vater, das Walden MacNair recht unglücklich über den Bruch der Familie war, aber Draco...

Das war etwas anderes gewesen.

Theodor hatte das Gefühl, das er den Schwur Voldemort treu zu sein, sehr ernst nahm, bis...

Er setzte sich auf.

Es muss letztes Jahr im Sommer gewesen sein.

Irgendetwas war passiert, dass Draco sich auch gegen die Ideale der Death Eater gewandt hatte.

Damals hatte er ihn gesehen, in einem leisen Gespräch mit Sirius vertieft, der auf Draco eingeredet hatte.

Er hatte nicht auf sich aufmerksam gemacht, sondern war an ihnen vorbeigegangen, ohne dass sie ihn bemerkten.

Sirius sagte gerade: "Wir sind auch deine Familie." Und Draco hatte hilflos, so schien es, genickt.

Theodor hatte sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht.

Damals hatte er andere Probleme, aber jetzt erinnerte er sich, als wäre es erst gestern gewesen.

Draco würde es nicht zugeben, doch er kam blendend mit Sirius aus und hinterging seinen Vater, indem er nichts von seinem Schwager oder Nichte verriet.

Das war doch merkwürdig.

Und er wusste, dass dieses Vertrauen nicht einseitig war, nicht einseitig sein konnte.

Warum sonst war Sirius wieder gegangen, ohne nach Hermione zu sehen?

Das jedenfalls hatte Harry heute Morgen erzählt gehabt.

Was war im letzten Sommer?
 

Freitag, 4. Oktober
 

"Fred und George kommen wieder nach Hause.", sagte Mireille zu Hermione.

"Geht es ihnen also wieder besser. Das ist schön.", nickte diese.

Mireille wiegte den Kopf. "Ich bin mir da nicht so sicher. Sie behaupten steif und fest Dolohov als Heiler durch die Gänge laufen gesehen zu haben."

Hermione grinste. "Na ja. Als Fluchspezialist?" Dann hielt sie inne. "Was arbeitet er denn eigentlich?"

Die andere zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, da müssen wir Blaise fragen."

"Wie laufen die Vorbereitungen für Sonntag?"

"Bestens. Es ist fast erschreckend gut."

Krummbein kam ins Zimmer gehopst und Hermione hob ihren Blick.

Wie erwartet trat Draco kurz danach ein.

"Morgen Mireille."

"Hey, Draco."

"Ich wollte nur das Vieh rüberbringen."

"Er ist jetzt da.", sagte Herm knapp.

Draco drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging wieder.

"Unterhaltet ihr euch immer so lebhaft?", fragte Mireille leicht amüsiert.

Herm griente und sah auf die Uhr.

"Tut mir Leid, aber ich muss los. Ich treffe Loreley noch in der Stadt. Wahrscheinlich will sie mich dazu überreden doch noch zu einem Heiler zu gehen."

Mireille sah ihr nachdenklich nach, wie sie aus dem Zimmer ging.

Das wäre das klügste, dachte sie.
 

***
 

hellblauer flieder
 

Schärft eure Augen und haltet die Ohren offen.

Siehst du das Schloss?

Glauben sie wirklich sie könnten uns damit aufhalten? Wie naiv. Wir sind nicht mehr aufzuhalten.

Jetzt wird es ernst.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

"Was soll das heißen, es kostet jetzt das doppelte?", fragte Oliver und beugte sich vor.

"Gestern kam das Pulver doch nur 100."

Er schlug mit der Faust auf den Tresen.

Marcus stand hinter ihm und hatte die Arme verschränkt.

Sie waren in der Nokturngasse einkaufen.

Er verdrehte die Augen zur Decke. Dann lächelte er entschuldigend dem Besitzer des Ladens zu und zog Oliver zurück.

"Einen Moment.", bedeutete er, dann wandte er sich mit verärgerter Miene zu Oliver.

"Du bist hier nicht in der Winkelgasse. Hier ist nicht mit 'aber gestern' blablabla."

"Aber.", begann Oliver und zeigte anklagend zum Tresen.

"Ruhe. Ich mach das jetzt. Sieh zu und lerne."

Mit einem gewinnenden Lächeln ging er zu dem Verkäufer zurück.

"Entschuldigend Sie bitte den Ausbruch von meinem...Freund. Er ist etwas durcheinander." Er sah über die Schulter zu Oliver, der wütend dastand. Marcus hob eine Hand vor dem Mund und flüsterte: "Ist seit zwei Tagen wieder auf freien Fuß, wenn Sie verstehen."

Die Augen des Besitzers weiteten sich. "Ja, ich versteh."

"Sie haben da eine sehr schöne Schachtel. Ist das ein Basilisk darauf?" Marcus kniff die Augen zusammen und versuchte die Figur in dem Holz zu erkennen.

"Oh." Der Verkäufer war sofort voller Eifer und stellte Kiste auf den Tisch.

Oliver runzelte die Stirn. Was wollte Flint denn jetzt mit dieser modrigen Schachtel?

"Das ist ganz raffiniert. Es heißt, das dort einst mehrere Muggel mit vergiftet wurden."

"Ah, ich wusste ich kenne es.", nickte Marcus. Er zog die Schachtel näher zu sich. "Ja, eine genau solche wurde erst neulich der Familie Nott gestohlen."

Der Verkäufer wurde blass und begann zu stottern.

"Aber, damit habe ich gar nichts zu tun, ganz sicher nicht.", stammelte er.

"Ach, wirklich, nun ja, wenn Sie es sagen."

"Ich kann es beweisen."

"Beweisen." Marcus nickte leicht und sah sich um. "Das hatten auch Fips und Dolly gesagt und Sie wissen doch auf welch tragische Weise sie umgekommen waren. Die Zeit, die Zeit, ist meistens zu knapp, wenn ein begabter... Zauberer wie Francis Nott erst einmal wütend ist."

"Ich verstehe." Der Verkäufer schob die Schachtel unter den Ladentisch.

"Sie werden doch der Familie nichts erzählen, oder Mister Flint?" Flehendlich sah der Besitzer auf.

"Ich weiß nicht." Marcus zog die Schatulle mit dem von ihm begehrten Pulver heran.

"200 sagten Sie?"

"150.", beeilte sich der andere Zauberer.

Marcus wiegte nachdenklich mit dem Kopf.

"Okay. Marcus." Dieser zog fragend eine Augenbraue hoch. Warum plötzlich so vertraulich?

"125."

"Ich gebe 100."

"Einverstanden."
 

***
 

Oliver und Marcus kamen aus den Laden und stolperten über eine Person, die an dem Laden vorbeigehetzt kam.

"Hey, mal langsam.", rief Marcus und hielt die Person fest.

"Laureen?", fragte er entgeistert, als ihr die Kapuze vom Kopf rutschte.

"Spinnst du allein in der Nokturngasse herumzurennen?"

"Ich wollte nur was nachsehen.", verteidigte sich die Hexe.

Marcus sah sie finster an. Dann schob er sie mit den Worten. "Du wirst sie nicht aus den Augen lassen, Wood." zu Oliver und öffnet die Tür zu einem anderen Laden.

Er hatte beschlossen die Verkaufsgespräche selber zu führen. Oliver taugte nur für die Winkelgasse.

Laureen drehte sich zu Wood um und strahlte ihn an. "Hi."

Dieser gab das Lächeln zurück. "Hi."
 

***
 

Blaise und Parvati sahen auf ihren Einkaufszettel.

"Wir haben glaube ich fast alles zusammen." Parvati sah sich um. "Ich möchte nur zu gerne wissen, wo Laureen abgeblieben ist. Ich werde ihr mal eine Nachricht schicken", murmelte sie, doch Blaise hörte gar nicht zu, sondern deutet nach vorne.

"Ist das nicht Herm?", fragte sie.

Parvati sah auf und nickte. "Das da neben ist übrigens Loreley."

"Dracos Schwester? Ich kenne sie bis jetzt nur vom Hörensagen." Blaise schritt entschlossen auf die beiden zu.

"Hallo. Schon wieder gesund, um Kaffee trinken zu gehen?", fragte Blaise Hermione, die gegen die Sonne blinzelnd nach oben sah und lächelte.

"Erstaunlich, nicht? Scheint als habe ich genau die richtige Tinktur im Haus gehabt."

Loreley sah zweifelnd auf.

Sie war verärgert gewesen, das Hermione sich weigerte ins St. Mungo zu gehen. Einen Death Eater-Fluch, der keine vierundzwanzige Stunden anhielt, gab es einfach nicht.

Unmöglich.

Aber Herm ließ nicht mit sich reden und schob jeden Einwand ihrer Chefin beiseite.

Loreley wandte sich der rothaarigen Hexe zu. Interessiert hob sie eine Augenbraue.

"Hallo. Ich bin Blaise, Hermiones Nachbarin.", stellte sie sich nun selber vor und reichte Loreley die Hand.

"Dr. Loreley Black. Hermiones Vorgesetzte.", sagte diese lächelnd und ergriff die Hand.

"Moody sagt, du wärst mit Antonin Dolohov zusammen. Stimmt das?", fragte Loreley gerade heraus.

Blaise zuckte mit den Schultern und nahm die Frage als Anlass, sich zu setzen.

Sie winkte der Kellnerin und bestellte sich und Parvati je einen Kaffee. Dann drehte sie sich zu Loreley und fragte: "Und du bist eine Malfoy und mit Sirius verheiratet, nicht? Wo ist denn deine Tochter?"

Loreley sah sich um. "Sie bekommt gerade ein Eis spendiert." Sie zeigte mit dem Daumen hinter sich und tatsächlich entdeckte Blaise dort Draco, an deren Umhang ein dreijähriges Mädchen mit langen schwarzen Haaren klammerte. In der Hand hielt es eine Tüte Eis.

Draco sah kritisch auf die Münzen, die er soeben wiederbekommen hatte und zu seiner Nichte hinunter.

"Süß.", sagte Blaise.

"Wer?", grinste Parvati und lachte auf.

Sie ließ ihren Blick zwischen Loreley und Blaise hin und her schweifen, ebenso Hermione. Die beiden Hexen musterten sich abschätzend aber nicht unfreundlich.

Draco, mit Lena am Umhangszipfel, kam gerade an den Tisch als Parvati sich an Blaise wandte.

"Sag mal, was ich dich schon immer fragen wollte.", begann sie. "Wie ist es so mit einem alten Mann?"

Die andere sah überrascht auf und grinste dann, während ihre Zunge langsam über die Lippen fuhr und überlegte. "Sagen wir mal so. Erfahrung spürbar, beschreibt es wohl am besten."

Sie sah zu Loreley hinüber die ein "Oh ja" in die Tasse murmelte.

"Könntet ihr das lassen, hier sind unschuldige Kinder anwesend.", wies Draco sie zurecht und zeigte auf Lena.

Diese stand da und starrte fasziniert zu Blaise, ließ dann ihren Onkel los und taperte zu der ihr noch unbekannten Hexe hinüber.

Hermione schmunzelte und sah dann spöttisch zu Draco. "Es hat ja niemand verlangt, dass du zuhörst.", sagte sie.

Draco blickte auf. Sein Mund wurde eine schmale Linie.

"Ihr bringt sie nach Hause.", sagte er schließlich knapp, drehte sich um und verschwand.

Herm war einigermaßen überrascht. Augenblicklich war die fröhliche Stimmung dahin und bis auf Loreley, die ihrem Bruder besorgt nachsah, verstand auch keiner wieso.

"Was habe ich gesagt?", fragte nun Hermione und ihre Chefin sah zu Blaise und Parvati.

Diese verstanden den Wink und verabschiedeten sich. Lena war enttäuscht, dass Blaise sie an ihre Mutter weiterreichte.

Loreley rührte in ihrem Tee.

"Ich habe dir doch mal erzählt, dass wir den Trank ausprobiert haben.", begann sie schließlich und Herm sah überrascht auf.

"Und was hat das mit Draco zutun?", fragte Hermione, als Loreley offensichtlich nicht weitersprechen wollte.

"Sie war seine Freundin."

War? Hermione lehnte sich verwundert zurück.

Warum Vergangenheit?
 

Sonntag, 6. Oktober
 

Susan zog ihre Handschuhe fester. Sie sah zu Blaise hinüber, die mit versteinerter Miene neben ihr lief.

Alicia kam aus der dunklen Gasse.

"Na dann.", flüsterte sie.

Ihre Augen glimmten im Schein der Laternen.

Eine Handbewegung mit ihrem Zauberstab ließ die Laternen erlöschen.

Sie rannten um das Gebäude herum und blieben an der Hintertür stehen.

Susan holte eine Karte hervor und murmelte: "Diebesgut."

Schon entfaltete sich das Papier und die drei Frauen lächelten sich zu.

Das würde ein Kinderspiel werden.

Blaise schob eine Plastikkarte in eine Art Schloss, dann schnappte es auf und die drei schlüpften in das Gebäude.

"Wir hätten auch einfach apparieren können.", murmelte Alicia.

"Aber das wäre nicht so lustig gewesen.", grinste Blaise.

"Lumos.", zischte Alicia und augenblicklich leuchtete die Spitze ihres Zauberstabs auf.

Sie brauchten nicht lange um den Raum zu finden.

Alicia und Blaise steuerten das Objekt ihrer Begierde an.

Susan hingegen sah sie die anderen Gegenstände an.

"Wow, wir sollten mal am Tag herkommen, das ist wirklich interessant."

"Susan?"

"Ja?"

"Hast du die Karte im Blick?", zischte Blaise.

"Ähmm... ja."

Blaise holte eine kleine Schachtel aus der Tasche und blies den Staub darin über den Kasten.

Dieser legte sich wie ein Tuch hauchfein darüber.

Alicia formte einen Kreis in der Luft und Blaise fing die Glasscheibe, die nach außen klappte auf.

Augenblicklich verschloss der Nebel das Loch und doch blieb er so fein, das Alicia ohne Probleme hineingreifen konnte, wie durch Nebel.

Der Alarm war ausgetrickst. Diese dachte nämlich immer noch, dass das Glas unversehrt war und niemand kann aus einer intakten Glasscheibe einen Diamanten stehlen.

Alicia hielt den Stein in die Luft und besah ihn sich im Schein der Lampe.

"Unglaublich, diese Schönheit.", murmelte sie.

"Da kommt jemand.", raunte Susan und Blaise ließ die Scheibe, die sie in der Hand hatte wieder ins Loch schweben.

Der Nebel zog sich in das Loch zusammen und verschloss den Spalt.

Nicht der kleinste Kratzer war zu sehen.

Die Drei schlichen in einen angrenzenden Raum.

"Wir sind fertig, lass uns...", zischte Blaise.

Die Wache ging an ihnen vorbei.

"Nein, wir müssen noch das Imitat hineinlegen.", raunte Susan fast tonlos und Alicia und Blaise sahen sie mit großen Augen an.

"Ich wusste doch ich habe was vergessen.", formte sie tonlos mit den Lippen.

Gleichzeitig drehten sie die Köpfe zur Vitrine, wo die Security gerade verwundert stehen blieb und in den Glaskasten leuchtete.

Sie wollte gerade Alarm schlagen, als Susan scharf die Luft einzog.

Sofort schien ihr eine grelle Taschenlampe ins Gesicht.

"Was?", fragte Blaise.

"Death Eater Alarm.", sagte Susan noch und zeigte auf die Karte.

"Weg.", befahl Alicia und entgegen ihrer Vorsicht disapparierten sie vor den Augen der Muggel.

"Da wird Adrian sich drum kümmern müssen.", sagte Alicia, als sie vor dem Haus standen.

"Das glaube ich nicht.", schüttelte Susan den Kopf.

Der Name der Muggels verschwand gerade von der Karte. Dafür standen nun zwei Namen von Death Eater in dem Raum.

"Was machen wir jetzt?", fragte Susan verunsichert.

"Geschenk erhalten.", murmelte Blaise und die Karte schloss sich.

"Gar nichts. Wir gehen. Das ist nicht mehr unser Problem."

Alicia sah sich noch einmal um. "Verschwindet, ich komme gleich nach."

Susan und Blaise disapperieren. Alicia faltete noch einmal die Karte auseinander und sah, wer sich noch in dem Museum befand. Es waren nur zwei.

Das waren genau zwei zu viel.

Sie schloss sie wieder und rannte über die Strasse, die nach wie vor im Dunkeln lag. Sie sah zum Himmel.

Es war Vollmond.
 

***
 

Jason und Michael standen auf einem flachen Dach nahe dem Museum. Ihre schwarzen Mäntel verschmolzen mit der Dunkelheit, die sich hier oben ausbreitete.

Todd stand etwas abseits.

Sie sahen hinunter auf zwei vermummten Gestalten, die gerade disapparierten.

"Da sind sie.", flüsterte Jason.

Dann trat noch eine dritte in den Mondschein.

Alicia sah sich um. Ihr Blick blieb an dem Dach hängen, ohne das sie jemanden sah.

Jason trat näher an den Rand. Doch Todd zog ihn zurück.

"Bist du verrückt?", fragte er fast tonlos.

"Das ist sie."

"Wer?"

"Das Mädchen von dem Quidditchturnier."

Todd drehte sich zu Michael und sah ihn fragend an.

Dieser winkte ab.

Da disapparierte auch Alicia.
 

***
 

Faith wachte auf.

Ihre Wangen waren tränennass.

Hatte sie geweint?

Sie sah zum Fenster.

Die Jalousien waren heruntergelassen, doch sie wusste auch so, das es dort draußen nichts als tiefste Schwärze geben würde.

Hastig sprang sie auf und zog sich an.

Im Rennen griff sie nach ihrem Schlüssel und nach einem Cape, das sie sich um die Schultern warf, dann war sie in der Dunkelheit verschwunden.

Warum war es so dunkle?

Da fiel es ihr auf. Die Laternen waren erloschen.

Sie stand vor dem Museum. Sie wohnte nicht weit weg von dort.

Erst vor wenigen Stunden war sie von hier weggegangen. Sie hatte bis neun gearbeitet und dann die Schlüssel an die Spätschicht abgegeben.

Warum war sie hier?

Sie schob ihre Chipkarte in das Schloss an der Rückseite des Gebäudes und trat ein.

Sie lauschte. War da nicht etwas?

Hastige Schritte.

Sie rannte auf die Geräusche zu, während es in ihrem Kopf dröhnte.

Immer und immer wieder hallten die Worte aus dem Traum, aus dem sie aufgeschreckt war wieder.

'Wie Phönix aus der Asche ... wird er auferstehen und zu uns zurückkehren ...'

Sie blieb stehen und starrte auf eine Gestalte, die zusammengekrümmt am Boden lagen.

Ihre Augen weiteten sich. Das war ihre Kollegin von der Nachtschicht. Ihre beste Freundin.

Sie lief zu ihr hinüber und drehte sie zu sich um.

Kalte, leere Augen starrten sie an.

Sie strich mit der Hand über die Lider, dass sie sich schlossen.

Nun hatte sie Gewissheit.

Als sie aufgewacht war, hatte sie es schon befürchtet, doch jetzt...

Sie richtete sich auf und ihr Blick durchforstete das Dunkel.

Dort mussten die Mörder noch sein.

Die Leiche waren noch warm.

Es war, als würde das Blut noch durch ihre Adern pulsieren.

Dort im Dunkeln lauerte der Tod.

Immer noch rasten die Worte durch ihren Kopf, oder war sie im ganzen Raum zu hören?

'... er wird die Herrschaft übernehmen...'

"Lord Voldemort wird kommen.", flüsterte sie, als ein grüner Lichtstrahl auf sie zugerast kam.

Sie würde jetzt sterben, das wusste sie.

Deshalb war sie hier.

Sie hatte es im Traum gesehen, genau wie damals den Tod ihrer Eltern, Hermiones Eltern und Curt.

Sie stürzte zur Seite und verlor die Besinnung.
 

***
 

"Gab es irgendwelche Zwischenfälle?", fragte Theodor.

"Schöne Grüße vom dunklen Rat." grinste Blaise.

"Hä?"

"Es gefällt mir nicht, dass der dunkle Rat da war.", murmelte Harry und sah zu Hermione hinüber.

Das sie ihnen irgendwann in die Quere kommen würden, war klar, doch sie hatten nicht gedacht, das es sobald und in Herms Fall so gefährlich sein würde.

Millicent nickte. Dann blickte sie zu Draco. "Es ist für euch beide besser, wenn ihr euch nicht mehr zusammen in der Stadt sehen lässt. Ich denke auch Seamus und Dean sollten möglichst nicht allein herumlaufen."

"Wir können gut auf uns selber aufpassen.", murmelte Dean.

"Trotzdem. Wir wissen nicht, was der dunkle Rat alles aus Hermiones Kopf gezogen hat. Es ist zu riskant. Nicht nur für euch, auch für die Schwarzmagier oder Death Eater unter uns."

Adrian nickte. "Welch fataler Fehler, sich in Sicherheit zu wiegen. Was wenn sie in einen von uns einen Verräter sehen. Ihr wisst doch ganz genau was sie mit Verrätern machen."

Er sah düster in die Death Eater Ecke.

Draco sah auf den Boden.

Ja, das wussten sie alle ganz genau.

Sollte er ihnen sagen, dass sein Vater ihn bei der Rettungsaktion beobachtet hatte?

Andererseits, selbst wenn er ihn erkannt hatte. Würde er sich gegen seinen Sohn stellen?

Er kannte mindesten einen, der das ohne Skrupel tun würde, doch er war nicht sicher, ob Lucius auch dazu gehört.

Wieland, Duane und sogar Istave traute er es zu, aber sein Vater?

Theodor musterte Dracos Mimik und wieder fragte er sich, was eigentlich passiert war.

"Was wolle der dunkle Rat eigentlich da?", fragte nun Susan und riss Theodor aus den Gedanken.

"Den grünen Diamanten.", sagte Lavender.

Die anderen sahen sie erstaunt an.

"Woher weißt du das?", fragte Theodor.

"Weil wir den grünen gegen den schwarzen austauschen. Da der dunkle Rat den Trank auch herstellt und sie die Rezeptur jetzt haben, bleibt nur diese Schlussfolgerung.", vollendete sie ihre Ausführungen.

"Stimmt, das ist nur logisch.", nickte Parvati.

"Haben sie euch bemerkt?" Millicent sah zu den dreien hinüber.

"Nein. Ich denke nicht. Es sei denn, sie haben die Muggel vorher noch irgendwas gefragt. Sie hat uns nämlich gesehen."

Adrian sprang auf. "Und das sagt ihr erst jetzt?" Er war schon auf dem Weg zur Tür, als Alicia ihn zurück hielt.

"Nicht mehr nötig. Der dunkle Rat hat ganze Arbeit geleistet."

"Oh."

"Ach ja und noch was."

Susan kramte in ihrer Tasche. "Wir haben etwas vergessen."

Sie legte ein Stück schwarzes Glas auf den Tisch.

Verächtlich zischte Theodor zwischen die Zähne.

"Weiber. Ich habe doch gesagt, wir sollten besser gehen.", zischte er.

"Klappe.", knurrte Parvati.
 

***
 

"Was sollte das, Todd? Was soll die Muggel hier?", rief eine aufgebrachte Stimme.

"Ach verdammt.", fluchte eine andere. "Warum brennt es so, er ist doch noch gar nicht wieder erweckt."

"Ich will wissen was sie weiß. Der Name des dunklen Lords ist eigentlich nicht so ohne weitres in der Muggelwelt bekannt.", sagte nun eine dritte Stimme.

Faith versuchte sich darauf zu konzentrieren, doch der Traum zog sie wieder mit sich hinunter. Zurück auf die Lichtung in dem Wald, den sie nie betreten und doch so gut kannte.

Sie drehte sich um, doch sie war nicht verwundert.

Zum wievielten Mal war sie nun schon hier gewesen?

Sie sah wieder die schwarzhaarige Frau in dem langen dunklen Mantel. Das helle Zeichen glühte über ihr.

Der Totenschädel mit der Schlange kam ihr schon fast vertraut vor.

Die Frau lachte irrsinnig.

Sie warf die Arme in die Luft und rief: "Wie Phönix aus der Asche wird er auferstehen und zu uns zurückkehren. Er wird die Herrschaft übernehmen, und dann..." Die Stimme ging ein Lachen über.

Die Augen der Frau richteten sich nun auf Faith. Sie zog einen Holzstab hervor und zielte auf das Mädchen.

Faith verstand die Worte wieder nicht. Hatte sie nie verstanden, so oft sie nun schon hier war, doch sie wusste was passieren würde.

Der Lichtstrahl würde auf sie zugeschossen kommen und dann würde sie mit dem Gesicht voran zu Boden sinken.

Das Gras würde näher kommen und dann würde sie aufwachen, wie jedes Mal.

Sie machte sich schon für den Schmerz bereit und schloss die Augen, als sie plötzlich fremde Arme um sie spürte, die sie wegzogen.

Jemand hielt sie fest an sich gedrückt. Eine Hand auf ihren Haaren, ihr Gesicht in fremden Stoff.

Wer war das? Sie kannte ihn nicht, aber das es ein ER war, davon war sie überzeugt.

Etwas zischte dicht an ihr vorbei und sie wagte den Kopf zu der Frau zu drehen, die weinend zusammenbrach und schrie: "Er hat uns verraten! Der dunkle Lord hat uns alle verraten."

Faith rückte etwas von ihrem Beschützer ab, doch ehe sie den Kopf heben konnte um zu sehen, wer es war, zuckte sie zusammen und wurde in die Gegenwart katapultiert.

Eine Hand lag auf ihrer Schulter, die höllisch schmerzte und das war diesmal kein Traum, das war die Realität.
 

***
 

@Annemie:

Hier eine kurze Erläuterung all der lustigen Leute aus dem Abspann von Kapitel 8.
 

Da hätten wir:
 

Als erstes Saturn: (Ich) folgt nur der Mission, die Leser zu verwirren und unmögliche FF-Enden zu schreiben.
 

Blue: ist meine Schwester, (auch Bluemoon), selber Autorin und meine zweite Autorenhälfte. Viele Ideen kommen von ihr und werden dann in nächtlichen Diskussionen bis an die Grenzen des Erträglichen getrieben. Das Ergebnis ist dann die zensierte Form, meine FF.
 

Gleda: ist unsere Cousine, du siehst, unsere Familie breitet sich aus. Auch sie ist Autorin und neben Blue meine schlimmste Kritikerin, denn bevor irgend eine Idee in die FF kommt kommt, geht es durch ihre Finger. So manche inhaltliche Idee machte sie zu Nichte, von wegen unglaubwürdig (deshalb liege ich auch ständig im Streit mit ihr, aber alles rein freundschaftlich)
 

Knacksi: Ist die beste Freundin von Blue, geht mit ihr in eine Klasse (und findet man hier unter desserdevil6). Der Name sagt genau das was sie ist. Ein Genie, das nahe am Wahnsinn lebt. Sie stand übrigens für Bellatrix in dieser FF Pate. (Über Rowlings Bella gibt es ja noch nicht sehr viel) Das Blue und Knacksi sich ständig in den Haaren liegen, resultiert aus anderen FF, die nie der Öffentlichkeit preisgegeben worden sind.
 

Chanti: (Chantarelle) Autorin von vor allem Darkfic, aber super gut. Kenne ich nur per FF, ENS und Kommis. Also, wenn ich ihren wahren Charakter im Abspann verzerre, dann tut es mir Leid, aber das wissen dann wahrscheinlich sowieso nur sie selber und Gloomy.
 

Gloomy: (Gloomytwilight) genauso düstere FF. Einfach Klasse. Hier ist es dasselbe wie bei Chanti. Ich nehme mir die Freiheit, die beiden trotzdem in meiner Redaktion auftauchen zu lassen, da wir (Blue, Chanti, Gloomy und ich) zusammen einen FF schreiben.
 

FireTiger: Die einzige, die nicht auch selber FF, aber immer fleißig Kommis (!) schreibt, aber vielleicht kriegen wir sie noch dazu.
 

Soviel dazu, und jetzt...
 

...der Blick in die Redaktion:
 

Lucius: *bedroht seinen Verwandten*
 

Sirius: *bedroht Pettigrew*
 

Pettigrew: *hat niemanden zum bedrohen*
 

Dunkler Rat: ...
 

Blue: *fassungslos ist* Da...da...da...
 

Knacksi: Ja? Ja? Ja? *sie nach ahme*
 

Blue: An...to...nin.
 

Gleda: WO?
 

Knacksi: *kreisch fangirlverhalten*
 

Walden: Groupies.
 

Gleda: *an Antonin klammer*
 

Saturn: *auch an Antonin klammer*
 

Gleda: *fauch* Lass ihn los.
 

Saturn: Nein *entschlossen ist*
 

Gleda: Such dir deinen eigenen Death Eater.
 

Antonin: *verwirrt ist, von einer zur anderen schiel*
 

Saturn: Schon gut, schon gut *sich umguck und da...*
 

Severus: Ich habe das dringende Bedürfnis zu verschwinden.
 

Saturn: Nix da.
 

Bellatrix: *in Redaktion spaziert komm*
 

Alle: *erstarr*
 

Blue: Wir sind deine größten Fans.
 

Bella: *geehrt ist*
 

Gleda: Darf ich Ihre Hand berühren?
 

Knacksi: Und da sagen die Leute, ich wäre verrückt *Tocktock*
 

Bella: *Lacht*
 

Knacksi: *Lacht auch*
 

Bella: *zu dunklen Rat* Wir gehen jetzt.
 

Rodolphus: Spielverderberin
 

Bella: *böse funkle*
 

Dunkler Rat: *Kopf einzieh und davon schleich*
 

Saturn: *seufz* Wie schade.
 

Gloomy/Chanti: Alle sind noch nicht weg! *Sirius festhalte*
 

Sirius: *zitter*
 

...to be continued

Verschaffe dir den Durchblick

Kapitel elf
 

Sonntag, 6. Oktober (immer noch)
 

"Hey, wach auf.", forderte eine tiefe Stimme und Faith erwachte.

Ein kalter Blick ruhte auf ihr.

Sie setzte sich etwas auf und beobachtete ihn misstrauisch.

"Wer seid ihr?", fragte sie. Ließ ihren Gegenüber jedoch nicht aus den Augen.

"Wer bist du und was weißt du vom dunklen Lord?", fragte nun jemand von der Tür.

"Was für ein dunkler Lord?", drehte sich Faith nun in die Richtung, wo die Frage her kam.

"Du hast seine Namen genannt, bevor du bewusstlos wurdest. Und du bist eine Muggel. Du solltest diesen Namen eigentlich nicht kennen."

Sie versuchte das Gehörte zu verarbeiten und schlug die Decke zurück. Sie schwang die Füße auf den Boden und blieb erstenmal sitzen.

"Muggel.", flüsterte sie. "Das hatte er auch zu mir gesagt. Was bedeutet das?"

Sie sah nun auf den, der ihr am nächsten saß.

"Muggel sind nicht magische Menschen. Menschen wie du."

Faith sah ihn skeptisch an, dann grinste sie und schließlich lachte sie lauthals los.

Sie stand auf und ging Richtung Tür. "Das, war sehr lustig Jungs, aber jetzt werde ich gehen."

"Gar nichts wirst du.", hielt man sie zurück.

Faith sah sie sich nun genauer an. Sie sahen sich so ähnlich.

"Seit ihr Brüder?", fragte sie.

"Du hast unsere Frage noch nicht beantwortet.", mischte sich nun der offensichtlich jüngste ein. Er hatte sie auch geweckt.

"Was für ein Frage?"

"Woher du den Namen des dunklen Lordes kennst."

"Ich weiß nicht wovon ihr redet?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß ja noch nicht einmal, wie ich hier her gekommen bin? Das ist nicht meine Wohnung."

Sie sah sich in dem kleinen Raum um.

Es war recht nett eingerichtet, wenn auch sehr merkwürdig.

"Richtig. Wir haben dich aus dem Museum hergebracht, nachdem du ohnmächtig wurdest."

Faith runzelte die Stirn.

Wieso war sie im Museum? Daran konnte sie sich gar nicht erinnern.

"Nein, nein, das kann nicht sein. Ich habe den Schlüssel an die Spätschicht übergeben und bin nach Haus gegangen. Ich weiß ganz genau, was ich zu Abend gegessen habe und dann habe ich eine Serie angefangen zu schauen und war unglaublich müde. Also bin ich schlafen gegangen. Ich muss schnell eingeschlagen sein." Sie stockte "Vielleicht schlafe ich ja noch. Ja, das muss es sein. Das ist wieder einer dieser verrückten Träume. Du hast mich Muggel genannt, das tat dieser Typ, der aus dem Feuer kam auch. Er hatte rote Augen und neben hin saß eine schwarzhaarige Frau und hat gelacht und dann zielte sie mit einem grünen Laser..."

"Das ist doch nervig.", sagte nun der dritte, der bis dahin stumm geblieben war.

Er richtet eine Holzstab auf sie und rief: "Stupor."

Faith starrte ihn an.

Starrte den Holzstab an, den Lichtschein und das letzte was sie noch sah, war eine blasse Tätowierung am linken Unterarm.

Dann war nur noch Schwärze und sie konnte sich nicht bewegen.
 

***
 

Hermione richtete sich leicht aus dem Stuhl auf.

"Es wurde jemand getötet?", fragte sie mit gerunzelter Stirn.

"Ja. Eine junge Frau, wenn ich mich nicht irre.", nickte Blaise.

"Wie hieß sie." Hermiones Finger krallten sich nun um die Armlehnen.

"Ich weiß nicht." Alicia sah zu Susan, doch die schüttelte den Kopf. "Den Namen konnte man nicht lesen. Das ist bei Muggeln doch schwer."

"Du bist so blass.", bemerkte Mireille und sah Herm prüfend an.

"Meine Cousine arbeite in diesem Museum.", flüsterte sie tonlos.

Die anderen wurden still.

"Es wäre ein großer Zufall, wenn es ausgerechnet sie wäre.", begann Padma.

"Wir können ja nach sehen, wenn du willst.", sagte Ron.

"Nein, schon gut. Es ist bestimmt nicht Faith. Was sollte sie auch nachts im Museum. Sie wird wohl kaum bei der Security sein."

Millicent stützte ihren Kopf in die Hand und spielte nervös mit dem Galeonenpager.

Sie sah zu Harry hinüber, dann zu Adrian.

"Vielleicht sollten wir doch nachsehen.", meinte sie schließlich. "Ich denke Harry und Adrian gehen hin und sehen, ob es noch jemand getroffen hat. Besser wir wissen was los ist, bevor dort das Ministerium auftaucht."

Cathleen stand auf und nickte. "Ist gut. Kommt schon Jungs, gehen wir."

"Davon, dass du mitgehst, war keine Rede.", stand nun Harry auf und sah zu ihr hinüber.

"Warum sollte ich nicht?"

"Weil es gefährlich sein könnte.", mischte sich nun Marcus ein. "Möglicherweise sind die Death Eater noch dort."

"Blödsinn. Ich habe eine Ausbildung um mich gegen diese Typen wehren zu können.", schob sie die Bedenken zur Seite.

"Aber man muss es ja nicht herausfordern.", sagte nun Harry.

Cathleen hielt inne und sah ihn an. "Versteh ich das richtig? Du darfst hin und ich nicht?"

"Mhmmm? Ja.", nickte er.

"Ich gehe mit."

"Tust du nicht."

"Du hast mir gar nichts zu befehlen.", zischte nun Cathleen, sichtlich verärgert.

Einige der anderen verdrehten die Augen.

"Seit ihr euch bald mal einig?", fragte Adrian, der mit verschränkten Armen gegen die Wand gelehnt stand und wartete.

"Ja, ich komme mit.", sagte Cath.

"Nein, tust du nicht.", erwiderte Harry.

Da stand Padma auf und ging zu Adrian. Sie winkte kurz in die Runde und zog ihn dann mit sich fort.

"Wieso weiß Mr Potter immer alles besser?", giftete nun Cathleen.

"Warum muss Ms Flint immer das letzte Wort haben?", gab er genauso böse zurück.

Die anderen schüttelten den Kopf.

Gregory sah auf die Uhr und stand auf.

Ebenso die anderen.

Nach und nach verließen sie den Raum.

Harry und Cathleen blieb und stritten sich weiter. Längst ging es nicht mehr um die Kernfrage, ob Cathleen mit zum Museum mitkam, sondern über Grundprinzipien von Beziehungen.

Das Feuer im Kamin knisterte und Harry sah sich verwundert um.

"Wo sind sie denn alle hin?", fragte er.

"Sind wohl gegangen.", zuckte Cathleen mit den Schultern.

"Seit wann seid ihr zusammen?", fragte da eine eisige Stimme vom Tisch.

Marcus saß noch dort und verfolgte das Gespräch mit zunehmenden Misstrauen.

Da konnte man ihm erzählen was man wollte.

Zwischen den Beiden lief doch was.
 

***
 

Faith spürte wie ihre Beine wegknickten.

Michael sprang auf sie zu und fing sie in seinen Armen auf. Langsam sank er mit ihr auf den Boden.

"Das war ja mal wieder 'ne Glanzleistung, Jason.", giftete Todd und sah seinen jüngeren Bruder an.

"Finite", zischte er und Faith atmete einmal tief durch. Jemand hielt sie fest und das kam ihr verdammt vertraut vor. Es war wie im Traum, als sie aus der Schussbahn des grünen Lasers gezogen wurde. Es war dieselbe Person.

Vorsichtig öffnet sie die Augen und blickte auf.

Michael achtete gar nicht darauf, sondern verfolgte das Gespräch zwischen seinen Brüdern, die sich jetzt erbittert stritten.

"Du kannst sie nicht so einfach verfluchen, Jason."

"Warum nicht? Sie wird doch sowieso sterben, wenn wir wissen was sie weiß.", verteidigte dieser sich und Faith fuhr herum.

Redet sie von ihr?

"Was?", hauchte nun Faith. Ihre Augen waren Schreckens geweitet.

Da erst sah der jüngste der MacNairs zu ihr hinunter und ließ sie blitzschnell los.

Sie rappelte sich auf und strich ihre Kleider glatt.

"Warum wollt ihr mich töten?", fragte sie und sah Jason herausfordernd an.

"Warum erst der Aufwand, mich hier her zu bringen. Ich sollte eigentlich schon im Museum sterben."

Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.

Todd runzelte die Stirn. "Wovon redest du?", fragte er.

"Davon bin ich aufgewacht. Nacht für Nacht habe ich einen Traum, in dem ich sterbe. Getroffen von einem grünen Laser. Es klingt merkwürdig, ich weiß, immerhin sind wir nicht bei 'Star Wars'. Und ein Mann kommt aus dem Feuer und flüstert etwas. Er droht mir, aber ich versteh nicht was er sagt. Es ist wie ein Zischen, aber ..." Sie hielt inne und starrte an Todd vorbei an die Wand.

"Oh mein Gott, Hermione. Dann ist es auch von ihr wahr." Sie richtete den Blick auf Jason und ging zu ihm hinüber. Ohne etwas zusagen, zog sie seine Ärmel hoch und starrte auf das dunkle Mahl. Sie sprang zurück, als Jason hier wütend den Zauberstab unter die Nase hielt.

"Wag es ja nicht mich anzufassen, Muggel.", zischte er.

Sie schlug die Hände vor dem Mund.

"Dann ist es wahr und sie haben Herm etwas angetan."

Jason kniff die Augen zusammen und blinzelte zu Todd. "Weißt du wovon die jetzt schon wieder quasselt? Wer um alles in der Welt ist denn jetzt schon wieder Hermione und warum müssen Frauen mitten im Satz das Thema wechseln? Wer soll denn da noch hinterherkommen? Und warum sagst du nichts?"

"Wovon sprichst du?"

"Wenn das wahr ist." Sie zeigte auf Jason. "Dann ist auch der Traum, in dem Hermione stirbt wahr. Ich habe es gesehen. Sie wird von zwei vermummten Gestalten ermordet. Und ihr Freund..." erneut hielt sie inne und sah auf den Boden, als dachte sie nach. "...wie hieß er denn, kommt auf sie zu, dann bin ich aufgewacht."

Todd hob fragend eine Augenbraue und sah zu Michael, als würde er es verstehen, doch auch dieser zuckte mit den Schultern.

"Es waren auch solche wir ihr. Sie hatten schwarze Umhänge und dieses Zeichen auf den Unterarm." Wieder wies sie anklagend auf Jason, der sie finster ansah.

"Bist du sicher? Wer war dieser Freund?"

"Ich erinnere mich eigentlich nur an seine eisblauen Augen. Herm hat ihn mir vorgestellt, aber ich war so in Gedanken, das ich mich nicht erinnern kann."

Plötzlich ging sie entschlossen zur Tür, doch Jason hielt sie am Arm fest.

"Wo willst du hin?", fragte er.

"Ich muss sie warnen. Haltet mich ruhig für verrückt, aber ich fürchte, dass ich die Zukunft erträume, sonst ergäbe das hier keinen Sinn." Sie sah auf seinen Zauberstab, den er in der anderen Hand hielt.

"Vielleicht bin ich doch verrückt?", murmelte sie.

"Wie heißt diese Hermione weiter?", fragte nun Michael.

"Granger. Sie ist meine Cousine."

Jason ließ überrascht die Hand sinken und stöhnte auf.

"Du kannst dir den Weg sparen. Der Überfall war längst.", sagte Todd.

Faith schloss die Augen. "Und wieder habe ich den Tod gesehen und nichts getan."

"Sie ist nicht tot. Malfoy hat sie noch rechtzeitig gefunden.", sagte nun Michael.

Faith wirbelte zu ihm herum. "Malfoy, richtig. Draco Malfoy. Ihr kennt ihn?"

"Flüchtig.", sagte Todd und schickte sie wieder in die Bewusstlosigkeit.

"Du bringst sie nach Hause, Michael.", ordnete er dann an.

"Wir lassen sie leben?" Jason war über die Wendung des Plans einigermaßen überrascht.

"Willst du dich mit Hermione anlegen? Sie hat für meinen Geschmack ein bisschen zu viele Freunde. Und damit meine ich nicht nur Potter und Weasley. Die haben wir sowieso ständig am Hals. Ich habe keine Lust mich mit Malfoy oder Nott anzulegen."

Jason machte ein frustriertes Gesicht.

Michael verschwand mit der ohnmächtigen Faith.

"Weißt du was ich nicht verstehe?", begann Jason und setzte sich an den Tisch.

Todd sah auf.

"Wieso hilft Malfoy einem Schlammblut?"

"Genau das frage ich mich auch.", nickte Todd. "Ich habe mich mal mit Theodor unterhalten, das ist noch gar nicht so lange her, aber der hat was ganz Merkwürdiges gesagt."

Der andere sah auf.

"Malfoy soll mit seiner Nichte im Tierpark gewesen sein."

"Und?"

"Das Kind ist von seiner Schwester und Sirius. Malfoys Vater weiß nichts davon. Ich frage mich, warum er es ihm nicht erzählt. Das passt nicht zu ihm."

Jason zuckte mit den Schultern. "Das muss doch nichts zu bedeuten haben."

"Und dann zieht er ohne was zu sagen von zu Hause aus. Er hilft einer Muggelgeborenen. Soviel ich weiß macht er bei Black Diamond mit. Hört sich das nach Malfoy an?"

Jason stützte seinen Kopf auf eine Hand.

"Jetzt wo du es sagst, eigentlich nicht."

Da kam Michael wieder.

"Sie schläft und ich habe ihr Gedächtnis gelöscht. Was ist los, ihr schaut so betrübt?", fragte er und setzte sich.

"Was hältst du von dieser Faith?", fragte ihn Todd.

"Ich würde sagen, sie hat die Gabe im Schlaf die Zukunft zu sehen. Muss schrecklich sein, ständig seinen Tod zu träumen."

Todd nickte. "Das erklärt auch, warum wir nachts ständig Schmerzen haben. Immer wenn sie vom dunkeln Lord träumt, ist es als würde er uns rufen."

Jason hob missmutig den Kopf. "Das wäre ja noch ein Grund sie zu töten.", murmelte er.
 

***
 

gelbe nelke
 

Alles hat seine zwei Seiten und selten ist es so wie es scheint.

Du glaubst du kennst ihn?

Wie naiv von dir.

Wie blind Liebe doch machen kann.

Verschaffe dir den Durchblick, bevor es zu spät ist.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Montag, 7. Oktober
 

Lavender kam in den hohen Raum im Keller.

"Habt ihr das gelesen?" Sie warf eine Zeitung auf den Tisch.

Theodor hob ein wenig seinen Kopf.

"So was lese ich nicht.", sagte da Draco neben ihm.

Die Bilder auf der Titelseite waren starr, was nur eins bedeuten konnte. Es war eine Zeitung der Muggel.

Wahrscheinlich sogar die, für die Lavender arbeitete.

"Seite eins.", wies sie Parvati an, die das Papier an sich genommen hatte.

"Black Diamond gestohlen, zwei Tote." Parvati sah auf. "War nicht von einem die Rede?"

"Lies weiter.", forderte Lavender sie auf und setzte sich in ihren Stuhl neben Dean.

"In der vergangenen Nacht gegen zweiundzwanzig Uhr kam es zu einem Einbruch im städtischen Museum. Die Diebe sind offensichtlich über die Hintertreppe in das Gebäude gelangt. Der schwarze Diamant aus dem grünen Salon ist auf noch nicht geklärte Weise verschwunden." Wieder hielt sie inne und sah Lavender an.

"Lies weiter."

Nun riss Terence ihr die Zeitung aus der Hand und las vor.

"Wie die Diebe es geschafft hatten, den kostbare Juwel aus der Vitrine zu entwendet, ohne den Alarm auszulösen, ist noch ungeklärt. Weder das Glas, noch der Sockel weisen irgendwelche Spuren von Gewaltanwendung auf. Auf die Frage, wie sie auf den Verdacht kämen, dass es sich um Raub handelte, sagte ein Sprecher. Vor allem durch das Verschwundensein des Diamanten."

"Das Verschwundensein, des Diamanten? Was ist das denn für ein Formulierung?", fragte nun Zacharias, doch Terence las weiter.

"Den Räubern kam offensichtlich eine Frau der Security in die Quere. Diese wurde tot vor dem Sockel aufgefunden. Auch hier steht die Polizei vor einem Rätsel. Die Todesursache ist noch nicht geklärt, nur, dass der Tod sehr schnell eintrat. Im Nachbarraum wurde eine weitere Leiche gefunden. Auch hier ist keine Ursache des Ablebens zu entdecken."

Terence ließ die Zeitung sinken.

"Hört sich verdammt nach Todesfluch an.", murmelte Vincent.

"Wir haben doch gesagt es waren Leute vom dunklen Rat da.", mischte sich nun Alicia ein.

"Wer eigentlich genau?", fragte Theodor, doch niemand gab eine Antwort.

"Das hast ja du geschrieben, Lavender."

Susan, die sich über Terence Schulter gebeugt hatte, sah verwundert auf.

Lavender nickte.

"Besser ich, als ein Muggel. So kann man das ganze etwas ablenken. Das Ministerium schnüffelte auch herum, aber ich glaube kaum, dass sie etwas finden und wenn, dann sollten wir uns warm anziehen. Mr Malfoy war nicht gerade erbaut zu sehen, dass ich dort arbeite."

"Du hast nichts über die Räuberbande geschrieben, keine Hinweise, gar nichts.", sagte nun Millicent, die den Artikel ausgiebig studiert hatte.

"Nein, wozu auch. Die Polizei steht vor einem absoluten Rätsel. Das ist wie in dieser Serie." Sie wandte sich an Dean. "Wie hieß sie doch gleich?"

"Akte X."

"Genau."

"Warum steht hier nichts über den grünen Diamanten? Ich denke sie waren deshalb dort?", wunderte sich nun Gregory, der sich zu Mill hinüber gebeugt hatte.

"Dort liegt eine Fälschung.", sagte Lavender.

"Woher weißt du das?"

"Ich weiß es."
 

Donnerstag, 10. Oktober
 

Mad Eye Moody trat auf einen Tisch in einer Ecke zu und setzte sich auf einen freien Stuhl gegenüber einer rothaarigen Hexe.

Diese sah erstaunt auf.

"Moody. Was verschaffte mir die Ehre?", fragte Blaise und versuchte möglichst gelassen auszusehen.

Moody musterte sie eingehend.

"Du hast ihn also tatsächlich geheiratet.", stellte er sachlich fest.

"Haben Sie an meine Worten gezweifelt?", entgegnete sie.

"Er ist ein Death Eater, Kindchen, das solltest du nie vergessen."

Blaise lehnte sich zurück und versuchte zu lächeln.

Was wollte dieser Zwerg von ihr?

"Das werde ich schon nicht vergessen."

"Er war damals in deinem Haus, oder?"

Blaise sah ihn einfach nur an, ohne mit der Miene zu zucken.

"Das ist Bestätigung genug. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber eins solltest du wissen. Du scheinst nur die gute Seite an ihm zu kennen. Wenn er denn überhaupt eine hat." Dann stand Moody auf und verließ den Raum.

Blaise sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen nach.

Was sollte das?
 

***
 

Hermione stöhnte auf.

Warum schmerzen ihre Beine wieder?

Sie stand vor dem Spiegel und sah an sich hinunter.

Gerade war sie mit Mireille von der Uni gekommen. Es war erst Mittag.

Sie sah auf die Uhr, die vor ihren Augen zu tanzen begann.

Herm taumelte zum Bett und ließ sich auf der Kante nieder.

Ihr Kopf begann zu dröhnen.

Womit hatte man sie verflucht, dass es jetzt wieder kam?

War es ein Fehler nicht ins St. Mungo zu gehen?

Loreley war sehr wütend auf sie gewesen, als sie eine Behandlung im Krankenhaus abgelehnt hatte.

Wozu auch?

Ihr ging es bereits einen Tag nach dem Überfall wieder blendend.

Jetzt trafen sie die Schmerzen umso mehr.

Sie krümmte sich zusammen und keuchte.

Schweißperlen standen ihr auf der Stirn und die Bilder an den Wänden verschwammen zu einem riesigen durcheinander, als sie nach hinten auf die weiche Matratze kippte.
 

***
 

Marcus stellte sich Harry in den Weg und funkelte ihn böse an.

"Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, bist du verloren, Potter.", drohte er.

Harry zog erstaunt eine Augenbraue hoch.

War Marcus krank?

"Ich weiß nicht was du meinst.", sagte er Schultern zuckend und ging an ihm vorbei.

"Doch, das weißt du ganz genau.", zischte Marcus.

"Lass das.", wies Cathleen ihn zu Recht und stellte sich zwischen Harry und Flint.

Marcus drehte sich um und ging weiter.

"Was ist denn in den gefahren?", fragte da Laureen, die zusammen mit Oliver gerade die Treppe hinunter kamen.

Cath drehte sich zu ihrer Schwester um und musterte sie kurz. Dann sah sie auf die Hand von ihr und grinste.

"Lass das nicht Brüderchen sehen, sonst bist du auch ein Kopf kürzer, Oliver.", grinste sie und zog Harry mit sich fort.

Oliver sah auf seine Hand, deren Finger sich mit Laureens verflochten hatten.

Da ertönte Dracos Stimme vom oberste Stockwerk.

Eine Tür knallte zu.

"Warum kann dieses Weib nie hören?", fluchte er.

Harry und Cathleen sahen sich warnend an und apparierten in die siebente Etage.

Dort blickten sie auf das Bild von Hermione, in dessen Rahmen jetzt auch Draco herumspazierte.

Herm schien ohne Bewusstsein. Schon hob Harry eine Hand und die Tür zu ihrer Wohnung sprang auf.

Im Schlafzimmer, sahen sie, wie Draco Herm gerade aufs Bett schob.

"Was ist passiert?"

"Weiß nicht.", kam die knappe Antwort. "Aber wir bringen sie ins Krankenhaus."
 

***
 

Die Dämmerung brach herein und Blaise sah missmutig hinaus.

Vor ihr stapelten sich noch diverse Akten, doch die konnte sie auch noch am nächsten Tag bearbeiten, beschloss sie und machte sich für den Feierabend fertig.

Sie trat auf die Strasse und sah prüfend zum Himmel.

Es sah nach Regen aus.

Sie fast den Kragen enger und ging nach Hause.

Die Strassen waren menschenleer.

Fast unheimlich, dabei war es noch gar nicht so spät.

Sie bog um eine Ecke und blieb wie angewurzelt stehen.

Am Ende der Gasse standen zwei Gestalten.

Magier, ohne Zweifel.

Blaise verengte die Augen zu Schlitzen. Der eine kam ihr sehr bekannt vor.

War das nicht Antonin?

Besagter verfluchte gerade eine andere Person.

Es war eine Hexe, die sich nun unter Schmerzen krümmte.

Antonin blickte kurz auf und genau in ihre Richtung, doch Blaise schob sich schnell zurück hinter die Mauer. Ihr Herz klopfte bis zum Hals.

Sie hatte schon einmal erlebt, wie er Jemanden verflucht hatte.

Damals bei Fred und George, doch diesmal schien es ihm regelrecht Vergnügen zu breiten.

Hatte Moody Recht?

Kannte sie Antonin so wenig?

Ihren Ehemann?

Sie wagte sich nicht noch einmal hervor, doch die erstickenden schmerzenden Schreie des Opfers stockten ihr den Atem.

Beendet es doch endlich, flehte sie.

Die Zeit schien endlos zu sein.

"Was ist?", zischte nun eine Stimme, von der Blaise glaubte sie schon einmal gehört zu haben.

"Ich hätte schwören können, dass dort gerade noch jemand stand.", sagte Antonin.

"Lass uns gehen. Die sagt nichts mehr.", zischte nun wieder der andere.

Dann war es still.

Blaise drehte langsam den Kopf und sah vorsichtig in die Gasse.

Die beiden Death Eater waren weg, ebenso die Hexe.

Mit klopfenden Herzen ging sie auf die Stelle zu, wo sie eben noch gestanden hatte.

Fassungslos starrte sie auf das Blut, das kaum sichtbar und doch deutlich, für, die die wusste, wo sie suchen mussten, über die Mauer gesprenkelt war.
 

***
 

Moody sah wütend zu Loreley. "Du hast davon gewusst?", schnaubte er.

"Sie fühlte sich gut.", versuchte sie sich zu verteidigen.

"Seit wann dauern Flüche von Death Eatern nur vierundzwanzig Stunden. So was gibt es nicht bei denen. Death Eater sind fies und gemein. Erinnere dich an Rockwood. Der wurde von einem Death Eater regelrecht auseinander genommen und wir wissen bis heute nicht, wer es von ihnen war."

Sein Kopf war rot angelaufen und Draco fürchtet er würde gleich platzen.

"Was glotzt du so, Junge?", giftete Moody ihn an und diese schaute verächtlich weg.

Sirius musste sich ein Lachen verkneifen und Draco warf ihm einen Blick zu und grinste.

"Ein Malfoy.", zischte Moody. "Seit wann hilft ein Malfoy einer Muggelgeborenen?" Er fixierte Draco, der nun wieder ernst wurde. "Spuck's schon aus. Was willst du von Hermione? Das ist doch nur purer Eigennutz, das du hier bist."

Draco sah Mad Eye kalt an.

"Beruhig dich, Moody.", mischte sich nun Sirius ein. "Du vergisst, dass Loreley genauso eine Malfoy ist."

"Aber kein Death Eater."

Draco hob seinen Kopf und sah verächtlich zu dem älteren Zauber.

"Nein, sie ist nur eine Verräterin an ihrer Familie.", sagte er.

Cathleen drehte sich verwundert zu Draco um und Harry runzelte die Stirn.

Haben sie sich doch in Draco getäuscht?
 

***
 

"Wie lange wird Hermione im Krankenhaus bleiben?", fragte Mireille und sah besorgt zu Draco.

"Ein, zwei Wochen. Sie wissen was es für ein Fluch war und das Gegenmittel ist recht einfach zu beschaffen. Avery und Travers waren nicht sehr einfallsreich.", murmelte er.

"Du weißt wer es war?", fragte Theodor.

"Ich habe sie gesehen."

"Und warum hast du Moody nichts davon gesagt?", hackte nun Harry nach.

"Weil ihm das verdammt noch mal nichts angeht. Außerdem würde er mir sowieso nicht glauben. Für ihn bin ich muggelmordener Death Eater. Er sucht nur noch nach den Beweisen."

Draco stapfte in Hermiones Wohnung und kam kurz darauf mit Krummbein auf dem Arm zurück, nur um gleich hinter seiner Tür zu verschwinden.

"Warum um alles in der Welt hat er sich so aufgeregt?", fragte Padma verwundert.

"Das weiß er wahrscheinlich selber nicht."
 

Freitag, 11. Oktober
 

Blaise schlich die Treppe hinunter in das Kaminzimmer. Sie sah sich unsicher um.

Sie hatte Antonin noch nicht gesehen und eigentlich wollte sie es auch gar nicht.

"Warum schleichst du durch das Haus?", fragte da eine Stimme dicht neben ihr und sie schrak zusammen.

"Antonin.", sagte sie

"Wen hast du erwartet?"

"Dich, natürlich." Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn und versuchte möglichst gelassen auszusehen.

Er hielte sie am Arm fest und musterte sie eingehend.

"Ich muss los.", sagte sie schnell und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und verschwand aus der Tür.

Antonin sah ihr nachdenklich nach.

Ihre Lippen waren so kalt gewesen.

Irgendwas stimmt hier nicht und er wollte wissen was es war.

Er sah auf den Kalender und zog die Nase kraus.
 

***
 

Misstrauisch sah Parvati die Frucht in ihrer Hand an. Sie stand vor einem Gemüsestand auf dem Markt.

"Das sind doch keine Kirschen.", sagte sie und sah zu Theodor auf, der eine ganze Tüte, von den Dingern in der Hand hielt.

"Das sind ja auch Pflaumen.", entgegnete er.

"Da sind doch keine Pflaumen. Nie im Leben."

"Dann probier sie doch."

Parvati kostete und hob erstaunt die Augenbrauen "Das sind ja wirklich Pflaumen."

"Sag ich doch."

"Hallo Theodor.", sagte da jemand hinter ihm und dieser drehte sich um.

"Michael? Was machst du denn hier?"

"Ich soll noch schnell für Todd einkaufen. Elender Sklaventreiber und so was nennt sich großer Bruder.", grummelte er und sah sich finster um.

"Was ist das? Kirschen?", fragte er Theodor und sah in die Tüte.

Parvati drehte sich mit einer hab-ich-es-dir-nicht-gesagt-Geste um.

Theodor sah genervt auf, als er zusammenzuckte.

"Was ist?" Parvati blickte besorgt zu ihm.

Doch auch Michael verzog das Gesicht.

"Verflucht, jetzt schläft sie auch schon am Tag.", murmelte er und Theodor hob fragend den Kopf.

"Wovon redest du?"

Michael sah sich kurz um und winkte ihm dann zu folgen.

"Die Schmerzen am Arm, haben einen Grund."

"Ich nehme mal an der Geist des dunklen Lords schwirrt durch die Gegend."

"Nein. Es gibt eine Muggel, die die Zukunft in den Träumen sieht. Wenn sie vom dunklen Lord träumt, merken wir das."

Theodor verzog misstrauisch das Gesicht, das hörte sich ihm nach einer Schauergeschichte an.

"Woher weißt du das?", fragte Parvati nun.

"Habt ihr von dem Raub im Muggelmuseum gehört?"

Parvati musste grinsen. Gehört?

"Todd, Jason und ich waren auch dort und da haben wir sie gesehen. Sie sagte. 'Lord Voldemort wird kommen' da hat Todd sie mitgenommen um herauszufinden, was sie weiß."

"Ihr habt sie nicht getötet?"

"Ging nicht."

"Warum?"

"Kann ich dir nicht sagen."

"Wer weiß noch alles davon?"

"Nur wir und ihr." Theodor nickte.

Das klang so verrückt, dass konnte direkt wahr sein.

Michael griff in die Tüte und betrachtet kritisch eine Frucht.

"Die sehen wirklich aus wie Kirschen."
 

Sonntag, 13. Oktober
 

Der Raum lag im Dunkeln.

Er sah auf und zum Fenster.

Unter seiner Hand fühlte er die kalte Klinke, die er nun losließ.

Sein Herz klopfte laut und dröhnte in seinen Ohren.

Fast fürchtete er sich vor dem was er jetzt sehen würde. Dennoch schritt er weiter ins Zimmer.

Der Wind wehte durch das weit geöffnete Fenster und strich ihm durch die Haare.

Eine Strähne fiel ihm ins Gesicht und er wischte sie weg.

"Tu es nicht.", bat er und seine Augen gewöhnten sich an das Dunkel.

Ein Mädchen drehte sich zu ihm um.

Sie saß auf dem Fensterbrett.

Im gähnend schwarzen Loch zum Nirgendwo.

Immer noch hörte er den Herzschlag.

Er presste sich eine Hand auf die Brust und da fühlte er es.

Es war nicht seins?

Nicht sein Herz pochte so laut?

Gehörte es ihr?

Sie hob nun den Kopf. Die Lider waren gesenkt.

Er streckte eine Hand nach ihrer dunklen Mähne aus.

Doch ehe er sie berühren konnte, ließ sie sich zurück fallen.

Eine unsichtbare Macht zog sie mit sich in die Tiefe.

Kalt und rau fühlte er den Stein unter seinen Fingern, als er zum Fenster stürzte und ihr nach sah. Die Hand war zum Greifen nach ihr ausgestreckt.

Das Pochen wurde lauter und dröhnte nun im ganzen Raum.

Er sah in ihr Gesicht, das versteinert wirkte, bis sie die Augen aufschlug.

Da war es plötzlich still, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Diese Augen.

Er verstand nicht, die passten nicht zu ihr.

Das waren nicht ihre.

Sie gehörten zu...
 

...Draco schrak auf.

Er hatte kalten Schweiß auf der Stirn. Er presste seine Hand vor die Augen und versuchte sich beruhigen.

Er hatte schon lange nicht mehr von ihr geträumt.

Warum jetzt?

Und warum hatte sie ihre Augen?

Nein, nicht nur die Augen.

Vielleicht weil sie verwandt gewesen waren.

Ihre Cousine.

Er sah auf die Uhr.

Es war kurz nach zwei.

Langsam ließ er sich wieder in die Kissen sinken.

Krummbein strich durch das Zimmer und Draco ließ seine Hand über den Bett hängen und strich ihm über das Fell.

Es hatte aufgehört zu schlagen.

Das Herz von ihr stand still, nun schon seit bald fünfzehn Monaten.

Und dennoch nahm es ihn so mit?

Er sah zur Decke.

Schlagartig wurde es ihm klar.

Es war weniger, dass er wieder ihren Tod durchlebt hatte, als viel mehr, dass sie aussah wie Theodors Schwester.

Warum ging ihm das nicht mehr aus dem Kopf?

Draco sprang auf und zog sich an.

Er musste raus an die frische Luft. Krummbein schnurrte und lief leichtfüßig in die Küche. Seine großen grünen Katzenaugen funkelten ihn hungrig an.

"Verfressenes Vieh.", grummelte Draco und stellte ihn seine Schale mit Futter hin. Strich ihm über den Kopf, was der Kater mit einem Schnurren hinnahm bevor er sich auf das Fleisch stürzte.

Die Tür fiel ins Schloss und kurz darauf verschwand das Portrait aus Dracos Rahmen.
 

***
 

Schwester Benedet ging fast lautlos über den Flur und sah in die Zimmer der vierten Etage des St. Mungo Krankenhauses.

Hier lagen nur Opfer von Fluchschäden.

Sie öffnete gerade das letzte Zimmer, von dem sie wusste, dass dort nur eine Patientin drin lag.

Sie hatte viel Aufmerksam auf sich gezogen, als an den ersten Tagen die berühmtesten Aurora sich hier die Klinke in die Hand gegeben hatten.

Als Sirius Black aufgetaucht war, stand die Etage kurz Kopf.

Man hatte sich aber beruhigt, als Alastor Moody hinter ihm erschien.

Sie schob die Tür einen Spalt weit auf und stutze.

Da saß doch noch jemand auf einem Stuhl!

"Entschuldigen Sie.", flüsterte die Schwester. "Die Besuchszeit ist längst vorbei."

Der Besucher drehte sich zu ihr um und Benedet erschrak.

"Mister Malfoy.", flüsterte sie. "Schon gut." Sie schloss wieder die Tür und versuchte sich wieder zu beruhigen.

Es war nicht Lucius Malfoy, dem sie selber schon einmal gegenüber gestanden hatte, damals war es ihr eiskalt den Rücken runter gelaufen.

Das musste sein Sohn sein.

Eine Kollegin hatte erzählt, dass er die Patientin aus dem Zimmer mit hergebracht hatte.
 

***
 

Draco drehte sich wieder zu dem Bett um.

Hermione schlief. Ihr Atme ging ruhig und regelmäßig.

Warum um alles in der Welt war er noch mal hier?

Er konnte sich nicht daran erinnern.

Doch gehen wollte er auch nicht.
 

***
 

Millicent kam lachend in das Haus.

Fast automatisch sah sie die Wand einmal rauf.

Sie fühlte sich irgendwie für alle verantwortlich.

"Und, sind alle im Bett, Mommy?", witzelte Gregory und Vincent lachte.

"Bis auf Hermione", begann Terence, der mit Susan an der Hand hineinkam "Sollte sie es sein." Susan legte den Kopf in den Nacken.

"Wo ist Draco?", fragte Millicent, genau in dem Moment, wo auch Susan den leeren Rahmen entdeckt hatte.

"Keine Ahnung."

Krummbein lief verloren in Dracos Bild umher.
 

***
 

Hermione drehte leicht den Kopf und kniff die Augen zusammen.

Sie gähnte und wollte sich strecken, als sie von Schmerzen zusammen zuckte.

Sie waren längst nicht mehr so schlimm, wie zu Beginn, als sie eingeliefert worden war, doch es reichte.

Sie seufzte und schlug dann die Augen auf.

Ihr erstes Ziel war der Wecker.

Es ist bestimmt noch nicht mal sieben, dachte sie und ihr Blick schweifte einmal durch das Zimmer. Sie lag immer noch allein hier.

Ja, das war sie, bis auf Draco, der auf einem Stuhl gegen eine Wand gelehnt saß.

Moment!

Hermiones Augen wanderten wieder zu ihm zurück.

Warum saß der denn hier, fragte sie sich.

Und warum starrte er sie an?

War er wach oder schlief er mit offenen Augen?

Noch so eine kranke Eigenart von ihm? Er regte sich nicht.

Saß einfach nur da.

"Was machst du hier?", fragte sie schließlich.

"Ich genieße den Sonnenaufgang.", sagte er trocken.

Hermione drehte den Kopf und zuckte leicht vor Schmerzen zusammen.

Die Jalousien waren heruntergezogen.

Das war also gelogen, stellte sie sachlich fest.

"Wie spät ist es? Ich habe Durst.", sagte sie. Wenn er schon mal da war, konnte er auch etwas für sie tun.

Draco stellte seinen Stuhl wieder auf alle vier Beine und stand auf.

"Es ist fast neun.", sagte er und Hermione war erstaunt.

So gegen zwei war sie wach gewesen und dann musste sie richtig fest eingeschlafen sein.

Sie fühlte sich auch besser als sonst. Erholter und ausgeruhter.

Wahrscheinlich ließ die innere Unruhe, das die beiden vom dunklen Rat sie hier finden würden nach.

Moody hatte Recht. Im St. Mungos trieben sich keine Death Eater herum.

Na ja, wenige, korrigierte sie sich und nahm Draco das Glas Wasser ab, das er ihr entgegen hielt.

Sie hatte verdammt gut geschlafen.

Draußen waren Stimmen zu hören.

"Was soll das heißen, Malfoy war nicht da?", hörte sie Ron fragen. "Wo soll er denn sein?"

Die Tür zu ihrem Zimmer schwang auf.

"Hier.", sagte Ginny und starrte auf Draco, der sich umdrehte.
 

***
 

Zwischenfall in der Redaktion:
 

Dementor: *da sei*
 

Sirius: *aus dem Fenster flüchte*
 

Dementor: *Picknicktuch ausbreite*
 

Sirius: *um sein Leben renne*
 

Gloomy: Kannst du ihn noch sehen? *In ferne späh*
 

Chanti: Wo will er denn hin? Wir waren doch noch gar nicht fertig.
 

Blue: *indes auf Bildschirm schiel, zu Saturn* Warum kann denn Hermione nicht hören?
 

Saturn: Weil Draco sonst ja nix zu tun hätte, dann wäre dem armen Jungen ja langweilig.
 

Blue: Sicher?
 

Saturn: Natürlich, zweifelst du etwa an meiner Argumentation?
 

Blue: *denk*
 

Saturn: Na?
 

Blue: Nein?
 

Saturn: *pattpatt* gute Antwort. So und jetzt noch etwas in eigener Sache. Wenn noch jemand möchte, das ich bescheid geben, wenn ein Kapitel fertig ist, müsste der oder die jenige sich melden.
 

Gleda: *meldet sich*
 

Saturn: Du doch nicht, du Depp! Du bekommst es doch sowieso mit.
 

Blue: Jonny? Wo?
 

Saturn: Wovon redest du?
 

Gleda: Das willst du gar nicht wissen. *zieht Blue eine über* Hier ist keine Jonny! Depp!
 

Knacksi: *meldet sich auch*
 

Saturn: Warum willst du dass ich dir ne ENS schicke? Wir sehen uns doch ständig?
 

Knacksi: Ich wollte etwas sagen.
 

Saturn: Na, was denn?
 

Knacksi: Gelungenes Wortspiel, Gleda.
 

Saturn: *Hand vor die Augen schlage* Großer Gott.

Ich brauche Bedenkzeit

Kapitel zwölf
 

Sonntag, 13. Oktober (immer noch)
 

Die Krankenschwester wandte sich verwundert um.

Sie hatte sich beobachtet gefühlt, ja, es war fast, als wollte sie jemand mit einem Blick sezieren, doch sie sah nur eine Hexe mit knallroten Haaren, deren Farbe so unecht aussah, die ihre Lider gesenkt hatte und auf dem Boden schaute.

Sie schüttelte ihre blonde Mähne und setzte wieder ein verführerisches Lächeln auf, als sie sich zu dem Heiler umwandte, der nachdenklich in einem Pergament las.

Da hob er den Kopf und stutzte.

"Entschuldigen Sie mich.", sagte er zu den Kollegen.

Die üppige Blondine zog einen Schmollmund und sah ihm frustriert nach.

"Blaise, was machst du denn hier?", fragte er nun die rothaarige Hexe.

"Hermione wurde gestern Abend eingeliefert."

Antonin sah auf das Pergament in seiner Hand.

"Miss Black?", fragt er.

"Ja. Das solltest du eigentlich wissen. Aber wahrscheinlich hast du mir nicht zu gehört."

Antonin versuchte zu lächeln. Er hob eine Hand und wollte ihre Wange streicheln, doch sie zuckte zurück und er sah sie verwundert an.

"Wie geht es ihr?", fragte sie stattdessen.

"Sie haben ganze Arbeit geleistet und es war sehr dumm von ihr nicht gleich hier zu kommen, aber es wird schon wieder. Sie ist schließlich in den besten Händen.", lächelte er.

"Du behandelst sie?", wunderte sich Blaise.

"Ja. Warum?"

Blaise zuckte mit den Schultern und ging davon. Eigentlich wollte sie Hermione besuchen, doch plötzlich verspürte sie nur noch den Wunsch zu verschwinden.
 

***
 

Die Tür zu Hermiones Krankenzimmer wurde weiter aufgerissen. Harry, Cathleen, Padma, Adrian und schließlich auch Ron kamen hinter Ginny zum Vorschein.

"Guten Morgen.", grinste Adrian und trat ein. "Wir haben dir etwas mitgebracht. Damit dir nicht so langweilig ist."

Von seinem Arm sprang eine rotes Pelzknäul, direkt auf Hermiones Bett.

"Krummbein.", jubelte sie und vergrub ihre Finger in das dichte Fell.

"Ob das erlaubt ist?", zweifelte Padma.

"Wir konnten ihn unmöglich in Malfoys Wohnung lassen.", zuckte Harry mit den Schultern.

"Was macht ihr in meiner Wohnung?", knurrte Draco nun böse und fixierte Harry.

"Was ist das denn?", fragt da eine Stimme von der Tür.

Sie drehten sich alle um und bekamen erst einmal einen Schock.

"Tiere sind im Krankenhaus nicht erlaubt.", sagte Antonin knapp und beförderte das Tier zum Fenster.

Er öffnete die Scheibe und ließ es fallen.

Ginny sprang zum Fenster und sah entsetzt hinterher.

"Nun. Miss Black." Antonin sah Hermione lächelnd über seine Lesebrille an. "Sie hatten also eine unangenehme Begegnung mit Death Eatern." Er schüttelte seufzend den Kopf.

"Unangenehme Flüche, nicht wahr? Aber warum sind sie nicht gleich hergekommen, da hätten sie sich einige Schmerzen ersparte."

Da drehte sich Draco um.

"Das habe ich ihr auch gesagt, aber sie ist stur wie ein Esel.", sagte er.

Antonin nickte nachsichtig. "Das kenne ich." Dann wandte er sich wieder an Herm.

"Keine Sorge, ich bekomme Sie wieder auf die Beine."

"Sie rühren mich nicht an.", sagte sie nun fassungslos, nachdem sie endlich ihre Sprache wieder gefunden hatte. "Sie sind ein Mörder." Anklagend zeigte sie zum Fenster, ohne ihn aus den Augen zu lassen.

Draco, auf den sie zeigte, sah an sich hinunter.

"Krummbein geht es gut.", sagte da Ginny und drehte sich von der Scheibe weg.

"Unter deinem Fenster ist ein Dach."

"Sie sind ein Heiler?", fragte nun Ron.

"Spezialisiert auf Fluchschäden."

"Das ist keine Überraschung.", murmelte Adrian und Padma nickte.

Antonin zeigte keine Reaktion auf die offenen Spitzen. Stattdessen, sah er Hermione nun prüfend an.

"Nun, Miss Black. Es ist natürlich Ihre Entscheidung, ob Sie sich von mir behandeln lassen, allerdings sollten Sie wissen, das es im Moment keinen besseren Heiler für Sie geben wird." Er hielt inne und ließ die Worte wirken, bevor er fortfuhr: "Sie waren bewusstlos und hatten Schmerzen. Ihre Beine und Arme waren geschwollen und die Tinktur hat nur kurz geholfen. Sie fühlten sich Top fit und glaubten, dass es überstanden wäre, aber dann kamen die Schmerzen wieder. Stärker, als vorher. Ihnen wurde schwindelig und der Raum begann sich schnell zu drehen. Richtig?"

Harry verschränkte die Arme. "Die meisten Flüche haben solche Symptome.", sagte er misstrauisch.

Antonin sah weiter zu Hermione. "Als der Fluch Sie traf, hatten Sie da das Gefühl sie würden von innen verbrennen?"

Hermione nickte unsicher.

"Sie bekamen kaum Luft und ihre Lunge presste sich gegen die Brust."

Hermione wurde nun stumm.

"Und Ihre Gedanken setzte aus, als Sie von einem grellblauen Licht geblendet wurden."

"Woher wissen Sie das alles?"

Antonin lächelte nur und schrieb etwas auf das Pergament.

"Sie bekommen etwas gegen die Schmerzen, Miss Black. Ich schau heute Mittag noch einmal rein."

Dann drehte er sich um und ging, ohne irgendjemand noch eines Blickes zu würdigen hinaus.

Ginny fasst sich als erste. "Unfassbar.", murmelte sie. "Dann hatten Fred und George doch Recht."

Cathleen sah auf die Uhr und dann erschrocken auf. "Himmel, schon so spät, tut mir Leid, ich muss los."

Sie winkte kurz in die Runde und war dann auch schon verschwunden.

Auch Padma und Adrian verabschiedeten sich recht bald.

Da wurde die Tür erneut aufgerissen.

"Ich habe sie gefunden.", rief Fred und winkte irgendjemand auf dem Gang zu.

Kurz darauf standen mit ihm auch Alicia, Angelina, Millicent und Gregory im Zimmer.

Sie hielten inne und ließen das sich ihnen bietende Bild kurz wirken.

An der einen Wand, neben dem Fenster, stand Draco, die Arme verschränkt.

Ihm gegenüber Harry, nicht minder finster dreinblickend. Ron saß eher unsicher auf einem Stuhl und Ginny auf der Bettkante bei Hermione.

"Was ist denn hier los?", fragte Fred.

"In diesem ganzen Haus ist keine Vase aufzutreiben.", meckerte da jemand. Vincent trat ohne umschweifen auf Hermione zu und legte einen Blumenstrauß auf den Tisch neben ihr.

"Der ist von uns allen.", sagte er schlicht und machte eine umgreifenden Handbewegung, die sowohl die anderen ein, als auch ausschloss.

"Du bist nur mal wieder zu dämlich zum gucken.", grummelte Draco.

"Wie geht es dir?", fragte nun Alicia und setzte sich auf der anderen Seite des Bettes.

"Ich hoffe ich bekomme bald etwas gegen die Schmerzen."

Da stieß sich Draco von der Wand ab und verließ das Zimmer.

"Was macht der denn hier?", fragte Fred und deutete Richtung Tür.

"Wenn ich das wüsste. Als ich aufgewacht bin, saß er schon da.", zuckte Hermione mit den Schultern.

"Komisch.", wunderte sich Angelina.

Eine Schwester kam herein und reichte Hermione einen Trank. Hinter ihr erschien auch wieder Draco, mit einer Vase.

Er reichte sie Vincent und nahm seinen Platz am Fenster wieder ein.

Angelina sah ihn an, als ihr Blick verwundert inne hielt. "Ist das nicht Krummbein?", fragte sie und deutete auf ein hopsendes Fellknäuel.

"Ja, Adrian hatte ihn mitgebracht und Dolohov hat ihn wieder ausgesperrt.", erwiderte Ginny.

"Dolohov?" Freds Kopf wirbelte zu Hermione.

"Er ist mein behandelnder Heiler.", entschuldigte sie sich.

"Pass bloß auf, das du nicht schlimmer lädiert wieder herauskommst, als du reingekommen bist.", murmelte er düster.

"Fred.", wies Ginny ihn zurecht, als sie sah, das Hermione blass wurde.

"Das würde er nie tun.", sagte nun Gregory.

"Nein, natürlich nicht.", entgegnete Fred düster. "Viel zu offensichtlich."

"Du legst einen Zynismus an den Tag, das ist wirklich überraschend.", sagte nun Millicent.

"Aber recht hat er.", stimmte Harry Fred zu.
 

***
 

krokus
 

Was soll ich sagen? Wie kann ich mit dem Wissen, das mich erbarmungslos überrannt hatte dir noch vertrauen?

Ich würde es gerne, doch ist es nicht schon zu spät dafür?

Was soll ich tun?

Ich brauche Bedenkzeit.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Blaise kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe.

Was sollte sie nur tun? Antonin wurde schon misstrauisch, weil sie ihm aus dem Weg ging. Lange würde er das nicht mehr so einfach hinnehmen.

Sie sah auf und auf eine große Uhr. Es war noch nicht mal zehn.

Blaise steuerte ein nahes Cafe an. Sie musste erstmal nachdenken.

Wie lange noch konnte sie ohne Verdacht zu erregen der Zabinivilla fern bleiben.

Sie musste Antonin ja auch die Informationen von Black Diamond zukommen lassen.

Da lächelte sie.

Sie klopfte den Löffel sacht am Tassenrand ab und sah, wie sich die schwarze Flüssigkeit vom Löffel perlte.

Schwarz.

Black.

Black Diamond.

Was für ein komischer Name. Lavender hatte sie so genannt. Aber passte er nicht?

Sie alle verrieten ihre Familie. Ihre Seelen waren so schwarz wie dieser Stein.

Was für eine Ironie, dass sie den ihn als erstes gestohlen haben.
 

***
 

Ron war mit den Alicia, Fred und Angelina gegangen. Auch die ehemaligen Slytherins waren weg. Draco nahm Krummbein wieder mit.

Nur noch Harry und Ginny standen noch im Raum.

Es klopfte leise.

Hermione wandte sich zur Tür.

"Hallo.", sagte Lisa, die ihren Kopf hereinstreckte.

"Dürfen wir?"

Hermione winkte ihr zu. Hinter ihr erschien Georg mit einer großen Tüte. Dann trat Laureen ein, die etwas genervt war und gleich drauf erkannten sie auch den Grund.

Marcus funkelte Oliver böse an.

"Du hast nicht das Recht mit meiner Schwester auszugehen.", zischte er.

Oliver verdrehte die Augen.

"Können wir das vielleicht auf später verschieben? Wir besuchen jetzt Hermione." Er zeigte auf das Bett, wo Herm sie fragend ansah.

Marcus setzte sein strahlenstetes Lächeln auf.

"Natürlich, entschuldige. Wie geht es dir?"

George reichte ihr die Tüte und sie sah hinein.

"Soll ich platzen?", fragte sie entgeistert, als den Inhalt ausschüttete.

"Mhmmm, Schokofrösche.", leckte sich Ginny die Lippen und nahm einen in die Hand.

"Möchtest du?" Hermione schob ihr einen zweiten zu. Ginny wollte einen schon öffnen, als Marcus ihn ihr jedoch aus der Hand. "Das darfst du nicht.", sagte er bestimmt.

Laureen verzog nun wütend das Gesicht.

"Reicht es nicht, dass du auf deinen eigenen Schwestern herumhackst, musst du das jetzt auch noch bei anderen machen?", fragte sie aufgebracht.

George legte misstrauisch den Kopf schief.

"Sie bekommt Ausschlag, von den Dingern.", verteidigte sich Marcus.

George kniff die Augen zusammen. "Schon, aber normalerweise, kannst du das gar nicht wissen, weil die Pusteln nur auf ihrem Bauch sind.", stellte er sachlich fest.

Marcus sah ihn herausfordernd an. "Willst du mir irgendwas sagen, Weasley?"

"Durch aus nicht, Flint. Ich wollte nur was klar stellen."

"Schön, das hast du ja jetzt."

Marcus nahm Ginny den zweiten Schockfrosch aus der Hand und stopfte ihn wieder in die Schachtel zurück.

Ginny war enttäuscht. Sie wollte gerade abbeißen.

"Fiesling.", grummelte leise. Dann stand sie auf und umarmte Herm.

"Ich komme morgen wieder.", versprach sie und verließ den Raum. "Hier sind mir zu viele Aufpasser." Mit einem finsteren Seitenblick auf Marcus stand sie auf und ging.

George wandte sich zu Flint. "Ich hoffe sehr für deine Gesundheit, das du dich bei ihr entschuldigst." Marcus kniff die Lippen zusammen. Oliver feixte und auch Harry konnte eine schadenfrohes Lachen nur mühsam verkneifen.

Da stand er auf und ging Ginny nach.
 

***
 

Blaise sah die Strasse hinab. Die Fenster spiegelten leicht ihr Gesicht, das so unglaublich deprimiert aus, als sie von ihren Gedanken abgelegt wurde.

Sie sah, wie Ginny aus dem St. Mungo gestürmt kam, dicht gefolgt von Marcus.

Sie runzelte die Stirn und dachte an Antonin.

Marcus hielt Ginny am Arm fest und sie drehte sich zu ihm um. Er sagte etwas zu ihr und sie sah trotzig zum Boden.

Blaise verstand nicht was er sagte, doch Ginny hob dann den Kopf und sagte etwas zu ihm. Er lächelte und zusammen gingen sie die Strasse hinab.

Blaise ließ ihren Blick auf ihre Tasse schweifen. Sollte sie sich auch mit Antonin aussprechen?

Aber wie würde er reagieren, wenn er erfuhr, was sie gesehen hatte. Und welch einen Schock es ihr versetzt hatte?

"Weißt du was, Theodor. Ich mache es selber.", sagte da eine Stimme, vom Eingang.

"Fein.", zischte dieser.

Blaise drückte sich weiter in die Ecke. Sie hatte keine Lust, jetzt von den beiden gesehen zu werden, doch sie hatte Pech.

Parvati hatte sie bereits entdeckt und steuerte auf ihren Tisch zu.

"Hallo, was machst du denn hier?", fragte sie und setzte sich ohne zu fragen.

Blaise verzog innerlich das Gesicht. Sie mochte Parvati, doch manchmal konnte sie eine echte Landplage sein.

Es wunderte sie, wie Theodor es mit ihr aushielt und dabei waren sie nur befreundet, jedenfalls hatten sie das immer behauptet.

"Ich weiß nicht was so falsch an den Geschenk ist?", sagte nun Theodor und nahm offensichtlich das Streitgespräch von eben wieder auf.

"Ich sage dir was falsch daran ist. Hermione liegt mit Schmerzen im Bett. Das letzte was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein Fachbuch über Flüche."

Da musste Blaise grinsen.

"Das stimmt.", pflichtete sie ihr bei. "Ihr Heiler ist Spezialist genug."

Nun sah Parvati sie fragend an. "Wie meinst du das?"

"Es ist Antonin.", sagte sie schlicht und setzte die Tasse an die Lippen.

Der Kaffee war kalt.

Eine Kellnerin kam zu ihnen und Theodor bestellt für eine heiße Schokolade und einen Cappuccino. Beides kam kurz darauf und Parvati vertauschte die Tassen, kurz nachdem die Kellnerin die heiße Schokolade vor ihr abgestellt hatte.

Theodor setzte die Tasse an und zog genüsslich den Duft ein.

Parvati hatte sich nun schon oft über diese Vorliebe lustig gemacht, doch das ließ er sich nicht nehmen.

Blaise hatte das ganze mit Erstaunen verfolgt. Die Bestellung und das Zurechtrücken der Tassen waren so selbstverständlich, dass man nicht glauben mochte, wie oft sie sich stritten.

Sie lehnte sich zurück und musterte die Beiden. Sie waren so verschieden und doch herrschte zwischen ihnen so was wie eine Einigkeit.

Wieder sah sie aus dem Fenster.

Man hatte auch von Antonin und ihr gesagt, dass sie so verschieden waren.

Zu verschieden.

Stimmte das? Und wenn, was machte das aus?

"Ist alles in Ordnung?", fragte nun Theodor und musterte sie.

Blaise versuchte zu lächeln.

"Wie geht es Herm. Hast du sie heute Morgen besucht?"

"Nein, noch nicht, es waren zu viele da und da dachte ich mir, ich gehe heute Abend."

In dem Moment kamen Oliver, Laureen, Lisa und Georg aus dem Krankenhaus.
 

***
 

Draco sah auf die Uhr. Es war fast Mittag.

Er schaute sich auf der Strasse um. Eigentlich könnte er etwas essen.

Aus einem ihm unerfindlichen Grund stand er wieder in Hermiones Zimmer. Sie sah ihn einigermaßen verwirrt an, ebenso wie Harry.

Hinter ihm ging dir Tür auf und Antonin kam wieder hinein spaziert. "Alle die nicht krank sind, verlassen den Raum.", befahl er. "Das gilt auch für dich, Draco. Auch wenn dir die Krankenhausregeln nicht in den Kram passen. Ich würde dich übrigens bitten in Zukunft nicht meine Schwestern mitten in der Nacht zu Tode zu erschrecken. Es herrscht Personalmangel zurzeit."

Er ging, ohne Kommentar an Antonin vorbei hinaus.

Harry folgte ihm und hielt ihn vor der Tür zurück.

"Was meinte er damit?", fragte er.

Draco zuckte mit den Schultern. "Der Mann ist verrückt, er saß fünfzehn Jahre in Azkaban." Dann ging er davon. Wie gesagt, es war Zeit um was zu Essen.
 

***
 

Dolohov stand vor Hermiones Bett und sah sie prüfend an.

"Wie geht es Ihnen, Miss Black? Hat der Trank geholfen?", fragt er.

"Ja. Danke.", sagte sie unsicher.

Was würde jetzt kommen?

Er schlug die Decke zurück und sah sich ihre Arme und Beine an.

"Die Schwellungen gehen zurück, sogar besser ich erwartet habe.", sagte er und schrieb etwas auf ein Pergament.

"Sonst irgendwelche Schmerzen oder Problem?"

"Ich hätte eine Frage.", sagte sie nun.

"Ja?"

"Die beiden Death Eater waren aus dem dunklen Rat."

Antonin zog die Augenbrauen hoch.

"Wer hat ihnen gesagt, dass ich Loreleys Assistentin bin?"

Dolohovs Gesicht war ausdruckslos. "Warum fragen Sie mich das?"

Hermione setzte sich etwas auf. Es war gewagt und vielleicht auch leichtsinnig, dennoch wollte sie es wissen.

"Es kommt eigentlich nur eine Person in Frage, die davon wissen konnte. Sie, Mr Dolohov."

Antonin lachte nun leise auf. Dann legte er das Papier aus der Hand und mit einem Wink verriegelte sich die Tür.

Hermiones Herz klopfte ihr bis zum Hals.
 

***
 

Harry drehte sich verwundert um. Hatte er da gerade gehört, wie das Schloss in der Tür zuschnappte?
 

***
 

Antonin schob sich nun ein Stuhl an das Bett und sah Hermione an.

Sie wurde nervös. Nur allzu deutlich war das Schloss zu hören gewesen, wie es einrastet.

Was hatte er vor?

"Erstaunlich, das sie die Mitglieder des dunklen Rates zu kennen scheinen, Miss Granger.", sagte er.

"Das ist ja kein Geheimnis.", entgegnete sie und versuchte sich zu straffen.

Fieberhaft überlegte sie, wo ihr Zauberstab war, doch sie konnte noch nicht einmal mit Gewissheit sagen, dass er überhaupt im Krankenhaus war.

Jemand rüttelte an der Tür und Antonin stand auf und öffnete.

"Lassen Sie das, Mister Potter.", wies er denjenigen zurecht und schloss sie wieder, ehe Harry in das Zimmer kommen konnte.

"Waren Sie es?", nahm Herm ihre Frage wieder auf.

Antonin ging zum Fenster und blickte hinaus.

Langsam nahm er die Brille ab und steckte sie in seine Tasche.

"War Ihnen schon einmal ein Mensch so wichtig, dass Sie alles für ihn getan hätten, Miss Granger? Ungeachtet, wer dafür herhalten müsste?"

Hermione sah nun verwundert auf, doch Antonin schaute nach wie vor hinaus.

"Meinen Sie Blaise?", fragte sie.

Doch Antonin reagierte darauf nicht.

"Sie wohnen in einem merkwürdigen Haus. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch der dunkle Rat davon weiß. Wie lange, glauben Sie können Sie deren Misstrauen zerstreuen." Nun drehte er sich doch um und seine Augen schienen ihr bedrohlich.

"Der dunkle Rat fragt nicht erst höflich an, wie die Phoenix Order. Wenn sie Verrat aufdecken, dann wird die Ursache ausgelöscht, mit allem drum und dran."

Er kam auf sie zu und setzte sich nun auf die Bettkante.

"Wie kommen Sie darauf, dass wir den dunklen Rat verraten?", fragte Hermione unsicher.

Was wusste er?

"Es scheint das Naheliegendste. Ein Haus, wo Death Eater neben Muggelfreunden wohnen und das auch noch freiwillig, schreit gerade zu nach Verrat."

Hermione kniff die Augen zusammen und konzentrierten sich auf sein Gesicht. Sie wollte jetzt nicht den Blick abwenden. Das wäre fast wie ein Schuldeingeständnis.

Und sie hatte nichts zu gestehen. Gar nichts.

"Sie hatten Glück, dass man nicht mehr aus Ihrem Gedächtnis geholt hatte, als man braucht. Sonst würde es das Haus nicht mehr geben."

Da setzte sich Hermione richtig auf. "Sie haben sie doch auf mich gehetzt.", zischte sie nun. Sie wusste nicht, woher sie den Mut nahm.

"Das ist nicht wahr." Antonin stand auf.

Seine Miene war nun verschlossen und er sah sie kalt an.

"Ich kann nicht sagen, dass es mir Leid tut, dass es Sie erwischt hat, doch werde ich mein bestes tun, damit es Ihnen wieder besser geht."

"Ist das jetzt die Ehre als Heiler?", giftete Hermione. Sie hatte jede Vorsicht vergessen.

Irritiert sah sie zu ihm auf. Lächelte er?

"Nein, nicht die Ehre als Heiler, aber ich würde ein echtes Problem kriegen, wenn ich Ihnen nicht helfen würde. Ich gebe Ihnen einen Rat. Laufen Sie nicht mehr allein nachts in den Strassen von London herum. Keiner von euch sollte das mehr tun."

"Wie meinen Sie das?"

Hermione folgte ihm mit den Augen, als er zur Tür ging und das Schloss zurückschnappen ließ.

Er legte eine Hand auf die Klinke und drehte sich noch einmal um.

"Es sind schon eine Menge Leute wegen weniger als Verrat gestorben", dann fiel die Tür ins Schloss.
 

***
 

Harry drehte sich zu der Tür von Hermiones Zimmer um, als diese aufsprang. Neben ihn standen Lena und Sirius.

Das Mädchen hatte ihre Finger in den Umhang von Harry gekrallt und starrte nun fasziniert auf die Gestalt, die den Raum verließ.

Sirius hob überrascht den Kopf.

Dann kniff er die Augen zusammen, als Antonin sich offensichtlich dazu entschied zu ihnen hinüber zu gehen.

Kaum stand er vor ihnen, als sich auch schon zwei kleine Hände an sein Hosenbein klammerten.

Antonin sah verwundert an sich hinunter und geradewegs in zwei leuchtende eisblaue Augen.

Das erste was ihn in den Sinn kam war, dass das ein Kind der Malfoys sein musste. Er verwarf jedoch den Gedanken, da Sirius die Kleine zu Recht wies.

"Komm zu Daddy, Lena.", sagte er streng, doch das Mädchen blieb unbeeindruckt.

Gegen seinen Willen war Antonin gerührt und er lächelte dem Kind zu, bevor er Sirius vollkommen ignorierend sich an Harry wandte.

"Ich gebe Ihnen den Rat Ihre Freundin mehr zu schonen. Der dauernde Besucht ist nicht besonders gut für die Genesung. Es ist schon erstaunlich, wie groß ihr Freundeskreis ist." Er sah auf und an Harry vorbei. "Und wer alles zu gehört.", setzet er noch nach. Dann löste er die Finger von Lena von seiner Hose und schob sie zu Sirius hinüber.

Kurz sah er ihn an, dann ging er davon.

Sein überraschtes Grinsen konnten sie nicht mehr sehen.
 

***
 

"Bitte sag mir, dass ich mich gerade verguckt habe.", murmelte Loreley, als sie zu Harry und Sirius trat.

"Ich fürchte nicht.", schüttelte dieser den Kopf.

"Aber was tut er hier?"

Harry sah düster auf. "Er ist der behandelnde Heiler von Herm."

Loreley war einen Moment überrascht, dann atmete sie erleichtert auf. "Dann ist sie ja in den besten Händen.", sagte sie zufrieden und spazierte auf das Krankenzimmer zu.

"Nimm es mir nicht übel, Sirius, aber manchmal habe ich das Gefühl, das deine Frau einen kleinen Dachschaden hat.", flüsterte Harry.

Sirius verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.

Da konnte Harry Recht haben.

"Wo sind denn Remus und Moody abgeblieben?", fragte er Loreley, als sie in das Zimmer traten.

"Moody wollte den behandelnden Heiler sprechen. Und Remus versucht ihn jetzt zu beruhigen."

"Wie? Hat er schon erfahren, das es Dolohov ist?"

"Nein, sie sind meinem Bruder über den Weg gelaufen und Moody unterzieht ihm jetzt einem Verhör."

"Armer Draco."

"Was schleicht er auch hier rum?", zuckte Hermione ungerührt mit den Schultern.

Da flog die Tür zu Zimmer auf.

"Stimmt das?", rief Moody und stierte zu Hermione.

"Stimmt was?" Sie hatte keine Ahnung wovon er redete. Welche von den vielen Fragen regte ihn denn auf?

"Dolohov ist dein Heiler?"

Ach die.

"Ja und er ist richtig gut.", nickte Herm.

Hinter Moody erschien nun Remus.

"Ich habe dir ein Buch mitgebracht.", sagte er und ging, um es ihr auf den Nachttisch zu legen.

"Wie geht es dir?" Er sah sie prüfend an.

"Besser. Danke." Sie las den Umschlag des Deckels und legte es dann wieder weg.

"Warum hast du keinen Einspruch erhoben?", hob nun Moody wieder an.

"Warum sollte sie? Einen besseren kann sie gar nicht finden.", mischte sich nun Loreley ein.

"Er ist ein Death Eater.", zischte Moody und sein magisches Auge rollte unheilvoll.

"Gibt es irgendwelche Probleme?", fragte da eine Stimme von der Tür.

"Haben ich Ihnen nicht gerade gesagt, dass Miss Black Ruhe braucht, Mister Potter?"

Harry drehte sich zu ihm um und sah ihn an.

Diesen Gesichtsausdruck kannte er nur zu gut. Genauso sah Snape aus, wenn er wütend war.

Doch Harry kam gar nicht dazu sich zu verteidigen, denn Moody war aufgesprungen und eilte zu Antonin hinüber.

"Ich werde dafür sorgen, dass Sie aus diesem Krankenhaus verschwinden. Leute wie Sie kann man hier nicht gebrauchen."

Antonin sah ihn ungerührt an. Dann zog er seine Brille aus der Tasche und setzte sie auf, nur um dann auf ein Pergament zu sehen.

"Mister Alastor Moody, nehme ich an."

Er sah wieder auf.

"Was ist das?", fragte Moody misstrauisch.

"Die Besucherliste, von Miss Black. Also, Mister Moody. Wenn Sie sich nicht benehmen, lasse ich Sie rauswerfen." Ein schmales Lächeln umspielte nun Antonins Lippen und Moody wurde weiß vor Zorn.

Harry kam nicht umhin zu grinsen.

Ja, genau wie Snape, dachte er.

Dolohov warf einen Blick in die Runde und dann sah er zu Herm.

"Wenn Sie sich nicht wohl oder belästigt fühlen." Sein Blick wanderte wieder zu Moody. "Dann sagen Sie Bescheid, Miss Black. Die Schwester wird sich dann darum kümmern."

Moody baute sich nun vor ihm auf.

"Sie hinterhältiger, niederträchtiger Death Eater.", zischte Moody.

"Das reicht. Raus. Ich verbiete Ihnen den Umgang mit meiner Patientin. Sie regen Sie nur auf.", bestimmt er.

Hermione saß gelassen in ihren Kissen und sah wie auch die anderen interessiert zu den Beiden hinüber.

"Das ist überhaupt nicht wahr. Dolohov."

"Zweifeln Sie an der Aussage eines Heilers?"

Nun stand Remus auf und kam zu ihnen hinüber.

"Vielleicht solltest du wirklich gehen, Moody.", wandte er leise ein und Antonin sah triumphierend auf.

Es hätte Harry nicht gewundert, wenn Dolohov Moody fünfzig Punkte wegen widersetzten eines Lehrers abgezogen hätte.

Es lag wahrscheinlich daran, dass auch Dolohov im dunklen Rat saß, das er ihn ständig an Snape erinnerte.

Vielleicht wurde man so, wenn man Voldemort diente?

Moody ging zähneknirschend.

Dann verschwand auch Antonin.

"Wo ist mein Bruder hin?", fragte nun Loreley Remus und setzte Lena auf den Boden. Jetzt wo Antonin nicht mehr da war, lief Lena zu Harry hinüber.

"Er wollte sich etwas zu essen holen, wenn ich das richtig verstanden habe.", sagte er.

"Essen.", seufzte Hermione und schloss die Augen. "Ich rieche förmlich die Pizza mit extra viel Käse."

Draco stand in der Tür und sah irritiert auf die Pizza in seine Hand.

"Mit Salami und Peperoni und Champignons und..."

"Schon gut ich hol dir auch eine.", sagte er genervt und ging wieder hinaus.

Herm ruckte hoch.

Sie hatte Draco gar nicht kommen hören.
 

***
 

Blaise saß immer noch im Cafe. Zu Parvati und Theodor hatten sich inzwischen auch Dean und Zacharias gesellt.

"Da kommt Moody.", sagte Theodor.

"Er sieht wütend aus." Parvati runzelte die Stirn, als sie angestrengt nach draußen blickte.

"Da ist Draco. Wo will er denn hin?"

"Hatte er eben nicht noch eine große Pizza in der Hand? Wie schnell futtert der denn?" Dean schüttelte den Kopf und sah auch die Uhr.

"Lavender lässt sich aber Zeit.", murmelte er und sah wieder hinaus.

Auch Zacharias war unruhig. "Neville und Seamus sollten längst hier sein. Ich hoffe, dass es nicht einer von beiden noch versaut hat."

"Wie meinst du das?"

"Bei denen explodiert immer alles."

In dem Moment kamen Neville und Seamus herein.

"Wir hätten auch eine Pizza essen sollen.", sagte Neville gerade, als sie sich an den Tisch setzten.

"Auch eine?"

"Malfoy hat sich gerade eine gekauft."

"Noch eine?"

Da schwang die Tür auf und eine atemlose Lavender trat ein.

"Bin zu spät, ich weiß." Entschuldigend sah sie in die Runde.

"War es wenigstens schön?", fragte Theodor und grinste sie an.

"Schön, wie meinst du das?" Lavender sah sich unsicher um. Dean zuckte kaum merklich mit den Schultern.

"Dein Pullover ist links und verkehrt herum.", flüsterte Parvati ihr zu und Lavender sah an sich hinunter.
 

***
 

"Wir sollten gehen.", sagte gerade Loreley, als Draco mit einer Pizza in den Raum kam.

"Hier.", sagte er, als er inne hielt. Die Schachtel, in der seine eben noch gelegen hatte, zeichnete sich durch Leere aus. Hermione sah entschuldigend auf und leckte sich gerade die Finger ab.

"Sie wäre kalt geworden.", sagte sie. Und schloss den Deckel der Schachtel.

"Das hätte ich mir ja denken können.", grummelte Draco.

"Du hättest sie eben nicht hier liegen lassen sollen.", sagte Hermione nun ungerührt, ohne eine Spur von Reue.

Da setzte er sich auf einen freien Stuhl und klappte den Deckel auf.

Schon stand Lena vor ihm und sah ihn aus flehenden, blauen Augen an.

"Was ist, Knirps?", fragte er und versuchte möglichst missgelaunt zu klingen. Er hatte nämlich keine Lust auch diese Pizza Zwangszuteilen.

"Nur ein kleines Stück, bitte, bitte Onkel Draco."

"Lena, wir wollen gehen.", mischte sich nun Sirius mit ein.

Lena sah enttäuscht zu Boden, da reichte Draco ihr ein Stück und das Mädchen war zufrieden.

Die Tür fiel ins Schloss. Es waren alle gegangen. Nur Draco war zurück geblieben.

Hermione drehte sich zu ihm und sah ihn eine Weile beim Essen zu.

Draco hielt inne. "Was ist?", fragte er.

"Warum bist du hier?"

Da klopfte es.

"Hey, Hermione. Wie geht es dir?", rief Zacharias.

"Wir haben dir was mitgebracht. Unsere neueste Erfindung. Fred und Georg haben uns geholfen. Ist gigantisch. Pass auf.", rief nun Seamus aufgeregt und setzte sich auf die Bettkante.

Neville hob eine Schachtel hervor und wollte gerade den Deckel öffnet, als es laut und vernehmlich krachte.

Hermione hatte vor Schreck die Augen geschlossen und blinzelte nun hervor.

"Was war das?", fragte sie und wedelte mit der Hand ein paar Rauchfäden weg.

"Unsere neueste Erfindung.", murmelte Neville.

"Hab ich es nicht gesagt? Ich lass euch nie wieder was beenden. Ihr zerstört immer alles." Zacharias baute sich vor den beiden auf und Dean versuchte ihn zu beruhigen, doch der andere dachte gar nicht daran, als sie Tür auch schon aufflog.

"Was ist denn hier los?", rief eine Schwester von der Tür und hustete.

Mit großen Schritten war sie am Fenster und riss es auf.

"Ich werde Mister Dolohov holen.", drohte sie und die anderen sahen erschrocken auf.

"Warum?", fragte Theodor, als die Schwester verschwunden war.

"Der ist doch nicht etwa hier als Heiler angestellt?"

"Doch ist er.", nickte Neville.

"Ein Death Eater und Mitglied des dunklen Rates?"

"Wenn du noch lauter brüllst Theodor, werde ich dafür sorgen, dass Weihnachten für dich ausfällt.", kam da eine inzwischen Herm bekannte Stimme von der Tür.

"Morgen.", sagte Theodor kleinlaut.

"Also, was ist hier los?", fragte nun Antonin und sah auf das rußbedeckte Bett, das mehrere Brandflecken aufwies. "Habe ich nicht gesagt, dass Miss Black Ruhe braucht?" Er sah sich um, doch Harry war weg. Schon wandte er sich an Draco.

"Dann hast du jetzt dafür zu sorgen.", zeigte er mit dem Finger auf ihn.

Dann schwang er seine Zauberstab und Hermione Bett war wieder sauber und als Zugabe waren auch gleich sämtliche Kleider aller Anwesenden in einem strahlenden Weiß getaucht.

Theodor sah angewidert an sich hinunter.

Dann waren sie auch schon wieder allein.

"Ist ja eklig." Theodor versuchte die Farbe zu ändern, doch schaffte er es nur, dass die ohne hin weißen Kleider noch stärker leuchteten.

"Wir haben übrigens deine Cousine gefunden. Sie ist gesund und munter.", sagte nun Lavender.

"Aber deine Angst war nicht unbegründet. Sie war in der Nacht tatsächlich im Museum. Sie ist wirklich faszinierend. Wusstest du, das sie die Zukunft erträumen kann?", sagte sie und Theodor sah erstaunt auf.

"Woher weißt du das?", fragte er lauernd.

"Ich bin Journalistin.", entgegnete Lavender, doch irgendwas in ihrer Stimme machte ihn stutzig. Die Antwort kam ihm zu schnell.

Hermione richtete sich auf. "Du hast Faith gesehen?", fragte sie.

"Nein, nicht gesehen. Ich..." Lavender brach ab und sah unsicher zu Dean, der sie anschaute.

"Wenn du sie nicht gesehen hat, woher weißt du dann das sie die Zukunft träumt? Faith hat nie jemanden davon erzählt, weil sie selber nicht daran glaubt."

"Aber du?", Parvati drehte sich nun zu Hermione.

"Sie sah den Tod meiner Eltern, bevor es geschah. Genau so wie es passierte, nicht wie man uns erzählte. Ja, ich glaube, dass sie es kann."

"Wenn es solche Beweise gibt, warum ignoriert sie es dann?", fragte nun Neville.

"Sie sah auch den Tod ihrer Familie und seit dem will sie nicht daran glauben, denke ich."

Betroffene Stille trat ein.

Theodor sah nachdenklich aus dem Fenster.

Eine Muggel, die in den Träumen die Zukunft sehen kann. Wo habe er das nur schon mal gehört?

Er sah zu Parvati, die eine Augenbraue hoch zog.

Genau da.

MacNair hatte so was erwähnt.

Aber woher wusste Lavender dann davon?
 

***
 

Blaise hatte nun ihre sechzehn Tasse Kaffee vor sich stehen. Sie seufzte. Inzwischen waren alle aus ihrem Haus bei Hermione gewesen. Eben war eine Gruppe vollkommen weiß gekleideter Magier, die ihr alle vertraut gewesen waren, hinaus gekommen. Sie musste lächeln. Solch einen Zauber hatte sie auch schon mal erlebt.

Damals war Antonin sauer auf sie gewesen und hatte ihr bordeauxfarbenes Seidenkleid in strahlendes Weiß verwandelt.

Der Zauber ließ sich nicht mehr umkehren und so hatte sie ein Kleid im Schrank hängen, das aussah wie ein Hochzeitskleid.

In der Tür waren sie Susan, Terence, Mireille, Ernie, Hannah, Mandy und Terry begegnet und es war offensichtlich, dass die sich über die anderen kaputt gelacht hatten.

Doch auch sie waren inzwischen alle gegangen.

Sie legte die Stirn auf ihre Hand und seufzte.

Als sie sah, dass auch Antonin ging, bezahlte sie und machte sich auf den Weg zum Krankenhaus.

Sie hatte seit um neun Uhr morgens in dem Cafe gesessen und nur darauf gewartet, dass er weg ging.

Acht Stunden.
 

***
 

Es klopfte und Blaise drückte vorsichtig die Klinke hinunter.

Hermione saß erschöpft im Bett.

"Ich hoffe ich störe nicht.", sagte Blaise leise.

"Nein, durchaus nicht. Komm rein." Hermione winkte ihr zu.

Blaise setzte sich und sah die andere freundlich an.

"Du hattest einen anstrengenden Tag, nicht? Ich habe gesehen, wie alle aus dem Haus dich besucht hatte. Und einige der Phoenix Order auch."

"Hast du das Haus die ganze Zeit beobachtet?", fragte Hermione lächelnd.

"Ja, das habe ich tatsächlich.", murmelte die andere und sah zu ihren Fußspitzen.

"Warum?"

"Ich wollte jemanden aus dem Weg gehen."

"Antonin?", fragte Hermione und sah dies andere aufmerksam an.

Blaise lächelte wehmütig.

"Darf ich fragen warum?"

Blaise machte eine wegwerfende Handbewegung und sah aus dem Fenster.

Sie sagte nichts und Hermione wartete. Es war zur Abwechslung mal ganz angenehm, wenn man nicht im Mittelpunkt des Interesses stand.

"Moody hat gesagt, dass ich ihn nicht kenne. Ich habe ihn für verrückt erklärt, aber dann stellte sich heraus, das wirklich so ist."

Hermione runzelte die Stirn.

"Ich etwas gesehen, das mir Angst macht."

Hermione nickte stumm.

"Du glaubst gar nicht wie grausam er sein kann. Das hatte ich nicht für möglich gehalten. Wie naiv von mir." Nun blinzelte Blaise und Hermion dachte sie würde gleich in Tränen ausbrechen, doch das konnte auch eine Täuschung sein, denn das Zimmer lag inzwischen im Halbdunklen da.

"Wie soll ich ihm jetzt noch vertrauen?"

Hermione seufzte und sah auf.

"Ich versteh dich schon. Ich weiß nicht was vorgefallen ist, aber du kannst sicher sein, das er alles tun wird, um dich zu beschützen."

"Wie kannst du das wissen?"

"Er hat es mir gesagt. Deshalb liege jetzt ich, nicht du oder jemand anders hier."

"Das hört sich an, als würdest du geopfert."

"Das hört sich nicht nur so an, so ist es auch.", nickte Hermione.

Blaise lächelte bitter auf. "Das bestätigt doch nur, das was ich gesagt habe."

"Nein. Das bestätigt, dass du ihm weiter vertrauen kannst. Und das wir weiter machen müssen. Er ist ein wirklich guter Heiler."

Blaise atmete schwer aus. "Und was soll ich tun?"

"Möchtest du zu ihm zurück?", fragte Herm.

Blaise sah auf.

"Siehst du eine Zukunft?"

Blaise lächelte.

"Rede mit ihm. Es wird sich alles aufklären, du wirst sehen."

Dann trat wieder Stille ein.

Die Tür wurde leise aufgeschoben und eine Schwester sah hinein.

"Entschuldigen Sie aber die Besuchszeit ist vorbei.", sagte diese leise und Blaise stand auf.

Sie lächelte Hermione zu.

"Ich danke dir."
 

***
 

Blaise verließ das Haus und seufzte, als sie Schritte hinter sich hört.

"Du gehst mir aus dem Weg.", stellte jemand sachlich fest.

"Ich dachte du wärst schon weg, Antonin."

"Ich wollte dich sehen. Schon schlimm, dass ich das nur kann, wenn ich dir auflauere."

Blaise drehte sich zu ihm.

"Was willst du, ich habe wenig Zeit."

"Warum muss ich um meine Frau zu sehen einen Termin machen?"

"Das ist doch Quatsch, ich habe nur in letzter Zeit viel zu tun."

"Du kommst auch nicht mehr nach Hause, außer um irgendwas zu holen."

Antonin zog sie nun in eine Seitengasse und sah sie eindringlich an.

"Was ist los, Blaise?"

"Ich habe wirklich keine Zeit." Sie beugte sich zu ihm hoch und küsste ihn flüchtig, dann disapparierte sie.
 

***
 

Mireille sah sich in dem hohen Kellerraum um, es waren alle da, bis auf Hermione natürlich, aber, zu ihrer Verwunderung, auch Cathleen.

"Zu Halloween, werden wir zusammen Abend essen.", sagte sie und sah sich in der Runde um.

"Eine Party?", fragte Mireille und ihre Augen leuchten auf.

"So in etwa. Ab jetzt treffen wir uns dann einmal im Monat und essen zusammen."

"Ist gut, Mommy.", rief Zacharias.

"Da muss dein Vater aber stolz auf dich sein, Gregory. So viele Enkelkinder.", grinste nun Theodor.

Braune Augen funkelten die beiden Störenfriede an.

"Ihr könnt froh sein, das ich meine 'Kinder' so gerne habe.", zischte er und die anderen lachten.
 

***
 

Im St. Mungo herrschte nächtliche Stille.

Leise quietschten die Sohlen von Schwester Benedet auf dem Boden, als sie ihrer nächtlichen Kontrolle nachging.

In den Zimmern war es ruhig und sie musste lächeln, als sie an die Wort ihrer Kollegin der Tagesschiechte dachte.

Demnach sollte am Tag ganz schön was los gewesen sein. Im Zimmer von Miss Black hatten sich die Besucher die Klinke in die Hand gegeben und der unerlaubte Kater war da wahrscheinlich noch harmloser gewesen, als die Explosion.

Benedet war erstaunt zu hören, dass Antonin Dolohov sogar einen Besucher rausgeworfen hatte.

Sie hatte Dolohov noch nie ausflippen sehen. Sie hielt ihn für den ausgeglichensten Heiler des ganzen Krankenhauses.

Es hieß, dass er eine ganze junge Frau hatte.

Sie öffnet die letzte Tür zu Hermiones Zimmer.

Das Zimmer lag im Dunkeln.

Es war alles wie es sein musste.

Die Schwarzverhüllte Gestallt hinter der Tür sah sie nicht. Ihre Hände waren in schwarzem Seidenhandschuh gehüllt und die Finger legten sich nun sacht um das Bettgestell.

Die Schritte entfernten sich wieder hinter der Tür und die Person kam um das Bett herum, wo Hermione still und fest schlief.

"Widerliches Schlammblut.", zischte eine helle Stimme fast tonlos.

Niemand sah, wie sie gekommen war und niemand sah, wie sie wieder ging.
 

***
 

Harry lief unruhig in der Wohnung auf und ab.

Er war bei den Flintschwestern, obgleich nur Laureen da war.

"Du machst mich ganz nervös.", sagte sie nun und wippte unruhig mit dem Fuß.

"Ich mach mich selber ganz nervös." Zum Millionsten Mal sah er nun auf die Uhr.

"Sie sollte längst wieder das sein.", sagte er.

"Und wenn wir sie suchen gehen?"

Harry blieb stehen und sah nachdenklich aus dem Fenster. "Ich geh noch mal ins Hauptquartier."

Er griff nach Cathleens Besen und war auch schon aus der Balkontür davon.
 

***
 

Im Schatten eines Hauses stand Cathleen, den Zauberstab bereithaltend.

Sie presste sich gegen die Mauer.

Zwei Meter um die Ecke stand Duane Avery, was an sich nicht so schlimm, war, mit dem wäre sie fertig geworden.

Viel wichtiger jedoch schien, dass er sich mit jemand traf.

Es war eine helle Stimme, die ihm etwas sagte, jedoch so leise, dass sie kaum etwas verstand.

Undeutlich hörte sie, wie Avery nach Dolohov fragte, jedenfalls meinte Cathleen den Namen herauszuhören.

Sie beugte leicht den Kopf und sah um die Ecke.

Ein Fehler, wie sich heraus stellte, denn in dem Moment schaute die eine Person genau in ihre Richtung.

Sie lehnte sich wieder zurück, doch der Fluch streifte ihre Wange.

Ein langer roter Riss zeichnete sich nun in ihre helle Haut.

Sie tastete hinter sich, doch da war nur eine solide Wand, die sich nicht öffnen ließ.

Auch als sie den Kopf drehte, fand sie keine Möglichkeit sich weg zu schleichen.

Cathleen hörte Schritte, die nun in ihre Richtung kamen.

Blieb nur noch disapparieren.

Sie machte sich gerade bereit dazu, als sie von hinten gepackt und weg gezogen wurde.

Sie stolperte und jemand presste sie gegen die Wand und hielt ihr den Mund zu.

Zwei schwarze Augen sahen sie eindringlich an still zu sein.

Cathleen konnte nicht den Kopf drehten, aus den Augenwinkeln sah sie zwischen den Ritzten einer Tür, wie Avery und eine junge Frau vorbei schlichen.

Doch sie sahen sie nicht.

"Wer war das?", flüsterte nun die Hexe.

"Ich weiß es nicht.", gab Duane zurück.

"Egal.", winkte die Hexe ab. Cathleen sah deren schwarzen Seidenhandschuhe im Mondlicht glänzen. Die Hexe nickte Avery zu und disapparierte. Dieser blickte noch einmal in alle Richtungen und sein Blick blieb auf Cathleen haften, doch er schien sie nicht zu sehen, denn auch er disapparierte.

Langsam löste sich die Hand von ihrem Mund.

"Natürlich Avery.", zischte nun die Hexe, die ihr gegenüberstand.

Lange Schwarze Haare waren zu einem festen Zopf gebunden.

Cathleen musterte sie. Sie musste Asiatin sein.

"Wo sind wir hier?" Cathleen trat einen Schritt in die Gasse hinein und stutzte. Sie stand wieder vor einer soliden Wand. Sie streckte die Finger aus und tastete kalten Stein. Da kam die Fremde ebenfalls hervor. Mitten aus der Mauer so schien es.

Sie schwang kurz den Zauberstab und vor ihr erschien eine Holzwurmzernagte Tür mit den Ritzten zwischen den Brettern, durch die Cathleen gerade noch geschaut hat.

"Nette Illusion, nicht?", grinste die Hexe und streckte ihren Hand aus.

"Auf wieder sehen. Pass das nächste Mal besser auf dich auf, Cathleen Flint." Dann war auch sie verschwunden.

Cathleen starrte auf den Fleck, wo sie sehen noch gestanden hatte.

"Woher weiß sie meine Namen?", wunderte sie sich, als sie ein Fluch in den Rücken traf und sie nach vorne umkippte.

Eine Gestalt mit schwarzen Seidenhandschuhen trat auf die leblose Hexe zu.

"Habe ich es doch gewusst.", murmelte sie. Gerade, wollte sie einen neuen Fluch auf ihr Opfer losschicken, als sie sich erschrocken umdrehte und disapparierte.
 

***
 

Harry verzog verärgert das Gesicht. "Natürlich ist sie nicht zu Hause, sonst würde ich ja nicht hier sein um nach ihr zu suchen.", meckerte er und Sirius legte ihm beruhigend die Hand auf dessen Schulter.

"Ihr wird schon nichts passiert sein.", warf Tonks wenig überzeugt ein.

"Vermutlich genauso wenig wie Herm."

Da wurde die Tür aufgerissen und Molly stürzte in den Raum.

"Severus kam gerade, mit Cathleen, sie ist ganz durcheinander. Scheint, als habe sie ein Gedächtnisfluch getroffen, aber einer von den illegalen."

Harry und Sirius rannten in den Nachbarraum, wo Moody sich über Cathleen beugte, die auf einem Sessel saß.

"Wo hast du sie gefunden?"

"Drei Seitengassen weiter.", sagte Severus.

"Was ist passiert?" Harry sah zu Cathleen hinunter.

"Ich weiß es nicht.", schüttelte sie den Kopf.
 

***
 

Wieder in der Redaktion:
 

Blue: Sehe ich das jetzt richtig? Sie sind alle weg?! Keiner mehr da, vom dunkeln Rat?
 

Saturn: Scheint wohl so.
 

Gloomy: *fg* Ich weiß wo wir noch welche von ihnen finden.
 

Knacksi: Wo?
 

Gloomy: Was krieg ich dafür?
 

Chanti: *Gloomy den Kragen zu dreh* Dein Leben.
 

Gloomy: *röchel* Friedhof...Stadtrand.
 

Chanti: Geht doch.
 

Knacksi: *holt Stadtplan raus* Wo wollen wir langgehen?
 

Gleda: *denk* Weiß nicht? Vielleicht hier und dann hier und dann da und dann...
 

Saturn: Schnauze, ich muss denken!
 

Gleda: Immer die gleiche Wahnvorstellung.
 

Saturn: Du spielst mit deinem Leben.
 

Blue: Darf ich mitspielen?
 

Knacksi: Ich auch, ich auch.
 

Blue: Nichts für kleine Knacksis. *prügeln sich*
 

Chanti: Wo sind wir hier reingeraten?
 

Gloomy: *auf Chanti zeig* Alles deine Schuld. *prügeln sich*
 

Saturn: *kopfschüttel* Was für eine Idylle.
 

Gleda: Etwas fehlt *denk* Ach ja. *Haut Saturn eine runter, prügeln sich*
 

...Soviel zum Friedhofausflug

Du verbirgst etwas vor mir

Kapitel dreizehn
 

Donnerstag, 17. Oktober
 

Lucius kam zur Tür herein und sah sich in seinem Haus um. Hier irgendwo musste seine Frau sein und eben diese suchte er jetzt.

Er ging durch die Zimmer der ersten Etage und fand sie an seinem Schreibtisch sitzend und schreiben.

"Was machst du da?", fragte er ungehalten.

Narzissa sah erschrocken auf "Du bist schon zurück?", fragte sie unsicher.

"Scheint so." Er ging auf sie zu und beugte sich über ihre Schulter.

Seine Laune sank noch mehr, als er bemerkte, wie Narzissa die Blätter zusammen schob und so das Geschriebene vor ihm verbarg.

Dann stand sie hastig auf und ging um den Tisch herum.

Lucius ließ sich in seinen Sessel fallen und stützte den Arm auf der Lehne auf, den Kopf leicht in seine Hand gelegt.

Narzissa war schon fast draußen, als er sie zurück hielt.

"Wo wohnt mein Sohn?", fragte er schlicht und Narzissa erstarrte. Dann drehte sie sich mit einem Lächeln um.

"Wie kommst du darauf, dass ich das weiß?", fragte sie.

"Weil du nicht eher Ruhe geben würdest, als bis du es weißt. Also, wo wohnt er? Ich muss mit ihm sprechen."

Narzissa kniff die Lippen zusammen und atmete tief durch.

Ihre Augen fixierten sich. Beide warteten auf eine Reaktion des anderen.

"Ich habe nur wenig Geduld, also sag es schon.", verlangte Lucius schließlich und Narzissa riss trotzig ein Stück Pergament ab.

Mit fahrigen Fingern schrieb sie eine Adresse darauf und schob es zu ihm hin. "Er arbeitet bis fünf."
 

***
 

Lavender suchte gut gelaunt nach ihrem Schlüssel und summte leise vor sich hin.

Die Tür sprang auf, noch ehe sie die Hand ausgestreckt hatte.

Dean sah sie entschuldigend an und zog sie hinein.

"Was ist denn los?", fragte sie verwundert.

"Entschuldige.", entgegnete er und schob sie in den Nachbarraum.

Dort saßen Theodor und Millicent.

"Was gibt es denn?", fragte Lavender und hatte das ungute Gefühl, das sie es gar nicht wissen wollte.

"Wie geht es Todd?", fragte Theodor und sie erstarrte.

"Wie meinst du das?" Lauernd blickte sie zwischen Mill und ihm hin und her.

Da kam Gregory in einer Tasse rührend aus der Küche. "Du kommst doch sicher gerade von ihm.", sagte er und setzte die Tasse an die Lippen, während er sie über den Rand hinweg ansah.

"Woher wisst ihr das?" Lavender musste sich nun setzte.

"Im Krankenhaus hast du etwas von Faith erzählt, dass nur die MacNairs wissen."

Jemand räusperte sich. Lavender drehte sich um. Hinter ihr stand Parvati, die gerade aus dem Bad kam.

"Okay, die MacNairs und wir. Niemand außer uns weiß, das die Muggel eine Traumseherin ist."

Lavender seufzte und sah zu Millicent. "Ihr werdet es doch nicht verraten?", bat sie.

"Auf welcher Seite stehst du?", fragte Mill.

"Auf unsere natürlich. Todd weiß von den Plänen. Er hat mich auch gewarnt, das man Hermione angreifen wird."

Theodor sah zu Millicent und nickte.

"Ich habe dir doch gesagt, die MacNairs sind in Ordnung. Dass Draco sie nicht leiden kann, hat andere Ursachen. Aber das beruht auch auf Gegenseitigkeit."

Millicent stand auf. "Na fein. Todd war auf Durmstrang, nicht?", fragte sie und Lavender nickte.

"Gut. Sag ihm, er soll sich für die Nacht vom sechsten zum siebenten November nichts vornehmen. Du und Dean werdet dort hinreisen."

Lavender nickte.

"Und das bleibt unter uns.", sagte nun Theodor. "Je weniger davon wissen, umso besser, aber pass in Zukunft auf, was du sagst. Das der dunkle Rat den grünen Diamanten geholt hat, ist doch sicher auch von Todd, oder? Leichtsinnig von ihnen diese Faith leben zu lassen."

"Sie haben ihr das Gedächtnis gelöscht.", erwiderte Lavender.

Theodor schüttelte den Kopf. "Sehr einfallsreich bei einer Hellseherin"
 

Freitag, 18. Oktober
 

Hermione dämmerte vor sich hin. Ihr war langweilig. Niemand kam sie besuchen. Wie auch, sie mussten alle arbeiten.

Sie hätte sonst was gegeben für einen Besuch.

Da öffnete sich die Tür. Erfreut sah sie auf und sofort entglitten ihr sämtliche Gesichtszüge.

Im Raum stand eine Malfoy.

Narzissa Malfoy.

Hermiones Gedanken rasten. Was machte sie hier?

Narzissa setzt ein dünnes und falsches Lächeln auf.

"Guten Morgen, Miss Black." Ihre Augen funkelten. "Der Name passt nicht zu Ihnen."

"Ich finde er steht mir ausgezeichnet.", gab Hermione kalt zurück.

"Schwarz wie die Seele?" Narzissa kam zu ihrem Bett und blieb davor stehen. Sie blickte auf sie hinunter. "Ja, da haben Sie Recht."

"Warum sind Sie hier, Mrs Malfoy?" Hermione Finger krallten sich in die Decke.

"Ich möchte, dass sie sich von meinem Sohn fern halten." Hermione öffnet kurz den Mund und schloss ihn wieder.

"Wie meinen Sie das?", fragte sie.

"Tun Sie doch nicht so naiv.", zischte Narzissa.

Wieso naiv tun, fragte sich Herm. Sie wusste wirklich nicht wovon die ältere da sprach.

Sie verstand es nicht.

Hatte sie irgendwas nicht mitbekommen?

Narzissa funkelte sie böse an. "Ich werde nicht zu lassen, dass ein Schlammblut wie Sie meinen Sohn in die Tiefe reißt."

Nun wurde Hermione sauer. Sie richtete sich auf und funkelte genauso böse zurück.

"Ich weiß nicht, was Sie sich in Ihren Gehirnwindungen zu Recht gelegt haben, aber ich wüsste nicht, was ich mit Ihren Sohn zu schaffen hätte, außer das wir Nachbarn sind und das habe ich mir beim Merlin nicht aus gesucht. Wenn Sie also die Güte hätten mich mit Draco in Ruhe zu lassen, ich habe keine Lust mit ständig irgendwelche Warnung an zu hören, die auf Gründe beruhen, die nicht nur völlig aus der Luft gegriffen sind sondern auch jeglicher Grundlage entbehren. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ein Death Eater und insbesondere ein Kind vom dunklen Rat keine Beziehung, denn auf so was wollen Sie doch hinaus, mit einer Muggelgeborenen, beginnen kann. Ich kann Ihnen versichern, das so etwas nicht war, ist und auch mit Sicherheit nie sein wird." Hermione atmete tief durch und blickte Narzissa direkt in die Augen.

Diese schien beeindruckt. Sie nickte knapp.

"Ich hoffe das stimmt, auch wenn mir das kleine Wort 'nie' sehr stört. Das ist meist der Anfang vom Ende."

"Und wenn schon." Hermione warf hitzig die Locken zurück. "Sowohl Draco als auch ich können auf uns alleine aufpassen. Lassen Sie ihn in Ruhe."

Narzissa drehte sich um und ging hinaus.

Herm sank in die Kissen zurück und massierte sich die Schläfen. Das war zu viel.

Nicht sie gehörte in ein Krankenhaus, sondern diese Hexe und zwar in ein geschlossenes.

Jawohl.
 

Samstag, 19. Oktober
 

Es war Nacht. Die letzten Besucher waren längst gegangen.

Dunkel schmiegte sich der Samt um ihren Körper. Sie atmete ruhig und blickte zum Bett hinüber.

Dort lag sie. Der Grund für ihren Hass.

Hermione Granger, oder Black, wie sie sich jetzt nannte.

Was für eine Farce. Als wenn irgendjemand noch darauf hereinfallen würde.

Der dunkle Rat wusste doch längst, wer sie war. Erst recht, weil Dolohov ihr Heiler war.

Sie würde sie so gerne jetzt schon beseitigen.

Aber sie durfte nicht. Noch nicht.

Sie hatte noch keinen ausreichenden Grund. Aber sie würde ihn haben, wenn sie abwartete.

Ihre Augen sprühten. Der Raum lag im Dunkeln.

Ruckartig wandte sie den Kopf. Da draußen war jemand.

Sie strich mit der Hand, die in schwarzer Seide gehüllt war, über die Decke des Bettes und huschte dann zur Tür.

Sie lauschte. Die Schritte entfernten sich.

Wieder lächelte sie kalt und berechnend. Ein letzter Blick auf das schlafende Gesicht, dann schlüpfte sie durch die Tür.

Hermione schlug die Augen auf. Ihr Herz raste.
 

***
 

Antonin ging den Gang entlang. Kurz war er vor der Tür von Hermione stehen geblieben. Er hatte das Gefühl er sollte rein gehen, doch schließlich ließ er es.

Dennoch. Es war als würde sich etwas hinter seinem Rücken bewegen. Ruckartig wandte er den Kopf und sah den langen Flur entlang. Am Ende verschwand gerade ein schwarzer Umhang um die Ecke.

Antonin eilte zu Hermiones Zimmer zurück und riss die Tür auf.

Er sah in zwei braune, ängstlich geweitete Augen.

"Wer war das?", fragte er die junge Hexe.

"Ich weiß nicht."

Antonin machte Licht und sah sich im Raum um. Doch er fand nichts, was nicht auch da sein sollte. "Morgen werden Sie entlassen.", sagte er knapp und schloss wieder die Tür.

Auf dem Gang beauftragte er einen der Pfleger ein Auge auf das Zimmer zu haben.
 

***
 

kapuzinerkresse
 

Du verbirgst etwas vor mir.

Es macht mich krank, dass du nicht offen zu mir bist.

Warum?

Was brachte das Misstrauen zu mir zum wachsen.

Welch dunkles Geheimnis umgibt dich?

Ich werde es lüften, egal wie sehr du es auch versuchst es vor mir zu verstecken. Irgendwann musst du einen Fehler machen.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Montag, 21. Oktober
 

Lucius Malfoy schloss die Tür von seinem Haus, als er stutzte. Misstrauisch zog er den Zauberstab und ging in Richtung Kaminzimmer, wo ein behagliches Feuer prasselte. Narzissa war nicht zu Hause, das wusste er, aber wer saß dann in seinem Sessel?

Er schob mit einer Hand die Tür auf, als er schon eine ihm vertraute Stimme vernahm.

"Setz dich, Lucius, wir haben zu reden."

Istave drehte sich zu ihm um und sah ihn aus seinen hellen violetten Augen an.

Die Fingerspitzen berührten sich leicht und er saß mit hoch erhobenem Kopf im Sessel.

Lucius setzte sich und wartete.

Was konnte es sein, das Istave ihn hier aufsuchte? Normalerweise schickte er Eulen, wenn er was wollte. Hatte er einen Fehler gemacht?

Istave begann zu erzählen und Lucius traute seinen Ohren kaum. Das konnte nicht der Ernst von dem alten Mann sein. War er jetzt senil?

Istave hatte geendet und wartete nun auf einen Reaktion von seinem Gegenüber.

Lucius wollte schon etwas sagen, als er hinter sich eine Bewegung wahrnahm. Er wandte sich erschrocken um.

Im Schatten hatte Rodolphus gestanden.

"Bevor du irgendetwas sagst, bedenke die Konsequenzen. Es ist nicht so, dass wir dich zwingen wollen. Wir gehen davon aus, dass du dich uns anschließt, sonst hätten Bellatrix und ich nicht zugestimmt, dass Vater dich eingeweiht."

Lucius nickte langsam. "Es ist nicht, das ich mich gegen euch stellen will, denn das was ihr vorhabt ist durchaus auch in meinem Interesse." Er hielt inne "Aber."

Istave hob eine Augenbraue, doch Lucius fuhr unbeirrt fort. "Kann es gelingen?"

"Das muss es. Das wird es.", sagte Bellatrix nun, über deren Anwesenheit sich Lucius inzwischen nicht mehr wunderte.
 

Mittwoch, 23. Oktober
 

Missmutig sah Lucius Malfoy auf die Namensschilder vom Feldweg 7.

Er kannte sie alle. Nur H. Black und Mireille waren ihm unbekannt und irgendwie hatte er das Gefühl, das er die auch gar nicht kennen wollte.

Die Tür wurde aufgestoßen und ein entsetztes Gesicht starrte ihn an.

Vincent Crabbe schluckte. "Guten Tag, Mister Malfoy.", sagte er und presste einen kleinen Koffer an sich.

"Mister Crabbe.", nickte Lucius und schob sich an den anderen vorbei. Vincent wollte ihn aufhalten, doch dann piepte es betäubend an seinem Handgelenk.

Er war schon spät dran.

Was sollte er machen? In diesem Haus hatte nur ein Malfoy zutritt und der war bedeutend jünger, als dieser hier.

Noch ehe er etwas tun konnte, schritt Lucius auch schon die Stufen hoch.

Vincent sah wie Terence und Susan aus ihren Wohnungen kamen. Misstrauisch sahen sie Lucius nach, der weiter die Treppe hoch stieg.

Erneut piepte Vincents Uhr und er lief endgültig los.

Wenn die Geheimniswahrer vom Haus nichts tun konnten, dann konnte das sowieso keiner. Und dafür waren Terence und Susan schließlich da.

Er hatte es eilig. Der Termin wartete.

Lucius sah mit zunehmenden Unbehagen auf die Bilder.

In der zweiten Etage, hat ihn das Portrait von Harry grimmig angesehen.

Die der Weasleys waren genauso finster. Nur das von Ginny schien eher überrascht. Neben ihr war ein unbekanntes Mädchen, deren Augen ihn leicht irritierten. Diesem kalten, misstrauischen Blick war er schon einmal begegnete. Er wusste nur nicht wo.

Ein Blick auf das Namensschild verriet ihm, das es sich hier um diese Mireille handeln musste.

Lucius sah sich jedes einzelne an.

Da waren auch Bilder von Theodor und Gregory, der zusammen mit einem Mädchen erschrocken aufsah.

Ihn schien nichts mehr zu überraschen.

Sein Blick glitt an Blaise Bild vorbei und blieb an dem von Hermione hängen.

Das war also Miss Black, dachte er und seine Mine versteinerte.

Dann war seine Befürchtung also doch nicht unbegründet.

Voller Verachtung blickte er auf das Portrait der Hexe, als es aus seinem Rahmen verschwand und in dem von seinem Sohn wieder auftauchte.

Hinter ihm wurde eine Tür geöffnet und er wandte den Kopf. Vor ihm stand eine junge Hexe, die offensichtlich eine der Flint Schwestern war. Er konnte jedoch nicht sagen, welche, denn er hatte sie nur flüchtig vor Jahren kennen gelernt.

"Mister Malfoy.", sagte diese nun düster.

"Miss Flint, nehme ich an."

"Was suchen sie hier?", fragte Laureen weiter.

"Ich denke nicht, das Sie das etwas angeht.", erwiderte Lucius kalt.

"Doch, es geht mich sehr wohl etwas an. Ungebetener Besuch ist uns nicht willkommen.", zischte Laureen.

Lucius ignorierte die Bemerkung und drehte sich zu der Wohnungstür um, doch ehe er klopfen konnte, wurde die Tür von Draco aufgerissen und dieser stand, wenn auch etwas blass, vor ihm.

"Was machst du hier?", fragte er seinen Vater.

Lucius trat in die Wohnung und Draco ging wie von selbst einen Schritt zurück.

Er schaute zu Laureen, die ihn fragend ansah, doch er schüttelte leicht den Kopf.

Das würde er lieber selber klären.

Dennoch sah er wie Laureen die Treppen hinunter lief.

Die Tür fiel ins Schloss und Draco drehte sich mit verschränkten Armen zu Lucius um.

Wie hatte er ihn gefunden und warum war er hier?
 

***
 

Oliver las gerade in aller Seelenruhe in der Zeitung, als es aufgeregt an seiner Tür klopfte. Er war verwundert und eine Handbewegung ließ die Tür aufspringen. Da lief Laureen auch schon auf ihn zu.

"Malfoy ist hier.", sagte sie.

Oliver runzelte die Stirn. Wie schön für Draco, dachte er.

"Nein, nicht der.", erwiderte Laureen, als hätte sie seine Gedanken gelesen. "Lucius Malfoy."

"Was?"

An seiner Tür sah er wie Terence, Susan, Harry und Millicent mit Gregory im Schlepptau vorbeilaufen.

Die fünf hielten inne und kamen herein.

"Stimmt es?", fragte Harry Laureen und diese nickte.

"Was will er hier?"
 

***
 

Hermione presste sich flach an die Wand. Sie drehte den Kopf und sah zu ihrem Balkon hinüber, doch um dort hinzugelangen, müsste sie am Fenster vorbei und sie wusste nicht, wo Lucius stand.

Das war doch albern, dachte sie und schob ihren Kopf vor um in die Wohnung zu sehen.

Draco stand mit verschränkten Armen vor der Tür und sah in ihre Richtung.

Mister Malfoy hatte ihr den Rücken zugewandt. Sie presste Krummbein an sich und überlegte, ob sie nicht zu sich hinüber gehen sollte.

Es würde keine zwei Sekunden dauern an der Glastür vorbei zulaufen.
 

***
 

"Ich habe eine interessante Beobachtung gemacht. Stell dir vor ein Death Eater hilft einem Schlammblut." Lucius hatte eine Vase in die Hand genommne und besah sich das Muster, während er sprach. Draco kniff die Augen zusammen und fixierte seinen Vater.

Worauf wollte er hinaus?

Hatte er ihn erkannt?

"Ich weiß nicht wovon du redest.", sagte er nun entschlossen.

"Ach wirklich nicht? Nun das sehe ich aber ganz anders." Er stellte die Vase wieder auf den Platz und trat zur Balkontür.

Mit einem Ruck war sie auf und Hermione stand wie versteinert da. Sie war stehen geblieben und sah nun zu Mister Malfoy, der nach wie vor seinen Sohn anschaute.

Draco war ein bisschen blasser und seine Lippen bildete eine schmale Linie.

"Was tun Sie auf dem Balkon von meinem Sohn, Miss Granger." Lucius drehte seinen Kopf und sah sie voller Verachtung an. "Oder ist Ihr Name jetzt Black? Tun Sie mir einem Gefallen und springen sie." Seine Lippen kräuselten sich spöttisch.

Hermione richtete ihren Blick von Draco auf Lucius. Sie runzelte die Stirn, als Lucius fortfuhr. "Dann wären wir das leidige Thema los."

Krummbein sprang von ihrem Arm und auf Draco zu. Sie wollte ihn noch zurückhalten, ließ es aber.

Sie hob ihren Kopf und sah Lucius herausfordernd an.

"Tun Sie MIR einen Gefallen und springen selbst.", sagte sie bissig.

Lucius hob überrascht eine Augenbraue. Soviel Frechheit hatte man ihm gegenüber schon lange nicht mehr an den Tag gelegt.

Mit dem Wink seines Zauberstabes beförderte er Hermione in den Raum und die Tür flog zu.

Draco sah unbeeindruckt zu, wären Hermione stolperte und fast gefallen wäre, doch sie fing sich rechtzeitig, als sie sich einem Tisch festhielt. Die Vase darauf wackelte und zersprang auf dem Boden in tausende von Splittern

Draco sagte immer noch nichts. Er ließ lediglich eine Hand in die Tasche gleiten.

"Warum hast du ihr geholfen?", fragte nun Lucius und aller Spott, war aus seiner Stimme verschunden.

Es blieb nur klirrende Kälte.

"Du warst nicht der Einzige, der in der Ecke stand und mir aufgelauert hatte. Falls es dir entgangen ist, in diesem Haus wohnen eine Menge Weasleys und Potter. Was glaubst, wäre passiert, wenn ich Granger nicht geholfen hätte?", fragte er nun gelassen.

Hermione sah aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber.

Das hatte sie nicht gewusst. Ihr war, als wäre Harry vollkommen überrascht an ihr Krankenbett gekommen, ebenso wie die Weasleys?

Warum sollten sie Draco aus einem Versteck beobachten, wenn sie im Sterben lag? Das passte nicht, aber würde das auch Lucius auffallen?

Lucius kniff die Augen zusammen. "Das ist Blödsinn.", sagte er nun. "Die Schlammblutfreunde, hätten nicht tatenlos zugehen."

Hermine verzog innerlich ihre Miene.

"In diesem Haus ist man sehr misstrauisch. Granger war bei weitem nicht so schwer verletzt, wie man dir glauben machen wollte und das war ein Art Vertrauensbeweis. Ich sollte nicht wissen, dass sie da waren."

Lucius fixierte Draco. Dann sah er zu Hermione, die unbewegt da stand.

"Und trotzdem glaub ich, dass du uns verraten hast. Ich brauche dir ja nicht zu erklären, was mit Verrätern passiert. Ich würde ungern meine einzigen Sohn verlieren", sagte er.

Hermione sah aus dem Augenwinkel, wie Krummbein zur Tür lief.

Sie ging rückwärts. Lucius im Auge behalten. Sofort durchbohrte er sie mit den Augen, doch da hatte sie Tür schon aufgerissen.

Sie sah immer noch zu Lucius, ebenso wie Draco, der nun wieder die Arme verschränkt hatte.

"Ist das Beweise genug?", fragte er nun gelassen.

Hinter Hermion in der Tür standen Harry, Cathleen, Susan, Ginny, Oliver und Laureen und zielten mit den Zauberstäben auf Lucius und Draco.

Dieser sah zu seinem Vater.

Lucius kniff die Lippen zusammen und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Sie sahen ihn finster nach. Draco blieb nach wie vor ruhig. Fast gelassen drehte er sich zur Tür.

Er hörte wie die Haustür zuflog, als er einen Blick zu Hermione schleuderte. Er griff sie am Arm und drehte sie zu sich um.

"Hast du sie nicht mehr alle? Du kannst doch nicht meinen Vater beleidigen. Was hättest du getan, wann nicht Potter und seine Freunde hier aufgetaucht wären. Ich hätte dir nicht helfen können. Dann wäre es aus gewesen, ist dir das eigentlich klar? Ich hatte dir doch gesagt, du solltest da draußen bleiben."

"Es ist kalt. Wir haben Oktober.", beschwerte sie sich jetzt.

"Das ist mir scheiß egal." Draco schnappte Krummbein, der um seine Füße strich im Nacken und setzte ihn ihr auf den Arm.

"Verschwinde.", zischte er und schlug die Tür vor ihrer Nase zu.

Hermione war überrascht, doch dann wurde sie wütend. Ihr Portrait saß auf den Boden und eine schwarze Wolke schwebte über ihren Kopf. Blitze zuckten auf und schlugen bei Dracos Bild ein, der ebensolche zurückschleuderte.

Hermione verschwand ohne ein weiteres Wort zu sich.
 

***
 

Die anderen ließen ihren Zauberstäbe in Ärmeln und Taschen verschwinden.

Laureen drehte sich Oliver um und lächelte ihn an. "In einer Stunde?", fragte sie und er nickte.

"Was ist in einer Stunde?", fragte nun Marcus, der sich bei der Aktion im Hintergrund gehalten hatte.

"Da haben Oliver und ich ein Date.", sagte seine Schwester knapp und sah ihn herausfordernd an. "Das glaubst du doch wohl selber nicht. Mit diesem Gryffindorloser? Nur über meine Leiche."

"Ist das jetzt eine Bedingung?", fragte Cathleen, die ihren Zauberstab noch ihn der Hand hielt.

Harry riss die Augen auf.

"Stell du dich ruhig auch gegen mich." Er zeigte auf Harry. "Das ist alles deine Schuld, Potter." Dann drehte Marcus sich um und ging an Ginny vorbei, die gerade einen Schokofrosch aus der Tasche holte. In einer einzigen Bewegung nahm er ihr den aus der Hand und stopfte ihn sich in die Tasche.

Ginny protestierte.

"Gib ihn wieder her, das ist meiner.", rief sie.

Marcus blieb stehen und drehte sich zu ihr um. "Nein, das werde ich nicht tun. Du hast eine Allergie. Wie sieht es denn aus?"

"Das kann dir doch ganz egal sein. Du siehst es doch nicht."

Laureen und Cathleen hatten sich über das Geländer gebeugt und blickten hinunter zu den Beiden. In Cathleens Augen trat ein Glitzern.

"Ich denke ich weiß, wie wir das Problem beseitigen.", raunte sie ihrer Schwester zu.

Laureen nickte. "Ja, er wird gar keine Zeit mehr haben, sich um uns zu kümmern."

Nun beugten sich auch Oliver und Harry hinunter.

"Was habt ihr vor?", fragte er.

"Wir verkuppeln sie."

"Ginny und Marcus? Da wird er Ron und die Zwillinge auf dem Hals haben.", murmelte Oliver fast mitleidig.

"Und mit ein bisschen Glück auch noch Bill, Charlie und Percy.", sagte Harry sarkastisch.

In den Augen der Flintschwestern trat ein fast glückseliger Ausdruck. "Das wäre schön.", hauchte Laureen und die andere nickte.

"Nur so aus Neugier? Wie wollt ihr das anstellen?" Harry war skeptisch. Ginny mochte Flint allenfalls. Aber nie würden sie es schaffen, die beiden zu verkuppeln, davon war er überzeugt.

"Ich habe da schon eine Idee.", sagte Cathleen und zog Laureen mit sich.
 

***
 

Hermione sah prüfend in den Kessel und ließ eine Handvoll Kornblumenblüten hineinfallen.

Sie lächelte.

Das Veritaserum war fertig.

Millicent saß auf einen Stuhl und hatte ihren Kopf in eine Hand gestützt.

"Ich wusste gar nicht, das Kornblumen auch rein kommen.", murmelte sie.

"Eigentlich tun es auch nicht. Aber das gibt eine hübsche Farbe."

Millicent sprang auf und lief aus dem Keller in ihre Wohnung. Kurz darauf kam sie mit Gregory und zwei Flakons wieder.

"Hier. Das ist genau das richtige."

Gregory sah misstrauisch auf das Fluidum.

"Blau?", fragte er skeptisch.

"Sieht hübscher aus.", nickte Herm. "Was sind das für Flachen?"

"Familienanfertigung. So was bekommst du in keinem Laden."

"Perfekt.", grinste Herm.

Gregory verdrehte die Augen. "Das Zeug soll wirken und nicht nett aussehen.", meckerte er.

"Ach sei still, davon hast du keine Ahnung."
 

Donnerstag, 24. Oktober
 

Marcus trat gähnend ins Bad. Es war noch früh, er würde noch genug Zeit haben.

Er sah zum Fenster und schrak zusammen. Im Rahmen saß eine riesige Eule und starrte ihn an.

Missmutig nahm er den Brief entgegen. Sie sah aus, als würde sie von seinem Chef kommen. Was wollte der denn so früh von ihm, dachte er und beschloss es auf später zu verschieben. Erst einmal, würde er duschen und was essen. Nachrichten vom Chef, konnte man auf nüchternen Magen nicht ertragen.

Er legte das Pergament auf dem Schreibtisch und ging wieder hinaus. Ein Windstoß rollte es auf den Boden unter den Schrank und wurde vergessen.
 

Freitag, 25. Oktober
 

Marcus saß vor einem Stoß Pergament und las, als sein Chef an seinen Schreibtisch trat.

"Geht es klar?", fragte er Marcus und dieser sah auf.

Klar? Marcus überlegte. Was meinte er damit?

"Entschuldigen Sie?", warf er irritiert ein.

"Oh, dann hat meine Frau die Einladungen noch gar nicht abgeschickt."

Da fiel es Marcus wieder ein. Richtung, er hatte doch gestern Morgen eine Eule bekommen.

Er war erleichtert. Es ging nur um eine Einladung.

"Doch es ist schon angekommen.", beeilte er sich zu versichern.

"Ah, das ist schön. Sie bringen doch sicher Ihre reizende Freundin wieder mit. Schön, schön, bis dann Flint." Dann klappte die Tür wieder zu.

Welche reizende Freundin, dachte er noch verwirrt. Meinte er Ginny?

Er schrieb sich selber ein Memo. Er musste unbedingt den Brief lesen.

Wo hatte er denn nur gleich hingetan?
 

***
 

Es war später Nachmittag.

Marcus kroch unter den Schrank in seiner Wohnung, als es klingelte.

"Ist offen.", brüllte er und versuchte das Pergament mit den Fingern zu erreichen.

"Was machst du da?", fragte jemand hinter ihm und er fuhr erschrocken hoch, wobei sein Kopf gegen den Schrank knallte.

"Autsch, verdammt.", fluchte er und rieb sich die Beule. "Ach, du bist es nur.", sagte er nun und stand auf.

Ginny zog eine Schnute. Was hieß hier nur?

"Mir ist ein Brief unter den Schrank gefallen."

"Warum holtest du ihn nicht mit Magie vor?"

"Ich kann meinen Zauberstab nicht finden." Er sah sich suchend im Zimmer um.

Ginny kniete nieder und sah nun selber hinunter.

"Accio Brief.", befahl sie und reichte ihm dann das Pergament.

"Danke dir.", sagte Marcus und rollte es auseinander.

Ginny wartete und sah erstaunt, dass Marcus weiß wurde.

"Morgen?", murmelte er. "Wie stellt er sich das vor?"

"Kann ich helfen?"

"Ich bin zu einem Wochenendbetriebsausflug eingeladen. Von Samstag zum Sonntag. Und ich soll dich mitbringen."

Ginny war irritiert, dann verzog sie das Gesicht und tippte sich an die Stirn.

"Ja, sicher. War ein guter Versucht aber..."

"Lies doch selber." Er hielt ihr das Geschrieben unter die Nase.

Tatsächlich dort stand, dass sie beide eingeladen waren.

"Aber wieso ich?"

Marcus zuckte mit den Schultern "Keine Ahnung." Dann sah er auf sie hinunter. "Ich kann verstehen, wenn du nicht willst. Mir wird schon was einfallen."

"Du tust ja gerade so, als wäre es beschlossen Sache. Ich will mit. In der Gegend war ich noch nie."

Sie zog das Pergament wieder heran und musterte das Bild eingehend.

Das wird sicher lustig, dachte sie.
 

Samstag, 26. Oktober
 

Noch bevor Wieland Travers den Boden berührte, war er tot.
 

***
 

"Nicht zu fassen, jetzt bringen die sich schon gegenseitig um.", schüttelte Mireille den Kopf.

"Ich würde gerne wissen, warum Travers sterben musste.", entgegnete Ginny

"Ich würde ja gerne wissen, woher Dean das weiß, wenn der Typ gerade mal eine Stunde im Jenseits ist.", murmelte Vincent. "Ich wusste noch nicht mal davon, und mein Vater sitzt im dunklen Rat."

Die anderen blieben auf der Treppe stehen und sahen ihn an.

"Stimmt, du hast Recht.", nickte Alicia. "Woher weiß er immer alles? Das ist doch komisch."

Sie kamen gerade aus dem Keller. Der nächste Raub stand an und es gab einiges vorzubereiten.

Hermione blickte zu Blaise hinüber, deren Hand zitterte, als sie den Schlüssel ins Schloss stecken wollte.

Sie wusste was sie sich fragte. Warum wurde Wieland getötet und konnte es Antonin auch treffen?

"Hab keine Angst.", flüsterte sie und Blaise sah auf.

Diese versuchte zu lächeln, doch es war reichlich schief.

"Wir haben doch Verbindung zum dunklen Rat. Blaise könnte den Grund leicht herausfinden, oder?", rief nun Fred in die siebente Etage hoch. Blaise und Hermione drehten sich zu ihm um. Auch die anderen Bewohner bleiben stehen.

"Ich rede nicht mit ihm.", sagte Blaise kurz angebunden und starrte einen erneuten Versucht die Tür zu öffnen. Schließlich nahm Herm ihr den Schlüssel aus der Hand und öffnete ihr die Tür.

"Soziale Ader, Granger?", höhnte da Draco.

"Wenn dann schon Black, Malfoy.", zischte sie zurück.

"Ist es euch schon aufgefallen?", mischte sich nun Theodor ein und lehnte sich mit dem Geländer im Rücken in den Flur. "Dracos Schwester heißt Black und Dracos Mom hieß Black. Der Name würde sehr gut zu dir passen. Wenn dein Vater nach dir sucht und du auch der Flucht bist, kannst du dich ja auch mit Black tarnen."

Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen, während er eine Augenbraue hoch zog und langsam die Stufen hinunter ging. Er zog seinen Zauberstab und zischte. "Du kannst Wieland gleich Gesellschaft leisten, Theodor."

Dieser riss die Augen auf und rannte in die Wohnung von Parvati, denn er war gerade in der vierten Etage.

"Hey, wieso in meine Wohnung?", schimpfte die Besitzerin.

"Deine ist näher.", kam es aus der halb geöffneten Tür, auf die Draco nach wie vor bedrohlich zuging.

"Näher?", wunderte sich nun Parvati.

"Natürlich er wohnt doch unter dir.", nickte Padma.

"Ich bin doch immer unter dir.", rief nun Theodor und suchte eilig nach seinem Zauberstab, als er die irritierende Ruhe auf dem Flur wahrnahm. Er schob die Tür auf.

"Was ist?" Misstrauisch sah er sich um und erblickte Parvatis entsetztes Gesicht, das sich langsam in Wut umwandelte, während die anderen wissend grinsten.

Entnervt stieß er die Tür auf.

"Alles Perverse, aber echt.", schimpfte er und ging zu sich. Dann knallte Parvatis Tür ins Schloss.
 

***
 

Mireille saß mit einem Bein über die Lehne hängend auf der Couch und sah zu Ginny, die hektisch durch die Gegen lief zu.

"Habe ich jetzt alles?", fragte sie.

Da klingelte es.

"Bist du fertig?", fragte Marcus. Sie nickte.

Mireille lehnte sich soweit es ihr möglich war nach hinten und sah den Flur entlang. Kam es ihr nur so vor, oder war Marcus mindestens genauso nervös wie Ginny. Sie grinste und überlegte schon mal wie sie Ron beruhigen sollte.

Marcus und Ginny traten auf die Strasse und sahen sich um.

Die Strasse war leer und sie disapparierten.
 

***
 

Eine große Eule klatschte gegen die Tür von Olivers Balkon. Sie schüttelte leicht den Kopf und schlug mit den Federn.

Oliver sah fragend von seiner Kaffeetasse auf und öffnete die Tür. Sofort hielt das Tier mit dem Putzen inne und streckte ihm sein Bein entgegen. Oliver knüpfte den Brief ab und schon flatterte der Vogel davon.

Er sah ihm hinterher, während er das Siegel zerbrach und das Pergament auseinander rollte.

Eine Einladung, wunderte er sich und stutze. Die war an Marcus gerichtet.

Er runzelte die Stirn. Schon wieder?

Waren Flint und Ginny nicht gerade jetzt los?

Er sah auf das Datum, als er eine Ahnung hatte.

"Das haben sie nicht getan.", murmelte er entsetzt und rannte in die siebente Etage.
 

***
 

Blitze zuckten über den dunklen Himmel. Mireille wachte auf und starrte zum Fenster. Sie konnte alles vertragen, aber kein Gewitter.

Sie drückte das Kissen an sich und ein Schauer lief ihr über den Rücke, als das Zimmer erneut erhellt wurde.

Schließlich sprang sie aus dem Bett. Sie wollte gerade an Ginnys Tür klopfen, als ihr einfiel, dass diese ja nicht da war.

Sie verfluchte Marcus und seine blöde betriebliche Fahrt, die ihr von hinten bis vorne komisch vorkam, doch sie wollte nichts sagen, denn Ron hatte in der Tür gestanden und alles misstrauisch beobachtet.

Wieder blitzte es und diesmal krachte es vernehmlich laut. Sie schrie kurz auf und hastete zur Tür.

Sie kam sich dumm vor. Angst vor einem Gewitter, doch seit damals, als sie Millicent das erste mal beengte war, konnte so ein bisschen Natur ihr den letzten Funken Verstand rauben.

Sie griff blitzschnell zur Klinke der Wohnungstür und riss sie auf. Schon stand sie im Flur, der sofort hell wurde. Sie sah die Bilder rauf und runter. War nicht irgendjemand wach, da und konnte von ihr gestört werden?

Sie sah sich um. In der ersten Etage, sah sie, dass Neville und Dean schliefen. Lavender war nicht da, doch das war nichts Neues. Sie fehlte öfters in letzter Zeit. Bei Seamus schien gerade etwas explodiert zu sein. Die Haare seines Portraits kokelten leicht. Die gesamte zweite Etage wollte sie nicht stören, denn die hatten alle Besuch.

In der dritten sah es ähnlich aus. Nur Theodor und Vincent schienen nicht da zu sein.

Mireille seufzte. Was hatten die alle an einem Samstagabend zu tun?

Die gesamte vierte Etage war weg. Fein, dachte sich Mireille. Doch auch in ihrer eigenen Etage, war niemand da. Außer sie natürlich. Sie zuckte bei einem Blitz zusammen und richtete nun ihren Blick in die Sechste und siebente Etage.

Blaise war abwesend, ebenso Laureen, zwischen den Bildern von Hermione und Draco zuckten nach wie vor Blitze und da sah sie in die sechste Etage. Ihre letzte Hoffnung.

Oliver war nicht da, sowie auch Fred und Zacharias nicht. Da blieb ihr Blick an dem Bild von Ron hängen.

Er schien da und wach zu sein. Außerdem sah es aus, als könnte man ihn stören, ohne Gefahr zu laufen erdolcht, verflucht oder ermordet zu werden. Wieder flammte im Flur ein Blitz auf und sie rannte, das Kissen an sich geklammert eine Etage höher.

Sie klingelte und ein verwunderter Ron öffnete ihr.

Es blitzte erneut und sie schob sich in seine Wohnung.

"Entschuldige, aber ich kann Gewitter nicht vertragen.", murmelte sie.

Ron war etwas irritiert, doch schließlich zuckte er mit den Schultern.

Erneut erhellt ein Blitz das Zimmer und Mireille flüchtete sich zu Ron, der nun glaubte im falschen Film zu sein.

"Es ist nur ein Gewitter, es ist nur ein Gewitter.", hörte er sie murmeln.

Vorsichtig legte er eine Hand auf ihr Haar. "Alles in Ordnung?"

"Ich hasse Gewitter.", murmelte sie.

"Schon klar. Du siehst müde aus."

"Na ja ich bin von dem Lärm aufgewacht."

"Aha. Komm, am besten legst du dich wieder hin und versuchst einzuschlafen." Fürsorglich nahm er sie bei der Hand. Pigwid blinzelte verschlafen aus einem Auge hervor, als es erneut blitzte.

Mireille schob sich tief unter die Decke. "Ich komme mir vor wie ein Baby.", murmelte sie. "Warum muss Ginny ausgerechnet heute nicht da sein?"

Ron sah sie verwundert an und griff nach dem Bettzeug. Er würde wohl auf der Couch schlafen.

Sie krallte ihre Finger in seine Hand. "Wehe du gehst, bevor es da draußen nicht aufgehört hat.", flehte sie ihn an.

Ron sah ihr in die Augen. Sie hatte wirklich Angst.

"Gut, dann bleibe ich hier. Das Bett ist ja groß genug."

Er wickelte sich in seine Decke und legte sich neben sie.

"Alles klar?"

Erneut blitzte es. "Wenn das Gewitter aufgehört hat, schon.", murmelte sie.

Das Ende des Gewitters verschliefen beide.
 

***
 

"Es ist wirklich spät, wir sollten gehen.", sagte Angelina und sah auf die Uhr. Alicia nickte.

Sie standen auf und warfen ihre Umhänge über, als Alicia fassungslos stehen blieb.

"Was ist?", fragte Fred und sah in ihre Richtung.

"Da ist er."

"Wer?"

"Der Zauberer vom Quidditchtunier."

"Wo?" Angelina folgte dem ausgestreckten Finger, doch es war schon zu spät, eine Reisegruppe drängte sich gerade ins Lokal und verwehrte ihr den Blick.
 

***
 

"Lass uns wo anders hingehen, Jason.", schlug Michael vor. "Dort ist gerade eine Reisegruppe rein."

Jason sah durch das Fenster. "Wir sollten ganz aus London verschwinden.", murmelte dieser.
 

Montag, 28. Oktober
 

Francis Nott und Walden MacNair saßen sprachlos in ihren Sesseln. Istave Lestrange sah sie abwartend an. Er hatte leichte Zweifel gehabt, ihnen von dem neuen Plan zu erzählen, doch letztendlich hatten Lucius und Rodolphus ihn davon überzeugt.

"Wer weiß noch davon?", fragte Walden nun.

"Lucius, Rodolphus, Bellatrix und ich.", entgegnete Istave.

"Warum nicht Antonin, Severus, Walther, Antony?"

"Das werden sie, wenn es Zeit ist." Istave registrierte mit, das er nicht dann Pettigrew und Avery fragte.

Scheint, als wären auch sie ihnen gegenüber misstrauisch.

Peter war durchaus einleuchtend, er wurde nur geduldet. Aber Avery?

"Was sagt ihr?", fragte nun Bellatrix.

Francis lehnte sich entspannt zurück.

"Mal davon abgesehen, dass wir jetzt sowieso keine Wahl hätten, stimme ich mit euch überein."

Walden nickte. "Ich finde nur, ihr hättet etwas früher damit rausrücken können."
 

Dienstag, 29. Oktober
 

Die junge Hexe saß am Tisch und betrachtete sich ihre Hände. Seit zwei Jahren nun trug sie die schwarzen Seidenhandschuhe, sobald sie das Haus verließ. Ihre schwarzen Harre fielen wie ein Schleier vor ihr Gesicht.

Still lächelte sie vor sich hin.

Sie wartete.

Wartete auf einem Death Eater aus dem dunklen Rat.

Jemand stieß gegen ihren Tisch und sie rutschte tiefer in die Nische.

Ihre Gedanken gingen zurück.

Vor zwei Jahren hatte sie begonnen die Mörder ihrer Eltern zu suchen.

Einer war nun tot, was sie jedoch nicht bedauerte.

Dass sie bei Hermione Granger alles vermasselt hatten, hatte sie maßlos geärgert, doch das spielte keine Rolle, denn sie hatte ja deren Cousine entdeckt.

Was für ein Glücksfall. Eine einfältige Muggel.

Sie blickte auf die Sanduhr, die über dem Tresen schwebte. Gleich war es soweit.

Gleich würde er durch diese Tür kommen.

Sie spreizte die Finger, soweit es der Schmerz zuließ.

Was für ein Glück, das sie ein Gestaltenwandler war.

Die Phoenix Order hätte bestimmt Interesse daran, aber diese hasste sie bis auf den Tod. Sie wollte nur eins.

Rache.

Rache für ihre toten Eltern.

Rache für ihre verschmähte Liebe.

Sie ruckte mit dem Kopf hoch und funkelte aus dem Schatten.

Was bildete sich dieser aufgeblasene Malfoy eigentlich ein?

Es hatte sie furchtbar geärgert, als er mit dieser Hexe aus Beauxbatons ankam.

Aber auch sie hat bekommen, was sie verdiente.

Ob Draco immer noch glaubte, sein Vater hatte sie umgebracht?

Sie lächelte.

Bald würde sie ihm erzählen, was sie für ihn getan hatte und dann würde er einsehen müssen, dass sie die richtige für ihn war.

Sie tastete nach dem Medallion, das sie unter dem Umhang trug.

Ja, er würde es einsehen müssen.

Wieder schweifte ihr Blick zur Uhr. Es waren nur noch wenige Sandkörner übrig.

Zeit sich zu überlegen, wessen Geheimnis sie nun preisgeben würde.

Vielleicht das von dem Schlammblut und ihrer Cousine? Das wäre wirklich interessant, aber würde sie nicht weiter bringen.

Zu erst musste sie an ihre Eltern denken. Der andere Mörder lief noch frei herum.

Vielleicht Snape? Immerhin war er schuld, dass sie jetzt diese Narben trug.

Sie schmerzten immer noch, doch sie schob Snape beiseite.

Nein.

Heute würde der andere Mörder ihrer Eltern daran glauben müssen.

Und seine Frau, die Verräterin.

Die Tür schwang auf.

Eine Gestallt kam an ihrem Tisch vorbei.

Sie wartete einen Augenblick. Dann stand sie auf und folgte ihr vorbei an dem Tresen die Treppe hinauf in die Zimmer.

Sorgfältig schloss sie die Tür und schob sie Kapuze von ihren Haaren.

Der Zauberer war ihr unheimlich, denn er war gefährlich.

"Guten Abend, Duane.", sagte sie mit leiser Stimme.

Er drehte sich zu ihr um. "Du bist schon da.", lächelte er und sein Blick glitt ihren Körper hinab.

Ein Schauer lief ihren Rücken.

Sie fand ihn abstoßend, aber er würde ihrem Zweck dienen um alle zu töten.

Absolut jeden, der ihr jemals im Weg gestanden hatte.
 

***
 

Die einundzwanzig jährige Asiatin schob ihren festen Zopf zu Recht und setzte sich aufrecht hin, um sich zu konzentrieren. Es war nicht besonders schwierig gewesen herauszufinden, wo Duane Avery sich mit seiner Informantin treffen würde.

Die Hexe mit den schwarzen Seidenhandschuhen gab ihr immer neue Rätsel auf, aber in einem war sie sich nun sicher. Sie war eine Gestaltenwandlerin. So wie sie sich gab, sah sie nicht in Wirklichkeit aus.

Konnte sie gar nicht, denn sie trug ihr Gesicht.

Die Asiatin kniff die Lippen zusammen. Was für eine Unverschämtheit, das diese Hexe sich als sie ausgab.

So wurde sie nur auf die Informantin mit den schwarzen Seidenhandschuhen erst aufmerksam.

Als sie Cathleen Flint zufällig in der Gasse getroffen und womöglich ungewollt auch das Leben gerettet hatte, indem sie sie hinter eine Illusion einer Steinmauer gezogen hatte, kannte sie den Namen der Verräterin nicht.

Sie hatte nichts bis dahin von ihr gewusst, doch jetzt war sie ihr auf den Fersen, ohne das sie sie bis jetzt bemerkt hatte, dafür war sie zu gut.

Eine Stunde später hörte sie wie Duane und die Hexe auf den Flur traten.

Sie erstarrte um gar kein Geräusch zu machen. Sie kannte die Fähigkeiten der Death Eater gut. Aber sie wollte keine Überraschungen erleben, denn eigentlich sollte dieser Raum leer sein.

Sie verzog angewidert das Gesicht.

Die andere verkauft sich für ihren Geschmack zu billig. Es gab bessere Methoden zu erreichen, was man wollte.

Blaise war mit Antonin Dolohov verheiratet, überlegte sie.

Das hätte sie nicht gedacht.

Sie wartete einige Minuten, dann ging sie zum Fenster, öffnete es und noch während sie sich auf das Fensterbrett schwang, verwandelte sie sich in eine schwarze Eule und flatterte davon.
 

Mittwoch, 30. Oktober
 

Faith saß nachdenklich in einem Cafe.

Irgendetwas versuchte sich in ihr zu erinnern, doch sie konnte noch nicht einmal sagen, was es war.

Sie schlief auch schlecht. Seit ihre beste Freundin tot im Museum aufgefunden worden war. Seit dem Raub des schwarzen Diamanten.

Am Morgen wachte sie verstört und vollkommen ermattet auf.

Was war es, das sie quälte?

Vor allem aber hatte sie das unbestimmte Gefühl Hermione besuchen zu müssen, doch sie wusste noch nicht einmal, wo sie sie finden konnte.

Eine Hand in schwarzen Seidenhandschuhen gehüllt, legte sich auf den Tisch. Faith starrte sie eine Weile an, bevor sie den Kopf hob.

Eine schwarzhaarige Frau lächelte sie an und Faith begann zu frösteln.

Etwas an ihr war unheimlich. Und es erinnerte sie an das Gefühl, das schon die ganze Zeit in ihr nagt.

"Guten Abend, Faith Cronin.", sagte die Fremde nun.

Diese musterte sie. Sie war nicht älter, als sie selber. Und ihre Augen waren schwarz, ebenso wie ihre gesamte Kleidung. Sie setzte sich und verbarg sich im Schatten der Nische.

"Kennen wir uns?", fragte die Muggel unfreundlicher als beabsichtigt.

"Nein, leider wurden wir uns nie vorgestellt.", lächelte die andere. "Aber ich denke ich kann dir helfen." Sie zog ein Pergament aus der Tasche. "Ich dachte du würdest gerne deine Cousine treffen und ihr ein paar Fragen stellen.

Hier kannst du sie finden."

Faith sah sie nun offen misstrauisch an.

"Wer sind Sie?"

"Das spielt keine Rolle mehr. Du wirst nicht lange genug leben, als das es für dich wichtig sein könnte." Immer noch war in ihrem Gesicht das Lächeln zu sehen.

"Soll das eine Morddrohung sein?", zischte Faith.

"Ich denke, gerade du solltest es wissen. Wie ich hörte, bekommst du das öfters in deinen Träumen zu sehen."

Faiths Hände klammerten sich um die Tasse.

"Geh und frag deine Cousine.", forderte die Fremde sie nun auf, dann verschwand sie vor den Augen von Faith.
 

Donnerstag, 31. Oktober
 

"Sind das Kinder da draußen?", flüsterte Padma und spähte durch die Gardine hinunter auf die Strasse.

"Jepp.", nickte Adrian. "Hast du Süßigkeiten im Haus?"

"Sehe ich so aus?", murmelte sie zurück. "Du?"

"Nicht ein Stück."

"Vielleicht gehen sie ja wieder.", flüsterte Adrian.

"Aber sie werden wieder kommen. Sie können so unglaublich ausdauernd sein."

Padma sprang plötzlich zurück und trat Adrian dabei kräftig auf den Fuß.

"Entschuldigung.", formte sie tonlos mit den Lippen. "Aber eines hat mich glaube ich gesehen."

"Wir sollten langsam los. Die anderen warten bestimmt schon.", überlegte Adrian.

"Nein. Die Lichter gehen doch automatisch an, wenn wir die Tür öffnen, das würden sie sehen. Wir können jetzt unmöglich auf den Flur."

"Dann auf den Balkon." Schon schob Adrian den Riegel zurück und die zwei traten ins Freie. Zu ihrem Erstaunen schien das gesamte Haus in der Kälte zu stehen.

"Was tut ihr hier?", fragte Padma Lisa auf dem Nachbarbalkon.

"Wir verstecken uns vor den Kindern. Ich habe nämlich keine Süßigkeiten da."

"Wir auch nicht.", raunte es da von oben.

"Warum habt ihr das Haus nicht vor Muggeln geschützt?", fragte nun Hermione Harry, der nachdenklich die Stirn in Falten legte. "Keine Ahnung, darauf ist keiner gekommen."

"Aber ihr habt den Garten vor den Muggeln verschlossen.", raunte sie weiter.

"Das war etwas anderes.", gab nun Cathleen zurück.

Hermione sah erstaunt auf. "Was?"

Draco verzog das Gesicht und presste sich weiter an die Wand.

Er konnte Kinder, die betteln nicht leiden und schon gar nicht Muggelkinder, die sich als Hexen und Zauberer verkleideten.

"Das ist doch wirklich albern. Wir geben ihnen einfach was und fertig.", murmelte Terence.

"Gib ihnen den kleinen Finger und sie nehmen die ganze Hand.", warnte Marcus.

Ginny sah ihn von schräg unten an.

"Woher hast du das denn?", fragte sie leise.

"Von meiner Mom.", raunte er zurück.

Erneut hörte man es überall klingeln.

"Scht, leise.", zischte Alicia.

"Ich muss gleich niesen.", warnte Theodor und Parvati sah Unheil ahnend zu Millicent.

Da hörte man auch schon ein deutliches und vernehmliches 'Patschie'.

"Theodor, du Vollidiot.", rief nun Parvati.

Die Kinder auf der Strasse, die gerade im Begriff waren zu gehen, blieben stehen.

"Da ist ja doch jemand.", quietschte ein Marienkäfer. "Da hat gerade jemand gerufen, du Vollidiot."

Gregory wandte nun seinen Kopf zur Seite. "Ganz toll, dämliche Gryffindor.", zischte er.

"Was soll das denn heißen?", ereiferte sie sich.

Die Kinder waren umgedreht, doch sie hielten inne, als sie wütende Stimmen hörten. Vielleicht war es doch besser zugehen. Die Bewohner waren irgendwie... unheimlich.
 

***
 

Faith sah dem ganzen aus der Ferne zu.

Dann schaute sie wieder auf den Zettel.

Das musste es sein.

Sie ging zum Eingang und sah der bunten Menge hinter her. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Schildern zu.

Tatsächlich.

Black.

Sie verstand immer noch nicht, warum ihre Cousine einen anderen Namen angenommen hatte, doch fragen, kostet ja nichts.

Sie hob den Finger um zu klingeln, als das Klingelschild mit Knopf verschwand. Ebenso wie das ganze Haus.

Faiths Herz bleiben eine Schlag stehen, bevor es raste und ihr fast die Brust sprengen wollte.

Da, wo eben noch eine Mauer aus festem Stein stand, schaute sie jetzt in eine schmale Gasse.

Sie zitterte und ging einen Schritt zurück. Dann drehte sie sich um und rannte davon.
 

***
 

"Und wir haben schon befürchtet, wir wären die letzten.", sagte Adrian gerade, als Millicent die Tür zu dem hohen Raum schloss.

"Wer war eigentlich für den Muggelschutz vom Haus zuständig?", fragte Harry.

"Du, wer sonst.", erwiderte Cathleen.

"Was heißt hier ich?", fragte er verwirrt.

"Ich habe den Garten Muggelabhörsicher verhext. Du solltest das Haus übernehmen."

Harry runzelte die Stirn. "Daran kann ich mich gar nicht erinnern.", murmelte er.

Marcus verschränkte die Arme und fixierte sein Gegenüber. "Wer weiß an was du damals gedacht hast.", knurrte er.

Harry verdrehte genervt die Augen, dann wandte er sich wieder an Cathleen.

"Natürlich kannst du dich nicht daran erinnern. Schließlich hörst du mir ja nie zu, wenn irgendjemand auch nur den Namen Hermione Granger erwähnt.", giftete sie.

"Lass Herm da raus!" zischte er mindestens genauso wütend.

Mireille seufzte. "Ich habe Hunger. Können wir nicht das ganze auf später verschieben?", fragte sie.

"Ja, das sollten wir.", nickte nun auch Draco und musterte Cathleen und Harry, der sich nun missmutig umsah.

Interessant, dachte er.

Da fingen sie an zu essen.

"Gar keine schlechte Idee. Das ist jetzt wie in Hogwarts.", grinste Seamus und langte über den Tisch.

Laureen sah auf. "Wie in Hogwarts? Eher wie in Beauxbatons."

"Nein, wie in Pfützensee, nur mit lauter neuen Mitschülern.", grinste Mireille.

Zacharias sah sie kauend an. "Du warscht in Pfützschensee?"., nuschelte er.

"Mhmm.", nickte sie mit ähnlich vollen Mund.

"Der nächste Einbruch ist in Pfützensee.", sagte nun Neville. "Dann gehst du bestimmt da mit."

"Nein.", Mireille schüttelte ihren Kopf. "Millicent sagt, ich wäre zu bekannt dort."

"Na ja, du sollst da ja auch niemand begegnen.", wandte nun Dean ein.

"Mireille bekommt einen anderen Auftrag.", sagte Millicent und sah zu der jüngeren hinüber.

Diese nickte sie dankbar an.

Pfützensee war ein schönes Schloss und sie erinnerte sich gerne an die Zeit zurück. An jeden Tag, nur nicht an einen und dieser eine machte es ihr fast unmöglich dort hin zurück zu gehen, ohne, das sie von Furcht geschüttelt wurde.

Millicent wusste das, ebenso wie Gregory und Vincent, denn es waren die Drei, die sie damals dort rausgeholt hatten.

Es schien ihr schon so lange her, dabei ist seit dem erst knapp ein Jahr vergangen.

Laureen blinzelte zu Cathleen hinüber. Diese zuckte kaum merklich mit den Schultern.

Dann sahen sie zu ihren Bruder und Ginny.

Irgendwie war ihre Aktion, 'wir schicken den großen Bruder auf einen Betriebsausflug, den es gar nicht gibt und verkuppeln ihn', nicht ganz so verlaufen, wie geplant.

Zugegeben, hatte Marcus inzwischen den Kopf mit allen möglichen anderen Dingen voll und nur Merlin wusste, was es alles war, das er seine Schwestern und insbesondere ihre Freunde in Ruhe ließ, aber er war seit dem Wochenende überhaupt nicht ausglichen. Genauso wenige wie Ginny.

Mireille hatte ihnen erzählt, das Ginny verschlossen und wütend zurückgekommen war. Nicht äußerlich, aber in ihr drin schien es leise zu brodeln.

Auch verschloss sich ihre Miene, sobald sie Marcus begegnete. Das war vorher nicht so, da hatte sie immer gestrahlt.

"Was meinst du? Können wir es wagen?", fragte Cathleen und Harry sah auf.

Laureen zuckte mit den Schultern.

"Hier würde er es kaum wagen uns etwas anzutun.", flüsterte sie zurück und Oliver sah auf.

Er sah über die Köpfe hinweg zu Harry, doch der sah genauso ahnungslos aus.

"Hey, Marcus, wie war eigentlich der Betriebsausflug?", fragte nun Laureen und sämtliche Gespräche wurden ein Nuance leiser, bis sie ganz verebbten.

Sowohl Ginny als auch Marcus stoppten mitten in der Bewegung.

"Nichts besonderes.", sagte er gleichmütig und aß weiter.

"Natürlich nicht.", zischte Ginny zu sich selber und griff nach einem Brot.

Die anderen hoben interessiert eine Augenbraue. Für die Flintschwestern war klar. Sie sollten sich mal ganz dringend mit Ginny unterhalten.

Noch war nicht alles verloren und inzwischen war ihre fixe Idee, die beiden zu verkuppeln zu einer wahren Mission geworden.
 

Samstag, 2. November
 

"Willst du schon wieder abhauen?", fragte Antonin und hielt den Arm von Blaise am Handgelenk fest. Ihre Augen starten auf seine Finger. "Und wenn schon? Was willst du schon dagegen tun?", fragte sie langsam und sah ihn an.

"Ich würde nur gerne wissen warum?"

"Warum was?"

"Warum rennst du vor mir die ganze Zeit davon?"

Blaise kniff die Lippen zusammen.

"Willst du es mir nicht sagen?" eindringlich sah er sie an.

"Wenn ich es nicht tue, wirst du mich dann auch bis zu Tode foltern, wie die Hexe?", fragte sie leise.

Antonin wich ein Stück zurück und ließ ihre Hand los.

"Welche Hexe?", fragte er.

"Sind es denn schon so viel, dass du das noch nicht einmal mehr weißt?", zischte sie.

Sie wandte sich zur Tür.

"Ich weiß sehr wohl von wem du sprichst.", gab er zurück.

Blaise wirbelte herum. "Warum hast du es getan? Was kann sie denn schon so schlimmes angestellt haben, das du sie foltern musstest? War bestimmt ein Riesenspaß für dich und MacNair."

Sie wandte sich wieder zur Tür und warf sich einen Umhang über.

Er verstellte ihr in den Weg.

"Du wusstest doch vorher, auf was du dich einlässt.", sagte er. "Und ja, sie hat zuviel gewusst."

Blaise zog eine Augenbraue hoch. "Ein Glück, dass ich da noch lebe.", sagte sie höhnisch.

Antonin packte sie an den Schultern. "Ja, das kannst du laut sagen.", zischte er.

"Warum nur werde ich verschont? Mhmmm, überlegen wir doch mal."

"Lass diesen Zynismus, Blaise.", wies er sie zurecht.

"Was heißt hier Zynismus. Antonin ich erkenne dich gar nicht wieder. Nach was messt ihr, wer leben darf und wer nicht? Warum zum Beispiel hat Hermione überleben dürfen. Merkst du eigentlich wie krank das ist? Du hast sie auch noch geheilt."

"Das war mein Job.", sagte er knapp.

"Das ist krank. Du bist krank." Damit schob sie ihn bei Seite und hasste nach draußen. Noch ehe er sie einholen konnte, war sie disappariert.
 

***
 

"McGggg... McGongggg... Hausdrache?", fragte er hoffnungsvoll. "Nein wohl nicht." Theodor seufzte vernehmlich.

"Welcher Idiot hat diese Passwort ausgesucht?", fluchte er dann.

"McGonagall.", sagte da Parvati neben ihm. Augenblicklich erschien das Haus.

"Ich wusste es.", zischte er.

Parvati hielt ihm die Tür auf und drehte sich zu ihm um.

"Wenn du mit rein willst, solltest du es gleich tun, sobald die Tür ins Schloss fällt, ist das Haus wieder weg."

Theodor stürzte vor. "Das nächste mal suchen wir das Passwort aus.", grummelte er.

"Ach ja? Und wie heißt das dann? Malfoy, Lestrange, Dolohov oder doch einfach nur Snape?" Sie lächelte spöttisch.

"Nein, obscurum consilium.", erwiderte Theodor beleidigt.

Dunkler Rat?
 

***
 

"McGonagall.", rief Blaise und augenblicklich erschien die Tür zum Feldweg 7.

Sie trat ins Haus, doch war sie nicht schnell genug, denn noch ehe die Tür ins Schloss fiel, wurde sie wieder aufgestoßen.

Antonin rannte die Treppe hinauf. Er wusste genau wo Blaise wohnte.

"Hör auf mich zu verfolgen.", zischte sie.

"Dann bleib stehen und erkläre es mir.", verlangte er.

In der siebenten Etage, blieb sie zwangsläufig stehen und kramte nach ihrem Schlüssel.

"Was hast du damit gemeint?", fragte er nun eindringlich und packte ihren Ellebogen.

"Lass das, Antonin.", fauchte sie und machte sich los.

"Irgendwelche Probleme, Blaise?", fragte da jemand hinter den beiden und Antonin wirbelte mit gezücktem Zauberstab herum.

Vor ihm stand Hermione Granger, oder Black, wie sie sich nannte und sah ihn herausfordernd an.

"Nichts, was ich nicht auch selber klären kann, danke.", winkte diese ab.

"Ah, das Schlammblut." Dolohovs Augen funkelten. "Wie geht es Ihrer Gesundheit, Miss ... Black?", fragte er mit einem höhnischen Unterton.
 

***
 

Die Redaktion:
 

Saturn: Hihihihihi.
 

Knacksi: Ey, dat is mein Text.
 

Saturn: Ruhe, oder du fliegst raus.
 

Gleda: Arme Herm, sie wird bedroht.
 

Chanti: Ja und, mit ein bisschen Glück stirbt sie auch.
 

Blue: Hermielärmi sterben lassen, das kannst du nicht!!
 

Saturn: Nicht? Na gut, sie ist zu unschuldig, lieb, nett, höflich...
 

Gloomy: Wo ist die denn lieb, nett, höflich...blablabla.
 

Saturn: Nur weil DU sie fies machst, heißt das noch lange nicht, dass sie es auch ist. *droh*
 

Blue: Faszinierend.
 

Knacksi: Was?
 

Blue: Dieser Abschnitt. 'Noch bevor Wieland Travers den Boden berührte war er tot.'
 

Saturn: *strahl* Nicht? Habe ich ganze zwei Tage für gebraucht.
 

Gleda: Warum musste er denn sterben?
 

Saturn: Keine Ahnung.
 

Knacksi: Verstehe, Verschleierung vom Autor, klever, klever.
 

Saturn: Nein, ich habe wirklich keiner Ahnung.
 

Gleda: Wie jetzt?
 

Saturn: Wollten wir nicht zum Friedhof?
 

Rest: Genau. *stürmen davon*
 

Saturn: Na endlich. *Tür schließe* dann kann ich jetzt weiter schreiben. Mal sehen. Ah, ja Hermie wird ja jetzt um die Ecke gebracht. Harharhar. Na obwohl, wenn ich sie sterben lasse, wäre die Gesichte ja langweilig...
 

...to be continued

Vertrauen

Kapitel vierzehn
 

Samstag, 2. November (immer noch)
 

Antonin funkelte die junge Hexe fast spöttisch an.

Hermione wollte gerade antworten, als Blaise dazwischen fuhr: "Nimm den Zauberstab hinunter, Antonin." Blaise stellte sich nun zwischen ihm und Herm.

Ihre Augen blitzten und er sah sie missmutig an, dann blickte er wieder auf Herm und registrierte mit einer hochgezogenen Augenbraue Draco, der gerade aus seiner Wohnung kam.

Die Luft war zum Zerreißen gespannt und Herm verfluchte sich selber, das sie ihren Zauberstab hat drinnen liegen lassen.

Blaise hob den Kopf noch etwas höher und Antonin ließ den Zauberstab mit einem bedauernden Ausdruck sinken. Draco starrte Dolohov an, seine Hand fasste den Stab fester, entschlossen ihn einzusetzen, als ein markerschütternder Schrei ertönte.

"HARRY! EINE SPINNE; HARRY!", schrie Ron außer sich und kam aus seiner Wohnung eine Etage tiefer gestürzt.

Antonin hielt inne und linste über das Geländer.

"Musst du so rumbrüllen?", rief Harry aus der zweiten nach oben.

"Daaaaaah drin." Rons Finger wies zur Tür.

Mireille kam schon hoch gestapft um sich das Untier anzusehen.

"Ich mach das mal.", sagte sie und ging todesmutig hinein.

"Die ist ja winzig.", hörten die anderen von drinnen. "Um die zu töten, muss man sie erstmal vergrößern." Ein Lichtstrahl ließ erahnen, dass sie genau das gerade getan hatte.

Schon sahen die anderen acht Beine aus Rons Wohnung kommen, gefolgt von einem überdimensionalen Körper, der gerade so durch die Tür passte.

"Oh! Mein! Gott.", murmelten Ginny und Susan entsetzt, als sie sich über das Geländer beugten.

Das Monsterinsekt hangelte sich an das Geländer und war gerade in Begriff in den siebenten Stock zu klettern.

Ron saß wimmernd und halb ohnmächtig im Flur.

"Mach es weg.", flüsterte er wie von Sinnen.

"Das ist zu groß, Mireille, viel zu groß!", sagte Mill, nicht minder erschrocken.

Da kam das Mädchen aus der Wohnung und nickte.

"War glaube ich etwas zu viel. Da werden wir drastischere Maßnahmen ergreifen müssen." Sie stellte sich auf die Treppe und zielte mit dem Zauberstab auf die Spinne.

"Avada Kedavra.", sagte sie und das Untier erstarrte.

Zwei der acht Beine hatte es schon in die oberste Etage gesetzt und sowohl Herm, als auch Blaise waren zurückgewichen. Nur Antonin starrte fasziniert auf das Insekt.

Dieses fiel nun, sieben Etagen tief.

"Spinne fääääääääääääällt.", rief Mireille und in den untersten Etagen flogen die Türen ins Schloss, keine Sekunde zu früh, denn schon prallte das Untier auf den Boden und platze auf.

Mehrer Liter Schleim verschmierte die Wände und den Boden.

"Das ist widerlich.", murmelte Susan und sah nach unten. Ginny nickte und sah hinauf, wo das Tier seinen Flug begonnen hatte.

Dort oben kamen nun auch die Bewohner zum Geländer. Alle waren stumm, bis Ginny brüllte.

"Death Eater Alarm." Sie zeigte zu Antonin, der aus seinen Gedanken aufgeschreckt schien.

Doch noch ehe er etwas tun konnte, hatte er einen Zauberstab unter der Nase.

Mireille funkelte ihn nun bedrohlich an.

"Was tun Sie hier?", zischte sie.

Antonin musterte das Mädchen. Er konnte nicht anderes, er war von ihr ehrlich beeindruckt. Der Todesfluch hätte jedem Death Eater Ehre gemacht.

Wer war sie?

Blaise sah zwischen den Beiden hin und her, bis sich ihre Augen plötzlich weiteten.

Ohne auf die anderen zu achten, schob sie Antonin zu sich in die Wohnung.

Der Kamin war nach wie vor illegal angeschlossen.

Er verschwand zur Zabinivilla.

Dann rannte sie so schnell sie konnte in die erste Etage, wobei sie jede Stufe zuvor von dem Schleim der Spinne befreite.

Ihre Faust donnerte gegen die Tür von Seamus.

Doch dort öffnete niemand.

Also hämmerte sie gegen Nevilles Tür.

"Mach auf, verdammt.", rief sie. Die anderen folgten dem Tun mit fragendem Blick.

Schließlich wurde die Tür geöffnete und ein verwirrter Neville starrte sie an.

"Was soll denn der Lärm?", fragte er.

"Die Karte. Hast du die Karte?"

Dieser schüttelte den Kopf. "Nein, die hat Seamus."

"Der ist nicht da."

"Ach so, warte." Neville drehte sich um rief. "Seamus. Blaise will die Karte."

Dieser kam, in der einen Hand ein Buch, in den anderen einen Zauberstab.

"Warum?"

"Sind wir hier bei einem Verhör? Ich will was nachsehen."

Seamus drückte das Buch Neville in die Hand und stapfte zu sich.

Mit einer unglaublichen Langsamkeit, so schien es Blaise, schloss er auf.

Kurze Zeit später kam er mit der Karte zurück.

Neville hatte sich inzwischen neugierig gegen die Tür gelehnt und auch einige andere sahen über das Geländer neugierig nach unten.

"Diebesgut.", sagte sie und die Karte öffnete sich.

"Feldweg 7. Sechste Etage.", vollendete Blaise.

Schon zeichneten sich feine Linien auf dem Pergament.

Dort sah man nun Ron, immer noch im Flur stehen. Zacharias, der sich über das Geländer beugte.

Laureen zusammen mit Oliver in dessen Wohnung.

Ein kleiner Punkt wanderte in das Bild. Ein kleines Namensschild schwebte daneben. Mireille kam wieder hinunter und auf Ron zu.

"Das ist nicht möglich.", rief Seamus erstaunt.

"Das würde ja bedeuten..."

"Ja.", nickte Blaise, "Darauf hätten ich eher kommen können." Sie sah zu Mireille hoch. Die sich nun wie auch einige andere über das Geländer beugten und zu ihr hinunter sahen.

Die Augen, das war es, das sie darauf gebracht hatte.

Diese Augen schienen ihr nun näher als alles andere.

Dunkelbraun mit violetten Sprenkeln.

Neville las: "Alexandra Dolohov."
 

***
 

Antonin stand frustriert vor dem Haus der Zabinis. Sollte er hier sein? Oder anders gefragt. Wollte er hier sein?

Er ging in den Garten und sah sich um.

Nein. Er würde nicht vor ihr um Verzeihung betteln.

Nicht vor Blaise.

SIE ging ihm aus dem Weg.

Er öffnet die Tür und trat ein. Das Haus war leer und dunkel. Eigentlich wie immer, wenn Blaise nicht da war.

Sein Gesicht versteinerte.

Blaise war eine zu große Schwachstelle. Er konnte wirklich froh sein, das niemand vom dunklen Rat davon wusste. Und dann wohnte sie dort in diesem Haus. Ungeschützt mit anderen Kindern.

Verflucht, was machte er hier?

Wütend schlug er die Tür wieder zu und ging davon.
 

***
 

Blaise ging wie benommen, die Treppe hinauf auf Mireille zu.

"Alexandra Dolohov? Soll das Mireille sein? Da kann doch irgendwas nicht mit der Karte stimmen." Zacharias drehte das Papier, als wenn irgendwo eine Fehlermeldung zu sehen sein müsste.

"Doch, kann es. Mireille ist ein Findelkind. Sie weiß ihren richtigen Namen nicht.", mischte sich nun Millicent ein.

Mireille selber war sprachlos. "Ich heiße Alexandra Dolohov?"

Auch die anderen standen stumm um sie herum.

"War da eben nicht auch ein Dolohov?" Sie zeigte schließlich mit den Finger nach oben, wo Antonin gerade haben noch gestanden hatte.

"Ja.", nickte Blaise und Ron lehnte sich verzweifelt stöhnen gegen die Wand.

"Ist er mein Vater?", fragte Mireille und Ron wurde blass.

"Ich weiß nicht.", zuckte Blaise mit den Schultern. Irgendwie war sie plötzlich unglaublich eifersüchtig, denn wenn, würde da draußen eine zweite Frau herumlaufen, die mit Antonin ein Kind zusammen hatte.

"Warum weißt du davon nichts?", fragte nun Susan.

"Entschuldige mal. Mireille ist neuzehn."

"Ja und?" Millicent verschränkte die Arme. "Ich würde vorschlagen, du findest es heraus. Schließlich ist er dein Freund. Das sollte doch auch in deinem Interesse sein, ob du irgendwann Stiefmami spielen darfst."

Blaise knirschte mit den Zähnen.

Hermione sah sie an. "Kann ich dich was fragen?", begann sie. Blaise nickte grimmig.

"Warum hat er mich gerade bedroht? Er war mein Heiler."

Blaise zuckte mit den Schultern. "Er macht einen dicken, fetten Strich zwischen Heiler und Death Eater. Es war gut, das du nicht geantwortet hast. Egal was du gesagt hättest, er hätte deinen Zustand verschlimmert."

Hermione schluckte und sah zu Draco. Dieser nickte.

"Großartig.", murmelte Herm.

"Ja, großartig.", nickte Blaise finster, auch wenn sie etwas anderes meinte, dann machte sich aber dann auf den Weg, ihren unseligen Ehemann zu suchen.

Die anderen sahen ihr nach.
 

***
 

Blaise saß in einem Sessel und rührte in einer Tasse, während sie vor sich hin starrte.

"Antonin.", grummelte sie.

"Ja?", fragte da eine ihr vertraute Stimme hinter ihr.

"Du bist da? Seit wann?" Blaise drehte sich nicht um, sondern sah weiter gerade aus.

"Ich erwarte das du mir erklärst warum du dich so abweisend verhältst."

Blaise lächelte leicht und schloss die Augen. "Da kannst du lange warten."

"Das werde ich auch. Ich habe Zeit."

"Ich auch.", sagte sie bissig. "Und jetzt raus. Das ist mein Haus."

Sie hörte die Tür klappen, dann war es wieder still. Die Dämmerung war verschwunden und die Nacht kündigte sich an.

Tief, schwarz und bitterkalt brach sie herein, doch Blaise verspürte nicht den Hauch von Müdigkeit.

Sie saß dort und starrte weiter gerade aus, während sich alle möglichen Fragen in ihrem Kopf drehten.

War Mireille Antonins Tochter?

War sie überhaupt mit ihm verwandt?

Wenn ja, wer war Mireilles Mutter?

Warum war er so grausam zu anderen und zu ihr nicht?

War das nur ein Spiel?

Hatte Moody Recht?

Sie sah zum Fenster. Die Sterne waren hell.

Sie seufzte. Was tat sie hier eigentlich? Sie sollte zu Bett gehen und eine Nacht darüber schlafen.

Eine Nacht? Sie sah auf die Uhr. Bald würde die Sonne wieder aufgehen.

Sie sah zum Horizont, der bereits begann heller zu werden.

Da stutzte sie. Da draußen stand doch jemand.

Sie beobachtetet eine Weile die Gestalte, die sich nicht regte.

Dann stand sie auf und ging zum Fenster um besser sehen zu könne.

"Antonin.", rief sie entsetzt und stürzte hinaus.
 

Sonntag, 3. November
 

Der Zauberer sah Blaise an, doch verfolgte er ihre Bewegungen nur mit den Augen.

"Was tust du hier?"

"Ich warte.", sagte er mit leiser Stimme.

"Es ist kalt und du stehst hier draußen rum? Willst du dir den Tod holen?" Aufgebracht fuchtelte sie mit den Armen in der Luft, hakte sich schließlich bei ihm unter und zog ihn mit sich fort, ins Haus.

"Setzt dich. Dein Kleidung ist ja ganz klamm." Sie warf eine Decke über ihn und schob ihn eine Tasse mit Tee zwischen die Finger.

"Du hattest vollkommen recht, du bist verrückt.", murmelte sie und zog die Decke fester.

Antonin musste lächeln und sah sie aus den Augenwinkeln an. Das erinnerte sie beide an den Tag, als er ihr eine Heiratsantrag gemachte hatte.
 

Genaugenommen waren sie damals seit fünf Stunden zusammen gewesen.

Sie lagen zusammen im Bett und er hatte sie zu sich gedrehte und gefragt: "Was hältst du davon wenn wir heiraten?"

Blaise hatte daraufhin auf die Uhr gesehen und entsetzt erwidert: "Wir sind gerade mal erst seit fünf Stunden zusammen und du fragst mich, ob ich dein Frau werde? Du bist doch wahnsinnig." Worauf er sie erstaunt angesehen hatte und sagte: "Ich bin ein verurteilter Death Eater und habe fünfzehn Jahre in Azkaban gesessen. Natürlich bin ich wahnsinnig."

Sein Gesicht war todernst gewesen und Blaise hatte gelacht, ihn geküsst und angenommen.
 

"Du bist wirklich wahnsinnig.", murmelte Blaise und sah ihn an.

"Ich bin dir verfallen, so ist das eben." Er zuckte mit den Schultern und stellte die Tasse auf den Tisch.

"Dein Finger sind eiskalt."

"Ich bin müde.", bemerkte er.

"Ich auch."
 

***
 

"Wo ist denn eigentlich Blaise?", fragte Hermione und sah sich um.

Es waren alle da, wie verabredet, nur Blaise fehlte.

Harry seufzte. "Können denn nicht einmal alle pünktlich sein?"

Hermione stand auf "Ich glaube ich weiß wo sie ist. Ich geh und hole sie."

Draco folgte ihr. "Ich komm mit?"

"Warum?"

"Es laufen zu viele Death Eater da draußen rum."

Harry blickte den beiden missgelaunt nach.
 

***
 

Hermione sah die Fassade hoch. "Ob sie da ist?", fragte sie und Draco zuckte mit den Schultern.

"Sehen wir nach."

Sie spazierten auf die Haustür zu und Hermione wollte gerade klingeln, als Draco mit einer Handbewegung die Tür öffnete.

Herm runzelte die Stirn. "Nicht abgeschlossen?"

Draco hielt den Zauberstab bereit und trat ins Haus. Am Eingang zum Kaminzimmer blieb er stehen und grinste.

"Schätze sie ist beschäftigt.", flüsterte er Herm zu, die ebenfalls lächelte und nickte.

"War wohl eine lange Nacht. Lass uns gehen." Sie zog ihn mit sich wieder hinaus.
 

***
 

"Und wo ist sie?", fragte Millicent.

"Sie haben sich vertragen und schlafen beide.", sagte Hermione und ließ sich in ihren Stuhl fallen.

"Wer?"

"Antonin und Blaise."

"Wie, schlafen?", fragte nun Adrian.

"Augen zu und schnarch.", gähnte Draco und setzte sich ebenfalls.

"Nun auch egal. Blaise geht sowieso nicht mit.", winkte Millicent ab und sah zu Harry, der umständlich ein Pergament auseinander faltete.

"Die Gelegenheit ist gerade günstig. Wir holen die Nixenschuppe von Schloss Pfützensee und die Trollhand aus Durmstrang."

"Warum auf einmal?", fragte Alicia.

"Wäre es nicht günstiger, wenn wir es nacheinander holen?"

"In beiden Schulen, sind gerade weniger Schüler als sonst und wenn ich mich an uns erinnere, wie wir ständig auf den Gängen herumgewandert, kann das nur gut sein."

"Ja, das stimmt.", sagten die anderen und lehnten sich in Erinnerung zurück.

Oliver zog nun den Plan von Pfützensee zu sich. "Ich werde dort hin gehen. Ich war mal da und ich glaube auch zu wisse, wo ich suchen muss.", sagte er.

"Das haben wir uns auch so überlegt. Am besten nimmst du Gregory und Marcus mit.", nickte Harry.

"Habe ich das gerade richtig gehört? Am besten?", Marcus hob skeptisch eine Augenbraue. "Ich hoffe er stellt sich nicht so anfängermäßig an wie beim Einkauf.", grummelte er.

"Was heißt hier anfängermäßig, nur weil ich die Leute nicht erpresse?"

"Seid ihr bald mal fertig?", rollte Gregory mit den Augen. "Das ist ja nervig."

"Schön, wenn das geklärt ist, kommen wir zu Durmstrang. Dean und Lavender werden dort hingehen."

"Nur zu zweit?"

Nun sahen alle verwundert auf, nur Parvati verbarg ein Grinsen und Theodor lehnte sich entspannt zurück und grinste ebenfalls.
 

Montag, 4. November
 

Blaise wachte auf. Ihr ganzer Körper tat ihr weh und nun wusste sie auch warum.

Sie war zusammen mit Antonin auf der Couch eingeschlafen.

Sie versuchte aufzustehen, ohne ihn zu wecken, doch das war eigentlich nicht möglich.

"Warte.", sagte er und öffnete dann auch die Augen. "Du gehst nicht wieder weg, oder?"

"Nein."

"Bestimmt nicht?"

"Ganz sicher nicht, aber ich muss jetzt ganz dringend ins Bad, also bitte lass mich los."

"Na gut." Blaise ging hinaus und Antonin gestatte sich nun aufzuwachen. Müde erhob er sich und schob die Decke weg. Er rieb sich die Augen und blieb auf dem Sofa sitzen.

Da kam Blaise auch schon wieder.

"Wie wäre es mit Kaffee?"

"Perfekt."

Schwingenden Schrittes ging sie in die Küche und begann verschiedene Gegenstände durch die Luft fliegen zu lassen.

Sie machte Frühstück.

"Hast du dir mal überlegt, einen Hauselfen zuzulegen?", fragte Antonin der im Türrahmen stehen geblieben war.

"Wir hatten mal eine, aber, ich habe ihn freigelassen, als meine Eltern gestorben waren."

"Warum?"

"Er hat mich seiner Fürsorge ganz krank gemacht. Als ich ihm die Freiheit gab, hat er gedroht sich umzubringen, weil er jetzt ganz allein war und so weiter. Ich habe Dumbledore geschrieben und er hat ihn dann in Hogwarts untergebracht."

Antonin setzte sich an den Tisch und sah seiner Frau einer Weile stumm zu.

"Warum bist du weggelaufen?", fragte er schließlich.

"Ich bin nicht weggelaufen?", entgegnete sie und setzte sich nun auch.

"Doch das bist du. Du hast mich beschuldigt ein Mörder zu sein und bist dann aus dem Haus gestürzt."

"Eine übereilte Reaktion.", zuckte sie mit den Schultern

"Du bist seit drei Wochen so komisch. Kaum das du mich siehst, flüchtest du. Warum? Du hast vorher gewusst was ich bin."

"Ja, aber... ich habe es nie gesehen. Als ich dich foltern sah, da war ich wie vor den Kopf gestoßen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Du warst so anders, Antonin. Du hast mir Angst gemacht."

Er sah sie stirnrunzelnd an. "Und was jetzt? Soll ich gehen?"

"Nein." Sie schüttelt heftig den Kopf. "Nein, du sollst nicht gehen. Erst dachte ich, dass es besser wäre. Ich habe mich um den Krankenhausbesuch bei Hermione gedrückt, nur damit ich dir nicht über den Weg laufe. Bin nachts weggeblieben, nur damit ich dich nicht sehe und war nur hier, wenn ich genau wusste, dass du nicht da warst."

"Ich weiß, ich habe dich vermisst und wusste noch nicht einmal warum du mir aus dem Weg gehst." Antonin blickte nun auf seine Hände, als er leise fragte: "Warum bist du gestern gekommen und geblieben? Du konntest nicht wissen, das ich wirklich die ganze Zeit da draußen stehen bleibe."

"Das hätte ich wirklich nicht gedacht.", lachte nun Blaise.

"Ich habe eine gute Freundin um Rat gebeten und sie sagte, ich solle mit dir reden und mir eine Frage stellen. Sehe ich eine Zukunft mit dir?"

Antonin blieb nun ganz starr sitzen.

"Ich bin wirklich froh, dass ich mit ihr geredet habe. Wahrscheinlich habe ich gehofft, dass sie mir das sagt. Die Antwort war dann ganz klar. Als wäre es nie eine Frage gewesen. Sie hat gesagt, du würdest alles für mich tun."

"Und?"

"Ja."

"Ja, was?"

"Ja, ich sehe eine Zukunft und ja, ich möchte bei dir bleiben. Sie hat es wahrscheinlich gewusst.", lächelte Blaise,

"Wer ist diese Freundin? Ich würde ihr gerne danken."

"Hermione."

Antonin war verblüfft. Er stand auf und zog sie zu sich hoch.

"Drei Wochen.", sagte er. "Das ist eine verdammt lange Zeit."
 

***
 

Parvati Patil stieg fröhlich pfeifend die Treppe hinauf. Sie hatte heute frei und hatte vor das zu nutzen.

Als sie an der 3C vorbeikam, wurde diese gerade aufgerissen.

"Morgen. Was machst du schon so früh unterwegs?", fragte Theodor.

"Frisches Brot holen. Riech mal." Sie schloss kurz die Augen.

Von oben kamen Draco und die Flintschwestern die Treppe hinunter. "Morgen.", grinsten die Hexen.

"Hey.", nickte Parvati. "Ach und weißt du wen ich gesehen habe?", wandte sie sich wieder an Theodor.

"Nein, aber das wirst du mir bestimmt gleich sagen." Er drehte sich um und wollte gerade seine Wohnungstür abschließen.

"Diese fünfzehnjährige Göre. Wie hieß sie doch? July?"

Draco und die Schwestern blieben stehen. "Meinst du Theodors Schwester July?", fragte nun Cathleen.

"Schwester?", drehte Parvati sich um und Laureen nickte.

"Was machst sie schon wieder in der Stadt?", wunderte sich Theodor.

"Schwester?", fragte Parvati erneut nun noch verärgerter.

Draco schüttelt den Kopf. "Aber sie ist doch sechzehn."

"Blödsinn.", erwiderte Theodor.

"Doch. Sie ist in der sechsten Klasse, also muss sie sechzehn sein. Das hat sie mir doch neulich erst erzählt, als ich mich mit ihr unterhalten habe."

Theodor wurde nun auch nachdenklich und nickte schließlich. "Stimmt sie ist schon sechzehn."

"Sag ich doch. Ach ja und sie will die Schule schmeißen. Hat sie es dir nicht erzählt?"

"Nein. Dad wird ausflippen, wenn er davon erfährt. Aber woher weißt du das?

"Wir haben zusammen einen Kaffee getrunken."

"Schwester?", rief Parvati nun wütend und die sowohl die Flints, als auch Draco sahen zu, das sie wegkamen.

"Lass uns zusammen Abend essen, ja? Ich muss jetzt zur Arbeit.", sagte Theodor schnell, ließ die Tür ins Schloss fallen und disapparierte in das Erdgeschoß.

Parvati rauchte.
 

***
 

Antonin biss voller Hingabe in sein Brot, als er irritiert inne hielt. Es war schon später Nachmittag, doch sie aßen trotzdem jetzt erst Frühstück. Antonin hatte frei und Blaise sich frei genommen.

"Warum siehst du mich so finster an?", fragte er und sah zu ihr.

"Mir ist gerade etwas eingefallen."

"Ach ja und was? Außer, dass du mich beim Morden beobachtet hast, was ich übrigens nicht in Ordnung finde."

"Du hast eine uneheliche Tochter.", sagte Blaise düster und Antonin hielt in der Bewegung inne.

Er hatte was?

"Wie kommst du darauf?"

"Du erinnerst dich sicher an Rons Freundin, die, die überdimensionale Spinne erledigt hatte, Mireille?"

"Ja." Antonin nickte "Eine wirklich talentierte Hexe."

"Sie ist ein Findelkind. Ihr richtiger Name ist Alexandra Dolohov und ihr habt dieselben Augen. Ich hätte eher darauf kommen können." Blaise stand nun auf und lief aufgebracht im Zimmer auf und ab. "Ich muss doch blind gewesen sein."

Antonin folgte ihr mit den Augen doch verstand er nach wie vor nur Bahnhof.

"Wie kommst du darauf?"

"Sie ist neuzehn. Da wird sie kaum deine Mutter sein.", giftet sie nun. Sie brodelte vor Eifersucht und es frustrierte sie, dass sie es noch nicht einmal an jemanden auslassen konnte.

"Neunzehn? Ich kann mich nicht erinnern auf Unterhalt verklagt worden zu sein.", meinte er nun nachdenklich.

"Das ist nicht witzig.", giftet Blaise.

"Das meine ich auch vollkommen ernst. Aber Moment. Alexandra sagst du? Dann muss das..."
 

***
 

"MIREILLE.", gellte es durch das Haus und alle Türen flogen auf, auch die von Mireille.

"Was?", rief sie hinunter.

Blaise eilte mit großen Schritten die Treppe hinauf. Hinter ihr kam Alicia ins Haus und sah ihr nach.

Blaise strahlte Mireille an.

"Ich weiß jetzt wer Antonin ist."

"Ja?"

Ron wurde schlecht.

"Er ist nicht dein Vater." Triumphierend sah Blaise auf.

Mireille war irritiert. Blaise sah aus als hätte sie gute Nachrichten und dann sagte sie ihr, sie haben doch keine Familie?

Ron lachte erleichtert auf.

Blaise holte tief Luft. "Er ist dein Bruder!" Ron sank verzweifelt zusammen.

Mireille strahlte.

Angelina lachte laut auf, als sie Rons Gesicht sah. Auch Lisa lachte und die Zwillinge grinsten spöttisch.

"Hey, Alicia, da bist du ja wieder.", rief Fred. Diese hob grüssend die Hand und ging dann wieder.

"Was hat sie denn?", fragte Fred verwundert. Angelina sah der anderen verblüfft nach.

"Wie möchtest du eigentlich genannte werden?", wandte sich Hermione an Mireille.

"Mireille, daran bin ich gewohnt und meine Papiere ist darauf ausgestellt.", sagte sie. "Aber ich werde es ändern müssen, oder? Muss ich mich dann für einen Namen entscheiden?"

"Da werde ich dir helfen.", bot Laureen an. "Du kannst sicher beide Namen behalten. Das deichseln wir schon.", zwinkerte sie.

"Wie heißt du eigentlich bis jetzt mit Nachnamen, den hast du nie genannt.", fragte Herm, als sie zusammen die Treppe hinaufgingen.

"Nemo. Bis jetzt war ich Mireille Nemo, aber ab heute heiße ich Mireille Alexandra Dolohov." Sie blieb stehen und lauschte dem Klang ihrer Stimme nach. "Das ist der glücklichste Tag in meinem Leben. Ich habe eine Familie."
 

***
 

Theodor kramte nach seinem Schlüssel und sah den Gang entlang, als er irritiert stehen blieb. Im Rahmen gegenüber seiner Tür war Parvati zu sehen.

Was machte sie in seiner Wohnung und wie kam sie rein?

Er schüttelte über sich selber den Kopf. Natürlich, er hatte am Morgen ja nicht abgeschlossen gehabt.

Er atmete einmal tief durch und ging dann hinein.

"Hallo.", sagte er und hängte seinen Umhang auf.

Parvati saß mit erhoben Haupt in einem Sessel und sah ihm stumm entgegen.

"Hattest du einen schönen Tag? Ist irgendwas passiert?"

"Warum hast du nicht gesagt, dass sie deine Schwester ist?", fragte sie und Theodor war von der ruhigen Stimme überrascht.

"Du hast nie gefragt?"

"Deine Familie muss mich jetzt wirklich für vollkommen überdreht und verrückt halten." Sie war nun aufgestanden. Theodor ging in die Küche und sah sich suchend nach etwas kühlen zu trinken um. Es war verdammt heiß in dieser Wohnung. Er blickte zum Kamin.

Kein Wunder, der war ja auch an.

"Ist doch egal, was sie von dir halten.", murmelte er.

"Es ist nicht egal, was sie von mir halten."

"Mir schon."

"Schon klar, das ist wieder deine Art dich gegen den Willen von deinem Vater aufzulehnen. Ich habe über alles nachgedacht. Wie du dich mit ihm unterhalten hast, als wir da waren, war reine Provokation. Als hattest du es darauf angelegt, das er auf dich wütend wird. Ist dir eigentlich bewusst, das er im dunklen Rat sitz? Der kann dich fertig machen. Warum tust du das? Das du mir nicht erzählt hast, das July deine Schwester ist, war doch auch so eine Sache der Provokation."

Er drehte sich um und sah sie kalt an. Parvati erschrak fast.

"Und dann deine Schwester. Sie schmeißt doch nur die Schule, um deinem Vater vor den Kopf zu stoßen. Was hat er getan, das ihr ihn so verachtet?"

"Das kannst du nicht verstehen."

"Ich will es aber verstehen. Und vor allem, will ich nicht, das dir was passiert."

"Bist du jetzt fertig?" Mit einem Ruck öffnet er die Flasche in seiner Hand und warf den Verschluss auf den Tisch.

"Ich werde es dir erzählen, aber nicht heute Abend."

Er ging an ihr vorbei und setzte sich auf die Lehne vom Sessel.

Sie seufzte und sah auf den Boden. "Irgendwas ist mit euch vieren passiert. Ihr habt euch verändert."

"Vieren?"

"Du, und Vincent, Gregory und Draco. Ihr seid viel verbitterter und manchmal habe ich das Gefühl, das ihr es geradezu darauf anlegt enttarnt zu werden. Aber wisst ihr auch, was ihr uns damit antut?"

"Euch.", murmelte Theodor und rutschte auf den Sitz.

Sie ging zu ihm hinüber und kniete sich vor ihm auf den Boden.

Sie legte den Kopf auf seine Knie. "Ja uns. Ich weiß, das Millicent sich große Sorgen um Gregory und auch Vincent macht."

"Und du?", fragte er sanft und sie hob den Kopf.

"Ich werde jedes Mal fast verrückt, wenn du zu Hause bist. Ich kenne deine Vater nicht gut genug um zu wissen, was er tun wird, wenn das alles zu früh heraus kommt."

Er stellte die Flasche weg und beugte sich zu ihr hinunter.

"Du bist unglaublich, weißt du das?", fragte er und küsste sie.
 

Dienstag, 5. November
 

Schwarze Seidenhandschuhe legten sich auf die Tischplatte.

Die junge Hexe hob den Kopf und lächelte ihren Gegenüber an.

"Was gibt es denn neues?", fragte Duane Avery.

"Dolohov hat eine Schwester. Ihr Name ist Mireille und sie wohnt im Feldweg 7. Sehr begabt, wenn du mich fragst."

Sie nickte leicht.

Das war besser als sie sich gedacht hatte.

Erst Blaise, dann diese Mireille.

"Eine Schwester, sagst du. Ist das sicher?"

"So sicher, wie der dunkle Lord wieder auferstehen wird.", raunte sie.

Er griff über den Tisch nach ihrer Hand.

"Warum erzählst du mir nur von Dolohov?"

"Ich will ihn tot sehen. Er hat meine Eltern umgebracht und du hast die besten Verbindungen dort hin."

"Das wäre ein großes Risiko für mich. Antonin ist sehr beliebt im dunklen Rat."

"Es gibt sicher Mittel und Wege, meinst du nicht? Ich bin davon überzeugt, das wir uns über den Preis einig werden."

Duanes Blick wanderten von ihrem Gesicht, den Hals hinab.

"Was hast du vor?" Er hob eine Augenbraue.

"Warte es nur ab.", säuselte sie.

Schwarze Augen sahen zum Fenster hinein. Das dunkle Gefieder der Eule verschmolzen mit dem Dunkel der Nacht.
 

***
 

Schwarze Schwingen hoben das Tier geräuschlos in den Himmel.

Die Augen blickten Richtung Hogwarts. Man erwartete sie dort.
 

***
 

Sie zog die Kapuze über den Kopf und reichte ihm die Hand.

"Warum trägst du immer diese Handschuhe?", fragte er und sah auf den glatten Stoff.

Die Hexe zog sie aus und Duane sah überrascht auf.

Die Finger waren mit Narben überseht.

"Das habe ich einem von euch zu verdanken."

"Dolohov?"

"Unter anderen.", nickte sie.

Sie streifte den Stoff wieder über und zog ihn sorgfältig glatt.

"Dann sind wir uns einig?", fragte sie.

"Vollkommen." Duane nickte.

Die Tür klappte ins Schloss und er setzte sich in den Sessel.

Die Familie Dolohov auszulöschen, dürfte nicht einfach werden, doch unmöglich war es auch nicht. Es kam nur auf den Zeitpunkt an.

Dafür würde sie ihm das Schlammblut vom Hals schaffen. Sie war gefährlich, doch als er Istave davon erzählte, winkte dieser nur ab. Bezweifelte seinen Entdeckung über die neue Prophezeiung.

Er würde sie selber beseitigen, wenn der Zeitpunkt da war.

Es war nicht ganz fair für ihn. Es wird leichter Hermione Granger zu töten, als einen Death Eater, aber die Informationen, die er von ihr erhielt, waren wertvoll genug.

Der dunkle Rat misstraute ihm und er wollte wissen warum.

Irgendwas war im Gange, von der er nichts wusste.
 

***
 

eisenkraut
 

Woher hast du das Vertrauen? Wie kannst du wissen, dass du nicht betrogen wirst?
 

Hier sind wir auf uns gestellt. Mir bleibt nichts, als Vertrauen. Und warum auch nicht? Argwohn vergiftet das Herz und bringt unsere Mission zum scheitern. Wir müssen uns aufeinander verlassen, sonst ist alles umsonst.

Gib mir deine Hand und sei zuversichtig.
 

Woher weißt du, dass nichts passieren wird?
 

Ich hoffe, dass alles gut wird. Was bleibt denn sonst?
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Mittwoch, 6. November
 

Die Nacht war pechschwarz. Man konnte kaum die Hand vor den Augen sehen.

Blitze zuckten über den Himmel. Dean zog seinen Kopf tiefer zwischen die Schultern und hastete hinter Lavender her.

Diese sah sich nun suchend um.

Sie standen am Waldrand, wo sie Todd treffen wollten.

Er war in Durmstrang zur Schule gegangen, wie auch seine anderen Brüder und hatte sich bereit erklärt Fremdenführer zu spielen.

Sie zogen Kapuzen und Umhange fester.

"Wo ist er?", flüsterte Dean und neigte sich zu Lavender hinüber.

"Ich weiß nicht." Sie schob die Kapuze ein Stück zurück, um besser sehen zu können, doch der Erfolg war minimal. Der Regen verwehrte jeden Blick, der weiter ging als einen halben Meter.

Dean schrak zusammen, als eine der Bäume unter einer Windböe knarrte.

"Hier ist es schlimmer als im verbotenen Wald.", murmelte er und Lavender nickte beklommen. Sie wünschte auch, dass Todd endlich auftauchen würde.

"Und wenn wir einfach alleine reingehen? Wir haben doch die Karte."

Lavender sah sich noch einmal um, doch nach wie vor, schien niemand zu kommen.

"Diebesgut.", flüsterte sie.

Dann nickte sie Dean zu.

"Das würde ich nicht tun.", raunte da jemand und ein diebisches Grinsen stahl sich auf die Lippen von Todd, als er die Schreckensgeweiteten Augen der anderen beiden sah.

Lavender drückte Dean die Karte in die Hand und ging zu Todd hinüber.

"Du bist ein Scheusal.", grinste sie und küsste ihn.

Dean verzog genervt das Gesicht.

"Könnt ihr das auf später verschieben?", fragte er schließlich.
 

***
 

"Pfützensee, ja?", fragte Marcus skeptisch und sah auf das Gewässer. "Weniger Pfütze und mehr See.", murmelte er.

Oliver nickte und zog seinen Besen und Zauberstab hervor.

"Wir fliegen besser drüber. Der Wald ist auch nicht besser als unserer. Hagrid hätte seine wahre Freude, an all den Geschöpfen."

Die anderen beiden zauberten auch ihre Besen auf die richtige Größe und dann hoben die Drei ab.

Wie schwarze Schatten huschten sie über den nahen Waldboden.

"Fliegt nicht zu tief über der Wasseroberfläche. Das mögen sie ganz und gar nicht.", sagte Oliver, kurz bevor sie den Strand hinter sich gelassen hatten.

"Nixen kommen nicht an die Oberfläche.", wunderte sich Gregory.

Oliver lachte leise. "Wer redet denn von Nixen?"

Marcus beäugte das Wasser sehr misstrauisch und flog noch ein Stück höher.

Doch es war schon zu spät. Ein undefinierbares Ding schoss genau vor ihm in die Höhe, dass dieser abrupt den Besen hochzog und nach oben flog.

Oliver sah über seine Schulter hinweg. "Flieg zum Ufer.", rief er Gregory zu und drehte um.

Ein zweiter Arm hatte inzwischen Marcus Besen umklammert und dieser trat nach dem Ding.

Oliver zielte mit dem Zauberstab auf das Vieh, doch diese zuckte nur kurz unter dem Blitz zusammen. Nun schoss Marcus auch Flüche ab, doch die meisten verfehlten es.

Es zog an dem Besen, als es diesen blitzschnell in die Tiefe riss.

Oliver war inzwischen neben Marcus und streckte seine Hand aus.

"Vergiss den Besen.", rief er und Marcus ließ diesen los und griff nach Olivers Hand

"Festhalten.", rief er unnötiger Weise und flog erst einmal ein Stück senkrecht in den Himmel.

"Willst du mich umbringen, Wood?", meckerte Marcus und seine Hand krallte sich fester in die Finger von Oliver.

Dieser bis die Zähne zusammen und stürzte dann nach vorne.

Unter ihnen türmten sich Wellen und ein tiefes Grummeln war zu hören. Zwei mal schoss die Tentakel in den Himmel, doch die beiden war längst außer Reichweite.

Marcus begann in Gedanken sein Hab und Gut aufzuteilen. Das würde er nicht überleben.

Er hielt sich inzwischen mit der anderen Hand am Besen fest.

Gregory sah mit zusammengekniffenen Augen zu Himmel, doch hier draußen gab es kein Licht und so schrak er zusammen, als die beiden plötzlich wie vom Himmel fielen und vor ihm im Sand landeten.
 

***
 

Drei Schatten verbargen sich im Torbogen. Todd sah auf die Karte.

Dean und Lavender wollten die riesige Tür gerade ein Stück aufschieben, als Todd den Kopf schüttelte und ihnen bedeutet zu folgen. Sie schlugen sich in die Büsche direkt neben dem Eingang. Langsam an der Mauer entlang tastend liefen sie ein Stück weiter.

Todd vorneweg.

Ab und zu blieb er stehen und sah auf die Karte. Dann ging es weiter.

Dean und Lavender sahen, das er immer vor Fenstern stehen blieb. Es schien, als würde der andere nicht das erste Mal hier lang schleichen.

Als er schließlich einen unscheinbaren Stein mit Hilfe eines Spruches zur Seite schob, war ihre Vermutung bestätigt.

Sie schlüpften durch das Loch nahe am Boden und stiegen einen schmale Treppe dahinter hinunter. Todd zuletzt. Er schloss den Eingang wieder. Dean und Lavender sahen sich vorsichtig um.

"Lumos.", flüsterte Todd und schon erhellte sich der niedrige Raum.

"Wo sind wir hier?", fragte Dean und bekam die Karte in die Hand gedrückt. "Sag mir nur bescheid, wenn jemand in unserer Nähe auftaucht. Und jetzt leise. Eine Weile können wir mit dem Licht gehen."

Lavender sah zur Decke. Sie war so niedrige, das sie, sie fast mit den Fingerspitzen berühren konnte. Wie ein Gewölbe bog es sich spinnennetzartig um sie. Der Raum war sehr groß und mehrerer Pfeiler stützte das obere Stockwerk.

"Hier drunter ist nur noch ein Keller. Man sagt, das dort einmal Schüler zur Bestrafung eingesperrt worden waren und dann vergessen.", flüsterte Todd. "Aber wir haben keine Belege dafür gefunden. Hier drüber sind die Unterrichtsräume für Verwandlung und Flüche."

Sie bogen in einen Gang ein. "Jetzt sind wir genau unter der Gemeinschaftshalle. Sie erstreckt sich bis dort hinten." Er deutet auf das Ende des Ganges. "Aber wir müssen hier entlang." Er fasste Lavenders Hand und bog nach rechts in einen anderen Gang ein.

Dann wieder links, dann wider rechts. Dean hatte mühe die Karte und den Weg im Auge zu behalten, so das er schließlich den Umhang vor sich griff und mehr oder minder hinterher stolperte.

"Nox.", sagte Todd und sofort standen sie im Dunklen. Deans Finger krallten sich fester in den Stoff.

"Ich kann die Karte nicht mehr sehen.", flüsterte er.

"Egal. Ich bin hier hundertmal lang gegangen, ohne diese Karte und man hat mich nie erwischt.", raunte Todd und schob etwas beiseite.

Fahles Mondlicht schien ihnen entgegen. Sie waren im Erdgeschoß.

Nun konnte man auch wieder die Umrisse der Karte sehen.

"Alles klar.", nickte Dean und ließ Lavenders Umhang los.
 

***
 

Marcus legte den Kopf in den Nacken. Er hielt ein Duplikat von Gregorys Besen in der Hand, nach dem er sich geweigerte hatte den Besen eines Gryffindors zu fliegen, hatte man beschlossen, Gregorys Besen zu verdoppeln.

"Ganz schön weit oben.", murmelte er. Gregory studierte die Karte.

"Höhenangst?", spottete Oliver und hob ab.

"Los. Je schneller wir weg sind, umso besser."

Sie flogen nahe der Mauer den Turm hinauf. Er war höher als die von Hogwarts und es gab nur zwei Wege zu ihrem Ziel.

Von oben über das Dach, oder durch das Büro des Direktors.

Sie landeten am Rand.

Gregory stopfte die Karte in die Tasche. Jetzt wird ihnen wohl kaum noch jemand über den Weg laufen.

Der Direktor war in den Kellern und sie gingen davon aus, dass das Büro ähnlich wie in Hogwarts nur durch ihn betreten werden konnte.

Erst recht wohl dann der Gang, der in den Turm führte.

Sie öffneten das Fenster und steigen hinein.

"Lumos.", flüsterte Oliver und sah sich um. Es war genauso wie er sich erinnerte.

Sie standen hoch oben über einen langen Schacht, dessen Wand ein einziges Regal war, in dem die verschiedensten Flaschen alphabetisch aufbewahrt wurden.

Lange Leitern waren überall zu sehen und alle paar Meter, war das Regal mit Stegen unterbrochen.

Gregory zählte zwanzig.

Sie selbst waren jetzt genau unter dem Dach. Eine schmale Luke führte auf die erste Leiter und auf den ersten Steg.

Marcus ging bereits darauf zu, als er verwundert stehen blieb.

Er drehte sich um und sah, wie Gregory und Oliver in eine Ecke starrten.

Alarmiert wandte auch er seinen Blick und erkannte einen Jungen, vielleicht dreizehn Jahre alt.

Struppiges braunes Haar stand ihm nach allen Seiten ab und unter dem Umhang sah man deutlich einen Pyjama.

"Du solltest nicht so spät durch die Gänge laufen.", sagte nun Marcus.

Der Junge drehte seinen Kopf und sah nun zu ihm.

Er schien nicht zu verstehen, bis Marcus wusste warum. Sie waren ja nicht in England.

Er sah genervt zu Oliver. "Sag ihm, dass er verschwinden soll."

"Was macht ihr hier?", fragte jetzt der Schüler in einwandfreiem Englisch.

"Du verstehst uns ja doch."

"Ja, natürlich. Eine Fremdsprache ist Pflicht.", nickte dieser und musterte nun mutiger die Eindringlinge.

An Oliver blieb sein Blick hängen, als er erstaunt die Augen aufriss.

"Du bist Oliver Wood.", rief er. "Du hast bei Eintracht Pfützensee gespielt." Oliver konnte ein Grinsen nicht verbergen. Verlegen sah er auf den Boden.

Marcus verdrehte die Augen. "Großartig. Wir brechen mit einer Berühmtheit illegal im Schloss ein."

Gregory sah böse zu ihm hinüber, doch der Junge schien ihn nicht gehört zu haben.

"Ich bin dein größter Fan.", sprudelte es nun aus dem Kind hervor.

Gregory trat nun vor und sah auf ihn hinunter.

"Du bist doch bestimmt nicht legal hier oben, oder?"

Der Junge zuckte erst kurz zusammen, richtete sich dann aber auf. "Ihr doch auch nicht.", sagte er triumphierend.

Gregory lächelte kalt. "Kluges Kind." Oliver griff ihn am Arm und zog den Death Eater zurück.

Dabei schob sich der Ärmel des linken Arms nach oben. Der Schüler erstarrte.

"Ihr seit Anhänger von diesem bösartigen Zauberer?", fragte er entgeistert.

Gregory wandte sich nun zu Oliver. "Klasse, Wood. Was sollte das denn? Ich hätte ihm nichts getan." Dann drehte er sich zu dem nun blassen Kind um.

Er versuchte so freundlich, wie es ihm nur möglich war zu ihm hinunter zu sehen. "Hör mal, Junge. Was hältst du von einem Handel. Du verrätst nicht, das wir hier waren und wir..."

"Lassen dich am leben.", grinste nun Marcus.

Der Junge zuckte zusammen. "Du machst ihm ja Angst.", herrschte Gregory.

"Das ist nicht besonders schwer.", knurrte Oliver und trat nun vor.

"Was hältst du davon. Wir waren nie hier und du auch nicht. Die Flasche dort in deiner Hand dürftest du doch bestimmt gar nicht haben, oder?"

Hastig schob das Kind den Flakon in die Falten seines Umhangs.

"Na ja. Ich...", begann er.

"Oliver besorgt dir einen Quaffel mit den Unterschriften von Eintracht Pfützensee.", sagte nun Gregory und der andere sah verwundert auf.

"Wie soll das bitte gehen?", fragte er.

"Du machst das schon. Und jetzt Junge, gehst du besser." Er winkte ihn fast gebieterisch hinaus und das Kind hastet davon. Es sprang fast die Leitern hinab.

"Er ist panisch.", bemerkte Marcus. Gregory nickte. "Ein panisches Kind ist gefährlich." Er zog seinen Zauberstab hervor und zielt auf den Jungen.
 

***
 

Todd zog Lavender hinter einen Pfeiler. Dean drückte sich an die Wand.

Sie hatten inzwischen die zweite Etage erreicht. Ihr Ziel war die Bibliothek in der fünften.

Eine Gestalt ging an ihnen vorbei, ohne die Drei zu bemerken.

Todd winkte ihnen zu, ihm zu folgen.

"Wie nehmen eine Abkürzung."

Er sah über das Treppen Geländer hinunter und lächelte.

"Kommt mit." Er lief die Treppe bis um Ende. Sie kamen auf einen breiten Flur, in deren Mitte eine große Säule sich bis in die fünfte zog.

Diesmal blickte er doch auf die Karte in Deans Händen. Dann schob er einen Stein am Fuß der Säule weg und trat hinein.

Sie steigen eine schmale Wendeltreppe hinauf.

Ihre Schritte halten dumpf wieder.

"Es ist verdammt eng hier drin.", raunte Dean.

"Leise.", sagte Todd fast tonlos.

Schließlich kamen sie wieder heraus.

Sie waren in der fünften Etage und standen genau vor der Tür der Bibliothek.

"Da kommt jemand.", flüsterte Dean.

"Nicht der." Todd schob sie tief hinter einen Vorhang.

Durch ein Loch im Stoff sah Dean eine Schatten, der genau vor ihnen stehen blieb.

Er drehte den Kopf und sah wie Todd die Lippen auf einander biss.

Schien als, wenn die Person nicht so freundlich war. Schließlich ging der jenige weiter.

Todd wartet fünf Minuten, dann schob er den Stoff bei Seite.

"Schnell jetzt." Schon schloss sich die Tür zur Bibliothek hinter ihnen geräuschlos.

Todd war nun wesentlich entspannter. Er machte Licht und schritt durch den Lesesaal.

"Dann lass sie uns schnell holen.", sagte er.

"Wer war das, der eben an uns vorbei ging?", fragte Lavender.

"Der Professor für Flüche. Er soll auch die Schüler dort unten vergessen haben. Am Tage ist er ganz okay, aber nachts sollte man ihm nicht begegnen."

Lavender sah sich nun um.

"Wow. Das sollte Hermione sehen. Das sind mehr Bücher als in Hogwarts."

"Kunststück. Die Hälfte davon ist schwarze Magie.", sagte Dean.

Lavender las die Tafeln über den Regalen.

"Verwandlungen, Zaubertränke, Flüche, magische Wesen, Jahrgangsbücher?" Sie stockte. "So was habt ihr?"

"Ihr nicht?", fragte Todd und verschwand im Regalk für 'Gift'.

Lavender fuhr mit den Fingern über die Buchrücken und blieb am Abschlussjahrgang von Todd hängen. Sie zog es heraus und blätterte es auf.

"Du bist wirklich gut getroffen.", lachte sie nun und stellte sich neben ihren Freund.

Todd verzog ein Gesicht.

"Ein Glück, das diese Bilder nur in den Büchern zu finden sind. Das ist absolut verboten."

"Du warst Jahrgangssprecher? Oh, und Jäger, das wusste ich gar nicht."

Todd zuckte mit den Schultern. "Ist doch auch nicht so wichtig."

Dean besah sich inzwischen das Schloss von der Vitrine, in der die Trollhand lag.

"Hier sind 'ne Menge Flüche drauf.", sagte er.

Todd nickte. Dann sah er in Lavenders Haarmähne. "Du erlaubst.", sagte er und schon zog er eine Haarnadel heraus.

Lavender nahm es gelassen und ging zu dem Regal der Jahrgangsbücher zurück.

Neugierig zog sie auch die von Todds Brüdern heraus.

"Das schöne an Zaubererschutzmechanismen ist, das sie das einfachste übersehen.", grinste Todd und schob Dean zur Seite.

Er braucht nicht lange, da hatte er das Schloss geknackt.
 

***
 

"Du hast ihm das Gedächtnis gelöscht." Oliver zeigte anklagend zur Tür hundert Meter unter ihnen, durch die der Junge gerade verschwunden war.

"Sei froh, das er nicht mehr wie ein Death Eater denkt.", knurrte Marcus und stieg auf das Geländer.

Oliver tat es ihm gleich. Gregory verdrehte die Augen und lehnte sich gegen die Wand.

"Beeilt euch lieber.", sagte er.

Die älteren flogen hinunter.
 

***
 

"Wann hat dein Vater sein Abschluss gemacht?", fragte Lavender nun, die unmittelbar neben den beiden wieder aufgetaucht war.

"1972.", sagte Todd und schob das Glas der Vitrine wieder zu.

Er drehte sich um, doch Lavender war schon wieder verschwunden.

"Wozu will sie das wissen?", fragte er Dean, der hob nur die Schultern.

Todd stopfte die Trollhand in einen Beutel und ging sie suchen.

Lavender stand immer noch vor dem Regal der Jahrbücher.

"Sieh mal, dein Vater sah aus wie du. Hier ist auch deine Mutter und... Das ist echt irre. Antonin Dolohov. Mann, der sah verdammt gut aus."

"Sehr schön, Lavender, aber lass uns jetzt gehen.", warnte Todd.

"Moment noch." Sie zog ihren Zauberstab und duplizierte die Seite von Antonin.

"Was willst du damit?"

"Ich schenke es Blaise. Er war Quidditchkapitän und Jäger und Teil des Trios, was immer das auch war und der der Beste in Flüche war seit fünfzig Jahren."

"Das weiß sie auch so."

"Los jetzt."
 

***
 

Millicent sah ihnen entgegen, als die drei aus Pfützensee wieder kamen.

"Alles in Ordnung?", fragte sie.

Gregory ging an ihr vorbei. "Schick mich nie wieder, mit diesen Anfängern auf eine Mission.", grummelte er.
 

Donnerstag, 7. November
 

Theodor sah seine Freundin an, die ihm aufmerksam und wissbegierig entgegenblickte.

"Pass auf.... Zuerst suchst du dir ein dämliches Opfer.", erklärte er und Parvati nickte eifrig.

In dem Moment spazierte Zacharias auf sie zu, ohne sie bis dahin zu sehen und beide grinsten verschlagen.

"Dann lenkst du es ab.", setzte Theodor seine Erklärung fort.

Zacharias blieb urplötzlich stehen und rief:

"Oh, 'ne Geldbörse."

Theodors Grinsen wurde noch breiter.

"Der Trick klappt immer.", murmelte er und wandte sich wieder an Parvati.

"Und während es abgelenkt ist, überlegtst du dir, welchen Fluch du anwenden willst.

Das Opfer wird natürlich Verdacht schöpfen, da es aber selten dämlich ist, wird es dir nur zu winken."

Zacharias entdeckte die beiden und winkte ihnen freudestrahlend zu.

"Hey, Parvati!"

"Du gehst natürlich darauf ein und winkst zurück und wiegst es so in Sicherheit."

Parvati tat wie geheißen und erwiderte den Gruß. Zacharias schien zufrieden und wandte sich wieder seinem "Fund" zu.

Theodor trat nun hinter sie, während er nun einen absolut diabolischen Gesichtsausdruck zur Schau trug und raunte ihr ins Ohr:

"Und jetzt: Maß nehmen, zielen und..."

Weiter kam er nicht, da jemand hinter ihm gefährlich zischte.

"Wag es ja nicht.", knurrte Dean.

Blaise hingegen, die das Ganze beobachtet hatte, musste grinsen.

Sie lehnte in der siebenten Etage über dem Geländer und sah hinunter.

Draco trat neben ihr und sah auch nach unten um zu sehen, was sie so amüsierte.

"So", begann sie und zeigte auf Theodor und Parvati. "Hat Antonin mir auch die Flüche beigebracht."

Draco grinste. "Ja, Dad mir auch.", nickte er.
 

***
 

Saturn: *räusper* Die Sache mit dem dämlichen Opfer ist nicht auf meinem Mist gewachsen.
 

Gleda: Ach, nein?
 

Saturn: Nein, Blue war es. Sie hat mir die Szene geschrieben, weil ich so traurig war.
 

Gleda: Traurig? Wieso traurig.
 

Saturn: Das geht hier niemand was an.
 

Gleda: Na gut. Wie geht es weiter?
 

Saturn: *auf Spicker schiel* Weiß nicht. Ich würde sagen, wir lassen uns überraschen.
 

Knacksi: *springt aus einer Torte* Überraschung.
 

Gleda: Wo kommt die denn jetzt her?
 

Blue: Wo kommt die Torte her?
 

Saturn: Wo kommt Blue her?
 

Gleda: Wo kommen die kleinen Kinder her?
 

Saturn: ...
 

Gleda: Mission beendet. *dg*
 

Saturn: Also, im nächsten Kapitel geht es eigentlich ausschließlich um Faith. Sie begegnete dem Wahnsinn nahe Hermione und Blaise und führt eine interessante Unterhaltung. Das ist dann auch schon fast alles.
 

Gleda: *maul* Wie unspektakulär.
 

Saturn: *funkle* Willst du weiter die Ehre haben mein Sklave zu sein?
 

Gleda: Nein, eigentlich nicht.
 

Saturn: *Dolch zieh* Prepare to die.
 

Chanti: *räusper*
 

Saturn: *innehalt* Ja?
 

Gleda: *aufatme*
 

Chanti: Was ist denn das Trio?
 

Saturn: Oh, das ist Antonin und seinen besten Freunde Nikolai, jetzt Fluchprofessor und Durmstrang und Wendy, jetzt Mutter von Vincent Crabbe, oder so. Alles andere wird später geklärt.
 

FireTiger: Aha. Mal wieder eine sinnlose Erfindung.
 

Saturn: Ey!

Zauberei

Kapitel fünfzehn
 

Donnerstag, 7. November (wie auch zuvor)
 

Blaise kämmte sich gut gelaunt die Haare. Sie lächelte sich im Spiegel zu und drehte sich mit Schwung um, als sie die schwarze Eule auf dem Fensterbrett sah.

Wie ungewöhnlich, dachte sie, als sie das Tier betrachtete.

Fast schien es ihr, als nickte ihr der Vogel höflich zu, aber das war wahrscheinlich Einbildung.

Sie knüpfte den Brief ab, der Vogel flatterte davon und ging damit ins Wohnzimmer. Vor dem Kamin blieb sie stehen und ließ das Pergament erschrocken fallen.

Fassungslos starrte sie auf die Adresse.

"An Mr Antonin Dolohov, zuzustellen über Mrs Blaise Dolohov, London, Feldweg 7, 7A"

Ihre Gedanken rasten. Wer konnte das sein?

Es war nicht Moodys Handschrift, die kannte sie gut, seit dem Tod ihrer Eltern. Wendy oder Nikolai waren es aber auch nicht.

Das waren ihre Trauzeugen gewesen. Die beiden besten Freunde von Antonin, noch aus seiner Schulzeit.

Doch sonst wusste niemand davon.

Hatte sie es noch jemand verraten?

Hatte Moody irgendetwas gesagt?

Das konnte sie sich nicht vorstellen. Das würde nicht zu ihm passen.

Sie beugte sich tiefer und sah auf die Schrift.

Dieser Schwung im "B", kam ihr bekannt vor.

Kurz entschlossen stieg sie in den Kamin und trat keine fünf Sekunden später aus dem in Antonins Büro im Krankenhaus.

Dieser fuhr erschrocken zusammen.

"Was machst du denn hier?", fragte er.

"Ich will sehen, ob du dir gerade eine Schwester anlachst.", entgegnete sie.

"Das ist nicht komisch."

"War auch nicht komisch gemeint. Nein, im Ernst. Du musst mitkommen. Ich habe einen Brief, der an dich adressiert ist, bekommen und er ist nicht von Moody, nicht von Wendy und auch nicht von Nikolai."

Antonin runzelte die Stirn und drehte sich im Sessel zu ihr um. "Ich nehme mal an, ich muss jetzt daraus schlau werden.", sagte er trocken.

"Da ist mein jetziger Name drauf geschrieben. Es gibt nicht besonders viele, die ihn kenne, oder weiß der dunkle Rat davon? Hat Wendy Walther irgendwas erzählt?"

"Nein, sie hat geschworen nichts zu sagen und ich vertraue ihr in dieser Hinsicht."

"Also, kommst du?"

Antonin stand auf und gemeinsam gingen sie zurück über das Flohnetzwerk in ihre Wohnung.

"Was sagst du dazu?", fragte Blaise und deutet auf das Papier, das nach wie vor auf dem Boden lag.

Antonin murmelte ein paar Zaubersprüche und stellte nach ein paar Minuten fest, dass er nicht verflucht ist.

"Oder zum mindest keinen Fluch, den ich kenn.", schränkte er ein.

"Also, ist er nicht verflucht.", stellte Blaise fest und hob ihn auf und reichte ihn ihm.

"Mach ihn auf. Er ist ja für dich."

"Ich versteh nur nicht, warum man ihn dir schickt? Warum nicht in die Zabinivilla?"

Seine Augen huschten über die Zeilen und eine steile Falte bildete sich zwischen den Augen.

"Was soll ich davon halten?" Er reichte ihn Blaise.

"Entschuldige, aber ich muss wieder zurück. Wir sehen uns heute Abend und dann könne wir uns ja unterhalten." Er sah an sich hinunter und bemerkte verstimmt, dass er voller Ruß war. Schnell hatte er die Kleidung wieder in Ordnung gebracht und ging dann zur Tür.

Besser er appariert zurück.

"Was macht der den hier?", rief George und zeigte auf Antonin, der an ihm vorbeieilet.

"Dolohov.", brüllte nun auch Fred.

Ron blinzelte aus der Tür und hinunter in das Erdgeschoß wo besagter Death Eater gerade aus der Haustür verschwand.

"Was wollte er hier?", fragte Ron.

"Vielleicht wollte er ja sein Schwester besuchen.", meckerte nun Fred. "Eine bessere Freundin hättest du dir nicht aussuchen könne.", schimpfte er leise vor sich hin und er und George verschwanden in der Wohnung von Fred.

Ron kniff die Lippen zusammen.

Wie lange wollen sie ihm das denn noch vorhalten?

Blaise indessen las den Brief. Verwundert hatte sie festgestellt, dass er von Dumbledore kam. Deshalb kam ihr die Schrift so bekannt vor.

Jemand hatte sie an Avery verraten und er warnte davor, dass man es auf sie abgesehen hatte. Sie wusste von Antonin, dass er Avery aus dem dunklen Rat am wenigsten traute, noch weniger als Pettigrew. Den hielt er nur für einen Feigling.

Aber Duane Avery war in seinen Augen gefährlich.

"Gefährlicher als Istave Lestrange?", hatte sie ihn gefragt.

"Ja, der ist einschätzbar, Avery nicht.", hatte Antonin geantwortet.

Sie verschränkte die Arme und überlegte, was sie davon halten sollte.

Von dem Brief an sich und das er von Dumbledore kam. Dass er von der Ehe wusste, überraschte sie nicht besonders.

Zitternd fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht.

Man wollte sie töten.

Aber aus was für einen Grund?

Sie verstand es nicht. Schließlich drehte sie sich um und ging zur Tür.

Sie riss sie auf und stürzte zu Rons Wohnung.

Mireille war bei ihm.

Sie hämmerte gegen die Tür und verwundert wurde sie geöffnet.

"Blaise? Was ist denn los?", fragte das Mädchen verwundert.

Diese schob sich in die Wohnung und zeigte ihr den Brief.
 

***
 

frauenhaar
 

Zauberei ist am Werk.

Ich kann es nicht erklären, denn ich verstehe nichts von magischen Kräften. Doch ich spüre es. Es ist um mich. Es ist hier und zieht mich hinein.

Träume plagen mich und rauben mir die Ruhe.

Es ist nicht mein Leben. Es ist eures.

Will ich die Wahrheit wissen?

Den Grund, dass ich Nacht für Nacht hochschrecke und hilflos euren Kräften ausgeliefert bin?

Denn wenn, ich es weiß. Kann ich mich dagegen wehren?
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Freitag, 8. November
 

Faith saß zitternd auf einer Bank unter einer dicken Eiche. Die Zweige streckten sich grau und kahl in den blassen Himmel. Sie hatte die Finger fest in einander verschlungen. Ihre Lippen waren schon ganz blau, und dennoch wollte sie nicht aufstehen um zu gehen. Ihre Gedanken rasten doch sie konnte nicht einen zu fassen bekommen. Sie hatte das Gefühl, irgendwas verloren zu haben, doch sie wusste beim besten Willen nicht was.

Was war es nur, das sie nachts wach hielte und am Tage vor Erschöpfung zusammen sinken ließ.

Hier stimmte doch was nicht.

"Kindchen, du erfrierst ja.", sagte eine ältere Frau und blieb vor ihr stehen.

Sie sah mitleidig auf Faith hinunter. Diese hob nicht den Kopf, sondern murmelte nur etwas.

"Du solltest wirklich nach Hause gehen.", sagte die andere.

"Gehen Sie weg.", sagte Faith nun lauter.

"Du wirst dir hier draußen den Tod holen." Die Frau legte nun eine Hand auf ihre Schultern und Faith drehte durch. Sie stieß die Hand beiseite und funkelte die Alte an. "Verschwinden Sie! Lassen Sie mich in Ruhe!", schrie sie.

Einige Krähen erhoben sich und flatterten davon.
 

***
 

Blaise hob den Kopf und sah sich verwundert um. Sie erblickte eine ältere Frau, die nun verstört davon lief. Eine jüngere, die auf einer Bank zusammen gesunken saß, hatte sie gerade angeschrieen. Sie schüttelte den Kopf.

"Und da sagt man wir sind verrückt. Die Muggel sind aber auch nicht mehr ganz dicht.", murmelte sie.

Sie drehte sich wieder um und sah durch die Scheibe. Hermione kam gerade aus dem Laden.

"Hast du die Zeitung?", fragte sie und Herm wedelte mit dem Blatt vor ihrer Nase.

Blaise schielte darauf. "Computer heute, was ist das?"

"Das werde ich dir zeigen, wenn wir zu Hause sind."

Sie stopfte sie in die Tasche und sah dann zum Himmel. "Sieh nur, wie die Krähen sich sammeln." Ihr Blick wanderte nach unten. Die Vögel schienen um etwas zu kreisen. Sie stutzte kurz und sah dann genauer hin.

"Das ist doch Faith.", murmelte sie.

Blaise die ihrem Blick gefolgt war sagte: "Das Mädchen da ist deine Cousine?"

"Ja."

"Schöne Verwandtschaft hast du da. Sie hat gerade eine unschuldige alte Dame angeschrieen."

Hermione überquerte die Strasse und lief auf die Bank zu. Sie legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter ihrer Cousine, die erschrocken zusammen zuckte und herumwirbelte. Ihre Augen waren rot gerändert und die Pupillen schrecken geweitet.

Die Haut war blass und sah verfroren aus, die Lippen waren blau angelaufen. In den Haaren waren Eiskristalle.

"Was machst du hier draußen?", fragte Hermione.

Da begann die andere zu schluchzen. Blaise hob eine Augenbraue und war sich nun sicher. Dieses Mädchen war eindeutige geisteskrank.

"Komm hoch, steh auf.", forderte Hermione sie nun auf. "Ich bring dich nach Hause."

Sie zog die andere neben sich und fragte nach der Adresse.

Blaise stand unschlüssig da, schließlich folgte sie den beiden.
 

***
 

Hermione schob ihr eine Tasse Tee zwischen die klammen Finger. Blaise saß in einem Sessel Faith gegenüber und grinste in sich hinein. Das kannte sie doch von irgendwoher. Eine Gestalt in Hunderte von Decken gehüllt und eine dampfende Tasse in den eiskalten Händen.

"Ich bin müde.", murmelte Faith und Blaise lachte nun auf.

Da erst nahm die Muggel die Fremde wahr.

"Wer bist du?", fragte sie. Sie konnte sich nicht erinnern, diese Frau je gesehen zu haben.

Nein, solche roten Haare, hätte sie gewiss nicht vergessen.

"Mein Name ist Blaise Zabini und ich bin eine Freundin von deiner Cousine.", stellte sich nun die Fremde vor.

"Faith Cronin."

"Ich weiß." Blaise sah sich um. "Du hast eine hübsche Wohnung. Wohnst du hier allein?" Sie stand nun auf und ging zu dem Regal, wo mehrer Fotos standen.

"Deine Eltern?" Sie deutet auf ein älteres Paar, das fröhlich in die Kamera lächelte.

"Ja. Das wurde zwei Wochen vor ihrem Tod aufgenommen."

"Das ist auf irgendeinen Fest, nicht?"

Hermione kam nun wieder ins Zimmer und blieb stehen. Ihre Miene drückte Sorge aus, als sie zu Blaise sah.

Da niemand etwas sagte, drehte diese sich nun wieder in den Raum.

Faith sah apathisch vor sich hin. Hermione runzelte die Stirn und seufzte.

"Ja.", sagte Faith dann. "Das war auf meiner Hochzeit."

"Du bist verheiratet?", fragte Blaise verwundert und Hermione schüttelte nachdrücklich den Kopf, doch Faith sah Blaise direkt an. "Ich war verheiratet. Zwei Wochen später wurde ich Witwe." Sie lächelte bitter auf. "Wie viel achtzehn jährige Witwen gibt es schon."

Nun war Blaise betroffen. Sie dachte an Antonin und seufzte. "Entschuldige."

"Nein, schon gut, das kannst du ja nicht wissen. Außerdem ist es jetzt zwei Jahre her."

Hermione setzte sich in den zweiten Sessel und zog die Knie an.

Sie schlang die Arme um die Beine und legte ihren Kopf darauf.

Blaise war nun ehrlich verwundert. Sie ging zu ihrem Sessel und setzte sich ebenfalls.

Es herrschte Schweigen im Raum und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen, als Faith begann zu sprechen.

"Ich habe es gewusst, lange bevor es passierte." Sie drehte sich zu Hermione. "Dir habe ich es erzählt, nicht?"

Diese nickte.

"Als die Polizei vor der Tür stand, wusste ich was passiert war und was für Lügen sie mir dann erzählt haben. Der Wagen wäre von der Strasse abgekommen." Faith zischte verächtlich durch die Zähne.

"Von wegen. Sie hatten sich nicht wehren können, gegen das, was da auf sie zukam. Dass mein Ehemann mit zu Tode kam, war jedoch nicht geplant. Das war Zufall. Aber meine Tante und mein Onkel, Hermiones Eltern. Das war wieder genau so wie ich es geträumt habe."

Sie seufzte und stellte die Tasse auf den Tisch und zog die Decke fester um sich. Ihr Blick auf die Tischplatte gerichtete, als würde sie diese hypnotisieren wollen als sie weiter sprach: "Wir kamen gerade aus den Flitterwochen zurück, als meine Mutter anrief und sagt, das Hermiones Eltern etwas passiert war.

Ich wollte sofort los. Curt, das war mein Ehemann, hat gesagt, er würde meine Eltern herholen und dann würden wir zusammen zu ihr hinüber fahren. Ich hatte die Koffer gerade abgestellt und er gab mir einen Kuss und verschwand dann aus der Tür und aus dem Leben. Das war das letzte Mal, das ich ihn gesehen habe. Am leben meine ich. Dann sah ich ihn erst wieder, als er kalt und tot auf einer Metallplatte lag. Mit einem weißen Lacken bis zu Hals zugedeckt. Die Augen geschlossen und so blass. So elendig blass, dabei waren wir gerade braun gebrannt aus dem Urlaub zurückgekommen. Ich glaube da bin ich dann zusammengebrochen."

Blaise sah nun zu Hermione hinüber, über deren Wange eine Träne rollte. "Tu dir das nicht an, Faith.", murmelte sie.

"Der Wagen von der Strasse abgekommen. Wie denn? Da gab es nichts, wo man abkommen konnte. Das war genauso absurd, wie der Tod deiner Eltern." Sie sah nun zu Hermione. "Hat sie mal davon erzählt?" Sie drehte sich nun Blaise, doch diese schüttelte unsicher den Kopf.

"Hört auf.", bat Hermione, doch Faith setzte sich gerade auf. "Man hat uns gesagt, dass ihre Eltern einen Herzanfall erlitten hatten. Einfach so und beide im selben Moment. Wer glaubt denn schon an so was. Blödsinn." Sie stieß ihre Hand hervor und griff nach der Tasse. Sie war leer. Faith sah hinein und drehte sie auf den Boden. "Die ist von dem Geschirr, das wir bekommen hatten. Eine ist gleich am ersten Tag zerbrochen. Dieses Set war von Anfang an nicht komplett." Sie stand nun auf und ging Richtung Küche, als sie sich rückartig umdrehte und die Tasse gegen die Tür schleuderte.

"Sie haben gelogen. Warum? Weil wir die Wahrheit nicht vertragen konnten, oder weil sie die Wahrheit nicht wussten?" Ihr Gesicht war wutverzerrt. Dann hob sie hilflos die Arme.

"Entschuldigt. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. In letzter Zeit habe ich nur irgendwie das Gefühl, ich zerbreche. Ich hasse meine Träume und doch wünschte ich, ich würde sie wieder haben. Vielleicht erinnere ich mich dann."

Hermione wandte ihren Blick von den Scherben weg zu ihrer Cousine. "Was meinst du damit?", fragte sie.

"Ich habe etwas vergessen, was ich nicht vergessen hätte dürfen."

Blaise blickte zu Herm dann wieder zu Faith.

Diese musterte nun Hermiones Gesicht. "Du weiß es, oder? Du weißt, was damals passiert ist, aber du willst es mir nicht sagen."

"Faith, bitte."

"Als du vor dem Grab deiner Eltern standst, hast du etwas gesagt, das mich verwundert hat. Du hast gesagt. "Dafür wird er bezahlen." Was hatte das zu bedeuten? Weißt du wer es war?"

Hermione starrte sie nun an. "Du weißt es." Faith schoss nun auf sie zu und beugte sich über sie. "Du weißt es ganz genau. Schon die ganze Zeit." Blaise war nun aufgestanden und zog die andere zurück.

"Setzt dich hin und beruhige dich wieder."

Faith seufzte und ließ sich wieder auf der Couch sinken. "Wenn ich nur wüsste, was ich vergessen habe." Sie schloss die Augen und war augenblicklich später eingeschlafen. Blaise drehte sich zu Hermione.

"War es der Todesfluch?"

Hermione nickte.

"Warum?"

"Ich weiß es nicht. Was können unsere Eltern schon getan haben, das sie den Zorn von Death Eatern auf sich gezogen haben."

"Was meinst du wer es war?"

"Keine Ahnung."

"Willst du ihr die Wahrheit sagen?"

"Du meinst bevor oder nachdem sie wahnsinnig geworden ist. Um ehrlich zu sein, habe ich sie so noch nie erlebt und ich habe eine böse Ahnung, was ihr Gedächtnisverlust angeht."

Blaise nickte. "Nicht nur eine böse Ahnung.", murmelte sie.
 

***
 

Mireille saß mit Lavender ihm hohen Raum im Keller und warteten auf Millicent. In einem Beutel vor ihnen auf dem Tisch lag die Trollhand.

Lavender strich gerade ein Blatt glatt.

"Da, so sah er aus."

"Das soll mein Bruder sein? Er ist so jung.", murmelte Mireille und betrachtetet sich das Foto.

"Nun ja, das Bild ist ja auch inzwischen fast 25 Jahre alt.", sagte die andere.

"Bester in Flüche seit fünfzig Jahren. Gewinner des Pokals schwarze Magie zweimal in Folge. Kapitän der Quidditchmannschaft. Mein Bruder ist richtig begabt gewesen. Aber was ist das? Teil des Trios?"

"Was habt ihr da?", fragte Gregory und beugte sich über die Schultern der Beiden. "Dolohov? Wo hast du das her?"

"Aus der Bibliothek von Durmstrang. Da standen die ganzen Jahrbücher herum."

"Und was willst du jetzt damit machen?"

"Ich dachte ich schenke es Blaise."

Sie faltete das Blatt wieder zusammen.

"Das Trio hat ...man mir erklärt, ist in Durmstrang legendär. Weißt du wer da noch dazugehörte?"

"Nein?"

"Vincents Mom und der jetzige Professor für Flüche. Nicolai so und so."

"Was haben sie getan, das sie so bekannt sind."

Lavender grinste verschwörerisch. "Mrs Crabbe hat sich die Flüche ausgedacht, dieser Nicolai hat sie ausprobiert und Dolohov hat dann untersucht, wie sie gewirkt haben."

Millicent verzog das Gesicht. "Doch nicht wirklich."

Lavender zuckte mit den Schultern. "So hat man es mir erzählt."

Millicent war vor den Kaminsims getreten und löschte die orangen Flammen. Dann schoben sie und Gregory gleichzeitig zwei Steine am Rand in die Wand hinein und die Rückwand des Kamins öffnete sich.

Mireille riss erstaunt die Augen auf.

Dahinter war ein kleiner Raum, in deren Mitte ein riesiger Kessel stand. In den Regalen an der Wand, waren verschiede Flaschen und Tiegel zu sehen.

Die Decke zog sich wie ein Schornstein bis in die Höhe.

Lavender legte die Trollhand neben den Nixenschuppen, die Gregory neben den schwarzen Diamanten ablegte hatte. Es waren schon einige andere Pulver und Flüssigkeiten auf dem Brett, das eigens für den Trank gedacht war, zusehen.

Dinge, die gekauft worden waren.

"Wie viel brauchen wir eigentlich noch? Wenn wir weiter so langsam arbeiten, sind die anderen längst fertig und wir sammeln immer noch.", sagte Mireille und sah sich weiter die Sachen an.

"Nein, das ist ausgeschlossen. Wir brauchen alle Zentaurenkraut und das kann man nur zu einer bestimmten Zeit an einem einzigen Ort bekommen und bis dahin haben wir auf jeden Fall noch Zeit. Denn auch die anderen haben es nicht."

Lavender sah in den Kessel. "Der ist größer als der von Snape.", murmelte sie.

"Ja, er wäre blass vor Neid. Der gehörte einer Tante von mir. Sie ist eine Schwester von meiner Mutter. Tante Lene. Ich habe sie allerdings nie getroffen. Sie und meine Mom hatten sich zerstritten, als ich noch nicht mal geboren war. Sie soll in Irland leben.", sagte Mill.

"War sie nicht mal zu der Beerdingung deiner Eltern?"

"Nein."

"Was ist das?", fragte nun Mireille und hielt eine von zwei identischen Flakons mit einer durchsichtigen blauen Flüssigkeit hoch.

"Vertaserum."

"Wieso zwei?"

"Es ist mehr geworden, als wir dachten. Wer weiß, wozu es gut ist."

"Und das?"

"Schrumpflösung. Damit haben wir mal Trevor, Nevilles Kröte in eine Kaulquappe zurück verwandelt."

Gregory stand nun neben Mireille und musterte die anderen Flaschen.

"Das ist für dich interessant.", grinste er und zeigte auf eine grüne. "Das ist gegen Fellausfall bei Katzen."

Mireille stieß ihn in die Rippen. "Sehr witzig, haha.", sagte sie sarkastisch, grinste aber.

"Hast du dich inzwischen registrieren lassen?", fragte Millicent und sah zu ihr hinüber.

"Registrieren?", echote Lavender. "Bist du ein Animagus?"

Mireille nickte. "Ja."

"Was für ein Tier?"

"Eine schwarze Katze."

"Zeig."

Schon schrumpfte ihr Körper und vor ihr stand eine schwarze Katze mit violetten Augen, die schnurrte.

Sie strich um Gregroys Bein und sprang dann zur Lavender hinüber, auf den Arm.

Das Tier hopste wieder vom Arm und verwandelte sich wieder zurück.

"Klasse.", sagte Lavender.
 

***
 

Blaise hob ihren Zauberstab und murmelte leise vor sich hin.

Hermione beobachtete sie stumm.

"Was war es?"

"Einfacher Gedächtniszauber eines Death Eater."

"Das kannst du so genau sagen?"

"Ich lebe mit einem Fluchspezialisten zusammen. Die Bibliothek ist phantastisch. Du kannst uns ja mal besuchen kommen.", grinste Blaise.

Faith drehte sich unruhig hin und her. Ihre Lippen bewegten sich, als redete sie unaufhörlich.

"Verstehst du was?"

Da riss sie die Augen auf und schnappte nach Luft, als würde sie aus dem Wasser auftauchen.

"Voldemort.", murmelte sie und setzte sich auf.

Hermione und Blaise hatten sich aufgerichtet und starrten sie an.

"Was hast du gesagt?", fragte Herm schließlich.

Da erst nahm Faith die beiden wahr.

"Voldemort wird wieder kommen und seine Anhänger werden sterben."

Blaise wurde blass.

"Was hast du geträumt?"

Faith runzelte die Stirn.

"Dasselbe wie schon so oft. Da war wieder das Feuer und die schwarzhaarige Frau, die lachte und dann kam der Mann mit den roten Augen aus den Flammen, doch sonst traf der grüne Lichtstrahl mich. Diesmal richtete er ihn auf die Frau und dann auf andere in schwarzen Mänteln mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen und einer nach den anderen fiel um. Er war wütend und schrie sie hätten ihn alle verraten. Dann sah er mich an und murmelte etwas. Ich habe es nicht verstanden, irgendwie Ich weiß wo du bist, oder so."

Hermione drehte sich wieder zu Blaise, die nun stumm da saß.

Faith blickte auch zu ihr. "Was ist los? Warum bist du so erschrocken?"

"Möglicherweise hast du gerade den Tod von einem Freund prophezeit.", murmelte Herm.

Faith lehnte sich zurück. "Jetzt weiß ich es wieder. Es ist dieser Name, Voldemort, der euch in Schrecken versetzt, oder?" Sie drehte sich zu Hermione und plötzlich war es ihr so klar. Fast hätte sie aufgelacht. Es war so deutlich.

Wenn es so was wie Zauberer gab und nur das konnte erklären was diese drei Brüder waren warum sollte es dann nicht auch Hexen geben und hatten die drei nicht gesagt, das sie Hermione Granger kannten? Und Draco Malfoy? Und hatte die unheimliche Frau mit den schwarzen Handschuhen ihr nicht eine Adresse gegeben und gesagt, das Hermione dort unter den Namen Black wohnte. Was stand daneben für ein Name?

Faith richtete den Blick zu Blaise. Sie lächelte.

Zabini.

Ja, das war es gewesen.

"Ihr seid Hexen.", stellte sie sachlich fast. "Ich träume eure Zukunft."
 

***
 

"Marcus hat keine Zeit? Wieso hat der Typ keine Zeit?", meckerte Oliver und sah genervt auf die Uhr. "Ist doch egal, dann gehen Cathleen und ich mit.", versuchte Laureen ihren Freund zu beruhigen.

Sie stießen die Haustür auf und traten auf die Strasse.

Sie waren auf den Weg zur Nokturngasse.

Am Tag zuvor hatten sie bei einem Händler eine Bestellung aufgegeben und nun sollten sie, sie abholen. Marcus hatte ihnen noch eingeschärft, sich nichts erzählen zu lassen und war dann davon gestürmt.

Oliver fragte sich inzwischen, ob sie überhaupt jemals etwas in der Winkelgasse einkaufen würden.

Inzwischen kannte man ihn in der Nokturngasse schon.

Die Ladetür klingelte und die drei sahen sich um.

Der Besitzer sah ihnen entgegen und sein Mund verzog sich zu einem abfälligen Grinsen, als er bemerkte, dass Marcus nicht unter ihnen war. Innerlich rieb er sich schon die Hände.

Das würde ein feines Geschäft werden, frohlockte er.

Oliver trat an den Tresen. "Schneckenpulver und Fliegenherzen. Wir haben es gestern bestellt.", sagte er und sah den Inhaber so gebieterisch wie möglich an.

"Oh, ja, ich erinnere mich, aber leider, leider hat sich Marktlage drastisch verschlechtert. Es ist alles viel kostenintensiver geworden.", säuselte er.

Oliver verdrehte innerlich die Augen, zeigte aber keine Regung.

Kostenintensiver innerhalb von vierundzwanzig Stunden?

"Vergessen Sie es. Ich kaufe es zum abgemachten Preis.", sagte er ruhig.

Der Zauberer drehte sich um und kicherte vor sich hin.

Laureen und ihre Schwester kniffen die Augen zusammen. Was war das denn für ein komischer Kauz?

"Ja, ja schwierig, schwierig. Das Schneckenpuder hab ich wohl da, aber die Fliegenherzen...." Cathleen fuhr mit dem Arm nach vorne und ihre Hand krallte sich um den Kragen des Zauberers.

"Hör mal zu, du Wicht. Hole das Gewünschte her."

Er war einiger maßen erschrocken, hatte sich aber bald wieder gefangen. Sie war nur eine Frau, eine junge Hexe, nicht wirkliche eine Gefahr.

"Ich habe es ja.", beschwichtige er, "Aber das kostet eine Kleinigkeit mehr, wie gesagt." Er lächelte sie hinterhältig an, als sie ihn wieder los ließ.

Cathleen sah ruhige auf. Sie legte beide Hände auf den schmierigen Tresen und hob langsam die Lider. "Wir bezahlen unseren Preis, wie es vereinbart war, also ... ich sagt es nur noch einmal! Rück's raus, oder Kopf ab.", zischte sie und der Mann erstarrte.

"Ja, Miss.", flüsterte er und stürzte nach hinten. Oliver und Laureen starrten sie an.

Binnen weniger Sekunden hatten sie ihre Ware und waren wieder in der Gasse. Cathleen freundlich wie eh und je, Oliver immer noch schockiert.

"Wow. Du warst oft mit Marcus hier, oder?", fragte er.

"Hä, wieso?", fragte Cath.

"Er ist auch so krass beim Verhandeln."

Laureen zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Das haben sie von unserer Mom. Sie wäre stolz auf dich Cath. Ich habe zwar gehört, das du gut bist, aber das ich es mal live erleben durfte."

Nun sah Oliver irritiert zu seiner Freundin. Hatten die Flints alle einen Schuss weg?

Was fragte er das überhaupt noch?
 

***
 

Blaise sah auf.

Faith saß ihr immer noch in deren Wohnung gegenüber.

Sie grinste: "Du bist klug. Kein Wunder, das du mit Hermione verwandt bist."

"Woher weißt du das?", fragte Herm nun und musterte sie eindringlich.

Faith seufzte und faltet die Hände und legte sie auf ihren Kopf. Sie lehnte sich zurück.

Dann erzählte sie, von dem Tag, als sie vom Traum hochgeschreckt und mitten in der Nacht zum Museum gelaufen war. Wie sie dort ihren Tod erwartet hatte und ihn dann doch entkommen war. Sie erzählte von den drei Brüdern und wie sie begriff, dass die Träume nicht nur Spinnenrein waren. Wie sie aufgewacht ist und nicht wusste wie sie nach Hause gekommen war. Dann von den Tagen, in denen sie ruhelos durch die Stadt durchstreift hatte. Sie hatte Urlaub nehmen müssen und überlegte nun ganz im Museum aufzuhören, denn wie konnte sie dort wieder zurückkehren. Und von dem Drang Hermione zu finden.

Als sie von der Frau mit den schwarzen Seidenhandschuhe erzählte, hob Hermione alarmiert den Kopf, doch dass sah nur Blaise.

"Und dann stand ich vor dem Haus und es verschwand, vor meine Augen. Einfach so.", endete sie und blickte auf.

Blaise sah zu Hermione. "Ist das da gewesen, als wir den Muggelschutzzauber auf das Haus gelegt haben?", fragte sie und Hermione nickte, wandte sich dann zu ihrer Cousine.

"Du hast gesagt, dass du eigentlich im Museum sterben solltest. Aber das bist du nicht." Blaise verfolgte jede Bewegung in dem Gesicht der Muggel.

"Ja.", nickte diese. "Ich wurde weggezogen. Jemand hat die Zukunft verändert."

"Man kann die Zukunft ändern?", flüsterte nun Blaise.

"Das hoffe ich doch. Ich möchte nicht einem endgültigen Schicksal ausgeliefert sein.", lächelte sie und sah wie Blaise sich entspannte.

"Er ist einer von ihnen, oder? Der Mensch, den du liebst. Einer von diese Magiern, die dieses Zeichen auf dem Arm haben."

"Woher weißt du das alles, das kannst du doch nicht alles in deinen Träumen gesehen haben."

"Diese Brüder haben sich über ihn unterhalten, als sie geglaubt haben, dass ich bewusstlos war oder schlief."

"Was für Brüder?" Hermione drehte sich zu Blaise. "Kennst du sie?"

"Sie waren alle braunhaarig.", bekann Faith. "Der älteste hieß Todd und der mittlere Jason, soweit ich weiß."

"MacNair?", wunderte sich Blaise. "Jetzt wo du es sagst, ich habe neulich überlegt, wie sie hießen. Der jüngst heißt Michael. Ich dachte die wären im Ausland. Was machen sie hier?"

"Keine Ahnung. Wir sollten die anderen fragen."

Blaise sah zweifelnd auf. "Ob das eine gute Idee ist, immer hin müssten wir dann sagen, woher wir das wissen und du weißt doch das es nicht erlaubt ist das Geheimnis über uns an Muggel weiter zu erzählen."

Hermione nickte. "Ja da stimmt. Aber weißt du das ist mir im Moment egal." Sie drehte sich wieder zu ihrer Cousine. "Was haben sie dir sonst noch erzählt?", fragte sie.

"Nicht viel. Eigentlich gar nichts."

"Was war mit dieser Frau, die mit den schwarzen Handschuhen?" Faith legte den Kopf schief. "Sie war unheimlich. So kalt und berechnend und ich hatte das Gefühl, als würde sie auf mich herab blicken, als wäre ich unwürdig auch nur in ihrer Nähe zu sein."

"Wie sah sie aus?"

"Schwarze Haare, schwarze Augen und eine schwarze Seele. Eine Asiatin. Sie hatte gesagt, das ihr Name egal wäre, da ich ohne hin nicht lange genug leben würde, um etwas damit anfangen zu könne. Wenn du mich fragst eine unangenehme, aber unbedeutet Person, die sich wichtig machen wollte."

Blaise sah zu Hermione "Du bist so blass."

"Ich weiß nicht wer sie ist, aber glaub mir, du solltest sie nicht unterschätzen. Sie war im Krankenhaus." Sie wandte sich nun wieder an Blaise. "Am letzten Abend war sie in meinem Zimmer und hat mir Rache geschworen. Schwarze Haare, schwarze Augen und eine schwarze Seele. Antonin hat sie auch gesehen. Er kam sofort ins Zimmer gestürzt und hat gefragt, wer hier war." Sie hielt inne und runzelte die Stirn. "Ich kenne diese Stimme. Aber eine Asiatin?"

Blaise hob die Augen.

"Aber wer sagt, dass sie gefährlich ist? Siehst du das nicht wieder zu dramatisch, Gryffindor?", stichelte sie.

"Man kann nicht immer so überlegen tun, wie ihr Slytherins."

Nun war Faith verwirrt und Hermione erzählte von ihrer Einschulung in Hogwarts. Von den Häusern, von der Zaubererwelt und den Magiern.

Blaise stand zwischen durch auf und wollte neuen Tee holen, doch sie war etwas irritiert, denn sie fand sich mit den Elektrogeräten nicht zurecht. Also erhitzte sie das Wasser mit Magie und streute ein paar Teeblätter in die Kanne.

Faith lauschte Hermione gebannt und rührte ihre Tasse kaum an.

"Und du hattest vollkommen Recht, wenn du sagst, dass unsere Eltern nicht so gestorben sind, wie man uns erzählte. Die Death Eater haben sie getötet, auch wenn ich nicht weiß warum."

Faith senkte den Blick und versuchte das soeben Gehörte zu verarbeiten.

"Das wusste ich.", sagte sie schließlich. "Warum lebt ihr in diesem Haus?"

"Das kann ich dir nicht sagen.", winkte Hermione ab. "Das können wir niemanden sagte, denn so wie man dein Gedächtnis gelöscht hat, kann man es auch manipulieren und dir Wissen entlocken, ohne das du dich dagegen wehren kannst."

Blaise nickte. "Sie weiß wovon sie spricht, das hat man erst kürzlich bei ihr getan."

Faith drehte sich nun zu ihr. "Aber wie kannst du dann einem solchen Death Eater vertrauen?"

"Wie kommst du drauf, dass ich einen vertraue?"

"Das hast du doch gesagt? Ist es nicht dieser Antonin?"

Blaise schüttelte lächelnd den Kopf. "Bist du sicher, dass du keine Hexe bist? Ich habe das Gefühl, das du Gedanken lesen kannst. Ja, ich lebe mit Antonin zusammen und er ist einer von ihnen. Sowie auch einige Freunde von uns. Die MacNairs zum Beispiel gehören auch dazu und eigentlich hätten sie dich töten müssen, aber das habe sie nicht getan, wenn ich auch nicht weiß warum, so scheint es als haben sie einen guten Grund dazu gehabt." Blaise hielt inne. "Antonin würde mir nie etwas tun, das weiß ich."

"Wie kannst du dir sicher sein?"

"Ich habe ihn gefragt."

"Und das reicht dir?"

Blaise lächelte und sie beugte sich vor. "Du bist dir sicher, dass Curt dich geliebt hat."

Faith nickte.

"Wie konntest du das wissen?"

Sie lächelte. "Ich verstehe schon."

Hermione musterte die beiden. Es schien als würden sie sich stumm verstehen. Erstaunlich.

"Weißt du, meine Eltern sind gestorben, als ich noch zur Schule gegangen bin. Ich habe mir immer Gedanken darüber gemacht, wer ihr Grab pflegt und hatte ein schlechtes Gewissen, als ich in den Ferien dort hinkam um es in Ordnung zu bringen und da war es wirklich schön gemacht. In einer Vase waren frische Blumen. Die Pflanzen waren gepflegt. Ich habe erst vom Wärter erfahren, dass jede Woche ein Mann herkam und sich darum kümmerte.

Das habe ich nicht gewusst."

Faith lächelte. "Es war Antonin?"

"Ja. ich habe ihn gefragt, warum er das getan hat und er sagt einfach: Damit du glücklich bist."

"Hat er meine Eltern umgebracht?", fragte Faith plötzlich und Augen waren schmale Schlitze.

"Ich weiß es nicht."

"Aber wäre es möglich?"

"Ja, möglich wäre es."

"Kannst du ihn fragen?"

"Willst du es wirklich wissen?"

"Ja."

"Um dann was zu tun?"

Faith blieb stumm.

"Sei nicht naiv. Wir könne kaum etwas gegen Death Eater machen. Du als Muggel bist ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert."

Faith wandte sich zu Hermione. "Aber du sagst es gibt ein Ministerium, das dafür sorgt, dass den Muggeln nichts passiert."

"Das Ministerium...", schnaubte Blaise verächtlich. "Sie sind daran schuld, das ich Waise bin."

"Außerdem ist es jetzt unter der Kontrolle von den Death Eatern.", sagte Hermione.

"Und Freunde von euch sind unter ihnen? Wie konnten sie das tun?"

Hermione seufzte. Ja, wenn sie das wüssten. Die vier hatten ein ebenso dunkles Geheimnis wie all die anderen.

"Ich weiß es nicht."

Faith sah zum Fenster. Es war inzwischen dunkle geworden. Plötzlich grinste sie schelmisch.

"Ihr könnt richtig zaubern?"

"Ja.", sagten Herm und Blaise vorsichtig.

Da sprang Faith auf. Sie holte eine Schachtel aus dem Schrank und klaubte die Scherben vom Boden auf.

"Ich bin nicht mehr dazugekommen, die Tasse von der Hochzeit wegzuwerfen, weil wir den Flieger fast verpasst hatten und dann wollte ich sie nicht mehr wegwerfen. Könnt ihr sie reparieren?"

Sie schüttete die Scherben auf den Tisch.

"Leichtes Übung.", zuckte Blaise mit den Schultern, holte den Zauberstab hervor und sagte: "Reparo" Schon fügten sich die Scherben zusammen und zwei Tassen ohne den kleinsten Fehler standen vor ihr. Liebevoll betrachte Faith das Porzellan und hob sie hoch. Dann ging sie zum Regal und zog ein Rahmen zwischen Büchern hervor.

"Siehst du?", sagte sie "Ich habe doch gesagt, es ist möglich und du wolltest mit nicht glauben." Sie stellte das Bild auf und Blaise erkannte darauf einen jungen Mann von vielleicht zwanzig Jahren.

Sie würde Antonin fragen und sie betet, dass nicht er es war.
 

***
 

Die Tür fiel ins Schloss. Antonin sah vom Buch auf.

"Du kommst spät.", sagte er und klappte es zu.

"Ich habe jemand interessantes kennergelernt.", erwiderte sie schlicht und schob sich den Umhang von den Schultern. Er kam zu ihr hinüber und sah sie fragend an.

"Ach ja, wen?"

Sie ging an ihm vorbei ins Kaminzimmer. "Ich kann nicht lange bleiben, aber ich muss dich etwas fragen."

Antonin verzog schmollend das Gesicht. "Du bist in letzter Zeit kaum da.", sagte er verdrossen.

"Morgen bleibe ich, versprochen. Aber heute geht es nicht."

"Was wolltest du mich fragen?"

"Hast du vor zwei Jahren ein Ehepaar namens Granger und einen Mann namens Cronin umgebracht?"

Antonin runzelte die Stirn. Seine Augen flammten violett auf. "Warum willst du das wissen?", fragte er.

"Ich weiß jetzt, wer die Schmerzen vom dunklen Mal verursacht. Sie ist eine wirklich interessante Frau. Ihre Eltern und ihr Ehemann sind vor zwei Jahren durch den Todesfluch gestorben und ich wollte wissen, ob du das warst."

Antonin setzte sich auf die Couch. "Granger. Das sind nicht die Eltern von Hermione?"

"Nein, ihre Tante und ihr Onkel. Aber ihre Eltern sind auf die gleiche Weise gestorben."

Antonin schüttelte den Kopf. "Nein. Ich war es nicht."

"Wer dann?" Antonin sah zu ihr auf. "Was hast du vor? Rachefeldzug? Vergiss es, gegen die kommst du nicht an, außerdem ist einer von ihnen bereits tot."

"Wieland?"

"Ja."

"Und du ganz sicher nicht?" Sie setzte sich neben ihn und er sah sie an. "Was soll ich sagen. Mehr als mein Wort kann ich dir nicht geben."

"Ja, das stimmt und ich glaube dir." Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn.
 

***
 

"Ist sie jetzt da?" Lavender hob den Kopf und sah die Wand hinauf. Tatsächlich erschien gerade in Blaise Rahmen eine kleine Blaise und setzte sich in den Sessel.

"Ist sie immer noch illegal verkabelt?", murmelte Dean, der das ganze beobachtet hatte. Lavender grinste. "Schein so." Dann apparierte sie in die siebente Etage. Sie hatte keine Lust die ganzen Stufen zu laufen.

Sie klopfte.

Schon wurde die Tür aufgerissen. "Hallo." Blaise war ehrlich verwundert. Da kam auch schon Mireille hoch gelaufen.

"Wo warst du den ganzen Tag?", fragte diese.

"Kommt erst einmal rein.", sagte Blaise und schob die Tür weiter auf.

"Ich war noch nie in deiner Wohnung.", stellte Lavender fest und sah sich um. "Ich will dich auch gar nicht lange stören, ich wollte dir nur das hier geben." Sie streckte ein Pergament hervor.

Neugierig faltet sie das Papier auseinander. Sie musste zweimal hinschauen. "Ist das Antonin?", fragte sie ungläubig.

"Jepp."

"Sieht unglaublich jung aus, nicht?", grinste Mireille.

"Nicht zu fassen. Wo hast du das her?"

"Ist mir in Durmstrang unter die Finger gekommen."

"Ach ja, wie war es, ging alles glatt?"

"Keine Zwischenfälle, bis auf einen gruseligen Professor für Flüche, habe wir niemanden gesehen."

Mirielle nickte. "In Pfützensee sollen sie ja einem Schüler begegnet sein. Gregory hat ihm das Gedächtnis gelöscht."

Blaise sah auf. "Scheint die neue Masche zu sein. Hermiones Cousine, ihr erinnert euch, wurde auch von einem Death Eater das Gedächtnis gelöscht." Lavender wurde kurz blass.

"Ach wirklich, woher weißt du das?"

"Ich habe sie getroffen und den Fluch aufgehoben."

Mireille beugte sich vor. "Was hat sie so erzählt? Wer war es denn?"

"Du kennst sie nicht. Es waren die MacNairs."

"Ich habe von ihnen gehört. Theodor sagt sie können Draco nicht leiden."

Lavender zuckte mit den Schultern. "Das beruht auf Gegenseitigkeit."

"Warum?"

"Sie sagen er wäre ihnen zu arrogant."

Blaise schnaubte verächtlich auf. "Als wenn sie besser wären."

Lavender konnte sich gerade so noch zurück halten.

"Ich geh dann.", sagte sie kurz angebunden.

"Habe ich was Falsches gesagt?", wunderte sich Blaise und faltetet das Papier wieder zusammen. "Keine Ahnung. Du, was ich dich fragen wollte. Kann ich Weihnachten bei euch feiern?"

"Wir haben noch nicht mal Dezember."

"Ich weiß."

"Ich denke schon, ich meine warum nicht, du bist doch seine Schwester. Am besten fragst du Antonin und wenn er dagegen sein sollte, dann werde ich dich einladen."

"Klasse.", strahlte Mireille und ging dann auch.

Blaise sah noch einmal auf das Papier und grinste.
 

***
 

Auf dem Friedhof:
 

Dunkler Rat: *stolper, fall, niedersause*
 

Gloomy: *Draht am Boden zupfe*
 

Draht: blinnnggg
 

Chanti: Wow, Stolperdrähte *begeistert ist*
 

Blue: Das ist doch...
 

Knacksi: Das kann doch nur...
 

Gleda: *kreisch* FireTiger und Dessi6.
 

FireTiger: *Kerze anzünde*
 

Blue: Deckung!
 

Dunkler Rat: Warum?
 

Knacksi: *sie weg ziehe*.
 

Gleda: *Chanti/Gloomy wegziehe*
 

Pettigrew: Hey, Ihr habt mich vergessen.
 

Gleda: Vergessen? Das kann nicht sein.
 

Blue: Das war Absicht.
 

Kerze: KRACH
 

Severus: Die Verrückten sind alle hier, da geh ich doch lieber zurück *in Redaktion verschwinde* Dem Lord sei dank, hier bin ich sicher.
 

Saturn: *sich umdreh* So glaubst du, ja? *Hände reib*
 

Severus: *zitter*

Erwarte mich!

Kapitel sechzehn
 

Samstag, 9. November
 

"Halb sieben.", grummelte Sirius und taperte in die Küche. Das war wirkliche eine ganz unzivilisierte Zeit für einen Samstag.

Er kam am Portrait seiner Mutter vorbei, die sofort anfing zu kreischen.

"Elendige Hexe, halt deine Klappe.", schrie er zurück, doch es ließ sich nicht beruhigen. "Ich werde in diesem Haus noch mal verrückt.", knurrte er und ging weiter.

Er fragte sich wo seine Frau war. Sie lag jedenfalls nicht neben ihm, als er aufgewacht war. Er stieß die Tür auf und blinzelte verschlafen.

"Was tust du da?", fragte er Loreley, die über eine Zeitung gebeugt saß.

"Ich suche eine Wohnung."

Sirius sah sie fragend an. "Wohnung?"

"Oder ein kleines Haus. Ich kann hier nicht mehr wohnen, das macht mich wahnsinnig. Wir werden nie das Bild deiner Mutter abnehmen können. Außerdem will meine Mom Lena sehen und das kann sie schlecht im Hauptquartier." Sie blickte auf. "Das wäre doch was. Fünf Zimmer auf zwei Etagen, großer Garten nahe am Wald. Keine Muggel in der Nähe." Sie sah ihn an.

Sirius zuckte mit den Schultern. "Mach was du willst. Mir ist es gleich."

"Ein bisschen mehr Begeisterung wäre schon nett."

"Fünf Zimmer ist ein bisschen klein. Findest du nicht?"

Er setzte ich nun neben sie und sah auch in die Zeitung. Wenn er so darüber nachdachte war ein eigenes Haus nur für sie drei gar keine so schlechte Idee.
 

***
 

Es war inzwischen tiefste Nacht.

Pfeifend betrat Blaise die Zabinivilla. Sie sah sich um, doch Antonin schien nicht mehr wach zu sein.

Nun ja, das ließ sich ändern.

Sie hängte den Umhang auf und streifte ihre Schuhe ab, dann schlich sie in die obere Etage.

In der Tür zum Schlafzimmer blieb sie stehen.

Sie lächelte.

Da lag er, ausgestreckt über das ganze Bett. Kein Wunder, das sie immer so wenig Platz hatte. Er machte sich breit wie sonst was.

Ein Glitzern fuhr in ihre Augen. Sie hatte doch gewusst, dass sie sich für den einen Abend, als er sie aus dem Schlaf gerissen hatte, wenn auch zugegebener maßen angenehm. Jetzt würde sie sich jetzt rächen.

Katzengleich schlich sie zu dem Bett. Sie schob die Decke weg und sah auf ihn hinunter.

Schon streckte sie ihre Hand, aus, als das Handgelenk plötzlich umklammert wurde.

"Was hast du vor?", murmelte Antonin. Seine Augen waren nach wie vor geschlossen.

"Gar nichts.", log sie.

"Ach. Und deshalb schleichst du durch die Gegend und stielst meine Zudecke? Es ist November, es ist kalt."

Er zog sie mit jedem Wort tiefer.

"Also, Erklärung!", verlangte er und öffnete seine Augen.

"Mann, ihr Death Eater seid unglaublich." Sie ließ sich auf ihn sinken und zog die Decke über sie beide. Eine Sekunde später, war er auch schon wieder eingeschlafen. Blaise hob den Kopf und erneut trat das Glitzern in ihre Augen.

So, der Herr wollte also schlafen?

Das konnte er vergessen.
 

***
 

dotterblume
 

Du denkst du kannst mir entkommen? Da täuscht du dich. Sei nicht so leichtgläubig!

Sei nicht so naiv zu glauben du kannst mich hintergehen.

Bald wird sich das Blatt wenden und dann werde ich da sein.

Erwarte mich! Ich lauere im Schatten.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Samstag, 10. November
 

Antony Goyle saß an seinem Schreibtisch und sah hinaus. Der Nebel hob sich vom Boden. In seiner Hand hielt er einen Brief. Die schwungvolle Schrift zog sich anmutig über das Pergament. Er war schon in den frühesten Morgenstunden gekommen.

Immer mehr zweifelte er an dem Vorhaben des dunklen Rates. War es eine so gute Idee, den dunklen Lord wieder auferstehen zu lassen?

Zugegeben. Er wusste das zum mindest Walther auch Bedenken hatten, doch nie würden sie es wagen etwas zu sagen. Nur zu gut war ihnen Wieland noch in Erinnerung, auch wenn sie nicht wussten, was genau passiert war, waren sie sicher, das Istave dahinter steckte.

Er musste an seine Sohn denken.

Lucius erzählte, das er zusammen mit seinen ehemaligen Mitschülern in diesem Haus wohnte.

Er machte sich Sorgen.

Selene schrieb, das sie bald kommen würde um ihn zu helfen.

Der dunkle Rat mag den dunklen Lord wieder zu seiner Macht verhelfen wollen, aber das hieß ja nicht zwangsläufig, dass es ihm auch gelang.

Selene war inzwischen für ihn nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken und so schmerze es ihn umso mehr, das er so viel riskierte. Vielleicht zuviel. Aber das war es ihm wert.

Denn wenn es gelang, würde Gregory nicht mehr der Handlanger von irgendjemand sein, denn dieser irgendjemand, der dunkle Herrscher, der zur Zeit nur als Schatten an der Erde fest hielt, würde nicht mehr existieren.

Gar nicht.

Nicht als Geist, nicht als verlorene Seele und schon gar nicht als materialisierter Zauberer.

Allein sein Name würde übrig bleiben. Niedergeschrieben auf Pergament, das verblasst und zerbröselt, bis er aus dem Gedächtnis gelöscht sein würde.

Es hatte Antony gewundert, das Istave seinen Vorschlag, den Trank, den Lucius Tochter entwickelt hatte zur Auferstehung zu nutzen, so widerspruchslos angenommen hatte.

Istave hielt ihn für etwas langsam im Denken.

Das störte ihn jedoch nicht, im Moment war es sogar gut, denn wer käme schon auf die Idee, dass er, Antony das Vorhaben des dunklen Rates sabotieren würde.

Antony schob nachdenklich das Papier bei Seite.

Istave Lestrange und seinen Familie gab ihm Rätsel auf.

Irgendwas lief da.

Lucius, Walden und Francis scheinen auch was zu wissen.

Dolohov versucht auch etwas zu verbergen, doch Antony vermutete, das es weniger mit dem Vorhaben in Verbindung stand und dann war da noch Avery und Pettigrew.

Istave misstraute Avery, das hatte er gesagt und auch Pettigrew. Aber wer misstraute dem nicht?

Er war eine schmierige kleine Ratte. Ein Feigling, der den dunklen Lord nur zurück haben wollte, weil er Angst hat, was passieren würde, wenn er aus eigener Kraft wieder kommt.

Ja, das könnte er. Seine Seele schwirrte immer noch in den irdischen Gefilden. Er war noch an die Erde gebunden.

Entschlossen stand er auf.

Selene hat ihm den Schlüssel in die Hand gegeben dies endgültig und ein für alle Mal zu verhindern.

Und wenn es nicht funktioniert?

Dann war er verloren. Wenn irgendwas schief ging, war es vorbei mit dem Leben.

Sein Todesurteil war längst besiegelt.

Wieder sah er auf das Schreiben.

Sein linker Unterarm brannte, doch es war nicht, wie der Schmerz, den er oft in der Nacht hatte. Das Gerücht ging um, das eine Muggel daran schuld sei.

Diesmal leuchtet es rot und der Schmerz war mit dem nachts nicht zu vergleichen. Dieser durchzog den ganzen Körper.

Antony durch lief es eiskalt.

Diesmal war es wirklich, als würde der dunkle Lord ihn rufen.

"Es ist tot.", flüsterte er und seine Augen huschten durch das Zimmer. Er hatte das Gefühl, als würde er beobachtet werden.

Dort in der Ecke, ein Schatten.

War da nicht jemand?

Antony schüttelte den Kopf. Er war allein in diesem Haus.

Niemand lauerte in einer Ecke.

Er sah noch einmal genauer hin.

Die Illusion löste sich wie ein Nebel auf. Ihm stockte der Atem.

Das Brennen ließ schlagartig nach.

Da war sich Antony sicher.

Dort war doch jemand gewesen.
 

***
 

Blaise schnurrte leise, als Antonins Hand sacht über ihren Rücken fuhr.

"Wir sollten aufstehen.", sagte er träge.

"Später.", gab sie zurück.

"Ich habe Hunger."

"Kannst du nur an Essen denken?"

Er grinste sie an. "Nicht nur, nein."

"Unersättlicher Kerl.", murmelte sie und schmiegte sich enger an ihn.

"Wer hat denn angefangen?"

"Genau genommen, du."

"Ich?"

"Ja. Du hast mich am 12. September mitten in der Nacht aufgeweckt. Das war nur die Revange."

Er hob leicht den Kopf. "Und wann revangierst du dich für die Male danach?"

"Später.", seufzte sie. "Nicht jetzt."

"Aha."
 

***
 

Walden stieg die Treppe hinauf. Er ging über den langen Flur, vorbei an drei Zimmer, die seit nun zwei Jahren alle leer waren. Er hasst diesen Anblick.

"Alice.", rief er.

"Ja?", kam es aus der unteren Etage.

"Wo ist mein Besen? Ich kann ihn nicht finden."

"Was willst du denn jetzt mit deinem Besen?", fragte sie und stand direkt hinter ihm.

Er zuckte zusammen.

"Ich wollte nur wissen wo er ist." Er ging an ihr vorbei wieder die Treppe hinunter.

Alice seufzte. Auch sie sah die Türen an.

Sie öffnet das zu Todds ehemaligem Zimmer und sah hinein.

Es hatte sich nichts darin verändert. Wenn wenigsten die beiden jüngeren mal zu Besuch kommen würden.

Doch sie haben sich nun schon seit zwei Jahren nicht mehr sehen lassen, geschweige dann geschrieben. Nur von Todd wussten sie, dass es ihnen gut ging.

Sie ging hinein und setzte sich auf das Bett.

Sie seufzte und sah aus dem Fenster.

Wenn sie doch nur wieder mit ihnen reden würden.

Sie hasste den dunklen Lord, denn ihrer Meinung nach, war es allein seine Schuld, dass ihre Familie so auseinander gebrochen war.

"Was machst du hier drin?", fragte Walden und stand im Türrahmen.

"Gar nichts." Alice stand schnell auf und schloss die Tür wieder.

Plötzlich zog er sie in seine Arme.

"Sie werden schon wieder kommen.", sagte er und ließ sie wieder los.

Alices Herz klopfte über diese unerwartete Zuwendung bis zu Hals und sie fühlte sich schlagartig besser.

"Was hast du heute vor?", fragte Walden und stieg wieder die Treppe hinunter.

"Ich werde einkaufen gehen.", sagte sie aus einem Impuls heraus.

"Aha. Was bestimmtes?"

"Ja, Wolle. Ich werde wieder anfangen zu stricken."

Walden sah sie schräg von der Seite an. "Was dagegen, wenn ich dich begleite?"

"Nein, ganz und gar nicht." Alice wurde zum zweiten Mal überrascht. Walden hatte sich die letzten Jahre geweigert mit ihr einkaufen zu gehen.

Sie sah aus dem Fenster. Die Sonne stand strahlend hell am Himmel.

Wenn sie doch nur nicht das nagende Gefühl in sich hatte, das sie alle auf eine Katastrophe zusteuerten und sie nicht wusste, was es war.
 

***
 

In der Schule war es ruhig. Wie sollte es auch nicht, denn es war ja Samstag.

Eine Eule klopfte gegen das Fenster und Severus Snape erhob sich genervt.

Es war gerade Mittag und er wollte seine Ruhe.

Er öffnet das Fenster und ließ das Tier ein. Es schlidderte auf den Tisch und wartete geduldig, das Severus zu ihm kam und den Brief abknüpfte. Dann es hob es sich wieder und war auch schon weg.

Er faltet das Pergament auseinander.

Was sollte das denn?

Eine Einweihungsparty?

Er überlegte. Sirius kann die kaum abgeschickt haben, auch wenn sein Name darunter stand.

Ob Dumbledore davon schon wusste, überlegte er.

Ja, auch Albus hatte soeben eine Einladung bekommen, wie auch diverse andere Magier.
 

***
 

"Hast du alles, Liebes?", fragte Walden seine Frau und Alice blinzelte verwirrt. Was war in ihren Mann gefahren? So hatte er sie seit Jahren nicht mehr genannt.

"Ich brauche nur noch Handschuhe.", sagte sie.

"Ich hole sie dir.", beeilte sich Walden und stürzte noch ein Mal ins Haus.

Alice sah auf, als sie Walden fluchen hörte. Besorgt ging sie hinein.

"Was ist?", fragte sie und sah auf die glühend rote Tätowierung.

"Träumt das Mädchen wieder?"

Todd hatte von einer Muggel erzählt, die vom dunklen Lord träumte.

"Nein, das ist anders.", keuchte Walden.

Diese Schmerzen hatte er schon lange nicht mehr erlebt.

Sie zogen an jeder Faser.

Er blickte auf und an seiner Frau vorbei.

Seine Augen weiteten.

Stand dort da nicht jemand?

Er schüttelte den Kopf.

"Nein, das kann nicht sein.", sagte er verblüfft.

Alice wirbelte herum, doch sie sah nichts. Nur ein Fetzen Nebel, der wahrscheinlich von draußen herein geweht war.

"Gehen wir.", sagte Walden grimmig und zog seine Frau mit sich.

Kaum war er über der Schwelle, da hörte das Brennen schlagartig auf.
 

***
 

Blaise drehte den Hahn zu und strich das Wasser aus den Haaren. Dampf hüllte ihren Körper ein und sie zog sich den Morgenmantel über.

Es war inzwischen Mittag geworden.

Sie lächelte.

Nun ja, wenn man viel zu tun hatte, konnte dass schon passieren.

"Ich werde heute einkaufen gehen.", verkündigte sie, als sie Treppe hinunter kam und sich Antonin gegenüber setzte.

"Was ist das?", fragte er, als habe er ihre Bemerkung gar nicht gehört.

Blaise sah auf das Pergament.

"Wo hast du das her, Blaise?", fragte er weiter.

"Das habe ich geschenkt bekommen." Verwundert sah sie auf. Warum war Antonin nun so verärgert? Es war doch nur eine Seite aus einem alten Jahrbuch und so schlecht sah er nun wirklich nicht auf dem Bild aus.

"Du kannst es nur aus Durmstrang haben, woanders gibt es die Bücher nicht. Also, wieso warst du dort?"

Nun kam Blaise ins Stocken.

Antonin war wirklich wütend. Was sollte sie sagen? Sie konnte schlecht erzählen, warum Lavender und Dean dort gewesen waren.

Verärgert griff sie das Pergament und zerknüllt es. Dann warf sie es in die Flamme, des Kamins. "Was spielt es für eine Rolle, außerdem, was schnüffelst du in meine Sachen herum?"

"Es ist aus deinem Kleid gefallen, als ich die Sachen aufgehoben habe. Ich habe also nicht herumgeschnüffelt.", sagte er leise.

"Meine Güte, reg dich nicht gleich auf, ist doch nur ein Fetzen Papier."

"Aus Durmstrang, wo erst neulich eingebrochen worden war und man die Trollhand gestohlen hat."

Blaise sah ihn herausfordernd an.

"Und?", fragte sie gelassen. "Glaubst du ich war es?"

Antonin trat eine Schritt auf sie zu. "Nein, du warst es nicht, aber ich wette einer deiner Freunde aus diesem Haus. Ich würde zu gerne wissen, was ihr da eigentlich treibt."

Blaise verzog spöttisch das Gesicht. "Was schon? Wir verraten euch alle." Dann drehte sie sich um und ging hinaus.
 

Dienstag, 12. November
 

"So sieht der Plan aus.", beendete Rodolphus seine Ausführung.

Istave hatte die Gesichter von Antony Goyle und Walther Crabbe beobachtet und beruhigt fest gestellte, das sie auf ihrer Seite standen.

Bei Antony war er sich erst nicht so sicher gewesen, denn er hatte die Idee mit dem Trank in den dunklen Rat gebracht.

Woher auch immer er davon wusste, denn noch nicht einmal Lucius hatte die Arbeit seiner Tochter gekannt.

Deshalb musterte er nun Antony, der leise lächelte.

"Was amüsiert dich?", fragte er gerade heraus.

"Genau das hatte ich ohnehin vor.", gab er frei heraus zu und lachte nun leise.

"Dafür hätten wir dich getötet.", wunderte sich Bellatrix. "Du konntest doch nicht wissen, was wir in Wirklichkeit vorhatten."

"Das hätte ich in Kauf genommen. Du weißt doch, nichts über die Familie."

Bellatrix war sprachlos. Das hätte sie Antony nicht zugetraut, aber gerade deswegen hätte es wahrscheinlich funktioniert.

"Was ist mit Antonin und Severus?", fragte nun Walther.

"Ich kenne Antonin noch nicht gut genug, aber Severus müssen wir einweihen. Je eher desto besser.", nickte Istave.

"Und Peter und Duane?"

"Peter braucht nichts zu wissen und Duane auch nicht. Ich trau ihm nicht."

"Ich denke, du kannst Antonin vertrauen."

"Er ist unberechenbar und das Trio aus Durmstrang ist legendär dafür.", warnte Rodolphus.

Walther nickte. "Das ist wohl war, aber ich würde dem Trio mein Leben anvertrauen. Ihr vergesst, das Wendy auch dazugehörte."

"Gut.", nickte Istave. "Sobald die Gelegenheit ist."
 

Mittwoch, 13. November
 

Blaise atmete ruhig. Sie schlief, tief und fest.

Da Antonin Nachtschicht hatte, übernachtete sie im Feldweg 7. Er hatte gesagt, ihm ist dabei wohler, seit sie die Warnung von Dumbledore bekommen hatten.

Noch waren sie nicht sicher, wer es auf sie abgesehen hatte.

Die Gardine bewegte sich leicht, als sich eine kleine Staubwolke vor dem Kamin bildete.

Schwarze Schuhe traten auf den weichen Teppich.

Die Augen durchforsteten das Dämmerlicht der Wohnung und blieben an der Schlafzimmertür hängen.

Ein grimmiges Lächeln schlich sich auf die Lippen.

Er strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht.

Lautlos drehte er den Knauf herum und schob die Tür auf.

Sein Blick fiel auf den schlafenden Körper der jungen Frau.

Eine Hand streckte sich nach ihr aus.

Unter der hellen Haut sah man den gleichmäßigen Puls schlagen.

Er fuhr über die Haare, ohne sie zu berühren und zog sein Zauberstab.

Abschätzend kniff er die Augen zusammen.

Sie war ein leichtes Ziel. Ein ZU leichtes Ziel und das machte ihm Sorgen. Ein Flügelschlagen war am Fenster zu hören. Eine Schneeeule flatterte in die Nacht hinaus.

Blaise drehte sich murrend und schrak auf. Mit einem Ruck hatte sie sich aufgesetzte und schrie, noch ehe sie den Mann richtig sehen konnte.

Eine Hand legte sich auf ihren Mund und drückte ihr fast die Luft ab.
 

***
 

Hermione blinzelte zum Himmel. Eben flog Hedwig am Balkon vorbei. Das Tier hatte eine Weile auf dem Geländer gesessen, als sie von nebenan einen markerschütternden Schrei hörte.
 

***
 

Oliver fuhr aus dem Schlaf hoch und blickte zur Decke. Laureen hatte sich aufgesetzte und sah auch nach oben.

"Was ist da los?", fragte sie, da war er schon aus dem Bett und hatte seinen Zauberstab geschnappt und war zur Tür.
 

***
 

Draco hob den Kopf von dem Buch auf. Hatte da gerade jemand geschrieen? Er hörte wie neben an die Balkontür aufgerissen wurde. Er war auf aufgestanden und ging nach draußen.

Hermione sprang über das Geländer und stieß die Balkontür zu Blaise Wohnung auf. Draco war dicht hinter ihr.

Sie rannten durch den Flur. An der Tür hörten sie Oliver klopfen und rufen. Hermione lief hin um zu öffnen, während Draco ins Schlafzimmer stürmte.

Er blieb wie an gewurzelt stehen.
 

***
 

Duane Avery fluchte leise. Wieso war die Verbindung zu Blaise Zabinis Wohnung im Feldweg 7 weg? Letztes Mal hatte er die Wohnung doch noch ohne Probleme betreten können, nur war sie nicht da gewesen und er hatte keine Zeit gehabt zu warten.
 

***
 

Hinter Draco kamen Hermione und Oliver zum Stehen. Alle hielten die Zauberstäbe griffbereit und ließen sie jetzt verwundert sinken.

Antonin drehte seinen Kopf zu den dreien in der Tür um.

"Ich bin beruhigt, das du immerhin Freunde hier zu haben scheinst.", sagte er und sie sahen zu Blaise, deren Augen immer noch Schreckens geweitet waren, aber sie schien sich inzwischen beruhigt zu haben.

Antonin bedeutet den dreien zu gehen und das taten sie auch unverzüglich.

Die Tür fiel ins Schloss und Blaise schlug verärgert die Decke zurück.

"Musst du mich so erschrecken?", sagte sie nun und stand auf. "Ich hätte dir sonst was antun können."

"Dein Zauberstab lag im Flur. Was wolltest du denn tun, mich taub schreien? Ich habe dir doch gesagt, du sollst den Kamin vom Netz nehmen."

"Ja, ja schon gut." Sie ging ins Wohnzimmer.

"Nicht nötig.", sagte Antonin düster "Ich habe es getan, als ich hier ankam."

Er kam aus dem Schlafzimmer und sah sie aus dunklen Augen an.

"Was machst du überhaupt hier? Hast du nicht Nachtschicht?"

"Severus hat mich im Krankenhaus besucht und gesagt, das Avery sich vor zwei Tagen auffallend für deine Adresse interessiert hat."

"Avery selbst ist der Mörder?"

"Scheint so."

Blaise seufzte und sah geknickt zum Boden. "Entschuldige, ich wollte nicht so unvorsichtig sein."

Er kam auf sie zu und zog sie in seine Arme. "Ich weiß."

"Was machst du nun wegen Avery?"

"Gar nichts. Ich habe keine Beweise und man kann nicht mal eben so einen Death Eater aus dem dunklen Rat angreifen. Ich weiß nicht, wie die anderen darüber denken."

"Professor Snape scheint auf deiner Seite zu seien.", warf sie ein.

Er hob nachdenklich den Kopf. "Sieht so aus, auch wenn ich das Gefühl habe, das auch mit ihm was nicht stimmt."
 

Freitag, 15. November
 

Todd gähnte, als er die Tür zu seiner Wohnung aufschloss. Er war müde. Bedauernd dachte er daran, dass er wieder alleine schlafen müsste.

Da hielt er inne. Im Kamin brannte Feuer.

Im Türrahmen stehend, blickte er auf die sich bietende Szene.

"Was macht ihr alle hier?", fragte er wenig begeistert.

Jason und Michael sahen auf.

"Wir wollten dich besuchen und sieh mal, wen wir zufällig unterwegs getroffen haben."

Lavender stand auf und ging zu Todd hinüber.

Sie schlang ihre Arme um seine Hals und küsste ihn ausgiebig.

Als sie von ihm abließ, sah er skeptisch auf.

"Zufällig! Unterwegs getroffen!", sagte er. "Ihr wollt doch was von mir!"

Lavender trat einen Schritt zurück. "Wie kann man nur so misstrauisch sein? Ich will hier nur übernachten."

"Wir nicht, keine Sorge.", grinste Michael. "Nein, wir wollen nur, dass du Dad nach dem Schlüssel für die Hütte in den Bergen fragst."

"Fragt doch selber." Todd zog sich den Umhang aus und ließ sich dann auf einem Sessel nieder. "Es ist zu anstrengend sich mit ihm zu unterhalten. Er lauert die ganze Zeit auf irgendwas. Weiß der Kuckuck auf was und Mom sieht so traurig aus, wenn sie nach euch fragt."

Die beiden anderen Brüder sahen betreten auf den Tisch. "Ja, um Mom tut es mir Leid.", murmelte Michael.

Lavender setzte sich auf die Lehne von Todds Sessel.

Sie hatte bis jetzt nie erfahren, was zwischen den Brüdern und Walden MacNair vorgefallen war, doch sie wollte auch nicht nachfragen.

"Ist gut, ich frage ihn. Wann wollt ihr sie haben?"

"Zu Silvester. Weit weg von allem Trubel. Kommst du auch mit, Lavender?"

Todd hob eine Augenbraue. "Wieso, auch mit? Wir bleiben hier, in London.", sagte er bestimmt.

"Ähmm, nein, das geht nicht.", warf nun Lavender ein.

"Warum nicht?"

"Millicent gibt eine Party und da kann ich dich nicht mitnehmen. Wenn ich aber nicht kommen, werden die anderen wissen wollen warum. Selbst Blaise wurde dazu verdonnert zu erscheinen."

"Was geht mich Blaise an. Ich will mit dir zusammen ins neue Jahr feiern.", meckerte Todd.

Lavender sah Hilfe suchend zu Jason. "Deshalb feiern wir auch in der Hütte. Das wird bestimmt lustig."

Todd verzog das Gesicht. "Haha, wie lustig.", sagte er sarkastisch.

Michael erhob sich nun. "Wir werden dann auch mal gehen. Ist ja schon spät geworden."

Lavender sah zur Tür, wo die beiden gerade verschwunden waren.

"Sie sind in letzter Zeit oft in London, nicht?", fragte sie.

"Ich weiß auch warum. Jason hat seine mysteriöse, heimliche Liebe wieder gefunden und Michael muss nun immer herhalten, ihn zu begleiten."

"Da ist noch was. Ich wollte es nicht vor Jason sagen. Er würde bestimmt ausflippen. Faith, Hermiones Cousine hat sich wieder erinnert. Blaise hat den Gedächtniszauber aufgehoben und sie und Herm haben ihr offenbar alles erzählt." Todd sah sie nachdenklich an.

"Wer ist diese Blaise eigentlich?"

"Sie war in Slytherin. Hast du bestimmt schon mal gesehen. Sie wohnt neben Hermione, die Freundin von Antonin."

"Dolohov?"

"Ja."

"Krass. Aber das passt zu ihm eine so junge Freundin zu haben. Die könnte doch bestimmt seine Tochter sein." Er lehnte sich gegen sie und sie schlang die Arme um ihn.

"Das sag ihm mal ins Gesicht.", grinste sie.

"Bloß nicht. Ich will ja noch weiter leben."

Gedankenverloren sahen sie in die Flammen

"Die Muggel hat also ihr Gedächtnis wieder.", murmelte er leise. "Wer weiß wozu das gut ist."
 

Mittwoch, 20. November
 

"Wie holen uns ewiges Eis aus dem Ministerium. Wer will hin?"

Aufmunternd sah Harry sich um.

Draco blinzelte zwischen seinen Fingern zu ihm hinüber. "Ministerium? Na jemand, der dort auf gar keinen Fall arbeitet. Wenn sie erwischt werden, sind sie auf jeden Fall den Job los."

"Stimmt. Adrian, Hermione und Zacharias gehen.", bestimmt Millicent.

Padma kratzte sich am Kopf. "Irre ich mich, oder arbeitet Adrian nicht als ein Vergiß-mich?"

"Richtig. Wir brauchen aber jemanden, der sich dort auskennt und vorsichtig genug ist, sich nicht erwischen zu lassen.", sagte Theodor.

Harry und Draco sahen ihn wütend an. "Was soll das denn heißen?", fragten beide entrüstet.

Dann funkelten sie sich gegenseitig an.

Warum waren sie denn einer Meinung?

"Ihr sieht das Unheil magisch an. Adrian nicht.", bestimmt Theodor.

Draco zielte mit dem Zauberstab auf ihn. "Du etwa nicht?", fragte er herausfordernd.

"Genau das meine ich.", sagte Theodor gelassen. "Harry ist wie ein Magnet für Death Eater und du gehst viel zu schnell an die Decke."

"Gut. Dann ihr drei.", beendete Mill die Diskussion und schob Adrian die Karte des Herumtreibers zu.

Neville grinste: "Pass auf die Mädels auf."

Zacharias sah wütend zu ihm hinüber.
 

Freitag, 22. November
 

Bellatrix Lestrange beugte sich vor. Sie traute ihren Augen nicht.

Das dort vor der Zabinivilla war doch Antonin Dolohov.

Das an sich war nicht verwunderlich, denn er hatte di Zabinivilla gekauft. Doch das daneben war doch ein junges Mädchen. Sie konnte kaum älter als zwanzig sein und irgendwie kam sie Bellatrix bekannt vor.

Sie verbarg sich um die Ecke. Es musste ja nicht sein, das er sie jetzt sah.

"So gehst du nicht weg.", rief er gerade.

"Und was willst du dagegen tun?", fragte die junge Hexe herausfordernd.

Bella überlegte. Das musste das Kind der Zabinis sein. Sie hatte gehört, dass sie nach Hogwarts wieder in das Haus zurückgegangen war.

Nur dunkel erinnerte sie sich an die Geschichte um ihre Eltern.

Aber das musste sie sein. Bella hatte die Mutter gekannt und diese hatte genauso unecht aussehende Haare.

Als Antonin sagte er wohnte in der Villa waren alle davon ausgegangen er wohnte dort allein. Nun lächelte Bellatrix.

Nun gut, sie hatten auch nie genauer nachgefragt.

Antonin hielt nun die junge Hexe am Arm fest.

"Ich werde mir schon was überlegen, was ich tue.", grummelte er.

"Du machst dir viel zu viele Gedanken." Sie gab ihm einen Kuss auf die Lippen "Außerdem dachte ich du musst in zehn Minuten zu einer Versammlung." Sie drehte sich wieder um.

"Blaise.", rief er ihr nach.

Bella lächelte still in sich hinein.

Richtig, Blaise Zabini. War sie nicht in Slytherin? Sie würde Severus fragen, der müsste es ja wissen.

Aber erst einmal würde sie zu Alice apparieren.
 

***
 

"Das ziehst du wieder aus.", rief Terry und kam auf den Flur gestürzt, Mandy hinter her.

"Warum? Das ist zurzeit topmodisch.", sagte sie verwundert.

"Das sind mindestens zwanzig Zentimeter." Er deutet auf die Seitenschlitze in ihrem Rock.

Mandy stemmte die Hände in die Hüften und verlagerte ihr Gewicht auf das rechte Bein. "Zwanzig Zentimeter können manchmal unglaublich viel sein. An einem Rock, ist es aber sehr wenig."

"Nicht, wenn der Rock nur dreißig lang ist."

"Hast du nachgemessen?" Spöttisch hob sie eine Augenbraue.

"Ja.", funkelte er sie an.

Alicia lachte leise vor sich hin. Da hatte es doch mal was gutes, dass sie Single war. Von ihr verlangte man ja fast, dass sie so was anzog.

Sie sah an sich hinunter. Ihr Kleid war allerdings auch nicht gerade unauffällig.

Angelina stellte sich neben sie und sah auch hinunter.

"Lustig, oder? Ich bin froh, das Fred nicht so ein Theater macht."

Anerkennend sah sie zu Alicia. "Zieh doch die schwarzen Seidenhandschuhe an.", sagte sie.

"Was für Handschuhe?", fragte Alicia verwundert.

"Die du neulich an hattest."

"Ich besitze so was gar nicht."

"Echt?" Angelina sah verwundert auf. "Dann habe ich mich getäuscht."
 

***
 

Alice riss die Augen auf und starrte Bellatrix an.

"Aber er ist doch zwanzig Jahre älter."

"Dreiundzwanzig.", korrigierte Bella und lehnte sich nun entspannt zurück.
 

***
 

"Letztens hatte ich viel weniger an und da hat es dir gefallen.", rief nun Parvati und kam aus ihrer Wohnung. Sie zog ihren Wollumhang über. Es war doch etwas kalt draußen.

"Da war ich aber auch dabei.", entgegnete nun Theodor.

"Ach ja, mach doch nicht so ein Aufstand. Es doch nur ein Kleid."

"DAS ist nie im Leben ein Kleid. Das würde ich als Unterwäsche durchgehen lassen."

"Ah, jetzt weiß ich auch warum ich es in der Dessousabteilung gefunden habe.", erwidert Parvati sarkastisch und schob sich an Theodor vorbei.

Adrian lehnte grinsend an dem Geländer.

"Probleme?", fragte er.

Da kam Padma aus ihrer Wohnung und schloss ab. Adrian stieß sich vom Geländer ab und starrte sie ungläubig an.

"Das ist nicht dein Ernst.", rief er.

"Probleme?", fragte Theodor bissig.

"Und wo ist der Mittelteil?", entrüstete starrte Terence in der fünften Etage zu seiner Freundin.

Susan sah an sich hinunter.

"Wieso? Was stimmt am Mittelteil nicht?", klimperte sie unschuldig mit den Lidern.

"Der ist durchsichtig."

"Na ein Glück, das es nur der Mitteteil ist.", strahlte sie ihn an und gab ihm eine Kuss auf die Lippen.

Terence sah ihr ungläubig nach.

"Wo ist denn der Rest von deinem Shirt?", rief nun Harry.

Cathleen drehte sich zu ihm um. "Wie, der Rest?"

"Da sind nur Strippen."

"Das muss so sein."

"Willst du dir den Tod holen?"
 

***
 

Wendy sah ruckartig zu ihrem Gast. Alice war vor fünf Sekunden bei ihr hereingeschneit.

"Woher weißt du das?", fragte sie leise.

Die andere beugte sich vor "Hast du es nicht gewusst?", fragte sie. "Ihr wart doch die besten Schulfreunde."

Wendy seufzte und setzte sich. Jetzt konnte sie es ja erzählen.

"Vor zwei Jahren war ich doch am ersten Dezember nicht da.", begann sie. "Da war ich bei seiner Hochzeit. Die junge Miss Zabini sah so entzückend aus. Ich fand es schade, das niemand sonst dabei war, nur ich und Nikolai."

Alice grinste. "Du hast Geheimnisse vor Walther?"

"Du hast doch sicher auch welche vor Walden."
 

***
 

"Snape", sagte Blaise. Antonin war so wütend, das er sich noch nicht mal über das neue Passwort wunderte. Er stürzte hinterher ins Haus.

"Und ich sage es noch einmal.", rief er. "So lasse ich dich nicht aus dem Haus."

Blaise blieb ruckartig stehen und die Bewohner beugten sich neugierig über das Geländer. Dolohov schien inzwischen hier ein und auszugehen.

"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin bereits aus dem Haus gegangen.", entgegnete sie giftig.

"Death Eater haben hier nichts zu suchen.", stellte sich nun Susan Antonin in den Weg.

"Schon gut, Susan. Er will schon wieder gehen."

"Will er nicht.", knurrte Antonin und funkelte Blaise an.

"Dann kann ich für nichts garantieren.", zuckte Susan mit den Schultern und Antonin gestatte sich einen Blick auf die Anwesenden. Er war etwas überrascht. Offensichtlich haben die weiblichen Bewohner ein neues Hobby.

Wer hat am wenigsten an.

Wenn sie so in einen Duell mit einem Zauberer verwickelt werden würden, können sie gewinnen, indem dieser auf seiner Sabaspur ausrutschte, dachte er wütend und hielt inne, denn das könnte tatsächlich funktionieren.

Es war auch besonders schwer zu erraten, was die jeweiligen Freunde davon hielten.

"Geh, Antonin.", sagte nun Blaise eindringlich.

"Wir unterhalten uns heute Abend.", drohte er Blaise.

"Das glaube ich aber nicht.", grinste Theodor und musterte Blaise.

Antonin funkelte zu ihm hinauf. "Ein Nott, das hätte ich mir ja denken können. Ihr seid alle so dumm, was?"

Dann ging er. Er hatte noch eine Ratsversammlung.

Und war sowieso spät dran.
 

***
 

"Du bist einfach zu neugierig.", schüttelte Rodolphus den Kopf. Eben waren er und seine Frau vor Malfoy Manor angekommen und sie hatte ihm eine unglaubliche Geschichte über Dolohov erzählt.

Er hatte seine Überraschung meisterhaft gespielt.

"Wie ein Klatschweib."

Bella zog einen Schmollmund.

Was hieß hier Klatschweib?

Rodolphus sah nachdenklich zum Himmel.

"Ob Dad schon davon weiß?", überlegte sie.

"Weiß nicht. Wir können ja fragen?", wandte Rodolphus ein.

Dann klopfte sie an die Tür.

Narzissa war allein.
 

***
 

"Mi-reille!", rief es da in deren Wohnung. Da wurde die Tür auch schon aufgestoßen.

"Was?", fragte diese und drehte sich zu Ron um, der vollkommen entgeistert im Türrahmen stehen geblieben war.

"Was ist das?", fragte er und deutet auf sie.

Die Hexe sah an sich hinunter. Nun, sie würde es ja als Kleidung bezeichnen.

Angelina sah auf die Uhr. "Es wird langsam spät.", meinte sie.

"Ich finde das ganze hier, aber auch ganz unterhaltsam. Ich habe Ron noch nie so erschrocken gesehen.", grinste Fred.

"Doch.", warf Georg ein. "Als sein Teddy sich in eine Spinne verwandelt hatte."

"Richtig."
 

***
 

"Aber wie ist das nur passiert?", fragte nun Lilien. Alice zuckte die Schultern "Wer weiß das schon." und griff nach ihrem Umhang.

Es war Zeit nach Hause zu gehen.

Lilien hielt ihr die Haustür auf.
 

***
 

"Willst du so gehen?" Harry sah zu Hermione, die gerade die Tür schloss.

"Ich denke schon.", gab sie zurück und sah sich um.

Es fehlten nur noch Ginny und Millicent. Alle anderen waren schon versammelt.

Da kam Draco die Treppe hinauf.

Er blieb kurz stehen und musterte die Versammlung.

"Ist irgendwas los?", fragte er.

"Die Mädels machen die Stadt unsicher.", grinste Zacharias. Er stand mit Seamus, Neville und Dean in der sechsten Etage und beobachtete das Schauspiel.

Die wenigen die nichts am Outfit ihrer Freundinnen auszusetzen hatten, waren die Weasleyzwillinge gewesen.

Draco warf einen Blick auf die Warteten, als er an Hermione hängen blieb.

Missbilligend hob eine Augenbraue, sagte aber nichts, sondern ging an ihr vorbei.

Herm sah unsicher an sich hinunter. Dann verschwand sie noch einmal in ihrer Wohnung.

Die anderen sahen sich verwundert an.

"Das Herm verliert, hätte ich nicht gedacht.", murmelte Padma.

"Verliert?", fragte Adrian.

"Wir haben gewettet, welche nachgeben wird und sich noch einmal umzieht.", erklärte Parvati.

"Erstaunlich, das es Hermione ist.", nickte Lisa.

Harry durchbohrte die Tür zu Dracos Wohnung.

Ja erstaunlich und das gefiel ihm ganz und gar nicht.

"Du hast mir gar nichts zu sagen.", schimpfte da Ginny.

Marcus verschränkte die Arme. "Ich meinet ja auch nur, dass du unmöglich aussiehst und da deine Brüder dich nicht darauf hinweisen, dachte ich mir, ich sage es dir. Nicht das du dich blamierst."

"Ich blamier mich schon nicht, keine Sorge.", fauchte sie und wollte zur Treppe, doch Marcus hielt sie am Arm fest.

Sie warf einen Blick auf seine Hand.

"Lass mich los.", zischte sie.
 

***
 

"Aber warum hält er es so lange geheim?", fragte nun Narzissa verständnislos.

Bella zuckte mit den Schultern. "Vielleicht vertraut er uns nicht."

Narzissa stand auf. "Ob sie auch verheiratet sind?"

"Dolohov und heiraten? Nie im Leben. Der ist wie euer elendiger Cousin.", schüttelte Rodolphus den Kopf.

Narzissa hielt kurz inne und schielte zu Bella, die ihr Grinsen hintern der Teetasse verbarg.
 

***
 

"Nein.", rief es da aus 4D, die anderen sahen auf.

Millicent schien fertig zu sein.

Sie war die einzige, die noch fehlte.

"Gregory, bitte geh mir aus dem Weg.", bat sie.

"Ich denk ja gar nicht daran." Er stellte sich in die Tür.

"Das haben wir doch die ganze Zeit schon diskutiert. Ich werde mich nicht noch einmal umziehen."

"So, lass ich dich nicht weg."

"Vertraust du mir nicht?"

"Dir schon, aber den anderen nicht."

Da schob sich Mill an ihm vorbei. Die anderen hoben die Köpfe.

"Warum regt Gregory sich so auf. Der Hosenanzug steht ihr doch ausgezeichnet.", wunderte sich Ernie.

"Ja und er ist..." Terry stockte und starrte auf die Beine von Mill, als sie auf sie zukam.

"Ich verstehe.", nickte nun Theodor entgeistert.

Das war eine ganz neue Seite an Millicent und diese zog sich bis zu ihren Hüften hinauf.
 

***
 

"Pettigrew und Avery wissen auch sicher nichts von der Versammlung?", fragte Istave und sah in die Runde.

"Nein, sicher nicht.", versicherte Severus.

"Antonin ist ja noch nicht da.", sagte Bella.

"Doch bin ich.", kam es vom Türrahmen.

Sie drehte sich um und kniff die Lippen zusammen.

Antonin hob irritiert eine Augenbraue. Hatte er irgendwas angestellt?

Severus sah er nun zu Istave. Er fragte sich warum man Avery und Pettigrew nicht dabei haben wollte.

Er hatte das untrügliche Gefühl, das er so ziemlich der einzige war, der nicht wusste warum.

Da schwang die Tür auf und Duane kam herein. Für einen Augenblick schien er verblüfft zu sein, fing sich aber wieder.

"Komm ich zu spät?", fragte er mit einem unschuldigen Lächeln und setzte sich.

Istave sah zu Lucius, der kaum merklich den Kopf schüttelte.

Severus richtete sich innerlich auf.

Was immer auch der Grund für die Geheimnistuerei war, es schien, als würde er es nicht so bald erfahren.
 

Samstag, 23. November
 

Lavender lehnte sich in dem Sessel zurück und schloss die Augen. Todd war noch nicht da.

Seine Wohnung war eher bescheiden, wenn man sie mit dem Elternhaus verglich, aber er wollte es nicht anderes.

Sie drehte den Kopf zum Regal, wo ein Foto von ihr stand. Sie verzog das Gesicht. Aus einem ihr unerfindlichen Grund, wollte er es unbedingt dort stehen haben. Sei selbst fand es hässlich.

Sie hatte nachgegeben, als auch Michael und Jason darauf bestanden hatten, dass es dort stehen bleiben sollte.

Wie es den beiden wohl ging, überlegte sie.

Da knirschte der Schlüssel im Schloss und sie drehte sich träge zur Tür. Sie hatte schon ein Lächeln auf den Lippen, das jäh erstarrte. Erschrocken sprang sie auf.
 

***
 

Hermione stand fasziniert vor dem Regal. "Wahnsinn. Das ist ja nicht zu glauben." Sie war vor genau zwei Minuten durch den Kamin in der Zabinivilla angekommen, nachdem sie in Blaise Wohnung auf deren Zeichen gewartet hatte, das Antonin zur Arbeit gegangen war.

Sie stand nun auf der Galerie des Kaminszimmers, wo sich die Regale mit den Büchern entlang zogen. Eine schmale Treppe führte hier hinauf und eine kaum sichtbare Tür war zwischen zwei Regalen, durch die man in einen angrenzenden Raum gelangte.

Sie fuhr mit den Finger über die Buchrücken.

Wahllos zog sie eins heraus, nur um es zu betrachten und wieder zurück zu stellen. Blaise saß in einem Sessel und grinste.

"Du bist im Himmel was?", fragte sie.

"Absolut."

Sie zog ein anderes Buch heraus und schlug es auf.

Ein Pergament segelte auf den Boden und Blaise richtete sich auf. Sie sprang aus dem Sessel und hob es auf.

Hermione beugte sich neugierig darüber.

"Das ist irgendwas handgeschreibest."
 

Dem Schicksal entronnen,

Das Leben begonnen,

Der Geist entflogen,

Den Tod betrogen,

Seelentausch
 

"Das ist nicht seine Handschrift.", murmelte Blaise.

"Aber was ist das überhaupt? Seelentausch? Davon habe ich noch nie gehört?"

Blaise falteten es wieder zusammen und schob es wieder zwischen die Seiten.

"Keine Ahnung."

Dann zog sie selber ein Buch heraus.

"Wann kommt Antonin eigentlich wieder?", fragte nun Hermione, ohne aufzusehen.

"Du hast noch ein paar Stunden.", gab Blaise wieder. Auch sie hatte sich festgelesen.

"Gut. Wäre nicht besonders toll ihm hier zu begegnen."

"Mhmm."

"Du bekommst hier nicht oft Besuch, oder?"

"Von wem, schon. Der dunkle Rat darf davon nichts wissen. Antonin sagt, das sie sich in letzter Zeit merkwürdig benehmen."

Hermione schaute nun hoch.

"Was wäre eigentlich, wenn sie dich als Verräterin enttarnen würden?"

Blaise hob den Kopf und wollte gerade antworten, als sie die Augen aufriss und an Hermione vorbei sah.

"Wenn der dunkle Lord das erfährt.", hob da eine Stimme hinter Hermione an und diese wirbelte herum. "Würde er erst Blaise und dann Mireille vor meinen Augen zu Tode foltern und dann mich töten."

Antonin stand im Türrahmen auf der Galerie. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt, die Hermione musterten.

"Was tun Sie hier, Miss Black?", zischt er.

Blaise sprang vor. "Sie wollte nur mich besuchen.", beeilte sie sich zu sagen.

Antonin musterte nun sie. Dann nickte er knapp, zog blind ein Buch aus dem Regal und ging wieder.
 

***
 

"Mrs MacNair.", rief Lavender. Sie strich sich die Kleidung glatt und sah dann an der Frau vorbei zu Todd, der hinter ihr ihm Rahmen auftauchte.

Auch er war überrascht sie hier zu sehen.

"Ich...", begann Lavender, doch weiter kam sie nicht. Was sollte sie jetzt sagen?

Ich bin nur hier, weil ich mit Ihrem Sohn schlafen will? Nein, das ging nicht, auch wenn es die Wahrheit war.

Todd trat nun in das Zimmer und kam auf sie zu.

"Was machst du hier?", fragte er sie.

"Ich wollte dich überraschen."

"Na ja, das ist Ihnen ja gelungen.", lächelte nun Alice und kam nun auch näher.

"Ich bin Todds Mutter, Alice MacNair."

"Ich weiß.", nickte Lavender, hielt dann aber inne. "Entschuldigen Sie. Lavender Brown Todds...Freundin."

Alice drehte sich nun zu ihrem Sohn um. "Warum hast du nichts von ihr erzählt?"

Ja, warum wohl nicht?

Todd runzelte verärgert die Stirn.

Das war doch offensichtlich.

"Dad wäre ausgeflippt.", sagte er dann nur knapp.

"Ach dein Vater..." Sie hielt inne und sah wieder zu Lavender. "Du bist das Mädchen aus Hogwarts? Dann stimmt es doch, was Mister Snape gesagt hat."

"Ja, Mom, das stimmt."

Nun lachte Alice. "Du hättest dir keine Sorgen machen müssen. Dein Vater poltert zwar immer gerne ein bisschen, aber innerlich ist er ein friedvoller Mensch."

Todd sah zu Lavender, die hilflos lächelte.

Sie konnten ihr schlecht sagen, dass sie die Beziehung geheim hielten, weil Todd die Familie verriet.

Alice seufzte auf und strahlte.

Sie konnte nicht sagen warum, aber sie mochte das Mädchen, das sich nun unsicher an die Hand von Todd klammerte auf Anhieb.

Todd riss sich los und machte eine umgreifende Geste. "Also, Mom, das ist meine Wohnung. Nicht so groß wie euer Haus, aber ausreichend."

Lavender setzte sich wieder in einen Sessel. Sie war verwirrt.

Was machte Mrs MacNair hier?

Alice sah sich alles genau an und nickte beipflichtend.

Schließlich wandte sich wieder zur Tür. "Brauchst du irgendwas, Junge?", fragte sie besorgt.

"Nein, Mom."

"Sicher?"

"Ja, Mom."

"Nun gut, dann werde ich mal wieder gehen." Sie sah zu Lavender, die nun im Türrahmen stand, die Hände in den hinteren Taschen ihrer Jeans gesteckt. Plötzlich zog Alice sie an sich und drückte sie.

Lavender hob überrascht ihre Arme und sah zu Todd, der irritiert den Kopf schüttelte.

So umarmte sie Mrs MacNair zurück.

"Komm uns doch mal besuchen, mein Kind.", sagte sie und ging dann.

Lavender wandte sich sprachlos zu Todd um.

"Was war das denn?", fragte sie.

"Sie hat mich auf der Strasse sozusagen abgefangen und hatte darauf bestanden meine Wohnung zu sehen. Wenn ich gewusst hätte, das du da bist."

Lavender winkte ab. "Meinst du sie weiß etwas?"

"Im Moment bin ich mir gar nicht mehr sicher, wer was weiß. Es gehen komische Gerüchte um, aber alle halten dicht." Todd sah sich nachdenklich um.

"Was machst du eigentlich hier?", fragte er schließlich.

Lavender grinste.
 

Sonntag, 24. November
 

Lavender streckte sich. Sie sah sich um. Doch sie war allein. Auch in der Wohnung war nichts zu hören. Ihre Hand tastet nach dem Wecker. Der zeigte acht Uhr.

Acht Uhr? Wo um alles in der Welt war Todd?

Er sollte jetzt neben ihr liegen, damit sie sich an ihn kuscheln könnte. Sie war verärgert.

Wozu hatte man schon einen Freund, wenn er dann nicht da war?

Seufzend rutschte sie tiefer unter die Decke.

Da hörte sie die Wohnungstür und sie wurde augenblicklich wach.

"Morgen.", sagte Todd und stand in der Tür.

"Wach und bereit für schlechte Nachrichten? Ich habe frische Brötchen geholt."

Lavender hob eine Augenbraue. "Und das ist eine schlechte Nachricht?"

"Das noch nicht, aber ich schlage vor, du ziehst dich erst einmal an und dann komm zum Frühstück." Dann klappte die Tür auch schon wieder zu.

Lavender war nun wirklich frustriert. Was war das denn für eine Begrüßung?

Sie schob die Decke bei seit und erhob sich. Dann eben nicht.

Auch gut.

"Also. Was gibt es denn?", fragte sie, als sie sich setzte.

"Ihr wolltet am Wochenende zum Ministerium. Da wird auch der dunkle Rat da sein."

Lavender hielt in der Bewegung inne. "Nicht schon wieder.", seufzte sie.

"Ihr müsst es nur vorverlegen.", wandte Todd ein. "Das ist doch nicht so schlimm."

"Du warst noch nicht einbrechen, oder?", fragte Lavender.

"Nein, das Vergnügen hatte ich noch nicht.", grinste er.

"Woher hast du das eigentlich? Hast du deine Vater unterwegs getroffen?"

"Nein, das wollte ich dir gestern schon sagen, aber dann stand meine Mutter plötzlich da und als sie weg war, hatte ich es irgendwie vergessen."

Lavender grinste. Nun gut, das war auch hauptsächlich ihre Schuld gewesen.

Sie holte den Galeonenpager heraus und schickte Millicent eine Nachricht.

Todd sah ihr interessiert zu. "Was ist das?"

"Kaminlose Kommunikation."

Sie schob es zu Todd hinüber, der sich die Münze eingehend betrachtete.

"Das Ding funktioniert?", fragte er leicht skeptisch.

"Natürlich."

"Wo bekommt so was?"

"Nirgendwo. Das haben unsere Erfinder erfunden."

"Aha."

Der Pager wurde warm und glühte. "Was ist jetzt?"

"Millicent antwortet." Sie las die Nachricht und sprang auf.

"Ich muss gehen.", sagte sie und gab ihm im Vorbeigehen einen Kuss, dann war sie weg.

Todd sah frustriert auf das Frühstück. So hatte er es sich nicht vorgestellt.
 

***
 

Summend schritt Zacharias die Treppe hinunter. Er hatte noch genügend Zeit

Als die Tür von Millicent aufgerissen wurde. Sie sah die Wand einmal rauf und runter. Dann erblickte sie Zacharias.

"Wir halten eine Versammlung. In zehn Minuten.", sagte sie schlicht. Gregory sah auf die Uhr.

"Ist irgendwas passiert?", fragte Oliver, der offenbar per Telefonkette heraus geklingelt worden war.

"Erklär ich unten."

Inzwischen wurde es immer lauter auf dem Flur und alle machten sich auf den Weg in den Keller, als Padma sich über das Geländer beugte. "Wo ist denn Parvati?", rief sie.

"Bei Theodor."

"Sorgt dafür, das sie runterkommen.", wies Millicent an.

"Habt ihr gehört, wir haben gleich eine Besprechung.", klopfte Marcus gegen die Tür.

"Ja, aber zieht euch vorher an.", rief Zacharias, als die Tür aufgerissen wurde und ein missgelaunter Theodor in der Tür stand und Zacharias anfunkelte.

"Ich kenne alle unforgivable curses, Smith. Und ich kann sie gerne mal an dir demonstrieren."

"Schon in Ordnung, das glaube ich auch so.", wich Zacharias zurück und stieg eilig die Treppen hinunter.

Parvati verfolgte das mit einem überraschten Grinsen.
 

***
 

Lavender kam als letzte durch die Tür.

"Wo warst du?", fragte Lisa.

Doch Lavender schüttelte nur den Kopf.

"Wir müssen eher ins Ministerium.", sagte Millicent. "Am Wochenende würden wir dem dunklen Rat über den Weg laufen, und das muss ja nicht sein."

"Woher weißt du das schon wieder?", fragte Theodor.

"Weil sie sich auch noch mit anderen Dingen beschäftigt, als..."

"Überleg dir genau was du sagen willst.", fiel Theodor Zacharias ins Wort, der merkwürdiger weise stumm wurde.

"Also, irgendwelche Probleme, deswegen?"

"Wann soll es denn jetzt sein?", fragte Adrian.

"Donnerstag zum Freitag."

Adrian schüttelte den Kopf. "Da kann ich nicht, da habe ich Bereitschaft."

"Ach so, verstehe, das geht dann natürlich nicht. Draco?" Millicent hob den Kopf.

"Kein Problem.", nickte dieser.

"Warum müssen wir dann hier sein?", moserte nun Theodor. "Wir haben mit dem Einbruch doch gar nichts weiter zu tun."

"Wieso? Was hast du denn so wichtiges sonst zu tun?", stichelte nun jemand und Theodor sah ihn spöttisch an. "Sag mal Zacharias, du lebst nicht gerne, oder?"

"Können wir mit dem Kinderkram mal aufhören? Wir haben noch andere Dinge zu erledigen.", mischte sich nun Draco genervt ein.

Theodor zog eine Augenbraue hoch. "Ach ja? Was denn?"

"Du bist auch nicht besser als Smith."

"Ey!"
 

***
 

In der Redaktion:
 

Saturn: Arg. Ich kann nicht mehr. Ich brauche ganz dringend einen Sekretär mit willigen Fingern...
 

Blue: Für was?
 

Saturn: Zum Schreiben natürlich. Ich brauche mindestens eine halbe Stunde um eine Seite halb weg leserlich zu machen. Nicht zu fassen, ich schöpfe jedes Mal ein duzend neuer Wörter.
 

Gleda: *Bleistift zück* Su...che...Se...kre...tär...mit...will...ligen...Fing...ern.
 

Blue: Was tust du da?
 

Gleda: Ich setzte eine Annonce auf, für meine Lieblingschefin.
 

FireTiger: Schleim, tropf, schmalz.
 

Gleda: Ruhe da drüben, oder du fliegst raus.
 

FireTiger: Irgendwas zu melden, Gleda? * knurr*
 

Saturn: Arg, schon wieder! Fluch! Warum sind die Tasten nur so eng zusammen? Ich hasse Tastaturen, ich will einen spracherkennenden PC, geduldigen Beta Leser oder einen Sekretär.
 

Chanti: Hier ist er! *schiebt Schrank herein*
 

Saturn: Was soll das sperrige Ding hier? Ich habe schon genügend unnütze Möbelstücke.
 

Chanti: Aber du wolltest doch einen Sekretär?
 

Saturn: Einen Menschen!
 

Gloomy: Na hältst du wohl still... Federvieh *kämpft mit einem überdimensionalen Vogel*
 

Saturn: Und was soll jetzt das hässliche Huhn hier?
 

Gloomy: Das ist ein Sekretär!
 

Chanti: Sie meint dich.
 

Gloomy: *knurr* Gar nicht wahr. Sie hat eindeutig in deine Richtung gesehen.
 

Vogel: *davonflatter*
 

Saturn: EIN SEKRETÄR IST KEIN SCHRANK UND KEIN VOGEL SONDERN EIN MENSCH,...
 

Blue: *murmel* ...der gut aussieht, und willige Finger hat...
 

Saturn: genau... Moment.
 

Knacksi: ...Einsachtzig groß ist, dunkle Haare hat...
 

Saturn: FirerTiger, es wird Zeit für eine Geburtstagskerze, für Knacksi und Blue.
 

FirerTiger: Alles klar.
 

K.R.A.C.H. B.O.O.M
 

Gleda: Großartig und wo bitte schön ist jetzt die neue Redaktion?
 

Saturn: Mist, das habe ich nicht bedacht.
 

Rest: Das war ja klar.
 

Knacksi: Sieh mal was ich gefunden habe, der saß da so im Nachbarraum. *zieht Snape hinter sich her*
 

Saturn: Den habe ich ganz vergessen. Zieh ihm was Ordentliches an und dann setzte ihn vor die Tastatur.
 

Severus: *komisch guck*
 

Saturn: Wir haben einen Leserbrief. Natsuko fragt, ob Millicent oder Harry oder beide der Chef ist.
 

Gleda: Mill ist eine Chefin.
 

Saturn: Ja, ja. Also. Im Grunde ist es Millicent.
 

Gleda: Frauen an die Macht.
 

Saturn: Aber Harry unterstützt sie derweilen. Der Junge kann manchmal ganz nützlich sein. Wenn es u die Einbrüche geht, planen die beiden erst einmal alleine.
 

Gloomy: Und Gregory muss Protokoll führen. *lach*
 

FireTiger: Kann der denn schreiben?
 

Severus: Was soll das denn heißen?
 

FireTiger: Gar nichts.
 

Saturn: Um zum Schluss zu kommen. Wenn irgendwas außer planmäßiges passiert, fragen sie trotzdem immer zuerst Millicent. Denn sie wurde, ohne es selber zu wollen, als Chefin gewählt, weil sie die ganze Sache mit Mireille und Gregory ins Rollen gebracht hat.

Stellt sich die Frage, warum hat der Autor Mill gewählt. Jetzt bin ich mal ganz ehrlich.
 

Blue: Wow.
 

Saturn: Ich habe nicht darüber nachgedacht. Als der Prolog 2te Szene geschrieben wurde, fiel mir der als erstes ein. Es hätte auch jeder/jede andere sein können. Nur ich wollte auf gar keinen Fall Harry, Herm, Ron oder Draco.

Die sind so schon immer die (Anti-)Helden.
 

Gloomy: *räusper*
 

Saturn: Das wollte ich nur noch sagen.
 

Gloomy: *räusper again*
 

Saturn: Erkältet?
 

Gloomy: Ich habe auch eine Frage gestellt!!
 

Saturn: Oh, ja! Natürlich wird Sev erbleichen vor Neid bei dem Anblick des Kessels. Aber Dumbledore ist dagegen."
 

Severus: Wo gegen?
 

Saturn: Das du Harry und Ron in Mill's Kessel ertränkst.
 

Severus: War ja klar, dass Rauschebart ein Spielverderber ist.

Die Prophezeiung

Kapitel siebzehn
 

***
 

tamariske
 

Siehst du das klare Glas?

Die dunkle Schrift zeigt für wen es bestimmt ist.

Die Prophezeiung, die dein Schicksal enthüllt.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Donnerstag, 28. November
 

"Wie bist du in Hufflepuff gelandet? Slytherin wäre passender.", schüttelte Hermione den Kopf und sah auf die bewusstlose Hexe hinunter, die auf Zacharias Konto ging.

"Ich bin sehr stolz darauf.", verteidigte dieser sich. "Außerdem sollst du im ersten Jahr auch nicht besser gewesen sein. Neville regt sich heute noch darüber auf."

"Der und in Slytherin?", spottete Draco. "Merlin sei dank nicht. Ein Theodor reicht. Der kann anstrengend genug sein."

"Was soll das denn heißen?"

"Weiter.", sagte Draco leicht verärgert.

Bis jetzt hat noch niemand sonst von ihnen Notiz genommen. Es war auch niemand sonst zu sehen.

Sie gingen an dem Schalter vorbei, an dem die Zauberstäbe geprüft wurden.

Sie schritten durch die Portale auf die Fahrstühle zu. Herm hatte die Karte im Auge, doch noch näherte sich ihnen keiner.

"Welchen nehmen wir?", fragte Draco und sah die goldenen schmiedeeiserne Gitte entlang.

"Den." Hermione zeigte auf einen am Ende.

"In den anderen sind welche drin, oder sie brauchen zu lange um hier zu sein."

Die Drei stellten sich vor dem Fahrstuhl, der kurz darauf seine Tür aufschwang.

Der Fahrstuhl glitt eine Etage tiefer, in die neunte.

Mysteriums Abteilung.

"Hier arbeiten die Unsäglichen.", murmelte Draco.

"Die was?", fragte Zacharias.

"Keiner weiß, was sie hier machen.", erklärte Hermione.

Sie stiegen aus und sie sah wieder auf die Karte.

"Keiner in der Nähe."

"Dann weiter."

Hermione runzelte die Stirn. Sie standen in einem runden Raum.

"Ich hätte nicht gedacht, da sich hier noch mal freiwillig zurück komme.", murmelte sie.

"Stimmt, du warst ja auch schon mal hier. Dann weißt du ja wo es lang geht. Willst du voran gehen?", bot Draco großzügig an.

"Nein, vielen Dank. Das hier ist dein Reich, sozusagen, also, überlasse ich es gerne dir."

"Hier war ich auch erst einmal. Mal sehen." Er kniff die Augen zusammen. "Was sagt die Karte?"

"Zweite Tür von rechts."

"Schöne, dann mal los." Entschlossen schritten sie darauf zu.

Sie drückten die Tür auf und standen in dem Raum für Zeitumkehrer.

Weiter ging es durch eine Tür, am Ende des Raums. Das angrenzende Zimmer, war leer, hatte jedoch vier Türen, auf jeder Seite eine.

Draco ging auf die, die rechts von ihm war zu und öffnete sie.

Er ließ sie wieder zurück schwingen. Dann nahm er die Nächste, Zacharias die dritte.

"Hier ist es.", sagte Draco und blieb im Rahmen stehen.

Sie starrten auf eine glatte Wand.

"Ist das alles ewiges Eis?", fragte Zacharias und trat ein. Die Tür hinter ihnen viel zu.

"Scheint wohl so." Hermione legte den Kopf in den Nacken. Die Wand zog sich rund, bis zu Decke und über sie hinweg.

"Wie viel brauchen wir?", fragte Draco und berührte die Wand.

Hermione zog ein Glas hervor.

"Das wäre mehr als genug." Sie reichte es ihm und er machte sich daran, das Glas zu füllen. Es wirkte wie Schnee, es knirschte auch so, aber es war nicht kalt. Eher wie Glas, das überirdisch blau schimmerte. Das Glas leuchtete nun auch bläulich.

"Sind wir dann fertig?", fragte Zacharias.

"Ja, lass uns gehen."

Sie kamen zurück in den Raum mit den vier Türen. Zacharias wollte gerade in den, der Zeitumkehrer, als Hermione ihn zurückzog.

"Nicht. Da ist jemand und... großartig, er kommt auf diese Tür zu."

"Zurück?", fragte er.

"Nein, nicht in eine Sackgasse.", schüttelte Draco den Kopf.

"Da lang.", bestimmte Hermione und sie traten durch die linke Tür, die Draco als erste geöffnet hatte.

"Was ist das?"

Es war dunkle und nur schwach glomm ein Licht von der Decke. Es fühlte sich an, als wären sie in einem Raum von Spinnenweben.

"Ron würde hier drin ausflippen.", murmelte Herm.

"Ach wirklich?", grinste Draco und ging zu der Tür, die auf der anderen Seite lag.

"Was ist da hinter?", fragte Zacharias vorsichtig.

"Das werden wir ja gleich sehen." Hermione schob die Tür auf und sie standen im runden Raum.

"Soweit, so gut, aber welche ist jetzt die die zu den Fahrstühlen führt?"

Hermione sah auf die Karte und sah dann auf.

"Es wäre diese, aber von da kommt jetzt gleich jemand rein."

"Dann zurück?"

"Schlechte Idee. Kommt hier her."

Sie zog sie mit sich, in einem anderen Raum.

Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss. Keine Sekunde zu früh, wie sich herausstellte.

Sie hörten Schritte und Stimmen.

"Hier geht es ja zu, wie in einem Taubenschlag.", murmelte Zacharias.

"Kommt weiter. Nicht das sie uns noch finden."

Sie öffnete mit dem Rücken eine weitere Tür und glitt in den Raum dahinter, ohne zu gucken.

"Hermione runter.", zischte Zacharias und Draco zielte mit dem Zauberstab auf etwas, was sie selber nicht benennen konnten.

Er war eine Art Nebelerscheinung.

Zacharias schob wahllos eine andere Tür auf und schupste sie dort hinein. Dann stand auch Draco neben ihnen.

"Was war das?"

"Keine Ahnung.", zuckte Draco mit den Schultern. "Aber ist wieder in dem Raum." Er sah zu Herm.

"Bitte schick uns nicht in die Todeskammer."

"Wo sind wir denn jetzt?"

Sie beugten sich über die Karte.

"In eine Art Gang. Am Ende ist eine Tür, die in den runden Raum führen sollte. Lumos." Hermiones Zauberstab flammte auf.

"Gehen wir."

"Ich wünschte wir wären wieder draußen. Langsam wird mir hier unten unheimlich."

"Ach was?", fragte Herm sarkastisch.

Sie kamen am Ende des Ganges an und öffneten die Tür.

Sie starten ins nichts.

"Was soll das? Ich dachte, wir wären im runden Raum?", wunderte sich Zacharias.

Doch dem war anscheinend nicht so. Viel mehr standen sie in der Mitte einer riesigen Wand. Über ihnen streckte sie sich mehrer hundert Meter hoch, genauso unter ihnen. Die gegenüberliegende Wand war mehrer Meter entfernt.

"Zurück" Sie waren wieder im Gang.

Sie sahen sich fragend an. Die Karte war für die Katz. Hier unten schien sie jedenfalls nicht mehr zu funktionieren.

Hermione sah in das Büro, das sich nun vor ihnen auftat.

Auf einem Schreibtisch stand eine Glaskuppel. Herm kannte das Schauspiel, das sich dort drin ihnen bot. Ein Kolibri schlüpfte aus einem Ei und wurde in das zurück gebracht.

"Da hinter ist der Raum der Prophezeiungen.", sagte Hermione. "Und irgendwo ist dann auch das Rondell."

"Aber wo?"

"Ich weiß es nicht.", zuckte sie mit den Schultern. "Es sind zu viele Türen."

"Dann probieren wir sie eben alle aus."

Sie gingen auf eine zu, doch diese ließ sich nicht öffnen. Hinter der zweiten hörten sie Stimmen. Die dritte schließlich ließ sich öffnen und offenbar war auch niemand darin.

"Das ist der Raum der Prophezeiungen.", sagte Hermione, die auf die staubigen Glaskugeln, die dicht in Regalen lagen, blickte.

"Sieh mal, die sind noch ganz neu." Zacharias deutet auf einige, die noch klar und sauber waren. Er stutzte.

"Hier ist eine von dir." Zacharias sah zu Hermione, die schon fast durch den Raum war.

Draco war stehen geblieben und las die Innenschrift.

"F.C. an C.C. Granger und dunkler Lord. Was soll das denn heißen?"

Er sah auf und Hermione kam zu ihnen hinüber.

Sie streckte ihre Hand danach aus, doch da hörte man Schritte und Draco zog sie weg.

Ihre Fingerspitzen streiften kurz das Glas, als sie zusammen zuckte.

Irritiert sah sie auf die Kugel, dann stolperte sie hinterher.

"Wo ist der Ausgang?", flehte nun Zacharias.

"Da lang." Hermine erinnerte sich nur wieder und entschlossen schritt sie auf die Tür zu.

Sie stieß sie auf und atmete erleichtert auf. Sie waren wieder im runden Raum.

"Das muss sie sein."

Sie traten durch einen Bogen und standen wieder vor den Fahrstühlen.

"Und jetzt nichts wie weg hier."

Im Atrium war reger Betrieb. Die Hexe, die Zacharias am Anfang in die Bewusstlosigkeit geschickt hatte, war offensichtlich zu sich gekommen und berichtetet nun, was geschehen war, doch viel konnte sie nicht sagen, den Draco hatte ihr das Gedächtnis gelöscht gehabt.

Musst ja nicht sein, dass sie sich an die Gesichter erinnerte.

"Ist das Moody?", raunte Hermione und zog die anderen beiden ein Stück zurück.

"Warum muss der auch immer und überall sein?", meckerte Zacharias.

"Weg hier.", raunte Draco und sie disapparierten.
 

***
 

Die anderen warteten im hohen Kellerraum.

"Ihr habt euch aber Zeit gelassen.", sagte Theodor.

"Die Karte hat da unten nicht funktioniert und ich befürchte Zacharias hat mit seinem Fluch bei der Empfangshexe für Aufregung gesorgt. Moody war auch da.", sagte Draco und ließ sich in seinem Stuhl fallen.

Harry sah missbilligend auf. "Da kann ich mir ja morgen was anhören.", seufzte er.

"Wieso du?"

Cathleen nickte. "Wir dürfen den ganzen Papierkram erledigen. Damit wir es von Grund auf lernen.", sagte sie sarkastisch.

"Oh. Na dann sollte ich euch faireshalber auch sagen, das Draco ihr das Gedächtnis gelöscht hat."

Adrian blickte zu ihm hinüber. "Wie?", fragte er.

"Illegal.", grinste er zurück.

"Dann denken sie vielleicht es war der dunkle Rat.", vermutete Parvati.

"Wohl kaum. Die haben das Ministerium unter Kontrolle und wissen ganz genau, was sie getan haben.", entgegnete Vincent düster. "Du hättest doch auch einen anderen nehmen können, Adrian und Terry haben uns doch genügend beigebracht."

"Die sind aber nicht so effektiv.", gab Draco zurück.

"Du meinst sie machen nicht soviel spaß?", griente Theodor

"Egal, das können wir jetzt nicht mehr ändern. Das nächste Mal lassen wir aber verbotene Flüche.", beendete Millicent die Diskussion.

Draco verdrehte die Augen. Wozu hatte er sie alle gelernt, wenn er sie nicht anwenden durfte.

Das war doch absurd.

Er schon ihr das Glas hinüber und sie sah es sich genauer an.

"Eigentlich schade es einzuschmelzen.", murmelte Mireille, die neben ihr saß.

"Ja, eigentlich schade. Ach, ehe ich es vergesse. Am Sonntag um sechs."

Die anderen nickten und standen auf.

Nur Blaise blieb sitzen und sagte: "Da kann ich nicht."

"Wieso nicht?"

"Da feiere ich meinen zweiten Hochzeitstag."

Alle setzten sich sprachlos wieder hin.
 

Sonntag, 1. Dezember
 

Blaise drehte sich zu Antonin herum. Er schlief noch tief und fest.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

Dann ließ sie langsam ihre Hand unter der Decke entlang gleiten.

Sie beobachte genauesten sein Gesicht.

Noch regte sich dort nichts. Unter ihrer Hand hingegen sah das ganz anders aus.
 

***
 

Ein kleines Mädchen hopste auf das Bett und starrte seine Eltern an.

Sirius drehte sich murrend um.

"Was willst du?", fragte er seine Tochter.

"Wir ziehen heute um.", jubelte sie.

"Aber doch noch nicht jetzt.", gab er zurück.

"Da-dy! Mo-my!", rief sie und sprang auf und ab.

"Deine Tochter ist nervig, Sirius.", murmelte Loreley und öffnete die Augen.

Lena jubelte und sprang auf den Teppich und fegt davon.

"Woher hat sie die Energie?", wunderte sich Sirius.

"Nicht von mir.", gähnte seine Frau und blinzelte zur Uhr. Dann sank sie seufzte in die Kissen. Sie konnte sich eine wirklich angenehmere Art um acht Uhr geweckt zu werden vorstellen.
 

***
 

Antonin stöhnte und schlug die Augen auf.

"Was tust du da?", fragte er.

"Ich wecke dich.", sagte Blaise.

Antonin sah an sich hinunter.

Blaise hob zufrieden den Kopf und wischte sich den Mund ab. Sie grinste und sah zu ihrem schwer atmenden Ehemann hinauf.

Dann hob sie sich selber auf ihn und legte ein Kopf auf seine Brust, die immer noch schwer atmete.

"Das ist ja mal ne Art geweckt zu werden."

"Ich weiß.", säuselte Blaise. "Einen schönen Hochzeitstag."

Jetzt war er wach, soviel war mal sicher.
 

***
 

"Aufstehen.", sagte Gregory.

"Nein.", murmelte Millicent und klammert sich an das Kissen.

Gregory zog kurzerhand die Decke weg.

"Ey, es ist kalt, es ist Dezember.", beschwerte sich Mill.

"Ich weiß.", sagte er ungerührte und sah auf sie hinunter.

"Gib sie mir wieder." Millicents Arm ruderte in der Luft, als sie versuchte sie zu greifen, während sie sich nach wie vor beharrlich weigerte die Augen zu öffnen.

"Du hast gesagt, ich soll dich wecken."

"Wie spät?"

"Acht Uhr vierzehn."

"Verdammter Mist." Millicent blinzelte.

"Ich mag nicht aufstehen. Es ist noch nicht mal hell. Gib mir die Decke, ich tu auch alles was du willst."

Gregory sah sie nachdenklich an. "Alles?", fragte er.

"Alles.", nickte sie.

"Gut." Er warf ihr die Decke über und spazierte aus dem Raum.

Mill hatte eine komische Ahnung, war dann aber wieder im Reich der Träume verschwunden.
 

***
 

Ginny kam gerade die Treppe hinauf, als sie stehen bliebe und die Stirn runzelte.

Marcus sah auf.

"Was?", fragte er gereizt.

"Gar nichts.", gab sie im gleichen Tonfall zurück.

Laureen sah nachdenklich zu den beiden hinunter. Die sollten sich endlich vertragen.

Da war sie mit Cathleen einer Meinung.

Und am besten gleich.

Entschlossen stieg sie die letzten Stufen hinunter und lachte Ginny fröhlich an.

"Hast du schon gefrühstückt?", fragte sie.

Ginny sah sie verwundert an.

"Nein."

"Schön. Mireille doch sicher auch nicht."

"Die ist bei Ron."

"Umso besser, dann stören wir sie ja nicht. Ich hole nur schnell die anderen."

Ginny hob alarmierend den Kopf. Die anderen? Sie wollte jetzt allein sein und sich über Marcus aufregen und nicht mit 'anderen' frühstücken, doch da war Laureen auch schon wieder in der siebenten Etage und klingelte Hermione heraus.

Dann apparierte sie zu Lavender und schließlich zu Alicia.

Cathleen, die gerade aus der Wohnung von Harry kam, sah sie verwundert an.

"Was tust du hier?", fragte sie.

"Dich habe ich gesucht. Du gehst jetzt zu Marcus und quetscht aus ihm heraus, was am Wochenende passiert ist. Dieses Elend mit den Beiden kann sich ja keiner mehr mit ansehen.", bestimmte Laureen.

Cath nickte.

Dann warf sie Harry das Geld zu und ging zu Marcus hoch.

Harry sah ihr verwundert nach. "Was denn nun?"

"Dringende Familienahngelegenheiten."

"Kann das nicht bis nach dem Frühstück warten?"

"Nein.", schüttelte sie den Kopf.

Ron kam gerade vorbei. "Was ist?", fragte er.

Harry verzog genervt das Gesicht. "Gar nichts.", meckerte er und zog die Tür zu.
 

***
 

"Das war ebenso.", begann Ginny seufzend und angelte nach dem Gemüse.

"Wir kamen in dem Hotel an und es stellte sich heraus, dass es dort keine Versammlung gab. Marcus war stink sauer. Er hat geflucht, wie sonst was. Der arme Hotelangestellte. Er war ganz erschrocken. Wir hätten natürlich gehen können, aber ich habe ihn gebeten doch zu bleiben. Sieh es als Urlaub habe ich gesagt und dann knurrte er. Er wünschte er hätte eine andere Gesellschaft. Ihr glaubt gar nicht, wie mir der Atem gestockt ist." Ginny ballte ihre Hand zu einer Faust und die Tomate darin floss als Saft zwischen ihren Fingern heraus.

Laureen riss die Augen auf. Soviel Trampel hatte sie in ihrem Bruder gar nicht vermutet. Wie konnte er nur so etwas sagen?
 

***
 

"Ich meine stell dir vor, du bist dort in diesem Hotel und hinter dir läuft ein Brautpaar vorbei. Was soll man denn da denken? Und da sagt Ginny, ich soll es Urlaub sehen. Wie stellte sie sich das vor? Diese Umgebung und die Leute. Wenn man uns zusammen gesehen hätte...", sagte Marcus und sank in den Sessel zurück.

"Urlaub ausgerechnet zwischen einer Hochzeitsgesellschaft, ich hätte mir eine andre Gesellschaft gewünscht."

Cathleen sah ihn nachdenklich an. "Und dann? Ihr seid doch geblieben."

"Natürlich, sind wir geblieben. Ich konnte ihr doch nicht den Wunsch abschlagen. Außerdem war ja alles schon bezahlt. Sie haben unsere Koffer in das Zimmer gebracht. Es hat sich rausgestellt, dass wir die zweite Hochzeitssuite hatten. Wenn ich den in die Finger kriege, der das arrangiert hat." Er ballte die Hand zu einer Faust und schlug auf die Lehne.

Cathleen rutschte tiefer in die Polster, blieb aber stumm.
 

***
 

"Es hat sich herausgestellt, dass unser Zimmer, das einzige war, was noch frei war. Ein Traum von einem Zimmer. Ein fantastischer Ausblick. Marcus stand nur da und zog ein finsteres Gesicht. Er ging hin und ließ den Koffer auf das Bett fallen. Wie er alles gemustert hat. Nichts entging ihm.

Mir war das dann zuviel. Ich bin dann erst mal baden gegangen."
 

***
 

"Das Zimmer war eigentlich schön, wenn nicht alles auf Romantik ausgelegt gewesen wäre. Ich sage dir, sogar die Gläser hatten Herzen." Marcus verzog das Gesicht und griff nach seinem Glas.

"Ginny ist dann ins Bad gegangen. Ein Glück, so konnte ich auf andere Gedanken kommen."

"Aber wenn du nicht mit Ginny dableiben wolltest, wieso bist du dann nicht gegangen?"

"Das war ja das Problem." Marcus trank einen Schluck und lehnte seinen Kopf gegen den Sessel.

"Ich wollte mit ihr da sein. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich sie das ganze Wochenende gar nicht aus dem... Zimmer gelassen." Er rieb sich mit der Hand über die Augen. Cathleen beugte sich interessiert vor.

"Nur aus dem Zimmer?", hackte sie nach. Marcus sah sie gequält an.

"Die Tür zum Bad war verglast. Nicht klar, aber doch so, das man die Schatten sehen konnte.", sagte er ohne Übergang. "Schon ihre Umrisse reichten. Ich habe irgendwas zum ablenken gebraucht, aber find in diesem Zimmer mal was. Der Balkon war meine Rettung. Es war minus zwölf Grad draußen. Hast du das gewusst?"

Cathleen schüttelte den Kopf und lächelte.
 

***
 

"Da dann komm ich aus der Wanne und was fühle ich da?" Ginny sah in die Runde. Die anderen warteten.

"Ein Luftzug. Der Kerl wollte mich umbringen. Öffnet er die Tür zum Balkon, nur um mich zu ärgern. Er wusste, dass ich baden wollte."

"Vielleicht hat er nicht daran gedacht.", warf Hermione ein.

"Doch. Der Spalt unter der Tür ist ihm doch gleich als erstes aufgefallen. Er hat es gewusst. Das war pure Absicht. Ich bin dann raus."

"So wie du warst?", rief Lavender.

"Nein, ich habe mir ein Handtuch um geschlungen. Und da steht er denn. Mitten in der Tür, bei mindestens minus zwanzig Grad und starrt in die Weltgeschichte."

"Nur mit einem Handtuch bekleidet.", schüttelte Alicia den Kopf und biss in ihr Brötchen.

"Und weiter?", forderte Laureen Ginny auf.

"Ich habe gefragt, ob er mich umbringen will. Wie er sich dann umdrehte und mich angestarrt hat. Das Gesicht verzog sich, als würde er irgendwas Unerträgliches sehen. Ich habe ihm dann gesagt, dass er die Tür gefälligst schließen soll. Wenn er frische Luft brauchte, soll er raus gehen und das hat er dann auch getan."
 

***
 

"Nur mit einem Handtuch bekleidet, das muss man sich mal vorstellen. Diese ganze Abkühlaktion war damit natürlich für die Katz.", jammerte Marcus.

"Warum hast du nicht gesagt, warum du die Tür aufgemacht hast?"

"Einen Moment habe ich wirklich daran gedacht. Aber wie stellst du dir das vor?"

Cathleen lächelte. "Na wie schon? Weißt du wie ich mit Harry zusammengekommen bin?"

Er schüttelte den Kopf.

"Ich habe ihn gesagt, dass ich scharf auf ihn bin und habe ihn zum Essen eingeladen."

"Das hast du nicht."

"Sicher habe ich das. Manchmal bist du viel zu anständig. Ist dir je in den Sinn gekommen, das Ginny nur da bleiben wollte, weil sie dort mit dir alleine sein konnte?"

"Sie hat gesagt, sie war dort noch nie und wollte sich die Gegend ansehen."

"Und das hast du ihr geglaubt?"

"Natürlich. Willst du mir sagen, sie hat mich angelogen?"

Cathleen schüttelte halb verzweifelt den Kopf und schloss die Augen. Und so was nannte sich großer Bruder, nicht zu fassen.

"Hast du das Potter wirklich gesagt?", fragte Marcus in die Stille.

"Nicht mit den Worten."

"Wie lange geht das mit euch eigentlich schon?"

"Etwas über ein Jahr."

"Und?"

Cathleen zuckte mit den Schultern. "Ich mag ihn sehr gern."

Marcus sah sie nachdenklich an. "Ein bisschen wenig für über ein Jahr."

Seine Schwester lächelte. "Wir reden jetzt aber nicht von mir und Harry, sondern von dir und Ginny."

"Sie hat gesagt, ich soll gehen und das habe ich dann auch getan. Ich bin durch die Stadt gegangen und habe überlegt, wie ich die Nacht überstehen soll. Vor einem Laden für Zaubertränke habe ich überlegt, ob ich mir nicht einen Schlaftrank holen sollte. Einen wirklich starken. Aber ich habe es dann gelassen."
 

***
 

"Ich war wirklich erstaunt. Ich hatte nicht gedacht, dass er wirklich geht. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er mir etwas sagen, aber dann hatte er seinen Umhang genommen und ist verschwunden. Na ja, ich habe mich angezogen und bin dann auch weg. Ich habe mir ein Buch gekauft. Denn soviel war mal klar, das würde eine lange und kalte Nacht werden."

Ginny pulte das Innere von einem Brötchen heraus und sah sich den Teigball an, als sie grinste. "Ich habe dem Portier gefragt, wenn mein Mann fragen sollte, wo ich hin bin, soll er ihm ausrichten, ich käme in zwei Stunden wieder."

"Dein Mann? Wie konntest du so was sagen?", fragte Alicia erstaunt.

Ginny hob trotzig den Kopf. "Wir waren auch unter den Namen Flint eingebucht, also warum nicht? Außerdem wusste ich, dass es ihn aufregen würde.

Er saß im Sessel, als ich ins Zimmer kam. Schon wieder sauer, oder immer noch. Ich frage mich wirklich, warum er geblieben ist, wenn er mich so wenig leiden konnte. Inzwischen habe ich schon überlegt, ob ich nicht fahren sollte, aber dann hatte er vorgeschlagen, das wir wieder fahren und dann wollte ich nicht mehr."

"Purer Trotz."

"Ja." Ginny biss die Zähne aufeinander.
 

***
 

"Als ich zurückkam, war sie nicht da. Keine Nachreicht, nichts. Ich hatte keine Ahnung wo sie war. Ich bin dann runter zu Rezeption und habe gefragt, ob sie wüssten wo sie hin ist.

Sie haben gesagt, dass meine Frau in zwei Stunden zurück sein würde. Meine Frau, habe ich dann gefragt und der Typ hat mich ganz mitleidig angeschaut. Wahrscheinlich dachte er wir hätten uns gestritten."

"Na ja, das habt ihr ja auch.", warf Cath ein.

"Aber meine Frau? Wie kommt sie auf so was? Wir sind noch nicht verheiratet. Ich meine, wir sind doch nicht verheiratet.", korrigierte sich Marcus.

Cath nickte lächelnd. Das Gespräch wurde immer aufschlussreicher.

"Ich habe ihr dann gesagt, sie soll solche Scherze lassen und wir sollten wieder fahren und dann hat sie auf stur gestellt.

Beim Abendessen war sie still und hat mich ignoriert. Na ja, war vielleicht auch gut so, da konnte ich mich wenigstens ablenken. Das Essen war wirklich ausgezeichnet. Alles verlief ganz gut, bis der Kellner kam und ein Dessert für zwei servierte. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen. Am liebsten hätte sie es mir an den Kopf geklatscht." Marcus seufzte. "Hätte sie es mal getan."

"Und dann? Habt ihr euch den ganzen Abend angeschwiegen?"

"Auf dem Zimmer hat sie dann ein Buch herausgezogen. Das war auch so eine Spitze gegen mich. Es hieß 'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'."

Cathleen verschluckte sich. "Weißt um was es in dem Buch geht?", fragte sie schließlich, als er sie irritiert ansah.

"Nein und ich will es auch gar nicht wissen. Wahrscheinlich um eine Hexe, die ihren Nachbar fertig macht und sie hat sich Anregungen daraus geholt, welchen Fluch sie auf mich anwendet."

Cathleen grinste.
 

***
 

"Das Dessert war grandios. Da hatte ich endlich irgendwas mit dem ich mich ablenken konnte. Wisst ihr wie schwer es ist jemanden nicht anzusehen, denn man den ganzen Tag betrachten könnte? Aber wie er dann geguckt hatte. Ich bin sicher, er hätte dem Kellner einen Fluch auf den Hals gehetzt. Na ja. Im Zimmer hab ich dann mein Buch gelesen."

"Was für eins?", fragte Hermione.

"'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'", sagte Ginny.

Alicia verschluckte sich an ihrem Tee und hustete.

"Um was geht es da?", fragte Hermione und Lavender sah sie mit einem eigenartigen Grinsen an.

Laureen verzog den Mund um sich auch ein Lachen zu verkneifen. "Du kennst es nicht?", fragte sie.

"Nein.", schüttele Hermione den Kopf.

"Natürlich nicht. Sie hat immer nur Fachbücher gelesen. Katie Bell hatte es mal gehabt. Als McGonagall es gefunden hatte, hatte sie ein langes Gespräch mit ihr. Das Buch hat dann seine Runde gemacht.", antwortet Alicia.

Ginny hatte es inzwischen vorgekramt und Hermine gegeben. Es war ein rotes Buch mit schwarzen Blockbuchstaben als Titel. Sonst war nichts zu lesen.

"Es hat gar kein Bild auf dem Cover.", stellte diese fest. "Und es ist komplett leer. Da steht ja noch nicht mal ein Autor."

Laureen grinste. "Damit du es lesen kannst musst du mit deinem Zauberstab auf den Deckel tippen und den Titel laut sagen."

Hermione sah unsicher auf, doch die anderen grinsten nur, also probierte sie es.

Tatsächlich erschienen Zeile für Zeile die Buchstaben und sie begann die ersten Worte zu lesen.

Ihr Mund klappte auf.

"Verstehe.", sagte sie und ließ die Seiten bis zum Schluss durch ihren Finger gleiten.

Dann stockte sie.

Auf der letzten Seite erschien ihr Name, als würde jemand mit einer unsichtbaren Feder darauf schreiben.

"Hier steht mein Vorname.", sagte sie verblüfft.

"Lustig, oder?"

"Wieso habt ihr mir nichts gesagt?"

"Das ist der Humor der Autoren. Soviel ich weiß gibt es nur dieses eine Exemplar und sobald ein Magier oder Hexe es öffnet und die Buchstaben zum erscheinen bringt, wird er hinten mit dem Vornamen festgehalten. Lies dir mal die Liste durch, das ist wirklich interessant.", warf Ginny ein.

"Später.", forderte Laureen "Erst will ich wissen, wie es weiter ging."

Hermione klappte das Buch wieder zu und sie vermutete richtig, dass auch die Buchstaben alle wieder verschwunden waren.

"Marcus ist dann irgendwann ins Bett gegangen und ich habe das Buch zu Ende gelesen. Dann brauchte ich frische Luft und bin dann für eine halbe Stunde auf den Balkon, bevor ich auch schlafen ging."
 

***
 

"Sie ist nachdem sie das Buch zu Ende gelesen hat auf den Balkon. Wollte sie sich den Tod holen, dachte ich und habe schon überlegt, sie wieder einzuholen, aber ich habe es dann gelassen. Sollte sie doch tun und lassen, was sie wollte."

Cathleen schmunzelte. "Ich habe das Gefühl, das sie nicht getan hatte, was sie gerne wollte."

"Wie meinst du das?"

"Du kennst das Buch wirklich nicht?"

"Nein? Was spielt das auch für eine Rolle?"

"Ich dachte nur, weil es auf jeden Fall deine Mitschüler gelesen haben."

"Wie meinst du das?"

"So ziemlich jeder der jetzt hier wohnt."

Marcus sah sie verwirrt an und fuhr dann fort.

"Erst wirft sie mir vor, dass ich den Balkon aufmache und dann stellt sie sich selber da raus."

Cath schloss die Augen und betet stumm. "Ihr seit schon zwei. Da habt ihr ein exzellentes Hotelzimmer, meilenweit von der London und ihren Brüdern entfernt und ihr giftet euch nur an."

"Was spielt das jetzt schon für eine Rolle? Und dann am nächsten Morgen..."
 

***
 

"Und du bist sicher, dass Marcus keine Andeutung gemacht hat, dass er dich mag? Das kann ich gar nicht glauben.", sagte Laureen. Sollten sie und Cath sich so geirrt haben?

Ginny legte die Stirn in Falten. "Da war etwas. Ich lag noch wach und habe ihn angesehen. Er hat es ja nicht gemerkt. Hat geschlafen, wie ein Baby, aber dann hat er plötzlich meine Hand gegriffen und mich angeschaut."

Die anderen beugten sich vor. "Ja?"

"Nichts. Er hat mich nur angesehen und ist dann wieder eingeschlafen."

Ginny betrachtete sich ihre Hand. "Aber die hat er bis zum Morgen nicht mehr losgelassen.", murmelte sie "Als ich aufgewacht bin, lag ich in seinen Armen, aber er hat noch geschlafen. Ich bin dann aufgestanden, ohne ihn zu wecken."
 

***
 

"...das war ein Schreck. Als ich aufgewacht bin, hatte ich sie im Arm. Sie schlief noch tief und fest. Ich weiß nicht, wie es dazu kam. Aber ich wollte sie auch nicht loslassen. Als sie aufwachte, habe ich mich schlafen gestellt. Ich dachte schon, ich hatte mich geirrt, weil sie sich so gar nicht bewegte, aber dann ist sie doch aufgestanden. Kaum waren wir abfahrt bereit, hatte sie schon wieder ihr abweisende Miene auf. Und das war es. Das war der ganze Ausflug."

Cathleen sah ihren Bruder schweigend an.

"Du magst sie, nicht?"

"Sie kann mich aber nicht leiden."

"Woher willst du das wissen?"

"Ich habe ihr Gesicht gesehen."
 

***
 

Ginny seufzte und lehnte ihren Kopf in die Polster.

"Was sagt ihr dazu?", fragte sie, erwartete aber keine Antwort. "Er mag mich nicht."

Laureen wiegte den Kopf. "Dann wäre er nicht geblieben und hätte auch nicht so einen Aufstand gemacht, weil du so lange warst und dann am Morgen... Ich bin mir da nicht sicher, ob er dich nicht mag."

"Und, wie soll ich das raus finden, wenn er sich so abweisend verhält? Am liebsten würde ich ihn nehmen und..."

Hermione stellte ihre Tasse ab. "Dann tu es doch. Schlechter als jetzt kann es dir danach auch nicht gehen."

Ginny schielte zu ihr hinüber. Sie hob den Kopf und nickte leicht.

"Du hast Recht. Schlimmer kann es nicht kommen." Sie stand auf und griff nach ihrem Zauberstab.

Alicia und Lavender sahen sich erschrocken an. Herm und Laureen waren schon aufgesprungen und eilten Ginny hinterher.

Aus der Tür von Marcus Wohnung kam gerade Cathleen.

Ginny ging entschlossen zu der Tür.

Verwundert sah er sie an.

"Ich muss etwas wissen.", sagte sie schlicht, zog ihn zu sich hinunter und küsste ihn.

Zu ihrer Verwunderung erwiderte er den Kuss und ging rückwärts in seine Wohnung, sie mit sich ziehend.

"Ob ich mir das Buch leihen kann?", überlegte Hermione und Lavender sah sie erstaunt an.
 

***
 

"Was ist?", fragte Blaise und drehte sich mit einem Lächeln um.

Doch da war niemand.

"Bin ich jetzt schon bescheuert?", fragte sie sich.

Sie hätte schwören können einen Luftzug an ihrem Hals gespürt zu haben. Ihr Herz dröhnte fast in ihren Ohren.

Sie ließ das Messer fallen und ging hastig in den Nachbarraum. Dort fand sie Antonin sitzen. Er starrte fassungslos auf seinen linken Unterarm.

Sie folgte dem Blick. Die Tätowierung leuchtete blutrot.

"Faith?", fragte sie. Sie hatte Antonin von ihr und ihren Träumen erzählt.

"Nein, das ist nicht diese Muggel.", schüttelte er den Kopf.

"Nein, das ist sie nicht.", nickte auch Blaise.

Wenn Faith träumte, war es nie rot gewesen.

"Ich gehe trotzdem und frage sie.", entschloss sie sich und ehe Antonin sie aufhalten konnte, war sie auch schon zur Tür hinaus und disapparierte.

Da erlosch das Mal plötzlich.
 

***
 

Faith saß in einem Sessel und hatte sich ein Video rein geschoben. Zufrieden knabberte sie an einer Pizza, als es klingelte.

Sie drückte auf Pause und ging zur Tür.

"Blaise.", sagte sie verwundert.

Diese stürzte in den Raum. "Hast du geschlafen?"

"Jetzt? Nein."

"Sicher nicht?"

"Ganz sicher nicht. Ich guckte gerade ein Film." Sie deutete auf den Fernseher, wo zwei Figuren leicht zuckend verharrten.

"Was ist denn los, du bist ganz blass. Ist irgendwas mit Antonin?"

"Das Mal hat geleuchtete und gebrannt. Aber wenn du nicht geschlafen hast, wie konnte es dann sein?"

"Ich weiß es nicht."

Blaise nickte. "Danke.", sagte sie nur schlicht und ging wieder hinaus.

Nachdenklich setzte sich Faith in den Sessel.

Sie sah auf den Bildschirm und schaltete den Fernseher schließlich ab.

Sie fröstelte, als ein kalter Windhauch über sie hinweg zog. Sie sah zum Fenster. Die Gardine wehte leicht.

Hatte sie das Fenster aufgelassen?

Sie ging hin um es zu schließen und starrte fassungslos auf die Scheibe.

Das Fenster war geschlossen. Fahrig fuhr sie herum.

"Wer ist da?", fragte sie in die Stille.

Ein Schatten türmte sich vor ihr auf und zwei dunkelrote Lichter flammten auf.

Ein Zischen war zu hören, doch sie verstand die Worte nicht.

Da griff sie nach dem Mantel und den Schal und stürzte aus der Wohnung in die Nacht.
 

***
 

Ginny sah unsicher zu Marcus, der nachdenklich aus dem Fenster blickte.

"An was denkst du?"

"Wie ich deinen Brüdern entkomme.", scherzte er und sie lachte.

"Keine Sorge, die haben mit sich genug zu tun. Vor allem Ron."

Marcus grinste und lehnte sich wieder zurück.

"Ja, das stimmt. Kann einem direkt leid tun."
 

***
 

Faith zwang sich ruhig zu gehen. Einmal mehr wünschte sie, sie hätte jemanden in der Stadt, zu dem sie gehen könnte.

Doch ihre beste Freundin war tot, genauso wie ihre Familie.

Es gab nur noch Hermione, doch deren Haus war vor ihren Augen verschwunden und so wie sie die beiden Hexen verstanden hatte, gab es für sie als Muggel auch keine Möglichkeit mehr es zu finden.

Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beruhigen. Sie schlug die Hände vor das Gesicht. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so hilflos gefühlt.

"Faith?", fragte jemand, direkt vor ihr und sie zuckte zusammen.

Sie sah auf in zwei vertraute Augen.

"Death Eater.", entfuhr es ihr und sie drehte sich um, um zu fliehen, auch wenn sie wusste, dass es töricht war.

Er hielt sie am Arm fest und zog sie zurück.

"Du solltest nicht so spät alleine durch die Gegen laufen.", sagte er.

"Hier laufen doch gar nicht so viele Schwarzmagier herum.", erwiderte sie und sah auf.

"Den Muggeln trau ich noch viel weniger."

Er sah sie ernst an. "Du erinnerst dich also wieder?"

Sie nickte. "Man hat mir alles erzählt. Du bist Michael MacNair, der jüngste von euch dreien.", stellte sie sachlich fest.

Da lächelte er. "Stimmt wir wurden uns nie wirklich vorgestellt. Michael MacNair."

"Faith Cronin." Sie reichten sich die Hände und drückten sie kurz.

"Ich bring dich nach Hause.", bot er ihr an.

"Du hast doch bestimmt was anderes vor.", wandte sie ein.

"Der kann warten.", winkte Michael ab und zog sie ein Stück zur Seite, als ein paar betrunkene Jugendliche auf sie zukamen.

Sie sah ihnen nach. Ihre Hand ruhte auf dem dunklen Stoff seiner Jacke, als er zusammen zuckte.

Faith sah ihn erschrocken an.

Michael zog den Ärmel unter ihrer Hand ein Stück hoch und sie riss die Augen auf.

Rot glühte dort das Mal, das sie schon oft in ihren Träumen gesehen hatte.

"Aber ich bin doch wach.", stammelte sie.

Michael sah sie an. "Ja, du bist wach.", nickte er. "Woher weißt du davon?"

"Wie gesagt, man hat mir viel von euch erzählt." Sie legte ihre kalte Hand auf das Mal.

Die Kühle tat gut und schließ verschwanden sowohl der Schmerz, als auch das Leuchten.

"Das hat Blaise auch erzählt.", murmelte sie und ging voran. Er kam hinter ihr her und sah sie von der Seite an.

"Was erzählt?"

"Ihrem Freund ging es genauso. Sie war heute Abend vorbeigekommen und hat gefragt, ob sich wieder geträumt habe und als ich verneinte, wurde sie ganz panisch und ist wieder weg."

Michael runzelte die Stirn. "Wann soll das gewesen sein?"

"Vielleicht eine halbe Stunde bevor ich dir über den Weg gelaufen bin."

"Ich habe den Schmerz heute das erste Mal erlebt.", schüttelte Michael den Kopf. "Es ist genauso, wie wenn er uns ruft. Als wäre er am Leben.", raunte er und sah sich um.

"Der dunkle Lord? Voldemort?", fragte Faith. "Aber Hermione sagt, er wäre tot. Wie kann er euch rufen?"

Sie blieb stehen und ein Schauer lief ihr über den Rücken. "Ich bin aus der Wohnung gerannt, weil ich das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Irgendwas war da und hat auf mich gelauert."

Sie schüttelte den Kopf und schritt weiter aus. Sie lief schneller und blieb schließlich vor der Haustür stehen.

"Hier wohne ich.", sagte sie. "Danke für die Begleitung."

"Soll ich mit aufkommen und sehen, ob da noch etwas ist?"

"Wenn da etwas war, dann ist es jetzt weg."

"Sicher?"

Sie lächelte und nickte.

Er sah sie nachdenklich an. "Glaubst du an Geister, Faith?", fragte er schließlich und sie blickte auf.

Bis jetzt hatte sie es nicht getan, aber aus irgendeinem Grund war sie aus der Wohnung geflüchtet.

"Nein.", sagte sie entschieden, doch sicher war sie sich nicht.

"Bis bald." Michael reichte ihr die Hand und sie ergriff sie kurz.

Einen Augenblick starrten sie sich stumm an.

Dann zwang sie sich seinen Hand loszulassen, drehte sie sich um und steig die Stufen hoch. Als sie aus dem Fenster sah, erkannte sie ihn auf der Strasse, wie er zu ihr hinauf schaute. Sie winkte ihm kurz zu und dann drehte er sich um verschwand vor ihren Augen.

Sie blickte in die Wohnung.

Was immer auch da gewesen war, jetzt war es weg.

Dennoch ließ sie die Lampe auf ihrem Nachttisch brennen.
 

***
 

"Kannst du mir mal sagen, warum du zu spät kommst?", meckerte Jason, als er herumgewirbelt war und erschrocken auf seinen jüngeren Bruder schaute, der gerade vor seiner Nase auftauchte.

"Es ist etwas dazwischen gekommen.", murmelte er.

"Lass mich raten, es hatte lange Beine und dichte Wimpern.", grummelte Jason.

"Die langen Beine habe ich nicht sehen können.", grinste sein Bruder und der andere nickte gnädig.

Er sah auf die Uhr. "Todd wartet bestimmt schon.", sagte er.

Sie schlängelte an den Leuten vorbei und bogen in eine Seitengasse ein.

Fast hätten sie eine junge Frau umgerempelt.

"Hast du die gesehen?", fragte Michael.

"Wen?"

"Die eine Hexe, die gerade in ihren Taschen gekramt hat. Mit Mütze, bis zu den Augen und einen Schal, bis zur Nasenspitze."

Jason drehte sich um, doch es waren zu viele Menschen unterwegs gewesen.

"Keine Wunder, das sie uns vor die Füße gestolpert ist, es ist tiefste Nacht und die rennt mit Sonnenbrille herum.", meckerte Michael weiter.

Jason zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür zu einer Kneipe.
 

***
 

"Mensch, Alicia, so wie du aussieht, erkennt man dich ja kaum.", sagte Angelina und tippt ihr auf die Schultern.

Diese sah auf. "Ah, ihr seid es.", sagte sie aufatmend. "Eben haben mich fast zwei Volltrottel umgerannt." Sie senkte wieder den Blick und kramte weiter. "Wo zu Kuckuck habe ich es wieder hingepackt, verdammt."

"Was suchst du denn?"

Triumphierend holte die ihren Galeonenpager hervor. "Das hier, gefunden. Aber jetzt brauch ich ihn ja nicht mehr, ihr seid ja jetzt da."

"Komm schon, der Laden macht gleich zu und dann nichts wie nach Hause. Millicent hat gesagt, wir sollen pünktlich um sieben da sein."
 

***
 

In der neuen Redaktion:
 

Saturn: *schock* Was- ist- das?
 

Blue: Die neue Redaktion, du hast die alte ja in die Luft jagen lassen.
 

Saturn: *fingerschnipp* Gleda.
 

Gleda: Aye, Aye, Chefin. *fegt wie ein Harry-can ('tschuldigung Tippfehler) Hurrikan durch die Redaktion*
 

Saturn: *nick* Schon viel besser.
 

Knacksi: *flüster* die Vase *tuschel*
 

Gleda: *Hand ausfahre* Besser?
 

Vase: *schepper*
 

Saturn: Ah, sehr gut, wie in der alten. Wo ist mein Sekretär?
 

Chanti: Hier. Wollte sich aus dem Staub machen.
 

Gloomy: Haben ihn noch aufhalten können.
 

Saturn: Sehr schön. Dafür könnt ihr euch was wünschen.
 

Knacksi: Apropos. Leserbrief. Es werden andere Gäste als die Bösen vom dunklen Rat gewünscht.
 

Blue: Was ist an dem dunklen Rat verkehrt?
 

Saturn: Keine Ahnung. Also, wen haben wir denn da? *vorlese* Severus Snape. Abgelehnt, der hat zu tun. Marcus Flint.
 

Blue: Verhindert.
 

Saturn: *weiter lese* Antonin Dolohov. Der sitzt doch auch im dunklen Rat.
 

Gleda: Hat eh gerade gar keine Zeit.
 

Saturn: Aha. *immer noch lese* Sirius Black.
 

Chanti: Kann nicht.
 

Saturn: Hat irgendjemand Zeit? *weiter entziffer* Harry Potter. *grübel* Harry Potter? Das kommt mir bekannt vor.
 

Gloomy: *tuschel* Von dem Typen gibt es fünf Bücher.
 

Saturn: Ernsthaft? Dann immer herein mit ihm.
 

Harry: Was soll das? Mitten in der Nacht, ich habt ihr sie doch nicht mehr alle?
 

FireTiger: Ruhe, auf den billigen Plätzen.
 

Knacksi: Sieh mal was ich gefunden habe. *noch jemand herein schiebe*
 

Draco: *zetter* Mitten in der Nacht!
 

...to be continued

Könnt ihr uns verzeihen?

Kapitel achtzehn
 

Sonntag, 15. Dezember
 

Theodor hielt in der Bewegung inne und starrte Millicent an.

Hatte er da gerade richtig gehört?

"Wir brechen im dunklen Rat ein?", fragte er ungläubig.

"Du nicht. Du lenkst deinen Vater ab."

"Wie stellst du dir das vor?"

Gregory legte den Kopf schief und sah zu Parvati.

"Weiß dein Vater schon von euch?"

Theodor runzelte die Stirn. "Das hält ihn vielleicht fünf Minuten auf.", grummelte er.

"Dann frag deine Schwester, ob sie dir hilft.", schlug nun Draco vor. "Sie will doch die Schule schmeißen. Das sollte ihn für den Abend außer Gefecht setzte."

Theodor lachte sarkastisch auf und verfiel dann ins Grübeln. "Doch das könnte klappen.", murmelte er.

"Wer geht denn in den dunklen Rat?"

"Angelina, Terence, Padma und Ernie."
 

***
 

kastanienblüte
 

Wir achten und lieben euch. Wie sollten wir auch nicht? Ihr seid unsere Familie und wenn wir eins gelernt haben, dann, dass nichts über die Familie geht.

Wenn einer sich abwendet, werden alle dafür bezahlen und dennoch setzen wir die Masken auf.

Wir führen euch hinters Licht und hoffen, dass unser Plan euch zu belügen, gelingt. Es ist wenig Trost, dass wir es für euch tun und doch ist das der Grund.

Für eine bessere Zukunft muss es sein.

Wir hoffen, ihr könnt uns verzeihen.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Donnerstag, 19. Dezember
 

Theodor sah die Fassade vom Haus hinauf. Er fasste die Hand von Parvati fester und schritt auf die Tür zu.

"Na dann mal los.", sagte er mehr zu sich als zu Parvati und schloss die Tür auf.

"Mom, Dad.", rief er und ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. Unsicher schob Parvati den Umhang von ihren Schultern.

Da bog auch schon Lilien um die Ecke.

"Theodor, was für eine Überraschung. Mit dir haben wir ja gar nicht gerechnet. Dein Vater hat heute leider keine Zeit." Sie sah zu Parvati, die sie höflich anlächelte.

"Das ist eine der Patilschwestern.", stellte sie fest.

"Genau." Theodor sah sich nach Parvati um.

Da trat Francis in den Flur. Man sah deutlich, dass er kurz davor war loszugehen, als er stehen blieb und sowohl seinen Sohn, als auch den Gast ansah.

"Guten Abend.", sagte er und schob seine Brille zu Recht.

"Das ist meine Freundin, Parvati.", sagte Theodor und grinste.

Francis Augen huschten zwischen den beiden hin und her.

"Ist das nicht die Verrückte?", fragte er und hielt sich am Geländer fest.

"Parvati ist doch nicht verrückt.", schüttelte Theodor entschieden mit dem Kopf.

Francis rang kurz mit den Händen und ging dann in das Kaminzimmer. "Gut, gut.", murmelte er.

Sein Blick fiel auf die Uhr. Noch war er nicht zu spät. Er konnte immer noch rechtzeitig da sein.

Die anderen setzten sich auf die Couch.

Lilien ging um etwas zu trinken zu holen.

"Gut, gut.", sagte Francis erneut. "Also, Junge, Miss Patil, ich habe es gerade sehr eilig, aber vielleicht seid ihr ja noch da, wenn ich wieder komme und dann können wir uns gerne ...unterhalten." Er machte sich auf den Weg zum Flur und Parvati folgte ihm fast panisch mit dem Blick, doch Theodor nickte beruhigend. "Keine Sorge. Wir haben ihn jetzt geschwächt. July versetzt ihn jetzt gleich den Todesstoß."

"July ist nicht da.", raunte Parvati, als sie innehielt.

Vom Flur kam ein fröhliches. "Hey, Dad, nett das du mir die Tür öffnest."

"Siehst du.", grinste Theodor.

"July.", rief nun Lilien überrascht.

Da stürmte das Mädchen auch schon in das Zimmer. "Hey, ihr seid ja auch da, nein, was für eine Überraschung. Parvati, wie geht es dir?"

Francis ließ die Tür wieder los und kam zurück.

"Du kennst Theodors neue Freundin?", fragte er ungläubig. Auch seine Frau war irritiert.

"Aber ja, schon lange. Wisst ihr es denn noch nicht?" Sie drehte sich zu ihren Eltern.

"Nein.", lauerten diese, aber auch Theodor und Parvati wurden hellhörig. Das hörte sich nicht so an, als würde sich July an den Plan halten.

"Sie werden nächsten Monat heiraten."

Da schwankte Francis und Lilien ließ das Tablett mit den Gläsern, das die ganze Zeit vor ihr schwebte, fallen. Theodor klappte das Kinn in die Knie und Parvati riss die Augen auf.

Sie würden WAS?

"Wenn du die Verrückte heiratest, Theodor, werde ich dich enterben.", zischte Francis.

Parvati sah fassungslos zu ihrem Freund, der nun grimmig aufsah.

"Dann warte ich eben, bist du tot bist."

"Lilien, einen Whiskey.", befahl Francis und zerrte an seinem Kragen.
 

***
 

"Ich werde dich töten, Todd, wenn das nichts bringt.", versprach Jason und sein älterer Bruder hob nur eine Augenbraue. "Schon klar.", nickte er und kramte nach den Schlüsseln.
 

***
 

Walden knöpfte sich sorgfältig den Umhang zu. Alice wartete mit verschränkten Armen und sah ihm dabei zu.

"Wann kommst du wieder?", fragte sie.

"Ich hoffe es wird nicht allzu lange dauern.", erwiderte dieser, als sie Schritte draußen hörten.

Sie beiden sahen sich an. "Wer kann das sein?"

"Vielleicht Todd und seine Freundin.", überlegte Alice.

Walden schnaubte kurz auf. Er weigerte sich, an diese Freundin zu glauben.

Da schwang die Tür auf.

"Abend.", sagte Todd und trat ein.

Ungläubig starrten Alice und Walden auf ihre drei Söhne.

Da lachte Walden auf und zerrte den Umhang wieder von den Schultern.

"Wolltest du nicht weg?", warf Alice wie betäubt ein, als auch Jason und Michael eingetreten waren.

"Ach vergiss die Ratsversammlung. Heute Abend wird gefeiert.", wischte Walden den Einwand weg.

"Ich sage nur schnell bescheid." Er drückte jeden seiner Söhne an sich und verschwand in sein Arbeitszimmer.

Eine Eule flatterte davon.
 

***
 

Millicent sah durch das Fenster neben der Tür.

"Glaubst du wir sind zu spät?", fragte sie unsicher.

"Nein. Dad geht immer recht spät los. Dann muss er nicht dämlich rumsitzen und unsinniges Zeug labern, hat er mal gesagt."

Sie schlossen auf und tatsächlich zog Antony sich gerade erst die Schuhe an.

"Abend, Kinder. Ihr erwischt mich gerade wirklich ungünstig. Ich bin gerade auf den Sprung."

Er angelte nach einem Umhang.

"Das ist natürlich dumm.", begann Millicent und hielt seinen Schal fest.

"Wir wollten die Hochzeit planen."

Antony blickte nachdenklich zu ihr hinunter und nahm ihr den Schal ab. "Wirklich schade, aber ich muss los."

Er drückte sie kurz an sich und klopfte Gregory auf die Schultern.

Er war schon fast aus der Tür.

Millicent sah panisch zu Gregory, als dieser verschlagen grinste.

"Sollen wir eigentlich auch Selene O'Donald einladen?", fragte er und sein Vater erstarrte.

Er drehte sich um, kam zurück ins Haus und zog Mantel und Schuhe wieder aus.

"Wie wäre es mit Abendbrot und dann können wir alles in Ruhe besprechen. Ich schick nur schnell eine Eule weg."
 

***
 

Vincent drehte nachdenklich das Glas in den Händen.

Wendy sah zu ihrem Mann. Dieser zu seinem Sohn.

"Du hast dir wirklich einen perfekten Tag ausgesucht, uns so was zu erzählen. Ausgerechnet eine Muggel."

"Kann nichts dafür.", hob Vincent seine Schultern.

Walther stand auf und verschickte ein Brief.
 

***
 

Severus runzelte die Stirn, er war verdammt spät dran. Ausgerechnet heute musste Dumbledore ihn in eine ewig lange Sitzung verstricken.

Er hatte schon die Klinke in der Hand, als im Kamin die Flammen grün aufloderten.

Genervt drehte er sich um.

"Ah, Severus, du bist noch nicht weg. Ich muss ganz dringend mit dir reden."

Schon wieder, dachte er, nickte aber.

Nun gut, dann würde er es ganz sein lassen.

Er zog ein Pergament zu sich und schrieb eine Nachricht.
 

***
 

Blaise beobachtete Antonin, der sich für die Ratsversammlung fertig machte. Er hielt inne und sah sie an.

"Was ist? Du lauerst schon den ganzen Tag auf irgendwas."

"Nun ich warte nur den richtigen Zeitpunkt ab, aber ich fürchte, das ist er jetzt auch nicht." Sie seufzte und ihre Hand klammerte sich um die Lehne eines Sessels.

Antonin musterte sie nun eingehend.

"Stimmt irgendwas nicht, bist du krank, hast du Sorgen?"

Blaise zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.

"Nein, nein, schon gut.", sagte sie matt und setzte sich langsam.

Antonin kam zu ihr hinüber und legte eine Hand auf ihre Stirn.

"Du bist in letzter Zeit so blass."

"Mach dir keine Sorgen, es ist alles okay. Ich kann auch warten, bis du wieder da bist." Sie sah aus großen Augen zu ihm auf.

Antonin kniete sich vor sie und nahm ihren Kopf in beide Hände.

"Raus damit, was ist es?", verlangte er nun.

"Du wirst dich vielleicht nicht mehr konzentrieren können und das solltest du doch, wenn du zur Versammlung gehst.", winkte sie ab.

"Ich geh nicht eher, bis du mir sagst, was es ist."

"Na schön." Blaise seufzte. "Nichts worüber du dir Sorgen machen musst."

"Jetzt erzähl schon." Er zwang sich zur Ruhe.

"Ich bin schwanger."

Antonin starrte sie an. "Was?"

"Ich bin ..."

"Ich habe gehört, was du gesagt hast."

Er stand auf und ließ sich auf dem Sofa fallen.

"Wann?"

Da kam Blaise ins straucheln. Das hatte sie sich nicht überlegt.

Was wäre denn am wahrscheinlichsten?

"Erster Monat?"

Antonin sah verwundert auf. "Du weißt es nicht?"

"Na ja, es kam so überraschend.", wandte sie ein.

"Überraschend? Seit wann weißt du es denn?" Er setzte sich auf. "Oder ist das alles nur fake?"

"Nein, es ist... doch, ich wollte dich testen." Antonin sprang auf. "Du wolltest was?"

Blaise grinste zu ihm hinauf.

"Jetzt bin ich jedenfalls sicher, das du nicht ausflippen wirst, wenn ich wirklich schwanger bin.", zuckte sie mit den Schultern.

"Nicht ausflippen.", keuchte Antonin. "Das muss man sich mal überlegen. War das so eine Art Testlauf?" Antonin lief im Zimmer auf und ab und Blaise folgte ihm mit den Augen.

"Jepp."

"Blaise, du bist verrückt."

"Das hast du doch vorher gewusst." Sie legte ihren Kopf in den Nacken auf die Rückenlehne des Sessels. Er beugte sich über sie.

"Warum hast du es wirklich getan?"

"Ich wollte nicht, dass du zur Versammlung gehst."

"Das hättest du doch einfach sagen können."

"Wärst du denn geblieben?"

"Nein."

"Bleibst du jetzt?" Sie sah ihn nun ernst an.

"Wenn du dir schon so viel Mühe gibst, ja. Ich sag nur schnell bescheid."

Die Eule flatterte wenige Minuten später in die Nacht.

Blaise umarmte Antonin von hinten. "Was sagst du eigentlich, wenn ich wirklich schwanger bin?"

"Ist das wieder so ein Scherz?"

"Nein?"

Antonin blieb eine Weile still, bevor er sagt: "Dann müssten wir die Zimmer umbauen."

"DIE Zimmer?" Blaise sah erschrocken auf und Antonin grinste sie an.
 

***
 

Draco kam fröhlich pfeifend in das Kaminzimmer von Malfoy Manor spaziert. Er hatte die Hände in die Hosentaschen vergraben und sah auf.

"Oh, ihr seid ja schon alle da.", sagte er mit gespielter Überraschung.

Er hatte ohne Zweifel den schwersten Job.

Vor ihm saßen Bellatrix, Rodolphus, Istave, Lucius und Narzissa.

Tut mir Leid, Schwesterchen, dachte er und schielte unauffällig zur Uhr.

Noch zwei Minuten, das sollte er schaffen. Doch da kamen ihm seine Mitbewohner indirekt zur Hilfe.

Eine Eule nach der anderen klatschte an das Fenster des Zimmers. Lucius ging um zu öffnen.

Fünf Tiere drängten sich um ihn und streckten ihre Beinchen entgegen.

Lucius knüpfte sie ab und schon flogen sie wieder davon.

Verwirrt öffnete er sie und reichte sie dann ungläubig an Istave weiter. Bellatrix beugte sich vor und las:

"Familienzusammenkunft, Walden.

Scheint, als wären seine Söhne wieder aufgetaucht. Der wird heute Abend nicht kommen.

Müssen dringend Hochzeit planen, Antony. Wer heiratet denn von denen?"

Draco hob überrascht die Augenbrauen. Das hatte er noch gar nicht gewusst.

Bellatrix las weiter: "Seelische Qual beim Schachspiel, Walther. Er spielt Schach? Das wusste ich gar nicht."

Rodolphus schüttelte den Kopf. "Nein, Vincent spielt Schach."

Nun setzte sich Draco. Das konnte ja richtig interessant werden.

Bellatrix lachte auf. "Armer Severus. Besprechung mit Dumbledore, kann Stunden dauern."

Draco grinste in sich hinein. Das bedeutete, dass Terence und die anderen weniger Arbeit hatten, als gedacht, konnte nur gut sein.

"Opfer eines üblen Scherzes, Antonin. Möchte ja mal zu gerne wissen, was da wieder los ist.", schüttelte Istave den Kopf. Da kam eine sechste Eule vor ihnen zum Stehen. "Und ich habe mich schon gewundert.", spottete Bellatrix und nahm dem Vogel den Brief ab.

"Hochzeitsplanung, Seelisches Wra.... Soll das Wrack heißen? Francis"

Sie sahen sich an.

Draco war nun irritiert. Goyle konnte er sich ja noch erklären, aber Nott?

Ob July heiraten wollte? Aber die war doch erst sechzehn.

Theodor war doch nicht so dämlich so ein Unsinn zu erzählen, denn Unsinn musste es sein, da war er sich sicher.

"Guten Abend. Oh, die ganze Familie ist versammelt, wie schön, dann können sie ja gleich feiern.", sagte ein Kopf eines fremden Mannes, der im Kamin aufgetaucht war.

Lucius runzelte die Stirn. "Wer sind Sie und was wollen Sie?", fragte er.

"Ich suche Mrs Loreley Black." Der Mann sah auf einen Zettel. "Oh, nein, entschuldigen Sie Dr. Black."

"Sie meinen MISS Black.", korrigierte Lucius ihn.

"Nein, nein, Mrs!" Er sah noch einmal auf das Papier. "Mrs Sirius Black. Geborene Loreley Malfoy."

Narzissa sah erschrocken auf. "Was wollen Sie denn von ihr?", fragte sie vorsichtig. Lucius war starr vor Schreck.

Der Zauberer grinste. "Gratulieren. Sie wird zum zweiten Mal Mutter. Entschuldigen Sie mich, ich habe noch einen Termin." Da erstarben die Flammen auch schon.

"Zum zweiten Mal? Das heißt ja, dass sie bereits ein Kind hat.", rief Lucius aus.

"Wusstest du das gar nicht, Dad?", fragte Draco und sah spöttisch auf.

Lucius lief nun rot vor Zorn an. "Hast du davon gewusst?"

"Ja, natürlich, ich habe schon oft auf die kleine Lena aufgepasst.", zuckte er gleichmütig mit den Schultern. Narzissa sah erschrocken zu Draco.

Warum legte er es so darauf an Lucius zu reizen?

Draco grinste fies und seine Augen fixierten seinen Vater, der einen halben Kollaps bekam.

Istave starrte vor sich hin. Bellatrix schien überrascht, aber er wusste, dass auch sie über Loreley im Bilde war, ebenso wie Narzissa, die nun zu Lucius ging und ihn zu beruhigen versuchte.

Nur Rodolphus nahm das ganze gelassen auf. Dieser sah nun zur Uhr.

"Da sowieso die meisten nicht kommen, sollten wir diese Versammlung lassen.", sagte er und stand auf.

Draco erhob sich und lächelte zufrieden.

Ziel erreicht und von Lena musste Lucius sowieso irgendwann erfahren.

Dieser stellte sich nun seinem Sohn in den Weg.

"Wo wohnt sie?", fragte er tonlos.

"Wer?"

Lucius packte ihm am Kragen und zog ihn ein Stück näher.

"Deine Schwester und ihr Kind!"

Draco riss die Hand los und zog seine Kleidung zu Recht.

"Frag doch Mom, oder Tante Bella. Sie wissen es auch."

Lucius drehte sich zu den Frauen um.

"Ist das wahr?", zischte er.

Narzissa zuckte zusammen, doch Bellatrix richtete sich auf.

"Schon, und? Loreley hatte ihre Gründe, dass sie es dir nicht gesagt hat. Du siehst es doch selber. Du drehst vollkommen durch."

Istave packte sie an der Schulter und zog sie zurück.

"Ruhe.", befahl er und sah sich um. Sein Blick blieb an Draco haften.

Was wurde hier gespielt? Er glaubte nicht an Zufälle und diese sechs Eulen schrieen geradezu danach, dass irgendwas nicht stimmte.

Dieser Heiler war doch auch nicht nur aus purem Zufall ausgerechnet in Malfoy Manor aufgetaucht, als die ganze Familie versammelt war.

Alle, bis auf die von Severus und Antonin hatten Kinder in diesem unseligen Haus. Hier stimmte etwas nicht und ein untrügliches Gefühl sagte ihm, dass sie alle dafür bezahlen mussten. Wenn diese Kinder nur nicht soviel Unsinn anstellen würden.

"Lucius beruhigt sich wieder und dann gehen wir zu Loreley und ihren Ehemann."

"Was?" Draco drehte sich zu Istave um.

Das war nicht geplant gewesen. Nun taten ihm die drei Leid. Er überlegte, ob er nicht eine Möglichkeit hatte sie zu warnen.

"Du kommst mit, Draco.", sagte Istave und schon schob er sich in den Flur.

Draco kniff die Lippen zusammen. Irgendwie lief es jetzt aus dem Ruder.
 

***
 

Duane Avery trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. "Wo bleiben die denn?", grummelte er.

Peter Pettigrew, sah sich nervös um und rieb sich die Hände. Er hatte ein ungutes Gefühl.

Er fuhr mit dem Kopf herum. War da nicht etwas gewesen?

Den Stupor- und den Petrificus Totalus-Fluch sahen sie zu spät.

Vier schwarz gekleidete Gestalten kamen herein.

Terence sah skeptisch auf die am Boden Liegenden. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen.

"Es sind nur zwei. Wo ist Snape?", fragte Angelina.

"Ist doch egal. Sei froh, dass er nicht da ist und dass die anderen so gute Arbeit leisten. Lass uns das Lager suchen."

Peter, der in der Ganzkörperklammer gefangen war, hörte jedes Wort, doch die Stimmen kannte er nicht.

Er hörte etwas scheppern. "Dämliche Gryffindor.", zischte da eine tiefe Stimme. "Halt die Klappe, Slytherin.", gab eine Weibliche ebenso giftig zurück.

Peter war verwundert.

Gryffindor?

Slytherin??

"Tu doch was.", zischte eine dritte Stimme, die einem Zauberer gehörte.

"Ich bin eine Rawenclaw, ich halte mich da raus.", sagte eine Vierte.

"Ich bin eine Rawenclaw.", äffte die dritte nach.

"Hufflepuffs haben mal gleich gar nichts zu sagen.", gab die Rawenclaw zurück.

"Ich habe ihn. Lass uns gehen.", meldete sich nun der Slytherin wieder zu Wort.

Terence ließ etwas im Umhang verschwinden und sah noch einmal in den Raum, wo die beiden Versteinerten lagen.

"Petrificus Totalus? Wer war denn da so blöd?", raunte er. "Er hat ja alles gehört."

"Und wenn schon, was kann er schon erzählen.", zuckte eine der Hexen mit den Schultern. Dann verschwanden sie wieder.
 

***
 

Loreley öffnete die Tür und warf sie sogleich wieder zurück ins Schloss.

Lucius Augen verengten sich zu Schlitzen. Er und die anderen standen auf der anderen Seite der Tür.

Draco verkniff sich ein Lachen. Bella warf ihm einen warnenden Blick, ebenso Narzissa.

Rodolphus begutachtete das Beet neben der Tür und wies Istave auf die Pflanzen hin.

"Erstaunlich und das im Dezember.", sagte er und sein Vater warf einen Blick auf das Grünzeug und nickte knapp.

Da wurde die Tür wieder geöffnet.

"Vater.", sagte Loreley und rang nach einem unverbindlichen Lächeln ab.

Dieser schob sich an ihr vorbei in das Haus.

Sirius stand im Flur und hatte die Arme verschränkt.

"Ich habe dich nicht eingeladen. Lucius.", sagte er bitter.

"Ich habe dich nicht gebeten meine Tochter zu verführen.", gab er eisig zurück.

"Das ist mein Haus." Sirius sah finster auf.

Sirius Blick wanderte über die kleine Gruppe und er stöhnte innerlich auf. Die gesamte Familie war nun anwesend.

"Wie wäre es mit etwas zu trinken?", fragte nun Loreley und ihre Mutter stieg sogleich ein.

"Eine sehr gute Idee, ich könnte jetzt wirklich einen Schluck gebrauchen." Sie trat in das Wohnzimmer und sah sich um.

"Hübsch habt ihr es. Wie lange wohnt ihr jetzt hier?"

"Seit zwei Wochen. Zu Weihnachten ist die Einweihungsfeier."

"Ach ja?" Rodolphus setzte sich auf den freien Sessel "Wir haben noch gar keine Einladungen bekommen. Du, Lucius?"

"Nein.", knurrte dieser. Er stand immer noch im Flur und funkelte sich mit Sirius in Grund und Boden.

Istave beobachtete das gelangweilt, als plötzlich etwas Schweres an seinem Mantel zu hängen schien.

Verwundert sah er nach unten, wo ihn Lena mit großen Augen anstarrte.

"Onkel, wer bist du denn?", fragte sie neugierig und taxierte Istave weiterhin mit einem Dackelblick, der jeden Eisberg zum Schmelzen gebracht hätte.

Lucius wirbelte herum und sah das schwarzhaarige Mädchen an. Bella und Draco warfen sich einen besorgten Blick zu.

"Was! Ist! Das!", rief er.

"Das, Vater, ist meine Tochter Lena.", sagte nun Loreley und hob die Vierjährige hoch. Sie trug das Kind wieder in das Wohnzimmer, wo sie sie auf den Boden absetzte.

Lucius trat verwirrt hinterher.

Da stand nun das Kind und ihrer Augen wanderten über die Besucher.

"Grandma du kommst uns besuchen."

Ihre Hände griffen in den weichen Stoff und sie blickte an Narzissa vorbei zu Bella, die sich zu ihr hinunter beugte.

Sie legte den Kopf schief und lächelte sie schüchtern an.

"Hallo, ich bin Tante Bella.", sagte sie und Lena kam zur hinüber und ergriff deren Hand.

"Ich bin Lena Black.", stellte sich das Kind vor.

Lucius stöhnte verzweifelt auf und ließ sich in einen Sessel fallen. Sofort hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit von Lena.

Diesen Zauberer hatte sie noch gar nicht gesehen.

Sie ging zu ihm hinüber und baute sich vor ihn auf.

Eine Weile taxierten sich die beiden und die anderen hielten den Atem an.

Schließlich kletterte sie auf seinen Schoß und betrachtete ihn aus der Nähe.

Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. "Du siehst aus, wie Onkel Draco.", stellte sie sachlich fest.

Lucius überlegte, dann lachte er und stellte die Kleine auf die Beine und stand auf.

Er ging zu Draco hinüber und sah auf ihn hinunter.

"Du hast mir eine Menge zu erklären, Sohn.", sagte er schlicht und ging aus dem Haus.

"Und genau deshalb gehe ich nicht mehr nach Hause.", murmelte dieser.

Istave hielt ihm am Kragen fest, als er sich davon stehlen wollte.

"Und wie du nach Hause gehen wirst. Und ihr auch." Er wandte sich in den Raum.

Sirius hob empört den Kopf. "Ich lass mir doch nichts befehlen.", sagte er missgestimmt.

"Tu es diesmal, Cousin.", empfahl Bellatrix.

Lena sah nun wieder zu Istave. "Wer bist du denn nun?", fragte sie den weißhaarigen Zauberer.

"Das erzähl ich dir später.", sagte er schlicht und schob sie zu Rodolphus, der sie auf den Arm nahm.

Lenas Augen muntersten nun diesen. "Und du? Gehörst du auch zu meiner Familie?"

"Ja, das kann man so sagen. Deine Mutter ist meine Nichte und dein Vater ist der Cousin meiner Frau."

Lena kratzte sich am Kopf. "Das ist kompliziert.", sagte sie und legte ihn auf die Schultern von Rodolphus.

"Verschieben wir es doch auf morgen.", schlug nun Draco vor.

Oder vergessen wir es ganz, setzte er in Gedanken hinzu.

Istave musterte die Familie und sein Blick blieb an Lena hängen, die fast eingeschlafen war.

"Morgen und wehe jemand erscheint nicht." Er sah Draco durchdringend an. "Den hole ich persönlich ab."
 

***
 

Severus schüttelte den Kopf. Das war ein feiner Grund zu spät zu kommen.

Er öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Auf dem Boden lagen Peter und Duane.

Er runzelte die Stirn und löste die Flüche auf.

Pettigrew sprang sofort auf die Beine und hastete zur Tür.

"Sie sind weg, alle vier.", sagte er.

"Wer? Wovon redest du?", fragte Duane und rieb ich den Kopf.

"Es waren vier aus Hogwarts. Ein Slytherin, ein Hufflepuff, eine Rawenclaw und eine Gryffindor."

Severus sah ihn skeptisch an, obgleich er sich fragte, wo die anderen waren.
 

Freitag, 20. Dezember
 

Blaise steckte sich eine klebrige Praline in den Mund und musterte kritisch die Schaufenster.

Das Kleid in der Auslage gefiel ihr gut und normalerweise wäre sie hineingelaufen und hätte es wenigstens anprobiert, doch sie war unglaublich deprimiert.

Erneut schob sie ein Stück der Süßigkeit in den Mund.

Sie sah hinunter auf die Schachtel. Sie hatte eine extra-extra-extra-large gekauft. Fünfzig Stück. Ihr Magen krampfte sich schon bei den Zuckermenge, die sie intus hatte zusammen und dennoch aß sie noch eine.

Da klopfte jemand neben ihr gegen das Fenster. Blaise sah auf und lächelte.

Hermione und Loreley saßen hinter dem Glas und winkten ihr hereinzukommen. Sie schloss die Schachtel und trat in das Cafe.

"Hallo, was macht ihr denn hier?", fragte sie und setzte sich.

Sie bestellte sich eine Cola.

"Was ist das denn?", fragte Loreley und zog die Schachtel zu sich.

"Auroras Pralinés? Bist du verrückt, weißt du wie viel Zucker ein Stück hat?" Sie klappte den Deckel hoch. "Die Hälfte ist ja schon weg.", rief sie entsetzt. "Hast du sie alle allein gegessen?"

Blaise leckte sich die Finger ab und nickte. "Und weißt du was? Ich hasse diese Dinger. Das Zeug ist viel zu süß."

"Ehrlich? Ich liebe sie." Hermione griff über den Tisch und schob sich ein Stück in den Mund.

Genüsslich sah sie auf.

"Du kannst den Rest haben." Blaise schob ihr die Schachtel hinüber. "Aber iss nicht zu viel, du weißt ja was mit Susan passiert ist."

Loreley sah interessiert auf. "Ach ja? Was?"

"Sie kam irgendwann aus Hoagsmeade zurück in die Schule und hatte eine ganze Packung allein gegessen. Der arme Terence, für den hatte sie damals geschwärmt, der wurde regelrecht überfallen. Und seitdem sind sie zusammen. Der Junge war nach der Begegnung fertig und Adrian und Theodor haben einige Zeit gebraucht, um ihn wieder hinzukriegen."

Blaise lachte bei der Erinnerung und Herm nickte. "Susan war das Ganze danach unheimlich peinlich. Aber sie hat nie erzählt, was genau passiert ist."

"Terence auch nicht, aber seitdem verbietet er ihr auch nur ein Stück davon zu essen.", Blaise deutet auf die Verpackung.

"Arme Susan, das Zeug ist teuflisch gut." Hermione aß weiter.

"Teuflisch ja, Gut, ich weiß nicht.", nickte Blaise.

"Wenn du es nicht magst, warum futterst du es dann?", fragte nun Loreley.

"Ich glaube mir schlägt irgendwas auf den Magen.", murmelte diese und schielte zu Herm. "Ich erinnere mich, dass ich ein einziges Mal diese Pralinen gegessen habe. Damals war ich mit Lena schwanger. Sirius ist fast an die Decke gegangen. Ich weiß nicht, wer glücklicher über das Ende der Schwangerschaft war, er oder ich. Jedenfalls kommen mir seit dem die Dinger nicht mehr ins Haus."

Blaise nickte "Aha, und was willst du mir damit sagen?"

"Du solltest vielleicht deinen Heiler aufsuchen.", lächelte Loreley.

"Warum, ich bin doch nicht krank?"

Hermione hielt mitten in der Bewegung inne eine Praline zwischen den Fingern.

"Glaubst du das Blaise schwanger ist?"

"Ich kann nur erzählen, was ich aus meiner eigenen Erfahrung kenne."

Neben Blaise wurde eine Cola abgestellt und diese verzog angewidert das Gesicht. "Noch mehr Zucker." Dann stand sie auf und ging.

"Ein Versuch ist es ja wert. Vielleicht bin ich aber auch nur psychisch am Ende."

Dann ging sie wieder hinaus.

Hermione sah ihr durch das Fenster nach.

"Die Schachtel ist ja fast leer.", rief da Loreley entsetzt. "Hast du die Restlichen aufgegessen? Herm, das waren mindestens zwanzig."

"Ich mag sie, außerdem bin ich nicht Susan.", zuckte sie gleichgültig mit den Schultern und aß auch die Letzte.

Ihr Blick schweifte nach draußen.

"Da sind Lena und Draco."

Loreley wandte den besorgten Blick von ihr nach draußen.

Tatsächlich, da kam ihr Bruder und ihre Tochter.
 

***
 

"WAS!?" Blaise fuhr hoch. "Das darf doch nicht wahr sein. Ich bin schwanger? Das kann nicht sein. Was mach ich denn jetzt?" Verzweifelt sah sie auf.

Die ältere Hexe sah besorgt zu der jüngeren über die Brille hinweg.

Sie tätschelte ihr die Hand. "Ich verstehe schon.", sagte sie mitfühlend. "Das Schwein hat sie verlassen. Aber heutzutage..."

"Nein, nein, das ist es nicht.", wehrte Blaise ab.

"Er will keine Kinder?"

Blaise legte die Stirn in Falten und erinnerte sich lebhaft an den vergangen Abend, als Antonin schon mit der Planung der Kinderzimmer aus Scherz begonnen hatte. Vor allem die Mehrzahl hatte ihr Sorgen gemacht.

"Nein, er wird vor Freude ausflippen, wenn er davon hört.", murmelte sie.

"Wo liegt dann das Problem, Kindchen?", fragte nun die andere.

Blaise wandte ihren Blick zu der Heilerin.

"Ja, das ist eine gute Frage." Sie stand auf und bedankte sich, dann lief sie wie in Trance hinaus.

Genaugenommen lag es nirgendwo.

Ihr Weg führte sie an einer Bäckerei vorbei und Blaise wurde bleich vor Übelkeit.

Noch mehr Zucker.
 

***
 

Blaise biss sich auf die Lippen. Das konnte ja lustig werden. Erst gestern hatte sie Antonin erzählt, sie wäre schwanger und dann April, April gerufen und jetzt kam sie an und würde sagen, du Schatz der Scherz war ein Scherz, haha, ist das nicht lustig?

Blaise lächelte bitter.

"Ja, wie lustig.", murmelte sie und sah in die Gasse zwischen Nummer 6 und Nummer 8 des Feldwegs.

"Flitwick.", sagte sie und augenblicklich erschien die Tür zu ihrem Wohnhaus.

Schwer stieg sie die Stufen hoch. Apparieren war jetzt nicht mehr.

Großartig. Dadurch würde alles viel länger dauern.

Ob sie jetzt wieder mit dem Besen fliegen sollte?

Sie stellte sich Antonins Gesicht vor, wenn sie ihm davon erzählen würde und konnte sich die Reaktion deutlich vorstellen.

Das wäre ein Spaß, ohne Zweifel.

Oben angekommen, wühlte sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Sie hob den Blick und sah die Rahmen an. Fast alle waren zu Hause und eine beträchtliche Menge bei Hermione versammelt.

Blaise wunderte sich.

Die Leute passten kaum ins Bild.

Da sprang die Tür zur Wohnung 7B auch auf.

"Hey, Blaise. Wo warst du denn so lange?", fragte da Mireille und schaute zur Tür hinaus.

Hinter ihr erschien Ron. "Hermione erzählt ja Gruseliges.", sagte er.

Blaise kniff die Augen zusammen.

"Was hat sie erzählt?"

"Dass du eine halbe Packung Auroras Pralinés gegessen hast.", erwiderte nun Laureen, die mit Gläsern aus ihrer Wohnung kam. "Das Zeug ist doch widerlich."

"Und kann sehr anstrengend sein.", verdrehte Terence die Augen und sah zu Susan, die kichernd neben ihm stand.

Blaise schob sich an den Leuten vorbei in Hermiones Wohnung.

"Da bist du ja.", rief diese und hob ihr Weinglas.

Blaise sah sich um. Auf dem Tisch standen noch zwei leere Packungen dieser Pralinen und ein Dutzend Weinflaschen.

Die kleine Geselligkeit hatte sich zu einer ausgewachsenen Flurparty entwickelt. Inzwischen war fast jeder in der siebenten Etage.

"Dieses Zeug ist so gut.", rief nun Parvati und schob sich ein Stück des Konfekts zwischen die Lippen. Dann grinste sie zu Theodor hinüber, der tiefer in den Sessel rutschte.

"Diese Aurora gehört verklagt.", murmelte er und Adrian nickte, der seinerseits besorgt zu Padma hinüber blickte.

Blaise hob die Schachtel hoch und sah hinein.

"Iss nur nichts davon, das schadet der Figur.", warnte Theodor.

"Willst du damit sagen, ich bin zu fett?"

Theodor zuckte mit den Schultern und Blaise sah ihn sprachlos an.

Da klopfte es gegen den Türrahmen.

"Entschuldigt, Leute. Es ist wirklich schön, das ihr alle soviel Spaß habt, aber ich muss mich gleich mit meiner ganzen Familie auseinandersetzen und brauche ein bisschen Ruhe."

"Draco hat Recht.", nickte nun Harry und kam auf Cathleen zu.

Die anderen sahen ihn erstaunt an. Am Erstauntesten war wohl Draco selber.

Potter gab IHM, einem Malfoy Recht?

Jetzt war es amtlich, die Welt drehte sich verkehrt herum.

Cathleen verzog schmollend den Mund.

"Warum?", klagte sie.

"Weil du noch zu Moody musst.", sagte Harry gefühllos.

"Verdammt, das habe ich vergessen." Ihre Hand wollte nach einer weiteren Süßigkeit langen, doch Harry fuhr dazwischen und zog sie mit.

Dafür griff Millicent noch einmal in die Schachtel und Gregory seufzte.

Schließlich straffte er sich und zog sie mit aus der Wohnung.

Mill protestierte leicht, was sich jedoch merkwürdig anhörte, weil sie den Mund voll hatte.

"Bitte gib mir das Glas, Mill.", verlangte Gregory.

Die anderen lachten.

"Geht ihr jetzt alle?", fragte Hermione und sah, wie eine, nach der anderen fortgezogen wurde.

Susan von Terence, Padma von Adrian und ihre Schwester von Theodor.

Alicia, Angelina und Lisa wurden von den Weasleyzwillingen aus der Wohnung geschoben und ihr jüngerer Bruder zog Mireille hinter sich her.

Ginny diskutierte noch mit Marcus und es sah ganz danach aus, dass dieser gewinnen würde. Mandy und Hannah schlossen sich freiwillig ihren Freunden an. Nur Lavender weigerte sich aufzustehen. Dean verdrehte die Augen und murmelte unablässig. "Er wird mich umbringen, ganz bestimmt. Und wie, das fragt er seinen Bruder. Sadistische Familie, warum habe ich gesagt, ich passe auf sie auf, warum? Er wird mich umbringen, ganz sicher."

"Sag mal Dean, was laberst du da die ganze Zeit?", fragte Oliver.

Laureen schüttelte verständnislos den Kopf.

So wie Blaise das sah, waren es nur Laureen und sie selber, die Mädels in diesem Haus, die nicht den Verstand verloren zu haben schienen.

Und das lag nur an diesen Pralinen.

Hermione seufzte und sah sich um.

Die Wohnung war nun leer, bis auf Blaise, die sie missbilligend ansah und Draco, der immer noch im Türrahmen lehnte.

"Wie geht es dir?", fragte er.

Blaise drehte sich zu ihm und war erstaunt, das er sie meinte.

"Warum fragst du?"

"Hermione hat was Komisches erzählt."

"Ja, ich habe die Pralinen gefuttert. Ekelhaftes Zeug."

"Ich meine eigentlich du und deine Schwangerschaft. Hat Antonin dich rausgeworfen, oder warum bist du hier?"

Blaise wurde kurz blass und sah dann verärgert zu Herm, die sie vollkommen überdreht angrinste.

"Keine Sorge, außer mir und ihr weiß es keiner. Sie hat nur geplappert, als wir nach Hause sind."

"Ach so." Blaise atmete erleichtert auf, auch wenn ihr etwas peinlich gegenüber Draco war.

"Ja, ich müsste wohl nach Hause.", nickte sie.

"Dann geh gleich, er wartet doch bestimmt, oder?"

Blaise hob er staunt die Augenbrauen. "So besorgt? Mann, Draco, das ist ja ein ganz neuer Wesenszug an dir."

"Blödsinn, ich will nur nicht schon wieder einen vom dunklen Rat hier haben. Hatte gestern mehr als genug."

"Ich geh schon." Unschlüssig sah zu Hermione hinunter, die sich offensichtlich nicht zwischen den letzten beiden Pralinen entscheiden konnte.

"Ich kümmere mich um sie.", sagte Draco und Blaise verschwand dankbar.

Sie ging.

"Die linke, oder die rechte.", murmelte Herm.

Draco klappte mit dem Wink seiner Hand den Deckel zu und Herm sah protestierend auf.

"Ich habe, sie noch gar nicht gegessen.", sagte sie.

"Du hast mehr als genug. Zeit schlafen zu gehen."

Hermione zog eine Flunsch. "Warum?"

"Weil ich verdammt noch mal meine Ruhe brauch."

"Wo ist Krummbein?", fragte sie, als er sie ins Schlafzimmer schob.

"Bei mir. Dir kann man ihn jetzt nicht anvertrauen."

Er drückte sie aufs Bett.

"Ich will ihn hier haben."

Draco verdrehte die Augen, als das Tier herein gehopst kam. "Da ist er und jetzt geh schlafen.", befahl er.

"Ich bin hellwach. Und es ist noch nicht mal sieben."

"Schlaf."

"Ja, ja, elendiger Sklaventreiber.", murmelte sie und war dann weg.

Draco sah auf den Tisch, als er zur Wohnungstür ging.

Theodor hatte Recht. Diese Aurora gehört verklagt.

Schon komisch, das diese Pralinen offensichtlich nur bei Frauen wie eine Droge wirkten.
 

***
 

Blaise hustete leicht, als sie in Zimmer kam.

Antonin fuhr aus dem Sessel hoch. In einer Hand hatte er ein Weinglas.

Er sah sie erstaunt an.

"Du hast gar nicht gesagt, dass du heute herkommen wirst.", sagte er.

"Ich kann ja wieder gehen.", erwiderte sie, doch da war er schon aufgesprungen und hatte das Glas zur Seite gestellt.

"Ich lass dich nicht mehr weg." Er zog sie schnell an sich.

Er küsste sie und sie genoss es. Schließlich machte sie sich doch los und trat einen Schritt zurück.

"Was ist?", fragte er. "Schon wieder ein Scherz?" Er grinste, doch seine Augen sahen besorgt aus. Seit sie ihm aus dem Weg gegangen war, schien er die ganze Zeit auf etwas zu lauern.

"Nun ja.", begann sie und fuhr mit der Finger über die Kante vom Sessel.

"Was?"

"Du solltest dich setzen.", bestimmte sie.

"Ich stehe auch ganz gut.", erwiderte er.

"Okay." Sie hob die Schultern und atmete tief durch. "Du erinnerst dich daran worüber wir gestern gesprochen haben?"

"Wir haben gestern über viele Dinge gesprochen."

Blaise nickte. "Ja, aber das eine, der Scherz."

"Das du schwanger bist?"

"Genau." Blaise sah ihn nun direkt in die Augen. "Was wenn es doch kein Scherz war?"

Antonin sah sie verwundert an. Man erkannte deutlich, dass er überlegte, ob er lachen, oder entrüstet sein sollte.

"Der Scherz war kein Scherz?"

"Gestern schon, aber jetzt nicht mehr."

"Willst du mir auf diese verdrehte Art und Weise sagen, das du doch schwanger bist, es aber gestern nicht gewusst hast und deshalb es als Scherz abgetan hast, damit ich abgelenkt werde?"

"Genau." Blaise lächelte erleichtert.

"Bitte leg dich hin."

"Was?", fragte sie verwundert.

Antonin deutet auf die Couch.

"Hinlegen. Das sehe ich mir jetzt selber an."

Blaise wurde unsicher. "Glaubst mir etwa..."

"Hinlegen!"

Schon ging sie zur Couch und streckte sich aus.
 

***
 

Blaise zog ihr Shirt glatt und richtete sich auf. Antonin sah irgendwie schockiert aus.

"Alles klar?", fragte sie.

"Dann werde ich Vater.", stellte er sachlich fest.

"Ja, sieht so aus."

Er drehte sich zu ihr um, dann zog er sie in seinen Arm und drückte sie an sich.

"Findest du eigentlich auch, dass ich zu dick bin?", fragte sie. Antonin rückte ein bisschen von ihr ab.

"Wovon redest du?"

"Theodor hat gesagt, ich soll nicht zu viele Pralinen essen, weil ich sonst zu fett werde."

Da stürzte Antonin aus dem Haus.
 

***
 

Albus Dumbledore saß in seinem hohen Sessel und sah auf ein Pergament vor sich.

Eine schwarze Eule landete auf dem Fenstersims.

Sie verwandelte sich in eine junge Frau, die die Beine ins Zimmer schwang und dann fast federleicht auf dem Teppich sprang.

"Professor?", sagte eine weiche Stimme.

"Meine liebe Miss Chang." Er drehte sich zu ihr herum.

Cho setzte sich auf den freien Stuhl und sah ihren ehemaligen Direktor an. Sie wartete und er faltete die Hände und sah zu ihr hinüber.

"Sie schnüffelt zuviel.", begann Cho.

"Was weiß sie alles?"

"Ich fürchte zu viel. Sie hat das Geheimnis von Blaise und Antonin ausgeplaudert. Aber das ist eigentlich das geringste Problem. Schlimmer ist, dass sie von Hermiones Cousine und den MacNair Brüdern weiß."

Albus nickte und runzelte die Stirn.

"Kann sie uns gefährlich werden?", murmelte er und Cho wusste nicht wirklich, ob er von ihr eine Antwort erwartete.

"Was sollen wir tun?" Sie sah ihn aufmerksam an.

"Sie weiß noch nicht alles."

"Nein. Sie wird erst Ruhe geben, wenn sie alles weiß und die Mörder ihrer Eltern tot sind. Und ich weiß immer noch nicht, wer der andere war. Das ist ihr Ziel. Sie wird erst dann etwas gegen ihre ehemaligen Mitschüler unternehmen."

"Also warten wir ab."

"Ja.", nickte Cho und stand auf.

"Ich würde gerne wissen, warum sie immer schwarze Seidenhandschuhe trägt."

"Das war eine Verbrennung.", erklärte Cho und Albus sah erstaunt auf.

"Eine Verbrennung?"

"Das Haus ihrer Eltern ist in Flammen aufgegangen und sie kam gerade durch den Kamin. Ein Unfall."

Albus nickte. So etwas Ähnliches hatte er auch schon gehört.

"Bis nächste Woche."

"Bis nächste Woche."
 

***
 

Antonin stand vor der Gasse. "Snape.", sagte er, doch das Haus blieb verschwunden.

Nun das hätte er sich denken können, natürlich hatten sie das Passwort geändert.

Er überlegte. Vorher war es McGonagall.

Wie hießen die anderen Professoren?

"Sprout."

Nichts

"Flitwick" Da erschien eine Tür und Antonin lächelte in sich hinein.

Diese Kinder, dachte er.

Er brauchte nicht lange zu suchen. Theodor war in seiner Wohnung.

Mit großen Schritten war er vor der Tür und hämmerte dagegen.

Theodor öffnet verwundert und wurde am Kragen gepackt.

"Du bist ein toter Mann, Nott.", zischte Antonin.

"Warum?", fragte dieser.

"Du hast meiner Frau gesagt, dass sie zu fett ist. Weißt du was das heißt?"

"Nein?" Unsicher versuchte er sich Luft zu verschaffen.

"Sie hört auf zu kochen."

Er stellte Theodor wieder auf die Füße und funkelte ihn weiter an.

"Antonin.", kam es da entrüstet hinter ihm.

Er drehte sich um.

Vor ihm stand Blaise. "Du kannst doch nicht ständig nach Belieben hier ein und ausgehen."

"Kann ich nicht? Eure Passwörter sind der reinste Witz." Er drehte sich zu Theodor und drohte mit dem Finger.

"Bring das in Ordnung, Nott." Dann wandte er sich an Blaise und sagte freundlich:

"Ich warte unten."

Da schwang die Tür von 6C, Rons Wohnung auf. "Hab ich doch richtig gehört, Brüderchen."

"Du wirst nicht apparieren.", drohte da Ron und Mireille stürzte die Stufen hinunter.

"Mireille.", freute sich Antonin.

Ron, der hinterher gestürzt kam, übersah er geflissentlich.

Sie fiel ihm um den Hals. "Wie geht es dir?" Er schob sie ein Stück zurück und musterte sie. "Was haben sie dir gegeben?", fragte er und durchbohrte nun doch Ron, der schluckte.

"Nichts von Bedeutung, aber du, sag mal, kann ich zu Weihnachten zu euch kommen?", winkte Mireille ab.

"Sicher, wieso fragst du?"

"Ehrlich?"

"Ich würde mich sehr freuen. Was wünscht du dir denn zu Weihnachten?"

Mireille starrte ihn nun an und trat einen Schritt zurück.

"Ich bekomme ein Geschenk?"

"Sicher. Hast du bis jetzt nie Geschenke bekommen?"

"Doch letztes Jahr von Mill und Gregory, aber noch nie von der Familie."

"Na bis jetzt hattest du ja auch noch keine.", stellte Ron nun fest.

Mireille seufzte. "Da muss ich überlegen. Aber ich gebe dir bescheid."

Sie hickste und schwankte leicht. Ron hielt sie am Arm fest.

Da kam Blaise auf sie zu. "Wir gehen. Theodor hat sich entschuldigt, du kannst ihn also am Leben lassen." Antonin warf einen Blick zu der Tür, in der Theodor unsicher hinüberblickte. Hinter ihm klammerte sich Parvati an ihn und sah verschlafen auf.

"Komische Leute.", schüttelte Antonin den Kopf und sie gingen.

In der Tür wurde er fast umgerannt.

"Hallo, Mr Dolohov.", sagte eine fröhliche Stimme. Theodor sprang zum Geländer und blickt nach unten.

"Das du dich hier her traust.", meckerte er.

July blieb verblüfft stehen und sah hoch.

"Warum?", fragte sie naiv und kam die restlichen Stufen hinauf.

"Wie konntest du erzählen, dass ich heiraten werde? Hast du sie nicht mehr alle?", rief nun Theodor wütend und starrte seine Schwester an.

"Was hast du dir dabei gedacht?"

July runzelte die Stirn. "Ich habe mir gar nichts dabei gedacht."

"Das dachte ich mir."

Parvati stand im Türrahmen und hatte die Arme verschränkt.

Er zog seine Schwester in die Wohnung und die Tür flog zu.
 

***
 

Draco sah auf die Uhr. Er musste gleich los, auch wenn er so gar keine Lust dazu verspürte.

Er gähnte ausgiebig und streckte sich, dann schwang er sich aus dem Sessel und trottet zur Tür.

Im Flur sprang ihm Krummbein zwischen die Füße.

Es war ihm ein absolutes Rätsel, wie es der Kater immer wieder schaffte bei ihm einzudringen.

Er schnappte sich das Fellknäul, das zutraulich schnurrte und ging auf den Flur.

Er klopfte bei Hermione, die verschlafen öffnete.

"Da ist er ja, ich habe ihn schon gesucht."

"Ach was?", fragte Draco skeptisch.

Marcus kam gerade aus der Wohnung seiner Schwester und schüttelte mitleidig den Kopf.

"Der arme Kater. Dem geht es wie einem Scheidungskind. Wird von einer Wohnung in die andere geschoben.", sagte er und Draco drückte das Tier Herm in den Arm.

"Was heißt hier geschoben, der kommt doch freiwillig.", grummelte er und ging wieder zu sich.

Er hatte wirklich keine Lust zu gehen, aber Istave hat gedroht, er würde ihn abholen kommen und er war sich nicht sicher, wie die Anderen auf ihn reagieren würden.

Missmutig zog er sich den Umhang um und angelte nach seinem Schal.

"Na dann.", versuchte er sich selber Mut zu machen und ging los.

Er schlenderte die Stufen hinunter, als die Tür von 3C, Theodors Wohnung aufgerissen wurde und ein Mädchen rückwärts hinaus kam und gegen ihn stieß.

Geistesgegenwärtig hielt er sie fest, als sie strauchelte.

"Und so was nennt sich großer Bruder.", schimpfte July, als Theodor in der Tür erschien.

"Ich hoffe für dich, du bringst es wieder in Ordnung.", rief er nun und Draco ließ die Hände sinken.

Wo war er denn hier reingeraten?

Besser er machte sich aus dem Staub, doch da hielt July ihm am Arm fest.

"Was hättest du denn getan?", fragte sie ihn.

Er war verblüfft.

"Ich weiß doch gar nicht um was es geht.", gab er zu bedenken.

"Das kann ich dir sagen.", regte Theodor sich nun auf. "Sie sollte mir gestern helfen, aber stattdessen rammt sie mir ein Pflock mitten durch das Herz."

"Das macht man nur bei Vampiren.", bemerkte July.

"Ach papperlapapp. Sie sollte Dad gestern erzählen, dass sie die Schule schmeißt, satt dessen kommt sie daher und verkündet, dass Parvati und ich heiraten werden."

"Ihr seid verlobt?", fragte Draco verwundert.

"Blödsinn. Das hat sie sich ausgedacht, damit sie sich nicht mit unseren Vater anlegen muss."

"Ich weiß nicht warum ich für dich den Kopf herhalten soll, wenn ich noch nicht einmal den Grund dafür kenne. Ich würde alles für dich tun, das weißt du, aber erst will ich wissen was dahinter steckt. Was war so wichtig, dass Dad gestern zu Hause bleiben musste?"

Theodor blieb stumm.

"Nichts? Vielen Dank für das Vertrauen.", schnaubte July.

"Ich habe dir schon gesagt, dass ich nichts sagen kann.", zischte er.

July wandte den Kopf ab.

Ihre Augen fassten das Grün von Dracos Schal und sie strich ihn glatt. Dann sah sie auf und in seine eisblauen Augen.

"Du weißt es doch auch, oder? Du würdest mich nicht anlügen. Das hast du selber mal gesagt."

Draco trat ein Schritt zurück und hob abwehrend die Hände.

"Bitte zieh mich nicht mit da rein."

"Du steckst doch schon mitten drin. Ich weiß zufällig, dass du gestern deine ganze Familie aufgehalten hast."

"Woher?"

"Istave wartet unten auf dich."

Draco sah genervt auf. Er fing Theodors Blick auf, der irgendwie hilflos war.

"Wie wäre es damit? Wir treffen uns morgen um vier nachmittags und dann sehen wir weiter.", schlug Draco vor.

Parvati lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen. Theodor hatte sein Hände in die Hosentaschen gestopft.

July drehte sich zu ihrem Bruder um. "Ich rede mit Dad und sage, dass es nur ein Scherz war."

Dieser nickte. Dann ging sie die Treppe hinunter.

Die Tür klappte zu.

"Du willst ihr doch nicht die Wahrheit sagen?", fragte Theodor Draco.

"Natürlich nicht, aber vielleicht hört sie auf mich eher. Ich bin nicht ihr großer Bruder, der sie von klein auf schikaniert hat." Er drehte sich und ging ebenfalls.

Theodor seufzte und schüttelte den Kopf.

Was sollte er dazu noch sagen?

Parvati lehnte sich mit dem Rücken in den Türrahmen und verfolgte Draco bis zu Haustür mit den Augen. Dann stieß sie sich ab und folgte ihrem Freund.

Sorgfältig schloss sie die Tür.

"Draco und July verstehen sich gut.", stellte sie fest.

"Ja, irgendwann scheinen sie beschlossen zu haben, dass sie Freunde sind.", sagte er abwesend. Er fuhr suchend mit der Hand durch seine Taschen. Irgendwo musste doch dieser Galeonenpager sein.

"Kann es sein, das deiner Schwester ein Auge auf Draco geworfen hat?"

"Sie kennen sich schon seit sie Kleinkinder waren.", zuckte er mit den Schultern. Dann hatte er den Pager gefunden. Er lag im Küchenschrank zwischen der Marmelade und dem Honig

Wie um alles in der Welt war er da hingekommen?

Parvati schlang ihre Arme von hinten um ihn und gab ihm einen Kuss in den Nacken.

Theodor nickte. Richtig, damit hatte es angefangen.

"Ich muss los.", seufzte sie.

"Ist gut."

Die Tür fiel ins Schloss.
 

***
 

Loreley ließ sich seufzend in einem Sessel im Kaminzimmer von Malfoy Manor sinken. Ebenso die anderen. Rodolphus führte Lena an der Hand durch den Raum und zeigte ihr die Bilder.

"Jetzt brauche ich einen Drink.", sagte die Tochter des Hauses.

"Gar nichts, kriegst du, höchstens Wasser.", mischte sich nun Lucius ein.

"Du kannst mir nichts mehr vorschreiben, Dad.", schimpfte sie.

"Bis das Baby auf der Welt ist, bekommst du keinen Alkohol."

"Welches Baby?", fragte nun Sirius, der sich hinter seine Frau gestellt hatte.

"Das Baby. Man sollte meinen, das wenigstens du davon weißt."

Lucius zeigte auf Loreley.

"Deine Tochter ist zweiundzwanzig und kein..." Sirius stockte und sah auf sie hinunter. Loreley drehte ihren Kopf nach oben.

"Ich bin schwanger?", fragte sie ungläubig.

"Warum weiß er davon, aber wir nicht?", entgegnete Sirius.

"Der Heiler hat sich in der Adresse geirrt.", sagte nun Bella und reichte Loreley ein Glas Milch. Sirius schien etwas einzufallen. "Aber du wirst doch jetzt nicht schon wieder diese schrecklichen Pralinen essen, oder?"

"Nein, im Moment habe ich Appetit auf Chili."

"Was?"
 

Samstag, 21. Dezember
 

Im hohen Raum im Keller brannten die Kerzen an allen Wänden und das Feuer im Kamin war diesmal tiefrot.

Hermione hatte das Gefühl, sie müsste ersticken, als sie in den Raum kam, so heiß erschien es ihr.

Auch Padma fächelte sich Luft zu.

"Willst du uns umbringen?", fragte Zacharias und sah vorwurfsvoll zu Millicent, die mit ausgestreckten Händen vor dem Kamin stand.

Sie reagierte gar nicht auf die Proteste und Einwürfe.

"Sind alle da?", fragte sie.

Adrian sah in die Runde und nickte, doch das konnte Mill nicht sehen, dennoch wandte sich um.

"Am 30. Dezember gehen wir nach Azkaban.", sagte sie und setzte sich.

"Was?"

Stille breitete sich im Raum aus und da war die Hitze auch nicht mehr unerträglich, sondern geradezu angenehm.

Allein der Gedanke an die Dementoren ließ die Umgebung um einige Grad kälter erscheinen.

"Wer soll das sein? Wer geht dort freiwillig hin?", durchbrach nun Parvati die Stille.

Millicent sah auf. Sie wirkte nachdenklich und irgendwie hilflos.

"Cathleen und ich.", sagte nun Mireille leise.

"Cathleen?", riefen nun Marcus und Laureen gleichzeitig und sahen anklagend zu Harry. "Wie kannst du das zulassen?"

"Potter kann schlecht nach Azkaban gehen.", sagte Draco nun mit beißenden Spott. "Er wird ja jedes Mal ohnmächtig."

Hermione schüttelte verärgert den Kopf und Draco warf ihr einen grimmigen Seitenblick zu, sagte aber nichts weiter.

"Mireille und ich sind die einzigen Animagi unter uns. Als Katzen können wir an ihnen vorbei, ohne dass sie uns bemerken."

Wieder war bedrückende Stille, selbst der Einbruch im dunklen Rat erschien ihnen wie ein Kinderspiel dagegen. Immerhin hatten sie da genau gewusst, wo sie suchen mussten. Auch wenn es ihnen ein Rätsel war, wie Theodor das so genau beschreiben konnte.

Selbst Draco war verwundert gewesen, denn noch nicht einmal er hatte das Gebäude je betreten.

Sie konnten ja nicht wissen, dass Todd MacNair ihm die nötigen Informationen verschafft hatte.

"Dafür ist also die Uhr.", sagte Terence.

Millicent nickte und holte den flachen Gegenstand hervor.

"Es dauert ewig die Pilze abzuschneiden. Damit kann die Zeit verkürzt werden."

Sie schob es Cathleen hinüber.

"Am besten, ihr probiert es vorher aus. Aber es kann nur einer verwenden."

"Was ist das?"

"Es funktioniert wie ein Zeitumkehrer, nur das es die Zeit nicht zurückdreht wird, sondern das er sie verlangsamt für diejenigen, die diese Uhr tragen. Deshalb kann auch nur eine sie verwenden, nämlich die Person, die die Pilze holt.", erklärte Gregory.

"Hört sich illegal an.", warf Dean ein und erntete spöttische Blicke.

"Das war nur eine Feststellung, keine Anklage.", verteidigte er sich.

Nun mussten die anderen doch grinsen.

"Ach ja, zu Silvester ist die große Party. Um acht hier.", sagte Millicent.

Sie standen auf und gingen. Draco blieb zurück.

"Wäre es möglich, wenn July mit feiert?", fragte er.

Theodor sah ihn verwundert an. "Meine July?"

"Ich habe ihr versprechen müssen, dass sie das Haus sehen kann. Da dachte ich Silvester ist am günstigsten, immerhin kann sie dann nicht ohne weiteres rumschnüffeln."

"Du hast es ihr erzählt.", stellte Parvati trocken fest.

Draco senkte die Augen und sah dann wieder fragend zu Mill.

"Was macht es schon? Sie hat genauso Grund uns zu helfen, wie auch die anderen."

Diese zuckte mit den Schultern. "Stimmt schon, aber ich werde nicht die Verantwortung für sie übernehmen.", sagte sie.

Mireille saß am Tisch und betrachtet sich die winzige Uhr.

"Hast du dich eigentlich registrieren lassen?", fragte sie Mill und riss die Jüngere damit aus den Gedanken.

"Noch nicht.", sagte sie gleichmütig. Dann stand auch sie auf und verließ den Raum.

Millicent und Gregory waren die einzigen die zurückbleiben.

Sie fröstelte und stellte sich wieder an das Feuer. Er blieb neben ihr stehen.

"Du machst dir Sorgen.", stellte er fest. "Wegen Theodors Schwester?"

Sie schüttelte den Kopf. "Ich glaube, dass sowieso mehr von der Sache wissen, als wir auch nur erahnen. Da sind die MacNairs, Herms Cousine, Dolohov, was macht da July schon, sie ist wahrscheinlich noch die Harmloseste. Ein neugieriges Kind." Sie schlang ihre Arme um ihren Körper und lehnte sich gegen ihn.

"Ich wünschte nur es wäre vorbei."
 

Montag, 23. Dezember
 

Faith saß nachdenklich in ihrem Sessel. Bald ist Weihnachten und sie stellte sich innerlich darauf ein, das Fest allein zu verbringen. Sie hatte gehofft, Hermione noch einmal wieder zu treffen, doch sie wusste nicht, wo sie sie hätte suchen könne.

Keine vernünftige Adresse, keine Telefonnummer.

Sie sah auf den Balkon, wo ein Miniweihnachtsbaum stand.

Dann sah sie wieder auf die Zeitung.

Vielleicht sollte sie doch wieder aus London verschwinden. Was hielt sie hier schon?

Unwillkürlich kam ihr das Gesicht von Michael MacNair in den Sinn, doch sie schob es energisch beiseite, als es klopfte.

Hermione stand vor der Tür und blickte abwartend zum Spion hinauf.

Faith schloss auf.

"Ich habe gerade an dich gedacht.", sagte sie.

Dann hielt sie inne. Hinter Hermione standen eine blonde Frau, vielleicht ein, zwei Jahre älter als sie und ein sehr viel älterer Mann mit roten Haaren.

"Das sind Dr. Loreley Black und Arthur Weasley. Freunde von mir.", stellte Herm die beiden vor und schloss die Tür.

"Faith ich habe einen Anschlag auf dich vor.", begann sie. Die andere sah sie erschrocken an.

"Keine Sorge, du wirst dich freuen, hoffe ich jedenfalls. Was machst du zu Weihnachten?"

Faith sah zum Mikabaum und dann wieder zu ihrer Cousine. "Nichts, bis jetzt.", zuckte sie mit den Schultern.

"Fantastisch. Wenn du willst kannst du mit zu den Blacks kommen. Da feiere ich nämlich. Was hältst du davon?" Faith sah sie unsicher an und dann blickte zu Loreley, die sie aufmunternd anlächelte.

"Gern, aber warum musste dann Mr Weasley mitkommen?"

"Er ist eine Vertretung vom Ministerium. Es muss schließlich alles seine Ordnung haben, wenn eine Muggel mit einem Zauber belegt wird, damit sie das Haus von Magiern betreten kann.", erklärte Herm.

Faith zuckte zurück. "Noch ein Fluch?" Nur zu genau erinnerte sie sich an die, die die MacNairs auf sie abgegeben hatten.

"Kein Fluch in dem Sinne, du wirst keine Schmerzen oder sonst irgendwelche unangenehmen Gefühle haben.", beschwichtigte nun Loreley.

"Und dann kannst du mich theoretisch auch bei mir zu Hause besuchen.", warf Hermione ein.

Arthur räusperte sich. "Eigentlich muss es nach Weihnachten wieder aufgehoben werden.", gab er zu bedenken.

"Ach.", winkte Hermione ab. "Wenn sie sie nicht finden, dann kann auch nichts aufgehoben werden und um ehrlich zu sein, wäre mir wohler, wenn Faith mich erreichen kann."

"Wir werden sehen.", sagte Arthur.

"Was sagst du?" Die drei sahen Faith gespannt an.

"Okay.", sagte sie unsicher und schloss die Augen.

"Okay.", strahlte Herm
 

***
 

In der Redaktion:
 

Harry: Malfoy.
 

Draco: Potter.
 

Saturn: Saturn, hallo. Wie schön, nachdem wir uns alle vorgestellt haben, können wir ja anfangen.
 

Draco: *zu Saturn* Dann haben wir DIR alles zu verdanken?
 

Harry: Serpensortia. *Schlange erschein*
 

Saturn: Nein, wie goldig, sieh doch mal die Knopfaugen.
 

Schlange: *vor Verlegenheit erröte*
 

Harry: Zsisch
 

Schlange: Zsisch *zurück*
 

Saturn: Was tut er da?
 

Draco: Ja genau, Potter, was tust du da?
 

Harry: Das Vieh auf dieses Wesen da hetzen. *auf Saturn deut*
 

Draco: Gute Idee.
 

Schlange: *Zähne ausfahre*
 

Saturn: Wie glänzend doch die Beißerchen sind. Colgate?
 

Schlange: *Zähne in den Arm schlagen wolle*
 

Knacksi: Und so spitz. Das muss blend-ein-dent sein.
 

Saturn: *begeistert ist* Ja, nicht wahr.
 

Gleda: *Schlange am Hals packe und zurückzieh* Die will dich vergiften.
 

Saturn: Meinst du?
 

Knacksi. Ich will auch eine Schlange.
 

Draco: Die haben doch alle einen Vollschaden.
 

Saturn: Hast du mich gerade beleidigt?
 

Gleda: Ja, hat er. *nick nick*
 

Saturn: Severus! Das Tippex. Ha, das wollen wir doch mal sehen. Ich bin hier die Autorin und ihr seid mein Werkzeug! *Harry und Draco überweiße*
 

Knacksi: Und die Schlange?
 

Saturn: Kannst du haben. Ich muss mich jetzt rächen. Soviel Frechheit gehört bestraft. Die beiden sind jetzt fällig. Was kommt jetzt.... Harharhar.
 

Blue: Siehst du und mit diesem Blick und diesem Lachen macht sie mir Angst.
 

FireTiger: *nicknick*
 

Severus: *schwitz, denn er muss das alles tippen*
 

Saturn: Also, *diktier* Wo waren wir stehen geblieben? Ah ja Weihnachten... Ich liebe Weihnachten. ... Mittwoch, 25. Dezember. Blaise...
 

Blue: *schmoll* Wo ist denn der Mistelzweig?
 

Saturn: Abgeschafft. Diese Knutscherei ist doch nur nervig.
 

Gleda: Das sagst du doch nur, weil dich keiner will.
 

Saturn: *wirft ihren Dolch*
 

Gleda: *zitter* Hab nix gesagt. *flüster, schwitz*
 

Saturn: Das habe ich mir auch so gedacht.
 

Knacksi: Bitte, Mistelzweig.
 

FireTiger: Ja. Bitte, Mistelzweig.
 

Chanti: Mistelzweig!
 

Gloomy: Mis-tel-zweig. Außerdem durften wir uns doch was wünschen.
 

Saturn: *seufz* Na schön. Dann eben Mistelzweig. *murmel* als wenn das helfen würde.
 

Gleda: Bei dir vielleicht...
 

Saturn: *Augenbraue hebe* Ja?
 

Gleda: Nix. *grins*
 

Saturn: Gut.
 

FireTiger: *räusper*
 

Saturn: Wo war ich denn?
 

FireTiger: *räusper again*
 

Blue: Duuu Satuuurn. *Ärmel zupf* FireTiger will was von dir.
 

Saturn: *Brille zurechtrücke, blinzel* Ja?
 

FireTiger: Also *Mit Fuß auf den Teppich klopf* Wie oft habe ich es dir jetzt schon gesagt?
 

Saturn: Ähmm... was meinst du?
 

FireTiger: Das hier? *hält Zettel hoch*
 

Saturn: Das kann doch kein Schwein entziffern. Was soll das heißen? *Buchstaben lesen will*
 

FireTiger: Eben. Deshalb... LEG DIR EINEN BETA-LESER ZU!!!
 

Saturn: *zitter* Okay. *flüster*
 

FireTiger: Wollte ich nur gesagt haben.
 

Saturn: *diktier* Mittwoch, 25. Dezember. Blaise schlug die Augen auf...

Das nächtliche Gefängnis

Kapitel neunzehn
 

Mittwoch, 25. Dezember
 

Blaise schlug die Augen auf.

Es gibt Geschenke, dachte sie und tadelte sich dann selber wegen ihres kindischen Verhaltens.

Dennoch sprang sie auf und rannte hinunter.

Unter dem Weihnachtsbaum lagen verschiedene Pakete und davon stand Mireille, die das Ganze stumm betrachtete.

"Guten Morgen.", rief Blaise gut gelaunt noch auf der Treppe.

Mireille drehte sich um und lachte.

Blaise sprang die letzten Stufen hinunter.

Sie zog das erstbeste Paket zu sich und las das Namensschild.

Es war für sie. Wusste sie es doch.

Sie riss das Papier auseinander und öffnete den Karton.

Ein dünnes Nachthemd kam zum Vorschein, das sie interessiert musterte und so fuhr sie mit den anderen Schachteln fort, bis keins mehr von ihr da lag.

Mireille sah ihr interessiert zu, öffnet aber keines der Geschenke.

"Warum schaust du nicht nach, was du bekommen hast?", fragte Blaise schließlich und angelte nach einem Schokofrosch.

"Nicht zu glauben, das du zwanzig bist.", kam es da von der Treppe.

Antonin stand da mit zerwühlter Frisur und verschlafenen Augen.

Sie drehte sich um und sprang auf die Beine.

Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und sie drückte ihm einen laut schmatzenden Kuss auf die Lippen.

"Was sagst du zu deinen Geschenken?", fragte Antonin nun seine Schwester, nach dem er sich von seiner Frau losgemacht hat und ins Zimmer kam.

"Oh, ich habe sie noch nicht aufgemacht.", gestand sie, strahlte aber mit den Lichtern des Baums um die Wette.

Blaise kniete sich wieder hin und zog die Pakete hervor.

"Sieh nur, von Mill und Gregory.", zeigte sie ihr. "Und Ginny und Ron auch. Aber erst musst du das aufmachen."

Sie drückte ihr ein mittelgroßes Paket in die Hände und sah sie erwartungsvoll an.

Mireille las die Karte und begann dann vorsichtig die Schleife aufzuknüpfen.

Blaise wippte ungeduldig mit dem Fuß.

Schließlich schob ihre Schwägerin das Papier zur Seite und starrte auf einen Buchdeckel.

Sie schlug die Erste Seite auf und hielt inne.

Ihre Finger fuhren die Schrift nach, die Blaise gerade zwei Tage vorher mit größter Sorgfalt geschrieben hatte.

"Familienalbum von Mireille Dolohov", stand dort und der jungen Hexe traten die Tränen in die Augen.

Eine kullerte die Wange herab und Blaise sah sie erschrocken an.

"Du magst es nicht?", fragte sie und rückte näher.

Doch die andere schüttelte den Kopf und lachte unter den Tränen.

"Nein, das ist das schönste von allen."
 

***
 

Sirius sah sich zufrieden um. Lena hockte unter dem Baum und zerrupfte gerade die Geschenkpackung, um an den Inhalt heran zu kommen.

"Was sagst du dazu?", fragte er und strich seiner Tochter über die dichten Haare.

Die Kleine strahlte und begutachtete sich ihr Geschenk, als es klopfte.

"Wer ist das so früh?", wunderte sich Loreley und öffnete.

"Mom, Dad.", kam es aus dem Flur und Sirius verzog genervt sein Gesicht.

Er hatte gehofft, ein bisschen länger seine Ruhe zu haben. Schon war das Kaminzimmer voll. Es waren nicht nur Narzissa und Lucius gekommen, auch die Lestrange waren vollständig.

Draco sah als Letzter vorsichtig um die Ecke, denn irgendwo in diesem Haus würde Harry herumlaufen und den wollte er jetzt noch nicht ertragen müssen.

Es war Faith, der er zuerst begegnete.

Sie kam zusammen mit Hermione aus der Küche.

"Was macht die Muggel hier?", fragte er entgeistert.

"Was machst du denn hier?", kam es da hinter ihm.

Draco verdrehte die Augen. Natürlich war das Harry, der ihn finster musterte. "Und ich habe gedacht, wenigstens über Weihnachten dich nicht ertragen zu müssen.", murmelte er und Hermione sah ihn böse an.

"Draco gehört zur Familie. Also sei friedlich.", wies sie ihn zurecht und Draco grinste spöttisch.

Harry verdrehte die Augen und schob sich ins Kaminzimmer, wo er an gewurzelt stehen bliebe.

Irgendwie hatte er gar nicht mitbekommen, dass so viele, in seinen Augen unerwünschte Personen, angekommen waren.

Istave hob kurz den Kopf. "Mr Potter. Sie sind auch hier.", stellte er sachlich fest.

"Gott segne dieses Haus und alle die in ihm wohnen.", murmelte er.

"Amen.", grinste Faith "Darf ich kurz vorbei?"

Harry trat einen Schritt in den Raum und Faith kam mit einem Tablett beladen ins Zimmer.

"Hast du ein Glück, Harry.", lachte Herm hinter ihm.

"Glück?"

"Du standest unter dem Mistelzweig." Harry verdrehte den Kopf. "Wer hat das denn da

aufgehangen?"

"Faith hat es mitgebracht.", erwiderte Sirius.

"Kindische Idee.", grummelte er.

"Wieso bist du so schlecht gelaunt?"

"Bin ich gar nicht."

"Streitsüchtig, beschreibt es wohl eher."

Harry sagte gar nichts dazu, sondern zog es vor zu verschwinden. Er konnte sowieso weder mit den Malfoys noch mit den Lestrange etwas anfangen.

"Was hat er denn?", fragte Faith verdutzt.

"Vielleicht vermisst er Cathleen.", sagte Loreley. "Ist doch auch dumm, dass sie nicht da ist."

"Ich dachte sie kommt heute noch vorbei."

"Ja, zum Mittag."
 

***
 

Ron klopfte zaghaft an die Tür. Innerlich verging er fast vor Nervosität. Aber er hatte Mireille versprochen, sie zu besuchen und wenn sie bei den Dolohovs war, warum nicht, schließlich war sie ja auch eine, dann würde er sie eben hier besuchen müssen.

Die Tür schwang auf und die junge Hexe fiel ihm um den Hals.

"Du bist tatsächlich gekommen. Blaise hat nicht daran geglaubt."

"Ach hat sie nicht?", sagte er und bemühte sich um ein Lächeln.

Antonin baute sich im Flur auf und taxierte Ron. Er verfolgte jede Bewegung von ihm, sagte aber kein Wort.

"Guten Tag, Mr Dolohov. Ein schönes Weihnachtsfest.", sagte Ron wie seine Mutter ihm mit den Worten, wenn du länger als heute Abend leben willst, dann sei nett zu ihm, eingeschärft hatte.

"Guten Tag, Mr Weasley.", kam es leise zurück.

Blaise schüttelte den Kopf und ging zu Ron.

"Mach dir keine Sorgen. Es ist ganz neu für ihn, der große Bruder zu sein."

Ron kam lebend aus dem Haus wieder heraus.
 

***
 

Harry musterte misstrauisch die Lestrange. Istave schien in ein Gespräch mit Faith vertieft zu sein, das ihn nur noch misstrauisch machen ließ.

Irgendwas stimmte doch hier nicht. Warum unterhielt sich ein Death Eater und dazu noch einer von der schlimmsten Sorte mit einer Muggel?

Hermione kam von hinten an ihm vorbei. Ohne hinzu sehen, hielt er sie am Arm fest.

Irritiert sah sie auf.

"Siehst du das?", raunte er.

Herm sah zu ihrer Cousine.

"Schon, und?"

"Kommt dir das nicht komisch vor?" Harry wandte sich jetzt zu ihr um und sie sah zu ihm auf.

"Ich versteh nicht."

Harry wollte antworten, doch Narzissa und Bellatrix maßen ihn mit kühlem Blick.

"Komm mit.", sagte er leise und ohne ein weiteres Wort zog er Hermione mit sich in die Küche.

"Da draußen steht deine Cousine, eine Muggel und unterhält sich mit einem Death Eater. Und du findest es nicht komisch? Sie sollte tot auf dem Boden liegen."

"Du willst das Faith stirbt?"

"Nein, ich sage nur, dass es wider jeder Logik ist. Das ist Istave Lestrange."

"Ich weiß."

Harry wurde ungeduldig und fasste sie bei den Schultern und schob sie gegen die Wand.

"Lestrange. Der Mann ist aus Azkaban ausgebrochen und hat sämtliche Akten vernichtet. Was glaubst du, warum Dolohov ungestraft im St. Mungo herumläuft? Und die anderen im Ministerium und wer weiß wo noch?"

"Harry, jetzt übertreibst du aber." Hermione wollte sich losmachen, doch Harry hielt sie unbarmherzig fest.

"Ich übertreibe nicht. Sie sind gefährlich, aber offensichtlich scheint das niemand mehr zu sehen. Selbst Sirius nicht."

"Er ist mit ihnen verwandt."

"Bin ich hier im Irrenhaus?" Harry ließ sie nun doch los und schüttelte den Kopf.

"Es dauert nicht mehr lange und Cathleen hat die Akten von damals wieder hergestellt. Sie haben das Ministerium unter Kontrolle und wir können gar nichts gegen sie unternehmen. Und glaub mir, ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll."

"Deshalb arbeitet sie also ständig so lange?"

"Ja." Harry nickte.

"Warum hilfst du uns dann, wenn du so gegen die Lestrange bist? Du hilfst Ihnen damit auch." Hermione hatte sich vorgebeugt und fast lautlos geflüstert, doch Harry verstand sie sehr gut.

"Wegen Lena. Ich will nicht, dass die Kleine ihre Großeltern im Gefängnis besuchen muss. Außerdem hat Millicent irgendwas von einer neuen Prophezeiung gesagt, die erfüllt werden muss. Demnach ersteht Voldemort wieder auf, egal was wir tun. Dann ist es doch besser, wenn wir Ort und Zeitpunkt bestimmen.", gab er genauso leise zurück.

"Eine Prophezeiung? Eine Neue?"

Hermione lehnte sich gegen die Wand. Sie war bleich geworden.

Leise stöhnte sie auf und massierte sich mit den Fingern die Schläfe und schloss die Augen. "Ich weiß welche.", sagte sie leise. "Im Ministerium haben wir uns verlaufen und dort lag eine mit meinem und Voldemorts Namen."

Harry sah sie schockiert an. "Sag das noch mal."

"Du hast mich doch verstanden." Sie senkte den Kopf.

"Hermione." Eindringlich sah er sie an, doch sie schüttelte nur den Kopf.

"Hermione.", sagte er erneut und legte die Hände um ihr Gesicht und drehte es zu sich.

"Bist du sicher?"

"Ja."

In dem Moment schwang die Tür auf und erschrocken sahen die beiden auf. Er ließ Herm hastig los.

"Entschuldigt.", sagte Faith schnell und ihre Augen wanderten zwischen Hermione und Harry hin und her, dann drehte sie sich auf den Absatz um und war wieder verschwunden.

"Was hat sie nur?", fragte Herm leise.

Harry sah sie unwissend an, dann ging auch sie wieder zu den anderen.
 

***
 

Dampfend standen die Schüsseln auf dem Tisch. Die Familie Nott hatte sich vollständig darum versammelt.

Francis musterte eingehend das Stück Fleisch vor sich auf dem Teller und begann es fachgerecht aufzuschneiden.

"Also.", begann er und spülte das Essen mit Wein hinunter. "Wie viele Gäste sollen denn zur Hochzeit kommen. Wisst ihr das inzwischen?"

Theodors Augen verengten sich zu Schlitzen und er sah zu July, die mitten in der Bewegung inne gehalten hatte.

"Das habe ich vergessen.", sagte sie und sah schuldbewusst zu ihren Eltern. "Das war ein Scherz von mir. Ich wollte nur wissen, wie du darauf reagierst, wenn einer von uns heiratet."

Francis stellte das Glas ab. "Es war ein Scherz? Theodor heiratet nicht?"

"Nein."

"Du wolltest nur wissen wie ich darauf reagi..." Er hielt, inne und starrte sein Tochter an. "Wer ist es?"

"Wer ist was?"

"Wenn Theodor nicht heiratet und du meine Reaktion wissen wolltest, heißt es wohl, dass du heiraten willst."

July verschluckte sich an ihrem Wasser. "Was? Ich? Nein, nie im Leben. Ich bin sechzehn, Dad. Was hältst du von mir?"

"Im Moment...."

"Wie wäre es mit Nachtisch?", fragte da Lilien.

"Einen doppelten.", orderte Francis.
 

***
 

Es klingelte an der Haustür von der Familie Black. Sirius sah auf die Uhr.

"Das wird Cathleen sein.", sagte er und Harry sprang die Treppen hinunter.

"Ich mach auf.", rief er unnötigerweise und schon riss er an dem Türknauf.

"Wer sind Sie denn?", fragte er verwundert und blickte in das Gesicht eines jungen Zauberers.

"Bin ich hier richtig bei der Familie Black?", fragte dieser.

"Ja, sind sie.", sagte da Cathleen und ging an ihm vorbei ins Haus.

Sie küsste Harry flüchtig und ließ sich von ihm aus dem Umhang helfen.

"Ich würde gerne zu...", weiter kam er nicht, den Sirius, der im Türrahmen erschienen war fragte verwundert. "MacNair?"

Harry drehte sich zu seinem Paten um. "MacNair?", echote er verwundert.

Draco im Kaminzimmer hob den Kopf. Hatte er da gerade richtig gehört?

Loreley war inzwischen auch hinausgegangen und bat den Besucher herein.

Dieser blieb unsicher lächelnd im Türrahmen stehen.

Draco runzelte die Stirn. Er konnte die MacNairs nicht leiden.

"MacNair.", sagte nun Istave.

"MacNair?", wunderte sich nun auch Rodolphus und Lucius schüttelte irritiert den Kopf.

"MacNair.", murmelte er.

"Michael.", rief da Faith neben ihm und er drehte sich zu ihr um.

"Ich dachte, die wären alle im Ausland.", wunderte sich Bella. "Ist nicht nur sein Bruder in England?"

Hermione beugte sich misstrauisch vor. Sie hatte von den MacNairs nicht viel Gutes gehört, und dass ihre Cousine diesen hier verklärt anlächelte, gefiel ihr nicht besonders.

"Was will er hier?", fragte sie Draco.

"Das ist die Frage.", sagte er düster.

Lena hatte sich zu dem neuen Besucher umgedreht und sah ihn nun fasziniert an.

"Sieh mal Mama, sie stehen unter dem grünen Zeug.", rief sie und ihre Finger streckten sich.

Michael und Faith sahen nach oben. "Ein Mistelzweig.", stellte er sachlich fest.

Faith grinste. "Genau." Und zog ihn zu sich und küsste ihn.

Sie hatte doch gewusst, das Ding würde ihr Glück bringen.

Die anderen rissen erstaunt die Augen auf.

"Da hast du die Antwort.", sagte Draco und lehnte sich zurück. Das ist doch interessant.

Istave wiegte den Kopf. "Sie ist eine Muggel", begann er. "Eine interessante Person, zugegeben, aber eine Muggel. Walden wird ausflippen."

Bellatrix lächelte. "Dann lass mich es ihm erzählen."

Michael löste sich und sah sie irritiert an. "Ich wollte.", begann er und drehte sich in den Raum. "Ich soll Ihnen was geben, Mr Lestrange."

Er kramte in der Innenseite seines Umhangs.

Istave war nun aufgestanden.

"Ich habe es doch.", murmelte Michael und suchte auf der anderen Seite. Doch offensichtlich fand er es nicht.

Verwirrt blickte er auf und drehte sich um sich selber, als es ihm einzufallen schien.

Er sah in seinen Ärmel und zog ein Pergament hervor.

"Von meinem Vater. Also, dann noch ein schönes Weihnachtsfest."

Er lächelte freundlich in die Rund und drehte sich wieder um, um zu gehen.

Faith trat rasch aus dem Türbogen weg.

Es schien, als wollte Michael noch etwas sagen, doch er schüttelte nur leicht den Kopf und ging dann zur Tür.

Faith begleitete ihn.

Hermione folgte den beiden solange sie konnte mit dem Blick. Sie runzelte die Stirn.

Das gefiel ihr nicht. Sie warf einen Blick zu Draco, der nicht minder nachdenklich aussah.
 

***
 

Lena saß auf der Couch. Neben ihr döste Draco. Hermione war nicht sicher, ob er nicht sogar eingeschlafen war, doch da Lena anfing, die Haare ihres Onkels zu flechten und er sich nicht dagegen zur Wehr setzte, musste er wohl schlafen.

"Draco wird sauer sein.", prophezeite sie der Vierjährigen. Doch diese zuckte nur mit den Schultern. "Deine Freundin ist keine Hexe.", stellte sie nun fest.

Hermione sah sie verwundert an. "Freundin?"

"Faith"

"Ach so, nein." Herm setzte sie und sah Lena bei ihrer Arbeit zu. Erstaunlich, wie geschickt sie dabei war.

"Aber sie war eine."

Hermion schüttelt den Kopf. "Nein, ganz sicher nicht, Kleines."

"Doch." Lena nickte bestimmend. "Heute Nacht war sie eine. Ich habe es genau gesehen."

"Wann heute Nacht?"

"Ich bin aufgestanden und habe mir etwas zu trinken geholt und da bin ich in ihr Zimmer, weil sie doch geweint hat. Und da war sie eine Hexe. Sie hat geschlafen und geweint, aber sie war eine Hexe." Lena band mit einem Ruck einen Knoten und Draco schrak auf.

"Was ist los?" Er tastete mit einer Hand zu seinen Kopf.

"Was hast du getan?"

"Ich habe dir Zöpfe geflochten.", strahlte Lena und schlang ihre Arme um ihn, dann hüpfte sie von der Couch und rannte hinaus, geradewegs auf Harry zu, der in das Zimmer kam.

"Onkel Draco sieht schön aus.", strahlte sie und Harry sah auf und fing an zu lachen.

Nur nicht sehr lange, denn ein gezielter Fluch traf ihn frontal und er stürzte nach hinten.

Nun grinste Draco, während er sich die Schleifen wieder aus den Haaren zog.
 

Donnerstag, 26. Dezember
 

Draco wollte so schnell wie möglich wieder aus Malfoy Manor weg. Er war schon viel zu lange hier, als seine Mutter auf ihn zukam und ihn bat, ihr in ihre Zimmer zu folgen.

"Sicher Mutter."

Er sah auf die Uhr. Er hatte sowieso keine Zeit.

Narzissa schloss hinter ihm die Tür und kam um ihn herum.

"Draco, was ist zwischen dir und dieser Granger?"

Er runzelte verwundert die Stirn.

"Was meinst du?"

"Es ist auffällig, dass du dich plötzlich so gut mit ihr verstehst und dein Vater hat gesagt, dass du sie sogar vor dem Tod gerettet hast."

Dracos Miene versteinerte.

"Also?", lauerte sie.

"Darauf werde ich dir nicht antworten, Mutter.", sagte er kalt und gab Narzissa einen Stich ins Herz. Er erinnerte sie so sehr an Lucius.

"Hör zu. Es ist doch nicht so, dass ich gegen dich bin. Ich möchte nur nicht, das du in Schwierigkeiten gerätst. Als damals Emely starb, warst du auch so unbesonnen."

Draco sah sie zunehmend finsterer an.

"Du hast keine Ahnung, was damals war. Dich hat es damals nicht interessiert. Meine Schwester und Sirius haben mir damals geholfen. Du nicht und Vater schon gar nicht.", zischte er. "Also schreibe mir nicht vor, was ich zu tun habe."

Narzissa nickte leicht. "Du hast sicher Recht auf mich wütend zu sein.", sagte sie leise.

"Wütend? Ich bin nicht wütend, nur unglaublich enttäuscht, aber für deinen Seelenfrieden. Hermione und ich sind Nachbarn, das ist alles und als Nachbarn hilft man sich, das soll vorkommen."

"Es ist doch nur die Art, wie du sie angesehen hast.", begann Narzissa erneut.

"Stell dir vor, das ist normal, wenn man sich nicht verachtet, aber davon verstehst du wahrscheinlich auch nichts." Draco drehte sich um und ließ seine Mutter stehen.

Narzissa war zutiefst erschüttert.

"Was habe ich nur getan?", flüsterte sie leise.
 

***
 

Draco lief wütend die Strasse entlang. Er war zu Fuß von Malfoy Manor nach London gegangen. Gut zwei Stunden war er unterwegs, doch das tat ihm gut.

Als er in seinen Wohnung kam, hatte er sich halbwegs wieder beruhigt.

Er ließ sich in einen Sessel fallen und sah nachdenklich hinaus.

Hatte seine Mutter Recht?

Nein, unmöglich. Er verstand sich ganz gut mit Hermione, aber das war es dann auch schon.

Unmöglich, das was sie da vermutete.

Er trommelte nachdenklich auf der Lehne.

Oder?

War es möglich, dass er sich in Hermione Granger verliebt hatte?

Er schüttelte leicht den Kopf.

Er dachte sich, das dem nicht so war, aber sicher konnte er sich nicht sein.

Wie sollte er das rausfinden?

Er stand auf und sah aus dem Fenster.

Theodor und Parvati kamen gerade über den Rasen, blieben kurz stehen und Draco grinste.

Das wäre eine Möglichkeit, dachte er.

Fragt sich nur, was Hermione dazu sagt.
 

blutroter mohn
 

Sternenklar und kalt spannt sich der Himmel. Tausend Geheimnisse mag er dort sehen. Das Herz krampft sich zusammen. Zu düster ist der Ort, der unser Ziel sein soll.

Sie lauern im Dunkeln, um die Seelen zu rauben und die Opfer zurückzulassen wie ausgebrannt.

Leere Hüllen, ohne Verstand und ohne Gefühle.

Lass sie nicht zu nahe kommen, die Wächter des Gefängnisses, sonst bist du rettungslos verloren.

Heute Nacht in Azkaban.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Montag, 30. Dezember
 

Hermione sah zu ihrer Cousine.

"Und du willst wirklich allein dort oben hin?", fragte sie.

Faith nickte. Harry saß stumm in einem anderen Sessel und blickte zwischen den Cousinen hin und her.

"Ja, unbedingt. Da habe ich meine Ruhe."

Herm nickte. "Ja, ruhig ist es dort."

Es trat Stille ein. Faith sah zu ihr hinüber. "Du hast doch noch was.", stellte sie fest. "Raus damit."

"Michael MacNair und du versteht euch recht gut."

"Ah, ich verstehe. Das ist es. Es ist wegen Weihnachten, oder? Es ist Tradition."

"War es nur das? Tradition?"

"Ja. Ich bin nicht dumm, Hermione. Das solltest du wissen."

"Er ist ein Death Eater. Er bringt Leute wie dich und mich um."

"Na ja. Ich glaube nicht, dass er dich töten will, sonst hätte er es längst getan. Außerdem, wenn mich nicht alles täuscht, gehört doch Draco auch dazu. Wie auch seine ganze Familie.", warf Faith ein.

"Das ist etwas anderes."

"Inwiefern?" Faith sah sie nun schmunzelnd an. "Ist es, weil du schon so lange in dieser Welt lebst und ich nicht? Du und dieser Malfoy, wart ihr eigentlich schon lange Freunde?"

Hermione sah sie irritiert an. Harry fuhr hoch auf und riss die Augen auf.

FREUNDE?!

Ihm war schlecht, er entschuldigte sich und ging ins Bad.

Die beiden sahen ihm nach, als Herm den Faden wieder aufnahm.

"Freunde? Wie kommst du darauf?"

"Ihr versteht euch gut. Ich dachte immer Harry und Ron wären deine besten Freunde. Harry schien mir manchmal eifersüchtig auf Draco zu sein." Faith schaute Richtung Flur, wo Harry gerade verschwunden war.

Hermione lachte hell auf. "Na du hast ja eine Fantasie. Harry und Draco sind aus Prinzip verfeindet. Wahrscheinlich glaubt er, dass Draco irgendwas Hinterhältiges plant, womit er früher durchaus recht gehabt hat, aber jetzt... er hat sich verändert und ich wüsste zu gerne warum?"

Faith nickte und beließ es dabei. Sie war trotzdem der Meinung.

Wieder sahen sie still vor sich hin.

Harry kam zurück und sah auf die Uhr.

"Es ist spät.", sagte er und Hermione stand auf.

"Ich wünsche dir einen guten Rutsch.", sagte Faith und umarmte ihre Cousine.

"Und dir auch, Harry."

"Ebenso."

"Ich hoffe es wird nicht zu einsam dort. Wenn doch, dann komm vorbei. Das kannst du ja jetzt. Einen guten Rutsch.", sagte nun Herm.

Faith sah zum Fenster. Dort stand eine Eule, die sie von Hermione und den Blacks geschenkt bekommen hatte. Der Zauber war von Arthur nicht aufgehoben worden, wenn auch nur inoffiziell. In den Akten im Ministerium stand eine Aufhebung verzeichnet.

"Und wegen Michael...", begann Herm erneut.

"Ich finde ihn sympathisch, aber mehr ist da auch nicht. Ich weiß was auf dem Spiel steht. Oder sagen wir mal, ich kann es mir denken.", beruhigte sie Faith. "Ich will niemanden in Gefahr bringen. Und er denkt genauso."

"Woher weißt du das?"

"Wir haben uns, bevor er ging, kurz unterhalten.", zuckte sie mit den Schultern.

"Na schön.", seufzte Herm und ging dann endgültig.

Faith sah einen Moment auf die Wohnungstür. Sie war wieder allein. Dann drehte sie sich zu dem Regal und zog das Bild von Curt hervor.

"Was sagst du dazu?", fragte sie das Foto.

Sie presste den Rahmen an sich und sah zum Fenster. Die Eule blickte sie verschlafen an.

Harry und Hermione traten auf die Straße.

Sie sahen zum Himmel.

"Es riecht nach Schnee.", murmelte Herm.

"In London? Das glaube ich nicht." Harry schlug den Kragen von seinem Umhang hoch und sie zog den Schal fester.

Stumm schritten sie davon.

"Weißt du, was mir nicht aus dem Kopf geht.", durchbrach er die Stille. "Wenn deine Cousine sich schon mit diesem MacNair darüber unterhält, dass eine Beziehung ganz unmöglich ist, müssen sich doch beide schon Gedanken darüber gemacht haben."

Hermione seufzte tonlos. "Ich weiß. Das dachte ich auch.", murmelte sie.

Harry sagte das Passwort und hielt die Tür für Hermione auf.

"Was ist eigentlich zwischen dir und Malfoy?", fragte er da unvermittelt und Hermione sah ihn erstaunt an.

"Nichts.", sagte sie schließlich.
 

***
 

Mireille sah zu Cathleen hinüber.

"Es ist kalt.", sagte sie und eine Dampfwolke begleitet jedes Wort von ihren Lippen in die Nacht.

"Ich weiß. Kälter als sonst irgendwo.", nickte die Ältere und richtete ihr Augenmerk wieder auf die finstere Burg.

Auf Azkaban, dem Zauberergefängnis im Norden der Nordsee.

"Das kommt von den Dementoren. Hast du deinen Zauberstab bereit?"

"Ja und auch einen glücklichen Gedanken, aber ich denke nicht, dass wir das brauchen. Sie können uns nicht sehen, wenn wir Katzen sind."

"Dennoch. Harry ist ein guter Lehrer, was den Patronus betrifft. Halte dich an das, was er dir gesagt hat."

Cathleen trat einen Schritt nach vorne. Mireille folgte ihr.

"Stimmt es wirklich, dass er ihn schon mit dreizehn heraufbeschwören konnte?"

"Ja."

"Harry ist ein großer Zauberer, oder?"

Cathleen blieb sehen. Ihren Augen schimmerten im Dunkeln. "Vielleicht musste er auch nur zu früh zu viel schon können, um zu überleben."

"Ist es ein Fehler, den dunklen Lord wieder zu erwecken?", fragte nun Mireille und Cathleen lief es kalt über den Rücken.

Das hatte sie sich auch schon gefragt. War es nicht ein Fehler? Andererseits, würde seine Seele nie Ruhe geben. Sie mussten ihn wieder heraufbeschwören, um ihn endgültig zu vernichten.

Millicent hatte es selber gesagt. Nur sie kannte die Prophezeiung und wenn sie sagte, dass Voldemort nur vernichtet werden konnte, wenn er wieder auferstand, dann musste es doch stimmen.

Prophezeiungen mussten erfüllt werden, sonst gingen sie schief und die Folgen wären nicht mehr zu überblicken.

Sie wünschte, sie würde sie auch kennen.

Die neue Prophezeiung, doch Millicent weigerte sich, ihr etwas zu verraten.

"Nein.", sagte Cathleen entscheiden. "Das ist die einzige Möglichkeit. Und jetzt denk nicht mehr daran. Halt dich an deinen glücklichen Gedanken fest."

Mireille grinste. "So wie Peter Pan?"

"Wer ist das?"

"Ein Junge, der nie erwachsen werden will. Er wohnt mit seinen Freunden, den verlorenen Kindern im Nimmerland. Im Waisenhaus war das meine Lieblingsgeschichte. Er brauchte einen glücklichen Gedanken, um zu fliegen."

Cathleen lächelte. "Ja, so wie Peter Pan. Nur, dass wir nicht fliegen können, sondern das wir am Leben bleiben." Sie blieb stehen.

Ein Pulver rieselte zwischen ihren Fingern auf das tosende Meer, das augenblicklich erstarrte.

Sie hatten wenig Zeit über die Eisfläche zur Burg zu kommen.

"Es ist Zeit." Augenblicklich verwandelten sie sich in Tiere.

Eine schwarze und eine weiße Katze huschten auf die Mauern zu.

Es ist so kalt, dachte Mireille während sie hinter Cathleen hinterher sprang.

Leichtfüßig erklommen sie die Mauern von Azkaban.

Schon tobte das Meer wieder hinter ihnen. Nichts war mehr von dem Eis zu sehen.

Die weiße Katze blieb stehen. Ihren Augen glimmten in der Dunkelheit

Sie sah zur Seite, doch das Einzige, was sie von Mireille sah, waren zwei violette Iriden. Der Rest verschmolz mit der Nacht, da sie nur dank der Katzenaugen sehen konnte.

Hier kommt kein Mondstrahl hin, dachte Cathleen und setzte eine Pfote nach der anderen vorsichtig auf die Plattform.

Die andere folgte ihr, das spürte sie, als sie beide erstarrten.

Dicht über ihren Köpfen schwebte ein Dementor vorbei. Sie zuckten zusammen und pressten sich auf den Boden.

Cathleen sah sich nach der anderen Katze um. Sie zeigte mit dem Kopf Richtung Tor, wo der Wächter verschwunden war.

Es schien, als würde die anderen nicken, doch das konnte sie nicht sagen, denn es war zu dunkel.

In atemberaubender Geschwindigkeit hetzten sie auf das Tor stehen und sahen sich um. Die Tieraugen durchbrachen das Dunkel.

Sie schloss die Augen und spürte mit ihrem Instinkt nach den Wächtern, doch es schienen keine da zu sein.

Sie wandelte sich zurück. "Bleib was du bist.", zischte sie der jüngeren zu, dann entfaltete sie die Karte.

"Wir müssen in die Kerker hinunter. Das sind drei Etagen. Halt dich dicht an der Mauer und beeil dich. Geschenk erhalten.", tippte Cathleen die Karte an. Sie verwandelte sich wieder zurück.

Sie wussten wohin. Ihre Pfoten berührten kaum den kalten Stein.

Die Treppen hinab.

Mireille sah sich um. Es war kein Dementor zu sehen, doch das hatte nichts zu sagen.

Sie sah zum Himmel hinauf und blickte dann wieder nach vorne, wo die weiße Katze jäh stoppte und sich in einen Menschen verwandelte. Zu spät sah Mireille den Abgrund.

Sie konnte nicht mehr bremsen, als sie am Nacken gepackt und an die Brust gepresst wurde.

"Wieso ist hier ein Graben?", murmelte Cathleen. Mireille spürte deren Herz raste. Sie sah vom Arm hinunter. Das war knapp gewesen.

Sie standen genau an der Kante und Cathleen trat einen Schritt zurück.

Sie entfaltete wieder die Karte. Sie mussten einen anderen Weg finden, als sie aufstöhnte. Die schwarze Katze sprang von ihrem Arm.

Dicht vor schwebte ein Dementor.

Sie hatte ihn nicht auf der Karte gesehen, was bedeutete, dass die Karte sinnlos war.

Sie sank in die Knie. Mühsam tastete sie nach ihrem Zauberstab.

Sie fand nur den Beutel mit dem silbernen Pulver, das sie wieder zurück bringen würde, doch er rutschte aus ihrer Tasche und fiel in den Graben.

Fassungslos sah dem Beutel nach, der in einer Staubwolke in die Tiefe fiel und die Steine, die er streifte vereiste.

Das Wesen schwebte dicht über ihr und sie spürte den fauligen Schlund. Verzweifelt klammerte sie sich an einen glücklichen Gedanken, doch dieser schien ihr immer wieder zu entwischen.

Da verwandelte sich Mireille in einen Menschen. Der Dementor wandte sich von Cathleen ab.

"Expecto Patronum.", rief Mireille. Ein Schmetterlingsschwarm schoss aus ihrer Zauberstabspitze dem Dementor entgegen.

Cathleen sah zu ihr auf und verwandelte sie sich wieder in ein Tier, ebenso wie die Andere.

Dann rannten sie davon, so schnell sie konnten.

Mireille wusste den Weg nicht mehr, doch sie hoffte, dass die andere ihn kannte.

Das weiße Tier lief zielstrebig auf eine Brücke zu.

Sie setzte eine Pfote darauf, als prüfte sie, ob das morsche Holz sie tragen würde.

Dann hastete sie darüber.

An einer hohen Tür blieben sie stehen. Sie blickten hinauf.

Mireille sah sich um, dann verwandelte sie sich zurück und prüfte den Riegel.

Cathleen drehte sich zur Brücke. Hier war niemand.

Kein Dementor, dachte sie verwundert.

Mireille schob den Knauf zurück. Sie war überrascht, dass es so einfach war.

Sie konnte im Dunkel nichts sehen.

"Was ist da unten?", fragte sie leise.

Cathleen trat auf die oberste Stufe. Sie sah sich noch einmal um, dann verwandelte auch sie sich.

"Da unten ist niemand. Hier oben auch nicht. Die Wächter kommen nicht weiter als bis zur Brücke.", raunte sie und die beiden sahen zurück.

Tatsächlich sahen sie die zerrissenen Umhänge am anderen Ende schweben. Sie mussten sie gespürt haben, dennoch kamen sie nicht herüber.

"Und wir wollen wirklich darunter, wenn noch nicht mal diese Ungeheuer sich hier her wagen?", fragte Mireille zweifelnd.

Cathleen sah sie an. "Da unten ist nichts. Glaub mir, aber wir sollten als Katzen runter gehen."

Schon standen sie auf ihren Samtpfoten. Diesmal jedoch gingen sie vorsichtig die Stufen hinab.

Sie kamen um eine Ecke und Mireille kniff die Augen zusammen.

Sie hielt die Hand vor Augen und merkte da erst, dass sie kein Tier mehr war. Auch Cathleen stand verwundert neben ihr.

"Dann ist das also nicht geplant.", schlussfolgerte Mireille.

"Nein. Ich hoffe es ist wieder aufgehoben, wenn wir hier raus sind."

Mireille ging auf den Lichtschein zu. "Sind das die Pilze?", fragte sie verwundert.

"Ja, das sind sie.", nickte Cathleen.

"Dieses Leuchten erinnert mich an meinen Patronus.", murmelte sie.

Cathleen lächelte. "Das ist es. Deshalb kommen die Dementoren nicht her. Ich werde sie jetzt abschneiden."

Cathleen legte sich die kleine Uhr um.

Sie blickte kurz zu Mireille und stockte. Es schien als würde die Jüngere sich in Zeitlupe bewegen.

Mireille wieder rum blinzelte verwirrt. Cathleen bewegte sich so schnell, dass sie einzelne Handlungen gar nicht wahrnahm.

Mireille sah besorgt zur Tür hinauf, doch nach wie vor war kein Dementor dort zu sehen, dennoch hielt sie ihren Zauberstab bereit.

Die Zeit verrann.
 

***
 

Hermione und Millicent standen im Feldweg um den Kessel.

"Langsam könne wir anfangen dir ersten Zutaten zu mischen.", sagte Mill.

Hermione nickte und drehte sich zu dem Regal. Die ganze Zeit nagte etwas in ihr, doch sie konnte nicht sagen was es war. Es hing mit den Pilzen zusammen, die in Azkaban wuchsen.

"Was ist los?", fragte Harry, der gerade in den Raum kam.

"Ich weiß nicht. Irgendwas war mit diesen Pilzen. Irgendwas Wichtiges."

"Na das fällt dir ja früh ein.", runzelte er die Stirn. "Was ist es?"

"Ich habe keine Ahnung." Sie nagte an ihrer Unterlippe. Dann lief sie aus dem Raum in den Hausflur und apparierte in die siebente Etage.

Hastig schloss sie ihre Tür auf.

"Irgendwas passiert?", fragte Draco, der mal wieder Krummbein auf dem Arm hat.

"Wenn ich das wüsste, aber je länger ich darüber nachdenke um so sicher wurde ich mir, das irgendwas passieren wird. Hilf mir mal." Sie stürzte zum Regal, das bis unter die Decke mit Büchern gefüllt war.

"Was suchen wir?", fragte Draco.

"Ein Pilzbuch. Ich weiß, dass ich es irgendwo hier habe."

"Das hier vielleicht?" Er zog ein umfangreiches Buch hervor.

"Genau."

Er legte es auf den Tisch und beugte sich über das Inhaltsverzeichnis.

Herm sah ihm über seine Schulter.

"Da." Sie stach mit dem Finger auf das Pergament.

Er suchte die Seite heraus.

"Dementoren mögen sie nicht.", fragte er verwundert.

"Aber erst in großen Mengen. Sie holen nur einen. Für mehr ist gar keine Zeit, sie lassen sich nur schwer pflücken.", erklärte sie, während sie die Zeilen überflog, als Draco mit dem Finger auf eine Zeile tippte.

"Hier bist du.", kam es von der Tür.

Harry musterte die beiden.

"Sie könne keinen Katzen mehr werden, solange sie die Pilze haben.", sagte Hermione und sah ihn erschrocken an.

"Was?" Harry beugte sich nun auch über das Buch.

"Aber das heißt ja..."

"Sie kommen von dort nicht so ohne weiteres weg."

"Und das weißt du erst jetzt?", fragte Harry aufgebracht und starrte Hermione finster an.

"Immerhin fällt es ihr auf.", verteidigte Draco sie. "Noch können wir was machen."

"Ach ja und was? Wieso hast du nicht eher daran gedacht? Du weißt doch sonst immer alles."

"Halt deine Klappe, Potter. Hier wohnen noch dreiunddreißig andere Leute, die in der Schule waren.", herrschte Draco ihn an. Hermione sah sich inzwischen um.

Sie mussten was tun.

"Wir fliegen hin.", entschloss sie sich nun. "Du holst eine andere Karte und du ihre Besen.", ordnete sie an und schickte die beiden Zauberer weg.

Sie selbst telefonierte mit den Weasleyzwillingen. Die beiden erschienen ihr verrückt genug mit ihr da hin zu fliegen.
 

***
 

Immer wieder drehte Mireille sich zu Cathleen um, die unermüdlich an den Pilzen schnitt, doch die ließen sich nicht so ohne weiteres abpflücken.

Mireille sah auf die Uhr. Eine halbe Stunde war vergangen. Das bedeutete, das Cathleen schon zwei Stunden an dem Pilz säbelte. Da stand sie andere so rasch auf, das Mireille sie erschrocken ansah.

Cathleen sagte etwas, doch die andere konnte kein Wort verstehen.

Da nahm sie die Uhr ab.

"Entschuldige. Ich habe gesagt, ich habe sie."

"Du siehst fertig aus.", stellte Mireille fest.

Cathleen sah auf das flache Metallstück. "Zwei Stunden zehn Minuten. Ich habe keine Arme mehr.", stöhnte sie, sah aber zufrieden auf. "Wir können wieder gehen."

Sie kamen auf der obersten Stufe an.

"Da sind sie.", saget Mireille düster. Sie nickte zum Ende der Brücke hinüber.

"Täusche ich mich, oder sind es mehr geworden?", raunte Cathleen.

"Nein, das sind jetzt bestimmt zwanzig.", schüttelte die anderen den Kopf. "Aber als Katzen sollten wir unter ihnen hindurchschlüpfen können."

Cathleen nickte.

Die Dementoren hatten sich ihnen zugewandt.

"Was ist los?", murmelte Mireille erschrocken. "Ich kann mich nicht verwandeln."

"Ich auch nicht."

"Was jetzt?"

"Da kommen wir noch nicht mal mit unseren Patronus durch."

"Die Pilze?"

"Ich will es nicht riskieren."

"Wo dann lang?"

Cathleen faltete sie Karte auseinander.

"Wie gut kannst du schwimmen?", fragte sie.

Mireille sah sie erschrocken an. "Es ist Winter. Wir werden erfrieren."

Cathleen seufzte. "Ich weiß. Was tun wir jetzt?"

"Der Zeitenwandler?"

"Der reicht nur für einen."

"Gut. Dann nimmst du ihn und schlägst dich da durch. Du solltest schnell genug damit sein. Hier kommen die Dementoren nicht her. Lass die Pilze da und komm dann mit einem Besen vom Meer und hol mich ab.", schlug Mireille vor.

"Ich lass dich nicht hier. Dein Bruder wird mich dafür töten und ich bin sicher Ron unterstützt ihn dabei tatkräftig.", rief Cathleen entsetzt.

Ein Kälteschauer überflog sie und sie funkelte zu den Dementoren hinüber.

"Sie spüren unsere Verzweiflung.", raunte sie.

"Expecto Patronum.", rief Mireille und ein Schmetterlingsschwarm schoss auf die Wesen zu.

"Schlag was anderes vor." Cathleen drehte sich um und ging zu dem Rand der Mauer.

Etwas anderes, dachte sie verzweifelt. Warum hatten sie nicht gleich einen Besen mitgenommen?

Sie hatten sich zu sehr auf ihren Fähigkeiten als Animagi verlassen.

Mireille sah in die Tiefe. Wild schäumte das Meer auf.

"Apparieren?", fragte sie leise, wusste aber, dass das genauso wenig möglich war.

"So tief ist es nicht und wir können unsere Sachen mit einem Wärmefluch belegen.", überlegte Cathleen.

"Ich kenne nur illegale, die wirklich wirksam wären."

"Dann nimm die, was soll's.", zuckte Cath. mit den Schultern.

Mireille lachte kurz auf. "Du bist eine Aurori."

"In Ausbildung. Also?"

"Springen wir. Da haben wir wenigstens noch eine Chance.", nickte die Jüngere entschlossen und beide verhexten ihre Kleidung.

Cathleen sah sich noch einmal um. Die Dementoren kamen näher.

"Was denn jetzt? Wirken die Pilze nicht mehr?"

"Vielleicht ist es ihnen egal, mit der Aussicht auf zwei frische Seelen."

"Dafür muss Millicent aber mindestens ein Essen springen lassen.", murmelte Mireille. Unwillkürlich griff sie nach der Hand der anderen.

"Jetzt.", sagte diese und beide ließen sich fallen.

Der eiskalte Wind riss an ihren Haaren. Die Luft schnitt sich in ihre Haut. Mireille kniff die Augen zusammen und ihre Finger krallten sich um die von Cathleen.

Noch nie hatte sie sich so verloren gefühlt.

Bald würde sie auf das Wasser aufschlagen. Sie hörte wie die Wellen sich an dem groben Felsen brachen. Sie spürte die Gischt in ihrem Gesicht. Als sie die Hand verlor und die Augen aufriss, und sie einen Arm um sich spürte.

Jemand drückte sie an sich und sie erhob sich wieder in die Luft.

Sie wandte den Kopf und sah in Rons Augen.

"Was machst du denn hier?", fragte sie.

"Halt dich fest.", presste er zwischen den Zähnen hervor. Da tauchte Hermione neben ihnen auf. Ron bremste ab und sie standen still in der Luft.

"Ich habe dir deinen Besen mitgebracht." Hermione schob ihn ihr hinüber und Mireille stieg um. Da erst erinnerte sie sich an Cathleen.

Panisch drehte sie sich um und entdeckte sie zwischen den Weasleyzwillingen. Sie winkte Cathleen hinüber, die aufsah und zu ihr hinüber lächelte.

"Ihr kamt im letzten Augenblick.", sagte sie, dann drehten sie von Azkaban ab und flogen zum Ufer.

Sie kamen den Dementoren.
 

Dienstag, 31. Dezember
 

Faith seufzte und sah sich in der Hütte um. Das letzte Mal war sie mit ihren Eltern und Hermione hier gewesen. Das musste schon mindestens fünf Jahre her sein. Sie schob die Fensterläden auf und stutzte. Etwa hundert Meter von ihr stand eine andere Hütte.

Die war ihr noch nie aufgefallen.

"Muss wohl neu gebaut sein.", zuckte sie mit den Schultern.

Eine Schneeeule schoss auf sie zu.

Sie setzte sich auf das Fensterbrett und sah zu der irritierten Muggel auf.

Da erst bemerkte sie das kleine Päckchen und den Brief an ihrer Kralle.

Sie knüpfte es ab und Hedwig hopste ins Zimmer und setzte sich neben Paul, ihrer eigenen Eule, der sie misstrauisch musterte, aber nichts dagegen tat, dass Hedwig sich an seinem Futter gütlich tat.

Es klopfte. Faith wollte gerade den Brief öffnen. Sie hielt inne und ging zur Tür.

Stimmengewirr war zu hören.

Drei Männer diskutierten. Offensichtlich waren die Besucher sich noch nicht darüber einig, ob man sie belästigte, oder nicht.

Faith stutzte. Diese Stimmen kamen ihr bekannt vor.
 

***
 

Blaise zupfte den Kragen zurecht und prüfte noch einmal ihr Aussehen im Spiegel.

Antonin stand mit verschränkten Armen im Flur und sah ihr schmollend zu. "Dass du wirklich gehst...", sagte er.

Blaise drehte sich seufzend zu ihm um. "Ich mache dir einen Vorschlag. Um Mitternacht schleiche ich mich raus und komme her."

"Lieber etwas früher. Um Mitternacht wird das Netzwerk überlastet sein."

"Gut. Punkt halb zwölf bin ich da.", nickte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals.

"Nicht böse sein.", säuselte sie. "Du wirst bald froh sein, mal deine Ruhe zu haben."

"Nein, niemals.", schwor er.

"Ich geh jetzt."

"Und wenn ich dich überrede..." Er senkte seine Lippen auf ihren Mund und Blaise überlegte, ob sie nicht irgendeine Ausrede erfinden könnte um zu bleiben. Aber sie hatte versprochen zu kommen und irgendwie freute sie sich auch auf das Fest. Das wäre wie in alten Schulzeiten nur viel lustiger, weil diesmal keine Professoren da waren, die einem vorhalten konnten, was man zu tun und lassen hatte.

"Ich gehe.", nuschelte sie gegen seine Lippen und machte sich von ihm los.

Entschlossen schritt sie zum Kamin und warf Flohpulver hinein.

"Du hast deinen Kamin wieder angeschlossen?", fragte er.

"Nein, aber Lavender. Davon weiß nur niemand. Außer mir ...und ihr ...und Dean natürlich.", schränkte sie ein.

"Aber nicht, das du auf die Idee kommst, mich über ihren Kamin zu kontrollieren. Lavender soll einen eiskalten Freund haben."

"Eiskalten? Wie meinst du das?"

Blaise zuckte mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung. Dean rückt mit der Sprache nicht raus, aber wenn Lavender irgendwas anstellt, murmelte er immer verzweifelt, das er einen Kopf kürzer gemacht wird, wenn Er es erfährt."

"Hört sich nach einem sympathischen Mann an.", sagte Antonin sarkastisch.

"Genau wie du.", grinste Blaise und war verschwunden.

Antonin überlegte, was er jetzt anstellen könnte, als es klingelte.

Er ging zur Tür und traute seinen Augen kaum, als er öffnete.

"Antonin, altes Haus.", rief Walden.

"Was macht ihr den hier?", fragte der ungewollte Gastgeber, als Walden und Alice im Haus standen.

"Weißt du, unsere Söhne haben keine Lust mit uns zu feiern und sind in unsere Berghütte gefahren. Wenn du mich fragst, haben sie Ärger mit ihren Freundinnen und da dachten wir, wir kommen dich besuchen."

"Ich bin allein und...", begann Antonin wurde aber unterbrochen.

Walden strahlte. "Das trifft sich ja großartig, dann hast du ja auch nichts zu tun."

"Ich wollte ein Buch lesen."

"Ach, Blödsinn.", winkte Walden ab, als es erneut klingelte.

Diesmal standen Francis und Lilien Nott, Wendy und Walter Crabbe und Anthony Goyle mit einer unbekannten Frau vor der Tür.

Antonin sah ein, dass sein Buch wohl warten musste.

"Wendy sagt, dass du über Sylvester alleine sein wirst und da dachten wir, wir leisten dir Gesellschaft.", erklärte Antony verlegen. "Das ist übrigens Miss Selene O'Donald."

"Deine Söhne sind in der Berghütte?", fragte Francis und nickte mitfühlend. Als Walden seufzend sie Schultern hob und sich ein Glas heran organisierte.

"Theodor und July sind auch nicht da."

"Ich wusste gar nicht, dass alle drei schon vergeben sind." Lilien nippte an ihrem Glas und sah zu Alice.

"Oh, nein. Todd hat eine ganz entzückende Freundin, aber von den anderen habe ich noch nichts gehört."

"Todd hat eine Freundin?" Walden sah irritiert zu seiner Frau und Antonin grinste in sich hinein. War ja klar, das MacNair mal wieder keinen Durchblick hatte.

"Sie ist sehr sympathisch, aber sie kann heute nicht. Sie hat versprochen mit ihren Freunden zu feiern." Antonin nickte. Ja, das kam ihm bekannt vor. Da stutzte er.

"Wie heißt seine Freundin?", fragte er so beiläufig wie möglich.

Alice geriet ins Stocken. Sie hatte ihrem Sohn versprochen nichts zu sagen, auch wenn sie nicht genau wusste warum.

Dennoch wollte sie sich daran halten.

"Ich weiß nicht mehr.", sagte sie schnell.
 

***
 

"Du kannst doch nicht wildfremde Menschen belästigen, Michael.", zischte Jason und blieb vor der fremden Berghütte stehen.

Er drehte sich um und sah zu ihrer eigenen hinüber. Die Tür war angelehnt und aus dem Schornstein quoll Rauch. Denn noch würde es nachher kalt sein. Da würden sie wohl ein paar Flüche sprechen müssen.

"Was heißt hier belästigen? Hätte Todd die Eule nicht vergessen, müssten wir nicht hier sein und um eine betteln.", gab dieser zurück und klopfte an die Tür.

"Was habe ich damit zu tun?", regte Todd sich nun auf und stopfte seine Hände in die Tasche. "Die sind doch alle verhindert." Er hatte schlechte Laune, weil er Lavender nicht dazu bekommen hatte, doch zu bleiben. Lediglich das mickrige Versprechen, dass sie eine halbe Stunde vor Mitternacht kommen würde.

"Und wenn hier Muggel wohnen?"

"Bist du blind? Da ist eben eine Schneeeule mit Post herein geflattert. Hier wohnen keine Muggel.", meckerte nun Michael.

"Aber es haben hier welche gewohnt.", wandte Todd nun ein.

"Siehst du! Du kannst doch nicht bei Leuten auftauchen, die uns nicht leiden können."

"Eigentlich ist doch umgekehrt, du kannst sie nicht leiden.", wies Michael ihn zu Recht und wandte sich ihm zu. Jason baute sich so gut es ging vor ihm auf. "Was willst du eigentlich kleiner Bruder?"

Die beiden bemerkten nicht, wie die Tür geöffnet wurde und ihnen entging auch der verblüffte Gesichtsausdruck von Todd.

"Hallo.", sagte da eine helle Stimme und Michael und Jason drehten sich verwundert zu Faith um.

"Ich hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder zusehen, Michael."

"Faith."

"Hallo, Jungs." Faith schob die Tür weiter auf. "Wollt ihr reinkommen?"

Was tu ich denn hier, fragte sie sich selber.

Unschlüssig drehten sie sich zu ihrer Hütte um. Dann zog Michael seinen Zauberstab hervor und schloss die Tür ihres Hauses. Er klopfte den Schnee von seinen Schuhen und ging mit einer Selbstverständlichkeit ins Haus, das Todd und Jason ihm nur fassungslos nachstarrten.

"Wollt ihr draußen bleiben?", fragte Faith erneut und sie traten auch ein.

"Wieso kennst du seinen Namen?", fragte Jason.

"Wann habt ihr euch das letzte Mal gesehen?", mischte sich Todd ein.

"Und warum zauberst du vor ihren Augen?", rief nun der andere wieder aufgebracht und wandte sich an Michael, der sich nach den Eulen umsah.

"Können wir uns eine leihen?", fragte Michael Faith.

"Ignoriert er uns?", zischte Todd aufgebracht.

"Wo soll sie denn hin?" Faith strich Paul über das Gefieder.

"Todd will einen Brief nach London schicken."

"Dann nimm Hedwig. Sie muss sowieso nach London zurück."

Todd und Jason verfolgen stumm das Geschehen. Michael nickte lächelnd und ging zu der Schneeeule hinüber.

"Todd, gib mal deinen Brief her.", forderte er seinen Bruder auf.

Stumm zog dieser das Pergament hervor.

Faith Blick huschte über den Absender und stockte.

"Feldweg 7?" Sie drehte sich zu Todd, der die Stirn runzelte.

"Da wohnt Hermione. Deine Freundin ist eine von ihnen?"

Jasons Augen wurden schmal. Er zog seinen Zauberstab hervor und richtete sich weiter auf.

"Ich habe doch gesagt, wir hätten sie töten sollen.", zischte er.

Plötzlich war eisige Stille im Raum.
 

***
 

Krummbein streckte sich auf dem Bett von Hermione aus und schnurrte behaglich. Diese lag neben ihm und war in ein Buch vertieft.

Fasziniert las sie die letzte Seite von 'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'. Es standen dort nur Vornamen und Jahreszahlen und doch war die Reihenfolge sehr aufschlussreich.

Das erste Mal wurde es 1712 aufgeschlagen, von einem gewissen Hannibal. Dann folgte eine Reihe von Namen bis Hermione an dem Jahr 1861 hängen blieb. Da hatte es ein Albus in die Finger bekommen.

Sie rechnete nach und grinste.

Dumbledore musste zu diesem Zeitpunkt sechzehn gewesen sein.

Aber es gab sicher viele die diesen Namen trugen...
 

... Lange Zeit, bald hundert Jahre, staubte das Buch in den Regalen der verbotenen Abteilung von Hogwarts vor sich hin, bis Albus Dumbledore es mit sechzehn dort fand und mitnahm.

Es lief durch viele Hände und nicht wenige wurden zu Professoren zu einer Unterredung zitiert.

Das Buch verließ Hogwarts und tauchte in Pfützensee wieder auf. Dann machte es eine Reise durch sämtliche Länder Europas, bis es wieder in der Winkelgasse auftauchte und dort von einer sechzehnjährigen Minerva McGonagall 1941 ausersehen mit anderen Büchern in den Koffer nach Hogwarts gepackt wurde.

Wieder kursierte es in Hogwarts, doch diesmal ließen sich die Schüler nicht so leicht bei der Lektüre erwischen.

Ein kleines Mädchen mit Sommersprossen warf es 1943 vor Schreck aus dem Fenster, als Professor Dumbledore durch den Flur schritt, wo es von einem Gnom vom Rasen aufgelesen und in den dunklen Wald verschleppt wurde.

Dort ließ er es vor Schreck fallen, als ein großes Vieh mit spitzen Zähnen und vielen Haaren sich auf ihn stürzen wollte.

Der Gnom entkam mit knapper Not, nicht aber das Buch.

Das Wesen wollte gerade seine Zähne hineinschlagen, als der zwölfjährige Rubeus Hagrid es vor seiner Nase wegzog.

Er stopfte es in seinen Umhang, wo es eine Woche später vom sechzehnjährigen Vertrauensschüler Tom Marvolo Riddle konfisziert wurde. Er trüge schließlich die Verantwortung, das die jüngeren nicht so'ne komischen Bücher zu lesen hätten.

Es verschwand für ein Jahr in seinem Schrank und schließlich gab er es 1944 Camille Nouvelle, später Lestrange, siebzehn Jahre alt, weil Tom nicht wusste, wo sonst hin mit dem Ding.

Schließlich machte es noch ein paar Runden durch die Häuser von Hogwarts und wurde dann in der Nokturngasse verkauft.

1968 bekam es Wendy (später Crabbe) zu ihrem elften Geburtstag von ihren besten Freunden Antonin Dolohov und Nikolai, auch beide elf, geschenkt.

Natürlich ließen auch die anderen beiden vom Trio es sich nicht nehmen, das Buch noch im gleichen Jahr zu lesen, nachdem Wendy es Antonin an den Kopf warf.

Nachdem Nikolai das Buch eingehend studiert hatte, verlor er es an die zwölfjährige Alice (später MacNair), die das leicht manipulierte Kartenspiel gewann, denn Nikolai hatte weder Geld noch Süßigkeiten, die er einsetzen konnte.

Wieder machte es nach Alice seine Runde in Durmstrang, bis es sich Alice von einem Sechsklässler zurückholte und ihrer Sandkastenfreundin, der elfjährigen Lilian (später Nott) 1970 überließ.

Sie las es und ließ es auf ihrem Schreibtisch zu Hause liegen, wo es Francis Nott, der gerade die Schule in Hogwarts beendet hatte an einem warmen Sommertag fand und mitnahm.

Dieser gab es noch im selben Jahr Walden MacNair, sechzehn, der es an Lucius Malfoy, auch sechzehn bei der Silvesterparty gab.

Zurück in Hogwarts zoffte dieser sich mit dem dreizehn jährigen Sirius Black, der ihn schadenfroh auslachte. Da wusste sich Lucius nicht anders zu helfen und warf Sirius das Buchen an den Kopf. Allerdings traf er dessen Cousine Narzissa, die zu diesem Zeitpunkt im ersten Schuljahr war und sich weigerte das Buch wieder herzugeben.

Stattdessen überließ sie es zwei Wochen später ihrer zwei Jahre älteren Schwester Andromeda Black, die es wieder rum ihrer Schwester Bellatrix, sechzehn Jahre gab.

Noch im gleichen Jahr erpresste Sirius Black es von seiner Cousine und gab es dann an James Potter weiter.

Remus Lupin konfiszierte es und ließ es achtlos im Gemeinschaftsraum liegen, wo es die dreizehn jährige Lily Evans fand.

Drei Wochen später wurde es ihr von Peter Pettigrew gestohlen.

Kurz vor den Sommerferien in seinem dritten Schuljahr, wurde Peter von Anthony Goyle und Walter Crabbe aus dem sechsten Schuljahr überfallen und auf Taschengeld erpresst, das er jedoch nicht mehr besaß und so konnte er nur das Buch als Pfand da lassen.

Severus Snape kam aus den Sommerferien zurück in das vierte Schuljahr und fand es im Gemeinschaftsraum der Slytherins.

Am Ende seines siebenten Schuljahres bekam es Rodolphus Lestrange als Abschiedsgeschenk von Severus, mit der Auflage es zu verbrennen, wozu dieser jedoch nicht mehr kam, denn sein Vater Istave Lestrange, fünfundvierzig Jahre alt, fand es 1972 auf dessen Kommode und ging sich daraufhin bei Dumbledore beschweren, obwohl Rodolphus schon gar nicht mehr in der Schule war.

Albus gab es Filch zur Aufbewahrung, wo es Poppy Pomfrey fand und es seine Runde unter den Professoren der Schule machte.

1990 klauten Fred und George Weasley es aus dem Krankenflügel, wo es von einem der Professoren vergessen worden war und versteckten es in ihren Kisten.

Dennoch wurde es ein Jahr später von dem fünfzehn jährigen Percy Weasley beschlagnahmt.

Seine Mutter Molly Weasley fand es zwischen seinen Sachen, als sie zu den Sommerferien die Kiste ausräumte und nahm es an sich, um es zu verstecken und später aus dem Haus zu schaffen. Jedoch explodierte in dem Moment das obere Stockwerk und sie ließ es auf dem Gartentisch liegen, wo es Bill Weasley fand.

Er reichte es im selben Jahr an seinem Bruder Charlie Weasley weiter, der es las und verbrennen wollte. Fred und George kamen ihn aber zuvor und nahmen es ihm wieder ab.

In ihrem ungemeinen Großmut überreichten sie es 1992 ihrem kleinen Bruder Ronald Weasley zu seinem zweiten Schuljahr in Hogwarts.

Dieser wieder rum gab es Harry und so machte es dann seine Runde durch ganz Gryffindor.

Von Dean Thomas zu Seamus Finnigan, weiter an Neville Longbottom, der es verlor.

Es rutschte unter die Bank im Quidditchzuschauerturm, wo es 1993 vom siebzehnjährigen Oliver Wood gefunden wurde, der es las und wegwarf.

Lavender Brown fand es und gab es nach der Lektüre an Parvati Patil und diese an Padma Patil weiter.

Padma überließ es Lisa Turpin und die wiederum Mandy Brocklehurst, die es Terry Boot gab.

Ernie Macmillian, lieh es sich bei Terry, gab es dann aber Zacharias Smith, der es Justin Finch-Fletchley gab.

Schließlich lasen es Hannah Abbott und Susan Bones.

Susan schwärmte insgeheim für den ein Jahr älteren Terence Higgs und gab ihm das Buch, um auf sich aufmerksam zu machen, was ihr damit gelang.

Adrian Pucey, der in der vierten Klasse keine Lust hatte Schulbücher zu lesen, durchstreifte den Schlafsaal und fand das Buch bei Terence und nahm es an sich.

Theodor Nott bekam es von Adrian im Hogwartsexpress mit der Auflage es Terence zurück zugeben.

Da Theodor wenig mit Higgs zu tun hatte, aber wusste, das Dracos Familie sich mit ihnen gut verstand, besuchte er seinen Schulfreund in den Sommerferien und ließ ihm das Buch da.

Draco versicherte es Terence zu geben, las und vergaß es.

In dessen Regal fand es, die sechzehnjährige Loreley Malfoy. Da sie Geld brauchte und ihren Vater auf gar keine Fall anpumpen wollte, verkaufte sie es in der Nokturngasse, nachdem sie es gelesen hatte.

1994 kaufte es Katie Bell, fünfzehn Jahre alt und schleppte es wieder nach Hogwarts zurück, wo sie, als sie die letzte Seite beendet hatte von McGonagall erwischt wurde. Sie schob es der sechzehnjährigen Angelina Johnson zu, damit sie es versteckte.

Zu dieser Zeit schwebte Alicia Spinnet auf rosa Wolken, weil sie einen unglaublich tollen Zauberer, dessen Name sie nicht wusste, gesehen hatte und Angelina gab es ihr, nachdem sie es gelesen hatte, um sie abzulenken.

Das Ergebnis war, dass sie noch fester an der hoffnungslosen Schwärmerei festhielt.

In einem Anflug von Tagträumerei ließ sie es liegen, wo es der elfjährige Dennis Creevey fand.

Kurz darauf nahm es ihm sein zwei Jahre älterer Bruder Colin Creevey ab und verlor es gleich danach wieder.

Cho Chang war zu diesem Zeitpunkt in der fünften Klasse und fand es zwischen den Schulbesen.

Es war das Jahr des trimagischen Turniers und so gab sie es, nach dem sie es zu Ende gelesen hatte, der siebzehn jährigen Fleur Delacour, da sie selber nichts mehr mit dem Buch anfangen konnte.

Sie gab es ihrer Freundin Emily.

Der achtzehn jährige Viktor Krum bekam es von mit einem Augenzwinkern von Fleur und Emily zugesteckt. Er zweifelt etwas über den Nutzen des Wissens aus dem Buch und gab es schließlich, zurück in Durmstrang Jason MacNair, der ein Jahrgang unter ihm war und verließ dann die Schule.

Jason nahm es mit nach Hause und gab es Todd, der neunzehn war, da das Gerücht ging, er könnte es gebrauchen. Der las es und schenkte es seinem kleinem Bruder Michael zu seinem fünfzehnten Geburtstag

Dieser gab es im selben Jahr Vincent Crabbe, der es Gregory Goyle weitergab.

Inzwischen waren sie im fünften Jahrgang.

Schließlich las es Millicent Bulstrode, dann Blaise Zabini, die es Pancy Parkinson gab, wo es von den Parkinsons gefunden und zusammen mit den Zabinis verkauft wurde.

Ein Jahr später schlich Sirius, da schon neununddreißig, in der Nokturngasse herum, als er das Buch in einem Laden erkannte und es mitgehen ließ, um es Loreley zu zeigen. Er sah jedoch, dass sie es schon gelesen hatte und so gab er es Nymphadora Tonks.

Alastor Moody fand es in Aurorenzentrale und tobte. Entrüstet schleppte er es ins Ministerium ins Büro von Arthur Weasley, der jedoch nicht da war, wo er es vergaß, weil gerade eine Meldung über Dolohov hereinkam und er sich auf dessen Spur begab.

Auf seinem Schreibtisch entdeckte Arthur ein rotes Buch und nahm es mit ins Phoenix Order Hauptquartier.

Dort blieb es dann bald zwei Jahre unberührt liegen, nachdem Arthur die letzte Seite gelesen hatte, denn der letzte Krieg brach aus.

1998 fand es Cathleen Flint, achtzehn Jahre das Buch in einer unbeschrifteten Kiste im Hauptquartier und vertiefte sich in die Lektüre. Sie packte es schließlich ein und nahm es mit nach Hause, wo sie von ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Laureen Flint beim Lesen überrascht wurde und sie es ihr überließ, wenn diese den Mund hielt.

Zwei Wochen später konfiszierte es deren Mutter Felicitas Flint und beauftragt ihren Mann Marius Flint es zu verkaufen.

Schließlich entdeckte es die neunzehn jährige Virginia Weasley in einem verstaubten Laden und kaufte es.

Kurz darauf lieh sie es ihrer Freundin Hermione Granger im Jahre 2000...
 

...Hermiones Augen flogen immer noch über die unglaublich lange Namensliste und bei den meisten Vermutungen lag sie richtig. Sie hörte gar nicht, wie es geklopfte hatte und fuhr erschrocken herum, als eine Stimme dicht neben ihr fragte: "So spannend?"

Eisblaue Augen grinsten sie an. "Was liest du da?"

Hermione schlug das Buch zu und schob es unter das Kissen. "Gar nichts.", sagte sie schnell und sprang auf. "Was machst du hier, Draco?", fragte sie anklagend und zupfte an ihrer Frisur herum.

Draco zog das Buch hervor und musterte es, als er gleichgültig sagte: "Millicent ist wohl der Meinung, ich bin dein persönlicher Bote, nur weil wir nebeneinander wohnen." Er sah auf. "Wozu im alles in der Welt haben wir das dumme Telefon?"

Er warf das Buch wieder auf das Bett und ging ihr hinterher in die Küche.

"Sie hat gesagt, du sollst im Büro meiner Schwester nach dem Buch suchen, das irgendwas über die Wirkung dieser Pilze beschreibt."

Hermione drehte sich zu ihm um. "Das konnte sie mir nicht morgen sagen?", wunderte sie sich.

"Sie hat wohl soviel zu tun, dass sie Angst hat es zu vergessen.", zuckte Draco mit den Schultern und lehnte sich mit verschränkten Armen in die Tür.

Herm nickte abwesend. Das stimmte. Mill gab in letzter Zeit zu den unmöglichsten Zeiten Aufträge heraus.

Draco musterte sie amüsiert, als ihr sein Blick auffiel, sah sie irritiert an sich hinunter.

"Was ist los?"

Er kam einen Schritt auf sie zu.

"Wie kommt es eigentlich, dass ein so intelligentes und hübsches Mädchen wie du keinen Freund hat?", fragte er und streckte sein Hand aus. Seine Finger fuhren über ihre Wange und Hermione stockte.

Was hatte er vor?

"Wie kommst du jetzt darauf?", fragte sie leise und er zog ihren Kopf zu sich und küsste sie.

Hermione spürte die weichen aber kalten Lippen auf ihren Mund und war irritiert, dennoch erwiderte sie den Kuss und legte ihren Hände auf seine Arme.

Der Kuss war nicht leidenschaftlich, sondern eher neugierig und vorsichtig.

Sie merkte wie er unter ihren Lippen grinste und auch sie musste ein Lachen verkneifen.

Hermione zog den Kopf zurück und musterte sein Gesicht. "Was war das denn Mister Malfoy?", fragte sie amüsiert.

"Ein Test.", grinste er und trat einen Schritt zurück.

"Und? Haben wir ihn bestanden?"

"Nein. Scheint nicht, als wäre ich an dir interessiert."

Hermione lachte auf. Sie stützte sich auf den Tisch hinter sich und legte den Kopf schief.

"Du lachst mich aus?"

"Nein, ich muss nur an eine Begegnung im Krankenhaus denken. Weißt du, dass deine Mutter mir gedroht hat, weiß der Kuckuck was zu tun, wenn ich mit dir was anfange?"

"Ach, dir auch? Mich hat sie zu Weihnachten zugetextet. Offensichtlich war sie der Meinung, dass wir uns zu gut verstanden hatten."

Hermione nickte und griff nach einem Glas. "Ich kam wirklich ins Grübeln, ob ich mehr für dich empfinde als den üblichen Hass.", begann sie.

"Und die gewohnte Verachtung.", setzte er zustimmend hinzu.

"Genau.", nickte sie.

Sie verfielen beide ins Schweigen. Draco lehnte sich gegen die Küchenschränke und sah hinaus.

"Da kommt Hedwig.", sagte er. Herm wandte den Kopf. "Sie hat einen Brief."

"Hat deine Cousine dir zurück geschrieben?"

"Scheint nicht so. Sie fliegt zum Erdgeschoß." Hermione lehnte ihren Kopf an das Glas und starrte hinunter. Draco stellte sich neben sie und folgte dem Flug des Vogels.

"Was will deine Cousine von Dean oder Lavender?"

"Keine Ahnung.", zuckte sie mit den Schultern und richtete sich wieder auf.

Ebenso Draco. Wieder sahen sie sich nachdenklich an.

"Ich hasse dich nicht, Draco.", sagte sie schließlich.

"Ich verachte dich auch nicht mehr.", stimmte er ihr zu.

"Aber ich bin auch nicht in dich verliebt. Ich glaube deine Mutter macht umsonst Panik."

Er nickte erneut und lächelte. Hermione wäre fast umgefallen, denn es war weder sarkastisch, noch kalt, sondern einfach freundlich.

Er reichte ihr die Hand. "Dann sind wir wohl so was wie Freunde?"

Sie sah ihn an "Freunde. Das ist doch mal was. Ein Malfoy als Freund.", sagte sie und ergriff die Hand, zog ihn zu sich und umarmte ihn.

Draco war irritiert, ließ es sich aber gefallen. "Du weißt schon was du dir damit einhandelst, Malfoy? Freunde sind für einander da.", grinste sie in sein Ohr.

Er rückte sie von sich ab und musterte sie abschätzend. "Ich denke ich habe was gut bei dir. Immerhin habe ich dir das Leben gerettet."

"Schon klar."

"Nicht das du dich irgendwie verpflichtet fühlst.", warf er ein und grinste.

Herm war erleichtert. Da war es wieder, dieser spöttische Gesichtsausdruck.

"Keine Sorge, das kann ich sehr gut ignorieren."

Die Uhr schlug acht und sie sahen gleichzeitig hinüber.

"Zeit zu gehen. Die anderen sind schon längst da.", sagte Draco.

"Das wird Gerüchte geben.", murmelte Herm. Wahrscheinlich waren sie die Einzigen, die noch fehlten.

Sie schob Krummbein eine Schale frisches Wasser hin und ging zur Tür.

"Theodors Schwester ist da?", fragte sie, als sie die Tür schloss.

"Ja, sie hat nicht locker gelassen.", zuckte Draco mit den Schultern.

"Und du hast ja auch so ein weiches Herz.", spottete Hermione.

"Wenn du weiter so frech bist, werde ich dir die Freundschaft wieder kündigen."

"Das wäre in der Tat furchtbar.", nickte Herm und Draco blieb stehen. "Willst du mir irgendetwas damit sagen?" Er sah sie kritisch an.

"Du solltest nicht so misstrauisch sein. Das meinte ich mal wirklich ernst. Immerhin, bist du mein Lebensretter und ich bin davon überzeugt, dass selbst du einen guten Kern hast."

"Du bist ein Optimist." Er drehte sich um und ging weiter die Stufen hinunter. "Wie kommst du nur auf so was?"

"Wegen Sirius."

Er stockte kurz, ging dann aber weiter. "Sirius Black?"

"Wen sonst? Auch wenn ich noch nicht weiß, warum du so beharrlich weigerst zuzugeben, dass du mit deiner Schwester und ihrem Mann so gut auskommst, bin ich davon überzeugt, dass du sie gern hast." Sie holte ich ein und sah ihn an. "Sie müssen irgendwas getan haben, wofür du ihnen dankbar bist. Du magst es für eine Schwäche halten, jemandem dankbar zu sein, aber das ist es nicht." Sie waren im Erdgeschoß angekommen und Draco blieb vor der Wand, hinter der die Treppe in den hohen Keller führte, stehen.

"Ich bin nicht abweisend zu ihnen, weil ich ihnen nicht dankbar sein will. Sie waren als einzige da, als ich sie brauchte. Es ist nur besser für meine Schwester gewesen."

"Wegen eurem Vater."

Draco blieb stumm und Hermione wertete es als Zustimmung.

Die Steinwand glitt auf und Stimmen waren zu hören.

"Da seid ihr ja.", rief Mireille. Neben ihr stand July. Die beiden hatten sie auf Anhieb verstanden.

Die sechzehnjährige musterte Hermione und Draco eingehend. "Ist irgendwas passiert?", fragte sie.

"Nein. Alles bestens.", schüttelte Herm den Kopf.

"Die Anderen warten schon längst.", rief Mireille und lief auf die Treppe zu. July warf noch einen Blick zu den beiden zurück und eilte dann der anderen nach.

Draco wandte sich der Treppe zu und zog die Nase kraus.

"Na los, Freund." Hermione hackte sich bei ihm unter. "Schüren wir das Feuer in der Gerüchteküche." und zog ihn mit sich.

Blaise sah vom siebenten Stock hinunter und überlegte kurz, ob sie apparieren sollte.

Sie tat es und Herm schrak zusammen, als sie kurz vor ihr und Draco auftauchte.
 

***
 

Saturn: Kapitel Ende!
 

Gleda: Warum?
 

Saturn: Silvester dauert zu lange. Das muss jetzt sein.
 

Chanti: Soll das heißen Hermione und Draco kommen nicht zusammen?
 

Saturn: Jepp.
 

Gloomy: Sie sind NUR Freunde??
 

Saturn: Jepp.
 

FireTiger: Aber Hermione kann doch nicht alleine bleiben!
 

Knacksi: Und Draco auch nicht!
 

Blue: Ich weiß mit wem Herm zusammen kommt.
 

Saturn: Du hältst die Klappe!
 

Blue: Es ist Hmmmmmpf.
 

Saturn: *hält Blue den Mund zu und stopft sie in den Aktenschrank*
 

Knacksi: Ich weiß es auch! Es ist Ppfff.... *starrt in die Magnum, die Saturn von Blue geklaut hat* Sag ja gar nichts.
 

Saturn: Gut. Dann zu unseren heutigen Gästen. Mein Lieblingspairing. *Sternchen -Augen krieg*
 

Blaise: Kann mir mal einer sagen was ich hier soll?
 

Gleda: An-to-nin! *lechz*
 

Blaise: Wer ist diese Kuh?
 

Saturn: *schiebt Gleda raus* Niemand!
 

Antonin: *entdeckt verzweifelten Severus*
 

Severus: *verzweifelt ist*
 

Antonin: Hier bist du. Der dunkle Lord sucht dich schon überall.
 

Severus: *hält Schildchen hoch* HELP!!
 

Blaise: Hilf dir doch selber. Wir haben unsere eigenen Probleme. *schaut zu Tür, wo Gleda an der Scheibe klebt und sabbert*
 

Severus: *Schild hoch halte* Verfluchte Death Eater.
 

Blaise: ...
 

Saturn: Okay. Hat jemand eine Frage an unsere Gäste? *sieht sich in die Runde um.*
 

Blue: *öffnet den Mund*
 

Saturn: Nein, nicht das.
 

Chanti: *holt Luft*
 

Saturn: Abgelehnt.
 

Gloomy: *wendet sich an Gäste*
 

Saturn: Wir sind keine adult-story!
 

Knacksi: *räusper* Ähmmm...
 

Saturn: Halt! Ihr seid so peinlich!
 

FireTiger: *hält Schild hoch*
 

Saturn: *kappt den Stiel mit dem Dolch aus ihrer Frisur*
 

Blue: Guter Versuch, FireTiger.
 

Saturn: Da hier alle unfähig sind, werde ich fragen... *denk* Wie ist es so mit älteren Männern?
 

Blaise: Bitte!?
 

Rest: *umfall*
 

Gleda: Was quatschen die da drinnen? *mit Schultern zuck* egal. Im nächsten Kapitel geht es weiter mit Silvester und der spannenden Frage, werden Faith und Jason sich je vertragen?

Was bedeutet die Zahl 563 für Lucius? Und, wenn Saturn nett ist und nicht wieder zu schwafeln anfängt, wird vielleicht auch mal geklärt, was mit Dracos Freundin passiert ist.
 

Saturn: *brüllt durch die Tür* Das habe ich gehört.

Wahrheit

Kapitel zwanzig
 

Dienstag, 31. Dezember (nach wie vor)
 

Antonin blickte resigniert in den Garten. Gerade kamen die Malfoys und Lestrange, angeführt von Bellatrix und Narzissa an.

Das hätte er sich ja denken können, dass auch sie noch kommen würden.

Istave trat in seiner ganzen Würde als letzter der kleinen Gruppe ein und seinen violetten Augen, fuhren über die anderen.

Diese Iriden ließen ihn aussehen wie einen Dämon und jeder, der ihm gegenüberstand wurde davon eingeschüchtert.

Da klingelte es erneut und Antonin verdrehte die Augen zu Decke. Wer konnte das jetzt noch sein? Fehlte nur noch Pettigrew, auf den er gerne verzichten konnte und Avery, der ebenso unerwünscht war und natürlich Severus, aber der würde wahrscheinlich in Hogwarts sitzen und über neue Gemeinheiten brüten.

Er hoffte, dass es Snape war.

Severus war merkwürdig geworden, dennoch konnte Antonin ihn als einzigen der drei Fehlenden recht gut leiden. Mit ihm konnte man sich noch ganz gut unterhalten.

Er wurde überrascht, wenn auch angenehm. Vor ihm stand eine schwarz verhüllte Gestalt, die einen Flasche Wein entgegenstreckte.

"Man soll ja nicht unhöflich sein, wenn man sich schon selber einlädt, nicht wahr Tony?" Ein jungenhaftes Grinsen zweigte sich im Schatten.

"Nikolai. Komm rein.", rief Antonin erfreut.

"Wendy hat gesagt, dass Blaise nicht da sein würde und da dachte ich, ich leiste dir Gesellschaft." Der Zauberer trat ein und blieb erstaunt stehen. "Wie ich sehe, haben deine anderen Freunde das auch gedacht."

"Nikolai", rief Wendy und kam auf ihn zu. "Dann sind wir ja wieder komplett."

Francis sah sich fragend nach Walther um. "Komplett?"

"Kennst du nicht das Trio aus Durmstrang?"

"Das war deine Frau?", rief Walden. Wendy drehte sich lachend um. "Wusstest du das nicht?"

"Deine Frau hat zuviel getrunken.", tadelte Istave von seinem Sessel aus, wo er bis dahin stumm gesessen hatte und führte das Glas mit dem fast schwarzen Wein an die Lippen.

"Nein, viel schlimmer.", murmelte Walther.
 

***
 

Es hatte angefangen zu schneien und sacht legte sich die weiche Decke auf das Dach der Berghütte. Kalte klare Luft strich um die Fenster. Genauso kalt, wie es in der Hütte war, obwohl dort ein Feuer im Kamin brannte.

Hedwig war längst davon geflattert und wahrscheinlich schon längst in London.

Jason funkelte die Muggel immer noch böse an. Todd sah eher gelangweilt zu.

"Nimm den Zauberstab herunter.", zischte Michael.

"Warum sollte ich? Sie beschert uns schlaflose Nächte und sie weiß zu viel. Ihr Gedächtnis löschen bringt nichts, das hast du doch gesehen."

"Da hat er Recht.", gähnte Todd.

Michal schob sich vor Faith und eine Hand in seinen Umhang. "Nimm den Zauberstab herunter.", sagte er erneut und seinen Stimme war leise.

Jason hob nun seinen Blick von Faith und sah seinen Bruder an.

Auch Todd richtete sich nun hellwach auf.

Sein Blick wanderte zwischen den beiden Jüngeren hin und her. Auch er umklammerte seinen Zauberstab.

Diesen Gesichtsausdruck kannte er und es war nicht ratsam sich jetzt mit dem Bruder anzulegen.

Faith wich zurück.

"Drohst du mir?", zischte Jason.

Michaels Miene blieb ausdruckslos. "Ich drohe nie. Das solltest du wissen."

"Der ritterliche Michael. Beschützt eine Muggel. Ein Nichts. Was ist nur los mit dir?"

"Sie hat uns nichts getan.", sagte Michael. Todd stand nun und konzentrierte sich auf den Jüngsten. Er hatte ihn erst ein einziges Mal ausrasten sehen und da hatte er verstanden warum der dunkle Lord auch den stillen Michael in seine Elite aufgenommen hatte.

Böse Zungen sagte, es wäre nur des Namens wegen gewesen, denn Michael wirkte harmlos und naiv, anders als Jason, der unberechenbar war und bei jeder Kleinigkeit ausrastete. Anders als er selbst, der kühl und ohne Emotionen einen Job übernahm.

Michael war vielleicht der gefährlichste unter ihnen, denn wenn er etwas tat, dann ganz und ohne Kompromisse.

Aus einem ihm unerfindlichen Grund hatte er sich jetzt in den Kopf gesetzt, die Muggel zu beschützen. Dass Jason seinen Drohung durchaus ernst gemeint hatte, war ihm klar und vollkommen gleichgültig.

Sollte er doch das Mädchen umbringen.

Sicher sie würden Ärger mit Black Diamond bekommen, wenn sie es herausfänden, aber wer sagt, dass sie das je täten.

Faith sah sich nach dem Fenster um und trat einen Schritt zur Seite. Jason hob den Zauberstab und richtete ihn auf sie, doch noch ehe er den Fluch aussprechen konnte, zuckte sein Arm vor Schmerzen zusammen und er sah erstaunt auf.

Michaels Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Er hatte seinen Zauberstab erhoben, schneller, als die anderen gucken konnten.

"Ich habe dich gewarnt. Das nächste Mal treffe ich dein Herz."

"Ich bin dein Bruder.", rief Jason entsetzt. Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn nun auf Michael, doch Todd sprang dazwischen. "Habt ihr sie noch alle? Seit wann duellieren wir uns wegen einer Muggel? Sie ist nur ein Mädchen."

Da hielten Jason und Todd inne und starrten zu Michael.

"Das glaube ich ja nicht.", murmelte Jason. "Du hast dich in sie verliebt. Beim Merlin?" Er ließ sich in den Sessel sinken und schüttelte fassungslos den Kopf.

"Das ist Blödsinn. Ich wollte nur Gerechtigkeit.", knurrte Michael und drehte sich zu Faith um, die bleich da stand.

Todd nickte spöttisch. "Natürlich. Du riskierst es Jason, zu verletzen, weil du es für Gerechtigkeit hältst. Für mich gäbe es nur einen Grund so etwas zu tun."

"Was heißt hier riskieren? Er hat mich verletzt." Anklagend hob Jason seinen Arm.

"Das ist doch nur ein Kratzer.", winkte Michael ab.

"Ein Kratzer?", hauchte Faith und sah auf den Blutgetränkten Ärmel. Sie musste Schlucken.

Sah sie da etwa den Knochen?

Todd sah sich das ganze an und heilte die Wunde schließlich.

"Verblüffend.", entfuhr es ihr.

"Nicht wahr.", nickte Michael und grinste. "Willst deinen Brief gar nicht lesen?", fragte er Faith.

"Das ist unhöflich.", wies Jason ihn zu Recht und drehte seinen Arm. Es war nichts mehr zu sehen. Und auch die Schmerzen ließen nach.

"Du wolltest sie gerade umbringen und das obwohl sie uns so großzügig ihre Eule geliehen hat."

"Na ja, es war nicht meine Eule. Es war die von Harry.", wandte Faith ein.

"Potter?" Angewidert verzog Jason das Gesicht.

"Na, immer noch besser, als von Malfoy.", wandte Todd ein und ließ sich in den anderen Sessel fallen.

Faith rückte näher zu Michael. Zugegeben er war ihr nun unheimlich, aber sie fühlte sich in seiner Nähe sicherer.

Vorsichtig entfernten sie das Siegel und der Brief flog aus ihrer Hand und entblätterte sich.

Die MacNairs hoben neugierig die Köpfe.

"Hey, Cousinchen.", war da Hermiones Stimme zu hören. "Das ist das neue Werk unserer Erfinder. Funktioniert wie ein Tonbandgerät. Ein Heuler, der nicht heult. Krass, was? Ich habe dir doch davon erzählt. Na egal. Ich hoffe es geht dir gut. Ich habe dir ein paar Glückskekse geschickt. Du wirst jetzt eine Hütte sehen. Nicht wundern. Die gehört nämlich einem Zauberer. Ich weiß allerdings nicht wem. Am besten nicht beachten. Aber es wird bestimmt keiner da sein. Und wie gesagt: Wenn irgendwas ist, schick 'ne Eule, dann hole ich dich dort ab. Bis dahin. Jetzt laufe ich schnell und leih mir einen Vogel. Viele Grüße Hermione."

"Da schickst du das hin?", dröhnte nun Dracos Stimme durch die Hütte und die MacNairs verzogen das Gesicht.

"Ja, wieso?", fragte eine naive Herm.

"Da liegt die Hütte der MacNairs. Sag jetzt nicht, dass deine Cousine da hin ist. Dann kannst du gleich einen Sarg bestellen, oder eine kleine Schachtel. Die wird wohl auch reichen, wenn sie sich über den Weg gelaufen sind."

"Vielleicht sind sie ja gar nicht da.", mischte sich nun die Stimme von Harry ein.

"Wer fragt dich Weihnachtsmann denn?", fragte nun wieder Draco.

Die vier in der Hütte grinsten.

"Hast du mich gerade Weihnachtsmann genannt?", knurrte die Stimme von Harry und der Brief zuckte unruhig in der Luft.

"Hab ich das?", spottet das Pergament mit Dracos Stimme weiter.

"Jungs, bitte.", erklang da wieder Hermione. "Ich brauche eine Eule. Wer ist so gut und gibt mir seine?"

"Ich würde dir meine ja leihen, aber MacNair kennt sie und würde sie sofort vom Himmel schießen.", sagte nun Draco.

"So was traut er mir zu?", ereiferte sich Jason.

"Wer sagt denn, dass er dich meint?", zischte Todd.

"Scht.", sagte Michael nicht zu früh, denn in dem Moment verstummte Harrys Lachen und ging in ein Fluchen über.

"Malfoy, du Sau.", rief er. "Hast du sie noch alle?"

"Ey.", fuhr nun Hermione offenbar dazwischen. "Wenn ihr nicht hört, fliegt ihr raus und zwar beide. Dann fragte ich ob ich Pidwig kriege."

"Du kannst Hedwig haben.", knurrte Harry und man hörte förmlich, wie er Draco anfunkelte.

Faith lehnte sich zu Michael hinüber. "Harry und Draco mögen sich nicht?"

"Nicht wirklich.", schüttelte er den Kopf.

"Ihr auch nicht?", fragte sie weiter, doch da hörten sie aus dem Pergament eine Tür klappen. "Armer Piepmatz, dass er so ein vernarbtes Halbblut zum Herren hat.", murmelte Draco.

"Hedwig ist doch kein Piepmatz.", sagte nun wieder Hermione. "Musst du eigentlich immer alle beleidigen?"

"Ja, Miss Wichtig.", sagte Draco und dann hörte man, wie er scharf die Luft einzog.

"Was hat sie getan?", fragte Jason.

"Ihm den Ellbogen in die Rippen gejagt.", kommentierte Faith gleichgültig.

"Deshalb mögen wir ihn nicht.", beantworte Todd nun Faiths Frage. "Er ist unhöflich und arrogant."

"Da ist sie.", sagte nun Harry aus dem Pergament.

"Gut und wie verschließt man nun diesen Brief?", fragte sie.

"Frag die Erfinder.", schlug Draco vor.

"ZACHARIAS!", brüllte Hermione und es gellte laut in der Hütte wieder.

"Du hättest auch anrufen können.", murmelte Harry.

"Du willst wirklich nicht hingehen? Ich meine zu deiner Cousine? Wenn nun wirklich diese Death Eater da oben sind.", sagte nun Harry und man hörte einen besorgten Unterton heraus.

"Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das sie das sind?", gab Hermione zurück "ZACHARIAS!", brüllte es erneut in der kleinen Holzhütte.

Wieder hörte man Tür klappen. "Wenn es nicht wichtig ist.", knurrte jemand, der wohl der gesuchte Zacharias war.

"Wie schließt man den Brief?", fragte Herm nun unschuldig.

"Warum hättest du das nicht Neville fragen können?"

"Du wohnst näher.", gab Herm zurück.

"Ich war im Erdgeschoß.", beschwerte er sich.

"Stimmt, bei Dean.", sagte Harrys Stimme.

"Und was wenn die MacNairs deiner Cousine wirklich was antun? Ich weiß zufällig aus sicherer Quelle, dass sie über Silvester auch in der Hütte sind.", warf Draco gelangweilt ein.

"Ist Michael auch da?", hörte man Hermione fragen.

"Ja."

"Dann ist sie in Sicherheit.", sagte sie schlicht.

"Wie kom..." Da verstummte der Brief, offenbar wurde er da verschlossen.

Die vier auf dem Berg sahen mit Staunen, wie das Pergament sich in eine Art Konfettiregen auflöste.

"Beeindruckend.", sagte Jason, der als erste seine Sprache wieder gefunden hatte.

"Wie kommt dieses Schlammblut darauf, dass du in Michaels Nähe in Sicherheit bist?", fragte nun Todd.

"Keine Ahnung, wie sie darauf kommt.", sagte Faith und zuckte mit den Schultern. Sie dachte flüchtig an den Mistelzweig.

Michael konzentrierte sich auf seine Hände. "Wir sollten wieder gehen.", sagte er und ging zur Tür.

Die anderen beiden sprangen auf.

"Warum so eilig?", fragte Jason, hatte aber nichts dagegen einzuwenden. Die Tür klappte zu und Faith stand immer noch verdattert.

Dann flog die Tür wieder auf.

"Es ist zu stürmisch draußen.", erklärte Todd. "Wir gehen durch den Kamin."

Da klatschte eine weitere Eule gegen das Fenster, Faith eilte darauf zu und schob das Tier schützend in den Arm. Michael kämpfte mit dem Fenster, wobei er kräftig eingeschneit wurde.

"Jason, gib mir mal das Flohpulver.", sagte Todd.

"Flohpulver? Was habe ich damit zu schaffen?", fragte dieser nun irritiert.

"Du hast keins dabei?"

"Wir sind nur hundert Meter gelaufen. Woher soll ich wissen, dass mein Herr Bruder durch die Gegend reisen will."

"Könnt ihr nicht appellieren?", fragte Faith.

"Was für Zeug?" Verständnislos wurde sie angeschaut.

"Na von einen Ort zum anderen gehen, ohne zu laufen."

"Du meinst apparieren. Das würde wenig bringen, wir kämen nur drei Meter. Es gibt einen Schutzzauber um die Grundstücke."

"Ein Portschlüssel", schnipste Todd mit dem Finger. Er sah sich suchend nach etwas geeignetem um.

"Sind die nicht illegal?", fragte nun wieder die Muggel.

"Du kannst apparieren aussprechen und weißt was ein Portschlüssel ist?" Jason schüttelte den Kopf und wandte sich zu Michael. "Was für merkwürdige Leute kennst du nur?"

"Portos", sagte Todd deutete auf einen kleinen Globus.

"Der verschwindet mit euch?", fragte Faith.

"Ja.", nickte Jason und ging zu Todd hinüber.

"Dann komm ich mit." Ehe sich die MacNairs versahen, griff sie nach dem Globus und alle vier verschwanden aus der Hütte.

Verschlafen blinzelte Paul und kuschelte sich wieder tiefer in das Gefieder. Auch die andere Eule setzte sich und schlief ein.
 

***
 

pfirsich
 

Wenn Blatt und Frucht übereinstimmen, wird die Wahrheit gesagt.

Denn die Frucht ist die alte Hieroglyphe des Herzens und das Blatt die Zunge.

Der Wind trägt dir das Schicksal zu und die Botschaft findet sich in deinen Händen.

Achte auf die Zeichen, die dir gegeben werden und du wirst es erkennen.

Die Zukunft wartet auf seine Zeit und wird eintreten, wie es vorherbestimmt ist.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

"Was ist das?", fragte Nikolai und sah skeptisch in einen große Schüssel.

"Glückskekse.", erklärte Bellatrix. "Nimm dir einen und dann lass uns sehen, was die Zukunft bringt."

"Da könnte ich auch meine Wahrsagerin fragen.", murmelte er, griff sich aber ein Gebäck und brach es auseinander.

Er entfaltete das Papier und las.

"Ein Einsatz, der alle ihre Kräfte fordert, zahlt sich aus." Er sah skeptisch auf. "Und was soll das jetzt heißen?"

Lucius sah auf seinen Zettel hinunter. "Deine Glückszahl ist 563. 563? Wieso 563?"

Narzissa verdrehte die Augen. "Das ist unsere Verliesnummer bei Gringotts. Wie kannst du so was vergessen?"

"Ach ja." Er nickte und warf den Keks weg.

Istave faltete den Zettel zusammen und war sichtlich zufrieden.

"Einfach toll, wie glasklar sie die Situation durchschauen." Hatte auf seinem gestanden.

Es hatte ihn nicht überrascht.

Bellatrix Miene hingegen erstarrte und Narzissa beugte sich zu ihr hinüber.

"Das ist doch nur Aberglaube.", sagte sie.

"Ja, du hast Recht." Sie warf den Zettel in das Feuer. Rodolphus sah sie verwundert an. Er hatte noch nie erlebt, dass die Hand seiner Frau zitterte.

Walden sah triumphierend auf. "Siehst du. Unsere Kinder kommen bald wieder. Hier steht es. Ihre Familie wird sich bald vergrößern."

Alice zeigte ihm ihren Zettel "Du hast recht. Bei mir stand dasselbe."

Bellatrix drehte sich zum Feuer und sah nachdenklich in die Flammen. Natürlich hatte Walden Recht, denn das waren keine normalen Glückskekse. Sie waren magisch verändert und sagten immer die Zukunft voraus.

Es traf immer ein.

Rodolphus wandte sich an Narzissa. "Was stand auf dem Papier von Bella.", fragt er leise.

"Sie werden bald einen geliebten Menschen für immer verlieren.", sagte sie nur für ihn hörbar.
 

***
 

Harry drehte sich zur Tür um und runzelte die Stirn.

Gerade trat Hermione Arm in Arm mit Draco ein. Hatte er irgendwas verpasst?

"Es fällt auf.", sagte Cathleen neben ihm.

Nun drehte Harry sich zu ihr um. "Wovon redest du?" Er war verärgert. Das überraschte sie jedoch nicht.

"Hast du Mireille gesehen?", fragte da Ron und er sah sich suchend um und sein Blick blieb an Hermione hängen. Diese lachte gerade. Anscheinend hatte Theodor mal wieder einen Blödsinn verzapft, denn Draco grinste ebenfalls und Parvati sah eher resigniert auf.

"Sie ist mit July was holen.", sagte Harry und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

"Ach so. Eigenartig, das Theodors Schwester mitfeiern darf, nicht?", sagte Cathleen.

"Wenn man Beziehungen hat?", zuckte Harry gleichgültig mit den Schultern.

"Oder die richtige Erpressermethode."

"Soweit ich weiß, hat sie Draco breitgeschlagen."

"Das ist doch gleichgültig, ob Nott oder Malfoy. Death Eater ist Death Eater.", sagte Ron abfällig, als sich zwei Arme von hinten um ihn schlangen. "Vorsichtig, mit dem was du sagst.", raunte Mireille ihm ins Ohr.

"Ich habe dich schon gesucht." Er drehte sich zu ihr um. Dann zog sie ihn weg. Cathleen lehnte sich zu Harry hinüber.

"Siehst du, Liebe kennt keine Grenzen.", raunte sie.

Harry sah sie fragend an.

"Ron und Mireille, Ginny und Marcus, Laureen und Oliver, Parvati und Theodor, Padma und Adrian, Terence und Susan, wir beide.", zählte sie auf.

"Was meinst du damit?"

"Eine Schwarzmagierfamilie trifft auf eine Weißmagierfamilie. Das ist fast wie in Romeo und Julia, nur dass wir am Ende nicht sterben."

"Hoffst du.", sagte Harry sarkastisch.

"Man muss an das Gute glauben." Sie wandte sich wieder dem Raum zu. "Hermione und Draco verstehen sich verdammt gut. Ob wir sie auch bald dazu zählen können?"

Harry zuckte mit den Schultern.

"Was ist mit dir?"

"Was soll schon sein?"

"Du bekommst immer schlechte Laune, sobald Hermione und Draco auftauchen."

"Ich kann Malfoy nicht ausstehen. Außerdem habe ich das Gefühl, das er was im Schilde führt und ich fürchte, das er Herm mit hinein zieht."

"Denkst du?"

"Ich weiß es. Glaub mir, ich kenne ihn. Er tut alles nur aus Berechnung und er konnte Hermione noch nie leiden und weißt du wieso nicht? Weil sie eine Muggelgeborene ist. Das war alles. Der ändert sich nie."

"Er hat ihr das Leben gerettet.", warf Cathleen ein.

"Nur weil er sich sonst mit den anderen auseinander setzen müsste."

"Er hat sie ins Krankenhaus gebracht und sich um ihren Kater gekümmert."

"Berechnung."

Harry stand auf, ebenso Cathleen. Sie hielt ihn fest und zog ihn zu sich.

"Du solltest beginnen, an das Gute im Menschen zu glauben." Sie küsste ihn.

"Bei mir hast du das getan und dabei bin ich eine Flint."

"Bei dir war das was anderes. Du bist eine Aurora."

"Vielleicht bin ich ja auch ein Spion.", hauchte sie und küsste ihn erneut. Er hob den Kopf und sah sie eindringlich an. "Bist du?", fragte er.

"Finde es doch raus."

Er neigte den Kopf zu ihr. "War das eine Aufforderung?"

Ein leises Lachen kam über ihren Lippen, dass er mit einem weiteren Kuss erstickte.

Hermione drehte sich wieder um. Sie war keine zwei Schritte von Cathleen und Harry entfernt und wollte sie gerade ansprechen, aber als sie begannen zu knutschen, wollte sie dann doch nicht stören.

"Ob sie auch das Buch gelesen hat?", fragte da Draco, der einige Schritt entfernt stand.

Hermione blickte irritiert auf.

"Welches Buch?"

"Das unter deinem Kopfkissen. 'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'", zitierte er den Titel. "Zu schade, dass wir nur Freunde sind, ich hätte ja zu gerne gewusst, ob es stimmt, dass du dir auf Anhieb alles merken kannst.", grinste er.

"Wie kann man nur so jung und so schon so verdorben sein.", sagte Herm gespielt entrüstet. "Woher kennst du es denn?"

"Es machte so seine Runde."

Hermione grinste. "Dann hast du es von Theodor und danach hat es dir deine Schwester abgenommen."

Draco hob nur eine Augenbraue, weil das tatsächlich stimmte.

Er wollte gerade fragen woher sie es wusste, als ihnen eine überdimensionale Schüssel vor die Nase gehalten würde. "Glückskeks?", fragte July.

"Gern." Hermione griff in die Schale und fischte einen heraus.

Draco knabberte an seinem Keks, während er seinen Zettel durchlas.

"Schwarzes Gefieder wendet Ihr Schicksal.", murmelte er. Er drehte den Zettel um und sah dann erneut auf die Buchstaben. Was sollte das heißen?

Er stopfte ihn in die Tasche und zog einen anderen. Wieder zerbröselte das Gebäck zwischen seinen Fingern.

"Schwarzes Gefieder wendet Ihr Schicksal.", las er erneut. "Steht hier überall dasselbe drin?"

"Nein. Bei mir steht. 'Sie haben einen guten Freund gefunden' Glaubst du es meint dich?", sagte Herm.

Überall wurden nun die Kekse zerbröselt und die Zettel auseinander gefaltet.

"Sie werden auf die Probe gestellt.", stand auf Cathleens und sie schob ihn kommentarlos in den Umhang.

"Was stand bei dir?", fragte Harry.

"Ich werde im nächsten Jahr glücklich."

"Na ja, das ist ja auch nicht schwer.", grinste er und sie lächelte.

"Der Weg der Weisheit ist voller Steine.", las Marcus und sah Stirnrunzelnd auf. "Welche Weisheit?"

"Tja, Flint, das weiß man bei dir nie.", spottete Oliver.

"Was steht bei dir?", fragte der andere verärgert.

Oliver faltete seinen auseinander und stockte. Laureen, die sich zu ihm hinüber gebeugt hatte, lachte hell auf. "Dasselbe. Ihr seit Spezialisten. Wahrscheinlich sollt ihr einsehen, dass ihr euch vertragt. Aber diese Weisheit ist tatsächlich voller Steine, wenn man so stur ist."

"Wieso stur?" Oliver griff trotzig nach einem neuen Keks. Er rupfte den Zettel hervor und stöhnte auf. "Hören Sie öfter mal auf ihre Partnerin.", las Ginny und fiel vor Lachen um.

Angelina sah unsicher zu Fred hinüber, der mit den Augenbauen wackelte und sie ansah. Sie blickte zu Lisa, die unsicher grinste. Wortlos tauschten sie ihre Zettel und nickten. Auf beiden stand das gleiche. "Vorsicht vor einem rothaarigen Mann."

"Damit kommen sie etwas spät.", grinste Lisa schließlich und warf die Zettel in den Kamin.

"Perfektion ist stets schwer zu erreichen.", las Ron bei seiner Schwester. "Aber du versuchst es, das ist doch was.", versuchte er zu trösten.

Ginny verzog das Gesicht. "Das klingt wie ein Kompliment, ist aber eine Beleidigung.", sagte sie schmollend. "Was steht bei dir?"

"Ihr Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt."

"Was meinst du, was es sein kann?", murmelte Ginny.

"Solange es keine acht Beine hat."

"Keine Sorge, ich werde jede Spinne vernichten, die dich angreift.", spöttelte Mireille und gab ihm einen Kuss.

"Beruhigend.", sagte er wenig überzeugt.

"Was steht bei dir Alicia?", fragte Padma. Diese sah seufzend auf. Vor ihr lagen fast zwanzig Zettel und Parvati riss erstaunt die Augen auf. Auf allen stand: "Jemand mit dem Sie noch nie gesprochen haben, liebt Sie sehr."

Blaise kam zu ihnen hinüber geschlendert.

"Ist das klug?", fragte sie Draco.

"Was?" Die anderen sahen ihn an.

"Zu apparieren, in deinem Zustand."

"Zustand? Was für ein Zustand?" Die Köpfe der anderen drehten sich zwischen Draco, der unverschämt grinste und Blaise, die verlegen wurde hin und her.

"Was ist los?" Lavender sah sich um. Warum waren die anderen so still.

"Das frage ich mich allerdings auch. Warum fragst du, ob es klug ist zu apparieren?", meckerte nun Mireille.

"Nein.", riefen Alicia und Angelina gleichzeitig.

"Er ist zwanzig Jahre älter als du.", rief Zacharias.

"Und ein Meuchelmörder.", setzte Dean nach.

"Nein, das stimmt nicht ganz." Fred schüttelte entschieden den Kopf und die anderen sahen ihn verwundert an. Nicht?

George nickte bekräftigend.

"Meuchelmörder morden im Geheimen. Death Eater tun das ganz öffentlich. Fragt mal Draco oder Theodor."

Blaise Stirn furchte sich nun tief.

"Ich wüsste nicht was euch das angeht.", giftete sie nun.

"Um was geht es denn hier?", mischte sich nun Mireille erneut ein. Wollte man da die Freundin ihres Bruders ärgern?

Ohne sie.

"Ron, klär deine Freundin mal auf.", wies Ginny diesen an.

"Wieso ich? Ihr könnt das sicher besser."

"Ja, ja, sicher. Trotzdem ist das jetzt deine Aufgabe." Ron legte nachdenklich den Finger auf die Nase.

Wie sollte er es anfangen?

"Du wirst bald Tante werden.", verdarb Lavender nun den anderen die Spannung, die alle auf Rons umständliche Erklärung gewartet hatten.

"Ernsthaft?" Mireille sah zu Blaise und strahlte, dann umarmte sie diese und schien sie gar nicht mehr los lassen zu wollen.

"Warum heult sie denn jetzt?", wunderte sich Fred und musterte die jüngste in ihrem Haus. "Das ist doch ein Grund zum feiern, nicht zum heulen."

"Na ist doch ganz klar. Sie weint vor Freude." Dean ließ sich auch auf einen der Stühle fallen.

"Jetzt hat sie innerhalb von wenigen Monaten nicht nur eine Familie bekommne, nein, die vermehrt sich auch noch."

Mireille ließ Blaise los und beide lachten unter Tränen.

"Das kann aber auch ganz schnell ein Grund zum Heulen sein.", meinte Draco finster und musterte sie Weasleys.

Doch noch ehe Fred und George, als älteste Vertreter der beleidigten Familie sich auf Draco stürzen konnten.

Ron war begeistert. Dann bestand ja tatsächlich Hoffnung zu überleben, wenn Dolohov mit dem Baby beschäftigt war.
 

***
 

In der Berghütte der MacNairs knisterte ein behagliches Feuer. Auf einem Sessel saß Todd, ihm gegenüber Jason. Faith hatte sich auf der Couch breit gemacht und neben ihr saß Michael, der gerade die Tassen mit dampfendem Punsch füllte.

Faith riss das Papier von dem Päckchen, das ihre Cousine ihr geschickt hatte auf und neugierig blickten alle hinein.

"Glückskekse. Auf so was können auch nur Frauen kommen.", sagte Jason abwertend. Dennoch zerbrach er das Gebäck und zog den Zettel heraus.

"Was steht drauf?", fragte Faith und stopfte sich einen Keks in den Mund. Sie war unglaublich nervös. Innerlich lief immer und immer wieder das gleiche ab.

"Du musst doch verrückt sein, hier hergekommen zu sein. Sie wollten dich töten. Aber nicht Michael... Du musst doch verrückt sein, hier hergekom..."

Sie versuchte ihre innere Stimme zu überhören, was nicht sehr einfach war.

Deshalb hatte sie inzwischen mehr von dem Punsch getrunken, den Michael auf den Tisch gestellte hatte, als es ratsam gewesen war.

Es beruhigte sie, dass Jason, offenbar der Aufbrausendste der dreien, mit ihr mithielt und mit jedem Schluck ruhiger wurde. Inzwischen war sogar so etwas wie ein vernünftiges Gespräch zwischen ihnen beiden entstanden.

"Jemand mit dem Sie noch nie gesprochen haben, liebt Sie sehr.", las Jason nun vor.

Faith stopfte ihren Zettel in den Umhang.

"Leihst du immer die Klamotten von deiner Cousine aus?", fragte er nun.

"Woher weißt du, dass der von Herm ist?"

"Die Taschen sind magisch vergrößert. Sonst hätte das Packet nicht so unsichtbar von außen dort drin verschwunden können."

"Stimmt.", nickte sie. In der Tat hatte sie das Päckchen in die Tasche gestopft und es dann in der Aufregung vergessen, da sie es nicht gestörte hatte.

Da fiel ihr etwas ein. "Sie hatte doch noch einen Brief geschickt. Vielleicht noch so ein lustiges Hörspiel."

Tatsächlich flog der andere Brief in die Luft und entfaltete sich ganz so wie der erste. Faith zerbröselte einen weiteren Keks und aß ihn. Achtlos schob sie auch diesen Zettel in die Tasche.

"Hallo, Faith.", erklang da auch schon Herm. "Die Kekse, die ich dir geschickt habe, sind übrigens magisch. Sie sagen dir die Zukunft voraus und es stimmt wirklich, auch wenn ich an Wahrsagen nicht glaube."

"Du hast den Unterricht geschmissen.", bemerkte da eine für Faith unbekannte Stimme.

Doch die anderen schienen sie zu kennen, denn sie sahen vergnügt auf.

"Wer ist das?", fragte Faith.

"Lavender.", antwortete Michael ohne zu überlegen und Todd warf ihm einen warnenden Blick zu.

"Wem schreibst du da?", fragte nun Lavender.

"Meiner Cousine, sie ist auf der Hütte in den Bergen."

"Sie ist DA oben?", fragte nun die Stimme von Lavender entsetzt.

"Ich weiß, die MacNairs sind auch da. Draco hat das schon erzählt. Also, Faith, lass dich nicht erschrecken, bleib einfach im Haus. Die waren noch nie bei uns, warum sollten sie ausgerechnet jetzt damit anfange? Ich komme am 4ten vorbei. Bis dann. Wie schließt man diesen Brief noch mal?"

"Keine Ahnung.", sagte da Lavender.

"ZACHARIAS!"

"Faith heißt deine Cousine?"

"Ja, warum?"

"Okay. Also Faith. Wenn sie dir dumm kommen, sag mir bescheid und ansonsten... sie sterben für Kuchen, also wenn du backen kannst, ist das sehr hilfreich."

"Woher weißt du das?", erklang da Hermiones Stimme.

"Ach, weißt du... das hat man mir erzählt.", stammelte Lavender.

"ZACHARIAS!!", gellte die Stimme erneut aus dem Pergament.

"WAS!?", kam da die inzwischen bekannte Stimme von Zacharias.

"Hattest du nicht vorhin ein anderes Shirt an?", entgegnete Herm unschuldig.

"So eins habe ich Dean zu Weihnachten geschenkt.", sagte nun Lavender.

"Ach!"

"Was wollt ihr?" Zacharias schien ungeduldig.

"Der Brief, wie wird der noch mal verschlossen?"

"Und du sollst Jahrgangsbeste gewes..." Da verstummte das Pergament und zerfiel in tausende Schnipsel.

Faith sah sich in der Runde um. "Wer ist also Lavender?", fragte sie und blickte zu Jason. "Dich liebt jemand, mit dem du nie gesprochen hast. Und du", sie schaute zu Michael. "...bist es auch nicht. Dann kann sie nur deine Freundin sein." Sie wandte sich zu Todd.

"Wie kommst du darauf, dass sie meine Freundin ist?", fragte er wachsam.

"Ich soll mich an sie wenden, wenn ihr mir was antut. Hört sich an, als hätte sie einige Trümpfe im Ärmel und so was haben nur Freundinnen. Wie wäre es mit Kuchen?"

"Nicht schlecht.", nickte Jason und zerbröselte den letzten Keks. Es war derselbe Spruch, wie auch im ersten.
 

***
 

Blaise sah auf die Uhr. Sie würde in zwei Minuten gehen. Sie sah sich nach Lavender um, die das auch vorhatte.

Mireille kam auf sie zu. "Es ist traurig für dich, hier zu sein und nicht bei meinem Bruder, oder?", fragte sie.

"Ja und genau deshalb gehe ich jetzt.", nickte Blaise.

"Bestell ihm schöne Grüße und ein glückliches, neues Jahr von mir."

Blaise sah sie kurz an und lächelte. Aus einem Impuls heraus umarmte sie die Jüngere.

"Einen guten Rutsch, Mi.", flüsterte sie und ging dann mit Lavender hinaus zu deren Kamin.
 

***
 

"Ich bin wieder da.", sagte Blaise und trat auf die Galerie des Kaminzimmers, wo sie angewurzelt stehen blieb.

"Was wollen die alle in meinem Haus?", flüsterte sie entsetzt. Doch niemand schien sie zu beachten.

Allein Antonins Augen weiteten sich.

Bellatrix, Rodolphus und er standen nicht weit von ihr weg und unterhielten sich gerade, als Blaise zwischen den Regalen vortrat.

Hastig schob sie sich wieder zurück.

Rodolphus sah Antonin amüsiert an und dieser stockte.

Seit wann schaute dieser amüsiert.

Bella beugte sich leicht zu ihm hinüber. "Bestell doch Blaise schöne Grüsse. Ich nehme an, das sie gerade angekommen ist und du deshalb so erschrocken aussiehst."

Antonin blieb stumm. Wenn man nicht wusste was man sagen sollte, dann besser gar nichts.

Blaise sah aus dem Dunkeln hinaus und ging noch einen Schritt nach hinten und stieß gegen jemanden. Sie unterdrückte einen Schrei, als violette Augen sie ansahen.

"Istave.", hauchte sie.

"Ich bevorzuge Mr Istave Lestrange. So ähnlich haben sie es doch auch von Moody verlangt, wenn ich mich nicht irre."

Blaise war erstarrt. Hinter sich vernahm sie Schritte.

"Istave.", sagte Antonin tonlos. Er legte schützend eine Hand auf Blaise Schulter.

"Ein Spion, Antonin? Ich wusste doch, ich kann mich auf dich verlassen." Istave nickte ihnen zu und schritt dann hoheitsvoll davon.
 

***
 

Blaise schob die Tür von Nachbarraum zu und drehte sich immer noch bleich zu Antonin um.

"Er weiß es? Sie wissen es?"

"Nicht alle.", warf Antonin ein.

"Was heißt nicht alle?"

"Nur die Lestrange?" Er sah irgendwie hilflos aus und das passte so gar nicht.

Antonin verriegelt die Tür und sah sich dann unruhig um.

"Ich hatte nicht geahnt, dass er von dir wusste."

"Wer?"

"Istave. Er hat mir den Auftrag gegeben den Feldweg 7 zu überwachen."

"Er hat gesagt, du sollst mich dort einschleusen?"

"Nein, ich sollte herausfinden, was sie vorhaben und du schienst mir der leichteste Weg."

"Warum hast du mir das nicht früher gesagt?" Blaise richtete sich nun auf und kam zu ihm hinüber.

"Ich durfte nicht. Das ist alles unter strengster Verschwiegenheit."

Blaise stockte. In gewisser Weise hinterging sie ja auch Antonin, so wie er es bei ihr tat.

Sie nagte an ihrer Unterlippe. Wann war das endlich vorbei? Sie hasste diese Geheimnistuerei und Antonin bohrte immer öfter nach.

"Meinst du ich kann hier bis Mitternacht bleiben?", fragte sie um abzulenken.

"Ich denke schon."

"Ich komme mir wie ein Einbrecher vor und das in meinem eigenen Haus."
 

***
 

"Du hast den Brief also noch rechtzeitig bekommen.", sagte Lavender und beugte sich über den dampfenden Kuchen.

"Der ist gut geworden."

Faith sah sie fröhlich an. Die andere war gerade angekommen und natürlich hatte sie mit ihrer Vermutung, dass sie Todds Freundin war Recht.

Jason öffnete mit Schwung die Tür und sah entsetzte zu Faith. "Soll das heißen ihr habt darüber nach gedacht?", fragte er.

"Nachgedacht? Worüber?", fragte Faith verständnislos. Lavender zog eine Augenbraue hoch.

"Wie viel Gläser Punsch hast du schon intus?"

"Vier.", sagte Jason knapp. "Also hast du, oder nicht?"

"Entschuldige, ich weiß nicht wovon du sprichst."

"Nach sechs Gläsern kippt Jason für gewöhnlich um. Achte am besten gar nicht auf sein Gerede."

"Das ist nicht wahr und ich weiß sehr wohl, wovon ich spreche.", erwiderte Jason verärgert. "Michael erzählte, dass du und er sich darüber unterhalten haben, dass eine Beziehung zwischen euch nicht in Betracht kommt und wenn man schon darüber redet, zieht man es

zumindest in Erwägung."

"Ach so.", winkte Faith ab und konzentrierte sich wieder auf den Kuchen. Lavender klappte das Kinn bis auf die Knie.

"Du und Michael? Weißt du was er ist?"

"Natürlich weiß sie das.", sagte da der jüngste der Brüder von der Tür.

Seine Augen ruhten auf Faith, die voller Konzentration den Kuchen schnitt.

Lavender ging an ihm vorbei und zog Jason mit sich. Die Tür fiel ins Schloss.

Faith hob den Kopf und lächelte unsicher.

"Ich glaube, ich habe zuviel Punsch getrunken.", sagte sie. "Er ist fertig." Sie schob das Gebäck zu ihm hinüber.

"Ist gut geworden.", sagte er ohne auch nur einen Blick auf den Kuchen zu werfen.

"Ja." Auch sie starrte ihn an und hatte das Gefühl in den Augen zu ertrinken.

Der Tisch zwischen ihnen hinderte sie daran übereinander herzufallen und während Faith überlegte, ob sie über das Möbelstück drüber springen sollte, dachte Michael darüber nach, ob zu ihr apparieren sollte.

Schließlich gingen sie drum herum. Sie sagten gar nichts. Er streckte die Hand nach ihr aus und zuckte plötzlich zusammen. Sein Gesicht verzog sich schmerzvoll und er fixierte seinen Unterarm.

Faith Augen weiteten sich und sie fuhr herum. Dabei riss sie den Kuchen vom Tisch und der Teller zerbrach scheppernd auf den Fliesen. Sie starrte in die Ecke.

Ein Schauer lief über ihren Rücken.

Hinter sich hörte sie wie die Tür aufgerissen wurde und Jason, der mitten im Satz abbrach, stöhnte auch vor Schmerzen auf.

"Was ist das denn?", fragte Todd, der hinter ihm in die Küche kam. Auch Lavender war nun bei ihnen.

Sie folgte den Blicken der anderen, doch sie sah nur einen schemenhaften Schatten.

Sie blinzelte kurz, dann war alles vorbei.

Die dunklen Male, die eben noch geglüht hatten, verblassten und Michael hob den zermatschten Kuchen auf.

"Du bist wach.", sagte Jason und sah zu Faith, die zu zittern begonnen hatte.

"Er war hier.", kam es über ihre bleichen Lippen.

"Das war nur ein Schatten.", sagte Todd entschlossen und legte eine Hand auf Lavenders Schulter.

"Nein, das war nicht nur ein Schatten. Er war hier und seine roten Augen haben mich durchbohrt."

"Wenn, dann war er wegen uns hier.", sagte nun Michael. "Und es war nur ein Schatten."

Faith wandte sich zu ihm um und schüttelte fast hypnotisch den Kopf. "Nein, es ist Zufall, dass ihr hier wart. Mich wollte er sehen. Mich hatte er mit dem Blick durchbohrt. Habt ihr nicht die Augen gesehen."

"Faith. Da waren keine Augen." Michael packte ihre Schulter und sah sie eindringlich an.

"Doch, da waren welche. Ich würde sie überall erkennen. Weißt du, wie oft ich sie schon nachts gesehen habe? Wie oft mich diese Augen voll Hass angesehen haben? So wie jetzt. Was will er von mir? Was habe ich ihm getan?"

Lavender drehte sich zu Todd. "Hast du Augen gesehen?", fragte sie leise.

"Nein, nur einen Schatten.", schüttelte er den Kopf.

"Es ist nicht das erste Mal.", flüsterte Faith und zog den Umhang enger. Michael zog sie an sich und sah ratlos zu seinen Brüdern. Die zuckten mit den Schultern.

"Diese Augen.", murmelte Faith. "Er will mich finden, das hat er mir gesagt. Aber warum?"
 

***
 

Istave Lestrange sah auf die Uhr. Gleich war Mitternacht und dann konnte er endlich nach Hause. Nicht das er was gegen Silvester hatte, aber der Trubel war ihm zu viel.

Er hatte es lieber ruhig.

"Happy new year.", rief da Francis und zog seine Frau zu sich.

"Ein erfolgreiches neues Jahr.", wünschte Narzissa Lucius genauso wie alle anderen.

Istave stand abseits und sah in die Runde.

Auf der anderen Seite entdeckte er Nikolai. Er nickte ihm zu und dieser hob das Glas. Dann trat Bellatrix zu Istave und ließ ihr Glas gegen sein klingen.

"Ein gutes neues Jahr, Dad.", sagte sie und sah zu ihm auf.

"Ein gutes neues Jahr, Bella.", erwiderte er. Er musterte sie und stellte fest, dass sie angespannt aussah. "Alles in Ordnung?", fragte er.

Bellatrix sah überrascht auf. Ihr Schwiegervater hatte sich noch nie bei ihr erkundigt, ob alles in Ordnung war.

"Ja, alles bestens." Sie drehte sich zu Rodolphus um, der auf sie zukam.
 

***
 

Im Feldweg 7 sah man gespannt zu der überdimensionalen Uhr, die über den Kamin hing. Es hatten sich alle zu Paare zusammen gefunden.

Nur am Rand standen Hermione, Neville, Alicia, Seamus, July und Draco zusammen.

Alicia ließ ihren Blick durch die Runde schweifen.

"Das ist schon fast unreal, wie viele Paare es hier gibt.", murmelte sie zu Hermione und diese nickte.

"Tja, nur wir stehen alleine hier.", sagte Seamus.

"Wieso allein?", fragte Alicia und hackte sich bei ihm ein.

"Wo ist eigentlich Dean?", fragte Hermione.

"Wo ist Lavender?", sagte Alicia.

"Sie hat sich mit Blaise abgeseilt. Schätze zu ihren unbekannten Freund.", erwiderte Neville.

"Zacharias ist auch nicht da.", stellte Draco fest.

Da stob einen Konfettiwolke von der Decke, und alle fielen sich um den Hals um sich ein glückliches neues Jahr zu wünschten.

Neville umarmte July und Seamus Alicia.

"Ein glückliches, neues Jahr.", sagte Hermione und umarmte Draco.

"Dir auch." Sie traten einen Schritt zurück. "Das war genug Umarmung für die nächsten Jahre.", sagte er leicht spöttisch.

"Vergiss es.", lachte da Alicia und zog ihn an sich. "Ein gutes, neues Jahr."

July drückte ihn sogar einen Kuss auf die Wange und grinste schelmenhaft, dann suchte sie ihren Bruder.

"Diese Jugend?", grinste Hermione.

"Glückliches, neues Jahr.", sagte da Ron neben ihr.
 

***
 

Um die Berghütte tobte inzwischen ein Sturm.

Faith hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Der Kuchen war mittels Magie wieder hergestellt und aufgegessen worden, wobei Faith und Lavender lediglich zwei Stücken abbekommen hatten.

Die restlichen zwölf hatten sich die MacNairbrüder nicht ohne Diskussionen geteilt.

"So'ne Fresssäcke.", schüttelte Faith den Kopf.

"Sei nicht so unhöflich, sonst laden wir dich nie wieder ein.", entgegnete Jason.

"Was heißt hier einladen? Sie hat sich uns ja geradezu aufgedrängt.", sagte Todd.

"Ihr wolltet meinen Globus stehlen."

"Wir hätten ihn wieder gebracht.", wandte Michael ein.

"Du findest auch einen anderen Grund, sie zu belästigen.", murmelte Jason und lehnte sich zufrieden in den Sessel zurück.

"Was soll das denn heißen?", regte sich der Jüngste auf.

"Das soll heißen, dass du sie die ganze Zeit wie ein Sahnebaiser ansiehst. Als könntest du sie mit Haut und Haaren verschlingen."

Faith senkte grinsend den Kopf.

"Du bist auch nicht besser." Jason sah anklagend zu ihr hinüber. "Ich schlafe im Wohnzimmer, dann könnt ihr euch austoben."

"Du spinnst doch." Michael tippte sich an die Stirn.

"Es ist gleich Mitternacht.", warf Lavender ein und stand feierlich auf.

Die anderen taten es ihr nach.

"Glückliches, neues Jahr." Die Gläser klirrten.

Lavender und Todd verfielen in einen Kuss. Jason umarmte zu ihrer und seiner eigenen Überraschung Faith. Er hatte eindeutig zu viel getrunken.

Als sie sich von ihm löste, wandte sie sich zu Michael. Sie hoben lediglich das Glas und prosteten sich zu.

Sie hatte Angst ihn zu berühren. Nicht, weil sie zu schüchtern war, vielmehr, weil sie die Folgen nicht absehen konnte. Sie war nicht sicher, ob es bei einer Umarmung oder einem harmlosen Kuss bleiben würde.

Sein Blick alleine reichte schon und sie dachte an den Mistelzweig. Der Kuss darunter ließ sie seit Weihnachten nicht mehr los und sie wusste, dass es Michael genauso ging.

"Ihr seit komisch.", schüttelte Lavender lachend den Kopf.

"Wieso komisch? Wir haben uns nur zugeprostet."

"Und euch geschlagenen fünf Minuten angestarrt.", sagte Todd.

"Du übertreibst.", sagte Michael und sah zu Uhr. Tatsächlich war es genau sieben nach Zwölf.
 

Mittwoch, 1. Januar
 

Faith kniff die Augen zusammen und blinzelte dann in das Licht. Ihr tat das Kreuz weh. Sie versuchte sich zu strecken, doch irgendein Arm hielt sie fest. Sie wandte den Kopf und blickte in ein schlafendes Gesicht.

Sie blinzelte erneut.

Sie hob den Kopf und sank stöhnend auf die Brust des Anderen zurück. Ihr Schädel dröhnte. Sie hatte zuviel getrunken. Nach Mitternacht hatten Jason und sie noch den ganzen Topf Punsch gelehrt und der war noch halb voll gewesen.

Nun regte auch dieser sich und knurrte.

"Wo bin ich?", fragte Jason.

"Auf der Couch.", antwortete Faith.

"Und was machst du hier?"

"Schlafen."

"Aha."

"Mir tut der Kopf weh."

"Mir auch."

"Der Punsch war schlecht."

"Bestimmt. Ich werde meinen Bruder dafür zur Verantwortung ziehen. Später. Nicht jetzt."

Faith nickte und stöhnte erneut.

"Nicht bewegen.", sagte Jason. "Wir müssen warten, bis uns jemand von den Qualen erlöst."

"Könnt ihr das auch?"

"Wir können alles. Deshalb sind wir allmächtig und ihr nicht.", murmelte er.

"Dafür zieh ich dir einen rein. Wenn es mir besser geht.", sagte Faith in den gleichen erschöpften Ton wie er.

"Ist gut. Ich bin da.", kam es zurück und Faith wollte grinsen, ließ es aber, es war zu schmerzhaft.

"Ihnen geht es gut, sie beleidigen sich schon wieder.", sagte da eine Stimme, die als Lavenders interpretiert wurde.

"Müssen wir aufstehen?", fragte Jason.

"Ja." Lavender war da gnadenlos.

"Das habe ich befürchtet.", seufzte Faith und erhob sich. "Nie wieder.", stöhnte sie

"Was würden deine Eltern dazu sagen?", tadelte die andere.

"Gar nichts. Sie sind tot."

"Entschuldige."

Faith winkte ab und stand auf. "Das Bad?"

"Da drüben." Faith trottete los.
 

***
 

Blaise gähnte und streckte sich. Dann schlug sie die Decke zurück und sprang aus dem Bett.

Antonin war längst in der Küche. Irgendwann zwischen Traum und Halbwachphase hatte sie bemerkt, wie er aufgestanden war.

Die Feier, der vergangen Nacht war weit über Mitternacht hinausgegangen.

Sie tapste in die Küche und grinste verschlafen.

"Morgen."

Er lächelte leicht und nickte zu ihrem Frühstück hinüber. Sie setzte sich und griff nach der Tasse. Genüsslich zog sie den Duft von dem Kaffee ein.

"Was habt ihr eigentlich mit dem Zeitenwandler vor?", fragte da Antonin unvermittelt und Blaise stoppte.

"Was?", fragte sie verständnislos.

"Istave hat festgestellt, dass der Zeitenwandler aus dem Gebäude des dunklen Rats fehlt. Ihr habt ihn doch gestohlen, oder?"

"Na, du hast ja Fantasie.", murmelte Blaise und schlürfte wieder an ihrer Tasse.

"Fantasie. Na das glaube ich weniger." Seine Tasse wurde hart aufgesetzt. "Halte mich nicht für dumm. Die Unterhaltung gestern war sehr aufschlussreich. Es stellte sich heraus, das sämtliche Kinder zur selben Zeit bei ihren Eltern aufgetaucht waren und haarsträubende Geschichten erzählt haben. Ihr wolltet verhindern, dass wir die Versammlung abhalten, woher auch immer ihr es gewusst habt."

"Ach, Unsinn und selbst wenn. Dann wären wir doch wohl in das Gebäude eingebrochen, wenn niemand da ist. Und du sagtest doch selber, das Pettigrew und Avery überfallen worden sind."

"Man kann das Gebäude nur betreten, wenn man nicht dem Dunklen Rat angehört, wenn einer von denen da ist. Ihr habt jemanden gebraucht, der euch die Tür öffnet. Was führt ihr im Schilde, Blaise?"

Diese blieb stumm und setzte ihre Tasse leise auf den Tisch. Sie rutschte vom Stuhl und ging wieder zur Tür. Im Rahmen drehte sie sich noch einmal um und lächelte traurig.

"Stell mir keine Fragen, dann muss ich dich auch nicht anlügen."

Sie ging wieder ins Schlafzimmer.

Antonin sah ihr düster nach. Er hatte früh am Morgen, als Blaise noch geschlafen hatte eine längere Unterhaltung mit Istave gehabt.

Er war nicht überrascht, von dem was er da erzählte, denn, dass etwas im Gange war, im dunklen Rat, hatte er schon länger geahnt.

Doch der neue Plan war geradezu selbstmörderisch. Wenn das schief ging, konnten sie mit einem weißen Tuch langsam zum Friedhof gehen.

Natürlich hatte er zugestimmt Istave in allem zu unterstützen und zu seiner Verwunderung war er erleichtert gewesen, das es sich nun so gewendet hatte, aber dennoch...

Was wenn es nicht funktionierte?

Er hatte darauf gedrungen, Severus einzuweihen, denn sie konnten alle Unterstützung, die sie kriegen konnten, gebrauchen. Istave war nicht überrascht gewesen, als Antonin sagte, dass Snape für die Phoenix Order arbeitete. Lediglich, dass Antonin davon wusste, hatte ihn verwundert.

Istave hatte ihm Stillschweigen geboten, denn er befürchtete, das Duane einen Spion hatte, konnte es aber nicht beweisen.

"Wir wissen nicht, wer es ist und können nicht sicher sein, dass er nicht im Feldweg 7 zu finden war. Kein Wort zu deiner Frau!"
 

***
 

Faith massierte sich die Schläfen. Sie war wieder in ihrer Berghütte. Sie brauchte dringend neue Klamotten. Sie wühlte in den Schränken und fischte einen dicken Rock und Wollstrümpfe heraus.

Die beiden Eulen sahen ihr gelangweilt zu. Paul schien zu gähnen und tapste ein bisschen auf dem Tisch umher.

Der Steinkauz blinzelte hinaus.

"Willst wieder nach Hause?", fragte Faith und strich ihm über das Gefieder.

Sie öffnete die Fenster und der Vogel erhob sich in die Luft und flatterte davon.
 

***
 

"Sieh mal, das ist doch der Vogel von Malfoy.", sagte Jason und zielt mit dem Zauberstab auf das Tier.

Todd drehte gelangweilt den Kopf und nickte knapp.

"Lass ihn in Ruhe."

Der andere ließ seinen Arm sinken und sah der Eule nach, bis sie nur noch ein schwarzer Punkt am Himmel war.

Michael kam in den Raum und ließ sich in einen Sessel fallen.

Todd sah zu ihm. Jason trat einen Schritt zurück und lehnte sich gegen das Fensterbrett. Lavender blieb im Durchgang zur Küche stehen.

Der Jüngste wurde wachsam.

"Du wirst dich von der Muggel fern halten.", sagte da Todd und Michael sah ihn an. Sein Gesicht war ausdruckslos.

"Du hast mir gar nichts zu sagen.", erwiderte er schließlich.

"Ich meine es ernst, Michael. Ich will nicht, das du irgendetwas mit ihr anfängst."

"Mal davon abgesehen, dass es dich nichts angeht, hatten wir es auch nicht vor. Wie kommst du dazu, mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe?"

Todd sah ihn nun an. Nichts in seiner Miene bewegte sich, nur die Augenlider hoben sich etwas.

Michael taxierte ihn ebenso.

Wieder einmal fiel Jason auf, wie ähnlich sich die Beiden waren. Das einzige was sie unterschied war das Todd immer kalt und berechnend aussah und Michael meist mit einem treudoofen Dackelblick durch die Gegend lief. Aber wenn sie ernst wurden, konnte er nicht sagen, wer ihm mehr Respekt einflösste. Michael oder Todd?

"Hast du gestern bei dem Schatten, rote Augen gesehen?", fragte der Ältere.

"Nein."

"Ich auch nicht. Und wenn Faith sagt, sie sah diese, dann glaube ich ihr. Was wenn er wirklich hinter ihr her ist? Weißt du, was das für eine Gefahr für uns ist?"

"Denkst also mal wieder nur an dich." Michael verzog angewidert das Gesicht.

"Nein, ich denke auch an sie. In deiner Nähe wird sie zu Zielscheibe."

"Willst du mir jetzt ein schlechtes Gewissen machen?"

"Ich will, dass du das Ganze siehst. Halte dich von ihr fern." Todd stand auf und ging hinaus.

"Wie kommt er dazu, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe?", regte Michael sich auf. "Du hast dich auch nicht daran gehalten.", rief er seinen älteren Bruder nach. Todd drehte sich um und kam zurück.

"Wie meinst du das?"

Er runzelte die Stirn.

Michael zeigte auf Lavender. "Kurz vorher habe ich dir das gleiche gesagt. Und, hat es dich abgehalten?"

"Lavender ist eine Hexe."

"Sie gehört zur Phoenix Order."

Todd kniff die Lippen zusammen. Michael war aufgesprungen.

"Halt dich von ihr fern, sonst werde ich dich dazu zwingen."

Jason sah ihn erstaunt an. Lavenders Kopf fuhr zu ihm herum und Michael zischte: "Das wagst du nicht."

"Lass es darauf ankommen und du wirst sehen, wie ich es wage. Hier geht es nicht nur um dich. Hier geht es um uns alle. Verstehst du das nicht?"

Michaels Blick blieb an Lavender hängen, die etwas blass aussah.

Doch er verstand es schon. Er senkte die Augenlider.

"In Ordnung. Bis April.", sagte er leise.

"Bis April.", nickte Todd.
 

***
 

Michael zog den Umhang enger um sich. Es war kalt draußen und seine Stiefel versanken im Schnee.

Faith sah ihn vom Fenster aus kommen und wurde nervös.

"Hallo.", sagte sie schlicht und öffnete die Tür.

"Ich soll dich fragen, ob du mit uns essen willst." Er sah zu ihr hinunter, dann auf seinen Schuhen auf dessen Spitzen kleine Schneeberge lagen.

"Gern. Ich hol nur einen Mantel." Sie drehte sich um und lief in das Innere der Hütte. Michael schloss die Tür und sah ihr nach.

Sie schlang den Schal fest um sich und lächelte ihn an.

"Ich bin bereit."

"Ich muss dir noch etwas sagen."

"Ja?" Faith hob erwartungsvoll den Kopf und Michael starrte auf ihren roten Lippen.

Hatten sie schon immer diese intensive Farbe?

"Ich wollte nur sagen...", begann er und die Gedanken überschlugen sich.

Aus dem Augenwinkel sah er die angelehnte Tür zum Schlafraum.

"... es war nett, dass du gestern den Kuchen gebacken hast." Faiths Augen blinzelten irritiert.

Was interessierte sie jetzt der dämliche Kuchen?

"Kein Problem.", sagte sie schlicht.

"Wir sind uns doch einig, oder?"

"Einig?"

"Dass wir nur... Bekannte sind."

Faith sah enttäuscht auf und Michael verfluchte Todd. Sollte er doch mit seiner komischen Warnung zur Hölle fahren. Aber da würde er wahrscheinlich selber mal landen.

Faith lächelte gequält. "Ja. Vielleicht werden wir ja mal Freunde, oder ist das auch bei euch eine gefährliche Schwäche?"

Michael hob die Hand und legte sie leicht auf ihre Wange. "Gefährlich?", sagte er wehmütig und riss sich dann los. "Sie warten schon, besser wir gehen."
 

***
 

Faith saß in einem Sessel auf ihren Händen und starrt Michael auf die Finger. Sie sagte kein Wort.

Dieser hatte sich ihr gegenüber in dem anderen Sessel breit gemacht und pulte an einer Flasche.

Streifen für Streifen zog er das Etikett ab, peinlichst darauf bedacht nicht einen Fusel übrig zu lassen.

Er konzentrierte sich mit jeder Faser seines Körpers darauf, nicht zu Faith hinüber zu sehen.

Was sollte es auch bringen?

Die anderen waren wer weiß wo und eigentlich interessierte es ihn auch nicht.

Faith seufzte und er heftete seine Augen nur noch konzentrierter auf das Etikett. Schließlich hielt er inne und betrachtete sich das Glas eingehend. Es war blitzsauber.

Faith schluckte und versuchte ihre Augen von ihm und der Flasche abzulenken, doch das wollte ihr nicht wirklich gelingen.

Da schien Michael etwas einzufallen und stellte hastig die Flasche auf den Tisch und betrachtete sie sich argwöhnisch, bevor er an Faith vorbei aus dem Fenster sah.

Seine Finger trommelten nicht gerade rhythmisch auf der Lehne und Faith wippte ebenso taktlos.

Da schwang die Tür auf und Jason und Lavender kamen herein.

"Hey ihr zwei, ihr...", er stockte und sein Blick wanderte von einem zum anderen. "Ihr scheint euch ja glänzend zu unterhalten.", sagte er spöttisch.

Michael stand auf und ging hinaus. Faith sah ihm traurig nach und legte ihren Kopf seufzend in eine Hand.

Todd kam an Jason vorbei, doch dieser hielt am Kragen fest.

"Siehst du, was du ihnen antust?", zischte er.

"Wovon redest du?", fragte der andere.

Lavender hob die blitzblanke Flasche hoch. Daneben lag einen Berg feinster Schnipsel.

"Oh, verstehe."

Das kam ihm in der Tat bekannt vor.

Vor gut einem Jahr hatte er in einem Cafe tausende solcher Flasche von Etiketten befreit und dabei Lavender angestarrt, bis sie sich ein Herz gefasst und ihm zu einer Tasse Kaffee eingeladen hatte.

Da gab es keine Etiketten und er musste sich mit ihr unterhalten.
 

Donnerstag, 2. Januar
 

Faith nickte mitfühlend. "Das heißt, du suchst sie jetzt seit sechs Jahren."

"Ja.", sagte Jason. "Sechs Jahre."

"Und du hast nie ein Wort mit ihr gesprochen?"

"Nein."

"Tut mir ja leid, dass ich das sage, aber das ist absolut hirnrissig."

"Unter anderen Umständen wäre ich echt beleidigt, aber so... Weißt du, ich sehe immer ihr Gesicht, wenn mir eine Andere gefällt. Verstehst du?"

Faith runzelte die Stirn. "Ich bin mir nicht ganz sicher."

"Und jetzt, der Spruch." Er kramte die Zettel noch einmal hervor.

Michael kam in das Zimmer und sah kritisch zu seinem Bruder und Faith. Es herrschte keine lebensbedrohliche Situation für ihren Gast, was nur eines bedeuten konnte. Beide hatten bereits Alkohol im Blut. Und er lag richtig damit.

Michael zog es vor, wieder zu gehen. Die Tür war fast zu, als er inne hielt und unwillkürlich lauschte, als Jason Faith fragte: "Aber warum bist du so deprimiert?"

"Wegen deinem Bruder. Er hat mir das Herz gestohlen, wie die Dichter so schön sagen."

"Ja, ja, sie sind grausam." Jason hob den Kopf und kippte nach hinten um. Faith sah ihn verwundert an und da blinzelte sie und seufzte. "Gott, sind wir erbärmlich." Dann sank sie gegen ihn.

Michael schlug die Tür zu. "Ja, das seid ihr. Sich sinnlos zu betrinken, ist erbärmlich."

Er setzte sich an den Küchentisch und wartete darauf, dass Todd und Lavender zurückkamen.

Die beiden waren zu einem Waldspaziergang verschwunden.

Eine halbe Stunde später hörte er Stimmen.

Michael ging in den angrenzenden Raum und sah wie Todd abschätzend zu Jason und Faith hinunter sahen.

Da schreckte Jason hoch. Er riss seine Augen auf und beachtete den drehenden Raum gar nicht. "Nein.", rief er und versuchte die Hand auszustrecken, als würde er damit das drohende Unheil abwenden.

Todd lächelte kalt und hob eine Augenbraue hoch.

"Nicht 'scate sanguis'.", rief Jason mit erstickter Stimme, bemüht vernünftig zu sprechen.

"Doch." Todd war gnadenlos.

Er winkte Michael zu, der Faith hochzog, die verwundert irgendetwas nuschelte.

Lavender zog neugierig den Umhang aus. Was war 'scate sanguis', das Jason so erschreckte, obwohl Todd nichts gesagt hatte?

Faith wurde ins Bad geschoben und sie hörten einen spitzen Schrei.

"Das Wasser ist eiskalt! Michael, du Sadist! Wie konnte ich dir nur verfallen sein? Ich verabscheue dich, du Scheusal! Mach es aus, es ist so kalt, es ist so entsetzlich kalt."

Lavender war nun sprachlos. Jason schien sich inzwischen gefasst zu haben.

Er saß aufrecht auf der Couch und kniff die Augen zusammen, als er ein Glas Eiswasser hinunterstürzte.

Dann wurde die tropfnasse Faith ins Schlafzimmer geschoben. In ihren klammen Finger hielt sie ebenfalls ein Glas mit klirrenden Eis in klarem Wasser.

"Trink!", hörte Lavender Michael, als Todd seinen Zauberstab auf Jason richtete und sagte: "Scate sanguis"
 

Samstag, 4. Januar
 

Faith packte ihren Sachen aus. Als letztes zog sie Hermiones Umhang hervor. Sie hatte ihn mitgenommen, um ihn zu waschen. Sie sah sich in ihrer kleinen Londoner Wohnung um.

Michael hatte sie bis zur Tür gebracht. Sie hätte ihn gerne hinein gebeten, aber Jason stand unten und wartete.

Faith setzte sich und seufzte. Sie hatte auch die restlichen Tage bei den MacNairs verbracht.

Nur zur Nacht war sie in ihre Hütte gegangen.

Inzwischen verstand sie sich mit Jason sehr gut. Er stichelte nach wie vor, doch sie teilte inzwischen genauso aus.

Todd hatte wenig gesagt. Faith war nicht sicher, was sie von ihm halten sollte, doch mit Lavender hatte sie sich glänzend verstanden und wenn jemand eine so nette Freundin hatte, konnte er nicht so schlecht sein.

Und dann war da Michael.

Sie war verrückt nach ihm. Es war ihr schwer gefallen, sich an ihre Abmachung zu halten. Sie hätte alles über Bord geworfen.

Dann war er eben ein Death Eater und sie eine Muggel, na und? Was soll's?

Doch Michael hatte noch einmal darauf bestanden, dass sie nichts anfingen.

Sie war deprimiert gewesen. Den ganzen Tag hatte sie darauf gebrannt, mit ihm alleine zu sein und dann kam er daher und sagte, dass ihre Entscheidung richtig war. So war es am besten für alle.

Für alle, hatte sie schreien wollen. Für mich nicht, aber sie war stumm geblieben. Sie hatte nur genickt und er hatte sie angelächelt.

Wie vor den Kopf gestoßen, war sie stehen geblieben.

Vielleicht hatte sie sich doch getäuscht und dieses Verlangen ging wirklich nur von ihr aus.

Wie würde Hermione das nennen?

Faszination des Unbekannten.

Doch Faith wusste es besser. Seit Curt hatte sie nicht mehr dieses Verlangen nach einem Mann gehabt.

Das war keine Faszination. Sie war rettungslos verliebt.

Und Michael?

Zu Silvester war sie sicher gewesen, dass es bei ihm auch so war. Ein Tag später nicht mehr.

Sie schloss die Augen und döste ein.

Farben mischten sich und bildeten sich vor ihren inneren Augen zu abstrakten Formen.

Gelb ging in grün über und grün in blau. Blau in violette und das in rot.

Rote Kreise wirbelten durch ihre Gedanken und wie eine Wind über das Meer zieht, schob etwas das Rot durch ihren Kopf und übrig blieben zwei ovale Schlitze.

"Ich weiß dich zu finden.", zischte eine Stimme und Faith schrak auf.

Ihr Herz hämmerte so laut, dass sie es in der Wohnung hören konnte.

"Unsinn.", sagte sie zu sich selber. Das war ein Klopfen an der Tür.

Sie warf den Umhang, den sie immer noch in der Hand hatte zu Seite und ging um zu öffnen.

"Habe ich dich geweckt?", fragte Herm und sah ihre Cousine an.

"Nein, ich habe nur geträumt. Komm rein."

"Erst einmal glückliches, neues Jahr. War es sehr einsam da oben?"

"Ähmm nein. Es war schön."

"Und keine Death Eater bei dir aufgetaucht?"

"Nur ganz kurz, aber ich habe nicht aufgemacht."

"Das ist gut."

Rechtzeitig hatte sie sich noch erinnert, das Lavender ihr gesagt hatte, dass sie nichts erzählen sollte.

"Ist das mein Umhang?", fragte Herm und nahm das Stück Stoff vom Sofa.

"Ja, ich habe ihn mir ausgeliehen. Möchtest du was trinken?"

"Gern. Wasser, bitte."

Faith ging in die Küche.

"Hast du die Kekse bekommen?"

"Ja, danke. Und auch beide Briefe."

"Und was stand bei dir drin?"

"Kann ich gar nicht sagen. Ich habe nur die Kekse gegessen und die Zettel in die Tasche gestopft.", rief Faith von der Küche aus.

Hermione griff in die Tasche und holte eine handvoll heraus.

Sie runzelte die Stirn und sah sich nach Faith um. Diese war immer noch in der Küche beschäftig. Sie warf die Zettel in den Kamin. Aus irgendeinem Grund war ihr ein Schauer bei den Worten über den Rücken gelaufen.

Überall stand dasselbe drauf.

"Ich weiß dich zu finden."
 

***
 

Saturn: Schon wieder Ende. Ist doch nicht zu fassen.
 

Chanti: Wo?
 

Saturn: Wo was?
 

Gloomy: Wo ist die Geschichte von Dracos Freundin?
 

Saturn: Passte nicht mehr rein.
 

Gleda: Sie schwafelt, hab ich doch gesagt.
 

Blue: Und wann kommen Faith und Michael zusammen?
 

Saturn: Wenn Voldemort gestorben ist.
 

Knacksi: Er stirbt wieder?
 

Saturn: Deshalb wird er doch nur wieder erweckt, damit er wieder sterben kann. Das ist doch im Prolog schon klar.
 

FireTiger: Und wer wird jetzt Herms Freund?
 

Severus: Mann, die sind ja nerviger als diese Loser aus Loserdorf.
 

Saturn: Loserdorf?
 

Severus: Gryffindor.
 

Saturn: Du bezeichnest Gryffindor als Loserdorf?
 

Severus: Und?
 

Saturn: Da draußen gibt es Leser, die mögen Gryffindor. Willst du, dass sie aufhören meine Story zu lesen?
 

Severus: Ja.
 

Saturn: *zu Gleda* wirf ihn raus.
 

Gleda: Aber gern.
 

Blue: Also, jetzt die üblichen Warnungen.
 

Saturn: Warnung? Was für eine Warnung?
 

Blue: Saturn wird wieder schwafeln und alle mögliche Dinge erzählen, die keinen interessieren.
 

Saturn: Nicht interessieren?! Im nächsten Kapitel wird die Geschichte von Dracos Freundin erzählt. Es gibt Leser, die warten schon seit Kapitel 9 darauf!!
 

Blue: Na gut, mich interessiert es nicht.
 

Saturn: Natürlich nicht, du kennst es ja auch schon. Also. Das nächste Kapitel heißt 'In Gedenken an die Toten.'
 

Gleda: Und wo bleibt die Romantik?
 

Saturn: *Augen verdreh* Noch irgendwelche Wünsche?
 

Gloomy: Blaise und Antonin waren schon lange nicht mehr dabei.
 

Saturn: *seufz* Da schaffe ich mal wieder nur ein Tag in einem Kapitel. So komm ich ja nie voran.
 

Chanti: Dann bist du genauso schnell wie Gloomy.*
 

Gleda: Knacksi lässt Antonin ja auch zwei Monate in Azkaban sitzen, weil sie tausend andere Dinge erzählen muss*.
 

Knacksi: Kann ja mal vorkommen.
 

(*Anm. d. Redaktion: "forgotten curse" und "schwarze Nixe")
 

In eigener Sache oder Leserbriefe:
 

Wer ist das Oberhaupt von BD?

Nun, das ist nicht so einfach zu beantworten, denn wenn, würde ich noch nicht geklärte Geheimnisse ausplaudern.

Morwenna2 hat vollkommen Recht.

Da stecken mehr dahinter.
 

Dann die große Enttäuschung, dass es nicht Draco und Hermione sind, die zusammen kommen.

War ursprünglich anders geplant, aber so gefällt es mir besser. Wenn es tröstet. Es werden ALLE glücklich.

Na ja, die, die überleben, versteht sich.

Und ja, Verwicklungen waren nötig. (sich vor Morwenna2's Genialität verbeug)
 

@Lejia: Wie kann man sich das ausdenken? Ich kann es dir nicht sagen, ich habe mir mein Leben lang schon Gesichten ausgedacht, nur eben nie aufgeschrieben. Und ich gucke viel Fernsehen und lese Massen an Büchern und habe wenig Freunde (und die, die ich habe, sind genauso verrückt wie ich oder aber von denen zu viele), da fängt man an Selbstgespräche zu führen und dann kommen Handlungen automatisch.

Erklären kann ich es nicht. Aber sieh dir nur mal die anderen Autoren an.

Hey, meine Redaktion ist nicht umsonst mit lauter FF-Autoren besetzt. (Jetzt schwenke ich doch mal Werbebanner, erschütternd, wenn ich deren Kommisanzahl sehe, angesichts, der wirklich guten Storys)

Außer FireTiger, sie ist mein Beta-Leser, heißt, wenn es länger dauert *fingerzeig* könnte auch an ihr liegen. *g*

In Gedenken an die Toten

Kapitel einundzwanzig
 

Sonntag, 5. Januar
 

Schwarze Seidenhandschuhe lagen auf der weißen Tischdecke. Sie wartete auf Avery. Er war zu spät, doch daran hatte sie sich inzwischen gewöhnt.

Sie störte es nicht, denn die Neuigkeit, die ihr auf den Lippen brannte, versüßte ihr das Warten.

Granger hatte eine Cousine, die zu viel wusste.

Doch für Avery sollte schon allein, dass sie eine Muggel war Grund genug sein, sie zu töten.

Sicher. Genau genommen gehörte sie zu ihren Opfern. Sie war eine von der Familie Granger, aber warum sollte Avery das nicht übernehmen? Mit den Dolohovs kam er ja nicht weiter und irgendwie musste es weiter gehen.

Ihre Hand rutschte auf dem Tisch und sie strich die ohnehin glatte Decke gerade.

Er war nicht weiter mit dem Mörder ihrer Familie.

Dann war da immer noch Severus Snape, der Verräter. Ihn hatte sie immer noch nicht ausgeliefert.

Würde sie es heute tun? Sie zog überlegend die Unterlippe vor. Vielleicht, mal sehen.

Doch zuerst diese Faith.

Nur so zum Spaß, um das Schlammblut zu quälen.

Vielleicht sollte sie es doch selber tun.

Und dann den Leichnam vor dem Haus ablegen.

Vor der Tür dieser Verräter.

"Wartest du schon lange?", fragte da eine leise Stimme und sie drehte sich zu Duane um.

"Nein, nicht sehr."
 

***
 

Cho Chang sah nachdenklich in die Flammen von ihrem Kamin. Sie war gerade zurückgekehrt. Inzwischen fand sie es schon fast paradox wie einfach es war, die Gespräche von Avery und seiner Informantin zu belauschen.

Snape hatte sie immer noch nicht verraten, dafür aber eine Cousine von Hermione Granger.

Sie legte den Kopf schief. Sollte sie das Mädchen suchen? Doch genau genommen war das nicht ihre Aufgabe. Sie hatte dafür zu sorgen, dass Black Diamond nichts passierte und diese Faith Cronin gehörte nicht dazu.

Avery hatte zugestimmt, sich um die Muggel zu kümmern, aber Cho sah deutlich, dass er es nur tat, um keine Diskussionen anzufangen.

Es beruhigte sie, dass Blaise ihren Kamin offensichtlich endlich vom Netzwerk genommen hatte. Oder vielleicht war es auch Antonin gewesen, wer wusste es schon. Schlussendlich zählte doch nur, das Avery gegen eine Wand gelaufen war und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sie lächelte und sah hinaus in die Nacht.

Irgendwie war sie schon neugierig auf diese Muggel.

Was hatte sie nur an sich, dass sie die Aufmerksamkeit von diesem herzlosen Wesen auf sich zog und offenbar wichtiger schien als der Verrat von Snape?

Oder war es nur der Hass auf Hermione, der sie zu dieser Tat trieb?

Cho sah hinauf zu dem Nachthimmel.

"Black Diamond.", murmelte sie. "Was für ein unpassender Name. Wer hat sich den nur ausgedacht?"
 

Montag, 6. Januar
 

Jason und Michael liefen die Straße Richtung U-Bahn entlang.

Michael war in Gedanken vertieft, während Jason ihn mit Quidditch zu textete.

Er hörte nur mit halbem Ohr hin und nickte ab und zu, wenn es ihm passend erschien.

"Ich geh nach Hause.", sagte er dann unvermittelt und Jason sah erstaunt auf.

"Du hast mir gar nicht zugehört."

"Nein, nicht wirklich." Michael sah auf die Uhr und drehte sich dann um.

"Bis dann.", sagte er noch und bog dann um die Ecke. Jason zuckte mit den Schultern und stieg die Stufen zur U-Bahn hinunter.

Er hätte natürlich apparieren können, oder mit dem Flohnetzwerk reisen. Doch er kannte noch nicht sein Ziel, genau genommen hatte er gar keines.

Kurz vor seiner Flucht mit Michael ins Ausland hatte er überrascht festgestellt, wie angenehm es war unter Muggeln zu reisen, auch wenn er sie nach wie vor nicht besonders mochte. Aber man war anonym und die Magier konnten seiner Spur nicht folgen, denn wer würde schon auf die Idee kommen, dass ein Death Eater sich unter die Muggel mischt. Seither fuhr er, wenn ihm langweilig war oder er nachdenken musste mit der U-Bahn.

Er sah sich um und stellte fest, dass er vor der 'King's Cross St. Pancras', der Station der schwarzen Linie Richtung Hendon Central stand.

Im Grunde war es egal. Gleichgültig sah er auf den einfahrenden Zug. Er war ihm zu voll, deshalb blieb er stehen und sah mit leerem Blick durch die Scheiben hindurch.
 

***
 

Alicia Spinnet war mit der U-Bahn unterwegs. Sie hob kurz den Blick und las das Schild.

'King's Cross St. Pancras'. Sie lächelte. Hier waren sie immer ausgestiegen und zum Hogwartsexpress gegangen. Wie lange das schon her war?

Aber jetzt blieb sie sitzen. Sie musste noch drei Stationen fahren.

Jemand setzte sich neben sie und sie blickte kurz zu der älteren Dame hinüber. Dann wandte sie sich wieder dem Fenster zu. Eine ältere Frau mit Gehstock schlurfte auf eine Bank zu und ein junger Mann trat einen Schritt nach hinten, um sie vorbei zulassen. Sie sah nur die Schuhe und fragte sich, ob sie in vierzig Jahren auch solche Gesundheitsschuhe tragen würde?

Sie schaute der älteren Frau nach, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwand und dann wieder neben sich und sie riss fassungslos die Augen auf.
 

***
 

Jason trat einen Schritt zurück, als eine ältere Frau mit einem Gehstock genau auf ihn zusteuerte. Er sah ihr verärgert nach.

Sie hätte ihn umgerannt, wenn er nicht zurückgetreten wäre.

Die Frau hatte ihn aus den Gedanken gerissen und er betrachtete sich jetzt die Umgebung. Genau vor ihm, hinter den Scheiben der U-Bahn starrten ihn zwei Augen an und ihm stockte der Atem.

Das ist sie, dachte und machte einen Schritt auf die Bahn zu, die in dem Moment das Abwartsignal gab. Das Mädchen in der Bahn war aufgesprungen und presste die Hand gegen die Scheibe, während sie ihn immer noch ansah. Seine Finger streifte das Fenster an der Stelle, wo ihre Hand auf der anderen Seite lag.

Dann trug sie die Bahn mit sich fort. Die schwarzen Wagen rauschten an ihm vorbei und das Dröhnen der Motoren verschwand im Dunkel des Tunnels.

Immer noch verwirrt taumelte er zurück und ging schließlich ganz nach draußen.

Er hatte sie gefunden und sie hatte ihn erkannt.

Da war er sich sicher. Sie hatte ihn wieder erkannt.

Sein Herz machte einen Hüpfer und ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

Sollten seine Brüder doch spotten. Er wusste, dass es sie gab und das sie ihn auch erkannt hatte und er würde sie wieder finden, da war er sich jetzt sicher.
 

***
 

"Wie schade, dass Sie ihren Freund verpasst haben.", sagte die ältere Frau neben Alicia, als diese sich wie in Trance wieder setzte.

Sie nickte nur abwesend, dann lächelte sie.

Sie hatte es sich nicht eingebildet. Er hatte sie erkannt. Triumphierend sah sie auf.

Von wegen, man kann sich nicht mit fünfzehn verlieben.
 

***
 

salbei
 

Blätter von Salbei streu' über die frischen Gräber,

um der Toten zu gedenken.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Blaise stand vor dem Grab ihrer Eltern und sah auf den Stein hinab. Sie waren gestorben, als sie noch sechzehn war. Sie war zu jung gewesen, um Waise zu werden.

"Du zitterst.", sagte Antonin neben ihr und legte ihr einen Umhang auf die Schultern.

"Ich weiß immer noch nicht, was wirklich passiert ist. Habe ich kein Recht es zu erfahren? Das Ministerium hüllt sich nach wie vor in Schweigen." Sie seufzte. "Es ist das Gleiche wie damals."

"Komm mit nach Hause.", sagte Antonin.

"Weißt du es?"

Er sah sie stumm an und sie legte eine weiße Lilie auf das Grab, dann drehten sie sich um und gingen den Weg hinauf zum Ausgang.

"Ich vermisse sie immer noch.", flüsterte sie.

"Und das wird auch nie aufhören, aber es wird besser."

"Ich wünschte nur, sie hätten ihren Enkel gesehen. Meine Mom hätte sich wahnsinnig gefreut und Dad hätte wahrscheinlich eine riesige Party geschmissen."

Er legte einen Arm um sie und lächelte sie an. "Möchtest du eine Party?"

"Nein, es wäre zu anstrengend, außerdem, wen sollen wir einladen? Noch einen Abend mit dem Dunklen Rat steh ich nicht durch und meine Freunde werden nicht kommen."

"Gut, dann nur eine kleine Feier in der Familie."

"Heute war ihr Hochzeitstag, weißt du?"

"Ja, ich weiß."

"Heute wären sie fünfundzwanzig Jahre verheiratet."

Antonin öffnete die Tür zu einem kleinen Raum. Dort war ein Kamin angeschlossen, mit sie zurückreisen konnten.

Blaise klopfte sich den Staub vom Umhang, als sie aus dem Kamin in ihrer Villa trat.

"In einem bin ich inzwischen sicher." Sie zog den Umhang aus und hängte ihn an den Haken. "Sie mussten für etwas herhalten, was sie nicht getan hatten.

Das Ministerium hatte sie gesucht. Nur warum, dass weiß ich nicht. Aber sie haben sich nie in die Politik verwickeln lassen und sie hatten auch keine krummen Geschäfte am Laufen, davon hätte ich sicher inzwischen gehört. Sie waren einfache Zauberer mit einer kleinen Erbschaft. Sie wollten nur eins." Sie drehte sich zu Antonin um, der stumm hinter ihr gestanden hatte. "Sie wollten in Frieden leben. Jemand hat sie reingelegt und ich werde diejenigen finden."

Entschlossen trat sie in den Raum und ließ sich auf die Couch fallen.

Antonin sah sie nachdenklich an.

"Du wirst sie nicht mehr finden.", sagte er schließlich und Blaise sah verwundert auf.

"Die, die deine Eltern reingelegt haben, sind bereits tot.", erklärte er.

"Wer war es?" Blaise beugte sich vor. "Wieder jemand aus dem Dunklen Rat?"

"Nein. Deine Eltern wurden von Bekannten hintergangen. An sich kümmerte es uns wenig, was außerhalb von unseren Interesse ablief, nur habe ich nachgeforscht und festgestellt, dass dieses Ehepaar, dass deine Eltern ans Messer geliefert hat, auch unsere Moral untergrub. Sie dachten an sich und sonst niemanden. Ich erstattete dem dunklen Lord Bericht und er ließ sie umbringen. Sie und ihre Tochter."

"Wer war es?", fragte Blaise erneut.

"Frag nicht, es spielt doch keine Rolle mehr."

Sie lehnte sich zurück und ließ die Worte auf sich wirken.

"Ich kenne sie. Deshalb sagst du mir nicht ihre Namen. Es ist nicht Parkinson, oder?" murmelte sie.

Antonin hob nur leicht eine Augenbraue, doch das reichte Blaise. Sie stöhnte auf.

Nein, nicht Parkinson.

Sie wusste, dass Pancy in ihrem Haus verbrannt sein sollte.

Die Gerüchte waren damals kurz nach dem Schulabschluss schneller gelaufen, als ein Feuer.

Sie war schockiert gewesen.

Ausgerechnet Pancy.

Sie hatten sich noch abgemacht, sich gegenseitig zu besuchen.

Wenn sie da schon gewusste hätte, was ihre Eltern getan hätten. Aber was konnte Pancy dafür?

"Ihr seit grausam.", flüsterte sie. "Pancy hatte doch nichts damit zu tun."

"Wenn dann wird die ganze Familie ausgelöscht, damit niemand zurück bleibt und Rache nehmen kann. Pancy mag nichts gewusst haben und dass sie in ihrem Haus verbrannte, ist schrecklich, aber was glaubst wäre, wenn sie noch lebte? Sie würde die Mörder suchen, so wie du. Und sie würde sich rächen wollen, so wie du."

"Pancy war eine gute Schülerin."

"Und damit wäre sie ein Gefahr, die es von vornherein auszuschalten galt."

"Hast du Pancy getötet?" Blaise setzte sich auf.

"Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst mich nicht fragen."

"Hast du?"

"Nein."

"Wer dann?"

Antonin schüttelte den Kopf. "Vergiss es. Es ist geschehen und kann nicht geändert werden."

"Istave, Lucius, Rodolphus, Bellatrix? Nein, sicher nicht. Sie gehörten doch zu den oberen in eurem Verein.", spottete Blaise.

"Hör auf.", fuhr Antonin sie an.

"Wer sind eure Vollstrecker? Avery und Wieland, nicht?"

"Beruhige dich.", sagte Antonin eindringlich.

"Warum? Hast du Angst, das dir die Argumente ausgehen?"

"Nein, du läufst Gefahr das Kind zu verlieren. Du bist noch nicht über den dritten Monat hinaus."

Blaise atmete tief durch. "Also haben Wieland und Avery meine Rache übernommen."

Antonin schüttelte leicht den Kopf. "Kannst du es nicht ruhen lassen?"

Sie sah ihn an und Tränen schwammen in ihren Augen. "Nein, das kann ich nicht. Nicht bevor ich alles weiß."

"Also gut. Ich erzählte dir, was passiert ist und dann reden wir nicht mehr davon. Okay?"

"Okay."

"Die Parkinsons haben einen der Auroren getötet. Euer sechstes Schuljahr muss gerade angefangen haben. Moody und Tonks kamen ihnen recht bald auf die Schliche. Irgendwie haben sie es geschafft, die Schuld auf deine Eltern zu schieben. Sie haben ihnen verschiedene Fallen gestellt und deine Eltern sind in ihrer Ahnungslosigkeit hineingelaufen.

Sie konnten sich nicht wehren. Je mehr sie ihre Unschuld beteuerten umso enger zogen sich die Stricke.

Ich glaube Moody hatte ihnen fast geglaubt, aber es gab keine Beweise und so wurden sie verurteilt."

"Das habe ich gar nicht gewusst.", flüsterte Blaise.

"Du warst in der Schule. Die ganze Verhandlung lief unter einem merkwürdigen Namen. In der Presse war kaum ein Wort aufgetaucht. Die Leute interessierten sich viel mehr für den dunklen Lord und seine Anhänger. Das war kurz vor Weihnachten. Auch die Aurori wurden auf uns angesetzte. Deine Eltern gingen in all dem Trubel unter.

Schließlich tauchte ein Zeuge auf, der für sie aussagen konnte, doch der verschwand für immer. Ich weiß nicht mal seinen Namen.

Die Parkinsons mussten es mit der Angst bekommen haben und drängten auf ein Urteil. Vielleicht hatten sie Verbindungen zu Gericht, ich weiß es nicht. Die ganze Anklage und Verhandlung war innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen. Ich glaube deine Eltern wussten gar nicht wie ihnen geschah.

Dass sie bei ihrer Einlieferung beide von einem Dementor geküsst wurden, war ein Unfall. Das hatte niemand vorhersehen können. Wahrscheinlich wären sie sonst längst wieder draußen. Ihr Anwalt wäre in Berufung gegangen, aber da war es schon zu spät.

Soviel ich weiß, wollte er dir einen Brief schreiben und alles erzählen, was passiert war, doch die Eule ist nie abgeflogen und auch er ist spurlos verschwunden. Das Büro ist abgebrannt und alle Unterlagen vernichtet. Sowohl im Ministerium als auch beim Gericht. Laut Unterlagen, hatte es eine Verurteilung deiner Eltern nie gegeben und offiziell sind sie bei einem Unfall gestorben. Das Ministerium hüllt sich in Schweigen, weil es ihnen unangenehm ist zuzugeben, das sie einen Fehler begangen haben."

Antonin hielt inne.

"Was heißt spurlos verschwunden?"

"Überlegt doch mal."

"Sie haben ihn umgebracht? Und diesen Zeugen auch? Vielleicht haben sie auch die Dementoren auf meine Eltern gehetzt."

"Nein, das konnten selbst sie nicht. Das war ein Unfall. Die Dementoren kann nur der dunkle Lord beherrschen."

Blaise nickte leicht vor sich hin. So war es also gewesen. "Woher weißt du das alles? Warst du im Gericht?"

"Nein. Zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Flucht."

"Wer hat es dir dann erzählt, wenn es keine Zeugen mehr gab. Die Richter wohl kaum."

Antonin blieb stumm und sah sie nur an.

"Du hast Pancys Eltern getötet.", schrie sie plötzlich auf. "Du hast gesagt, du hast sie nicht ermordet."

"Ich habe gesagt ich habe die Tochter nicht getötet. Von den Eltern war nie die Rede.", sagte er kalt.

"Wer war es dann, wenn nicht Wieland, Avery, Malfoy, die Lestrange und du? Wer bleibt dann noch? Theodor oder Draco? Hätten sie es getan? Ihre eigene Mitschülerin umgebracht?"

Antonin stand auf. "Lass es dabei, Blaise. Jetzt kennst du die Wahrheit. Begnüg dich damit. Und sei zufrieden, dass du deine Rache hast."

"Irgendjemand von ihnen muss es ein, sonst könnest du es sagen. Vincent? Gregory?" Blaise lief ihm nach. Er schritt über den Flur.

"Wer war es? Du hast gesagt, du sagst mir die ganze Wahrheit, doch das tust du nicht. Es muss einer von ihnen sein."

Er drehte sich zu ihr um und sah sie eindringlich an. "Hör auf, Blaise, du wirst ja noch verrückt."

Sie riss die Augen auf. "Es war Professor Snape.", flüsterte sie.

Er richte sich auf und sah sie von oben herab an.

"Hör auf."
 

***
 

Hermione sah auf die Uhr. Es war gerade neun. Sie hatte gute Chancen, dass Loreley noch nicht im Büro war. Dann konnte sie die Informationen für Millicent noch vor der Vorlesung heraussuchen.

Sie öffnete die Tür und tatsächlich lag der Raum noch im Dunkeln.

Sorgsam schloss sie sie wieder und machte Licht. Sie wickelte sich den Schal ab und zog die Handschuhe aus, während ihre Augen schon über die Buchrücken huschten. Sie holte verschiedene aus dem Regal und legte sie auf den großen Schreibtisch, dann stellte sie sich die Uhr, damit sie den Beginn der Vorlesung nicht verpasste.

Kurze Zeit später war sie in die Seiten vertieft. Eine Hand fuhr über die Zeilen, während die andere über das Pergament huschte.
 

***
 

"Professor Snape, ist das zu fassen.", murmelte Blaise und ließ sich in einen Sessel sinken. "Wie konnte er das nur tun?" Verächtlich zischte sie zwischen die Zähne. "Death Eater. Jetzt verstehe ich, warum Neville so eine Angst vor ihm hatte."

Antonin sagte gar nichts.

Blaise sah aus dem Fenster und seufzte tonlos. Die Brust war ihr zugeschnürt und das Atmen fiel ihr schwer.

"Snape. Ich habe ihn mal für den besten Lehrer gehalten."

"Er kann doch ein guter Lehrer gewesen sein.", warf er ein.

"Er ist ein Mörder."

"Das bin ich auch."

"Ja."

Blaise lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. "Was meinst du, wenn meine Eltern noch am Leben gewesen wären und damals nach Weihnachten hier. Wären wir je zusammen gekommen?"

Er kam zu ihr und stellte sich hinter den Sessel. Er neigte den Kopf hinunter und sie schlug die Augen auf und blickte direkt in seine.

Sie waren fast violett.

"Ich bin davon überzeugt. Egal wo du gewesen wärst, ich hätte dich gefunden."

Sie lächelte wehmütig.
 

***
 

Loreley kam die Treppe zu ihrem Büro hinauf. Verwundert blieb sie vor der Tür stehen. Es war schon Licht?

Sie öffnete und sah auf den Lockenkopf von Hermione, die sie offenbar gar nicht bemerkte. Sie trat in den Raum und schloss die Tür. Ihre Augen wanderten über die aufgeschlagenen Bücher und sie runzelte die Stirn.

"Was suchst du?", fragte sie und Hermione fuhr hoch.

"Ich arbeite etwas für eine Hausarbeit heraus.", beeilte sie sich zu sagen und versuchte die Bücher zuzuschlagen, doch Loreley war schneller.

"Das sind alles Zutaten für den Trank.", sagte sie verwundert.

Hermione dachte kurz nach. Warum sollte sie lügen? Dass sie sich für den Trank interessierte war kein Geheimnis und in gewisser Weise hatte man sie doch auch hergeholt, damit sie dabei half, ihn herzustellen.

"Ich möchte gut informiert sein.", sagte sie schlicht.

Loreley nickte nachdenklich und ihr Blick blieb an einem Kapitel über die Phoenixfeder hängen.

"Ich denke ich muss dir einiges erzählen, was du nicht in den Büchern finden wirst. Hast du Zeit?"

Hermione nickte und stellte die Weckfunktion bei ihrer Uhr aus.

Loreley schloss die Tür ab und setzte sich. Sie schlug die Augen nieder, als sie leise begann zu erzählen.

"Sie ist gestorben. Im Juli. Es ist bald anderthalb Jahre her."
 

***
 

Juli, zwei Jahre vorher
 

Draco stand zitternd auf der Strasse und starrte auf eine Gestalt, die vor ihm zusammengekrümmt auf dem Pflaster lag.

Die langen Haare vermischten sich mit dem Regenwasser, das die Strasse hinab lief.

Er war durch und durch nass.

"Was stehst du hier noch rum?", zischte da Lucius hinter ihm und er drehte sich halb zu ihm um.

Was hatte er gesagt?

Er verstand die Worte nicht, spürte nur, wie er weggezogen wurde.

Er hob seinen Blick, über die am Boden liegende Person hinweg und sah in helle Augen. Seine Schwester stand dort im Schatten und sah ihm traurig nach.

Wann hatte er sie das letzte Mal gesehen? Das musste Jahre her sein. Kurz bevor sie ausgezogen war. Er wusste gar nicht, wo sie jetzt wohnte. Nur ab und zu hatte er sie gehört, wenn sie ihre Eltern besuchte, aber er hatte es vorgezogen nicht hinunter zugehen um sie zu sehen.

Und jetzt sah sie zu ihm hinüber und er wünschte, er hätte sie öfter besuchen können.

"Komm schon.", drängte Lucius.

Dann disapparierte er.

Loreley trat aus dem Schatten und ging zu der gekrümmtem Gestalt und beugte sich zu ihr hinunter.

Sie schob die Haare zurück und zuckte zusammen. Bernsteinfarbene Augen starrten in die Leeren. Der Mund war zu einem Schrei geöffnet. Sie schob die Hand über die Lider, das sie sich schlossen.

Der Todesfluch.

Sie sah nachdenklich auf. Sollte sie das Mädchen hier liegen lassen?
 

***
 

Narzissa wartete im Kaminzimmer von Malfoy Manor. Besorgt sah sie ihren Sohn an, als dieser zur Tür hereinkam.

"Was ist passiert?", fragte sie ihren Mann.

"Eine der Hexen ist gestorben. Verdammt, ich bin klitschnass." Er trocknete seinen Umhang und ging in sein Arbeitszimmer.

Draco hatte bis dahin immer noch nichts gesagt. Seine Haut war blasser als sonst und seine Augen schienen ungewöhnlich groß und erschrocken.

Narzissa beugte sich zu ihm hinüber. Prüfend sah sie ihn an.

"Was ist passiert?", fragte sie noch einmal. Draco schien langsam von irgendwoher aufzutauchen und erst da begann seine Mutter zu realisieren. Ohne ein Wort drehte er sich noch einmal um und verschwand wieder im Regen.

Er hörte nicht mehr seinen Namen, den ihm Narzissa hinterher rief.

Lucius hingegen ging zu Fenster und runzelte die Stirn, als er sah, wie Draco disapparierte.
 

***
 

Sirius sah irritiert auf das tote Mädchen, das auf der Couch im Kaminzimmer des Phoenix Order Hauptquartier lag. "Wer ist sie?", fragte er Loreley.

"Ich weiß es nicht."

"Warum hast du sie dann hergebracht?" Er betrachtete sich das Gesicht genauer. "Eine Todesfluch? Ein Death Eater. Dein Vater, dein Bruder oder jemand anders?"

Loreley saß auf einem Stuhl neben dem Sofa und sah auf die Tote hinunter.

"Ich weiß es nicht.", sagte sie. Vor ihre inneren Augen liefen die Bilder ab.

Sie sah, wie Lucius den Zauberstab hob und den Todesfluch rief und Draco, der erstarrte.

Das Mädchen fiel nach hinten und ihr Bruder wollte nach ihr greifen, doch er konnte ihre Hand nicht fassen.

Loreley hatte nur noch den jungen Körper gesehen, wie er auf den Boden aufschlug und die Regentropfen sich in ihren Haaren verfingen. Erst als ihr Vater wieder auftauchte und ihren Bruder mitzog sah sie auf und in eisblaue Augen, die von Schmerzen verzehrt waren. So etwas hatte sie bei Draco noch nie erlebt und es schnitt ihr ins Herz, als würde sie das Mädchen dort am Boden persönlich kennen.

Dabei hatte sie keine Ahnung, wer sie war. Und nun lag sie hier und Loreley überlegte, wie sie ihrem Bruder eine Nachricht zukommen lassen konnte, damit er die Möglichkeit hatte sich von ihr zu verabschieden, denn diese Hexe musste ihm etwas bedeutet haben, wie sonst, konnte er so verzweifelt über den Tod gewesen sein?

Eine Eule ging nicht. Lucius würde sie abfangen. Und er war doch der Mörder, oder? Irgendwas an dem Bild irritierte sie, doch sie wusste nicht was es war.

Sie erzählte Sirius knapp, was geschah und er seufzte tonlos. "Schön. Ich werde hingehen und sehen, ob er kommt. Er kann nicht wissen, dass du sie mitgenommen hast. Wir treffen uns drüben." Dann war er auch schon zur Tür hinaus.
 

***
 

Draco stand wie versteinert an der Stelle, wo er sie das letzte Mal gesehen hatte. Der Regen hatte aufgehört. Am Rand unter einem Baum lag ein Stück Holz und er ging um es aufzuheben. Es war ihr Zauberstab, der ihr aus der Hand gefallen war, als sie vom Todesfluch getroffen wurde.

Noch konnte er gar nicht begreifen was passiert war. Irgendwie war alles taub.

Oder war es die Angewohnheit den Tod nicht an sich herabzulassen? Wie viele Menschen hatte er wohl schon umgebracht? Vielleicht war sie ja nur eine von vielen.

Es war nicht das erste mal, dass er jemanden sterben sah.

Aber warum war er dann hier und fragte sich wo sie geblieben war?

Sie konnte ja schlecht aufgestanden sein und davon gegangen. Oder? Vielleicht wurde sie gar nicht getroffen? Vielleicht lebte sie noch?

Er drehte sich herum und griff instinktiv in den Ärmel um seinen Zauberstab zu greifen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.

"Sie ist bei uns.", sagte da Sirius und trat aus dem Schatten. "Komm mit."

Draco runzelte die Stirn. Warum sollte er ihm trauen?

"Meine Frau hat sie bei sich."

"Was habe ich mit deiner Frau zu schaffen?", fragte Draco.

"Sie ist deine Schwester."
 

***
 

Gegenwart (6. Januar)
 

Hermione sah Loreley sprachlos an. "Ihr habt ihn ins Hauptquartier gebraucht? Was hat Dumbledore dazu gesagt?", fragte sie.

Loreley lächelte: "Nein, das wäre nicht möglich gewesen. Wir haben ein Zimmer nahe beim Hauptquartier gemietet."

"Warum hat Sirius das so ohne weiteres gesagt, dass du mit ihm verheiratet warst?"

Die Ältere lächelte. "Das habe ich ihn später auch gefragt und er sagte, er habe noch nie jemanden so am Ende gesehen. Vielleicht war es Mitleid, ich weiß es nicht. Aber Draco kam und wir haben uns lange unterhalten. Möchtest du etwas trinken?"

"Ja, einen Tee.", nickte Hermione und die andere ging, um Wasser aufzusetzen. Herm war verwundert. Loreley tat das nie. Sie zauberte es sich stets, doch diesmal ließ sie sich Zeit.

Wahrscheinlich um nachzudenken, wie sie fortfahren sollte, denn bis jetzt hatte sie den Trank mit keiner Silbe erwähnt.

Hermione hob die dampfende Tasse an ihre Lippen und nippte an dem Tee. Loreley hatte sich ihr wieder gegenüber gesetzt

"Es ist die gleiche Sorte.", sagte sie unvermittelt. "Ihr Name war Emily. Sie ist die Nichte von Lilien Nott. Die Tochter ihrer Schwester. Soviel ich weiß, kam sie aus Frankreich. Du musst mit ihrem Sohn in eine Klasse gegangen sein."

"Theodor, ja. Seine Schwester ist in Beauxbatons."

"July Nott, ich weiß. Sie ist die einzige aus der Familie, die die ganze Wahrheit kennt. Aber da bin ich nicht stehen geblieben.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Rezeptur für den Trank gerade fertig und ich war ganz berauscht davon. Es war ein Fehler. Heute verfluche ich mich, dass ich es erfunden habe.

Was für ein grausamer Zufall, dass es genau dann fertig wurde, als Emily gestorben war. Ich wünschte ich wäre später mit der Forschung fertig geworden, oder ich hätte diesen verfluchten Trank nie erfunden.

Irgendwann kamen Draco und ich auf meine Forschung zu sprechen und als ich sagte, das es einen Möglichkeit ist, Tote wieder zu erwecken..." Loreley stockte und seufzte. "Ich hätte nichts sagen dürfen."

"Was ist passiert?", drängte Hermione. Ihre Finger waren klamm, als sie die Tasse umklammerte. Sie wusste, was passiert war.

Sie hatten Emily zum Leben erweckt und irgendwas war schief gegangen.

"Der Trank.", flüsterte Loreley. "Raubt einem die Seele. Alles Empfinden ist verschwunden. Sie sitzen nur noch da und starren vor sich hin. Ich habe es Draco gesagt, da ich die Wirkung nicht kenne, aber er wollte es dennoch versuchen. Was haben wir schon zu verlieren, hat er mich beschworen. Sirius haben wir nichts erzählt, weil wir fürchteten, er würde uns davon abhalten.

Ach, hätte er es doch getan.

Wir haben sie in der zweiten Nacht in ein Haus auf einem unserem Grundstück gebracht. Dort kommt niemand hin. Das Haus steht seit Jahren leer. Mein Vater hatte es gekauft, weil er den Wald haben wollte, das Gebäude war ihm zu einfach und wahrscheinlich fand er es unter seiner Würde es zu betreten. Uns kam es recht."

Wieder stockte sie und ihr Blick wandert hinaus. Hermione wagte nichts zu sagen, auch wann sie darauf brannte zu erfahren, was weiter passiert war.

"Kennst du den Film 'Mary Shelly's Frankenstein'? Hast du ihn mal gesehen?", fragte Loreley unvermittelt. "Ich habe ihn letztes Jahr zum ersten Mal gesehen, aber nicht bis zum Ende. Im Grunde haben wir dort genauso ein Monster erweckt. Ich war doch selber noch ein Teenager." Bitter sah sie Hermione an.

"Wieso habe ich Sirius nichts davon erzählt? Ich wusste, dass er mich davon abhalten würde. Warum habe ich nicht auf die Vernunft gehört?" Sie seufzte und stellte die Tasse auf den Tisch.

"Dass Pulver für die Wiedererweckung war schon fertig. Von der Forschung übrig geblieben. Punkt Mitternacht am dritten Tag schlug Emily die Augen auf."
 

***
 

Juli, zwei Jahre vorher
 

Draco kam in den abgedunkelten Raum. Am Tisch saß sie und starrte vor sich hin.

Den Blick auf die Hände gerichtet.

Leise sagte er ihren Namen, doch sie reagierte nicht.

Erst als er sie antippte, fuhr sie zusammen und starrte ihn an.

"Wie geht es dir heute?", fragte er und setzte sich ihr gegenüber. Seine Hände schoben sich zwischen ihre Finger, doch diese waren kalt und kraftlos.

Wieder fragte er sich, was er ihr angetan hatte.

Die Zweifel wurden wieder stärker.

War es ein Fehler gewesen, sie zurück ins Leben zu holen?

War das überhaupt noch ein Leben?

Sie saß nur da, seit sechs Tagen.

Still und ohne ein Wort zu sagen.

Nur dann und wann sah sie auf, doch ihr Blick schien oft verschleiert.

"Bitte sag etwas.", flehte er und sah eindringlicher in ihre Augen, die sich mit Tränen füllten.

"Es tut mir Leid.", flüsterte sie.

"Was? Was tut dir Leid?"

Doch er bekam keine Antwort mehr, sie war wieder verstummt.
 

***
 

Sirius sah ernst aus dem Fenster.

"Du hättest es mir eher sagen müssen."

"Ich weiß."

Wieder trat Stille ein. Loreley hatte sich auf das Bett gesetzt und blickte in die Nacht. Es war Vollmond.

"Du hast Draco in der Stadt getroffen?", fragte sie.

Er nickte. "Ja. Ich befürchte, lange hält er es nicht mehr durch."

"Ich weiß. Ich hätte es nie erfinden dürfen, dieses Teufelszeug." Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen. Was hatte sie ihr und schlimmer noch, ihrem Bruder angetan?

Sirius drehte sich zu ihr um und hob ihren Kopf.

"Mach dir keine Vorwürfe."

"Es ist als wäre sie in einer anderen Welt. Sie wird nie wieder auftauchen. Das ist kein Leben. Wie schrecklich muss es für sie sein aufzuwachen und zu sehen, was sie ist. Nur noch eine Hülle. Eine seelenlose Hülle. Oder wacht sie gar nicht mehr auf?"

"Doch sie ist wach. Sie weiß, was um sie herum geschieht. Einen Moment hatte ich das Gefühl, das sie mich angesehen hatte. Vielleicht kommt sie zurück. Lass ihr Zeit."

Tränen liefen nun über ihr Gesicht. "Ich habe ein Monster geschaffen.", flüsterte sie nun kaum hörbar. "Und was habe ich Draco damit angetan? Er wird mir das nie verzeihen."

"Doch, das wird er, das hat er."

Loreley sah auf und zwang sich Sirius anzusehen. "Wie meinst du das?"

"Er wird von zu Hause ausziehen. Lucius setzt ihm anscheinend zu sehr zu. Ich habe ihm gesagt, dass er auf uns zählen kann. Er ist auf dich nicht böse. Er weiß, dass es nicht deine Schuld ist. Du wolltest helfen. Du hast versucht die Tat deines Vaters wieder gut zu machen. Glaub mir. Dein Bruder weiß das."
 

***
 

Draco ließ erschöpft den Kopf auf die Hände sinken.

Er saß nun fast zwei Stunden bei ihr, doch sie hatte nichts mehr gesagt, hatte sich nicht gerührt.

Er sah auf die Uhr. Es war schon spät, sie sollte sich jetzt hinlegen und schlafen.

Er lachte bitter auf. Sie schlief doch schon längst.

Schon seit sein Vater sie auf der Strasse getötet hatte.

Er hasste ihn dafür.

Er hob sie vom Stuhl auf. Willenlos wie eine Marionette ließ sie sich in ihr Zimmer bringen und Draco legte sie ins Bett.

"Wach wieder auf. Hörst du.", sagte er leise und setzte sich auf die Bettkante.

Irgendwas musste geschehen. Er konnte doch nicht jeden Tag eine Marionette pflegen.

Langsam schlief er ein.
 

***
 

Loreley löste sich von Sirius und sah auf die Uhr.

"Meinst du es ist schon zu spät?", fragte sie.

"Du willst noch einmal hin?"

"Ja, bitte."

"Ich komme mit.", sagte Sirius und Loreley war erleichtert.

Sie zogen die Umhänge fester und disapparierten.
 

***
 

Draco fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch und sah direkt in Sirius Gesicht.

"Wo ist sie?", fragte er und Dracos Kopf fuhr zum Bett, doch das war leer.

"Ich weiß nicht.", flüsterte er.

"Du suchst hier oben, ich gehe raus.", befahl Sirius knapp und verwandelte sich noch im Laufen in einen Hund.

Draco ging zur Tür.

Loreley durchkämmte gerade die erste Etage und rief laut den Namen von Emily. Also wandte er sich in die höheren Etagen.

Einer dunklen Ahnung folgen stieg er die Treppe zum Turm empor.

Fast fürchtetet er die Tür zu öffnen.

Hier oben war ihr Lieblingsplatz.

Sie hatte immer gesagt, wenn sie einmal sterben würde, wollte sie fliegen wie ein Vogel.

"Hier bist du.", sagte er und sah zu der Gestalt, die sich im Fenster gegen den nachtblauen Himmel abzeichnete.

Vorsichtig ging er auf sie zu.

Ihre Augen waren auf die Sterne gerichtet, sie saß im Rahmen und hatte ihre Arme um die angewinkelten Knie geschlungen.

So hatte sie immer hier gesessen. Fast schien es, als wäre die Zeit zurückgedreht worden.

Sie war nicht gestorben und wieder zurückgekehrt.

Nichts war passiert.

Sie wandte sogar den Kopf und sah ihn an, doch das Lächeln, das sich immer gezeigt hatte, wenn sie ihn erkannte, fehlte.

Stattdessen war dort eine große Leere zu sehen.

"Draco.", flüsterte sie und streckte ihre Hand nach ihm aus, die er ergriff.

"Versprich mir, das du glücklich wirst.", flüsterte sie und zog ihre Hand aus seiner fort und legte sie auf seine Wange.

"Versprich mir, dass du jemanden findest, der dich glücklicher macht. Ich kann dein verzweifeltes Gesicht nicht ertragen, wenn du mich ansiehst.", hauchte sie gegen seine Lippen.

Dann ließ sie sich nach hinten fallen und noch ehe er begriff was passierte, stürzte sie in die Tiefe.

Draco sprang zum Fenster und versuchte sie zu greifen, doch der glatte weiße Stoff ihres seidigen Kleides glitt durch seine Finger wie feinster Sand.

Sie sah ihn an und doch auch nicht.

Der klare Blick, den sie eben noch hatte, war wieder verschwunden.

Er hielt ihrem Blick stand.

Nur eine Träne folgte ihrem Sturz, dann verschluckte die Dunkelheit das Geschehen.

Jemand schrie.

War er es?

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und zog ihn zurück.

Loreley drückte ihn an sich, ihre Hand strich ihm über die Haare und Dracos Miene versteinerte.
 

***
 

Gegenwart (6. Januar)
 

Hermione sah Loreley mit großen Augen an.

Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte.

"Das ist furchtbar.", raunte sie.

Loreley nickte. "Am Tag der Beerdigung habe ich Draco nicht gesehen. Er hat sich sehr verschlossen. Anderseits war er das schon immer. Später habe ich dann erfahren, dass er auf der Mauer am anderen Ende gesessen und dem Ganzen von weitem zugesehen hatte. Da hat July ihn gefunden und sich neben ihn gesetzt und sie ist nicht eher gegangen, bis er alles erzählt hatte.

Ich schätze, das war gut für ihn. Ich hatte Sirius. Aber wen hatte er? Zu unseren Eltern wollte er nicht mehr zurück und Emily war tot. Er sagte selber, dass seine Freunde von der Schule sich alle von ihm entfernt hatten und das war wohl auch der Zeitpunkt, wo er sich von den Death Eater lossagte."

"Du weißt davon?"

"Natürlich, Sirius würde sonst niemals zulassen, dass er auf Lena aufpasst."

Hermione seufzte und sah auf ihre Tasse, die inzwischen leer war.

"Jetzt verstehe ich auch, dass er sich von July soviel gefallen lässt.", murmelte sie.

"Tut er das?" Loreley sah sie verwundert an. "Hast du sie kennen gelernt?"

"Zu Silvester. Kennst du sie nicht?"

"Nein, ich bin ihr nie begegnet.", schüttelte die andere den Kopf.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Saturn: Und was haltet ihr davon, Blue, Gleda?
 

Blue: *heul*
 

Gleda: *Schluchz*
 

Saturn: Alles klar, ich werde es wieder umschreiben.
 

Blue: Nix da das stellst du so aus!
 

Gleda: *Saturn auf Stuhl festbinde*
 

Saturn: *zappel* Severus hilf mir.
 

Severus: *sich taub stell*
 

Blue: Harhar und ich habe dein P.A.S.S.W.O.R.T.
 

Saturn: *verzweifelt ist*
 

Chanti: Bisschen kurzes Kapitel, ne?
 

Gloomy: Kann ja nicht jeder so laaaaange schreiben wie du.
 

Chanti: Höre ich da Sarkasmus?
 

Gloomy: Nur und ausschließlich.
 

Chanti: Ah ja...
 

Gleda: ohhhhh.
 

Knacksi: Ja?
 

Gleda: Weißt du was der Titel vom nächsten Kapitel ist?
 

Knacksi: *holt Kristallkugel raus* Ich schau mal nach. *murmel, murmel, beschwör*
 

FireTiger: Zeig mal her *reißt Gleda den Zettel aus der Hand* Aha.
 

Gloomy: Lass sehen. *reißt FireTiger den Zettel aus der Hand* So, so.
 

Chanti: Was steht da? *auf Zettel schiel* ja, ja.
 

Blue: *schnappt sich Zettel* Wurde ja auch mal Zeit.
 

Knacksi: Ich habe es gesehen. Hier steht es ganz deutlich. Es heißt... Kapitel zweiundzwanzig.
 

Rest: *umfall*
 

Saturn: Okay, dann spielen wir mal: Rate was die Blume bedeutet. Das wird schwarze Tulpe sein.
 

Gloomy: Tot?
 

Chanti: Teufel?
 

Blue: Untergang?
 

Saturn: Nein, nein, gaaanz falsch. Obwohl... Tod, Untergang... mhmm, der Verstand stirbt wohl zu weilen... *grins* und Teufel ist doch gar nicht mal so schlecht. Ihr seid gut...
 

Knacksi: Jetzt lob sie doch nicht auch noch.
 

FireTiger: Das nächste Kapitel heißt: ...mhmm.
 

Saturn: Schschscht wo beleibt denn da die Überraschung?
 

Blue: Mal was anderes. Warum ist Wieland Travers eigentlich am 26. Oktober gestorben?
 

Saturn: ... Den Mörder habe ich schon festgelegt.
 

Knacksi: Aha, und warum?
 

Saturn: ...
 

FireTiger: Na?
 

Saturn:... Herrje, drängt mich doch nicht so... Alle wollen immer alles wissen, aber ich muss doch Spannung aufrecht erhallten. *seufz*
 

Blue: Wir haben einen Gast.
 

Saturn: Einen Gast?
 

Knacksi: Ja, einen Gast.
 

Saturn: Wer ist es?
 

Blue: Eine gewisse Morwenna2
 

Morwie: Morwenna reicht. *zur Tür hereinspaziere*
 

Saturn: Eine Kollegin? Wie schön? *strahl* Ich bin ganz gerührt, dass ihr mich aufmuntern wollt.
 

Blue: Eigentlich wollten wir sie nur was fragen, aber gut. Ja, wir wollten dich aufmuntern.
 

Saturn: Also, was ist dein Verdacht, den du im Kommi andeutest?
 

Morwie: Nun... *sich umständlich räusper*

Da eine gewisse Person immer eifersüchtig ist, wenn Person2 etwas mit Person3 macht und da sich Person2 immer amüsiert und Person4 auch noch sauer auf Person1 ist und Person1 nix checkt....

Ich labere zu viel!

Es ist *wurde von der Redaktion zensiert*!

*Person1* und *Person3*... oder?

Vielleicht ist das auch nur meine rege Fantasie, wie Yama in Amicus Draconis mal erwähnt hat, wenn du es gelesen hast.
 

Rest: ??? *außer Saturn*
 

Saturn: Nein, gar nicht umständlich. Du hast den Kern der Sache erfasst. Und, was das wichtigste ist, es sind nicht Hermion und Draco und ja, ich habe Amicus gelesen. *grummel* unmöglicher Schluss.
 

Blue: Oh, oh!
 

Knacksi: Was?
 

Blue: Jetzt regt sie sich wieder stundenlang auf.
 

Babyate: IHR müsst das doch am wenigsten ertragen! ICH wohne mit ihr zusammen.
 

Morwie: Wer bist du denn?
 

Babyate: Ihre Mitbewohnerin. Hallo. Bin hinter dir mit hereingeschlüpft. Wollte mir meine neue Stelle anschauen.
 

Blue: Neue Stelle?
 

Babyate: Ich werde Betaleser in Saturn's neuer Story.
 

FireTiger: Es gibt eine neue Story?
 

Babyate: Sicher. *nicknick* Und ich habe ihr Bücher zur Anregung geliehen.
 

Blue. *Hand vor Augen schlage* Das ist dann nur für über 18 jährige werden.
 

Babyate: Das schafft Saturn nicht.
 

Saturn: Ach so? Das wollen wir doch mal sehen. *nimmt sich fest vor ein adult zu bekommen, wird es aber nie schaffen. Andererseits... wozu auch??*
 

FireTiger: Neue Story? Um was geht es denn da?
 

Chanti: Mal überlegen. Ihre letzte Story war Harry Potter. Ihre jetzige Story ist Harry Potter. Da wird ihre nächste garantiert Herr der Ringe sein.
 

Gloomy: Falsch.
 

Chanti: Ach ja?
 

Gloomy: Es wird Inuyasha sein.
 

Morwie: Nein, das kann nicht sein. Das ist schon meine.
 

FireTiger: Das klärt aber immer noch nicht, wer es nun ist? Wer wird denn Hermiones Freund? *weiß es ganz genau, kennt schon das Ende*
 

Babyate: Wenn ich mich mal einmischen darf...
 

Chanti: Aber nix verraten!
 

Gloomy: Die anderen müssen auch selber darauf kommen.
 

Blue: Ihr wisst es?
 

Chanti: Na, selbst verfreilich. Ist doch mehr als offensichtlich.
 

Saturn: *nick* und sie haben Recht. Haha, alle drei. Vier. Fünf?

Mit dir in tiefster Leidenschaft vereint

Kapitel zweiundzwanzig
 

Dienstag, 7. Januar
 

"Haben sie irgendeinen Verdacht geschöpft?" Harry sah in den silbernen Spiegel in seiner Hand.

"Nein. Sie glauben beide, dass ich sie nur wider Willen akzeptiere aber bei der nächsten Gelegenheit, werde ich sie schon überzeugen.", entgegnete der Zauberer auf der anderen Seite.

"Eine Morddrohung?"

"Wäre doch sehr überzeugend, oder?", grinste der andere.

"Pass auf, dass ihr nichts passiert."

"Es gefällt mir nicht, dass meine Familie mit hineingezogen wird."

"In der Tat, das hatte selbst Mill nicht eingeplant."

"Und vergiss Mrs Dolohov nicht."

Der Mund des anderen verzog sich zu einem sarkastischen Lächeln. "Ja, Blaise war allerdings eine Überraschung für uns alle."

"Wer weiß, wozu es gut ist.", sagte der andere "Also, was gibt es, du redest doch nicht freiwillig mit mir."

"In der Tat, nur weil wir zusammenarbeiten, heißt es ja nicht, dass ich dich auch leiden kann."

"Dito."

"Ich wollte dich warnen. Tu Herms Cousine was und ich werde dir das gleiche antun."

"Schön zu wissen, dass man geschätzt wird."

Dann klappte der andere Zauberer seinen Spiegel zu, als er Fußtapsen hinter sich hörte.

Zwei Arme schlangen sich um seinen Körper.

"Komm zurück ins Bett. Es ist doch erst fünf Uhr morgens."
 

Mittwoch, 8. Januar
 

Michael wanderte in Gedanken durch die Strassen.

Jason war nicht zu ertragen gewesen. Offenbar hatte er am Tag zuvor Miss Unbekannt in der

U-Bahn gesehen und sie hat ihn wieder erkannt.

"Ja, ja.", hatte Michael abgewinkt.

"Und warum hast du sie nicht angesprochen?", hatte Todd gefragt.

"Der Zug ist abgefahren und ich stand auf dem Bahnsteig.", kam es als Antwort von Jason.

Michael hatte nur den Kopf geschüttelt. Er wäre ihr nachgefahren.

Nun ja. Was ging es ihn eigentlich an. Er war ja nicht seit sechs Jahren in eine Unbekannte verschossen.

Sechs Jahre, das musste man sich mal vorstellen.

Er würde es nicht einen Monat aushalten.

Abrupt blieb er stehen.

Er war vor dem Haus, in dem Faith wohnte.

Vielleicht war es Fügung des Schicksals, vielleicht war auch einfach gar nichts, als Zufall, doch in dem Moment ging die Tür auf und ein Mädchen sah ihn neugierig an.

"Du bist der Freund von Faith, nicht?", fragte sie und eine große Zahnlücke klaffte zwischen ihren Zähnen.

Er nickte nur.

"Ich habe dich gesehen, wie du sie nach Hause gebracht hast. Willst du sie besuchen?"

"Ja."

Das Mädchen hielt ihm die Tür auf.

Michael sah zu ihr hinunter. "Wollt ihr verreisen?", fragte er, als er den Rucksack bemerkte.

"Ja. Wir besuchen Oma und Opa.", strahlte die Kleine.

Auf dem Weg hinauf in die dritte Etage unter dem Dach begegneten ihm die Eltern des Mädchens, die ihn freundlich zu lächelten. Er grüsste zurück.
 

***
 

Es war schon Dunkel draußen, dabei war es noch nicht mal sechs.

Faith setzte sich frustriert wieder auf ihre Couch in ihrer Wohnung. Sie war allein.

Grübelnd überlegte sie, wo sie das Foto, das sie gesucht hatte, hingetan haben könnte.

Sie konnte sich nicht erinnern, es woanders, als in der Schublade aufbewahrt zu haben.

Faith schaltete den Fernseher aus und der Raum hüllte sich in Dunkelheit. Nur eine Kerze brannte noch auf dem Tisch, doch sie würde bald erlöschen und dann wäre gar kein Licht mehr hier.

Sie stand auf und ging zum Schrank hinüber. Sie zog die Schublade auf und fischte nach einer neuen Kerze. Sie konnte kaum etwas sehen, denn Licht hatte sie sich immer noch nicht an gemacht, als sie hinter sich ein Geräusch hörte.

Sie drehte sich langsamem und sah in zwei bernsteinfarbene Augen.

Wie war er hereingekommen, fragte sie sich und stellte die Kerze auf die Anrichte. Die kleine Flamme auf dem Tisch erstarb gerade.

Sie sah nichts als die Augen, die wie die einer Raubkatze funkelten.

"Michael?", fragte sie leise und eine Reihe weißer Zähne blitzen auf.

Eine Raubkatze auf Beutezug, dachte sie, da stand er keine zehn Zentimeter vor ihr.

Seine Hand fuhr in ihre Haare und er zog sie zu sich heran.

Seine Lippen streiften ihren Mund und sie lehnte sich gegen ihn.

Dann setzte bei ihnen irgendwie der Verstand aus.
 

***
 

schwarze tulpe
 

Brennende Küsse von deinen Lippen, beflügeln meine Liebe.

Ist es denn Liebe oder die pure Lust, die mich fliegen lässt und alles vergessen?

Ich will dich spüren! Jetzt, mit jeder Faser.

Du gehst mir unter die Haut und ich verzehre mich nach dir.

Bring mich an die Grenzen, dann zeig ich dir den Himmel.

Mit dir in tiefster Leidenschaft vereint zu sein, das ist es was ich will.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Faith starrte nach oben.

Eine Hand hielt die Decke gegen ihren nackten Körper gepresst. Sie drehte den Kopf und sah auf den schlafenden Michael.

Er lag auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt.

Es kam ihr nicht vor, als wäre gerade erst eine Stunde vergangen, als er so plötzlich vor ihr stand.

Was war eigentlich genau passiert?

Sie erinnerte sich nicht wirklich. Da waren seine Hände und seine Lippen gewesen und irgendwie waren sie über Umwege ins Schlafzimmer getaumelt.

Sacht küsste sie ihn auf die Wange und stand dann auf.

Sie angelte nach ihrem Morgenmantel und schlang locker einen Knoten um die Hüften. Ihre Finger gruben sich in ihre Haare und sie versuchte, sie ein bisschen in die alte Form zu bringen, doch ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass die Finger nicht reichen würden.

Ihre Füße stießen im Türrahmen gegen etwas Hartes und sie sah auf einen Stiefel hinunter.

Sie schob ihn beiseite und ging weiter durch den Flur in Richtung Küche.

Sie schloss gerade die Tür des Kühlschranks, als sie verwundert zur Decke schaute.

An der Lampe hing ein, ihr vollkommen fremdes T-Shirt.

Sie zupfte es hinunter und presste es gegen ihr Gesicht.

Es war von Michael, ganz eindeutig. Sie legte es über einen Stuhl und holte sich dann ein Glas aus dem Schrank.

Nachdenklich sah sie auf die nächtliche Strasse hinunter.

Sie konnte sich nicht erinnern in der Küche gewesen zu sein.

Doch das musste sie, denn in der Spüle lag ihr BH, den sie vor einer Stunde noch definitiv angehabt hatte.

Sie schraubte die Wasserflasche auf und goss sich das Glas voll, schob den verrückten Tisch wieder zu Recht, ging wieder hinaus und schaltete das Licht aus.

Dann machte sie einen Rundgang durch die Wohnung, um die Fenster zu schließen und die Jalousien herunter zu lassen.

An der Wohnungstür fand sie den anderen Stiefel, ihr Rock hatte sich auf den Fernseher verirrt und seine Hose lag auf halben Weg zum Bad.

Sie kam zu dem Schluss, dass im Schlafzimmer nicht mehr all zu viel zu finden sein konnte.

Sie lächelte leise vor sich hin und ging in die dunkle Küche zurück und sah wieder hinunter.

Es schien so, als hätten sie Begrüßung und Wohnungsbesichtigung in einem Zug erledigt, auch wenn sie sich an das zweite kaum erinnern konnte.
 

***
 

Mürrisch sah Peter Pettigrew in den Kamin, wo gerade die grünen Flammen erloschen waren. Er hatte nichts zu tun, das stimmte wohl, aber er hatte auch wenig Lust einen Muggel zu beseitigen.

Nicht, dass er irgendwelche Schwierigkeiten fürchtete.

Das würde ein Kinderspiel werden. Er würde rein gehen, den Fluch sprechen und wieder raus gehen.

Wahrscheinlich würde sie noch nicht einmal merken, dass er da war.

Er hatte nur keine Lust, in die Kälte hinaus zu gehen.

Anderseits, konnte er direkt in ihre Wohnung apparieren, sobald er auf der Strasse war.

Warum konnte Duane das nicht allein erledigen?

Wohl aus demselben Grund, dachte er sich.

Resigniert stand er auf. Er wollte etwas von Avery, deshalb hatte er den Job übernommen.

Er blickte auf den Zettel in seiner Hand.

Faith Cronin und eine kaum lesbare Adresse.

Er sah in die Nacht. Es war noch nicht mal sieben.

"Die richtige Zeit für kleine Kinder schlafen zu gehen.", murmelte er und trat vor die Tür.
 

***
 

Faith fuhr erschrocken zusammen, als zwei Arme sich plötzlich von hinten um ihren Körper schlangen.

"Willst du, dass ich einen Herzanfall bekomme?", fragte sie.

"Einen Herzanfall?", murmelte Michael gegen ihren Nacken.

"Du hast mich erschreckt."

"Ich habe dich gesucht."

Faith drehte sich um.

"Ich wollte dich was fragen."

"Okay."

"Kannst du dich erinnern, dass ich dir die Wohnung gezeigt habe?"

Er sah sie verwundert an, dann schweifte sein Blick durch den dunklen Raum, der nur von den Straßenlaternen erhellt wurde.

"An den Tisch kann ich mich erinnern.", meinte er schließlich. "Ah, da ist ja mein Shirt."

"Das hing an der Lampe."

"Ernsthaft?"

"Ja."

"Komisch. Wir sollten das nächste Mal mehr auf die Details achten.", murmelte er und wollte gerade seine Lippen auf die ihren platzieren, als sie sich zurück bog.

"Das nächste Mal? Ich dachte wir sind nur Bekannte. Ich glaube nicht, dass so was öfters unter Bekannten vorkommt."

Michael sah sie nun nachdenklich an. "Irgendwas willst du mir sagen, aber ich habe keine Ahnung was.", kam es dann über seine Lippen und Faith trat einen Schritt zur Seite, weg von ihm.

Sie zog den Morgenmantel fester und ging ins Wohnzimmer.

Dort schaltete sie eine hohe Stehlampe ein und helles Licht durchflutete den Raum.

Michael kam ihr nach und streifte sich das Shirt über.

"Was ist los? Habe ich irgendwas gesagt, das dich verärgert hat?"

"Ich bin nicht verärgert.", sagte sie und setzte sich in einen Sessel.

"Aha." Er sah sich suchend im Zimmer um.

"Suchst du was bestimmtes?", fragte sie.

"Meinen Zauberstab." Mit einer Handbewegung flogen die Kissen von der Couch. Faith sah ziemlich erschrocken auf. Sie hatte ganz vergessen, dass er ein Magier war.

Er lief im Zimmer auf und ab, wobei er die verschiedensten Dinge durch die Gegen schob, teilweise per Hand, aber auch per Magie.

Er schien Faith vollkommen vergessen zu haben, die sich immer weiter in den Sessel drückte und verwirrter wurde.

Er ging in die Küche zurück und schaltete dort nach längeren Suchen die Lampe ein.

"Also, was meinst du damit, dass wir Bekannte sind?", fragte er ohne sich zu ihr umzudrehen.

In der Küche wurde er auch nicht fündig.

"Ich...", begann Faith, doch Michael winkte ab. Er starrte wie gebannt zur Wohnungstür.

Sie wurde unruhig und erhob sich leicht.

"Was ist..."

"Scht.", bedeutete er ihr und ging zur Tür. Er blickte kurz irritiert auf den Spion, bevor er begriff, wozu das Ding gut sein sollte. Er spähte hinaus, aber der Flur war dunkel.

Michael richtete sich nachdenklich auf.

Hatte er sich getäuscht? Er hätte schwören können, ein Fluchen gehört zu haben.

"Jetzt höre ich schon Flöhe husten.", murmelte er und machte sich wieder auf seine Suche.

Diesmal Richtung Schlafzimmer.

"Was war denn eben?", fragte Faith leicht verärgert.

"Ich dachte ich hätte jemand sagen hören, verdammter Apparierschutz, aber das war wohl Einbildung. Du kennst doch keine weiteren Zauberer oder?"

"Was ist ein Apparierschutz?"

Michael sah sie kurz verwirrt an, offenbar war ihm entfallen, dass Faith eine Muggel war.

"Den habe ich auf deine Wohnung gelegt, damit keiner ungebeten herein kommen kann."

"Wann?"

"Gestern Abend, kurz bevor du in dem Kasten das Bild gelöscht hast."

Faith vermutet mal, dass er den Fernseher damit meint und stockte dann.

"So lange warst du schon da? Wie bist du rein gekommen? Ich habe gar keine Tür aufgehen hören."

Michael grinste und küsste sie auf die verblüfften Lippen. "Berufsgeheimnis."

Erneut sah er sich suchend um. "Wo ist mein Umhang? Da müsste er drin sein.", schnippte er mit den Finger.

Faith dachte nun ernstlich darüber nach. "In der Küche ist er nicht. Im Wohnzimmer auch nicht. Schlafzimmer?"

"Nein."

"Bleibt noch das Bad."

Sie wollten gerade gleichzeitig darauf zugehen, als sich aus dem Wohnzimmer grünes Licht ausbreitete.

"Was soll das denn jetzt?", flüsterte Faith, doch da schob Michael sie auch schon hinter sich.

Im Kamin schlugen grüne Flammen empor und eine kleine Gestalt trat auf den Teppich.

"Das hätte ich mir ja denken können, das einer von euch Bälgern dahinter steckt.", fispelte da eine Stimme.

Faith sah auf den kleinen hässlichen Mann, der sie stark an einen Nager erinnerte hinüber.

"Geh mir aus dem Weg, MacNair.", kreischte er und zielte mit einem Holzstab auf Michael.

Faith wusste was jetzt kommen würde, dennoch war sie nicht darauf gefasst, wie heftig.

Michael wurde zurückgeschleudert und prallte gegen sie.

Faith wiederum schlug gegen die Badtür, die nur angelehnt war und stürzte rücklings in den dunklen Raum.

Sie stöhnte leicht auf, als ihr Kopf gegen das Waschbecken stieß. Ihr wurde kurz schwarz vor Augen und ihre Hände griffen reflexartig nach hinten. Ihre Finger fühlten Stoff, der unter ihren Ruck nachgab und sie blieb auf den kalten Fliesen liegen.

Sie brauchte kurz um zu Besinnung zu kommen.

Aus dem Augenwinkel sah sie wie Michael unbeweglich im Wohnzimmer lag.

Der Zwerg kam auf sie zu.

"Nichtsnutzige Muggel.", zischte er und sein Stab zielt auf ihr Herz.
 

***
 

Kalt strich der Wind durch die Federn, doch die Eule merkte nichts davon. Über ihr spannte sich der schwarze Himmel, mit dem ihr ebenso schwarzer Körper verschmolz.

Sie drehte den Kopf, als ein silberner Lichtstrahl ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.

Es sah wie ein Fluch aus, doch dort war eine Muggelsiedlung, das war eigentlich nicht möglich. Sie beschrieb einen Kreis und wandte sich in die Richtung. Nur wenige Flügelschläge später war sie da und sie setzte sich auf ein Fensterbrett.

Sie sah in eine Küche. Das angrenzende Wohnzimmer war erhellt.

Sie blinzelte kurz.

Lag da ein BH in der Spüle?

Sie wollte gerade wieder los fliegen, als sie doch inne hielt und die kleine Gestalt anstarrte, die sie nun seit sechs Jahre verachtete und sich nichts mehr wünschte als dessen Tod.

Er war nicht deutlich zu sehen und doch gab es für das Tier kein Zweifel.

Sie hätte ihn überall wieder erkannt, egal, ob in ihrer Animagus Gestalt, der schwarzen Eule, oder als Mensch.

Cho Chang hasste ihn aus tiefster Seele, seit er Cedric Diggory umgebracht hatte.
 

***
 

Faith Finger krallten sich in den Stoff und sie richtete sich auf.

"Wer sind Sie?", fragte sie naiv.

Was interessierte es jetzt noch? Offenbar, wollte er sie verletzen oder gar töten, warum auch immer.

Mit einem Ruck sprang sie auf ihre Füße und schleuderte ihm das Tuch entgegen.

In ihrer Verzweiflung stieß sie sich gegen ihn. Sie hatte wenig Hoffnung, damit irgendwas zu erreichen, doch zu ihrer Überraschung, stolperte er und fiel nach hinten. Sie setzt mit einem Sprung zur Wohnungstür und nestelte an dem Schlüssel.

Hinter sich hörte sie es fluchen. Worte, die sie noch nie gehört hatte, schwirrten durch die Luft, gemischt mit Beschimpfungen, die sie genauso wenig je gehört hatte.

Sie drehte den Kopf über die Schultern zurück, während die weiter panisch am Schlüssel zerrte, doch der gab nicht nach.
 

***
 

Cho war immer noch in der Gestalt der Eule und flog nun über die Straßen von London, auf der Suche nach jemandem, der ihr helfen konnte.

Sie hätte da bleiben sollen, doch sie traute sich nicht wirklich zu mit dem Death Eater fertig zu werden.

Sie hoffte auf einen Auror.

Cathleen, Harry, Tonks oder auch Moody, egal.

Sie stockte, als sie Jason MacNair sah. Michael MacNair hatte im Wohnzimmer gelegen, da war sie sich sicher.

Jetzt oder nie, dachte sie und landete genau vor den Füßen des Zauberers, der verwundert stehen blieb. Sie verwandelte sich vor seinen Augen zu einem Menschen und sah ihn fast hektisch an.

"Michael wird gerade von Pettigrew auseinander genommen.", sagte sie.

Jason blinzelte kurz verwirrt.

"Wovon..."

"Keine Zeit, komm schon.", drängte sie.

"Wo?" Er sah sie skeptisch an. Er kannte sie nur flüchtig, genauer genommen nur dem Namen nach.

Sie nannte ihm die Adresse und wollte sich gerade zum Apparieren bereit machen, als er sie zurück hielt.

Er wusste genau wer dort wohnte und aus einem ihm selber unerfindlichen Grund glaubte er der Hexe.

"Vergiss es. Wenn Michael bei ihr ist, hat er unter Garantie einen Apparierschutz um die Wohnung gelegt. Wir brauchen ein Feuer."

Sie entfachte eins sofort eins an Ort und Stelle. Jason holte eine kleine Schachtel aus dem Umhang.

"Frag nicht.", sagte er nur knapp, als sie verwundert auf das Flohpulver sah und war auch schon in den Flammen verschwunden.

Cho erhob sich wieder als Jäger der Nacht in die Lüft und flog zu der Wohnung zurück.
 

***
 

Faiths Atem ging stockend. Ihre Augen waren aufgerissen und sie lehnte mit dem Rücken an der Tür.

Dicht neben ihrem Kopf war ein Lichtstrahl eingeschlagen. Sie hatte sich blind nach rechts weggedreht und das hatte ihr wahrscheinlich das Leben gerettet.

Der Zwerg hatte sich nun mit dem Rücken zu ihr gewandt.

Michael war aufgestanden und stand, wenn auch auf wackeligen Beinen aufrecht und zielte auf den anderen.

Er wollte einen Fluch auf Pettigrew abgeben, doch wenn dieser sich wegduckte, würde er Faith treffen und das wollte er nicht.

Er war nicht so dumm, den Gegner zu unterschätzen.

Peter bekam bald mit, warum er noch nicht unter Crucio oder einem anderen illegalen Fluch litt.

"Ah, welch interessante Fügung. Ich habe mich schon gefragt, was ein Death Eater bei einer Muggel will und dann auch noch so unsittlich bekleidet.", grinste er selbstgefällig.

"Halts Maul, Ratte.", zischte Michael.

Seine Augen funkelten und waren zu schmalen Schlitzen verengt. Er überlegte, wie er den anderen von Faith wegbekommen könnte, als ein violetter Lichtstrahl auf ihn zugeschossen kam.

Michael blockte ihn ab, zielte dann aber selber, traf jedoch nicht, denn Pettigrew hatte sich zu einer Ratte verwandelt und huschte über den Boden.

Faith drehte sich intuitiv nach links und Michael atmete auf.

Nun zierten bereits zwei Brandstellen die Tür.

"Was würde wohl dein Vater dazu sagen, dass sein Jüngster sein Todesurteil unterschreibt? Der dunkle Lord wird nicht erfreut darüber sein, dass einer aus seiner Elite mit einer Muggel schläft.", wisperte es da aus dem Schlafzimmer.

Michael wirbelte herum und feuerte den Fluch ab, bevor er den anderen gesehen hatte blindlings ins Zimmer.

Die Schmerzenschreie zeigten ihm deutlich, dass er getroffen hatte.

"Wolltest du irgendetwas sagen, Pettigrew?", zischte er kalt.

Er hielt kurz inne und der kleine Mann wimmerte leise.

"Nein."

Michael sah ihn von oben her an. "Wer hat dich hergeschickt?"

Die Augen des anderen fuhren über den Boden. "Es war nicht meine Schuld. Ich führe doch nur einen Auftrag aus.", wisperte er. Seine Augen tasteten über den Boden, auf der Suche nach seinem Zauberstab, den er verloren hatte.

"Wer und Warum?", flüsterte Michael leise.

"Ich glaube nicht, dass dich das was angeht, Grünschnabel." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als er auch schon seinen Zauberstab in der Hand hielt und einen hellen Fluch abgab. Michael duckte sich weg.

"Vielleicht gefällt ihm nicht, dass du und die Muggel..." spottete Pettigrew, doch weiter kam er nicht, denn der Cruciatusfluch traf ihn erneut.

"Das ist Blödsinn. Davon weiß niemand. Also, warum?" Michael hielt erneut inne.

Pettigrew biss die Lippen auf einander und richtet sich auf.

Er taumelte zurück ins Wohnzimmer, hob seine Hand und richtete den Zauberstab auf ihn, doch das war ein sinnloser Versuch, denn Michael hätte ihn ohne weiteres entwaffnet. Seine Knochen taten ihm weh und es war ihm ein Rätsel, das Michael so gar nicht verletzt zu sein schien.

"Du willst nicht reden?" Michaels Stimme war nun klirrend kalt und ohne jegliches Gefühl. "Crucio", ließ den anderen nun endgültig zu Boden gehen.

Faith starrte fassungslos zu den beiden hinüber, doch sie wagte nicht, sich zu rühren.

Sie erkannte Michael gar nicht wieder.

Er war ohne Mitgefühl, wie ein gnadenloser Richter schleuderte er Fragen auf das zitternde Männchen am Boden.

"Richter und Henker in einem.", flüsterte sie und eine Hand legte sich sacht auf ihre Schultern, die sie herumfahren ließ.

Aus weit aufgerissenen Augen erkannte sie Jason, der fasziniert zu Michael sah.

"Ich hatte Todd nie geglaubt.", flüsterte er.

Sie folgte seinen Blick und sah, wie Michael den Zwerg mit Flüchen belegte, der ihn Kopfschmerzen verursachen zu schien.

Er stammelte Worte, die sie nur undeutlich verstand. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, bis ein Name fiel, den sie kannte.

Blaise.

Sie sah zu Jason, der überrascht die Augen aufriss und leise durch die Zähne pfiff.

Michael ließ den Zauberstab sinken und sah auf das Bündel hinunter, das sich vor Schmerzen krümmte.

Blut sickerte aus der Nase und tropfte auf den Teppich. Die Augen waren aus den Höhlen herausgetreten und die Haare standen ihm wie nach einem Elektroschock vom Kopf ab.

"Ist das alles?", fragte Michael verächtlich.

Pettigrew nickte, als wäre er schwachsinnig und leise wimmerte er vor sich hin.

Ein Speichelfaden, der sich mit Blut gemischt hatte, tropfte aus dem Mundwinkel.

Er versuchte sich auf zu knien, doch Michael beförderte ihn wieder auf den Boden.

Er trat einen Schritt näher und sah ihn angewidert an.

"Dich als Ratte zu bezeichnen, ist eine Beleidigung für diese Nager. Was mach ich jetzt mit dir? Du bist ein jämmerliches Wrack und wahrscheinlich wirst du Avery nur auf die Nerven fallen, wenn du wieder auf die Beine kommst."

Pettigrew hob den Kopf und schüttelte ihn leicht. Seine Augen waren Schreckens geweitet und seine eine Hand tastete nach seinem Zauberstab.

Er hätte sich in einen Nager verwandeln können, doch Michaels Fuß stand auf dem anderen Handgelenk. Er wäre nicht entkommen.

Dieser hob nun seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Kopf.

"Avada Kedavra.", sagte er fast gelangweilt und der grüne Lichtstrahl schoss auf Peter Pettigrew zu, der gellend aufschrie.

Faith hielt sich die Ohren zu und drehte sich zu Jason.

Die Stimme erstarb und sie wandte den Blick wieder ins Zimmer.

Michael atmete hörbar aus und ließ die Arme sinken.

Stumm sah er auf den am Boden liegenden Mann, dann hob er den Blick und sah sich um.

Am Fenster erkannte er eine schwarze Eule, die sich just in dem Moment erhob und davon flog.

Ein Spion, dachte er, doch es war zu spät, das Tier war weg.

Er war zu leichtsinnig gewesen.

Schon wieder.

Da erst drehte er sich zu Faith um, die blass aussah.

Verblüfft blickte er zu Jason.

"Was machst du denn hier?", fragte er.

"Jemand sagte, du würdest gerade auseinander genommen, aber als ich herkam, schien es als hättest du alles unter Kontrolle, da wollte ich dich nicht stören."

Michael wollte noch mehr fragen, doch dafür war keine Zeit.

Er hatte soeben ein Mitglied vom dunklen Rat getötet und auch wenn es nur Pettigrew war, würde er dafür zur Verantwortung gezogen werden und weder sein Vater noch Todd konnten ihm da helfen.

"Lass uns gehen.", schlug nun Jason vor. "Zieht euch an und dann nichts wie weg. Todd wird schon wissen, was zu tun ist. Los jetzt."

Michael nickte. Er wagte nicht Faith anzusehen, doch diese verschwand im Schlafzimmer und warf sich alle möglichen Kleider über.

Michael suchte seine Sachen zusammen und zog sich an.

Jason sah dem halb verärgert, halb amüsiert zu.

So wie die Kleidung hier verteilt war, musste das ja eine stürmische Begegnung gewesen sein.
 

***
 

Cho saß in dem Sessel vor Dumbledores Schreibtisch in dessen Büro.

Sie war soeben angekommen und wippte leicht mit dem Fuß.

Sie wartete auf Severus Snape.

Albus hatte ihn gerufen.

"Was gibt es?", fragte eine leise Stimme und Cho senkte leicht den Kopf.

"Miss Chang sagt, dass Pettigrew tot ist.", sagte Albus und sah über seine Brille hinweg zu Snape, der sich nichts anmerken ließ.

"Wann und wo?", fragte er nur und sah nun Cho direkt an.

"Es ist vielleicht einen halbe Stunde her, da hat er noch gesprochen."

"Sie haben ihn gesehene, als er noch lebte? Wurde er ermordet?"

Cho legte die Stirn in Falten.

War es Mord oder nur die gerechte Strafe?

Sie hätte ihnen ohne weiteres alles erzählen könne, doch in ihrem Inneren war sie dem MacNair zu dankbar und wollte ihm die nötige Zeit verschaffen, zu verschwinden.

Nun fragte sie sich, warum sie gleich zu Dumbledore appariert war?

Sie hätte doch warten können, doch sie stand schon im Büro und irgendwie war sie so beseelt von dem Wissen, dass Cedric in gewisser Weise gerächt worden war, dass es aus hier heraussprudelte.

Sie hatte ihr Ziel erreicht. Jetzt musste bloß noch Black Diamond ihren beenden und der Pakt war erfüllt.

Nun schindete sie Zeit und sie wusste, dass die beiden anderen es wussten, doch das war ihr gleich.

Dieser MacNair mag ja ein Death Eater sein, doch die junge Frau war eine Muggel und er hatte sie verteidigt, warum auch immer?

Vielleicht war er ja gar nicht so schlecht?

Über Malfoy, Nott, Crabbe und Goyle junior hört man ja auch wunderliche Sachen.

"Ich würde nicht sagen ermordet. Ich denke es war Notwehr. Er hat zuerst angegriffen. Aus dem Hinterhalt auf eine unbewaffnete Person."

"Es gab einen Kampf?"

"Eine kleinen."

"Sie hätten jemanden holen sollen.", schnarrte Snape.

"Wozu? Es war schon alles entschieden."

Sie gratulierte sich selber.

Snape hob eine Augenbraue. "Sie verschweigen uns doch was, Miss Chang. Sie kennen den Mörder sehr genau."

"Möglich ist es schon, aber bedenken Sie. Ich bin nicht gerade betrübt darüber, dass diese Ratte tot ist." Sie ging zum Fenster und schwang sich auf das Fensterbrett. Mit beiden Armen stieß sie die Flügel auseinander und drehte sich noch einmal um.

"So viel ich weiß, sucht Moody doch noch immer den Mörder von Rockwood. Er hat sein zweites Opfer im dunklen Rat gefunden." Dann verwandelte sie sich in eine Eule und flatterte davon.
 

***
 

"Habe ich das jetzt richtig verstanden?", fragte Todd leise.

Gefährlich leise.

"Du hast Peter Pettigrew, umgebracht? Schon wieder ein Mitglied des dunklen Rates?" Seine Augen waren ernst auf Michael gerichtet.

Dieser hob entschuldigend die Schultern. "Er wollte Faith töten."

Jason nickte zustimmend.

Die drei saßen in Todds Wohnung im Wohnzimmer. Faith hatte sich auf die hinterste Ecke der Couch verzogen.

Sie musterte die Brüder, die sich um den Tisch versammelt hatten.

Todd war ausgeflippt, als sie mit den anderen beiden bei ihm aufgetaucht war, ließ sich aber recht schnell beruhigen und war dann eine Weile sprachlos, als sie erzählten, warum sie geflüchtet waren.

"Du bewegst dich nicht von der Stelle." Er zeigte auf Michael. "Und du auch nicht.", wandte er sich an Jason.

Er zog seinen Zauberstab. "Das hätten wir von Anfang tun sollen.", zischte er und sah zu Faith.

Jason sah irritiert zu seinem Bruder, doch Michael verstand.

Todd begann einen Fluch zu flüstern, als der andere genau vor Faith apparierte und Todd seinen Zauberstab herumriss. Ein grüner Lichtstrahl schlug dicht neben Michaels Kopf ein, doch dieser zuckte nicht zurück, sondern starrte finster zu Todd.

"Das war der Todesfluch.", stieß Jason fassungslos heraus. "Du wolltest Faith töten? Wozu hat Michael sich dann mit der Ratte angelegt, dann hätte er es ja gleich ihm überlassen könne."

"Sie bringt nur Ärger und sie weiß zu viel. Ich will nicht, dass wir noch auffliegen. Warum sonst, wurde Pettigrew auf sie angesetzt?"

"Das wissen wir nicht und wenn es wirklich so ist, wie du vermutest, dann ist es sowieso zu spät, oder willst du auch Avery umbringen? Oder wissen die Gnome noch wen.", giftete Michael.

"Und wie stellst du dir das vor?"

"Wir bringen sie aus England weg. Jason und ich haben immer noch unsere Wohnung."

"Alleine wird sie dort kaum zu Recht kommen. Was... was hast du für Vorstellungen, Michael? Erkläre es mir, denn ich versteh es nicht. Warum warst du überhaupt bei ihr?"

Dieser richtete sich auf, blieb aber stumm.

"Fein." Todd stopfte verärgert den Zauberstab in die Tasche. "Ist irgendwas in deiner Wohnung, das du unbedingt brauchst?"

Alle sahen auf Faith, die erst da aus der Trance aufzuwachen schien. "Paul."

"Wer ist Paul?"

"Meine Eule. Aber wieso fragst du? Ich kann mitkommen, dann packe ich ein paar Sachen, für die Reise."

"Hör mal.", sagte Todd und seine Stimme klang herablassend, als würde er mit einem Wesen sprechen, das es noch nicht mal wert war, angesehen zu werden. "Du wirst nicht nur auf eine Reise gehen, dich wird es hier nicht mehr geben. Also Paul, was noch?"

"Mein Ausweis, Geld, ein paar Fotos, meinen Teddy?"

"Ausweis, Vogel und Geld sind gewährt, alles andere wirst du dir neu besorgen müssen." Dann drehte er sich um und ging.

Jason war unschlüssig und ging hinterher, doch Todd war längst verschwunden.

Die Tür klappte zu und Faith starrte auf das dunkle Holz.

"Was meinst er mit, mich gibt es in London nicht mehr?"

"Frag lieber nicht.", seufzte Michael und ließ sich auf dem anderen Ende des Sofas nieder.

Abwartend sah er zu Faith hinüber, die immer noch versuchte, alles zu verarbeiten. Ab und zu schien es, als wollte sie etwas sagen, doch dann entschied sie sich doch dagegen, bis sie schließlich ihren Blick auf ihn richtete.

"Warum wollte Todd mich töten?"

"Du bist ein Risiko."

Faith prallte bei den Worten zurück. So etwas hatte sie sich schon als Antwort vorgestellt, doch nicht, dass es so direkt kam und sie wie ein Magenschwinger traf.

"Das darfst du nicht persönlich nehmen. Wenn wir hier weg sind, erzähle ich dir alles."

"Ich bin nicht sicher, ob ich es überhaupt hören will. Wer war der Mann in meiner Wohnung?"

"Peter Pettigrew, er sitzt im dunklen Rat."

"Saß.", korrigierte Faith. "Du hast ihn ermordet."

"Richtig."

Da ging die Tür auch schon wieder auf.

Eine kleine Mappe, in der ihre Ausweise und Geld waren flog in ihre Hand, sowie ihr Portemonnaie und eine kleine Schachtel. "Ich habe alles aus diesem Metallkasten mitgebracht."

"Ja, das ist gut, danke." Sie sah auf die Seiten hinab, die offenbar von ihrem Leben übrig geblieben war.

"Wo ist Paul?"

"Der kommt gleich an." Wie auf Stichwort, hörte sie Flügelrauschen hinter dem Fenster.

"Du gehst mit ihr mit.", bestimmte Todd und zeigte auf Michael, dann sah er zu Faith.

"Kannst du portugiesisch?"

"Portugiesisch?", echote Faith, doch Todd war schon wieder weg.

"Es ist dort ganz nett.", versicherte Jason, der nun auch wieder gekommen war. "Es liegt komplett im Urwald."

Faith keuchte: "Urwald. Mit IHM!"

"Es glaube nicht, dass euch dort langweilig sein wird.", grinste Jason.

"Halt die Klappe, Jason.", kam es da von zwei Seiten. Todd sah ihn nun finster an.

"Komischer April.", knurrte Todd und stellte eine Tasse auf den Tisch.

"Es ist...", begann Michael, doch der Ältere fuhr dazwischen.

"Sag jetzt nicht, es ist nichts passiert. Da sagte die Spüle in der Küche etwas ganz anderes."

Michael senkte schuldbewusste die Augen und Faith Wangen zierte eine leichte Röte.

"Portus.", sagte Todd und deute auf den Becher. Dann hob er den Kopf und sah auf Michael und Faith, die immer noch auf dem Sofa saßen.

"Wir holen euch, wenn es sein muss.", nickte Todd nur und ging aus der Wohnung.

"Nette Verabschiedung.", murmelte Michael.

"Es ist nur, er macht sich Sorgen. Wir wissen nicht warum Avery Faith töten wollte. Was wenn es wegen Black Diamond ist?"

"Ja, schon klar." Michael stand auf und sah zu Faith hinüber.

"Gehen wir am besten gleich."

Michael streckte Faith seine Hand entgegen, doch sie beachtete sie gar nicht, sondern ging zu der Tasse. Jason hatte die Hände in die Tasche gestopfte und sah ihnen ausdruckslos zu, wie sie verschwanden.

Er wusste nicht, was er von der Muggel halten sollte.

Einerseits hatte er sie selber töten wollen, aber als Todd auf sie gezielt hatte, konnte er Michael gut verstehen.

Er runzelte die Stirn. Warum der Sinneswandel? Das passte gar nicht zu seinem älteren Bruder.

Er schüttelte den Kopf. Er hatte selber einiges zu tun.

Zu erst einmal sollte er herausfinden, wer das Mädchen war, das ihn zu Faiths Wohnung gebracht hatte.

Sie war ein Animagus, es sollte also nicht allzu schwer sein, herauszufinden wer sie war.

Schwarze Eulen, waren nicht besonders häufig gewählte Tiere.

Außerdem kannte er ihren Namen.

Doch das sagte nichts darüber aus, wer sie war.

Todd traf sich mit Lavender, damit sie Hermione sagen konnte, dass ihre Cousine in Sicherheit war. Er wollte nicht, dass diese nach ihr suchte, das würde nur noch mehr Aufmerksamkeit nach sich ziehen.

Noch mehr, als das abgebrannte Haus war allerdings wohl kaum noch möglich.
 

***
 

Faith starrte fassungslos aus dem Fenster. Sie sah nur Bäume. Nichts als Bäume.

Wo hatte man sie hier hingebracht?

"Etwas gewöhnungsbedürftig.", sagte Michael.

"Gewöhnungsbedürftig?" Faith starrte ihn an.

"Gewöhnungsbedürftig?", schrie sie nun außer sich und stürzte sich mit den Fäusten auf ihn.

"Was habt ihr mit meinem Leben gemacht? Ich wollte doch nichts, nur ganz normal leben und jetzt bin ich auf der Flucht mit einem Mörder als einzige Person, mit der ich reden kann."

Er hielt ihre Hanggelenke fest, doch sie sah rasend vor Wut auf.

"Fass mich nicht an.", zischte sie und drehte ihre Arme aus seine Händen.

"Komm mir nicht zu nahe!" Ihre Hand tastete nach ihrer Waffe. Sie hatte im Safe gelegen und Todd hatte sie wie auch alles andere mitgebracht. Sie entsicherte sie und zielte auf ihn.

"Weißt du was das ist?"

Michael runzelte die Stirn.

"Ihr und eure Zauberstäbe kommt euch mächtig vor, aber du musst deinen Fluch noch aussprechen, ich brauche nur einen Finger zu krümmen. Selbst wenn ich getroffen werde, treffen tu ich euch allemal."

"Lass das Faith.", sagte er leise.

"Nein."

"Nimm sie runter."

"Du bist ein Mörder."

"Willst du auch zu einem werden?" Faith sah ihn fassungslos an.

"Was?", hauchte sie.

"Nimm sie runter."

Langsam ließ sie die Hand sinken. Sie sicherte die Waffe wieder und ließ sie auf den Boden fallen, währen sie selber auf die Knie sank.

"Was habt ihr mit mir getan?", murmelte sie und begann zu weinen. "Ich wollte das nicht. Ich wollte doch nur..." Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte.

Michael stand erst unschlüssig da. Dann ging er zu ihr hinüber und schob mit einem Fuß die Waffe an das andere Ende des Raums.

Dann kniete er sich vor ihr und schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich.

Faith war inzwischen willenlos und ihre Finger krallten sich in sein Shirt.

Irgendwann versiegten die Tränen und Michael, der nicht wusste, was er sonst tun sollte, begann zu erzählen, denn Faith war unfähig sich zu bewegen, sie sah nun stumm auf den Boden und hörte auf die leisen Worte, die Michael ihr zuflüsterte.

Er hatte versprochen, alles zu erzählen und das tat er nun.

Alles was er zu sagen gab, erzählte er in einem endlosen Monolog und Faith hörte zu und beruhigte sich.

Schließlich verstummte er.

Faith machte sich von ihm los und ging in den angrenzenden Rum und schob die Tür auf.

"Halt dich von mir fern.", sagte sie leise.

Leise klackte das Schloss.

"Na wunderbar.", murmelte Michael und ließ sich auf dem Boden sinken.

Ausgestreckt lag er dort und starrte zur Decke.

In dem kleinen Raum saß Faith mit dem Rücken zur Tür und starrte auf die Wand.

Keiner von beiden merkte wie sie einschliefen.
 

***
 

Hermione blinzelte kurz. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Dann drehte sie sich wieder zu Lavender, die neben ihr auf einem Stuhl saß. Auch Millicent war da, doch diese sagte kein Wort.

"Wo genau ist meine Cousine?"

"Am Amazonas."

"Das ist in Brasilien.", stellte Hermione fest.

Blaise hob die Augenbrauen und sah zu Cathleen, die neben Harry saß, der nicht minder überrascht zu sein schien.

Er hatte abgeschaltet, als Lavender erzählte, dass Pettigrew tot war.

Er hätte gerne gewusst wer es gewesen war, er hätte denjenigen zum einem Essen eingeladen.

"Aber wer war es?", fragte Cathleen.

"Weiß ich nicht.", sagte Lavender leise.

"Was macht Faith am Amazonas? Sie kann dort doch gar nicht allein überleben."

"Sie ist nicht allein.", beeilte sich Lavender, stockte dann aber, denn darauf folgte eine unausweichliche weitere Frage, die auch prompt von Blaise kam.

"Wer ist denn mit ihr dort? So schnell, wie sie dort hingelangt ist, kann es nur ein Zauberer oder eine Hexe sein. Ich tippe allerdings auf Zauberer. Keine vernünftige Frau versteckt sich im Urwald. Eine Großstadt ist viel unauffälliger."

Lavenders unterbewusstes Nicken bestätigte dies nur.

"Wer ist es?"

"Kann ich nicht sagen, tut mir Leid, aber ihr geht es gut."

"Wo ist sie? Kann ich sie besuchen?"

"Nein. Aber wenn es wichtig ist, ich kann ihr Nachrichten zu kommen lassen."

Hermione überlegte kurz und dann nickte sie. "Ich bringe dir nachher einen Brief hinunter."

Lavender stand auf und ging, erleichtert, dass sie das Gespräch hinter sich hatte.

Dafür hatte sie bei Todd was gut, schwor sie sich.

Die Tür schlug zu und Blaise sah nachdenklich auf. "Ich frage mich, wer wohl Lavenders Freund ist. Ich wette er steckt dahinter und da sie nichts verrät, wird er wohl aus der Schwarzmagierecke kommen."

"Oder Death Eater sein.", schlug Cathleen vor.

"Ich wollte es nicht so deutlich aussprechen. Wie viel gibt es wohl noch von denen, die in Frage kommen würden?", sagte nun Hermione.

"Ich könnte nur die MacNairs bei steuern, aber sind ja bekanntlich im... Ausland. Es heißt mehrere Zeitzonen weit weg." Blaise grinste und ging dann ebenfalls.

"Ihr glaubt doch nicht..." Harry sah zu Hermione und Cathleen, doch diese sahen ihn nur ausdruckslos an.

Harry schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, das wäre doch absurd. Oder? Dean müsste was wissen."

"Er wird kaum damit herausrücken."

Harry stand auf.

"Lavender und ein MacNair.", kicherte nun Millicent, scheinbar amüsiert. "Wie absurd."

Sie blickte kurz auf und ihre Augen trafen auf tiefgrüne, die genauso amüsiert schauten wie ihre, doch niemand sah es, nur die beiden.
 

***
 

Severus Snape ging über die menschenleere Strasse. Es war bald Mitternacht und es war eine Ratssitzung einberufen worden.

Pettigrews Tod hatte schnell Kreise gezogen und Istave wollte das nun näher erläutern.

Er fragte sich, wie sie so schnell darauf gekommen waren. Ein Leichnam war noch nicht gefunden. Genau genommen wusste er noch nicht einmal, wo sie suchen sollten.

Cho hatte gesagt, es war derselbe, der Augustus Rockwood umgebracht hatte und das bedeutete, dass es wieder einer der Death Eater war. Aber wer zum Teufel sollte das sein?

Über Rockwood hatte damals das dunkle Mal geleuchtet und die Leiche war mehr als nur übel zugerichtet gewesen.

Kein schöner Anblick, doch der Mörder war nie gefunden worden.

Es gab verschiedene Vermutungen, aber sie führten alle in die Sackgasse. Er hatte selber auf Wieland getippt, doch der war definitiv seit über zwei Monaten tot. Er wusste, dass selbst Moody keine Ahnung hatte und er kannte alle Vorgehensweisen der Death Eater erschreckend genau.

Er wischte den beunruhigenden Gedanken, dass jemand aus den eigenen Reihen mordete beiseite, vor allem, weil sie nicht den Grund kannten.

Seine Schritte klangen dumpf auf dem Kopfsteinpflaster. Das Flügelschlagen hinter ihm konnte er nicht hören und auch die Verwandlung des schwarzen Vogels in einen Menschen war lautlos, dennoch sprach er Cho Chang an, ohne sich zu ihr umzudrehen und diese sah respektvoll auf.

"Wie haben sie gewusst, dass ich es bin, Professor?", fragte sie und blieb stehen.

Auch er hielt inne und wandte sich zu ihr um.

"Es gehört zum Überleben, so etwas zu wissen, Miss Chang. Was verschafft mir denn die Ehre, mich noch einmal mit Ihnen zu unterhalten zu dürfen."

Ein leises Lachen drang aus Chos Kehle.

"Sie werden zynisch. Ich wollte Ihnen nur sagen, wo Sie die Leiche von Pettigrew finden können, oder besser gesagt, wo sie lag, denn das gesamte Haus ist in Flammen aufgegangen. Jeder einzelne Stein ist nur noch ein Haufen Asche, der in alle Winde verstreut wurde.

Dort finden Sie nur noch einen großen schwarzen Fleck."

Snape kam einen Schritt näher und musterte sie genau. "Es scheint, als bereitete es Ihnen ungemeines Vergnügen, mir das zu sagen."

"Es bereitete mir ungemeines Vergnügen, Beobachter des ganzen Schauspiel gewesen zu sein. Ich habe auch überlegt, ob ich auf der Stelle dort tanzen sollte, aber das wäre dann wahrlich unreif gewesen, finden Sie nicht?"

"Ja, in der Tat." Severus hielte inne. "Sie wollen mir immer noch nicht sagen, wer es war?"

Cho lächelte leicht. "Sie haben Angst, dass Sie auch dran glauben müssen, oder? Keine Sorge. Rookwood und Pettigrew haben den Fehler begangen, die Liebe zu unterschätzen. Wissen Sie, was ich meine? Ignorieren Sie nie die Macht der Liebe."

Sie lauschte ihren Worten nach und begann dann vergnügt zu lächeln.

"Das hört sich unglaublich kitschig an. Aber was macht es schon. Heute ist ein Tag zum Feiern."

Sie beugte sich zu Severus hinüber, reichte ihm einen Zettel und zwinkerte ihm zu. "Nein, ich glaube wirklich nicht, dass Sie in Gefahr sind und suchen Sie nicht nach dem Täter. Sie werden ihn nicht finden, dazu ist er zu schlau, denn er ist nicht allein. Er hat mehr Verbündete, als Sie auch nur erahnen können."

"Die Liebe, ich weiß.", sagte Snape trocken und Cho richtete sich überrascht auf.

"Mag sein.", lachte sie "Aber nicht nur. Unterschätzen Sie nie die Verbundenheit gegen einen gemeinsamen Feind. Da entstehen Freundschaften, bei denen Ihnen glatt die Luft wegbleiben würde.", grinste sie und verwandelte sich in einen Vogel und flog davon.

Severus war verwirrt.

Was für Freundschaften?

Dann jedoch schien er zu verstehen.

Immerhin wohnten Slytherin und Gryffindor und einem Dach.

Freiwillig.

Und ohne Tote, wenn man mal von Justin Finch-Fletchley absah.

Severus war leicht übel, als Moody von ihm erzählte.
 

***
 

Im Feldweg 7 trommelte Mireille ungeduldig auf der Tischplatte. Sie hatten sich im hohen Raum im Keller eingefunden.

Überall wurde der Tod von Pettigrew diskutiert.

Sie kannte den Zauberer nicht, aber Ron hatte ihr erzählt, was er wusste und sie hatte ihn angewidert angesehen.

"Und da sagst du, ich hätte mit meiner Liebe zu Spinnen ein an der Klatsche, aber einen Animagus als Haustier zu halten, ist auch nicht besser."

Ron verdrehte die Augen. "Wir haben es doch gar nicht gewusst."

"Wo ist Draco?", fragte da Neville, er sah zu Hermione, die jedoch mit den Schultern zuckte.

"Ob er die Ratte umgebracht hat?", warf Lisa ein.

"Wohl kaum, dann hätte er Potter einen Gefallen getan und eher würde er sterben.", spottete Theodor und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück.

"Auch wieder wahr.", nickte Fred.

"Es gibt genügend, die Pettigrew den Tod wünschten.", murmelte Harry.

"Cho Chang zum Beispiel.", warf Alicia ein.

"Richtig, was ist aus ihr eigentlich geworden?" Diesmal sahen alle zu Harry, der sich verwundert umsah.

"Warum starrte ihr mich alle so an? Woher soll ich das denn wissen?", regte dieser sich auf.

"Das frage ich mich allerdings auch?", entgegnete Cathleen und verschränkte die Arme, während sie finster zu Harry sah.

"Es heißt sie ist ein Animagus. Eine schwarze Eule.", sagte Padma.

"Echt? Geht denn so was?" Parvati riss die Augen auf.

Blaise sah auf. "Eine schwarze Eule? Die gibt es doch in natura nicht, oder?"

Alle sahen zu Hermione, die den Kopf schüttelte.

"Eine schwarze Eule hat mir eine Warnung gebracht.", erklärte Blaise weiter

"Dann ist sie ein Bote? Aber für wen?"

"Dumbledore.", sagte Blaise.

Mandy tippte sich mit dem Finger gegen die Lippen. "Vielleicht ist sie ja auch Spion. Als Vogel der Nacht ist man bestimmt unauffällig. Wie ein Schatten. Stell dir mal vor, die sitzt irgendwo auf dem Dach und beobachtet uns."

"Das wäre gruselig.", murmelte Cathleen und unwillkürlich dachte sie an die Asiatin, die ihr das Leben gerettet hatte. Was wenn das diese Cho Chang war?

"Ich glaube, ihr könntet recht haben.", sagte sie leise und hatte die Aufmerksamkeit aller.

"Als ich überfallen worden war, erinnerst du dich, da hat mir eine Asiatin das Leben gerettet und sie kannte meinen Namen. Sie kann nicht viel älter als ich gewesen sein. Sehr hübsch, schmal mit langen Haaren, die zu einem Zopf geflochten war."

"Das passt auf die Hälfte der asiatischen Bevölkerung.", murmelte Theodor.

"Aber wie viel leben in London, sprechen einwandfrei Englisch und..."

"Schon gut.", winkte er ab. "Dann war sie es eben. Können wir zum Thema zurückkommen?" Er gähnte. "Es ist schon spät."

"Na fein, warten wir nicht länger auf Draco.", nickte Millicent.

"Am elften gehen wir nach Hogwarts. Wir brauchen etwas aus Professor Snapes Büro. Ich dachte an Harry und Ginny."

"Nur zwei?"

"Nein, aber ich weiß nicht, wer sonst noch."

Parvati grinste und Neville sah grimmig auf.

"Dann wäre das ja geklärt.", sagte sie. "Gute Nacht."
 

***
 

Eine einsame Zeitung flatterte über den Weg, über den er seine Schritte lenkte.

Seine Haare fielen ihm ins Gesicht, denn er hatte den Kopf geneigt, um den Brief in seiner Hand zu lesen.

Draco überflog die Zeilen, auf dem Pergament. Seine Schuhe klangen hohl in der Gasse, in der er einbog, ohne aufzusehen.

Die Luft war klar und kalt. Seine Wangen und Nase hatten sich vom Frost leicht rot verfärbt.

Sein Umhang war fest zugeschnürt und der Kragen hochgeklappt.

Er schnieft kurz und drehte das Pergament um. Doch die Buchstaben waren kaum noch zu entziffern, denn das Licht war in der schmalen Gasse zu schlecht.

Er hatte aber auch keine Lust seinen Zauberstab heraus zu holen, um die Umgebung zu erhellen.

Es war nicht besonders ratsam mitten in der Nacht als einsame Laterne herum zulaufen.

Selbst als Death Eater nicht, oder grade deshalb nicht.

Er stopfte das Pergament in die Tasche zurück, als er hinter sich ein Knirschen hörte, wie wenn Steine auf einander schabten. Es war kaum wahrnehmbar und doch versetzte ihn das in sofortige Alarmbereitschaft und er drehte sich um und zog seinen Zauberstab.

Verwundert sah er auf die Mauer, die sich hinter ihm bis in den Himmel erhob.

Sie versperrte ihm den Weg zurück von wo er gerade gekommen war.

"Was soll das?", fragte er leise und wollte einen Schritt auf die Mauer zu machen, als er hinter sich ein Rascheln vernahm.

Wieder wandte er sich um.

Hinter sich die Mauer, die dort eigentlich nicht sein sollte.

Rechts und links zogen sich fensterlose Häuserwände hoch und vor ihm trat eine Gestalt aus dem Schatten.

Überrascht ließ er den Zauberstab sinken, als er sie erkannte.

"Emily?", fragte er ungläubig.

"Hallo, Draco.", lächelte sie und hob den Arm. "Accio Zauberstab."

Immer noch zierte ein Lächeln ihr Gesicht und Draco sah verblüfft seinem davon fliegenden Zauberstab nach.

Das war nicht Emily, doch das erkannte er zu spät.

Jetzt war er unbewaffnet und stand einer Hexe gegenüber. Sie trug schwarze Seidenhandschuhen und strich sich ein Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste ihn fast irrsinnig an.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Saturn: *grins*
 

Gleda: Siehst du, etwa so.
 

Saturn: *immer noch grins* Jetzt! Wird! Dra! Co! Ge! Quääält! Muahahaha!
 

Gleda: Du bist eine Sadistin.
 

Saturn: JA! *lacht irre* Da fällt mir ein... Wo ist mein Sekretär?
 

Blue: Du hast ihn rausgeworfen.
 

Saturn: Echt? Verdammt. Wer hat dann die ganze Zeit für mich geschrieben?
 

Knacksi: Ich.
 

Blue: Natürlich. Was glaubst du warum wir einen Monat gebraucht haben um das Kapitel fertig zu bekommen, bei ihren Ein-Finger-Ich-suche-die-Taste-zehn-Stunden-lang-System? Deshalb ist das Kapitel ja auch so kurz.
 

Knacksi: Hast du irgendwas an meine Schreibart auszusetzen?
 

Blue: Nö, ich wollte nur sagen, dass du unfähig bist.
 

Knacksi: Ich zeig dir mal gleich, worin du so alles unfähig bist. *prügeln sich*
 

Gloomy: *Augen verdreh* Das hatten wir ja schon lange nicht mehr.
 

Chanti: Sag mal, Saturn?
 

Saturn: Jepp?
 

Chanti: Darf Faith auch "Mein Nachbar, der Schwarzmagier" lesen?
 

Saturn: Jepp, sobald ich fertig bin. *schlägt Buch "Mein Nachbar, der Schwarzmagier" auf*
 

FireTiger: Wo hast du das her?
 

Saturn: Blue.
 

Chanti: Und sie?
 

Saturn: Knacksi.
 

Chanti: Woher weißt du das?
 

Saturn: *schlägt die letzte Seite auf* Steht da. Gleich unter deinem und Gloomys Name. *grins*
 

FireTiger: Ich habe es doch gewusst. Typisch, was anders habe ich auch nicht erwartet. *sich aufreg*
 

Saturn: Soweit ich das sehe, fängt die Liste mit dir an.
 

FireTiger: *stotter* Ich wollte doch nur... ich habe... es ist...
 

Saturn: Ja, ja. Gib es doch zu und alles ist in Ordnung.
 

FireTiger. Man hat mich gezwungen, gezwungen sag ich euch.
 

Chanti: Wer?
 

FireTiger: Äh...die Dementoren??? *Unschuldig tu*
 

Rest: Natürlich.
 

Saturn: Gleda? Kannst du Severus zurückholen? Knacksi ist beschäftigt und ich will ja weiter schreiben.
 

Gleda: Warum holst du ihn nicht selber zurück?
 

Saturn: Ich bilde mich gerade. Außerdem bin ich hier der Chef!
 

Chanti: In.
 

Saturn: Was?
 

Chanti: ChefIN!
 

Gleda: Bist du dir da sicher? *flüster*
 

Saturn: ...*räusper* Leserbrief.
 

Blue: Ja, lies vor.
 

Saturn: Von Darc Angel. Hey, sie ist wieder da! *sich freu*

Gut. Kommen wir zu ihren Fragen.
 

Die MacNair Brüder habe ich aus Amicus Draconis von Yamato übernommen. Da sind sie zwar etwas begriffsstutzig dargestellt, aber was soll's. Kann man ja ändern.

Ich fand die Vorstellung nur amüsant und die Namen irgendwie... passend. Außerdem brauchte ich einen außenstehenden Death Eater.

So weit ich weiß, wurden bei J.K.Rowling nie Kinder von MacNair erwähnt.
 

Woher Dolohov von Mireille weiß? Bis dato gar nicht. Lediglich, das sein Mutter schwanger war und er kombiniert hat.

Jetzt stellt sich die Frage, warum er nie nach dem Kind gesucht hat.

Gute Frage.

Sagen wir mal so. Er ging wohl davon aus, das das ungeborene Kind mit der Mutter gestorben ist, denn die Eltern von Dolohov sind, hier unmittelbar nach Mireilles Geburt ermordet worden.

Drum ist sie eine Waise. Hätte ich vielleicht erwähnen sollen.
 

Blue: Du solltest einiges erwähnen.
 

Saturn: *unbeirrt fortfahre* Das mit Dracos Freundin hat sich glaube ich inzwischen geklärt.

Herm und Draco hatte ich anfangs wirklich überlegt, bin dann aber davon weg, weil ich das Pairing ja schon in 'Lüge ihres Leben' hatte.
 

Ich denke, du wirst schnell darauf kommen, wer nun Hermiones Freund wird.

Das wird bald mehr als offensichtlich.
 

Gleda: *sich ein misch* Wen glaubst du denn hat Saturn für Draco bestimmt?
 

Saturn: Was hängst du dich in meine Unterhaltung rein? *Gleda böse anfunkel*
 

Gleda: *schmoll* Man darf doch wohl mal fragen.

Eifersucht

Kapitel dreiundzwanzig
 

Donnerstag, 9. Januar
 

Blaise sah nachdenklich auf den Rahmen von Dracos Bild, dann auf ihre Uhr.

Es war gerade erst sechs, wo war er denn?

Sie schüttelte leicht den Kopf und ging dann in ihre Wohnung.
 

***
 

Hermione schloss sorgsam die Tür zu und sah eher aus Gewohnheit zu der Bilderwand. Irritiert bemerkte sie, dass Draco gar nicht da war.

Sie runzelte die Stirn. Es war gerade acht.

Freiwillig würde er nie so früh außer Haus gehen. Doch auch in den anderen Bildern war er nicht zu sehen.

Sie zuckte mit dem Schultern und ging zu Mireille, um sie für die Uni abzuholen.
 

***
 

"Ich glaube nicht, das Millicent einverstanden sein wird, dass du hier einziehst.", sagte Theodor und stieg die Stufen zu seiner Wohnung hinauf.

"Es ist doch nur vorübergehend, bis ich Dad schonend beigebracht habe, dass ich nicht mehr zu Schule gehen werde.", sagte seine Schwester.

"Schonend.", Theodor sah sie skeptisch an. "Wie stellst du dir das vor?"

July lächelte und sah die Bilderwand hinauf.

Das faszinierte sie immer wieder.

"Draco ist gar nicht da?", fragte sie.

"Es ist zehn. Er wird wohl im Ministerium sein.", zuckte Theodor mit den Schultern und schloss auf.

"Stell erst einmal alles rein, wir überlegen später, wo du schlafen wirst."

"Wie später?"

"Das sag ich dir später."
 

***
 

Es war Mittagszeit und Hermione lief durch die Gänge der Universität.

Mit schnellem Schritt ging sie die Stufen zu Loreleys Büro hinauf. Leise klopfte sie an, dann trat sie ein und blieb erst einmal wie angewurzelt stehen.

Lucius saß auf dem freien Stuhl.

"Mister Malfoy.", entfuhr es ihr und er drehte sich gelassen zu ihr um.

"Miss Granger.", sagte er schlicht und musterte sie.

Hermione war sprachlos. Er saß und trotzdem blickte er sie von oben her an.

"Gut, dass du kommst, Herm. Ist irgendwas mit Draco?"

Hermione blinzelte irritiert. "Was soll mit ihm sein?"

"Mein Vater sucht ihn, aber er ist nicht zur Arbeit gegangen."

Hermione stockte. "Zu Hause ist er auch nicht.", sagte sie schließlich.

Lucius drehte sich zu seiner Tochter um. "Wo ist er?"

Loreley war nun sichtlich besorgt. "Ich weiß nicht."

"Wenn er auftaucht, sag ihm, dass ich ihn sprechen will." Er stand auf und mit ihm Loreley.

"Ja, Vater.", sagte sie und nickte kurz. Dann klappte die Tür zu.

Hermione sah zu ihrer Chefin hinüber.

"Was soll das heißen, er ist nicht da?", fragte sie schließlich.

Loreley ging zu Kamin und ließ ein bisschen Flohpulver hinein rieseln. Dann wurde sie mit dem Kamin im Phoenix Order Hauptquartier verbunden.

"Remus? Ist Sirius irgendwo?", fragte sie und kurz darauf schien dieser auf der anderen Seite zu kommen. Hermione hörte nur mit halbem Ohr hin. Loreley schien sämtlich Häuser abzusuchen, doch Draco war nirgends.

Sie erinnerte sich, dass Lavenders Kamin noch illegal angeschlossen war und so fragte sie selber dort nach.

Dean war zu Hause und er sah für sie nach.

Hermione musste nicht lange warten, dann erschien der Kopf von Dean in den Flammen.

"Er ist nicht da und Blaise sagt, dass er heute Morgen um sechs auch nicht da war."

Hermione sammelte ihre Bücher zusammen und versuchte unbekümmert drein zugucken.

"Vielleicht ist er ja bei irgendjemand versackt.", sagte sie "Mach dir keine Sorgen."

"Ja, wahrscheinlich."

"Sobald ich was weiß, sag ich dir Bescheid.", versprach Hermione, als Loreley sie zurück hielt.

"Du weißt doch sicher schon, dass Pettigrew tot ist, oder?"

Hermione nickte knapp.

"Meinst du, er hat etwas damit zu tun und ist deshalb verschwunden?"

Hermione kaute nachdenklich auf der Unterlippe. Nach dem, was sie jetzt von Lavender wusste, oder besser was sie glaubte zu wissen, machte es mehr Sinn, wenn es einer der MacNairs war, wie sonst sollte ihre Schulfreundin über so viele Informationen verfügen, nur warum war Draco dann offensichtlich über Nacht nicht zu Hause und auch nicht bei seinen Eltern gewesen?

An sich würde sie nicht weiter darüber nachdenken, nur dass so gar keiner Bescheid wusste, irritierte sie.

"Nein, ich glaube nicht.", schüttelte sie schließlich den Kopf.

Loreley nickte und setzte sich dann wieder.

"Du hast Recht. Er wird schon wieder auftauchen. Schließlich ist er ja kein Kind mehr."

"Eben."
 

***
 

Die Zeiger der großen Uhr rückten auf acht Uhr vor.

"Wann habt ihr ihn das letzte Mal gesehen?", fragte Millicent. Sie hatten sich in dem hohen Kellerraum versammelt.

"Gut Frage. Gestern Morgen, glaube ich.", sagte Theodor. "So genau achtet man ja nicht drauf. Wir laufen uns doch den ganzen Tag über den Weg."

"Ja, gestern Morgen. So gegen acht, als ich los bin, war er noch zu Hause.", nickte Hermione.

"Woher weißt du das so genau?", fragte Harry düster.

"Ich habe ihn in seinem Bild gesehen.", gab Herm zurück.

"Gegen zwölf.", kam es da von der Tür. Alle drehten die Köpfe und sahen verwundert auf July, die im Türrahmen stand und nun langsam in den Raum kam.

"Ich habe ihn beim Mittagessen gesehen.", sagte sie.

"Wie gesehen?", hackte Theodor nach.

"Wir haben uns zufällig getroffen. Er hat mich auf die Idee gebracht, bei dir einzuziehen."

Millicent hob fragend eine Augenbraue und Theodor zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Ich wollte es dir noch sagen."

"Das kann warten.", winkte sie ab. "Es ist jetzt nach zwanzig Uhr, dann hat niemand Draco seit zweiunddreißig Stunden gesehen oder etwas von ihm gehört."

"Der hat bestimmt irgendwo eine Freundin und mit ihr gefeiert und schläft jetzt seinen Rausch aus.", sagte Zacharias.

"Nein.", fuhr July dazwischen. und wieder hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit. "Ich weiß mit Sicherheit, dass Draco keine Freundin hat. Und er wird auch nirgendwo versackt sein. Das glaube ich nicht."

"Warum bist du dir da so sicher?"

"Weil ich ihn kenne."

"Glaub mir, Schwesterchen.", mischte sich nun Theodor ein. "Niemand kennt ihn mehr. Nicht einmal seine alten Freunde von der Schule."

Vincent und Gregory nickten.

July hob trotzig den Kopf und die anderen blickten sie skeptisch an, nur Hermione sah sie nachdenklich an und Blaise lächelte leicht, als wenn auch sie etwas wüsste.
 

***
 

Cho stand nachdenklich auf dem Rasen vor Hogwarts und sah zu dem Schloss hinauf.

Gerade kam Hagrid aus dem verbotenen Wald.

"Miss Chang, was machst du denn hier?", fragte er.

"Hallo, Hagrid."

"Is mal verdammt schon dunkel, solltst du nich nach Hause?"

"Ich weiß nicht." Unsicher sah sie wieder zu dem Schloss.

"Versteh schon. Wie wär 's mit Tee, is doch lausig kalt hier draußen, nich?"

Cho lächelt und nahm die Einladung an.

"Na, was is? Irgendwelche Sorgen? Ich weiß schon, dass du für Dumbledore spionierst. Hast was raus gefunden, was du besser nich gesehen hättest, was? Hat es mit dem Tod von diesem Peter zutun?"

Der Halbreise stellte ihr eine Tasse hin und Cho schlang ihre klammen Finger um das Porzellan.

"Nein."

Hagrid setzte sich und sah sie schweigend an. Er wartete. Wenn sie etwas sagen wollte, würde sie es schon tun und wenn nicht, dann hatte sie wenigstens ein bisschen warmen Tee getrunken und das konnte doch auch nur gut sein.

"Ich weiß nicht, was ich tun soll.", begann sie dann unvermittelt. "Sag ich Dumbledore was ich herausgefunden habe oder nicht?"

"Dumbledore ist der weiseste Zauberer wo ich kenn, aber da du dir nich sicher bist... vielleicht redest du mit anderen, wenn dir das lieber is. Kommt eben darauf an, was es is."

Cho neigte ihren Kopf und ließ den Dampf in ihr Gesicht steigen.

"Ja, kommt darauf an, was es ist."

Sie sah abrupt auf und lächelte. "Danke Hagrid.", sagte sie und stand auf.

"Da nich für."

Cho lief über den dicht verschneiten Platz direkt auf die Kerker zu.

Entschlossen öffnete sie die Tür und schritt die Treppe hinab.

Snapes Büro war verschlossen, doch das hatte sie erwartet.

Sie hörte hinter sich Schritte und die wandte sich um.

"Miss Chang. Mal wieder.", schnarrte es und Cho sah auf.

"Guten Tag, Professor."

"Sie wollen zu mir?"

"Ja." Er nickte knapp, als wollte er sagen, das habe ich befürchtet und bat sie herein.

"Also. Was gibt es so wichtiges, das Sie sich den weiten Weg machen." Er sah auf ihre Schuhe. "Und dann auch noch zu Fuß, wie ich sehe."

Cho setzte sich, auch wenn er ihr keinen Platz angeboten hatte und sah ihn herausfordernd an.

"Haben Sie Pancy Parkinson wirklich getötet?"

Snapes Gesicht veränderte sich für den Bruchteil einer Sekunde, doch Cho konnte nicht sagen, was sie da gesehen hatte.

Vielleicht war es auch nur eine Lichtreflexion, doch immerhin setzte er sich ihr nun gegenüber und sah sie direkt an.

"Warum fragen Sie das?"

"Weil ich denke, dass sie nicht tot ist."

"Und wie kommen Sie darauf?"

"Ich habe sie gesehen. In meiner Gestalt. Sie läuft mit meinem Gesicht herum, meistens jedenfalls und ich fürchte, dass Draco von ihr überfallen wurde."

Ein dünnes Lächeln zierte nun Snapes Lippen. "Ich denke nicht, dass Mister Malfoy sich von einer zweitklassigen Hexe überfallen lässt."

"Wenn sie eine Gestaltenwandlerin ist schon." Cho beugte sich vor. "Sie kann das Aussehen von jedem annehmen, egal wer es ist, sie kann der Doppelgänger sein. Ich könnte Pancy sein und Sie würden es nicht bemerken."

"Warum sind Sie hier?"

"Ich weiß, dass Sie für den Tod von Pancy zuständig waren und will wissen, ob Sie sicher sind, das sie tot ist."

Snape sagte gar nichts und Cho nickte.

"Das habe ich mir gedacht. Sie wissen es nicht."

"Sie begeben sich da auf gefährliches Terrain, Miss Chang."

"Ich weiß, was ich tue.", winkte sie ab.

"Was wäre, wenn es wirklich so ist, wie Sie glauben?"

"Pancy ist gefährlich. Sie gibt ihre Informationen wahllos weiter und das nur aus Rache für ihre Eltern und sich selber. Wenn Sie wirklich der sind, den sie sucht, dann sollten Sie vorsichtig sein. Sie hat schon andere getäuscht. Ich weiß mit Sicherheit, dass sie im Feldweg 7 umherlief und niemand hat es bemerkt."

"Außer Ihnen."

"Ja, aber da spielte es keine Rolle mehr, etwas zu sagen. Ich weiß auch mit Sicherheit, dass sie Cathleen Flint angegriffen hat."

"Und Sie haben wieder nichts unternommen."

"Ich habe mehr getan, als ich sollte. Dass sie zurückkam, habe ich nicht gewusst, aber da waren Sie ja auch schon da. Ich werde mich nicht einmischen, wenn es nicht unbedingt nötig ist."

"Das sollte kein Vorwurf sein."

"Schon gut.", winkte Cho ab. "Das, was ich Ihnen erzählt habe, könnte es stimmen?"

"Ja, möglich ist alles, bis auf die Sache mit der Entführung. Warum sollte sie so etwas tun?"

"Sie ist von Draco besessen?", schlug Cho vor.

Snape sank in seinem Stuhl zurück.

"Wo ist er sonst?", fragte Cho weiter.

"Auf der Flucht?"

"Wegen Pettigrew? Nein. Das war er nicht."

"Wer war es dann?"

"Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass ich es Ihnen nicht sagen werde."

"Sie schützen einen Mörder."

"Seien Sie froh drum. Sie sind doch auch einer, wenn es nicht Pancy ist, die da draußen rum läuft."

Dann drehte sie sich um und ging hinaus.

Severus war frustriert. Cho wusste mehr, als sie zugab, zu wissen.

Sie kannte das Geheimnis von Black Diamond.

Er verzog leicht das Gesicht.

Jetzt nannte er diese rotznasigen Gören, die erwachsen spielten auch schon mit diesem lächerlichen Namen.
 

***
 

Harry sah nachdenklich in die Flammen von Hermiones Kamin. Auch Ron und Mireille waren da und July betrat grade das Zimmer.

"Ich frage mich wirklich, wo er ist.", sagte Hermione und strich Krummbein über den Kopf, der behaglich schnurrte.

"Bist du sicher, dass er nicht eine Freundin hat?" Ron sah zweifelnd zu July, die entschieden nickte.

"Ganz sicher."

"Woher?"

"Ich weiß es."

"Das kann ja nur gut für dich sein, Hermione.", murmelte Harry.

Krummbein schurrte und lief ihm um die Beine.

"Wie meinst du das?", fragte Ron.

"Ich denke, das versteht sie schon ganz gut."

"Ich verstehe was du meinst, aber es ist Unsinn.", nickte Hermione. Sie war missgelaunt und jetzt überhaupt nicht in der Stimmung eine absurde Diskussionen zu führen.

"Aber ich weiß nicht was du meinst.", mischte sich nun Ron ein.

"Hermione hängt doch nur noch mit Malfoy zusammen. Was glaubst du denn?"

"Das ist doch Blödsinn. Du willst mir doch nicht weismachen, das Malfoy und Herm... nein, das glaube ich nicht."

"Danke, Ron.", nickte Hermione. "Wirklich Harry, möchte mal wissen, was du dir da ausgedacht hast."

"Na fein." Er stand verärgert auf. "Dann denke ich mir eben Schwachsinn aus, aber was soll man davon halten?" Er ging und warf die Tür ins Schloss.

"Ist er eifersüchtig?", fragte da July, die wie die anderen beiden verblüfft aufsah.

"Auf Malfoy? Wohl kaum." Ron sah auf die Uhr. "Wir sollten auch gehen."

Nur July blieb zurück. Hermione wollte sie gerne etwas fragen, doch sie wusste nicht wie sie anfangen sollte.

Schließlich nahm July es ihr ab.

"Was willst du wissen?"

Hermione war verblüfft, fast sich aber schnell.

"Ich würde gerne mehr über deine Cousine erfahren. Emily."

Ein Schatten flog über Julys Gesicht. "Warum?"

"Ich weiß nicht. Vielleicht Neugier." Hermione hielt inne. "Nein, vergiss es. Es war dumm zu fragen. Im Grunde geht es mich ja auch nichts an."

"Schon gut." July legte den Kopf an die Rückenlehne vom Sessel und blickte zur Decke.

"Ich vermisse sie, dabei kannte ich sie so wenig, wie mir scheint. Ich habe nicht gewusst, dass sie Dracos Freundin war, bis er mir davon erzählt hat. Das ganze Gesicht ist nur schrecklich. Ein unglücklicher Unfall. Ich kann gar nicht glauben, dass es wirklich Lucius gewesen sein soll. Ich meine, was hatte er für einen Grund?"

"Was hat denn Draco dazu gesagt?"

"Er weiß es auch nicht, aber soweit er nichts weiß, glaubt er an das, was er gesehen hat."

Hermione nickte nachdenklich und July musterte sie eingehend.

"Loreley, Dracos Schwester hat auch so was gesagt. Dass sie sich nicht sicher war, dass es Lucius war und sie sollte doch ihren Vater kennen, oder?"

"Ja. Aber niemand weiß davon. Es hieß, dass sie von einem Turm gestürzt ist."

"Ja, davon habe ich gehört."

July stand auf und lächelte still. "Ich geh dann meinen Bruder nerven."

Hermione blieb sitzen, dann hob sie den Hörer ab und wählte die Nummer von Terry und Mandy.

Sie sprach kurz mit ihnen und setzte sich dann nachdenklich in den Sessel.

War es eine gute Idee, fragte sie sich, doch schob sie die Bedenken beiseite.

Irgendwas stimmte da nicht und sie wollte wissen, was es war.
 

***
 

Im dichten Dschungel schlich Faith aus dem Zimmer.

Vorsichtig sah sie sich um.

"Aufgewacht?", fragte da jemand hinter ihr und sie fuhr erschrocken zusammen.

"Wie lange müssen wir hier belieben?"

"Das wird sich zeigen.", antwortete Michael.

"Mehr als eine Woche?"

"Vermutlich."

Faith nickte und sah aus dem Fenster. "Gut, ich brauche neue Sachen und ein Auto wäre nicht schlecht. Ich will in die Stadt."

Michael schnaubte verächtlich. "Ansprüche hast du keine."

"Ich habe nicht darum gebeten, hier zu sein.", fauchte sie.

"Schon gut. Ich werde sehen was sich machen lässt."

Er wollte sich gerade umdrehen und gehen, als ihre Hand vorschoss und ihn am Arm festhielt. "Nicht sehen ob, sondern tu es einfach.", zischte sie. Er sah auf ihre Hand, die sich immer noch an seine klammerte.

Als hätte sie sich verbrannt, ließ sie los.

"Soll das jetzt immer so sein?", fragte er.

"Vorerst schon. Ich nehme mal an, das ist der einzige Raum neben dem Wohnzimmer, den es hier gibt?" Sie zeigte auf das Schlafzimmer, aus dem sie gerade gekommen war.

"Ja."

Sie lächelte leicht. "Na, da hoffe ich doch, dass die Couch bequem genug für dich ist." Sie drehte sich um und schlug die Tür von dem Zimmer zu.

"Zicke."

"Nette Unterhaltung habt ihr zwei.", sagte da Todd hinter ihm und er sah ihn verwundert an.

"Was machst du denn hier?"

"Ich wollte nur sehen, ob ihr zu Recht kommt."

"Warum auf einmal so besorgt, gestern wolltest du Faith noch umbringen."

Todd verzog keine Miene. "Ich hatte meine Gründe."

"Ah, verstehe und ich nehme mal an, die wirst du mir nicht enthüllen, das tatest du ja noch nie."

"Was soll das denn jetzt heißen?"

Doch Michael winkte ab. "Vergiss es."

Er sah aus dem Fenster. "Wie lange...", begann er, doch Todd war schon wieder verschwunden.

"Nichts als Ärger.", grummelte Michael.
 

Freitag, 10. Januar
 

Hermione sah die Bilderwand hinab, doch Draco schien nach wie vor nicht da zu sein.

Schließlich ging sie zu Millicent.

"Wir sollten den Malfoys Bescheid geben.", sagte sie schlicht.

"Wen schicken wir?"

"Ich geh zu Loreley. Das wird das Beste sein."

Millicent nickte nachdenklich. Da kam Theodor den Gang entlang und Mill hielt ihn auf.

"Du gehst mit Herm zu den Malfoys.", bestimmte sie. Dieser sah sie verwundert an.

"Muss das sein?" Er seufzte. "Schon gut, ich geh."

Er sah zu Hermione, die schon wieder auf dem Weg nach unten war.
 

***
 

Loreley sah besorgt zu Hermione und Theodor, dann schloss sie die Tür zu Malfoy Manor auf.

Narzissa kam ihr entgegen.

"Loreley, was machst du denn hier?", fragte sie.

"Ist Draco da?"

Narzissa runzelte die Stirn. "Nein, er ist doch bestimmt im Ministerium."

"Ist Vater da?"

Narzissa musterte nun die beiden anderen. "Was ist los?", fragte sie tonlos.

"Am besten setzt du dich." Loreley ging voran ins Kaminzimmer. Narzissa sah argwöhnisch zu Hermione und Theodor, die ihnen nachkamen.

"Was ist los?" Immer noch fixierte sie Herm, die sich etwas unwohl fühlte und sich hinter Theodor stellte.

"Es ist eben so, dass Draco seit einiger Zeit nicht zu finden ist."

"Seit einiger Zeit?"

"Seit genau fünfundvierzig Stunden.", sagte Hermione.

Narzissas Kopf fuhr zu Loreley herum. "Ist das wahr?"

"Ja. Theodors Schwester hat ihn vor zwei Tagen zuletzt gesehen und seitdem ist nichts von ihm zu hören gewesen."

"Und da kommst du erst jetzt? Wieso hat mir niemand was gesagt?"

"Hat Vater es dir denn nicht erzählt?", wunderte sich nun Loreley. "Er war gestern bei mir in der Uni und hat ihn gesucht."

"Nein, Lucius hat nichts erwähnt." Narzissa sah besorgt in den Raum, doch als ihr Blick auf Hermione fiel, straffte sie sich wieder.

"Er wird sich sicher bald melden.", sagte sie sie und stand auf.

Da kam Lucius in das Zimmer.

"Was ist denn hier los?", fragte er und sah zu Hermione hinüber.

Narzissa wandte sich ihm zu. "Draco ist verschwunden."

"Ich weiß.", nickte dieser.

"Seit fast zwei Tagen."

"Ja."

Narzissa biss die Zähne aufeinander.

Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen und Loreley bedeutete Theodor und Hermione zu gehen, die der Aufforderung nur zu schnell nachkamen.

Sie schlossen die Tür, als sie eine schrille Stimme hörten.

Narzissa schrie ihrem Ehemann an, der nicht minder giftig zurückfeuerte.

Kurz darauf kam auch Loreley. Man sah ihr deutlich an, wie peinlich ihr die Situation war.

"Ich wusste nicht, dass Mutter keine Ahnung hatte.", sagte sie entschuldigend, dann zogen sie sich die Kapuzen über und gingen aus dem Haus.

"Was machen wir jetzt?", fragte Hermione, als sie schon ein gutes Stück die Strasse hinunter waren.

"Wie können doch nicht da sitzen und abwarten."

"Das stimmt wohl.", nickte Loreley und sah zu Theodor. "Und du hast auch keine Ahnung, wo er sein könnte?"

Dieser schüttelte den Kopf. "Nein, nicht die geringste."

"Ich rede mit Sirius und Moody, vielleicht haben sie eine Idee. Ich schick dir 'ne Eule.", sagte Loreley dann und verschwand sie Richtung Phoenix Order Hauptquartier.

Hermione sah auf die Uhr. Sie hatte sich für zehn mit Mandy verabredet.

"July ist doch zu Hause, nicht?", fragte sie.

"Ja."

Hermione kramte nach ihrem Schlüssel. "Sie soll auf die Eule warten und gib mir dann auf dem Pager Bescheid. Verdammt wo ist der denn?" Sie legte die Stirn in Falten, als sich ihre Miene plötzlich aufhellte, "Ich habe ja gar nicht abgeschlossen. Es liegt auf der Kommode.", murmelte sie.

"Ist gut. Dann komm ich rein."
 

***
 

"Meinst du, du findest dich zurecht?", fragte Mandy und öffnete den Raum.

Die ganzen Wände waren voller Regale und alle mit Ordnern voll gestopft.

"Ich denke schon.", nickte Hermione.

Sie wusste ja etwa, in welcher Zeit sie suchen musste.

Mandy winkte ihr aufmunternd zu. "In einer halben Stunde habe ich Schluss, dann kann ich dir helfen.", sagte sie und Herm nickte.

Die Tür fiel ins Schloss.

Seufzend drehte sie sich zu den Regalen. Sie hatte schnell den richtigen Zeitraum gefunden und begann den Monat Juli von vor zwei Jahren durchzublättern.

Hin und wieder blieb sie an einem Artikel hängen, doch schaffte sie sich auch wieder loszureißen und weiterzusuchen. Der Stapel, der schon durchgesehenen war, wuchs beträchtlich, als ihr eine Zeitung in die Finger kam, die von einem tragischen Todesfall einer neunzehnjährigen Hexe schrieb.

Hermione runzelte die Stirn. Das musste sie sein, doch der Artikel war nur eine Randnotiz, was sie nicht verwunderte. In den Jahren starben viele. Der Krieg war noch nicht so lange her gewesen.

Sie legte sie Zeitung extra und blätterte weiter.

Laut Blaise war sie eine Woche später in den Tod gestürzt.

Mit mulmigem Gefühl zog sie die Zeitung hervor und starrte auf die Titelseite. Dort stand nichts. Sie blätterte die Zeitung durch, doch auch auf den anderen Seiten war nichts zu lesen.

Hermione war enttäuscht. Nur so ein kleiner Artikel?

Sie ordnete die Zeitungen wieder zurück in de Hefter. Hermione griff nach der letzten Zeitung und drehte sie zu sich um.

Sie erstarrte.

Ihr Herz klopfte bis zum Hals und erst nach ein paar Sekunden erholte sie sich soweit, dass sie die Schlagzeile lesen konnte.

Neunzehnjähriges Mädchen stürzt sich selber in die Tiefe, stand dort mit großen Buchstaben.

"Diese Ähnlichkeit.", flüsterte sie und betrachtete das Bild genauer, als etwas am Rand des Fotos ihre Aufmerksamkeit erregte.

"Beim Merlin. Das ist nicht möglich."

Hermione ließ die Zeitung fallen und rannte hinaus.
 

***
 

"Herm?", fragte Mandy und kam in den Raum, doch Hermione war nirgends zu sehen. Auf dem Boden stand ein Ordner in dem alle Zeitungen einsortiert waren, nur eine lag mit der Titelseite nach oben.

"Wo ist sie denn?", fragte Terry, der hinter hier hereinkam.

Mandy ging auf die Zeitung zu und hob sie auf.

Ihre Augen waren vor Erstaunen geweitet, während sie die Zeilen lasen.

Terry blickte ihr über die Schulter.

"Was ist das?", fragte er.

"Erinnerst du dich nicht mehr? Das war damals in einem Haus der Malfoys. Ein Mädchen hatte sich aus dem Fenster gestürzt."

"Doch, ich erinnere mich. Schlimme Sache. Aber wo ist Herm?" Er drehte sich wieder um.

Mandy schlug die Zeitung so auf, dass Terry nun das Bild der jungen Hexe sehen konnte.

"Würdest du da nicht auch erschrecken?", frage sie.

Terry hielt inne. "Ich wusste gar nicht mehr, dass sie July so ähnlich sah."

Mandy zog die Zeitung näher zu sich. "Da ist jemand im Hintergrund. Siehst du das?"

Nun sah auch Terry genauer hin. "Ist das Chang?"

Mandy wiegte den Kopf. "Wir werden es vergrößern." Schon hob sie ihren Zauberstab und der Hintergrund mit der geheimnisvollen Person trat deutlicher hervor.

Terry blinzelte verblüfft.

"Das ist nicht Cho."
 

***
 

Hermione hatte ihre Hände in die Tasche vergraben. Ihre Finger spielten mit dem Pager, der plötzlich glühte.

Sie musste nicht drauf schauen, sie wusste auch so, das es nur Theodor sein konnte und sie war sowieso gerade vor dem Haus.

"Was ist los?", rief sie den Flur hinauf. Über das Geländer im siebenten Stock beugte sich Laureen und winkte. Herm apparierte zu ihr.

Verwundert sah sie, wie Cathleen und Mireille sich die Umhänge zuknöpften.

"Wir gehen gleich los.", sagte die jüngste nur knapp, dann waren sie zwei Katzen und jagen die Stufen hinunter.

Hermione sah ihnen nach. "Was haben sie vor?"

"Sirius hat Mireille holen lassen. Offenbar ist Moody der Meinung, das sie als Tier eine bessere Chance zu haben Draco zu finden."

"Versteh.", murmelte Herm.

"Ach ja?", fragte da July hinter ihr und sie wandte sich ihr zu. Sie zuckte kurz zusammen, als ihr die Ähnlichkeit mit dem toten Mädchen nur zu deutlich wurde.

"Wir können ihn doch genauso suchen.", sagte July weiter.

"Aber mit welchen Erfolg?"

July zog die Nase kraus. "Ich weiß nicht. Ihm ist was passiert, da bin ich sicher."

"Es wird schon schief gehen.", murmelte Hermione, doch auch sie machte sich inzwischen Sorgen. Es passte einfach nicht zu Malfoy.

Nicht mehr.
 

***
 

Cathleen schloss die Tür von Sirius Haus. Sie klopfte den Schnee von den Stiefeln, als sie hinter sich einen Luftzug wahrnahm.

Sie wirbelte herum und sah erstaunt zu Cho, die sie freundlich anlächelte.

"Hallo, Flint."

"Du, hier?", wunderte sie sich. "Ich wusste gar nicht, dass du auch zu uns gehörst."

"Das tu ich normalerweise auch nicht. Aber Professor Dumbledore hat mich gebeten, zu helfen. Wir wurden uns noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Chang."

"Cho Chang."

Die andere lächelte nun breit. "Genau."

"Cathleen Flint."

Wieder nickte Cho leicht und sah dann zu Mireille, die bis dahin stumm gewesen war.

"Das ist Mireille Alexandra Dolohov.", sagte Cathleen und schob die jüngere vor.

"Guten Tag, Mireille."

"Hallo, Cho. Du bist auch ein Animagus?"

"Ja, eine schwarze Eule."

Da kam Sirius in den Flur. "Ihr seid ja schon da.", sagte er schlicht. Loreley und Lena sahen besorgt zu ihm auf.

"Pass auf dich auf.", sagte sie und zog den Umhang fester.

"Sicher." Er versuchte zu lächeln, doch seine Augen sahen besorgt drein. Er gab Frau und Kind einen flüchtigen Kuss, drehte er sich zu den drei jungen Hexen um.

"Fertig?"

"Ja."

"Wir treffen uns wieder hier, wenn wir getrennt werden sollten."

"Ist gut."

"Also, dann."

Binnen weniger Sekunden waren die Vier in ihren tierischen Gestalten. Loreley öffnete die Tür und sah ihnen nach. Ihre Finger umschlangen Lenas kleine Hand, die dem Ganzen fasziniert zusah.
 

***
 

brennnessel
 

Eifersucht zerfrisst das Herz.

Sie treibt dich in den Wahnsinn.
 

Ja, das kann sein,

aber dich

nehme ich mit...
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Draco stöhnte leise auf. Ihm schmerzte der Kopf. Er riss die Augen auf und versuchte, irgendwas zu erkennen, aber es war stockfinster.

Er hob den Kopf und sank sofort zurück.

Er war gegen etwas Hartes gestoßen.

Seine Hände ertasteten Stein an den Seiten. Er lag auf weichen Stoff, doch auch darunter konnte man den Stein fühlen.

Ein Schreck durchfuhr ihn.

Lag er in einem Steinsarg? So kam es ihm vor, denn der Raum war klein und beengt.

Als erstes tastete er nach seinem Zauberstab, doch der war natürlich nicht da.

Wie ein Blitz traf ihn die Erinnerung.

Er hatte Emily gesehen, aber natürlich war sie es nicht gewesen, denn Emily hatte bernsteinfarbene Augen gehabt. Diese hier hatte schwarze.

Aber als er das erkannt hatte, flog sein Zauberstab bereits auf diese Schwindlerin zu und dann war nur noch Dunkelheit um ihn.

Er versuchte sich zu drehen, doch ohne Erfolg.

Wieder tastete er die Wände ab. Etwas oberhalb von seinem Kopf war ein kleiner Spalt.

Es war also ein Deckel. Er versuchte sich dagegen zu stemmen, natürlich ohne Ergebnis.

Tränen der Wut stiegen ihn in die Augen und er hämmerte mit den Fäusten gegen das Stein.

"Lass mich hier raus!", schrie er. Staub rieselte auf ihn und er hustete.

Da hörte er Schritte. Der Deckel schwebte davon und ein Gesicht erschien.

"Cho?" verwundert blinzelte er zu der Hexe.

"Fast."

Vor dem verblüfften Blick von Draco wandelte sich das Gesicht.

"Aber, du bist tot.", sagte er.

"Ja, das denken viele.", nickte sie und kam auf ihn zu. "Ich bin es nicht, Draco. Ich war es nie." Sie hob ihre Hand, die wie immer in schwarzer Seide steckte und wollte ihm über die Wange streichen, doch er schlug den Arm weg.

"Parkinson.", sagte er verächtlich.

Diese verzog gekränkt das Gesicht.

"Das ist der Dank?"

"Dank? Wofür?"

"Ich habe dich von dieser Schlampe aus Beauxbatons befreit, beide Male und dieses Schlammblut wird dich auch bald in Ruhe lassen. Gib mir nur ein wenig Zeit."

"Du bist ja verrückt." Draco wollte sich aufrappeln, als er bemerkte, dass er seine Beine nicht bewegen konnte. "Was hast du getan?"

"Ich will doch nicht, dass du gleich wieder verschwindest." Wieder streckte sie ihren Arm aus und er hielt sie am Handgelenk fest. "Fass mich nicht an.", zischte er.

Sie machte sich los und schob das Kinn vor. "Undankbar, aber dass wird sich schon ändern. Zieh den Kopf ein, sonst ist er ab.", säuselte sie und Draco legte sich rechtzeitig hin, als sich auch schon der Deckel über ihn schob.
 

***
 

Cho flog als Eule über die Dächer der Stadt. Ihre scharfen Augen suchten den Boden ab. Dort liefen zwei Katzen. Eine schwarze und eine weiße. Der schwarze Hund war zwei Seitengassen weiter.

Sie hatten abgemacht zuerst einmal zum Ministerium zu gehen.

Dort angekommen, setzte sie sich in einem nahen Baum und wartete, während sie sich schon einmal die Umgebung näher betrachtete. Sie kannte den Weg zum Feldweg 7.

Als erstes würden sie dort hin laufen.

Eine weiße Katze kam auf den Baum zu und sprang neben ihr auf den Ast.

Die beiden schwarzen Tiere warteten im Gebüsch.

Die Eule wandte ihren Kopf in eine Seitenstraße.

Die Katze schnurrte kurz, dann sprang sie mit einem Satz hinunter und auch die Eule erhob sich, kreiste ein paar mal über eine zweite Gasse, wo der Hund verschwand, dann flog sie eine dritte Gasse entlang, unten auf dem Weg, Mireille als schwarze Katze nachsehend.

Es war Mittagszeit und die Leute strömten aus den Häusern, um essen zu gehen oder ein paar Einkäufe zu erledigen.

Cho hatte Mühe, Mireille nicht aus den Augen zu verlieren, doch sie fand das Tier immer wieder, als sie plötzlich innehielt.

Sie drehte den Kopf und stieß einen hohen Schrei aus, den nur die Tiere hören konnten.

Sirius wandte sich sofort um und rannte in die Richtung. An einer Gabelung traf Cathleen auf ihn.

Diese war erleichtert, denn sie war sich nicht sicher, ob sie sich nicht vielleicht verhört hatte, aber wie viele Eulen gab es schon am Tage?

In einer dunklen Seitengasse, stand Cho und hob gerade ein Pergament auf, als Sirius und Cathleen ankamen.

Dicht hinter ihnen kam auch Mireille und sie verwandelte sich alle in Menschen zurück.

"Was hast du da?", fragte Sirius und kam zu ihr hinüber.

Cathleen und Mireille indes musterten die Mauer.

"Siehst du diese Kratzer?", fragte Cathleen die andere.

"Sie sind ganz neu." Sie legte den Kopf in den Nacken. "Und es scheint als ziehen sich bis zum Dach."

"Es scheint nicht nur so.", begann Cho und wandte sich ihnen zu. "Da ist auch so. Ganz oben sind Ziegel verschoben und ich weiß mit Sicherheit, dass das vor drei Tagen noch nicht so war. Da hat man das Dach ganz neu gemacht."

"Draco war hier.", sagte nun Sirius und steckte das Pergament ein.

"Fragt sich nur, wo er jetzt ist."

"Wir trennen uns."

Sie verwandelten sich und stoben in alle Richtungen davon.
 

***
 

Severus war angespannt. Istave hatte ihn zu sich gebeten und er konnte sich nicht im Geringsten erklären, warum.

"Setz dich, Severus.", sagte der Ältere höflich.

Auf weiteren Stühlen saßen Rodolphus und Bellatrix.

"Es gibt eine Planänderung.", begann Istave.

"Alle bis auf Avery wissen bereits davon. Wir werden dem dunklen Lord nicht zu neuem Leben verhelfen."

Severus blieb stumm. Er war sprachlos und nun bemüht, ruhig zu bleiben.

Das war ja Verrat.

"Wir haben das gleiche Ziel, wie die Phoenix Order, das wissen wir jetzt." Istave sah zu Severus hinunter.

Dieser sagte nach wie vor nichts.

War das eine Falle? Waren sie ihm auf die Schliche gekommen?

"Wir wissen auch, dass du für die Phoenix Order spionierst. Jetzt fragst du dich sicher, warum ich dir das alles erzähle und dich nicht, wie es üblich ist, töte."

Severus blickte auf.

"Nun, ganz einfach. Du bist uns lebendig nützlicher, als tot. Glaub mir, wir haben es überlegt, aber meine Schwiegertochter hatte ein gutes Wort für dich eingelegt."

Severus wagte kaum sich zu bewegen.

Sollte er Bellatrix jetzt dankbar sein?

"Ich erzähle dir das jetzt nicht alles, um dich vor eine Wahl zu stellen, die hattest du schon nicht mehr, als wir entschieden dich einzuweihen."

"So würde ich es nicht sagen, Vater.", mischte sich nun Rodolphus ein. "Er kann immer noch den Tod wählen."

Istave schenkte ihm ein kaltes Lächeln.

"Richtig."

Wieder ruhten seine violetten Augen auf Severus, die ihm wie die eines Dämons vorkamen.

"Was soll ich tun?", fragte er nun.

"Ich habe gehofft, dass du dich so entscheiden würdest. Dich zu töten, wäre wirklich schade. Immerhin hast du uns alle lange zum Narren gehalten. Das soll jetzt keine Anklage sein. Unter anderen Umständen wäre es sie allerdings."

Severus richtete sich auf.

"Du wirst zur Phoenix Order gehen und ihnen begreiflich machen, dass wir dasselbe Ziel haben. Moody stört meine Pläne empfindlich. Ich werde mit Dumbledore sprechen. Noch heute Abend.

Es heißt, es gibt eine neue Prophezeiung vom dunklen Lord. Ich will sie haben."

Severus nickte und stand auf.

"Ich werde sehen, was sich machen lässt."

"Nein, du wirst sie herholen. Deine Chance ist mit dem doppelten Spiel vertan, Severus.", ordnete Istave kalt an.

"Ja.", sagte Severus knapp und ging.

Es war bereits Nacht und er schlug den Kragen hoch.

Zeit, sich mit Dumbledore zu unterhalten.
 

***
 

Mireille schrak auf. "Schon gut, ich bin es.", beruhigte sie Cathleen.

Sie war gerade in das Haus der Blacks zurückgekommen. Mireille war schon seit zwei Stunden dort und Loreley hatte ihr verboten, weiter zu suchen. Erschöpft war die jüngere auf dem Sofa eingeschlafen.

Alle hatten gesucht.

Doch bis dahin hatte niemand eine weitere Spur von Draco gefunden.

Der Brief und die verschrammte Mauer, war alles, was sie gefunden hatten.

Die Animagi waren die, die am weitesten gekommen waren.

Da kam Sirius hinein.

Müde ließ er sich in einen Sessel sinken.

"Nichts.", murmelte er und Loreley sah besorgt zur Tür.

"Irgendwas furchtbares ist passiert.", flüsterte sie.

Remus sah sich um. "Wo ist Miss Chang?"

"Noch nicht zurück."

"Vielleicht hat sie ja was gefunden.", sagte Mireille hoffnungsvoll.

"Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit?"

Loreley sah gequält auf, als etwas gegen das Fenster klatschte.

Sirius sprang auf und schob seine Frau von dem Glas weg. Er spähte nach draußen.

Im Schnee lag jemand. Er schob die Tür auf und stürzte hinaus.

"Es ist Cho.", rief er und auch die anderen kamen zu ihm.

Die Hexe war bewusstlos.

Um sie lagen Federn. Offenbar war sie mit letzter Kraft zum Haus geflogen.

"Wir müssen sie reinbringen." Remus hob sie auf.

"Ich hole meinen Bruder.", rief Mireille und ehe sie jemand abhalten konnte, war sie durch den Kamin verschwunden.

"Wen meint sie?", fragte Remus und schob ein Kissen unter Chos Kopf.

Seine Frage erübrigte sich, denn in dem Moment trat Antonin aus dem Kamin.

Wortlos schob er Sirius beiseite und sah sich Cho kurz an.

"Ins St. Mungo.", befahl er knapp und machte sich auf, um das Nötige zu veranlassen.

"Ein Death Eater in meinem Haus.", knurrte Sirius und Antonin sah ihn kalt an.

"Daran wirst du dich gewöhnen müssen."

Cathleen sah auf Cho hinunter. Vorsichtig schob sie die Finger ihrer Faust auseinander.

Verwundert zog sie einen Galeonenpager hervor.

Sie las die Nachricht.

"Theodor hat geschrieben." Sie hielt ihn Mireille entgegen.

"Der ist von Draco." Ganz deutlich konnte man 7B, Dracos Wohnungsnummer, darauf lesen.

Cho wurde weggebracht. Cathleen blieb ein Moment allein zurück, als etwas ihre Aufmerksamkeit erregte.

Sie bückte sich und hob einen silbernen Spiegel auf.

Verwundert öffnete sie ihn und stutzte.

Offenbar hatte sie sich geirrt.

Die Flächen waren tief schwarz. Nachdenklich klappte sie ihn zu und steckte ihn ein. Sie würde ihn Cho zurückgeben.
 

***
 

Severus sah zu Dumbledore hinüber. Der Ältere putzte in aller Ruhe seine Brille und setzte sie sich wieder auf.

"Und das soll ich glauben?"

"Ich werde selbstverständlich alles nachprüfen, doch Fakt ist, sie wissen, dass ich ein Spion bin und ich bin noch am Leben."

"Ja, in der Tat. Das ist auch das Einzige, was mich von der Wahrheit überzeugt."

"Istave möchte dich sprechen."

Dumbledore lächelte leicht. "Ich nehme an, noch heute Abend."

Severus neigte kurz den Kopf als Zustimmung.

"Nun gut." Albus erhob sich aus seinem Stuhl. "Ich werde gehen." Er sah zu Snape.

"Es wäre mir lieb, wenn du mitkommen würdest, aber ich verstehe, wenn du es ablehnst."

"Nein, selbstverständlich komme ich mit."

"Gut."
 

***
 

Dumbledore sah zum Haus hinüber. Snape stand neben ihm und trat auf das Grundstück der Lestrange. Es war riskant, sich hier zu treffen, doch im Grunde hatten sie keine andere Wahl.

Albus war überrascht, dass Bellatrix ihnen öffnete.

Ihre Augen blitzen kurz auf.

Man geleitete die beiden Gäste ins Arbeitszimmer, wo Severus gerade noch gesessen hatte.

Istave war aufgestanden und sah ihnen entgegen.

"Setzen Sie sich." Er wies mit einer Hand zu zwei Stühlen.

"Severus erzählte mir, das Sie sich mit uns verbünden wollen."

Dumbledore nahm Platz. "Warum?"

"Warum." Istave lächelte leicht, doch es war nicht freundlich.

"Warum wollen Sie mit uns zusammen arbeiten und warum sollte ich Ihnen glauben?"

"Sie sind hier, also müssen Sie an irgendwas glauben. Severus lebt, obwohl er uns verraten hat. Ist das Beweis genug?"

"Sie haben Voldemort die Treue geschworen."

"Das ist wohl wahr. Der dunkle Lord war ein mächtiger Zauberer und ich habe geschworen, ihm bis zu seinem Tode zu dienen. Wie gesagt. Er ist tot und es war einmal. Ich sehe nicht, was es mir bringen soll, ihn erneut zum Leben zu erwecken und alles was ich jetzt habe, wieder herzugeben. Ich bin mit dem, wie es jetzt ist zufrieden."

"Aber warum dann sich verbünden?"

Istave zuckte kurz zusammen. Auch Severus und die anderen durchfuhr ein Schmerz.

"Sehen Sie das?" Istave schob seinen Ärmel hoch.

Glühend rot stach das Mal hervor.

"Er ruft nach uns und er weiß, dass wir ihn verraten. Er will Rache und wenn er aufersteht, wird er sie bekommen. Der Trank, den Lucius Tochter erfunden hat, raubt einem die Seele. Der Mensch ist nur noch eine Hülle und somit innerlich gestorben.

Es ist seine Seele, die uns quält und es ist nur eine Frage der Zeit, dass er es schafft, aus eigener Kraft wiederzukommen. Sie wissen doch selber, wie mächtig er war. Sie waren der Einzige, der ihm die Stirn bieten konnte, selbst Potter hatte nur Glück, dass es ihm das letzte Mal gelang, ihn zu töten.

Aber sehen Sie." Istave streckte den Finger aus. "Er ist nicht tot. Seine Seele wandert ruhelos auf Erden. Krallt sich an ihr fest und weigert sich zu sterben. Und das wollen wir erreichen. Seine Zeit ist um." Albus folgte Istaves Fingerzeig und erblickte eine nebelhafte Erscheinung, die durch den Kamin davon schwebte.

Augenblicklich ließen die Schmerzen nach.

"Ich verstehe." Dumbledore erhob sich. "Machen Sie Ihren Vorschlag und wir wollen sehen, ob ich ihm zustimme."

"Das werden Sie, da bin ich sicher. Moody soll aufhören uns zu belästigen. Wir wollen auf dem Laufenden gehalten werden. Loreley wird den Trank brauen, wir werden ihn einsetzen."

"Das ist alles?"

Istave lächelte dünn. "Nein, durchaus nicht. Es heißt es gibt eine neue Prophezeiung vom dunklen Lord."

Dumbledore neigte den Kopf. "Sie sind doch im Ministerium. Dort liegt sie."

"Aber wir können sie nicht berühren."

"Wohl wahr."

"Was steht drin?"

"Nun, das werden Ihnen nur die sagen können, die sie gemacht hat und die sie gehört hat."

"Wer ist das?"

Albus schien kurz zu überlegen. "Miss Cho Chang und Miss Faith Cronin. Letztere ist übrigens eine Muggel und sie hat auch die Prophezeiung gemacht."

"Warum sagen Sie uns das alles?", fragte nun Bellatrix, die bis dahin still gewesen war.

Albus wandte sich zu ihr um.

"Um sicher zu gehen, dass die beiden überleben. Sie werden kaum einen Mord an ihnen begehen, solange sie nicht das Gewünschte erfahren haben."

Rodolphus kniff die Augen zusammen. "Ich habe den Namen Faith Cronin schon einmal gehört."

"Natürlich. Sie ist die Cousine von Hermione Granger. Sie träumt die Zukunft und ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Außerdem war sie zu Weihnachten bei Sirius. Wie konntest du das vergessen?" Bellatrix drehte sich mit einem ironischen Lächeln zu Albus. "Richtig?"

"Ob sie verschwunden ist, kann ich nicht sagen, aber das andere stimmt durchaus."

"Dann suchen wir eben Cho Chang.", sagte Istave kalt. Er sah zu Severus, der nickte.

Dann gingen er und Albus aus dem Haus.

"Bis jetzt habe ich nie von der Prophezeiung gehört.", sagte Severus.

"Ich finde es auch erstaunlich, das Istave davon weiß. Man hat seinerzeit nicht viel Beachtung darauf gegeben. Zum einem, weil Voldemort gerade gestürzt war und zum anderen weil die Vorhersage von einer Muggel stammt. Cho hat sie nur zufällig gehört und kam damit zu mir."

Severus nickte. "Dann entstand dadurch ihre Zusammenarbeit."

"Ja. Ich habe die Ankündigung auch in der Glaskugel verschlossen."

Severus blickte in verwundert an. "Dann kennst du sie."

Dumbledore lächelte: "Natürlich. Und ich bin davon überzeugt, dass Istave das auch weiß. Ich wollte nur sicher gehen, dass er versteht, dass ich es nicht dulden werde, wenn einem meiner Schützlinge etwas passiert."

Severus sah zu Dumbledore hinüber. "Kann ich sie haben, die Prophezeiung?"

"Ich werde dir, sobald wir in Hogwarts sind, eine Abschrift geben."
 

***
 

Cathleen sah sorgenvoll zu Cho hinunter. Sie war im Krankenhaus und nach wie vor bewusstlos.

Antonin hatte die Behandlung einem anderen Heiler überlassen.

Cho hatte mehrere Flüche abbekommen und es würde eine Weile dauern, bis sie wieder zu Bewusstsein kam, was sie dann noch wusste, stand noch nicht fest.

Loreley war fast zusammen gebrochen und Sirius hatte ihr verboten, zu ihren Eltern zu gehen. Er war selber gegangen und kam nun auch im Krankenhaus vorbei.

"Wie sieht es aus?"

"Immer noch unverändert."

"Das wird schon wieder."

"Wir sollten Dumbledore Bescheid sagen."

Sirius nickte. "Das mache ich gleich."

Dann war er auch schon weg.

Cho bewegte sich leicht und Cathleen sprang auf und sah zu ihr hinunter.

"Kannst du mich hören?", flüsterte sie leise und Cho nickte kaum merklich.

"Wer war das?"

Cho seufzte und schlief ein.

Cathleen sank in den Stuhl zurück. Immerhin war sie bei Bewusstsein. Schwester Benetet machte sie auf das Ende der Besuchszeit aufmerksam und so ging Cathleen nach Hause.

Cho wachte irgendwann in der Nacht auf und starrte zur Decke.

Sie hatte Pancy gesehen. So wie sie sie in der Erinnerung hatte.

Es war reiner Zufall gewesen.

Es kam zu einem Kampf.

Sie hatte einen zweiten Zauberstab gegriffen und sie dachte, dass es wohl der von Draco sein müsste, denn Pancy hielt ihren in der Hand.

Sie wusste nur noch wenig. Sie waren in einen zweiten Raum gestolpert, und der zweite Zauberstab flog ihr aus der Hand, als Pancy sie entwaffnete. Sie wusste nicht wo er gelandet war, aber sie hörte auch nicht das typische Klacken, wenn Holz auf Stein trifft.

Doch sie hatte keine Zeit sich darum Gedanken zu machen, denn Pancy setzte sie regelrecht unter Feuer. Einige Flüche trafen sie hart und sie teilte genauso aus, doch sie hatte Glück, denn mehreren Gedächtniszauber konnte sie ausweichen.

Einer von denen traf das Innere einer steinernen Truhe, auf die sie da erst aufmerksam wurde. Da kam ihr eine Idee. Sie wusste, dass Pancy Draco hatte, nur wo, das war ihr nicht klar. Sie verwandelte sich in eine Eule und flog zur Decke, doch die Truhe war leer.

Sie sah nur auf den blanken Stein.

Da schoss dann der Todesfluch auf sie zu und sie konnte nichts anders tun, als durch den Lüftungsschacht, dessen Gitter einer von Pancy Flüchen zum Opfer gefallen war, entkommen.

Irgendwas traf sie noch am Flügel, doch sie achtete nicht auf den Schmerz, sondern versuchte, einen klaren Kopf zu behalten. Sie brauchte Hilfe und das nächst liegende Haus, wo sie welche bekommen würde, war das der Blacks.
 

***
 

Albus sah mit sorgenvoller Miene zu Sirius.

"Wer kann das nur gewesen sein?", fragte er. Severus hatte sich bis dahin im Hintergrund gehalten. Er war zufällig da, als Sirius ohne Ankündigung herein gestürzt kam und von Cho erzählte.

Er erinnerte sich nur zu gut, an das Gespräch mit Cho und ihrer Verdächtigung Pancy gegenüber.

Sirius hob die Schultern. "Ich weiß es nicht, aber mit Sicherheit dieselbe Person, die Draco entführt hat. Loreley ist mit den Nerven fertig und Narzissa kaum ansprechbar."

"Verstehe. So schlimm ist es also. Der Dunkle Rat wird übrigens mit uns zusammenarbeiten."

Sirius sah ihn verständnislos an.

"Wie kommst du jetzt darauf?"

In knappen Worten erzählte Albus ihn von der Begegnung mit Istave und Sirius drehte sich zu Severus um.

"Scheint den Leuten ja doch etwas an dir zu liegen.", sagte er bissig.

Severus sagte gar nichts.

"Was ist das?" Er deutete auf ein Pergament in Severus Händen.

"Die neue Prophezeiung von Voldemort."

"Es gibt eine neue?" Sirius riss sie dem Anderen aus den Händen, der ihn böse anfunkelte, jedoch nichts tat, denn Dumbledore sah ihn beruhigend an.

Sirius faltete das Papier auseinander.
 

Faith an Cho
 

»Denn der dunkle Lord wird in schwarzer Nacht durch Feuer ihrem Traum entspringen, wenn die Phoenixfeder in Flammen steht.

Er weiß, er wurde verraten.

Blut und Tränen müssen für naiven Glauben bezahlt werden und niemand kann ihn stoppen.

Das Licht prallt an ihm ab.

Der Tochter der Granger, wo Hexenblut kreist, wird der Sieg gewiss sein und nur ihr allein.

Wenn die Schwingen des Todes ihr nicht zuvor kommen.«
 

"Ist Hermione damit gemeint?", fragte Sirius

"Wahrscheinlich.", nickte Albus.

"Aber Faith ist eine Muggel?"

"In der Tat. Es muss eine interessante Person sein, wenn selbst Lestrange von ihr beeindruckt ist. Sie hat die Prophezeiung ins Latein gemacht."

"Latein?"

"Neulatein. Das ist die englische Übersetzung."
 

***
 

Langsam rutschte der leichte Stoff, der sich wie Nebel um den Körper hüllte von seinen Schultern auf den Boden und er wurde sichtbar.

Der Invisible Cloak wurde zugeschneit.

Schnee rieselte auch auf seine Schultern und seine Knochen taten ihm weh. Er hatte nicht gewusst, dass er so viele davon hatte.

Sein Kopf war leer. Nur ein Gedanke kreiste dort herum.

Malfoy Manor.

Er war durchfroren, denn seinen Umhang war irgendwie abhanden gekommen. Sein Schal war nicht mehr da und seinen Pullover hatte er auch verloren.

Die Kälte kroch in das dünne Shirt. Seine Lippen waren blau, wie auch seine Fingernägel. Die Hände verfroren und zu Fäusten geballt.

Er legte seine Hand um den Knauf der Tür und zu seiner Überraschung gab sie nach.

Er schloss kurz die Augen, als ihm warme Luft entgegen schlug.

Seine Hand tastete nach dem Türrahmen. Und die Tür flog zu. Vor ihm stand ein Mann.

Er kannte ihn. Eine vage Erinnerung sagte ihm, dass er ihn sogar ganz gut kannte.

Dann schrie jemand einen Namen. Eine Frau, ohne Zweifel.

"Draco", war das letzte Wort, was er hörte, dann brach er zusammen.

Richtig, das ist mein Name, dachte er noch und fiel in einen traumlosen Schlaf.

Aus der Hand fiel eine schwarze Feder.
 

***
 

Die Redaktion.
 

Saturn: Da is' er wieder.
 

Knacksi. Du lässt ihn im Winter ohne Schal herumlaufen?
 

Saturn: Ich habe überlegt, ihm auch die Schuhe zu nehmen.
 

Knacksi: Willst du seinen Tod?
 

Saturn: *Luft hole*
 

Gleda: *hält Saturn den Mund zu*
 

Saturn: *schmoll* Er hat mich geärgert. Das hat er verdient. Niemand legt sich mit Saturn an. Niemand! Und schon gar nicht eine Comicfigur.
 

Chanti: Aber Draco ist doch keine Comicfigur.
 

Gloomy: Könnte aber eine sein.
 

Chanti: Is' er aber nich'
 

Knacksi: Aber du wirst doch Pancy dafür leiden lassen, oder?
 

Blue: Natürlich wird sie das. Ist doch schon im Prolog angekündigt. Wer darf denn Pancy quälen?
 

Saturn: Du bist nur auf Sadismus aus.
 

Blue: Nicht nur. Das nennt man Gerächtigkeit.
 

Chanti: Du meinst Gerechtigkeit.
 

Blue: Nein, nein, Ich meine von Rache, nicht von Recht.
 

Saturn: Was auch immer.
 

Knacksi: Kann Dracoschätzchen sich daran erinnern, um sich selber zu rächen?
 

Saturn: Tut mir Leid, aber ich kann mit Dracoschätzchen nichts anfangen.
 

Chanti: Oder Fredchen. *flüster*
 

Blue: Das ist dasselbe wie Severusspatzi. *grins*
 

FireTiger: Oder Ronnyspätzchen Wieselratte. *doppelgrins*
 

Saturn: Will noch jemand einen Namen entstellen?
 

Glommy: Hermielärmie.
 

Chanti: Percilla Weasley. *lach*
 

Gleda: Tante Franzi. *gröl*
 

Blue: Tante Tony, Tante Rudi, Dumbo...
 

Knacksi: Nein, nein, nein, das ist Rauschebart.
 

FireTiger: Damit könne die Leser da draußen nichts anfangen. *kopfschüttel*
 

Rest: ...
 

Saturn: Tja, liebe Leser, ratet doch mal, wer was ist und wir sind offen für neue Namen.
 

@DarkAngel Und jetzt klar wer Hermiones Freund ist?

Abwehr des Bösen

Kapitel vierundzwanzig
 

Samstag, 11. Januar
 

Jason sah mitleidig zu seinem Bruder.

Michael war missgelaunt und starrte aus dem Fenster, wo Faith gerade mit dem Wagen davon fuhr.

"Hat sie dich also abserviert."

"Was heißt hier abserviert?", knurrte Michael.

"War nur eine Vermutung. Aber das hätte ich dir gleich sagen können. Sie ist doch nur eine Muggel. Was soll's?"

"Halt deine Klappe, Jason.", giftete Michael.

Mürrisch stand er auf und ging vor die Tür.

Dann disapparierte er, ohne ein Wort zu sagen.

Jason schüttelte leicht den Kopf.

"Verrückte Welt." Eigentlich war er nur gekommen um seinen restlichen Kram zu holen.

Er ging ins Schlafzimmer und sah sich um. Eines der beiden Betten war unbenutzt.

Auf dem anderen lagen verschiedene Blätter.

Neugierig ging er näher und schob sie auseinander.

Es war nicht Michaels Handschrift, also musste es die von Faith sein.

Auf dem Papier stand immer dasselbe.

Er ließ die Seiten wieder fallen. Vielleicht hatte er sich geirrt und sein Bruder war gar nicht abserviert.
 

***
 

Harry zog die Karte von Hogwarts hervor. Er hatte die Originalkarte des Rumtreibers wieder rausgekramt.

"Ah, Mister Potter.", schnarrte es da hinter ihm und er drehte sich erschrocken um, doch es war nicht, wie er befürchtet hatte Snape, der hinter ihm stand, sondern Ginny, die leise kicherte.

"Das ist nicht witzig, Ginny.", schimpfte er.

Parvati gluckste und Neville grinste schief.

"Was ist das?"

"Zacharias neueste Erfindung. Ein Stimmenverzerrer."

"Wie ist er denn drauf gekommen?"

"Durch Dean."

"Hä?" Verständnislos sah Harry Neville an.

"Frag mich nicht. Dean hat irgendeine merkwürdige Serie gesehen, mit einem Detektiv, der in seiner Kleidung so was hat."

"Dean schaut einfach zuviel fern.", schüttelte Harry den Kopf.

"Schau mal, ich kann auch McGonagall nachahmen." Ginny tippte mit dem Zauberstab gegen eine kleine Scheibe und sah grinsend auf. "Das gibt fünfzehn Punkte Abzug für Gryffindor, dafür, das sie in Professor Snapes Büro einbrechen.", ahmte sie die ehemalige Hauslehrerin nach und Parvati brach in lautes Lachen aus und hielt sich dann erschrocken den Mund zu.

Harry verdrehte die Augen. "Sind wir dann bald fertig?", fragte er.

"Das sind wir, lass das Fest beginnen.", sagte Ginny mit Dumbledores Stimme.

"Dann los jetzt."

Sie kamen ohne Zwischenfälle in die Kerker.

Nur einmal quetschte sie sich in einen Nische, weil ein Schüler, natürlich aus Slytherin, unerlaubt durch die Gänge schlich.

"Es ist nach zehn.", zischte Ginny. "Die sollten längst schlafen."

"Hast du dich daran gehalten?", fragte Parvati leise.

Die andere nickte.

"Immer?"

Ginny hielt nach der Bürotür von Snape Ausschau.

Harrys Blick war nach wie vor auf die Karte gerichtet, während sie davon eilten.

"Wir können rein, er ist nicht da.", flüsterte Neville und Ginny schob die Tür zur Seite.

Hastig zogen sie sie zu und blieben erst einmal stehen um sich umzusehen.

"Wahnsinn. Sieh dir all diese Gifte an." Ginnys Finger fuhren die Regale mit den Gefäßen entlang.

Harry faltet die Karte zusammen und kam zu ihr hinüber.

"Aber wo ist das, was wir brauchen? Kann der Mann keine Ordnung halten und die Sachen alphabetisch sortieren?"

"Es ist sortiert.", konterte Parvati. "Nach Giftigkeit."

Harry zog die Nase kraus und suchte weiter. Die Köpfe in den Nacken gelegt, lasen sie die Etiketten.

Hinter sich vernahmen sie ein Geräusch und erschrocken fuhren sie herum.

"Guten Abend, Mr Harry Potter, Sir.", fiepste es da und die anderen atmeten geräuschvoll aus.

"Wirklich Harry. Dein verdammter Fanclub hätte mir fast einen Herzstillstand eingebracht.", meckerte Parvati.

Vor ihnen stand Dobby, der ihnen mit großen Augen beobachtete, wie sie weiter die Regale durchsahen.

"Was machst du denn hier, Dobby?", fragte Harry indessen.

"Oh, ich habe nur einen Freund begleitet, er traut sich nicht zu fragen, aber als er erfahren hatte dass Freunde von seiner Herrin hier sind, musste er her."

"Ich versteh kein Wort.", sagte Harry nun nervöser. Er sah sich um, doch die Tür zum Büro war nach wie vor verschlossen.

"Weely würde gerne wissen, wie es Miss Blaise Zabini geht."

Nun drehten sich auch die anderen wieder zu ihm um.

Nehmen Dobby trat ein andere kleiner Hauself in den Lichtschein.

"Der sieht aus wie eine gerupfte Fledermaus.", flüsterte Parvati.

"Blaise ist jetzt verheiratet.", sagte Ginny und lächelte dem Hauselfen zu. Harry schüttelte warnend den Kopf, doch es war schon zu spät. Die Augen von Weely weiteten sich und er lächelte. "Wirklich? Dann wird sie meine Hilfe brauchen." Ehe sie es sich versahen, war er auch schon weg.

"Was hat er vor?", fragte Harry den ebenso verdutzen Dobby.

"Weiß nicht.", zuckte dieser mit den Schultern.

"Warum ist Harry Potter wieder in Hogwarts?", frage er weiter.

"Dobby, du solltest wirklich gehen.", sagte dieser. Der Hauself schien zu seufzen, verschwand dann aber im Nichts.

"Ich habe es.", rief Neville triumphierend und zog eine kleine rote Flasche aus dem Regal.

"Dann lass uns verschwinden, bevor Snape zurück ist."

"Wieder über die Länderein?" Ginny zog ihren Umhang fester.

"Wir können auch durch den Kamin." Parvati zog einen Topf hervor, der voller Flohpulver war.

"Warum sind wir nicht auch über den Kamin hergekommen?", fragte Neville und sah den Schacht hinauf. Parvati nahm eine Hand voll Pulver und ging zu Neville hinüber.

"Wir konnten nicht sicher sein, dass Snape wirklich weg ist. Stell dir mal vor, der sieht uns hier, weißt du was dann los ist?"

"Ja das ist wohl war. Ist Blaise Kamin noch angeschlossen?", fragte Neville.

"Nein, aber der von Lavender und Dean." Parvati und Neville gingen in den Kamin und sagten die Adresse. Sie wollten Harry und Ginny fröhlich zuwinken, doch irgendetwas erschreckte sie, dann waren sie weg.

"Sie haben so komisch geguckt.", sagte Ginny und ging zu dem Kamin hinüber.

Harry zuckte mit den Schultern. "Wer weiß, warum."

"Wo ist Snape eigentlich?"

"Genau hinter Ihnen.", kam es da, mit derselben Stimme, mit der Ginny Harry erst erschreckt hatte. Dieser erstarrte und sah zu Ginny, doch die hatte diesen komischen Stimmenverzerrer nicht an, was nur bedeuten konnte, dass es diesmal wirklich Snapes Stimme war.

Er schob Ginny in den Kamin und drehte sich um.

"Guten Abend, Professor Snape.", sagte er und Ginny verschwand in grünen Flammen.

"Was suchen Sie in meinem Büro?"

"Ich dachte ich hätte was vergessen, aber ich glaube ich habe mich geirrt." Damit trat auch Harry in den Kamin und ließ Flohpulver durch seine Finger rieseln.

Snapes Hand streckte sich nach ihm aus, doch er konnte nur den Schal von Harry greifen, als er davon gezogen wurde.

"Dem Merlin sei Dank, ihr seid ihm entkommen.", rief Parvati, als Harry hustend aus dem Kamin von Lavender und Dean trat. Er nickte und dann stockte er.

Lavender stand nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm und sah ihn wütend an.

"Dann bist du also schuld, dass hier alle auftauchen?"

"Wieso bin ich schuld?", fragte Harry.

"Weil dein Name Harry Potter ist.", sagte eine düstere Stimme hinter ihm und er drehte sich um.

Vor ihm stand ein Zauberer, der eigentlich nicht in diesem Haus wohnte und Harry setzte eine finstere Miene auf.

"MacNair.", zischt er.

"Potter.", kam es in derselben Verachtung zurück.

Ebenso wie sein gegenüber, als erneut im Kamin Flammen züngelten. Nun stand Snape dort, in voller Größe.

Er sah verwundert zu Todd MacNair, der Lavender hinter sich schob, die nun endgültig ins Bad zurück floh, dann heftete er seinen Blick auf Harry.

"Jetzt noch mal, Potter! Was hast du in meinem Büro zu suchen gehabt?"

Harry wurde der Antwort enthoben, denn in dem Moment kamen Susan und Terence hinein und forderten Snape höflich aber bestimmt auf, zu gehen.

Severus musterte sie Anwesenden, zog es dann aber vor sich zurück zu ziehen.

Er ging so schnell, wie er gekommen war, durch den Kamin.

"Und was ist mit dir, MacNair?" Terence baute sich vor dem Death Eater auf.

"Er ist unser Gast.", beeilte sich Dean und schob sich nervös zwischen die beiden Zauberer.

Terence kniff die Augen zusammen und musterte Dean eingehend.

"Warum?"

"Wirklich, Terence. Das ist schon in Ordnung.", beeilte sich nun auch Lavender, die angezogen aus dem Bad kam, zu sagen.

"Das sehe sich aber ganz anders.", sagte dieser.

Da kam Susan auf die kleine Gruppe zu und zog Terence weg. "Weißt du, ich denke ich verstehe was hier läuft.", begann sie.

"Ach ja, ich ganz und gar nicht." Terence griff nach seinen Zauberstab, doch Todd war schneller. Terence sah abwechselnd auf Todd und auf die Spitze von dessen Zauberstab.

Dann auf Lavender und Dean, die entschuldigend lächelten.

"Komm schon.", zog Susan Terence weg. Auch die anderen vier verabschiedeten sich. Die Tür schlug zu und Ginny griff nach Parvatis Ärmel. "Du hast davon gewusst?", rief sie.

Die andere klimperte unschuldig mit den Augen. "Wie kommst du darauf?"

"Weil du nicht besonders überrascht warst, als MacNair plötzlich in der Wohnung stand."

"Vielleicht habe ich was gewusst, aber ich durfte nichts sagen."

"Wer weiß noch davon?"

"Millicent, Gregory und Theodor."

"Natürlich auch Theodor.", fauchte Ginny. "Nicht zu fassen, so was für sich zu behalten." Ginny stapfte die Treppen hinauf.

Neville sah ihr verständnislos nach. "Ist sie jetzt sauer, weil man ihr nichts erzählt hat?"

"Anscheinend."

"Ich fasse es nicht. Da drin steht ein Death Eater und sie ist sauer, weil sie nichts davon wusste? Diese Typen sind gefährlich. Er könnte wer weiß was mit Lavender machen."

Parvati grinste süffisant: "Ob sie da so abgeneigt ist?" Dann lief sie pfeifend die Treppe hinauf.

Neville verzog angewidert das Gesicht. Da kam Zacharias aus dem Keller.

"Ihr seid schon wieder da?"

"Ja?"

Harry und Neville drehten sich zu ihm um.

"Alles klar soweit?"

Neville zog die rote Flasche heraus.

"Klasse. Dann können wir ja die Party anfangen."

"Party? Was für 'ne Party?"

"Mit dem Gift von Snape haben wir mehr als die Hälfte der Diebstähle? Weil Draco wieder da ist?"

"Verstehe. Wir feiern einfach so.", nickte Harry.

Zacharias strahlte. "Genau."

"Die anderen sind schon alle unten. Ich hole nur noch Dean und Lavender."

"Die haben Besuch.", warnte Neville, doch Zacharias war schon in der Wohnung verschwunden.

Da kamen Parvati und Ginny die Treppe hinunter.

"Wo sind sie denn alle?", fragte die jüngere.

"Im Keller."

Parvatis Augen leuchteten auf. "Eine Party?"
 

***
 

Antonin war todmüde. Er hatte es noch nicht einmal riskiert, zu apparieren.

Das Haus lag im Dunkeln und so entfachte er mit seinem Zauberstab ein Licht.

Verwirrt blieb er stehen und sah auf ein kleines Wesen, das ihn mit großen Augen ansah.

"Was ist das denn für eine gerupfte Fledermaus?", murmelte er leise und ging auf den Hauselfen zu.

"Was machst du hier?", fragte er mürrisch. Er war zu kaputt, um sich auch noch mit Dienstpersonal herumzuärgern.

"Ähm." Verlegen sah das Ding zu Boden. "Ich suche Miss Blaise Zabini, Sir.", murmelte er schließlich.

Antonin hielt in der Bewegung das Haus zu öffnen inne und betrachtete es sich näher.

"Wer bist du?"

"Weely, Sir. Wohnen Sie jetzt hier?"

"Ja."

Weely ließ den Kopf hängen. "Verstehe. Miss Blaise wohnt jetzt also wo anders."

"Nein, tut sie nicht." Antonin schüttelte leicht den Kopf.

"Komm rein.", forderte er den Elfen auf und öffnete sie Tür.
 

***
 

Blaise sah sich kritisch im Raum um. An einer Wand stand ein Tisch und ihr stockte fast der Atem, als sie die Getränke sah. Wenn die Bewohner auch nur die Hälfte davon tranken, oder besser gesagt, wegsoffen, dann würde morgen keiner mehr in einem zurechnungsfähigen Zustand sein.

Sie zählte 7 Falschen Tequila, 4 Gin, 4 Whiskey, 4 Wodka, 3 Rum. Blaise verzog das Gesicht.

Daneben standen 2 Flaschen Weißwein und 6 roter, 2 Kisten Bier und 3 Blue Curacao, 3 Orangenlikör und 3 Cidre.

"Das schmeckt wie Essig.", sagte Hermione neben ihr und zeigte auf den Apfelwein. In der Hand hielt sie einen Flasche Baileys, die sie zu den anderen beiden stellte.

"Mireille will unbedingt Mixgetränke machen und da sie nicht wusste, was sie alles braucht, haben wir alles gekauft."

"Verstehe.", nickte Blaise.

Zu ihren Füssen standen Unmengen von Säften und Cola. "Also eine Cocktailparty."

"Genau. Das wird lustig."

"Ich glaube, da verzieh ich mich, wenn ich das so sehe, wird es morgen mehr als nur einen Kater geben."

Sie sah auf die Uhr. Es war fast elf. Antonin würde noch wach sein.

Sie irrte sich.
 

***
 

Blaise sah verwundert die Treppen hinauf. Die Zabinivilla lag im Dunklen. Sie wusste, dass Antonin zu einer Ratsversammlung wollte. Deshalb hatten sie den Einbruch in Snapes Büro auf den heutigen Abend gelegt. Doch Antonin blieb für gewöhnlich noch wach. Sie schob die Tür zum Schlafzimmer auf und ging hinein.

Ihr Ehemann schlief, tief und fest. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es gab Zeiten, da hatte er oft Alpträume gehabt, doch das war in letzter Zeit kaum noch gewesen.

Leise setzte sie sich auf die Bettkante und strich ein paar Strähnen aus seinem Gesicht.

"Du bist da?", murmelte er leise.

"Ja. Schlaf weiter."

"Warum?"

"Die anderen veranstalten ein Besäufnis."

"Irgendwelche Alkoholleichen?"

"Gute Frage, ich werde es herausfinden." Blaise wollte sich gerade erheben, als er sie am Arm fest hielt.

"Nichts da. Du bist in letzter Zeit viel zu oft weg." Er zog sie hinunter auf das Bett und schob die Decke über sie. Blaise zog die Schuhe von ihren Füssen und kuschelte sich an ihn.
 

***
 

artemisia
 

Wer Artemisia im Haus hat, dem kann der Teufel nichts anhaben! So heißt es.

Wo habt ihr eure Pflanzen zur Abwehr des Bösen?

Doch bei uns gibt es auch andere Methoden.

Ein kleiner Spruch wird euch zur Besinnung bringen.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Im Feldweg 7 war die Party im vollen Gange. Mireille mixte, was das Zeug hielt. Nur waren ihre Getränke stärker, als es in den Büchern stand, doch das störte keinen.

"Und du bist sicher, dass zwischen den beiden nichts ist?" Zweifelnd sah Parvati zu Padma, die sich mit ihr über Hermione und Draco unterhielt.

"Ganz sicher. Sie hat es mir doch gesagt."

"Weißt du was, ich geh sie fragen."

Parvati stand auf und schwankte leicht, dann machte sie sich auf den Weg zu Hermione und Draco hinüber, die mit Harry und Ron an einem Tisch saßen.

Ganze zwei Schritt später ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und starrte Draco an, der ihr verwundert das Gesicht zuwandte. "Was?", fragte er.

"Meine Schwester sagt, dass zwischen euch nichts ist." Sie deutete mit dem Finger auf ihn und Harry, ohne genau hinzu sehen.

Draco sah sie an, als wollte er sich übergeben.

"Entschuldige." Parvati korrigierte nun ihre Geste und der Finger winkte zwischen ihm und Herm hin und her.

"Ja, das ist richtig.", nickte nun Hermione.

"Wie... Wie könnte ihr da so sicher sein?" Parvati setzte ihr Glas an die Lippen und nahm einen Schluck, während sie die beiden aufmerksam ansah.

"Wir haben es ausprobiert.", sagte Draco.

Parvati verschluckte sich und Harry warf sein Glas um.

"WAS?", fragten die anderen.

Hermione grinste und lehnte sich zurück.

"Wie meinst du das?", fragte Parvati und sah dann zu Herm hinüber. "Wie meint er das?"

"Es war nur ein Kuss. Ein kleiner, harmloser." Sie wiegte den Kopf. "Nein, nicht klein. Aber harmlos, oder?"

Draco sagte gar nichts, sondern sah sie nur amüsiert an.

"HA!", rief Parvati.

"Was denn?", fragte Ron verständnislos.

"Gar nichts." Betrübt sah Parvati auf ihr leeres Glas und machte sich dann auf zur Bar.

Da kam ihr Zwilling hinüber.

"Und? Hat sie was raus gefunden?"

"Deine Schwester spinnt.", sagte Ron.

"Wem sagst du das." Seufzend setzte sich Theodor und sah zu seiner Freundin hinüber, die sich anscheinend nicht für einen Cocktail entscheiden konnte.

Auch die anderen nahmen nach und nach um sie herum Platz.

"Wie spät ist es eigentlich?", fragte Neville und versuchte, die Uhr über dem Kamin zu entziffern.

"Irgendwas zwischen zwölf und sieben.", sagte Seamus. "Ich bin mir noch nicht ganz sicher."

"Auf jeden Fall ist es spät.", stellte Terence fest und Adrian wollte nicken, doch irgendwie bewegte sich dann der Raum zu schnell und so ließ er es lieber sein.

Lavender stand schwankend auf und atmete tief durch. "Also dann.", murmelte sie.

"Was hast du vor?", fragte Zacharias.

"Bin gleich wieder da.", zog sie die Worte in die Länge um sie deutlich auszusprechen und machte sich auf den Weg zu Tür. Im Rahmen blieb sie kurz stehen um das Gleichgewicht wieder zu erlangen, dann griff sie nach dem Geländer und war verschwunden. Die anderen lächelten ihr milde nach. So in etwa fühlten sie sich auch.

Nicht fähig, gerade zu laufen.

"Und dir fehlen immer noch zwei Wochen?", fragte Padma Draco, der nachdenklich nickte.

"An was erinnerst du dich als Erstes?"

"An violette Iriden. Ich dachte, das wäre mein Großonkel aber da hatte ich mich geirrt. Ich glaube, Dolohov ist jetzt leicht taub."

"Oh."

"Ja."

"Und als Letztes?"

Draco lehnte sich nachdenklich zurück. "Hermione hat mich halb taub gebrüllt und Potter hat mich beleidigt."

"Wann habe ich dich taub gebrüllt?", ereiferte sich Hermione.

"Wann beleidigt Harry Draco mal nicht?", fragte Zacharias.

"Eben."

"Hermione hat einen Brief an ihre Cousine geschrieben und Potter holte seinen Piepmatz."

"Das ist eine Eule."

"Sag ich doch."

"Das war Silvester.", nickte Padma.

"Fast zwei Wochen, das ist viel. Weißt du, wer es war?", fragte Theodor.

Parvati schlug sich gegen Stirn. "Er hat sein Gedächtnis verloren. Hörst du denn nie zu?"

"Cho müsste es wissen. Sie hat deinen Pager in der Hand gehabt.", warf Cathleen ein.

"Ja.", nickte Draco und runzelte die Stirn. "Aber sie will es nicht sagen."

"Geht es ihr eigentlich wieder besser?", wandte sich nun Laureen zu ihrer Schwester.

"Sie wird morgen entlassen."

Währenddessen kam Lavender im Erdgeschoss an. Sie brauchte eine Weile um die Tür zu öffnen. Sie kratzte mit dem Schlüssel am Holz, bei dem Versuch das Schlüsselloch zu finden, als die Tür von innen geöffnet wurde.

Sie sah verdutzt auf, dann strahlte sie. "Toddy", rief sie und fiel ihm um den Hals.

Dieser verzog das Gesicht. Zum einem, wegen der Entstellung seines Namens, zum anderem weil ihm eine Alkoholwolke entgegenschlug.

Er zog sie hinein und musterte sie eingehend, als Lavender stockte. Diesen Gesichtsausdruck hatte sie schon einmal gesehen.

Kurz nach Silvester, hatte er Jason ähnlich missbilligend angesehen und dann...

"Nein.", hauchte sie. "Das wirst du mir nicht antun."

Schlagartig schien sie nüchtern zu sein, doch Todd ließ sich nicht täuschen. Entschlossen griff er nach ihrer Hand und ging durch den Kamin in seine Wohnung.
 

***
 

"Wo bleibt nur Lavender?", fragte Zacharias.

Dean sah ihn an und nickte leicht. "War das eine Frage?"

"Ja?"

"Keine Ahnung. Vielleicht ist sie zu Todd, das macht sie manchmal."

"Todd MacNair?", warf Vincent ein.

"Ja. Kennst du ihn?"

"Flüchtig."

"Warum sollte sie zu einem MacNair?", wunderte sich Hannah und versuchte vergeblich, mit einem Spießer eine Kirsche aus ihrem Glas zu angeln.

"Die sind seit dem Trimagischen Turnier zusammen.", sagte Terry und entkorkte die letzte Flasche Wein.

Mandy sah ihn irritiert an.

"Woher weiß du das?"

Terry hielt inne und blickte nachdenklich zur Decke. "Keine Ahnung. Muss wohl ne Eingebung gewesen sein. Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, erinnere ich mich, dass ich sie am Rand des Verbotenen Wald gesehen habe."

"Verdammt, ich krieg sie nicht.", fluchte Hannah.

Ernie nahm ihr das Glas aus der Hand und fischte das Obst mit den Fingern raus.

"Da.", sagte er schlicht.

"Danke."

"Lavender und MacNair und ich habe immer gedacht, das Mädchen hätte Geschmack.", schüttelte Draco den Kopf. "Aber ist eben nur eine Gryffindor."

"Was soll das denn heißen?", ereiferte sich Harry und funkelte ihn böse an.

"Genau das. Ihr seid die Loser."

"Ich kann dich in allem schlagen.", zischte Harry.

"Ach ja?"

"Ach ja!"

"Das will ich sehen."

"Das wirst du auch."

"Dann los, schlag was vor."

Hermione schüttelte den Kopf. "Wir sind doch nicht im Kindergarten.", sagte sie.

"Du halt dich da raus. Hexen verstehen das nicht.", gebot Draco.

"Ach ja?"

"Ach ja!"

"Fein. Und was verstehen wir nicht?"

Draco wandte den Kopf und versuchte sich auf Hermione zu konzentrieren. Die anderen waren nun still geworden.

"Ihr seid nun mal Hexen und die sind nun mal immer schwächer und ..."

"Sag jetzt ja nichts Falsches. Ich kann dich in allem schlagen, egal was es ist."

"Das ist doch Blödsinn.", mischte sich nun Harry ein und Hermione riss die Augen auf.

"Du fällst mir in den Rücken? Du bist mein bester Freund. Du solltest hinter mir stehen."

"Stimmt."

"Ha, von wegen." Draco war aufgesprungen und sah nun auf die beiden herab.

"Sieh es doch ein, Hermione, du bist eine Hexe."

"Das ist Frauen verachtend. Schon wieder."

"Schlag was vor und ich beweise es dir.", räumte Draco ein.

Hermione funkelte ihn an. Harry zuckte mit den Schultern.

"Aber er hat Recht."

"Du hast zu viel getrunken Harry."

Dieser legte den Kopf schief. "Kann sein."

"Wetttrinken.", sagte Herm. Draco sah sie erstaunt an. "Was?"

"Ich schlage euch. Dich und Harry im Wetttrinken."

Da lachte Draco auf. "Das glaubst du doch nicht wirklich?"

Hermione erhob sich. "Doch." Sie sah zu Harry hinunter. "Und du weißt das, oder?"

Draco sah zu Harry, der nun kleinlauter war, sich aber keine Blöße geben wollte und auch aufstand.

"Abgemacht."

"Wenn ich gewinne, entschuldigt ihr euch bei mir.", sagte Hermione grimmig.

"Und umgekehrt.", nickte Draco.
 

Sonntag, 12. Januar
 

Die Uhr schlug sechs, als die letzte Wohnungstür im Feldweg 7 zuschlug. In dem Moment wachte Antonin in der Zabinivilla auf und gähnte.

Er drehte sich zu Blaise.

"Guten Morgen.", murmelte sie. "Wie spät ist es?"

"Schlaf weiter. Ich habe noch etwas zu tun."

"Was?"

"Schlaf weiter." Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf.

Blaise drehte sich um und war schlagartig wach. Sie wusste nicht warum, doch sie konnte beim besten Willen nicht mehr einschlafen, also schlug auch sie die Decke zurück und stand auch auf.

Sie kam gerade die Treppe hinunter, als Antonin sich vom Kamin wegdrehte.

"Was ist los?" fragte sie und sah irritiert zu Weely, der ihr freudestrahlend einen Kaffee auf den Tisch stellte.

"Eine Party sagst du? Theodor, Draco, Vincent und Gregory sind nicht, wie sie sollten, gekommen. Das war gerade Istave, der wissen wollte, ob du da bist."

"Und jetzt?", fragte sie weiter und sah immer noch verwirrt zu Weely, der um sie herumeilte und ihr den Stuhl zu Recht schob.

"Rodolphus und ich werden sie holen gehen."

Blaise nickte leicht, als sie stockte. "Sie haben möglicherweise bis eben gefeiert.", sagte sie vorsichtig und sah zum ersten Mal auf, denn Weely rannte aus dem Zimmer.

"Ja, das kann sein."

"Dann werden sie noch total betrunken sein."

Antonin lächelte grimmig. "Das hoffe ich."

"Du bist ein Sadist.", sagte sie.

"Durchaus nicht, ich kann es nur nicht leiden, wenn man sich sinnlos besäuft."

Blaise grinste. "Kannst du einen Augenblick warten? Ich würde gerne mitkommen."

Er nickte ihr lächelnd zu.

"Seit wann ist Weely wieder im Haus?", fragte sie nun und zeigte auf den Hauselfen, der mit ihrem Morgenmantel beladen in das Zimmer getorkelt kam.

"Seit gestern. Er ließ sich nicht dazu bringen wieder nach Hogwarts zurückzugehen."

"Guten Morgen, Miss Blaise?", sagte da der Morgenmantelberg.

"Guten Morgen Weely. Ich hätte mir den Mantel auch selber holen können."

"Aber Miss Blaise darf sich nicht anstrengen. Jetzt wo Sie bald Mommy wird."

Blaise griff nach dem weichen Stoff und sah zu Antonin, der entschuldigend lächelte.

"Ist mir so rausgerutscht."

Blaise schüttelte leicht verzweifelt den Kopf und ging um sich umzuziehen.
 

***
 

Draco fuhr aus dem Schlaf hoch. Sein Kopf war merkwürdig taub und immer noch hatte er das Gefühl, als drehte sich die Welt.

Irgendwas hatte ihn geweckt.

Er tastete nach dem Wecker und hielt ihn sich so dicht vor die Augen, dass er das Ziffernblatt kaum erkennen konnte. Es war gerade einen Stunde her, dass die Feier beendete war, als es ihm einfiel.

Sie sollten um sechs beim Dunklen Rat sein.

"Verflucht.", murmelte er und hievte sich vom Bett.

Er ging auf den Flur und sah mit Verwunderung wie mehrere Leute, die nicht im Haus wohnten die Treppe hinauf kamen.

"Onkel Rodolphus.", sagte er leise und starrte zu dem Zauberer hinauf, der sich vor ihm aufbaute.

"Du bist nicht nüchtern.", stellte dieser fest.

Draco grinste spöttisch. "Ach was?"

Rodolphus sah ihn drohend an. "Ich hoffe du hast Eiswasser."

Draco begann ernsthaft über diese Frage nachzudenken, als er erkannte, auf was sein Onkel da hinaus wollte.

"Das kannst du nicht tun.", sagte er verzweifelt.

"Soll ich es Lucius überlassen?"

"Aber...", begann Draco. Er sah über das Geländer nach unten, doch von dort konnte er keine Hilfe erwarten. Der einzige, der im Flur war, war Harry und was der mal wieder vorhatte, konnte er nicht erahnen.

Rodolphus packte ihm am Kragen und schob ihn in seine Wohnung.

Er ergab sich in seinem Schicksal.

Antonin ging in Vincents Wohnung.

Todd war vor Millicents und Gregorys Wohnung stehen geblieben und öffnete die Tür.

Bei Theodor sah July triumphierend auf den Bruder hinab.

"Jetzt bekommst du es wieder.", sagte sie leise.

"Ja, ja.", murmelte dieser.

July schob ihn ein Glas Eiswasser zwischen die Finger und befahl: "Austrinken."

Parvati, die irgendwas leise murmelte, lag auf der anderen Seite vom Bett und bekam rein gar nichts mit.

Blaise stellte sich an das Gelände und wartete. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden die ersten Klagen zu hören sein.

Lavender sah zu Blaise hinauf und apparierte an deren Seite.

"Was gibt es hier zu sehen?

"Eher zu hören. Die Death Eater nüchtern ihre Leute aus.", gab diese ungerührt zurück.

"Autsch.", murmelte Lavender und lehnte sich auch über das Geländer.

"Scheint, als wüßtest du, wovon ich rede.", wunderte sich Blaise, und die andere nickte. "Ist keine zehn Stunden her."

"Ach? Bei mir fast ein Jahr." Blaise hob amüsiert eine Augenbraue und erinnerte sich zurück.
 

***
 

Etwa ein Jahr zuvor
 

Blaise lauschte an der Tür und kicherte dann leise vor sich hin.

Antonin war natürlich nicht da, das wusste sie, sonst hätte sie nie den Fehler begangen, angetrunken nach Hause zu kommen. Sie wusste, dass er es nicht ausstehen konnte und sie wollte ihn nicht verärgern.

Sie schob die Tür auf.

"Guten Abend, Haus.", rief sie und ließ die Tür mit einem Krachen ins Schloss zurückfallen. Dann lauschte sie dem Klang nach und tapste den Flur entlang.

Sie nahm den Weg zur Treppe maß und redete sich gut zu, dass es nicht weit war. Nur ein paar Schritte.

"Dann liegst du in weichen Federn.", murmelte sie und ihre Finger umschlossen das Geländer.

Langsam schritt sie die Stufe hinauf und als sie oben angekommen war, torkelte die zwei Schritte und griff nach dem erst besten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.

"Hier ist ein Mantel?", wunderte sie sich und sah dann ahnungsvoll zur Seite.

"Tony.", grinste sie, doch dieser war wenig amüsiert.

Wortlos schob er sie ins Bad unter die kalte Dusche.

"Was tust du denn da?", beschwerte sie sich. "Das Wasser ist eiskalt."

Immer noch sagte Antonin kein Wort, sondern schob sie zum Bett, wo sie sich willenlos niederließ, am ganzen Körper frierend.

Er gab ihr ein Glas Wasser, mit klirrenden Eis darin und bedeutete ihr es auszutrinken, was sie willenlos tat. Immer noch fror sie und da hatte sie das Gefühl, ihr Magen würde ein Eisblock werden.

"Scate sanguis.", sagte er und zielte mit dem Zauberstab auf sie.

Das waren die ersten Worte, die er sagte, seit sie wieder zu Hause war und die gefielen ihr ganz und gar nicht. Sie hätte darauf kommen könne. Das Eiswasser war ein so deutliches Zeichen für das, was jetzt geschah, doch sie hatte es verdrängt.

Nun lag sie da, bewegungsunfähig und das Blut kochte in ihren Adern. Stöhnend schloss sie die Augen und ließ es über sich ergehen.

Der Alkohol wurde aus ihren Körper befördert und das schneller, als es normal war, was nur eins bedeutete.

Schmerzen und Übelkeit.

"Du bist ein Sadist.", presste sie zwischen den Zähnen hervor und funkelte ihn an.

Antonin saß an ihrem Bett und blätterte in aller Ruhe eine Seite des Buches um, in dem er las.

"Durchaus nicht. Du solltest wissen, dass das eine übliche Methode ist, um Leute auszunüchtern."

"Ich habe nur gefeiert."

"Deshalb musst du nicht so viel trinken, dass du kaum laufen kannst."

"Ich kann laufen.", zischte sie und versuchte ein erneutes Stöhnen zu unterdrücken, diese Blöße wollte sie ihm nicht geben. Sie schloss die Augen und betete, dass es vorbei gehen würde.

"Es dauert nie länger als eine halbe Stunde.", beruhigte sie Antonin, als hätte er ihre Gedanken gelesen. "Jedenfalls, habe ich noch nie davon gehört."

"Es wird besser.", seufzte sie. Antonin sah auf die Uhr. "Zehn Minuten. Du hattest Glück, dass du nicht so viel getrunken hast, sonst wäre es noch länger gewesen."

Blaise lachte sarkastisch auf. "Hast du eine Ahnung. Gregory ist umgefallen, drum habe ich aufgehört. Aber der Weg hierher war lang und wir haben Winter. Beim Merlin sind das Schmerzen."

Sie bäumte sich noch einmal auf und blieb dann erschöpft liegen. Die Kleider an ihrem Leib waren klitschnass und sie begann zu frieren.

Antonin stand auf und schlang eine weitere Decke um sie.

"Das schon, aber in einer halben Stunde geht es dir besser und morgen wirst du keinen Kater haben, das ist doch auch was."

"Stimmt schon, aber es gibt sicher bessere Methoden."

"Aber nicht so einprägsame."

"Der Fluch ist doch illegal, oder?"

"Das sind die unforgivable curses auch." Er grinste leicht.

"Ja, ja. Aber bestimmt nicht so schlimm."

"Doch Cruciatus kommt dem in etwa gleich." Antonin stand auf um ihr trockene Sachen zu holen und Blaise setzen sich auf. Es war erstaunlich, doch sie fühlte sich wie neugeboren. Mit dem Fluch war sämtlicher Alkohol aus ihrem Blut regelrecht herausgekocht worden.

"Woher weißt du das?", fragte sie.

"Meine Mutter hat mich nach einer wilden Party erwischt." Er zog einen Pullover und dicke Socken heraus.

Blaise hatte nie gefragt, welchen Fluch seine Mutter damals angewandt hatte.
 

***
 

Gegenwart
 

Lavender sah Blaise an, als diese geendet hatte.

"Du glaubst doch nicht, dass seine Mom ihn gefoltert hat?"

"Ist scate sanguis keine Folterung?", gab Blaise zurück.

"Doch schon.", wandte Lavender ein. "Das ist mir eine Lehre. Nie wieder werde ich Todd über den Weg laufen, wenn ich betrunken bin. Diesen Fluch kann sich nur ein Sadist ausgedacht haben."

"Ich habe gehört, dass er ursprünglich ein Gegenfluch war."

"Ein Gegenfluch gegen was?"

"Weiß nicht. Das hat Antonin mir nicht gesagt."

"Qual mit Qual bekämpfen sicher."

Blaise lachte leise, als Harry auf sie zukam.

Er hatte es geschafft.

Antonin in der dritten und Todd in der vierten hatte er nicht erwischen können aber in der siebenten Etage hatte er einen anderen Death Eater gesehen, dann würde er eben zuerst einmal diesen rauswerfen, nahm er sich vor.

Mühsam hatte er die Stufen erklomm, wenn es ihm nur nicht so schwindlig gewesen wäre.

Er stand gerade vor Dracos Tür, wo er Rodolphus hatte drin verschwinden sehen, als er den Fluch hörte, gefolgt von rotem Licht. Er riss die Augen auf und murmelte etwas.

Dann drehte er sich um und verschwand in der nächst besten Tür, bei Hermione.

Lavender sah ihm irritiert zu, nur Blaise grinste.

"Tja, scheint, als kennt auch der gute, alte Harry diesen Fluch."

Hermione blinzelte verwundert, als Harry in ihrer Tür stand.

"Entschuldige, ich muss mich setzen.", sagte er mühsam und fiel auf die leere Seite ihres Bettes. Herm murmelte irgendwas und er fasste es als Zustimmung auf, dann schliefen sie beide ein.

Am Ende wurden Gregory und Millicent von Todd ausgenüchtert. Anschließend ging er in Deans Wohnung, dieser hatte Lavender nicht von dem Besäufnis abgehalten und weil Zacharias mit in der Gegend rum lag, wurde er gleich 'mitbehandelt'.

Antonin knöpfte sich seine Schwester und Ron vor. Ginny beging den fatalen Fehler, in ihre Wohnung zu torkeln. Marcus wollte sie davon abhalten, denn er kannte die rohen Methoden und so lagen dann beide ergeben und ließen es über sich ergehen, das Eiswasser in den verkrampften Fingern.

July hatte die Kur bei ihrem Bruder erfolgreich beendet und sah nun kritisch zur schlafenden Parvati.

Rodolphus war so freundlich, ihr bei deren Ausnüchterung zu helfen.

"Ich hoffe, das war jetzt der richtige Zwilling.", warf July ein und Rodolphus machte sich sogleich auf die Suche, nach dem anderen, nur um sicher zu gehen.

Dass Adrian dafür aus dem Schlaf gerissen wurde und auch mit dran glauben musste, störte dabei niemanden.

Die Death Eater machten sich auf den Weg.

Vincent, Gregory, Theodor und Draco sahen leicht müde aus, doch das würde sich geben.

Sie waren gerade im Begriff die Haustür zuzuschlagen, als Sirius auf sie zugeeilt kam.

"Ich muss ganz dringend zu Cathleen.", rief er und blieb verwundert stehen, als er Rodolphus und Antonin erkannte.

"Was macht ihr denn hier?", fragte er.

Todd überging er, musterte aber die anderen vier kritisch.

Draco hielt Sirius großzügig die Tür auf.

"Ach, übrigens, dein Patenkind liegt stockbesoffen bei Hermione in der Wohnung. Cathleen geht es nicht besser. Die ist, soviel ich weiß bei Potter."

Sirius stutzte über das Grinsen seines Schwagers, als sich eine steile Falte zwischen seinen Augen bildete.

"Verstehe.", murmelte er grimmig und stürzte die Treppen hinauf.

Draco blieb kurz stehen und lauschte. Die anderen waren verwundert, doch dann verstanden sie, denn noch ehe das Haus verschwand, hörten sie Sirius Stimme durch das Haus gellen.

"Harry! James!! Potter!!!"

Dieser schlug im siebenten Stock die Augen auf und rutschte unter die Decke.

"Jetzt kriegt Potter Ärger.", sagte Theodor leise hämisch.

Antonin zog ihn am Kragen mit sich. "Und du von deinem Vater auch.", sagte er in dem gleichen Singsang.

Draco wollte lachen, ließ es aber. Vincent nahm es gelassen, nur Gregory schimpfte leise vor sich hin.

"Also mal ehrlich, wir sind doch keine Kinder mehr."

"Sei still, Daddy.", zischte da Theodor. Er war sauer, weil er wusste, dass Gregory und Vincent nichts von ihren Eltern zu hören bekommen würden.
 

***
 

"Soll das etwa heißen, wenn du nicht in meiner Wohnung gewesen wärst, wäre ich von diesem verdammten Fluch verschont geblieben?", fragte Hermione aufgebracht und starrte Harry über ihre Kaffeetasse hinweg an.

Ron und Mireille saßen ihnen gegenüber. Blaise an einem Kopfende, Lavender am anderen.

"Ich frage mich, woher Sirius davon wusste.", sagte Ron.

"Malfoy muss uns verpfiffen haben.", entgegnete Harry düster "Wer kann denn ahnen, das Moody mal wieder Cathleen sucht. Mal ehrlich. Ständig zitiert er sie zu sich."

"Dass ist jetzt nicht das Thema.", warf Herm verärgert ein.

"Warum genau warst du eigentlich bei Herm?", fragte nun Mireille.

"Ich musst mich verstecken. Bei Malfoy war sein Onkel und ich wollte nicht riskieren, auf dessen Weg seiner Mission zu liegen."

Ron und Mireille nickten zustimmend.

"Aber dass Sirius diesen fiesen Spruch auch kennt, nicht zu fassen.", murmelte Ron.

"Was genau war das denn für einer? Den habe ich noch nie gehört.", fragte Hermione.

"Scate sanguis.", sagte Blaise und kaute genüsslich an einem Brötchen. "Die Schmerzen sind dieselben, wie bei Crucio, sagte Antonin."

Harry nickte düster. "Dass mein eigener Patenonkel mir so was antut. Das ist jetzt schon das zweite Mal."

Hermione verschluckte sich. "Du wusstest was passiert, wenn er dich so findet?"

Harry sah sie nur aus dem Augenwinkel an.

"Und dann ziehst du mich da mit rein?"

"Es war doch keine Absicht."

Hermione seufzte. "Eigentlich ist es auch besser so.", sagte sie schließlich. "Dann kann ich wenigstens noch was schaffen, anstatt nur mit einen Kater in der Gegend rum zu liegen."

"So ist es richtig. Immer positiv denken.", nickte Lavender und angelte sich einen Pfirsich.
 

***
 

Ein Schrei riss Michael aus dem Schlaf. In Sekundenbruchteile war er hellwach.

Sofort war er aufgestanden und zur Tür von Faith Zimmer hinüber gegangen. Er hatte, seit dem sie hier waren, den Raum nie betreten.

Auch jetzt zögerte er, doch da hörte er ihre Stimme erneut.

Sie klang panisch und er schob die Tür kurz entschlossen auf.

Faith drehte den Kopf, doch sie schlief.

Unaufhörlich bewegten sich ihre Lippen.

Er versuchte sich zu konzentrieren und da verstand er die Worte.

"Bei Neumond...", wiederholte sie unaufhörlich.

"Was ist bei Neumond?", flüsterte er leise und zu seiner Überraschung setzte sie sich auf. Sie hob die Lider und sah durch ihn hindurch.

"Er kommt bei Neumond. Sie darf nicht träumen, wenn Neumond ist. Sie darf nicht schlafen, wenn Neumond ist."

Er setzte sich nun auf die Bettkante und sah sie eindringlich an. "Wer darf nicht schlafen, wenn Neumond ist?", fragte Michael.

"Faith Granger.", hauchte sie, dann zuckte sie kurz zusammen, als würde sie frieren und sah ihn direkt an.

"Was machst du hier, Michael?"

"Du hast geschrieen."

"Muss ein Alptraum gewesen sein." Langsam sank sie zurück in die Kissen.

Unschlüssig saß Michael da. Was sollte er jetzt tun?

Faith war wieder eingeschlafen.

Dann sah er sich um. Wenn er schon mal da war, konnte er sich auch umsehen.

Sein Blick fiel auf ein Stoß Papier.

Er hob das Erste an und sah verwundert auf das ein Wort, das sich dort immer und immer wiederholte.

Er runzelte die Stirn und sah zu der schlafenden Frau hinunter.

Dann lächelte er leicht.
 

Montag, 13. Januar
 

"Also?" Dumbledore lehnte sich abwartend zurück.

In dem Raum waren außer ihm noch Istave Lestrange, dessen Schwiegertochter Bellatrix und Severus Snape.

"Da wir immer noch nicht wissen, was die Kinder vorhaben, schlage ich vor, wir fahren fort wie gehabt und schnappen sie uns rechtzeitig.", sagte Istave und der Andere nickte.

"So in etwa habe ich es mir auch gedacht. Inzwischen bin ich mir sicher, dass es mit eurer geplanten Auferstehung von Voldemort zu tun hat."

Istave lächelte dünn. "Davon mal abgesehen, dass so etwas von meiner Seite nie geplant war, denke ich dasselbe."

"Warum dann der Diebstahl der Diamanten?"

"Nicht der Diamanten. Des Diamanten. Wir haben lediglich den Grünen in unseren Besitz gebracht."

"Auch gut."

"Wie du schon so schön sagst, Albus." Istave sah den Direktor kalt an. "Schein wahren."

"Dann sehen wir uns am ersten April." Dumbledore stand auf und wandte sich zur Tür.

Bella und Severus bleiben zurück.

Kaum war die Tür zu, ballte Istave die Hand zu einer Faust.

"Ich mag ihn nicht.", zischte er.

"Sei versichert, Schwiegervater, dass das auf Gegenseitigkeit beruht, oder Severus?" Bella sah spöttisch zu Snape, der sie ausdruckslos ansah.

Er würde sich hüten irgendwas zu sagen.

Von den einem hing sein Job ab, von dem anderen sein Leben. Und er verlöre ungern eines von beiden.
 

Dienstag, 14. Januar
 

July verschränkte die Arme und sah trotzig zu Theodor.

"Ich werde nicht in die Schule zurück gehen.", sagte sie bestimmt.

Die beiden standen auf dem Flur vor Theodors Wohnung.

Dieser rang verzweifelt mit den Händen.

"Und wie soll aus dir was Anständiges werden?"

"Du meinst, so wie aus dir was Anständiges geworden ist?", fragte sie spöttisch und Theodor wusste genau, dass sie auf die Death Eater hinaus wollte.

"Mom und Dad werden dich rausschmeißen. Sei nicht so uneinsichtig."

Draco und Mireille kamen die Stufen hinauf und mussten unweigerlich stehen bleiben, denn die Geschwister versperrten den Weg.

"Du beendest die Schule.", bestimmte Theodor.

"Nein.", gab seine Schwester zurück.

"Doch."

"Nein."

"Du machst deinen Abschluss und das ist mein letztes Wort."

"Ich denke ja gar nicht dran. Wie soll ich das jetzt überhaupt noch schaffen?"

Mireille und Draco versuchten vergeblich an ihnen vorbeizukommen. Gerade überlegten sie, ob sie nicht apparieren sollte, als Draco sich in das Gespräch mit einmischte.

"Du wirst dich nicht aus Beauxbatons abmelden.", sagte er schlicht.

Erstaunt sahen die anderen drei ihn an.

"Okay.", sagte July verblüfft und trat einen Schritt zurück, das die anderen beiden vorbei konnten.

"Wieso machst du, was Draco sagt, aber nicht, das was ich sage?", regte Theodor sich auf.

"Du bist mein Bruder, es ist meine Lebensaufgabe dir zu widersprechen."

"Das ist Schwachsinn.", giftete er, doch seine Schwester hörte ihm schon gar nicht mehr zu.

"Dann wohne ich solange hier."

"Fein. Ich ziehe zu Parvati.", fauchte Theodor und apparierte einen Etage höher.

Millicent hatte bis dahin über das Geländer gelehnt und richtete sich auf, als Theodor auf sie zukam.

"Wir müssen auch die Anderen fragen. Es wird sowieso Zeit, über Gringotts zu reden. Heute Abend ist Versammlung."

Theodor nickte. "Ich sag den anderen Bescheid."
 

***
 

"July wird also hier bleiben?" Alle Augen richteten sich auf Theodors Schwester, die verlegen in die Runde lächelte.

"Ob das eine gute Idee ist?", wandte Cathleen ein.

"Ein guter Schulabschluss ist wichtig.", nickte auch Hannah.

"Das habe ich ihr schon hundertmal gesagt." Theodor sah verärgert auf.

"Ich langweile mich in der Schule.", meckerte nun July. "Mal ehrlich. Dunkle Künste ist öde und Zauberkunst auch."

"Und was ist und Zaubertränke, alte Runen und Geschichte?"

July seufzte. "Ich gehe zum Jahresabschluss, okay?"

Sie sah zu ihrem Bruder, der irgendeine Geste machte, die sie als Kopfnicken deutete. Da stand sie auf und ging.

"Da steckt was anderes dahinter.", sagte Hermione leise, als sich die Tür hinter July geschlossen hatte.

"Hat sie Ärger in der Schule?", wandte Harry sich an Theodor. Dieser zuckte mit den Schultern. "Woher soll ich das denn wissen. Mit mir redet sie doch nicht."

"Irgendwelche aus dem höheren Jahrgang machen sie schief von der Seite an.", warf Draco ein. "Aber ich hätte eine Idee, wie wir sie zurück schicken können. Wir prüfen sie und sie wird einsehen, dass sie dringend Unterricht braucht."

"Wieso weißt du immer alles, was meine Schwester betrifft?", fragte da Theodor und sah Draco misstrauisch an.

Dieser grinste. "Ich bin eben unheimlich vertrauenswürdig."

"Ja sicher.", spottete Harry.

"Zweifelst du etwa, Potter?", zischte Draco, als Parvati sich einmischte, bevor die Situation eskalierte.

Sie kniff die Augen zusammen. "Wie stellst du dir diese Prüfung vor, Draco?"

"Weiß nicht. Ich habe den Vorschlag gemacht. Ihr könnt die Umsetzung übernehmen."

"Super Arbeitsteilung, Malfoy.", sagte Zacharias verächtlich.

Nun lehnte sich Lavender vor. "Ich denke, ich weiß wie.", sagte sie mit einem verschwörerischen Lächeln. "Wir brauchen einen Turm."

"Und weiter?" Vincent sah skeptisch auf.

Dean sah ahnungsvoll auf.

"Kennt ihr das Computerspiel 'Karre Schotter und die Meuchelmörder'? Da gibt es einen Abschlussprüfung, in der die Hauptfigur mit jeder Prüfung einen Etage tiefer in fährt."

"Ja, daran erinnere ich mich.", nickte Hermione.

"Seit wann gibst du dich mit so einem Schwachsinn ab?"

"Das ist kein Schwachsinn. Das ist kreative Pause."

Millicent sah auf. "Fein, dann übernehmen du und Lavender das Ganze. Kommen wir zum eigentlichen Thema. Wir brauchen eine Vampirzahn.", fuhr sie dann fort. "Den holen wir aus Gringotts."

"Wie willst du da rein?", fragte Ron erstaunt.

"Das werden Fred und George schon herausfinden.", sagte die zufrieden. "Am 1. Februar ist übrigens das Abendessen. July hat gesagt, sie will kochen, als Dankeschön."

Theodor schlug sich mit der Hand vor die Augen. "Ich hoffe sie hat einen Kochkurs in Beauxbatons belegt."

Allgemeines Stühle- rücken war zu hören, als alle aufstanden. "Gibt es so was dort?", fragte Parvati.

Laureen schüttelte den Kopf.

Parvati runzelte die Stirn. "Kocht sie wirklich so schlecht?"

"Sie ist eine Niete in Zaubertränke."

"Dann werde ich mal sehen, was sich machen lässt." Sie sah zu Hermione, die entschlossen nickte.

"Ja, wir machen aus ihr eine anständige Hausfrau, die man verheiraten kann.", sagte Mireille.

"Was?"

"Das hat unsere Heimleiterein immer gesagt. Ein Mädchen muss backen und kochen können, dann kann sie heiraten."

"July ist sechzehn.", rief Theodor entsetzt.

"Und?"

Die Stimmen verhallten im Flur, nur Gregory, die Weasleyzwillinge und Millicent waren zurückgeblieben, um den Plan auszufeilen.

Gringotts würde ein Abenteuer werden und Gregory war wenig begeistert, dass Millicent dahin wollte und noch dazu mit Fred und George.
 

Freitag, 17. Januar
 

Lena lief durch den Garten von Malfoy Manor.

Der Garten war zugeschneit und das Mädchen war in einem dicken Mantel, Mütze und Schal gehüllt.

Ein Kater kam auf sie zu gerannt und sie wollte ihm entgegen laufen, als sich ihr Fuß in etwas verhedderte und sie der Länge nach hinschlug.

Ihr Gesicht landete in dem weichen, kalten Schnee und sie prustete, als sie aufsah.

Neugierig schob sie den Schnee zur Seite und zog einen leichten Stoff hervor.

Verblüfft sah sie zu ihrer Hand, die unter dem Stoff zu verschwinden schien.

"Unsichtbar.", sagte sie verwundert, als die Katze ihr auf den Schoß sprang und sie anschnurrte.

"Lena.", rief da Narzissa vom Haus und das Mädchen sprang auf.

"Keinem was erzählen.", raunte sie der Katze zu und stopfte den Umhang unter ihren Mantel.

Nun war sie doppelt so breit. Mühsam stapfte sie zu Haus zurück.

Vorsichtig sah sie sich um, als sie den Flur betrat, doch es war niemand zu sehen, also huschte sie die Stufen hinauf in die erste Etage.

Noch einmal sah sie sich um, bevor sie die Tür zu Dracos Zimmer aufschob und hineinschlüpfte.

Hastig stopfte sie den Umhang, der ihre Hand verschwinden ließ in den Schrank.

Erneut erklang ihr Name und sie rannte die Treppe wieder hinunter.

"Da bist du ja." Loreley stand unten und wartete auf sie. "Was hast du denn da oben gemacht?", fragte Narzissa.

"Ich habe Edwin geholt." Sie hielt einen Plüschelefant hoch und strahlte.

"Komm jetzt." Ihre Mutter schob sie zur Tür.
 

Sonntag, 19. Januar
 

"Ich komme mir komisch vor.", raunte Lavender zu Millicent, die sie angrinste. "Das hättest du dir vor Todd überlegen müssen."

Blaise blinzelte zu ihr hinüber. Sie hatte die letzten Worte verstanden und lächelte in sich hinein. Dann hatte sie also doch Recht mit ihrer Vermutung gehabt.

Parvati und Mireille sahen sich unsicher um.

July hingegen lief wie selbstverständlich ins Kaminzimmer von Malfoy Manor, wo ihre Mutter saß.

"Ihr seid spät.", tadelte Lilien.

"Der Weg war weit.", seufzte July theatralisch und drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange.

Alice sah leise lächelnd zu ihr hinüber.

Ihr Gesicht heiterte sich auf, als Lavender und Parvati hineinkamen.

Millicent winkte Mireille aufmunternd zu und wurde schlussendlich von Blaise hinein geschoben.

"Da seid ihr ja alle.", sagte Narzissa und sah sich in der Runde um.

Auf der Couch saßen Alice, Wendy und Lilien. In einem Sessel thronte Bellatrix, hoheitsvoll, als wäre sie die Gastgeberin und ihr gegenüber nahm Narzissa Platz.

"Fehlt nur noch meine Tochter."

"Ich bin da, Mutter.", kam es da von der Tür. An ihrer Hand war Lena, die fröhlich in die Runde blickte.

"Komm rein. Du kennst sicher die Anderen bereits."

Loreley schob Lena voran und nickte leicht, als sie blass wurde.

Fassungslos starrte sie zu July, die sie nun fragend ansah.

"Starr nicht so.", wies Narzissa sie zurecht und Loreley fasste sich wieder. "Entschuldige. Wir kennen uns noch nicht. Du siehst nur jemandem unglaublich ähnlich, die bereits ..."

"Emily, ich weiß. Man hat uns oft verwechselt. Ich bin July Nott." Sie war aufgestanden und streckte der Älteren die Hand entgegen.

"Loreley Black. Das ist meine Tochter Lena."

Lena sah sie interessiert an, wandte sich dann aber ab und lief zu Bellatrix hinüber.

Draco kam in aller Seelenruhe die Treppe hinunter geschlendert. Er hatte, was er wollte und war schon fast aus dem Haus, als er hinter sich Stimmen hörte. Er drehte sich zum Kaminzimmer um und blieb verwundert im Türahmen stehen.

"Ist es nicht etwas früh, für eine Teeparty?", fragte er.

Narzissa wandte sich ihm zu. "Früh, keineswegs. Alice hielt es nur für eine gute Idee, die nächste Generation in die Traditionen einzuführen."

Dracos Blick wanderte über die kleine Gruppe.

"Und was sucht dann Lavender hier?"

Lavender ließ ihre Teetasse sinken.

Gute Frage.

"Nun, Miss Zabini ist ja auch hier und unsere namelose Mireille....", sagte da Bellatrix. Draco stockte. Richtig. Die Eltern wussten ja nichts von ihr und Dolohov.

Er zuckte mit den Schultern und wollte gerade gehen, als er am Arm festgehalten wurde.

"Du bleibst.", sagte Theodor düster. Draco wollte gar nicht erst fragen, woher dieser nun so plötzlich gekommen war und was er überhaupt im Haus seiner Eltern zu suchen hatte.

"Ich muss das ertragen, dann wirst du das erst Recht müssen. Gleiche Qual für alle."

"Entschuldige, aber das ist mein Haus, in gewisser Weise und da werde ich selber entscheiden." Draco wollte einen Schritt an ihm vorbei gehen, als er erneut festgehalten wurde.

"Da hast du vollkommen Recht, Sohn. Dieses Haus gehört dir nur in gewisser Weise. Aber mir ganz und gar und du bleibst."

Theodor sah ihn spöttisch an.

Francis hatte es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht und sah fröhlich auf, als Lucius und die beiden Jüngeren herein kamen.

"Ich finde es immer wieder erheiternd, was unsere Frauen so veranstalten."

"Und warum müssen wir hier sein?", maulte Theodor und sank in einen Sessel.

"Weil deine Mutter das so bestimmt hat."

"Ich..."

"Diskutier es mit ihr.", wies Francis ihn zurecht.

"Das werde ich auch." Entschlossen ging Theodor zur Tür, kam jedoch bald wieder zurück.

"Später.", murrte er. "Sie haben ein komisches Thema."

Draco verdrehte die Augen. "Heißt das, wenn Theodor gehen darf, bin ich auch erlöst?"

"Ja.", nickte Lucius knapp.

"Du wirst sofort mit deiner Mutter sprechen.", zischte er zu Theodor.

"Ich geh dort nicht rein."

"Memme. Diese Teepartys meiner Mom sind doch harmlos. Los! Ich habe heute noch Anderes zu tun."

Entschlossen stand er auf und zerrte Theodor hoch, als die Tür geöffnet wurde und Todd MacNair hereinkam.

"Hier sind Sie." Er sah zu Francis. "Mein Vater schickt mich." Er suchte in seinem Umhang.

"Sind bei euch die Eulen aus oder warum schickt Walden neuerdings immer seine Söhne?", wunderte sich Lucius.

"Sie ist krank."

"Wer?"

"Unsere Eule und die anderen haben gerade Nachwuchs."

"Erzähl das nicht in der Öffentlichkeit. Walden gilt so schon als exzentrisch.", riet Francis und öffnete den Brief.

"Was ist denn hier los?", fragte Todd Theodor und übersah Draco geflissentlich, dennoch antwortete dieser. "Meine Mutter gibt eine Teeparty."

"Ah, die berüchtigten Teepartys."

"Was heißt hier berüchtigt, MacNair?", zischte Draco.

"Genau das, Malfoy.", gab dieser zurück.

Draco strafft sich und ging voran zum Kaminzimmer.

Er öffnete schwungvoll die Tür und eine quietschende Lena lief ihm entgegen.

"Wieso müssen jetzt auch kleine Kinder dran glauben?", flüsterte Theodor und Draco trat in den Raum. Hinter ihm wurde die Haustür geöffnet.

Antonin Dolohov klopfte sich den Schnee vom Umhang und blieb wie angewurzelt stehen.

Offenbar war Narzissas Teeparty im Gange, aber wieso saß Blaise unter ihnen?

"Komm doch rein.", winkte Bellatrix dem Zauberer zu.

Antonin durchbohrte Blaise. Sie wusste genau, was er fragte wollte.

Was machst du hier? Bist du irre?

Blaise wandte ihren Kopf zu Mireille und Lavender, die nebeneinander saßen. Und er riss die Augen auf.

Was machten die hier?

"Ihr kennt doch euch sicher alle."

Todd schüttelte mechanisch den Kopf, ohne Lavender aus den Augen zu lassen und die restlichen Death Eater verstanden.

"Terry hatte also Recht." Theodor wies in Todds Richtung und Draco, der es als einziger gehört hatte, nickte.

"Wusstest du schon, dass du bald einen Neffen bekommst?", wandte sich Narzissa zu Draco.

"Nein."

"Was sagst du dazu?"

"Aufregend.", gab er tonlos zurück.

"Was wird es bei dir, Blaise?", plapperte July und es wurde still im Raum.

Theodor, Draco und Todd gingen aus Antonins Schussbahn ins Zimmer hinein.

Blaise sah erschrocken zu July, die den Kopf einzog.

"Du bist schwanger?", rief Wendy. "Seit wann?"

"Nun ja, seit November?"

"Wer ist der Vater?", bohrte Lilien.

"Er... er...", begann Blaise und sah sich Hilfe suchend um.

"Hat sie verlassen.", beeilte sich Mireille.

"Ja, ein ganz fieses Schwein.", nickte Parvati und Theodor wedelte mit den Armen, ohne dass Antonin das sehen konnte.

Dessen Augen verengten sich zusehends.

Parvati nickte nachdrücklich und Theodor biss die Zähne aufeinander, um sie nicht anzuschreien oder ersatzweise zu erwürgen, wenn er auch wusste, dass Antonin das gerne für ihn übernehmen würde.

"Wollte nichts mehr von ihr und dem Baby wissen.", nickte nun Lavender eifrig und Todd sank gegen die Wand, die Augen hilflos geschlossen.

"Wir haben ihr schon angeboten, ihn zu verfluchen.", nahm July den Faden wieder auf "Aber mein dämlicher Bruder wollte nicht."

"Ey, halt mich da raus.", rief nun Theodor und trat einen Schritt vor. Vorsichtig wandte er den Kopf zu Antonin, der verdächtig ruhig im Flur stand. Die Augen auf Blaise gerichtet, die Arme herabhängend.

Draco zog Theodor wieder zurück.

"Aber es wird ganz wundervoll.", säuselte nun Wendy. "Glaub mir, ob mit oder ohne Vater, du wirst das Kind vergöttern."

"Ja, aber erst wenn die Geburt vorbei ist.", warf Narzissa nun ein. "Wenn ich an Draco denke, das war ein Riesenbrocken."

"MOM!", rief dieser.

"Ich weiß, was du meinst.", nickte Lilien. "Ich habe Francis geschworen, wenn ich noch eine Geburt ertragen muss, dann fliegt er raus. Zwei sind doch auch wirklich genug."

"Was soll das denn heißen?", ereiferten sich July und Theodor.

"Dass Kinder sehr anstrengend sind. Ich darf gar nicht daran denken, was los ist, wenn Francis von dir und deinem Schulabschluss erfährt. Gut, dass du solange bei deinem Bruder wohnst."

Ein Geräusch im Flur ließ sie innehalten, doch es war nur Antonin, der sich offensichtlich entschlossen hatte, zu gehen.

"Darüber wollte ich auch noch mit dir sprechen.", warf nun Theodor ein. "Ich denke nicht..."

Lilien unterbrach ihn. "Willst du nicht, dass July bei dir wohnt?"

"Es ist nur..." Wieder kam er nicht weiter.

"Ich habe vierundzwanzig Stunden in den Wehen gelegen und dich wollte keinen Schmerztrank, nur, damit es dir gut geht und jetzt willst du mir diese kleine Bitte abschlagen?"

"Ist gut, sie kann bleiben, solange sie will.", gab sich Theodor geschlagen und Lilien sah triumphierend auf.

Draco stieß sich von der Wand ab. Er sah es ein, er würde hier bleiben müssen, bis diese seltsame Party vorbei war.

July blickte sich nachdenklich um. "Also wenn ich das so höre, glaube ich nicht, dass ich noch Kinder haben will."

"Du kannst ja den, der dich schwängert, verfluchen.", schlug Draco im Vorbeigehen vor.

Theodor und Todd folgten ihm. Sie wollten gar nicht wissen, wie tief die Hexen noch in das Thema Geburt vordrangen.

Die Tür flog zu und Blaise lehnte sich zu Millicent hinüber.

"Wenn das mal nicht ein Eigentor war.", raunte sie und Mill nickte.

Die anderen sahen sie fragend an, nur July blickte verlegen zu Boden.
 

***
 

"Also fieses Schwein, wie?", raunte es da neben Theodor und Antonin funkelte ihn an.

"Ich kann doch nichts dafür."

"Patil ist deine Freundin und ob du was dafür kannst. Und was hat Brown hier zu suchen?"

Er wandte seinen Kopf zu Todd.

"Das wüssten wir alle gern.", grinste Draco hämisch.

"Halt dich da raus, Malfoy.", zischte Antonin. "Zu dir komm ich auch noch."

"Was habe ich denn getan?", fauchte Draco.

"Deine Mutter gibt die Party, das ist schon Grund genug..." Er hielt inne und drehte den Kopf.

Aus dem Wohnzimmer kamen nun Lucius und Francis.

Sie nickten nur kurz Antonin zu und gingen dann zur Tür, an der es Sekunden später klopfte.

Laureen und Vincent sahen atemlos auf.

"Ist Blaise hier?", riefen sie.

Wortlos zeigte Francis zum Kaminzimmer, auf das Laureen zustürmte und aufriss.

Die anderen gingen neugierig nach.

Verwundert hoben die Magier im Kaminzimmer den Kopf.

"Blaise, in deiner Wohnung ist einge...", Vincent stockte und starrte zu Millicent.

"Was machst du denn hier?", fragte er. Sein Finger zitterte leicht, als er auf sie zeigte.

"Was soll die Frage?" Mill war verärgert aufgestanden.

"Du warst gerade noch vor dem Haus.", erklärte Laureen, die sie ebenso erschrocken ansah.

"Genau, ganz in schwarz gekleidet, du hattest sogar schwarze Handschuhe an.", erklärte Vincent.

"Aus Seide.", nickte Laureen.

"Was?" Nun war auch Blaise aufgesprungen. "Was ist mit meiner Wohnung?"

Doch sie bekam keine Erklärung, denn da schrie Todd auf.

"Malfoy, verdammt, was soll das?"

"Draco?" Narzissa kam zu ihrem Sohn hinaus, der leichenblass dastand und eine Hand in den Arm von Todd grub, als suche er Halt und starrte gerade aus, sagte aber nichts.

Er ließ Todd los und legte eine Hand gegen die Stirn.

"Ich habe Kopfschmerzen.", murmelte er und ging in sein Zimmer hoch.

Die anderen sahen ihm sprachlos nach.

"Was ist mit ihm?"

"Was ist mit meiner Wohnung?"

"Was war das für eine Millicent vor dem Haus?"

Blaise fröstelte und schlang die Arme um sich.

Sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Gleda: Antonin ist also ein mieses Schwein, ja?
 

Saturn: Das hat er geschrieben. *auf Severus deut*
 

Severus: Du hast es diktiert. *sich verteidige*
 

Saturn: Fall mir nur in den Rücken. Na gut, jetzt kurz und schmerzlos. Pancy erzählt im nächsten Kapitel, alles was sie weiß. Wie ihr das bekommt, werden wir dann ja sehen. Und Herm muss mal wieder daran glauben.
 

Blue: Und der Kater.
 

Saturn: Und der Kater. So, und jetzt wird gefeiert.
 

----Zwei Stunden später---
 

Saturn: *torkel, lall*
 

Chanti: *sing*
 

Glommy: *träller*
 

Blue: Können sich nicht mal benehmen.
 

Saturn: Ist einfach abzulästern, wenn man statt Blut von vornherein Alkohol in den Adern hat. *zu Blue schiel* oder gar nix *Knacksi anvisier*
 

Antonin: *da sei* Was hast du mir angetan?
 

Draco: *auch da sei* Hast du sie noch alle?
 

Saturn: Wo kommen die denn alle her?
 

Blue: Immer herein. *Tür aufhalte*
 

Saturn: Warum gibt es den denn noch? *auf Draco zeig* der wurde noch weg ge-tipp-ext! Severus, du Null, das hast du mal wieder versaut.
 

Severus: So, jetzt reicht's!
 

Antonin: Jetzt erst?
 

Knacksi: Jepp. Ist eh Zeit fürs nächste Kapitel.
 

Saturn: *misstrauisch ist* Was habt ihr vor?
 

Antonin: Nimm doch erst einmal ein Glas Eiswasser.
 

Draco: Und dann setzt dich da hin.
 

Saturn: Ihr wollt meine Erfindung gegen mich verwenden? Das könnt ihr nicht machen!
 

Severus: Wir werden uns dazu zwingen. *lächel*
 

Saturn: Gleda! Tu was!
 

Gleda: *mühsam aufricht* Hää?
 

FireTiger: Was ich mich die ganze Zeit frage, wie kommen sie nach Gringotts rein?
 

Blue: Das wird wirklich interessant.
 

Saturn: *jammer* Das weiß ich doch jetzt noch nicht. Was glaubt ihr, warum das auf das nächste Kapitel verschoben wurde? *wimmer* Sie haben was Übles vor. *auf Death Eater schiel*
 

Severus: Ach, Blödsinn, wir doch nicht.
 

Saturn: Dahahah!
 

Blue: Oh, welch Grauen. *tonlos*
 

Knacksi: Oh, welch Entsetzen *gelangweilt ist* Wie können wir es nur ertragen, da ohne etwas zu tun, zuzuschauen? *sich Fingernägel betrachte*
 

Blue: Das können wir ja... morgen ergründen.
 

Knacksi: Genau. (Rache für die Beleidigung, von wegen, ich tippe langsam!)

Weigerung

Kapitel fünfundzwanzig
 

Sonntag, 19. Januar (wie auch zuvor)
 

Hermione rieb sich die Schläfen. Ihr Kopf hämmerte und sie wusste nicht warum. Mühsam öffnete sie die Augen und sah sich um. Warum lag sie in einem Sessel?

Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie hier eingeschlafen war.

Suchend sah sie sich nach ihrem Kater um.

Doch der war nicht zu sehen.

Vermutlich war er mal wieder nebenan, dachte sie und ging zur Wohnungstür, als sie stutzte.

Dort lag ein Brief.

Sie sah auf ihn hinab, ohne ihn anzufassen. Die Schrift kam ihr nicht bekannt vor. Vorsichtig stieß sie mit dem Fuß dagegen, als sie auf dem Gang mehrer Stimmen hörte, dann klopfte es gegen ihre Tür.

Sie riss sie auf und sah sich einem erstaunten Vincent gegenüber.

"Bist du geflogen?", fragte er.

"Nein, ich stand genau vor der Tür. Was ist denn los?"

"Bei Blaise ist eingebrochen worden. Hast du was gehört?"

"Ich habe geschlafen.", schüttelte Hermione den Kopf und wandte sich wieder zum Sessel. "Denke ich.", setzte sie leise nach.

Harry musterte sie nachdenklich. "Wie meinst du das? Denke ich?"

"Ich bin noch nie im Sessel eingeschlafen."

Eine Welle von Schmerz durchflutete ihren Kopf und sie schloss unwillkürlich die Augen.

"Was ist?"

"Mein Kopf platzt gleich."

Da stürzten Millicent und Blaise die Stufen hinauf und blieben wie angewurzelt vor der Tür stehen.

Hermione wunderte es nun gar nicht, dass auch Antonin da war.

Er schob die anderen zur Seite und ging als Erster hinein.

Nach wenigen Minuten winkte er den anderen, ihm zu folgen.

"Hier ist nichts weiter. Ein paar Sachen durchwühlt und ein Brief."

Er gab ihn Blaise, die ihn auseinander faltete.

Da erinnerte sich Hermione an ihren.

Sie ging zu sich und hob das Pergament schließlich auf.

"Was steht drin?", fragte Antonin.

Blaise schüttelte abwinkend den Kopf. "Eine Einladung, mehr nicht.", sagte sie leichthin.

"Also hat das nichts mit dem Chaos hier zu tun?"

"Nein."

Hermione sah auf ihr Schreiben hinab.

Blaise erzählte Unsinn. Dadurch wurde das Chaos doch erst erklärt, doch sie wollte nichts sagen, denn Blaise musste ihre Gründe haben, also schob sie auch ihren Brief zwischen die Falten ihres Umhangs.

Wieder stutzte sie. Warum hatte sie den noch an?

Sie schwankte leicht und hielt sich an Lisa, die neben ihr stand fest.

"Was ist los?"

"Ich weiß nicht?", hauchte sie und sank zusammen.

Keuchend saß sie auf dem Boden. Sie fühlte sich schwach, ihre Arme zitterten.

"Wer hat Miss Black denn das Gedächtnis gelöscht?", fragte da Antonin und alle fuhren zu ihm herum.

Hermione blieb stumm. Er hob seinen Zauberstab und eine goldene Spirale schoss auf die Hexe zu, noch ehe jemand etwas unternehmen konnte.

Hermione schrie kurz auf und schloss die Augen.

"Was tun Sie da?", rief Lisa entsetzte.

"Sehen was noch da ist." Er ließ den Stab sinken und schüttelte leicht den Kopf. "Gründlich. Hätte von mir sein können."

Hermione seufzte. "Ich leg mich hin.", murmelte sie und ging wieder in ihre Wohnung.
 

***
 

Hermione saß in einem Sessel zusammengesunken und überflog zum wahrscheinlich hundertsten Male den Brief.

Er trug keine Unterschrift, aber sie kannte die Schrift. Nur fiel ihr nicht mehr ein, wo sie sie gesehen hatte.

Es klopfte kurz, dann ging die Tür auch schon auf. Blaise kam zu ihr hinüber und sah zu ihr hinunter.

"Habe ich doch richtig gesehen.", sagte sie knapp und hielt ihr ihren Brief hin.

"Schätze, der ist vom selben Absender."

Hermione zog das Pergament zu sich und gab ihres Blaise, die sich auf einen freien Stuhl setzte.
 

"Ich weiß, wo du bist und ich werde mich für alles rächen. Ich werde dich töten. Dich und alle, die dir am Herzen liegen, werden meiner Rache zum Opfer fallen."
 

Hermione kannte die Zeilen. Genau das stand auch bei ihr.

"Wer ist dieses kranke Hirn?", fragte sie angewidert und ließ das Papier auf den Tisch fallen.

"Ich weiß es nicht."
 

***
 

Blaise schloss die Tür der Zabinivilla auf. Sie war müde. Hermione und sie hatten beschlossen, nichts über den Inhalt der Brief zu sagen. Wozu auch? Es half niemanden, denn sie wussten nicht, wer ihn geschrieben hatte oder wie er in Blaise Wohnung gekommen war.

"Geben wir ihnen eine Woche.", hatte Hermione vorgeschlagen. Und Blaise hatte nur zu gerne zugestimmt.

Sie streifte nun ihre Schuhe ab, als auch schon Weely auf sie zugestürzt kam und eilfertig die Tasche aus der Hand nahm.

"Master Antonin wartet auf Sie, Miss Blaise.", sagte er und eilte Richtung Küche davon.

Sie seufzte. Natürlich tat er es. Dass er ihr die Ausrede mit der Einlandung nicht abnahm, wunderte sie nicht. Es hätte sie auch enttäuscht, wenn er es getan hätte.

"Was stand in dem Brief?", fragte er auch, kaum das sie im Zimmer war.

Er stand auf der Galerie und klappte ein Buch zu und stellte sie wieder in das Regal zurück.

"Es ist nicht wichtig. Dummes Zeug, sonst nichts."

"Dummes Zeug?"

"Ja."

"Warum schreibt dir und Miss Black denn jemand dummes Zeug?"

"Wie kommst du auf Hermione?", fragte Blaise und sah zu ihm hinauf.

"Sie hatte auch ein Pergament zwischen den Fingern und sah etwas verwirrt aus, als du von einer Einlandung sprachst."

"Ach."

Er apparierte genau vor ihre Nase und sah sie eindringlich an. "Was stand drin?"

"Ich habe ihn verbrannt, ich weiß nicht mehr so genau."

"Ich kann es mir auch anders aus dir herausholen.", drohte er.

"Denk an unser Kind, Antonin." Sie lächelte ihn an und er kniff die Augen zusammen.

"Da wäre noch was."

"Ja?"

"Warum warst du zur Teeparty bei den Malfoys?"

"Wendy hatte mich eingeladen."

"Verstehe. Wendy also."

"Es ist doch nichts passiert. Ich bin eine Schulfreundin von Millicent. Es ist viel erstaunlicher, dass Lavender da war."

"Sie ist mit dem Ältesten der MacNairs liiert.", entgegnete Antonin leichthin.

"Ich habe es doch gewusst.", rief Blaise triumphierend. "Der arme Mr MacNair. Der Jüngste soll mit Hermiones Cousine durchgebrannt sein."

"Mit der Muggel?"

Blaise grinste. "Ja."

"Das wird Walden umbringen."

"Möglich."

"Und wieso freust du dich da so?"

"Weil er fies zu Professor Snape ist. So einen Dämpfer hat er verdient."

"Woher weißt du, dass er fies zu Severus ist?", fragte Antonin.

Blaise beugte sich zu ihm. "Weil du es mir erzählt hast?"

"Habe ich das?"

"Ja."
 

Montag, 20. Januar
 

Hermione stand in ihrem Zimmer auf einer Leiter und holte ein Buch aus dem Regal.

"Warum benutzt du nicht Accio?", fragte Millicent, die mit verschränkten Armen im Türrahmen stand.

"Ach, es ist auch ganz interessant, wenn man ohne Magie Bücher aus dem Regal holt." Hermione kletterte die Stufen hinunter.

"Das hat Faith mich auch gefragt, ob wir je irgendwas ohne Magie machen."

"Wie seid ihr eigentlich verwandt?"

"Unsere Väter waren Brüder." Hermione schlug das Buch auf und zeigte auf eine Stelle.

"Hier steht es..."

"Moment, eure Väter waren Brüder?"

Hermione hielt irritiert inne. "Ja, wieso?"

"Dann ist sie eine geborene Granger?"

Hermione nickte. "Sie hat mit achtzehn geheiratet. Wieso fragst du?"

"Aus Neugier, das wusste ich gar nicht."

Hermione vertiefte sich wieder ins Buch, als sie murmelte: "Das ist ja alles in Neulatein geschrieben."

"Frag doch deine Cousine, ob sie es dir übersetzt.", sagte Mill und ließ sich in einem Sessel sinken.

Hermione sah verwirrt auf. "Faith ist grottenschlecht in Sprachen und so weit ich weiß, habe sie nie ein Wort Latein gelernt."

Millicent setzte sich auf. "Du kommst doch alleine klar, oder?", fragte sie schließlich, wartete aber keine Antwort ab, sondern ging schon aus der Wohnung.

Hermione sah ihr verwundert nach.

"Was ist denn los?", murmelte sie und blickte über das Geländer. Sie sah noch, wie Mill in der Wohnung von Lavender und Dean verschwand.
 

Dienstag, 21. Januar
 

Fasziniert starrte Millicent auf den Gang, der sich vor ihr eröffnete. Fred und George sahen selbstzufrieden auf.

"Ich habe doch gewusst, ihr seid die Richtigen für den Job.", grinste Mill und krabbelte durch das Loch in die sicherste Bank der Zaubererwelt.

Gringotts.

"Von wegen Sicherste. Man kommt überall rein. Es kommt nur auf den richtigen Zauberspruch an.", sagte George.

"Oder in unseren Fall, die richtigen Knaller."

Nun lachten sie leise und eilten Millicent nach.

Mill breitete die Karte aus und peilte die Lage.

"Hier kommt gleich ein Wagen vorbei.", murmelte sie und sah in einen die pechschwarzen Gänge.

"Meinst du man wird das Loch bemerken?", zweifelnd sah Fred sich um.

"Nein.", winkte Millicent ab. "Das hat doch nur einen Durchmesser von knapp einem Meter und liegt genau an der Hauptschiene."

"Wirst du jetzt sarkastisch?", fragte George und stemmte entrüstete die Hände in die Hüfte.

"Nein, und jetzt weg hier. Wir müssen zu einem Wagen, sonst dauert das ganze zu lang."

Erst einmal schoben sie sich hinter einen Felsblock. Die Insassen des vorbeirauschenden Wagens mussten entweder blind gewesen ein, oder komplett in den Gedanken versunken, denn es geschah rein gar nichts.

Mill schüttelte verwundert den Kopf. "Die fühlen sich zu sicher. Fred schütt das Loch zu."

"Geht klar." Ein Wink seines Zauberstabs genügte und nichts deute auch nur auf einen Riss hin.

"Jetzt versteh ich, warum sie dich Mommy nennen.", murmelte George.

"Warum?" Mill versuchte weiter die Karte zu lesen.

"Du redest wie unsere Mom.", setzte Fred hinzu.

"Ja, ist diesem herrischen Befehlston, der keinen Widerspruch duldet."

Mill drehte sich verständnislos um. "Seid ihr bald mal fertig?"

"Jo, Mom.", grinste Fred.

"Ich bin umgeben von Irren.", murmelte sie.

"Wir sind nicht beleidigt, wenn du das denkst."

"Im Moment denke ich, wir brauchen einen Wagen. Habt ihr daran gedacht, ihr Einbruchsspezialisten?"

"Wir gingen davon aus, dass man apparieren kann.", warf Fred ein.

"Wir sind hier in Gringotts, hier kann man bestimmt nicht apparieren."

In dem Moment apparierte Fred auf die andere Seite von ihr.

"Echt nicht?", grinste er.

"Ich bin platt."

"Ja, nicht wahr, wir haben es auch nur gehofft, nicht zu fassen, dass es wirklich funktioniert.", nickte George.

"Und was, wenn es nicht funktioniert hätte?"

"Dann wären zu Plan B übergegangen."

"Und der wäre?"

Fred hob entschuldigend die Schultern. "Wir haben nie einen Plan B gebraucht."

"Genau, das sagt man doch nur so.", nickte George.

Mill schloss leicht zweifelnd die Augen und sprach in Gedanken Molly ihr tiefstes Mitgefühl aus.

"Also, Chefin, wo soll's denn hin gehen?"

"Verließ 271. Das ist zwei Etagen unter uns ganz hinten."

"Alles klar." Da waren sie auch schon weg und auch Mill musste sich beeilen, denn der Wagen von vorhin, kam bereits wieder zurück.

"Wie kommen wir jetzt hier rein?", fragte George und sah zu Fred, der die Arme verschränkte und in tiefes Grübeln verfiel.

Millicent stand hinter ihnen und verdrehte die Augen.

"Geht mal zur Seite." Energisch schob sie sich an den Zwillingen vorbei. "Jetzt lasst mich mal machen. Davon versteh ich dann wohl doch mehr, als ihr."

Fred und George traten einen Schritt zurück. "Gebieterisch, die Frau.", sagte George.

"Der arme Gregory.", nickte Fred.

Mill warf einen bösen Blick über ihre Schulter und hob dann ihren Zauberstab.

Leise murmelte sie einen Spruch immer und immer wieder, während sie die Hände kreisen ließ.

"Verstehst du was, Fred?"

"Nein, kein Wort, George."

"Wir sollten näher ran gehen, Fred."

"Gute Idee, George."

Die Zwillinge machen einen Schritt vor, als eine herrische Stimme zischte. "Keinen Schritt näher, Jungs. Ich muss mich konzentrieren."

"Alles klar." Abwehrend hoben die Zauberer die Hände und gingen vorsichtshalber zwei Schritte zurück und Millicent fuhr mit ihrer Beschwörung fort.

Ein Lichtschein bildete sich um ihren Arm, der sich auf den Zauberstab übertrug und sich zu einer Hand formte.

"Ist das eine Koboldhand?", flüsterte einer der Weasleys.

"Ja, nicht."

Tatsächlich formten sich die Finger zu langen Krallen, wie es den magischen Wesen eigen war und der lange Fingernagel fuhr in die Tür.

Der Mechanismus kam nach.

Millicent atmete geräuschvoll auf und sah sich nun fröhlich um.

"Dann lasst uns das Zeug rausholen und wieder verschwinden, aber passt auf, dass ihr euch nicht schneidet. Vampire könne wir nicht bei Black Diamond gebrauchen."

"Schon klar.", winkte Fred ab und stieg in das Verließ.

"Wie viele brauchen wir denn?", kam es dumpf aus dem Inneren des Raums.

"Bring mal zwei."

"Okay."

Kurz darauf standen sie wieder am Anfang.

"Jetzt müssen wir nur noch raus."

"Gut, nur wie? Wieder ein Loch?" Die Zwillinge sahen zu Millicent, die die Karte studierte.

"Wir können auch durch das Hauptportal. Wir müssen nur einen geeigneten Moment abwarten. Wenn ich jetzt sage, dann appariert ihr zu dem Wagenplatz."

"Sagst du einfach nur jetzt, oder zählst du vorher bis drei."

"Besser bis null zurück, dann ist das wie bei einem Rennen."

"Ich sage einfach nur jetzt.", zischte Mill.

"War das jetzt, das jetzt, oder war...", doch Fred brach ab denn Mills Augen verengten sich gefährlich.

Dann blickte sie wieder auf die Karte.

"Okay... Jetzt!"

Einen Bruchteil der Sekunde später standen sie in einem Wagen.

"Perfekt und jetzt ab durch die Mitte. Seht euch nicht um und rennt nicht.", gebot sie und sie machten sich auf den Weg.

Niemand achtete auf die Drei, die in aller Gemütsruhe das Haus verließen.

George blinzelte in das grelle Tageslicht.

"Wie spät ist es eigentlich?"

"Zwölf Uhr Mittags. Ich habe Hunger. Was ist mit euch?", fragte Fred.

Mill nickte. "Ich sag nur schnell Gregory Bescheid." Sie kramte nach ihrem Pager, als ihr jemand einen Arm um die Schultern legte.

"Alles klar?", fragte da eine ihr vertraute Stimme.

"Na, auch Hunger, Goyle?", grinste Fred.

"Das ist ja mal ne Frage." George verdrehte die Augen und die Zwillinge verschwanden im Menschengewühl.

Gregory schüttelte leicht den Kopf. "Ich frage mich, wie du da heil wieder raus gekommen bist, mit den Zweien."

"So wie du es von Pfützensee wieder hergeschafft hast."
 

***
 

wildrose
 

Du weigerst dich, die Wahrheit zu sehen.

Wach auf!

Oder renn in das Verderben!
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Samstag, 25. Januar
 

Es war eine bitterkalte und sternenklare Nacht.

Cho stand am Fenster. Sie war komplett schwarz gekleidet und verschmolz praktisch mit der Umgebung. Nur ihre Haut leuchtete weiß, doch die Kapuze verdeckte sie fast.

Neben sich hörte sie das ihr inzwischen vertraute Flüstern.

Pancy plauderte und diesmal nicht zu knapp.

Sie hatte bereits von Severus Snapes Verrat erzählt und, dass Antonin davon schon länger wusste.

Bellatrix kannte das Geheimnis bereits seit zwanzig Jahren. Sie hat es mit nach Azkaban genommen.

Nun rechnete Pancy mit den MacNairs ab. Dass der Älteste mit Einer von Black Diamond zusammen war, interessierte Avery eher weniger. Anders verhielt es sich mit dem Jüngsten der Brüder.

Cho hatte gehofft, dass Pancy den Aufenthaltsort wusste, doch das war natürlich Unsinn. Nicht einmal sie selber wusste, wo der war, aber zumindest konnte sie es sich denken.

Sie hielt den Atem an und konzentrierte sich.

Blaise erwartete ein Kind? Das war ihr neu.

Draco verstand sich auffallend gut mit seinem Schwager. Cho lächelte. Warum sollte er auch nicht? Er hatte Sirius viel zu verdanken, auch wenn Draco das nie zugeben würde.

Black Diamond verriet den dunklen Rat.

Cho lächelte. Das war keine Neuigkeit und Avery ging auch recht ungeduldig darüber hinweg, dann weiteten sich selbst Chos Augen.

Pancy gab den Mörder von Rockwood und Pettigrew preis.

"Woher weißt du das so genau?", fragte Avery leise.

Ja, woher, dachte auch Cho.

"Ich bin überall.", sagte Pancy und Cho hörte regelrecht, wie sie selbstzufrieden lächelte. "Ich kann sein, wer ich will. Pass auf."

Cho konnte nur erahnen, was passierte, denn es herrschte einen Moment Stille im Raum. Sie vermutete, dass Pancy ihr Talent als Gestaltenwandlerin nutzte, um sich das Gesicht einer anderen Person zu geben, so wie sie das Gesicht von ihr, Cho Chang annahm.

Die Wut darüber gärte in ihr.

"Ich werde mich übrigens um Dolohovs Frau und dieses Schlammblut persönlich kümmern.", fuhr Pancy fort.

"Warum auf einmal?"

"Diese Muggel ist jetzt weg. Da kann ich doch meine liebe alte Freundin aus Schultagen besuchen."

Cho schüttelte den Kopf. Wenn es je Zweifel über Pancys Verwirrtheit gab. Hatte sie jetzt die Betätigung. Diese Hexe war komplett irrsinnig.

"Sie werden beide sterben. Noch diese Woche."

Cho runzelte die Stirn. Sie würde Blaise und Hermione warnen müssen.

"Weißt du eigentlich wer Goyles Freundin ist?", fragte dann Pancy weiter.

"Antonys?"

"Eben dem."

"Ich habe sie mal kurz gesehen, warum?"

"Ihr Name ist Selen O'Donald. Sie war die Mentorin von Dr. Black. Sie ist die Einzige Wissenschaftlerin, die von dem misslungenen Experiment an Dracos Freundin weiß."

"Und?"

"Sie ist in Irland sehr bekannt. Fast so wie Moody hier bei uns."

"Sie ist eine Aurora?"

"Ja. Antony hat mit ihr einen Plan entwickelt, der dem der Phoenix Order sehr nahe kommt. Fast gespenstisch identisch möchte ich sagen."

Cho starrte nun die Wand an. Das hatte selbst sie nicht gewusst. Sie würde auch zu den Blacks gehen.

Eigentlich konnte sie das auch gleich tun. Pancy hat so ziemlich jedes Geheimnis ausgeplaudert. Es fehlt nur noch ihr eigenes und Istaves Schwachstelle, doch damit würde Avery nichts anfangen könne, es sei denn er wollte den alten Lestrange mit Auroras Pralinés vergiften. Denn er war der einzige Zauberer, den Cho kannte, der diesem klebrigen Zeug verfallen war.

Fast schon war sie beim Fenster, als sie plötzlich innehielt.

Ihr Name war gefallen.

Mechanisch trat sie einen Schritt zurück ins Zimmer und zog ihren Zauberstab, während sie lauschte.

"Sie ist ein Animagus.", fuhr Pancy fort. "Eine schwarze Eule und jetzt sitzt sie vermutlich nebenan und starrt auf ihre zitternden Hände."

Cho sah tatsächlich auf ihre Hände nur, dass diese nicht zitterten. Sie wusste, was zu tun war.

Sie öffnete das Fenster und schwang ihren Zauberstab.

Im Nachbarraum erklang ein kaltes Lachen.

"Siehst du? Da flieht sie. Wie dumm von ihr. Doch sie wird Dumbledore nicht mehr erreichen."

Eine schwarze Eule schoss in die Nacht, als ein grüner Lichtstrahl das Tier erfasste und in die Tiefe zog.

Es war nicht Cho gewesen, sondern nur eine Illusion, die sich in wenigen Minuten auflösen würde, doch da war sie selbst bereits durch den Kamin.

Ich fall nicht zweimal darauf rein, dachte Cho, dann war sie aus dem Haus verschwunden.
 

***
 

Dean gähnte ausgiebig und erstarrte. Vor ihm stand eine Hexe, die da nicht sein sollte. Lavender war bei Todd.

"Was macht Chang hier?", fragte Zacharias.

"Keine Ahnung.", entgegnete Dean und sah weiter sprachlos zu, wie diese den Kamin seiner und Lavenders Wohnung vom Flohnetzwerk nahm.

"Ist besser, wenn es so bleibt.", sagte sie und musterte Zacharias leicht irritiert, dann ging sie aus der Wohnung. Dean zeigte Richtung Tür und öffnete den Mund, aber er war unfähig etwas zu sagen. Zacharias nahm es gelassener. Er zuckte mit den Schultern und zog den Anderen mit sich.
 

***
 

Draco öffnete kurz die Augen und überlegte. Irgendwo hämmerte jemand gegen eine Wohnungstür, doch es war nicht bei ihm, also sollte es ihn nicht kümmern. Er drehte sich um und zog die Decke bis über die Ohren.

Krummbein protestierte leicht und spazierte von Dracos Beinen Richtung Kopfkissen und lehnte sich gegen den fast wieder Eingeschlafenen.

"Was machst du denn her?", murmelte Draco und strich dem Kater über den Kopf, der sich schnurrend, alle Viere von sich gestreckt, wieder hinlegte.

Das Klopfen kam von Hermiones Tür und ihre Nachbarin zur Rechten nahm es nicht so gelassen.

Blaise hatte sich aufgesetzt und starrte wütend zur Wand, hinter der Hermiones Schlafzimmer lag.

"Granger, verdammt, wach auf!", brüllte sie und einen Etage tiefer würde sich wohl Oliver genervt aufsetzten, wenn er nicht bei Laureen wäre.

Schließlich klopfte es auch gegen Blaise Wohnungstür und diese sprang auf und schnappte sich ihren Zauberstab.

Wüst schimpfend stapfte sie zur Tür und riss sie auf.

"Cho?", verwundert blinzelte sie in das helle Licht des Flurs.

"Bei Hermione öffnet niemand. Aber sie ist doch da."

Blaise sah zu dem Bild, in dem einen Herm tief und fest schlief.

"Geh einfach rein. Sie hat nie abgeschlossen." Tatsächlich ließ sich die Tür mit nur einer Handbewegung öffnen.

"Wie leichtsinnig.", schüttelte Cho den Kopf.

"Normalerweise kommen hier keine Fremden rein.", belehrte sie Blaise und hielt inne. Na ja, so ganz stimmte das wohl doch nicht.

"Du kommst am besten mit.", sagte Cho leise. "Dich betrifft es auch."

Blaise seufzte kurz und ging dann zur Hermione.

Diese schrak aus dem Schlaf auf, als sie einen kalten Wasserstrahl ins Gesicht bekam.

"Was macht ihr in meinen Schlafzimmer?", fragte sie entgeistert.

"Das musst du sie fragen." Blaise deutet mit dem Kopf zu Cho, die leicht lächelte.

"Pancy Parkinson will euch noch diese Woche töten."

Es herrschte Stille im Zimmer. Blaise und Herm starrten Cho an, als hätte sie verkündet Weihnachten und Ostern wäre morgen und tatsächlich drehte sich Herm zu Blaise.

"Was hat sie gesagt?"

"Heute ist Samstag. Oder zumindest noch eine halbe Stunde und Pancy ist tot."

"Nein, ist sie nicht. Sie ist sehr lebendig und rachsüchtig."

"Woher willst du das wissen?", fragte Hermione und Cho schob ihren Ärmel hoch. Ein langer Schnitt zog sich über den Unterarm.

"Dann hat Pancy dich vom Himmel abgeschossen?", wunderte sich Hermione, die die Geschichte von Cathleen kannte.

"Ja."

"Aber das würde ja auch heißen, dass sie Draco entführt hatte."

"Ja."

Blaise runzelte die Stirn, dann lachte sie leise. "Du willst uns auf den Arm nehmen. Wie hätte sie das schaffen sollen?"

"Indem sie ihn überrumpelt. Jeder hat eine Schwachstelle und Parkinson kennt sie leider nur allzu gut, von uns allen."

"Und warum sollte sie mich töten wollen? Wir waren gute Freunde auf der Schule."

"Du bist mit dem Mörder ihrer Eltern verheiratet, erwartest auch noch ein Kind von ihm."

Blaise zuckte zusammen. "Dann stimmt es also.", flüsterte sie. "Wir haben Brief bekommen. Hermione und ich. Dann war Pancy hier im Haus? Wie kann das möglich sein. Niemand hat sie gesehen."

"Sie ist eine Gestaltenwandlerin. Du erkennst sie nur an den schwarzen Seidenhandschuhen, die sie trägt. Ihre Hände sind von dem Feuer, das sie angeblich getötet hat, vernarbt. Die kann sie nicht verbergen."

Hermiones Hände krallten sich in die Bettdecke. "Dann war sie es also, die mir im Krankenhaus aufgelauert hat."

"Die Person, die auch Antonin gesehen hat?"

"Ja. Wahrscheinlich wollte sie mich nur erschrecken.", winkte Hermione ab.

"Aber wieso bekamst auch du dann eine Morddrohung?" Blaise sah zwischen Herm und Cho hin und her.

"Sie ist eine Muggelgeborene?", warf Cho ein und musterte Hermine eingehend, die den Kopf gesenkt hatte und ihre Lippen zusammen kniff.

"Ein so nichtiger Grund?" Blaise zweifelte. Sie stand auf und blickte aus dem Fenster. Hermione sah zu Cho. Deren Augen waren unergründlich.

"Na fein. Soll sie doch kommen. Ich werde sie erwarten." Abrupt drehte sich Blaise um. "Danke für die Warnung und jetzt, gute Nacht."

"Blaise.", hielt Cho sie zurück. "Du wirst sie nicht suchen gehen. Das ist zu gefährlich."

Die andere lächelte. "Natürlich nicht, ich bin doch nicht dumm. Ach und Hermione. Schließ die Tür besser ab. Bis morgen."

Cho sah wieder zu Hermione.

"Du weißt es, oder?", begann diese.

"Ich denke ich weiß es, ja. Für Parkinson bin ich tot. Sie hat eine schwarze Eule vom Himmel geschossen. Das heißt, du bist die Einzige, die noch von ihrer Existenz weiß. Wenn man von Avery absieht, aber der wird seine Informantin nicht verraten können, denn er sieht ja nicht ihr wahres Gesicht, sondern meins."

"Deshalb hat sie nie jemand gesehen."

"Genau.", nickte Cho grimmig. "Niemand, außer dir."

"Warum hast du es nicht vor Blaise schon gesagt."

"Es gab keinen Grund. Ich würde dir nur raten, dich mit den unforgivable curses auseinander zu setzen. Es ist nicht gut, dass du so leicht unter Imperio zu stellen bist."

Cho ging zum Fenster.

"Also, dann. Schließ die Tür ab und achte auf schwarze Seidenhandschuhe."
 

***
 

Millicent stand am Fenster und sah in die Nacht hinaus.

Eine schwarze Eule kreiste kurz vor ihrem Balkon. Mill sah kurz über ihre Schulter Richtung Schlafzimmer, doch Gregory schien tief und fest zu schlafen.

Die Eule setzte sich auf das Geländer, Millicent öffnete die Tür und trat in die Kälte.

"Morgen zwei Uhr.", sagte Mill kurz, dann erhob sich die Eule auch schon wieder und verschwand.

Millicent schloss sorgsam die Tür und sah dem Tier nach, als sie zusammen zuckte.

"Was machst du mitten in der Nacht draußen auf den Balkon?", fragte Gregory hinter ihr.

"Ich habe nur etwas nachgesehen."

"Und wer war die Eule?"

Millicent überlegte einen Moment.

"Das war Cho."

"Chang?"

"Ja."
 

Sonntag, 26. Januar
 

Millicent sah sich kurz in dem kleinen Raum um, bevor sie eintrat.

"Es ist schwer, dich zu erreichen.", sagte sie und legte ihren Umhang ab.

"Schon möglich.", sagte die andere Hexe und bot Millicent eine Tasse an, die diese dankend annahm.

"Also, was gibt es, das du mich unbedingt sprechen musst." Cho schob ihren schweren Zopf in den Rücken und setzte sich aufrecht in den zweiten Sessel.

"Die Prophezeiung, die die Muggel gemacht hat, war in Neulatein."

"Ja. Wir haben sie doch zusammen übersetzt.", nickte Cho.

"Du hast damals gesagt, das sie noch etwas gesagt hast, erinnerst du dich?"

"Sicher. Das passte nicht so ganz zu der Vorhersage."

"Was war es?"

"Confisus fides. Im Vertrauen auf Vertrauen.", sagte Cho und Mill nickte leicht, als sie sich vorbeugte und die andere eindringlich ansah.

"Und wenn es auch zur Prophezeiung gehörte?"

Cho kniff leicht die Augen zusammen. "Wie kommst du jetzt darauf?" Dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Nein, das passte so gar nicht. Ich war schon fast am Gehen. Sie hat es eher im Halbschlaf gemurmelt."

"Faith hat nie Latein gehabt. Hermione sagt, dass sie eine absolute Niete in Sprachen sein soll."

"Und dann ist sie in Brasilien?", zweifelte Cho.

"Das war ja nicht geplant."

Cho winkte ab. "Ich weiß." Nachdenklich hob sie ihre Teetasse und trank einen Schluck. "Aber wenn es zur Vorhersage gehört, was soll das dann bedeuten?"

"Ganz einfach. Trust in faith." (Anm. d. Rdkt: *Faith* heißt im Englischen *Vertrauen* / Vertraue auf Faith)

Cho runzelte die Stirn, als sie die Hand mit der Tasse sinken ließ.

"Wenn das stimmt, dann ist es vielleicht gar nicht Hermione, die gemeint ist."

Mill lehnte sich zurück: "Sondern Faith und die ist meilenweit von uns weg."
 

***
 

"Ich will wissen, was Pancy weiß, wenn sie hier auftaucht.", sagte Blaise entschlossen.

"Du glaubst doch nicht, dass sie herkommen..." Hermione brach ab, als Harry auf sie zukam.

"Und warum nicht?", fragte Blaise zurück, als dieser an ihnen vorbei war.

"Ihr solltet irgendwo reingehen, wenn ihr ungestört reden wollte.", schlug nun Draco vor und drückte Hermine ihren Kater in die Hand.

"Wie kann man nur so durch die Gegend schleichen und alle erschrecken?", fauchte Herm und sah ihn wütend an.

Dieser grinste abfällig und ging zur Treppe.

Die beiden Hexen sahen ihm nach und gingen dann in die 7B.

"Wie hat Pancy es wohl geschafft, Draco außer Gefecht zu setzen?", fragte Hermione.

Blaise setzte sich und musterte Herm kurz. "Ich wüsste wie ich es machen würde, wenn ich einen Gestaltenwandlerin wäre."

"Wie?"

"Wusstest du, dass Draco eine Freundin hatte?"

"Ja, Emily."

Blaise hob anerkennend eine Augenbraue. "McGonagall mag es ja Wissensdurst nennen, aber ich sage, es ist schlichtweg Neugierde."

"Hast du sie mal kennen gelernt?"

"Nein. So viel ich weiß, hat es niemand."

"Doch, Theodors Schwester. Ich habe ein Foto in einer alten Zeitung gefunden." Hermione hielt inne und sah aus dem Fenster "Sie hatte eine gespenstische Ähnlichkeit mit July."

"Ah, versteh, deshalb ist Malfoys Tochter so schockiert gewesen, als sie July vorgestellt wurde. Kennst du die ganze Gesichte?"

"Ja."

Blaise nickte leicht.

"Woher kennst du sie?"

"Ich hab mal was gehört und dann ein bisschen selber raus gefunden."

"Antonin?"

"Auch." Blaise grinste sie an. "Es heißt, dass Lucius sie umgebracht hat. Vor den Augen von Draco."

"Möglich." Hermione sah auf. "Das erklärt immerhin, warum Draco sich so abweisend ihm gegenüber verhält."

"Ja, wenn ihn das mal nicht irgendwann ins Grab bringt.", sagte Blaise düster.

"Malfoy wird kaum seinem eigenen Sohn was antun."

"Warum nicht? Er ist ein Death Eater und dazu noch im dunklen Rat."

Hermione seufzte. Sie trommelte mit zwei Fingern auf der Sitzlehne.

"Was ist, wenn Pancy uns wirklich töten will?", warf Herm in die Stille ein.

"Dann müssen wir eben schneller sein."

"Du würdest sie töten?"

"Entweder sie oder wir. Was ist dir lieber?"

Hermione drehte sich zur Krummbein um und strich ihm über den Kopf. "Ich habe doch Veritaserum hergestellt. Ich will wissen, was sie weiß. Vielleicht lässt sich alles klären."

Blaise lachte bitter auf. "Ich hoffe es, aber ich glaube es nicht. Dieser Einbruch unter unserer Nase und die Briefe sagen da was ganz anderes. Diese Hexe ist verrückt und sie hat nichts zu verlieren."

"Und wenn sie es nicht war?"

"Das ist natürlich auch möglich. Irgendwie hoffe ich immer noch, das Cho sich irrt."

Hermione schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, ich glaube ihr."

"Warum?"

"Weil..." Hermione brach ab. Wie sollte sie es erklären. Cho schien alles zu wissen.

"Wir werden sehen. Willst du das Veritaserum holen?"

"Ja."

"Gut. Millicent ist nicht da. Gehen wir gleich."
 

***
 

Die Uhr schlug zehn, als sich zwei dunkle Schatten von der Hauswand lösten.

Hermione hatte immer noch ihre Zweifel, aber sie wollte Blaise nicht allein gehen lassen. So wie sie das sah, war Parkinson verrückt.

Sie war überrascht gewesen, als Blaise plötzlich mit einer Adresse aufgetaucht war.

"Komm mit, oder lass es bleiben. Ich werde jedenfalls nicht warten, bis die Irre hier auftaucht und mich ermordet.", hatte Blaise gezischt und Hermione hatte ihren Umhang übergeworfen.

Kurze Zeit später standen sie vor einem abgelegenen Haus. Sie zauberten ihre Besen klein und steckten sie in die Tasche.

Hermione packte Blaise am Arm. "Du willst sie doch nicht wirklich töten?", fragte sie eindringlich.

Blaise sah sie aus blauen Augen an. "Nein.", flüsterte sie, doch irgendwas ließ Herm daran zweifeln.

Doch was konnte sie schon tun?

Sie gingen zum Haus und sahen zu den Fenstern hinein.

Blaise richtete ihren Zauberstab auf die Tür, doch sie war natürlich mit Flüchen geschützt.

"Und jetzt?"

"Lass mich überlegen." Blaise sah sich suchend um. Hermine hob den Kopf.

"Wie gut bist du als Weihnachtsmann?", fragte sie und grinste.

"Wie meinst du das?" Blaise folgte ihrem Blick und sah auf einen dicken Schornstein.

"Das ist nicht dein Ernst."

"Fenster und Türen sind immer gut geschützt, aber wer denkt schon an den Schornstein?"

"Wir könnten es versuchen."

Blaise hatte leichte Zweifel, aber zu ihrer Überraschung war der Schornstein tatsächlich nicht geschützt.

"Die meisten Magier vergessen das, weil sie gar nicht auf die Idee kommen."

Hermione sah hinunter. Ein Gitter war in halber Höhe, doch das würde sich leicht beseitigen lassen.

Tatsächlich standen sie keine fünf Sekunden später in einem Wohnzimmer.

"Locomotor Mortis.", zischte es da hinter ihnen und Hermiones Beine schnappten zusammen und sie fiel. Ihr Kopf prallte gegen einen Tisch und die Welt verschwand für einige Minuten in Dunkelheit.

Blaise war herumgewirbelt und starrte ins Dunkel.

Nur ein Schatten verriet ihr, wo ihr Angreifer stand.

"Dann habe ich also Cho doch nicht getroffen, wie schade.", zischte es da und Pancy trat in den Lichtschein. Blaise zog scharf die Luft ein.

"Ja, sieh nur hin. Sieh was aus mir geworden ist."

Pancy hatte ihre wahre Gestalt angenommen. Ihr Kopf war mit einer Kapuze bedeckt und ihr Gesicht mit Narben entstellt.

"Wem habe ich das zu verdanken? Professor Snape. Wusstest du das, Zabini? Vulnero.", rief sie und der dunkelblaue Fluch traf Blaise frontal.

Sie spürte wie ihre Haut aufgeritzt wurde, doch das würde wieder heilen.

Blaise fasste ihren Zauberstab fester und drehte sich mit Pancy, die um sie herumzuschleichen schien.

"Natürlich wusstest du das, denn du bist ja nicht mehr Zabini, sondern Dolohov. Incendio." Ein Feuerstrahl schoss auf Blaise zu, deren Arm nach vorschnellte.

"Aqua.", rief Blaise und löschte die Flammen. Ein Paar Tropfen trafen Hermione und sie kam stöhnend zu sich.

"Du bist mit dem Mörder meiner Eltern verheiratet und trägst auch noch dieses Kind von diesem Bastard in dir. Ich hoffe du wirst leiden. Genauso, wie ich leiden musste. Diffindo."

Ein dunkelgrüner Lichtstrahl schoss auf Blaise zu und Hermione hob ihren Arm.

"Protego", rief sie und eine milchige Wand baute sich vor Blaise auf und ließ den Fluch abprallen.

"Misch dich nicht ein, Schlammblut.", zischte Pancy und Blaise verfluchte sie. Doch sie traf nicht, denn Pancy apparierte in die andere Ecke des Raumes.

"Pass auf, was du sagst, Parkinson.", sagte sie nun in gefährlich leisem Ton.

Hermione sah zu Blaise auf und löste dann ihre Beine von der Klammer, um aufzustehen.

"Ich habe schon gelitten, wegen euch.", fuhr Blaise fort. "Deine Eltern sind schuld, dass ich Waise wurde."

"Das ist nicht wahr.", fauchte Pancy.

"Doch das ist es."

Hermione war nun aufgestanden und schritt nach hinten ins Dunkel ohne Pancy aus den Augen zu lassen, doch diese hatte ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Blaise gerichtet. Offenbar hielt sie Herm nicht für gefährlich genug.

Ist ihr nicht zu verdenken, dachte sie bitter, wo sie mich unter Imperio setzen konnte.

Pancy lachte nun höhnisch auf. "Und wenn schon. Dann hast du bekommen, was du verdient hast. Wenn deine Eltern sterben mussten, dann solltest sicher auch du dran sein. Dann werde ich das Werk meiner Eltern beenden. Noch ein Grund mehr."

Pancys Zauberstab richtete sich auf Blaise. "Avada Ked...", weiter kam sie nicht, denn Hermione riss ihre Arme nach hinten und hielt sie fest. Pancy zischte erneut den Todesfluch und der Lichtstrahl hätte Herm an der Brust getroffen, wenn sie ihr nicht in dem Moment den Zauberstab aus ihren Händen gewunden hätte.

Pancy fauchte und trat um sich.

"Jetzt.", rief Hermione.

Blaise griff die Flasche mit dem Veretaserum und ging zu ihnen hinüber.

Sie entkorkte sie und hielt inne.

"Ich habe eine bessere Idee. Imperio.", flüsterte sie und ihre Augen blitzten hell auf.

Pancy hörte schlagartig auf, sich zu wehren und Hermione ließ sie vorsichtig los.

Blaise reinigte die Flasche mit einem Fluch und ließ sie vor Pancy schweben.

"Nimm sie und trink.", forderte sie mit ruhiger Stimme auf und Pancys Finger griffen nach dem Glas.

Nur zwei Tropfen zerrannen auf der Zunge, dann verschloss sie den Flakon auch schon wieder.

Ihre Pupillen waren leer und blickten starr gerade aus, als sie plötzlich wieder aufflammten.

"Nein.", rief sie und schleuderte die Flasche von sich.

"Was habt ihr mir gegeben? Gift?" Fahrig tastet sie nach ihrem Zauberstab, doch den hatte nach wie vor Hermione in der Hand.

"Setzt dich, Parkinson.", sagte Blaise unerbittlich.

"Nein.", schleuderte ihr Pancy in puren Trotz entgegen.

"Setzen habe ich gesagt." Mit einem Ruck knallte Pancy ein Stuhl in die Kniekehlen und sie knickte auf ihm zusammen.

"Das war kein Gift. Das war Veritaserum.", erklärte Hermione.

"Das kann nicht sein, es war blau."

"Künstlerische Freiheit.", lächelte Hermione.

"Was weißt du alles?", fragte Blaise und sah Pancy kalt an.

Pancy kniff die Lippen zusammen, doch die Worte drängten nach draußen. Mit Entsetzen merkte Pancy, wie sie alles erzählte.

Hermione sah wie gebannt auf die Lippen. Manches konnte sie gar nicht glauben.

"Schweig.", gebot schließlich Hermione, als sie gerade Dracos Entführung berichtet hatte. Mit Verbitterung hatte Pancy bemerkt, dass sie nicht wusste, wie er entkommen konnte.

Vernichtend sah sie zu Hermione.

"Was machen wir mit ihr?", fragte diese nun und sah zu Blaise, die Pancy nicht aus den Augen ließ.

"Gedächtniszauber?"

Nach wie vor schwieg die andere.

"Blaise, wie wäre es mit Amnesia?"

"Nein. Das ist nicht genug. Sie wollte mich und mein Kind töten und sie wollte Antonin töten. Sie will alle ins Verderben schicken. Hast du nicht zu gehört, Hermione? Sie will das Black Diamond auffliegt und nicht nur wir, sondern auch die Phoenix Order. Pancy wird nie aufgeben. Sie ist jetzt zwanzig. In zehn Jahren kann sie alles Wissen wieder erlangt haben, das ist zu riskant. Ich will dass mein Kind vor dieser Person in Sicherheit ist.

Amnesia ist nicht genug."

Hermione sah sie Stirn runzelnd an.

"Du hast versprochen, du wirst sie nicht töten, Blaise."

"Ich überlege noch.", gab diese leise zurück.

Da lachte Pancy laut auf. "Deshalb wirst du immer auf der Verliererseite stehen, Schlammblut. Du weißt nicht, was zu tun ist und du suchst immer nach dem Guten im Menschen. Blaise hat Recht. Sie kann nur Ruhe vor mir haben, wenn ich tot bin, denn ich werde sie immer verfolgen. Sie und ihren elendigen Mann. Es wird mir eine Freunde sein ihrem Kind aufzulauern und ihm Schlimmeres anzutun, als..." Die Worte gingen in ein Gurgeln unter, denn Blaise hatte in blinder Wut ihren Zauberstab erhoben und "Violaceus acies" gerufen.

Hermione hielt die Luft an.

"Was hast du getan?", fragte sie leise und kam auf Blaise zu, die sich fahrig zu ihr umdrehte, den Stab immer noch erhoben.

Da erst schien sie zu registrieren, was passiert war.

Sie sah zu Pancy, die vom Stuhl gerutscht war und nun blutüberströmt vor ihr lag.

"Ich habe es gemeint, als ich sagte, ich will sie nicht töten.", sagte Blaise leise.

"Ich weiß."

Hermiones Augen wanderten zum Fenster.

"Da kommt jemand.", flüsterte sie entsetzt.

"Was?" Blaise folgte ihrem Blick und tatsächlich schob sich eine Gestalt durch die Nacht.

"Komm weg." Hermione zog die andere am Ärmel. Kurz sah sie auf Pancys Zauberstab und warf in die Ecke. Fahrig suchte sie den Kamin nach einer Schachtel mit Flohpulver ab und fand auch welches.

"Wohin?"

"Lavender.", sagte Blaise.

"Geht, nicht, der ist nicht mehr.", schüttelte Herm den Kopf.

Der Knauf von der Tür scharrte.

Blaise trat in den Kamin. "Folge mir. Zabinivilla." Das Pulver rieselte zwischen ihre Finger und Hermione trat an die Stelle, wo die andere eben noch stand.

Sie sah das überraschte Gesicht von Professor Snape, doch sie zweifelte, dass er sie noch erkennen konnte, denn der Wirbel des Netzes hatte sie bereits erfasst.

Severus sah verwundert zum Kamin.

Er hatte eine schwarz gekleidete Gestalt gesehen, doch er konnte noch nicht einmal sagen, ob Hexe oder Zauberer, ob alt oder jung.

"Lumos.", sagte er leise. Der Lichtstrahl fiel auf etwas bläulich Schimmerndes. Er bückte sich, um es aufzuheben, als sein Blick eine Blutlache erfasste.

Hatte er sich also doch nicht geirrt.

Jemand wurde mit Dolohov Lieblingsfluch Violaceus acies ermordet und dieser jemand war auch noch Pancy Parkinson.

"Sollte dieses Mädchen nicht schon seit zwei Jahren tot sein?", fragte da eine Stimme hinter ihm und Snape wirbelte herum.

Im Türrahmen stand Antonin und sah auf die Leiche hinab.

"Sehr brutal, Severus. Ich dachte nicht, dass du so blutrünstig bist." Er grinste und Severus verdrehte innerlich die Augen.

"Besser spät, als nie.", sagte er leise und ging hinaus und schloss die Tür genau vor Antonins Nase.

"Geh einen Schritt zurück.", sagte Snape ungerührt. Er wirbelte mit dem Zauberstab und augenblicklich später stand das Haus in Flammen.

Antonin sah anerkennend zum Feuer.

"So ist doch auch das Haus dieser Muggel abgebrannt. Severus, Severus. Hast du etwa auch Rockwood und Pettigrew auf dem Gewissen?"

Severus grinste spöttisch. "Leider nicht."

Die Flammen erstarben. "Was machst du hier, Dolohov?"

"Ich sah dich auf dieses Haus zueilen und war neugierig, warum."

"Verstehe."
 

***
 

Weely sah sie mit großen Augen an. "Miss Blaise. Sie bringen eine Freundin mit, wie schön."

Blaise klopfte sich den Staub von der Robe und sah verwirrt auf.

Sie hatte nicht an den gutherzigen und leider auch geschwätzigen Hauselfen gedacht.

"Hallo, du bist also Weely.", sagte da auch schon Hermione und noch ehe Blaise es verhindern konnte, hatte sich die andere auch schon vorgestellt.

Da knarrte die Haustür.

Antonin kam in das Zimmer und blieb verwundert stehen.

"Sucht Miss... Black, mal wieder ein Buch in meiner Bibliothek?"

"Ähm, ja."

"Vielleicht kann ich ja behilflich sein. Was suchen Sie denn?", fragte er mit einem Grinsen.

"Schwarze Magie des siebzehnten Jahrhunderts.", sagte Blaise schnell und Hermione sah sie erschrocken an, nickte jedoch eifrig, in der Hoffnung, dass Antonin kein gutes Gedächtnis hatte.

Doch sein Gedächtnis war tadellos.

"Hat Miss ...Black es nicht sogar noch?"

"Richtig, drum gehen wir und holen es gleich mal.", sagte Blaise und zog Herm mit sich.
 

***
 

"Ihr habt Parkinson getötet?" Fassungslos sah Hannah die beiden an.

Hermione hob abwehrend die Hände und Blaise verschränkte die Arme.

"Wer sagt, dass wir das waren?", fragte sie abweisend. "Wir sagten lediglich, dass sie tot ist."

"Aber das sollte sie bereits seit zwei Jahren sein.", warf Ernie ein.

"Tja, das war ein Irrtum. Aber jetzt ist sie es.", zuckte Blaise mit den Schultern.

"Aber ihr habt sie doch getötet, oder woher sind die Schnitte und Prellungen?"

Hermione sah an sich hinunter. Ein Ärmel war halb aufgerissen und darunter waren genau vier Kratzspuren zu sehen.

Blaise sah zu ihr hinüber und zog ein paar vertrocknete Blütenblätter aus den Locken.

"Wir hatten eine Auseinandersetzung.", sagte Blaise leise.

"Mit Parkinson.", sagte Fred kalt. "Wir haben euch gesehen und auch, dass Snape und Dolohov im Haus waren."

"Antonin war da?" Blaise war aufgesprungen und sah ihn erschrocken an.

"Warum habt ihr das getan? Vor allem du Hermione." Harry schüttelte missbilligend den Kopf.

"Hermione hat damit nichts zu tun. Sie hat vielmehr mir das Leben gerettet, als sie Parkinson davon abhielt, den Todesfluch auf mich ab zu feuern."

Blaise hatte die Hände zu Fäusten geballt. "Ihr wisst doch gar nicht, wie irre sie war. Was sie mir an den Kopf geworfen hat und was sie vorhatte. Sie hätte den Tod von uns allen in Kauf genommen. Besser sie ist tot, als wir."

Dann drehte sie sich um und ging.

Nun starrten alle zu Hermione und diese seufzte kurz. "Ich kann euch erzählen was passiert ist. Dort ging es wirklich darum entweder wir oder sie. Sie hätte niemals aufgegeben." Sie zog ein Pergament aus der Tasche.

"Das haben Blaise und ich von ihr bekommen."

Sie warf es auf den Tisch.

Schweigen senkte sich auf alle nieder.

Millicent lehnte sich zurück.

"Erzähl.", forderte sie auf.

Hermione holte tief Luft und erzählte was sich zu getragen hatte und was Pancy alles gewusst hatte.
 

***
 

Blaise zuckte leicht zusammen. Antonin verband ihr die Schnitte, die sie am Arm hatte.

Er hatte kein Wort gesagt, als sie nach Haus gekommen war.

Er hatte sie lediglich kurz gemustert und dann angefangen ihren Ärmel auseinander zu reißen um die Wunden zu begutachten.

"Du bist so grob.", beschwerte sie sich schließlich.

"Das hättest du dir vorher überlegen sollen.", knurrte er.

"Ich habe es doch nicht darauf... Autsch... angelegt."

Antonin zog die letzte Bandage fest und sah sie an. "Nicht? Dann erzähl mal, wo die Verletzungen her hast."

"Irgendwelche Leute haben mich angegriffen. Ich bin mit Hermione spazieren gewesen und dann sind sie auf uns los. Was hätte ich denn tun sollen?"

"Dich nicht duellieren."

"Wie kommst du darauf, dass wir uns duelliert haben?"

Antonin riss die Augen auf. "Soll das heißen, du hast dich nicht gewehrt?"

"Doch das habe ich. Du hast mich doch bestens unterrichtet und immer verloren."

Nun grinste sie.

Antonin backte sie an den Schultern und sah sie eindringlich an. "Das ist nicht komisch. Ich habe nur gegen dich verloren, weil ich nicht meinen Zauberstab benutzt habe.

Denkst du auch mal an das Kind?"

"Immer."

Antonin setzte sich neben sie und sah sie von der Seite an. "Also. Wer waren sie?"

Blaise winkte ab. "Nicht mehr wichtig."

Er hob eine Augenbraue. "Nicht mehr wichtig? Du hast sie doch nicht umgebracht."

"Das habe ich nicht gesagt."

"Aber?"

"Frag doch nicht. Mir geht es gut und sie werden keine Ärger mehr machen."

Antonin ließ sich rückwärts auf das Bett fallen.

"Manchmal bringst du mich an den Rand meiner Nerven."

Blaise ließ mich auch nach hinten sinken und sah ihn an.

"Ich weiß.", lächelte sie. "Schlimm, wenn man gegen seine Frau verliert."

"Nur weil ich nicht meinen Zauberstab zum Duellieren nehmen kann. Eigentlich sollten wir uns abwechseln."

"Nein. Du hast deinen viel später gekauft, als ich. Was kann ich denn dafür, dass du mein Gegenstück bist."

"Dein Gegenstück?"

"In jeder Hinsicht."

Sie rollte sich nun herum und stütze ihr Kinn auf eine Hand.
 

***
 

"Unfassbar.", murmelte Terry und Mandy nickte, als sie den hohen Kellerraum verließen.

Hermione blieb sitzen und starrte ins Feuer. Es war ein dunkles Blau.

Das ewig brennende Feuer, dachte sie und ihr wurde beklommen ums Herz.
 

Montag, 27. Januar
 

Grillen zirpten in einem eintönigen Ton, als Faith die Augen aufschlug.

Sie tastete nach der Uhr und blinzelte. Seufzend ließ sie sich zurück sinken.

Es war zwölf Uhr.

Es war die gleiche drückende Hitze, die es immer in den Wäldern von Brasilien hat.

Sie stöhnte leicht auf.

"Was ist?", fragte da Michael, der gerade das Zimmer betrat.

"Es ist zu früh zum Aufstehen.", sagte sie.

"Dann steh nicht auf.", empfahl er.

"Ich bin aber wach."

"Dann steh auf."

"Nein, ich will nicht."

Michael sah sie gereizt an.

"Was willst du eigentlich? Die ganze Zeit nörgelst du schon rum. Verflucht, wie kann man nur ständig meckern?"

"Ich meckre doch gar nicht. Ich will nur nicht jeden Tag hier rum liegen und nichts tun."

In letzter Zeit waren sie nur noch am Streiten.

"Was willst du eigentlich? Kannst du mir das sagen?", rief er im Hinausgehen.

"Ich will mein Leben zurück.", schrie sie nun, denn er war bereits aus dem Zimmer.

Augenblicklich stand er vor ihr. Sie schrak zusammen. Dass er an jeden x- beliebigen Ort apparieren konnte, daran hatte sie sich noch nicht gewöhnen können.

"Dann geh und lass dich umbringen.", zischte er und war wieder verschwunden.

Faith schlug die dünne Decke beiseite und lief nun in die Küche, wo sie ihn vermutete.

"Gib mir diesen Portschlüssel und ich bin weg."

Michael drehte sich zu ihr um. "Meinst du das ernst?"

"Ja."

"Fein."

"Fein!"

Sie funkelte sich wütend an, doch keiner bewegte sich, als es im Kamin zischte und grüne Flammen empor schossen.

"Hey, ich wusste gar nicht, dass ihr schon wach seid.", sagte Jason fröhlich und blickte dann irritiert von einem zum anderen.

"Was'n los?"

"Faith will zurück nach London." Michael stieß sich vom Schrank ab und ging aus dem Zimmer.

"Ernsthaft?"

"Ja."

"Ähm... " Jason blinzelte verwirrt. "Das geht nicht. Nicht vor April, ich dachte Michael hätte dir alles erklärt."

Faith wollte ansetzen zu sprechen, hielt dann aber inne. Sie schüttelte kurz den Kopf und begann dann doch.

"Wie stellt ihr euch das eigentlich vor? Ich habe einen Job, ich habe ein Leben in London. Ich kann nicht so einfach verschwinden, nur weil es euch gelegen kommt. Ich will mit Hermione sprechen, ich will wieder arbeiten und vor allem will ich mein Leben zurück.", sie wurde immer lauter und schrie nun fast.

"Schon gut." Jason hob beschwichtigend die Hände.

"Hör zu. Wie wäre es damit. Ich rede mit Todd, ihm wird was einfallen."

"Warum muss immer alles dein Bruder absegnen. Was um alles in der Welt habe ich getan, dass ich ans Ende der Welt verbannt werde?"

"Na ja, du..."

"Ja? Weißt du was? Lass es. Ich finde auch alleine den Weg."

Sie ging zur Tür und öffnete sie.

Vor ihr lag ein schmaler Weg zu einer so genannten Strasse, die nur aus Staub bestand.

Sie drehte sich um, wühlte nach ihrem Pass, etwas Geld und einem Schlüssel.

Sie hatte darauf bestanden, ein Auto zu bekommen.

Entschlossen ging sie auf den heruntergekommenen, aber dennoch fahrtüchtigen Jeep zu und stieg ein.

Ihre Hände zitterten, als sie den Motor anließ.

Schließlich trat sie das Gaspedal durch und fuhr hinunter auf die Strasse.

Jason sah ihr fassungslos nach.

"Michael, sie fährt weg."

"Sie kommt wieder."

"Woher willst das wissen?"

"Weil sie auch die letzten Male immer wieder gekommen ist.", sagte er ruhig, dennoch sahen seinen Augen Faith besorgt nach.
 

***
 

"Das werden wir doch mal sehen.", zischte Faith und sah düster auf die Strasse.

Vor ihr tauchte ein kleines Dorf auf.

Die Bewohner kannten sie dort bereits. Sie fiel mit ihren hellen Haaren auf.

Sie ließ das Dorf hinter sich und steuerte den Wagen weiter.

Langsam verrauchte ihre Wut.

Sie sah auf die Uhr. Fast eine Stunde war sie nun unterwegs. Normalerweise war das der Zeitpunkt, an dem sie umkehrte, doch diesmal wollte sie nicht.

Die Sonne brannte nun auf sie hinab und sie fischte nach einem breitkrempigen Hut, den sie sich auf den Kopf stülpte.

Darunter lag ein dünner Umhang von Michael. Kurz zögerte sie, ob sie nicht doch umkehren sollte, doch die Tankanzeige sagte ihr, dass sie es unmöglich bis zurück schaffen könnte.

Etwa zwanzig Kilometer weiter war eine größere Stadt.

Sie legte einen höheren Gang ein und brauste davon.

Staub wirbelte auf, als sie bremste.

Sie sah sich nach einer Tankstelle um.

Dann begab sie sich auf die Suche nach einem Buchgeschäft. Sie brauchte eine Landkarte, wenn sie zum Flughafen wollte.

Als sie auch eine solche eingesteckt hatte, ging sie zurück zum Auto. Sie setzte sich hinein und schlug die Karte auf.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden.

Sie sah langsam auf und blickte sich um. Die Läden machten gerade dicht.

Siesta.

Niemand war sonst zu sehen. Es war einfach zu heiß, um draußen zu sein.

Die Sonne brannte auf ihre Schultern und sie warf sich nun doch den Umhang über.

Dann schob sie den Hut tiefer ins Gesicht und versuchte sich erneut zu konzentrieren, doch das bohrende Gefühl blieb.

Schließlich stieg sie aus und sah sich um. Nahe dem Wagen war eine Kneipe.

Sie sah heruntergekommen aus, dennoch dachte Faith, das es dort drinnen alle mal besser war, als hier draußen.

Sie zog den Umhang über und drückte den Hut soweit es ging ins Gesicht.

Kurz sah sie ihr Spiegelbild in einem der Scheiben und musste grinsen. Sie sah geradezu unheimlich aus

Der dunkle Hut, der schwarze bodenlange Umhang, aus dem ihre Hände nicht hinaussahen, weil er natürlich viel zu groß war und die hellen Locken, die auf ihre Schultern fielen.

Sie öffnete die Tür und blieben einen Moment im Rahmen stehen, um sich an das Dämmerlicht drinnen zu gewöhnen.

Es war mit einmal Totenstill im Raum.

Faith atmete tief durch.

Sie kannte diese Reaktion bereits.

So ist es eben, wenn man hellen Haare und blaue Augen hat.

Brasilien war eben nicht London.

Vielleicht lieg es auch an ihrer Kleidung.

Sie straffte sich und ging zum Tresen.

"Ein Wasser bitte.", sagte sie so selbstsicher, aber in Englisch, in der Hoffnung man möge sie verstehen, ohne irgendjemand anzusehen.

Der Mann hinter der Bar sah sie misstrauisch an.

"Was ist?" Faith schlug mit der flachen Hand auf und sah ihn heraus fordernd an.

"Sie bekommen kein Wasser.", sagte er schließlich

"Warum nicht? Werden hier keine Frauen bedient?"

"Nein, hier werden keine Muggel bedient.", erwiderte er und Faith stutzte. Nun sah sie sich doch um und blickte in misstrauische und feindselige Gesichter.

"Zur Hölle noch eins, ich bin in einer Zaubererkneipe gelandet.", murmelte sie leise vor sich hin.

Sie wandte sich ab und wollte gerade gehen, als man sie am Arm fest hielt.

"Nicht so schnell.", sagte ein hagerer Mann.

Er kniff die Augen zusammen.

"Wer bist du? Du kommst nicht aus der Gegend."

"Richtig. Ich bin Touristin aus England.", nickte sie und machte ihren Arm aus den krallenartigen Fingern los.

"England?" Eine Hexe stand nun auf und sah sie neugierig an.

"Regieren dort nicht die Death Eater?"

Faith schluckte kurz.

"Du bist sicher auf der Flucht vor denen." Eine andere sehr alte Hexe kam nun auf sie zu und sah sie mitfühlend an.

"Aber hier kannst du dich doch nicht verstecken. Es heißt, dass ein paar von denen oben im Wald eine Hütte haben."

Faith sah sie nachdenklich an.

"Aber die Death Eater sind längst nicht mehr, was sie mal waren.", sagte sie schließlich.

"Es heißt sie beschwören den dunklen Lord wieder herauf.", warnte die Alte.

"Das wird ihnen aber nicht gelingen."

Ein Raunen ging durch die Gäste.

Erneut musterte sie der hagere Zauberer.

"Wie ist dein Name, Mädchen? Eine Muggel, die magische Häuser sieht, ist selten."

Faith kniff die Lippen zusammen. Sie würde nichts sagen. Was ging es das Pack an, wer sie war?

Ein leises Kichern ließ sie herum fahren.

"Ich weiß, wer sie ist.", sagte eine dünne Stimme und Faith sah auf ein zusammen gesunkenes Männchen, das fast weiße Pupillen hatte.

"Sie ist die Seherin."

Faiths Herz schlug bis zu Hals.

Sie trat hinaus auf die Strasse, sprang in den Jeep und fuhr so schnell sie konnte davon.

Wer war der Mann? Sie kannte ich nicht. Doch umso mehr verwirrte sie das man so gar auf der anderen Halbkugel der Welt von Voldemort wusste.

Wie groß muss sein Schreckensherrschaft gewesen sein? Und sie hatte nichts davon mitbekommen?

Anderseits war sie viele Jahre nicht in England gewesen.

Der blinde Zauberer, der eben noch so gebrechlich aussah, stand mit erstaunlicher Jungendlichkeit auf. Eine Hexe, die neben ihm saß, lächelte ihn wissend an.

"Hast ihr aber einen großen Schrecken eingejagt, Todd. Die wird nicht sobald hier wieder auftauchen."

Der angesprochene wandte sich zu ihr um und nickte. "Das war ja auch beabsichtigt."

"Warum ist sie in Brasilien? Sieht fast so aus, als wenn sie sich verstecken würde."

"Du weißt zu viel, Celeste.", sagte er finster, doch die Hexe grinste.

"Wie sagst du immer so schön? Wer weiß, wozu es gut ist."

Der Zauberer sah sie ausdruckslos an.
 

***
 

Faith indessen fuhr aus der Stadt hinaus. Erst als sie wieder auf den Wald zusteuerte, bemerkte sie, dass sie sich auf dem Weg zur Hütte befand.

Ihre Gedanken rasten und sie musste sich zwingen, sich auf die Strasse zu konzentrieren, als sie jäh bremste.

Staub wirbelt auf und nahm ihr kurzzeitig die Sicht, doch als er sich legte, starrte sie auf eine dunkle Gestalt.

Sie wusste, dass sie nicht real war, nicht so wie sie, dennoch ging eine bedrohliche Welle der Gefahr von ihr aus.

Rote Augen starrten sie an und ein Zischen drang an ihr Ohr, das von der Erscheinung, als auch von überall her kommen konnte.

"Ich weiß dich zu finden! Faith! Granger! Ich weiß dich zu finden.", hallte es in ihrem Kopf wieder.

Ihr war schlecht vor Angst.

Ihre Hände klammerten sich um das Lenkrad, das die weißen Knöchel hervortraten.

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie schrie laut auf.

"Ruhig.", sagte da eine ihr vertraute Stimme und sie sah aus Schreckens geweihten Augen neben sich.

Dort saß Michael, weiß der Himmel, wie er sie gefunden hatte.

"Beruhige dich.", sagte er erneut und sah sie eindringlich an.

Sie fuhr mit dem Kopf nach vorne, doch dort war nichts weiter außer Staub.

Hastig sprang sie aus dem Wagen und ging zu der Stelle, wo eben noch der Geist war.

Sie blickte auf den Boden und hob ein Bild auf.

Fassungslos starrte sie es an.

Es war ihr Hochzeitsbild. Nur sie war darauf und ihre Augen waren weiß.

Langsam kam sie zurück und setzte sich wieder.

"Was ist das?", fragte Jason, der auf der Rückbank saß und nahm ihr das Bild aus den Händen.

"Das habe ich schon gesucht.", murmelte sie leise.

Michael drehte sich zu ihm um.

"Kannst du Auto fahren?", fragte er.

"Sicher."

"Wirklich?"

"Sicher.", nickte Jason erneut.

Faith wurde auf den Rücksitz verfrachtet und Jason setzte sich hinter das Steuer.

"Okay." Er sah sich die verschiedenen Pedale an.

"Wo ist das Gas?"
 

Dienstag, 28. Januar
 

Hermione ging über die Strasse.

Nasskalter Regen drang in ihren Mantel.

Die Autos spritzen den Schneematsch auf die Fußwege und Herm zog den Kopf ein, als Schmelzwasser von den Dachrinnen tropfte.

Unvermittelt hielt sie jemand am Arm fest.

Erschocken wandte sie sich um.

Sie sollte nicht alleine durch die Stadt gehen, das wusste sie, aber wer konnte ahnen, dass sie, machte sie nur einmal eine Ausnahme, sofort belästigt wurde.

Doch zu ihrer Erleichterung erkannte sie Professor Trelawney in der Person, die sie eindringlich ansah.

Ihre Augen wirkten nach wie vor übergroß hinter den Gläsern und ihre Kleidung hatte dieselben schrillen Farben, wie sie, sie in Erinnerung hatte.

"Was gibt es?", fragte sie dennoch recht unfreundlich. Die Professorin, hätte sie nicht so erschrecken müssen.

"Deine Cousine.", flüsterte die Ältere leise und sah sich unruhig um.

"Was ist mit Faith. Geht es ihr gut?"

"Sie darf nicht träumen, wenn Neumond ist."

Hermione blinzelte verwirrt, doch da war Trelawney auch schon wieder weg.

Sie sah, wie ihre alte Professorin den Weg hinunterging und in ihrer Tasche wühlte.

Sie murmelte immer leiser werdend vor sich hin.

"Was sollte das denn?", fragte da Harry plötzlich neben ihr und sah verwundert in eine Richtung, in der, so nahm Herm an, die ältere Hexe verschwunden war.

Hermione zuckte mit den Schultern.

"Was glaubst du wohl? Diesmal hat sie Faith am Wickel."

"Wie meinst du das?"

Beide machten sich wieder auf den Weg.

"Ich weiß nicht. Sie sagte Faith soll nicht bei Neumond träumen."

"Komische Frau."

"Reif für die Irrenanstalt. Kaum hat sie mit mir geredet, rennt sie davon und sucht selbstvergessen einen Spiegel. In ihrer Tasche."

"Ach was." Harry drehte sich noch einmal um, doch die Professorin war natürlich längst weg.

Seine Hand fuhr in die Tasche und er tastete nach dem silbernen Spiegel, den er dort mit sich trug.
 

***
 

Severus Snape saß in seinem Büro in Hogwarts an seinem Schreibtisch, auf dem nichts weiter als eine Flasche mit einer blauen Flüssigkeit stand.

Das war Veritaserum, das hatte er innerhalb kürzester Zeit herausgefunden.

Auch, dass es nur von Hermione Granger gebraut worden sein konnte, hatte er innerhalb weniger Minuten geschlussfolgert. Niemand sonst färbte ihn so albern blau.

Außerdem kannte er den Flakon.

Er drehte ihn herum und sah auf den Boden. Das "B" war unverkennbar von Bulstrode.

Millicent hatte einen Hang ihre Tränke in diesen Glasflaschen abzugeben.

Er stellte die Flasche wieder ab und faltete die Hände.

Warum, so fragte er sich, brauen Millicent Bulstrode und Hermione Granger Veriterum und warum, das schien ihm noch fragwürdiger, fand er die Flasche neben der Leiche von Pancy Parkinson, von der er selber bis dahin nicht gewusst hatte, dass sie noch gelebt hatte.

Und warum, zum Henker, war Parkinson mit Violaceus acies, Dolohovs absolutem Lieblingsfluch ermordet worden.

Severus stand auf und sah aus dem Fenster.

Dolohovs Überraschung war nicht gespielt gewesen, als er im Haus aufgetaucht war.

Wer hat Pancy getötet?

Ein Schwarzmagier.

Hexe oder Zauberer?

Er wirbelte herum, seine Augen fixierten die Flasche.

"Hexe.", flüsterte er leise zu sich selber.

Seine Finger schossen vor und er griff die Flasche. Er hielt sie sich dicht vor die Augen.
 

Samstag, 1. Februar
 

"Ich denke es ist alles bereit." Zufrieden sah July zu der Masse an Schüsseln und Platten, die sich auf dem Tisch stapelten. Hermione sah prüfend zu dem Essen hinunter.

July ging hoch zu finden hinaus.

Skeptisch schnüffelte Parvati an einem der Salate. Sie zuckte zurück und nahm einen kleinen Löffel.

Vorsicht probierte sie und begann zu husten.

Hermione sah nun skeptisch zu den anderen Sachen. Auch sie stürzte sich todesmutig in den Job der Vorkosterin und wurde mit einem Brechreiz belohnt.

"Sie kann nicht kochen.", keuchte sie, als sie die Probe in ein Taschentuch gespuckt hat.

"Nein, noch nicht mal ansatzweise.", schüttelte Parvati den Kopf.

"Das können wir sie unmöglich servieren lassen. Da unten gibt es Death Eater und Schwarzmagier."

"Ich bin sicher, dass auch alle anderen ihre Manieren vergessen werden." Hermione hob entschlossen den Zauberstab. "Hol deine Schwester und Ginny. Dabei brauchen wir Unterstützung. Und Theodor soll seine Schwester von hier fern halten. Ich fang derweil mal an."

Parvati nickte entschlossen und stürzte aus der Wohnung.

Schlussendlich wurde es ein Erfolg und July strahlte. Irgendwie schafften es Hermion und Parvati nicht, ihr die Wahrheit über ihr Essen zu sagen.

Theodor war jedoch nicht so taktvoll.
 

Sonntag, 2. Februar
 

Lautes Hämmern dröhnte durch das Haus.

Millicent knurrte.

"Gregory.", sagte sie, doch er verstand sie nicht, denn sie hatte ihr Gesicht ins Kissen gedrückt.

"Gregory.", erklang es nun etwas lauter aus den Kissen.

"Was?", fragte er leicht gereizt.

"Was ist das für ein Lärm?"

"Ich weiß es nicht."

"Dann sieh doch mal nach."

"Warum ich?"

"Bitte."

Sie drehte nun doch ihren Kopf und sah ihn von der Seite an. "Bitte, bitte, bitte."

Mit einem Knurren stand er auf und stapfte auf den Flur.

Er hatte schnell die Ursache des Lärms ausgemacht.

Es kam aus Susans Wohnung.

Gregory ging wieder zurück und ließ sich auf das Bett fallen, während er murmelte: "Es ist Susan. Sie haut ein Loch in die Wand zwischen ihrer und Terence Wohnung."

Dann schloss er die Augen und wäre wohl auch wieder eingeschlafen, doch Millicent stütze sich auf ihre Arme auf und drehte ungläubig den Kopf. "Sie tut was?", fragte sie mit schriller Stimme.

"Sie baut eine Tür..."

"DAS habe ich auch verstanden. Wo ist Terence? Kann der nicht auf seine verblödete Freundin aufpassen?"

"Susan ist nicht verblödet.", murmelte Gregory schwach.

"Wenn man an einem Sonntagmorgen um sieben Uhr in der Früh anfängt, Handwerker zu spielen, dann ist man verblödet. Wenn es denn sein muss, kann man das doch auch leiser tun." Mill schlug wütend die Decke zurück und stand nun selber auf.

"Wozu ist sie eine Hexe?", schimpfte sie weiter. "Gregory steh auf! Wenn ich nicht schlafen kann, dann du auch nicht."

Dieser dreht sich mit kummervoller Mine herum. "Warum immer ich?", fragte er leise.
 

***
 

Ginny stand gähnend im Flur und sah auf die Tür von 5C "Bones". Neben ihr war Mireille. Sie schien noch zu überlegen, was sie tun sollte, als sie Schritt hörten. Millicent und Gregory kamen die Stufen hinauf.

Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und hämmerte gegen die Tür von Susan.

"Mach auf!", knurrte sie und ihre Augen funkelten gefährlich. Selbst Gregory erschrak.

"Ist offen.", flötete Susan von der anderen Seite und tatsächlich kam die Tür krachend nach.

Susan sah strahlend auf.

"Guten Morgen.", sagte sie und hob den Hammer erneut.

"Guten! Morgen?", fauchte Millicent. Die andere sah auf.

"Was hast du Mill, schlecht geschlafen?" Susan ließ die Hand sinken.

"Ich habe sehr gut geschlafen, bis mich ein ohrenbetäubender Krach störte."

"Oh." Susan blinzelte irritiert. "Das tut mir Leid."

"Tut es das?", zischte Mill und hob dann ihre Stimme. "TERENCE!!"

Sie wandte den Kopf und sah in Richtung Loch der Wand. Doch zu der Überraschung aller kam eine müde Stimme aus Susans Schlafzimmer.

"Was gibt es denn?" Terence blieb verschlafen in der Tür stehen.

"Was tut sie da?", fragte Mill und deutete auf dessen Freundin.

"Sie haut ein Loch in die Wand."

"Warum?"

"Weil sie es umständlich findet immer durch den Flur zu gehen.", erklärte er weiter.

Millicent drehte sich zu Gregory um. Ihre Lippen zitterten. Sie war einem Nervenzusammenbruch nahe.

"Ich halte es nicht aus.", flüsterte sie und stürzte zu Gregory hinüber.

Dieser warf Terence einen wütenden Blick zu und schob Mill mit sich hinaus.

Susan legte den Kopf schief. "Was hat sie nur?", fragte sie leise.

"Wir sollten das schneller beenden.", schlug Terence vor, schwang seinen Zauberstab und im Nu war eine fertige Tür in der Wand.

Terence gähnte und ging in seine Wohnung hinüber, während er sich sein T-Shirt über den Kopf zog, steuerte er zielsicher und einen Augenblick blind auf seinen Kleiderschrank zu.

"Was sollen wir eigentlich jetzt mit so vielen Zimmern?", fragte er und verschwand halb ihm Schrank.

Susan blieb in der neuen Tür stehen.

"Wir können ein paar andere Zimmer daraus machen.

Die beiden Bäder legen wir auch zusammen und aus deinem Schlafzimmer machen wir ein Kinderzimmer."

Terence tauchte aus den Tiefen des Schrankes wieder auf und musterte kritisch ein schwarzes Shirt.

"Was sollen wir mit einem Kinderzimmer? So was können wir nicht gebrauchen."

"Was?"

Susan wurde leicht blass.

"Kind.", erklärte Terence und zog sich das neue Shirt über und lief genauso zielsicher und ebenso blind wir kurz zuvor auf Susan zu. Sein Kopf kam lächelnd hervor und er küsste sie leicht auf die Lippen, dann war er auch schon vorbei und musterte den Küchenschrank, oder besser deren Inhalt.

"Wenn wir schon mal wach sind, können wir auch was essen, oder?"

Er begann sämtliche Lebensmittel auf den Tisch zu häufen.

"Was soll das heißen, wir können keine Kinder gebrauchen?", fragte Susan leise.

"Genau das. Kinder sind im Moment nur störend.", sagte er ohne aufzusehen.

Susan war mehr als nur bleich. Sie griff ihren Zauberstab.

"Bitte geh.", sagte sie tonlos.

Terence sah verständnislos auf.

"Was?"

"Verlass meine Wohnung."

"Aber...", setzte er an. Er schüttelte leicht den Kopf und ging durch die neue Tür zu sich hinüber.

Kaum stand er wieder auf seinem Teppich, als sich die Tür verschloss und zu der Wand wurde, die sie vor nicht einmal einer halben Stunde noch gewesen war.

"Was habe ich denn getan?", fragte er verständnislos.

Susan sank auf den Stuhl und weinte.

Sie konnte sich nicht mehr beruhigen, selbst als es klopfte nicht.

Blaise nahm sich die Freiheit hinein zukommen und blieb vor der anderen stehen.

"Was ist los?", fragte sie leise.

Susan sah auf. Tränen rannen unaufhörlich über ihr Gesicht.

"Mein Kind hat keinen Vater.", flüsterte sie und Blaise zog die Augenbrauen hoch.

"Weiß Terence nichts davon?"

Susan sah sie aus Tränen verschleierten Augen an und schüttelte den Kopf.

"Willst du es ihm nicht sagen?"

Erneut schüttelte sie nur den Kopf.

Blaise setzte sich seufzend und sah Susan eindringlich an. "Und warum nicht?"

"Er mag keine Kinder."

"Oha!"
 

Sonntag, 9. Februar
 

"Beauxbatons. Ah, ja. Was kommt als nächstes?", fragte Theodor und sah skeptisch auf.

"Wieso um alles in der Welt musst du eigentlich immer meckern?", giftete Millicent und die anderen sahen überrascht auf.

"War doch nur ne Frage."

"Na fein. Also. Wir brauchen außer dem noch die Phoenixfeder aus Dumbledores Büro und das Zentaurenkraut."

Millicent legte das Blatt zur Seite.

"Und dann ist es soweit. Dann wird der Sud aufgesetzt und drei Wochen gekocht."

Plötzlich war eine tiefe Stille im Raum.

"Wer geht?", fragte schließlich Hermione.

"Nach Hogwarts dachte ich an Theodor, Adrian und Vincent. Nach Frankreich gehen Parvati, Laureen und Hannah. Und nach Ungarn Terry, Mandy und Lisa und Ron."

"Alles gleichzeitig?"

"Ja, die Zeit wird sonst zu knapp. Wir nehmen die Nacht vom 16 zum 17 Februar, da ist Vollmond."

Wieder war es still im Raum.

"Wann ist der Trank fertig?"

"Am zweiten März fangen wir an zu brauen. Genau 666 Stunden wird es dauern, bis er fertig ist. Am 1.April um 20 Uhr 18 ist Neumond."

"Wird es funktionieren?", fragte Mireille leise und alle starrten zu Millicent.

"Es muss, oder das wird unser letzter Zaubertrank werden."

"Das kommt mir vor als würden wir mit dem Teufel spielen.", murmelte Dean leise zu Zacharias.

"Nein.", sagte dieser leicht spöttisch. "Nicht, ALS WÜRDEN wir, es IST genau so."

Mireille kniff die Lippen zusammen und sah auf die Tischplatte.

Richtig. Sie forderten ihn regelrecht heraus.

Was wenn irgendwas schief ging?

Es gab zu viele Unsicherheiten.

"Mal 'ne andere Frage. Wie sollen wir unbemerkt zu Dumbledores Büro kommen?", fragte Adrian.

"Genauso wie wir in Snaps sind.", antwortete Ginny und sah verwundert auf.

"Die Karte dürfte doch reichen."

"Ich weiß nicht.", runzelte Harry die Stirn "Dumbledors Büro ist doch was anderes. Ich könnte meine Tarnumhang zur Verfügung stellen."

"Wir sind zu dritt." Theodor streckte Harry drei Finger entgegen, als könnte dieser es nur begreifen, wenn er es auch sah.

Adrian nickte leicht. "Ich weiß wo Moody seinen hat."

"Du willst seinen stehlen?", fragte Padma entsetzt.

"Borgen. Er bekommt ihn ja wieder."

"Ist immer noch einer zu wenig."

"Dann teilt ihr euch einen.", sagte Hermione genervt. "Wir sind zu dritt unter den Umhängen gelaufen."

"Da ward ihr aber auch noch Kinder.", gab Parvati zu bedenken.

"Mit siebzehn ist man kein Kind mehr. Zwei Personen passen bequem unter den Umhang."

"Siebzehn?", fragte Draco und verkniff sich ein Grinsen. "Du und zwei pubertierende Teenager waren unter einem Tarnumhang."

Hermione warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Mal davon abgesehen, dass es nur Harry war."

"NUR?", wurde sie unterbrochen, doch Hermione fuhr unbeirrt fort.

"Sind sowohl Ron als auch Harry sehr viel anständiger, als du, Malfoy."

"Du sinkst in ihrer Achtung, Draco, jetzt nennt sie dich schon wieder mit Nachnamen.", spöttelte Zacharias.

"Was hat man mit sechzehn so Dringendes zu tun, dass man in Hogwarts durch die Gegend schleicht, wenn man kein Date hat?", überlegte Theodor und kippelte leicht mit dem Stuhl.

Es herrschte Stille im Raum und alle sahen zu Harry und Hermione.

"Tja, wie soll ich das jetzt erklären." Die Hexe blickte in die Runde.

"Ihr erinnert euch doch noch an den Rohrbruch im Slytheringemeinschaftsraum?"

"Oh ja." "Das war was." "Möchte mal wissen, welcher Idiot..." "Und Snape, erinnerst du dich?", murmelten sämtliche Slytherins. Nur Blaise sah verwundert auf.

"Nicht wirklich."

"Du warst ja auch im Halbschlaf. Das war der Abend, wo du mit offener Pyjamajacke deines Entenpyjamas raus kamst.", erklärte Millicent.

"Ah, ja.", nickte Blaise. "Dieser verflixte Schlafanzug.", grinste sie.

Alle sahen verwundert zu Blaise und drehten dann gleichzeitig die Köpfe zu Hermione und Harry. "Ihr wart das?", riefen alle Slytherins gleichzeitig anklagend.

"Nein, nein, wir hatten nur indirekt damit zu tun.", wehrte Harry ab.

"Nun erzählt schon.", funkelte Vincent mit den Augen. Er wurde damals ganz unsanft aus dem Schlaf gerissen.

"Also Herm hatte von Fred und George Knallbonbons zum Geburtstag geschenkt bekommen.", begann Ron.

"Ja, und da ich wusste, das keiner der Lehrer besonders erbaut davon sein würde, wollte ich sie entsorgen.", nickte Hermione.

"Und das tat sie dann auch.", fuhr Harry fort. "Sie nahm sie und ging zum Klo der Maulenden Myrthe und warf sie dort in die Toilette."

"Weil man doch Feuer mit Wasser bekämpft.", beeilte sich Hermione einzuwerfen. Theodor schlug sich die Hand vor die Augen und schüttelte den Kopf. "Lass mich raten, die Dinger waren Unterwasserknallbonbons."

"Ja, genau.", nickten Fred und George. "Wir haben ihr ein Pfund geschickt. Man wird schließlich nicht jeden Tag siebzehn."

"Die brauchten natürlich 'ne Weile, bis sie explodierten. Es war nur ein Unfall, dass es genau über eurem Gemeinschaftsraum krachte.", entschuldigte sich Hermione.

"Das war keine Absicht. Ich konnte doch nicht wissen, was das für eine Auswirkung hatte."

"Und wenn, hätten wir es schon eher ausprobiert.", lachte Zacharias und flog vom Stuhl. Theodor sah finster zu dem Anderen hinunter. In seiner Hand war sein Zauberstab.

"Das tat echt weh, Nott.", fauchte Zacharias.

"Das sollte es ja auch, du Volltrottel."

"Wisst ihr, was bei uns die Nacht los war?" Millicent sah düster auf. "Nur weil du nicht lesen kannst, Granger."

"Ich habe mich entschuldigt, außerdem bekam ich auch eine Strafarbeit von Snape, der hat es nämlich raus gefunden. Damals musste ich das Veritaserum brauen."

"Anderseits hatte es doch auch was Gutes.", nickte Millicent.

"Aber du hast immer noch nicht erklärt, warum du mit Harry unter dem Tarnumhang durch die Gegend bist.", warf Draco wieder ein.

"Ach ja. Als wir zurück im Turm waren, zählten wir die Papiertüten durch und stellten fest, dass Eine fehlte und da sind wir noch mal los, um sie zu holen."

"Aber die hatte bereits Snape, oder?"

"Ja." Er hat sie schon gehabt, das haben wir damals aber nicht gewusst. Wie lange haben wir danach gesucht, bis Myrthe sich erbarmte und uns gesagt hat, dass Snape schon da war?" Herm sah zu Harry, der leicht den Kopf wiegte. "Zwanzig Minuten vielleicht. Ich frage mich, wie Snape so schnell darauf kam, dass es von dort kam."

"Unser Professor ist eben schlau.", belehrte ihn Blaise. "Das ist Kombinationsgabe."

"Nein, er hat lediglich beim Rundgang Myrthe lamentieren hören und war nachsehen, ihr wißt doch, seitdem die Kammer des Schreckens geöffnet worden war, sind sie besonders misstrauisch, falls noch ein Erbe Slytherins auftaucht.", schüttelte Theodor den Kopf.

"Der dunkle Lord hat keine Nachkommen."

"Heißt es.", schränkte Lavender ein.

Es herrschte abermals Stille im Raum und alle sahen zu Lavender, die verwirrt blinzelte.

"Was?"

"Jag uns nicht so einen Schrecken ein. Wenn es einen Erben gäbe, könnte dieser den dunklen Lord sehr viel leichter ins Leben zurückholen.", erklärte Terence sachlich.

"Woher weißt du, dass Snape einen Rundgang durch die Schule gemacht hat und wann er beim Klo der Maulenden Myrthe war?", fragte Parvati Theodor, der ihrem Blick auswich.

"Ist doch nicht so wichtig, oder?"

"Ihr habt wirklich lange gebraucht.", fiel nun Ron ins Gespräch ein und sah zu Harry und Hermione. "Ihr wart über einen Stunde weg."

"Der Weg ist weit.", warf Herm ein.

"Und es waren eine Menge Lehrer unterwegs.", nickte Harry.

"Man braucht vielleicht zehn Minuten hin und zehn zurück. Plus zwanzig zum Suchen, sagen wir noch fünf, um Myrthe abzuschütteln, macht unterm Strich fünfundvierzig Minuten. Und die restlichen zwanzig?"

Interessiert sahen alle zu Harry und Hermione.

"Das würde mich aber auch interessieren.", warf Cathleen ein und verschränkte die Arme.

Hermione verdrehte genervt die Augen. "Wir haben uns verlaufen."

"Wohin?"

"Weiß ich nicht mehr. Es war dunkel.", beschwerte sich Hermione. "Und Snape schlich da draußen rum."

"Und Mrs Norris."

"Oh, ja, die räudige Katze.", nickte Hermione angewidert.

"Das löst aber nicht unser Problem, dass wir zwei Tarnumhänge und drei Personen haben.", lenkte Mireille die Diskussion wieder auf das eigentliche Thema.

Die anderen wandten ihre Aufmerksamkeit wieder der eigentlichen Frage zu. Nur Cathleen sah weiter finster zwischen Hermione und Harry hin und her.

"Dann müsst ihr euch einigen, wer sich eine teilt.", schlug Gregory vor.

"Das wird nicht funktionieren.", gab Zacharias zu bedenken.

"Ach ja und wieso nicht?"

"Ihr seid Slytherins.", gab Zacharias zurück, als wenn das alles erklären würde.

"Irgendwann werd ich dir für die Frechheiten etwas ganz Grausames antun.", versprach Theodor.

"Wie wäre es.", begann Draco "Wenn ihr meinen nehmt?"

Die anderen blinzelten ihn verwirrt an.

"DU... hast einen Tarnumhang." Harry war leicht skeptisch. "Lange kannst du ihn nicht haben, sonst hättest du längst damit geprallt."

"In der Tat, habe ich ihn erst neulich gefunden. In meinem Schrank, in meinem Zimmer, in Malfoy Manor, also gehe ich mal davon aus, dass er mir gehört."

"Und du weißt nicht, woher er kommt?"

"Auf keinen Fall von meinem Vater.", zuckte dieser mit den Schultern. "Ist doch auch egal, er funktioniert."

"Gut. Dann machen wir es so. Drei Tarnumhänge, drei Personen."

"Und wir?", fragte da Parvati, die nach Beauxbatons geschickt wurde.

"Ihr müsst dafür sorgen, dass July euch hilft, aber möglichst so, das sie nicht weiß, das wir darauf bauen, dass sie es tut."

"Verstehe, dass wir ihr nichts schuldig sind."

"Genau. Das schaffst du schon, da bin ich mir sicher."
 

Montag, 10. Februar
 

Eine Gestalt war vor den Kaminsims getreten und löschte die blauen Flammen.

Sie nickte jemanden zu und diese tat ihr nach, was sie zeigte.

Beide schoben gleichzeitig zwei Steine am Rand des Kamins in die Wand hinein und die Rückwand des Kamins öffnete sich.

"Erinnert mich an meine Schule.", raunte die Eine.

"Ja, mich auch."

Sie schlüpfte in den Raum hinter dem Kamin.

"Was ist es bei euch?"

"Ein Gang zwischen dem Büro des Direktors und dem Turm, in dem sämtliche Gifte gelagert werden. Bei euch?"

"Ein Gang zu den Schlafräumen der Jungs.", grinste die andere.

"Verstehe." Die Ältere der beiden griff nach der Phoenixfeder.

"Einseitig?", fragte sie dann.

"Ja." Die andere grinste noch breiter.

"Lass uns verschwinden.", mahnte die Erste und zog eine Feder aus ihrem Umhang, die wie die eines Phoenix aussah.

Der Kamin schloss sich wieder.

Die Flammen züngelten wieder in kalten Blau.

Die beiden Hexen starrten einen Weile in das Feuer.

"Ihr lasst es immer brennen, oder?", fragte die Jüngere.

"Ja. Millicent sagt, es schützt uns vor neugierigen Blicken. Moody hat ein magisches Auge, für das selbst Wände kein Hindernis sind, aber das Feuer, wird ihn wohl davon abhalten hinter die Mauer zu blicken."

"Das ist Vorrausicht.", nickte die andere und sah auf die Feder in der Hand der Anderen.

"Was machst du mit ihr?"

"Ich kann sie nicht mit in die Wohnung nehmen." Sie legte den Kopf in den Nacken und sah sich die Wand genau an.

Sie lächelte, als sie einen Spalt sah.

"Perfekt." Sie schob die Feder zwischen die Steine, bis diese nicht mehr zu sehen war.
 

Donnerstag, 13. Februar
 

Cathleen saß am Schreibtisch bei Harry in der Wohnung und hatte sich im Stuhl zurück gelehnt.

Sie wartete.

Auf Harry.

Und dieser kam gerade ins Zimmer.

"Was machst du denn hier?", fragte er verwundert.

"Ich wollte dich überraschen."

"Aha." Abwartend stand er da. Seine Augen flogen zum Schreibtisch und auf die dort aufgeschlagenen Akte.

Er runzelte die Stirn.

"Da könne Moody und ich ja lange suchen, wenn du sie hast.", sagte sie, seinem Blick folgend. "Warum hast du sie entwendet?"

"Ich habe nur vergessen, sie zurück zu bringen.", wich Harry aus.

"Vergessen?" Cathleen stand so schnell auf, dass der Stuhl mit einem fiesen Geräusch auf dem Boden schabte.

"Halt mich nicht für dumm, Harry. Hier läuft doch was. Es gibt zu viele Ungereimtheiten."

"Ah ja? Zum Beispiel?"

"Warum du wirklich mitmachst, Voldemort wieder zu erwecken."

"Warum machst du denn mit?"

"Du zuerst.", verlangte sie.

Harry verschränkte die Arme und wartete.

"Na fein." Cathleen setzte sich wieder. "Moody."

"Du spionierst für Moody?", fragte Harry.

"Nein. Es war so gedacht, aber nein, ich ihm nie etwas gesagt. Eigentlich war es schlichte Neugier, warum du dich da so reinsteigerst und weil ich meine kleine Schwester im Auge behalten wollte."

Cathleen beugte sich leicht vor. "Weißt du ich mich gefragt, warum Millicent so darauf bestand, dass Laureen hier mitmachte, bis ich darauf kam, dass sie es eigentlich auf meinen Bruder abgesehen hatte. Marcus hätte sich raus gehalten, wenn nicht seine beiden Schwester in die Sache verwickelt wären. Oder irre ich mich?"

Harry sagte nach wie vor nichts.

"Aber du" sie sah ihn nun direkt an "Das habe ich lange nicht verstanden. Versteh es immer noch nicht. Deine Ausrede, dass du Voldemort endgültig vernichten willst, ist doch Schwachsinn. Du würdest es nicht darauf anlegen. Was ist es?"

"Lass es dabei. Ich werde dir doch nichts sagen.", sagte Harry.

Cathleen schlug die Akte zu. "Das dachte ich mir. Weißt du Marcus hat was Komisches gesagt, als ich mich mit ihm unterhalten habe. Es ist schon ein paar Wochen her. Er fragte, ob es nicht etwas wenig ist, dass ich dich gerne mag, obwohl wir über ein Jahr zusammen sind. Es ist mir gar nicht aufgefallen, aber er hat Recht."

Sie stand auf und kam zu ihm hinüber.

"Weißt du was ich meine?"

Harry presste die Lippen aufeinander.

"Und da ist mir noch was anderes aufgefallen. Bei dir ist es doch nicht anders, oder?"

Er wich ihrem Blick aus.

Cathleen wandte sich zum gehen, blieb aber noch einmal stehen.

"Da ist noch etwas." Abrupt drehte sie sich um. "Du warst derjenige, der darauf bestand Hermione Granger herzuholen. Du warst derjenige, der darauf bestand, ihr einen anderen Nachnamen zu geben. Ich frage mich, warum."

Harry wandte sich ihr zu. "Du hast Recht, aber es hat einen guten Grund."

"Den würde ich gerne wissen. Oder kannst du es nicht sagen?" Fast spöttisch sah sie ihn an.

"Musst vielleicht deinen Komplizen fragen, wie?" Sie schob ihre Hand in ihre Tasche und zog einen silbernen Spiegel hervor.

Harry starrte auf das Metall. "Wo hast du den her?"

"Aus deiner Tasche."

"Du durchwühlst meine Taschen?"

"Du erzählst mir ja nichts. Das war mal anders, wenn du dich erinnerst."

"Gib ihn mir wieder."

"Weißt du wo ich so einen auch noch gesehen habe?", sagte sie, und hielt ihn hoch.

Harry blieb stumm.

"Bei Cho."

Harry sagte immer noch nichts.

"Machen wir es doch so. Überleg dir ob du mir irgendwas erzählen willst und wenn nicht. Dann lass es, aber dann ganz."

"Was soll das denn heißen?"

"Ich weiß, wann ich verloren habe. Ach und" Cathleen sah auf den Schreibtisch. "Die Akte hätte ich gerne wieder. Ich denke nicht, dass du sie noch brauchst, oder?"

Harry hob seine Hand und die Akte flog in seine Hand.

"Nein, ich brauche sie nicht mehr." Er gab sie ihr.

"Keine Erklärung?"

"Nein."

"Gut. Dann war es das?"

"Wenn du das so siehst."

Cathleen nickte und ging hinaus.

Die Wohnungstür flog ins Schloss und sie ging langsam die Stufen zu ihrer Wohnung hinauf.

Sie sah auf die Seiten in ihren Händen.

Immer und immer wieder las sie das Wort auf der Deckseite, nur um nicht nachdenken zu müssen.

Millicent sah ihr verwundert nach.

"Cathleen?"

Diese blieb stehen.

"Was ist los?" Sie sah erst se an, dann das Papier in ihrer Hand.

"Nichts, alles bestens.", sagte Cathleen tonlos und ging weiter.

Mill runzelte die Stirn, dann lief sie zu Harry. Ohne anzuklopfen trat sie in die Wohnung.

Harry saß am Tisch und starrte vor sich hin.

"Warum hat Cathleen die Akte über Mireille?", fragte sie Harry.

"Wir brauchen sie doch nicht mehr."

"Was hast du ihr erzählt?"

Harry hob den Kopf und sah sie finster an. "Gar nichts. Wie versprochen.", sagte er bissig. "Ist Gregory auch so neugierig? Droht er dir auch die Beziehung zu beenden, wenn du nicht die Wahrheit sagst?"

Millicent war überrascht.

"Sie hat mit ihr Schluss gemacht, weil du ihr nicht die Wahrheit sagst?"

Sie setzte sich auf einen Stuhl und dachte kurz nach. "Dann sag sie ihr.", schlug sie vor. "ich werde mit den anderen beiden reden."

Harry nickte leicht mit dem Kopf, doch dann sagte entschieden.

"Nein. Wenn sie mir nicht vertraut, hat es auch keinen Sinn, mit ihr zusammen zu sein. Außerdem war auch sie nicht ehrlich. Sie hat sich uns nicht wegen Laureen angeschlossen, sondern, weil sie neugierig war und wegen Moody."

"Moody?"

"Ja. Aber sie hat nichts erzählt, das wüsste ich."

"Dann sagst du nichts?"

"Nein."

"Und wenn sie..."

Harry zuckte mit den Schultern. "Dann ist es eben so."

Millicent sah ihn nachdenklich an. "Wenn ihr beide so darüber denkt, dann ist es vielleicht wirklich besser so."

Sie stand auf und ging.
 

Mittwoch, 14. Februar
 

"Wo willst du denn hin?", rief Angelina Alicia hinter her.

Dese drehte sich zu ihr um und lächelte sie an. "Ich treffe mich mit meiner großen Liebe."

"Die du seit sechs Jahren suchst. Sehr logisch sie heute zu finden wirst, oder..."

"Heute ist Valentinstag, wenn nicht heute, wann dann?", grinste sie, schlang ihren knallroten Schal um ihre Schultern und ging hinaus.

"Das nenne ich Optimismus." Angelina schüttelte den Kopf und ging zu Fred.

Ron kam die Stufen hinunter. Er hatte eine Tüte mit Schokolade in der Hand und suchte ein Stück ohne Nüsse.

"Hallo Ron.", flötete da Mireille neben ihn und er lächelte sie an.

"Schokolade?", fragte er.

Sie griff in die Tüte und angelte sch ein Stück. "Bleibt es bei sieben?", fragte sie kauend.

"Sicher."

"Bis dann?" Sie drehte sich fröhlich um und schwebte davon.

Ron sah ihr kurz nach und ging dann weiter die Treppen hinunter.

"Na, Harry?", sprach er diesen an.

"Was gibt es?", fragte er.

Harry schob die Tür ins Schloss und drehte den Schlüssel.

"Nichts besonderes.", zuckte er mit den Schultern.

"Gehen du und Cathleen heute Abend auch aus?"

Harry wandte sich ihm zu und schüttelte den Kopf.

"Nein. Wir haben uns heute Morgen getrennt.", sagte er und ging aus dem Haus.

Ron sah ihn ungläubig nach.

Hatte er sich da gerade verhört?
 

***
 

Jason sah missgelaunt zur Tür.

Dort würde gleich Lavender herein kommen, was an sich nicht schlimm war, nur musste er sich dann verkrümeln und die Frage war, wohin.

Wieder einmal ärgerte er sich, sich keine eigene Wohnung gesucht zu haben.

Er könnte zu seinen Eltern gehen.

Er könnte auch nach seinem kleinen Bruder sehen.

Schon klopfte es leise.

Jason stand resigniert auf.

"Verdammter Valentinstag.", murrte er und zog sich seinen Mantel über.
 

***
 

"Sommer und das im Februar, das ist verrückt.", sagte Faith und zog das Fliegengitter zu.

"Hast du schlafen können?", fragte Michael und kam mit vor sich herein schwebenden Tüten herein.

"Nachdem ich zwei Nächte wach war? Verdammten Neumondnächte.", flüsterte sie.

Michael steckte seine Hände in die Tasche und sah sie abschätzend an.

Tatsächlich sah sie aus, als hätte sie die letzte Woche durchgemacht.

Die Alpträume kamen nun jede Nacht.

Faith blieb, seit sie in Brasilien war, die Neumondnächte wach.

Sie blickte nach wie vor aus dem Fenster und Michael sah sie an.

"Kannst du mich morgen früh wecken?" Abrupt hatte sie sich umgedreht.

Er nickte knapp.
 

***
 

Alicia sah seufzte leise.

Ihre Schritte lenkten sie zu einem nahen Park. Ihr kamen mehrere Paare entgegen und sie sah ihnen nach.

In ihrer Tasche klimperten ein paar Geldstücke.

Sie zog die Münzen hervor und sah sie sich an.

Für einen Kaffee dürfte es reichen.

Sie meinte schon, den Duft in der Nase zu spüren und schloss kurz die Augen.

Still lächelte sie vor sich hin und hob den Kopf, den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen.

Langsam hob sie die Lider. Licht flutete über ihre Pupillen.

Alicia blinzelte kurz und ihr Gesicht erstarrte.
 

***
 

In der Redaktion
 

Saturn: Muahaha, wer steht da wohl vor ihr? Mhmmm, grübel, grübel.
 

Rest:...
 

Gleda: Als ob du das nicht wüsstest.
 

Saturn: Weiß ich auch nicht. Vorschläge?
 

Knacksi: Tante Voldi. *Voldifähnchen schwenk*
 

Saturn: Das wäre übel... für Alicia, nicht für uns!
 

Blue: Dumbledore!
 

Saturn: Das wäre noch schlimmer, aber nein.
 

Chanti: Si-Ri-Us!
 

Gloomy: Dann würde sie nicht erstarren, sondern schmelzen. *schmacht*
 

Saturn: Du sollst nicht von dir auf andere schließen.
 

Gloomy: Na dann eben McGonagall im Bikini.
 

Alle: *würg, sich das bildlich vorstelle* Iiih!"
 

Severus: *kotz*
 

FireTiger: Draco im Bikini! *lach*
 

Knacksi: *geht ihr an die Gurgel* Was soll das heißen?!!
 

FireTiger: Ich hätte ja auch Harry sagen können. *grins*
 

Rest: *An ihre Slytherinloyalität denke, und sich vor Ekel auf dem Boden rumwälze*
 

Saturn: *Sammelt Severus vom Boden* Nach dem wir uns einmal so RICHTIG geekelt haben...
 

FireTiger: Wegen Draco oder Harry?
 

Knacksi: *böse funkel, fauch* Potter natürlich!
 

Saturn: *räusper* Nicht unbedingt. Männer allgemein im Bikini sind eklig... außer zum Karneval und zum...
 

Blue: Ja, ja schon gut. Wird mal fertig hier!
 

Saturn: Ich meine ja nur, es gibt dort draußen auch Harry-Fans. *Loyal zu ALLEN Lesern ist*
 

Gleda: Nun ja, wir als Slytherinredaktion können so was nur schwer nachvollziehen.
 

FireTiger: *räusper* Ich bin KEINE Slytherin.
 

Gleda: Okay 87,5%-Slytherin-und-12,5%-Rawenclaw-Reaktion.
 

Saturn: *staun* Du kannst ja richtig gut rechnen!
 

Blue: Mach! Weiter! Im! Text! Wer ist es denn nun, der vor Alicia steht?
 

Saturn: Es ist... Moment. Wo ist Severus? Ah... (diktier) Alicia gegenüber stand...

Ende der Diebstähle

Kapitel sechsundzwanzig
 

Mittwoch, 14. Februar (wie im Kapitel zuvor)
 

Alicia gegenüber stand Jason, der sie genauso sprachlos ansah.

Er hob seine Hand und gleichzeitig sie ihre.

Bevor sie auch nur ein Wort wechselten, lagen sie sich in den Armen und küssten sich.
 

***
 

"Was soll das heißen, du hast dich von Harry getrennt?", fragte Laureen ihre Schwester und sah sie verständnislos an.

Cathleen sah auf.

Sie saß am Tisch in der Küche ihrer gemeinsamen Wohnung.

"Was regst du dich so auf? Davon mal abgesehen, woher weißt du davon?"

"Mireille."

"Ah, verstehe, mein EX hat gequatscht.", sagte sie und blätterte die Seite so heftig um, dass sie herausgerissen wurde.

"Ich sehe schon, dir ist das gleichgültig.", sagte Laureen spöttisch.

Cathleen kniff die Lippen zusammen und starrte auf das Buch.
 

***
 

Harry stand vor dem Hauptquartier der Phoenix Order.

Er ging hinein und ging durch das leere Haus.

Selbst Mrs. Black blieb ruhig und sah ihn nur misstrauisch an.

Harry ging auf den Dachboden zu Seidenschnabel und blieb dort.
 

***
 

Alicia löste sich von Jason und trat einen Schritt zurück.

"Darf ich deinen Namen wissen?", fragte sie und er grinste.

"Sicher. Jason."

"Alicia.", sagte sie und legte den Kopf schief. "Bist du noch zu haben?"

"Für was?"

"Für was auch immer."

Er lachte leise. "Alicia und weiter?"

"Spinnet und selbst?"

"MacNair."

Alicia stockte kurz. "Ich wusste, doch du kommst mir bekannt vor. Dein Bruder ist mit Lavender zusammen und dein anderer... will ich gar nicht wissen. Grundgütiger."

"Ich sehe schon, wir sind nicht unbekannt. Du kennst Lavender?"

"Wir wohnen im selben Haus."

Jason nickte abwesend, als er stockte.

"Im selben Haus? Du gehörst zu Black Diamond? Warum bin ich nicht selber darauf gekommen. Ich habe dich gesehen, als ihr den Diamanten gestohlen...", der Rest ging in dumpfe Worte über, denn Alicia hielt ihm erschrocken den Mund zu.

"'Tschuldige, hab ich vergessen."

Alicia schüttelte lächelnd den Kopf. "Und du bist sicher, dass du ein MacNair bist?"

Er sah sie prüfend an. "Du zweifelst an mir, Frau?"

Sie zog ihn zu sich hinunter. "Mir egal, wer du bist.", raunte sie.
 

Donnerstag, 15. Februar
 

"Du solltest mich doch wecken.", rief Faith und stürzte aus dem Zimmer.

Sie versuchte, ihre Haare zu bändigen. Michael sah sie träge an.

"Ich habe dir doch dieses Ding, äh... Wecker gestellt."

"Der geht aber kaputt, wenn ich ihn an die Wand werfe. Verdammt.", schimpfte sie, stolperte über den Teppich und schlug der Länge nach hin.

Erschrocken war Michael aufgesprungen.

"Alles okay?", fragte er und drehte sie herum.

Ihre Lippe war aufgesprungen.

"Geht schon.", sagte sie und leckte sich das Blut von der Lippe.

"Warum musst du denn heute Morgen weg?"

"Ich muss nicht weg. Ich warte auf einen Brief von Hermione. Lavender war gestern da und ich habe Hermione einen Brief geschrieben."

Er half ihr auf.

"Vertragt ihr euch endlich.", sagte da Lavender hinter ihnen.

Faith wandte erstaunt zu ihr um.

"Oh, oder auch nicht. Du hast sie geschlagen?" Lavender ging wütend auf Michael zu, doch Faith werte ab.

"Nein, ich bin gestolpert."

"Ja, sicher." Die Hexe sah sie skeptisch an.

"Wirklich." Faith sah sich um. Was um alles in der Welt stand sie da in der Gegend rum?

"Hast du das Päckchen hier hergestellt?", fragte sie, doch Michael schüttelte ratlos den Kopf.

Sie hob es auf und sah es verwundert an. Da stand ihr Name drauf.

"Was kann da drin sein?" Sie hielt es an ihr Ohr und schüttelte es leicht.

"Da ist was Lebendes drin.", sagte sie und stellte es wieder auf dem Boden.

Vorsichtig öffnete sie es und schnellte zurück.

Sie hatte die Augen weit aufgerissen.

Eine grün-weiße Schlange zischelte ihr entgegen, dann verschwand sie blitzschnell aus dem Haus.

"Wer schickt denn so was?", fragte sie und trat näher zum Karton.

"Da liegt eine Karte drin." Michael zog das Papier hervor.

"Ich weiß dich zu finden.", las er.
 

***
 

July sah sich verwundert um.

"Das ist doch der Turm.", sagte sie schlicht und zeigte auf ein Gebäude, das sich vor ihnen erhob.

"Ja, ich weiß.", nickte Hermione und blinzelte in die untergehende Sonne.

July blieb abrupt stehen. "Warum genau sollte ich mit euch hierher kommen?"

"Lass uns reingehen.", lenkte Ginny ab und Mireille schob die Jüngste mit sich.

Die Tür gab knarrend unter dem Schlüssel nach.

"Woher hast du den Schlüssel?", fragte July, nun mehr als misstrauisch.

"Den...hab ich gefunden." Sie hielt die Tür auf und gemeinsam gingen die Vier in das Innere.

Es war dämmrig und nur schemenhaft konnte man die Treppe erkennen.

"Gehen wir bis nach ganz oben, da haben wir die beste Aussicht.", schlug Mireille vor und ging voran, ohne auf einen Protest zu warten.

Auch Ginny war bereits an der Treppe, als July Hermione zurück hielt.

"Also, was wird hier gespielt? Es wäre Draco ganz sicher nicht recht, dass wir hier rumschnüffeln."

"Ich dachte, dieses Haus steht auf dem Grundstück der Malfoys und die gehören bekanntlich alle Lucius Malfoy. Draco hat also gar nichts zu melden.", sagte Hermione unbekümmert, machte ihren Arm los und schob July vor sich her zur Treppe.

Oben angekommen, verschnaufte July kurz. Immerhin war sie beinahe neun Stockwerke empor geklettert.

"Wir hätten auch einfach apparieren können.", keuchte sie.

"Das darfst du doch gar nicht.", sagte da eine, ihr bekannte Stimme und sie drehte sich verwundert um.

Über ihr war auf einer Art Galerie war das gesamte Haus versammelt.

"Okay.", sagte sie, nun doch mit einem mulmigen Gefühl im Magen.

"Was ist hier los?" Sie warf einen Blick zu Hermione, dann hinauf zu Parvati, die gerade gesprochen hatte.

"Wir testen, ob du wirklich bereit für den Abschluss bist, wie du behauptest.", erklärte Hannah und kam, auf einem Besen sitzend langsam zu ihr hinunter geschwebt.

"Und wir beginnen mit Kräuterkunde." Lächelnd stellte sie sich vor die Jüngere und winkte eine Tafel heran, die sich auf magische Weise auf sie zu bewegte. Hinter Hannah tauchten plötzlich Neville und George auf und hielten jeweils ein Glas mit einem Gewächs in der Hand.

"Dann mal los. Zehn Prüfungen brauchen ihre Zeit."

"Wie viel?", rief July entsetzt.

Hermione zuckte mit den Schultern und disapparierte, genau wie Ginny und Mireille.

Kräuterkunde bewältigte July recht gut.

Hannah nickte zufrieden, verschwand wieder auf die Galerie, wie es auch Neville und George taten.

July stand abwartend da, als es leise klackte und der Boden und mit ihm die Galerie, wo die Zuschauer standen eine Etage tiefer sausten.

Nun stand ein großer Kessel vor ihr und sie stöhnte leise auf.

Zaubertränke konnte sie nicht leiden. Hermione, Mireille und Parvati waren erbarmungslos. Als der Kessel schlussendlich explodierte, wurde die Prüfung für beendet erklärt.

Noch eine Etage tiefer stand Fred vor ihr.

"Magische Geschöpfe.", grinste er und hielt ihr ein besonders hässliches Exemplar unter die Nase.

Auch Terry und Alicia hatten jeweils ein Tier bei sich. Es waren ausnahmslos struppige Wesen, doch July kannte sie alle recht gut. Inzwischen wunderte es sie allerdings, dass sie nicht mit einem Säbelzahnlemming aufgetaucht waren, wusste sie doch, dass solche auf dem Anwesen der Malfoys lebten.

Adrian, Mandy und Lavender ließen sie einen Text in Runen übersetzen.

Bei der fünften Prüfung standen Gregory, Seamus und Angelina vor ihr.

Arithmantik hatte ihr jedoch noch nie Probleme bereitet, denn hier brauchte man, wie bei Alte Runen, wo sie kläglich versagt hatte, keine Vokabeln auswendig lernen. Mann musste logisch denken.

Seamus war mit ihr hoch zufrieden, als wäre er ihr persönlicher Lehrer gewesen.

Wieder rauschte der Boden ein Stockwerk tiefer. Jetzt waren sie bereits in der vierten Etage.

"Damit du dein Gehirn etwas ausruhen kannst, kommt jetzt was Praktisches.", verkündetet Susan.

July nickte und tastete schon mal nach ihrem Zauberstab.

"Was ist es den für ein Fach?"

"Zauberkunst"

Susan sah zu Harry, der nickte und Ernie ein Zeichen gab.

Dieser ging zu einer Truhe.

July war leicht verwundert. Was sollte sie tun? Die Kiste schweben lassen? Das war zu einfach. Das lernte man bereits in der ersten Klasse.

Sie sah hinauf zur Galerie und registrierte verwundert, dass einige vom Geländer zurückgetreten waren.

Nun konzentrierte sie sich doch auf die Truhe, deren Deckel langsam zurück schwang.

Harry stand zwischen ihr und der Truhe, die jetzt offen war.

Etwas Dunkles kam herausgeschossen und July schnappte nach Luft.

Das war ein Dementor.

"Na los, July.", rief Susan und diese hob ihren Stab.

"Expecto Patronum.", sagte sie und hielt ihren Zauberstab dem Ungetüm entgegen. Harry duckte sich unter dem Zauberspruch weg.

Ihr Stab sprühte Funken und eine riesige Kugel schoss aus ihm hervor, die sich zu einem Tier formte und sich schützend um sie selber und weil es so riesig war auch um Harry und Susan wandte.

Der Dementor, oder genauer gesagt das Irrlicht zuckte zurück und Ernie knallte den Deckel zu.

Grinsend sah er auf.

"Perfekt.", sagte er.

Hermione blinzelte ungläubig. "So einen großen Patronus habe ich ja noch nie gesehen."

"Ist das ein Drache?" Ron streckte seine Hand nach der Lichtgestalt aus, die ihren Kopf zu July hinunterbeugte, die ihn berühren wollte, doch da löste es sich bereits wieder auf.

Harry nickte ihr anerkennend zu und auch Susan war zufrieden.

Dann disappierten sie und der Boden rauschte eine Etage tiefer.

"Geschichte.", verkündete Dean und Laureen zwinkerte ihr aufmunternd zu.

Oliver holte ein Buch hervor und las ein paar Fragen vor.

July antwortete stockend. In Geschichte schlief sie fast immer ein und hatte daher ein eher gespaltenes Verhältnis zu dem Fach.

Danach prüften Lisa, Ginny und Terence sie in Verwandlung. Diese achte Prüfung schaffte sie mit Bravour.

In der ersten Etage schließlich spannte sich ein Himmel über ihren Kopf.

Vincent, Zacharias und Padma fragten sie die verschieden Sternbilder ab, die sie alle kannte.

"Also in Astronomie ist sie besser als ich.", sagte Ron leise.

"Das ist keine Kunst.", gab Hermione zurück.

"Vielen Dank."

Hermione grinste fröhlich und sah wieder nach unten, wo Millicent auf July zukam.

"Gut.", sagte sie. "Zaubertränke, Alte Runen und Geschichte sind wohl nicht dein Ding. Du musst also wieder zurück zur Schule."

July sah schmollend auf.

"Man kann nicht überall gut sein."

"Ja, schon möglich.", nickte Mill und verschränkte die Arme. "Trotzdem, wäre uns wohler, wenn du in Beauxbatons wärst."

"Steh ich euch im Weg?"

"Nicht direkt. Du gehst dennoch zurück. Morgen wird dich jemand zurück in die Schule bringen."

July seufzte theatralisch auf. "Warum morgen?"

"Es ist es ein Sonntag."

"Und wenn ich mich weigere?" Sie schob trotzig die Unterlippe vor.

"Warum solltest du so dumm sein? Es gibt für dich keine Grund hier zu sein, wenn der Teufel wieder kommt."

"Ich habe keine Angst vor dem dunklen Lord.", stieß July hervor.

"Dass du seine Namen nicht nennst, zeigt wie sehr du dich irrst."

"Das ist Angewohnheit."

"Ach ja? Wir werden sehen."

Millicent sah sie ausdruckslos an und disapparierte.

July blinzelte verwundert.

Sie legte den Kopf in den Nacken, doch auf der Galerie schien niemand mehr zu sein.

"Wo seid ihr denn alle hin?", rief sie.

Da wurde es dunkel.

"Was soll das?" Langsam stieg Panik in ihr auf.

Der Boden setzte sich ein letztes Mal in Bewegung. Julys Gedanken rasten. Eine Prüfung fehlte noch. Sagte Hannah nicht was von zehn?

Verteidigung gegen die dunklen Künste.

"Du bist also nicht ängstlich?", fragte da eine leise Stimme hinter ihr und sie wirbelte herum, doch sie konnte nichts sehen, nach wie vor war es um sie herum finster.

Ein Lachen drang an ihr Ohr.

Sie griff den Zauberstab fester. "Lumos.", zischte sie und der Stab flammte auf, doch eigentlich war es in dem Moment unnötig, da es plötzlich taghell um sie wurde.

Auch die Galerie war nun wieder da und die altbekannten Zuschauer, doch diesmal waren sie alle in Schwarz gehüllt und ihre Gesichter mit Kapuzen verdeckt.

Es war eine tiefe Stille im Turm, July meinte nur ihren Herzschlag zu hören.

Ihr gegenüber stand eine in schwarz gehüllte Gestalt mit einer Maske vor dem Gesicht, genau wie die Death Eater sie trugen.

Wer kann das sein, fragte sie sich.

Viele Möglichkeiten blieben nicht.

Vincent und Gregory klammerte sie aus. Nur Draco und ihr Bruder waren bis jetzt noch nicht aufgetaucht.

War es Theodor hatte sie gar nicht so schlechte Chancen hier unversehrt herauszukommen.

Sie hatte sich oft genug mit ihm duelliert, denn darauf lief das hier hinaus, das war zu deutlich.

Theodor konnte sie einschätzen, außerdem hatte sie keine Skrupel, ihn zu verletzten.

Bei Draco sah das anders aus.

Sie kannte seinen Stil nicht und als Death Eater traute sie ihm alles zu.

Stellte sich hier noch eine Frage.

Waren ALLE Flüche erlaubt? Auch die Unforgivable Curses?

"Verteidige dich.", sagte eine Stimme von der Galerie, die sie als Millicent erkannte.

"Darf ich wenigstens wissen gegen wen?"

Die Gestalt schüttelte nur den Kopf.

"Das ist unfair. Mein Gegner weiß wer ich bin, aber ich darf nicht wissen wer er ist?"

"Das kannst du doch sicher erraten.", spottet Mill. "Oder glaubst du Voldemort stellt sich großartig vor?"

Die Worte halten noch in der Luft nach, als Julys Gegenüber auch schon einen Fluch auf sie abschoss und sie frontal traf.

Sie schlug hart auf den Boden auf.

"Alles klar. Die Illegalen mit eingeschlossen.", zischte sie und war in Sekundenschnelle wieder aufgestanden, um selber einen Fluch auszusprechen.

Ihr Gegner war schnell und wich ihm aus.

Julys Gedanken rasten. Wer war er?

Draco oder Theodor?

Theodor oder Draco?

"Locomotor Mortis"

Die Julys Beine waren unbeweglich.

"Incendio", rief diese doch ihr Gegenüber wehrte ihn mit "Aqua" ab.

Aus Julys Haaren und Umhang tropfte Wasser.

"Nass geworden?", raunte der Zauberer mit leiser Stimme und July war sich sicher, dass es ihr Bruder war.

"Vulnero.", schrie sie und der andere hielt sich den Arm fest. Blut tropfte von den Fingerspitzen.

"Sanare.", sagte er und berührte mit der Spitzes seines Zauberstabes kaum seine Wunde, als er auch schon wieder auf July deute und sagte: "Siccare."

July war verblüfft. Das war nicht die Stimme von Theodor, aber auch nicht die von Draco.

Sie sah an sich hinunter.

Ihre Sachen und Haare waren wieder trocken.

So etwas hätte ihr Bruder nie getan.

Es musste also Draco sein und dass sie nicht seine Stimme erkannte, lag wohl an diesem Stimmenverzerrer, von dem Mireille ihr erzählt hatte.

Tatsächlich konnte sie die Stimme keinen zuordnen.

Sie wusste nicht, dass diese einem Mann namens Professor Severus Snape gehörte.

Und wenn es Draco war, so konnte sie darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. Er tat es ja auch nicht.

"Debilitatio.", zischte sie und ein rot leuchtender Lichtstrahl schoss aus der Spitze ihres Zauberstabes in Form einer Spirale hervor. Der Andere blockte ihn mit "Protego" ab. Eine milchig weiße Wand baute sich vor ihm auf. Die Lichtspirale knalle dagegen und beides löste sich in Nebel auf.

Ja, das war Draco, nickte July. Theodor hätte sich nicht die Mühe des Abblockens gemacht, er wäre disappariert.

Mit "Serpensortia.", schickte ihr gegenüber eine Schlange auf sie zu.

July presste die Lippen aufeinander und wurde, ehe sie die Schlange wieder auflösen konnte, mit "Silencio" belegt.

"Theodor, du Bastard.", rief sie, doch niemand verstand etwas.

Natürlich war das ihr Bruder, wie konnte sie nur glauben, dass es Draco war? Nur Theodor kannte ihre große Abneigung gegenüber Schlangen.

Das grün beschuppte Reptil züngelte angriffslustig.

"Siehst du nun ein, dass du wieder zur Schule musst, Nott?", sagte der Zauberer mit der fremden Stimme.

Draco, dachte July.

Ihr Bruder würde sie nicht mit Nachnamen anreden.

"Das habe ich dir doch die ganze Zeit gesagt.", fuhr er fort.

Nein, Theodor, überlegte sie.

"Confusion.", rief er, wer immer es auch war und July wurde mit einem grellen Blitz getroffen.

July fauchte und fasste ihren Zauberstab fester. Doch irgendwie schien sie irritiert zu sein.

"Was hast du getan?", fragte sie.

"Confusion verwirrt deine Sinne.", erklärte er und kam auf sie zu. Er beugte sich zu ihr hinunter und lächelte.

Nun sah sie sein Gesicht, doch sie konnte es nicht zuordnen. Alles schwamm vor sich hin und meinte sie, eben noch Draco vor sich zu sehen, war es dann wieder Theodor.

"Dein Fehler war, dass du dich zu sehr mit allen anderen beschäftigt hast. Du bist gut, aber du darfst nicht zu viel denken."

"Finite Incatatem", rief eine der verhüllten Gestalteten.

Nun stand Millicent vor ihr und lächelte sie fast mitleidig an.

"Du hast verloren. Halte dein Versprechen."

"Das war nicht fair.", schmollte July.

Nun stand ihr Gegner direkt vor ihr. Seine Kapuze war wieder tief ins Gesicht gezogen und sie erkannte gar nichts. Seine Hand umklammerte ihren Arm und er zog sie dicht zu sich heran, sodass nur sie hören konnte, was er sagte.

"Glaubst du, der dunkle Lord kämpft fair? Geh nach Beauxbatons, da bist du sicher. Ich will dich nicht verlieren."

July seufzte tonlos und zog ihren Umhang zu.
 

***
 

maiglöckchen
 

Dies ist das Ende der Diebstähle.

Wir haben alles, was wir brauchen.

Wird es wirken?
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Sonntag, 16. Februar
 

Millicent stand am Fenster und sah den davon eilenden Magiern nach.

Gregory trat dicht hinter ihr und folgte ihrem Blick.

Als sie sich aufrichtete, hob er seinen Arm und hielt ihr einen flachen, silbernen Spiegel dicht vor das Gesicht.

"Was ist das?", fragte er, doch Millicent sagte nichts. Sie drehte sie um und sah ihn an.

Sie streckte ihre Hand aus und forderte: "Gib ihn mir."

"Was ist das, Millicent?"

Sie blinzelte kurz. Er nannte sie nur selten mit ihrem vollständigen Vornamen.

"Irgendetwas verheimlichst du doch vor mir?"

Sie lächelte und winkte mit den Fingern. "Gib mir den Spiegel. Er ist ein... Erbstück und mir sehr wichtig."

Doch anstatt ihrer Bitte nachzukommen, klappte er den Spiegel auf.

"Das ist kein Spiegel, sonst könnte ich mein Gesicht darin erkennen, stattdessen ist er schwarz."

Millicent nahm ihn ihm nun endgültig aus der Hand und klappte ihn wieder zu.

Sie wollte aus dem Zimmer gehen, doch er stellte sich ihr in den Weg.

"Ich will wissen, was hier läuft."

"Ich kann es dir nicht sagen, noch nicht."

"Warum nicht?"

"Weil wir es uns gegenseitig versprochen haben."

Gregory sah sie abschätzend an, nickte dann aber und ging wieder.
 

***
 

Theodor, Adrian und Vincent sahen zu dem hohen Tor auf. Das letzte Mal waren sie da durch, als sie die Schule beendete hatten.

"Eine faszinierende Sache.", sagte Adrian, der auf die Karte des Rumtreibers sah. "Und die hatte Harry seit dem dritten Schuljahr?"

Theodor und Vincent nickten. "Frechheit, oder?"

"Da ist Hagrids Hütte." Vincent deutet auf ein kleines Haus auf der Karte und sah dann auf.

"Er ist nicht da."

"Das kann uns doch egal sein." Theodor zog sich den Tarnumhang, den er von Harry bekommen hatte, über.

Vincent tat dies mit dem von Draco und Adrian zog die Kapuze von Moodys über den Kopf.

Sie verschwammen mit der Umgebung.
 

***
 

Parvati faltete umständlich die Karte der Diebe auf und nickte wissend.

"July läuft gerade den Gang zu ihrem Schlafsaal hoch.", sagte sie leise.

"Aber sie soll uns doch helfen.", murmelte Laureen.

"Mal langsam. Die kommt schon wieder.", beruhigte sie die Andere und Hannah nickte.

Parvati winkte mit den Fingern, ihr zu folgen und lautlos huschten sie zum Tor von Beauxbatons, um die Einhorntränen zu holen.

Schnell fanden sie den richtigen Flur und blickten eine lange Wand entlang.

"Wo ist die Tür?", raunte Hannah und sah sich vorsichtig um.

Parvati fuhr mit den Finger das Gemäuer entlang, konnte aber nichts finden.

Im Moment hatten sie nur das Problem, dass sie zwar wussten, wo sich die Einhorntränen befanden, nicht aber wie sie dort hingelangen sollten, denn der Zugang war zwar auf der Karte verzeichnet, aber die Wirklichkeit gab keinen Hinweis, wie sie hineinkommen konnten.

"Du warst doch hier.", raunte nun Hannah und Laureen nickte. "Schon, aber die Tür muss neu sein. Zu meiner Zeit, waren die Tränen hinter dem Büro des Zaubertranklehrers."

"Deshalb brauchen wir ja auch July.", zischelte Parvati und entflammte ihren Zauberstab, um die Karte besser lesen zu können.

Besorgt sah Hannah sich erneut um, doch sie waren in einem abgelegen Winkel des Schlosses.

Hier kam niemand her.
 

***
 

"Da sind die Felder.", flüsterte Ron und die anderen nickten leicht.

"Mir wäre wohler, wenn wir auch eine Karte hätten."

"Ja, mir auch, aber sie funktioniert nun mal nur bei Gebäuden." Mandy sah sich ruckartig um. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden.

"Eine Frage. Wenn man das Kraut nur bei Vollmond pflücken kann, damit es für unsere Zwecke wirkt und der dunkle Rat und die Phoenix Order das auch braucht..."

"Genau deshalb hätte ich ja gerne eine Karte.", zischte Ron zurück. "Terry und Mandy gehen und holen das Kraut. Lisa und ich bleiben hier und sehen, ob jemand kommt. Hier kann man apparieren."

Mandy wollte gerade los, als Terry sie zurück hielt. "Warte. Wir brauchen nicht viel. Ich gehe allein. Und ihr drei bleibt hier.", dann ging er.

Lisas Augen fuhren in die Dunkelheit. Sie hatte das dumpfe Gefühl, beobachtet zu werden.

"Mach schon.", bat sie stumm und verfolgte Terry, wie er auf das Feld ging um einige Pflanzen zu holen.

Terry sah auf den Boden.

Dort stand es.

Das letzte Kraut, das noch fehlte.

Er zog ein schmales Messer hervor und beugte sich hinunter, um das Grün abzuschneiden.

Seine Hände umfassten die Blätter, als er zusammen zuckte.

Er drehte sich um und versuchte, etwas im Dickicht zu erkennen.

War da jemand?

Hastig säbelte er an den Pflanzen und stopfte sie in die Tasche.

Dann lief er auch schon wieder zurück zu Mandy, die am Rand auf ihn wartete.

Lisa nickte ihnen kurz zu und sah sich nach Ron um, der von der anderen Seite auf sie zukam.

"Irgendjemand ist hier.", sagte er leise.

"Ja, das glaube ich auch."

"Verschwinden wir."
 

***
 

In den heiligen Hallen von Hogwarts indessen war eine kleine Diskussion im Gange.

"Pass doch auf, wo du hintrittst, verdammt.", fluchte Adrian leise.

"'Tschuldige, ich seh' dich ja nicht.", zischte Vincent zurück.

"Scht." Theodor sah nach hinten, wo die Stimmen her kamen.

Sie blieben vor dem Eingang zum Dumbledores Büro stehen.

"Wart ihr jemals da drin?", fragte Theodor leise und Adrian stöhnte genervt auf.

"Ich frag mich, warum wir uns die Mühe mit den Tarnumhängen machen, wenn du die ganze Zeit quatscht?"

"Ich sagte doch gar nichts. Du beschwerst dich doch die ganze...", meckerte Theodor zurück, verstummte aber plötzlich, als Filch um die Ecke kam und suchend seine Laterne hoch hielt.

Misstrauisch sah er sich um und die Drei fühlte sich um Jahre zurück versetzt.

"Ich krieg euch schon ihr lästigen, kleinen Bälger.", knurrte er und stiefelte wieder davon.

"Himbeertoffee.", sagte Vincent leise und hinter der Statue, öffnete sich ein Gang zu einer Treppe.

Sofort stand Filch wieder auf dem Gang und sah misstrauisch zu der Treppe, die sich aufgetan hatte.

"Wo seid ihr?", krächzte er.

Theodor spürte, wie man ihn in den Gang schob. Er stolperte hinein und hoffte, dass auch die anderen beiden da waren, denn sehen konnten sie sich ja nicht.

Die Tür schloss sich wieder und er stand in einem hell erleuchteten Gang.

Er sah sich kurz um und stieg dann ein paar Stufen höher.

Vorsichtig schob er die Kapuze vom Kopf und wartete.

"Hallo?", fragte er leise

"Wir sind da, falls du das wissen willst.", sagte dicht neben ihm Adrian.

"Lass uns endlich gehen und zieh um Himmel willen die Kapuze über."

"Aber Filch ist doch..."

Auf der anderen Seite kam ein genervtes Gurgeln, was wohl von Vincent kam.

"Wir haben die Umhänge doch wegen der alten Direktoren. Filch kann man auch so an der Nase herumführen."

Theodor rümpfte kurz die Nase und zog dann wieder die Kapuze über.

Da gab es ein reißendes Geräusch und alle erstarrten.

"Ach du Scheiße.", rief Adrian, dessen Kopf plötzlich zu sehen war und erschrocken presste er die Lippen aufeinander und blickte die Treppe hinauf.

Dann wandte er wieder hastig den Blick zurück. Sein Tarnumhang hat sich in der Tür verklemmt und ein langer Riss war entstanden.

"Ich dachte die Dinger wären sehr strapazierfähig?", wunderte sich Theodor und hatte nun auch seinen vom Kopf gezogen.

"Ihr seht gruselig aus.", sagte der körperlose Vincent.

Adrian sah an sich hinab.

Tatsächlich konnte man von ihm nur den Kopf und die rechte Schulter sehen und dann ab seinem Unterarm abwärts, während von Theodor der Kopf und zwei Hände zu sehen waren.

"Wir können die Tür noch mal öffnen.", schlug dieser nun vor.

"Und wenn Filch immer noch da draußen rum läuft? Du kennst ihn doch."

"Wir schneiden das Stück ab.", warf nun Vincent ein.

"Bist du irre? Der gehört Moody.", meckerte Adrian sofort.

"Dann warte hier." Theodor war aufgestanden und deckte gerade seinen Kopf zu, als Adrian entschieden auf sah.

"Oder wir teilen uns doch einen."

Theodor sah sich suchend um, doch Vincent war schlau genug, sich davon zu machen.

Oben auf der letzten Stufe sahen sie einen Schuh von ihm und Theodor verdrehte die Augen.

"Dann los."
 

***
 

"Ach, das ist Zeitverschwendung." Verärgert klappte Parvati die Karte zusammen und ging die Wand erneut entlang.

Beauxbatons war sicher auch nicht anders als ihre alte Schule.

"Denkt nach, in Hogwarts gab es dich auch einige Eingänge."

"Aber die kannten nur Auserwählte.", gab Hannah zu bedenken.

"Braucht ihr Hilfe?", sagte da die Stimme von Professor Snape hinter ihnen und die drei fuhren erschrocken herum.

Sie blickten ins Dunkel.

"July.", rief Parvati und ein grinsendes Mädchen, kam aus den Schatten.

"Wie hast du mich erkannt?"

"Snape ist nicht in Beauxbatons.", lächelte Hannah. "Du hast also den Stimmenverzerrer."

"Ja, ist wirklich interessant. Dieser Snape scheint ja eine üble Peron zu sein, wenn ihr euch alle zu erschreckt."

"Es spielte keine Rolle, welche Stimme du genommen hättest. Jede hätte uns erschreckt."

July nickte und sah auf die kleine metallische Scheibe.

"Wer ist dieser Snape?"

"Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Warum willst du das wissen?"

"Bei der Prüfung hat mein Gegner mit der Stimme die Flüche ausgesprochen und ich...", sie stockte und Parvati drehte sich grinsend um.

"Grübelst du immer noch, wer es war? Theoretisch kann es jeder von uns gewesen sein. Vielleicht war ich es."

July schüttelte entscheiden den Kopf. "Nein, ich bin mir ziemlich sicher, das es entweder mein Bruder war, oder..."

"Ja?"

"Nicht so wichtig.", winkte die Jüngere ab und steckte den Verzerrer in ihre Tasche. "Also, ihr braucht Hilfe?"

"Nein, nicht wirklich. Wir sind kurz vor der Lösung." Hannah tat unbekümmert.

"Lügnerin. Seid ihr gar nicht.", lächelte July und holte ein Medallion an einer langen Kette aus der anderen Manteltasche. "Könnt ihr gar nicht, ohne das hier?"

"Was ist das?"

"Der Schlüssel, zu allen Geheimtüren in Beauxbatons."

Laureen stockte. "DER Schlüssel? Wie bist du da ran gekommen?"

July grinste verschwörerisch, sagte aber nichts.

"Nun?"

Sie wiegte leicht den Kopf: "Das bleibt mein Geheimnis. Also. Wollt ihr ihn, oder nicht?"

Sie hielt ihre offene Hand entgegen.

"Gut, dann geht es schneller." Parvati wollte danach greifen, als July die Hand zurückzog. "Aber nur unter einer Bedingung."

"Und die währe?"

"Ich will wissen, wer mein Gegner gewesen war."

Hannah seufzte und schüttelte leicht den Kopf.

"Wir können es dir nicht sagen, weil wir es selber nicht wissen."

"Aber ihr müsst doch einen Verdacht haben."

"Entweder dein Bruder, oder Draco.", erklärte Laureen. "Mehr wissen wir auch nicht."

July nickte langsam. "So weit war ich auch schon. Na schön hier." Sie reichte Parvati den Schlüssel, diese nahm ihn und sah sich fragend um.

"Soll ich?" July blickte sie an.

"Gern."

Die Jüngere nahm in entgegen und ging zu einer der Fresken.

Sie schob eine runde Scheibe zurück und legte das Medaillon in die Vertiefung.

Dann zog sie ihren Zauberstab und murmelte ein Wort, tippte das Metall an und trat einen Schritt zurück.

"Was jetzt?", flüsterte Hannah.

"Warten.", gab July genauso leise zurück.

Wie auf Stichwort schob sich in dem Moment ein Stück der Wand geräuschlos nach hinten und teilte sich. Ein Durchgang von vielleicht einem halben Meter wurde sichtbar und dahinter flammten Fackeln auf.

"Bienvenue dans le labyrinthe."
 

***
 

Vincent stand bereits im Büro von Dumbledore. Er hatte die Karte des Rumtreibers und konnte sehen, wie Adrian und Theodor auf ihn zukamen.

Rasch ging er einen Schritt zur Seite, um sich nicht umrennen zu lassen.

"Still.", raunte er, als die Beiden neben ihm waren und augenblicklich bleiben sie wie angewurzelt stehen.

Adrian drehte den Kopf und erfasste Fawkes, der auf seiner Stange vor sich hin döste.

Theodor nahm mit seinem Zauberstab Maß.

Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

"Freuen kannst du dich auch später.", zischte Adrian kaum hörbar und Theodor verdrehte genervt die Augen.

Zielte und traf den Vogel am Hintern.

Erschrocken flatterte dieser mit den Flügeln und erhob sich in die Lüfte.

"Hey, wer da?", rief eines der Portraits und die drei erstarrten unter ihren Umhängen.

Die Augen des Bildes wanderten durch den Raum, doch bis auf den aufgeregten Phoenix war nichts zu sehen.

Fawkes schimpfte immer noch, als er seinen Schlafplatz wieder ansteuerte.

Vincents Hand fuhr aus und griff nach dem Schwanz.

"Da ist doch wer.", rief das Bild.

"Einbrecher!", gellte es dann durch den Raum und die drei fluchten leicht.

"Weg hier.", flüsterte Adrian und schob Theodor vor sich her.

Dieser stolperte über den Saum des Umhanges und fiel zu Boden und riss Adrian mit sich.

Vincent, der sie bis dahin nicht gesehen hatte, stolperte ebenfalls über Theodors Bein und schlug der Länge nach auf.

Die Umhänge rutschten von den Köpfen und das Licht erlosch.

"ALBUS!!", rief das Bild und weckte sämtliche Portraits an der Wand auf.

"Halt deine Klappe.", knurrte Theodor und schoss einen Fluch auf das Bild ab.

Erschrocken sahen Adrian und Vincent auf das Brandloch in der Leinwand und Adrian, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte, zog Theodor eine über.

"Hast du sie noch alle?", schimpfte er.

"Weg hier.", rief nun Vincent, stopfte die Phoenixfeder in die Tische, zog den Umhang über den Kopf und rannte zur Treppe.

Auch die anderen beiden rannten davon und blieben auf der Treppe kurz stehen.

Im Arbeitszimmer des Direktors war eine helle Aufregung.

"So was Bescheuertes. Du bist so was von selten dämlich.", schimpfte Adrian und öffnete den Gang.

"Wie jemand wie du Death Eater werden konnte, ist mir ein Rätsel. Es heißt doch, dass ihr ach so toll seid... Vielleicht verdummt man ja. Nicht zu fassen..."

"Halt die Klappe, Pusy.", schnauzte nun Vincent und Adrian verstummt verdutzt.

Wann hatte Vincent sich je eingemischt?
 

***
 

Sirius trat aus dem Dickicht und stellte sich neben seine Cousinen Bellatrix und Narzissa.

"Erklärung.", raunte die schwarzhaarige Hexe und lehnte sich gegen einen Baum. Ihre schwarzen Augen verfolgten die drei Magier von Black Diamond.

Ihre Schwester, deren Haare so blond waren, wie die der Anderen schwarz, sah fragend auf.

"Erklärung?" Ihre blauen Augen leuchteten im Dunkel auf.

"Was tun diese dummen Kinder dort?"

"Sie suchen das Zentaurenkraut. Damit dürfte klar sein, was sie vorhaben."

"Das gefällt mir nicht.", sagte Bella leise.

"Halten wir sie auf.", schlug Narzissa vor.

"Nein. Dumbledore hat gesagt, dass wir nur beobachten sollen."

"Ach, wer hört schon auf Dumbledore?", sagte Bella verächtlich und wollte gerade los, als Sirius sie am Arm fest hielt. "Und Lestrange?" Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen, als Bella mit gerunzelter Stirn nachgab.
 

***
 

In Beauxbatons stiegen Parvati, Hannah, Laureen und July eine schmale Treppe hinauf und bogen dann links in einen Gang ab. Kurz darauf standen sie vor einem schmalen Eingang. Sie schoben die Steintür zur Seite und hoben den Vorhang.

"Hier ist es. Die neue Kammer für die besonderen Zutaten. Dies ist sozusagen der Nebeneingang. Eigentlich kommt man von dort." July zeigte auf eine breite Eisentür.

Sie traten in einen runden Raum. An den Wänden standen hohe Regal, doch sie waren nicht voll gestellt.

In der Mitte stand ein runder Tisch mit einem Kerzenleuchter, den Parvati entflammte.

"Das muss es sein." Sie deutete auf eine Flasche, auf der mit verschnörkelter Schrift 'unicorn' zu lesen stand.

Sie griff danach und schüttet ein paar Tropfen in eine andere Flasche, die sie in den Falten ihres Umhanges verborgen hatte.

"Ihr habt immer noch nicht meine Frage beantwortet.", sagte plötzlich July und die anderen drei sahen fragend auf.

"Welche?"

"Wer ist Professor Snape?"

"Zaubertrankprofessor und Hauslehrer von Slytherin. Mitglied im Dunklen Rat. Death Eater.", sagte Hannah knapp und July nickte langsam. "Das hilft mir auch nicht weiter."

"Warum willst du unbedingt wissen, wer dein Gegner war?"

Parvati umwickelte die Flasche mit einem Samttuch und sah zu July hinüber.

"Einfach nur so." July lächelte ungezwungen, doch sie konnte die Verlegenheit nicht ganz verbergen.

"Geh zurück in deinen Schlafsaal.", sagte Parvati bestimmt und ging zurück zu dem Vorhang, hinter dem die Geheimtür lag.

In der Tür drehte sie sich noch einmal um und sah July fast mitleidig an.

"Ich werde Theodor frage, vielleicht sagt er es mir ja."

Dann fiel der schwere Vorhang hinter den drei Hexen hinunter und July blieb allein in dem Raum zurück.

"Ja, na sicher.", sagte sie leicht sarkastisch zu sich selber.
 

Freitag, 21. Februar
 

"Mal wieder als Spitzel unterwegs?", fragte eine leise Stimme hinter Cathleen, als diese die Portraitwand hinunter sah.

Sie schrak leicht zusammen und drehte sich zu Draco um.

"Was heißt hier, als Spitzel?", zischte sie.

"Dass Moody damals so genau wusste, wer alles im Haus wohnt, kam doch von dir."

Cathleen kniff die Lippen zusammen und verschränkte die Arme.

"Sagt wer?"

"Meine Schwester?"

"Das Haus war jedem zugänglich. Moody hat keinen Spitzel gebraucht."

"Aber du warst es trotzdem."

"Und wenn schon. Hat es irgendjemandem geschadet?"

Draco sah sie ausdruckslos an und Cathleen wurde nervös. Sie konnte ihn schlecht einschätzen.

Dennoch blieb sie ruhig und fragte: "Was hast du eigentlich gegen mich?"

"Ich schätze es nicht, verraten zu werden.", sagte Draco mit leiser Stimme.

Cathleen schluckte und ihr Blick blieb an dem dunklen Mal hängen, das sich wie ein Schatten, und doch gut sichtbar, für den, der wußte, was dort war, zu sehen war.

"Leg dich nicht mit mir an, Malfoy, ich bin eine Aurora.", sagte sie.

"In Ausbildung.", korrigiert er "und glaub mir, ich kenne die fieseren Zaubersprüche."

"Ich habe dir nichts getan.", fauchte Cathleen und Draco lächelte kalt. Er sah Angst in ihren Augen aufflackern.

Das hatte er schon immer gut erkannt.

Die Angst machte einen Gegner schwach und ihn stark.

"Moody hatte von dir alle Namen des Hauses. Dass du keine Informationen an ihm weiter gegeben hast, war eine Lüge."

"Woher weißt du davon?", fragte sie verblüfft und Draco lachte nun leise.

"Du hast dich verraten. Ich habe es nicht wirklich gewusst. Ich wusste nur, dass es entweder du oder Potter sein musste. Ich habe auf dich getippt."

"Warum?"

"Potter war mein Erzfeind." Er hielt inne. "Na gut, manchmal ist er es noch. Ich kenne ihn besser als seine eigene Mutter, was nicht schwer ist, denn die ist gestorben, als er eins war."

Er lachte wieder leise, als wäre ihm ein besonders guter Witz gelungen und Cathleen bekam eine Ahnung, wie Draco gewesen sein mochte, als er Death Eater geworden war.

"Ich weiß, wann er lügt und das Moody ihm mit seiner Rumschnüffelei auf den Wecker ging, war nicht gespielt. Du hingegen, bist die Schwester von Flint. Und den kenne ich auch sehr genau. Ihr habt so eine Angewohnheit, mit den Augenbrauen zu zucken, wenn ihr lügt."

Cathleen richtete sich auf.

"Und was willst du jetzt tun?"

Draco zuckte mit den Schultern. "Gar nichts. Es ist nicht meine Aufgabe, neugierige Auroren aus dem Weg zu räumen." Er sah sie direkt an. "Nicht mehr.", setzte er nach und es schien Cathleen, als würde er es bedauern, doch da hatte sie sich wahrscheinlich getäuscht.

Draco verzog leicht das Gesicht, als wäre er angeekelt und drehte sich dann um und ließ sie stehen.

Da erst merkte Cathleen, dass ihr das Herz bis zu Hals schlug.

Ihre Hände waren schweißnass.

Was war nur los? Ließ sie sich schon von einem so nichtssagenden Death Eater Angst einjagen?

Sie war eine Aurora.

Sie wollte gegen Voldemort kämpfen.

Der dunkle Lord, dem selbst Istave Lestrange mit Vorsicht begegnete.
 

Montag, 24. Februar
 

Dumbledore schritt durch die Eingangshalle der Lestrange Villa, als wäre es sein eigenes Haus. Istave kniff die Lippen zusammen, zeigte sonst aber keine Regung.

"So treffen wir uns dann wieder, Mr. Lestrange.", sagte er mit leiser Stimme.

Istave nickte nur kurz und bot mit einer Geste an, einzutreten.

"Was verschafft mit der Umstände, Sie noch einmal hier zu begrüßen?", fragte er stattdessen.

"Es wird nicht lange dauern.", versicherte Albus.

Hinter ihm trat Sirius ein.

"Es gibt Gerüchte und ich möchte wissen, ob sie wahr sind."

"Und die wären?"

"Duane Avery ist verschwunden."

Istave sagte gar nichts, sondern setzte sich in einen hohen Sessel. Er stützte die Arme auf die Stuhllehne und legte die Fingerspitzen gegeneinander.

"Und die Kinder scheinen, was immer sie auch vorhaben, am Ziel zu sein. Ich glaube, zu wissen, wann."

"Am ersten April.", sagte Istave leise und Dumbledore zog anerkennend eine Augenbraue hoch.

"Ich kenne die Prophezeiung. Der einzige Grund, warum ich einer Zusammenarbeit zugestimmt habe."

Albus lächelte leicht, auch wenn man es nur in seinen Augen sah.

"Nicht ihr wart es, der einer Zusammenarbeit zugestimmt habt, sondern wir."

Istave winkte mit der Hand durch die Luft, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen. "Wie dem auch sei. Ich denke, es gibt nichts mehr zu besprechen. Wir werden am ersten April bereit sein. Sind Sie es auch?"

"Das sind wir."

Die beiden Zauberer sahen sich stumm an, keiner sagte ein Wort.

"Was ist nun mit Avery? Er wollte einen aus eurer Mitte töten. Will er es immer noch?"

Istave hob eine Augenbraue.

"Davon habt ihr nichts gewusst? Es war Dolohov, auf den er es abgesehen hatte, aus nichtigen Gründen, die nicht mehr bestehen sollten."

"Ich kann nicht sagen, wo dieser Verräter sich aufhält, aber sei versichert, dass wir uns darum kümmern werden."

"Das dachte ich mir." Dumbledore stand unvermittelt auf und ging wieder hinaus.

Istave wartete, bis er das Haus verlassen hatte, dann ballte er seine Hand zu einer Faust.

"Findet Avery.", sagte er leise.

Augenblicklich entfernten sich zwei schwarz verhüllte Gestalten.
 

Sonntag, 2. März
 

Millicent sah zu Hermione hinüber. Nur sie war noch in dem Raum hinter dem Kamin.

"Fangen wir an.", sagte sie mit leiser Stimme und Hermione nickte.

Sie wunderte sich über sich selber, dass sie so gelassen war. Immerhin brauten sie hier nicht gerade eine Gemüsesuppe.

Dies war der Trank, der Tote wieder auferstehen ließ.

Eine weitere Methode. Eine andere, als Voldemort vor sechs Jahren sie angewandt hatte.

Diesmal war kein Blut nötig, keine Knochen und kein Fleisch.

Diesmal schafften sie kein menschliches Wesen, sondern eins, aus ausschließlich magischen Ingrediens.

Millicent holte den schwarzen Diamanten hervor und legte ihn auf den Boden des Kessels.

Hermione sah hinein. "Schade um ihn.", sagte sie leise.

Millicent nickte. Sie entkorkte eine Flasche und schüttete die Flüssigkeit in den Kessel.

Beißender Dampf von Chlor stieg auf.

Fast schien es, als kochte die Flüssigkeit.

"Eins zu drei gemischt, löst es sogar Gold."

Hermione lächelte leicht und sah, wie sich die Säure in den Edelstein fraß. "Ob es deshalb Königswasser heißt?"

Millicent hob einen Kanne und goss das Wasser über den Stein im Kessel.

Es zischte, denn der Kessel erwärmte sich schlagartig.

"Beeindruckend.", murmelte.

Mit einer Zange holte sie den Rest von dem Diamanten heraus.

"Jetzt", Millicents Augen glimmten im Feuerschein. "lass uns beginnen."

Sie drehte die Zeiger und Scheiben einer kopfgroßen Messinguhr auf Null.

Die Uhr bestand aus drei Ringen, nach innen immer kleiner werdend.

Der mittlere Ring zählte die Tage. Nach fünfzig Tagen fing sie wieder von vorne an.

Der kleinste Ring zählte die Stunden und die beiden Zeiger in der Mitte die Minuten und Sekunden.

Den größten der Ringe drehte Millicent auf die Zahl sechshundertsechsundsechzig.

Eintausendzweihundert Stunden konnte man die Uhr maximal laufen lassen, bis sie wieder von vorne anfing.

"Also, Hermione. Du hast den Zeitplan." Millicent sah zu der Anderen hinüber, die ein Pergament vor sich ausrollte.

"Fangen wir an."
 

Dienstag 1. April
 

Die Fenster waren verdunkelt. Es war, als würde niemand aus dem Haus es wagen Licht zu machen, dabei würde das Gemäuer in den Schatten der Magie verschwinden, sobald die Tür zufiel.

Hermione stand am Fenster.

Krummbein schlich um ihre Beine und schnurrte leise, sprang dann auf das Fensterbrett, wo seine Herrin die Gardine etwas zur Seite geschoben hatte, um hinaus sehen zu können.

Seine goldenen Augen ruhten auf dem Asphalt, wo sich vier Gestalten vom Haus entfernten.

Hermione hörte die Haustür leise klacken und irgendwie, war es als würde es jetzt endgültig sein.

Sie fröstelte leicht.

Terry und Mandy liefen Richtung Phoenix Order Hauptquartier. Es schien Hermione fast unglaublich, dass Dumbledore Mandy eingeweiht hatte.

Wie leichtsinnig.

Da drang ein Gedanke in ihr hoch, der sie erschreckte.

Oder war es gar nicht einfältig?

Was, wenn es eine Falle war?

Anderseits, hatten die beiden vor der Phoenix Order nicht all zu viel zu befürchten.

Anders als Draco und Theodor.

Die beiden liefen in die entgegengesetzte Richtung, zum Gebäude, wo der dunkle Rat tagte.

Hermione hatte nur davon gehört.

Man konnte es nur sehen, wenn jemand da war.

Die beiden Zauberer hatten es sehr viel schwerer, denn der dunkle Rat würde versammelt sein.

Da gingen sie hin, dachte sie. Es gab kein zurück mehr.

Die Tinktur, das Pulver, das Verderben aller, die unvorsichtig sind, lief dort und für was?

Nur für eine Prophezeiung.

Eine Prophezeiung, dessen Inhalt sie immer noch nicht kannte, nur dass es etwas mit ihr zu tun hatte, hatte man ihr gesagt, sonst nichts.

Hermione wandte ruckartig den Kopf ab, als die Strasse wie leer da lag.

Sie hielt nichts von Wahrsagen.

Tat es nie, und würde es nie tun.

Krummbein schnurrte und sah weiter auf die Strasse.

Niemand, außer dem Tier bemerkte die fünfte Gestalt, die den Death Eatern zum dunklen Rat folgte.

Blaise hatte gewartet, bis sie sicher sein konnte, dass niemand mehr aus dem Fenster sah.

Sie zog den Umhang fester um ihren Körper.

Sie musste Antonin warnen.

Avery war unter ihnen und trachtete ihm immer noch nach dem Leben.

Sie biss die Lippen aufeinander, denn sie verstand nicht, warum?

Pancy war längst tot.

Es gab keinen Grund mehr für Duane, ihn zu töten.

Sie hörte immer noch Trelawneys Lachen, als sie danach gefragt hatte.

Die Professorin war plötzlich neben ihr aufgetaucht gewesen und hatte ihr die Warnung zugeflüstert und obgleich Blaise genauso wenig an Vorhersagungen glaubte wie Hermione, wollte sie kein Risiko eingehen.

Aber warum? Hatte sie gefragt und die alte Hexe hatte nur gekichert und gefragt: "Kannst du dir es nicht denken?"

"Pancy ist tot."

"Eben. Mrs Dolohov, eben.", hatte Trelawney genickt.

Blaise war am Gebäude des dunkeln Rates angekommen. Sie sah, wie Draco und Theodor sich trennen.

Sie folgte einem von beiden, ohne zu wissen wem.

Sie hoffte, es wäre Theodor, der würde ihr plötzliches Auftauchen noch mit Humor nehmen.

Es trennten sie nur wenige Meter von der Gestalt und der junge Zauberer drehte sich mit gezücktem Zauberstab um.

Es war Draco.

Verdammt, dachte Blaise, sagte aber nichts, sondern lächelte nur.

"Was machst du hier?", zischte er.

"Wollen wir rein, oder was?", sagte sie nur und ging an ihm vorbei, schob ungerührt die Tür auf und lief in das Haus.

Sie hatte sich überlegt, dass Antonin kaum erfreut sein würde, sie hier zu sehen, also würde sie nur nachsehen, ob sie Avery finden würde und wieder gehen.

Nun kam sie sich fast dumm vor.

Immerhin war Antonin ein Death Eater und es gab genügend um ihn herum, die ihm nicht das Leben nehmen wollten.

Es wird schon nichts passieren, beruhigte sie sich selber.

Draco folgte ihr, wenn er auch verstimmt war.

"Ich frage mich wirklich, warum du hier bist.", meckerte Draco und kniff die Augen zusammen, um im Dunkeln etwas erkennen zu können.

Blaise lächelte nur.

"Gehen wir da lang.", sagte er leise und bog in einen Gang ab.

Sie kamen in einen Flur. Eine Wand war mit hohen Fenstern durchbrochen.

Draußen war tiefste Nacht. Nicht einmal der Mond oder die Sterne waren zu sehen.

Es war Neumond.

Man hätte die Hand nicht vor den Augen gesehen, wenn sie nicht den schwachen Schein der Zauberstäbe hätten, die nur so wenig glommen, dass sie gerade den Weg erahnen konnten.

"Hörst du das Meer?", raunte Blaise und sah zu den Fenstern.

"Schön, und?" Draco schien gar nicht auf sie zu achten, sondern sah sich nur suchend um.

Wenn er doch nur mehr erkennen würde.

Die Gänge im Haus des dunklen Rates waren ein Labyrinth.

Er war nur ein einziges Mal hier gewesen und damals hatte man nicht viel Wert darauf gelegt, dass er sich den Weg merken konnte.

"Sie brechen sich an den Felsen.", sagte Blaise leise.

"In fast hundert Meter Tiefe.", setzte Draco hinzu und sah nun doch die Hexe an. "Fändest du es immer noch so schön, wenn du ihnen entgegen fallen würdest?"

"Das wird wohl kaum passieren.", entgegnete sie bissig.

"So was soll schon vorgekommen sein, für Eindringlinge."

Sie sah ihn nachdenklich an. "Ernsthaft?" Sie zweifelte, ob es wirklich stimmte oder ob er sie nur erschrecken wollte.

"Ich will es nicht ausprobieren, also komm schon. Das Meer kannst du später sicher auch noch bewundern."

Er lief bereits weiter und Blaise konnte das schwache Glimmen seines Zauberstabes nur erahnen, als sie ihm folgte.

Sie wäre fast gegen Draco geprallt.

Er war unvermittelt stehen geblieben und sah auf eine Tür.

Sein schwarzer Umhang verschmolz mit der Umgebung und das Licht in seiner Hand war erloschen.

"Autsch.", fluchte sie leise.

"Wir sind da."

"Sicher?"

Draco dreht ihr genervt das Gesicht zu. Er konnte es nicht ausstehen, wenn man an ihm zweifelte.

Blaise hob beschwichtigend die Hände. "Schon klar, du bist hier der Death Eater."

Draco knirschte leise mit den Zähnen, richtete seinen Zauberstab auf das Schloss der Tür und sagte leise. "Alohomora." Natürlich öffnete sie sich nicht. Das hätte er auch nicht erwartet, aber man hatte ihm gesagt, er solle erst die legalen Flüche ausprobieren, also tat er dies, der Form halber.

"Darf ich?", bat Blaise und er trat einen Schritt zur Seite.

Sie lächelte kurz und murmelte einen Fluch, der Draco die Sprache verschlug.

Denn dieser war verbotener als verboten.

Er selbst hätte ihn nicht einmal in die engere Wahl gezogen, aber sei's drum, die Tür war offen.

Sie traten in den Raum und gingen auf den Kessel zu.

Draco ließ das Pulver, das auf dem Grund gestreut war in eine Schachtel fliegen und streute ihr eigenes hinein.

Blaise entfachte das Feuer unter dem Gefäß und ließ die Feder mit einem Zauber über den Kessel schweben.

Zur gegeben Zeit, wenn sie beide das Gebäude bereits verlassen hatten, würde der Zauber wirken und die Feder in das kochende Wasser, das Draco nun hinein gab, fallen und in einer blauen Stichflamme, wie man ihr gesagt hatte, verglühen.

"Das war es."

"Ja."

"Gehen wir."

Sie schlossen die Tür und liefen Richtung Ausgang.

Was sie nicht wussten war, dass, als Blaise die Tür geöffnet hatte ein Alarm beim dunklen Rat einging.

Die schwarzen Roben kamen den dunklen Gang entlang, genau auf die beiden Jüngeren zu.
 

***
 

In einem Haus in Brasilien kam Faith gerade zur Tür herein. Sie wischte sich mit einem Ärmel über die Stirn und schloss kurz die Augen, als sie ein Zischen vernahm.

Sie blieb wie angewurzelt stehen und sah langsam zum Boden.

Dort hatte sich eine Schlange vor ihr aufgerichtet und sah sie aus roten Augen an.

Das Maul des Reptils war leicht geöffnet und spitze Zähne kamen zum Vorschein.

Faiths Herz schlug bis zum Hals.

Es gerade erst um fünf. Michael wollte erst in einer halben Stunde zurück sein.

So lange konnte sie unmöglich hier stehen bleiben und warten.

Ihre Gedanken rasten.

Sie hatte ein Messer unter ihrem Rock, aber da kam sie nicht ran, wenn sie sich nicht bewegen konnte.

Doch das brauchte sie auch gar nicht, denn die grün-weiße Schlange schnellte plötzlich vor und grub ihre Zähne in ihren Arm.

Faith schrie auf und griff nun doch nach dem Messer und ging in die Knie.

Mit einer schnellen Bewegung nagelte sie das Tier auf den Holzdielen fest, das von ihr abließ.

Die Schlange zuckte noch einmal auf und verschwand in einem grünen Nebel.

"Was war das?", keuchte Faith, dann sank sie in tiefen Schlaf.

Sie hörte nicht mehr die Schritte hinter sich und merkte nicht, wie sie aufgehoben und zu ihrem Bett getragen wurde.
 

***
 

Terry sah triumphierend zu Mandy und diese nickte verbissen. Ihr Puls lief auf hundertachtzig, ihre Wangen waren gerötet.

Sie ließ die Feder mit einem Zeitzauber über dem Kessel schweben und das Pulver aus dem kessel entfernt. Sicher war sicher.

Sie wandte sich zu Tür.

Terry warf noch einen prüfenden Blick in den Raum, dann schloss er sorgsam die Tür.

"Lass uns...", weiter kam Mandy nicht, denn auf ihre Schultern legte sich eine schwere Hand und das war nicht die von Terry, soviel war mal sicher.
 

***
 

Blaise und Draco kamen in den Gang mit den hohen Fenstern, als sie ihn am Arm festhielt.

Die Hexe brauchte nichts zu sagen, auch Draco hatte das Rascheln gehört.

Sie hatten kein Licht gemacht, die schwarze Nacht gab nun Licht genug.

"Wir trennen uns.", raunte Draco und bog in einen Gang ab. Blaise nickte und nahm einen anderen. Hinter einem Pfeiler erkannte sie eine Tür.

Blaise hetzte auf den Ausgang zu. Die Schritte hinter ihr schienen bedrohlich näher zu kommen.

Ihre Hand streckte sich bereits nach der Klinke aus und diese schwang auf, noch ehe sie sie berührte. Sie rannte hindurch.

Blaise warf noch einmal einen Blick zurück.

Der Flur lag im Dunkeln, dann schwang die Tür zurück und versperrte ihr den Blick in das Haus, als ein Geräusch neben ihr sie herumfahren ließ.

Eher ahnte sie sie, als dass sie sie sah. Aus der Dunkelheit schoss eine Hand auf sie zu.

Blaise sah auf.

Die dunklen Augen, die sie nur zu gut kannte, sahen sie nun eiskalt an.

"Was machst du hier?", zischte Antonin.

"Ich denke, das weißt du ganz genau, sonst wärst du jetzt nicht so sauer.", entgegnete sie so gelassen wie möglich.

"Mitkommen.", befahl ein älterer Death Eater neben ihr, den Blaise als Rodolphus wiedererkannte.

Draco hatte das Ganze aus dem Augenwinkel beobachtet.

Er war aus einem anderen Tor als Blaise gekommen und hatte hinter einer Ecke auf sie gewartet, als diese plötzlich aufgehalten worden war.

Er blinzelte unter seiner Kapuze hervor, als er Theodor erkannte.

Das Nicken war kaum mehr als ein Lidschlag. Er verstand, sie sollten verschwinden, so schnell wie möglich um den anderen Bescheid zu geben, dass das eine Falle gewesen war.

Schon sah er wie Theodor begann sich zu konzentrieren, gleich würde er mit einem Knall verschwinden. Auch Draco bereitet sich vor, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.

"Denk nicht mal daran.", zischte eine tiefe Stimme, dicht an seinem Ohr, als Theodor, wie geplant ins Nichts verschwand.

"Warum ist Nott verschwunden?", wurde Draco gefragte, der verwundert aufsah.

"Ach, war er denn hier?", entgegnete er.

Lucius, der nun neben Istave trat, biss die Zähne zusammen, sah zu dem Älteren und nickte.

Draco hatte das ungute Gefühl, dass es ihm jetzt nicht besonders gut ergehen würde.

Man schob ihn in einen Gang.

Den kannte er noch nicht. Links und rechts flammten Fackeln auf, sobald sie an ihnen vorbei gingen.

Francis Nott öffnete mit einer Geste eine Wand.

Interessant, dachte Draco. Den Mechanismus kannte er von seinem Haus.
 

***
 

"Du bleibst, wo du bist.", zischte es dicht neben Mandys Ohr und unwillkürlich griff diese nach Terrys Hand.

Sie hob ihren Blick und sah auf einen Zauberstab. Vor ihr stand Moody, dahinter Snape mit verschränkten Armen. Sirius und Loreley sahen eher irritiert aus.

"Was wolltet ihr hier?", fragte nun Tonks.

"Gar nichts.", log Terry.

"Das gar nichts, werden wir im Quartier klären.", befahl Moody und schob sie voran.

Mandy stolperte, konnte sich aber im letzten Moment noch fangen.
 

***
 

"Also, noch einmal von vorne." Moody lehnte sich über den Tisch.

"Was treibt ihr im Phoenix Order Hauptquartier?"

"Wir haben einen Nachtspaziergang gemacht.", schlug Terry vor.

Moody donnerte mit der Faust auf den Tisch. "Lüg nicht. Wir wissen, was hier läuft."

Terry setzte nun ein überlegenes Lächeln auf und verschränkte die Arme.

"Wenn ihr wisst, was hier läuft.", sagte er spöttisch. "Was braucht ihr uns dann noch."

"Stupor.", fluchte Moody und Terry duckte sich rechtzeitig unter den Fluch weg.

"Hey.", rief er entrüstet.

"Rede."

"Warum fragt ihr nicht Snape? Der weiß doch immer alles?"

Severus Miene verzog sich kein Stück.

"Diesmal offensichtlich nicht.", flüsterte Mandy.
 

***
 

Moody lief aufgebracht auf und ab. Terry schielte zur Uhr, die unaufhörlich tickte. Mandy wusste, auf was er wartete.

Noch eine halbe Stunde, dann würde es so weit sein. Dann wurde der Stein ins Rollen gebracht und nichts konnte das Folgende mehr aufhalten.

Sie hoffte, dass es kein Fehler war.

"Sie schinden Zeit.", grummelte Moody und Lupin zwang ihn zur Ruhe.

"Ihr wisst, was auf dem Spiel steht. Wir haben den Verdacht, dass ihr Voldemort wieder zu Leben erwecken wollt."

"Die Frage ist nur, warum?", knurrte Sirius.
 

***
 

Terry sah zu Lupin auf. Er legte den Kopf leicht schief. "Und? Was wollen Sie jetzt tun?" Er schaffte es sogar, ein Lächeln zustande zu bringen. Lupin machte Mandy, die neben ihm auf dem Stuhl saß nicht die Sorgen, es war Mad Eye Moody, dem sie nicht ganz traute.

Es war verrückt, das wusste sie.

Sie wünschte Dumbledore wäre hier.

"Wir werden euch jetzt Veritaserum verabreichen und die Wahrheit aus euch herausquetschen." Sein Auge rollte und Mandy wich ein Stück zurück.

"Nein, das werden wir nicht tun.", mischte sich Lupin ein.

"Noch nicht.", setzte Snape nach.

"Erzählt! Verdammt, ihr müsst doch einsehen, was auf dem Spiel steht. Ihr habt geholfen, ob direkt oder nicht, dass Voldemort wieder an die Macht kommt.", rief nun Sirius.

"Aber nur für einen Monat.", schränkte Terry ein.

Und die anderen stutzten.
 

***
 

"Was soll das heißen, für einen Monat?" Lucius runzelte die Stirn und sah zu Draco, der sich in seinem Stuhl zurück lehnte.

"Das werdet ihr in einem Monat sehen.", lächelte Blaise.

Lucius stürzte vor und packte sie am Kragen.

"Du wirst das JETZT erzählen!" Da klammerte sich eine andere Hand um seinen Arm.

"Lass das, Lucius. Mach das mit deinem Sohn.", wies Antonin ihn zurecht.

Dieser glaubte sich verhört zu haben.

"Hey.", protestierte Draco "Hör auf, meinen Vater auf mich zu hetzten, ich habe es schon schwer genug!"

"Was?", fragte er verständnislos, ließ aber von Blaise ab.

Nun trat Bellatrix vor und drehte ihren Zauberstab ungeduldig zwischen den Fingern.

"Ich weiß, was hier läuft. Antonin und Lucius mögen ja Hemmungen haben dich zu foltern, aber ich habe sie nicht Miss Zabini, oder sind sie inzwischen Mrs Dolohov?"

Lucius sah überrascht auf.

"Versuch es doch. Bella.", zischte sie und diese ließ sich nicht lange bitten.

"Cruci....", weiter kam sie nicht, denn Draco hatte sie inzwischen entwaffnet.

"Wo hat er den Zauberstab her?", rief Istave Lestrange.

Lucius sah ihn sich genauer an und fuhr dann fahrig in seine Taschen.

"Das ist ja meiner!", schrie er.

"Taschendieb.", grinste die Zauberer.

"Man merkt, dir fehlt die Erziehung.", schüttelte Blaise den Kopf und blinzelte zu Malfoy Senior.

"Schluss jetzt. Ich will endlich wissen, was ihr getan habt und wer noch alles mit drin hängt.", blaffte nun Rodolphus.
 

***
 

"In alphabetischer Reihenfolge?", fragte Mandy.

"Machst du dich über uns lustig?", fragte Snape.

"Würde mir nie einfallen, Professor. Das ist unser voller Ernst, sind nämlich 'n paar.", mischte sich Terry ein.

"Wie viel?"

Mandy legte die Stirn in Falten und tippte nachdenklich den Finger gegen ihre Nase.

Es schien als begann sie zu zählen, was Terry nur ein Grinsen entlockte, wusste er doch ganz genau, dass weder er noch sie nachzählen mussten. Aber die Phoenix Order begann langsam, zu köcheln und wann konnte man schon mal einen von denen ungestraft, wenn man so was in ihrer Situation sagen durfte, ärgern?

"Vierunddreißig?", sie sah zu Terry, der nachdenklich nickte. "Ja, kommt hin."
 

***
 

"VIERUNDDREISSIG?", rief MacNair, nachdem sie gebannt, auf Blaise Lippen gesehen hatten, die sich stumm bewegten, während Draco endlos langsam mit den Fingern zu zählen schien.

"War das eine Klassenaufgabe, oder was?"

Blaise schüttelte den Kopf.

"Pancy und Justin sind vorher gestorben.", lächelte sie unschuldig.

Dolohov konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen.

"Dann ging Parkinson also auf euer Konto."

"Ging nicht anders, sie hat zu viel gewusst und wollte es zu früh ausplaudern."

"Wer war es?"
 

***
 

Eine Stunde hatten die Magier der Phoenix Order Terry und Mandy und der dunkle Rat Blaise und Draco zugehört. Sie glaubten, ihren Ohren nicht zu trauen.

Nun wussten sie, was abgelaufen war und denn noch waren sie nicht schlauer, denn sie wussten nach wie vor nicht, wer hinter der Sache steckte.

"Irgendjemand muss das Ganze doch geplant haben. Wer ist der Kopf?"

Lucius durchbohrte Draco regelrecht.

"Traust du mir etwa nicht zu, dass ich das alles allein geplant habe?", sagte dieser spöttisch.

"Hast du?"

"Wer weiß?"

"Dann wirst du die Konsequenzen tragen müssen.", erwiderte Istave trocken und richtete seinen Zauberstab auf Draco.

Lucius schloss die Augen und trat einen Schritt zurück.

Blaise drehte ihren Kopf.

Das konnten sie nicht tun? Wie konnte Lucius zulassen, dass sie seinen eigenen Sohn folterten? War der Mann wirklich so kalt?

"Wer war es?", rief nun Bella. "Wer hat dir den Auftrag gegeben?"

"Niemand." Dracos Stimme war nur ein Flüstern. "Ich lasse mir keine Auftrage geben. Ich entscheide selber, was zu tun ist. Ich bin keine..."

"Schweig, wenn du uns nichts zu sagen hast.", sagte Lucius mit kalter Stimme.

"Erst soll ich reden und dann wieder nicht, kannst du dich auch irgendwann mal entscheiden?"

"Beantworte unsere Fragen, Junge.", mischte sich nun Istave ein und richtete seinen Zauberstab auf Draco, "Oder wir foltern die Antworten aus dir heraus."

Dracos Miene verfinsterte sich. "Dann viel Spaß, alter Mann.", zischte er und Istave flüsterte: "Crucio.", doch der Fluch hat Draco kaum berührt, als Blaise aufsprang und rief: "Hört auf."

Istave hielt inne und wandte sich ihr zu.

"Wie kannst du das zulassen!" Blind vor Tränen starrte sie Lucius an.

"Er ist dein Sohn, deine Familie, dein eigen Fleisch und Blut. Und du!" Sie wandte sich nun zu Bella.

"Ist Voldemort denn wichtiger, als dein Neffe? Warum fragt ihr nicht mal, warum wir das getan haben? Haltet ihr uns wirklich für so dumm?"

Blaise lachte nun auf und Draco zweifelte nun ernsthaft an ihren Verstand.

"Ihr seid so dumm, so vernagelt, dass ihr noch nicht mal das Naheliegendste seht. Ihr fragt, wer es getan hat? Ihr fragt wer? Ich werde es euch sagen." Dann spulte sie die ganze Liste ab. In der Reihenfolge, wie sie zu Beginn des Unternehmens gewohnt hatten.

Doch damit erzählten sie wieder nichts Neues. Sie kannten die Namen der Bewohner

"Aber wer steckt dahinter?" In Istave Augen glimmte der Wahnsinn.

Sein Zauberstab richtete sich nun auf Blaise und ehe sie wusste wie ihr geschah, schoss ein Lichtstrahl auf sie zu.

Blaise kniff die Augen zusammen, wusste sie doch was auf sie zukam.

Doch es geschah nichts.

Sie war irritiert. Hatte man sich doch wieder Draco zugewandt?

Sie riss die Augen auf und vor ihr stand Antonin.

"Das werde ich nicht zulassen.", sagte er und richtete sich auf.

"Bist du irre?!", schrie Bellatrix. Istave hatte den Zauberstab sinken lassen, als Antonin sich zwischen ihn und sein Opfer gestellt hatte.

Dolohov lachte bitter auf. "Vielleicht ja, aber der Irrsinn straft nicht die, die ich liebe." Er sah Lucius finster an.

Er konnte nicht verstehen, warum Blaise sich gegen ihn gestellt hatte, aber noch viel weniger, wie Malfoy das seinen Sohn hatte antun können.

Er schob Blaise schützend hinter seinen Rücken.

Draco starrte ihn sprachlos an.

Das hatte er nicht erwartet.

"Der Fluch bringt sie schon nicht um.", sagte Lucius mit klirrend kalter Stimme und Draco biss die Zähne zusammen.

"Sie nicht. Und ich zweifle auch nicht daran, dass sie es durchstehen würde. Aber unser Kind würde es nicht überleben." Antonins Hand fasste Blaise fester und diese schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter.

Wie schön, dachte sie. Er hat sich vor mich geworfen, damit seinem Kind nichts passierte.

"Aber er hat es getan.", sagte Draco, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

Istave und Antonin musterten sich gegenseitig abschätzend. Lucius stand abwartend gegen eine Wand gelehnt und fragte sich immer noch, warum Antonin es riskiert hatte, den Fluch auf sich zu nehmen. Nur wegen einem ungeborenen Kind? Das glaubte er kaum.

Er sah zu Draco. Schmerzen hatte er nach wie vor und das würde auch noch eine Weile so bleiben, das wusste Lucius nur zu genau. Hatte er es doch selber schon erlebt.

Was für eine Demütigung es damals war, versuchte er zu verdrängen und er verstand Dolohov.

Lucius trat tiefer in den Schatten.

"Genau das ist es.", rief Draco. "Seht ihr das nicht? Ihr bekämpft euch gegenseitig für eine Herrscher, der nichts als Verachtung für euch hat, sobald ihr nicht tut, was er von euch verlangt, oder warum greifst du Dolohov an? Merkst du nicht wie sinnlos das ist?" Istave schwang seinen Zauberstab. Doch noch ehe er einen weiteren Cruciatusfluch auf Draco loshetzen konnte, schritt Lucius ein.

"Wag es nicht, meinen Sohn zu foltern.", zischte er und sah ihn von oben herab an.

Istave kniff die Lippen zusammen.

"Du also auch." Er drehte sich zu Bella um, doch auch diese sah nun nachdenklich zu ihren Neffen.

Rodolphus Miene war versteinert.

"Und jetzt?", fragte der alte Zauberer spöttisch. "Lassen wir sie laufen, oder was? Der dunkle Lord wird einen Monat leben und das ist ihre Schuld." Sein Finger schoss auf die Jüngsten zu.

"Dann wird er eben einem Monat leben.", bemerkte Francis Nott und schnippte eine Münze in die Luft.

Nun nickte Istave: "Schon, aber eigentlich, sollte er gar nicht leben."

Draco blinzelte verwirrt und sah zu Blaise, die genauso verwundert aufsah.

"Was soll das heiße, eigentlich sollte er gar nicht leben?"
 

***
 

Weit weg von England, lag Faith in ihrem Bett. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn und es schien, als hätte sie Alpträume.

Michael sah besorgt zu ihr hinunter. Er saß auf der Bettkante und hielt ihre Hand, dessen Fingernägel sich tief in seine gruben, doch er spürte es kaum.

Er konzentrierte sich so sehr auf ihr Gesicht und versuchte sie zu wecken, dass er den Schatten hinter sich gar nicht bemerkte. Auch nicht das Brennen auf seinem Unterarm.

Faith bäumte sich auf und atmete tief ein.

Da erst erkannte Michael, was geschah. Ein Nebel drang in Faith und sie stöhnte auf.
 

***
 

Der Minutenzeiger der Uhr im hohen Raum des Kellers im Feldweg 7 rückte gerade auf die drei. Es war genau viertel nach acht.

Der Raum lag verlassen da, nur das Feuer, das immer brannte, flackerte im Kamin.

Es war gleißend Weiß und tauchte den Keller in ein unwirkliches Licht.

Die Tür war verschlossen und es gab auch keine Fenster, dennoch begannen die Flammen zu flackern, als würde ein Luftzug durch den Raum fegen.

Ein Stuhl knarrte.

Das Feuer wurde nun größer. Es schlug bis an den oberen Kaminrand. So hoch war es noch nie gewesen.

Schwarzer Ruß setzte sich auf dem Kaminsims ab, der immer heißer wurde. Die Flammen schlugen noch höher und über den Kamin hinaus.

Das Feuer stieg die Steine über dem Sims empor.

Das Licht wurde immer heller bis es sich schlagartig schwarz verfärbte und den Raum in eine Schattenwelt legte.

Die Flammen züngelten immer weiter die Steine empor, hinauf zu einer kleinen Lücke in dem etwas Feuer fing. Fast war es, als würde die Feder, die Mireille dort so hastig versteckt hatte von unsichtbarer Hand gesucht. Die Spitzen brannten bereits, als sie mit einem Ruck aus dem Stein herausgezogen wurde.

Einen Moment schwebte sie reglos in der Luft und fiel dann wie ein Stein in das schwarze Feuer hinab, das rot aufflammte, als die Feder mit einem Schlag zu einem Häufchen Asche verbrannte.

Dann erstarb das Feuer und es war still.
 

***
 

Istaves Augen verengten sich zu klirrend violetten Schlitzen.

"Ist euch vielleicht aufgefallen, dass euer alter Zaubertrankprofessor gar nicht da ist? Er ist bei der Phoenix Order, weil auch dort zwei von euch eingedrungen sind."

"Bei der...", begann Blaise.

"Dann wisst ihr von...", wunderte sich Draco.

"Ja, wir wissen davon. Dumbledore und ich haben einen Weg gefunden, den dunklen Lord für immer in die Welt des Vergessens zu schicken und ihr törichten Kinder habt uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und jetzt erzählt endlich, wo dieser verdammte Kessel steht."

Draco sah auf die Uhr. "Davon mal abgesehen, ist es sowieso zu spät. Es ist genau zwanzig Uhr achtzehn. Neumond."

Bellatrix wurde weiß. "Wo ist der Kessel?" Eindringlich sah sie zu Draco.

Dieser deutet stumm auf die Tür.

"Ihr habt unsere Kessel genommen?", fragte Istave klirrend kalt.

"Hier unser Elixier, bei der Phoenix Order nutzlose Asche.", nickte Blaise.

Der dunkle Rat stürzte hinaus.

"Ihr bleibt hier.", sagte Francis und verriegelte die Tür zu dem kleinen Raum.

Blaise und Draco blieben allein zurück.

"Und jetzt?", fragte Blaise.

"Was schon. Jetzt werden wir warten. Theodor sagt den anderen Bescheid.", sagte Draco und stand auf.

"Warten." Blaise zog die Nase kraus und aus ihrer Tasche einen Schokofrosch.

"Du hast nicht zufällig einen Zweiten, oder?"

Blaise legte den Kopf schief und grinste.

Draco wollte etwas sagen, als er eine Bewegung neben sich, wahrnahm. Er schob sich vor Blaise und krümmte sich dann unter Schmerzen.

Er unterdrückte einen Aufschrei. Seine Knochen schienen zu kochen, sein Blut schoss wie lauter Nadelspitzen durch seine Adern.

Die Umgebung kam ihn so unwirklich vor. Mühsam zwang er sich zu atmen. Das war das Einzige, was er sich immer wieder sagte.

Atme und konzentriere dich auf etwas anderes.

Blaise war erschrocken aufgesprungen. "Hören Sie auf!", schrie sie und tatsächlich ließ der Angreifer von Draco ab.

Duane Avery kam aus dem Schatten einer Nische und funkelte finster zu den beiden hinüber.

Draco richtet sich mühsam auf.

Wie oft musste er eigentlich heute noch Cruciatus ertragen?

"Mrs Dolohov, wie ich gehört habe, ja? Eigentlich wollte ich dich treffen, aber Malfoy scheint von Folterschmerzen nicht genug zu bekommen.", zischte Avery und richtete seinen Zauberstab auf ihren Magen.

"Was wird Antonin doch schockiert sein, wenn er nicht mehr Vater wird.", sagte er leise höhnisch und seine Lippen formten bereits Crucio.

Irgendwie schien die Zeit langsamer zu laufen.
 

***
 

Indes lief der dunkle Rat den Gang entlang, zu dem Raum, in dem ein großer Kessel stand.

"Antonin, was suchst du denn die ganze Zeit?", fragte Bellatrix ungehalten.

"Meinen Zauberstab. Hier ist der von Blaise." Er zog eine aus seiner linken Manteltasche.

Lucius blieb abrupt stehen. "Du hast keinen Zauberstab? Dir ist schon klar, wer dort hinter der Tür sein wird, oder?"

"Sie muss ihn mir geklaut haben, als ich sie vor der Tür aufgegriffen habe."

"Wie kann man so dumm sein, und sich beklauen lassen.", schimpfte Rodolphus. Seine Hand wollte seinen Zauberstab in seiner Tasche umklammern, als er stockte.

Fahrig, schob er mit beiden Händen die Tasche auseinander und starrte hinein.

"Weg.", murmelte er

"Was habt ihr denn erwartet? Da drin sitzen zwei von Black Diamond. Das sind Diebe.", meckerte Istave.

"Lucius gib ihm Dracos. Wirst du mit dem deiner Frau zu Recht kommen, Antonin."

"Sicher, wir haben..."
 

***
 

"... denselben. Das Gegenstück sozusagen.", grinste Blaise und sah zufrieden zu Avery, der finster und zu den beiden Jüngeren starrte.

"Expelliarmus.", sagte Blaise und ein scharlachroter Lichtstrahl schoss auf Avery zu, der spöttisch grinsend auswich, doch Blaise schien das wenig zu stören, denn so lief er in Dracos Fluch hinein und letztendlich war er doch entwaffnet.

"Sie haben euch die Zauberstäbe abgenommen.", sagte Avery ungläubig. Sein Zauberstab lag wenige Meter weit weg vom ihm.

"Ja, das stimmt.", nickte Draco und folgte dem Blick von Avery. "Deshalb waren wir so frei, uns andere zu borgen. Onkel Rodolphus.", sagte er und hielt den Stab etwas höher.

"Also, Mr Avery. Was nun?"

"Die Hexe mag ja einen Zauberstab wie ihren eigenen aber, aber du, Malfoy hast nur den deines Onkels."

Draco nickte leicht: "Schon, der von meinen Vater wäre günstiger, aber im Grunde spielt es doch keine Rolle, ob eine Herzfaser von dem einem Drachen oder die eines Anderen."

"Du hast auch die ganze Zeit einen und hast ihn nicht eingesetzt?"

Draco zuckte mit den Schultern. "Habe ich vergessen."

"Du hast was?" Blaise blinzelte. Wie konnte man so was vergessen?

"Das liegt in der Familie."

"Ah, verstehe.", nickte Blaise, doch sie verstand nicht, sondern sah nur verwundert zu Draco, der sie angrinste.

Da krachte hinter ihnen die Tür gegen die Wand, als sie aufschwang.

Nun zuckte Blaise doch erschrocken zusammen. Draco drehte sich eher gelangweilt um.

"Ich schätze du suchst den, Onkel Rodolphus."

Dieser kam entrüstet auf seinen Neffen zu und riss den Zauberstab förmlich aus der Hand.

"Verfluchter Taschendieb.", zischte er.

"Es ist nichts passiert.", sagte da Istave und trat nach vorne.

"Das ist nicht möglich.", widersprach Blaise.

"Elendige Kinder.", knurrte es da hinter ihr.

Niemand hatte mehr auf Avery geachtet. Dieser hatte seinen Zauberstab aufgehoben und zielte erneut auf Blaise.

Außer sich vor Wut schrie er einen Fluch, der auf die Hexe zuschoss, die sich wie in Zeitlupe umdrehte.

Sie sah die Lichtkugel, als etwas ihr die Sicht nahm.
 

***
 

Dann brach das Chaos aus.

Eine Wand wurde in Schutt und Asche gelegt.

"Antonin.", schrie Mireille, die im Staub neben Millicent und Theodor auftauchte.

Draco wandte seinen Blick von der zertrümmerten Wand zu Blaise, die nach Atem ringend auf eine zusammen gekrümmte Gestalt vor sich starrte.

Dolohov stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab und sah aus violetten Augen zu Avery, der wie von Sinnen zu sein schien, bis ein grüner Fluch auf ihn zu schoss und er leblos zu Boden sank.

Einen Augenblick herrschte Stille im Raum.

Nur das stoßweise Atmen, von Antonin war zu hören, dann sank Blaise auf die Knie.

"Antonin.", flüsterte sie und er sah auf.

Avery hatte mehr als nur den Cruciatusfluch angewandt.

Dolohovs Gesicht und Hals war mit Schnittwunden übersät und Blut tropfte auf den Boden.

Draco wandte sich von der Szene ab und sah zu der Mörderin von Avery.

Mireille stand schwer atmend da. Ihre Iriden wurden wieder braun.

Sie ließ den Zauberstab sinken und biss die Zähne zusammen.

Millicent kam zu ihr.

"Was sucht ihr hier?", fragte da Istave und sah zu Millicent.

"Wir wollen Blaise und Draco abholen. Der dunkle Lord wird bald durch die Tür kommen, und da sollen sie nicht hier sein."

"Er ist nicht auferstanden.", mischte sich Bellatrix ein.

Mill stockte und sie sah zu Draco, der leicht den Kopf schüttelte.

"Das ist unmöglich. Es ist bald halb neun.", sagte sie.

"Doch ist es.", meldete sich nun Mireille zu Wort. "Ich habe die Phoenixfeder gegen eine Entenfeder vertauscht und sie..."

"Wie eine Phoenixfeder aussehen lassen.", vollendete Millicent den Satz. "Oh, Mireille, was hast du getan? Denk doch an die Prophezeiung. Das Schicksal. Du kannst es nicht betrügen. Das kannst du nicht.", flüsterte sie leise und Mireille blinzelte erstaunt.

Mill klang verzweifelt.

Antonin lachte leise, als er in sich zusammensank und regungslos liegen blieb.
 

***
 

Im Dschungel schlug Faith die Augen auf und fuhr hoch.

"Wir müssen hier weg.", sagte sie und sprang bereits aus dem Bett.

Michael sah sie verwundert an.

"Wovon redest du?"

"Er ist wieder auferstanden."

"Das ist doch nicht möglich. Es sind noch fast drei Stunden, bis..." Er stockte.

"Die Zeitverschiebung.", nickte Faith und zog sich einen hellen Überwurf über. Griff zu einer Schublade und zog diese auf.

"Komm schon." Dann war sie auch schon aus dem Zimmer und Michael beeilte sich sie einzuholen.
 

***
 

Im hohen Kellerraum war es dunkel. Das ewig brennende Feuer war ausgegangen.

Ein leises Lachen ertönte und ein Fuß schob sich aus der Asche des Kamins.

"Sie werden für ihren Verrat bezahlen.", zischte eine hohe, kalte Stimme.

Rote Iriden flammten in der Dunkelheit auf.
 

***
 

Ende Teil zwei.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Stille.

Nur das Klappern diverser Tastaturen ist zu hören.
 

Chanti: *tippt an einer Hausarbeit*
 

Gloomy: *schreibselt an einem geschäftlichen Brief*
 

FireTiger: *hämmert an einer Geschichtsarbeit*
 

Knacksi: *hängt über einer Lateinübersetzung*
 

Blue: *verzweifelt an einem Deutschaufsatz*... *flucht leise*
 

Gleda: *knabbert an einem Bleistift und grübelt über eine Bioarbeit nach*
 

Severus: *schreibt das Skript von Saturn ab, leise fluch* Was zur Hölle soll das heißen? *kann die Schrift nicht entziffern*
 

Saturn: *spielt* Nein, nein, nicht schon... arg! Verdammten Orks!
 

Rest: *aufblick*
 

Chanti: Was tust du da?
 

Blue: Spielst du Final Fantasy?
 

Saturn: Nein, Spell Force.
 

Gleda: Sind deine Truppen wieder platt gemacht worden?
 

Saturn: Mmmpf. Ja!
 

Knacksi: Sie wollen dir was sagen.
 

Saturn: Ach ja? Und was?
 

FireTiger: Du sollst lernen.
 

Saturn: *Stirn runzel* Ich mag aber nicht.
 

Chanti: Die Bücher schreien nach dir.
 

Saturn: *resigniert* Na schön. Computer aus. Her mit dem Buch. *greift nach dem Buch und bricht damit zusammen* Gott, ist das schwer! *Organikbücher sind perfekte Möbelstützen oder kleine Tische.*
 

Rest: *Wenden sich wieder den Bildschirmen zu*
 

Nur Saturn hat nicht den Luxus und muss altmodisch über echten Papier sitzen.

Soviel dazu.
 

Ein paar Stunden später.
 

Gleda: *seufz* Ich bin fertig.
 

Knacksi: Ach. Schon? Ich schon seit Stunden.
 

Saturn: So, ich gebe es auf. Die können mich mal... kreuzweise.
 

Severus: Dabei ist doch die Chemie so interessant.
 

Gloomy: *blinzel* Was?
 

Severus: Hey! Ich als einzige Lehrkraft in diesem Laden muss die Fahnen hoch halten.
 

Blue: *kreisch* Ein Leserbrief. Wir wurden alle erwähnt.
 

Chanti: Zeig her. Tatsächlich.
 

FireTiger. Wir freuen uns alle.
 

Alle: *Fähnchen schwenk* Danke Entchantra
 

Saturn: *räusper* Und wenn wir schon dabei sind, werde ich ein bisschen Werbung machen. *Banner ausroll* Immer wieder höre ich, wie schade es doch alle finden, das es kein HermXDraco Pairing ist. Also. Hier die Ankündigung.... ein Versprechen.
 

Blue: Du! Machst ein Versprechen?"
 

Saturn: *keif* Was dagegen? Also weiter. *räusper again* Bald, also in absehbarerer Zeit, wird es hier eine neue Harry Potter Story geben und jetzt ratet mal wer das Hauptpairing wird.
 

Chanti: *gähn* Hermione und Ron?
 

Saturn: Nein, nein.
 

Gloomy: *tonlos* Was'n, Harry und Ron? *lach*
 

Knacksi: Also bitte. Keine Ekligkeiten.
 

Saturn: Nein es ist *trommelwirbel* Hermione und...
 

Draco: Sirius.
 

Rest: Wo kommt der denn her? *fassungslos sind*
 

FireTiger: Davon mal abgesehen, das es falsch ist.
 

Blue: Genau. Und jetzt raus.
 

Draco: Nö!
 

Gleda: Es ist Draco.
 

Draco: WAS??!!
 

Saturn: Ja.
 

Severus: Du armer Kerl. Du tust mir echt Leid. *will Draco trösten*
 

Saturn: Die Story hat sogar schon einen Namen.
 

Knacksi: Ach!
 

Saturn: Sie heißt: Am Ende bleibt nur Schachmatt.
 

Blue: Du kannst Schach?
 

Saturn: Ich geb es auf. Eigentlich wollte ich für eure Storys auch noch werben, aber bei so viel Frechheit fällt das aus. *geht*
 

Blue: Machen wir es selber: Also. Die Gleda hat eine Story namens 'Only a Story'
 

Gleda: Story wird klein geschrieben. Egal. Die Blue hat ... keine Story.
 

Blue: Gar nicht wahr. 'Mist and moonlight' ist ja wohl eine.
 

FireTiger. Aber abgeschlossen. Gut. Die Chanti hat 'sweet poison' geschrieben. *Buchstaben entziffere* und die Gloomy... Herr Gott wer hat das denn geschrieben?
 

Rest: Saturn!
 

FireTiger: Wusste ich es doch. 'Forgotten curse' geht auf Gloomys Konto.
 

Gloomy: Du tust ja gerade so, als wäre das furchtbar. Und natürlich Knacksi 'Schwarze Nixe'.
 

Knacksi: Aber nicht mehr unter Knacksi. Ich bin desertdevil6.
 

Blue: Nur eine Hälfte.
 

Knacksi: Sicher? Ich dachte wir waren schon zu 2374?
 

Severus: Und ich dachte Saturn wäre kaputt.
 

Knacksi: Nein, nein, die hat nur ein Knick.
 

Blue: Nur ihr Foto.
 

Saturn: So missachtest du mich also.
 

FireTiger. Wieso ist sie wieder da?
 

Saturn: Ich muss doch die Chance nutzen mir ein Autogramm von Draco zu holen.
 

Draco: Nix da. Du bringst mich mit Biber zusammen. Du bekommst gar nichts von mir.
 

Saturn: *schluchz*

Treuebruch

Warnung: Der kommende dritte und letzte Teil wird etwas mehr Dark-Fic.

Das ist kein Scherz und sollte von allen, die die Charas mögen, nicht weiter gelesen werden.
 

TEIL 3
 

Kapitel siebenundzwanzig
 

Dienstag, 1. April
 

"Aber das verstehe ich nicht.", Millicent schüttelte den Kopf.

Sie waren immer noch in den Räumen vom Dunklen Rat.

Gerade war Dumbledore und Snape angekommen.

Blaise war mit Antonin im St. Mungo.

"Was denn, Miss Bulstrode?", fragte Dumbledore.

"Die Prophezeiung. Sie besagte doch das er in einer Neumondnacht wieder kommen würde."

"Vielleicht eine andere Nacht.", schlug Hermione vor.

"Ihr müsst mitkommen.", sagte da Harry hinter ihnen.

"Was machst du denn hier? Du bist doch mit der anderen...", begann Millicent, hielt jedoch inne.

"Wir haben Krummbein gefunden.", sagte nun Terry hinter Harry und dieser sah zu Hermione.

"Was soll das heißen, gefunden?", flüstert diese.

"War er denn weg?", fragte Draco.

"Ihr müsst mitkommen.", sagte nun Mandy erneut. "Zu uns. In das Haus. Die anderen warten dort." Dann drehten sich Terry und Mandy wieder um und gingen davon.

Harry wartete noch auf Hermione.

"Es tut mir Leid.", sagte er leise, dann dispappierten alle Bewohner des Feldweg 7, einschließlich des Dunklen Rates und Dumbledore.

Die Tür zum Haus war offen und so konnte sie reingehen, ohne vorher das Passwort zu sagen.

Hermione fasste unwillkürlich die Hand neben sich.

Harry drückte sie leicht und sie ging durch die Tür, gefasst auf was immer dort auch sein mag.

Sie trat in den Flur, wo alle versammelt waren.

"Hermione.", rief Lisa und alle starrten sie an.

Es bildete sich eine Gasse.

Hermione hob den Blick und starrte auf die Wand, wo die Bilder der Bewohner hingen.

In roten Lettern las man dort: "Ich weiß dich zu finden, Granger."

"Was soll das bedeuten?", fragte sie erschrocken.

Mireille ging näher und ihre Finger fuhren durch die roten Buchstaben.

"Ist das Blut?", fragte sie und drehte sich zu den anderen um, die bereits länger dort waren.

"Krummbein.", rief Hermione und ließ Harrys Hand los.

Sie wirbelte herum, auf der Suche nach ihrem Kater.

"Er ist tot.", sagte Harry leise und deutete auf etwas, das unter einem Tuch bedeckt war.

Hermione kniete sich davor und hob den Stoff an.

Ihre Finger fuhren durch das rostbraune Fell, als Tränen ihre Wangen hinunter kullerten.

"Ein mutiger Kater.", sagte Moody. "Er hat sich gewehrt."

"Wer war es?"

"Voldemort.", sagte Sirius leise.

"Und wie kommt ihr darauf?"

Hermione hob den Kopf und sah Harrys Paten an.

Dieser trat einen Schritt zur Seite und da sah man das dunkle Mal aus Flammen.

"Er war hier?" Hermione stand fassungslos auf.

"Aber wieso Hermione?", fragte Lisa. "Wieso nicht Harry, das wäre logisch."

"Weil es nicht Hermione ist.", meldet sich Millicent zu Wort.

"Es ist ihre Cousine, Faith.", nickte auch Harry.

"Wie kommt ihr darauf?" Die anderen sahen sie zweifelnd an.

"Aber sie haben recht." Hermione zog nachdenklich die Stirn kraus. "Ich hatte Faith zu Silvester Glückskekse geschickt und dort stand auf allen Zetteln, die sie gezogen hatte: Ich weiß dich zu finden."

"Sie heißt doch aber nicht Granger.", schüttelte Lavender den Kopf.

"Als die Prophezeiung gemacht wurde, war sie noch nicht verheiratet.", sagte da Cho von der Tür aus und alle starrten sie an.

"Miss Chang, natürlich.", zischte Snape und bedachte sie mit einem finsteren Blick.

"Ich muss Faith warnen. Lavender, wo ist sie?" Hermione war zu der Hexe herumgewirbelt.

Diese kam ins Stocken, sie hob nachdenklich den Blick und hielt inne.

"Sie ist in Sicherheit.", sagte nun Todd MacNair, der ebenfalls an der Tür aufgetaucht war.

"Ihr solltet das Haus nicht offen stehen lassen, da kann ja jeder herein kommen." Demonstrativ schob er die Tür ins Schloss.

"Gehen wir doch in den hohen Keller, ich glaube kaum, dass der dunkle Lord hier noch einmal auftauchen wird, wenn wir alle da sind." Wie selbstverständlich ging er voran und öffnete die Wand.

Die Bewohner und ihre Gäste waren sprachlos. Alle, bis auf drei.

Cho, Harry und Millicent.

Gregory drehte sich zu Mill um und fragte fassungslos: "Der gehört auch dazu?"

"Lass uns runter gehen, es gibt eine Menge zu erklären.", schlug diese als Antwort vor. Dann sah sie zu Todd.

"Wo sind deine Brüder?", fragte sie ihn.

"Jason kommt gleich und Michael ist wohl noch im Haus in Brasilien."

"Wir sollten ihn warnen."

Er nickte langsam. "Ich gehe sofort.", sagte er. Er war kaum bei der Tür, als eine schwarze Eule über seinen Kopf flatterte.

"Wo will Cho hin?", fragte Mandy.

"Sie wird ihm folgen.", überlegte Hannah. "Jetzt sollte niemand alleine unterwegs sein."

Kurze Zeit später waren alle im Keller versammelt.

Millicent stand vor dem Kamin und entfachte das Feuer neu.

"Also?" Dumbledore setzte sich auf einen der Stühle, die herein geschafft worden waren, um allen Platz zu geben und sah auffordernd zur Kopfseite des Tisches, wo Millicent und Harry saßen.

Millicent lächelte leicht. "Vielleicht fange ich an.", sagte sie.
 

***
 

rote dahlie
 

Wir hielten fest an dem, was wir glaubten, das es richtig war.

Mit List und Tücke kamen wir ans Ziel und jetzt haben wir es geschafft.

Der Treuebruch war notwendig.

Es spielt keine Rolle mehr, was ihr tut, ihr könnt es nicht mehr ändern.
 

Aber war es richtig? Oder haben wir uns am Ende selber verraten?
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Rückblende (Februar 1999)
 

Millicent ging mit langsamen Schritten die Stufen hinunter.

Sie war in Hogwarts.

Lärmende Schüler liefen auf den Gängen umher und mit einem Grinsen vernahm sie die üblichen Beschwerden über die Menge der Hausaufgaben.

Sie schielte auf die Zeichen der Umhänge eines Schülers, der sich besonders laut über Professor Snape ausließ.

Hat sich also nicht verändert, der gute alte Snape, dachte sie und seufzte tonlos.

Irgendwie vermisste sie es schon.

Ob man es zugeben wollte oder nicht. Hogwarts war ein zweites Heim geworden und die Mitschüler eine Gemeinschaft, auf die man sich immer verlassen konnte, im Guten wie im Bösen.

Die Stimmen der Schüler verstummten und Millicent sah den leerer werden Gang hinunter.

Überall wurden die Türen geschlossen. Ein Mädchen lief noch den Gang entlang, stieß die Tür hinter sich zu und damit war Mill alleine auf dem Flur.

Ihre Hand war in die Tasche des Umhangs gesteckt und ihre Finger umschlossen den Grund, warum sie hier war.

Dünnes Pergament rollte sich in der Tasche.

Sie wagte es nicht es sich hier anzusehen.

Fürchtete fast den Inhalt.

Plötzlich fühlte sie sich unwohl, fast bedroht.

Sie wandte den Kopf um und lief dann schnellen Schrittes dem Ausgang entgegen.

Sie war schon zu lange hier gewesen.

Es wurde Zeit nach Hause zu gehen.

Ein bitterer Zug legte sich bei den Gedanken um ihre Lippen.

Nach Hause, wo war das eigentlich?

Ihre Eltern waren vor einem halben Jahr auf grausame Weise ermordet worden und sie, durch Vincents Eingreifen selbst nur knapp dem Tod entkommen.

Und wäre Gregory nicht gewesen, wer weiß, was dann aus ihr geworden wäre.

Er hatte sie aufgefangen und sie festgehalten, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. Einfach so, ohne dass sie darum gebeten hätte.

Nie hätte sie diese Warmherzigkeit in dem großen, scheinbar ungehobelten Jungen vermutet.

Sie hatte sich in ihn verliebt, ohne es zu bemerken und fragte sich fast ängstlich, was er tun würde, wenn er es herausfand.

Sie erreichte die Tore von Hogwarts und sah sich noch einmal zurück.

Dort lag ihre Vergangenheit.

Langsam wandte sie sich um und erblickte Gregory, der auf sie wartete. Neben ihm Vincent, der ihm stumm folgte, wie ein Wächter.

Und hier meine Zukunft, dachte sie und gingen den beiden entgegen.

"Hast du gefunden, wonach du gesucht hattest?", fragte Vincent und sie nickte.

"Ja."

"Und?" Gregory sah sie fragend an.

Sie nickte nur und schenkte ihm ein Lächeln und er gab sich damit zu frieden.

"Was haltet ihr davon, wenn ich euch zum Essen einlade?", fragte Vincent und die beiden sahen erstaunt auf.

"Gern. Aus welchen Anlass?"

Dieser zuckte gleichmütig mit den Schultern. "Weil wir Freunde sind?", sagte er leichthin, als wäre es ihm egal, doch aus den Augenwinkel beobachtete er fast besorgt die Reaktion.

Doch die beiden nickten zufrieden.
 

***
 

Knisternd zog Millicent das Pergament hervor, als sie alleine in ihrem Zimmer im Hause von Gregorys Vater war.

Es war eigenartig gewesen hier einzuziehen, aber was hätte sie in dem großen Haus ihrer Eltern machen sollen.

In der Hinsicht verstand sie Blaise nicht, wie sie das aushielt.

Sie selbst war fast wahnsinnig geworden und hatte immer das Gefühl gehabt, dass ihre Eltern jeden Moment nach Hause kommen würden.

Eine Woche nur hatte sie es ausgehalten, dann hatte ihr Gregory im Namen seines Vaters angeboten, das Gästezimmer in ihrem Haus zu beziehen.

Und da war sie nun.

Fast ängstlich horchte sie nach draußen, doch auf dem Flur schien niemand zu sein.

Sie faltete das Papier auseinander.

Trelawney sollte ihr eigentlich ein Horoskop geben. Doch mit dem Zettel hatte sie auch etwas anderes erhalten.

Auf dem ersten stand: "Du musste allein durch ein dunkles Tal gehen, bevor du das Licht wieder sehen wirst."

Sie musste alleine gehen.

Sie runzelte die Stirn.

Was sollte das heißen?

Allein?

Das war sie doch sowieso, seit sie eine Waise war.

Doch das andere verwirrte sie mehr. Es schien eine Vorhersage zu sein.

Davon hatte sie schon gehört.

Doch was sie las, stockte ihr den Atem. Vor allem, weil sie wusste, dass sie davon eigentlich nichts hätte erfahren dürfen.

Sie las: "Faith an Cho:

Denn der dunkle Lord wird in schwarzer Nacht durch Feuer ihrem Traum entspringen, wenn die Phoenixfeder in Flammen steht."

Nun hatte sie ein schlechtes Gewissen. Sie musste es zurückbringen.

Doch eigentlich dachte sie nur eins. Er, dessen Namen niemand auszusprechen wagte, würde wiederkommen.

Wie oft, sollte es denn noch geschehen? Hatten sie nie Ruhe vor ihm?

Es musste etwas getan werden.

Da klopfte es leise und sie schob hastig die Pergamente in ihre Tasche.

Gregory steckte den Kopf herein.

"Du bist noch wach?", fragte er.

"Sicher, was gibt es denn?"

Er kam herein und schloss vorsichtig die Tür.

"Ich wollte dir etwas geben, aber heute Morgen war keine Zeit und ..." Er stockte.

Millicent war irritiert. War Gregory verlegen geworden?

"Aber eigentlich ist es ja nicht zu spät." Er setzte sich neben sie auf das Bett und hielt ihr eine Schachtel entgegen.

"Für mich?" Mill blinzelte. Sie hatte doch gar nicht Geburtstag und Weihnachten war auch schon fast zwei Monate her.

Ihre Gedanken rasten. Hatte sie irgendeinen wichtigen Tag vergessen?

Dann stockte sie und sie lief rot an.

Wie konnte sie nur?

Heute war Valentinstag.

Durch die ständigen Alpträume hatte sie in den Nächten kaum geschlafen und wusste eigentlich noch nicht einmal, welcher Wochentag war.

"Dankeschön.", murmelte sie leise.

"Wart erst mal ab, was drin ist.", grinste er leicht verlegen.

Mill öffnete sie Schachtel und nahm ein filigranes Armband heraus.

Sie schluckte.

Sie kannte das Schmuckstück sehr genau. Ein solches hatte ihrer Mutter gehört und sie war traurig darüber, dass sie es nicht mehr gefunden hatte.

"Wo hast du das her?", fragte sie tonlos.

"Ich habe es in einem Laden gefunden. Erinnerst du dich, dass du mir ein Bild gezeigt hast, von dem deiner Mutter?"

Er sah prüfend auf, als Mill schniefte. Tränen rollten ihre Wange hinunter und vorsichtig nahm sie die Kette heraus.

"Es gefällt dir nicht?"

"Doch sehr."

"Aber wieso weinst du dann?"

Millicent wischte sich die Tränen ab und lächelte.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie wieder sehe. Siehst du, hier sind die Initialen eingraviert. Ich danke dir." Sie seufzte und sah dann bekümmert zu Boden.

"Und ich habe gar nichts für dich."

"Das macht doch nichts. Es ist doch nur ein Armband."

"Es ist nicht nur das Armband. Du hast soviel für mich getan. Ich weiß nicht, wie ich es dir je danken soll?"

"Wer weiß, vielleicht hilfst du einem anderen."

Spontan beugte sich Millicent zu ihm hinüber und küsste ihn. Gregory war einen Moment verblüfft, legte dann aber eine Hand auf ihre Wange und erwiderte den Kuss.
 

***
 

"Guten Tag, Millicent Bulstrode.", sagte eine leise Stimme dicht neben ihrem Kopf. Das Mädchen schrak auf und sah in schwarze Augen.

Sie saß in einem Cafe und hatte nachdenklich das Armband zwischen den Fingern gehalten.

Nun ließ sie es los und sah zu der Asiatin auf, die sich an ihren Tisch setzte.

"Dich habe ich gesucht."

"Mich? Warum, wir kennen uns doch kaum. Cho Chang, nicht war?"

"Ja, ganz Recht." Die andere legte die Fingerspitzen an einander und Mill fiel auf, dass sie mit einem eigentümlichen Lack überzogen waren.

"Hübsche Farbe.", sagte sie um irgendwas zu sagen.

Cho lächelte leicht.

"Danke. Aber ich bin hier, weil ich mit dir sprechen muss."

"Um was geht es?"

Cho lächelte nur erneut und schob ihr einen Zettel zu. Dann stand sie auf und war auch schon wieder verschwunden.

Mill faltete das Papier auseinander und las es. Sie schnaubte kurz verächtlich durch die Nase, sah noch einmal auf die Zeilen und ging dann ebenfalls.

Neugierig war sie ja schon. Und was konnte es schon schaden, sich mit Chang zu unterhalten und zu erfahren, was sie von ihr wollte.
 

***
 

"Eine hübsche Wohnung hast du, Cho.", sagte Millicent und legte den Umhang ab.

"Danke. Tee?"

"Gern."

Die Hexe stellte mit unendlicher Geduld Tassen auf den Tisch, dann goss sie Tee auf und stellte auch ein paar Kekse dazu.

Keine von beiden sagte ein Wort, alles verlief schweigend.

Schließlich setzte sich Cho, nahm die Tasse in ihre Hände und nippte an ihr.

Millicent tat es ihr gleich, als wüsste sie, dass sie warten müsste, bis Cho sich dazu herabließ anzufangen zu reden.

Es ärgerte sie ein wenig, doch sie sagte nichts.

"Du warst bei Trelawney, letzte Woche.", begann die Gastgeberin schließlich.

"Ja, warum?"

"Das war ich auch."

"Und was hat es mit mir zu tun?"

"Glaubst du an Prophezeiungen?"

Mill stellte die Tasse wieder auf den Tisch. "Tust du es?"

"Es kommt darauf an."

Nun verlor Millicent doch die Geduld. "Auf was willst du hinaus, warum bin ich hier?"

Cho lächelte erneut ihr undurchdringliches Lächeln.

"Gedulden wir uns doch einfach noch fünf Minuten. Ich erwarte noch jemanden."

Wie aufs Stichwort ging die Wohnungstür geräuschlos auf.

Millicent, die mit dem Rücken dazu saß, sträubte sich die Haare im Nacken. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen.

"Ich komme zu spät?", fragte eine tiefe Stimme.

Mill sah erstaunt zu Cho.

Sie kannte die Person.

"MacNair?", fragte sie verwundert, sprang aus dem Sessel auf und drehte sich nun doch um.

Vor ihr stand Todd MacNair und sah sie ausdruckslos an.

Sein Blick ging von Millicent zu Cho.

"Was soll das? Wer ist sie?", fragte er.

"Darf ich vorstellen. Das ist Millicent Bulstrode."

"Du bist Millicent?", fragte er erstaunt und Mill war fast beleidigt.

"Und?" trotzig schob sie ihr Kinn vor.

"Aber warum?" wieder sah er zu Cho.

"Setzt euch und ich werde es euch erklären."
 

***
 

Gegenwart (1. April)
 

Millicent hielt inne und sah in die Runde.

"Der Plan, den Cho entwarf, war durchdacht bis ins Kleinste. Auch wenn mir bewusst war, dass sie das Ganze nicht aus Großmütigkeit den Death Eatern gegenüber tat, sondern einzig und allein dafür, dass Pettigrew endlich sterben würde und sie ihre Rache bekam, sah ich keinen Grund mich dagegen zu stellen.

Die Prophezeiung stand geschrieben und würde eintreten. Cho wusste sogar den genauen Tag und es war Eile geboten, denn wir mussten viel vorbereiten."

"Das heißt, wir haben nur Chos Rache verwirklicht?" Laureen hob ungläubig den Kopf.

"Nein. Das war nur ein kleiner Teil. Ein Zufall. Cho wollte ihn eigenhändig töten."

Nun wurde Severus aufmerksam. Würden sie nun endlich erfahren, wer Pettigrew und damit auch Rockwood umgebracht hatte?

"Wer ist der eigentliche Mörder?", fragte Hannah

"Ich weiß es nicht.", sagte Mill ehrlich und auch Harry zuckte mit den Schultern.

"Keiner hat uns etwas gesagt."

"Und was hätte das auch geändert?"

Millicent schien in Gedanken zu versinken und so fuhr Harry fort, zu erzählen.
 

***
 

Rückblende (März 1999)
 

Harry saß auf dem Boden des Hauptquartiers der Phoenix Oder und sah einen Karton mit Akten durch.

Es waren mehrere Kisten mit Pergamentrollen, mit schwarzen Bänden zusammen gehalten.

Er hatte wenig Lust dazu, aber Moody hatte ihn dazu verdonnert.

Die Akten mussten alphabetisch sortiert und zurück ins Ministerium geschafft werden.

Man hatte sie ins Hauptquartier gebracht, als Voldemort drohte, das Ministerium zu überrennen.

Sie handelten ausschließlich von den Death Eatern, aber sie waren eigentlich unbrauchbar.

Fast alle waren leer oder enthielten unwichtige Daten.

Dennoch wollte Moody sie sortiert haben um sie wieder zu aktualisieren.

Harry sah auf die Uhr.

Eigentlich sollte längst jemand hier sein, um ihm zu helfen.

Er entfachte ein weiters Licht und öffnete den nächsten Karton, nahm eine Schriftrolle heraus und band sie auf, las den Namen, rollte sie wieder zusammen, verschnürte sie und schrieb auf ein Etikett den Namen, den er von außen an die Rolle befestigte, damit man ihn sofort lesen konnte und legte ihn in die Kiste A bis H.

So fuhr er fort.

Er hatte viele Namen bereits gehört, einigen war er selber begegnet, andere kannte er sogar richtig gut.

Ihn überkam ein komisches Gefühl, als er die von Goyle, Crabbe, Nott und Malfoy wegsortierte.

Andere wiederum waren ihm ganz neu.

Fast alle waren Zauberer, nur eine Hexe darunter.

Bellatrix Lestrange.

In seine Ohren klang immer noch ihr Lachen, wenn er den Namen las.

Er verlor sich in Gedanken und band eine weitere Rolle auf.

Fast automatisch schrieb er den Namen auf ein weiteres Etikett, als er stutzte. Noch einmal sah er genauer hin.

Das Mädchen war gerade mal 17.

Anderseits erklärte der Name alles.

Alexandra Dolohov, las er.

Irgendwas war hier anders.

Sie ging noch zur Schule. Voldemort nimmt doch keine Schüler auf.

Er sah sich vorsichtig um, als befürchtete er, jemand könnte ihn beobachten, stopfte dann die Pergamentrolle in seinen Umhang.

Moody würde toben, wenn er es herausfinden würde.

Harry grinste leicht.

Wer sagt, denn das er je erfuhr.

"Macht es soviel Spaß, zu sortieren?", fragte da eine helle Stimme hinter ihm und er drehte sich erschrocken herum, hatte sich aber Sekundenbruchteile später wieder im Griff.

"Hallo, ich bin Cathleen, Moody schickt mich, ich soll dir helfen.", stellte sich das Mädchen vor.

Einige Zeit später waren sie fertig und sie gingen in die Küche um etwas zu essen.

"Wie heißt du eigentlich weiter?", fragte Harry und bastelte sich gerade ein Sandwich. Genüsslich biss er hinein und verschluckte sich, als sie antwortete.

Sie grinste leicht.

"Ich sehe, du kennst meinen Bruder. Ihr seid euch mal begegnet?"

"Begegnet ist gut. Der hat mehr als nur einen Anschlag auf meinen Teamkapitän verübt."

"Er nimmt das Spiel eben sehr ernst."
 

***
 

Harry lief gelangweilt durch die Winkelgasse.

Eigentlich sollte er sich hier mit Cathleen und Moody treffen.

Wie gesagt, eigentlich.

Aber beide hatten ihm mitgeteilt, dass sie nicht kämen und so lief er einfach so durch die Gasse und sah sich die Schaufenster an.

"So allein unterwegs?", fragte da jemand neben ihm, als er stehen geblieben war, um den neuesten Besen zu begutachten.

"Hallo, Cho.", sagte er, ohne aufzusehen.

"Darf ich dich zu einem Kaffee einladen?"

Harry sah kurz auf und nickte dann.

Wieso nicht?

"Gut, dann lass uns gehen." Sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn fort.

Verwirrenderweise hielt sie nicht an einem Cafe, sondern steuerte den Ausgang der Winkelgasse an.

"Wo willst du mit mir hin?", fragte er leicht misstrauisch.

"Ich lade dich ein. Nur eben nicht hier."

"Sondern?"

"Bei mir zu Hause."

Harry blieb stehen und sah sie verwundert an.

Cho lachte. "Vertrau mir. Es ist wichtig. Rede mit niemanden darüber und komm auf jeden Fall hierher." Sie zog einen Zettel aus der Tasche und steckte sie ihm zu. Dann drehte sie sich um und verschwand in der Menge.

Harry zog das Papier hervor und las die Adresse.

Sollte er?

Anderseits, was sprach dagegen?
 

***
 

Harry sah aus dem Fenster. Hinter ihm klapperte Cho mit den Tassen.

Sie stellte zwei für Tee und zwei für Kaffee auf den Tisch.

Harry beobachtete das Ganze aus den Augenwinkeln.

"Wer kommt denn noch?", fragte er.

"Hab Geduld.", antwortete sie und setzte sich in einen der Sessel.

Harry sah zu ihr hinüber. Irgendwie hatte die Einrichtung etwas Eigenartiges.

Da standen ein runder Tisch und umher vier Sessel.

"Setz dich.", forderte sie ihn auf.

"Millicent und Todd müssten gleich hier sein."

Harry sah alarmierend auf.

"Bulstrode und MacNair?"

Cho lächelte leicht amüsiert.

"Kennst du noch andere?"

"Was hast du vor?"

Chos Mine versteinerte sich augenblicklich und fast kalt sagte sie: "Warte es doch ab und jetzt setz dich schon hin. Es wird auch so schwer genug, Todd davon zu überzeugen, dass nur du dafür geeignet bist."

Harry zog es vor, zu stehen.

Die Tür ging auf und Mill kam herein.

Etwas kühl grüsste sie Harry.

Er hatte nichts anderes erwartet, immerhin war die Schulzeit noch nicht allzu lange her, kurz darauf trat Todd ein und dieser sah finster zu Harry.

"Was wird hier gespielt, Chang? Es war nie die Rede davon, dass Potter eingeweiht wird."

"Aber nur er kann uns helfen, ohne das allzu viel Misstrauen geweckt wird. Er ist der Einzige, der im Hauptquartier ein- und ausgeht und den wir gut genug kennen.", sagte sie ruhig.

"Und jetzt setzt euch." Ihre Stimme war ungewohnt scharf und die drei ließen sich in die Sessel fallen.

Todd musterte Harry immer noch feindselig und auch dieser war nicht gerade freundlich gesinnt. Millicent blickte eher stumm und ausdruckslos zu Harry.

Cho nahm ihre Teetasse und nippte leicht an dem bitteren Getränk. Dann stellte sie sie wieder hin und sah zu Mill.

"Hast du ein geeignetes Haus gefunden?", fragte sie.

"Zwei sind in der engeren Auswahl."

"Gut. Dann heißt es, die anderen zusammen zu trommeln."

"Was geht hier vor?", fragte Harry und sah zu Cho.

"Ich denke Millicent sollte es dir erklären, denn sie wird es auch sein, die alles andere in Zukunft koordinieren wird. Mit deiner Hilfe. Ich halte euch Dumbledore vom Leib und Todd den dunklen Rat."

"Aber wozu?"

Millicent nahm ein Pergament aus der Tasche und reichte sie Harry.

"Dies ist eine Prophezeiung."

"Ich denke immer noch, wir sollten jemand anderes nehmen.", murmelte Todd.

"Jetzt ist es so wie so zu spät. Harry weiß inzwischen viel zu viel."

"Das können wir ja ändern.", gab Todd bissig zurück und zog seinen Zauberstab.

"Und Lavender?", warf Mill ein und Todd zuckte zurück.

Verwundert sah Harry auf.

Lavender Brown? Was hatte sie mit MacNair zu schaffen?

Egal was es war, dadurch gab Todd Frieden.
 

***
 

Gegenwart (1. April)
 

"Und so kam es, das wir die anderen in das Haus lockten, das Millicent mit Mireille gemietet hatte.", beendete Harry seinen Bericht.

"Wie kam Mireille zu euch?", fragte nun Hermione.

"Ich hatte den anderen drei von meinem Fund erzählt und wir waren der Ansicht, dass es besser wäre, sie unter unserer Aufsicht zu haben. Denn wir wusste ja nicht, warum eine Akte über sie angelegt worden war."

"Cho hatte den Spiegel von Trelawney genommen und vervielfältigt, so konnten wir immer mit einander sprechen ohne uns treffen zu müssen."

"Moment.", rief Lavender.

"Soll das etwa heißen Todd ist wegen euch und nicht wegen mir nach London zurückgekommen?"

Harry und Mill sahen sich kurz an, sagten aber nichts.

"Deshalb also diese ganze Geheimniskrämerei.", murmelte Gregory.

Mireille sah auf die Tischplatte.
 

***
 

Todd sah sich in dem Haus um.

Eigentlich sollten sein Bruder und Faith hier sein, doch er konnte keinen von beiden finden.

Das Haus inmitten von Dschungel lag verlassen da.

Die Haustür war gut verschlossen und die Fensterläden zugezogen.

"Sieht nicht so aus, als wäre noch jemand hier.", sagte Cho und hob eine Tasse auf, die auf dem Boden lag.

"Lange sind sie jedenfalls noch nicht weg. Die Tasse ist noch nass." Sie schnüffelte leicht am Rand.

"Cola.", sagte sie.

Todd ging in die Küche. Ein Topf stand auf dem Herd.

Das Wasser darin war noch heiß, wenn auch das Feuer darunter bereits erloschen war.

"Halbe Stunde, länger nicht.", nickte er.

"Es sieht aus, als wären sie geflohen." Cho hatte die Tür zum Schlafzimmer aufgeschoben, wo ein heilloses Chaos herrschte.

Todd runzelte die Stirn.

Was konnte die beiden so erschreckt haben, dass sie Hals über Kopf weg waren, oder viel mehr? Was hatte Michael so erschreckt?

Todd konnte sich nur eine Person vorstellen und ihm wurde leicht übel.

Der dunkle Lord würde sie doch nicht so leicht aufgespürt haben?

Wie sollte das möglich gewesen sein?

Er wurde durch ein Flügelrauschen aus den Gedanken gerissen.

Cho flog in Gestalt einer Eule unter die Decke.

Ein spitzer Schrei drang durch ihre Kehle.

Todd drehte den Kopf und blickte in rotglühende Iriden.

"Finde sie vor ihm.", rief er und sprengte mit einer Handbewegung die Haustür auf.

Cho zögerte nur eine Sekunde, dann war sie aus dem Haus hinaus.

Ihre Flügel spannten sich, die Feder spreizte sich und sie erhob sich dicht unter das Blätterdach.

Sie flog eine kleine Runde und drehte wieder um.

Nein, diesmal würde sie die anderen nicht im Stich lassen, auch wenn sie von vornherein klar gestellt hatte, dass sie nur die Beobachtung übernehmen würde.

Sie würde Todd helfen, alleine gegen den dunklen Lord zu kämpfen, war lebensgefährlich.

Sie streckte ihren Kopf und schoss wieder auf das Haus zu.

Schon erblickte sie das Dach im Blätterdickicht, als eine Druckwelle sie zurückschleuderte und Cho gegen einen Baum geschleudert wurde.

Sie blieb in einer Astgabel, hoch über dem Boden hängen und verwandelte sich in einen Menschen.

Schemenhaft sah sie jemanden den Weg hinunter kommen, dann schwanden ihr die Sinne.
 

***
 

Lavender schob mit scharrendem Geräusch den Stuhl nach hinten.

"Wo ist er?", fragte sie und sah zu Millicent und Harry.

"Warum willst du das wissen?"

Lavenders Augen wurden zu schmalen Schlitzen und ihre sonst so freundlichen Haselnussbrauen Augen, wurden fast schwarz.

"Du solltest dort nicht alleine hin.", sagte Harry.

"Wahrscheinlich taucht er gleich wieder auf.", versuchte es Millicent, doch Lavender ließ sich nicht davon abbringen.

Schließlich stand Tonks auf.

"Ich werde mitgehen. Soweit ich es verstanden habe, ist MacNair doch zu seinem Bruder, wo auch Hermiones Cousine ist und wird die nicht von Voldemort gesucht?"

Nun sahen alle zu Mill und Harry, die still dasaßen.

Was sollten sie tun?

Zögernd stand Mill auf und ging zum Kamin.

"Was tust du?", fragte Hermione.

"Ich schließ den Kamin von dem Haus, wo deine Cousine ist an, dann können Lavender und Tonks mit einem Portschlüssel reisen.

"Habt ihr so was öfters getan?", knurrte Moody leise und doch für alle verständlich.

Millicent hielt kurz inne und grinste still sich in sich hinein.

"Darauf werden wir nicht antworten, Moody.", sagte Harry. Nun stand dieser auf und holte eine Tasse vom Kaminsims und stellte sie auf den Tisch.

"Portos.", sagte er.

Millicent wandte sich wieder den anderen zu.

"Nach dir, Lavender, er bringt dich zu Todd.", sagte sie leicht spöttisch.

Diese sah nur finster auf die Tasse.

Sie streckte ihre Hand danach aus, ebenso Tonks.

Ehe sie sich es versahen, griff auch Hermione nach der Tasse und sie und Harry, der sie erschrocken aufhalten wollte, wurden mit Lavender, Tonks und dem Portschlüssel nach Brasilien gezogen.

Hermione zog ihre Hand weg.

Harry ließ ihren Arm los und sah sich um.

Das war also das Haus im Dschungel, dachte er.

Doch es schien niemand da zu sein.

Lavender lief bereits durch die Räume, doch es war nur drei, so dass sie schnell feststellte, dass niemand da war.

"Hier sieht es aus, als wäre ein Hurrikan durchgefegt.", murmelte Herm und schob mit ihrem Fuß Glasscherben beiseite.

Wahrscheinlich gab es kein einziges ganzes Stück Geschirr mehr im Haus.

"Ich gehe Todd suchen.", rief Lavender und war schon aus dem Türrahmen, wo man nur noch erahnen konnte, dass dort mal eine Tür gewesen war.

Ehe die anderen sie aufhalten konnte, war sie schon aus dem Haus.

"So ein stures Ding.", meckerte Herm und wollte hinterher, doch Tonks, die gerade aus der Küche kam hielt sie am Arm fest.

Sie sah fragend zu der Aurora und auch Harry war verwundert.

Tonks blickte an ihnen vorbei.

"Was ist?", fragte er.

Doch sie schien ihn gar nicht zu hören.

Sie murmelte etwas und ehe Harry wusste wie ihm geschah hielt er den Portschlüssel in der Hand und so wurde er, mit Hermione, die plötzlich nach ihm griff zurück nach London gezogen.

Hermione würgte.

Ihre Halskette riss. Etwas hatte sie an der Kehle gestreift. Es hatte ihr den Atem geraubt und eine Todesangst hatte sie gepackt, doch das Bild vom Haus verwischte.
 

***
 

"Hermione.", rief jemand und schüttelte die Hexe an der Schulter.

Diese versuchte sich zu konzentrieren. "Sirius.", sagte sie leise.

"Ja?" Er musterte sie kritisch. "Was ist los? Wo sind Tonks und Lavender?"

"Voldemort hat sie.", flüsterte sie fast tonlos. "Er war dort. Er hat..." Sie hielt inne. Ihre Augen waren geweitet und sie fuhr mit ihrer Hand an ihren Hals.

Da hatte sie seine Finger gespürt. Er musste genau hinter ihr gestanden haben.

Eisige Klauen hatte sich um ihren Hals gelegt und ihre Kette weggerissen.

"Was heißt das, er war dort?", fragte nun Lucius.

"Er muss hinter mir gestanden haben, als Harry mich weg gezogen hat. Meine Kette ist weg. Siehst du?"

Nun trat Bellatrix auf sie zu und fasste sie an den Schultern. Eindringlich sah sie Hermione an.

"Soll das heißen, meine Großcousine ist noch im Dschungel, zusammen mit dem dunklen Lord?"

Hermione nickte schwach.

Dumbledore erhob sich und sah streng in die Runde.

"Ihr werdet nicht hier bleiben.", sagte er bestimmt.

"Nicht, solange Voldemort dort draußen herumwandert."

"Wir werden nicht gehen.", entgegnete Gregory entschlossen.

"Dies ist immer noch der sicherste Ort.", nickte auch Lisa.

Nun stand Istave auf und funkelte in die Runde. "Hört endlich auf euch wie Kleinkinder zu benehmen."

"Wir bleiben."

"Wie kann man nur so naiv sein?"

Doch weder der dunkle Rat, noch die Phoenix Order konnten die Hausbewohner davon überzeugen ihre Wohnungen aufzugeben.

Schließlich sprachen Dumbledore und Istave einen Bann über das Haus und alle, die nicht dort wohnten, gingen.

"Vielleicht haben sie aber Recht.", murmelte Hannah.

"Wenn du gehen willst, dann tu es." Millicent sah sie an. Es lag kein Vorwurf in ihren Augen.

"Unsere Aktion war immer auf freiwilliger Basis."

Der hohe Raum leerte sich. Zurück blieb nur Mireille.

Millicent kam auf sie zu und sah fragend zu ihr hinunter.

"Was hast du?", fragte sie.

"Dann war es nur Berechnung, dass ihr mich aus Pfützensee weg geholt habt?", fragte das Mädchen leise.

Mill schob einen Stuhl neben Mireille und setzte sich.

"War es das?" Die Jüngere hob den Kopf und sah Mill finster an.

"Wir wussten doch nicht...", begann diese, doch Mireilles Finger gruben sich schlagartig in ihren Arm und sie fragte leise.

"Die ganze Aktion war nur geplant, damit ihr mich von meinem Bruder fern halten konntet? Damit ihr mich kontrollieren konntet?

DU hast die ganze Zeit gewusst, wer ich bin und mich immer wieder belogen."

"Es war zu deinem Schutz. Wir konnten Dolohov nicht einschätzen.", verteidigte sich Millicent und schüttelte die Hand ab.

"Was wäre eigentlich gewesen, wenn Antonin sich gegen euch gestellt hätte. Was hättet ihr dann getan? Ich wäre doch ein perfektes Druckmittel gewesen. Nie hätte er sich gegen seine Familie gestellt."

"Das ist Blödsinn, Mireille. Und das weißt du auch."

"Du hättest es mir nicht verschweigen dürfen."

Millicent richtete sich auf. Sicher hatte Mireille auf einer Seite Recht, andererseits, hätten sie sie genauso gut damals sterben lassen können, als Schwarzmagier sie zum Spaß folterten, weshalb sie heute noch Panik bei Gewitter hatte.

"Fürchtest du dich immer noch vor dem Donner?", fragte sie bissig. Millicent wusste, dass sie ungerecht war, aber sah Mireille nicht, dass ihre Probleme im Moment unbedeutend waren?

Sie hatten genug andere Sorgen. Zum Beispiel die Frage, wo Lavender, Todd und Cho waren, ganz zu schweigen von Michael und Faith.

Vor allem anderen mussten sie die Muggel finden, denn traf der erste Teil der Prophezeiung zu, würde auch der Zweite zutreffen und das bedeutete, dass nur Faith Voldemort töten konnte, auch wenn Millicent sich nach wie vor fragte, wie sie das anstellen sollte.
 

Mittwoch, 2. April
 

Cho sah die dunkle Gasse hinunter.

Ihre dunklen Eulenaugen fuhren durch die Finsternis, doch selbst sie konnte nicht die Schwärze durchdringen.

Ihr war unheimlich, doch sie konnte nicht weg, nicht jetzt.

Man war ihr auf der Spur. Sie spürte die Anwesenheit von Dementoren, auch wenn sie sie nicht sah. Wahrscheinlich hielten sie sich im Schatten versteckt.

Eine weiße Katze huschte auf sie zu.

Auf diese hatte sie gewartet.

Sie gab ihr ein Zeichen, indem sie die Flügel spreizte, hob dann ab und segelte davon.

Die Katze folgte ihr.

Cho hatte Recht gehabt, die schwebte zwischen zwei Dementoren hindurch.

Die Katze rannte unbeirrt weiter und steuerte den nahen Park an.

Dort war, auf einem kleinen Hügel eine Höhle, das wusste sie und das war ihr Ziel.

Cho setzte sich auf einen Stein und drehte prüfend den Kopf, doch sie erkannte nichts Verdächtiges und verwandelte sich.

Kurz darauf stand Cathleen neben ihr.

"Ist es nicht etwas übervorsichtig sogar London für das Treffen zu verlassen?", fragte Cathleen leicht spöttisch und Cho sah sie verärgert an.

"Durchaus nicht."

Sie hatten beide schwarze Umhänge an und die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen.

Ein Fremder würde nicht einmal sagen können, welche der beiden Hexen gerade sprach.

"Hör zu.", forderte Cho die andere auf. "Ich war in Brasilien. Gestern. Sag den anderen, sie sollen nicht nach Faith oder Michael suchen, sie sind in Sicherheit."

Cathleen hob fragend eine Augenbraue.

"Deshalb dieser Aufwand. Aber es sind nicht nur die beiden, die wir vermissen. Tonks ist offenbar von Voldemort ermordet worden, aber was ist mit Lavender?"

Cho sah sie verwirrt an. "Das kann ich dir nicht sagen. Ich war heute Morgen noch einmal in dem Haus, aber ich habe nur Tonks gefunden, von Lavender oder Todd keine Spur. Auch in der näheren Umgebung nicht."

"Das kann alles bedeuten.", murmelte Cathleen.

Eine leichte Brise ließ die Umhänge flattern und Cho fröstelte erneut.

War es der Wind oder wieder Dementoren?

"Wo ist die Muggel? Sie ist der Schlüssel. Wir brauchen sie hier."

"Nein. Das werde ich dir nicht sagen. Sie wird kommen, sobald es Zeit ist. Vertrau auf die Prophezeiung. Solange Voldemort sie nicht findet, wird alles gut werden."

Cathleens Hand packte Chos Arm. "Wo?", fragte sie noch einmal.

Cathleen sah auf die Hand hinunter. Schwarze Wollhandschuhe bedeckten die Finger und Cho musste lächeln. Sie hatte genau die Selben an.

Sie erkannte das gewebte Muster und die graue Stickerei.

"Ich werde es nicht sagen."

Da erkannte Cathleen, auf was Cho hinaus wollte.

"Du bist ihr Geheimniswahrer?"

Ein Rascheln ließ sie innehalten und keinen Augenblick später waren beide in ihre Tiergestalten verwandelt und stoben davon.

Voldemort trat auf den Platz. Er lächelte grimmig.

"So ist das also.", sagte er leise. "Deshalb konnte ich dieses Mädchen nicht finden." Seine Augen fuhren durch die Dunkelheit.

"Aber welche war es? Die Katze oder die Eule?"

Noch einmal sah er sich um und disapparierte dann.

Cathleen duckte sich immer noch unter einem Busch. Ihre weißen Katzenohren zuckten und sie versuchte fieberhaft, das Gehörte zu verstehen.
 

Donnerstag, 3. April
 

"Hey, Theodor, warte mal.", rief Adrian dem Zauberer zu, als dieser gerade dabei war, in die siebente Etage zu gehen.

Es war sieben Uhr abends und überall begann man mit dem zubereiten des Abendbrots.

"Was ist denn?"

"Hast du Parvati gesehen? Oder besser noch Padma?"

"Die sind bei Hermione, da will ich gerade hin." Theodor deutete mit dem Daumen nach oben.

"Ah, gut.", nickte Adrian und beeilte sich auf Theodors Höhe zu kommen. Gemeinsam stiegen sie die letzten Stufen hinauf.

Sie wollten gerade an Hermiones Tür anklopfen, als neben ihnen die Tür aufflog und Draco mit einem Buch unter dem Arm geklemmt, gut gelaunt auf sie zukam.

"Was hast du denn vor?", fragte Adrian misstrauisch, der diesen Ausdruck nur zu gut kannte.

So in etwa hatte Draco immer ausgesehen, wenn er jemanden auf dem Gang verflucht hat und jemand anderes dafür zur Rechenschaft gezogen worden war.

"Pizza?", fragte er und öffnete wie selbstverständlich die Tür zu Hermiones Wohnung.

Adrian sah fragend zu Theodor, der mit den Schultern zuckte.

Adrian nickte knapp und bemerkte, wie Dracos Grinsen noch eine Spur verschlagener wurde, als er Harry auf der Treppe entdeckte.

Dieser wiederum, blieb einen Moment stehen und seine Miene verfinsterte sich, als er sah, wie Draco wie selbstverständlich in Hermiones Wohnung stiefelte und dazu noch, Adrian wäre fast umgefallen, ein Lied pfiff.

Er blieb einen Moment verwundert stehen. Harry drängelte sich mit misstrauischem Blick an ihm vorbei.

"Kommst du rein, oder was?", rief Theodor von drinnen. Das ließ sich Adrian nicht zwei Mal sagen. Entschlossen wollte er gerade die Tür schließen, als diese noch einmal aufgezogen wurde.

"Moment.", rief Zacharias. Sein Umhang war am unteren Rand nass und seine Stiefel nicht minder. Hinter ihm kam Dean mit Tüten beladen herein gewankt.

"Das nennst du Arbeitsteilung?", fragte Hermione und deutete auf Dean, der unter seiner Last fast zusammen brach.

"'Türlich.", entgegnete Zacharias stolz. "Ich habe ihn aufgemuntert, dass er es schaffen wird."

Dean ließ die Tüten auf den Tisch fallen.

"Schon mal was vom Schwebezauber gehört?", fragte Draco spöttisch.

"Es waren zu viele Muggels unterwegs, außerdem muss ich was für meine Kondition tun.", winkte dieser ab.

"Und für deine Ausdauer.", zwinkerte Zacharias und ließ sich von einer anstrengenden Arbeit, Dean Mut zu machen in einen Sessel fallen.

"Wohl kaum.", entgegnete dieser schnippisch und sank ebenfalls erschöpft in einen Sessel.

"Das will ich jetzt nicht wissen, oder?" Padma sah zwischen den beiden hin und her.

"Ich bin sicher Adrian wird es dir heute Nach erklären, Schwesterchen." Parvati duckte sich unter dem fliegenden Kissen hinweg.

"Schluss jetzt. An die Arbeit. Jetzt wird Pizza gebacken." Hermione band sich sorgfältig eine Schürze um und verschränkte die Arme.

"Find ich ja großzügig von dir, Potter, dass du Hermione hilfst.", sagte Draco und schob sich seine Ärmel hoch.

Harry sah verwundert auf. Er hatte bis dato nur am Rand gestanden und Draco mit finsteren Blicken bedacht, wann immer dieser auch Hermione zu gelächelt hatte.

Natürlich ließ er es sich jetzt nicht nehmen, zu helfen, schließlich passten in die kleine Küche nur zwei Leute und wenn er der Zweite war, dann bestand keine Gefahr, das Malfoy seiner Hermione zu nahe kam.

Jawohl. So oder so ähnlich dachte er und schritt entschlossen in die Küche.

Die sechs anderen Gäste machten es sich auf der Couch und den Sesseln bequem und beobachteten das Geschehen mit zunehmendem Grinsen durch die großzügige Durchreiche. Hermione saß auf der Fensterbank und gab ihre Kommandos.

"Also dann, Draco. Du knetest den Teig. Kannst du das?"

"Diese Hände vollbringen Wunder, meine Liebe.", grinste er und schielte zu Harry hinüber, der mit dem Rücken zu ihm stand und dabei war, Tomaten in feine Streifen zu schneiden.

Das Messer hackte ungewöhnlich laut auf das Holzbrett ein, als wollte Harry den Baum noch einmal töten.

Hermione blinzelte verwirrt, zuckte dann aber gleichmütig mit den Schultern.

"Ah, ja, natürlich...", sagte sie und erinnerte sich an den Abend, als sie von den beiden Death Eatern vom Dunklen Rat, fast umgebracht worden war.

Harry fluchte leise. Er hatte sich in den Finger geschnitten.

"Tut es sehr weh?", fragte Hermione mitleidig und wollte sich den Finger ansehen, doch dieser zog ihn weg. "Geht schon.", grummelte er und ging das tropfende Blut vom Finger leckend ins Bad.

Genervt sah er den Spiegelschrank an. Er wusste nicht, wo Hermione Verbandszeug hatte. Ganz im Gegensatz zu Draco, der völlig selbstlos natürlich, seine Hilfe anbietend hinterher gegangen war und zielsicher ein Schubfach aufzog.

Wie selbstverständlich, als wäre es sein eigenes Bad, zog er auch eine Schere hervor und drückte beide in Harrys freie Hand.

"Woher weißt du, wo alles ist?", fragte dieser gereizt.

"Hat sich so ergeben.", zuckte Draco gleichmütig mit den Schultern, ging an ihm vorbei und flüsterte leise: "Ich habe es alleine suchen müssen, weil Hermione mal ans Bett gefesselt war."

Harrys Blick verfinsterte sich. Hastig riss er mehr, als das er schnitt ein Stück Pflaster vom Streifen und pappte es schief auf den Finger.

Das Blut tropfte weiter ungehindert herunter.

Harry kam wieder in die Küche.

"Round two.", flüsterte Parvati.

"Ich setze auf Draco.", nickte Adrian ebenso leise.

Sofort wurde die Aufmerksamkeit der Zuschauer wieder auf die Küche gelenkt, wo Hermione entsetzt aufschrie: "Harry, du blutest ja immer noch."

Sie sprang vom Fensterbrett hinunter und zog seine Hand zu sich.

Sie zog ein Schubfach in der Küche auf und holte ein neues Pflaster hervor, das sie sorgfältig auf seinen Finger klebte.

Sie sah lächelnd auf und Harry schluckte.

"Und weiter.", befahl sie und schwang sich wieder auf das Fensterbrett.

"Der Teig muss auf dem Blech ausgerollt werden. Harry?"

Dieser riss Draco das Nudelholz aus den Händen und hielt es einen Moment umklammert, als wollte er damit auf Draco einschlagen.

Der hingegen schob sich ein Stück Tomate in den Mund und sah Harry grinsend und kauend an.

Harry hätte den Teig wahrscheinlich papierdünn ausgerollt, wenn Hermione ihn nicht davon abgehalten hätte.

"Gut. Jetzt die Tomatensauce." Hermione deute auf eine Plastikflasche.

"Und die Pilze müssen geschnitten werden."

"Das werde ich mal machen.", sagte Draco und griff nach dem größten Messer, dass Herms Küche zu bieten hatte. "Sonst habe ich es womöglich noch im Rücken stecken." Er sah spöttisch zu Harry, der nach der Tomatensaucenflasche griff.

"Aber doch nicht vor Zeugen, Malfoy.", zischte er.

"Na ein Glück." Draco sah zu Hermione und zwinkerte ihr zu, so dass auch Harry es sehen konnte, als er nachsetzte. "Dann hast du mich ja noch 'ne Weile."

Harrys Hand ballte sich und die gesamte Tomatensauce floss auf den Pizzateig.

"Nicht so viel.", rief Hermione entsetzt, doch es war schon zu spät. Der Teig ertrank in der roten Sauce.

Draco fuhr mit dem Finger durch und leckte ihn sich genüsslich ab.

"Das erinnert mich an was.", sagte er und Harrys Augen verengten sich vor Zorn.

"Das will niemand wissen, Malfoy."

"Echt nicht?" Erstaunt sah Draco ins angrenzende Zimmer, wo Parvati und die anderen sich neugierig vorgebeugt hatten.

"Doch wir sind ganz gespannt, Draco.", rief Theodor.

"Also gut. Herm, erinnerst du dich noch an die eine Nacht.", weiter kam er nicht mehr, denn

Harry warf die Flasche wütend gegen Dracos Kopf und stapfte davon.

Die Tür flog krachend ins Schloss.

"Das war jetzt zuviel." Dean legte den Kopf leicht schief.

"Merkwürdig der Junge, dabei wollte ich doch nur erzählen, als Krummbein sich überfressen hatte und er sein ganzes Futter wieder ausgekotzt hat.", schüttelte Draco leicht den Kopf.

"Danke für die Hilfe.", seufzte Herm und rutschte von der Fensterbank.

Sie zog die Schürze ab und ging auch auf den Flur.

Dort stand immer noch Harry und starrte düster vor sich hin, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.

"Alles klar, Harry?"

Dieser wandte sich ab.

"Hey, was schmollst du denn?"

"So, so, Malfoy und du ist also nur Schwachsinn, ja?"

"Bist du eifersüchtig?", fragte sie erstaunt und hoffnungsvoll.

Wenn er es doch endlich zugeben würde.

"Nein, ich bin nur sauer, weil du mich angelogen hast.", knurrte er nur und sah nun doch auf.

"Inwiefern? Was hat Draco denn erzählt?"

"Zum Beispiel im Bad... Ich kann es gar nicht wieder geben."

"Ich weiß ja nicht was in deiner Fantasie vorgeht, aber ich meine die Nacht, als Hermione überfallen worden war und sich vor Schmerzen nicht bewegen konnte.", sagte Draco gelassen. Er stand in der Tür und betrachtete sich gelangweilt seine Fingernägel.

Harry knirschte mit den Zähnen und disapparierte.

"Jetzt ist er endgültig hinüber.", sagte Adrian mitleidig.

"Arg." Hermione rang mit den Händen. "Jemand Pizza?"

"Gern."

Einige Zeit später saßen die Sieben bei Hermione auf dem Boden um den flachen Tisch herum und vertilgten Blechweise Pizza, bis sie sich nicht mehr bewegen konnten.

Padma legte sich rückwärts auf den Boden.

"Zu viel gegessen?", fragte Adrian.

"Mindestens vier Stücken, aber sie waren lecker."

"Natürlich." Draco sah zufrieden auf. "Sie waren ja auch mit ganz viel Liebe gemacht."
 

***
 

Harry war kurz nachdem er in seiner Wohnung angekommen war, auf seinen Besen gestiegen und davon geflogen.

Erst kreiste er ziellos über London, doch schließlich fand er sich vor dem Phoenix Order Hauptquartier wieder.

Komischerweise kam er in letzter Zeit öfters hier her.

Zu seiner Verwunderung waren außer ihm noch Loreley, Lena, Snape und Dumbledore dort.

"Was ist denn los?", fragte er und stellte seine Besen in eine Ecke.

Mrs Black erwachte hinter dem Vorhang und kreischte laut. "Schlammblüter, Verräter, PhoenixOrder."

"HALT DEINE KLAPPE, ALTES HUTZELWEIB VON SCHABRACKE.", schrie Harry zurück und das Bild verstummte verdutzt.

"Ähm Harry, alles klar?", fragte Loreley vorsichtig.

"Klar, ist alles klar.", grummelte dieser und stieg die Stufen zum Dachboden hinauf.
 

***
 

"Du willst also ganz zu deinem Bruder ziehen?", fragte Ron und sah zu Mireille, die ihre Truhe packte.

"Ja.", nickte sie entschlossen. "Hier kann ich es nicht mehr aushalten." Sie sah auf und in ihren Augen war bittere Enttäuschung zu sehen. "Millicent hat die ganze Zeit gewusst, wer ich war. Sie hat mir nichts gesagt, obwohl sie wusste, wie sehr ich mir gewünscht habe, meine Familie zu finden."

"Sie wollte dich nur beschützen. Sie konnte doch nicht wissen, dass Dolohov auf unserer Seite stehen würde."

"Das spielt doch keine Rolle." Wütend schleuderte die Hexe den Deckel der Truhe zu. Sie zuckte nicht mal mit der Wimper, als das Holz krachte.

Ihre Irden waren tiefes Violette und Ron runzelte besorgt die Stirn.

"Schon gut. Du hast ja Recht hat. Sie hätte es dir sagen sollen.", hob er beschwichtigend die Hände. "Sie hätte dir die Entscheidung überlassen sollen." Er kam auf sie zu und zog sie in seine Arme.

"Und Harry auch.", setzte sie nach.

Ron fuhr ihr beruhigend über den Rücken.

"Ich habe das Gefühl, ich habe sie verloren. Das Haus war eine Familie für mich geworden, aber durch diese Lüge, habe ich sie verloren."

"Die Zeit wird es ändern, du wirst sehen.", sagte er.

"Ron?", fragte Mireille leise. "Du bleibst doch bei mir, oder?"

"Für immer."

Eine Weile standen sie stumm da und hielten sich fest, als hätten sie Angst den Augenblick verlieren zu können.

Als würde sich der andere in Luft auflösen.

Mireille hob den Kopf und sah ihren Freund an. Sie lächelte und zog ihn zu sich hinunter.

Ihre Lippen verschmolzen. Die Finger gruben sich tiefer in den Stoff und klammerten sich an ihn.

Der Kuss war so anders, so endgültig, wie eine namenlose Verzweiflung, die sich nur verdrängen ließ, wenn sie sich an ihn klammerte.

Schließlich löste sich Mireille von Ron und seufzte kurz.

"Also gut." Sie drehte sich zu der Truhe und zauberte sie klein.

Die kleine Kiste schwebte in ihre Hand und sie steckte sie in ihre Tasche.

"Wie sehen uns bald."

Federleicht küsste sie Ron auf die Wange und ging die Stufen hinab.

Ron sah ihr nach und kaum schlug die Haustür ins Schloss, lief er zum Fenster und schob die Gardine zur Seite.

Immer noch spürte er ihre Lippen auf seinem Mund und Wange.

Die Haut dort war mit einem Schlag eiskalt.

Er sah auf Mireille hinunter. Sie drehte den Kopf noch einmal um und auch wenn er wusste, dass er sie nicht sehen konnte, denn das Haus war in seinen hellen Schatten verschwunden, schien es ihm, als würde sie direkt in sein Herz schauen.

Ihre Augen schienen seine zu erfassen und er zitterte, denn eine unbestimmte Gewissheit breitete sich in ihm aus, die ihm den Atem raubte.

Seine Finger legten sich auf das Glas und er flüsterte Mireilles Namen, unfähig ihn laut zu rufen, auch wenn er wusste, das kein Schrei, sie zurückhalten könnte, denn er würde ungehört verhallen, starrte er dem Mädchen nach.

Da entschwand sie seinem Blick und er wusste, er würde sie nie wieder sehen.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Saturn: Was zur Hölle ist das für ein Backofen? *schaut in einen Backofen* Der funktioniert ja gar nicht richtig. Werd fertig! *Backofen anbrüll*
 

Blue: *sich Nägel feil* Das hier ist ja auch eine Redaktion, keine Küche.
 

Saturn: Ich will aber meinen Kuchen.
 

Gleda: Er ist fertig.
 

Saturn: Meinst du? *zieht Torte heraus* Ahhh, dieser Duft.
 

Severus: Jetzt ist aber Schluss. *wirft die Torte aus dem Fenster*
 

Saturn: NEIIIIN! *zu Severus* Das wirst du bereuen. Ich bin hier die Chefin und du unterstehst meiner Kontrolle! *rum brüll* Das solltest du NIE vergessen, Schätzchen!!! *springt der Torte hinterher*
 

Severus: Es ist so einfach? *schaut Saturn hinterher*
 

Blue: Das hätte ich dir auch vorher sagen können.
 

Knacksi: Sind wir ihrer nicht im fünften Stock?
 

Chanti: Sechsten. *Zeitung umblättere*
 

Gloomy: *Zu Tür reinkomme* Seht mal, ist mir geradewegs vom Himmel in die Hände gefallen.
 

FireTiger: Ist das nicht die Torte, der Saturn gerade aus dem Fenster fallend, hinterher

gesprungen ist?
 

Blue: *im Feilen inne halte* Ja. Das ist die Schokoladen-mit-extra-Schokolade-und-Nougat-Marzipantorte-auf-Schokoladenbiskuitteig-und-Schokoladensahnehaube.
 

Knacksi: Mann könnte glatt glauben Saturn mag Schokolade.
 

FireTiger: Du meinst mochte. *zum Fenster deut*
 

Knacksi: Richtig.
 

Saturn: *kommt zum Fenster wieder rein geklettert* Jemand hat meine Torte geklaut. *brodel*
 

Gloomy: *Torte hinter dem Rücken versteck*
 

Gleda: *zu Saturn blinzel* Wie hast du das gemacht?
 

Saturn: Was? *Wieder im Zimmer steh*
 

Gleda: Du bist doch gerade aus dem Fenster gefallen.
 

Saturn: Ach, das. Hatte einen Besen dabei.
 

Blue: *aufblick* Aber du kannst doch gar nicht fliegen. Du bist keine Hexe.
 

Knacksi: Du hast kein magisches Talent.
 

Gloomy: Unmöglich, dass du auf einem Besen fliegen kannst.
 

Chanti: 'Harry Potter' ist doch nur eine Erfindung.
 

FireTiger: Es gibt keine Zauberei.
 

Saturn: *am Kopf kratz* Na ein Glück, dass ich das jetzt erst erfahre, nachdem ich mit dem Besen geflogen und so mein Leben gerettet habe.... Apropos. Wenn es keine Zauberer und Hexen gibt, wieso ist er dann hier? *auf Severus deut*
 

FireTiger: Ein Mysterium, das wir noch nicht vollständig klären konnten.
 

Saturn: Und mal davon abgesehen. *Luft hole* VIELEN DANK, DASS IHR EUCH SO UM MEINE GESUNDHEIT SORGT, DASS IHR MICH NOCH NICHT MAL DAVON ABHALTET AUS DEM FENSTER ZU SPRINGEN, NUR WEIL EIN TORTE DORT HINAUSSEGELT!
 

Blue: Aber wir wissen doch, wie tortenfanatisch du bist.
 

Gleda: Wir würden es nie wagen, dir und deiner Sucht im Wege zu stehen.
 

Knacksi: Das wäre Selbstmord.
 

Chanti: Besser du, als wir.
 

Saturn: *Gloomy anfunkel* Und was ist deine Ausrede?
 

Gloomy: Ich... *sich aufrichte* habe deine Torte gerettet.
 

Saturn: *Augen leucht* Meine Torte. *lechz, sich auf die Torte stürz*
 

Gloomy: *lässt die Torte fallen, bekommt das erste Mal Angst vor Saturn.*
 

Severus: Sag mal....
 

Saturn: *inne halte*
 

Severus: Was heißt das eigentlich ... 'er wusste, er würde sie nie wieder sehen' *auf Bildschirm tipp*
 

Saturn: Ach so, richtig, wir sollten weiter schreiben. *Hat Torte vergessen*
 

Blue: *sprachlos ist* Das hat noch keiner geschafft.
 

Gloomy: Was?
 

Knacksi: Saturn vom Kuchen essen ab zu halten.
 

Chanti: Mhmmm... das sollte euch zu denken geben.
 

Gleda: In der Tat, fragt sich wer hier wen unter Kontrolle hat?
 

Saturn: *zisch* Ich euch.
 

FireTiger: *flüster* Sicher? Muahahah.
 

Severus: *grins*

»All days of my life, I see them passing by.«

Kapitel achtundzwanzig - Calla
 

***
 

weiße calla
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

Winter has come for me, can't carry on.

The chains to my life are strong, but soon they'll be gone.

I'll spread my wings one more time
 

In my heart I know I can let go.

In the end I will find some peace inside.

New wings are growing tonight.
 

As I am soaring I'm one with the wind.

I am longing to see you again, it's been so long.

We will be together again.
 

Is it a dream?

All the ones I have loved calling out my name.

The sun warms my face.

All days of my life, I see them passing by.
 

Original lyric: the swan song (TM)

By Within Temptation

Album: the silence forces
 

***
 

Freitag, 4. April
 

Blaise zog das Buch aus dem Regal und öffnete es. Ihre Augen fuhren über das Inhaltsverzeichnis.

Rasch ließ sie ein paar Blätter durch ihre Finger gleiten und schlug schließlich Seite 418 auf.

Dort stand es.

Schwarz auf Weiß.

"Mireille, ich habe es gefunden.", rief sie die Galerie hinunter, ohne jedoch aufzusehen.

Sie überlegte kurz und drehte sich noch einmal zu dem angrenzenden Raum hinter den Regalen um.

Sie eilte in das Zimmer zurück. Die Tür schwang in Schloss.

Blaise zuckte leicht bei dem Klacken zusammen. Wahrscheinlich ein Luftzug, dachte sie und zog hastig ein Schubfach des Schreibtisches auf.

Sie zog ein Pergament hervor, das Mireille ihr gegeben hatte und sah auf das Dokument.

Die Buchstaben waren schwungvoll niedergeschrieben, als hätte der Schreiber ein Kunstwerk schaffen wollen.

Jeder einzelne Letter war Teil eines Ganzen.

Sie schob die Seite in den Umschlag des Buches.

Das Pergament war von einer Selen O´Donald.

Vielleicht fanden sie heraus, was schief gegangen war.

O´Donald hatte eine Arbeit über Phoenixfedern geschrieben.

Blaise hörte ein Scharren in der Bibliothek und sie musste unwillkürlich lächeln.

Mireille hatte sicher wieder die Leiter verrückt, ohne ihren Zauberstab zu benutzen.

Sie schlug erneut die Seite 418 auf und begann zu lesen, während sie die Türklinke hinunter drücke. Sie quietschte und Blaise sah verärgert auf Knauf.

Widerliches Geräusch, dachte sie. Fast wie ein erstickter Schrei.

Sie richtete ihren Blick wieder auf die Buchseite und las weiter.

Die Phoenixfeder allein, konnte es nicht gewesen sein, dachte sie.

Aber reichte der Traum einer Muggel aus?

Ein Schauer lief über ihren Rücke. Irgendwo musste ein Fenster auf sein.

Blaise sah auf und erstarrte.

Nur langsam drang es in ihren Gedanken vor.

Ihre Augen erfassten den Blick der roten Iriden, die so dicht vor ihr waren.

Aus einem Impuls heraus warf sie das Buch, das sie in den Händen hielt der Gestalt vor ihr entgegen.

Das Buch wurde in Fetzen gerissen und ging in Flammen auf.

Es verbrannte, noch ehe es zu Boden fallen konnte, zu einem Haufen Asche.

"Mrs Dolohov.", zischte Voldemort, der sie kalt und verärgert ansah.

Sein Zauberstab richtete sich erneut auf Blaise.

Reflexartig griff sie in ihre Tasche, doch natürlich war dort nicht ihrer.

Sie trug ihren nie im Haus.

Sie fühlte sich sicher hier.

Zu sicher.

Was für ein fataler Irrtum.

Ein Lichtstrahl schoss auf sie zu.

Grün und tödlich.

Blaise fühlte wie der Boden unter ihr nachgab und sie fiel, fiel, als wäre sie in ein schwarzes Loch gefallen.

Schützend hielt sie die Hände vor den Bauch, als könnte sie ihr ungeborenes Kind vor Unheil bewahren, als ein hoher Schrei im Raum verhalte.

Dann war es still.

Blaise rang nach Atem.

Aus irgendeinem Grund wusste, sie, das Voldemort nicht länger im Haus war.

Sie hob den Kopf und blinzelte verwundert.

Neben ihr stand Weely, der sie mit großen Augen ansah.

"Miss Blaise geht es gut?", fragte er. Doch ehe er eine Antwort erhalten konnte, wurde er beiseite geschoben.

Antonin kam auf sie zu und legte behutsam einen Arm um ihre Schultern.

Langsam richtete er sie wieder auf und sie verstand, warum sie fiel und doch nie aufschlug.

Sie dachte erst, der Fluch hätte sie getrogen, doch offenbar hatte Weely mit seiner Magie den Boden unter den Füssen entfernt und sie dann schweben lassen, damit ihr und dem Kind nichts passierte.

So war sie dem Todesfluch entkommen.

Er war über sie hinweggefegt.

"Mir geht es gut. Ich bin nur so erschrocken.", winkte sie ab. "Ich habe ihn nicht kommen hören. Ich war oben und habe im Arbeitszimmer ein Brief gesucht." Sie schüttelte leicht den Kopf.

Als sie jäh stockte.

"Hallo?", fragte da jemand von der Haustür, die noch immer offen stand.

Millicent schob zaghaft ihren Kopf herein.

"Ich wollte nicht stören, aber..." Ihre Augen blickten zu Blaise dann zu Antonin und zu Weely, über dessen Kopf hinweg sie schließlich zur Terrassentür sah.

Sie wurde blass und nun drehten sich auch die anderen um und sahen, was Mill aus der Fassung brachte.
 

Das Quietschen der Klinke...

Das war kein Quietschen sondern ...

... ein unterdrückter Schrei gewesen.

Voldemort hatte sein erstes Opfer unter den Verrätern gefunden.
 

***
 

Ron kam aus der Scheune neben dem Haus

Er war etwas nervös. Dolohov gegenüber zu treten, fiel ihm immer noch nicht leicht.

Würde es vielleicht nie. Doch er hatte sich mit Mireille verabredet und würde es auch einhalten.

Seine Finger fuhren unwillkürlich in die Tasche und tasteten nach seinem Zauberstab, als er stockte.

Verwundert kniff er die Augen zusammen.

Kamen dort seine Mutter und Dolohov über den Rasen auf ihn zu?

Hastig beschleunigte er seine Schritte, nur um plötzlich stehen zu bleiben.

Antonin sagte irgendwas zu Molly, doch er verstand die Worte nicht.

Er wollte sie auch gar nicht hören.

Er wollte nicht wissen, warum Dolohov hier war.

Molly blieb stehen und der Death Eater kam allein auf ihn zu.

Es muss etwas Schreckliches passiert sein. Etwas was sowohl ihn, als auch Antonin betraf, und es gab nur einen Menschen, der sie beide verband.

Antonin kam vor ihm zum stehen.

"Was ist mit Mireille passiert?", fragte Ron, erstaunt darüber, wie klar seine Stimme war, denn noch bevor der andere antwortete, wusste er...
 

Seine Freundin war tot.
 

***
 

Blaise sah aus tränenverschleierten Augen zu Millicent, die wie gelähmt in einem Sessel saß.

Den Kopf gegen das Polster gelegt.

Bellatrix brachte den beiden jüngeren eine Schale Tee und drückte sie ihnen förmlich in die Hände.

"Es ist meine Schuld.", flüsterte Mill.

"Du kannst doch nichts dafür, dass Mireille bei uns zu Hause war.", schluchzte Blaise. "Nein, wenn, dann ist es meine Schuld. Ich war im Haus. Ich hätte es merken müssen. Das Knarren, der Luftzug, der Schrei. Ich war da und habe nichts getan."

"Du konntest doch nichts tun.", schüttelte Mill entschieden den Kopf.

"Wärst du auch in der Bibliothek gewesen, dann wärst auch du jetzt tot.", sagte Bellatrix.

"Ich bin Schuld. Ich allein. Ich habe das alles geplant. Ich wollte den Dunklen Lord ins Leben zurückholen. Ich habe Mireille hintergangen. Ich... ich..." Millicent brach ab und endlich liefen die Tränen, die bis dahin ihre Kehle zu geschnürt hatten.

"Es ist deine Schuld.", sagte eine leise Stimme von der Tür.

Istave kam in den Raum und er sah auf die beiden Hexen.

"Aber nicht deine allein. Wir alle hätten wissen müssen, dass der dunkle Lord sich rächen würde."

"Ich habe ihn zurückgeholt.", schluchzte Millicent.

"Nein. Er ist zurückgekommen, wie es die Prophezeiung sagte. Niemand konnte das beeinflussen."

"Aber..."

"Nein." Istaves Stimme schnitt durch die Luft und Mill sah erschocken auf.

"Das Einzige, was du dir vorwerfen kannst, ist, dass du zu spät zum Haus der Dolohovs kamst. Das Einzige, was du dir vorwerfen kannst, ist, dass du und deine Freunde zu geschickt wart, eure Taten vor uns zu verbergen.

Das Einzige, was du dir vorwerfen kannst, ist, dass du dem Schicksal nicht entkommen konntest. Wir hätten wissen müssen, dass ihr Kinder zu naiv seid, um die Folgen eures Handelns zu überblicken."

Millicent sank tiefer in den Sessel.

"Es tut mir Leid.", sagte sie mit leiser Stimme.

"Dafür ist es jetzt zu spät."
 

***
 

Cathleen Flint packte grimmig ihre Sachen zusammen.

Sie würde nach Hause gehen.

"Willst du wirklich gehen?", fragte ihre Schwester und stand im Türrahmen ihres Zimmers gelehnt.

"Ja, das muss ich.", bestimmt schloss sie den Deckel "Die Miete ist bis Ende Mai bezahlt, du kannst ja solange hier wohnen bleiben. Ich gehe nach Hause, bis ich meine Ausbildung fertig habe und dann verschwinde ich von hier."

"Ich komme mit."

Cathleen sah fahrig auf. "Nein."

Laureen blinzelte verwirrt und senkte leicht den Kopf und blickte auf den Boden.

Dann musste es wohl so sein.

Sie hatte von anderen gehört, dass Cathleen anfangs für Moody gespitzelt hatte.

War das der Grund?

Laureen war verärgert. Immerhin hatte Blaise für Dolohov spioniert. War das nicht viel schlimmer?

Und sie war nach Azkaban für Black Diamond gegangen. Wie konnte man das übersehen?

Doch Laureen tat den anderen Bewohnern unrecht, denn sie hatten nichts gegen Cathleen, auch wenn sie alle inzwischen wussten, dass sie Moodys anfängliches Misstrauen ihr zu verdanken gehabt hatten.

Cathleen sah sich noch einmal in ihrem Zimmer um, doch dort standen nur noch der Schrank, der Tisch, das Bett, Regale und ein Stuhl.

Sie würde die Möbel später abholen.

"Jetzt schau doch nicht so betrübt.", sagte sie zu ihrer jüngeren Schwester.

"Ich bin ja nicht aus der Welt."

Laureen runzelte die Stirn und sah auf. Irgendwas verheimlichte sie ihr doch.

"Was ist es wirklich?", fragte sie plötzlich und Cathleen sah sie einen Moment verblüfft an. Doch sie konnte die andere nicht täuschen.

Sie war blass geworden und versuchte es nun mit einem Lachen zu überspielen.

"Es ist nicht, weil sie herausgefunden haben, dass du dafür verantwortlich warst, dass Moody die Schwarzmagier überwachen ließ?"

Cathleen blieb stumm.

"Du machst dir Sorgen um Mom und Dad. Hast du Angst der Dunkle Lord könnte auch in ihr Haus gelangen und...", weiter sprach Laureen nicht.

"Red keinen Unsinn. Unsere Eltern sind kaum wichtig genug für Voldemort." Cathleen drückte ihre Schwester kurz an sich und ging dann aus der Tür.

Diese schlug zu und gleichzeitig erhob sich eine schwarze Eule vom Fensterbrett.
 

***
 

"Deine Schwester ist wirklich beeindruckend, Flint.", sagte Cho leise, als sie durch die Terrassentür von Cathleens Elternhaus hereinkam.

Diese lächelte leicht und bot der anderen einen Platz an.

"Sie ist meine Schwester. Natürlich weiß sie Dinge logisch zu verknüpfen."

"Aber Recht hatte sie dennoch nicht."

Cho setzte sich und schlug die Beine übereinander. Augenblicklich wurde sie ernst. "Es tut mir Leid, dass ich dich so in Gefahr bringe."

"Wie konnten wir wissen, dass Voldemort uns zusammen gesehen hatte? Wie konntest du wissen, dass er herausfand, dass es einen Geheimniswahrer für Faiths Aufenthalt gibt?"

Cho lächelte bitter.

"Das war unvorsichtig von mir, ohne darauf zu achten, was um mich ist, davon zu fliegen."

"Aber möglicherweise hast du damit das Leben von zwei Menschen gerettet.

Voldemort war ihnen schon zu dicht auf der Spur, nur durch dich konnten sie entkommen."

"Aber wer muss für meine Unvorsichtigkeit bezahlen?" Cho sah finster vor sich hin und Cathleen lachte hell auf.

"Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Voldemort kann nicht in das Haus. Weder hier noch bei Black Diamond."

"Er ist bei den Dolohovs eingedrungen."

"Weil die Terrassentür offen stand. Außerdem, bin ich nicht hergekommen, weil ich auf ihn vorbereitet bin?"

Cho beugte sich vor und schüttelte entschieden den Kopf.

"Trotzdem. Voldemort denkt du bist der Geheimniswahrer."

Nun stand Cathleen auf.

Sie empfand Cho plötzlich als anstrengend.

Sicher, sie hatte Recht und würde möglicherweise in Gefahr sein, aber Voldemort wusste nicht wer sie war und auch nicht wo sie zu finden war.

"Ich werde gehen.", sagte die Asiatin und verschwand, genauso wie sie gekommen war.

Cathleen schloss die Tür und blieb einen Moment stehen und horchte auf das Innere des Hauses.

Es herrschte absolute Stille.

Ihrer Eltern waren nicht da.

Sie seufzte tief.

Was tat sie eigentlich hier? War es klug gewesen, sich von den anderen zu trennen?

Ein Schlüsselknarren ließ sie aus den Gedanken aufschrecke.

Felicitas Flint sah sie verwundet an.

"Was machst du denn hier?", fragte sie und ihr Ehemann blieb ebenso verblüfft im Türrahmen stehen.

"Ist irgendwas mit Marcus oder Laureen?"

"Nein, alles bestens. Ich dachte nur, ich könnte eine Weile hier bleiben."

"Ihr habt euch gestritten? Nun ja, sicher. Du weißt ja, wo dein Zimmer ist. Möchtest du mit uns Abendbrot essen, oder hast du schon?"

Cathleen lächelte. "Nein, ich habe noch nicht. Ich geh nur schnell meine Sachen auspacken.
 

Samstag, 5. April
 

"Irgendwas steckt dahinter.", sagte Laureen zum vielleicht hundertsten Mal und Marcus verdrehte die Augen.

"Und was sollte es sein? Vielleicht hatte sie nur deine Gesellschaft satt."

Beleidigt sprang Laureen auf.

"Fein, wenn du mir nicht helfen willst, dann geh ich eben allein."

"Jetzt warte doch mal."

Marcus hielt sie am Arm zurück.

"Vorschlag. Du isst jetzt was und dann gehen wir Mom und Dad besuchen und da kannst du sie dann nach Herzenslust ausquetschen."

Laureen nickte.
 

***
 

"Das Schloss muss kaputt sein.", sagte Laureen und versuchte erneut die Tür vom Haus ihrer Eltern aufzuschließen.

"Was ist das für ein Geräusch?"

Marcus hielt Laureen am Arm fest und sah misstrauisch in Richtung Garten.

Er suchte seinen Zauberstab und hielt ihn bereit, als er um das Haus herum ging.

Seine Schwester folgte ihm.

Laureen blieb der Atem im Hals stecken.

Sie sah vorbei an der Hauswand auf die Wiese.

Die Apfelbäume zeigten weiße Spitzen der Blüten und darunter erkannte sie ihre Eltern.

Beide leblos im Gras liegen.

Sie rang nach Atem, das durfte nicht wahr sein.

Cathleen lag etwas abseits.

Sie starrte ihnen mit weit aufgerissenen Augen entgegen.

Über ihr stand eine hohe Gestalt mit dem Rücken zu den Geschwistern.

Laureen wollte schon auf die Wiese zustürzen, als ihre ältere Schwester sie ansah ihre Lippen formten tonlos nur ein Wort.

"Verschwinde." Und aus irgendeinem Grund hielten sowohl Laureen als auch Marcus sich verborgen.

Marcus zog seinen Zauberstab und wollte gerade einen Fluch auf den Dunklen Zauberer abgeben, als Cathleen fast hysterisch auflachte.

"Nie wirst du erfahren wo sie ist. Ich sterbe mit dem Geheimnis."

"Dein Wille.", rief Voldemort zornig und ein grünes Licht flammte auf.

Laureen zuckte zusammen und auch Marcus hielt erschrocken den Atem an.

Dann gruben sich seine Finger in ihren Arm und er zog sie mit sich.

Noch hatte Voldemort sie nicht bemerkt.

"Wir gehen zu den Notts.", bestimmte er, noch ehe Laureen auch nur den Gedanken fassen konnte zu widersprechen.

Dann disapparierten sie und die Todesflüche, die in ihre Richtung abgegeben worden waren, gingen ins Leere.
 

Sonntag, 6. April
 

"Wir müssen den Unterschlupf von Voldemort finden.", sagte Sirius und sah in die Runde.

Snape warf ihm einen spöttischen Blick zu.

"Darauf wären wir nie gekommen.", sagte er "Und wie stellst du dir das vor, Flohfalle?"

"Stopp." Istave hatte sich vorgelehnt und sah in die Runde.

Ein eigenartiges Bild, das sich hier bot.

Die Phoenix Order und der Dunkle Rat saßen an einem Tisch.

"Wir bilden Gruppen. Immer zu viert."

"Wir sind nicht genügend."

"Wenn wir die Kinder mitzählen schon."

Bellatrix schnappte nach Luft. "Sollen wir uns in Gefahr bringen? Diese Gören wissen ja noch nicht einmal, wie man einen ordentlichen Cruciatusfluch hinbekommt."

"Aber sie sind die Einzigen, die wissen, wo diese verfluchte Muggel ist.", zischte Istave und Bella zuckte zurück.

"Nicht alle. Nur einer oder eine, weiß es.", wandte Dumbledore ein.

"Wenn sie nicht schon ermordet worden ist."

Da wurde es still. Die Morde an den Flints hatten sie alle überrascht, aber es ergab durchaus Sinn, wenn Cathleen gewusst hatte, wo Faith war.

"Nun gut." Lucius stand auf.

"Ich werde Draco mit mir nehmen."

"Weiser Entschluss.", lächelte Bellatrix.
 

***
 

July trat aus der Asche von dem Kamin und sah sich um. Das Haus ihrer Eltern war leer.

"Wo sind sie denn?", fragte sie leicht verwundert.

Sie schob sich den Umhang von den Schultern und ließ ihn an Ort und Stelle fallen.

"Hallooo.", rief sie, doch die Räume waren wie ausgestorben.

Ein kalter Luftzug ließ sie zusammenzucken.

Unwillkürlich griff sie nach ihren Zauberstab und wirbelte herum.

"Protego", rief sie und ein milchige Wand baute sich vor ihr auf, wo sich ein, zu ihrem eigenen Erstaunen, Lichtstrahl brach und die Wand hell aufleuchten ließ.

Das war ` Algere sanguis´, der Fluch, der das Blut gefrieren ließ.

"Schnell ist sie, die kleine Hexe.", zischte eine hohe Stimme und July erstarrte.

Nicht denken, schoss es ihr durch den Kopf.

Das hatte ihr Gegner im Turm gesagt, von dem sie immer noch nicht wusste, ob es ihr Bruder oder Draco gewesen war.

"Expelliarmus", schrie sie verzweifelt, doch Voldemort, der vor ihr stand lachte nur und trat zur Seite, um dem Zauber auszuweichen.

"Tarantallegra, Aqua, Locomotor Mortis.", zischte sie nach einander, doch der Dunkle Lord hatte nur ein mitleidiges Lächeln für sie.

"Sieh es ein und wehr dich nicht.", sagte er.

"Petrificus Totalus, Bombarda", fuhr July unbeirrt fort.

"Schade, dass ich immer die Falschen erwische, aber was soll's.", zuckte Voldemort mit den Schultern und wich weiter ungerührt den Flüchen aus.

"Du kannst es dir aussuchen. Willst du erfrieren oder gleich sterben. Mit ` Algere sanguis´, kannst du immerhin noch gerettet werden."

"Imperio.", zischte July und traf sogar, aber auch dafür hatte der Dunkle Lord nur ein Lachen.

"Glaubst du wirklich, du könntest mich beherrschen? Dann also erfrieren. Das ist sowieso amüsanter. So habe ich die Flints umgebracht. Wusstest du das?"

"Incarcerus." Gelassen sah Voldemort auf die Seile, die auf ihn zuschossen.

"Wie dumm sich doch der junge Flint verhalten hat." Er fegte die Seile weg.

"Warum erzählst du mir das, alter Mann?", knurrte nun July.

"Ich will meinen Triumph auskosten."

"Silencio.", rief sie.

"Ja, Silencio.", schickte Voldemort den Fluch zu July zurück.

Nicht denken, schoss ihr die Stimme wieder durch den Kopf und sie warf sich zur Seite. Zur Richtigen, wie sich herausstellte.

Vielleicht, wenn sie ihn hinhielt, würde sie hier doch noch rauskommen. Lebend. Das klappte doch auch immer den Filmen, wieso nicht auch in der Wirklichkeit?

"Was hat Marcus denn so Dummes getan?", fragte sie und suchte nach einem Ausweg.

"Ist weggerannt, weil er dachte, sie wären tot, dabei hätten sie nur den Gegenspruch sagen müssen."

"Es gibt für `Algere sanguis´ einen Gegenspruch?", fragte July.

"Natürlich, aber den wirst du nicht mehr erfahren. Avada Kedavra", rief Voldemort.

Nicht denken!!! schrie es in July.

Keuchend kam sie auf dem Boden zum Sitzen.

"Crucio.", rief da die Stimme ihres Bruders über ihr.

"Törichter Nott.", höhnte Voldemort, "Ich komme wieder." Dann war er verschwunden.

Die Hexe hob verwundert den Kopf. Hatte ihr Bruder den Dunklen Lord alleine in die Flucht geschlagen? Wohl kaum.

Tatsächlich standen neben Theodor Parvati, Terence und Adrian.

"Wo kommt ihr denn...", begann July, doch ihr Bruder zerrte sie schon ungeduldig hoch und mit sich.

"Weg hier!"

Auf der Strasse sahen sie sich kurz um. "Zu den Lestrange. Weißt du, wo das ist?"

July nickte kurz, dann disapparierten sie.
 

***
 

"Hier ist niemand, Vater.", sagte Draco und sah sich auf der Lichtung um.

Lucius verzog leicht das Gesicht. Er hatte auch nicht erwartet, dass Voldemort auf der Wiese campieren würde.

Als er eine Bewegung hinter sich wahrnahm.

Auch Draco war herumgewirbelt und spähte über den See hinweg.

Eine dunkle Wolke schoss auf sie zu.

"Raben?", fragte Draco.

"Dementoren. Komm weg.", zischte Lucius Draco zu. Dieser ging rückwärts und hielt seinen Zauberstab vor sich.

Misstrauisch sah er den Dementoren nach, die plötzlich zurückwichen.

"Etwas hat ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen.", murmelte Lucius und spähte in die Richtung, in den die Unwesen verschwanden.

Draco nickte knapp und ging, immer noch die Dementoren beobachtend zurück.

Er hielt inne. Wo flogen sie hin?

Hier war doch niemand, außer ihm und sein Vater.

Er stockte.

Terry und Mandy, dachte er erschrocken.

"Wo willst du hin?", fragte Lucius, als Draco den Dementoren hinterher lief.

Die Wächter Azkabans sammelten sich über zwei Gestalten.

Draco faste den Zauberstab fester.

"Was hast du vor?", zischte Lucius und hielt seinen Sohn an der Schulter fest.

Dieser zielte auf die Dementoren.

"Expecto Patronum", rief er.

Gleißendes Licht breitet sich aus und die Dementoren wichen zurück. Auch Lucius beschwor nun einen Patronus, der die Dementoren vertreiben sollte.

Nun sahen sie, was die verfaulenden Leichen angezogen hatte.

Auf dem Boden kniete Mandy, vor ihr lag Terry.

Draco hastete auf die beiden zu, doch er brauchte nicht zu fragen, er sah auch so, was passiert war.

Mandy sah mit leeren Augen auf.

"Wie ist das passiert?", fragte Draco.

"Er hat sich zwischen mich und die Dementoren gestellt. Mein Zauberstab ist zerbrochen."

"Wir sollten weg hier. Sie werden bald wiederkommen. Geh ein Stück zur Seite, Mandy."

Draco hob seinen Zauberstab und zielte auf Terry, doch Mandy warf sich mit ihrem Körper über ihren leblosen Freund.

"Das kannst du ihm nicht antun.", sagte Draco verärgert. "Lass ihn sterben."

"Ich mach es selbst.", sagte sie dumpf, das Gesicht in Terrys Umhang vergraben.

"Dann los." Draco war etwas skeptisch.

"Lass mich allein, bitte." Nun hob Mandy wieder den Kopf.

Draco nickte schließlich. "Gut. Ich warte dort hinten auf dich." Doch Mandy schien ihn schon gar nicht mehr zuzuhören. Blind vor Tränen griff sie nach Terrys Zauberstab, den er immer noch umklammert hielt und richtete ihn auf sein Herz.

Draco drehte sich weg. Mandy wollte alleine sein und das respektierte er.

Es muss ihr sehr schwer fallen, denn im Grunde war auch das Mord.

Er wüsste nicht, ob er es könnte.

Draco war schon fast bei den Bäumen, wo sein Vater wartete, als er abrupt stehen blieb.

Hinter ihm leuchtete es grün auf.

Der Todesfluch.

Fahrig fuhr er herum, doch da war es schon zu spät.

Mandy hatte den Zauberstab gegen sich selber gerichtet.

"Nein, tu es...", rief er, doch da glomm ein zweiter grüner Lichtstrahl auf und die Hexe kippte zur Seite.

Augenblicklich schossen Dementoren auf sie zu, um die davon fliegende Seele aufzusaugen, doch sie wurden von Dracos Patronus verscheucht, der blind vor Wut auf die Wesen zielte.

Kreischend stoben sie auseinander.

Mandys Seele war frei schwebte davon.

"..co. Draco.", rief Lucius ihm zu und dieser hielt inne.

Es waren keine Dementoren mehr da.

"Komm jetzt. Du kannst nichts mehr für sie tun."

"Sollen wir sie hier liegen lassen?"

"Natürlich nicht, aber alleine können wir die Leichen nicht wegschaffen.", sagte Lucius ruhig und sah prüfend zu seinem Sohn.

Er hatte sich so verändert.

Nie hätte er geglaubt, dass ihn der Tod eines Menschen ihn so außer Fassung bringen könnte.
 

***
 

"Was machst du hier?", fragte Theodor aufgebracht und ging vor July auf und ab.

"Rede nicht so mit deiner Schwester.", wies Francis ihn zu Recht, ging auf July zu und sah sie finster an.

"Was machst du hier?", fragte er sie im selben Ton wie zuvor Theodor.

"Ich..." begann diese, senkte dann aber den Kopf. "Es tut mir Leid. Hätte ich das gewusst, ich wäre doch nie gekommen."

Sie sah wieder auf. "Seit wann ist er wieder da?"

"Spielt es eine Rolle? Er hat drei der Flints und Mireille getötet. Allzu lange.", sagte Adrian düster.

"Mireille ist tot?", rief July entsetzte und war aufgesprungen. "Wann, wie? Wo sind Blaise und Millicent?"

"Sie sind in einem der oberen Zimmer.", sagte Bellatrix.

Doch July hörte gar nicht mehr zu.

"Mireille ist tot. Wie?", murmelte sie leise und ihr Blick verschleierte sich vor Tränen.

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie lehnte sich gegen die Person.

"Es war der Todesfluch.", sagte Parvati und drückte die Jüngere an sich.

Julys Finger krallten sich in deren Umhang, als sie anfing zu weinen.

Theodor verdrehte die Augen und wandte sich ab.

"Bring sie am besten hoch.", schlug Bella vor und Parvati zog July vom Stuhl hoch, die sich willenlos mit sich ziehen ließ.

Draco, der gerade zur Haustür hereinkam, sah den beiden Hexen verwundert nach, die die Treppe hinaufstiegen.

"Was macht sie hier?", fragte er Theodor, als wenn dieser es wissen müsste.

"Keine Ahnung. Ich kam zufällig an unserem Haus vorbei, als ich Flüche sah, also bin ich hin, nach sehen. Ein Glück, das ich nicht alleine war."

Draco sah ihn ahnungsvoll an. "Sie hat sich mit dem Dunklen Lord angelegt?"

"Ja." Theodor runzelte mit düsterem Blick die Stirn.

Erstaunt sah Draco zur Treppe, von der Parvati gerade wieder herunter kam.

"Wir sollten gehen. Millicent wartet sicher schon.", sagte sie. Sie blickte zur Uhr. "Wo nur Mandy und Terry bleiben.", murmelte sie und Draco verspürte einen Stich.

Richtig, da war doch was.

"Wir können gehen. Sie kommen nicht mehr."

"Wie meinst du das? Und was machst du eigentlich hier, du wolltest doch ...", fragte Adrian brach dann aber ab, als er den Gesichtsausdruck von Draco sah.

"Nein, nicht noch jemand.", schüttelte Padma fassungslos den Kopf.

"Susan bleibt hier. Die anderen kommen mit mir.", bestimmte Lucius. "Sie liegen auf einer Lichtung im Wald."

"Warum sollte Susan hier bleiben?", fragte Terence verwundert und sah zu ihr hinüber.

"Sie erwartet ein Kind und kann nicht apparieren.", erklärte Bellatrix und Terence wirbelte zu ihr herum. "Sie erwartet was?"

"Jetzt tu doch nicht so überrascht.", knurrte Theodor gereizt. "Als wenn du es nicht gewusst hast."

"Nein, habe ich nicht."

"Fein, dann weißt du es jetzt." Draco schob den anderen gnadenlos hinaus. Dieser ließ es sich anfangs gefallen, rannte dann aber noch einmal zu Susan zurück.

Wortlos nahm er ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie.

Die anderen standen da und warteten ergeben.

Terence löste sich von Susan und sah sie an.

"Können wir dann?", fragte Lucius und zog sich seine Handschuhe an.

"Ja.", nickte Terence ohne jedoch den Blick von Susan zu nehmen. Schließlich drehte er sich doch um und ging zu den anderen.

Padma wandte sich im Hinausgehen noch einmal zu Susan um und lächelte ihr zu.

Diese hatte Tränen in den Augen.

Bellatrix schüttelte leicht den Kopf. "Ich würde zu gerne wissen, was für ein System Lucius hat, welche Dinge er sich merkt und welche nicht."

Istave grummelte etwas Unverständliches.

"Ich gehe mal sehen, was die anderen machen.", sagte Susan leise und verschwand aus dem Zimmer.

"Langsam werden wir zu einem Hospital.", knurrte Istave und sah sich nach einem Portschlüssel um.

"Ich muss zu Dumbledore, kommst du alleine klar?", fragte Istave.

"Aber natürlich. Dieses Haus ist besser beschützt als der Feldweg und Hogwarts zusammen. Sicher wäre man nur noch im Verließ von Gringotts."

Istave nickte und zog sich seine schwarzen Handschuhe über. Aus einem Impuls heraus zog er Bellatrix zu sich und küsste sie auf die Stirn.

"Ich bin bei dir, wenn du mich brauchst.", sagte er und verschwand.

Bellatrix stand versteinert da. Dann musste sie lächeln. Sie legte einen weiteren Bannkreis um das Haus.

Ganz so war es nicht, wie sie gesagt hatte. Wenn Voldemort wirklich wollte, würde er hier herein kommen, aber sie würden genug Zeit haben, um zu verschwinden.

"Ich wüsste zu gerne, wo er jetzt ist.", sagte sie düster und setzte sich in einen der Sessel, den Zauberstab bereit in ihren Händen.
 

***
 

Bedrückende Stille war im Kellerraum des Feldweg 7.

Millicent sah zu der Wand, wo eine Karte von ihrem Haus hing.

Alle waren im Keller versammelt. Alle bis auf Mireille, Cathleen, Mandy und Terry.

Die würden nie wieder hier sein.

Da ging die Tür zum Raum auf und McGonagall kam herein.

"Ich habe eine Anordnung von Dumbledore. Ihr sollt alle weg aus London."

Sie sah sich ernst um.

"Nein.", schüttelte Harry den Kopf. "Was sollte das bringen?"

"Zum Beispiel euer Überleben.", sagte Arthur Weasley hinter McGonagall. "Ginny, du und Ron kommt mit mir in den Fuchsbau. Wir bringen auch Blaise dort hin. Fred, George." Mr Weasley sah zu den Zwillingen hinüber.

"Es gibt keine Widerrede.", sagte McGonagall in ihrer unnachahmlichen Art und Weise.

"Wir sind keine Kinder mehr.", fuhr Vincent nun dazwischen.

"Aber genauso habt ihr euch benommen, Mr. Crabbe. Ihre Eltern erwarten Sie noch heute Abend.", sagte McGonagall gefährlich leise und zwang Vincent mit dem bloßen Blick sich wieder zu setzen.

"Das gleiche gilt für Mr. Goyle und Miss Bulstrode."

"Ich habe keine Eltern mehr, zu denen ich gehen kann.", sagte diese mürrisch.

"Mr Goyle erwartet Sie bei sich. Er und Ihre Tante."

Millicent runzelte die Stirn. "Was für eine Tante?"

"Das werden Sie dann sehen."

Nun war Mill doch neugierig.

"Also dann, Sie haben zu packen."

"Ich denke dieses Haus ist sicher?", rief nun Lisa aufgebracht. Sie weigerte sich, sich von George zu trennen.

"Das Haus ist sicher, ohne Zweifel, aber wir wollen Sie alle im Auge behalten. Hier ist die Liste. Fangen Sie an. Sie haben eine Stunde."

Damit schob McGonagall ein Pergament auf den Tisch und ging wieder hinaus.

Arthur sah lächelnd zu Lisa. "Du und Angelina seid natürlich herzlichst bei uns eingeladen. Eure Eltern wissen Bescheid."

Dann ging auch er.

"Haben die jetzt alles über unseren Kopf hinweg entschieden?", erboste sich Theodor und ballte die Hände zu Fäusten.

Er zog das Pergament zu sich und las, doch er wusste auch so, dass er nach Hause sollte. Wo denn auch sonst hin?

"Und wenn wir uns weigern?", fragte Parvati, die sah, dass auch sie zu den Notts sollte.

"Ich werde bleiben.", sagte Draco bestimmt. "Ich lasse mir keine Befehle geben."

"Ich bleibe auch.", bestimmte Theodor.

Millicent nickte leicht. "Dann machen wir es so. Wer gehen will, der geht, die anderen bleiben."

Blaise stand auf und sah entschuldigend auf. "Ich denke, ich werde gehen. Hier kann ich doch nicht viel machen und..." Sie brach ab.

"Das ist schon in Ordnung.", winkte Parvati ab. "Nimm Susan mit, ich glaube nicht, das Terence gehen wird, oder?"

"Nein, das werde ich nicht.", nickte dieser entschieden.

Auch sonst ging keiner und McGonagall sah bitter auf.

Arthur nahm es gelassen. Wahrscheinlich hatte er sich so etwas schon gedacht.

July sah zu ihrem Bruder. "Bitte, darf ich hier bleiben?"

Etwas grimmig nickte er und sie lächelte dankbar.

"Was sagst du dazu?", murmelte Ernie sprachlos. "Haben sie denn immer noch nicht begriffen, dass wir uns keine Vorschriften mehr machen lassen?"

Hannah nickte düster und schob die Tür ihrer Wohnung ins Schloss.

Ernie drehte sich wieder zur Tür und ergriff die Klinke. "Da fällt mir ein, ich muss noch mal weg."

"Dann komme ich aber mit.", entschied Hannah.
 

***
 

Voldemort saß in einem hohen steinernen Stuhl und sah düster vor sich hin. Neben ihm schwebten zwei Dementoren.

Er war gerade im Wald gewesen. Aus der Ferne hatte er beobachte, wie Lucius und eine Gruppe, dieser Kinder zwei ihrer Freunde bargen.

Es waren zu viele gewesen.

Sonst hätte er sich die Malfoys vorgenommen.

Und dieser vorlaute Nott.

Die drei alleine wären kein Problem gewesen, aber da waren noch mehr.

Da hatte er es gelassen.

Er konnte warten.

Er hatte Zeit.

Ein grässliches Lächeln schlich sich auf seine dünnen, blassen Lippen.

Er würde sie schon kriegen und dann würden sie dafür bezahlen, was sie ihm angetan hatten.

Voldemort sah auf.

Da gab es noch ein anderes Problem.

Er hatte die vollständige Prophezeiung gefunden, von der er immer nur Bruchstücke mit bekommen hatte.

Es war der gleiche Fehler, wie damals bei der Vorhersage von ihm und Harry Potter.

Er hatte den entscheidenden Teil zu spät erfahren.

Seine eine Hand ballte sich zu einer Faust. Die andere fuhr nach oben und ein riesiges Loch wurde in die Wand gesprengt. Das Meer rauschte dort in zweihundert Meter Tiefe.

Nein, nicht zu spät, aber spät genug.

Er hätte diese Muggel töten können, doch er hatte nicht gewusst, dass sie ihm gefährlich werden könnte.

Stattdessen hatte er sich von den falschen Vermutungen der anderen verwirren lassen und auch gedacht, es wäre die Hexe Granger und nicht die Muggel Granger, die ihm gefährlich werden könnte.

Nun sei es drum. Im Moment mochte sie verschwunden sein, aber er würde sie schon kriegen.

Außerdem, was sollte eine Muggel schon gegen ihn ausrichten?

Sie war nur ein Kind, ohne magische Fähigkeiten und er der größte Zauberer.

Sein Kopf fuhr hoch. Hatte er da eine Tür knarren hören?
 

Dienstag, 8. April
 

Cho kreiste um das Gebäude, in dem einst der Dunkle Rat getagt hatte.

Sie sah auf dem Weg, wie ein großer, schwarzer Hund auf das Haus zu gerannt kam.

Die Eule flog steil dem Boden entgegen und verwandelte sich noch in der Luft, so dass ihre Füße noch nicht den Boden berührten, als sie wieder vollkommen menschlich war.

Auch Sirius nahm seine wahre Gestalt an.

"Also, was hast du gefunden?", fraget er.

"Ich habe eine böse Ahnung, aber ich wage es nicht alleine hineinzugehen.", sagte sie und blickte zu den Klippen.

Der Wind riss an ihren Haaren.

"Was ist das?" Sirius ging auf ein Loch zu, das in der Wand klaffte.

"Das hat jemand von innen herausgesprengt." Cho ging hinein und entflammte ihren Zauberstab.

"Hier waren Dementoren.", flüsterte Sirius und zog seinen Umhang fester um sich.

"Ja, das dachte ich mir." Cho ging auf einen niedrigen Tisch zu und hob eine Glaskugel hoch.

"Was ist das?", fragte Sirius.

"Das ist eine Kopie der Prophezeiung, die Faith gemacht hat."

Sirius nahm die Kugel in die Hand.

"Hast du sie entgegen genommen? Das habe ich nicht gewusst."

"Nun, es war doch auch nicht so wichtig, oder?"

Sirius runzelte die Stirn. "Wenn Voldemort sie kennt, dann wird er hinter Hermione her sein."

"Aber sie ist es doch nicht.", schüttelte Cho den Kopf.

"Das wissen WIR." Sirius steckte die Kugel in seinen Umhang.

Cho sah sich weiter um. Sie war beeindruckt.

Der Raum war hoch und an der Wand aus schwarzen Stein zogen sich Säulen in die Höhe. Schmale Fenster unterbrachen die Wand dazwischen.

In der Mitte stand ein Tisch aus Marmor und um ihn herum ein hoher Stuhl, der zweifellos Voldemort gehörte und zehn weitere Stühle für die Ratsmitglieder. Alle aus Stein.

Cho fand, dass sie äußerst unbequem aussahen, aber wahrscheinlich saß man nicht um diesen Tisch, um es bequem zu haben.

Sie blickte zu dem Loch in der Wand und ging darauf zu.

Der Wind zerrte an ihrem Umhang.

Sirius kam zu ihr und sagte: "Lass uns gehen."

Cho nickte, als sie stutzte. "Warte.", sagte sie leise und trat ins Freie.

Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.

Sie trat an die steilen Klippen, die keinen Meter hinter dem Loch herabfielen. Unter ihr toste das Meer.

Sie beugte sich zu einem erfrorenen Strauch und zog ein Stück schwarzen Stoff aus den Zweigen, die klirrend zerbrachen.

Ganz ohne Zweifel, waren Dementoren hier gewesen.

Der Wind musste den Stoff hergeweht haben.

Sie drehte ihn in den Händen und starrte auf das Gelbschwarze Zeichen.

Ganz eindeutig konnte man einen Dachs erkennen.

"Sirius.", sagte sie mit erstickender Stimme. Der stand bereits neben ihr und nahm ihr den Stoff aus den zitternden Händen.

Er blickte in die Tiefe, da hatte Cho sich bereits verwandelt und segelte den Wellen entgegen. Sirius apparierte an den schmalen Streifen Strand am Fuß der Felsen.

Er schloss die Augen und senkte den Kopf.

Wieder zwei der Kinder, dachte er verzweifelt.

Der Zauberer hob den Kopf und sah in den Himmel.

Eine schwarze Eule kam auf ihn zugeflogen.

Sie landete auf dem Steinen und verwandelte sich zu einem Menschen.

Cho blieb knien.

Vor ihr auf dem schmalen Streifen Sand lagen zwei Menschen.

"Hannah und Ernie.", sagte sie leise.

Ernie lag auf dem Rücken, einen Arm um Hannah gelegt, die den Kopf auf seiner Brust gebettet hatte.

Sie hatten die Finger miteinander verflochten, als würden sie sich nie wieder loslassen wollen.

"Sie sehen aus, als würden sie schlafen." Wie, als wollte sie prüfen, ob es nicht auch so war, tastete sie nach den verschlungenen Händen, doch diese waren eiskalt.

Auch die Lippen waren inzwischen bar jeder Farbe. Sie hatten die Augen geschlossen. In den Haaren hatten sich Algen verfangen und in Hannahs sogar einige Muscheln.

Cho stand langsam auf und drehte sich zu Sirius.

"Wir werden Hilfe brauchen, um sie hier wegzubringen.", sagte sie.

"Dumbledore und Severus sind im Hauptquartier.", nickte Sirius.

Cho verstand. Sie disapparierte.

Sirius blieb zurück und drehte sich zum Meer um.

Wie konnte das nur geschehen, fragte er sich.
 

Rückblende (Sonntag, 6. April)
 

"Es wird doch niemand hier sein, oder?" Hannah griff nach Ernies Arm und sah über ihre Schulter nach hinten.

"Wenn dann nur Voldemort.", flüsterte Ernie spöttisch.

"Lass die Witze.", sagte Hannah verärgert.

"Komm schon." Ernie schob die Tür zu dem dunklen Raum auf.

Sie waren im Haus des Dunklen Rates.

Deutlich hörte man das Meeresrauschen, das hinter einer der Wände in zweihundert Meter Tiefe gegen die Felsen schlug.

Hannah sah zum Fenster und erschauerte.

Die Wand fiel steil hinab.

Sie zitterte.

War es zugig?

Sie hob den Kopf. Ein Schrei blieb ihr in der Kehle stecken.

Vor ihr schwebte ein Dementor.

Auch Ernie war stehen geblieben und hatte seinen Zauberstab erhoben.

Hinter ihr explodierte eine Wand und kalter Wind erfasste ihren Umhang.

"Expecto Patronum", schrieen Hannah und Ernie gleichzeitig.

Die Dementoren wichen zurück und Hannah trat einen Schritt nach hinten.

Sie sah wie Voldemort sie desinteressiert ansah und dann den Raum verließ.

Der Dementor kam wieder auf sie zu und sie wich weiter zurück.

"Expecto Patronum", rief Ernie erneut neben ihr und Hannah wich weiter zurück, als der Boden nachgab.

Sie war durch das Loch in der Wand ins Freie getreten und rutschte nun nach unten, die Steilwand hinab.

Sie kreischte laut auf und Ernie drehte sich zu ihr um.

Hannah rutschte tiefer. Ihre Hände suchten in der Erde nach Halt, doch nur spitze Steine gruben sich in ihre Handfläche.

Ernie sprang auf sie zu und packte ihre Hand und ihr Rutschen stoppte jäh.

"Nicht bewegen.", beschwor Ernie.

Hannah atmete schwer. Sie hatte nichts unter ihren Füssen. Sie hing frei in der Luft an Ernies Hand.

"Versuch dich auch mit der anderen Hand festzuhalten und klettere an mir rauf.", sagte Ernie, doch Hannah hob sie lediglich, um einen neuen Patronus heraufzubeschwören, der auch den letzten Dementor endgültig vertrieb.

Sie sah zu Ernie hinauf und stellte mit Schrecken fest, dass auch er frei in der Luft hing. Seine andere Hand umklammerte einen Ast, der nicht sehr stabil aussah.

"Halt dich fest, Hannah.", presste Ernie zwischen den Lippen hervor.

"Ich kann nicht mehr.", keuchte sie. Unter ihr toste das Meer. Sie wagte kaum, nach unten zu sehen. In fast zweihundert Meter Tiefe ragten spitze Felsen in die Höhe.

Die Wellen brachen sich an dem scharfen Stein.

Sie schloss kurz die Augen und sah dann direkt in die von Ernie.

"Lass los.", bat sie. "Sonst stürzen wir beide in die Tiefe."

"Nie im Leben lass ich deine Hand los. Da musst du sie dir schon abhacken."

Unwillkürlich musste Hannah lächeln.

"Ernie. Lass los.", bat sie erneut. "Du wirst sterben, wenn du mich nicht freigibst."

"Und wenn schon. Wir sterben nicht, Hannah."

"Versprochen?"

"Versprochen."

Seine Hand klammerte sich fester um den Ast.

Er spürte einen Ruck. Der Ast gab nach. Nicht eine Minute mehr würde er halten.

Er wusste es und Hannah wusste es auch.

"Einen wirklich netten Patronus hast du da fabriziert.", lenkte er von ihrer Situation ab.

"Ich habe den richtigen glücklichen Gedanken gefunden."

"Darf ich wissen, was es ist?"

"Du."

Nun war Ernie erstaunt. "Ich bin dein glücklicher Gedanke?", fragte er und der Ast brach unter seinen Fingern.

"Ja, das bist du.", lächelte Hannah. Ihre Hand klammerte sich fester um die von Ernie und sie fiel kopfüber dem Meer entgegen. Ihre Augen fassten die von Ernie, der sie ansah.

Der Wind zerrte an ihren Haaren und Umhang. Einen Moment raubte der Stoff ihm den Blick auf ihr Gesicht, dann sah er, dass sie die Augen geschlossen hatte und der Mund leicht geöffnet war.

Sie sah aus, als würde sie schlafen, doch an ihrer Hand, die er immer noch hielt, erkannte er, dass sie ohnmächtig geworden war.

Auch er würde die Augen schließen. Er würde es nicht ertragen können, seine Freundin an den Felsen zerschmettern zu sehen. Eine Erinnerung kam ihn in den Sinn.

Er lächelte und dachte, wenn es einen Himmel gibt, dann möchte ich dahin.

Es musste zwei Jahre her gewesen sein. Damals war Sommer und sie waren beide an einem einsamen See baden gewesen.

Er selbst war am Ufer eingeschlafen und als er erwachte, kam Hannah gerade aus dem See. Ihre Haare waren aufgelöst und sie strich sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht.

Lächelnd hatte sie sich zu ihm hinuntergebeugt. Ein Wassertropfen hing an ihren Wimpern. Ihre Haut war kühl, als sie ihren Kopf auf seine Brust gelegt hatte.

Er hatte einen Arm um sie geschlungen und so hatten sie dagelegen. Ernie schloss die Augen. Er wusste nicht mehr wie lange, aber dies war der Moment, der einen traurig machte, weil man wusste, dass es so schön nie wieder sein würde.

"Wir gehen hier nie wieder weg.", flüsterte Hannahs Stimme damals dicht an seinem Ohr.

"Nie wieder.", lächelte er.
 

Gegenwart (Dienstag, 8. April)
 

"Ich werde gehen.", erbot sich Severus. "Wie ist das Passwort vom Haus?"

"Ich komm mit.", sagte Loreley hinter ihm.

Der Zaubertrankprofessor nickte knapp und machte sich auf den Weg.

Sirius packte die Kugel aus, die sie vom Dunklen Rat mitgenommen hatten.

"Die haben wir dort gefunden.", sagte er.

"Voldemort war dort?" Dumbledore zog das Glas näher zu sich.

"Und Dementoren. Hannahs und Ernies letzte Zaubersprüche waren Patroni."

"Das hat ihnen wenig genutzt.", sagte Cho düster und sank tiefer in den Sessel.

Sirius sah müde zu ihr hinüber.

Dumbledore wickelte die Kugel in ein Tuch und nahm sie mit sich. "Ich werde sehen, ob es irgendwelche Flüche hat."
 

Mittwoch, 9. April
 

Voldemort saß in dem hohen steinernen Stuhl, der ihm gehörte, solange es den Dunklen Rat gab.

Seine krallenartigen, dürren Finger lagen auf dem kalten Stein.

Sie suchten ihn, das war ihm durchaus bewusst.

Er hatte beschlossen, die Suche nach der Muggel erst einmal zu verschieben.

Jetzt sollten die Verräter bezahlen.

Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht.

Er wusste, wo er sie treffen würde.

Wusste, wie er sie aus den Verstecken locken würde.

Es galt nur jemanden zu finden, der sich nicht gegen sein Imperio wehren würde und das sollte unter den einfältigen Kindern keine Schwierigkeit sein.

Er beglückwünschte sich selbst, zu dem genialen Schachzug.

So würde er seine Rache bekommen und müsste sich noch nicht einmal die Mühe machen, selbst zu töten.

Ein genommener Spaß, zugegeben, aber wie groß würde erst das Vergnügen sein, wenn sie erkannten, dass sie noch nicht einmal unter sich in Sicherheit waren.
 

***
 

Draco kam als letzter in den hohen Kellerraum.

Die Flammen im Kamin waren erloschen.

Kerzen erhellten den Raum und der Geruch von Wachs lag in der Luft.

Albus Dumbledore stand auf und sah sich um. Er hatte sich neben dem Stuhl, auf dem eigentlich Millicent sonst saß, niedergelassen. Mill hatte sich an den Rand gesetzt.

"Wo ist Faith Cronin?", begann Albus und sah sich in der Runde um. "Es ist wichtig, dass wir wissen, wo sie ist. So wie es aussieht, scheint sie die Einzige zu sein, die Voldemort wirklich gefährlich werden könnte. Wir müssen sie vor ihm finden."

Die jungen Zauberer und Hexen sahen starr gerade aus.

"Es ist keine Zeit mehr für die Geheimniskrämerei. Es sind bereits zu viele gestorben."

"Das wissen wir selber sehr genau.", sagte Harry und sah mit verschlossener Miene auf.

"Dann solltet ihr endlich mit uns zusammen arbeiten."

"Niemand hier kann euch sagen, wo sie ist. Nur der Geheimniswahrer.", meldete sich nun Alicia zu Wort. "Und selbst wir wissen nicht, wer es ist."

"Und wenn der bereits von Voldemort getötet worden ist?"

"Dann können wir es nicht ändern.", sagte Vincent ruhig und sah zu Dumbledore auf. "Sie müssen doch am besten wissen, dass es am sichersten ist, wenn niemand, außer dem Geheimniswahrer selbst weiß, wer es ist und was er bewahrt."

"Um was geht es eigentlich wirklich?", fragte Laureen. "Sie wollen doch nur wissen, ob meine Schwester es war, oder? Sie war es. Zufrieden?"

Dumbledore setzte sich und nickte leicht. "Dann ist Faith ohne Schutz und weiß nichts davon."

"Nein, ist sie nicht.", mischte sich Cho ein und lächelte leicht. "Sie hat doch Michael, so weit ich weiß und Todd und Lavender sind auch nicht da. Wer sagt denn, dass die vier nicht untergetaucht sind und den richtigen Zeitpunkt abwarten?"

Die Versammlung löste sich auf. Kurz vor der Haustür blieb Sirius stehen und sah zu den jüngeren zurück.

"Sie wissen, dass wir wissen, dass nicht Cathleen der Geheimniswahrer war.", raunte ihm Bellatrix zu. Er nickte: "Aber sie wollen es uns nicht sagen. Ich glaube nicht, dass Voldemort den Aufenthaltsort herausbekommt. Jedenfalls nicht durch sie."

Bellatrix hob lediglich eine Augenbraue und verschwand in die Nacht.
 

***
 

Die Bewohner des Hauses gingen in ihre Wohnungen. Nur July blieb am Tisch sitzen.

Draco, der als einer der letzten gehen wollte, blieb stehen und sah sie an. "Warum bist du wieder hier?", fragte er.

July sah auf und blickte Theodor und Parvati nach, die die Tür hinter sich schlossen.

"Ich wollte meine Familie besuchen.", sagte sie schlicht und betrachte ihre Hände, die sie auf dem Tisch gelegt hatte.

Draco überlegte kurz, zog dann einen Stuhl neben ihren und setzte sich, das er die Arme auf der Rückenlehne aufstützen konnte.

"Wie heißen sie?", fragte er und wartete.

July spreizte die Finger und schloss sie wieder. Das tat sie fünf sechs Mal, sagte aber kein Wort, sondern betrachte nur ihre Hände. Draco wartete weiter und sah sie prüfend an.

"Rowdy und Russel.", sagte sie schließlich. "Aber ich komm schon mit ihnen klar.", versicherte sie.

"Deshalb ziehst du es vor, lieber vom Dunklen Lord umgebracht zu werden?", fragte er leicht skeptisch.

"Ich habe Jess, sie wird mir helfen."

"Jess?"

"Eine Freundin. Sie hat ein paar fiese Flüche auf Lager."

"Lass mich raten, sie ist zurzeit nicht in der Schule. Was tun diese Typen, dass eine Nott mehr Angst vor denen hat, als vor dem Dunklen Lord?"

July sah wieder auf ihre Hände. "Wenn sie mich nur verfluchen würden, das könnte ich ab. Damit könnte ich umgehen. Aber sie sind, hinterhältig fies. Man merkt es kaum. Die Lehrer halten mich für paranoid. Mir glaubt keiner."

"Außer Jess."

"Ja."

"Warum tun sie das? Haben sie einen Grund?"

July lächelte bitter und sah Draco an. "Ich bin eine Nott."

"Das ist alles?"

July blieb stumm die Kerzen flackerten und warfen Schatten auf die Wände.

Sie stand auf und schob ihren Stuhl an den Tisch. Draco blieb sitzen.

"Seid wann bist du mit Hermione befreundet?", fragte sie leise und ging aus dem Raum.

Draco starrte in die Kerzenflamme und versank in Gedanken.
 

Freitag, 11. April
 

Hermione murmelte das Passwort und die Tür erschien.

Sie hoffte niemand würde aus den Fenstern sehen.

Sie würde eine Menge Vorwürfe zu hören bekommen, wenn die anderen erfuhren, dass sie allein unterwegs war.

Vor allem sie.

Innerlich grinste sie.

Wahrscheinlich würden sich ihre Freunde mehr aufregen, als die ältere Generation.

Es ärgerte sie etwas, dass man Black Diamond für zu einfältig hielt.

Immerhin war es einer von ihnen, der den Aufenthaltsort von Faith geheim hielt, auch wenn sie zu gerne wusste, wer es war.

Sie hob die Hand und schob die Tür auf, als ein Blitz durch ihr Gehirn schoss.

Was war das? Eben noch hatte sie sich heftige Sorgen um ihre Cousine gemacht und jetzt fühlte sie sich vollkommen leer und leicht.

Sie kannte das Gefühl.

Es war noch gar nicht so lange her, doch selbst darüber wollte sie jetzt nicht nach grübeln.

Sie sollte ins Haus gehen?

Ja, das war einfach, das konnte sie.

Sie trat hinein und die Tür fiel hinter ihr zu.

Hermione sah mit verschleiertem Blick die Stufen empor.

Sie lächelte leicht.

Es war eine Menge los, im Hausflur.

Eine Stimme murmelte etwas in ihrem Kopf und sie wiederholte es immer und immer wieder.

Das war einfach, und es war so angenehm nicht, ständig jede Konsequenz des Handelns abzuwägen.

Sie fixierte Draco und ging mit ausdrucksloser Miene auf ihn zu.

Im Moment wusste sie noch nicht, wie sie das Verlangte anstellen sollte, aber das würde man ihr schon sagen.

Sie fasste den Zauberstab fester.

"Draco pass auf.", rief Lisa, an der Hermione gerade vorbei ging und das Murmeln hörte. "Sie steht unter Imperio."

Dieser drehte sich um und sah verwundert die Stufen hinunter.

Hermione hob ihren Stab und murmelte: "Töte Malfoy." Ein violetter Fluch schoss hervor, doch er traf den Zauberer nicht, denn Harry hatte Hermione weggerissen und Draco war geistesgegenwärtig zur Seite gesprungen.

Die Hexe wehrte sich etwas.

In ihrem Kopf begann es zu dröhnen und sie wollte, dass es aufhörte.

Sie musste doch nur tun, was die Stimme sagte, dann wäre es vorbei mit dem Hämmern in ihrem Kopf.

Harry hielt Hermione fest und drückte sie mit den Schultern gegen die Wand, doch sie schein immer noch nicht bei sich zu sein.

"Hermione wehr dich dagegen.", sagte er eindringlich und versuchte, ihren Blick aufzufangen, doch sie reagierte nicht.

Er musste sie dazu bringen auf ihn zu hören.

Irgendwie.

Aber wie?

Vielleicht wenn sie die Aufmerksamkeit auf ihn richtete.

Er könnte sie in Verlegenheit bringen, oder kurz ihr Temperament wecken.

Das hatte sie, das wusste er genau, als er sich an die dritte Klasse erinnerte.

Damals hatte sie Draco fast die Nase gebrochen.

Na gut, das war wahrscheinlich nur Wunschdenken gewesen.

Aber da war sie wütend gewesen und wenn man wütend war, waren die eigenen Gefühle wichtiger, als eine Stimme im Kopf.

Gut, er würde dafür herhalten, wenn sie nur wieder zu sich kam.

Er konnte sie beschimpfen.

Aber das brachte wenig.

Eher würde sie ihn auslachen.

Hermione wehrte sich nun gegen den Griff von Harry und stemmte sich dagegen.

"Ich muss ihn töten.", sagte sie tonlos und ihre ausdruckslosen Augen fuhren in Harrys Gesicht.

"Gar nichts musst du.", sagte er entschieden.

"Ich muss..."

"Tu was Harry.", rief Ron.

"Was denn?"

"Wie wäre es mit Crucio. Schmerzen helfen manchmal.", schlug Theodor vor.

Harry hatte seine ganze Aufmerksamkeit auf Herm gerichtet, dennoch vermutete er, dass sämtliche Bewohner im Haus versammelt waren und so war es auch.

Von überall kamen Ratschläge, doch zu gebrauchen war keiner.

Ginny schlug gerade einen Wasserstrahl vor, als Fred den unsinnigen Vorschlag vorbrachte, sie kopfüber vom Balkon zu stürzen.

"Wir brauchen einen Prinzen.", fiel July ein.

"Wovon redest du?"

"Der sie wach küsst.", erklärte sie weiter und die anderen schüttelten missbilligend den Kopf.

"Teenager.", zischte Theodor und wandte den Blick von seiner Schwester auf Harry und Herm und hielt den Atem an.

Harry beugte sich tatsächlich vor und küsste Hermione.

Die anderen blinzelten und grinsten dann wissend.

"Das wurde aber auch mal Zeit." zischte Angelina zu Fred, der nickte.

Harry ließ wieder von Hermione ab und sah sie prüfend an.

Das würde sie sich nicht gefallen lassen, da war er sich sicher. Darauf musste sie reagieren.

Diese blinzelte kurz.

"Ähm, ist irgendwas?", verwundert sah sie sich um.

Die anderen beugten sich weiter vor, um nichts zu verpassen.

Harry ließ Hermiones Schultern los und trat einen Schritt zurück.

"Du standest unter Imperio und wolltest Malfoy umbringen, nicht dass ich da was dagegen gehabt hätte."

"Ich wollte..." Hermione stockte und blinzelte "Und du hast...?"

"Nur keine Sorge, ich habe dich nicht davon abgehalten, weil es Malfoy ist, lediglich die anderen wollte ich nicht auf mich gehetzt wissen.", grummelte Harry und stopfte seine Hände in die Hosentasche.

"Na Recht hast du damit. Überleg mal. Da wären seine ganze Familie.", nickte Theodor und zählte auf.

"Loreley, Lucius, Narzissa, Rodolphus, Bellatrix..."

"Vergiss nicht Istave. Oh, das wäre übel geworden.", warf Adrian ein.

"Oder unterhaltsam.", überlegte Zacharias.

"Und natürlich dein Patenonkel." Dean beugte sich über das Geländer und sah Harry eindringlich an.

"Und die kleine Lena. Kinder können so grausam sein.", sinnierte Lisa und George nickte.

"Nicht zu vergessen.", nun meldete sich Millicent zu Wort "Wir. Harry, wir hätten dich ungespitzt in den Boden gerammt."

Draco sah verwundert hinunter.

Das meinte Mill ernst und auch die anderen nickten entschieden.

Ein kleines erstauntes Lächeln lag auf Dracos Lippen, als er sich umdrehte und in seine Wohnung ging.

Das hatte er nicht vermutet.
 

Montag, 14. April
 

"Du gehst heute zurück zur Schule.", bestimmte Theodor und sah zu July, die sich fast an ihrem Kaffee verschluckte. Sie sah auf den Kalender und schüttelte den Kopf. "Das hat doch noch Zeit, es sind doch sowieso bald Ferien.", sagte sie hastig.

"Und solange, wirst du in Beauxbatons bleiben."

"Aber.."

"Kein aber. Pack deine Sachen. Ich bring dich dorthin."

July sah Hilfe suchend zu Parvati, doch diese sagte gar nichts.

Sie kniff die Lippen zusammen und machte sich daran sich reisefertig zu machen. Was hätte es genutzt zu wieder sprechen.

"Wann gehen wir denn?", fragte sie mürrisch.

"Um zehn.", kam es als Antwort.

Fast panisch sah July auf die Uhr, es war viertel vor.

"Abends.", setzte Theodor nach und das Mädchen war irritiert.

Dann kamen sie nicht vor elf in Beauxbatons an. Warum mitten in der Nacht?

"Darf ich kurz telefonieren?", fragte July, ergriff da aber schon den Hörer und wählte die Wohnung von Fred Weasley.

Eine Stunde später, als alles bereit zum Abreisen war, klopfte es gegen die Tür.

Die Wealsleyzwillinge hielten July ein Packet entgegen.

"Wir haben alles genau beschriftet und noch ein paar Spezialbonbons hinein getan. Probier nichts selber aus und falls irgendwas ist, hier ist unsere Eulenadresse vom Laden." Fred reichte ihr eine Karte und trat einen Schritt zurück.

"Danke euch. Was bekommt ihr?"

"Gar nichts. Sagen wir mal, das sind Studien. Sag uns einfach wie es funktioniert hat."

"Das Zeug ist noch nicht mal legal auf dem Markt?", fragte Parvati ungläubig und sah kritisch auf den Karton.

"Das kommt darauf an, welchen Markt du meinst.", schränkte George ein.

"Können wir dann?" Theodor drängelte sich aus der Wohnung vorbei und blickte hinauf in die siebente Etage.

Es war natürlich klar, dass sich alle Bewohner im Hausflur versammelt hatten. Seit so viele aus ihrer Mitte gerissen worden waren, hatte jeder Abschied etwas Bedrückendes.

"Pass auf dich auf.", sagte Parvati zu Theodor kaum hörbar. Er lächelte ihr zu und zog seinen schwarzen Umhang zu.

July sah die Trappen hinauf.

Es waren wirklich alle da, um sich zu verabschieden. Sie war gerührt.

Unwillkürlich suchte sich Draco und zu ihrer Überraschung kam er die Stufen hinunter. Auch er schien irgendwo hinzu wollen.

"Begleitest du uns ein Stück?", fragte sie und er sah verwundert auf und nickte kurz.

"Dann los." Theodor zog sich schwarze Handschuhe an, Draco dunkelgrüne.

Hatte es geschneit oder war plötzlich Frost in London, fragte sich July, doch sie konnte sich nicht erinnern, dass irgendwas im Radio gesagt worden war.

Egal, sie ging hinunter ins Erdgeschoß, gefolgt von ihrem Bruder und Draco.
 

***
 

July zog die Nase kraus. Sie blickte zu dem Schloss empor, das sich vor ihnen erhob.

"Das Häuschen sieht doch ganz nett aus.", meinte Draco und sah zu den Turmspitzen.

"Es ist schon spät. Ich hoffe ich komm noch rein.", sagte July.

Theodor grinste fast diabolisch und faltete ein Papier aus einander.

"Kommt die dir bekannt vor?", fragte er und tippte mit dem Zauberstab auf das Pergament.

"Diebesgut", flüsterte er und feine Linien zeichneten sich ab.

"Sieht doch gut aus.", sagte Draco, der sich über die Karte beugte.

"Warum bist du eigentlich mit gekommen?", fragte nun July und dieser sah auf.

"Na ist doch ganz klar, niemand von uns soll alleine durch die Gegend laufen und Theodor wäre zweifelsohne allein, sobald er dich hier abgesetzt hat."

"Logisch, nicht?", nickte Theodor.

"Ja, logisch." July war etwas skeptisch.

"Warum schaust du denn so misstrauisch Schwesterchen. Draco ist nur um mein Wohlergehen besorgt."

"Irgendwas anders steckt noch dahinter."

"Vertrau mir."

"Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass mehr dahinter steckt. Du vergisst, dass ich dich kenne, seit ich lebe.", zischte sie und Theodor grinste.

"Showtime.", murmelte Draco tonlos und faltete die Karte zusammen.

"Du weißt, wie du rein kommst?", fragte Theodor und July verdrehte die Augen. "Ich kenne das Schloss besser als jeder andere. Ich bin schon eingeschlafen da seid ihr noch nicht mal vom Gelände.", sagte sie gelangweilt.

Theodor nickte anerkennend, dann machten er und Draco sich auf den Rückweg.

Die Nacht verschluckte die in schwarz gekleideten Gestalten und July ging auf das Haupttor zu.

Aus dem Gebüsch neben sich hörte sie ein Rascheln und sie sah sich vorsichtig um.

Vielleicht hätte sie doch nicht eine so große Klappe haben sollen, dachte sie verärgert.

"July.", flüsterte jemand angestrengt und diese wandte sich ruckartig um.

"Jessica?", fragte sie ebenso leise zurück.

Sofort sprang ein sommersprossiges Mädchen mit hellen Haaren aus dem Gebüsch. "Du bist spät.", sagte sie leise und umarmte die Freundin. "Ich dachte schon du...", weiter kam sie nicht, denn hinter ihr hörte man Schritte.

Julys Miene verfinsterte sich. Jess sah July kurz an und diese hatte das Gefühl, als wenn dort ein bösartiges Lächeln drin lag, dass unangemessen in der Situation war und drehte sich dann mit weit aufgerissen Augen um.

"Rowdy, Russel.", keuchte sie erschrocken und ihre Hand krallte sich in die von July.

Die beiden Zauberer kamen auf die Mädchen zu.

Beide waren ein Jahr älter und glaubten sich ihnen überlegen.

"Was tun zwei Hexen so allein im Dunklen?", fragte Rowdy und sah mit einem Grinsen zu July.

Diese fuhr in ihren Ärmel, um ihren Zauberstab zu suchen, doch Russel griff ihr Handgelenk und verdrehte es, dass die Knochen von July leicht knackten.

Das Mädchen fluchte leise und zischte Worte, die Lilien die Sprache verschlagen hätte.

"Will die kleine Hexe etwa mit illegalen Flüchen auf uns los?", zischte er und nahm ihr den Zauberstab ab.

"Was sucht ihr hier? Ihr dürftet gar nicht auf dem Gelände sein, es ist fast Mitternacht."

"Du doch auch nicht und Jessica, wird dafür bestimmt nicht mehr der Liebling der Professoren sein.", grinste Rowdy und piekte mit seinem Zauberstab auf die Hexe ein.

"Lass das.", zischte diese.

"Sagt wer?", grinsten die Zauberer höhnisch.

"Wir.", antworteten Theodor und Draco, die wie aus dem Nichts hinter July und Jess standen.

Rowdy und Russel hielten inne und sahen auf.

"Wer seid ihr?", fragten sie leicht nervös.

July konnte es nicht verhindern, sie musste grinsen. Sie sah zu Jess hinüber, die zu ihrer Überraschung ebenfalls vollkommen gelassen war.

Langsam klickerte es in Julys Gehirn. Jess sollte die beiden Großmäuler hier raus locken.

Ihr Bruder und Draco schoben die Mädchen hinter sich. July wusste nicht, wer wer war, denn sie hatten die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen.

So ähnlich wie damals im Turm und sie fragte sich, wenn es auch ein ganz unpassender Zeitpunkt war, wer von den beiden sich damals gegen sie duelliert hatte.

"Erstmal gibst du meiner Freundin den Zauberstab wieder.", forderte einer der beiden und hob seinen und zielte auf Russel.

July horchte auf und sah auf die Hände. Es waren grüne Handschuhe. July jubelte innerlich auf, kam sich dann allerdings unheimlich kindisch vor und versuchte ein ernstes Gesicht zu machen.

"Sicher, was soll ich auch damit?" Fahrig zog Russel den Stab und reichte ihn July, die in mit herablassender Miene entgegen nahm.

"Und sollten wir jemals hören, dass einer von euch Kaspern noch einmal einen Finger an July oder Jessica legt." Theodor machte eine dramatische Pause und ließ den anderen beiden Zeit, sich etwas auszudenken. "Kommen wir wieder.", beendete er den Satz und ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich das nicht wünschen würden.

Dann drehte er sich zu seiner Schwester. "Ihr solltet jetzt schlafen gehen. Es ist schon spät."

Die beiden Mädchen nickten.

Rowdy und Russel wollten ebenfalls gehen, doch Draco hielt sie zurück.

"Nicht doch, wer hat denn von euch geredet?", fragte er.

July und Jess hasteten durch den Geheimgang in ihren Schlafsaal.

Sie grinsten vor sich hin.

"Was meinst du, was sie vorhaben?", fragte Jess leise.

"Keine Ahnung. Aber ich glaube es ist besser, wenn wir es nicht wissen.", flüsterte July zurück.

"Gute Nacht."

"Gute Nacht. Ach und July..."

"Ja?"

"Ach nichts."

Am nächsten Morgen fand man Rowdy und Russel in Unterwäsche auf in den Torringen auf dem Quiddichtfeld. Ihre Zauberstäbe lagen auf den Boden.

Sie waren vollkommen verfroren, aber mehr als eine Grippe würden sie nicht davontragen.

Als man sie fragte, wie sie darauf gekommen waren, konnten sie nicht antworten.

"Eine Amnesie, ohne Zweifel.", sagte der schulische Heiler.

Wenn das eine Amnesie war, dann ist mein Bruder ein Engel, dachte July sarkastisch und blickte zu Jess, die ihr gegenüber am Tisch beim Frühstück saß.

Weder Rowdy noch Russel hatten je wieder irgendetwas gegen Jess oder July getan.
 

Mittwoch, 16. April
 

"Und?" Loreley sah auf, als Dumbledore in die Küche kam.

Sie waren immer noch im Hauptquartier der Phoenix Order.

"Es ist nichts, als eine Glaskugel, in der ein Pergament verschlossen ist.", sagte der Zauberer und legte sie auf die Mitte des Tisches. "Ich frage mich nur, warum sie dort lag."

"Vielleicht hatte er sie vergessen oder brauchte sie nicht mehr.", schlug Loreley vor und schob Lena einen Teller mit Broten hin.

Das Mädchen begann sogleich zu essen.

"Was immer es auch ist. Wir werden es erfahren."

Sirius kam mit Severus herein. Beide sahen ungewöhnlich ernst aus.

"Was gibt es?", fragte Loreley.

"Voldemort hat Faith gefunden."

"Woher weißt du das?", fragte sie und Sirius hielt ihr ein Pergament entgegen.

Dort stand: "Ich habe sie und werde sie töten. Nichts kann mich dann mehr aufhalten."

Skeptisch sah sie auf. "Wir wissen noch nicht mal, wo sie ist. Wie kann er es dann wissen?"

Snape setzte sich und sah zu Lena, die selbstvergessen aß.

"Es spielt doch keine Rolle, wie er es herausgefunden hat.", mischte sich nun Remus ein. "Offensichtlich weiß er, wo sie ist und wenn diese Muggel stirbt, haben wir womöglich kaum Chancen ihn zu besiegen."

Severus sah gereizt auf. "Soll das heißen unser Leben liegt in den Händen dieser Muggel? Das möchte ich nicht glauben."

"So sagt es die Prophezeiung."

"Ich glaube nicht an Wahrsagen." Severus stand auf. "Ich gehe nach Hogwarts."

Dumbledore nickte. "Auf jeden Fall sollten wir die Augen offen halten."

Auch er verabschiedete sich.

Remus sah seufzend auf. "Ich gehe auch mal. Heute ist Vollmond." Er strich Lena über den Kopf und verabschiedete sich.

Loreley runzelte besorgt die Stirn. "Das gefällt mir nicht Sirius. Es riecht nach einer Falle. Warum sollte der Dunkle Lord sagen, was er weiß?"

"Genau das ist es, was auch mir Sorgen macht. Das macht soviel Sinn, als würde Dumbledore in den Ruhestand gehen und Snape die Leitung der Schule überlassen."
 

Dienstag, 17. April
 

Lena schlug die Augen auf. Sie wusste einen Augenblick nicht wo sie war. Sie übernachtete in letzter Zeit nicht mehr so häufig im Hauptquartier. Sie drehte den Kopf und sah aus dem Fenster. Dichte Wolken verhüllten die Sterne.

Da erinnerte sie sich, wovon sie aufgewacht war.

Ein durchdringender, kaum wahrnehmbarerer Geruch von Tod breitete sich aus. Sie hob den Kopf und sah zu ihrer Tür.

Irgendetwas war da draußen.

Entgegen jeder Vernunft schob sie die Decke zurück und stand auf. Ihre schmale Hand lag um den Knauf und sie drehte ihn herum.

Sie begann zu zittern, doch kindliche Neugier ließ sie auf den Flur treten. Barfuss bahnte sie sich einen Weg durch den dichten Teppich.

Sie legte ihre Hand auf das glatte Geländer und schob sich weiter zur Treppe. Oben am Absatz blieb sie stehen und sah hinunter.

Sie erkannte eine Gestalt. Wieder kam er, der Geruch von Gefahr, von Tod, von Verwesung.

Das Ende, so schien es, lauerte dort unten.

Lena verstand nicht.

Wo waren ihre Eltern, wo war Remus, Moody und Severus?

Ihre blauen Augen fuhren suchend durch den Raum, während sie Stufe für Stufe hinabstieg, ohne auch nur ein Geräusch zu geben. Ihre zarten Füße schwebten fast über den dichten Teppich, der alles verschlang.

Ein bis dahin nicht gekanntes Grauen erfüllte ihre Brust und schnürte ihr den Atem ab, als sie näher kam.

Sie sah ein flaches Gesicht von der Seite.

Der Kopf des Wesens drehte sich fast in Zeitlupe in ihre Richtung.

Rote Iriden erfassten das Mädchen gerade in dem Augenblick, als es in den Lichtschein der Kerzen trat.

Lena blickte mit Schrecks geweiteten Augen zu Voldemort. Ihre Lippe zitterte und sie erstarrte.

Unfähig, auch nur einen Zentimeter zu gehen, oder den Blick abzuwenden, stand sie da. Eine Hand auf dem Geländer liegend, in einem bodenlangen weißen Nachthemd und nackten Füssen auf einem blutroten Teppich. Die Haare hingen ihr aufgelöst um das zarte Gesicht und hellblaue Augen verfolgten unter dichten schwarzen Wimpern jede Bewegung des Magiers.

Wie er den Zauberstab zog und auf sie zielte.

Der Fluch schoss auf sie zu.

Lena zuckte kurz zurück und sah an sich hinunter. Eine Hand hing schlaff herunter, und die andere löste sich von dem Holz.

Jemand rief ihren Namen, doch sie wusste nicht, woher er kam. War es überhaupt eine menschliche Stimme?

Die Schwärze breite sich aus und sie rief stumm nach ihrer Mutter, nach ihrem Vater, nach ihrer Familie, doch niemand war da, der es hören konnte.

Sie brach auf der Treppe zusammen.

Voldemort brach in schallendes Gelächter aus.

"Ein Kind.", rief er. "Sie schicken ein Kind. Wie töricht." Dann zog er sich zurück.

Rodolphus kam durch die offene Terrassentür in den Raum und rannte auf die Treppe zu. Er sah nicht den Dunkeln Lord, der sich in einen Schatten zurückzog. Verwirrt lief er die wenigen Stufen zu dem leblosen Körper herauf. Doch er erreichte sie nicht. Seine Hand streckte sich schon nach dem kleinen Kopf, als er jäh erstarrte und die Treppe hinunter fiel.

Die Augen waren überrascht und blickten ins Nichts. Er lag still und jeden Atems beraubt am Fuß der Treppe. Er hörte nicht mehr, wie die Tür unter Antonin und Sirius splitternd nachgab und Voldemort zur Terrassentür disapparierte und verschwand.

Antonin kniete vor Rodolphus und schloss mit der Hand die Augen. Bellatrix schrie auf. Tränen rannen ihr über das Gesicht.

Istave stand hinter ihr und sah auf seinen Sohn hinunter. Unfähig, klar zu denken und dabei musste er es gerade jetzt.

Antonin schob Sirius bei Seite und hob Lena hoch.

"Lena.", flüsterte Loreley, die genau diesem Augenblick hereinkam und auf das leblose Kind in den Armen von Antonin sah, das gerade an ihr vorbei in das Kaminzimmer getragen wurde.

"Sirius, was ist passiert? Was ist mit meinem Kind?"

Doch dieser konnte nichts sagen. Er brannte vor Wut und stürzte hinter Antonin hinter her.
 

***
 

Irgendwie eigenartig, das so viele Death Eater im Hauptquartier der Phoenix Order waren, doch spielte das jetzt noch eine Rolle? Sie hatten doch alle das selbe Ziel.

Frei sein.

Frei vom dunklen Lord.

Loreley saß stumm auf der Kante der Couch und sah auf den schmalen Körper hinunter. Antonin hatte die niederschmetternde Diagnose gestellt.

`Ingenium ad capitis damnare´

Lena lag in einem Koma, aus dem sie nicht mehr erweckt werden konnte.

Voldemorts Fluch kam einen Dementorenkuss gleich. Sie würde schlafen, bis ihr Herz aufhörte zu schlagen und sie den letzten Atemzug getan hatte.

Unwiderruflich und für den Rest ihres so jungen Lebens.

Wie betäubt saß Sirius auf einem Sessel und starrte vor sich hin.

Lucius und Severus standen hinter ihm, nicht minder schockiert.

Sie konnten einiges vertragen, doch wenn es um das Leben eines Kindes ging und dann auch noch um das eines, dass sie so gut kannten, dann brachen auch sie innerlich zusammen.

Remus stand im Schatten vor dem Kamin. Moody hatte die Augen gesenkt und sah zu Boden. Antonin hielt sich im Türrahmen auf.

Istave und Bellatrix brachten zusammen mit Francis und Walther den Leichnam von Rodolphus in die Lestrangevilla.

Sie würden sie später treffen, um es zu beenden.

Loreley strich über die Wange ihrer Tochter.

Ganz bleich war sie, und doch lebendig warm.

Fast, als würde sie schlafen, dachte sie und hielt inne.

Nein, nicht fast.

Genau als würde sie schlafen.

Schlafen für immer.

Vielleicht waren noch Bruchstücke von ihrem Leben in ihrem Gedächtnis vorhanden.

Doch was nutzen die Schatten der Vergangenheit, wenn kein Leben in die Erinnerung gehaucht werden konnte.

Lena würde so liegen, bis sie sterben würde.

Würde fühlen, wie sich all die Menschen, die sie liebten und vermissten, sie besuchten und auch wieder nicht gewahr werden. Sie lag in einem traumlosen Schlaf, bis in alle Ewigkeit. Ihrer Einsamkeit bewusst und doch auch wieder nicht.

Nichts konnte sie mehr an das Licht der Wirklichkeit bringen.

Loreley stand auf und ging zur Terrassentür. Sie starrte in die Finsternis.

Sirius sah sie an und er war, der Einzige der nicht zusammen schrak, als Loreley mit aller Kraft gegen das Glas schlug, das splitternd unter ihrer Faust nachgab.

Es war, als hätte er es kommen sehen.

Die junge Mutter sah blind auf ihre Hand, von der Blut tropfte.

Der kostbare Lebenssaft floss aus ihrer Ader in pulsierenden Strom.

Doch es kümmerte sie nicht.

Vollkommen teilnahmslos sah sie auf ihr Handgelenk.

Sie war leer und vollkommen gefühllos.

Hatte den Schmerz über den Verlust ihres Kindes in einen Kugel eingeschlossen und tief in ihrem Herzen vergraben.

Niemals würde sie akzeptieren, dass Lena nicht mehr um sie herum springen sollte.

Sirius war aufgestanden und hatte das Handgelenk zu sich gedreht. Er hob in Zeitlupe den Zauberstab und tippte mit der Spitze auf die Wunde, die sich wieder schloss.

Loreley folgte dem Geschehen, als würde es sie gar nicht betreffen.

"Tu mir das nicht an.", sagte Sirius leise und sie hob den leeren Blick.

Er suchte sie in ihren Augen. Die eisblauen Augen, die er so liebte.

Sie waren voller Schmerz und er konnte nichts tun, um ihn zu vermindern, denn auch in ihm brannte dieser Schmerz, stärker, als er zugeben würde.

Sie legte ihre Hand auf die Wange von ihrem Mann und lächelte leicht.

"Sirius, was schaust du so?", fragte sie leise.

Sie bemerkte nichts weiter mehr um sich herum. Sie sah auch nicht, wie ihre Mutter in den Raum kam.

Narzissa wollte auf Loreley zugehen, doch Lucius hielt sie zurück.

Irgendwas war anders.

Auch Sirius hob alarmierend die Augenbrauen.

Loreleys Blick war gebrochen.

"Es ist spät.", sagte sie leise. "Wir müssen Lena ins Bett bringen. Sie ist bestimmt schon müde. Und morgen ist ein anstrengender Tag. Morgen hat ihr Großvater Geburtstag."

"Was redest du da?" Lucius Geburtstag lag Wochen zurück.

"Sie hat ein hübsches Geschenk für ihn." Ihre Augen begannen fiebrig zu glänzen und ihre Wangen röteten sich.

"Du wirst sehen, er wird sich freuen." Ihre Hände legten sich auf die Arme von Sirius und krallten sich tief in den Stoff.

"Ganz sicher, wird er sich freuen, Sirius. Unsere Kleine ist doch seine einzige Enkelin." Sie seufzte kurz, dann brach sie zusammen und war bewusstlos.

Sirius konnte sie gerade noch auffangen.
 

Dienstag 1. Mai
 

Faith fuhr mit einem Schrei aus dem Schlaf. Ihre Augen starrten ins Dunkle.

Es war Neumond.

Genau ein Mondzyklus war es her, das der dunkle Lord auferstanden war.

Durch sie.

Durch ihren Traum.

Seither schlief sie nicht eine Nacht mehr durch, sondern wachte ständig auf aus einem Schlaf, der eher ein Dahindämmern war. Ein Wachzustand mit geschlossen Augen, immer bereit aufzuspringen, denn ein stetig nagendes Gefühl sagte ihr, dass sie in Gefahr war.

Mehr noch, als damals, wo sie der Geist verfolgt hatte.

In dem anderen Bett hatte sich Michael aufgerichtet.

"Wir müssen nach London.", sagte sie knapp ohne ihn anzusehen, dann war sie auch schon aufgesprungen und zog sich einen Umhang über.

Michael seufzte tonlos, stand aber auch auf.

"Also schön, wer ist es diesmal?", fragte er mürrisch.

"Alle."

"Natürlich." Er verdrehte die Augen zum Himmel.

Faith hielt ihm den Globus entgegen. Er sah sie kurz an, um irgendeine genauere Erklärung zu bekommen, doch die würde er nicht bekommen, also nahm er ihr den Minierdball ab und verwandelte ihn in einen Portschlüssel.

Faith schlang den Umhang eng um ihren Körper und wickelte mehrere Male einen langen Schal um ihre Hüften, damit der Stoff nicht im Weg war.

Michael griff nach ihrer Hand, dann zog es sie fort aus dem Haus, zurück nach London, wo in dem Moment die Sonne unterging.
 

***
 

Cho sah in die Gasse zwischen der 6 und der 8 in London.

Sie wollte gerade das Passwort sagen.

In dem Moment erschien eine Mauer mit einer Tür und Draco sah ihn an.

"Was ist passiert?", fragte er tonlos, als würde er es bereits ahnen.

"Sag ihnen Bescheid. Wir treffen uns in einer halben Stunde am gewohnten Ort. Heute Nacht wird es beendet."

Dann drehte sie sich auch schon um und verschwand in die Nacht. Dracos Hand umklammerte den Griff der Tür, dann schlug er sie zu.

Er ging zu Dean und klopfte.

Dean öffnete "Was ist los?"

"Hol MacNair. In einer halben Stunde, sie wissen Bescheid."

Er blickte die Wand empor. Es waren alle in ihrer Wohnung. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, jeden einzeln herauszuholen. Mit einem Wink seines Zauberstabes flogen alle Türen auf.

"In einer halben Stunde.", rief er.

Das reichte.
 

***
 

"Ich habe Jason nicht gefunden.", flüsterte Dean leise.

Draco verzog verächtlich den Mund. Das hätte er sich denken könne. Wenn es darauf ankam, waren diese MacNairs nicht da.

Sei es drum, sie würden diese Durmstrangtrottel nicht brauchen, dachte er und fasste seinen Zauberstab fester.

Er drückte sich enger an einen Baumstamm und blickte über die Schulter hinweg auf die Lichtung.

In seiner Nähe standen Adrian und Padma.

"Hier sind Terry und Mandy gefunden...", begann sie, doch Draco schüttelte böse funkelnd den Kopf und sie hielt erschrocken inne.

Nicht weit von ihnen weg stand der Dunkle Lord. Um ihn herum schwebten Dementoren, doch das dichte Geäst hielt sie ab, sich auf Black Diamond zu stürzen, außerdem betraten in dem Moment eine andere Gruppe Magier die Lichtung.

Hermione kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können.

Von einer Seite kam die Phoenix Order auf der anderen Seite trat der Dunkle Rat, oder was von ihm noch übrig war ins Freie.

"Naive Narren. Seht doch, wie ihr vor meinen Wächtern zittert.", höhnte Voldemort und sah mit Genugtuung, wie die Death Eater vor den Dementoren zurückwichen. Vor allem, die die in Azkaban gesessen hatte, waren bleich geworden.

"Expecto Patronum", hallte es von allen Seiten wieder, doch es waren zu viele, als dass sie in die Flucht geschlagen werden konnten.

In mehreren Ringen schwebten sie um den Dunklen Lord, wie eine lebende Kuppel hüllten sie ihn ein und doch sahen alle sein höhnisches Lachen in den kalten Augen.

"Keine Sorge, ich habe es nicht auf euch abgesehen. Ich suche jemand ganz bestimmtes."

In einer einzigen Bewegung drehte er sich um, zog seinen Zauberstab und gab einen Fluch auf ein Gebüsch rechts neben sich ab.

"Wo ist deine Cousine, Schlammblut?", zischte er und seien Augen glimmten auf.

Hermione trat aus dem Schatten des Baumes und hielt sich mit der rechten Hand ihren Arm. Zwischen ihren Finger tropfte Blut hervor.

"Sie ist in Sicherheit.", sagte sie mit klarer, kalter Stimme. "Du wirst sie nicht finden, alter Mann."

"Bist du verrückt? Reiz ihn nicht auch noch.", knurrte jemand neben ihr.

"Wir sterben doch so oder so, lass mir dann wenigstens meinen Spaß, Nott.", knurrte sie zurück, ohne jedoch den Dunklen Lord aus den Augen zu lassen.

Francis sah nun eindringlicher in das Dunkle neben Hermione.

Auch die anderen wandten ihre Aufmerksamkeit auf den Waldrand.

"Diese Kinder werden doch nicht etwa...", begann Lucius, doch da kam auch schon sein Sohn auf die Lichtung, dann Harry und Ron und die anderen.

Verärgert kniff Lucius die Lippen aufeinander.

"Törichte Kinder. Ihr hättet auf eure Eltern hören sollen. Aber so macht es für mich die Sache einfacher. Crucio.", sagte er mit leiser und fast schon vergnügter Stimme und Hermione sank unter den Folterfluch zusammen.

"Wo ist deine Cousine? Ich frage nicht noch einmal."

Eine Salve von Flüchen flog ihm entgegen, doch keiner durchdrang die Mauer der Dementoren.

Hermione kniete auf dem Boden und keuchte vor Schmerzen. Fast glaubte sie, keine Luft mehr zu bekommen, als der Schmerz unvermittelt nachließ.

Harry hatte sich zwischen sie und den Fluch gestellt.

"Welche Heldentat. Immer noch dasselbe Helfersyndrom, Potter? Das wird noch dein Ende sein."

Voldemort hielt unvermittelt mit dem Foltern inne.

"Aber lass dir eins gesagt sein, es dankt dir keiner."

Voldemorts Augen richteten sich nun auf die Gruppe der jungen Magier.

"Miss Spinnet. Sagen Sie mir doch wo sich diese Muggel aufhält."

Alicia lachte höhnisch auf. "Wie kommst du darauf, dass ich das weiß?"

"Na immerhin gehen Sie doch bei MacNair ein und aus, oder ist dieser Jason nicht ihr Freund?"

"Und wenn schon!", rief nun Zacharias. Die anderen waren sprachlos.

Selbst Walden war verblüfft.

"Faith Cronin hält sich mit dem jüngsten MacNair versteckt. Ich weiß es, ich habe sie zusammen gesehen. Er schützt diese Muggel, genauso wie auch seine Brüder.", spie nun Voldemort, der ungeduldig wurde.

"Ihr sagt es nicht? Auch gut. Avada Kedavra." Ohne den Blick von Hermione zu nehmen, richtet er seinen Zauberstab neben sich. Der Todesfluch schoss zwischen den Dementoren hindurch.

Vincents Augen waren vor Überraschung geweitet.

"Nein.", keuchte Walther kippte nach vorne und blieb auf den Boden liegen.

Vincent stürzte auf die leblose Gestalt zu.

"Vater.", rief er.

Draco und Theodor versuchten ihn noch festzuhalten, doch da traf auch Vincent der grüne Todesfluch und er sank neben seinem Vater zu Boden.

Ungläubig starrten die anderen auf die leblosen Körper.

"Sind sie...", begann Millicent und schlug sich eine Hand vor den Mund.

Gregorys Augen wurden dunkel vor Zorn. Er hob seinen Zauberstab und schrie Voldemort den Todesfluch entgegen, doch wieder verlor er sich in den vermoderten Umhängen der Dementoren, nicht einer kam dem Dunklen Lord auch nur gefährlich nahe.

"Rede, Schlammblut oder noch einer deiner Freunde muss dran glauben."

Hermione kniff die Lippen zusammen.

"Du kannst es dir aussuchen. Wie wäre es mit Potter? Irgendwann wird es mir gelingen, ihn zu töten, warum nicht jetzt?"

Schon streckte er den Arm mit dem Zauberstab vor, als eine Stimme über die Lichtung halte.

"Du suchst mich? Hier bin ich."

Voldemort lächelte auf.

Fast schien es, als verlaufe die Zeit langsamer.

Michael sah seiner Freundin ungläubig nach.

Sie hatte ihn mit einem Messer am Baum festgenagelt. Und das mit unfairen Mitteln.

Sie waren beide am Rand stehen geblieben, als Faith sich zu ihm umgedreht hatte und ihre Lippen auf seinen Mund gepresst hatte.

Er war überrumpelt, überrascht und verlor augenblicklich den Bezug zur Realität, hatte er sich diesen Kuss doch schon seit Wochen ersehnt.

Doch Faith beließ es nicht dabei. Vielmehr drängte sie ihn gegen einen Baum, holte ein Messer aus ihrem Umhang und rammte es neben ihn in den Baumstamm.

Da erst bemerkte, dass er sich nicht bewegen konnte. Der Stoff seines Umhangs hing fest.

"Vertrau mir, tu nichts.", raunte sie ihm zu und küsste ihn noch einmal. "Ich liebe dich, das tat ich immer.", sagte sie noch leiser, dann war sie verschwunden gewesen.

Nun zerrte er fahrig an seinem Umhang, doch dieser gab nicht nach.

Neben ihm kam Jason zum Stehen.

"Halt sie auf.", zischte er Jason zu, doch der schien ihn gar nicht zu hören.

Fassungslos, unfähig, sich zu bewegen stand er da und starrte auf das Geschehen auf der Lichtung.

Nun hielt auch Michael inne.

Faith ging mit erhoben Kopf auf die Gestalt in der Mitte der Lichtung zu.

Sie sah nicht die Dementoren, die auch auf sie zu stürzten.

Sie streckten ihre knochigen Finger nach der jungen Frau aus, doch diese ging unbeirrt weiter.

Der Dunkle Lord drehte sich langsam und siegesgewiss um. Seine Augen strahlten triumphierend.

Faith hielt eine Waffe in ihrer ausgestreckten Hand.

Willst du auch zum Mörder werden, fragte eine Stimme in ihrem Kopf und sie atmete tief durch.

Sie zögerte nur einen Augenblick, dann drückte sie ab.
 

***
 

die Redaktion:
 

Saturn: So Kinder. Das war es. Das letzte Kapitel wird eingeläutet.
 

Gleda: Wow, das Kapitel ist ja richtig lang.
 

Saturn: Muss sein, wegen dramatischem Schluss.
 

Chanti: Also wenn wir hier fertig sind, dann fahre ich jetzt mal in Urlaub. Bis die Tage, Leute, ich bin weg. Das Meer ruft.
 

Gloomy: Ja, sehe ich ganz genauso. Sonne satt.
 

Knacksi: Die Koffer sind gepackt und ich bin startklar. Auf das wir braun werden.
 

Blue: Du meinst noch schöner.
 

FireTiger: Nein, nein, braun ist schon richtig, damit die anderen von unserer Schönheit nicht ganz so geblendet werden.
 

Saturn: Eingebildet seid ihr gar nicht, hä?
 

Gleda: Du schreib mal dein letztes Kapitel und wenn du fertig bist, findest du uns dort. *gibt Saturn eine Karte*
 

Saturn: *entziffer versuch* Was soll... Wo seid ihr denn? *sich umschau*
 

Severus: Abgehauen, was dachtest du denn?
 

Saturn: Na toll. Ich habe noch ein Kapitel, wer leistet mir da seelischen Beistand? Das heißt Moment... Wer sagt eigentlich, dass wir nicht auch Urlaub machen können. Severus pack die Schreibmaschine ein, wir, fliegen jetzt in den Süden.
 

*** Derweil im Süden auf einer einsamen Insel***
 

Blue: Ah, endlich Ruhe vor der nervenden Schwester.
 

Saturn: Das habe ich gehört.
 

Rest: *Hochschreck* Aber wie... du musst doch... und...
 

Gloomy: *zu Gleda* hast du wieder dein Sonntagsschrift an den Tag gelegt, oder wie konnte sie entziffern wo wir sind?
 

Gleda: Aber sie ist doch die Chefin.
 

Chanti: Sagt wer?
 

Saturn: ICH!
 

Knacksi: Sehr schön, dann kannst du ja auch als Chefin die Rechnung bezahlen.
 

Saturn: *sieht die Rechnung und fällt um*
 

Severus: Ich... habe... frei. *kann sein Glück kaum fassen*
 

Kellnerin: Ein Cocktail, Sir? *lächel*
 

Severus: *strahl* Bitte, gern.
 

Und so liegen alle gemütlich in den Liegestühlen unter Sonnenschirmen und schlürfe ihre Cocktails und genießen die Aussichten.

Nur Saturn liegt immer noch ohnmächtig im Sand in der Sonne.

Bis man auch sie in den Schatten legt.

Wiederauferstehung

Kapitel neunundzwanzig
 

Donnerstag, 1. Mai (nach wie vor)
 

Faiths Hand war ruhig.

Ihr war fast, als stünde sie neben sich.

Dennoch sah sie niemanden, außer der verhüllten Gestallt, die sich ihr zugewandt hatte. Sie war vollkommen emotionslos.

Sie fühlte nichts, außer unglaublicher Kälte, die sie von innen aufzufressen drohte.

Ihr Finger hielt noch immer den Abzug gedrückt.

Die Kugel schoss aus dem Lauf auf den Dunklen Lord zu. Durchfuhr Umhänge von Dementoren, fuhr einem in die Kapuze und trat auf der Rückseite wieder aus um weiter auf den Magier zuzusteuern, der nicht wusste wie ihm geschah.

Der Knall zerriss die Luft.

Und einen Bruchteil einer Sekunde später splitterte das Holz von Voldemorts Zauberstab.

Ungläubig sah er zu seiner Hand.

Er hatte nur noch einen Stumpf des Holzes in der Hand.

Der Teil ohne magischen Kern.

Es herrschte absolute Stille.

Hermione hatte die Augen aufgerissen und starrte auf die Lichtung, ihre Hand in den Arm von Harry gekrallt.

Selbst Michael hielt einen Moment inne, an dem Umhang zu zerren.

Alle sahen, was Faith nie erblicken würde.

Die Dementoren, die Wächter von Azkaban, drehten sich wie auf ein geheimes Zeichen zu ihrem einstigen Meister um, der nun ohne Schutz von ihnen umringt wurde.

In einer letzten Geste hob er die Hände und rief einen Fluch, doch das hielt die Seelenräuber nur einen Moment auf.

Faith spürte einen eisigen Windhauch über ihren Haut fahren. Sie wusste nicht, dass dies die modernen Umhänge der Untoten waren.

Sie sah nur, wie Voldemort zusammensank und gurgelnde Geräusche von sich gab.

Irgendwas schien ihn am Hals festzuhalten.

Hermione drehte ihren Blick weg. Sie konnte nicht zusehen, wie die verfaulenden Finger des Dementors sich in die Haut vom Dunklen Lord bohrten.

Voldemort öffnete ein letztes Mal den Mund, dann ließen die Demetoren von ihm.

Sie hatten die kostbare Seele, die so oft dem Tod ein Schnippchen geschlagen hatte.

Nun wandten sie sich den anderen zu, denn es war niemand mehr da, der sie im Zaum halten würde.

Überall flammten Patroni auf.

Reißend gab Michaels Umhang nach, er und Jason stürzten auf Faith zu.

Ihre Hand zitterte.

Die Waffe schien unendlich schwer und sie glitt aus ihren Fingern, dann sank sie selber auf den Boden und wurde bewusstlos.

Unendliche Kälte umfing sie.

Michaels Rufen hörte sie nicht mehr.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

Es war vorbei. Nun würde sie nicht mehr von Alpträumen geweckt werden und im Traum auf etwas lauern.

Endlich konnte sie schlafen.
 

Sonntag, 4. Mai
 

"Hört ihr das?" Hermione hob den Kopf und sah auf.

Ihr gegenüber saßen Ron und Harry.

"Ich höre nichts."

"Eben. Es ist vollkommen still geworden."

Ihre Hand strich über die Lehne des Sesseles.

Sie waren bei Sirius und Loreley im Haus.

"Was wird mit unserem Haus geschehen?" Ron pulte an einer Faser, die von dem Sessel abstand herum.

"Sie ziehen aus.", sagte Hermione.

"Du auch?"

"Alleine bleibe ich dort nicht." Sie sah auf.

"Was machst du? Zurück zum Fuchsbau?"

"Ich denke schon. Mom sagt, ich soll erstmal zurückkommen." Er biss die Lippen zusammen und Hermione wusste, dass er an Mireille dachte.

"Millicent und Gregory werden wohl zu Gregorys Vater ziehen. Sie haben dort eine eigene Wohnung unter dem Dach. Alicia ist auch schon weg."

"Ich habe von Parvati gehört, dass sie und Theodor erstmal zurück zu seinen Eltern gehen, aber sie haben wohl schon eine eigene Wohnung in der Stadt."

"Ich dachte, die hätten sie nicht mehr bekommen?" Hermione sah zu Harry.

"Doch. Padma und Adrian ziehen weg aus London. Sie haben ihre bekommen."

"Getrennt vom Zwilling? Das würden Fred und George nie aushalten." Ron lächelte bitter, ließ aber nicht von der Faser ab. "Die ziehen übrigens im Juni nebeneinander. Lisa war etwas entgeistert."

"Sie wird sich schon dran gewöhnen."

"Terence und Susan gehen nach Schottland. Schon nächste Woche."

"Echt, was wollen sie denn da?"

"Keine Ahnung."

Wieder wurde es still. Sie dachten an die, die sie nie wieder sehen würden.

Mandy und Terry, Hannah und Ernie, Mireille, Vincent und Cathleen.

Ohne dass Hermione es wollte rann eine Träne ihre Wange hinunter.

Und Lena, setzte sie in Gedanken hinzu und ballte ihre Hand zu einer Faust.

Wie oft war sie selbst so knapp den Tot entkommen?

Und Lena war gerade erst vier.

Vier Jahre und dann ein so grausames Schicksal.

Lavender war immer noch verschwunden, doch sie weigerte sich zu glauben, dass auch sie tot sein sollte.

Marcus und Ginny bezogen auch eine hübsche kleine Wohnung am Stadtrand. Ironischerweise würden Oliver und Laureen praktisch ihre Nachbarn sein.

"Was machen eigentlich unsere Erfinder?"

"Soweit ich weiß bleibt Zacharias mit Dean in London. Neville geht zu seiner Großmutter. Es heißt, er hat dort eine Freundin."

"Echt?"

"Ich weiß es nicht. Und Seamus macht eine Rundreise. Er will ein Buch über Irland herausgeben."

"Wie geht es Blaise?"

"Sie erholt sich. Ist wieder zurück zu Dolohov."

Wieder trat Stille ein.

"Du wirst bestimmt hierher ziehen, oder? Loreley hat vorhin so was erwähnt." Hermione sah zu Harry und dieser nickte.

"Was ist mit dir?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Der Wohnungsmarkt ist mehr als schlecht."

"Was macht eigentlich Malfoy?", fragte Ron Herm und Harry runzelte die Stirn. Warum sollte Hermione darüber Bescheid wissen, dachte er verärgert, als sie antwortete. "Zieht bei seinen Eltern ein, bis er was Eigenes gefunden hat."

"Vielleicht findet ihr ja zusammen was?", sagte Ron und sah aus den Augenwinkeln zu Harry, dessen Miene sich verfinsterte.

"Nimm doch das Gästezimmer.", schlug da Sirius vor. Dieser war gerade ein den Raum gekommen und hatte die letzten Sätze mitbekommen.

Hermione stockte. "Hier?"

"Das Haus ist groß genug. Du kannst natürlich auch im Feldweg bleiben, aber wie ich höre, wird es Ende des Monats komplett leer sein."

"Ja, das ist wahr." Hermione nickte.

"Wenn Loreley und Harry nichts dagegen haben, würde ich es gerne annehmen."

"Wegen mir brauchst du dir keine Sorgen machen.", winkte Harry ab. Ron grinste und sah zu Sirius, der wissend nickte.

"Ich glaube nicht, dass Loreley was dagegen hat, aber wir können sie auch gleich fragen, sie müsste jeden Moment zurück sein."

Wie aufs Stichwort ging die Haustür.
 

Sonntag, 18. Mai
 

Ein letztes Mal waren fast alle vom Feldweg 7 noch einmal im Haus anwesend.

Hermione war die Letzte, die auszog.

Keiner wusste warum, aber Blaise hatte darauf bestanden, dass alle Bewohner noch einmal zum Haus kommen sollten und zu aller Überraschung waren wirklich alle da.

Sogar Hermiones Cousine Faith, Michael und Jason.

Faith hatte eine Weile fasziniert vor den Bilden im Flur gestanden, die nach wie vor aktiv waren.

Nur die, von denen die Besitzer nicht mehr lebten, waren schwarz gewesen und Faith hat sich von Padma alles erzählen lassen.

Faith war betrübt.

"Ich wusste nicht, dass es so schlimm war.", sagte sie leise.

"Es hätte schlimmer sein könne. Du hast ihn getötet. Also, nicht wirklich. Eigentlich waren es die Dementoren, aber du hast dich ihm gestellt. Du hättest dabei sterben können." Faith sah sie an und lächelte bitter. "Ich sag dir, das wäre mir gleich gewesen. In dem Moment war mir alles egal." Sie stockte. "Nein, das stimmt nicht. Ich wollte das Hermione lebt und Michael."

"Wir verdanken dir viel."

"Nein, sag das nicht. Wegen mir, konnte er doch nur wieder auferstehen."

"Das wäre er, so oder so. Seine Seele hätte nie Ruhe gegeben."

Da hörten sie Füßescharren hinter sich. "So ist das also. Ihr steht hier und quatscht und wir machen die ganze Arbeit.", beschwerte sich Dean in spielerischer Entrüstung.

"So ein bisschen Arbeit schadet dir gar nichts.", belehrte ihn Padma.

"Gibt es noch was zu tun?", fragte Faith.

"Du rührst keinen Finger.", sagte Blaise bestimmt. "Lass die nur machen und wir gehen auf den Balkon und entspannen uns."

"Zu spät." Hermione schloss hinter sich die Wohnungstür. Ein letzter Karton schwebte vor ihr die Treppe hinunter und die drei jungen Frauen folgten ihr.

Der Feldweg war komplett leer.

"Es ist deprimierend.", sagte Susan und sah die Fenster hinauf.

"Irgendwie ist es komisch, zu wissen, dass dort irgendwann andere leben werden.", sagte Lisa und sah auch hinauf.

"Das kann man ja verhindern.", grinste Blaise.

Die anderen sahen sie verwundert an.

"Lasst uns in den Garten gehen.", schlug sie vor und schritt auf die Haustür zu.

Sie schob den Stein, der diese einen Spalt breit offen gehalten hatte beiseite.

Die Tür krachte hinter den letzen ins Schloss und das Haus war für das Auge der Nichteingeweihten verschwunden.

"Was ist eigentlich aus dem großen Kessel geworden?", fragte Alicia.

"Großer Kessel?" Jason kannte ihn ja nicht.

"Den hat Mill im Keller der Goyles aufgestellt."

Die anderen traten auf den grünen Rasen. Sie kannten den Garten und dennoch sahen sie sich um, als wäre es das erste Mal, wie für Faith als auch für die beiden McNairbrüder.

"Ich bin dafür, dass wir das Haus niederbrennen.", erklärte Blaise und die anderen sahen sie sprachlos an.

"Du willst hier ein Feuer entfachen?", fragte Faith ungläubig und sah besorgt zu den umliegenden Häusern.

"Das geht schneller als zu denkst. Dein Wohnhaus zum Beispiel wurde auf dieselbe Weise dem Erdboden gleichgemacht."

Faith sah sie an. "Und du weißt wie das geht?"

"Ich nicht, aber ich kenne jemand, der damals dabei war. Einen Moment noch." Blaise sah auf die Uhr, lächelte und sah dann in den Himmel.

"Da ist sie."

Eine schwarze Eule setzte sich vor ihnen in das Gras und verwandelte sich vor Faiths ungläubigen Augen in einen Menschen.

"Bin ich zu spät?", fragte Cho.

"Nein, wir sind gerade fertig geworden."

Cho drehte sich zum Haus um.

"Schade drum.", zuckte sie mit den Schultern, schwang ihren Zauberstab und eine riesige Flamme verschluckte das Gebäude. Zurück blieben ein schwarzer Fleck und eine Adresse ohne Haus.
 

***
 

Michael schob die Tür von Todds Wohnung auf und wartete, dass Faith hineinging.

"Hat Todd auch nichts dagegen, dass wir seine Wohnung belagern?", fragte sie und zog sich die Schuhe aus.

"Sicher nicht."

Faith gähnte.

"Du bist schon wieder müde?", fragte er besorgt und sah sie an. "Du bist in letzter Zeit ständig müde."

"Was wundert es dich? Seid ihr mich aus London damals im Januar verbannt habt, bin ich nicht mehr zu Ruhe gekommen. Ich kann kaum glauben, das gerade erst vier Monate vergangen sind."

"Hast du Hunger?"

"Nein."

"Wie wäre es mit Brathähnchen. Das magst du doch."

Faith verzog das Gesicht. "Oh, nein, bitte kein Huhn.", sagte sie angeekelt und legte sich auf die Couch.

Michael war etwas ratlos. Sie wollten heute noch zu seinen Eltern und Alice hatte gefragt, was Faith gerne aß.

Er dachte, dass sie Hühnchen gerne mochte. Jedenfalls, hatte sie das in Brasilien ständig gefuttert.

Es klopfte.

Das mussten Alicia und Jason sein.

"Wir müssen los.", sagte Michael, nach dem er dem beiden geöffnet hatte.

Faith seufzte und setzte sich auf.

Sie schob nun den Besuch bei Michaels Eltern seid zwei Wochen hinaus. Einmal waren sie ihnen kurz auf der Strasse begegnet und irgendwie fand sie den Blick von Alice unheimlich, Walden war recht wortkarg aber eigentlich ganz freundlich gewesen.

Noch einmal konnte sie keine Ausrede erfinden.

Ihr Magen rebellierte vor Nervosität.

"Okay." Schwer hievte sie sich hoch.

"Sag mal, hast du zugenommen?", fragte Jason und musterte Faiths Bauch, der unter dem knappen T-Shirt, das hoch gerutscht war, hervorsah.

"Kaum möglich.", knurrte Michael und auch Alicia sah irritiert zu ihrem Freund.

"Sie isst in letzter Zeit kaum."

"Ich habe einfach keinen Hunger.", fauchte Faith.

"Ihr geht es bestens. Sie ist biestig wie eh und je.", winkte auch Jason ab und erinnerte sich nur zu gut an deren kratzbürstige Art, in Brasilien. Er hatte sich immer gefragt, wie Michael das ausgehalten hatte.

Das musste wohl wahre Liebe sein.

"Gehen wir."
 

***
 

"Greif nur zu. Michael sagte, dass du in letzter Zeit kaum gegessen hast. Das macht mir etwas Sorgen.", sagte Alice und hielt Faith eine Bratenplatte unter die Nase.

Faith spürte wie ihr das Frühstück wieder hoch kam. Sie zwang sich zu schlucken und nicht durch die Nase zu atmen.

Wie konnte diese Frau nur daran decken, dass sie jetzt essen konnte?

Heute schienen die Eltern die Rollen getauscht zu haben. Alice war diesmal überfreundlich, aber Walden sah sie die ganze Zeit finster an, als hätte sie kein Recht überhaupt zu atmen.

Der Hausherr hatte tatsächlich nur das allernötigste gesagt und Faith spürte die ganze Zeit seinen Blick in ihrem Nacken, als würde er auf etwas warten.

Sie fragte sich, ob Zauberer mit bloßen Gedanken töten konnten und verfluchte sich selber, dass sie Michael nicht vorher gefragt hatte.

Jason schien ganz zufrieden und bekam nicht viel mit. Nur Alicia warf ab und zu einen mitleidigen Blick zu Faith hinüber.

"Nur nicht so bescheiden." Alice ließ mit einer Handbewegung ein Stück Fleisch auf den Teller von Faith schweben und obwohl sie es inzwischen gewohnt sein müsste, beging sie den Fehler vor Schreck durch die Nase zu atmen.

Sie wurde bleich.

Alicia legte das Besteck beiseite. "Ist alles in Ordnung?"

"Jetzt hast du sie erschreckt, Mom.", meckert Michael.

Faith sprang vom Tisch auf und presste sich die Hand gegen den Mund.

Das war einfach zu viel für ihre Nerven.

Was hatte sie sich nur dabei gedacht, hier her zu kommen?

Was hatte sie sich überhaupt dabei gedacht, mit einem Zauberer zusammen zu kommen?

"Ob sie jetzt einen Nervenzusammenbruch bekommt?", fragte Alice besorgt und ging ihr nach.

Michael wollte auch aufspringen, doch Walden hielt ihn zurück. "Lass das deine Mutter machen, die kennt sich besser damit aus."

"Mom hatte auch schon einen Nervenzusammenbruch?", fragte dieser verwundert.

"Vielleicht, als sie erfahren hat, dass alle drei Söhne auf einmal sich von ihr abgekehrt haben.", überlegte Alicia.

Walden knirschte nur mit den Zähnen und starrte zu Michael.

Dieser war irritiert, sogar Jason zuckte kaum merklich mit den Schultern, als er seinen Bruder ansah.

Irgendwie benahm sich Walden merkwürdig.

Jason beugte sich zu Michael hinüber. "Dad, weiß doch das Faith eine Muggel ist?", flüsterte er leise.

"Eigentlich schon.", nickte der Bruder.

"Warum benimmt er sich dann so komisch?"

"Weil ihr glaubt, ihr könnt mich zum Narren halten.", giftete Walden und die Kinder wurden stumm vor Schreck.

"Denkt ihr ich bis so vernagelt, dass ich nicht mitkriege was hier gespielt wird? Für wie dumm haltet ihr mich?" Er war nun aufgesprungen und die Kinder waren sprachlos.

"Von meinen Söhnen habe ich nichts anderes erwarte, aber wieso du, Alicia? Ich halte dich für eine intelligente, junge Frau, die so etwas nicht nötig hat."

Alicia sah vorsichtig zu Jason. Sie wusste nicht, was los war.

"Was meinst du?", fragte Michael.

"WAS! ICH! MEINE?", rief Walden, wurde aber unterbrochen weil Alice mit Faith zurück kam.

Augenblicklich setzte er sich wieder auf seinen Platz und nahm wieder seine Lauerposition ein.

"Ist alles klar?", fragte Michael besorgt seine Freundin, die ihn, immer noch blass erschrocken ansah.

"Okay." Er wusste irgendwas war hier faul. "Was habt ihr gegen Faith?" Er sah zu seinen Eltern. "Sagt es mir jetzt und hier und tut nicht so scheinheilig. Ihr wisst, dass sie eine Muggel ist und ihr hattet nichts dagegen einzuwenden. Du hast gesagt, ich soll glücklich werden und sie macht mich glücklich, also warum behandelt ihr sie jetzt wie einen Störfaktor?"

"Du willst wissen, was ich gegen sie habe?", rief Walden.

"Ja, verdammt."

"Bitte nicht am Tisch fluchen.", murmelte Alice.

"Dass du nicht selber darauf kommst. Du bringst Schande über uns mit deinem Verhalten. Was glaubst du wie die anderen lästern werden?"

"Was kümmern dich die anderen?" Michael war sprachlos. Es war fast zwei Woche her, da hatte sein Vater noch gesagt, dass es ihn nicht interessiere, was die anderen davon halten, dass sein Sohn eine Muggel zur Freundin hatte.

"Sie machen sich über mich lustig, weil ich nicht in der Lage bin für geordnete Verhältnisse zu sorgen. Sie werden behaupten, ich hätte nichts mehr in der Familie zu sagen und meine Kinder tanzen mir auf der Nase herum."

Nun mischte sich Alicia ein. Sie stand auf und sah zu Walden hinüber. "Bei allem Respekt, Sir, aber Faith hat den Dunklen Lord besiegt.", warf sie ein.

"Das weiß ich sehr wohl.", blaffte Walden zurück und sah dann bekümmert zu Alicia, die sich vor Schreck zurück auf den Stuhl fallen gelassen hatte.

"Tut mir Leid, mein Kind, ich wollte dich nicht so anfahren.", sagte er leise und die Söhne blinzelten.

Alicia musste wirklich Eindruck auf Walden hinterlassen haben.

Faiths Finger krallten sich in der Tischdecke fest und sie starrte auf ihren Teller. Ihre Augen waren Tränen verschleiert, doch sie verbot sich jetzt zu heulen.

Das wäre ja noch schöner.

"Alles in Ordnung?", wurde sie von Alice gefragt und sie nickte kurz.

"Tut mir Leid, du hättest das ganze gar nicht hören sollen. Das ist eigentlich eine Sache zwischen mir und Michael.", sagte Walden und Faith sackte regelrecht auf dem Stuhl zusammen.

Sie hob den Kopf und atmete tief ein. Dann stand sie auf.

"Schon gut. Ich werde Sie und Ihre Familie sicher nicht weiter belästigen. Keine Sorge. Michael wird keine ... Schande mehr über Sie bringen."

"Du wirst doch jetzt nicht gehen." Michael sprang auf und stellte sich an ihre Seite.

"Dann gehe ich auch.", sagte er entschlossen.

"IHR BLEIBT!", donnerte Walden und Faith war irritiert.

Wie nun? Wollte er nun, dass sie ging oder dass sie blieb?

Konnte der Mann sich nicht klar ausdrücken?

"Kannst du sich nicht entscheiden, Dad?", wunderte sich auch Jason und Alicia sah ihn warnend an.

"Wagt es ja nicht, das Haus zu verlassen ohne das irgendetwas geklärt worden ist."

Okay, dachte Faith. Ich gebe es auf. Offenbar haben Zauberer nicht nur magische Talente, sondern auch ein vollkommen verwirrenden Verstand.

Hatten sie nicht gerade alles geklärt? Sie ging und Michael mit ihr und damit lag keine Schande mehr über der Familie MacNair.

Außer der, die sowieso schon drei Jahre bestand, nämlich dass die Söhne sich abgewandt hatten, aber daran musste er doch gewöhnt sein.

"Du willst dich über mich lustig machen, nicht wahr? Michael?"

"Das hatte ich nicht vor."

"Und wieso kommst du dann hier her und erwähnst nicht mal, dass du verheiratet bist?"

Es herrschte Stille im Raum.

Jason blinzelte verwirrt. Alicia fielen fast die Augen aus dem Kopf. Alice zuckte bedauernd mit den Schultern und Faith und Michael klappten die Kiefer herunter.

"Du... bist verheiratet?", stotterte sie schließlich und sah zu Michael auf.

"Bin ich?" Er war verwirrt. Hätte jemand nach seinem Namen gefragt, er hätte ihn nicht gewusst.

"Nein, seid ihr nicht.", belehrte ihn Jason.

"Nein, bin ich nicht. Wie kommst du darauf?" Nun sahen alle zu Walden.

"Aber..." er hielt inne und sah zu seiner Frau. "Du hast doch gesagt, dass Faith schwanger ist."

"Ich bin schwanger?" Faith riss die Augen auf.

"Wie soll das möglich sein?" Es kam doch nur eine Nacht in Frage und dann müsste sie bereits im vierten sein.

Sie stockte.

Wieso hatte sie davon nichts mitbekommen?

"Deshalb warst du immer so übellaunig.", rief Jason.

"Deshalb ist dir ständig schlecht.", lächelte Alicia und nickte.

Faith fuhr mit der Hand zu ihrem Bauch.

Die andere krallte sich in den Arm von Michael, der da erst in die Wirklichkeit zurück zu kommen schien.

"Setzt dich erst mal hin.", sagte er leise und ließ sich selber auf einen Stuhl fallen.

"Ihr habt nichts davon gewusst?", wunderte sich Alice.

"Nein.", sagten alle vier gleichzeitig.

"Und ihr seid nicht verheiratet?", polterte Walden. "Das ist ja noch schlimmer als ich gedacht habe."

"Deshalb warst du die ganz Zeit sauer? Weil sie dir nichts von der Hochzeit, die es nicht gab und dem Kind, von dem keiner wusste etwas gesagt haben?", wunderte sich Alicia.

"Das ist doch wohl Grund genug.", wandte Walden beleidigt ein. "Was ist das für eine Familie, wo die Kinder den Eltern nichts von den wichtigen Ereignissen erzählen." Er hielt inne und musterte seinen Mittleren scharf. "Hast du mir irgendwas zu erzählen?"

"Nein, Dad.", winkte dieser ab.

Alicia beugte sich leicht vor. "Aber wenn bist du der Erste, der es erfährt.", versprach sie und Walden war zufrieden.
 

Dienstag, 20. Mai
 

Millicent kam gerade aus Keller und blätterte in einem Buch.

Sie überlegte, was sie falsch gemacht hatte. Der Trank war nicht rot geworden, sondern grün.

Nun bedauerte sie, nicht mehr im Feldweg zu wohnen. Hermione hätte sicher eine Idee gehabt.

Die große Standuhr im Flur schlug halb vier und sie sah erschrocken auf.

Verdammt, sie hatte die Zeit vergessen. Jeden Moment musste diese Selene O´Donald auftauchen.

Mill sah an sich hinunter.

Sie hatte ihr schäbigstes Kleid an und sie wollte doch einen guten Eindruck machen. Schließlich schien diese Selene Gregorys Vater Antony etwas zu bedeuten und würde wohl öfters hier sein.

Eigentlich hätte sie sie schon zu Weihnachten kennen lernen sollen, aber da war sie verhindert gewesen.

Millicent fragte sich, was diese Hexe beruflich tat, wenn sie sogar Weihnachten arbeiten musste.

Sie stürmte in ihre Dachwohnung, zog das Kleid aus und warf es mit Schwung in die Schmutzwäsche. Dann kramte in ihrem Kleiderschrank.

Irgendwo musste doch ihr gutes Kleid sein.

Sie hoffte es war nicht in der Wäsche.

Gregory kam fröhlich pfeifend herein und hielt inne. Er legte grinsend den Kopf schief.

Zu schade, dass er seinem Vater versprochen hatte pünktlich um vier bei ihm zu sein.

"Steh da nicht rum und starr mich an.", sagte Mill dumpf aus dem Kleiderschrank.

"Wie konntest du das wissen?", fragte er verblüfft.

Mill drehte sich um und lächelte leicht. "Bei diesem Körper.", sagte sie und stellte sich in Pose. "Hilf mir lieber das Kleid zu finden."

"Welches Kleid?"

"Das blaue mit den weißen Ärmeln.", sagte sie.

"Das hast du letzten Monat weggeschmissen."

Sie hielt inne. "Echt? Verdammt. Jetzt habe ich nichts anzuziehen.", jammerte Millicent und trat aus dem Schrank heraus.

"Da drin hängen vielleicht zwanzig Kleider. Du willst mir doch nicht erzählen, dass das nichts ist."

Sie zog eine Schnute. "Bei euch Männern ist es einfach. Ihr werft euch einen Sack über und seht umwerfend aus. Wir müssen was tun, für unsere Schönheit."

Gregory kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Du gefällst mir auch in einem Lumpen.", sagte er leise.

"Danke, aber das hilft mir nicht.", schniefte sie und wollte sich losmachen, aber er hielt sie fest.

"Nimm das Grüne, mit dem Schlangenmotiv auf dem Ärmel."

Mill überlegte. "Es ist nicht blau.", sagte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals.

"Aber es steht dir gut. Das hattest du bei unserem ersten Date an."

Sie sah ihn verblüfft an. "Das weißt du noch?"

"Ich vergesse nie etwas."

Seine Hände wanderten über ihren Rücken und er seufzte tonlos.

Wie schade, dass sie jetzt keine Zeit hatten.
 

***
 

"Wo bleiben sie nur?", murmelte Antony und sah auf die Uhr. Selene saß in einem Sessel und hatte bereits ihren dritten Drink.

Sie war etwas nervös. Immerhin wollte sie heute Millicent sagen, wer sie wirklich war.

Die Uhr auf dem Kamin zeigte zwanzig nach vier und Antony runzelte die Stirn.

So was nannte sich also pünktlich.

Er konnte hinaufgehen und nachsehen, aber irgendetwas hielt ihn davon ab, als plötzlich Schritte zu hören waren und Millicent und Gregory den Raum betraten.

Antony sah missbilligend auf und die beiden lächelten entschuldigend.

"Es ist etwas dazwischen gekommen."

"Ach und was?"

"Wir haben ein Kleid gesucht.", sagte Millicent schnell und strich über den grünen Stoff.

Selene war aufgestanden und drehte sich lächelnd um.

"Guten Tag. Schön, dass wir uns einmal kennen lernen. Ich bin Selene O´Donald.", sagte sie.

Millicent, die immer noch Gregorys Hand festhielt, krallte ihre Finger tief in seine Haut und er sah sie verwundert an.

"Sie sehen aus wie meine Großmutter.", sagte sie fassungslos und tatsächlich erkannte Gregory sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Mrs. Bulstrode.

"Vielleicht setzen wir uns.", sagte Selene und deutet auf die Couch.

"Entschuldigen Sie, wir haben uns noch nicht vorgestellt.", sagte Gregory. "Ich bin Antonys Sohn und das ist meine Verlobte Millicent..."

"Bulstrode, ich weiß.", beendete die Hexe lächelnd den Satz und setzte sich nun.

"Ich kenne Millicent wahrscheinlich schon länger als du. Ich bin ihre Tante. Die Schwester deiner Mutter, Millicent."

"Tante Lene.", nickte diese. Ihre Augen waren immer noch weit aufgerissen.

"Ja, genau. Man hat also von mir gesprochen?"

"Ich habe deinen Kessel geerbt."

Selene riss die Augen auf. "Den gibt es noch?"

"Wieso kommst du jetzt?" Mills Augen verdüsterten sich und sie runzelte leicht die Stirn.

"Warum ausgerechnet jetzt?"

Selene sah kurz auf den Boden. Sie hatte gewusst, dass es nicht einfach werden würde.

"Als ich vom Tod meiner Schwester erfuhr, war es bereits zu spät. Ich kam hierher aber du warst schon wieder fort. Antony hat mir erzählt was passiert war."

"Du warst in diesem Haus, als ich vor Kummer nicht wusste wohin?" Fassungslos starrte sie die Frau an.

"Ich hätte dich gebraucht. Ich dachte, ich wäre ganz allein zurück geblieben? Wenn Gregory nicht gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht."

"Ich weiß.", sagte Selene und sah sie ernst an.

Antony räusperte sich und mischte sich ein. "Selene hatte mich darum gebeten, dich hier aufzunehmen. Du warst ihr nicht egal. Jeden Monat hat sie Geld geschickt, damit du die letzten Wochen in Hogwarts bleiben konntest."

Nun war sie sprachlos. Sie hatte immer geglaubt, sie hatten es getan, weil sie ihr helfen wollten, aber es war nur weil ihre Tante dafür bezahlt hatte.

"Hast du davon gewusst, Gregory?" Sie starrte ihn an, doch er brauchte nicht zu antworten sie sah auch so, dass auch er keine Ahnung davon gehabt hatte.

"Nein, ich wusste nichts davon."

"Dann hat also dein Vater auch dich belogen."

"Es war Vincent, der mir den Vorschlag gemacht hat.", warf Gregory ein "Und dann habe ich Vater gefragt."

Antony nickte. "Der Junge hatte damals zufällig mitgehört, als ich mich mit Walther beraten habe, wie ich es anstellen könnte, dich hier her zu holen, ohne das du misstrauisch wirst."

"Vincent." Mill sah auf den Boden.

Der stille Vincent. Sie hatte das Gefühl, das ihn nie wirklich gekannt hatte und nun war keine Zeit mehr dazu.

Selene war aufgestanden und setzte sich neben ihre Nichte. "Die Zeiten damals waren zu gefährlich. Vor allem für dich.

Ich wusste nicht, warum deine Eltern getötet wurden und ich bin eine Aurora."

Die beiden jüngeren sahen verblüfft auf.

"Selbst für Antony war es mehr als riskant. Wenn heraus gekommen wäre, was ich bin..." Sie sprach nicht weiter.

Millicent kaute auf ihrer Unterlippe. Sie dachte nach. Ihre Gedanken rasten.

Schließlich nickte sie leicht.

"Vielleicht hast du Recht. Das entschuldigt, warum du damals nichts gesagt hast."

"Aber?" Selene sah sie aufmerksam an. Irgendwas war doch da noch.

"Ich wüsste gern wieso du dich überhaupt mit Mutter gestritten hast? Es geht mich nichts an, oder?"

Selene lächelte: "Du hast sicher ein Recht zu erfahren, warum ich dich wie du glaubst nach dem Tod deiner Eltern im Stich gelassen habe, aber das geht dich tatsächlich nichts an."

Mill nickte.

"Ich werde es dir dennoch sagen. Ich war wütend auf meine Schwester, weil sie einen Schwarzmagier heiraten wollte. Wir kommen aus einer Familie von Auroren. Alle waren es. Das oder zumindest keine Schwarzmagier. Ich habe sie nie verstanden und sie hat sich von der Familie losgesagt. Jetzt weiß ich, dass meine Familie grausam gehandelt hat. Sie haben sie vor die Wahl gestellt. Dein Vater oder die Familie. Sie hat sich für deinen Vater entschieden. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich nicht trotzdem einen Weg gesucht habe, dir zu sagen, wer ich bin. Im Nachhinein weiß ich, dass es ein Fehler war. Alles was passiert ist, hätte verhindert werden könne, wenn Loreley und ich nicht so töricht gewesen wären, zu glauben ihr könntet es nie schaffen."

Millicent sah auf. "Wie meinst du das. Loreley? Etwa Dr. Black."

"Ja. Ich war ihre Mentorin. Sie hat den Trank unter meiner Aufsicht entwickelt.

Ein Meisterwerk der Magie wenn ich es mal so sagen darf, aber grausam."

"Dann warst du in London."

"Ja."

"Die ganze Zeit."

"Ja."

"Und du hast dich nicht bei mir gemeldet?"

"Es ging nicht."

"Warum?"

"Das spielt doch keine Rolle."

Selene wollte beruhigend eine Hand auf Mills Schulter legen, doch diese schüttelte sie ab und sprang auf. "Komm schon. Wenn wir schon bei der Wahrheit sind, dann die ganze. Warum?"

Selene schluckte leicht. "Dein Vater hat es mir verboten. Er sagte, ich habe bis jetzt nichts von dir wissen wollen und so soll es bleiben. Er hatte durchaus Recht, als er sagte, die Familie Bulstrode gibt es nicht Stückchenweise."

"Also hast du es immer noch nicht akzeptiert? Dann erzähle ich dir eine Neuigkeit. Gregory und ich werden heiraten. Bitte schön." Millicent richtete sich auf und verschränkte die Arme, "Du weißt ja, wo die Tür ist."

Selene stand auf und sah ihre Nichte traurig an.

"Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht akzeptiert habe. Tatsächlich haben deine Mutter und ich uns sogar versöhnt. Dann kam alles auf einmal.

Voldemort hatte wieder die Macht in diesem Land und ich musste fort. Dann ging alles so furchtbar schief mit Loreleys Forschung."

"Ja, davon habe ich gehört.", nickte Millicent und beruhigte sich langsam.

"Dann kam der Tod deiner Eltern und alles wurde kompliziert."

"Was ist mit meinen Großeltern?"

"Sie sind gestorben."

"Habe ich noch andere Verwandte?"

"Nein. Nicht von unserer Seite."

"Dann bist du auch allein gewesen?"

Selene sank wieder auf die Couch und nickte leicht. Sie streckte ihren Arm aus und bat Mill, sich wieder neben sie zu setzen.

"Es tut mir leid. Vielleicht war es falsch, was ich getan habe, aber damals wusste ich es nicht besser."

Mill zuckte mit den Schultern und seufzte. "Hinterher ist man eben immer schlauer.", sagte sie und musste unwillkürlich lächeln.

Wie konnte sie dieser Frau böse sein, wo sie es gewagt hatte Voldemort auferstehen zu lassen und jegliche Hilfe von Auroren hochnäsig zurück gewiesen hatte.

Sie sah zu ihrer Tante und grinste schelmisch. "Du weißt schon, dass das ein Haus voller Schwarzmagier ist.", sagte sie.

Selene lächelte nun ebenfalls.

"Ja, das habe ich gehört." Sie sah zu Antony, der sich entspannt zurück lehnte.

Mill nickte verstehend. Nur Gregory war irritiert.

Warum grinsten alle in sich hinein?

Irgendwas hatte er nicht mitbekommen.
 

***
 

In einem Turm der Schule für Hexerein und Zauberei öffnete sich die Tür zu Professor Trelawneys Büro.

Die Hexe sah verwirrt auf und blinzelte aus ihren tellergroßen Augen zu dem Besucher hinüber.

"Professor Dumbledore.", lächelte sie erfreut.

"Sybille, ich habe eine Nachricht vom Ministerium für dich. Offenbar ist dein Haus abgebrannt."

Die Frau legte leicht den Kopf schief und runzelte die Stirn.

"Mein Haus.", sinnierte sie. "Ja, so was habe ich mir gedacht."

"Ich wusste gar nicht, das du ein Haus besessen hast.", fuhr Albus fort.

"Ich habe es geerbt. Es stand lange leer. Dort gab es zu viele Geister.", winkte sie ab.

"Warum hast du es dennoch vermietet?"

Sybille lächelte still und fuhr mit der Hand über eine Teetasse. Der aufsteigende Dampf zerfiel unter ihren Finger und fügte sich dann als eine Wolke wieder zusammen.

"Weil es verbrannt sein würde, wenn es seinen Zweck erfüllt hat und ist es nicht so gekommen?"

Nun setzte sich Albus doch und sah die Hexe sprachlos an.

"Du hast das gewusst?"

"Natürlich habe ich das gewusst." Sie beugte sich leicht vor und sah den Direktor so klar an, wie es nie zuvor getan hatte.

"Es war das Schicksal von Faith Granger Voldemort zu töten. Sie hat es selbst vorhergesagt doch sie brauchte sie Hilfe ihrer Familie und deren Freunde. Was hättest du getan? Eine nette Geschichte war das, findest du nicht?"

"Nett?" Albus hatte da seine Zweifel. Zu viele waren gestorben. Sinnlos, in seinen Augen.

Sie hätten noch leben können, wenn die Kinder mehr Vertrauen gehabt hätten.

"Du meinst, wenn sie sich ganz raus gehalten hätten. Nein, Albus. Dann wärest du längst in Azkaban und Dunkelheit würde sich über das Land ausbreiten. Nur eine Muggel konnte ihn töten."

"Und dennoch gab es zu viele Opfer."

Sybille nickte leicht mit dem Kopf.

"Wie wahr, wie wahr. Nur eins verwirrt mich."

"Was?"

"Ich war so sicher, dass der junge Mister Potter sterben würde."

Dumbledore sah sie sprachlos an, doch Trelawneys Geist schien sich bereits erneut umnebelt zu haben.

Sie rührte in ihrer Tasse und starrte vor sich hin.
 

Samstag, 24. Mai
 

"Was willst du denn hier?", fragte Harry missmutig, als er die Tür der Blackvilla öffnete und vor ihm Draco stand.

"Meine Schwester besuchen.", sagt er aalglatt.

"Sie ist nicht da.", antwortete Harry und wollte dem anderen schon die Tür vor der Nase zudonnern (und ihn dabei treffen) doch Draco war schneller. Er schob die Tür wieder auf.

"Dann warte ich eben. Ich habe Zeit."

Harry sah dem anderen finster nach.

"Weißt du schon das Neueste?", rief Hermione aus der ersten Etage und kam herunter gestürzt.

"Hi, Draco.", sagte sie erfreut und Harry wurde noch wütender, doch Hermione plapperte fröhlich weiter. "Faith wird heiraten."

"Wie kann sie nur so bescheuert sein?", wunderte sich Draco.

"Hey, rede nicht schlecht von meiner Cousine." Sie wedelte mit dem Pergament vor seiner Nase herum. "Sie heiratet Michael MacNair."

"Sag ich doch. Wie kann sie nur so bescheuert sein?"

"Aber das ist noch nicht alles."

"Ach."

"Hier steht, sie muss mich dringend sprechen." Hermione piekte auf das Papier ein, dann seufzte sie, rollte es zusammen und musterte Draco. "Was hast du mit dem Pergament vor?

"Ich werde einen Bericht über alles schreiben.", sagte er und wandte sich zur Küche. Dieser Ort schien ihm am geeignetsten.

Hermione lief ihm nach und überlegte laut, was ihre Cousine von ihr wollte und fragte

zwischendurch, wie Draco das gemeint hatte, er schriebe alles auf.

Allein Harry, der kein Wort gesagt hatte, blieb im Flur stehen. Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, ballte sich zusehends eine riesige Gewitterwolke über seinem Kopf zusammen. Er sah den beiden düster nach.

Oh, wie er Malfoy hasste.

Langsam ging er auf die Tür, hinter der eine heftige Diskussion zu hören war über, wer wann im Feldweg 7 eingezogen war.

Dass weder Hermione noch Draco das eigentlich wissen konnten, störte die beiden wenig.

Die Tür wich durch Harrys bloße Anwesenheit zurück. Er hatte keinen Finger gerührt.

Er trat ein und blieb am Tisch stehen.

Herm und Draco hielten in ihren Beleidigungen über das jeweilige Spatzenhirn des anderen innen und sahen auf.

"Warum guckst du so komisch, Harry?", fragte Herm mit naiver Stimme.

"Ihr könnt das gar nicht wissen.", sagte er leise. Er zog einen Stuhl vom Tisch ab und setzte sich.

Sich beherrschend zählte er auf, wer wann eingezogen war und funkelte Draco weiter an.

Dieser grinste vergnügt und schrieb mit, ohne hinzusehen.

Der Bericht endete mit: "... und dann kam das Frettchen, von dem ich mich frage, was es hier zu suchen hat." Harry schlug mit der Hand auf den Tisch.

"Keine Angst, Narbengesicht, ich möchte nur meine liebe Freundin Hermione besuchen."

"Seid wann ist sie deine liebe Freundin. Du hast gar kein Recht, sie so zu bezeichnen."

"Ach, hast du den Namen schon für dich gepachtet? Gibt es da etwas, dass ihr beide dem guten alten Draco erzählen wollte?"

Harry knirschte mit den Zähnen.

"Du möchtest doch, dass ich dich besuche, oder Biber?" Draco sah nun zu Herm, die ihn hinterhältig anlächelte. "Sicher Frettchen. Ohne mich könntest du den Bericht ja gar nicht schreiben."

"Was soll das denn heißen?"

"Du lässt dir doch ständig dein Gedächtnis löschen."

"Das muss ich mir von einer sagen lassen, die sich ständig unter Imperio setzen lässt?"

"Das ist nie bewiesen worden.", fauchte sie angriffslustig.

"Nicht? Wollen wir es demonstrieren?" Draco zog schon mal seinen Zauberstab, doch Harrys Hand schnellte über den Tisch und hielt dessen Handgelenk fest.

"Wag es ja nicht.", funkelte dieser.

"Wieso nicht? Dann kannst du sie ja wieder `wecken´. Oder soll ich das dieses Mal übernehmen?" Draco sah zu Hermione und sagte anzüglich: "Das tu ich doch gern."

Die Hexe war nur verwirrt, denn sie wusste nicht, auf was Draco da anspielte und verstand nicht, warum Harry blass vor Wut wurde.

"Komm ihr nicht zu nahe.", zischte er.

"Wie viel näher kann ich Hermione wohl noch kommen?", überlegte Draco laut und lehnte sich zu ihr hinüber, dass sich die Schultern berührten und er legte lässig einen Arm um sie.

Vertrauensvoll neigte er seinen Kopf dicht an ihr Ohr und fragte: "Was hat Harry nur heute morgen gegessen, dass es ihm offensichtlich so schlecht geht? Er ist ja ganz weiß. Ob er gleich umfällt? Wir sollten unsere Hausheiler herholen."

Harrys Fingernägel schlugen sich in das Holz vom Tisch und Draco rückte doch etwas von Hermione ab.

Nicht dass er Angst vor einer Konfrontation mit Harry hatte. Vielmehr wusste er, dass seine Schwester nicht erfreut sein würde, wenn ihr Eigentum misshandelt wurde. Und den Tisch hatte sie erst letzte Woche Maß anfertigen lassen.

Einen Moment herrschte geladene Stille.

Harry stand kurz vor einer Explosion und Draco platze fast, weil er sich das Lachen verbiss.

Allein Hermione war verwirrt.

"Wir sollten weiter schreiben, sonst wird das nichts mehr.", schlug sie nun vor.

"Ja, da hast du Recht.", nickte Draco.

"Wir sollten es vor den anderen geheim halten, oder?"

"Ich hatte nichts anders vor. Drum bin ich ja hier, weil ich weiß, dass meine Schwester nicht da ist."

Harry hatte keinen Blick von Draco genommen. Dieser merkte es wohl, doch überging er es geflissentlich.

"Kann mir mal jemand helfen?", rief es dort aus dem Flur.

Hermione sprang auf und lief Sirius entgegen.

Draco rollte das Pergament zusammen und sah auf. Einen Moment schienen die beiden Zauberer sich gegenseitig mit den Blicken erdolchen zu wollen, als Draco aufstand und sich leicht über den Tisch beugte.

"Pass auf, dass dir Hermione nicht jemand vor der Nase wegschnappt.", sagte er leise und ging davon.

Harry blieb sitzen.

Was sollte das heißen?

Hermione konnte wegen ihm doch haben, wen sie wollte, nur eben nicht Draco.
 

Mittwoch, 28. Mai
 

"Blaise, da seid ihr ja.", sagte Millicent fröhlich, als sie die Haustür öffnete.

"Es ist warm geworden, findest du nicht?"

Blaise verdrehte die Augen. "Was mir mehr Sorgen macht, es wird noch wärmer.", stöhnte sie.

Mill lächelte. Sie wusste, auf was die Freundin anspielte. Inzwischen konnte sie ihre Schwangerschaft nicht verbergen und wenn sie richtig gerechnete hatte, würde das Kind Anfang August zur Welt kommen.

Mitten im Hochsommer.

So wie auch bei Loreley, wie sie gehört hatte.

Blaise reichte Millicent eine Schachtel von `Auroras Pralinés´, die diese sofort öffnete und aß.

Gregory war etwas besorgt.

Er kannte die Wirkung auf seine Verlobte, nur zu gut.

"Ich möchte, dass du jemanden kennen lernst." Mill zog Blaise mit sich ins Kaminzimmer.

"Das ist meine Tante Lene.", stellte sie die Frau vor, die sich lächelnd erhob.

Antonin zog scheinbar überrascht eine Augenbraue hoch.

"Selene O´Donald, die Aurora aus Irland ist deine Tante? Was sagt man dazu."

"Woher wissen Sie, dass sie Aurora ist?", fragte Mill verblüfft.

"Das hat man mir erzählt.", sagte er ruhig.

Millicent drehte sich zu Blaise, die abwinkte und sich in einen Sessel fallen ließ. "Ich schätze mal Bellatrix. Sie weiß doch immer alles. Sie ist die Cho vom Dunklen Rat gewesen."

"Alles klar."

"Dann hat Mill also von Ihnen den großen Kessel?", fragte Blaise und sah Selene an.

"Ich sehe schon, er hat Aufmerksamkeit erregt."

"Nicht mal unser Zaubertrankprofessor hatte einen so großen Kessel."

"Ich nehme mal an Sie meinen Mr. Snape."

"Ja genau, kennen sie ihn?"

"Flüchtig.", winkte die Ältere ab und lächelte still in sich hinein.

Antonin setzte sich ebenfalls und grinste leicht: "Severus hat übrigens gefragt, ob er sich den Kessel wohl mal ausleihen darf."

"Ich denke schon, für was denn?"

"Das hat er nicht gesagt, aber der Zeitpunkt war merkwürdig datiert. Er wollte ihn, sobald die Kinder von Harry Potter auf die Schule kämen."

Mill und Blaise runzelten die Stirn. "Wenn er vor drei Jahren gefragt hätte, hätte ich es vielleicht getan, aber jetzt nicht mehr.", sagte Millicent entscheiden.

"Tja, der arme Severus."

"Ich persönlich glaube ja, dass er keine Gelegenheit dazu bekommen würde, seinen fiesen Plan auszuführen.", sagte Gregory.

"Kein Kessel?"

"Nein, kein Potter-Nachwuchs."

"Wie meinst du das?" Blaise sah verwundert auf.

"Oh, das kannst du ja gar nicht wissen. Kurz nachdem du weg warst, wurde es sehr auffällig. Harry platzt fast vor Eifersucht, sobald Draco in Hermiones Nähe auftaucht.", erzählte Millicent und Antonin verdrehte die Augen.

Er hatte wenig Lust sich jetzt Klatsch anzuhören und zog es vor mit Antony und Selene auf die Terrasse zu gehen.

"Er wird nie irgendwas zu ihr sagen, wenn man ihn nicht dazu zwingt. Alle wissen, dass sie ineinander verliebt sind und Hermione hat auch schon verschiedene Andeutungen gemacht. Aber Harry begreift es nicht.", plapperte Millicent weiter.

"Das habe ich schon länger gewusst.", winkte Blaise ab.

"Ach ja, woher?"

"Erinnert ihr euch noch an die erste Zeit? Als Draco eine giftige Schlange auf Herm losgelassen hatte?"

Gregory und Mill nickten.

"Es war Absicht. Nur, dass er nicht damit gerechnet hatte, mit Stupor belegt zu werden. Aber dass er es getan hatte, als Harry auf den Balkon der Flintschwestern war, war Absicht."

"Dann hat Draco es wohl als Erstes mitbekommen."

"Und sich einen Spaß daraus gemacht, Harry zu ärgern."

"Sogar July hat es mitbekommen und sie war die ganze Zeit damit beschäftigt Draco anzuhimmeln."

"Immer noch am lästern?", fragte Antony, der mit den anderen beiden wieder hereinkam es hatte angefangen zu regnen.

"Malfoy und Nott.", sinnierte Gregory.

"July und Draco?", fragte Antonin. "Das wird Francis nicht gefallen."

"Hat er was gegen die Malfoys?"

"Außer, dass er Lucius für humorlos hält, nur noch gegen alle anderen, die mit ihnen verwandt sind."

"Tja, da wird er sich damit abfinden müssen.", sagte Blaise ungerührt. "Ich habe da so was läuten hören." Sie wollte gerade ansetzten, als sie inne hielt.

"Was ist los?"

"Das Kind strampelt." Sie verdrehte die Augen und lehnte sich zurück.

Millicent sah sie mitleidig an. "Wie geht es eigentlich Susan?", fragte sie unvermittelt.

"Besser als mir auf jeden Fall.", stöhnte Blaise und ein böses Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. "Aber nicht mehr lange."

"Du bist gehässig."

Blaise taxierte Mill aus schmalen Augen. "Warte nur ab.", prophezeite sie.

"Wenn ich dich so sehe, noch eine ganze Weile.", nickte Mill.

"Das glaube ich weniger." Antonin schaute zu ihr hinüber und alle waren still.

"Wie meinen Sie das, Mr Dolohov?"

"Ja, wie meinst du dass, Antonin?"

Dieser taxierte Mill und man hörte ein Plumpsen.

"Dad?" Gregory drehte sich besorgt zu seinem Vater um, der ausgestreckt auf dem Teppich lag.

"Das hat ihn umgehauen." Sofort sprangen alle auf und eilten auf den ohnmächtigen Mr Antony Goyle zu, der langsam zu sich kam.

"Ohne verheiratet zu sein.", murmelte er und richtete sich auf.

"Das ist doch gar nicht wahr. Mr. Dolohov hat nur einen schlechten Scherz gemacht.", zischte Mill und fixierte den Heiler.

Der zuckte mit den Schultern. "Ah ja, sicher.", nickte er schließlich.

Antony rappelte sich wieder auf. "Ich dachte schon, mich ereilt das gleiche wie Walden.", murmelte er.

"Was ist denn mit MacNair?"

Antony sah verwirrt zu seinem Sohn. "Wisst ihr das noch gar nicht? Diese Muggel ist schwanger und nicht verheiratet."

"Faith?"

"So heiß sie wohl."

"Warum hat Herm uns nichts erzählt?" Fast entrüstet sahen Blaise und Mill sich an.

"Weil sie es selbst nicht weiß. Walden hat alle zum Stillschweigen verdonnert.", grinste Antonin.

"Und woher weißt du davon?", bohrte seine Frau nach.

"Berufsgeheimnis. Da fällt mir ein. Ich muss noch mal weg. Darf ich deinen Kamin benutzen?"

"Sicher."

"Pass auf dich auf Millicent und Gregory, lass sie nichts Schweres heben." Er schritt durch das Zimmer und alle waren verwundert, nur Antony schien zu wissen auf was der andere hinaus wollte.

"Nicht, haltet ihn auf! Belegt ihn mit Gedächtniszauber!", rief er, doch Antonin war schon weg, nicht ohne vorher noch einmal zu winken und laut und deutlich "Villa Nott" zu sagen.

"Oh nein, nicht zu der anderen Klatschbase.", murmelte Antony verzweifelt und sank in einen Sessel.

"Reg dich doch nicht auf. Es gibt keinen Grund.", sagte Gregory und sah Millicent prüfend an. "Oder?"

"Natürlich gibt es den nicht.", entrüstete sie sich.
 

Samstag, 5. Juli
 

July hatte ihr vorletztes Jahr beendet und zur Feier des Tages wollte sie mit einigen Schulfreunden auf den Jahrmarkt.

Draco war ihr nichtsahnend in die Arme gelaufen und noch ehe er irgendetwas tun konnte, wurde er von July zu einem Kaffee eingeladen. Dass damit auch ein Ausflug mit dran hing, hatte sie erstmal verschwiegen.

Draco sah nun skeptisch zu der Versammlung von Teenagern.

Auf was hatte er sich da nur eingelassen?

Schon überlegte er, ob er nicht doch eine Ausrede anbringen soll, als Hermione in sein Blickfeld kam, spöttisch lächelte und tonlos ein Wort formulierte.

"Feigling." Draco hob stolz den Kopf.

Von wegen, dachte er und wandte sich July zu.

"Wollen wir dann nicht mal los?", fragte er und diese nickte kurz.
 

***
 

July sah sich tausendfach in dem Glas wieder spiegeln.

Je länger sie sich dort ansah, umso beklemmender wurde ihr zumute.

Eigentlich wollte sie nur noch raus und ärgerte sich, dass sie selbst auf die Idee gekommen war, mit Draco in ein Spiegelkabinett zugehen, nur um den anderen zu entkommen.

Sie wandte sich von dem Bild um und blickte erneut auf sich selbst.

In verschiedenen Größen und von allen Seiten starrte sie auf ihren Körper und wurde selbst angesehen.

Sie blinzelte und ging auf einen Spiegel zu. Hob die Hand und berührte das Glas.

Sie musste hier raus, sonst würde sie durchdrehen.

Ein Schatten huschte hinter ihr vorbei und sie drehte sich um, doch war nichts, außer die Reflektion von sich selbst.

"Draco?", fragte sie leise und lauschte, doch sie hörte nichts, nur ihre Stimme hallte an dem glatten Material wieder.

"Reiß dich zusammen.", mahnte sie sich. Ihre Finger tasteten wieder nach dem kühlen Glas und die Fingerspitzen fuhren an ihm entlang.

So tastete sie sich von Spiegel zu Spiegel, doch hatte sie das Gefühl im Kreis zu gehen.

Da war es wieder.

Der Schatten, der sich nicht, wie sie in allen, sondern nur in einigen wenigen Spiegeln brach.

Sie wandte den Kopf.

Erleichtert erkannte sie Draco, doch als sie auf ihn zuging, entpuppte es sich nur als Bild.

"Warte.", rief sie und streckte ihre Hand nach der Täuschung aus, doch da war sie schon verschwunden.

Frustriert ließ sie den Arm sinken.

Diese Situation hatte etwas erschreckend Reales.

Sie hatte schon für ihn geschwärmt, da gab es noch nicht mal Emily in seinem Leben und als sie gestorben war, hatte sie das Gefühl, dass er nur ein Abbild von ihr in ihr sah.

Sie sah auf und blickte geradewegs in ihr Gesicht.

Sie sahen sich verteufelt ähnlich, die beiden Cousinen.

July ballte die Hände zu Fäusten.

"Was schaust du denn so betrübt?", grinste Dracos Stimme dicht neben ihrem Ohr, doch als sie sich umdrehte, war dieser verschwunden.

War das auch so eine Sinnestäuschung gewesen?

"Keine Antwort?" Draco sah sie fragend aus einen der Spiegel an.

"Hör auf mit dem Spiel.", sagte sie verärgert.

"Du wolltest doch hier her."

July ging auf das Glas zu und da war das Spiegelbild des Zauberers auch schon wieder verschwunden.

"Du siehst aus wie sie.", flüsterte es da dicht hinter ihr. "Genau wie sie."

July wirbelte herum.

"Wo bist du?", hauchte sie leise. Sie fühlte sich unheimlich und dabei konnte man sie eigentlich nicht so leicht erschrecken.

"Nur die Augen... die Augen sind anders."

July atmete stockend. Sprach er von Emily?

So musste es sein.

Die beiden Cousinen sahen sich ähnlich, fast wie Zwillinge, wenn der Altersunterschied nicht gewesen wäre.

Ein kaltes Lachen drang an ihr Ohr und sie runzelte die Stirn. Das war nicht Draco.

Er würde sich nicht so gemein über sie lustig machen.

"Sicher?" Nun reflektierte sich die Gestalt von ihm in allen Spiegeln wieder. "Bist du da ganz sicher?"

Was immer auch hier zwischen dem Glas herumirrte und ihr Angst zu machen versuchte, war kein Wesen dieser Welt, das wusste sie jetzt.

"Na, wenn du meinst.", zuckte das Bild tausendfach mit den Schultern. "Du." Es zeigte mit dem Finger auf July, "Musst es ja wissen." Diese zwinkerte und das Bild war verschwunden.

Irgendwas stimmte nicht.

Irgendetwas an der Reflektion von Draco störte sie gewaltig.

Bis es ihr wie ein Blitz durch den Kopf zuckte.

Draco trug keine schwarzen Handschuhe.

Das tat nur eine Person. Und die war tot.

Seid fast fünf Monaten.

Ihr Herz raste.

Sie hatte von Pancy Parkinson gehört.

Und sie wusste inzwischen auch, dass diese Hexe für den Tod ihrer Cousine verantwortlich gewesen war.

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie fuhr erschrocken herum.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in Dracos Gesicht.

"Was ist, du siehst aus, als hättest du eine Halluzination gehabt.", lachte er leise.

"Du hast nicht mit mir gesprochen, oder?"

Draco sah sie verwundert an. "Nein, nicht bis jetzt, warum?"

"Wenn du mich ansiehst, wen siehst du dann?"

Nun stockte er. Was war nur mit July los? War sie jetzt verrückt geworden?

"Ich versteh nicht.", sagte er.

"Siehst du nur Emily oder auch mich?"

Er blieb eine Weile stumm und July wartete.

Er kam einen Schritt auf sie zu und sah zu ihr hinunter. "Du bist ihr fast wie aus dem Gesicht geschnitten, das ist wahr, aber du bist nicht wie sie. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, war ich erschrocken, wie sie dir gleicht, aber sie hätte mich nie eine Stunde lang zugetextet, nur um zu erfahren, was passiert war. Erinnerst du dich? Und sie hätte ihren Eltern auch nie erzählt, dass ihr Bruder heiraten wird, ohne dass er davon wüsste."

"Emily hatte keinen Bruder.", gab July lächelnd zu bedenken.

"Eben. Ihr seid schon deshalb grundverschieden. Mit Theodor als Bruder kann man nur ... so werden, wie du geworden bist."

Sie nickte leicht und lächelte still vor sich hin. "Vermisst du sie?"

"Das werde ich wohl immer."

"Ich habe mich immer gewundert, dass ihr zusammen gekommen seid. Sie hat es niemandem erzählt, außer mir. Sie war so still, so ganz anders als du."

Draco blickte über den Kopf von July hinweg in einen Spiegel. Einen Moment dachte er über die Worte nach.

Ja, das stimmte. Emily war unglaublich still. Für jemanden der sie nicht kannte, mochte sie unscheinbar gewesen sein. Er hatte sich selbst gewundert, warum er auf sie aufmerksam geworden war.

Wahrscheinlich, weil sie die Einzige war, die sich nicht vor ihm gefürchtet hatte und rundheraus sagte, was sie dachte.

Das war neu, für den damals ganz jungen Death Eater.

Wahrscheinlich lag es in der Familie, erst zu reden und dann zu denken.

Das hatte er oft genug bei Theodor miterlebt.

Aber Emily spielte sich damit nicht in den Vordergrund.

Er sah July wieder an.

"Sie war gar nicht so anders als ich. Das weiß nur keiner.", sagte er leise.

"Wusstest du, dass sie gar nicht mit dir zusammen kommen wollte?"

"Nein."

July rückte ein Stück von ihm ab und sah auf den Boden. Warum hatte sie jetzt damit angefangen?

"Das hat Emily mir viel später erzählt. Sie wollte mir nicht wehtun, weil sie wusste, dass ich in dich verliebt war.", sagte sie leise und sah vorsichtig auf.

"Ja, das wäre typisch gewesen.", nickte Draco.

July legte leicht den Kopf schief. Hatte er gar nicht gemerkt, was sie gerade gesagt hatte?

"Lass uns hier raus gehen." Er hielt ihr seine Hand entgegen und July ergriff sie.

Er sah auf ihre Finger hinab. "Keine schwarzen Handschuhe.", murmelte er.

Dann gingen sie um den Ausgang zu finden.

"Dieses Kabinett ist unheimlich." July sah sich tausendfach widerspiegeln.

Draco bliebe einen Moment stehen und sah sich suchend um.

"Da lang.", wies July die Richtung.

"Sicher?"

"Zweifelst du?"

"Probieren wir es aus."
 

***
 

"Stimmt es, was July erzählt hat?" Hermione war im Türrahmen von der Küche der Blackvilla aufgetaucht und sah zu Draco, der dort am Tisch saß und Seite um Seite füllte.

"Kommt darauf an, was sie gesagt hat.", entgegnete dieser, ohne aufzusehen.

Herm setzte sich ihm gegenüber und sah stumm zu, was er schrieb. Schließlich sah er doch auf.

"Was hat sie denn gesagt?"

"Ihr seid Pancys Geist in einem Spiegelkabinett begegnet."

"Ja. Ich denke schon." Draco schob die Seiten zusammen. Er hatte genug für heute geschrieben, außerdem würde seine Schwester gleich nach Hause kommen.

"Und was wollte sie?", fragte Herm.

"Sie sucht ihre Mörder.", sagte er mit todernster Miene.

"Sehr witzig.", giftete sie.

"Ich weiß nicht, was sie wollte. Mich erschrecken vielleicht. Oder July in den Wahnsinn treiben. Keine Ahnung, was in ihrem Hirn mal wieder rumgegeistert war. Sie ist verrückt, weißt du das nicht? Seit sie aus dem brennendem Haus, nur so knapp entkommen ist, setzt manchmal ihr klarer Verstand aus."

"Aber sie ist tot."

"Und? Dürfen Geister keinen Dachschaden haben? Übrigens, bin ich gerade beim 26. Januar." Er tippte mit der Feder auf das Pergament.

"Was meinst du, hält sie noch hier?" Hermione sah auf, denn Draco war aufgestanden und suchte sich eine Tasse.

"Ich weiß es nicht. Vielleicht will sie wirklich Rache für ihren Tod, oder den ihrer Eltern oder weiß der Kuckuck was. Sie ist ein Geist, Herm. Sie kann nur noch poltern wie Peeves."

Hermiones Hand fuhr zu ihrem Hals und sie spürte wie ihr Herz raste.

Draco sah sie an und einen Augenblick lag absolute Gefühlskälte in seinen Augen, als er sagte: "Hattest du geglaubt, dass der Mord ohne Konsequenzen bleiben wird?"

"Aber es war Notwehr."

"Mord ist Mord. Pancy ist tot, weil du und Blaise es so wollten."

Hermione riss die Augen auf und einen Moment lag Panik in ihrem Blick. Dann sprang sie vom Stuhl auf und ging aus der Küche.

Draco setzte die Tasse an die Lippen und nahm einen kleinen Schluck. Er sah aus dem Fenster und fragte sich, wie viele ruhelose Geister er auf dem Gewissen hatte.

"Hier steckst du." Julys Stimme ließ ihn herumfahren. "Hermione sah so erschreckt aus. Was hast du ihr erzählt."

Er zuckte mit den Schultern: "Gar nichts. Solltest du nicht nach Hause gehen?"

"Ja, es ist schon spät."

"Ich begleite dich ein Stück. Ich werde meine lieben Eltern mal wieder beehren.", sagte er und leichter Spott lag in seinem Blick.

Die Tür fiel ins Schloss.

Herm kam die Treppe hinunter und sah sich vorsichtig um.

Nun war sie allein im Haus.

Sirius und Loreley waren im Krankenhaus.

Harry wollte auch etwas später kommen und Draco war gerade mit July weg.

"Keine Panik.", mahnte sie sich selber und ging ins Wohnzimmer hinunter. Draußen zogen schwarze Wolken über den Himmel.

Es würde wohl bald gewittern.

Herm hatte eigentlich keine Angst vor diesem Naturschauspiel.

Sie setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein.

Eine gute Anschaffung, wie sie fand.

Sie zappte sich durch das Programm.

Ein Blitz erhellte die Strasse und sie zuckte unwillkürlich zusammen.

Jetzt sei nicht albern, sagte sie sich stumm. Pancy wird dich hier schon nicht heimsuchen.

Das Programm war mal wie wieder zum Davonlaufen, also schaltete sie ab.

Was nun? Sie ging zum Kamin und entfachte ein Feuer. Sie überlegte, dass es nett wäre auch so ein Buntes zu haben, wie sie es im Feldweg hatten, doch sie wusste nicht, wie Mill das zustande gebracht hatte.

Sie holte sich ein Buch und rollte sich in einen Sessel zusammen.

Verzweifelt versuchte sie sich zu konzentrieren, aber nachdem sie die erste Zeile zum wahrscheinlich hundertsten Mal gelesen hatte und immer noch nicht begriff, was die Autorin mit dem Satz: `Die haben gesagt, ich wäre drogensüchtig...´ (Rachel im Wunderland, M. Keyes) gemeint haben könnte, ließ sie das Buch auf den Boden sinken und lehnte sich erschöpft nach hinten.

Die ganze Zeit über ging ihr nur eine Frage durch den Kopf.

Suchst du mich, Pancy?

Immer und immer wieder.

Schließlich murmelte sie es sogar, ohne dass sie es mit bekam.

Langsam döste sie ein.

Ihr Kopf sank zur Seite und sie fiel in einen traumlosen Schlaf.
 

***
 

Draco und July liefen durch die dämmrige Strasse.

Es sah nach Gewitter aus und als wollte der Himmel jeglichen Zweifel im Keim ersticken, donnerte es geräuschvoll.

"Ich mag keine Unwetter.", murmelte July und unwillkürlich musste Draco an Mireille denken. Diese hatte regelrechte Panikattacken, wenn es gewitterte.

"Eine so finstere Schwarzmagierein, wird doch keine Angst vor Gewitter haben.", spottete er leicht.

"Das kommt ganz darauf an.", entgegnete sie.

"Auf was?"

"Wer in der Nähe ist, in dessen Arme ich flüchten kann." Sie sah ihn grinsend an und Draco war sich nicht ganz sicher, ob sie es ernst meinte.

"Da ist euer Gartentor."

"Ich weiß." July seufzte tonlos und legte ihre Hand auf das kalte Metall.

Er öffnete das Tor. "Ich bring dich bis zur Tür."

"Das musst du nicht."

"Das will ich aber."

Vor der schweren Eichentür blieben sie erneut stehen.

"Da sind wir.", sagte July.

"Bleibt es am Montag beim Essen?"

"Ja." Sie nickte und kramte dann in ihrer Tasche nach ihrem Schlüssel.

Sie fand ihn nicht. Was nicht nur ärgerlich war, sondern langsam auch peinlich wurde.

"Warum klingelst du nicht einfach."

"Und meine ganze Familie an die Tür locken? Glaub mir, dann wirst du nicht so schnell los kommen. Theodor ist zu Hause und Parvati, so weit ich weiß."

Er nickte leicht.

Dann sah er sie an und July hatte das Gefühl, als würde ihr schwindlig werden. Irgendwie schien die Luft zwischen ihnen zu vibrieren und in ihrem Bauch flatterte ein ganzer Schmetterlingsschwarm.

Und da erkannte sie es.

"Du warst es, damals im Turm. Das Duell.", sagte sie leise und Draco lächelt leicht und beugte sich zu ihr hinunter, während July sich leicht auf die Zehenspitzen stelle.

Francis, der gerade durch den Flur in der ersten Etage gegangen war, hatte die Stimme seiner Tochter vernommen. Er vermutete richtig, dass sie ihren Schlüssel nicht fand, doch das war nichts Neues. Er sah aus dem Fenster und erkannte sie. Nicht aber Draco, der vom Vordach verdeckt blieb.

Er blickte kurz auf die Uhr.

"Wurde aber auch Zeit.", knurrte er und ging zur Tür. "Wer weiß, mit was für zwielichtigen Kerlen sie sich rum treibt. Wahrscheinlich kann man denen keinen Meter über den Weg trauen."

"Jetzt übertreibst du aber, Francis.", sagte Lilien gutmütig, als sie die letzten Worte von ihrem Mann hörte.

"Kann sein. So ein Möchtegernzauberer kommt mir sowieso nicht ins Haus.", knurrte er, als sein Sohn die Treppen hinunter kam.

"Ah, du machst schon auf.", rief er und Francis runzelte die Stirn.

Seit wann war Theodor so versessen darauf seine Schwester zu treffen? Er sah diesen prüfend an, als seine Hand nach der Klinke griff.

"Hast du schon...?", ertönte da Parvatis Stimme, doch sie hielt inne als sie sah, dass man gerade im Begriff war, die Tür zu öffnen.

Das irritierte Francis noch mehr.

Er zog an der Klinke und erstarrte.

Vor der Tür standen Draco und July und küssten sich, als sie durch ein merkwürdiges Geräusch unterbrochen wurden.

Irritiert öffnete sie die Augen und auch Draco sah zur Seite, nicht jedoch ohne merklich von July abzurücken.

"Erthcot reniem nov med na dnum menies tim pyt resied thcam saw?", sprudelte es aus dem Mund von Francis und alle blinzelten verwirrt.

Der Mann rückte seine randlose Brille zurecht, die ihm von der Nase gerutscht war, lief puterrot an und kniff die Lippen zusammen. Seine Augen fixierten Draco, fast weiß vor Zorn.

Draco hatte ein déjà-vue. So ähnlich hatte auch Moody einmal ausgesehen und erneut hoffte er, dass der Zauberer nicht platzen würde.

"Ich kenne deinen Vater, Junge.", zeigte dieser anklagend mit dem Finger auf Draco.

"Schon recht, Mr. Nott.", winkte er ab und trat einen Schritt zurück.

Er war etwas verärgert, dass er so rüde unterbrochen worden war, doch darauf wollte er jetzt nicht hinweisen.

"Hey, warte Draco.", rief Parvati und schob sich an dem Besitz ergreifenden Vater vorbei. "Kannst du das Hermione geben?"

"Kein Problem." Er lächelte einmal in die Runde. Zwinkerte July zu, was Francis nur wieder näher an einen Vulkanausbruch brachte und verschwand.

Francis zog seine Tochter ins Haus, die nichts um sich herum mitzubekommen schien. Vielmehr lächelte sie verklärt vor sich hin.

Dann wurde er selbst von Lilien beiseite gezogen.

"Hey, Schwesterchen.", sagte Theodor und sah prüfend in deren Gesicht.

Er bekam jedoch nur ein noch verklärteres Lächeln.

"Soeben zündet Vater deine Sachen an, damit du das Haus nicht verlassen kannst.", verkündete er.

"Okay.", lächelte sie und schwebte die Treppe hinauf.

"Die ist hoffnungslos am Ende. Ihr klarer Verstand ist für immer verschollen.", grinste Parvati.

"Ich glaube ja nicht, dass sie je viel davon gehabt hat.", bemerkte Theodor und wurde von Francis Gezeter aus den Gedanken gerissen.

"Lilien. Er war ein Death Eater.", gestikulierte er wild in der Gegend.

"Das warst du auch.", sagte sie trocken.

"Du hast ja keine Ahnung, was er alles getan hat?"

Lilien beugte sich vor. "Das ist mir auch vollkommen gleich."

"Er ist ein gemeiner, gefährlicher Mörder."

"So wie du und Theodor,... soll ich fortfahren."

"Er ist viel zu alt für sie."

"Unser Altersunterschied ist größer."

"Sie ist zu jung für einen Freund."

"Ich war elf, als wir verlobt worden.", gab diese zu bedenken und Francis stockte.

"ELF?" Theodor sah seine Mutter fassungslos an. "Mom, das wusste ich ja gar nicht."

"Stimmt, das war an dem Tag, als ich dieses merkwürdige Buch bei dir gefunden habe.", sinnierte Francis.

"Was für ein Buch?", fragte Parvati und sah auf.

"Wie hieß es doch?"

"Mein Nachbar, der Schwarzmagier. Ob es das noch gibt?"

Theodor sah grinsend zu Parvati. "So weit ich weiß, ja.", lächelte diese und erinnerte sich, wie Hermione es sich bei Ginny ausgeliehen hatte.

Sie blickte die Treppe hinauf, wo July verschwunden war.

Vielleicht sollten sie es mal ihr als Nachtlektüre geben.

"Diese Buch sollte verboten werden.", knurrte Francis, der sich ergeben hatte und in einen Sessel sank.

Er legte seinen Kopf in eine Hand und sah finster vor sich hin.

"Heißt das, wenn wir nicht eingreifen, dass es passieren könnte, dass wir mit den Malfoys verwandt sein werden?"

"Ja, möglich ist es. Aber nun mach nicht die Hippogreife scheu. Das war ein Kuss. Und July ist siebzehn. Da kann sich noch alles ändern.", beschwichtigte Lilien.

"Dann wären wir auch mit den Lestrange verwandt.", fuhr Francis fort.

"Und den Blacks." Francis verzog sein Gesicht. "Der Patenonkel von diesem Potter."

"Harry ist schon in Ordnung.", warf Parvati ein.

"Lucius hat mir von dem Weihnachtsfest erzählt.", knurrte Francis weiter. "Soll sogar die Muggel da gewesen sein."

"Jetzt hör aber auf." Lilie sah entrüstet zu ihrem Mann, der erschrocken aufsah. "Wenn Walden mit dieser Muggel als Schwiegertochter leben kann, dann wirst du es auch mit einem Malfoy können.", schalt sie ihn und Francis hatte schlagartig gute Laune.

Stimmt.

July hätte es übler treffen können und so schlimm waren die Malfoy ja nicht.

Nur etwas humorlos.

Aber das ließ sich ja ändern.

"Und wenn Harry und Hermione sich endlich aufraffen könne, werden wir sogar mit den MacNairs verwand.", setzte Theodor nach.

Francis blinzelte verwirrt.

"Faith ist die Cousine von Hermione.", erklärte er.

"Aber Potter nur das Patenkind von Sirius."

"Das gibt eine riesige Familienfeier.", klatschte Parvati in die Hände.
 

***
 

Harry betrat das Haus. Es war so still?

Verdammt still. Gut, sein Patenonkel und dessen Frau waren nicht da, das wusste er, aber dieser verdammte Malfoy und Hermione sollten da sein.

Sofort brodelte etwas von seiner alten Eifersucht auf.

Auch wenn er wusste, dass es unbegründet war, nur war eben nie das Haus so still, wenn beide da waren, weil sie ständig diskutierten, was sie in den Bericht hinein nahmen oder wer sich besser erinnerte.

Doch jetzt sagte niemand irgendwas.

Sehr verdächtig.

Er sah sich die Schuhe an und atmete auf. Sein Adrenalinspiegel sank und sein Puls ging wieder normal.

Draco Malfoy war nicht im Haus.

Das war gut.

Das bedeutete jedoch, dass Hermione allein da war.

Er sah noch einmal zur Garderobe zurück. Sie war doch da?

Ja, war sie.

Aus einem ihm unerfindlichen Grund, machte ihn das nervös.

Unter dem Türrahmen des Wohnzimmers drang gedämpftes Licht auf den Flur.

Kaminfeuer, dachte er.

Er stieß sie Tür auf und entdeckte Hermione schlafend in einem Sessel zusammen gerollt.

Sie hatte die Arme um sich geschlungen, als wäre ihr kalt.

Irgendwo musste doch eine Decke herumliegen, dachte er und tatsächlich fand er auch eine.

Er nahm sie und ging zu der jungen Frau hinüber.

Einen Moment stand er nur da und betrachtet sie.

Gott, wie ich sie liebe, fuhr es ihm durch den Kopf und er stockte.

Was hatte er da gerade gedacht?

Er horchte seiner inneren Stimme nach.

Jetzt ergab auch alles einen Sinn. Er liebte Hermione.

Er faltete die Decke auseinander und legte sie über Herm, doch ehe er die Hände zurückziehen konnte, hielt sie seine fest und sah ihn verschlafen an.

"Du bist spät.", sagte sie leise.

"Hat länger gedauert." Sie richtete sich auf und sah auf die Uhr.

"Sind Sirius und Loreley noch gar nicht da?", fragte sie und stand auf. Seine Nähe machte sie unsicher und sie musste erst einmal Platz schaffen.

Doch Harry antwortete nicht, also blickte sie ihn wieder an.

Seine unergründlich grünen Augen waren an ihr hängen geblieben und er sah sie an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.

Unruhig betrachtete sie ihre Kleidung.

Hatte sie irgendwas Komisches an?

"Ich gehe Abendbrot machen, die zwei müssen ja bald kommen.", sagte sie unsicher und deutet in Richtung Küche. Da erst riss er sich von ihren Anblick los und nickte.

Hermione verschwand.

Sie zog die Küchentür hinter sich zu und lehnte sich dann dagegen.

Was war nur mit Harry los?

Er war so anders.

Dieser blickte zum Boden und überdachte noch einmal seinen letzten Gedanken.

Hermione war eine seiner besten Freunde. Seiner Ältesten, konnte man sagen, denn vor ihr und Ron hatte er keine gehabt.

Freundin, korrigierte er sich selber.

Wieso war er dann nervös? Es gab keinen Grund dazu?

War er nervös gewesen, als er mit Cathleen zusammen gekommen war?

Nein, eigentlich nicht. Aber da hatte er auch nicht allzu viel zu verlieren gehabt.

Er würde noch einmal alles überdenken, dachte er und sein Magen knurrte leise.

Aber erst einmal sollte er was essen.

Er ging auf die Küche zu, zog an der Klinke, riss die Tür auf und Hermione, die immer noch gegen diese von innen gelehnt hatte, segelte geradewegs in seine Arme.

"Entschuldige.", sagte sie und rappelte sich auf.

Ihre Ohren wurden rot und sie dankte ihrer Ungeduld mit Hochsteckfrisuren, dass sie ihre Haare offen trug.

"Nichts passiert.", sagte er hastig und Hermione sah ihn verwundert an.

Was war nur mit ihm los?

"Ist irgendwas passiert?", fragte sie. "Du machst mich irgendwie nervös."

"Ähm, nein, es ist gar nichts.", stotterte er.

In dem Moment flog die Haustür auf und ein Regenschauer und mit ihm Loreley und Sirius stürzten ins Haus.

Sie blieben stehen und sahen zu den beiden Jüngeren, die gar nichts davon mitbekommen zu haben schienen.

Sie standen nach wie vor im Türrahmen der Küche und sahen sich an.

Sirius streifte sich den nassen Umhang von den Schultern und nahm seiner Frau ihren ab.

Herm und Harry hatten sich immer noch nicht gerührt.

"Hat Harry also endlich eingesehen, dass er dir nicht mehr entkommen kann, Hermione?", sagte Sirius, missverstand mal wieder die ganze Situation und klopfte seinem Patenkind auf die Schultern.

Loreley schüttelte entrüstet den Kopf. "Wirklich Sirius. Sie waren noch nicht so weit."

Dieser blieb stehen und musterte die Gesichter der beiden, die nun verlegen zu Boden schauten.

"Herrje, ihr seid doch keine Kleinkinder. Jeder weiß, dass ihr in einander verliebt seid. Und jetzt geht aus dem Weg, ich habe Hunger."

Hastig traten die beiden einen Schritt zur Seite.
 

***
 

Es klopfte leise an Harrys Zimmertür.

Sie war nur angelehnt, weshalb Hermione sie vorsichtig öffnete.

"Darf ich rein kommen?", fragte sie.

"Ja, sicher." Harry stand auf und blieb stehen.

Herm sah sich im Zimmer um, als wenn sie es noch nie gesehen hatte.

"Du hast die Kisten schon gepackt.", stellte sie fest.

"Nein, noch nicht ausgepackt."

Sie nickte und das Gespräch erstarb.

Warum war es plötzlich so verdammt schwer, miteinander zu reden?

"Was Sirius..." "Vorhin in der Küche...", sagten beide gleichzeitig und hielten grinsend inne.

"So falsch lag er wohl nicht?", fragte Herm.

"Nein."

Hermione lächelte und schloss die Tür zum Zimmer.
 

***
 

Sirius, der den Flur entlang ging, registrierte mit einer hochgezogenen Augenbraue, dass Harrys Zimmertür gerade von Hermione geschlossen wurde.

Er nickte kurz und stieg mit einem Lächeln auf den Lippen die Treppen hinunter.

Loreley saß auf der Couch vor dem Kamin und starrte in die Flammen.

Remus war zu Besuch gekommen und saß stumm in einem Sessel.

"Was amüsiert dich so?", sah dieser nun auf, als Sirius den Raum betrat und sich neben seine Frau setzte.

"Hermione ist gerade in Harrys Zimmer."

"Und was ist daran so lustig?", fragte eine Stimme hinter ihm und Sirius zuckte leicht zusammen.

"Bellatrix. Was machst du denn hier?", entgegnete er entgeistert und sah seine Cousine befremdet an.

"Ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten.", sagte sie trocken und gab ihrer Nichte ein Glas mit grüner Flüssigkeit.

"Was ist das?", fragte Sirius misstrauisch.

"Etwas zur Beruhigung. Falls es dir entgangen ist. Deine Frau ist schwanger und ihr anderes Kind liegt im Scheintod.", entgegnete sie bissig. "Das hat Severus mir mitgegeben."

"Ich wusste gar nicht, dass Sniffilus Heiler ist."

"Ist er auch nicht. Antonin hat dazu geraten und Severus hat sich angeboten, es zu brauen und du musst zugeben, dass er, neben deiner Frau natürlich, ein ausgezeichneter Zauberer auf seinem Gebiet ist.", schnappte sie.

"Schon gut.", winkte Sirius ab.
 

Dienstag, 8. Juli
 

Es war früher Abend, als Harry und Hermione an einem Turm auf dem Grundstück der Malfoys ankamen.

Sie wurden bereits erwartet.

"Ihr seid spät.", sagte July und stand von einem Stein auf.

"Sirius hat uns aufgehalten.", erklärte Hermione.

"Und Bellatrix.", setzte Harry hinzu. "Deine Tante ist in letzter Zeit ständig bei uns, Draco."

"Sie hängt eben an dir.", sagte dieser sarkastisch.

"Wo ist die Truhe?"

"Hier." Harry wickelte eine Kiste aus. Sie war komplett aus Metall und etwa 20 cm hoch.

Er klappte sie auf und Draco legte mehrere Pergamentrollen hinein.

Dann wurde sie auf den Boden gestellt und alle traten einen Schritt zurück.

July drehte vor Aufregung ihren Zauberstab zwischen den Fingern.

Hermione lächelte verschwörerisch und Harry setzte eine feierliche Miene auf. Draco versuchte sich zu konzentrieren, dann hoben die beiden Zauberer ihre Stäbe und zielten auf die Kiste.

Was genau sie sagten, verstanden die Hexen nicht wirklich.

Sie hatten ihren eigenen Fluch, den sie anschließend über das Metall legten.

"Und jetzt?" Erwartungsvoll sah July sich um.

"Was schon? Wir verbuddeln sie.", erklärte Draco und sah sich um.

"Wie wäre es unter dem Turm?", fragte er schließlich und blickte zum Himmel zur Spitze des Gebäudes empor.

"Und wie stellst du dir das vor?" Harry war da eher skeptisch.

"Natürlich mit Zauberei, du Blödmann."

"Ach was?"

"Hey.", fuhr Hermione dazwischen. "Wir sind ganz friedlich."

"Aber Harry hat Recht.", sagte nun July und sah ihren Freund an. "Wie stellst du dir das vor? Den Turm anheben?"

"Es ist einfachere ein Loch unter das Fundament zu graben." Er wedelte kurz mit dem Zauberstab und eine Art Tunnel grub sich von der Türschwelle unter den Turm und kam auf der anderen Seite wieder an die Oberfläche.

"Jetzt muss nur noch jemand hinein krauchen und die Kiste dort abstellen." Draco deutete auf das Loch.

"Nach dir.", sagte Harry.

Hermione verdrehte die Augen.

"Das geht auch einfacher." Sie ließ die Kiste schweben und verfrachtete sie in die Mitte des Tunnels. July verschloss ihn wieder und Harry ließ Gras wachsen.

"Das sieht doch gut aus, oder?"

Die vier sahen zufrieden auf ihr Werk. Nicht einmal sie konnten mehr genau sagen, wo die Löcher gewesen waren.

"Was stand eigentlich auf dem Pergamentrollen?", fragte July, als sie bereits auf dem Rückweg waren.

Hermione und Harry blieben abrupt stehen. "Hat Draco dir das nicht erzählt?"

"Nein."

"Du hast aber auch nicht gefragt.", verteidigte sich dieser.

"Dort ist die ganze Gesichte von Black Diamond aufgeschrieben. Mit allen Namen, die der Dunkle Rat und die Phoenix Order so gerne gehört hätten. Die wir aber nicht gesagt haben.", erklärte Harry.

"So in etwa.", nickte Draco.

"Aber, war das nicht strafbar, was ihr getan habt? Ich meine die Diebstähle, was wenn das jemand findet?"

"Kann er ja, er wird die Kiste nur nicht aufbekommen.", zuckte Hermione mit den Schultern.

"Die öffnet sich erst, wenn der Letzte, dessen Name auf dem Pergament verzeichnet ist einhundert Jahre tot ist."

"Wenn die Kiste vorher aufgehen sollte, wird nichts drin sein, außer Staub.", grinste Harry.

July nickte leicht. "Steht mein Name auch dort drauf?", fragte sie.

"Ja, das tut er."

"Was habe ich denn getan?"

"Du hast deine Eltern angelogen und bist mit in Beauxbatons gewesen.", zählte Hermione auf.

"Ach ja richtig."
 

Freitag, 11. Juli
 

Remus saß am Küchentisch und schnitze an einem Apfel. Nachdenklich sah er aus dem Fenster.

Er war alleine im Haus der Blacks.

Hermione und Harry sahen sich eine Wohnung an.

Loreley und Sirius waren im Krankenhaus.

Sie wollten heute entscheiden, dass sie dem sinnlosen Schlaf von Lena ein Ende setzen würden.

Remus schnitt sich in den Finger und sah auf die Wunde, aus der einige Tropfen Blut rannen.

Wie schaffte man es als Elternteil, sein Kind zu töten, fragte er sich.

Aber was sonst sollten sie tun?

Lena würde nie wieder aufwachen.

Da öffnete sich die Küchentür und Sirius stand im Rahmen.

Remus legte den Apfel und das Messer bei Seite und sah auf.

"Montag.", sagte Sirius schlicht und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

"Wo ist Loreley?"

"Bei Bellatrix."

Remus nickte leicht und fühlte sich unendlich hilflos. Hierfür gab es keine Worte des Trostes.

Der Fluch, mit dem das kleine Mädchen belegt worden war, war soviel grausamer als der Todesfluch.

Sirius sah auf und Remus erkannte erschrocken Tränen in den Augen.

"Tun wir das richtige?", fragte er leise.

"Die Frage ist, was solltet ihr sonst tun?"

"Ja, so etwas hat Dolohov auch gesagt.", nickte Sirius. "Im nächsten Monat wird sein Kind geboren."

"Ich weiß.", nickte Remus. "Und auch Loreley und ihr bekommt ein Kind."

"Ohne eine große Schwester.", murmelte Sirius, stand abrupt auf und ging hinaus in den Garten.

Remus stützte den Kopf auf eine Hand.

Am Montag, also. Ein Tag nach Vollmond.

Er runzelte die Stirn.

Da war er den beiden keine große Hilfe.
 

***
 

"Morgen also.", nickte Istave und sah zu Bellatrix und Loreley hinüber.

"Möchtest du, dass ich auch da bin?"

"Nein, danke, Istave, aber ich denke ich möchte mit Sirius allein sein. Deshalb auch morgen. Remus ist dann..." Sie stockte und Istave hob beschwichtigenden die Hände.

Er nickte ihr kurz zu und ging in seine eigenen räume.

Nachdenklich blickte er in den Garten hinunter.

Damit endet es nun also.

Er hätte nur zu gerne noch erfahren, wer Rockwood und Pettigrew umgebracht hatte, doch das sollte für immer ein Geheimnis zwischen den Eingeweihten bleiben.

Ebenso wie nie jemand erfahren sollte warum Istave Wieland Travers getötet hatte.
 

Sonntag, 13. Juli
 

Als runde helle Scheibe stand der Mond am Himmel.

Die Türen vom Sankt Mungo öffneten sich geräuschlos. Die Nachtschwester warf einen kurzen Blick auf den nächtlichen Besuch und nickte kurz, als die Hexe an ihr vorbei ging.

Sie kannte sie und wusste auch, wohin sie wollte.

Die Schwester hielt sie nicht davon ab, das kleine Mädchen, das für immer ihrer Seele verloren hatte, zu besuchen.

Was für ein Elend, fuhr es ihr durch den Kopf.

Morgen sollte die kleine Black für immer die Augen schließen.

Man würde das Unvermeidliche tun.

Was störte es da schon, wenn die Besucherin noch ein letztes Mal auf den reglosen Körper sah?

Vielleicht half es ihr über den eigenen Kummer hinweg.

Die Turmuhr schlug gerade zwei, als sie die Tür zum Krankenzimmer von Lena öffnete.

Lautlos glitt sie in den Schatten des Raumes und trat an das Bett heran.

Sie zog die Handschuhe von ihren eisigen Fingern und strich über die kleine Hand, des Kindes.

Sie waren warm.

Sie fühlte das Blut in dem kleinen Körper pulsieren, als würde sie jeden Moment aufwachen können.

Was für ein Trugbild.

Die Seele des kleinen Mädchens war verloren.

Die Hexe schob die Kapuze von ihrem Kopf und fuhr liebevoll über die Wangen des Kindes.

"Du wirst leben, meine Kleine. Lebe für mich und alle, die ihr Leben lassen mussten. Ich habe keine Hoffnung mehr auf Glück. Ich habe alles verloren."

Sie beugte sich zu Lena hinunter und küsste sie leicht auf beide Wangen.

"Nimm meine glücklichen Stunden mit dir und gedenke ihnen, wenn du traurig bist."
 

***
 

weinrebe
 

Dein Auge starrt ins Dunkel der Nacht,

Dein Leben genommen, hat finstere Macht.

Die bleiche Haut umspannt dein Gesicht

Mit Lippen blutlos und leer.

Ich blicke mit der Götter Sicht

Zurück holt dich niemand mehr.

Die Finger halten deine kleine Hand,

Die Augen schließen sich.

Leg ab das nächtliche Gewand,

Ich geb´ mein Leben für dich.

Denn du sollst wieder auferstehen

Und neu ins fremde Leben gehen.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Antonin lief den Flur entlang. Eine dunkle Ahnung ließ ihn seine Schritt beschleunigen.

Warum war Wendy bei Blaise gewesen und hatte nach dem Buch verlangt?

Das Buch in dem der Zauberspruch lag, den sie vor so vielen Jahren erfunden und ausprobiert hatten?

"Das hast du nicht getan, Wendy.", flüsterte er beschwörend und rannte nun fast den Flur entlang.

Seine Augen erfassten eine Tür, die sich öffnete.

Sein Herz schlug ihn bis zu Hals.

Vor ihm stand ein kleines Mädchen. Die schwarzen Haare hingen lose über die Schultern.

In einer Hand hielt sie ihre Kuscheldecke.

Eisblaue Augen sahen ihn an und ein wehmütiges Lächeln breitet sich auf ihre kirschroten Lippen aus.

"Bitte verzeih mir, Antonin.", sagte sie mit kindlicher Stimme und dieser sank auf seine Knie und umschlang mit beiden Amen, den kleinen Köper.

"Was hast du getan, Wendy?", fragte er mit erstickter Stimme.

"Ich bin nicht mehr Wendy.", sagte sie und ihre Hand legte sich auf seine Schultern.

"Ich habe ihre Erinnerung nur noch für wenige Stunden. Ich beginne bereits, zu vergessen."

Antonin rückte von dem Kind ab und sah sie sich genauer an.

Nun kicherte Lena und die Gesichtszüge seiner alten Schulfreundin, die eben noch auf dem kindlichen Antlitz lagen, schienen wie weggewischt.

Jetzt stand wieder Loreleys und Sirius Tochter vor ihm.

Das Mädchen, das vor zwei Monaten in die Schattenwelt geschickt worden war.

"Wo ist Mommy, wo ist Daddy?", fragte Lena und blickte ihn aus großen Kulleraugen an.

"Ich geh sie holen.", sagte Antonin und nahm das Kind auf den Arm.

Er schob die Tür zu ihrem Zimmer ins Schloss, ohne es zu wagen hineinzusehen und ging den Flur wieder hinunter zu seinem Büro.

Lena lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und sah aus den Fenstern, an denen sie vorbei gingen.

Jemand kam auf sie zu und Antonin blieb abrupt stehen, als er Nicolai erkannte.

"Wo ist sie?", fragte der alte Schulfreund und in seinen Augen sah der Heiler echte Sorge.

"Das ist Lena. Ich habe dir doch von ihr erzählt.", ging Antonin über die Frage hinweg und Nicolai nickte langsam, dann hob er die Augen und verstand.

"Das hat sie nicht getan.", flüsterte er.

"Doch, das hat sie."

"Wo?"

Antonin deutete hinter sich auf die offene Tür und Nicolai lief mit schnellen Schritten darauf zu, während Antonin sich abwandte und weiter zu seinem Büro ging.

Lena war auf seinem Arm eingeschlafen, ihre kleinen Hände hielten sich an seinem Hemd fest.
 

***
 

Nur ein Pergament war zu Boden gesegelte und neben dem Zauberstab und einem leeren Umhang liegen geblieben. Im Mondlicht schimmerten die wenigen Worte, die darauf geschrieben standen und Nikolai hob das Papier auf und las:
 

Dem Schicksal entronnen,

Das Leben begonnen,

Der Geist entflogen,

Den Tod betrogen,

Seelentausch
 

Tränen standen ihm in den Augen. Er erinnerte sich nur zu genau an den Tag, als Wendy diese Zeilen aufgeschrieben hatte. Damals gingen sie noch zur Schule.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Gähnende Leere, denn niemand ist hier, allein der Anrufbeantworter blinkt.
 

Auf einer einsamen Insel dagegen, die so gar nicht einsam ist, am Strand.
 

Saturn: *brüllt in ein Telefonhörer*: Wissen Sie eigentlich wo ich bin? Am Nordpol! Wie schnell soll ich denn in Deutschland sein?... Was glauben Sie... Moment, da kommt gerade ein Eisbär auf mich zu.
 

*hält den Hörer weg und verdreht die Augen*
 

*weiter mecker* Was?... Was der Eisbär macht? Soll das ein WITZ SEIN!!... Hält mich für einen Pinguin... Nimm das du Mistvieh. *schlägt auf imaginären Eisbären ein*
 

Gleda: Jaul. *ist getroffen*
 

Saturn: Hören Sie das? *schreit ins Telefon* ... Was soll das heißen, ich lüge? ... Pinguine gibt es gar nicht am Nordpol? Deshalb kann das Vieh mich auch nicht von einem unterscheiden ... Ja, er verfolgt mich immer noch. *läuft aufgebracht an den Liegestühlen, der anderen vorbei* Das kann ihnen die sprechenden Robbe bestätigen. *schaut zu Blue*
 

Blue: *Sonnenbrille herunterzieh* Ey! Keine Beleidigungen!
 

Saturn: Da haben Sie es. Nicht zu vergessen, die beiden fetten Walrösser, die nur dumm in der Gegend rum liegen...
 

Chanti: *zu Gloomy* Hat sie UNS gerade angesehen?
 

Gloomy: Schon, aber ich bin doch nicht fett!! *sieht an sich hinunter*
 

Chanti/Gloomy: *finster zu Saturn sehe*
 

Saturn: *brüllt weiter ins Telefon*... und der unglaublich faule Moby Dick.
 

FireTiger: *verschluckt sich* Das nehme ich jetzt persönlich!
 

Saturn: Was? *starrte auf den Telefonhörer* Der Eisbär frisst Walrösser? Reden Sie doch keinen Müll! Wenn er sie fressen würde, warum geht er dann auch mich los? ... UAHHH! Er hat mich! *lässt den Hörer fallen und hopst darauf herum* HILFE! Er frisst mich! *ist ganz schlechte Schauspielerin*
 

Gleda: ... *hat sich nicht von der Stelle bewegt, wegen unglaublicher Beule am Kopf*
 

Etwas: *hinter Saturn* BRÜLL!!
 

Saturn: *sich umdreh* Mensch Gleda, du musst doch so... *erschrickt sich* DAHHH!
 

Eisbär: *Zähne fletsch*
 

Chanti/Gloomy: *haben sich den Eisbären von Blue `geliehen´*
 

Blue: *Hat sich den Eisbär auch nur `geborgt´*
 

FireTiger: *war Blue beim `überreden´ des Personals behilflich, dieses zu überzeugen, dass Blue sehr wohl mit einem Eisbären umgehen kann*
 

Knacksi: *Ist der Eisbär* (Wir wollen gar nicht wissen, wie es dazu gekommen war) *Aber nur das Hinterteil*
 

Saturn: *hat es durchschaut* Komm da raus, wer immer du auch bist.
 

Knacksi: Och, menno!
 

Rest: Verflucht, nicht geklappt.
 

Saturn: *blinzel* Wer ist denn im Kopf?
 

Kopf vom Eisbären: *Dumpf* Ey, unerlaubtes Entfernen vom Schauplatz!
 

Saturn: *lächel* Ah, so ist das also.
 

Rest: *stumm ist*
 

Saturn: *Telefonhörer wieder aufheb* Habe den Eisbären besiegt... Er ist ER-LE-DIGT! Hahaha. ... ... ...

*schrei* SEHR WITZIG!!

*Hörer ins Meer werfe*
 

Blue: Was haben Sie denn noch gefragt?
 

Saturn: Ob mir der Pinguin geholfen hat! *schaut zu Severus*
 

Severus: *genießt die Illusion der Freiheit*
 

Saturn: *will etwas sagen*
 

Babyate: Lass ihn doch in dem Glauben.
 

Saturn: Na gut.
 

Chanti/Gloomy: Du schuldest uns was!
 

Saturn: Wofür?
 

Babyate: Du hast sie alle beleidigt.
 

Saturn: *grummel* Na fein. Ich lad euch ein.
 

Rest: Yeah, Strike!!
 

***
 

Okay. Einen haben wir noch.

Das Folgende ist sozusagen der Epilog.

Hochzeit oder (fast) alles wird gut, wenn nur nicht die Eltern wären und wer hat die Kinder eingeladen?

Epilog
 

***
 

3 Jahre nach dem Lena wieder aufgewacht war, sollten Millicent und Gregory heiraten.

Es wurden viele Gäste erwartet und es hieß, dass alle erneut zusammentreffen würden.
 

***
 

15. Juli
 

"Ich weiß immer noch nicht, ob es eine gute Idee war ausgerechnet Dolohov unsere Kinder anzuvertrauen.", murmelte Sirius und sah zu der Haustür der alten Zabinivilla.

"Hast du immer noch Vorurteile? Außerdem wird nicht Antonin auf Lena und Jeremy aufpassen, sondern Weely.", erklärte Loreley

"Der Hauself der Dolohovs.", betonte Sirius.

"Der Blaise treu ergeben ist und sie sogar vor Voldemort gerettet hat.", setzte sie nach und Sirius blieb stumm. Was sollte man dagegen auch schon sagen?

"Ihr seid ziemlich spät.", wurden sie empfangen.

Antonin richtete seinen Kragen und Sirius lachte spöttisch.

"Was gibt es da zu kichern?", grummelte Antonin und versuchte weiter verzweifelt, den Knopf zu zuknöpfen.

"Och, gar nichts. Schon schlimm, wenn man alt und dick wird?"

Antonin hielt in seinem Tun inne und richtete sich auf.

"Du bist drei Tage jünger, Black."

"Vier.", korrigierte er ihn.

"Wirst du jetzt Streit anfangen?", fragte Loreley und runzelte die Stirn.

"Wieso Streit, ich amüsiere mich."

"Ich amüsiere mich auch gleich mal, sobald ich meinen Zauberstab gefunden habe."

"Ihr seid schlimmer als eure Söhne.", kam es da von der Treppe. Blaise kam in die Eingangshalle und zupfte den Schal, den sie sich über die Schultern gelegt hatte zu Recht.

"Wo sind die eigentlich? Hast du Alexander irgendwo gesehen?" Antonin hatte schließlich seinen Knopf zu und sah sich um. Lena zuckte mit den Schultern.

Sie war inzwischen sieben Jahre und auch, wenn nichts von Wendy mehr in ihr sein sollte, überraschte sie ihre Eltern oft mit ihrem Wissen.

"WEELY?", rief Antonin und augenblicklich stand der Hauself vor ihm.

"Ja, Master Antonin?"

"Hast du Alexander gesehen?"

"Nein, Master Antonin."

"Wo steckt der Junge nur wieder?"

"So alt und kann auf keinen Dreijährigen aufpassen.", murmelte Sirius für alle gut hörbar.

Antonin drehte sich zu ihm um. "Und wo ist Jeremy?", fragte er und Sirius zeigte auf seine Hand, in der ein Umhang war.

"Er ist genau hier.", erklärte er, ohne jedoch hinzusehen.

"Wo?"

Nun sah Sirius doch neben sich. "Er war genau hier." Er hob den leeren Umhang hoch.

"Verdammt wie schnell kann ein Dreijähriger denn sein?"

"Und sich über mich lustig machen, wie?" Antonin griff nach seinem Umhang, als er innehielt.

Er hob ihn etwas höher und Blaise legte den Kopf leicht schief.

Der Stoff fiel so merkwürdig, als würde ein Gewicht daran befestigt sein.

Antonin schob die Falten aus einander.

"Sag mal, mein Sohn, was tust du da?", fragte er den Dreijährigen.

"Ich will mitkommen, Papa.", verkündete er und krallte sich fester in den Stoff.

"Jetzt erzähl keinen Unsinn." Er schnappte sich den Jungen am Kragen und zog ihn vom Umhang weg.

Dann schlug die Tür hinter den Erwachsenen zu und die drei Kinder waren mit dem Hauselfen alleine.

Lena begab sich schnurstracks in die Bibliothek, während ihr kleiner Bruder und Alexander sich in die Küche aufmachten.

Sie waren schließlich beide im Wachstum und bis jetzt hatten sie noch nicht zufriedenstellend klären können, wie viele Schichten eines Sandwichs in einen Mund passten, ohne, dass dieses auseinander brach.
 

***
 

Als Blaise, Antonin, Loreley und Sirius an dem Haus der Goyles ankamen, war der große Saal, der so selten benutzt wurde, bereits hell erleuchtet.

"Sind wir zu spät?", fragte Loreley und gab ihren Mantel ab.

"Du warst nie die Pünktlichste.", erklärte Narzissa, die, wie auch immer sie es zustande gebracht hatte, plötzlich neben ihr stand "Von Sirius, bin ich nichts anders gewohnt."

"Mein Sohn, DEIN Enkel.", setzte Sirius bedeutungsvoll hinzu "Hatte ein wenig Eingewöhnungsschwierigkeiten."

"Wie geht es denn Jeremy?", fragte da Lucius, der wie aus dem Nichts neben Narzissa auftauchte.

"Er wird sich gerade durch die halbe Küche futtern, also im Moment ist er glücklich. In zwei Stunden...." Sirius wiegte leicht den Kopf und brach ab.

Lucius rümpfte leicht die Nase. "Das ist nicht höflich, als Gast."

"Alexander ist da nicht besser.", winkte Blaise ab. "Deshalb verstehen sie sich ja auch so gut."

Lucius drehte sich wieder zum Festsaal und die anderen folgten ihm.

"Sehe ich falsch oder ist da Moody?", flüsterte Antonin und sah zum dem Auror hinüber.

"Nein, er ist es. Dumbledore ist auch da. Istave war schon hellauf begeistert.", antwortete Lucius.

Sie trafen auf Alice und Lilien.

"Was macht die kleine Lena? Wisst ihr schon, auf welche Schule ihr sie schicken werdet?", fragten sie Loreley.

"Wahrscheinlich Hogwarts."

"Wieso wahrscheinlich? Was ist an Hogwarts falsch?", fragte Severus.

"Da bist du zum Beispiel Professor.", antwortete Sirius.

"Man, ihr seid doch keine Kinder." Loreley verdrehte die Augen und steuerte den Tisch an, an dem bereits Hermione und Harry saßen, die sich mit Ron, Theodor und Parvati unterhielten.

"Aber Recht habt ihr. Durmstrang ist auch eine gute Schule.", nickte Lucius, der mit den anderen gefolgt war.

"Meine Rede.", nickte Walden. "Wir MacNairs waren alle da."

Lucius legte die Stirn in Falten: "Oder doch lieber Hogwarts."

"Was hast du gegen Durmstrang?" Walden richtete sich auf.

"Na, ich brauch doch nur deine Söhne anzusehen. Einer verschollen, einer wartete sechs Jahre auf eine Unbekannte und einer brennt mit einer Muggel durch."

Walden verschränkte die Arme und sah trotzig auf. "Gracie ist ein sehr intelligentes Mädchen und wird eine hervorragende Hexe. Alles unser Blut."

"Wie alt ist die Kleine eigentlich?", fragte Blaise und sah zu Herm.

"Zwei. Und sie sieht aus, wie Faith, als sie so klein war."

"Ja, aber das ist auch schon alles. Die Kleine ist ein Satansbraten.", murmelte Harry und erinnerte sich leidvoll an den letzten Besuch von Hermiones Großcousine.

"Sie ist talentiert.", bestimmte Walden "Und wird auch nach Durmstrang gehen."

"Ah, wir sind also bei den Schulen?" Francis setzte sich neben seine Frau, die ihm ein Glas zuschob.

"Was ist mit euch? Noch kein Enkelkind in Sicht?"

Theodor verschluckte sich.

"Nein, noch nicht." Francis sah zu seinem Sohn hinüber, der genervt den Kopf auf eine Hand stützte.

Draco, der sich mit July gegenüber setzte grinste ihn an.

"Die Jugend heutzutage.", nickte Lucius. "Draco ist ja auch schon dreiundzwanzig."

Nun war es Theodor, der grinste und Draco, der sich halb verschluckte.

Lilien sah besorgt zu Francis, der plötzlich empört aufsah. "Entschuldige mal. Meine Tochter ist erst zwanzig."

"Man das hat ja mal wieder lange gedauert.", murmelte Antonin.

Harry konnte sich ein Lachen nicht verbeißen, doch auch er, wurde sofort ins Visier genommen.

"Was ist eigentlich mit euch?", fragte Sirius und Loreley setzte ein Lächeln auf, als sie zuckersüß fragte: "Ja, was ist mit euch?"

Draco sah sich um. "Vielleicht sollten wir uns einen eigenen Tisch suchen."

"Was denn, wollt ihr uns schon wieder ausschließen?", fragte Remus.

"Nur etwas Platz schaffen.", erklärte Padma, die sich gerade setzen wollte, es aber doch ließ.

"Wann kommt eigentlich das Brautpaar?" Adrian sah zu einer zweiflügeligen Tür, aus der gerade Selene kam.

"Es sind doch noch gar nicht alle da."

Sie sahen alle zur Eingang, durch die gerade Cho mit Oliver, Laureen, Markus und Ginny kam.

Kurz darauf trafen auch die Erfinder Seamus, Neville und Zacharias mit Dean ein.

Terence und Susan warteten an einem abgelegen Tisch in der Galerie. Sie sahen auf das bunte Geschehen hinunter.

"Immer noch auf Beobachtungsposten?", spottete Angelina und zog sich einen Stuhl heran.

"Wir müssen doch alles im Auge behalten.", nickte Susan.

Fred, George und Lisa setzten sich dazu und sahen hinunter.

"Fehlen ja nur noch Jason und Alicia.", sagte Fred und winkte kurz seiner Mutter zu.

"Und Faith mit Michael."

"Typisch MacNair, würde Draco jetzt sagen.", grinste Terence.

Lisa lehnte sich zurück und sah zu Susan. "Wo habt ihr eigentlich eure Maria gelassen?"

"Sie schläft hoffentlich. Sie ist bei ihren Großeltern.", antwortete Susan.

"Und? Gewöhnt man sich irgendwann an so einen kleinen Menschen?"

"Ich glaube wir haben das liebste Kind der Welt. Wenn ich da Millicent höre. Oder Faith."

"Faith ist eine Muggel, für sie ist es ungleich schwerer. Gracie soll anstrengend sein. Das hat Harry auch schon gesagt."

"Daniel wird doch hier nicht auftauchen, oder?" George sah wieder hinunter, als würde jeden Moment der zweijährige Sohn von Millicent und Gregory herein spaziert kommen.

"Nein, der wurde vom Haus verbannt.", kicherte Susan. "Kaum zu glauben, dass er so alt sein soll wie Maria."

"Daniel soll nach Hogwarts. Vielleicht sollten wir unser Kind dann lieber nach Beauxbatons schicken.", überlegte Terence.

"Ist das nicht etwas übertrieben?" Angelina sah zweifelnd auf.

"Du hast ihn noch nie kennen gelernt, oder?"

Susan lehnte sich vor und sagte leise: "Er ist schlimmer als alle Slytherins zusammen."

"Ging das gerade gegen mich?" Terence hob eine Augenbraue und Susan gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Aber nicht doch. Nur gegen dein ehemaliges Haus."

"Da ist Bellatrix. Sie sieht zu uns rauf." Fred deutete wieder nach unten.

"Warum?" Angelina beugte sich ebenfalls vor.

"Weiß nicht. Frag sie doch... sie kommt."

"Sagt mal, ihr habt nicht zufällig Istave von hier oben gesehen?", fragte sie und starrte nach unten.

"Er ist vorhin da rüber und hat sich mit Antony unterhalten." Fred zeigte hinüber zu einem angrenzenden Raum.

"Alles klar." Sie nickte zufrieden und sah dann auf die jüngeren. "Wie geht es Maria?"

"Sehr gut, Mrs. Lestrange.", lächelte Susan.

"Das ist schön." Bella seufzte leise. "Ihr sollt runter kommen. Das Brautpaar kommt gleich.", sagte sie und ging wieder.

"Sie hat es auch nicht leicht.", murmelte George. "Istave soll abhängig sein."

"Ach was? Wovon?"

"Auroras Pralinés.", klärte Fred sie auf. "Bellatrix war sogar bei uns im Laden und hat nach irgendwas gefragt, was ihn davon abhalten könnte."

"Und, gibt es so was?", fragte Terence und Susan warf ihm einen bösen Blick zu. Sie wusste genau auf was er anspielte.

"Wir arbeiten dran.", grinste Fred.

"Gehen wir."
 

***
 

Jason sah ungeduldig auf die Uhr. "Dass die auch immer zu spät kommen müssen.", murmelte er.

"Es wird seine Gründe haben.", versuchte Alicia ihn zu beruhigen. Doch auch sie war verärgert.

Es war fast acht. Sie würden die Zeremonie verpassen.

"Der ist doch sonst nicht so unpünktlich.", sagte Jason und lief vor Alicia auf und ab.

"Kommen sie nicht alleine hin?"

"Wir haben doch versprochen, auf sie zu warten und wie Todd immer so schön sagt: Auf das Wort von einem MacNair ist verlass."

"Ich dachte, das hat dein Vater immer gesagt."

"Ach ja." Jason sah nachdenklich auf.

"Entschuldigt.", kam es da neben ihm. "Wir wurden aufgehalten."
 

***
 

Die Haustür der Goylevilla öffnete sich und vier Magier traten ein.

"Wir sind wirklich spät.", murmelte Alicia und sah entschuldigend zu Walden, der sie leicht verärgert zu ihnen hinüberschaute, als sie den Saal betraten.

Augenblicklich herrschte Stille.

Alle starrten zum Eingang.

"Lavender.", rief schließlich Dean und lief auf die Hexe zu, die nun neben Alicia auftauchte.

"Siehst du, Potter, Unkraut ist unausrottbar.", sagte Draco leise und deutet zu Todd hinüber, der nun neben Jason stand.

"Scheint so.", nickte Harry und grinste leicht, als Alice ihren verschollenen Sohn in die Arme zog.

Todd ließ die mütterliche Umarmung geduldig über sich ergehen und ignorierte auch, dass seine Frisur dabei zerstört wurde.

"Warum seid ihr so spät?", fragte Cho und sah zu Alicia. Inzwischen hatten sich alle um die heimkehrenden Kinder versammelt.

Diese zeigte wortlos auf Lavender.

"Ah, verstehe Ophelia.", grinste Cho und Lavender nickte bedächtig. "So wollte ihren Daddy nicht gehen lassen."

Walden horchte auf. Er sah kurz zu Lavender, dann zu Todd.

"Ich hoffe, ihr seid verheiratet.", drohte er finster.

"Nein, Vater, warum sollten wir?", gab Todd kalt zurück und Walden schnappte nach Luft.

"Noch ein uneheliches Kind."

"Das habe ich zwei Jahre ertragen.", sagte Antony ungerührt und sah aus den Augenwinkeln zu Gregory.

"Wer ist Ophelia? Eine Enkelin?", fragte Alice.

"Ja, sie ist gerade ein Jahr und bei meinen Eltern.", nickte Lavender "Und wir sind verheiratet.". beruhigte sie Walden und streckte ihre rechte Hand nach vorne. "Unsere Gastgeberin, bei der wir die ganze Zeit gewohnt haben, hat darauf bestanden."

"Warum habt ihr euch nicht eher gemeldet?", mischte sich nun Millicent ein. "Wir dachten, sonst was wäre passiert."

Todd runzelte leicht die Stirn. "Es gab keinen Grund.", sagte er schließlich und Lavender sah zu Boden.

Blaise lächelte still und zog sich aus der Gruppe zurück.

"Was lachst du?", fragte Antonin, der auch etwas abseits stand.

"Lavender wird wohl daran schuld sein, dass sie erst jetzt auftauchen.", sagte sie leise.

"Wie taktvoll, von MacNair es nicht zu erwähnen."

"Da fällt mir ein, was ich dich immer fragen, wollte, woher wusstest du damals eigentlich das Millicent schwanger war? Erinnerst du dich?"

"Natürlich. Ich kann die Zukunft sehen."

"Erzähl keinen Unsinn."

"Du glaubst mir nicht?"

Blaise verdrehte kurz die Augen und sah ihn dann mit ihrem genervten Blaiseblick an.

"Du hast ihr Auroras Pralinés mitgebraucht und sie hat keinen Zuckerschock davon bekommen.", erklärte er schließlich.

Blaise sah kurz verwirrt auf, als sie verstand.

"Darauf hätte ich auch selber kommen können.", murmelte sie, hob die Hand und hielt Antonin den Mund zu, der gerade etwas erwidern wollte.

Hermione sah zu Faith hinüber, die still in sich hineinlächelte. "Sag mal, hast du gewusst, wo sie sind?", fragte sie ihre Cousine.

"Ja.", nickte sie und lehnte sich gegen Michael, der hinter ihr stand.

"Und du hast mir nichts davon erzählt? Ich habe mir Sorgen gemacht."

"Um Todd oder Lavender?"

"Lavender natürlich."

"Ich durfte nicht."

"Siehst du.", sagte Harry und zeigte auf Faith. "Und du fragst, wo Gracie das her hat?"

"Irgendwie komisch, dass wieder alle zusammen sind." Ron sah sich um.

Die kleine Gruppe um Todd und Lavender hatte sich inzwischen wieder aufgelöst.

Lavender kam zu Ron, Hermione und Harry hinüber.

"Das Trio aus Gryffindor.", sagte sie leicht spöttisch und hob ihr Glas um mit ihnen anzustoßen.

"Das legendäre Trio kam aus Durmstrang.", deutete Herm zu Antonin. "Antonin, Wendy, Nikolai."

"Wer wird das wohl in der nächsten Generation werden.", überlegte Lavender.
 

***
 

zehn Jahre später
 

Nebel umhüllte Hogwarts und die es begann zu dämmern, als Schulsprecherin Lena Black, siebzehn Jahre alt aus Gryffindor, auf dem Gang im fünften Stock der Schule stehen blieb und sich finster umsah.

"Das hätte ich mir ja denken könne. Natürlich das Trio.", sagte sie und blickte auf Alexander Dolohov und Gracie MacNair aus Slytherin und Jeremy Black aus Gryffindor des dritten Jahrgangs hinunter.

"Wer ist für den Schleim auf dem Boden verantwortlich?"

"Das kommt drauf an, wie du Verantwortung definierst, Schwesterchen.", grinste Jeremy zufrieden.

"Willst du mich auf den Arm nehmen?", fragte sie.

"Aber nicht doch.", wehrte der Dreizehnjährige ab.

"Fein. Jeweils zehn Punkte Abzug für jeden und..." Sie sah zu Alexander und Jeremy. "Freut euch auf die nächsten Heuler."

Zufrieden drehte sie sich um und ging davon.

Gracie beugte sich zu Jeremy hinüber und flüsterte: "Deine Schwester ist grausam."

Dieser zuckte mit den Schultern: "Kann sein."
 


 

***ENDE***



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Von:  Omama63
2012-09-27T16:00:17+00:00 27.09.2012 18:00
Eine spitzen FF.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Von:  HexenLady
2007-08-23T16:16:17+00:00 23.08.2007 18:16
hehe
ich bin fertigggggggg ^^
wo bekommst du nur iegtnlich deine ideen her`?
ich weis nciht so recht obwohl deine ff sehr gut istmag ich das paaring nicht sorry :( ich bin nicht so harry ^^
aba wie du weist liebe ich deinen schreibstil mal sehn was du sonst noch so geschreiben hast ^^
Von:  debo-chan
2007-05-19T22:56:05+00:00 20.05.2007 00:56
alsooooo erstma wieda nen riesen lob!!! ich bin so froh das es animexx gibt, sonst würde ich niemals deine tollen storys lesen können^^
dein schreibstiel is klasse und auch die handlungen und einzelnen dialoge, außerdem ist die geschichte soooooooo ergreifend *Ernie+Hanna-Fähnchen schwänk*
schade finde ich nur das Draco und Herm kein paar werden...
es wirkte am anfang i-wie so
aber wie schon gesagt, die story is einfach klasse und der epilog is einfach nur genial;)
ich hoffe sehr dass du weiter sooo gute (hoffentlich noch viele weitere)Storys schreibst....*riesen fan bin*
bis dahin
alles liebe
debo-chan ^.~
Von: abgemeldet
2006-11-19T22:11:01+00:00 19.11.2006 23:11
Hi!

So nachdem mir deine andere ff so gut gefallen hat, habe ich mir diese auch mal durchgelesen udn ich muss sagen ich bin wirklich begeistert!
Ich weiß nciht ob du überhaupt merkst das dir hier ein neues review geschrieben wurde, aber ich hoffe du findest es irgendwann mal *gg*

Mir hat die Idee sehr gut gefallen das alle in einem Haus gewohnt haben und das mit den Bildern auch! Die Story war Teilweise sehr traurig! Vor allem die stelle als Lena von dem Fluchen getroffen wurde und klar wurde das sie also praktisch seelenlos war. Das war so traurig *sniff*
Aber nachher kontne sie dann ja doch wieder leben, was ich nur nicht ganz verstanden habe ist, wie Antonin Nikolai und Wendy den Fluch den Wendy nachher benutzt hat, vorher schon mal ausprobiert haben konnten?
Das die Frau mit den Seidenhandschuhen Pansy ist hab ich erst gemerkt als Dumbi was von einer ehemaligen Mitschülerin gesagt hat bemerkt (ich glaub zumindest das es Dumbi war). Ich frag mich nur was jetzt mit Pansys Geist ist! Das im Spiegelkabinett kann ja nur gewesen sein!
Und was meinte Trelawney damit das in dem Haus Geister wären und das es darum hatte verbrennen müssen?
Naja, jetzt hab ich dich aber genug mit meinen Fragen genervt *gg*
lg, Nanetta
Von: abgemeldet
2006-03-21T15:34:15+00:00 21.03.2006 16:34
So, ich hab´s geschafft. Die FF ist einfach spitze, total faszinierend und spannend geschrieben. Ich freu mich schon, wenn ihr wieder eine FF schreibt.

LG Tarja
Von:  Kim_Seokjin
2005-10-18T17:57:57+00:00 18.10.2005 19:57
So da ich siie jetzt auch zu ende gelseen hab.. bzw. mich endlich ran gewagt hat.. ist ja ganz schön viel.. aber ich finde es super gut geschrieben und vorallem, man weiß nie, was du oder ihr als nächstes plant!
Ich habe heute die letzten drei kapis an der arbeit gelesen und beinahe geheult, als so viel sterben mussten, vorallem bei ERni und Hannah... *sigh (ich hoofe, das sich jetzt nicht die namen durcheinander bringe XD)
Von: abgemeldet
2005-07-20T10:17:33+00:00 20.07.2005 12:17
wow diese story war echt5 der hammer
du kannst verdammt stolz auf dich sein
der epilog war echt witzig *gg*
aber was ich mich frage ist...wer hat damals eigendlich das Wetttrinken gewonnen? Draco,Harry oder Hemrine???

bye choko
Von: abgemeldet
2005-07-08T15:06:30+00:00 08.07.2005 17:06
Letztendlich habe ich meine Internetrechnung in Himalayahöhen getrieben, da ich diese Story unbedingt an einem Stück lesen müsste.
Und ich muss sagen, ihr braucht euch weder vor Joanne K. Rowling noch vor Yamato, der Autorin von Amicus Draconis zu verstecken.
Diese Geschichte ist der absolute Brüller!!!
Von: abgemeldet
2005-06-28T19:36:46+00:00 28.06.2005 21:36
Bilanz für diese Story:
Du hast dich gut geschlagen! (Blue hat mir da so einiges erzählt! ^^)
Natürlich erwarte ich von dir auch weiterhin solche kreativen Meisterleistungen, okay?!
Naja, ich glaube das unsere Zusammenarbeit auch etwas wird, was vorher noch keiner gesehen hat!
Hab gerade die E-mail gelesen und werde mich mal sofort ans Werk machen!

^O^
De Morwie.
Von: abgemeldet
2005-06-24T15:38:23+00:00 24.06.2005 17:38
wau! saugeil
schad das die story somit aus ist!
ich hätte ewigt weiterlesen können
aber irgendwie war es ein schnelles ende!
alles hat sich lange hingezogen
doch aufeinmal *wusch* wars aus!!

tut mir leid das ich so langsam bin*g*
aber ich hatte keine zeit zum lesen!!!
sooooooooooorry

(ihr müsst wieder eine story schreim, unbedingt!!)
lg
Annemie


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