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Screams in the Night

Sirius/Remus slash... =^.^=
von

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Heimkehr

Unsicher und mit zögernden Schritten schlich ein Mann die Straße entlang. Es war Abend und der Schleier, der London in diesem Sommer häufig in den Abendstunden zu überschwemmen schien begann bereits sich überall auszubreiten. Hier war er also wieder... seit vierzehn Jahren hatte er diese Straße nicht mehr betreten - diese Straße, in der er einst aufgewachsen war. Das Gefühl wieder hier zu sein, war jedoch bei weitem nicht so angenehm für ihn, wie man es gemeinhin vermutet hätte.
 

Die Dämmerung hatte längst der tiefen, sternenlosen Dunkelheit der Nacht Platz gemacht, dennoch war er sich nicht sicher, ob er es bereits wagen konnte das Haus zu betreten. Suchend blickte er sich um, aber es war niemand zu sehen. In einigen Häusern waren die Lichter für diesen Abend bereits endgültig verloschen, in anderen flackerte immernoch das elektrisch generierte künstliche Licht, das die Muggels für ihre Häuser benutzten.
 

Während er sich weiter furchtsam umblickte, ob nicht doch plötzlich irgendwo ein Muggel auftauchte, ging er weiter. Ein Schild an der Kreuzung sagte, dass sich die Straße Grimmauld-Platz nannte, die dunklen Zahlen auf dem weißen Grund des Hauses, an dem er eben vorbeiging, wiesen überdeutlich die Nummer 13 auf. Das nächste Haus trug die Nummer 15. Noch ein letztes Mal blickte er sich um und stellte sich direkt zwischen die beiden Muggel-Heime.
 

Nach so langer Zeit dauerte es eine Weile, bis sich vor seinen Augen das Haus des Grimmauld-Platz Nummer 14 zwischen die anderen beiden Einfamilienhäuser zwängte. Es wirkte in gewisser Weise fast amüsant, wie die beiden Muggel-Wohnstätten widerwillig beiseite rückten um dem vermeintlichen Eindringling in ihrem Territorium Platz zu machen. Ein letzter tiefer Atemzug, der Mut bringen sollte, stattdessen jedoch nur noch mehr Unsicherheit in seinen Körper zog, und er ging auf das Haus zu.
 

Die Tür wies kein sichtbares Schloss auf, in das er hätte einen Schlüssel stecken können. Und selbst wenn, so hätte er diesen Schlüssel nicht besessen. Woher auch? Nicht nur, dass er die letzten 14 Jahre unschuldig im Hochsicherheitsgefängnis der Zauberwelt verbracht hatte, nein er hatte dieses Haus doch schon lange zuvor verlassen, in der festen Absicht nie wieder zurückzukehren. Und dennoch stand er jetzt hier und kehrte zurück.
 

Kopfschüttelnd trat er bis an die Tür heran. Wenn er weiterhin hier herumstand, würde er vielleicht doch nicht mehr zurückkehren. Sein Bild prangerte wie eh und je auf allen Suchmeldungen und es würde die Dementoren sicher freuen, ihn endlich zu erwischen, um ihm ihr liebenswürdiges Küßchen auf den Mund zu drücken.
 

Ein kleiner Schwung des Zauberstabes und die Tür sprang bereitwillig auf. Noch einmal zögerte er, doch dann trat er schließlich ein und schloß die Tür wieder hinter sich. Für die Muggel waren Mann und Haus erneut verschwunden, ein kurzer Blick aus dem Fenster neben der Tür bestätigte ihm jedoch, dass das Haus sich dort befand, wo es seit Jahrhunderten seinen angestammten Platz hatte.
 

"Verräter! Muggel-Freund! Abschaum!" tönte es ihm mit einem Mal lautstark entgegen. "Verschwinde von hier! Du bist hier nicht mehr willkommen!" schrie die gleiche Stimme mit unverminderter Lautstärke weiter. "Verlasse sofort mein Haus, Sirius!" Der Angeschriene blickte sich unsicher um. Natürlich hatte er die Stimme sofort erkannt, wußte gleichzeitig, dass es unmöglich war, dass sie sich noch hier aufhielt.
 

Seine Hand umklammerte den Zauberstab und so hob er ihn leicht an und murmelte: "Lumos." Sofort begann ein zaghaftes Licht an der Spitze zu glimmen und erfüllte den Raum mit einem gespenstischen Dämmerlicht. Ohne Unterlass fauchte, fluchte und wetterte die schrille Frauenstimme durch den ganzen Flur. So langsam ging es ihm nicht nur auf die Nerven, es schien ihm förmlich den Gehörgang entlang ins Hirn zu kriechen. Die schrille Stimme schellte immer wieder in seinem Kopf nach, so dass er nach nicht mal einer Minute bereits glaubte, ihm würden die Ohren bluten.
 

"Halt die Klappe!" schrie er seinerseits wütend zurück. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Laute rund schriller als je zuvor hämmerte die Stimme auf ihn ein. Da fand er sie endlich. Ein Bild, das eine alte Frau zeigte, die mit einem Stock oder etwas Ähnlichem fuchtelnd wütend auf ihn einredete. Sirius verzog das Gesicht, doch anstatt eines wütenden Ausdrucks zeichnete sich ein überlegenes Grinsen ab.
 

Kaum hatte er sie zwei Sekunden betrachtet, packten seine Hände auch schon den Rahmen und er begann daran herumzuzerren. Allerdings konnte er sich auch noch so sehr anstrengen, das Bild rührte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Stattdessen verhöhnte die Alte ihn nur immer mehr. "Haha, da hast du dich geirrt, mein Lieber! Mich kriegst du hier nicht weg, Sirius! Das ist MEIN Haus!" fauchte sie. "Und diesen Permant-Haft-Zauber kannst du nicht brechen!"
 

"Verfluchte alte Krähe...", murmelte Sirius gereizt und sah sich um. Wenige Sekunden später war er auch schon ans Fenster gelaufen und hatte einen der dunklen Vorhänge heruntergerissen. Nachdem er wieder vor dem Bild stand grinste er sie schadenfroh an und sagte: "Selbst nach dem Tod bist du einfach nur unausstehlich... Mutter!" Damit warf er den Vorhang über das Bild und sofort verstummten die Schreie.
 

Die Ruhe war angenehm und wohltuend. Sein Kopf dröhnte von der einschneidend schrillen Stimme seiner längst begrabenen Mutter. Musste sie ihn selbst nach ihrem Tod verfolgen?! 10 Jahre war sie inzwischen unter der Erde und noch immer schaffte sie es, ihn in den Wahnsinn zu treiben. So langsam ebbten die nachhallenden Beschimpfungen des Bildes in seinem Kopf ab und er konnte wieder klar denken.
 

Mit seinem Zauberstab in der Hand, um wenigstens etwas erkennen zu können, sah er sich weiter in dem Eingangsbereich um. Ein Schirmständer aus Metall stand direkt neben der Tür, aber ansonsten gab es nicht viel, was einem ungewohnt ins Auge stach. Das Haus wirkte so düster wie eh und je - als wäre er nie weg gewesen. Seufzend sah er in Richtung Küchentür und dann die Treppe rauf. "Und wo jetzt anfangen? Das schaff' ich nie hier Ordnung zu machen, bevor die Anderen kommen...", murmelte er resignierend. "Dann mal an die Arbeit, Sirius Black!" munterte er sich jedoch kurz darauf selbst auf.
 

Kurze Zeit später erhellten einige Leuchter und Kerzen Eingangsbereich und Treppe, so dass er das Lumos seines Zauberstabes nicht mehr ständig brauchte. Als erstes wand er sich der Küche zu. Auch dort erschienen auf sein Geheiß hin wie aus dem Nichts einige Kerzen in der Luft, so dass er bald den ganzen Raum überblicken konnte. Es herrschte ein Chaos, das an einigen Stellen direkt beabsichtigt aussah. Trotzdem wirkte der Raum ungewöhnlich sauber und hinlänglich gepflegt, betrachtete man, wie lange er schon ungenutzt sein mochte.
 

Stirnrunzelnd blickte er sich weiter um. Mit einem prüfenden Blick in den Schrank stellte er fest, dass einige Vorräte darin standen. Nachdem er einmal flüchtig hinter die meisten Türen geblickt hatte, befand er die Küche für ansonsten uninteressant und ging wieder zurück in den Eingangsbereich. Von hieraus gelangte er in zwei weitere Räume. Beide verließ er jedoch recht schnell. Auch hier gab es nichts Interessantes oder Gefährliches. Dennoch befanden sich einige magische Kreaturen in Vorhängen, unter den Teppichen und sogar in einigen der Schränke. Hiermit würde er Wochen, wenn nicht Monate zu tun haben, wenn er die alle rausbringen wollte.
 

Seufzend ging er die Treppen hinauf und begann im ersten Stock die Zimmer zu durchsuchen. In fast jedem fanden sich lebende Hinterlassenschaften seiner Mutter, mehr oder minder groß und die meisten nicht sehr gefährlich - die meisten. Die Tür zum Schlafzimmer seiner Mutter zum Beispiel schloss er lieber schnell wieder, kaum dass er hineingespäht hatte. Damit wäre dieses Zimmer schon mal für Seidenschnabel reserviert.
 

Bevor die ersten Leute eintrafen, hatte er jede Menge zu tun, um wenigstens einige der Zimmer bewohnbar zu machen. Und natürlich mußte er irgend etwas gegen das Gezeter seiner Mutter unternehmen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die alte Dame die ganze Zeit ihre Beschimpfungen zum Besten geben würde. Erst recht wenn Remus oder Hermine hier auftauchten, die nicht gerade als "reinblütig" bezeichnet werden konnten.
 

Sirius selbst waren solche Sachen freilich egal, aber seine Mutter war bei der "Reinheit" der Familie schon immer etwas sehr eigen gewesen - letztendlich einer der Gründe, warum er Abschied von diesem Zuhause genommen hatte, noch bevor er die Schule beendet hatte.
 

Bei dem Gedanken an Remus nahmen seine Augen einen leicht glasigen Ausdruck an. Viel lieber wäre er jetzt mit seinem alten Freund zusammen. Wie viel hatten sie nicht schon zusammen erlebt? Diese Tortur wäre um einiges leichter zu überstehen, wenn er sie nicht allein über sich ergehen lassen müsste. Nicht einmal Harry war hier, dabei wäre er zumindest ein kleiner Trost gewesen.
 

Harry als sein Patensohn hätte ihn etwas beschäftigt und was jedoch viel wichtiger war, er hätte Harry selbst beschützen und ablenken können. Erst zwei Tage war es her, dass er Dumbledore von der Wiederauferstehung des Unaussprechlichen berichtet hat. Welche Qualen mussten die letzten Tage und Wochen nach dieser Horrornacht für ihn bedeuten? Und dann durfte er nicht einmal hierher, sondern mußte zu diesen verdammten Muggel zurückkehren. Am liebsten wäre Sirius mit Seidenschnabel nach Hogwards geflogen und hätte Harry von dort geholt, so wie der ihn einst hatte mit dem Hippogreif davonfliegen lassen.
 

Kaum hatte Sirius das ganze Haus durchsucht und auch im Dachgeschoss nicht mehr feststellen können, als dass dieses Haus einer gründlichen Reinigung bedurfte, kehrte er ins Erdgeschoß zurück. Für diese Nacht war es zu spät, als dass er viel hätte tun können, nur wo sollte er schlafen? Keines der Schlafzimmer erschien ihm sicher genug, als dass er dort eine Nacht verbringen wollte, bevor nicht die unliebsamen magischen Gäste vertrieben waren.
 

Da fiel sein Blick auf die Küchentür. Naja, der Tisch war eher unbequem, aber immerhin hatte er dort kein anderes Wesen entdecken können. Mit der Hand durch die strubbeligen schwarzen Haare fahrend öffnete er die Tür erneut. Augenblicklich erstarrte er. Ihm gegenüber wuselte ein laufender Meter durch den nur spärlich erleuchteten Raum. Seine Haut hatte eine ungesunde gräuliche Farbe und auch wenn der Kopf keine Haare aufzeigte, wie bei allen Angehörigen seiner Gattung, so wuchsen doch große weiße Haarbüschel aus den Ohren.
 

Sirius brauchte eine Weile, bevor er begann sich zu erinnern und ganz allmählich stieg die Erkenntnis in sein Bewusstsein, wen er hier vor sich hatte. "Kreacher!" rief er tonlos. "Du bist hier?" folgte sofort darauf. Wieso hatte er den alten Hauself vorher nirgendwo im Haus gesehen?
 

Der Angesprochene reagierte jedoch nicht, sondern räumte weiter die Töpfe von einer Stelle auf die andere, ohne auch nur einen Funken mehr Ordnung in das Chaos zu bringen. Dabei murrte er laut vor sich hin: "Der Verräter, Muggel-Freund! Zurück ist er! Beschmutzt Herrins Haus! Verschwinden sollte er! Verschwinden! Verräter! Abschaum!"
 

"Kreacher!" rief Sirius erneut, diesmal lauter und mit mehr Nachdruck. Erst jetzt fuhr der Hauself herum und starrte Sirius mit einem undefinierbaren Blick an. Seine Augen wirkten getrübt und sahen vermutlich nicht mehr, als seine Ohren hörten. Sofort verbeugte er sich mehrmals, in seinen Augen konnte Sirius jedoch sehen, dass es ihm überhaupt nicht gefiel, dass der frühere "junge Herr" wieder da war.
 

"Ah, der Meister ist da! Der Meister ist ins Haus seiner Mutter zurückgekehrt!" Ohne inne zu halten, fiel er dabei jedoch sofort wieder in seine Beschimpfungen zurück: "Muggel-Freund ist er! Widerliches Pack! Beschmutzt seine Familie!"
 

"Ach, halt die Klappe! Scher dich raus hier, ich will hier schlafen!" fuhr Sirius ihn schroff an. Seine Geduld war heute nicht sonderlich gut und so konnte er nach dem Schock über das Bild seiner Mutter nicht zusätzlich einen gehässigen Hauself ertragen, der ihr nach dem Mund redete.
 

Halb schlurfend, halb hüpfend verließ Kreacher schließlich die Küche, nicht ohne weitere Beschimpfungen vor sich her zu murmeln. Früher als er ein Kind war, hatte Sirius den Hauself recht gern gehabt - und es beruhte sogar auf Gegenseitigkeit - allerdings hatte sich dies sicherlich geändert sobald er seiner Mutter eröffnet hatte, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
 

Müde und erschöpft von der anstrengenden Reise kletterte er auf den Tisch und legte sich auf den Rücken. Nur langsam wollte sich der Schlaf einstellen. Währenddessen starrte er an die Decke und dachte erneut an Remus. Jetzt wäre ein schönes Bett genau richtig, am besten mit Remus direkt neben ihm. Mit diesem angenehmen Gedanken schlief er schließlich ein.

Hausarbeiten

Am nächsten Morgen wurde Sirius unsanft aus seinem ganz und gar nicht erholsamen Schlaf gerissen, als jemand lautstark vor sich hin fluchend mit den Töpfen klapperte. "Muggel-Freund! Verdammter Verräter! Schlammblut-Freund!" zischte der Hauself erneut. Gereizt murmelnd erhob sich Sirius von seinem unbequemen Ersatz-Bett.
 

Kaum hatte er den Tisch freigemacht, begann der Hauself auch schon ein leidlich zusammengestelltes Frühstück darauf auszubreiten. Offenbar hielt ihn seine geäußerte Abneigung gegen ihn nicht davon ab seinem "Meister" etwas zu Essen zu machen. Ohne die Augen von dem geschäftig hin und her wuselnden Hauself zu lassen, begann Sirius sich das Essen in den Mund zu stopfen. Das hielt Kreacher freilich nicht davon ab weiter um ihn herum die Töpfe umzuräumen und dabei lautstarke Beschimpfungen von sich zu geben.
 

Gereizter als am Vorabend verließ Sirius schließlich die Küche und wand sich erneut zur Treppe. Seine Mutter schien in der Dunkelheit unter dem Vorhang gebändigt zu sein und Sirius dankte allen Großmagiern der Geschichte, die ihm einfielen, dass das Bild zu hoch für Kreacher hing, so dass der den Vorhang nicht einfach herunterreißen konnte. Die schrille Altstimme seiner Mutter konnte er jetzt nicht wirklich gebrauchen. Ein fluchender Hauself war nervend genug.
 

Seufzend ging er in den ersten Stock und betrat das erste Zimmer auf der rechten Seite des schmalen Ganges. Früher war es einmal eines der Gästezimmer gewesen. Dementsprechend wenig Mobiliar wies es jetzt auf. Nur ein kleines Bett stand an einer der Wände und eine ebenso kleine Kommode direkt daneben. Seine Mutter war nie dafür gewesen, Gäste über längere Zeit zu beherbergen. An der Wand gegenüber der Tür hing ein offenbar leeres, schwarzes Bild, doch als Sirius genau hinhörte konnte er leises Schnarchen aus der Richtung des Bildes vernehmen.
 

Mit der rechten Hand fuhr er sich durch die nach fast einem Jahr schon wieder auf beachtliche Länge gewachsenen Haare. Lieber würde er sich ja ein schönes warmes Bad gönnen, anstatt hier aufzuräumen, aber es half nichts, er hatte nicht einmal zwei Tage bevor die ersten eintreffen würden. Die stille Hoffnung, dass Remus unter ihnen sein würde spornte ihn zusätzlich an und so holte er seinen Zauberstab hervor und sprach den Spruch, der das Zimmer aufräumen sollte.
 

Nun... Hausarbeit war nie seine Stärke gewesen und so löste sich gerade einmal die oberste Staubschicht vom Fußboden. Anstatt zu verschwinden verstreute sie sich nur noch mehr. Wütend versuchte er es erneut und diesmal schien sich der Boden deutlich aufzuhellen. Ein Runzeln zeichnete sich auf seiner Stirn ab, als er zu fürchten begann, dass seine Mutter aus reiner Boshaftigkeit am Ende selbst den Staub mit einem Permanent-Haft-Zauber versehen haben könnte.
 

Ein Rumpeln riss ihn aus seinem Groll und rief ihn in die Realität zurück. Ein suchender Blick durch den Raum brachte ihn den Übertäter schnell vor Augen. Mit einem leichten Zucken sprang die Kommode einige Zentimeter in die Luft, als er sich näherte. "Immobile!" rief er und schwang seinen Zauberstab. Sofort hielt das Möbelstück still. Vorsichtig untersuchte er den halbhohen Schrank genauer. Es schien nicht so, als ob die Kommode selbst verflucht wäre. Die Ursache für ihre plötzliche Beweglichkeit befand sich ohne Zweifel in ihrem Inneren.
 

Leise Flüche über die Haustierhaltung seiner Mutter murmelnd öffnete er schließlich die Tür. Im Inneren befand sich ein kleines zitterndes Fellbündel. Als er jedoch danach greifen wollte zuckte sofort ein mit scharfen Zähnen besetztes Maul hervor. Erschrocken knallte er die Schranktür zu und wich zurück. Diesmal mit seinem Zauberstab in der Hand, um den Angreifer außer Gefecht zu setzen öffnete er erneut die Tür. Seine Besorgnis war aber unbegründet, denn er hatte es voll mit der Tür erwischt. Ohnmächtig und mit einer sich bereits deutlich abzeichnenden Beule lag der kleine magische Hausgast im Schrankinneren.
 

Seufzend packte Sirius es an einem Bein und sah sich im Zimmer um. "Actio!" rief er und schon surrte aus dem unteren Stockwerk ein großer Sack ins Zimmer. Gerade als er seine erste Beute in den Sack fallen ließ gemerkte er im Augenwinkel eine Bewegung im Zimmer. Erschrocken fuhr er herum. Wer wusste schon, was sich hier alles für Kreaturen verbargen? Aber was immer es gewesen sein mochte, jetzt war nichts mehr zu sehen.
 

Solange, er mit diesem Raum nicht fertig war, konnte er aber unmöglich mit dem nächsten anfangen. Weil die Möbel im Moment nur hinderlich waren, schwang Sirius erneut den Zauberstab und schon schwebten Bett und Möbel etwa einen Meter über den Boden. So wurde er auch des zweiten - ganz und gar nicht magischen - Hausgast gewahr.
 

"Nicht auch noch DAS!" seufzte er verzweifelt. In einer Ecke des Zimmers huschte ein graues, etwa 20 Zentimeter langes Etwas über den Fußboden, auf der verzweifelten Suche nach mehr Deckung. Mit einem erneuten Schwingen des Zauberstabes erstarrte das Tierchen mitten in der Bewegung. Und von so etwas hatte er sich tatsächlich mal ernährt, dachte Sirius bei sich. "Nun...", murmelte er, während er die Ratte in seinen Sack beförderte, "Seidenschnabel wird sich garantiert über dich freuen."
 

Nachdem er auch die Vorhänge geprüft und für in Ordnung befunden hatte, stellte er Bett und Kommode zurück an ihren angestammten Platz. Der Raum wäre sicher gut für Ron und Harry geeignet, überlegte er, während er sich erneut in dem Zimmer umblickte. Mit einem gekonnten Schwung zeichnete er ein zweites Bett, sowie weitere Schränke und Ablagen in die Luft, die kurze Zeit später den Raum in ein wohnlicheres Ambiente tauchten.
 

Ein letzter Schutzzauber, um die anderen unerwünschten Bewohner des Hauses davon abzuhalten, sich hier zu verstecken und er verließ zufrieden das Zimmer. Ein Blick auf die große Wanduhr im Flur sagte ihm, dass er fast zwei Stunden darin verbracht hatte. Als er den Gang entlang sah, überkam ihm das Grauen bei der Vorstellung, wie lange er für das ganze Haus brauchen würde - zumal dies eines der "saubersten" Zimmer gewesen war.
 

Die Tür stand wie gehabt offen und ein Blick zurück zeigte ihm wiederholt seine Unzulänglichkeiten, was Putzzauber betraf. Da er aber wahrlich kein Interesse daran hatte, das per Hand zu machen, rief er lautstark nach dem einzigen irgendwie halbwegs erwünschten Bewohner. Sofort zeigte sich sein Fehler, denn kaum war sein Schrei durch den Flur und die Treppe hinunter gedrungen schrillte auch schon die Stimme seiner Mutter zu ihm hinauf.
 

Entsetzt über den plötzlichen Lärm stürmte er die Stufen hinunter und sah, dass der Vorhang nicht mehr über dem Bild hing. Kreacher konnte ihn unmöglich herunter genommen haben. Wütend und mit den Beschimpfungen seiner Mutter, die wie Alarmglocken in seinem Kopf widerhallten, warf er den Vorhang erneut über das Gemälde. Es dauerte jedoch einige Sekunden, bis er ihn so befestigt hatte, dass er nicht wieder von selbst herunter rutschen konnte.
 

Die daraufhin eintretende Ruhe war nicht nur erholsam, sondern auch nötig. Fortwährend klingelten seine Ohren von der schrillen Stimme, die er all die Jahre ganz und gar nicht vermisst hatte. Endlich ließ sich auch Kreacher blicken. In gewohnt halb gebückter Haltung schlich er auf Sirius zu. "Der Herr hat gerufen?" fragte er mit normaler Stimme. Fast hätte man glauben können, er sei ein gewöhnlicher Hauself, wie jeder andere, doch kaum hatte Sirius angesetzt zu sprechen, begann sein Gegenüber schon wieder Flüche vor sich hin zu murmeln.
 

Kopfschüttelnd ignorierte er das Gemurmel des Elfen und befahl ihm statt dessen, sich mit Wassereimer und Lappen zu bewaffnen, um das eben magisch gesäuberte Zimmer nun auch äußerlich auf Hochglanz zu bringen. Murrend, aber dem Befehl folge leistend verzog sich Kreacher wieder, nur um kurz darauf mit den Putzmitteln nach oben zu verschwinden. Weiterhin klangen dabei dumpf die Beschimpfungen aus dem ersten Stockwerk an sein Ohr, als er sich ermattet auf die Stufen fallen ließ. Sehnsüchtig glitt sein Blick zum Fenster. Draußen konnte man Muggel vorbeilaufen sehen, Frauen mit ihren Einkaufskörben, Kinder auf Fahrrädern. Hin und wieder fuhr ein Auto oder ein Motorrad vorbei und zog sofort Sirius Aufmerksamkeit auf sich. Wie gern wäre er jetzt da draußen anstatt hier Putze zu spielen.
 

Aber es half nichts. Nachdem er fast eine Stunde auf den Stufen über sein Schicksal sinniert hatte, raffte er sich schließlich endlich wieder auf und ging erneut in den ersten Stock. Ein letzter tiefer Atemzug, dann öffnete er die Tür zum zweiten Zimmer. Es dauerte jedoch bis zum Abend, bis er es mit einigen mehr oder weniger tiefen Schnittwunden an seinen Armen und einigen Kratzern im Gesicht endlich wieder verlassen konnte. Erschöpft aber dennoch zufrieden über seine Ausbeute betrachtete er den Sack in seiner Hand. Damit würde er Seidenschnabel eine Zeit lang zufriedenstellen können.
 

Bei dem Gedanken an den Hippogreif fiel ihm ein, dass der nach wie vor in einer Höhle außerhalb Londons auf ihn wartete. Schnell ging er zurück in die Küche und stellte den Sack in eine Ecke. Kreacher hatte ihm bereits ein Essen auf dem Tisch hinterlassen, war aber ansonsten nirgendwo zu sehen. Einen Moment lang überlegte er, ob er erst essen oder erst Seidenschnabel holen sollte. Der Hunger siegte schließlich und so schlang er das Mahl herunter. Es war nicht gerade eine Spitzenleistung - Remus kochte ohne Zweifel tausendmal besser - aber zumindest stillte es den Hunger.
 

Kaum war er fertig, sprang er auch schon auf und stürmte in den Flur. "Kreacher!" schallte seine Stimme durch das Haus. Da flog auch schon wie von Zauberhand der Vorhang vom Bild seiner Mutter und die Tirade begann von neuem. "Verfluchte Frucht meines Fleisches! Verschwinde von hier!" schrie sie ihn lautstark an. Verzweifelt rannte Sirius zu dem Vorhang und zerrte ihn an sich. Mit inzwischen schon fast geübter Hand, warf er ihn erneut über das Bild, das daraufhin sofort verstummte.
 

Offenbar war dieser Flur lärmempfindlicher geworden, als er ihn in Erinnerung hatte... Es war wohl besser, wenn er die anderen bei ihrer Ankunft gleich warnte, sich hier nicht zu laut aufzuführen. Sirius konnte sich nur zu lebhaft vorstellen, welche Namen das Abbild seiner Mutter für Lupin und die Anderen auf Lager haben würde. "Meister hat gerufen", ertönte die knarrende Stimme des Elfen hinter ihm.
 

Erschrocken drehte Sirius sich um und blickte in die glasigen Augen seines Hausdieners. Seufzend, jedoch mit deutlich gedämpfter Stimme befahl er dem Elfen die Küche aufzuräumen und dann dort zu bleiben, bis er zurückkäme. "Oh, Meister geht weg. Meister verläßt uns endlich wieder! Verräter verschwindet!" Sirius kam nicht umhin eine gewisse Freunde in der Stimme des Hauselfen zu hören.
 

"Nein. Meister holt nur etwas ab und kommt dann zurück", zischte er wütend und ging zur Haustür. "Und wag es ja nicht irgend etwas anzufassen, insbesondere nicht den Vorhang da!" fauchte er, als er im Augenwinkel sah, wie Kreacher nach einer Ecke des Vorhangs angelte, ohne Chance sie zu erreichen. Kreacher zog ein böses und fast schmollend wirkendes Gesicht, gehorchte jedoch. Auch wenn er Sirius beschimpfte, so war er immer noch ein Teil der Familie und er musste ihm gehorchen, ob er nun wollte oder nicht.
 

Sirius öffnete die Tür und trat heraus. Kaum hatte er die Tür verschlossen und war einige Schritte vorgegangen, verschwand das Haus. An einer Hecke entlang schleichend suchte er nach einer sicheren Deckung. Schließlich fand er ein dunkles Plätzchen neben einer Garage. Vorsichtig blickte er sich um. Niemand war zu sehen. Einige Sekunden später huschte ein großer schwarzer Hund neben der Garage hervor und rannte so schnell er konnte die Straßen entlang.
 

Nach über einer Stunde erreichte er den Stadtrand und eine weitere Stunde später schließlich die Höhle, in der er Seidenschnabel zurückgelassen hatte. Kaum hatte er die Höhle betreten, begannen sich auch schon seine Formen zu verschieben und er verwandelte sich in einen Menschen zurück. Er blickte dem Hippogreif fest in die Augen ohne zu blinzeln und verbeugte sich dann ehrfürchtig. Inzwischen an ihn gewohnt entgegnete Seidenschnabel die Verbeugung fast sofort. Lächelnd näherte sich Sirius seinem Freund, der ihm einst zusammen mit Harry und Hermine das Leben gerettet hatte. Er streichelte ihm über den Schnabel und das Gefieder am Hals, bevor er ihm leise zuflüsterte, dass sie die Höhle verlassen mussten.
 

Seidenschnabel gab einen unverständlichen Laut von sich und folgte ihm nach draußen. Ein Wink mit dem Zauberstab und eine kurz gemurmelte Formel und schon war der Hippogreif mit einem Unsichtbarkeits-Fluch belegt. So konnte er ihn sicher nach London bringen - zumindest hoffte er das. Sirius selbst verwandelte sich zurück in seine Hundegestalt. So hastig wie er gekommen war, machte er sich auf den Rückweg. Seidenschnabel lief zunächst einige Zeit neben ihm her, doch schnell wurde es dem Hippogreif zu langweilig und er begann in die Lüfte zu steigen. Dabei ließ er Sirius keine Sekunde aus den Augen.
 

Der wusste genau, dass Seidenschnabel nicht einfach davonfliegen würde und lief unbeirrt weiter, bis sie in die Grimmauld-Platz-Straße einbogen. Niemand hatte auf sie geachtet und auch hier war niemand zu sehen. Sirius verschwand erneut neben der Garage und trat als Mensch daraus hervor. Mit eiligen Schritten huschte er an den Hecken entlang zum Haus seiner Mutter zurück. Zwischen Nummer 11 und 13 hielt er an und starrte einige Augenblicke vor sich hin ins Leere, bis das Haus erschien und sich in die enge Lücke zwängte.
 

Seidenschnabel landete neben ihm und blickte verwirrt auf das so eben aufgetauchte Haus. Sirius jedoch streichelte ihm beruhigend über den Rücken und führte ihn zur Tür. Kaum hatte er den Türknauf mit seinem Zauberstab berührt, sprang sie auch schon auf und ließ sie ein.
 

Zwar hatte Sirius für einen Moment lang befürchtet, es könnte Probleme geben, das große Tier ins Haus zu bringen, doch sowohl Türrahmen als auch Treppe verbreiterten sich ohne Widerworte, um das geflügelte Wesen seinen Weg nehmen zu lassen. Sirius führte ihn bis hinauf in das alte Schlafzimmer seiner Mutter.
 

Je näher sie der Tür kamen, desto unruhiger schien Seidenschnabel zu werden. Als er sie schließlich öffnete, sprang er sofort in das Zimmer und begann den unliebsamen Besucher zu jagen. Es dauerte nicht lange und Sirius konnte beobachten, wie sich der Hippogreif zufrieden über seiner Beute niederließ und genüßlich anfing daran herum zu knabbern. "Bedien' dich nur", sagte Sirius grinsend und schloss die Tür.
 

Zufrieden ging er zu dem zweiten Zimmer zurück, das er an diesem Tag gereinigt hatte. Es war größer als das erste und hatte einst seinem kleinen Bruder gehört. Nichts schien sich hier verändert zu haben, seit er das Haus im Alter von 16 Jahren verlassen hatte - zumindest wenn man von dem magischen "Ungeziefer" absah, dass sich hier inzwischen eingenistet hatte. Da er zu müde war, das Zimmer heute noch umzuräumen, schwang er nur kurz seinen Zauberstab um sich frisches Bettzeug zu besorgen und ließ sich dann ins Bett fallen.
 

Zumindest heute würde er nicht auf einem harten Küchentisch schlafen müssen. Kurz bevor er einschlief durchzuckte ihn der Gedanke, dass er Kreacher hier morgen würde staubwischen lassen, dann war er auch schon ins Land der Träume abgeglitten. Während er davon träumte, wie er über weite grüne Wiesen laufen konnte, immer wieder zu einem lachenden Remus auf einer Decke mit einem Picknickkorb zurückblickend, nahmen auch seine Gesichtszüge einen zunehmend zufriedenen Ausdruck an. Ja, da war Remus, der ihn anlächelte, Harry, der so aussah, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben die Ferien genießen, sogar Hermine und Ron waren da, erstere mit einem Buch in der Hand, letzterer, wie er mit Harry aufgeregt das letzte Quiddich-Spiel der Liga besprach. Und er selbst? Er war frei und ungebunden, musste sich keine Gedanken darüber machen, ob vielleicht gleich die Dementoren auf ihn zukommen würden.
 

Der Morgen kam viel zu schnell und nur widerwillig löste sich Sirius aus seiner heilen Traumwelt. Doch kaum hatte er die Treppe hinter sich gelassen, holte ihn auch schon die Realität in Form des zeternden Kriechers ein. Merkwürdigerweise regten ihn die Anschuldigungen nicht mal mehr auf - so langsam begann er sich daran zu gewöhnen. Er ignorierte den Hauself und setzte sich statt dessen an den Küchentisch um sein Essen einzunehmen.
 

Nachdem er Kreacher dazu verdonnert hatte, den ersten Stock weiter zu putzen, machte auch er sich wieder an seine Säuberungsaktion. Diesmal kam er jedoch viel langsamer vorwärts als am Vortag. Außerdem verlor er so langsam die Lust und das war bei ihm nie ein gutes Zeichen. Dieser ganze Unsinn war Zeitverschwendung. Aber andererseits konnte er so wenigstens etwas zum Kampf beisteuern, denn selbst Aufträge ausführen hatte Dumbledore ihm ja strengstens untersagt. "Viel zu auffällig, viel zu gefährlich", hatte der gemeint, als Sirius ihn darauf angesprochen hatte.
 

Zumindest hatte er sich dazu überreden lassen, dass sie dieses Haus benutzen konnten. Wer würde schon vermuten, dass sich das Hauptquartier des Phönixordens hier in diesem heruntergekommenen Anwesen - noch dazu das Elternhaus eines angeblichen Anhängers Voldemorts - befinden würde? Und mit Dumbledore als Geheimnisverwahrer würde es garantiert niemand finden, selbst wenn sie es suchten.
 

Am Abend hatte er wenigstens ein weiteres Zimmer gesäubert und ließ sich erschöpft ins Bett fallen. Fast augenblicklich war er auch schon eingeschlafen. Erst ein hektisches Klingeln an der Vordertür ließ ihn aus dem Schlaf fahren. Erschrocken sprang er aus dem Bett. Draußen war es dunkel und für einen Moment glaubte er, er würde noch träumen. Das Klingeln hielt jedoch an und schien sich sogar zu verstärken. Sofort fiel ihm seine Mutter ein. Doch als er die Treppe halb fallend halb rennend hinunter stürmte sah er, dass das Bild wie zuvor vom Vorhang bedeckt war. Nungut, zumindest konnte sie nicht der Lärm der Hausklingel aufwecken, das war doch immerhin mal eine gute Nachricht.
 

Freudig in Erwartung weiterer Gesellschaft und leicht erzürnt über den frühen Weckdienst riss er die Tür auf. Da stand er auch schon vor ihm - grinsend übers ganze Gesicht und mit offenen Armen. Sofort zog Sirius ihn an sich und drückte ihn herzlich. "Remus! Ich bin ja so froh!" rief er lachend. Der klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken und erwiderte die Umarmung.
 

"Hast mir gefehlt", flüsterte Lupin ihm leise ins Ohr, bevor er sich aus der Umklammerung befreite. "Das ist Tonks und Moody kennst du ja", erklärte er auf die anderen zwei Gäste deutend. Die junge Frau mit den hellvioletten langen Haaren grinste ihn an und umarmte ihn ebenso heftig, wie Lupin nur wenige Sekunden zuvor.
 

Sirius erstarrte vor Schreck und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Da er die Dame nicht kannte, erwiderte er die Umarmung nur leicht, doch das schien sie überhaupt nicht zu stören. Mit fröhlichem Gesicht löste sie sich von ihm und betrat das Haus. Der alte Auror reichte ihm nicht einmal die Hand und Sirius war froh den alten Mann nicht auch umarmen zu müssen. Da fiel ihm wieder seine Mutter ein und er flüsterte ihnen, nachdem er die Tür verschlossen hatte zu: "Bitte seid hier im Flur ganz leise. Dort drüben ist die Küche, da können wir reden."
 

Lupin blinzelte einen Augenblick, wand sich dann jedoch wortlos in die angegebene Richtung. Auch Moody folgte ihm wortlos. Tonks, die nach einem kurzen Rundgang durch den Flur zum Eingang zurückgekehrt war, wand sich ebenfalls halb springend halb laufend der Küche zu. Dabei kam ihr der Schirmständer in die Quere. Während sie selbst der Länge nach auf dem Boden landete, fiel der Ständer mit einem lauten klirrendem Geräusch zu Boden.
 

Sirius schüttelte verzweifelt den Kopf, da flog auch schon der Vorhang vom Bild seiner Mutter. "HA! Jetzt bringst du auch noch solches verfluchtes Halbblut in mein Haus! Verdammter Verräter! Missgeburt! Halbblut!" Verzweifelt hastete Sirius hinüber und warf den Vorhang wieder über das Bild, das sich fast augenblicklich zu beruhigen schien. Seine drei Gäste starrten ihn nur fragend an, doch Sirius winkte ab und bedeutete ihnen, jetzt keine Fragen zu stellen. Stattdessen zeigte er erneut auf die Küchentür und half der jungen Frau auf die Beine. Damit sie nicht womöglich ein weiteres Mal über den Hutständer stolperte, schob er sie sanft und dennoch bestimmend in das andere Zimmer.
 

"WAS. WAR. DAS?" fragte Lupin entsetzt, als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Die Augen der anderen beiden Magier ruhten ebenfalls auf Sirius, der verzweifelt versuchte nicht zu beschämt auszusehen. Warum konnte die Alte nicht einfach ihre verdammte Klappe halten?!
 

"Meine... Meine Mutter, du erinnerst dich an sie?" antwortete er leicht lachend an Remus gewandt. Der verdrehte die Augen und ließ sich auf einen der Stühle fallen. Mit einem kurzen Wedeln des Zauberstabs entzündete er das Feuer im Kamin und atmete danach tief durch. "Sie hat das Bild mit einem Permanent-Haft-Zauber da festgemacht", erklärte Sirius leise. "So lange wir da draußen keinen Lärm machen, bleibt sie ruhig."
 

"Meister bringt mehr Muggel-Freunde. Noch mehr Verräter. Halbblut! Bastarde! Schlammbrüter!" ertönte die knarrende Stimme des Hauselfs. Lupin sah Sirius nur sprachlos mit hochgezogenen Augenbrauen an und beobachtete zweifelnd, wie sich der Hauself an den Töpfen zu schaffen machte.
 

"Der Hauself... er heißt Kreacher", murmelte Sirius, nicht so recht wissend, ob er sich entschuldigen oder vor Scham im Boden versinken sollte. Lupin war gerade erst da und schon war er wütend. Dabei hatte Sirius sich so sehr gefreut gehabt, seinen Freund endlich wieder sehen zu können.
 

"Hey, Kreacher. Mach uns Tee", ertönte Tonks Stimme zum ersten Mal. Sie klang freundlich und nett, doch Kreacher reagierte nicht. "Hey!", rief sie erneut, doch der Hausgelf reagierte weiterhin nicht. Erst als Sirius ihren Befehl wiederholte, fing er an die Tassen aus dem Schrank zu holen und vor ihnen aufzustellen.
 

"Offenbar zählt er dich nicht mehr als Familie", entgegnete Sirius tonlos. Sowohl Lupin als auch Mad-Eye Moody blickten einen Moment zwischen den beiden hin und her, bevor sie sich ansahen.
 

"Ihr seid verwandt?" fragte Lupin schließlich, was sie beide dachten. Sirius nickte und Tonks erklärte, dass ihre Mutter seine Cousine war. Offenbar hatte ihre Heirat mit einem Muggel allerdings die Blutsbande zu stark verwässert, als dass der Hauself sie zur Herrschaft zählen würde.
 

"Was gibt es denn eigentlich neues?" fragte Sirius schließlich um von dem unliebsamen Thema seiner Familiengeschichte abzulenken. Er setzte sich ebenfalls an den Tisch und zog sich eine der inzwischen gefüllten Tassen mit Tee heran. Während er immer wieder daran nippte, begannen Remus und Tonks abwechselnd - nur von Zeit zu Zeit von Moody unterbrochen - davon zu erzählen, was passiert war.
 

Viel Neues hatten sie allerdings nicht zu berichten - oder vielleicht wollten sie es auch nur nicht. Die wesentlichen Sachen hatte Sirius bereits aus Harrys letzter Eule erfahren. Die Nachricht, dass Harry den ganzen Sommer über bei den Dursleys bleiben sollte, erschrak ihn dann allerdings doch. "Was?! Ich hatte gedacht, er kann wenigstens nach ein, zwei Wochen hierher kommen!" rief er enttäuscht. "Was soll er denn die ganze Zeit bei den Muggel?!"
 

"Dumbledore glaubt, dass er dort viel sicherer ist. Vor den Muggel können ihn die Tod-Esser nicht so einfach angreifen ohne die Aufmerksamkeit des Ministeriums auf sich zu ziehen", erklärte Remus ruhig. "Außerdem wird er unter ständiger Beobachtung sein", fügte er hinzu, als er Sirius besorgtes Gesicht sah. "Also wie sieht's aus? Ist das Haus bezugsfertig?"
 

"Ähm... naja... sagen wir mal so... teilweise", stammelte Sirius verlegen. Es war ihm gar nicht recht, hier gleich vor drei Leuten gestehen zu müssen, dass er gerade mal drei ungezieferfreie Schlafzimmer vorweisen konnte - sah man vom Schlafzimmer seiner Mutter ab, das Seidenflügel inzwischen sicher von allem Essbarem gereinigt hatte.
 

"Teilweise?" fuhr Moodys kratzige Stimme dazwischen. Sein magisches Auge zuckte ständig hin und her und machte Sirius nur nervöser, als er ohnehin schon war. Der durchdringende Blick des gesunden Auges schien in diesem Moment jedoch wesentlich schlimmer zu sein.
 

"Es gibt hier ein paar mehr... Gäste... als ich erwartet hatte", knirschte Sirius zwischen den Zähnen hervor. Das hier war nicht nur peinlich, es war erniedrigend. Als Remus die geknickte Haltung seines langjährigen Freundes bemerkte, versuchte er ihn aufzumuntern. Immerhin waren einige Wochen Zeit und die übrigen Räume könnten sie ja auch nach und nach reinigen. Mit einem Lachen fügte er hinzu, dass Molly Weasley so zumindest einiges zu tun hätte, wenn sie später zu ihnen stieß. Sirius rang sich ein Lächeln ab, das jedoch sofort erstarb, als Kreacher wieder mit seinen Beschimpfungen begann.
 

Seufzend erhoben sich die vier und Sirius führte sie nach oben, wo er Tonks und Moody ihre vorläufigen Quartiere zeigte. Remus führte er in das dritte Zimmer, in dem er die letzten zwei Nächte verbracht hatte. Er hatte es am Vortag extra neu möbliert, so dass ein großes Himmelbett einladend neben dem Fenster stand. Remus grinste und wand sich ihm zu. Mit der rechten Hand stieß er gegen die Tür, die daraufhin klackend ins Schloss fiel.
 

Zufrieden ließ sich Remus in Sirius Arme fallen. Der warme Körper in seinen Armen schien in Sirius neue Kräfte zu wecken. Zärtlich strich er ihm unter dem Mantel über den Rücken, während er ihn fest an sich drückte. "Du hast mir auch gefehlt", flüsterte er Lupin ins Ohr, der daraufhin kichernd seinen Kopf auf Sirius Schultern legte. Am liebsten hätte Sirius ihn sofort zum Bett rüber getragen, doch schon drang aus dem Nebenzimmer ein Poltern an ihre Ohren.
 

Remus hob den Kopf und sah zur Wand hinüber, aus deren Richtung das Poltern kam. "Sie ist ganz schön schusselig, was?", bemerkte er feixend, ohne seine Arme von Sirius zu lösen. Der nickte nur leicht und hob den Arm um Remus über die Wange zu streichen. "Was ist?" fragte der lächelnd, doch Sirius schüttelte nur den Kopf.
 

Ohne Vorwarnung zog er Lupins Kopf näher und berührte dessen Lippen mit den seinen. Zärtlich wanderte seine Zunge über die Lippen des Anderen und brauchten nicht lange um Einlass zu bitten. Nicht einmal eine Woche waren sie getrennt gewesen, aber selbst nach den 14 Jahren in Azkaban, kam ihm jede Sekunde wie eine Ewigkeit vor. Remus schlang seine Arme fester um Sirius Hüfte und erwiderte den Kuss. Das Blut begann in seinen Ohren zu rauschen und die Zeit schien still zu stehen.
 

Erst ein heftiges Klopfen an der Tür riss sie in die Realität zurück. Erschrocken ließen sie sofort voneinander ab und wichen jeder einen halben Schritt zurück. Sirius stieß dabei an die Tür und fuhr noch immer leicht aus der Fassung herum, um diese aufzumachen. Draußen stand Tonks und lächelte ihn an. "Moody meinte, wir sollten mit dem Zimmer da drüben anfangen", erklärte sie und deutete auf die Tür hinter sich.
 

Sirius nickte und versuchte nicht all zu ertappt auszusehen. "Klar doch, kein Problem", antwortete Remus statt seiner und drängte sich an ihm vorbei, nicht ohne unbemerkt von Tonks leicht über die Hand des Hausherren zu streichen. "Auf! Auf!" rief er mit neuer Kraft beseelt und baute sich vor der Tür auf. Sirius mußte grinsen und kramte nach seinem eigenen Zauberstab. Wenn Lupin bei ihm

war, könnte vielleicht sogar dieser Putzjob interessant werden.

Guten Morgen...

Als sie sich spät in der Nacht zum Abendessen am Küchentisch versammelten wirkten alle bis auf Moody vollkommen ausgelaugt. Der Alte hingegen sah noch so frisch aus, wie am Morgen, als er das Haus betreten hatte. Dies mochte an der Tatsache liegen, dass er als langjähriger Auror eine halbe Ewigkeit lang seine Kondition mehr verbessert hatte als die drei anderen - vielleicht lag es aber auch einfach nur an der Tatsache, dass er den ganzen Tag lang nur Hinweise gegeben und selbst kaum etwas getan hatte...
 

Für Sirius war dies nun schon der dritte Tag und nichts hätte er lieber getan, als diesen Tag mit Lupin irgendwo anders zu verbringen. Nicht eine Minute hatten sie für sich gehabt, nachdem Tonks sie am Morgen zum Einsatz gerufen hatte. Ein flüchtiger Seitenblick zu Remus hinüber brachte ihm auch nicht das erhoffte Lächeln. Im Gegenteil, sein alter Schulfreund sah müde und abgespannt aus. Und das nur, weil er - Sirius - nicht besser allein mit den Hinterlassenschaften seiner Mutter zurechtgekommen war. Eigentlich hätte das Haus bereit sein sollen, als die drei am Morgen eintrafen. Statt dessen hatten sie bisher nicht einmal genug Zimmer für die zu erwartenden "Gäste" gereinigt.
 

"Ich muss morgen Früh auf Arbeit", murmelte Tonks nachdem sie das Essen beendet hatten und nun gemütlich bei ein, zwei Flaschen Butterbier um das Kaminfeuer herum saßen. Sie vermied es gut dabei einen der anderen drei anzusehen. Nach der Schufterei an diesem Tag, war es ihr selbst unwohl dabei. Sirius schielte aus dem Augenwinkel zu Moody und Lupin hinüber. Ersterer regte sich kaum, zog nur ein weiteres mal an seiner Pfeife, während letzterer noch weiter in seinen Sessel zu rutschen schien.
 

"Ay, muss auch weg", knarrte der Alte und nickte versonnen vor sich hin. Lupin schien noch weiter in den Sessel zu sinken und Sirius mochte sich gar nicht ausmalen was wäre, wenn Remus sich auch für morgen entschuldigen würde. Doch sein Freund schwieg und starrte müde und nachdenklich in die Flammen.
 

Niemand schien ein Thema für ein Gespräch aufbringen zu können und so saßen sie schweigend vor dem Feuer und starrten hinein. Schon bald wünschte Sirius, dass jemand etwas sagte, aber es schien, als wollten alle auf ihr Schweigen beharren. "Sind denn schon alle alten Mitglieder des Ordens informiert?" fragte er schließlich, nur um der lästigen Stille zu entkommen.
 

"Fast alle", murmelte Lupin leise. Sirius wartete, doch auch nach weiteren zwei Minuten ließen sich weder Remus noch einer der beiden anderen dazu herab, diesen Kommentar noch weiter zu erläutern. Leise seufzend erhob sich Lupin schließlich und zog sich den Umhang zurecht. "Ich geh ins Bett", sagte er tonlos und war bereits auf dem Weg nach oben.
 

Sirius öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber Remus war bereits verschwunden. "Eine gute Idee", stimmte Tonks zu und erhob sich ebenfalls. Mit einem entschuldigenden Lächeln wünschte sie Sirius eine gute Nacht und verschwand ebenfalls aus der Küche. Für einen Moment starrte Sirius zu Moody hinüber, der sich keinen Zentimeter von der Stelle rührte.
 

"Ich... ich geh dann wohl auch", murmelte Sirius und eilte aus der Küche. Ein verschmitztes Lächeln umspielte Moodys Lippen, als er ihn auf der Treppe stolpern hörte. Hastig lief Sirius den Gang entlang und riss die Tür auf, die in das Zimmer führte, das er schon seit einigen Tagen bewohnte.
 

Endlich, endlich konnte er mit Remus etwas allein sein. Doch sein breites Lächeln erstarb sofort, als er sich in dem Zimmer umblickte - es war leer. Verwirrt blickte er den Gang entlang, konnte aber niemanden sehen. Tonks hatte sich offensichtlich bereits in eines der anderen Zimmer zurückgezogen - genau wie Remus. Enttäuscht trat er ein und schloss die Tür hinter sich.
 

Das weiche, bequeme Himmelbett sah mit einem Mal gar nicht mehr so einladend aus. Trotzdem ging er hinüber und ließ sich in die Kissen fallen. Er schloss die Augen und umarmte eines der großen Kissen. Wäre es doch nur Lupin und nicht ein dämlicher mit Daunen gefüllter, lebloser Sack. Warum nur? Warum war er noch immer allein, jetzt wo Remus schon hier im Haus war.
 

Enttäuscht und frustriert zog er den Zauberstab aus seiner Tasche. Ohne überhaupt hin zu sehen schwang er ihn kurz und die Lichter im Raum erloschen. Im Dunkeln drehte er sich um und zog die Schuhe von seinen Füßen. Mit zwei weiteren Handgriffen hatte er sich seines Umhanges entledigt und ihn auf den Fußboden geworfen. Für den Rest hatte er keine Lust mehr. Was er eigentlich wollte war Remus, der ihm die Kleider stückweise vom Leib herunterzog.
 

Erneut verkroch er sich in die Kissen und Decken des großen Bettes. Für einen allein war es viel zu groß... Ein Knacken ließ ihn hochfahren. "Lumos", erklang eine feste, wenn auch müde Stimme an der Tür und ein Zauberstab glühte auf. Das sanfte und warme Licht erfüllte langsam den gesamten Raum und erreichte schließlich auch Sirius.
 

Lupin stand im Schlafanzug in der Tür und sah ihn verwundert an. "Was machst du denn hier im Dunkeln?" fragte er verwundert. Sirius jedoch starrte ihn nur an, unwissend ob er vor Glück oder vor Verwunderung aufschreien sollte. Remus ließ sich davon jedoch nicht ablenken und trat ganz in das Zimmer. Mit dem Ellenbogen schlug er gegen die Tür, die daraufhin mit einem leisen Knallen ins Schloss fiel. "Zieh dir wenigstens die dreckigen Sachen aus, bevor du ins Bett gehst", fuhr er ermahnend fort, während er seine Sachen auf einen Stuhl neben dem Fenster legte.
 

Endlich hatte Sirius sich wieder gefangen und sprang auf. Mit zwei schnellen Schritten war er bei Remus drüben und umarmte ihn von hinten herzlich. Während er ihn mit der rechten Hand an sich drückte, fuhr seine Linke zur Hüfte des Anderen hinunter und zog sie näher zu sich heran. "Ich dachte schon...", murmelte er leise. Lupin ließ die Umarmung geschehen und lehnte sich genießend nach hinten.
 

Der warme Körper von Sirius schien neue Kraft in ihn zu leiten. Zufrieden legte er den Kopf in den Nacken. Seine Hände ruhten auf den Armen seines Freundes und strichen leicht über den Stoff seines Hemdes. Erst nach einer halben Ewigkeit, so schien es, löste er sanft Blacks Arme und drehte sich um. Zunächst zögernd, dann jedoch entschlossener fuhren seine Finger über die Knöpfe und Ösen des Hemdes. "Sei nicht albern", murmelte er vor sich hin.
 

Schon schoben sich Remus Finger und das Hemd seines Gegenüber und glitten über die weiße Haut. Nach gut einem Jahr Freiheit hatte sich der einst ausgemergelte Körper bereits einigermaßen erholt und war seiner alten Form näher gekommen. Lupins Atem wurde schneller, während er zwischen Erinnerung und Verlangen über den warmen Körper strich. Ihr letztes Zusammensein schien eine Ewigkeit her zu sein - dabei hatte Sirius sich erst vier Tage zuvor hierher aufgemacht gehabt.
 

Sanft fuhr Sirius mit beiden Händen über Remus Gesicht und hob seinen Kopf ein Stück, damit sie sich direkt anblickten. Remus verklärte Augen sahen ihn mit einer merkwürdigen Mischung aus Verträumtheit und Müdigkeit an. Sein Daumen fuhr über die Lippen, die er schon so oft geküsst und in Azkaban so schmerzlich vermisst hatte. Eine Welle heißen Begehrens überschwemmte Sirius, als er sie schließlich mit den seinen berührte.
 

Die Spitze seiner Zunge war kaum in Remus Mund eingedrungen, als ihn auch schon die Wucht seines Verlangens mit voller Kraft traf. Seine Armen glitten an den Schultern vorbei bis zum Oberkörper und erneut zog er Remus zu sich heran. Der wehrte sich nicht, sondern ergab sich ganz dem beharrlichen Druck des Anderen. Sirius Hände wanderten weiter und schoben sich unter Lupins blau-weiß gestreiftes Schlafanzug-Oberteil. Die Haut darunter fühlte sich warm an und sein Verlangen stieg nur noch mehr.
 

Ruckartig packte er den Saum des Oberteils und zog es nach oben. Der Gedanke, sich von Remus Lippen zu lösen, behagte ihm zwar nicht, aber nur so konnte er diesem das Oberteil komplett ausziehen. Endlich stand Lupin mit nacktem Oberkörper vor ihm. Verlangend schlang der Hausherr erneut seine Arme um den Gast und zog ihn zu sich heran. Statt sich erneut dem Kuss seines Freundes hinzugeben legte dieser jedoch lediglich seinen Kopf auf Sirius' Schulter und schloss die Augen. Dessen Hand strich weiter über den Rücken seines Gastes - vom Steißbein hinauf bis zum Nacken.
 

Ein zufriedenes Gurren entrang sich Lupins Brust. Unfähig noch einen vollständigen Satz zu formulieren lehnte er sich müde gegen die Brust seines Freundes. Sirius Hand fuhr tiefer und in Remus Hose hinab. Voller Begierde senkten sich Blacks Lippen auf die Schulter seines Gegenüber. Nur vier Tage ohne ihn erschienen wie ein immer währender Alptraum. Wie nur hatte er einst 14 Jahre ohne diesen warmen Körpern an seiner Seite überleben können?
 

Sirius spürte, wie das Verlangen in ihm immer größer wurde. Doch Remus reagierte noch immer nicht, als er dessen Schritt an seinen eigenen presste. "Müde...", murmelte Lupin leise und kuschelte sich an die warme Brust des Anderen. Black schloss die Augen und seufzte innerlich. Vorsichtig beugte er sich vor und schlang seinen linken Arm um Remus Beine.
 

Da Remus kleiner und dank seiner schmalen Gestalt nicht sehr schwer war, konnte selbst Sirius nach seiner langen Gefangenschaft merklich geschwächt ihn dennoch mit einiger Anstrengung hochheben. Lächelnd trug er das schlafende Bündel Mensch hinüber zum Bett und legte ihn dort vorsichtig ab. Mit der linken Hand strich er Remus sanft die Haare aus der Stirn.
 

Seufzend erhob er sich schließlich und zog sich seine eigenen Sachen aus. Ein Wink mit dem Zauberstab und das spärliche Licht erlosch erneut. Zufrieden, wenn auch nicht befriedigt schlüpfte er zu Remus unter die Decke. Seine Arme legten sich um Oberkörper und Hüfte des Schlafenden und kuschelten sich an ihn. Zumindest musste er nicht mehr allein schlafen. Allein, dass Remus hier bei ihm war, sich an ihn schmiegte und ein zufriedenes Lächeln auf dem schlafenden Gesicht zeigte, beruhigte Sirius Innerstes zutiefst und erfüllte ihn mit einem wohligen Gefühl der Zufriedenheit.
 

Es war gegen 6 Uhr als Sirius von einem lauten Scheppern und einer unangenehmen schrillen, jedoch inzwischen nur zu vertrauten Stimme aus dem Schlaf gerissen wurde. "Tut mir leid", schallte Tonks helle und klare Mädchenstimme nach oben, dann fiel auch schon die Haustür ins Schloss. So sehr Sirius sich auch bemühte das Keifen seiner Mutter zu ignorieren, es gelang ihm nicht.
 

Auch Remus begann bereits sich, unangenehm in seinem Schlaf gestört, zu bewegen. Da Sirius nicht wollte, dass sein Freund schon so früh aufwachte und auch noch mit den Beschimpfungen seiner Mutter überschüttet wurde, kletterte er schließlich aus dem Bett. Achtlos streifte er sich seine Hose über und lief zur Treppe, um den Vorhang wieder über das Bild zu werfen. Beinahe wäre er über Kreacher gestolpert, der sich schlurfend wie immer durch die Gänge des Hauses bewegte. Leise fluchend sprang Sirius weiter und warf schließlich das Stück Stoff über das Abbild seiner verstorbenen Mutter.
 

Endlich wurde es wieder Still im Haus. Zufrieden und den ersten Schreck hinter sich habend ging er zurück in Richtung seines Zimmers. Die Türen der beiden Zimmer von Tonks und Moody waren offen und er konnte sehen, dass offenbar beide bereits aufgestanden waren. Wahrscheinlich war Moody auch schon gegangen, so dass er und Lupin endlich allein waren.
 

Unverwandt musste er grinsen. Wenn Moody auch weg war, dann hatten sie vielleicht auch endlich etwas Zeit für sich. Außerdem war der Gedanke an Moodys magisches Auge, das offenbar selbst Wände durchblicken konnte, mehr als unangenehm. Spanner wollte er nun wirklich nicht dabei haben, wenn er mit Remus etwas Spaß hatte... Mehr hüpfend als laufend kehrte er in sein Zimmer zurück.
 

Remus schlief noch immer und kuschelte sich jetzt, wo der warme Körper seines Freundes nicht mehr in seinem Rücken war noch mehr in die große, weiche Decke. Sirius musste lächeln. Schnell hatte er sich der Hose wieder entledigt und krabbelte erneut unter die Bettdecke. Zwar bewegte sich Remus kurz, als Sirius seine Arme erneut um ihn schlang, doch er erwachte nicht.
 

Die warme Haut fühlte sich angenehm und vertraut an. Wieder stieg in Sirius das Verlangen danach auf ihm näher zu sein. Bei dem Gedanken daran, begann er unweigerlich schneller zu atmen. Fordernd schob er sich näher an Remus Rücken, während seine Hände über dessen Brust und Bauch strichen. Remus rührte sich nicht, gab nur ein zufriedenes Gurren von sich. Während Sirius Rechte tiefer glitt und sich langsam unter den Hosenbund von Remus Schlafanzug schob, spürte er, wie sich dessen Atmung ebenfalls leicht beschleunigte.
 

Immer tiefer glitt Sirius Hand. Sanft um Lupin nicht zu schnell zu wecken, fuhr er ihm zwischen die Beine. Es dauerte auch nicht lange und Remus begann sich zu bewegen. Sein Atem beschleunigte sich noch weiter und als Sirius ihm mit der Linken über die Brust strich, merkte er, dass auch sein Herz kräftiger in seiner Brust schlug. Heiß begann Lupin Sirius Atem bewusst in seinem Nacken zu spüren. Ganz allmählich drang die Welle des Wohlbefindens in sein Bewusstsein vor. Doch sein Geist weigerte sich noch immer aufzuwachen.
 

Sirius ignorierte diese Weigerung und streichelte ihm weiter über das Glied, während er seinen eigenen Schritt kräftiger gegen Lupins presste. Seine Rechte umfasste vorsichtig Lupins Glied und begann langsam es zu massieren. Unter der Berührung zuckte Remus zusammen. Remus Hand zuckte nach unten und umklammerte Sirius Handgelenk. "Nicht...!" stöhnte Remus leise, doch Sirius ignorierte es.
 

Während eine Hand weiter über Remus Glied glitt, spürte er, wie auch in ihm die Erregung immer weiter anstieg. Voller Begierde presste er seine Lippen auf Remus Schulter. Die Berührung brannte heiß auf Lupins Haut und schien sie förmlich zu versengen. Hin und her gerissen zwischen Verlangen und Vernunft beugte sich Remus Rücken nach hinten durch. Seine Augen waren noch immer geschlossen.
 

"Soll ich wirklich aufhören?" raunte Sirius ihm leise ins Ohr, wobei seine Rechte ihren Griff nur verstärkte. Remus stöhnte auf, unfähig zu antworten, wand er sich nur noch mehr in Sirius Griff. Ein weiteres Stöhnen entrann seiner Brust, als sich sein Glied unter Sirius Griff versteifte. Mit stoßweisem Atem schüttelte er den Kopf und drehte sich beschämt wieder nach vorn, damit Sirius sein Gesicht nicht mehr sehen konnte.
 

Der bemerkte, den Versuch und beugte sich ebenfalls weiter zu ihm. Seine linke Hand glitt über Remus Brust nach oben und fand dessen Kinn. Trotz Gegenwehr drehte er den Kopf des Anderen herum und fand dessen Lippen. Er entließ Remus Glied aus seinem Griff und zog stattdessen an seiner Schulter, um ihn herum zu drehen. Sirius löste sich von Lupins Lippen und glitt an dessen Hals langsam hinab. Seine Lippen brannten heiß auf Remus Haut, der sich leicht unter ihm wand. Die Gegenwehr ignorierend glitt Sirius tiefer und erreichte den Bauch. Mit beiden Armen unter Remus Rücken presste er ihn weiter an sich und setzte seinen Weg fort.
 

Remus Hand krallte sich ins Bettlaken, als Sirius sein Becken erreichte. Mit der Linken zog Sirius ihm die Schlafanzughose aus. Seine Zunge fuhr zunächst nur leicht über seine Erektion, bevor er sie langsam in seinen Rachen gleiten ließ. Noch immer waren Lupins Augen geschlossen und sein Atem war merklich tiefer geworden. Liebkosend fuhren Sirius Lippen und seine Zunge immer wieder über das Glied, während seine Hände streichelnd über Schritt und Hoden glitten. "N... Nicht...!" stöhnte Remus erneut, doch Sirius ignorierte es noch immer.
 

Er selbst war bereits viel zu erregt, als dass er sich jetzt noch hätte stoppen können. Und selbst, wenn Remus sich äußerlich dagegen zu wehren schien, so sprachen die Reaktionen seines Körpers doch mehr als deutlich dafür, dass er nicht wirklich wollte, dass Sirius aufhörte.
 

Seine Hand glitt unter Remus Bein und hob es sich leicht auf die Schulter. Während seine Rechte weiter am Glied entlang glitt, wanderte seine Zunge noch tiefer. Remus stöhnte erneut, wehrte sich jedoch nicht mehr dagegen, als Sirius seine Beine weiter spreizte. Endlich erreichte Sirius Zunge sein eigentliches Ziel und umspielte zunächst nur leicht über die angespannte Haut streichend den Muskelring seines Freundes.
 

Beschämt wand Remus den Kopf beiseite, als Sirius versuchte mit der Zunge in ihn einzudringen. Schließlich presste Sirius seinen Mittelfinger gegen die Öffnung und schob ihn langsam vor. Remus schrie leicht auf und sog hörbar die Luft in seine Lungen auf. Doch Sirius ließ sich davon nicht beirren und drang weiter in ihn vor. Unterdessen begann er erneut mit der Zunge über Remus Glied zu fahren. Spielerisch umfuhr er die Eichel und umschloss sie dann wieder mit seinen Lippen. Während er wie schon zuvor an Remus Glied auf und ab glitt, weitete er ihn zunächst etwas, bis er endlich auch mit zwei Fingern in ihn eindringen konnte.
 

Als er endlich von seinem Freund abließ öffnete Remus ein Stück die Augen und sah, dass Sirius sich aufgerichtet hatte und nun über ihm kniete. Sein Freund senkte den Kopf und ihre Lippen trafen sich wiederum zum Kuss. Remus ließ Sirius Zunge bereitwillig ein und stemmte sich Blacks leidenschaftlichem Druck entgegen. Der fuhr ihm unter die Beine und schob sie weiter nach oben, bis sie fast auf Lupins Brust drückten. Sein Po wurde angehoben und Remus Linke krallte sich in Erwartung des Folgenden noch fester ins Bettlacken.
 

Noch einmal tastete Sirius prüfend über Remus Poritze bis zur Öffnung und drang mit zwei Fingern in ihn ein. Der Muskelring schloss sich kräftig um seine Finger und Sirius spürte deutlich, dass Remus noch immer verkrampft war. Er ließ sich zu ihm herunter, dass sie nun Haut auf Haut lagen. Remus schlang seinen rechten Arm um Sirius Hüfte und erneut fuhr Sirius ihm mit der Zunge über die Lippen, um ihn wiederum zu küssen, während er gleichzeitig versuchte mit beiden Fingern gegen den Druck der Muskeln zu arbeiten.
 

Langsam spürte er, wie Remus sich entspannte. Lupins Hand glitt über Sirius Rücken bis zum Po und umfasste ihn. Remus Körper fühlte sich an, als wollte er verbrennen und Sirius schien dieses Gefühl mit jeder Berührung auf seiner Haut noch zu verstärken. Während eine Hand von Sirius noch immer sein Bein gegen die Brust drückte, zog er die andere zurück und führte sein eigenes Glied bis zur Öffnung.
 

Remus öffnete die Lider und blickte ihm fest in die Augen, sein Arm glitt von der Hüfte hinauf zu Sirius Hals. Ohne ein weiteres Wort schob dieser sich langsam vorwärts. Lupin kniff die Augen zusammen und zischte leise. Als Sirius bis über die Eichel eingedrungen war hielt er inne und zog die zweite Hand nach oben. Er fuhr Remus beruhigend übers Gesicht bevor er noch tiefer in ihn eindrang.
 

Sofort beschleunigte sich Remus' Atem und er warf den Kopf in den Nacken. Ein leiser Schmerzenslaut entrann seiner Kehle, doch Sirius konnte nicht mehr aufhören. Immer weiter drang er in ihn ein und traf genau ins Ziel. Remus riss die Augen auf und schrie kurz auf. Seine Linke zerrte am Bettuch, während seine Rechte sich in Sirius Hals krallte.
 

Auch Sirius stöhnte auf, weniger wegen Remus Fingernägeln, die sich in seine Haut bohrten und dort kleine rote Abdrücke hinterließen, als des Muskels, der sich plötzlich ruckartig um sein Glied geschlossen hatte. Langsam begann er sich aus Remus zurück zu ziehen, um dann erneut in ihn einzudringen. Seine Bewegungen beschleunigten wie seine Atmung auch bei jedem Mal noch mehr und mit jedem Vorstoß spürte er, wie sich Remus ihm mehr und mehr versuchte entgegen zu schieben.
 

Ihre Erregung stieg weiter, so dass keiner von beiden noch ruhig bleiben konnte. Bei jedem Vorstoß keuchte Remus auf, während Sirius vor Ekstase stöhnte. Remus ließ schließlich das Laken los und schlang auch den zweiten Arm um den Kopf seines Freundes. Mit sanftem Druck zog er ihn zu einem weiteren Kuss hinunter.
 

Als sich ihre Lippen lösten rangen beide keuchend nach Atem. Unterdessen verstärkten sich die Bewegungen von Sirius noch mehr und wurden zusehends hektischer. Immer schneller drang er ein und es schien, als wolle er bei jedem Mal noch fester zustoßen. Plötzlich schrie er mit erstickter Stimme auf und schob sich noch einmal gegen Remus, wie um sicher zu gehen, dass er auch so weit wie möglich in ihn eindrang.
 

Dieser spürte, wie sich Sirius Samen in ihn ergoss. Heftig atmend öffnete er die Augen wieder und blickte Sirius an, dessen Kopf nun auf seinen Schultern lag. Nach Atem ringend ließ dieser Remus Beine schließlich aus seiner Umklammerung. Da Remus selbst keine Kontrolle mehr über sie zu haben schien, fielen sie automatisch nach unten und leicht zur Seite. Sirius befreite seine Arme und schlang sie um Remus' Oberkörper. Er presste den noch immer bebenden Körper an sich, während seine Hände über seinen Rücken nach unten bis zum Po glitten. Wäre es möglich gewesen, wäre er noch tiefer in ihn eingedrungen.
 

Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust, doch Sirius war wie berauscht, als er kleine Küsse auf Remus Schulter verteilte. Der krümme den Rücken und schlang die Beine um Sirius Hüfte, um diesen daran zu hindern, sich zu schnell aus ihm zurück zu ziehen. Sanft und beruhigend streichelte Sirius mit der Rechten über Lupins Brust und die Seite hinunter bis zur Hüfte. Von dort glitt sie weiter über die heiße und inzwischen verschwitzte Haut zu Remus Schritt hinüber. Er hatte Remus' noch immer steifes Glied kaum berührt, als dieser auch schon erneut laut stöhnte. Die Selbstbeherrschung hatte er schon lange aufgegeben und auch der Widerstand gegen die Berührungen des Anderen war vollkommen verschwunden. Seine Hände glitten Sirius den Rücken auf und ab und pressten ihn zusammen mit seinen Beinen noch fester an sich.
 

Sirius umfasste sein Glied und massierte es zunächst nur mit dem Daumen. Gleichzeitig verteilte er weiterhin kleine Küsse auf Hals und Schulter seines Freundes. Lupins Atem beschleunigte sich wieder und kleine helle Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen, so dass er schließlich die Augen schloss und sich Sirius erneut hingab.
 

Ohne es zu wollen, verringerte sich der Druck seiner Beine. Die freie Hand des anderen glitt sofort hinab und schob das Bein sanft herunter. Als er sich vorsichtig und langsam aus Remus zurückzog, zog dieser kurz zischend die Luft ein, ließ es aber dennoch geschehen. Sirius' Küsse wanderten tiefer. Zeitgleich verstärkte er den Griff seiner Hand um Remus' Glied. Seine Bewegungen blieben jedoch gleichmäßig und langsam. Remus stöhnte und seine Hand fuhr hinauf zu Blacks Kopf. Sie verfing sich in den strubbeligen Haaren und Sirius spürte unter sich den tiefen Atem des sich stetig schneller hebenden Brustkorbs.
 

Seine Küsse glitten weiter hinab. Der schlanke und dennoch drahtige Körper streckte sich ihm immer weiter entgegen. Als er schließlich den Schritt erreichte schob Remus sich ihm mit beiden Beinen gegen die Matratze drückend noch weiter entgegen. Sirius Zunge glitt wiederum über die Erektion. Kurz darauf versenkte er sie auch schon erneut in seinem Rachen. Remus stöhnte, als sich Blacks Lippen fest darum schlossen und er immer wieder auf und ab glitt. Inzwischen beide Hände in Sirius' Haare vergraben versuchte er sich ihm weiter entgegen zu strecken, doch die Kraft wich zusehends aus seinen Beinen.
 

Remus öffnete die Augen und blickte auf den hellblauen Stoff, der den oberen Teil des Himmelbettes bedeckte. Sein Rücken beugte sich nach hinten durch und wieder schossen die weißen Blitze vor seinen Augen hin und her. Sein Herz schlug so hart gegen seine Rippen, dass er das Gefühl hatte, es wolle jeden Moment herausspringen. Er spürte, wie er sich langsam seinem Höhepunkt näherte. Keuchend versuchte er mit beiden Händen Sirius' Kopf zu heben, doch dieser ließ nicht von ihm ab.
 

Begleitet von einer lustvollen Mischung aus Stöhnen und Seufzen kam er schließlich. Auch Sirius öffnete nun die Augen. Er entließ Remus aus seinem Mund, seine Zunge glitt jedoch genauso wie seine Hand noch immer über das Glied, bis er sich selbst den letzte Tropfen einverleibt hatte. Als er sich leicht zitternd aufrichtete und in Remus Gesicht blickte, lächelte Sirius leicht.
 

Zärtlich und sanft strich seine Finger über die Brust des unter ihm liegenden und er beugte sich vor um Remus zu küssen. Der fühlte sich geschaffter als am Abend zuvor und lag fast regungslos unter ihm. Mit geschlossenen Augen erwiderte er den Kuss leicht, während seine Arme Sirius zu einer weiteren Umarmung herunterzogen. Als sich ihre Haut erneut berührten, spürte Remus die Hitze im Körper seines Freundes, wie sie versuchte gegen seine eigene anzukämpfen. Er strich ihm leicht über den Rücken, doch schnell verweigerten seine Arme auch diesen Dienst und lagen nur noch schlapp auf Sirius.
 

Ihre Lippen trennten sich und Sirius schlang seine Arme ebenfalls um den Oberkörper des Anderen. Er legte seinen Kopf neben den von Remus und blickte ihm mit halb geschlossenen Augen ins Profil. Remus Augen waren wieder geschlossen und unter sich spürte Sirius, dass der Andere noch immer nicht ganz zu Atem gekommen war. Widerwillig schob er sich von ihm und ließ nur noch ein Bein sowie einen Arm über ihn gelegt, um Remus die Möglichkeit zu geben wieder Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen.
 

Bald beruhigte sich Lupins Atmung wieder und Sirius strich ihm versonnen über Brust und Bauch. Remus jedoch registrierte das Kribbeln kaum. Sein Geist war noch immer wie leer gefegt. Selbst mit geschlossenen Augen konnte er die weißen Blitze und Punkte noch vor sich herum tanzen sehen. Unfähig sich zu bewegen oder etwas zu sagen lag er da und genoss einfach die Wärme und die Berührungen des Anderen. So glitt er ohne es zu merken schnell wieder in die Dunkelheit des Schlafes zurück.
 

Sirius merkte schnell, dass Remus wieder eingeschlafen war. Er kletterte vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken aus dem Bett und deckte ihn dann zu. Für einen Moment hielt er inne und betrachtete das entspannte Gesicht. Die Haare waren feucht und klebten durch den getrockneten Schweiß an seiner Stirn. Mit zwei Fingern strich er ihm über die Stirn und die hellbraunen Haare beiseite. Liebevoll glitten sie weiter über die Wange bis zum Kinn. Am liebsten hätte er die weichen Lippen noch einmal mit den seinen berührt, aber er wollte Remus nicht aufwecken.
 

Also erhob er sich und ging nackt wie er war ins Bad hinüber, um sich zu duschen und für den Tag fertig zu machen. Als er nach einer halben Stunde wieder ins Zimmer zurückkehrte schlief Remus noch immer friedlich. Ein Blick auf die große Uhr sagte Sirius, dass es inzwischen bald 9 Uhr war. Er runzelte die Stirn und überlegte erneut, ob er Remus aufwecken sollte.
 

Ein Blick auf seinen friedlich schlafenden Freund belehrte ihn jedoch eines besseren. Also nahm er lediglich seinen Zauberstab und murmelte leise eine Beschwörung. Ein leichtes Winken und ein Knistern durchfuhr seine Sachen. Prüfend nahm er das Hemd in die Hand und roch daran. Alles wieder frisch, stellte er zu seiner Zufriedenheit fest und zog sich an.
 

Mit einem Lächeln verließ er das Zimmer erneut um nach unten zu gehen. Der Flur war diesmal leer und Sirius war dankbar, dass seine Mutter die Klappe hielt und seine gute Laune nicht auch noch verdarb. Sogar Kreacher war nirgendwo zu sehen, so dass er mit bester Laune die Küche betrat.
 

Sein Lächeln fror augenblicklich ein, als er sah, dass er nicht der Einzige war, der sich hier aufhielt. In einem der Stühle in der Ecke saß eine Pfeife rauchende Gestalt und grinste ihn wissend an, als er über die Schwelle trat. Sirius entgleistes Gesicht schien den Alten nur noch mehr zu amüsieren. Der stand jedoch nur da und schien die Fähigkeit zur menschlichen Sprache für einige Augenblicke vollkommen verloren zu haben. "Guten Morgen", sprach der Alte ihn schließlich an.
 

Sirius versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen. Leicht zitternd trat er einen Schritt vor und hielt erneut inne. Nach einigen Sekunden entschloss sich auch sein zweites Bein dazu, sich wieder zu bewegen und so gelangte er schließlich an einen der Stühle, der genau am entgegengesetzten Tischende lag. Er spürte das Zittern in seinen Beinmuskeln und ließ sich lieber in den Stuhl sinken, bevor sie ihren Geist aufgeben konnten.
 

Da tauchte auch schon Kreacher auf und stellte ihm ein Frühstück vor die Nase, nur um kurz darauf sofort wieder aus dem Zimmer zu verschwinden. Sirius starrte auf den Teller vor sich, noch immer unfähig ein ordentliches Wort heraus zu bringen. Schließlich blickte er auf und hinüber zu dem Anderen. Dessen Grinsen schien mit einem Schlag noch breiter und anzüglicher zu werden, so dass Sirius wieder wegsah. Langsam begann sich der Nebel in seinem Kopf wieder zu lichten und so antwortete er schließlich mit einiger Verspätung doch noch leise: "Gu... Guten Morgen... Moody..."

In Freiheit gefangen

Dass Moody ihn nicht fragte, warum er so spät aufstand und Remus noch schlief bestätigte nur Sirius' Verdacht, dass Moody bereits genau wußte, was an diesem Morgen passiert war. Unfähig ein eigenes Wort an Moody zu richten saß Sirius schweigend am Tisch und stopfte sich langsam den faden Toast in den Mund. Moodys magisches Auge rotierte von Zeit zu Zeit in der Augenhöhle und verlieh ihm so ein gespenstisches Aussehen. Sirius war es nur recht, dass er das Spiel nicht beobachten musste. So bekam er aber auch nicht mit, dass Moodys gesundes Auge auf ihn fixiert war, während der Blick des anderen immer wieder zur Decke hinauf glitt.
 

Plötzlich stand er auf und klopfte seine Pfeife aus. Sirius blickte erschrocken auf und beobachtete, wie Moody die Pfeife in seinen Umhang steckte, nur um seinen Zauberstab aus dessen Untiefen hervorzubringen. Nach einem gemurmelten Zauberspruch, den Sirius nicht so recht verstand, verschwammen Moodys Konturen, bis er sich nicht mehr gegen den Hintergrund der Küche abhob. Bei genauem Hinsehen konnte Sirius erkennen, dass er noch immer da war, aber wie ein Chamäleon schien er die selben Farben und Muster seiner Umgebung angenommen zu haben.
 

"Aye, ich mach mich auf", knarrte der Alte und schnappte sich seinen Reisekoffer, der bisher versteckt hinter seinem Stuhl gestanden hatte. Sirius blickte fragend auf, brachte jedoch noch immer kein Wort heraus. Schweigend blickte er Moody nach, als der die Küche verließ. Durch die Tür hindurch hatte er einen Blick quer über den Flur und beobachtete, wie sich der Alte zur Tür schleppte und schließlich ins Freie verschwand.
 

Klackend fiel die Eingangstür ins Schloss zurück, jedoch leise genug, dass seine Mutter nicht aufwachte. Sirius war für diesen Umstand sehr dankbar. Durch das Frühstück zwar nicht gesättigt aber zumindest wieder etwas zu Kräften gebracht erhob er sich und ging in den Eingangsbereich zurück.
 

Gerade als er die Treppe hinauf zurück in den ersten Stock gehen wollte trat Remus aus dem Gang. Er trug wieder seine Schlafanzughose, das Oberteil hatte er jedoch ausgelassen und gab so den Blick auf seinen drahtigen, wenn auch schmalen Oberkörper frei. Sirius spürte in sich schon wieder das Verlangen diese Haut zu berühren, ihn in den Arm zu nehmen und jeden Zentimeter davon mit Küssen zu bedecken. Remus errötete beim Anblick seines Freundes, sagte jedoch nicht, sondern blickte nur etwas verunsichert zwischen Tür und Sirius hin und her. Er hatte sehr wohl gehört, wie diese wenige Augenblicke zuvor ins Schloss gefallen war, er wagte es jedoch nicht, zu fragen wer es gewesen war.
 

Auf jeder Stufe einzeln für den Bruchteil einer Sekunde innehaltend näherte er sich schließlich Sirius. Als sie schließlich unmittelbar voreinander standen fuhren Sirius Hände vorsichtig am Stoff der Schlafanzughose hinauf bis zur Hüfte. Von dort zogen sie den Körper des Anderen näher an sich heran. Lupin legte seine Arme um Sirius Hals und küsste ihn leicht auf den Mund, bevor er seinen Kopf auf die Schulter des anderen legte. Noch immer fühlte er sich etwas schwach, aber die Müdigkeit, die ihn zum Schlafen zwang war verschwunden und hatte der Sehnsucht nach der Wärme des Körpers, gegen den er sich lehnte, Platz gemacht. Sanft und zärtlich strichen Sirius Hände über seinen Rücken bis hinauf zum Nacken. "Morgen...", murmelte Remus und schob sich dann aus Sirius Umarmung und an ihm vorbei um zur Küche zu gehen.
 

Ein Blick hinein zeigte ihm, dass niemand mehr da war. Das Geschirr von Sirius' Frühstück stand noch immer auf dem Tisch und erst jetzt merkte Remus, wie hungrig er selbst war. Sirius bemerkte den Blick seines Freundes und hastete die Treppe hinauf, wo er Kreacher vermutete. Mit erstickter Stimme um das Keifen seiner Mutter nicht herauf zu beschwören rief er nach Kreacher, der schließlich aus dem Zimmer am Ende des Ganges auftauchte. Sofort befahl Sirius ihm, für Remus ein Frühstück zu machen.
 

Zwar schimpfte der Hauself die ganze Zeit in der Küche über den "Mischling" und "Bastard" Remus, aber er gehorchte seinem Herrn dennoch wie es ihm sein Wesen gebot. Kaum stand das spärliche Frühstück vor Remus auf dem Tisch verschwand der Hauself wieder aus der Küche. Sirius, der lieber mit Remus allein war, ließ ihn gern ziehen. Stattdessen beobachtete er lächelnd und zufrieden, wie Remus sich hastig einen Toast nach dem anderen in den Mund schob.
 

Wenigstens etwas gesättigt ließ sich Remus schließlich im Stuhl zurückfallen. Auch er wand nun wieder seinen Blick zu dem Anderen hinüber. Ein verstohlenes Lächeln huschte über seine Lippen, als er sich bewusst wurde, dass er hier immer noch quasi nackt saß, während Sirius schon fertig angezogen war. "Ich sollte wohl am besten auch endlich duschen und mich anziehen...", murmelte er verlegen und erhob sich.
 

Sirius wollte erwidern, dass Remus, wenn es nach ihm ginge, auch den ganzen Tag nackt durchs Haus laufen konnte, aber er verkniff es sich dann doch. Remus hatte die dumme Angewohnheit, das was er sagte immer für voll zu nehmen und auf solche Scherze reagierte er mitunter nicht ganz so amüsiert, wie Sirius es tun würde. Außerdem hatte er am Morgen bereits bekommen, was er gebraucht hatte und Remus wütend machen wollte er nun wirklich nicht.
 

Nach weiteren dreißig Minuten, in denen Sirius unruhig und zappelnd in der Küche saß kehrte Remus schließlich zu ihm zurück. Er trug die selben Sachen wie am Vortag, allerdings fehlte auch an ihnen, wie bei Sirius der Staub und Dreck des Zimmers, das sie gereinigt hatten. Sirius stand auf und nach einer kurzen Besprechung einigten sie sich schließlich, welchem Zimmer sie sich als nächstes widmen wollten. Zwar hätte Sirius durchaus gewusst, wie er den Tag lieber verbringen wollten, aber sie hatten nicht viel Auswahl, schließlich mussten sie irgendwann auch fertig werden.
 

Im Laufe des Tages wurden sie jedoch mehrmals durch eintreffende Eulen unterbrochen. Remus nahm jeden der Briefe an, las sie und steckte sie dann ein ohne ein Wort darüber zu verlieren. Als Sirius ihn gegen Abend schließlich fragte, was denn los sei, winkte er jedoch nur ab und meinte, dass es nicht wichtig sei und man ihm nur mitteilte, dass sie das Hauptquartier bald brauchen würden.
 

Sirius runzelte die Stirn und blickte ihn misstrauisch an. "Aber das kann doch nicht alles sein. Du hast heute acht Eulen bekommen, da muss doch noch mehr drinnen gestanden haben", bemerkte er kritisch, als sie am Küchentisch saßen und sich das spärliche und nicht gerade schmackhafte Abendessen Kriechers einverleibten.
 

"Ich sagte doch, es ist nicht so wichtig. Dubledore verschickt ab und an irgendwelche Meldungen, aber es ist nichts besonderes passiert." Remus schwieg wieder, vermied es aber Sirius direkt anzusehen. Der sah seinerseits beleidigt auf seinen eigenen Teller. Ein kurzer Seitenblick versicherte Remus, dass diese Auskunft seinen Freund keinesfalls beruhigt hatte. "Wenn etwas passiert, werde ich es dir schon sagen, keine Bange", fügte er schließlich hinzu und lächelte Sirius an.
 

Der zwang sich selbst ein Lächeln ab, fühlte sich aber immer noch etwas beiseite gesetzt von seinem Freund. Nach dem Essen setzten sie sich wieder ans Feuer, um noch etwas zu entspannen. Remus lag halb in seinem Stuhl, die Arme schlaff auf den Seitenlehnen, die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt, genoss er das beruhigende Knacken des Holzes, wie es den ansonsten stillen Raum erfüllte. Sirius seinerseits starrte fast die ganze Zeit zu Remus hinüber.
 

Wie schön wäre es, wenn er jetzt dessen Gedanken lesen könnte. Er hatte so viele Fragen dazu, wie die Arbeit des Ordens verlief, wie es Harry ging, wann die anderen kommen würden, aber Lupin schien nicht geneigt ihm eine dieser Fragen zu beantworten und so schwieg auch er und genoss lediglich mit verträumten Blick die Aussicht auf das Profil seines Freundes.
 

Als es langsam spät wurde, schlug Sirius nicht ohne Hintergedanken vor, dass sie vielleicht ins Bett gehen sollten. Remus überlegte kurz, bevor er die Augen öffnete und lächelnd nickte. Der Hausherr sprang förmlich aus seinem Stuhl und deutete mit der Hand wie beiläufig auf die Tür um Remus anzudeuten, dass dieser vorausgehen sollte. Wieder musste Lupin lächeln, folgte jedoch der stummen Aufforderung. Bewusst langsam ging er aus der Küche die Treppe hinauf in Richtung ihres Zimmers.
 

Sirius Blick schien jeden Zentimeter von seiner Rückansicht zu genießen, während Remus die Treppe hinauf stieg. Kaum waren sie im Zimmer angekommen und Remus hatte mit seinem Zauberstab etwas Licht gemacht, schlagen sich auch schon Sirius Arme um den Körper des Anderen. Remus genoss die Umarmung und lehnte sich gegen ihn. Mit einigen raschen Handgriffen hatte Sirius ihm Umhang und Oberteil abgestreift und fingerte bereits an seiner Hose herum.
 

Bewusst langsam drehte Remus sich um und ließ seine Hände über die Ösen von Sirius Hemd gleiten. Als es offen war schob er schließlich die Seiten über seine Schultern hinunter, so dass es zu Boden fiel. Zärtlich und versonnen glitten seine Finger wieder über die Brust des Anderen. Zwar waren die Brustmuskeln noch immer etwas von der Stärke entfernt, die sie einst gegen Ende ihrer Schulzeit gehabt hatten, doch sie zeichneten sich bereits wieder deutlich ab. Seine Hände glitten tiefer, bis zu Blacks Hose und in dessen Schritt hinein. Sirius gab einen unverständlichen Laut von sich, hörte dabei jedoch nicht auf Remus seine Hose über den Po hinunter zu schieben. Dessen Hände konnten bereits die Beule in Sirius eigener Hose deutlich spüren und ein Grinsen huschte über sein Gesicht.
 

Keine zwei Minuten später lagen sie bereits wieder nackt und fest umschlossen im Bett. Sirius Hände glitten verlangend über den Körper seines Freundes, der sich diesmal nicht gegen die Liebkosungen sträubte. Vom Rausch seiner Hormone vollkommen eingenommen achtete Sirius auf nichts mehr und vergaß sogar seinen Ärger darüber, dass Remus ihm nichts über die Aktivitäten des Ordens erzählt hatte.
 

Drei Tage ging es so weiter. Ihr Hausputz kam aufgrund des massiven "Ungezieferbefall", der noch vorhandenen Zimmer kaum voran. Auch trafen immer wieder Eulen ein, die Remus von seiner Arbeit ablenkten. Am dritten Tag seines Aufenthalts im Hause Black kam auch Moody zurück, blieb jedoch nur für eine Nacht und verschwand am nächsten Morgen mit dem selben unidentifizierbaren Grinsen im Gesicht wieder, das Sirius' Stimmung nur noch mehr senkte.
 

Sie verbesserte sich auch nicht, als am nächsten Tag Severus Snape auftauchte und Remus im Geheimen etwas erzählte, was der wiederum seinem Freund nicht anvertrauen wollte. Am selben Tag kamen auch Tonks und Moody zusammen mit einem weiteren Mann, den Sirius nicht kannte und auch an diesem Tag nicht vorgestellt wurde. Mit jeder Stunde, die er im Dunkeln über die Vorgänge gelassen wurde verschlechterte sich seine Laune noch weiter und er wurde immer unausstehlicher. Remus mochte dies durchaus bemerken, wenn ja, so ließ er sich allerdings nicht anmerken und machte weiter wie bisher.
 

Sirius sprach ihn zunächst öfters darauf an, doch Remus reagierte überhaupt nicht weiter und redete sich immer wieder heraus, dass es nichts Wichtiges wäre und Sirius sich keine Sorgen machen sollte. Das offensichtliche Schweigen, was man ihm entgegen brachte, machte den Hausherren jedoch nur noch misstrauischer und auch mürrischer. Dies war sein Haus, er hatte es dem Orden zur Verfügung gestellt. Immerhin war er früher beim ersten Mal auch ein Mitglied des Ordens gewesen, warum wollte man ihn also jetzt nicht einweihen in das was vorging?
 

Wenn sie abends ins Bett gingen, kam es Sirius bald so vor, als würde Remus durch seine Zärtlichkeit ihm nur gefällig sein. Auch an diesem Tag hatte Remus wieder kein Wort über die Aktivitäten des Ordens verloren. Sirius fühlte sich ausgeschlossen und beiseite geschoben wie ein nutzlos gewordenes Möbelstück. Sicher war es richtig, dass er nicht raus konnte und damit nicht von großer Hilfe sein konnte, aber schließlich hatte er auch noch seinen Verstand und konnte wenn schon nicht mit Taten so doch sicherlich durch Ratschläge noch von Vorteil sein.
 

Als er an diesem Abend in sein Zimmer zurückkehrte, war Remus bereits dabei sich seiner Sachen zu entledigen. Die letzten Nächte mit ihm hatte Sirius genossen, aber als sein Freund sich diesmal umdrehte und ihn aus seinen sanften Augen anblickte, fühlte Sirius nicht das sonstige Wohlwollen und die Wärme in sich aufsteigen. Vielmehr war es ein Stich mitten durch Herz und Magen, der ihn wie ein heißes Schwert durchbohrte. So blockte er selbst Remus Versuch ihn zu umarmen wortlos und regelrecht schroff ab.
 

Sein Körper verzehrte sich wie jeden Abend danach Remus zu berühren und ihn zu spüren, aber mehr und mehr überkam ihm das Gefühl, als tat Remus das nur, um ihn bei Laune zu halten. "Was ist los?" fragte Remus erstaunt. Sirius hatte sich aufs Bett gesetzt und begonnen sich schweigend seiner Sachen zu entledigen. Ohne direkt darauf zu antworten schüttelte Sirius nur den Kopf und zog sich das Hemd über den Kopf.
 

Remus trat näher, bis er direkt vor Sirius stand. Er selbst war nackt und normalerweise wäre es ihm hoch peinlich gewesen, sich selbst vor seinem langjährigen Freund so zu zeigen. Aber dieser Abend schien besondere Maßnahmen zu erfordern und Remus wollte nicht, dass Sirius sich weiter grämte, weil er nicht von allem, was im Orden vor sich ging erfuhr. "Nun sag schon, was los ist!" forderte Remus ihn erneut auf und ging in die Knie, um in Sirius' Blickfeld zu geraten.
 

Das Gesicht des Hausherren wirkte verhärtet und regelrecht kalt. Innerlich seufzend musste Remus sich eingestehen, dass es zu spät war, um Sirius davon abzuhalten, wütend zu werden - ganz offensichtlich war er das bereits. "Ich will endlich wissen, was da draußen vor sich geht!" fuhr Sirius ihn wütend an. "Und ich will wissen, warum du mir nicht alles erzählst. Ständig kommen hier Leute her! Sogar mit Snivellus sprichst du!" Jetzt kam Sirius erst so richtig in Fahrt. Die Art, wie er Snapes alten Spitznamen herausspuckte strotzte nur so vor Verachtung.
 

"Benimm dich nicht wie ein Kleinkind", zischte Remus wütend zurück und stand auf. Er hatte es ordentlich klären wollen, aber offenbar bestand da im Moment nicht die geringste Möglichkeit dazu. Sirius war stinksauer und wenn er so drauf war, dann konnte man sich den Mund fusselig reden und würde dennoch zu keinem angemessenem Ergebnis kommen. Also ging er zu seinen Sachen hinüber und zog sich die Hose an. "Ich hab dir doch gesagt, es ist nichts wichtiges. Sie haben mir auch nicht mehr erzählt, als du ohnehin schon weißt. Bisher ist nichts Neues passiert, sie haben nur ihre Meldung abgegeben, dass sie ihre Aufträge angefangen haben. Ergebnisse gibt es bisher keine nennenswerten", fuhr er fort, während er sich auch Hemd und Schuhe wieder anzog.
 

Kaum war er fertig ging er zur Tür hinüber. "Ich werd' heute wohl besser in einem der anderen Zimmer schlafen", murmelte er und das Bedauern in seiner Stimme war nicht zu überhören. Sirius jedoch interessierte es in diesem Moment nicht, ob Remus irgend etwas bedauerte oder auch nicht. Er war einfach nur wütend, dass Remus ihn selbst jetzt noch anlog und schwieg. Von wegen, noch keine Ergebnisse. Als ob Snape nur hierher kam um irgendwelche lächerlichen Statusmeldungen abzugeben. Die schwarzhaarige Schlange hatte doch noch nie einen unnötigen Weg gemacht und so wenig wie sie sich leiden konnten, wäre er sicherlich nicht freiwillig in dieses Haus gekommen, wenn er nicht etwas zu berichten gehabt hätte.
 

Zusammengesunken saß Sirius allein auf der Kante, des für ihn allein viel zu groß erscheinenden Himmelbettes. Die kleinen schwebenden Kerzen, die Remus zuvor herbeigezaubert hatte, damit sie den Raum zumindest mit einem spärlichen und warmen Licht erfüllten, flackerten in der Luft friedlich vor sich hin. Sie verbreiteten eine trügerische, heimelige Atmosphäre, die Sirius an diesem Abend nicht erfassen konnte.
 

Mehr als je zuvor in diesen wenigen Tagen fühlte er sich von den Anderen ausgeschlossen und was noch schlimmer war, so langsam fing er an zu glauben, dass nicht einmal Remus verstehen wollte, wie wichtig diese Informationen für ihn waren. Es war schließlich nicht allein die Tatsache, dass er nicht wußte, was im Orden vor sich ging, es war schlicht und ergreifend so, dass er überhaupt nichts mehr von der Außenwelt zu erfahren schien.
 

Lupin hatte die täglich eintreffende Eule mit dem Daily Prophet abgefangen und sein Abonnement gekündigt, so dass er nicht einmal über die geringsten Kleinigkeiten, die sich außerhalb seines Hauses abspielten, unterrichtet wurde. Diese Unwissenheit war quälend. Wenn er wenigstens gewusst hätte, was mit Harry war, ob es ihm gut ging, bei diesen Muggeln. Vielleicht schrieb diese Hexe von Reporterin noch immer schlecht über ihn und Harry konnte sich nicht einmal zur Wehr setzen.
 

Es wäre schlimm, wenn dem so wäre, aber noch schlimmer war, dass Sirius ihm dann nicht einmal einen aufmunternden Brief schicken konnte, denn Remus' "Kontaktverbot" stand im Raum wie ein schwarzes Tuch, das sich um alles, was Sirius interessierte gelegt hatte. Und Remus... Remus schien nichts dagegen unternehmen zu wollen, im Gegenteil, er forcierte diese Entwicklung nur noch mehr.
 

Wut begann erneut in Sirius aufzusteigen, als er ins Dämmerlicht seines Zimmers starrte. Abends hatte Remus ihn immer angelächelt, hatte ihn gestreichelt und sich bereitwillig in seine Arme begeben. War das alles nur zu seiner Beruhigung gewesen? Hatte Remus das am Ende wirklich nur getan, damit er sich nicht zu viele Gedanken machte und um davon abzulenken, dass Sirius bewusst von allem Äußeren abschottete?
 

Mit einem Ruck warf er einen seiner Schuhe quer durchs Zimmer, so dass er krachend gegen die gegenüberliegende Wand flog und dort zu Boden glitt. Mit finsterem Blick starrte er darauf. Es half nichts, er war noch immer wütend und wahrscheinlich könnte er ihn zwanzig Mal gegen die Wand feuern, ohne dass er sich deshalb besser fühlte. Noch immer verstimmt zog er sich die Sachen vom Leib und warf sich in die weichen Kissen des Bettes.
 

Einsam legten sich seine Arme um eines der großen Kissen. Als er seine Augen schloss versuchte er sich vorzustellen, es wäre Remus - ein Remus, der ihm nichts vorenthielt und der ihn nicht anlog. Doch das Kissen fühlte sich kalt an. Es hatte nichts von der wohltuenden Wärme, die Lupins Körper in seinen Armen versprühte, nichts von der Hitze, die in diesem aufstieg, wenn er begann, mit den Händen, über seinen Körper zu fahren. Unbefriedigt und noch immer aufgebracht, weil Remus ihn ausgrenzte schlief er schließlich ein.
 

Auch am nächsten Morgen besserte sich seine Laune nicht. Als Sirius aufstand und in die Küche ging, fand er dort bereits Remus vor, wie dieser mit Snape sprach. Beim Anblick seines früheren Mitschülers verfinsterte sich Sirius' Gesicht schlagartig. Remus, der offenbar eben noch gelächelt haben mochte, sah ihn ernst an und unterbrach sofort die Unterhaltung mit Severus.
 

Snape drehte sich um und entdeckte nun auch den Grund für die Unterbrechung. Er zischelte ein "Morgen", heraus, das Sirius einen Schauer über die Haut fahren ließ. Schon während ihrer Schulzeit konnte er sich mit Severus nie vertragen. Lupin hatte ihn einst gebeten, es wenigstens zu versuchen, aber bei einem Versuch war es auch geblieben. Zumindest beruhte die Ablehnung auf Gegenseitigkeit, so dass Sirius stets eine Ausrede gehabt hatte, warum er Snape nicht leiden können musste.
 

Aber selbst nach all den Jahren fiel es Sirius schwer, sein "Morgen" zwischen den Zähnen hindurch zu pressen. Nachdem er es dennoch geschafft hatte, lächelte Remus kurz zufrieden und schob Snape dann aber auch schon am Arm aus der Küche heraus. So leise, wie sie sprachen, konnte Sirius nicht verstehen, worum es ging. Er hörte nur kurz die Worte "Dunkler Lord" heraus und horchte auf. Schnell eilte er zur Küchentür und versuchte noch weitere Brocken des Gespräches auf zu fangen.
 

"... Ziel Askaban. Nicht mehr lange und...", hörte er Snape berichten. Was nicht mehr lange dauerte, konnte er jedoch nicht mehr verstehen. "Dumbledore will, dass Black unter allen Umständen im Haus bleibt", fing er einige Zeit später noch auf. Er konnte sehen, wie Snape aus dem Augenwinkel zur Küche hinüber schielte. Hatte er das mit Absicht lauter gesagt, damit er es hörte? Hatte Remus ihn womöglich darum gebeten? Zutrauen würde er es seinem Freund im Moment durchaus.
 

Snape verabschiedete sich mit einem Händedruck von Remus und verschwand dann durch die Haustür ins Freie. Als Lupin in Richtung Küche zurückkam, beeilte sich Sirius sich auf einen der Stühle zu setzen. Der Versuch unbeteiligt in eine Ecke zu starren scheiterte jedoch bereits im Ansatz. Remus erkannte sofort, dass Sirius darauf brannte zu erfahren, was Snape ihm berichtet hatte. Und es war klar, dass Snape mit Sicherheit etwas zu berichten hatte, wenn er innerhalb von zwei Tagen zwei mal hier aufgetaucht war.
 

Allerdings hatte Snape auch gesagt, dass Professor Dumbledore wünschte, dass Sirius im Haus blieb. Wenn er ihm jetzt davon berichtete, was draußen vor sich ging, dann wäre Sirius unnötig beunruhigt und noch mehr darauf versessen nach draußen zu gehen. Und wenn er dann noch erfahren würde, dass Voldemort sich Azkaban zugewandt hatte und es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Dementoren frei und ohne Zwänge des Ministeriums auf der Straße herumwanderten, wäre er mit absoluter Sicherheit nicht mehr zu bremsen gewesen.
 

Sirius jedoch schwieg. Er fragte nicht, was passiert war, wollte nicht wissen, was Snape ihm erzählt hatte. Stattdessen saß er einfach nur auf seinem Stuhl und starrte die Tischplatte an. Kreacher erschien und ohne dass Sirius es befahl stellte er vor ihm ein Frühstück ab. Auch Remus hatte sich gesetzt und diesmal bekam er ohne, dass Sirius etwas sagen musste ebenfalls ein paar Scheiben Toast und eine Tasse widerlich schmeckenden Tee ab.
 

"Snape hat eine Nachricht von Dumbledore für dich dabei gehabt", fing Remus schließlich an. Als Sirius nicht reagierte, erzählte er ihm in exakt dem gleichen Wortlaut, dass der Professor darauf bestand, dass Sirius im Haus blieb und sich unter keinen Umständen herauswagen sollte. Was Snape sonst noch berichtet haben musste, verschwieg er jedoch und da es etwas mit Azkaban zu tun hatte, machte dieses Schweigen Sirius erneut wütend.
 

"Und sonst nichts?" fragte er schließlich, nachdem er sein Frühstück verspeist hatte. Remus blickte kurz auf und sah Sirius dabei direkt in die Augen. Er konnte in ihnen sehen, dass Sirius nur die Wahrheit von ihm hören wollte. Nur war die Wahrheit das einzige, was er ihm im Moment nicht sagen konnte, wollte er sein Versprechen, Sirius hier im Haus unter Kontrolle zu behalten nicht brechen.
 

"Nichts, was wichtig wäre", antwortete Remus beiläufig und nippte auffällig schnell an seiner Tasse Tee. Die aufkommende Stille war unangenehm. Jedes Mal, wenn Remus zu seinem Freund blickte, starrte dieser nur finster zurück. Ob er wohl etwas gehört hatte? Vielleicht wäre es besser, ihm alles zu erzählen, aber dann würde Sirius sich nur unnötig aufregen. Hier im Haus war er in Sicherheit und das sollte auch so bleiben. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er rausging und ihn ein paar Amok laufenden Dementoren erwischten!
 

Er hatte nicht 14 Jahre auf ein Wunder gehofft, das sich schließlich im letzten Jahr erfüllt hatte, nur damit Sirius sich leichtfertig ohne triftigen Grund in Gefahr begab. Harry war in Sicherheit, stand unter Beobachtung. Die Wahrscheinlichkeit, dass Voldemort sich nach ihrem letzten Zusammentreffen so schnell wieder gegen Harry wenden würde, war recht gering. Immerhin hatte Harry ihn ein zweites Mal abgewehrt und war seinem tödlichen Fluch entkommen.
 

Sirius Sorge war also vollkommen unbegründet. Vielmehr würde ihm seine Leichtfertigkeit zum Verhängnis werden, wenn er jetzt hinaus ging. Das Zaubereiministerium suchte doch nur einen Sündenbock, dem sie die Vorfälle der letzten Wochen anhängen konnten und ein entflohener Azkaban-Häftling wäre ein gefundenes Fressen für sie. Alles, was sie bis dato erfolgreich vertuscht hatten, könnten sie einfach auf seine Anklageliste setzen und Sirius würde erneut in diese Hölle zurück müssen, in der ihn nichts als Unglück und grausame Träume erwarteten.
 

Nein, das würde er nicht zulassen. Remus Blick verhärtete sich und hielt dem von Sirius stand. Was auch immer Sirius anstellte, er würde nichts sagen - es war zu seinem eigenen Schutz. Selbst wenn Sirius das nicht einsah, so wollte Remus nur sein Bestes und irgendwann würde er das verstehen. Ein paar Tage Funkstille, wären am Ende wahrscheinlich sogar ein Segen, so konnte sich Sirius beruhigen und er sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren.
 

Entschlossen stand Remus auf und verließ die Küche um nach oben in den ersten Stock zu gehen. Das Zimmer, in dem später Molly und Arthur schlafen sollten, war noch immer nicht fertig und ihnen blieb nicht mehr viel Zeit. Immerhin mussten sie auch noch zumindest für Ginny und Hermine im ersten Stock ein Zimmer reinigen. Und die ständig kommenden und gehenden Gäste brauchten auf Dauer auch einen festen Schlafplatz. Tonks war zwar zunächst nach Hause zurückgekehrt, aber in nicht ganz einer Woche, wollte sie hier wieder auf der Matte stehen, um ihr Quartier zu beziehen. Bisher hatten sie gerade einmal vier fertige Zimmer und wenn er weiter außerhalb von Sirius' Bett kampieren musste, wären das bei weitem zu wenig Betten.
 

Sirius starrte ihm einen Moment nach und stand dann ebenfalls auf. Sein Unmut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dennoch wollte er Remus beweisen, dass er durchaus in der Lage war seine Aufgabe zu erfüllen. Vielleicht würde sein Freund sich eines besseren besinnen, wenn ihm klar wurde, dass man sich auf ihn verlassen konnte und er seine Aufgabe hier zur Zufriedenheit erfüllte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von: abgemeldet
2004-12-26T22:51:34+00:00 26.12.2004 23:51
hi!^^
die ff is echt geil!^^ hab mich imma scho mal gefragt, wie es war, als sirius zum grimmauldplatz zurückmusste. du hast das ziemlich gut beschrieben! *lob*
aba als siri das 1.mal vor dem daus steht, isses grimmauldplatz nr.14!!! hast du vielleicht selber schon gesehn, hab mich nur gewundert und gedacht, dass es doch eigentlich mr.12 is!^^
sagst du mir bitte per ens bescheid, wenns weidageht? *liebguck*

cu,
*wink*
avril888^^
Von:  ChichiU
2004-11-27T20:17:41+00:00 27.11.2004 21:17
Mir gefällt die Fanfic wirklich sehr gut. Schreib also bitte weiter? *liebguck*
Es kommt wirklich alles sehr schön logisch rüber und mir gefällt dein Schreibstil.
Von: abgemeldet
2004-07-11T11:49:22+00:00 11.07.2004 13:49
soa >.<

damit de meine meinung erfährsch un damits endlich weiter geht..... mir gefällts echt gut >.< sirius tut mir zwar en bissl leid dass er nix erfahrn darf aber was solls. mach jetzt bitte schnell weitr ja?!

babaz dat vegivir
Von: abgemeldet
2004-07-01T17:59:35+00:00 01.07.2004 19:59
Höh? Noch keine Kommis? (oda löscht du die alle? Oo) Nyo, whatever, die Story ist genialst!!!!! Schnell weida schreibseln!!! >.< Büüüüüüüddeeeeeeee!!!!!!
Cu, dat _Tami_ *winkz*


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