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Wenn Drachen lieben...

Die Geliebte des Drachen
von

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Feuchte Auseinandersetzungen

Langsam schlenderte die siebzehnjährige Kyoko neben ihrerm Boss Seto Kaiba her. Es war wie immer, Seto stritt sich mit Joey Wheeler und seinen Freunden und die vorbeigehenden Mädchen drehten sich nach ihm um. Langsam nervte es. Gut, sie musste zu geben schlecht sah Seto ja nun nicht aus aber sie kannten den arroganten Firmenchef Seto Kaiba nicht. Die Mädchen mussten nicht jede freie Minute mit dem frostigen Kaiba verbringen. Schön blöd, hätte sie Mokuba Kaiba,der jüngere Bruder nicht so gedrängt sein Kindermädchen und Seto's Assistentin zu werden, wäre sie nicht ständig diesem arroganten Widerling ausgeliefert. Aber solange sie seine Schickanen und Demütigungen ertrug konnte er nicht hinter ihr finsteres Geheimnis kommen und für Yuhhi und den kleinen Sakuya konnte sie auch sorgen. Der zwölfjährige Yuhhi und sein siebenjähriger Bruder waren ihre Geschwister.Naja zumindest dachten das alle. Die Wirklichkeit sah anders aus.

"Ach gib's auf Wheeler, jeder weiß doch das du ein dittklassiger Duellant bist. Ohne Yugis Hilfe wärst du nie ins Battel City Finale gekommen, also klopf nicht so große Sprüche Hündchen",Kaiba musste wirklich immer auf anderen rumhacken.

"Ach ja, wenn ich mich nicht recht irre hast du doch das Finale verloren, oder Kaiba?" Joey wusste wo er Seto treffen konnte und grinste fies. Seit Seto das Finale gegen Yugi verloren hatte ging er ihm aus dem Weg, nur Joey suchte die Konfrontation mit ihm. Seto ging ihr nicht aus dem Weg sondern ließ sich darauf ein, ja er genoss es sogar. Aber hoffentlich prügelten sie sich nicht wieder, beim letzten Mal musste sie seine Wunden versorgen. Joey sah zwar nicht so aus aber er war doch recht kräftig für einen Neunzehnjährigen Schüler. Seto war zwar stark und hatte einen durchtrainierten Körper aber wenn Wheeler in Rage geriet war er nicht zu bremsen. Sie konnte sich noch gut erinnern als die beiden wie Irre aufeinander losgegangen sind und sie die Beiden mit Müh und Not wieder auseinander gekriegt hatte. Kyoko hatte sich mit Absicht verstellt denn eigentlich war sie sehr stark. Das liegt daran, dass sie seit ihrem fünften Lebensjahr Kendo und Kampfsport trainiert . Später hatte sie dann noch Kyudo, also Bogenschießen und den Umgang mit richtigen Schusswaffen gelernt. Seit dem versucht sie immer besser zu werden. Trotz ihrer Geschicklichkeit und Cleverness hatte sie die Ausdauer der beiden Steithähne nicht bedacht und prompt einen Tritt kassiert. Kyoko-Chan war so wütend geworden, dass sie den beiden eine Kopfnuss verpasst , sich den tobenden Seto geschnappt und am Hemdkragen nach Hause gezerrt hatte. Dort hatte sie ihn zuerst unter die, fieser weise, eiskalte Dusche gestellt. Wo er vorher noch gebrüllt hatte, war er beim einsetzen des kalten Schauers augenblicklich still. Unheimlich still. Wenn sie klug gewesen wäre, hätte sie die Flucht ergriffen aber nein sie musste dem Frieden ja unbedingt trauen. Der Schrecken saß immer noch tief, ihr war plötzlich wieder so seltsam. Ihr Mund wurde trocken, damals wollte sie sich gerade umdrehen und Seto ein Handtuch rauslegen als plötzlich die Duschkabine aufging und zwei starke Arme sie in die ,doch relativ, geräumige Dusche zogen. Eiskalte Schauer rannen ihr über den Rücken und sie konnte noch nicht mal sagen ob es das kalte Wasser oder Kaibas Nähe war. Die langen roten Haare klebten naß an ihr, sein Atem streifte ihr Ohr. Seine Arme stützten sich links und rechts neben ihr ab. Hielten sie gefangen. Ihre Klamotten saugten sich mit kaltem Wasser voll. Die Kälte störte sie nicht, Kyoko war abgehärtet, früher hatte sie unter einem Wasserfall oder kalter Dusche meditiert. Mit großen Augen blickte sie Seto an. Die meisten Mädchen würden sie jetzt beneiden aber sie hatte Angst. Ja es hatte sie geängstigt, noch nie zuvor in ihrem Leben war sie einem Mann so nahe gewesen und hatte solch unterschiedliche Dinge gefühlt, aber am meisten ängstigte sie das gefährliche Glitzern seiner Augen. Seine Augen, das war ein eigenes Kapitel.Vom ersten Augenblick an hielten sie sie gefangen. Das indigoblaue Glitzern. Meistens wirkte sein Gesicht unbewegt, so als ob er keinerlei Gefühle hätte nur seine Augen verrieten ihn, auch nur wenn man ihn so gut kannte wie sie. Sie musste schlucken. Seit ihrer ersten Begegnung versuchte dieser arrogante Widerling sie einzuschüchtern und zu demütigen. Für ihn war es ganz normal das alle Leute nach seiner Pfeife tanzten, nur sie, Kyoko, war die einzige die sich ihm wiedersetzte. Eine Frau die nichts von ihm wollte und ihn aus der Fassung brachte war neu für ihn.

Ihr Herz hämmerte wild gegen ihre Brust als Kaiba's Gesicht dem ihren immer näher kam. Seto's Lippen zierte ein hinterlistiges Lächeln. Um genau zu sein, er grinste. Seine rauchige Stimme flüsterte leise an ihrem Ohr:"Na du kleines Biest, wie gefällt dir die kalte Dusche, hast wohl geglaubt das kalte Wasser würde mein erhitztes Gemüt abkühlen. Aber die Rechnung hast du ohne den Wirt gemacht. Genau das Gegenteil ist passiert, jetzt bin ich richtig heiß..." seine Lippen kosten kurz ihr Ohrläppchen"Mokuba und die Kleinen sind bei Freunden, wir sind also ganz ungestört," er ließ einige Sekunden verstreichen ehe er hinzufügte" die ganze Nacht, wir haben also viel Zeit..." Seine Stimme war sehr leise geworden, fast ein Wispern. Kyoko stemmte ihre Hände gegen seine Brust, eine sehr muskulöse Brust. Er ignorierte ihren Wiederstand und schlang einen Arm um ihre Taille mit der anderen drehte er das warme Wasser auf.

Ihr Körper bebte, ihr Herz raste, was zum Henker hatte der Typ vor. Und warum zum Teufel war sie ausser Stande sich zu wehren? Nun wanderte Seto's andere Hand zu ihrem Gesicht und strich ihr die nassen Strähnen aus der Stirn." Was hat Mr Frosty den heute noch vor?",Mr Frosty war sein Spitzname, sie versuchte cool zu sein aber ihre Lippen zitterten unmerklich.

" Weißt du das nicht? Du als meine persönliche Assistentin müsstest doch eigentlich wissen was heute auf meinem Terminkalender steht...", seine Zunge erforschte ihr Ohr und gleitete nun langsam zu ihren Lippen. Dort angekommen flüsterte er:"Guck nicht so unwissend, letzte Nacht hab ich dir doch versprochen dir heute meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, hast du's etwa vergessen?"

Den Kopf zur Seite drehend sagte Kyoko:"Versprochen? Für mich klang es wie eine Drohung, keine ernstzunehmende Drohung, die anderen hast du ja auch nicht wahr gemacht."

"Drohung würde ich das nicht nennen, eher Verheißung oder so."

"Verheißung? Mich unter die kalte Dusche zu ziehen nennst du Verheißung? Also ich nenne das Mordversuch. Willst du das ich an einem Kälteschock sterbe?" Kyoko's Gesicht war immer noch abgewandt als er seine Hand unter ihr Kinn legte und sie zwang ihn anzusehen.

" Das selbe könnte ich dich fragen, aber im Gegensatz zu dir bin ich nicht so kleinlich," ehe sie etwas darauf erwiedern konnte hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Die Berührung war unheimlich sanft, als würde er mit einer Feder über die Haut gleiten. Jede andere hätte sich ihm wiederstandslos hingegeben nur sie versuchte nach wie vor sich zu befreien. Zwecklos. Seine Zunge leckte nun leicht über ihre fest aufeinander gepressten Lippen. Er versuchte in Kyoko's Mund vor zu dringen, zuerst sachte dann energischer. Vergebens, diesmal trug er keinen Sieg davon. Ihr Mund blieb fest verschlossen. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien aber dann hätte er leichtes Spiel gehabt, dieses Risiko wollte sie nicht eingehen. Schlimm genug das er ihr ihren ersten Kuss geraubt hatte. Alles musste er ja nun wirklich nicht haben. Aber seltsam war es schon, dass sie sich nicht wehren konnte oder wollte. Seine Zunge fühlte sich so unglaublich weich und feucht an. Ihre Mutter hatte ihr erzählt was sie empfunden hatte als Kyoko's Vater sie zum erstenmal küsste. Damals hatte sie das noch eklig gefunden, jetzt war es anderes. Jetzt konnte sie nachvollziehen was ihre Mutter gemeint hatte.

Ihr Körper zitterte und auch das warme Wasser mochte die Kälte und innere Unruhe die sie befiel nicht vertreiben. Würde Seto wirklich bis zum letzten gehen, würde er das tun was er ihr letzte Nacht angedroht hatte? Sollte sie sein Spiel mitspielen, ihn in Sicherheit wiegen und bei Gelegenheit fliehen?

Setos Keuchen holte sie aus ihren Gedanken. " Du bist so still, sonst kriegst du deinen Mund doch nie zu. Ahh, verstehe, mein wahnsinns Kuss hat dir die Sprache verschlagen"

Er schlang seinen Arm noch fester um sie und glitt mit der anderen Hand unter ihre Bluse.

Gerade wollte sie ihn von sich stossen, als ihr der Plan wieder einfiel. Nun gut ein Versuch war's wert.

Kyoko ließ ihre Hände über seinen Brustkorb gleiten, legte ihm eine Hand auf die Wange. Seto saugte sich an ihrem Hals fest und hinter ließ einen bläulichen Fleck. Nun wanderte seine Zunge wieder rauf zu ihren Lippen. Zärtlich zwang er ihre Lippen auseinander, drang in das feuchte Innere ihres Mundes ein. Liebevoll streichelte er ihren Rücken, seine Zunge indess spielte mit ihrer . Wie sollte sie bloss aus dieser Sache wieder raus kommen?

Kyoko hatte Glück gehabt, denn genau in diesem Moment hallte ein lautes SSSSeeeto, durch die Villa.

Erschrocken wich er vor ihr zurück.

"Verdammt, warum kommen die drei ausgerechnet jetzt zurück? Wollten sie nicht erst morgen Früh wieder da sein? Obwohl du scheinst ja ganz froh drüber zu sein, oder irre ich mich da, hm? Tja, für's erste bist du in Sicherheit meine Süße, aber bedenke die nächste Gelegenheit kommt bestimmt und dann gehörst du mir!" die letzten Worte hatte er ganz nah an ihrerm Ohr geflüstert. Er gab ihr noch einen letzten leidenschaftlichen Kuss dann verließ er die Dusche.

So war sie in letzter Sekunde von Mokuba und den anderen gerettet worden. Dachte sie zumindest. Schon ein paar Minuten später war er in ihrem Schlafzimmer und wollte von ihr verarztet werden.

Zu ihrem Leidwesen war keiner ihrer vermeintlichen Retter bisher aufgetaucht.

"Mensch, unter der Dusche ist mir gar nicht aufgefallen wie zerkratzt ich eigentlich bin. Das hätte ich diesem Blindgänger Wheeler gar nicht zu getraut."

" In der Schule und in geschäftlichen Dingen mag er eine Niete sein, aber dafür mögen die meisten ihn sehr gerne. Von dir kann man das nicht behaupten."Vorsichtig verband sie den blutigen Kratzer auf seiner Brust.

"Na und? Dafür bin ich Präsident der Kaiber Corperation und der beste Duellant der Welt. Was interessiert mich da Wheelers Fanclub?"

"Manche Dinge verstehst du einfach nicht", kopfschüttelnd wandte sie sich seinen anderen blutigen Striemen zu.

"Was bitte versteh ich nicht? Ich kann mir alles leisten was ich will, wozu brauch ich da noch Freunde? Außerdem habe ich meinen kleinen Bruder",unwillig sah er sie an.

"Dein kleiner Bruder für den du nie Zeit hast, der sich Nachts die Augen ausweint, weil er sich eine richtige Familie und gute Freunde wünscht? Klar, du kannst ihm alles kaufen was er will, aber wahre Freundschaft ist unkäuflich. Und was bringt ihm der ganze Reichtum, wenn du darüber hinaus keine Zeit für ihn hast. Wenn er mit den Angestellten spielen muss anstatt mit seinem geliebten Bruder. Also was bringt ihm dein ganzer Reichtum?" zornfunkelnd sah sie ihn an.

"Zuwas hat er dich und deine Geschwister?"

Klatsch, Kyoko verpasste ihm prompt einen Schlag ins Gesicht.

"Auu, was zur Hölle sollte das? Glaubst du weil wir fast im Bett gelandet wären hast du das Recht mich zu schlagen?", wutentbrannt starrte er sie an.

"Mokubas Tränen geben mir das Recht. Ach, und was das andere angeht, mein lieber Seto, so ist das nicht freiwillig passiert. Solltest du sowas noch mal versuchen, werde ich dich nackt unter der Dusche fotografieren und es ans schwarze Brett der Kaiba Corp. hängen, kapiert!!?",nun war sie wirklich wütend.

"Nicht freiwillig? Baby, du bist unter meiner Zunge dahin geschmolzen, also sag nicht du hättest es nicht gewollt. Und was die Fotos angeht, so glaube ich werden sich meine weiblichen Angestellten freuen. Schließlich seh ich unglaublich gut aus." Nun war sie zum ersten mal in ihrem Leben sprachlos.

Ungläubig starrte sie ihn an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein.

"Vielleicht hast du recht, was die Fotos angeht, mein lieber Seto, aber vergieß nicht das es noch andere gutaussehende Männer gibt. Raphael zum Beispiel sieht wirklich sexy aus", weiter war sie nicht gekommen. Seto hatte sie auf's Bett geworfen und sich über sie gekniet.

"Sag das nie wieder, keiner begehrt dich so wie ich. Niemand wird dich je bekommen außer mir!" Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen presste er seine Lippen auf die ihren. Überrascht von seinem Gefühlsausbruch konnte sie sich nicht wehren. Schwer atmend löste er sich von ihr, wohl auch weil gerade in diesem Moment lautes Poltern zu vernehmen war. Schnell wollte sie noch seine anderen Blessuren verbinden, damit sie ihn endlich los wurde.

" Kyoko, weißt du wo mein Bruder steckt?" Mokuba war herein geplatzt und bemerkte den Gesuchten nicht. " Ich bin hier Mokuba", er zuckte unter Kyoko's Fingern zusammen.

"Mensch, wie siehst du den aus? Was ist passiert, seit ihr überfallen worden? Ist Kyoko auch nichts passiert?" der Kleine war richtig in Panik.

" Nö, der da", sie wies mit dem Finger auf Kaiba," hat sich mit Joey geprügelt".

"Du hast dich echt mit Joey geprügelt? Wieso?" fragend sah er seinen großen Bruder an.

"Er hat es gewagt den größten Duellanten der Welt, Seto Kaiba, zu beleidigen. Da drehte er durch."gleichgültiger konnte ihre Stimme gar nicht klingen.

"Haha,echt. Na das wird er nicht mehr so schnell wagen. So wie Seto aussieht, hat er Joey wohl ordentlich eins auf die Mütze gegeben", Mokuba konnte sich kaum vor Lachen halten.

"Nicht direkt. Ehe es richtig zur Sache ging, hab ich die zwei Herren auseinander gerissen. Wär ja noch schöner, wenn der Präsident der Kaiba Corp. von einem einfachen Menschen verprügelt werden würde." der Spott war deutlich zu hören, selbst Mokuba bemerkte die feindselige Stimmung der Zwei.

"Ich bin nicht verprügelt worden, ein paar Sekunden länger und Wheeler wär auf der Matte gelegen. "

Das wütende funkeln seiner Augen gefiel ihr definitiv nicht, wär weiß was ihm heute Nacht noch einfiel.

"Sagt mal was ist den mit euch los? Habt ihr euch gestritten? Könnt ihr euch nicht einfach wieder vertragen?" der Kleine sah ängstlich zwischen den beiden hin und her.

"Nö, keine Lust!", trotzig wie ein kleines Kind, starrte sie demonstrativ zur Seite.

"Bitte Yoko-chan,"schmeichelnd kam ihr Kosename über seine Lippen.

Ihr Vater hatte den auch immer benutzt. Entweder war sie seine kleine Yoko-chan oder Babydrache.

Nur Mokuba, die Kleinen und Aki, ihr Sekräter und Verteidiger ihrer Unschuld, nannten sie so.

Um keinen Preis durfte sie nachgeben, sonst würde Kaiba in Zukunft mit ihr machen was er wollte.

"Nein Mokuba," Kyoko klang entschlossen.

"Bitte, Seto sag doch auch mal was! Egal über was ihr euch gestritten habt so schlimm kann's doch gar nicht sein, dass ihr das nicht vergessen könnt. Bei einer Umarmung kann man doch alles vergessen."

"Nein Mokuba, ich nicht, ich bin ein sehr nachtragender, kleinlicher Mensch. Im Gegensatz zu deinem supertollen, intelligenten Bruder." sie war in Rage, seine Worte vorhin hatten sie tief verletzt.

"Hast du's endlich begriffen? Ja, ich bin toll. Ich habe eine Firma aus dem nichts in ein Weltimperium verwandelt. Für meinen Reichtum hab ich schwer geschuftet und Tag und Nacht gearbeitet. Mir ist nichts in die Wiege gelegt worden. Mokuba und ich sind Vollwaisen, ich musste uns allein durchbringen. Ohne meine Intelligenz wär ich heute nicht da wo ich bin," in seinen Augen war wieder dieses gefährliche Glitzern zu sehen, als er sich vor ihr aufgebaut hattte.

Überheblich sah der gut 1, 85 cm große Kaiba auf sie herab.

Ja er hatte sich durch eigene Kraft viel aufgebaut, aber er hatte seine menschliche Seite verloren.

Seto Kaiba glaubte er wäre der einzige der viel durchgemcht hatte, aber da täuschte er sich. Sie und die Jungs waren ganz alleine in dieser Welt. Die Eltern und Geschwister von Yuhhi und Sakuya waren in ihrem Dorf ermordet worden. Kyoko hatte ihre Freunde und Verwandte verloren. Zudem kam noch das Gefühl versagt zu haben, sie hatte gegen die Übermacht der Marine nichts auszurichten vermocht. Hatte mit ansehen müssen wie die Menschen die sie liebte und geschworen hatte zu beschützen sterben sehen. Kein schöner Anblick, auch für die damals vierzehnjährige nicht.

" Du glaubst nur du hättest Leid und Unrecht erfahren aber da irrst du dich gewaltig mein Freund.

Du arroganter Arsch musstest nie das durch machen was wir erlebten. Der große Seto Kaiba hatte nie mit ansehen müssen wie eine Horde Verrückter über dein Dorf herfielen und alle Menschen die du liebst, die du kennst und dir lieb und teuer waren, brutal niedermetzelten. Musstest nicht hilflos zu sehen wie einer deiner besten Freunde in deinen Armen stirbt. Du hast dieses Bild nicht ständig vor Augen", abrupt wandte sie sich ab und fuhr sich über die tränenfeuchten Augen. Die zwei Kaiba Brüder sahen sie schockiert an. So hatten sie sie noch nie erlebt. Der Kleinere kam auf sie zu und umarmte sie.

"Tut mir leid was mit deinerm Dorf passiert ist, aber jetzt habt ihr ja uns" liebevoll sah er seine Yoko-chan an. Kyoko konnte nicht anders, sie musste ihn umarmen.

Seto hatte während der ganzen Zeit still gestanden. Nicht zum erstenmal fragte er sich wo die drei eigentlich herkamen. Die drei wohnten nun seit ungefähr drei Jahren bei ihm, aber sie hatte ihm nie erzählt wo sie herkam. So gut er sich auch mit den zwei Kleinen verstand, mit Kyoko hatte er nur Schwierigkeiten. Nicht nur das sie ihm den nötigen Respekt nicht entgegen bringt, nein, die Kleine verweigerte ihm jegliche Art von Gefühl. Nach außen hin war sie ein wildes, tollpatschiges Ding, das keiner Konfrontation aus dem Wege ging. Sie provozierte ihn wo sie nur konnte und weicht aber jeder intimen Begegnung aus. Was also hatte dieses Mädchen an sich, dass ihn nicht losließ, ihn fesselte und magisch anzog?

War es dieses wilde, kampflustige oder schüchterne an ihr. Am Anfang hatte er noch die Hoffnung dass es nur ihr Äußeres wäre. Ihre langen, dunkel-rot glänzenden Haare, die ihr bis zu den Hüften gingen. Das mutwillige Funkeln ihrer rehbraunen Augen, oder ihre weichen, sanft geschwungenen Lippen. Ihr biegsamer Körper. Ja, Kyoko hatte eine tolle Figur, nach Raphaels Schätzung 75-60-90, und Raphael war ein Kenner von Frauenkörpern. Mittlerweile wusste er, dass es nicht alleine ihr Aussehen, sondern ihr seltsames Verhalten war. Als seine Assistentin legte sie ein taffes Verhalten an den Tag. Von niemanden ließ sie sich etwas Gefallen, hatte sogar einer seiner Ex-Geliebten die Tür gewiesen. Wo sie bei ihm kühl und distanziert wirkte, war sie bei Mokuba sanft und liebevoll, fast mütterlich. Jeden Tag zeigte sie ihm eine neue Facette ihres Charakters. Würde er sie je wirklich kennen lernen? Er würde es versuchen, schließlich liebte er Herausforderungen und Kyoko war definitiv eine.

Langsam kam er auf die beiden zu. Seto wollte sie umarmen, ihr Trost spenden, aber um Verzeihung konnte er sie nicht bitten. Über seinen Schatten springen konnte er nicht.

"Ich habe dich, Mokuba und eine paar liebe Freunde. Trotzdem ändert das nichts an meinen Gefühlen. Meine Freunde fehlen mir und aus meinem Heimatdorf mussten wir auch fliehen. Wir sind in einer völlig fremden Umgebung, mit Dingen die uns völlig fremd sind."

"Hm. Das verstehe ich, aber was, ist mit Seto? Und was ist euch Fremd?Darunter kann ich mir nichts vorstellen." der Kleine schien nicht zu verstehen was sie meinte.

"Die Schuluniform zum Beispiel. In unserem Dorf gabs sowas nicht. Oder überhaupt der ganze Unterricht an sich. Bei uns setzte man auf Kampfsport und Geschichte. Alle anderen Fächer waren nicht wirklich von Bedeutung."

"Tatsächlich?Kann ich mir gar nicht vorstellen wo du doch so klug bist? Aber das mit Kampfsport glaub ich dir sofort.Du bist mittlerweile ja Landesmeisterin." voller Stolz sah er zu ihr auf. Da wurde einem richtig warm um's Herz. "Aber was mit Seto ist hast du mir immer noch nicht gesagt.Bitte versöhn dich wieder mit ihm. Schließlich ist er mein großer Bruder und er meint's bestimmt nicht böse, oder Seto?" es schien ihm wirklich ernst zu sein.

Was sollte der große Bruder da nur antworten? Er konnte ihm ja schlecht die ganze Geschichte erklären. Mokuba würde das nicht verstehen und sicher wütend auf ihn sein. Wie sollte er ihm auch erklären dass er scharf auf seine heißgeliebte Yoko-chan war und sich momentan nichts sehnlicher wünschte als mit ihr zu schlafen. Es gab nun mal Dinge in seinem Leben von denen Mokuba nichts wissen musste. Dazu gehörten auch die ewigen Streitereien wegen seiner mangelnden Zeit für Mokuba. Also was sollte er antworten? Sollte er sagen das er es nicht so gemeint hätte.Nur wäre das eine Lüge und das wusste Kyoko genau.

"Zum Teil Mokuba, manche Dinge waren todernst gemeint." Hoffentlich war er jetzt aus dem Schneider.

"Was war todernst gemeint? Um was gehts hier eigentlich?" Der Kleine gab partou nicht auf.

Hilfesuchend sah er Kyoko an." Wahrscheinlich meint er seine Schlägerei mit Wheeler, oder Mr.Frosty?" Zuckersüß sah sie ihn an. Natürlich war ihr bewusst, dass er ihr kleines Intermezzo unter der Dusche meinte.

"In der Tat, kleine Yoko-chan." Grinsend blickte er auf sie herab.

Die kleine Yoko-chan ballte die Fäuste.

"Grrr. Soll das eine Anspielung auf meine Größe sein, Kaiba?"

"Wie kommst du darauf, Kleine. Deine lächerlichen 165 cm kann man nun wirklich nicht Größe nennen." Der Perverse trieb sie noch in den Wahnsinn. Wenn Mokuba nicht da wäre, würde sie auf ihn losgehen.

Bevor es noch eskalierte ging Mokuba dazwischen. "Yoko-chan, du hast mir immer noch nicht geantwortet." Sie starrte ihn verwirrt an. "Was hast du mich den gefragt?"

"Was mit Seto ist. Du hast ihn doch auch lieb, oder?"

Spinnte der Kleine? So eine Frage zustellen während der Trottel anwesend war? Jetzt grinste der Idiot auch noch. "Genau. Du hast mich doch lieb, oder?HAHA." Der Typ grinste von einem Ohr bis zum anderen. Er konnte sich vor Lachen kaum noch halten.

"Also ich versteh nicht was dadran so lustig ist?" , fragend kratzte der Zwerg sich am Kinn.

"Prust. Haha." Nun war es endgültig vorbei mit seiner Beherrschung. Lachend rolte er auf dem Fußboden umher. Gleich knall ich ihm eine, dachte sie.Was sollte sie auch sagen? So wie Mokuba sich das vorstellte sicher nicht. Kyoko hatte ja selber keinen blassen Schimmer was sie für Seto fühlte.Vielleicht Dankbarkeit? Oder Freundschaft? Sie verdankte dem Ekel ja viel, aber gingen ihre Gefühle nicht doch weiter. Wusste sie nicht dass sich hinter der harten Schale ein weicher Kern versteckte? Seto hatte Angst verletzt zuwerden, das war ihr schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen, deswegen verletzte er lieber selber. Doch was war mit ihr? Tat sie das nicht auch. Hatte sie also das Recht ihm seine Fehler vorzuhalten, nur weil er mit vorliebe ihr wehtat? Im tiefsten Inneren ihres Herzen hatte sie immer gewusst dass sie ihn gern hatte.Doch gehörte ihr Herz nicht einigen Menschen aus der Vergangenheit?

"Pah. Wie kann man so etwas wie dich liebhaben?" sie hatte versucht ihre Worte total gelangweilt klingen zu lassen. Kaiba blieb das Lachen im Hals stecken. Mit weit aufgerissenen Augen und halb offenem Mund sah er sie an. Konnte das ihr Ernst sein? Hatte Kyoko, deren Herz und Körper er begehrte, ihn wirklich nicht lieb? Mühsam rappelte er sich auf und bemerkte nicht wie Kyoko auf ihn zu kam. Ohne ein Wort zu sagen schlang sie ihre Arme um seine Taille. Vorsichtig, um sie nicht zu verschrecken, legte er seine Arme um ihre Schultern.

"Na bitte. Geht doch!" Zufrieden lächelnd stand Mokuba vor den Beiden. Seto zog sie fester an sich. Leise an ihrem Ohr flüsterte er:" Es tut mir leid."

Das alles war jetzt schon ein paar Tage her. Bis jetzt hatte sich keine Gelegenheit ergeben ihn zu fragen was er damit eigentlich meinte. Ach, darüber nachzudenken bringt nichts. Viel wichtiger ist jetzt die zwei Streithähne auseinander zu bringen.

"Was ist, Kaiba? Hat es dir die Sprache verschlagen?Haha. Der große Seto Kaiba schweigt angesichts seiner Niederlage gegen Yugi. Haha, zu komisch." Joey amüsierte sich königlich.

Ehe Kaiba etwas sagen konnte sagte griff Kyoko ein.

"Müsst ihr euch ständig wie Idioten benehmen? Könnt ihr nicht wie erwachsene Männer mit euren Niederlagen umgehen? Wir sind hier nicht im Kindergarten. Wenn du so weiter machst, Joey, wird May nie mit dir ausgehen." Mitten in ihrer Predigt unterbrach der ungehobelte Klotz sie. "Genau Wheeler, Frauen stehen nicht auf Versager, und nun zu dir, meine Kleine. Ich benehme mich immer wie ein erwachsener Mann. Aber ich lass mir von einer Null nun mal nicht sagen, ich wär ein schlechter Duellant."

"Null? Hast du grade Null gesagt?.Grr. Komm her Kaiba, ich polier dir die Fresse."

"Ach ja? Mein lieber Joey, mit Typen wie dir hab ich schon in der Grundschule den Boden gewischt. Also spuck nicht so große Töne du Niete."

"Es reicht ihr Idioten. Hört endlich auf euch wegen einem dämlichen Kartenspiel zu zanken. Ihr seit beide Neunzehn, nicht Neun. Also benehmt euch gefälligst dementsprechend, verstanden!? Sonst wisch ich mit euch den Fußboden auf." Nun war sie wirklich sauer.

"Ja, gib's ihnen Kyoko! Das war schon lange fällig. Joey will wirklich mit May ausgehen?" Seto hatte ausnahmsweiße Recht. Tea war eine Nervensäge. Ihre Fragerei ging ihr tierisch auf den Senkel, aber sonst war sie eigentlich ganz okay.

"Äh, du als seine beste Freundin hast das nicht gewusst?"

"Nein, in Liebesdingen rennt er immer zu Yugi oder Tristan, warum eigentlich Joey? Wir sind doch Freunde, du kannst mir alles anvertrauen, du musst dich für deine Gefühle nicht schämen." Der Angesprochene war knallrot geworden. "Ähm. Ach weißt du Tea, Männer sind in solchen Dingen die besseren Ratgeber, ähähä." So richtig wohl schien er sich nicht zu fühlen. " Genau, ein Mann versteht ja auch besser was eine Frau fühlt schon klar. Trottel. Aber woher weißt du das eigentlich, Kyoko?" "Er hat's mir erzählt. Er will mit May zum Abschlußball gehen und ich sollte bei May vorfühlen.Du weißt schon, die üblichen Fragen halt. Was hält sie von ihm und so halt." Langsam wurde ihr Tea's Neugierde unangenehm.

"Haha. Bist du wirklich so feige, dass du das nicht selbst kannst? Mann Wheeler, bist du ein Mann oder eine Maus? Obwohl die Frage hätte ich mir auch sparen können.Ein richtiger Mann versteckt sich nicht hinter einer Frau." Kaiba's Stimme triefte vor Hohn.

"Es reicht Kaiba! Zumindest weiß ich weswegen eine Frau mit mir zusammen ist, was man bei dir nicht sagen. Die Mädchen stehen bei dir doch nur Schlange weil du ein reicher, einflußreicher Typ bist. Sonst hättest du die gleichen Probleme wie der Rest von uns!"

"Genau Joey. Du hast völlig Recht. Zeig's dem eingebildeten Pinkel!" Nun mischten sich auch Tristan und Duke Devlin ein.

"Ihr habt völlig Recht Jungs. Ohne seine Firma, sein gutes Aussehen und seine männliche Ausstrahlung wär genau wie ihr." Tea verstand es meisterlich das Selbstvertrauen der anderen runter zu ziehen.

"Ausstrahlung? Was soll er den ausstrahlen, er ist doch kein Fernseher?!"

"Du bist echt bescheuert, Joey!" "Aber wieso denn, Tea? Er hat doch recht, Kaiba kann man wirklich nicht mit einem Fernseher vergleichen, eher mit einem Kühlschrank." "Haha. Genau Tristan." Duke Devlin stand den beiden in nichts nach. Seltsam, wieso verteidigte Tea Kaiba? Die beiden hatten doch nie ein freundliches Wort miteinander gewechselt.

"Auch ohne die Kaiba Corp. wär ich nicht so armselig wie ihr."

"Wahrscheinlich kriegt so wieso keiner von euch ein Mädchen für den Ball ab. Ein Mädchen muss man mit Respekt und Feingefühl behandeln, stimmt's Tea!?" Yugi markierte heute also den großen Frauenversteher. "Genau Yugi. Du bist leider der einzige der uns Frauen versteht." Eigentlich sagte er immer das was Tea hören wollte, war ja kein Geheimnis das er in sie verliebt ist. " Von wegen. Warum hat er da noch keine Begleitung für den Ball, geschweigeden das er je eine Freundin hatte, hm?" Setos zweites Lieblingspiel nach Kyoko ärgern bzw. verführen war Duel Monsters, das Dritte Joey verarschen und das Vierte auf Yugi rumhacken. "Er hat eine Begleitung, mich!" Ob Tea nur ihrem Freund zu Hilfe eilen wollte? "Oh Gott, der Arme. Das ist genauso als hätte er keine Begleitung. Sandkastenfreundinnen zählen nicht." Mit diesen Worten hatte er Tea scheinbar sehr verletzt. Sie wandte ihr Gesicht ab.

"Mit wem gehst du eigentlich zum Ball, Kaiba?" "Das würde mich auch interessieren Yugi." Yugi und Joey stand die Neugierde ins Gesicht geschrieben."Ja erzähl mal, Alter wer ist es?"

"Seit wann bist du so neugierig Tristan? Nun gut ich werd sie euch beschreiben . Sie hat wunderschöne rote Haare, braune Augen und eine sexy Figur. Kurz um ein richtig heißer Feger eben. Hört auf zu sabbern, das ist ja eklig.Gott, wie erbärmlich."

"Ts, bestimmt charakterlos die Gute." "Warum so schnippisch Tea. Bist du eifersüchtig, hm?" "Spar dir dein anzügliches Grinsen, Kaiba. Die Arme tut mir nur leid, das ist alles." "Warum? Sie darf mit einem richtigen Mann tanzen und " "Es reicht Seto . Niemanden interessiert dein Liebesleben. Mich schon gar nicht. Das ihr Jungs immer miteinander vergleichen müsst." "Tatsächlich? Wer hat den meine letzte Freundin aus dem Haus geschmissen? Also sag nicht es würde dich nicht interessieren, Süße." Ganz ruhig Kyoko, du darfst in der Öffentlichkeit nicht ausrasten. "Das war wegen Mokuba und genervt hat sie dich doch auch. Und wenn du mich noch einmal Süße nennst, vergess ich mich. Also wenn du nicht als Sushi enden willst, hältst du dich daran." Du stehst doch auf Sushi, oder? Ich fass das mal als Anmache auf." " Auu! Was sollte das ? Wieso haust du mir deine Schultasche auf den Kopf?" "Idiot." Hoch erhobenen Hauptes spazierte sie an Kaiba vorbei. Der rieb sich seinen schmerzenden Kopf. "Man könnte meinen die wären verheiratet." Kopfschüttelnd sah Wheeler die zwei an.

Seto war ihr inzwischen gefolgt. "Warte.Es tut mir leid . Bleib stehen." Sie blieb tatsächlich stehen. Womit Kaiba aber nicht wirklich gerechnet hatte und voll in sie rein rannte. Dummerweise befanden sie sich vor einer Treppe. Die beide auch prompt runter kullerten.

"Ahh. Du Idiot. Kannst du nicht besser aufpassen?" Kyoko versuchte sich irgendwie zu drehen, um auf den Füßen auf zu kommen, aber Kaiba war schneller. Er riss sie nach hinten, landete geschmeidig auf seinen Füßen und fing sie auf. An und für sich ja nett von ihm, wäre da bei nur nicht ihr Rock hoch gerutscht und ihr Höschen zu sehen.
 

Ich würde mich sehr über Komentare freuen und bitte verzeiht mir meine Fehler. Ich schreibe zum ersten Mal Fanfiction

Mata ne eure KyokoShanks

Männergespräche und Streitereien

Hallo, danke für eure lieben Komentare. Das hat mir Mut gemacht weiter zu schreiben. Aber glaubt nicht das wäre eine einfache Seto meets Assistentin Geschichte. Hier gehts um viel mehr. Im späteren Verlauf der Geschichte kommen Fantasy und Action dazu, wie bereits geschrieben ist Kyoko kein einfaches Mädchen. Was die langen Dialoge angeht, ähm, Kyoko bringt Seto dazu mehr zu sagen. Auschlagebend dafür waren seine Erlebnisse beim Battel City Finale. Vielen Dank das ihr meine Geschichte lest und entschuldigt die bitte die kleinen Fehler (Rechtschreibfehler vorallem)die ich mache. Daisuke eure Kyoko Shanks!
 


 


 

Joey und die anderen waren ihnen inzwischen gefolgt. Tea wurde rot und

fuchtelte mit der Hand herum um sie auf ihre Blösse hinzu weisen. Yugi drehte sein Gesicht beschämt zur Seite, während der Rest blöd grinste und Joey Nasenbluten hatte. Der anständigere Junge war also Yugi, welch Überraschung!"Welch hübscher Anblick. Ist rosa deine Lieblingsfarbe?" Bis jetzt war ihr nicht aufgefallen, dass alle ihr Höschen sehen konnten. Kyoko war viel zu sehr damit beschäftgt Seto wütend an zu starren. Wenn die Jungs ihre Sprüche für sich behalten hätten, wer es ja gar nicht so schlimm gewesen. Schließlich zog sie solche Pannen ja förmlich an, daher wäre es nicht das erste Mal gewesen. Zwar war meistens Seto dran Schuld. Wieso verfolgte er sie auch immer quer durch die Kaiba Corp. oder Schule? Nur weil er sauer auf sie war oder sich von ihr gedemütigt fühlte?

"Haltet die Klappe! " , fauchte sie wütend und sprang aus Setos Armen.

"Ja, Jungs! Benehmt euch nicht immer wie sabbernde Idioten! Das ist ja total peinlich." Kyoko strich ihren Rock glatt als Tea ihre Schimpftirade hielt.

Den beiden Mädchen war das alles mehr als peinlich. Man lüftete schließlich nicht jeden Tag seinen Rock vor den Jungs.

"Spanner! Lüstlinge! Nicht zu fassen, wie ihr euch benehmt!" Kyoko war rot vor Zorn und Scham. "Haha. Reg dich nicht so auf, es ist doch nur Unterwäsche. Haha, du kannst froh sein dass sie dich nicht beim Duschen überrascht haben, oder beim Umziehen nach dem Schwimmunterricht. Die Mädchen-und Jungenumkleideräume sind schließlich nebeneinander. Wie leicht man die verwechseln kann?"

"Du scheinst dich ja gut auszukennen, Kaiba? Drückst du dich nicht ständig vorm Schwimmunterricht?"

"Mein lieber Joey,sowas albernes hab ich nicht nötig. Wie du selbst gesagt hast, laufen mir 95% der weiblichen Bevölkerung nach. Da muss ich nicht spannen um nähere Einblicke in die weibliche Anatomie zu bekommen." Die Jungs schien nun wirklich neugierig zu sein. Jetzt hatten sich alle um Seto geschart und bombadierten ihn mit Fragen. "Du hast neben der Schule und deinem Imperium noch Zeit für Frauen?" Joey stand mit wedelnden Armen vor ihm. Er gab das erbärmliche Bild eines Trottels ab. Tea und Kyoko standen etwas abseits und verdrehten die Augen. Hatten die Idioten kein eigenes Leben? "Joey, er hat doch eine Menge weiblicher Angestellten. Jede zweite Frau träumt davon mit ihrem Boss ins Bett zu gehen."

"Wo hast du das her? Aus der Cosmopoliten? Aber stimmt schon das. Ich hab mal ein Gespräch zwischen Mikage-Sensei und Hiwatari-Sensei belauscht.Da ging es auch um ihre Fantasien." "Tristan! Du belauscht die Gespräche anderer Leute, und erzählst es mir, deinem besten Freund nicht mal? Ich bin schwer entäuscht !" "Sei nicht beleidigt, Joey. Solche Dinge erzählt man nicht weiter, man verbreitet solche Dinge nun mal nicht. Oder warum glaubst du haben wir nicht gewusst dass Kaiba ein Liebesleben hat?" "Ah, genau zurück zu dir Kaiba. Erzähl mal wie du das machst mit deinen Affären. Wie kriegst du sie rum?"

"Nun, ich nehm mir einfach was ich will. Ging bisher nie schief." "Ach, bisher hat sich keine Frau wiedersetzt? " "Tja, Wheeler, ich bin eben ein toller Liebhaber.In meinen Armen schmilzt jedes Mädchen dahin." "Erzähl uns Details, bitte!!" Das war einstimmig und sogar Yugi schien intime Details wissen zu wollen. Der liebe Seto konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. "Was wollt ihr den Wissen? Wie man ein Mädchen anmacht oder sie auszieht?" "Beides! Du als erfahrener Lover kannst uns sicher Tipps geben." Der gute Joey schien seine Hassbeziehung zu Kaiba völlig vergessen zu haben. Wenn 's ums Frauenanmachen ging waren sie scheinbar die besten Freunde. Männer waren wirklich seltsame Geschöpfe. Kyoko konnte diese Verhalten nicht nachvollziehen . Wieso benahmen sich die meisten Jungs nur so? Eigentlich konnte es ihr ja egal sein, solange Seto ihr kleines, ungewolltes Intermezzo unter der Dusche aus ließ war ihr das egal.

"Mich würde interessieren wie du die Mädels rumkriegst,Kaiba? Du bist ja nun nicht gerade der nette Junge von neben an."

"Yugi, Mädchen stehen nicht auf den netten Jungen von nebenan. Aber wieso fragen wir da nicht einfach Tea und Kyoko? Auf welchen Typ Mann steht ihr?" Kaiba tat doch sonst immer so allwissend, warum fragte er da noch nach? War er sich vielleicht selbst nicht sicher, auf welchen Typ Kyoko nun stand? "Also mein Traummann müsste selbstsicher und charmant sein. Intelligent wär auch nicht schlecht. Was ist mit dir Kyoko? Wie sollte dein Traummann sein?" Wenn sie das wüsste? Vor langer Zeit hatte sie von einem Mann wie ihrem Vater geträumt. Ein lebensfroher Abenteurer, der die Gefahr liebte und für Freunde und Familie sein Leben riskierte. Jemand der die See liebte und keine Angst hatte im Meer zu ertrinken. Der selbst bei einem Taifun noch an Deck blieb. Oder jemanden wie ihren Onkel. Ein taffer Typ der weder Tod noch Teufel fürchtete und in den brenzligsten Situationen die Ruhe bewahrt.Ihr Vater und ihr Onkel strahlen beide etwas geheimnisvolles, gefährliches aus. Naja, von ihrem Vater kann man das nicht immer behaupten. Wenn kein Abenteuer oder keine Gefahr in Sicht waren, benahm er sich meistens wie ein neugieriger kleiner Junge. Trotz oder gerade wegen der verschiedenen Facetten ihrer Charaktere, liebte sie ihren Vater und Onkel abgöttisch.Aber jetzt? Wünschte sie sich diese Dinge immer noch bei einem Mann? Vor vier Jahren war sie einem Jungen begegnet der ihrem Onkel sehr ähnlich war. Sie war nach seinem Besuch in ihrem Dorf der Meinung gewesen, in ihn verliebt zu sein. Ob das noch stimmte? Kyoko war sich nicht sicher. " Ich glaube ich könnte mich nur in einen Mann den ich respektiere verlieben. Er müsste verwegen und draufgängerisch sein. Ein Mann der vor der kleinsten Gefahr oder Schwierigkeit den Kopf einzieht und kneift kann kein würdiger Lebensgefährte sein. Das Leben besteht nun mal aus Schwierigkeiten. Ich möchte jemanden der taff ist und dem keine Gefahr zu groß ist. Jemanden der meine Hobbies teilt." "Was für Hobbies sind das?" Teas Neugierde war geweckt, so gut kannten sie sie ja nicht. "Nun, ich lese gerne. Meine größte Leidenschaft gehört dem Schwertkampf und Kampfsport. Außerdem spiele ich gerne Schach und Karten." Das waren Dinge die für sie wichtig waren. Schwertkampf und Kampfsport trainierte sie seit ihrem fünften Lebensjahr und waren daher auch nicht mehr aus ihrem Leben wegzudenken. " Solche Eigenschaften mögen ja ganz toll an einem Mann sein, aber was ist mit Intelligenz, mit guten Manieren und sollte ein Mann nicht immer charmant sein?" "Was bringt mir mir sein charmantes Verhalten, seine guten Manieren wenn ich nicht mit ihm reden kann? Intelligenz ist natürlich Voraussetzung, ich bin schließlich auch nicht blöd. Er sollte mir ähnlich sein. Ich verlange nicht dass er Kendo oder Kampfsport trainiert oder Schach spielt, aber er sollte verstehen warum mir diese Dinge so wichtig sind. Außerdem hab ich auch keine guten Manieren, wieso sollte ich sie dann bei meinem Freund verlangen?"

Die Jungs hatten ganz interessiert zugehört. "Gibt es den noch solche Männer? Früher vielleicht, aber jetzt. Solche Eigenschaften haben Männer doch nur im Film."

"Nein, Tea. Jeder Mensch der bereit ist für seine Träume zu sterben ist so. So jemanden wünsch ich mir. Jetzt entschuldigt mich bitte, Mokuba wartet zu Hause auf mich. Bye."

"Ciao, Kyoko. Viel Vergnügen noch mit Kaiba." Ein süffisantes Lächeln konnte Tea sich nicht verkneifen. Niemand wusste es, aber Tea beneidete Kyoko schon immer weil sie ständig in Setos Nähe sein darf. Sie hatte sich kurz nach dem Battle City Finale in ihn verliebt. Kaiba wandte sich nun auch zum Gehen, als Joey ihm den Weg versperrte. "Hey, wo willst du hin? Du wolltest uns dein Geheimrezept bei Frauen verraten."

"Wisst ihr was? Ich schreib ein Buch darüber, das könnt ihr dann lesen. Ihr könnt doch lesen, oder? Bye Bye!" Mit einem breiten Grinsen verschwand er Richtung Innenstadt, genauer gesagt Richtung Kaiba Corp. "Oh, dieser arrogante Arsch!" Joey war sein Hass auf Seto wieder eingefallen.

Im Firmengebäude angekommen, ließ sie sich alle anstehenden Termine von Seto geben.

"Harada-san, was ist mit dem System der neuen Duel- Disk, das Master Kaiba entwickelt hat? Ist es schon fertig, oder müssen noch Änderungen gemacht werden?" Harada-san war die ältere Sekretärin von Seto. Eine etwas verschrobene Sechzigjährige, die schon für Setos Stiefvater gearbeitet hatte. "Nein, Kyoko-san, es müssen keine Änderungen mehr gemacht werden. Master Kaiba kann es sofort ausprobieren." "Gut. Ist Mokuba von der Schule zurück?" "Natürlich, er und ihre Geschwister erwarten sie und Master Kaiba in ihrem Büro." "Danke. Würden sie uns Kaffee und für Mokuba und die Kleinen Tee und Kuchen bringen? Das wäre sehr nett von ihnen." "Aber gern, Kyoko-san.In einer halben Stunde?" "Ja, vielen Dank."

Sie ging in Kaibas Büro und ordnete den Stapel mit den Urlaubsgesuchen. Bei Seto hatte alles seine Ordnung und da sie seine Assistentin war, hatte sie für seine Ordnung zu sorgen. Was wohl die schwierigste Aufgabe an ihrem Job war. Kyoko war ein kleiner Chaot der mit Ordnung nicht viel am Hut hatte. Dafür beschwerte er sich relativ selten über das Chaos.

"Wo ist Mokuba? Er müsste längst von der Schule zurück sein. Yuhhi und Sakuya sind auch noch nicht da." "Sei nicht so hektisch. Die drei sind in meinem Büro und erwarten uns zum Tee. Im übrigen ist deine neue Duel-Disk fertig. Du kannst sie sofort ausprobieren."

"Großartig. Lange genug hat's ja gedauert. Wieso arbeiten unsere Techniker so langsam? Ich hab das neue System in zwei Monaten entwickelt!" " Nicht jeder kann auf Schlaf verzichten, so wie du. Du hast in den zwei Monaten vielleicht Vierzig Stunden geschlafen. Das schafft nicht jeder." Sie wandte sich dem nächsten Stapel zu. Diesmal waren es Rechnungen die sie nach Dringlichkeit ordnen und ihm dann vorlegen musste. "Wofür bezahl ich sie denn? Hast du schon einen passenden Babysitter für übermorgen gefunden?" "Wieso Babysitter? Was bin den bitte ich, hm? Was ist übermorgen überhaupt?" "Hast du die Geburtstagsparty von Todaiji-sans Tochter vergessen? Du weißt schon! Die Kleine die wir beim Autorennen besiegt haben!" "Du meinst deren Bruder du besiegt hast? Die kleine Miyuki die total in dich verknallt ist? Die , die mich immer schikaniert? " "Ja, ihr Vater hat mich eingeladen. Auf Wunsch seiner Tochter natürlich. Der Alte scheint die Verknalltheit seiner Tochter sehr zu begrüßen. Man munkelt, er plane eine Fusion mit der Kaiba Corp., da kommt ihm das natürlich sehr gelegen." "Wirklich? Kann er eine Fusion ohne dein Einverständnis planen?"

"Natürlich nicht. Es sei den, ich würde mit seiner Tochter anbandeln. Dadurch könnte er mich erpressen oder einen Skandal herauf beschwören." "Hast du vor mit seiner Tochter anzubandeln? Süß ist sie ja." "Quatsch! Ich steh nicht auf kleine Mädchen." " Ach und ich soll also als dein Bodyguard mit kommen und die Kleine von dir fernhalten?" "Nicht direkt. Ich dachte wir könnten uns ein bisschen amüsieren und danach wer weiß, vielleicht da weiter machen wo wir letztens aufgehört haben. Klingt doch gut, oder?" "Danke, aber ich verzichte. Vor allem auf letzteres. Außerdem, was sollen deine Geschäftspartner denken, wenn du dort mit deinem Kindermädchen aufkreuzt?" Mittlerweile war sie fertig mit Stapel sortieren und hatte es sich vor Setos Schreibtisch bequem gemacht. Er sah schon toll aus wie er da so in seinem Schreibtischsessel saß und die Urlaubsgesuche studierte.Er hatte seine Schuluniform mit seinen üblichen Klamotten getauscht. Seit dem Battel City Tunier trug er diesen weißen Mantel ständig. " Erstens bist du nicht nur mein Kindermädchen, sondern hauptsächlich meine Assistentin. Zweitens, kann ich hingehen mit wem ich will.Außerdem begleitest du mich ständig zu solchen Anlässen. Übrigens, war Hasegawa nicht erst vor zwei Monaten in Urlaub?" "Glaub schon. Muss er nicht zur Kur? Er hatte doch vor kurzem einen Bandscheibenvorfall, wahrscheinlich will er deswegen Urlaub. Raphael kann die Sache ja klären. Was die Party angeht, glaubst du nicht, dass Miyuki schwer entäuscht sein wird. Schließlich ist es ihr Geburtstag und den will sie natürlich ungestört mit dir verbringen"

"Wie glaubst du stellt sie sich das vor?" "Du bist der Experte, Seto. Wahrscheinlich will sie dich verführen während alle anderen tanzen." Klar! Und ihr Vater erwischt uns dann ganz zufällig. Schöne Schmierenkomödie. Ist ja auch egal. Du kommst mit und basta."

"Wie stellst du dir das vor? Du kannst mich nicht einfach auf eine private Party mitnehmen. Was sollen die Leute denken?" "Ich kann alles. Was die Leute angeht, Baby, was sollen sie schon groß denken? Außer das Seto Kaiba mit einer aufregend schönen Frau zu einer Party geht?" "Du weisst doch wie die High-society ist? Sie werden denken dass wir, na du weisst schon!" Kyoko wedelte mit der Hand vor seinen Augen rum. Ein Rotschimmer zierte ihre Wangen. "Nö, hab keine Ahnung. Was werden sie den denken? Etwa das was alle denken. Das wir eine Affäre haben?" Nun war sie wirklich perplex. Dachten das wirklich alle?

"Warum sollten sie so was denken? Ich meine, ich bin deine Assistentin, nicht deine Geliebte!" " Tja, das glaubt dir leider niemand. Ich meine, du wohnst in meinem Haus. Auf der selben Etage, direkt neben meinen Privaträumen. Das führt automatisch zu Gerüchten. Außerdem bist du wunderschön, welcher normale Mann würde nicht mit dir ins Bett gehen wollen?" "Du bist unmöglich! Du musst das sofort klar stellen!" Nun war sie Krebsrot geworden. Seto hatte sich erhoben und kam nun auf sie zu. Er stand nun lässig an den Tisch gelehnt da. Mit verschränkten Armen grinste er auf sie herab."Wieso sollte ich? Das du noch nicht meine Geliebte bist, ist nicht meine Schuld. Wenn Mokuba uns nicht gestört hätte, wärst du längst mein!" "Du arroganter Mistkerl! Soweit wird's nie kommen! Eher geh ich in's Kloster! Komm mir nicht näher! Einen Schritt weiter und ich schreie!" "Baby, mach dich nicht lächerlich. Das ist mein Büro, niemand würde auf deine Schreie achten. Sie würden es als Spiel betrachten. Jeder weiß dass du mich in den Wahnsinn treibst. Unsere Verfolgungsjagden durchs Haus sind Gesprächsthema Nummer 1." Sie zitterte am ganzen Körper."Deswegen muss ich doch nicht deine Geliebte sein!" "Mhm, doch. Denn jeden anderen hätt ich längst gefeuert aber du bist immer noch da. Daraus schließen die Leute natürlich ihre eigenen Schlüsse. Aber egal. Zur Party gehst du jedenfalls mit. Zieh was hübsches an." "Ja, ne Klosteruniform!Bäh." Rotzfrech streckte sie ihm ihre Zunge entgegen. "Lass uns in mein Büro gehen, Mokuba und die anderen warten schon! Ahh!! Was soll das weden?" Er zog sie dicht zu sich heran. Seine Augen blitzten drohend. "Mach das nie wieder, verstanden!? Sonst sehe ich mich gezwungen es als Aufforderung zu sehen. Dann küss ich dich dass dir die Luft weg bleibt!" Erschrocken befreite sie sich aus seinem Griff. Fluchtartig hastete sie aus dem Büro.

Draußen kam Aki auf sie zu. Leise, damit er Kaibas Aufmerksamkeit nicht erregte, fragte er sie was gerade passiert ist. "Warum bist du so aufgewühlt? Was ist geschehen, hat er dir was getan?" "Nein, nein. Alles bestens. Er hat mir nur gerade erklärt, dass ich übermorgen mit zu einer Party muss." "Welche Party?" "Die Tochter von Todaiji-san hat Geburtstag und Seto wurde eingeladen." "Soll ich mitkommen?" "Was gibts da zu flüstern?" "Master Kaiba! Ich habe Kyoko-san nur gesagt dass alles für den Testlauf der neuen Duel-Disk breit ist."

"So? Nun gut.Die nächste Stunde will ich nicht gestört werden, also setzen sie den Test in einer Stunde an!" "Sehr wohl, Master Kaiba." "Kyoko, wir gehen!" So ganz schien er ihnen nicht zu glauben. Seine hochgezogene Augenbraue war der beste Beweis.Aki verneigte sich vor Kaiba und verschwand dann hinter der Tür, die zumTestraum führte.Kyokos Büro lag gleich neben dem von Seto. Meistens hielt sie sich aber in seinem auf. Außer wen sie mit den Kleinen Tee tranken. Es war eine feste Gewohnheit gemeinsam um Vier Tee bzw. Kaffee zu trinken. Keine noch so wichtige Besprechung oder Termin durfte das verhindern. Seto öffnete die Tür und ließ Kyoko den Vortritt in den hellen Raum. In der Mitte des Raums stand ein Schreibtisch aus Ahorn. Die Wände waren Lindgrün gestrichen und in der rechten Ecke, von der Tür ausgesehen, standen weiße Korbmöbel. Alles wirkte einladend und freundlich, im Gegensatz zu Setos Büro, dass konnte einem richtig Angst machen. Sein Büro wirkte dunkel, total unheimlich. "Setooo, wo warst du solange? Ich hab euch schon viel früher erwartet." "Hallo erst Mal. Wir wurden aufgehalten."

"Hi, na alles klar Jungs? Was habt ihr heute in der Schule gemacht? Vor allem aber, wie war dein Kendotraining, Sakuya?" "Eigentlich ganz okay. Habt ihr das Turnier übermorgen auch nicht vergessen?" "Das ist Übermorgen? Wieviel Uhr?" Hoffentlich dauerte das Tunier solange dass sie nicht mehr zu dieser blöden Party musste. "Um vierzehn Uhr fängts an.Yuhhi hat sein Kyudoturnier dann nächste Woche, ihr kommt doch, oder? Ihr habt's Versprochen!" "Klar kommen wir zu euren Turnieren! Zu Todaiji-sans Party kommen wir dann immer noch rechtzeitig. Du hast nur weniger Zeit dich herzurichten." "Ich bin immer in ein paar Minuten fertig, Seto. Im Gegensatz zu dir brauch ich nicht Stunden!"

"Hört auf zu streiten! Warum geht ihr zu Todaiji-san?" Der kleine Mokuba hatte es sich zwischen seinem Bruder und Yuhhi bequem gemacht. Kyoko nahm gegenüber Platz und hatte Sakuya auf dem Schoß sitzen. Harada-san brachte inzwischen Tee und Kuchen, Kaffee war bereits serviert worden. "Er hat uns zur Geburtstagsparty seiner Tochter eingeladen." "Och Seto! Müsst ihr da unbedingt hingehen? Du kannst die eingebildete Ziege doch so wieso nicht leiden!" "Ich muss, Mokuba. Er ist mein Geschäftspartner, ich kann ihn nicht einfach so vor den Kopf stossen." " Hm. Na wenigstens nimmst du yoko-chan mit. Nicht war Seto, Yoko-chan ist viel hübscher und intelligenter?! Außerdem ist sie so lieb und hilfsbereit."

"Allerdings, mein kleiner Bruder. Nicht zu vergessen ihre Schusseligkeit und ihre Wutausbrüche." "Du treibst sie aber auch oft zu Weißglut, Seto." Mokuba war süß. Wie er sie immer verteidigte. "Irgend ein Hobby muss ich schließlich auch haben. Nur Duel Monsters wär ja langweilig." "Such dir ein anderes Hobby! Wie wärs mit Karaoke?" "Yoko, Yoko. Nichts ist schöner als dich zu ärgern!" " Hört jetzt auf! Seit netter zu einander! Schließlich habt ihr euch doch lieb, oder?" "Nein!" "Ja!" Beide hatten zur selben Zeit gesprochen. "Könnt ihr nicht einmal einer Meinung sein? Wie kleine Kinder! Ich beschließ jetzt einfach das ihr euch liebt. Genau! Ich ändere einfach deine Meinung Yoko-chan. Seto tut sich damit ja schwer." "Pah, wenn ich will liebt mich jeder!" "Davon merkt man aber nicht viel, zumindest bei Kyoko solltest du dich mehr ins Zeug legen, großer Bruder!" "Glaubst du, Mokuba? Kyoko kann ziemlich stur sein,wenn sie beschließt jemanden nicht zu mögen, kann man das schwer ändern. Ich kenn sie schon mein Leben lang. So war sie schon immer. Seto kann froh sein, dass sie ihn noch nicht erwürgt hat." Yuhhi kannte sie ziemlich gut. Sie war bei der Geburt von Ihm und Sakuya dabei. Aber hatte sie ihre Meinung in bezug auf Kaiba nicht schon längst geändert? Solang sie das vor ihnen geheim hielt, war das Geheimnis ihrer Vergangenheit nicht in Gefahr. Das Wichtigste war jetzt das sie ihre Ausbildungen beendeten und sie sich alle Männer vom Leib hielt."Schling nicht so, Sakuya! Du wirst nicht verhungern wenn du langsamer isst. Das selbe gilt für dich, Yuhhi!"

"Jaa!" Wenigsten gehorchten die zwei immer. Kaiba musste sie noch besser erziehen.

"So, lass uns gehen. Die Pflicht ruft. Wir sehen uns heute Abend. Seit ja brav!"

Die Stunden vergingen im Nu. Das neue System der Duel-Disk konnte in Produktion gehen. Das war großartig, denn dadurch hatte Seto gute Laune und das bedeutete Ruhe und Frieden für die nächsten Tage. Der Frieden hielt leider nur anderthalb Tage. Nach Sakuyas Kendotunier, das er gewonnen hatte, bekam er die Nachricht , dass etwas bei der Produktion schief gelaufen war. Zuerst schrie er die Techniker an, "Wie kann man nur so unfähig sein? Bin ich von lauter Idioten umgeben?" , war noch das harmlosere. Doch das Schlimmste sollte noch kommen. Kaiba stapfte gerade wütend durch die Tür als Raphael gefährlich nahe bei Kyoko stand." Was zur Hölle geht hier vor? Nimm deine dreckigen Pfoten von ihr!" Mit zwei Schritten war er bei ihnen und packte Raphael am Kragen. Das ganze sah ziemlich grotesk aus, wie sich die fast gleichgroßen Männer zornig anfunkelnden. "Ich hab Kyoko-san nicht angefasst, Master Kaiba. Wir haben uns nur unterhalten. Nicht war, Kyoko-san?" "Ja das ist wahr. Lass ihn los, Kaiba. Er hat niemandem etwas getan!" "Ach ja? Er stand aber verdammt nah bei dir." Er ließ langsam von Raphael ab. "Ich hab sie nur nach ihrer Ballbegleitung gefragt, Master Kaiba. Sie hat mir erzählt dass sie noch niemand gefragt hat. Da hab ich ihr meine Begleitung angeboten." Dieses freche Grinsen in Raphaels Gesicht wurde immer breiter. Er und Seto verstanden sich nicht wirklich gut. Raphael organisiert die Meetings in der Firma und machte seine Arbeit gut. Die meiste Zeit machte er aber das weiblich Personal unsicher. Es gab nicht mehr viele Frauen die er nicht gehabt hätte. Eins seiner größten Hobbies war aber Seto verarschen. Es war keine Seltenheit, dass plötzlich wichtige Papiere verschwinden oder Nachrichten von Kyoko nicht weitergegeben werden. Seto stand ihm aber in nichts nach. Er malträtierte ihn wo er nur konnte."Ist das wahr Kyoko? Denn eigentlich bin ich ihre Begleitung." "Ja er hat mir seine Begleitung angeboten. Du bist meine Begleitung? Komisch, hab wohl vergessen dass du mich gefragt hast." "Das hast du wahrscheinlich überhört. Lass uns nach Hause fahren. Wir müssen uns noch für die Party fertig machen."

"Wir gehen halt ein andres Mal aus, Kyoko-san. Viel Spass heute Abend!" Mit einer kleinen Verbeugung vor Kyoko verschwand er." Das weiß ich zu verhindern, Raphael."

"Lass uns gehen Seto. " Beide gingen zu seiner Limusine. Auf dem Weg zur Villa schwiegen sie. Beide waren mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Wieso ist Seto so wütend geworden? Ich hab nicht gedacht dass er mit mir zum Ball geht. Jetzt glauben die anderen wohl endgültig dass ich seine Geliebte bin. Wie wird das alles nur ausgehen?

Muss sie diesem Arsch ständig schöne Augen machen? Zu mir ist sie nie so nett. Obwohl eigentlich ist sie zu jedem nett, außer zu mir. Vor allem aber zu Aki und Raphael. Das muss ich unbedingt im Auge behalten.

Erinnerungen und heftige Auseinandersetzungen

Hi Leute! Ähm, tut mir leid aber ich hab mich wohl ein paar mal verschrieben, sorry! Schreibt mir bitte wenn ich etwas unverständiges geschrieben habe und danke das ihr die Geschichte lest! Wie glaubt ihr geht es weiter? Würde mich über weitere Kommentare freuen. mata ne eure KyokoShanks
 


 

Zur Party machte Kyoko sich sorgfälltig zurecht. Sie trug ein blaues Trägertop und weisse Shorts. Dazu wollte sie ihre weissen Sandalen anziehen. Sie war mit Seto im Salon verabredet und traf dort auch auf ihn. Er verdrehte genervt die Augen. Es sah echt witzig

aus, er im schwarzen Smoking und sie in lässigen Klamotten. "Machst du das mit Absicht? " "Hm? Was meinst du? Mokuba meinte ich seh toll aus." "Nicht in diesem Aufzug! Muss ich dich jetzt schon anziehen? Reicht es nicht dass du in meinem Leben Chaos verbreitest? Mir bleibt nichts andres übrig als dir was anderes anzuziehen. Ob wir bei der Party noch ankommen werden, ist fraglich?" Der Typ war so schnell bei ihr, dass sie nicht mehr ausweichen konnte. Kaiba warf sich das Mädchen über die Schulter. Seine Hand ruhte auf ihrem Po, als er sie zurück in ihr Zimmer trug. Das war nicht gerade einfach denn Kyoko strampelte und schrie wie am Spieß. Leider kam ihr niemand zu Hilfe. So wurde sie auf ihrem Bett abgesetzt. Fluchtversuche waren zwecklos, Kaiba hatte die Tür abgeschlossen und den Schlüssel eingesteckt. "Ausziehen!!" "Vergiss es es! Kommt nicht in Frage!!" "Zick nicht so rum! Du wärsr nicht die erste nackte Frau die ich sehen würde!" "Ich zieh mich trotzdem nicht aus, basta!" "Okay. Dann mach ich das!" "Hiiillfffe!" "Dir hilft niemand. Also sei brav und zieh dich aus!" "Nein!"

Stur saß sie auf ihrem Bett als Kaiba ihren Kleiderschrank durch wühlte. Er entschied sich wohl für das metallic-blaue hochgeschlitzte Kleid entschieden. Es hatte einen tiefen Ausschnitt und war mit zwei Bändern hinter dem Hals zu befestigen. Das Kleid war verdammt eng und betonte ihre Figur. Einen BH konnte sie bei diesem Kleid nicht tragen, da ihre Rückenpartie frei war und der Stoff erst kurz über ihrem Po wieder anfing. Sie hasste das Kleid abgruntief. Jetzt durch wühlte er auch noch ihre Unterwäschelade. "Warum schnüffelst du Spanner in meiner Unterwäsche rum?" "Ich bin kein Spanner! Außerdem brauchst du noch den passenden Slip." "Den such ich selber, verzieh dich!" "Brauchst du Hilfe beim Umziehen?" "Nein danke! Raus hier!" "Bin schon weg. Beil dich aber, klar!" "Ja, ja" Seto schloss die Tür auf und verschwand Richtung Salon. Kyoko beeilte sich mit umziehen, nicht das er noch mal raufkommt. Dem traute sie alles zu. In zehn Minuten war sie fertig und spazierte die Treppe erneut runter. "Du siehst toll aus" "Danke, Mr. Frosty."

Die Fahrt zum Anwesen der Familie Todaiji dauerte eine halbe Stunde. Die Fahrt verlief relativ ruhig. Keiner sagte ein Wort. Die Villa der Todaiji's lag außerhalb der Stadt und war hell erleuchtet. Überall standen Pavillions und kleine Buffets rum. Kein Wunder, wenn die einzige Tochter ihren sechzehnten Geburtstag feierte musste das natürlich groß inzeniert werden. Seto hatte ihr nun den Arm um die Hüfte gelegt und gemeinsam schlenderten sie auf die Eingangstür zu. Man musste ja den Gastgeber begrüßen. Wenn man das Haus beschreiben müsste, wäre prozig genau das richtige.Wie konnte man nur so einen schlechten Geschmack haben?

Sie war gespannt was heute noch alles passieren würde. Würde ihr die kleine Miyuki die Augen auskratzen, weil sie mit Kaiba hier war? Hier und da wechselten sie ein paar Worte mit Bekannten. Kyoko konnte die Blicke der Leute spüren. Das Getuschel der Gäste hören. Das die Reichen immer über andere tratschen mussten war schlimm. Hatten die kein eigenes Leben? Es waren auch einige Ex-Freundinnen von Seto zugegen. Die schmachtenden Blicke waren echt peinlich. Das man sich als Frau auf so ein Niveau runterstellen konnte? Wie kann man wegen einem Mann nur so tief sinken. Für die Frauen schienen Stolz und Selbstachtung nicht zu zählen. Merkten sie den nicht dass er mit jeder einzelnen nur gespielt hatte? Ein Zeitvertreib für gewisse Stunden. Die kleine Miyuki war nicht anders. Glaubte sie wirklich ein Mann wie Seto Kaiba, der sich selbst für den einflussreichsten Mann der Welt hielt, würde sich an ein einziges Mädchen binden? Und selbst wenn, konnte er doch unter den schönsten Frauen der Welt wählen. In diesem Moment kamen die Gastgeber auf sie zu. Das Ehepaar Todaiji und ihre Kinder Shinyi und Miyuki. Der gutaussehende Shinyi fuhr wie Kaiba Autorennen und hat auch zum ersten Mal gegen ihn verloren. Die Todaiji Männer trugen beide schwarze Smokings. Miyuki trug ein tiefausgeschnittenes rotes Kleid und war für ihr Alter zu stark geschminkt. Sie sah aus als käme sie direkt vom Laufsteg. Ihre Mutter trug ein enganliegendes schwarzes Kleid.

"Ah! Kaiba-san, schön sie zu sehen. Wie ich sehe haben sie ihre reizende Assistentin mitgebracht." "Guten Abend, Todaiji-san. Meine Assistentin und ich wünschen ihrer Tochter alles gute zum Geburtstag, nicht wahr, Kyoko!?" "Natürlich, Seto-san." Man konnte Miyuki deutlich ansehen das sie zornig war. "Vielen Dank, Seto-san. Ich freue mich das sie zu meiner Party gekommen sind. Leisten sie mir ein wenig Gesellschaft? Mein Bruder kümmert sich sicher gerne um Ihre Begleitung, oder Shinyi?"

"Sehr gerne Miyuki. Kommen sie Kyoko-san, ich führe sie ein wenig rum." "Du bleibst hier! Verstanden!" "Aber Seto-san sie müssen sich keine Sorgen um ihre Assistentin machen. Mein Bruder wird sich sehr gut um sie kümmern und wir können uns dann besser kennenlernen." Ein koketter Augenaufschlag reichte völlig aus um zu wissen was die Kleine vorhatte. Wollte sie ihn tatsächlich mitten auf dem Fest verführen? "Ich würde lieber mit ihrem Bruder über das nächste Rennen plaudern. Sie werden doch teilnehmen, oder Shinyi-san? So eine kleine Niederlage wird sie doch nicht entmutigen?" "Natürlich nicht, Seto-san! Ich werde mir meinen Titel zurück holen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!" "Mein lieber Bruder, dein Siegeswillen in allen Ehren, aber vielleicht bist du einfach nicht gut genug um gegen ihn zu gewinnen?" "Ist ja auch egal. Eigentlich wollten wir ihrer Tochter nur kurz gratulieren und dann wieder nach Hause fahren. Ich habe meinem Bruder versprochen heute noch mit ihm zu spielen. Aufwiedersehen. " "Aufwiedersehen. Ich hoffe sie besuchen uns mal wieder?" Ohne etwas zu erwidern drehte er sich um und zog Kyoko an der Hand hinter sich her. "Nicht so schnell du ungehobelter Klotz. Ich kann nicht so schnell laufen mit den hohen Schuhen."

Die beiden waren schon einige Meter entfernt als Miyuki zu ihrer Mutter meinte "Wetten das Flittchen ist seine Geliebte! Was findet er nur an dieser Person?" Was ihre Mutter daruf sagte verstand sie schon nicht mehr. Kaiba hatte erreicht was er wollte. Nun glaubten alle sie wäre seine Geliebte. Na schönen Dank auch!
 

Da sie mit Setos Ferrari gekommen waren, wehte ihnen eine kühle Prise um die Ohren. Die Heimfahrt verlief genauso Schweigsam wie vorher die Fahrt zum Anwesen. Kyoko dachte an die Zeit zurück wo sie noch in ihrem Dorf gelebt hatte. An ihre glückliche Kindheit. Sie hatte mit ihrer Familie in der Nähe einer Felsklippe gelebt, von wo aus man die Umrisse der nächsten Insel erkennen konnte. Ihre Eltern hatten drei Kinder. Kyoko war die Jüngste und das einzige Mädchen. Vielleicht war sie deswegen der Liebling ihres Vaters. Ihr ältester Bruder hatte ihre Heimatinsel an seinem sechzehnten Geburtstag verlassen. Er war gegangen um das Versprechen, das er seiner besten Freundin gegeben hatte, einzulösen. Kurz bevor er in sein Boot gestiegen war, hatten sich die drei ein Versprechen gegeben. Jeder wollte sein bestes für die Erfüllung seiner Träume geben. Sarai, ihr Zwillingsbruder, wollte eines Tages das Herz von Suzumi erobern. Suzumi ist ziemlich stur und würde niemals freiwillig zugeben dass sie ihn mag.
 

Kyoko wollte seit sie klein war dem Beispiel ihres Vaters folgen und zur See fahren. Als kleines Kind hatte er sie für zwei Jahre mit genommen, aber eine Lungenentzündung ihrer seits, beendete die Sache ziemlich schnell. Das Meer war zu unvorhersehbar, als das man einem kleinen Sechsjährigen Mädchen das zumuten kann. Als sie an Bord ihres Vaters war, hatte sie immer mit ihm im selben Bett geschlafen und ihn in der Nacht dann raus getreten. Von ihrem Onkel lernte sie den Umgang mit Pistolen um sich zu verteidigen. Ihr Vater brachte ihr den Schwertkampf bei. Alles was wichtig war für die Seefahrt hatte sie in den zwei Jahren gelernt. Kyoko hatte noch einen Traum. Sie wollte die Heimatinsel ihrer Vorfahren, Mystery-Island, finden. Doch die Zerstörung ihrer Insel hatte alles geändert.
 

Die Marine und die sechs Samurai der Meere hatten auf ihrer Insel wie die Berserker gewütet. Der Reihe nach fielen ihnen die Clans zum Opfer. Yuhhi's Geschwister, Hizuki und Atsushi, hatten die Insel verteidigt. Beide hatten zu den stärksten Kämpfern gezählt und waren wie Babies einfach weggefegt worden. Kyoko hatte die Kinder und die alten Menschen in ein Geheimversteck geführt. Es lag mitten im Gebirge, genauer gesagt mitten im Berg Red Dragon. Er war der höchste Berg der Insel. Unter den Flüchtlingen befanden sich auch die Kinder der Clanoberhäupter. Eigentlich nur vier. Suzumi und Yumi vom Blumen-bzw. vom Donnerclan , Sarai und Kyoko vom Schlangen-und Drachenclan. Alle anderen verteidigten die Insel. Die Zwillinge waren zurück geeilt um ihre Freunde zu unterstützen, aber sie waren zu spät dran Die Schlacht war längst vorbei. In jedem Dorf fanden sie nur Gefallene. Überall lagen die Leichen von Marinesoldaten und den Inselbewohnern rum. Die zwei hatten die Leichen begraben. Es dauerte Stunden ehe sie in ihr Heimatdorf Siba kamen. Unter den Toten war auch ihre Mutter Jeanne. Der grausam entstellte Körper ihrer Mutter würde ihr ewig in Erinnerung bleiben. Genauso wie die Leiche ihres Großvaters und alle anderen Toten. Dragon-Wing, so hieß ihre Insel, war nicht besonders groß, deswegen kannte sie fast jeden der Bewohner. Hizuki war der einzige der noch am Leben war. Er hatte ihr sein Schwert gegeben und ihr ein Versprechen abgenommen. "Du musst dich um meine kleinen Brüder kümmern und sie im Kampf ausbilden. Damit sie später mit unseren Waffen kämpfen können. Schwöre bei meinem Schwert Leaf Knight dass du unsere Heimat rächen wirst und du nie wieder heulst!" "Snif, ich schwöre euch zu rächen, aber heulen werd ich bestimmt wieder!" "Dann kann ich beruhigt sterben und vergiss nicht wir sind immer bei dir!"
 

Das waren seine letzten Worte. Die Überlebenden nahmen Abschied von ihren Toten und ein paar Tage darauf kam ihr Vater nach Hause. Niemand konnte sagen warum die Marine angegriffen hatte, aber unter Tränen schworen sie ihre Freunde zu rächen. Ihr Onkel hatte die Führung des Schlangenclans ihrem Bruder übergeben und sie wurde das neue Drachenoberhaupt. Eigentlich wollte sie schon damals mit auf das Piratenschiff ihres Vaters, aber ihr Onkel Ben meinte es wäre besser zuerst die Ausbildung der Kleinen zu übernehmen. Kyoko hatte ihren Vater gefragt warum die Marine angegriffen hatte, und ob es was mit seinem Piratenleben zu tun hatte. Das konnte es eigentlich nicht sein, denn die Bande ihres Vaters griff nur andere Piraten an und es wusste niemand das der Piratenboss auf dieser Insel geboren wurde.. Das Schiff war Tage später wieder ausgelaufen . Mit den Überlebenden an Bord denn ihr Vater wollte sie auf eine andere Insel übersiedeln. Der Navigator begleitete die Kleinen und Kyoko. Durch eine Höhle im Berg Yellow- Dragon gelangten sie in diese Welt. Die Menschen hier wussten nichts von dieser Höhle durch die man in den East Blue gelangte . Dieses Geheimnis hüteten die Bewohner ihrer Heimatinsel. Es war kein Portal in eine ander Dimension, wie man das von manchen Filmen her kannte. Die Erde war nur viel größer als die Leute annahmen. Die Erde war in verschiedene Gebiete aufgeteilt. Die fünf Kontinente waren durch ein hohes Gebirge,die Black Mountains, dass sich über die Erde erstreckte, von Kyokos Heimat dem East Blue getrennt. Außer den sieben Weltmeeren gab es noch den East, South, West und North Blue und die Grand Line. Die Grand Line war ebenfalls durch ein Gebirge, der Red Line, von den anderen Ozeanen getrennt. Die anderen vier Ozeane waren durch Inseln von einander getrennt.

Irgendwann war sie dann Seto und seinem Bruder begegnet. Das alles lag nun schon fast vier Jahre zurück. Die Ausbildung von Yuhhi und seinem kleinen Bruder war beendet. Als Piraten würden sie sich sicher gut behaupten können. Aber durfte sie von den Kleinen verlangen ihr in ihre Heimat zu folgen? Die beiden müssten eine Menge zurück lassen. Ihre Freunde, vorallem aber Mokuba und Seto. Was war mit ihr selber? Auch sie müsste ihre Freunde zurück lassen. Im Geiste sah sie die Gesichter ihrer neuen Freunde vor sich auftauchen. May und Faye Valentine. Duke Devlin und Tristan Taylor. Joey Wheeler und Raphael. Trotz ihrer Eigenheiten hatte sie alle gern, auch Seto. Sie mochte den arroganten Kaiba vielleicht gerade deswegen so gern weil er sie an ihren älteren Bruder erinnerte. Er und sie hatten früher ein ähnliches Bild wie Mokuba und Seto abgegeben. Kyoko hing ebenfalls mit einer inbrünstigen Liebe an ihrem älteren Bruder wie Mokuba an Seto. Doch ein Versprechen ihrem besten Freund gegenüber wog tausendmal mehr als der Schmerz Freunde zurückzulassen. Auf jeden Fall musste sie die Sache so schnell wie möglich klären. Um ihre Clans zu rächen, musste sie auf die Grand Line, wo sich die sieben Samurai aufhielten. Sie musste schließlich nur sechs von sieben vernichten. Der siebte Samurai war ein alter Kumpel ihres Vaters und hätte sie nie verraten.
 

Eine Hand wanderte ihre Schenkel hoch. "Was ist? Du bist so still." "Was soll sein? Ich bin müde mehr nicht." "Ich weiß etwas was dich schnell wieder munter macht." "Was soll das sein? Karaoke?" "Nö, Sex!" Ihr Gesicht war rot wie eine Tomate geworden. "Du hast sie ja nicht mehr alle! Perverser Lüstling! Spanner! Lustmolch!" "Hast du's jetzt? Stell dich nicht so an! Du bist keine zwölf mehr und weißt was zwischen Mann und Frau vorgeht. Wo also ist das Problem?" "Ich schlaf nicht mit jedem! Mit dir schon gar nicht! Außerdem hast du doch sicher irgendwo eine Geliebte . Geh doch zu der und lass mich in Frieden!" "Ich denk nicht dran! Im übrigen hab ich seit du bei mir bist keine Geliebte mehr, du kannst dich also geehrt fühlen!" Jetzt war sie sprachlos! Sie sollte sich geehrt fühlen, weil er keine Geliebte hatte? Spinnte er völlig? "Ich fühl mich nicht geehrt! Und nimm deine Griffel da weg! Ich bin deine Assistentin nicht dein Spielzeug!" "Deswegen begehr ich dich trotzdem. Solltest eben nicht immer so heiße Sachen anziehen, dann könnt ich mich vielleicht eher beherrschen." "Das ist die Höhe! Du hast dieses Kleid ausgesucht nicht ich! Im übrigen dreht sich nicht immer alles um dich. Wer sagt den das ich nicht einen anderen will, hm?" "Wer sollte das sein? Aki oder doch Raphael? Nee, lass mal ich bin mir 100% sicher das du mich willst!" "Wenn du meinst. Mir egal was du glaubst." Der Rest der Fahrt verlief wieder schweigend. Zu Hause angekommen flüchtete Kyoko so schnell wie möglich in ihr Zimmer. Aber Seto war schneller und holte sie auf der Treppe ein. Er warf sie sich über die Schulter und trug sie in sein Schlafzimmer. Unterwegs begegnete ihnen leider keine Menschenseele. nIemand der ihr helfen konnte. Diesmal saß wohl endgültig in der Falle. Da Aki nicht in der Villa schlief durfte sie von ihm keine Hilfe erwarten. Die Kinder hatten einen festen Schlaf die weckte so schnell nichts auf, schon gar nicht ihr Geschrei. "Lass mich los!" "Keine Lust!" Eine Unterhaltung mit ihm war schon immer sehr anstrengend gewesen. Vergebene Liebesmüh, gegen ihn hatte sie keine Chance. Kaiba stieß die Tür zu seinem Zimmer auf und verschloss die Tür gleich wieder. Hatte er Angst sie würde abhauen? Nun, damit musste er rechnen irgend einen Weg hier raus würde sie schon finden. Selbst wenn sie durch's Fenster fliehen musste! Der arrogante Widerling setzte sie auf dem Bett ab. Genauergesagt legte er Kyoko in die Mitte und kniete sich über sie. Gott hilf mir! Lass 'nen Blitz einschlagen oder ein Feuer ausbrechen. Egal was, hauptsache es hilft! Aber nichts geschah. Gott schien Urlaub zu haben. Seto hielt ihre Hände fest, so dass sie sich nicht wehren konnte. Kyoko konnte die Begierde in seinen Augen lesen. Langsam wurde ihr die ausweglose Situation bewusst. Sie hatte keine Chance zu entkommen und helfen würde ihr auch niemand. Jetzt wusste sie wie sich ein Schmetterling im Netz einer Spinne fühlte. Kaiba beugte sich zu ihr runter und fing an mit der Zunge ihren Hals zu liebkosen. Wie erstarrt lag sie da. Ihr Herz raste. So schlecht fühlte es sich gar nicht an. Er zog eine feuchte Spur von Küssen über ihre Haut. Ihr Körper schien förmlich zu brennen. War das dieses unbeschreibliche Gefühl von dem die Mädchen immer erzählten? Sollte sie sich diesem Augenblick einfach hingeben oder doch um ihre Unschuld kämpfen? Wollte sie ihr erstes Mal wirklich mit Seto erleben? Hatte sie nicht immer davon geträumt es mit ihrer großen Liebe zu erleben!?
 

"Du bist wunderschön!" Wie oft er diese Worte wohl schon im Taumel der Lust geflüstert hatte? Mit Sicherheit sagte er das zu jeder. Trotzdem freute sie sich über dieses Kompliment. Sein Atem ging schnell als er sie stürmisch küsste. Da erlahmte ihr Widerstand und sie gab sich diesem Kuss hin. Seto fuhr die Konturen ihres Körpers nach. Sie konnte seinen schnellen Herzschlag spüren. Sein Mund widmete sich der kleinen Mulde an ihrem Hals. Küssend wanderte er dann weiter zu ihrem Ohrläppchen und knabberte zärtlich daran. "Du machst mich verrückt! Ich will dich so sehr!" Interessant. Das stand doch auch in den Romanen die Tea immer in der Schule las !? War das ein Standartsatz den jeder zu seiner Partnerin sagte? Seto versuchte den Verschluß ihres Kleides zu öffnen. Das war zu viel. Kraftvoll stieß sie ihn von sich. Hastig sprang sie aus dem Bett und rannte zum Fenster. "Was sollte das gerade? Du wolltest es doch auch!" "Von wegen mein lieber Seto. Ich wollte gar nichts! Nur meine Ruhe." "Sah aber gerade nicht so aus. Du hast meine Küsse erwidert."

Nachdenklich betrachtete sie sein Profil. Im Schein des Mondes leuchteten seine indigoblauen Augen noch geheimnisvoller. Er hatte Recht. Sie wusste ja selbst nicht warum sie seine Küsse erwidert hatte. Vielleicht weil sie sich unbewusst nach Liebe sehnte? Nach seiner Liebe?! Durfte sie überhaupt lieben? Konnte sie Liebe von anderen erwarten wo sie selbst nicht bereit war Gefühle zu zugeben? "Du verwirrst mich irgendwie. Keiner treibt mich der Art in den Wahnsinn und zieht mich gleichzeitig so an. Ich weiß nicht was ich von dir halten soll!" Du fühlst dich zu mir hingezogen? Wieso stößt du mich dann ständig von dir?" Er war dicht vor sie getreten. Seine Lippen streiften ihre Wange. "Wer sagt das es sexueller Natur ist? Es könnte genauso gut deine Art sein die mich faziniert. Das ist es eigentlich auch. Deine kalte, distanzierte Art erinnert mich an jemanden den ich sehr liebe." "Du liebst jemand anderen? Einen Mann?" "Natürlich einen Mann! Oder glaubst du eine Maus?" "Was kann er dir bitte geben was ich dir nicht bieten kann?" "Er würde für seinen Traum alles riskieren und ist sehr verantwortungsbewusst. Mit ihm kann man Spaß haben, was man von dir nicht gerade behaupten kann, du Miesmuschel!" "Man kann sehr wohl mit mir Spaß haben! Nur verhindert das meistens meine Arbeit und ich hab auch alles riskiert für meinen Traum!" Kaiba hatte mit verschränkten Armen auf dem Bett Platz genommen. "Für welchen Traum den bitte? Deinem Stiefvater die Firma zu klauen? Mir ist bewusst das du das alles nur für Mokuba getan hast, aber eigentlich wünscht der Kleine sich ein ganz anderes Leben. Er wünscht sich eine Familie. Eine, in der sein Bruder für ihn Zeit hat und mit ihm und seinen Freunden spielt!" "Fängst du schon wieder damit an? Mokuba soll es an nichts fehlen und dafür tu ich alles! Und wer zum Henker ist dein Lover?!" Ihr Lover? Von was redete er denn da? Kyoko war komplett verwirrt.

"Was meinst du ? Ich habe keinen Lover, wie du das nennst.!" "Willst du mich verarschen? Du hast gerade gesagt das du jemanden liebst, also wer ist es?" Ach so. Das meinte er. Klang er nicht irgendwie seltsam? Das sollte sie ausnutzen. Sie würde jetzt genauso mit ihm spielen, wie er mit ihr. "Du meinst der an den du mich erinnerst?" Bebend saß er auf dem Bett. Er schien langsam sauer zu werden. "Ja verdammt noch mal sag endlich wer es ist! Ich dreh gleich durch!" "Eifersüchtig?" Kyoko war zu weit gegangen. Der sonst so beherrschte Seto Kaiba stand kurz vor der Explosion. Wie ein brodelnder Vulkan. Zu solchen Gefühlen war er fähig? "Grr. Zur Hölle! Ja, verdammt!" Er hatte es geschafft. Jetzt hatte sie endgültig keine Peilung mehr. Was ging hier ab?

"Öh. Echt jetzt? Das ist doch nicht dein Ernst, oder?!?" Kaiba war nun auch am Ende. Der Vulkan war explodiert. Seto gehörte zu der Sorte Mensch die, wenn sie ihre Beherrschung verloren, sich noch tiefer in ihr Schneckenhaus zurück zogen. "Wieso solltest du eifersüchtig sein?" "Du hast wirklich keine Peilung, oder?! Als unsere Eltern uns verlassen haben, habe ich mir geschworen immer mein Bestes zu geben um Mokuba alle seine Wünsche erfüllen zu können. Das hab ich auch geschafft. Gleichzeitig wollte ich nie wieder jemanden vertrauen. Ich habe meinen Eltern vertraut und sie haben mich betrogen." Aha. Seto war also aus seinem Schneckenhaus gekrochen. Er hatte Angst erneut verlassen zu werden. Sie hatte immer gewusst das er nicht von Haus aus so eisig war, denn Grund hatte sie allerdings nicht gewusst. "Kann ich verstehen. Nur, machst du es dir nicht zu einfach? Nicht alle Menschen sind so wie deine Eltern. Du reagierst genauso wie mein Bruder. Als seine beste Freundin gestorben war, hatte er sich auch von den Menschen zurückgezogen und alles getan um sein Versprechen einzulösen. Und genau wie du war er zu seinen Geschwistern immer sehr liebevoll. Du bist ihm wirklich sehr ähnlich. Vielleicht hab ich dich deswegen so gern." "Hast du ihn gemeint? Magst du mich wirklich?" Seto wusste das sie noch zwei Brüder hatte. Auf einmal war er nicht mehr so niedergeschlagen. Seine Selbstsicherheit schien auch wieder zurück zukehren.

Langsam wurde sie wirklich müde. So ein Tag bei der Familie Kaiba war an Anstrengung nicht zu übertreffen. Das Kendotunier von Sakuya hatte auch Kraft gekostet. Ununterbrochen zu schreien war keine gute Idee gewesen."Mhm. Gähn. Ich bin müde lass uns schlafen gehen. Mach dir keine falschen Hoffnungen! Für solche Dinge bin ich nicht mehr aufgelegt!" "Du kannst doch trotzdem hier schlafen. Ich versuch auch keine krummen Dinge mehr, versprochen. Eines Tages bist du so oder so mein! Da kann ich noch ein Weilchen warten." "Tzzzz." Kyoko war bereits eingeschlafen und hatte daher seine Rede gar nicht mehr mitbekommen. Vorsichtig legte er sie auf das Bett. Wohl oder übel musste sie in ihrem Kleid schlafen. Wenn Seto sie ausgezogen hätte, wäre sie nur wieder böse geworden. Sowas wollte er nicht riskieren. Liebevoll deckte er sie zu. Danach zog er sich aus, bis auf seine Shorts. Also Schlafanzug konnte man das nicht nennen. Sein Blick fiel auf das schlafende Mädchen. Kyoko, irgendwie sah sie süß aus. Ihr Gesicht war gerötet, ob ihr warm war? Oder träumte sie etwa von ihm? Gefallen würde ihm das auf jedenfall. Kaiba legte sich neben sie und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Schon seltsam, aber sie war der erste Mensch bei dem er die Beherrschung verloren hatte. Niemandem hatte er je so viel von sich Preis gegeben. Ob das ein Fehler war? Jetzt konnte sie diesen Ausrutscher gegen ihn verwenden. Aber war sie der Typ dafür? Eher nicht, denn Geheimnisse konnte sie eigentlich gut für sich behalten. Schon komisch aber die Kleine konnte echt auf Kommando einschlafen.Und das zu jeder Tages und Nachtzeit, an jedem Ort. Sie war schon ein seltsamer Vogel. Vorsichtig rutschte er näher und legte einen Arm um ihren Körper. So schliefen die Beiden bis zum nächsten Morgen.

Rumms! Irgendwas war gegen die Tür geknallt. "Seeto! Mach auf! Yoko-chan ist nicht in ihrem Zimmer!" Gott, musste der Kleine schon in aller Herrgottsfrühe so einen Lärm machen? Wie spät war es? Was? Erst vier Uhr? Na der würde was zu hören kriegen! Die schlafende Person neben sich machte der Lärm nichts aus, sie schlief einfach Seelenruhig weiter. Seto bemerkte sie nicht mal. Völlig zerknautscht öffnete er seine Tür. "Was ist den los? Warum veranstaltest du so ein Geschrei Mokuba? Was macht ihr drei eigentlich um diese Zeit hier? Ihr solltet doch eigentlich in euren Betten liegen!" "Hörst du mir nicht zu? Kyoko ist verschwunden!" Die drei drängelten sich an ihm vorbei ins Zimmer. Die Frau in Setos Bett bemerkte niemand. Die Kleinen machten einen ziemlichen Lärm. "Beruhigt euch! Was macht ihr eigentlich mitten in der Nacht in ihrem Zimmer?" "Ähm?" Mokuba warf einen hilflosen Blick zu Yuhhi. "Immer wenn wir uns einsam fühlen kriechen wir zu ihr ins Bett." "Ihr schleicht mitten in der Nacht zu ihr ins Bett? Spinnt ihr oder was?" Er hatte seine Stimme erhoben, um genau zu sein, er schrie wie ein Opernsänger. "Was soll der Radau? Es ist mitten in der Nacht und ihr habt meinen Schönheitschlaf gestört. Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen?" Wenn man ihren Schlaf störte kam das einer Naturkatastrophe gleich. Gnade durfte der Störenfried nicht erwarten, dazu war sein Verbrechen zu groß. Den Jungs fielen bei der Lautstärke nicht nur die Ohren ab sondern auch die Augen aus dem Kopf. Was machte sie bei Seto ihm Bett? "Waaahhhhhaa! Was hast du kranker Typ mit ihr gemacht?" "Yuhhi glaub mir wir haben nichts getan. Wir haben uns gestern Abend nur fest gequatscht und sind dann eingeschlafen. Nicht wahr Kyoko?" Kaiba schien sich nicht wohl zu fühlen. Verlegen sah er zwischen den drei Kleinen hin und her. "Was sollte er auch mit Yoko-chan machen?" "Äh, das erklär ich dir wenn du älter bist Sakuya! Geh schon mal in dein Zimmer" "Okay." Der Kleine sah mit unschuldigen Blick zu Seto auf und stapfte dann wieder in sein Zimmer zurück. Er hatte von Bienen und Blumen keine Ahnung. Im Gegensatz zu Mokuba und Yuhhi die genau wussten was Sache war. " Was hast du mit ihr getan? Verstecken gepielt?" "Bin ich hier eingeschlafen?" Kyoko hatte mal wieder keinen Schimmer was vor sich ging. Typisch. "Mann Yoko! Du hast mal wieder keine Peilung! Du bist gestern einfach weggepennt. Du hast mir nicht mal Gute Nacht gesagt. Schäm dich!" "Du Perverser solltest dich schämen! Ihre Naivität einfach auszunutzen!" "Ich bin nicht pervers! Und so naiv ist sie gar nicht, außerdem ist wirklich nichts passiert!" "Glaub ich, denn normalerweiße ist man dabei doch nackt, oder!?" "Na wenigstens einer der mir glaubt! Und, sowas habt ihr noch gar nicht zu wissen!" Jetzt war mit Sicherheit das ganze Personal wach geworden. "Musst du so schreien? Du weckst das ganze Haus auf. Ach da fällt mir ein. Haut ab ich will schlafen und wehe ihr gebt einen Mucks von euch! Das gilt auch für Firmenpräsidenten! Gute Nacht!" Alle starrten sie konsterniert an. Ihr war das egal, sie zog sich einfach die Decke über den Kopf. "Tzz!" "Entschuldige das wir dir nicht geglaubt haben. Aber bei deinem Ruf. War ja eigentlich klar, Kyoko hätte dich mit einem Tritt ins Nirvana befördert. Gute, äh, Nacht" Die beiden verschwanden wieder in ihre Zimmer. Mit einem Tritt ins Nirvana befördert? Yoko ihn? Haha! Sehr witzig! Gestern hatte sich nicht gegen ihn wehren können. So viel dazu! Die Kleine pennte schon wieder. Hoffentlich erstickte sie unter der Decke nicht. Vorsichtig zog er ihr die Decke etwas runter. Ihr schien warm zu sein da sie ein gerötetes Gesicht hatte. Sie sah einfach atemberaubend sexy aus! Wie sie da so im zerwühlten Bett lag mit hochgerutschten Kleid. Einfach nur heiß! Wie sollte er sich da auf Dauer beherrschen können?
 

Hoffe es hat euch gefallen und ich hab keine Wörter ausgelassen? daisuki KyokoShanks

Was Lehrer nicht alles tun um ihre Schüler zu quälen und Gespräche beim Abendessen

Seto kuschelte sich ein wenig näher an sie ran, dann war auch er wieder ins Land der Träume abgetaucht.

Drei Stunden später wachte Kyoko auf. Die Sonne lachte zum Fenster herein und eigentlich könnte alles bestens sein. Wären da nicht einige winzige Probleme. Ziemlich muskulöse Probleme. Über ihrer Taille lag ein Arm und zwischen ihre Beine hatte sich ein fremdes Bein geschoben. Der Geruch von Pfefferminz stieg ihr in die Nase und auf der Haut spürte sie einen warmen Atem. Wo bin ich, und tausend andere Fragen kreisten in ihrem Kopf. Sie musste gestern Nacht hier eingeschlafen sein. Dann hatte sie die nächtliche Ruhestörung also nicht geträumt. Aber warum zum Donnerwetter nochmal lag dieser Perversling so nah bei ihr? Seine Hand bewegte sich leicht über ihren Rücken was bei Kyoko eine Gänsehaut auslöste. Jetzt schmiegte er sich noch näher an sie. Unangenehm fühlte es sich nicht gerade an. Wie friedlich er da lag. Richtig entspannt und glücklich sah Seto aus. Sein Mund war leicht geöffnet und ein zärtlicher Ausdruck lag auf seinen Lippen. Von was er wohl träumte? Er sah irgendwie heiß aus. So gelöst sah der sonst so arrogante und gestresste Kaiba total sexy aus. Vorsichtig strich Kyoko ihm eine Haarsträhne aus den Augen. In diesem Moment gewann ihre Abenteuerlust die Oberhand. Sie liebte die Gefahr und Seto war definitiv eine. Besonders für ihre Gefühlswelt, deswegen spielte sie ihm auch immer die reservierte vor. Aber wieso sollte sie nicht mal wieder mit dem Feuer spielen? Der Gedanke mit Seto zu spielen war zu reizvoll als das sie ihm wiederstehen konnte. Ihre Hand wanderte langsam über seine Taille. "Yoko" Seto redete im Schlaf. Irgendwie machte ihn das menschlicher als man von ihm gewöhnt war. Nun beugte sie sich über ihn und hauchte sanfte Küsse auf seine Wange. Eine Hand öffnete plötzlich ihr Kleid. "Na, machts Spaß mich zu küssen?" "Du Mistkerl bist wach? Wie lange schon?" "Lange genug mein Schatz. Dein kleines Spiel gefällt mir und ich denke es ist Zeit mich daran zu beteiligen." Blitzschnell rollte er sich über sie und küsste sie heiß. Woher nahm er nur die Energie zu so früher Stunde? Seine Küsse vernebelten ihr Gehirn völlig. Sie war nicht fähig sich zu wehren. Im Gegenteil heute hatte sie beschlossen ihr Leben zu genießen, über die Folgen konnte sie später nachdenken. Wie von selbst teilten sich ihre Lippen und erwiderte das Spiel seiner Zunge. Kyoko schlang die Arme um seinen Hals und übernahm die Kontrolle ihres Spiels. Neckend stupste sie Setos Zunge an. Was war los mit ihr? Warum war sie heute so anschmiegsam? Normalerweiße zeigte Yoko ihm sofort die Krallen, nur heute benahm sie sich anders. So leidenschaftlich hatte er sie noch nie erlebt. Sollten sich heute seine Träume erfüllen? Er sehnte sich nach ihr, wollte ihre Haut spüren und sich jeden Millimeter ihres Körpers genau einprägen. Keuchend löste er sich von ihr und schaute verlangend auf sie herab. "Du machst mich wahnsinnig! Niemand außer mir darf dich haben! Du gehörst mir allein!" Erneut presste Seto seine Lippen auf die ihren. Danach zog er eine Spur feuchter Küsse über ihren Hals und schob mit einer Hand die geschlitzte Seite ihres Kleides hoch. Sanft erkundete er ihr Dekolletee mit dem Mund. Kyokos Körper schien förmlich zu brennen unter seinen Zärtlichkeiten. Jetzt wusste sie warum ihm keine Frau wiederstehen konnte.

Er wusste wie er ihr Verlangen schüren musste. Aber tat sie das Richtige? Würde sie die Folgen ihrer Tat nicht bereuen?

Als Setos Hand unter ihrem Kleid verschwand schaltete sich ihr Gehirn wieder ein. "Bitte nicht!" "Warum nicht? Du hast doch angefangen!" "Ich...Jetzt will ich es eben nicht mehr, außerdem kommen wir zu spät zur Schule. Du weißt das ich nicht gerade eine Leuchte in Physik bin!" "Verstehe!" Was war denn das ? Normalerweiße gab er nicht so schnell auf. Er war aufgestanden und reichte ihr seinen Morgenmantel."Hier. Muss ja nicht gleich die ganze Welt wissen das wir die Nacht zusammen verbracht haben." Kaiba grinste und das war kein gutes Zeichen. Was zur Hölle plante er jetzt schon wieder? Irgendetwas führte er doch im Schilde! "Seit wann bist du so nachgiebig? Sonst gibst du doch nie so schnell auf, also was führst du ihm Schilde, Seto?" "Gar nichts, meine Liebe. Ich versuche nur nett zu sein und außerdem, aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Eines Tages krieg ich dich so oder so, da kann ich ruhig noch ein Bisschen warten. Das steigert das Verlangen!" Okay, sie hatte sich wohl geirrt. Mit ihm schien alles in bester Ordnung zu sein. Aber darauf konnte er lange warten, so ein Ausrutscher würde ihr nicht noch einmal passieren!

Leise schlich sie über den Flur in ihr Zimmer und machte sich für die Schule fertig. Nicht zum Ersten Mal fragte sie sich wieviele Schüler außer ihr noch zwei Jobs hatten? Kyoko war nicht nur Setos Assistentin und Mukubas Kindermädchen sondern auch noch Schwester und Schülerin. Neben dem ganzen Bürokram und den Hausaufgaben musste sie sich noch um drei kleine Jungs und deren Probleme kümmern. Zum Glück hatte Kaiba eine Haushälterin, so das sie sich nicht auch noch um den Haushalt kümmern musste. Wie immer ließ sie das Frühstück ausfallen und rannte zur Schule. Seto fuhr wie immer in seiner Limusine in die Schule, aber da sie für sportliche Aktivitäten wenig Zeit hatte rannte sie lieber zur Schule anstatt mit ihm zu fahren.
 

Kyoko ging mit Serenity Wheeler in eine Klasse. Meistens wartete sie mit ihrem Bruder Joey und dessen Freunde auf dem Schulhof auf sie. "Morgen yoko! Wie gehts? Hast du die Matheaufgaben gemacht?" "Morgen Leute! Klar Serenity. Willst wieder abschreiben?" "Äh, ja bitte ich hab sie einfach nicht kapiert: Kannst du sie mir nochmal erklären?" "Aber Serenity, ich kann sie dir doch erklären!" "Das würd ich lieber lassen. Joey hat von Mathe so viel Ahnung wie ein Gorilla vom Tretboot fahren!"

"Das war hundsgemein Tea!" Keiner konnte sich ein Lachen verkneifen aber Joey hatte Recht. Tea konnte wirklich fies sein. "Wieso den? Sie hat doch Recht!" "Sehr witzig Kaiba!Willst wohl unbedingt eins aufs Maul haben!?" "Tja, wenn du so viel Mumm hast, was ich bezweifle." "Komm her wenn du dich traust Kaiba! Mit dir fahr ich Schlitten!" "Hört auf zu streiten Jungs! Wisst ihr was das für ein Projekt ist, dass die ersten und dritten Klassen gemeinsam machen?" "Nö, keinen blassen Dunst, Tea! Heute erfahren wir's auf auf jedenfall, also lassen wir uns überraschen!" Tristan hatte genauso wenig Ahnung wie die anderen. Um dieses Projekt machte die Schulleitung ein großes Geheimnis.

Die Erst-und Drittklässler mussten sich im Klassenzimmer der 1b versammeln. Glück für Kyoko, so musste sie nachher nicht in ihre Klasse hetzten, da es ja ihr Klassenzimmer war. Punkt acht Uhr kam ihr Geschichtelehrer Toya-sensei ins Klassenzimmer. Er war sehr beliebt bei den Schülern weil er so eine fröhliche Art hatte. Von den anderen Lehrern konnte man das nicht behaupten. "Guten Morgen Toya-sensei!" "Morgen Leute. Wie ihr wisst machen wir mit der dritten Klasse ein Schulprojekt. Wie ich euch kenne seit ihr bestimmt schon ziemlich neugierig, nicht war Kaiba-kun?" "Also meine Neugier hält sich in Grenzen, Sensei, aber Wheeler fällt vor Neugierde schon fast vom Stuhl!" "Das ist gar nicht wahr du reicher Sack!" "Meine Herren keine Beleidigungen! Zurück zum Thema. Da es einigen von euch an Gemeindschaftsinn fehlt haben wir uns ein ganz besonderes Projekt überlegt. Wer von euch will später mal Kinder haben? Tea, willst du Kinder haben?" Was haben die Lehrer nur wieder ausgeheckt? "Äh, naja. Eigentlich schon, aber was hat das mit dem Projekt zu tun?" "Ganz einfach. Die erste Art von Gemeindschaft die der Mensch kennenlernt, ist die Familie. Und da die meisten von euch später eine Familie gründen werden, ist das das beste Thema für unser Schulprojekt!" "Sensei? Was hat das bitte mit unserem fehlenden Gemeinschaftssinn zu tun?" "Ganz einfach Yugi. In einer Familie muss man zusammenhalten genauso wie eine Schul-oder Klassengemeindschaft zusammenhalten soll. Um euch den Gemeindschaftsinn näher zu bringen und euch auf eure Zukunft vorzubereiten werdet ihr Familien gründen:" "Häh? Jetzt kapier ich gar nichts mehr!" "War von dir auch nicht anders zu erwarten Wheeler!" "Grr. Ich hasse diesen kaputten Typen! Weißt du denn was er meint?" Die Antwort blieb Kaiba ihm schuldig da der Lehrer weitersprach. "Ihr werdet mit euren Klassenkameraden eine Familie gründen." "Waaasss?" Ausnahmsweise war die Schülerschaft sich mal einig. "Wir sollen Familien gründen?" So recht verstehen konnte das keiner. "Wir sollen tatschächlich Babies machen?"

Auf Joeys Gesicht breitete sich ein dreckiges Grinsen aus. "So hab ich das nicht gemeint! Euch wird ganz einfach ein Partner und zwei Kinder zugewiesen.Ihr werdet wie bei jedem anderen Projekt auch in vierer Gruppen arbeiten." "Aha, Schade eigentlich. Ich fand die Idee Babies zu machen gar nicht mal so schlecht." Boing. Tea hatte Joey eine Beule verpasst. "Da bist du aber der Einzige!" "Aua!" "Die Aufgabe sieht so aus: Einige von euch werden Eltern von Sechzehn oder Neunzehnjährigen sein und sollen sich mit deren Probleme auseinandersetzen. So versteht jeder den anderen besser und ihr lernt auch mit anderen Menschen auszukommen. So zumindest haben wir uns das gedacht. Ich teile euch jetzt jedem von euch einen Partner zu, alles weitere besprechen wir dannnachher." Wie kamen Lehrer bloß immer auf solche doofen Ideen? " Tristan, Yugi Aya und Yamato sind in einer Gruppe." Aya und Yamato waren ein Päarchen das mit vorliebe Yugi Piesackte, das würde gar nicht gut gehen. Nach und nach bekamen alle ihre Partner zugewiesen und Kyoko hatte mal wieder Glück gehabt. Sie bekam die schlimmsten die man sich vorstellen konnte. Ihre Familie bestand aus Seto Kaiba, Joey Wheeler und Tea Gardner. "Das können sie nicht tun! Kaiba und Joey bringen sich um! Wollen sie für den Tod eines Schülers verantwortlich sein?" "Eure Aufgabe ist es das zu verhindern. Vielleicht stellen sich bei Kaiba-kun ja väterliche Gefühle für Joey ein? Die Aufgabe der Eltern ist es für ihre Kinder zu sorgen. Die Kinder müssen mit all ihren Sorgen zu den Eltern gehen und sie nerven. Jeder von euch schreibt seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in seine Projektarbeit, haben wir uns verstanden?"
 

Sehr begeistert schien niemand zu sein. Aber wenigstens bekamen sie dafür frei. Langsam leerte sich die Klasse bis nur noch Familie Kaiba da war.

"Wir sollten versuchen das beste daraus zu machen!" "Tea hat Recht! Die zwei Wochen werden wir schon durchstehen!" "Glaubst du Yoko?" Seto schien sich nicht Sicher zu sein. Die Rollen waren vom Lehrer verteilt worden. Kaiba sollte Vater spielen und Kyoko war leider seine Ehefrau. Die Lehrer wollten alle mal besuchen um ihnen eine praktische Note geben zu können. Das bedeutete das sie unter einem Dach miteinander leben mussten. "Ihr habt eine halbe Stunde Zeit euren Kram zu packen und in meine Villa zu bringen! Kyoko wird euch in unsere Tagesabläufe einführen und euch Zimmer zu teilen. Ciao Leute." "Halt warte mal! Wie stellst du dir das eigentlich vor? Wie soll unser Zusammenleben aussehen?" Nun, meine Süße, ich kümmere mich um die Geschäfte und die ehelichen Pflichten. Du um unsere Kinder. Eigentlich wär alles wie immer, oder?" Eheliche Pflichten? Du tickst ja nicht richtig! In meinem Vertrag stand nichts von ehelichen Pflichten! Ich bin immer noch deine Angestellte, nicht deine Ehefrau!" "Baby, das hat sich vor fast vierzig Minuten geändert. Ihr habt doch alle gehört das es authentisch sein muss. Man sieht sich." "Du arroganter Dreckskerl! Perversling!" "Ich hab dich auch lieb!" "Grr. Heul"

Tea und Joey hatten vollstes Verständnis für Kyokos Heulkrampf. "Gehts wieder? Ich hab schon immer gewusst das du kein leichtes Leben hast bei dem reichen Pinkel." Joey konnte echt lieb sein. Tea hingegen sah Seto trotzdem noch mit verträumten Augen nach.

Für sie war er der perfekte Mann. Gutaussehend, Selbstbewusst und Intelligent. Höfliche Umgangsformen hatte er zwar nicht, aber wer war schon perfekt.? Tea wusste nicht einmal mehr genau wann sie sich in Seto Kaiba verliebt hatte. Bemerkt hatte sie ihre Gefühle für Kaiba kurz nach dem Battle City Finale das vor zwei Jahren stattgefunden hatte. Seit diesem Tunier hatte kein weiteres stattgefunden. Obwohl sie Yugi bei seinem Duell angefeuert hatte, waren ihre Gedanken immer wieder zu Kaiba gewandert. Er hatte in seinem weißen Mantel einfach heiß ausgesehen. Sein Lachen als er Yugi Sliver den Himmeldrachen abgeknöpfte hatte sie angetörnt. In diesem Moment sah sie ihn zum ersten Mal mit anderen Augen. Eigentlich hatte sie immer geglaubt Yugi zu lieben aber Seto ging ihr weit mehr unter die Haut als er. Damals hatte sie angefangen ihn als Mann wahrzunehmen. Tea verspürte Herzklopfen und am liebsten hätte sie Seto angefeuert und nicht den kleinen Yugi. Aber sie schämte sich zu sehr für ihre Gefühle. Die Angst das ihre Freunde sie deswegen ablehnen könnten saß ihr tief ihm Nacken. Außerdem drehte sich damals schon alles um Kyoko. Er war wie besessen von ihr und das obwohl sie ihn dauernd zurück stieß. Merkte dieser Idiot den nicht das es außer dieser Ziege noch andere Mädchen gab?

Mädchen die nicht ständig auf ihm herumhacken. Eigentlich fand sie Kyoko ja ganz nett, aber ihre Gefühle für Seto machten sie zu Feindinnen.

Kyoko hatte Tea und Joey zwei Zimmer in ihrer Nähe gegeben. Um genau zu sein lag Teas Zimmer rechts und Joeys Zimmer links von Mokubas Kinderzimmer. Dieses Zimmer lag genau gegenüber von ihrem Schlafzimmer. Damit ihnen nicht langweilig wurde hatte sie ein paar Freunde eingeladen. Sie saßen gerade beim Abendessen und Joey stritt gerade mit Kaiba. Tea unterhielt sich mit May und Faye Valentine, die zwei arbeiteten als Crupier in Duke Devlins Casino. Alle amüsierten sich prächtig. Kaiba über Joey und die anderen über deren Streitereien. Es war wirklich zu komisch wie die zwei sich immer zankten. "Nun Wheeler wie siehts aus? Hast du schon eine Begleitung zum Ball?" "Wieso fragst du ? Willst du etwa mit mir hingehen, Kaiba?" "Haha. Nein danke. Es gibt Dinge auf die ich verzichten kann. Die Pest zum Beispiel und natürlich deine Wenigkeit!" "Zum ersten Mal in unserem Leben sind wir uns einig. "

Während ihres Geplänkels hatte Joey nicht bemerkt wie May ihn traurig ansah. Kyoko spürte ihre Traurigkeit und wusste natürlich auch warum. May war schon seit zwei Jahren in Joey verliebt aber der Trottel merkte es ja nicht. Langsam war es an der Zeit etwas gegen Wheelers Blödheit zu unternehmen. Durch ein geschicktes Manöver sollte man das eigentlich hinzukriegen sein. Zugleich könnte man doch auch Seto eifersüchtig machen. May und Kyoko hatten einen raffinierten Plan ausgeheckt und wollten sofort damit anfangen. "Mit wem gehst du eigentlich zum Ball, Kyoko?" Tristan war ebenfalls in ihren Plan eingeweiht worden, besser gesagt er hatte den Einfall dazu. "Hab ich euch das noch gar nicht erzählt? Ich geh mit May hin." Da fiel ihnen die Kinnlade runter. "Mit May? Aber sie ist doch ein Mädchen?" "Ach echt? Das ist mir gar nicht aufgefallen, Joey." "Moment, ich dachte du gehst mit Seto hin? Was hast du wieder angestellt?" "Keine Panik, Mokuba. Natürlich geht sie mit mir hin, das war nur ein Witz, oder Yoko-chan?!" May konnte sich ein Lachen fast nicht mehr verkneifen."Na wenn das so ist. May hast du Lust mit mir hinzugehen?" "Äh, sehr gerne Joey." "Was? Du lässt mich für einen Mann sitzen? Warum, was hab ich dir getan?" "Haha. Naja, ich glaube Kaiba ist doch die bessere Begleitung für den Ball als ich." "Findest du?" "Gibt es jemanden mit dem du lieber hingehen würdest?" "Natürlich nicht Tea! Wenn sie einen Mann wie mich haben kann wieso sollte sie da einen anderen wollen?" "Du hast natürlich Recht, Kaiba. Du bist schließlich der einzige der mich nicht gefragt hat!" "Er hat dich nicht gefragt?" "Ja. Stell dir vor ! Ist das nicht eine Frechheit, Faye?" "Und ob. Erschieß ihn!"

"Funktioniert nicht. Ich hab ihm schon mal Ryu, meine gelbe Mamba, ins Bett gelegt und das blöde Vieh hat ihn nicht gebissen. Im Gegenteil, Ryu hat sich neben ihm zusammengerollt und geschlafen! Aber wahrscheinlich hätte er einen Biss auch überlebt. Du siehst also das Mordversuche völlig sinnlos sind. Der Mann hat mehr als neun Leben." "Du hast ihm deine Schlange ins Bett gelegt? Spinnst du! Er hätte sterben können!" "Ach was Tea. Ryu hätte ihm nie und nimmer was getan. Im Gegenteil, die beiden sind ein Herz und eine Seele." "Tja, gleich und gleich gesellt sich gern. So eine Giftschlange hat doch viel Ähnlichkeit mit Kaiba." Joey rollte vor Lachen auf dem Fußboden rum."Stimmt Joey.Ähh. Egal, er hat dich wirklich nicht gefragt, Yoko?" "Nein. Wieso auch? Schließlich gibt's außer ihm keine anderen Männer. Obwohl eigentlich hätte ich mit Raphael hingehen können, aber mein Boss hat es mir nicht erlaubt." "Meine lieben Kinder Zeit ins Bett zu gehen! Ihr wollt doch morgen nicht zu spät ins Schwimmbad kommen, oder?" "Okay Daddy.Aber vergiss nicht das du morgen arbeiten musst, also spiel nicht zu lange an Mummy rum. Gute Nacht" "Aua!" Kyoko und Kaiba hatten Joey eine nette Beule verpasst."Idiot!" "Mensch bin ich froh das das nicht meine richtigen Eltern sind." Unter lautem Gelächter vrschwand die Bande in ihre Zimmer, nur Kyoko und Kaiba waren noch da.
 

"Jetzt sind wir endlich allein, meine Kleine. Da du den ganzen Tag auf meine Anwesenheit verzichten musstest, werde ich dich jetzt dafür entschädigen. Lass uns nach oben gehen, in mein Zimmer." Seine Stimme war ganz leise geworden und hatte einen erotischen Klang. Die Situation war heikel aber auch aufregend zugleich. Wenn er wollte konnte er mit seiner stahlharten Stimme Eisen durchschneiden. Es kam selten vor das er liebenswürdig war oder seine Worte einen warmen Unterton hatten. Das hob er sich meistens für Geschäftspartner und deren weibliche Begleitung auf. Es war zwar nicht das erste Mal das er versuchte sie zu verführen aber zum ersten Mal klang seine Stimme nicht überheblich sondern richtig liebevoll. Ein warmes, zärtliches Gefühl für diesen Mann breitete sich in ihr aus."Mr Frosty so sehr hat mir deine Anwesenheit nicht gefehlt und ich werde nicht mit in dein Zimmer kommen. Magst du dich auch noch so anstrengen, dieses Mal werde ich nicht schwach!"Mit diesen Worten befreite sie sich aus seinen Armen und nahm einige Meter abstand. "Heute Morgen sah das aber ganz anders aus. Hast du vergessen wer dieses Spiel begonnen hat? Du! Also steh gefälligst dazu und trag die Konsiquenzen! Bisher hab ich dich immer herausgefordert und gewonnen. Zwar nur ein kleiner Sieg. Sex hatten wir ja noch nicht. Außerdem kannst du mir ja so wieso nicht widerstehen." Da war es wieder, sein selbstgefälliges Grinsen. Wie gerne würde sie diesen Ausrutscher am Morgen rückgängig machen. Nun würde er es ihr wahrscheinlich bis ans Ende ihres Lebens vorwerfen. "Du hast völlig Recht. Heute Morgen hätte ich fast mit dir geschlafen, aber nur fast. Und bilde dir bloß nicht ein das deine erotische Ausstrahlung was damit zu tun hätte.Nein, ich hab mich nur ein wenig nach Liebe und Geborgenheit gesehnt. Aber das verstehst du wahrscheinlich nicht." Er konnte die Traurigkeit in ihrem Blick sehen.

Es schmerzte ihn und der Gedanke ihr nicht nahe zusein gefiel ihm ganz und gar nicht. Seto konnte sie verstehen. Es hatte eine Zeit gegeben da hätte auch er sich nach Nähe und Geborgenheit gesehnt und keine bekommen. Da hatte er angefangen Gefühle zu unterdrücken. Natürlich hatte er in den letzten vier Jahren Freundinnen gehabt. Eher Geliebte die er je nach Lust und Laune benutzt hatte. Bei diesen Frauen befriedigte er seine Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Nähe, doch Liebe hatte er bei keiner gefunden. Klar die Frauen liefen ihm reihenweiße hinterher wegen seinem Aussehen aber hauptsächlich wegen seinem Geld. Meistens langweilten sie ihn schon nach ein paar Wochen daher erlahmte sein Intresse immer ziemlich schnell. Kyoko war etwas anderes. In all den Jahren in denen sie nun bei ihm lebte hatte sie ihn immer wieder überascht und schockiert. Sie war wie ein Schmetterling den man fangen möchte aber nie erwischt. Er hatte sich schon immer für sie interessiert, nicht nur weil sie ein guter Umgang für Mokuba war. Für den kleinen war sie soetwas wie eine Mutter die er nie gehabt hatte. Seto ahnte wie schwer es Mokuba fallen würde wenn Kyoko und die Jungs ihn verlassen würden. "Liebe und Freundschaft existieren in meinem Leben nicht trotzdem kann ich deine Sehnsucht danach verstehen. Ach, ehe ich es vergesse. Morgen essen wir mit den Todaiji Geschwistern abend."
 

Im ablenken war er wirklich toll."Muss das sein? " "Ja. Versuch bitte höflich zu sein, du weißt was ich mir von der Zusammenarbeit mit ihrem Vater verspreche." "Jaja, schon gut. Habs kapiert. Ich werde mich vorbildlich verhalten aber stören unsere anderen Gäste nicht?" "Nö, wieso? Sie werden schon wissen wie man sich benimmt.Geh schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag." "Du ziehst deine Einladung zurück? Dein Pech mein Glück. Gute Nacht." "Freu dich nicht zu früh, deine Einladung von heute Morgen werde ich eines Tages wahr nehmen." "Das hab ich befürchtet. Trotzdem wünsch ich dir eine geruhsame Nacht."

Am nächsten Tag war alles wie immer. Kyoko und Seto gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung Streiten nach und machten nebenbei ihren Job. Ihre Freunde amüsierten sich währenddessen in Setos Swimmingpool. Sie faulenzten den ganzen Tag und Tea hatte am Abend einen Sonnenbrand.

Leider kam das Abendessen viel zu schnell. Zum Glück mussten sie keine Abendkleidung tragen. Trotz der legeren Klamotten war es eine steife Angelegenheit. Joey und die anderen unterhielten sich zwar mit Shinyi aber Miyuki hatte nur Augen für Kaiba. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein!" Man konnte Setos Unwillen über die Störung spüren. Aki kam herein und alle hielten den Atem an. "Gott wie siehst du den aus? " Kyoko war schockiert über sein Aussehen.Triefend nass latschte er ins Esszimmer. "Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einer Gang. Dabei bin ich im Wasser gelandet." Er hatte überall am ganzen Körper kleinere Schürfwunden."Komm ich verarzte dich! Bitte entschuldigen sie mich." "Aber natürlich Kyoko-san." Miyuki war offensichtlich entzückt über ihr Verschwinden. Kyoko auch denn endlich entkam sie dieser langweiligen Gesellschaft. Wie sehr sie sich nach Abenteuer sehnte konnte niemand ahnen. Aki und sie gingen in die Küche, die einem kleinen Ballsaal glich. Bei der Küche hatte er wirklich nicht gespart. Sie hatte jeden erdenklichen Luxus den man sich vorstellen konnte. "Ich nehme an du hast die Typen fertig gemacht, oder?" "Klar! Was hast du gedacht, Babydrache?" Ihren Spitznamen benutzte er nur wenn sie ungestört waren. "Ich hab nichts anderes erwartet, schließlich warst du ja nicht umsonst Daddy's Navigator. Tut's weh?"
 

Kyoko hatte begonnen ihn zu verarzten. Das Mädel ging nicht gerade zimperlich mit ihren Patienten um. "Ich bin deine Behandlungen ja gewöhnt. Sind wir fertig?" "Jepp. Wollen wir einen trinken? Der Sake ist nicht schlecht und ich will da nicht wieder rein. Das ist alles so spießig." "Meinetwegen. Wir können auch Kartenspielen." Das war genau nach ihrem Geschmack . So ein kleines Spielchen mit ihrem alten Freund war spannender als dieses Abendessen. "Yeah, danke Onkelchen du bist der beste! Ich hol den Sake und du mischt die Karten. Willst du Eis?" "Ja, Zitroneneis bitte. Spielen wir um Geld?" "Okay. Sagen wir zwei Millionen Berry?" "Hast du überhaupt noch so viel Kohle? Du weißt Spielschulden sind Ehrenschulden." Inzwischen war sie mit den Sachen zurück."Klar in einem Geheimversteck hab ich alles wichtige aufgehoben. Dazu zählt auch der Schatz den ich mit sechs Jahren gefunden hab." Kyoko nannte alle Mitglieder der Bande ihres Vaters Onkel. Aki stand sie besonders nah. Keiner konnte sagen warum denn es war eigentlich schon immer so gewesen. Beide hassten es ständig so tun zu müssen als ob sie sich nur beruflich kennen würden. Niemand durfte wissen wie nah sie sich eigentlich standen. Sie hatte schon als kleines Mädchen mit Aki und den anderen Jungs Karten gespielt und mit zehn hatte sie zum Ersten Mal mit ihnen um die Wette getrunken und verloren. Eigentlich war sie ziemlich Trinkfest, kein Wunder bei ihrem Vater. Mit sechs Jahren hatte sie dann ihren ersten eigenen Schatz gefunden. Darauf war sie heute noch stolz. "Du liebst Himbeereis nicht wahr, Babydrache?" "Ja das hat Mama früher immer selber gemacht. Vielleicht ess ich es deswegen so gern. Hoffentlich kommt Seto nicht nachschauen wo wir sind." "Glaub nicht er hat doch Gäste. Lass uns das Kartenspiel verschieben und lieber ein kleines Wetttrinken veranstalten. Du hast doch keine Angst oder?"

"Pah ich und Angst? Nie im Leben! Dich sauf ich unter den Tisch!" "Wir werden sehen." Beide lehnten an der Wand als die Tür aufging und Yuhhi und Mokuba in die Küche kamen. "Wo bleibt ihr den?" "Wollt ihr auch ein Eis,Mokuba?" "Klar wollen wir eins! Das Abendessen ist ja so öde. Diese blöde Miyuki himmelt die ganze Zeit nur Seto an. Dabei hat sie bei ihm eh keine Chance! Denkt ihr doch auch?" "Klar, Mokuba. Was wollt ihr? Wie ich dich kenne, Yuhhi, willst du sicher Marillen- und Haselnusseis?! Und du Mokuba, sicher Vanille!" "Ja bitte Yoko-chan!" , kam es gleichzeitig aus ihren Kehlen.

Sie kannte die Lieblingssorten der beiden. Daher war es nicht schwer zu erraten was jeder wollte. Nach dem die Wünsche der zwei erfüllt worden waren lästerte Mokuba noch ein wenig über die verhasste Miyuki. Aber bald war ihm auch das zu Langweilig und er kam auf ein besseres Thema.
 

"Du Yoko?" "Hm?" "Wir könnten doch mal wieder was gemeinsam unternehmen." Das klang ziemlich wage. "Klar. Warum nicht? Woran hast du den gedacht?" "Kino Vielleicht?" "Ist doch öde! Ich würde viel lieber Campen gehen, Yoko!" Yuhhi's Vorschlag war nach Kyoko's Geschmack. "Oh ja! Wie in alten Zeiten. Das wird cool! Warst du schon mal campen Mokuba?" Ihre Augen leuchteten bei dem Gedanken an das bevorstehende Abenteuer. "Nein. Seto hat ja nie Zeit und alleine macht das keinen Spaß." "Komm her Kleiner! Ich werd Seto schon dazu überreden. Notfalls schlag ich ihn KO und wir zerren ihn mit!" "Was geht hier vor?"
 

Unbemerkt von den anderen war Kaiba mit Miyuki und Raphael eingetreten. Kyoko's Blick verweilte für einen kurzen Moment an Miyuki, die sich bei Seto eingehakt hatte. Die beiden wirkten in diesem Moment ziemlich vertraut miteinander. Oder täuschte sie sich? "Wir essen Eis, Seto. Willst du auch eins? Du isst doch so gerne Veilcheneis." "Gern kleiner Bruder. Aki sie überschwemmen meine Küche! Woll'n sie sich nicht langsam umziehen? Yoko, was hast du die ganze Zeit gemacht? So schlimm war er ja nicht verletzt." Seine Augen blitzten gefährlich. "Natürlich Master Kaiba." Aki begann sich vor den anderen auszuziehen. Er war sehr muskulös gebaut und beim Anblick seiner Muskeln errötete Miyuki. Beschämt drückte sie ihr Gesicht in Setos schwarzes Hemd. Man konnte nicht erkennen ob ihm das unangenehm war. "Wir haben Karten gespielt, Master Kaiba." "Müssen sie sich hier anziehen?" Seto schien mit dieser Aktion nicht besonders glücklich zu sein.Aki hatte sich inzwischen die Klamotten die Kyoko ihm vorher gegeben hatte angezogen. "Kyoko-san sie sehen bezaubernd aus. Jedes mal wenn wir uns begegnen sind sie hübscher geworden." Raphael schien hingerissen zu sein. "Vielen Dank, Raphael-san. Sie sehen auch gut aus. Aber haben sie nicht längst Feierabend?" "Das ist wahr, aber Master Kaiba hat mich gebeten ihm ein paar Papiere vorbeizubringen." Der Mann hatte sein verführerischtes Lächeln aufgesetzt. Obwohl Seto anwesend war konnte er sich einen Annäherungsversuch nicht verkneifen.

"Da hat Raphael-san ausnahmsweiße Recht. Nicht wahr Seto? Im übrigen haben wir schon lange nichts mehr gemeinsam unternommen. Kannst du nicht mal wieder blau machen?" "Das geht nicht so einfach Mokuba. Aber da du so wieso keine Ruhe geben wirst, nächste Woche hab ich keine wichtigen Termine. Also was schlägst du vor? "Wir wollen campen gehen! Bitte sag ja!" "Warum nicht? Wo willst du den campen?" "Seto das übernehm am besten ich. Ich kenn ein nettes Plätzchen." "Für sie immer noch Master Kaiba! Unsere Angestellten würden sich so etwas nicht erlauben!" Die kleine Miyuki war entrüstet. "Das geht sie gar nichts an! Yoko-chan ist keine Angestellte!" "Ruhig Blut Mokuba! Sie hat Recht ich hab mich im Ton vergriffen.Verzeihen sie Master Kaiba." "Wie ich meine Angestellten behandle geht allein mich etwas an! Du musst dich nicht entschuldigen sondern ich." "Hä? Echt?" So richtig fassen konnte Kyoko es nicht. Seto Kaiba, der unhöflichste und arroganteste Mensch den sie kannte, hatte sich bei ihr entschuldigt! Geht die Welt jetzt unter? "Verzeihen sie Miyuki-san aber Privat dutzen wir uns. Wir stehen uns nämlich sehr nahe." Da war es wieder dieses anzügliche Grinsen. Er wollte sie also tatsächlich vor aller Welt bloßstellen.
 

"Gott sei Dank nicht so nahe wie du es gerne hättest!" "Haha! Eins zu Null für dich, meine Schöne. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben!" Bei diesen Worten war ihr die Röte ins Gesicht gestiegen. Dieser Lüstling musste sie natürlich wieder an ihren einzigen schwachen Moment im Leben erinnern. Das würde sie ihm eines Tages heimzahlen! "Wir werden sehen Kaiba. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Am besten wir gehen Samstag morgen los." "Wohin?" "Zum Campen, du Idiot! Den genauen Ort verrat ich euch nicht!" Mit diesen Worten zog Kyoko von dannen. "Die hat ja gute Laune!" Kopfschüttelnd sah Seto ihr nach. Nach diesem Vorfall in der Küche gingen alle wieder zurück ins Esszimmer. Aki und Joey fachsimpelten über Frauen. Wie sich jeder denken kann kam dabei nur Unsinn raus. Was bei Joey ja nicht überraschte. Der smarte Aki hingegen verblüffte sogar die eingebildete Miyuki. Er war ja auch wirklich intelligent und total witzig.
 

Für diese Dinge hatte Seto allerdings keinen Nerv. Er war viel zu sehr damit beschäftigt Raphael zu trietzen. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen der er konsiquent nach ging. Momentan stichelte Kaiba über Raphaels mangelnden Erfolg bei Frauen. Genauergesagt bei Kyoko, denn bei anderen Frauen schnitt er mindestens so gut ab wie Seto. Seiner Meinung nach sogar noch besser. Kyoko interessierte das alles herzlich wenig. Sie hoffte den Abend und dieses bescheuerte Schulprojekt so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Nicht zum ersten Mal an diesem Abend fragte sich das Mädchen wo hin das alles noch führen würde. Es gab hier so viele Menschen die sie liebgewonnen hatte, aber andererseit existierte jenseits der Blackmountains ihre Familie. Oder was davon übriggeblieben war. Seit jeher war das Schiff ihres Vaters ihre Heimat und die Besatzung ihre Familie. Aber was war davon übriggeblieben?
 

Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen. Danke für eure lieben Kommentare.

LaraAnime: Ich hoffe dir gefällt meine Geschichte auch weiterhin. daisuke deine Kyoko

Suomi_Kyoko: *heul* Ich bin wirklich irre! Sonst hät ich mich gar nicht erst getraut so eine Story zu schreiben. Schließlich gibt es hier noch ne Menge geiler Fanfictions. Meine hingegen ist total ... mir fällt kein Ausdruck ein.. Sorry. Was hast gemeint mit " Ein wenig falsch gepolt unser Seto, aber das macht ihn ja so reizvoll!" Recht haste ja Seto ist einfach hammergeil. Würd mich über eine Antwort freuen. *umknuffz* Ich liebe euch. KyokoShanks

Die erste Begegnung und seltsame Träume

Hallo Leute! Vielen Dank für eure Kommentare. Hoffentlich gefällt euch dieser Teil. Daisuki eure Kyoko Shanks

Ps: Du hast recht das Ende des letzten Kapitels war wirklich traurig.
 

Seit dem Massaker auf ihrer Insel und dem Mord an ihrer Mutter, dem Oberhaupt des Drachenclan, hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Wie sehr musste er sie hassen. Wegen ihr waren unzählige Menschen gestorben. Auch wenn ihr Vater beim Abschied gesagt hatte das der Untergang der Insel und der Tod ihrer Mutter nicht ihre Schuld gewesen sei, gab sie sich dennoch die Schuld daran. Ihr Vater hatte ihre Mutter sehr geliebt und obwohl er sich nach der Geburt von Kyoko und ihrem Zwillingsbruder Sarai aus dem Staub gemacht hatte, hing sein Herz doch mit Leib und Seele an seiner Familie. Die zwei Jahre mit ihm auf dem Schiff zählten zu den schönsten ihres Lebens. Die Liebe zu ihrem Volk und zu ihrer Familie hatte sie von ihm. Er hatte ihr alles über die Entstehung der Insel und den Ursprung der Clans beigebracht. Von ihm hatte sie alles wichtige gelernt was es für das zukünftige Oberhaupt des Drachenclan und einen Seefahrer zu lernen gibt. Natürlich brachten ihr auch ihre Mutter und ihr Großvater viel bei, aber Kyoko war schon immer ein Papakind gewesen und würde es immer bleiben. Durch ihr Leben auf See hatte sie gelernt dass man sehr vorsichtig sein musste und nicht jedem vertrauen darf. Sonst sah man sich die Radischen schnell von unten an. Schon immer hatte sie sich mit Männern besser verstanden als mit Mädchen.
 

Die meisten Mädels waren eitel und schauten nur auf den äußeren Schein eines Menschen anstatt die inneren Werte zu sehen. Zudem war Yoko einfach nicht mädchenhaft sondern ein schusseliges Tempramentsbündel das sich um ihr Äußeres nicht all zuviele Sorgen machte und schon etliche Narben vorzuzeigen hatte. Auf die sie auch stolz war.

Alle Menschen die ihr etwas bedeuteten liebte sie auf eine andere Art und Weise. Die wichtigsten Männer in ihrem Leben waren ihre beiden Brüder, ihr Vater und ihre vier Onkel. Eigentlich hatte sie ja mehr Onkel aber die vier, zu denen auch Aki gehörte, waren ihr die liebsten. Mit ihnen hatte sie die meiste Zeit verbracht. Eine besonders enge Verbindung hatte sie mit ihren Geschwistern. Sarai und Kyoko waren sich sehr ähnlich. Ob das daran lag dass die beiden Zwillinge waren? Sarai war der ältere und zog Yoko immer damit auf. Wofür er meistens eine Kopfnuss kassierte oder auch quer Feld ein gejagt wurde. Beide hingen sehr aneinander und teilten viele Interessen. Genau wie seine Schwester liebte er den Schwertkampf und beherrschte den Zwei-Schwerterstyle wie kein anderer. Die Liebe zum Schwertkampf teilten die drei Geschwister und um ihrer Verbundenheit Ausdruck zu verleihen, trugen alle ein Kopftuch um den linken Arm gebunden, dass die jeweilige Farbe ihre Clanflagge hatte. Wenn sie einem besonders schweren Gegener gegenüberstanden banden sie ihr Tuch um den Kopf. Das symbolisierte für die drei den Beistand ihre Geschwister. So wusste jeder das er nicht allein war.
 

Außerdem tranken die drei für ihr Leben gerne Sake, etwas was sie mit ihrem Vater gemein hatten. Jeder hatte von ihrer Mutter den Sinn für Perfektionismus geerbt. Alle drei wollten im Umgang mit ihren Waffen perfekt sein. Im Umgang mit Menschen war ihr ältester Bruder eher zurückhaltend ganz im Gegensatz zu Sarai und ihrem Vater. Die beiden waren sehr Kontaktfreudig und gesellig. Genau wie Kyoko trat Sarai von einem Fettnäpfchen ins nächste und ließ keine Gelegenheit aus seine Schusseligkeit unter Beweis zu stellen. Aber gerade das machte ihn so liebenswert. Zu ihrem älteren Bruder hatte sie ein sehr enges Verhältnis. In gewisserweise ähnelte er ihrem Vater. Beide Männer hingen mit abgöttischer Liebe an der Kleinen. Eifersüchtig wachten die beiden über sie. Momentan war allerdings Aki mit ihrem Schutz betraut. Die Sehnsucht nach ihren Männern war groß und sie hoffte alle so schnell wie möglich wiederzusehen. Inzwischen waren Miyuki und Shinyi nach Hause gefahren und die Seto Kaiba ist der größte Tag war vorbei.
 

In diesem Moment rempelte sie Joey unsanft an. "Was ist?" "Psst! Leise, muss ja nicht jeder mithören! Glaubst du May mag mich?" Er wirkte unsicher. Es musste ihn ja ganz schön erwischt haben! Verstehen konnte sie das schon. May war ja auch eine Schönheit und total clever! "Logo! Sonst würde sie nicht mit dir zum Ball gehen. Schließlich ist sie schon zweiundzwanzig Jahre alt und normalerweiße geben sich ältere Frauen nicht mit Jüngeren Männern ab. Es sei denn sie sind verliebt." "Glaubst du? Ich hoffe du hast Recht, denn eine Frau wie May könnte jeden Typ haben den sie will! Wieso sollte sie da ausgerechnet auf mich stehen?" "Weil du eben was ganz Besonderes bist! Jeder Mensch ist auf seine Art und Weise etwas Besonderes, sogar Seto. Du setzt dich für deine Freunde ein und bist immer für sie da. Du hast May gezeigt das es noch wichtigere Dinge gibt als Reichtum, nämlich Freundschaft." "Und deswegen mag sie mich?" "Ja! Mit Sicherheit." Ein Strahlen ging über Joeys Gesicht. Er wirkte glücklich obwohl noch eine Spur Unsicherheit in seiner Miene zu erkennen war. Richtig süß sah er aus. Wie seine braunen Augen verträumt zu May schauten. Der kleine Joey muss wirklich total verliebt sein. Die beiden waren auch ein schönes Paar. Wie es Sarai wohl mit Suzumi ging? Ob die beiden schon ein Paar waren? So wie Kyoko die sture Suzumi kannte wohl nicht. Dabei hegte sie doch auch Gefühle für ihn.
 

Kyoko war so vertieft in ihr Gespräch mit Joey das sie nicht merkte wie Raphael sie die ganze Zeit ansah. Ihm gefiel was er sah. In ihrem kurzen ,schwarzen Lederrock mit den silbernen Nieten und ihrem roten Trägertop mit der Aufschrift Piratenqueen, sah sie einfach heiß aus. Richtig zum Anbeißen. Das würde er auch gerne Mal machen, aber Kaiba pfuschte ihm ja immer ins Handwerk. Er war nie lange genug mit ihr allein um sie anzumachen. Wirklich immer kam irgendwer dazwischen, entweder Kaiba oder dieser Aki. Den Gerüchten zufolge hatte die Kleine eine Affäre mit Kaiba. Aber so richtig glauben konnte er das nicht. Sie blockte jeden Annäherungsversuch ab, egal ob von ihm, Kaiba oder irgendeinem anderen Mann. Wahrscheinlich hatte sie überhaupt noch keine Erfahrung mit Männern. Sie war ja auch erst Siebzehn. Kein Wunder also das sie noch zurückhaltend im Umgang mit Männern war. Aber es würde nicht mehr lange dauern, und sie wäre sein. Wenn er nur hartnäckig genug an ihr dran blieb, musste sie sich früher oder später in ihn verlieben! Dann wäre der Weg in ihr Bett auch nicht mehr weit. Kaiba schien auch keine Gefahr mehr zu sein, der kümmerte sich ja hingebungsvoll um diese Miyuki. Sein einziger Gegner war also nur noch dieser Aki. Über den konnte er auch später nachdenken. Klüger wäre es die Gelegenheit zu nutzen und Kyoko anzumachen.
 

"Kyoko-san, haben sie über meine Einladung nachgedacht?" "Äh? Ach, das meinen sie. Ähm, nun ja wie..." "Natürlich nimmt sie ihre Einladung an! Oder Yoko?" "Äh? Ja Faye." Faye hatte sich einfach eingemischt, so das sie überhaupt nicht mehr ablehnen konnte. Eigentlich würde sie ja gerne mit Raphael-san ausgehen, schon alleine um Seto eins auszuwischen. Aber andererseits hatte dieser Typ einen schlechten Ruf und war als Womanaizer Stadtbekannt! Vielleicht hatte Faye Recht und sie sollte nicht immer über alles nachgrübeln. "Das ist wundervoll! Sagen wir morgen Abend ins Kino?" Der ging ja ran! "Gerne Raphael-san." Sie hatte nicht mitgekriegt wie um sie herum alle Tischgespräche verstummten. Faye hatte ihr typisches Siegergrinsen aufgesetzt. Das setzte sie immer auf wenn sie ein Spiel gewann. Joey guckte verwirrt durch die Gegend und Tristan fiel die Kuchengabel aus der Hand. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Es wusste zwar jeder das Raphael hinter ihr her war, aber das sie auf seine Einladung einwilligte kam für alle überraschend. Naja, genötigt traf es eher. Hinterlistige Faye! Besonders überraschend war es für Seto Kaiba und Aki. Keiner der beiden hatte mit dieser Entscheidung gerechnet. Yuhhi und Aki warfen sich einen Blick zu. Was die beiden wohl gerade ausheckten? "Darf ich mit, Yoko-chan? Morgen hab ich noch nichts vor und alleine langweilen Mokuba und ich uns." "Genau! Ich hab die Idee! Wir gehen morgen Abend alle ins Kino. Seto hat morgen nämlich auch noch nichts vor." Das hatten sich diese Schlingel schön ausgedacht. Mokuba musste sie wirklich hassen, oder warum verdonnerte er sie ständig zur Zweisamkeit mit dieser Gefriertruhe!? "Das geht leider nicht. Morgen abend machen wir Überstunden." "Hab ich auch mal einen freien Tag ? Wieso muss ich ständig Überstunden machen, Kaiba?" "Weil in den letzten Tagen viel hinten geblieben ist und das aufgearbeitet werden muss und du meine Assistentin bist. Außerdem quäl ich dich gerne!" "Es tut mir leid Raphael-san. Aber einanderes Mal geh ich gern mit ihnen aus." "Das würde mich freuen. Hoffentlich müssen sie dann nicht auch Überstunden machen." Er warf Kaiba einen bösen Blick zu. Das würde er büssen! Der Tag würde kommen an dem er sie nicht mehr überwachen konnte. Und das würde er ausnutzen!
 

Da es schon spät war gingen Raphael und Aki bald nach Hause und Joey samt Anhang legten sich Schlafen. Übrig blieben mal wieder nur Seto und Kyoko. Dieses mal versuchte er keine miesen Tricks. Ohne weitere Zwischenfälle ging der Tag zu Ende. Trotzdem ging Kaiba die Sache mit Raphael nicht aus dem Kopf. Warum zum Teufel wollte sie mit diesem Schleimbeutel ausgehen? Er würde diesem Lackaffen keine Gelegenheit geben sich an seine Yoko-chan ranzumachen. Sie gehörte ihm und niemand sonst hatte das Recht mit ihr auszugehen oder sie anzufassen. Dieser Trottel wollte doch sowieso nur mit ihr ins Bett gehen. Doch was fühlte er für sie? Konnte es tatsächlich sein das er sich verliebt hatte? Fühlte sich so Liebe an? Dieses ständige Herzklopfen wenn er nur an sie dachte und das Bedürfnis Kyoko im Arm zu halten. Am schlimmsten aber war, dass sein Herz sich schmerzhaft zusammenzog wenn sie einen anderen Mann ansah. War er tatsächlich Eifersüchtig?
 

Mit fünfzehn Jahren hatte er sie kennengelernt. Sie waren sich im Schulhof begegnet. Er hatte die Szene bildlich vor sich.

Alle Jungs standen um sie rum und auch die Mädchen waren sehr interessiert an ihr. Jeder wollte wissen wo sie herkam. Rüde hatte er sich durch die Menge gedrängelt, obwohl so konnte man es nicht nennen, denn für Seto Kaiba machten alle Platz. Außer Wheeler und sein Zoo respektierten ihn alle und hatten schweigend Platz gemacht. Er war verwirrt gewesen. Kyoko hatte auf der Bank unter dem Sakurabaum (Kirschblütenbaum) gesessen, die Beine übereinandergeschlagen. Die Sommeruniform der Mittelschule hatte ihr wirklich gut gestanden. Der schwarze Knielange Rock hatte ihre langen Beine betont und durch die kurzärmelige weiße Bluse stachen ihre roten Haare besonders hervor. Die meisten Mädchen trugen zu ihrer Uniform immer Strümpfe aber Kyoko hatte darauf immer verzichtet. Dadurch war ihm auch sofort die Narbe unter ihrem rechten Knie aufgefallen. Bis heute hatte er nicht herausgefunden woher sie diese Narbe hatte. Nur eins war sicher, von dem Überfall auf ihr Dorf stammte er nicht.
 

Die Jungs hatten Fragen gestellt wie: Hast du einen Freund? Wo kommst du her? Willst du mit mir ausgehen? Auf all diese Fragen hatte sie nur spärlich geantwortet. Sie war damals schon hübsch gewesen, dewegen hatte es ihn nicht gewundert dass sich sogar die Drittklässler für sie interressierten. Aber diese Dinge hatten ihn nicht verwirrt, sondern der trotzige Ausdruck ihrer schönen braunen Augen. Kyoko hatte ihn mit einem abschätzenden Blick gemustert. Stumm musterten sie sich gegenseitig. "Dich kenn ich doch irgendwo her?Ahh. Bist du nicht der Weltmeister bei diesem Kartenspiel?!"

"Wenn du Duell Monsters meinst, ja. Mit wem hab ich das Vergnügen?" "Verzeih meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Kyoko Kuroda. Sehr erfreut dich kennenzulernen." Sie hatte eine leichte Verbeugung abgedeutet. Obwohl seine Manieren im Umgang mit anderen alles andere als höflich waren, verhielt er sich Fremden gegenüber immer korrekt. "Angenehm. Seto Kaiba." Joey und Tristan waren perplex. Hatte Nordpol Kaiba gerade Manieren gezeigt? "Wow, Kaiba hat ja doch Manieren! Das hät' ich echt nicht gedacht! Es geschehen noch Zeichen und Wunder, nicht Tristan!?" "Schnauze, Wheeler!"

"Klappe Kaiba!Ich kann sagen was ich will!" "Sind die zwei immer so nett zueinander?" "Ja, meistens schon. Ich bin Tea Gardner und der Blonde der sich gerade mit Kaiba streitet, ist Joseph Wheeler."

"Freut mich Tea!" Die beiden Mädchen reichten sich die Hände. "Darf ich vorstellen! Das sind meine Freunde, Tristan Taylor, Yugi Muto und Bakura Ryu." Sie reichte jedem die Hand, bis auf Joey. Der diskutierte immer noch mit Kaiba. "Willst du dich mit mir anlegen Wheeler?" "Ha! Komm her wenn du dich traust! Ich polier dir die Fresse!" Der Blonde hatte Kaiba am Hemdkragen gepackt und funkelte ihn wütend an. "Versuchs doch, Köter! Hunde die bellen beißen nicht!" Zack! Im nächsten Moment schlug Joey mit der geballten Faust zu. Das ließ sich Kaiba natürlich nicht gefallen und schlug zurück. Jetzt prügelten sie sich richtig. Der eine trat dem anderen in den Magen. Der wieder rum rammte seinen Ellenbogen in die Leber des anderen. Bis Kyoko dazwischen sprang und Kaibas Faust abfing. Da Joey sich vor diesem Schlag schützen wollte war er in Abwehrstellung gegangen. Wie beim Boxen hatte er die linke Faust schützend vor sein Gesicht gehalten und mit der rechten zum Schlag ausgeholt. Wie in Zeitlupe rammte sich seine Faust in Kyokos Rückgrat. Jeder andere Mensch wäre unmächtig zu Boden gegangen und wahrscheinlich gelähmt gewesen. Das Mädchen hingegen hatte dagestanden als wäre nichts gewesen. Sie hatte schon härtere Schläge einstecken müssen und hatte Wheelers Schlag nur als kleinen Stoß wahrgenommen. Die Mitglieder des Drachenclans hatten starke Selbstheilungskräfte und waren wesentlich stärker als normale Menschen. So konnte Kyoko diesen Schlag ohne weiteres wegstecken.
 

Um sie herum war alles still geworden. Die Schüler hielten den Atem an und die Luft schien gefroren zu sein. Sekunden später löste sich ein Schrei aus Teas Kehle. Seto und Joey waren immer noch erstarrt. Keiner war fähig sich zu rühren. Mit der rechten Hand hielt sie immer noch Kaibas Faust fest. Ihre Augen waren geschloßen und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Mit einem Ruck riss sie Seto aus seiner Erstarrung. Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte sie ihre Finger um sein Handgelenk gelegt und daran gezogen. Eigentlich hätte er gegen sie fallen müssen. Doch Kyoko war mit einem eleganten Salto über ihn hinweg gesprungen. So fiel der junge Mann gegen Joey. Mittlerweile waren Wheelers Hände herabgesunken. Immer noch Fassungslos über das Geschehene, war er nicht vorbereitet auf den Zusammenprall mit Kaiba. Tsa, so knallten beide Streithähne gegeneinander. Um sie herum zwitscherten die Vögel. Seto kniete über Joey und starrte konsterniert auf seinen Landeplatz. So was war ihm noch nie passiert! Langsam drehte Kyoko sich zu den beiden um. "Wie erbärmlich! Wegen solcher Kinkerlietzchen prügelt ihr euch? Idioten gibts auf der Welt!" Kopfschüttelnd drehte sie sich um und wollte gehen. Doch eine Stimme ließ sie inne halten. "Warte!" "Warum sollte ich warten Kaiba? Wollt ihr euch jetzt mit mir prügeln? Glaubt mir, da würdet ihr den Kürzeren ziehen." "Ich schlage mich nicht mit Mädchen! Verrat mir lieber wo du das gelernt hast. Für ein Mädchen war das nicht schlecht." "Nicht schlecht? Hmhaha! Sollte das ein Kompliment sein? Naja egal. Ich...hatte gute Lehrer." Plötzlich scharrten sich alle um sie. "Wow! Das war großartig! Hast du nicht Lust in unserem Karateclub einzutreten? " Langsam berappelte sich auch Joey wieder und Seto hatte seinen Landeplatz auch verlassen. "Vergiss die Pfeifen! Komm lieber in den Kendoclub! So wie ich dich einschätze lernst du das sicher schnell. Ach ja ich bin Koji Iwamoto." "Komm lieber zu uns! Ich bin Captain der Chearleader und dein Salto war aller erste Sahne!" Sie hätte nicht gedacht das Tea Chearleader war.

Eigentlich hatte sie für all das keine Interessen, in deren Clubs würde sie so wieso nichts mehr lernen.
 

"Man erzählt sich du wärst ein ausgezeichneter Schachspieler. Stimmt das Kaiba?" Sie sah ihm in die Augen und irgendetwas hatte sich in ihm verändert."Das ist wahr. Warum fragst du?" "Ich will gegen dich spielen!" "Glaubst du im Ernst du könntest mich schlagen? Ich bin in allem was ich tue der Beste du hast also keine Chance!" "Reg dich ab! Ich will nur gegen dich spielen, okay!?" Er starrte sie perplex an. Sowas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt. "Ähm. Okay. Jetzt gleich?" "Yes. Bin gespannt ob du wirklich so gut bist." Gemeinsam marschierten sie in die Bibliothek, wo das Spiel stattfinden sollte.

Das war lange her. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte sie ihre Kraft und Geschicklichkeit unter Beweis gestellt. Eins musste man ihr ja lassen, clever war sie. Er lag auf seinem Bett. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Sein Herz raste bei dem Gedanken wie sich ihre weiche Haut unter seinen Fingern anfühlte. Aber so sehr er auch über seine Gefühle für Kyoko nachdachte, kam er doch zu keinem Ergebnis. Was brachte ihm das Grübeln auch? Morgen hatte er einen anstrengenden Tag vor sich und wenn alles nach Plan lief, eine leidenschaftliche Nacht mit Yoko.

Die Nacht ging und der Morgen kam. Mokuba und seine Gäste hatten gut geschlafen. Joey träumte sogar von seiner Hochzeit mit May. Die beiden waren gerade dabei die Torte anzuschneiden als er sich im nächsten Moment im Zoo wiederfand. Im Affenkäfig kochte er Vanillepudding mit einem Orang-Utan. Zumindest machte er das nicht in Unterhosen. Der Blondschopf hatte echt die merkwürdigsten Träume. Kyoko hatte einen Alptraum. Sie war alleine in einem Fahrstuhl steckengeblieben. Gerade als sie wie verrückt auf die Schaltfläche hämmerte, wurde sie von irgendetwas zu Boden gerissen.
 

Das wars erst mal,

ichhoffe der Teil hat euch gefallen Mata ne eure Kyoko Shanks!

Seto Kaiba versucht ein guter Chef zu sein! Ob das ohne Blessuren abgeht?

Hi Leutz! Sorry das es so lange gedauert hat! Bit reißt mir nicht den Kopf ab, aber ich glaube, ich hab ein paar Rechtschreibfehler übersehen. -_-° Bin eben ein bisschen schusselig. Bitte verzeiht!?
 

Gerade wurde sie vergewaltigt und konnte gar nichts dagegen tun. Wieso passierte das ausgerechnet ihr? Der Typ tatschte ihr gerade an die Brust als er plötzlich von ihr runtergerissen wurde. Es war nur Kampflärm zuhören. Aber einer Stimme nach zu urteilen musste es Seto gewesen sein. Jetzt verfolgte der Typ sie auch noch in ihren Träumen. Das konnte ja heiter werden.

Kyoko beschloss diesen Traum einfach zu vergessen. Sie hatte wichtigeres zu tun als über solche Träume nachzudenken.

Müde stapfte sie ins angrenzende Bad. Dort zog sie sich aus und stieg unter die Dusche. Das eiskalte Wasser prasselte auf ihren Körper herab. Mhm. Toll. Eine kalte Dusche war einfach himmlisch. Außerdem schwemmte das Wasser die bösen Geister fort. Nun war endgültig jeder Nerv ihres Körpers wach. Schnell wusch sie sich noch die Haare. Jetzt war sie bereit für den Tag. Mist! Jetzt hatte sie doch glatt vergessen sich Klamotten mit zunehmen. Egal. Musste sie eben mit Handtuch in ihr Zimmer zurückgehen. Hastig frisierte sie sich ihre Haare. Als sie in ihr Zimmer zurückkam erwartete sie dort eine Überraschung. Erspart blieb ihr wirklich nichts! "Was machen sie hier?" "Kyoko-san! Schön sie zu sehen. Egal was sie tragen, sie sehen in allem bezaubernd aus!" Der Mann betrachtete wohlwollend ihren Körper. "Was machen sie hier, Raphael-san?" "Master Kaiba schickt mich. Ich soll sie zum Frühstück holen. Er hat mich bereits in aller Frühe aus dem Bett geklingelt, nur um ihm die Unterlagen vom Duel-Themenpark zu bringen." "Ja ist schon schlimm wie er seine Angestellten immer schikaniert. Ähm.. Raphael-san?" "Was ist? Mach ich dich nervös?" Er grinste sein typisches Ladykillerlächeln. Die meisten Männer würden die Situation ausnutzen. Aber ihm war klar das jeden Moment jemand kommen konnte. "Komm schnell frühstücken. Ich erwarte euch, meine Prinzessin!" Mit einem Handkuss verabschiedete er sich. Sollte sie sich geschmeichelt fühlen? Na egal. Solche Besuche war sie von Seto gewöhnt.Auch wenn der nicht so höflich war. Rasch schlüpfte sie in eine schwarze Hotpants und in ein gelbes T-shirt.
 

Danach rannte sie die Treppen zum Esszimmer runter. Dort angekommen stieg ihr sofort der Geruch von frisch aufgebrühten Kaffee in die Nase. Herrlich! Es gab nur ein paar Dinge die das Leben lebenswert machten. Erstens, ganz klarer Fall, eine eiskalte Dusche. Zweitens, selbstverständlich Kaffee und drittens Kendo. Hm? Irgendetwas hatte sie doch vergessen, oder nicht? Ah! Richtig, Tage ohne Seto Kaiba waren Luxus pur! Aber so einen Luxus hatte sie in den letzten vier Jahren nicht erlebt. Schade, musste sie eben mit Kaffee vorlieb nehmen. Als sie die Tür öffnete wurde sie von lautem Guten Morgen Gemurmel begrüßt. Das war neu. Normalerweise wurde sie nur von Mokuba und ihren Jungs freundlich begrüßt. Seto hatte die unschöne Angewohnheit morgens noch unfreundlicher zu sein als sonst. Meistens knurrte er nur jeden an. Sogar Mokuba denn er sonst mit ausgesuchter Freundlichkeit behandelte bekam nur ein geknurrtes Morgen. Wie man sehen konnte war Seto Kaiba ein Musterbeispiel an brüderlicher Liebe und Freundlichkeit. Auch heute war es nicht viel anders. Oder doch! Etwas war anders. Heute laß er mal nicht in dem Börsenteil der Zeitung oder in seinen Akten. Nein heute unterhielt er sich mit jemandem. Mit Yugi Muto! Sogar freundlich! Das konnte nichts gutes bedeuten! Vorsichtig ging sie zu ihrem Platz und setzte sich. Kyoko saß direkt neben ihm, also wenn er plötzlich durchdrehte würde sie die erste sein die das zu spüren bekommt!

Gentelmenlike schenkte er ihr Kaffee ein. Die Welt geht unter! Das hatte er noch nie getan.

"Seto?" "Hm? Was ist?" "Hast du... vielleicht...Fieber?" "Wieso sollte ich Fieber haben? Mir gehts blendend." "Bist du dir auch sicher?" "Ja ich bin mir sicher. Was soll die Fragerei?" "Du bist heute so komisch. Richtig nett. Das ist mir unheimlich!" "Ich hab heut einfach gute Laune! Und nun beeil dich! Wir haben heute viel arbeit vor uns." "Ich hab befürchtet das du das sagst! Und bei diesen Aussichten hast du gute Laune? Du bist echt ein skurriler Typ!" Kopfschüttelnd aß sie ihr Frühstück. So konnte man das eigentlich nicht nennen, denn sie trank nur drei Tassen Kaffee. Mehr vertrug sie am morgen nicht. Denn pünktlich zu Arbeitsbeginn stand der erste Streit mit ihrem Boss auf dem Programm und das schlug ihr immer auf den Magen. Sie würde schon noch dahinter kommen warum er so gute Laune hatte. Es musste etwas besonderes sein wenn er sich sogar mit Yugi unterhielt. Der Typ brütete bestimmt wieder etwas aus! Irgendeine Gemeinheit unter der sie leiden musste.

Nach dem Essen ging er noch mal ins Büro und holte seinen Aktenkoffer. Kyoko hingegen rannte noch mal in ihr Zimmer und zog ihren langen schwarzen Ledermantel über. Irgendwie hatte sie das Gefühl sie bräuchte heute den Beistand eines guten Freundes. Sollte Kaiba ruhig warten. Mehr als anschnautzen konnte er sie ja nicht. Hoffte sie zumindest. Wer weiss was dem wieder alles einfiel um sie zu foltern. Rasch zog sie eine kleine Truhe unter ihrem Bett hervor. In dieser Kiste bewahrte sie ihre persönlichen Dinge auf. Dinge die sie damals aus ihrer Heimat mitgenommen hatte. Ganz oben auf ihren Sachen lag ein Kästchen. Als sie es öffnete kam ein Kreuz zum Vorschein. Es war silber und hatte in der Mitte vom Querbalken einen geteilten Rubin. Eigentlich war das Kreuz ein getarnter Dolch. An einer silbernen Kette hing er als Kreuz getarnt um ihren Hals. Der Dolch war cirka dreizehn cm groß und sie versteckte in unter ihrem T-shirt.Da es sehr weit geschnitten war konnte man ihn kaum erkennen. "Bye Bye Ryo! Mach mir keine Schande und pass auf unsere Schätze auf! Schönen Tag noch!" Die gelbe Mamba lag auf ihrem Bett und Kyoko gab ihr zum Abschied einen Kuss auf ihr Köpfchen.
 

Im Foyer traf sie wieder mit Seto zusammen und was sie dort sah verwirrte sie völlig. "Ich gebe ihnen heute frei, Raphael!" "Wieso das Master Kaiba?" "Heute hab ich keine Verwendung für sie. Ciao! Lass uns gehen Kyoko!" "Hilfe! Einen Arzt, schnell!" Von ihrem Geschrei kamen auch die anderen angerannt. "Was ist los?" Mokuba sah gehetzt aus. "Mein Kleiner! Snif. Deinem Bruder gehts nicht gut. Er hat doch tatsächlich Raphael-san freigegeben!" "Was echt?" "Kyoko!" Ups! Das klang gar nicht gut! Kaibas Stimme klang ziemlich bedrohlich. Wahrscheinlich würde er sie jetzt killen. Doch weit gefehlt. Er zerrte sie an ihrem Handgelenk nach draußen zu seinem Wagen. Heute mal keine Limusine? Glück gehabt! Wenn er selbst steuerte konnte er sie schlecht erwürgen. Dann würde sie also noch ein Weilchen länger leben. Die anderen sahen ihnen konsterniert nach. Die hielten sie jetzt bestimmt für völlig übergeschnappt. Konnte ihr ja auch egal sein! Seto benahm sich heute echt komisch. Sie sollte vorsichtig sein, denn vielleicht war ihr Traum ja auch eine Warnung gewesen.
 

Es war ein herrlicher Morgen. Die Sonne scheinte und die Vögel sangen in den Bäumen. Richtig tolles Wetter für ein Date. Er hatte Raphael aus einem einzigen Grund freigegeben. Er wollte ungestört sein. In der letzten Nacht hatte er einen Idiotensicheren Plan ausgeheckt. Damit der funktionierte musste er diesen Womnaizer loswerden. War ihm ja auch gelungen, aber vermutlich ahnte der Wildfang schon etwas. Sonst hätte sie ja kaum so losgeschrien.

Geschickt lenkte er seinen Wagen durch den Straßenverkehr. Nach zwanzigminütiger Fahrt waren sie bei der Kaiba Corp. angelangt. Dort wurden sie von einer überaus freundlichen Empfangsdame begrüßt. Wenn man es genau nahm, wurde nur Seto freundlich begrüßt. Kyoko warf man nur hasserfüllte und verächtliche Blicke zu. Warum hatte ausgerechnet sie den begehrtesten Jungesellen der Welt zum Chef? Das Pech schien ihr ständiger Begleiter zu sein. Das alles hatte sie nicht verdient. So genug gejammert! Zeit zu arbeiten und den Tag hinter sich zu bringen! Beide fuhren mit dem Aufzug in die Chefetage die im zehnten Stock lag. Ein wenig mulmig war ihr schon zumute. Der Traum hatte ihr doch ein wenig Angst gemacht. Kyoko drehte Kaiba den Rücken zu und legte ihre Hand auf die Stelle wo das Kreuz war. Irgendwie schien sie aus diesem Dolch Kraft zu schöpfen. Er war ein Geschenk eines guten Freundes, vielleicht gab er deswegen Kraft?! War ja auch egal, Kaiba würde sie sicher nicht im Aufzug überfallen! Das war nicht sein Stil. Wenn er Sex wollte dann wären 90% der weiblichen Angestellten ihm zu Diensten. Keine unverheiratete Frau würde ihn von der Bett-oder Tischkante stoßen. Wahrscheinlich würde auch eine verheiratete Frau mit Seto schlafen. In diesem Moment öffnete sich die Fahrstuhltür.
 

Seine Sekräterin begrüßte sie gut gelaunt und er erteilte ihr sofort Befehle.Das beherrschte er wirklich perfekt. Sarkasmus lässt grüßen! Wenn man dem Klatsch der weiblichen Angestellten glauben durfte, gab es auch noch andere Dinge die er perfekt beherrschte und damit war nicht Duel Monsters gemeint. Hoffentlich würde sie nie in den Genuss seiner Fähigkeiten kommen. "Kyoko?" "Hm? Äh? Was ist ? Sorry hab nicht aufgepasst!" "Das merk ich! Komm rein." Er hielt ihr die Tür auf. Mist! Jetzt hatte sie seine Befehle gar nicht mitbekommen! Wo blieb ihre weibliche Neugierde? Das hatte sie von ihrer Mum geerbt und darauf war sie verdammt stolz! Ihre Neugier hatte ihr schon manches mal den Hals gerettet. Also konnte es gar keine schlechte Eigenschaft sein! Uns ausgerechnet jetzt ließ sie sie im Stich, was für ein bescheuerter Tag war das denn?
 

"Na gefällt dir meine Rückseite?" "Hä? Wie kommst du darauf?" "Du starrst schon die ganze Zeit auf meinen Po! Ich kann das verstehen. Er ist ja auch wirklich knackig! Willst du mal fühlen?" "Du hast sie ja nicht mehr alle! Dein Hintern intressiert mich nicht die Bohne und ich will ihn garantiert nicht anfassen! Was zum Henker ist mit dir los?"

Der Perverse fing tatsächlich an zu grinsen. Okay, jetzt war es sicher! Der Typ plante irgendwas gefährliches. Mit Sicherheit würde sie die Leidtragende sein."Haha! Gar nichts! Aber du hast meinen Po so eingehend betrachtet, da hatte ich das Gefühl, dass du ihn schon ganz gerne anfassen würdest. Leugnen ist Zwecklos! Und da ich heute einen guten Tag habe, darfst du dir etwas wünschen." Was wollte er von ihr? "Irre Leute haben immer recht. Widersprechen könnte gefährlich sein, besonders wenn mein Gegenüber so verrückt ist wie Kaiba." Das hatte sie mehr zu sich selbst als zu Kaiba gesagt.
 

"Gut! Ich wünsche mir Weltfrieden!" "Das steht leider nicht in meiner Macht. Außerdem hab ich da eher an was anderes gedacht!" "Aha. Ich werde es vermutlich bereuen, aber was ist es?" "Wir werden uns den Tag freinehmen und gemeinsam etwas unternehmen." Kaiba hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt. Da war was faul und sie war ganz allein mit dem Irren! Niemand würde sie retten. Aki wo bist du wenn man dich mal braucht?

Vorsichtig wich sie vor ihm zurück bis sie mit ihren Beinen die Couch berührte. "Bist du sicher das es dir gut geht?" "Aber ja! Und glaub mir, nach diesem Tag gehts dir auch blendend. Du wirkst in der letzten Zeit so gestresst und ein guter Chef kümmert sich um seine Angestellten!!" Er wante sich seinen Akten zu. Nach eingehender Musterung drehte er sich wieder Kyoko zu. Genau in dem Moment als sie aus der Tür flüchten wollte." Wo willst du hin?" Hastig rannte sie aus seinem Büro. Den Korridor entlang, dichtgefolgt von Seto Kaiba. Kurz vor der Treppe stolperte sie und wäre wohl voll auf die Nase gefallen wenn der Perverse sie nicht aufgefangen hätte. "Alles okay? Warum rennst du vor mir weg? Was hab ich dir getan?" "Äh. Du bist mir irgendwie unheimlich, Kaiba! Und bitte lass mich los! Was sollen die Leute denken?" "Ich mache dir Angst? Schön, komm!" Mit dem zappelnden Mädchen im Arm ging er zum Aufzug."Lass mich runter du Idiot!" Im Foyer angekommen maschierte er mit ihr zum Ausgang. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, warfen ihr die weiblichen Angestellten auch noch giftige Blicke zu. Eines Tages würde sie irgendwer von denen umbringen. Auf Qualvolleweise!

Entführung und andere Zwischenfälle

Hallo!^^

Hoffe diese Kapitel gefällt euch. Würde mich sehr über Komentare freuen!

Viel Spaß bei dem Kapitel

ya mata ne eure Kyoko Shanks
 


 

Seto trug sie zum Auto. Dort setzte er sie auf dem Beifahrersitz ab und gurtete sie an. "Wehe du haust ab!" Gut, abhauen konnte sie nicht mehr. Dann würde sie ihn eben mit Verachtung und Ignoranz strafen! Trotzdem würde sie doch interessieren was er vorhatte. "Wo gehts den hin?" "Wird nicht verraten! Nur soviel, du wirst den Ort lieben." Also würde sie den Ort hassen! "Du tust das doch nicht aus reiner Nächstenliebe! Was willst du?" Er grinste nur selbstzufrieden. "Wirst schon sehen!"

Da die Sonne stark blendete setzte Kyoko ihre Sonnenbrille auf. "Mist, ich komm nicht an meine Brille ran. Kannst du sie mir mal geben?" "Hier." Freundlich wie sie war gab sie ihm natürlich die Sonnenbrille. Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend.
 

Sie musste unterwegs eingeschlafen sein, denn als sie wieder aufwachte saß sie auf Kaibas Schoß. Seine Arme hatte er um Kyoko gelegt. Das Mädchen hatte keine Ahnung wo es war. Aber wenn sie ehrlich war gefiel es ihr auf seinem Schoß. Richtig gemütlich aber auch verdammt gefährlich. "Na aufgewacht?" "Wie du siehst. Erstens: Lass mich los! Zweitens, wo sind wir?" Widerstrebend ließ er sie los. "In Isu." "Wir sind wo? Tickst du noch ganz richtig? Das ist ganze vier Stunden von Domino City entfernt!" Kyoko war echt sauer. Wie konnte er das machen? Sie einfach gegen ihren Willen entführen und noch dazu nach Izu! Der hatte sie ja nicht mehr alle! "Nur zu deiner Information, die nächste Woche verbringen wir hier. Ohne Mokuba und deine Geschwister, nur wir beide und keine Arbeit. Freust du dich?" Die Ader auf ihrer Stirn begann gefährlich zuzucken. Langsam aber sicher kam das Fass zum Überlaufen. "Was fällt dir ein?! Einfach gegen meinen Willen Entscheidungen zu treffen! Spinnst du? Was wird aus unserem Schulprojekt? Was sollen die Leute denken? Grrr! Ich schwörs, eines Tages kill ich dich!" "Herzchen, die Sache mit dem Schulprojekt ist geregelt. Die Leute sind mir Schnurzpiepegal. So, jetzt amüsieren wir uns!" Den Ton kannte sie! Der ließ keine Widerrede zu.

Gut gelaunt ging er zum Fenster. Kyoko begann sich im Zimmer umzusehen.Wie lange sie wohl geschlafen hatte? Es musste kurz nach Mittag sein wenn sie die Fahrtzeit bedachte. Es war ein helles Zimmer. Die Wände waren in Pastelgelb getüncht und in der Mitte des Raumes stand ein großes Doppelbett. Es wirkte auf ihre straperzierten Nerven nicht gerade beruhigend! Es war ganz offensichtlich was Kaiba unter Amüsement verstand, nämlich Sex. Das konnte er aber knicken. Nicht mit ihr!
 

Ein kleiner, kreisrunder Tisch mit zwei Sesseln stand vor der Balkontür. Toll! Wenn sie vor ihm fliehen musste, konnte sie über das Balkongeländer springen. Zu ihrer Überraschung beherbergte das Zimmer auch eine Menge Bücher. Vermutlich war das kein Hotelzimmer sondern sein Ferienhaus.

"Ich hab Hunger! Du auch?" "Eigentlich schon, aber du siehst nicht gerade essbar aus." "Sehr witzig Schätzchen! Aber du könntest mich zum Nachtisch verspeisen. Dagegen hät ich nichts einzuwenden. Klingt verführerisch, oder nicht!?" "Nein danke! Ich verzichte!" "Wetten, heute abend denkst du anders! Wo willst du essen?" "Besitzt dieses Haus eine Küche?" "Jedes Haus hat eine Küche!" Jetzt hielt er sie wohl für völlig übergeschnappt. "Schön, dann will ich kochen." Gesagt getan. Kaiba schien nichts dagegen zu haben. Er nahm sie an der Hand und führte sie in die Küche. Der Mann musste ein Faibel für große Küchen haben. Das Teil war genauso riesig wie das in Domino City. In der Küche angekommen machte sie sich sofort an die Arbeit. Da sie gerne kochte ging ihr die Arbeit schnell von der Hand. Wieder etwas was sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Ein richtiges Piratenmittagessen bereitete Kyoko zu. Dieses Essen bestand aus Hühnerfilet mit gedünstetem Gemüse und Rahmkartoffeln. Ihr Nachtisch sollte aus Tiramisu und Erdbeeren bestehen. Seto war überrascht. Das Mahl schmeckte wirklich lecker. Also hatte Serenety doch nicht zu viel versprochen, wenn sie immer von Kyokos Kochkünsten geschwärmt hatte. Eigentlich kein Wunder denn in Haushaltskunde hatte sie eine glatte Eins. Überhaupt war sie eigentlich eine gute Schülerin. Bis auf Physik und Geometrie hatte sie nur Einsen und Zweien. Dafür versagte sie in den beiden Fächern völlig. Wenn er sich nicht die Mühe machen und ihr Nachhilfestunden geben würde, wäre sie wahrscheinlich längst durchgefallen. Selbst Wheeler schaffte eine vier minus ohne weitere Probleme. Was ihm ein Rätsel war den der Typ war nicht unbedingt der Hellste.
 

Während des Essens sprachen die beiden kein Wort. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Seto wie er sie am leichtesten rumkriegen konnte und Kyoko wie sie am schnellsten nach Hause kam.

Danach gingen sie runter zum Strand. Ihr war gar nicht aufgefallen das das Haus direkt am Strand lag. Durch eine Steintreppe gelangten sie zum Wasser. Gerade als Kaiba nach ihrer Hand greifen wollte sprintete sie los. Die Sandalen abstreifend rannte sie auf das Meer zu. Ihr Begleiter guckte nur verwirrt aus der Wäsche. Normal konnte man dieses Mädchen wirklich nicht nennen. Ohne sich die Kleider auszuziehen warf sie sich gegen die Strömung. Wie lange war sie schon nicht mehr im Meer schwimmen gewesen? Vier lange, endlos lange Jahre. Ein aufregendes Gefühl durchströmte ihren Körper. Das Wasser schmeckte salzig und ihr war als könne sie die Stimme ihres Vaters hören. Bestimmt würde er sich jetzt Sorgen machen denn sie könnte ja ihm Meer ertrinken!? Würde er sich jetzt wirklich Sorgen machen? Wäre es nicht eher so das er froh wäre sie loszusein?! Daddy liebte Mum sehr und sie hatte gesehen wie er an ihrem Grab geweint hatte. Dieser Anblick hatte ihr das Herz zerrissen.
 

Damals war es zur Gewissheit geworden. An dem Untergang ihres Volkes war einzig und allein sie Schuld. Am Grab ihrer Mutter hatte sie geschworen dafür zu büssen. Nachdem sie ein ganz schönes Stück rausgeschwommen war, kehrte ans Ufer zurück. Ganz durchnässt ließ sie sich auf der Steintreppe nieder."Bist du bescheuert?" "Ahh!? Spinnst du, mich so zu erschrecken? Ich hät nen Herzinfarkt kriegen können!" Wütend funkelten sie sich gegenseitig an. "Ich hab mir Sorgen gemacht! Die Strömung ist sehr stark. Du hättest absaufen können! Tu. Das. Nie. Wieder!Verstanden!" "Jaja.Reg dich ab! Wie du siehst leb ich noch!" "Grrr! Du machst mich wahnsinnig! Am liebsten würd ich dich jetzt eigenhändig erwürgen!" Anstatt sich auszuziehen und die naßen Sachen zum Trocknen zu legen, legte sich einfach in den heißen Sand. Kyoko hatte beschloßen Kaiba den Rest ihres Lebens zu ignorieren! Das würde nicht schwierig werden, schließlich konnte sie ihn ja gar nicht leiden. Mit jemandem nicht zu komunizieren den man nicht leiden konnte war ganz einfach.Sie konnte ihn nicht leiden!? Verdammt! Wem machte sie hier eigentlich was vor? Ein bisschen gern hatte sie ihn ja leider doch. Sonst hätte sie entweder schon längst gekündigt oder ihn umgebracht.
 

Nach zwei Stunden Schweigen durchbrach ein Handyklingeln die Stille. Kaiba hielt das Gespräch kurz. Vorher hatte Seto friedlich vor sich hingedöst. Wobei er komischerweise immer näher an sie ran gerückt war. Jetz schien die Atmosphäre richtig zu brennen. So geladen hatte sie ihn schon lange nicht mehr erlebt. Er konnte einem einschlagenden Blitz Konkurenz machen. Wo war seine gute Laune nur hin?

"Wir müssen sofort nach Hause!" "Hurra!" Dieser freudige Aufschrei brachte ihr einen zornigen Blick seinerseits ein. Die Ader auf seiner Stirn trat gefährlich hervor. Wenn sie nicht aufpasste, würde Setos Zorn sie treffen. Wahrscheinlich schlug dann tatsächlich ein Blitz ein. Sein Ziel wäre natürlich sie. So wollte sie eigentlich nicht enden. Ein ehrenvoller Tod im Kampf war eher nach ihrem Geschmack als von Seto erdrosselt zu werden! "Entschuldige! Was ist denn passiert?" "Ein Virus hat den Zentralrechner befallen. Sind deine Klamotten trocken?" "Jepp! Wir können gehen."
 

An ihrem Handgelenk zerrte er sie zum Wagen. Die nächsten vier Stunden schwiegen beide beharrlich. Seto grübelte über den Virus nach und Yoko hütete sich die Stille zu stören. Einen Stier reizte man ja auch nicht mit einem roten Tuch wenn er sowieso schon wütend war. Außer man war in Spanien und ging dem Beruf des Matadors nach. Aber so blöd war sie ja nicht. Sie würde Kaiba bestimmt nicht reizen! Viel zu gefährlich! Allerdings gab es da eine Frage die sie ziemlich stark beschäftigte: Wer war für diesen Virus verantwortlich? An Zufälle glaubte sie schon lange nicht mehr und das war mit Sicherheit keiner! Die Frage blieb nur, wer trägt die Schuld daran? Wollte schon wieder jemand seine Firma übernehmen? Beim letzten Mal hatte es in einem Desaster geändert. Kaiba war so gereizt gewesen das selbst Mokuba nur angeschnauzt wurde. Wer eine Woche an Kaibas Seite überlebte war gegen alle Katastrphen bestens gerüstet. Den Seto war das schlimmste was einem passieren konnte.

Es sei denn, man war genauso streitlustig wie er. Kyoko war das mit Sicherheit.

Nach vierstündiger Fahrt hielten sie vor dem Gebäude der Kaiba Corp. In seinem Büro angekommen trommelte er sofort alle Angestellten zusammen. Zuerst schrie er sie an, danach gab er Anweisungen. Alles in einer Lautstärke. Wie konnte ein einziger Mann nur so brüllen . Sogar die Wände zitterten!
 

Heute war er echt zum Fürchten! "So, nun zu dir!" "Wa... was gibts?" Ein bisschen Angst hatte sie schon. "Unseren Urlaub müssen wir leider verschieben! Aber wir holen ihn ein anderes mal nach. Jetzt müssen wir wirklich Überstunden machen. Dabei hab ich für heute Abend so schöne Sachen geplant gehabt! Zum Heulen! Willst du wissen was für Sachen das waren?" "Nein danke! Kein Bedarf!" "Ach komm! Tu nicht so, In Wirklichkeit platzt du vor Neugier!" "Sags schon, bevor du platzt! Du sagst es mir ja sowieso!" "Ganz genau. Ich hätte dich heute abend verwöhnt, und.." "Stop! Ich will es gar nicht wissen!" Grinsend machte er sich an die Arbeit. "Wie süß! Du bist ja richtig rot geworden. Wie ein Schulmädchen!" "Ich bin ein Schulmädchen!" "Wie dem auch sei, lass uns an die Arbeit gehen."

Geistreiche Unterhaltung während der Arbeit

Hallo Leute!

Hier ist das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, Freunde. Ihr wisst doch das ich süchtig nach Kommenatren bin, oder!? Scheibt mir doch bitte ein paar, okay?! Viel Vergnügen mit dem Kapitel ^^
 

Die nächsten fünf Stunden fiel kein Wort mehr zwischen den beiden. Nur das Geklapper des Computers war zu hören. Seto musste schon einen ganz steifen Nacken haben.Ihr Nacken war ja auch schon ganz steif. Kein Wunder! Seto schrieb verzweifelt ein Programm das den Virus elleminierte. Kyokos Aufgabe bestand darin den Ursprung des Virus zu finden. Die Herkunft des Virus überraschte sie nicht im mindesten. "Süßer?"
 

"Hm? Hä?! Hast du das jetzt wirklich gesagt?" "Sonst hätt ich deine Aufmerksamkeit ja nicht bekommen! Nicht mal wenn ich nackt vor dir rumgesprungen wäre!" "Haha! Glaub mir, das hätte ich sehr wohl bemerkt! Ich komm schließlich nicht jeden Tag in den Genuß deines nackten Körpers! Niedlich! Du wirst schon wieder rot! Wie ein kleines Schulmädchen!" "Halt die Klappe du Pornoheld!" "Du kannst mich nicht provozieren! Und, falls es dich interessiert, ich schau mir keine Pornos an. Hab ich nicht nötig. Wenn ich will kann ich jedes Model der Welt haben!" "Warum suchst du dir dann keins?" Während des ganzen Gesprächs hatte er nur einmal vom Pc aufgeschaut.
 

"Weil ich dich will!" "Du willst mich?" Sehr geistreich sah sie im Moment nicht drein. "In der Tat. Du bist wunderschön und sehr intelligent. Welcher Mann, der halbwegs bei Verstand ist, würde dich nicht begehren?" "Heb dir deine Schmeicheleien für deine Gespielinnen auf! Mag schon sein das du mich im Moment begehrst, aber ich will dich nicht!" "Gespielinnen? Klingt ja gerade so als ob du eifersüchtig wärst!?"
 

"Bin ich nicht. Du kannst schlafen mit wem du willst. Nur zu, da draußen warten willige Frauen nur darauf mit dir ins Bett zu gehen." "Da hast du Recht! Eigentlich keine schlechte Idee! Ich hatte schon lange keine Frau mehr." "Bitte nur zu! Grrr!" Irgendwie hatte sie das gleichermaßen verletzt wie wütend gemacht."Mhhaha!" Was hatte er den plötzlich? Strömte hier irgendwo Lachgas rein?

"Du bist eifersüchtig!" Jetzt schrie sie ihn an. "Wieso sollte ich?" "Weil du auf mich stehst!" Mittlerweile hatte er eine Pause eingelegt und trank Kaffee. Seltsam! Gespräche führten die beide und das in einer Krisensituation. Hatten sich die zwei schon mal nur über das Wetter unterhalten?
 

Kyoko griff mittlerweile auch schon zur siebten Tasse. Vermutlich würde das auch eines Tages ihre Todesursache sein. Aber immerhin wurde sie dadurch ruhiger. "Ach so! Kommt jetzt wieder die Ich-bin-so-unwiederstehlich-und-keiner-kann-mir was Leier? Gut. Zugegeben du bist wirklich sexy und ziemlich schlau, aber deshalb bete ich noch lange nicht den Boden unter deinen Füßen an!" Kaiba stützte sich mit einer Hand auf ihrem Schreibtisch ab. Wieso hatte sie ein eigenes Büro wenn in seinem auch ein Schreibtisch für sie stand? Langsam beugte er sich zu ihr herab. "Das musst du auch nicht. Dein Geständnis das du mich sexy findest reicht mir völlig!" "Kaum reicht man dir den kleinen Finger schon willst die ganze Hand. Du bist mit gar nichts zufrieden. Aber egal. Dein Geschäftspartner Todaiji-san muss den Virus eingeschleust haben." " Wie schnell du das Thema wechselst ?! Aber das hab ich mir schon gedacht. Den Virus hab ich bereits unschädlich gemacht. Alle wichtigen Daten hab ich sowieso auf einem geheimen Rechner gespeichert! Mit den Daten konnte er nicht viel anfangen! Tja, meine Firma ist eben nicht so leicht zu übernehmen!" Da hatte er Ausnahmsweise mal recht! "Dann wäre unser Job ja erledigt! Können wir nach Hause?" "Kannst es wohl kaum erwarten mit mir zu schlafen!" "Groar" Sie explodierte förmlich. Der Typ regte sie ja sowas von auf! "Ich bin müde und will garantiert nicht mit dir ins Bett!" "Bist du dir sicher?" "Ach leck mich doch!" "Mit dem größten Vergnügen!" Kaiba packte seinen Kram zusammen und stapfte der wütenden Kyoko hinterher. Sie war schon vorausgegangen und hatte im Fahrstuhl Aki getroffen. Gemeinsam wollten sie ins Foyer fahren. Aber alles kam ganz anders.
 

Mit einem Rumms blieb der Aufzug stehen und bewegte sich keinen Milimeter mehr. Normalerweise wäre sie jetzt völlig durchgedreht. Nichts hasste sie mehr als in einer engen Sardinenbüchse eingesperrt zu sein und das noch dazu mit einem Mann. Doch Aki war was anderes. Ihm vertraute sie voll und ganz, schließlich hatt er sie schon als Baby im Arm gehalten. Durch ihn wusste sie wie ein Kompass funktionierte. Auch wie man Seekarten zeichnete hatte sie von ihm gelernt. Seekarten zu zeichnen war eine Kunst die sie nur leidlich beherrschte. Doch man konnte sich daran orientieren. Allerdings sahen Akis Karten aus wie kleine Kunstwerke. Die waren einfach perfekt und originalgetreu gezeichnet!
 

Kyoko konnte nicht sehr gut zeichnen. Das einzige was sie wirklich gut konnte waren Porträts. In ihrer Kiste hatte sie gezeichnete Bilder von ihren Freunden aufgehoben. Diese Bildermappe lag ganz unten in der Schatztruhe.

"Wo wart ihr heute? Er hat dir doch nichts getan, oder?" Er hatte den Arm schützend um sie gelegt. "In Izu. Nein, dazu ist es nicht gekommen. Der Virus hat mich vor ihm gerettet. Außerdem hätte er doch so wieso keine Chance gegen mich! Ich bin viel stärker als er!" Da mochte sie recht haben, aber sie war in einem gefährlichen Alter. Mit siebzehn war ihre Mutter bereits verheiratet und schwanger gewesen. Ihr Vater würde ihn umbringen wenn so was passieren sollte! Überhaupt war Kaiba nicht der Richtige für seine Yoko-chan! Er war einer ihrer Taufpaten, es war normal das in seinen Augen niemand gut genug für sie war. Zu sehr hing sein Herz an ihr. In den letzten Jahren hatte er immer mehr die Rolle ihres Vaters übernommen.
 

Natürlich war ihm bewusst dass Kyoko ihren Vater überalles liebte und ihn niemand ersetzten konnte, nicht mal er. Aber er wusste auch wie sehr sie an ihm hing. Es machte für beide keinen Unterschied ob sie Blutsverwandt waren oder nicht. Sowas wurde viel zu überbewertet. "Dann ist ja gut! Wir müssen mal wieder trainieren . Ich will sehen wie gut du geworden bist! Übrigens, weißt du welches Fest wir nächste Woche feiern?" "Klar! Das Fest des Lebens. Das sich nur alle fünf Jahre wiederholt. Ich bereite mich seit einem Jahr darauf vor. Sogar mein Kleid hab ich selbst genäht! Sag mal, glaubst du dass auch die anderen kommen?" "Ja! Es ist die wichtigste Feier eures Volkes!" "Unser Volk! Du gehörst zum Clan. Zum kläglichen Rest der übriggeblieben ist!" Es klang bitter. Der Untergang ihres Reiches nagte schwer an ihr. Gewaltsam versuchte sie die Schatten der Vergangenheit zu besiegen, aber es gelang ihr nicht. Zu schlimm war das Geschehene. Vergeben konnte sie der Drei Macht nicht! Der Morgen nach dem Fest würde der Beginn ihres Rachefeldzugs sein. Zusammen mit ihren Geschwistern würde sie eine neue Legende schreiben. "Danke, das ist lieb von dir! Wirst du sie einladen ?" "Zum Fest meinst du?! Natürlich! Mama hat mir gesagt das man dieses Fest mit seinen Freunden feiert. Der Beginn allen Lebens, für den das Fest steht, ist etwas das man mit den Menschen die man liebt feiert! Es ist Tradition und das bleibt es auch!"
 

Aki hatte sie in seine Arme genommen, denn der Fahrstuhl rührte sich noch immer nicht vom Fleck. Er wusste ja wie sehr sie enge Räume hasste. Seto musste inzwischen mitbekommen haben das etwas nicht stimmte. Immerhin steckten sie bereits vierzig Minuten hier fest. Kyokos Handy klingelte. "Hi! Was gibts?" "WO ZUM TEUFEL STECKST DU?" Jetzt war sie mit Sicherheit taub! Warum musste der Typ immer gleich so laut werden? "Brüll mich nicht so an! Im Aufzug. Wir stecken fest." "Wer, wir?" "Aki-san und ich. HOL UNS HIER RAUS! VERSTANDEN!" Jetzt hatte man sie bestimmt bis nach Skandinavien gehört. Wenn Kaiba glaubte nur er könnte laut schreien, dann hatte er sich getäuscht!

"Schrei nicht so! Ich hätte dich auch so verstanden!" "Ich wollte dir nur die Dringlichkeit der Lage verklickern." "Macht ... er irgendwas unanständiges mit dir? Ich meine, fasst er dich an, oder so?" Man konnte deutlich die Panik aus seiner Stimme heraus hören. Kyoko war stinksauer! Das spiegelte sich in ihrer Tonlage wieder. "ER IST DOCH KEIN PERVERSER!"
 

Seto Kaiba hatte Angst. Dem Typ traute er nicht über den Weg! Wer weiß was er mit seiner Yoko anstellte. Keiner hatte das Recht sich an seinem Eigentum zu vergreifen! Schon gar nicht so ein dahergelaufener Nichtsnutz wie dieser Aki! Überhaupt niemand durfte sich an seinem Eigentum vergreifen! So eine Gelegenheit würde dieser Typ sicher nicht verstreichen lassen. Er war ja nicht bescheuert. "Er ist ein Mann. Das sagt doch wohl alles!" " Nicht jeder ist so krank wie du! Manche Menschen denken nicht ununterbrochen an das eine!" "Er ist ein Mann. Schätzchen, Männer denken ziemlich oft an Sex! Genauer gesagt ständig!" "Wie ich bereits erwähnte: ER IST NICHT DU!!! HOL MICH HIER RAUS!"
 

"Wenn er dir nicht an die Wäsche geht, wieso willst du dann unbedingt raus aus dem Fahrstuhl?" Der Typ macht mich fertig! Wenn das so weiter geht muss ich echt in die Klapse! "Weil ich mich sonst nicht mehr beherrschen kann!" "Ich ruf den Techniker!" "Danke!" "Idiot! Trottel! Blödmann! So jetzt fühl ich mich besser! Hoffentlich hat er das nicht gehört!? Sonst quält er mich wieder! Heul!" Mitfühlend streichelte Aki ihre Schultern. Er konnte sie gut verstehen, auch er mochte Kaiba nicht sonderlich. Ganz besonders nicht wenn er sich an seinen kleinen Engel ranmachte! Aber eines Tages würden all die Demütigungen ein Ende haben. Dann konnte er sich an Seto Kaiba rächen. Wie, wusste er zwar noch nicht, doch ihm würde schon was grausames einfallen.

Defekter Fahrstuhl und in Flagranti erwischt!

Entschuldigt, aber ich Idiot hab mal wieder zweimal das selbe Kapitel hochgeladen. Sorry, aber gegen meine Blödheit ist kein Kraut gewachsen! T_T Lest bitte immer nur Kapitel mit Überschrift, sowas passiert mir nämlich öfters.>.< Naja, hier ist auf jedenfall das nächste Kapitel und bitte vergesst die Komentare nicht.

daisuke eure dumme KyokoShanks
 


 

Inzwischen war Kaiba auf der Suche nach seinem Lieblingstechniker. Er sah ziemlich gut aus und konnte wirklich alles reparieren. Manchmal hatte man das Gefühl er war schwul, weil er sich fast immer mit Jungs umgab. Dann jedoch sah man ihn wieder mit einer wunderschönen Frau. Echt ein verrückter Typ! Kuja Sayamoto, so hieß der Techniker, war total einfach zu manipulieren. Die kleinen Unfälle die Raphael manchmal hatte, gingen alle auf sein Konto. Das Leben als Firmenpräsident war einfach hervoragend! Aber jetzt musste er zusehen das er den Typ fand, bevor die Unschuld von Kyoko dahin war!

Etwas später hatte er Kuja ja auch gefunden. Engumschlungen mit einer sehr hübschen Frau stand er im Kopierraum. Wenn ihn nicht alles täuschte war sie eine seiner Empfangsdamen. Was ihn an der ganzen Situation störte war, dass aus dem Nebenraum seltsame Geräusche kamen. Was ging hier vor wenn er nicht da war? Das Pärchen hatte ihn nun auch bemerkt und fuhr erschrocken auseinander. Die Frau war rot geworden und vermied den Augenkontakt. Kuja schien die Sache nicht wirklich zu stören.

"Was gibts, Boss?" Was ihn an dem Typ echt nervte, war seine ständige Freundlichkeit! Echt zum Kotzen! "Kyoko und Aki-san stecken im Aufzug fest. Hol sie sofort daraus!" "Hihi! Okay!" Grinsend nahm er seine Werkzeugkiste und machte sich an die Arbeit. Die schleppte er überall hin mit. Seine Empfangsdame verschwand nun auch. Kuja war natürlich klar warum sein Boss es so eilig hatte. In einem Aufzug konnte man ziemlich unanständige Sachen machen. Das wusste er aus Erfahrung!

Kaiba ging derweil diesen obzönen Geräuschen nach. Doch eigentlich ahnte er schon was sich hinter der Tür verbarg. Seine Hand legte sich auf die Klinke und langsam drückte er sie herab. Er musste grinsen. Hatte er es sich doch gedacht! Lässig in der Tür stehend, beobachtete er die Szene vor ihm. Auf einem Tisch saß ein wunderhübsches Mädchen und zwischen ihren geöffneten Schenkeln stand Raphael. Die beiden schmusten ziemlich heftig miteinander rum. Schade das er keine Kamera dabei hatte. Denn dann könnte er Kyoko beweisen, dass dieser Typ nur mit ihr ins Bett wollte! Durch ein Räuspern machte er sich bemerkbar.

"Amüsieren sie sich gut?" Die Frau sah geschockt aus. Warum schauen alle Frauen wenn sie erwischt werden geschockt drein? Das Mysterium Frau! Nachvollziehen konnte er ihre Handlungsweise nicht! Wozu auch? Brachte ihm ja nicht viel! "Danke, Master Kaiba! Ich habe keinen Grund zur Klage!" Er grinste ihm frech ins Gesicht.

Mittlerweile hatte Kuja den Aufzug entgültig ruiniert. Der Virus hatte wohl auch das Fahrstuhlsystem angegriffen. Kyoko wurde langsam unsicher. Irgendwas stimmte doch nicht! Warum dauerte das so lange? Als ihr Handy klingelte wusste sie schon dass etwas Schiefgelaufen war. "Hallo?" "Hi, Kyoko-san. Ich bins Kuja. Vor morgen Früh kann ich sie nicht rausholen." Seine gelassene Stimme konnte einen wirklich in den Wahnsinn treiben! "Wieso das?" "Das System ist im Eimer und sie hängen irgendwo zwischen dem sechzehnten und dem fünften Stock fest. Ihren genauen Standort kann ich nicht bestimmen. Es tut mir leid aber so spät bekommen wir kein Technikerteam mehr! Aber ich sehe zu das ich alles bis Dienstbeginn im Griff habe. Sie müssen nur noch sieben Stunden durchhalten!" "Ich schätze sie haben Kaiba noch nichts gesagt?!" Das klang aber ziemlich resigniert! Hat Kyoko etwa aufgegeben? Fand sie sich so einfach mit der Situation ab? "Haha! Sonst wär ich ja nicht mehr am Leben! Also ich sag jetzt meinem Henker bescheid,. Behaltet mich in guter Erinnerung. Wünsche eine angenehme Nacht!" Er hatte aufgelegt. "Was machen wir jetzt? Irgendeine Idee Babydrache?" "Sicher, Onkelchen! Lass mich nur machen! Aber ein bisschen müssen wir noch warten. Seto meldet sich bestimmt bald bei uns. Wenn wir dann nicht antworten killt er uns beide!"

"Das freut mich, Raphael. Aber an ihrer Stelle würde ich meine Triebe woanders ausleben! Hier könnte sie jeder überraschen, sogar Kyoko!" Er wirkte überlegen.

Er würde sich Raphaels Schwäche zu nutze machen! Jeden Moment würde Yoko hier auftauchen und in Tränen ausbrechen wenn sie das sieht. Dann würde sie garantiert nicht mehr in Erwägung ziehen mit ihm auszugehen. Sie würde eine Schulter zum Anlehnen brauchen. Hehe! Es würde seine Schulter sein! Er sah es schon vor sich. Weinend klammerte sie sich an ihn und er würde die Arme fest um sie legen. Zärtlich würde er sie in den Armen wiegen und dann würde sie zu ihm aufsehen. Langsam kamen sich ihre Gesichter näher. Sie hatte nämlich erkannt was für ein Traummann er war. Das sie keinen besseren als ihn, Seto Kaiba, finden konnte. Ihre Lippen würden miteinander verschmelzen und Kyoko würde auf sein Liebesspiel eingehen. Hehe! Wenn alles nach Plan lief, wäre er schon bald am Ziel seiner Träume!

Die Frau hatte inzwischen ihre Kleider in Ordnung gebracht. Die ganze Situation war schrecklich peinlich. Man wurde schließlich nicht jeden Abend vom begehrtesten Jungesellen der Welt beim Sex erwischt! Raphael war zwar ein toller Liebhaber aber für Kaiba würde sie ihn sofort sitzenlassen. Wie gesagt, Seto Kaiba stieß man nicht von der Bettkante!

"Ich wähle den Ort immer mit Bedacht! Kyoko-san hat sich noch nie hierher verirrt! Der Abstellraum ist nicht gerade ihr liebster Aufenthaltsort.Und sie als Gentelmen werden es ihr doch nicht erzählen, oder?!" Auch er kam sich im Moment sehr überlegen vor. Männer! Kaiba gefiel sein Benehmen überhaupt nicht. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen dachte er sich gerade eine schmerzhafte Folter für Raphael aus. "Natürlich nicht! Sie ist ja auch immer in meiner Nähe. Aber ich will nicht weiter stören. Viel Spaß noch!" Gerade in dem Moment erschien Kuja mit seinen umwerfenden Neuigkeiten. "Sorry Master, aber Kyoko-san hängt noch immer fest." "Hm? Wieso hast du sie nicht rausgeholt?" "Das System ist kaputt. Außerdem ist der Aufzug beschädigt. Ein Kabel dürfte defekt sein. Ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen kann es für die beiden und für mich tödlich sein."

"Was hat das zu bedeuten?" "Ganz einfach, vor morgen früh kann ich sie nicht befreien!" Damit ließ er den überraschten Kaiba stehen. "Mit wem hängt Kyoko-san fest?" Raphael hatte den beiden interessiert zu gehört. "Mit Aki." Das schockierte Raphael wirklich. Den bei Aki konnte man nicht sicher sein ob er nun Intresse an Yoko hatte oder nicht. Auf jedenfall war er sich der Gefahr bewusst. Der Typ hing immer in ihrer Nähe rum, dass war schon auffällig! "Sie müssen etwas unternehmen! Wer weiß was der mit ihr anstellt!?" "Sie haben Kuja gehört! Vor morgen Früh geht nichts! Gute Nacht!"

Seto war auf schnurrstracks auf dem Weg in sein Büro. Er wusste das Kuja bereits ein Technikerteam zusammen stellte. Die Situation hatte es schon einmal gegeben, und er konnte sich voll und ganz auf ihn verlassen. Kuja zählte zu seinen wichtigsten Mitarbeiten und irgendwie mochte er ihn sogar.

Kyoko und Aki hatten sich inzwischen auf den Boden gesetzt und kuschelten sich aneinander. Der Aufzug besaß keine Heizung. Dem entsprechend frierten die beiden jetzt. Obwohl es bereits Sommer war konnte es am Abend noch ziemlich kühl werden.

Abenteuer in Lougetown

Hier wäre das letzte Kapitel für heute.^^ Hoffe es gefällt euch. Vergesst die Kommentare nicht,ja?^^

Könnt ihr euch denken wie es weitergeht? Mich würden eure Meinungen darüber echt interessieren!

ya matane eure KyokoShanks
 


 


 

Die beiden plauderten über die Vergangenheit. Das Mädchen erzählte ihrem Onkel etwas über ein ganz besonderes Abenteuer. "Weißt du noch als wir in Loguetown waren?! "Klar, kurz bevor wir den Riversmountain überquerten, haben wir dort Station gemacht." Sie erzählte ihm wie sie es geschafft hatte ihrem Vater davonzulaufen um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden. Ihr Vater hatte ihr erklärt das sie nicht abhauen durfte weil in der Stadt ein gefürchteter Marinecaptain sein Hauptquatier hatte.

Er soll sogar bei der Hinrichtung von Piratenkönig Gold Roger dabeigewesen sein. Da sie ein Fan von Gold Roger gewesen war, hatte das natürlich ihre Neugier geweckt. Sich aus dem Staub zu machen war gar nicht so leicht! Ihr Vater musste ein Radar haben, denn immer wenn sie abhauen wollte ergriff er ihre Hand. Die Jungs durchstreiften die Stadt und besorgten Proviant, neue Klamotten und Holz um das Schiff auf Fordermann zu bringen. Außerdem musste der Waschzuber irgendwie erhitzt werden. Dauernd kalt zu baden war auch nicht gerade gesund! Die meisten besorgten sich noch neue Waffen oder brachten ihre zur Reparatur. Neue Munition war auch gebraucht worden. Der Treffpunkt war eine kleine Bar. Es war die Lieblingsbar vom Piratenkönig höchstpersönlich! Aber seit der Mainecaptain hier residierte kamen kaum noch Piraten her. Der Besitzer hatte den Piratenkönig sehr gut gekannt und hatte ihr alles Wissenswerte über ihn erzählt. Als das Saufgelage voll im Gange war, machte sich die Kleine aus dem Staub.

Auf der Suche nach dem Schafott war sie bei Tanne dem Waffenhändler vorbeigekommen. Schon immer hatte sie Schwerter geliebt. Das war wieder etwas was sie von ihrem Vater geerbt hatte. Er selbst trug sein eigenes immer bei sich. Es war ein Erbstück seines Vaters, deswegen hängte er so daran. Selbst beim Schlafen legte er es nicht ab! Zudem war es ziemlich wertvoll und sehr selten. Gerade mal zwölf Stück gab es davon. Vier Stück befanden sich im Besitz ihrer Familie. Die Schwerter waren auf ihrer Insel geschmiedet worden, aber durch Überfälle waren nur noch drei übriggeblieben. Ihr Vater hatte das Vierte zurück auf die Insel gebracht als er ihre Mutter kennen und lieben gelernt hatte.

Man hatte die Schwerter nach ihrem Clan benannt. Die zwölf Drachenschwerter wieder zu vereinen war auch einer ihrer Träume. An ihrem vierten Geburtstag hatte man ihr und Ihrem Zwillingsbruder ein Drachenschwert geschenkt. Beide waren schon immer fasziniert gewesen von der Schönheit dieser Schwerter. Sie waren ungefähr 60 kilo schwer und so hatte sie erst mit acht Jahren gelernt damit umzugehen. Schon immer wollte sie eins dieser Schwerter führen können und hatte so hart wie möglich trainiert um ihr Ziel zu erreichen.

In Tannes Laden hatte sie ein besonderes Schwert entdeckt. Ein verfluchtes Schwert dessen Ursprung auch auf ihrer Heimatinsel war. Alle edlen Schwerter kamen ursprünglich von ihrer Insel. Der Wolfsclan war ein wahrer Meister was die Herstellung von Schwertern anbelangte. Doch die Herkunft der Waffen intressierte selten jemanden und so war es nicht verwunderlich das niemand mehr wusste, wer die Schwerter eigentlich geschmiedet hatte. Das Kitetsu der ersten Generation lag leicht in der Hand und war sehr scharf, man konnte sogar Stein schneiden. Ein gutes Schwert schneidet das was der Besitzer will und gerade das konnte zum Problem werden. Zumindest wenn der Besitzer ziemlich aufbrausend war. So wie Yoko. Kyoko hatte sich auf den ersten Blick in das Kitetsu verliebt und wollte es unbedingt haben. Doch der Waffenhändler hatte seine Zweifel gehabt. Ein kleines Kind mit einem verfluchten Schwert abzuzocken war selbst ihm zu billig. Vor seinen Augen hatte sie Kitetsu aus der Scheide gezogen und in die Höhe geworfen. Danach hatte Yoko den Arm ausgestreckt. Tanne war einem Herzinfarkt nahe gewesen als das Schwert auf ihren Arm nieder gesaust war. Aber es war an ihrem Arm vorbei gefallen. Nicht der Mensch wählte sein Schwert, sondern das Schwert wählte seinen Besitzter. Das war ihr schon früh von ihrer Familie beigebracht worden. Es stimmte ja auch, Kitetsu hatte sie erwählt, sonst wäre ihr Arm jetzt futsch.

Sie quetschte gerade den Händler über das Schwert aus als die Tür aufging und ihr Vater durch die Tür spazierte. "Hab ich mir doch gedacht das du hier steckst! Mein liebes Kind, hab ich dir nicht gesagt du sollst bei mir bleiben? Dir hätte wer weiß was passieren können!" Während seiner Strafpredigt zwirbelte er ihre Ohren. Er machte das immer mit sehr viel Gefühl trotzdem hatte es doch ein bisschen weh getan. Als sie ihm aber das Schwert zeigte war sein Zorn augenblicklich verraucht. Mit einem spitzbübischen Grinsen auf dem Gesicht kaufte er ihr das Schwert für 500 000 Berry. Das war ein Schnäppchen gewesen, denn eigentlich war es drei Millionen Berry wert. Auf jedenfall hatte sie sich riesig darüber gefreut. Was ihr armer Vater auch zu spüren bekommen hatte. Der Arme wäre von ihr fast erdrückt worden. Liebe konnte einem durchaus Schmerzen bereiten. Gemeinsam waren sie dann zum Schafott gegangen. Sie waren heimlich hinaufgeklettert. Zusammen hatten sie den Ausblick auf die Stadt genossen, denn vor Jahren auch der Piratenkönig bei seinem letzten Atemzug gesehen hatte. Wiedereinmal hatte er ihr eine spannende Geschichte erzählt. Er hatte ihr die Dinge die jenseits des Riversmountain lagen in den schillernsten Farben geschildert. Auch ihm waren die Dinge nur aus Erzählungen bekannt und doch hatte man das Gefühl er wäre schon mal da gewesen. Seine Augen hatten mit den Sternen um die Wette gefunkelt. Aber da die Marine immer Kontrollgänge machte, mussten sie schnell wieder verschwinden.

Sie wollten zwei Tage bleiben um ihr Schiff das bei einem Taifun Schaden genommen hatte zu reparieren. So war ihre Flucht erst am nächsten Tag möglich gewesen. Normalerweise hätte sie auch mit anpacken müssen aber da es relativ schwere Schäden gewesen waren hatte der Käptain sie von ihren Pflichten entbunden. Als die Arbeit voll im Gange war und ihr Vater zusammen mit ihrem Onkel den Mast austauschte, hatte sie sich verkrümmelt. Da sie ziemlich schusselig war, hatte sie sich auch prompt verlaufen. Irgendwie hatte sie es geschafft und war vor einem Supermarkt gelandet. Da war sie dann auch Captain Smoker begegnet. Er musste von einer Teufelsfrucht gegessen haben, denn er konnte sich in Rauch auflösen. Er hattte gerade einen Piraten verfolgt und wendete seine Teufelskräfte an, als Kyoko den Piraten mit dem Schwertrücken außer Gefecht setzte. Das hatte ihn wohl ziemlich überrascht. Nachdem er den Piraten einem Sergeant übergeben hatte quetschte Kyoko ihn aus. Die beiden waren bis zum Abend gemeinsam unterwegs. Es musste ein seltsamer Anblick gewesen sein. Ein mürrisch dreinblickender Mann und ein kleines fröhliches Mädchen schlenderten gemeinsam durch die Stadt. Gerade als sie sich von ihm verabschieden wollte, bemerkten beide eine große Menschenschlange die sich vom Meer her bis zu einer Bar zog. Die Bar stand in Flammen und die Leute hatten versuchten es mit Wasser zu löschen. Doch es hatte nicht funktioniert. Das ganze war zu langsam gewesen. Unter den Leuten hatte sie auch ihre Freunde erkannt. Nur ihr Vater war nirgends zusehen. Ein ungutes Gefühl hatte sie beschlichen. Kyoko war zum Vizekäptain gerannt um sich nach ihrem Vater zu erkundigen. Ben erklärte ihr das noch Menschen drin waren und er reingerannt war um sie zu retten. Seiner Mannschaft hatte er den Befehl gegeben dass Feuer zu löschen.

Ihr Herz hatte sich schmerzhaft zusammen gezogen. Ohne darüber nachzudenken war sie in das brennende Haus gerannt. Während Smoker verblüfft war. Er hatte Ben als Pirat erkannt und fragte sich natürlich was die Kleine mit ihnen zu tun hatte. Und wieso den Menschen halfen. Zu spät hatte er registriert wohin Kyoko dann gelaufen war. Sie war zu schnell gewesen, so dass Ben sie nicht mehr festhalten konnte. Von den anderen hatte keiner auf das Kind geachtet. Ben und Smoker waren dann gleichzeitig in das Feuer gerannt. Kyoko hinggegen suchte verzweifelt ihren Vater. Bis in den ersten Stock war sie vorgedrungen, als sie ihn endlich gefunden hatte. Ein brennender Balken war herrunter gestürzt und hätte vermutlich die zwei Kinder und ihre Mutter erschlagen, wenn ihr Vater nicht dazwischen gesprungen wäre. Zum Glück war ihm nichts passiert aber der Balken versperrte ihnen den Rückweg. Die vier waren bereits vom Feuer eingeschlossen als er zum Fenster stürzte und seinen Leuten etwas zuschrie. Kyoko hatte ihn nicht verstanden. Danach hatter sich die zwei wimmernden Jungen und ihre verstörte Mutter geschnappt und sie aus dem Fenster geworfen. Unten fingen seine Männer sie auf. Smoker und Ben hatten jetzt auch den ersten Stock erreicht. Alle waren durch die Flammen getrennt worden. Es hatte den Anschein als wollte das Feuer sie nicht gehen lassen. Vermutlich wären alle vier bei lebendigen Leib verbrannt hätte Smoker sie nicht mit seinem Rauch in Schach gehalten. Überall waren Balken heruntergefallen und es war ein Wunder das sie nicht erschlagen worden sind. Ihr Onkel hatte sie dann über die Flammen geworfen und ihr Vater sie aufgefangen. Wo sie ihm sofort eine gescheuert hatte. "Mach nie wieder Alleingänge, hörst du! Ich hab mir Sorgen gemacht! Verdammt du hättest krepieren können!" Weinend presste sie ihr Gesicht in seinen schwarzen Mantel. Doch durch das Fenster konnten sie nicht mehr fliehen. Ein brennender Balken trennte sie vom Fenster. Sie hatten nur noch eine Möglichkeit gehabt: Eine Ecke im Zimmer hatte noch nict so schlimm gebrannt und während Smoker das Feuer aufgehalten hatte, verpasste Ben der Wand einen neuen Ausgang. Aber ihr Vater war inzwischen unmächtig geworden, jetzt konnt er nicht mehr springen. Ben hatte sich seinen Schwager geschnappt und hätte sich Kyoko vermutlich auf die Schultern gesetzt um mit ihnen zu springen. Aber ihr Vater war ziemlich schwer und die Kleine hätter er nicht mehr halten können. Ihr war keine Zeit zum Nachdenken geblieben und so hatte sie den zweien einfach einen Stoß gegeben damit sie endlich sprangen. Ehe sie wusste wie ihr geschieht hatte Smoker sie gepackt und war mit ihr gesprungen.

Damit hatte er ihr das Leben gerettet. Im selben Moment war das Haus in sich zusammen gesunken. Es war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. An der frischen Luft war auch ihr Paps wieder zu Bewusstsein gekommen. Seine erste Amtshandlung war, dass er ihr eine Strafpredigt hielt. Wobei er von seiner Mannschaft unterstützt wurde. Seit dieser Predigt war sie nie wieder einfach abgehauen. Allerdings hatte sie ihm auch eine ordentliche Standpauke gehalten. Und so war es gekommen das der Käptain nicht nur von seiner eigenen Tochter ausgeschimpft worden war, sondern von seiner ganzen Mannschaft! Lachend hatte er versprochen nie wieder auf eigen Faust und alleine zu handeln. Sie hatten gern geholfen. Für sie war es selbstverständlich gewesen, aber sie ließen ihren Käptain ungern alleine bei solchen Sachen. Schließlich waren sie ein Team!

Unter den eifersüchtigen Blicken ihres Vaters und seiner Mannschaft hatte sie sich mit einem Kuss bei Smoker bedankt. Er war sogar ein bisschen rot geworden! Bei ihrer Abreise hatte er am Hafen gestanden und ihnen gewinkt. Seit dieser Zeit schwärmte sie ein bisschen für ihn.

"Wir hatten ne'schöne Zeit damals! Nicht wahr, Onkel Aki?" "Mhm! Die beste meines Lebens! Aber du hättest Smoker nicht küssen müssen!" "Hihi! Eifersüchtig?" "War dein Vater auch. Du bist nun mal der größte Schatz den wir haben. Ist doch klar, dass wir dich mit Argusaugen beobachten!" Unverschämterweise wurde ihre Unterhaltung durch ein Klingeln gestört. "Was willst du Kaiba?" "Bist du in Ordnung? Macht er auch nichts mit dir? Du musst leider noch bis morgen warten ehe wir dich retten können!" "Kein Problem! Mein Akku ist leer. Also bis dann!" "Warte!" Zu spät! Kyoko hatte bereits aufgelegt. "Verschwinden wir, Onkelchen?!" Grinsend sahen sie sich an. Beide wussten längst wie sie hier rauskamen.

Spuk nach Mitternacht und die liebe Freizeitgestaltung

Tach Leutz!^^

Hoffe das Kapitel gefällt euch. Danke für eure lieben Kommentare!^^ Ohne euch hätt ich längst aufgegeben weiterzuschreiben. Also danke und viel Spaß mit

*trommelwirbel*

dem elften Kapitel!
 

Spuck nach Mitternacht und die liebe Freizeitgestaltung
 

"Verschwinden wir, Onkelchen?!" Grinsend sahen sie sich an. Beide wussten längst wie sie hier rauskamen. Kyoko stellte sich auf seine Arme und öffnete die Luke die sich in der Mitte des Aufzugdaches befand. Das war leicht, denn Aki war gut 185 cm groß. Beide waren aus dem Aufzug geklettert. Sie waren gut zwei Meter von der Schiebetür die nach draußen führte entfernt. Nur leider bot sie nur wenig Platz. Es reichte gerade mal für eine Person. Das Mädchen sprang in die Luft, schlug einen Salto und kam genau vor der Tür auf ihren Beinen zum Stehen. Eine Hand wanderte unter ihr Shirt und zog ihren Dolch aus der Scheide. Vorsichtig schob sie ihn zwischen den Spalt, der die beiden Aufzugtüren von einander trennte. Kyoko wollte mit dem Dolch den Spalt vergrößern, was ihr auch gelang. Nur dauerte es eine Weile. " Warum feiern wir eigentlich nie an einem bestimmten Tag, das Fest des Lebens?" Diese Frage beschäftigte sie schon eine ganze Weile. Diese Fest wurde zwar alle fünf Jahre gefeiert aber nie zu einem bestimmten Zeitpunkt. "Wir haben uns noch nie an feste Regeln gehalten oder gebunden. Es kommt auf verschiedene Dinge an und vor allem muss man in der Stimmung sein, dieses Fest zu feiern. Außerdem muss das Wetter schön sein, schließlich feiert man es draußen. " Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu:
 

"Vielleicht sollten wir es verschieben!? Bisher haben wir immer auf See gefeiert und eigentlich sollten wir die Tradition nicht brechen. Zumal es ja auch für die anderen riskant ist. Sie müssten die Grand Line verlassen und das geht nur über die Windstille Zone, das Calm Belt, oder auch bekannt als das Nest der Seeschlangen." Aki hatte völlig recht! Es war einfach zu gefährlich!

Damals, als sie sie die Grand Line über's Calm Belt verlassen hatten, wären sie beinahe drauf gegangen. Irgendwie war es ihr gelungen sich mit einer Riesenseeschlange zu verständigen. Die Seeschlange, oder der Seekönig, wie sie auch genannt wurden, hatte das Schiff dann in den West-Blue bugsiert. Die Grande Line wurde nämlich links und rechts vom Calm Belt flankiert. Das Calm Belt wurde rechts vom West-Blue und links vom South-Blue umschlossen. Nach dem South-Blue kamen die Black Mountains, die diesen Teil des Planeten von den sieben Kontinenten trennten. Die Ozeane wurden durch die Red Line, dem steinernen Kontinent, getrennt, so das sie nicht in einander fließen konnten. Die Red Line war mit den Black Mountains verbunden. Dieser unbekannte Teil der Erde bestand außer der Red Line nur aus größeren und kleineren Inseln. Hier war das ganze Leben total anders. Abenteuerlicher aber auch irgendwie friedlicher. Zumindest wenn alles nach der Pfeife der Dreimacht tanzte!

"Du hast vermutlich Recht, Onkel. Wir sollten es auf unbestimmte Zeit verschieben."
 

Kyoko widmete sich wieder den Türen zu.

Als der Spalt groß genug war quetschte sie ihre Hände hinein und stemmte die Türen mit aller Kraft auseinander. Da sie sehr kräftg war dauerte das nicht lange. Nach ein paar Minuten schritt sie hocherhobenen Hauptes in den Flur des vierzehnten Stockes. Hinter ihr trottete Aki her.
 

Seto war inzwischen wieder in den Kopierraum gegangen. Er hatte es im Gefühl dass Kuha wieder dort anzutreffen sein würde. Womit er auch Recht hatte. Kuja saß neben dem Kopierer und studierte seine Werkzeugkiste. Aus dem Nebenraum war ein lautes Stöhnen an sein Ohr gedrungen. Raphael schien seiner liebsten Beschäftigung nach zu gehen. Wie konnte Kuja nur bei dem Lärm arbeiten? "Was gibts Boss?" " Wie kannst du bei dem Krach nur arbeiten?" "Man gewöhnt sich an alles."
 

"Hi! Was ist den das für ein Lärm?" Unbemerkt von den beiden waren Kyoko und Aki eingetreten. "Wie zum Donnerwetter seid ihr da raus gekommen?" "Mensch, Chef! Musst du so brüllen du weißt doch da ich beschäftigt bin! Oh, hallo Kyoko-san." Raphael war ziemlich verwirrt. War sie nicht im Fahrstuhl eingeschlossen gewesen? Hatte Kaiba ihn angelogen? Hatte er von Anfang an geplant gehabt das Kyoko ihn beim Sex überraschte? Dieser hinterlistige Arsch!! "Hi! Äh,... sie sollten sich etwas anziehen, ehe sie sich noch erkälten." Er war nicht ganz nackt gewesen. Seine Boxershort hatte er noch an. Kyoko war ganz rot im Gesicht geworden. Ihr begegnete nicht jeden Tag ein halbnackter Kerl. Obwohl sie zugeben musste das er ziemlich gut aussah. Sein durchtrainierter Körper konnte eine Frau schon schwach machen. Außerdem war er sehr witzig und charmant. Manchmal hatte er sogar bessere Einfälle als Seto! Also intelligent war er auf jedenfall. Zwar nicht so wie Seto aber immerhin schlau.

Aber am aufregensten waren seine grünen Augen. Im Schein des Mondes wirkten sie noch geheimnisvoller.
 

Aki konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Auch er epfand die Situation als sehr amüsant, genau wie Kaiba. Dem kam das ganze natürlich sehr gelegen. "Wusste gar nicht das sie Exhibitionist sind!? Das hätte ich nicht von ihnen erwartet, Raphael-san!" "Ist ja auch egal! Ziehen sie sich was an, bevor sie sich noch erkälten!" "Machen sie sich Sorgen um mich, Kyoko-san? Das ist sehr lieb von ihnen. Darf ich hoffen, dass sie mir morgen beim Abendessen Gesellschaft leisten?" "Kommt ja überhaupt nicht in Frage! Lassen sie gefälligst die Finger von meiner Assistentin!" "Das entscheide immer noch, verstanden!? Ich gehe aus mit wem ich will. klar!? Aber morgen hab ich leider keine Zeit. Wir haben Training. Nächste Woche findet in unserer Schule ein Tunier statt. Ich würde mich über ihr Kommen freuen." "Aber mit Vergnügen! Sie trainieren Kendo, nicht war!?" "Bis morgen dann, Leute!" Kuja sah keinen Sinn mehr noch länger hier zu bleiben. Kyoko war schließlich nicht mehr im Aufzug gefangen.
 

"Bis morgen!" "Ja, aber diesmal kämpfen wir mit richtigen Schwertern. Darauf freu ich mich schon so lange! Doch ich denke für heute sollten wir unser Gespräch beenden. Ich bin total müde. Ich geh dann mal nach Hause. Gute Nacht Jungs!"Mit diesen Worten gingen Kaiba und sie nach hause. Auf der Fahrt zur Villa sprachen die beiden wie so oft kein Wort.

Jeder hing seinen Gedanken nach. Kaiba hatte es nicht gepasst das sie ihn zum Tunier eingeladen hatte. Ihn wunderte es natürlich dass sie nicht in Tränen ausgebrochen war. Es war doch offensichtlich gewesen was der Typ im Abstellraum getrieben hatte. Sogar Kyoko konnte nicht so naiv sein! Oder doch? Zu zutrauen wäre es ihr allerdings schon.
 

Wenn sie an das Tunier dachte kribbelte es unweigerlich in ihrem Körper. Ein Tunier mit richtigen Schwertern! Wahnsinn! Zwar durfte sie nur eins benutzen, aber immerhin!? Die Frage war nur für welches sie sich entscheiden sollte? Lieber das Drachenschwert, oder doch besser Kitetsu? Allerdings war Leaf Knight auch nicht schlecht. Eigentlich war Leaf Knight ein Götterschwert. Ein top Schwert. Superscharfe Klinge mit Wellenschliff und als einziges ihrer drei Schwerter nicht verflucht. Die Scheide war mit grünem Lack versiegelt, daher auch der Name Leaf Knight. Götterschwerter waren sehr selten und wurden nur von Kriegern ihrer Clans getragen. Angeblich waren sie von den drei Schutzgöttern ihrer Insel, Fenris der weiße Wolf, Nidvhegg der rote Drache und Jörmungandr die grüne Seeschlange, geschmiedet worden und unzerstörbar. Niemand wusste ob die Überlieferungen wahr waren und es diese drei Götter wirklich gab. Das war etwas was sie wirklich wissen wollte. Aber eines Tages würde sie es herausfinden! Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass sie bei ihrer Hochzeit das Gefühl gehabt hatte ihre Anwesenheit gespürt zu haben. Auch ihr war schon einmal so gewesen als würde sie die drei Götter spüren. Damals beim Untergang ihres Volkes.
 

Die Legende besagte, dass die drei für das Gleichgewicht in der Welt sorgten. Das alle Arten von Leben im Gleichgewicht waren und nicht eine Art die andere ausrottete. Deswegen waren ihre Clans geschaffen worden. So zusagen als Wächter über eine bestimmte Art von Leben. Es mussten dringend neue Wächter als Ersatz für die ausgerotteten Clans gefunden werden. Aber das konnten nur die drei bestimmen. Sonst war das Gleichgewicht der Natur in gefahr.

Für welches Schwert sie sich wohl entscheiden sollte? Alle drei waren spitzen Schwerter und in top Zustand. Oder sollte sie ein anderes aus ihrer Sammlung wählen? Kyoko besaß außer ihren drei Schwertern noch sieben andere. Ein weiteres Drachenschwert, zwei Kitetsus der zweiten Generation, ein Meisterschwert und drei Königsschwerter. Sie liebte Schwerter und sammelte die wertvollsten. Das war ein Tick von ihr den sie von ihrem Großvater geerbt hatte.
 

Aber wahrscheinlich würde sie ihr geliebtes Kitetsu der ersten Generation nehmen. An diesem Schwert hing sie total, schließlich hatte ihr Vater es ihr geschenkt. Deswegen bestand sie auch so auf den vollen Namen, Kitetsu der ersten Generation. Richtig verliebt war sie in diese Schwert. Sogar zum Schlafen nahm sie es mit ins Bett. Seto hatte sie deswegen auch schon für verrückt erklärt.
 

Kurz nachdem sie bei ihm eingezogen war, genauer gesagt ein Jahr danach, hatte es ein schlimmes Unwetter gegeben. Kyoko hatte sich schrecklich gefürchtet. Schon als Kind hatte sie eine heiden Angst vor Unwettern gehabt, außer ihr Vater oder einer ihrer Brüder war bei ihr gewesen. Normalerweise hätte sie sich Bei Sakuya oder Yuhhi versteckt, doch an jenem Abend waren sie nicht zu Hause gewesen. So war sie zu Kaiba ins Zimmer geflohen. Sie konnte sich noch genau an seinen Gesichtsausdruck erinnern. Man hätte meinen können sie wäre gekommen um ihn zu töten! So entsetzt hatte er drein geguckt. Die Störung hatte ihm nicht besonders gefallen. Schon damals hatte er Störungen jeglicher Art gehasst.
 

Ein Blitz hatte die Erde erzittern lassen und sie war ihm an den Hals gesprungen. Ängstlich hatte Kyoko sich an ihn gedrückt. Ihr Gesicht hatte sie in seinem Mantelkragen versteckt. Seto verkniff sich sonst keinen sarkastischen Kommentar, aber bei dieser Sache war er ausnahmsweise mal still. Er hatte sie an sich gezogen und ihr beruhigend über den Rücken gestrichen. Dann hatte er gefragt ob sie bei ihm schlafen wollte. So war sie in seinen Armen eingeschlafen. Das Gewitter hatte bald danach aufgehört, aber trotzdem hatte er kein Auge zu tun können. Ihm war als ob man ihm die Luft abschnürren würde. Ihre Nähe, ihr Geruch und der Arm der quer über seine Brust lag machten ihn total fertig. Das Schwert in ihrer Hand hatte auch nicht unbedingt zu seinem Wohlbehagen beigetragen. Wie konnte sie so friedlich schlafen während er hier Blut und Wasser schwitzte?
 

Seit dem hatte sich nicht viel geändert. Selbst mit Siebzehn Jahren kriecht sie noch zu ihm ins Bett. Natürlich nur wenn es blitzt und donnert. Ansonsten hielt sie sich lieber fern von seinem Schlafzimmer. Bisher hatte er bei Gewittern keine krummen Dinge versucht. Es war unter seiner Würde ihre Angst auszunutzen und sie zu verführen. Außerdem würde sie ihn wahrscheinlich mit dem Schwert massakrieren.
 

Es war bereits vier Uhr morgens als sie ihn seiner Villa ankamen. Das ganze Haus lag im dunkeln. Nur das Mondlicht erhellte die Räume etwas. Nirgendwo brannte ein Licht. Richtig unheimlich sah das aus. Ein wenig freundlicher hätte er sein Haus schon gestalten können. Das galt für die außen Fassade und die Inneneinrichtung. Total gruselig! Sogar alte blecherne Ritterrüstungen standen in den Winkeln der Räume! Die hatte sie als erstes aus ihrem Zimmer entfernt. Kyoko wollte nicht von diesen Blechkisten angestarrt werden.
 

Leise schlichen sie durch das Haus. Es sollte schließlich niemand munter werden. Plötzlich kam ihnen eine dunkle Gestalt entgegen. Ihr war richtig mulmig zumute. Wer geistert um diese Zeit im Flur herum? Eigentlich glaubte sie nicht an Gespenster, aber bei Kaiba war alles möglich. Würde sie nicht wundern. Bei seinem Lebenswandel konnte es gut möglich sein, dass eine seiner Verflossen sich das Leben genommen hatte und ihn jetzt heimsuchte um sich an ihm zu rächen. Automatisch drängte sie sich an ihn. Wenn sich das Wesen an Kaiba rächen wollte bitte, aber sie sollte es daraus halten! Seto schien das Wesen noch noch nicht bemerkt zu haben. Er war viel zu sehr damit beschäftigt Kyoko zu umarmen. Vermutlich dachte er jetzt er wäre am Ziel seiner Wünsche.

Sie befreite sich aus seiner Umklammerung und stürmte auf das Monster zu. "Wahh! Ein Gespenst! Hilfe!!" Das klang verdammt nach Joey! So kreischen konnte eigentlich nur er. Verschlafen trotteten nun auch die anderen aus ihren Zimmern. "Bitte tu mir nichts! Nimm Kaiba, er ist der Fiesling!"

"Mann! Was is én los?" "Du schreist wie ein Mädchen!" "Was soll der Lärm du Penner? Andere Leute wollen ausschlafen!" Mokuba, Duke und May waren von der Störung alles andere als Begeistert.
 

Niemand hatte das Licht angeschaltet. Bevor Kaiba etwas sagen konnte, hielt Yoko ihm den Mund zu. Sie bedeutete ihm mitzuspielen. Kyoko und Kaiba spielten Gespenster. Er wusste ja wie gern sie anderen Streiche spielte und irgendwie machte es ihm Spaß. Durch einen Hebel stellte er den Strom ab.

"Da... dada ist ein Gespenst!" "Du hast doch einen Knall! Ich seh nichts!" May konnte sehr mürrisch sein. "Falsch! Ich bin ein Vampir. Mich ... dürstet nach deinem Blut." Seto konnte wirklich gut schauspielern. "Mein Blut schmeckt nicht gut! Aber Kaiba hat 'nen hübschen Hals. Sein Blut schmeckt bestimmt lecker!" "Wenn du nur Joeys Blut willst können wir ja wieder ins Bett gehen! Ob Seto schon zu Hause ist?" Um Joey schien sich Mokuba keine all zu großen Sorgen zu machen.
 

"Von einem allein können wir uns nicht ernähren! Und Seto Kaiba ist kein Mensch. Durch seine Adern fließt kein Blut mehr." Kyokos Stimme klang richtig schaurig. Seto rann es eiskalt über den Rücken. Auch die anderen bekamen es mit der Angst zu tun. Die Szene hatte Ähnlichkeit mit einem Horrorfilm. Da war auch der Schlossbesitzer der Vampir. Zwischen einem Vampir und Kaiba gab es schon parralleln. Die blaße Haut zum Beispiel. Die kalten Augen! "Ich hab's immer gewusst: Der Typ hat anstelle von Blut Quecksilber im Körper!" Ob Duke selber glaubte was er sagte? "Mmaami!" Ein kleiner Feigling war Yugi schon. "Ahh! Schrei nicht so, du unwürdige Kreatur! Da wird ja selbst ein Vampir taub!" War ja toll das Wheeler Schiss hatte, aber deswegen musste er doch nicht so rumbrüllen! Wie ein einziger Mensch nur so Schreien konnte war Kaiba ein Rätsel. "Moment mal Leute, wenn Kaiba kein Mensch ist, was ist er dann?" May bekam nun wirklich das große Gruseln. War Kaiba ein Monster? Vorstellbar war es schon! "Warum.. willst du unbedingt ..unser Blut?" Duke wollte scheinbar Zeit gewinnen.
 

Die vier wichen langsam immer weiter zurück. "Ihr.. entkommt uns nicht! Wir sind durstig. Gebt uns euer Blut! Als Lohn werdet ihr bis in alle Ewigkeit in diesem Haus gefangen sein!" Diese Aussicht gefiel den Vieren ganz und gar nicht. Wer wollte schon bis in alle Ewigkeit Kaibas Schlossgespenst sein? Mokuba hatte sich auf den Fußboden gesetzt und war prompt eingeschlafen.

Kyoko war auch wirklich fies! Joey mit dieser Aussicht so zu erschrecken! Er kreidebleich geworden. "Alles nur das nicht! Lieber werd ich gefoltert oder von Haien gefressen." Da stimm ich Joey zu! Ich will noch nicht sterben! Und auf gar keinen Fall will ich hier als Geist rumspuken! Joey, sei ein Mann und kämpfe! Beschütze mich!" May hatte sich doch tatsächlich hinter Wheeler versteckt. Dem stand das Grauen ins Gesicht geschrieben. Mit riesigen Augen und aschfahlem Gesicht ging er in Verteidigungsposition. Hoffentlich kippt er nicht um?!
 

"Äh..ja. Komm nur her du blöder Vampir! ...Vor dir hab ich keine Angst!" "Sieht aber nicht so aus. Egal... du wirst mein erstes Opfer! Komm zu mir, Süßer!" Ihre Stimme hatte einen rauchigen, verführerischen Klang angenommen. Sie spielte ihre Rolle wirklich perfekt. Zu perfekt für Seto's Geschmack. Sie hätte ihn ja nicht gleich Süßer nennen müssen! Wo war der denn süß? "Pfoten weg von meinem Freund, Süße! Der ist Privatbesitz!" May hatte sich vor Joey gestellt. Sie war tasächlich eifersüchtig. In diesem Zustand konnte sie sehr rabbiat werden. Das hatte Kyoko schon am eigenen Leib zu spüren bekommen.
 

Seto machte einen bedrohlichen Schritt auf die Bande zu. Nur May stand noch Aufrecht, alle anderen krabbelten wie die Käfer auf dem Boden rum. Sah ulkig aus! Wie ein Käfer der auf den Rücken gefallen war, wuselten sie umher. Die zwei Vampire konnten sich kaum noch beherrschen: "Hahaha!"

"Ihr seid echt zu komisch!Haha!" "Hä? Die Stimme kenn ich doch?!" Das Licht ging wieder an. "Ihr?!" "Reingelegt!" Die Bande sah richtig geschockt aus. "Was ist? Sehen wir so schrecklich aus?" Kyoko fand die ganze Situation ziemlich lustig. Von Yugi und Joey, denen der Schreck noch immer in den Knochen steckte, konnte man das nicht behaupten. "Hä...äh...Ahaha!? Ich hab gewusst das ihr es seid!" "Das sah aber gerade nicht so aus, Wheeler! Du hast dir doch vor Angst fast ihn die Hose gemacht! Haha! Du bist echt ne'Lachnummer!" Wie überheblich Seto doch sein konnte. "Schnauze Kaiba!..." "Es reicht! Die Show ist beendet. Geht wieder schlafen." Kyoko konnte die Situation gerade noch entschärfen. Die anderen befolgten zitternd ihren Befehl. Für heute hatten sie genug Aufregung und Horror erlebt.
 

Seto trug seinen Bruder zurück ins Bett und deckte ihn liebevoll zu.

Kyoko ging ebenfalls in ihr Zimmer und stellte sich unter die Dusche. Der Dolch baumelte immer noch zwischen ihren Brüsten. Die nächsten Tage würde sie diesen Dolch auch nicht mehr ablegen. Der Dolch war ein Geschenk eines Freundes. Jemand nach dem sie sich verstärkt sehnte. Er zählte zu den stärksten Schwertkämpfern der Welt und hatte ihr einiges beigebracht. Wie gern würde sie jetzt in seine Armen liegen und alles um sich herum vergessen. Er konnte sie durch eine Umarmung alles vergessen lassen. Sonst schaffte das nur ihr Vater oder ihr älterer Bruder. Wenn sie denn Dolch trug hatte sie das Gefühl er wäre bei ihr. Das vermittelte ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Sie umfasste den als Kreuz getarnten Dolch und strechelte liebevoll die Oberfläche. "Ich hab dich lieb,.. mein Freund!" Nach der Dusche ging auch sie ins Bett.
 

Die Tage vergingen und ihr Schulprojekt hatte sich auch dem Ende zu geneigt. Ihr Lehrer hatte sie gegen Ende der Woche besucht und ihnen eine Note gegeben. Da Seto und Joey wieder eine ihrer Auseinandersetzungen gehabt hatten, war die Note nicht sehr gut ausgefallen. Auch für Yugi und den Rest war es gar nicht gut ausgefallen, da sie die meiste Zeit bei Kaiba verbracht hatten. Jeder hatte eine Vier minus bekommen. Das war sogar noch gnädig gewesen, schließlich hätten sie eigentlich eine Fünf verdient gehabt.
 

Kaiba tröstete das herzlich wenig. Es war seine erste Vier und er dementsprechend sauer. Natürlich auf Joey. Klarer Fall. Versteht sich von selbst! Denn Seto war ja nie an etwas Schuld. Er war schließlich intelligent. Das dass nicht unbedingt auf seine Zwischenmenschlichen Beziehungen zutraf hatte er wohl noch nicht kapiert. Männer eben! Glauben immer sie wären im Recht, obwohl das totaler Blödsinn war! Zumindest Männer die von Setos Kaliber waren. Ja, Seto konnte manchmal ein kleiner Macho sein! Gott sei Dank hatte er dieses Verhalten schon zum Teil abgelegt. Es geht eben nichts über gute Erziehung!

Kyoko hatte gerade Mittagspause und traf auf dem Schulhof mit Kaiba und seinen Schulkameraden zusammen. Alles war wie immer. Seto stritt mit Joey. Tristan und Duke baggerten Serenety an. Aber Kyoko interessierte das alles herzlich wenig. Ihr Intresse galt einzig und allein der Wahl ihres Schwertes.
 

Schlussendlich wählte sie ihr geliebtes Kitetsu. Damit würde sie ihre Gegner vom Feld pusten. Auch Tristan war in ihrem Kendoclub und für das Tunier aufgestellt. "Hey Kyoko! Bist du fit dür das Tunier?" "Ha! Klaro! Ich werde alle meine Gegner vom Platz fegen!" Ihre Augen strahlten richtig. Kaiba allerdings schien das gar nicht zu gefallen. "Ich finde, ein Schwertkampf ist nichts für eine Frau!"

Zack! Seto rieb sich seine schmerzende Wange. Sie hatte ganz schön Kraft. "Aua! Spinnst du? Das tat weh!" "Das soll es auch,du Chauvinist! Glaubst du, nur weil du ein Mann bist, wärst du was besseres oder gar stärker?" "Hm? Ja, doch das denke ich!"
 

"Grr! Wollen wir eine Wette abschließen?" "Eine Wette?" "Exakt! Wenn ich das Tunier gewinne hörst du auf, auf anderen Menschen herum zu hacken und respektierst uns Frauen! Schließlich müssen wir schon beim Kinder kriegen mehr leiden als ihr!" Diese Argument ließ ihn völlig kalt. "Gewinnst du nicht, bist du meine Sklavin und tust alles was ich will! Einverstanden?!" "Wo ist da der Unterschied, du Perverser? Aber ich kann mir schon denken worauf du hinaus willst. Du perverser Lüstling! Am liebsten würd ich dich in Stücke hacken! Doch da ich sowieso gewinnen werde, kann ich ruhig zustimmen." "Du hast doch keine Chance! Morgen Mittag ist das Tunier?! Dann werd ich für den Abend etwas besonderes planen!" Er grinste bis über beide Ohren. Seto hatte keine Zweifel das er gewinnen würde. Mit einem Schlag würden sich alle seine Träume und Sehnsüchte erfüllen. Das Leben konnte so schön sein!

"Du kranker Vollidiot! Ich freu mich schon auf dein dummes Gesicht wenn ich gewinne! Du wirst unser neuer Sonnenschein werden. Bisher war das ja Yugi, aber ich finde er hat sich Urlaub verdient."
 

"Ähm! Kyoko?" "Ja?" "Hast du die Sache mit dem Schwert gelöst?" "Ja, ich hab mehrere Schwerter daheim. Brauchst du vielleicht eins?" "Äh. Ja schon. Ich hab einfach kein passendes gefunden." " Komm heute bei uns vorbei, dann kannst du dir eins aussuchen." "Danke! Das ist echt lieb von dir! Aber musst du heute nicht arbeiten?" "Heute hab ich meinen freien Tag." "Dann können wir ja was unternehmen!?" Tea war Feuer und Flamme. Meistens wenn Kyoko frei hatte, nahm sich auch Seto frei. Das war die Gelegenheit im näher zu kommen.

Aber in den letzten vier Jahren hatte sie insgesamt sieben mal frei gehabt. Seto war ein richtiger Sklaventreiber. Aber manchmal konnte er auch richtig nett sein. Doch wie gesagt, nur manchmal.
 

"Wieso nicht? Wir könnten ins Kaibaland gehen." Seto liebte seinen Vergnügungspark. Damit hatte er seine ersten Millionen verdient. Die er sofort in die Entwicklung von Spielesoftware gesteckt hatte. Dadurch war er zum Multimillardär geworden. Und zu einem Eisklotz. Je reicher er geworden war, desto kälter war es in seiner Gefühlswelt geworden. Im Prinzip war er ärmer als die meisten Obdachlosen. Geld war schließlich nicht alles im Leben. Was wirklich zählten waren Liebe und Freundschaft, Gesundheit war auch relativ wichtig.
 

"Nö! Keine Lust! Viel lieber würd ich shoppen gehen." Tea wusste scheinbar nicht das shoppen für Männer die reinste Folter war. Den meisten war das zu langweilig. Diesen Jungs hier konnte man die Panik förmlich ansehen. Joeys Augen fielen ihm fast aus dem Gesicht vor Angst. "Nein! Alles bloß das nicht!" "Äh...Muss das wirklich sein Tea?" Gerade diplomatisch ging Duke nicht vor. "Wir können doch mal was machen was Tea Spaß macht! So schlimm wirds schon nicht werden. Ihr seid doch keine Memmen, oder Kaiba?" Kyoko setzte sich für Teas Plan ein, obwohl sie nicht gerade begeister war. Einkäufe mit Mädchen konnten sehr anstrengend sein. Dieses Sinnlose anprobieren von Klamotten war ihr einfach zuwider. "Tz! Von mir aus. Ich kann ja meine wertvolle Zeit auch mal sinnlosen Dingen widmen." Er ging wirklich auf jede Herausforderung ein. Aber ob die anderen auch so mutig waren? Sie wussten schließlich was sie da erwarten würde. Ganz im Gegensatz zu Kaiba! Der war noch nie mit einem Mädchen einkaufen gewesen, dass wirklich Stunden brauchte. Bei Yoko ging das ja immer schnell.

"Bist du lebensmüde? Das kann Stunden dauern! Ich war mal mit meiner Schwester einkaufen. Sie wollte sich nur einen Rock kaufen. Fünf Stunden später sind wir mit zehn Taschen voll Klamotten zu Hause angekommen! Ich war danach so fertig, dass ich keinen Hunger mehr hatte."

"Was echt? So schlimm war das?" Yugi sah ganz ängstlich zu ihm auf. "So schlimm wird es schon nicht werden, Jungs!" Kyoko versuchte immer noch die Wogen zu glätten. "No way! Ohne uns!"
 

Pardauz! Yoko hatte jedem der Jungs eine Kopfnuss verpasst. "AUA! Das musste ihnen ziemlich weh getan haben. Männer konnten ja so wehleidig sein! Besonders wenn sie einkaufen gehen mussten.

"Einverstanden! Lasst uns shoppen gehen." Wie schnell Männer doch ihre Meinung ändern konnten! Tristan war wirklich der Vernünftigste von allen. Er wusste wann man aufgab.

"Gut! Gleich nach der Schule gehts los! Hihi! Irgendwelche Einwände?!" "Nope! Alles bestens."

Besonders glücklich hörte sich das nicht an. Aber so sah Duke auch gar nicht aus.

Aber Tea schien sich zu freuen und das war die Hauptsache. Sich mal wie ein Mädchen zu verhalten konnte Kyoko ja auch nicht schaden.

Shoppingtour und unerwarteter Besuch

Hallöchen!^^ Ich hab mich tierisch über eure lieben Kommentare gefreut!

Schreibt mir bitte weiter welch, ja. Ich würde mich sehr darüber freuen!

In diesem Sinne, viel Spaß mit dem Zwölften Kapitel

Hoffe es gefällt euch
 

Kapitel 12:
 

Shoppingtour und unerwarteter Besuch
 


 

Unter einer schattigen Eiche verspeisten sie ihr Mittagessen. Ausnahmsweise ging das heute ohne Zwischenfälle aus. Niemand hatte sich geprügelt und dabei ein Auge verloren. Nach der Pause hatten sie Sport. Leider mit Setos Klasse.

Toya-sensei hatte die fabelhafte Idee Volleyball zu spielen. Jungen gegen Mädchen. Dazu hatte er sie in mehreren Gruppen aufgeteilt. Die ersten beiden Gruppen bestanden aus: Kyoko, Mikako, Serenety, Miyako, Yura und Sakura. Das Team der Jungs bestand aus: Seto, Duke, Satoshi, Joey, Teru und Hattori. Beide Teams waren sehr stark. Die Jungs rechneten aber trotzdem bereits mit ihrem Sieg. Schließlich galten sie als das starke Geschlecht und mussten ihrem Ruf gerecht werden.

Die Mädchen machten die erste Angabe. Am Ball war Miyako. Der Ball ging übers Netz und Duke schmetterte ihn zurück. Ziel dieses Spiels war es, dass die andere Mannschaft den Ball nicht zurück schmettern konnte sondern fallen ließ. Da beide Mannschaften ziemlich gut waren dauerte das Spiel ziemlich lange. Bisher stand es 1:0 für die Mädchen.

"Was ist ihr Flaschen? Habt ihr nicht mehr zu bieten?" Miyako konnte extrem gemein sein.

"Wir wollen nur nicht das ihr weint!" "Ach, ist Seto nicht cool!?" Sakura schwärmte auch für Seto. Wie man unschwer erkennen konnte. Fehlt nur noch das sie anfängt zu sabbern. Kyoko konnte wirklich nicht verstehen was an dem Typ so toll war. Das die meisten Mädchen auf ihn standen, war ihr ein Rätsel. "Wo ist der Typ den cool?" Kyoko verdrehte genervt die Augen. Zack! Kaiba hatte bewusst ihren Kopf anvisiert. Sie hatte den Ball voll an den Kopf gekriegt. "Au!" Seto grinste. Jetzt hatte er den ersten Punkt für sein Team geholt. "Na warte, du Penner! Ich mach dich fertig!" "Versuchs doch!"

"Müsst ihr euch ständig streiten? Man könnte glauben ihr seit zwanzig Jahre verheiratet!"

"Schnauze, Wheeler!" Kaiba konnte ja so gemein sein. Kaiba! Das bedeutet Krieg!"

"Ich freu mich, Sweety!" "Grmbl!" Sie klang ziemlich sauer. Die Mädchen schmelzten dahin bei Setos Anblick. Er sah auch irgendwie zum Anbeißen aus. Wie er einen Ball nach dem anderen schmetterte und dabei sein Siegergrinsen aufgesetzt hatte.Einfach unwiderstehlich! Dachten einige Mädchen.

Am Ende ging es unentschieden aus. Fertig ließen sie sich neben einander auf den Fußboden fallen, während die anderen spielten. Die letzten beiden Schulstunden vergingen Gott sei Dank wie im Flug.

Schon befanden sie sich auf dem Weg ins nächste Shoppingcenter. Tea steuerte sofort die nächste Boutique an. Die Jungs fühlten sich nicht besonders wohl. Die Verkäuferinnen starrten sie tuschelnd an. Lag das jetzt an Seto Kaiba oder weil ein paar Jungs in eine Damen Boutique gingen?

"Mann, ist das peinlich! Alle starren uns an." Joey war das alles unangenehm. Inzwischen schleppte Tea ein paar Klamotten in die Umkleidekabine zum Probieren. Als sie wieder raus kam hatte sie ein enges schwarzes Kleid, das am Rücken zum Schnürren war, an. Sie drehte und wendete sich vor den Jungs und wartete auf ihr Statement. "Wie seh ich aus?" "Hervoragend Tea! Steht dir wirklich gut." Ungeschickt versuchte Yugi sich bei ihr anzubiedern. Die beiden wären echt ein süßes Paar, wenn Yugi manchmal nicht so schüchtern wäre. Tea konnte Jungs nicht ausstehen die mit ihrer Meinung hintern Berg hielten."Kauf es und lass uns hier verschwinden!" Kaiba versprühte wieder mal seinen unwiderstehlichen Charme. Verletzt drehte Tea sich um und kehrte zurück in die Kabine.

Wieso konnte Seto sie nicht lieben? Ihr Herz tat weh bei dem Gedanken dass er sie nicht liebte. Sie könnte es noch ertragen wenn er wenigstens freundlich wäre, aber er behandelte sie wie ein unmündiges Kind. Warum musste sie sich ausgerechnet in ihn verlieben? Yugi war viel netter und liebevoller. Doch es musste ja unbedingt er sein! Jedesmal wenn sie sich sahen pochte ihr Herz so heftig, dass sie Angst hatte er könne es hören. Hoffentlich konnte sie diese Verliebtheit eines Tages überwinden.

Kyoko beobachtete die ganze Zeit Serenety. Das Mädchen sah irgendwie traurig aus. Als ihre Freundin wusste sie natürlich was Sache war. Das süße Mädchen mit den langen, hellbraunen Haaren hatte Liebeskummer. Die meisten Mädchen schwärmten entweder für Seto Kaiba, Yugi Muto, so unwahrscheinlich das klingen mag, und für den beliebten Lehrer Toya-sensei. Serenety gehörte in die letzte Kategorie. Seine grün-blauen Augen verzauberten sie einfach. Die vorwitzige, weißblonde Strähne die ihm ins Gesicht fiel, sah total verwegen aus. Gerade das machte ihn so sexy! Mit seinen 187 cm war er ein ganz schönes Stück größer als Kaiba. Toya-sensei hatte eine ähnliche Ausstrahlung wie er. Genauso männlich und zum Teil auch überlegen wie Seto. Aber immer witzig und auch charmant.

Aber eine Lehrer- Schüler- Beziehung war verboten und daher völlig ausgeschloßen. Die Frage war auch, ob er sie liebte. Böse Zungen behaupteten nämlich das er eine Affäre mit einer Schülerin hätte. Eigentlich war das ja verboten und er würde sich bestimmt kein Disziplinarverfahren aufhalsen. Andererseits wenn er verliebt war taff genug wäre er ja so etwas durchzustehen. Es konnte natürlich auch sein dass sich jemand an ihm rächen will.

Aber das war Nebensache. Für Kyoko zählte nur das es Serenety bald wieder besser ging. Leider gingen manche Verliebtheiten nie vorbei. Die Liebe ihrer Eltern zum Beispiel würde nie zu Ende gehen, selbst nach dem Tod ihrer Mutter. Irgendwie klang das nach Romeo und Julia. Nur das ihr Vater sich nicht vergiftet hatte.

Den anderen schien Serenetys Schweigsamkeit gar nicht aufzufallen. Die Jungs langweilten sich und Tea probierte vermutlich gerade das zehnte Kleid an. Sie wären längst fertig gewesen, hätten die Jungs Tea ordentlich beraten. Frauen waren eben auch seltsam! Wieso würden sie sonst auf die Meinungen von Jungs achten?

Eigentlich sollte sie sich auch langsam ein Ballkleid kaufen. Deswegen war Tea doch hier, oder?

"Hast du schon ein Ballkleid, Tea?" Kyoko war sich nicht sicher, aber Ballkleider hingen hier rum.

"Ich bin gerade dabei mich für eins zu entscheiden!" Erklang es verzweifelt aus der Kabine.

Doch, eigentlich hatte sie dazu keine Lust. Um Kaiba eins auszuwischen würde sie einfach so tun, als ob sie den Ball vergessen hätte.

"Hast du dir schon ein Kleid gekauft, Yoko?" "Nope! Warum sollte ich? In meinem Schrank hängen jede Menge solcher Fetzen. Irgendwas werd schon passen! Und wenn nicht, geh ich einfach nicht hin, basta!" "Du wirst hingehen und jetzt KAUF DIR EIN KLEID, ABER DALLI!!!" Seine Stimme konnte von einer Sekunde auf die andere ziemlich laut werden. Seine Stimmbänder mussten wirklich viel aushalten. "O....Okay! Wie du... wünscht, Boss. Aber das zahl ich dir irgenwann heim! Verlass dich drauf! Die Rache einer Frau kann fürchterlich ... schmerzhaft sein!" "Willst du mich die Treppe runter stoßen? Ich hab schon schlimmeres erlebt." "Nein! Ich brech dir was viel edleres! Hihi!" "Was edleres? Hey Kaiba, was meint sie damit?" Wheeler sah ein bisschen dreckig aus der Wäsche. Jungs hatten oft so schmutzige Gedanken.

Nicht auf Joey achtend, konterte er wieder einen seiner selbstgefälligen Standardsätze. "Schätzchen! Also wirklich, du brauchst keine Angst zu haben! Verletzungen jeglicher Art können mir nichts anhaben. Meine großartigen Lenden strotzen nur so vor Energie! Kein Schlag kann ihnen etwas anhaben! Also such dir ein Kleid aus!" ""Niemand will etwas über deine Lenden wissen! Keiner! Ich schon gar nicht!" "Vorsicht! Ich könnte gewisse Dinge tun, wonach du sicher anders über die Sache denkst. Bei gewissen Dingen bin ich einfach unschlagbar!" "Da such ich mir lieber ein Kleid. Wieso muss ausgerechnet ich die Angestellte eines Perversen sein? Mir bleibt auch nichts erspart!" "Tu nicht so als ob du nicht gern mit mir zusammen bist! Bisher konnte mir noch keine Frau widerstehen!" "Eingebildeter Idiot!" Bevor er sie am Ballabend noch zu gewissen anderen Aktivitäten zwang, suchte sie sich lieber ein Kleid aus! Gott weiss was dem so alles einfiel!

Da konnte sie den Abend auch genießen und sich ein schickes Kleid kaufen. Wäre ja sowieso die einzige Veranstaltung zu der sie das Kleid tragen würde. Es hatte sie total aus der Bahn geworfen als Aki ihr verkündete, dass sie noch bis Ende des Schuljahres bleiben musste. Das bedeutete das sie Kaiba noch ein ganzes dreiviertel Jahr ertragen musste. Was soll's? Meutern brachte eh nichts. Der Befehl kam schließlich direkt von ihrem Vater. Irgendwie freute sie sich ja. So konnte sie den Ball, das Tanabata-Fest und das Schulfest noch miterleben. Letztes Jahr hatten sie einen Jahrmarktstand gemacht. War echt lustig gewesen!

Sie schlenderte von einem Stand zum nächsten und schaute sich die Klamotten an. Aber irgendwie gefiel ihr keins so recht. Doch Tea schien ihres bereits gefunden zu haben. Jetzt widmete sie sich voll und ganz Kyokos Problemen. Leider! Tea hatte zwar einen guten Geschmack aber sie war keine Anziehpuppe! Die man nach belieben umziehen konnte.

Es passte aber keins so recht zu ihr. So beschloss man den Einkaufsbummel zu verschieben. Das nächste mal sollte er ohne männlichen Beistand stattfinden. Die waren darüber auch froh. Mit Mädchen einkaufen zu gehen war die reinste Hölle! Da vergnügten sie sich doch lieber in der Spielhalle. Da hatten sie zumindest Spaß und gingen den Mädels nicht auf den Senkel!

Nach der Einkaufstour hatten alle mächtig Hunger. Außer Serenety und Tea. Die eine hatte Liebeskummer, die andere machte unnötigerweiße eine Diät. Kyoko hatte in ihrem ganzen Leben noch nie eine Hungerkur gemacht. Sie konnte essen was sie wollte ohn zu zunehmen. Beneidenswerte Gene! Darum beneidete sie wohl so manches Mädchen.

Die Jungs stopften sich mit Fast Food voll. Anfänglich hatte Kaiba ja gemosert und gezetert. "So was eß ich nicht!" Schlußendlich konnte Duke ihn doch dazu überreden. Das Gesicht zu einem gequälten Lächeln verzogen, biss er in seinen Hamburger hinein. Man könnte meinen er sollte vergiftet werden! Er stellte sich wirklich kindisch an! Als ob die Bedienung ihn absichtlich vergiften würde! Kyoko vielleicht, aber kein anderes weibliches Wesen würde dem begehrtesten Jungesellen der Welt etwas antun wollen. Allerdings war ihre Bedienung ein Mann, also könnte es schon möglich sein dass er ihm Arsen oder so ein Zeug in den Burger oder in die Cola kippte.

Nach dem Essen spazierten sie zur Spielhalle. Kyoko wollte May und Faye wiedersehen. Seit einer Woche hatten sie sich nicht mehr gesehen. Die beiden hatten ziemlich viel zu tun. Duke hatte einen neuen Mitarbeiter eingestellt, den die beiden einarbeiten mussten. Sie war schon ziemlich neugierig auf ihn. Duke erzählte ja dauernd von ihm. Sein Name kam ihr irgendwie bekannt vor. Leroy! Ein hübscher Name. Woher kannte sie den bloß?

Leider entschloß Seto sich anders und wollte mit ihr nach Hause gehen. Anfänglich wehrte sie sich zwar dagegen, aber er ließ keinen Widerspruch gelten. Der Rüpel warf sie sich einfach über die Schulter und spazierte von dannen. Natürlich schrie sie Zeter und Mordio, aber gegen den Sturkopf kam man ja nicht an. Die andern kringelten sich vor Lachen. Sogar Tea konnte sich ein Schadenfrohes Grinsen nicht verbeisen. Nur Serenety schaute den beiden traurig nach. Wenn sie doch auch so rumalbern könnte! Aber für ihre Liebe gab es Momentan keine Chance. Doch eines Tages würde auch das vorbei sein! Dann konnte sie zu ihrer Liebe stehen!

Trotz ihrem eigenen Kummer hatte sie bemerkt dass mit Kyoko nicht alles in Ordnung sein konnte. Obwohl sie gute Freunde waren, eigentlich waren sie Kyoko, May und Faye die besten Freundinnen vertrauten sie sich nicht alles an. Leider! Manchmal war es schwer, alleine klar zu kommen. Besonders wenn man solche Probleme hatte wie sie! Tea mochte sie zwar auch, aber die war einfach mehr mit ihrem Bruder und seinen Freunden zusammen. Sie war eine gute Freundin, doch mit May und den beiden anderen verband sie schon eine schwesterliche Beziehung. Aber manchmal hatte sie das Gefühl, dass die drei etwas vor ihr verbargen.

Geheimnisse vertrauten sie sich eigentlich immer an. Sie hatte ihnen sogar von ihrer Liebe zu Toya-sensei erzählt. Alsoo warum kamen sie nicht mit ihren Sorgen und Problemen zu ihr? Wollten sie sie vielleicht schonen? Sie nicht mit ihren Problemen belasten? Das war es wahrscheinlich. Sie hatte schon riesiges Glück gehabt, solche Freunde zu haben! Aber auf diese Sache würde sie die drei noch mal ansprechen! Vielleicht hatte Kyokos Problem ja was mit Kaiba zu tun? Möglich wäre es schon. Doch das würde sie morgen klären.

Seto schleppte die wütende Kyoko ins nächste Kaufhaus. Dort suchte er ihr einige Kleider aus, während sie ihn ignorierte. Sie zeigte ihm die kalte Schulter. Aber als er mit den Klamotten ankam, probierte sie sie doch an. Am Ende würde er ihr noch die Kleider anziehen und dieses Risiko wollte sie auf keinen Fall eingehen. Wieso wollte der Typ unbedingt dass sie sich jetzt ein Kleid kaufte? Normalerweise machte ein Mädchen sowas wenn sie alleine war oder mit Freundinnen. Das Kleid sollte doch eine Überraschung sein. Eigentlich das ganze Aussehen. Aber Kaiba machte ja sowieso was er will. Andere Meinungen zählten für ihn nicht. Ihre schon gar nicht! Nie nahm er auf andere Rücksicht!

Außerdem passten die Kleider nicht zu dem Schumck den sie tragen wollte. Ihre Mutter hatte diese Schmuckstücke von ihrer Mutter geerbt und sie zum Ersten mal beim Kongress der Könige getragen. Um genau zu sein, beim Bankett.

Sie wollte die Erbstücke im Angedenken an ihre tote Mutter tragen. Aber wie sollte sie das diesem Idioten verständlich machen? Er hörte ja nie zu! Meistens zumindest nicht.

Kyoko probierte gerade ein blutrotes Kleid. Es besaß einen tiefen Ausschnitt und hatte an der Seite eine Schlitz. Das Kleid traf nicht unbedingt ihren Geschmack, doch Kaiba schien begeitert zu sein. Aber da sie sich darin nicht wohl fühlte, durfte sie das nächste probieren. Nach ungefähr zwanzig Abendkleidern waren beide zu erschöpft um noch eins auszusuchen.

Zudem würde Tristan heute noch vorbei kommen, um sich ein Schwert auszusuchen. Um acht Uhr kamen sie zu daheim an. Mokuba hatte sie schon sehnsüchtig erwartet. Schon vor der Haustür war er Seto an den Hals gesprungen. Der Kleine liebte seinen Bruder wirklich abgöttisch. Im Umgang mit dem Kleinen war er wirklich süß. Richtig liebevoll und zärtlich. Seto musste seinen kleinen Bruder auch sehr lieben. Auch Kyoko wurde von Mokuba zerquetscht. Seine Umarmungen konnten ziemlich heftig ausfallen. Yuhhi war da schon zurückhaltender. Er hauchte ihr nur ein kleinen Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder in seinem Zimmer um Hausaufgaben zumachen. Sakuya zu begrüßen war da schon viel schwieriger. Der war zur Zeit unauffindbar. Wo mochte der Knirps nur stecken?

Nach der stürmischen Begrüßung stellte sie sich erst mal unter die Dusche. Sakuya zu suchen war Setos Aufgabe. Der sollte auch mal was machen. Sonst blieb so wieso immer alles an ihr hängen!

Nach der Dusche zog sie sich einen kurzen, roten Rock und ein gelbes, ärmelloses T-shirt an. Unter ihrem Shirt baumelte immer noch ihr Dolch. Durch ihn fühlte sich etwas sicherer. Jetzt schmuste sie ein bisschen mit Ryo. Ihre gelbe Mamba war sehr Liebebedürftig. Kein Wunder! Die meisten Menschen hassten sie. Dabei biß sie nur zu wenn sie sich bedroht fühlte. Sonst war sie eigentlich relativ ungefährlich. Zärtlich kraulte sie ihn am Köpfchen. Das schien ihm zu gefallen. Obwohl man das nicht wirklich erkennen konnte. Seine Zischlaute klangen für Menschen bedrohlich und waren nicht unbedingt ein Zeichen von Wohlbehagen. Für viele Menschen klangen alle Laute gleich. Aber wenn man genauer hin hörte, konnte man feine Unterschiede erkennen. Vorsichtig legte sie sich Ryo um den Hals. Welches Schwert war geeignet für Tristan?

Am besten sollte sie ihn selbst entscheiden lassen. Aber vermutlich wäre das Meisterschwert am geeignetsten für ihn. Am Ende würde so wieso das Schwert entscheiden. Nach zwei Stunden klopfte es an die Tür. Es war Kaiba. Sakuya war wieder aufgetaucht und Tristan wartete mit den anderen im Speisezimmer. Zu zweit maschierten sie in das Zimmer. Natürlich wollten die anderen sehen welches Schwert er wählen würde. Kyoko bat ihre Freunde zu wareten.

Niemand durfte wissen wo sie die Schwerter aufbewahrte. Schon alleine deswegen weil Kaiba nicht unbedingt wissen musste, was sie so alles unter dem Bett versteckte. In ihrem zimmer angekommen, ging sie auf ihr Bett zu. Ihre drei Katanas versteckte sie in einem langen Sack. Die anderen waren in einer langen Truhe versteckt. Vorsichtig zog Kyoko die Truhe hervor und öffnete sie. Kyoko hatte beschloßen ihm drei Schwerter zu zeigen. Die beiden Kitetsus der zweiten Generation kamen so wieso nicht in Frage. Mit einem verfluchten Schwert würde er eh nicht umgehen können. Nachdem sie die Truhe wieder versteckt hatte, kehrte sie ins Speisezimmer zurück.

Leicht aufgeregt legte sie ihnen die Schwerter auf den Tisch. Vorsichtig legte sie nach einander das Meisterschwert und die zwei Königsschwerter vor Tristan auf den Tisch. Der staunte nicht schlecht über die wunderschönen Teile. Doch die schwierigste Aufgabe stand ihm jetzt erst bevor. Er musste ein Schwert wählen. Oder besser, ihn musste ein Schwert erwählen!

"Nun, Tristan, welches gefällt dir?" "Die sind alle toll! Du musst schon ne Menge Kohle dafür hingelegt haben, oder?!" Nun musste sie sich was einfallen lassen. Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie es von Piraten geklaut hatte! "Die befinden sich schon lange in Familienbesitz. Nach dem Überfall auf mein Dorf, hab ich sie hier her mitgenommen."

"Wow!! Die sehen ja stark aus!" Auch Joey schien begeistert zu sein. Kein Wunder! Waren ja auch top Schwerter.

"Ich glaub, ich nehm das da!" Er hatte sich für ein Königsschwert entschieden.

"Es ist sehr wertvoll! Du musst gut drauf aufpassen!" Er nahm es in die Hand und zog die Klinge aus der Scheide. Um es zu testen, immitierte er Kampfbewegungen. In diesem Moment wusste sie, das ihr Schwert bei ihm in guten Händen war. Sonst könnte er es gar nicht führen. Nach dem er sein Schwert gewählt hatte, unterhielten sie sich über das bevorstehende Match. Beide waren richtig heiß drauf, ihre Gegner fertig zu machen.

Aber da es schon ziemlich spät war gingen die anderen bald nach Hause. Auch Kyoko und die Kleinen gingen schlafen. Morgen war schließlich Schule. Um das Tunier machte sie sich keine Sorgen. Sie kannte die Schwächlinge die dort antreten würden. Von denen konnte ihr niemand das Wasser reichen. Sonst wäre sie nie auf die Wette mit Kaiba eingegangen. Dumm war sie schließlich nicht. Denn sie konnte sich schon denken was Seto vorhatte. Doch daran wollte sie jetzt gar nicht denken.

Das Tunier sollte um zwölf Uhr beginnen. In der Halle hatten sich schon viele Schüler eingefunden. Da es eine Schulveranstaltung war, musste die ganze Schülerschaft antanzen. Die Leute kamen Klassenweise an. Daher saß Serenety nicht bei Joey und seinen Freunden. Alle mussten bei ihrer Klasse sitzen. Seto und seine Klassse saßen in der zweiten Reihe. Er grinste. Heute würden sich alle seine Träume erfüllen. Aber auch Freunde und Familienangehörige waren anwesend. Aki und Raphael zählten auch zu den Besuchern. Sogar Faye und May waren gekommen um ihre Freunde anzufeuern.

Die ersten Kämpfe hatten gerade angefangen. Tristan war als erster dran. Er führte das Königsschwert wirklich gut. Natürlich gewann er sein Match und stieg in die nächste Runde auf. Er blieb bis zur siebten Runde im Rennen. Eigentlich schade! Den Sieg hätte er echt verdient.

Kyoko qualifizierte sich für die Endrunde. Kaiba blieb die Spucke weg! Das hätte er nicht für möglich gehalten. Aber sie war gut. Er zweifelte nicht an ihrem Sieg. Doch ihr Sieg bedeutete seine Niederlage und das gefiel ihm überhaupt nicht! Trotz seiner bevorstehenden Niederlage fiel er in das Jubelgeschrei der anderen ein. Den Sieg hätte sie sich auch wirklich verdient! Schließlich war sie die beste! Deswegen passte sie ja auch so gut zu ihm! Halt! Was dachte er den da? Schnell verdrängte er diesen Gedanken. Kaiba wandte sich wieder dem Spiel zu.

Sie fegte ihre Gegner in wenigen Sekunden vom Feld. Meistens schlug sie ihnen das Schwert aus der Hand. Dadurch hatten sie automatisch verloren. Eigentlich gewann sie jedes Match auf diese Weise. Kyoko war unheimlich schnell. Man musste sich schon sehr konzentrieren um ihren Bewegungen folgen zu können. Nie hätte er gedacht, dass so viel in ihr steckte.

Irgendwie erinnerte sie an eine Raubkatze. Einen schwarzen Panther, der grazil und schnell seine Beute attakierte. Es musste viel Kraft hinter ihren Angriffen stecken. Die meisten Katanas landeten mehrere Meter von ihrem Gegner entfernt und einige ihrer Gegner standen nicht mehr von alleine auf. Dabei hatte sie nur auf ihre Schwerter gezielt!

Anmutig, Schnell und Kraftvoll ! Diese Wörter charaktersierten sie perfekt. Es passte aber auch auf den schwarzen Panther. Während des Wettstreits kam sie nicht ein bisschen ins schwitzen. Auch ihren letzten Gegner erledigte sie im Handumdrehen. Sieger dieses Wettstreits war die Domino High School und somit Kyoko Kuroda. Zum ersten mal bei diesen Wettkämpfen hatte eine Frau den Sieg davon getragen. Alle hatten plötzlich mehr Respekt vor ihr. Sonst sah man in ihr nur die Freundin von Seto Kaiba und alle Mädchen waren neidisch auf sie. Dabei war sie nur seine Angestellte.

Ihre Freunde kamen auf sie zugerannt und gratulierten ihr. Tristan umarmte sie stürmisch und wäre fast in Tränen ausgebrochen. Serenety brach in Tränen aus und sogar Tea schien sich für sie zu freuen. May und Faye knuddelten sie endlos lange durch. "Du warst spitze! Diesen Nieten hast du's gezeigt!" May war stolz auf ihre Freundin. Genauso wie ihre Schwester. "Wurde aber auch Zeit das jemand den Jungs zeigt, wo der Hammer hängt! Haha! Du warst irre! Mann, die konnten gar nicht so schnell gucken wie du sie weggefegt hast. Ich bin beeindruckt!" Aber eine Überraschung stand ihr noch bevor.

Auch Kaiba war zu der Gruppe vorgedrungen. "Ich bin überrascht! Hätte nicht gedacht, dass du es so weit schaffst." "Du tust gerade so, als ob sie nur ins Viertelfinale gekommen wäre. Dabei hat sie gewonnen! Und nicht nur das, sie hat auch eure Wette gewonnen. War wohl nichts mit deiner Sklavin. Hähä! Geschieht dir ganz recht!" Joey platzte fast vor Schadenfreude. "Mal Langsam , Joey. Für mich ändert sich nicht viel. Er behandelt mich schon immer wie eine Sklavin." "Hm! Wenn du meinst. Ich... werd versuchen netter zu sein." Er schlang seine Arme fest um sie. "Ich bin Stolz auf dich!" Seto löste sich von ihr. Schließlich waren sie hier unter Menschen. Da konnte er sie ja schlecht befummeln.

"Wieso? Die Flaschen waren doch keine Gegner für mich!" Es klang etwas hochnäsig, aber es entsprach der Wahrheit. Aki und Raphael garatulierten ihr ebenfalls. Raphael gratulierte ihr besonders herzlich. Wenn Seto nicht dazwischen gegangen wäre, hätte er sie womöglich erdrückt.

"Hallo Kyoko! Du warst toll!" Diese freundliche, aber doch geheimnisvolle Stimme kannte sie doch!

Freudestrahlend fiel sie dem Besitzer der Stimme um den Hals.

"Isis! Schön dich zu sehen! Wo kommst du denn her?" Die beiden Frauen umarmten sich stürmisch. Da erklang von hinten Setos Stimme.

"Aus Ägypten! Woher sonst?" "Miesepeter!" Kyoko ließ sich ihre gute Laune nicht vermiesen. Schon gar nicht von der Miesmuschel Seto Kaiba! Isis begrüßte nun auch die anderen. Besonders herzlich fiel die Umarmung bei Faye und May aus. Sie waren die besten Freunde. Der Freundschaft konnte sogar der unfreundliche Kaiba nichts anhaben. Es war kein Geheimnis, dass er Freundschaft verachtete. Er glaubte allen Ernstes keine Freunde zu brauchen. Dabei brauchte doch jeder Mensch Freunde! Jemanden der einem in schweren Zeiten beistand. Der einem zuhörte und Trost spendete oder einfach nur bei einem war. Aber er war viel zu stur um so eine Schwäche, wie er es nannte, zu zugeben.

Ea wartete allerdings noch jemand auf sie. Die Geschwister von Isis waren auch zugegen. Seit dem Battle City Tunier waren die Geschwister unzertrennlich. Isis und ihr jüngerer Bruder Marik hatten einen älteren Adoptivbruder, Odion. Wie Kyoko hing auch Isis sehr an ihren Geschwistern.

"Hallo Leute! Na, wie gehts?!" "Hi, Marik! Alter uns gehts gut in dir?" Joey und Marik umarmten sich als erstes. Rein freundschaftlich versteht sich! Odion war sehr zurückhaltend. Er reichte seinen Freunden nur die Hand. Er war sehr schüchtern. Kümmerte sich aber rührend um seinen kleinen Bruder. Für Isis schien er andere Gefühle zu hegen. Jedesmal wenn sich ihre Hände zufällig berührten, wurde er rot. Dabei war er bereits zweiunddreißig Jahre alt. Allerdings hatte er sich die meiste seines Lebens um Marik gekümmert und war nicht sehr oft ausgegangen. Daher kam vermutlich seine zurückhaltende Art im Umgang mit Frauen. Aber er war ein sehr netter Mensch. Was man von Seto nicht behaupten konnte.

Nach der stürmischen Begrüßung gingen sie zu Kaiba. Den Rest des Tages hatten sie keinen Unterricht, wegen dem Tunier. Die Tunierteilnehmer mussten sich schließlich erholen. Den Siegerpokal heimste die Schule ein. Kyoko hatte nur ein Medaille erhalten. Besonders viel bedeuten tat sie ihr ja nicht. Für sie war es keine Auszeichnung gegen ein paar Schwächlinge gewonnen zu haben. Wenn einer ihrer Brüder am Tunier teilgenommen hätte, wäre das schon ein bedeutenderer Sieg gewesen. Aber dann hätte sie vermutlich nicht gewonnen. Ihr älterer Bruder war ein verdammt starker Gegner. Eines Tages würde er der beste Schwertkämpfer der Welt sein. Das stand für Kyoko fest. Da gab es nichts zu rütteln! Er war der Beste und alle Welt würde das anerkennen müssen, basta! Wenn er noch am Leben war und genau das war die Frage! Sie glaubte zwar fest daran, aber Angst hatte sie trotzdem um ihn.

Isis und ihre Geschwister wohnten für die Zeit ihres Aufenthalts bei Seto. Kyoko hatte ihn überreden können, sich die nächsten vierzehn Tage freizunehmen. Leider wurde aus ihrem Campingurlaub nichts. Sakuya hatte sich eine Grippe eingefangen. Nun würde sie Krankenschwester spielen. Neben bei musste sie sich noch um ihre Freunde kümmern.

Bei ihrem letzten Besuch hatten Isis und ihre Geschwister nicht viel von Domino gesehen. Historisch gesehen gab es ja nicht viele Attraktionen in Domino City.

Aber einige Musen hatten sie schon. Domino City war ja die Stadt der Spiele, also für ihre Vergnügungsparks und Spielhallen bekannt. Was zum Großteil an Seto Kaiba lag. Er hatte die Vergnügungsparks gebaut. Kaibaland war die Attraktion in Domino City. Aber diese Attraktion würde morgen am Programm stehen. Heute wollten sie einfach quatschen.

Von der langen Reise erschöpft, wollten sich Kyoko's Gäste erst einmal ausruhen. Die Gästezimmer waren bereits hergerichtet worden. Seto's Personal war ziemlich flink bei der Arbeit. Sonst würde er ihnen auch den Kopf abreißen. Indessen hänselte Kaiba wieder Joey. Das er den armen Kerl mal in Ruhe ließ, war undenkbar für ihn. Er hackte mit vorliebe auf anderen Leuten rum. Ob sich das je ändern würde?

Kyoko freute sich rießig über den Besuch ihrer Freundin. Seit zwei Jahren hatten sie sich nicht gesehen. Beide litten schwer unter der räumlichen Distanz. Dafür schrieben sie sich zweimal in der Woche und einmal telefonierten sie. Die beiden hatten sich immer sehr viel zu erzählen. Da Isis von Beruf Ägyptologin war, erzählte sie ihr immer neue, spannende Geschichten aus der ägyptischen Mythologie. Aus irgendeinem Grund tauchten immer neue spannende Rätsel aus der Vergangenheit auf. Neue Rätsel und Geschichten aus der Welt der Pharaonen. Schon immer hatte sie ein Faible für Mythologie gehabt. Kyoko kannte die meisten Geschichten auswendig. Zu ihren lieblings Mythen zählten neben der ägyptischen, die griechische, die keltische,die römische, die Wikinger und die japanischen.

Aber es gab in ihrer eigenen Heimat noch so viel unentdeckte Geschichte, die sie unbedingt entdecken wollte. Da wäre zum Beispiel das One Piece.

Der Legende nach hatte der Piratenkönig Gold Roger irgendwo den größten Schatz der Welt versteckt. Kurz bevor er auf dem Schafott hingerichtet wurde, hatte er die Grand Line besegelt. Ihm war es als einzigem gelungen bis zur letzten Insel vorzudringen. Außer ihm hatte noch niemand die letzte Insel der Grand Line, Unikon, erreicht. Dort wurde auch das legendäre One Piece vermutet. Kurz bevor er hingerichtet wurde, hatte er die Menschen aufgerufen, das Geheimnis um den größten Schatz der Welt zu lüften. Das hatte die Epoche der Piraten eingeläutet. Bisher war es niemanden gelungen auch nur in die Nähe der letzten Insel zu kommen.

Schon der Eingang zur Grand Line, der Rivers Mountain, wurde Piratengrab genannt. Die Gewässer der Grand Line waren gefährlich. Die meisten scheiterten entweder am Eingang oder auf der Grand Line selber. Die beste Navigationstechnik auf den anderen Meeren war auf der Grand Line keinen Pfifferling wert. Durch das mineralienreiche Gewässer, die magnetische Störungen verursachten, spielte der Kompass verrückt. Deswegen hatte man den Lock-Port erfunden. Er maß die magnetischen Strömungen von einer Insel zur nächsten.

Auf das Wetter konnte man sich auch nicht verlassen. Wenn es in einem Moment schneite, konnte es im nächsten Moment aufklaren und man hatte das schönste Badewetter. Stürme und Unwetter tauchten aus dem Nichts auf. Man musste mit allem rechnen. Auf der Grand Line war alles möglich! Es gab nichts was es nicht gab!

Mittlerweile wurde das Abendessen serviert. Marik und seine Geschwister hatten sich inzwischen auch ein bisschen von der Reise erholt. Alle, außer Joey, May, ihre Schwester und Tea waren nach Hause Schulaufgaben machen. Tea war damit beschäftigt Seto anzuhimmeln. Natürlich heimlich. Wäre ja schrecklich wenn er rausfinden würde, dass sie in ihn verliebt war. May unterhielt sich mit Kaiba und Marik über Duel Monsters. Odion klärte Joey über die Welt der Pharaonen auf. Nächste Woche musste er eine Geschichtsprüfung schreiben und hatte keine Ahnung um was es ging. Zum Glück hatte er sich wenigstens gemerkt das es um Ägypten ging. Sonst hätte er jetzt ein ernsthaftes Problem! Kyoko unterhielt sich mit Isis, Faye und May über dies und das. Besonders aber über May und Joey. Mokuba und Yuhhi kümmerten sich um den kranken Sakuya. Sie sorgten sich wirklich rührend um ihn.

Etwas beschäftigte Kyoko schon seit einiger Zeit. In zwei Monaten würde das Schulfest stattfinden und sie hatten sich noch nichts überlegt. Dieses Jahr war es ja besonders schlimm! Es mussten immer zwei Klassen was gemeinsam machen. Um ihren Gemeindschaftssinn zu fördern! Bringen würde das nicht viel. In jeder Klasse gab es ein paar Cliquen und keiner wollte mit einer anderen Gruppe etwas zu tun haben. Aber das war das geringste Problem.

Ein vernachlässigter Seto Kaiba!

Halli Hallo ihr Süßen!^^

Danke für eure lieben Kommi's! Hoffe dieses Kapi gefällt euch.

Viel Spaß mit Kapitel 13
 

Kapitel 13: Ein vernachlässigter Seto Kaiba!
 

Die Klassenlehrer hatten mit Zetteln ausgelost, welche zwei Klassen was gemeinsam machen mussten. Dazu hatten sie auf Zetteln Zahlen geschrieben. Die Zahlen die nebeneinander waren, wie zum Beispiel eins und zwei, mussten gemeinsame Sache machen. Zu ihrem Leidwesen hatte Toya-sensei ausgerechnet Setos Klasse gezogen. Oder Kaiba hatte die Lehrer dazu gezwungen! Möglich wär es auf jeden Fall, oder? Die beiden Klassen hatten sich noch auf gar nichts einigen können. Außer das sie ein Theaterstück aufführen wollten.

Kyoko hatte sich sofort für die Bühnenarbeiten gemeldet. Aber irgendeine Zicke aus Kaibas Klasse hatte andere Pläne mit ihr gehabt. Sie musste unbedingt mitspielen. Wahrscheinlich hatte sie irgendwas böses mit ihr vor. Vermutlich würde sie sich plötzlich den Hals brechen oder das Genick. Doch das störte sie nicht weiter. Sie hatte schon schlimmeres erlebt! Viel schwieriger war die Frage, was sie eigentlich aufführen wollten.
 

Jemand aus ihrer Klasse hatte die Idee gehabt, Cinderella oder Schneewittchen aufzuführen. Aber die Zicke, eigentlich hieß sie Yura, hatte bereits beschlossen die weibliche Hauptrolle zu übernehmen. Seto Kaiba war genötigt worden die männliche Hauptrolle zu übernehmen. Er hatte sich nicht dagegen gewehrt. Es war ihm sogar egal gewesen. Allerdings hatte er eine Bedingung gestellt. Auf gar keinen Fall würde er Yura küssen! Oder schlimmeres! Am liebsten wäre Kyoko ihm an den Hals gesprungen. Diese doofe Ziege hatte eine Abreibung verdient gehabt. Yura war krebsrot geworden und für den Rest der Stunde auffallend still. Leider hatte er ziemlich deutlich gemacht, dass er nur ein Mädchen küssen würde. Er hatte zum Glück nicht den Namen ausgesprochen. Dafür hatte er sie allerdings angesehen. Es war eindeutig, dass er nur sie zu Küssen gedachte. Wenn sie nicht schon das meist gehasste Mädchen der Schule gewesen wäre, jetzt wäre sie es bestimmt! Nach diesem Intermezzo hasste sie Kaiba wieder ein bisschen mehr.

Aber als er Isis und ihre Geschwister eingeladen hatte, änderten sich ihre Gefühle für ihn wieder etwas. Jetzt hasste sie ihn nicht mehr so sehr. Machte sie sich da nicht was vor? Eigentlich hatte sie doch gar nichts dagegen von ihm geküsst zu werden, oder?! Moment! Was zum Henker dachte sie da? Die Überraschung von Isis Besuch musste ihr das Gehirn vernebelt haben! Anders konnte es gar nicht sein!

Eine Unterhaltung zu führen und gleichzeitig zu denken konnte ziemlich anstrengend sein.
 

Das Abendessen ging Ausnahmsweise mal ohne Blessuren vorbei. Weder schlugen sich Joey und Seto die Köpfe ein, noch wurden andere edle Körperteile beschädigt.

Leider waren Isis und ihre Geschwister noch sehr erschöpft von der Reise. Isis und ihre Geschwister bewohnten eine eigene Etage. May und ihre Bande waren auch Heim gegangen. Alle legten sich schlafen. Doch aus irgendeinem Grund konnte Kyoko nicht einschlafen. Sakuya hatte seine Medizin genommen und wurde von Mokuba und Yuhhi bewacht. Die beiden hatten beschloßen bei ihm zu schlafen. Damit er sich nicht Einsam fühlte. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwas im Busch war. Die Mistkröten planten doch was!?

Kyoko sollte sich nicht täuschen!
 

Eine knappe Stunde später klopfte es an ihre Tür. Wer kam sie um diese Zeit besuchen? Der Weihnachtsmann? Nein, der bestimmt nicht! Todesmutig öffnete sie die Tür. Ehe sie protestieren konnte, stand der ungebetene Gast in ihrem Zimmer.

"Was machst du hier, Kaiba?" "Ich hatte Sehnsucht nach dir!" Er grinste und legte die Hände auf ihre Schultern. "Wenn das wegen der Wette ist, die hab ich gewonnen! Also muss ich nicht deine Sklavin spielen!" In seinen Augen lag ein eigentümlicher Glanz. " Darum gehts nicht! Darf ich mich nicht nach dir sehnen?" "Sehn dich doch nach wem du willst! Aber lass mich in Ruhe schlafen !" Sie wurde zunehmend nervöser. Was hatte er vor? "Das tu ich bestimmt nicht! Aber, du fragst dich bestimmt, warum ich hier bin !?" Sein Atem streifte ihre Nase. Er roch noch Zitrone. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich so seltsam. Als ob sein Geruch ihr den Verstand rauben würde! Oder war es doch sein Aussehen? Er hatte nur seine Shorts an. Das war nicht unbedingt Balsam für ihre überreizten Nerven! Wie konnte er halbnackt durch die Gegend laufen? Das war einfach unmöglich!
 

Allerdings gefiel ihr was sie sah. Es war schon seltsam! Wann hatte sein Körper nur solche Muskeln aufgebaut? Er arbeitete fast ständig und sie hatte ihn noch nie trainieren sehen. Vielleicht trainierte er ja in der Nacht? Zutrauen tat sie ihm alles. Seto war zu allem fähig! Diese Eigenschaft von ihm erinnerte sie irgendwie an die Grand Line. Die war auch unberechenbar!

"Würd mich schon interessieren. Aber eigentlich kann ich mir schon denken was du willst." "Richtig! Mir ist langweilig! Ich kann nicht einschlafen und da ich dir heute einen Gefallen getan habe, wirst du mich unterhalten!" "Hä? Ich soll dich unterhalten? Wie?" Da war wieder dieses diabolische Grinsen in seinem Gesicht. Das gefiel ihr gar nicht! Vermutlich wollten Mokuba und Yuhhi deswegen an ihrer Stelle auf Sakuya aufpassen. Das würde sie ihnen heimzahlen! "Ganz einfach! Wir werden für das Schulfest üben!" "Wie bitte? Wir wissen noch nicht einmal was wir aufführen werden!" Wie naiv bist du eigentlich? Ist doch ganz klar, was der Typ will! Sagte ihr zumindest ihr Verstand. Aber ein kleiner Teil ihrer Selee hoffte immer noch das sie sich täuschte. Und Seto nicht Schneewittchen in der Erwachsenenversion spielen wollte. Sollte das der Fall sein, würde sie ihm die Eingeweide aus dem Körper prügeln! Das war ihre Spezialität!
 

"Bei beiden Märchen gibt es gewisse Paralellen. Den...Kuss zum Beispiel." Kaiba war ihr immer näher gekommen. Blitzschnell presste er seine Lippen auf die ihren. Seine Arme schlangen sich um ihren Körper.

Was sollte das? Wieso ließ sie sich das gefallen? Warum konnte sich nicht gegen diesen Mann wehren? Keuchend löste er sich von ihr, aber nur kurz. Dann schob er ihr seine Zunge in den Mund. Neckend stupste er ihre Zunge an. Ehe sie sich versah, erwiderte sie sein Zungenspiel. Ihr Herz pochte. Seine Zunge drang tiefer in ihrern Mund vor. Irgendwie gefiel ihr das. Sie hätte nicht gedacht dass er so zurückhaltend sein kann. Außer Küssen tat er nämlih gar nichts. Er hielt sie nur fest.
 

Sehnte er sich vielleicht nach Nähe? Kyoko legte ihre Hände auf seine Brust. Unter ihrer Hand konnte sie sein Herz schlagen spüren. Die Situation hatte plötzlich nichts erotisches mehr. Sie hatte das Gefühl als würde er alle ihre Sorgen wegküssen. Man könnte meinen die beiden wären ein Liebespaar! Aber für beide fühlte sich die Situation so an. Es hatte nichts sexuelles an sich. Beide holten Luft.

Kyoko kam wieder zu sich. Ihr war klar geworden was sie gerade getan hatte. Wie war das nur passiert? Wie hatte sie sich nur zu etwas hinreißen lassen können? Aber schön war s schon gewesen. Das würde sie aber niemals freiwillig zugeben! Schon gar nicht vor ihm!

Als Seto sie wieder an sich ziehen wollte, wehrte sie sich. "Bitte nicht! Es war ein Fehler, was wir getan haben!" "Glaubst du ja selber nicht! Aber egal! Ich bin müde. Lass uns schlafen gehen! Träum was schönes, meine Süße!" Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und dann schlich er sich in sein Zimmer zurück.
 

Komplett verwirrt ging auch sie ins Bett zurück. Träum was schönes?! Was hatte er damit nur gemeint? War ja auch egal! Er würde bestimmt nichts rumerzählen. Hoffte sie zumindest. Kyoko berühte ihre Lippen. Sanft strich sie die Konturen nach. Ihr war, als spüre sie noch jetzt seine Lippen auf den ihren. Irgendwie hatte es sich schön angefühlt. Seine Lippen waren weich und er konnte sehr liebevoll sein. Das traute man ihm eigentlich nicht zu. Bestimmt hätte er jede andere lieber geküsst als sie. Mit einemmal fühlte sie sich so hässlich. Ihr Körper war mit Narben übersäat. Wieso sollte er sich nach jemanden wie ihr sehnen, wo er doch alle makellos schönen Models haben konnte? Entweder machte er sich lustig über sie, oder sie war nur ein Zeitvertreib. Seit wann dachte sie solche Dinge? Weder war sie hässlich noch machte sich jemand lustig über sie! Genau!

Ihr Herzschlag beruhigte sich wieder einigermaßen. Selbst wenn sie tiefere Gefühle für Kaiba hegte, so würde sie doch eines Tages in ihre Heimat zurückkehren. Der Gedanke daran wieder nach Hause zu müssen schmerzte nicht. Es tat nur weh die anderen hier zurückzulassen. Allerdings war es nicht zu ändern. Sie gehörte nun mal nicht in diese Welt. Sie freute sich auch schon riesig auf die Grand Line, auf ihre Familie. Doch bis dahin würde sie ihr Leben hier genießen.
 

Kyoko hätte nicht gedacht, dass Kaiba ihre Freunde einladen würde. Er konnte sehr aufmerksam sein. Meistens wollte er aber nicht. Ihr war schleierhaft warum er sich ständig verstellte. Seto konnte so lieb sein, aber sein wahres Gesicht bekam sie nur selten zu sehen. Vermutlich war es eine Auszeichnung, dass sie als einzige sein wahres Gesicht ab und zu, zu Gesicht bekam! Ein bisschen Stolz war sie darauf schon. Aber nur ein bisschen! Vielleicht sollte sie auch schlafen und nicht ständig über Setos Verhalten nachgrübeln.

Aber es sollte anders kommen. Etwas später wurde ihre Nachtruhe zum Zweitenmal gestört.
 

Diesmal war der Besucher aber nicht so stürmisch. Irgendwie hatte sie schon damit gerechnet. Beide hatten während des ganzen Tages ja keine Gelegenheit gehabt, sich zu unterhalten. Ihr war ein wenig mulmig zumute, wenn sie mit den anderen zusammen waren. Schließlich wusste niemand von ihrem engen Verhältnis außer Isis.

"Marik! Was treibt dich denn hier her?" "Ich hatte Sehnsucht nach dir! Behandelt dich Kaiba immer noch wie seine Sklavin?" Sie umarmten sich. "Ha! Ganz so schlimm ist es auch nicht. Aber er kann sehr gemein sein. Wenn er wüsste das du hier bist, würde er durchdrehen!" "Er muss es ja nicht erfahren. Kaiba würde unsere Beziehung nicht verstehen. Selbst wenn er es wollte, schätz ich mal!?"
 

Marik hatte sich auf das Bett gesetzt. Die Siebzehnjährige nahm neben ihm Platz und der Junge legte einen Arm um sie. Er berichtete ihr was er in den letzten beiden Jahren alles erlebt hatte. Seine schulischen Leistungen waren auch ganz passabel. Aber beide hinkten in den gleichen Fächern. Physik und Geometrie waren nicht ihre Welt. Wenn er Odion nicht gehabt hätte, wäre er vermutlich durchgefallen. Genau wie sie. In dieser Hinsicht konnte sie froh sein, Kaiba zu haben. Ohne ihre Nachhilfelehrer wären die beiden aufgeschmissen! Kyoko und Marik teilten auch dasselbe Lieblingsfach, Geschichte.

Marik war ein gutaussehender junger Mann. Mit seinen achzehn Jahren war er schon sehr weit in der Welt rumgekommen. Seine wunderschönen violetten Augen leuchteten geheimnisvoll. Er hatte sich zu einem sehr liebenswerten Menschen entwickelt. Jeglicher Hass auf sein Erbe war verschwunden. Marik Ishtar hatte sich verändert. Genau wie sie. Jeder Mensch entwickelte sich im Laufe seines Lebens weiter. Das war der Lauf der Zeit. Es wäre ja auch langweilig, wenn alles gleich bleiben würde.
 

Wenn sie so darüber nachdachte, hatten sich alle ihre Freunde weiterentwickelt. Seto war viel umgänglicher geworden. Langsam schien er zu begreifen, dass es völlig egal war ob er der Sieger in einem Kartenspiel war oder nicht. Das sein Leben völlig Sinnlos wäre, wenn es nur um Macht, Geld und Ruhm gehen würde. Vielleicht war er auch dabei zu begreifen, dass auch er Freundschaft und Liebe brauchte. Aber vermutlich würde er nie begreifen, dass seine Eltern ihn geliebt haben. Eine Mutter lässt selten ihre Kinder allein zurück. Seine Eltern waren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die genauen Umstände waren nie geklärt worden. Aber es hatte ihn schwer getroffen. Kein Wunder, er war damals gerade erst Zehn geworden. Vielleicht würde er das später, wenn er selber Kinder hatte, verstehen.
 

Mokuba hatte sich in den letzten zwei Jahren zu einem sehr liebenswürdigen Jungen entwickelt. Noch immer betete er seinen großen Bruder förmlich an. Er hatte sich von allen am wenigsten geändert, außer das er reifer und erwachsener geworden war.

Yugi Muto. Nun, er hatte ja schon immer eine leicht gespaltene Persönlichkeit gehabt. Mal war er super cool und gelassen, dann wieder total ängstlich und schüchtern. Aber er stand für seine Freunde ein und half ihnen in der Not. Das er eine Schwäche für Tea hatte war ja auch bekannt. Aber verändert hatte er sich nicht wirklich. Wahrscheinlich war das auch gut so. Am Ende hätte er sich noch zu einem zweiten Seto Kaiba entwickelt! Obwohl er zu einem solchen Verhalten eigentlich gar nicht fähig war.

Aus Tristan war ein toller Schwertkämpfer geworden. Wenn er so weiter machte, könnte aus ihm echt noch was werden. Leider trauerte er immer noch seiner ersten Liebe nach. Sie hatte ihn zurückgewiesen. Ohne zu wissen was ihr da entging. Das Mädel gehörte ja auch zu Setos Fanclub! Aber sie war nicht hochnäsig. Was in dem Club wirklich ein Wunder war!
 

Mittlerweile war Joey nicht mehr so draufgängerisch wie früher. Sein liebstes Hobby war aber immer noch mit Kaiba streiten. Würde es wahrscheinlich auch bleiben. Aus dem einst so wilden Straßenkind war ein verantwortungsbewusster, aber doch streitlustiger Mann geworden. Er sorgte sich um seine Freunde. Das war eine seiner besten Eigenschaften. Ein bisschen trottelig war er auch, besonders seit er in May verliebt war. May und Joey passten wirklich gut zu einander. Die dreiundzwanzig Jährige ließ sich nichts gefallen und war brandgefährlich. Nicht nur für Joeys Herz! Schon öfters hatte sie Jungs verprügelt. Wobei sie nur ein paar Kratzer abbekommen hatte. Genauso wie ihre ältere Schwester Faye. Allerdings war Faye noch viel gefährlicher. Nicht nur wegen ihrer Schönheit! Sie war sehr stark und konnte auch mit Pistolen umgehen. Männer hatten bei ihr nichts zu lachen. Außerdem waren beide manchmal etwas geheimnisvoll. Besonders wenn es um ihre Vergangenheit ging. Niemand wusste woher die beiden kamen. Ob es das einzige Geheimnis war, was die beiden Schwestern vor ihr verbargen? Wer weiss, Kyoko?
 

Ob sich ihre Geschwister auch verändert hatten? Mit Sicherheit! Das Leben ging an niemandem spurlos vorbei. Auch an ihren Brüdern nicht. Vermutlich war Sarai nicht mehr so naiv. Wie weit er wohl mit Suzumi war? Die Kleine konnte richtig stur sein. Natürlich war sie in ihn verliebt, aber zugeben würde sie das vermutlich nicht. Zumindest nicht so schnell. Suzumi war ein nettes und liebes Mädchen, doch bei Sarai drehte sie auf. Den armen Jungen quälte sie wo es nur ging. Bei ihm konnte sie eine richtige kleine Zicke sein! Suzumi tat sich schwer Gefühle zu äußern. Obwohl die Mitglieder des Blumenclans normalerweise sehr offenherzig und gefühlsbetont waren, war ihr Oberhaupt das genaue Gegenteil davon.
 

Marik und Kyoko unterhielten sich fast die ganze Nacht. Isis war später auch dazu gekommen. Die drei plauderten über alles was in letzter Zeit so passiert war. Doch gegen Morgen waren alle drei Arm in Arm eingeschlafen. Es sah ziemlich witzig aus. Marik hatte seine Arme um die zwei Mädchen gelegt und sein Kopf lehnte gegen Isis Schulter. Die drei saßen auf dem Fußboden, gegen das Bett gelehnt. Sonst wären sie längst umgefallen. Um viertel nach sechs kam Mokuba ins Zimmer gestürmt. Er war so was wie ihr persönlicher Weckdienst. Sonst käme sie nie aus den Federn. Kyoko schlief viel und gerne.

Mokuba brach sofort in schallendes Gelächter aus. Dadurch kamen Isis und Marik langsam zu sich. Schlaftrunken rieb Marik sich über die Augen. Er war noch hundemüde und gar nicht glücklich über die Störung. Außerdem schmerzte sein Rücken. Kein Wunder, wenn man im Sitzen schläft!
 

Isis war kein Morgenmuffel wie ihr kleiner Bruder. Aber auch sie war nicht sehr erfreut über die Störung. Dabei hatte sie ein paar Stunden mehr geschlafen als ihr Bruder.

Kyoko musste wirklich müde sein, wenn sie bei dem Lärm den der Kleine veranstaltete, nicht aufwachte. Aber das war ja eine ihrer Spezialitäten. Neben ihr könnte eine Bombe explodieren, sie würde es nicht hören. Durch den Krach den er machte, lockte er Seto und Raphael an. Aus unerklärlichen Gründen tauchte Raphael jetzt immer so früh hier auf.
 

"Was ist den hier los?" Seto sah ziemlich verschlafen aus. Als Firmenpräsident bekam man eben wenig Schlaf! Besonders wenn man unschuldige Mädchen heimsuchte. "Sei leise, Yoko-chan schläft noch! Richtig niedlich sieht sie aus! Nicht wahr Isis?" "Mhm! Bin ich müde. Wieso veranstaltet ihr so einen Krach?" Mit wenigen Schritten war Raphael bei ihr. Er hatte ein neues Opfer gefunden. Die Ägypterin war aber auch eine Schönheit! Es war kein Wunder, dass er da seine Verführungskünste spielen ließ. Er liebte nunmal schöne Mädchen!
 

"Sie sehen bezaubernd aus, my Lady!" Jetzt kehrte er wieder den Gentelmen raus."Äh? Danke!" Isis wusste nicht wirklich was sie sagen sollte. Ein bisschen Aufdringlich war er ja schon! Nicht jeder Mann ging so ran. Sie war es nicht gewöhnt, am frühen morgen Komplimente zu bekommen. "Hände weg von meiner Schwester!" Marik schien das auch nicht zu gefallen. Er wusste ja das Odion in sie verliebt war. Ihm wäre sein Adoptivbruder als Schwager auch recht. Er liebte die beiden sehr. Und eine Beziehung der beiden würde Sicherstellen, dass die drei immer zusammen blieben. Er würde es nie zugeben, aber davor fürchtete er sich sehr. Odion und Isis waren seine Familie. Er konnte sich nicht vorstellen, was er ohne die beiden machen sollte! Es war schon schlimm genug von seiner Freundin getrennt zu sein! Da wollte er nicht auch noch von seinen Geschwistern getrennt werden.
 

"Schon gut Marik!" Inzwischen wurde Kyoko unsanft von Kaiba wachgerüttelt. "Wach endlich auf! Wir kommen zu spät zur Schule!" "Mhm? Was is'n los?" "Was los ist? Wir müssen zur Schule! Und warum schläft ein Mann in deinem Zimmer?"Ein Mann? Oh du meinst Marik! Wir drei haben die ganze Nacht geredet. Was dagegen?" "Ach so." "Kyoko-san sie sind wunderschön am morgen! Eigentlich immer! Aber schläft es sich auf dem Boden nicht unbequem?" "Nö. Ich schlaf überall gut. Raphael-san? Warum sind sie in meinem Zimmer?" "Ich hab ihn hergebeten. Er musste mir ein paar Papiere bringen. Als Mokuba geschrien hatte, ist er mit mir losgerannt, um zu sehen was passiert war."
 

Kurzerhand schob sie die beiden Männer zur Tür. "Gut. Ich geh duschen, also raus hier!" Die Tür knallte ins Schloß. "Tauchen die zwei öfters hier auf?" "Ja. Leider! In diesem Haus hat man keine Privatsphäre. Werdet ihr auch bald merken! Ihr tut mir jetzt schon leid!" Sie lächelte die beiden gequält an. In diesem Haus war man vor Überraschungen nie sicher! Besonders weibliche Personen waren vor Raphaels Besuchen nicht sicher. Isis umarmte die gequälte Seele. Marik sah sie mitleidig an. "Du hast kein leichtes Leben. Kaiba versucht dich ständig rumzukriegen und Raphael-san ist ein Spanner! Aber jetzt bin ich ja da! Vor den beiden werd ich dich beschützen!"
 

Kyoko kamen die Tränen. "Snüf! Du bist so lieb!" Marik wurde plötzlich sehr verlegen. "Ach hör auf! Hihi! Du bist der reinste Wasserfall!" Da hatte er recht! Die Tränen rannen ihr in Strömen über das Gesicht. Marik war immer so lieb zu ihr! Aber eigentlich brauchte sie keinen Beschützer. Zumindest nicht vor Seto. Mit dem wurde sie schon alleine fertig! Doch gegen Spanner war ja bekanntlich kein Kraut gewachsen. Obwohl sie Raphael-san noch nie beim Spannen erwischt hatte und eigentlich traute sie ihm das nicht zu. Warum tauchte er dann ständig in ihrem Zimmer auf? Darauf wusste Kyoko keine Antwort. Es war ja auch egal. Die nächsten Wochen würde sie ihn so wieso nicht oft zu Gesicht kriegen. Sie wollte ihre gesammte Zeit mit Marik und Isis verbringen. Sie freute sich schon richtig ihnen alles zu zeigen! Ein bisschen aufgeregt war sie schon. Die größte Angst hatte sie davor, dass Seto sich Überstunden für sie einfallen ließ! Deswegen musste sie in den nächsten Wochen sehr liebevoll zu ihm sein. Vor allem aber durfte sie ihm nicht widersprechen! Nicht zu oft jedenfalls!
 

Marik und seine Schwester waren wieder in ihre Zimmer zurückgekehrt, um sich für das Frühstück fertig zu machen. Kyoko begann ihren morgen wie immer. Sie entkleidete sich und stellte sich unter die kalte Dusche. Es war ein herrliches Gefühl, dass kalte Wasser auf den Körper prasseln zu spüren. Das belebte Körper und Geist. Allerdings musste sie sich beeilen wenn sie noch frühstücken wollte. Einen Liter Kaffee brauchte sie auf jedenfall. Sonst würde sie im Unterricht einschlafen!

Hastig streifte sie ihre Schuluniform über und rannte Richtung Eszimmer. Zu einem Kaffee kam sie leider nicht mehr. Vor dem Esszimmer traf sie auf Seto und der zerrte sie mit zum Auto. In rasantem Tempo schlingerte der Wagen durch den Verkehr. Kurz bevor die Glocke zum Unterricht leutete kam se in ihrem Klassenzimmer an. Die nächsten sechs Stunden musste Yoko sich zusammen reißen damit sie nicht einschlief. Ohne Kaffee konnte sie eben nicht leben. Den langweiligen Schultrott ohne zu überstehen, war fast unmöglich! Noch dazu hatte sie in der sechsten Stunde Geometrie!
 

Vielleicht konnte sie Kaiba überreden, für sie die Zeichnung nochmal zu machen. Manchmal tat er das. Aber nur wenn sie ihn vorher anflehte! Er liebte es sie zu erniedrigen! Aber eines Tages würde ihre Rache über ihn hinweg fegen! Dann würde er zu Kreuze kriechen! Wer's glaubt wird Selig! Das würde er nicht mal machen, wenn man ihn als Geisel nehmen würde! Wer wollte den schon als Geisel? So bekloppt konnte doch niemand sein!?

Nach der Mittagspause und mindestens zwei Liter Kaffee, verging der Schultag wie im Flug. Schon war der Nachmittag da. Endlich konnte sie Marik und Isis die Stadt zeigen. Hoffentlich fing es jetzt nicht an zu regnen. Sonst würden sie nach Hause gehen müssen.
 

Es fing nicht an zu regnen. Dafür wollte ihnen Raphael die Stadt zeigen. Nun war sie mit einer Bande Jugendlicher und zwei Männern die sich nicht gerade freundlich gesinnt waren, unterwegs. Die Stimmung war gar nicht so schlimm. Die meisten amüsierten sich richtig gut. Sogar Seto war dabei! Was ein richtiges Wunder war! Aber vermutlich hatte er die morgendliche Begegnung noch nicht vergessen. Schließlich traf er nicht jeden Tag einen Mann in ihrem Zimmer an.

Wieso Raphael ständig bei ihr auftauchte, war ihr auch ein Rätsel!? Ständig überschüttete er sie mit Komplimenten und lud sie zu irgendwas ein. Sie würde schon gerne mal mit ihm ausgehen, aber Seto verhinderte das ja immer. Naja, wer weiss für was es gut war?!

Als erstes gingen sie ins Kaiba Land. Eigentlich war dieser Vergnügungspark, außer dem Domino Museum, die einzige Attraktion. Recht viel mehr hatte diese Stadt nicht zu bieten. Aber die wenigen Freizeitangebote die es hier gab, waren sehr beliebt und reichten völlig.
 

Als erstes wollten sie Achterbahn fahren. Das wollten zumindest die Jungs. Die Mädchen wären viel lieber zum Karaoke gegangen oder Karussel fahren. Aber die Mehrzahl entscheidete. Da hatten die Mädels keine Chance. Aber bei der Achterbahn fing das Problem erst an. Sie stritten sich, wer mit wem fahren sollte. Besonders laut zur Sache ging es bei Seto, Marik, Raphael und Odion. Wenn Raphael schon nicht mit Kyoko fahren durfte, wollte er zumindest mit Isis fahren. Aber dagegen hatte Odion was einzuwenden. Eifersucht war schon schlimm. Die Leidtragende war aber Isis. Den Streit zu schlichten war nicht einfach. Kyoko ging es mit Kaiba und Marik auch nicht anders. Am Ende musste sie mit beiden eine Runde fahren, obwohl sie viel lieber mit Isis gefahren wäre. Seto hatte dem ja auch nur Zähneknirschend zugestimmt. Als ob die beiden ein Mordkomplott gegen ihn schmieden würden! Sowas brachten die beiden in der kurzen Zeit doch gar nicht fertig! Kyoko würde ihrem Mr. Frosty doch niemals etwas antun. Zugeben würde sie das aber nicht. Ein kleiner Sturschädel war sie schon!
 

Serenety fuhr mit Faye und Yugi mit Tea. Tristan musste mit Duke vorliebnehmen. Obwohl beide lieber mit Serenety gefahren wären. Marik fuhr als Erster mit Kyoko und Kaiba nahm mit Raphael vorlieb. Darüber waren beide Männer nicht besonders froh. Sie schauten ziemlich angesäuert aus der Wäsche. So als ob sie ein ganzes Fass geschälter Zitronen verschluckt hätten. Marik hingegen war richtig glücklich. Er strahlte über das ganze Gesicht und grinste breit. Dafür hasste Seto ihn noch mehr!

Odion war auch glücklich. Raphael hatte er erfolgreich vertrieben. Seine geliebte Isis hatte er jetzt für sich allein. Bis die Runde vorbei war, jedenfalls. Danach würde Raphael sie wieder angraben. Doch den Typen würde er ihr schon vom Leib halten!
 

May war mit Joey gefahren. Die beiden hatten viel Spaß. Hinter Marik und Kyoko saßen Kaiba und Raphael. Eine Unterhaltung war beim Achterbahnfahren ja gar nicht möglich, aber Seto machte jeden Versuch im Keim zu nichte. Seine bohrenden Blicke erschreckten sie. Seto war wirklich eifersüchtig! Raphael durchbohrte Marik auch mit seinen Blicken. Sah irgendwie merkwürdig aus. Die zwei Jungs fielen ja fast auf die Plätze vor ihnen. Wären die Sicherheitsgurte nicht gewesen, würde Kaiba jetzt auf Yokos Schoß sitzen. Ansonsten hatten sie aber viel Spaß. Die Bahn fuhr ziemlich schnell. Da konnte einem ja schwindlig werden! Die Mädchen kreischten schon nach dem ersten Looping los. Die Jungs lachten sich schief. Die kamen echt auf ihre Kosten. Besonders Joey. May hielt nämlich seine Hand fest. Das gefiel ihm natürlich sehr! Ob May das mit Absicht getan hatte? Sie war eigentlich kein Angsthase. Es war aber auch ein gute Gelegenheit ihm näher zukommen. Ein bisschen Begriffstutzig war Joey schon. Leider! Sonst wären die beiden längst ein Paar! Seto und Kyoko hatten die selbe Krankheit. Die begriffen ja auch nichts.

Die einzige die bei dieser Fahrt richtig cool blieb, war Faye. Der machte das überhaupt nichts aus.
 

Sie musste Nerven aus Drahtseil haben! Bei einem besonders waghalsigen Looping ergriff Marik Yokos Hand. Seto hatte etwas nach vorne geschrien, aber man konnte es nicht verstehen. Als die Fahrt vorbei war, wurde sie von ihm zu einer neuen genötigt. Dabei konnte sie kaum noch stehen. Ihr war schlecht und Kaibas Gezerre war auch nicht beruhigend für ihren Magen. Schon beim Ersten Looping griff sie nach seiner Hand. Damit ihr Mageninhalt auch im Magen blieb, quetschte sie seine Hand. Der Leidtragende war diesmal Seto. Hinterher war seine Hand taub. Er hatte kein Gefühl mehr. Für seine Schmerzen entschuldigte sie sich mehr schlecht als recht. "Es tut mir leid, Seto! Bitte glaub mir!" "Dafür kann ich meine Hand auch nicht mehr spüren!" Sie griff erneut nach seiner Hand. "Echt? Spürst du das nicht?" Kyoko hatte fest zugedrückt. Armer Seto! "Au!!! Spinnst du? Machst du das mit Absicht?" "Ich wollte nur dein Gefühl testen." "Das hätte mir heute Abend mehr Spaß gemacht. "Wieso? Das hätt doch gar keinen Sinn gemacht." Verwirrt schaute sie ihn an. "Doch! Glaub mir. Komm heute abend bei mir vorbei, dann zeig ich's dir!" Er grinste dreckig. Dachte der Mann den nur an Sex? Die meisten neunzehnjährigen dachten wohl nur daran. Solche, die nichts besseres zu tun hatten! Von solchen Dingen hatte Kyoko keine Ahnung. Dafür aber Faye. Auch Marik kannte sich mit diesen Dingen aus. Er war ja selbst ein Mann und wusste was sie dachten.
 

"Hör nicht auf ihn! Der hat bestimmt irgendwas unlauteres vor." Marik sorgte sich wirklich um sie. Er kannte Kaiba ja. Selbst ihm war bekannt, wie Seto Frauen behandelte. Beim Battel City Tunier war er ja auch nicht gerade zimperlich mit ihr umgegangen.

"Geht dich das was an?" Die beiden funkelten sich böse an. Als ob sie Blitze zwischen sich hin und her schicken würden. Das sah echt gefährlich aus! Die zwei würden doch nicht etwa aufeinander losgehen? Bevor es zu einer Prügelei kommen konnte, ging Kyoko dazwischen.
 

"Schluß jetzt! Hört auf euch zu zanken! Ihr vermiest uns den ganzen Spaß! Also seid brav und beruhigt euch!" Da ihr die anderen zustimmten, ließen die beiden ab von einander. Die zwei Jungs schienen beschlossen zu haben, sich zu ignorieren. Sie wechselten kein Wort mehr miteinander.

Raphael ließ der armen Isis auch keine Ruhe. Frauen waren manchmal wirklich arm dran! Aber Raphael auch! Kapierte der arme Mann denn nicht, dass er bei ihr keine Chancen hatte? Die schöne Ägypterin war bereits in jemand anderen verliebt. Isis war sehr schüchtern was Männer anbelangte. Zumindest wenn sie in diesen Mann verliebt war. Ansonsten konnte sie durchaus mit ihren Freundinnen mithalten. Allerdings kreischte sie nicht wild rum wenn ihr was nicht passte, so wie May es manchmal tat. Aber meistens war an ihren Ausrastern entweder Seto oder Joey schuld. Sehr selten hatte jemand anderer Schuld daran.

Isis diskutierte ihre Streitereien aus. Ruhig und überlegen. Niemals laut oder unsicher stand sie ihrem Gegner gegenüber. Selbst Seto hatte Respekt vor ihr. Und das hatte was zu bedeuten. Kaiba ließ sich von niemanden ins Bockshorn jagen. Aber Isis ruhige Art konnte einen in den Wahnsinn treiben. Sogar den kühlen Geschäftsmann Seto Kaiba! Deswegen war Kyoko ja so stolz darauf ihre Freundin zu sein.
 

Nach der Achterbahnfahrt hatten alle genug. Niemand hatte mehr Lust auf den Vergnügungspark. Bis auf Kaiba und Joey war jedem schlecht geworden. Außerdem musten sie ja noch Hausaufgaben machen. Bei vergessenen Hausaufgaben kannten die Lehrer nämlich keinen Spaß! Deswegen machten sich alle auf den Heimweg.

Raphael wollte Isis zwar alleine die Stadt zeigen, aber Marik hatte für sie abgelehnt. Ihr kleiner Bruder schien zu fürchten, dass sie sich am Ende noch in Raphael verliebte. Das war ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Odion wäre ihm als Schwager schon lieber. Bei ihm war er sicher seine Schwester auch nach der Hochzeit noch zu Gesicht zu bekommen. Ob er sie bei Rapahel überhaupt wieder zu Gesicht bekam, war fraglich. Ihm war bereits aufgefallen, das der Typ jedes hübsche weibliche Wesen anmachte. Zur Zeit schien er es allerdings mehr auf seine geliebte Schwester und Kyoko abgesehen zu haben. Wieso er sich nicht für Tea oder Faye interessierte, war ihm ein Rätsel. Die beiden Girls waren doch auch sehr hübsch!? Aber Tea war wohl mit Yugi zusammen. Das glaubst auch nur du, Marik! Er würde sich vermutlich schieflachen, wenn er wüsste in wenn das Mädchen wirklich verliebt war. Etwas witzig war es ja schon. Ein relativ nettes, zuweilen auch ziemlich zickiges neunzehnjähriges Mädchen das früher für Yugi schwärmte, verliebte sich in Seto Kaiba. Den Seto Kaiba! Der als unterkühlter Geschäftsmann reihenweise Herzen brach und zu ihr nicht besonders nett war.
 

Marik hing der Magen schon in den Kniekehlen. Normalerweise wäre jetzt Essenszeit. Der Hunger trieb Kaiba und seine Bande heimwärts. Bei ihnen zu Hause warteten die Kleinen schon sehnsüchtig auf sie. Sakuya ging es inzwischen schon viel besser. Seine Grippe hatte er fast auskuriert, aber schonen musste er sich noch. Deswegen waren Kissenschlachten auch verboten. Worunter er sehr litt. Normalerweise war das ein Ritual wobei manchmal sogar Mr.Frosty persönlich teilnahm. Er würde es nie zugeben, aber Seto liebte Kissenschlachten. Sein liebstes Ziel war meistens Kyoko. Da konnte er sich für alles was sie ihm den ganzen Tag über angetan hatte rächen. Kaiba war sehr Rachsüchtig. Nicht umsonst nahm er es Yugi immer noch übel, dass er ihn einmal bei Duel Monsters geschlagen hatte.
 

In den nächsten Tagen zeigten sie den Ishtar Geschwistern die Stadt. Viele Sehenswürdigkeiten gab es ja nicht. Aber sie hatten ihren Spaß. Besonders spannend wurde es aber in der Nacht! Kyoko bekam ständig Herrenbesuch. Mal klagte ihr Odion sein Leid, mal hatte Marik Sehnsucht nach ihr.

Seto ließ sich seit jener Nacht nicht mehr bei ihr blicken. Zur Schule erschien er auch nicht. Nach der zweiten Woche machte sie sich ernsthaft Sorgen um ihn. Da Kyoko so was ähnliches wie Urlaub hatte, sie nannte es vorrübergehende Begnadigung, sah sie ihn auch nicht im Büro. Deswegen hatte sie auch beschloßen ihn zu besuchen. Sie hatte Aki gebeten sich um ihre Freunde zu kümmern. Obwohl sie die meiste Zeit, zumindest die Nachmittage, in Dukes Casino verbrachten.

Auf dem Weg in Setos Büro verfolgten sie wie immer die bösen Blicke der weiblichen Angestellten. Raphael war nirgends zu sehen , aber wenn sie nicht alles täuschte, musste er Urlaub haben. Irgendwie stimmte sie das fröhlich. In letzter Zeit war er ihr richtig unheimlich geworden. Momentan allerdings, interessierte sie sich mehr für Kaiba. Was hielt den Perversen nur von der Schule ab?
 

Als sie durch die Bürotür trat, machte sie eine seltsame Entdeckung. Der gutaussehende Firmenchef war über seinen Akten eingeschlafen! So was war bei ihm noch nie vorgekommen! Er musste schrecklich überarbeitet sein! Aber süß war er schon. Wie er da so schlief, den Kopf auf seine Arme gebetet, sah er aus wie ein Engel. Nur zu gut wusste Kyoko dass dem nicht so war. Seto konnte ein richtiger Teufel sein. Ein ziemlich heißer Teufel. Es war ja nicht so, dass er von Grund auf böse war. Nein, er rastete nur sehr schnell aus. Zumindest bei ihr.
 

Vorsichtig schlich sie sich an ihn ran. Beinahe liebevoll strich sie ihm durchs Haar. Auf einmal hatte sie heftiges Herzklopfen. Seto sah so friedlich aus. Aber auch total fertig! Sie zog eine Akte unter seinen Armen hervor. Sie legte die Akte auf ihren Schreibtisch und holte eine Decke aus dem Schrank. Liebevoll deckte sie in zu. Er sah aus wie ein Baby! Richtig niedlich! Aber solche Gedanken waren gefährlich! Viel zu gefährlich! Besonders für ihre Pläne! Vor allem aber für ihr Seelenheil. Seit sie sich nicht mehr so oft sahen, merkte sie richtig, wie sehr er ihr fehlte. Das er bereits ein Teil ihrer Familie war. Oder was eben noch davon übrig war. Ihr war nie so bewusst gewesen, wie sehr er bereits Teil ihres Lebens war. Ein sehr wichtiger Teil! Aber so oder so würde sie ihn und ihre Freunde schon bald verlassen müssen. Also hatte es nicht viel Sinn, über ihre Gefühle für ihn nachzudenken.
 

Sie studierte die Akte eingehend. Anscheinend wollte er wirklich die Todaiji-Group übernehmen. Das würde auch erklären warum er in letzter Zeit noch mehr arbeitete als sonst. Er verbrachte fast den ganzen Tag in der Firma. Aber, der Akte nach zu urteilen, wäre das Übermorgen ja vorbei. Dann müssten die Verträge bereits unter Dach und Fach sein. Allerdings konnte sie sich kaum denken, dass Todaiji-san damit einverstanden war. Obwohl Gerüchten zufolge ihm wahrscheinlich gar nichts anderes übrigbleiben wird. Die Einnahmen sollen in den letzten Monaten rapide gesunken sein. Der Übernahmeversuch von Todaiji-san auf die Kaiba Corp. hatte auch nicht funktioniert und der Virus hatte auch nur geringen Schaden angerichtet. Wenn sie sich recht erinnerte, hatte Kaiba ihm den Virus ja zurückgeschickt. Vielleicht hatte ihm ja das den Rest gegeben? Die Firma wurde ja nicht unbedingt von einer Intelligenzbestie geleitet. Bestimmt hatte niemand daran gedacht, ein Programm zur Vernichtung des Virus zu schreiben. Vermutlich war auch das der Grund, warum Seto die Firma übernehmen wollte. Er konnte es nicht ausstehen, wenn man sich an seiner Firma vergriff. Das war sein Heiligtum und freiwillig würde er es niemandem überlassen. Wahrscheinlich nicht mal seinem Bruder.
 

Aber das tat jetzt nichts zur Sache. Wichtig war nur, dass Kaiba mal wieder eine Mütze voll Schlaf bekam. Kyoko war aufgestanden und zu seinem Schreibtisch gegangen. Zärtlich strich sie ihm eine Strähne aus der Stirn. Lächelnd schaute sie ihm ins Gesicht. Einer Eingebung folgend, beugte sie sich zu ihm runter. Ihr war selbst nicht ganz klar, warum sie das machte.

Plötzlich neigte Kaiba sein Gesicht in ihre Richtung und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Kyoko war viel zu erschrocken, als das sie sich wehren konnte. Kaiba hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite. Verwirrt ließ sie sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. Liebkosend glitten seine Lippen über ihre Mundwinkel. Aus irgendeinem Grund ließ sie es geschehen. Konnte oder wollte sie sich nicht von ihm lösen? Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus. Seine Arme hatten sich fest um ihre Taille geschlungen. Aus unerfindlichen Gründen fühlte sie sich beschützt. Bei jedem anderen Mann wäre sie in Panik ausgebrochen oder hätte den jenigen mit einem Tritt ins Jenseits befördert. Doch bei ihm fühlte sie sich sicher. Dabei würde er ihr doch mit Sicherheit weh tun. Er ging zwar nicht unbedingt sanft mit ihr um, aber er hatte viel für sie getan. Immerhin hatten sie und ihre zwei kleinen Nervensägen ein Dach über dem Kopf und eigentlich führten sie ein behütetes Leben. Aber er behandelte sie wie sein Eigentum. Das passte ihr nicht. Nein, das Verhalten von ihm gefiel ihr ganz und gar nicht! Aber er war für sie da. Das musste man ihm zugute halten. Ja, er konnte richtig nett sein.
 

Seine Lippen wanderten über ihre Wangen. Danach küsste er ihre Stirn und ihre Augenlider. Er wanderte weiter zu ihren Ohren. Genussvoll knabberte er an ihrem Ohrläppchen. Das schlimme an der Situation war, dass es ihr gefiel. Es weckte ungeahnte Gefühle in ihr. Kaiba war noch nie so zärtlich und doch irgendwie leidenschaftlich gewesen. Zumindest nicht zu ihr! Aber an andere Frauen wollte sie jetzt nicht denken. Ob er auch Sehnsucht nach ihr gehabt hatte?
 

Gefühlvoll biss er ihr in den Hals. Der Biss hinterließ kleine Abdrücke, die er sanft mit der Zunge liebkoste. Zärtlich küsste er die kleine Mulde an ihrem Schlüsselbein. Danach wanderte er mit seinem Mund wieder zu ihren Lippen. Hungrig glitten seine Lippen über ihren Mund. Sanft, aber bestimmt, schob er seine Zunge in ihren Mund. Nach einem unendlich zärtlichen Zungenkuss löste er sich von ihr. Seine Augen hatten einen eigentümlichen Glanz. Sie leuchteten richtig und die indigoblaue Farbe seiner Augen war noch intensiver als sonst. So kam es ihr zumindest vor. Wie gebannt sahen sie sich in die Augen. Keiner der beiden war fähig sich von dem anderen zu lösen.

Plötzlich war alls andere unwichtig. Vergessen war ihre Vergangenheit und ihr eigentliches Ziel. In weite Ferne war ihr Traum gerückt. Für beide zählte nur noch dieser Moment. Seto schloß für eine Sekunde seine Augen. Ein ungekanntes Gefühl hatte von ihm Besitz ergriffen. Schon vor langer Zeit, aber jetzt war es richtig zum Vorschein gekommen. War das Liebe? Dieses Gefühl von dem seine Mitschüler schwärmten? War es möglich, dass er sich in seine kleine Yoko-chan verliebt hatte? Konnte auch er lieben? Nein, das war nicht möglich! Sein Stiefvater hatte ihm immer gepredigt, dass Liebe nur für Schwächlinge, Versager, existierte. Hatte er nicht auch gesagt, dass er, Seto Kaiba, gar nicht fähig war zu lieben und das niemand ihn je lieben könnte?! Ob er Recht hatte?
 

In seinem neunzehnjährigen Leben hatte er schon viele Frauen gehabt. Bei keiner hatte er auch nur das geringste empfunden. Außer Mokuba hatte sich noch nie jemand um ihn gesorgt, bis Kyoko in sein Leben schneite. Sie war die erste die sich für ihn als Mensch interessiert hatte. Die mit ihm umsprang, wie sie wollte und ihm doch Respekt zollte. Wenn er krank war, saß sie an seinem Bett und tupfte ihm den Schweiß von der Stirn. Seto war sehr selten krank, aber wenn, dann war es richtig schlimm.
 

Manchmal konnte sie richtig liebevoll zu ihm sein, aber dann wieder war sie eine richtige Furie! Er gab ja zu, dass er an ihren Ausrastern meistens Schuld war, aber so anschreien musste sie ihn ja auch nicht.

Die letzten zwei Wochen waren die Hölle für ihn gewesen. Er hatte, wenn überhaupt, vielleicht sieben Stunden Schlaf gehabt. In vierzehn Tagen! Seine Familie hatte er auch nicht zu Gesicht bekommen. Richtig gesehnt hatte er sich nach ihnen! Sogar seine Gäste, die Ishtar-Geschwistern wären ihm lieber gewesen, als die blöden Meetings und Geschäftstreffen mit den Todaijis. Diese blöde Schnepfe Miyuki ging ihm so was auf den Senkel! Ständig komandierte sie seine Angestellten rum und lästerte über Kyoko. Das nervte! Aber ab Übermorgen musste er das ja nicht mehr ertragen. Gott sei Dank!

Kyoko betrachtete sein Gesicht. Seine Augen waren geschlossen. Woran er wohl gerade dachte? Nachdenklich schmiegte sie sich an ihn. Ihren Kopf vergrub sie an seiner Schulter.
 

"Du hast mir gefehlt, Yoko-chan!" Er streichelte ihren Rücken. Was bei ihr wohlige Schauer auslöste."Hmm. Du mir auch, Mr.Frosty!" So nannte sie ihn nur, wenn sie ihn ärgern wollte. Eigentlich hasste er es so genannt zu werden. Doch diesmal klang es richtig liebevoll. Eigentlich klang es immer liebevoll, aber das merkte der Trottel ja nicht.

Wenn ihn sein Gehör nicht im Stich gelassen hatte, hatte er einen liebevollen Unterton heraus hören können. Er war sich nicht sicher, was er für sie empfand, aber mittlerweile konnte er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Was Seto-chan natürlich nie zugeben würde.
 

Eine Weile sagte niemand ein Wort. Beide wollten nur die Nähe des anderen spüren. Keiner wollte den anderen los lassen.

Nach einer Weile löste Seto die innige Umarmung. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. "Ich sollte wieder an die Arbeit gehen." Man konnte die Lutlosigkeit aus seiner Stimme heraus hören. Rechte Lust auf seinen Papierkram hatte er nicht. Wenn wunderts? Schließlich, wäre er beinahe am Ziel seiner Träume gewesen. Wenn sie nicht in seinem Büro gewesen wären, sondern in seinem Schlafzimmer, hätten sie vermutlich längst miteinander geschlafen.

Da war er wieder. Der alte Seto Kaiba war zurück gekehrt. Das sagte ihr sein anzügliches Grinsen. Für ein paar Minuten hatte er ihr seine verletzliche Seite gezeigt und jetzt schien er es zu bereuen. Oder wieso grinste er wie ein Honigkuchenpferd?
 

"Ich hab's gewusst!" "Was hast du gewusst, hä?" Wie schnell sich doch die Stimmung ändern kann! "Du...stehst auf mich! Haha!" Er grinste von einem Ohr zum anderen. Der Chauvinist Seto Kaiba war zurück. Das Leben war wirklich grausam zu Kyoko! Dabei war Seto gerade noch so nett zu ihr gewesen! "Tja... Was soll ich sagen? Ich...hab halt einen schlechten Geschmack!" Dieser Konter ließ ihn noch mehr grinsen. "Du bist in mich verliebt! Ich hab's gewusst! Woran das nur liegt? Wieso verlieben sich alle Frauen in mich? Gut, ich bin einfach unwiderstehlich und total sexy, aber es gibt doch auch noch andere Männer!?" "Gut das du mich daran erinnerst, Mr Frosty! Ich sollte mich auch mit anderen Männern beschäftigen. Raphael-san sieht einfach toll aus und ist auch noch intelligent! Wirklich ein interessanter Mann!" Zuckersüß lächelte sie ihn an. Mit einem Schlag war das Grinsen aus seinem Gesicht gewichen. Der Gedanke das sie die Freundin eines anderen war, trieb ihn in den Wahnsinn! Sie durfte einfach keinem anderen gehören! Nur er allein hatte ein Recht auf sie!

Zornig sah er sie an. Plötzlich entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. Da stimmt doch was nicht! Langsam kam er auf sie zu. Er drängte sie gegen die Wand. Seine Hände stützte er links und rechts neben ihrem Kopf ab. Sie befanden sich neben der Tür.
 

Sein Atem streifte ihre Wangen. "Bin ich nicht interessant? Bin ich in deinen Augen denn kein Mann?" Seine Stimme klang so weich, so unendlich sanft. Als ob er ihre Seele streicheln wollte. "Doch. Schon. Du erinnerst mich ja ständig daran." Für ein paar kurze Momente hatte er ihr sein wahres Ich gezeigt. Seine schwache, verletzliche Seite, die er solange versteckt hatte. Aber anscheinend wollte er keine Gefühle zulassen. In manchen Dingen waren sie sich gar nicht so unähnlich. Kyoko konnte genauso wenig mit ihrer Vergangenheit abschließen wie er. Vielleicht war es das, was sie so magisch zueinander hinzog?! Aber hieß es nicht, Gegensätze ziehen sich an? Waren sich die beiden so ähnlich, dass sie sich schon wieder unähnlich waren? Entsprach das der Realität? War es nicht unlogisch? Aber es stimmte schon. In gewisser Hinsicht waren sie sich sehr ähnlich. Beide hatten schreckliche Dinge erlebt. Sie den Untergang ihre Heimat und er, den Tod seiner Eltern und die Erziehung des grausamen Tyrannen Gozaburu Kaiba. Wie er das überlebt hatte, war ihr ein Rätsel? Sein Stiefvater war ein brutaler und hinterlistiger Idiot gewesen. Mokuba hatte er immer links liegen gelassen, dafür hatte er Seto bis zur völligen Erschöpfung gedrillt. Kyoko war richtig froh in nicht kennengelernt zu haben. Sie hätte sich das nie gefallen lassen! Eher hätte sie den Trottel erwürgt!
 

"Tu ich das? Weisst du was?! Ich kann nicht verstehen, wie du so jemanden wie Raphael toll finden kannst?!" "Ich find ihn sehr interessant, das stimmt. Aber ich bin nicht in ihn verliebt. Er ist nur ein Freund für mich. Seine Annäherungsversuche sind doch nicht Ernst gemeint." "Lebst du hinter'm Mond? Der Typ will mit dir in die Kiste und bestimmt keine Teezeremonie abhalten! Gott! Wie naiv bist du denn?" Er verdrehte genervt die Augen. Dieses Mädchen brachte ihn noch ins Grab! "Ach echt? Davon hab ich aber nichts bemerkt." Kaiba schlug seinen Kopf gegen die Wand. Es war doch zum aus der Haut fahren! Der Typ schleicht ständig in ihrer Nähe rum und lädt sie zu irgendwas ein und sie weiss noch nicht einmal was seine wahren Absichten sind! Von Männern hatte sie wirklich keine Ahnung. Zum Glück, könnte man ja meinen. Besonders wenn man tiefere Gefühle für sie hegte. Andererseits barg die Männerwelt da draußen aber viele Gefahren. Raphael zum Beispiel, oder Aki. Der war besonders gefährlich, weil er ihn nicht wirklich einschätzen konnte! Raphael zu durchschauen war ein Kinderspiel, aber Aki war ein anderes Kaliber. Seto wusste wirklich nicht viel über ihn. Über seine Vergangenheit hüllt er sich in Schweigen.
 

Vor kurzem war ja auch ein neuer Rivale aufgetaucht. Marik Ishtar. In welchem Verhältnis er zu seiner Kyoko stand, hatte er noch nicht herausfinden können. Noch nicht! Es gab nichts was für Seto Kaiba unmöglich war! "Sie kannst du sowas nicht merken? Haben Frauen nicht einen natürlichen Instinkt, was ihre Verehrer angeht?!! Spürst du nicht instinktiv, wenn jemand was von dir will?" Sie schaute ihm nachdenklich in die Augen. Wieso regte sich Mr Frosty nur so auf? Theoretisch konnte es ihm doch egal sein, wenn jemand etwas von ihr wollte!? Dieser Mann würde ihr vermutlich immer ein Buch mit sieben Siegel sein. Vielleicht hatte es ja mit dem Kuss zu tun? Die beiden waren sich vorhin ja ziemlich nahe gekommen. Aber bei dem Zärtlichkeitsaustausch war nichts erotisches dran gewesen. Ob Seto vielleicht doch tiefere Gefühle für sie hegte? In dieser Hinsicht war sie sich noch unsicher.
 

"Nö! Eigentlich nicht." Langsam verlor der gute Kaiba seine Geduld. "Wirklich nicht?" "Nein! Für solche Sachen hab ich kein Gespür." Ein trauriger Ausdruck schlich sich in seine Augen. "Spürst du nicht...ach egal!" Er wandte ihr den Rücken zu und schlurfte zu seinem Schreibtisch zurück. Aber zu seinem Schreibtisch kam er gar nicht. Zwei Arme schlangen sich um seine Taille. Darüber war er mehr als überrascht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet! Kyoko lehnte ihre Stirn gegen seinen Rücken. "Was wolltest du sagen? Bitte sag es mir." "Ist nicht so wichtig. Hast du Hunger?" Mit einem Ruck drehte sie ihn zu sich um. "Lenk nicht vom Thema ab!" Fragend blickte sie zu ihm auf. Er konnte sich nicht lösen.
 

Vermutlich war er nun völlig in ihrem Bann. Seto war nicht fähig ihr zu widerstehen. Einem inneren Zwang folgend, neigte er seinen Kopf zu ihr herab. Zärtlich biss er in ihre Unterlippe. Seufzend schlang sie ihre Arme um seinen Nacken. Vielleicht wollte er seine Gefühle ja nicht preis geben? Manche Menschen konnten ihre Gefühle nur zeigen, nicht in Worte fassen. Wäre gut möglich, dass Seto zu dieser Sorte Mensch gehörte.

Sehnsüchtig leckte er über ihre Lippen. Sagte Yoko nicht immer, Taten sagen mehr als Tausend Worte!? Er war sich zwar nicht sicher was er für seine Kleine fühlte, aber was er definitiv wusste war, dass er sie gerne küsste.
 

Kyoko fühlte sich schwach. Warum konnte sie das ganze nicht einfach beenden? Warum hatte sie ihn umarmt? Wollte sie ihm das Gefühl geben, dass, egal was passierte, sie für ihn da war? Oder hatte sie den traurigen Ton in seiner Stimme nicht ertragen können? Vermutlich war es beides gewesen. Dabei würde sie schon bald nicht mehr bei ihm sein. Früher oder später würde sie in ihre Heimat zurückkehren und darauf freute sie sich auch. Aber irgendwie fürchtete sie sich auch davor. In den letzten Jahren hatte sich so viel verändert und wie sollte sie ihrem älteren Bruder beibringen, dass ihr Volk, ihre Heimat zerstört und vernichtet worden war? Würde er sie dafür nicht hassen? Konnten sich Geschwister überhaupt gegenseitig hassen? Eigentlich glaubte sie nicht daran. Die drei standen sich sehr nahe und egal was passieren würde, sie würden alles gemeinsam überstehen. Zusammen schafften sie alles! Aber genau da lag das eigentliche Problem!
 

Hoffe es hat euch gefallen. Kommi's nicht vergessen, bitte!

Ya mata ne eureKyoko

Serenety und ihre Gefühlswelt

Hallöchen ihr Süßen!^^

Ich hoffe mein Kapitel gefällt euch und ihr schreibt mir jede Menge Kommis. Bitte!
 

Kapitel 14: Serenety und ihrer Gefühlswelt
 

Seto und Mokuba wären dann wieder allein. Was würde aus den beiden werden, wenn sie nicht mehr da war? Im gewissen Sinne hatte sie die Verantwortung für die beiden übernommen. Wer würde mit Mokuba Hausaufgaben machen und mit Seto Schach spielen? Würde die Freundschaft, wenn man es denn so nennen konnte, mit Joey und den anderen halten? Oder würde sie zerbrechen? Was war mit ihr? Wollte sie denn wirklich weg von ihnen? Kyoko liebte ihre Heimat, den East-Blue. Sie sehnte sich nach der Grand Line und wollte Abenteuer erleben. Außerdem wollte sie ihren Vater, ihre Familie wiedersehen und den grausamen Überfall auf ihr Dorf rächen. Vor allem aber, wollte Yoko den Grund dafür wissen. Warum hatte die Weltregierung Grundlos ihre Insel angegriffen und die Bewohner ermordet? Diese Fragen spukten ständig in ihrem Kopf herum.
 

Wiederstrebend löste er sich von ihr. Er hatte noch viel Arbeit vor sich. Wenn er den Kram jetzt nicht erledigte, lag er in zwei Jahren noch hier rum. "Ich muss noch arbeiten. Du hast sicher auch noch was vor, oder?" "Hm. Eigentlich nicht. Kann ich dir helfen?" Jetzt musste er grinsen. "Du willst mir helfen? Wie denn?" Ein sehr dreckiges Grinsen zierte sein Gesicht. Kyoko dachte sich nichts dabei. Nach wie vor glaubte sie, die verletzliche Seite von Kaiba vor sich zu haben. "Keine Ahnung! Du bist der Boss! Es ist deine Aufgabe mir einen Befehl zu geben." Sein Grinsen wurde noch breiter.

Hastig ging er zur Tür und verschloß sie. Argwöhnisch beobachtete sie ihn dabei. Mittlerweile ahnte Kyoko was er vorhatte. Der liebe Seto von eben hatte sich schon vor einiger Zeit verabschiedet. Leider! Man konnte eben nicht alles haben!
 

Mit einem anzüglichen Lächeln drehte er sich zu ihr um. "Wir sind ganz allein. Welchen Befehl werd ich dir da wohl geben, hm?" Abwartend sah sie ihn an. Während er sie von Kopf bis Fuß musterte. Jetzt war sie sich ganz sicher. Der Perverse war zurück gekehrt! "Du siehst heiß aus! Ich hab so ne' Idee, ...was wir gemeinsam machen könnten. Es hat aber nichts mit Arbeit zu tun." "Was hast du nun schon wieder vor?" Es klang gelangweilt. Irgendwie verständlich. Schließlich war sie nicht zum Ersten Mal in dieser Situation.

"Wir könnten es uns gemütlich machen und ...naja du weisst, was ich mein, oder?!" Wieder dieses eigenartige Lächeln. Wie schnell die Libido der Männer doch ansprang! In der einen Minute zeigte er ihr noch seine verletzliche Seite und in der nächsten war er wieder der alte, kühle Casanova. Männer waren genauso seltsam wie die Frauen. Das zumindest hatten sie gemeinsam.

"Ich kann's mir denken. Du bist echt das letzte! Ich bin nie wieder nett zu dir, du perverser Psycho!"

"Hast du mich nur geküsst, weil ich gerade einen schwachen Moment hatte? Wolltest du mich trösten?" Fassungslos starrte er sie an. "Nein, du Idiot! Ich weiss auch nicht wieso, aber irgendwie, fühle ich mich manchmal zu dir hingezogen." Ein Lächeln huschte wieder auf über seine Lippen.

Jetzt wusste er, was er wissen musste. Sie fühlte also ähnlich wie er und war sich genauso unsicher. Er musste ihnen beiden noch Zeit geben. Sonst würden sie wahrscheinlich beide unglücklich werden.
 

Seto war sich sicher, das Kyoko immer bei ihm bleiben würde. Noch ahnte er nichts von der bevorstehenden Bedrohung, die bald auf ihn zu kommen sollte. Da er so gut wie nichts über ihre Vergangenheit wusste, konnte er auch nichts von ihren Plänen ahnen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihn eines Tages verlassen würde. Das sie ihr eigenes Leben wieder selbst in die Hand nehmen und ihre Träume verwirklichen würde. Träume von denen er keine Ahnung hatte. Im Prinzip hatte er sich nie dafür interessiert.

Liebevoll nahm er sie noch einmal kurz in den Arm, danach machte er sich wirklich an die Arbeit. Kyoko ging ihren Verpflichtungen als seine Assistentin auch wieder nach.

Nach ein paar Tagen war die Übernahme der Todaiji Group unter Dach und Fach. Nun hatte Seto endlich wieder Zeit für seine Familie. Und seine Gäste. Die waren ja immer noch da. Fast hätte Seto sie ja vergessen. Bei all dem Stress in der letzten Zeit auch kein Wunder. Da vergass man schon mal wichtige Dinge und auch Rivalen. Er konnte sich ja nicht alles merken!

Die Ishtar Geschwister hatten beschlossen noch länger zu bleiben. Isis hatte von der Domino-Universität eine Stelle als Dozentin angeboten bekommen. Nun würde sie eine Zeit lang als Dozentin für Ägyptische Geschichte in Japan bleiben. Eher bei Seto. Die drei wohnten auch weiterhin bei ihm. Marik musste sich dem Willen seiner Schwester beugen und wieder in die Schule gehen. In Ägypten war seine Schulpflicht ja bereits beendet. Die meiste Zeit war er sowieso von seiner Schwester unterrichtet worden.
 

Besonders erfreut darüber war er ja nicht. Aber wer wäre das in seiner Situation? Gerade dachte man noch, man wäre der Schulhölle entkommen, dann musste man plötzlich doch wieder in diese hölle zurückkehren. Das Leben war schon unfair! Marik suhlte sich im Selbstmitleid. Joey und Tristan bemitleideten ihn auch sehr, aber irgendwie freuten sie sich auch darüber. Nicht nur das sie jetzt ständig zusammen rumhängen konnten. Nein, er würde jetzt am eigenen Leib erfahren, wie grausam ihre Lehrer waren. Das freute sie am meisten!

Marik war eine Klasse zurückgesetzt worden und in Kyoko's Parallelklasse gekommen. Darüber war er sehr traurig. Viel lieber wäre er in Yoko's Klasse. Da kannte er zumindest zwei Leute, aber in seiner Klasse kannte er ja niemanden. Die Schüler waren sehr neugierig was seine Person anbelangte. Sie stellten ihm tausend Fragen. Wo er her kam und warum er hier war. Ob er eine Freundin hätte, interessierte die Mädchen besonders. Aber auf diese Frage antwortete er sehr einsilbig. Bei dieser Sache war er sich nämlich selbst nicht ganz sicher.

Nicht einmal in der Pause hatte er Ruhe vor den Mädchen. Sogar die anderen Klassen interessierten sich für in. Lag vermutlich an seiner Hautfarbe. Außer ihm gab es hier ja keinen zweiten Ägypter. Worüber er auch froh war. Irgendwie. Die Pausen über wurde er von seinen Mitschülern belagert, so dass er nicht mit seinen Freunden reden konnte. In der Mittagspause aber reichte es Kyoko. Marik kam ja kaum zum Essen.
 

Da es regnete konnten sie nicht auf den Schulhof gehen. Normalerweise trafen sie sich dann in der Turnhalle. Was Marik ja noch nicht wissen konnte. Er wusste ja noch nicht einmal, wo die Turnhalle war. Joey und Kyoko marschierten in Marik's Klassenraum und drängten sich an seinen Mitschülern vorbei. Sehr erfreut über diese Störung waren die Mädels nicht, die um sein Pult herum standen. Dafür freute sich Marik um so mehr über seine Rettung. Kyoko lehnte sich lässig an seinen Tisch.

"Scheinst ja schon viele Verehrerinnen zu haben. Bald kannst du Kaiba Kongurrenz machen!" Amüsiert sah sie auf ihn herab. Marik schenkte ihr einen gequälten Blick. "Du machst dich lustig über mich! Das ist nicht sehr schön von dir, Yoko-chan!" In diesem Moment mischte Yura sich ein. "Yoko-chan? Ihr zwei kennt euch?" Wo kam die den her? War sie immer noch auf der Suche nach einem Ersatz für Kaiba? Sie behauptete ja mit ihm liiert gewesen zu sein, bevor sie in seinem Leben aufgetaucht war. Aber Seto bestreitet das und sie glaubte ihm. Eigentlich ging es sie ja gar nichts an und es interessierte sie auch gar nicht! "Ja. Sehr gut sogar. Er wohnt bei Kaiba, falls du das noch nicht wissen solltest." Das klang etwas süffisant.

Kyoko konnte Yura nicht ausstehen und ungekehrt war es genauso. Aber das lag nicht nur an Kaiba.
 

"Echt? Wieso das denn?" Yura war ziemlich neugierig. Sie schien sehr interessiert an Marik zu sein. Was Joey momentan aber herzlich egal war. "Weil wir gute Freunde sind, deswegen. Oder Alter? Komm, lass uns essen gehen. Tristan und die anderen warten schon." Joey knurrte der Magen, deswegen war er auch so unfreundlich. "Okay, Kumpel. Bevor du uns noch verhungerst." Marik ging mit seinen beiden Freunden in den Turnsaal. Yura sah ihnen giftig nach. Marik hatte Kyoko den Arm um die Schultern gelegt.

Dort angekommen wurden sie unfreundlich von Seto empfangen."Wo wart ihr solange? Die Mittagspause ist fast vorbei und ihr taucht erst jetzt auf? Das Essen lässt ihr doch sonst nicht ausfallen. Könnte es sein, dass ihr krank seid?" Mit einem Mal klang Kaiba richtig besorgt. Er machte sich wohl Sorgen um Joey. Der ließ bekanntlich ja keine Mahlzeit aus. Genauso wenig wie Kyoko und Marik. Die Schule war ziemlich anstrengend, da musste man die verbrauchten Kalorien wieder auffüllen.
 

"Nö! Uns gehts blendend. Na, bis auf Marik." Kyoko konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die anderen schauten sie verständnislos an. Bakura musste plötzlich lachen. Er konnte sich schon denken, wieso es seinem Freund nicht so gut ging." Haha!Bist wohl ziemlich beliebt bei den Mädels?! Hast denn schon ein Date für's Wochenende?" "Wenn es nach dieser Yura geht dann schon. Ich will aber nicht! Kannst du sie nicht nehmen, Kaiba?" Der verschluckte sich auch prompt an seinem Reisbällchen. "Prust. Hust. Hust. Hast du sie noch alle? Für die Zicken hab ich keinen Nerv! Außerdem hab ich bereits eine Verabredung." "Echt? Mit wem denn?" "Kannst du dir das nicht denken?! Mit meiner Freundin natürlich." Kaiba lächelte etwas verträumt und seine Stimme hatte einen weichen Klang. Trotzdem klang es immer noch überheblich. Typisch Seto eben! Aber deswegen war er vermutlich ja auch so beliebt. Was die Mädchen nur an ihm finden? Diese Frage stellte sich jeder Junge mehrmals am Tag. Zumindest in dieser Schule. Aber auch Kyoko und Tea stellten sich des öfteren diese Frage.
 

Tea schaute misstrauisch zwischen Seto und Kyoko hin und her." Ich dachte wir wollten was unternehmen,Kyoko?" Das arme Mädchen verschluckte sich an ihren Tintenfischbällchen. "Hust! Wie kommst du auf die idee, dass ich seine Freundin bin?" "Nur so ein Gedanke. Außerdem hängt ihr ständig zusammen rum." "Reg dich nicht so auf, Süße! Wir gehen geschäftlich aus." Die Ader auf Kyoko's Stirn wurde wieder sichtbar. Kein gutes Zeichen! "Grrrr! Warum gibst du MICH IMMER ALS DEINE FREUNDIN AUS? DU PERVERSER MUSST MICH WOHL IMMER QUÄLEN!?" Wie laut Kyoko schreien konnte, war echt erstaunlich. "Schrei nicht so! Wenn ich sage du bist meine Freundin, halten sich die anderen Mädchen von mir fern. Das liegt doch sicher auch in deinem Sinne, oder!!?" "Mir doch egal mit wem du dich herum treibst! Und wehe, du nennst mich noch einmal Süße! Dann passiert etwas ganz schreckliches, glaub mir!" Leider wurde ihr Gespräch unterbrochen. Die Schulglocke läutete und rief die Schüler wieder zum Unterricht. Dieser Glocke musste sich auch Seto Kaiba beugen. Alle verließen die Turnhalle und begaben sich in ihre Klassenzimmer.
 

Marik freute sich nicht wirklich auf die nächsten Schulstunden. Mal abgesehen davon, das er die nächsten zwei Stunden Physik hatte, aber das Getuschel seiner Mitschüler nervte ihn tierisch. Noch dazu hatte er nach Pyhsik Geometrie! Dieses Fach hasste er wie die Pest! Kein Fach hasste er so sehr wie Geometrie! Von Joey wusste er, dass sie nur einen Lehrer für Geometrie an der Schule hatten. Der leider total langweilig war. Sogar Seto hatte Schwierigkeiten mit ihm. Dabei hatte er in jedem Fach lauter Einsen, sogar in Geometrie. Seto hatte ein anderes Problem mit ihm. Wenn Joey ihn richtig informiert hatte, rief Harada-sensei, so hieß der Langweiler, immer irgendwen auf, der an seiner Stelle die Zeichnung erklären musste. Da die wenigsten dazu in der Lage waren, trug er ihnen ein Minus ein und rief Seto auf. Der musste dann die zeichnung erklären und vorzeichnen. Da er seine eigene Zeichnung auch noch machen musste, war er bis zur Pause beschäftigt. Normalerweise würde er sonst an seiner Software arbeiten oder Büroarbeiten erledigen. Aber so musste er diese dämlichen Zeichnungen machen und das noch teilweise in seiner Freizeit. Das ging Kaiba natürlich gewaltig gegen den Strich!

Die nächsten vier Stunden gestalteten sich genauso wie Joey es ihm prophezeit hatte. Eintönig und uninteressant.
 

Gerade mal so brachte er die Stunden hinter sich. Zum Glück war er nicht eingeschlafen! Sonst müsste er den Dreck noch zu Hause machen und das hatte er nun wirklich nicht nötig!

Bei Serenety und Kyoko war eine Stunde entfallen. Deswegen hatten sie schon früher nach Hause gehen dürfen. Darum beneideten sie ihre Freunde. Der dritte Jahrgang, in dem Tea und die anderen waren, hatte so gut wie nie Freistunden. Schließlich standen die Aufnahmeprüfungen für die Universitäten kurz bevor. Jeder wollte doch auf eine bekannte Uni gehen. Für Kaiba und Duke war das kein Problem. Beide waren spitzen Schüler, aber die anderen hatten da so ihre kleinen Problemchen. Besonders Joey, Yugi und Tristan, aber Tea war auch nicht gerade gut in der Schule.

Kyoko war zur Kaiba Corp. gegangen und erledigte dort die anfallenden Arbeiten bis Seto kam und sie schikanierte.
 

Serenety hatte eine Verabredung. Sie wollte sich mit Toya-sensei in dessen Appartment treffen. Er wohnte außerhalb der Stadt, ungefähr zwanzig Kilometer von Domino-City entfernt. So konnte niemand aus der Schule oder einer ihrer Freunde sie beobachten. Mindestens einmal in der Woche fuhr sie in die Vorstadt raus und besuchte Toya-sensei. Die beiden waren seit fünf Monaten ein Paar, aber da er ihr Lehrer war mussten sie vorsichtig sein. Sonst würde man sie von der Schule werfen und ihm drohte ein Disziplinarverfahren. Toya-sensei würde vermutlich nie wieder an ihrer Schule unterrichten dürfen. Das wollte Serenety nicht. Sie wusste wie sehr die Schüler ihn verehrten, schließlich war er der einzige der sich wirklich um die Sorgen seiner Schüler kümmerte. Wenn er die Schule ihretwegen verlassen musste, würde ihr das niemand verzeihen.
 

Eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ihre Gefühle erwiderte. Aber vor fünf Monaten hatte sich alles geändert. Toya hatte ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Sie wusste noch ganz genau wie es angefangen hatte. Vor fünf Monaten hatten sie eine Geschichtsklausur geschrieben und danach hatte er sie gebeten noch da zu bleiben. Etwas mulmig war ihr schon zumute gewesen. In Geschichte stand sie nämlich auf der Kippe. Aber statt der Standpauke wegen ihrer miserablen Noten, hatte er sie geküsst. Das hatte sie total überrascht. Nie hätte sie damit gerechnet, dass er in sie verliebt sein könnte. Er hatte sich gut verstellt. Im Unterricht behandelte er sie genauso wie seine anderen Schüler. Darüber war sie ja auch froh! Schließlich war sie mit ihm zusammen weil sie ihn liebte und nicht weil er ihr Lehrer war.
 

Anstrengend war es schon. Ständig musste sie ihre Gefühle verstecken und das die nächsten zwei Jahre. Erst nach ihrem Schulabschluss konnten sie zu ihren Gefühlen stehen. Ihre größte Angst aber war nicht erwischt zu werden und von der Schule zu fliegen, sondern ihre Freunde und ihren Bruder zu enttäuschen. Bestimmt wären sie sehr enttäuscht von ihr, wenn sie herausfinden würden, dass sie eine Beziehung mit einem Lehrer hatte. Normal war das ja nicht, oder?! Ihre Freundinnen wussten ja, dass sie in Toya-sensei verliebt war, aber von ihrer Beziehung mit ihm wussten sie nichts. Sie mussten ja nicht unbedingt wissen, dass die Gerüchte in der Schule stimmten. Es wusste zwar niemand etwas genaues, aber man munkelte, dass Toya-sensei eine Affäre mit einer seiner Schülerinnen hatte. Die Lehrer ahnten nichts davon. Zum Glück!

Diesen Tag würde sie mit Toya verbringen. Darüber hatte sie sich schon die ganze Woche gefreut. Leider musste sie um sieben zu Hause sein. Wenn Joey heim kam und sie nicht da war, würde er die Krise kriegen. Joey hatte einen leichten Schwesternkomplex. Er machte sich ständig Sorgen um sie. Aber dafür liebte sie ihn ja so sehr. Trotzdem musste er nicht alles wissen.
 

Besonders ihr Liebesleben ging ihn nichts an. Sie interessierte sich ja auch nicht dafür, was zwischen ihm und May passierte. Das erzählte ihr May von selbst. Es war ein Vorteil wenn die beste Freundin mit dem bruder zusammen war. Obwohl so richtig zusammen waren sie ja noch nicht.

Während Serenety sich mit Toya-sensei amüsierte, musste Kyoko sich mit Büroarbeit abquälen. Das Mädchen hatte es auch wirklich nicht leicht! Besonders interessant war die Arbeit ja nicht. Aber besser als Schule. Zehn Minuten nachdem sie das Gebäude betreten hatte klopfte es an der Tür.

"Herein." Wer das wohl war? Raphael war nicht im Haus. Der musste ein Meeting vorbereiten und das machte er von zu hause aus.

"Hi! Du bist schon da? Kommst du normalerweise nicht später?!" Aki schloss die Tür hinter sich. "Ich hatte früher aus. Du hast mir gefehlt, Onkel Aki!" Kyoko räumte die Akten weg und umarmte ihren Onkel. In den letzten Tagen hatten sie sich ja nicht so häufig gesehen. Wegen der Übernahme war alles drunter und drüber gegangen. Nach der Übernahme hatte Seto mehr Zeit mit ihnen verbracht. Wo durch sie weniger Zeit mit Aki verbracht hatte. Manchmal war es schwierig ihre enge Bindung zu Aki vor Kaiba zu verstecken. Er musste nicht wissen wie nah sie sich eigentlich standen.
 

Aki legte seinen Arm um ihre Schulter. Gemeinsam gingen sie zur Couch und tranken Kaffee. Bis Seto hier anrauschte dauerte es noch etwas, also konnten sie in Ruhe etwas plaudern.

"Hast du was von Pap's gehört?" Kyoko hoffte immer noch, dass er sie bald zurück holen würde. So sehr sie ihre Freunde hier auch liebte, so sehr fehlte ihr aber ihre Familie. Aber früher oder später würde sie sie ja sowieso wiedersehen.

"Leider nein, meine Kleine. Aber unser Schiff ist bereits fertig. So bald der Boss sein Okay gibt, kanns los gehen." "Hoffentlich ist es bald so weit. Ich will nicht bis zum Ende des Schuljahres warten. Außerdem ist die Grand Line im Winter noch unberechenbarer und der East Blue ist auch kein Zuckerschlecken. Im Winter sind alle Meere noch gefährlicher, nicht wahr Onkel Aki?" Erwartungsvoll sah sie zu ihm auf. Für vier Menschen war es ziemlich schwer die Meere zu befahren. Noch dazu wenn einer noch ein Grundschüler war und kaum das Steuer erreichte. Im Prinzip wären sie ja nur zu dritt.
 

"Hoffen wir's! Manchmal hab ich das Gefühl, er will mich gar nicht bei sich haben. Oder wieso bin ich seit vier Jahren hier?" Traurig und fragend zugleich sah sie zu ihm auf. In ihren schönen, braunen Augen sah er Furcht und Verzweiflung aber auch Unentschlossenheit. "Das bildest du dir ein! Er möchte dass du selbstständiger wirst. Das ist alles! Außerdem wär ich nicht hier, wenn er dich nicht lieben würde. Dein Vater kriegt doch schon die Krise, wenn er nur von weitem einen Mann auf dich zu gehen sieht! Er würde mir den Kopf abreißen und an die Fische verfüttern, wenn er wüsste das du bei Kaiba wohnst! Sag ihm das bloß nicht! Sonst bin ich ein toter Mann!" Dabei Aki schaffte es doch immer wieder sie zum Lachen zubringen. Er hatte Recht. Ihr Vater rastete schon bei dem Gedanken an einen Mann in ihrem Leben aus. Seiner Meinung nach, war niemand gut genug für sein kleines Mädchen. War das nicht ein Beweis seiner Liebe? Machte sie sich nicht etwas vor?'Liebten Eltern ihre Kinder nicht trotz allem was sie taten? Wieso hatte sie dann solche Angst? Vielleicht weil sie ihn vermisste?
 

"Haha! Ich petz bestimmt nicht. Versprochen! Aber glaubst du, dass wir eines Tages die Grand Line besegeln werden?" Liebevoll sah er sie an. Wieder einmal hatte er ihre Traurigkeit vertreiben können. Aber wie lange würde das noch funktionieren? Wann würde Babydrache endlich merken um was es hier eigentlich ging? Vielleicht wollte sie es auch gar nicht verstehen.

"Klar! Eines Tages werden wir wieder über die Meere segeln und um unser Leben kämpfen. Es ist unser Schicksal!"

Gerade als Kyoko Aki umarmen wollte, ging die Tür auf. Herein kam ein finster dreinblickender Firmenpräsident. "Was geht hier vor?" "Wir trinken Kaffee. Siehst du doch, oder?" Sein Erscheinen ließ sie völlig kalt. Schließlich hatte sie nichts verbotenes getan! "Das sehe ich! Hast du keine Arbeit zu tun?" Aki war aufgestanden und wandte sich zum Gehen. "Man sieht sich, Kyoko-san." Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Seto stellte seinen Aktenkoffer auf dem Boden ab und kam auf die Couch zu. Seine Augen blitzen verräterisch. Der Mann plante was! Kyoko schenkte ihm eine tasse Kaffee ein.
 

Im nächsten Moment schubste er sie auf die Couch und kniete sich über sie. Dreckig grinste er auf sie herab. Aki hatte er bereits vergessen. Oder verdrängt? "Hast du mich vermisst?" Er setzte sich auf ihren Bauch. Kaiba war ganz schön schwer! "Sitzt du bequem?" Missmutig sah sie zu ihm hoch. "Oh ja! Sehr sogar. Dein Bauch ist wirklich sehr bequem. Du hast mir aber noch nicht geantwortet." Seto beugte sich leicht zu ihr herab. "Wenn es dich beruhigt. Du hast mir gefehlt. Ein kleines bisschen! Und jetzt geh runter von mir!" Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Nö! Keine Lust! Ich sitze gern auf dir!" Das klang eindeutig zweideutig! Das bewies sein anzügliches Grinsen. "Grr! Ach was soll's ?! Solange du nur auf mir sitzt und du nichts anderes machst, ist es ja nicht schlimm." Prompt streckte er sich auf ihr aus. Nun lag er auf ihr. Eine sehr heikle Situation! "Mistkerl! Geh sofort runter von mir! Wenn jemand kommt...Ähm?! Was sollen die Leute denken?"

Mit seinen Händen erkundete er ihren Körper. Sanft liebkoste er mit seiner Zunge ihr Ohrläppchen.
 

"Ohne meine Einwilligung betritt niemand mein Büro! Wir sind also völlig ungestört. Oder hast du Angst vor mir, hm? Könnte das sein?" Er sah ihr tief in die Augen. Ihr war, als wollte er ihr auf den Grund ihrer Seele schauen. Davor hatte sie Angst. Eigentlich konnte sie ihre Gefühle gut verstecken, sonst hätte er ihre Bindung zu Aki längst bemerkt. Aber momentan fühlte sie sich unsicher. Vielleicht konnte er ja tatsächlich auf den Grund ihrer Seele blicken? Bei Seto war ja alles möglich! Er musste ja nicht wissen wie sie sich fühlte und was sie gerade dachte! Das ging ihn nichts an und basta!

"Pah! Du bist so gefährlich wie eine Schildkröte! Mir kannst du nichts anhaben."
 

Anstelle einer Antwort, küsste er sie leidenschaftlich. Er spürte ihre Furcht. Sie hatte Angst. Zwar nicht vor ihm, aber irgendetwas in ihrem Leben machte ihr Angst. Schon seit einiger Zeit machte er sich Sorgen um sie. So schwer der Gedanke ihm auch fiel, aber er vermutete das Aki was damit zu tun hatte. Er glaubte es zwar nicht wirklich, aber vielleicht war er für den Mord an ihrer Familie verantwortlich? Obwohl er nicht wie ein Massenmörder wirkte, aber was wusste er schon über ihn?
 

"Wetten doch! Und vergleich mich nicht mit einer Schildkröte! Ich bin viel beweglicher. Ha! Wie wär's? Soll ich es dir beweisen?!" Er flüsterte an hrem Ohr. Seine Lippen streiften ihre Schläfen. "Danke, nein! Was den Vergleich angeht..." Es klopfte. Seto veränderte seine Position und stand auf. Hastig richteten beide ihre Klamotten und Seto ging zu seinem Schreibtisch. "Herein." Wieso ausgerechnet er? Er musste ein Meeting vorbereiten, und normalerweise arbeitet er da von zu Hause. Also, warum war er hier? "Hi! Kyoko-san! Schön sie zu sehen!" In Raphaels Augen war ein freudiger Ausdruck zu sehen. Er freute sich ja immer das Mädchen zu sehen. Für Kaiba galt das nicht!!

""Die Freude ist ganz meinerseits, Raphael-san!" Freundlich wie eh und je! Manchmal konnte einen Kyoko's Freundlichkeit in den Wahnsinn treiben! Besonders für Seto war das manchmal ziemlich anstrengend. Er konnte es nicht ausstehen, wenn sie zu anderen Männeren nett war.
 

"Was willst du, Raphael?" "Eh? Oh! Ja, für das Meeting ist alles vorbereitet. Ich warte auf neue Befehle, Boss." "So? Sie haben tatsächlich alles fertig? Gut. Haha! So schnell hab ich das gar nicht erwartet. Dann geh zu Aki. Der hat bestimmt eine nette Beschäftigung für dich." Fies grinsend sah er ihn an. Aki war eigentlich für die Entwicklung der Software zuständig. "Ich bin Für die Meetings zuständig und nicht für die Softwareentwicklung! Was soll ich da bitte machen?" Rapahel war wütend! Wie konnte man ihm so etwas antun? Er konnte es nicht leiden, wenn man seinen Aufgabenbereich verschob. Noch dazu wenn er mit Aki zusammenarbeiten sollte. Ihn konnte er nicht leiden. Wenn es wenigstens eine Frau wäre, aber nein, es musste ja ein Mann sein! Kaiba musste ihn wirklich hassen!

"Aki wird schon was für dich finden. Stell dich nicht so an! Besprich mit ihm alles für die Präsentation des neuen Adventuregame." Seto kannte Raphael lange genug um zu wissen wie kapriziös er war. Allerdings machte er seine Arbeit wirklich gut und er brauchte ihn auch. Ohne ihn wären seine Meetings und Präsentationen nicht das was sie waren. Auf diesem Gebiet war er einfach der Beste!
 

"Gut, das ist genau nach meinem Geschmack! Bis dann." Freudestrahlend zog er von dannen.

Kopfschüttelnd schauten die beiden ihm nach. Verrückter Kerl, dieser Raphael!

Kyoko ging wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Akten sortieren war wirklich mit Abstand das langweiligste was es gab! Vergnügt beobachtete Seto die Szene. Mit welcher Leidenschaft sie das machte! Verstehen konnte er sie ja. Er sortierte auch nicht gerne Akten. Besonders nicht, wenn der Chef so pingelig war, wie er! Manchmal übertrieb er wirklich mit seinem Ordnungsfimmel!

"Haha!" Was fand Kaiba nur so lustig? "Was ist denn so witzig?" Etwas verwirrt war sie schon. Obwohl sie doch eigentlich nichts mehr überraschen dürfte! Zumindest nicht bei Seto. Vielleicht war ja Lachgas im Spiel? "Haha!" Der gute Junge konnte sich vor lachen kaum noch halten. Langsam wurde sie wütend. "Wieso lachst du so bescheuert?" Mit einem Mal war er still. Verdächtig still! Wieso musste sie ständig schlafende Hunde wecken?

Er verließ seinen Schreibtisch und kam auf sie zu. Was nichts gutes bedeutete!

"Bescheuert? Ich lache also bescheuert?" Sie konnte nicht anders. Kyoko musste einfach lachen. Was Kaiba nur noch wütender machte. Die pochende Ader auf seiner Stirn platzte fast. Was bedeutete, dass er gleich jemanden umbringen würde. Vermutlich wäre sie sein Opfer.
 

"Hm...haha! Eigentlich..haha. Finde ich dein Lachen ziemlich...süß." Jetzt fiel er aus allen Wolken. "Du findest mein Lachen süß? Hmm....Wie kann man ein Lachen süß finden?" Jetzt war er doch verwirrt.

"Ja! Naja, außer wenn du wieder einen deiner Ich-bin-der-Tollste-und-Beste Anfälle hast. Dann find ich dich wirklich bescheuert. Aber ansonsten hab ich dich sehr gern. Auch dein Lachen." Irgendwie war sie nicht ganz bei der Sache. An die letzten Worte konnte sie sich gar nicht mehr erinnern.

Irgendwie hatte sie plötzlich das Gefühl, das bald etwas passieren würde. Eine innere Stimme mahnte sie zur Vorsicht. Sie versuchte sich an etwas zu erinnern. Vor viereinhalb Jahren war beim Kongress der Könige etwas passiert. Es hatte mit ihrer Mutter zu tun, aber sie konnte sich beim Besten Willen nicht erinnern was es war. Sie hatte so eine Ahnung, aber richtig erinnern konnte sie sich nicht. Das bereitete ihr Kopfschmerzen. So etwas hatte sie früher schon einmal erlebt. Immer wenn sie versuchte sich genauer daran zu erinnern, bekam sie Kopfschmerzen und verspürte tiefe Traurigkeit. Wieso war es so schwer sich daran zu erinnern? Warum tat es so weh sich daran erinnern zu wollen? Sie versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
 

Plötzlich konnte sie sich wieder an einen Traum aus ihrer Kindheit erinnern. Gemeinsam mit Hizuki und Atsushi wollten sie und ihr Zwillingsbruder zur See fahren. Bis zu jenem grausamen Tag in ihrem Leben wollte sie immer gemeinsam mit ihnen die Grand Line besegeln. Sie hatte immer ihre eigene Piratenbande gründen wollen. Zusammen mit ihrem Bruder und ihren Freunden. Leider würde es nie dazu kommen. Aber war es nicht ihre Pflicht den Traum ihrer Freunde zu verwirklichen? Eines Tages würde sie das tun. Kyoko würde ihre eigene Crew zusammenstellen und die Geheimnisse der Grand Line lüften. Dazu gehörte auch Noland's Lügenmärchen. Sie hatte immer daran geglaubt und eines Tages würde sie es beweisen. Bestimmt konnte sie sich auch bald daran erinnern, was beim Kongress der Könige geschehen war. Das hoffte sie zumindest.

"Du hast mich gern? Wirklich?!" Seine Stimme hatte einen zärtlichen Klang. Darüber freute er sich wirklich! Bisher hatte sie noch nie so deutlich gesagt, was sie für ihn fühlte. Das war ein kleiner Meilenstein in ihrer Beziehung! Wenn man es denn Beziehung nennen konnte!? So wirklich sicher, war er sich über ihr Beziehungsstadium nicht. Für ihn war es auf jedenfall etwas Ernstes.

"Eh? Hast du was gesagt?" Er hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. Kyoko hatte nicht richtig mitbekommen, was er gesagt hatte.
 

Seto wurde leicht wütend. Warum hörte sie ihm nie richtig zu? So langweilig war er doch nicht, oder? "Tut mir leid Seto. Aber du hast mich aus meinen Gedanken gerissen." Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: "Du hast richtig ghört. Ich hab dich wirklich sehr gern, aber ...hast du das nicht die ganze zeit gewusst!? Wir kennen uns doch lange genug, um zu wissen, dass wir Freunde sind!" Dabei hatte sie ihn angelächelt. Natürlch hatte sie ihn gern! Wahrscheinlich empfand sie sogar mehr für ihn, aber sicher war sie sich da selbst noch nicht.

Freunde? Nur Freunde? Also, er wollte definitiv mehr von ihr, als nur Freundschaft! Gab es eigentlich so etwas wie Freundschaft? Und selbst wenn es Freundschaft wirklich gab, wie Kyoko und auch Yugi und sein Kindergarten behaupteten, gab es sowas denn auch zwischen Mann und Frau? War das wirklich möglich? Nun, zwischen ihm und Kyoko war das sicherlich nicht möglich! Das wusste er ganz genau!
 

"Entschuldigung angenommen. Aber glaubst du wirklich an so was idiotisches wie Freundschaft?"

Sie musste schmunzeln. Es war doch immer das selbe mit ihm! Jeder brauchte Freunde, selbst er. Eines Tages würde er den eigentlichen Sinn von Freundschaft verstehen. Früher oder später erkannte ihn ja jeder. Wieso nicht auch so ein Sturschädel wie Seto Kaiba?!

"Ja, ich glaube daran! Eines Tages wirst auch du den eigentlichen Sinn der Freundschaft erkennen und schätzen lernen. Da bin ich ganz sicher!" Voller Zuversicht schaute sie ihm in die indigo-blauen Augen, in denen leider nur Spott zu erkennen war. Es war ein Kreuz mit ihm! Würde er sie je verstehen?

"Freunde? Wer braucht die schon, wenn man so mächtig ist wie ich?! Die stören nur. Außerdem sind sie doch sowieso nur so lange deine Freunde, wie du ihnen nützlich bist! Das ist bei allem so, sogar in der Familie." Seine Stimme klang spöttisch. Aber, etwas Traurigkeit war in seinen Augen zusehen. Das schmälerte ihre Wut etwas. Trotzdem war sie ziemlich sauer auf ihn. Indirekt beleidigte er ja ihren eigenen Familiensinn.
 

Kyoko maschierte auf ihn zu. Sie würde ihn vielleicht bald verlassen müssen, doch eines würde sie ihm auf jedenfall hinterlassen: Freundschaft! Er würde erkennen müssen, wie wertvoll Freundschaft war!

Sie blieb wenige Millimeter vor ihm stehen und schaute ihm tief in die Augen. "Du benimmst dich wie ein kleines Kind! Deine Eltern haben dich sicher nicht freiwillig allein gelassen. Sie sind bei einem Unfall gestorben und das bestimmt nicht um dich und Mokuba im Stich zulassen! Kapier endlich, dass nicht alle Eltern ihre Kinder so grausam behandeln wie dein Stiefvater! Er war von Natur aus ein Tyrann und wenn du nicht aufpasst, wirst du genauso wie er! Du bist schon auf dem besten Weg dahin!" Kaiba presste die Lippen fest aufeinander.
 

Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt. Die Fingernägel gruben sich fest in seine Handballen und ein bisschen Blut sickerte heraus. Es wäre gelinde ausgedrückt, wenn man sagen würde, er wäre wütend. Seto Kaiba war stocksauer! Verletzt war er auch! Sehr sogar! Wie konnte sie nur behaupten, er wäre wie sein Stiefvater!? Das war er ganz bestimmt nicht! Der Typ war nicht nur grausam gewesen, sondern kaltherzig und ein Sadist. Es hatte ihm Spaß gemacht ihn zu quälen. Ihn bis zur völligen Erschöpfung zu drillen. Er hatte ihn gehasst, was aber auf gegenseitigkeit beruhte. Seto hatte die Demütigungen und Schikanen nur wegen Mokuba ertragen. Um ihm ein besseres Leben bieten zu können.

Später hatte er die Firma dann übernommen. Besser gesagt, er hatte sie ihm gestohlen. Das hatte zumindest sein Stiefvater behauptet, als er ihm berichtete, dass ihm mittlerweile zweiundfünfzig Prozent der Firma gehörten. Damals hatte es ihm eine diebische Freude bereitet, seinen Stiefvater am Boden zu sehen. Auch damals war ihm bewusst gewesen, wieviel Arbeit so eine Firma bedeutete. Seit dem rackerte er die ganze Zeit um zu beweisen, dass er viel besser als sein Vater war.
 

"Ich bin nicht wie mein Stiefvater! Ist das klar!?" Er biss sich auf die Lippen, um das Mädchen nicht laut anzuschreien. "Noch nicht, mein Freund. Aber wenn du dich nicht um 180 Grad wendest, wirst du genauso wie er! Ich will doch nur das Beste für dich!" Eindringlich sah sie ihn an. Warum wollte er sie nicht verstehen?
 

Puhh! Das wäre geschafft!*Schweiß von der Stirn abwisch* Ich hoffe es hat euch gefallen. Wer ihr Bruder ist, wird nicht verraten. Aber so viel sei gesagt, er ist ultrataff! Es kommen im pbrigen noch mehr Charaktere vor. Die meisten sind auf meinen eigenen Mist gewachsen.

Bis denne eure KyokoShanks

Zärtliche Gefühle

Hloo ihr Süßen!

Danke für eure lieben Kommentare!^^ Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch auch.

Heute lade ich mal zwei Kapitel hoch. Vergesst die Kommis nicht, ja! ^__^
 

Kapitel 15:
 

Zärtliche Gefühle
 


 

Plötzlich lächelte er. Nein, es war ein Grinsen, definitv.

Seto glaubte langsam sie zu verstehen. Kyoko machte sich Sorgen um ihn und deswegen reagierte sie so. Bedeutete das nicht, dass sie tiefere Gefühle für ihn hegte, als sie zugab? Verflucht! Wann ist das alles so kompliziert geworden? Hatte es nicht eine Zeit in seinem Leben gegeben, in der auch er fähig war, seine Gefühle auszudrücken? In der er einem Menschen, die berühmten drei Worte, sagen konnte? Wann hatte er angefangen sich so zu verändern? War das wirklich die Zeit nach dem Tod seiner Eltern gewesen? Vermutlich hatte Kyoko wirklich Recht. Er hatte sich verändert. Aber ob er sich nun zum Negativen verändert hatte oder nicht, konnte er nicht sagen. Das konnte wahrscheinlich nur Mokuba sagen.
 

"Du willst also nur das Beste für mich? Weißt du was momentan das Beste für mich wäre?" Seto hatte beschloßen, das Thema zu wechseln. Über diese Dinge konnte er später noch grübeln! Jetzt wollte er sich viel lieber mit Kyoko amüsieren.

"Wie schnell du doch das Thema wechselst! Echt erstaunlich! Aber dafür bist du ja bekannt. Hach! Es ist ein Kreuz mit dir!" Kyoko ließ ihre Hände von seinen Schultern über seine Brust gleiten. Sie konnte den traurigen Ausdruck in seinen Augen nicht ertragen. Deswegen wollte sie ihm eine Freude machen. Schließlich hatte sie ihn gerade tief verletzt mit ihren Worten. Was nicht ihre Absicht gewesen war, nur verschloss er die Augen vor der Realität. Irgendwie konnte sie ihn ja verstehen. Sie floh seit Jahren vor der Realität, zumindest teilweise. Er tat genau das selbe, aber aus anderen Gründen.
 

Seine Reaktion hatte gezeigt, dass er nicht so werden wollte wie sein Stiefvater. Was sehr positiv war.

Wenn sie seine Traurigkeit mit Zärtlichkeit vertreiben konnte, war das durchaus in Ordnung.

Liebevoll sah er sie an. "Es gibt viel erfreulichere Dinge als meinen Stiefvater!" Sie legte ihre Hand an seine Wange. Er hielt sie fest und schmiegte sein Gesicht in ihre Hand. Kyoko war selten so anschmiegsam. Das musste er ausnutzen!

Seto leckte über ihren Zeigefinger und zog eine feuchte Spur über ihren Handrücken. Yoko schlang ihre Arme um seinen Nacken und genoss seine Wärme. Beide versanken in einer innigen Umarmung. Keiner wollte den anderen loslassen. Seto fühlte sich irgendwie hilflos. Aber das würde er natürlich nie zugeben. Trotzdem spürte Kyoko seine Unsicherheit. Vorallem aber sein zittern. Seto hatte ein ausgeprägtes Zärtlichkeitsbedürfnis. Was bei seinem Stiefvater auch kein Wunder war. Wenn man seit seinem zehnten Geburtstag nur tyrannisiert und gedemütigt wurde, musste man ja so ausgehungert sein nach Liebe, wie Seto.
 

Kyoko hatte elterliche Liebe erfahren, daher war es für sie manchmal auch schwer auf sein Verhalten zu reagieren. Ihre Eltern hatten sie und ihre Geschwister über alles geliebt und hatten nie ein tyrannisches Verhalten an den Tag gelegt. Sie wusste nicht wie grausam Gozaburu Kaiba zu seinem Stiefsohn war. Konnte sich auch gar nicht vorstellen warum er ihn so mies behandelt hatte. Sie selbst hatte immer nur Liebe von ihren Eltern empfangen und diese an die drei Jungs weitergegeben. Seit fast vier Jahren zog sie Mokuba, Yuhhi und Sakuya mit viel Liebe und Geduld groß. Es war nicht immer leicht, schließlich war sie selbst noch nicht erwachsen. Aber sie gab sich Mühe und versuchte die Werte die ihr ihre eigenen Eltern vermittelt hatten, an die drei weiterzugeben.

Vielleicht war Seto schon zu alt, als das man ihm noch solche Dinge wie Liebe und Freundschaft beibringen konnte. Allerdings war man zum Lernen ja nie zu alt. Kann man ein Gefühl überhaupt erlernen? Nein, Gefühle konnte man nicht lernen. Sowas fühlt man einfach.
 

Eine Weile verweilten die beiden in ihrer Umarmung. Kyoko lauschte andächtig seinem Herzschlag. Obwohl es so heftig gegen seine Brust schlug, beruhigte es sie. Schon als kleines Mädchen hatte sie der Herzschlag ihres Großvaters beruhigt. Dadurch hatte sie sich sicher gefühlt und war eingeschlafen. Besonders bei Gewittern hatte ihr das ein sicheres Gefühl gegeben.

Seto gab ihr Sicherheit. Seltsamer Weise zeigte gerade er ihr immer wieder wie wichtig Freundschaft war. Auch wenn er es nicht zugab, so hatte er doch gute Freunde. Yugi und sein Kindergarten bedeuteten ihm doch mehr als er zugeben wollte. Seto würde nie zugeben dass er Joey eigentlich mag und sogar respektierte. Er hatte nur Angst verletzt zu werden. Warum sollte er ihnen sonst immer helfen? Es war ja kein Geheimnis das Yugi und Joey keine Genies waren. Deswegen gab er ihnen ja auch immer Nachhilfestunden, damit sie nicht sitzenblieben. So gesehen war Seto ein lieber Kerl, der einfach eine lange Leitung hatte was Freundschaft betraf.
 

Nach einiger Zeit löste er sich von ihr. Eine Hand legte er um ihre Taille, die andere unter ihre Kniekehlen und hob sie hoch. Mit einem sanften Kuss auf ihren Mund erstickte er jeden Protest im Keim. Seto trug sie zum Sofa. Dort setzte er sich und platzierte Kyoko auf seinem Schoß.

Da sie seitlich auf seinem Schoß saß, konnte er bequem an ihrem Hals saugen. Hingebungsvoll widmete er sich dieser Stelle ihres Körpers. Ganz sanft rieb er seine Zähne an ihrer Haut. Was rötliche Flecken auf ihrer Haut hinterließ. Seto bewegte sich küssend weiter zu ihrem Schlüsselbein. Der Wildfang auf seinem Schoß war nicht fähig sich zu rühren. Das wollte sie auch gar nicht!

Sie wollte ihn nicht vor den Kopf stossen und eigentlich gefiel ihr diese zärtliche Seite an ihm. Es verletzte etwas ihren Stolz, aber alleine der Gedanke an ihn bereitete ihr Herzklopfen.

Manchmal hatte sie die Angst er könne es hören. Was natürlich völliger Quatsch war, nur verhielt er sich manchmal so, als ob er ganz genau wüsste, wie es in ihrem Inneren aussah.
 

Kaiba musste nun wirklich nicht wissen was sie für ihn empfand. Erstens ging in das nichts an und zweitens war sie sich darüber selbst noch nicht im Klaren. Aki erklärte ihr zwar immer, das sie an der Vergangenheit keine Schuld traf, aber dennoch bestrafte sie sich dafür. Sie wollte niemanden lieben oder von jemanden geliebt werden. Ihrer Meinung nach, hatte sie es nicht verdient geliebt zu werden. Außerdem würde sie doch sowieso nur wieder jemanden verletzen. Trotz all ihrer Bedenken konnte sie sich nicht von ihm lösen. Seine Zärtlichkeit gab ihr das Gefühl wichtig für ihn zu sein, und das machte sie irgendwie glücklich. Dadurch fühlte sie sich lebendig. Nur er war in der Lage ihr dieses Gefühl zugeben. Kein anderer Mann hatte je dieses Gefühl in ihr ausgelöst.
 

Dabei war sie schon einmal einem Mann begegnet denn sie für ihre große Liebe, ihren Gegenpol, gehalten hatte. Damals hatte sie noch an die große Liebe geglaubt. An eine Liebe die genauso groß war wie die ihrer Eltern. So was gab es für sie nicht mehr. Ihre Jungmädchenträume waren wie Seifenblasen zerplatzt. Aber langsam ließ Seto diese Träume wieder aufleben und das beunruhigte sie sehr. Wenn er so weiter machte, verliebte sie sich tatsächlich noch in ihn. Oder war sie das nicht schon längst? Sie konnte es nicht sagen. Mit Sicherheit konnte sie nur eins sagen und zwar das Seto sich langsam veränderte. Zum Besseren! Nur rief diese Veränderung zärtliche Gefühle für ihn in ihr hervor und das bereitet ihr Kopfschmerzen.

Seine Zunge liebkoste die kleine Kuhle an ihrem Hals. Ihr Herz hämmerte wie verrückt gegen ihre Rippen.Warum fühlte sich das nur so toll an? Kyoko's Nackenhaare sträubten sich. Seto löste bei ihr eine Gänsehaut aus. Kein Wunder das die Frauen so verrückt nach ihm waren! Er war unbestreitbar ein toller Liebhaber. Zumindest wenn sie ihn nach seinen Küssen beurteilte. Das andere konnte sie nicht beurteilen.
 

Gott sei dank auch! Aki würde sie beide umbringen wenn er das erfuhr! An ihren Vater wollte sie gar nicht denken! Der würde Seto auf jedenfall die Haut abziehen. Bei solchen Dingen verstand er keinen Spaß. Nicht wenn es um seine kleine, unschuldige Tochter ging!

Auch wenn sie nicht mehr so unschuldig war und die Waffen einer Frau durchaus einzusetzen wusste. Obwohl das eigentlich mehr instinktiv geschah. Kyoko trieb Seto nunmal gerne in den Wahnsinn und das konnte man am besten mit einem anderen Mann. Er würde es zwar nie zugeben, aber er war ziemlich eifersüchtig und beitzergreifend.

Seto's Hand tastete sich behutsam unter ihren Rock. Er wollte sie nicht verschrecken, deswegen war er so vorsichtig. Es lag ihm fern ihr wehzutun. Das einzige was er wollte war sie. Bisher hatte er alles erreicht was er sich vorgenommen hatte. Bis jetzt konnte ihm keine Frau wiederstehen. Nur bei der einzigen Frau, für die er aufrichtige Gefühle hegte, biss er auf Granit. Das kränkte seinen Stolz. Vor allem aber, verletzte es ihn. Sie zu besitzen war das einzige was ihm zu seinem Glück fehlte.
 

Kyoko war schon zu sehr Teil seines Lebens, als das er sie einfach einem anderen überlassen konnte. Er hatte noch nicht herausgefunden was dieses Herzklopfen, das er immer in ihrer Nähe, ja sogar wenn er nur an sie dachte, verspürte, zu bedeuten hatte. Wenn er seinen Mitschülern glauben schenken durfte, hatte das was mit Liebe zu tun. War er tatsächlich in sie verliebt? Damit hatte er keinerlei Erfahrung und war sich deshalb auch nicht sicher. Gefühle zu zeigen schadete seinem Image als Knallharter Geschäftsmann, das hatte sein Stiefvater ihm beigebracht.

Er hatte miterlebt wie die Beziehungen seiner Mitschüler entstanden und zerbrachen. Mehr als einmal war jemand in Tränen ausgebrochen weil er von seiner Freundin verlassen oder betrogen worden war. Sowas wollte er auf gar keinen Fall durchmachen! Deswegen hatte er ja beschlossen, auf Liebesbeziehungen zu verzichten und sich nur auf lockere Affären einzulassen. So hatte er sein Seelenheil beschützt. Was leider nur solange gut gegangen war, bis Kyoko in sein Leben geplatzt war. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte sie ihn fasziniert und in ihren Bann gezogen. Sie war so anders als die Frauen die er bis dahin getroffen hatte. Sie war selbstbewusst und extrem streitsüchtig, aber auch geheimnisvoll.
 

Anders alle alle Mädchen die er bisher gekannt hatte, wollte sie nie irgendjemanden bezirzen. Schon gar nicht ihn! Leider, wie er zugeben musste. Damals hatte er eine Affäre mit einem bekannten Model gehabt. Doch als Kyoko in sein Leben getreten war, waren die Besuche immer seltener geworden. Als sie dann bei ihm eingezogen war, hatten sie ganz aufgehört. Schon damals hatte er sie begehrt und mit der Zeit war sein Verlangen immer stärker geworden. Seine Libido hatte er bei anderen Frauen gestillt. Kyoko war, als sie bei ihm eingezogen war, ja erst zwölf Jahre alt gewesen. Er hatte ja nicht wegen Verführung Minderjähriger ins Gefängnis wandern wollen. Selbst für ihn, einen der reichsten Männern der Welt, gab es Grenzen.

Nun allerdings lag es ganz bei ihr, ob sie eins wurden oder nicht.

Das Gefühl seiner Zunge auf ihrer sensiblen Haut würde sie bestimmt nie vergessen. Er hinterließ einen feuchten Flaum auf ihrem Hals. Schauer rannen ihr über den Rücken. Sein warmer Atem streifte ihre Nase. Er beugte sich tiefer über sie und küsste ihre Nase. Er lehnte sein Kinn gegen ihre Stirn. Seto war mit sich und der Welt im Reinen. Für ihn war momentan nichts von Bedeutung. Nur das Mädchen in seinen Armen zählte. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr Gesicht an seiner Brust vergraben. Noch nie hatte sie ihn so bewusst wahrgenommen, wie in diesem Moment. Er roch nach Zitrone, was ihr bis jetzt nie aufgefallen war.
 

Sie schob ihre Hände in sein Haar. Es fühlte sich unheimlich weich an. Im Schein der untergehenden Sonne glänzten seine braunen Haare richtig. Das war ihr früher nie aufgefallen. Als sie in seine Augen schaute, strahlten sie eine Wärme aus, die sie von ihm gar nicht gewöhnt war. Normalerweise strahlte er eine eisige Kälte aus, die ihr manchmal das Blut in den Adern gefrieren ließ. Heute war das anders. In seinen wunderschönen Augen lag eine Wärme die ihr zu Herzen ging.

Langam kam sie seinen Lippen näher. Er war etwas überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. Kyoko war ausgesprochen selten so anschmiegsam wie heute.

Aber es gefiel ihm! Vermutlich würde er den Tag mit einer eiskalten Dusche beenden müssen. Ansonsten würde er über sie herfallen. Was ihm zwar Spaß machen würde, das würde es mit Sicherheit, aber Kyoko war leider noch nicht so weit. Er war schon froh wenn sie seine Küsse zuließ und erwiderte. Aber er war ein gesunder junger Mann, den der Anblick einer schönen Frau nicht kalt ließ. Seltsamerweise erregte ihn nur Kyoko.
 

Andere Frauen waren schon seit einiger Zeit uninteressant für ihn. Eines Tages würde sie sein Verlangen stillen, da war er sich ganz sicher. Sie musste die erotische Spannung die zwischen ihnen herrschte doch auch spüren!? Bei ihr konnte man ja nie sicher sein. Für ihr Alter war sie noch ziemlich naiv. Zum Glück gab es ja den Aufklärungsunterricht! Sonst wäre sie damals unter der Dusche nicht so ausgeflippt und hätte ihn zurückgewiesen. Also musste sie über die Sache mit den Bienchen und Blümchen Bescheid wissen. Außerdem warf sie ihm ja ständig vor, nur an das eine zudenken. Ergo, musste sie über Sex Bescheid wissen!

Der Gedanke mit ihr zu schlafen beschäftigte ihn schon seit langer Zeit. Um ehrlich zu sein, er träumte schon seit seinem sechzehnten Lebensjahr davon.

Er hatte sich das Szenario in den schillernsten Farben ausgemalt. Von Romantik hatte er keine Ahnung, aber er hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, wie er den Traum seiner Schlaflosen Nächte verführen konnte.
 

Er würde sie zum Essen einladen. Natürlich musste seine Köchin, Sayuri, sie hatte schon für seinen Stiefgroßvater gekocht, für sie kochen und das Essen sollte in seinem Schlafzimmer auf dem Balkon serviert werden. Es würde irgendetwas Französisches zum Essen geben. Die beiden würden beim Abendessen den Sonnenuntergang beobachten. Sie würden über irgendwelchen romantischen Kram reden. Genauere Gedanken hatte er sich über ihr Gesprächsthema noch nicht gemacht.

Nach dem Essen würden sie Walzer oder Tango tanzen. Es kam ganz darauf an was sie tanzen wollte. Aber er wusste ja wie gern sie Tango tanzte. Tango war ja ein sehr sinnlicher Tanz und passte deswegen hervorragend zu seinem Vorhaben. Tanzen war ja auch eine Art von Kommunikation. Zumindest hatte er das irgendwo gelesen. Obwohl er bestimmt nicht's Kommunikatives vorhatte!

Eher das Gegenteil war der Fall.

Männliche Fantasien und nächtliches Verschwinden

Hloo ihr Süßen!

Danke für eure lieben Kommentare!^^ Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch auch.

Heute lade ich mal zwei Kapitel hoch. Vergesst die Kommis nicht, ja! ^__^
 

Kapitel 16:
 

Männliche Fantasien und nächtliches Verschwinden
 

Durch den leidenschaftlichen Tanz würde ihre Stimmung noch mehr angeheizt werden. Sie würden sich küssen und in einer innigen Umarmung versinken. Kyoko würde ihre Arme um seinen Nacken schlingen und er würde sie zum Bett tragen. Ihre Küsse würden immer leidenschaftlicher werden. Seine Hände tasteten über ihren Körper. Ihr heißer Atem würde seine Wange streifen.

Abrupt wurde er aus seinen heißen Fantasien gerissen. Kyoko hauchte seinen Namen an seinem Ohr und das hatte ihn aus seinen begehrlichen Träumen gerissen. Zuerst total verwirrt, dann ganz zärtlich blickte er auf sie herab.

Seto küsste sie zärtlich. Voller Stolz betrachtete er ihren Hals. Der Knutschfleck war ihm wirklich gut gelungen. Der bläuliche Fleck auf ihrem Hals war eine Art Zeichen. Ein Zeichen das sagen sollte, Finger weg von diesem Mädchen, sie gehört mir! Wie gesagt, er war sehr besitzergreifend. Viele Männer waren so und markierten ihre Freundin mit einem Zeichen. Seiner Meinung nach war bei Kyoko so eine Markierung äußerst notwendig. Das Mädchen war ja leider sehr beliebt. Besonders bei Jungs.
 

Kyoko hatte plötzlich Angst. Es war nicht richtig was sie hier tat. Erstens würde sie ihn nur verletzten und zweitens war sie sich nicht sicher, ob er nicht nur mit ihr spielte. Sie löste sich von ihm und ging zu ihrem Schreibtisch.

"Seto, ich denke wir sollten nach hause gehen." "Du hast völlig Recht! Zu hause können wir dann weiter machen." Er lächelte erwartungsvoll. "Das möchte ich nicht!" "Was? Wieso nicht?" "Weil es ein Fehler war. Deswegen. Ich will nicht wie deine Geliebten enden!" "Ein Fehler? Nur weil wir unseren Gefühlen nachgegeben haben? Das glaubst du doch selbst nicht, oder?!" "Doch das glaub ich! Ich hab deine Zärtlichkeit zwar genossen, aber für mehr bin ich noch nicht bereit. Verstehst du das denn nicht?"

"Frauen! Ihr ändert eure Meinung öfter, als andere Leute ihre Unterwäsche wechseln! Warum erwiderst du erst meine Zärtlichkeiten und dann stößt du mich weg? Warum zum Henker machst du das?"
 

"Du willst es nicht verstehen. Ich will kein Spielzeug sein! Außerdem will ich mein Versprechen halten!" Kyoko sah traurig in die Ferne. "Welches Versprechen? Und... was hat es mit mir zu tun?" Ein paar Tränen kullerten über ihre Wangen. Das Mädchen hatte sich von ihm weg gedreht, damit er ihre Tränen nicht bemerkte. Unbemerkt, so glaubte er zumindest, war er hinter sie getreten und wollte sie umarmen. Kyoko ging schnell um ihren Schreibtisch herum und trat zum Fenster. So war sie seiner Umarmung entgangen. Ihr war bewusst, dass sie ihn damit tief verletzt hatte. Auf Zurückweisungen reagierte er sehr empfindlich.Wenn er sich in seinem Stolz verletzt fühlte konnte er sehr ungemütlich werden. Seto war ja leider ein sehr nachtragender Mensch.

"Ich will dir nicht wehtun, glaub mir!...Meine Mutter hatte mit siebzehn Jahren meinen Vater geheiratet und kurz darauf war sie schwanger geworden. Meine Eltern haben sich sehr geliebt." Gedankenverloren

starrte sie aus dem Fenster.
 

Seto wusste nicht was er sagen sollte. Warum erzählte sie ihm das alles?

"Mein Vater hat meine Mutter kurz nach meiner Geburt zum ersten Mal verlassen. Er war Seefahrer und konnte dem Ruf des Meeres nicht widerstehen. Ich bin genauso. Papa bekamen wir nur ein, zweimal im Jahr zu Gesicht und doch hat meine Mutter niemanden so sehr geliebt wie ihn. Umgekehrt war es genauso. Bis zu ihrem letzten Atemzug haben die beiden sich die Treue gehalten. Du siehst also, dass es Liebe gibt! Ich habe meiner Mutter versprochen, meine Liebe nur einem einzigen Mann zu schenken genau wie sie. Dieses Versprechen werde ich halten."
 

Ihre Stimme war mit jedem Wort leiser geworden. Die Tränen rannen unaufhörlich über ihre Wangen. Ihre Eltern fehlten ihr so sehr! Der Gedanke an ihre tote Mutter brach ihr fast das Herz. Sie hatte den Anblick ihrer Leiche nicht vergessen. Er hatte sich unauslöschlich in ihre Erinnerung, in ihr Herz gebrannt. Wahrscheinlich würde sie sich immer die Schuld an ihrem Tod geben. Auch wenn ihr Vater und ihre Onkel das Gegenteil behaupteten, aus irgendeinem Grund wusste sie das es stimmte. Der Untergang ihrer Insel und der Tod ihrer Familie und ihre Freunde war ihre Schuld. Manchmal hatte sie die leise Ahnung das es etwas mit dem Kongress der Könige zu tun hatte, aber mit Sicherheit konnte sie es nicht sagen.

Seto wusste nicht was er tun sollte. Mit Tränen konnte er nicht umgehen. Damit wickelte Mokuba ihn immer um den kleinen Finger. Sollte er Kyoko jetzt umarmen, aber würde sie ihn nicht wieder zurückstoßen? Das könnte er nicht ertragen!

Er entschied sich zu ihr zugehen und einfach nur die Hände auf ihre Schultern zu legen. "Dein Versprechen in allen Ehren, aber was bringt dir das?"
 

Aufgebracht drehte sie sich zu ihm um. "Was es mir bringt? Ich hätte wissen müssen, das du es nicht verstehen würdest! Ich liebe meine Eltern und wenn ich könnte, würde ich ohne zu zögern mein Leben gegen ihres tauschen! Außerdem, was sit so schlimm daran nur mit einem einzigen Mann zu schlafen? Hmm? Was ist so schlimm daran sein Herz zu verschenken und nur diesem jemand seinen Körper hinzugeben?" Keine Tränen der Trauer sondern der Wut rannen jetzt über ihr Gesicht. Mit einer fahrigen Bewegung wischte sie sich die Tränen aus den Augen.

Dieser Wortschwall kam unerwartet für ihn. Das Kyoko so heftig darauf reagierte hätte er nicht gedacht. Dabei kannte er sie doch lange genug um zu wissen wie sie auf so was reagierte.

"Es ist..... unnatürlich! Haha! Glaubst du wirklich, das dein Vater deiner Mutter treu war? Woher willst du wissen, was er in der Zeit gemacht hat? Er hätte in jedem Hafen eine andere Frau haben können, ohne das du davon weißt! Dein Vater war bestimmt kein Heiliger!" Heiß brannten die Tränen der Wut in ihren Augen. Wie hatte sie nur glauben können, dass er sie verstehen würde? Aber was das schlimmste war. Er hatte ihren Vater beleidigt! Das würde sie ihm nie verzeihen!
 

Ihre Häne ballten sich zu Fäusten. Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handballen bis Blut hervor sickerte. Sie konnte ihm nicht länger in die Augen sehen, in denen noch vor ein paar Minuten so viel Zärtlichkeit gestanden hatte. Kyoko wollte an ihm vorbeigehen, aber er hielt sie am Handgelenk fest. Unwirsch riss sie sich von ihm los. "Warte Kyoko! Wo willst du hin?" Sie rannte aus seinem Büro. Vorbei an seiner Sekräterin, die ihr verwirrt nach sah.

Mit Tränen in den Augen rannte sie aus dem Gebäude. Kyoko war zu schnell für Kaiba. Er konnte sie nicht einholen. Als er durch die Eingangstüre seiner Firma trat, war Kyoko nirgends mehr zu sehen. Auf der Straße waren keine Passanten die er fragen könnte, in welche Richtung sie gelaufen war.

Seine Angestellten schauten ihn neugierig an. Sie fragten sich natürlich was passiert war. Er ignorierte sie. Seto beschloss nach hause zu fahren und dort auf sie zu warten.
 

Kyoko kam nicht ncht Heim. Am nächsten morgen fragte er jeden der etwas über ihren Aufenthaltsort wissen könnte. Vergeben's! Kyoko erschien weder in der Schule noch bei der Arbeit, auch daheim war sie nicht. Langsam machte er sich doch ernsthafte Sorgen um sie. Bis jetzt hatte er es als einen ihrer Erziehungsversuche angesehen. Aber da sie auch nicht zum Abendessen erschien, was sie niemals freiwillig ausfallen lassen würde, musste ihr was passiert sein.

Marik und seine Freunde suchten bereits seit Schulschluß nach ihr, aber niemand hatte sie gefunden.

Vor dem Domino-Museum trafen sie sich mit Kaiba.

Marik war ganz aus dem Häuschen. "Habt ihr sie nicht gefunden?" "Nein, Marik. Hat einer von euch ne Idee, wo sie sein könnte?" Joey schüttelte den Kopf. "Sorry, May! Ich hab nicht den blaßesten Schimmer wo sie sein könnte!" Dem Rest ging es genauso. Mokuba war kurz davor in Tränen auszubrechen. Nur mit Müh und Not konnte Tea ihn beruhigen.
 

Yuhhi hatte zwar einen Verdacht wo sie sein könnte, aber er schwieg. Er war sich nicht wirklich sicher, ob sie dort war. Natürlich konnte sie genauso gut die Flucht ergriffen haben. Ein Teil ihrer Sachen war nämlich verschwunden. Keiner ihrer persönlichen Gegenstände war noch da, nur ihre Klamotten hingen noch fein säuberlich in ihrem Schrank.

"Vielleicht sollten wir ihre Sachen durchsuchen? Dort könnten wir einen Anhaltspunkt finden." Isis versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Sache ging ihr sehr nahe, daher war es schwierig ruhig zu bleiben. Nicht nur für sie, auch die andern waren ganz aufgeregt.

"Welchen Anhaltspunkt willst in ihren Sachen finden?" Tristan verstand sie nicht ganz. "Wenn Kyoko's Sachen fehlen, ist sie vermutlich ausgerissen. Wenn nicht, könnte ihr tatsächlich etwas passiert sein."

Kaiba raufte sich die Haare. Er war total aufgebracht. Wie konnte sie so etwas behaupten? " So ein Quatsch! Wieso sollte sie ausreißen? Ihr fehlt doch nichts!" Den Streit von gestern abend verschwieg er ihnen.
 

Isis Augen sahen ihn durchdringend an."Sag du es mir, Kaiba! Du hast sie als letzter gesehen, nicht ich. Warum ist sie nicht mit dir nach hause gefahren?" "Genau, Seto! Isis hat völlig Recht! Warum bist du nicht mit ihr heim gekommen?" Mokuba sah ihn traurig und fragend zugleich an. Seto wusste nicht wie er reagieren sollte. "Kyoko hat vor mir die Firma verlassen." Er antwortete wie immer einsilbig.

Seto machte sich Vorwürfe. Es war seine Schuld, dass Kyoko verschwunden war. Die beiden waren schon öfter aneinander geraten. Wieso also, war sie bei diesem Streit verschwunden? Er konnte sie nicht verstehen! Warum hatte sie zuerst seine Liebkosungen erwidert und ihn dann zurückgewiesen? Das er sie mit seinen Worten so sehr verletzt hatte, konnte er nicht glauben. Kyoko kannte ihn schließlich! Sie wusste wie er war und was er dachte. Außerdem hatte er ihr mehr als einmal gesagt, wie sehr er sie begehrte! Das es nichts gab, was er sich mehr wünschte, als mit ihr zu schlafen.
 

Damit konnte er sie also auch nicht verschreckt haben!

Nachdem Kyoko aus der Firma gerannt war, eilte sie zu Aki's Wohnung. Er wohnte nicht weit außerhalb der Stadt.

Weinend klopfte sie an seine Tür. Erschrocken öffnete er seiner Nichte. Um diese Zeit hatte er nicht mit ihr gerechnet und dann noch in diesem Zustand! "Yoko-chan! Schätzchen, was ist passiert? Du bist ja völlig aufgelöst!" Weinend fiel sie ihm in die Arme. Sie drückte sich an ihn und heulte in sein Hemd. "Snif!" "Komm rein, Kleines!" Aki zog das Mädchen durch die Tür in seine bescheidenen Räumlichkeiten. Nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte, stapfte sie barfuß ins Wohnzimmer.
 

"Willst du mir nicht sagen was passiert ist?" Aki hielt sie immer noch im Arm, als sie sich auf den Boden setzten. "Ich will nach hause! Ich will nicht länger bei Kaiba wohnen, sondern die Grand Line besegeln!" "Ich kann dich ja verstehen, aber du weißt doch das dein Vater dagegen ist." "Mir egal! Snif! ... Zu Kaiba geh ich auf keinen Fall zurück!" Aki wusste nicht recht was er tun sollte. Er konnte ihr ja schlecht die Wahrheit sagen! Warum sie noch hier waren, war ganz einfach: Kyoko war noch zu ungestüm! Sie handelte noch immer ohne zu denken. Das war für einen Piraten keine löbliche Eigenschaft! Sie musste lernen sich zu beherrschen und nachdenken bevor sie handelte!

Kyoko war von Natur aus leidenschaftlich und ungestüm. Auf eine eigenartige Weise aber auch besonnen und ruhig. Manchmal war sie die Ruhe in Person. Neben ihr konnte eine Bombe hochgehen, sie würde keine Miene verziehen!

Seit dem Überfall hatte sie sich verändert. Die Dreimacht war ein rotes Tuch für sie. Schon bei der kleinsten Erwähnung, drehte sie durch! Was verständlich war, aber für einen Piraten war das nicht gut! Emotionen mussten im Hintergrund bleiben, sonst überlebte man nicht lange!
 

Während den zwei Jahren, die sie gemeinsm auf dem Schiff verbracht hatten, war sie ganz anders gewesen. Relativ schnell hatte sie sich in die Mannschaft integriert und war zu einem festen Mitglied geworden. Sie war ihrem Vater sehr ähnlich. Ihn brachte nichts so schnell aus der Ruhe und er hatte immer die Übersicht. Meistens jedenfall! Der Käpt'n war manchmal wie ein kleines Kind. Wie ein kleiner Junge freute er sich über jedes Abenteuer, genau wie Kyoko.

"Kyoko, hat er dir was getan?" "Ja!" Die Kleine heulte wie ein Schloßhund. "Was hat er dir getan? Gott, ich bring den kleinen Mistkerl um!" Er war ja auch nicht gerade die Ruhe in Person! "Er hat Paps beleidigt!" "Was? Wieso?" Jetzt war komplett durcheinander! "Papa war Mama immer treu, nicht war?!" Ihre Stimme gewann wieder an Festigkeit. Langsam beruhigte sie sich."Natürlich! Er hat nie eine andere Frau angesehen, geschweige den, was anders! Behauptet er sowas?" "Hmhm." Kyoko nickte. "Hätt ich mir ja denken können! Dieser Kaiba hat von ehelicher Treue und Liebe doch keine Ahnung! Er würde unsere Traditionen nie verstehen." "Da hast du Recht. Deswegen bin ich ja weggelaufen. Ich war, nein ich bin so wütend auf ihn! Am liebsten hätt ich ihm den Hals umgedreht.Weißt du, Onkel, ich hab ihm von meinem Versprechen erzählt." "Das du dich für deinen Zukünftigen aufhebst?" "Mhm. Kann ich eine Weile hier bleiben?" "Klar ich hab auch noch eine kleine Überraschung für dich." Er lächelte geheimnisvoll. Ihre Wangen röteten sich vor Aufregung. "Was ist es?" "Hihi! Wohl eher, wer ist es! Haha!"
 

Inzwischen durchsuchten die anderen Kyoko's Zimmer. Es war noch alles da. Klamotten, Zanhnbürste und Schulsachen. Sogar ihre Schuluniform hing noch fein säuberlich im Schrank. Niemandem schien aufzufallen das ihr Schwert fehlte. Kaiba fiel es zumindest nicht auf. "Es ist noch alles an seinem Platz! Ihr muss also was passiert sein. Verflucht! Wenn wir uns nicht gestritten hätten wäre das alles nicht passiert!" Panik klang in seiner Stimme mit. Eine eiskalte Hand griff nach seinem Herzen. So fühlte es sich zumindest für ihn an.

Bakura wirkte unbeteiligt. Er kannte Kyoko besser als die anderen. Dachte er zumindest. Genau wie Marik hatte er eine enge Beziehung zu ihr. Sie hatte ihm viele Dinge anvertraut von denen die anderen nichts wussten. Die beiden trafen sich oft ohne ihre Freunde. Kyoko fühlte sich von seinem Charakter angezogen. Er war eigentlich ein sehr ruhiger, zurückhaltender Mensch. Eigentlich, wohlgemerkt! Bakura verstellte sich. In Wirklichkeit war er launisch, leicht brutal und etwas sadistisch veranlangt. Mehr als einmal hatte er ihr vorgeschlagen, Kaiba zu vergiften oder zu felitieren, wenn er sie wieder einmal ärgerte. Außerdem hatte er einen sehr zynischen Humor! In dieser Hinsicht ähnelte er Seto, aber auch nur in dieser Hinsicht. Genau wie Marik und Kyoko liebte er Geschichte. Das Tier das ihn am besten charakterisierte war der Rabe. Bakura hatte eine Schwäche für schöne, wertvolle Dinge, genau wie ein Rabe. Sinn für Abenteuer hatte er auch!
 

Bakura wusste von der geheimen Truhe unter ihrem Bett. Die anderen waren schon rausgegangen, als er unter dem Bett nach schaute. "Wie ich's mir gedacht hab! Ihre Truhe und die Schwerter sind verschwunden. Wo mag sie nur stecken? Ich glaub nicht, dass ihr was passiert ist. Sie ist mit Sicherheit ausgerissen. Bei Kaiba wundert's mich ja nicht! Ich hätt's keine zwei Minuten mit ihm unter einem Dach ausgehalten!" Er kroch auf dem Boden umher und suchte nach irgendwelchen Geheimverstecken. Vielleicht hatte er ja was übersehen und sie war doch entführt worden?! Obwohl die Entführer gestraft wären! Kyoko war schließlich Karate-Landesmeisterin!

Die Türe öffnete sich leise und hereinkam Yuhhi. Der Junge schlich sich leise an Bakura ran. Der bemerkte ihn nicht. Yuhhi tippte dem kriechenden Etwas auf die Schulter. "Huh?! Was soll das? Wer wagt es mich so zu erschrecken?" Seine Stimme hatte einen bösen Klang. Er freute sich nicht besonders über diese Störung. Seine hellbraunen Augen funkelten wütend als er sich umdrehte. "Ach du bist's Kleiner!" Yuhhi war die Ruhe in Person, aber er konnte es nicht ausstehen wenn man ihn Kleiner nannte. Da drehte er voll am Rad!
 

"Nenn mich nicht Kleiner, Bakura!" Der Angesprochene grinste. "Reg dich ab, Yuhhi! Sag mir lieber wo Yoko-chan ist!" "Sind ihre Sachen da?" Bakura stand behende auf. "Nein. Sogar ihr Kitetsu ist weg!" Traurig wanderte sein Blick zu dem Bett. Langsam machte auch er sich Sorgen. Auch wenn sie die Flucht ergriffen hatte, konnte ihr doch wer weiss was passieren! Auf den Straßen tummelten sich jede Menge Perverse rum! Da konnte eine Menge passieren, schließlich war sie ein Mädchen!

"Entweder ist sie nach hause zurückgekehrt oder ....komm einfach mit! Ich führ dich zu ihr! Hoff ich zumindest." Yuhhi hatte sich umgedreht und war, ohne auf Bakura zu achten, aus dem Zimmer gegangen. Bakura folgte dem Jüngeren. Gemeinsam suchten sie die anderen.
 

Die hatten sich inzwischen im Wohnzimmer versammelt und hielten Kriegsrat. Oder besser, sie quetschten Kaiba über die Geschehnisse vom vergangenen Tag aus. Er erzählte ihnen auch alles was am vorigen Tag passiert war. Bis auf die kleine Auseinandersetzung wegen ihrer Eltern und die leidenschaftlichen Umarmungen. Die ließ er aus. Da aber sonst nicht wirklich was passiert war, lügte er sie an. Den anderen war anzusehen das sie ihm nicht ganz glaubten.

Das Bakura und Yuhhi nicht anwesend waren, war niemandem außer Sakuya aufgefallen. Aber der kleine Stepke konnte sich schon denken wo sein Bruder abgeblieben war.
 

Als die beiden durch die Tür maschierten, drehten sich alle nach ihnen um. "Wo kommt ihr zwei den her?" Tristan sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. May und Faye drehten fast durch vor Sorge um ihre Freundin. Was Bakura und sein kleiner Freund schmerzhaft zu spüren bekamen. Faye verpasste beiden eine Kopfnuss. "Spinnt ihr zwei?! Wir machen uns Sorgen um Kyoko und ihr treibt euch weiss Gott wo rum! Sorgt ihr euch denn kein bisschen um sie?" Die beiden ließen sich auf den Boden fallen. Grumelnd sah Bakura zu Faye auf. "Doch! Natürlich mach ich mir Sorgen um sie, aber dieses Haus ist verdammt groß! Ich hab mich verlaufen, okay! Zufrieden?"

Bitte Kommis nicht vergessen und hoffentlich gefällt es euch. Freue mich auf euer Feedback!^^"

Bis dene eure KyokoShanks

Erschreckende Begegnung im Geisterwald

Hi, isr Hübschen!^^ Vielen lieben Dank für eure lieben Kommi's! *snif*

Ihr habt mich mal wieder insperiert weiterzuschreiben. Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch. Schreibt mir bitte ganz genau eure Eindrücke von diesem Chappie. Die Story befindet sich nämlich an einem Wendepunkt und ich weiß nicht recht wie ich weiterschreiben soll. Ich hoffe ihr helft mir dabei. Bitte!>.<
 

17 Kapitel: Erschreckende Begegnung im Geisterwald
 

"Welche Ausrede hast du, Knirps?" "KNIRPS? HAST DU GERADE KNIRPS ZU MIR GESAGT?" Yuhhi war gut 170 cm groß und damit acht cm kleiner als Faye.

Sein älterer Bruder Hizuki hatte eine Größe von 195 cm erreicht und Atsushi war stolze 190 cm groß geworden. Bereits mit fünfzehn Jahren waren die beiden ausgewachsen gewesen. Yuhhi hatte die Angst so klein zu bleiben. Obwohl 170 cm nicht klein war. Yugi Muto kam mit neunzehn Jahren nur auf eine Größe von 163 cm und war somit kleiner als Kyoko.

Jeder hatte seine Komplexe. Yuhhi's Komplex war, nicht so zu werden wie sein Bruder Hizuki. Äußerlich war er ihm wie aus dem Gesicht geschnitten und mit der Größe haperte es noch etwas. Was sich aber schnell ändern konnte.

"Brüll hier nicht so rum! Ja, ich hab dich Knirps genannt. Warum? Stört dich das etwa?" "JA, DAS TUT ES!" "Jaja! Schon gut. Reg dich ab! Ist doch nur ein Kosename!" Verständnislos schaute sie auf ihn herab. Er reagierte wirklich ein bisschen über. Serenety versuchte die beiden zu beschwichtigen. "Beruhigt euch! Es bringt nichts, uns jetzt zu streiten! Das hilft Kyoko jetzt auch nicht! Snif!" Die braunhaarige brach in Tränen aus. Ihr Bruder versuchte sie zu beruhigen. Gelang ihm aber nicht.
 

Seine Schwester konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Sie hatte schreckliche Angst um ihre Freundin.

Beim Anblick der weinenden Serenety plagten Kaiba starke Schulgefühle. Er würde es nie zugeben, aber er fühlte sich für das Geschehene verantwortlich. Vor allem aber machte er sich schreckliche Sorgen um das Mädchen. Ihn plagten Schuldgefühle!

Vielleicht war sie gar nicht mehr am Leben und er war daran Schuld! Der Gedanke das ihr irgendwas passiert war, konnte er nicht ertragen. Er hatte das Gefühl, als würde eine eiskalte Hand ihm sein Herz aus der Brust reißen. Er fühlte sich mies.

Yuhhi beobachtete Seto die ganze Zeit. Für ihn stand fest, dass er die Schuld an ihrem Verschwinden hatte. Er wusste nicht recht was er tun sollte. Vielleicht wollte Kyoko ja ihre Ruhe und nicht gefunden werden? Bei ihr war das gut möglich. Andererseits konnte ihr tatsächlich was passiert sein.

Die Sorge um ihr Wohlbefinden siegte am Ende.

"Ich glaub, ich weiß wo sie ist!" Binnen einer halben Sekunde war alles ganz Still. Alle Gesichter waren ihm zu gewandt. Erwartungsvoll sahen sie ihn an. Keiner sagte ein Wort.

Yuhhi schwieg einfach eine Weile. Er wollte abwarten.

Nach einer halben Minute riss Kaiba der Geduldsfaden und auch Marik war alles anderen als ruhig.
 

"Ja, wo is'sie denn? Warum sprichst du nicht weiter? Beil dich gefälligst! Wer weiß was ihr alles passieren könnte, so allein!?" "Kaiba hat Recht! Wo ist Kyoko?" Die beiden waren total aus dem Häuschen. "Ganz ruhig, Jungs! Folgt mir!"

Sie folgten ihm. Zu Fuß maschierten sie zu Aki's Wohnung. Sie lag in der Nähe eines Waldes. Der Wald trennte die Black Mountains von Domino-City. Die Stadt lag direkt am Meer. Da Japan eine Insel war, wurde sie natürlich vom Meer umgeben. Allerdings wurden die Black Mountains durch eine seltsame Felsformation mit Domino-City verbunden. Niemand wusste das durch das Gebirge mit dem Japan,besser gesagt Domino-City, verbunden war, eine Höhle führte. Durch diese Höhle waren Aki und die anderen damals in diesen Teil der Welt gelangt. Der Rückweg nach Dragon-Wing war also ganz einfach.

Die Wohnung lag außerhalb der Stadt, deswegen dauerte der Fußweg ungefähr eineinhalb Stunden. Von der Kaiba Corp. brauchte man ungefähr genauso lange zu Seto's Villa. Da Aki's Wohnung nicht weit von der Firma entfernt war kam das ungefähr hin.
 

Der vierzehnjährige hatte seinen Freunden nicht gesagt wo er sie hinführte. Sie fragten ihn auch nicht. Die Freunde achteten auch nicht wirklich auf den Weg. Jeder war mit seinen Gedanken bei Kyoko. Sie fragten sich natürlich warum ihre Freundin verschwunden war. Das sie sich mit Kaiba gestritten hatte glaubten sie, aber den Grund kauften sie ihm nicht ab. Das sie wegen einer solchen Lapalie wie einen Streit einfach abhaute, konnten sie nicht glauben. Es passte einfach nicht zu ihr! Bis jetzt hatte sie sich noch jedem Konflikt gestellt.

Als die Jugendlichen am Rand des Waldes ankamen, war weit und breit kein Haus zu sehen. Unruhe kam auf. Man fragte sich natürlich warum er sie hier her geführt hatte. Besonders Kaiba konnte sich nicht vorstellen, dass sie an so einem Ort Zuflucht suchen sollte. "Ich glaub nicht das sie hier ist! Wir sind den ganzen Weg umsonst hierher gekommen! Lasst uns umkehren!" Das klang nicht wie eine Bitte sondern wie ein Befehl. "Warte doch erstmal ab! Yuhhi kennt sie schließlich besser als wir. Er wird schon wissen was er macht, oder?!" Bakura vertraute ihm voll und ganz. Außerdem war er selbst schon einmal hier gewesen. Sie hatten vor ein paar Wochen ein Buch von Aki abgeholt. Er wusste das er ihr Onkel war. Bakura und Marik kannten als einzige ihr Geheimnis.
 

Glaubten die beiden zumindest. Eigentlich wussten sie nur das Aki ihr Onkel war, mehr nicht. Auch das hatten sie nur durch Zufall erfahren.

Beim Battel-City Tunier waren sich die drei näher gekommen. Kurz nach dem Viertelfinale hatten die drei zur selben Zeit den Kühlschrank geblündert. Gemeinsam hatten sie dann die Hälfte von Kaiba's Vorräten verspeist und sich gegenseitig Gruselgeschichten erzählt. Von da an, hatten sie sich dann öfter getroffen beziehungsweise geschrieben. So haben sie viele Geheimnisse von einander erfahren.

Die Gruppe hatte beschlossen Yuhhi zu vertrauen. Sie folgten ihm etwas tiefer in den Wald. Die Leute aus der Stadt mieden den Wald. Man munkelte das es in diesem Wals spukte.

"Leute wollt'ihr da wirklich rein?" "Ja. Warum, Joey?" Die Jungs grinsten. Duke, Tristan und Joey sahen sich verschwörerisch an. Die Mädchen schienen total vergessen zu haben das hier unheimliche Dinge geschahen.
 

"May, hast du das etwa vergessen?" "Was denn?" Duke kicherte. "Das...es hier....spukt!" Wie auf Kommando, raschelten die Blätter und ein lautes, unheimliches Heulen erklang. Außer Tea und Serenety ließ es alle kalt. Tea ging neben Kaiba her. Als das Heulen erklang, fiel sie ihm in die Arme. Ängstlich klammerte sie sich an ihn. Seto war total überrascht und verlor die Balance. Beide knallten voll auf den aufgeweichten Boden. Es hatte den ganzen Tag über geregnet und dementsprechend matschig war der Waldboden. Tea lag nun auf ihm. Mit einem Schlag war sie knallrot geworden. Aber sie konnte sich nicht von ihm lösen. Wie gebannt starrte sie ihn seine blauen Augen. Yugi guckte eifersüchtig und versuchte Tea irgendwie von ihmrunterzubekommen. Leider hielt Duke ihn fest. Ihm war schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass Tea Yugi nur benutzte. So sah es zumindest für ihn aus. Offizell waren die beiden ja zusammen. Zwar erst seit kurzem, aber trotzdem konnte Tea nicht so umspringen mit ihm.

Vor ein paar Tagen hatte er zufällig ihr Tagebuch gefunden. Eigentlich wollte er es ihr sofort wieder zurückgeben, aber er konnte der Versuchung nicht widerstehen und las die letzte Seite. Was er da gelesen hatte, war für ihn ein totaler Schock gewesen. Nie hätte er für möglich gehalten das Tea so fies sein konnte. Noch dazu zu einem ihrer besten Freunde!

In ihrem Tagebuch hatte gestanden, dass sie eigentlich in Seto Kaiba verliebt war und nur mit Yugi zusammen war um ihn eifersüchtig zu machen. Da Seto und Yugi seit jeher Rivalen waren, könnte es ja auch bei ihr funktionieren. Für Duke war klar gewesen, dass das nicht funktionieren würde. Seiner Meinung nach, war er in Kyoko verliebt und nur zu stur das zuzugeben. Jetzt war ihm nur daran gelegen, seinem Freund die Augen zu öffnen.
 

Abwartend lag Kaiba unter ihr. Er fragte sich, wann sie denn endlich von ihm runterging. Der Mann hatte nämlich besseres zu tun als im Dreck zu liegen! Sein schöner, schwarzer Mantel mit den silbernen Nieten war total versaut. Das machte ihn wütend. Seto hatte eine Schwäche für lange, wehende Mäntel und ging dementsprechend vorsichtig mit ihnen um. Diesen Mantel hatte er besonders gern. Er war ein Weihnachtsgeschenk von Kyoko. Seto hing sehr daran und behandelte ihn äußerst vorsichtig. Seine Bediensteten durften ihn noch nicht einmal waschen. Das machte er selber, mit der Hand! Was ziemlich grotesk aussah! Sehr selten bekam man einen Firmenpräsidenten zu Gesicht, der knieend über dem Badewannenrand lehnte und mit äußerster Vorsicht, mühsam seinen Mantel reinigte. Damit ihn niemand dabei beobachtete, machte er das auch nur Nachts. Dazu benötigte er aber Kyoko. Alleine war er nicht fähig seinen Mantel zu waschen. Beim Erstenmal hatte er aus Versehen eine silberne Schnalle abgerissen. Das Ende vom Lied war, dass er Kyoko aufgeweckt und gezwungen hatte, den Schaden den er angerichtet hatte, wieder zu beheben. Seither war sie immer zugegen, wenn er seinen Mantel waschte.

Seto sah Tea tief in die Augen. Da traf ihn plötzlich der Blitz der Erkenntnis! Tea war tatsächlich in ihn verliebt! Aber warum war sie dann mit Yugi zusammen? Frauen waren echt kompliziert!

Da es ihn aber nicht sonderlich interessierte was Tea für ihn empfand, schob er jeden weiteren Gedanken an das Paar weit von sich.
 

Binnen drei Sekunden schubste er sie von sich runter. Yugi fing Tea mit seinen Armen auf. Worüber sie aber nicht glücklich war. Viel lieber wäre sie auf Kaiba sitzen geblieben und hätte weiter in seine schönen Augen geschaut. Dafür gab sie aber nicht Kaiba die Schuld, sondern Yugi. Das sie ohne Yugi aber im Matsch gelandet wäre, hatte sie nicht bedacht.

Den anderen waren die seltsamen Vorgänge zwischen den dreien natürlich nicht entgangen. Darüber machte sich vor allem Mokuba Gedanken. Er hatte Tea zwar sehr gern, aber als Seto's Freundin konnte er sie nicht akzeptieren. Seiner Meinung nach, konnte nur Kyoko ihn glücklich machen. Vielleicht verdrehte er die Sache auch etwas? Er hing sehr an seiner Yoko-chan und wollte sie für immer in Seto's Nähe wissen. Seit sie und ihre Geschwister bei ihnen lebten, hatte sein Bruder sich verändert. Er lachte viel mehr und nahm sogar an seinen geliebten Kissenschlachten teil. Außerdem nahm er sich viel mehr Zeit für ihn. Schon alleine deswegen wäre Kyoko die perfekte Ehefrau für Seto und für ihn die perfekte Schwägerin.
 

Tea guckte noch etwas entäuscht zu Seto, aber der ignorierte sie völlig. Die anderen verloren kein Wort über das seltsame verhalten der Drei. Seto besah sich die Schweinerei auf seinem Mantel genauer.

Er würde ihn wohl oder übel in die Reinigung geben müssen! Hoffentlich wurde er da nicht beschädigt!

Seinen heißgeliebten Mantel zog er aus und hängte ihn sich über den Arm. Als Firmenpräsident konnte er schließlich nicht in einem dreckigen Mantel durch die Gegend laufen!

"Ähm, Leute?" Kaiba sah etwas verwirrt zu Yuhhi. "Was ist?" "Können wir dann weiter?" Die anderen nickten zustimmend.

Yuhhi führte sie etwas tiefer in den Wald. Für ihn gab es nur drei Orte wo Kyoko sein könnte: Entweder war sie zurück nach Dragon-Wing gegangen oder sie war bei Aki untergetaucht. Genauso gut konnte sie aber irgendwo ihm Wald trainieren.
 

Nach gut zehn Minuten kam das alte Haus in Sichtweite. Die letzten Meter legten sie im Sprint zurück. Etwas außer Atem, versuchte Kaiba die sperrige Haustür zu öffnen. Was ihm nicht gelang. Die Tür klemmte und auch Joey und Tristan versuchten ihr Glück. Auch sie scheiterten.

Ein spitzer Schrei durchbrach die eigentliche Stille des Waldes. Ein kohlrabenschwarzer Rabe kreiste über dem Haus. Es war, als wollte er sie vertreiben. Er flog tiefer und nahm jeden der Freunde unter die Lupe. Aus sicherer Entfernung natürlich. Raben waren von Natur aus sehr misstrauische Tiere und sehr vorsichtig. Tea hatte Angst vor dem niedlichen Tierchen. Er guckte sie aus seinen klugen, schwarzen Augen so komisch an. So als wollte er sagen, verschwindet von hier! Das machte ihr Sorgen.

Plötzlich tauchte ein zweiter Rabe auf. Er zog ein paar Kreise und landete dann elegant auf eine Fensterbank. Dort klopfte er mit seinem Schnabel gegen die Fensterscheibe.
 

Wie von Zauberhand öffnete sich das Fenster und der Vogel schlüpfte in den Raum. Der zweite Rabe folgte ihm. Das Fenster schloss sich wieder. Dabei war niemand am Fenster zu sehen.

Den Jugendlichen wurde ganz seltsam zumute. Es war schließlich nicht normal das ein Fenster sich wie von Geisterhand öffnete und schloss!

Als die anderen abgelenkt waren, öffnete Sakuya die Tür. Er hatte einfach nur leicht gegen die Tür getreten. Die klemmende Tür kannte er ja. Daher war es nicht schwierig für ihn die Tür zu öffnen.

Joey bekam das große Zittern, als er sah, dass die Tür plötzlich offen war.

"Ruhig Blut, Joey! Ich hab die Tür geöffnet., und jetzt kommt rein! Es zieht!" Der Junge stand bereits im Haus. Überrascht folgten sie ihm. Ein siebenjähriger konnte doch nicht so einfach eine Tür öffnen, die nicht einmal neunzehnjährige öffnen konnten!?
 

Die beiden Geschwister maschierten zielstrebig in den ersten Stock. Die anderen folgten ihm. Tea griff nach Yugi's Hand. Sie war nicht freiwillig hier. Dem einzigen dem sie Nahe sein wollte war Seto. Sie schämte sich zwar, aber sie hatte gehofft, wenn sie Seto tröstete, dass er sich dann in sie verliebte.

Sozusagen hatte sie Kyoko's Verschwinden für ihre eigenen Zwecke ausgenutzen. Dieses Verhalten war nicht typisch für sie. Wegen ihm machte sie Dinge die sie sonst niemals machen würde!

Von Außen sah das Haus sehr schäbig und baufällig aus, aber von Innen war alles ordentlich und sauber aus.

In diesem Haus wohnte außer Aki niemand. Zumindest gab es keine anderen besetzten Wohnungen. Das Haus lag ja auch nicht unbedingt in einem beliebten Gebiet. Diese Gegend mieden die meisten Leute, weil hier Nachts unheimliche Dinge vorgehen sollen.
 

Yuhhi klopfte an die Tür. Die anderen konnten sich langsam auch nicht mehr vorstellen, dass Kyoko in diese Bruchbude war. Schon nach dem dritten Klopfen ging die Tür auf.

In der Tür stand Aki. Er hatte sie schon erwartet. Deswegen war er ja auch nicht überrascht als Kaiba vor ihm stand.

"Was machst du hier?" Kaiba war wirklich überrascht! Mit Aki hatte er nicht gerechnet. Er hatte nicht gewusst, dass Aki hier wohnte. Um die Wohnverhältnisse seiner Angestellten kümmerte er sich nicht.

"Master Kaiba, ich wohne hier. Ich hab euch schon erwartet. Hallo, Bakura!" Er lächelte freundlich.

"Hallo, Aki!" "Ihr kennt euch?" Kaiba schlitterte von einer Überraschung in die nächste.

"Ja, ist ne'lange Geschichte." Bakura grinste. "Da bin ich aber gespannt!?" "Hab mir mal ein Buch von ihm ausgeliehen. Zufrieden?" "Is'ja auch egal. Kyoko ist verschwunden. Weißt du wo sie ist?"

Erwartungsvoll sah er ihn an. Er glaubte zwar nicht das sie hier war, aber man konnte ja nie wissen!

"Tut mir ja leid, aber sie will dich nicht sehen." Aki war immer noch freundlich.
 

"Soll das etwa heißen sie ist hier? Außerdem, was heißt sie will mich nicht sehen?" Der junge Mann war ziemlich wütend. Er explodierte fast.

Das sie Kaiba nicht sehen wollte überraschte die anderen nicht wirklich. Es war ihnnen bekannt, wie schlecht er sich benehmen konnte. Die meisten hatten es schon am eigenen Leib gespürt.

"Jepp, Yoko ist hier! Sie haben sich ihr gegenüber sehr schlecht benommen!" Tadelnd schaute er ihm in die Augen. Er mochte es gar nicht, wenn man seiner kleinen Nichte wehtat.

"WIESO IST SIE HIER? WOHER WOLLEN SIE DAS WISSEN? ICH HAB IHR NICHTS GETAN!" Seto tobte und schrie wie ein Wahnsinniger. Joey hielt sich die Ohren zu. Faye wurde wütend und packte ihn an seinem Hemdkragen. "Was hast du kleiner Mistkerl ihr angetan?" Ihr Stimme war nur ein leises Zischen. Manchmal konnte sie richtig furchteinflössend sein.

"Gar nichts! Wirklich! Du glaubst mir doch, oder Mokuba?" Er sah seinen kleinen Bruder durchdringend an. "Eh? Nö!" "Was?" "Seto, ich kenn dich! Du hast sie bestimmt wieder geärgert! Aber wenn du nicht zu siehst, dass sie wieder nach hause kommt, werd ich ernsthaft böse!"

Alle wandten sich Mokuba zu. So sauer hatten sie ihn noch nie erlebt. Kyoko musste ihm ja wirklich viel bedeuten!
 

"Klar kommt sie wieder Heim!" Seto schien sehr von sich überzeugt zu sein. Die anderen hatten auch keine Ahnung was sie tun sollten.

"Glaub ich nicht, Master! Kyoko will sie nicht sehen und auch nicht länger bei ihnen wohnen. Jungs packt eure Sachen." Mehr sagte er nicht. Die beiden wandten sich auch schon zum Gehen.

"Bleibt hier! Seit wann darf er euch Befehle erteilen?" Wütend funkelte er ihn an. Niemand würde ihn von seiner Kyoko fernhalten!

"Aki darf alles." Das war eine simple Antwort von Sakuya. Als sein Onkel durfte er ja auch alles.

"Wo ist Kyoko?" Das klang bedrohlich. Auf Sakuyas Antwort achtete er gar nicht erst.

"Ich kann es wohl nicht verhindern. Also gut, kommt mit." Es klang resigniert. Er hatte zwar damit gerechnet, dass Kaiba hier auftauchen würde, aber das es schon so schnell passieren würde, hatte er nicht geahnt. Aki ging vor und führte sie tiefer in den Wald hinein.
 

Mitten im Wald auf einer Lichtung befand sich ein See, der unterirdisch durch die Black-Mountains weiter in den East-Blue mündete. Genau zu dieser Lichtung führte sie Aki. Der Weg zur Lichtung dauerte ungefähr eine halbe Stunde.

Seto und sein Gefolge wurden langsam unruhig. Wo führte er sie hin? Diese Frage stellten sie sich nicht nur einmal.

Wenige Meter vor der Lichtung hörten sie Kampfgeschrei. Wie von der Tarantel gestochen rannten alle in die Richtung, aus der sie das Geschrei gehört hatten. Was sie auf der Lichtung sahen, verschlug ihnen den Atem. Kyoko prügelte sich mit einem dunkelhaarigen Mann. Die Klamotten der beiden waren zerrissen und Schlammbespritzt.

Ihr ganzer Körper war mit Wunden übersät. Ein paar tiefe, blutige Kratzer hatte sie auf der Schulter, am linken Oberschenkel, am Rücken und an den Armen.

Feine Rinnsale Blut rannen über ihren Körper. Sie stand seitlich zu den anderen, so das sie die tiefe Wunde an ihrer rechten Schulter nicht sehen konnten. Unaufhörlich quoll Blut heraus und der beginnende Regen vermischte sich mit ihrem Blut.

Blut und Schlamm verschmiert stand sie da. Sie hatte die Nähe der anderen gespürt, aber ignorierte sie.
 

Kyoko und der Fremde kämpften weiter miteinander. Das Ganze sah sehr elegant, aber auch sehr kraftvoll aus. Wenn man ihnen so zu sah, könnte man meinen, die Beiden sahen jeden Angriff des anderen voraus. Jede Attacke wurde perfekt pariert! Ihre Freunde wollten eingreifen, ihr helfen, aber Aki hielt sie zurück. Das machte sie wütend. Kaiba packte ihn am Kragen.

"Was soll das? Sie ist verletzt, außerdem regnet es in Strömen! Sie wird sich den Tod holen! Warum lässt du das zu?" Er konnte ihn nicht verstehen! Seto wusste nicht was die beiden verband, aber er würde es zerstören. Den Gedanken sie an ihn zu verlieren behagte ihm ganz und gar nicht. Er machte sich Sorgen um sie. Noch immer erklang ihr Kampfgeschrei.

Hieb um Hieb drängte sie ihren Gegner in die Ecke. Joey und Tristan versuchten die beiden auseinander zu treiben. Was ihnen nicht gelang, Kyoko und der Fremde wichen den beiden aus.

Für ein paar Sekunden hielten sie inne. Gierig sogen sie die Luft in ihre Lungen. Ein heftiger Schmerz in ihrer Schulter ließ sie aufstöhnen. Dem Fremden erging es nicht anders. Er hatte eine tiefe Wunde auf der Brust, aus der unaufhörlich Blut rann.
 

May und Faye rannten zu ihrer Freundin. Plötzlich schob sie ihr Schwert zurück in die Scheide. Die anderen bemerkten jetzt, dass sie nicht nur ein Schwert, sondern drei hatte. Alle drei waren mit einem

Gürtel an ihrem Körper befestigt. So waren sie immer Griffbereit.

Ihre Freundinnen ignorierend rannte sie zur Felswand.

Die Felsen waren klitschig und nass. Unermüdlich prasselte der Regen auf sie herab. Das Mädchen versuchte den steilen Felsen zu erklimmen. Zwei, drei Meter ging das auch gut, aber dann rutschte sie ab. Die anderen schrieen entsetzt auf. Sie versuchte Halt zu finden. Verbissen ignorierte sie die Schmerzen, die ihren Körper peinigten. Der Schmerz, die Qual ihres Herzens war tausendmal schlimmer. Sie schrie auf. Machte der Verbitterung, ihrem Hass Luft. Ihre Hände rutschten über den nassen Felsen. Blut quoll hervor. Der scharfe, kantige Felsen hatte ihre Hände aufgeschürft. Über ihre zarten Finger rann, in feinen Rinnsälen, ihr Blut. Ihr Herz pochte dumof gegen ihre Brust. Die Glieder schmerzten. Plötzlich fand sie Halt. Mühsam zog sie sich hoch. Meter für Meter zog sie sich weiter nach oben.
 

Die Menge unter ihr schrie, sie solle aufhören. Sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Aber sie hörte nicht hin. Aki zeriss sein Hemd und warf es auf den Boden. Der Regen wurde stärker. Er passte zu ihrer Stimmung. Aki und der Fremde versuchten nun ebenfalls den Felsen zu erklimmen. Bisher hatte es niemand geschafft, die Black-Mountains zu bezwingen. Keiner war je lebend zurückgekehrt, deswegen war die Gebirgskette auch bis heute unerforscht. Ein Mysterium für sich!

Die beiden hatten ein paar Meter geschafft, als ein Blitz einschlug. Durch den Felsen glitt ein Beben. Die Drei verloren den Halt und fielen in die Tiefe.

Die anderen hielten erschrocken den Atem an. Ein dumpfer Aufprall. Schlamm spritzte auf. Kyoko und die beiden anderen waren hart auf dem Waldboden aufgeschlagen. Trotz des Regens war der aufgeweichte Waldboden noch sehr hart. Außerdem waren sie auf einer Felsplatte gelandet. Vor Jahrtausenden mussten sich Steine vom Felsen gelöst haben und durch die Witterung waren sie in das Erdreich eingedrungen. So musste die Felsplatte, oder steinerne Boden, wie immer man ihn auch nennen mag, entstanden sein.

Ein weiterer Blitz schlug in den Felsen ein. Geröll löste sich und prasselte auf die drei herab.
 

Den anderen blieb vor Schreck die Luft weg.

Das herabfallende Geröll wirbelte Staub auf. Sakuya und Serenety schrieen auf. Weinend wollte der Kleine nach vorne stürmen. Eine Hand packte ihn am Ellenbogen. Yuhhi hatte ihn festgehalten und zog ihn nun in seine Arme. Tränen rannen über sein Gesicht. Fest presste er seinen kleinen Bruder an sich.

Plötzlich war wieder jener Tag vor vier Jahren. Die Vergangenheit hatte ihn eingeholt. Er spürte die gleichen Qualen wie damals. Als ihm Kyoko mitteilte das seine Eltern und Geschwister tot waren. Das seine Familie grausam niedergemetztelt worden waren. Seine Familie gab es nicht mehr, seine Freunde auch nicht. War sie deswegen abgehauen? Wie konnte sie ihm das nur antun? Sie war doch alles, was er noch hatte! Er schrie seinen Schmerz raus.

"Nein!!!! Warum hast du das getan?" Yuhhi barg seinen Kopf in den Haaren seines Bruders. Sakuya presste sich fester an seinen Bruder. Die anderen waren erstaart vor Schreck. Serenety warf sich weinend in die Arme ihres Bruders. May und Faye hielten sich umklammert. Tränen rannen ihnen über die Wangen. Schluchtzer und der prasselnde Regen durchbrachen die einstige Stille des Waldes.
 

Yugi weinte. Isis war schockiert. Wie Sturzbäche rannen die Tränen über ihr braungebranntes Gesicht.

Odion versuchte sie zu trösten, wenngleich auch ihm der Schock noch tief in den Gliedern steckte. Tristan und Duke versuchten die Tränen zu unterdrücken. Aber es funktionierte nicht. Bakura stand einfach nur da. Sein Körper war wie betäubt vor Schmerz. Tränen liefen über sein Gesicht, tropften auf dem Boden und wurden vom Regen fortgespült.

Marik schrie. Schrie seine Angst rauß. Panik erfasste ihn. Was, wenn sie tot war? Tod? Sie musste tot sein! Die Steine hatten sie mit Sicherheit erschlagen! Nein! "Neiiiiiinnnn!" Eine kalte Hand griff nach seinem Herzen und presste es fest zusammen. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Seine Schluchtzer vermischten sich mit denen der anderen und echote im Wald.
 

Kaiba war fassungslos. Mit weit aufgerissenen Augen sank er auf die Knie. Er konnte nicht begreifen was gerade geschehen war. Dumpf schlug sein Herz in der Brust. Langsam traten Tränen in seine Augen. Sein Körper schien begriffen zu haben, was sein Geist nicht begreifen wollte.

Er hatte sie verloren. Keine Macht der Welt konnte sie ihm je wieder bringen. Nicht alles Geld der Welt konnte das Geschehen ungeschehen machen. Das war nicht fair!

"Nicht fair! DAS IST NICHT FAIR!!!! WARUM? KYOKO!" Er konnte es nicht verstehen! Warum nahm man ihm alles, was ihm lieb und teuer war? Seine Schreie hallten wieder. Mokuba war auf den Boden gesunken und weinte bitterlich.

Tea wollte zu Kaiba gehen und ihn trösten. Auch sie war geschockt, aber der Geliebte stand ihr näher, als die Freundin. Um ihn sorgte sie sich, nicht um die Freundin. Sie wollte ihn umarmen, aber er stieß sie weg.
 

Die Staubwolke legte sich langsam. Schon seltsam, aber irgendwie hatte sie das überlebt. Hastig sog sie die Luft ein. Ihre Lungen schmerzten. Blut lief über ihr Gesicht. Der rote Saft lief ihr aus der Nase. Sämtliche Glieder ihres Körpers schmerzten. Wieso stand sie noch aufrecht? Die Schuldgefühle und der Hass zogen sie unaufhörlich zu Boden. Dennoch bewahrte sie Haltung. Hatte es mit ihrer Herkunft zu tun? Die Sorge um ihre Freunde überwältigte sie. Es war wie damals! Wieder einmal war sie zu spät gekommen! Konnte sie denn nicht einmal was richtig machen? War sie verflucht oder einfach nur zu dämlich?

Ihr Herz krampfte sich zusammen. Wie ein verwundetes Tier brüllte sie auf. Sie versuchte im Staub die anderen beiden zu erkennen. Schemenhaft nahm sie ein Gestalt wahr.

Ihr Schrei machte die anderen wieder aufmerksam.

Der Staub legte sich. Da standen sie. Aufrechtstehend inmitten eines Trümmerhaufens.

Kaiba wischte sich die Tränen ab und stand auf. Er achtete nicht auf Tea, die ihn traurig ansah. Wie gern würde sie seine Haut berühren und ihm die Tränen wegküssen! Für einen winzigen Augenblick hatte sie geglaubt, jetzt sein Herz gewinnen zu können. Wieder einmal hatte sie ich getäuscht. Kyoko hat alles, ich gar nichts! Bittere Gedanken, ja Hass hegte sie gegen die Freundin. Sie wünschte ihr förmlich den Tod.

Die Freude bei den anderen war groß.
 

Kyoko schaute die beiden an."Wär fast schiefgelaufen, was!" Plötzlich machte sich Wut in ihr breit. "Habt ihr sie noch alle? Ihr hättet draufgehen können! Ist euch das eigentlich klar?" Anklagend schaute Aki sie an. Sie wusste was er dachte. Kyoko konnte den beiden nicht länger in die Augen schauen.

Kaiba kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Auch die anderen setzten sich in Bewegung.

Yuhhi und sein kleiner Bruder rannten auf sie zu.

Das Mädchen fing an zu rennen. Mit Anlauf sprang sie über die Felsen und in den See. Durch den andauernden Regen stand das Wasser schon sehr hoch. Das Wasser schwappte hin und her. Kein normaler Mensch konnte sich den wogenden Wassermassen widersetzen!

Um sie herum klangen Schreie auf. Es störte sie nicht. Eine scharfe Stimme durchschnitt ihre Gedanken.

"KOMM SOFORT RAUS!!" Für einen Moment erwägte sie Aki's Befehl nicht folgezuleisten, aber schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder. Wiederwillig kam sie seinem Befehl nach.
 

Triefend naß kam sie aus dem See. In ihren Augen stand Trotz.

Kaiba ging auf sie zu, zog sein Hemd aus und wollte es ihr um die Schultern legen. Kyoko wich ihm aus. Ihr zerissenes Top entfernte sie mit einem Ruck von ihrem Körper. Nur im BH bekleidet stand sie vor ihnen.

Die Kälte spürte sie nicht. Das einzige was sie spürte, war Hass!

"Es reicht! Willst du dich mit Gewalt umbringen?" Aki schaute in die trotzigen Augen seiner Nichte.

Mit einem mal traten Tränen in ihre Augen. Hastig wandte sie sich ab. Wieder rannte sie weg. Blitzschnell zog sie zwei Schwerter hervor und von neuem begann der Kampf mit dem dunkelhaarigen Mann. Beide kämpften mit zwei Schwertern. Diesmal war der Kampf hart. Kraftvoll und Hasserfüllt prallten die Klingen aufeinander, immer und immer wieder.

Ihr Onkel mischte sich in den Kampf ein. Wie aus dem Nichts tauchte er neben den beiden auf und schlug zu. Hart rammte er seine Fäuste in die Gesichter der Kämpfenden. Protestlaute von den anderen erklangen.

Über diese Verhalten war man schockiert. Man schlägt doch keine Frauen! Schon gar nicht so brutal!
 

Die beiden wurden einige Meter weggeschleudert. Kyoko war nicht mehr fähig auf ihren Füßen zu landen. Der Fremde hatte der Wucht des Schlages standgehalten. Yuhhi überlegte schon die ganze Zeit woher er den Mann kannte. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

"KIRA!!" Der Angesprochene drehte sich zu ihm um. Blut rann ihm über die Stirn. Fragend sah er Yuhhi an. Wimmernd sprang er Kira in die Arme. Die Schwerter hielt er immer noch fest in den Händen. Mit einer fließenden Bewegung steckte er sie zurück in die Scheide und legte dem Jüngeren die Arme auf die Schultern. Er war nicht fähig ihm Trost zu spenden.

Kaiba indess eilte zu Kyoko. Mühsam rappelte sie sich wieder auf. "Bleib liegen! Du bist schwerverletzt! Ruft sofort einen Krankenwagen!" Seto war es gewohnt, dass seine Befehle sofort ausgeführt werden. Diesmal allerdings, folgte ihm niemand. Zu geschockt waren sie über das Geschehene.

Die Verletzte befreite sich aus seiner Umklammerung. Ihre Augen waren leer. Wie in Trance bewegte sie sich und schob ihre Schwerter zurück. Ihre Stimme klang leise, brüchig.
 

"Blut rann herab vom Felsen, herab über die Wälder und Dörfer, hinab ins Tal, und schlußendlich vermischte sich das Blut mit den kalten Wellen des Ozeans. Zurück bleibt Stille und Einsamkeit." Tränen rannen über ihr blutverschmiertes Gesicht. Unterdrücktes Schluchtzen beutelte ihren Körper.

Leise führte Aki ihr Gedicht fort.

" Die Sonne wandte ihr Anlitz ab, verweigerte ihre Sonnenstrahlen, ob jener grausamen Tat.

Regen setzte ein, peitschte die Blut getränkte See auf. Stürmisch brauste der Wind über die Insel, trug die verlorenen Seelen mit sich fort." Er schloss die Augen. Winzige Tränen sickerten hervor.

Die anderen bildesten einen Kreis um die Drei. Sakuya hatte sich in Kaiba's Arme geflüchtet. Er presste sein Gesicht an dessen nackte Brust.

Tea platzte fast vor Wut. Energischen Schrittes ging sie auf den Gegenstand ihres Hasses zu.

Sie baute sich vor Kyoko auf. Hasserfüllt schaute sie ihr ins Gesicht.

"Was glaubst du eigentlich wer du bist? Du kannst doch nicht einfach weglaufen und uns nicht Bescheid sagen! Wir haben uns Sorgen gemacht!" Der Ausdruck in ihren Augen strafte ihre Worte Hohn.
 

Kyoko sah sie einfach nur an. Durch sie hindurch ging ihr Blick. Über ihre Wangen flossen Tränen. Niemand wusste was er sagen sollte.

Leise kamen Worte aus ihrem Mund. "Sorgen? Es gibt niemanden der sich um mich Sorgen macht."

Batsch! Tea verpasste dem Mädchen eine Ohrfeige. "Du arrogante Ziege! Anstatt so etwas dummes zu sagen, solltest du dankbar sein!" Yoko hatte den Schlag nicht gespürt.

"Für was?" Ein undefinierbarer Ausdruck lag in ihren Augen.

Aki kam auf sie zu. Er schlang seine Arme um ihren bebenden Körper. Tea bedachte er mit einem bösen Blick. Die braunhaarige zitterte vor Wut und Hass. Zu lange hatte sie ihre Gefühle zurückgehalten. Jetzt exoplodierte sie.

"Da fragst du noch? Für uns, deine Freunde! Dafür, dass du alles hast, wovon andere Mädchen nur träumen!" Damit meinte sie Seto. Er war ja schließlich der Traum aller Frauen.
 

"Ja, in der Tat. Davon träumt wohl jeder." Ihr Verstand schaltete sich wieder ein. Erneut durchflutete sie eine Woge des Hasses, drohte sie zu verbrennen.

"Wie kannst du es wagen so mit mir zu sprechen!? Was weißt du denn schon von mir? Kennt ihr mich wirklich so gut, wie ihr glaubt? Ihr wisst nichts von mir!" Sie schluckte. Versuchte ihren Zorn zurückzuhalten, aber sie scheiterte.

Tea platzte fast vor Wut! "Na und? Trotzdem solltest du mehr Respekt vor uns haben! Wir waren immer für dich da, wenn du uns gebraucht hast! Seto hat dich sogar bei sich aufgenommen! Du schuldest ihm Dankbarkeit!" Ihr Gesicht war Wutverzerrt.

Darüber waren alle erstaunt. Das Tea sich so für Kaiba einsetzte, war man nicht gewöhnt. Langsam begriffen sie, dass es hier um mehr ging, als nur um Kyoko's Verschwinden.

"Ich habe nie darum gebeten!" Sie befreite sich aus Aki's Umarmung. Wütend ging sie umher. Ruhelosigkeit hatte sie erfasst. Heute hatte sie Dinge erfahren, die ihr endgültig das Herz gebrochen haben.
 

Das Mädchen rammte ihre Fäuste immer und immer wieder in einen Baum. Sie konnte nicht aufhören sich zu verletzen. Zu sehr brannte der Hass in ihr. Unaufhörlich rannen Tränen über ihr Gesicht. Verschleiert war ihr Blick. Sie spürte, wie jemand auf sie zu kam. Weiter malträtierte sie den Baum mit ihren Fäusten. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Kraftlos sank sie auf ihre Knie.

"Ich habe euch immer respektiert. Aber ihr wisst nichts von mir. Keiner von euch weiß wer ich wirklich bin." Jemand wollte sie von hinten umarmen. Es war Kaiba. Sie stand auf und stellte sich vor Tea hin. Tief bohrten sich ihre Blicke in die Augen von Tea. Sie hielt dem Blick stand.

"Ich weiß nicht wer du bist? Da täuscht du dich aber! Ich weiß wer du bist, nur die anderen sind zu dumm es zu bemerken!" Sie schrie ihren Hass raus. "Du bist eingebildet und egoistisch! Du nutzt Kaiba nur aus! Ich hasse dich!!"

Kyoko ließ ihren Blick in die Ferne schweifen. Ihre Stimme war ein Flüstern. "Wie Recht du doch hast. Ich bin egoistisch. Meinetwegen sind unzählige Menschen gestorben. Ihre Träume sind wie Seifenblasen zerplatzt. Wäre ich nicht geboren, würde mein Reich noch existieren!"
 

Weinend brach sie zusammen. Böse Blicke streiften Tea. Niemand verstand was Kyoko eigentlich damit gemeint hatte.Yuhhi ging zu ihr und umarmte sie. Er stellte ihr die Frage, die ihn schon lange quälte. "Warum durfte ich nicht mit dir gehen? Wieso durfte ich nicht dabei sein, als meine Eltern begraben wurden? WARUM DURFTE ICH IHRE TOTEN KÖRPER NICHT SEHEN?"

"Warum? Was wäre passiert wenn sie noch dagewesen wären? Hast du dir das schon mal überlegt? Du wärst genauso draufgegangen, wie alle anderen!" Sie löste sich von ihm.

"Es ist alles meine Schuld. Wäre ich nicht auf den Kongress gegangen, wäre das nie passiert!"

Ruckartig drehte sie sich um und floh in den Wald. Sie rannte. Immer weiter weg von den anderen. Sie wollte ihre Ruhe, einfach nur alleine sein. Warum verstand das niemand? Konnte denn niemand ihre Qualen verstehen?

Die Rufe der anderen nahm sie nicht wahr. Aki hinderte sie daran, ihr zu folgen.
 

"Lasst sie in Ruhe! Ihr habt keine Ahnung was sie durchgemacht hat! Glaubt ihr wirklich, ihr könntet ihr helfen? Ihren Kummer heilen? Nein, dazu ist niemand in der Lage!"

Faye wusste nicht worum es ging, aber ihr war klar, dass Tea ein falsches Spiel spielte.

Sie verpasste ihr eine Ohrfeige.

"Aua! Warum?" Sie schien es nicht zu begreifen. "Warum seit ihr alle immer gegen mich? Wieso haltet ihr immer zu ihr?" Tränen liefen über ihr Gesicht.

"Weil du Yugi nur benutzt!" Duke traf es auf den Punkt, was die anderen dachten.

"Das ist nicht wahr!" Hilfesuchend sah sie sich um, aber niemand fühlte sich angesprochen.

"IHR WOLLT MEINE FREUNDE SEIN? DAS ICH NICHT LACHE!"

Kaiba interessierte das alles herzlich wenig. Er wollte einfach nur heraus finden, was hier vor ging.

Aki und Kira ließen sich auf einem Baumstamm nieder. Beide wussten, warum sie so reagierte.
 

Aki liebte seine Nichte sehr. Es tat ihm weh, wie sehr sie litt. Dabei hatte sie gar keine Schuld daran. Früher oder Später wäre das so oder so passiert.

Auch Kira hatte Schuldgefühle. Nie hatte er seiner Cousine wehtun wollen! Aber auch er verspürte Zorn und Hass. Durch dieses Massaker konnten seine Eltern nicht heiraten und das würde er ihnen nie verzeihen!

Kyoko hielt plötzlich inne. Wieder einmal war sie davongelaufen! Machte sie denn alles falsch?

Tea hatte Recht, im gewissen Sinne. Ihren Freunden war sie eine Erklärung schuldig!
 

Also kehrte sie um. Ihr Körper schmerzte. Das Atmen fiel ihr schwer und sie hatte eine Menge Blut verloren. Sie konnte nicht mehr schnell laufen. Langsam tat sie einen Schritt nach dem anderen. So legte sie die wenigen Meter zur Lichtung zurück. Einige male war sie gestrauchelt und wäre fast hingefallen.

Schon von weitem hörte sie die Stimmen ihrer Freunde. Sie schienen sich zu streiten, aber worum es genau ging, konnte sie nicht sagen. Kyoko konnte den Sinn ihrer Worte nicht ganz verstehen.

Als sie erneut die Lichtung betrat, kam Seto sofort auf sie zu. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm er sie in die Arme und hielt sie fest.
 

Sagt mir bescheid wie ihr es gefunden habt, bitte! (Der Satz klingt irgendwie komisch.)

Freue mich auf eure Kommentare!^^ Ya matane eure Kyoko

An der Schwelle des Todes!

Meine Süßen!*knuddel*

Ich danke euch für eure lieben Kommis! Das letzte Kapitel war eine Zerreißprobe für meine Nerven gewesen. Wenn ich daran zurückdenke läuft mir jetzt noch ein Schauder über den Körper. Und wenn ich an die bevorstehenden Kapitel denke bricht mir der schweiß aus. Wärt ihr so nett und schreibt mir, wie ihr euch vorstellt wie es weitergeht? Das wäre echt supernett von euch!^^ Sagt mir auch wenn ihr was sch** bescheiden findet!In diesem Sinne

viel vergnüen^^

^Hab euch alle superdoll lieb!! eure KyokoShanks
 

An der Schwelle des Todes!
 

Als sie erneut die Lichtung betrat, kam Seto sofort auf sie zu. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm er sie in die Arme und hielt sie fest.

"Mach das nie wieder, hörst du! Ich hab nir schreckliche Sorgen um dich gemacht. Tu so was ja nie wieder!" Er wollte sie nicht gehen lassen. Für einen kleinen Moment hatte er einen Vorgeschmack erhalten, was es für ihn heißen würde, wenn er sie verlieren würde. Das wollte er auf keinen Fall noch einmal erleben!

Das Mädchen löste sich von ihm. Kira un Aki kamen auf sie zu. "Ihr solltet alle nach hause gehen. Ihr erkältet euch sonst noch und das will ich nicht. Also tut mir den Gefallen und geht." Sie sank vor Aki auf die Knie. Ihre Lungen brannten. Das Atmen viel ihr so unendlich schwer! Die Wunde an ihrer Schulter pochte heftig. Jeden Moment konnte sie zusammenbrechen und das vor den Augen der anderen! Welche Schande war sie doch für den Drachenclan! Bittere Gedanken schnürten ihr die Seele ab. Schmerzhaft presste sich ihr Herz zusammen. Heute vor genau vier Jahren war ihr Volk ausgelöscht worden! Konnte Yuhhi sich denn gar nicht mehr daran erinnern?
 

Kira kniete vor ihr nieder. Seto beobachtete die Szene mit Argusaugen. Noch wusste er ja nicht, in welcher Beziehung die beiden zueinander standen.

Mokuba wusste nicht mehr ein noch aus. Fast hätte er seine geliebte Yoko-chan verloren und hätte nichts dagegen tun können! Das nagte schwer an ihm dennoch beschäftigte ihn etwas ganz anderes noch viel mehr. Er hatte Angst, dass Tea versuchen würde Seto und Kyoko auseinanderzubringen. Sein argloses Kinderherz bedachte nicht, dass die beiden ja gar nicht zusammen waren.

Joey und May waren fassungslos. Nie hätten sie für möglich gehalten, das Tea so gemein sein konnte und Yugi nur benutzte! Das ging beiden gegen den Strich! Seine Freunde behandelte man nicht so!

Eines hatte Tea erreicht: Nun hatte sie die ganze Aufmerksamkeit ihrer Freunde. Nur Seto kümmerte sich nach wie vor nicht um sie. Das war es eigentlich, was sie verletzte und warum sie Kyoko hasste. Naja, es gab noch einen anderen Grund. Aus ihrer Sicht, hatte Kyoko ihr ihre Freunde weggenommen. Früher als es in ihrer Clique nur wenige Mädchen gegeben hatte, war sie immer der Mittelpunkt gewesen und hatte ihre Weisheiten unters Volk gebracht. Jetzt kamen ihre Freunde mit ihren Problemen zu Kyoko. Nicht einmal Joey hatte ihr anvertraut das er in May verliebt war! Das tat weh und kränkte sie zu tiefst!

Kira kniete vor ihr und umfasste ihre Beine mit beiden Händen. Sie schaute ihm in die hellbraunen Augen. "Ich kann ihm nicht verzeihen! Er hat mein Volk, meine Freunde und meine Familie auf dem Gewissen. Nie und nimmer kann ich ihm vergeben! Aber ich werde mich den Gesetzen beugen."
 

Nun waren wieder alle Augen auf sie gerichtet. Was meinte sie damit? Ihr Volk? Was hatte das zu bedeuten? Ihre Freunde kamen näher. Tea stand alleine im Abseits. Hasserfüllt starrte sie sie an.

Aki atmete erleichtert auf. "Du wirst ihn also nicht töten?" "Ich... keine Ahnung. Unseren Familien ist es verboten sich gegenseitig anzugreifen. Er hat einen unverzeihlichen Frevel begangen! Nicht nur das er unschuldige Menschen ermordet hat, oder besser, ermorden ließ, nein, er hat auch noch einen heiligen Schwur gebrochen! Irgendwie werde ich mich an ihm rächen, mein Versprechen gegenüber Hizuki werde ich halten! Fragt sich nur wie! Aber den Schwur werde ich nicht brechen. Sein Leben kann nicht das jener ersetzen, die ich geliebt habe." Sie brach ab. Die Worte klangen bitter.

Kira lächelte traurig. Er stand auf und stellte sich mit dem Rücken zu ihr. Die Hände hatte er in seine Hosentaschen gesteckt. "Ein Schwur... der über Generationen hinweg gehalten, wird gebrochen von einem intreganten Kronprinzen! Welch Ironie!" Kyoko hielt sich die schmerzenden Schulter. "Ja, Ironie. Durch Intrigen wurden unsere Träume und unser Leben zerstört. Willst du immer noch zur See?"
 

"Hmm! Ich möchte in die Fußstapfen meines Vaters treten. Seltsam, aber das wollten wir alle. Wir wollten die Tradition fortführen und unsere Träume erfüllen." Gedankenverloren schaute er auf den See.

Isis näherte sich den beiden. Als sie vor Kyoko stand, schaute sie ihr einfach nur in die Augen. Versuchte in die unergründliche Tiefe ihrer Seele zu schauen, um Antworten zu finden. Normalerweise waren für sie die Augen der Freundin ein Spiegel zur Seele, aber heute fand sie keine Antworten. Ihre Augen wirkten seltsam leer. Das Herz tat ihr weh, bei dem Anblick der Freundin. Ihr geschundener Körper und die leeren Augen schnitten ihr tief ins Herz.

Bakura hatte sich soweit von dem Schock erholt. Er hatte wirklich Angst um seine Freundin gehabt!

Beinahe wäre sie von dem Steinschlag begraben worden. Das hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Kyoko war sehr wichtig für ihn geworden. Ihm war klar geworden, wie wenig er doch eigentlich von ihr wusste. Trotzdem wusste er, da war er sich sicher, mehr als die meisten hier. Marik und er kannten sie vermutlich von allen am besten.

Die beiden Freunde traten zu ihr. Ohne ein weiteres Wort zu sagen schlang Bakura seine Arme um sie und drückte sie an sich. Ganz vorsichtig, um ihr nicht unnötig weh zu tun.

Marik und Isis folgten seinem Beispiel und auch May und Faye gesellten sich zu ihnen.
 

Kyoko hatte nicht den blassesten Schimmer, warum sie gerade umarmt wurde. Sie hatte sich schließlich unmöglich bennommen. Seto war an den Geschehnissen nur gering beteiligt. Selbst wenn er ihren Vater nicht beleidigt hätte, wäre sie verschwunden. Diesen Tag hatte sie mit ihrer Familie verbringen wollen, dass sie dabei noch den grausamen Hintergrund dieses Massakers erfuhr, hatte sie nicht geahnt.

Mokuba schlang seine schmalen Arme fest um ihre Hüften. Sie drückte ihn kurz, dann wandte sie sich Tea zu. "Es tut mir leid! Ich wollte euch keine Sorgen machen. Ehrlich gesagt, hab ich auch gar nicht damit gerechnet. Es hat sich noch nie jemand um mich Sorgen gemacht. Außer meinen Eltern."

Aki zwirbelte ihre Ohren. Er war sehr sanft. "Was soll das denn heißen? Ich mach mir ständig Sorgen um dich!" "Hm! Weiß ich doch, auch wenn mir nicht klar ist, warum!? Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen!" Jeder gab seinen Senf zu ihrem Statement, aber sie hörte ihnen nicht zu.

Ihre Gedanken waren bei Hizuki und Atsushi, ihren toten Freunden. Sie zog ihr drittes Schwert, Leaf Knight, aus der Schwertscheide und hielt es gegen den Himmel. Mittlerweile war die Sonne untergegangen. Die pechschwarzen Wolken und der Regen verdeckten den Mond. Völlige Dunkelheit hatte sich über die Lichtung gelegt.
 

Am Schwertgriff waren Monomente eingraviert. Vereinzelt konnte man Wappen der Clans erkennen, aber manche Monomente waren im Laufe der Jahrtausende unkenntlich geworden.

Kyoko lächelte traurig und Tränen brannten in ihren Augen. Leise, mehr zu sich selbst sprechend, leistete sie einen Schwur. "Ich schwöre bei den Göttern, euren Tod zu rächen und eure Träume zu erfüllen! Auch wenn ich dafür mit meinem Leben bezahlen muss!"

Yuhhi, Sakuya, Kira und Aki knieten hinter ihr nieder. Kyoko's freunde und auch Tea verfolgten dieses Ritual mit Erstaunen. So etwas kannten sie nur aus Filmen wie Der Herr der Ringe.

Kyoko drehte sich zu ihnen um. Tränen und Trauer standen in ihren Augen, aber auch ein kleiner Funken Hoffnung war darin zu erkennen.

"Eines Tages werden wir unsere Insel wieder aufbauen!...Seit wann knieen wir vor jemanden nieder? Sofort aufstehen!!" Die Männer gehorchten ihrem Befehl.

Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen. "Ich glaub, ich leg mich ein bisschen hin." Kyoko nahm nichts mehr wahr. Sie war in völlige Dunkelheit getaucht.

Durch das viele Blut das sie durch die vielen Wunden am Körper verloren hatte, befand sie sich in einem Dämmerzustand. Um genau zu sein, befand sie sich an der Schwelle zum Tod.
 

Wie oft in den letzten Jahren, hatte sie sich den Tod gewünscht? Am Tag war sie ihren Pflichten als Schülerin und Angestellte nachgegangen. Nachts, aber, hatte sie wie besessen trainiert um besser zu werden. An den waghalsigsten Stellen hatte sie Karate und Schwertkampf geübt, den Tod immer vor Augen. Sie hätte ihn jeder Zeit willkommen geheißen. Fast flehendlich hatte sie sich ihn gewünscht, wollte ihren Liebsten wieder nahe sein. Wenn sie aber an ihre Pflichten als Oberhaupt und an ihre Familie dachte, brachte sie es nicht über's Herz sich das Leben zu nehmen. Außerdem musste sie ja noch ihr Versprechen einlösen.

Ihre Wunden spürte sie nicht mehr. Wo war sie? Bin ich tot? Jetzt wo ich mich mit meinem Schicksal abgefunden habe? War ich nicht eben noch auf der Lichtung, bei Aki und den anderen?

"...rache! Babydrache!" Wer ruft mich da? Wer kennt meinen Spitznamen? Aki oder Kira konnten es nicht sein, ihre Stimmen klangen anders. Und doch kommt sie mir bekannt vor. Oder waren es mehrere Stimmen? Ich weiß nicht, bin ganz verwirrt!

In der Ferne leuchtete ein Licht. Oder war es eine Gestalt? Gab es den Sensenmann wirklich?

Wie in Trance rannte sie auf dieses Licht zu, aber es war, als käme sie nicht vom Fleck.
 

Wieder flüsterte eine Stimme ihren Namen. Die Aussprache klang so zärtlich und liebevoll. Ihr Herz beruhigte sich. Mit einem mal fühlte sie sich ganz leicht, fast Schwerelos. Als wäre alle Last, alles Leid von ihr abgefallen und in weite Ferne gerückt.

Plötzlich wehte ein starker Wind. Die Rufe wurden lauter. Der Sturm wehte immer heftiger. Er schien sie in eine bestimmte Richtung zu treiben. Als wollte er sie an einen bestimmten Ort treiben.

Von allen Seiten hörte sie plötzlich Stimmen. Jede schien ihren Namen zu rufen.

War das nicht Kira? Gehörte diese Stimme nicht Seto? Bakura und Isis? Marik und Faye? Drehte sie jetzt völlig durch? War sie tatsächlich auf dem Weg ins Totenreich?

Irgendwie schmerzte sie der Gedanke. Ihre Geschwister und ihren Vater hätte sie gern wieder gesehen.

Gegen den Sturm konnte sie sich einfach nicht wehren. Je mehr sie sich dagegen stemmte, desto stärker wurde er!

Kyoko gab es auf sich gegen den Sturm zu wehren. Es hatte doch sowieso keinen Zweck! Dem Tod konnte man nicht entfliehen.

Als sie sich nicht mehr wehrte, wurde der Sturm schwächer. Bis er schlußendlich ganz aufhörte.
 

Sie sah sich genauer um. Vor ihr stand eine alte Burg. Die Verwitterung hatte bereits eingesetzt, also musste sie schon sehr alt sein. So alt wie die Welt? War es die Residenz des Todes? Oder eine Art Eingang ins Totenreich?

Sie beschloss, dem ganzen auf den Grund zu gehen. Eine innere Stimme sagte ihr, dass sie da rein gehen musste. Kyoko hatte gelernt, ihren Instinkten zu vertrauen.

Vorsichtig schritt sie durch das halb verwitterte Tor und gelangte so ins innere der Burg. Sie ging durch die Kammern und fand nur leere Räume.

Aber dahinten scheint ein Licht durch den Türspalt. Wo bin ich hier nur gelandet?

Ihre Hand legte sich auf den Türknauf und drückte ihn ganz langsam herunter. Kyoko war überrascht. Als sie die Tür öffnete, kam eine warme Küche zum vorschein. Was sie aber verwirrte, waren die Menschen die sich darin befanden.

"Wir haben auf dich gewartet, Babydrache!" Tränen liefen ihr über die Wangen. Wie sehr hatte sie diesen Moment herbei gesehnt! Die Stimme gehörte einem ihrer besten Freunde.
 

"HIZUKI!!!" Kyoko stürzte in sein ausgebreiteten Arme. Fest umschloss er die durchtrainierte Gestalt des Mädchens. Er hatte geahnt, dass dieser Tag kommen würde.

"Meine Kleine! Hör auf zu heulen. Du hast mir doch versprochen nie wieder zu weinen." Beruhigend strich er ihr über die langen, roten Haare. "Das stimmt nicht!Ich hab dir nur versprochen deinen sinnlosen Tod zu rächen, aber ich werde nie aufhören können, euren Tod zu betrauern!! Nie, verstehst du!!" "Ich weiß, aber Tränen stehen dir nicht, Baby!" Er hielt sie fester. Sanft wiegte er sie in den Armen. Er hatte sie nie allein lassen wollen. Sein Traum war es gewesen, immer an ihrer Seite sein zu dürfen und gemeinsam mit ihren Freunden die Welt zu bereisen.

Eine Gestalt näherte sich ihnen. "Wir wollten dich nie allein lassen! Verzeih uns, aber wir wollten dich und unser Reich einfach nur beschützen! Wie kläglich sind wir doch gescheitert!" Die Worte klangen bitter. "Atsushi! Es tut mir leid! Wenn ich mich Mama's Befehlen nicht gebeugt hätte, wärt ihr noch am Leben!" Salzig schmeckten die Tränen auf ihren Lippen. Sie umarmte den Freund und er drückte sie an sein Herz. Wie sehr er sich doch nach der Freundin gesehnt hatte!
 

"Mein Herz, es war nicht deine Schuld! Wir waren einfach zu schwach um unser Volk zu schützen. Unsere Feinde waren zu stark und in der Überzahl." Er löste sich von ihr und küsste ihre Wangen.

Wie aus dem nichts tauchten ihre Geschwister auf. War sie denn nicht tot? Ihre Brüder konnten unmöglich tot sein! Das war nicht möglich!!

Aber da waren auch noch andere Menschen im Raum. Ihr Vater und ihre Mutter.

"PAPA!!!" Kyoko warf sich in seine Arme. Weinend drückte sie ihr Gesicht an seine Brust. Er streichlte zärtlich ihren Rücken mit einer Hand. Vor langer Zeit hatte er seinen linken Arm an einen Seekönig verloren. Er hatte einen kleinen Jungen vor dem Ertrinken bewahrt und war dabei von einem Seekönig attakiert worden. Allerdings hatte nur ein Blick genügt und er war winselnd verschwunden.

"Na, Babydrache. Alles in Ordnung?" Liebevoll wischte er ihr die Tränen ab und schaute sie an.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ganz und gar nicht! Ihr fehlt mir! Ich will nach Hause! Ich will bei euch sein, bei dir und Onkel Ben." Sie schlang ihre Arme um ihn. "Ich will mein altes Leben zurück. Da, wo noch alles in Ordnung war und Mama und die anderen noch lebten."
 

Abrupt riss sie sich von ihm los und warf sich in die Arme ihrer Mutter. "Verzeih mir! Ich hab dir nie gesagt wie sehr ich dich liebe! Ich wollte dich nie im Stich lassen. Wenn ich nicht gewesen wäre, würdest du noch leben und Papa würde nicht mehr leiden!" Die Mutter wischte ihr über die feuchten Wangen. "Es war nicht deine Schuld. Ich hab euch befohlen, die anderen in Sicherheit zu bringen und ihr habt eure Sache gut gemacht. Mir war klar, dass ich sterben würde. Wisst ihr, vor Jahren, als ich noch nicht Oberhaupt war, hat mein Vater mich auf den Kongress der Könige mitgenommen. Da bin ich unserem Feind zum erstenmal begegnet. Er hat sich in mich verliebt, war aber zu der Zeit bereits verheiratet. Schon damals kannte ich euren Vater und war schrecklich in ihn verliebt. Eine Verbindung zwischen mir und ihm wäre sowieso nicht möglich gewesen. Unseren Clans ist es verboten eine Beziehung einzugehen und uns anzugreifen. Er hat den Schwur, den unsere Vorfahren vor über tausend Jahren geleistet haben, gebrochen."

In den Augen ihrer Mutter glitzerten Tränen.

Sarai legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ihr anderer Bruder umarmte sie liebevoll. Sehnsüchtig schmiegte sie sich an ihn. "Ihr habt mir gefehlt!" Lächelnd sah er auf sie herab. "Kyoko, Sarai ihr fehlt mir auch. Wir sehen uns auf der Grand Line! Wir haben einen Schwur geleistet und den werden wir halten. Außerdem müssen wir unsere Heimat doch wieder aufbauen. Es ist noch nicht an der Zeit zu sterben, hörst du!" "Er hat recht! Wir erfüllen unsere Versprechen und eines Tages sehen wir uns wieder, oder Mama? Atsushi? Hizuki?" Sie nickten zustimmend.
 

Kyoko war verwirrt."Bin ich den nicht tot? Wo bin ich dann?" Ihr Vater lächelte. "Ihr befindet euch an der Schwelle des Todes. Aber eure Zeit ist noch nicht abgelaufen, genauso wenig wie meine. Meine geliebte Jeanne! Wann sehen wir uns wieder?" Die beiden umarmten sich. Jeanne küsste ihren Mann zärtlich. "Ich weiß es nicht, mein Liebster. Aber ich hoffe das du noch lange bei unseren Kindern bist, auch wenn ich dich vermisse. Unsere Kinder brauchen dich mehr als ich. Aber ich werde ewig auf dich warten. Ich bin auf ewig dein!" In den Augen ihrer Eltern standen Tränen. Auch ihre Kinder wischten sich verstohlen die Tränen aus den Augen.

Plötzlich ertönte die Stimme ihrer Tante Satori. "Kyoko, mein Kleines, nimm diesen Ring und gib ihn Aki! Sag ihm und Kira wie sehr ich sie liebe. Passt gut auf euch auf, ja!" Sie konnte nichts mehr sagen die Gestalt ihrer Tante war verschwunden, aber auch ihrer Mutter hatte sich in den Armen ihres Vaters aufgelöst.

Zurückgeblieben waren nur noch ihre Geschwister, Hizuki und Atsushi. Es war wohl an der Zeit sich zu verabschieden. Ihr älterer Bruder wandte sich ihr zu."Wir sehen uns, Kleine. Spätestens auf der Grand Line." Kyoko lächelte."Klar, Alter! Wir retten dich und gemeinsam besegeln wir die Grand Line, okay?" Ihre Brüder sahen sich an. Sie grinsten. "Yeah!! Zusammen lösen wir unsere Versprechen ein!"
 

Hizuki legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie umarmte ihre beiden Freunde noch einmal."Wir sehen uns eines Tages wieder, oder?" Einstimmig erklang es von den beiden: "Klar! Wir warten auf euch. Tut ihr mir einen Gefallen?" "Hm?" Die beiden trugen ihre Wünsche vor. Noche einige Zeit unterhielten sie sich, dann wurde sie erneut von jemandem gerufen. Die Stimme? Das war Aki!

Um sie herum löste sich alles auf.

Langsam kam sie wieder zu sich. Wieder einmal wusste sie nicht wo sie sich befand. Schemenhaft konnte sie eine Gestalt über sich erkennen. War das nicht Aki?

"Gott sei Dank, sie kommt zu sich." Kyoko war in einem Schlafzimmer. Wie war sie hier her gekommen? Sie hatte nichts mitbekommen. War das alles nur ein Traum?

Nein es war kein Traum! In ihrer Hand hielt sie den Ring ihrer Tante. Sie sah ihn genauer an. Das war ihr Ehering! Aki und Tante Satori wollten vor vier Jahren heiraten, aber dazu war es nie gekommen. Kira war der Sohn der beiden und damals mit Aki auf See gewesen. Auch ihm waren beim Anblick der Toten die Tränen gekommen.
 

Ihr war kalt. Auch kein Wunder, wenn man völlig durchnässt war und dann noch in einen eiskalten See springt! Verrückt war sie auf jedenfall!

Mühsam richtete sie sich auf. Wirklich alles tat ihr weh. Das war vermutlich die gerechte Strafe dafür, dass sie den anderen Sorgen bereitet hatte.

Kyoko schaute sich um. Wenn sie sich recht erinnerte, befand sie sich in Aki's Schlafzimmer.

Suchend sah sie sich um. Außer Aki und Kira war niemand in diesem Raum. Oder doch? Verschwommen konnte sie eine zierliche Gestalt wahrnehmen. Wer war das?

"Du lebst!! Wie schön!" Was war daran denn bitte schön? Wessen Stimme war das überhaupt? Auf jedenfall klang sie weiblich. Die Stimme hatte einen sehr weichen Klang. War das Serenety? Oder doch eher May? Sie vermochte die Stimme nicht zu zuordnen.

Was tat sie hier? War sie nicht gerade eben noch auf der Lichtung gewesen? Irgendwer musste sie hier her getragen haben. Aber wer? Was war mit den anderen? Hoffentlich war ihnen nichts passiert!

Irgendwer rüttelte sie an den Armen. Aua!! Was sollte das? Moment, wenn sie Schmerzen spürte, war sie also nicht tot. Schön. Hölle, tat das weh!

"KYOKO!!!" Eine männliche Stimme schrie ihr ins Ohr. Kira!
 

"Schrei nicht so, ich bin nicht taub! Aua! Scheibenkleister, tut das weh!" Sie hielt sich ihre schmerzende Schulter. Kira verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. Plötzlich wurde er ernst."Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Wir dachten schon du wärst krepiert! Mach das nie wieder, hast du verstanden!?" Kyoko verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. "Jaja! Hab's kapiert."

Jemand schlang von hinten seine Arme um ihren Körper. Aki. "Du hattest einen Herzstillstand. Verflucht! Ich hab gedacht es wär vorbei! Tu das ja nie wieder! Kaiba konnte ich nur mit Müh und Not davon abhalten, dich in ein Krankenhaus zu bringen. Er wollte dir sogar sein Blut spenden, da ihr ja die selbe Blutgruppe habt." Verwundert, aber mit schmerzverzerrtem Gesicht, drehte sie sich zu ihm um."Echt jetzt? Nur weil ich umgekippt bin? Für so besorgt hätt ich ihn gar nicht gehalten. Aber mal was anderes: hier!" Sie drückte ihm den Ring in die Hand. Er wirkte ziemlich überrascht.

Kyoko achtete nicht weiter auf ihn oder Kira. Sie erhob sich vom Fußboden und stapfte wankend in die Küche. Unüberhörbar meldete sich ihr Magen und forderte sein Recht. Die weibliche Stimme gehörte May und griff ihr stützend unter die Arme. Sonst wäre sie aller wahrscheinlichkeit nach auf die Nase gefallen.

May bugsierte sie in das Wohnzimmer, wo die anderen schon voller Bangen auf sie warteten. Obwohl Seto darauf bestanden hatte sie in ein Krankenhaus zu bringen, hatte Aki seinen Willen durchgesetzt.

Aki hatte die Bande dann rausgeworfen um sich in Ruhe um die Verletzungen von Kyoko und Kira kümmern zu können. Nur May war bei ihm geblieben um ihm zu helfen. Was auch notwendig gewesen war. Aki war nicht nur Navigator sondern auch Arzt gewesen. Deswegen war es auch nicht notwendig gewesen, die beiden in ein Krankenhaus einzuweisen. Außerdem wäre das vermutlich der endgültige Tod für Kyoko gewesen.
 

Die Blutgruppe von Kyoko war eine Mischung aus Drachen- und Schlangenblut und der seltenen Blutgruppe AB positiv. Nur ihr Zwillingsbruder war in der Lage ihr Blut zu spenden. Nicht einmal das Blut ihres Vaters vertrug sie. Ihr Körper reagierte abweisend auf andere Blutspender, wie gesagt, nur ihr Zwillingsbruder kam als Blutspender in Frage. Aber eine Bluttransfusion war gar nicht nötig gewesen, weil ihr Bluthaushalt sich sehr schnell auffüllte. Sie brauchte nur genügend zu essen und genügend Schlaf und alles war wieder palleti.

Natürlich waren Seto und auch ihre anderen Freunde wütend und besorgt darüber gewesen. Sie hatten heute schon genug Angst um sie ausgestanden.

Das sie alleine stehen konnte, verwunderte alle. Kein normaler Mensch konnte nach so einem hohen Blutverlust gleich darauf alleine gehen! Geschweige denn, dass das jemand ohne Bluttransfusion überleben würde!Kyoko war aber auch kein normaler Mensch, sondern ein Monster! Im gewissen Sinne!

Seto kam sofort auf sie zugeeilt. Eine Hektik hatte der Mann! Kyoko schüttelte unwillig den Kopf. Der Mann hielt sie vom Essen ab, nur weil sie ein bisschen Blut verloren hatte? Wer war hier seltsam?

"Du musst sofort ins Krankenhaus!!" Geschockt schaute sie ihn an. "Bei dir piept's wohl! Wegen den paar Kratzern geh ich doch nicht ins Krankenhaus!" Kyoko musste sich an May festhalten. Ihr war immer noch ein wenig schwummrig vor den Augen. "Kleines, du hast eine Menge Blut verloren. Du brauchst sofort eine Transfusion!" Geduldig sprach er auf sie ein. Als ob er mit einem kleinen Kind reden würde!
 

"Eine Transfusion? Willst du mich umbringen?" Verwirrt ließ sie ihn zurück und stolperte auf die anderen zu. Ihre Freunde sahen sie an, als wäre sie ein Gespenst.

Serenety sprang auf und fiel ihr um den Hals. "Ich hatte solche Angst um dich!" Das Mädchen fing an zu weinen.

Ihre Freunde hatten Tränen in den Augen. Sie hatten schreckliche Angst um die Freundin gehabt. Niemand hatte wirklich damit gerechnet das sie das überlebte. Aber eine Piratenbraut bring so leicht nichts um! Das sollten sie eigentlich besser wissen! Vielleicht war dieses Verhalten normal? Nicht jeden Tag haute die Freundin ab und wird danach fast von herabfallenden Gesteinsbrocken erschlagen! Ganz so einfach hatten sie es ja nicht mit ihr! Das musste sie wohl oder übel zugeben.

Ihr Blick wanderte zur gegenüberliegenden Wand, vor der die Couch stand. Kyoko nahm die Freude ihrer Freunde nicht wahr. Sie merkte nicht, wie wie sie einer nach dem anderen umarmte und sie herzte.
 

Das heißt, eigentlich merkte sie es schon und erwiderte die Umarmungen kurz, aber ihre Gedanken waren weit weg. Ihre Gedanken weilten in einer anderen Zeit. Da wo alles noch in Ordnung war. Sie dachte über ihr Erlebnis an der Schwelle des Todes nach. Es war real gewesen, da war sie sich sicher. Woher käme sonst der Ring? Wenn sie sich recht erinnerte, war er eigentlich Aki's Ehering, oder besser, hätte es sein sollen. Leider hatte das Schicksal erbarmungslos zu geschlagen und die Hochzeit der beiden verhindert.

Über der Couch hingen verschieden Bilderrahmen. Vor einem bestimmten Bild blieb sie stehen. Es zeigte Hizuki, Atsushi, Kira, ihren älteren Bruder und zwei Neugeborene. Ein Neugeborenes hatte einen roten Haarschopf und lag in Hizukis Armen.

Diese Foto war kurz nach ihrer Geburt gemacht worden. Kyoko nahm es von der Wand und betrachtete es eine Weile. Unbemerkt von ihr waren Kira und Seto heran getreten. Eine einzelne Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange.

"Euer Tod war so sinnlos!" Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Ein paar Tränen tropften auf den Rahmen.
 

Tea schaute sie die ganze Zeit finster an. Als May und Aki Kyoko behandelt hatten, war sie kräftig von ihren Freunden zusammen gestaucht worden. Yugi hatte sich von ihr getrennt. Das war alles ihre Schuld! Wenn es sie nicht geben würde, wäre alles wie früher und bei Seto hätte sie bestimmt auch bessere Chancen!! Diese blöde Ziege macht immer einen auf lieb Kind, dabei hatte sie selbst eine Affäre mit diesem Aki! Da war sie sich ganz sicher.

Kyoko drehte den Bilderrahmen um und öffnete ihn. Hinter dem Foto war eine Seekarte und eine Zeichnung versteckt gewesen. Als sie auf der Grand Line waren, hatte Hizuki sie gezeichnet. Beide hatten sie an Nolands Lügenmärchen geglaubt. Nun wollte sie dem Märchen auf die Spur gehen und herausfinden ob die Godene Stadt wirklich existiert hatte. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder war die goldene Stadt im Meer versunken oder sie musste irgendwo noch existieren. Die Frage war nur wo?

Überraschender Antrag und seine Folgen

Danke meine lieben! Eure Kommentare waren sehr aufbauend für mich. Wenn ein Satz seltsam klngt, schreibt mir das doch bitte.

Wie die zeit vereght. Schon sind wir bei Kapitel 19 angelangt. Die Geschichte ist aber lange noch nicht zu ende, eher das Gegenteil ist der Fall. Viele neue Charaktere werden auftauchen böse wie gute, manche kommen sogar nur in der Vergangenheit vor. Guckt sich überhaupt einer die Steckbriefe an?

Schickt mir nur fleißig Kommis. Das beflügelt die Fantasie!^^ Also meine Süßen, viel Spaß mit:
 

Kapitel 19:
 

Überraschender Antrag und seine Folgen
 


 

Vorerst sollte sie sich aber noch etwas ausruhen. Sie gab es nur ungern zu, aber ihr ganzer Körper brannte wie Feuer. Jeder Teil ihres Körpers tat weh. Entsetzlich weh! Das war die Strafe für ihr unüberlegtes Handeln! Aua!

Sie ließ sich auf den Boden fallen. "Au! Mist! Ich bin eben auch nicht mehr die Jüngste. Ach Kiralein?"

Kiralein?! Das würde ein Donnerwetter geben. Er hasste diesen Spitznamen wie die Pest!

"Hrrm? Wie war das?" Wenn Blicke töten könnten, wär sie jetzt zu Staub zerfallen.

"Ich hab Hunger. Wenn ich nicht sofort was zu essen kriege, sterbe ich!" Mit treuherzigen Augen versuchte sie ihn rum zukriegen. Was ihr auch gelang. Niemand konnte diesem Blick auf dauer standhalten! Außer Seto! Der war gegen solche Blicke imun. Leider!
 

Kira kam ihrer Bitte, oder ihrem Befehl, wie immer man das auch nennen mochte, nach. Innerhalb von zehn Minuten stand ein nahrhaftes Mahl vor ihr. Bestehend aus Sushi, gefüllte Teigtaschen und Sake. Natürlich durften die traditionelle Misosuppe und die Schale Reis nicht fehlen. Während Kyoko alles in sich hineinschaufelte, versuchten die anderen sie zu überreden, doch in ein Krankenhaus zu gehen. Bis auf Tea. Der war das egal. Sollte sie doch verrecken! Ihr käme das nur gelegen.

Mit jedem Bissen ging es ihr besser und die Kraft kehrte in ihre Knochen zurück. Sie musste aber aufpassen, dass Joey und Yuhhi ihr nicht den Sake klauten. Für Minderjährige war Alkohol trinken verboten, aber da Kyoko einen Piraten zum Vater hatte, war sie schon von klein auf sehr Trinkfest gewesen. Trotzdem vermied sie es eigentlich in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken. Ging ja niemanden was an!

"Du solltest wirklich ins Krankenhaus gehen. Sei doch vernünftig!" Seto versuchte immer noch sie zu überreden. Scheinbar hatte er ihren Sturschädel schon vergessen.

"Nee, lass mal stecken. Das wär nur vergeudete Zeit, die ich sinnvoller nutzen kann." Genüsslich schob sie den letzten Bissen in den Mund. "Lecker! Seit wann kann hier jemand so gut kochen?" Kira grinste. "Haha! Wie kommst du darauf? Schmeckt doch wie immer." Etwas verlegen kratzte er sich am Kopf.
 

Ihre Freunde hatten inzwischen auch zugegriffen. Vom vielen Sorgen machen wird man ganz schön hungrig! Auch ihnen schien es zu schmecken. Selbst Seto hatte seinem Magenknurren nachgegeben und schob sich gerade das erste Seetangröllchen in den Mund. Wie bei allem war Kaiba auch beim Essen sehr verwöhnt, aber es schmeckte ihm. Er konnte Kyoko sowieso nicht überredenins Krankenhaus zu gehen, da konnte er genauso gut was essen. Es schien ihr auch schon viel besser zu gehen.

"Im übrigen haben wir einen neuen Mitbewohner." Kira verschlang gerade den dritten Teller mit Stir-Fry. Das Zeug schmeckte aber auch wirklich lecker! Sogar die miesepetrige Tea konnte dem Geruch dieser leckeren Sachen nicht widerstehen. Ansonsten sah sie aber nicht gerade glücklich aus.

Seto saß ganz nah bei ihr. Als ob er Angst hätte, sie würde jeden Moment wieder umkippen!

"Echt? Wer...Moment! Duke, hat bei dir nicht ein neuer Crupier angefangen?" Kira konnte genau erkennen, wie die Rädchen in ihrem Kopf anfingen sich zu drehen. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er konnte den Hoffnungsschimmer in ihren Augen sehen.

Duke war über diesen plötzlichen Ausbruch total erschrocken. Er hatte nicht damit gerechnet so plötzlich angesprochen zu werden und hatte sich prompt an seinem Okonomiaki verschluckt.

Es dauerte eine Weile bis er sich einigermaßen erholt hatte.

"Ja, warum fragst du? Phu! Ich wär fast erstickt!" Armer Duke! Er konnte einem wirklich leid tun!Zuerst suchte er den halben Tag nach ihr und wäre er ihretwegen fast erstickt.

Kyoko studierte fieberhaft nach wie der Typ hieß. Duke hatte seinen Namen doch schonmal erwähnt.
 

Plötzlich ging eine Tür auf und herein kam ein sehr gutaussehender, ca. dreissigjähriger Mann mit schwarzen Haaren. Seine Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden und ein Stirnband zierte seine Stirn. An seinen Ohren baumelten silberne Ohrringe in Form von Schwertern.

Er hatte eine Schürze umgebunden, also musste er der fabelhafte Koch sein. Der Typ kam ihr bekannt vor! Verflixt bekannt sogar!

"Leroy!!Du lebst!!" Man konnte ihr die Überraschung aber auch die Freude ansehen. Das Mädchen sprang auf und flog ihm um den Hals. Lachend wirbelte er Kyoko durch die Luft. Das entlockte ihr ein Juchzen. Obwohl heute ein schrecklicher Tag für sie war, fühlte sie dennoch eine unbeschreibliche Freude darüber ihren Freund wiederzusehen.

"Was denkst du denn? So schnell krepier ich nicht! Es braucht schon mehr, um mich los zu werden!"

Ihre Freunde hatte sie heute nicht zum erstenmal verwirrt. Die Armen kamen aus diesem Zustand gar nicht mehr heraus. Über diese stürmische Umarmung war besonders Duke überrascht. Woher kannten sich die beiden? Diese Frage stellten sich auch die anderen. Tea gewann immer mehr den Eindruck das Kyoko genauso ein billiges Flittchen war, wie Yura. Warum sahen das die anderen nicht ein? Jeder sah nur ihre Fehler aber die von Kyoko sah niemand. Nur weil sie ihre Familie verloren hatte! Das war so ungerecht! Sie war zwar nur mit Yugi zusammen gewesen um Seto eifersüchtig zu machen, aber war das verwerflich? Andere machten das doch auch und Yugi war ihr bester Freund gewesen. Also war er doch dazu verpflichtet gewesen ihr zu helfen!
 

Kyoko lächelte. Vielleicht bestand ja doch noch eine geringe Chance, dass einige ihrer Freunde doch überlebt hatten. Möglich war ja alles!

"Ich dachte dein Schiff wär gesunken. Was ist passiert?" In ihren Augen konnte Leroy noch einige andere Fragen sehen. Er konnte sich mit ihr auch ohne Worte verständigen.

Seto beobachtete die Szene mit gemischten Gefühlen. Er wusste nicht was er von der ganzen Sache halten sollte. Erst rannte sie weg und dann verreckte sie ihm fast in den Armen. Ein paar Stunden später stopft sie sich Tonnenweise Essen in die Kehle und faselt wirres Zeug. Kyoko war so seltsam! Aus ihr wurde er einfach nicht schlau! Vor ein paar Stunden hatte er geglaubt sie wäre tot. Da war ihm bewusst geworden wie sehr er an ihr hing. Kyoko war schon zu sehr Teil seiner Familie und seines Lebens, als das er sie missen möchte. Das körperliche Verlangen spielte auch eine nicht unerhebliche Rolle. Leider musste er sie in der nächsten Zeit schonen. Wie unfair! Nur weil sie komplett durchgeknallt war, musste er auf Sex verzichten! Nicht das er schon mal mit ihr geschlafen hätte, dieses Vergnügen hatte sie ihm bis jetzt verwehrt. Jetzt musste er sie schonen bis sie nicht mehr so bleich war. Vielleicht durfte er sie ja gesund pflegen? Ihm würde das auf jedenfall gefallen und Kyoko würde es danach gleich besser gehen. Bestimmt sogar!
 

Ein bisschen schämte er sich ja schon. Kyoko war verletzt und er dachte fast nur an das eine!Warum kapierte sie auch nicht, dass er der Einzige war der sie glücklich machen konnte! In vielerlei Hinsicht!

Auf seinem Gesicht breitete sich unwillkürlich ein dreckiges Grinsen aus. Was niemandem verborgen blieb. Seine Augen hatten auf einmal einen ganz verklärten Blick drauf. Mokuba schüttelte missbilligend den Kopf. Es war doch nicht zu fassen! Yoko-chan war schwerverletzt und sein Bruder dachte nur an Sex! Das war doch echt das Letzte!

"Wir haben tatsächlich Schiffbruch erlitten. Die Marine hat uns ohne Grund angegriffen. Das hab ich zumindest geglaubt. Es ist scheinbar kein Verbrechen Unschuldige anzugreifen und zu töten."

Leroy hatte nach den Essstäbchen gegriffen und ebenfalls angefangen zu essen. Seine Stimme hatte traurig und verbittert geklungen. Es war hart! Wegen so lächerlichen Dingen wie Geld, Ruhm und Macht wurde das Leben auf einer ganzen Insel einfach ausgelöscht. Das war nicht gerecht!

Kyoko schaute ihm eine Weile sinnend zu. Sie wusste wie er fühlte. Ihr ging es ja genauso.
 

Ihre Stimmung schwankte. Der Hass hatte wieder gesiegt. Diesmal aber hatte sie sich besser unter Kontrolle. Ihre Energie konnte sie für sinnvollere Dinge nützen, als sich deswegen fertig zu machen. Für Rache zum Beispiel, oder um ihre Träume zu erfüllen.

Ihre Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. "Wie heißt es doch so schön: Die Leute glauben fest daran, man muss den Leuten Feinde geben. Das eigne tun dann einerlei!" Sie hatte die Augen geschloßen und schüttete den letzten Rest Sake in sich hinein.

Leroy war ihrem Beispiel gefolgt und hatte bereits das dritte Glas leer getrunken.

"Du bist nicht sauer?" Er wirkte unbeteiligt. Die beiden führten ein seltsames Gespräch! Jeder wirkte, als würde ihn das Ganze gar nichts angehen.

Joey war erstaunt. Nicht nur er, jedem anderen in diesem Raum ging es wahrscheinlich genauso. So distanziert und teilnahmslos hatten sie Kyoko noch nie erlebt. Überhaupt war das alles mehr als seltsam. Zuerst verschwindet sie spurlos. Dann tauchte sie im Spuckwald wieder auf. Schwerverletzt und wird dann auch noch fast erschlagen! Dann erleidet sie einen Herzstillstand und gleich danach fällt sie Duke's neuem Crupier um den Hals. Und dann war da noch dieser Kira! Welche Beziehung hatte sie eigentlich zu Aki? Solche und ähnliche Fragen schossen ihnen durch den Kopf.
 

"Warum sollte ich sauer sein? Im Gegenteil! Ich bin heilfroh das du noch am Leben bist.

Egal wie man es auch dreht und wendet, im Endeffekt hätten wir gar nichts dagegen machen können. Sie waren einfach in der Überzahl und wir total überrascht. Sonst hätten wir jetzt nicht diese Problem."

Kyoko wirkte ruhig. Zu ruhig! Ein sicheres Zeichen das sie fast explodierte vor Wut. Ihre Freunde kannten sie zumindest so gut, um zu wissen das etwas nicht in Ordnung war.

Seto versuchte sich zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Er wollte endlich wissen was hier gespielt wurde! "Was geht hier eigentlich vor?" Seine Stimme hatte einen gefährlichen Unterton. Kyoko hingegen klang beinahe gleichgültig. "Was soll schon sein?" "Soll ich dir das ganze aufzählen? Also gut. Punkt eins: Warum bist du weggelaufen? Punkt zwei: Was zur Hölle machst du hier?" Den letzten Satz hatte er rausgeschrien. Unmerklich war sie zusammen gezuckt. Muss er denn immer gleich so durchdrehen?

"Zu Punkt eins: Du Unwürdiger hast meinen Vater beleidigt! Außerdem war heute ein besonderer Tag für mich, denn ich unbedingt mit..." Sie brach mitten im Satz ab. Kyoko spürte Blicke in ihrem Rücken.
 

Das Mädchen erhob sich aus ihrer knieenden Position. Automatisch griff sie an ihren Schwerthalfter. Der komischerweise nicht da war. Wo zum Henker waren ihre geliebten Schwerter?

Sie achtete auf nicht mehr auf die Blicke in ihrem Rücken oder auf Kaiba's wütende gebärden. Einzig was für sie zählte waren ihre drei Schwerter.

Einsam und verlassen lagen sie in der Ecke rum. Die Drei sahen ziemlich mitgenommen aus. Vor allem aber waren sie total dreckig. Ohne sich um die anderen zu kümmern kramte sie Poliermittel und Putzsachen hervor und machte sich an die Arbeit.

Was Seto ganz und gar nicht passte. Er war stinksauer. Ständig ließ sie ihn im Regen stehen! Das war nicht gerecht! Sie sollte ihm gefälligst antworten! Das war sie ihm schuldig!

Aki lehnte lässig in der Tür. "Du warst also dort. Du bist ihnen begegnet." Alle Augen richteten sich auf Aki. Was ging hier vor? Ihr Mund war plötzlich staubtrocken. Der Gedanke an das Geschehene schmerzte immer noch. Obwohl sie nun begriffen hatte, dass es nicht ihre Schuld war, änderte es nichts an der Tatsache, dass sie ihre besten Freunde verloren hatte.
 

Mit einem mal fiel ihr das Atmen schwerer. Sie versuchte sich zusammen zureißen und sich nichts anmerken zu lassen. Verstohlen blinzelte sie eine Träne weg.

Noch ein letztes mal atmete sie tief durch, ehe sie ihm antwortete. "In der Tat. Ich war an der Schwelle des Todes und bin ihnen begegnet. Vielleicht hab ich das alles nur geträumt? Ich weiß nicht mehr was ich denken soll." Sein Blick war in die Ferne gerichtet. "Du hast dich also entschieden." "Ja.Wir wussten beide das dieser Tag früher oder später kommen würde." Kyoko suchte den Blickkontakt.

Aki kam nicht mehr zu Wort. Seto war aufgesprungen und schrie sie wütend an. "Was zur Hölle geht hier vor? Kannst du mir das erklären? Geantwortet hast du mir auch nicht!" "Mann, wer hat dich denn getreten? Okay, est tut mir leid. Aber eigentlich geht dich das alles gar nichts an." Sie wollte ihn provozieren. Kyoko wusste selbst nicht warum. Vielleicht weil es die letzte Möglichkeit war, sich mit ihm zu streiten?

Ihre Blicke prallten aufeinander. Zornig ballte er seine Hände zu Fäusten. Dieses Mädchen schaffte es immer wieder ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben!

"Es geht mich sehr wohl etwas an!" Seine Fingerknöchel traten weiß hervor.

Seto's Worte hallten in ihr nach. Diese Worte...wo hab ich die schonmal gehört? Kopfschmerzen! Rasende Kopfschmerzen.

Kyoko presste ihre Handflächen gegen ihre Schläfen. "Uh!" Sie ging in die Knie. Diese Worte hallten einige Zeit in ihr nach. Es hatte eine Erinnerung in geweckt. Etwas was sie lange Zeit verdrängt hatte. Das dumme war nur, dass sie nicht genau wusste, was! Es war zum Mäusemelken! Sie musste unbedingt das Tagebuch ihrer Mutter lesen.
 

Plötzlich sah sie die Bilder genau vor sich. Ein Mann kniete über ihrer Mutter. Ihre Hände waren gefesselt. Er sagte irgendetwas, aber Kyoko verstand nicht was. Nur die letzten Worte konnte sie verstehen. "Es geht mich etwas an! Du wirst schon sehen, was du davon hast. Niemand weist mich einfach ab!!Auch die Königin von Dragon-Wing und Oberhaupt des Drachenclans nicht! Was bildest du dir überhaupt ein! Wie kannst du es wagen meine Liebe abzuweisen! Du hast drei Bastarde von einem Verbrecher bekommen. Da kann man nicht wählerisch sein, Schätzchen!"

Das war damals also passiert. Dieser Arschkriecher hatte sich an ihrer Mutter vergangen. Das muss während des Kongress's passiert sein. War er nicht kurz darauf von Piraten überfallen worden und dabei gestorben?

"Ihr habt ihn überfallen, oder?" Ihr Onkel wusste sofort was sie meinte. Er nickte zustimmend.

Seto hingegen hatte mal wieder nicht die geringste Ahnung um was es ging. Er kurz davor die Nerven zu verlieren. Wann war er das nicht? In Kyoko's Gegenwart blieb ihm gar nichts anderes übrig, als den Verstand zu verlieren. Zum Einen war sie unglaublich sexy, zum anderen so unglaublich anstrengend, dass jemand wie er leicht die Nerven verlor.

"Was hat das alles zu bedeuten?" "Er hat angefangen!" Hä? Über den Köpfen der anderen schwebten Fragezeichen. Wie immer hatten sie keine Ahnung um was es ging.
 

"Ich weiß. Wirklich schade, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann. Ich kann nicht einfach weiterleben als wäre nichts passiert." "Ich verstehe dich sehr gut. Uns geht's genauso, aber die Erde dreht sich trotzdem weiter. Das musst auch du aktzeptieren!" Traurig schaute er sie an. Natürlich tat auch er sich schwer damit es zu akzeptieren. Blieb ihm was anderes übrig?

Seto hatte so seine Probleme den beiden zu folgen. "Kann mich mal jemand aufklären? Was geht hier vor?" Plötzlich musste sie wieder lächeln. Sie hatte ihm noch keine Antwort gegeben. Wie unhöflich!

Es fiel ihr schwer darüber zu sprechen, aber sie hatten ein Recht auf die Wahrheit.

"Heute vor genau vier Jahren wurde meine Heimat zerstört. Ich wollte in Ruhe über alles nachdenken. Deswegen bin ich gestern nacht nicht heim gekommen. Hier bin ich dann einem meiner besten Freunde begegnet. Kira und ich kennen uns schon sehr lange, weißt du." In Seto's Kopf arbeitete es fieberhaft. Also hatten die beiden doch eine engere Beziehung zueinander. Wen auch nicht so, wie er gedacht hatte. "Er ist also dein bester Freund. Warum prügelst du dich mit deinem besten Freund? Das kapier ich nicht!" Er sah ratlos aus. Seit wann gab es etwas was er nicht verstand? Es geschehen also doch noch Zeichen und Wunder! Marik und Bakura ging es genauso. Auch sie konnten nicht verstehen, wie man sich mit einer Frau prügeln konnte.
 

Die anderen guckten genauso ratlos aus der Wäsche.

Kyoko lächelte über die unwissenden Gesichter ihrer Freunde. Ihr war klar dass sie hier niemand verstehen konnte. Es war nicht leicht für sie, ihnen jetzt alles zu erklären. Sie suchte noch nach Worten um ihnen alles zu erklären, als plötzlich seltsame Geräusche aus dem Nebenzimmer erklangen.

Das war ihr total peinlich! Wie sollte sie ihnen das erklären? Kyoko beschloss, es einfach zu ignorieren. Das würde mit Sicherheit funktionieren, oder!?

Joey bekam lange Ohren. Was war das? Das kam doch aus dem Zimmer!

Aki nahm einen Schluck Sake und bedeutete ihr, ins Nebenzimmer zu gehen.

Als Kyoko im Zimmer verschwunden war, fing er an ihnen einige Dinge zu erzählen. Er erklärte ihnen warum sie und Kira sich geprügelt hatten und warum sie weggelaufen war. Die meisten Sachen verschwieg er ihnen aber. Aki stellte Yuhhi und Sakuya vor die Wahl. Ob sie nun mit zur Grand Line wollten oder lieber hierbleiben wollten.

Inzwischen hatte Kyoko die Geräusche beseitigt. Verursacher dieser Geräusche war eine Teleschnecke gewesen. Eine Teleschnecke verständigte sich über Funk mit ihren Artgenossen. Deswegen werden sie als Telefon benutzt und je nach Art für verschiedene Zwecke eingesetzt.
 

Kyoko nahm den Anruf entgegen und unterhielt sich eine Weile mit ihrem Gesprächspartner.

Sie vereinbarte einen Treffpunkt mit ihrem Bruder. Außerdem erzählte sie ihm alles was hier so vor sich ging und ob er tatsächlich an der Schwelle des Todes war. Es konnte ja sein, dass sie das alles nut geträumt hatte.

Nach einer halben Stunde beendete sie das Gespräch.

Ihr geliebter Bruder war bereits auf der Grand Line. Um genau zu sein, war er gerade im Königreich der Wüste. Er hatte bereits einen der sieben Samurai besiegt, oder eher sein Kumpel, erledigt. Obwohl Sir Crocodile, oder Mr. Zero wie er sich auch nannte, nicht unbedingt der Stärkste der Samurai war. Eigentlich war er sogar der Schwächste. Er war sehr Machtbesessen und hatte versucht mit Hilfe der Baroque-Firma an die mächtigste Waffe der Welt zu kommen. Pluton, so war der Name dieser Waffe, hatte die Kraft ganze Inseln mit einem Schlag auszulöschen. Ihre Zerstörungskraft stellte jene der Atombomben in den Schatten. Vermutlich könnte man mit dieser Bombe sogar die Gebirgskette der Black-Mountains in die Luft sprengen.
 

Diese Waffe wurde vor ungefähr zwanzig Jahren entdeckt und an einer Insel im South-Blue getestet worden. Bis Dato hatte noch niemand so eine gewaltige Explosion gesehen und kurz darauf war Pluton auf einer Insel versteckt worden. Erfunden wurde sie aber schon vor einigen hundert Jahren. Für viele mochte die Welt hinter den Black-Mountains rückständisch wirken, aber in vielen Dingen waren sie sehr viel fortschrittlicher als die Menschen hier.

Ein friedliebendes Königreich war der ideale Ort um eine so gefährliche Waffe zu verstecken. Die Königsfamilie war mit dem Schutz der Waffe beauftragt worden und dadurch war später auch eine Revulotion ausgebrochen. Die natürlich Sir Crocodile und seine Firma angezettelt hatten. Ihr Bruder war gerade in diesem Königreich und versuchte den Tod vieler Unschuldiger zu verhindern. So verlogen war die Weltregierung! Zuerst entwickelten sie eine gefährliche Bombe und als sie merkten was sie angerichtet hatten, machten sie einfach ein friedfertiges Land dafür verantwortlich. Sie standen für ihre Fehler einfach nicht gerade. So war das nunmal mit den Regierungsmächten. Ihre Fehler musste das Volk ausbaden.

Nach dem Telefonat maschierte sie zurück ins Wohnzimmer. Faye und May kamen auf sie zu. Ein wissendes Lächeln umspielten die Lippen der beiden.
 

Faye hatte eine rauchige Stimme und wusste diese auch gekonnt einzusetzen. Vor allem natürlich bei Männern, aber leider auch bei Kyoko. Wenn Faye es drauf anlegte und ihre Stimme einsetzte, konnte sie bei Kyoko alles erreichen. Wenn ihre Stimme einen einschmeichelnden Ton anschlug gepaart mit diesem unheimlich sexy Ausdruck, konnte sie bei jedem alles erreichen. Naja, fast. Bei Seto funktionierte das nicht. Was ein Wunder war! Normalerweise reagierte er auf jede Provokation, besonders wenn Kyoko dafür verantwortlich war. Bei Faye klappte das leider nicht, sonst könnte man Mr.Frosty so schön ärgern und in den Wahnsinn treiben! Tja, man konnte eben nicht alles haben!

Faye hatte sich vor ihr aufgebaut und den Zeigefinger unter ihr Kinn eglegt. In ihren Augen stand ein überlegener Ausdruck.

"Ich...kenne dein Geheimnis!" Die anderen bekamen große Augen. Aus irgendeinem Grund kam Mokuba auf sie zu und zerrte an ihrerm Handgelenk. "Was ist denn Süßer? Du kannst doch an einer alten Frau nicht so rumzerren." Der Kleine setzte seinen Schmollblick auf und sie konnte ihm nicht widerstehen. Bei dem Blick wurde sie immer weich.
 

Der süße Zwerg schleppte sie zu seinem großen Bruder.

Er zerrte den verwirrten Seto in die Höhe, wobei er fast umfiel. So standen sie sich nun gegenüber. Keiner wusste so recht was das eigentlich sein sollte.

Mokuba fing an, an den beiden rumzufummeln. Er legte, besser gesagt, er versuchte es, Seto's Hände auf die Schultern von Kyoko. Da Mokuba ziemlich klein war, sogar kleiner als Kyoko, musste er sich schon ziemlich anstrengen die beiden in seine Wunschposition zu bringen.

Alle glotzten ziemlich blöd aus der Wäsche. Keiner hatte eine Ahnung was der Kleine vorhatte.

Nach einer Weile schien er endlich zufrieden zu sein. Kira und Leroy beobachteten die Szene mit Argwohn.

Mokuba grinste zufrieden. "So. Hehe! Also, wie ihr wisst, hab ich euch beide sehr lieb."

Kyoko und Seto wechselten einen kurzen Blick. Kaiba konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Er konnte sich zwar nicht denken was der Knirps plante, aber er war sich sicher, dass es ihm gefallen würde. Brüderliche Intuition!

"Das wissen wir, Kleiner." Enttrüstet sah Kyoko ihn an. Er hätte ihm doch sagen können, dass er ihn liebt! Bloß keine Gefühle zeigen! Das war nicht modern! Idiot!!
 

Kaiba's kleiner Bruder lächelte geheimnisvoll. "Deswegen will ich, dass ihr heiratet!"

Kira verschluckte sich an seinem Sake. Aki blieb der Bissen im Hals stecken und Joey guckte doof aus der Wäsche. Plötzlich brachen alle in Gelächter aus. Keiner konnte aufhören zu lachen. Sie kringelten sich richtig vor Lachen auf dem Boden.

Nur die zwei Hauptpersonen konnten das gar nicht witzig finden. Zumindest Kyoko nicht.

Kaiba schien die Idee sogar zu gefallen. Oder warum grinste er wie ein Honigkuchenpferd?

Yoko wurde zusehends wütender. "Hört sofort auf zu lachen!! Das ist nicht witzig!"

Kira bekam fast keine Luft mehr. Trotzdem konnte er seinen Senf noch dazu geben, ohne das er erstickte."Das ist witzig! Haha! Ich sterbe fast vor lachen!Haha!"

Die anderen brachen sich vor Lachen auch fast ein Bein ab.

Nur die zukünftige Braut hatte einen säuerlichen Gesichtsausdruck.

Was den kleinen Mokuba nicht zu stören schien. "Ich plane eure Hochzeit schon seit fast vier Jahren. Ich seh es schon vor mir: Kyoko geht in einem langen, weißen Kleid mit Schleier und Schleppe zum Altar. Ein Strauß blutroter Rosen in ihren Händen...."
 

Kyoko war entsetzt. "Rosen? Willst du mich umbringen? Außerdem, ...wieso sollten dein Bruder und ich heiraten?Wie kommst du nur auf die Idee?"

Seto machte ein nachdenkliches Gesicht. "Also eigentlich ist das doch eine gute Idee. Es würde alle meine Probleme auf einen Schlag lösen."

Die anderen amüsierten sich immer noch königlich. Ab und an gab noch irgendwer einen Kommentar ab.

Das Mädchen war über Seto's Aussage richtig schockiert. Sie hätte eher gedacht, dass er vehement protestieren würde. Aber nichts der Gleichen!

"Du armer Irrer! Du lebst seit vier Jahren mit mir unter einem Dach und ziehst es in Erwägung, mich zu heiraten? Jeder normale Mensch, oder Mann, würde einen 10 km Umweg um mich machen! Ich, an deiner Stelle, würde mich nie und nimmer ehelichen!"

Sie hörte sich an, als wie ein Immobilienmakler der einem Kunden abriet, ein Haus zu kaufen.

Die anderen fanden das natürlich noch lustiger als Mokuba's Antrag.

"Du hast natürlich Recht! Kein normaler Mann würde eine Kratzbürste wie dich freiwillig heiraten.

Aber für meinen kleinen Bruder tu ich alles und du würdest auch davon profitieren."

"SPINNST DU? Ruhig Blut. Nicht aufregen! Er ist es nicht wert....Man heiratet nicht weil der kleine Bruder das möchte, sondern... ach das verstehst du sowieso nicht." Resigniert gab sie auf.

Da sie mit keinem Wort erwähnt hatte, Seto nicht heiraten zu wollen, nahm der Zwerg das natürlich als Einverständnis an.
 

"Was wäre so schlimm daran, zu heiraten? Eigentlich würde sich doch nichts ändern. Außer das du unseren Namen tragen würdest." Wie naiv Mokuba doch war! Natürlich würde sich etwas ändern. Die beiden wären dann ein Ehepaar. Sie würden Kinder kriegen, was wiederum bedeuten würde, dass sie miteinander schlafen mussten. Aber das war nicht das einzige Problem.

Tea war sauer. Nicht nur das dieses Flittchen bei ihrem Traummann wohnte, nein, jetzt sollte sie ihn auch noch heiraten. Wie ungerecht! Wieso bekam sie immer alles ohne einen Finger krumm zu machen? Sie passte doch gar nicht zu Seto! Tea würde viel besser an seine Seite passen! Das dachte vermutlich jede verliebte Frau von ihrem Liebsten.

Kaiba grinste. Die Idee seines Bruders gefiel ihm mit jeder Minute besser! Damit würde er sich nicht nur seine Verehrerinnen vom Hals schaffen, sondern Kyoko würde dann auch endlich das Bett mit ihm teilen. Er war sich sicher, dass sie eine wundervolle Geliebte und Ehefrau sein würde. Schließlich brachten ihn schon ihre Küsse um den Verstand. Wie würde es da erst beim Sex sein?

Kyoko fing an zu Kichern, was sich binnen weniger Sekunden in ein heftiges Lachen wandelte. Sie sank in die Knie und hielt sich den Bauch vor Lachen. Was Kaiba total verwirrte.
 

"Hahaha!" Nachdem sie sich ausgeschüttet hatte vor Lachen, wurde sie urplötzlich wieder Ernst.

"Das ist ein Scherz, oder? Ich kann und werde Seto nicht heiraten!" Mokuba stiegen die Tränen in die Augen. Krampfhaft versuchte er sie zu unterdrücken. Er hatte so gehofft das sie für immer zusammen bleiben würden. Für ihn war sie wie eine richtige Schwester und er wünschte sie sich auch als Schwägerin. Seiner Meinung nach passten Kyoko und Seto einfach wundervoll zusammen.

In Seto brodelte es. Jede andere Frau würde vor Freude Luftsprünge machen, wenn er sie heiraten würde! Aber dieser kleine Sturkopf machte sich über ihn lustig! Das würde sie bereuen! Jetzt würde er sie erst recht heiraten!

"Was wäre so schlimm daran meine Frau zu werden?" Er zwang sich förmlich zur Ruhe. Kyoko wirkte überlegen. Ihre Augen strahlten eine innere Ruhe aus, wie man sie bei ihr noch nie gesehen hatte. Binnen ein paar Stunden hatte sie sich dermaßen verändert und ihnen neue Facetten ihres Charakters gezeigt, wie man es nie für möglich gehalten hätte.
 

Aki erhob sich nun aus seiner sitzenden Position. "Glaubst du wirklich du könntest sie glücklich machen?" Überrascht wandte Seto sich ihm zu. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Seine Gesichtszüge wirkten etwas angespannt. Auf seine Lippen schlich sich ein überhebliches Grinsen. In diesem Moment war er wieder der Alte. Alle Besorgnis war von ihm gefallen. Er dachte in diesem Moment nur an sich. Das Wohlergehen anderer interssierte ihn in diesem Moment nicht, schon gar nicht das von Kyoko's Freunden.

"Warum nicht? Niemand kann ihr mehr bieten als ich! In jeder Hinsicht!" Sein Blick war stechend. Als ob er Aki durchbohren wollte. Jedem war die Zweideutigkeit in seinen Worten bewusst. Er spielte nicht nur auf seinen Reichtum, sondern vor allem, auf seine Qualitäten als Liebhaber an. Lässig stand er vor ihm. So, als könne Aki ihm nichts anhaben.

"Echt? Was denn?" Aki war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Er kannte Kaiba ja lange genug um zu wissen, wie er reagierte. Sein überhebliches Gerede kam nicht besonders überraschend für ihn.
 

Seto brachte Aki's Reaktion ein klein bisschen aus der Fassung. Dieses coole Getue machte ihn wütend. Er hatte das Gefühl, als ob man ihn gerade demütigen würde. So als glaubte diese Schwachkopf, er könne ihr mehr biten als er! Dabei zählte er zu den reichsten Menschen der Welt!

"Arbeitest du nicht lange genug bei mir, um zu wissen wie reich ich bin? Ich kann ihr, im Gegensatz zu dir, jeden Wunsch erfüllen." Seine Stimme hatte einen hochnäsigen Klang. Er merkte nicht, dass er sich gerade zum Idioten machte.

Aki's Mundwinkel zierte ein amüsiertes Lächeln. "Da liegst du Falsch. Für dich ist es vielleicht unverständlich, aber man kann im Leben auch andere Ziele haben, als Reichtum und Macht. Ich glaube kaum das du sie zufriedenstellen kannst." Aki war defenitiv der Überlegenere von beiden. Was Seto noch nicht begriffen hatte. Vielleicht sollte es ihm einer sagen?

In diesem Moment empfanden die anderen Mitleid mit ihm. Für sie war klar das er Kyoko, auf seine eigene, verquere Art liebte und eigentliche hatten sie gedacht, Kyoko ginge es ähnlich.

"Hm. Welche Wünsche könnte ich ihr nicht erfüllen?" Er hatte eine Augenbraue hochgezogen. Seto glaubte immer noch, dass er die besseren Karten hatte. Er war mal wieder total arrogant!
 

Aki seufzte. Der Typ kapierte mal wieder gar nichts! Er war es langsam leid, dem Großkotz etwas erklären zu wollen. Es brachte doch sowieso nichts!

"Du bist ein langweiliger Workaholic, der vor nichts und niemanden Respekt hat! Du magst sie bis jetzt gezähmt haben, aber ein Lebenlang schaffst du das nicht. Es gibt nur wenige die Kyoko bändigen können. Hab ich Recht, Kira?" Er sah zu seinem Sohn. Beide waren sich einig, dass er nicht der Richtige war für das Mädchen.

"Stimmt auffallend, Pap's! Kyoko zu zähmen braucht einen starken Charakter. Ich gebe zu, ich bin beeindruckt. Vier Jahre dieses störrische Mädchen im Zaum zu halten ist nicht leicht! Das wissen wir alle, oder?"

Kyoko zog einen Schmollmund. "Ich bin nicht störrisch! Überhaupt, wenn hier jemand störrisch ist, dann ja wohl Kaiba!" Seto bedachte sie mit einem finsteren Blick. "Okay. Ich bin ja schon still. Pff! Du kannst die Wahrheit nicht ertragen." Die Rothaarige sah eingeschnappt zur Seite. Eine Frechheit, sowas! Als ob sie störrisch oder zähmbar wäre! Völliger Schwachsinn!

Kaiba hatte das gar nicht witzig gefunden. Was konnte er dafür, dass er so unglaublich intelligent und sexy war?
 

Aki ergriff erneut das Wort. Er sah der Rothaarigen tief in die Augen. "Du hast dich schon vor langer Zeit entschieden, oder? Sie seufzte. Dieses Gespräch zu führen fiel ihr nicht leicht. "Du hast Recht! Ich will mein Leben nicht zwischen Akten und...Hausarbeit zu verbringen!"

Kaiba grinste anzüglich. "Wir werden natürlich auch andere Dinge machen! Für die Hausarbeit haben wir Personal. Wo ist dein Problem?"

Der Typ war doch total krank! Dachte der wirklich nur an Sex? Glaubte er wirklich, sie würde mit ihm schlafen? Selbst wenn sie heiraten würden, war sie noch lange nicht bereit dafür. Außerdem hatte sie besseres zu tun als die Ehefrau eines Industriellen zu spielen.

Sie fuhr sich durch die Haare. Plötzlich fiel ihr auf, wie dreckig sie doch war und noch dazu hatte sie nur einen zerissenen Rock an. Sie stand nur im BH bekleidet da!

"Äh, entschuldigt mich kurz."

Spieglein, Spieglein an der Wand....

Hallihallo, meine treuen Leser!^^ *umknuffz*

Wie kommst du auf die Idee, das Shanks ihr Vater ist? Würd mich echt mal interessieren!

Danke für die netten Kommentare. Schreibt mir bitte weiterhin welche. *auf den knieen rumrutsch und bettel*

Je mehr kommis ich kriege, desto leichter geht mir das schreiben von der Hand.

*daiskui* eure KyokoShanks
 

Das nächste Kapitel widme ich meinen treuen Lesern!
 

Spieglein, Spieglein an der Wand....
 


 

"Äh, entschuldigt mich kurz."

Schon war sie weg. Sie rannte in das angrenzende Zimmer, holte sich frische Sachen zum Anziehen und rannte ins Badezimmer.

Dort riss sie sich die restlichen Klamotten vom Leib und sprang unter die Heiße Dusche. Kurz seifte sie sich den Körper ein und wusch sich die Haare. Für die ganze Prozedur brauchte sie sage und schreibe zehn Minuten, danach war sie fertig. Jetzt brauchte sie nur noch die Klamotten anziehen.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog sie ihre Unterwäsche an. Exakt zwei Sekunden nachdem sie das getan hatte, kam Kira rein. "Oh! Hey, schicker BH! Seit wann trägst du Spitzenunterwäsche? In den letzten vier Jahren hat sich echt viel getan! Wow! Du hast ne tolle Figur! Kein Wunder, dass dieser Kaiba scharf auf dich ist!" Er warf die Tür hinter sich zu. Jetzt stand er mitten im Bad. Zusammen mit der halbnackten Kyoko.Kira fing an sich auszuziehen. Ganz langsam. Zuerst entfernte er sein zerrissenes T-Shirt, dem folgte seine zerfetzte Hose. Jetzt stand er nur noch in seiner Boxershort da. Eine Weile hatte sie ihm zugesehen. Sie hatte ihn ja übel zugerichtet!
 

"Du siehst ja schlimm aus!" Er tat ihr richtig leid! "Du aber auch, Schätzchen!" Kira grinste unverschämt anzüglich. Der gute Mann spielte auf ihren geschundenen Körper an. Nach einigem hin und her, holte er Verbandszeug und verband ihre Wunden neu.

Sie zog eine Schnute und zog sich weiter an. Indess verabschiedete sich Kira von seinen Shorts. Jetzt stand er in all seiner männlichen Herrlichkeit da, bereit unter die Dusche zu gehen.

Kyoko hielt ihr Gesicht abgewandt. Sie musste solche Dinge nicht unbedingt mit vollem Magen sehen! Am liebsten sah sie so was gar nicht!

Als sie die Tür hinter sich schloss, konnte sie bereits das Wasserrauschen hören.

Tapfer war er nicht! So viel stand fest. Sonst würde man seine Schmerzenslaute nicht bis in den Korridor hören. Naja, so laut war es dann auch nicht. Kyoko hatte einfach zu gute Ohren!
 

Sie warf einen kurzen Blick in den Spiegel. Trotz ihrer Verletzungen machte sie keine schlechte Figur.

Ihre Haare hatte sie nicht geföhnt. Die langen, welligen Haare klebten an ihrem Körper. Gebürstet waren sie auch noch nicht.

Schnell griff sie zur Bürste und fuhr sich ein paar Mal durch die Haare. Einem inneren Zwang folgend maschierte sie in ihr eigenes Zimmer zurück und holte ein kleines Kästchen aus dem Schreibtisch hervor. In dem Kästchen lagen auf einem Samtpölsterchen drei Vollmondförmige Ohrringe. Jeder Ohrring hatte ein eigenes Symbol eingraviert. Eine Flamme, das Zeichen des Drachenclans, zwei gekreuzte Dolch als Zeichen des Wolfsclan und ein züngelndes Schlangengesicht als Wappen des Schlangenclans. Diese drei Clans hatten seit jeher die Vormachtstellung auf ihrer Insel gehabt. Jedes Obhaupt eines Clans trug drei Ohrringe mit den Wappen am linken Ohrläppchen. Die Ohrringe hatten verschiedene Formen. Nur ihr Zwillingsbruder und sie trugen die selben Ohrringe.
 

Aus einer Schreibtischschublade holte sie ein rotes Kopftuch hervor. Kyoko faltete es der Länge nach zusammen und wickelte es sich um den rechten Oberarm. Allerdings war sie etwas aus der Übung, daher konnte sie das Kopftuch nicht befestigen. Es rutschte immer wieder herab. Nach einigem hin und her gelang es ihr doch. Mit den Zähnen konnte sie es festzurren.

Ihre zerissenen Sachen hatte sie gegen ein schwarzes, ärmelloses Top, das vorne zum Schnürren war und einen kurzen schwarzen Rock vertauscht. Ihr silbernes Kreuz trug sie immer noch um den Hals. Es gab ihr ein gefühl von Sicherheit. Schon seit geraumer Zeit hatte sie das untrügliche Gefühl beobachtet zu werden. Kyoko wusste auch wer der unerwünschte Spanner war, nämlich ihr ärgster Todfeind oder besser seine Schergen.

Die zwei Raben hopsten auf sie zu. Ein dritter flog auf sie zu und fing an sie zu attackieren.

"Au! Aua! Hör schon auf du blöder Vogel! Ah! Ist ja gut! Hier!" Das Mädchen streckte die Hand aus und ließ ihn aus dieser fressen. Zuvor hatte sie einige Körner aus einer Büchse gefischt.

Die anderen beiden Raben hatten Briefe in ihren Schnäbeln. Mit zwei Silbermünzen belohnte sie die beiden für ihre Dienste. Es war Post von ihrem Vater und von ihrem Bruder. Kyoko wischte sich eine Träne aus den Augen. Warum war sie nur so weit von ihnen entfernt?

Langsam entrollte sie die Papierrolle ihres Vaters.
 

Mein liebes, kleines Drachenbaby,

Wie geht es dir? Wie ich hörte, plagen dich Schuldgefühle. Wie oft soll ich dir Dummkopf denn noch erklären, dass du nicht die geringste Schuld an dem Ganzen hast!? Deine Aufgaben als Thronerbin hast du erfüllt. Du kennst nicht alle Hintergründe, warum unsere Insel angegriffen wurde. Ich werde sie dir auch nicht schildern! Eines Tages wirst du es selbst herausfinden, glaub mir.

Wir befinden uns gerade auf offener See. Du weißt ja, wie die Grand Line ist. Mal stürmt es, dann wieder schneit es und dann wieder scheint die Sonne. Vor kurzem bin ich einem alten Freund begegnet.

Du ahnst nie wen ich getroffen habe! Meinen ehemaligen Käpt'n! Edward Newgate! Da staunst du was!

Eigentlich hab ich ihn besucht. Ich wollte etwas bestimmtes von ihm. Leider kann ich dir das nicht verraten, mein neugieriges Drachenbaby. Weißt du, Kleines, ich hab bestimmte Pläne. An denen ich schon seit mehren Jahren arbeite. Um genau zu sein, seit ich deine wunderschöne Mutter kenne.

Aki hat mir geschrieben, dass du ihr von Tag zu Tag ähnlicher siehst. Außer den Haaren natürlich. Die hast du von mir geerbt. Aber zum Glück hast du von uns beiden nur das Beste geerbt. Von deiner Mutter das Aussehen und ihre Klugheit, ähm, nicht zu vergessen ihre Ausstrahlung. Von mir hast du die Durchsetzungskraft, die Abenteuerlust und wie Ben glaubt, noch einige andere Dinge.

Ich kann mich noch gut an jene Nacht erinnern, als du und dein Bruder zur Welt kamen.

Es war eine windige Nacht. Kurz nach eurer Geburt hat ein prasselnder Regen eingesetzt.

Du und Sarai seid euch so ähnlich! Charakterlich! Äußerlich ähnelt Sarai eher seinem Großvater Kaiki.

Aber egal. Zu wichtigeren Dingen.

HALTE DICH VON JEDEM MANN FERN!!

Dein Onkel hat mir erzählt, dass in deiner Nähe ziemlich viele Männer sind. Ich hab dir immer gesagt, dass alle Männer böse sind. Glaub mir das stimmt!! Ich als Mann weiß das. Kein Mann ist gut genug für dich! Dein Vater, also ich, ist der Einzige, der das beurteilen kann! Also wenn du dich verliebst muss ich den Mann auf Herz und Nieren prüfen! Schließlich wird er eines Tages meine Nachfolge antreten und dich beschützen! Meine Kinder sind mir das wichtigste auf der Welt! Ich will nicht das einem von euch etwas passiert oder ihr an den falschen Partner gerät. Denjenigen, der dir das Herz bricht, werde ich nämlich eigenhändig erwürgen!

In diesem Sinne, meine süße Tochter, pass gut auf dich auf und ärgere Aki nicht zu sehr!
 

PS: Ich stelle es dir frei, wann du nach hause zurückkehrst. Es wäre mir aber lieb wenn du mir Bescheid geben würdest. Dein Schiff steht bereit. Gut versteckt in der Bucht des roten Feuers. Du musst dich bei Aki bedanken! Er hat Kira als navigator ausgebildet, damit du nicht ganz alleine deine Reise beginnen musst. Meine Meute lässt dich grüßen. Wenn du Sehnsucht nach uns hast, sollst du zu unserem Stützpunkt kommen. Wir lieben dich.

Grüß deinen Onkel und Kira von uns.

In Liebe dein dich vermissender und besorgter Vater. KEINE MÄNNER, JA!
 

Kyoko grinste. Keine Männer! Wenn ihr Vater wüsste bei wem sie wohnte, würde er ihm Dreieck springen.

Sie seufzte. Endlich! Jetzt konnte sie auf die Grand Line! Abenteuer ich komme! Den Brief ihres Bruders übrflog sie kurz. Sie wusste eh was drinnen stehen würde. Es war der Wahnsinn! Er würde in diesen teil der welt kommen und sie abholen! Der Hammer! Suzumi und Yumi wollte er mitnehmen. Eine Überraschung hatte er angeblich auch für sie. Was das wohl sein würde? Sarai hatte den Brief abgeschickt als er bereits auf ihrer heimatinsel gestrandet war. Demnach müsste er bald hier auftauchen.
 

Nachdem sie dem dritten Raben eine Münze gegeben hatte, verließ sie den Raum. Völlig in schwarz gekleidet kehrte sie zu ihren Freunden zurück. Ein Rabe saß auf ihrer Schulter. Fehlte nur noch die Warze auf der Nase, ein Besen in der Hand und sie könnte glatt als Hexe durchgehen. Joey staunte nicht schlecht über ihre Aufmachung. Wobei der Rabe auf ihrer Schulter wohl alle verwirrte. Aber da sie die Freundin kannten, verwunderte es nicht wirklich jemanden.

Mokuba hatte schon sehnsüchtig auf sie gewartet. Kira schrummpelte immer noch in der Badewanne. Oder war er unter der Dusche? "Du siehst toll aus!" Was wollte der Kleine von ihr? Ah, ja richtig! Sie sollte Eiszapfen Kaiba heiraten. Aber zum Glück hatte ihr Vater ja was dagegen!

"Danke, Süßer.... Was willst du wirklich?" Durchdringend schaute sie ihm in die Augen.

Der Zwerg fühlte sich ertappt. Er versuchte mit allen Mitteln sie rumzukriegen. "Äh. Gar nichts. Heirate Seto!" Beschwörend sah er sie an. Resigniert klappte ihre Kinnlade runter.

Der Ehekanditat schob seinen Bruder zur Seite. Er beugte sich zu Kyoko hinunter. Da das Mädchen auf dem Boden kniete, konnte er ihr so perfekt in den Ausschnitt gucken. Allerdings fixierte er eher ihre Augen. Wie gebannt starrte sie ihn an. Mit Gewalt riss sie sich von seinen Augen los. Seine wunderschönen blauen Augen! Oh Mann, die waren echt der Hammer!

Kyoko sah geflissentlich zur Seite. Seto lächelte verführerisch. "Wie lautet deine Antwort?"
 

Das Mädchen sprang unerwartet auf. Sie spürte die Unruhe ihres Rabens. Etwas stimmte nicht!

Ein lautes Kreischen durchschnitt die Stille in dem Raum.

Den Vogel störte irgendwas. Er schien eine böse Aura wahrzunehmen. Bei Raben war das keine Seltenheit. Sie waren sehr spirituelle Wesen. Genau wie Wölfe, Schlangen oder andere Tiere.

Kyoko blickte zur gegenüberliegenden Wand. Auf Augenhöhe hing ein antiker Spiegel. Er verströmte eine düstere Aura. Sie ging näher ran.

Ihre Nackenhäarchen sträubten sich. Ein Zeichen für Gefahr? Mit Sicherheit. Leroy und Aki wurden unruhig. Sie schienen zu ahnen, dass etwas schreckliches passieren würde.

Der antike Spiegel gehörte einst ihrer Urgroßmutter. Es war ein Erbstück und Kyoko hing sehr daran. War es doch das Einzige was sie an ihre Urgroßmutter erinnerte. Kurz vor der Geburt ihres älteren Bruders war sie gestorben. Anako, so hieß ihre Urgroßmutter, war im Meer ertrunken.

Diese Aura hatte sie schon einmal gespürt. Damals beim Kongress. Oder besser, beim Ball danach.

Sie war von ihrer Mutter genötigt worden, ein Ballkleid anzuziehen. Mit Korsett! Das war die Hölle gewesen. Sie hatte sich nur mit Müh und Not bewegen können.
 

Meistens hatte sie mit Hizuki oder Kira getanzt. Aber auch mit dem Sohn ihres Todfeindes. Er hatte sie sehr oft aufgefordert. Kurz vor ihrer Abfahrt hatte er ihr seine Liebe gestanden und ihr geschworen das sie eines Tages ihm gehören würde.Damals war sie elf gewesen und er sechzehn. Er müsste jetzt ungefähr zweiundzwanzig sein. Eigentlich war er sehr nett und zuvorkommend gewesen, aber je später der Abend wurde, desto aufdringlicher wurde. Richtig gehend verfolgt hatte er sie. Der junge Mann hatte kurze, schwarze Haare gehabt und grüne Augen. Er dürfte ungefähr genauso so groß sein wie Seto.

Ihr war richtig unheimlich zumute!

Wie von weit her erklang eine dunkle, sonore Stimme. Sie kam aus dem Spiegel und hauchte ihren Namen. Ihre Freunde reagierten amüsiert. Scheinbar hielten sie das ganze für einen Witz.

Der Rabe auf ihrer Schulter wetzte unruhig hin und her. Erneut stieß er einen stillen Schrei aus. Alle zuckten zusammen.

Eine schemenhafte Gestalt tauchte vor ihr auf. War das Magie? Oder die neueste Technik ihrer Heimat?

Die männliche Gestalt kam auf sie zu. Kyoko wich nicht zurück. Aber sie spürte die Angst die ihr treuer Freund, der Rabe, verspürte. Er fürchtete sich!

Abwartend sah sie ihm entgegen. Er lächelte und deutete eine Verbeugung an.

"Seid gegrüßt, teure Prinzessin! Wie ich sehe habt ihr mich erwartet." Ein paar Dezimeter blieb er vor ihr stehen. Oder schweben? Wie immer man das auch nennen wollte!
 

Ihr Haltung war gerade. Sie hatte wahrhaft die Haltung einer Prinzessin eingenommen. Um sie herum war alles ruhig. So ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Wenn man denn eine gehabt hätte.

Gleichgültig schaute sie ihm in die Augen. Keiner merkte ihr die unterdrückten Gefühle, den Hass an. Höchstens ihr Onkel ahnte was sie in diesem Moment empfand.

"Spart euch euer vornehmes Getue! Was willst du hier?" Ihre Augen funkelten drohend.

Er lachte herzhaft. "Du hast dich nicht verändert! Deine Natürlichkeit hast du dir bewahrt, wie ich sehe. Warum bist du hier? Du hast mir gefehlt! War etwa alles umsonst?" Er hatte einen traurigen Blick. Die Arme hatte er vor seiner breiten Brust verschränkt.

"Dann hatte ich also Recht. Du hast die ganze Sache angezettelt. Dein Clan hat die Regierung gegen uns aufgehetzt. Du Mistkerl!" Ihr Tonfall gab keinerlei Aufschluß über ihre Gefühle. Sie wirkte teilnahmslos. Der Ausdruck in ihren Augen war gleichgültig.

Er lächelte verhalten. Seine Augen waren dunkel vor Begierde. Was Seto nicht besonders gefiel.
 

"Wer ist der Typ, Kyoko? Wie kommt der überhaupt hier her?"Seto hatte seine Hand auf ihre Schulter gelegt. Was dem Raben nicht besonders gefiel. Misstrauisch beobachtete er ihn. Das Federvieh hüpfte auf ihren Kopf und stieß ein schrilles Schreien aus. Worauf Seto und auch die anderen erschrocken zusammen zuckten. Er sah den Vogel an. Wie gebannt beobachteten sich die beiden. Misstrauisch beäugte der Rabe den jungen Mann. Mit einem mal erhob er sich in die Luft. Er drehte ein paar Kreise und stürzte sich dann im Sturzflug auf Seto. Im ersten Moment war er einfach nur erschrocken. Was irgendwie auch selbstverständlich war, schließlich wurde man nicht jeden Tag in einem Haus von einem Raben angegriffen.

Der schwarz gefiederte Vogel hakte auf den wildfuchtelnden Mann ein. Er fügte ihm lauter kleine Schrammen zu. Kaiba versuchte den Vogel abzuwehren. Gelang ihm aber nicht wirklich. Seine Freunde versuchten ihm zu helfen, aber sie machten alles nur noch schlimmer. Leroy öffnete heimlich die Tür zum Nebenraum. Bevor sie zu Kaiba gezogen war, war es ihr Zimmer gewesen. Eigentlich war es das noch. Es hatte sich nichts verändert. Der größte Teil ihrer Sachen war auch noch da. Zu Kaiba hatte sie nur die Nötigsten Dinge mitgenommen und ihre Schwerter.

Mit einem spitzen Kreischen rief er seine Freunde zu Hilfe. Die beiden Raben stürzten sich auf die Menschen und veranstalteten einen ohrenbetäubenden Lärm. Man verstand kein Wort mehr.
 

Mit einem Wink beendete Kyoko das Chaos. Augenblicklich war es still. Die drei Vögel kreisten nur mehr um Kyoko. Seto hatten sie erfolgreich vertrieben. Der stand jetzt einige Meter weit weg von ihr und rieb sich seine Blessuren. Im Gesicht hatte er überall Kratzer und seine Hose war zerissen. Auch sein Brustkorb sah übel aus. Er hatte ja kein Hemd mehr an. Das war erstens total durchnässt und zweitens hatte er es ausgezogen, um Kyoko's Blöße zu verdecken. Dabei hatte sie noch einen BH angehabt!

Kyoko verströmte eine eigenartige Aura. Die drei Raben umkreisten sie. Auffällig war, dass die die drei Vögel die Nähe des Fremden mieden. Sie hielten Abstand zu ihm. Großen Abstand sogar!

Das Mädchen streckte die Hand aus. Ein Rabe kam angeflogen und krallte sich an ihren ausgestreckten Fingern fest. So konnte er ohne Schwierigkeiten die Balance halten.

Sie spielte etwas mit ihm. Liebevoll wiegte sie ihn hin und her. Nach ein paar Sekunden erhob er sich und ließ sich auf ihrer Schulter nieder.

Der Fremde hatte sie die ganze Zeit beobachtet. Er lächelte beinahe zärtlich. Seine Hände schob er in die Taschen seiner Lederhose. Er kam einige Schritte auf sie zu. "Na, na! Wer wird denn gleich ausfallend werden! Dazu gibt es keinen Grund. Hab ich dir auch so gefehlt, wie du mir? Ich hatte in all den Jahren schreckliche Sehnsucht nach dir. Deswegen sah ich mich gezwungen die Weltregierung aufzuhetzen. Mit dem Untergang deiner Insel hab ich aber nichts zu tun. Nicht direkt jedenfalls!" Der Typ kicherte leise.
 

Die Wut kochte hoch in ihr. Wie penetrant der Typ doch wahr! Grr! Wie sie ihn verabscheute!

Sie zwang sich zur Ruhe. Der Rabe spürte ihre Unruhe und ihren Zorn. Das machte ihn etwas nervös. Vielleicht war es aber auch der mysteriöse Fremde. So genau konnte man das nicht sagen.

"Was willst du hier? Hast du mir nicht schon genug angetan? Wie kommst du überhaupt hier her?"

Er sah sich etwas genauer um. Der Raum wirkte gemütlich und einladend, aber nicht wirklich luxuriös.

"Wirklich nett hier. Aber kein Vergleich zu deiner früheren Behausung. Oder sollte ich eher Palast sagen? Das trifft es doch irgendwie besser, findest du nicht? Was deine Frage angeht, meine Prinzessin, so denke ich, hab ich das schon gesagt, oder nicht!? Ich habe dich vermisst! Mein Herzchen, wann verstehst du endlich, das wir zusammen gehören?" Bevor Mokuba irgendwas unpassendes sagen konnte, hielt Yuhhi ihm den Mund zu. Der Fremde schien das nicht zu merken.
 

Er interessierte sich nur für Kyoko.

Kaiba explodierte fast. Kyoko gehörte ihm und niemanden sonst! "Was soll denn das bedeuten?" Plötzlich wurde er zu Boden gerissen. Damit er nicht wieder aufstehen konnte, setzte Leroy sich auf seinen Brustkorb und hielt ihm den Mund zu. Wovon Duke nicht besonders begeistert war. Er war sogar richtig wütend darüber! Der Junge wandte seinen Blick von den beiden ab. Die Situation wurde völlig falsch verstanden.

Wenn man vor den beiden stand, konnte man nicht genau erkennen was sich da abspielte. Als Leroy sich etwas weiter zu Seto herab beugte, sah es für die anderen so aus, als würden sich die beiden küssen. Duke empfand das, als Schlag mitten ins Gesicht. Er fühlte sich, als ob ihm jemand das Herz herausgerissen hätte.

Dabei wusste er nicht einmal warum er so empfand.

Kyoko war das alles egal. Sie spürte eine innere Unruhe. Mit Gewalt versuchte sie den Hass in sich zu unterdrücken, aber es gelang ihr nur mit mäßigem Erfolg.

"Ich gehöre niemandem! Schon gar nicht dir! Kapier endlich, ich würde dich niemals heiraten! Selbst wenn es nicht verboten wäre. Also wie kommst du hier her?" Ihr Stimme hatte einen monotonen Klang.

Der Fremde grinste leicht. "Eine Holoschnecke." Die Wut machte der Verwirrung platz. Holoschnecke?

"Eine neue Art der Kommunikation auf der Grand Line. Die Schnecke wurde zum ersten Mal auf der Insel Furuka gesehen. Seit einem halben Jahr benutzt man sie zur Kommunikation."
 

Kyoko war nicht wirklich überrascht über den Fundort. "Die Grand Line birgt noch so manche Überraschung. Allerdings seh ich hier keine Holoschnecke." Misstrauisch schaute sie ihn an. Sie traute dem Frieden nicht. Ihr Gegenüber lächelte nachsichtig."Errätst du mein Geheimnis wirklich nicht? Soll ich es dir verraten?" Nachdenklich legte sie die Stirn in Falten. Nach kurzem Überlegen nickte sie. Plötzlich lächelte er siegessicher. "Nur, wenn ich einen Kuss dafür kriege!" "Ich will es gar nicht erst wissen!" Er kam ihr gefährlich nahe.

Seto strampelte mit den Füßen und versuchte sich zu befreien. Eifersucht regte sich in ihm. Er wollte nicht das irgendjemand seine Kyoko küsste. Dieses Privileg war nur ihm vorbehalten!

Der Unbekannte legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob es an. Nachsichtig sah er sie an.

"Gib es auf! Du entkommst mir nicht! Wieso wehrst du dich so? Ich liebe dich. Niemand kann dich glücklicher machen als ich!" Kyoko sah den Wahnsinn in seinen Augen. Seine Lippen näherten sich gefährlich den ihren. Ruckartig riss sie sich los und taumelte ein paar Schritte rückwärts. Die anderen wohnten der Szene schockiert bei.

"Du bist echt pervers! Der reinste Stalker! Du verfolgst mich nun schon seit mehr als fünf Jahren. Gnadenlos hat du alle getötet die ich geliebt habe! Was kommt als nächstes? Kannst du mich nicht endlich in Frieden lassen?" Zorn sprach aus ihrer Stimme, aber auch unendlicher Schmerz.

Er verzog die Lippen zu einem Grinsen. Plötzlich brach er in lautes Gelächter aus. Sie zuckte bei jedem Laut zusammen. In ihren Ohren klang es wie Hohn.

"Ich tu das alles nur für dich! Um dich zu bekommen, ist mir jedes Mittel recht! Ich bin nicht so blöd wie mein Vater. Er hat an dem alten Schwur und den Gesetzen festgehalten! Ich bin nicht so bescheuert! Weißt du, die Weltregierung gegen euch aufzuhetzen, war gar nicht so schwer." Kyoko ballte die Hände zu Fäusten. Ihre Knöchel traten weiß hervor. Nur mühsam konnte sie die Tränen unterdrücken.
 

Alles war ihre Schuld! Der Fremde seufzte resigniert. Wollte sie es denn nicht verstehen?

"Mein Kleines, ich versteh dich nicht!Warum hältst du an alten Dingen fest?"

Haß wallte in ihr hoch. Ihre Stimme klang haßerfüllt. "Es ist uns verboten, ein Mitglied des gegnerischen Clans zu heiraten! Außerdem lieb ich dich nicht!! Kapier es endlich!"

Nachdenklich musterte er sie. "Es ist nur eine alte Überlieferung. Wo, also, liegt dein Problem? Ich wiß das du mich liebst! Das brauchst du gar nicht zu leugnen! Ich liebe dich, so wie mein Vater deine Mutter geliebt und meine Großmutter deinen Großvater geliebt hatte. Es ist Zeit mit dieser Tradition zu brechen und gemeinsam glücklich zu werden!" Beschwörend redete er auf das Mädchen ein.

"Wegen dir Idiot musste meine Insel untergehen! DAS VERZEIH ICH DIR NIE!! EGAL WAS PASSIERT, BEVOR ICH DICH HEIRATE SPRING ICH LIEBER VON DER BRÜCKE!!" Ihr ganzer Haß brach hervor. Das spiegelte sich auch in ihrer Stimme wieder. Die Wände erzitterten bei der Lautstärke. Auch die anderen in diesem Raum hielten sich bei der Lautstärke die Ohren zu. Sie fragten sich natürlich, was hier eigentlich vorging.
 

So langsam fragten sie sich, ob sie ihre Freundin eigentlich kannten.

"Verdammt! Ich weiß, dass du mich liebst! Aber egal! Eines Tages wirst du es ohne hin einsehen. Ich bin dein Schicksal und du das meine!" Er kam erneut auf sie zu. Kyoko blieb ruhig stehen. Sie hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle.

Trotzdem war sie immer noch wütend.

Kaiba hatte es geschafft. Er hatte Leroy erfolgreich abgeschüttelt und stand nun wieder auf seinen Beinen. Wenn auch etwas unsicher. Leroy war aber auch nicht gerade ein Fliegengewicht!

Nach einigen tapsigen Schritten stand er bei Kyoko. Leroy hatte ihn auch nicht aufhalten können.

"Was geht hier vor?" Der Unbekannte schaute ihn nur kurz an, danach wandte er sich wieder Kyoko zu.

Was Seto's Zorn nicht unbedingt milderte. Im Gegenteil! Er steigerte sich nur noch mehr in die, für ihn unbekannte Situation. "WER BIST DU? SPRICH FREMDER!" Sein Stimmvolumen konnte Kyoko durchaus Konkurrenz machen. Er übertönte sie sogar noch um eine Oktave.
 

Der Fremde ignorierte ihn weiterhin.

Er kniete sich vor Kyoko hin. An ihrem Gürtel baumelten ihre Schwerter. Er hatte ein bestimmtes ins Vesier genommen. Ein Götterschwert, nicht wahr? Geschmiedet mit der roten Flamme des Nidvehgg.

Beschafft durch durch die Fangzähne des weißen Wolfs. Mit ihren Giftzähnen verfluchte die grüne Seeschlange das Schwert." Er wirkte träge. So als ob ihn das alles nicht interessieren würde. In seinen Augen laß sie etwas ganz anderes. Blanke Begierde! Das erschreckte sie. Bei seinem Anblick kamen wieder Erinnerungen in ihr hoch. An den Tag als ihre Mutter vergewaltigt wurde und sie mit diesem Stalker hatte tanzen müssen. Ein weiterer Schreckenstag in ihem Leben.

Was sollte sie nur tun? Irgendwie musste sie ihre Freunde vor diesem Wahnsinnigen beschützen! Die Frage war nur wie?

Hochmut kommt vor dem Fall, mein Lieber!

Konnichiwa, ihr Süßen!^^

Ich hoffe es geht euch gut. Seit ihr bereit für ein neues Abenteuer...ich meine natürlich Kapitel XD?

Wie kommt ihr auf die Idee, Seto und Yoko würden nicht zusammenkommen? Ich kenn das Ende zwar selbst noch nicht und weiß nicht wem ich sie schlußendlich geben werde, aber diese Meinung überrascht mich nun doch. Obwohl es mich natürlich freut, dass jemand von euch so denkt. :) Es war ja auch so gedacht. Wer glaubt ihr kommt zusammen? Eure Meinungen interessieren mich sehr, also würde ich mich sehr freuen wenn ihr sie beantworten würdet!^__^ Habt ihr schon ne'Idee wie es enden könnte?

Also viel Spaß mit dem Kapitel und vergesst die Kommis nicht, bitte!^^

Ya mata ne eure Kyoko Shanks
 

Kapitel 21: Hochmut kommt vor dem Fall, mein Lieber!
 


 

Frage war nur wie?

Wenn er ihr Schwert anfasste, konnte ihr das nur recht sein. Fass es ruhig an. Kyoko lächelte verhalten.

Der Unbekannte schaute auf. "Glaubst du wirklich, ich wär so blöd und fass es an? Jeder der die alten Überlieferungen kennt weiß, dass nur Mitglieder deines Clans es beherrschen können. Andere würden sofort sterben!"

Bestürzt biss sie sich auf die Lippen. Woher kannte er die alten Überlieferungen? Außer Clanmitgliedern wusste niemand über die Geheimnisse der Götterschwerter bescheid. Aber was wusste sie eigentlich von ihren Gegnern? Über den gegnerischen Clan wusste sie nicht wirklich viel, außer natürlich, was in den alten Überlieferungen stand. Woher konnte er also diese Dinge wissen?

Mokuba fasste nach ihrer Hand. Er hatte keine Ahnung was zwischen dem Fremden und seiner Yoko-chan vorging, aber er wollte nun endlich eine Antwort haben! "Du hast dich immer noch nicht entschieden, Yoko-chan." Der Kleine schmollte etwas. Das konnte man ihm deutlich anmerken.
 

Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte den Kleinen ja schlecht ignorieren! Aber wie würde der kranke Stalker darauf reagieren? Dem würde sie alles zu trauen!

Unsanft wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Seto hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und sie an sich gezogen. Kyoko war zu erschrocken als das sie hätte reagieren können.

Die Blicke des Fremden verdunkelten sich vor Zorn. Da legte dieser Trottel doch tatsächlich seinen Arm um sie! Wie konnte dieser Diletant es wagen?

Er richtete sich auf und kam auf ihn zu. Ohne es zu wissen, hatte Seto sich in große Schwierigkeiten gebracht. Seto umfasste sie fester. "Natürlich wird sie mich heiraten! Wir passen nun einmal perfekt zusammen!" Seine Stimme hatte wieder diesen überheblichen Tonfall. So als würde er einem Kleinkind erklären, wie man sich die Schuhe zuband. Kyoko schaute ihn an, als hätte er gerade das Ende der Welt verkündet.
 

Panik stand in ihren Augen. "Hast... du sie noch ...alle? D-du spinnst ja wohl!" Die Angst sprach aus ihrer Stimme. Der Fremde sah die beiden an. Mokuba drückte immer noch ihre Hand. Der Kleine lächelte. Endlich würde sein großer Bruder seine geliebte Yoko-chan heiraten. Das hatte er sich immer gewünscht. Kyoko war die Erste gewesen, die ihm und Seto die Familie ersetzte. Seit sie und ihre Geschwister bei ihnen lebten, führten sie wieder ein richtiges Familienleben. Sogar Weihnachten wurde gefeiert! Was schon fast an ein Wunder grenzte, weil Seto solche Familienfeste hasste.

"Du willst sie heiraten? Du?! Hast du überhaupt eine Ahnung, wenn du vor dir hast?" Seine Stimme war leise, mehr ein Flüstern. Kyoko konnte den Zorn, den unterdrückten Haß beinah körperlich spüren. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Wo würde das alles noch hinführen? Wo sollte es enden? Ihre bloße Anwesenheit scheint das Leben anderer zu zerstören.
 

Seto schaute ihn an. Er hatte einen Idioten vor sich. Anders konnte es gar nicht sein! "Natürlich kenn ich meine zukünftige Frau! Sonst würd ich sie wohl kaum heiraten, oder? Wer bist du eigentlich? Muss ich dich kennen?"

Mit seiner überheblichen Art würde er diesmal nicht sehr weit kommen. Der Unbekannte fing plötzlich an zu lachen. Es war das Lachen eines Wahnsinnigen! Zumindest war es das für Kyoko.

Der Fremde war ganz in Schwarz gekleidet. Seine Hände hatte er in die Taschen seines langen Mantels gesteckt. Die grünen Augen blickten düster und leer. "Wer ich bin? Die Menschen geben mir viele Namen. Das ist mein Fluch. Kyoko, vor meiner Liebe kannst du nicht fliehen! Egal was du tust oder wen du heiratest. Vor mir kannst du nicht fliehen! Kein Dämon kann dich vor meiner Liebe retten. Du willst doch auch gar nicht gerettet werden. Im Prinzip hast du nur Angst den Schwur, den unsere Ahnen vor mehreren tausend Jahren geleistet haben, zu brechen. Aber,.. nicht wir haben diesen Schwur geleistet! Wenn du glaubst, ich würde zusehen, wie du in dein Unglück rennst, hast du dich getäuscht! Ich werde einen Weg finden, diesen Trottel da auszuschalten!" Er durchbohrte Kaiba richtig gehend mit seinen Blicken.
 

Kaiba gefiel der Tonfall nicht, mit dem der ihm Fremde sprach. Hatte der Schwachkopf ihn gerade Trottel genannt? So eine Unverschämtheit! In seinem ganzen Leben war ihm noch nie so ein Diletant begenet! Wie konnte dieser Wicht es wagen ihn, Seto Kaiba, zu beleidigen?!

Während Kaiba mit seinen Gedanken beschäftigt war, holte der Fremde etwas aus seiner Manteltasche.

Es war eine goldene Kette an der ein breiter, silberner Ring baumelte. Der Ring hatte einen elfenbeinfarbigen Splitter in der Mitte. Auf der Innenseite des Ring's konnte man verschiedene Monomente erkennen. Kyoko wurde Kreidebleich. Das... konnte doch...nicht sein,...oder? Das durfte nicht sein! Nein!!

"Erkennst du es?" Er fing leise an zu singen. Ein leiser Singsang der ihr mehr und mehr ihr Herz vergiftete. Ihr wurde schlecht. Nur mühsam konnte sie den Brechreiz überwinden. Für sie war das die Hölle. Er verhöhnte sie!

Sein Gesang beschrieb im Detail eine grauenvolle Tat. "Segel rissen, Balken ächzten, Mast und Schote brachen laut. Männer schrien lang um Hilfe, bis sie sich das Wasser nahm." Er lächelte grausam. Es war ein altes Seemannslied. Es gab wohl keinen Piraten der das Lied nicht kannte. Kein Wunder also, dass er es auch kannte. Allerdings wollte keiner so enden. Es gab wohl niemanden, der im Meer ertrinken wollte.
 

"Es war ganz leicht. Selbst dein Vater konnte der Marine nicht auf dauer stand halten! Ich befand mich zufällig an Bord als die Mannschaft deines Vaters angriff. Tja, man sollte sich eben nicht gleich mit einer ganzen Flotte anlegen! Sowas geht nie gut!" Er hielt die Kette immer noch in der Hand und grinste überheblich. Es schien ihm eine diebische Freude zu machen, ihr das zu erzählen. Er genoss es, die Qual in ihren Augen zu sehen.

Ihr Herz krampfte sich zusammen. Es konnte doch nicht sein! Es war ganz unmöglich! Die Geschichte die er ihr erzählt hatte, konnte einfach nicht stimmen! Ihr Vater konnte doch unmöglich...nein ganz ausgeschlossen!

Ihr Herz brach in tausend Teile.

Er schwenkte die Kette etwas in der Luft herum. Es strahlte im Schein der Deckenlampe. Jetzt warf er ihr die Kette vor die Füße. Kyoko bügte sich etwas und hob das blinkende Etwas auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Die genähte Wunde an ihrer Schulter hatte sie schon fast vergessen. Unsanft machte sich die Narbe bemerkbar.
 

Kyoko ignorierte es und besah sich die Kette samt Anhängsel genauer. Der Ring war eindeutig der ihres Vater's. Er würde sie niemals freiwillig ablegen. Das konnte nur bedeuten, dass die Geschichte diese Verrückten stimmte. Jetzt war sie Mutterseelen allein.

Kyoko kniete immer noch auf dem Boden. Aki lehnte mittlerweile an der Wand und Leroy stand schützend vor den anderen. Was aber im Ernstfall nicht viel nützen würde.

Der Fremde griff erneut in seine Manteltaschen und holte etwas hervor.

Kaiba indess war in die Realität zurückgekehrt. Bei seinen Haßtiraden über den unbekannten Trottel war das schon sehr verwunderlich. Er hatte beschlossen die Beleidung zu ignorieren und sich dafür auf andere Art und Weise zu rächen.

Er zog Kyoko hoch. Er grinste den Fremden hämisch an. Allem Anschein nach war er in seine Kyoko verliebt und wie konnte man einen Verliebten am meisten verletzen?

Seto beugte sich über das leicht verwirrte Mädchen. Er schaute in ihre hellbraunen Augen, die schreckensweit geöffnet waren. Sein Lächeln wurde sanft und liebevoll. Kaiba kam ihren Lieppen immer näher. Er küsste sie. Zärtlich drückte er seine Lippen auf die ihren.

Kaiba hatte keine Ahnung, dass sein Leben völlig außer Kontrolle geraten war. Es sollte sich schon in wenigen Minuten völlig ändern.

Der Fremde gab ein Schnauben von sich. Bis jetzt hatte er etwas hinter seinem Mantel versteckt.
 

Langsam ließ er ihn beiseite fallen. Zum Vorschein kam ein Waffe. Um genau zu sein, eine Bazooka. Er hielt die handliche Waffe direkt auf Kaiba gerichtet. Kaiba blickte auf. Direkt in den Lauf der Pistole. Er war überrascht. Mit allem hatte er gerechnet, aber damit nicht. Man wurde aber auch nicht jeden Tag mit einer Waffe bedroht! Zumindest Kaiba nicht.

"Glaubst du echt, ich würde tatenlos zu sehen, wie du meine Prinzessin küsst? Ich hab doch gesagt, dass ich einen Weg finden werde, dich aus dem Weg zu räumen. Sag auf Wiedersehen!"Hinter den beiden schrien ihre Freunde laut auf.

Seto stand vor Kyoko. Er wollte sie beschützen. Seiner Meinung nach, sah sie schon schlimm genug aus. Aus unerfindlichen Gründen wollte er nicht das ihr etwas passierte. Dazu war sie ihm zu wichtig.

Mokuba kreischte entsetzt auf. In dem Moment als er zu seinem Bruder laufen wollte, warf Aki sich dazwischen. Er wollte nicht das der Kleine zu schaden kam nur weil sein Bruder verrückt war.

Die anderen gingen in Deckung. Tea liebte Kaiba zwar, aber für ihn sterben wollte sie nicht.

Kyoko schaute ängstlich zu dem Fremden hin. Sie war sich todsicher das er abdrücken würde.

Kaiba stieß sie weg. Sie fiel unsanft auf ihren Hintern. Grumelnd schaute sie ihn an.
 

Ihr Herz wurde schwer. Der Verrückte konnte ihn doch nicht einfach umbringen! Kein Mensch hatte es verdient zu sterben! Auch Seto nicht! Schon gar nicht Seto!

Der Typ drückte ab. Mit einem surren raste die Kugel auf Seto zu. Er zeigte nicht die geringste Spur von Angst. Im Gegenteil, er hetzte ihn sogar noch auf, es zu tun. Manchmal fragte sie sich, wer hier eigentlich der Irre war.

Kyoko sprang dazwischen. Sie stürzte vor Kaiba und riss ihn mit sich zu Boden. Die Kugel durchbohrte ihre Schulter. Naja, nicht ganz. Sie blieb ein paar Milimeter vor ihrem Schulterblatt stecken.

Ein höllischer Schmerz durchzuckte sie. Was aber nicht Schuld an ihren Tränen war.

Kyoko lehnte sich etwas nach vor. Sie saß rittlings auf Seto. Der war total überrascht. Er hätte nicht gedacht, dass er wirklich abdrückte. Scheinbar hatte er in falsch eingeschätzt. Noch mehr überrascht hatte ihn aber etwas anderes. Er hätte nicht für möglich gehalten das sich jemand für ihn opfern würde. Aber genau das hatte Kyoko getan. Sie hatte ohne zu zögern ihr eigenes Leben für ihn aufs Spiel gesetzt.
 

Er war fassungslos. So etwas hatte noch nie jemand für ihn getan! Wieso sollte auch jemand so etwas für ihn machen? Außer Mokuba mochte ihn niemand sonderlich. Sollte er sich doch getäuscht haben?

Er selbst hatte Kyoko ja auch sehr gern und hoffte natürlich das sie seine Gefühle erwiderte. Wobei er sich eigentlich seiner Sache ziemlich sicher war. Immerhin war er einer der begehrtesten Jungesellen der Welt! Auf wahre Liebe durfte er nicht hoffen. So jemanden wie ihn konnte man nicht lieben. Wie denn auch? In der heutigen Zeit zählten nur Macht, Ruhm und Geld. Frauen heirateten nicht mehr wegen einer Banalität wie Liebe, sondern um ein möglichst angenehmes Leben zu führen.

Normalerweise hatte er eine gute Menschenkenntnis, aber bei Kyoko versagte er völlig. Diese Mädchen einzuschätzen viel ihm schwer. Jeden Tag entdeckte er etwas neues an ihr. Sogar nach vier Jahren kannte er sie nicht wirklich. Als sie plötzlich verschwunden war, hatte er geglaubt sie wollte ihm nur Angst einjagen. Als sie aber weder zur Schule noch zur Arbeit erschienen war, hatte er doch angefangen sich Sorgen zu machen. Er musste zugeben, er war froh gewesen, dass die anderen ihm beim Suchen geholfen hatten. Als er sie aber ausgerechnet bei Aki vorgefunden hatte und dann noch dazu in diesem Zustand, wäre er fast durchgedreht.
 

Sie so zu sehen hatte ihm weh getan. Aus unerfindlichen Gründen, wohlgemerkt! Er war nur sexuell an ihr interessiert. Das hoffte er zumindest.

Kyoko keuchte auf. Sie war sich selbst nicht sicher, wieso. Lag es einfach nur an der Wunde oder war es einfach nur die Sache mit ihrem Vater? Manchmal war es einfach schwierig für sie, zwischen physischen und psychischen Qualen zu unterscheiden. Was schmerzte mehr? Der angebliche Tod ihres Vaters? Der Untergang seiner Mannschaft? Das Erscheinen des Fremden oder dessen Angriff auf Kaiba? Oder doch eher die Drohung, er würde ihren Freunden etwas antun? Wahrscheinlich war es alles zusammen.

Der Fremde seufzte. "Er bedeutet dir wohl viel? Tja...noch magst du das ja glauben, aber auf Dauer kann das doch gar nicht gut gehen! In Wirklichkeit liebst du nämlich nur mich! Freiwillig wirst du das vermutlich nicht einsehen, deswegen werd ich das Hindernis das uns trennt beseitigen! Ich verstehe wirklich nicht, wie du deinen wunderschönen Körper für diesen Nichtsnutz aufs Spiel setzen konntest. Warum? Ich meine, was ist an dem Typen so besonders? Was fasziniert dich so an ihm? Seine Augen? Hilf mir! Ich versteh es einfach nicht. Genauso wenig wie mein Vater die Liebe deiner Eltern verstehen konnte. Obwohl, das versteh ich auch nicht. Kannst du mir nicht weiter helfen?" Die Waffe hielt er immer noch in der Hand.
 

Die Situation war also immer noch brenzlig. Solange der Typ mit der Pistole herumfuchtelte, konnte wer weiß was passieren! Am Ende wurde noch jemand verletzt! Vielleicht sogar Mokuba, oder Yuhhi. Er könnte natürlich auch irgendjemand anderes verletzen. Bakura oder Serenety. Marik, Isis oder sonst jemanden aus ihrem Freundeskreis. Der Verrückte hatte wahrlich schon genug Menschen getötet. Irgendwer musste dem ganzen ein Ende setzten und dieser Jemand würde sie sein!

Ihre Schulter schmerzte höllisch. Langsam tastete sie über ihren Oberschenkel. Das sie rittlings auf Kaiba saß konnte der andere nicht sehen was sie machte. Für ihn sah es so aus als ob sie einen ihrer zahllosen Kratzer abtasten würde. Aber genau konnte er es nicht erkennen. Ihre langen, roten Haare versperrten ihm die Sicht.

Kyoko's Gewicht auf sich zu spüren ließ ihn fast den Verstand verlieren. Es fühlte sich herrlich an! Aber ein anderer Ort und ohne Zuschauer würde es ihm besser gefallen. Ein bisschen schämte er sich ja. Kyoko hatte ihn beschützt, war verletzt, ein Durchgeknallter war hinter ihr her und er dachte nur an das Eine! Dieser Gedanke trieb ihm die Schamröte auf die Wangen. Was aber niemand bemerkte.
 

Er schaute in die trauigen Augen des Mädchens. Ihr Blick war schmerzerfüllt. Der Typ hatte es gewagt seiner Kyoko weh zu tun! Der würde noch sein blaues Wunder erleben! Dafür würde er, Seto Kaiba, schon sorgen!

Trotzdem fühlte es sich herrlich an. Die Wärme die von ihrem Körper ausging und auf seinen Körper überging. Das war ein wundervolles Gefühl! Schade das sie nicht ein paar Zentimeter weiter unten saß! Allerdings müssten sie dann wirklich allein sein. Sonst würde er sie vermutlich vor den anderen vernaschen. Schön wäre auch, wenn sie sich ein bisschen bewegen würde. Oh Mann! Was dachte er denn da? Die süße Maus war verletzt und ein Irrer war hinter ihr her und er hatte nichts besseres zu tun, als an Sex mit ihr zu denken! Er war doch manchmal echt das Letzte!

Kyoko tastete unter ihren Rock. An einem Strumpfband aus Leder hatte sie mehrere Dolche befestigt. Sie waren an den Seiten ihres Oberschenkels befestigt. So konnte man sie nicht sehen. Die Dolche steckten in einer Scheide, so das sie sich nicht verletzen konnte. Die Rothaarige hatte einen schmalen, feingliedrigen Dolch herausgezogen. Er war ungefähr fünfzehn Zentimeter lang und war mit Intarsien verziert. Am Griff prangte ein Rubin. Links und Rechts von dem Edelstein waren lauter kleine Diamantensplitter eingearbeitet. Der Knauf war golden und die Klinge war weißgolden.

Langsam ließ sie es über Seto's Brust gleiten. Mit ihren Augen bedeutete sie ihm, keinen Ton von sich zu geben. Seine großen, blauen Augen verfolgten jede ihrer Bewegungen.
 

Während der Unbekannte vor sich hin brabbelte, verlagerte Kyoko ihr Gewicht. Mit der linken Hand stütze sie sich nun am Boden ab. Die rechte lag aus Seto's Brustkorb. Die Klinge hatte sie zwischen seine Rippenbögen platziert. Mit der freien Hand hatte sie zuerst sacht die kühle Klinge gestreichelt. Für alle anderen in diesem Raum sah es so aus, als ob sie Kaiba's Brust liebkosen würde. Was dem Fremden ganz und gar nicht gefiel. Er schnaubte wütend und befahl ihr von ihm runter zu gehen, ansonsten würde er ihm noch was schlimmes antun.

Kyoko lächelte liebevoll und streichelte die Wange ihres Untergebenen. Seto seufzte sehnsüchtig auf. Jedem war klar, wonach er sich gerade sehnte. Nur Kyoko raffte mal wieder gar nichts. Tea drehte fast durch vor Haß. Wütend verfolgte sie das Geschehen.

Sie umfasste den Dolch und drehte sich langsam um. "Du kannst mir nicht drohen! Mir wurde bereits alles genommen, was mir lieb war." Sie klang gleichgültig. Der Fremde lachte belustigt auf. "Ein paar deiner Freunde sind ja noch am leben. Wie gesagt, noch! Du hast genug Zeit in dieser langweiligen Welt verbracht. Ich erwarte dich, Kyoko! Ich kann sowieso nicht verstehen wie du es hier solange ausgehalten hast? Aber egal! Du wirst schon noch einsehen, das es für dich nur einen geben kann. Nämlich mich! Glaub ja nicht, dass ich deinen kleinen Freund da unten am Leben lasse. Du weißt, ich halte meine Versprechen immer. Wie kannst du überhaupt so jemanden beschützen?"

Verständnislos sah er sie an. Oder eher, ihren Rücken.
 

"Das kannst du auch gar nicht verstehen. Ich versteh es ja selbst nicht. Nie wieder soll jemand wegen mir leiden oder gar sterben! Du und deine Speichellecker habt mir bereits alles genommen, was von Wert für mich war! Mir bedeutet mein Leben nichts mehr! Der Mensch für den ich gelebt habe, existiert schon lange nicht mehr. Nur der Durst nach Rache hält mich noch am Leben. Vor langer Zeit habe ich jemanden ein Versprechen gegeben und das werde ich unter allen Umständen einlösen! Ob ich dabei draufgehe ist mir egal!" Ihre Stimme gewann mit jedem Wort an Festigkeit. Die Rachegelüste stärkten ihre schwachen Glieder. Durch die Wunde an ihrem Schulterblatt sickerte etwas Blut.

Wieder lachte der Fremde. "Du weißt doch ganz genau, dass das nicht der Wahrheit entspricht! Du und ich wie gehören zusammen! Das ist nun einmal unser Schicksal. Dagegen kann keine Macht der Welt etwas ändern. Nicht einmal der Trottel da unten."

Ehe Kaiba etwas erwidern konnte, hielt sie ihm den Mund zu. Ein kleines Lächeln zierte ihre roten Lippen. Irgendwie beruhigte es ihn. Der Ausdruck in ihren hellbraunen Augen gab ihm ein Gefühl von Sicherheit und stimmte sein eifersüchtiges Herz ruhig.
 

Er hob seine Hand und berührte ihre Wange. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen. Egal was passierte, sie würde ihn beschützen! Ihr Herz pochte schneller. In der Hand hielt sie den Dolch fest umklammert. "Mein Schicksal? Tut mir leid, aber über mein Schicksal entscheide ich immer noch selber! Ich wünschte ich wäre noch ein Kind und alles wäre wie früher. Vor elf Jahren war die schönste Zeit in meinem Leben. Aber die kehrt leider nie wieder. Meine Freunde sind tot und unsere Träume wie Seifenblasen zerplatzt. Ich werde ihren Tod rächen! Du kannst deine Leute ruhig vorwarnen! Das macht die Sache interessanter."

Kyoko ging in die Hocke. Er lächelte. "Ich liebe dich, meine Prinzessin! Ich erwarte dich sehnsüchtig in meinem Reich! Deinen Freund allerdings, kann ich nicht so einfach davon kommen lassen. Das verstehst du doch, oder? Haha! Er wird fallen! Genau wie dein ach so geliebter Vater!" Sie kniff die Augen zusammen. Langsam kam sie hoch. Blitzschnell drehte sie sich um und schleuderte den Dolch auf den Fremden. "KREPIER DOCH!" Er war total überrascht. Der Dolch glitt durch ihn hindurch und zerstörte den antiken Spiegel ihrer Urgroßmutter. Er zersplitterte und fiel von der Wand. Der Unbekannte hatte sie beim Einschlag in den Spiegel, in Luft aufgelöst. Er war also doch nur ein Hologramm gewesen. Ziemlich Lebensecht zwar, aber eben doch nur ein Hologramm.

Sie atmete heftig. "Oh Mann! Er wird mich umbringen, wenn er das mit Omas Spiegel erfährt!"
 

Sie bügte ich und hob die Kette ihres Vater's auf. Als Kaiba sie weggeschubst hatte, war sie ihr aus der Hand gefallen.

Andächtig betrachtete sie die Kette. Der silberne Ring mit dem elfenbeinfarbigen Splitter strahlte auf sie etwas depressives aus. Das war vermutlich der Schock über den angeblichen Tod ihres Vaters.

Gerade erst war sie ihm an der Schwelle des Todes begegnet und im nächsten Moment verkündete ihr ein Verrückter, das er dem Tod ihres Vaters beigewohnt hatte. Schlimmer konnte es eigentlich kaum noch kommen.

Kyoko ging zum Spiegel. Vorsichtig zog sie den Dolch heraus. Ein paar Splitter fielen zu Boden und zerbrachen erneut in viele kleine Einzelteile. Sie drehte und wendete den Dolch in ihren Händen. Wie gern würde sie sich diesen Dolch in die Brust rammen! Dann wäre alles vorbei. Sie wäre endlich wieder bei ihrem Vater. Um sie würde sowieso niemand trauern. Ein leises Knarren war zu vernehmen. Kira war von seiner Badestunde zurückgekehrt. Sein Haar war feucht. Er war nur dürftig bekleidet. Seine Boxershorts war das einzige was er am Leibe trug. Sein athletischer Körper war übersät mit Narben und neuen Verletzungen. Was ihn aber noch faszinierender erscheinen ließ. In seinen Augen lag ein gefährliches Glitzern.

Die Rothaarige schmiegte ihr Gesicht an die kühle Klinge. Wie aus dem nichts wurde ihr der Dolch aus der Hand geschleudert. Der Dolch knallte erneut gegen den Spiegel. Daraufhin zerbrach er endgültig in alle Einzelteile.Die Scherben verteilten sich über dem Fußboden. Kira hatte ihr geschickt mit seinem Schwert den Dolch entwendet. Der lag jetzt inmitten der ganzen Scherben. Nette Sauerrei!

Das Spiegelglas lag auf dem Fußboden und im Rahmen kam ein Blatt Papier zum Vorschein.
 

"Was war hier los? Ist das nicht die Kette vom Boss?" Kyoko wandte sich ihm zu. Die anderen waren noch erstarrt vor Schreck. Auch Kaiba kam nicht in die Höhe. Nur mühsam konnte er sich aufrappeln.

"Das war seine Kette. Angeblich wurde er von der... Marine angegriffen und das Schiff versenkt."

"Woher...weißt du das?" Aki kam auf die beiden zu. In seiner Hand hielt er Verbandszeug. Er dirigierte Kyoko von den Scherben weg und begann die Wunde zu desinfezieren. "Er war hier." "Aha." Kira wussste wen er meinte.

Aki holte die Kugel raus und nähte die Wunde mit ein paar Stichen zusammen. Ohne irgendein Betäubungsmittel! Das war nicht unbedingt angenehm für das Mädchen. Sie versuchte die Schmerzensschreie zu unterdrücken. Was ihr aber nicht ganz gelang.

Marik und Bakura kamen auf sie zu. Sie wollten endlich wissen was hier los war. Vor allem aber wollten sie herausfinden, wer der Fremde war.

Kyoko sah den beiden teilnahmslos entgegen. Sie haderte mit ihrem Schicksal. Warum musste einer nach dem anderen aus ihrem Clan sterben? Wieso? Sie hatten doch niemandem etwas getan!

Marik schaute sie liebevoll an. "Du solltest in ein Krankenhaus gehen! Du wurdest angeschossen."
 

Bakura kniete sich neben seinen Freund. "Marik hat recht. Du musst in ein Krankenhaus. Was war das eigentlich für ein Typ? "

"Au! Das ist ...eine verdammt lange ...Geschichte. Vermutlich endet sie ...auch nicht so schnell." Die Worte kamen stockend über ihre Lippen.

Kira griff nach ihrer Hand und drückte sie. Er versuchte ihr den Schmerz zu erleichtern. Sowohl den seelischen als auch den körperlichen Schmerz.

Was er natürlich nicht konnte. Yuhhi und Sakuya waren erstaunlich still. Beide dachten über ihre momentane Situation nach.

Kyoko bedachte die beiden mit einem zärtlichen Blick. "Ihr müsst euch entscheiden. Es ist eure Wahl ob ihr mir folgt oder nicht. So wie die Lage ist, werde ich euch zu nichts zwingen. An eurer Stelle würde ich hier bleiben!" Yuhhi erhob sich. Er wirkte traurig, als er auf sie zu kam. Seine Arme schlang er um die schmale Taille des Mädchens. "Warum sollten wir hier bleiben? Wir gehören nunmal nicht hier her. Außerdem wollten wir doch zusammen zur Grand Line!"

Faye lehnte an der neben der Tür. Sie grinste still vor dich hin. May hockte auf dem Boden neben ihrer älteren Schwester. Die Augen hielt sie geschlossen. Um ihre Lippen kräuselte sich ein wissendes Lächeln. Hatte sie es sich doch gedacht! Ihre Freundin hatte also doch ein Geheimnis!

Faye schaute sie mit einem laziven Blick an."Hatte ich also recht! Ich kenne dein Geheimnis."
 

Joey guckte verwirrt von einem zum anderen. Jetzt hatte er komplett den Durchblick verloren. Aber so ging es wohl jedem in diesem Raum. Den meisten zumindest. Wer war der Fremde gewesen? Was zum Teufel war die Grand Line?

Kyoko schaute sie verwirrt an. Ihre lange Leitung kam mal wieder zum Vorschein. Sie hatte keine Ahnung um was es jetzt eigentlich ging. Die Sache mit dem Fremden schlauchte sie noch ganz schön. Sie war gerade mit ganz anderen Dingen beschäftigt als mit irgendeinem Geheimnis, von dem Faye angeblich wusste. Wieviel Zeit sie wohl noch mit ihren Freunden verbringen konnte? Langsam aber sicher wurde es zu gefährlich. Jeder weitere Tag hier konnte unter Umständen das Ende für ihre Freunde bedeuten. Seto hatte er den Tod ja bereits angedroht und sie war sich sicher, dass er diese Drohung wahr machen würde.

"Welches Geheimnis?" Faye kicherte vor sich hin. Plötzlich wurde sie ernst. "Du hast irgendwas mit dem Drachenclan zu tun. Sonst würdest du nicht die Kette mit dem Ring tragen." Kyoko wurde stuzig. Die Kette hatte ihr der Verrückte gegeben. Ihre eigene Siegelkette trug sie immer versteckt um den Hals. Niemand hatte sie bis jetzt gesehen. Der silberne Siegelring mit dem Splitter trug sie immer um den Hals und bis jetzt war er niemandem aufgefallen. Bis jetzt hatte sie ihn niemandem gezeigt. Es hätte viel zu viele Fragen aufgeworfen.

Woher kannte ihre beste Freundin den Drachenclan? Konnte es sein, dass die beiden irgendwas mit ihrer Familie zu tun hatten?
 

Kira ignorierte das alles. "Glaubst du wirklich, ich würde dich allein lassen? Wir waren zu lange zusammen als das wir uns jetzt trennen könnten! Wir gehören nunmal zusammen! Außerdem wollten wir immer gemeinsam zur See fahren, nicht wahr?!" Bei diesen Worten wurde Seto hellhörig. Bedeutete das, dass die beiden ein Liebespaar waren? Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte Kyoko ihm nicht vor ein paar Stunden erklärt, die beiden wären nur Freunde? Ob sie gelogen hatte? War Kyoko wirklich so hinterlistig? Nein, das konnte und wollte er auch gar nicht glauben! Wie sollte sie ihm, Seto Kaiba, denn widerstehen können?

Kyoko seufzte. "Du hast recht. Wir wollten immer gemeinsam zur Grand Line! Nur das unsere Freunde nicht mehr dabei sein können." Sie klang traurig.

May hatte sich fast an ihrem Saft verschluckt. Grand Line? Mit schnellen Schritten kamen die beiden Schwestern auf die Rotharrige zu. Faye machte sich ernsthaft Sorgen. "Grand Line? Weißt du wie gefährlich die ist? Die meisten sterben schon am Eingang! Das ist mit Abstand der gefährlichste Ort auf der Welt! Verdammt! Das ist der gefährlichste Ort der Welt!" Die beiden konnten doch unmöglich hier geboren worden sein! Die zwei Schwestern mussten aus ihrer Heimat stammen! Daher kannten sie auch den Drachenclan. Langsam kam ein Puzzleteil zum anderen.

Kyoko grinste verwegen. "Stimmt! ha, man bracht schon starke Nerven um den Rivers Mountain zu bezwingen, aber für uns kein Problem." Kira nickte zustimmend. "Wär ja nicht das erste mal."

Die beiden Schwestern schauten sich konsterniert an. "Bisher war es doch niemanden gelungen die Grand Line zu umsegeln. Oder Faye?" May schaute ihre ältere Schwester erwartungsvoll an. Die wiederrum verneinte dies energisch. "Das wüsste ich. Ich wollte schon immer mal zur Grand Line, aber es verdammt gefährlich und außerdem braucht man eine verteufelt gute Crew!"

Aki war über diese Aussage wirklich überrascht. Woher kannten die beiden Lady's die Grand Line und den Drachenclan?
 

"Woher kommt ihr zwei eigentlich? Aus dieser Gegend doch bestimmt nicht!" Die beiden sahen sich einen kurzen Moment an. May wirkte plötzlich total traurig. Leise, stockend erzählte sie ihnen die Geschichte.

Vor genau zweihundert Jahren wurde die Höhle, die in diese Welt führte,entdeckt. Nachdem man die Höhle genau erkundet hatte und wusste wohin sie führte, beschloss man eine Konferenz abzuhalten. Diese Konferenz sollte entscheiden, wie man die Sache mit der Höhle am besten regelte. Sollte man die Menschen über die Existenz einer anderen Welt informieren? Wie würden sie reagieren? Schließlich entdeckte man nicht jeden Tag, dass die Welt wesentlich größer war, als man bisher dachte.

Am Ende entschied man sich dafür. Beim Kongress beschloss man dann jemanden in die Welt jenseits der Black Mountains zu schicken. Den genauen Grund kannte niemand mehr. Aber wahrscheinlich, um für Notfälle jemanden zu haben, der über die genauen Vorgänge in dieser Welt bescheid wusste. Schließlich wusste man nie so genau, wann man auswandern musste. So wie es bei Kyoko gewesen war.

Außerdem wusste man ja nicht, wie die Menschen jenseits der Höhle reagieren würden, wen sie den East-Blue entdeckten.

Nach all den Jahren kannte die genauen Gründe niemand mehr. Nicht einmal die Weltregierung und das hieß etwas! Die Typen dort führten über alles Buch. Aber bei einem Brand vor knapp hundertfünfzig Jahren hatte die damaligen Aufzeichnungen zerstört und Kopien gab es nicht.

Normalerweise waren die Typen ultra vorsichtig, aber auch denen konnte mal ein Fehler unterlaufen.
 

Seto und die anderen lauschten gespannt dieser Geschichte. Für sie war es nur irgendeine Story. Nichts weltbewegendes. Eben nur eine Fantasterei.

Seto lachte schallend auf. "So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört! Aber nette Geschichte. Ach im übrigen, hast du mir nicht gesagt, dieser Kira wäre nur dein Freund?" Kira legte ihr einen Arm um die Schultern. "Natürlich bin ich ihr Freund. Ihr bester Freund. Nebenbei erwähnt sind wir auch verwandt. Sie ist meine kleine Cousine. Au! Grobe Ziege!" Kyoko hatte ihn unsanft in die Wange gekniffen. "Sag mal, Großer, friest du eigentlich nicht?" Er schaute sie verwirrt an. Da ging ihm ein Licht auf. Er hatte ja nur seine Shorts an! Ein bisschen kalt war ihm schon.

Wenn man der Versuchung nicht widerstehen kann!

Servus, Leuts! Na, wie geht's? Danke für eure lieben Kommentare!^^

Viel Vergnügen und Kommis nicht vergessen ^^, auch die, die noch keinen Kommentar hinterlassen haben(*bettel*).

Ya mata ne eure KyokoShanks

PS: Hab euch alle gaaaaaannzzzzz doooollll liiiiiiieeb!

So aber jetzt endlich weiter mit der Fanfic:
 

Kapitel 22: Wenn man der Versuchung nicht widerstehen kann!
 

Da ging ihm ein Licht auf. Er hatte ja nur seine Shorts an! Ein bisschen kalt war ihm schon.

Er stand auf und maschierte in sein Zimmer. Dort kleidete er sich vollständig an. Mit frisch gewaschenen Jeans und einem saubernen Hemd kehrte er zu den anderen zurück.

Kyoko schaute sich unter ihren Freunden um. Wie sollte sie diese Menschen ruhigen Gewissens verlassen? Sie vermisste sie ja jetzt schon!

Wie sollte sie ihnen alles erklären? So leicht verdaulich war die Geschichte ja nicht!
 

Aber andererseits würde sie ihre Freunde dann mit in die Sache reinziehen und das wollte sie auf gar keinen Fall!

Kira betrat unauffällig das Wohnzimmer. Er stand plötzlich hinter Kyoko und tippte sie an. "Huch? Ach du bist's Kira. Was sollen wir jetzt wegen Kaiba machen? Wir können ihn ja schlecht seinem Schicksal überlassen." Ehe Kira antworten konnte, mischte Seto sich ein. "Was soll denn das heißen? Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen! Was soll das ganze Theater überhaupt?"

Das Mädchen wurde zunehmend nervöser. "Nun ja, Seto. Ähm.. wie soll ich sagen? Eigentlich ist das doch alles deine eigene Schuld! Warum musst du dich immer mit fremden Leuten anlegen? Du hast gar keine Ahnung wieviel Probleme du jetzt am Hals hast! Ist dir eigentlich klar, mit wem du dich da angelegt hast?" Er schaltete auf stur. Was war den bitte ihr Problem? Der Typ konnte ihm doch nichts anhaben! Was er ihr auch ziemlich deutlich sagte.

"Warum red ich überhaupt mit dir? Du hat doch überhaupt keine Ahnung von irgendwas! Der Typ ist super gefährlich! Der zögert nicht dich umzubringen!" Das wirkte auch nicht. Kaiba ignorierte einfach alles was sie sagte! Auf diesem Ohr schien er wirklich taub zu sein.
 

Er wollte einfach nicht wahrhaben, dass er sich in größter Gefahr befand. Wie sollte sie ihm nur schonend beibringen, das er im Unrecht war und nicht sie? Das war vergebene Liebesmüh! Er glaubte ja sowieso nur was er wollte! In seinen Augen war er eben der Größte.

Was Seto Kaiba auch bei jeder Gelegenheit demonstrierte.

Was sollte sie also tun? Ihn mitnehmen? Das wäre natürlich die ideale Lösung! Aber wie sie Mr. Frosty kannte, würde er ihr wieder einmal einen Strich durch die Rechnung machen. So war er nun einmal. Leider!

Kyoko beschloss ihn demontrativ zu ignorieren. Das wirkte immer. Er konnte es einfach nicht ertragen nicht von ihr beachtet zu werden! Manchmal war er schlimmer als eine eifersüchtige Ehefrau!

Tea beobachtete die beiden. Warum drehte sich immer alles um sie? So etwas besonderes war sie doch auch nicht!
 

Tea hatte vielleicht nicht die guten Noten oder die sportlichen Leistungen von ihr, aber ansonsten konnte sie es doch in jeder Hinsicht mit ihr aufnehmen! Ihr größter Traum war es, am Broadway zu tanzen. Wenn sie mit Kaiba zusammen wäre, hätte sie es natürlich leichter, an eine der beliebten Tanzschulen aufgenommen zu werden. Aber um das ging es gar nicht! Sie liebte Seto! Alles würde sie für ihn tun! Kyoko benutzte ihn doch nur! Sie, Tea Gradner, liebte ihn aufrichtig und aus vollem Herzen! Dieses Miststück hinterging ihn doch nach Strich und Faden. Auch wenn die beiden angeblich kein intimes Verhältnis miteinander hatten, wie sie immer betonte, hinterging sie ihn dennoch.

Sie konnte einfach nicht verstehen, wieso er sie einfach ignorierte? Sie war hübsch und intelligent. Außerdem konnte sie verdammt gut tanzen! Was war den schon dran, an diesem billigen Flittchen?

Gut, sie musste zugeben, Kyoko war in der Tat sehr schlau und auch sehr beweglich, aber ansonsten konnte sie gar nichts! Bestimmt konnte sie nicht einmal richtig gut Küssen! Da war sie nämlich Meisterin! Das würde sie ihm jetzt auch zeigen.

Kyoko unterhielt sich mit den anderen. Seto saß etwas abseits und hörte dem ganzen Schwachsinn zu. Er glaubte nicht ein Wort von dem was sie erzählte. Diese blöde Geschichte über diese Grand Line und diesen Drachenclan glaubte er nicht eine Sekunde lang.
 

Viel lieber als diesem nichtssagenden Geschwafel zu zuhören, würde er mit Kyoko nach hause gehen und sich persönlich um ihre Verletzungen kümmern. Das würde ihr mit Sicherheit gefallen! Er war ein Meister auf diesem speziellen Gebiet.

Ein lüsternes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Tea setzte sich neben ihn. Beide lehnten nun an der Wand neben der Tür die in den Flur führte. Kaiba bemerkte das Mädchen nicht. Momentan war er zu sehr mit seinen sexuellen Fantasien beschäftigt In diesen Fanatsien kam ausschließlich eine Frau vor, nämlich Kyoko. Er hatte vermutlich zu lange nicht mehr mit einer Frau geschlafen. Deswegen dachte er bei jeder Gelegenheit daran, wie er seine Kyoko verführen konnte. Er wollte seine Gefühle und Fantasien mit ihr und niemandem sonst teilen. In gewisser Hinsicht war er vermutlich von ihr besessen.

War das Liebe? Vielleicht war er tatsächlich in sie verliebt, aber das war völlig belanglos. Wichtiger war jetzt, sie irgendwie an sich zu binden, ehe sie ihn vielleicht doch noch verließ.
 

Tea rückte näher an ihn ran. Seto lehnte an der weiß getünchten Wand und hatte die Arme hinter seinem Nacken verschränkt. Die Augen hielt er geschlossen.

Sie berühte seine Hand. Zart strich sie darüber. Kaiba dachte nicht weiter darüber nach. Tea wurde mutiger. Es schien sie nicht weiter zu stören, dass sie hier jeder beobachten konnte. Die Gefühle ihres Exfreundes ließen sie kalt. Für sie zählte eben nur Kaiba.

Mokuba beobachtete die Szene mit unbehagen. Es behagte ihm gar nicht das die beiden sich so nahe waren. Diese Tea passte einfach nicht zu seinem geliebten Bruder. Die konnte ihn doch nie und nimmer glücklich machen! Dazu war sie einfach nicht in der Lage!
 

Kira schaute den beiden zu. Die Kleine ging ja ganz schön ran! Zur Zeit streichelte sie ja nur seinen Arm, aber wo sich die zwei in zehn Minuten befanden konnte wohl nur Gott sagen. Wie er diesen Kaiba einschätze würden die zwei binnen kürzester Zeit übereinander herfallen.

Ob Kyoko das wirklich nichts ausmachte? Sie wirkte zwar ruhig und gelassen, aber der Schein trügte manchmal. Vor allem sie war jemand den man nur sehr schwer einschätzen konnte. Sie war unberechenbar. Das hatte sie vermutlich von ihrem Vater.

Tea lächelte. Seto stieß sie nicht weg! Das bedeutete wohl, dass er doch Gefühle für sie hegte. Wie schön! Vielleicht wollte er sie nur eifersüchtig machen mit Kyoko? Männer reagierten ja manchmal so seltsam und sie hatte es ja genauso gemacht. Mit Yugi wollte sie ihn eifersüchtig machen. Hatte anscheinend ja auch funktioniert.

Sie hauchte seinen Namen. Verstimmt schlug er die Augen auf. Hatte man denn nie seine Ruhe?

Tea beugte sich blitzschnell über ihn und presste ihre Lippen auf die seinen.

Im ersten Moment war er überrascht. Im zweiten einfach nur geschockt. Niemand durfte ihn ohne seine ausdrückliche Erlaubnis küssen! Schon gar nicht diese Tea!

Er schubste sie von sich und sprang auf. Angewidert wischte er sich mit dem Handrücken über sein Gesicht. Das war ja eklig! Keiner wagte es auch nur den leisesten Mucks von sich zu geben. Joey presste sogar seine Hände auf den Mund, nur damit er ja keinen Ton von sich gab. Kaiba würde ihn dann mit Sicherheit umbringen!
 

Über dieses Verhalten war die liebe Tea mehr als erstaunt! Was hatte er denn bloß?

Sie sollte es schneller erfahren als ihr lieb war.

"Was soll der Scheiß?" Wütend schaute er sie an. "Was meinst du? Ich verstehe nicht ganz?"

"Warum zum Teufel, hast du mich geküsst?" Plötzlich nahm er einige Meter abstand zu ihr. Er brachte sich hinter Kyoko in Sicherheit. Besser den Rückzug antreten, als von der Ziege gebissen werden! Am Ende krepierte er dann noch an Tollwut.

"Ich liebe dich!" Hä? "Ich versteh nicht ganz?" War sie denn nicht mit Yugi zusammen? Ach ja! Die beiden hatten sich ja gerade getrennt. "Bin ich ein Lückenbüßer?" Verständnislos lugte er hinter Kyoko's Rücken hervor. Man wusste ja nie, wann ein Verrückter zuschlug. "Nein, ich habe dich schon immer geliebt!"

Kaiba grinste. Selbstsicher kam er hinter Kyoko hervor. Also war Yugi der Lückenbüßer. Hätte er sich ja auch gleich denken können! Niemand konnte seiner Ausstrahlung wiederstehen. Nur Kyoko, aber auch sie würde sich nicht mehr lange gegen ihn wehren können!
 

"Tut mir ja leid für dich, Tea, aber ich liebe dich nicht. Du würdest einfach nicht zu mir passen."

Die Ader auf ihrer Stirn trat gefährlich hervor. "Aber Kyoko passt zu dir, wie!?" Er lächelte beinahe zärtlich, wurde aber plötzlich schroff. "Das geht dich nichts an! Was ich mit wem in meiner begrenzten Freizeit mache, geht dich überhaupt gar nichts an! Hast du mich verstanden?" Tea schaute ihn trotzig an. Er würde schon noch einsehen, dass sie die bessere Wahl für ihn war.

"Sie nutzt dich doch nur aus! Merkst du das denn nicht? Kyoko ist nicht das liebe, nette und fürsorgliche Mädchen für das sie alle halten! Sie ist berechnend und intregant!" Kyoko reagierte gar nicht darauf. Sie hatte besseres zu tun als sich um die Eifersüchteleien von Seto's Verehrerinnen zu kümmern.

Mokuba und Serenety hingegen konnten das nicht einfach so hinnehmen. Serenety hatte Tränen in den Augen. "Wie kannst du so etwas nur sagen Tea? Kyoko ist doch unsere Freundin. Sie würde uns niemals mit Absicht hintergehen." Sie hatte die Hände vor ihrer Brust verschränkt. Die Braunhaarige versuchte ihre Freundin zur Einsicht zu bewegen.
 

Tea wippte vor und zurück. Sie konnte es nicht fassen! Kapierte denn hier niemand, dass diese Zimtzicke jeden belog? Durchschaute sie denn außer ihr wirklich niemand?"Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Was hat denn der ganze Zirkus hier zu bedeuten? Ist das ein neues Gesellschaftsspiel?" Serenety zuckte mit den Schultern. Nachdenklich schaute sie zu Boden.

Da hatte sie schon irgendwie recht. Trotz der ganzen Ungereimtheiten vertraute sie Kyoko. Für sie war die Rothaarige wie eine Schwester und sie wollte sie auf gar keinen Fall missen. Zu nahe standen sie sich. Vor ein paar Tagen war Kyoko zu ihr gekommen und hatte ihr erklärt, sie wisse bescheid. Zuerst war sie darüber total verwirrt gewesen, doch dann hatte sie verstanden. Kyoko war hinter ihr meistgehütetes Geheimnis gekommen, nämlich hinter ihre Beziehung zu Toya-sensei. Serenety war schockiert gewesen. Würde jetzt ihr Geheimnis ans Licht kommen und Toya von der Schule verwiesen?
 

Sie hatte sie angefleht nichts zu verraten. Kyoko hatte gelächelt. "Liebst du ihn?" Die Braunhaarige hatte die Frage bejaht. Ihre Freundin hatte gelächelt. Dann hatte sie sie gefragt, ob er sie auch liebte. Auch diese Frage hatte sie bejaht. "Ich würde dich niemals verraten, Serenety. Egal was passiert, ich bin an deiner Seite. Wir sind doch Freundinnen, oder? Glaubst du allen Ernstes ich würde dich hintergehen? Niemals! Eher will ich sterben als einen Freund zu verraten!" Sie hatte sich sofort geschämt. Serenety hätte nie an ihrer Freundin zweifeln dürfen. Das war ihr dann auch schmerzhaft klar geworden.

"Sie war immer für mich da! Auch für die anderen. Kyoko würde niemals einen von uns betrügen! Das man sich nicht alles erzählt ist doch ganz klar! Ich erzähl euch ja auch nicht alles. Jeder Mensch hat so seine Geheimnisse!"

Darüber war jetzt nicht nur Tea erstaunt sondern auch Joey. Es gab etwas, was ihm seine kleine Schwester nicht erzählte? Was konnte das nur sein?

Aber er respektierte die Privatssphäre seiner Schwester. Wenn sie ihn braucht, würde sie schon zu ihm kommen. Er vertraute ihr.
 

Mokuba hatte seine Arme um Seto's Taille geschlungen. Bei seinem Bruder fühlte er sich einfach wohl.

Er sah zu seinem Bruder auf. "Ich glaube dir kein Wort! Kyoko würde Seto nie hintergehen. Da bin ich mir ganz sicher. Was glaubst du, Bruder?"

Erwartungsvoll schaute er seinen Bruder an. Dieser war sich nicht ganz sicher. Bis jetzt hatte sie ihn nie bewusst angelogen, zumindest war ihm nichts bekannt. Allerdings gab es ziemlich viele Ungereimtheiten. Woher kannte sie den Fremden und seit wann standen Aki und sie sich so nahe? Warum war sie zu ihm geflüchtet anstatt mit ihm über ihre Probleme zu sprechen? Obwohl er sich denken konnte, warum sie nicht mit ihm darüber gesprochen hatte. Immer wenn sie mit ihm über irgendwas sprechen wollte, endete das in einer heftigen Knutscherei oder Streiterei. Was natürlich nur ihre Schuld war! Warum musste sie auch immer so heiß aussehen? Sie könnte ihre üppigen Formen ja ein wenig kaschieren. Die Kleine müsste doch nur weitere Sachen anziehen, aber nein, sie musste ja unbedingt hautenge Klamotten anziehen! Verstehe einer die Frauen!

Dieses Exemplar war besonders schwierig zu verstehen. Selbst für ihn war sie ein Buch mit sieben Siegeln.
 

Mokuba's Heiratsantrag war auch für ihn eine Überraschung gewesen, aber eine angenehme. Sein kleiner Bruder war eben immer für eine Überraschung gut! Wenn er sich recht erinnerte hatte sie ihm bis jetzt noch gar nicht geantwortet. Eigentlich war das ja auch egal. Kyoko hatte so oder so keine andere Wahl als seine Frau zu werden! Er begehrte sie viel zu sehr als das er sie einem anderen einfach so überlassen würde. Nebenbei erwähnt, konnte er sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Wer sollte sich um seine verhassten Akten kümmern? Mokuba hätte keine Spielkameraden mehr. Obwohl er bereits zwölf Jahre alt war, war er in vielerlei Dingen noch sehr naiv und kindlich. Außerdem war sie für den Kleinen eine Art Mutterersatz. Eine Mutter konnte ja bekanntlich niemand ersetzten. Auch wenn er selbst seine Mutter nie vermisst hatte, fehlte sie Mokuba doch um so mehr. Kyoko war auch für ihn von unschätzbarem Wert. Bei Geschäftsessen achteten seine männlichen Geschäftspartner nur auf sie. Das hatte ihm schon so manchen Vorteil gebracht.
 

Aber der Hauptgrund, warum er Kyoko nicht gehen lassen konnte, war die sexuelle Spannung zwischen ihnen. Leider bekam er sie nur auf eine Art und Weise in sein Bett. Letzte Nacht hatte sie ihm erklärt, dass sie nur einem einzigen Mann ihren Körper schenken würde. Gut. Das konnte sie haben! Er hätte sowieso nicht vorgehabt sie jemals irgendjemand anderem zu überlassen. Jetzt musste er sie nur noch davon überzeugen, dass er der Einzige für sie war. Das dürfte ihm doch nicht schwer fallen!

"Bis jetzt ist es noch niemandem gelungen mich zu betrügen. Das wird auch so bleiben. Ich vertraue Kyoko voll und ganz. Außerdem werd ich sie heiraten."

Kyoko hätte sich beinahe an ihrem Sake verschluckt. Das hätte sie ja fast vergessen! Wie sollte sie dem nachtragenden Seto nur schonend beibringen, dass sie ihn unter gar keinen Umständen heiraten konnte? So wie sie ihn kannte, würde er auf ihre Argumente gar nicht erst eingehen.

Er war und blieb eben stur.

"Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich heiraten würde?" Er legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und zwang sie ihm tief in die Augen zu schauen. Den Spruch, schau mir in die Augen Kleines, hatte er wohl zu ernst genommen.

"Oh doch, das glaube ich! Natürlich werden wir heiraten! Es spricht doch auch gar nichts dagegen."
 

Wieso hörte er nie auf sie? War es denn so schwer zu zugeben, dass er sich im Irrtum befand? Wenn er wenigstens selbst gefragt hätte, aber so musste das arme Mädchen ja annehmen, er würde sie nur wegen seinem Bruder heiraten wollen. Männer! Verstehe sie wer will! Kyoko jedenfalls wurde aus ihnen nicht schlau!

Von ihren Freunden kam ihr auch niemand zu Hilfe. Joey grinste dämlich vor sich hin und Tristan summte den Hochzeitswalzer. Der Rest achtete erst gar nicht weiter auf sie. Duke kuschelte sich an Leroy. Natürlich so, das es nicht weiter auffiel. Faye unterhielt sich mit Aki und May stieß Joey in die Rippen. So war jeder mit irgendwas beschäftigt. Man kannte die Spielchen ja, was die beiden ständig miteinander spielten.

Tea war am Ende mit ihrer Beherrschung. Kapierte der Blödmann denn nicht, das diese blöde Zicke ihn gar nicht heiraten will? Das war doch zum aus der Haut fahren!

"KAPIERST DU DENN ÜBERHAUPT NICHTS? SIE WILL DICH NICHT HEIRATEN! ALSO LEB DAMIT UND WENDE DICH ANDEREN DINGEN ZU!!"

Kaiba war genervt. Warum mischte sich diese Ziege dauernd in seine Angelegenheiten ein?

Wen er zu seiner Frau machte ging doch niemanden etwas an! War Tea wirklich so schrecklich in ihn verliebt, dass sie den Gedanken, er könne einer anderen gehören, nicht ertragen konnte?
 

Naja, ihm konnte es egal sein. Er würde ja sowieso niemand anderen heiraten außer Kyoko. Wenn es sein muss, würde er sie mit Gewalt dazu bringen!

"Was geht dich das an? Ich mache was ich will und lass mir von niemanden drein reden. Es ist ja nett von dir, dass du dir Sorgen um mich machst, aber ich komm sehr gut allein zurecht. Wenn ich mich nicht irre, hab ich dir das schon mal gesagt. Also lass mich endlich in Frieden!"

Bei diesen harten Worten war Tea immer blasser geworden. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hielt es nicht mehr aus. "ICH HASSE DICH!!" Ohne ein weiteres Wort zu verlieren rannte sie nach draußen.

Die anderen kümmerten sich nicht um Tea. Kyoko machte nicht den Versuch sie aufzuhalten. Es war besser so. Ihrer Meinung nach passte Tea zwar besser zu Kaiba als sie, aber es war seine Entscheidung. Unerwiderte Liebe tat zwar weh, aber man konnte niemanden zwingen einen zu lieben. Das musste auch Tea lernen. Manchmal fragte sie sich, ob Kaiba je irgendjemanden aus tiefstem Herzen lieben würde. Er würde sich mit Sicherheit eines Tages verlieben, aber wahrscheinlich würde er sein Gefühle unterdrücken. Das machte er ja immer. Sofort jedes Gefühl im Keim ersticken und man hatte keinerlei Schwierigkeiten im Leben. Natürlich musste man auch ohne Liebe heiraten, sonst hatte es ja keinen Sinn. Heiraten musste man allerdings, man wollte ja schließlich Nachkommen.

Sie würde ihn nie verstehen! Warum wollte er sie plötzlich heiraten? War ja auch egal!
 

Yugi rannte der weinenden Tea hinterher. Er konnte ihr zwar nur sehr schwer vergeben was sie ihm angetan hatte, aber trotz allem blieb sie seine beste Freundin. Er verspürte ein klein wenig Schadenfreude. Ihm war klar gewesen, dass sie bei Kaiba keine Chance hatte. Der Firmenbesitzer hatte sich noch nie viel aus der kleinen Tea gemacht. Sie ging ihm mit ihrem ständigen Gequatsche auf die Nerven. Nur wegen Kyoko hatte er ein wenig Zeit mit ihr verbracht. Er hatte einfach in ihrer Nähe sein wollen und da sie ihre begrenzte Freizeit mit ihren Freunden verbrachte, hatte er wohl oder übel das selbe tun müssen. Aber das hatte Tea ja nie verstanden. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es nur sehr schwer wieder heraus zu bringen. In dieser Hinsicht war sie mehr als stur. Typisch Frau eben!

Kyoko war traurig. Wollte denn niemand Tea nachgehen? Von Yugi fand sie es schön, dass er sich trotz allem um seine Freundin kümmerte. Kaiba hätte ja wirklich nicht so hart sein müssen! Aber so war er nun einmal! Auf die Gefühle anderer Menschen hatte er noch nie viel Rücksicht genommen.
 

Das müsste Tea doch eigentlich wissen, sie kannte ihn schließlich länger als sie. Irgendwie hatte sie gespürt, dass Tea ihr nicht mehr freundlich gesinnt war. Was hatte sie nur verbrochen? Warum hatte Tea ihr plötzlich die Freundschaft gekündigt? Nicht das sie das gesagt hatte, aber sie war nicht blöd. Tea hatte seit neuestem etwas gegen sie. Nur was, wusste sie nicht genau. Kyoko hatte das dumpfe Gefühl, dass es etwas mit Seto zu tun haben musste. Aber sie hatte doch sogar versucht die Beiden zu verkuppeln. Das es nicht geklappt hatte, dafür konnte sie doch auch nichts! Oder doch? Vielleicht war es ja doch irgendwie ihre Schuld. Wahrscheinlich wusste sie es nur nicht.

"Wollt ihr Tea nicht nachgehen?" Der Reihe nach sah sie ihre Freunde an. Alle schauten zur Seite.

Isis räusperte sich. "Warum sollten wir? Sie war sehr gemein und zudem noch ungerecht. So ein Verhalten kann ich nicht leiden!" Den anderen schien es ähnlich zu gehen. Damit musste sie sich wohl oder übel zufrieden geben. Sie konnte sie ja verstehen aber sie würde nie jemanden in diesem Zustand allein lassen. Allerdings würde es Tote geben, sollte sie Tea nachgehen. Also ließ sie es besser bleiben.

Die Einsamkeit vertreibst nur du aus meinem Herzen!Ich werde dich nicht alleine lassen!

Hallöle! Na, wie geht's euch so? Im übrigen möchte ich mich für die lieben Kommentare von euch bedanken. ^^ Ohne die hätte ich die Fanfic längst abgebrochen! Sagt mal, findet ihr Kaiba irgendwie versaut? Ich meine zu versaut? Das hat ein Freund von mir behauptet und irgendwie weiß ich jetzt nicht mehr weiter. In der Serie kommt sowas zwar nicht vor aber, um Lieb geht's da ja nur am Rande. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass er sich so entwickelt. Wie ist das bei euch? Würde mich über weiter Kommentare von euch freuen!^______^ Bitte, ja?! ^_~ Jetzt will ich euch nicht weiter langweilen!

Viel Spaß mit Kapitel 23

Ps: In den nächsten Kapiteln kommen Adult-Inhalte vor. Wer also diese kapiteln trotzdem lesen möchte, aber nicht alt genug ist (klingt irgendwie bescheuert)soll mir per Ens bescheid sagen. Ich schick sie euch dann zu, okay?^^

ya matane eure Kyoko Shanks
 

Die Einsamkeit vertreibst nur du aus meinem Herzen!Ich werde dich nicht alleine lassen!
 

Also ließ sie es besser bleiben.

Kyoko dachte über alles nach. Die letzten Stunden waren ziemlich Ereignisreich gewesen. Zuerst begegnete sie ihrem alten Freund wieder und dann traf sie an der Schwelle des Todes auf ihre Familie. Kurz darauf erschien ihr Todfeind und bedrohte Kaiba. Zu allem Übel machte der kleine Mokuba ihr einen Heiratsantrag. Heute war echt nicht ihr Tag! Womit hatte sie das verdient?

Sie war doch immer zu allen nett und freundlich gewesen. Meistens zumindest.

Wie sollte sie Mokuba beibringen, dass sie seinen Bruder nicht heiraten konnte und ihre gemeinsame Zeit vorbei war? Sie wollte ihm unter gar keinen Umständen weh tun.
 

Der Knirps zupfte an ihrem Ärmel. "Wann heiratet ihr?" Erwartungsvolle Blicke ruhten auf ihr.

Wie immer fiel ihr der gute Kaiba ins Wort. "In zwei Monaten. Bis dahin dürfte ich alle Vorbereitungen erledigt haben." Langsam aber sicher riss ihr Geduldsfaden.

"Bis du schwer von Begriff? Ich werde dich nicht heiraten!" Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Sie schaute kurz zu Kira. Wie es schien hatten die beiden mal wieder den selben Gedanken. Er nickte ihr zu.

Von all dem bekam Kaiba nichts mit. "Und ob du mich heiraten wirst!" Das Mädchen spielte ein Spiel. Es war zwar nicht ganz fair, aber es war nur zu seiner eigenen Sicherheit.

"Du hast mir gar nichts zu sagen! Bäh!" Sie streckte ihm frech die Zunge raus. Seto störte das nicht. Normalerweis e drehte er sofort durch bei so einer Respektlosigkeit. Heute schien ihm das nichts auszumachen.

Er wirkte ruhig. Gefährlich ruhig! Das konnte doch nichts gutes bedeuten! "Also meine Liebe. Du wirst mich heiraten und wenn ich dich zum Altar tragen muss! Wenn es sein muss antworte ich sogar für dich!" Das traute sie ihm ohne weiteres zu! So leicht würde er wohl nicht aufgeben. Was sollte sie machen? Entweder sie würde diese Frostbeule heiraten, die nur in bestimmten Situationen auftaute, oder sie machte ihn sich zum Feind. Den unversöhnlichsten Menschen den sie kannte zum Feind zu haben war keine schöne Aussicht!

Vielleicht sollte sie es mit Taktik versuchen? Einen Versuch war es zumindest wert.
 

Kyoko stellte sich vor Seto. Emotionslos schaute sie ihm ins Gesicht. "Was hast du mir denn zu bieten?" Kira musste sich zusammenreißen. Er konnte seinen Lachkrampf kaum unterdrücken. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu komisch! Sie schaute ihn mit einer Ernsthaftigkeit an die in ihrer Situation eigentlich nur Galgenhumor sein konnte. Das Mädel tat wirklich alles um ihn von dieser fixen Idee abzubringen. Er hatte sie ja wirklich nicht mehr alle am Sträuschen! Wie konnte er es überhaupt in Erwägung ziehen, Kyoko zu heiraten? Kein normaler Mann würde diese Verrückte heiraten! Das hatte schon Hizuki gesagt und der musste es ja wissen. Die beiden hatten sich schließlich sehr nahe gestanden. So gut konnte Kaiba sie gar nicht kennen!

Mokuba war entsetzt. Für berechnend hatte er Kyoko nicht gehalten. Sollte er sich getäuscht haben?

Seto war nicht wirklich überrascht. Mit dieser Frage musste man rechnen, wenn man heiraten wollte.

"Du als meine Assistentin müsstest meine Kontoauszüge doch kennen." Abwartend blickte er auf sie herab. Die kleine Rothaarige griff sich an die Stirn. Wie konnte ein einzelner Mann nur so überheblich und begriffsstutzig sein? "Ich meinte eigentlich, wie mein Leben bei dir denn aussehen würde. Gesetz den Fall, dass ich dich heirate." Er verstand sie nicht ganz. Was meinte sie damit? "Äh... ich weiß nicht? Auf jedenfall Kinder kriegen! Das ist das wichtigste. An irgendjemanden will ich mein Imperium schließlich vererben." Kyoko sah ihn aus Handteller großen Augen an."Kinderkriegen?" Sie musste schlucken. Ihr Rachen war komplett ausgedörrt. Lag vermutlich an dieser schockierenden Mitteilung.
 

Der hochgewachsene Mann nickte. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. "Glaub mir, Baby, es wird dir gefallen. Meine Fähigkeiten als Liebhaber sind legendär! Als meine Frau kommst du jede Nacht in den Genuss meiner herausragenden Fähigkeiten. Für dich hör ich sogar auf Nachts zuarbeiten."

Er hatte ein dreckiges Grinsen im Gesicht. Am liebsten würde sie ihn jetzt treten.

"Wie aufmerksam von dir!" Kyoko hatte eine Augenbraue spöttisch hochgezogen. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie vor dem Mann. Er überragte sie um mehr als dreißig Zentimeter.

Das sah irgendwie drollig aus. Neben Kaiba wirkte die Rothaarige wie ein kleines Schulkind. Wie sie zu ihm hochschaute und ihn mit Blicken herausforderte! Wirklich süß! Als ob sie gegen ihn eine Chance hätte! Lachhaft! Obwohl seine Kleine ja nicht gerade schwach war.

Seto hatte zwar keine Ahnung um was es hier eigentlich ging, aber sein Instinkt sagte ihm, er müsse auf der Hut sein. Wenn sein Instinkt ihn nicht trügte, würde er heute noch einige Überraschungen erleben und auf Überraschungen konnte er gut und gerne verzichten. Aller Wahrscheinlichkeit nach, würde er auch Dinge über sie erfahren, die ihm nicht behagten. Egal war heute noch geschehen würde, er wollte Kyoko auf jeden Fall zur Frau nehmen! Es war erstens die einzige Möglichkeit in den Genuss ihres weichen Körper's zu gelangen, zweitens war es Mokuba's Wunsch und den würde er ihm auf jeden Fall erfüllen. Da war aber noch was anderes. Er wollte nicht auf sie verzichten. Kaiba hatte sich an sie gewöhnt und außerdem, hatte sich noch nie jemand so um ihn gekümmert wie sie. Kyoko umsorgte ihn.
 

Wenn er krank war, saß sie an seinem Bett und pflegte ihn. Schlief er bei der Arbeit ein, deckte Kyoko ihn zu. Außer Kyoko machte sich niemand Sorgen um seine Gesundheit. Naja, außer Mokuba. Das er an seinem Koffeinkonsum noch nicht gestorben war, lag nur an diesem Mädchen.

Seit sie bei ihnen lebte wurden Familienfeste wie Weihnachten oder Geburtstag gefeiert. Sie hatte sich bis jetzt immer die Mühe gemacht und jedem von ihnen eigenhändig eine Torte gebacken. Er wusste das dieses Verhalten nicht selbstverständlich war. Seine eigene Mutter hatte das nie für ihn getan und seine Stiefmutter schon gar nicht.

Früher war nur Mokuba an seinem Bett erschienen und hatte ihm zum Geburtstag gratuliert.

Kyoko hatte das ganze zu einem richtigen Fest werden lassen. An seinem Ehrentag durfte er nicht arbeiten. Am Anfang war er fuchsteufelswild gewesen aber da er den ganzen Tag lang verwöhnt worden war, hatte sich seine Wut schnell gelegt.

Sie weckte ihn jedesmal brutal auf. Zuerst zog sie die Vorhänge beiseite und öffnete die Fenster. Danach beseitigte sie alles was auch nur im entferntesten nach Arbeit aussah. Jetzt legte sie ihm Klamotten raus. Dann setzte sie sich zu ihm auf sein Bett. Mit einer Feder kitzelte sie ihn an der Nase. Nachdem er dreimal geniest hatte, würde er aufwachen. Nach dieser Prozedur war an Schlaf nicht mehr zu denken!
 

Kyoko würde ihn lieb anlächeln und ihm alles Gute wünschen. Da er ein Morgenmuffel war würde sie zuerst grummelnd anschauen. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr zog er sich die Decke wieder über den Kopf. Eigentlich war er ein totaler Morgenmuffel, aber da er meistens bis spät in die Nacht oder die ganze Nacht durcharbeitete, kam das nur sehr selten zum Vorschein. Er war meistens der Erste der aufstand. So merkte niemand wie er mit sich haderte.

Lachend würde sie ihm die Decke wegziehen und ihn in eine Kissenschlacht verwickeln. Er gewann natürlich. Während Kyoko das Frühstück vorbereitete tauchten die drei Zwerge auf und gratulierten ihm.

Nach dem ausgiebigem Frühstück, bei dem er auf Kaffee verzichten musste, durfte er seine Geschenke auspacken. Was sich immer als sehr schwierig herausstellte. Keiner der Vier konnte wirklich ordentlich ein Geschenk verpacken. Eigentlich hatte er ja alles was er sich wünschte, daher war es ziemlich schwierig ihm irgendwas zu schenken.

Letztes Jahr hatte er einen Mantel von ihr bekommen, genau wie zu Weihnachten. Über den hatte er sich wirklich riesig gefreut! Richtig verliebt hatte er sich in das Teil und jetzt war es so dreckig. Böse Tea! Alles ihre Schuld! Wäre die dumme Nuss nicht gefallen, hätte sie ihn nicht mitgezogen und sein heiß geliebter Mantel wäre jetzt nicht schmutzig. Böse Tea! Sein schöner Mantel! Snif!

Wie sie ihn jetzt anschaute! Richtig süß!
 

In ihren Augen konnte er förmlich versinken. Ihre braunen Augen strahlten so viel Wärme aus, aber auch Trotz. Er konnte nicht verstehen, wieso sie ihn nicht heiraten wollte? Jede Frau träumte davon mit ihm verheiratet zu sein! Nur seine Kyoko anscheinend nicht. Was stimmte mit der Frau nicht? Er sah gut aus, war vermögend, besser gesagt, er war steinreich! Außerdem war total intelligent! Seine Kinder wären...perfekt! Was also war ihr Problem? Sie war eben immer für eine Überraschung gut!

Nur mühsam konnte er sich von seinen Erinnerungen losreißen. Kyoko seufzte. "Das hab ich nicht gemeint, du Trottel. Wie würde mein Leben bei dir aussehen? Außer Babies zur Welt bringen!" Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Er konnte sie ja schlecht den ganzen Tag zu hause rumsitzen lassen. Da kam sie nur auf dumme Gedanken. "Ich hab nicht die geringste Ahnung, aber wir werden schon was feines für dich finden." Sein Gesichtsausdruck ließ keine Zweifel aufkommen was er eigentlich meinte. Er dachte auch wirklich nur daran! Männer!

Kyoko seufzte theateralisch auf. "Wie langweilig! Danke, aber ich verzichte auf euer nettes Angebot."

Damit drehte sie sich um und setzte sich neben Faye auf den Fußboden. Mokuba war entäuscht und Kaiba hatte noch nicht recht begriffen was sie da eigentlich gerade gesagt hatte. Er hatte noch nie einen Korb bekommen! Kaiba hatte natürlich damit gerechnet, dass es schwierig werden würde sie zu erobern, aber das sie konsequent nein sagen würde, hatte er nicht gedacht.
 

Er kniete neben ihr nieder. Ihre Freunde reagierten überhaupt nicht mehr auf das seltsame Verhalten der beiden. Man kannte ihre Spielchen ja zur genüge.

Seto umfasste ihre Schultern. Natürlich total sanft um ihr nicht weh zu tun. Er kniete neben ihr und drehte ihre Schultern so, dass sie ihn anschauen musste. "Was ist denn nun schon wieder?" Kyoko klang ganz leicht genervt. Sie hatte wichtigeres zu tun als sein angeschlagenes Ego zu streicheln.

Mokuba zwängte sich neben Faye und Kyoko. Er saß nun neben ihr und blickte sie mit seinen traurigen Dackelaugen an. "Warum willst du Seto nicht heiraten?" Was für eine verzwickte Situation! Wie sollte sie dem Süßen erklären, warum sie seinen Bruder nicht heiraten wollte? So oder so, er würde verletzt sein. Ihr leidender Gesichtsausdruck sprach Bände. Wie sollte sie seinen Hundeaugen widerstehen können?

"Er hat mich ja noch nicht einmal gefragt! Schlimm genug das er seinen kleinen Bruder vorschickt."

Sie rümpfte beleidigt die Nase."Das ist gar nicht wahr! Mokuba hat von sich aus gefragt! Ich hab überhaupt nichts damit zu tun!" Er war fassungslos. Als ob er seinen Bruder vorschicken würde! Tse! Das hatte er doch gar nicht nötig!

"Das ist nicht wahr. Glaube mir, Seto hat damit nichts zu tun!" Beschwörend schaute der kleine Frechdachs sie an. Wie niedlich er doch war! Aber auch ihm zuliebe konnte sie Kaiba nicht heiraten. Dazu gehörte einfach Liebe und die war bei den Beiden nicht vorhanden. Das sie sich selbst etwas vormachte, merkte sie anscheinend nicht.

Sie wollte keinen Ehemann der von morgens bis abends nur seine Firma im Kopf hatte. Kyoko wünschte sich jemanden der ihre Interessen teilte und sie aus tiefstem Herzen liebte. Eine Liebe wie ihre Eltern und Großeltern sie führten, wünschte sie sich. Die konnte Kaiba ihr nicht geben, außerdem wäre er ständig in Gefahr! Dieses Risiko konnte sie nicht eingehen.
 

"Warum willst du unbedingt, dass ich deinen Bruder heirate? Was bringt dir das?" Nachdenklich blickte er zu Boden. Ja, warum eigentlich? Er konnte es selbst nicht so genau sagen. "Ich hab dich sehr gern. Du wärst die perfekte Schwägerin." Mehr äußerte er nicht dazu. "Ich hab dich auch lieb, Kleiner. Trotzdem kann und werde ich deinen Bruder nicht heiraten. Da fällt mir ein, was machen wir eigentlich mit ihnen? Wir können sie ja schlecht verrecken lassen!" Diese Aussge schockierte alle ein wenig. Aki schaute kurz auf. Die Sache interessierte ihn nicht besonders. Er wusste ja bereit was sie tun würden.

Aki studierte lieber die Karten. Kyoko hatte ja vor dem Essen einen Bilderrahmen abgenommen und die darunter verborgenen See-und Landkarten herausgenommen. Die ging er jetzt durch. Er berechnete den direkten Kurs zur Grand Line. Oder eher den schnellsten. Ein paar Mal mussten sie vor Anker gehen um Vorräte einzukaufen. Sonst würden sie auf Hoher See verrecken und das war keine schöne Aussicht!

"Du hast dich doch längst entschieden, oder!? Es gibt ja sowieso nur zwei Möglichkeiten: Entweder einer von uns bleibt hier und passt auf sie auf, oder wir nehmen sie mit." Er widmete sich wieder voll und ganz seinen Seekarten.

Zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine steile Falte. Angestrengt dachte sie nach. Was sollte sie tun? Was wäre die beste Entscheidung? "Okay Jungs! Wer meldet sich freiwillig?" Überrascht schauten die Beteiligten auf. Mit dieser Frage hatten sie nicht gerechnet.
 

Leroy runzelte die Stirn. "Ach weißt du, mir gefällt's hier zwar sehr gut, aber ich bin nicht gern anderer Leute Knecht. Ich bin gerne mein eigener Herr. Du ja auch. Mich wundert's sowieso, wie du es hier solange ausgehalten hast. Nachdem was ich so gehört habe, schikaniert dich dein Chef ganz schön rum." Kyoko grinste. "Hm...haha! Ich dreh den Spieß einfach um, weißt du. Du kennst mich doch. Ich revanchiere mich immer für alles, er merkt es nur nie." Das Mädchen griff nach Seto's Hand und nahm sie von ihrer Schulter weg. Kaiba war frustiert. Er wusste immer nicht was hier vor sich ging und zu allem Überfluß, machte sie sich jetzt auch noch lustig über ihn! Frechheit! "Gar nicht wahr! Tse, als ob ich blöd wär und es nicht merken würde! Tse! Also echt! Ich bin einfach zu nett. Ich lass dir ja alle Unverschämtheiten durchgehen."

Der liebe Kaiba schmollte. Beleidigt saß er neben ihr. "Och, sei nicht traurig! So hab ich das doch gar nicht gemeint!" "Hmpf!" Wie gesagt, er war sehr nachtragend.

Duke war traurig. Er hatte nicht geahnt, dass Leroy so dachte. Das tat ihm weh! Er behandelte seine Angestellten sehr gut, also hatte er sich nichts vorzuwerfen! Trotz allem schmerzten seine Worte. Duke wusste noch nicht einmal warum er so fühlte. Konnte es sein, dass...? Nein..ganz unmöglich!

Auf Kyoko's Schulter nahm ein Rabe platz. Er krächzte etwas vor sich hin und pickte sie ab und an. Je nach Lust und Laune.
 

"Au! Ist ja schon gut!" Leise grummelte sie vor sich hin. Kyoko holte aus ihrer Rocktasche einen silbernen Nickel und hielt ihm den Raben hin. Die anderen verfolgten dies mit großem Staunen. Warum gab sie dem Raben Geld? War das überhaupt Geld? Das sah eher nach alten Münzen aus. Bakura war ihr Verhalten nicht unbekannt. Sie verglich ihn ja immer mit ihren Freunden, den Raben. Er liebte ja auch alles was antik war und glänzte. Bakura hatte wirklich eine Schwäche für wertvolle Dinge.

"Du kleiner Raffzahn!" Gespielt böse schaute sie den kleinen Raben an. Plötzlich lächelte sie und tätschelte ihm liebevoll den Kopf.

Mokuba war unsicher. Er kannte sich mit Tieren nicht besonders gut aus und einer dieser Raben hatte ja seinen Bruder angegriffen. Das bedeutete er ging lieber auf Abstand. Sein Bruder sah das wohl auch so. Kaiba hatte sich bei Erscheinen des Raben verdrückt. Er hatte sich etwas weiter weg von Kyoko niedergelassen. Seto hatte keine Lust, noch einmal attackiert zu werden. Blödes Vieh!

Kyoko wandte sich wieder ihren Freunden zu. "Ich kann mich nicht entscheiden! Wer soll hier bleiben und auf alle aufpassen?" Sie schielte zu Kira. "Guck mich nicht so an! Ich bleib bestimmt nicht hier! Das beste wäre soweiso, wenn wir sie mitnehmen würden." "Hmm. Schon wahr, aber kannst du dir Kaiba an Bord vorstellen? Er kann sich ja noch nicht einmal verteidigen! Zumindest nicht gegen unsere Gegner." "WAS??" Kaiba war empört. Als ob er sich nicht wehren könnte! Pah!
 

Faye lächelte. Kyoko hatte recht. Kaiba könnte gegen Piraten nicht das geringste ausrichten. Er war ja der Meinung, mit Geld alles regeln zu können und das ging dort nicht. Da würde er ohne Gnade niedergemetzelt werden. Aber sie würde auf jedenfall mitkommen! Soviel stand fest!

Kaiba rückte wieder näher an sie ran. Wütend blitzten seine Augen sie an. "ICH KANN SEHR WOHL AUF MICH AUFPASSEN!!" Etwas ruhiger fuhr er fort. "Was soll das ganze überhaupt? Wär echt nett, wenn du das mal erklären könntest!" Kyoko fühlte sich unwohl. Wie sollte sie das ganze bloß erklären?

"Also, äh, weißt du. Hm, wie soll ich sagen? Hähä!" Verlegen kratzte sie sich am Kopf. "Also, Aki erklär du das!" Der sah überrascht auf, kam ihrer Bitte aber nach. "Du hast recht. Wir sollten die Sache endlich klarstellen." Aki stellte ich nun richtg vor. Er erklärte ihnen, dass er Kyoko's Onkel und Kira's Vater war. Nach und nach erzählte er ihnen alles. Naja, fast alles. Aki ließ das meiste aus. Er erzählte ihnen von dem Überfall auf ihre Insel und was es mit ihren Zukunftsplänen auf sich hatte.

May und Faye waren begeistert und auch Joey hatte Blut geleckt. Der Gedanke an Abenteuer und ein freies Leben gefiel ihm sehr gut. Serenety würde er aber auf jedefall mitnehmen!
 

Joey und seine Schwester hatte kein einfaches leben gehabt. Ihre Eltern waren geschieden und Joey bei seinem Vater aufgewachsen. Serenety hatte bei ihrer Mutter gelebt bis sie ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Serenety hatte eine schwere Augenkrankheit gehabt und nur Joey war es zu verdanken, dass sie heute sehen konnte. Er hatte ihr die teure Augenoperation bezahlt. Nebenbei musste er noch die Spielschulden seines Vaters bezahlen. Als ihre Mutter dann gestorben war, musste Serenety zu ihrem Vater ziehen. Davon war ihr Bruder nicht begeistert gewesen. Sein Vater war ein Säufer und Schläger und seiner Meinung nach nicht der geeignete Erziehungsberechtigte für ein Mädchen.

Als Bruder nahm er sie unter seine Fittiche und kümmerte sich um sie. Obwohl es eigentlich die Pflicht seines Vaters wäre! Aber bevor er sie auch noch verprügelte hielt er sie lieber von ihm fern.

Das war die einmalige Chance seinem tristen Leben zu entkommen! Dort konnte er etwas erreichen, hier hingegen nicht. Vom Notendurchschnitt her könnte er sehr wohl auf eine Universität gehen, zwar nicht auf die Todai, aber eine andere würde ihn schon aufnehmen. Leider konnte er sich eine Uni nicht leisten. Kaiba hatte ihm zwar ein Darlehen angeboten, aber von dem würde er niemals Geld annehmen! Joey würde niemals von einem Freund geld annehmen! Das galt auch für Kaiba. Sie hatten zwar ein kompliziertes Verhältnis zueinander, aber irgendwie und irgendwo waren sie ja doch Freunde. Auch wenn er das niemals zugeben würde. Schon gar nicht in Kaiba's Gegenwart! Sonst konnte er sich wieder seine dämlichen Sprüche anhören und darauf hatte er keinen Bock.

Für ihn bedeutete dieses Angebot von Kyoko, wenn man es denn so nennen konnte, eine zweite Chance und die wollte er auf jedenfall nutzen.

Kira keuchte. Er hatte sich zu sehr verausgabt und nun musste er mit den Schmerzen leben. Kyoko kam sofort zu ihm und streichelte ihm liebevoll über sein Haar. Sie setzte sich neben ihm in den Schneidersitz und betete seinen Kopf in ihren Schoß.
 

Er schmiegte sich an sie. Kaiba wurde eifersüchtig ind auch Mokuba war nicht gerade begeistert von ihrem Verhalten. Die beiden Kaiba Brüder rückten wieder näher an sie ran. Eifersüchtig beobachteten die beiden jede ihrer Bewegungen. "Auf mich kannst du doch gar nicht verzichten. Ich bin schließlich dein ahrg! Navigator! Scheiße tut das weh!" Seine Cousine kicherte leise. "Hihi! Du hast natürlich recht! Ich kann auf keinen von euch verzichten. Ohne Leroy würden wir auf hoher See an Skorbut verrecken oder verhungern. Auf meinen Navigator kann ich auf keine Fall verzichten, sonst komm ich nie zur Grand Line! Beim Eingang zur Grand Line brauch ich jeden Mann den ich kriegen. Deswegen kann ich aúch keinen von euch entbehren, aber wer soll auf Kaiba und alle anderen aufpassen? Yugi und Tea sind nicht in Gefahr aber Kaiba auf jedenfall." Kira kuschelte sich noch ein bischen enger an das Mädchen. Kaiba schnaubte verächtlich. Die Eifersucht war ihm deutlich anzumerken. Auf seiner Stirn hatte sich ein steile Falte gebildet. "Geh sofort da weg! Das ist mein Platz!" Prompt scheuchte er ihn von seinem Platz weg. Jetzt legte er seinen Kopf in ihren Schoß. Kyoko konnte sich ein Lachen nicht verbeißen. Er war aber auch wirklich zu komisch! Da konnte man sich nur noch wundern! Obwohl es bei ihm eigentlich keine Wunder gab. Er war eben zu allem fähig, daher waren Wunder fehl am platz.

Zärtlich kraulte sie ihn am Kopf. Er brummte einigermaßen beruhigt vor sich hin. Jetzt fühlte er sich wohl, alles andere interessierte ihn momentan nicht sonderlich.
 

Kira war nicht gerade begeistert von diesem rüden Verhalten. Der Mann hatte doch wirklich keinerlei Manieren! Gekränkt fauchte er auf und ließ sich dann neben seinem Vater nieder. Dieser tätschelte dem Gekränkten die Wange. Danach widmete er sich wieder seinen Karten. Sein Sohn schaute ihm eine Weile zu und gab hin und wieder einen Kommentar ab. Von seinem Vater hatte er das Navigieren gelernt. Er war einfach ein Meister auf diesem Gebiet! Gerade deswegen wollte er auch unbedingt gemeinsam mit Kyoko zur Grand Line. Sein Vater hatte ihrem Vater gedient und er war seiner Cousine ja auch treu ergeben. Er konnte sie einfach nicht allein lassen. Das wollte er auch gar nicht, er liebte die Kleine nun einmal und außerdem wollte er unbedingt ein genauso guter Navigator werden wie sein Vater.

Das war der Wunsch seiner Mutter gewesen. Sie hatte ihm immer alle Navigationsbücher gekauft die sie finden konnte. Von ihr hatte er viel gelernt und nur zu gern erfüllte er diesen Wunsch, schließlich war es auch sein Wunsch gewesen, Navigator zu werden. Allerdings nur auf Kyoko's Schiff. Sie war nicht seine Lieblingscousine sondern auch der beste Käpt'n den man sich wünschen könnte. Da war er sich hundertprozentig sicher.

Seto kuschelte sich an sie. Das gefiel ihm sehr gut. Wenn Kyoko nicht so stur wäre, könnten die beiden längst verlobt sein. Denn eigentlich wäre das die beste Lösung für alle. Kyoko wollte es einfach nur nicht einsehen! Er könnte ihr jeden Wunsch den sie hatte erfüllen! Wieso wollte sie das nicht einsehen? Das ganze Geschwafel über die Black-Mountains und diese ominöse Grand Line war doch total absurd! Die Gebirgskette war zwar noch unerforscht, aber eine andere Welt konnte sich doch nie und nimmer dahinter verbergen! Das war ganz unmöglich! Völlig ausgeschlossen!
 

Aber trotzdem hatte er Angst davor sie zu verlieren. Davor hatte er am meisten Angst. Was sollte er auch ohne sie machen? Kyoko war eine unersätzliche Stütze für ihn. Sie kümmerte sich rührend um seinen kleinen Bruder und neben ihrem Job in seiner Firma zog sie auch noch ihre kleinen Geschwister groß.

Kyoko war für ihre Siebzehnjahre schon sehr erwachsen, was man von ihren Mitschülerinnen nicht behaupten konnte. Manchmal fragter er sich aber, ob er es mit einer Sechsjährigen zu tun hatte. In manchen Situationen benahm sie sich wirklich naiv! Vor allem wenn es um die erotische Spannung zwieschen ihnen beiden ging. Andererseits war er über dieses Verhjalten sehr froh. Gerade das beweiste doch, dass sie noch Jungfrau war. Das machte ihn glücklich! nur ungern würde er ihre Unschuld einem anderen überlassen.

Kyoko beobachtete ihn. Er sah nachdenklich aus. Worüber er wohl so angestrengt nachdachte? Vermutlich über die seltsamen Vorgänge in ihrem Leben. Was sollte sie nur machen? Immerhin konnte sie die Bande schlecht mitnehmen, obwohl es die beste Lösung wäre. Sie würen unsere Lebensweise nicht nicht verstehen. Das schlimmste aber war, das sie keine Alternative hatte. Tea und Yugi waren nicht in Gefahr. Die beiden hatte der Verrückte nicht bemerkt da sie auffallend still gewsen waren. Aber kaiba konnte seine Klappe ja nie halten! Wegen ihm steckte sie jetzt gewaltig in der Klemme.
 

Bakura beobachtete sie schon seit einer Weile. Der Rabe auf ihrer Schulter und Kaiba in ihrem Schoß! Hihi! Sah wirklich lustig aus! Die Münze die sie dem Raben gegeben hatte, war ihm nicht bekannt. Diese Prägungsform hatte er noch nie irgendwo gesehen. Er glaubte Kyoko die Gesichte mit der Gebirgskette. Kein Mensch wusste was sich nach den Black-Mountains verbarg und auch die Sateliten konnten darüber keinerlei Aufschluß geben. Das war schon seltsam. So als wollte irgendjemand nicht, das diese Welt entdeckt wurde. Wäre doch gut möglich, oder!?

"Also ich glaube Kyoko. Was wissen wir denn schon über die Black-Mountains? Gar nichts! Und bis jetzt hat sie uns noch nie angelogen, oder?!" Fragend sah er sich unter seinen Freunden um. Sie wirkten nachdenklich. Das stimmte. Joey war bereits Feuer und Flamme. "Ich komm auf jedenfall mit! Wann geht's los?" Erwartungsvoll schaute er Kyoko an. Bei soviel Enthusiasmus kamen ihr die Tränen. Sie war gerührt. Joey und Bakura vertrauten ihr nach wie vor, obwohl sie ihnen soviel verschwiegen hatte. "Ich weiß nicht recht. Bevor wir aufbrechen können müsst ihr noch viel lernen. Pirat zu sein, ist nicht ungefährlich. Das dürft ihr nicht vergessen! Zuerst müsst ihr lernen euch zu verteidigen, aber das wichtigste ist natürlich, dass ihr alles über die Seefahrt lernt." Der liebe Joey wirkte leicht enttäuscht. Musste man wirklich soviel lernen? Das war nicht fair!! Heul! Kaiba interessierte das alles herzlich wenig. Er würde nicht zu lassen, dass Kyoko wegging. Das konnte sie sich abschminken!
 

Kyoko wurde von Traurigkeit erfasst. Für sie war dieses Gespräch seltsam. Wenn der Überfall nicht gewesen wäre, würde sie dieses Gespräch gar nicht führen. Dann wäre sie längst mit ihren Freunden auf dem Meer unterwegs und würde die spannensten Abenteuer erleben. Es stimmte sie traurig ihre Erlebnisse nicht mit ihnen teilen zu können. Allerdings war es ihre heilige Pflicht die Träume ihrer Freunde zu erfüllen! Trotzdem hatte sie ein riesiges Problem und zwar Kaiba. Der würde doch nie und nimmer mitkommen! Für die schwere Arbeit auf einem Schiff wär der sich doch viel zu schade!

Aki trank einen Schluck Wein. Er hatte ihnen Sake Verbot erteilt. Kyoko war darüber nicht gerade begeistert gewesen, aber sie wagte nicht ihm zu widersprechen. "Hältst du das für eine gute Idee? Glaubst du sie überstehen das Leben auf dem Meer?" Kyoko dachte angestrengt über seine Frage nach. Nach etwa einer Minute hatte sie immer noch keine geeignete Antwort auf Lager.

"Eigentlich nicht. Aber was bleibt mir anderes übrig? Im Endeffekt ist es doch ihre Entscheidung. Ihr müsst euch aber im klaren sein, dass die Sache nicht ungefährlich ist! Vielleicht gehen wir schon am Rivers Mountain drauf. Ein Leben an meiner Seite wäre für keinen von euch einfach, aber dafür würde so mancher von euch eine Menge lernen. Besonders du, Mister Frosty!" Kyoko spielte wohl auf sein Unverständnis für Freundschaft an. Neckend sah sie ihn an.Liebevoll strich sie ihm durch seine braunen Haare.
 

"Es gibt mit Sicherheit noch eine Menge was ich lernen muss. Aber was soll ich denn bitte von dir und deinen Freunden lernen?" Verständnislos schaute er ihr in ihre braunen Augen.

"Idiot! Das wirst du schon noch sehen. Je mehr ich über die Sache nachdenke, desto mehr gefällt mir die Idee. Dann kann ich gewisse Personen nach herzendlust schikanieren!" Ihre Augen glänzten bei dem Gedanken. Niemand hatte auch nur den geringsten Zweifel wen sie meinte. Marik dachte über die ganze Situation nach. Er hatte nicht den geringsten Zweifel das Kaiba am Ende doch mitgehen würde. Kaiba wäre doch nicht so blöd sich diese Chance bei ihr zu landen entgehen zu lassen. Er war vielleicht arrogant aber nicht blöd. Leider! Sonst müsste er sich um seine Freundin nicht solche Gedanken machen. Er hing sehr an ihr und wollte auf gar keinen Fall an Kaiba verlieren! Der konnte sie doch nicht glücklich machen! Dieser Mistkerl dachte doch nur an sich! Allerdings musste er zugeben, dass Seto sich sehr intensiv um sie kümmerte. Was nur bedeuten konnte, dass er wirklich Gefühle für sie hegte, aber das alleine genügte nicht. Solange er sich seiner Gefühle nicht bewusst wurde, konnte er das Mädchen nicht glücklich machen. Wie dem auch sei, er würde sich dieses Abenteuer auf gar keinen Fall entgehen lassen! Erstens, wäre es die einzige Möglichkeit weiter bei Kyoko zu bleiben und zweitens wollte er schon immer einmal Abenteuer erleben. So wie Robin Hood oder Käpt'n Nemo aus Jules Vernes Abenteuerroman, 2000 Meilen unter dem Meer.
 

Das würde bestimmt Spaß machen und lernen würde er auch eine menge. Ob seine Schwester dem zustimmen würde?

Seine Schwester sah es ihm an der Nasenspitze an, was er vorhatte. Es würde sowieso nichts bringen ihn davon abhalten zu wollen. Wenn sie ehrlich war, würde sie sehr gerne mitkommen. Es gab dort bestimmt eine menge zu entdecken. Außerdem hatte sie in einer antiken Schriftrolle einen Absatz über eine Welt hinter den Black-Mountains gelesen. Schon alleine deswegen glaubte sie Kyoko's Geschichte, aber vermutlich würde sie sie auch so glauben. Die beiden waren schließlich Freundinnen und Freundinnen hielten zusammen und vertrauten einander. Etwas Abstand würde ihr auch gut tun. Die Sache mit Odion bereitete ihr langsam Kopfschmerzen. Sie wusste das Raphael-san sie nur ins Bett kriegen wollte, aber dennoch war sie sich nicht sicher, was sie für ihren Adoptivbruder fühlte. War es Liebe? Aber war das ethisch korrekt? Vielleicht hatte May recht und sie sollte sich nicht ständig Gedanken darüber machen, was andere Leute dachten. Sie war sich ihrer eigenen Gefühle nicht sicher, dass war vermutlich das eigentliche Problem.

In seiner Gegenwart bekam Isis Herklopfen und ihre Kniee zitterten. Das war alles so seltsam und ungewohnt für sie. So etwas hatte sie noch bei keinem Mann empfunden! Sie war wohl wirklich bis über beide Ohren in Odion verliebt.

Auf ihre braungebrannten Wangen legte sich ein zarter Rotschimmer. Zum Glück konnte man sowas bei ihr ja nicht erkennen, zumindest nicht besonders gut. Sie sah beschämt zur Seite.
 

Serenety wurde nervös. Eigentlich hätte sie schon längst bei Toya-sensei sein müssen. Um acht Uhr wäre sie mit ihm verabredet gewesen. Sie hatte ihm zwar gemailt, dass sie später kommen würde, aber mittlerweile war es nach Mitternacht. Er machte sich bestimmt Sorgen! Während Kaiba noch ein wenig mit Kyoko kuschelte, so sah es für die anderen aus, in Wiklichkeit verhinderte er die Blutzufuhr in ihren Beinen, schickte Serenety eine SMS an ihren Geliebten.

Kyoko's Beine fühlten sich taub an. So schwer sah Kaiba gar nicht aus. Vielleicht sollte sie ihn nicht unterschätzen! Zumindest nicht wenn sie verletzt war. Mann, war der Typ schwer! Faye unterhielt sich mit ihrer Schwester. Beide beratschlagten sich, was sie wohl am besten tun sollten. Nach und nach klinkten sich alle in das Gespräch mit ein. Bakura und Marik waren fest entschlossen ihre Freundin auf dieser Reise zu begleiten und den beiden Schwestern ging es genauso. Isis war noch unentschlossen und Odion hatte keine Lust auf dieses Abenteuer. Seine Angebetete entfernte sich immer mehr von ihm. Wenn sie sich zufällig berührten zuckte sie zusammen und suchte das Weite. So als ob er irgendeine ansteckende Krankheit hätte! Das war so ungerecht! Aber was hatte er erwartet?

Blick in die Vergangenheit

hallihallo!^-^ Ich wollte mich mal bedanken, dass ihr meiner Fanfic solange die Treue gehalten habt.*verbeug* Ich möchte mich auch für eure lieben Kommis bedanken und euch bitten mir weiterhin welche zuschreiben. Bitte!

Das nächste Kapitel ist im übrigen ein Adult-Kapitel, hoffe das stört euch nicht. wenn ich es jemanden schicken soll, sagt mir eunfach bescheid.

In diesem Sinne, viel Spaß mit dem nächsten Chapter und Kommi nicht vergessen ja!^_________________^

daisuki

eure KyokoShanks
 

Aber was hatte er erwartet? Das sie seine Liebe erwiderte? Das wohl kaum. Immerhin waren sie gemeinsam aufgewachsen und er war bei ihrer Geburt dabeigewesen. Mehr als geschwisterliche Gefühle durfte er von ihr nicht erwarten. Vielleicht war es das beste wenn er eine Zeit lang auf Abstand ginge? Vermutlich war es sogar das Beste ganz aus ihrem Leben zu verschwinden. Auch wenn esihm das Herz brechen würde, aber für seine geliebte Isis würde er alles tun! Wirklich alles! So war da nun einmal in der Liebe. Für den geliebten Menschen war man bereit auf sein eigenes Glück zu verzichten.Das war etwas was die meisten Leute hier noch lernen mussten. Besonders Seto Kaiba und sein kleiner Adoptivbruder Marik!

Nach einiger Zeit wurde es Kyoko zu viel. Sie spürte ihre Beine nicht mehr. "Tust du mir einen Gefallen, Seto?" Ein lüsternes Grinsen umspielte seine Lippen. Er setzte sich leicht auf. "Was soll ich denn für dich machen? Hm? Sag schon. Ich tu wirklich alles für dich!" Seine Stimme klang sehr sexy und männlich. Die anderen verdrehten genervt die Augen.

"Wirklich? Na dann,.." Sie machte eine Kunstpause. "Geh runter von mir! Meine Beine sind schon ganz taub." Ihr Gesichtsausdruck war leidend. Wie konnte ein einzelner Mann nur so schwer sein? Dabei wog er doch nur 65 Kilo! Es war wirklich seltsam!
 

Seto war enttäuscht. Da war er wohl wieder einmal seinen Hormonen zum Opfer gefallen. Seufz! Es war wohl schon zu lange her. Wenn man eine Frau erobern wollte, musste man leider Opfer bringen. Leider! Aber Kyoko war dieses Opfer schon wert. Es würde ja auch nicht mehr lange dauern, bis er das Mädchen da hatte wo er sie haben wollte. Hoffte er zumindest. Wer weiß was dem Mädchen noch alles einfiel um ihn sich vom Leib zu halten. Er traute ihr einfach alles zu, obwohl sie sich natürlich nicht auf dauer seinem unwiderstehlichen Sexappeal erwehren konnte! Das war einfach unmöglich! Keine Frau konnte ihm widerstehen! Keine! Das sah man doch an Tea. Selbst er hätte nicht damit gerechnet, sie als Verehrerin zu haben. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet! Naja, eigentlich war es ihm egal gewesen. Seine Aufmerksam konnte leider nur eine Frau erringen, auch wenn er nicht den geringsten Schimmer hatte, wieso. Vielleicht weil sie die einzige war die ihm kontra gab? Weil sie sich nicht bedingungslos alles von ihm gefallen ließ? Vielleicht. Er konnte es wirklich nicht sagen.

Es war wirklich seltsam, aber bei Kyoko konnte er sich noch an alle Begebenheiten erinnern. Er wusste noch wie sie sich zum ersten Mal begegnet waren und wann sie bei ihm eingezogen war.

Das war jetzt genau dreieinhalb Jahre her, wenn man es genau nahm. Seto schweifte in die Vergangenheit ab.
 

Blick in die Vergangenheit
 

Nachdem ihn Kyoko zum Schach heraugefordert hatte, waren sie in die Bibliothek gegangen. Die Schulsprecherstellvertreterin hatte das Schachbrett aufgebaut. Nach ungefähr zehn Minuten hatte die Schulglocke das Ende verkündet. Beide waren enttäuscht gewesen. Widerwillig hatten sie die Sachen weggeräumt und waren in ihre Klassenzimmer geeilt. Unwillig hatte er versucht sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, was ihm aber leider nicht gelungen war.

Kyoko hatte zu diesem Zeitpunkt sehr gelitten. Vor ein paar Wochen war das Leben auf ihrer Insel ausgelöscht worden und sie hatte gar nichts dagegentun können. Für sie war damals alles sehr schwierig gewesen. Zum einen waren ihr Vater und ihre Geschwister nicht bei ihr und zum anderen musste sie für einen dreijährigen Jungen sorgen. Es war für eine zwölfjährige nicht leicht plötzlich Mama zu spielen. Aber genau das musste sie machen.
 

Das schwierigste für sie war aber sich dieser Welt anzupassen. Die Mädchen in ihrer Klasse hatten alle andere Interessen als sie. Die meisten interessierten sich nur für Jungs, Mode und Make-up. Andere Dinge kümmerten sie nicht. Deswegen hielt sie sich auch fern von ihnen. Ihr war bewusst das sie in einen Club eintreten musste und so zwangsläufig mit anderen Schülern kontakt hatte, aber sie wollte es nur auf das Nötigste beschränken.

Schon an ihrem ersten Tag in Domino-City war ihr Kaiba aufgefallen. Er hatte damals an einem Schachtunier teilgenommen und es natürlich auch gewonnen. Kyoko liebte Schach. Sie hatte es von ihrem Großvater gelernt und war seiner eigenen Aussage nach zu urteilen seine beste Schülerin gewesen. Ihr war es als Einziger gelungen ihn zu schlagen. Wenn auch nur einmal, aber immerhin!

Sie hatte das Tunier im Fernsehen verfolgt. Da keimte der Wunsch in ihr auf, diesen Jungen kennzulernen und mit ihm Schach zu spielen. Sie wollte einfach wieder etwas vertrautes machen und das war Schach gewesen.

Als sie ihn dann auf dem Schulhof gesehen hatte, musste sie die Gelegenheit einfach beim Schopf packen. Leider, leider hatte die Schulglocke ihren Plänen ein abruptes Ende bereitet. Was aber nicht zu ändern war.

Nach dem Unterricht war sie auf den Schulhof geeilt.

Ihr Onkel hatte einen Job bei der Kaiba Corporation gefunden bei dem er Nachts arbeiten konnte. So konnte er sich Tagsüber um Sakuya kümmern und sie abends. Das war die ideale Lösung für beide gewesen.
 

Als sie auf dem Schulhof stand kam ihr ein kleiner schwarzhaariger Junge entgegen. Schüchtern schaute er sie an. Kyoko kniete sich vor ihn hin. Liebevoll sah sie ihn an. "Na Kleiner, suchst du jemanden?" Er straffte die Schultern. "Ja, hast du vielleicht meinen Bruder gesehen? Er müsste eigentlich längst hier sein." Suchend sah er sich um. In seiner Stimme schwang Unsicherheit mit.

Plötzlich ertönte hinter dem Kleinen eine Frauenstimme. Sie klang nicht besonders freundlich. Eher furchteinflößend. Der Junge zuckte zusammen. Ihr war sofort klar, was Sache war. Der süße Bengel war anscheinend auf der Flucht vor dieser Schreckschraube. Hilfesuchend sah er sich um. Anscheinend hoffte er Schutz bei seinem Bruder zu finden. Ob der wohl in die Mittelstufe ging? Oder eher in die Oberstufe?

Die Rothaarige schlang schützend die Arme um den kleinen Jungen, der schätzungsweise nicht älter als Yuhhi war. Vielleicht neun oder zehn Jahre, aber älter auf gar keinen Fall.

Dankbar schmiegte er sich an ihre Brust. Zärtlich streichelte sie ihm über den Kopf. Der Knirps war ja so süß!

Eine etwa zwanzigjährige Frau mit schulterlangen, blonden Haaren kam mit raschen Schritten auf die beiden zu. Sie hatte eine ziemlich üppige Figur. Da konnte man ja neidisch werden! Die junge Frau hatte eine Figur wie sie sich wohl jeder Mann bei seiner Freundin wünschte. Lange schlanke Beine, einen üppigen Busen und breite Hüften, dazu ein hübsches Gesicht.

Ihr stechender Blick galt wohl ihr. Am liebsten würde sie mich wohl mit ihren eigenen Händen erwürgen.
 

Die rosa Augen waren zu schmalen Schlitzen verzogen. Jetzt gerade sah sie gar nicht hübsch aus.

Kyoko musste sich doch sehr wundern. Das ihr bei dem knappen Oberteil nicht die Brüste raus fielen, grenze schon an ein Wunder. Der Rock war auch ziemlich kurz für ihren Geschmack. Das Teil konnte man ja gar nicht Rock nennen! Das war eher ein breiter Gürtel. Wenn man etwas in die Knie ging, konnte man sehr gut ihr Höschen erkennen. Pink passte überhaupt nicht zu ihr. Dafür aber zu ihren schwarzen Lederklamotten. Schicker Kontrast!

War das seine Schwester oder sein Kindermädchen? Es sollte unbedingt mal jemand mit seinen Eltern darüber sprechen! Vielleicht sollte sie sich mal seinen Bruder vorknöpfen? Ob der auf sie hören würde? Das war wohl mehr als fraglich!

Der Junge zitterte ängstlich. "Beschütze mich vor dieser Hexe! Bitte!" Beinahe flehentlich sah er sie an. Kyoko stellte ihre Schultasche auf dem Boden ab und nahm den Jungen in den Arm. Er war total leicht. Zu leicht für sein Alter! Kümmerte man sich denn nicht richtig um ihn? Der Zwerg schlang seine Beine um ihre Taille und klammerte sich an sie. Seinen Kopf barg er an ihrer Halsbeuge.

Die blonde Frau baute sich vor den beiden auf. "Komm sofort her, Mokuba!! Du machst deinem vielbeschäftigten Bruder und mir nur Ärger! Lass die arme Göre in Ruhe und lass uns nach Hause gehen. Dein Bruder erwartet uns daheim, also komm!" Wie das Zischen einer Schlange kamen die Worte aus ihrem blutrot geschminkten Mund. Sie schien den Kleinen überhaupt nicht leiden zu können. Wie konnte man nur so herzlos mit einem Kind umgehen?
 

Die Beschimpfung prallte an ihr ab. Göre? Na, lieber eine Göre als eine Schlampe! Wie kann man seinen Körper nur so zur Schau stellen? Noch dazu wenn man sich um ein Kind kümmerte!

Hochnäsig sah die Blonde auf sie herab. Die 170 cm waren ihr wohl etwas zu Kopf gestiegen.

Sie erdolchte die Frau mit ihren Blicken anstatt irgendwas zu erwidern. So bemerkte sie nicht wie ein hochgewachsener junger Mann mit braunen Haaren auf sie zu kam.

Der Kleine hingegen schon, aber er machte keinerlei Anstalten sich von ihr zu lösen.

Erst als der Mann ihr seine Hand auf die Schulter legte, bemerkte sie seine Existenz.

Seine Stimme kam einem Donnern gleich. "Was geht hier vor? Solltet ihr nicht zu Hause sein, Mizuki?"

Aha. Mizuki hieß diese blonde Schlange also. Hübscher Name.

Augenblicklich wandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu einem freundlichen Lächeln. Sie warf ihm einen koketen Augenaufschlag zu. Der Kleine schien völlig vergessen zu sein. Ihre Stimme klang einschmeichelnd. "Master Kaiba, verzeihen sie bitte, aber ihr Bruder hatte Sehnsucht nach ihnen. Er wollte partout nicht warten bis sie heim kommen." Die blonde Schlange versuchte mit ihm zu flirten.

Kyoko drehte sich in Richtung der Stimme um. Der braunhaarige Mann nahm ihr den Kleinen ab. Dieser kuschelte sich sofort an ihn. Er hatte keine Lust ihn loszulassen. Er hatte seine Arme fest um seinen Hals geschlungen. Die blonde Schlange, wie sie insgeheim von Yoko genannt wurde, bedachte den Kleinen mit eifersüchtigen und neidischen Blicken. Angestrengt versuchte sie die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
 

Amüsiert beobachtete Kyoko dieses Spektakel. Sie musste ein Kichern unterdrücken.

Leider hatte sie keine Zeit mehr. Wohl oder übel musste sie das Gespräch mit Kaiba verschieben, wollte sie nicht zu spät zum Abendessen kommen.

Die Rothaarige griff nach ihrer Tasche und wandte sich zum Gehen, als eine weiche Stimme sie zurückrief. "Warte, bitte!" Erstaunt drehte sie sich zu dem Kleinen um. Irgendwie erinnerte er sie an jemanden. "Was ist denn? Dein Bruder ist doch jetzt da. Er wird dich bestimmt vor dieser Hexe beschützen!" "HEXE?" Die stimme der Schlange klang schrill und tat einem in den Ohren weh. Wütend baute sie sich vor Kyoko auf. Ihr Blick schien sie zu durchbohren.

Gelangweilt sah die Rothaarige ihr entgegen. Kaiba war über diese Szene wohl mehr als amüsiert. Er grinste breit. Sein kleiner Bruder hingegen war kreidebleich geworden. Ängstlich drückte er sich an seinen Bruder.

Zitternd wohnte er der Situation bei. Kyoko wandte sich plötzlich ab und stellte sich vor Kaiba hin. Der war darüber wohl mehr als überrascht. Er hatte zwar gewusste wenn er vor sich hatte, aber das sie direkt auf ihn zukommen würde hatte er nicht geahnt.
 

Dieses Mädchen löste ein Kribbeln bei ihm aus. Irgendwie fühlte er sich zu ihr hingezogen.

Liebevoll streichelte sie die Wange seines Bruders und er wünschte sich plötzlich an seiner Stelle zu sein. Das war neu für Kaiba.

Der Kleine genoss diese Zärtlichkeit sichtlich. Ihm wurde sonst nie viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Kyoko strich dem Kleinen liebevoll durch's Haar. "Du fürchtest dich vor ihr, nicht wahr?!"

Abwartend sah sie ihn an. Sie musste ihm einfach helfen! Sah sein älterer Bruder denn nicht wie sehr er unter dieser Person litt?

Kaiba horchte auf. Wieso sollte er sich vor seinem Kindermädchen fürchten? Das war doch lächerlich! Oder?

"Warum sollte er sich vor seinem Kindermädchen fürchten?" Verständnislos sah er sie an.

Interessiert beobachtete er eine Weile wie sich ihre Brüste beim Atmen hoben und senkten. Dem Kindermädchen war das nicht entgangen. Wie konnte er sich nur für so ein unscheinbares Mädchen interessieren? Wo er doch sie haben könnte! Männer waren echt bescheuert! Wieso kümmerte ihn die Meinung einer kleinen Mittelschülerin? Sie war eine richtige Frau und voll entwickelt, sie konnte ihm viel mehr bieten!

Schon damals war er sehr begehrt gewesen. Ob es an seinem Aussehen oder an seinem Vermögen lag war schwer zusagen.

Die Schlange drängte sich an ihr vorbei und wollte den Kleinen in den Arm nehmen. Der sprang aus den Armen seines Bruders und kuschelte sich im nächsten Moment an Kyoko's Brust. Seto's rechte Augenbraue wanderte nach oben. Dieses Verhalten an seinem Bruder kannte er gar nicht.
 

Normalerweise hing er sehr an seinem Kindermädchen, schließlich war sie die Einzige die mit ihm spielte. Dafür hatte er ja leider sehr selten Zeit und Freunde hatte er keine. Deswegen hatte er ja auch ein Kindermädchen engagiert.

Zu Fremden fasste er normalerweise kein Vertrauen. Er war eben sehr misstrauisch, aber er hatte immer gedacht, dass er sein Kindermädchen gern hatte. Vielleicht hatte er sich ja doch getäuscht?

Wenn er ehrlich war, hatte er sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Er sprach auch nicht mit ihr darüber. Sie war nämlich nicht nur das Kindermädchen seines Bruders sondern nebenbei auch noch sein Bettspielzeug. Als Partnerin würde er sie nicht bezeichnen, dazu war sie viel zu hohl.

Er ließ seinen Blick zwischen den beiden Frauen hin und her gleiten. Schade das die beiden beim Schach unterbrochen worden waren. Nicht das sie gewonnen hätte, aber es hatte ihm Spaß gemacht. Sie wäre eine würdige Gegnerin gewesen. Schon bei den ersten Zügen hatte er sich anstrengen müssen, was sonst nie der Fall gewesen war.

Die Rothaarige war wirklich hübsch. Ihre langen, roten Haare kringelten sich am Ende und ihre wunderschönen braunen Augen hatten einen warmen, wenn auch traurigen Glanz. Sie schien seinen kleinen Bruder zu mögen und er sie. Der Kleine schmiegte sich fester an sie.

Die Schuluniform stand ihr wirklich gut! Sie sah darin sehr weiblich aus. Was man von dem Kindermädchen nicht behaupten konnte, wie er missbilligend feststellen musste. Man musste seine weiblichen Reize ja nicht so zur Schau stellen! Schon gar nicht wenn man ein kleines Kind betreute!
 

Warum war ihm das vorher nicht aufgefallen?

"Das warum kann ich dir auch nicht beantworten, Kaiba. Das musst du deinen Bruder fragen. Er ist der Einzige der dir diese Frage beantworten kann."

Die blonde Versuchung kam auf die beiden zu. Sie streckte ihre Hände nach dem Kleinen aus. Man konnte ihr deutlich ansehen wie sie sich zu einem Lächeln zwingen musste. Der kleine Zwerg sah sie ängstlich an. Er klammerte sich stärker an Kyoko.

Sie konnte den Kleinen unmöglich einem ungewissen Schicksal überlassen! Das hatte er nicht verdient! Sie wagte sich nicht vorzustellen was nachher alles mit ihm passieren würde. So dünn wie er war, bekam er bstimmt nicht genug zu essen.

Der kleine Junge krallte seine zarten Finger in ihre Uniformjacke.

"Lass mich nicht allein! Ich will nicht nach Hause! Viel lieber würde ich bei dir bleiben. Geht das?" Bettelnd sah der kleine Mann sie an. Es war mehr ein Flehen als ein Bitten. Er musste schreckliche Angst haben. Seine Stimme war sehr leise.

Kyoko wich vor der Frau zurück. Wütend starrte diese sie an. Seto war über dieses Verhalten mehr als erstaunt. So hatte er seinen kleinen Bruder noch nie erlebt!

Er starrte die drei aus großen Augen an. Nun war er wirklich gespannt, wie es weitergehen würde. Wenn es wirklich der Wunsch seines Bruders war, würde er ihn ihm natürlich erfüllen.

Das blonde Gift drehte sich zu ihrem Chef um. "Das geht auf gar keinen Fall, oder Master!? Wer weiß was diese Frau mit Mokuba vorhat? Sie könnte ihn entführen und Lösegeld erpressen oder so was in der Art!" Beschwörend sah sie ihn an. In ihrer Stimme schwang Panik mit. Die Frage war nur, war diese Panik echt oder nur gespielt?

Kaiba verzog keine Miene. Seine Augen waren auf seinen kleinen Bruder gerichtet. Er wirkte gleichgültig. Es schien ihm egal zu sein was aus seinem kleinen Bruder wurde.

Oder täuschte das? Vielleicht war er einfach nur ein guter Schauspieler?

Seto betrachtete das Mädchen, welches seinen Bruder auf dem Arm hielt.

In Kyoko regte sich der Trotz. Doch gerade als sie etwas auf die unverschämte Aussage dieser Schlange erwidern wollte, kam ein blonder Junge auf sie sie zugerannt. Er war ungefähr im selben Alter wie der Kleine auf ihrem Arm. Wild fuchtelnd blieb er vor ihr stehen.
 

Irgendwie klang er aufgeregt. "Ja wo bleibst du denn solange? Der Kleine schreit und schreit und will einfach nicht mehr aufhören. Was soll ich tun? Ich halt das nicht mehr aus! Hilf mir!" Er war mit den Nerven am Ende. Da bestand kein Zweifel!

Plötzlich fiel ihm der Junge auf ihrem Arm auf. Sein Gesichtsausdruck könnte nicht überraschter sein.

"Kenn ich dich nicht? Was machst du eigentlich auf ihrem Arm? Na egal. Komm sofort heim! Ich dreh gleich durch!"

Er zerrte wie verrückt an ihrem Handgelenk. Die zwei traurigen Gestalten namens Kaiba und blondes Gift kamen sich ziemlich fehl am Platze vor, beobachteten die Szene aber mit großen Augen.

Die Schlange dachte einen kurzen Moment über ihre Möglichkeiten nach.

Inzwischen dachte der Junge nach. Dann fiel es ihm plötzlich wieder ein "Bist du nicht neu in unserer Klasse?" Seine Stimme klang etwas unsicher. Eines stand fest, Kaiba's Bruder war ziemlich schüchtern.

"Ja bin ich. Ich heiße Yuhhi Kuroda und wer bist du?"

Er streckte seinem Gegenüber die Hand entgegen.

"Ich bin Mokuba Kaiba." Kyoko lächelte.

"Mokuba heißt du also. Hübscher Name!" Liebevoll sah sie ihn an.

Yuhhi überlegte einen Moment bevor er ihm eine Frage stellte.

"Wollen wir nicht Freunde sein?" Er lächelte freundlich. Eigentlich tat er sich sehr schwer mit anderen Freundschaft zu schließen. Doch aus irgendeinem Grund war ihm der schwarzhaarige Junge gleich symphatisch.
 

Ein Rotschimmer legte sich auf Mokuba's Wangen. Bis jetzt hatte noch niemand sein Freund sein wollen. Das war neu für ihn. Die meisten seiner Mitschüler wollten nichts mit ihm zu tun haben und wenn doch, dann nur wegem seinem Bruder. Der war schließlich steinreich und das zog die Leute an wie Honig die Bienen. Sein Kindermädchen war ja auch so eine. Es schmerzte ihn sie und Seto zusehen. Er fürchtete sich vor ihr. Sie kam ihrer eigentlichen Aufgabe sich um ihn zu kümmern und mit ihm zu spielen nur sehr spärlich nach. Meistens kümmerte sie sich nur um seinen großen Bruder, aber das war seine Aufgabe! Seto wollte er mit niemanden teilen. Er war der Einzige der sich immer um ihn gesorgt hatte und immer für ihn da war. Aber seit diese Schlange sogar bei ihnen wohnte sah er ihn nur noch selten. Früher war er abends immer zu ihm gekommen und hatte ihm eine Geschichte vorgelesen, jetzt nicht mehr. Dafür klangen aus seinem Schlafzimmer immer so seltsame Geräusche, die er nicht zu ordnen konnte. Zudem war sein Schlafzimmer immer abgeschlossen. Das war früher nie der Fall gewesen.

Traurig dachte er an die alten Zeiten zurück. Konnte es wirklich jemanden geben der sein Freund sein wollte? War dieses Mädchen nicht auch nur hinter Seto her? Er war sich nicht sicher.
 

Seto lächelte zufrieden und glücklich. Hatte sein kleiner Bruder also endlich Freunde gefunden! Wie schön! Sein Kindermädchen hatte auf diesem Gebiet leider völlig versagt.

Unwillig schüttelte er seinen Kopf. Der Gedanke an diese Frau bereitete ihm Kopfschmerzen. Er dachte schon länger darüber nach wie er sie elegant loswerden sollte. Bis jetzt hatte er diese Gedanken wegen seinem Bruder verdrängt, aber anscheinend mochte er sie doch nicht so gern, wie er gedacht hatte. Dem nach konnte er sie getrost rauswerfen, aber wer kümmerte sich dann um Mokuba? Fragen über Fragen auf die er bis jetzt keine Antwort gefunden hatte.

Die Fassaden des Schulgebäudes waren weiß gestrichen. Der Verputz bröckelte aber langsam ab. Für die Sanierung hatte die Schule bis her keine Gelder gehabt, aber vor kurzem war eine anonyme Spende eingegangen. Was mit der geschehen sollte war noch ungewiss.

Auf dem Rasen waren verstreut kleine Blumenbeete angelegt worden. Nelken, Lillien, kleine Bonseibäume und Ziersträucher wurden hier gehegt und gepflegt. Die Schüler mussten sich selbst um die Pflanzen kümmern. Sogar in den Ferien kamen sie jeden Tag vorbei und wässerten die Pflanzen und jäteten das Unkraut. Nebenbei ging jeder noch seinen Aktivitäten in dem jeweiligen Club nach. Kyoko hatte sich noch für keinen Club entschieden. Eigentlich hatte sie gar kein Interesse an solchen Aktivitäten aber die Schulordnung mache ihr leider einen Strich durch die Rechnung. Sie wollte keinen näheren Kontakt zu ihren Mitschülern haben. Zu schwer nagte die Vergangenheit an ihren Knochen.
 

Am liebsten war sie in dem Wäldchen das ihre Wohnung umgab und trainierte oder kümmerte sich um die zwei Kleinen. Als sie Kaiba im Fernsehen gesehen hatte, wollte sie ihn sofort kennenlernen um gegen ihn Schach zu spielen. Er war ein sehr guter Spieler, was sie etwas verwundert hatte. Was sie beim Spazieren gehen gesehen hatte, ließ ihr die Haare zu Berge stehen.

Die Menschen hier waren so anders als in ihrer Heimat. Die Mädchen kümmerten sich nur um die neueste Mode und Jungs. Sie hingegen liebte Kampfsport und ähnelte vom Verhalten her eher Jungs. Mit Mode und so einen Kram hatet sie nicht viel am Hut. Schöne Schwerter, oder besser schöne Waffen, waren eher nach ihrem Geschmack. Da konnte sie Stunden in einem Geschäft verbringen.

Seit drei Wochen war sie nun in Domino-City. Die ersten Tage hatte sie mit auspacken verbracht. Ihr Onkel hatte hier einen Freund, der ihm auch sofort einen Job besorgt hatte.

Die Familie dieses Freundes war vor vielen Generationen aus dem East-Blue nach Domino ausgewandert. Dies geschah auf den Befehl des damaligen Oberhauptes. Der Herrscher der Insel hatte dem Ehepaar, das damals emigriert war, aufgetragen das Leben in der Welt jenseits der Black-Mountains zu überwachen. Man wusste ja nie zu was das gut war.

Wer hätte gedacht, das viele Generationen später genau das eintraf, was der Herrscher damals gesagt hatte? Damals vermutlich niemand. Für Kyoko und ihre kleine Familie war das lebensrettend gewesen.

Sie wüsste sonst nicht wie sie ihre Familie durchbringen sollte. Ihr Onkel Aki hätte hier sonst keinen Job bekommen.
 

Während Kyoko die Wohnung eingerichtet hatte, lernte Aki alles was er für seinen neuen job brauchte. Für ihn war das nicht besonders schwierig, weil er, was Technik anbelangt, ein Genie war. Außerdem lernte er verdammt schnell. Darum würde ihn wohl so mancher beneiden.

Nch dem sie die Wohnung eingerichtet hatte, war sie mit den beiden Brüdern losgezogen und hatte die Gegend erkundet.

Schnell hatten sich ihre Lieblingsplätze heraus kristalisiert. Das Museum und die Lichtung im Wald waren ihre liebsten Aufenthaltsorte. Die Bücherei hatte sie auch so gern. Leider hatte sie die meisten Bücher die es dort gab schon gelesen.

Auf dem Gebiet der Technik war dieser Teil der Welt schon sehr weit, aber die meisten Erfindungen waren völlig unnötig und verschmutzten nur die Umwelt. Die Meere wurden als Mülldeponien und ähnlichen Schwachsinn benutzt und dadurch total verseucht.

Viele Tiere und Pflanzen waren deswegen schon ausgestorben. Durch diese Modernisierung waren viele schöne Dinge in Vergessenheit geraten. Wanderungen waren hier selten und jeder versuchte so viel Geld wie möglich zu scheffeln. Darüber vergassen die meisten Menschen die wichtigen Dinge im Leben.

Die Menschen hier waren nach Kyoko's Meinung oberflächlich. Die meisten zumindest. Durch ihre Schuld waren die Drachen, einst Herren der Lüfte, vertrieben worden. Die schlimmen Geschichten die im Mittelalter die Runde gemacht hatten und die Flugzeuge in dieser Zeit waren schuld am Aussterben der Drachen. Die Menschen konnten ihr Wesen nicht verstehen. Leider gab es da noch einen Grund, warum die Tiere austerben mussten. Im Mittelalter hielt sich eine Sage hartnäckig am Leben, nämlich die Legende vom ewigen Leben!

Diese Legende war wahrscheinlich durch die Höhle, die in den East-Blue führte, in diesen Teil der Welt gekommen. Über Japan musste es sich dann in den anderen Ländern verbreitet haben.
 

Der Sage nach existierte irgendwo in der Welt ein Elixier das ewiges Leben versprach.

Tatsächlich gab es dieses Elixier auch und zwar in ihrer Heimatstadt Siba. Allerdings war es nur ein Heilmittel für gewisse Allergien.

Anscheinend hatte es früher rege Handelsverbindungen zwischen dem East-Blue und den sieben Kontinenten gegeben. Wie sonst war es zu eklären, dass dieses Heilmittel auch in dieser Welt bekannt war? Das es ewiges Leben versprach war erfunden, aber es interessierte sich anscheinend niemand für die Wahrheit. Traurig aber leider war.

Eine angebliche Zutat dieses Elixiers waren Drachenknochen. Zermahlen mit verschiedenen Schlangengiften und Wasser sollte es einem ewige Jugend gewähren. Wegen einem solchen Unsinn waren viele Drachen ermordet worden. Was zur Folge hatte, dass der klägliche Rest sich versteckt hielt.

Aber heute wie damals war es Kyoko's Ziel die Drachen wieder zu einem besseren Image zu verhelfen. Sie sollten wieder ein Leben führen wie früher.

Eigentlich war die stadt Domino sehr hübsch aber die häser glichen sich wie ein Ei dem anderen. Nur die Fassadenfarbe war anders aber sonst gab es keinen nennenswerten Unterschied. Außer bei den Hochhäusern, aber die gehörten alle zur ein und der selben Firma, nämlich der Kaiba Corp. bei der auch ihr Onkel arbeitete. Er war in der Entwicklung beschäftigt und arbeitete gerade an einem neuen Duel Disk Sytstem. Was immer das auch war!

Von solchen Dingen hatte Kyoko keine Ahnung oder besser, es interessierte sie herzlich wenig.
 

Manchmal, wenn man so durch die Stadt schlenderte und sich genauer umsah, konnte man sich des Gefühls nicht erwehren, dass die halbe Stadt dem Besitzer der Kaiba Corporation gehörte.

Der Firma gehörte alles was irgendwie mit Spiele zu tun hatte. Der Besitzer hatte angeblich eine besondere Schwäche für Schach und Duel Monsters.

Sie liebte Schach aber von Duel Monsters hatte sie noch nie gehört. Angeblich spielte man dieses Spiel mit Karten auf denen verschiedene Monsters abgebildet waren. Unter anderm auch Drachen. Das verschaffte dem Spiel einen Pluspunkt.

Kyoko schaute sich auf dem Schulhof um. Ihr Onkel war vor ein paar Tagen hier eingebrochen und hatte alle Rosen und Orchideen ausgegraben und beseitigt.

Er wusste wie sehr sie diese Blumen hasste. Was diese beiden Blumensorten angeht, so verband sie ein Geheimnis mit Kyoko. Das versuchte sie aber so gut es ging zu verbergen.

Mokuba hatte sie immer noch auf dem Arm. Wie es scheint willte der Kleine auch nicht so schnell weg von ihr. Bittend wandte er sich an seinen Bruder.

"Darf ich noch ein wenig bei ihr bleiben, Seto?" Bettelnd sah er ihn an.

Das passte der blonden Schlange aber ganz und gar nicht.

"DAS LASS ICH NIE UND NIMMER ZU!! WER WEIß WAS DIE MIT DIR VORHAT!", kreischte sie wie eine Verrückte.

Von diesem Verhalten war ihr Chef nicht begeistert. Er verdrehte genervt die Augen. Kurzerhand hielt er ihr den Mund zu.

"Sei endlich still! Dein Gekeife hält ja kein Mensch aus! Außerdem geht dich das gar nichts an. Wenn Mokuba mit seinem Freund spielen will, dann kann er das auch! Verstanden!?", kam es zischend über seine Lippen. Er klang wirklich wütend.

Entsetzt über den Ausbruch ihres Chef's wich sie zurück. Den Tränen nahe schlug sie die Hände vor ihr Gesicht. Jetzt wimmerte sie wie ein kleines Kind.

"A...aber so ...hab ich ...das doch... gar nicht gemeint! Ich mein..es doch..nur gut." Die Blonde brach in Tränen aus. Das kümmerte Seto aber wenig.

Er kam schnurstracks auf Kyoko und seinen Bruder zu.

Liebevoll tätschelte er seinem Kleinen die Wange. Das geschah alles wenige Meter neben der Bank unter dem Kirschblütenbaum unter dem sie sich kennengelernt hatten.
 

Wie die vier da so standen, konnte man glatt meinen sie wären eine Familie.

Das bemerkte auch die blonde Schlange. Sie musste etwas unternehmen, ehe diese Mistgeburt ihr ihren geliebten Seto wegnahm. Vom Aussehen her hätte sie natürlich keinerlei Chancen gegen sie, aber ihr Seto tat leider alles, von dem er dachte dass es gut für seinen kleinen Bruder war. Dadurch hatte sie bei ihrem Seto gute Karten. Das musste verhindert werden! Warum dachte er auch immer nur an seinen Bruder? Es gab doch viel wichtigere Dinge als Familie und kleine Brüder, die sowieso ständig nervten! Zum Beispiel Mode, Geld und in seinem Fall: Sie! Genau! Sie sollte eigentlich am wichtigsten für ihn sein! Mokuba war doch nur ein Klotz am Bein!

Das traf zu. Zumindest aus der Sicht der blonden Schlange. Für sie zählten nur vier Dinge: Geld, Mode, Macht und Sex mit Seto.

Das Mädchen kümmerte sich nur um sich. Mokuba ließ sie völlig links liegen. Ein Tag von ihm sah ungefähr so aus:

Morgens um sechs Uhr musste er aufstehen und sich waschen. Nach dem Zähneputzen maschierte er ins Esszimmer und verspeiste sein Frühstück. Danach packte er seine Schultasche und kontrollierte seine Hausaufgaben. Pünktlich um sieben Uhr wartete er vor dem Eingangstor auf seinen Bruder. Gemeinsam mit ihm würde er in die Schule fahren und nachdem er den anstrengenden Schulalltag eines Grundschülers überstanden hatte, würde er einsam und verlassen nach Hause fahren.

Dort würde er sich umziehen und danach sein Mittagessen runterschlingen. Wenn er sein Kjndermädchen endlich gefunden hatte, musste er gemeinsam mit der hohlen Nuss seine Hausaufgaben erledigen. Dabei war sie ihm mehr eine Last als eine Hilfe.

Nach drei qualvollen Stunden hatte er seine Hausaufgaben und das lästige Gezeter dieser blöden Kuh endlich hinter sich gebracht.
 

Früher wäre danach zu seinem Bruder in die Firma gefahren und hätte ihn unterstützt. Jetzt durfte er das nicht mehr. Er musste Tag ein Tag aus zu Hause sitzen und Däumchen drehen oder sein Kindermädchen bei seinen Einkäufen begleiten. Für ihn war das eine Qual der er nicht entkommen konnte. Freunde oder sowas gab es in seinem Leben nicht. Seto wollte nicht das er mit Yugi und Co. zusammen war. Er hielt diesen Haufen für unfähig und wollte nicht das sein kleiner Bruder genauso wurde. Von dem Kindermädchen erfuhr er ja auch immer das es seinem Kleinen gut ginge und er sich seine Sorgen machen musste. Auch das er keine Freunde fand war ihm bekannt, aber das Kindermädchen meinte immer das er viel zu sehr an ihr hing als das er sich um andere Menschen kümmerte.

Jetzt begriff er das sie wohl gelogen hatte. Trotz allem was er erlebt hatte, war er geneigt gewesen dem Kindermädchen zu vertrauen. Was sich als falsch herausgestellt hatte. Leider hatte Mokuba ihm nie das Gegenteil erzählt. So konnte er ja auch nicht ahnen, was wirklich Sache war. Nachträglich fiel ihm auch auf wie selten er den Kleinen in letzter Zeit gesehen hatte.

Tja, lieber Seto an wem liegt das wohl?

"Natürlich darf sie bei dir bleiben. Mizuki hat hier gar nichts zu melden." Aha! Mzuki heißt das blonde Gift also.

"Morgen ist Schulfrei da könnten wir was gemeinsam unternehmen. Was haltet ihr davon?" Die Freundlichkeit in seiner Stimme wurde von einem Lächeln unterstrichen. Er hatte wirklich schöne Zähne! Da putzt einer aber fleißig!

Das könnte Yuhhi auch nicht schaden, aber der versuchte sich ja immer davor zu drücken. Mutterersatz zu sein war nicht leicht!

Kyoko dachte kurz über seinen Vorschlag nach. Zeit hätte sie ja, aber was würde diese Mizuki mit ihr machen, sollte sie tatsächlich darauf eingehen? Vermutlich wäre sie die nächste Leiche in ihrem Keller.

Langsam wurde ihr Mokuba zu schwer. Das bemerkte Seto und nahm ihr galant den Kleinen ab.

Der krallte sich sofort an ihm fest. Seinem Kindermädchen warf er einen bösen Blick zu. Danach streckte er ihr die Zunge raus.
 

Die Rothaarige lockerte kurz ihre Arme und griff dann nach ihrer Schultasche.

Sie schaute kurz ihren Bruder an ehe sie antwortete. "Gerne. Wenn du unseren kleinen Schreihals verkraftest. Er kann sehr ...hm..unterhaltsam sein vorallem aber laut. Also, wir sehen uns."

Sie gab Mokuba noch einen Kuss auf die Wange ehe sie sich umdrehte und mit ihrem Bruder davon ging.

Lächelnd schaute Mokuba ihnen nach. Morgen hatte er also seine ersten Freund zu Besuch. Er freute sich riesig darauf. Leider fiel keinem auf, dass sie keinen Treffpunkt oder sonst was ausgemacht hatten.

Mizuki war fuchsteufelswild. Wie konnte ihr Seto nur mit so einer ausgehen?

Die Wut stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Was Kaiba natürlich nicht entgangen war. Da durfte er sich wohl auf eine Szene gefasst machen. Manchmal benahm sie sich wie eine Ehefrau, nicht wie eine Geliebte. Das war sie eigentlich auch nicht aber das konnte er ihr ja schlecht sagen. Frauen waren ja so schwierig und diese besonders.

Er sollte recht behalten.

Berechnende Leidenschaft

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der ausdauernde Liebhaber

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Unsanftes Erwachen

Hallöchen, ihr Süßen!^^ *euch mal knuddel*

Danke für eure lieben Kommentare. Für das nächste Kapitel hab ich mir was besonderes überlegt, ich hoffe es gefällt euch. Ich hab mir Mühe geben, es spannend und vorallem unerwartet zu gestalten. Ich schätze damit hat keiner gerechnet, ich nämlich auch nicht. Ist mir spontan eingefallen und mal wieder nichts geworden.Würde 'mich aber trotzdem über weitere Kommentare von euch freuen. Viel Spaß beim lesen

eure KyokoShanks
 

Trotzdem fühlte sie sich toll an. Es war einfach ein herrliches Gefühl in ihr zu sein! Sie war so warm und weich. Ihre aufgerichteten Brustknospen drängten sich an seine Brustmuskeln. Seto verharrte stumm in ihr.

Nach einiger Zeit löste sich die Anspannung in ihrem Körper. Sie drängte sich ihm entgegen.

Sanft streichelte er ihre Wange. Kyoko küsste ihn gierig. Langsam fing er an sich in ihr zu bewegen. Ganz vorsichtig um ihr nicht weh zutun. Sie verbiss sich ein Stöhnen.

Ihre Finger krallten sich in seine Schultern. Seto steigerte das Tempo. Beide bewegten sich im selben Rhythmus.

Nach einer Weile lagen beide erschöpft beieinander.

Plötzlich rüttelte jemand an seiner Schulter.
 

Unsanftes Erwachen
 

Verschlafen drehte er sich um. Allem Anschein nach, musste er wieder eingeschlafen sein. Durch die Vorhänge drang bereits Licht. Es musste also bereits Morgen sein. Hatte er nicht eben noch mit Kyoko geschlafen? Die Seite neben ihm war verlassen und kalt. Warum?, fragte er sich müde. Wieder rüttelte jemand an seiner Schulter. Ich hätte abschließen sollen!, dachte er genervt. Dann hätte ihn jetzt niemand stören können. Er hätte gerne noch ein wenig mit ihr gekuschelt, obwohl er eigentlich nicht der Typ dafür war. Das war im Prinzip auch egal, Kyoko lag ja eh nicht mehr neben ihm, dachte Seto enttäuscht. Mühsam versuchte er sich auf die Gestalt, die über om lehnte, zu konzentrieren. Nach einigem hin und her gelang ihm das auch.

Da traf ihn fast der Schlag. Seine klaren Augen trafen auf zwei braune Glubschaugen. Der braunäugige grinste hämisch. Der Schock steckte tief in seinen Knochen. Ruckartig drehte er sich wieder um. Prompt purzelte er aus dem Bett. Seine langen Beine hatten sich in der Decke verhedert. Deswegen war er rausgefallen. Er fühlte sich wie gerädert. Kein Wunder, die letzten zwei Nächte hatte er kaum geschlafen. In der ersten hatte ihn die Sorge um seinen kleinen Wildfang nicht schlafen lassen. In der zweiten war er von seinem kleinen Wildfang verführt worden, wobei ihm diese Ruhestörung durchaus gefallen hatte. Diese hier allerdings nicht.
 

Wie zum Donnerwetter kam Wheeler eigentlich hier rein? Der Typ hatte wohl noch nie was von anklopfen gehört! Eine Unverschämtheit!, dachte er erbost.

Joey grinste von einem Ohr zum anderen. Neben ihm tauchten Tristan und Duke auf.

Auch die beiden konnten ein Grinsen nicht unterdrücken.

Es war aber auch wirklich lustig! Kaiba lag auf dem Fußboden und sah aus irgendeinem Grund total erledigt aus. Seine langen Beine hatten sich mit der Decke verhedert und sein Hemd war verrutscht. Es sah ganz so aus, als ob der liebe Kaiba heute Nacht etwas Unanständiges getan hatte. Er sah auch irgendwie ertappt aus. Anscheinend war ihm das ganze total peinlich. Joey interessierte sich besonders für seine Lendengegend. Sein sehnlichster Wunsch war es, Kaiba bei einer peinlichen, aber intimen Situation zu erwischen. Joey wähnte sich am Ziel seiner Träume.

Sein Erzrivale gab seiner Meinung nach ein Bild für die Götter ab.

Das markante Gesicht berührte den Fußboden. Das Hemd verrutscht. Man konnte seine nackten Bauchmuskeln erkennen. Irgendwie schien es, als ob seine Hose nicht am rechten Platz war, obwohl das ja nichts bedeuten musste. Schließlich war er gerade aus dem Bett gefallen.
 

Seto war das total peinlich. Er war nackt. Jetzt wusste doch jeder was er die letzte Nacht getrieben hatte. Er richtete sich auf un strich sein Hemd glatt.

Halt! Sein Hemd? Eigentlich hätte er doch nackt sein müssen, oder? War er im falschen Film? Das konnte doch nicht sein, oder?

Sein Herz machte einen Sprung. Mühsam kämpfte er sich hoch. Seto setzte wieder sein Pokerface auf. Er grinste den beiden entgegen, obwohl ihm eigentlich gar nicht zum Grinsen war, eher zum Heulen.

Duke brach ihn lautes lachen aus. "Na Kaiba, feuchten Traum gehabt?" Die drei Jungs verloren endgültig ihre Beherrschung. Lautes Gelächter drang durch die Schlafzimmertür und jeder der an der Tür vorbeikam , wunderte sich.

Das fand der liebe Seto gar nicht lustig. Trotzdem warf er aus Sicherheitsgründen einen kurzen Blick auf seine Hose. Man wusste ja nie... Puh, Glück gehabt! Ein wenig mehr Selbstvertrauen wenn ich bitten darf, Mister Kaiba!

Als ob ihm sowas passieren würde!

Haha! Wie süß! Seto Kaiba spricht sich Mut zu! Nein wie niedlich!

"Sehr witzig, ihr Nieten! Als ob mir sowas passieren würde! Im Gegensatz zu euch, hab ich meine Hormone perfekt unter Kontrolle und sowas nicht nötig!", er klang leicht gereizt. Seine Ohren wurden heiß und bekamen langsam eine rote Färbung. Die drei Witzfiguren bemerkten dies natürlich, verloren aber kein Wort darüber. Statt dessen zogen sie ein wissendes Grinsen vor. Ihre Blicke wanderten suchend über seinen Schritt. Fehlanzeige! Nichts verdächtiges zusehen. Leider!, dachten die drei resigniert.

Da hatte er ausnahmsweise recht, wie sich die drei eingestehen mussten. Schließlich wies seine Jeans keinerlei Spuren auf, die auf einen feuchten Traum hinweisen würde. Mist! Mist! Mist!
 

Eines Tages würde er einen schwachen Moment haben und sie würden dabei sein! Jawohl!

Das alles war doch mehr als seltsam! Hatte er seine Nacht mit Kyoko nur geträumt? Anscheinend schon, denn seine Klamotten vom Vortag hatte er noch an. Wenn er wirklich mit ihr geschlafen hätte, müsste er doch nackt sein! Leider war dem nicht so. Hatte er das wirklich geträumt? Jetzt vergriff sich diese rothaarige Hexe auch noch an seinen Träumen! Frechheit! Eigentlich hätte er es ja wissen müssen. Es hatte sich so toll angefühlt, das hatte doch gar nicht real sein können! Außerdem hatte er sich eine ähnliche Szene schon oft in seinen Tagträumen ausgemalt und seien wir mal ehrlich, Kyoko würde solche Dinge bestimmt nicht mitmachen! Eher würde sie ihm die Nachtischlampe über den Kopf ziehen und danach wütend auf ihn einprügeln, versuchte er die Sache realistisch zubetrachten.

Das deprimierte ihn etwas. Es war doch zum aus der Haut fahren! Da dachte man, endlich sein Ziel erreicht zu haben und im nächsten Moment stellte es sich als Traum heraus. Das war echt zum Heulen!

Um seine Unzufriedenheit zu vertuschen fing er an sein Bett zu machen. Mehr schlecht als recht. Daheim hatte er ja auch Personal das solche Dinge für ihn erledigte.
 

Ob Kyoko sich wirklich so anfühlte wie in seinem Traum? Wahrscheinlich war die Realität tausendmal besser als der dämliche Traum. Mit Sicherheit sogar!

Die drei Jungs hatten noch ein kleines Problem, welches sie mit Kaiba besprechen wollten. Deswegen waren sie ja eigentlich hier aufgetaucht. Das seit längerem durch die Tür ein gedämpftes Stöhnen zuhören war, hatte wenig damit zu tun gehabt. Dennoch hatten sie gehofft, Kaiba bei einer eindeutigen Sache zu erwischen. Das war ja leider nicht geschehen.

"Verschwindet endlich! Ihr geht mir auf die Nerven!", befahl Kaiba. Joey wirkte etwas verlegen. Die Sache war ihm doch etwas peinlich. Das schlimmste aber war, dass er keinen anderen Ansprechpartner als Kaiba gefunden hatte und von dem durfte er sich jetzt auch noch anschnauzen lassen.

Leider hatte keiner seiner anderen Freunde Erfahrung mit diesem Thema. Also musste er sich wohl oder übel mit Kaiba zufrieden geben.

"Du, Kaiba?" Der sah überrascht auf. Was wollte der denn von ihm?

Er bedeutete ihnen sich auf das Bett zu setzten.

"Was gibt's?", fragte er überraschend ruhig. Eigentlich hätte Joey erwartet, Kaiba würde ihn wieder anschreien, aber anscheinend war dem nicht so.

Duke streckte sich quer auf dem Bett aus. Tristan nahm im Schneidersitz auf dem Doppelbett platz und Joey setzte sich ganz artig auf das Bett.

Unschlüssig sah er seine Freunde an. Sollte er tatsächlich mit Kaiba darüber reden?

"Du hast doch eine Menge Erfahrung was Frauen angeht. Könntest du uns vielleicht ein paar Tipps geben?" Seine Wangen glühten. Die ganze Sache machte ihn wohl mehr als nervös.

Kaiba grinste dreckig. Er konnte sich schon denken welche Tipps sie haben wollten.
 

"In welchem Bereich? Meinst du Sex? Haha! Bist du immer noch Jungfrau?"

Joey schockierte diese Frage. Wie kam er nur auf so eine Idee?

Die drei blieben erstaunlich ernst. Was auch Kaiba nicht entgangen war.

"Nein, das nicht. Aber so viel Erfahrung wie du, hat keiner von uns. Schließlich behandeln wir unsere Mädchen besser als du. Wie kriegst du die Mädels eigentlich immer so schnell rum?Nebenbei erwähnt, seit einiger Zeit sieht man dich mit keinem Mädchen mehr. Warum? Ich meine, an weiblichen Fans mangelt es dir doch nicht," neugierig schaute er ihn an.

Seto überlegte kurz. Sollte er es ihnen erzählen? Es ging sie eigentlich nichts an, aber was war schon dabei? Früher oder später würden sie es sowieso erfahren, grübelte er. Seto war unentschlossen. Es wussten zwar alle, dass er hinter ihr her war, aber wie ernst es ihm mit ihr wusste niemand.

"Wozu sollte ich mich mit anderen Mädchen abgeben, wenn ich meine zukünftige Frau schon gefunden habe? Andere Frauen interessieren mich nicht. Habt ihr irgendein spezielles Problem mit Frauen?"

Joey druckste ein wenig herum. Die beiden anderen waren auffallend still. Auf Joey's Wangen lag immer noch ein rosiger Schimmer.

"Eigentlich nicht. Wann weiß man eigentlich, ob man mit einer Frau zusammen ist oder nicht?" Die Jungs flüsterten. Scheinbar wollten sie nicht von den anderen gehört werden.

Die drei wirkten sehr wissbegierig. So kannte Kaiba sie gar nicht. Eine Augenbraue hatte er hochgezogen.

"Hm. Keine Ahnung. Bisher hatte ich nur Affären und keine Beziehungen. Bis jetzt, denn Kyoko und ich werden heiraten. Ob es ihr nun passt oder nicht!", sagte er festentschlossen. Joey bekam große Augen.

"Willst du sie etwa zwingen?", fragte Tristan fassungslos. Die drei jungen Männer waren entrüstet.
 

"Quatsch! Natürlich nicht. Ich werde ihr beweisen das sie ohne mich nicht leben kann. Wenn es nicht anders geht, verfolge ich sie bis ans Ende der Welt. Du weißt nicht weiter mit May, hm?", lenkte er ab.

Verlegen kratzte sich der Blondschopf am Kopf und veränderte seine Sitzposition. Er lehnte mit dem Rücken zur Wand und seine Beine schwang er auf das Bett. Unter dem Gewicht der vier Jungs ächzte das Bett auf.

Abwartend schaute Kaiba ihn an. Nach einer Weile rückte Joey mit der Sprache raus.

"Naja, sie ist einige Jahre älter und erfahrener als ich. Manchmal frage ich mich, ob ich gut genug für sie bin?! Kennst du dieses Gefühl?"

Nachdenklich betrachtete Seto seine Fingerspitzen. Ja, er kannte dieses Gefühl. Sehr gut sogar. Diese Frage hatte er sich mehr als einmal in seiner Kindheit gestellt. Bis heute hatte sich das nicht geändert. Gab er auch wirklich sein Bestes? War es das beste für Mokuba? Hatte er genug Zeit für den Kleinen und holte er das beste aus seiner Firma heraus? War er zu nachsichtig?

Fragen über Fragen auf die er keine Antwort hatte. Aber Probleme mit Frauen hatte er nicht.

"Machst du Witze? Ich doch nicht! Zurück zu deiner Frage, also im Prinzip kann nur May deine Frage beantworten. Ich weiß zwar nicht was sie von dir Hohlkopf will, aber in ihren Augen musst du etwas besonderes sein. Sonst wäre sie nicht deine Freundin. Am besten sprichst du darüber mit May. Sie kann dir schließlich am besten sagen, was sie für dich fühlt."

Das klang logisch. Selbst für Joey war der Vorschlag einleuchtend.

Aber die Ausführung war schwierig. Er konnte sich doch nicht einfach vor sie hinstellen und fragen: "May, was empfindest du für mich?" Das konnte er doch nicht machen! Er war doch ein Mann! Männer fragten solche Dinge nicht! Oder? Außerdem war es total peinlich!
 

Seto wurde langsam unruhig. Könnte er sich vielleicht Mal entscheiden? Er hatte heute noch was besseres vor als hier rumzuhängen! Kyoko verführen zum Beispiel.

Der blonde junge Mann haderte mit sich und der Welt. Es wäre ganz einfach sie zufragen, aber was wenn sie ihm einen Korb geben würde? Er würde sich doch zum Affen machen!

Seine beiden Freunde konnten ihm bei dieser Entscheidung auch nicht helfen.

Mitfühlend schauten sie ihren Freund an. Tristan kroch auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ich bin sicher, dass sie genauso fühlt wie du!", meinte er lächelnd zu seinem Freund.

Joey strahlte ihn an. Tristan schaffte es doch immer wieder ihm Mut zu machen! Es war schön solche Freunde zu haben, aber..."Ich bin kein Hohlkopf, Kaiba! Merk dir das endlich!", kreischte er wütend. Kaiba tat die Sache mit einem Schulterzucken ab.

Grinsend verließ er den Raum und machte sich auf die Suche nach dem Gegenstand seiner heißen Träume. Als erstes führte ihn sein Weg in die Küche. Aber da traf er nur auf Leroy und Kira. Die beiden hantierten an verschiedenen Töpfen und Pfannen rum. Scheinbar bereiteten die beiden bereits das Mittagessen zu.

Hatte er so lange geschlafen? Dann hatte er sich sein kleines Têt-a-têt mit seiner Flamme wohl doch nur eingebildet.

Verstohlen linste er auf die große Küchenuhr über dem Türrahmen.

Tatsächlich schon so spät? Es war bereits nach elf Uhr. Mit Frühstück konnte er jetzt nicht mehr rechnen. Also musste er wohl oder übel auf das Mittagessen warten.

In diesem Moment schob ihm Leroy eine dampfende Tasse Kaffee hin. Da freut sich das Herz! Dankbar nahm er den Kaffee in Empfang. Ohne Milch und Zucker trank er den Kaffee. Leider zu hastig. Der flüssige Energiespender hatte ihm die Zunge und den Rachen verbrannt. Hustend suchte er nach einem Glas Wasser um sich den Mund zu kühlen. Freundlicherweise holte ihm Kira ein Glas und schenkte ihm Orangensaft ein.
 

Dankbar trank er den Saft in einem Zug aus.

Aus dem Wohnzimmer wurden Stimmen laut. Vielleicht fand er Kyoko ja da?

Seto folgte den Stimmen. Bei seinem Eintreten verstummten alle. Höflich wünschte er ihnen einen guten Morgen. Keine Spur von Kyoko. Unauffällig verließ er den Raum, was gar nicht so einfach war. Mit seinen 188 cm war er nicht einfach zu übersehen. Marik sah ihm mit einem undefinierbaren Blick nach. Er konnte seine Gefühle gegenüber dem rothaarigen Mädchen nicht richtig zuordnen, aber auf jedenfall wollte er, dass sie glücklich war. Ob Kaiba wirklich der Richtige für sie war? Marik bezweifelte dies manchmal. Eines Tages würde er hoffentlich auch wissen zu wem er gehörte. Er spürte die Spannungen zwischen seinen beiden Geschwistern. Mittlerweile glaubte er nicht mehr daran, dass die beiden zusammenkamen. Seltsam, gestern war er noch ganz anderer Meinung gewesen.

Inzwischen stapfte Seto ins Bad. Ohne anzuklopfen trat er ein.

Nebelschwaden schlugen ihm entgegen. Wer badete denn bitte um diese Zeit?

Er konnte nichts erkennen. Eine winzige Hoffnung keimte in ihm auf. Nur das Tropfen von einem Wasserhahn war zuhören. Es konnte eigentlich nur eine einzige Person baden.

Hastig schlüpfte er aus seinen Klamotten. Völlig nackt ging er in Richtung Dusche. Da er völlig verschwitzt war, würde ihm eine Dusche nur gut tun.

Wasserrauschen erklang. Seto blieb stehen.

Er ahnte was ihn erwarten würde, sollten sich seine Vermutungen bestätigen.

Das Wasserrauschen klang ab.
 

Die Nebelschwaden versperrten einem jede Sicht. Vorsichtig schlich er sich in Richtung Badewanne. Hoffentlich brach er sich nicht auf dem Weg dahin das Genick! Der gefließte Boden war feucht und rutschig. Kaiba hatte nicht die geringste Ahnung wo sich was befand, aber er verließ sich auf seinen natürlichen Instinkt. Er hatte ein Gespür für Kyoko. Egal wo sie sich befand, er fand sie immer. Allerdings nur wenn sie sich in seiner Nähe befand. Sonst wäre sie gestern pünktlich zur Schule gekommen.

Verschwommen erkannte er im Nebel eine grazile Gestalt, die sich langsam in die Badewanne gleiten ließ. Leise erklang eine weibliche Stimme. Wunderschön!

Er war wie verzaubert. Das war eindeutig die Stimme seiner Kyoko-chan! Anscheinend las sie gerade ein Buch.

Völlig unbekleidet setzte er sich auf den Fußboden. Der feuchte Fußboden schien ihn anscheinend gar nicht zustören. Das selbe galt für seine Nacktheit.

Gespannt lauschte er ihrer Stimme. Das war eine ihrer vielen verrückten Angewohnheiten. Sein Mädchen bestand wirklich nur aus Widersprüchen.

Auf der einen Seite war sie stur und unnahbar, ein richtiger Hitzkopf, aber gleichzeitig so sensibel und wahrscheinlich auch einsam. Ihre Hobbies passten auch nicht wirklich zusammen. Kampfsport und Literatur hatten nicht wirklich viel gemeinsam. Das selbe galt für Kendo und Kochen, eher Backen. Auf ihre Valentinsschokolade freute er sich das ganze Jahr. Schade war nur, dass sie jedem welche

schenkte, nicht nur ihm. Doch das würde sich bald ändern.

Kyoko war ein seltsamer Mensch.

Man bekam auch nicht jeden Tag eine Plätzchen backende Kampfsportlerin zu Gesicht.
 

Irgendwie klang sie genauso traurig wie ihre Geschichte.

"Es begann wie im Märchen, doch es war ein Märchen mit Haken. Es war einmal eine kleine Prinzessin. Alle sprachen davon, dass sie ein Glückskind sei, denn die Zeichen bei ihrer Geburt verhießen Wunderbares.

Die kleine Prinzessin wurde als ,, Christkind" am Weihnachtsabend, dem 24. Dezember 1837, geboren und war zu allem Überfluß auch noch ein Sonntagskind....."

Nach einer Weile, ihre Stimme war inzwischen verstummt, erklang erneut Wasserrauschen.

"Wie lange willst du da eigentlich noch sitzen?", erklang es nebenbei aus ihrem Mund. Er war perplex. Woher konnte sie wissen das er hier war?

Vorsichtig, um auf dem feuchten Boden nicht auszurutschen, näherte er sich ihr. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie wenig er an hatte. Eigentlich hatte er ja duschen wollen, aber seine Sehnsucht nach Kyoko war stärker. Er würde sich gerne zu ihr in die Wanne legen aber sie wäre davon bestimmt nicht begeistert. Vermutlich würde sie ihn ertränken. Wenn er sich ihr tatsächlich nackt nähern sollte, wie würde sie wohl reagieren? So wie er seine wilde Maus kannte, würde sie ihn skalpieren.

Allerdings hatte sie die Frechheit besessen, sich an seinen Träumen zu vergreifen und das musste bestraft werden. Vorallem weil es nur ein Traum gewesen war, musste sie bestraft werden!, dachte er, mit einem hinterlistigen Grinsen auf den Lippen.

Vorsichtig bewegte er sich auf einen Schrank zu. Der Boden war feucht und er sich nicht sicher, ob vor ihm auch wirklich ein Schrank stand. Es konnte genauso gut eine Wand oder sonst was in der Art sein.

Seto hatte Glück. Es war tatsächlich ein Schrank und es befanden sich sogar Handtücher darin. Was für ein Glück!, dachte er erleichtert. Seto griff nach einem roten Handtuch und kam langsam auf die Badewanne zu.

Kyoko würde ihn umbringen, sollte er sich ihr nackt nähern.

Als er dann endich vor der Badewanne stand, traf ihn fast der Schlag.

Ihr ganzer Körper war vollständig mit Schaum bedeckt. Das sah sehr sexy aus. Ein freches Grinsen zierte sein Gesicht. Das sieht doch viel versprechend aus!, dachte er.
 

"Woher weißt du, dass ich hier bin? Na, egal! Hast du mich vermisst?", schnurrte er.

Kyoko schüttelte den Kopf.

"Nein, hab ich nicht. Immerhin hast du mich heute Nacht fast zu Tode gequetscht. Um deine erste Frage zu beantworten, ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du früher oder später sowieso hier aufgetaucht wärst. Sagen wir einfach, weibliche Intuition", grinste sie frech.

Etwas enttäuscht sah er sie an. Kaiba setze sich auf den Wannenrand. Sie hatte ihn nicht vermisst? Traurig, traurig!, dachte er. Das musste bestraft werden! Ob sie mich wirklich so gut kennt?, zweifelte er.

Sanft streichelte er ihre Wange. Vielleicht konnte er seinen Traum ja jetzt wahr machen?

Das Handtuch verrutschte etwas und gab die Sicht auf seinen Oberschenkel frei. Beschämt sah sie zur Seite.

"Du wirst schon wieder rot! Bin gespannt wie du reagierst, wenn ich dir erzähle, was ich heute Nacht geträumt habe" , gurrte er. Seine Stimme hatte wieder diesen verführerischen Ton angeschlagen.

Nervös schaute sie ihn an. Plötzlich legte sie die Hand an seine Wange. Sie wurde noch immer vollständig von Schaum bedeckt, nur der Kopf schaute raus. Kyoko setzte sich auf.

"Was hast du denn geträumt?", flüsterte sie nah an seinem Ohr. Ein wenig mulmig war ihr schon.
 

Er konnte ihren warmen Atem auf seiner Haut spüren. Das erregte ihn. Die Augen hatte er geschlossen. Seto schlang seinen Arm um ihren Oberkörper. Er wurde enttäuscht. Anstelle ihrer nackten Haut konnte er deutlich Stoff spüren. Zaghaft öffnete er wieder die Augen. Also hatte er recht gehabt.

"Schade. Ich hab schon gedacht, ich kann dich endlich nackt sehen. Leider hast du mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, du böses Mädchen. Du scheinst wirklich mit mir gerechnet zu haben. Willst du wirklich wissen was ich geträumt habe?", am Schluß war seine Stimme nur noch ein leises Wispern. Das klang unglaublich sexy!

Sein Blick spiegelte das pure Verlangen eines jungen Mannes wider. Voller Begierde sah er sie an. Seine linke Hand umfasste ihr Kinn. Wie gebannt starrte sie in seine blauen Augen. Grinsend beugte er sich über sie und hauchte zarte Küsse auf ihren Mund.

Ihre Lippen kribbelten. Wie immer wenn sie alleine waren, erwachte auch jetzt wieder dieses seltsame Gefühl in ihr. Seine Nähe trieb sie in den Wahnsinn. Keine Männer!, hallte es in ihren Gedanken. Papa, was soll ich nur machen? Hast du mich wirklich noch lieb und bist du noch am Leben? Ich hab solche Angst, aber dennoch löst er so seltsame Gefühle in mir aus. Ist das wirklich Liebe? Ach Mama, du wüsstest bestimmt, was mit mir los ist!, dachte sie traurig. Ihre Mutter fehlte ihr sehr, genau wie ihr Vater, um den sie sich schreckliche Sorgen machte.

Ohne ihre Antwort abzuwarten fuhr er fort.

"Du hattest in meinem Traum die Hauptrolle. In diesem Traum waren wir beide ganz allein", hauchte er. "Du willst doch bestimmt wissen, wie es weiterging, oder?"
 

Verwirrt sah sie ihm in die Augen, die jetzt dunkel vor Erregung waren. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte.

"Will ich es wissen?", es war ihr deutlich anzusehen, wie unsicher sie war.

"Ja, glaub mir das willst du wissen. Du hast mich mitten in der Nacht aufgeweckt um unanständige Dinge zu tun. Zuerst haben wir uns leidenschaftlich geküsst. Ungestüm hast du mir die Klamotten vom Leib gerissen. Deine leidenschaftlichen Küsse brennen jetzt noch auf meiner Haut, obwohl es nur ein Traum war! Ahnst du wie es weiter ging?", er klang so leidenschaftlich. Kyoko reagierte nicht auf seine Frage.

"Meine Kleine, warum so schüchtern? Sonst hast du doch auch immer einen flotten Spruch auf den Lippen", rief er.

Leidenschaftlich schaute er sie an.

"Es gibt da ein kleines Gedicht, das unser kleines Abenteuer genau beschreibt. Ich glaube kaum, dass du es kennst. Ich hab es von irgendeiner Internetseite", fügte er erklärend hinzu. "Willst du es hören?"

Kyoko nickte stumm.

Leise fing er an es aufzusagen.

"Voller Sehnsucht fährt meine Zunge

langsam über Deine Lippen

Sanft Dich küssend

zärtlich haltend,

suchen streichelnde Hände

Deine nackte Haut.

Leidenschaft geweckt

kennst Du keine Gnade,

spielst mit meinem Verlangen.

Durstig ,

Deine Berührung trinkend ,

bindest mich

in meinem Sturz,

der Begierde ans Kreuz.

Kann spüren,wie ich im Sog

eine andre Welt erreiche,

und langsam untergeh.

Laut kannst Du mein flehen hören,

möchte erlöst werden durch Dich,

Doch Du lächelst nur

Zärtlich , bittersüßer Schmerz

durchfährt mich,

läßt mich süße Qualen leiden...
 

Mein Körper steht nun in Flammen

Laut meine Lust hinausschrei

Sieh mein Feuer
 

Bitte...erlöse mich "

Sie sah ihn mit großen Augen.

Er grinste. Es machte ihm Spaß sie aus der Fassung zu bringen.

Zärtlich strich er ihr über den Rücken. Diese Berührung löste heiße Schauer bei ihr aus. Das brachte sie völlig aus der Fassung.

Seine Zunge liebkoste die sensible Stelle hinter ihrem Ohr.

"Und du hast mich erlöst!", flüsterte seine rauchige Stimme.

Kyoko entwand sich seiner Umklammerung. Sie drehte ihm den Rücken zu. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie jetzt ganz gerne mit ihm baden würde. Angezogen natürlich! Ihre Wangen waren gerötet. Verlegen zupfte sie an ihrem Bikinioberteil rum.

Seto kniete sich auf den Fußboden. Er drückte sich an die Kacheln der Badewanne. Jetzt schlang er seine Arme um ihren Oberkörper. Liebevoll knabberte er an ihrem Ohrläppchen. Die Arme hatte er unter ihrem Busen verschränkt. Kyoko legte ihre Hand auf seinen Arm. Liebevoll tätschelte sie ihn.

Der junge Mann wurde mutiger. Sanft biss er in ihren Hals und eine Hand umfasste ihre Brust.
 

Erschrocken keuchte sie auf. Sie wollte protestieren aber Kaiba legte ihr blitzschnell eine Hand auf den Mund. "Psht! Leise! Wenn uns nun jemand hört? Keine Angst, ich tu dir nicht weh!", angestrengt lauschte er nach draußen. Man schien sie vergessen zu haben oder aber, alle lauschten an der Türe. Wobei Wheeler bestimmt viel Lärm machen würde!

Er fing an ihre Brust zart zu massieren. Bei jeder seiner Bewegungen zuckte sie ein wenig zusammen. Die Warnung ihres Vaters hallte in ihren Gedanken. Was sollte sie nur machen?

Seto küsste ihren Nacken. Er war so unglaublich zärtlich. Sanft leckte er über ihre Halsschlagader. Er konnte deutlich spüren wie ihr Puls raste. Das törnte ihn an.

Seine Hand glitt unter ihr Bikinioberteil. Sanft streichelte er sie. Er küsste ihre Wange. Seine Finger umkreisten ihre sensible Brustwarze. Seine andere Hand tauchte in das warme Wasser ein. Seto streichelte ihren Bauch.

Kyoko seufzte. Irgendwie war es schön von ihm gestreichelt zu werden. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Trotzdem war es nicht richtig, oder? Ausweichen konnte sie ihm auch nicht. Ich bin doch echt dämlich! Warum hab ich die Badezimmertür nicht abgeschlossen? Vielleicht aus Gewohnheit? Bei Aki hatte sie noch nie die Tür abgeschlossen.

Insgeheim hatte sie wohl gehofft, erwürde hier auftauchen. Das würde sie aber nie zugeben.

Es wunderte ihn ein wenig dass sie so ruhig war und sich nicht wehrte. Vielleicht gefällt es ihr ja so gut, dachte er grinsend.

Kyoko drehte sich plötzlich zu ihm um. Für einen kurzen Moment schauten sie sich an. Ihre Lippen berührten sich zaghaft. Sanft forderte seine Zunge Einlass. Sie schlang ihre Arme um seine Schultern und gewährte ihm den gewünschten Einlass.
 

Ihre Zungen umkreisten einander. Ihr Spiel wurde intensiver, stürmischer. Ihre Finger streichelten seinen Nacken. Er seufzte verhalten.

Seine Hände zeichneten die Konturen ihres Körpers nach. Seine Zunge erforschte ihre Mundhöhle. Kyoko nahm sein Gesicht in ihre Hände. Sie küsste seine Wangen, seine Augen, die Stirn, das Kinn und wieder seine Lippen. Der junge Mann genoss ihre Zärtlichkeiten. Sein Herz pochte wild gegen seine Brust. Ihre Zungen spielten miteinander. Liebevoll streichelte er ihren Rücken. Die Luft wurde ihr knapp. Heftig atmend löste sie sich von ihm. Auch er schnappte nach Luft.

Sein Gesicht hielt sie immer noch in den Händen. Zärtlich strich sie mit ihren Lippen über seine. Ihre Zunge leckte über seine Lippen. Blitzschnell schob er seine Zunge in ihren Mund.

Seto zog seine Kyoko aus dem warmen Badewasser. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Das Mädchen lag nun auf ihm. Im nächsten Moment drehte er sich so, das Kyoko unter ihm lag. Seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen. Zumindest versuchte er es, aber Kyoko presste ihre Lippen fest aufeinander. Das überraschte ihn. Er nahm aber keine Rücksicht auf sie. Unsanft biss er in ihre Unterlippe. Als sie protestieren wollte schob er seine Zunge in ihren Mund. Neckisch stupste er ihre Zunge an. Kyoko reagierte nicht. Sie war beleidigt. Seto gab nicht auf. Er ließ seine Verführungskünste spielen. Ohne Erfolg!

Kyoko schob ihn von sich. So war es immer.

Zuerst ließ sie sich auf ein Spiel mit ihm ein und dann kneifte sie. Frauen waren wirklich seltsame Geschöpfe!

Ständig wies sie ihn zurück. Langsam hatte er es satt!

Kyoko schaute ihn an. Sie konnte die Verletztheit in seinen Augen sehen.

Im nächsten Moment schlang sie ihre Arme wieder um seinen Nacken. Ihr Gesicht vergrub sie an seiner Schulter. Sanft streichelte sie seinen Rücken.

"Ich hab dich wirklich lieb, aber ich möchte noch nicht mit dir schlafen", zärtlich sah sie ihn an.
 

Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Vor ein paar Tagen oder Wochen hatte sie ihm etwas ähnliches gesagt. Gab es einen Unterschied zwischen gern haben und lieb haben? Was sollte er ihr sagen?

Yoko streichelte seine Wange. Sie genoss seine Wärme.

"Seto, ich genieße deine Zärtlichkeiten und fühle mich in deiner Nähe wohl. Du löst so seltsame Gefühle in mir aus. Manchmal weiß ich nicht was ich von dir denken soll. Mal bist du so lieb und zärtlich, dann wieder so kalt und abweisend. Was fühlst du für mich?", aus ihrer Stimme klang Unsicherheit.

Wie sollte er jetzt antworten? Einer Eingebung folgend presste er seine Lippen auf ihren Mund.

Erneut drängte er Kyoko auf den Boden. Seine Hand tastete sich unter ihr Bikinioberteil. Sanft streichelte er ihre Brust. Er fing an sie zu massieren. Seine Zunge zwängte sich zwischen ihre Lippen.

Sie war unter ihm gefangen. Das schlimmste war, dass es ihr sogar gefiel. Sein Gewicht, seine Hände und sein Geruch machten sie wahnsinnig!

Leidenschaftlich erwiderte sie sein Zungenspiel. Kaiba löste sich von ihr und begann an ihrem Hals zu saugen.

Sie ließ ihre Hände über seine Schultern gleiten. Seto löste sich kurz von ihr. Er sah ihr tief in die Augen. Zu seinem Begehren gesellte sich ein anderes, nie gekanntes Gefühl dazu. Plötzlich wusste er nicht mehr weswegen sein Herz so heftig schlug.

Wenn er sie so ansah, verspürte er den brennenden Wunsch sie zu beschützen. Er wollte unbedingt in ihrer Nähe sein. Für immer!
 

Kyoko liebkoste seine Wange. "Ich hab dich wirklich lieb, aber wir sollten jetzt aufhören. Die anderen werden sich schon Sorgen machen", flüsterte sie leise in sein Ohr. Seto schaute sie an. Warum dachte sie immerzu an andere? Das war nicht fair! Ich will sie heiraten und was macht sie? Die Kleine lehnte doch tatsächlich ab! Dabei reagierte sie so leidenschaftlich auf seine Zärtlichkeiten. Kyoko musste etwas für ihn empfinden!

Er presste seine Lippen auf ihr Schlüsselbein. Ihr Puls raste. Seiner auch. Seine Zunge liebkoste die Mulde an ihrem Hals. Er wanderte weiter. Seine Hand streichelte ihren Busen. Es war wie im Traum.

Kyoko keuchte.

Sein Handtuch verrutschte. Er merkte es noch nicht einmal. Dafür spürte Kyoko seine Erregung und schob ihn von sich. Erschreckt schloss sie ihre Augen.

Kaiba war zuerst verwundert, dann verstand er plötzlich. Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Noch nie einen nackten Mann gesehen?", spottete er als er sich sein Handtuch wieder verknotete. Kyoko war knallrot geworden. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Natürlich hatte sie schon einmal einen nackten Mann gesehen. In ihrem Biologiebuch war jedes einzelne Körperteil eines Menschen aufgezeichnet und beschrieben. Sie wusste also, wie ein Mann aussah und wie Kinder entstehen, aber nur theoretisch. Gewisse Körperteile machten ihr Angst.

Er warf ihr begehrliche Blicke zu. "Wie wunderschön du bist! Warum willst du mich nicht heiraten? Ich könnte dir so viel geben und das nicht nur sexuell. Kannst du mir das erklären?", fragte er traurig.

Das Mädchen richtete sich auf. Die Arme schlang sie um seine Taille. Ihren Kopf schmiegte sie an seine Brust.
 

"Ich hab dich wirklich lieb! Richtig lieb! In deiner Nähe bekomm ich weiche Knie und kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Trotz oder gerade wegen meiner Gefühle für dich will ich nicht mit dir zusammen sein. Ich würde dich nur verletzen und dich ständig in Gefahr bringen. Außerdem möchte ich...", Kaiba küsste sie einfach.

"Das ist doch totaler Quatsch! Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen und meine Entscheidungen treffe ich schon von Kindesbeinen an selbst. Warum zögerst du?" seine Stimme klang energisch.

Liebevoll streichelte er ihr Gesicht. Sanft fuhr er mit den Fingerkuppen die Konturen ihres Gesichts nach. Wie eine Feder berührten seine Lippen ihren leicht geöffneten Mund.

Er betrat gerade Neuland. Er verstand sich selbst nicht mehr. Warum war er so besessen von ihr? Vielleicht weil sie ihm gezeigt hatte was Familie bedeuten konnte? In ihrer Nähe fühlte er sich geborgen, sicher und irgendwie auch zu Hause. Bei anderen Frauen hatte er diese Gefühle nicht. Einmal war er bei einem Picknick eingeschlafen und sie hatte seinen Kopf in ihren Schoß gebetet. Irgendwie hatte er sich beschützt und geliebt geliebt. Dabei hatte er geglaubt, dass ihn niemand außer Mokuba lieben konnte. Er hatte sich immer von allen abgeschotet um nicht verletzt zu werden, aber Kyoko hatte ihn ruckartig da rausgerissen.

"Kyoko, ich will mit dir zusammen bleiben! Ich...Ich liebe dich", erklang es unsicher.

Überrascht riss sie die Augen auf.

Ob sie sich verhört hatte? Ich liebe dich? Hatte er das wirklich gesagt? So sicher war sie sich da nicht. Obwohl sie viel für ihn empfand konnte sie nicht mit ihm zusammen sein. Das würde ihn nur in Gefahr bringen. Schon seit längerer Zeit dachte sie über alles nach. Über ihre Freunde, ihre Familie und natürlich über Seto.
 

Hatte sie nicht auch ein bisschen Glück verdient? Sie wäre gerne mit ihm zusammen. Bei der Sache gab es so viel zu bedenken. Was würden ihr Vater und ihre Brüder dazu sagen und erst der Rest der Mannschaft? Ihr Vater wollte nicht das sie sich mit Männern einließ, allerdings konnte jeder Tag ihr letzter sein. Ihr war bewusst, dass ihr Vater sie nur beschützen wollte. Das selbe galt für den Rest ihrer Familie. Ihr Vater reagierte wie ihr Großvater. Er hatte den Verlust seiner geliebten Tochter auch nie verwunden. Sollte sie sich für Kaiba entscheiden? Er war gefährlich für ihr Herz. Ihr Vater würde ihn sowieso hassen, genau wie ihr Großvater ihren Vater gehasst hatte. Der gefürchtete Pirat wurde bei seiner kleinen Tochter schwach und der Gedanke, das er sie an einen anderen verlieren könnte, machte ihn krank.

Sie legte ihm eine Hand an die Wange. Seto schmiegte sich an sie.

"Ich würde sehr gerne mit dir zusammen sein. Aber lass mir bitte Zeit", flüsterte sie unsicher.

Kaiba strahlte über das ganze Gesicht. Stürmisch küsste er sie. Beide sanken wieder auf den Fußboden zurück.

Nach kurzer Zeit lösten sich die beiden wieder von einander. Als Kyoko ihm in die Augen sah, war sie ziemlich überrascht. Jegliche Kälte war aus seinen Augen verschwunden. Er schien ihr zu vertrauen. Das hoffte sie zumindest, denn sie liebte ihn wirklich. Sie hatte ähnliche Gefühle wie ihre Mutter in diesem Alter. Ihre Mutter hatte sich schon früh in ihren Vater verliebt und ihre Ehe mit ihm nie bereut. Immerhin haben die beiden schon früh geheiratet und das gegen den Willen ihrer Eltern.
 

Vorgestern abend, als sie vor Seto geflohen war, hatte sie das Tagebuch ihrer Mutter zur Hand genommen und darin geblättert. Das Tagebuch ihrer Mutter war sehr detailiert gewesen.

In krakeliger Kinderschrift stand in großen Lettern der Name JEANNE auf dem Ledereinband. Ihr war ein wenig mulmig gewesen, schließlich war es ein Eingriff in die Privatsphäre ihrer Mutter. Allerdings hatte sie es an sie weitergegeben. Ihre Mutter hatte angeblich immer gewollt, dass sie es eines Tages laß. Aber bestimmt hatte sie nicht geahnt, dass es schon so bald passieren würde. In ihrem Tagebuch hatte sie von Kindesbeinen an alles aufgeschrieben was sie bewegte und ihr Kummer oder Sorgen bereitet hatte. Alle ihre schönen und traurigen Erlebnisse hatte sie darin aufgeschrieben.

Auch wie sie ihren Vater kennengelernt hatte.

Vor vielen, vielen Jahren hatte ihn ein Mitglied des Drachenclans mitgebracht. Als gesuchter Pirat wäre er als Ehemann nicht in Frage gekommen, aber ihre Mutter hatte ihren Dickkopf durchgesetzt.

Es war nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen. Das hatte ihre Mutter immer wieder betont, ihr Vater war anderer Meinung. Am Anfang hatten die beiden nur gestritten, genau wie sie und Kaiba. Streiten konnte eben auch ein Ausdruck von Liebe sein, wie ihr Vater immer betonte.
 

Ihr Großvater war von seinem Schwiegersohn nie richtig begeistert gewesen. Das selbe traf auf jeden anderen Mann zu, der es gewagt hatte sich seiner geliebten, kleinen Tochter zu nähern. In dieser Hinsicht waren sich die beiden sehr ähnlich. Auch ihr Vater hatte einen Tochterkomplex. Die beiden wollten eben nur das beste für ihre Tochter! Es war eben keiner gut genug für Papi's kleines Mädchen! dachte sie ironisch.

Wirklich eine Ironie das ihr Vater viele Jahre später genauso eifersüchtig reagierte.

Ihre Eltern haben sich sehr geliebt, nur deshalb konnten sie alle Schwierigkeiten überwinden. Trotz der räumlichen Distanz waren sie einander immer nahe.

Trotz oder gerade weil sie ihren Vater so sehr geliebt hatte, vertraute sie ihm nicht alles an. Um ihren Vater zu schützen hatte ihre Mutter ihm die Geheimnisse des Drachenclans und ihres Königreich's verschwiegen. Nicht alle, nur die gefährlichsten.

Vermutlich war den beiden genau das zum Verhängnis geworden.

Würde es Seto und ihr genauso ergehen? Sie musste ihm ja auch vieles verheimlichen.

Kyoko kuschelte sich an ihn. Langsam wurde ihr kalt.

"Ist dir kalt? Soll ich dich wärmen?", lächelte er verschmitzt.

Seit wann war er so süß? Sie antwortete mit einem Nicken auf seine Frage.

Trotzdem stand sie nach einer Weile auf und holte für beide ein Handtuch. Ohne ein Wort zu verlieren nahm er ihr das Handtuch aus der Hand und begann sie sanft trocken zu reiben. Er war richtig liebevoll.

So sanft und zärtlich war er selten, eigentlich nur wenn sie alleine waren. Sonst ließ er immer den Macho raushängen.

Vorsichtig rubbelte er ihr die Haare trocken. Nachdem er sie abgetrocknet hatte, schmiegte er sich von hinten an sie. Seto war nicht richtig naß, sondern nur feucht. Er hatte ja nicht gebadet.
 

Sein Gesicht schmiegte er an ihre Halsbeuge. Die Hände hatte er unterhalb ihrer Brüste gekreuzt. Kaiba dirigierte das Mädchen zum Spiegel.

"Wir sind doch ein schönes Paar, oder!", murmelte er an ihrem Ohr.

Kyoko betrachtete ihr Spiegelbild. Es fühlte sich seltsam an. Aus dem Spiegel blickte ihr ein zufrieden wirkender Kaiba entgegen. Sie war unsicher. Noch immer wusste sie nicht, ob sie das Richtige getan hatte. Dennoch fühlte sie sich wohl in seinen Armen.

Abrupt drehte sie sich um und kuschelte sich an ihn. Das Gesicht vergrub sie an seiner nackten Brust. Sie konnte ihr eigenes Spiegelbild nicht länger ertragen.

Seto umarmte sie fester. Das Herz pochte heftig gegen seine Brust. Alles in ihm vibrierte. Er fühlte sich richtig gut. Es ging ihm super. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich glücklich, geliebt und geborgen. Er wollte ihr das selbe Gefühl vermitteln.

Liebevoll küsste er ihre Stirn.

Müdigkeit überkam sie. Trotzdem musste sie vorher noch was klären.

"Bist du müde? Sollen wir nach Hause gehen?", fragte er beinahe zärtlich.

"Hm." "Du, Seto?"Ihre Stimme klang schmeichelnd.

"Was?" misstrauischer konnte ein Mensch gar nicht schauen.

Sie grinste. "Warum so misstrauisch, Mister Frosty?"

Missbilligend schüttelte er seinen Kopf. "Ich kenne euch Frauen nun Mal. Wenn ihr diesen schmeichelnden Ton anschlägt, wollt ihr irgendwas. Also was ist es?"

Ertappt!
 

Leider hatte sich der zärtliche Seto wieder verabschiedet. An seine Stelle trat der kalte, überhebliche Kaiba.

Sie streichelte seine Wange und küsste ihn sanft auf den Mund. Er war immer noch misstrauisch. Das konnte man ihm deutlich ansehen.

Eine Augenbraue hatte er hochgezogen und die Lippen spöttisch verzogen. Er wich einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

Wieso geht er auf Abstand? Vertraut er mir nicht?

Mit seinem Misstrauen tat er ihr sehr weh. Warum konnte er einem anderen Menschen nicht einfach vertrauen? Die Art wie er sie mit seinen Blicken durchbohrte und herablassend ansah, tat ihr unheimlich weh! In diesem Moment ging eine Eiseskälte von ihm aus. Das tat weh!

"Was willst du? Geld?"seine Stimme war beißend vor Hohn.

Das traf sie wie der Schlag. Konnte das wirklich sein? Hatte er all diese Dinge nur gesagt und getan um sie ins Bett zu kriegen? Wie konnte er nur so etwas tun? Warum dachte er so über sie? Was hatte sie ihm getan? In diesem Moment wünschte sie sich verzweifelt Tot zu sein.
 

Sie war weiß wie die Wand. Das war ihm nicht entgangen, aber Frauen waren gute Schauspieler.

Langsam wich sie einen Schritt nach dem anderen zurück.

"Wie kannst du so etwas nur von mir denken? Du müsstest mich doch besser kennen, aber scheinbar habe ich mich in dir getäuscht. Ich werde Yuhhi und Sakuya bitten ihre Sachen abzuholen und meine Schlange mitzunehmen", ihre Stimme zitterte leicht.

Warum? Aus Enttäuschung? Wut? Beides, vermutlich. Sie fühlte sich gedemütigt. Jetzt war sie doch tatsächlich wieder auf ihn reingefallen!

Kaiba lächelte nicht mehr. Zu spät hatte er seinen Fehler erkannt. Jetzt war er wieder am Anfang.

Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu. Kyoko hatte sich bereits abgewandt und wollte den Raum verlassen. Seto packte sie am Handgelenk und riss sie herum.

"Was soll das? Du kannst nicht einfach einwilligen meine Frau zu werden und dann einfach abhauen! Hat man dir kein Benehmen beigebracht?", kam es schneidend von ihm. Wäre sie eine normale Schülerin hätte sie jetzt vermutlich Angst, aber so war sie nur unglaublich verletzt und wütend.

Ihre hellbraunen Augen kniff sie zusammen. Diesen arroganten Typen wollte sie allen Ernstes beschützen? Sie hatte sie doch echt nicht mehr alle am Sträuschen!

"Was bildest du dir eigentlich ein? Wer glaubst du das du bist? Aber ich gebe zu, du hast Mut. Kein anderer würde es wagen mich so zu erniedrigen!", zischte sie.
 

Beinahe hätte sie ihren Schwur vergessen. So gesehen, musste sie ihm sogar Dankbar sein.

Perplex sah er sie an. Er wollte etwas sagen, aber sie schnitt ihm unwirsch das Wort ab.

"Ich habe jahrelang mitangesehen wie du dich zum Trottel gemacht hast. Habe dich sogar unterstützt und mit keiner Silbe erwähnt, wie idiotisch ich dein Verhalten finde. Manchmal benimmst du dich wie ein Dreijähriger! Schmollst wie ein kleines Kind, nur weil du bei einem dämlichen Kartenspiel verloren hast!"

Er war geschockt, anders konnte man es nicht ausdrücken. Warum sagte sie solche Dinge? Was hatte er verbrochen?

Anscheinend verstand er mal wieder gar nichts. Wie konnte er sich so aufführen und dann so tun, als hätte er keinerlei Schuld an ihrem Verhalten?

"Wie kannst du es wagen mich so zu behandeln? Ich kenne euch Frauen! Ihr seid nur hinter meinem Geld her, an was anderem seid ihr nicht interessiert!"

Eingehend sah er sie an. Sie war schön, das konnte er nicht abstreiten. Er begehrte sie und Kinder wollte er auch nur mit ihr haben. Was also hatte ihn zu seinen grausamen Worten verleitet?

Plötzlich holte sie aus und platzierte ihre Hand schmerzhaft in seinem Gesicht.

Getrennte Wege? Einsamkeit durchzieht mein Herz

Hallöchen meine Lieben!^^

Ich weiß ihr seid ein wenig enttäuscht vom letzten Kapitel, aber so schnell würde Seto doch nie etwas einsehen. Oder? Allerdings verspreche ich euch, demnächst ein ganzes Kapitel nur über die beiden zu schreiben und sie werden nett zueinander sein. Zuvor aber werden sie noch ein bisschen... Nein, das verrat ich noch nicht. Viel Spaß beim Lesen und seis so lieb und schreibt mir ein Kommi. *bettelnd anseh* Für die letzen 125 Kommentare möchte ich mich bei euch herzlich bedanken!^^ *verbeug*

Naja, lange rede kurzer Sinn, fang an zu lesen und habt viel Spaß!

Sayonara eure KyokoShanks
 

Getrennte Wege? Einsamkeit durchzieht mein Herz
 

Kyoko hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Sie bereute es nicht. In den letzten vier Jahren hatte er ihr oft weh getan und sie gedemütigt, aber diesmal hatte er den Bogen überspannt.

Wow! Hat die einen heftigen Schlag drauf!

Seto rieb sich die schmerzende Wange. Man konnte deutlich alle fünf Finger erkennen.

"Ich will dich nie wiedersehen! Du brauchst dir also keine Sorgen um dein Vermögen zu machen", sie klang gleichgültig.

Sie drehte sich um und ließ den verdutzten Kaiba allein zurück. Nachdem er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, riss er sich das Handtuch von den Hüften. Wütend stapfte er unter die Dusche. Zuerst ließ er das heiße Wasser über seinen Körper laufen, danach das kalte. Als nächstes seifte er seinen Körper mit Duschgel ein. Danach wusch er sich die Haare.

Die letzten Tage waren erreignisreich. Kyoko war verschwunden, Fremde waren hier aufgetaucht und er war bedroht worden. Jetzt hatte er diesem uneinsichtigen Hitzkopf auch noch eine Liebserklärung gemacht. Liebeserklärung? Das konnte man so nicht sagen. War er wirklich verliebt in Kyoko? Konnte eine Frau überhaupt etwas für ihn empfinden? Er war reich, gutaussehend und ein Ekel. Würde zu Kyoko nicht jemand wie Marik besser passen? Der Ägypter war gutaussehend, intelligent, freundlich und leider Gottes immer gut gelaunt. Er hingegen war meistens schlecht gelaunt, gestresst und gemein, besonders zu ihr. Konnte man das als Liebe bezeichnen? Wohl kaum. Was empfinde ich aber dann für sie?, fragte er sich.
 

Sein Herz klopfte in ihrer Nähe schneller und er fühlte sich gleich viel besser, wenn sie bei ihm war. Nebenbei erwähnt war er verrückt nach ihr. War Verlangen gleich zusetzen mit Liebe? So sehr er sich auch sein Gehirn zermatterte, er kam auf keinen Nenner. In den letzten Jahren waren sie zu einer richtigen Familie zusammengewachsen. Ohne das er es merkte, war sie zur Frau des Hauses geworden. Seine Angestellten respektierten sie und sie war überall beliebt. Egal ob nun in der Schule, in der Firma oder daheim. Wirklich jeder mochte sie, mal abgesehen von seinen Verehrerinnen.

In ihrer Nähe fühlte er sich geborgen und sicher. Draußen konnte es regnen, blitzen und donnern, solange sie da war störte ihn das nicht im geringsten. Er genoss es richtig, sie auf die Palme zubringen. Kyoko zu reizen war nicht schwer, er brauchte nur auf ihre Größe anspielen und sie war auf Hundertachzig. Schon alleine der Gedanke, dass sie eines Tages nicht mehr da sein könnte, machte ihn wahnsinnig. Alleine die Vorstellung war schrecklich und ließ ihn schaudern.

Unbewusst strich er sich mit seinem Finger über die Lippen.

Ihre zartgeschwungenen Lippen waren warm und weich. Er konnte noch deutlich ihre Hände auf seiner Haut spüren. Das kalte Wasser hatte die Hitze, die sie in ihm ausgelöst hatte, nicht löschen können. Egal was er tat er dachte wirklich ständig an sie. Immer geisterte sie in seinen Gedanken und Träumen herum. War das fair? Er hatte doch keine Ahnung was Liebe bedeutete! Das hatte ihm niemand erklärt. Weder seine Eltern, an die er sich kaum noch erinnern konnte, noch sein Stiefvater. Seine Eltern haben ihn und seinen kleinen Bruder vor elf Jahren weggegeben. Damals war er acht gewesen und trotzdem konnte er sich nicht mehr an sie erinnern. Jede Erinnerung an die beiden hatte er konsequent verdrängt und ausgelöscht.
 

Er hatte nie darüber nachgedacht eine eigene Familie zugründen. Für ihn war das völlig überflüssig gewesen, denn er hatte ja seinen Bruder. Mokuba war sein Ein und Alles und mehr hatte er nicht gebraucht. Mittlerweile hatte sich seine Meinung geändert. Sein kleiner Bruder würde eines Tages ausziehen und ein eigenes Leben führen, ohne seinen großen Bruder. Manchmal würde er ihn besuchen, aber es würde nie wieder so sein wie vorher. Mokuba wollte eine eigene Familie mit vielen Kindern. Natürlich würde er weiterhin in ihrer Firma arbeiten, aber seine Familie würde immer an oberster Stelle stehen. Erst vor kurzem hatten sie so ein Gespräch geführt. Der Kleine hatte ihn gefragt, wie er sich sein weiteres Leben vorstellte und mit wem er es verbringen wollte. Darauf hatte er keine Antwort gewusst, besser gesagt, er hatte keine geben wollen. Im Grunde hatte er damals schon gewusst, wie er sich sein weiteres Leben vorstellte. Eigentlich hatte er gedacht, es würde alles so bleiben, wie es war. Mit einem kleinen Unterschied natürlich und zwar sollte Kyoko eines Tages seine Geliebte werden. Das hatte er seinem Bruder natürlich nicht gesagt. Der wäre ihm an die Gurgel gegangen, wenn er seine unlauteren Gedanken in bezug auf seine Yoko-chan geäußert hätte. Der Hitzkopf bedeutete seinem kleinen Bruder wirklich viel.

Mokuba hatte ihm erklärt, er würde später studieren und in einer Wohngemeinschaft leben. Möglichst mit seinem besten Freund Yuhhi. An und für sich nichts gegen einzuwenden, aber musste er wirklich ausziehen? Früher wäre so etwas nicht in Frage gekommen. Von klein auf hatte der Kleine immer bei ihm sein wollen. Dem nach war das ziemlich überraschend für ihn gekommen. Dann hatte er ihm erklärt, er wolle später eine eigene Familie gründen und sich sein Traumhaus bauen. Er hatte bereits den Grundriss gezeichnet. Seto musste zugeben, sein kleiner Bruder hatte Geschmack.
 

Da war ihm bewusst geworden, wie erwachsen Mokuba geworden war und das er ihn nicht mehr brauchte. Seto liebte seinen kleinen Frechdachs, natürlich wollte er nur das Beste für ihn, aber er selbst wäre dann sehr einsam. Das hatte er ihm nicht gesagt, er wollte nicht, dass er sich ihm verpflichtet fühlte. Dennoch hatte sein Bruder die Traurigkeit in seinen Augen gesehen. Er hatte ihn umarmt und erklärt, dass er immer für ihn da sein würde und da ja auch noch Kyoko wäre. Sie würde ihn bestimmt nie allein lassen. "Kopf hoch, großer Bruder! Eines Tages wird sie schon begreifen, wie sehr sie dich liebt. Ihr gehört doch zusammen!", hatte er gesagt. Bis dahin war ihm nie in den Sinn gekommen, dass Kyoko ihn eines Tages verlassen könnte. Der Gedanke war schrecklich. Genauso schrecklich wie die Tatsache, dass sein Kleiner ihn schon bald verlassen würde. Diesen Tag fürchtete er mehr als sonst irgendwas. Dann wäre er wieder allein, denn Kyoko würde garantiert nicht bei ihm bleiben. Sie würde sich auf die Suche nach ihrem Vater machen. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte. Dazu vermisste sie ihn wohl zu sehr.

War das Liebe? Wenn man einen Menschen vermisste und sich verzweifelt nach ihm sehnte? Nicht nur körperlich sondern auch geistig? Er genoss ihre Wortgefechte und unterhielt sich gerne mit ihr über die verschiedensten Themen. Nach der Arbeit und nachdem sie ihre Hausaufgaben gemacht hatten, saßen sie noch am Kamin zusammen oder spielten Schach. Manchmal schlief sie neben ihm ein und er trug sie dann ins Bett. Er deckte sie liebevoll zu und dann beobachtete er sie noch eine Weile beim Schlafen.

Jeder ihrer Berührungen brannte noch auf seiner Haut.
 

Nach seinem Gespräch mit Mokuba hatte er auch den Wunsch nach einer eigenen Familie verspürt. Immerhin wollte er jemandem seine Firma vermachen. Er lebte schließlich nicht ewig und ständig allein sein wollte er auch nicht. Nebenbei, hatte er sich an Kyoko's Nähe gewöhnt und wollte sie unter keinen Umständen missen. Sie war das erste Mädchen indem er nicht nur ein Spielzeug sah. Kyoko war seine Vertraute und er begehrte sie. Was also lag näher, als sie zu heiraten? Eine eigene Familie mit dieser Frau zu gründen, war vermutlich das schwierigste was er in seinem Leben meistern musste. Dieses störrische Biest zu erobern war nicht gerade einfach. Doch sie war es wert.

Selbst jetzt brannten ihre Küsse noch auf seiner Haut und er sehnte sich verzweifelt nach ihr.

Sein Verstand versuchte die Oberhand zugewinnen und seine Gefühle zu unterdrücken. Er wollte nicht lieben und auf gar keinen Fall wollte er Kyoko lieben. Niemand sollte mehr die Chance haben ihn zu verletzen und zu hintergehen. Niemand wusste, wie sehr er gelitten hatte, als ihn seine Eltern im Stich ließen. So etwas wollte er unter gar keinen Umständen noch einmal erleben. Da blieb er doch lieber sein ganzes Leben lang allein.

Langsam ließ er sich entlang der Wand auf den Boden gleiten, während dessen prasselte das kalte Wasser auf seinen Körper.

Sein ohnehin schon heller Teint wurde durch die Kälte noch blaßer. Die schmalen Lippen waren mittlerweile blau angelaufen. Er spürte die Kälte nicht. Das einzige was er spürte war die die Kälte in seinem Herzen. Die selben Fragen kreisten immer wieder in seinem Kopf und ließen sich einfach nicht vertreiben. So sehr er auch versuchte auf andere Gedanken zukommen, es gelang ihm einfach nicht. Alles drehte sich in seinem Kopf.

Ein Seufzen entrang sich seiner Kehle. Er kam einfach zu keinem Ergebnis. Liebte er dieses verrückte Ding wirklich oder war es nur ein Strohfeuer? Einfach nur Verlangen? Wenn es wirklich nur Begierde war, warum empfand er dann diese seltsamen Glücksgefühle in ihrer Nähe? Glücksgefühle?

Fühlte er sich in ihrer Nähe glücklich? Irgendwie schon.
 

Was sie wohl gerade macht? Bestimmt schimpft sie über mich, dachte er lächelnd.

Er wollte zu ihr. Seto sehnte sich nach ihrer Nähe und wollte sie umarmen. Langsam wurde er sich der Kälte und Einsamkeit in seinem Herzen bewusst. Ihn fröstelte ein wenig. Seto zwang sich zum Aufstehen. Am liebsten wäre er einfach auf dem Boden der Duschkabine sitzen geblieben, wenn ihm nicht so eiskalt gewesen wäre. In Gedanken ging er jede einzelne ihrer Begegnungen durch, um festzustellen, ob er wirklich etwas für sie empfand.

In diesem Moment wirkte der sonst so starke und herrisch wirkende Mann wie ein einsamer, kleiner Junge. Fast wie ein Kind, möchte man meinen. Der braunhaarige Junge war auch einsam und es gab nur eine einzige Person, außer seinem Bruder, die diese Einsamkeit vertreiben konnte. Zärtlich flüsterte er ihren Namen. Er drehte das heiße Wasser auf und ließ es über seinen Körper fließen. Langsam normalisierte sich seine Körpertemperatur wieder.

Ich bin wirklich in sie verliebt, dachte er erstaunt. Das war ihm in diesem Moment klar gworden, denn sie wärmte ihn genauso wie das heiße Wasser. Immer wenn er sich einsam fühlte, war sie da. Sie sorgte für ihn, wie eine Ehefrau. Ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen und er wollte es auch gar nicht. Er hatte sich entschieden. Seto brauchte dieses Mädchen so notwendig wie die Luft zum Atmen. Diese Erkenntnis schmerzte sein Ego, aber so war es nun einmal. Dagegen konnte er nichts machen.

Nachdem ihm wieder einigermaßen warm war, stellte er das Wasser ab. Unbekleidet trat er aus der Dusche. Seto griff nach dem roten Handtuch, das er vorhin achtlos fallengelassen hatte und trocknete sich damit ab.

Als er einigermaßen trocken war, sammelte er seine Klamotten auf und zog sich an. Gerade als er durch die Tür treten wollte, schob ihn jemand zurück in den Raum.
 

"Was soll das?", fuhr er den Eindringling an. Es war Aki.

"Dasselbe könnte ich dich fragen! Ich will wissen, wo du heute Nacht geschlafen hast!"

Wie sollte er auf diese Frage antworten? Er hatte ja keine Ahnung, in welchem Zimmer er geschlafen hatte.

"Keine Ahnung, aber ich glaube, in Kyoko's Zimmer. Warum?", wollte er wissen.

Auf dem Gesicht seines Technikers bildete sich eine steile Falte. Es schien ganz so, als ob ihm seine Antwort nicht gefallen hätte.

Aki fühlte sich hilflos. Er konnte gegen diesen Mann nichts unternehmen. Warum musste sie sich auch ausgerechnet in den verlieben?, dachte er genervt. Er wollte das sie glücklich wurde, aber musste es denn ausgerechnet der sein? Kaiba war gefühlsmäßig viel zu instabil für seine Nichte. Sie brauchte jemanden der ihr Halt und Sicherheit gab. Vielleicht würde ihr die Beziehung mit ihm ja gut tun? Es würde sie zumindest von ihrem Leid ablenken. Als ihm klar geworden war, dass Kyoko diesen Kaiba liebte, wäre er am liebsten von der Klippe gesprungen. Er liebte seine Nichte abgöttisch, wahrscheinlich weil er keine eigenen Töchter hatte. Das selbe galt für Benn, Yasopp und den Rest der Mannschaft. Keiner von ihnen hatte eigene Töchter, gerade deswegen bewachten sie die Tochter ihres Käpt'ns mit Argusaugen. Jeder von ihnen liebte Kyoko über alles und würde ohne zu zögern sein eigenes Leben für sie opfern. Die Frage war, ob Kaiba genauso reagieren würde.

Wenn Seto weiter so umsprang mit seiner Nichte, würde er ihn umbringen.

Sein Käpt'n würde über die Beziehung der beiden nicht glücklich sein, aber früher oder später würde sie sowieso heiraten müssen. Vielleicht änderte er sich ja im Laufe ihrer Beziehung? Das würde er sich wünschen, denn beide hätten ein bisschen Glück verdient.
 

Am Ende würde seine Nichte sowieso das tun, was sie wollte. Kyoko war eben genau wie ihre Mutter! Manche Dinge wurden eben von Generation zu Generation weitergegeben. Sein Schwiegervater hatte ihm bis zu seinem Tode nicht verziehen, dass er ihm seine kleine Tochter genommen hatte. Dabei waren die beiden nicht einmal verheiratet gewesen.

"Ich verstehe nicht, was sie an dir findet, aber das ist auch nicht relevant. Solltest du ihr in irgendeiner weise wehtun, werde ich dich eigenhändig erwürgen!", drohte er. Aki hatte den Jüngeren am Hemdkragen gepackt und schaute ihm drohend in die indigofarbenen Augen.

Plötzlich drehte er sich um und ging zurück in die Küche, ohne den Brünetten auch nur einen weiteren Blick zugönnen. Sein Chef würde noch früh genug merken, was es hieß die Tochter eines Piraten zu lieben. Da durch hatte er sich jetzt viele Feinde geschaffen. Allen voran ihr Vater.

Was soll's? dachte er sich. Solange sie glücklich wurde, war es in Ordnung.

Seto sah ihm entgeistert hinterher. Wollte er ihm etwa drohen?, fragte er sich fassungslos. Seto schüttelte den Kopf. Das war doch lächerlich! Anscheinend machte er sich Sorgen um das Mädchen. Hatte Kyoko nicht erzählt, dass Kira der Sohn von Aki war? Demnach müsste Aki ihr Onkel sein, denn Kira war ja ihr Cousin. Oder hatte er sich da geirrt?Nein, das wohl kaum.

Das Verwandte sich solche Sorgen um einander machten, fand er seltsam. So etwas war ihm noch nie untergekommen. In erster Linie dachten die Menschen doch nur an sich. Bei ihm selbst war es genauso, zumindest bis der kleine Hitzkopf in sein Leben getreten war.
 

Er konnte es immer noch nicht verstehen, aber Kyoko war ihm wichtiger als alles andere.

Dennoch konnte er nicht ganz verstehen, warum sich sein Angestellter so aufführte. Mit Absicht würde er ihr doch nie wehtun, auch wenn es vielleicht nicht danach aussah! Er liebte Kyoko und doch verletzte er sie ständig. Selbst er wusste nicht warum er das tat. Wahrscheinlich um sich selbst zu schützen.

Nachdenklich verließ er das Badezimmer. Ohne es zumerken, lenkte er seine Schritte dahin, wo er letzte Nacht so schön geträumt hatte. Erst an der Tür schreckte er aus seinen Gedanken auf.

Seine hand legte sich auf den Türgriff und vorsichtig drückte er sie herab.

Er liebte dieses Mädchen und ohne sie wäre er sehr einsam. Ihm war klar, dass er sich bei ihr für seinen, zugegebenermaßen ungerechtfertigten, Verdacht entschuldigen musste, um sie nicht endgültig zu verlieren. Obwohl er sich keiner Schuld bewusst war, denn so ungerechtfertigt war sein Vorwurf nicht. Viele Frauen waren nur an seinem Geld interessierte. Allerdings hatte er sich in Kyoko getäuscht. Sie schien sich wirklich nur für ihn zu interessieren. Ob sie ihm verzeihen würde? Das war hier die Frage!

Etwas unsicher trat er durch die Tür.

Unerwartete Wendung

Na, meine Lieben, wie geht's euch?^^

Danke für die lieben kommis *verbeug*

Hoffentlich schreibt ihr mir diesmal auch wieder welche. Bei den letzten Kapiteln hab ich mir besonders Mühe gegeben. Ich weiß, dass das vorletzte kein gutes Ende genommen hat, aber das musste sein. Zum nächsten hätte es nicht gepasst und die ganze Story durcheinander gbracht. Aber wie versprochen werden noch ein paar Kapiteln folgen, in denen die beiden sehr zärtlich zueinader sein werden, oder auch nicht. Wie man's nimmt. Tea tauch übrigens auch wider auf. Im vierzigsten Kapitel oder so. Natürlich kläre ich auch Stück für Stück die Vergangenheit aller Protagonisten auf. Eine Ex von Set-chan tauch auch mal auf. Für die hab ich aber noch keinen Namen, würdet ihr mir dabei helfen? Bitte!

Naja, viel Spaß beim Lesen!

*Knuddel*

Ya matane eure KyokoShanks
 


 

Unerwartete Wendung
 

Währenddessen maschierte Kyoko zurück in Aki's Schlafzimmer, wo sie heute Nacht geschlafen hatte. Wütend vor sich hin murmelnd kramte sie in ihrem Seesack nach Unterwäsche. Bevor sie letzte Nacht schlafen gegangen war, hatte sie sich aus ihrem alten Zimmer alle notwendigen Sachen in einen Seesack gepackt.

Stinkwütend zerrte sie an ihrem Bikini und schlüpfte ihn ihre Unterwäsche.

Gerade als sie ihren BH angezogen hatte, spazierte Kaiba durch die Tür. Er hatte keinen Blick für die Inneneinrichtung, die ihn in der letzten Nacht noch beschäftigt hatte.

Überrascht blieb er stehen. Bewundernd ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten. Sie war wirklich wunderschön! Wenn auch ein wenig zerkratzt.

Unwillig starrte sie ihn an. "Was willst du hier?", fragte sie unwirsch. Er starrte sie einfach nur an. Spöttisch taxierte sie ihn.

"Denkst du schon wieder an Sex? Vergiss es! Mich kriegst du nicht..." Rasch war er auf sie zugekommen und küsste sie verlangend. Scheinbar wollte er sie zum Schweigen bringen.

Kyoko versuchte von ihm los zukommen, aber es funktionierte nicht. Er hielt sie einfach zu fest. Im mehrfachen Sinne. Sanft liebkoste er ihre Lippen. Er versuchte nicht seine Zunge in ihren Mund zu schieben. Seine Arme lagen fest um ihre Taille. Sanft begann er ihren Rücken zu streicheln.

Er würde sie nicht gehen lassen, auf gar keinen Fall!

Als er keine Luft mehr bekam zog er sie eng an sich, nur um ihre Nähe zu spüren.

"Ich lass dich nicht gehen! Niemals!", raunte er ihr ins Ohr. Sie kam nicht dazu, irgendwas zu sagen. Schon hatte er sie hochgehoben und auf dem Bett abgelegt. Im nächsten Moment legte er eine Decke über sie und kroch zu ihr ins Bett. Genauer gesagt schlüpfte er zu ihr unter die Decke und kuschelte sich eng an sie.
 

Kyoko verstand nun gar nichts mehr! Was sollte das alles? Seto verhielt sich äußerst seltsam.

Kaiba legte seinen Arm um sie und schmiegte sich noch enger an sie.

"Was soll das alles?", unsicher sah sie ihn an.

Er stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Liebevoll sah er ihr in die Augen.

"Ich ....Es tut mir leid, okay! Ich wollte dir nicht weh tun. Das wäre das letzte was ich möchte. Ich will wirklich mit dir zusammen sein und wenn es sein muss, folge ich dir bis ans Ende der Welt", stammelte er. Seto wollte sie nicht verlieren. Obwohl er sich keiner Schuld bewusst war, hatte er sich bei ihr entschuldigt.

Für jemanden wie Kaiba war es sehr schwierig sich bei jemanden zu entschuldigen. Besonders wenn er selbst sich keinerlei Schuld bewusst war. Manche Dinge konnte er einfach nicht verstehen.

Weder verstand er ihre Liebe zur Familie, noch ihre Begeisterung für Geschichte und Kampfkunst. Auch verstand er nicht, warum sie keinerlei Intresse an Mode oder anderen typisch weiblichen Dingen hatte. Für ihn war es unvorstellbar, dass sie nicht an seinem Geld interessiert war. Die meisten Frauen empfanden das als angenehmen Nebeneffekt. Kyoko war aber anders, nur wollte er das nicht so recht begreifen. Er wehrte sich dagegen mit aller Macht. Dennoch gelang es ihm nicht, denn sein Herz hatte längst ein Urteil über das Mädchen gefällt.

Sie forschte in seinen Augen. Versuchte zu erkennen, ob er begriffen hatte, was er getan hatte. Fehlanzeige! Das hatte er leider nicht. Resignation machte sich in ihr breit.

Er würde es nie verstehen, soviel stand fest. Dabei hatte sie ihn wirklich lieb! Oder?

Vor ein paar Jahren war sie einem Jungen begegnet, der ähnliche Gefühle in ihr ausgelöst hatte wie Kaiba. Er war Pirat, verschwendete aber sein Talent als Vize-Käpt'n.

Allerdings waren ihre Gefühle für Seto intensiver. Außerdem war er das totale Gegenteil von ihrem Pirat. Wie Feuer und Wasser, anders konnte man das nicht beschreiben. Der Pirat war gelassen und die Ruhe selbst. Seto hingegen, verschlossen, machtbessesen, eitel und wenig Kompromiss bereit.

Kaiba hatte aber etwas an sich was sie total in den Wahnsinn trieb. Er war nicht unbedingt der Mann mit dem man sein Leben verbringen möchte. Er hatte zwei verschiedene Gesichter. Seine kaltherzige Seite die er ihm Geschäftsleben und in der Schule, zumeist auch zuhause auslebte. Dann war da noch seine liebvolle, zärtliche Seite die er eigentlich nur selten zeigte.

Vielleicht sollte sie nicht so streng mit ihm sein?

Er spielte mit ihren Haaren. Gedankenverloren drehte er eine Strähne ihrer roten Haare um seinen Finger.
 

"Seto?", wagte sie den Versuch eine Unterhaltung zubeginnen.

"Hm?" Er schloss seine Augen und legte seinen Kopf an ihre Brust.

"Warum bist du hier? Wieso bist du mir hierher gefolgt und warum hast du heute Nacht in meinem Bett geschlafen?", Unwissenheit stand in ihren Augen.

"Ich weiß es nicht. Die ganze Nacht hab ich gewartet das du zu mir kommst und dich bei mir entschuldigst. Bis ich gemerkt habe, dass du nicht kommen würdest, verging eine ganze Weile. Als du dann weder in der Schule noch bei der Arbeit erschienen bist, hab ich mir ernsthaft Sorgen gemacht. Verdammt, ich dachte, dir wäre etwas passiert! Mach das nie wieder, hörst du!? Jag mir nie wieder solche Angst ein!", er klang erregt. Das Ganze schien ihn doch mehr aufzuwühlen als er zugab. Kyoko war erstaunt. Mit allem hatte sie gerechnet, aber damit nicht!

Eigentlich hätte sie es doch besser wissen müssen. Schließlich kannte sie ihn lange genug und wusste das er sich nie einer Schuld bewusst war. Bei ihr zumindest nicht, eigentlich nur bei Mokuba.

Während Kyoko über alles nachdachte, sich die Worte zurechtlegte, kuschelte er sich noch enger an sie. Er war müde, konnte aber nicht einschlafen.

"Bin ich etwa an allem Schuld?", blitzte sie ihn an. Kyoko wirkte gelassen, aber er kannte sie lange genug um zu wissen das sie kurz vorm explodieren war.

"Lass uns nicht streiten. Ich hab die letzte Nacht nicht besonders viel geschlafen und morgen ist wieder Schule", bat er.

"Du ziehst dich ja geschickt aus der Affäre, aber nicht mit mir! Was ist los mit dir? Ich hab ein Recht auf eine Antwort!", beharrte sie.

Müde richtete er sich auf und schaute ihr in die Augen. "Ich will mit dir zusammen sein! Das wollte ich schon immer. Ich empfinde wirklich viel für dich, aber ich bin nunmal kein überdimensonales Kuscheltier. Mokuba sag ich auch nicht ständig wie viel er mir bedeutet, trotzdem weiß er was ich empfinde. Du kennst mich doch lange genug, um zu wissen, dass ich keine Scherze mache", erklärte er müde.

Sie seufzte.

Es stimmte was er sagte, aber seine Beschuldigung, sie wäre nur hinter seinem Geld her, hatte sie doch tief getroffen. Wie konnte er so etwas nur behaupten? Immerhin war sie bereit ihren Vater für ihn zu hintergehen und das fiel ihr weiß Gott nicht leicht! Allerdings hatte er ihr einmal gesagt, sie solle ihr Leben immer so leben, als wäre es ihr letzter Tag. Sollte sie nie die Liebe kennenlernen? Natürlich war ihr bewusst, dass ihr Vater nur Angst um sie hatte und nicht wollte, das sie verletzt wurde, aber um welchen Preis?
 

Seto aus ihren Gedanken zu vertreiben war gar nicht so einfach. Das hatte sie die letzten zwei Jahre gesehen. Seit dem Battle-City Finale geisterte er unaufhörlich in ihren Gedanken herum. In ihren Träumen verfolgte er sie und das nicht nur in der Nacht. Tagsüber hatte sie nur während der Schulstunden eine Pause, in der Mittagspause und nach der Schule scharwenzelte er immer um sie rum. Das hatte man davon, wenn der Chef die selben Freunde hatte!, dachte sie leicht frustriert. Obwohl sie die meiste Zeit nur mit drei Dingen beschäftigt war: Für die Schule lernen. Das war bei ihr auch dringend nötig, denn sie hatte eine kleine Lernschwäche. Zumindest nannte Kyoko das so. In Wirklichkeit hatte sie einfach keine Lust ihr Gehirn mit unnötigem Kram vollzustopfen. Deswegen paukte sie in ihrer Freizeit all die unerfreulichen Dinge, wie Mathe, Englisch und Alt Japanisch, nicht zu vergessen Geometrie. Die anderen Fächer mochte sie eigentlich. Da brauchte sie nicht viel lernen. In Geschichte zum Beispiel brauchte sie noch nicht einmal im Unterricht aufpassen. Bei Mathematik hingegen kam sie nur mit Müh und Not dem Stoff hinterher.

Kaiba war bei allem ein Genie. Er hatte nur ein Fach das er nicht ausstehen konnte, nämlich Musik. Der Gute traf nicht einen Ton. Bei den anderen Fächern hingegen musste er nicht einmal lernen. Wie gemein! Sport konnte er auch nicht sonderlich ausstehen. Originalzitat:"Es ist unter meiner Würde, mit einer Herde Idioten um die Wette zu rennen!" Eine Ausnahme gab es jedoch. Wenn ihre Klassen gemeinsam Unterricht hatten, ballerte er ihr meistens den Ball mit voller Wucht gegen den Schädel. Das war natürlich reine Absicht! Damit wollte er sichergehen, dass sie nicht eines Tages intelligenter war als er selbst. Wohl kaum, schalt sie sich in Gedanken. Wahrscheinlich hoffte er, frei nach dem Motto: Kleine Hiebe auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen! Das er sie aber meistens mitten ins Gesicht traf, schien ihn nicht im geringsten zukümmern.
 

Außer lernen hatte sie noch zwei Dinge zutun: Kampf-und Schwertkunst trainieren und arbeiten. Damit sie das alles unter einen Hut brachte, musste sie schon Mal eine Nacht durcharbeiten. Eigentlich immer. Dazu kamen noch die Gesellschaftlichen Ereignise die sie mit Seto besuchen musste. Sie war praktisch ständig in seiner Nähe und konnte ihm nicht entfliehen.

Das sie ihre Unschuld bis jetzt verteidigen konnte, war ein Wunder! Ein großes Wunder sogar! Kaiba war sehr hartnäckig. Vor allem wenn es darum ging, sie in den Wahnsinn zutreiben. Das war eines seiner liebsten Hobbies. Karaoke war dem Herrn ja zu gewöhnlich!

Seto kuschelte sich wieder an sie. Ohne es zu merken, war der Perverse in ihren Armen, oder eher auf ihrem Körper eingeschlafen. Zumindest bekam sie noch Luft. Das war doch immerhin etwas! Nach einer Weile schlummerte auch sie ein.

Zwei Stunden später maschierte ein schlechtgelaunter Kira in das Zimmer. Warum er schlecht gelaunt war? Leroy hatte ihn aus seinem Rivier vertrieben. Angeblich brannte bei ihm sogar das Wasser an! Frechheit! Er war doch kein Idiot! Obwohl ihn Joey doch ziemlich nervös gemacht hatte. Er wollte ja unbedingt helfen. Das endete in einer mittleren Katastrophe. Das halbe Essen verkohlte, während der liebe Joey alle von der Arbeit abhielt, indem er Witze erzählte. Leroy versuchte verzweifelt das Essen zuretten und Joey davon abzuhalten, die Küche abzufackeln. Wahrlich keine leichte Aufgabe und er selbst war , wenn er ehrlich war, auch keine Hilfe gewesen.

Als er den schlafenden Seto erblickte, hatte er sich zuerst keine Gedanken darüber gemacht, aber dann waren ihm die roten Haare aufgefallen. Als erstes ergriff ihn Panik. Was zum Henker machte der Perverse in ihrem Bett? Die beiden hatten doch nicht etwa...? Nein! Ganz unmöglich, seine Kyoko würde so etwas doch nie tun! Wirklich nicht?, stichelte sein nerviges Unterbewusstsein.

Schnell verdrängte er diese Stimme wieder.

Vorsichtig näherte er sich dem Bett. Man konnte ja nie wissen, welche Überraschungen unter der Bettdecke lauerten. Wer weiß, was ihn da noch erwartete? Zaghaft griff er nach der Decke. Einen kurzen Moment hielt er inne. Sollte er jetzt wirklch nachsehen?

Zögernd hob er die Decke an und was sah er? Kyoko in Unterwäsche! Zum Glück hatte sie noch etwas an! Er wusste echt nicht, was er sonst getan hätte. Da Kaiba noch vollständig bekleidet war, konnte nichts verwerfliches passiert sein. Hoffte er zumindest. Diesem Kaiba war ja scheinbar alles zu zutrauen.
 

Auf Zehenspitzen verließ er das Zimmer. Die beiden hatten letzte Nacht nicht viel geschlafen und er wollte sich auf gar keinem Fall Kyoko's Zorn aussetzen! Das könnte tödlich enden.

Eine Weile nachdem Kira das Zimmer wieder verlassen hatte, wachte Kaiba auf. Verwundert betrachtete er das schlafende Mädchen unter sich. Wann hatte er sich auf sie gelegt? Das musste wohl irgndwann, nachdem er eingeschlafen war, passiert sein. Gott sei Dank war sie ihm nicht erstickt!

Zärtlich sah er auf sie herab. Niedlich!, schoß es ihm durch die Gedanken. Ihr Gesicht war gerötete, vermutlich vom Schlaf, wäre aber gut möglich, dass er das ausgelöst hatte. Er war ja auch nicht gerade ein Fliegengewicht und Kyoko war verletzt.

Er zog sie an sich. Ihr Kopf landete auf seiner Schulter. Friedlich schlummerte sie weiter. Die Kleine war wirklich durch nichts aufzuwecken.

Seine Gedanken wanderten zurück zu ihrem Streit. Beinahe hätte er alles kaputt gemacht. Wie dumm konnte man nur sein? Manchmal war er sich einfach nicht sicher, warum sie, nach all dem was er ihr angetan hatte, noch bei ihm blieb. Ständig stritten sie sich wegen Kleinigkeiten. Das kam vermutlich daher, weil sie ständig zusammen waren. Andere Angestellte hatten zumindest ab und zu einen freien Tag, Kyoko aber verzichtete darauf. Besser gesagt, er ließ sie nicht gehen. Er gab es ja ungern zu, aber er hatte Angst sie an einen anderen zu verlieren. Wie gern würde er es ändern, aber leider konnte er das nicht. Er wusste ja selber, dass er sie nicht gerade nett behandelte und manchmal wunderte er sich selbst, warum sie das alles über sich ergehen ließ. Aber er konnte nicht aus seiner Haut heraus.

Solche Empfindungen waren neu für ihn. In seinem ganzen bisherigen Leben war er noch nie verliebt gewesen und hatte auch nicht wirklich daran geglaubt. Eigentich war er sich noch nicht einmal sicher, ob das Liebe war. Woher sollte er es auch wissen? Sein Stiefvater hatte jedes Gefühl im Keim erstickt. Tag und Nacht hatte er ihn gedrillt und ihn mit unmenschlichen Methoden unterrichten lassen.

Dieses Matyrium war jetzt bereits neun Jahre her und sein Stiefvater längst tot. Seit damals hatte sich vieles verändert. Er hatte eine Imperium für Kriegsfahrzeuge in ein Spieleimperium umfunktioniert. Kyoko und ihre zwei Geschwister waren bei ihm eingezogen und stellten sein Leben völlig auf den Kopf.
 

Wenn er ehrlich war, hatte er schon immer eine kleine Schwäche für das Mädchen gehabt. Ihr widersprüchlicher Charakter faszinierte ihn. Auf der einen Seite war sie fürsorglich und auf der anderen so leidenschaftlich, wild und frech. Selten sagte ihm jemand so unverfroren seine Meinung ins Gesicht wie sie. Sie ließ sich wirklich nichts von ihm gefallen. Am Anfang hatte ihn das gereizt. Er wollte sie zähmen und eines Tages zu seiner Geliebten machen. Ja, anfangs hatte sein Plan so ausgesehen, aber mittlerweile hatte er den Plan geändert. Der Gedanke, dass sie eines Tages einem anderen gehören könnte, war ihm zuwider. Er wollte sie mit nichts und niemanden teilen. Unglücklicherweise war Kyoko ziemlich freiheitsliebend. Weder hatte er sie zähmen, noch hatte er sie zu seiner Geliebten machen können. Heiraten wollte sie ihn auch nicht. Gerade das wünschte er sich mehr als alles andere! Jeden morgen neben ihr aufzuwachen und jeden abend mit ihr im Arm einzuschlafen, war eine schöne Aussicht. Sie gab ihm etwas, was ihm außer ihr noch niemand gegeben hatte. Allerdings wusste er nicht was. Dabei hatte er unter der Dusche so gründlich darüber nachgedacht, aber er kam zu keinem Ergebnis, das ihn befriedigte. Entweder er total verrückt geworden oder er war tatsächlich in diesen Sturkopf verliebt. Der Gedanke gefiel ihm, gleichzeitig aber konnte er ihn nicht ausstehen. Liebe bedeutete seiner Meinung nach Schmerz und er wollte nicht verletzt werden.

Je mehr er darüber nachdachte, desto weniger kam er auf eine vernünftige Antwort. Er genoss es mit ihr zustreiten. Es war wesentlich amüsanter mit jemanden zustreiten, der einem ebenbürtig war und Kyoko war wirklich sehr schlagfertig. Selten konnte sie ihre scharfe Zunge im Zaum halten, nicht einmal vor seinen Geschäftspartnern hielt sie sich zurück und genau das machte ihn an. Am Anfang war über dieses Verhalten ziemlich wütend gewesen, aber bei genauerer Betrachtung hatte er gemerkt, dass seine Partner ziemlich angetan waren. Er wusste nicht warum, aber bei den überheblichen Idioten war das ziemlich gut angekommen. Ihre Einwände und Kritiken waren auch gerechtfertigt gewesen.

Sie machten immer gemeinsam Feierabend. Am Anfang hatte ihn das total gestört. Plötzlich war er keine Minute mehr allein. Schon nach kurzer Zeit hatte er gemerkt, wie viele Vorteile ihm das einbrachte.
 

Er musste sie nie auf Kleinigkeiten hinweisen. Sie brachte ihm von selbst Kaffee, zwar nur noch dreimal am Tag, aber immerhin. Es wäre schlecht für seine Gesundheit, äffte er sie in Gedanken nach. Er schmunzelte. Dabei verbrauchte sie die doppelte Menge an Koffein, aber bei ihm meckern!

Um solche Dinge hatte sich bisher niemand gekümmert. Nur wenn sie die ganze Nacht durcharbeiten mussten, durfte er mehr trinken, ansonsten musste er sich mit Tee oder Orangensaft zufrieden geben. Mittagessen gab es bei ihnen nicht, die Schulmittagspause musste reichen.

Wirklich überrascht war er gewesen, als sie ihm zum Ersten mal den Nacken massiert hatte. Eigentlich war es ja die Lieblingsbeschäftigung all seiner Assistentinnen gewesen, aber die hatten alle immer ein bestimmtes Ziel verfolgt. Es hatte ihn ziemlich verwirrt, als er festgestellt hatte, dass sie nur die Verkrampfung seiner Muskeln hatte lösen wollen. Sie hatte wirklich geschickte Hände! Mit einer unglaublichen Sanftheit hatte sie die Verspannungen gelöst und er war eingeschlafen. Im nachhinein war ihm das Ganze sehr peinlich gewesen. Mittlerweile gehörte es zu ihrem Alltag.

Manchmal wollte er einfach nur von ihr massiert werden, ohne Hintergedanken. Es gab Tage da konnte er sich kaum bewegen vor Nacken - oder Rückenschmerzen. Es war wundervoll ihre Hände an seinem Körper zuspüren. Wie sie ihre Hände auf seinen Nacken legte und ganz langsam Muskel für Muskel durchknetete und damit langsam den Schmerz der Verspannungen linderte, löste die seltsamsten Gefühle in ihm aus.
 

Vor allem aber beruhigte es ihn. Aus irgendeinem Grund schien es ihr zugefallen, ihn in den Wahnsinn zutreiben. Das war ihr liebstes Hobby. Andererseits besänftigte sie ihn immer, wenn er mal Stress in der Firma hatte. Meistens aber musste sie ihn wegen Yugi beruhigen. Daheim drehte er immer total durch, wenn er wieder einmal gegen ihn verloren hatte.

Alleine ihre Nähe beruhigte ihn. Meistens aber machte sie ihn wahnsinnig.

Er wurde ruckartig aus seinen Gedanken gerissen. Neben ihm wurde langsam jemand wach.

Unmutig öffnete sie die Augen, sprach aber kein Wort. Ihr Kopf ruhte immer noch auf seinem Brustkorb. Sein Arm lag immer noch auf ihrer Taille.

"Na ,ausgeschlafen?", fragte er lächelnd. Kyoko sah ihn an. Innerhalb von einer Minute lief sie knallrot an.

Oh, mein Gott! Ich liege im selben Bett wie Kaiba und das nur leicht bekleidet!

Blitzmerker!

Was hab ich getan, dass die Götter mich so schwer bestrafen? Wenn das nun jemnd mitgekriegt hat, bin ich erledigt. Glaub ich zumindest. Andererseits werden sie wohl eher ihm die Schuld geben. Nicht gerade fair, aber was soll's?

So unauffällig wie möglich, rutschte sie immer weiter von ihm weg. Die Decke presste sie dabei fest an ihren Körper.

"W..wa..was machst du hier? Wie kommst du in mein Bett?", unsicher und leicht verlegen starrte sie ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Den Streit schien sie bereits vergessen zuhaben. Sie war eben auch nicht mehr die Jüngste!

Kaiba fing an zu lachen.

"Was glaubst du denn, was ich hier mache?", grinste er. Er würde sich hüten, den Streit auch nur mit einer Silbe zu erwähnen.

Angestrengt dachte sie darüber nach. Auf seine Anspielung ging sie gar nicht erst ein.

"Keine Ahnung!", meinte sie mit todernstem Gesicht.

Das sah einfach nur urkomisch aus. Seto prustete laut los. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Das machte sie wütend. Ohne zu überlegen, kletterte sie auf ihn.

Was sollte das?
 

Kyoko grinste verschmitzt. Im nächsten Moment zog sie ihm ein Kopfkissen über den Kopf. Das Lachen erstarb ihm auf der Zunge. Kein Wunder, er bekam ja auch keine Luft mehr. Nachdem er sich ein paar Sekunden heftig gewährt hatte, erlöste sie ihn von seiner Qual. Wie gnädig!

Fies grinste sie auf ihn herab. Genervt sah er sie an.

"Du bist kindisch!", meinte er. Scheinbar hatte ihn ihr Mordversuch nicht überrascht.

"Ich bin ja auch erst Siebzehn!", belehrte sie ihn mit erhobenen Zeigefinger.

"Müsstest du da nicht schon aus dem gröbsten heraus sein? Manchmal benimmst du dich wie ein kleines Kind! In manchen Dingen, allerdings, reagierst du wie eine Frau", seine Stimme klang aufreizend.

Er hatte wieder diesen seltsamen Blick aufgesetzt. Kyoko wurde es ein wenig mulmig zumute. Dem Typ konnte man ja nicht trauen! Ihre Position trug auch nicht gerade zu ihrer Sicherheit bei. Selbst Schuld!

Unruhig rutschte sie auf ihm hin und her. Sie bemerkte das noch nicht einmal. Kaiba hatte wieder dieses Glitzern in den Augen. Bei dem was Kyoko da mit ihm veranstaltete kein Wunder. Das musste ja Gefühle in ihm auslösen. So gesehen schnitt sie sich ins eigene Fleisch. Ob sie das realisierte, war fraglich.

Seto schlang seine Arme um ihre Hüften und hielt sie fest. Erst da, erwachte sie aus ihren Gedanken. Blick ruhte in Blick. Kaiba lächelte sie an.

Wo sollte das ganze noch hinführen?, fragte sie sich nicht zum erstenmal. Eine Beziehung mit ihm wäre äußerst schwierig. Nicht nur wegen ihrem Vater und ihren Geschwistern, sondern auch wegen ihrer ganzen Vergangenheit, vor allem aber wegen ihrer Zukunft. Natürlich hegte sie Gefühle für ihn. Sehr intensive sogar. Eine gemeinsame Zukunft mit ihm war aber unvorstellbar für sie. Warum? Weil sie ihn liebte und sein Leben nicht ruinieren wollte. Es war unvorstellbar für sie, dass er für immer bei ihr bleiben würde. Er hatte ein eigenes Imperium und sein ganzes Leben spielte sich hier ab. Sie wollte aber auf gar keinen Fall hier bleiben. Kyoko wollte wieder zurück in ihre Heimat und ....Eigentlich wusste sie gar nicht was sie wollte. Seit vier Jahren lebte sie hier. Hier gab es so viele Menschen die ihr etwas bedeuteten. Aber auch in ihrer Heimat gab es Menschen die sie liebte und die ihr sehr viel bedeuteten. Zum einen wären da ihre Geschwister, aber auch Megumi und die waren ihr wirklich wichtig.
 

Sie steckte echt in einer Zwickmühle! Das beste wäre wohl, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen würde. Obwohl sie einem Menschen oder vielleicht sogar mehreren damit wehtun würde. Das wollte sie eigentlich nicht. Sie wollte Tea nicht noch mehr verletzen, aber genau das würde passieren wenn sie mit Seto zusammen wäre.

Seto richtete sich auf und küsste sie leicht auf die Stirn. Überrascht sah sie ihm in die blauen Augen. Normalerweise blitzten diese indigoblauen Augen jeden eisig an, der es wagte, sich ihm in den Weg zustellen. Heute aber, war sein Blick sanft und liebevoll.

"Lass uns den Streit vergessen, okay?", bat er leise. Kyoko runzelte die Stirn.

"Warum sollte ich?", kam es trotzig zurück. Er zählte innerlich bis drei. Seto wollte jetzt auf gar keinen Fall ausrasten. Das würde ihm nur schaden.

"Tea passt viel besser zu dir!", entfuhr es ihr plötzlich. Erschrocken presste sie ihre Hand auf den Mund. Verlegen schaute sie zur Seite.

"Was meinst du damit? Willst du mich loswerden?", fragte er ganz ruhig. So ruhig war er eigentlich gar nicht. Innerlich brodelte er vor Zorn. Enttäuschung kam hinzu.

"Tea ist hübsch, kann gut tanzen und passt einfach besser zu dir", das klang fast schon beschwörend. Seto schüttelte unwillig den Kopf.

"Was willst du eigentlich? Wie kommst du bloß auf so einen Schwachsinn?", missmutig schaute er ihr in die Augen.

"Ich weiß es nicht. Es ist nur so, dass ...Keine Ahnung! Das ist eben meine Meinung!", sie klang leicht hysterisch.

Er nahm sie in den Arm. Beruhigend wiegte er sie in den Armen. Eigentlich hatte er immer geglaubt intelligent zu sein, aber momentan verstand er nicht ein Wort. Was zum Donnerwetter meinte sie damit? Zu seiner Schande musste er gestehen, dass er keine Ahnung hatte was in ihr vorging.

Was hatte Tea mit der ganzen Sache zutun?

Kyoko fing an zu schluchzen. Kaiba merkte, wie sie krampfhaft versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.

"Beruhige dich! Ich hab zwar keine Ahnung wovon du sprichst, aber heulen musst du nicht", brummte er.

"Ich heule nicht!", erklang es todernst aus ihrem Mund. Ihr Blick war finster.

"Versuchst du mich mit deinen Blicken zu erstechen? Das funktioniert nicht, meine Süße!"mokierte er sich.
 

"Hör auf dich über mich lustig zumachen und ich heule nicht!", verdrießlich schaute sie ihn an.

"Schau nicht so böse! Ich hab dir nichts getan", langsam verzweifelte er an ihr. Kurzerhand gab er ihr einen Kuss. Überraschenderweise öffnete sie ihre Lippen für ihn. Sie gewährte seiner Zunge Einlass und fing an mit seiner zu spielen. Kyoko seufzte und schlang ihre Arme um seinen Hals.

Nach einer Weile löste sie sich von ihm. Forschend betrachtete er sie. Sie kuschelte sich an ihn.

"Ich hab dich wirklich lieb, Mister Frosty. Trotzdem finde ich das Tea besser zu dir passt, auch wenn der Gedanke weh tut", beharrte sie.

Verständnislos sah er sie an. "Ich versteh nicht ganz was du meinst?" Kyoko streichelte seine Wange. "Du kennst sie besser als mich", meinte sie achselzuckend. Es gab so viele Dinge, die er nicht von ihr wusste und die ihn mit großer Wahrscheinlichkeit abschrecken würden.

"Ja, klar! Sie wohnt ja auch seit fast vier Jahren bei mir!" Seine Stimme triefte nur so vor Ironie.

"Du nimmst mich nicht ernst!", beschwerte sie sich. Er zog sie mit sich zurück auf das Bett. "Ehrlich gesagt, versteh ich nicht was du meinst? Ich kann Tea nicht ausstehen! Wie kommst du überhaupt auf die bescheuerte Idee, dass ich mich für sie interessieren könnte? Das ist doch totaler Schwachsinn!"verständnislos sah er sie an.

"Eigentlich mag ich Tea und ich will nicht von ihr gehasst werden", murmelte sie. Seto sah sie entgeistert an. "Ach? Weil du nicht gehasst werden willst, hast du einfach so bschlossen, mich zu opfern, oder wie?" Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Auf jedenfall war er stinksauer auf sie. Wollte sie ihn doch tatsächlich verschachern! Eine Frechheit sowas!

"Nicht wirklich. Ich meine nur, dass Tea zu deinem Lebenstil besser passen würde, als ich", gab sie zur Antwort.
 

Das stimmte ihn nachdenklich. In gewisser Hinsicht hatte sie ja recht, aber erstens, nervte Tea ihn und zweitens, liebte er Kyoko. Das gab er zwar nur ungern zu, aber was soll's? Er hatte jahrelang seine Gefühle unterdrückt und ignoriert. Jetzt war es doch mal langsam an der Zeit zu seinen Gefühlen zu stehen. Er war schließlich ein Mann! Vor anderen würde er aber niemals zugeben, verliebt zu sein! Das wäre ein Eingeständnis von Schwäche und er war nicht schwach! Er wollte gar nicht wissen, was passiert wäre, hätte er ihr nicht gesagt, dass er sie liebte. Frauen waren in dieser Beziehung ziemlich eigen! Das er die brühmten drei Wörter auch gerne aus ihrem Mund hören würde, wollte er sich nicht eingestehen. Das wäre ja ein Zeichen von Abhängigkeit und Schwäche.

Kyoko schmiegte sich an ihn. Seine Nähe tat ihr gut. Sie fühlte sich sicher und geborgen, aber auf eine andere Art und Weise wie bei ihrem Vater oder ihren Brüdern. Das Gefühl war aber auch anders als bei ihren Onkeln oder ihren Freunden.

In seiner Gegenwart hatte sie Herklopfen, manchmal aber würde sie ihn am liebsten umbringen. Besonders wenn er wieder einen seiner Ich-bin-der-größte-und-tollste, keiner-kann-mir-was Egotrip hatte. In dieser Phase konnte er ein richtiges Ekel sein. Nein, er war ein richtiges Ekel, aber ihr Ekel! Seto war ja nicht immer so gewesen. Früher, im Waisenhaus, war er nach Mokuba's Erzählungen ganz anders gewesen. Höflich und freundlich, immer um seinen kleinen Bruder besorgt. Manche Dinge hatten sich nicht geändert.
 

Seto strich ihr durch die langen Haare. Sie kuschelte sich noch enger an ihn.

"Was soll nur aus uns werden? Wir können nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Wann ist unser Verhältnis so kompliziert geworden?", fragend sah sie ihn an.

"Keine Ahnung. Denkst du nicht, dass Mokuba's Vorschlag gar keine schlechte Idee war? Immerhin verbringen wir viel Zeit miteinander und manchmal streiten wir uns sogar wie ein richtiges Ehepaar. Also ich finde die Idee hervorragend!", meinte er leicht unsicher. Kyoko schaute ihn entgeistert an. Eigentlich hatte sie sich ja schon längst entschieden.

Sie setzte sich auf. Die Arme schlang sie um ihre angezogenen Kniee."In gewisser Weise schon aber so sehr ich dich auch liebe, heiraten kann ich dich nicht", meinte sie nachdenklich.

"Warum, wenn ich fragen darf?", kommentierte er scharf.

"Mein Vater muss sein Einverständnis dazu geben, obwohl ich mir sicher bin, dass er dich hassen wird," grinste sie. Kyoko kannte ihren Vater ziemlich gut. Außerdem hatte ihr Großvater genauso reagiert. Er hatte ihren Vater windelweich geprügelt und ihn danach quer durch's ganze Dorf gejagt. So ähnlich würde es vermutlich auch bei Seto aussehen. Nur das ihm eine Horde verrückter Piraten auf den Fersen wäre. Die Bande ihres Vater's war eigentlich sehr friedfertig, aber bei manchen Dingen drehten sie einfach durch. Besonders wenn es um ihre Kinder, speziell ihre Töchter, ging. Sie zu beklauen wäre auch nicht ratsam, könnte böse enden.
 

Da gab es allerdings noch ein Problem. Sie hatte etwas getan wofür sie sich selbst hasste. Jede Nacht wachte sie schweißgebadet auf. Immer die selben Träume. Alpträume die sie nicht mehr losließen und sie ihre schreckliche Tat nicht vergessen ließen.

Ratlos starrte er ihren Rücken an. Wieso sollte ihn ihr Vater hassen? Er kannte ihn doch nicht einmal, außerdem, war er nicht tod? Seto wurde langsam ungeduldig.

"Wie meinst du das?", meinte er mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.

"Mein Vater hasst alles was irgendwie männlich ist", gab sie zurück. Das in ihrer Antwort eine gewisse Zweideutigkeit lag, fiel ihr nicht auf. Seto sah geschockt aus. Eigentlich hatte er geglaubt, ihn könne nichts mehr überraschen, aber scheinbar hatte er sich getäuscht. Ihr Vater hatte eine Abneigung gegen alles was männlich war? Ohh! Ein seltsamer Gedanke kam ihm. Wäre es wirklich möglich. dass er ein wenig anders war?

"Dein...Vater..ist...eine...Transe?", schockiert starrte er auf ihren Rücken. Die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf.

Ruckartig drehte sie sich um. "Wie kommst du denn auf die Idee? Mein Vater ist doch keine Transe!", empörte sie sich. Kyoko war fassungslos. Wie kam er denn auf die bescheuerte Idee?

"Du hast doch selbst gesagt, er hätte eine Abneigung gegen Männer", er klang ein bisschen betreten.

Sie schüttelte den Kopf. "So hab ich das doch gar nicht gemeint! Ich meinte eigentlich, dass er ...ach eines Tages wirst du es selbst herausfinden!", resigniert brach sie ab. Es wäre zu mühselig ihm das zu erklären. Eines Tages würde er es sowieso herausfinden. Ob er ihren Vater von sich überzeugen konnte, war fraglich. Irgendetwas hatte er bestimmt auszusetzen! Sie kannte ihn doch. Bestimmt würde er ihn windelweich prügeln, schließlich musste er sie ja beschützen können ! Väter hatten schon seltsame Vorstellungen von ihren Schwiegersöhnen! Ihr eigener Vater bildete da keine Ausnahme. Leider! Als ob sie nicht selbst auf sich aufpassen könnte!
 

Kaiba dachte darüber nach. Eines Tages würde er es selbst herausfinden? Was meinte sie damit? Jetzt verstand er überhaupt nichts mehr! Plötzlich fiel ihm auf, dass ihm das bei Kyoko ständig passierte. Aus ihr wurde er einfach nicht schlau! Sie war wirklich ein seltsames Mädchen. Kyoko entsprach überhaupt nicht seinen Vorstellungen von einer Frau, zumindest nicht von einer Freundin oder gar Ehefrau, und doch fesselte ihn keine Frau so sehr wie sie. Das Mädchen trieb ihn in den Wahnsinn und machte noch nicht einmal vor seinen Träumen halt. Ständig verfolgte sie ihn.

Kyoko hatte vielleicht recht. Tea entsprach seinen Vorstellungen von der perfekten Ehefrau, aber er konnte sie nicht ausstehen und ihr ständiges Gequatsche ging ihm auf die Nerven.

"Wie entscheidest du dich?", drängte er.

Verwirrt sah sie ihn an. Die Kleine war mit ihren Gedanken mal wieder ganz woanders gewesen und darüber ihr Gespräch mit ihm vergessen.

"Was meinst du?"

"Du schaffst mich! Ich rede mir hier den Mund fusslig und du vergisst einfach alles. Das ist doch nicht zufassen!", empörte er sich.

Sie legte ihren Zeigefinger an die Lippen. Was war das noch gleich? Ah, ja richtig! Up's! Kein Wunder das er sauer auf sie war.

"Sorry! Ich würde sehr gerne deine Freundin sein, aber wie gesagt, vorher muss ich noch was erledigen", kam es zerknirscht von ihr. Ihr Blick bettelte um Verzeihung.

Wobei sie wieder beim Thema wären. "Was wäre das?" Misstraute er ihr denn immer noch? Der Typ lernte es doch nie!

"Ich muss meine Familie darauf vorbereiten. Sonst trifft sie vielleicht der Schlag und das will ich nicht", gab sie ruhig zurück. Sie hatte beschlossen, sich nicht mehr von ihm provozieren zu lassen. Das endete nur mit Tränen.

Er nickte nur. Mehr sagte er nicht dazu. Seto hegte doch wohl nicht etwa irgendeine Gemeinheit aus, oder?

Kaiba starrte in ihre Augen, als ob er sie hypnotisieren wollte. Kyoko beugte sich kurzerhand vor und küsste ihn auf den Mund. Triumphierend zog er sie an sich und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Die beiden fingen an heftig zu schmusen. Ihre Lippen wollten sich gar nicht mehr trennen, aber leider musste man ja irgendwann mal Luft holen. Beide rangen nach Atem. In diesem Moment meldete sich Seto's Magen lautstark zu Wort. Kyoko musste lachen. Er sah so verdattert aus, da musste man einfach lachen. Besonders wenn man dabei ein so komisches Gesicht machte, wie Seto. Irgendwie niedlich!

"Hihi! Ich schätze, wir sollten uns was zu essen holen, ehe du mir noch verhungerst", schmunzelte sie.

Kaiba wurde ein bisschen rot um die Nase. Sein Magenknurren war ihm total peinlich. Er muffelte irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Kyoko wagte nichts darauf zu erwidern, sonst sprang er ihr noch an die Gurgel.
 

Yoko kroch aus dem Bett. Aus ihrem Seesack holte sie ihre restlichen Klamotten raus. Schnell streifte sie sich das blaue Oberteil über. Die Dolche befestigte sie mit Lederstrumpfbändern an ihren Oberschenkeln. Seto verfolgte diese Prozedur mit großen Augen. Bisher hatte sie sich noch nie vor ihm umgezogen. Es war wirklich interessant zu sehen, was Frauen so alles unter ihren Klamotten versteckten. Fasziniert beobachtete er sie. Ein wenig Angst machte sie ihm schon. Er hatte bis jetzt noch niemanden kennengelernt, der Messer, oder was immer das auch sein mochte, unter seiner Kleidung versteckte. Die ganze Sache stimmte ihn nachdenklich. Ihre Geschichte konnte doch nicht real sein! Andererseits hatte er über ihre Vergangenheit nichts in Erfahrung bringen können. So gesehen konnte das ganze tatsächlich der Wahrheit entsprechen, aber diese Grand Line gab es bestimmt nicht. Währenddessen kleidete Kyoko sich vollständig an.

Um ihre Fußgelenke band sie zwei marineblaue Bänder.

Ihr rechtes Handgelenk zierte die Siegelkette ihres Vaters. Die Kette hatte sie zweimal um das Handgelenk gewickelt. Ein silberner Ring prangte an ihem Mittelfinger. In der Mitte des Ring's war ein kleiner Smaragd, umgeben von winzigen kleinen Amythisten, eingearbeitet. Ähnliche Ringe trugen auch Kira und ihre Brüder. Yuhhi und Sakuya hatten auch welche.

Heute hatte sich Kyoko für einen dunkel-grünen Faltenrock entschieden. Mit einem grünen Männerhemd kaschierte sie ihre Verletzungen an den Armen. Zum Schluß frisierte sie sich noch einmal ihre Haare und band sie mit einem blauen Band zu einem Pferdeschwanz zusammen. Kyoko schlüpfte in ihre Hausschuhe und ging zur Tür. Mittlerweile war auch Seto aufgestanden. Er begab sich Richtung Tür. Ihre Hand ruhte auf dem Türknauf.
 

"Wir sollten unsere Beziehung noch geheim halten", erklang es leise aus ihrem Mund. Das überraschte ihn nicht, aber es schmerzte. Warum verlangte sie so etwas von ihm?

"No way! Jeder soll wissen, dass wir zusammen sind!", drängte er.

"Tu mir bitte den Gefallen, ja!", bat sie. Er schlang seine Arme um ihren Körper.

"Nur für kurze Zeit, okay?"

"Wenn es sein muss", brummte er.

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Beide gingen in die Küche um sich etwas Essbares zu suchen. Dort saßen Aki und Joey bereits beim Essen. Die anderen hatten ihr Mittagessen schon verspeist und spielten jetzt Karten. Seto und Joey stritten sich die ganze Zeit über. Bis jetzt hatte noch niemand etwas gemerkt. Seto frozelte Joey wieder wegen seinen Duellfähigkeiten. Seiner Meinung nach war er nur ein drittklassiger Duellant. Solche Streitereien standen an der Tagesordnung. Das war sie schon gewöhnt.

Nachdem sie ihr Essen verschlungen hatte, spazierte sie zurück ins Wohnzimmer. Es war an der Zeit ihre Freunde aufzuklären. Sie mussten einige Dinge lernen. Das wichtigste was sie lernen mussten, war sich selbst zu verteidigen. Kyoko wäre zwar ständig in ihrer Nähe, aber sie konnte nicht überall gleichzeitig sein und alle beschützen. Das wäre selbst für das Oberhaupt des Drachenclan unmöglich. Überall gleichzeitig zu sein, war selbst für sie nicht machbar.
 

Als sie die Hand schon auf dem Türknauf der Wohnzimmertür hatte, überlegte sie es sich doch anders. Kyoko ging zurück in ihr altes Zimmer und kramte in einer alten Truhe. Die Kiste beherbergte sehr wertvolle Waffen aus allen Clans. Darin waren die Götterschwerter, Dolche und andere Waffen aufgehoben worden. Seit dem Überfall vor mehr als vier Jahren warteten sie auf ihren Einsatz.

Kurz bevor die Kriegsschiffe der Marine und der sieben Samurai angelegt hatten, waren alle wertvollen Dinge der Insel in Kisten verstaut worden und in die geheime Höhle, durch die sie später nach Domino-City kommen sollte, gebracht worden. Vielleicht war auch das mit Schuld an dem grauenvollen Untergang ihrer Heimat. Wäre damals nicht soviel Zeit damit verschwendet worden, ihre Schätze in Sicherheit zu bringen, hätten sie vielleicht eine stärkere Verteidigungsfront aufbauen können und die Insel wäre besser geschützt worden. Aber das brachte jetzt auch nichts mehr. Geschehen war geschehen. Sie konnte es nicht ungeschehen machen, auch wenn sie sich das verzweifelt wünschte.

Yoko suchte passende Waffen für alle heraus.

Das war gar nicht so einfach.
 

Unbemerkt trat Leroy ein. "Na, was machst du da?", wollte er wissen.

"Ich suche passende Waffen für sie aus. Irgendwie müssen sie sich ja verteidigen", meinte sie beiläufig. Mittlerweile hatte sie mehrere Götterschwerter und ein paar Dolche beiseite gelegt. Jede Waffe sah anders aus und war Einzigartig. Sämtliche Dolche, Schwerter, Kampfstäbe und etc. waren in ihre Heimat geschmiedet worden und gab es nur einmal auf der ganzen Welt. Von jedem Stück war nur eines angefertigt worden. Jeder Mensch war auf seine Weise einzigartig und das selbe galt für Waffen.

Ihr reich hatte in manchen Dingen seltsame Ansichten.

Leroy seufzte erleichtert auf. "Ich dachte schon, du hättest das vergessen. Dir ist also klar, dass sie noch vieles lernen müssen, bevor sie mit an Bord können? Immerhin können wir nicht auf alle gleichzeitig aufpassen, außerdem müssen sie sowieso etwas selbstständiger werden", erklärte er.

Kyoko nickte zustimmend. Das dachte sie ja auch, trotzdem wollte sie ihre Freunde nicht in Gefahr bringen.
 

Er beobachtete sie ein Weile. "Du bist mit diesem Kaiba zusammen, oder?", fragte er. Das Mädchen fiel aus allen Wolken. "Woher weißt du...Ich meine, wie kommst du auf die Idee?", fassungslos starrte sie ihn an. Wie kam er auf die Idee? War sie so leicht zu durchschauen?

Leroy grinste breit. "Ha, das ist doch ganz einfach! Ich bin Allwissend!", meinte er todernst.

"Wie witzig! Du allwissendes Genie hast recht, wir sind ein Paar. Aus unerfindlichen Gründen, die wahrscheinlich nicht einmal Gott weiß! Wie bist du der Marine eigentlich entkommen?", neugierig sah sie ihn an. Geschickt, die Gute! Wie sie immer vom Thema ablenkte, war schon erstaunlich.

Triumphierend sah er sie an, dann kratzte er sich am Kopf.

Rettung in letzter Sekunde

Hallo, meine Lieben! Ich möchte mich für eure lieben Kommentare bedanken. Jetzt dauert es etwas länger, bis ich das nächste Kapitel on stelle. Ich arbeite gerade an einem weiteren Kapitel über Kyoko's Vergangenheit Hoffentlich gefällts euch und ihr hinterlässt mir ein paar Kommis. Bis dene, eure Kyoko Shanks!^^
 


 

Rettung in letzter Sekunde
 

Leroy erinnerte sich an jenen Tag zurück. Er erinnerte sich noch an jedes Detail als ob es gestern gewesen wäre. Alles lief vor seinen geistigen Auge ab.

Damals hatte es ein heftiges Unwetter gegeben. Blitze zuckten über den Himmel und schlugen auf dem Wasser ein. Seine Klamotten waren vollkommen durchnässt und er fror. Er trieb, von Marineschiffen umgeben, im Ozean umher. Es war März und um diese Jahreszeit war der East-Blue verdammt kalt. Unter ihm tummelten sich Haie und Seeschlangen. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er da unten einen riesigen Seekönig gesichtet. Jeden Moment würde er entweder von einem Hai, oder von einem Seekönig verspeist werden. Oder eine giftige Seeschlange biss ihn.

Die Kriegsschiffe bombadierten den Schiffbrüchigen mit Kanonenkugeln. Wie aus dem nichts tauchte plötzlich ein Feuerball auf und zerstörte sämtliche Kriegsschiffe. Was war das? Ein Naturphänomen? Eine Vision? Hungerwahn?

Die eigentliche Erklärung war viel einfacher. Ganz in seiner Nähe befand sich ein Schiff. Eher eine kleine Nußschale, nicht viel größer als ein Beiboot. Das Segel war wegen dem Sturm nicht gehist worden. Das kleine Boot hatte noch nicht einmal ein Tau oder einen Ausguck.

Er konnte nicht sagen, ob das Boot nun real war oder nicht. Trotzdem sammelte er seine letzten Kraftreserven und schwamm zu dem Kahn hinüber. Leroy schaffte es nicht. Der Wellengang war zu stark. Seine Kräfte reichten nicht aus um die raue See zu bezwingen. Nach einer Weile gab er es auf gegen die Wellen anzukämpfen. Die Kraft aus seinen Armen verschwand. Verdrießlich schaute er in den Wolken verhangenen Himmel. Er war in Weltuntergangsstimmung. Bei dem Wetter und seiner Lage auch kein Wunder. Der ganze Himmel war pechschwarz. Blitze zuckten über den Himmel und Donner grollten.

Leroy ließ sich treiben. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen, aber immerhin wurde er nicht von der Marine gehängt. Warum waren die bloß hinter ihm her? Die Königin hatte doch nicht etwa...oder? Würden Jeanne und Kaiki so etwas machen? Nur weil er vor seiner Braut getürmt war?
 

Bevor ihn alle Kraft verließ wurde von zwei starken Armen aus dem Wasser gezogen. Danach versank er in tiefe Dunkelheit.

Als er wieder erwachte, war es bereits Nacht, denn der Mond stand hoch am Himmel und erhellte die dunkle nacht etwas. Der kleine Kahn schipperte friedlich dahin. Vor ihm saß jemand.

Ein Mann mit kinnlangen, schwarzen Haaren lächelte ihm entgegen. Er hielt ihm eine Flasche Whisky entgegen. Dankbar nahm er sie an und nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche.

"Wer bist du?", fragte sein Retter. Er lächelte ihm aufmunternd entgegen.

Konnte er dem Fremden trauen? Immerhin hatte er ihn ja gerettet, aber konnte er ihm vertrauen?

"Leroy. Wer bist du?", entgegnete er.

Die Antwort hatte ihn überrascht. Was machte der Lehrling einer Piratenbande hier? In der Nähe von Dragon-Wing trieben sich nicht besonders viele Piraten herum. Die Inselbewohner waren nicht besonders freundlich, wenn man sie plündern wollte. Sogar Arlong Sägenase, ein Fischmensch der vor zwanzig Jahren von der Grand Line in den East - Blue gekommen war. Er war verwandt mit dem stärksten der sieben Samurai, nämlich mit Jimbei. Arlong war genauso gefürchtet wie Jimbei, aber längst nicht so stark wie er.

Besonders der Drachen- und der Wolfsclan war gefürchtet. Sie bildeten die Verteidigungsfront der Insel.

Was also wollte der Typ in der Nähe von Dragon-Wing? Diese Frage stellte er ihm auch. Die Antwort verblüffte Leroy wirklich. Der Schwarzhaarige war tatsächlich auf seiner Heimatinsel gewesen. Die beiden hatten sich ganz schnell angefreundet und verbrachten mehrere Monate gemeinsam auf dem Meer. Gemeinsam hatten sie sich auf die Suche nach seiner Nichte gemacht. Leider hatte er sie nie gefunden. Zumindest noch nicht.
 

Gemeinsam erlebten die beiden viele Abenteuer. Auf der Insel Warship-Island verabschiedeten sie sich von einander. Das war jetzt ungefähr fünf Jahre her. Was wohl aus ihm geworden ist? Bestimmt war er jetzt ein sehr berühmter Pirat.

Kyoko war neugierig geworden. Wer war der Typ bloß? Den Namen des Unbekannten hatte er ihr nämlich noch nicht verraten, aber diese Frage hob sie sich für später auf.

Momentan gab es wichtigeres zu tun, als über Unbekannte zu sprechen. Waffen aussuchen war angesagt. Das gestaltete sich schwieriger als Anfangs gedacht.

Die Waffe musste ja auch zu seinem Besitzer passen. Was wäre passend für Kaiba? Oder für Joey?

"Hast du eine Ahnung, welche Waffe zu Seto passen würde?", erwartungsvoll sah sie ihn an. Er schaute sich jede Waffe genau an. Die Frage war tatsächlich schwierig. Auch er kam zu keinem Ergebnis.

"Das müssen sie selbst entscheiden. Ich glaube aber eher, dich beschäftigt eine ganz andere Frage. Du weißt nicht, welche Waffen du ihnen zumuten kannst und welche nicht, oder?", abwartend sah er sie an. Kyoko nickte. Die beiden sammelten die Waffen ein und verstauten sie wieder in einer Truhe. Danach öffnete Kyoko die nächste. Zum Vorschein kamen kleinere Dolche, mehrere Armbruste und in einer kleineren Kiste waren verschiedene Flakon's aufgehoben worden. In diesen Flakon's waren verschiedene Gifte, Heilmittel, Gegenmittel und Antiseren abgefüllt worden. In einem kleinen, Ledereingebundenen Buch waren alle Rezepte aufgeschrieben worden. Dieses Buch wurde seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Kyoko war vielleicht die letzte Generation, die dieses Buch in Händen halten würde. Es sei denn, sie würde eines Tages schwanger werden, aber das stand jetzt nicht zur Debatte.

Ob ihr Reich eines Tages wieder im alten Glanz auferstehen würde? Sie würde auf jeden Fall ihr bestes geben.
 

Die Seiten in dem Buch waren vergilbt und an manchen Stellen konnte man die Buchstaben gar nicht mehr lesen. Deswegen hatte man ein zweites Buch angelegt, in dem die unlesbaren Rezepte aufgelistet waren. Die beiden Bücher versteckte sie unter dem Bett das neben dem Fenster stand.

Kyoko's altes Zimmer war eine richtige Schatzkammer. Die Wände waren weiß gestrichen und unter dem Fenster stand ein Schreibtisch, auf dem eine Teleschnecke friedlich vor sich hin schlummerte.

Neben dem Fenster, ander Wand, stand das Bett. Unter dem Bett standen zwei kleinere Kisten voll mit Büchern. Darunter waren auch einige Lehrbücher von ihr. Sie hatte nämlich noch ein Geheimnis von dem niemand wusste. Zumindest niemand aus ihrem Freundeskreis.

Kyoko schnappte sich die eine Truhe und Leroy die andere. Gemeinsam schleppten sie die Kisten ins Wohnzimmer.

Seto und Aki waren mittlerweile auch mit Essen fertig. Das war schon eine seltsame Stimmung gwesen. Am Anfang war es ganz ruhig gewesen, aber sobald seine Freundin das Zimmer verlassen hatte, war eine Änderung vorgegangen. Als die Tür hinter Kyoko ins Schloß gefallen war, hatte Aki aufgehört zu essen.

Geschlagene zwei Minuten hatten sie sich angeschwiegen. Kein Scherz! Er hatte auf die Uhr geschaut.

"Was willst du von meiner Kyoko?", fragte er drohend. Mit seinen Blicken schien er ihn erdolchen zu wollen.

Hatte er sich verhört? Seine Kyoko? Wenn dann ja wohl seine, schließlich war sie mit ihm zusammen! Ach ja, das wusste er ja noch gar nicht. Das war die Gelegenheit es ihm unter die Nase zu reiben.

"Ihre Kyoko? Wenn dann ja wohl meine, immerhin sind wir beide ein Paar", meinte er hämisch.
 

"Also doch! Mein armes Kind! Was findet sie nur an dir?", seufzte Aki. Er sah ihn fragend an. Obwohl ihm diese Frage wohl niemand beantworten konnte, vermutlich nicht einmal Kyoko selbst.

"Armes Kind? Wieso arm? Sie hat schließlich mich!", regte er sich auf.

Den will sie mitnehmen?, dachte er zweifelnd.

"Darum geht's gar nicht. Wehe du behandelst sie nicht gut, dann kannst du was erleben!", drohte Aki. "Soll ich mich jetzt fürchten?" belustigt sah er ihn an.

"Ich mache keine Witze! Solltest du meiner kleinen Nichte irgendetwas antun, oder sie zu irgendwas zwingen, mach ich Schweizerkäse aus dir!", warnte er ihn.

Aki stand auf und verließ die Küche. Etwas verwirrt folgte er ihm.

Seto sah sich suchend ihm Wohnzimmer um. Wo war sie denn jetzt schon wieder?

Just in diesem Moment ging die Tür auf und Kyoko samt Leroy stolperten ins Zimmer.

"Was schleppt ihr denn da an?", wunderte sich Joey. Ihre Freunde beobachteten neugierig, wie sie die Kisten mühsam reinschleppten. Leroy hatte keine Mühe die Kiste rein zutragen, aber Kyoko war von ihren Verletzungen noch sehr geschwächt. Vielleicht war sie doch nicht so stark, wie sie gedacht hatte.

Kira nahm Kyoko die Kiste ab und trug sie ohne große Porobleme ins Zimmer.

Sie bildeten einen Kreis um die beiden Truhen.

"Also, was ist da drin?", wollte nun auch May wissen.

Ein Glitzern lag in den Augen von Kyoko. Alle starrten sie erwartungsvoll an.

"Abwarten!", grinste sie schlemisch. Als erstes öffnete sie die Truhe, die Leroy herein gebracht hatte. Der Inhalt der Kiste versetzte ihre Freunde in Erstaunen.
 

"Was ist das für ein Zeug?", fragte Tristan.

"Sieht man das nicht? Das sind Schwerter!", kam es genervt von Seto. Gerade eben war ihm wieder eingefallen, warum er eigentlich nichts mit dieser Bande zu tun haben wollte. Diese Truppe war an Blödheit nicht zu übertreffen. Warum war er dann mit ihnen befreundet? Konnte man das überhaupt so sagen? Nein, wohl eher nicht. Er tat das alles ja nur Kyoko zu liebe. Echt gemein! Da war sie endlich schwach geworden und er durfte noch nicht einmal etwas sagen. Am liebsten würde er rausschreien, dass sie endlich sein war. Was tat Mann nicht alles um seine Freundin nicht zu verärgern! Tristan wollte sich gerade beschweren, als Aki sich einmischte.

"Fangt jetzt bloß keinen Streit an! In den nächsten Monaten, oder Jahren müsst ihr zusammenhalten, wenn ihr auf dem Meer überleben wollt! Da sind Streitereien fehl am platz!"

"Das sind ja nette Aussichten!", seufzte Kaiba.

Währenddessen nahm Kyoko ein paar Waffen aus der Kiste und legte sie neben sich auf den Boden. Links von ihr hatte Kira platz genommen und Isis hatte sich rechts von ihr breit gemacht. So war sie von ihren besten Freunden eingekreist worden.

Das rothaarige Mädchen hatte ein Katana, große und kleine Dolche sowie mehrere Pistolen aus der Truhe genommen. Ihre Freunde schauten verwirrt auf die Waffen.

"Was ...sollen wir damit?" fragte Serenety vorsichtig. Das ganze war ihr nicht geheuer. Unsicher sah sie ihre Freundin an.

Kyoko lächelte leicht. Die Abneigung ihrer Freundin gegenüber Waffen war ihr bekannt. Sie konnte es verstehen, aber wenn sie auf See überleben wollten, musste sie lernen zu kämpfen. Da beißt die Maus keinen Faden ab, wie es so schön heißt.

"Wenn ihr mit mir kommen wollt, müsst ihr auch lernen zu kämpfen. Irgendwie müsst ihr euch verteidigen können, denn ich bin nicht immer da um euch zu beschützen. Was passiert zum Beispiel, wenn ich sterbe? Dann müsst ihr alleine klar kommen!", erleuterte sie. Die braunen Augen von Serenety füllten sich mit Tränen.
 

Vehement schüttelte sie den Kopf. "Sag sowas nicht! Das darfst du noch nicht einmal denken!"

Kyoko und Kira wechselten einen Blick.

Für die beiden war es nur natürlich mit dem Tod zu rechnen. Er war sozusagen ihr ständiger Begleiter. Für die anderen war das Neuland. Den beiden standen harte Zeiten bevor. Das wussten sie selber.

Jetzt mussten sie zeigen, was sie in all den Jahren von ihren Meistern gelernt hatten. Zum ersten Mal in ihrem Leben würden sie selbst Lehrer und nicht Schüler sein.

In der letzten Nacht hatte sie sich Gedanken über das bevor stehende Training gemacht. Sie würde ihnen in ein, zwei Wochen alles nötige beibringen müssen, ansonsten hatten sie keine Chance zu überleben.

"Jeder muss einmal sterben. Das ist nun einmal so, Serenety. Das kann niemand ändern. Jedes Lebewesen ist ein eigenes Individium. Egal ob es sich nun um Lebewesen der selben Art handelt oder um zwei völlig verschiedene Wesen, wie zum Beispiel Hortensien und Hunde. Es gibt nur zwei Dinge die uns alle mitteinander verbinden: Die Luft, die wir atmen und der Tod", erklärte Kyoko.

Ihre Freunde starrten sie entgeistert an. Serenety trocknete ihre Tränen.

Duke schüttelte etwas verlegen den Kopf.
 

"Mit Siebzehn denkt man doch noch nicht an den Tod! Mit Achzig, okay, aber doch nicht mit Siebzehn! Natürlich hast du recht, man sollte jeden Tag so leben, als wäre es der letzter. Deswegen muss man aber nicht ständig an ihn denken!", meinte er mit ernster Stimme. Das war man von ihm gar nicht gewöhnt.

"Das war ja richtig philosophisch, Duke! So kenn ich dich ja gar nicht! Du liest doch nicht etwa die Cosmopoliten?", stichelte Kaiba. Insfeheim gab er Duke recht, aber er ließ keine Gelegenheit ungenutzt, den schwarzhaarigen zuärgern.

Im Prinzip hatte Seto ja recht, aber er musste nicht immer auf anderen rumhacken!

"Ach, du kennst die Cosmopoliten? Oder woher weißt du was in der Zeitung steht?", frozelte er ihn.

Die Jungs kicherten leise.

"Schluß jetzt! Eure Streitereien sind bis auf weiters auf Eis gelegt, verstanden!" Das war keine Frage, sondern ein Befehl. Kyoko war unerbittlich. Während ihrem Training duldete sie keine Streitereien.

Protestgemurmel wurde laut, was sofort von Faye im Keim erstickt wurde.

"Ihr macht was sie sagt, kapiert!? Sonst gibt's mächtig Ärger und zwar mit mir!", drohte sie.
 

Die Jungs drängten sich ängstlich aneinander. Faye fürchteten sie wie der Teufel das Weihwasser. Die Lady sah aber auch furchterregend aus, wie sie da so stand, mit der Knarre in der Hand. Furchteinflößend!

Kyoko lächelte leicht. Jeder ihrer Freunde war auf seine Art liebenswert, aber auch total verrückt. Faye war das beste Beispiel dafür. Die Frau war extravagant und sehr selbstbewusst, aber auch knallhart. Das bekamen besonders die Männer zu spüren. Seit sie ihren letzten Freund mit ihrer angeblich besten Freundin im Bett erwischt hatte, war sie äußerst vorsicht geworden, was ihre Freunde und Männerbekanntschaften betraf.

Eine Frau geht einsam ihren Weg

Hallo meine Lieben! *winkewinke*

Weil dieses Kapitel so kurz geworden ist, stelle ich morgen bereits das nächste on. ich hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst mir ein paar Kommis da. *bettel*

Viel Spaß!^^
 


 

Eine Frau geht einsam ihren Weg
 

Vor langer Zeit hatte Faye ihr die Geschichte erzählt.

Für Kyoko war es am Anfang ziemlich schwierig gewesen, Zugang zu ihr zu finden. Faye hatte ihr nicht wirklich vertraut. Jeden ihrer Schritte hatte sie mit Argusaugen verfolgt. Jedes ihrer Wort hatte sie auf die Wagschale gelegt. Sie hatte es ihr nicht verübelt. Immerhin hatte sie viele Geheimnisse. Nach einer Weile waren sie dann warm geworden.

Natürlich nicht ohne Grund. Kyoko und ihr Chef hatten ihr aus einer sehr misslichen Lage geholfen.

Die violetthaarige Frau war von zwei Männern in die Enge getrieben worden. Die beiden hatten ein Nein einfach nicht akzeptieren können.

Faye war auf den Weg in ihre Wohnung gewesen, als die beiden plötzlich wie aus dem nichts auftauchten. Am Anfang war sie noch ganz lässig gewesen und hatte ihnen ohne mit der Wimper zu zucken, einen Korb gegeben. Die beiden Typen hatten sie gefragt, ob sie nicht mit zu ihnen kommen wolle. Solche Fragen konnte Kyoko nicht nachvollziehen und Faye schon gar nicht. Die Jungs waren offensichtlich betrunken gewesen und ziemlich lüstern. Mit gierigen Blicken hatten die beiden sie gemustert. Faye wollte ja einfach weitergehen, wurde aber von ihnen festgehalten. Sie drängten die junge Frau gegen die Wand und betatschten sie. Faye war nicht imstande gewesen, sich gegen die beiden zu wehren. Einzeln hätten die Jungs keine Chance gehabt, aber so war sie im Nachteil gewesen.

Voller Panik hatte Faye angefangen zuschreien. Die vorbeigehenden Passanten, zwei Jugendliche um genau zusein,wandten sich diskret ab. Merkten sie nicht was vor ihren Augen passierte, oder wollten sie es nicht sehen? Diese Frage stellte sie sich auch noch nach zwei Jahren.

Kyoko hatte Seto zu einem Spaziergang genötigt. Die beiden waren bereits seit einer Stunde unterwegs gewesen, als sie Faye's Schreie vernahmen. Beide waren wie von der Tarantel gestochen losgerannt. Ohne zu zögern war Kyoko dazwischen gegangen. Kaiba tauchte etwas verspätet auf. Er hatte eine kleine Kollision mit einer Laterne gehabt. Laut fluchend stieß er zu der kleinen Truppe. Als die Jungs Seto bemerkt hatten, versuchten sie ihn mit ein paar ordinären Sprüchen zuvertreiben. Das rothaarige Mädchen hatte gegen die beiden auch keine Chance gehabt. Zumindest hatte sie die Typen von Faye abgelenkt und so mühte sie sich mit den beiden ab. Seto war natürlich dazwischen gegangen. Nach einigem hin und her hatte er es geschafft und die beiden erfolgreich vertrieben.

Für Kyoko war es ein Schock gewesen. Noch nie war sie einem Mann unterlegen gewesen, aber in diesem Fall waren es ja zwei Männer gewesen, außerdem hatte sie einen anstrengenden Tag hinter sich. Auf jedenfall war das für Kyoko ein Grund, doppelt so hart zutrainieren wie bisher.

Es war wahrscheinlich der einzige Moment in ihrem Leben gewesen, in dem sie Faye so schockiert gesehen hatte. Auch sie war es nicht gewöhnt einem Mann zu unterliegen.

Als sich das rothaarige Mädchen über Faye beugte und sie fragte, ob ihr was fehle, fasste sie Vertrauen zu ihr. Außer ihrer Schwester hatte sich noch nie jemand so um sie gekümmert. Wenn Seto und Yoko ihr nicht geholfen hätten, wäre sie vergewaltigt worden. Das war mit Abstand das schlimmste, was man einer Frau antun konnte.

Faye war taff. Sie hatte nicht angefangen zuweinen. Keine Träne hatte sie vergossen. Trotzdem hatte Kyoko sie genötigt, mit zu ihr zukommen. Seto war das nur recht gewesen. Er hatte noch eine Verabredung gehabt und so war er lästigen Fragen aus dem Weg gegangen.

In der Villa hatte Faye ihr dann alles erzählt. Was sie den ganzen Tag über so gemacht hatte und wie es zu dem Überfall gekommen war.

Die beiden Mädchen redeten die ganze Nacht miteinander. So waren sie sich langsam näher gekommen und zu den besten Freundinnen geworden.

Bei Isis und Serenety war es viel einfacher gewesen. Faye vertraute ihrer Schwester und Kyoko. So war es für sie viel einfacher gewesen, mit den beiden Mädchen warm zuwerden. Nach einer Weile waren sie unzertrennlich geworden. Nur Tea hatte keinen Zugang zu der Gruppe gefunden. Das war vermutlich auch der Grund, warum sie Kyoko so sehr hasste. Ihrer Meinung nach, hatte Kyoko ihr etwas weggenommen, was ihr nicht zustand. Faye und Tea hatten sich noch nie sonderlich gut verstanden, aber in letzter Zeit war es besonders schlimm ggeworden. Die violetthaarige Frau hatte Tea's Vorhaben durchschaut gehabt noch bevor Duke ihr Tagebuch gelesen hatte. Sie hatte Tea nie vertraut. Je näher sich Seto und Kyoko gekommen waren, desto auffälliger hatte Tea sich verhalten.

Nach einer Weile, es mussten mehrere Monate vergangen sein, hatte Faye ihr dann erzählt, warum sie Männer so verabscheute und auch Frauen nicht sonderlich vertraute.

Für sie war es sehr schwer gewesen darüber zureden. Es war fast ein Jahr her gewesen, das ihr Freund Ginta sie betrogen hatte.

Der Typ war einige Jahre älter gewesen als sie. Um genau zu sein, war Ginta zwei Jahre älter als Faye. Damals war er fünfundzwanzig Jahre alt gewesen.

Es muss ein schreckliches Gefühl gewesen sein, den eigenen Freund mit der besten Freundin im Bett zu erwischen. Noch dazu im eigenen Bett!

Faye war nichts ahnend nach Hause gekommen und hatte aus dem Schlafzimmer seltsame Geräusche vernommen. Sie hatte einen Stich im Herzen verspürt. Ein schlimmer Verdacht machte sich in ihr breit. Trotzdem wollte sie an das Gute in ihm glauben. Schnell verdrängte sie den piesackenden Gedanken.

Eigentlich hätte sie länger arbeiten müssen, aber ihr damaliger Boss war so nett gewesen sie gehen zulassen. Damals war sie noch Barkeeperin im Skatroom gewesen. Das war eine kleine Bar in der Innenstadt von Shinjuku und ziemlich gut besucht. Früher war Seto dort häufig zu Gast gewesen, natürlich mit seiner damaligen Geliebten, Mizuki. So hatten sich die beiden auch kennengelernt. Erst später war May, Faye's kleine Schwester, in ihr Leben getreten, aber das die beiden verwandt waren, hatte niemand geahnt. Das hatte dann sogar Kaiba etwas überrascht. Die beiden hatten zwar den selben Nachnamen, aber Valentine war kein seltener Name. Kyoko hatte das auch nicht gewusst. Erst später hatte Faye ihr von Seto's Eskapaden im Skatroom erzählt. So konnte man das eigentlich nicht nennen, er benahm sich immer seht gesittet, im Gegensatz zu seiner Begleitung. Mizuki behandelte die Barkeeper wie ihre Sklaven. Kaiba war ihr Verhalten ziemlich egal. Wenn sie andere schikanieren konnte, hatte sie ihn in Ruhe gelassen. Faye hatte sich das natürlich nicht gefallen lassen. Die beiden Damen hatten sich nach einer heftigen Auseinandersetzung in der Bar geprügelt. Das Ende vom Lied war, dass Kaiba alleine nach Hause gegangen war und Mizuki Hausverbot auf Lebenszeit bekommen hatte.

Faye spazierte durch die Wohnung. Im Wohnzimmer standen Kerzen auf dem Tisch. Mitten auf dem Tisch standen Weingläser und ein weinroter BH hing von der Deckenlampe herab. Definitiv nicht ihrer!

Mit dem BH in der Hand ging sie in Richtung Schlafzimmer.

Vorsichtig war Faye den obzönen Geräuschen gefolgt. Es hätte ja auch ein Perverser sein können. Ein Perverser der fremde BH's in ihre Wohnung schleppte? Ein zynisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, kamen die Geräusche aus ihrem Schlafzimmer. Etwas unschlüssig legte sie die Hand an die Türklinke. Wollte sie sich das wirklich antun?

Schnell stieß sie die Tür auf. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Ihr Freund, der Mann, der geschworen hatte sie zu lieben, kniete hinter ihrer besten Freundin. Splitterfasernackt! Beide!

Seine Hände lagen auf ihren Brüsten. Bei ihrem Erscheinen waren beide leichenblass geworden. Ihre beste Freundin, Saya, wickelte sich hastig in eine Decke ein.

"Liebling, es ist nicht so wie du denkst!", versuchte Ginta zu erklären.

"Es ist nicht so wie du denkst!", äffte sie ihn nach. "Spar dir deine Ausreden, Ginta! Die Situation ist eindeutig. Von dir hab ich ja nicht's anderes erwartet, schließlich bist du ein Mann und total Hormon gesteuert, aber von dir, Saya, bin ich enttäuscht! Du miese Schlampe, was hast du zu deiner Verteidigung zusagen?!"knurrte Faye. Äußerlich war sie ruhig, aber in ihrem Inneren brodelte es vor Hass.

Die liebe Saya sah ziemlich ängstlich aus der Wäsche. Faye war ihr in jeder Hinsicht überlegen, das war ihr bewusst. Das hatte sie aber nicht davon abgehalten mit dem Freund ihrer Freundin ins Bett zusteigen.

"Ich... es tut mir leid! Verzeih mir bitte! Er hat mich dazu gezwungen!" bettelte sie.

Ginta sah sie entsetzt an. Er wusste nicht, wie er sich aus der misslichen Lage retten sollte.

"Er hat dich dazu gezwungen? So sah das aber nicht aus! Wenn du nichts zu deiner Verteidgung zusagen hast, dann RAUS HIER!! ALLE BEIDE!!"schrie sie.

Schnell sammelte Faye die Klamotten der beiden, die auf dem Fußboden verstreut herumlagen, auf und warf sie aus dem Fenster.

"Faye, Liebling, das kannst du doch nicht machen! Spinnst du? Du kannst doch nicht einfach meine Klamotten aus dem Fenster werfen! Es wird Zeit das du dich beruhigst! Mann, es war doch nur einmal,"meinte er schulterzuckend.

Ein Seitensprung war für Männer scheinbar nicht so schlimm. Faye fand diese Aussage gar nicht lustig.

"Nur einmal?! Sag mal, hast du sie noch alle? Du mieses Schwein hast mich mit meiner Freundin betrogen! Ich will dich in meinem ganzen Leben nie mehr sehen! Das gilt für euch beide und jetzt raus hier! Aber zackig!", regte sie sich auf.

Danach wies sie ihnen sie Tür. Total nackt mussten die beiden ihre Wohnung verlassen. Das ihnen das nicht sonderlich gefiel, dürfte euch klar sein. Faye war das egal. Sie ignorierte die Flüche und Verwünschungen der beiden. Im stillen gratulierte sie sich, dass sie so ruhig geblieben war.

Als nächstes holte sie alle Sachen die sie an die beiden erinnerte und verbrannte sie genüsslich im Kamin. Danach war sie für eine Weile untergetaucht. Ihr Exfreund hatte sie mit Anrufen bombadiert. Die Entschuldigungen von ihm interessierten sie aber nicht und sie erklärte ihm unmissverständlich, das er sich zum Teufel scheren sollte.

Für eine Weile war sie bei ihren Eltern gewesen. Es ging ihr wirklich dreckig. Ständig hatte sie dieses Bild der beiden vor Augen. Ihre Eltern versuchten alles um sie wieder aufzuheitern, wenn sie da waren. Die meiste Zeit aber war sie alleine. Die Eltern von Faye und May waren Geschäftsleute und kümmerten sich ziemlich wenig um ihre Kinder. Allerdings lernten die beiden auch viele Dinge von ihnen. Ihr Vater hatte ihnen beigebracht wie man mit Schusswaffen umging und ihrer Mutter unterwies sie in Selbstverteidigung. Die Geschichte ihrer Familie brachte ihnen ihre Großmutter bei. Ungefähr zwei Monate verbrachte sie bei ihren Eltern.

Einige Zeit später war sie dann Duke begegnet und hatte angefangen bei ihm zuarbeiten.

Jetzt saß sie mit ihren Freunden um zwei Schatzkisten herum und sprach von einem neuen Leben. Ohne quälende Erinnerungen an betrügerische Exfreunde und Freundinnen. Seit Ginta hatte sie keinen Freund mehr gehabt. Faye wollte auch keinen haben. Sie hatte beschlossen auf den Richtigen zuwarten. Es wäre schön, wenn es diesen Richtigen auch geben würde, aber sie glaubte nicht wirklich daran.

Das wäre einfach zu schön um wahr zu sein. Am sichersten fühlte sie sich in der Nähe ihrer Freunde. Sie brauchte keinen Sex um glücklich zu sein. Am meisten freute sie sich auf das Abenteuer Grand Line. Darauf hatte sie ihr Leben lang gewartet. Verstohlen warf sie einen Blick zu ihrer rothaarigen Freundin.

Er kann den Mund nicht halten!

Da bin ich wieder! Wie versprochen das nächste Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch. Allerdings hab ich es geteilt, sonst könnte ich nur noch alle zwei Wochen ein Kapitel on stellen. Hinke ein wenig hinterher. Tut mir leid! Dennoch wünsch ich euch viel Spaß damit. Hinterlasst mir doch bitte einen Kommentar! Ya mata ne eure KyokoShanks
 


 

Er kann den Mund nicht halten!
 

Kira leget einen Arm um das rothaarige Mädchen. Sie dachte immer noch über Faye nach. Der dunkelhaarige Mann neben ihr wusste immer genau was sie dachte und fühlte. Für ihn war sie wie ein offenes Buch. Er kannte alle ihre Geheimnisse und sie die seinen. Vielleicht wusste er sogar besser was sie fühlte, als sie selbst. Kira wusste längst um ihre Gefühle für den jungen Firmenpräsidenten. Ihm war nicht klar warum sie ausgerechnet Kaiba lieben musste, aber er akzeptierte es. Sollte er ihr aber wehtun, würde er ihn umbringen. Niemand durfte ihr Schmerz zufügen! Sie hatten schon genug durchmachen müssen, da konnten sie sich nicht auch noch um gebrochene Herzen kümmern.

Für Kira war sie etwas besonderes. Er kannte sie sein ganzes Leben und waren in die selbe Schule gegangen. Sie klebten ständig aneinander. Aber sie verband etwas viel tieferes als zärtliche Liebe. Was genau, konnte er selber nicht sagen, aber es ging über Freundschaft, Verwandtschaft und Liebe weit hinaus. Er wusste, dass sie ohne zu zögern, für ihn sterben würde und das selbe galt für ihn. Trotz ihrer Gefühle für Seto empfand er ihn als gefährlich.

Seto, der neben ihm saß, betrachtete die beiden mit Argusaugen. Er war eifersüchtig auf die enge Bindung die die beiden miteinander verband. Der Gedanke das sie ihn nicht liebte sondern einen anderen, machte ihn krank. Dabei waren die beiden ein Paar. Ihre Heimlichtuerei machte ihn stutzig. Wieso wollte sie nicht zu ihm stehen? Die Frage um ihre Vergangenheit machte ihn auch nervös. Seto wusste ja so gut wie gar nichts über sein Mädchen.

Dennoch hatte er ihr seine Liebe gestanden, was selbst für ihn überraschend gewesen war. Bis vor kurzem hatte er diese Gefühle noch verhöhnt, aber jetzt war ihm klar geworden, wie wichtig sie ihm war. Ein Leben ohne sie wäre die Hölle für ihn. Kyoko gestaltete seinen Alltag ziemlich interessant, vor allem aber, amüsant. Mit ihr hatte er immer was zulachen.
 

Bakura schaute Kira mit seltsamen Blicken an. Diesen Mann konnte er einfach nicht zuordnen. Aber irgendwie fand er ihn ganz nett. Er kannte ihn zwar noch nicht solange, aber wenn Kyoko ihn mochte musste er in ordnung sein. Obwohl sie ja auch Kaiba mochte, also so ganz konnte man ihrem Urteil nicht trauen. Was fand sie nur an ihm? Seto hatte zwar auch eine gute Seite, aber die nützte ihm wenig. Da er selbst keine Geschwister hatte, konnte er mit der übertriebenen Geschwisterliebe von Mokuba und Seto nichts anfangen. Kaiba wusste gar nicht wie glücklich er sich schätzen konnte, einen Bruder und solche Freunde zuhaben. Bakura hatte selbst keine Geschwister und seine Eltern hatten auch nie Zeit für ihn. Deswegen hing er auch ständig mit Yoko und Marik rum. Mit den beiden verstand er sich richtig gut. Tea und Yugi mochte er nicht wirklich. Das ewige Geschwätz von Freundschaft und Vertrauen ging ihm auf den Keks. Ständig wollten sie ihn zwingen seine Probleme vor aller Welt breit zutreten. das kotzte ihn an. So gesehen konnte er Kaiba und seine Abneigung gegen Tea gut verstehen.

Eigentlich wusste er selbst nicht warum er so eng mit Kyoko befreundet war. Sie hatte irgendetwas an sich, was ihn fesselte und in ihren Bann zog. Seine Freundin war voller Gegensätze. Sowohl freundlich als auch abweisend. Selbst ihre Freunde behandelte sie manchmal so. Sie war jemand dem es egal war, was andere von ihr dachten. Für ihre Freunde war sie bereit bis zum äußersten zugehen.

Bakura kam ständig zu spät zur Schule. Der Direktor hatte ihm angedroht ihn von der Schule zuwefen, sollte er noch einmal zu spät zur Schule kommen. Seitdem holte Kyoko ihn immer ab, oder rief ihn an damit er nicht zu spät kam. Kaiba zog ihn ständig damit auf. "Na, hat dein Kindermädchen dich wieder geweckt?", war nur einer seiner fiesen Sprüche.
 

Natürlich ließ sich der liebe Bakura das nicht gefallen. Er fand immer einen Weg sich heimlich an ihm zurächen. Am liebsten versteckte er ihm wichtige Unterlagen oder sein Lunchpaket. In dieser Hinsicht war er ähnlich gestrickt wie Raphael. Bakura wusste nur zu gut, wie sehr Kaiba sein Lunchpaket liebte. Immerhin bereitete es Kyoko extra nur für ihn zu, außerdem war es immer sehr üppig. Joey beneidete ihn darum und deswegen klaute er ihm immer heimlich ein paar Reisbällchen,Garnelen im Teigmantel, oder ein paar Frühlingsrollen. Man sollte meinen das wäre ganz einfach, schließlich tippte er in den Pausen immer auf seinem Laptop rum, aber dem war nicht so. Wenn es um sein Essen ging, war er ein richtiger Drache. Er verteidigte sein Essen wie eine Löwenmutter ihre Jungen. Da kam ihm Kaiba's Beliebtheit bei den Mädels sehr gelegen. Wenn er von Yura oder einer anderen umlagert wurde, vergriff sich Joey heimlich an seinem Essen. Natürlich merkte er es, aber das war Joey egal. Hauptsache sein Hunger war gestillt und sein Neid befriedigt. Bevor Seto durchdrehte und dem armen Joey an die Gurgel sprang ging Yoko dazwischen. Um ihn zu beruhigen, teilte se ihr Mittagessen mit ihm. Das besänftigte ihn aber nicht wirklich.

Bakura hatte sich noch nie an seinem Lunchpaket vergriffen, schließlich wollte er noch länger leben. Auf gar keinen Fall wollte er von Kaiba gelyncht werden, nur weil er ihm sein Essen klaute. Bei Joey war er ja noch nachsichtig, aber bei Bakura sah die Sache schon anders aus. Er war nicht besonders glücklich über die enge Freundschaft zwischen den beiden.

Seiner Meinung nach war Bakura kein guter Umgang. Wie er auf die Idee kam? Bei einem Museumsbesuch hatte Bakura lange Finger bekommen und ein antikes Diadem aus einer Vitrine gemopst. Kaiba hatte keinen Plan, wie er das gemacht hatte, ohne das die Alarmanlagen angingen. Er war noch nicht einmal erwischt worden! Seto hatte es ihm abgenommen und heimlich wieder zurückgelegt. Keine Ahnung wie er Bakura dazu überreden konnte.

Je näher Kira an Kyoko ranrückte, desto unruhiger wurde Kaiba. Am liebsten würde er es rausschreien, dass sie sein Mädchen war. Nur mühsam konnte er seine Zunge im Zaum halten. Nervös rutschte er auf seinem Platz rum. Marik, der neben ihm saß, wurde immer wieder von ihm angerempelt. Er konnte die Unruhe von seinem Platznachbar deutlich spüren. Als es ihm zuviel wurde, stieß er ihm unsanft in die Rippen.

"Au!", beschwerte er sich. Seine Augen funkelten Marik wütend an. Die Aufmerksamkeit aller wandte sich den beiden zu.

"Was ist den nun schon wieder los?", seufzte Faye. Sie verdrehte genervt die Augen.
 

"Kaiba scheint nervös zu sein. Ständig rutscht er auf seinem Platz rum und schubst mich dabei," klagte Marik. Seine geheimnisvollen Augen funkelten gehässig. Er mochte ihn nicht. Das hatte zwei Gründe: Zum einen weil er ständig an anderen rummeckerte, zum zweiten, weil er keine Gelegenheit ausließ, sich an Kyoko ranzumachen. Dieses Verhalten machte ihn krank.

Diese Gehässigkeit konnte er sich nicht gefallen lassen. Seto dreht sich zu Marik um und sah ihn an.

Blaue Augen trafen auf violtte. Seto konnte sich nicht beherrschen. Er verspürte den Drang, Marik weh zutun. Das konnte er nur auf eine Weise. Zumindest dachte er es.

Er konnte und wollte sein Geheimnis nicht länger für sich behalten.

"Ich bin mit Kyoko zusammen," platze er heraus. Alle starrten ihn an. Totenstille. Sein Gesichtsausdruck war göttlich! Seine Lippen zierte ein gehässiges Lächeln und seine indigoblauen Augen strahlten eine Kälte aus. Der Nordpol könnte nicht kälter sein als der Ausdruck in seinen Augen.

Im Raum herrschte immer noch Totenstille. Alle Augen richteten sich auf Kyoko. Die wiederum war knallrot geworden. Sie könnte durchaus einer Tomate Kongurrenz machen.

Mokuba sprang auf und hopste fröhlich um seine Freunde rum.

"Das ist ja großartig!" juchzte er. Er freute sich rießig für seinen Bruder, aber auch für sich selbst.

Die Rest der Gruppe war immer noch ruhig. Seto sah Marik fies an. Dieser brach plötzlich in lautes Lachen aus. Seto schaute ihn konsterniert an. Wer hat den denn gebissen?, fragte er sich verwirrt.

Die anderen konnten sich nun auch nicht mehr zurückhalten. Alle lachten, außer das Päarchen und Mokuba.
 

"Hm? Was ist los?", fragte Mokuba naiv.

"Haha! Ich find's einfach nur lustig! Ihr beide ein Paar!Haha!", kicherte May.

Kaiba konnte darauf nicht antworten.

Jemand hielt ihm etwas scharfes an die Kehle. Seto war verwirrt und hatte Angst. Das würde er natürlich nicht zugeben, aber feine Schweißperlen rannen ihm über die Schläfen. Mokuba hingegen zeigte seine Furcht offen.

"Was machst du mit meinem Bruder?", kreischte er. Yuhhi hielt ihn fest. Das war gar nicht so einfach. Der Vierzehnjährige entwickelte Bärenkräfte wenn es um seinen geliebten Bruder ging. Er setzte sich kurzerhand auf ihn. Während der kleine Kaiba wie wild um sich schlug, versuchte der große Kaiba ruhig zubleiben.

Die anderen waren ziemlich durcheinander, bis auf die beiden Schwestern. Die waren erstaunlich gelassen. Was man vom Rest nicht behaupten konnte. Isis war kreidebleich geworden. Auch Marik war sein Grinsen vergangen. Joey versuchte seine schockierte Schwester zuberuhigen.

"Was soll das?", fragte Kaiba. Kira grinste und hielt den Kopf gesenkt. Er saß an ganz ruhig neben ihm, den Oberkörper gerade aus gerichtet. Die rechte Hand hatte er ausgestreckt und hielt seinem Nachbarn einen silbernen Dolch an den Hals. Der Dolch war scharf geschliffen, was Seto deutlich zuspüren bekam.

"Was das soll? Nun, rate mal,"forderte Kira ihn auf. Er war die Coolness in Person.

"Woher soll ich wissen was in deiner kranken Birne vorgeht? Nimm das Messer weg!", regte er sich auf. Irgendwie bereute er sein loeses Mundwerk. Hätte er doch den Mund gehalten! Aber warum regte sich dieser Typ so auf? War er etwa doch in Kyoko verliebt? Das die beiden verwandt waren musste nicht unbedingt heißen, dass da keine Liebe im Spiel war.

Kira lächelte geheimnisvoll. "Wag es nicht ihr weh zutun, verstanden! Ein klagen ihrerseits und du bist ein toter Mann, außerem ist das ein Dolch und kein Messer, du Blödi!", belehrte er ihn.

"Beruhige dich, Kira-chan! Mit dem werd ich schon selbst fertig!", versuchte Kyoko ihn zuberuhigen.

Seto sah etwas mürrisch aus der Wäsche. Ihre Worte gefielen ihm nicht besonders. Die Zurechtweisung von dem Typen hatte auch nicht gerade beigetragen, seine Stimmung zuheben.

"Mann, steck das Ding weg! Du verletzt noch jemanden!", erklang es panisch von Marik.

"Keine Angst, mein Freund, ich weiß schon was ich tu. Solltest du meiner kleinen Maus auch nur ein Haar krümmen, werf ich dich den Haien zum Fraß vor!", meinte er ruhig. Allerdings ließ er keinen Zweifel daran, das er seine Drohung wahrmachen würde.

Langsam nahm er den Dolch von seiner Kehle und schob ihn zurück in die Scheide.

Die anderen atmeten hörbar auf. Toll, die Sache war ohne Blutvergießen vorbei gegangen!
 

Sogar Seto war erleichtert, diesem Verrückten entkommen zu sein. Trotzdem beschäftigten ihn seine Worte noch lange. Die beiden hatten also doch eine intimere Beziehung.

Mokuba schüttelte seinen Freund ab und rannte zu seinem geliebten Bruder. Er hatte Mühe die Tränen zu unterdrücken.

"Du stehst wohl doch auf sie?", stichelte er weiter. Seto konnte es einfach nicht lassen. Ohne es zuwissen, tanzte er auf einem Hochseil. Jeden Moment konnte er abstürzen und er merkte es noch nicht einmal. Anscheinend spielte er gern mit dem Feuer, dabei hatte er den Ruf ein Eisklotz zu sein.

Kira und auch die anderen schauten ihn überrascht, teils verwundert an.

"Wie kommst du darauf?", meinte der Angesprochene leicht amüsiert.

"Meine kleine Maus? Das ist kein üblicher Kosename für seine Cousine!", stellte er fest. Er rückte ein Stück von ihm weg. Ein bisschen Angst machte er ihm ja schon. Er bekam auch nicht jeden Tag einen Dolch unter die Nase gehalten.

"Ansichtssache. Wir stehen uns eben sehr nahe, oder Drache!?", erklärte er.

Kyoko lächelte. Natürlich liebte sie Kira. Er war ihr Cousin, bester Freund und Gefährte. Der Dunkelhaarige hatte ihr schon oft das Leben gerettet. Wenn sie das Gefühl hatte in ein tiefes Loch zufallen, war er da um sie mit seinen starken Armen aufzufangen. Er gab ihr einen Sinn im Leben.

"Hm-m! Natürlich, wir sind schließlich eine Familie!", nickte sie. Ihre schlanken Arme schlangen sich um seinen Hals. In Seto brodelte die Eifersucht hoch. Am liebsten wäre er ihm an die Gurgel gesprungen.

Kira grinste ihn triumphierend an. Seine Arme legte er um Kyoko's Hüften. Die beiden kuschelten sich eng aneinander. In dem ganzen Durcheinander war Kaiba's Neuigkeit untergegangen.

Kyoko merkte nicht wie weh sie ihrem Freund mit dieser Umarmung tat. In manchen Dingen war sie noch sehr naiv. Gerade diese Naivität bereitete Kira Kopfschmerzen und seinem Vater ging es genauso. Aki wusste wie hartnäckig und überzeugend er sein konnte.
 

Seto fühlte sich abgewiesen und verraten. Er wusste nur zu gut wie schmerzhaft ein Verrat sein konnte.

Am liebsten würde er gehen.

"Es stimmt, was dieser kleine Trottel da gesagt hat. Ich bin, aus unerfindlichen Gründen, mit Seto liert. Er kann sehr überzeugend sein!", gab Kyoko zu. Sie errötete leicht.

Kaiba sah überrascht auf.

Außnahmsweise regte er sich nicht über ihre Beleidigung auf. Er freute sich. Sie stand also doch zu ihm!

"Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten!", kommentierte Faye. Marik grinste. Äußerlich war ruhig, aber trotzdem versetzte ihm diese Nachricht einen Stich im Herzen. Faye's Aussage fand er trotzdem witzig. Er konnte seine Gefühle nicht richtig zuordnen. Eines aber war sicher, er hing sehr an Kyoko. Marik hatte eine Abneigung gegen Kaiba. Warum wusste er selbst nicht so genau, aber vielleicht hing es ja mit seiner Freundin zusammen? Er wollte das sie glücklich war, alles andere war ihm egal.

Die anderen kicherten leise. "Haha! Sehr witzig, Faye!", meinet Seto mürrisch. Das seine Freundin immer noch auf dem Schoß ihres Cousins saß gefiel ihm überhaupt nicht.

"Warum? Sie hat doch recht!", meinte Kyoko. Seto quittierte dies mit einem bösen Blick.

Kira legte seine Arme nur noch fester um sie. Serenety beobachtete das die ganze Zeit. Irgendwie gefiel ihr das gar nicht. Die enge Beziehung der beiden kam ihr unnatürlich vor. Das Geschwister eine enge Bindung zueinander hatten, war normal, aber die beiden waren doch nur Cousin und Cousine! Das ganze kam ihr nicht geheuer vor. Sie liebte Kyoko wirklich sehr und sie war eine ihrer besten Freundinnen, aber sie war auch mit Seto befreundet und mochte ihn. Deswegen konnte sie ihr Verhalten nicht verstehen.

"Ihr scheint eine sehr enge Bindung zueinander haben. Wie kommt das?", platze es aus ihr heraus.

Kyoko kuschelte sich an ihren Cousin. Mittlerweile saß sie auf seinem Schoß und ihr Rücken lehnte an seiner Brust.

"Wir waren schon immer zusammen.Von Kindesbeinen an zogen wir gemeinsam durch die Gegend. Des öfteren hat er mir sogar das Leben gerettet. Ich war ein ziemlicher Wildfang, müsst ihr wissen,"schmunzelte sie.

Ihre Freunde hörten aufmerksam zu. Die Freunde wussten nicht besonders viel von ihrer Freundin. Da musste man jede Gelegenheit beim Schopf packen, um etwas über ihre Vergangenheit zu erfahren. Kaiba sah das genauso.

"Ja, wir waren wirklich jede freie Minute zusammen. Wir haben gemeinsam trainiert und gelernt. Wenn ich so zurückdenke, waren wir eigentlich nie besonders lange von einander getrennt,"erzählte Kira.
 

"Erzähl weiter!", bettelte Joey. Die Neugierde brachte ihn fast um. Seinen Freunden Duke und Tristan erging es nicht anders.

Völlig unerwartet stand Kyoko auf und holte ihre Schwerter. Sie band sich den Schwertgürtel um die Hüften und maschierte in die Küche. Dort packte sie hastig einen Rucksack mit Essen und ein paar Flaschen Mineralwasser.

Inzwischen kam im Wohnzimmer Unruhe auf. Wieso rannte sie mitten im Gespräch davon? Sie war wirklich ein schwieriger Mensch!

"Ich schätze unsere Kleine hat ihre Pläne geändert,"meinte Kira kurz angebunden. Er räumte die Waffen wieder in ihre Kisten und suchte seine Schwerter. Als er sich seinen Gürtel umgebunden hatte, stapfte er in die Küche und packte ebenfalls einen Rucksack, allerdings mit Verbandszeug und Medikamenten. Die holte er aus einem Medizinschrank in der Küche.

Gemeinsam maschierten sie zurück ins Wohnzimmer.

"So, meine lieben Freunde, packt eure Sachen. Da mir einige von euch nicht vertrauen, werde ich euch meine Heimat zeigen. Danach könnt ihr euch entscheiden ob ihr mit mir kommt, oder nicht," erklärte sie.

Die anderen waren überrascht. Damit hatten sie nicht gerechnet. Das Seto ihr diese Geschichte nicht glaubte, wussten alle. Wieso wollte sie ihnen ihre Heimat gerade jetzt zeigen? Ihre Stimmungsschwankungen waren echt seltsam. Ihre Stimmung schlug schneller um als das Wetter. Sie war ein kompliziertes Mädchen. Mehr als kompliziert.

Bevor irgendjemand eine Frage stellen konnte, erklärte sie das ganze.

"Es tut mir leid. Für euch mag das alles ziemlich seltsam klingen, aber wenn wir dort sind, werdet ihr es verstehen,"versuchte sie zu erklären.

Unschlüssig sahen sich die andern an. Was sollten sie machen? Das Verhalten ihrer Freundin war in letzter Zeit mehr als seltsam. Erst verschwand sie spurlos, dann stirbt sie fast und dann war sie plötzlich mit Kaiba zusammen. Vielleicht war sie krank? Das würde so einiges erklären. Die Rothaarige ging in den Flur und vertauschte ihre Hausschuhe mit ihren schwarzen Lederstiefeln. An den Seiten hatten ihre Stiefel silberne Schnallen.

Ohne ein Wort zu verlieren ging sie nach draußen. Kyoko bekam nicht mehr mit ob ihr jemand folgte oder nicht. Das war nicht ihre Entscheidung.

Kira folgte ihr ohne zu zögern. Draußen an der Haustür stieß sie mit jemanden zusammen. Beide vielen auf ihr Hinterteil.
 

"Sorry, ich hab nicht aufgepasst!", murmelte eine männliche Stimme. Die Stimme kam ihr sehr vertraut vor. Kyoko sah auf und blickte in zwei grüne Augen.

"Raphael-san? Was machen sie den hier?", meinte sie überrascht. Der junge Mann mit den gerstenblonden Haaren schaute sie besorgt an. Seine Haare flatterten im Wind. Er sah unverschämt gut aus. Ausnahmsweise hatte er heute keinen Anzug an, sondern ganz normale Klamotten. Eine schwarze Hose und ein weißes T-shirt. Ein langer, schwarzer Mantel rundete sein Outfit ab. Er sah aus wie ein classischer Casanover. Im Grunde genommen, war er das ja auch. Trotz ihrer Gefühle für den jungen Firmenmogul konnte sie nicht abstreiten, wie attraktiv sie Raphael fand. Etwas in seinen Augen zog sie magisch an. In ihnen lag eine eigenartige Energie. Seto's Augen übten auch so einen Zauber aus, aber dieser war anders. Beide hatten etwas geheimnisvolles an sich aber in Raphael's Augen lag manchmal so ein sehnsüchtiger Ausdruck. Er hatte etwas an sich was sie faszinierte. Ein Geheimnis das sie unbedingt lüften wollte. Sie war sich sicher, das er in Wirklichkeit ganz anders war.

Raphael sprang auf und half Kyoko auf die Beine. Er ließ ihre Hand nicht gleich los. Der Blonde hielt sie länger fest als nötig. Raphael neigte sich über ihren Handrücken und hauchte galant einen Kuss drauf. Sie errötete leicht. Seto war nie so zuvorkommend. Schade eigentlich.

"Ich habe sie gesucht, Kyoko-san. Sie waren zwei Tage nicht in der Firma. Ich habe mir Sorgen gemacht. Große Sorgen!", bekundete er. Raphael klang wirklich besorgt.

"Geht es ihnen nicht gut? Sie sehen ziemlich ähm, angeschlagen aus. Wer hat sie so zugerichtet? Wenn ich das Schwein zwischen die Finger kriege...", regte er sich auf. Die Verletzungen an ihren Armen verdeckte ihr Hemd. Die Kratzer in ihrem Gesicht und an ihren Beinen waren für alle Sichtbar.

Im nächsten Moment konnte man ein lautes poltern vernehmen. Scheinbar war irgendwas oder irgendjemand die Treppe runtergefallen. Kurz darauf ertönte ein Fluch und danach Gelächter.

Die beiden Menschen vor der Tür starrten sich einen Moment verwirrt an. Dem Fluch nach zu urteilen, war Joey die Treppe runtergestürzt und Kaiba machte sich wieder über ihn lustig. Der arme Mann hatte auch kein leichtes Leben. Da erging es ihm ähnlich wie ihr. Seto machte sich auch ständig über sie lustig. Kyoko war aber auch ein Tollpatsch!
 

Der grünäugige Raphael wandte sich wieder dem Mädchen zu.

"Kyoko-san, wer hat sie so zugerichtet? Etwa Master Kaiba? Dieser miese Dreckskerl! Wie kann er ein unschuldiges Mädchen nur so verprügeln? Wollte er sie zu irgendetwas zwingen?", redete er sich in Rage. Für ihn stand der Schuldige bereits fest. Die schlimmsten Horrorszenarien malte er sich aus.

Raphael-san dachte mit Schrecken daran, was sein Chef dem armen Mädchen alles angetan haben mochte. Dieser Dreckskerl hatte ihr doch nicht etwa gewaltsam die Unschuld genommen? Oh mein Gott! Das arme Mädchen!

Wie konnte ein Mann sich nur zu so etwas hinreißen lassen?, dachte er kopfschüttelnd. Zugegeben, er war auch scharf auf die Rothaarige aber deswegen durfte man sie doch nicht gewaltsam dazu zwingen! Er würde das arme Mädchen vor diesem Tyrannen retten. Bestimmt war sie ihm dann auch sehr dankbar und verliebte sich in ihn.

Bevor die Haustür aufging und Seto heraus stolperte, riss er das überraschte Mädel in seine Arme.

Schützend presste er sie an sich. "Keine Panik, Kyoko-san. Ich werde sie beschützen!", flüsterte er ihr beruhigend zu. Er hatte Kyoko nicht einmal zu Wort kommen lassen. Sie konnte die Sache nicht richtig stellen. Als der liebe Seto seine Freundin in den Armen eines anderen Mannes erblickte, sah er nur noch rot. Wütend ging er auf die beiden zu."Was hat das denn zubedeuten?", fragte er mit eisiger Stimme. Da gefriert einem ja das Blut in den Adern!, dachte Kyoko.

"Seto, es ist garantiert nicht so wie du denkst!", versuchte sie ihn zu beschwichtigen. Ihre Stimme zitterte leicht und hatte einen ängstlichen Klang.

"Sie müssen sich gar nicht rechtfertigen! Master, wie kann man eine Frau nur so zurichten? Das hätt ich ehrlich nicht von ihnen gedacht. Sie sollten sich schämen!", mischte sich Raphael ein.

Kaiba guckte verwirrt von einem zum andern.

Marik und Mokuba traten durch die Tür und blieben wie angewurzelt stehen.

"Was ist denn nun schon wieder kaputt? Könnt ihr euch nicht einmal vertragen? Kyoko, was machst du da überhaupt?", erkundigte sich Mokuba leicht genervt. Er hatte die Eifersuchtsspielchen der beiden langsam satt.

Kyoko indess versuchte sich vergebends aus Raphael's Umarmung zubefreien. Der dachte jedoch gar nicht daran sie gehen zulassen. Im Gegenteil er zog sie sogar noch enger an sich. Langsam aber sicher bekam sie keine Luft mehr.

"Lassen sie sie los! Sie erstickt sonst noch!", befahl Marik. Er klang richtig energisch und besorgt.

Verwirrt sah Raphael auf das zappelnde Etwas in seinen Armen. Der gerstenblonde Junge hatte recht. Ihr Gesicht hatte eine leicht bläuliche Farbe angenommen.

Erschrocken ließ er sie los. Ersticken wollte er sie nicht. Auf gar keinen Fall wollte er sie umbringen, aber schlafen wollte er mit ihr.

Kyoko taumelte etwas nach hinten und rang heftig nach Atem. Marik war sofort bei ihr und stützte sie. Im nächsten Moment kamen auch die anderen durch die Tür gestürzt. Joey rieb sich sein schmerzendes Hinterteil, auf welches er bei seinem Sturz unsanft gefallen war. May amüsierte sich köstlich über ihn. Mit ihm wurde es eben nie langweilig! Da hatte man als Frau schon viel zu lachen. Ihre große Schwester empfand das anscheinend auch so, denn sie stimmte in das Gelächter ein. Die beiden hatten eine sehr enge Bindung zueinander, da sie seit ihrer Kindheit nur einander gehabt haben. Ihre Eltern hatten ja nie viel Zeit für die beiden gehabt.

Isis und Serenety eilten sofort zu ihrer hustenden Freundin. Die rang immer noch nach Atem.

"Keine Panik, Freunde. Mir geht's gut, schätz ich,"so sicher war sie sich scheinbar selbst nicht. Marik fummelte an ihrem Rucksack rum und holte eine Flasche Mineralwasser raus. Die gab er ihr dann zutrinken. Kyoko nahm sie dankbar entgegen. Hastig lehrte sie die Hälfte der Flasche leer. Jetzt fühlte sich ihr Mund nicht mehr so trocken an. Nachdem Marik die Flasche wieder im Rucksack verstaut hatte, wandte sie sich wieder ihren Streithähnen zu.

Seto und Raphael zankten sich schon wieder.

"Ich hab ihr nichts getan!Im übrigen lass deine dreckigen Pfoten von ihr!", verlangte Seto.
 

Kyoko wurde rot. "Es ist nicht so wie ihr denkt!", versuchte sie zu erklären.

"Ganz genau!", stimmte Kira ihr zu und kuschelte sich von hinten an sie.

Raphael starrte das Pärchen entgeistert an. Was hatte das zu bedeuten? Langsam raffte er gar nichts mehr.

"Der hat mir gerade noch gefehlt!", grummelte Seto vor sich hin. Die Arme hatte er lässig vor der Brust verschränkt.

Raphael beschloss den Fremden zu ignorieren.

"Wer hat sie so zugerichtet?", fragte er.

"Ich, warum?"antwortete Kira anstelle seiner Cousine.

Wut packte den blonden Mann.

"Wie kann man eine wehrlose Frau nur so zurichten? Sind sie völlig verrückt? Wer sind sie überhaupt?", ereiferte sich Raphael. Wütend funkelte er ihn an.

"Ich bin Kira, ihr Cousin," stellte er sich vor. Amüsiert beobachtete er den Neuankömmling. Ein lustiges Kerlchen!, dachte Kira. Als ob er irgendwas gegen ihn ausrichten könnte! Ha! Lächerlich!

"Bevor ihr anfangt euch zuprügeln, sollten wir losgehen. Raphael-san, wir gehen wandern. Möchten sie vielleicht mitkommen?", versuchte Serenety zu beschwichtigen. Sie wollte eine Prügelei verhindern.

Raphael's Augen leuchteten.

"Aber gerne doch. Sie haben doch nichts dagegen?", herausfordernd sah er Kaiba und Kira an. Er hatte eine spontane Abneigung gegen ihren Cousin empfunden. Wie sollte er auch jemanden mögen, der seine eigene Cousine verprügelte? So etwas konnte er nicht nachvollziehen. Dazu hatte ihn seine Mutter nicht erzogen.

Bevor irgendwer von den Jungs was erwidern konnte, hatte er sich bereits bei Isis und Kyoko eingehakt und spazierte mit ihnen davon.

Leise vor sich hinmurmelnd folgte Seto den dreien. Das Raphael mitkam, passte ihm überhaupt nicht in den Kram.

Die Freunde setzten sich in Bewegung. Odion und Leroy blieben zu Hause. Irgendjemand musste ja auf das Haus aufpassen. In Wirklichkeit aber hatte Odion sich schon entschieden und Leroy hatte einfach keine Lust. Zu sehr schmerzte ihn der Anblick der vielen Gräber.

Alle folgten Kyoko. Raphael wich nicht von ihrer Seite. Langsam reichte es Seto.

Was zum Henker machte der Typ bei seiner Freundin?

Kira wurde es langsam auch zuviel.

Die Mädchen gingen nun in einer Reihe. Die Jungs kamen in kleineren Gruppen nach.
 

Joey , der mit Duke und Tristan das Schlußlicht bildete, beschleunigte seine Schritte und kam neben Seto, der gerade eine Pause machte, zum Stehen. Die Gruppe war gerade sage und schreibe zehn Minuten unterwegs! Der liebe Joey hatte etwas auf dem Herzen.

"Hast du eine Ahnung, was wir gegen diesen Typen unternehmen sollen?"

Kaiba sah ihn genervt an.

"Was willst du, Wheeler?", fuhr er ihn an.

"Reg dich ab, okay!? Wir haben ein gemeinsames Problem, also lass uns zur Abwechslung mal an einem Strang ziehen. Du willst diesen Typen doch auch los werden, oder irre ich mich?", wies er ihn zurecht.

Das gab ihm dann doch zudenken. Marik und Mokuba hatte er auf jedenfall überzeugt.

"Was schlägst du vor, Joey?", wollte Marik wissbegierig wissen.

"Beeilt euch gefälligst! Wir sind erst zehn Minuten unterwegs, also zackig!", motzte Faye.

Widerwillig setzten sie sich wieder in Bewegung. Duke hatte sie inzwischen überholt.
 

Sie maschierten durch den Wald. Bis sie die Lichtung ereichten, stolperten sie über Stock und Stein. Zwischen durch blieben Joey und Duke abwechselnd im Schlamm stecken. Kaiba fand das natürlich urkomisch, allerdings beschäftigte ihn die Sache mit Raphael mehr. Manche Dinge bekam er gar nicht mit. Er musste ständig an Joey's Vorschlag denken. Eine Zusammenarbeit im Fall Raphael war vermutlich nicht die schlechteste Idee. Die Sache würde Joey aber nur komplizierter machen, als sie schon war. Oder nicht?

Raphael schlenderte neben Isis und Kyoko her. Sein langer, schwarzer Mantel wehte im Wind. Seine schwarze Hose hatte bereits einige Dreckspritzer abbekommen. Seine Arme hate er um die Schultern der beiden Mädchen gelegt. Kyoko war das nicht unangenehm. Sie war mit anderen Dingen beschäftigt und kümmerte sich nicht darum ob sie ihrem Freund damit wehtat oder nicht. Ihrer Meinung nach war Raphael kein Gegner für ihren Freund. Der sah das ein wenig anders.

Der Weg in eine andere Welt

Der Weg in eine andere Welt
 

Raphael fröstelte ein wenig. Eigentlich war ja bereits Sommer, aber nach einem Unwetter war es bei den Black-Mountains immer sehr kalt. Das seine rothaarige Begleitung ohne Mantel wandern ging wunderte ihn etwas. Alle anderen hatten Jacken an, nur sie nicht. Was ihn aber am meisten wunderte, war das sie in diesem Wald wandern gingen. Er glaubte zwar nicht an die Spukgeschichten, die man sich erzählte, aber der Wald strahlte trotzdem eine gruslige Atmosphäre aus.

Isis hatte keine Ahnung was sie denken sollte. Obwohl sie in ihren Adoptivbruder verliebt war, wollte sie unbedingt mit ihrer Freundin gehen. Dabei wusste sie genau, das er nie mitkommen würde. Vielleicht wollte sie ihre Gefühle für ihn vergessen? Sie liebte Odion, keine Frage, aber liebte er sie auch? Hatte ihre Liebe überhaupt eine Chance? Waren ihre Gefühle echt auch wirklich echt? Solche Fragen schwirrten ihr durch den Kopf, als sie neben Raphael her lief.
 

Kyoko führte ihre Freunde durch den Wald. Der Boden war vom Regen noch ganz aufgeweicht und vereinzelt waren ein paar Bäume umgefallen. Es sah aus wie nach einer Sintflut. Den Weg säumten Regenpfützen. Die Mädchen umgingen diese natürlich aber Joey konnte nicht widerstehen und sprang in eine riesige Pfütze rein. Kaiba ging dieses kindische Verhalten mächtig auf die Nerven.

"Kannst du dich nicht einmal wie ein erwachsener Mann verhalten?", meinte er genervt.

Marik und Tristan kicherten leise. Joey schmollte, verzichtete aber auf eine Antwort. Er hatte keine Lust von Kaiba den Berg runtergeschubst zuwerden.

Nach einer Weile waren sie an der Lichtung angekommen.

Raphael sah sich genauer um. Er war noch nie in diesem Wald gewesen. Er hatte auch nie wirklich hier her wollen, aber als Kyoko verschwunden war, hatte er die Personalakten durchgsehen. Natürlich nur um herauszufinden wo Kyoko sich versteckt hielt. Zufällig war er dann auf Aki's Akte gestoßen und hatte sie kurzerhand mit Kyoko's Akte verglichen. Da hatte er dann festgestellt, dass die beiden früher im selben Haus gewohnt hatten. Entweder das, oder in der Personalabteilung war ein Fehler unterlaufen.
 

Um solche Dinge kümmerte sich Master Kaiba nämlich nicht.

Auf gut Glück war er dann hier her gekommen. Er hatte sie dann tatsächlich hier gefunden. Ein seltsamer Zufall aber war, das sein Chef und dessen Fanclub auch hier waren. Was war hier eigentlich los und warum trug seine Angebetete Schwerter an ihrem Gürtel? Hier gingen seltsame Dinge vor und er hatte das untrügliche Gefühl, dass sein Chef etwas damit zutun hatte.

Verstreut drangen ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkenfront am Himmel. Im dunklen Wald ließen die Sträucher ihre Äste hängen. Blumen blühten hier nicht. Dazu war es im Wald viel zu dunkel.

Leicht außer Atem kamen die Nachzügler angerannt. Unter ihnen befand sich auch ein extrem mürrischer Seto Kaiba.

"Was sollen wir hier? Wir waren doch gestern schon hier", beschwerte sich Seto. Raphael starrte verwirrt von einem zum andern.

Kyoko lächelte traurig. Jetzt war es also soweit. Der Tag der Entscheidung war gekommen. Viel Zeit war vergangen seit sie das letzte Mal die Wand hochgeklettert war. Hinter dieser Felswand lag ihre Heimat. Die blutgetränkte Erde auf der sie vor siebzehn Jahren geboren wurde. Ihr Herz klopfte automatisch schneller. Würde sie das auch durchstehen? Konnte sie den Anblick der vielen Gräber ertragen? Wie sah das mit ihren kleinen Freunden aus? Yuhhi war sehr stark, aber Sakuya war vielleicht noch zu jung. Sie selbst würde vermutlich daran zerbrechen. Körperlich steckte sie so einiges weg, aber seelisch war sie total labil. Ein Glück das sie das so leicht verstecken konnte!

Ihre Augen taxierten die Felswand. Sie suchte den einfachsten und sichersten Weg nach Hause.
 

"Okay, Leute. Also bevor wir diese Felswand erklimmen, muss ich noch etwas klar stellen. Erstens, ihr müsst verdammt vorsichtig sein, damit ihr nicht abstürzt. Zweitens, wenn wir den Eingang ereicht haben, werdet ihr mir im Gänsemarsch folgen. Was bedeutet, ihr werdet jeden Schritt von mir immitiern. Ihr werdet schon sehen warum. Im übrigen wäre jetzt der richtige Zeitpunkt umzukehren. Ich bin euch deswegen auch nicht böse. Sobald ihr die Höhle betreten habt, gibt es kein zurück mehr,"erklärte Kyoko.

Aki erklärte Raphael im Schnelldurchgang die Situation. Dieser überlegte einen Moment, ehe er sich entschloss, seiner Angebeteten zufolgen. Für ihn war das doch die perfekte Gelegenheit sein Ziel zu erreichen. Das dachten zumindest die seine männlichen Begleiter. Ob sie damit recht hatten, war fraglich.

"Müssen wir da hoch?", fragte Serenety unsicher und wie mit der ausgestreckten Hand auf die Felswand.

"Exakt,"antwortete Kira. Danach schritt er auf seine Cousine zu. Er packte sie am Kragen. Kira sah ihr tief in die Augen. "Es tut mir wirklich leid!", entfuhr es ihr zerknirscht. Bedrückt drehte sie ihren Kopf zu Seite und blickte direkt in zwei blaue Augen. Fragend schaute er sie an. Siedend heiß fiel ihr wieder ein, was er vor ein paar Stunden mit ihr gemacht hatte. Ihre Gefühle spielten verrückt. Errötend wandte sie den Blick ab. Schrecklicherweise konnte sie es nicht abstreiten, gefallen an seinen Zärtlichkeiten gefunden zu haben. Aber genau das durfte nicht sein! Das war sie ihr schuldig! Durch ihre Unachtsamkeit hatte sie etwas schreckliches getan. Etwas, was sie Nacht für Nacht schweißgebadet aufwachen ließ und ihr die Tränen in die Augen trieb.

Ihr Cousin betrachtete sie eine Weile von der Seite. Ihretwegen wäre er beinahe draufgegangen. Aber im Grund genommen konnte sie nichts dafür. Er kannte sie schließlich lange genug, um zu wissen was in ihrem kranken Hirn vor sich geht.

"An eurer Stelle würde ich aufpassen. Die Höhle wimmelt nur so von Fallgruben und ähnlich gefährlichen Dingen,"warnte Kira mit einem schrägen Blick zur Seite. Joey sah ihn aus leuchtenden Augen an.
 

Oha! Da hatte jemand Feuer gefangen, dachte er bestürzt. Ob das gut geht?

Kyoko sah demonstrativ zur Seite. Kaiba grinste nur. Er kannte ihre Vorliebe für gefährliche Fallen. Vor einer Ewigkeit hatte sie ihm ein paar Entwürfe gezeigt und ihm war es eiskalt den Rücken runtergelaufen. Das hatte auf den Plänen schon sehr gefährlich ausgesehen. Die Wirklichkeit war wahrscheinlich noch viel schlimmer.

Der Rest sah sie grinsend an. "Wir kennen deine Vorliebe für gefährliche Dinge, das überrascht uns also nicht. Aber wie hast du die Fallen eingebaut?", erkundigte sich May.

Grinsend erklärte sie es ihren Freunden. Staunend lauschten sie ihren Erklärungen.

Als nächstes wandte Kyoko sich Sakuya zu.

"Glaubst du, du schaffst das?", fragte sie ihn. Er überlegte eine Weile.

Seine große Schwester hatte eine berechtigte Frage gestellt. Konnte er es ertragen, das Grab seiner Mutter zu besuchen? Er hatte keinen Bezug zu ihr, aber er konnte sich lebhaft vorstellen wie sie gewsen war. Kyoko und sein Bruder hatten ihm immer wieder von ihr und seinen Brüdern erzählt. Seine beiden Brüder waren so etwas wie seine Vorbilder und irgendwie mochte er sie. Es klang seltsam, aber er fühlte sich Seto viel näher als seinen leiblichen Geschwistern. Der kleine Mann hatte keine Ahnung war um dem so war. Yuhhi hatte ihm erklärt, dass das ganz normal war, schließlich kannte er seine Geschwister nur aus Erzählungen, Seto aber war real.

Unsicher sah er zur gräulich - schwarzen Felswand. Gemsichte Gefühle stiegen in ihm auf. Verstohlen sah er zu Seto rüber. Würde er gehen? Vermutlich schon, versuchte er sich einzureden. Damit wollte er seine Unsicherheit überspielen.

Zögernd nickte er. "Ich begleite dich, wohin du auch gehen magst." Er wollte den selben Weg wie Seto und seine beiden Brüder einschlagen.
 

Langsam ging Kyoko zur Felswand rüber. Sie legte ihre Hände an die Felsmauer und lehnte ihre Stirn dagegen. Ruckartig fuhr ihre Hand nach oben. Suchend tastete sie nach einem geeigneten Halt für ihre Hände. Sie konnte die Blicke ihrer Freunde im Nacken spüren. Unruhe machte sich in ihr breit. Die Blicke ihrer Freunde störten sie. Die Angst zuversagen machte sich in ihr breit und wollte nicht wieder verschwinden. Das war immer so. Kyoko wollte nicht beobachtet werden. Besonders nicht, wenn sie dabei war eine Wand hochzukraxeln und sich dabei das Genick brechen konnte.

Geschickt kletterte hoch. Ihr Ziel war ein Felsvorsprung der sich wenige Meter über ihr befand. Als sie diesen endlich erreicht hatte und auf dem Vorsprung stand, drehte sie sie sich zu den anderen um. Mit einer Handbewegung wies sie ihre Freunde an ihr zufolgen. Mokuba und Yuhhi waren die ersten. Seto verfolgte seinen kleinen Bruder mit ängslichen Blicken. Das er sich um ihn Sorgen machte war untertrieben. Gerade jetzt stand er Todesängste aus. Er hatte pansiche Angst, das der Kleine runterfallen und sich das Genick brechen könnte. Um Yuhhi machte er sich keine Sorgen. Der konnte gut auf sich selbst aufpassen, wie er schon oft bewiesen hatte. Der Kleine war echt tapfer und geschickt, wie man an seinen Kletterkünsten sehen konnte. Mokuba erreichte mühsam den Felsvorsprung. Völlig auser Atem ließ er sich neben seinem Kindermädchen nieder. Kyoko klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. Sie war sichtlich stolz auf ihn. Inzwischen hatte auch Yuhhi den Vorprung erreicht. Als nächstes erklimmte Joey den Berg. Mit geringem Erfolg. Der Blonde rutschte immer wieder an der feuchten Felsenmauer ab. Ausnahmsweise machte sich niemand lustig über ihn. Das ganze sah nämlich so schon schwierig genug aus, da wollten sie ihn nicht noch zusätzlich verunsichern.
 

Kurzerhand nahm May seine Hand und zog ihn mit sich den Berg rauf. Gemeinsam erklimmten sie den Felsen. Immer wieder ergriff sie seine Hand wenn er abrutschte und drohte, den Berg hinab zustürtzen. Nach einiger Zeit hatten sie es dann geschafft. Völlig erschöpft ließ Joey sich sich auf den kalten Boden sinken.

Ohne zu zögern schritt Isis auf den Berg zu. Ohne einen Blick nach unten zuwerfen, kletterte sie den Felsen rauf. Die Ägypterin war sehr geschickt. Kyoko war erstaunt darüber. Nie hätte sie gedacht das die braungebrannte Frau so schnell den Berg raufklettern konnte. Isis hatte immer noch die Sachen vom Vortag an. Gelbe Shorts und eine hellblaue Bluse. Ihre langen, schwarzen Haare wehten im Wind, der vom East-Blue herwehte. Erfrischend, wie die Ägypterin fand. Wenn sie gegen den Wind und den Berg ankämpfte, lenkte sie das von ihren Problemen mit Odion ab. Ihre Gefühle für ihn durften nicht sein. Am Sterbebett ihrer geliebten Mutter hatte sie ihr versprochen sich niemals in Odion zu verlieben. Ihre Mutter war eine sehr weise Frau. Schon damals hatte sie geahnt, dass es eines Tages so kommen würde. Isis hatte schon damals mehr als geschwisterliche Gefühle für ihren Adoptivbruder empfunden. Ihre Mutter war bei der Geburd von Marik gestorben und hatte die beiden gebeten, sich um ihren Jüngsten zukümmern. Die beiden hatten sich so gut es ging um ihren kleinen Bruder gekümmert. Leider hatte sie sich dabei in Odion verliebt. Im Grunde schämte sie sich dafür. Langsam kam sie zu der Überzeugung, sich Odion aus den Kopf zuschlagen. Am besten wäre es vermutlich, sich einen anderen zusuchen. Aber das war einfacher gesagt als getan.

Mittlerweile hatte Isis den Felsvorsprung erreicht und Marik stürmte als nächster den Berg. Der Felsvorsprung bot wenig Platz, so kletterte Kyoko weiter. Die anderen folgten ihr. Nach einer Weile waren außer Serenety und Kira nur noch Raphael und Seto auf der Erde. Die anderen waren bereits auf dem Felsvorsprung oder weiter geklettert.

Ohne ein Wort zuverlieren schnappte Kira sich das Mädchen und warf es sich über die Schulter. Diese war total überrascht und zappelte etwas. Als sie merkte, was er vorhatte, hielt sie ganz still. Mit ihr auf der Schulter erklimmte Kira den Berg. Ohne große Mühe kletterte er auf den Felsvorprung. Seto ließ Raphael den Vortritt. So stieg er als Erster den Berg rauf. Mühsam kämpfte er sich weiter.
 

Was tat er nicht alles aus Leidenschaft? Nur Kyoko zu liebe nahm er diese Strapazen auf sich. Immer wieder stellte er sich die selbe Frage: Was zum Teufel ging hier vor? Was hatte sein verhasster Chef damit zutun?

Ihm war bewusst, dass er momentan nicht die beste Figur abgab. Mensch, war der Felsen rutschig! Schon wieder rutschte er ab. Schweiß lief ihm über die Schläfen. Er schwitzte, aber das erging den anderen ja nicht anders. Joey's T-shirt klebte an seinem Körper. May ließ bewundernd ihren Blick über den Körper ihres Freundes gleiten. Sie musste zugeben, einen guten Fang gemacht zuhaben. Joey sah wirklich heiß aus. Faye pfiff anerkennend durch die Zähne. Das brachte ihr einen bösen Blick von ihrer kleinen Schwester ein. Besitzergreifend schlang sie ihre Arme um seinen Nacken küsste ihn stürmisch. Bei dieser stürmischen Umarmung wurde ihm ganz anders. Glückselig erwiderte er den Kuss. Tristan und Duke stießen sich grinsend an.

Kyoko kicherte leise. Ohne den Trick ihrer Schwester hätte sie ihn wohl nie geküsst. Gut gemacht, Faye! Manchmal braucht man eben einen Schubs in die richtige Richtung. May war eigentlich nicht schüchten, aber bei Joey war sie vorsichtig. Bei ihm wollte sie alles richtig machen und nichts überstürzen.

Ehe Joey noch das Bewusstsein verlieren konnte, ließ May von ihm ab. Beide rangen nach Atem. Etwas enttäuscht sah er sie an. Wäre ihm die Luft nicht ausgegangen, hätte er May's weiche Lippen und ihre freche kleine Zunge noch länger spüren können. Trotzdem fühlte er sich großartig. Ob er aber mit May zusammen war oder nicht, wusste er immer noch nicht. Vielleicht sollte er sie doch fragen? Kaiba hatte scheinbar doch keine Probleme solche Fragen zustellen, wie er immer gedacht hatte. Wenn der das fertig bringt, kann ich das erst recht!, dachte er entschlossen. Joey hatte auch schon die perfeke Idee bei welchem Anlass er ihr die Frage stellen würde. Ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er war völlig weggetreten.

May hingegen war total aufgeregt. Oh mein Gott! Ich hab ihn geküsst!, schoss es ihr durch den Kopf. Ihr hübsches Gesicht lief knallrot an. Beschämt schlug sie die Hände vor's Gesicht. Faye sah ihre Schwester belustigt an. In Liebesdingen wurde aus ihrer selbstsicheren Schwester ein schüchternes Mädchen. Allerdings nur wenn sie wirklich verliebt war. In den dunklen Augen von May war Joey etwas Bsonderes. Er war ihr kleiner Cockerspaniel. Das war sein Spitzname bei ihren Verabredungen. Komischerweise waren sie noch nie allein ausgegangen.

Seto grinste hämisch. Der kleine Wheeler hatte keine Ausdauer beim Küssen. Ihn würde tatsächlich interessieren, ob er in anderen Dingen mehr Ausdauer hatte. Wann würde er sein Können unter Beweis stellen dürfen? So bald wahrscheinlich nicht.
 

Während er so vor sich hingrübelte, eroberte er den Berg. Überraschenderweise stellte er sich gar nicht mal so schlecht an. Kyoko kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das sich ihr Freund so geschickt anstellte hätte sie nicht gedacht. Er hatte definitiv versteckte Fähigkeiten.

Könnte sie Gedanken lesen, wäre sie ihm jetzt an den Hals gesprungen. Momentan hatten Joey und Seto die gleichen unkeuschen Gedanken. Sie dachten an Dinge die nicht Jugendfrei waren und sich in einem großen Bett abspielten. Joey's Fantasien gingen noch weiter. Seine wilden Fantasien drehten sich ausschließlich um Vanillepudding und eine blondhaarige Frau namens May. Ein dreckiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Faye schüttelte missbilligend ihr hübsches Köpfchen. Was findet sie nur an diesem Verrückten? Männer denken doch nur an das Eine!, dachte die violettharrige Frau so bei sich.

Ein paar Meter über dem Felsvorsprung verlief ein schmaler Weg zu einem Wasserfall, der in den See mündete. Versteckt hinter dem Wasserfall befand sich der Eingang zu einer Höhle.

Verstreut auf dem schmalen Weg wuchsen Gebirgspflanzen wie der Enzian. Nach dem schweren Unwetter ließen die Blumen ihre kleinen Köpfe hängen. Der Regen hatte ihnen wirklich schwer zugesetzt.

Die Gruppe musste vorsichtig sein. Der steinige Pfad war rutschig und Regenpfützen säumten den Weg. Sie mussten aufpassen, damit sie nicht abstürzten. Ein Fall aus dieser Höhe hätte keiner überlebt. Das interessierte Joey nicht besonders. Seine Gedanken kreisten ausschließlich um May. Sein Gesicht zierte ein dreckiges Grinsen. Er hatte gerade eben beschlossen, sie morgen Abend auszuführen. Dabei würde er sie dann verführen. Ob ihm das gelingt?
 

Damit aber auch wirklich nichts schiefgehen konnte, würde er seinen aller besten Rivalen um Rat fragen. Kaiba kannte sich in solchen Dingen ja aus.

Kyoko führte ihre Freunde an. Einer nach dem anderen folgte ihr in die Höhle.

Die Höhle war dunkel, denn von außen drang nur spärlich Licht ein. Die Höhle war nicht besonders groß. Die größeren Jungs konnten zwar aufrecht stehen, mussten aber aufpassen, sich nicht den Kopf zustoßen. Die Luft war stickig und überall versperrten ihnen Spinnweben den Weg. Die Höhle machte keinen sehr sicheren Eindruck auf ihre Freunde. Was Kyoko nur zu gut verstand. Sie hatte auch keine Lust hier zu übernachten.
 

Langsam wirds kompliziert, selbst für mich. Trotzdem geht es langsam voran.Ich hoffe wirklich die FF gefällt euch soweit. Liebe MarronKaiba, den Abschlussball werde ich irgendwie einbauen, allerdings werde ich ihn vorziehen und nicht erst Ende Januar stattfinden lassen. Aber um genaueres zu erfahren müsst ihr schon weiterlesen, so genau hab ich mir das nämlich selbst noch nicht überlegt.

Bis dene eure KyokoShanks

Eine schreckliche Tat

Hallo, ihr Hübschen! Wie geht's? Ich wollte mich für eure lieben Kommentare und würde mich freuen wenn ihr mir weiterhin welche schreibt. Wenn euch das letzte Kapitel verwirt hat, tut es mir leid. Mir ist wohl ein fehler unterlaufen, also müsstet ihr noch einmal Kapitel 32 lesen. Gomen nasai! *verbeug*

Es tut mir schrecklich leid! Bitte entschuldigt. Hoffe ihr lest meine Geschichte trotzdem zu ende.

Viel spaß mit dem neuen Kapitel
 

Kapitel 35: Eine schreckliche Tat
 

Die Rothaarige führte sie tiefer in die Höhle. Bis jetzt waren sie auf dem schmalen Weg tiefer in die Höhle gewandert. Ungefähr in der Mitte des Berges befand sich ein kleiner See, der das Regenwasser auffing. Man konnte es nicht erkennen, aber unterirdisch sickerte das Wasser weiter um irgendwann über den Wasserfall in den See zufließen. Es war seltsam aber der unterirdische See füllte sich nur bei Regenwetter, der Wasserfall aber prasselte seit undenkbaren Zeiten in den Waldsee. Niemand wusste warum das so war.

Aki sammelte seine jungen Freunde nahe dem See. Dort erklärte er ihnen, wie sie sich weiter zu verhalten hatten. Inzwischen hatte Kyoko ihren silbernen Ring vom Finger gezogen. Aus ihrer Rocktasche zog sie ein kleines Holzkästchen. Aki hatte seinen Vortrag inzwischen beendet und war zu ihr getreten.

Auch er zog einen Ring vom Finger. Es war nicht sein Ehering. Der Ring war silbern und hatte in der Mitte einen Smaragd. Winzige Diamantsplitter umgaben den Smaragd. Er nachdenklich schaute er den Ring an. Mit Wehmut gedachte er ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Es waren bereits etliche Jahre ins Land gegangen, seit er diesen Ring erhalten hatte.
 

Aki hatte diesen Ring vor Jahren von seinem besten Freund erhalten. Vor neun Jahren war dieser dann gestorben. Er und seine Frau waren als Verbrecher auf einem Schiff hingerichtet worden. Sie hatten noch versucht die beiden zuretten, aber vergebens. Die Mannschaft war zuspät gekommen. Die Leichen der beiden hatten sie mitgenommen. Für ihre Heimatinsel waren die beiden Helden gewesen.

Kyoko beachtete ihren Onkel gar nicht. Das Mädchen hatte andere Sorgen.

In den letzten Jahren hatte sie zur Sicherheit ihrer Schützlinge Fallen entwickelt und hier eingebaut. Einige Ideen von ihr hatte sie sogar Seto gezeigt und dieser hatte sie für verschiedene Adventuregames benutzt. Kyoko gab es ja nur ungern zu, aber das hatte sie tierisch gefreut.

Eigentlich war ja Aki derjenige gewesen, der die Fallen eingebaut hatte. Das Mädchen brauchte schließlich auch mal Schlaf.

Sie öffnete das Holzkästchen und zum Vorschein kamen zwei silberne Ringe. Beide waren ungefähr gleich groß. Der eine hatte einen Amythisten in der Mitte und war umgeben von Rubinsplittern. Der zweite Ring hatte einen Rubin in der Mitte und unzählige kleine Smaragdsplitter umkreisten ihn.

Die Innenseite der Ringe hatte eine Inschrift. "Du bist nie allein", war in feinen Lettern eingraviert worden. Jeder Ring trug die selbe Inschrift.

Kira trat hinzu und reichte ihr seinen Ring. Er kannte ihre Leidenschaft für Fallen. Das war in der Grundschule schon ihr liebstes Schulfach gewesen. In ihrer Heimat sah der Unterricht ganz anders aus.

Sie nahm seinen Ring entgegen. Kyoko kniete sich auf den Felsboden und wischte den Staub beiseite. Unter dem ganzen Staub kam ein morsches Brett zum Vorschein. Nachdem sie dieses Brett beseite geschoben hatte, konnte man fünf kleine Einkerbungen, die im Felsboden eingeritzt waren, erkennen. Eine Kerbe stellte jeweils eine der vier Himmelsrichtung dar. Die fünfte Einkerbung verband die vier Himmelsrichtungen miteinander. Vier Ringe hatten einen bestimmten Platz. Der letzte Ring wurde in die mittlere Einkerbung gedrückt. Nachdem jeder Ring an seinem Platz war, ertönte ein lautes poltern.

Mit großem Staunen und Unverständnis hatten sie ihre Freundin beobachtet. Nicht jeder konnte ihr Verhalten nachvollziehen. Keiner hatte eine Ahnung was das ganze sollte.

Nach ein paar Sekunden war wieder Ruhe eingekehrt.
 

"Die Schlangengrube dürfte kein Problem mehr sein," sagte sie mehr zu sich selbst. Kyoko holte die Ringe wieder hervor und gab sie ihrem jeweiligen Besitzer zurück. Dann führte sie ihre Freunde weiter durch die Höhle. Immer wieder ermahnte sie ihre Freunde, jeden ihrer Schritte nachzuahmen.

Seto hielt sich leider nicht daran und wäre fast in eine Schlucht gestürzt. Zum Glück war Kira rechtzeitig da um ihn wieder nach oben zuziehen. Seine Freundin bekam das gar nicht mit. Sie achtete nur auf den Weg um nicht aus Versehen eine Falle auszulösen.

Nach einer halben Ewigkeit, wie es schien, gelangte die Gruppe ohne Verluste wieder ans Tageslicht. Keiner hatte eine Falle ausgelöst oder war abgestürzt oder ertrunken. Von einer Schlange war auch niemand gebissen worden.

Mokuba und Kyoko traten als erste ins Freie. Staunend betrachtete er die Umgebung.

Von ihrem Standort aus konnte man deutlich sehen, wie die Sonne am Horizont versank. Alles war in dunkles Orange getaucht. Ein herrlicher Anblick möchte man meinen. Dem war aber nicht so. Bei dem Anblick der sich ihr bot, krampfte sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Alles war so vertraut und doch war alles anders, irgendwie fremd. Der Eingang der Höhle wurde von der Seite und von vorne von einer Felsenfront abgeschirmt. Wenn man die Felsen umging kam man auf eine kleine Anhöhe. Am Rande der Anhöhe ging es steil bergab. Wenn man da runterfiel, blieb nichts von einem übrig.

Ihre Freunde waren völlig überwältigt von dem Anblick der sich ihnen bot. Die beiden Schwestern hatten Tränen in den Augen.

Für sie war alles total fremd. Neben dem Eingang der Höhle wuchs sogar ein Tannenbaum und das verwunderte nicht nur Seto. Auf der Anhöhe wuchsen Pflanzen die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatten. Aki und Kira setzten sich neben Kyoko auf den felsigen Boden und ließen ihre Beine vom Felsen baumeln.

Die Drei starrten in die Tiefe. Das rothaarige Mädchen spielte mit dem Gedanken zuspringen. das würde all ihre Qualen beenden aber es war gegenüber ihrer Freundin nicht fair. Eines Tages würde sie für ihre Schuld bezahlen müssen, warum also nicht jetzt springen? Kira legte seine Hand auf ihren Fuß. Er wollte seine Freundin beruhigen, wusste er doch mit welchen Gedanken sie sich rumschlug. Kaiba gefiel diese Geste überhaupt nicht.

Der dunkelharrige warf seinem Vater einen Blick zu, den dieser sofort zu deuten wusste.
 

Er erklärte den anderen, dass er mit einer kleineren Gruppe vorgehen würde. Mit den beiden Brüdern und Mokuba machte er sich auf den Weg. Seto gefiel es zwar gar nicht seinen kleinen Bruder alleine losgehen zulassen, aber er vertraute seinem Angestellten. Kyoko würde ihn umbringen, wenn einem der Kleinen etwas passieren sollte.

Serenety war hinter Kyoko getreten und umschlang ihre Taille. Sie war komplett überwältigt vom Anblick der ihr fremden Welt. Es war alles so anders als bei ihnen zuhause. Selbst hier am Berg gab es Blumen die sie noch nie irgendwo gesehen hatte. Eine Blume war ihr sofort aufgefallen. Die Blüten der Pflanze waren blau-rosa und dufteten wunderbar. Joey's Schwester liebte Blumen und diese gefiel ihr besonders gut. Die Blume hatte Ähnlichkeit mit einer Glockenblume, aber diese Art kannte sie nicht.

Serenety fragte ihre Freundin nach dem Namen der Pflanze. Ihre Freundin drehte sich zu ihr um.

"Frag sie doch selbst, wie sie heißt!", forderte sie ihr Gegenüber auf.

Diese sah sie verwirrt an. Das braunhaarige Mädchen verstand seine Freundin nicht ganz. Was meinte sie damit?

"Na, wenn du ganz genau hinhörst, kannst du sie verstehen,"erklärte Kyoko. In ihren Augen war ein wehmütiger Ausdruck getreten.

Serenety folgte ihrer Aufforderung. Sie beugte sich zu der Blume, die nahe am Abgrund wuchs. Um sie herum war alles still. Nur ab und an durchbrach ein Vogel mit seinem Gezwitscher die Stille. Die drei Raben von gestern kamen auf ihre Herrin zugeflogen und umkreisten sie.
 

Diesmal klang ihr Geschrei nicht bedrohlich sondern eher wie eine Begrüßung. Das war es auch. Die schwarz gefiederten Vögel hießen ihre Herrin und deren Freunde herzlich willkommen. Dabei vertrauten sie nur Kyoko. Dem Rest gegenüber hegten sie noch tiefes Misstrauen und hielten Abstand.

Alle Augen ruhten auf Serenety. In ihre grünen Hose und ihrer gelben Jacke hob sie sich deutlich von dem gräulichen Felsen ab. Sie schaute die Pflanze an.

Plötzlich war ihr, als ob eine leise, melodische Stimme ihr etwas zuflüstern würde. Verwundert nahm sie den süßlichen Duft war, den die Blume verströmte. Der war ihr vorher nicht aufgefallen.

"Die Blume heißt Drachenfee, oder?", sie war selbst ganz verwirrt.

Kyoko nickte stumm und wandte sich dann wieder dem Abgrund zu ihren Füßen zu.

Derweil erzählte Serenety ihren Freunden aufgeregt, wie sie den Namen der Pflanze herausgefunden hatte. Seto war der ganzen Sache gegenüber sekeptisch. Die Sache mit der Höhle leuchtete ihm ja noch ein, aber seit wann konnte man mit Pflanzen sprechen? Das war doch ganz unmöglich!

Kyoko beachtet ihre Freunde gar nicht. Kira stieß ihr in die Rippen.

Ihr war bewusst, was er wollte. Es war langsam an der Zeit weiterzugehen. Hier übernachten wollte sie ganz bestimmt nicht.

Langsam führte sie ihre Freunde eine steile Steintreppe entlang nach unten. Die Treppe hatte kein Geländer, also ermahnte sie ihre Freunde immer wieder vorsichtig zu sein.

Kyoko kannte jeden Stein und jeden Grashalm der sich hier befand. Sie befand es nicht für nötig, ihrem eigenem Ratschlag zu befolgen. So übersah sie eine fehlende Stufe und wäre prompt gestrauchelt, hätte Kaiba sie nicht im letzten Moment aufgefangen. Von nun an hielt er ihre Hand. Er wollte verhindern, dass sie ihm doch noch vom Berg fiel.
 

Es war ein seltames Gefühl, diesen Berg an der Hand eines anderen hinunter zuklettern. Früher hatte immer Hizuki oder ihr Vater sie an der Hand genommen und runter vom Berg geführt.

Nach einem einstündigen Marsch hatten sie das Tal ohne weitere Zwischenfälle erreicht. Von Mokuba und den anderen war weit und breit nichts zusehen. Nachdem sie das Gebirge hinter sich gelassen hatten, legten sie eine Pause ein. Dem rothaarigen Mädchen war bewusst, dass ihre Freunde diese Anstrengungen nicht gewöhnt waren. Wenn es nach ihr ginge, bräuchten sie noch keine Pause zu machen. Der Rest der Gruppe war ganz außer Atem. Seto ließ die Hand seiner Freundin auch weiterhin nicht los. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich unwohl.

Seto strich mit dem Daumen sanft über ihren Handrücken. Raphael beobachtete die beiden die ganze Zeit. Bis jetzt wusste er noch nicht das die beiden ein Paar waren.

Am Rande des Gebirges war ein Wald. Im Gegensatz zu dem in Domino-City, war dieser hell und freundlich. Langsam wurde es kühl. Serenety rieb sich fröstelnd die Arme und Raphael gab ihr seinen Mantel. Die Blätter raschelten im Wind. Einzelne Blütenblätter tanzten im Wind.

Joey ließ sich an einer alten Fichte entlang ins feuchte Gras sinken. Auch hier im Wald entdeckten sie Pflanzen und Tiere die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatten. Besonders May und Serenety interessierten sich für die Vegetation. Staunend bewunderte die Blonde eine rot-weiß getupfte Blume. Wie Efeu rankten sich die Blätter um den Stängel und kringelten sich neben den Blüten ein. Diese Pflanze kam nur in Gruppen vor und hält sich am liebsten in der Nähe von Eichen, oder Fichten auf.

Ein sehr eigensinniges Gewächs, wie sie von Kira erfuhren. Sie wächst nämlich nicht in den Gärten von Menschen, sondern kam nur in freier Wildbahn vor. Das eigenwillige Pflänzchen wollte auch nicht ihren Namen verraten, wie die Drachenfee.
 

"Wollt ihr wissen, wie sie heißt?", erkundigte sich Kira bei den beiden Mädchen.

Diese nickten wissbegierig. Er lächelte und versuchte das Gewächs in die Hand zunehmen. Das gelang ihm nicht. Geschickt wich sie seinen Händen aus.

"Sturzahn. Wie ihr seht, kommt der Name nicht von ungefähr," meinte er grinsend.

Nach einer Weile gingen sie weiter. Mittlerweile war die Dämmerung hereingebrochen. Glühwürmchen und Grillen begleiteten die Gruppe.

An einer Weggabelung blieben sie stehen. Fragend sah die Rothaarige ihren Cousin an.

Einige Sekunden blickten sie sich in die Augen, ehe sie einen Weg wählten. Entweder folgten sie dem Pfad weiter, oder sie bogen nach rechts ab. Der eine Weg führte entlang am Gebirge, der andere führte geradewegs zum Strand. Am Ende entschieden sie sich für den Weg zum Strand, was hieß, sie bogen nach rechts ab.

Sie folgten dem Pfad, der sie über einen Hügel führte.Wie Gänse schnatterten ihre Freunde wild durcheinander, nur Kyoko blieb auffallend still. Mit einem Mal riss sie sich von der Hand ihres Freundes los. Das Mädchen rannte über Stock und Stein und kümmerte sich nicht weiter um ihre Begleiter. Ihr Verhalten verwirrte alle, außer Kira. Der dunkelhaarige Mann wusste was das Herz seiner Cousine quälte. Vor Jahren hatte sie etwas getan, was hier zulande normalerweise mit dem Tod bestraft wurde. Kyoko litt sehr unter ihrer Tat. Nach all den Jahren konnte sie das Gesicht der Sterbenden nicht vergessen. Nachts wachte sie schweißgebadet auf und tagsüber konnte sie ihre Stimme hören. Die Stimme des Mädchens erklang immer dann in ihren Ohren, wenn sie Seto näher kam. Vielleicht war es nur eine Art Schutzmechanismus, aber wer wusste das schon?

Den Hügel hatten sie hinter sich gelassen, nun wanderten sie einen schmalen Weg entlang. Zu beiden Seiten wuchsen Sträucher, Blumen und andere Pflanzen. Selten sahen sie ein ihnen bekanntes Gewächs. Kira erklärte ihnen nebenbei, welche Pflanzen sie gerade gesehen hatten. Tiere waren ihnen noch nicht begegnet, man hatte sie nur im Unterholz rascheln hören. Das hätte aber genauso der Wind sein können.
 

Kyoko konnte diesen vertrauten Anblick nicht länger ertragen. Am liebsten wäre sie sofort wieder umgekehrt, aber irgendetwas drängte sie danach weiter zugehen.

Sie seufzte. Mittlerweile hatte Kaiba sie wieder eingeholt. Er wollte wieder nach ihrer Hand greifen, aber sie entzog sie ihm. Schweigend maschierten sie neben einander her. Ihm tat das Herz weh. Warum war sie plötzlich so abweisend? War sie ihm etwa böse, weil er den Mund nicht halten konnte und verraten hatte, dass die beiden ein Paar waren? Ein trauriger Zug lag auf seinen Lippen. Das Paar hatte sich etwas von der Gruppe entfernt. Ungefähr zwei Meter Abstand lag zwischen ihnen und dem Rest der Gruppe.

Völlig unerwartet blieb sie stehen. Fast hätte Seto es gar nicht bemerkt. Unwillig drehte er sich zu ihr um und sah sie an. Da entdeckte er das Grab, vor dem sie stand. Seine Angebetete kniete sich nieder. Eine Hand legte sie auf die braune Erde. Rund um das Grab wuchsen keine Pflanzen. Lediglich ein Holzkreuz schmückte die Ruhestätte. Fast hatte man das Gefühl, die Erde trauerte um den Toten. Auch nach all den Jahren waren die Spuren der grausigen Tat noch sichtbar. Rote Flecken zierten den Weg und zum Teil auch das Grab. Es war vertrocknetes Blut. Selbst das Regenwasser hatte es nicht weggewaschen. Scheinbar wollte die Erde die Spuren der grausamen Schlacht nicht verwischen.

Der Mond stand hell am Himmel und beleuchtete das Grab. Das Gesicht des knieenden Mädchens lag im Schatten. Den Ausdruck in ihren Augen konnte man nicht erkennen und auch nicht den bitteren Zug um ihre Lippen.

Die Freunde bemerkten das rothaarige Mädchen.

"Was hast du, Kyoko-chan?", erkundigte sich Serenety und trat nahe an ihre Freundin heran.
 

Kira kniete sich hinter sie und legte ihr seine Hand auf die Schulter. Eine düstere Atmosphäre lag in der Luft.

"Schon komisch, selbst nach all den Jahren kann ich ihr Gesicht nicht vergessen. Die Trauer in ihren Augen, als ich sie tötete," ausdruckslos kamen die Worte aus dem Mund der Rothaarigen. Ihre Freunde hatten den Atem angehalten. Es war mucksmäuschen still, bis sich ein lauter Schrei aus Serenety's Kehle löste.

"Das glaub ich nicht! Du hast jemanden getötet? Sag das das nicht wahr ist!", verlangte sie von ihrer Freundin. Sie war schockiert. Ihre Freundin hatte einen Menschen ermordet? Nie und nimmer!

"Doch, glaub es nur. Ich habe eine Freundin getötet," ihre Stimme zitterte leicht. Ihr Körper bebte. Sie hasste sich für diese Tat. Warum hatte sie das getan?

Seto war geschockt. Seine kleine Gewitterziege war doch nicht zu so einer Tat fähig! Obwohl ihre Wutausbrüche manchmal beängstigend waren.

Langsam kam er auf seine Freundin zu.

"Ich habe in meinem Leben schon mehr Menschen getötet, um zu überleben,"sie klang gleichgültig, dennoch war ein leichtes Beben in ihrer Stimme zuhören. Kyoko war den Tänen nahe.

"Du hattest einen guten Grund sie zu töten," versuchte Kira sie zu beruhigen.

"Kein Mensch hat das recht einen anderen umzubringen!", meinte Serenety energisch.
 

"Wie wahr, aber genauso wenig, hat niemand das Recht, einen anderen um seinen Tod zu bitten!", gab sie bitter zur Antwort.

Kyoko kämpfte mit den Tränen. Auf gar keinen Fall wollte sie vor ihren Freunden heulen. Das war das letzte was sie gebrauchen konnte.

Dennoch rannen ihr unaufhaltsam die Tränen über die Wangen. Krampfhaft versuchte sie die Tränen zu unterdrücken und ihre Spuren zu beseitigen.

"Warum hast du das von mir verlangt? Wieso? Wenn ich besser aufgepasst hätte, wärst du heute noch am leben, Minami!", schluchzte sie.

"Shsht! Du kannst nichts dafür! Es ist nicht deine Schuld!", Kira sprach beruhigend auf sie ein.

Seto kniete sich neben sie auf die blutgetränkte Erde. Besänftigend legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel. Liebevoll strich er auf und ab. Seine klaren Augen sahen sie ruhig an.

"Ich weiß noch ganz genau wie ich sie gefunden habe. Die Qual in ihren Augen, als ich ihr mein Schwert in die Brust gerammt habe,"erzählte sie stockend. Warum habe ich ihr nachgegeben? Wieso hab ich nicht besser aufgepasst, fragte sie sich immer und immer wieder. Ihr Herz fand keine Antwort auf ihre Frage. Sie sah nur die schrecklichen Bilder vor ihren Augen. Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.

Kira ließ von ihr ab. Langsam wich er zurück und ließ das Mädchen und ihren Freund allein. Serenety weinte. Dem Rest stand der Schock und die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Sie konnten ihren Worten nicht glauben. Ihre Freundin soll eine ruchlose Mörderin sein? Niemals! Alleine ihre Tränen überzeugten sie davon, dass sie recht hatten. Wäre sie wirklich eine ruchlose Mörderin würde sie wohl kaum um die Ermordete weinen.

Plötzlich wurde es gleißend hell. Geblendet wandten sie ihre Augen ab.

Vor ihnen stand plötzlich eine schemenhafte Gestalt. Allem Anschein nach ein Mädchen mit langen Haaren. Wärme durchdrang das Herz des rothaarigen Mädchens. Stumm liefen die Tränen über ihr hübsches Gesicht.

"Warum bist du hier? Was willst du?", fragte sie trotzig. Ihre Hände berührten das Grab. Kein Wort kam über die Lippen der schemenhaften Gestalt. War es ein Gespenst? Ängstlich drückten sich ihre Freunde aneinander. Einzig Kira blieb ruhig. Das Mädchen trat neben ihn. Er nickte ihr kurz zu und wandte sich dann ab. Auf der anderen Seite des Weges blühten ein paar Vergissmeinnicht. Vor denen blieb er stehen.
 

Seto legte seinen Arme schützend um das rothaarige Mädchen. Für ihn zählte in diesem Moment nur seine Freundin, alles andere war ihm egal. Ihr trauriger Anblick tat ihm in der Seele weh. Nie hätte er für Möglich gehalten, eines Tages so zu empfinden. Er empfand selten etwas für andere Menschen. Meistens waren sie ihm egal, aber dieses Mädchen löste die seltamsten Gefühle in ihm aus. Das musste Liebe sein, oder? Fühlte sich Liebe so an? Es fühlte sich ähnlich an wie bei seinem kleinen Bruder. Den wollte er ja auch beschützen und wenn man ihn kränkte, tat ihm das mehr weh als Mokuba selbst. Ganz ähnlich war es auch mit Kyoko, nur verspürte er bei ihr ein körperliches Verlangen und das war bei dem Knirps nicht der Fall.

Die Gestalt bewegte ihre Lippen, aber kein Ton war zuhören. Eine gespenstische Stille lag über dem Ort. Kein Blatt regte sich im Wind. Das Geschrei der Vögel war nicht zuhören. Einzig das Atmen der Anwesenden war zuhören. Unheimlich! Da schlottern einem ja die Knie!, dachte Tristan. So richtig wohl fühlte er sich nicht. Das durchsichtige Wesen machte ihm Angst und Bange. Mehr aber als das Gespenst, ängstigte ihn die Tatsache, dass Serenety sich weinend an ihn klammerte. Wieso ich? Normalerweise hatte Duke in solchen Sachen Glück und nicht er. Meistens flüchtet sie doch sowieso in die Arme ihres Bruders, heute hatte sie dazu wohl keine Lust.

Das wäre gar nicht möglich gewesen. Die beschützende Wärme von Joey's Armen hatte bereits ein anderes Mädchen besetzt. May presste sich scheinbar total verängstig in seine starken Arme.

Die Raben umkreisten ihre Herrin. Schließlich setzten sie sich auf den Ast einer Eiche über dem Grab. Gespannt verfolgten ihre klugen Augen das Geschehen unter ihnen.
 

Die Gestalt legte eine Hand auf Kyoko's Schulter. Diese drehte sich langsam um. Traurig ruhte ihr Blick auf dem Mädchen.

"Warum bist du weggelaufen?", fragte sie tränenerstickt. Siedend heiß überkam sie ein neuerlicher Weinkrampf.

Das Mädchen bewegte ihre Lippen. Wieder war nichts zuhören. Kyoko aber verstand was sie sagte.

"Dich trifft keine Schuld. Es war dumm von mir, ohne Waffe wegzulaufen. Ich wollte meiner Familie beistehen, genau wie du, meine Kleine," sprach sie liebevoll zu ihrem Herzen.

"Wäre ich meinen Pflichten besser nachgekommen, könntest du noch leben!", schluchzte Kyoko.

"Vielleicht, aber ich bin weggeschlichen, nicht du. Hätte ich mich den Befehlen gebeugt, wäre es nicht passiert. Du hast mich nur von der Schande erlöst, mehr nicht. Selbst darum habe ich dich gebeten. Freiwillig hättest du niemals jemanden von uns getötet." Die Stimme des Mädchens klang friedlich. Jeder hatte sie hören können und doch war kein Laut über ihre Lippen gekommen. Sie wollte das Vertrauen zwischen ihnen wiederherstellen, deswegen hatte sie zu ihren Herzen gesprochen.

"Trotzdem fühle ich mich schuldig. Ich kann einfach nicht vergessen was passiert ist!", weinte sie.

"Ich kann dich verstehen, aber nur weil mir das passiert ist, musst du nicht auf Liebe verzichten. Wir waren immer Freunde, oder? Wir haben immer zusammen gehalten, obwohl wir so verschieden waren und ich mehrere Jahre älter war als du. Du musst wegen mir nicht auf die Liebe verzichten. Das will ich nicht! Viel mehr wünsch ich mir von dir, dass du meinen Traum erfüllst. Im übrigen finde ich ihn süß!", beteuerte sie. Das Mädchen lächelte verschmitzt. Der brünette Typ, der sich so rührend um Kyoko kümmerte, war wirklich süß. Außerdem sah er ihrem Liebsten sehr ähnlich. Sie musste zugeben, ihre Freundin hatte einen guten Geschmack. Hoffentlich ähnelte diese Beziehung nicht ihrer eigenen! Eigentlich konnte man es noch nicht einmal Beziehung nennen. Der Mann war einige Jahre älter und bereits verheiratet gewesen. Zudem hatte er bereits zwei kleine Kinder. Die hatte sie zwar nie gesehen, aber sie wusste das es sie gab. Er hatte seine Familie sehr geliebt, da hätte sie keine Chance gehabt, also hatte sie es erst gar nicht versucht. Trotzdem bezeichnete sie ihn gerne als ihren Geliebten, denn das musste ja nicht unbedingt bedeuteten, dass die beiden ein Paar waren. Ihr war selbst klar, dass sie sich etwas vormachte, aber das war ihr egal.
 

Minami liebte ihre kleine Freundin sehr und wollte das sie glücklich war. Normalerweise hatte Kyoko nicht viele Freundinnen. Sie konnte einfach nicht so gut mit Mädchen umgehen, wie mit Jungs. Mit Klamotten und anderen Mädchensachen hatte sie nicht viel am Hut. Das hatte sich anscheinend nicht geändert.

Ihre Freunde verstanden so gut wie gar nichts mehr. Anscheinend hatte Kyoko recht gehabt. In dieser Welt war wirkliches alles möglich!

"I...ist das ein Gespenst?", fragte Joey unsicher. Er wusste einfach nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Seine Freundin hatte einen Menschen getötet, aber dennoch war sie seine Freundin. Bestimmt hatte sie einen guten Grund dafür gehabt. Kyoko hatte sich immer für ihn und seine Schwester eingesetzt, sonst wäre er jetzt nicht mit May zusammen.

Kyoko weinte bitterlich, was sonst nicht ihre Art war. Sie hasste es vor anderen zu weinen.

Minami ging auf ihre weinende Freundin zu. Die kniete sich vor ihr nieder. Sie streichelte ihre Wange.

"An deiner Stelle würde ich ihn nicht gehen lassen. Er ist sexy!", grinste Minami.

Ihre Wangen färbten sich rosa. Wo ist der denn sexy?, dachte Kyoko mit einem Seitenblick auf Kaiba.

Obwohl seine Augen im Schein des Mondes geheimnisvoll glänzten, aber konnte man das als sexy bezeichnen? Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen.

"Du bist verliebt! Wie niedlich!", kicherte Minami. Kyoko schwieg beharrlich. Demonstrativ sah sie zur Seite. Langsam versiegten ihre Tränen. Minami hatte recht. Es wurde langsam Zeit, sich anderen Dingen zu widmen. Das der Tod sie noch nicht geholt und von ihrem Leid erlöst hatte, musste einen bestimmten Grund haben. Sie musste ihre Insel rächen und das Überleben einer Art sichern. Das war Grund genug weiterzuleben.

"Von wegen niedlich! Trotzdem danke, Minami! Ich hab viel von dir gelernt und selbst jetzt, nach deinem Tod sorgst du dich noch um mich. Das ist, nachdem ich dich getötet habe, mehr als ich erwarten kann. Deswegen werde ich deinen Traum erfüllen, aber das wichtigste ist nach wie vor unsere Familien zu rächen!Alleine dafür lebe und wenn es sein muss, sterbe ich auch dafür! Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder, aber wahrscheinlich nicht. Also leb wohl, meine Freundin!", verabschiedete sie sich von ihrer Freundin. Sie fasste nach ihrer Hand und drückte diese zärtlich. Was den anderen sehr seltsam vorkam. Seit wann kann man die Hand eines Geistes so einfach berühren?

Kyoko konnte es. Die verlorenen Seelen hatten nach ihrem Tod einen Wunsch frei. Sie durften sich alles aussuchen was sie wollten. Naja, fast alles. In ihr früheres Leben zurückkehren konnten sie nicht. Jeder Tote hielt sich diesen Wunsch für etwas besonderes auf.

Die Gestalt erwiderte den Druck ihrer Hände und lächelte kurz, ehe sie sich wieder in Luft auflöste. Kira kam auf das Grab zu und legte die Vergissmeinnicht nieder.

"Bis bald!", flüsterte er. Kira wandte sich wieder seinem Cousinchen zu. Aufmunternd sah er sie an.
 

"Sie hat recht! Es wird Zeit, dass du in die nächste Phase der Trauer kommst!", meinte er bestimmt.

Komplett verwirrt sah Serenety zwischen ihrer Freundin und dem dunkelhaarigen Mann hin und her.

"Was... was war das eben?"

Kira lächelte leicht. Kyoko wandte sich wieder ihren Freunden zu. Etwas wackelig auf den Beinen erhob sie sich und warf einen letzten Blick auf das Grab. Ein Rabe kam angeflogen und ließ sich auf ihrer linken Schulter nieder. Das schwarz gefiederte Tier rieb sein Köpfchen an ihrer Wange. Das Mädchen gab einen überraschten Laut von sich. Der Schnabel des Tierchens hatte sie gepiekst. Irritert schaute sie den Vogel an. Durchdringend sah er sie an. In diesem Moment ertönte ein Schuß.

Erschrocken wandten sie sich in die Richtung, aus der der Schuß ertönte.

Die Gruppe rannte den Pfad entlang. Nach ein paar Minuten erreichten sie eine Stadt. Candia stand auf einem Ortsschild. Es war das Einzige das noch stand, alle anderen Schilder lagen zerbrochen und verwittert auf dem Boden. Die Häuser waren entweder engestürzt, verfallen oder aber, bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Einzig der alte Dorfbrunnen war noch intakt. Die Statue auf dem Brunnensockel zeigte ein Mädchen mit langen Haaren. Um ihre Beine wand sich der Körper eines Drachen. Sein Kopf war auf gleicher Höhe mit dem des Mädchens und zeigte in den Himmel.

Diese Statue war ein Symbol für den Drachen-Clan. Es stellte sicher, dass niemals vergessen wurde, wie die Menschen auf diese Insel kamen und sie besiedelten. Dieser Drache war einer alten Legende nach zu urteilen dem damaligen Oberhaupt gefolgt und hatte sich hier niedergelassen. Seither suchten alle Arten von Drachen auf diere Insel Zuflucht. Mittlerweile bekam man sie nur noch selten zu Gesicht. Sie fürchteten die Menschen und hielten sich in allen Teilen der Welt versteckt.

Der Brunnen stand in der Dorfmitte und alle Gassen führten zu ihm. Es war unmöglich sich hier zu verlaufen. Alle Wege führten zu diesem Brunnen.

Es sah alles noch wie damals aus. Selbst die Bäume und Blumenbeete sahen noch aus wie früher. Nichts hatte sich verändert, außer das die Stadt verlassen und teilweise verfallen war.
 

Als sie dieser Insel den Rücken gekehrt hatte, hatte es ähnlich ausgesehen. Es gab aber Unterschiede. Heute lag kein Brandgeruch mehr in der Luft. Das Feuer war erloschen und der Rauch mit dem Wind fort getragen worden.

Sie selbst hatte sich auch verändert. Von der zweiten Gruppe war nach wie vor nichts zusehen.

Seto bewunderte die Statue. Irgendwie sah das Mädchen Kyoko ähnlich, fand er. Der Körper des Mädchens wurde nur spärlich bedeckt. Ob seine Kleine nackt auch so aussah?, fragte er sich.

Kyoko indess trieb ihre Freunde zur Eile an. Da Seto sich nicht in Bewegung setzte und einfach weiter die Statue anstarrte, griff sie kurzentschlossen nach seiner Hand. Grob zerrte sie ihn aus der Stadt. Über dieses ungehobelte Verhalten beschwerte er sich lauststark. Aber alles fluchen und schimpfen half ihm nicht. Ihr Herz ließ sich nicht erweichen. Sie hielt seine Hand fest und zog ihn hinter sich her. Ihm blieb nichts anderes übrig, als einen kurzen, wehmütigen Blick über die Schulter zurück zuwerfen.Traurig ließ er die Statue hinter sich und wandte sich wieder nach vorne.

Kyoko ließ seine Hand nicht mehr los. Der Typ brachte es fertig und ging auf der Insel verloren!

Ihrem Instinkt folgend begann sie zurennen und zerrte den armen Firmenpräsidenten mit sich fort.

Der hatte Mühe mit ihr mitzuhalten. Er war es nicht gewöhnt, seine Schritte jemand anderem anzupassen.

Erneut hatten sie ihre Freunde abgehängt und etwas außer Atem erreichten sie einen kleinen Hügel. Was sie dort sahen, stimmte ihr Herz nicht unbedingt glücklicher.

Ein riesiger, geschuppter Leib versperrte ihnen den Weg.

Seto wusste nicht wirklich um welches Tier es sich handelte, aber es handelte ich definitv um ein Tier. Eine riesige Eidechse? Ein riesen Chamälion? Er musste passen. Es kam ihm zwar bekannt vor, aber wirklich beim Namen nennen konnte er es nicht.
 

Man konnte noch nicht einmal sagen, ob es sich überhaupt um ein Reptil handelte, es war ja nur der Schwanz zusehen. Das Tier war unruhig. Wütend peitschte es seinen mächtigen Schwanz und versuchte rücksichtslos jeden, der sich in seiner Nähe befand, zu verletzen. Seto hatte Mühe dem angriffslustigen Tier auszuweichen. Seine Füße schmerzten. Er war das viele Laufen nicht gewöhnt und hatte bereits eine gemeine Blase an der Ferse.

Kyoko blieb seltsamerweise ganz ruhig. Das rothaarige Mädchen wich dem Tier nicht aus. Sie ließ sich ohne Murren von dem schuppigen Untier schlagen. Der Schwanz des Tieres hatte an der Rückseite viele kleine, messerscharfe Zacken, wie Kaiba schmerzhaft feststellen musste. Das seltsame Tierchen hatte ihm ohne zu zögern einen gewaltigen Hieb versetzt. Dabei war sein T-shirt beschädigt worden. Mehrmals hintereinander schlug das Tier auf ihn ein. Auf Seto's Brust hinterließ das viele blutige Striemen. Drei tiefe Kratzer zogen sich längs über seine breite Brust, aus denen Blut quoll.

Er hatte Schmerzen und wusste nicht mehr aus noch ein. Wie sollte er dem Untier den ausweichen? Er konnte sich ja kaum noch auf den Beinen halten. Die Blasen an seinen Füßen taten wirklich weh und die Kratzer hoben seine Stimmung auch nicht gerade. Wieso blieb Kyoko so ruhig? Machten ihr die Schmerzen gar nichts aus? Hatte sie überhaupt welche? Mit Sicherheit! Ihre Wunden von Gestern mussten noch höllisch wehtun.

Das Tier rollte zur Seite. Jetzt wusste er auch warum es sich so aufführte. Das Tier lag in einer riesigen Blutlache. Es hatte eine klaffende Wunde am Bauch. Man konnte direkt seine Eingeweide sehen. Das sah grausam aus! An manchen Stellen fehlten dem Tier die grünen Schuppen. Es sah beinahe so aus, als ob man ihm die Haut, respektive die Schuppen, abgezogen hätte. Am Schweif fehlten ihm keine Schuppen. Das Gesicht hatte es immer noch angewandt. Seto rätselte immer noch, um was für ein Tier es sich hierbei handeln könnte. Gereizt knallte der Schweif auf den Boden. Im nächsten Moment zielte er wieder auf Seto. Nur knapp verfehlte er ihn. Die Luft um sie herum war elektrisch geladen, so kam es ihm zumindest vor.
 

Er hatte Seitenstechen. Keuchend hielt er sich die Seiten. Schnelle Schritte wurden laut. Seto kniff die Augen zusammen. Er konnte einfach nicht mehr ausweichen. Beim nächsten Mal würde er ihn erwischen. Vermutlich würde nicht viel von ihm übrig bleiben. Arme Kyoko! Es war eine Schande, aber er konnte sie nicht beschützen. Er brach gleich zusammen.

Seto merkte nicht was um ihm herum geschah. So fiel es ihm auch nicht auf, als Kyoko vor ihn trat.

Mitleidig warf sie einen Blick über ihre Schulter. Er sah wirklich mitleiderregend aus. Obwohl sie zugeben musste, dass ihm das ein männliches Flair gab. Sie fand ihn in dieser Situation ungemein sexy. Oh Mann! Ich bin wirklich verrückt! Wie er da so auf dem Boden kniete, die Hände in die Seiten gestemmt und vom Mondlicht beschienen wurde, sah er einfach total maskulin, männlich aus. Irgendwie total erotisch. Kein Zweifel, sie war die Tochter ihrer Mutter! Die hatte auch so seltsame Vorlieben gehabt. Scheinbar war sie ihr doch ähnlicher als sie gedacht hatte.

"Es reicht! Verrate mir, wer dir das angetan hat!", befahl sie dem Wesen.

Ein bösartiges Grollen ertönte aus seinem Maul. Tiefe Trauer erfasste sie. Ihr Freund würde es wohl nicht mehr lange machen. Seine Verletzungen waren zu schwer, als das man sie noch heilen konnte. Dafür würden die Täter bezahlen. Warum nur brachten Menschen diese majestätischen Tiere um? Das würde sie nie verstehen!
 

Das Geschöpf wandte ihnen sein schmerzverzerrtes Gesicht zu. Auf seinem Kopf hatte es ein schwarzes Horn und messerscharfe Zähne lugten aus seinem Maul hervor. Das rothaarige Mädchen schritt hoch erhobenen Hauptes auf das Tier zu. Nach wie vor konnte Seto es nicht zu ordnen. Hier gab es wirklich die seltsamesten Geschöpfe!, stellte er erstaunt fest.

Sie blieb neben seinem Kopf stehen und kraulte beruhigend seine Nase. Er gab ein gequältes Knurren von sich, ließ es sich aber gefallen. Das Wesen konnte nur mühsam die Augen offenhalten. Das Tier war wirklich riesig!, wie Seto mit Bewunderung feststellte. Es musste gut zwei Meter groß sein. Irgendwo hatte er so ein Tier schon mal gesehen, nur wo? Wenn er jetzt so darüber nachdachte, kannte er es wohl aus einem Buch. Das konnte doch nicht sein! Es gab sie also wirklich, oder er drehte völlig durch! Vor ihm lag ein Drache! Wow!

Das junge Mädchen sah dem Drachen tief in die Augen. In seinen Augen konnte sie alles lesen. Diese Schweine!

Aus dem nahe liegenden Wald ertönte ein Grölen. Das verwirrte Seto. Außer ihren Freunden war doch nienmand hier, oder? Was verdammt noch mal ging hier vor? Kyoko hatte doch erzählt, die Insel wäre ausgestorben. Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen vor.

Ein ungleicher Kampf

Hallo, ihr Lieben! ^^ *winkewinke* Da bin ich wieder. Ich hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst mir ein Kommi. Für diejenigen unter euch die nicht bei Animexx sind und die Adult-Kapitel lesen wollen, aber nicht können, wendet euch an meine E-Mailadresse. Ich wünsch euch viel Spaß!

Ya matane eure KyokoShanks
 

Kapitel 35: Ein ungleicher Kampf
 

Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen vor.

Aus dem Gebüsch trat ein seltsam aussehender Mann. In diesem Moment hauchte der Drache sein Leben aus.

"Wir sehen uns, Kleiner! Ich werde dich rächen, versprochen!", versprach sie ihm. Der Anblick des toten Drachen schmerzte sie. Für jemanden aus dem Drachenclan war es die Hölle einen Drachen sterben zusehen. Sie spürten ihre Qualen und litten unsäglich darunter.

"Na sieh mal einer an! Wer hätte gedacht, dass auf dieser Insel noch irgendjemand lebt? Was macht ihr hier? Seid ihr auch hinter den Drachenknochen her? Da habt ihr aber leider Pech, die gehören nämlich uns, also verzieht euch!", befahl eine bösartige Stimme.
 

Kyoko wandte sich wieder ihrem Freund zu und hielt ihm sicherheitshalber den Mund zu. Der Typ brachte sie sonst noch in Teufelsküche! Sie kannte den Mann nämlich. Er war gefährlich. Extrem gefährlich und fackelte nicht lange, jemanden zutöten. Im East-Blue war er gefürchtet. Sein Stützpunkt lag viele Seemeilen von hier entfernt. In der Nähe der Grand Line, wenn sie nicht irrte.

Während der zwei Jahre auf dem Schiff ihres Vaters war ein nicht unerhebliches Kopfgeld aus sie ausgesetzt worden, aber seins hatte sie leider nicht topen können. Obwohl 19 Millionen Berry nicht schlecht für eine Fünfjährige war. Aber jetzt hatte sie keine Zeit in Erinnerung zu schwelgen.

Mittlerweile war der Mann nicht mehr allein. Ein paar seiner finsteren Kumpanen waren ebenfalls auf den Hügel getreten und hatten ihre Freunde im Schlepptau.

Sie warf ihrem Cousin einen fragenden Blick zu. Dieser nickte nur.

Diese Bande sah seltsam aus. Nicht wirklich Mensch, eher Fisch, dachte Joey. Vorallem aber sahen diese Typen furchterregend aus.

Es stimmte. Jedes dieser Ungeheuer ähnelte einer anderen Fischart. Der Anführer sah einem Hai nicht unähnlich, kam es Seto in den Sinn. Entweder träumte er das alles oder er befand sich in einem schlechten Film. Anders konnte es doch gar nicht sein! Er verzweifelte schier an dieser Situation.

Natürlich wusste er, dass alles real war, aber sich das einzureden war nicht halb so amüsant.

Seinen Galgenhumor hatte er noch nicht verloren, wenn er den je einen besessen hatte.

Kyoko räusperte sich.

"Was wenn nicht?", wollte sie wissen. Abschätzend besah sie sich der Fremde genauer.

"Bist ein hübsches Mädel! Auf dem Schwarzmarkt würde ich ne'hohe Summe für dich und deinen kleinen Freund bekommen,"kommentierte er. Gierig leckte er sich über die Lippen. Oh, er wusste genau was er mit dem Mädchen machen würde! Seine Freunde würden sich bestimmt gut dem brünetten Jungen unterhalten. Die hatten garantiert ihren Spaß mit ihm!, dachte er dreckig.

Diese Aussage machte ihn wütend! Das Fischgesicht wollte sie auf dem Schwarzmarkt verhökern? Der hatte sie doch nicht mehr alle!

Aber mehr als ein wütendes Gemurmel bekam er nicht heraus. Nach wie vor hielt sie ihm den Mund zu.

Ihre Freunde schwiegen ängstlich. Selbst May und Faye hatten Panik. Anscheinend wussten sie, wie gefährlich diese Typen waren.
 

"Du bist Arlong Sägenase. Hast du diesen Drachen getötet?", erkundigte sie sich. Kyoko war vollkommen ruhig. Lässig taxierte sie ihn.

"Was dagegen?", grinste Arlong.

"Weißt du, wer ich bin?"

"Haha! Irgendein primitiver Mensch, wie deine anderen Freunde auch!", lachte er. Das machte Seto wütend. Stinkwütend. Diese Stachelnase hatte es doch tatsächlich gewagt, ihn zu beleidigen!

"Man erzählt sich, ihr Fischmenschen wärt Halbgötter?", fragte sie beiläufig.

"Das stimmt, Mädchen! Wir sind was besseres als ihr Menschen! Eines Tages gehört uns die ganze Welt und ihr seid unsere Sklaven!", schwärmte er. Seine Freunde stimmten in sein Gelächter mit ein. Es war allgemein bekannt, das sich Fischmenschen für was besseres hielten. Sie waren allesamt größenwahnsinnig.

"Halbgötter, also. Du hast eine schlimme Sünde begangen, indem du einen Drachen getötet hast. Nach dem Gesetzt dieser Insel, muss ich dich töten," sagte sie mit fester, aber gleichgültig klingender Stimme.

Arlong lachte laut auf. Seine Freunde kringelten sich vor Lachen. Sie nahmen das verrückte Mädchen nicht ernst.

"Du hast Sinn für Humor, dass muss man dir lassen. Vielleicht sollte ich dich zu meiner persönlichen Sklavin machen? Wir hätten bestimmt viel Spaß zusammen!", fügte er mit frivolem Grinsen hinzu.

Jetzt war es an Kyoko, lauthals zu lachen.

"Mit Sicherheit!",stimmte sie ihm lächelnd zu. Im Geiste sah sie ihn schon vor sich auf dem Boden kriechend und um Gnade winselnd. Eine angenehme Vorstellung, Arlong und Kaiba sahen das Ganze ein bisschen anders. Während sich der eine die grausamsten Folterszenarien mit seiner künftigen Sklavin ausmalte, stellte sich der andere die wildesten und perversesten Sexspiele zwischen dem Fischgesicht und seiner Freundin vor. Der kalte Angstschweiß brach ihm aus und Ekel kroch in ihm hoch. Widerlich! Ekelerregend!
 

Arlong hatte eine sadistische Ader, die er auch in sexueller Hinsicht auslebte. Er quälte seine Gespielinnen liebend gerne zu Tode. Ob es Kyoko auch so ergehen würde? Wer kann das schon sagen?

Seto war immer noch damit beschäftigt, sich die schlimmsten Szenarien vorzustellen. So merkte er nicht, wie sich ihm ein seltsam aussehender Fischmensch mit spitzen Lippen näherte. Die Fischmenschen waren, wie der Name schon sagte, eine Kreuzung zwischen Mensch und Fisch. Eine schlechte Laune der Natur. Sie waren grausam und herzlos. Töteten ohne Rücksicht auf Verluste, gleichzeitig aber drehten sie durch, wenn einer von ihnen gemeuchelt wurde.

Fischmenschen hatten eine besondere Fähigkeit. Sie konnten sowohl unter Wasser, als auch an Land atmen und hatten Schwimmhäute zwischen ihren Fingern. Für sie waren Menschen nichts anderes als Primitivlinge, Neandertaler, dennoch verkehrten sie sexuell mit ihnen. Besser, sie quälten sie mit Vorliebe bis in den Tod. Manche Sklaven ließen sie aber länger am Leben als üblich. Zu denen hatten sie meistens eine intensivere ,,Beziehung".

Die Gemüter ihrer Freunde hatten sich noch nicht beruhigt. Nach wie vor hatten sie Angst, besonders Serenety, aber ein anderes Gefühl überwiegte. Hass und Verachtung trieben sie an, etwas gegen diese Typen zu unternehmen, nur was? Ihre Kraft hatten sie schon zuspüren bekommen. Gegen die hatten sie nicht den Hauch einer Chance. Raphael fürchtete sich vor diesen Monstern und ekelte sich vor ihnen. Was hatten sie mit seiner Flamme vor? Auf dem Schwarzmarkt verhökern? Sklavin? Irgendwie kam er sich fehl am Platz vor. Wut kroch in ihm hoch.
 

Der fiese Haifischzahn kam langsam auf Kyoko zu. Die wich keinen Millimeter zurück. Gleichgültig blickte sie ihm entgegen.

Inzwischen schloss sich der Kreis um ihre Freunde enger. Die Fischtypen kamen ihnen immer näher.

Im nächsten Moment schrie Kaiba empört auf. Hastig sprang er drei Schritte vorwärts.

"Was soll das? Finger weg!", schnauzte er ihn an. Ein Wels ähnlicher Fischmensch mit spitzen Lippen hatte ihn in den Hintern gekniffen. Wütend rieb er sich sein schmerzendes Hinterteil. Der Typ hatte ziemlich fest zugezwickt. Die Fischgesichter hatten wirklich enorme Kräfte. Eigentlich konnte er das gar nicht beurteilen. Bis jetzt hatte ihn noch niemand in den Allerwertesten gekniffen. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war er auch ganz glücklich über diese Tatsache. Sein Po gehörte ihm ganz alleine und wenn den überhaupt jemand anfassen durfte, dann Kyoko! Was bildete sich dieses Individium überhaupt ein? Er war stinksauer!

"Es stimmt also doch! Fischmenschen haben homosexuelle Neigungen. Noland hatte also doch recht. Ich hab's gewusst!", meinte die Rothaarige pikiert. Was es nicht alles gab! Der Typ hatte sich doch tatsächlich an ihrem Freund vergriffen.

"Ich bin beeindruckt! Für einen Menschen ist der Hintern ziemlich knackig. Ein Prachtexemplar! Solltest du auch mal anfassen, Arlong," meinte er grinsend. Gierig leckte er sich über die dicken Lippen. Seine Augen funkelten vor Verlangen. Seto fand das widerlich. Er hatte zwar nichts gegen Homosexuelle, aber ihn musste man doch nicht anmachen und schon gar nicht angrapschen. Eine Frechheit!
 

An einem anderen Ort in einer ähnlichen Situation hätte sich Joey kaputt gelacht. Seto Kaiba wurde von einem Mann angemacht! Haha! Nur leider war das nicht lustig. Die Typen schienen echt gefährlich zu sein. Außerdem stierte ihn die ganze Zeit so ein Rochenfuzzi an. Den lüsternen Blicken nach zu urteilen, war der scharf auf ihn. Zum Glück kuschelte sich May die ganze Zeit über an ihn. Das ließ ja wohl keinen Zweifel an seiner sexuellen Orientierung, oder!?

Arlong winkte ab.

"Vielleicht später mal. Jetzt kümmere ich mich lieber um mein neues Spielzeug. Ein echtes Juwel, wenn auch etwas angeschlagen, aber das verheilt ja irgendwann. Für meine Zwecke gut genug," erklärte er.

"Das kommt ja überhaupt nicht in Frage! Komm nicht näher! Das ist mein Hintern und den fasst niemand an!", warnte Seto. Der Fischmensch hatte sich wieder in Bewegung gesetzt und kam langsam auf ihn zu.

Das Opfer sah sich panisch um.

"Du bist ziemlich störrisch. Gerade die sind mir die liebsten. Da kann ich mich so richtig austoben,"grinste der Wels und leckte sich gierig über die spitzen, aber vollen Lippen. Voller Vorfreude besah er sich seinen zukünftigen Lustknaben genauer. Der schmale Körperbau, die blaße Haut und diese unglaublichen blauen Augen erregten ihn. Trotz seinem schmalen Körper hatte er breite Schultern, was ihn noch etwas maskuliner erscheinen ließ. Kiss, so wurde er aufgrund seiner auffälligen Lippen genannt, war gespannt, was der Braunhaarige alles zubieten hatte.
 

Der Welsmensch musterte ihn von oben bis unten. Angefangen von seinen braunen Haaren über seine nackte Brust bis hin zu seinen Beinen und wieder zurück. Auffallend lange verweilte sein Blick an Seto's Schritt, was diesen total störte. Er kam sich irgendwie schmutzig vor. Die Gafferei des Fischmenschen blieb nicht unbemerkt. So wie der stierte, konnte das gar nicht unbemerkt bleiben. Seto spürte wie er rot wurde. Das alles war ihm total unangenehm. Er war schon lange nicht mehr rot geworden und dann ausgerechnet vor seinen Freunden. Das war mehr als peinlich!

Womit hab ich das verdient?, fragte sich Seto beschämt.

Langsam wurde er wirklich sauer. Was bildete sich dieser Lackaffe ein? Er war immerhin der Seto Kaiba! Inhaber der größten High-Tech Spielefirma der Welt. So konnte man mit ihm nicht umspringen! Er war doch kein Sklave!

Länger hielt es der Firmenpräsident nicht mehr aus. Er versuchte dem Welsmensch zu entkommen, es gelang ihm aber nicht. Kiss kam mit schnellen Schritten auf ihn zu und packte ihn am Arm. Mürrisch sah er seinem Peiniger entgegen. Die Situation ging ihm langsam auf die Nerven.

Unbemerkt von ihr war Arlong näher gekommen. Er stand ganz dicht hinter ihr. Sie spürte seinen widerlichen Atem auf der Haut. Das war ätzend! Feuchte Finger berührten sie. Ekel kam in ihr hoch.

Sie warf Kira einen Blick zu und ihm nächsten Moment wirbelte sie herum. Die ganze Zeit über hatte sie den Schwertgriff von ihrem Kitetsu umklammert. Mit einem Ruck zog sie es aus der Scheide und zerschnitt sein Gesicht. Arlong war total überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. Eigentlich hatte er gedacht, dass die Schwerter zur Zierde waren, aber anscheinend konnte sie damit auch umgehen. Gar nicht mal so übel, wie er notgedrungen zugeben musste. Das sprach er aber nicht laut aus.

"Was soll das? Machst du einen auf Schwertkämpfer? Damit kannst du doch gar nicht umgehen!", amüsierte sich Arlong. Das erstaunte sie wirklich. Es war bekannt, dass die Fischmenschen sehr agressiv waren und Demütigungen nicht verzeihen konnten. Sie töteten denjenigen immer.
 

Kyoko grinste argwöhnisch.

"Spüren Fischmenschen keine Schmerzen? Schade! Ich wollte euch die gleichen Qualen zufügen, die ihr dem Drachen zugefügt habt, aber man kann nicht alles haben,"bedauerte sie.

Die Fischmenschen brachen in schallendes Gelächter aus.

"Ein Primat will uns töten?Haha! Selten so gelacht! Das ist echt witzig!", prusteten sie. Langsam bekam Arlong das Gefühl, es mit einer Verrückten zu tun zuhaben. Das Mädchen war doch nicht mehr ganz dicht! Es war echt witzig! Vor knapp anderthalb Jahren hatte ihm ein Junge ähnliche Worte gesagt. Damals hatte er seinen Stützpunkt nahe der Grand Line gehabt. Er hatte die Insel tyrannisiert und hohe Schutzgelder erpresst. Wenn es nicht nach Plan gelaufen war, hatte er einfach ein paar Menschen umgebracht, um die Menschen gefügig zumachen. Dann war ein schwarzhaariger Bengel aufgetaucht und hatte seine schönen Pläne zunichte gemacht. Er hatte ihn besiegt! Das war eigentlich unmöglich gewesen, aber dennoch war es geschehen. Es hatte ihm Vergnügen bereitet den Jungen zureizen. Das war ihm dann zum Verhängnis geworden. Sein Palast war über ihm zusammengestürzt und hatte ihn begraben. Ein Mensch hätte das niemals überlebt, aber er war ja zum Glück ein Fischmensch. Seiner elastischen Haut war es zuverdanken, dass er noch am Leben war.
 

Dennoch hatte er sich geschlagen geben müssen. Die Marine hatte ihn und den kläglichen Rest seiner Freunde verhaftet. Arlong war von einer Piratenbande besiegt worden. Unter ihnen befand sich auch ein Schwertkämpfer, der ebenfalls mit drei Schwertern kämpfte. Dieser Typ hatte seine Manschaft auf ein Drittel reduziert. Dieser Mistkerl hatte sogar einen seiner besten Leute getötet. Octa, die Tintenfischfrau. Sie war die einzige weibliche Person unter den Fischmenschen gewesen und hatte mit sechs Schwertern gekämpft. Gegen diesen Wichtigtuer hatte selbst Octa keine Chance gehabt. In Arlong's Manschaft hatte es bis vor anderthalb Jahren nur zwei Mädchen gegeben, nämlich Octa und Nami.

Diese Nami war ein ganz gewöhnlicher Mensch und hätte eigentlich nichts in Arlong's Bande verloren gehabt, aber durch einen unglücklichen Zufall war sie seit ihrem achten Lebensjahr Mitglied oder eher Sklavin in Arlong's Bande. Da sie perfekt Seekarten zeichnen konnte, war sie für ihn von unschätzbaren Wert gewesen, aber sie hatte ihn hintergangen. Er hätte es nicht für möglich gehalten, dass diese eiskalte Zicke ihn, den mächtigen Arlong, hintergehen würde. Sie hatte sich diesem schwarzhaarigen Bengel und seinen Freunden angeschlossen und ihn besiegt. Die Marine allerdings hatte ihn nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Die konfiszierten Schätze hatte er auch zurückerhalten. Geld regierte eben doch die Welt!, dachte er grinsend. Es gab nichts was er mehr liebte als Geld und schöne Frauen. Wozu waren Menschenfrauen denn sonst da? Man konnte sich gut mit ihnen amüsieren! Das war aber auch das einzige wofür sie gut waren.
 

Arlong hatte ein paar Kratzer im Gesicht, die ein wenig bluteten. Mehr aber auch nicht. Seine Zunge glitt über seine blutgetränkten Lippen.

"Wir spüren Schmerzen, aber jemand wie du, kann uns gar nicht wehtun. das ist unmöglich! Du bist nur ein nichtsnutziger Mensch, mehr nicht!", meinte er abwertend.

Amüsiert schüttelte Kyoko den Kopf. Beide legten eine kleine Kampfpause ein und sahen ihren Freunden beim Kampf zu.

Seto hatte immer noch mit diesem Welsmenschen zukämpfen. Sein Hintern schmerzte. Der Typ hatte echt fest zugekniffen. Das würde sicher einen blauen Fleck geben. Aber mehr als die Tatasche, dass sein Hinterteil ein einziger blauer Fleck war, beschäftigte ihn die Tatsache, dass er keine Ahnung hatte wie die Sache ausgehen würde. Zudem machte er sich große Sorgen um Mokuba. Hoffentlich war sein kleiner Bruder nicht diesen Monstern in die Hände gefallen!, dachte er besorgt. Aki wird sich schon um ihn kümmern, versuchte er sich zu beruhigen. Es gelang ihm nur nicht. Er machte sich einfach schreckliche Sorgen um den Kleinen.

Seine Freunde hatten ebenfalls ihre Probleme mit den Fischmenschen. Serenety und Isis hielten sich im Hintergrund. Joey's Schwester hatte einfach zuviel Angst vor diesen Monstern und Isis war zu sehr damit beschäftigt, die wimmernde Serenety zu trösten. Tristan und Duke hatten Mühe, die Typen von den beiden Mädchen fernzuhalten. Der schwarzhaarige Duke hatte schon mehrere Kratzer einstecken müssen. Er konnte den Hieben nicht so schnell ausweichen, wie sein Freund. Tristan hingegen war unversehrt. Aki hatte ihnen, kurz bevor sie das Haus verlassen hatten, geraten, eine Waffe mizunehmen. Sie hatten es zwar für überflüssig gehalten, aber dennoch taten sie ihm diesen Gefallen. Der sich jetzt als Lebensrettend herausstellte.
 

Tristan hatte sich, wie die meisten, für einen Dolch entschieden. Er handhabte diese Waffe wie ein Schwert. Ohne zu zögern durchtrennte er einem Fischmenschen die Halsschlagader. Er hatte seine Kampfkunst noch nie zum Töten verwendet. Dies war das erste Mal, aber an diese beängstigende Tatsache verschwendete er keinen Gedanken. Er wollte einfach nur überleben und sich für die Beleidigungen dieser Fischköpfe rächen.

Joey versuchte seinen Gegner nicht zu töten. Als ihn ein Schollen ähnliches Tier auf ihn zukam und ihn angreifen wollte, hatte er reflexartig in die Innentaschen seiner Jacke gegriffen und einen zweischneidigen Dolch hervorgezogen. Er hatte ernsthafte Probleme mit diesem Plattfisch fertig zuwerden. Das merkte anscheinend auch May. Sie versetzte dem Speisefisch einen heftige Tritt gegen den Kopf und dieser sank benommen zu Boden. Joey sah erleichtert, aber auch voller Stolz zu seiner Freundin. Die Blonde zog eine Waffe aus ihrer Rocktasche und zielte auf den Fischmenschen. Mit einem eiskalten Lächeln drückte sie ab. Sie hatte keine Skrupel jemanden zutöten, der sich an ihrem Freund vergreifen wollte. Joey war ihr privates Eigentum! Wenn jemand mit ihm spielte, dann sie!, dachte sie mürrisch.

Dieses Verhalten an seiner Freundin überaschte ihn. Nie im Leben hätte er gedacht, dass May jemanden ohne zu zögern töten würde. Er war sich nicht sicher, wie er sich jetzt ihr gegenüber verhalten sollte. So etwas war schließlich nicht normal! Oder doch? Immerhin hatte sie ihm damit das Leben gerettet. Er hätte an ihrer Stelle auch das selbe getan. Die blondhaarige May war schließlich die Liebe seines Lebens. Da war er sich ganz sicher.

Zögernd beteiligte er sich wieder am Kampfgeschehen. Er musste seinen Freunden doch beistehen! Eine Frage quälte ihn aber doch, nämlich ob sie das ganze auch überleben werden?
 

Kyoko spürte eine vertraute Aura. Anscheinend war ihr Onkel ganz in ihrer Nähe. Hervorragend!, dachte sie erfreut. So konnte sie sich in aller Ruhe Arlong widmen.

Dieser war inzwischen ziemlich sauer. Diese Primaten wagten es doch allen Ernstes, ihre dreckigen Pfoten an seine Freunde zulegen. Das werden sie büssen!, dachte er erzürnt.

Wutentbrannt stürzte er sich auf das rothaarige Mädchen. Da sie nach wie vor mit ihren Freunden beschäftigt war, bekam sie das erst im letzten Augenblick wahr. Ruckartig fuhr sie herum und rammte ihr Schwert in seine Schulter. Der Haifisch schrie auf. Seine Klauen legten sich um ihren Hals. Er versuchte krampfhaft seine pochende Schulter zu ignorieren. Es tat höllisch weh, aber sein Zorn auf das Mädchen war größer als sein Wehwechen.

Plötzlich ließ Arlong sie los, nur um sie im nächsten Moment an der Taille zupacken und empor zuheben. Seine messserscharfen Zähne bohrten sich in ihre Schulter. Kyoko biss sich auf die Lippen, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Blut floss in Strömen über ihren Körper. Auf dem Boden bildete sich eine große Blutlache. Kyoko hatte starke Schmerzen, versuchte sich diese aber nicht anmerken zulassen. Nach wie vor hing sie in der Luft.

Inzwischen hatten ihre Freunde aufgehört zu kämpfen. Voller Bange sahen sie zu ihrer Freundin. Sie hatten Angst. Schreckliche Angst sogar. Serenety hatte bereits mit ihrem Leben abgeschlossen. Es war ganz ausgeschlossen, dass sie diese Monster besiegen konnten.

Einige Fischmenschen lagen bereits tot am Boden. Es war ihnen nicht gelungen die Menschen zu besiegen. Gegen den Rest von ihnen hatten Kyoko's Freunde aber keine Chance. Sie waren zu stark. Sogar die Valentine Sxhwestern hatten nicht den Hauch einer Chance gegen diese Fischmenschen. Niemand hatte eine Chace gegen diese Wesen!, dachte Serenety verängstigt. Ihr Bruder stand nach wie vor schützend vor ihr. Niemand würde seiner Schwester etwas zu leide tun!, dachte er zornbebend.

Duke und Faye hielten sich gegenseitig den Rücken frei. Beide waren völlig außer Puste. Ihre Auseinandersetzungen mit den Fischmenschen waren auch nicht so einfach gewesen.
 

Kyoko wandte sich wieder Arlong zu. Der Haimensch war mindestens zwei Meter groß und hatte breite Schultern. Das auffallenste an ihm war aber die Sägenase. Sie musste ungefähr zwanzig Zentimeter lang sein. Arlong hatte wenig menschliche Züge. Das einzige waren seine Beine und die Hände. Aber sogar da setzten sich seine Gene durch. Er hatte Fischhäute zwischen den Zehen und den Fingern. Die lilane Hautfarbe war das Einzige an ihm, dass weder animalisch noch menschlich war. Die Fischmenschen hatten alle eine unnatürliche Haut- sowie Augenfarbe. Eigentlich hatte nur Arlong eine Augenfarbe, bei den anderen sah man nur das Weiße und den Augapfel, mehr nicht.

Für ihre Freunde waren die Fischmenschen Monster. Das war nur zu verständlich, aber mit solchen Gedanken konnte sich Kyoko momentan nicht abgeben. Sie versuchte die Situation zu überblicken und ihren Freunden gegebenenfalls zu Hilfe zu eilen. Um Seto machte sie sich nicht all zu große Gedanken. Der hatte nichts zu befürchten, denn Kiss, der Welsmensch, war verrückt nach ihm. Das konnte jeder sehen, so wie der an ihm rumfummelte. Auf der einen Seite stand sie der Sache gleichgültig gegenüber, schließlich war Kiss keine Frau, aber dennoch war empfand sie ein merkwürdiges Stechen in der Brust, bei diesem Anblick. Das nannte man wohl Eifersucht, dachte sie verstört. Dieses Gefühl empfand sie nicht oft, aber wenn, dann mit einer solchen Intensität, dass es sie erschreckte.

Mühsam versuchte sie die Lage weiterhin zu überblicken. Es gelang ihr auch nach einigem Hin und Her. Im nächsten Moment eilte sie ihrer Freundin Serenety zu Hilfe. Die Braunhaarige und Isis hatten gerade ein kleines Problem mit einem Rochen ähnlichen Wesen.
 

Der Rochenmensch trug einen grauen Kampfanzug und den schwarzen Gürtel in Karate. Die beiden Mädchen waren ganz offensichtlich in Bedrängnis geraten. Beherzt griff Kyoko ein. Sie lief so schnell sie konnte zu ihren Freundinnen. Die beiden standen Rücken an Rücken und hatten Angst. Da Aki ihnen erklärt hatte, sie sollten zur Sicherheit Waffen mitnehmen, hielt jede von ihnen einen kleinen Dolch in der Hand. Kyoko sprang mit Anlauf auf den Fischmenschen zu und riss ihn mit sich zu Boden. Beide rollten über die Erde und sprangen dann wieder auf ihre Beine. Sie sahen sich an und gingen in Kampfposition. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte er auf sie zu. Mit einem Wutgeschrei stürmte sie ihm entgegen. Unzählige Tritte und Schläge hagelten auf sie nieder. Schwarzgurt, so nannte Arlong ihn, war wirklich stark, aber nicht unbezwingbar.

Für jemanden aus dem Drachen-Clan war kein Gegner stark genug.

Der Rochenmensch war ein typisches Muskelpaket und sah eher aus wie ein Wrestler als ein Karatekämpfer. Er ermüdete relativ schnell, was Kyoko den ganzen Spaß am Kampf nahm. Schwarzgurt keuchte und der Schweiß rannte ihm in Strömen über den Körper. Er zog ein Kurzschwert aus seinem Schwertgürtel und versuchte sie hinterrücks zu erstechen. Gerade noch rechtzeitig konnte sie ausweichen und riss ihr Schwert aus der Scheide. Der Fischmensch bemerkte seinen Fehler nicht. Er konnte ja nicht ahnen, dass das Mädchen mit einem Schwert unschlagbar war. Genau wie Arlong und Kiss war er erst einmal besiegt worden. Noch dazu von einem einfachen Menschen!, dachte er wütend. Das nagte schwer an seinem Stolz, aber selbst da hatte er sein Schwert nicht gezückt. Was aber nur daher kam, weil er nicht mehr die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Schwarzgurt war einfach so von einem blonden, jungen Mann durch mehrere Wände gekickt worden. Das hatte ihn für sage und schreibe zehn Tage außer Gefecht gesetzt und er war erst in einem Marinehauptquatier wieder zu sich gekommen.

Der Rochenmensch zog sein Schwert nur im äußersten Notfall und der war bisher noch nie eingetreten.

Bis jetzt. Das Mädchen bereitete ihm ernsthafte Probleme, dennoch war er sich sicher, gegen sie zu gewinnen. Aber es sollte alles ganz anders kommen. Kyoko parierte seine Hiebe nicht, nein, sie wich ihnen aus und teilte selbst kraftvolle Schläge mit dem Schwert aus. Im Gegensatz zu ihr, hatte er Mühe die Schläge zu parieren. Sein Arm fühlte sich taub an. Ein unbekanntes Gefühl machte sich in ihm breit: Angst!

Im nächsten Moment war es vorbei. Kyoko parierte seinen Hieb, zerschmetterte damit sein Schwert und traf direkt in sein Herz. Eigentlich wollte sie ihn nicht töten, aber Kyoko hatte keine andere Möglichkeit für sich und ihre Freunde gesehen.

Etwas traurig wandte sie den Blick ab und sah sich genauer um. Ihre beiden Freundinnen kauerten sich ängstlich aneinander. Faye und Duke standen Rücken an Rücken und wurden von einer Horde Fischmenschen belagert. Sie seufzte. Sie brachte ihre Freunde immer wieder in die schrecklichsten Situationen. Eines Tages würden sie sie mit Sicherheit hassen. Da war sie sich fast sicher. Der Gedanke schmerzte.
 

Kira schlug ein paar Schollenartige Wesen nieder und wandte sich zu Faye, die ganz in seiner Nähe stand. Mit großen Schritten überwand er die wenigen Meter und durchstieß den Ring, der sich mittlerweile um die beiden Menschen gebildet hatte. Auch Duke und Faye waren mit einem Dolch bewaffnet. So versuchten sie sich ihre Gegner vom Leib zuhalten, was aber nicht viel brachte. Ohne Kira's Einschreiten wäre Duke gerade aufgespießt worden. Zum Glück konnte sein Freund das noch verhindern. Gegen den dunkelhaarigen Mann hatten die Fischmenschen keinerlei Chancen. Er war zu stark für sie und das nagte mächtig an ihrem Ego.

Seto Kaiba besaß schon ein ungewöhnlich großes Selbstwertgefühl, aber im Verhältnis zu dem der Fischmenschen ähnelte seines einem Regentropfen.

Kyoko's Freund hatte inzwischen mit Kiss zu kämpfen. Er hatte Schwierigkeiten sich aus diesem festen Griff zu befreien. Die Hand, die seinen Arm festumklammerte, fühlte sich klitschig an. Wie ein nasser Fisch!, schoss es ihm durch den Kopf. Allem Anschein nach hatte er sogar recht damit. Jeder dieser Monster hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Fischart als mit einem Menschen. Es gab wirklich seltsame Geschöpfe auf dieser Welt, dachte er kopfschüttelnd.

Verwundert schaute Kiss ihn an. Warum schüttelte dieser Primat den Kopf? Wahrscheinlich war ihm die Aussichtslosigkeit seiner Lage bewusst geworden. Er musste grinsen. Er achtete nicht auf seine Freunde und nahm deren Situation gar nicht war. So bemerkte er auch nicht wie das rothaarige Mädchen auf ihn zu eilte.

Ehe Kyoko bei den beiden ankam, stellte sich ihr Arlong, der Anführer der Bande, entgegen.

Höhnisch grinsend musterte er sie. Seinen Komandanten, Schwarzgurt, mochte sie besiegt haben, aber gegen ihn hatte das Mädel keine Chance!, dachte er selbstgefällig.

Kiss zog Kaiba nahe an sich heran. Unverhohlen lüstern blickte ihn der Welsmensch an.
 

Seto's Instinkt mahnte ihn zur Vorsicht. Der Typ wirkte ziemlich kräftig und er wusste nicht, ob er ihn besiegen konnte. Langsam wurde ihm das Ausmaß seiner Situation bewusst. Das war also gemeint!, dachte er. Das musste Kyoko gemeint haben, als sie sagte, es wäre für niemanden einfach ihr zufolgen. Er hatte nicht gedacht, dass sich hinter den Black-Mountains eine Insel befand und es hier solche Wesen gab.

In diesem Moment empfand er sein bisheriges Leben als klein und unbedeutend. Wie nichtssagend war der Streit zwischen ihm und Yugi bei Duel Monsters, seinem Lieblingsspiel. Beide wollten ihn diesem Spiel der Beste sein, aber ihm gelang es einfach nicht den Kleineren zu bezwingen.

Fieberhaft suchte er nach einer Lösung für sein Problem. Bedauerlicherweise fand er keine. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend musste er feststellen, dass ihn dieses Monster mit den Augen auszog. Er verschlang ihn geradezu mit seinen gierigen Blicken. Seto empfand dies als unangenehm und versuchte den Brechreiz zu unterdrücken.

Der faulige Atem dieses Wesens stieg ihm in die Nase und der Magen drehte sich ihm um. Mit seiner freien Hand tastete er ihn seine Jackentasche und umklammerte den Dolch, den ihm Aki gegeben hatte. Die kühle Klinge linderte die Hitze seiner Handfläche und er schöpfte neuen Mut. Irgendwie würde er diesen stinkigen Fisch schon zermahlmen!, da war er sich ganz sicher. Sein altes Selbstbewusstsein kehrte wieder zurück. Die Furcht verschwand aus seinen Augen und machte einem gleichgültigen Ausdruck platz. Seto hatte sein Pokerface aufgesetzt und das brachte bekanntlich jeden zum Schwitzen. Das hoffte er zumindest. Kyoko brachte es nicht zum Schwitzen, die hatte von Anfang an nur ein müdes Lächeln dafür übrig gehabt. Vielleicht weil sie gewusst hatte, wie er wirklich war? Bei dem Gedanken an seine rothaarige Freundin machte sein Herz einen Sprung.

Kiss leckte sich über die breiten Lippen. Er freute sich auf seine erste Nacht mit seinem neuen Sklaven. Als ob der Brünette seine Gedanken gelesen hätte, verzog dieser angewidert seine schmalen Lippen. Der Welsmensch versuchte ihn zu küssen, doch Seto nutze diese Gelegenheit um seinen malträtierten Arm zu befreien. Über diese Gebärde war der Fischmensch sichtlich erstaunt. Das scherte seine Beute nicht. Der sah zu, dass er ein paar Meter Abstand zwischen sich und das Monster brachte.

Kyoko und Arlong hatten die beiden eine Weile beobachtet. Jetzt widmeten sie sich wieder ihrem jeweiligen Gegenüber. Abschätzend musterte die Rothaarige den Haifisch. Dieser hier war wesentlich schwerer zu besiegen als Schwarzgurt, ahnte sie.
 

Langsam schlenderte er auf sie zu. Indess hatte Kira sämtliche Fischmenschen in seiner Nähe erledigt. Der letzte sackte mit einem Schmerzensschrei zusammen. Der Schrei seines Freundes riss ihn jäh aus der Lethargie. Bis jetzt hatte er dem Treiben eher Teilnahmslos beigewohnt. Plötzlich nahm er alles um sich herum wahr. Die meisten seiner Freunde lagen tot am Boden!, dachte er geschockt. Wie konnte so etwas nur passieren? Fischmenschen waren Halbgötter und diesen Primaten weit überlegen! Das konnte doch nicht wahr sein!

Ein Wutschrei ertönte und Arlong wollte sich auf den Übeltäter stürzen, aber Kyoko stellte sich ihm entgegen. Mit einem gezielten Tritt gegen den breiten Brustkorb lenkte sie ihn von Kira ab. Wütend starrte er sie an. Der Haifisch war ein paar Meter zurück getaummelt und wäre fast hingefallen. Er konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Im nächsten Moment stürzte er sich auf sie und ein wilder Kampf entbrannte. Faszieniert und ängstlich schauten ihre Freunde zu. Sie machten sich ernsthaft Sorgen um ihre Freundin, aber die schien keine Probleme mit dem Typen zu haben. Anmutig wie eine Tänzerin wich sie seinen Tritten und Schlägen aus. Kyoko verfolgte eine bestimmte Strategie, versuchte aber diese geheim zuhalten. Er sollte es schließlich nicht merken.

Der stete Begleiter

Na, meine Lieben, wie geht's euch? Ich hoffe die das letzte Kaptel hat euch gefallen und hoffe ihr bleibt meiner Geschichte treu.

Ich hoffe sie gefällt euch weiterhin so gut, dass ihr mir Kommis schreibt und möchte mich hiermit für eure Kommis bedanken.

Jetzt will ich aber keine weiteren Volksreden halten, viel Spaß mit Kapitel 36!

Ya matane eure KyokoShanks
 

Der stete Begleiter
 

(ich weiß, blöder Titel, ist aber für den Verlauf der Story wichtig)
 

Feine Schweißperlen rannen ihm über die Stirn. Arlong kam langsam ins Schwitzen. Er gab es nur ungern zu, aber das Mädchen brachte ihn ganz schön zum Schwitzen. Für ein einfaches Menschenweib war sie ziemlich stark. Er wollte sie unbedingt zur Sklavin machen. Sie zu erniedrigen würde ihm eine wahre Freude sein! Das war noch die geringste Strafe für ihr ungehöriges Verhalten. Kyoko hatte einen schweren Fehler begangen, nämlich seine Freunde zu töten.

Fischmenschen waren brutal und ermordeten grundlos unschuldige Menschen und Tiere, aber wehe dem, der es wagte das selbe einem ihrer Leute zu zufügen! Der hatte wahrlich nichts zu lachen!

Kyoko holte zu einem Schlag aus und traf ihn mitten ins Gesicht. Der Getroffene torkelte ein paar Schritte zurück, ehe er vollends das Gleichgewicht verlor. Arlong fiel auf den Rücken und hatte Mühe wieder auf die Beine zukommen. Es war nicht Kyoko's Art jemanden auf so erbärmliche Art und Weise zu töten, aber in diesem Fall war es ihre Pflicht. Die Fischmenschen hatten nicht nur gegen das Gesetz von Dragon-Wing verstoßen, es war auch die einzige Möglichkeit ihnen zu entkommen. Eine Sache hatten sie und diese Wesen gemeinsam, nämliche starke Selbstheilungskräfte. Beide kamen relativ schnell auf die Beine. Diese Eigenschaft könnte ihnen das Genick brechen. In ihrem Zustand wären sie schnell zu überwältigen und keine Ernst zunehmenden Gegner mehr. Die einzige Chance zu überleben war die Typen jetzt zu erledigen!, dachte Kyoko.

Es war erbärmlich einen am Boden liegenden Gegner zu ermorden, aber in dieser Situation blieb ihr nichts anderes übrig.

Ihr Gegenüber starrte sie verwirrt an. Wie hatte es dazu kommen können? Ihm war klar, dass sie ihn töten würde und er hatte Angst davor. Eine Angst wie er sie noch nie im Leben verspürt hatte.

Die Rothaarige setzte zum Gnadenstoß an. Sie zögerte einen winzigen Moment. Ein Moment zu viel, wie sich gleich herausstellen sollte.
 

Arlong schlug ihr das Schwert aus der Hand und sprang wieder auf die Beine. Die Angst verlieh ihm ungeahnte Kräfte.

Joey schrie auf. Das hatte er befürchtet. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass ein Moment des Zögerns den Ausgang eines Kampfs beeinflußen konnte. Hatte man vorher berechtigte Gewinnchancen, konnte im nächsten Moment alles anders aussehen. Innerlich hatte er bereits mit allem abgeschlossen. Diese Barbaren würden bestimmt nicht zögern sie alle zu töten. Sie waren verloren.

Kyoko lächelte nicht. Sie wusste selbst, wie verfahren die momentane Situation war. In Gedanken schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel.

Knurrend stürzte er sich auf sie. Ihr Schwert lag ein paar Meter neben ihr auf dem Boden. Niemand konnte ihr helfen.

In Gedanken ging sie alles durch, was sie bis jetzt von den Fischmenschen wusste. Vielleicht konnte sie so eine Lösung für ihr Problem finden?

Abgesehen davon, dass die Fischmenschen alle samt sehr brutal waren, fühlten sie sich ihren Artgenossen sehr zugehörig. Für Menschen war das schwer zu verstehen, aber es war so. Den Verlust ihrer Freunde konnten sie nicht so leicht überwinden. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass sie sich in ihrem Stolz verletzt fühlten, wenn ein Mensch einen ihrer Artgenossen tötete. Das kam der Wahrheit vermutlich am nächsten.

Arlong war vor vielen Jahren von der Grand-Line geflohen. Nach einiger Zeit hatte er sich nahe der Grand-Line auf einer Insel niedergelassen. Bis vor einem Jahr hatte er die Bewohner der Insel terroisiert und zu monatlichen Abgaben gezwungen. So hatte er sich einen eigenen Stützpunkt gebaut, den er dann auf den wohlklingenden Namen ,,Arlong-Park'' getauft hatte. Vor einem Jahr war der Stützpunkt dann gefallen. Arlong wollte den East-Blue erobern und sich ein eigenes Imperium aufbauen. Er war größenwahnsinnig geworden, weil ihm bis dato niemand die Stirn geboten hatte. Diese Nami war eigentlich nur deswegen in seine Bande eingetreten, um ihr Dorf zu schützen. Sie musste für ihn Seekarten zeichnen, denn das war das einzige was Fischmenschen nicht beherrschten. Sie konnten sowohl unter Wasser als auch an Land atmen, aber Seekarten zeichnen konnten sie nicht!, dachte Kyoko kopfschüttelnd. Das war ihr immer noch ein Rätsel.

Nami hatte sich gegen ihn aufgelehnt und einer ihrer Brüder hatte ihr dabei geholfen. Mit ein paar Freunden hatte sie dann den Arlong-Park zerstört und die Fischmenschen der Marine ausgeliefert. Danach hatten sie sich zu einer Piratenbande zusammengeschlossen.
 

Das war vor über einem Jahr geschehen und noch immer hatte Arlong die Schmach nicht überwunden.

Er konnte es einfach nicht fassen, dass ein kleiner, primitiver Mensch ihn besiegen konnte.

Arlong trieb ihr den Angstschweiß auf die Stirn. Sie musste zugeben, ein wenig Angst machte er ihr schon.

Der Haifisch hatte keine menschlichen Züge mehr an sich. Seine gelben Augen strahlten etwas animalisches aus. Irgendetwas musste ihr schleinigst einfallen!, dachte sie verzweifelt.

Sie durfte sich nicht so gehen lassen. Sie war die Einzige die etwas gegen Arlong ausrichten konnte. Aki und Kira kümmerten sich um den Rest der Fischmenschen, von ihnen durfte sie jetzt keine Hilfe erwarten.

Ihr Vater hatte schon viel schlimmere Situationen überlebt. Das hier war doch lächerlich einfach, im Gegensatz zu dem, was ihr noch bevor stand.

"Mach dich bereit zu sterben!", riss er sie aus ihren Gedanken. Wütend funkelte er sie an. Arlong stürzte sich auf sie. Mit seinen messerscharfen Zähnen wollte er sie in Stücke reißen. Sein Schwert lag auf dem Boden. Er kam immer näher auf sie zu.

Kurz vor ihr bleckte er seine Zähne, bereit sie in ihren Hals zu stoßen. Der Wahnsinn stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Ich will Pap's und die anderen wiedersehen, ehe ich sterbe!, dachte sie verzweifelt.

Kyoko stand dem Tod schon oft gegenüber und hatte keine Angst vor ihm. Im Gegenteil, manchmal sehnte sie ihn herbei. Erst ihm Tod würde sie wieder mit ihren Freunden und ihrer Familie vereint sein. Doch der Gedanke an ihren Vater gab ihr Kraft. Bevor Arlong seine Zähne in ihrem Hals versenken konnte, zückte sie einen Dolch. Der Anführer der Fischmenschen hatte nicht bemerkt wie sie unter ihren Rock tastete und einen zweischneidigen Dolch hervor zog. Arlong starrte die ganze Zeit auf ihren weißen Hals und hatte alles andere um sich herum vergessen.

Das Mädchen stieß ihren Dolch in seinen sehnigen Hals. Die Dolchspitze durchbohrte ihn. Ungläubig sah er sie an, die Augen Blut unterlaufen. Entkräftet sank er zu Boden.

Aufatmend ließen sich alle auf die Erde fallen. Kyoko atmete erleichtert auf. Das war gerade noch Mal gut gegangen! Ihr Onkel und ihr Cousin hatte die letzten Fischmenschen besiegt und kamen nun auf ihre Freunde zu. Der Einzige der noch ein Problem hatte, war Seto Kaiba.

Kiss lag noch nicht besiegt auf der Erde. Seto hatte es geschafft sich loszureißen und stand jetzt ein paar Meter weiter weg von ihm. Der Fischmensch realisierte erst jetzt, was geschehen war. Im Allgemeinen schienen diese Kreaturen eine lange Leitung zu haben.
 

Seto's T-shirt war zerissen, dennoch konnte man den kleinen Dolch, den er ihn seinem Gürtel versteckt hatte, nicht erkennen. Seine Hand glitt zu dem Dolch und zog ihn aus dem Gürtel heraus. Kaiba hatte sich für eine schlichte, aber scharfe Waffe entschieden. Der Dolch war insgesamt Fünfundzwanzig Zentimeter lang und aus stabilem Eisen gefertigt worden. Es machte den Eindruck, als ob die Waffe in aller Eile angefertigt worden wäre. Dem war aber nicht so. Wenn man genauer hinsah, konnte man an der Klinge Ornamente erkennen. Diese Verzierungen hatten die Form von einem Drachen und einer Schlange.

Wegen dem Ornament hatte er sich den Dolch auch ausgesucht. Er hatte ihm einfach gut gefallen und ohne weiter darüber nachzudenken hatte er ihn eingesteckt. An die Nützlichkeit dieser Waffe hatte er gar nicht geachtet. Da hatte er noch geglaubt der ganze Quatsch, den Kyoko erzählte, sei nicht wahr. Wie sehr er sich doch getäusht hatte!, dachte er bitter.

Seto wollte den Fischmenschen damit attackieren, aber der beachtete ihn gar nicht. Er stieß ihn grob zur Seite, so das er auf seinen knackigen, aber schmerzenden, Hintern fiel. Kiss rannte an seinen toten Freunden vorbei, direkt auf Kyoko und Arlong zu. Das rothaarige Mädchen kniete noch vor dem Fischmenschen und sah dem wütenden Kiss entgegen.

Sie hatte keine Kraft mehr in den Armen. Einen richtigen Kampf, wie den mit Arlong, hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Es war der Erste seit ungefähr Elf Jahren, abgesehen von dem mit Kira. Eigentlich war das der Erste überhaupt. Als sie mit ihrem Vater auf See war, hatte sie nie an seiner Seite kämpfen dürfen. Seiner Meinung nach, wäre sie dafür noch zu jung gewesen.

Kyoko war erschöpft. Die ganze Sache zehrte an ihren Kräften. Gestern erst hatte sie eine Auseinandersetzung mit einem Stalker gehabt und heute der Kampf mit Arlong. Das zehrte ganz schön an den Kräften! Dazu kam noch das Training mit Kira. Erst jetzt spürte sie die Auswirkungen der letzten Tage. Kyoko war des Kämpfens überdrüssig. Einzig wegen ihrer Freunde kämpfte sie weiter.

Kiss rannte ihr entgegen. Mühsam rappelte sie sich auf. Sie zog ihr zweites Schwert, Leaf Knight aus der Scheide. Aufrecht stand sie ihrem Gegner gegenüber.

"Wie kannst du es wagen? Niemand tötet ungestraft einen meiner Freunde!", schrie Kiss.

Seine Augen strahlten puren Hass aus.

Er stürzte sich auf sie. Gerade noch rechtzeitig wich sie aus. Kyoko spürte, wie allmählich die Kraft aus ihren Armen schwand. So einen Schwächeanfall hatte sie noch nie gehabt. Dieser Anfall kam zu plötzlich für sie. Darauf hatte sie sich nicht vorbereiten können.

"Du Miststück!", kreischte der Welsmensch.

Er drehte völlig durch. Dem rothaarigen Mädchen blieb nichts anderes übrig, als ihn von ihren Freunden wegzulocken und ihm auszuweichen. Währenddessen kümmerten sich Aki und sein Sohn um die Verletzungen der anderen. Seto stand abseits von den anderen. Auf ihn achtete niemand. Voller Angst beobachtete er seine Freundin. Er wollte ihr zu Hilfe eilen, wusste aber nicht wie. Er hatte keinerlei Kampferfahrung, wie sollte er ihr da helfen können?
 

Der Brünette schloss seine Finger fester um den Dolch. Irgendwie würde er ihr helfen!

"Wie kann ein Niemand wie du es wagen einen Fischmenschen zu töten? Stirb!", schrie Kiss.

Seine Faust raste auf sie zu. Kyoko durchschaute ihn sofort. Er wollte ihre Nase so brechen, dass die Knochensplitter in ihr Gehirn eindrangen und sie starb. Wieder wich sie im letzten Moment aus. Frustriert schrie er auf. Aus den Augenwinkeln merkte sie, wie Kaiba auf sie zu kam.

Langsam wurde Kiss ungeduldig. Die beiden lieferten sich einen heftigen Kampf. Auch er wurde langsam müde. Seine Faust rammte er in ihren Magen. Kyoko war zu langsam gewesen und hatte nicht mehr ausweichen können.

Die Augen hatte sie weit aufgerissen. Ihr Gegner grinste. Im nächsten Moment traf ihn ihre geballte Faust im Gesicht. Er taummelte ein paar Meter zurück und fiel schließlich auf den Boden.

Kaiba kam mit schnellen Schritten auf den Fischmenschen zu. Den Dolch in der Hand schlich er sich von hinten an ihn heran. Der Fischmensch hielt den Kopf gesenkt. Er wollte gar nicht wissen, was als nächstes geschehen würde. Eigentlich hätte er es ja wissen müssen.

Arlong war wesentlich stärker als er und selbst der große Arlong hatte nichts gegen dieses Weib ausrichten können. Wie sollte er sie da beseitigen können? Die Sache war aussichtslos.

Als Kiss auf sah, stand Kyoko vor ihm. Ein müdes Lächeln huschte über ihre Lippen.

"Halbgötter? Die ehemaligen Bewohner dieser Insel stehen weit über euch. Einen von uns, kannst du nicht besiegen. Das ist unmöglich! Denn wir kämpfen für die, die wir lieben. Ich bin bereit für sie zu sterben. Im Prinzip wünsch ich mir nichts sehnlicher als den Tod. Leider gibt es niemanden, der mich so einfach töten könnte. Dein Anführer hat es nicht geschafft micht zu töten und du schaffst es erst recht nicht!"
 

Kyoko stand hoch erhobenem Hauptes vor ihm. Das Schwert hielt sie in der rechten Hand. Sie schwenkte die Klinge durch die Luft und wollte ihn enthaupten. Genau in diesem Moment kam Seto auf die beiden zu. Kiss wich der herannahenden Schneide aus und packte den Firmenpräsidenten am Fußgelenk. Dieser fiel auf den Boden, wurde von dem Fischmenschen aber sofort wieder auf die Beine gezerrt. Kiss nahm ihn in den Schwitzkasten und drohte ihm das Genick zu brechen.

Jeder verfolgte das Geschehen mit angehaltenem Atem.

Marik und Tristan schlichen sich auf leisen Sohlen von hinten an. So wollten sie das Ungeheuer überwältigen und Seto befreien.

Joey biss sich auf die Lippen um nicht laut aufzuschreien. Er gab es nur ungern zu, aber auch er hatte Angst um den braunhaarigen Jungen. Eigentlich hatte es dieser Stinkstiefel gar nicht anders verdient!, dachte Joey trotzig.

Serenety hatte Schutz bei Duke gesucht, nachdem Kira sie verarztet hatte."Glaubst du wirklich sein Tod würde mir etwas ausmachen? Mich davon abhalten dich zu töten? Nein, ich empfinde nichts. Der Tod eines Menschen hält mich bestimmt nicht davon ab, dich zu töten!", ihre stimme klang tonlos. In ihren Augen stand eine Leere, die jeden erschreckte. Bei ihren worten zuckte Seto unwillkürlich zusammen. War er ihr wirklich so gleichgültig? Empfand sie so wenig für ihn? Aber..? Nein, das kann nicht sein!, dachte er verzweifelt.

Mittlerweile war es Nacht geworden. Die Kälte kroch ihnen in die Glieder. Nur der Mond erhellt die Anhöhe auf der sie sich befanden. Um sie herum lagen die Leichen der Fischmenschen.

Seto's Augen hatten sich geweitet. Ihre Aussage hatte einen wunden Punkt bei ihm getroffen. Dennoch hatte er nicht damit gerechnet, dass sie so über ihn dachte. Bin ich ihr wirklich so egal?, dachte er unsicher.

Mit einem Blick brachte sie Marik und Bakura zum Stehen. Sie wollte die beiden nicht un Gefahr bringen.
 

Kiss sah sie überrascht an.

"Du würdest sein Leben niemals in Gefahr bringen. So seid ihr Menschen nunmal. Ihr haltet euch krampfhaft an Freundschaften fest, die euch am Ende doch nichts bringen," meinte er verächtlich.

Unwillig schüttelte sie den Kopf. Sie versuchte eine Lösung für das Problem zu finden. Das rothaarige Mädchen kam zu keinem Ergebnis. Kiss hielt ihren Freund fest im Schwitzkasten. Er könnte ihm ohne Probleme das Genick brechen, dass war ihr bewusst.

Sie hatte keine Ahnung was sie tun sollte. Es musste ihr schleunigst etwas einfallen.

Langsam verlor sie die Geduld.

"Verdammt! Musst du dich eigentlich überall einmischen?", fragte sie Kaiba.

Dieser schaute missgelaunt auf den Boden. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, denn Kiss hatte ihn immer noch fest im Griff.

"Ich weiß nicht wovon du redest!", knurrte er.

Kiss lockerte seinen Griff etwas. Der Gruppe wurde immer kälter.

Die Luft um sie herum klirrte vor Kälte. Vereinzelt schlugen eine paar Blitze ein und Donner grollten, aber ansonsten verhielt sich alles ruhig.

Die Äste wiegten sich im Wind. Vereinzelt flogen Blätter durch die Luft. Ein heftiger Windtstoß ließ Kyoko frösteln. Wie aus dem Nichts tauchte eine unbekannte, schwarzhaarige Gestalt auf. In der rechten Hand hielt die Person eine Sense. Der Stiel war schwarz lackiert und die eiserne Sense blitze unheimlich im Mondlicht.
 

Das feminine Gesicht wurde von den lockigen Haaren des Fremden umrahmt. Ein langer schwarzer Mantel bedeckte den androgyne Körper. Keiner konnte mit Sicherheit sagen, ob es sich bei der fremden Person nun um einen Mann oder um eine Frau handelte.

Das Wesen stand hinter Kyoko. Die schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Dieses Gefühl war ihr so vertraut. Sie war dieser Person schon öfter begegnet. Er war bei ihrer Geburt dabei gewesen.

"Kann ich endlich gehen?", fragte sie, ohne sich umzudrehen.

"Das liegt ganz bei dir. Es kommt darauf an, wie Stark du bist. Das solltest du aber mittlerweile wissen. Immerhin treffen wir uns nicht zum ersten Mal," meinte die männliche Stimme gleichgültig.

Kyoko seufzte. Das hatte sie befürchtet. Musste er denn immer in Rätseln sprechen? Wie oft hatte sie diese Worte schon von ihm gehört? Mittlerweile vier, fünf Mal? Das würde ungefähr hinkommen.

Die Augen des Fischmenschen waren starr auf den Fremden gerichtet. Was zum Henker ging hier vor?

Serenety presste die Hände auf ihren Mund, um nicht laut aufzuschreien. May klammerte sich an Joey fest und Isis suchte Zuflucht bei Kira. Marik und Bakura standen ein, zwei Meter hinter Kiss und seinem Gefangenen.

"Wer bist du? Gehörst du auch zu diesem Ungeheuer?", krächzte dieser. Er befand sich immer noch im Griff des Fischmenschen. Sein Mund war trocken und langsam bekam er keine Luft mehr. Er klang heiser.

"Wer ich bin? Jeder begegnet mir im Laufe seines Lebens, denn ich bin das Ende und der Anfang. Ahnst du, wer ich bin?", fragte die sonore Stimme.

Mit der freien Hand kratzte sich der Fischmensch am Kopf. Der Wels war nicht unbedingt der Klügste, wie man an seinem verwirrten Gesichtsausdruck erkennen konnte. Kiss achtete nicht mehr auf seine Geisel. Diese Unachtsamkeit nutzte der Firmenpräsident zur Flucht. Er stieß den Wels zur Seite und rannte auf die Dame seines Herzens zu.

"Mein Gefühl sagt mir, ich hätte besser nicht gefragt," antwortete er auf die Gegenfrage des Fremden.
 

Kiss war total überrumpelt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Seto sich befreien könnte. Fieberhaft überlegte der Wels, wie er sich am besten aus der verfahrenen Situation befreite. Mittlerweile hatte der Überlebenswille die Oberhand gewonnen. Kiss wollte nicht länger seine toten Freunde rächen, sondern überleben. Unten am Hafen ankerte das Schiff der Arlong-Bande und zwei Wachposten hielten dort Wache.Vielleicht sollte er zum Hafen fliehen?

Seto interessierte sich nicht weiter für seinen Peiniger. Kyoko hatte seine Gefühle verletzt. Jetzt wollte er wissen, was sie wirklich für ihn empfand. Er stellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. Kyoko zuckte zurück und schüttelte seinen Arm ab. Das verletzte ihn, an ihre verletzte Schulter dachte er dabei nicht. Gekränkt zog er sich zurück.

Das rothaarige Mädchen wollte etwas sagen, ließ es dann aber bleiben. Die Situation war schon schwierig genug, ein Wort von ihr würde nicht ausreichen um ihn wieder zu versöhnen. Wie sollte sie diesem Sturkopf begreiflich machen, dass ihre Reaktion nichts mit ihm zu tun hatte? Die Sache war aussichtslos.

Auf den Welsmenschen achtete in diesem Moment niemand mehr. Für ihn wäre es die perfekte Fluchtmöglichkeit gewesen. Dennoch ließ er sie ungenützt vorübergehen. So dämlich konnte auch nur ein Fischmensch sein! Als es ihm aber bewusst wurde, war es schon zu spät.

Gerade als er sich davon schleichen wollte, richteten sich wieder alle Augen auf ihn.

"Willst du abhauen? So feige kann nur ein Fischmensch sein!", fragte sie.

Er fuhr ruckartig herum. Seine Augen blitzten sie wütend an. Sie hatte die Wahrheit genau auf den Punkt getroffen, aber zugeben würde er es nicht.

Er zog hinter seinem Rücken eine Pistole hervor. Jetzt wurde es richtig gefährlich! Kira schirmte Isis mit seinem Körper ab, um sie vor einer Kugel schützen zu können. Das selbe machten auch Joey und Duke. Tristan schützte Serenety. Marik und Bakura standen immer noch wenige Meter hinter dem Fischmenschen. Die beiden hatten Angst. Trotzdem versuchten sie ruhig zu bleiben.

Aki kam mit schnellen Schritten auf die beiden Jungen zu. Er stellte sich vor die Beiden, um sie wenn nötig vor einer Kugel abzuschirmen.

"Jetzt spuckst keine großen Töne mehr. Hast du Angst zu sterben?", höhnte er.

"Das hab ich dir schon Mal gesagt. Allmählich müsstest du es dir doch merken können, oder? Du hast bei der Sache aber die schlechteren Karten. Solltest du auf jemanden schießen, würde ein anderer dich im nächsten Moment überwältigen," erklärte Kyoko unbeeindruckt.

Kiss presste die Zähne zusammen. Sie hatte recht und das passte ihm ganz und gar nicht.

Er drehte den Lauf der Waffe in ihre Richtung, bereit abzudrücken.

Sie lächelte ihm entgegen und breitete die Arme aus.

"Na los! Drück ab!"

Er zögerte für einen Moment. Dann drehte er den lauf der Mündung Richtung Kaiba. Kiss grinste fies.

"Soll ich wirklich?", stichelte er.

Ihre Augen weiteten sich. Voller Angst warf sie einen Blick zu Seto und dann zu Kiss. Der genoss ihre Angst sichtlich.
 

Voller Unbehagen starrte sie ihn an. Kiss lächelte ihr zu und im nächsten Moment drückte er ab.

Seto stand mit unbewegtem Gesicht da. Er rührte sich nicht.

Kurz bevor Kiss den Lauf der Pistole betätigte, setzte sie sich in Bewegung. Kyoko rannte auf den Braunhaarige zu und warf sich auf ihn. Der war wirklich überrascht, dabei hatte sie ihm schon öfter das Leben gerettet. Zumindest in den letzten zwei Tagen.

Die Beiden fielen auf den Boden ehe die Kugel den Braunhaarigen durchbohren konnte.

Dieser verzog sein hübsches Gesicht. Bis jetzt hatte er keine Ahnung gehabt, wie fest der Typ zugekniffen hatte. Höllische Schmerzen durchzuckten den Firmenpräsidenten. Überraschr war er auch. Nach ihrer Aussage vorhin, hatte er nicht mit ihrer Hilfe gerechnet. Anscheinend war er ihr doch nicht so egal, wie sie vorhin behauptet hatte.

"Das war knapp! Musst du Idiot eigentlich immer so blöd in der Landschaft rumstehen? Du treibst mich noch in den Wahnsinn!", beklagte sie sich. Dennoch konnte er ihrem Blick ansehen, wie froh sie über die geglückte Rettung war. Anscheinend bedeutete er ihr doch viel mehr, als sie zugab.

Seto suchte ihren Blick und hielt ihn fest. Sekundenlang verlor sie sich in der unergründlichen Tiefe seiner blauen Augen. Wie Kristalle, so klar und unergründlich!, dachte Kyoko.

Sein Gesicht verzerrte sich etwas. Seto musste starke Schmerzen haben. An allem war sie Schuld! Hätte sie ihn nicht hier her geschleift, wäre sein Hintern unverletzt. Vielleicht würde er sie dadurch aber besser verstehen?

Der fremde Mann stand immer noch an der selben Stelle wie vorhin. Die ganze Sache schien ihn überhaupt nicht zu interessieren. Seiner Mimik war nicht anzusehen, was er gerade dachte oder fühlte. Wer war der Typ bloß?, fragten sich die anderen. Keiner von ihnen war dem Fremden je begegnet. Er strahlte eine unheimliche Atmosphäre aus, obwohl er eigentlich nur teilnahmslos da stand. Niemand wusste, was er von dem Typen halten sollte.
 

Kiss war stinksauer! Dieses Miststück hatte schon wieder einen seiner Pläne durchkreuzt. Irgendwie war er aber froh, dass er den Braunhaarigen nicht getroffen hatte. Wenn ihm die Flucht von der Insel gelingen sollte, würde er ihn auf jedenfall mitnehmen! Einen so gutaussehenden Sklaven fand man selten.

Der Wels kam mit schnellen Schritten auf das Paar zu. Breitbeinig stellte er sich vor die Beiden hin. Die Pistole setzte er zwischen ihren Augen an. Er hatte einen fiesen Gesichtsausdruck aufgesetzt und starrte sie an. Sein Finger bewegte sich zum Lauf der Waffe, aber noch drückte er nicht ab.

Sekundenlang sahen sie sich in die Augen. Kiss forschte in ihren braunen Augen. Der Welsmensch suchte ein Anzeichen für Furcht, aber sogar darum wurde er gebracht. Wie es schien, hatte das Mädchen wirklich vor gar nichts Angst. Für ihn war das seltsam. Er war ein Fischmensch und selbst er hatte Angst vor dem Tod. Wie kam es dann, dass ein kleiner Niemand wie dieses Mädchen ihn nicht fürchtete? Er würde die Menschen nie verstehen!

Kiss schüttelte unwillig den Kopf. Im nächsten Moment wollte er abdrücken, aber bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, traf ihn ein Pfeil in den Hals.

Die Waffe fiel auf den feuchten Boden. Der Welsmensch griff sich an den Hals und wandte sich ungläubig in die Richtung aus der der Pfeil abgeschoßen wurde. Danach sackte er zusammen.

Da stand er. Ungläubig starrte sie ihn an.

"Atsushi?", flüsterte Kyoko. Atsushi war ein Meisterbogenschütze gewesen. Konnte das möglich sein? War das wirklich ihr Freund? Der Bogenschütze stand im Schutz der Dunkelheit, deswegen konnte man sein Gesicht nicht erkennen. Das rothaarige Mädchen wusste nicht mehr ein noch aus. War er es nun, oder doch nicht? Alleine die Vorstellung wieder mit ihren Freunden zusammen zu sein wie früher war verlockend. Aber da machte sie sich wohl etwas vor. Atsushi und Hizuki waren vor vier Jahren gestorben, daran würde sich nichts ändern. So sehr sie sich auch wünschte wieder mit ihnen zusammen zu sein, nichts konnte die Tatsache, dass die Beiden tot waren, ändern.

Jeder Winkel dieser Insel weckte Erinnerungen in ihr. Wie sehr sie ihre Familie vermisste!

Der Bogenschütze trat langsam aus dem Dickicht hervor. Seine kurzen, blonden Haare wehten im Wind. Er sah verwegen aus. Genau wie sein Bruder früher, dachte sie. Wie hatte sie auch nur eine einzige Sekunde denken können, es wäre Atsushi? Der verwegen Junge war niemand anders als Yuhhi. Der Junge, der ihrem Hizuki so ähnlich war.
 

Das rothaarige Mädchen stand langsam auf. Verwirrt legte sie die Hand an ihre Wange.

"Yuhhi? Ach, wie dumm von mir! Du bist nicht Atsushi. Niemand ist wie Atsushi. Niemand!", murmelte sie vor sich hin. Abwesend starrte sie ihn an.

Wie einsam ich doch ohne sie bin!, dachte sie bitter. Ihr wurde mit einem Mal bewusst, wie einsam sie in den letzten Jahren gewesen war. Die Freundschaften die sie in den letzten Jahren geschlossen hatte, waren kein Ersatz für ihre alten Freunde. Ihre Freunde gehörten zu ihrer Familie, genau wie die Piratencrew von ihrem Vater. Sie fehlten ihr so sehr!

Mokuba und Sakuya kamen ebenfalls aus dem Gebüsch hervor. Sakuya rannte auf Seto zu, der immer noch auf dem Boden lag. Der Firmenpräsident rappelte sich mühsam wieder auf. Der Siebenjährige umarmte ihn stürmisch. Für ihn war Seto so etwas wie ein Bruder und er hörte mehr auf ihn, als auf Kyoko. Der Einzige den Sakuya außer Seto Kaiba respektierte, war Aki. Er war auch der Einzige der ihm jemals etwas über seine Familie und seine Heimat erzählt hatte. Der Siebenjährige nahm es seiner Nennschwester übel, dass sie ihm niemals etwas über seine Herkunft erzählt hatte.

Er verstand nicht, warum sie ihm nichts über seine Vergangenheit erzählen wollte. Der Kleine wusste nichts über den Überfall und die genauen Umstände ihrer Flucht. Über diese Dinge schwieg Kyoko beharrlich. Erst vor ein paar Tagen erzählte ihm sein Onkel die Hintergründe über den Überfall, aber über seine Familie, seine richtige Familie erzählte er ihm nichts. Selbst Yuhhi verschloß sich bei diesem Thema. Niemand wollte ihm etwas darüber erzählen und das machte ihn wütend. Es trieb ihn in den Wahnsinn.

Sakuya fühlte sich von ihr verraten. Was war denn daran so schlimm, ihm etwas über seine Vergangenheit zu erzählen? Er warf sich in Seto's Arme. Der war alles andere als erfreut über die Gunstbezeugungen des Kleinen. Trotz seiner Verletzungen herzte er den Kleinen. Er hatte ihn liebgewonnen, genau wie seinen Bruder. Seto würde es nie zugeben, aber es erfüllte ihn mit Stolz, dass der siebenjährige Knirps zu ihm auf sah. Für ihn waren die beiden wie Geschwister.

Verstohlen warf er einen Blick in ihre Richtung. Da stand sie. Total verwirrt und starrte ihren Bruder an als wäre er ein Gespenst.

Kyoko setzte sich in Bewegung und ging langsam auf Yuhhi zu. Plötzlich blieb sie stehen. Der blonde Junge überwand die letzten paar Meter und blieb kurz vor ihr stehen.
 

"Das hast du nicht von mir," meinte sie.

Yuhhi lächelte gedankenverloren. Eine winzige Träne bahnte sich ihren Weg über sein Wange. Die hellblauen Augen spiegelten Trauer und Unverständnis wieder.

"Das Letzte was er mir beigebracht hatte. Wer hätte gedacht, dass es sich Mal als nützlich erweisen würde?" Der blonde Junge spielte auf den Bogen in seiner Hand an. Der Bogen war aus einer biegsamen Esche und einer Sehne gefertigt.

Die drei Jungen waren gemeinsam mit Aki hierher geeilt und hatten sich im Gebüsch versteckt. Während dem ganzen Chaos hatte er einen Bogen gebastelt. Damit wollte er seiner Schwester helfen, so wie sein Bruder früher. Kyoko war seit seiner Geburt für ihn da gewesen. Sie mussten nicht Blutsverwandt sein um einander bei zu stehen und sich gegenseitig zu helfen. Das rothaarige Mädchen hatte ohne zu zögern ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt und seinen Bruder und ihn großgezogen. Das hätte ein anderer an ihrer Stelle nich getan.

Ein Lächeln huschte um ihre Lippen.

"Er hat sich viel Mühe gegeben, dir alles zu erklären und zu zeigen. Du warst nicht unbedingt ein gelehriger Schüler. Deine schlechte Laune hast du immer an ihm ausgelassenWir haben viel Zeit miteinander verbracht. Sehr viel Zeit, um genau zu sein. Wir waren unzertrennlich. Gemeinsam wollten wir die Welt erobern,"flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.

Seine Brüder hatten Kyoko nie alleine gelassen. Selbst während der zwei Jahre die Kyoko mit ihrem Vater verbracht hatte, waren die beiden bei ihr gewesen. Zusammen mit Kira und sarai waren sie unzertrennlich gewesen. Sarai hatte sich damals entschieden, bei seiner Mutter zu bleiben. Deshalb war er nicht dabei, als die Vier auf der Grand Line waren. Kyoko konnte sich an keinen Moment erinnern, denn die beiden nicht bei ihr waren. Die letzten vier Jahre waren die Hölle gewesen. Für alle beide. Auch Yuhhi vermisste seine beiden Brüder. Er hatte viel von ihnen gelernt. Manchmal verstand er allerdings nicht, warum sie Sakuya nichts von ihrer Vergangenheit erzählen wollte. Anscheinend schmerzte die Erinnerung noch nach all den Jahren.
 

Früher hatte er geglaubt, Kyoko würde eines Tages seine Schwägerin werden. Jeder hatte damals geglaubt dass Hizuki und sie einmal heiraten würden. Ein alter Spruch hatte sich wieder einmal bewährt. Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Diesen Spruch hatte er von seiner Mutter. Es war eins der wenigen Dinge, die er noch von seiner Mutter wusste. Er verdrängte die Erinnerung an sie und seinen Vater. Es war einfach zu schmerzhaft an sie zu denken. Die Erinnerung an sein früheres Leben schmerzte ihn genauso wie Kyoko. Deswegen war er auch einverstanden gewesen, Sakuya nichts davon zu erzählen. Der Kleine würde das Ganze nicht verkraften. Dennoch fragte er sich manchmal, ob es die richtige Entscheidung gewesen war.

Es war nicht leicht für ihn gewesen die Fragen von seinem kleinen Bruder nicht zu beantworten.

Yuhhi wusste nicht was schmerzhafter war, das traurige Gesicht seines Bruder oder die Erinnerung an die Vergangenheit. Beides tat unglaublich weh!

"Ich habe nicht verstanden, warum er mich immer zum Lernen gezwungen hat. Trotzdem hat es immer Spaß gemacht, auch wenn ich es nicht zugeben konnte. Ich habe mein Leben hier geliebt und wünschte, es könnte wieder so sein!", seufzte der kleine Blondschopf.
 

Traurig blickten ihr seine blauen Augen entgegen. Kyoko verstand ihn vollkommen. Ihr ging es ähnlich. Auch sie sehnte sich die nach ihrem frühen Leben, trotzdem war sie froh, neue Freunde gefunden zu haben. Das selbe galt auch für Yuhhi und Sakuya. Sie war überglücklich, dass ihre Kleinen neue Freunde gefunden hatten. Besonders über die Freundschaft zwischen Mokuba und Yuhhi war sie glücklich. Was sie aber total verwirrte, waren ihre aufkeimenden Gefühle für Seto Kaiba. Sie war sich nicht ganz sicher, ob diese Gefühle gut oder schlecht für sie waren. Manchmal jedoch würde sie ihn am liebsten zum Mond schießen! Seine sexuellen Annäherungsversuche nervten tierisch!

Bei dem Gedanken an die seltsame Beziehung die seine Schwester zu Kaiba hatte, wurde ihm ganz warm ums Herz. Er war froh, dass die beiden endlich zueinander gefunden hatten. Yuhhi freute sich wirklich für die beiden, aber trotzdem tat es weh, die beiden zusammen zu sehen. Da sich der blonde Junge immer eine Beziehung zwischen seinem Bruder und dem rothaarigen Mädchen gewünscht hatte, war es schwer für ihn die beiden zusammen zu sehen. Es war seltsam, seine Ziehschwester mit einem andern Mann zusehen. Trotz allem freute er sich für die beiden. Seto war mittlerweile auch so etwas wie ein Bruder für ihn. Obgleich er seine leiblichen Brüder nicht ersetzen konnte, fühlte er sich ihm zugehörig. Die Beziehung der beiden war okay für ihn.

Kyoko lächelte gedankenverloren vor sich hin. Das Mädchen dachte an früher. An all die schönen und traurigen Dinge die sie gemeinsam mit Hizuki und Atsushi, sowie ihren Brüdern und Kira erlebt hatte. Die Zeit die sie mit ihnen verbringen durfte, war die schönste in ihrem Leben gewesen und würde es immer sein.
 

Manchmal fragte sie sich, wie ihr weiteres Leben verlaufen wäre, wenn der Überfall sich nicht ereignet hätte. Vermutlich wäre sie Seto und seinen Freunden nie begegnet, aber darüber nachzudenken brachte nicht viel, denn ändern konnte sie die Vergangenheit nicht.

Sie hob ihren Kopf und starrte ihn den Himmel, während sie ihm weiterhin beruhigend über den Kopf strich. Ihr kleiner Liebling wurde langsam erwachsen und schon bald würde er sie verlassen. Yuhhi würde eines Tages eine eigene Familie gründen, genau wie es seine Brüder getan hätten, wären sie nicht gestorben. Das war der Lauf der Welt.

Kyoko starrte weiter in den sternenklaren Himmel hinauf. Als sie diese Insel verlassen mussten, war es auch eine so wunderschöne Nacht gewesen wie heute.

Der Junge schmiegte sich enger an sie. Er genoss die Nähe. Sie beruhigte ihn. Wie früher, als seine Mutter ihn in den Armen gewiegt hatte, wenn er sich verletzt hatte oder wenn er einsam war. Dabei war er selten alleine gewesen. Wenn drei Generationen unter einem Dach wohnten, gab es keine Ruhe mehr. Sein Leben bei den Kaibas war beinahe genauso.

Besonders viel hatte sich nicht geändert, wie ihm jetzt auffiel.

Langsam löste er sich wieder von ihr. Er wischte sich die letzten Tränen vom Gesicht.
 

Sakuya beobachtete die Szene mit Eifersucht. Er teilte seine Schwester nicht gerne. Der Kleine fing an zu zappeln und wiederstrebend ließ ihn der Firmenpräsident los. Er rannte so schnell ihn seine kleinen Beinchen trugen zu seinen Geschwistern. Dort angekommen drängte er sich zwischen die beiden und klammerte sich an ihrem rechten Bein fest. Fragend schauten die braunen Augen zu ihr hoch.

Die beiden wechselten einen Blick.

"Ich schätze, es ist an der Zeit ihm alles zu erzählen?", fragte sie unsicher. Ihre Stimme klang rau. Die ganze Sache nahm sie mehr mit, als sie zugeben mochte.

Yuhhi legte den Kopf schief. Eine Weile sah er seinen Bruder einfach nur an. Nach der Musterung nickte er kurz.

"Er hat ein recht alles zu erfahren," stimmte er zu. Dennoch fühlte er sich unwohl bei der Sache. Die Vergangenheit würde wieder alte Wunden aufreißen, bei beiden. Die wichtigste Frage war aber, ob Sakuya das alles ertragen konnte. Als sie der Insel den Rücken kehrten, war der Kleine knapp drei Jahre alt gewesen. Es war ganz klar, dass er keinerlei Erinnerungen an sein Leben hier hatte.

Er machte sich Sorgen, ob sein geliebter Bruder das alles verkraften konnte.

Seltsame Gedanken

Hi! Herzlichen Dank für eure lieben Kommis und würde mich über weitere freuen.

Jetzt will ich aber nicht weiter stören.

(Sorry, mir ist kein Ttel eingefallen)
 

Kapitel 37: Seltsame Gedanken

Dieses Kapitel widme ich meinem Geburtstagskind, Suomi_Kyoko. Ich wünsch dir alles Liebe und Gute zum Geburtstag, Engelchen! ^__^
 

Er machte sich Sorgen, ob sein geliebter Bruder das alles verkraften konnte.

Ein Schatten legte sich über den Hügel. Ein rießiges Ungeheuer zog hoch oben über ihren Köpfen seine Kreise. Das fahle Mondlicht tauchte es in silbriges Licht. Das Tier beäugte die Menschen kritisch. Misstrauisch beobachtete es die Situation auf der Erde. Selbst im Mondlicht konnte man nicht erkennen, um welche Tierart es sich bei dem Wesen handelte.

Nach einer Weile setzte es geschmeidig zur Landung an. Ein paar Meter vor Kyoko kam es dann auf dem Boden auf. Um den Hals war etwas befestigt worden, dass bei näherer Betrachtung aussah, wie ein kleines Paket. Doch das konnte täuschen, schließlich achteten alle auf das Tier. Für andere Dinge hatten sie keinen Blick. Sogar Sakuya bekam große Augen, aber nicht nur er. Alle starrten das fremdartige Wesen mit großen Kulleraugen an.

Kyoko wusste um welche Tierart es sich handelte. Dieses Wesen wurde Marmaradrache genannt und war eine Kreuzung zwischem einen Marmara-Schnabelpicker und einem schwarzen Andadrachen. Der Marmara-Schnabelpicker war eine seltene Vogelart und kam eigentlich nur auf der Insel Marmara, im South-Blue vor. Der Andadrache war eine Drachenart die nur in Gruppen auftrat und überall auf der Welt anzutreffen war.

Der Marmaradrache war zum ersten Mal vor zehn Jahren aufgetaucht und bewohnte angeblich die Gewässer der Grand Line, aber da war man sich nicht sicher. Nachdem der Drache drei Jahre auf ihrer Insel verbracht hatte, war er auf der Suche nach anderen Artgenossen. Zeitweilen besuchte er ihren älteren Bruder und erledigte einen Botengang für ihn. Wenn sie sich sehen wollten, schickte einer von beiden einen Falken los. Da ihr Bruder die Sprache der Tiere verstand, wusste er immer was der Marmaradrache von ihm wollte.

Das vermeintliche Ungeheuer hatte rote Federn, nur der Bauch war schwarz. Die Flügel waren das besondere an diesem Vogelähnlichen Lebewesen. An der Seite befand sich ein nah hinten gebogener Stachel. Der Kopf hatte die Form eines Vogels.
 

Das rothaarige Mädchen wollte sich dem Vogeldrachen näheren, wurde aber von seiner Schwinge getroffen und mehrere Meter zurückgeschleudert. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Kira eilte sogleich zu ihr, Seto folgte ihm. Yuhhi und Sakuya hielten respektvoll Abstand zu dem Tier. Ein tiefes Schnauben entrang sie dem Vogel. Die vielen Menschen behagten ihm überhaupt nicht. Eigentlich war diese Drachenart sehr scheu, aber Kyoko's Bruder hatte das Herz dieses Drachen erweicht. Unter anderem hatte er ihm auch das Leben gerettet. Deswegen überbrachte er ihr auch ab und an eine Nachricht von ihm. Die letzte erhielt sie vor gut einem halben Jahr, aber nicht von dem Drachen sondern von einem Falken. Eigentlich überbrachte der Drache nur Geschenke.

"Erkennst du mich denn nicht? Ich bin's, Kyoko!" Das seltsame Verhalten des Boten erstaunte sie. So verhielt er sich doch sonst nicht.

Kira griff nach ihrem Arm und zog sie wieder auf die Beine. Die anderen hielten sich zurück. Das seltsamaussehende Tier erschreckte sie. Kyoko kam schon allein zurecht, trösteten sie sich.

Als Seto seine Arme um sie legte, fiel ihr ein, warum der Vogel so seltsam reagiert hatte. Seit sie dem Vogel das letzte Mal begegnet war, hatte sie sich sehr verändert. Wahrscheinlich hatte er sie nicht am Geruch erkannt. Die meisten Tiere orientierten sich nämlich am Geruch. So konnten Tiereltern ihren Nachwuchs von anderen unterscheiden.

Wärmend strich der junge Firmenbesitzer über ihre Arme. Das löste ein angenehmes Prickeln bei ihr aus. Trotzdem wandte sie sich wieder ihrem Problem zu.

Sie löste sich aus seiner liebevollen Umarmung. Der ließ sie nur wiederstrebend los. Angesäuert sah er ihr nach, als sie von dannen zog.

Kyoko warf ihrem Cousin einen fragenden Blick zu. Ihm stellte sich die gleiche Frage. Wie näherten sie sich am besten dem misstrauischen Tier? Ganz ungefährlich war die Sache nämlich nicht.

Langsam ging sie auf den Vogel zu. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wie ähnlich der Drache doch ihrem Bruder war! Erstaunlich das es auf der Welt ein Lebewesen gab, dass so gut zu ihm passte. Ihr Bruder reagierte Fremden gegenüber auch reserviert. Er war nicht schüchtern sondern extrem vorsichtig. Eine Eigenart die er von ihrem Vater geerbt hatte. Das streitet er aber immer ab.

Das Mädchen streifte ihr zerissenes Hemd ab und zum Vorschein kam das blaue Top. An ihrem Rücken hatte sie eine feine Narbe. Nach all den Jahren war sie kaum noch zu sehen, aber es gab sie. Diese Narbe verlief quer über ihr Schulterblatt und war genau sechs Zentimeter groß. Kurz nach ihrem sechsten Geburtstag hatte sie sich beim Training verletzt und die Narbe war das Resultat dieser Verletzung.
 

Der Drache war dabei gewesen, als sie sich verletzt hatte. Er wüde sie bestimmt wieder erkennen. Solche Wesen hatten ein ausgeprägtes Gedächnis und vergaßen so schnell nichts.

Einen Meter vor dem Vogel blieb sie aus Sicherheitsgründen stehen. Sie wollte dem Tier keine Angst einjagen. Vogeldrachen waren noch ängstlicher als normale Drachen.

Das Mädchen mit dem blauen Oberteil drehte sich um. Jetzt stand sie mit dem Rücken zu ihm und er hatte freie Sicht auf ihre Schultern. Fast konnte sie die verständnislosen Blicke des Halbbluts spüren.

Irgendwie musste sie ihn dazu bringen, auf ihren Rücken zu schauen.

"Marmaris! Erinnerst du dich an den Unfall vor elf Jahren?", fragte sie nach hinten gewandt. Marmaris war sein Rufname.

Der Gefragte runzelte die Stirn. Er hatte schon viel erlebt und deswegen dauerte es eine Weile bis ihm die Sache vor elf Jahren wieder einfiel. Der Vogeldrache dachte nach. Sein Gedächnis war auch nicht mehr das Beste. Dunkel erinnerte er sich an einen Unfall, der vor ungefähr elf Jahren stattgefunden hatte. Aber er war sich nicht sicher, ob sie die Schwester seines Freundes war. Obwohl sie seinen Spitznamen kannte.

Das große Tierchen reckte sein Näschen in die Höhe und schnupperte. Es nahm die verschiedensten Gerüche auf und ordnete sie zu. Vieles war ihm bekannt, aber die verschiedenen Düfte, die den Menschen anhaftete, konnte er einfach nicht zu ordnen. Vielleicht sollte er dem Mädchen einfach vertrauen? Obwohl, wenn er es recht bedachte, trug dieses Mädchen das selbe Kopftuch wie die Schwester seines Freundes. Zumindest hatte es die selbe Farbe, nämlich rot. Kyoko trug das Kopftuch nämlich auf ihrem nackten Arm, also unter dem Hemd, dass sie momentan in der Hand hielt.

Er beschloss dem Mädchen zu vertrauen. Marmaris bewegte sich. Der mürrische Drache wies sie an das Paket um seinen Hals abzunehmen. Nachdem sie seinem Befehl nachgekommen war, wandte sich der große Vogeldrache ab. Er breitete seine mächtigen Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. Elegant schwebte er davon, dem hellen Mond entgegen. Sie sahen ihm nach, bis er hinter einer Wolke verschwunden war.
 

Seto war erstaunt. Das hätte er nun wirklich nicht geglaubt! Es war erstaunlich, dass ein so klobiges Tier so elegant durch die Lüfte schweben konnte! Er war total fasziniert von den verschiedenen Drachenarten. Bis jetzt hatte er die Existenz dieser Wesen immer bezweifelt. Vermutlich würde er es immer noch abstreiten, wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Wem sollte er sonst vertrauen, wenn nicht seinen Augen?

Je länger sie in dieser Welt verweilten, desto seltsamer kam ihnen das Verhalten ihrer Freundin vor. Ihr Handeln war nicht immer nachvollziehbar.

Kyoko löste das braune Papier und zum Vorschein kam ein kleines, cirka dreißig Zentimeter langes und zwanzig Zentimeter breites Holzkästchen. Es war aus Eichenholz gefertigt. Der Deckel des Kästchens war bemalt. Die Mitte des Holzdeckels zierte ein weißer Drachenkopf. Die Ecken waren mit verschiedenen Ornamenten verschönert worden. Es war eine einfache Arbeit, aber wunderschön. Sie hatte schon immer ein Faibel für solche Dinge gehabt. Ihr Bruder hatte es also nicht vergessen, dachte sie erleichtert.

Behutsam öffnete sie das Kästchen. Der zusammengefaltete Bogen Papier fiel ihr sofort ins Auge. Mit spitzen Fingern faltete sie es auseinander. Beide Seiten waren leer. Mittlerweile bildeten ihre Freunde einen Kreis um sie. Kira reichte ihr eine Flasche Rum. die hatte er aus ihrem Rucksack entwendet, denn sie vor ihrem Kampf mit Arlong am Wegrand abgestellt hatte.

Verwirrt blinzelte Mokuba. Was hat das denn zu bedeuten?, fragte er sich. Die Gepflogenheiten auf dieser Insel waren echt seltsam!, stellte der kleine Mann fest. Seine Freunde sahen das anscheinend auch so. Jeder guckte verwirrt von einem zum anderen.

Mit einem Lächeln nahm das rothaarige Mädchen die Rumflasche entgegen. Als nächstes wurde ihr eine Schnapsflasche gereicht.

Mit einem hintergründigen Lächeln legte sie das Papier wieder zurück ins Kästchen und verschloss dieses. Danach wandte sie sich um, die Schnapsflasche in der Hand. Das nichtsahnende Opfer saß direkt neben ihr auf dem Boden. Ruckartig warf sie den verletzten Firmenpräsidenten auf den Boden und setzte sich auf seinen Schoß. Joey schnappte überrascht nach Luft. Aber auch seine anderen Freunde waren total überrascht. Viele Fragen gingen ihnen durch den Kopf. Zum Beispiel, was war in der Flasche? Schnaps oder Mineralwasser? Die zweite Frage die sich ihnen stellte, war was das durchgeknallte Mädchen jetzt wieder vorhatte?
 

Wenn er nicht solche Schmerzen hätte, würde er die Situation als angenehm, oder erregend beschreiben. Viel schöner würde er es aber finden, wenn sie ganz alleine wären. Dann könnte er ihr zeigen, wie sehr er sie begehrte.

Das Mädchen auf seinem Schoß sah ihn aus halb geschlossenen Lidern an. Was hatte sie vor? Seine Haut prickelte. Jeder seiner Sinne war auf sie gerichtet. Alles in ihm war sich der Nähe des Mädchens bewusst. So etwas hatte er wirklich noch nie empfunden! Ihm wurde schmerzhaft bewusst, wie abhängig er mittlerweile von ihr war. Unbemerkt von ihm hatte sie sich in sein Herz geschlichen und war nicht mehr zu vertreiben. Das Schreckliche daran war, dass er es noch nicht einmal wollte! Im Gegenteil! Jeder Teil von ihm wollte das sie blieb. Er hatte sein Herz an sie verloren. Noch immer versuchte er sich gegen seine Gefühle zu wehren.

Kyoko lächelte hinterlistig. Der präkeren Situation war sie sich nicht bewusst. Ihre Freunde dafür um so mehr.

Sie beugte sich etwas nach vor. Mit den Zähnen löste sie den Korken der Flasche. Grinsend lehrte sie einen Teil der Schnapsflasche über seine Brust. Empört schrie er auf. Aki konnte ein schadenfrohes Lachen nicht unterdrücken. Er hatte es gewusst. Den Inhalt der Flasche verteilte sie gleichmäßig auf seinen Wunden.

Hauptsächlich tat sie dies um seine Wunde zu desinfezieren. Ein bisschen Sadismus steckte jedoch auch dahinter. Sonst hätte sie ihn ja vorwarnen können!

Aus zusammengekniffenen Augen starrte er sie an. Die Hände glitten zu ihren Oberschenkeln und krallten sich daran fest. Er hatte starke Schmerzen. Kira hatte den Rucksack neben ihr abgestellt. Ihm entnahm sie ein kleines Verbandskästchen. Sie entnahm ein sterilles Tuch und tupfte damit seine Wunden ab. Ganz vorsichtig säuberte sie seine Wunden. Äußerst sanft fuhren ihre Hände über seinen lädierten Oberkörper. Nachdem sie jede Wunde gereinigt hatte, nahm sie Verbandszeug heraus. Nun begann sie seinen Oberkörper zu verbinden, wobei sie sehr sanft vorging.
 

Notdürftig klebte sie Pflaster auf die kleinen Kratzer. Am Ende blieb nur noch die große Wunde quer über seinen Brustkorb über. Kyoko zog ihn an den Schultern hoch und verarztete die Wunde mit einem Stretchverband. Während der ganzen Prozedur meckerte er. Das er sich in so einer misslichen Lage befand, behagte ihm ganz und gar nicht. Zudem tat die ganze Sache höllisch weh!

Hin und wieder keuchte er vor Schmerz auf. Trotz seiner Schmerzen verhielt er sich ruhig, abgesehen von seinem ständigen Gemecker. Anscheinend war er doch nicht so wehleidig, wie sie gedacht hatte. Aber bei Kaiba wusste man nie, was er gerade dachte oder fühlte. Vielleicht war er einfach nur ein guter Schauspieler? Bei ihm war alles möglich.

Nachdem sie ihn fachmännisch verbunden hatte, kletterte sie von seinem Schoß runter. Ein wenig enttäuscht richtete er sich wieder auf. Würde ihm sein Hintern nicht so wehtun, hätte sie ruhig noch länger auf ihm sitzen können.Wie soll ich heute Nacht bloß schlafen?, fragte er sich. Dabei war es fast morgen.

Kyoko wandte sich erneut dem Kästchen zu. Aus Sicherheitsgründen legte sie es in Kira's Schoß. Dann nahm sie die Rumflasche und leerte einen Teil des Inhalts über den weißen Papierbogen. An den Seiten lief die gold-braune Flüßigkeit runter und bildete auf dem feuchten Erdboden kleine Pfützen. Nach und nach versickerte die scharf richende Flüßigkeit im Boden. Ein würziger Duft stieg ihnen in die Nase. Es war der Rum, den die meisten nicht gewöhnt waren. Sie schwenkte den rumgetränkten Bogen in der Hand, damit sich die Flüßigkeit möglichst gleichnäßig verteilte. Nachdem sie zehn Minuten stillschweigend dagessen hatten, stand Aki auf.

"Ich geh zum Hafen," erläuterte er seine Pläne. Seine Stimme hatte wieder einen ruhigen, gleichgültigen Klang angenommen.

"Du spionierst die Fischmenschen aus?", fragte Kyoko beiläufig. Das Mädchen war viel zu sehr mit dem Brief beschäftig, als das sie auf andere Dinge achtete.

"Fischmenschen? Gibt's von der Sorte denn noch mehr?", schrie der Braunhaarige hysterisch.

Panisch sah er sich um. Etwas ängstlich kroch er näher an Kyoko ran. Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen. Sie starrte die ganze zeit den Brief an und bekam nur am Rande mit, was um sie herum geschah. Die anderen sahen ihn leicht irritiert an. Sonst war er doch immer die Ruhe in Person? Niemand machte sich über ihn lustig, es wunderte sie nur. Aber ihnen erging es ähnlich. Auch sie fürchteten sich vor diesen Wesen. Trotzdem fühlten sie sich sicher in der Nähe ihrer rothaarigen Freundin.
 

"Mann! Musst du mich so erschrecken? Den Rest von Arlongsbande erledigt Aki auch alleine. Oder Onkel?", fragend sah sie ihn an. Der Angesprochene nickte leicht. Er wirkte abwesend. Irgendetwas schien ihn schwer zu beschäftigen.

"Du könntest jemanden mitnehmen," schlug sie vor. Sekundenlang versanken ihre Blicke in einander. Jeder versuchte die Gefühlswelt des anderen zu erforschen. Nach endlos erscheinenden Sekunden wandten sie den Blick ab.

"Gute Idee! Ich werde jemanden zum Tragen brauchen,"meinte er leichthin.

Joey guckte verwirrt von einem zum anderen.

"Um was geht's hier?", erkundigte er sich.

"Die Fischmenschen waren Piraten und Piraten haben immer Schätze an Bord,"erklärte sie ihm bereitwillig.

In Bakuras Augen trat ein eigenartiger Glanz. Aufgeregt sah er sich um.

"Deinem Verhalten nach zu urteilen, möchtest du mitkommen. Oder irre ich mich?", grinste Aki.

Dieser antwortete mit einem hastigen Nicken. Anscheinend war er wieder dem Goldfieber verfallen. Bisher hatte ihn Seto nur einmal so erlebt, und zwar im Museum, als er gerade dabei war, ein antikes Daidem zu klauen. Bakura war auch so ein Typ aus dem man nicht schlau wurde. Genau wie seine Freundin, dachte der junge Firmenpräsident kopfschüttelnd. So langsam überwand er seinen hysterischen Anfall. Alleine der Gedanke, dass es noch so jemanden wie Kiss geben könnte, trieb ihm den nackten Angsschweiß auf die Stirn.

"Natürlich will ich mit! Das lass ich mir nicht entgehen!", er klang aufgeregt. In Gedanken stellte er sich bereits die Edelsteine, das Silber und das viele Gold vor, das er in wenigen Momenten zu sehen bekommen würde.

Es würde wohl eher Stunden dauern bis sie den Hafen erreicht hatten. Vor Morgengrauen erreichten sie ihn sicher nicht. Doch davon hatte der gute Bakura keine Ahnung. In seinen Gedanken badete er bereits in Edelsteinen und Gold wie Dagobert Duck.

Kyoko schmunzelte. Sie kannte ihren Freund gut genug um zu wissen, wovon er gerade träumte.

"Die Beute wird aber geteilt, verstanden!", ermahnte sie mit hoch erhobenem Zeigefinger.

Gespielt empört sah er sie an.
 

"Ich würde doch nie heimlich mit der Beute abhauen! Also, was denkst du denn von mir? Außerdem kenn ich den Weg gar nicht zurück,", beschwerte er sich. Aus seinen Augen sprach der Schalk. Er nahm dieses Geplänkel nicht ernst. Schließlich kannte er seine beste Freundin nur zu gut.

"Ich kenne dich, mein Lieber! Wehe, du bekommst wieder lange Finger!", meinte sie mit hochgezogener Augenbraue.

"Keine Sorge, keiner von euch geht leer aus. Die Beute wird gleichmäßig aufgeteilt. Keiner kommt zu kurz, allerdings dürft ihr euren Anteil nicht ausgeben," fügte sie hinzu.

Faye nickte ihr zustimmend zu. May schmiegte sich an Joey und tauschte verstohlen Zärtlichkeiten mit ihm aus. Dennoch nahm sie die Worte ihrer Freundin wahr.

Der schwarzhaarige Duke versuchte einen Blick auf den Brief zu erhaschen, was ihm leider nicht gelang. Enttäuscht, dass seine Neugier nicht befriedigt wurde, wandte er sich seiner Freundin zu. Warum durfte er seinen Anteil nicht verbraten? War es denn nicht seine Angelegenheit, wie er sein Geld ausgab?

Diese Fragen stellte er ihr auch.

Kyoko schaute ihn an. Er wirkte erschöpft. Kein Wunder, bei dem was ihre Freunde in den letzten Stunden durchmachen mussten.

"Schüler sind chronisch pleite. Es wäre mehr als seltsam, wenn plötzliche eine Gruppe Jugendlicher mit dem Geld nur so um sich schmeißt. Außerdem haben wir hier eine ganz andere Währung. Ihr könntet also nur Edelsteine, Gold und Silber gebrauchen,"

"Ihr müsstet euren Anteil umtauschen und keine Bank würde einem Neunzehnjährigen Edelsteine umtauschen! Man würde Fragen stellen und das wäre für jeden von uns unangenehm. Würde es dir nicht seltsam vorkommen, wenn ein Schüler in deine Bank kommt und verlangt, dass du seine Edelsteine gegen Geld umtauscht?", unterbrach Kira.
 

Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Kira hatte recht. Ihm würde das mehr als spanisch vorkommen. Im grunde war die Sache auch egal. Der Papierbogen in Kyoko's Hand weckte sein Interesse mehr, als die Aussicht auf Gold und Edelsteine. Er war eben ein sehr neugieriger Mensch!

Das ganze Gerede von Gold und beute interessierte Kaiba wenig. Er war viel zu sehr mit seinem lädierten Hinterteil beschäftigt. Der junge mann wusste nicht wie er sitzen sollte, ohne das er dabei Schmerzen empfand. Sein sonst so unbewegtes Gesicht spiegelte heute eine viel Zahl von Emotionen wider. Es war weniger der Schmerz seiner Verletzungen, als sein Wunsch eine bestimmte Person zu beschützen und an sich zu binden. Je länger er in dieser Umgebung verweilte, desto undurchsichtiger erschien ihm die ganze Sache. Aber auch das Mädchen das er liebte wurde ihm zunehmend fremder. Sie entfernte sich mit rasender Geschwindigkeit von um und er konnte nichts dagegen tun. Das war eine ungewohnte Situation.

Diese Gefühle, die ihn bei ihrem Anblick durchströmten, waren völlig neu für ihn. Er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Die fremde Kultur hier erschwerte sie Situation noch. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er wirklich in dieser Welt sein wollte. Wenn er ihr folgen würde, wäre er dann eine Last für sie? In der letzten Stunde hatte er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Er fühlte sich nutzlos und das war ein gänzlich neues Gefühl für ihn. Seit sein Stiefvater gestorben war, hatte er sich nicht mehr so hilflos gefühlt wie jetzt.

Seto hatte keine Erfahrung mit Kampfsport. An und für sich hatte er kein Problem damit sich gegen andere zu verteidigen, aber gegen diese Monster hatte er keine Chance, wie er schmerzhaft feststellen musste. Im Prinzip war er keine Hilfe für sie und das tat weh. Sehr weh! Da gab es zum ersten Mal in seinem Leben jemanden den er von ganzem Herzen liebte und dann war er eine Last für sie. Das war ungerecht!
 

Aber von ihr lassen konnte er auch nicht, dafür waren seine Gefühle zu stark. Er wäre nicht Seto Kaiba wenn er so einfach aufgeben würde! Ihm war klar, dass ein hartes Stück Arbeit vor ihm lag um ihr eine Hilfe zu sein, aber das war es ihm wert. Er würde sich anstrengen und sein Bestes geben um ihr eine Stütze zu sein. So einfach würde er nicht aufgeben!

Als erstes musste er sich einen geeigneten Kampfsporttrainer suchen. Der Rest war kein Problem für ihn, er war ein gelehriger Schüler, wenn es sein musste. Die augenblickliche Situation erforderte vollen Einsatz von ihm und er war bereit alles zu tun um sein Ziel zu erreichen. Ein Seto Kaiba bekam immer das was er wollte und so würde es auch bleiben!

Kaiba war so mit sich beschäftigt, dass er alles was um ihn herum passierte nicht wahr nahm. So merkte er auch nicht, wie Bakura, Faye und Duke mit Aki in der Dunkelheit der Nacht verschwanden. Die Vier wollten zum Hafen, wenn er sich recht erinnerte.

Kyoko indess war mit ihrem Brief beschäftigt. Inzwischen war der Papierbogen getrocknet und die Schrieft wurde sichtbar. Kira war Feuerholz sammeln. Die anderen saßen im Halbkreis um ihre Freundin herum. Die wartete auf ihren Cousin bevor sie sich dem Brief zuwandte.

Raphael war auffallend still. Das kam selten bei ihm vor. Normalerweise konnte er seine Zunge nicht im Zaum halten. Anscheinend bereitete ihm die momentane Situation sehr mit.

Ihm erschien das ganze sehr seltsam. Das war ein Schock für ihn. Die fremde Welt hinter den Black-Mountains hatte ihn nicht überrascht. Er hatte schon seit längerem die Vermutung, dass sich hinter der Gebirgskette mehr verbarg als die meisten Menschen glaubten. Was ihn wirklich überraschte, waren diese seltsamen Wesen und das unerklärliche Verhalten seiner Angebeteten. Seit sie in dieser Welt waren verhielt sich Kyoko anders. Undurchschaubar und irgendwie verletzlich.
 

Auf dem Weg zur Höhle hatte ihm Kyoko einiges erklärt, aber so ganz verstand er die Sache nicht. Zum Glück schien er da nicht der Einzige zu sein. Diese Fischmenschen hatten ihn erschreckt und für eine Weile hatte er geglaubt, sie müssten alle sterben. Er als Einziger hatte keine Waffe gehabt um sich zu verteidigen und so war ihm nichts anderes übrig geblieben als sich hinter anderen zu verstecken. Das war ihm sehr unangenehm, aber seinem Master war es ja nicht anders ergangen und das freute ihn.

Raphael hatte mehrere Schürfwunden und eine geprellte Rippe davongetragen, ansonsten ging es ihm gut. Anders als Kaiba fühlte er sich nicht nutzlos. Er hatte bereits beschlossen Kyoko zu begleiten, sonst konnte er sie nie erobern. Das er dafür einen beschwerlichen Weg gehen musste, ahnte er jetzt noch nicht.

Mittlerweile war Kira zurück mit dem Holz und bereitete ein Lagerfeuer vor. Nachdem das Feuer endlich eine angenhme Wärme verbreitete, widmete sich Kyoko wieder ihrem Brief.

Völlig konzentriert las sie Zeile für Zeile durch. Aufmerksam versuchte sie zwischen den Zeilen zu lesen.

Nachricht aus der Ferne

Hallo ihr Lieben! Sorry das ich mich solange nicht gemeldet habe, aber ich hatte einen kleinen Unfall und konnte deswegen nicht weiterschreiben. Gomen! Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr schreibt mir ein Kommi. In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen!

Sayonara
 


 

Nachricht aus der Ferne
 

Hallo Kleine Maus,
 

Wie geht es meinem kleinen Quälgeist? Ich hoffe doch, Mama und den anderen geht es auch gut? Ihr fehlt mir! Sechs Jahre sind vergangen, seit ich von zu Hause weggegangen bin. Mittlerweile befinde ich mich auf der Grand Line und reise mit Piraten. Wer hätte das gedacht? Vom Kopfgeldjäger zum gesuchten Piraten ist doch eine reife Leistung, findet ihr nicht? Ich habe euch einen Steckbrief von mir beigelegt. Von Papa und Ben sind auch welche dabei. Dachte mir, dass könnte euch vielleicht interessieren. Das ist schließlich das Einzige was man von ihm zu Gesicht bekommt. Er zieht ja lieber als Verbrecher durch die Lande und lässt seine Familie im Stich.

Ich verstehe ehrlich nicht, warum du ihn so verehrst? Was ist an diesem Typ schon dran? Er hat uns verlassen, als wir ihn am meisten gebraucht haben, aber das hat ihn nie interessiert. Vater hat sich immer nur für sich interessiert. Das Einzige was für ihn zählt sind seine Träume, wir sind ihm doch völlig egal! Nimm ihn dir nicht zum Vorbild! Such dir lieber jemanden wie Großvater. Wie geht es ihm überhaupt? Na, wie ich ihn kenne, lässt er es sich nicht schlecht gehen. Besonders jetzt wo Vater nicht da ist, da geht es ihm bestimmt doppelt so gut. Immerhin hat er seine Mädels jetzt für sich alleine. Er teilt seine Frauen nicht gerne. Schon gar nicht seine beiden Töchter und seine kleine Enkeltochter!

Da haben wir was gemeinsam. Denn dein Cousin und deine Brüder teilen dich auch nicht gerne!

Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich vor ungefähr einem Jahr dem besten Schwertkämpfer der Welt begegnet bin? Wie ich mich kenne, nicht. Ich schreib euch ja nur einmal im Jahr, wenn überhaupt. Ganz schön peinlich, aber was soll's. Du schreibst ja auch nicht öfter! Bei mir ist das auch etwas anders, schließlich verändert sich mein Aufenthaltsort ständig, während deiner gleich bleibt.

Was machen die Kleinen? Geht es unserem Nachwuchs gut? Megumi und Sakuya müssten jetzt Sieben sein, nicht wahr!? Und Alek vierzehn, oder? Es ist schon lange her, dass ich die drei gesehen habe. Vielleicht kannst du mir ein paar Fotos von ihnen schicken? Das wäre sehr nett. So könnte ich zumindest ein bisschen an ihrem Leben teilhaben.

Was ist eigentlich dran an den Gerüchten? Seit ihr wirklich von Piraten angegriffen worden? Irgendwie kann ich das nicht glauben. Niemand würde sich mit den Bewohnern von Dragon-Wing anlegen. Kein Mensch wäre so blöd! Angeblich wurde dabei auch die ganze Insel ausgelöscht, aber das glaub ich nicht! Gegen unsere Soldaten hat keine Piraten-Bande der Welt eine Chance und sei sie noch so stark.

Unsere Verteidigungstruppen sind unbezwingbar. Nicht wahr?

Langsam muss ich aufhören. Bei uns an Bord gibt es keine Privatsphäre, weißt du. Wir haben nur zwei Kajüten an Bord. Eine teilen sich die Mädchen und die andere gehört uns. Da wir uns zu fünft eine Kabine teilen müssen hat keiner eine Privatsphäre. Ungestört einen Brief schreiben oder ein Buch lesen ist unmöglich. Ständig poltert jemand herein und löchert einen mit Fragen. Echt nervig!

Manchmal frag ich mich, wie ich bei so einer chaotischen Truppe landen konnte?

Vielleicht habt ihr schon von unserem Käpt'n gehört? Er heißt Monkey D. Luffy und vertrieb vor einem Jahr den Paten Don Creek von seinem Thron. Er hat ganz schön was auf dem kasten. Sogar Pap's kennt ihn. Vor vielen Jahren hat er ihm seinen geheiligetn Strohhut geschenkt. Du weißt schon, den mit dem roten Band! Hässliches Teil, wenn du mich fragst, aber er liebt ihn genauso abgöttisch wie unser Alter.

Vielleicht lernst du ihn Mal kennen.

Jetzt muss ich wirklich Schluß machen.

Viele Grüße an alle und ihr fehlt mir!

In Liebe dein Bruder
 

PS: Lernt schön fleißig und tanzt Mama nicht auf der Nase rum, verstanden! Bis demnächst meine kleinen Nervensägen!
 

Während sie den Brief las, spähte Kira über ihre Schulter. Nachdenklich runzelte er die Stirn.

"Anscheinend weiß er noch gar nicht was passiert ist," murmelte er nachdenklich.

Ratlos sah ihn das rothaarige Mädchen an. Wie sollte sie ihrem geliebten Bruder nur beibringen, dass seine Familie nicht mehr existierte? Er würde sie hassen und verachten! Immer mehr wurde ihr bewusst, wieviel Mist sie gebaut hatte. Die Stille dieser einst so lebhaften Insel nagte schwer an ihr. Die Zerstörung ihrer Heimat war ihre Schuld und sie wusste nicht, wie sie die Sachw wieder gut machen konnte.

Deswegen sehnte sie sich so sehr nach dem Tod. Ihre Freunde konnten nicht mehr glücklich werden, deshalb durfte auch sie nicht glücklich werden. Das war ihre Meinung und von der konnte sie auch niemand mehr abbringen. Es war schrecklich für sie ohne ihre Freunde zu leben. Sie fehlten ihr an allen Ecken und Enden. Ihre neuen Freunde konnten die Lücke, die Hizuki und die anderen hinterlassen hatten, nicht schließen.

Gedankenverloren drehte sie den Bogen Papier zwischen den Fingern. Sie merkte nicht was sie machte. Erst als Kira sie sanft in die Rippen stieß fiel ihr auf, was sie gerade tat. Hastig faltete sie den Bogen zusammen und legte ihn wieder zurück ins Holzkästchen. Zuvor nahm sie aber noch die Bilder heraus, die in dem Kästchen lagen. Wie ihr Bruder geschrieben hatte, befand sich ein Steckbrief von ihm und ihrem Vater darunter.

Zuerst besah sie sich den Steckbrief ihres Bruders genauer. Auf dem Bild grinste er ihr selbstsicher entgegen und im Hintergrund war ein Marinesoldat zu sehen. Anscheinend wurde das Foto bei einem Kampf oder zumindest danach aufgenommen. Sie lächelte sehnsüchtig.Wie gern wäre sie jetzt bei ihm und würde ihn auf seinen Abenteuern begleiten! Mittlerweile wurde er für vierzig Millionen Berry gesucht! Kyoko war stolz auf ihn. Für einen Anfänger wie ihn war das nicht schlecht. Er war sogar besser als sie! Das verwunderte sie aber nicht wirklich, schließlich war er der Sohn seines Vaters. Die Piraterie lag ihm im Blut, auch wenn er es nie zugeben würde. Ihr Bruderherz war leider genauso stur wie ihr Vater.

Aus seinem Brief konnte sie deutlich den Hass spüren, den er für seinen Vater empfand. Er konnte ihm nicht verzeihen, dass er sie damals im Stich gelassen hatte. Dabei wäre es das selbe gewesen, wenn er bei der Marine angestellt wäre. So sehr er ihn verachtete, so ähnlich war er ihm auch. Aber das wollte er nicht einsehen, genauso wenig wie er zugeben wollte, dass er seinen Vater eigentlich genauso liebte wie den Rest seiner Familie. Seit dem Vorfall vor vierzehn Jahren war das Verhältnis von Vater und Sohn sehr frostig, was aber nicht an ihrem Vater lag sondern an ihrem Bruder. Er konnte einfach nicht nachgeben und über seinen Schatten springen.
 

Während das rothaarige Mädchen über ihren Bruder und ihren Vater nachdachte, schnappte sich Mokuba den Steckbrief und wedelte damit vor ihrer Nase herum.

Mürrisch sah sie ihn an, um ihm schließlich das Blatt Papier zu entreißen.

"Wer ist das?", wollte er neugierig wissen.

Ein bezaunberndes Lächeln huschte über ihre Lippen. Alleine der Gedanke an ihre Familie stimmte sie friedlich und ruhig. Viele Erinnerungen wurden wach.

"Mein älterer Bruder. Mittlerweile wird er für vierzig Millionen Berry gesucht und steht auf der Fahndungsliste der Marine,"erklärte sie stolz.

"Du scheinst sehr stolz auf ihn zu sein. Ist es denn gut auf der Fahndungsliste zu stehen?", erkundigte er sich. Mokuba hatte die Stirn in Falten gelegt und sah sehr nachdenklich aus.

"Nun, eigentlich nicht, aber für Piraten ist es das Größte," antwortete sie wahrheitsgemäß.

Fragend blickte der Vierzehnjährige auf das Foto am Steckbrief. Er versuchte eine Ähnlichkeit zwischen den Geschwistern festzustellen, aber es gelang ihm nicht. Nichts im Gesicht des Fremden wies auf eine Verwandtschaft mit seinem Kindermädchen hin.

Das, was Kyoko gesagt hatte, stimmte ihn nachdenklich. Warum war seine Yoko so versessen darauf, Piratin zu werden? Und warum wollte sie seinen geliebten Bruder nicht heiraten? Die Beiden passten doch perfekt zusammen! Wieso konnte dieser Sturkopf das nicht einsehen? Er würde die Frauen nie verstehen!

Aufmerksam lauschten die anderen ihrer Stimme. Es war ihr deutlich anzuhören wie sehr sie ihren Bruder liebte und wie stolz sie auf ihn war.

Das konnte Serenety nicht verstehen. Sie vergötterte ihren Bruder zwar auch, aber er war kein Verbrecher. Obwohl Kyoko ihr das Leben gerettet hatte, misstraute sie ihr. Die Sache mit dem Mord an dem fremden Mädchen bereitete ihr Kopfzerbrechen. Allem Anschein nach hatte sie sich die Geschichte selbst nicht verziehen, dabei hatte ihr der Geist des Mädchens bereits verziehen. Serenety verstand die Zusammenhänge nicht. Warum verzieh ein Opfer seinem Mörder? Weshalb wollte Kyoko unbedingt Pirat werden? Sie wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand.

"Warum willst du unbedingt Pirat werden?", fragte Serenety.

Überraschung stand in den braunen Augen von Kyoko. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet, dass Serenety wieder mit ihr sprach. Kyoko an ihrer Stelle hätte genauso reagiert.

Traurig dachte sie an ihre tote Freundin Na-chan zurück. Im Grunde bereute sie ihre Tat, aber in der damaligen Situation hatte es keinen anderen Ausweg gegeben. Minami hatte damals um ihren Tod gebeten. Diesen Wunsch zu erfüllen, war ihr schwergefallen, aber dennoch hatte sie sich ihrem Drängen gebeugt. Kyoko hatte ein Menschenleben beendet, das sie geschworen hatte zu beschützen. Sarai hatte sich damals diskret abgewandt. In so einer Situation wollte eine Frau nicht von einem Mann beobachtet werden.

Nachdenklich sah sie in die Runde. Eingehend betrachtete sie jeden ihrer Freunde. Jeder Einzelne von ihnen war angeschlagen und hatte Verletzungen, die notdürftig verbunden waren. Serenety und Isis hatten ein paar Hautabschürfungen davongetragen, ansonsten fehlte den beiden nichts. Am schlimmsten hatte es Seto erwischt. Nach einer Weile wandte sie ihren Blick von den beiden Mädchen wieder ab. Als nächstes fiel ihr Blick auf Marik. Der blondhaarige Bruder von Isis war auch nur leicht verletzt. Zum Glück!

Die einzige, sichtbare Verletzung die er hatte war ein unschöner Kratzer unter dem linken Auge. Ansonsten hatte er eine angeknackste Rippe, die bereits verarztet wurde. Alle waren nur leicht verletzt, worüber Kyoko mehr als glücklich war. Sie fühlte sich schuldig, denn wenn sie ihre Freunde nicht gezwungen hätte, sie zu begleiten, wäre ihnen nichts passiert. Tea hatte recht! Sie war ein Unglücksbringer.

Ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, brachte sie ihre Freunde in Gefahr. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass die Insel nach vier Jahren nicht mehr unbewohnt sein würde, aber sie hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen. Das war schon immer ihr Problem gewesen. Sie suchte instinktiv die Gefahr und dachte nicht weiter über die Folgen nach. Wenn sie dabei nur ihr eigenes Leben gefährdete war das in Ordnung, aber sie schaffte es immer andere zu gefährden. Sie war ein Pechvogel!
 

Die Menschen die hier um zu Feuer saßen bedeuteten ihr viel und sie wollte jeden von ihnen beschützen. Aber irgendwie gelang ihr das nicht. Anstatt ihre Freunde zu beschützen hätte sie sie fast umgebracht. Es war keine gute Idee gewesen, sie mizunehmen. Vermutlich war es das Beste, sie mit Kira nach Hause zus schicken. Er konnte dann auch gleich ihre Schlange mitnehmen. Ihre andeen Sachen waren bereits bei Aki, also musste sie sich nicht mehr darum kümmern. Sie selbst würde hier bleiben und ihre Heimatinsel neu entdecken, bevor sie endgültig zur Grand Line aufbrechen würde. Das war die beste Lösung für alle.

Trotzdem fiel ihr der Gedanke an Abschied schwer. Aber ihre Gefühle waren nebensächlich. Das Einzige was zählte, war die Sicherheit und das Glück ihrer Freunde. Wenigstens einmal in ihrem Leben wollte sie etwas richtig machen. Bei ihre eigenen Familie hatte sie versagt, aber ein weiteres Mal würde ihr das nicht passieren!

Am liebsten würde sie alles rückgängig machen. Wenn man die Zeit zurückdrehen könnte, hätte sie vielelicht die Chance ihre Heimat zu retten. Leider gab es so etwas nur in Filmen. Im wirklichen Leben sah die Sache anders aus. Da musste sie sich mit den gegebenen Tatsachen abfinden. Trotzdem war es schwer für sie das zu aktzeptieren. Ihre Gefühle für Seto Kaiba stellten auch ein Problem dar. Sie liebte ihn, aber war es richtig jemanden zu lieben, nachdem was sie getan hatte? Wahrscheinlich nicht. Trotz ihrer Bedenken konnte sie nicht gegen ihre Gefühle für ihn ankämpfen.

Manchmal war es schwierig eine Entscheidung zufällen, besonders wenn man an jemanden so hängt wie Kyoko an Seto. Das würde sie freiwillig aber nie zugeben.

Gerade weil sie ihn liebte, wusste sie nicht was richtig war. Im Grunde war es seine eigene Entscheidung ob er bei ihr bleiben wollte oder nicht. Aber er hatte keine Ahnung worauf er sich da einließ. Seto wusste nicht was auf ihn zukommen würde, wenn er erst Mal auf See war.

Yuhhi angelte ein weiteres Foto aus dem Kästchen.

Es war ein Gruppenfoto und sehr alt. Das Bild musste vor ungefähr neun Jahren aufgenommen worden sein. Kaiba lehnte sich über Yuhhi's Schulter um das Bild besser betrachten zu können.

Auf dem Bild erkannte er drei Menschen. Yuhhi und seine Schwester so wie ihren Cousin Kira. Die anderen waren ihm gänzlich fremd. Kyoko war auf dem Bild nicht älter als sieben oder acht Jahre. Ein Junge mit hellblauen Haaren hielt sie im Arm. Er war deutlich älter als die anderen auf dem Foto. Links von Kyoko stand ein Junge mit blau-schwarzen Haaren und einem frechen Lächeln im Gesicht. Allem Anschein nach standen sich die drei sehr nahe. Die beiden Männer hatten jeweils einen Arm um die Rothaarige gelegt. Da gab es aber noch etwas was ihn überraschte, nämlich die Ähnlichkeit der beiden mit Yuhhi und Sakuya. Das verblüffte ihn wirklich. Vielleicht waren die vier verwandt? Ihm war schon öfter aufgefallen, dass Kyoko überhaupt keine Ähnlichkeit mit ihren Geschwistern hatte, aber bis jetzt hatte ihn das nicht gestört. Viele Geschwister hatten keine Ähnlichkeit miteinander. Langsam zweifelte er aber, ob die drei wirklich Verwandt waren. Obwohl das eigentlich keine Rolle spielte, denn er hatte beide gern. Ob sie nun mit seiner Freundin verwandt waren oder nicht, war unwichtig für ihn.

Auf dem Bild waren noch andere Menschen zu sehen. Neben dem Jungen mit den blau-schwarzen Haaren stand ein junges Mädchen mit langen, hellbraunen Haaren. Fröhlich zwinkerte sie in die Kamera. An der Hand hielt sie einen kleinen Jungen, der vielleicht ein, zwei Jahre jünger war als sie selbst, aber das konnte täuschen. Der Junge war auf jedenfall im selben Alter wie Kyoko. Er hatte schwarze Haare die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Neben ihm stand ein Junge mit blonden Haaren. Seine Hand hatte er auf die Schulter des Kleineren gelegt. Glücklich grinste er in die Linse. Seine Augenfarbe konnte er nicht erkennen, weil der Junge die Augen geschlossen hatte. Ein weiterer Junge hatte einen Arm um seine Schultern gelegt und lächelte in die Kamera. Er hatte hellgrüne Haare und wirkte sehr maskulin. Alle hatten ein Lächeln im Gesicht, machten aber einen traurigen Eindruck.

Je länger er das Bild ansah, desto eifersüchtiger wurde er. Die beiden Jungen die einen Arm um die schmalen Schultern von Kyoko gelegt hatten, störten ihn. Obwohl er sie damals noch nicht gekannt hatte, war er neidisch und eifersüchtig auf die beiden. Die zwei schienen ihr viel zu bedeuten und das behagt ihm gar nicht. Vielleicht tauchte einer der beiden wieder in ihrem Leben auf und forderte sie zurück? Was, wenn er nur ein Ersatz für einen der beiden war? Mal angenommen, sie projezierte ihre Gefühle nur auf ihn und empfand in Wirklichkeit gar nichts für ihn? Das wäre die Hölle für ihn! Aber wie sollte er sich Klarheit verschaffen? Einfach Fragen konnte er sie nicht, wie würde das denn aussehen?

Kyoko hatte noch nicht auf die Frage von Serenety geantwortet.

Sie beugte sich zu Seto, der neben ihr saß und nahm ihm das Bild aus den Händen.
 

Lächelnd sah sie es an. Neun Jahre waren vergangen seit das Foto gemacht worden war. Es wurde kurz nach dem Todestag einer Freundin aufgenommen, deswegen wirkte ihr Lächeln gezwungen.

Als das Foto aufgenommen wurde, war niemand wirklich glücklich gewesen. Ihre Freundin hatte viele Träume gehabt, aber keinen würde sie erfüllen können. Sie war ein lebenslustiges Mädchen gewesen. Voller Energie und Kraft, aber auch unsicher. Sie wollte immer die beste Schwertkämpfern der Welt werden, aber als Mädchen war das fast unmöglich. Der Körper war eben anders beschaffen als bei einem Mann.

So recht verstanden hatte sie das nie. Für Kyoko gab es keine Unterschiede zwischen Mann und Frau. Deswegen hatte sie auch nie verstanden, warum ihr Vater so ein Theater um die Männer machte. Männer waren für das rothaarige Mädchen Spielkameraden, so wie ihr Cousin oder ihre zwei besten Freunde. Das man auch andere Dinge mit dem anderen Geschlecht machen konnte, ahnte sie nicht. Wie genau es mit dem miteinander schlafen aussah, wusste sie nicht. Natürlich war ihr geläufig wie Kinder entstanden, aber nur der theoretische Teil. Wie so etwas in der Praxis funktionierte wusste sie nicht. Wenn es nach ihrem Vater ginge würde sie das auch nie erfahren. Alleine der Gedanke dass ein anderer Mann sie ihm wegnehmen könnte, bescherte ihm schlaflose Nächte. Für ihn war sie immer noch sein kleines Mädchen und das würde sich auch nie ändern.

Ihr Vater ahnte nicht wie einsam und verraten sie sich fühlte.

Er hatte den Vorschlag ihres Onkels angenommen, ohne darüber nachzudenken. Kyoko fühlte sich verlassen. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er sie nicht mehr liebte. Dieses Gefühl konnten auch seine Briefe nicht vertreiben. Sie fühlte sich schuldig am Tod ihrer Mutter. Ihrer Meinung nach dachte ihr Vater genauso darüber. Niemand konnte sie vom Gegenteil überzeugen. Schließlich wusste sie wie sehr ihre Eltern sich geliebt hatten auch wenn sie sich nicht oft gesehen hatten. Sie fühlte sich schuldig und wusste nicht, wie sie das wieder gutmachen sollte. Kyoko wusste, dass sie es nicht ändern konnte, aber sie wünschte es sich.

Die Geschichte mit ihren Freunden verstärkte ihre Schuldgefühle. Warum brachte sie ständig andere in Gefahr? Sie verstand sich selbst nicht mehr.

Kyoko wandte ihren Blick ab. Sie konnte das Bild nicht länger ansehen. Es löste zu viele Erinnerungen in ihr aus. Behutsam legte sie es zurück in das Holzkästchen und nahm ein weiteres heraus. Es zeigte ihre Eltern kurz nach ihrer Hochzeit. Ihre Mutter war zu dem Zeitpunkt bereits schwanger gewesen, was man deutlich an ihrem Bauch erkennen konnte.

Warum schickt er mir dieses Foto? Wollte er mir nicht Bilder seiner Freunde schicken?, dachte sie verwirrt.

Das Foto war am Strand aufgenommen worden. Die untergehende Sonne tauchte die Umgebung in ein dunkles Orange. Es sah romantisch aus und regte zum Träumen an. Ihre Eltern mussten damals sehr glücklich gewesen sein. So weit sie sich erinnern konnte, waren sie das eigentlich immer gewesen. Die Beiden hatten sich selten gestritten und wenn, dann dauerte das nicht lange an. Dafür hatte sich ihr Vater oft mit seinem Schwiegervater gestritten. Es ging immer um Kleinigkeiten, oder darum, dass er so unverschämt gewesen war, ihm seine geliebte Tochter wegzunehmen. Seit seine eigene Tochter geboren wurde, verhielt er sich genauso. Er hing abgöttisch an ihr. Sie war sein kleiner Augenstern. Kyoko hatte immer eine besonders enge Beziehung zu ihrem Vater gehabt, deswegen verstand sie auch nicht, warum er sie einfach in die Fremde geschickt hatte.

Ihr Vater hatte ihre Mutter auf dem Schoß. Sein geliebter Strohhut, den er von seinem Vater hatte, lag einsam neben ihm im Sand. Seine Frisur war zerzaust. Die roten Haare hingen ihm wirr ins Gesicht.

Die Arme hatte er über dem Bauch der Mutter gekreuzt. Ihre Mutter hatte sich zurückgelehnt und ihr Vater schmiegte sein Gesicht an ihre Halsbeuge. Beide grinsten fröhlich in die Kamera und wirkten sehr gelöst.
 

Damals war alles in Ordnung gewesen. Kyoko hatte ihrer Mutter nie gesagt wie sehr sie sie liebte. Dabei war sie die beste Mama der Welt gewesen.

"Sie sehen ihrer Mutter sehr ähnlich," erklang eine männliche Stimme. Er hatte sie völlig unerwartet aus ihren Gedanken gerissen. Verwirrt schaute sie den Besitzer der Stimme an. Sie gehörte Raphael.

Unbemerkt von ihr war er hinter sie getreteten und hatte sich zwischen sie und Kira gedrängt. Bei Seto versuchte er es erst gar nicht. Der würde ihn sowieso nicht zwischen sich und seine Freundin lassen. Irgendwie konnte er es nicht glauben, dass die Beiden jetzt ein Paar waren. Bestimmt hat dieser Fiesling sie dazu gezwungen!, dachte Raphael erzürnt.

Kyoko sah ihn an als wäre er von einem anderen Stern.

"Wie kommen sie auf die Idee, dass das meine Mutter ist?", fragte sie.

"Du siehst ihr sehr ähnlich, außerdem ist die Kiste von deinem Bruder und der schickt dir bestimmt keine Bilder von fremden Leuten,"mischte sich Seto ein.

Erstaunt wandte sie sich ihm zu.

"Woher weißt du von wem das Kästchen ist?", wollte sie wissen.

Er machte ein wegwerfende Handbewegung.

"Ich hab den Brief gelesen,"sagte er leichthin. Wenn man ihm zuhörte, könnte man fast meinen, dass wäre normal.

"Du hast was? Spinnst du? Noch nie was vom Briefgeheimnis gehört? Du kannst doch nicht einfach fremde Briefe lesen!", regte sie sich auf. Wütend schaute sie ihn an. Das war doch die Höhe! Dieser Mistkerl! Seine zukünftige Frau tat ihr jetzt schon leid! Die hatte keine Privatsphäre mehr, denn ihr Mann würde sie auf Schritt und Tritt verfolgen. Warum musste sie sich ausgerechnet in diesen kontrollbesessenen Freak verlieben? Es gab so nette Männer aber nein, sie musste sich ja in einen Verrückten verlieben!

Böse funkelte sie ihn an, während sie auf seine Rechtfertigung wartete.

"Doch kann ich und jetzt reg dich ab!", meinte er grinsend und machte eine wegwerfende Hanbewegung.

Kyoko zitterte am ganzen Körper vor unterdrückter Wut. Mühsam versuchte sie ihren Zorn auf ihn zu unterdrücken. Nachdem sie die Augen geschlossen hatte, zählte sie langsam bis Zehn. Danach fühlte sie sich wieder einigermaßen ruhig.

Ein boshaftes Glitzern lag in ihren Augen. Früher oder Später würde sie sich für diesen Vertrauensbruch rächen.

"Was ist schon dabei, wenn ich deine Post lese? Eines Tages werden wir sowieso heiraten, es bleibt also alles in der Familie,"fügte er locker hinzu.

"Du verdammter Egomane! So jemanden wie dich würde ich nie heiraten!", zischte sie. Der Mann machte sie wahnsinnig! Am liebsten würde sie ihm den Hals umdrehen!

Seto hatte ein breites Grinsen im Gesicht.

"Wenn du meinst, Schätzchen, aber gegen meine Ausstrahlung kommst du nicht an. Eines Tages wirst du meine Frau werden, ob du willst oder nicht!"

Während Seto seine kleine Ansprache hielt, presste das Mädchen die Hände auf ihre Ohren.

"Lalala! Ich kann dich nicht hören! Lalala!", und streckte ihm dabei frech die Zunge raus.

Spöttisch sah er sie an.

"Du bist kindisch! Ach, warum kannst du nicht zugeben, das du mir mit Haut und Haaren verfallen bist?", meinte er theateralisch.
 

Ehe Kyoko sich auf ihn stürzen konnte, wurde sie von zwei kräftigen Armen fesgehalten. Wie ein Fisch im Trockenen zappelte sie hin und her.

"Loslassen!", schrie sie. Kira hatte alle Mühe seine Cousine unter Kontrolle zuhalten. Er konnte sie verstehen. Selbst er verspürte den Wunsch den Firmenpräsidenten zu schlagen. Wie kam er nur auf die verrückte Idee, die Welt würde sich nur um ihn drehen? Ihm war egal wen Kyoko heiraten würde, hauptsache sie war glücklich. Er bezweifelte aber, dass seine Kleine mit dem glücklich werden konnte. Ein erfolgsverwöhnter Typ wie Kaiba passte nicht zu ihr. Er kannte Seto noch nicht so gut, aber er hatte die Befürchtung, dass er sie nur für seine Zwecke missbrauchte. Sollte dem so sein würde er ihn umbringen. Niemand durfte seiner Kleinen Schmerzen zufügen!

Kira war sehr eifersüchtig auf den Freund seiner kleinen Cousine. Er sah ihn als Rivalen an. Das würde aber bei jeden anderen Mann das selbe sein. In seinen Augen war Kyoko noch immer das kleine Mädchen, dass er in seinen Armen gehalten und getröstet hatte, wenn sie traurig war. Er hatte Angst in Zukunft nicht mehr wichtig für sie zu sein und das machte ihm zu schaffen. Außerdem war sie seiner Meinung nach noch zu jung für eine Beziehung.

Nachdem sie aufgehört hatte zu zappeln schlang er seine Arme um ihre Taille. Sein Gesicht stützte er an ihrer Schulter ab.

Kyoko genoss die Nähe ihres Cousins. Er war ein fester Bestandteil ihres Lebens und um nichts in der Welt würde sie ihn hergeben. Sie liebte jeden der Anwesenden auf eine untershiedliche Art und Weise. So unerklärlich das auch für Seto sein mochte, selbst für Raphael empfand sie Freundschaft, obwohl sie ihn nicht so gut kannte wie Joey oder einen der anderen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (199)
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Von:  Shia
2005-12-10T22:33:36+00:00 10.12.2005 23:33
über ein jahr isses her und ich häng hier immer noch rum xD
Von:  AkikoKudo
2005-04-11T12:51:05+00:00 11.04.2005 14:51
Kannst du mir deine FF schicken?*ganz lieb frag*
wär echt lieb von dir
schick an Angelina.Gabriel@gmx.de oder als ENS
vielen Dank
AkikoKudo
Von: abgemeldet
2005-02-06T17:20:24+00:00 06.02.2005 18:20
Das Kapitel is super aber langsam sollte es weiter gehen
Ich freu mich schon
Von: abgemeldet
2005-02-06T17:20:19+00:00 06.02.2005 18:20
Das Kapitel is super aber langsam sollte es weiter gehen
Ich freu mich schon
Von: abgemeldet
2005-01-02T12:44:47+00:00 02.01.2005 13:44
kannst du mir die beiden Adulteile schicken????
Von: abgemeldet
2004-12-27T23:11:33+00:00 28.12.2004 00:11
Wie oft willst du deinen Namen noch ändern?
Von:  marronkaiba
2004-11-26T18:01:59+00:00 26.11.2004 19:01
Toll das es wieder weiter geht.
Das Kap war einfach weider klasse,besonders der Schluss als sie sich mit Seto gestritten hat.
Warum hat sie eigendlich nicht auf die Frage von Serenety geantwortet?
Schreib bitte schnell weiter.Tut mir leid das es so lange gedauert hat mit dem Kommi.

bye marronkaiba
Von: abgemeldet
2004-11-20T09:10:55+00:00 20.11.2004 10:10
Hallöle!
Was auch immer du hattest, es ist schön das es dir jetzt besser geht!

Langsam wurde es aber auch Zeit das endlich rauskommt wer ihr Vater ist(das hat mich überrascht) und wer ihr Bruder ist(das nicht wirklich). Mir gefallen die Eifersüchteleien von Kaiba immer besser. Obwohl Raffi-kuns Gedanken auch ziemlich cool sind... Ich freu mich darauf, wenn sie endlich auf dem Schiff sind. Ich sehe schon die Ersten zur Reling rennen... (Das heißt soviel wie: ich freue mich darauf das du weiter schreibst.)

Ich denke das war's! Bis denne JENNY
Von:  DarkEye
2004-11-19T20:16:19+00:00 19.11.2004 21:16
endlich gehts mal weiter! wie immer gut!! nur ein paar personen zu viel drinnen! langsam verlier i'ch die übersicht" was hsat du denn gehabt?

dark

PC: erste!1XXDD
Von: abgemeldet
2004-10-23T14:58:04+00:00 23.10.2004 16:58
Supi ich liebe deine Geschichte
Fazit: Ein echt geiles Kap
könntest du mir bitte die 2 Adult Kappis schicken
die konnte ich nicht lesen

Danke
Seth_chan


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