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Die Erste dunkle Nacht

Und dann kamst du
von

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Der Zufall und des Schicksals Willen: "so fing es an"

~~~~ Die~ERSTE~dunkle~NACHT~~~~

## Und dann kamst du ###
 

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

Ja ich melde mich so schnell wie möglich mit einer neuen Story bei Animexx wieder. Momentan lese ich ein Buch in der Schule, mit dem Titel "The Pigman". Es hat mich ein wenig inspiriert **ja..ja..gute alte normale Bücher aus der Schule##kotz##.

Es ist eine komische Kapitelüberschrift, ich weiß, aber ein wenig sollte es sich doch schon von meinen anderen Fic unterscheiden.

Es steht zwar im Genre Vampir, sonderlich sind meine Hp keine Kreaturen der Nacht. Ich beirren lassen, denn sie sind normale Menschen, Vampiren sind das Beithema (für alle Fans dieser Sippe, tut mir Leid)

Ich hoffe doch, dass ihr auch nach diesem Kapitel weiter lesen werdet /auch wenn meine kleine Hauptfigur etwas seltsam herüber kommt, bitte nicht abschrecken lassen/

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

Intro:
 

Eins an dieser Stelle noch gesagt. Diese Erzählung soll die vollen Wahrheit, Grausamkeit und menschlichen Selbstbeharrung enthalten.

Ja ich fasse mein erlebtes Jahr mit einigen Worten gleich am Anfang kompakt zusammen.

Absolut irre und mörderisch gefährlich, gleichzeitig aber auch unwahrscheinlich schön und anstrengend.

Ich Amy habe die Aufgabe euch naiven Kindern die grausame Welt der erwachsenen und solche die es werden wollen zu offenbaren.

//Nein halt, es ist eher die Tatsache das ich in einen Fall mit hineingezogen wurde, der mich überhaupt nichts anging und der mir fast zum Verhängnis wurde//.

Ich hätte sterben können...sterbe....STERBEN... ich das lebensfröhlichste Mädchen in ganz England.

Scheiße ich liebe mein Leben, und war einfach nicht bereit, dass er in dieses trat und es fast versaut hätte.

Von wem und was ich rede? Nun richtet eure Augen auf das erste Kapitel und folgt der Nachehrzählung meines einjährigen leidenden Lebensweges.
 

Kapitel 1/ Der Zufall und des Schicksals Willen: "so fing es an"
 

Es begann alles mit dieser furchtbaren, schon fast zu Routine gewordene, Blamage im Physikunterricht, meiner St. Paul Oberstufenschule im westen von London.

Wie jede dritte Stunde am Dienstag verfolge ich dem Unterricht nur sperrlicht und malte kleine Comicbilder in die Hefter der anderen, die unbedingt von meinem künstlerischen Talent etwas abhaben wollten. O.k, Amy sei nicht so protzig, aber du hast es halt in den Fingern. Obwohl meine Mutter immer meint, ich würde mit richtiger Kunst meine Zeit sinnvoller nutzen. Sie weiß ja gar nicht wie gut sich heutzutage Comics verkaufen. Meine Mutter und mein Vater arbeiten jeweils als Ingeneure, und haben von Mutter natur einen gesunden mathematischen Verstand erhalten. Mutter und Vater waren allerdings nicht sehr spendabel, als es darum ging dieses Erbgut auf mich zu übertrage.

Kurzum, ich bin sooooo eeeexxxtttrem schlecht, ja noch nicht einmal ansatzweise zum positiven tendierend, in allen mathematischen Fächern, man glaubt es kaum das ich berechtig war eine Oberstufe besuchen zu können.

Gut, sonst bin ich echt gut in der Schule. Sport und Kunst... ja...halt die total sinnlosen Fächer liegen mir einfach. Hey, mache hassen es zuzugeben, nur bedingt wirklich klug zu sein, und wenn, dann ist es sowieso nicht großartig von Bedeutung. Aber Leute, ich stehe über diesen Sachen und kann meist über mich lachen.

So wie jetzt, denn Mr. S., der Physiklehrer, rief gerade meinen ehrenwerten Namen Amy Tomms in den Raum und bat mich an die Tafel. Ich bemerkte meine Aufforderung erst, als immer wieder Leute um mich herum laute Räuspergeräusche von sich gaben, und ich meinen wuschligen, roten Kopf nach oben schwang.

"Hey.... ich war doch erst letzte Woche an der Tafel", muffelte ich. Ich war sowieso immer an der Tafel, weil der Lehrer meinte, dass ich so lange zu Tafel anträten musste, bis ich es wirklich geschnallt hatte. Jeder kann sich also ausmalen, dass dies nie in Kraft täten wird, und mein Schicksal jeden Dienstag zur 3. Stunden besiegelt ist. Mit gewohntem, leicht geschwungenen Gang, tänzelte ich vor zur grünen Tafel, nahm eine rote Kreide in die Hand, und blickte Kaugummi kauend in die Runde des 24köpfigen Physikgrundkurses. Alle lachten sich jetzt schon halb schlabb, denn wenn ich einmal eine Kreide in die Hand nahm, und alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet war, begann die große Amy-jackass-physics-lesson. Der Lehrer stellte mir also komplizierte Sachfragen, bezüglich des Verhaltens von reflektierenden Schallwellen, und ich beantwortete sie mit einem spezifisch nicht passenden Antworten.

"Wann und wo wird eine Welle also reflektiert Miss Tomms"?

"Wenn sie sich im Spiegel betratet und ihre wohlgeformten Rundungen erblickt Mr. Smith".

Gut, der war nicht gerade der beste Schenkelklopfer, aber immer hin hatte ich die Schülerschaft auf meiner Seite. Ich unterhielt mich angeregt mit der ersten Reihe, während der Lehrer sich orientierungslos im Arbeitsbuch einen neue Frage aus den Finger saugte.

Es wäre ja alles schön und gut gewesen, in Physik würde ich nie und nimmer einen Durchbruch erlangen, komme wer da wolle, aber ich hatte nicht mit Robin gerechnet.
 

Wie folgt:

Robin saß im Physikunterricht ganz...ganz...ganz weit hinten. Allein...ganz ganz allein und ganz weit hinten wie eben ganz ganz oft erwähnt. Man nahm ihn zwar war, weil er wie ich zugeben muss unverschämt gut aussieht, doch man hielt ihn eher für einen gepiercten Jankey, der nur in die Schule kam, weil er keinen anderen Aushilfsjob bekommen hatte. Robin war zwar ruhig, aber er war nicht doof. Das einzige, in dem wir uns ähnelten, war das er ebenso gelangweilt in seinen Hefter abstrakte Kreuze und modellierte Bierflaschen zeichnete.

Anders herum war er sehr gut in Physik und ich die angesprochene Oberniete.

Er war ruhig, fast wie ein Zombie, und ich war diese typische quirlige Teenygirl mit Kätzchenpostern an der Wand. Zugegeben letzte Jahr hatte ich sie noch an meiner Tür zu hängen, aber die sind jetzt ab.

Das eigentliche Problem tat sich erst auf, als Mr. S. und ich ein ernstes Gespräch miteinander führten.

"Sie wissen hoffentlich, dass dies ihr 2. Ausfall bedeutet!"

"Ja Mr. Smith, aber was soll ich denn machen, wenn ich es nicht verstehe"?

"Nachhilfeunterricht"!

Nach.... hilfe...unter...richt... klingt scheußlich wenn man es ganz langsam sagt. Mr. Smith meine es allerdings ernst. Ja, wenn ich jetzt sitzen blieb, würden Mutter und Vater einen Raster bekommen. Sie wussten gar nicht wie untalentiert ihre Tochter in Physik und Mathe eigentlich war.

Doch sie wussten es, aber ich redete ja nie über Schule und so. Ja, ich hatte nie die Zeit dazu mit ihnen darüber zu reden, und wenn, würden sie mich ehe nicht ausreden lassen, sondert nur verbale Drohungen und IQ Vergleiche mit Tante Zillo machen. Ich ersparte mir also diese Art von Diskussion, in dem ich immer sagte, dass in der Schule Lehrer krank sein, und wir wirklich nie Zeit hatten Zensuren zu bekommen. Eigentlich kam diese Routinebefragung auch nur aller 2 Wochen auf mich zu, da Mutter und Vater sich jeden Abend am Abendbrottisch selbst bemitleideten welchen fiesen und gemeinen Job sie doch abbekommen hatte.

Ich wunderte mich immer wieder, wie lebensfroh ich allein bei den vielen negativen Tatsachen meines Lebens sein konnte.

Kommen wir allerdings wieder auf Robin zurück. Robin las ein Buch, es hatte schon zur Pause geklingelt, und er hatte nichts besseres zutun, als seine Freizeit im Physikraum abzusitzen und ein schwarzes Buch zu lesen, mit der Aufschrift: "Sein Name war Nimmersatt, und er brauchte das Blut".

Himmel, er war ein Psycho-, keine Frage. Aber wahrscheinlich reizte mich gerade das, ihn anzusprechen. Ich bin schließlich auch nicht durchgedrehter als er.

"Wieso ließt du das Buch gerade im Physikraum. Draußen scheint die Sonne, falls du überhaupt weißt wie Sonne aussieht und so. Bei deiner ungesunden Hautfarbe", belappte ich ihn siegessicher vom anderen Ende des Raumes. Mr. S. war gerade im Vorbereitungsraum verschwunden, und ich schob Langeweile, als mir die Idee kam, ein Wort mit dem mysteriösen Außenseiter Robin zu wechseln. Mein größer Fehler an diesem Tag.

Er reagierte auf meinen coolen checker Spruch allerdings nicht. Ich wandte zu seinem Pult, das letzte an der Wandreihe, und beugte mich hinter ihm über sein Buch.

Ich hatte nicht wirklich vor diesen Mist zu lesen, ich wollte lediglich einmal miterleben, wenn er eine Reaktion von sich gab. Das allerdings ließ noch lange auf sich warten.

"Oohh..du hast aber schöne Kreuzchen in dein Buch gemalt", stellte ich fest, und schon bot sich mir ein neues Kunstwerk, als er teilnahmslos die nächste Seite umschlug.

"Ich denke du sollest ein wenig mehr kommunikativer sein, sonst wirst du ewig an diesem Pult sitzen bleiben und mit keinem Kontakt haben".

Er schlug das Buch langsam zu, ehe er seinen Kopf in den Nacken legte und mir in die Augen sah. Nur so, ganz einfach, mit normaler Miene und natürlich ohne Worte. Er war wie eine Wachspuppe, mit schlechten Mimiken.

"Hey, benutzt du auch schwarzen Kajal"? Fragte ich erfreut.

Seine Augen waren mit einem dünnen, schwarzen Strich umrandet. Ist ja typisch für so nen Grufti wie ihm, aber dadurch wurden seinen beeindruckenden eiskaltem Augen besonders betont. Er hatte ein eckiges, dünnes Gesicht, und seine Wangenknochen stachen ein wenig ungesund aus seinem hübschen Gesicht heraus. Unter seinen schmalen Lippen trug er ein Piercing. Auch durchs seine linke Augenbraue war ein Stab durchgezogen worden. Er hatte seine Blonden Haare an den Spitzen und am unteren Haaransatz schwarz gefärbt. Im ganzen kam er sehr sehr böse und gespenstisch herüber. Seine Hautfarbe allerdings war etwas zu gelb, wahrscheinlich, weil er viel zu viel paffte.

Sonst war er recht makellos. Keine Pickel, abstehende Ohren, sehr große Augen, breite Schultern, große Schuhe und keinen Bauchansatz. Über sein Hintern konnte ich mir noch kein Bild machen, da er ja auf seiner schwarzen Jeans saß. Ich hatte Robin auch so noch nie wahrgenommen.

Noch immer starrte er mich an, ohne sich zu rechtfertigen, oder etwas anderes außer leise Atemlaute von sich zu geben.

"Miss Tomms, sie könnten doch ebenso gut mit Mr. Fillit zusammenarbeiten. Er ist der beste des Kurses und wird ihnen bestimmt helfen können"!

Dabei durchbohrte er mit seinen Augen den blonden Mann so, dass der nun endlich einen Laut von sich gab, und genervt aufstöhnte.

"Und sie Miss, wenn ihnen ein Sprung auf die 4 innerhalb von 3 Wochen geling, so werden ihre Eltern vorläufig noch nicht mir der schonungslosen Wahrheit konfrontiert".

Ich hatte also keine Wahl, und wie ich Robin so stöhnen hörte hatte er es auch nicht gerade leichter.

Von ihm hing also meine Leben am. Er entschied über Peinigung und Verendung meiner Seele am herumbejammere meiner Eltern.

Ich war mehr als dankbar ihn an meiner Seite zu habe. Robin redete ja noch nicht einmal mit mir, wie sollte er mir Physik beibringen? Mit Augenaufschlagmausezeichen?
 

Da jagte ich ihm schon die 3. Ecke des großen Schulgebäudes hinterher. Er hatte mich bemerkte, registrierte aber in keinster weise Interesse das zu bekunde.

"Robi.... nun bleib mal stehen mein Held der physikalischen Unterwelt".

Er wurde langsamer und so konnte ich mich an seine Seite heften.

"Wie sieht's mit uns beiden aus"?

Er erwiderte mir komischerweise nicht. Staune man wie man will. Sein Zufluchtsort war wohl das Jungsklo, und er rechnete sicherlich damit, dass ich wohlerzogen die Privatfähre eines jeden dürftigen Mannes respektieren würden, aber da hatte er weit gefehlt. Ich stiefelt hinter ihm her und betrachtete ein paar junge und alte Männer beim Wasserlassen. Manche keiften mich wild und böse, manche liefen rot an und mache pfiffen nach mir.

Robin also zog seinen Reisverschluss der Jeans auf und fing vor meinen Augen an zu pinkeln. Ich hatte wenigstens Zeit mir seinen Hintern anzusehen, der sehr klein und gut griffig ausschaute.

"willst du mir nicht verraten wie mein Stundenplan aussieht?

Ist das die erste Lektion? Wasserlassen?

Kann man das physikalisch begründen mit Anfangsgeschwindigkeit und Weg durch Zeit"?

Nach einigen Sekunden ertönte das Geräusch seines Reizverschlusses und er begab sich unverzüglich zum Waschbecken. Immer noch hatte er keine Lust mit mir zu reden.

Ich wackelte ihm weitere 5 Ecken und zwei Stockwerke hinterher. Schließlich standen wir am Schultor und er war gerade im Begriff sich hinaus in die Wildnis zu wagen, als ich ihm nun endlich handgreiflich zurückhielt.

"Ich hab ein Problem, du scheinst eins zu haben, und wir können es ganz einfach lösen, indem du mir Physik beibringst. Ist mir egal ob wir alles mit Zettel und Stift klären müssen, Hauptsache du nimmst mich endlich war"!

"10 Pfund pro Woche"!

Seine Stimme klang rau, und dennoch hell. Ich stutze. Er verlangte Geld?

"O.k"! Glücklich strahlte ich Robin nun ins Gesicht. Geld würde ich ihm sicherlich nicht dafür bezahlen.

"Morgen hier um 5 Uhr nach der Schule. Sei pünktlich".

Ja... Pünktlichkeit war auch nicht gerade meine Stärke. Das hätte ich ihm lieber vorher noch beichten müssen.
 

Der nächste Tag bahnte sich also mit dem Treffen und Nachhilfe Unterricht von Robin an. Oder, er sollte damit enden, hätte ich es nicht verschwitzt.

Na ja, da war doch dieser süße Kerl aus der 12 Jahrgangsstufe und unterhielt sich noch stundenlang mit mir über Fußball. Klar das er mich reizte, aber sonderlich war mir die Startaufstellung der Menschester United egal gewesen, Hauptsache er nahm mich wahr und unterhielt sich mit mir, so dass andere Mädchen, die an uns vorbeirauschten, grün vor neid wurden.

Wahrscheinlich war ich der Typ Mädchen, die als besonders süß und kommunikationsfreudig unter den junge Männern galt. Die meisten hatten nicht wirklich vor mich jemals zu fragen, ob ich ihre Freundin werden würde. Ich sah ihnen wohl auch viel zu jung aus, und benahm mich dementsprechend auch so. Aber das war nun mal Amy Tomms Art und ich konnte mich so erwachsen stellen wie ich wollte, lange würde ich das ehe nicht aushalten.

Mein Blick wanderte über das Spielfeld und schließlich erblickte ich einen blonden gestiezten Schopf, der über den Kiesweg des Schulhof schlürfte. In diesem Moment achtete ich nicht auf den Namen, der mir da durch die Gehirnwindungen schoss, ich musterte den Jungen nur nach der typischen attraktiv- Auslese art.

Moment, der war doch in meinem Jahrgang, kein wunder, dass er mir so bekannt vorkam.

Wie hieß er gleich... R..Robin....OOH MEIN GOTT!!

Ja, jetzt kam mir auch der Zusammenhang wieder in den Sinn. Wir waren vor einer halben Stunden zum Physiknachhilfeunterricht vor dem Schultor verabredet. Wie kann man nur so schusslig und vergesslich sein? AMY!!!!

"Ich muss los Seb, tut mir leid, wir reden später weiter"! Schrie ich noch schnell hinter zu dem Guthausseeden Fußballass.

"Klein Problem Kleine"! Er war mir nicht böse, denn Seb, eigentlich Sebastian, war ein ganz lieber, recht naiver Junge. Wahrscheinlich hatte er zu viel Kopfbälle geschossen, die machen ja nach Forschungen dumm und töten Gehirnzellen ab. Bei Seb konnte man sich so etwas ausrechen, wie viel mal er schon mit den Kopf hingelang hatte. Zu viel.

Um jetzt noch einmal auf Robin zurückzukommen...

Er war wieder nicht ansprechbar, als ich seinen Namen rief. Er blieb auch nicht stehen, wandte sich nicht um, kurzum er schaltete seine Ohren wieder auf nicht empfangbar.

Wahrscheinlich war er nur sauer. "Hey Robi-chan, es tut mir wahnsinnig leid, dass ich zu spät gekommen bin. Ich meine, ich habe einfach zu viel zutun gehabt, dass ich die Zeit ganz vergessen habe. Mathe Hausaufgaben und so"!

Mit der Tatsache, das ich eigentlich nie Mathehausaufgaben machte, log ich ihn einfach an, damit er mir verzieh. Tat er aber irgendwie nicht.

Sein Handy fiepte, und mit einer grummlig, rauen Stimme nahm er den Anruf seines kleinen Taschenhandys an.

"Was"?

Ich musterte seine Augenbraunenbewegung. Das kleine Piercing blitze in der Frühlingssonne auf, und Robin hob immer wieder seine Augenbrauen auf und ab.

"Ich verstehe, wie geht es ihr"?

Seine augenbraunen legten sich wieder und irgendwie sah er jetzt sehr böse aus.

"O.k, ich werd mich drum kümmern". Dann legte er auf und schob sein Handy wieder in die Tasche.

Wie gewohnt folgte ich im auf Schritt und Tritt. Sicherlich würde es ihm irgendwann so auf die Glocken gehen, so dass er mich endlich anblaffte.

Zwischenzeitlich war er in einem Tabakgeschäft verschwunden. Er irrte mit mir an der Ferse die ganze Briningham Street hinunter. Und wahrlich, die war fast einen Kilometer lang, und er hatte sich noch kein einziges mal umgedreht. Schließlich wurde es mir dann doch zu dämlich, denn manche Leute sahen mich etwas traurig an, so nach dem Motto:

"Das arme Mädchen, dass es sich nicht doof vor kommt wie ein kleines Hündchen hinter diesem toten Mimikgrufti hinterher zu laufen. Wahrlich, sie hat doch etwas besseres verdient".

Ja richtig, ich hatte etwas besseres verdient, als mit diesem undankbaren Idioten durch London zu tingeln, in der Hoffnung das er sich irgendwann erbarmte und mit mir sprach.

"Nicht so schnell kleines Vamp. Ich komm doch gar nicht hinter her". Meine direkte Art sich an seinen Arm zu heften und sich fast schon an ihn zu kuscheln, löste auch dieses mal keinerlei Reaktion von ihm aus.

Was denn, war er so etwas wie ein Roboter, der nur zum Gehen, setzten und Telefontieren programmiert worden war?

Wir mussten schon 1 Stunden unterwegs sein und der Herr gab in der Zeit keinen einzigen Ton von sich. Auch nicht, als sich, ein hübsches, wahrscheinlich nervendes Mädchen, sich an seine Seite geheftet hatte.

Wir bogen schließlich in eine Seitenstraße ein, und kamen vor einen Gebäudekomplex zum stehen.

Das sind diese Wohnungen, die unbezahlbar waren, und man eigentlich nur von träumen konnte. Ich blieb etwas verdutzt stehen.

"Was willst du hier"? Wollte ich wissen und ließ seinen Arm los, als er im Begriff war eine der verzierten Türen zu beträten.

"Was schließt du denn aus meiner jetzigen Tätigung", grummelte er gelassen und zog einen Schlüsselbund aus der Tasche. Im selben Moment hatte er die Tür geöffnet und trat hinein. Ich regte mich eine ganze Weile nicht ihm zu folgen, als ich schließlich eine weitere Aufforderung aus der Tür vernahm, setzte ich mich eilig in Bewegung.
 

Kapitel 1/END

Dies sind Dinge, die man besser aus dem Weg geht sollte:" Ich hasse meine mitleidene Art"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampire, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

Eigentlich hat sich die Gruppenanzahl des Fics drastisch vergrößert. Ich wollte eigentlich ursprünglich den Clan ein wenig keiner machen, aber nun sind es doch an die 8 Personen geworden.

Toll, euch gefällt der Fic, dann also keine weitere Zeit verschwenden und gleich anfangen zu lesen!

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 2/ Dies sind Dinge, die man besser aus dem Weg geht sollte: "Ich hasse meine mitleidene Art"
 

War das etwa seine Wohnung?

Wieso war sie sauber, wieso war sie so geschmackvoll eingerichtet?

Eine einzig logische Erklärung war, dass er hier nicht alleine hauste. Na ja, die Wohnung war doch etwas zu klein für eine Familie.

"Du wohnst hier"?

"Mh".

"Wau, ich hätte so eine schöne Wohnung hinter einem so heruntergekommen Jungen nicht erwartet"!

Ich blieb im Zimmer stehen und sah mir die einzelnen, dunkelbraunen Möbel an. Sie sahen sehr alt, denn noch gepflegt und auf den Innenraum abgestimmt aus. Wenn man Robin so dazwischen laufen sah, würde man meinen er hätte sich entweder in der Hausnummer geirrt, oder wäre der missratene Enkel seiner hier wohnenden Oma.

Ich folgte den Blick in ein Zimmer, sein Zimmer wie ich annahm, denn sämtliche Wände waren mit Posten von Punk und Gruffi-Pop Bands und anderen Totenkopfähnlichen Zeichen beklebt worden. Sonst sah sein Raum recht leer aus. Keine angefangenen Bierdosen, oder Essens Reste oder alte schmutzige Boxershorts, wie man es von den besten Studenten gewohnt ist. Mami würde sicherlich drauf achten, dass alles pikobello in Sohnemanns Zimmer war.

"Räumt deine Mutter bei dir täglich auf, oder wieso kommt es, dass dein Zimmer so ordentlich ist"?

Vielleicht wollte ich ein Gesprächsthema anschneiden, aber wie es aussah war es genau der falsche Anfang, den ich machen konnte. Sein psynisches Murren verriet mir, dass er sich diese Frage sehr zu Herzen nahm. Nach ein paar Sekunden drängte er mich von seiner Tür und schob mich in die kleine enge Küche. Er hatte ein paar Lehrbücher in der Hand. Ich nahm etwas vorsichtig auf den schwarzen Barhockern platz.

Robin währenddessen öffnete den schicken amerikanischen Kühlschrank, und überlegte eine ganze Weile.

"Willst du auch ein Bier"? Fragte er.

Hey... etwas stimmte nicht. Er bot mir ein Bier an.

"Wenn du es mir nicht mit berechnest, dann ja", erwiderte ich ihm.

Seine Hand griff nach zwei kleinen Flaschen Bier. Er knallte mit einem gekonnten Fußtritt die Kühlschranktür hinter sich zu, ehe er den Deckel des einen Bieres mit dem Kopf des anderen Bieres öffnete und mir das Bier vor die Nase stellte. Mit seinem Ring an der linken Hand, öffnete er sich seines und setzte sich gegenüber von mir auf den zweiten Barhocker.

"Danke", murmelte ich und nippte etwas verlegen.

Robin setzte die Flasche an seine Lippen und ließ das kalte blonde laufen, ehe so ca. die Hälfte davon leer war. Beim Trinken wippte sein Kehlkopf auf und ab, und lenkte meine Aufmerksamkeit auf seinen Hals.

Kerle waren ja bekannt dafür, Liter an Bier die Kehle hinunter zu schütten, da konnte ich ja nicht mithalten. Überhaupt schüttete ich mir ins Bier dann meist Cola, weil es dann viel süßer schmeckte.

Robin schlug nun endlich das Buch auf, und drehte es zu mir.

"Mechanische Schwingungen. Lies dir den Text durch und sag mir dann, was du nicht verstehst"!

Ich versteh die ganze Sprache dieses Buches nicht, also wieso sollte ich mich erst bemühen es überhaupt erst zu lesen?

Notgedrungen und unter Robins schweren Blick fing ich an Zeile für Zeile zu lesen, und zu analysieren.
 

Wir waren hab 7 bei Robin eingetrudelt, mittlerweile war es nach 11 Uhr, und ich traute mich nicht zu beichten, endlich nach Hause gehen zu müssen.

Robin hatte vor mir seinen Kopf auf die Tischplatte gestemmt und wedelte mit seinem Finger über eine Abbildung. Ich beobachtete ihn, wie langsam seine Lieder nach unter vielen und seine Stimme immer leiser wurde.

"Erkläre mir nun wie es zu diesem Vorgang kommt", murmelte er und machte dabei einen kleinen Gähnlaut. Ja, Mensch mir ging es auch nicht anders, aber ich zeigte es nicht so offensichtlich, dass mich die Sache zu Tode langweilte.

Ich wusste immer noch nicht wovon er eigentlich sprach, besser wäre es gewesen, ich hätte ihm richtig zugehört, aber in meiner Not las ich einfach den Text ab, weil Robin mich sowieso nicht ansah, und halb am einnicken war.

Als ich wieder vom Text hinauf schaute, schnaufte er vor sich hin, und hatte nun endlich die Augen geschlossen. Ich nahm das Bier, und trank einen großen Schluck daraus, ehe ich aufstand und hinaus in den Flur spazierte. Sollte er jetzt lieber in Ruhe schlafen, dann würde er mich nicht nach dem Geld für den Unterricht fragen.

Als ich mir die Schuhe anzog, und meine Jacke von der Garderobe nahm öffnete sich die Tür vor mir, und eine ältere junge Frau trat in die Wohnung. Mir viel sofort ihr dicker Bauch auf, den sie vor sich her schob. Sie trug ein lilanes, kurzes Kleid, und darüber ein hellblaues Jäckchen. Ihre Haare waren kurz geschnitten und rot gefärbt.

"Hey"!

"Hallo", erwiderte ich etwas zaghaft. Wer war das? Seine Freundin? Nee, zu alt. Sie musste über 20 sein, es sein denn Robi stand auf ältere Frauen, die schwanger waren.

Vielleicht... würde er bald Vater sein... ich überlegte kurz.

"Ich bin Riona. Du bist bestimmt diese legendäre kleine Mieze, von der mir mein Bruder erzählt hat".

Ahhh...Schwester... und ich kam schon auf dumme Gedanken.

" Amy...nun, ich bin wegen Nachhilfe bei Robin".

"Ja ja, dass sagen sie doch alle"!

Die Schwester hing ihre Jacke über den Stuhl, der in der Diele stand und musterte mich noch einmal gründlich.

"Wie alt bist du"?

"Ich bin 17". Ja ja... ich junges Ding wurde doch gerade mal auf 14 geschätzt.

"So so...", Riona machte eine abschweifende Bewegung und lunschte in die Küche hinein.

"Was macht ihr noch mal"? Wahrscheinlich hatte sie die 3 Bierflaschen auf dem Tisch, neben dem schlafenden Robin, entdeckt.

"Physiknachhilfe", wiederholte ich mich und seufzte innerlich. Sie waren dieser Schwesterntypen, die einen genausten aushorchten, was wann und warum ihr Bruder Zeit mit einem verbracht hatten. Ich würde also weitere 15 Minuten in der Diele herumstehen müssen.

"Stört's dich, wenn ich rauche"?

Ich sah zu ihrem Bauch hinunter. Wenn mich mein Auge nicht täuschte, war sie doch schwanger. Bestimmt schon im 7 oder 8 Monat. Ich stotterte ein ja heraus, und schon vernahm ich das Zirpen des Feuerzeuges. Ein grauer Qualm umhüllte mich, und ich blickte sie weiter entsetzt an.

"Du hast mein Unglück also schon bemerkt"?

"Es ist sicherlich nicht gut für dein Kind", meinte ich nur und machte mich auf einen Blaff ihrerseits gefasst. Sie schien allerdings nach ihrem Bruder zukommen, denn sonderlich hielt sie nichts von fremden Meinungen.

"Das Ding in mir soll sich gefälligst nicht beschweren, schließlich trage ich es schon aus, und das ist dank genug". Sie sprach so gleichgültig über ihr eigen Fleisch und Blut, dass mir richtig schlecht wurde. Vielleicht lag es auch nur an der Zigarette, aber ich musste hier raus.

"Hey, was machst du hier"? Da war Robin, er stand an der Tür und blickte uns misstrauisch an. Seine kleinen Augen verrieten, dass er wohl unweigerlich aus seinem Schlaf erwacht war.

"Hör auf damit, du weißt ganz genau das ich das nicht sehen kann". Mit einem wütenden Blick riss er seiner Schwester die Kippe aus der Hand, warf sie auf den Boden und trat darauf herum. Ich konnte mir vorstellen, wie sehr geschockt auch Robin von dem Verhalten seiner Schwester war.

"Ich wollte dich mal wieder besuchen mein Schatz", sagte sie verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Du weißt das Dad bald nach Haus kommen wird. Er kann deinen Anblick schon nicht im nüchternen Zustand ertragen".

Robin lebte wohl mit seinem Vater hier. Ich fragte mich, ob es noch eine Mutter in Haus gab. Dieses Familienverhältnis schrie förmlich nach Angst und Terror. Ich fühlte mich schlagartig in diesen Wänden nicht mehr wohl.

"Brauchst du wieder Geld"? Robin versuchte leise und ruhig zu reden, doch irgendwie spürte ich das er wütend wurde.

"Ja, deswegen will ich mit unserem Erzeuger reden"!

Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Mir egal, ich verschwinde". Er nahm sich seine schwarze Jacke, griff nach meiner Hand und rannte mit mir aus der Tür. Als er diese hinter sich geschlossen hatte, atmete er noch einmal tief durch, ehe er mich die 5 Treppen hinunter zum Bürgersteig scheuchte. Ich wusste nicht wie ich mit ihm reden sollte, schließlich hatte sich eben vor meinen Augen sein Familienleben abgespielt. Seine Schwester unweigerlich geschwängert, und sein Vater ein Alkoholiker, der vermutlich immer sehr spät Abends nach Haus kam, weil er einen gutbezahlten Job hatte, diesen aber hasste und sich dafür doch nach Feierabend in einer Bar die Kante gab.

Jetzt wurde mir klar, wieso Robins art so kalt und desinteressiert war.

Er steckte seine Hände in die Taschen und schlenderte die Seitenstraße entlang. Ich folgte ihm, und schon nach wenigen Metern höre ich ein Taxi heranrollen. Ich drehte mich leicht um, und erkannte in der Ferne einen Mann, der sich mühsam aus dem Auto drückte und zu der mir bekannten Haustür schwankte. Mein Blick wandte sich wieder zu Robin. Er hatte sich nicht umgedreht, und ganz sicher wusste er das sein Vater endlich nach Haus gekommen war, und seine Schwester auf ihn wartete. Flüchtete er etwa vor dem, was sich in diesen kleinen Wänden abspielte?

"Hey, warte mal. Ich... ich wollte mich doch bedanken, dass du so geduldig mit mir warst. Ich hab das Gefühl das es bald Berg auf gehen wird"!

Mit frohem Mut und einem strahlenden Lächeln tänzelte ich ihm vor der Nase herum.

Er antwortete mir nicht. Sein Blick war zu Boden gerichtet.

"Robin... ich bin zwar ein nerviges kleines Teenie Quitsche-Endchen, aber ich könnte dir zuhören".

Er sah mir seinen blauen Augen zu mir auf, zog eine Hand aus seiner Tasche und schob mich beiseite.

"Geh nach Hause", brummte er. Himmel, mir tat er immer mehr Leid. Ich musste fast heulen, allein bei diesem Anblick eines im regenstehenden, ausgesetzten Bernhaardinas.

Die belebte Briningham Street tat sich vor unseren Augen auf, und Robin steuerte die belebte Masse an. Das war wohl das Zeichen endlich aufzugeben, denn ich hätte ihn sowieso in der Menschenmasse verloren.

Hatte ich schon erwähnt, dass typischer Charakterzüge von mir Ausdauer, Hartnäckigkeit und Mitleid sind? Sie waren meist mein Verhängnis, und wäre ich so abgedroschen und gleichgültig wie Robin gewesen, wäre ich auch niemals in diesen Schlammassel hineingetreten.

Ich folgte ihm wieder einmal die gesamte Briningham Street. Er bemerkte mich nicht. Ich versuchte vergeblich ihn einzuholen, hatte ihn allerdings lediglich im Blick.

Wo wollte er denn noch um diese Uhrzeit hin? Ich fragte mich, wieso er nicht zu Haus geblieben war. Wer weiß, was seinem Vater mittlerweile ritt. Ich an seiner Stelle wäre so mutig, und stände meiner schwangeren Schwester zur Seite. Aber ihn schien das nicht zu jucken, eher im Gegenteil, es kam so rüber, als ob er dieses Familiendrama schon längst gewohnt war. Etwas traurig, mysteriöses umgab diesen Jungen, und ich war erpicht darauf es zu entlüften.
 

Mittlerweile war ich nicht mehr so scharf darauf, dass er mich bemerkte. Ich spielte Spion und hielt hinter allen möglichen Ecken und Sträuchern Deckung.

Mittlerweile waren wir in einem kleinen Stadtpark von London angekommen. Da es dunkel war, war ich mir nicht mehr genau sicher, wo ich ihm überhaupt hin gefolgt war.

Egal, schließlich quälte mich immer noch die Frage wer Robin wirklich war. Vielleicht ging er nur spazieren, um ein wenig Abstand zu gewinnen und Luft zu schnappen.

Wieso aber folgte ich ihm dann noch? War es wohl meine weibliche Intuition, die mir zu schrie, ich sollte ein Auge auf diesen Jungen werfen.

Wenn dem so war, verabscheue ich diese Stimme in mir bis zu meinem Tod.

Dieser angesprochene Park mündete in einen Friedhof. Ja genau, in einen Friedhof. Der Grufti kehrt also zu seinem Ursprungsort zurück. Ich hätte es besser wissen müssen.

Leider Gottes fürchtete ich die Nacht und Dunkelheit nicht, so dass ich ihm folgte und an unzähligen Grabstätten vorbei schlich. Er und ich erreichten eine kleine Kirche, die im Zentrum des Friedhofes stand.

Mit leisen Schritten näherte ich mich einem der Fenster, und blickte in das Kircheninnere, in dem Robin soeben verschwunden war. Ich fühlte mich ein wenig wie eine super Agentin, die einem gefährlichen Sektenmörder auf den Fersen war. Robin könnte man zwar auf den ersten Blick für einen hübschen Sektenmörder halten, wenn man aber wusste, mit welchen Umständen er tagtäglich leben musste, bemitleidete man ihn eher, als ich zu verdächtigen.

Die Kirche war wie gesagt klein und überschaubar. In meinem Sichtwinkel konnte ich eine Reihe von Sitzbänken, und ein Teil von einem Altar erblicken. Robin steuerte gerade wie ein potentieller Bräutigam den Altar an, als ihm ein Mädchen in die Arme sprang. Sie musste in seinem Alter sein, aber gesehen, hatte ich sie auf unserer Schule noch nie. Sie war etwas kleiner als er und hatte braune, lange Haare. Sie sah sehr zierlich und zerbrechlich aus. Klar, dass ein Typ wie Robin sich gerne von ihr überrennen ließ. Sie küssten sich kurz, und ich begriff, dass sie wohl die angesprochene Mieze von Robin sein musste. Eine weitere Person drängte sich zu Robin und der Unbekanntin. Dieses Mal ein älterer Mann. Er trug eine Brille und einen schwarzen Mantel. Seine dunkelblonden längeren Haare waren leicht nacht hinten gestietst worden. Noch 3 weitere Personen gesellten sich zu dem Kreis, als ich plötzlich um mich herum ein leises Rascheln vernahm. Richtig, ich war ja auf einem Friedhof, und da wimmelte es doch nur so von Geistern und Zombis. Ich bekam schlagartig ziemlich viel Schiss. War ja schön und gut das Robin wenigstens Freunde hatte, aber nur allein für diese Erkenntnis musste ich mich doch nicht des Nachts auf einem Friedhof herumtreiben.

Langsam aber sicher bewegte ich mich von der Stelle und spurtete den Weg zurück.

Schneller, schneller, noch schneller, schon rannte ich panisch, denn die Geräusche wurden immer lauter und grusliger. Ich hörte erprobt Schritte. Sie verfolgten mich, und als ich einen panischen Blick nach hinten warf, erkannte ich tatsächlich eine Gestalt, die hinter mir her lief, und das nicht gerade langsam.

Ich fluchte, ich schrie, ich warf meine Hände in die Luft und fing lauthals an zu kreischen. Na gut, letzeres malte ich mir jetzt einfach mal dazu, weil ich sicherlich in diesen Sekunden nicht schauspielerisch glänzen wollte.

Im selben Moment spürte ich eine Hand in meinem Rücken, und ich stolperte über meine eigenen Füße zu Boden. Als ich mich eigener Maßen gefasst hatte, blickte ich hinter mich, und sah eine Gestalt vor mir stehen. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, da es viel zu Dunkel war. Lediglich seine Stofffetzen wehten beängstigend in der Luft. Er hatte einen halb Glatze, soviel konnte ich noch feststellen, als er schließlich überrumpelt einen Satz auf mich machte, und meinen Körper in den lehmigen Sand presste. Ich roch Erde, ich roch einen regelrechten Misthaufen, der auf mir kauerte. Mir wurde schlecht vor Angst und von dem seltsamen Geruch, den er an sich trug. Im ersten Moment spielte sich diese Szene wie eine Horrorfilmsequenz in einem Augen ab, im Anderem Moment tat ich alles, um ich bemerkbar zu machen.

"LASS...AAH...mich los"!!

Half doch ehe nichts, wenn mir nicht schleunigst jemand zur Hand ging, und diesen Irren von mir runter nahm. Wahrscheinlich war das ein Vergewaltiger, oder ein Massenmörder. (wo aber war dann sein Messer?)

Ich kreischte weiter wild um mich, als schließlich der Geisteskranke potentielle Zombis über mir einen Schrei von sich gab, und sich langsam zu Staub auflösen.

Wie....halt...ja zu Staub. Seit wann können sich Vergewaltiger oder Massenmörder zu Staub auflösen? Ich blinzelte leicht und hustete noch etwas, ehe ich einen Mann vor mir stehen, mit einem spitz gefeilten Pflog in der Hand stehen, sah.

Es war also kein Vergewaltiger oder Massenmörder, es war ein Vampir.

Ich lag doch richtig mir der Annahme, dass man solche brutalen, Blut geilen Vampire nur mit spitzen Gegenständen töten konnte, und diese sich danach in Staub verwandelten.

"Alles klar"?

Dieser Mann reichte mir die Hand.

"Na sicher doch. Ich war nur überrascht noch lebende unter so vielen Toten zu finden".

Ich versuchte cool zu wirken, in meinem Kopf allerdings drehten ich so viele Worte durcheinander, dass ich im selben Moment fast wieder rückwärts zu Boden gesegelt wäre.
 

"Tut mir leid, dass ich dich so grob behandeln muss, aber mit dem, was du gerade gesehen hast, kann ich dich unmöglich laufen lassen".

Ich verstand immer noch nicht so recht. Von einer misslichen Lage in die nächste gestolpert, dass konnte mir auch nur passieren. Toll Amy. Wenigstens war der nette Mann kein stinkender, lehmiger Halbtoter. Er schien auch ein Mensch so wie ich zu sein. Dennoch hatte er mir die Hände hinter den Rücken gezogen und trieb mich Richtung Kirche.

"Was soll ich da drin? Wieso lässt du mich nicht gehen"? Fragte ich noch einmal nach und machte ihm dabei schöne Augen.

"Weil du etwas gesehen und überlebt hast, was keinem normalsterblichen etwas angeht".

"Tötest du mich jetzt dafür"?

"Wäre ich so epricht darauf gewesen, dich tot zu sehen, hätte ich dein hübsches Gesicht sicherlich nicht gerettet".

Oh... er fand das ich ein hübsches Gesicht hatte, der Kerl war mir schlagartig noch sympathischer geworden.

Er klopfte an der Tür und nach einigen Sekunden öffnete sich der Eingang zu der kleinen Kirche. Das Mädchen mit den braunen Haaren hatte uns die Tür geöffnet, und schaute doch noch etwas perplex in meine Augen.

"Ist sie ein..."? Fragte sie den Mann hinter mir.

"Nein, ich hab sie aufgegabelt, als ein Vampir sie angesprungen hatte".

Ich lächelte meinerseits etwas unschuldig und ließ meinen Blick weiter durch den Kircheninnenraum wandern. Der Mann mir der Brille stand am Altar und las in einem Buch, als er mich sah, schob er seine Brille zurecht und klappte das Buch zu.

"Los komm schon, beweg dich", flüsterte die Stimme hinter mir.

4 Schopfe vor ihm auf den Bänken sitzend drehten ihren Kopf erprobt nach hinten, und glotzen eben so wie er zu mir. Ein Augenpaar davon kam mir bekannt vor. Ich hätte mich 10 Mal Ohrfeigen können. Wieso musste ich diesem Idioten auch folgen?

Robin hatte sicherlich strapazierfähige Nerven, selbst meine Anwesenheit in seinem geheimen Grufticlub ließ ihn kalt.

"Wer ist das, und was macht sie hier"? Der Mann mit der Brille und dem Mantel kam auf mich zu.

"Ich hab sie vor einem Vampir gerettet Norten", erwiderte der junge Mann hinter mir und ließ mich nun endlich los.

" Wer hat sie hier angeschleppt"? Rief er erprobt und ziemlich sauer in die Runde. Wenn Robin wirklich darauf schloss, dass ich ihm gefolgt war, würde er sicherlich eine Tracht Prügel bekommen.

"Ich...ich bin hier zufällig spazieren gegangen. Erst kürzlich ist meine Oma verstorben, und ich besuche sie so oft es geht...*schief*", haspelte ich schnell und quetschte mir bei den letzten Worten eine Träne aus den Augen.

Sein misstrauisches Mustern verriet mir das ich nicht sehr glaubhaft rüber gekommen war.

"Erzähl mir keine Scheiße Fräulein"! Giftete er und packte mich am Kragen.

"Hey, ganz ruhig Norton, ich war es der sie abgeschleppt hat. Sie ist mir gefolgt"!

Robin stand auf und hielt ihn mit einer sanften Handbewegung von mir fern.

"Dann ist sie wohl die Erfüllung der Prophezeiung", meldete sich das Mädchen zu Wort.

Prophezeiung, das Wort ist schon so gruselig lang geschrieben, es konnte einfach nichts gutes bedeuten.

"Das wollen wir doch erst mal sehen". So hatte mich der temperamentvolle Mann am Ärmel gepackt und schleifte mich weiter hinter den Altar. Dort führte eine Treppe nach unten, vermutlich in den Weinkeller.

"Hey Mr. nicht so schnell ich kann auch allein gehen", motzte ich und schließlich ließ er mich dann doch los, als wir vor einem kleinen Kerker angekommen waren. Er sah zu meinem Erstaunen sehr freundlich und hell eingerichtet aus. An den Seiten hingen rote Seidentücher, und das Innere der Zelle war mit weißem Teppich ausgelegt worden. Ich erkannte auf einer großen Kissenliegewiese eine Frau Sie rekelte sich kurz, ehe sie ihre langen schwarzen Haare überschlug und zu uns blickte. Ihre weiße Haut sah zuerst recht krank aus, aber im gleichen Moment wie Porzellan, wie eine Puppe, die um so schöner war. Ihre rot geschminkten Lippen unterstrichen diesen Puppen-Tatsch noch mehr. Ihre Haare reichten bis zum Boden. Als sie sich langsam mit den langen Fingernägeln durch dieses strich, lächelte sie erprobt.

"Ist das eine Japanerin, da im Kerker"? Fragte ich noch etwas skeptisch. Etwas spanisch kam dir das schon vor. Ich sah keinen erdenklichen Grund, dieses schöne Wesen in einem dunklen Verließ vergammeln zu lassen. Sicher hatte sie schon lange kein Tageslicht mehr gesehen.

"Sie ist eine Priesterin", antwortete mir Norten.

"Wen habt ihr mir da mitgebracht"? Die Priesterin bewegte leicht ihre Lippen, doch ihre Stimme durchschallte den ganzen Raum, beängstigend.

Als sie sich mit der Zunge über ihrer pur puren Lippen fuhr, blitzen zwei Eckzähne aus ihrem markelosen weißen Gebiss hervor. Ich schluckte hart. Jetzt wurde mir einiges klar, sie war auch eine von diesen Springteufeln.

"Mh... sie riecht so sinnlich...".

Ich wäre ja geschmeichelt gewesen, hätte mir das ein junger hübscher Mann an den Kopf geworfen, aber bei einer Vampiren war mir das nicht ganz geheuer. Ich sah schon ihre langen Krallen durch das Gitter des Kerkers schießen, und nach mir greifen.

Langsam schob ich mich hinter den Mann mit der Brille und dem Mantel.

"Tut mir nichts, tut mir nichts", jammerte ich.

"...die kleine wurde von Sed gerettet, als sie Robin nachschlich, so wie du es prophezeit hast". Er schob mich wieder vor sich, dichter an den Kerker heran.

"JAAA... ich weiß, Neugier ist eine Todessünde", schrie ich.

"Sie ist noch so unschuldig, Gott tat ihr keinen Gefallen, als er sie auswählte, einer von euch zu sein"! Sie stand langsam auf. Die Priesterin trug einen schwarzen Kimono, den sie mit sich schleifte. Ihre Hand streckte sie schon gierig einen Meter vor der Tür nach mir aus. Ich würde sicherlich in wenigen Sekunden umkippen, denn nervlich war ich schon längst am ende. Die wollten mich dieser Japsenfledermaus zum Fraße vorwerfen, nur weil ich mich um meinen Nachhilfelehrer gesorgt hatte.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich in dieser Hinsicht einfach zu gutmütig bin?

Die Priesterin steckte ihre Finger durch das Gitter, und wie erwartetet zog sie mit ihren langen Krallen Bahnen um meine Wangen. Ich konnte mich vor Schreck nicht bewegen. Diese roten Augen, sie blickten in mich hinein, wie ein Messer, so dass ich fast von ihnen seelisch zerstochen wurde.

Als sie plötzlich wieder von mir ließ, waren ihre Hände leicht blutend. Sie leckte sich das wenige Blut von den Finger und grinste.

"Ja... sie schmeckt so wie ihr, wie eine Hüterin. Wie eine Grabhüterin".

Norten zog mich schnell vom Gitter und trat dafür an die Priesterin heran. Sie wirkte etwas traurig, dass nun mehr wieder sichere Meter zwischen uns standen.

"Nehmt sie mir nicht weg, ich will noch einmal von ihr verkosten", jammerte sie schon etwas kindlich.

"Das reicht meine liebe Priesterin. Sie wird in das Heer mit aufgenommen, so wie es vorgeschrieben ist". Norten ließ sich geduldig von ihr durch das Haar streichen, ehe er eine untertänige Verbeugung machte. Auch die 6 anderen Mitglieder verbeugten sich kurz, ehe sie sich zum Ausgang begaben und ich ihnen zu folgen begann. Auf dem Weg konnte ich mich an Robins Seite schlagen.

"Hey, was soll das? Was wird hier gespielt? Was meinen die mit Heer und mit Grabhüterin? Und überhaupt, muss ich nicht erst gefragt werden, ob ich überhaupt in den Club aufgenommen werden möchte"?

Robin antworte mir nicht, er blickte stumm zu Boden. Wollte er mir etwa nicht antworten, weil die Wahrheit zu grausam war, oder weil er einfach nur Robin war und das auch sonst nicht tat?

"Du bist einer von uns Kleine, da kannst du dich nicht großartig entscheiden", beantwortete mir der junge nette Mann von vorhin die Frage.
 

"Man nennt mich Norten, ich bin der älteste hier im Heer. Falls es Fragen gibt, wende dich bitte zuerst an mich, weil ich es sowieso immer besser weiß"!

Norten, dass war dieser grobe Mann, der mir schon im ersten Augenblick nicht sehr sympathisch war. Er hatte dunkelblondes Haar und trug eine Brille. Ich schätze ihn so ca. auf 25 Jahre. Er sah wie ein junger Professor aus. Seine Hand zeigte zuerst auf das braunhaarige Mädchen, welches neben Robin saß.

"Das ist Kimmy. Sie war bis vor kurzem das einzig weibliche arme Schaf hier in der Runde. Hoffen wir das ihr beide keinen rebellischen, weiblichen Aufstand zusammen treibt".

Kimmy lächelte mich an, und bekundete mir, dass sie sich freute nicht mehr allein zwischen solchen Testosteronbomben sitzen zu müssen. Sie schien wirklich nett zu sein.

"Robin scheinst du ja schon zu kennen. Er ist unser Spezialist in Sachen Kampf. Ich kenne keinen Vampir, den er nicht in 3 Minuten töten konnte", erklärte Norten. Robin sah mich nicht an. Ihm gefiel es wohl nicht, dass ich seinem Club beigetreten war. Mir gefiel es auch nicht, hey, ich hatte weiche Knie und wusste nicht wohin mich diese ganze Gruftischeiße hinführen würde. Sicherlich schnellstmöglich in ein Grab, gleich neben der Kirche.

"Sed ist der Mann in Sachen Treffsicherheit. Du kannst ihm einen Pflog in die Hand drücken und ihm sagen, er solle auf einen 3 Meter entfernten Vampir zielen: Mit Sicherheit würde er ihn mitten ins Herz treffen. Seine Herausforderungen sind Würfe mit verbundenen Augen".

Nortens Hand wanderte zu dem netten Jungen. Ich war froh das er mir zuzwinkerte. Das machte die Tatsache, das Robin mich nicht beachtete, nicht so schlimm. Er hatte schönes braunes Haar.

Neben ihm saß Selly. Er trug ein Kopftuch und sehr weite bunte Sachen. Wenn ihr mich fragt war er einer dieser Clown, die immer zu nur böse Streiche spielten. Norten erklärte mir, dass er sehr schnell rennen und hoch springe konnte. Wahrscheinlich sah er deswegen so nach Zirkus aus. Neben Selly sitzend ,stellte mir Norten Conan vor. Er war sehr hoch gewachsen und trug ein auffälliges Samuraischwert an seinem Gürtel. Seine Haare waren schwarz und vorn länger als hinten. Er war natürlich ein Meister in der Kampfkunst seines antiken Stückes. Der letzte Mann im Bunde war der jüngste. Lill stand lässig neben der Gruppe an der Bank gelehnt und musterte mich kritisch. Er war bestimmt erst 15 Jahre, aber wie das so in dem Alter war, schätze er sich weitaus älter ein. Seine Haare waren dunkellila gefärbt, und er hatte einen Mittelalterlichen Mantel an. Etwas seltsam sah er schon aus, denn obwohl er der zweitgrößte hier war, hatte noch ein sehr junges Gesicht.
 

Kapitel 2/END

Ode ab die Freude : "Ich halt es für äußerst unpassend, ein Kommentar zu diesem Kapitel abzugeben--> Das Grauen nimmt seinen Anfang*räusper*"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

Oh wie schön, so viele Kommis und das schon im zweiten Kapitel. Ich schreibe gerade am 7. Kapitel und muss ehrlich sagen, dass dieses hier wohl am schlechtesten bis her abgeschnitten hat. Es ist halt so ein Lückenfüller, ich selbst bin auch nicht zufrieden, also kann ich eure Beschwerde danach sicherlich befürworten. Freut euch mit mir auf bessere Zeiten (mensch, ich sollte aufhören rum zu meckern...das mach ich schon den ganzen Tag)

Bis denn

Schreibt mir trotzdem noch einen lieben Satz
 

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 3/ Ode ab die Freude : "Ich halt es für äußerst unpassend, ein Kommentar zu diesem Kapitel

abzugeben--> Das Grauen nimmt seinen Anfang*räusper*"
 

"Wir sind die Grabwächter dieses Friedhofes. Du musst wissen, dass es in London 6 große geweihte Friedhöfe gibt. Einst zogen im Mittelalter Vampire über diese Stadt. Sie töteten und verwüsteten bei Nacht. Die Menschen hielten sie für die Pest, keiner wusste das es Vampire waren.

Doch sie hatte nicht mit einem großen Hexenmeister gerechnet, der eine kleine Truppe um sich scharrte. Sie waren mutige Krieger und Verbündeten sich mit dem Hexenmeister zu einer Einheit. Er lehrte ihnen das Wissen über diese Geschöpfe und sie versuchten die Plage mit Hilfe ihrer menschlichen Kräfte einzudämmen. Als sie schließlich die Oberherrin der Vampire ausfindig gemacht hatten, banden sie die Priesterin an den Friedhof, der im Zentrum der dunklen Macht lag.

So zogen die Vampire zu diesem Zentrum und wurden eines Nachts ausgelöscht, so dass die Plage vorüber war. Dieser Bann hält heut noch immer. Um die Plage in den Griff zu bekommen, hüten Grabwächter den Friedhof und töten die herannahenden Vampire, die den Ruf der gefangenen Priesterin folgen".

Er sprach zuende und drehte sich noch einmal zu dem Eingangstor um.

"War das diese Japanerin"?

"Ja, sie ist mittlerweile schon so alt und greis, dass sie sich mehr oder weniger kooperativ zeigt und große Prophezeiungen gegen Tierblut eintauscht. Wenn sie je aus dem Kerker entfliehen kann, ist es ihr möglich den Bannkreis um den Friedhof zu zerstören und Vampire aus aller Welt um sich zu scharren, um ein weiters Blutbad anrichten zu können. Sie prophezeit diesen Tag schon seit Jahren".

Robin wurde immer missmutiger, als er mir die Geschichte der Grabwächter erzählte.

"Du hast die Niete gezogen und warst zur falschen Zeit am falschen Ort", murmelte er.

"Du scheinst nicht sehr glücklich über diesen Job zu sein", bemerkte ich trocken.

"Mag sein, die Bezahlung ist sehr sehr schlecht. Das mit deinem Nachhilfeunterricht wird vorläufig erst einmal zurück treten müssen".

"Wie ist das mit der Prophezeiung? Wieso seit ihr euch so sicher, dass ich es bin, der eurem Heer beiträten soll".

In diesem Moment war es mir eigentlich egal. Ich sah in dieser Aufgabe eher ein lästigen Zeitvertreib, als bitteren Überlebenskampf.

"Es hieß, sobald ein Mädchen nicht durch Zufall das Geheimnis der Grabwächter erfährt, wird es am eigenen Leib die Gefahr spüren, und in den Zirkel aufgenommen werde".

Ja gut, passte jetzt dummerweise ein bisschen auf mich, aber das nächste verrückte Hünchen dort auf dem Friedhof könnte eben so gut von einem dieser Vampire angesprungen werden. Ich sah da keinen Zusammenhang.

"Es besteht allerdings die Gefahr, dass du nur auserwählt wurdest, weil schon bald ein Grabwächter nicht mehr unter dem Heer weilt und du an seiner Stelle träten musst".

Ich sah Robin etwas perplex an. Hieß das etwa, ich war eine Art Todesengel und gleich nach meinem Aufträten würde einer auf Knopfdruck umkippen?

"Wenn das so ist, will ich nicht mehr bei euch mitmachen", haspelte ich schnell und lief davon. Zum ersten mal war ich vor einer Tatsache davon gelaufen. Sie würde mich ehe wieder einholen, ganz bestimmt.
 

Nur leise machte ich die Haustür auf und lunschte nach links und rechts in den Flur. Es war alles dunkel, ein gutes Zeichen, denn dann würde der Terror erst morgen beginnen. Ich schlich auf weißen Socken langsam an die Treppe, hatte meinen Fuß schon auf die zweite Stufe gesetzt, als mich ein Brummen wieder auf den Boden zurück holte und ich mein Hand missmutig vom Geländer nahm.

Vater stand hinter mir, mit seinem schlabberigen weiß blau gestreiften Schlafanzug. Sein braunes Haar waren gepflegt nach hinten gekämmt, er hatte sich gerade rasiert.

"Du kommst zu spät. Ich habe versucht dich 4 mal auf deinem Handy zu erreichen. Wozu hast du dir das Ding erst gekauft"???

Ich hasse diese Bärenstimme, die ohne gehobenen Ton so nett klingen konnte. Er täuschte eigentlich damit meine Freunde, denn wenn er erst einmal wütend ist, spricht er nicht mehr freundlich sondert wie eine hysterische an Lungenkrebs erkrankte Fußhupe. Wenn ich Besuch hatte, war er immer super Zucker süß, und riss massen weise nicht witzige Witze.

"Ich war bei einem Kumpel, er hat mir etwas Nachhilfe in Physik gegeben", meinte ich nur kleinlaut. Ich erwartete nicht wirklich, dass er mir das mit den Nachhilfeunterricht abnehmen würde. Diese Standart Ausrede klappt sowieso nie, wieso sollte es jetzt funktionieren? Es war egal ob es nun stimmte oder nicht, ich trau mir ja selbst nicht, wenn es um Nachhilfeunterricht ging.

"Kumpel sagst du?? So nennt man das also heute. Lüg mich nicht an mein Fräulein. Eines Tages wirst du dann schwanger vor meiner Tür stehen und einen Platz suchen, um dein Baby ohne Vater großzuziehen. Womit habe ich das eigentlich verdient"???

Entweder nahm er es sexistisch, oder er glaubte ich hätte die Schule geschwänzt. Wieso war mein Vater mir gegenüber immer so misstrauisch? Ich log ihn zwar oft an, aber wenn ich mal die Wahrheit sagte, dann glaubte er mir das noch nicht einmal. Wie gut kannte er seine Tochter denn?

Nach meiner Ansicht waren wir Bekannte, die in ein und dem selben Haus wohnten, und nur zufällig die selben Gene in uns trugen. Da war nichts mit Vater Tochter Beziehung oder so.

"Du wirst vorläufig zu Haus bleibe, auch am Wochenende", maulte er.

"Ich darf nicht zur Schule, ist das dein Ernst"?

Er war jetzt nicht mehr nervlich bereit mit mir zu diskutieren, allein das lange Warten auf mich, hat ihn seelisch schon zum Wrack gemacht. Manchmal dachte ich wirklich meine Mutter und mein Vater hätten die Plätze getauscht. Er nörgelt immer an mir herum, und wartet bis spät in die Nacht darauf, dass ich wieder nach Haus kam. Und meine Mutter schimpfte nur mit mir, wie untalentiert ich wäre, und das ich mich ein wenig mehr anstrengen müsse, um später mal etwas vernünftiges zu werden.

Schaut mich doch jetzt schon an. Kein wunder das meine Eltern schon fast die Hoffnung aufgegeben hatten.
 

Trotz des harten Gerichts der letzten Nacht, saß ich gegen meinen Willen, und gegen den eigentlichen Befehl meines Vater, wieder in der Schule.

Ich hockte gerade in meinem Deutschkurs und schräg, ganz ganz weit hinten, und dieses mal an der Fensterreihe, saß ein mir bekannter unauffälliger Schüler. Ihr wisst bestimmt von wem ich rede.

Auch wenn wir uns jetzt ein wenig besser kannten, so stellte sich bei Robin pa tu keine freundschaftliche Geste gegenüber mir ein. Er war so wie immer, still, blockte alles ab und redete mit keinem.

Um so mehr war ich überrascht, als mir ein Zettel an den Kopf flog.

"Bleib heut etwas länger am Tor". Stand da mit einer erstaunlich schönen Schrift geschrieben. Ich wusste nicht, dass er für einen Jungen so eine hübsche Schrift besaß. Robin überraschte mich immer wieder.

Dieses mal nahm ich mir vor, keinen Abstecher zum Sportplatz zu machen, damit ich Robin dann nicht wieder nachhecheln musste, weil er einfach zu bockig auf meine Anwesenheit war. Und ihr wisst ja wohin mich diese ganze Verfolgerei hingeführt hatte.

Ich wartete einige Minuten nach Schulschluss, als nun endlich die blonde Depriekugel dem Tor entgegenschlürfte. Er zog an mir vorbei, und nuschelte ein*komm schon* von sich.

Ich trabte bereitwillig neben ihm her.

"Hat es wieder etwas mit Vampiren zutun, oder lädst du mich auf ein Eis ein? Oder...willst du wohlmöglich nur das eine von mir....", plapperte ich los und machte eine kleine Pause.

Robin blickte mich etwas verstört von der Seite an.

"...Physik"? Beendete ich meinen Satz und musste tückisch grinsen. Er hatte sich bestimmt seinen Teil des Satzendes gedacht, aber der bestand sicherlich nicht aus Physik.

"Red nicht so viel, sondernd lauf", brummte er.

Wir liefen dann auch, entlang der St. Paul Cathedral, und über die Themse. Gleich neben der Gucci und Prader Straße bog Robin mit mir an und blieb schließlich vor einer Bar stehen.

Im Inneren schaut es sehr gemütlich aus. Überall standen Pflanzen und kleine Bäume, hinter denen man sich gut verstecken konnte. So bekam man kaum mit, dass das Lokal eigentlich recht gut besucht war.

Robin setzte sich in eine Sitzecke und wartete darauf, dass ich mich neben ihn gesellen sollte.

Wir sahen aus, als hätten wir unser erstes Date.

Etwas nachdenklich blickte ich mich stillschweigend um und Robin zündete sich die erste Kippe an. Er fragte noch nicht einmal, ob ich nicht auch eine haben wollte, geschweige denn ob es mir überhaupt recht war, wenn der Mann an meiner Seite mich zupaffte.

Nach der zweiten Kippe trudelte nun endlich der erste Schub von der sogenannten Grabwächter Clique ein. Norton schleifte Lill hinter sich her. Dem kleinen war wohl nicht ganz recht, seine Freizeit mit einer Sitzung vergeuden zu müssen. Ich hatte ja auch etwas besseres verdient, als mich von allen Seiten zuqualmen zu lassen. Denn kaum hatten sich die zwei gesetzt, packten diese ihre Schachteln Zigaretten aus, und saugten gierig daran, bis sie sich vollkommen befriedig zurück lehnten.

"Ich bin froh das du unseren Neuling zu einer unser sinnlosen Sitzungen bewegen konntest Robin".

Sagte Norten und legte seine Brille ab.

"Sie ist mir wie eine Mücke einfach gefolgt, ein ganz leicht und wohlerzogenes Hündchen".

Ich kniff Robin wütend in den Oberschenkel. Er blies mir seinen Qualm ins Gesicht und zuckte mit den Schultern.

"Is doch so".

Conan und Kimmy stürmten die Bar als nächstes.

"Wir sind nicht die letzten...wir sind ...nicht...DIE LETZTEN"!! Conan keuchte laut auf und giftete die kleine Braune wütend an.

"Du dumme Kuh, wir hätten nicht gleich durch die halbe Stadt mit 80 Km/h rennen brauchen"!

Kimmy interessierte es nicht, wie sauer Conan war. Sie schob sich eilig an mir vorbei, und quetsche sich neben Robin und mich. Währenddessen kam Sed und schaute an Conan vorbei, um eine Begrüßung in die Runde zu werfen. Er bemerkte schnell, dass die Stühle schon knapp geworden waren, und wandte sich deshalb an mich.

"Hi Kleine! Wenn du erlaubtst"!

Er zog mich schnell aus der Sitzreihe, setzte sich und parkte meinen Hintern auf seinem Schoß.

Er wusste wohl, wie man so schnell wie möglich eine nette Dame auf sich zu sitzen hatte.

Eigentlich fehlte jetzt nur noch Selly, aber der kam im Verlauf des Tages nicht mehr.

Selly ist ein typischer Stuhrkopf. Er kommt und geht wann er will, und das scheint hier jeder zu respektieren. Selly arbeitet nebenbei in einem Theater. Und Selly war der einzige Grabwächter, ausgenommen mir, der die Sache etwas leichter nahm, als sie eigentlich war. Selly brauchte Freiheit, und Selly nahm sie sich wann er wollte, und keinem schien es zu stören.

Ich beneidete ihn. Er war wirklich frei und unabhängig, ich allerdings schien davon meilenweit entfernt zu sein.

Das heutige Thema der Runde war der Neuling, nämlich ich.

Als ob es nichts wichtigeres zu besprechen geben. Mir war das fürchterlich unangenehm. Stellt euch vor, ich war noch nicht einer dieser super, Gruftihelden mit außergewöhnlichen Kräften. Ich war dieses verflixt normale Mädchen, welches von einem Tag auf den anderen eine Aufgabe erteilt wurde.

Vampire töten und London vor einer Seuche retten.

Ich hätte mir meine Lebenserfüllung eher an der Seite von dem süßen Brad Pitt vorgestellt, aber so wie das mit Träumen waren, würden sie ehe nie in Erfüllung gehen.

Die Truppe um mich versammelt, wollte aus mir, so schien es, einen von diesen super Woman like Buffy und Charliy's Angels machen.

Letztlich blieb die größte Arbeit an Robin hängen.

"Du kennst sie doch am besten", meine Norten und schluckte Züge um Züge sein Bier hinunter.

"Ich kenn sich nicht". Robin legte seinen Ellenbogen auf den Tisch, und stocherte mit einem Messer in der Tischdecke herum.

"Du hast noch keinen Neuling gehabt", wiedersprach Kimmy ihm. Ich hatte so das Gefühl, dass keiner wirklich den Nerv hatte, ein so lebensfrohes, hyperaktives Mädchen das Vampirmorden zu lehren.

Ich würde mich ja auch davor drücken, denn schließlich wusste ich am besten, was da auf Robin zukam. Er hatte ja schon einmal den ersten Vorgeschmack bekommen.

"Ich gehe dann", murmelte ich leise. Mir kam es wirklich so vor, als ob mich keiner hier in der Gruppe leiden konnte.

"Hey..". Sed hielt mich am Arm zurück. "Ich würde die Ausbildung gern übernehmen. Robin ist sowieso nicht der geeignetste Lehrer.... wie wäre es"?

Sein Lächeln bracht mich fast um, so lieb war es. Etwas gequält nickte ich.

"Nein, so läuft das nicht! Wenn sie mich dazu verdonnert haben, werd ich die Sache auch übernehmen", brummte Robin und blitze Sed fürchterlich an.

Nanu, was war jetzt los. Jetzt hauten sie sich plötzlich fast die Köpfe ein, wer nun die Ehre hatte, sich meiner Wenigkeit anzunehmen.

Sollte doch einer die Männer verstehen.

Ich verabschiedete mich, mit der einfachen Begründung, meiner Mutter gefiel es nicht, wenn ich so spät nach Haus käme. Eigentlich fühlte ich mich nicht mehr wohl. Ja, es war doch bekannt, ein Neuling in der Gruppe hätte es anfangs sehr schwer, aber ich hatte mich als Neuling noch nie so ausgegrenzt und unwillkommen gefühlt, wie bei ihnen.
 

So wie jeden Tag lauerte mir Robin vor dem Schultor auf. Manchmal war es anders herum, weil er länger Schule hatte. Aber mittlerweile hockten wir uns jeden Nachmittag auf der Pelle. Ich wunderte mich schon sehr, das Robin noch keinen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.

Wir unternahmen recht viel. Von einem Tag auf den anderen schlenderte er mit mir durchs Einkaufszentrum, oder saß mit mir in einer Eisdiele und ließ sich voll quatschen. Ich wusste wirklich nicht, welchen Symmetrievirus er sich da eingefangen hatte, aber plötzlich war er nicht mehr der doofe sture Grufti, er war ein... Freund geworden. So schmerzlich ich das auch zugeben muss, aber wir hatten uns angefreundet, und langsam benahmen wir uns auch dementsprechend.

"Das kann doch nicht wahr sein"!

Ich zupfte nervös an meiner Serviette herum. Die Leute an den anderen Tischen starrten neugierig zu uns hinüber.

"Du hast WAS"??? Ich wurde wirklich sauer.

"Das Schuljahr ist bald um, wenn du jetzt nicht noch eine Note bekommst, wird es bei der 4 bleiben", beteuerte er leicht grummlig und zog an seinem großen Milchshack, den wir uns aus Geldmangel teilten. Ich riss ihm die Kalorienbombe aus der Hand und saugte panisch die letzten Schockoreste aus dem Glas.

"Du weißt ganz genau, dass Mündlich total Unglück bringt. Der macht mich doch an der Tafel wieder zur Schnecke". Ich verfiel zunehmend weiter in Depressionen. Der Kerl hatte Nerven, meldete er mich einfach ohne meine Zustimmung bei Mr. S. für eine mündliche Kontrolle an. Ich stand bis jetzt auf einer guten 4 in Physik, und das genügte mir solange es kein Ausfall war.

"Ist es nicht immer anders herum"?

Ja, mag ja sein, dass es mir gefiel dem alten Knacker so richtig zu verarschen. Aber wenn ich wieder eine schlechte Note bekam, würde ich genauso gut dastehen wie zu Anfang meines Physikproblems.

"Norten meint, du machst Fortschritte". Ich blickte ihn verwundert an. Erprobt hatte er das Thema gewechselt.

"Wieso sitzt du eigentlich mit mir hier"? Wollte ich wissen

"Weil mir die Ehre zu Teil wurde, dein Phsyiknachhilfelehrer und dein Sensai zu sein".

"Das mein ich nicht.

Sed hat mir auch seine Hilfe angeboten. Du wolltest doch erst nicht mein Sensai sein.... du wolltest Sed doch nur ausstechen". Genau, nichts von Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Sed und Robin waren bestimmt Todfeinde, die sich in jeder Lebenslage übertrumpfen wollten.

"Ja stimmt". Er gab das ohne Taktgefühl und Reue einfach zu.

"Du... du bist so ... " mir fehlte die Worte. Ich hatte ja damit gerechnet, aber er hätte sich mir zu liebe wenigstens etwas herausreden können. Aber wahrscheinlich war das Robins Art. Die verstand sowieso keiner, also brauchte ich mir auch nicht Mühe zu geben.

"Und wieso hast du den Nachhilfeunterricht eingewilligt"?

"Er hat Beweise gegen mich in der Hand. Wenn ich nicht sein willenloser Sklave bin, würde er mich doch sofort beim Direx verpfeifen". Er kramte in seiner Tasche herum, und knallte ein paar Münzen auf den Tisch. Dann stand er auf und schlürfte gemütlich aus dem Lokal. Ich schnappe mir meine Jacke und eilte ihm wie immer hinter her.

"Was sind das für Beweise"?

Er antwortet mir nicht, so wie immer.

"Gehen wir noch zu Lilth"? wollte ich nebenbei noch wissen, als wir ziellos durch die Straßen tingelten.

"...oder Top Shop"?

"Nee...ich bin doch nicht schwul"!

"Ich will mir Unterwäsche kaufen", erwiderte ich und hoffe dadurch eine sofortige Zusage zu bekommen.

"Selbst diese Tatsache veranlasst mich sicherlich nicht in so einen Teenie- Tussiladen zu marschieren, und Stundenlang auf einem quietsch grünen Plüschhocker platz zu nehmen, um dich vor dem Spiegel auf und ab hüpfen zu sehen".

So griesgrämig er auch war, konnte ich diese Tatsache natürlich verstehen. Aber mir macht es Spaß.
 

Kapitel 3/END

The old action: "Viele Lektionen die eindeutig viel zu spät kommen"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

So hier ist der Teil 4. Ich sehe schon das es recht schnell vorangeht. Man hat mir geschrieben, dass der letzte Teil etwas kurz war. Na ja, ich weiß, aber so streckt man die Kapitelanzahl nun mal, und da die Kapitel regelmäßig veröffentlicht werden, denke ich mal, ist es nicht so schlimm. Meine Seitenzahl eines Kapitels liegt so zwischen 4 und 6 (in ganz seltenen Fällen 3 oder 8)

Überzeugt euch am besten mal selbst, ob er euch gefällt!

Bis denn

Cu euer Suse;))
 

Kapitel 4/The old action: "Viele Lektionen die eindeutig viel zu spät kommen"
 

Die dumpfen Schläge auf mein Trommelfell hämmerte mir den Bass um die Ohren. Ich war daran schon gewöhnt. Ich scheute Discos und angesagte Clubs eben so nicht wie einen hippen, flippigen Klamotten laden. In der Hinsicht bin ich eine durch und durch geadelte Tussi die am Wochenende die Sau raus lässt. Zu meinem Erstaunen aber war ich nicht nur wegen meiner Symmetrie für laute Musik und Lebenslust hier her gekommen. Sed arbeitete hier, als Barkeeper, und Norten hatte mich mit meinem Sensai hier her beordert. Ich wusste nicht welche Lektion Robin mir hier beibringen sollte. Ganz ehelich, mit meinen Erfahrungen auf dem Floor würde Robin bei mir Unterricht nehmen müssen. Ich schnalzte gehässig mit den Lippen, als ich mir dieses Szenario gerade bildlich durch den Kopf laufen ließ. Er auf der Tanzfläche mit einem Sambahüftschwung und mit cooler Sonnenbrille als Bunnychecker.

"Willst du was trinken"? Sed stopfte ein Poliertuch in ein Bierglas und rubbelte es mühsam trocken.

"Kindersekt"?

"Willst du wirklich schon so hart einsteigen, der Tag ist doch noch jung". Sed schob mir einen grünen Schnaps vor die Nase und grinste. Ich war zwar jung, aber trinken konnte ich alle male wie ein 40jähriger Alki. Es war gerade mal 22 Uhr, und nur langsam füllte sich der Saal. Robin würde sich sicher wieder etwas Zeit lassen, und in der Zeit war mir wohl so langweilig, dass ich Gläser im 10er Bereich becherte. Sed hatte nichts dagegen. Er amüsierte sich eher darüber, wie ich immer wieder vom Stuhl rutschte.

Die Lampen der Beleuchtung blinkten langsam immer schneller und mit einer riesigen Dampfwolke war das Boogie gewackelt eröffnet. Mache der Gäste kamen schon etwas angeheitert in diese Disco, so dass sie ohne weitere Hilfe der Bar auf die Tanzfläche stürmten und sich gegenseitig den neusten Robotertanz vorführten. Ich musste schmunzeln, genau diese Leute machten die Langeweile noch etwas schöner. Von den grünen Schnäpsen wurde ich selbst schon etwas duslig und durch das ständige auf und ab Geflackere der Beleuchtung, bemerkte ich gar nicht, wie sich langsam aber sicher der ganze Saal füllte und sich Menschenmassen aneinander quetschten.

"HEY....DU FÄNGST OHNE UNS AN!! DAS IST GEGEN UNSER GRABWÄCHTERGESETZ". Ich drehte mich erschrocken um, und sah Kimmy, total aufgestilt, vor mir stehen. Sie trug einen schwarzen Mini und hatte sich auffällig geschminkt. Hinter ihr blitze der blonde Schopf von Robin hervor. Er sah wie immer ziemlich knurrig aus. Kein wunder, er wurde von Kimmy erst einmal durch den ganzen Saal gezerrt, weil sie immer eine Runde gehen wollte, und etwa 15 Minuten damit verbrachte Bekannte anzuquatschen. Robin stand dann daneben und konnte nichts machen, da er von Kimmy immer brav an der Hand gehalten wurde.

Robin trat an mich heran, zeigte Sed 2 Finger und blickte mir ernst in die Augen.

"DU SOLLST NICHT TRINKEN, WIR SIND HIER NICHT ZUM SPAß"! Er brüllte so laut, was mich überraschte, denn sonst erhob er nie so laut die Stimme.

Im selben Moment hatte Sed einen süßen Erdbeer-Punsch- Schnaps auf den Tresen gestellt.

Robin fackelte nicht lange und kippe sich das Zeug zur Beruhigung hinter.

Im Laufe solch eines Abends sammelten sich so ca. 15 von diesen Schnäpsen in Robins Magen.

Ich tanzte mit Kimmy auf der Tanzfläche herum, und sie zeigte immer wieder mit ihrem Finger auf Personen, die anscheinend etwas gemeinsam hatten.

"SIEHST DU'S"?

"WAS"!!??

Sie grummelte genervt. "DAS SIND ALLES VAMPIRE! DIE TUMMELN SICH ALT ZU GERN IN DISCOTHEKEN HERUM. DORT GIBT ES DOCH MASSIG AN FRISCHFLEISCH"!

Mir wäre sicherlich nicht aufgefallen, dass dieser Mann, mit einem Poloshirt und ziemlich weißen Turnschuhen, ein Vampir sein sollte. Wie konnte sie sich da so sicher sein?

Kimmy pirschte sich langsam an ihr Opfer heran und flirrte ein wenig mit ihm. Es dauerte allerdings noch eine Weile, ehe sie den Kerl von der Tanzfläche bewegen konnte.

Ich taumelte wieder zurück zu Robin, der seine Freundin wie ein wütender Stier hinterher schaute.

"KOMM MIT"!! Brüllte er und zog mich durch die Massen zu einem Hinterausgang.

Der Lärm ließ langsam nach und in meinen Ohren fing es an zu piepsen.

"Lerne und staune". Robin stieß die Tür zum Hinterhof auf und blieb erschrocken stehen.

Ich war eben so wie er perplex gelähmt und zu Eis erstarrt.

Wirklich, das war nicht zum nach armen gedacht. War das normal? Ich meine, es ist doch nicht richtig seinen eigentlichen Feind so spielerisch... na ja.. vielleicht vorzuführen oder zu verarschen. Ich als Vampir hätte jetzt am wenigsten mit einer potentiellen Vampirmörderin gerechnet.

Wer weiß wie lange Kimmy schon an diesem potentiellen Vampir hing, wer weiß ob er überhaupt ein Vampir war. Wer weiß, ob Kimmy, dieses kleine unschuldige Ding, nicht einen triftigen Grund herbeigelogen hatte, um mit diesem Kerl nach draußen gehen zu können.

"Hat...hat...hat er da...etwa...seine Zunge..in...................................ihr"? Ich kratze mir den Kopf und lauschte den stockenden Lauten, die die Beiden auf einer Mülltonne sitzend, von sich gaben.

Als ich zu Robin sah, wirkte dieser nicht empört, nicht wütend oder enttäuscht, eher so wie immer teilnahmslos und unberührt. Sie war doch seine Freundin.

Robin zog urplötzlich einen Pflog aus dem Gürtel und feuerte ihn auf den jungen Mann ab, der sich, wie es schien, prächtig zu amüsieren schien. Der Mann sackte zusammen und Kimmy bemerkte nun auch die ungewollten Zuschauer, nämlich uns beide. Sie machte ebenfalls eine flinke Handbewegung und rammte dem Getroffenen einen zweiten Pflog in den Körper, dieses Mal aber mitten durchs Herz, so dass der junge Mann in tausend Staubkörnchen zerfiel.

"Er war ein Vampir", flüsterte ich leise. Robin drehte sich um und ging wieder in den Club. Kimmy regte sich keinen Zentimeter um ihn zu folgen. Wie sich später herausstellte, hatte Kimmy eine Schwäche, ihr Opfer vor dem eigentlichen Ritual noch einmal genaustes unter die Lupe zu nehmen. Kimmy, diese kleine, zierlich ausschauende Lady, soll als Grabwächterin gerne mal nicht nur Vampire töten, sondernd auch vernaschen. Mir wurde schlecht. Der Alkohol kam mir noch, ich erinnerte mich an den halb verwesten Glatzkopf, der mich damals auf dem Friedhof hatte beißen wollen. Allein dieser widerliche Gedanke, dass er auf mir lag, jagte mir Ekel über den Rücken. Ich schaute mich um. Hinter dem nächsten Müllbeutel entleerte sich mein Magen. Und im nächsten Augenblick stellte sich ein schreckliches Dröhnen in meinem Kopf ein. Kimmy stand noch immer bei den Müllcontainer und schaute mir beim kotzen zu. Sie war es ja, die in erst solchen Ekel hervorgerufen hatte. Jetzt schaute sie auch noch zu, wie ich mir die Gedärme rauskotzte. Hatte sie denn keinerlei Anstand? Wieso lief sie ihrem Freund nicht nach?

"Kommst du zurecht"? Fragte sie dann endlich und ich nickte heftig, als mein Kopf sich langsam wieder in die Höhe streckte. Ein paar Mal spuckte ich neben mir, bis der Geschmack in meinem Mund einiger Maßen erträglich war. Von Alkohol musste ich mich selten übergeben. Wie auch, ich war noch nie wirklich richtig dicht gewesen und das sollte auch so bleiben, wäre ich nicht bei den Grabwächtern gelandet und hätte alle Moral von mir geworfen. Kimmy war verschwunden und ich ließ mir noch einmal die Bilder durch den Kopf gehen. So recht verstand ich immer noch nicht, was sich da eigentlich vor meinen Augen abgespielt hatte. Manche liebten Lack und Leder, oder manche Strumpfhosen, oder andere Doktorspielchen. Und wiederum andere bevorzugten ab und zu das selbe Geschlecht. Konnte es dann möglich sein, dass man als Jäger, plötzlich Lust auf seine Beute hat?

Ich dachte eine ganze Weile über den Sinn dieser erotischen Begegnung mit einem Vampir nach, letztlich war ich noch abgeneigter als zuvor.

Hinein in den Club wollte ich nicht mehr, also blieb ich noch weitere 5 Minuten dort neben den Müllbeuteln stehen und starrte in eine große Pfütze. Mir gings dreckig und ich war seelisch total konfus. Mein ganzes Weltbild über gut und böse wurde schlagartig umgeschlagen und zerrissen. Ich musste mich ordnen.

"Alles in Ordnung"? Dieser Spruch zog bei mir nicht, wann würde die Welt das endlich verstehen?

Aus der Hintertür lugte ein netter, etwas dicklicherer Mann. Wieso fragte ich mich in diesem Moment nicht, was so ein lieber, altmodischer Mann in einer Stadtdisco zu suchen hatte?

"Alles in Ordnung. Die Musik ist nur etwas zu laut, und es ist so fürchterlich stickig", beteuerte ich lieb. Mir wurde der Mann schlagartig sympathisch. Er war dieser nette Onkel Typ von neben an, der einem immer einen Bonbon zuschob. Ich dachte nicht im Traum daran, dass an ihm etwas falsch sein sollte.

"Vielleicht hilft es ihnen, wenn sie etwas spazieren gehen. Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung". Er lachte dabei schwerlich und lächelte wie der Weihnachtsmann.

"Ich begleite sie ein Stück, bei diesen dunklen Straßen kann man ja nie sicher sein". Ich war so froh, dass er mir seinen Begleitschutz anbot. Da habe ich ja Glück gehabt.... was... he..he.

Hier eine neu dazugewonnene Lebensweisheit:

"Vertraue niemals netten, alten Menschen, die dir Nachts in einem Discohinterhof zufällig über den Weg laufen, und dir deine Hilfe anbieten.

Dies gilt übrigens auch für Parks und Bahnhöfe".

So einsichtig ich mich jetzt auch zeigen kann, war es in diesem Augenblick schon zu spät, denn der alte Mann griff aus heiterem Himmel nach etwa 5 Metern meine Hand und feuerte mich mit solchen Elan gegen die Wand, dass ich fast dachte, er wäre ein Sumoringer oder Judokämpfer, der mich überfallen wollte. Trotzdem er so dick und alt schien, war er top fit. Als Vampir nicht verwunderlich.

Ich spürte den harten Aufprall und wurde noch benebelter, als ich ehe schon war.

Erkenntnis Nummer zwei:

"Trinke nie einen Schnaps, wenn du weißt, dass dich später ein potentieller, nett scheinender Vampir, an die Gurgel will".

Seine dicke Gestalt warf Schatten auf mich und ich konnte nunmehr nur noch seinen Siluetten erkennen. In meinem Kopf dröhnte, hämmerte und zuckte es wild durcheinander. Ich war ihm hilflos ausgeliefert, selbst wenn ich schon zu einer super Vampir Jägerin trainiert worden wäre, was ja noch nicht einmal ansatzweise der Fall war. Ich wusste, dass mir vielleicht gutgemeintes Füße strampeln ein paar Sekunden mehr einbringen würden, mir den Vampir von der Pelle zu halten. Ich strampelte und quietschte laut drauf los. Jemand müsste sich doch fragen, welche Ratte da gerade hingerichtete wurde, und mich bemerken.

Dieser dicke Mann saß auf mir, drückte meine Schultern auf den Boden und schüttelte mich durch, ich wusste es nicht besser, denn in diesem Moment redete ich mir ein, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Und wem hatte ich das zu verdanken??

R..o...b...i...n.... genau, diesem Pappilotten (*die Dinger, die man sich ins Haar klemmt um Locken zu bekommen*) Grufti, der mir diese ganze bekloppte Sache auf den Hals gehetzt hat. Gut, vielmehr hab mich mir die Sache irgendwie auf den Hals hetzte lassen, aber wie gesagt, mein soziales Engagement siegte über meinen gesunden Anti-Katastrophen- Verstand. Ich würde bald von einem dicken Vampir ausgesaugt werden, ohne die magische 18 überstanden zu haben. Es gab nichts schlimmeres, als noch niemals Auto in London gefahren zu sein. Ich würde doch zum Gespött im Himmel werden.

"AMY"!
 

"Hey... Amy..."!

"Ist sie wach"?

"Wo warst du Arsch, als sie angegriffen wurde. Du kannst sie doch nicht allein in einer Gasse stehen lassen".

"Kimmy war bei ihr"!

"War sie nicht, sonst wäre das nicht passiert".

Die Stimmen, die ich schwach vernahmen, schiene miteinander zu streiten. Ich kannte sie, dass waren Conan und Robin. Wie kam ich hier her? Wo war ich hier überhaupt?

"Hört auf zu streiten", grummelte ich und fuhr mir über dir Stirn. Mein Kopf brummte immer noch, wie nach 20 Tekilas.

Als ich aufblickte, wandten der blonde und schwarze Schopf sich zu mir hinunter. Die beiden Augenpaare musterten mich kritisch.

"Alles klar bei dir"? Ich gab ein genervtes Grummeln von mir und schickte beide aus dem Zimmer. Ich konnte diese Tatsache, ständig mit dem Tod zu spielen, erst jetzt realisieren. Wer weiß, morgen würden mich 3 solcher Vampiren anspringen und das wars dann, mit dem heiteren und lustigen Leben der Amy Tomms. Müde rappelte ich mich auf. Das Zimmer sah sehr leer aus. Nur eine Couch und ein Fernseher standen als Möbelstücke herum. Ab und zu sielten sich Pizza Kartons und alte Zeitungen auf dem Boden herum. 3 Eimer standen in jeder Ecke. Sie waren halb gefüllt, wahrscheinlich weil über ihnen die Decke Risse hatte und es bei Regen unten durch suppte. Ein einziges Rattenloch. Ja, so lebte der gute große Conan. Er arbeitete eigentlich als Pizzalieferant. Aber Abends, wenn er keine Schicht hatte, jobte er als Kellner in einem Italienischen Restaurant. Er war nicht reich, verdiente nur mager und das sah man seiner Wohnung auch an. Die Tür ging auf und Robin schob sich hindurch. Er sah mal wieder total ausdruckslos aus und in diesem Moment staute sich meine ganze Wut auf ihn.

"Was willst du"? Ich versuchte mich zu beherrschen, um ihn nicht gleich volle Möhre anzubleken.

Er war es schließlich, der mich zu diesen ganzen Grufischeiß gebracht hatte. Er war es, der mich zu diesem Friedhof geführt und dann in seinen Club geschleust hatte. Er war es....er....er... ER!!!

"Bist du jetzt zufrieden"? Ich biss mir auf die Lippen und schaute trotzig auf den fleckigen grauen Teppich. Er antwortete mir nicht.

"BIS DU ZUFRIEDEN"?

Seine Augen sahen so ausdruckslos und gefühlskalt zu mir hinunter. Ich konnte nicht ertragen, dass er mich im inneren wahrscheinlich bemitleidete. Ich, die kleine dumme Göre, die wie ein toter Fisch mitten in einen Katzenkäftig geschmissen worden war.

Ich hatte früher Freizeit, verschwendete keine Sekunde an den Gedanken gleich sterben zu müssen. Und dann kam er einfach, und nahm mich mit in seine trostlos, kalte Welt. Ich wollte mich meinem Schicksal nicht beugen, ich wollte frei sein, nicht töten oder mich töten lassen.

"Wieso gerade ich??? WIESO!" Ich war aufgesprungen und im gleichen Moment klappte ich halb in die Knie, da mein Kreislauf den Sprung in die Höhe nicht verkraftete hatte. Um mich herum drehte sich alles.

"Wieso? Ich habe dir doch nicht weh tun wollen. Ich wollte doch nur mal wissen, wieso du so einsam bist. Wieso bestrafst du mich gleich so hart? Ich will nicht so werden wie du"!!!

Es waren harte Worte, die ich ihm an den Kopf warf, weil ich einfach nicht verstehen konnte, dass Robin es nicht war, der mich zur Grabwächterin gemacht hat, sondert das Schicksal.

Seine Hand griff nach meiner Schulter, und er zog mich wieder hinauf. Durch meine verschwommene Sicht, konnte ich seinen schwarzen Pullover erkennen, auf dem ein großes rotes Kreuz gestickt worden war.

"Jeder von uns hat durch einen Vampir einen geliebten Menschen verloren. Das Schicksal bestimmt den Menschen zum Grabwächter, der am meisten Hass für diese Kreaturen empfindet. Du kannst es dir nicht aussuchen, das Schicksal wird früher oder später zuschlagen, und dann wirst du begreifen, was es heißt ein Grabwächter zu sein, und deine Aufgabe annehmen", flüsterte er leiste.

"ABER.... aber ich hasse sie nicht. Ich habe noch nie mit einem Vampir zu tun gehabt. Und dann kommst du, und steckst mich einfach in diese Sache mit hinein". Ich hämmerte gegen seine Brust. Ich wollte ihn schlagen, ihm weh tun und am liebsten einen Pflog durch die Brust jagen. Er war so ungerecht, wieso passiert es mir gerade? Ich wollte kein Grabwächter sein.

"Mir haben sie meine Mutter getötet. Genau vor der Haustür. Ich fand sie, als ich zum Basketballtraining wollte. Da war ich gerade mal 14 Jahre. Mein Vater konnte das nie verkraften. Er trank und wurde von mal zu mal immer kaputter. Dadurch zerbrach meine Familie, wie du unschwer erkennen konntest", zwischen Robin und hielt meine Handgelenke fest, damit ich endlich mit der Boxerei aufhörte.

"Bemitleide dich ruhig, du bist diejenige, die das Schicksal erst einmal am schwächsten getroffen hat. Erwarte deshalb nicht, dass ich Mitleid für dich hab. Ich kann darüber nur spöttisch lachen". Seine Augen durchbohrten mich und mein Gesicht lief knallrot an. Nein die Tatsache das er mir fast in die Nase biss, so nah war er mir, war mir nicht peinlich, eher das er ja recht hatte. Ich kam mir wie eine total arrogante, selbstsüchtige Tussi vor, die bei jedem Mückenstich laut anfing zu weinen. Wie ein kleines Kind.

"Danke, aber ich hatte nie erwartete, dass ich von dir Mitleid erhalten würde". Ich fletschte die Zähne und boxte ihn zur Seite. Mit schnippischen Lauten rammelte ich durch die Tür in den Flur. Ich musste schleunigst nach Haus. Im selben Moment öffnete sich die Haustür und Sed stürmte in die Wohnung. Als er mich erblickte, hielt er innen und schnaufte erleichtert auf.

"Mensch. Klene, es geht dir gut". Langsam kam er auf mich zu und musterte meine etwas perplexe Mimik. Musste er nicht arbeiten? Und überhaupt, war er wegen mir hier?

Mit einem laut gespielten Seufzer sagte ich seinen Namen, machte einen Lolita-Augenaufschlag und ließ mich in die Arme nehmen.

"Mein Gott, wie kann man dich auch allein in einer Gasse stehen lassen? Seit ihr alle total beknackt"?

Genau, so sah ich das nämlich auch. Robin trat nun ebenfalls in den Flur und blickte uns etwas kritisch an.

"Ich hatte solche Angst", summte ich und kuschelte mich noch mehr in seine Arme. Dabei grinste ich fies zu Robin und streckt ihm die Zunge raus. Wir benahmen uns ein wenig wie Mutter und klein Töchterchen, die sich gerade im Kaufhaus verirrt hatte.

"Zeig mal, du hast ja ne riesen Wunde an der Stirn. Leg dich mal lieber hin", murmelte er. Sed meinte natürlich nur den kleinen Kratzer auf meiner Schläfe. Schnell hob er mich auf seine Arme und steuerte wieder das Zimmer mit dem Sofa an. Als ich an Robin vorbei getragen wurde, wie eine Braut über die Türschwelle, winkte ich ihm belustigt zu, ehe ich die Tür vor seiner Nase zuknallte. Das war es schon wert, Robin würde die Tür schmelzen. Die Beiden hassten sich doch wie Batida de Coco und Apfelsaft. Ich kannte zwar nicht den Grund für ihrer Rivalität, aber in diesem Augenblick kam sie mir mehr als günstig zu Gute. Robin hasste es, wenn Sed sich als neuer Sensai aufspielte und sich bei mir einschleimte. Die Rache würde große Ausmaßen annehemen. (**mmuuuhhhaaa*)

Sed brachte mich in dieser Nacht nach Haus. Er verabschiedete sich etwas sonderbar von mir. Es war das erste mal, dass wir uns geküsst hatten.
 

Kapitel 4/END

In love..oh yearhh...?: Wenn Lächeln und Dunkelheit aufeinander treffen, dann halte besser

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

In gewisser Weise ähnle ich Amy etwas.

1. Ich spring auch so wild und singen durchs Haus (manchmal auch durch die Gegend)

Und 2. Ich lächle und lache auch den lieben langen Tag(man beschuldigt mich immer, ich hätte Gras geraucht)

Na ja, man sieht also, solche Menschen gibt es in Massen. Amy ist da nur ein super Beispiel (wer mich kennt, der denkt nicht an ein super, sondert an ein abschreckendes Beispielà ihr wisst doch, ich bin ziemlich Psycho)

AAAHHH... ich habe noch so viel mit Robi-chan vor...**Grins**

Lest bitte weiter, und sagt mir dann, wie ihr es fandet!

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 5/ In love..oh yearhh...?: Wenn Lächeln und Dunkelheit aufeinander

treffen, dann halte besser dein Herz fest
 

"Push me Baby...push push. Push me Baby...pu..pu..push. Baby, Baby, push... push...Baaabbbyyy...y".

Er hatte mich einfach umgeworfen. Robin hielt sich genervt die Ohren zu. Er griff nach der Fernbedienung und schaltete auf einen Nachrichtensender.

"Das Lied ist ja wohl der Oberhammer". Ich rappelte mich von der Couch auf und raufte mir die Haare.

"Mag sein. Mit dir im Background ist es allerdings unerträglich". Er öffnete das Balkonfenster weit und zündete sich eine Kippe an. Ich beobachtete ihn von der Seite. Er schien ziemlich mürrisch, mürrischer als sonst, zu sein. Und das hieß schon etwas. Na ja, nicht jedem wäre es aufgefallen, aber ich kannte Robins mürrische Art nun bestens, und unterschied zwischen seinem normalen mürrischen, seinem nervösen mürrischen, seinem genervten mürrischen, seinem gelangweilten mürrischen und seinem etwas gefährlicheren mürrischen.

Mürrisch mäßig mysteriös.

Sein Mund saugte am Filter, wie ein Tierbaby an der Zitze ihrer Mutter. Ich frage mich, ob er mir böse war.

Nahm er sich das etwas mit Kimmy wirklich so zu Herzen, oder war es mal wieder Sed. Ich hätte wirklich etwas einfühlsamer mit dem armen Robi umgehen sollen. Bei diesem Gedanken musste ich anfangen zu kichern. Ich stellte mir Robin gerade total eifersüchtig und kindisch vor, wie er sich mit Sed um meine Wenigkeit stritt. Ehelich, mir gefiel es irgendwie, schließlich hatten sich noch nie irgendwelche Typen um mich gestritten. Mit Ausnahme meines Vaters, aber der machte Streiten um mich ja zum Hobby.

"Was gibt's da zu gackern"? Grummelte er und schnipste seine Kippe hinaus. Er nahm ein Physikbuch von dem Fenster und schmiss ihn auf mich.

"Och...nnnööö"!

Ja, ich hatte keine Lust und keinen Nerv mir jetzt dieses physikalische alt englisches Buch von 1934 anzutun. Vielleicht würde ein plötzlicher Schwächeanfall diese Auseinandersetzung vermeiden.

"Ich fühl mich gar nicht gut Robi-chan"! Diese Masche hatte ich vor den Spiegel schon mit 6 Jahren geübt. Ich wurde von Jahr zu Jahr immer besser, nur Robin schien meine schauspielerische Leistung nicht zu beeindrucken.

"Ich will ja auch was für meine 10 Pfund pro Woche leisten"!

"Ich kenne da auch ganz andere Dienstleistungen". Dabei zwinkerte ich ihm zu und machte einen Schmollmund, ehe ich satte 2 Minuten seinen Namen stöhnte und ihn damit nur noch mehr nervlich kaputt machte. Letztlich schmiss er mich von der Couch und warf das Buch nach mir. Über solche Auseinandersetzungen konnte ich noch Tage herziehen. Robin war echt zu bemitleiden. Er hatte mit mir einen sehr schwer erziehbaren Fall abbekommen. Ab und zu schminkte ich ihm im Schlaf, oder stellte leere Bierflaschen um ihn herum, so dass dann alle auf ihm herumhackten, er hätte wieder das ganze Bier versoffen. Robin schnauzte mich dann immer maßlos an, im Grunde aber wusste er meine Scherze zu schätzten, da bin ich mir sicher. Ich hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er ein wenig schmunzeln musste.
 

"Linker Fuß, nicht rechter"!!!!

"Sie weiß doch ehe nicht wo links und rechts ist".

"Schnauze, du weißt doch noch nicht mal wo oben und unten ist". Dieser nervige kleine Zwerg. Wenn er mal auftauchte, meckerte und korrigierte er an allem herum. Wirklich, die Zeit ohne Selly war Erholung pur. Conan hatte mein Bein gepackt und ich sollte mich irgendwie von ihm befreien. Ich stand schon seit 3 Minuten auf einem Bein, es konnte sich daher also nur um ein paar Sekunden handeln....ehe ich umfallen würde.

"Wenigstens hat sich unten gefunden".

"Ich hasse dich"!!! Brummte ich und Robin grinste müde, als er und Conan sich über mich gebeugt hatten.

"Sie lernt allmählich. Wenigstens fuchtelt sie nicht wie wild um sich herum". Conan reicht mir die Hand und ich klopfte mir mißmutig den Staub von der Kleidung.

"Ich hasse euch...**grh* das könnt ihr euch gar nicht vorstellen".

"Natürlich hasst du uns. Wir dich doch auch", murmelte Selly und war schon wieder auf den Weg zur Kirche. Es konnte ja nicht schaden mal eine Pause einzulegen. Jedenfalls für Selly, der so gut wie nichts Körper ertüchtigendes gemacht hatte. Und ich armes Schwein durfte nun von 2 bösen Männern mißhandelt werden. Das Leben ist ungerecht. Schlagartig jedoch war das Training beendet, als sich von der Seite zwei Vampire auf uns stürzten. Na ja, dass passierte schon mal, wenn man, so wie wir, todesmutig auf einem Grab standen und kleine Kampftechniken übten. Robin hatte bei der Aktion noch nicht einmal den linken Arm aus der Hosentasche genommen. Ihn schien das zu langweilen. Conan fuchtelte mit seinem Schwert herum, auch für ihn war dieser Kampf nur ein kleiner Zeitvertreib. Sie spielten ca. 2 Minuten mit den halb verwesten Vampiren herum, ehe sie ihnen den Gnadenstoß gaben. Ich konnte ja noch zuschauen, schließlich war ich noch kein Grabwächter, sondert nur ein Anwärter. Sobald in der Clowclique ein Platz für mich frei wurde, bestand mein Leben dann aus nichts anderem mehr. Leider interessierte das den dritten Vampir herzlich wenig, der sich da gerade an mich heranpirschte. Wahrscheinlich klebte auf meinem Hintern ein Posted auf dem mit Leuchtstift geschrieben steht: "Hier Neuling, bitte beißen. Es ist leichter als es aussieht". Da war ich ein leichtes und gern angesprungenes Opfer.

Auch dieses mal war es ein älterer Mann, mit Brille und Schnurrbart. Wir standen uns gegenüber, blickten uns in die Augen, der Wind pfiff um die Hecken und wehte unser langes Haar durch den Wind. Schließlich machte er den ersten Schritt und lief mir regelrecht in die Arme.

Ich packte seinen Arm und riss ihn über meine Schulter zu Boden. Da lag er unter mir. Zum ersten mal also waren die Fronten richtig geordnet worden.

"Er liegt!! ER LIEGT!! HABT IHRS GESEHEN"??? Ich schrie mir die Freunde von der Seele. Endlich hatte ich mal etwas richtig gemacht. Ich warf die Arme in die Lüfte und blickte hinüber zu Robin und Conan. Robin hatte die Augenbrauen nach oben gezogen und nickte leicht. Das hieß beim Mimikmuffel so etwas wie Daumen nach oben oder ein kleiner Applaus. Conan schien auch etwas zufrieden gestellt zu sein. Im nächsten Augenblick jedoch hatte ich total vergessen, dass der Vampir lediglich auf dem Rücken lag, aber noch lange nicht erledigt war. So kam es, dass er mir die Füße unter dem Boden wegzog, und ich an seiner Stelle auf dem Arsch landete, und sich wieder einmal das gewohnte Bild bot. Lautes Stöhnen drang von hinten an mein Ohr.

"Wäre ja zu schön gewesen".

Robin echauffierte sich jetzt ausgiebig, anstand seinem Schützling unter die Arme zu greifen, die so eben wieder auf den Boden gedrückt wurden.

Ich sielte mich lange mit dem Vampir im feuchten Friedhofsboden herum, ehe Conan ihn am Kragen packte und gegen einen großen Grabstein warf. Dem Vampir wurde sein Samurai Schwert hinterher geschmissen und schon war die Sache gegessen.

"Komm, mir wird kalt". Conan zog sich seine Jacke enger und sammelte sein Schwert auf. Er blickte zu Robin, der mich etwas ratlos anschaute, wie ich am Boden lag, und zu ihm sah. Sein Blick verriet mal wieder nichts. Kein "Du bist Grotten schlecht", oder "für den Anfang nicht schlecht", oder "Du bist so was von hoffnungslos". Ehe ich mich versah, wandte er mir den Rücken zu und folgte Conan zur Kirche.

Mir zerstach es in diesem Moment das Herz. Selbst Robin scherte sich nicht mehr um mich. In diesem Moment wurde ich ganz allein gelassen und das bekam mir gar nicht.

"Fuck.....!!! Verdammt"!!!!

Rückwerts ließ ich mich zu Boden fallen. Die warmen Tränen rollten langsam meine Wangen entlang und ein dicker Kloß setzte sich in meinem Hals fest.

"Nicht auch noch das", schimpfte ich. Heulen wollte ich nicht. So etwas machten doch nur dumme kleine Tussis die selbst beim Mückenstich herum jammerten. Ich sah es als ein Zeichen von Schwäche an. Und das ich schwach war, hatte ich so eben gerade bewiesen.

"WAS IST"?

Er war tatsächlich stehengeblieben. Ich schreckte schnell nach oben und sah ihn kurz vor einer großen Engelsstatur stehen.

Er trottete doch tatsächlich wieder zurück. Ich wischte mir schnell das Gesicht trocken, haspelte auf die Beine und schrie ihm laut zurück: "NICHTS"!!!

Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen, ich konnte sie einfach nicht zurück halten.

Er gab sich damit zufrieden. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich wenigstens vor mich gestellt, mir einen fiesen Machospruch an den Kopf geknallt, hätte und dann mit mir zurück geschlürft wäre. Aber das war nun mal nicht Robin, obwohl es schon sehr außergewöhnlich war, dass er sich noch einmal umgedreht hatte.
 

Noch an diesem Abend saß ich vor Seds Tür. Er war noch nicht von seiner Schicht zurück, und ich wartete noch bis in die Nacht auf seinen Trost.

Als er dann endlich die Treppen zu seiner kleinen 1 Zimmerwohnung hinaufkam, war er sichtlich erstaunt, mich total deprie vor seine Tür vorzufinden.

"Ich...". was hätte ich denn als Rechtfertigung angeben können? Mir war so kalt, ich braute eine Schulter und jemand, bei dem ich sein konnte. Und da war Sed der einzige. Sed mochte mich, dass merkte ich. Und er war auch der einzige von den Grabwächtern im Moment, der sich das anmerken ließ.

Als ich langsam aufstand und er seinen Schlüssel ins Schloss schob, nahm er meine Hand, und zog mich an sich. Sein grauer Pullover roch nach Zigarettenqualm und einem Deo Meeresduft. Die Wärme, die er an sich hatte, beruhigte mich.

Ich und er wusste in diesem Moment nicht, dass ich Sed eigentlich nur ausnutzte.
 

Keiner wusste, dass ich und Sed uns heimlich trafen. Wir waren auch kein Paar, oder sonderlich dicke Kumpels. Vor den anderen Grabwächtern gaben wir uns steht's fremd. Er redete zwar mit mir, aber Tätschelein oder Küsschen gaben wir uns nicht. Es lag wahrscheinlich daran, dass wir beide noch nicht einmal wussten, was wir eigentlich aneinander hatten. Es wäre vielleicht auch viel einfacher gewesen, hätte ich mich in ihn verliebt.

Es kam allerdings zu anderen Vorfällen, die unsere heranwachsende Beziehung langsam wieder kleiner werde ließ.

Damals saß Robin in meinem Zimmer. Meine Eltern schauten immer wieder schräg, wenn er durchs Haus spazierte. Er wurde schon fast als neuer potentieller Vater meines noch nicht gezeugten Unfallkindes gehandelt. Ich war 17 und meine Eltern hielten noch nichts von einem Freund. Sie meinten immer wieder, ich solle mich auf die Schule konzentrieren, und ein Freund zu haben wäre viel zu früh. Die Tatsache, dass ich keinen Freund hatte, ignorierten sie. Bzw. sie glaubten mir einfach meinen Widerspruch nicht. Sie glaubten mir ja nie was, aber das hatte ich schon erwähnt.

Robin saß also in meinem Zimmer und ich auf meinem Bett. Ich hatte ihn hergebeten, weil ich ihm endlich sagen wollte, wie scheiße und unmoralisch ich diese Sache fand. Ich wollte irgendwie da raus, aber so einfach war das nicht. Robin ließ es nicht zu, er sprach immer wieder die selbe Leider, es wäre mein Schicksal ein Grabwächter zu sein und ect. Während wir so im Stillen vor uns hin starrten, vielen vereinzelte kleine Frühlingstropfen des herannahenden Gewitters an das Fenster.

Dann viel das Licht aus. So ganz spontan und ohne Hintergrund. Das Gewitter konnte es nicht sein, schließlich müsste es erst einmal da sein und ein Blitz bei uns einschlagen. Also musste dieser Stromausfall technische Gründe haben.

"Du bringst auch nur Unglück ins Haus", murmelte ich. Er murmelte zurück und erhob sich vom Stuhl, um ans Fenster zu gehen. Es war kurz nach 21 Uhr und die Sonne ging langsam unter. Es schien allerdings noch genug Licht, um Robin im gedämpften Licht erkennen zu können. Er sah nach Draußen zur der sich auftürmenden schwarzen Wolkenwand, die langsam auf uns zu flog. Es würde allerdings noch ein paar Minuten dauern, ehe das Gewitter über uns hereinbrach. Ich kramte in einer Schublade orientierungslos herum, ehe ich eine dünne Kerze zu fassen bekam.

"Hast du Feuer"? Ich stellte mich neben ihn und hielt die Kerze in die Höhe. Er kramte in seiner Tasche herum, ehe er vergebens versuchte mit seinem gefundenen Feuerzeug eine Flamme zu machen. Die Aktion war wohl gegessen. Musste man halt auf elektrisches Licht warten. Und das dauerte hier in London Stunden. Robin blickte immer noch verstohlen hinaus, und ich fing langsam an ihn dabei zu beobachten. Mir gingen so einigen Sachen durch den Kopf. Wie wohl seine Kindheit ausgesehen hatte und wie es sein musste, seine Mutter von einem Vampir getötet, vorzufinden. Ich spürte wie Leid er mir auf einmal tat. Er war so traurig und still. Ich hätte ihn am liebten jetzt lächeln sehen, doch freiwillig machte er so etwas nicht. Vielleicht würde ihn das mal richtig gut tun. Ich kitzelte ihn mit dem Docht der Kerze im Nacken, so dass er einige Male mürrisch brummte und meine Hand wegschlug. Ich lachte amüsiert auf und neckte ihn weiter.

"Verdammt, sei nicht so kindisch", zischte er und hielt schließlich grob meine Hand fest.

"Ein wenig Kind würde dir auch nicht schaden Robi-chan".

Im grauen düsteren Licht konnte ich seine hellen Augen aufblitzen sehen. Sein Piercing schimmerte leicht auf und seine Augen musterten mich gründlich und mahnend. Wir sahen uns zum ersten mal anders an, als ich es gewohnt war. Vielleicht spürte ich die Situation einfach, denn er verhielt sich nicht so wie ich es gewohnt war. Er versuchte in mich hineinzusehen und ich konnte ihm nicht ausweichen, weil seine Augen mich einfach festhielten.

Und da war es zum ersten mal. Mein Untergang. Zum ersten mal schlug mein Herz schneller. Ganz erprobt, ohne das ich darüber nachdenken konnte, schwappte dieses Gefühl, so fremd, über mich. Im ersten Moment war ich erschrocken, dann schockiert und dann wiederum ziemlich nervös.

"Scheiße", fluchte ich leise, und wandte meinen Blick von ihm. Das wurde immer schlimmer.

"Was denn, hast du dir auf die Zunge gebissen"? Er war so gemein, grummlich und stur, wieso gefiel mir das? Wieso wurde ich davon so nervös. Solche Männer waren doch das aller letzte, was ich wollte. Sie waren das genaue Gegenteil von mir. Ich verstand mich selbst nicht mehr. In konfuser Panik tippelte ich zu meinem Bett und lies mit laut seufzend, mit tiefen Unterton aus Bett fallen.

Je länger ich ihn da so stehen sah, desto verwirrte benahmen sich meine Gedanken. Ich versuchte mich abzulenken, in dem ich mich im Zimmer umsah, und ein paar Gegenstände suchte, die im Dunkeln kaum zu erkennen waren. Schließlich spürte ich, wie sich das Bett senkte und er plötzlich neben mir saß. Sein Bein stieß an meines, weil er immer ziemlich viel Freiheit brauchte, wenn er saß. Ich rückte von ihm, benahm mich ziemlich pikiert, weil ich seine Nähe auf einmal nicht ertragen konnte. Ich hoffe inständig, dass dies nur die Dunkelheit auslöste.

Nach einer Weile, vernahm ich ein Schnipsen. Endlich hatte das Feuerzeug eine Flamme geschlagen.

"Und... wo ist die Kerze", fragte er ruhig.

"Endlich hast du mal was richtig gemacht", murmelte ich und zog die Kerze unter meinem Hintern hervor. Das seichte Licht flackerte auf und ab, und wir beide schauten auf die Kerze, die langsam versuchte sich mit der Flamme des Feuerzeugs zu vereinigen.

"Gib mir lieber das Ding, ich weiß ja nicht wie lange es bei dir dauert, bis du deine Bude angefackelt hast. Kinder sollten nämlich nicht mit Feuer spielen". Seine Bemerkung kam extrem ironisch herüber. Er versuchte mir die Kerze aus der Hand zu reißen, doch ich hatte sie nicht vor abzugeben.

Neeiinn...liebe Leute. Ich hatte immer noch die Macht in diesem Haus und von Robin würde ich mich sicherlich nicht unterbuttern lassen. Er hatte wahrscheinlich gespürt, dass ich zur Zeit etwas unsicher war, deshalb führte er sich jetzt auch so als Obermacker auf.

Ich hätte ihm diese dämliche Kerze doch überlassen sollen, denn das war es doch nicht wert. Auch wenn es sich eher aufregend angefühlt hatte.

Robin griff immer noch nach dem Stengel, und ich lehnte mich immer mehr zur Seite. Seine Hand stütze sich auf meinem Oberschenkel ab und er lehnte sich weiter über mich, wie ein kleines Kind, dass seinen Lolli um jeden Preis haben wollte.

"Jetzt bis du aber kindisch. Heute wohl gut drauf"! Ich quietschte unsicher und ging an die Grenzen meiner Verbiegbarkeit.

"Mach schon". Seine Aufforderung kam zu spät, ich hatte die Kerze fallen gelassen. Sie rollte den Teppich entlang und war nicht mehr zu finden, da sie den Sturz nach unten nicht überlebt hatte.

Robin war es, der die Sachlage noch katastrophale machte, als sie ehe schon für mich auszuhalten war. Er wollte sich aufstützen, rutschte allerdings an der Bettkante ab, und segelte nach unten. Da ich unter ihm lag, und auch der Kante ziemlich nahe war, riss er mich mit.

Das Licht ging wieder an.

Oh... Gott sendete uns ein Zeichen, damit wir sahen, wie bekloppt man von einem Bett herunterfallen konnte. Robin lang unter mir und hatte meine Brust im Gesicht.

**Tütüt**Juhu!!! Und das Bild war es wirklich wert, als Aufhänger einer Intro Erotik Homepage Seite online gestellt zu werden.

Er bekam ja keine Luft mehr, unter meiner kleinen weiblichen Macht.

"Oh... schitt, dass tut mir schrecklich leid", kreischte und fiepte ich mit hoch roten Kopf, als nun endlich Robin versuchte, sich meiner Macht zu entledigen. Ich rollte von ihm hinunter und er rappelte sich benommen auf. Seine Nase war etwas rot und er rieb sich diese auch eine ganze Weile.

"Oh man, ich bin ganz benommen"! Er wandte mir den Rücken zu, und saß eine ganze Weile im Schneidersitz zur Tür gewandt.

"Alles o.k. bei dir"? Ich war mir da nicht ganz sicher. Wieso mochte er mir nicht mehr ins Gesicht blicken? Bei näherer Betrachtung leuchteten seine rot Ohren zwischen seinen blonden Haaren hervor.

....ihm war es peinlich... ja, ganz klar. Ich wollte nicht wissen welcher Rotton sein Gesicht angenommen hatte.

Urplötzlich musste ich anfangen zu lachen. Diese ganze Situation war doch zum schreien komisch gewesen. Nein, es war nicht unangenehm, peinlich oder gar erotisch gewesen. Und dieses Gefühl, bei Licht war es eben so wie die Dunkelheit einfach verschwunden. Ich lachte zwar weil ich Robin in diesem Moment zum Schießen fand, aber auch, weil ich mir die ganzen Sorgen somit wieder von der Seele lachte. Es befreite mich, es vertrieb Zweifel und Angst mehr in ihm zu sehen als sonst.

Ich lehnte meinen Kopf gegen seinen Rücken und schnappte nach Luft. Robin sagte nichts, er lachte auch nicht. Ich wünschte, er hätte es auch so lächerlich genommen wie ich.

Wahrscheinlich musste ich mich damit abfinden, ihn niemals heilen zu können. Ich musste mich damit abfinden, ihn niemals lächeln zu sehen.

"*Puh..* Sag... wieso lächelst du nie"? Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich über seine Schulter schaute.

"Ich lächle doch"! Mit roter Nase und einem aufgesetzten, lieb gemeinten Zähnefletschend wandte er sich zu mir.

"Das meine ich nicht! Ich hab's dir doch gerade vorgemacht. So solltest du mal Lachen. Das befreit echt", erwiderte ich.

"Von was hast du dich denn gerade befreien müssen"? Seine Mundwinkel zogen sich gehässig nach oben. Konnte er Gedanken lesen, oder wieso sah er mich so tiefgründig und siegessicher an? Hatte er wohl möglich gemerkt, dass ich wegen ihm so nervös geworden war?

"Ich hatte Angst vor dir, weil es doch so Dunkel war".

"Dachtest du, dass ich dich auffresse würde"!?

"Ja...", ich hob meine zwei Zeigefinger und kreuzte sie übereinander.

*Nein* Nicht so... er soll nicht so schauen. Ich hatte mich ehelich gesagt zu früh gefreut.

Meine Arme senkten sich langsam, und ich wartete darauf, dass seine Augen sich endlich von mir abwandte. Er starrte mich an, mit seinen hellen strahlenden Augen. Und ich, ich starrten ihn auch an, weil ich es nicht allein schaffte, mich beschämt von ihm zu wenden.

****Poch****Poch***Poch**Poch*Poch*PochPochPoch...

"Du spinnst doch"! Mit diesem Satz zogen sich seine Mundwinkel sanft nach oben und seine weißen Zähne leuchten leicht unter seinen Lippen hervor.

"Ach herrje", stotterte ich. Selbst dieses schüchterne kleine Lachen brachte mich fast um den Verstand.

"Du hast es getan! War das gestellt oder Absicht"? Ich knabberte leicht an meinen Fingernägeln und spielte die überwältige Überraschte.

Früher war ich immer die Klassenclownin gewesen. Jeder in der Klasse konnte über mein spielerischen Humor lachen. Manche meinten, ich würde immer lächeln und nur gute Laune verbreiten. Genau diese Tatsache war es, die man an mir so schätzte. Sie meinten, dass dieses Lächeln eine besondere Gabe wäre. Stimmte es wahrscheinlich? Ich meine, ich habe sogar die härteste Nuss geknackt und ihn zum Lächeln gebracht. Und das sollte mir schon mal jemand nachmachen.

"Könntest du mir das unterschreiben? Auf den Arm oder auf die Brust?: Robin Fillit hat mich angelächelt. Das ist kein Scherz, dass ist knallharte Realität, und ich fühle mich geehrt, solch ein Lächeln von ihm empfangen zu haben".

Er musste noch mehr lachen. Ja, es war bestimmt nicht gespielt und auch nicht aufgesetzt. Es war das schönste Lächeln und Lachen, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte. Ich wusste, dass es nicht lange halten würde, aber solange würde ich es genießen.

"Was denn? Ist dir nicht gut? Robi-chan, ich mache mir wirklich Sorgen! Ich hohle schnell das Klebeband, dann wird das schon wieder. Dieser Gesichtsausdruck ist ja erschrecken".

Ich fummelte ihm im Gesicht herum, versuchte seine Mundwinkel wieder nach unter zu ziehen, doch das sah schon wieder zu verboten dämlich aus, dass ich es vor lachen auch nicht mehr aushielt und wir uns gegenseitig angackerten. Es trieb mir die Tränen in die Augen und Robin musste seinen Kopf weit nach unterlegen, damit man ihn nicht weiter in sein amüsiertes Gesicht blicken konnte.

"***AMY!!!**"

Ich schreckte plötzlich auf. Das war mein Vater. Er hatte so eben wütend gegen die Tür gehämmert. Das kam schon mal vor, wenn ich etwas zu laut war. Auch Robin sah nun erschrocken nach oben.

"Entschuldige, so ist er nun mal", murmelte ich und stand schnell auf.
 

Kapitel 5/End

Stille Quelle, Sommergewitter: "die Zeiten der Vampire brechen an und endlich darf man Held spielen"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar: Ich habe so lange über dieses Kapitel nachgedacht. Es stand schon seit Wochen fest, aber es hatte noch ein paar Lücken, die ausgefüllt werden mussten. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Amy wirklich so handeln würde. Und ich war mir auch nichts so sicher, ob Robin so handeln würde. Die Beiden sind wirklich niedlich, ich stelle sie mir immer wie Mulder und Scally von Akte X vor. **MMH....** sehr weit hergeholt, ich weiß.

So, ich werde erst mal für 2 Wochen in Urlaub fahren. Daher also nicht wundern, dass das 7. Kapitel (eins meiner Lieblinge*höhö*) auf sich warten lässt.

Das hier ist als Entschädigung mal etwas länger, o.k.?

Lest selbst

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 6/ Stille Quelle, Sommergewitter: "die Zeiten der Vampire brechen an

und endlich darf man Held spielen"
 

Ich irrte so schnell wie möglich durch die Hecken des Zentralparkes. Endlich am Tor des Friedhofes angekommen, erblickte ich Sed. Er stand wie gelähmt da und schaute betrübt zu Boden.

"Sed...S.e..", haspelte ich, doch er ließ mich nicht ausreden. Schnell hatte er seine Arme um mich geschlungen und drückte seine Lippen fest auf meine. Ich war von seiner Nähr zunächst ziemlich überrannt worden. Sed hatte etwas auf dem Herzen, ich spürte wie verkrampft er war.

"Sed..."!! Langsam drückte ich mich von ihm. Zur Zeit klebte er wie eine Klette. Er wusste etwas, was ich nicht wusste, und das brachte mich ziemlich auf die Palme. Manche Sachen waren streng geheim, dass war mir auch schon klar. Aber wenn ich schon mein Leben riskierte, dann wollte ich auch als volles Mitglied der Grabwächter behandelt werden. Wie es aussah musste erst jemand seinen Löffel schwingen und mir überreichen, bis dies endlich in Kraft trat.

"Was ist los. Wieso erzählt mir keiner etwas? Diese Geheimnistuerei geht mir ziemlich auf den Keks, weißt du das"?

Sed drückte mich wieder an sich. "Es hat begonnen! Sie werden bald über London herfallen. Die Priesterin hat genug Kraft gesammelt um ein ganzes Heer von Vampiren um sich zu scharren. Sie will endlich befreit werden. Die Prophezeiung wird sich erfüllen...". Er legte eine Pause ein, atmete tief durch und krallte sich so ängstlich an meinen kleinen Körper, dass ich wirklich Angst bekam.

"Das Heer der Grabwächter soll ausgelöscht werden. Sie hat es in ihren Träumen gesehen. Sie meinte das nun endlich das Jahr des Sieges gekommen sein und ihre Feinde niederschmetternd vernichtete werden"!

"Ihr werdet alle sterben"? Sagte ich heiser. Sofort schoss mir der Gedanken durch die Gehirnwindung, wie ein guter hochprozentiger Pfeffi Schnaps.

"Ich bitte dich. Du bist noch kein Grabwächter, du kannst noch fliehen. Solange es noch möglich ist, pack deine Sachen und verschwinde hier aus London".

Er wollte das ich ging? Na sagt mal, war er denn völlig besessen? Ich war doch auserwählt worden, jetzt sollte ich auf einmal fliehen? Hätte er mir den Vorschlag vor einem Monat gemacht, würde er jetzt nur noch eine Staubwolke von mir sehen, aber so komisch wie es klang, ich wollte mich meiner Aufgabe nun nicht mehr entziehen. Jetzt endlich hatte ich es akzeptiert früher oder später eine Grabwächterin zu sein, und Sed schickte mich bei dieser Erkenntnis gleich aus der Stadt? Da lief doch etwas falsch.

"Ich wurde in der Prophezeiung nicht erwähnt", murmelte ich und wieder drückte ich Sed von mir, um ihn in die Augen zu sehen.

"Meint ihr, ich könnte die Prophezeiung ändern"?

"Sie meine es! Deswegen wollten sie dich noch im Ungewissen lassen. Sie dachten, dass du sofort abhauen würdest".

NORTEN!!! Dieses schwule große Kamel...**GRRHH** er hält mich doch tatsächlich für eine feige kleine Tussi. Wie lange muss ich mich eigentlich noch vor ihm behaupten?

"Ich werde nicht gehen", sprach ich ernst und stemmte dabei bewusst großkotzig und trotzig meine Hände in die Hüften.

"Amy...Ich will aber nicht das du da mit hineingezogen wirst"!! Er packte mich so hart an der Hand, dass ich schon wieder zu erschreckt war, um weiter auf ihn zu hören.

"Sie wollen doch, dass ich gegen diese Invasion der Vampire kämpfe. Sie glauben doch, diese Priesterin habe mit ihrem Hokus- Vorhersage-mus recht. Was ist, wenn diese Priesterin gar nicht gesehen hat und die Grabwächter nur einschüchtern will"?

"Sie ist zu verrückt, als das sie noch glaubhaft lügen kann. Norten kennt sie schon sein Leben lang. Sie spricht zu uns immer die Wahrheit.

Amy, sie legen all ihre Last nun auf dich. Du kannst dem noch entfliehen, wenn du jetzt gehst"!

Ich schüttelte den Kopf. "Ich... ich will aber nicht gehen. Mir macht es inzwischen nichts mehr aus, vielleicht anhand eines Nackenbisses zu sterben. Du musst doch auch damit leben Sed. Ich will nicht schlechter oder feiger als du sein".

Während ich ihm das sagte, versuchte ich meine Herzschlag zu spüren. Er war so normal und leise, dass es mir innerlich weh tat. Wieso schlug es jetzt nicht so schnell, wieso nicht? So sehr ich Sed auch ansah, ihn an mir spürte, so normal und alles andere als verliebt fühlte ich mich bei ihm. Es war lediglich ein trautes und sicheres Gefühl bei ihm zu sein.

"Ich will aber nicht diejenige sterben sehen, die ich liebe Amy"!

"Ich auch nicht", flüstere ich und dabei wurde mir schlagartig etwas bewusst. Ich dachte dabei nicht an Sed, ich dachte an ihn.
 

Sed konnte mich nicht aufhalten. Ich lief quer über den Friedhof zur Kirche, und hatte dabei nur eines im Sinn. Die restlichen Gruftis aus Leidenschaft zur Reden zu stellen. Ich war völlig enttäuscht von ihnen. Mir war schon klar, dass man mich eine ganze Weile nicht akzeptieren konnte, aber das man mich zu einem Aushilfs-Messias machte, dass ging nicht in meinen Kopf hinein. Hassten mich Robin, Norten, Selly, Conan, Lill und Kimmy wirklich so, dass sie mich ohne mein Wissen einfach den Vampiren zum Fraß vorwerfen, kurz nach dem sie nach Prophezeiung einfach abgenippelt waren?

Das war nicht fair, was sollte ich allein denn schon großartig gegen eine Armee von Spitzzähnen tun?

Die Kirche war schon in Sicht, da hörte ich lautes Gestöhn, und ein paar Schlaggeräusche. Hinter der Hecke, auf einem größeren Grab, da kugelte sich Lill mit zwei Vampiren herum.

"Lill"!!! Er schaute zu mir auf und seufzte.

"Nein danke"!

Er wollte meine Hilfe nicht??? Dieser.... dieser eingebildete dumme Arsch. Ich...ich hatte jetzt keine Zeit mich über ihn aufzuregen, meine Wut galt einem ganz anderen Kerl.

Wütend trampelte ich den Pfad weiter.

"Amy... AMY warte"!! Sed verfolgte mich, wollte mich wahrscheinlich aufhalten, doch ich hatte keine Lust mich zu drücken, oder diesen regelrechten Verkauf an die Vampire auf mich sitzen zu lassen. Die Grabwächter hatten mich verkauft. Sie hatten frei über meinen Kopf entschieden, ohne das ich davon etwas mitbekam.

Die Tür der Kirche öffnete sich im nächsten Moment, kurz bevor ich sie eigentlich aus den Angeln reißen konnte. Norten stand vor mir, mit einem Pflog bewaffnet und einer coolen Sonnenbrille auf. Er hatte mich wohl nicht erwartet, denn sein geschockter Zustand ließ mich auf nichts anderes schließen.

"NORTEN!!! KANNST DU MIR DAS VIELLEICHT MAL ERKLÄREN"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Er machte einen Satz nach hinten und flüchtete so wieder in die Kirche.

"Ich und erklären? Was...soll...ich...dir...denn...."?

"Spiel mir hier keinen schlechten Nichtswisser vor du Blondie. Ich weiß ganz genau was hier abgeht! Wieso sagt mir keiner das die Welt einer Inversion von blutgeilen Vampiren ausgesetzte ist? Wieso??Wieso..wiesowieso.....WIESO"!!!!!!!!!!!!!!

Ich geriet völlig in Rage. Armer Norten.

"Wir haben jetzt keine Zeit Amy, dort draußen wandern ca. 40 Vampire herum. Und das ist erst der erste Schub und im Verhältnis zum Hauptgang noch ziemlich harmlos".

"Ich hätte euch helfen können. Ich ... ich bin doch eine von euch"!

"Nein, das Schicksal hat sich gewendet, jetzt bist du diejenige, die diese Stadt vor dem gröbsten retten muss". Ich stieß ihn hart an.

"Ich versteh das nicht. Wieso glaubt ihr daran, gerade in diesem Kampf sterben zu müssen. Das Schicksal kann sich doch noch einmal wenden. Vertraut doch darauf". Norten schüttelte den Kopf.

"Vertrau auf dich selbst und warte deine Zeit ab, wir werde den Anfang machen. Wenn das Schicksal es gut gemeint hat, dann wirst du der Messias sein, für den wir sterben und für uns siegen. Wenn das Schicksal mein, die Priesterin würde wieder neu erwachen, dann wirst auch du sterben".

Es wäre echt nett gewesen, er hätte diese ganze Sachlage nicht einfach auf das unpersönliche Schicksal geschoben. Es kam wie eine billige Ausrede herüber. Ich wollte nicht alleine kämpfen, weil ich doch noch gar nicht so weit war (oder so). In diesem Moment sponn ich mir die einfachsten Ausreden zusammen.

Norten folgte den Weg, der zum eigentlichen Schlachtfeld hinter dem großen Engelsdenkmal führte. Dann war er verschwunden, und ich stand allein an der Tür zur Kirche.

Nur kurze Zeit später vernahm ich Schritte hinter mir. Conan schleifte sein Schwert hinter sich her.

"Verfluchte Furie", gummelte er. Sein Hemd war völlig zerrissen und er blutete im Gesicht.

"Wo kommst du denn her"? Ich lief schnell zu ihm und setzte ihn auf eine Bank um seine Wunden kurze Zeit später notdürftig zu versorgen.

Er lächelte dabei, wahrscheinlich weil ich ihn jede Sekunde verfluchte.

"Du bist gar nicht so schlecht, wie er immer sagt", meinte Conan und lächelte. Conan war auch in dieser Situation so extrem relext und ruhig, dass er auch mich ein wenig abkühlte. Er reiste ganz allein nach China, um bei einem Meister die Kampfkunst der chinesischen Kultur kenne zu lernen. Wohl daher hat er seine Ruhe und Besonnenheit mitgebracht. Conan war dieser große, schlacksige Teddybär, der im ersten Moment ziemlich häßlich und eklig aussah, im anderen Moment aber musste man ihn einfach gern haben, weil ein so liebes Gesicht mit sich brachte.

"Wen meinst du"? Wollte ich wissen und lief schnell hinter den Altar, um mich am Verbandsvorrat zu schaffen zu machen.

"Na Robin. Er hackt in jeder Minute auf dir herum. Er tut das nur, weil sonst nicht weiß, wie er über dich reden soll. Das ist schon ziemlich erbärmlich. Vor allem, weil du so viele gute Seiten hast. Er beschränkte sich nur auf eine...".

"Das ist super miß in Mathe und Physik bin, oder das ich noch nicht einmal weiß, wie man einen Kerl vermöbelt"?

"Nein, dass du so anders bist als wir. So... freundlich und lebensfroh. Du strahlst so viele Freude aus, dass es auf das ganze Heer überschlägt. Du hast ziemlich frische Luft in diesen verstaubten Clan gebracht".

Ich musste lachen. Wenn das wirklich so negativ war, dann brauchte ich mir ja keine Schuldgefühle einzureden.

"Ich muss jetzt zurück zur Priesterin. Sie wird von Stunde zu Stunde immer aufgebrachter. Wer weiß wann sie die Kirche hier klein kriegt. Es darf unter keinen Umständen ein Vampir hier rein gelangen, verstanden Partner"?

Ich nickte lächelnd. "Verstanden". Conan war es, der mich so zum ersten mal als ein Grabwächter ansprach. Ich fühlte mich auf einmal nicht mehr ausgeschlossen. Ich war dabei, da konnte mich Sed oder Norten wegschicken wie sie wollten.

"Verschwinde"!!

Und Robin auch nicht, der so eben durch die Tür kam, meine Hand schnappte und mich hinauszuzerrte.

Da war er ja, dieser Verräter!

"Ich...bin...maßlos... enttäuscht von dir". Leider kam ich bei Robins Laufschritt einfach nicht zum Reden. Er hörte mir auch mal wieder gar nicht zu.

"Robin... HAST DU GEHÖRT"??

Weiter ging die schnelle Reise zum Tor des Friedhofes, und der Herr hatte mir immer noch nicht geantwortet.

"Du hast ein richtiges Kommunikationsproblem Robin Fillit. Wo willst du eigentlich mit mir hin. An den dicken, passenden, dichten Sträuchern bist du ja gerade vorbeigerannt..... HEY"!

Endlich hatten wir das große Stahltor erreicht. Robin schubste mich hinaus, aus dem Friedhof, und sah sich noch einmal mahnend zu mir um.

"Das du mir hier nicht noch mal aufkreuzen. Das ist noch nicht deine Sache"!

"Bist du meine Mutter?? Ich lass mich von dir doch nicht aussperren. Dieser Friedhof ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt London. Du kannst mich mal. Ich werde tun, wofür ihr mich vor ein paar Monaten hier verdonnert habt. Vampire sind kein Thema für mich". Ich rannte wieder in das Gelände herein, wurde von Robin grob gepackt und das gleiche Herauswerfspiel begann von neuem. Selbst lautes Kreischen half da nicht.

"Du... willst es nicht verstehen...WAS"!!

Er wurde wütend. So richtig wütend. Mit keinem mürrischen Murren oder bösen Murren. Robin keifte mich an, seine Augenbrauen zogen sich beachtlich nach unten, und seine schwarz umrandeten blauen Augen sahen erster und strenger den je zu mir. Er hatte meine Schultern umfasst, und sein Griff war hart und tat ein wenig weh. Ich wusste es nicht ganz genau, aber er schien sich Sorgen zu machen.

Um mich schien er sich Sorgen zu machen. Ja und deswegen war er auch so sauer, dass ich unbedingt hier bleiben wollte. Er wollte sich nicht um mich sorgen, wenn ich wahrscheinlich in der größten Gefahr meines Lebens schwebte. Er sah mich doch immer wohl behütet an meine Schreibtisch mit einen Physikbuch sitzen, dass wusste ich. Er mochte es nicht, wenn ich kämpfte, dass hatte er mir einmal gebeichtet.

Diesen Gefallen konnte und wollte ich ihm aber jetzt nicht tun.

"Wovor hast du Angst? Du selbst hast doch keine Angst zu sterben, wieso fürchtest du dich dann trotzdem"?

Flüsterte ich und sah warm zu ihm hinauf. Ich würde durch meine Worte seine Meinung nicht ändern können, aber vielleicht würde er nicht so schrecklich böse zu mir sein, wenn wir uns wahrscheinlich jetzt das letzte mal in die Augen sahen.

"Ich würde es nicht noch einmal ertragen, jemanden wie meine Mutter sterben zu sehen, davor fürchte ich mich. Und du wirst mir gefälligst auch keinen Grund dazu geben. Angst ist hier völlig Fehl am Platze. Wenn Vampire merken, dass du Angst in dir trägst, egal aus welchem Grunde auch, dann sind sie eindeutig im Vorteil, glaube mir das"! Mit diesem Satz stieß er mich nach hinten. Ich taumelte eine wenig, ehe ich in den staubigen Boden plumpste und etwas benommen bemerkten musste, dass Robin dabei war, das Tor zu schließen. Ich sprang auf, hing mich an die Gitterstäbe und rüttelte daran verzweifelt herum. Ich kam mir wie ein Gorilla außerhalb eines Käfigs vor, der mit Tausenden von Bananen gefüllt war.

"DU WILLST MICH NICHT STERBEN SEHEN"?? Ich schrie mir meine Stimmbänder fast kaputt, mein Herz schlug schneller, als ich mich an seine Worte erinnerte, die für mich erst jetzt einen Sinn ergaben. Aber ich konnte so laut schreien wie ich wollte, eine Antwort bekam ich nicht. Robin ging davon, und schon bald blickte ich auf einen leeren Pfad, und die dunkle Nacht.
 

Nach etlichen Versuchen diesen hohen Zaun, der den Friedhof umgab, zu überwinden, fand ich ein Loch, der mir die Eintrittskarte zum Prügelspektakel dieses Jahres liefern sollte. Ich verfiel nicht gerade in überschwengliche Freude, endlich wieder im Friedhof gelandet zu sein, aber mein Stolz bekam seine Nahrung. Ich ließ mich nicht gerne herum kommandieren, ausschließen und für nutzlos erklären. Mit schnellen Schritten folgte ich den Schlachtgeräuschen. Hinter den großen Hecken, die die Sicht zum Südtor versperrten, stand Norten und Lill herum. Sie stachen wie Furien auf die wilden Spitzzähnen ein. Lill blutete leicht. Hätte ich sie auf mich aufmerksam gemacht, würde Norten sicherlich wieder anfangen "Hau ab" zu krakeelen, und das wollte ich nicht. Auch gab es hier keine Probleme. Die beiden kamen prächtig mit ihrer Gruppe Vampiren zurecht.

Im nächsten Augenblick eilte ich Kimmy zur Hilfe. Ging mir zwar ziemlich gegen den Strich, aber sie war halt in Not, und das war meine Chance mein Können und meine Wichtigkeit unter Beweis zu stellen. Kimmy war von Vampiren umstellt, und ehe sie sich versah, platze ich in die gemütliche Runde.

"Äh... Amy... du solltest doch nicht hier sein", stellte sie verwundert fest und rammte zwei Vampirdamen den Pflog in die Brust. Sie hatte einen ausgesprochen weiblichen Kampfstil. Selbst das ließ mich vor Neid erblassen. Kimmy würde sich sicherlich aller 20 Minuten eine Auszeit gönnen und den nächst besten Vampir mit in den Busch ziehen.

Ich bekam Gänsehaut. **BRhh**

"Hier, für dich"! Schon hatte sie mir freundlicher Weise einen Gesellen in die Arme geworfen. Er stand vor mit und fletschte die Zähne. Meine Hand griff nach unten, und umklammerte das spitze Stück Holz, welches an meinem Gürtel befestigt war. Mein Fuß schnellte nach oben, trat dem jungen Untoten in den Magen und ließ in zu Boden segeln. Im gleichen Moment zog ich meinen Pflog hervor und warf mich auf den Körper, ehe sich das Holz in sein Herz bohrte. Der Mann zerfiel in tausend Staubkörnchen und ich spürte den nassen Boden unter meinen Knien.

"AMY!!! PASS AUF"!

Kimmy schrie panisch auf und ich schwang meine Augen nach hinten. Ein weiterer Vampir hatte zum Sprung angesetzt doch ein Schatten warf ihn zu Boden. Eine Windböe wehte mir ums Haar und der Staub verdichtete kurz meine Sicht.

"Mensch, sie meinte es doch nur gut Robin"! Ich vernahm Conans Stimme hinter mir. Aber meine Augen klebten immer noch an meinem Gegenüber, der sich langsam vom Boden aufstützte und fürchterlich zu Grummeln anfing.

"Überraschung"! Mein süßestes Lächeln half da auch nicht viel.

"A...M...Y"!

"Da, ein Vampir"! kreischte ich um eigentlich nur von meiner Wenigkeit abzulenken. Robin drehte sich hastig um, verrenkte dem Vampir, der ihm gerade in den Nacken beißen wollte, den Arm und schubste ihn auf den Boden. Er schnellte mit den Arm nach oben, und ließ sich von Conan eine Armbrust zuwerfen. Auch dieser Vampir endete als Staubkorn auf 10 m².

Ab dann redete er nicht mehr mit mir, sondernd ließ seinen ganzen Frust an seinen Feinden ab.

Langsam verstand ich, wieso die liebe Amy noch nicht ganz reif für so eine Invasion war. Die Pflog-stech-technik ging hier wie am Fließband vonstatten. Die Vampire hatte sich zwischenzeitlich sogar bewaffnet. Meine Vampir Rekord lag jetzt etwa bei 2. Den Bestenliste allerdings führte immer noch Robin an, der so mit 10 gut bei der Sache war.

Ich bewunderte seine Kampftechnik sehr. Seine Bewegungen schienen einzeln und exakt alle koordiniert und aufeinander abgestimmt zu sein. Wie ein endloses Puppenspiel. Er war gefangen in dieser Rolle, und es war sein Schicksal diese Rolle bis zu seinem Lebensende weiter zuspielen.

Wie eine Puppe, in einem Puppenspiel mit Tausenden von Fäden umspannt.

Ich blickte hinter Robin. Auf einem Grabstein stand ein Mann. Er hielt eine Armbrust in der Hand. Sie zielte genau auf ihn. So schnell ich konnte, rannte ich Robin entgegen. Der Pfeil wurde abgeschossen, und ich stürze mich auf den Blonden, genau in die Bahn des Pfeiles, der eigentlich für ihn bestimmt war. Ein bitterer Schmerz durchzuckte mich.

"Amy...NEIN"! Ich spürte seine Arme, die sich um mich legten. Mein Unterleib brannte so fürchterlich, dass ich langsam müde wurde. Langsam sackte ich in seinen Armen zusammen.

Der Schmerz wurde allerdings noch unerträglicher, als er mir den Pfeil aus dem Körper zog. Meine Augen richteten sich nach unten. Das T- Shirt war Blut durchtränkt.

"Amy". Seine Stimme war mir so nahe.
 

Es schmerze höllisch. Ich hatte noch niemals solche Schmerzen ertragen müssen. Und Robin hatte wohl auch noch nie so lange mein Jammern ans Ohr gebrüllt bekommen. Ich wusste nur das er im schnellen Laufschritt die dunklen Gassen entlang stolperte. Er musste selbst ziemlich geschafft sein, mich auch noch tragen zu müssen trieb ihn sicherlich an die Grenzen seiner Kraft. Mit jedem Schritt pochte die Wunde in meinem Unterleib noch stärker. Ich spürte die warme Flüssigkeit an meinen Händen, schwarze Schleier durchzogen meine Wahrnehmung, es würde wohl bald ein Ende mit mir nehmen. Wie lange wollte mich Robin denn noch durch die Gassen schleppen. Ich spürte, wie er in die Knie sackte, und meinen Körper langsam auf den Boden setzte. Sein Kopf lag auf meinen Schultern, er atmete heftig.

"Ro..Robin. Alles o.k.? Flüsterte ich schwach. Selbst für meine Sprüche hatte ich keine Kraft mehr. Das ärgerte mich wohl am meisten bei dieser ganzen Misere. Ich hätte ihm in guter Verfassung ein paar fiese Elefantenvergleiche an den Kopf geworfen. Sein Kopf hob sich und er sah mir in die Augen, prüfte ob die Kleine noch eine Weile durchhalten würde. Seine Hand strich mir über die Wange, und ich schloss für einen Moment die Augen, weil ich mich nur kurz in eine schöne Traumsequenz fallen ließ. Dort wo er mir ganz langsam und zärtlich über die Wangen streichen und sich näher zu mir beugten würde. Aber meine Augen öffneten sich wieder, denn das Pochen in meinem Unterleib wurde von einer langen Schmerzperiode verfolgt. Robin zog in diesem Moment mein Oberteil noch oben, öffnete meine Hose und lege die offene Wunde frei. Im Normalfall wäre das eine eindeutige Handlung gewesen, doch in diesem Fall war es die recht späte erste Versorgungsmaßnahme. Er drückte seine Hand auf die Wunde, wohl um die Blutung etwas stoppen zu können, dann nahm er meine Hand, und deutete darauf, dass ich an seiner Stelle diese Handlung übernehmen solle. Ich nickte nur schwach. Robin positionierte sich und hob meinen Körper wieder von Boden auf.

"Robin... ich...hatte Angst". Nur mühsam brachte ich einige verständige Worte hervor. Ehe ich in seinen Armen abnippelte, wollte ich wenigstens noch etwas tiefgründiges und poetisches zu ihm sagen.

Robin hörte mir zu, er presste meinen Kopf enger in seinen Nacken, so dass ich besser sein Ohr erreichen konnte. Gleichzeitig hetze er weiter die dunklen nassen Gassen entlang.

"Ich wollte schon immer jemanden haben, für den ich mich vor einen Pfeil werfen kann. Du..du bist mir also noch eine Rettungsaktion schuldig. Ich hatte Angst du würdest sterben und das vor meinen Augen. Also gab es keine bessere Alternative, als mich vor dich zu werfen".

Er blieb langsam stehen. Seine Hände, die sich unter meine Beine geschlungen hatten, setzten diese langsam auf den Boden. Er hielt mich immer noch fest, so fest, das ich zwar den Boden mit meinen Füßen berührte, aber immer noch von ihm gehalten wurden. Seine Arme hatte er fest um mich geschlungen und ich spürte seinen unregelmäßigen Atem in meinem Nacken. Er sagte nichts, er hielt mich nur fest, ganz fest.

Ich hatte nicht bemerkt, dass er vor einer Tür, in einem Hinterhof stehen geblieben war. Seine rechte Hand nahm er von mir, und so sackte ich leicht auf den Boden. Er klopfte mit dieser Hand hart an die modrige Holztür und wartete eine ganze Weile, ehe diese endlich geöffnet wurde.

Ich kann mich an die nächsten Minuten nicht mehr erinnern, da meine Körperbeherrschung nicht über meinen Kreislauf gesiegt hatte und ich wohl erschöpft in Robins Armen zusammen brach.
 

Wie sich später dann herausstellte, war ich bei einem Grabwächter Spezialisten gelandet. Er war ein alter greiser Mann, und er verstand die alter Heilkunst der Magier aus dem Mittelalter. Sein Name war Mateus, und er hantierte an mir schon satte 30 Minuten herum, als seine groben Handgriffe mich aus meiner Bewußtlosigkeit herausgerissen hatte. Ich spürte, dass mein Kopf auf etwas weichem gebettet war, dass noch dazu meine Arme festhielt, damit ich vor Schmerz nicht wild um mich schlug. Ich hätte Robin dafür die Visage zertreten können. Diese Schmerzen waren höllisch, und ich musste sie ohne weitere Narkose ertragen. Ich wusste nicht was der alte Kauz da unten an mir herumfummelte. Es tat nur höllisch weh, und es dauerte auch viel zu lange, als das ich daran Gefallen fand.

Nach endlichen gequälten Minuten ließ er von mir ab. Robin stieg vom der liege und nahm mich auf die Arme, um mich auf eine bequemere Liegefläche zu transportieren. Ich sah mein vieles Blut an ihm kleben. Seine Haare waren zerstrubbelt und seine Augen schwarz verschmiert und umrandet. Trotzdem sah er immer noch wie ein wahrer Held unverschämt gut aus. Er lag halb auf dem großen Bett, gönnte sich allerdings keine Pause, sondert zückte sogleich sein Handy hervor, was noch sehr mobil aussah. Diese Technik hielt sogar schwere Prügellein und Vampirattacken aus. Das Geld war es wohl wer.

"Conan...hörst du mich...ja...ihr geht's gut...ja.......Kimmy?? Was...was...wie..."?

Sein Gesicht wurde bei diesem Namen schlagartig besorgter. Kimmy...Kimmy... nein, die Beiden waren doch nicht mehr zusammen, was scherte er sich also jetzt noch um sie?

Sein Blick wandte sich in diesem Moment zu mir. Er musterte mich und ich musterte ihn. Auch in dieser Situation wollte ich eindeutig einen Vorteil herausschlagen und so stellte ich mich noch kranker und leidender, als ich überhaupt war, so dass Robin sofort wieder einen besorgten Blick auflegte und Kimmy total vergaß. Ich war zufrieden.

"Selly und Norten... nein, ich hab sie nicht gesehen. Wer war bei dir? Lill...du kannst doch nicht Lill wieder zurück schicken...ja...ich gehe...nein... ich habe sie bei Mateus untergebracht. Sie ist hier in guten Händen.... eine Wunde im Unterleib...ja sie ist ziemlich tief...ja...was..??WAS?? Wieso? Was wollen die denn von Amy... dass kann doch nicht war sein.."! Robin wurde immer hysterischer. So viel Emotionen bei ihm, machten mich ganz unsicher.

"Ja...ja... ich....ja ich werde bleiben. Dann kümmere dich um Norten und Selly... bis dann"!

Er klappte das Handy zusammen und fuhr sich konfus durchs Haar. Mein Blick wollte ihn deutlich darauf hinweisen, dass ich schnellst möglich auch von der Sachlage informiert werden wollte.

"Kimmy ist im Krankenhaus. Conan hat sie hingeschafft. Sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Angeblich hat ein Vampir sie würgen können. Sie hat Quetschungen an der Lunge abgekommen. Ihr geht es wieder gut.

Norten und Selly sind verschwunden. Wahrscheinlich sind sie noch im Zentrum. Wer weiß ob sie dort wieder herauskommen. Ich soll auf dich aufpassen. Sie suchen nach dir Amy".

Ich stütze mich langsam auf und ob unglaubwürdig die Augenbrauen.

"Die Vampire"?

Er legte seinen Finger auf meinen Mund und drückte mich wieder zurück ins Kissen, ehe er aufstand und den Raum wechselte. Sein Handy hatte er sich wieder ans Ohr gelegt. Seine Versuchte Norten oder Lill zu erreichen waren vergebens. Ich hörte ihn schließlich mit Mateus reden.
 

Diese Nacht war schrecklich. Trotzdem ich so müde und erschöpft war, konnte ich nicht einschlafen. Es lag wahrscheinlich an dieser teuflisch schmeckenden Medizin, die Mateus mir gegeben hatte. Ich lag die ganze restliche Nacht, und das waren nur noch 3 Stunden, wach und kämpfe mit den Schmerzen in meinem Unterleib. Auch Robin schlief nicht. Er saß neben mir auf dem Bett und glotzte den häßlichen Blumenbettbezug an. Wir redeten nicht und er sah mich auch nicht an, und genau das war es, was mich so leiden ließ. Noch vorhin hatte er mich innig umarmt und jetzt starrte er psychopathisch vor sich hin, und dachte wohl an etwas anders. Wenn nicht sogar an Kimmy. Auch das noch, jetzt wurde ich wieder eifersüchtig. Ich rollte mich an die Seite des Bettes und setzte mich langsam auf. Mir war furchtbar schlecht.

"Wo...", hörte ich es murmelt.

"Geht dich nichts an". Ich war stinkig und wohl auf einem typischen mürrischen Robintripp. Wir hockten uns wohl schon so lange auf der Pelle, dass ich ihm langsam aber sicher ziemlich ähnlich wurde. Einige Male taumelte ich benommen von einer Wand zu anderen, bis ich endlich die Tür aus dem Zimmer gefunden hatte. Etwas später, an der nächsten Tür viel ich um. Das sah einfach viel zu leicht aus, als es in meinem Zustand einfach war.

"Wo willst du hin"? Knurrte es erneut hinter mir.

"Ich muss kotzen, verstanden!"

Er hob mich unter den Armen wieder auf die Beine. Ich wollte eigentlich nach draußen, dort in die Gasse, wo wir zum ersten mal vor Mateus Tür standen, aber Robin schubste mich leicht auf einen alten morschen Balkon.

Der Wind war frisch und es fröstelte mich etwas, als Robin mir schließlich eine Decke über den Kopf hing, und ich mich eine ganze Weile darin verhangen hatte, ehe ich sie mir um den Körper schlingen konnte. Wieder herrschte solche Stille, dass ich nervöser den je wurde. Zigarettenqualm drang mir in die Nase und schwebe durch die dunkle Nacht an mir vorbei. Ich blickte hinunter in den dunklen, dreckigen Innenhof. Ich konnte kaum etwas erkennen, aber es sah so ziemlich nach Rattenfreiluftdisco aus. Ich lehnte mich auf das Geländer, stützte meinen Kopf auf und schloss die Augen. Die Müdigkeit übermannte mich langsam, und das war wohl gut so, denn ohne Schlaf würde ich morgen eben so breit wie jetzt sein. In Gedanken bemerkte ich wohl nicht, dass meine Kräfte langsam nachgaben und ich vor Müdigkeit das Geländer wieder herunter rutschte, wäre da nicht der mutige Robin gewesen, und hätte mich aufgefangen. War doch schön das er mich endlich mal wieder beachtete. Seine Augen sahen recht kritisch aus.

"Musst du nu kotzen oder schlafen. Beides gleichzeitig geht wohl schlecht", murmelte er und versuchte mich wieder aufrecht hinzustellen, doch ich hatte keine Lust mehr, ich war zu schwach und ich wollte einfach mal diese Situation schamlos ausnutzen. Also lehnte ich mich an ihn und tat so, als ob ich Robin nun gar nicht mehr wahrnahm.

"Du willst doch bloß nicht mehr zurücklaufen, faules Stück". Hörte ich ihn noch murmeln. Sein Kinn hatte sich auf meinen Kopf abgestützt, und er versuchte sich langsam aber sicher mir zu näher, in dem er seine Hand etwas unparteiisch auf meine Schulter legte. Ich bemerkte sein Schnaufen und Murmeln, und ab dann wusste ich, dass es ihm nichts ausmachte, so mit mir auf einem morschen alten Balkon zu stehen.
 

Kapitel 6/END

Mein ungeliebtes Kind: "Die Sorgen und Ängste, die du nicht heilen kannst mein Lieber".

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

Oh.. entschuldig, aber das Internet in Ägypten war wirklich die Katastrophe. Ich konnte lediglich meine Kommis checken. Der Urlaub wurde noch schöner, als er ehe schon war, als ich eure super lieben Kommis gelesen habe. **schwärm*

Sorry also das es so lang gedauert hat. Hier also mein momentanes Lieblingskapitel (es liegt wohl an der Szene, als Robi-chan endlich wieder zu Amy zurückkehrt und einen Strip hinlegt/ich hätte sicherlich genauso reagiert)

*ÖHH... der Schluss war sehr spontan, eigentlich sollte die Szene in einer anderen Szene, die nächstes Kapitel mit dabei ist, beinhalten.

Amy's Eltern mussten sich leider Gottes des Grabwächterfluches beugen und böse und unsympathisch als zuvor werden. Aber... es wird nicht schlimmer ausarten, wie angenommen (jedenfalls nicht für Amy's Familienverhältnisse **hör auf zu viel zu verraten **klopp**)

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 7/ Mein ungeliebtes Kind: "Die Sorgen und Ängste, die du nicht heilen kannst mein Lieber".
 

Mateus gluckste immer sehr beängstigen, wenn er mir einen Löffel Kräutersirup in den Mund schob. Allein diese Tatsache machte das Schlucken zu einem richtigen Ratespiel, welches Rattengift er wohl heut an mir austesten würde. Mir war der alte Kauz nicht geheuer. Er war schließlich schon satte 130 Jahre alt. Ich denke mal seine Medizin hatte ihn die Jahre so abgehärtet, dass er jetzt immer noch wie ein 80jähriger schrumpliger geiler Opi herumdrucksen kann. So allein mit Mateus hatte ich Angst, er würde mit seinen morschen klapprigen Fingern die Bettdecke wegreißen, und mich angaffen. Aber das tat er ja Gott sei dank nicht. Seine aktiven Jahre waren vorüber. Ich wollte mir nicht ausmalen, was wäre gewesen, wenn es schon früher Viagrah gegeben hätte.

Beim Philosophieren seiner Jugendaktivität, bemerkte ich nicht, wie der alte grauhaarige Mann, ziemlich verwachsen und nach altem After Shafe riechend, ein Buch aufschlug, und darin zu blättern begann.

"Weißt du Mädel. Ich habe früher gedacht, mein Leben würde seinen Anfang und sein Ende haben. Bis heute habe ich das Ende noch nie vor Augen gehabt und so lange es dieses Heer noch gibt, werde ich weiter leben. Ich bin ein Beschützer und mir wurde die Aufgabe auferlegt die Grabwächter zu heilen und ihnen beizustehen".

"Sind sie also eine mobile Krankenschwester"?

Er lachte und nickte. "Ich werde niemals von der Hand Gottes sterben. Nur ein Vampir kann mich tötet".

Ich schaute ihn etwas missmutig an. "Soll das heißen, sie leben so lange weiter, bis sie ein Vampir beißt. Was ist, wenn das noch Tausende von Jahren dauert? Sie... sie können doch nicht noch älter werden". Ich grübelte und grübelte. Das war ja einem Fluch gleich. Er würde doch mit 200 Jahren aussehen wie eine Rosine. Meine blühende Phantasie konnte sich allerdings nicht das Bild mit 300 Jahren zusammen reimen, dass schien mir einfach zu unglaubwürdig.

Fragt man sich also...wie sieht so ein alter Zauberer mit 300 Jahren aus, wenn er schon jetzt wie ein Faltengebirge der Alpen ausschaut? Ob er sich dann mit seinen wachsenden grauen Haaren einen 1m Turban zusammenstecken kann?

"Du bist so voller Leben und Mut. Manchmal wünschte ich mir nur ein klein wenig Lebensmut von euch jungen Dinger. Aber solange der Clan um die Grabwächter nicht erlischt, solange mir kein Vampir die Eher erweißt, werde ich nicht sterben".

Oh man, der Opa Mateus bettelte ja regelrecht nach dem Tod. Das war doch nicht zu überhören.

"Wieso stellen sie sich nicht hinaus auf die Straße. Die Schlacht der Vampire hat begonnen. Ich bin mir nicht sicher, aber es müsste doch in der Stadt nur so von Vampiren wimmeln".

"Kind... ich habe doch noch eine Aufgabe zu erfüllen. Es wäre doch dumm jetzt drauf zu gehen. Wer soll dich denn wieder gesund machen", lachte er und seine Falten wurden immer tiefer dabei.

Die Tür plautzte in diesem Moment, und Robin kam in den Raum gestiefelt. Er war von oben bis unten total durchgeweicht. Schnell zog er sein T-Shirt aus, und warf es mit einem lauten platschen auf den Boden.

"Robi-chan ist wieder da...yeeeaaahr...und er zieht sich gleich aus. So etwas sieht man doch gern bei einem Krankenbesuch. Gib mir ein Küsschen Süßer Schokoladen Mann"!! Ich shakte mit meinen Armen hin und her, und warf ihm zwei drei Küsschen zu.

"Hat sie ihre Medizin noch nicht bekommen, oder wieso ist sie schon wieder so gut drauf"? Muffte er und suchte nach einem Handtuch.

"Ist das heut zu Tage der Jungend Vorspiel"? Mateus stand auf und lachte mit seiner typisch hustenden und anstrengenden Art.

"Wie geht es dir"? Schniefte Robin und stemmte die Arme in die Hüften. Ich faltete meine Hände über meinen Bauch und lag still und artig im Kissen.

"Herr Doktor, ich habe da so fürchterliche Schmerzen"!! Ich zeigte auf mein Ohrläppchen und machte eine Negalippe.

"Dann zieh doch mal 3 Minuten dran.

Das Wetter ist echt beschissen. Das ist schon das 2 Gewitter an diesem Tag", meinte er und setzte sich auf einen Stuhl. Im Sommer war das so üblich.

"Hast du etwas herausbekommen"? Fragte ich und legte mich vorsichtig auf die Seite. Dabei musste ich stöhnen, da die Schmerzen sich noch in Grenzen hielten.

"Nö, ich suche schon den 4. Tag nach ihnen. Die haben noch nicht einmal den Anstand sich zu melden. Ich verstehe nicht was das soll".

"Ich... ich war heut auch draußen, als es geregnet hat. Die Luft war so klar und reingewaschen. Die Wolken waren so dick und grau, und die Blitze sahen so aus, als ob sie die Erde aufspalten wollten", meinte ich und musste dabei lächeln. Seit 4 Tagen hatte ich Bettruhe verordnet bekommen, heute stand ich barfuß das erste mal draußen, in einem lauen schwülen Sommergewitter. Noch immer konnte ich die kalten Tropfen auf meinen Armen, auf meinen Schultern und auf meinen Wangen spüren. Ich hatte es wirklich genossen und wohl zum ersten mal so richtig geschätzt. Ja ja, dieses Sommergewitter. Es perlte mir von der Schulter den Rücken hinunter, und es war nicht die Vorstellung an einen kühlen Regen, nein es war Robin, denn seine nassen Haare tropften unweigerlich das Bett voll. Er hat sich über mich gestützt.

"Mateus!!! MATEUS!!! Soll ich den Verband wechseln"!!! Robin hätte ja auch aufstehen können, aber nein, er musste die 20 Meter quer durchs kleine morsche Haus brüllen.

"Ja Junge. Von dir lässt sie sich wenigstens anfassen", kam es zurück.

Ja stimmt doch auch. Lieber ne frische kräftige Burschenhand, als ein schrumpliges Kratergelände.

"Ich kann ziemlich laut schreien und ich hab mir nicht die Fingernägel geschnitten. Es könnte daher sehr gefährlich für dich werden, wenn du etwas falsch machst", grollte ich, als Robin seine Hand wie immer gemächlich auf meinen Slip legte und diesen etwas nach unten spannte.

"Ich mach die Augen zu, o.k"? Erwiderte er gelassen.

Nach langsamen Vorgehen hatte er die Wunde inspiziert, gesäubert und wieder halbwegs gut verbunden. Ich schloss meine Augen, war müde und wieder einmal ziemlich träge. Wenn meine Hauptaufgabe als angehende Grabwächterin nur aus Schlafen und Dösen, wie jetzt, bestand, dann war das wohl meine Bestimmung. Ja... Gott, ich nehme meine mir auferlegte Aufgabe an und werde für den Rest meines traurigen Lebens das Bett hüten. Ich schnaufte zufrieden, und eine Hand strich mir durch Haar.

Ich merkte es nicht, doch anscheinend hatte es geklopft, denn nach einigen Minuten hörte man eine fremde Stimme im Flur reden. Ich öffnete meine Augen und sah auf. Robin blickte eben so wie ich den Flur entgegen. Die Schritt wurden immer lauter und schließlich stand ein Mann in der Tür.

Sein Hemd war blutig, seine Hosen aufgerissen und sein braunes Haar zerstrubbelt und voll von Dreck.

"Was..."? Er war überrascht uns hier vorzufinden. Ich weiß, was sollte ich auch davon halten, wenn ich zwei mir bekannte Personen plötzlich in einem fremden Haus zusammen in einem fremden Bett sichten würde.

"Sed"?

Oh ja Sed. Da war ich total baff. Wie kam er dazu hier aufzukreuzen? Er wusste nicht, dass wir hier waren, denn sonst hätte er sicherlich ganz anders reagiert. Sed kam auf mich zugeschossen, und warf sich regelrecht auf mich, wäre da nicht Robin gewesen, der ihn wie ein Greifvogel, der sein Küken beschütz, wieder von mir aus dem Nest schubst.

"Sie ist jetzt nicht der in der Verfassung, um von dir besprungen zu werden", knurrte er. Ich spürte die Fetzen, die auf einmal wild im Raum herumflogen.

Sed kam wieder ein stück auf mich zu und blickte mich besorgt an.

"Es ist nichts weiter. Nur eine Wunde im Unterleib", meinte ich und lächelte dabei bezaubernd. Als Sed sich langsam zu mir beugte, wurde ich etwas unsicher. Schließlich saß Robin genau daneben. Was würde er denn davon halten? Trotz meiner Zweifel ließ ich mich sanft von Sed küssen. Ich vernahm nichts von Seiten Robin und so schlimm war der Kuss auch nicht.

"Wieso bist du hier"? Fragte ich flüsternd und strich ihm den Schmutz von der Wange.

Sed köpfte sich seine Hemd auf, und zeigte mir seinen Arm. Er war mit zahlreiche Schnittwunden versehen.

"Sie verheilen nicht, so wie ich es will. Die Priesterin hat mich mit ihren Krallen angegriffen. Es steckt wohl vermutlich Gift in mir. Ich renne schon seit 2 Tagen damit herum. Mateus soll sich das mal ansehen".

Ich wurde stutzig. "Die Priesterin sagst du....heißt das...".

"..ja sie ist frei", beteuerte er und setze sich auf die Bettkante.

"Ich denke du bist hier um den Doktor zu sehen, und nicht Amy voll zu quatschen. Sie sollte sich lieber ausruhen". Robin war ausgesprochen gereizt.
 

Von diesem Besuch an teilten wir uns 3 das Bett in Mateus kleinem Haus. 4 Nächte ging das Gerammle der trächtigen Bisonnmännchen schon. Es gab wirklich keinen Ausdruck dafür, wie sehr sich Robin und Sed manchmal in den Haaren hatten. Die Chancen das alte gebrechliche Haus des Hexenmeisters klein zu kriegen, standen gut. Ich konnte und wollte mich nicht in den Streit der beiden einmischen. Manchmal schickten sie mich aus dem Zimmer, obwohl ich kaum laufen konnte. Ich wusste nicht was die beiden da geritten hatten, aber später stellte sich heraus, dass es nichts weiter als Unsymperthie füreinander war.

Sed wich mir der Frage eben so wie Robin immer gekonnt aus. Die beiden waren sicherlich eine Art von Siegfried und Roe. Beide machten sie zusammen eine riesen Show, wenn man sich dann aber einzeln zu einem Zaubertritt befragte, wussten sie selbst nicht mehr wie er vonstatten ging. So ähnlich musste man sich den Streit zwischen den beiden Kerlen vorstellen. Es war nicht die Tatsache, dass sie sich aus einem erdenklichen Grund hassten und streiten mussten, nein es war eher der Wille mit einander zu streiten, nicht der Grund. Auch sonst schien das Leben eines Grabwächters sehr kompliziert zu sein. Das sieht man ja an meinem Beispiel sehr gut. Zur Zeit herrschte auch extreme Flaute zwischen Sed und mir. Ich konnte ihm einfach nicht sagen, dass Robin einfach zu oft in meinen Gedanken vorkam, wenn er mich versuchte zu küssen oder anzufassen.

Menschen wollen immer das, was sie nie bekommen werden. So und nicht anders handhabte sich das mit meiner Hormonellen Liebesdenkweise.

Auch so waren die Tage sehr schleppend und mühsam vorangegangen. Ich ließ es nicht weiter zu, dass sich Robin und Sed den lieben langen Tag an den Hals sprangen, weil sie einfach nichts besseres zutun hatten. Sed durfte nicht nach draußen. Falls er sich eine weitere Wunde durch einen Vampir holte, würde sein Blut so stark reagieren, dass er verbluten würde, dass hatte zumindest Mateus gesagt. Sed hatte sich einen Virus von dieser Vampir-Priesterin eingefangen, und war nun eben so wie ich an das Haus gebunden.

Robin flüchtete sich manchmal hinaus. Er kam nie mit guten Nachrichten wieder, weil die anderen Grabwächter einfach nicht zu finden waren. Selbst Sed hatte seit dem Vorfall am Friedhof nichts mehr von Norten und Co gehört. Was wäre nun, wenn ich ohne mein Wissen schon zum vollen Grabwächter ernannt wurde? Was wäre wenn der Todesengel zugeschlagen hatte. Was wäre wenn sich nun die Prophezeiung der Priesterin langsam erfüllte. Ich konnte und wollte das nicht glauben.
 

Ich kehrte zu meinen Wurzeln zurück. Das kleine Haus, halb vergilbt, zwischen einem kleinen grauen und grünen Haus eingequetscht, lag so wie immer friedlich und langweilig in einer Gasse, nicht weit vom Chinesenimbiss. Meine Hand legte sich auf die Türklinke und drückte diese langsam nach unten. Ich war satte 3 Wochen nicht nach Haus gekommen. Wenn in meinem Zimmer ein Sag auf meinem Bett lag, dann würde das mich nicht wundern.

"Wer ist da"? Die Stimme meiner Mutter drang an mein Ohr, wie eine Stimmbandaufzeichnung, die ich mir schon 100 mal angehört hatte. Sie hörte wirklich jede Nadel im Haus fallen. Die Tür viel langsam ins Schloss und ich blieb ruhig stehen, bis ich Schritte auf dem Parkettboden vernahm. Als sie um die Ecke blickte, viel ihr der Staublappen aus den Händen. Vielleicht erschreckte sie mein Aussehen. Ja, wirklich, ich wusste noch nicht einmal mehr, wie ich im Spiegel ausschaute, weil Mateus ja keinen in seinem alten Haus zu hängen hatte. Meine Sachen waren zerrissen und ich trug immer noch diesen auffälligen Grund um meine Hüften. Ob sie bemerkte, dass ich verletzt war? Im Moment starrte sie mich nur an.

Vielleicht hatte sie nur nicht mit mir gerechnet. Ich fragte mich, ob sie überhaupt daran interessiert war, dass ich nicht mehr da war. Sie putzte ja auch sonst immer und überall, so richtig schien sich ihr Alltag auch nicht verändert zu haben, trotzdem London kurz vor der Ausrottung stand. Meine Mutter nahm solche Sachen nicht war. Sie ignorierte Tatsachen einfach. Sie ignorierte, dass ich jetzt einfach wieder nach Haus gekommen war. Im selben Moment hob sie den Lappen auf und ging zurück ins Zimmer.

Ich folgte ihr. Sie putze und putzte. Ihre Hände waren nach einer Weile schon etwas rot geworden, davon ließ sie sich allerdings nicht beirren. Sie schaute mich noch nicht einmal an, so als ob ich Luft wäre.

"Mum...bitte...lass mich dir erkläre..."!

"Halt den Mund"! Sie hielt innen und sprach im strengen Ton zum Wandschrank. Ich konnte ihr Gesicht im Spiegelbild der Glasscheibe erkennen. Sie sah sehr wütend aus. Ihre Lippen hatte sie fest aufeinander gepresst. Den Staublappen knautschte sie hart mit ihrer Hand zusammen.

"Was bildest du dir ein hier einfach aufzukreuzen. Du denkst wohl, wir sind die Sorte von Eltern, die ihre Kinder frei in den Arm nehmen, und dankbar sind, dass sie doch nicht irgendwo in London in einer Gosse gelandet ist.

Dein Vater hatte recht. Irgendwann würdest du durchdrehen und einfach abhauen".

"Es tut mir leid". Es tat mir nicht leid, ich wollte sich nur beruhigen. Was konnte ich dafür, als Grabwächter auserkoren zu werden. Was sollte ich denn anders tun? Verstecken half nichts, so oder so würde mich meine Aufgabe irgendwann einholen. Aber ich konnte meiner Mutter keine Vorwürfe machen. Ich sah sie auf einmal in einer ganz anderen Welt leben, in der ich vor kurzem auch noch glücklich und zufrieden vor mich hin vegetiert hatte.

"Ver....VERSCHWINDE... VERSCHWINDE WIEDER!!!

Du kannst dir nicht vorstellen, wie lange dein Vater und ich nach dir gesucht haben. Du hast keine Ahnung wie lange wir wach geblieben waren, nur um darauf zu warten, dass du so wie jetzt vor der Tür stehst und sagt, es tut mir Leid"!

Ja, ich sah diese Bilder lebhaft vor mir. Sie trieben mir solche Schuld ins Herz, dass ich langsam anfing zu schluchzen.

"LOS!! Hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt! Ich habe keine Lust mehr auf dich zu warten"!

Ich machte kehrt, und sah noch lange den kahlen Flur an.

"Mutter...", und das so trostlos und bemitleidend wie ich konnte.

Ich spürte ihre Hand auf meiner Schulter. Schnell drehte ich mich um und im selben Moment hatte ich eine saftige Ohrfeige zu sitzen gehabt. Ihr Augen waren mit Tränen gefüllt, leicht errötet und von Falten umgeben. Sie musst Tage lang wach gewesen sein.

Das letzte was ich von meiner Mutter vernahm, war ihr lautes Zuschlagen der Tür. Da stand ich nun. Eine Weise, ausgesetzt, verstoßen, ohne Liebe und Heim. Wo sollte ich hin? Ich hatte niemanden mehr. Mir kam es so vor, als ob sich mein ganzes Leben von mir verabschiedet hatte. Mir kam es so vor, als ob nur noch ein kleiner Rest dieser Amy in mir zurückgeblieben war. Ich war gegangen.

Und ohne zu denken lief ich los. Die Sonne ging langsam unter und nun begann wieder die Zeit, in der ich eigentlich hineingehörte. Ich lief und lief, und ich wusste auch wohin, obwohl es mir unbegreiflich war, wie so ich dies tat. Diese alte Gewohnheit musste wohl mit mir durchgebrannt sein.

Ich stand schließlich vor meiner altern Schule. Auch diese hatte ich in letzter Zeit wohl ziemlich vernachlässigt. Sie sah so grau und trist aus, selbst bei Tag. Als ich mich gegen das Tor lehnte, fiepte mein Handy plötzlich. Es war Robin. Stumm nahm ich ab und horchte seinen klanglosen Worten.

"Wo bist du"? Wollte er wissen und ich ließ mir lange Zeit ihm zu antworten.

"An der Schule". Er hörte wohl meinen bitten Unterton, den ich schon die ganze Zeit mit mir herumschleppte.

"Geh nach Haus".

"Nein", erwiderte ich und legte auf. Mir kamen wieder diese dummen Tränen.
 

Verdammt, als ob ich mich nicht noch miserabel genüg fühlte. Ich hockte in der Schule, auf dem großen breiten Gang des A Gebäudes. Gegenüber von mir hing ein Bild eines Schülers. Es zeigte bunte Blumen auf einer grünen Wiese. Wieso es ausgestellt wurde, war mir unbegreiflich, es war ziemlich hässlich. Bitter krallte ich mich in meine dünne quitsch pinke Jacke. Der Boden war kalt und in den Gebäuden hier, fröstelte es mich etwas, da es wohl von den kalten Wänden hineinzog. Der Sommer war nicht sehr warm und die Nächte mancher Tage etwas kühl.

Ja, ich lag noch nicht unter einer Brücke, dass war wohl das einzig Positive an das ich mich klammer konnte.

In der Ferne vernahm ich Schritte. Darum machte ich mir allerdings weniger Sorgen, da ich wusste, wem diese Schrittgeräusche gehörten. Sein Laufstil war ja auch unverwechselbar. Er schlürfte wie ein Penner, bloß das er teuere Schuhe anhatte und etwas jünger war. Und, er sah nicht wirklich aus wie ein Penner, nein.

"Hast du mich nicht verstanden"? Brummte er. Ich sah immer noch zu Boden. Wenn noch so ein super kluger Spruch mit dem Wort "Hause" oder "Heim" abließ, würde ich ihm wahrscheinlich sofort an den Hals springen.

"Wieso heulst du"?

Weil mir gerade da nach war... weil das Mädchen nun mal taten, wenn sie äußerst verletzt und alleine waren. Und dazu noch sehr labil und ausgestoßen. Vielleicht kannte er mich zu gut, vielleicht riet er auch nur sehr genau, aber er wusste sofort, dass es sich wohl um den Besuch bei meinen Eltern handeln musste. Er hätte sich in meiner Situation noch nicht einmal zu seinem Elternhaus umgeschaut, er hätte sicherlich so lang gewartet, bis sich sein Erzeuger von selbst meldet, aber ich konnte das nicht. Ich war doch sonst immer auf Mami's und Daddy's Schulter angewiesen. Ich stand nackt und kalt auf der Straße, weil ich wohlmöglich den Bogen unbewusst überspannt hatte.

"Ich bin hier, weil ich lieber ein Auge auf dich haben sollte. Du weißt schon, wegen der besessenen psycho- Priesterin. Komm mit mir, wenn deine Eltern etwas gegen dich haben".

Ja, Robin nahm das leicht. Ich nicht, ich konnte nicht einfach vergessen, dass die Menschen, die mich gezeugt und aufgezogen hatten, einfach aus ihrem Leben hatten streichen wollen. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich, sie würden mich nie wieder sehen wollen. Sie hassten mich doch, aber welche normale Eltern, like meine Mutter und Vater, könnten jemals ihre einzige Tochter so hassen, wie ich dachte?

Ich bemerkte eigentlich gar nicht, dass ich jetzt dieses stumme Psychospiel mit ihm spielte. Jetzt versuchte Robin mich einmal zu einem Wort zu bringen. Diese Genugtuung gönne ich mir jetzt noch.

"Ich will nicht, dass sie mich hassen....ICH....ich kann das nicht.

Weißt du warum sie mich nicht mehr mögen. Weil ich eine Grabwächterin werden soll. Ja, ganz sicher". Nicht wundern, ich wurde etwas paranoid. Robin verdrehte sicherlich die Augen, und das schon zum x-ten mal, als ich mich mal wieder darüber beschwerte eine Auserwählte zu sein. Mir fällt erst jetzt richtig auf, dass dies bestimmt ziemlich genervt haben musste.

Seine Hand legte sich auf meine Schulter und er rüttelte mich ein wenig durch, damit ich wieder zur Vernunft kam. So wütend und verzweifelt ich auch war, ich schlug sie von mir und verkroch mich immer mehr in mir selbst.

"Weißt du, dass steht dir nicht. Kann es sein, dass wir hier die Rollen getauscht haben Amy"?

Er hatte bei dieser Feststellung total recht. Er war der Stimmungsmacher und ich war die Depriekugel. Etwas grober rüttelte er an meinem Arm herum.

"Mach schon, ich krieg in diesem Bunker noch Komplexe. Schule macht mich depressiv"! Er grummelte genervt und langsam schaffte er es mich auf die Beine zu ziehen. Hatte er wohlmöglich rech?. War dies der falsche Ort, um sich wieder im Klaren zu werden? Schule heilte sonderlich nie wirklich Wunden, da hätte ich mich eben so auf eine Bank des Friedhofes setzten können.

"Jetzt mach"! Er zog los und ich schleifte wie ein bockiges Kind hinter ihm her. Meinen Kopf hatte ich immer noch nicht gehoben.

"Ich kann nicht so wie du sein und alles um mich herum ignorieren. Ich kann nicht aufhören zu weinen, wenn ich total traurig bin.

....Hör auf mir Befehle zu erteilen. Ich komme auch ganz gut ohne dich zurecht. Du machst doch alles noch viel schlimmer".

"Ach ja", summte er und ihn schien es auch dieses mal nicht zu interessieren.

"Wieso klebst du mir an der Backe, wie eine Mücke? Ich will allein sein, kapierst du das nicht"? Ich zurrte an meiner Hand herum, doch Robin drückte sie noch enger.

"Ach, die Einsicht kommt allerdings etwas spät. Du kannst dich nicht zufällig noch an die seltenen Tage erinnern, an denen du mich fast zum Wahnsinn getrieben hast, als du mir jeden Schritt folgtest?

Nein... ?? Ach... na ja, so sehr hast du dich dann auch nicht bemerkbar gemacht, außer das du ständig deine gute Laune auf mir abladen wolltest.

Und wer wollte mir unbedingt Gesellschaft leisten und mir auf den Friedhof folgen?... du... du verdammt noch mal...

Meinst du es war meine Schuld, dass du mir leider Gottes gefolgt bist. Hab ich einen Magneten am Hintern"?

Seine Hände legten sich um mein Gesicht und er hob mein Kinn. Seine blauen Augen leuchteten wieder wie ein schöner Sommerhimmel, doch Robin war wohl nicht gerade auf Sommerlaune eingestellt.

"Dein Rumgejaule nervt! Entweder zu reißt dich jetzt zusammen... oder".

"Oder was"!? Fauchte ich und blickte ihn finster und hasserfüllt, so gut es jedenfalls ging, an. Sein böser, zorniger Blick wurde immer dunkler. Erprobt stieß er mich ruckartig an , so dass ich gegen die Wand flog.

"Ich glaube du weißt, dass mir vieles einfach am Arsch vorbei geht. Du bist demnach auch keine Ausnahme mein Fräulein. Ich könnte dich hier auch stehen lassen, so lange bis sich endlich ein Vampir erbarmt und dir in den Hals beißt. Ich denkte das wird nicht lange dauern, denn es laufen tausend von potentiellen Anwärtern durch London, die dich dünnes, kleines Ding gerne mal kosten wollen. Ohne mich und die anderen bist du doch nur ein kleines Staubkorn. Du wärst schon lange tot, hätten wir dich nicht andauernd gerettet. Und dann beschwerst du dich auch noch? Wie arrogant und selbstsüchtig kann ein Mensch bloß sein, dass er nur und ständig an sich selbst denkt, wie du es die ganze Zeit machst".

"Halt den Mund", schrie ich und drückte ihn von mir, doch er nahm meine Hände und presste sie gegen die Wand. Sein Körper zerquetschte mich fast. Ich bekam Angst, einen dicken Klos im Hals und einen Wasserladung Tränen rannte mir die Wangen entlang.

"Und wieso gehst du nicht einfach"?

War ich mir denn so sicher, dass er nur blöffte?

"Im Grunde willst du doch nicht, dass ich gehe"! Ich wurde ruhig. Seine Augen sahen wieder in mich hinein. Er starrte wieder so beruhigend und sanft auf mich herab, dass ich in ihm gefangen war. Ich spürte seinen warmen Atem, der mir einige kleine Strähnen aus meinem Gesicht hauchte. Ich zurrte noch einige male herum, um sich von ihm zu lösen, doch ohne Erfolg. Ich war wie ein Fisch in einem Fischnetz gefangen. Seine Augen wurden immer kleiner und er beugte sich leicht zu mir hinunter. Mein Körper zuckte einige male zusammen, als er seine Lippen auf meine legte. Mit so viel Gefühl, ohne Gewalt oder Druck. Ich hätte es verhindern können, in dem ich meinen Kopf zur Seite gedreht hätte, doch ich tat es nicht. Mein Herz pochte wild gegen meinen Brustkorb. Ich mochte mich so gern an ihn hängen, doch da waren noch diese verletzenden Worte in meinem Hinterkopf, die immer noch Hass gegen ihn schürten. In dem Moment, als er sich von meinen Lippen löste, lockerte er seinen Griff um meine Hände, und ich konnte mich blitzschnell aus seiner Gewalt befreien.

**Klatsch** da hatte er eine zu sitzen gehabt, die sich gewaschen hatte. Nur mühsam schubst ich mich von ihm. Robin strich sich nur einmal über die Lippen, ehe er zu grinsen anfing. Wir konnten uns jetzt keine kränkenden Worte an den Kopf schmeißen, wie sehr wir einander doch verachteten und hassten. Das würde jetzt nicht mehr hinhauen.
 

Kapitel 7 /END

The truth-face: "Und dann kamen die Probleme und Dinge, die einfach so aus den Fugen gerieten"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar: **Mmuuhhhaa** endlich wird's interessant.

Auch dieses mal gilt all mein Dank und meine Mühen meinen fließigen Lesern und netten Kommis schreiben, sowohl bei Animexx als auch bei destiny-project.de.tf (hört hört**es ist nur als Werbung getarnt)

Schlimm genug, dass ich wieder an einem neuen Fic sitze und diesen hier etwas vernachlässigt wird (ich verdiente mit dieser Ankündigung keinerlei Geld**)

**Überleg** Sollte es in diesem Kapitel wohl möglich der offizielle Robin-Amy Klimax werden? (wie gesagt, ich hatte noch keine Zeit das Ende in Angriff zu nehmen, aber ich denke der Fic wird an die 11-12 Kapitel haben)

Ich spreche schon wieder vom Ende*dumme Angewohnheit** grins**üühh**

Versprecht mir weiter zu lesen und Kommis zu schreiben **knurr**schmatz**schnallz**

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 8/ The truth-face: "Und dann kamen die Probleme und Dinge, die einfach so aus den Fugen

gerieten"
 

Ich lief ihm wie gewohnt schon wieder 10 Minuten hinter her. Aber ich tat es nur wehmütig, denn ansonsten hätte er mich wieder über die Schulter gelegt, und wie im Schulgebäude, hinausgetragen. Ich war extrem aggressiv und knurrig. Das passierte mir in letzter Zeit öfters. Diese Grabwächter machten mich zu einem launischen Prügel Ekstasen Weib. Mir fehlten nur noch ein paar riesen Muckis jeweils links und recht an meinen Armen. Ich kam mir so männlich vor. Mein Gang wart trottig und ich ließ meinen Kopf weit nach unten hängen. Wirklich kein schöner Anblick. Vor allem wenn Robin mich so sah, was er ja jede 3 Minuten machte, um zu kontrollieren, ob ich noch da war.

"Entschuldige", murmelte ich plötzlich frei aus den Gedanken heraus. Seine Augen wandten sich wie immer kritisch nach hinten.

"Ich... war wohl etwas zu durcheinander gewesen".

Er hielt den Mund und äußerte sich dazu nicht. Er entschuldigte sich weder für seine grobe Art, noch für seinen überraschten Kuss. Er nahm das sicherlich als Sensai Erziehungsmaßnahme auf.

"Was ist, hast du mir nichts zu sagen"? Ich wurde wieder muffig. Da wollte man mal Streit schlichten, und Robin machte sich daraus nichts. Ihm war es wohl egal ob ich nun sauer auf ihn war oder sterbens verliebt.

"Und..."? Ich drängte auf eine Antwort und schubste ihn hastig von hinten in den Rücken.

"Was und"?

"Würdest du dich bitte entschuldigen, wenn ich es auch getan habe"!

"Für was"?

"Deine grobe Art mich Erdrücken zu wollen"!

"Ich musste dir die Schranken weisen. Einen Sensai brüllt man nicht so an, merk dir das"!

Ich konnte es nicht fassen. Er war ja richtig selbstverliebt und von seinen Taten mehr als eingenommen.

"Wie rechtfertigst du dann diesen... Kuss... war das etwa einen neue Sensai-Technik die du von Kimmy gelernt hast"?

Ich hätte Kimmy im Satz nicht erwähnen sollen, dann würde er jetzt nicht wieder anfangen herumzuzicken.

"Das mit Kimmy geht dich nichts an!

Du hast doch regelrecht darum gebettelt".

Oh ja, der Hass auf die Männer wurde in diesem Moment persönlich von Robin geschürt.

"Du egoistischer, selbstverliebter Vergewaltiger"!

"Mach daraus bitte keine Daily Soap"!

Auf das mit der Daily Soap würden wir früher oder später sowieso noch einmal zurück kommen, aber zur Zeit zogen dunkle Gewitterwolken durch die Zone der rosa Wolke von Amy und Robin.

Wieder wurden die Straßen von Laternen durchflutet, und wir beide fegten durch die einsame Nacht. Es hatte einen kleinen romantischen Tatsch, abgesehen davon, dass dieses Ding zwischen mir und Robin nicht gerade nach Romantik schrie. Dieses Ding was ich meine, war eine Art Blockade. Wir würden sie wohl nie richtig überwinden, es sei denn, jemand von uns holte eine Abrissbirne und lege sie in Schutt und Asche.

Ich fühlte mich wieder allein und ausgestoßen. Von meinen Eltern, von Robin und von der ganzen Welt. Oh ja.... sie ist ja sssssoooo ungerecht, und ich war so extrem zu bemitleiden, ein Psychiater hätte sich in diesem Moment eine Villa auf Hawaii an mir verdient.

Endlich hatte Robin sein Ziel erreicht und schubste mich voran zu einem Hintereingang.

"Meinst du nicht, dass wir dies hier nicht auch vernünftig in einem Bett vollziehen könnten. Hinter zwei Mülltonnen musst du mich nun wirklich nicht ziehen". Robin hatte zwei Mülltonnen beiseite geräumt, und legte eine Hintertür frei. Er klopfe einen Code daran, ehe sich die Tür öffnete, und ein Augenpaare durch den Schlitz lunschten.

"Wird auch Zeit"! Das war Sellys Stimme. Vor meinen Augen tanzen bunte Zwerge, ich war im siebenten Himmel. Wir hatten endlich wieder den Anschluss gefunden. Was hieß hier Anschluß... die Kinder kehrten zurück zur Mami. Robin schubste mich voran, als ich immer noch im Begriff war mich in Gedanken riesig über die Wiedervereinigung zu freuen.

"Wieso hast du mir nicht davon gesagt, Arsch", grummelte ich und schlug seine Hand, die in meinem Rücken lag, von mir. Selly hantierte noch lange an der Tür, ehe er uns durch einen schmalen Korridor führte. Viele Türen führten links und rechts von mir in Räume, die leer standen. Das Lokal hieß "Frensh Kissing" und dem entsprechend sah es auch nach Puff aus. Die Tatsache, dass sich die Grabwächter einen verwahrlosten Puff als Unterschlupf ausgesucht hatten, zeigte mal wieder das die Frauen in der Minderheit waren, und nicht sonderlich an den Treffpunkten mitentschieden. Und Norten, dass perverse Schweinchen, war wohl mit dieser Ortswahl mehr als einverstanden. Ich bemerkte Selly, wie er sich die Schulter hielt.

"Was ist los"? Fragte ich ihn schließlich, als dieser sich vor mich und Robin gedrängelt hatte.

"Die üblichen Raufekstasen, geht dich nichts weiter an", murmelte er zurück.

"Es interessiert mich auch nicht sonderlich", genau, ich hatte selbst mit meinen Wunden zu kämpfen, nicht nur körperlich, sondert auch seelisch, aber da hing mir Selly ja nicht nach. Ich hab mir mal von Sed sagen lassen, dass Selly eigentlich ein Weisenkind ist. Er lebte anfangs in einem Zirkus. Selly stammt eigentlich aus Tschechin. Dort holten sich angehende Zirkusdirektoren Weisenkinder aus Heimen, und trainierten sie wie Affen zu keinen Kunststückchen. Selly war eines dieser Kinder. Er wurde nicht artgerecht behandelt, und er war wohl auch nicht gerade das bravste Äffchen im großen Zirkuskäfig, so dass er selbst als Kind sehr oft geschlagen wurde. Zwar lehrte man ihm so einige Tricks, die ihm als Grabwächter mehr als nützlich waren, aber sonderlich war seine Kindheit eher ein Spiel zwischen zwei brennenden Reifen, durch die er immer wieder durchspringen musste. Viele seiner Weisenkinder und Artgenossen, starben an Krankheiten oder Unfällen. Selly flüchtete in die Stadt London, als sein Tschechischer Wanderzirkus dort einmal ein Gastspiel hatte. Seither lebt er so. Als ich diese Geschichte über Selly von Sed gehört hatte, überkam mich das erste mal Mitleid, also eine positive Regung, für Selly. Und das war schon beachtlich, weil ich diesen Jungen mehr als verachtete. Obwohl er fast genauso groß wie ich war. Allein diese Tatsache müsste uns doch einander sehr sympathisch machen. Das war weder bei mir noch wohl bei ihm der Fall. Aber er sprach ja mit jedem so, deswegen konnte man nie so richtig einschätze, wen er sympathisch fand und wen er hasste.

Eine Tür ging auf, und wir standen in einem Hinterzimmer. Es war recht gemütlich eingerichtet. Ich wollte mir nicht ausmahlen, wie viel Nutten auf diesem großen Sofa, links von mir, Platz hatten. Eine Bar gab es noch, vor der sehr viele Barhocker standen. Ein paar sahen sehr mitgenommen aus, andere standen schief. Der Raum war rot- blau beleuchtete, vereinzelte Stühle standen lose herum. Anfangs irritierte mich die quietscht pinke Tapete, die anscheinend hervorragend mit meiner Jacke harmonierte. Ich sah Baby Lill auf einem Barhocker herumlungern. Er hatte einen Gips am Arm. Ich war in diesem Moment erleichtert, den Jungen hier anzutreffen. Schließlich hatte Robin ihn schon fast für verschollen erklärt, eben so wie Norten. Der saß mit Kimmy auf der großen eckigen Couch und trank ein Bier. Kimmy lag neben ihm. Sie war noch etwas desinteressiert und schaute nur kurz auf. Eigentlich sollte sie doch auf der Intensivstation liegen.

"Wie hast du sie gefunden"? Fragte ich Robin schließlich.

"Lill hat mich angerufen. Er sagte, dass sie sich ein neues Versteck ausgesucht haben. Wir sollten unbedingt mal vorbeischauen".

"Und wieso haben die sich nicht schon früher gemeldet... also... verstehe einer mal die Kerle".

"Wir hatten wirklich andere Probleme, als uns nach eurem Befinden zu erkundigen. Ich war mir sicher, das du Amy bei Robin in guten Händen bist".

"Schaun wir mal ob er die Hände auch bei sich behalten konnte", fügte Lill hinzu und drehte sich verschmitzt um.

"Geh Pokemon spielen du Kalb", knurrte Robin

"Die Priesterin sucht nach dir Amy. Sie hat wirklich schlechte Laune. Ich frage mich ernsthaft, was sie vorhat.

Die gute Nachricht allerdings ist, dass sie das Siegel noch nicht zerbrechen konnte. Sie bleibt vorerst im Friedhof gefangen. Das gibt uns Zeit. Solange sie ihm noch nicht entfliehen kann, ist es ihr auch nicht möglich eine Inversion von Vampiren herbeizurufen. Das Siegel schwächt ihre Kräfte, und der Lockruf ist nur Landesweit zu hören. Das heißt zwar, das wir die ganzen Britischen Vampire im Nacken zu sitzen habe, aber die Resteuropäer, Amis und Asiaten bleiben uns vorerst erspart. Wenn, dann wäre der Stadt und uns sowieso nicht mehr zu helfen gewesen".

Norten lutschte weiter am seiner Bierflasche und starrte vor sich hin. Ich hatte ihn noch nie so erlebt. Er sah sonst sehr stolz und kontrolliert aus. Er schien manchmal für alles und jeden einen Aufgabe und einen Plan zu haben, jetzt aber sah er wie ein geschiedener gebrochener Mann aus. Die Sachlage spitze sich allmählich bedrohlich zu, obwohl ich nicht so genau wusst, welche Sachlage nun schlimmer war. Die Vampire oder die Deprikugeln im Zimmer.

Robin hatte sich inzwischen schon an der Bar vergriffen und trank ebenfalls ein Bier. Ich hatte nicht vor meine Frust, oder besser meine Angst, in einer Bierflasche zu ertränken. Außerdem wollte ich nicht unbedingt zu oft in diesem keimigen Laden auf Klo gehen.

Nach ca. 2 Stunden trudelten Sed und Conan ein. Sie hatten 4 Pappschachteln mit Pizza bei sich. Ich war froh Sed zu sehen. Jetzt würde mir wenigstens jemand zuhören, das glaube und hoffte ich zumindest. Die Pizzas wurden nur spärlich angerührt und kaum richtig aufgegessen, da keiner den Hunger und Nerv hatte jetzt euch noch fröhlich zu essen.

Als ich mich nach dem Esse im Lokal und den Hinterräumen genauer umsah, fing mich der Braunhaarige ab.

"Was war los? Wieso bist du wieder hier"? Sed wusste, dass ich bei normalen Umständen kaum wieder an Robins Seite zu den Grabwächtern zurück gegangen wäre.

"Ich... bekam mächtig Streß. Sie wollen mich nicht mehr sehen. Ich glaub das wars erst einmal mit Familienglück und Weihnachten", murmelte ich und lehnte mich gegen die Wand.

"Ja, jetzt gehörst du wirklich zu uns. Jeder hier hat keine richtige Familie mehr. Du warst da echt ne Ausnahme. Und ich dachte schon der Fluch der Grabwächter würde dich dieses mal verschonen". Ich sah ihn sanft lächeln und im nächsten Moment strich er mir eine Strähne hinter die Ohren. Er war wirklich ein erstaunlich sanfter Mann, dafür dass er jeden Tag einen Vampir skrupellos einen spitzen Pflog ins Herz rammte. Er wollte sich gerade zu mir hinunter beugen, mich wahrscheinlich küssen, als ich ihm um die Hals viel, und einer anderen Annäherung keine Chance gab. Früher hatte es mich nicht gestört ihn zu küssen, ihn mehr als nahe zu sein, weil ich mich dadurch nicht mehr einsam und wohl gefühlt hatte. Aber mittlerweile konnte ich ihm so nicht mehr in die Augen blicken. Ich wollte einfach nicht mehr, dass er mich küsste, weil es mir zu hässlich war ihm so etwas vorzuspielen. Die Rettung aus dieser Situation war das laute Poltern, draußen auf dem Flur. Ich löste mich von Sed und stürmte neugierige zur Tür. Den Gang entlang blickend, lehnte dort eine Gestalt an der Tür und trat trottig einen Schritt vor den anderen.

"ROBIN!!! DU BESOFFENS STÜCK DRECK"! Ihr fuhr ihn wütend aus 7 Meter Entfernung den ganzen Flur entlang an.

"Jalt die Bajcken... ju jummes JUHN"!

Er war ja wirklich stock steif. Wieder ging er eine Stück und dieses mal taumelte er zur anderen Seite, und knallte gegen die Wand, um sich eine weitere Pause zu gönnen. Ich heilte so dumm wie ich war zu ihm, und wollte seinen Stand ein wenig stabilisierten, in dem ich ihm unter die Arme greifen wollte, doch er ließ sich nicht so helfen, wie ich annahm.

"Jau ab!! LOS!!"

Er drückte mich immer wieder von sich, doch ehe ich mich versah lag er halb in meine Armen.

"Wie viel hast du denn getrunken"? Wirklich, das mussten schon Liter gewesen sein, denn Robin war ein guter Kampftrinker.

"Da war ne frischje Tikiller Flaschje...Flasch...Flaschee..Flasche. Mh..MH...". Er schnalzte bedrohlich mit den Lippen und schwelge in Erinnerungen. Mir viel auf anhieb ein super Geburtstaggeschenk für ihn ein. Nein, keine Tikilla Flasche, sondert ein Selbsthilfebuch für Alkoholiker.

"Mh..Mh.. hat dir schjon mal jemand jesagt, wie süß du bist...ja...jaa...heeeyy...huuuhh..".

"ROBIN"!! Da musste man sich wirklich Sorgen machen. Ich klatschte ihm einige male links und rechts auf die Wange.

"Juhhhje... meine klene Domina...nich so jart". Er taumelte hin und her und in diesem Moment brannte mir der Geduldsfaden durch, und ich knallte ihm eine weiter Ohrfeige ins Gesicht. Dieses mal blieb er stumm, und sah mich etwas verwundert an. Mir war es echt zu blöd gerade von ihm im besoffenen Zustand so dämlich angemacht zu werden. Ich konnte es nicht ertragen, ich war nicht eine von dieses Tussis, die sich darüber lustig machten, dass er sich selbst die Kante gab und so zum totalen Trottel. Ich fand es eher mitleiderregend und niveaulos. Mit einer schnellen Handbewegung öffnete ich eine Tür links neben mir und erhoffte mir etwas passendes zu finden. Tatsächlich stand dort ein großes Bett. Es war allerdings kein Zufall, denn die ganze linke Türreihe waren mit Bettzimmern ausgestattet. Robin zog ich eilig mit in das Zimmer und knallte wütend die Tür hinter mir zu. Er sagte nichts, und ich vermutete mal das meine Ansage mehr als deutlich gewesen war. In einer Ecke fand ich eine alte Stehlampe. Robin stand immer noch im Raum und hielt sich die Wange. Seine Augen waren groß und sein Mund stand perplex schon einige Minuten starr offen. Ich seufzte laut und wollte ihn gerade rückwärts aufs Bett schubsen, als er sich endlich zu wehren wusste, und mein Handgelenk festhielt.

"Hey.. ich wollte das nicht", beteuerte er leise.

"Und wieso tust du es dann? Du kannst dich auch einen anderen Tag vollsaufen, wieso gerade heute. Als ob wir nicht andere Probleme hätten. Was hättest du denn gemacht, wenn Vampire hier plötzlich aufgekreuzt wäre? Sie auf nen Tikilla eingeladen, oder wie? Die hätten dich doch mit Fingerschnipsen umgehauen. Nein besser, du wärst freiwillig umgekippt". Wütende zog ich ihm den Pullover aus und schmiss ihn über einen Stuhl. Er hörte sich erstaunlich ruhig mein Geschimpfe an, als er mich plötzlich zum Schweigen brachte in dem er seine Hände um mein Gesicht legte und es zu sich hinaufzog.

Es erinnerte mich stark an die Szene in der Schule. Ich bekam fürchterlich weiche Knie. Sein Blick schickte eine Gänsehaut über meinen Körper.

"Robin...".

"Halt den Mund". Murmelte er.

Ich hätte jetzt mit einem vvvviiiieeell längeren Satz gerechnet, der mich wieder einmal ermahnte, nicht so mit ihm umzuspringen. Er schluckte hart und seine hellen Augen bewegten sich wie ein Radar und scannten sein Opfer gerade ab. Ich kam mir so durchleuchtet vor. Ich atmete schon nicht mehr, weil diese Situation wieder aus meinen Händen geriet, und er anscheinend das Ruder in der Hand hielt.

"Höre.. bitte auf damit". Ich konnte ihm nur noch leise und hoch zuflüstern, was gerade in meinem Kopf vor ging. Mein Kopf wandte sich langsam hin und her und ich versuchte ihm klar zu machen, dass ich das nicht wollte, so schien es eigentlich von außen her.

Ich gebe zu das ich es wollte, ja. Aber zugeben vor ihm konnte ich es nicht. Zwischen Robin und mir bestand keine Vertrautheit oder ein Band, so das wir uns alles erzählen konnten. Mir war es peinlich, ja, und ich gestand es mir jetzt ein, mich in ihn verliebt zu haben.

Es hatte alles mit dieser Sache im Physikraum angefangen. Es war ein Spiel, es war Neugier, und jetzt entpuppte es sich als ein Gefühl.

Meine Hände drückte an seinem Oberkörper. Ich wollte mich von ihm reißen. Hätte ich mehr Kraft aufgewandt, wäre es mir sicherlich auch gelungen, aber nach wie vor hatte er die Kontrolle über die Situation und leider auch nicht über mich. Ich schritt immer näher an die Bettkante, und schließlich gaben meine Knie nach und ich saß auf dem harten Brettgestell. Er beugte sich hinunter zu mir, sein Knie stemmte sich zwischen meinen Beinen auf das Bett und sein Arm fuhr dicht neben mich auf die Bettdecke, damit er sich über mich stützen konnte. Endlich kamen wir wieder zum Stillstand.

"Du bist doch total besoffen", flüsterte ich erschrocken, denn ich spürte seine zweite Hand, die sich um meine Hüfte schlang und leicht meine Haut berührte, so dass ein angenehmes Prickeln durch meinen Körper schwappte.

"Nein, bin ich nicht", erwiderte er und sein Augen scannten mich wieder. Wir sahen uns fast unerträglich lange in die Augen, in Wirklichkeit waren es nur Sekunden, aber wie man sich halt so gefangen fühlte, verfolg die Zeit einfach unerträglich langsam.

Er drückte meinen aufgestützten Körper ruckartig etwas nach oben. Ich sah sein Gesicht so nahe an mir, dass ich schließlich aufgab mich dagegen zu wehren und meine Lippen mechanisch kurz benetzte. Ich versuchte das beste drauß zu machen, streckte mich etwas ihm entgegen, um nun noch näher an seinen Lippen zu sein. Ich spürte seinen Atem und seine Augen schlossen sich langsam, als Robin seinen Kopf etwas schräg legte. In diesen Moment schloss auch ich meine Lieder und wartete auf ihn.

Jetzt war ich darauf vorbereitete, jetzt konnte ich es vielleicht auch genießen. Ich musste zugeben, manchmal an diese Situation gedacht zu haben.

Seine wenigen Strähnchen, die nicht nach oben gestilt waren, vielen mir ins Gesicht und kitzelten etwas. Mit einem Ruck drückte er seine erstaunlich weichen Lippen auf der meinen. Vielleicht ähnelte es in den ersten Sekunden einen niedlichen kleinen Kinderkuss, so wie man es in den Serien sieht, wo die Darsteller gerade mal 10 sind. Robin konnte allerdings weit mehr als einen Kinderkuss, den er jetzt sogar erstaunlich gut meisterte. Man vermutete nie solche Sanftheit hinter einem solch verschlossenen und sturen jungen Mann.

Ich hatte angenommen, er würde nach Bier oder anderen alkoholischen Getränken schmecken, doch das tat er nicht. Er schob sich in diesen Moment erwartet in mich hinein und als wir einander in meinem Mund trafen, da spürte ich zum ersten mal Verlangen nach Robin.

Oh ja, etwas muss ich euch doch darbiete, damit ihr ein etwas besseres Bild von Robin bekommt. Er konnte also erstaunlich gut eine Frau um den Finger wickeln, selbst wenn er getrunken hatte.

Etwas schwerlich wurden unsere Mundbewegungen langsamer. Ich riskierte einen Blick und öffnete die Augen leicht. Robin zog seinen Kopf leicht von mir und sein Atem streifte nur kurz meine Wange, ehe es um mich herum wieder unangenehm kalt wurde. Ich hörte ihn atmen, und selbst das rief in mir den Wunsch einer Widerholung.

Dieses mal also hatte ich die Wahl und ich entschied mich für einen sofortigen Neustart.

Es wäre wahrscheinlich zu einer zweiten lustigen Runde gekommen, stände da nicht eine Person an der Tür, die mich sofort veranlasste, Robin erschrocken von mir zu werfen.

"...Sed!!

Und der klatschte wahrlich nicht Beifall, als er das wilde Balzungsverhalten zweier paarungsbereiter Grabwächter zu Gesicht bekam. Wie auch, er war unweigerlich zu einem Zeugen geworden. Ich könnte mir vorstellen, hätte er wie Wahl gehabt, würde er sich dieses Szenario sicherlich nicht antun.

Ich stand in diesem Moment fürchterlich unter Schock. Am liebsten hätte ich laut seinen Namen gerufen, ihm "Verzeihung" entgegengebrüllt um mich dann in seine Arme zu werfen. Sein Gesicht steckte so voller Zerstörung und Enttäuschung das mir mein Herz wehtat. Ich sprang auf, er warf die Tür eilig hinter sich zu und Robin griff nach mir und stoppte somit meine Verfolgungsjagt auf Sed.

"Nein!! Hört auf damit"!

Er zog so ruppig an mir, dass ich wieder aufs Bett stolperte und neben ihm landete. Sein Schnaufen war nicht zu überhören, denn es war das einzige Geräusch, was nun durch den stillen Raum fegte.

"Robin! Was soll das"? Seine Hand drückte mich abermals wieder zurück auf die Matte.

"Ich werde das regeln"! Murmelte er. Ich wusste zwar nicht wieso er es tat, aber ein besseres Gefühl dabei hatte ich nicht wirklich.

"Ihr werdet euch doch auf den Kopf springen. Ist es das, was du willst"? Ich wurde sauer. Robin würde diesen Konflikt mit Fäusten klären, weil sich er und Sed in dieser Sache sehr ähnlich waren. Das war wohl dann auch schon das einzige, was die Beiden gemeinsam hatten.

Jetzt endlich hatten sie einen triftigen Grund gefunden, um sie die Köpfe einzuschlagen.

Robin war hastig aufgesprungen und zur Tür geeilt. Als er den Schlüssel aus dem Schloss steckte, begriff ich was er mit mir vor hatte, und ich spurtete nun ebenfalls zur Tür. Zu spät, denn Robin hatte sie schon vor meiner Nase zugeknallt, und weiters Rütteln half da auch nichts, denn er war im Begriff sie zuzuschließen.

"ROBIN!!! DU...RIESEN ARSCH!! LASS MICH HIER RAUS!! ROBIN"!

Es war ja von Anfang an klar, das dieses rumgebrülle nicht sehr viel nützen würde, um die Tür aufzubekommen.
 

Kapitel 8 /END

More than lies: "Zwei Kaffeebecher und nur du und ich".

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

Gott schenkte mir ein Geschenk***oohhaa**

Ich hab das sage und schreibe Chap 10 beendet und mich spontan entschlossen, dass hier doch noch online zu stellen. Es ist für meine Verhältnisse schon ziemlich spät ( 24 Uhr) und Suse müsste eigentlich im Bett sein, hätte sie nicht von entrance "Fool In The Rain" (auf das du meine Liebe meinen Fic auch mal in deinem Fic erwähnst) vor 3 Stunden gelesen und einen wahnsinnigen Kreativen- Schreib-Tornado bekommen. (es lag an deinem Stil und deiner Schreibweise wie du andere wiederum andere anfassen lässt)

Mh... ich bin so durchgeweht....*plumps** das ich leider Gottes auch dieses Kapitel zum Abschuss freigeben möchte **BANG**BUM**BANG**DONG**
 

**MitderSellyFahnedurchdieGegendrennen **YEEAARhhh it's Show Time für den Tschechischen Weisenjungen mit dem großen Kopf (nein, er hat keinen großen Kopf, bloß ein großes Kopftuch) Für alle leidenschaftlichen Selly Genießer, hier fängt das große Finale das Master Selly an**raunen* (er wird ab jetzt richtig in **Szene** von mir gesetzt)
 

Zu Gummibaerchen88 schauen: "Ich wollte ja noch was sagen: Du alte Tratschtante**schmoll** Das mit dem sterben ist wohl das noch nicht offiziell verkündete Tatschthema dieses Fic... mhh... ich sag dazu nichts...*mhh...** Tratschtante...*bist so gemein***heul (mir den ganzen Auftritt versaut haben)

**Knuddel** (ich steh sowieso nicht so gern im Mittelpunkt)
 

Sterben mal beiseite gelegt. Gestorben wird hier leider in diesem Kapitel nicht, aber ich hoffe das hindert euch trotzdem nicht daran weiterzulesen+Grins+
 

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 9/ More than lies: "Zwei Kaffeebecher und nur du und ich".
 

Ich quetschte mich durch das kleine Fenster, und ließ mich langsam und stöhnend die 2 Meter auf den Boden plumpsen. Da hatte Robin weit gefehlt. Ich würde die beiden schon zu fassen kriegen, und dann war ich es, der die Fäuste hob. Das Atmen viel mir etwas schwer, größere Belastungen war ich nicht gewohnt, und der Schmerz in meinem Unterlieb kroch wie gewohnt durch meine Glieder. Ich stolperte die Gasse voran. Gleich links an der Wand, da war der Hintereingang zum Club (Puff). Ich wusste nicht so recht, ob sich die Beiden nun ein eigenes Zimmer genommen hatten *räusper*hust*, oder ob sie in die Wildnis hinausgaloppiert waren, um es hinter sich zu bringen.

"SELLY!!!! MACH DIE TÜR AUF"!! Ich hämmerte wie eine besenkte Sau an der morschen Tür herum, ehe sich diese einen Schlitz weit öffnete, und Selly mit genervten Augen zu mir schaute.

"Waaaass. Ich bin doch hier"!

"Wo sind Robin und Sed"?

"Weg"!

"Wie weg"?

".. zu Fuß"!

"Ja.. ach ne... und wohin"!

"Nach draußen".

Ich zog die Tür wütend zu und raufte mir die Haare. "Kind...mach mich jetzt nicht schwach", grollte ich und nahm den Weg Richtung Straße auf.

"AMY!! WO WILLST DU HIN"? Er stand jetzt neben der Tür und steckte seinen Kopf hinaus.

"IHNEN NACH, WAS DENKST DU DENN"?

Ich sah, wie er die Tür verbarrikadierte und zu mir eilte.

"Hast du zu viel Kindersekt gesoffen? Du darfst auf Anweisung von Norten nicht nach draußen"!

"Als ob du dich je an Anweisungen gehalten hast", erwiderte ich schorf und stolzierte weiter.

"Lass sie doch. Die beiden wollens halt mal wieder wissen. Das geht doch ständig bei denen so".

"Ich bin der Grund, und deswegen kann ich sie nicht lassen. Wegen mir schlägt man sich normalerweise nicht die Birnen ein".

"OH... los erzähl. Wer hat wen betrogen"?

Ich drückte Selly von mir, als er sich an meine Seite heftete.

Die Gasse gab den Blick schließlich auf eine befahrende Straße frei. Gleich links von ihr sah man einen Brunnen. Sed lehnte daran und Robin stand ihm lässig gegenüber. Wir hatten eine perfekte Sicht um zu lauschen.

"Geh jetzt, dass geht dich nichts mehr an", murmelte ich und drückte Sellys Kopf beiseite.

"Mich geht nie irgend etwas an, aber ich weiß trotzdem alles", erwiderte er und drängelte sich vor mich.

"So...", ich überlegte kurz. "Was war da zwischen Kimmy und Robin"?

"Wusst ich's doch, du stehst also nicht auf Sed, sondert auf ihn".

Ich lief knallrot an. "Antworte gefälligst, und stell keine dummen Hypothesen in den Raum".

"Solala... er betrog sie andauernd, sie betrüg ihn andauernd, er hatte die Schnauzte voll, sie hatte andere Vorlieben...blablabla...".

"Sie waren nie zusammen"?

"Nö! Und jetzt du"!

"Was soll das. Dich geht das nichts an". Ich wich ihm aus, doch er ließ nicht davon ab, in den Wunden herumzubohren und weitere Hypothesen aufzustellen.

"Nun mach schon. Ich bin kein Tratschweib, nur äußerst neugierig"!

"Na.. schon gut. Sed hat uns erwischt"!

Ich sah ihn an, und Selly musste schmutzig grinsen. Ich wusste ganz genau, welche Szene er da vor Augen hatte.

"Du...du kleines Miststück. Hoho, dass hätte ich ja nie von dir gedacht". Er gab mir einen Puffer an die Schulter und schnalzte mit den Lippen.

"Du IDIOT! Nicht was du denkst".

"Oh.. natüüüürlich nicht das was ich denke. Ich sehe nur deinen fürchterlichen Rotton, und der beweißt doch schon alles.

Wir wussten doch alle, dass früher oder später mal etwas zwischen euch beiden laufen musste. Das mit Sed war doch nur reine Tarnung. Du glaubtest wohl, das Ablenkungsmanöver hätte funktioniert, aber da hast du dich gewaltig getäuscht"!

Mein Mund stand Meter weiter offen. Wie jetzt, wussten die anderen etwa mehr, als ich? Wie lief das denn heut zutage in einer vernünftigen Gruppengesellschaft? Liefen etwa Wetten auf unsere eigentlich geheime Beziehung? Mir wurde schwindlig, ich kam mir so durchleuchtete und bloß gestellt vor. Wirklich, schlimmer als bei dummen Reality Shows. Wo blieb denn da die Überraschung:

"Was, ihr seit zusammen? Boohrr... hätte ich echt nicht vermutet, wie lange geht das denn schon"?

Selly bekam eine Kopfnuss verpasst und ich drängte mich wieder vor hin. Nun endlich konnte ich den Worten der beiden anderen lauschen.

"Du bist immer noch so stur, wie zu Schulzeiten". Robin paffte extrem cool an seiner Kippe herum und schnipste einen Stein nach dem anderen den Weg entlang.

"Ich wusste nicht, dass ihr euch so gut versteht"! Sed grübelte. Es lag keinerlei Gefahr in der Luft. Keine Spannung oder Aggression. Hatte ich mir etwa umsonst so viel Gedanken gemacht, die einzelne Gliedmaßen der Beiden im Busch suchen zu müssen?

"Ich habe auch nicht gerade früh bemerkt, dass du dich wohl etwas mehr um sie gekümmert hast, als ihr eigentlicher Sensai", erwiderte nun Robin und grinste.

"Ich nahm an, dass mit Kimmy hätte kein Ende. Ihr beide wart sowieso nicht ganz leicht zu durchschauen. Mal hier, mal da. Zwei Schlampen und kein Ende"!

"Halt die Backen"!! Robin war erprobte aufgeschreckt und trat näher an Sed heran. Ich hätte es wissen müssen, und mich nicht so schnell freuen dürfen.

"Oh...oh...wir sollten die Schutzbrillen und den Helm aufsetzten", meine Selly und fand das noch so komisch.

"Was ist mit dir, du weißt doch gar nicht mit so einem Mädchen wie Amy umzugehen. Du und deine grobe ruppige Art wirst sie sicherlich nur verletzten".

"Sie brauch keinen, der sich an sie kuschelt. Dieses Mädchen muss erzogen und trainierte werden. Die Vampire werden sich sicherlich nicht so wie du auf sie werfen, und dann zärtlich über die Wangen streichen"! Robin schubsten Sed an. Ich wusste nicht ganz, ob er wusste, was er da redete. Ich braute keinen Domina, um etwas abgehärteter zu werden. Da reichte der Umgang mit Robin nun völlig. Vielleicht stimmte es ja, aber durch hin habe ich die harte und brutale Welt kennengelernt. Er hat mich zu dem erzogen, was ich jetzt bin. Ich spüre manchmal diese traurige Leere. Und es erinnerte mich stark an Robin selbst. Bin ich ihm wirklich so ähnlich geworden?

"Gut, dann hasse mich doch. Mir gleich. Wir hatten nie wirklich einen guten Draht zueinander. Wieso sollte sich das auch ändern? Ich bin nicht drauf scharf Brüderschaft zu schließen, und du ebenso. Belassen wir es so wie es ist. Ändern kann ich es nicht". Robin trat wieder einen Sicherheitsabstand zwischen ihn und Sed ein, ehe er seine Taschen in der Jacke vergrub.

"Sag mir, wobei wir es belassen? Ich bin gespannt, wie du das bezeichnest, über das wir gerade gestritten haben". Sed forderte Robin erneut heraus. Dieses mal allerdings setzte er Robin psychisch unter Druck. Bei Robin konnte man sich nicht wirklich vorstellen, dass er offen von Liebe und Zuneigung sprechen konnte. Nein, Robin könnte dafür höchstens das Wort "Ding" oder "Dingsbums" einsetzten. Ich denke er ist sehr verklemmt, wenn es um Liebe geht, um wahre Gefühle, die mich allerdings auch sehr interessierten. Denn schließlich ging es hier um mich und ihn.

"Ich werde sie beschützten. So gut ich kann", murmelte Robin säuerlich.

"Ach nein, dass ist die Aufgabe eines jeden von uns. Schließlich spielt sie eine wichtige Rolle im Schicksal. Aber wie steht es denn um dich"? Sed grinste. Ihm schien es köstlich zu amüsieren, dass Robin mehr als verklemmt war. Ich hatte währenddessen meine Fingernägel fest in meine Hände gebohrt.

"Das geht dich nichts an", erwiderte Robin kühn und wich somit all seinen Problemen immer nur mit der gleichen Antwort aus.

"OHOH... du bist erbärmlich. Ich habe es wenigstens zu Stande gebracht, ihr zu sagen, dass ich sie liebe. Aber aus dem Mund eines Steinhaufens, wie dich, zu hören, ist wahrscheinlich hoffnungslos. Du bis hoffnungslos und zu bemitleiden Robin. Das wird nichts ernstes, du spielst doch nur mit ihr, wie du mit Kimmy gespielt hast. Wenn es mal günstig kam, dann nahmst du dir das was du brauchtest. Bei Kimmy mag das ja noch hingehaunen haben, aber Amy wird dich schneller für das verachten, was du bist".

"Du bist eifersüchtig... das ist es Sed"!

Sed machte eine empörte Bewegung. Während Robin ihn immer siegessicherer angrinste, wurde Sed immer wütender. Plötzlich hatte Sed ihm am Kragen gepackt.

Ich konnte nicht hinsehen, denn im nächsten Augenblick rammte er Robin sein Knie in den Bauch. Robin war ein wenig behindert, denn in ihm steckte immer noch eine ganze Menge Alkohol. Er ging zu Boden und blieb da auch eine ganze Weile liegen. Robin wandt sich eine Weile, ehe er keuchend langsam wieder auf seine Beine kroch und zum Gegenangriff startete. Vergebens, Sed war eindeutig im Vorteil. Robin hatte keine Chance sich zu wehren. Er hielt seine Peinigung satte 5 Minuten aus, ehe er sich nicht mehr aufrappeln konnte, und regungslos auf dem Boden liegen blieb. Selly hielt mich die ganze Zeit zurück. Ich konnte nicht schreien, nicht rufen oder fluchen, ich konnte einfach nur zusehen, wie sich zwei Menschen nur aus Hass gegenseitig wehtaten. Innerlich wurde ich eben so wie Robin gepeinigt. Es waren unerträgliche Minuten, bis Sed endlich keuchend aufgab.

"Ich hasse dich Fillit, aber das musst du ja mittlerweile schon mitbekommen haben. Man sieht sich".

Selly hatte mich endlich losgelassen, und so konnte ich den Weg zum Brunnen aufnehmen. Ich konzentrierte mich erst einmal auf Sed, der mich so kalt anstarrte, dass meine langsamen und trägen Schritte noch länger dauerten, als sonst. Er drehte sich um und ging. Ich folgte ihm ein paar Meter, ehe ich den Halt verlor und auf die Knie viel. Mein Unterleib schmerzte und mir steig Übelkeit in den Magen. Sed hatte sich erschrocken umgedreht und eilte zu mir. Ja, das war Sed, er konnte einfach nicht so kalt und egoistisch sein, so wie Robin es manchmal sein konnte.

"Sed...".

"Bis du o.k."? Fragte er und beugte sich zu mir hinunter. Ich nickte und blickte in sein Gesicht. Er kniete vor mir und seine Augen schauten schon nicht mehr so eiskalt wie vorhin.

"Wieso gehst du nicht? Du musst mich doch jetzt ebenso hassen, wie Robin. Ich versteh dich nicht".

"Ich auch nicht", erwiderte er.

"Ich wollte dich nicht verletzten".

"Man kann es halt nicht ändern Amy. Ich werde dich weiterhin beschützen. Du hast mein Vertrauen missbraucht, dass hätte ich nicht von dir gedacht. Aber na ja, vielleicht war es auch nur Robins schlechter Einfluss. Jetzt wird mir auch klar, wieso du dich vor ihn geworfen hast". Ich nickte langsam mit dem Kopf.

"Weil ich die beschützen will, die ich liebe. Das hast du mir doch mal beigebracht". Ich lächelte verlegen und blickte zu Boden.

"Also schieb nicht die Schuld auf Robin, sondert auf mich. Wäre das machbar"?

Diese dummen Tränen rannten schon wieder über meine heißen Wangen. Er strich mir über den Kopf und nickte, dann stand er auf und ging die Straßen entlang. Ich sah ihm eine ganze Weile nach. Wahrscheinlich brauchte er jetzt erst einmal Zeit zum Nachdenken. Ich hatte unabsichtlich jemanden wehgetan. Meine Schuldgefühle zerfraßen mich schmerzhafter denn je.

Ich hatte Robin für einen Moment völlig vergessen. Er saß auf dem Boden und lehnte sich an den Brunnen. Wieder hatte er eine Kippe in der Hand und paffte sich die Lunge aus dem Leib. Ich glaube nicht, dass er somit seine Probleme einfach auspusten konnte, aber er rauchte immer dann wie ein Schlot, wenn ihm eine Sache nicht aus dem Kopf ging und er daran verbissen nagte. Ich schwang mich wacklig auf die Beine und trampelte zu ihm. Die Ecke, an dem Selly und ich noch vor kurzem gelauscht hatte, war leer. Selly war es sicherlich zu langweilig geworden, da die Klopperei ja sei Ende gefunden hatte, und er sicherlich nicht so süchtig nach Liebesschnulz war, dass sich ein weiteres Verblieben als interessant genug erwiesen hätte.

So, da waren wir beide nun. Ich und Robin, so wie in alten Zeiten.

Ich war aufgeregt, wie ein 14jähriger verliebter Teenager. Mein Herz klopfte bis zum Anschlag, ich musste beschämt in alle Richtungen schauen, bloß nicht zu ihm. Ich bekam totale Panik wie ich mich gegenüber ihm zu verhalten hatte, ganz zuschweigen von den Schweißausbrüchen und den nassen Händen.

"Was ist, alles klar zwischen euch beiden? Kann das Knuddeln weiter gehen"? Brummte er.

"Ja".

"Dann los, renn ihm hinterher. Was soll das, er ist doch ein stück besser als ich es je sein werde. Er hat dir schließlich nichts getan. Wie zum Beispiel dein fröhliches buntes Teenieleben, in eine Deprie-Trauerkloß-Traum zu verwandeln".

"Glaubst du das"? Erwiderte ich leise.

"Los, dann nichts wie hinterher. Das wird schon wieder. Deiner Mutter wird er sicherlich gefallen. Sie wird noch nicht mal halb so viel über ihn meckern, wie über mich".

"Wieso sagst du das"? Ich schluchzte leise. Robin war Meister im leugnen. Wenn ihm keine Erklärung einfiel, dann machte er sich daraus seine Sicht der Dinge. Jetzt versuchte er mich zu vergraulen. Ich kannte ihn zu gut, als das ich nicht schon längst bemerkt hätte, was er vorhatte. Aber seine kränkenden Worte waren nicht so leicht zu verkraften, wie ich es mir dachte.

"Hör auf zu flennen. Hab ich dir nicht gesagt, dass du stark sein musst"?

"Das geht nicht so einfach Robi-chan. Auch wenn du es versuchst, du kannst niemals so gut schauspielern, als das ich dir diese Nummer hier abkaufe. Du meinst das doch nicht so"!

Da war ich mir sicher, ja.

"Wieso heulst du dann, wenn du weißt, dass ich lüge"? Antwortete er ernüchternd.

"Weil... weil...."? Stotterte ich verwirrt und sah ihm dabei zu, wie er sich mühsam aufstemmte, um mir dann gegenüberstehen zu können.

"Komm ja nicht noch einmal auf die Idee, dich vor mich zu werfen", hörte ich ihn murmeln.

"Ist gut".

Dann nahm er meine Hand und lief los. Ich wischte mir unterwegs die Tränen aus dem Gesicht und blickte ihn stumm von der Seite an. Er bemerkte das, und seine Augen wandten sich ebenfalls zu Seite und blickten zu mir. Es war komisch, sein Hand fühlte sich nass an, und er versuchte sich beim Gehen auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf mich. Ein Lächeln huschte mir über die Lippen.
 

Ich wachte früh am Morgen langsam auf. Das aufgehende Morgenlicht durchflutete den Raum. Das Bett, unter mir, roch ein wenig muffig und fühlte sich dreckig an, aber wo hätte ich sonst schlafen sollen? Hier war sowieso alles ziemlich muffig und alt. Ich hatte übrigens die Nacht allein verbracht, um euch bitter zu enttäuschen. Schließlich hatte ich vor mal ordentlich zu pennen, Robin neben mir schnarche manchmal oder warf sich wild von einer Seite zur anderen. Auch die Tatsache, dass ich einfach nicht die Nerven hatte, mit ihm in einem Bett zu schlafen, würde mich einfach um den Schlaf bringe. Dann müsste ich einfach über viel zu viele Dinge nachdenken, die hätten schiefgehen können, wenn ich allein mit ihm war. Und das wollte ich wahrlich jetzt auf keinen Fall.

Ihr wisst schon, diese Attacken, wenn man sich gegenüber stand und kein Wort herausbekam.

Die Uhr zeigte auf jeden Fall 6:57 Uhr an. Mein Gott, ich war erst gegen 3:00 Uhr ins Bett gekommen, wieso stand ich so zeitig auf?

Im Hinterzimmer war keine Menschenseele vorzufinden. Ich hielt Ausschau nach einer Kaffeemaschine, und nahm diese sogleich in Betrieb. Koffein war Nervennahrung Nummer eis. Ich ernährte mich sonderlich auch von nichts anderem in letzter Zeit. Gerade als ich die Maschine angemacht hatte, und diese schon erste Geräusche von sich gab, da öffnete sich die Tür.

"Wieso bist du nicht in deinem Bett"? Murmelte er und verzog knautschig das Gesicht. Seine Haare waren zerstrubbelt, er trug Boxershorts und ein Hemd, wo keines der Knöpfe richtig zugeordnet wurde.

"Hast du dir Sorgen um mich gemacht? Dachtest du ich wäre von Vampiren verschleppt worden, oder wolltest du dich mit in meinem Bett breit machen"? Erwiderte ich und drehte mich schnell um. Ich streckte mich hinauf zu einem Regal und wühlte zwei Tassen hervor.

"Beides", erwiderte er mir und ließ sich auf die rote lange Couch plumpsen.

Er schaute mir die ganze Zeit unter das große ausgeliehene Hemd von Conan. Mich störte es allerdings nicht, ich wollte ihm schließlich zeigen was ich hatte.

"Du trinkst doch auch nen Kaffee, oder"?

"Du hast doch schon zwei Tassen rausgestellt"!

Dieses Gespräch war so mechanisch und verklemmt, dass ich gar nicht mehr sprechen mochte.

Er beobachtete mich, und ich beobachtete ihn. Satte 5 Minuten dauerte es, ehe der Kaffee fertig war.

Dann saß er mir auf einem Barhocker gegenüber. Wir starrten uns wieder an.

Wenn die neuzeitliche Technik bloß schon so weit wäre Gedanken lesen zu können, dann würde ich wenigstens ein wenig schlauer aus seiner Blicken werden. Überhaupt, hätte ich diese Erfindung schon am Anfang unserer ersten Konfrontation dringendes gebraucht.

"Wie hast du denn dein Hemd zugemacht"? Murmelte ich etwas schüchtern und musterte ihn gründlich. Er hatte einen schönen durchtrainierten Bauch, das musste man schon zugeben. Kein Wunder, sein Training mit den Vampiren war auch gleichzeitig sein Work out, damit alles straff und muskulös blieb.

"Wenn du schon so gaffst, dann kannst du es gleich aufmachen und richtig zuknöpfen". Ich sah errötet zu ihm auf, als ich wieder auf klare Gedanken kommen konnte.

"Du hast nicht die ganze Zeit wie ein geiler Faltiger Sensai mir aufs Höschen geglotzt"! Ruppig riss ich an seinem Hemd und knöpfte es langsam auf. Er lächelte auf einmal ziemlich merkwürdig und ziemlich sympathisch, dass mir Angst und Bange wurde.

"Es ist blau..".

"Was"?

"Na das Höschen"!

Ich scheuerte ihm eine über den Kopf und fing bedrohlich an zu Knurren. Wenn das so weiter gehen würde, dann kam als nächstes Knöpfe wieder annähen dran.

Ich ließ meinen Blick ein letztes mal durch das Hemd auf seinen Körper fallen, ehe mir auffiel, dass der sonst so perfekte Körper von Narben übersäht war.

"Du hast so viel Narben auf der Brust".

Er nickte. "Das wird dir nach dem ersten Jahr nichts mehr ausmachen. Die Laserbehandlungen würden anhand der Menge der Narben einfach nicht mehr zu bezahlen sein". Ihm schien es nichts auszumachen. Wie wohl diese ganzen Verletzungen weh getan haben mussten. Da war ich mit meiner Schussverletzung im Unterleib ja noch gut bedient. Aber diese würde sicherlich auch eine Narbe hinterlassen. Na ja, Hauptsache war doch, dass ich bei der Aktion nicht hops gegangen war.

Ich fing wieder beim untersten Kopf an, und arbeitete mich bis zum dritten hoch, als ich sein Flüster vernahm.

"Amy"?

Ich blickte langsam hoch, und da hatte Robin sich schon zu mir hinunter gebeugt. Ich spürte sein Hand auf meinem Oberschenkel.

"Wir mussen uns beeilen...".

"... hey, es ist doch noch Nacht".

"Da hat er allerdings recht"!

"Ich brauch n Bier"!

Die Tür ging auf, und ich zuckte erschrocken zusammen. Robin drehte ebenfalls seinen Kopf zur Seite und wir beide blickten zur Tür, die gerade schnatternd aufgerissen wurde.

Norten, Selly, Lill und Conan standen da und glotzen für eine Sekunde wie erstarrt auf uns.

Ja... es sah schon ziemlich... verdächtig aus.

"Mein Gott. Da gibst es 16 Zimmer in dieser Puff, und ihr müsst euch gerade im Gemeinschaftszimmer aneinander vergreifen", brummte Conan und schaute schnell zu Boden. Norten nahm seine Brille ab, rieb mit seinem Hemd einige Male über die Gläser, ehe er sie wieder aufsetzte und sich noch einmal das posierende Bild vor Augen führte. "Da hat er allerdings Recht", bekundete er schließlich.

"Mir gefälls". Lill grinste und stieß Selly an, der ebenfalls nickte.

"Ich hab schon gedacht Sed wäre der einzige gewesen, der so ne Show dargeboten bekommen hat"!

"RAUS"!!

Ich lief knall rot an und stieß Robin reflexartig von mir. Conan war der erste, der Selly und Lill durch die Tür drängte und mit ihnen verschwand. "Lasst euch nicht stören", murmelte er.

"Na ja, wenn es noch länger dauert, dann kann ich ja noch mal in die Kiste hüpfen. Aber wir haben heut eine wichtige Besprechung, also blockiert den Raum bitte nicht so lange".

Norten schloss die Tür hinter sich und ließ eine Stille im Raum zurück.

"Oh...ne..". Robin hatte seinen Kopf auf den Bartisch abgestützt und schüttelte mit dem Kopf.
 

Kapitel 9/END

He was bluddy and I was not myself:" Als ich erkannte, dass er ein Freund war... was es zu spät"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

**Kopfschütteln*

Ich mag den Teil nicht....

(unten geht die Anmerkung in den zweiten Teil.... aber erst mal das Kapitel 10 lesen ja"!)
 

bis denn

cu eure Suse;))
 

Kapitel 10/ He was bluddy and I was not myself:" Als ich erkannte, dass er ein Freund war... was es zu spät"
 

""Ich liebe dich. Weißt du ich hätte dir das schon viel früher sagen müssen. Wir schweben in höchster Gefahr, und wenn ich sterbe, dann will ich sicher sein, dass du es weißt"".

""Du liebst mich? Kannst du dir vorstellen, wie lange ich auf diesen Augenblick gewartet habe? Ich liebe die mehr als mein Leben"".

""Ich würde für dich sterben, so sehr liebe ich dich"".

Die ungeheure Trägheit im Zimmer wies deutlich darauf hin, dass keinem die Worte wirklich nahe gingen.

"Ich lieb mich auch aus vollstem Herzen", maulte Selly dazwischen. "Das ist wirklich erbärmlich, da sitzen wir schon in nem Puff und können noch nicht mal Soft Pornos empfangen. Kein wunder das der Laden dicht gemacht hat"!

Das er so etwas herzzerreißendes in den Dreck zog war ja sichtlich typisch für den häuslich vor mißhandelten Jugendlichen und Ex- Saltospringer Selly. Würde eine Sex- Szene nach der übertrieben langen Liebeserklärung das Spielfilmes folgen, wäre er sicherlich zufriedengestellt und würde friedlich einschlafen. Die Szene wurde dann allerdings durch eine dramatische Todesszene ersetzte. Die Mann starb, und das letzte Bild krönte eine laut schluchzende, allein gelassene, völlig Make up verschmierte, Hauptdarstellerin. Ihr Geliebter wurde übrigens von einem Pfeil durchbohrt. Das war wahrscheinlich ein sarkastisches Zeichen von Gott. Bloß gut das ich nicht gläubig war.

Großes Raunen fegte durch die Runde als nun endlich der Abspann gezeigt wurde. Alle 7 weiteren Zuschauer waren erleichtert, dass die Nachrichten nun endlich anfingen. Und wenn das der fall war, dann war dieser Spielfilm wirklich der aller letzte Schrott, dass Nachrichten weit aus beliebter bei den Grabwächtern waren. Alle sprangen sie wie hungrige Katzen in einem aufrechte Position und gierten nach besserer Unterhaltung, nachdem es so gut wie 2 Stunden einfach nur unerträglich langweilig gewesen war. Ich hatte in dieser Zeitpanne einen bewusst guten Blick auf den Blondschopf, der vor mir auf einem Stuhl lümmelte und seinen Hintern in eine ungewöhnliche Sitzposition gebracht hatte. Ich dachte so über einige Dinge nach. Unsre erste Begegnung, unser Erster Streit, unser erster Kuss, meine verleugneten Gefühle, sein mir unbekannte Standpunkt zu mir, wie es wohl sein würde mit ihm zu schlafen, ob er später einmal reich werden würde, wie wohl Kimmy auf uns beide reagiert hatte oder reagieren würde. Halt dies üblichen Sachen, die sich ein Teenager während einer langweiligen Liebesschnulze so vorstellte. Der Punkt mit dem zusammen schlafen hatte kapp 30 Minuten beansprucht. *grins*

Ich blickte mich ein letztes mal im Raum um, ehe ich erschöpft nach hinten kippte und nur kurz die Augen schließen wollte. Mein Schädel brummte leicht und hatte nach meiner Meinung eine kleine Auszeit verdient. Von weitem hörte ich das Geplapper der anderen, doch ich nahm es nicht mehr bewusst war.

**Dein Schicksal**

Die Stimme klang sanft und klar, sie durchströmte meinen Kopf und fegte all die anderen Gedanken heraus.

**Dein Schicksal**

Wie kam ich auf die Idee in mir eine sanfte , leise Stimme erklingen zu lassen. Langsam wurde ich unruhig. Das Bedürfnis diese Stimme noch einmal zu hören wuchs.

**Dein Schicksal**

War ich es etwa, die sich diese Stimme heimlich in ihrem Unterbewußtsein herbeirief? Sie war mir allerdings sehr fremd, so als ob sich von Außerhalb kam. Nicht von mir, aber auch nicht aus meiner Unmittelbaren Umgebung.

** Dein Schicksal....**

Es tat so gut sie zu hören. Sie war allerdings so leise und zart, dass in mir das Bedürfnis hinaufstieg, sie näher spüren und hören zu können. Es war unheimlich, eine Stimme die mich im Schlaf besuchte und ganz wild machte. Wo war sie. Wo kam sie her? Wer sprach da eigentlich zu mir?

**Dein Schicksal...

ES GEHÖRT MIR**

Ich schlug erprobt meine Augen auf.

"Was denn los? Von mir geträumt, oder warum bist du so außer Atem"?

Ich erblickte den schwarzen Schopf vor mir, der mich gründlich musterte. Ich keuchte immer noch heftig. Als ich mir über das Gesicht fuhr, spürte ich die warmen Tropfen, die sich auf meiner Stirn gebildet hatten.

"Dein Schicksal gehört mir"?

Selly verstand nicht ganz was ich von ihm wollte.

"Wieviel hast du gestern getrunken"? wollte er wissen und zog an meinen Ohren.

"Wieso gestern? So lange konnte ich doch nicht geschlafen haben"! Ich rappelte mich aus der roten Couch auf und schlürfte zur Bar. Tatsächlich zeigte die kleine Uhr über dem Irischen Whiskey hängend 7:35 Uhr an.

"Dein Prinz Eisenherz hat nach dir gerufen. Du sollst zu ihm gehen, er hätte etwas wichtiges mit dir zu besprechen. Das war allerdings gestern".

"So...", murmelte ich und schüttelte verwirrt meinen Kopf. Es war fast so, als ob die Stimme noch immer vereinzelt zwischen meinen Gehirnzellen klebte und sich einfach nicht mehr abschütteln ließ. Ich war völlig benebelt. Mein erster Gedanke galt nicht Robin, nein, ich musste raus. Raus um sie besser hören zu können, da war ich mir sicher.

"Ich... muss gehen", stotterte ich und raste los. Selly würde mich für bescheiden bekloppt halten, und denken das ich zu viel Morphium gespritzt hatte.

"Was machst du da? AMY"!!

Den langen Flur entlang gerannt kam ich an der Hintertür an und fing an die zahlreichen Gegenstände, die Selly liebevoll gegen die Tür verbarrikadiert hatte, zu entrümpeln und Platz nach Draußen zu schaffen. Er hielt mich fest und zwang mir in die Augen zu sehen.

"Herr Gott noch mal bist du besessen"?

"Lass mich gehen. Das Schicksal ruft nach mir, verstehst du nicht"?

"Natürlich versteh ich das. Du brauchst ne Weste ohne Arme und mit viel Riemen.

NORTEN!!! ROBIN!!!!!!! DIE KLEINE TICKT VÖLLIG AUS. ICH BRAUCHE EURE HILFE"!

Ich rüttelte an Selly herum. Nein, keine Hilfe, sie würden mich nur hier einsperren. Ich musste zu dieser Stimme, koste es war es wolle.

Mit einem Satz hatte ich Selly mein Bein in den Magen gerammt und stieß ihn gegen die Wand.

"Es tut mir Leid, ich muss gehen".
 

Meine Kehle brannte. Gierig sog ich die Luft in mich ein und keuchte laut auf.

Er lief immer noch hinter mir und er würde mich auch bald einholen. Selly war einfach im Vorteil. Wenn er sein Leben lang schon davon gerannt war, dann würde es ihm sicherlich nicht schwer fallen, eine ausgebüxte Grabwächterin die anscheinend nicht mehr Herr ihrer Sinne war, einzufangen.

Ich sah das Eingangsschild des Friedhofes und machte mir Mut. Die Stimme hämmerte durch meinen Schädel und stimulierte meinen Drang in gewisser Weise etwas. Doch je lauter diese Stimme wurde, desto mehr verlangte mein Kopf. Ein Wind zog durch die Bäume und ich wurde langsamer. Etwas in mir sagte, dass ich jetzt nicht nur ausschließlich von Selly verfolgt wurde.

"BLEIB ENDLICH STEHEN DU DÄMLICHE KUH!!! V E R D A M M T"!!!!!!!!!!!!

Ich blieb stehen, aber nicht weil Selly es mir befohlen hatte, sonst wäre ich sicherlich nicht so weit bis zum Friedhof gekommen. Ich spürte ihn hinter mir und schon riss er an meinem Rücken und streckte mir sein Gesicht entgegen. Selly's wütende Fratze war beängstigend.

"...du...du...*keuch** bis doch gedopt! Komm jetzt wieder mit".

"Selly.... ich will nicht zurück", murmelte ich und blickte zu Boden. Ich wusste das wir mittlerweile von 40 Vampiren umzingelt waren.

"Die Priesterin wird sehr kranke Dingen mit dir vorhaben, wenn sie nach dir suchen lässt", meine er und zog wieder an meinem Handgelenk doch ich wollte mich nicht rühren.

"Die Priesterin sagst du. Dann.. war sie es dir mich gerufen hat". Ich war nicht mehr Herr meiner eigenen misslichen Lage.

"Gerade deswegen solltest du ihr doch nicht folgen... Mädel... bist du wirklich so dämlich"?

"Sie hat mich gerufen".

"Komm jetzt. Wir müssen aus diesem Brutkasten hier raus"! Selly wurde eindeutig ungeduldig.

"Du wirst hier nicht mehr rauskommen... nein. Dazu ist es jetzt zu spät Selly"!

"Amy..."!!

Plötzlich war ihm die Gefahr wohl bewusst. Vielleicht schaute er auch nur so erschrocken, weil mein Blick gerade psychopathisch auf ihn gerichtet war. Ich fixierte zum ersten mal seinen Nacken. Wieso ich den Drang danach verspürte war mir unbegreiflich.

Oh man, wieso gerade bei Selly?

Wieso nicht Brad (Pitt) oder Georg (Clouny) oder Prinz (William evt. Harry). Wieso nicht...ja.... ja.. WIESO NICHT ROBIN??

Die Frage stellt sich ja von ganz alleine. Wenn Robin hier gewesen wäre, dann würden wir hier keine Sekunde mehr stehen. Er war halt sehr durchgreifend und Selly hatte nur ein großes Maul. Weglaufen oder die angelockte Grabwächterin Amy zu retten, konnte er davon allerdings nicht.

Na gut, war ich halt besessen. Lieber späte Einsicht, als keine Einsicht. Leider sah ich in diesen Moment nicht ein, dass ich Selly nicht an den Hals springen sollte.

"Worauf wartest du"?

Die Stimme schallte durch die einzelnen Bäume in meine Hörmuschel und breitete sich wie eine volle Spritze Morphium in meinem ganzen Körper stimulierend aus. Dieses mal aber waren es echte Klänge dich auch wirklich jeder, insbesondere Selly, hören konnten.

"Hab ich dir die Katastrophe nicht vorhergesagt. Dazu brauch ich keine verrückten und zerbissenen Gehirnzellen. Sieh was du angerichtet hast Amy"!

"Sei still", murmelte ich und stieß ihn hart an. Ich wusste das die Priesterin hinter mir stand, ich brauchte keine optische Bestätigung, also brauchte ich auch meinen starren Blick nicht von meinem Opfer zu nehmen. Seine Hände hatten sich auf meine Schultern gelegt und im selben Moment schüttelte Selly kräftig an mir herum. Ich kam nicht mehr zu Besinnung. Nur wenn eine silberne Kugel mir durch den Kopf pfeifen würde, die hatte er allerdings nicht zur Hand.

"AMY"!!

Ich rutschte in seine Arme. Uuhh... in Sellys Arme... wie in meinen kühnsten Träumen. Dabei hassten wir uns, und nun sahen wir wie das perfekte Paar der Friedhof-Clique aus.

"Wieso bist du nicht weggerannt", murmelte ich. Ich murmelte nur noch. Das kam von meinem derzeitigen benebelten Zustand. Schon gruselig. Ich hatte wirklich noch nie Drogen genommen, und ausgerechnet jetzt wurde ich durch eine Stimme total high. Ich spürte die Priesterin in meinem Nacken und ich spürte auch Sellys starre Arme die langsam von meiner Schulter rutschten. Seine Augen weiteten sich. Aus seinem Mund entwich kein Laut. Nein, dass war nicht etwa meine Wenigkeit, die ihn mit der Nähe so um die Sprache und ums Fluchen brachte, es war mit Sicherheit die Priesterin, die mit ihren höllischen Dämonenkräften alles in die Wege leitete, damit ich endlich Blut trank. Ich wusste nicht was sie vor hatte, ich wusste nur das ich das dringende Bedürfnis verspürte endlich Selly auf meiner Zunge zu schmecken. Ein ekliger Gedanke den ich in diesem Moment sehr prickelnd fand. Die dünne Hand der Priesterin schob sich zwischen meinen Haaren hindurch und glitt über den Hals meines Gegenüber. Der fing etwas an zu zittern, wie ein Schwein vorm Schlachten. In so fern war es doch eine Art Schlachten. Selly war nicht mehr als ein Nutztier für diesen Vampir hinter mir. Ein Nutztier um das Ziel zu erreichen, mich wahrscheinlich ihnen gleich zu machen. Aber wenn ich wirklich ein Vampir werden sollte, wieso machten sie es nicht nach altmodischer Art und bissen mich einfach zu Tode?

Endlich schrammten die Krallen der Priesterin entlang der linken Nackenhälfte Sellys und hinterließen eine schmale Blutspur. Seine rote Flüssigkeit zog mich magisch an. Ich streckte mich hinauf zu ihm, krallte meine Arme fest um seinen starren Körper und glitt langsam über seinen Nacken hinauf zu der roten Straße meiner Begierde. Anfang schmeckte es salzig, dann allerdings fuhr der Sanft wie Blubberbrausen Pulver über meine Zunge und ließ mich kurz aufschrecken.

Sellys Augen waren immer noch geweitete. Er wollte wohl nicht glauben, dass ausgerechnet ich es war, die ihn eines Tages den Lebenssaft wegsaufen würde.

Er war sicher sehr enttäuscht von mir.

"Pass...", stöhnte er und ergriff unter Mühen wieder meinen Körper. Er durchbrach diese Macht der Priesterin einfach. Ich konnte es kaum glauben. Ich konnte mich dem Klang der Priesterin nicht entziehen und Selly schaffte es? Ich hatte ihn bis zu diesem Zeitpunkt für weit aus Schwächer gehalten. Und das er in diesem Moment erstaunliche Courage zeigte, ließ mich noch verwirrter über ihn denken.

Ehe ich seine Hand an meinen Armen spürte, wurde ich von ihm kräftig zur Seite gestoßen und ging willenlos zu Boden.

Sein Schmerzschrei fegte durch die Stille der Nacht und ich sprang erschrocken wieder in die Höhe. Die Zähne der Japanerin hatten sich in seinen Nacken gebohrt. Ich wusste, dieser Biss hätte mir eigentlich gegolten. Er hatte... er hatte sich für mich geopfert. Für mich, die er doch noch nicht einmal ausstehen konnte. Aber... wieso war ich mir eigentlich immer so sicher gewesen, dass dies der Fall gewesen war? Was wäre, wenn er wirklich Sympathie für mich hegte, wenn er anders dachte, wie er immer tat?

Wieso hatte ich in Vorurteilen gelebt und mir so ein Bild von Selly gemacht, was anscheinend gerade niederschmetternd zerbrochen wurde.

"SELLY!!! SE....elly...". Meine Worte blieben mir im Hals stecken, als sein lebloser Körper langsam zu Boden sackte. Leblos. So leblos wie ich ihn noch nie gesehen hatte.

Er war sonst immer so voller Leben gewesen.

Ich eilte hastig zu ihm und beugte mich über sein Gesicht.

"Wieso.."? Meine Augen schmerzen fürchterlich, ich konnte sein Lächeln nicht ertragen. Unter mir liegend hatte Selly nichts besseres zu tun, als zu lächeln??

Er war schon immer ziemlich havy gewesen.

"Grabwächert- Eheren- Kodex....Wenn es Zeit ist Platz zu machen, dann schiebe einen Gepflegten Abgang. Congratulation, du bist dabei kleine, nervige Göre", flüstere Selly unter seinen letzten Kräften. Es war diese Szene, die es in jeden Drama geben musste. Die Tränen rannten, warm waren sie und sie bedeckten seine Wangen, die langsam an Mimik verloren, weil sein Lächeln von ihm wich.

"Ich hoffe es hat geschmeckt. Sei mir ja ein würdiger Nachfolger.

... Du hast mich ... eigentlich nicht verdient. In jeder Hinsicht. Robin... hat... Glück... ja... und ich...hab... etwas gut bei ihm. Sag..es.. ihm..bitte..Am.... y".

Amy....Amy....das war sein letztes Wort.

Aus mir sprudelten keine Worte mehr. Es waren verkrampfte Laute, Schreie und Gewimmer.

Wieso schauten Sellys Augen bloß so leer aus? Wieso hatte er solche Worte sagen müssen, als ob sein Tod, als ob es nicht schlimm genug wäre das er für mich geopfert hatte, nicht grauenhaft als alles andere war.

So gesehen war ich es, die ihn umgebracht hatte. Ich war es, der ihn hier her geführt hatte, nur weil ich nicht standhaft genug war und mich verführt habe lassen. Das war doch alles zum Heulen.

"Mein Kind, du konntest nicht anders. Gib dir keine Schuld am Tod deines Freundes", summte der schöne Klang hinter mir.

Ja Freund. Stimmt, er war ein Freund gewesen. Er war ein Teil meines Lebens geworden. So wie Robin, Norten, Sed, Lill, Kimmy und Conan.

Mir wurde schlagartig bewusst das ich jetzt einer von ihnen war. Ein Grabwächter. Ich schlug mit den flachen Händen auf den lehmigen Boden.

"Ein Grabwächert...."! Ich war ein Grabwächter.

Ich kauerte da auf dem Boden und wurde mir selbst wieder bewusst, als mir das eigentliche und wichtigerer Problem in die Knochen schoss. Ich stand wie ein Hund in der Friedhofserde und wurde von 40 Vampiren umzingelt und der eigentliche Obervampir wollte mich gerade beißen, hatte sich allerdings in einem anderen Opfer verbissen. Und ich glaube zu meinen das die Dame einen erneuten Versuch jede Sekunde erneut starten würde.

"Umstellen"!

Ich hatte aber nicht einkalkuliert, dass ich von einer Sekunde auf die anderen nicht mehr in der Minderheit war. Mein Kopf hob sich und ich erblickte den großen strunzigen Körper eines Samuraikriegers.

"Conan"?

Nicht nur Conan, neben ihm stand ein blondes Mädchen. Sie war ebenfalls bewaffnet. Gehörte sie zum Club? Moment... gehörten sie alles zum Club? Rings um das Geschehen türmten sich mir unbekannte Männer und Frauen, Jungen und Mädchen auf. Dazwischen erspähte ich Kimmy, Lill, Norten und Sed. Ich begriff endlich. Sie waren da um mich zu retten. Alle hier, so etwa 20 Mann, die ich so gut wie keinen kannte. Aber das war egal.

"WAS IST"? Schrie eine Stimme hinter meinem Rücke und lenkte meine Augen über die Schulter zu einem langen, steigernden Grabstein.

Sein Bogen war fest gespannt.

"WILLST DU WARTEN, BIST DIE PARTY VORBEI IST? STEH AUF"!!

Robin... ich war verzückt, es sah ja auch zu cool auf den Grabstein aus. Ich rappelte mich auf und blickte ins Gesicht der Priesterin. Sie war mal wieder die Ruhe selbst und hielt wohl nicht viel vom Massenansturm meiner Kumpels vom selben Dienst. Als sie jedoch den Pfeil mitten ins Rückenmark geschossen gekommen hatte, war der Weg für mich frei.

"Bis du wirklich so überrascht mich zu sehen"? Fragte er frech und zog an meiner Hand.
 

Wir beide saßen in einem Auto und Robin fuhr. Er hatte ja gar kein Führerschein, und wenn ihr mich fragt, hatte er von diesem Teil noch nie etwas gehört, geschweige denn wie man ihn bekommen konnte. Denn eins war sicher, genau das konnte er nicht, nämlich....Auto fahren. Mit Ach und Krach bog er in eine Straße ein und schlitterte die letzten Meter vor einen Eingang.

"Wir...sind..", stutze ich und machte Bauklötzeraugen.

"Bei mir. Ich weiß. Aber bei dir würdest du noch nicht mal eine Erlaubnis zum Beträten des Vorgartens bekommen, geschweige denn ich. Also lag es nahe das wir zu mir fahren"!

"Und was wollen wir bei DIR"? Wollte ich wissen.

"Na dich verstecken. So lange es geht jedenfalls".

Wir erreichten die Wohnung und als Robin den Schlüssel ins Schloss steckte, überkam mich eine leichte Erinnerung an den Anfang unserer Geschichte. Mir wurde wohlig warm, denn da war die Welt ja noch, mit Ausnahme von Physik, in Ordnung gewesen.

Ich stand in der Diele und horchte in die dunkle Küche. Von irgendwo drang sägendes Schnarchen an mein Ohr.

"Wir müssen leise sein. Vater schläft nicht sehr gut. Wenn er wach wird, wird es hier schlagartig auch etwas lauter. Du verstehst". Ich nickte heftig und folgte ihm in sein Zimmer. Ich war ehrlich gesagt noch nie dort gewesen. Wenn, dann hatte er mich nur bis zur Tür hingehalten und mich zurück in die Küche gewiesen.

Ich blieb wie fest gewachsen mitten im Zimmer stehen. Eine kleine Lampe beleuchtete den Raum schwach. Ich beobachtete Robin, wie er ein Shirt aus dem Schrank kramte und sich vor meinen Augen entblätterte. Anstatt es anzuziehen schmiss er es zu mir.

"Die Sachen sind zu schmutzig, als das ich dich so auf meinem Bett schlafen lassen kann. Zieh dich aus"!

Das klang wirklich gut. Vor allem wenn er so bestimmerisch sprach. **kleineDomina**

Ich schüttelte leicht meinen Kopf und warf Gedanken von mir, die immer noch bei dem Friedhof, und der Rangelei dort, hingen. Langsam zog ich mir mein T-Shirt vom Leib und ließ es zu Boden singen. Gerade als ich Robins Geschenk überstülpen wollte, erhielt ich eine schaurig schöne Berührung am Bauch.

"Warte, du hast dich da verletzt", meine er. Ich steckte mit dem Kopf völlig orientierungslos im Shirt fest, dass ich kaum wusste wo oben und unten war, geschweige denn das Robin mich gerade anfasste. Er hatte mich oft angefasst, aber nie so. Sein Atem schlug gegen meinen Bauch und die kleinen unsichtbaren Härchen dort stellten sich unwillkürlich senkrecht auf, wie bei einem Kapfigel. Ich spürte seine Hand an meiner, als er versuchte mich aus seinem Shirt wieder zu befreien, dabei stürmte ich einen kalten Hauch an meinem Bauchnabel. Schließlich blickte er mir in die Augen und ich sah zunächst nichts weiter als rote Haar durch die Gegend schwirren.

"Sieh doch, dass sieht echt krass aus"! Er sank auf den Boden, Höhe meines Bauches und bohrt darin herum. Den großen Bluterguß hatte ich nicht bemerkt. Er war wirklich, wirklich groß und Robins Hauch war wirklich wirklich total angenehm, wenn er da so unten vor mir hockte.

"Wie geht es deiner Wunde"? Fragte er und ohne das zu tun, nämlich mich zu fragen, riss er den Gürtel meiner Hose auf und ließ...meine Hose hinunter.

Ich schrie panisch auf und knallte ihm eine. "WAS SOLL DAS"???

Tränen stiegen in mir auf.

"WAS"?? Schrie ich erneut.

Er hob müden seinen Kopf und blickte langsam hinauf zu mir.

"Willst du... mich etwa ablenken? Was soll das Spiel"? Ich war sauer. Er spiele hier wirklich ein recht sonderbares Spiel. Es hatte mich kurz auf andere Gedanken gebracht, klar , aber es verdrängte nicht die eine Tatsache in mir.

"Selly..."! Meine Hände zitterten als mir sein Lächeln wieder in den Sinn kam.

"..tot... verstehst du nicht???"

Wieder schluchzte ich unkontrolliert. Im Saustall wäre es wohl leiser gewesen. Robin drückte meinen Körper eng an sich. Sein Mund küsste meine Stirn und er wippte mich wie ein Baby von einer Seite zur anderen. Das muss schon ziemlich dämlich ausgesehen haben, denn Robin würde man die Rolle einer Mutter wohl mehr als skeptisch anvertrauen. Er beruhigte mich nicht mit seinen "Schhh.." Lauten, nein, eher durch seine Hände die meinen Rücken auf und ab fuhren. Es war wirklich schön, ich vergaß Selly, nur weil mich der körperliche Kontakt zu Robin mehr als süchtig machte.

Ich hatte keine Kraft mehr, mein eigenes Gewicht halten zu können, also ließ ich mich einfach fallen. Vielleicht würde mich Robin in seiner festen Knuddelattacke wieder halten, vielleicht würde ich so wie jetzt auch einfach wie ein Kartoffelsack auf den Boden plumpsen.

Das passte nun wirklich nicht zu dieser Szene. Robin blickte auf mich hinab.

"Fühlst du dich nicht gut", murmelte er und blickte mich ernst an. Wie konnte er jetzt sarkastisch sein? Wieso war er nicht betrübt, dass ein Mitglied dahingerafft war?

"Mochtest du Selly etwa nicht"? Wollte ich wissen und rieb mir die Tränen aus den Augen.

"Grabwächter- Ehren- Kodex: Wenn einer stirbt, lebt der andere weiter. Tod ist natürlich, und es wird auch dich irgendwann treffen.

Allein diese ernüchternde Erkenntnis wirft jegliches Mitleid von dir. Viel mehr beneide ich Selly das er es hinter sich hat".

Robin hockte sich hinunter zu mir und schaffte es wieder ein umwerfendes und schüchternes Lächelnd auf seine Lippen zu zaubern.

"Wie viel Grabwächert- Ehren- Kodexe gibt es eigentlich Robin"?

"Viele. Willst du sie alle hören. Schließlich bist du jetzt *drin*"!

"Nein", antwortete ich ihm schnell. Wie er so vor mir hockte, kam das dringende Bedürfnis wieder in mir hinauf. Gleich nach dem nein drückte ich mit meinen Händen seinen Körper von der Hocke in einen recht verqueren Schneidersitz.

"Robin...". Weiter kam ich nicht mit meiner Erklärung, denn ich hatte mich ohne Nachzudenken für die kürzere Variante entschieden und drückte ihn an mich, um seine Lippen kosen zu können. Es war einer dieser Küsse, die so nach Sucht und Gier schmeckten, dass er sehr sehr lange dauern konnte. Robin war überrascht, welche Initiative ich ergreifen konnte. Zunächst ließ er seinen Part aus. Nach ein paar Sekunden wusste er, wieso ich so schnell auf ihn los gesprungen war.

Es war einfach nur die Sucht nach ihm. So gut ich auch die Macht übernehmen wollte, so schnell hatte Robin sie an sich gerissen und mich gleich zu Boden.

Er starrte mich mit seinen hellen Augen an, und sein Atem wehte mir leicht in den Hals. Es waren keine Worte, aber er sagte mir das selbe, was ich ihm vermitteln wollte.

Zuneigung, vielleicht auch Sehnsucht. Seine Lippen saugten an meinem Hals und ich murmelte leicht seinen Namen, als die Berührung einen angenehmen Schauer auslöste. Dieses Szenario aus Lust und Gier hatte keinen Anfang und kein Ende. Es war so hastig und wild, wie ein Filmriss.

Im nächsten Moment saß er wieder neben mir und fuhr sich Robin typisch leicht über die Lippen.

Was war eigentlich zwischen uns beiden los verdammt. Wir konnten nicht reden. Nicht über das, was wir taten, wenn wir alleine waren und plötzlich der Gasbrenner der Leidenschaft in und anfing zu flambieren.
 

Kapitel 10/END
 

Damit ich euch die Vorspannung in der Anmerkung nicht nehme, äußere ich mich zu diesem Kapitel hier unten (weil alles schon vorbei ist)

<*+## ich will sterben... SELLY IST VON UNS GEGANGEN ##+*<#

Er, den ich so an schmachtete (nun, das ist übertrieben, aber er war mein deutlicher Liebling (allein das ich Amy auf ihn losgelassen haben, obwohl sie eigentlich zu Robin gehört, zeugt schon von sehr viel Symmetrie))

Ja, der letzte Teil war ein wenig ruppig, aber das setzte sich im nächsten Kapitel fort (ich denke nur an die Robin- Amy Fans** ihr kriegt eure Vorstellung schon früh genug** nick** Mir kommt es langsam so vor, als ob dieses Ding zwischen den Beiden eine Dienstleistungsliebe ist.

Kann mir nicht helfen.

So... ich muss mich für eure Kommis noch bedanken **danke**

ihr seit noch immer gut bei der Sache, deswegen auch DICKES RESPEKTCHEN
 

bis denn

cu euer Suse;))

The habit is broken!!: "Als die Sonne wieder am Himmel stand und es Tag wurde"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar: Schuldigung... es halt wirklich wahnsinnig lang gedauert. Daher auch ein extra langes Ende für meine geliebten Lese--- Schlusskommi am Ende---
 

Kapitel 11/ The habit is broken!!: "Als die Sonne wieder am Himmel stand und es Tag wurde"
 

Es war kaum 2 Stunden hier. Robin saß an seinem Schreibtisch und versuchte Norten zu erreichen. Er meldete sich allerdings nicht. Das kam öfters vor, denn Norten konnte nicht unbedingt meisterlich mit seinem Handy umgehen. Und das allein war schon eine Meisterleistung.

Ich war vor knapp 3 Stunden aus dem Club Frensh Kissing abgehauen, hatte in dieser Zeit Selly ins Verderben gestürzt und mich damit zum Grabwächter gemacht. Außer den Grabwächtern wollte mich die böse Vampir Priesterin zu einem bösen Vampir machen. Ich frage mich noch immer, was gewesen wäre, wenn Selly sich nicht entweder vorgedrängt oder Robin und die anderen mich nicht gerettet hätten. Dann würde ich definitiv nicht hier an der Bettkante bei Robin sitzen und auch nicht definitiv auf ihn starren und mich fragen, wieso er jegliche gesprächige Konfrontation aus dem Weg geht.

Ich würde ihm so gerne sagen wie ich mich fühle, was ich für ihn empfinde und wie ich über ihn denke. Doch das wird wohl nichts, weil wir beide uns in dieser Sache einig sein. Wir gehen jegliche gesprächige Konfrontation einfach aus dem Weg. Na ja, er mehr als ich.

"Amy...".

Ich schreckte aus meine Gedanken auf und saß in diesem Moment wie ein gespannter Bogen(**ein Flitzebogen**) da.

"Ich wollte doch noch gestern dringend mit dir Reden. Da du heute früh einfach abgehauen bis, ergab sich das ja nicht".

Ich nickte zögern. War meine Vorüberlegung denn etwa zu früh beschlossen gewesen? Und wo Robin es erwähnt, erinnerte ich mich an Sellys Worte.

Er schob seinen Schreibtischstuhl zum Fenster und blickte hinaus.

"Es ist so. Die Priesterin hatte dich nicht ohne Grund zu sich gelockt", fing er an und grub sein Finger in seine Haare, als er sich auf das Fensterbrett stützte.

Ich hatte schon gedacht, er würde einen romantischen Weg einschlagen, aber meine Menschenkenntnis ließen mich auch dieses mal nicht im Stich und genau ins schwarze treffen. Er würde sich mir nie öffnen. Er würde ja noch nicht mal raushaun: "ich mag dich" oder "hab dich lieb"!

Mal abgesehen von unsren verklemmten Gesprächen gestand er mir nur, dass er sich Sorgen um mich machte, und das er es nicht hätte ertragen können, zu sehen wie ich kämpfe und dabei verletzt werde, bzw. sterbe. Aber das würde er auch zu seiner Katze auch sagen. War ich ihn seinen Augen etwa nichts weiter als ein kleines Schoßkätzchen zum streicheln?

"Wir vermuten, dass dieses kranke Ding, dich zu der neuen Priesterin machen wollte. Deswegen auch dieses komische Ritual am Anfang, dass du menschliches Blut trinken musstest. Die Priesterin würde so ganz einfach den Bann umgehen, der sie an den Friedhof bindet. Wenn allerdings eine neue Priesterin geweiht wird, so ist diese nicht verflucht und kann das Vorhaben der alten Priesterin fortführen. Verstehst du... Amy"!

"Das ist mir egal", brummte ich und ließ mich auf das große Bett fallen.

"Mir aber nicht".

Die Stimmung im Zimmer gleichte einem Zickenstall.

"Du... du bist mir wichtig. O.k"?

Ich war ihm wichtig? "O.k"!

Seine Schritte polterten über den Parkettboden und blieben vor mir, am Bettrand, stehen. Ich starrte zur Decke und versuchte ihn nicht zu beachten.

"Was zickst du so rum? Bist du sauer, dass wir dich nicht zur Priesterin haben mutieren lassen"?

Seine Knie stemmten sich auf meine, er hatte vor mich in die Zange zu nehmen, dass wusste ich. Und bevor er keine Antwort bekam, würde ich auch nicht frei kommen. Also sagte ich nichts, stellte mich stur und zog eine kurze Tussischnute.

"Ist es wegen Selly"?

Ich ignorierte ihn.

"Mami und Daddy"?

Keine Chance.

"Sed... ich der gute Robin etwa"?

Ja ganz genau. Er war es... er... er ganz alleine. Ich fing in langsam für seine Arroganz an zu hassen.

"Ist es wegen mir Amy"?

Dieser Blödmann. So unwiderstehlich war er dann nun doch nicht mehr (na ja, Ansichtssache Amy*).

"Amy...Amy...A..m...y.amyamyamyamyamyamyamy..........".

"Ja was denn"???

Sein Blick war etwas verdutzt. Ich frage mich bis heute, wieso ich ihn so angeschnauzt habe, ich fragte mich bis jetzt, wieso ich es nicht einfach gesagt hatte.

Vielleicht warte ich vergebens auf seine anfänglichen Worte. Vielleicht würde es einfacher sein, wenn ich sie aussprach. Doch ich tat es nicht, er tat es nicht und so waren wir wieder am Anfang unser Leidensgeschichte.

Seine Augenbrauen verzerrten sich mißverstanden. Robin hätte wissen müssen, dass Frauen des öfteren mies wegen ihren Männern gelaunt waren.

"Eine Frage, darf ich dich jetzt küssen"?

Seit wann fragte er, wenn er dies tun wollte?

" Das tust du doch schon die ganze Zeit", raunte ich.

"Stimmt. Hast du etwa etwas dagegen"?

Waren wir bei einer dämlichen Aufklärungssendung, bei denen sich gestellte Liebespaare ihre geheimsten und intimsten Wünsche erzählen, bevor es dann zur Sache ging? War das etwa so etwas wie das erste Gespräch vor dem ersten mal? Und mit dem ersten mal meine ich nicht etwa körperlichen Kontakt, den wir ja Beide zu genüge hatten, sondert unser ersten Gespräch, was mal nicht triebisch einfach hinten dran geschoben wurde.

Sein Atem schlug mir an die Lippen und ich konnte gerade noch so seine Schultern nach oben pressen.

"Wieso willst du mich küssen"?

Ja, wie in der Schule, wo der Deutschlehrer zu einer Antwort immer noch eine ausführliche Interpretation und Analyse haben wollte. Vielleicht zwang ich ihm das Gespräch auch einfach nur dreist auf.

"Ich will dich küssen, weil ich dich gerne küssen will".

... das zeugte von sehr viel Talent sich elegant herauszureden.

"Man küsst sich doch, weil man dadurch zeigen will, dass man jenen Gegenüber nicht abgeneigt ist".

Wohl wahr. Robin sprach weise Worte.

Ich spürte seinen Körper, der immer dichter und enger auf mir lag. Er verlagerte sein Gewicht so, dass ich mal wieder unmöglich aufstehen konnte. Wenn er diesen Klammergriff anwandt, dann gab es keinen Zweifel, dass er mal wieder etwas vor hatte. Einziger Vorteil hier, er hatte dieses mal nicht getrunken.

Ich spürte meinen großen Bluterguß der auf meinem Bauch etwas schmerzen.

"Ich küsse dich, weil ich im Moment an nichts anderes denken kann, wenn ich dich sehe", flüsterte er und seine warmen Lippen legten sich an meine Wangen.

"Ich küsse dich, weil deine Lippen so süß schmecken, und weil ich der Versuchung als Mann einfach nicht widerstehen kann".

Seine Berührung an meinem Hals folge eine warme und kribblige Welle durch meinen Körper. Er wanderte wieder hinauf und erfasste meine Lippen.

"ROBIN!!! ROBIN DU AAS, WO BIST DU"?

Die Tür ging krachend auf und ein großer, unrasierter Mann mit schwarzen zerzausten Haaren, stand in der Tür. Robin blickte mit einem Stöhnen zur Seite und erhob sich langsam von mir.

"WAS"?

Er bekam schlagartig immer schlechte Laune, wenn es um seinen Vater ging. Robin hatte einen eleganten Sprung von einem erotisch erregten Gemüt, zu einem erregten genervten Gemüt geschafft. Und die dumme Amy lag wie drüber gewälzt immer noch auf Robins Bett und bekam noch nicht einmal ein Hallo heraus. Robin war mit seinem Vater aus dem Zimmer verschwunden, so dass die Tür letztlich nur noch leicht aus vibrierten.

Uff, und ich war für den Tag erst einmal total geschafft.
 

Robin schloss die Haustür hinter sich zu und gähnte. Wir hatten, nach dem Robins Vater das Haus verlassen hatte, um zur Arbeit zu fahren, kurz trockenes Toastbrot zum Mittag gegessen, ehe wir beschlossen zum Friedhof zu gehen. Norten's Handy war immer noch aus und ich machte mir allmählich Sorgen um den Reste unser Bande.

Robin lief betrübt neben mir. Ich wusste, dass sein Vater ihn geschlagen hatte. Zumal man es deutlich durch Robins Zimmertür hatte schallen hören, und zum anderen, dass sein Wange etwas gerötet war, als er mich zu sich geholt hatte. Robin erging es viel schlechter als mir. Er musste sich das Jahr für Jahr von seinem Vater gefallen lassen, meine Eltern hatte mich rausgeschmissen, das tat körperlich wenigstens nicht so weh.

Ich wollte etwas zu ihm sagen, etwas, was von dieser schrecklich erdrückenden Stimmung ablenkte, doch mir viel leider nur das beschissenste und dämlichste von allein ein.

"Robin, ich muss dir etwas sagen". Da haspelte ich mir die Worte aus dem Mund und wusste leider Gottes selbst nicht, was ich da von mir gab.

"Ich liebe dich".

WOOOhhssshhh und wie ein Pfeil waren diese Worte durch seine Ohren gepfiffen und er hatte sich schockiert zu mir umgedreht".

Wir standen neben einem Wahlplakat und blickten uns gegenseitig an. Er vielmehr mich, als ich ihn, weil mir das plötzlich zu peinlich war.

"Mein Vater ist halt so, und das schockiert mich nun auch nicht mehr", meinte er Achsel zuckend.

Er hatte das alte Thema, das leidige alte Thema, meiner Liebeserklärung, die eigentlich eher als Ablenkung gedacht war, VORGEZOGEN.

Dieser UNDANKBARE (süße) ARSCH!!

"Was soll das heißen? Nimmst du die Schläge denn einfach so hin? Ich dachte der Robin, den ich mittlerweile kennengelernt habe, lässt sich nicht so schnell von anderen unterbuttern. Oder kommt die alte Depri Manie nun wieder bei dir durch"?

Er griff nach meiner Hand und zog mich enger zu sich heran. Ich spürte seine Lippen an meinen Fingerknochen, als er sie leidenschaftlich zu seinem Mund hinaufgezogen hatte und sanft küsste.

"Ich liebe deine abschweifende Art. Du kannst quasseln wie eine Wetterfee wenn Monsunzeit ist".

***HHHHHHHHHHHAAAAAAALLLELLLLLLUUUULLLLIIIIIAAAAAA**********************

Glocken ertönten in meinen Ohren. Er hatte "ich liebe" gesagt, wenn auch das Ende des Satzes nicht "dich", sondert "deine abschweifende Art" hieß. Und das war eine Liebeserklärung für sich, bei Robin eine echte Überwindung, und bei mir ein Kreuz im Kalender wert.

Und so wie bei uns die Beziehung war, hatten wir einander leicht und fast unkoversionell unsre Gefühle taktisch und grammatikalisch richtig ausgedrückt, gestanden und in ein alltägliches Gespräch eingebaut, wo jeder außenstehend gesagt hätte, wir hätten arge Kommunikationsprobleme. Obwohl wir das auch hatten, aber die Therapie schien wohl anzuschlagen.

Plötzlich brach in mir schallendes Gelächter aus. Das war schon zu komisch. Wir beiden machten das bekannte Ding zwischen einander, zu einer echten Deutsch-Leistungskurs- Interpretation mit Arbeitshypothese, die da eigentlich lauten müsste:

--Der Autor will in dieser Beziehung zwischen der quirligen Amy und dem verklemmt und leicht mürrischen, Möchtegern Grufti Robin, deutlich die Liebe zueinander darstellen, wie sie eigentlich hätte nicht schwerer zum Ausdruck gebracht werden können.--

Und das hieß im Klartext für alle Grundkurs Deutschabsolventen:-- Amy und Robin sagen sich auf komplizierte Weise, wie sehr sie einander mögen--.

Schluss, Aus, Ende, ich hatte das Gefühl, dieses Kapitel der Robin-Amy-Love-Dings-Story endlich hinter mich gebracht zu haben. Jetzt würde Kapitel: "ungewollt schwanger" und "Kneipenhochzeit" folgen. Das Kapitel Scheidung würde wahrscheinlich nicht mehr zustande kommen, weil das Buch die Jahre der Ehe sowieso nicht überlebt hätte.

Es sollte vorerst der erste Augenblick sein, in dem wir klarer den je die Straßen von London Hand in Hand hinunter schlenderten.
 

Ich wusste nicht wie oft ich schon durch dieses stählerne, graue Tor gegangen war. Für meinen Geschmack hingen daran viel zu viel Erinnerungen und ich gruselte mich jedes mal, wenn ich die große Schrift, aus Stahl, geschweißt im Kapital des Tores las.

"Main Cemetery, dedicate to the heaven of the new Sanctuary."

Über die Bedeutung Himmel schmunzelte ich immer noch. Wirklich, das innere dieses Friedhofes war wohl das genaue Gegenteil von Himmel.

Robin stampfte schon durch die Tür, die im lauwarmen Herbstwind hin und her schwenkte. Er rief nach mir, so dass ich leider meine Beine bewegen musste, um ihm zu folgen, erträglich genug ihm nahe wie möglich zu sein. Es hatte den Anschein, als ob wir ohne einander nicht mehr konnten. Das war irgendwie schon immer der Fall gewesen, aber weder ich noch er, waren je so offen damit umgegangen. Ich wünschte mir, wir würden wieder in seinem Bett liegen. Er neben mir, ich stur zur Decke starrend, bis wir wieder übereinander her vielen, und uns die Hände wund aneinander rieben.

Ich war mir sicher, das Robin das so schnell wie möglich vor hatte, nach dem dieser Kontrollgang, der sich einfach nicht vermeiden lies, zu ende war. Ich hätte Robin früher eigentlich nie so etwas zugetraut. Normalerweise scherte sich Robin doch einen Dreck um einen. Oder war mir seine geheime Hilfsbereitschaft noch nie so richtig aufgefallen? Damals jedenfalls, wo ich ihn noch mit "Möchtegern Grufti" und penetrante "Deprie Kugel" beschimpft hatte. Eigentlich war ja klar, was früher oder später einmal passieren musste. Was sich hasst, dass lieb sich später um so mehr.

Robin katschte währenddessen wie besessen auf seinem Kaugummi herum. Keine Ahnung wieso er plötzlich so verbissen war, aber sein Hand schloss sich um meine Hüfte, und er rollte meinen Körper in seine Arme. Sein Blick verriet mir, dass das Grabwächter Reflex Gen aktiv war. Er roch wohl Vampire und Gefahr. Da ich erst seit gut 10 Stunden ein Grabwächter war, roch ich eigentlich nur modrige Erde. Inzwischen lief sie Sonne ihre letzte Runde und sackte müde dem Horizont entgegen. Auch wenn es Nacht wurde, so fürchtete ich mich dieses mal nicht. Nein, vielmehr war da wieder diese Routine und das Gefühl, genau an diesem Platz hier richtig zu sein. So etwas wie ein zu Hause, ein Grabwächter-Gefühl halt. Und ich war froh, es endlich zu spüren.

Der Wind ließ trockene Blätter in den Bäumen knistern und der Sand, unter unseren Füßen, wehte leicht hin und her.

"Das versteh ich nicht, wieso sind sie immer noch da"? Flüsterte Robin und rüttelte mich aus meinem starrenden Zustand wach.

Ich sah ihn überrascht an.

"Sie sind noch hier? Wie viel"?

"Das weiß nicht nicht. Wieso hat die Armee der Grabwächter sie nicht alle getötet"?

Ich hatte gerade noch erwähnt, dass ich eigentlich keine Angst mehr hatte. Jedenfalls vor zwei Minuten noch, als Robin mir nicht die Apokryphse vom Grab hinauf schwor.

Wo um Himmels willen waren die 20 Grabwächter dann, die mich befreit hatten?

"Ich will hier weg", meinte ich ruhig und zog an seinem Shirt. Er ließ mich locker und schubste mich ein wenig, damit ich mich von ihm löste.

"Geh, solange es noch hell ist, werden sie dich nicht angreifen. Ich werde hierbleiben".

"Du...ganz allein? Ich...ganz allein"?

"Ja... wie stellst du dir das sonst noch vor"?

"Ich und du... allein, aber nicht hier"!

Er grinste und pfiff durch die Zähne. Dabei wackelte er mit seinen Augenbrauen und fuhr mit seinem Finger über meine Brust hinauf zu meinem Schlüsselbein. Dann stupste der daran und ich viel leicht nach hinten.

"Leg dich schon mal rein Süße, ich werd rechtzeitig zur Bettruhe bei dir sein"!

War ja klar, dass er nur eine Sache im Kopf hatte. "Du...Sau, dann werd ich hier bleiben. Allein kann man dich ja schlecht durch die Gegen schleichen lassen. Wer weiß wogegen du wieder rennst". Ich konnte in diesem Moment nur einen lockeren Spruch von mir lassen, weil ich nicht sagen wollte, dass ich nicht ohne ihn gegen wollte und das es verflixt noch mal zu beschämend war, wenn ich mich vor meiner Grabwächterpflicht drückte. Na ja, eigentlich sollte ich ja zur Priesterin geweiht werden und hatte am aller wenigsten hier etwas verloren, das Beruftsrisiko musste ich dann wohl eingehen.

Wir steuerte zusammen die Kirche an. Von außen her sah sie noch recht akzeptabel aus, aber das innere Erschreckte ein wenig. Bänke und Stühle lagen, teils zerkleinert, in der Gegen herum. Manchmal fand man Aschehäufchen oder Lumpfenfetzen. Der Kampf musste sich her in der Kirche beschenkt haben. Die Priesterin war ja letztlich doch befreit worden, da hätte die Innenausstattung auch nicht beschädigt werden brauchen. Schließlich war diese alte, hölzerne Jesusbude das Hauptquartier der Grabwächter. Robin hatte vor in den Kerker zu gehen, aber das letzte mal, als ich dort unten war, hatte mir eine wahnsinnige Priesterin den Hals abgeleckt.

"Muss das sein"? Rief ich ihm nach, doch er antwortete mir schon nicht mehr. Seine Schritte schallten durch den dunklen und schmalen Gang zu mir hinauf, und als er unten, im Kerker angekommen war, verstummten sie. Ich traute mich nicht ihm zu folgen. Nein, es waren diese Erinnerungen, die mich hier am Platz festhielten. Grausig war sie, als ich das erste mal, völlig in Panik von Norten dort hinunter gezerrt wurde, ohne zu wissen, was auf mich zu kam. Und hinaus kam ich als Anwärterin, auf Selly's Grabwächertplatz. Was würde sein, wenn ich dieses mal wieder die Treppen hinauf steigen, und mit einer weiteren Laste beladen war? Es war knapp eine Minunte vergangen, ich hatte nicht bemerkt, wie schnell die Zeit rannte, als ich mit meiner Angst rang. Allmählich wurde mir ungemütlich. Robin hätte wenigstens nach mir rufen müssen, dass tat er immer, wenn ich nicht spurte. Noch einmal schluckte ich und lief hastig, fast blind, weil ich einfach nicht sehen konnte, wohin mich meine Füße trugen, in die dunkle Höhle.

Meine Schuhe kalkten leise auf den nassen Steinen. Merkwürdig, dass es hier unten nass war, denn eigentlich war der Kerker ein abgeschlossener Raum, keine Tropfsteinhöhle. Weit entfernt, um eine Ecke gelegen, flackerte ein gelbes Licht, und ich erhoffte mir dadurch etwas Klarheit. Mein Plus raste und ein dicker Klos, der sich hätte unmöglich herunterschlucken lassen, saß dick in meiner Kehle und schürte mir fast die Luft ab.

Gott, lass Robin dort unten stehen.

Gott, lass ihn in meine Arme rennen, und Gott, verschone uns beide, damit wir nicht noch einmal den Fluch der Grabwächter durchleben müssen. Bekanntlicher weise hatte dieser Fluch niemals ein Ende und das Leben eines Grabwächters immer ein trauriges Schicksal. Ich wollte ihn nicht verlieren, wahrscheinlich war es das schlimmste, was mir dieser Fluch je antun könnte.

Mein Kopf streckte sich mutig um die Ecke und blickte dem flackerndem Licht entgegen.

Tatsächlich steckte eine Fackel in der Wand und beleuchtete den großen Raum, den ich durch ein paar Schritte mehr hätte betreten können. Aber noch wagte ich es nicht. Mein starrer Blick wanderte die felsige Wand hinunter und fuhr den verschmierten und nassen Weg zurück zu meinen Füßen. Es war nicht Wasser, was sich unter meinen Füßen so nass angehört hatte, es war Blut. Rotes Blut, dass sich eine lange Straße in den Raum hinein bahnte und worin ich wohl genau jetzt stand.

Wessen Blut? So viel Blut, es war überall und es war so rot, dass mir schlecht wurde. Ich wollte mir nicht den Körper vorstellen, der diese Straße hatte auf den kalten Kerkerboden gemalt.

"Robin"!

Erst jetzt schoss mir die Erkenntnis durch die Beine. Ja, was wäre, wenn es sein Blut wäre. Ohne nachzudenken schnellte ich um die Ecke und ließ meinen Blick durch den klein gehaltenen Kerker schweifen. Die Straße führte in die Zelle, die mit roter Seite ausgeschmückt war. Damals noch, wurde die alte Japanerin dort festgehalten, nun stand die Zellentür offen, und sie lud mich förmlich ein, durch sie hindurch in mein Verderben zu rennen. Alles hätte ich gemacht, wenn die Gewißheit dagewesen wäre, dass es nicht Robins Blut war, in dem ich gerade watete.

Die Kerkertür quietschte leise, als ich sie herumzog und langsam einen Blick ins Innere werfen konnte. Noch immer lagen überall Kissen auf dem Boden. Die Vorhänge waren etwas zerrissen und voller Blut, und doch kam mir der Ort immer noch gleich vor. Ich sah zuerst die riesen Blutlache. Unter zwei drei Kissen streckten sich zwei Füße hervor. Ich wusste, dass die nackten Sohlen einer Frau gehörten, und so war die Leiche, dich höchst wahrscheinlich gleich unter dem Berg von Kissen aufdecken würde, nicht Robin. Das erleichterte mich insgeheim ein wenig, aber als ich die schwarzen langen Haare langsam bei zunehmender Schritten erkannte, wurde mir klar, dass es das rote und hässliche Blut der gefürchtete Vampierpriesterin sein musste. Sie war es... sie... sie war tot. Irgendwie gab mir das keine Ernüchterung. Irgendwie rief das in mir noch mehr Skepsis und Vorsicht hervor.

Etwas weitaus schlimmeres müsste sich in diesem Raum befinden, dass diese Priesterin, solche ein mächtiges und gefürchtetes Wesen, so zu Grunde richten konnte.

Ich schluckte und drehe mich hastig nach allen Seiten um.

Dort, dicht in eine dunkle Ecke, in großen und schweren Stoffalten der Seitentücher gehüllt, stand eine Gestalt, und in ihren Armen Robin, dessen Körper so leblos auf den Knien an sie lehnte. Die Hand der Fremden hatte sich tief in sein blondes Haar vergraben und sie zog in dieser Sekunde schorf daran, um seinen Kopf herzurichten, damit er besser in ihrer Hand lag. Es sah so aus, als ob Robin eine überdimensionale Puppe war, mit der sich die Fremde gerade die Zeit vertreiben wollte.

"Ich bin hier", summte sie. Dieses Summen, es klang wie eine hässliche Harfe, die zu Horngebläse Gottes Lied sang und alle rings um sich herum damit bezauberte und becircte.

"Eine Neue, wie", murmelte ich sauer.

Sie ließ Robin los, und dieser knallte auf den Boden und blieb regungslos liegen. Wahrscheinlich hatte er seine Portion schon abbekommen.

"Hast du mich gefunden"?

Man, und jede dieser Priesterin hatte einen überdimensionalen Schatten weg, man glaubte es kaum. Als sie ins Licht trat, durchfuhr mich eine bitter schmeckende Erkenntnis.

Sie war blond, hatte einen Nordischen Stil und blaue Augen. Sie war eine Grabwächterin, ich hatte sie beim letzten Angriff neben Norten stehen sehen. Sie war die neue Priesterin, die ich hätte eigentlich werden sollen. Und ihre Kräfte schienen gestiegen zu sein, da sie keinen Fluch auf ihren jungen Schultern zu lasten hatte. Das war denkbar blöd, sie war eindeutig im Vorteil.

"Ich erkenne dich. Ich... weiß, du warst es, die für das priesterliche Amt ausgesucht wurde. Mh... ich... ich weiß, du musst sterben... mh... sie hat es mir zugeflüstert, als ihr letzter Tropfen Blut aus ihrem Mund gerannt war. Sterben... du musst sterben", murmelte sie und ihre Hände streckten sich nach vorn, um mich zu erreichen, doch meine Füße lenkten mich nach hinten und ich wollte ihr so gut es ging fern bleiben, doch schon bald bemerkte ich die kalte nackte Wand an meinem Rücken. Ihr sanften jungen Hände, die so gar nicht nach Vampir ausschauten, griff sich meine Schulter und presste sie gegen den Hintergrund. Nie im Leben hätte ich dem blonden Mädchen so viel Kraft zugetraut. Es war beängstigen. Durch meine Schulter fuhr ein Knacken, sie hatte mir mit einem mal die Schulter gebrochen. Ihre Lippen wurden mit ihrer Zunge leicht benetzt und sie fuhr ihre spitzen Zähne aus, als ihr Kopf sich langsam zu mir beugte. Ich riskierte zum ersten mal eine Notwehr und rammte mein Bein, ihrem Bauch entgegen, doch sie ließ sich von diesem Tritt in keiner weise berühren. Immer näher und dichter spürte ich ihren Hauch und ihr Atem schlug gierig in meinen Nacken hinein, als ich ihre Zähne spürte, die meine Haut berührten.

"VERSCHWINDE"! Kreischte ich und stieß sie hart an, aber das verzögerte den Biss nur um einige Sekunden. Ich wollte nicht wahrhaben, das mein letzter Kampf so kurz und Chancen los endete. Nein, dass konnte Gott doch unmöglich so vorgeschrieben habe. Wieso hatte er mich dann so lange mit der Vorplenkerrei gequält, wenn mein Ende so klanglos und leicht vorüber ging. Mit meiner noch heilen und funktionsfähigen Hand riss ich an ihren Haaren und knallte meine Stirn gegen ihre Nase. Sie taumelte leicht zurück und ließ mich los. Dort standen wir nun. In einer mit Samt verkleideten Zelle die mit Blut gewischt war, und sahen uns an. Wie in einem Raubtierkäfig, wo es galt den einen zu töten, um essen zu können. Ich war mir nicht ganz sicher, aber theoretisch war ich es, die auf dem Teller landen würde. So leicht würde ich mich allerdings nicht auf die Gabel nehmen, also fing ich an, die Sachen anzuwenden, die mir die Grabwächter vergebens, all die Monate versucht hatte, einzuhämmern. Und es funktionierte. Die blonde Dame kam fortan kaum zum Zuge, und nur einmal hatte sie es fast geschafft, ihre Zähne in mich zu bohren. Meine Schulter schmerzte höllisch, ich legte meine Hand kurz auf sie um zu verschnaufen. Mein Keuchen verriet, dass ich dieses Tempo nicht lange durchhalten würde, und als wir uns wieder fest in die Augen sahen, und sie einen Sprung nach vorn machte, stöhnte sie plötzlich auf, als hinter ihr, ein Pflog in ihre Rippen gestoßen wurde. Sie viel auf die Knie und sah sich verstört um. Es war Robin, der mit blutender Schläfe hinter ihr hockte, und einen verachteten Blick zu ihr warf. Die neue Priesterin riss sich den Pflog aus dem Leib, sprang auf und scheuerte mit einer Hand haßerfüllt gegen ihn, so dass Robin, ohne geringste Chance, gegen die steinerne Wand geworfen und unter ihrem Geröll begraben wurde.

Ich schrie seinen Namen, so laut und voller Angst, dass meine Stimme im selbem Moment versagte und das Ende seines Namens verstummte. Wenn ich jetzt sein Gesicht sehen müsste, wie leer und leblos es unter einem Stein lang, wäre ich wahrscheinlich unfähig gewesen, weiter Hass gegen diese Person vor mir zu schüren. Ich hätte nun noch Leid und Sorge, Gedanken und Trauer für Robin gehabt. So wandte ich schnellstmöglich meinen Blick, der von Tränen leicht verwischt war, von ihm und sprang auf die Priesterin, die nur darauf gewartet hatte.

All den Hass, der mir in diesem Moment durch die Hände und Füße schoss, wendete ich gegen sie an. Ich schlug auf sie, trat gegen sie und versuchte durch mein Geschrei deutlich zu machen, wie sehr ich diese, mir eigentlich unbekannte, Person hasste. Ihre Hände stemmten sich gegen meine und ihr Knie rammte sich in meinen Magen, so dass ich kraftlos zu Boden gegen musste. Als ich ächzend aufblickte, stand sie vor mir und wischte sich ihr Blut aus den Mundwinkel. Meine warme Flüssigkeit, die an meinen Finger, meiner Stirn und meiner Wange entlang floss, registrierte ich schon nicht mehr.

Dann erklang plötzlich ein Schuss. Er war so laut und so rein, dass es mir so vorkam, als ob er mich ebenfalls getroffen hätte, und mich somit aus meiner Trans des Hasses wieder aufweckte. Noch einmal war ein Schuss zu hören. Das blonde Mädchen zuckte zusammen. Ihr Haar färbte sich langsam rot, und sie viel auf die Knie. Ihr Blick lag immer noch auf mir, ehe sie vor meinen Füßen umfiel und liegen blieb. Ich schaute auf, und sah zwischen den Gitterstäben und Seidenvorhängen seine Augen aufblitzen. Sie waren mindestens so hasserfüllt wie ihre gewesen.

"Sed"?

Er hatte eine Pistole in der Hand, geladen mit purem Silber.

"Ich wollte diejenigen beschützen die ich liebe, nicht war"?
 

Diese Geschichte war lang, sie war hart und ernüchternd.

Sed war der einzige, der nicht von den Vampiren gefangengenommen wurde. Er hatte sich versteckt, ehe er mir in den Kerker gefolgt war. Die einzige Waffe, die wirksam gegen eine so mächtige Priesterin ist, lang in seiner Hand. Er hatte mich gerettet, und mit ihm erlösten wir die überlebenden Grabwächter aus ihrer Gefangenschaft. Es war ein Kinderspiel die restlichen Vampiren zu töten, der Hass in mir, war so groß, dass ich nicht mehr wusste, wie viele Herzen es waren, die ich mit meinen stumpfen Pflog durchstoßen hatte.

Es war ein Wunder, doch die Bande um die Grabwächter des Londoner Zentralfriedhofens, hatten nach diesem Kampf immer noch zueinander gefunden. Das Schicksal wollte es wohl so.
 

Ja.
 

Er ist noch immer nicht aufgewacht, aber das macht nichts. Ich sitze schon seit Wochen an seinem Bett. Jeden Nachmittag, nach der Schule gehe ich ihn besuchen.

Mutter meint, dass er im Koma liegt, und sicherlich Schäden davon tragen wird. Je länger er schläft, desto wahrscheinlicher ist es, dass er nicht mehr aufwachen wird.

Sein Atem geht regelmäßig, Maschinen braucht er dazu schon nicht mehr. Es ist ein Anfang und ich weiß das es ein Ende haben wird.

Für mich schaut er wie ein friedlicher Hund aus, der eigentlich nur ein kleines Schläfchen halten will.

Er drückt meine Hand, ich spüre das er weiß, dass ich da bin.

Noch ein paar Tage, dann wird er die Augen aufmachen. Ich spüre es deutlich. Er möchte mir etwas sagen, und ich werde so lange darauf warten.

"Ich liebe dich hörst du"!

Er drückt sie wieder. Seine Hand ist feucht und durchgeweicht.

Seine Augen sind geschlossen, sein Atem geht ruhig.

Die Wunde an seiner Schläfe ist geheilt. Dieses mal wird es keine Narbe hinterlassen.

Meine Hand streichelt sein Wangen, ich flüstere ihm immer wieder das Selbe zu, bis er endlich seine Augen aufmacht, und sie hin und her windet.

Es sieht so aus, als ob er etwas sucht, und als seine Augen langsam gläsern zu mir hinunter schauen, da schließen sie sich wieder

Ich weiß das er wach ist, denn sein Lächeln verrät es mir.
 

Alles wird so wie früher, alles wird besser, ich weiß es.

"Ich liebe dich auch", höre ich ihn leise sagen. Es waren seine ersten Worte seit langem.

Eine Träne rinnt meine Wange entlang. Endlich, die Erleichterung fällt von mir.

Alles wird besser, alles wird wieder so, wie es früher war, vor der ersten dunklen Nacht, dass weiß ich ganz genau.

Ich höre ihn wieder flüstern und er drückt meine Hand.
 

Die erste dunkle Nacht, und dann kamst du in mein Leben, und es wurde wieder Tag.
 

Kapitel 11/END
 

"Die erste dunkle Nacht"/ FINISHED ----

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--- Eine Widmung an meinen Großvater, der so lange schlief und nicht mehr aufwachen wollte ---
 

Thank's to all my lovely reader
 

Schlusskommi:
 

.. **Stille**...

es hat so lange gedauert, so ein kompliziertes, aber auch so einfaches Ende zu schreiben. Und ich muss sagen, dass ich mich so darauf gefreut habe, diese Krankenhausszene zum Schluss zu schreiben. Sie sollte sehr verwegen und Wortlos sein. Ich hoffe sie ist so gut wie möglich rübergekommen, nachdem so viel davor passiert ist, sollte der Fic doch in Harmonie und Ruhe enden.
 

Auch wenn es so lange gedauert hat.... ICH WEIß, vergebt mir... ich weiß... vergebt mir.

Aber ich hatte Null Idee und Block, wie ich zu meiner lieben Krankenhausszene kommen sollte (ehrlich, die stand sehr lange schon fest, nachdem man mich eigentlich vom Robin-Mord abgeraten hatte)

Es ist eigentlich ein Happy End geworden ( nicht das sich jemand beschwert).

JJUUHH... und ich bin so froh, dass ich endlich ein weiteres Kapi schreiben konnte. Es kam einfach so über mich und es ist in knapp 4 Stunden entstanden (ja und das soll schon was heißen (eigentlich hat es sehr langsam gedauert)

MH..ich weiß einfach nicht was ich sagen soll, weil ich noch im Siegestaumel von meinem Ende schwelge, weil ich immer noch nicht begreifen kann, dass ich ein Ende verfasst habe, mit dem ich es mir schwerer denje gemacht habe. Ich hoffe ihr seit nicht enttäuscht und ich muss immer wieder sagen das ich mich schrecklich gefühlt habe, zumal es bestimmt einen Monat her ist, seitdem Kap 10 erschienen ist. Na ja.
 

Die neue Priesterin ist mir so spontan noch eingefallen. Jemand musst doch den bösen spielen und ich wollte unbedingt eine Menge Blut zum Schluss als kleiner Gruselschocker reinfließen lassen. Na ja, lieber eine unpersönliche Person, die eigentlich nicht wichtig von Bedeutung ist, als eine wichtige Person, die zu schmerzhaft ist, um sie sterben zu lassen. (ich versteh mich im Moment selbst nicht)
 

Wieso ich Sed das Ende habe retten lassen?
 

Er... hat doch schon den Hauptgrund genannt und er war Amy doch sehr wichtig. Ich wüsste jetzt keinen anderen und er war doch auch sehr spontan in die Rolle des Helden geschlüpft (hoch leben die Sed Fans-all for you) Wenn Selly noch unter uns geweilt hätte, wäre er natürlich der Held gewesen (wie wäre es mit einem Selly- Zombi??)
 

Letztlich schreib ich wieder ein Nachwort, was genauso lang wie der letzte Teil des Fic ist.

**Sichverbeugen**

es hat mir sehr viel Spaß gemacht für euch zu schreiben.... ich danke all denen, die meiner Geschichte treu geblieben sind, und die nicht gleich panisch die Flucht ergriffen haben.

**verbeug***

**ufff* mir fällt der Abschied so schwer (und wenn, dann schaut doch mal bei Werbung Anfang ""XX(Tie up)XX"" vorbei-Werbung Ende, vorbei)
 

Na gut ***nun**sag**es**schon***GGGhhhrrr**
 

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

http://www.little-destiny.de.tf



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Kommentare zu dieser Fanfic (82)
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Von:  Lorelei89
2005-12-17T15:25:57+00:00 17.12.2005 16:25
hey ichhabe deine ff erst heute entdeckt (früh) und gleich gelesen und jetzt bin ich fertig *g* ich muss dir ein rießen rießen riiiieeeeeßßßßßßßeeeennnnnnn lob ausrechen ich fand deine ff einfach HAMMER GEIL ich hoffe das du weiter so schöne ff schreibebn tust wenn ja sehen wir uns wieder^^

bye deine lorelei89
Von:  Luma_
2004-11-03T21:36:34+00:00 03.11.2004 22:36
Mit so einem Ende hatte ich nicht gerechnet.
Is jetzt nicht negativ gemeint, sondern gaz im Gegenteil!^^
Voll niedlich!

Ist echt ne super Story!
Genau die richtige Mischung!
Mach weiter so!

Bis dann!
Akemi
Von: abgemeldet
2004-10-02T10:20:08+00:00 02.10.2004 12:20
OH, ich seh grad, dass ich hier noch gar kein kommi hinterlassen hab *sich eine depper* gomen!

aaaalso: das letzte kappi war einfach fantastisch. Und die idee mit der neuen grabwächterin fand ich sowas von arschgenial. Das war nämlich das, was ich niiiie erwartet hätte! *g* Ich hatte mir ja schon für den schluss einiges ausgedacht (z.B. robi als vamp xD <-- is jetzt nur eine der vielen unmöglichen ideen, die ich hatte! ^___^)

Auf jeden falls uper spannend. *bussi*

Amönschen
Von: abgemeldet
2004-09-27T16:05:34+00:00 27.09.2004 18:05
Hallo

Oh Gott!! Du hast dieses letzte Kapi. wirklich sau gut hinbekommen!! Ich beneid dich um deinen Schreibstil!! Ich hab am Ende nur noch Rotz und Wasser geheult!! Mir fehlen jetzt einfach nur die Worte!!! Also machs gut bis zu nächsten Story oder zu deiner anderen "g" byby sabi
Von: abgemeldet
2004-09-23T12:48:55+00:00 23.09.2004 14:48
Wow Ich sach nur: Eine super Geschichte. XD
Von:  Mirumy
2004-09-20T18:43:19+00:00 20.09.2004 20:43
Also ich muss schon sagen, dass dieses letzte Kapitel wohl eines der spannensten überhaupt war! Mir is ganz schlecht geworden als Amy dachte es wäre in dem Kellerteil Robins Blut. Ich hab mir gedacht, ne das kannste uns jetz nich antun dass du den süßen kleinen Robin killst wo sie sich doch auf sooooo "romantische" Weiße ihre Liebe gestanden haben. (Fand die Szene genial XDD)
Hast uns ja GOTT SEI DANK Heulkrämpfe ersparrt *dich ganz fest knuddl*

Meinen PC hab ich während des Lesens mindestens 20 mal eins übergebraten! Jedes Mal hat er sich bei den spannensten Stellen aufgehängt. Wie an der, wo Amy "Ich liebe dich" sagt. Ich dachte ich fall tot um, zeigt mein Compi doch tatsächlich auf einmal ne Fehlermeldung an *kreisch*
ABER er hats trotzdem irgendwann eingesehen, dass er gegen mich keine Chance hat! (Tja Computilein, ich hab nun mal die Kabel in der Hand. Muhahahahahaha!!!)

Ich fand dein Ende einfach klasse! Haste super hinbekommen. Vorallem sieht man da wie rührend Amy sich da um Robin kümmert *schnief* Und als er dann aufwacht *schmacht*
Wirklich toll gemacht *fahneschwenk*

Also ich werde auf jeden Fall bei deiner neuen Story dabei bleiben, bin ja schließlich süchtig nach deinen Geschichten*g*
Also bis dann
HDGGGGGGDL
deine Mirumy
Von:  Ayne
2004-09-19T17:20:59+00:00 19.09.2004 19:20
Jepp. >.<
Das war doch ma ein tolles Ende... auch wenn ich ehrlich gesagt nicht gedacht hätte, dass es so ausgeht... ^^"
Ich dachte eher, du würdest den armen Rob hemmungslos abkratzen lassen oder meinetwegen auch die ganze Grabwächtermannschaft... aber SOWAS!!! **sehr überraschend**
Hach... und dass er es am Ende doch noch zugegeben hat!!! DAS IST JA SOOOO SCHNUCKIG!!! XD
Aber die beiden sind ja auch ein süßes Paar... wenn sie sich in Zukunft ein bisschen zusammenreißen (sprich: er ein bisschen besser seine Gefühle ausdrückt und sie ein bisschen weniger meckert^^), dann seh ich doch in eine rosige Zukunft... zwar mit ein paar Vampiren ab und an... aber, was solls?^^
Ich fands cool, dass Sed am Ende die Situation gerettet hat! Das passte irgendwie... wär ja langweilig gewesen, wenn Robin-Superstar plötzlich überdimensional stark einfach so locker mit links die Priesterin umgenietet und dann Amy einen leidenschaftlichen Kuss gegeben hätte... "Vorhang zu: ENDE. Und wenn sie nicht kollabiert sind, dann kreisen ihre Zungen noch heute..." *lol*
Nein, nein, das passt schon so. ^^
Gegen die Idee "Sally als Zombie" hab ich nicht wirklich was einzuwenden, wär doch ma ne Überraschung gewesen... (ich hab den Kerl richtig vermisst, Mann!) ;__;
Alles in allem: Eine sehr schöne, zeitweise sehr düstere aber im Prinzip AUF JEDEN FALL lesenswerte FF!!! *gratulier*
Mach weiter so, auch in deinen nächsten Projekten. ^^
*blumenstrauß überreich*

bye,
eni-chan
Von: abgemeldet
2004-09-17T20:46:09+00:00 17.09.2004 22:46
Geiles Ende!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Besser hätt's nicht sein können!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Besonders cool fand ich das Robin am ende Amy seine liebe gestanden hat =^-^=! So was ist man gar net von ihm gewöhnt *gg*!!
Dann fand ichs auch noch gut das Amy am ende noch richtig gekämpft hat ^^!! Frauen an die Macht XDDDDDDDD!!!!!
Außerdem find ich sed nun net mehr gaaanz so schlimm! Eigentlich gefällt er mir sogar schon richtig! (Aber noch lange net so gut wie Robin ^^!!)
Kannst von Glück reden das Robin noch lebt ^^! Sonst... *droh*!!
Ich freu mich schon auf neue werke von dir! Und bei Tie up bin ich 1001% bis zum Ende mitdabei!!
*dich-umknuddl*
deine shiny ^-^!!
bye...
Von: abgemeldet
2004-09-17T13:45:10+00:00 17.09.2004 15:45
Ohh was für ein wundervolles Ende. Echt klasse das es gut ausging und Amy gegen Ende richtig schön gekämpft hat, schließlich hatte sie ja etwas das sie retten wollte. Und dann Sed, der strahlende Held, echt klasse.
Bin schon auf neue Werke von dir gespannt *knuffelz*
Von:  capricious
2004-09-16T19:33:02+00:00 16.09.2004 21:33
WOW!!!!!!!!!!!! das war wirklich ein wunderschönes ende
hehe die beiden waren jawohl echt super mega geil;)
*g* was die so für kommentare losgelassen haben.
das wurde aber auch echt mal zeit da hba ihc schon 10kapitel druaf gewartet=)
ein wirklich wunderschönes ende
schon allein der satz von ihm, dass er sie liebt*schmelz*
so kennt man ihn gar nicht=)
ich fands sehr gut das sed alle retten durfte, den habsch nämlich auch lüb gewonnen (aba net so lieb wie meinen robin;))
ich hätte dich glaub ich gehauen hättest du meinen armen robin einfach sterben lassen.............das fand ich ja bei sanji schon so schlimm*heul*
also ein besseres ende hätts nicht gegeben!!!!!!!
so genug der reden.......ich freu mich auf alle weiteren FFs von dir und werde sie genauso fasziniert lesen
hoffe mal es geht schnell mit tie up weita!!!!!!
bis demnächst
weiter so!!!
susi


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