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Du in "Haunting Ground" - Wirst du überleben?

Eine Fanfiktion zu Haunting Ground mit DIR in der Hauptrolle!
von

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Prolog

An alles, was du dich erinnern kannst war ein Reitunfall. Du bist mit deinem schwarzen Hengst Ramses durch die Wälder geritten, wie jeden Abend. Es war nichts ungewöhnliches, so schien es. Du hast die Zügel in der Hand gehabt und die Mähne deines Pferdes an deinen Händen gefühlt. Der Wind, der durch die Bäume wehte, veranlasste dich dazu, dem angenehmen Blätterrauschen zu lauschen und dich darin gedanklich zu verlieren. Die Hufe deines treuen Vierbeiners klapperten auf dem sandigen Boden, deine Ohren nahmen das genauestens wahr. Und über den Ohren deines Pferdes, die sich aufmerksam immer wieder nach hinten drehten, um jede deiner Anweisungen mitzubekommen, sahst du den gepflegten Waldweg, der zu einer Kreuzung führte. Diese Gegend hier war dir so bekannt, wie deine Westentasche, du würdest dich nie verlaufen und du warst bis jetzt immer heile zuhause angekommen. Aber heute sollte sich alles verändern. Hättest du gewusst, was diese Nacht hinter den Bäumen auf dich lauern würde, hättest du mit Ramses diesen Wald erst gar nicht betreten.

Es kam ein Schauer auf, ein plötzliches Gewitter, mit welchem du nicht gerechnet hast. Der Blitz schlug direkt in eine Baumkrone, die Sicht um dich herum wurde stark beeinträchtigt durch das grelle Licht. Ramses scheute und stieg, denn für so ein sensibles feinfühliges Tier war so eine Ausnahmesituation ebenfalls ein Schrecken. Ein Pfeil schoss direkt an euch vorbei und verfehlte dich nur um ein Haar. Das Zischen hast du direkt an deinem Ohr wahrgenommen, sowie auch den scharfen Luftzug, den die Geschwindigkeit der Waffe mit sich brachte. Du fielst aus dem Sattel auf den Boden und dein Kopf landete unsanft auf dem Stein. Du wurdest bewusstlos. An alles, woran du dich noch erinnern konntest, war ein stechender Schmerz am Kopf.
 

Mit genau diesen Kopfschmerzen erwachst du in einem Schuppen. Du liegst auf Heu und Stroh, die Halme kannst du an deinen verletzten Händen spüren, sowie auch die weißen Federn an deinen Fingerkuppen, die deutlich aussagen, dass hier mal Federvieh gehalten wurde. Mit deiner Nase nimmst du einen stechenden und sehr strengen Geruch war. Du riechst Rost, nasses gammliges Heu und Stroh und seltsame Chemikalien. Du hörst, dass etwas im Raum tropft, so wie ein undichter Wasserhahn. Du kannst dich nicht aufrichten, denn der Käfig, wo du drinsteckst, ist zu klein. Du siehst die Gitter über dir und in dir kommt Panik auf. Du richtest dich auf alle Viere, wie ein Hund. Das ist so erniedrigend, denkst du genau in diesem Moment. Du reibst dir den Hinterkopf, genau die Stelle, auf welche du gefallen warst. Sie tut weh, sie schmerzt. Du hast wahnsinniges Glück gehabt, nur eine Beule ist unter deinem dichten Haar. Dein dichtes Haar....es ist jetzt verknotet und verklebt durch den Regen und dein Blut.

Am anderen Ende des dunklen Raumes, welcher nur leicht durch zwei Kerzen beleuchtet ist, kannst du ein Schlüsselbund ausfindig machen. Erst denkst du, deine Wahrnehmung spielt dir einen Streich, aber je mehr du dich in dem spärlichen Licht darauf konzentriert, deine Umgebung visuell wahrzunehmen, desto mehr kannst du auch die deutlichen Umrisse einiger Schlüssel an einem Bund erkennen. Wenn du bloß an ihn herankommen könntest. Irgendwie mit irgendwelchen Mitteln. Aber du hast nichts außer deiner zerrissenen Kleidung und dem Käfig. Doch du bist eine intelligente junge Frau mit dem Talent, auch in brenzlichen Situationen einen kühlen Kopf zu behalten. So kommt dir eine Idee: mit aller Wucht beginnst du damit, deinen Körper gegen die Käfigwände zu werfen. Du nimmst wahr, wie die Ketten daran rasseln und immer wieder gegen das Metall klimpern. Du spürst die Schmerzen an deinem Rücken, die durch das harte Metall und den stetigen Aufprall verursacht werden. Immer und immer wieder. Schließlich schaffst du es, der Käfig gibt nach. Erleichtert musst du lächeln, als du bemerkst, wie du dich langsam aber Stück für Stück nach vorne bewegst. Der Käfig schrappt immer weiter über den Boden, dieses Geräusch hat eine befriedigende Wirkung auf dich. Nur noch ein paar klitzekleine Zentimeter, ein winzig kleines Stück. Du ragst mit der Hand nach oben durch die Gitterstäbe, denn die Lücken sind Gott sei Dank gerade noch so breit, dass du deine Arme noch hindurchschlängeln kannst. weiter...noch weiter... nur noch ein bisschen weiter.....deine Stimme ächzt von der Anstrengung aber du gibst nicht auf und dann...hast du ihn! Den Schlüssel!

Erfolgreich befreist du dich und krabbelst aus dem Käfig heraus. Mit viel Geschick und Geduld ist es dir nämlich gelungen, das alte rostige Schloss an der Käfigtür aufzuschließen.

Nun musst du jedoch unbedingt herausfinden, wo du bist und vor allem, wer dich hierher gebracht hat. Denn von alleine bist du sicherlich nicht in den Käfig gekommen. Und wahrscheinlich hat derjenige, der dir das angetan hat, nichts Gutes mit dir im Sinn. Wirst du es schaffen, seinen Fängen zu entkommen?

Der Gärtner mit dem grünen Daumen

Deine Erkundung in deiner Umgebung lässt dich schlussfolgern, dass du in einen alten Schuppen gesperrt wurdest. Das bemerkst du unter anderem an den vielen Werkzeugen, die du hier finden kannst. Spitzhacken, Spaten, alte Besen und Mistgabeln sind zusammen in eine Ecke gestellt worden. Unter anderem findest du auch einen alten zerbeulten Eimer. Du bist sehr durstig und hoffst, darin etwas Wasser finden zu können. Doch als du den Eimer mit deinen zerkratzten Händen hochnimmst, lässt du ihn vor Schreck wieder fallen. Du siehst viele viele Kakerlaken und andere Käfer aus dem Eimer herauskrabbeln. Angewidert gehst du rückwärts und stößt mit dem Rücken gegen die hölzerne Wand. Deine Beine fühlen sich teilweise immer noch ein wenig taub an, was dich beim Gehen ein bisschen behindert. An Bauchschmerzen leidest du auch, was größtenteils daran liegt, dass auch dein Magen leer ist und dein Körper nicht nur nach Flüssigkeit, sondern auch nach Nahrung schreit. Du bemerkst außerdem auch immer noch das Brummen in deinem Kopf, was weniger geworden ist aber trotzdem immer noch präsent. In einem zerbrochenen Spiegel an der Wand siehst du, dass du immer noch in den Kleidern gekleidet bist, die du auch zum Zeitpunkt des Reitunfalls getragen hast, nur jetzt sind sie verdreckt und zerrissen. Die weiße Bluse hat zerfetzte Ärmel, die braune Weste hat ein großes Loch am Kragen und an der Brust, der Gürtel um deine schwarze Jeans ist ebenfalls beschädigt und die Hose hat an den Knien große Risse, durch welche man deine zerschrammten Knien erkennen kann. Über deinen Augenbrauen ist eine große Platzwunde, welche genäht wurde. Mit den Fingerkuppen tastest du die zarten Fäden ab. Derjenige, der deine Wunde genäht hat, musste handwerklich sehr geschickt sein, denn die Abstände waren sauber und die Nähte gleichmäßig und sehr dezent, sie hielten alles gut zusammen. Schrammen und andere Wunden  in deinem Gesicht sind nicht versorgt worden, sie sind dreckig und verklebt, außerdem brennen sie. Im Schuppen ist immer noch der stechend rostige Geruch, der sich schon seit einer ganzen Weile in deinem Riechorgan bemerkbar macht. Ein grausiger Fund erklärt seinen Ursprung, denn an der Decke sind überall tote Hühner verkehrt herum aufgehängt worden. Sie haben keinen Kopf mehr und unter ihnen befindet sich eine frische Blutlache. Dir wird schlecht. Daher kam also auch das tropfende Geräusch. Wer tut so etwas grässliches? Für dich sieht das aus, als ob hier eine Art satanistisches Ritual abgehalten wurde. Du kommst aus einem christlichen Elternhaus und das hier stimmt nicht mit deinen Werten überein. Die armen Hühner, dies war sicherlich ein sehr qualvoller Tod.
 

Es stinkt überall nach Verwesung, weswegen dir die Entscheidung nicht schwerfällt, den Schuppen so schnell wie möglich zu verlassen. Vorsichtig drückst du gegen die Tür und hörst deutlich das laute Knarren des Holzes, als die Tür sich nach außen bewegt. Draußen blickst du in die finstere Nacht, der Blick nach oben zeigt dir ein paar Sterne am Firmament. Du suchst den Mond, doch er scheint unter den schwarzen dunklen Wolken versteckt zu sein. Nachdem sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkennst du einen Garten um dich herum. Du machst einen Schritt vorwärts und hörst das Gras und das Knistern von Laub unter deinen Füßen. Links von dir steht ein riesiger Baum, erhöht durch eine steinerne Treppe. Du hörst außerdem das leise Knistern von Fackeln. Vor dir entdeckst du eine große Steintreppe, die hinauf in ein großes Anwesen zu führen scheint. Über dem Geländer leuchten die besagten Fackeln. Kurz überlegst du, die Treppe hinaufzugehen, als du erschreckst. Irgendwo raschelt es. Ein Tier? Du fühlst dich beobachtet. Dein Puls rast. Panisch siehst du dich um. Da! Hinter einer großen Eiche kannst du eine dunkle Gestalt erkennen. Du bekommst es mit der Angst zutun und rennst ohne viel zu denken los, weiter in den Garten hinein, völlig kopflos und unwissend, wo du gerade hinläufst. Du kommst an offenen Gattern und Gehegen vorbei. Alle sind sie leer und unbenutzt, das kannst du gerade noch so beim Vorbeilaufen erkennen. Hinter einer kleinen Mauer duckst du dich. Du kauerst dich zusammen, machst dich so klein, wie du nur kannst. Dein Fluchtinstinkt will dich eigentlich noch weitertreiben, doch du hoffst, dass du den Verfolger austricksen kannst. Dein Puls ist immer noch in einer enormen Geschwindigkeit am Werk, du hörst dein Herz im Kopf pumpen. Du lauschst in die Dunkelheit hinein. Du kannst die Schritte eines Menschen hören. Jemand rennt hinter dir nach links und rechts, bleibt kurz stehen. Das sind genau die Momente, wo du anfängst zu beten, dass er dich nicht entdeckt hat. Doch du hast Glück im Unglück. Irgendwann entfernen sich diese Schritte, werden immer leiser, immer leiser, bis sie schließlich vollends in der Nacht verstummen. Also hat dein Instinkt dir die Wahrheit gesagt, da ist jemand, der dich beobachtet und verfolgt hat. Nur jetzt kommt dir ein neuer Gedanke auf: ist es klug, wegzulaufen? Um herauszufinden, wo du bist, musst du andere Menschen finden, die dir diese Frage beantworten können. Der Schuppen und deine Entführung haben dich aber misstrauisch und ängstlich gemacht. Du atmest tief ein, um neuen Mut zu fassen, dann verlässt du dein Versteck und machst dich auf, den Garten zu erkunden. Du stehst mitten auf einem Innenhof, wo sich mehrere Wege kreuzen und in verschiedene Richtungen führen. Das Zentrum bildet ein riesiger Springbrunnen mit einer Statur an der Spitze. Die Hecken um den Brunnen sind akkurat geschnitten, scheinbar kümmert sich jemand sehr aufwendig um die Pflanzen. Der Brunnen allerdings ist schon sehr alt und schäbig. Mit den Fingern fasst du über die weiße Farbe, die langsam von dem grauen Stein abblättert. Du hast nun mehrere Möglichkeiten: entweder nimmst du die Treppe hinauf in das Schloss oder du erkundest den Garten. Nach einiger Überlegung entscheidest du dich für Möglichkeit zwei. Den Garten.

Als du dich weiter fortbewegst, hörst du das Geräusch einer großen Gartenschere. Außerdem nimmst du wahr, dass jemand eine Melodie summt. Die Melodie klingt freundlich, jemand, der so summt, scheint entspannt zu sein. Vielleicht war das der Gärtner. Ein Gärtner, der bei der Arbeit fröhlich summt wird wohl nicht derjenige sein, der dich entführt hat, denkst du dir. In deiner wagen Erinnerung siehst du immer noch eine vermummte Gestalt vor dir, die sich hinter einem Baum versteckt hielt und einen Bogen gespannt hatte. Durch die Kapuze, die er im Gesicht hatte, konntest du sein Gesicht nicht erkennen, warst dir aber von der Statur sicher, dass es ein Mann gewesen ist. Du folgst nun dem Gesumme und erreichst einen gepflegten Teil des Gartens. Wunderschöne Blumen und gigantische Hecken wachsen hier. Deine Augen können sich kaum satt sehen an den Lilien, Rosen und Nelken, die unter den Laternen in der Nacht in den prächtigsten Farben schillern. Und die Hecken, du hast noch nie im Leben so eine Kunstform gesehen. Sie waren sauber und präzise geschnitten in Form verschiedener Figuren. Du erkennst eine Tänzerin, ein Vogel, eine Krone... daneben stand auch die Quelle der Summenden Melodie: ein riesiger kräftiger Mann. Du siehst hoch auf den kahlen Hinterkopf, der viel zu klein im Verhältnis zum mächtigen Oberkörpers ist. Allgemein wirken die Proportionen des Mannes nicht wirklich gut entwickelt. Die Arme sehen viel zu lang aus und der Mann hat einen großen Buckel. Jeder seiner Bewegungen sehen sehr mühevoll aus, er wirkt auf dich nicht wirklich menschlich geschickt. Aber du willst dir kein Vorurteil erlauben. Er ist einige Köpfe größer, als du, fast schon ein Riese und ist in alte Lumpen gekleidet. Dieser riesige hünenhafte Mann schneidet gerade an einer Figur, die aussieht wie eine Frau mit einem Hund. Du beobachtest ihn bewundernd aus sicherer Entfernung.  Nicht nur ein Gärtner also, sondern auch ein Künstler. Du bist beeindruckt und fasst neuen Mut. Wer so wundervolle Figuren aus Hecken zaubert, musste doch vertrauenswürdig sein. Du gehst auf den Fremden zu.

„Entschuldigen Sie. Können Sie mir helfen?"

Der Fremde kratzt sich grunzend am Kopf und sieht sich irritiert grunzend um. Immer wieder bewegt sich sein Kopf nach links und rechts. Er kann dich nicht entdecken.

„Hier unten", versuchst du ihm, zu helfen.

Der Riese schaut nach unten. Erst jetzt siehst du das entstellte Gesicht mit der Zahnlücke und die Mimik einer "Bestie". Diese kalten toten Augen unter den Stirnfalten sagen dir deutlich: dass da war kein Mensch. Dein Herz beginnt wieder, schneller zu rasen. Der Koloss lässt seine Gartenschere fallen, direkt neben dir. Dann beginnt er, laut juchzend mit den Armen und Händen zu wedeln. Du schreist. Schließlich rennt er auf dich zu, wie in einem schlechten Horrorfilm. Du nimmst die Beine in die Hand und läufst. davon, so schnell du kannst.

Riccardo, Freund oder Feind?

Du rennst, so schnell deine müden Beine dich tragen können. Doch der Koloss ist dir dicht auf den Fersen. Du hast keine andere Wahl, du rennst die Treppen nach oben, öffnest eine Tür und hechtest hinein. Zum Glück ist sie nicht abgeschlossen. Blindlings folgst du einem Korridor mit einem roten Teppich, bist du in eine große Halle kommst. Hier steht nur ein Stuhl. Du hörst, wie jemand irgendwo Klavier spielt.Du bist völlig orientierungslos, weißt nicht einmal, ob es überhaupt gestattet ist, hier ins Schloss zu rennen. Das war nicht dein Anwesen. Du kennst Schlösser, du bist selbst in einem groß geworden.

Lautes Gebrüll ertönt.Plötzlich sind diese Gedanken an dein Elternhaus wieder unwichtig.Der Riese kommt dir hinterher mit wild wedelnden Armen. Wie eine ausgehungerte Bestie, die ihre Beute endlich fressen will. Du willst weiterlaufen, doch du stolperst und fällst zu Boden. Du schreist. Das erste Mal seht ihr euch für längere Zeit direkt in die Augen, du und das Biest. Du zitterst am ganzen Körper und wimmerst. Vor deinem geistigen Auge siehst du schon dein Leben an dir vorbeiziehen. Ein kräftiger Griff des Riesen und du warst Geschichte. Er kommt langsam auf dich zu und hebt seine gewaltigen Arme. Sabber läuft ihm aus dem Mundwinkel. Es ist es zu Ende. Jetzt wirst du sterben. Du schließt deine Augen und senkst dein Haupt, um nicht mit ansehen zu müssen, was gleich passieren wird. Du willst nur, dass es schnell vorbei ist. Doch es passiert nichts. Stattdessen ertönt eine schneidende strenge Männerstimme.

„Debilitas!"

Du öffnest überrascht deine Augen. Der Riese, dessen Name Debilitas ist, lässt seine Arme wieder sinken. Irritiert sieht er sich um, um zu verstehen, woher die Stimme kommt. Als er entdeckt, was er sucht, wird seine Mimik bedröppelt. Betroffen, beinahe enttäuscht, trottet er davon. Er sieht dich traurig an über seine Schulter. Dir tut er beinahe leid. Vermutlich hatte er nichts böses im Sinn gehabt. Doch du willst nicht wissen, was er mit dir gemacht hätte, wäre dir dein Retter nicht zur Hilfe geeilt. Du atmest erleichtert aus und siehst ebenfalls nach oben, damit du deinen Retter erkennen kannst. Du nimmst wahr, dass auch das Klavier verstummt ist. Hat er gespielt? Und war er durch euch dabei gestört worden? Ein Mann sieht von einem Geländer herunter zu dir. Da er eine braune Kapuze trägt, kannst du sein Gesicht nicht erkennen.

„Wie ich sehe, hast du den Gärtner und Hausmeister des Schlosses schon kennengelernt. Es war aber nicht sonderlich klug, Miss. Debilitas geht mit seinem Spielzeug nicht sehr pflegsam um. Und er vermag Puppen und Menschen nicht voneinander zu unterscheiden. Dennoch entschuldige ich mich für diese Unannehmlichkeiten."

Du bist so erleichtert, endlich einen Menschen gefunden zu haben. Der Mann macht auf dich einen netten Eindruck. Da schwingt aber was mit, was dir nicht geheuer ist. Innerlich bist du immer noch viel zu durcheinander und verängstigt. Du kannst keinen klaren Gedanken fassen. Plötzlich hast du ein innerliches Kopfkino. Eine Erinnerung schießt dir durch den Kopf. Dieser Mann mit der Kapuze. War er es auch, der den Pfeil auf dich im Wald geschossen hat? Doch hätte er vor, dich zu töten, hätte er es längst getan. Was will er also von dir? Und war er es auch, der deine Platzwunde am Kopf genäht hat? All das muss passiert sein, als du bewusstlos warst. Wie lange warst du schon bewusstlos? Und wie lange warst du schon hier? Du hattest kein Zeitgefühl mehr.

„Wo bin ich? Und warum bin ich hier? Und wer sind Sie?"

All diese Fragen plätschern aus dir heraus wie ein Wasserfall.

„Mein Name ist Riccardo, Wächter und Butler dieses Anwesens und du bist hier im Belli Castle. Warum du hier bist, wirst du noch früher oder später erfahren. Ich werde es dich wissen lassen, wenn Zeit dafür ist. Bis dahin betrachte dieses Schloss als dein neues Zuhause."

Ein finsteres Lachen entfährt seiner Kehle. Dann geht er davon und lässt dich zurück. Also hat er dich deswegen vor diesem Debilitas gerettet. Dennoch gefällt dir der Gedanke natürlich nicht, dass man dich ohne zu fragen versucht, hier festzuhalten. Du möchtest nach Hause. Du möchtest zurück zu deinen Eltern, bestimmt machen sie sich bereits Sorgen um dich. Und dein Pferd Ramses war auch immer noch da draußen. Womöglich ist er sogar in Gefahr. Es wird nicht leicht, von hier zu fliehen, da bist du dir sicher. Schlösser sind ja bekanntlich riesig und sicherlich gibt es hier noch allerhand andere Gefahren außer Debilitas.



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