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Chaos zwischen Zeit und Raum

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bevor ich den Lesern meine neue Geschichte kredenze, habe ich euch hier erst noch ein paar Dinge, die ich erläutern möchte. Ich würde euch wirklich bitten, es euch zuerst durchzulesen weil ich hier ein paar Sachen bezüglich der Geschichte erkläre, die wissenswert sind, bevor es an die eigentliche Geschichte geht!

Also wie in meinem One - Shot "Evermore" geht das Ganze wirklich in dem Moment los, in dem der Kinofilm „The Dark Side of Dimensions" endet und weil mir, nachdem ich den Film gesehen hatte, sofort mindestens ein halbes Dutzend Ideen durch den Kopf rasten, wie es da weitergehen könnte, immerhin ist Kaiba nicht mal eben in den Flieger nach Tokio gestiegen …

Und nun kommen wir nun zu ein paar Details über die Story:

I. Ich habe mich dazu entschieden, die Namen der Charaktere zu benutzen, die ich auch in dem One - Shot der Classic Serie, ... einfach, weil ich es so gewohnt bin und so lieber mag. Allerdings werde ich den „Hohepriester Seto" hier in meiner Story „Hohepriester Seth“ nennen, da ich nicht möchte, dass bei Gedanken oder Gesprächen innerhalb der FF eventuelle Missverständnisse auftreten, so kann ich dem gleich vorbeugen! Außerdem finde ich persönlich die Bezeichnung Priester Seth tausendmal besser ...

II. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass durch gewisse Ereignisse auch gewisse Personen wieder vorkommen werden! Aber was ist schon eine Geschichte ohne Bösewichte?

III. Da ich sowieso angeben muss, ob Boys Love vorkommen wird … ja, wird es! Mehr oder weniger ... ihr werdet sehen!

IV. Auch wird es trotz allem wohl etwas AU werden, denn schon alleine durch die Zeitreise wird es teilweise etwas futuristisch (nicht böse werden …) Ich geben mir allergrößte Mühe so realistisch wie möglich zu bleiben, doch nehmt mir kleine Ausrutscher bitte nicht all zu übel. Komplett anzeigen

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I. Kapitel - Erste Begegnung

I. Kapitel - Prolog
 

Erste Begegnung
 

Stumm, nur mit einem dünnen Lächeln um seine schmalen Lippen starrte er die Gestalt am anderen Ende des Thronsaales an. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren maßen sich beide Personen lange mit ihren Blicken und die anderen Anwesenden im Saal waren ebenso mucksmäuschenstill … keiner wagte nur einen winzigen Laut von sich zu geben. Weder die Wachen, noch die zwei anderen Priester, noch die Diener, sie alle beobachteten ihren Herrscher, Pharao Atemu und den seltsamen Fremden, der solch eine kalte Würde ausstrahlte, wie sonst nur der Hohepriester Seth. Dann schüttelte der Pharao nur kaum wahrnehmbar sein dreifarbiges Haupt, seufzte müde und war doch tatsächlich derjenige, der seinen Blick als Erstes senkte und sich der großen Skulptur des Horus zu wandte.
 

„Warum?“, kam die beinahe tonlose Frage, während sich die eindrucksvollen Augen wieder auf den, ihm so bekannten Fremden richteten. „Das fragst du noch?“, wurde es ihm kalt entgegen geschleudert, „Ich will endlich meine Chance auf eine Revanche mit dir, denn du bist der Einzige, den ich als würdigen Gegner erachte …“, weiter konnte der seltsam gekleidete Braunhaarige nicht sprechen, da ihn der Pharao anschrie, „Wegen einem unsinnigen Spiel?“ Die sonst so warmen, freundlichen Seelenspiegel funkelten den Anderen an, „Du musst vollkommen verrückt sein … nur wegen einem Spiel? Du hast doch alles was du dir …“, er brach ab und rieb sich mit einer Hand über den Nacken, „Was regst du dich so auf? Mehr als dies eine Duell will ich nicht, duelliere dich einfach mit mir und dann hast du deine Ruhe! Schließlich will ich nur beweisen, dass ich der Bes–…“ „Hier geht es nicht um irgendwelche Spiele, Seto, hier enden die Duelle mit dem Tod. Es sind Schattenspiele, die Monster sind echt und … ach, verdammt … du ahnst überhaupt nicht, was du mit einer solch lapidar dahin gesagten Forderung lostrittst.“ In diesem Augenblick vernahm er im Saal Gemurmel, ´Seto? Etwa wie der Hohepriester Seth ...?`, dadurch wurde Atemu sich wieder bewusst, dass sie nicht allein im Thronsaal waren, „Geht, lasst mich mit dem Fremden allein …“, gab er mit gebieterischer Stimme von sich und sofort stoben alle Diener aus der schweren Steintür, gefolgt von den Priestern und den Palastwachen, die die Tür schlossen.
 

„Hey, was versuchst du hier? Ich lasse mich nicht einfach so von dir weg schicken. Du glaubst ja gar nicht, was ich alles dafür auf die Beine gestellt habe!“ „Ich weiß es sehr wohl, ich spüre bereits seit Wochen, ach, seit Monaten, dass etwas im Gefüge der Zeit nicht stimmt. Doch ich glaubte lange Zeit, dass es verirrte, nachhallende Gefühle wären, die so stark seien, das sie durch Raum und Zeit dringen konnten. Schließlich hing mein kleiner Aibou sehr stark an mir und war nach dem Schicksalsduell völlig am Boden zerstört, so wie auch ich eigentlich nicht gehen wollte … doch da ich mein Soll erfüllt hatte, musste ich nun meinen letzten Weg gehen und endgültig überwechseln ins Reich der Schatten.“ Der Bunthaarige schloss kurz die Augen, „Aber dann … ich spürte Energien, die ich kaum beschreiben konnte, fühlte nach nur kurzem Verweilen im Schattenreich seltsamerweise etwas, was man wohl als Dejá vu bezeichnen würde und konnte es mir nicht erklären. Ich fühlte mich wie in einem Strudel, wie als wenn ich in einem Moment an dem einen Ort wäre und mich dann im nächsten Augenblick an einem völlig anderen wieder fand. Wie durch einem Sog …! Und dann stehst du in meinem Thronsaal und … und forderst … so etwas kindisches wie eine Revanche bei DuelMonsters. Kaiba …“, ein leises Seufzen, „Seto … ist dir eigentlich klar, wo du dich befindest?“ „Warum? Und was tut das zur Sache? Wichtig war nur, dass ich dich mit der Technik in Diva`s Würfel aufspüren konnte … ich hab es dadurch endlich geschafft, deinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Denn du glaubst doch nicht, dass ich dir abgenommen habe, wie du dich in Ägypten von Yugi und dem Kindergarten verabschiedet hast … mir war klar, du versteckst dich irgendwo, nur damit du dich mir nicht stellen musst … aber jetzt hab ich dich!“ „KAIBA … Diva`s Würfel manipuliert die Dimensionen. Mit deiner und seiner Technik bist du durch Raum UND Zeit gereist, du befindest dich in der Vergangenheit!“, schrie Atemu den Brünetten an, der ihn ungläubig anblickte und seine Augenbrauen hochzog. Der CEO begann Kopfschüttelnd zu lachen, „Der Spruch ist ja noch besser, als eure ewige Leier vom „Herz der Karten“.
 

„Verstehst du nicht? Du befindest dich in der Vergangenheit und alles worauf du hier Einfluss nimmst, beeinflusst auch wieder die Zukunft, deine Gegenwart, die sich in diesem Augenblick bereits verändert“, versuchte Atemu Seto klar zu machen, „Hör damit auf, dich mit solchem Unsinn heraus reden zu wollen. Vergangenheit … pffft … Bullshit!“, plötzlich wurde die Tür zum Thronsaal heftig aufgestoßen und Mahad, einer der treuesten Priester des Pharao stürmte in heller Aufregung in den Herrschersaal, „Mein Pharao, bitte vergebt mir mein rüdes Eindringen, doch gerade gab es eine Energiewelle draußen vor dem Palast … eine Erschütterung, die den Tempel des Seth traf und … und der Hohepriester … er ist verschwunden“, berichtete Mahad, „Wie verschwunden? Wie kann der Hohepriester verschwinden?“, verlangte Atemu zu erfahren.
 

„Ich war auf dem Weg zum Tempel um mit ihm die Strategie für einen neuen Angriff des Bergvolkes im Westen und ihrer Monster zu besprechen, da fand ich zwei der Tempeldiener auf dem Boden liegen. Als ich fragte, was geschehen sei, meinten beide, dass urplötzlich ein heller Lichtblitz vom Himmel ins Innere des Tempels nieder fuhr … und Seth begann sich in ein durchsichtiges Nichts aufzulösen … er verschwand einfach so vor den Augen der beiden Tempeldiener … und dann nach ein paar Minuten stand dort auf einmal ein Mann, seltsam gekleidet … und irgendwie sah er Seth ähnli–…“, erschrocken stockte Mahad in seiner Rede und starrte den Mann hinter seinem Pharao an, „Mein Pharao, dort … hinter euch, dieser Mann …“ „Gut, gut, Mahad, keine Sorge. Geh und such den Hohepriester, wenn du ihn gefunden hast, sag ihm, dass er in meine Gemächer kommen soll.“ „Wie ihr wünscht, mein Pharao“, ergeben verbeugte Mahad sich und verließ mit einem äußerst misstrauischen Blick auf den jungen CEO den Thronsaal. „Hoffentlich waren die beiden Tempeldiener nur geblendet und durch den Blitz geschockt“, der junge Herrscher sprach seine schlimme Vermutung nicht aus, dennoch wirkte er von einer auf die andere Minute sehr angespannt, als er sich die schmerzenden Schläfen massierte. //Nein, nein, nein … bitte nicht.// War der einzige Gedanke, den der Pharao greifen konnte. „Wovon redest du überhaupt?“, murrte Kaiba die Kleineren an, „Was kann ich denn bitte schön dafür, wenn dieser Hohepriester sich vom Acker macht und keinen Bock mehr darauf hat, sich um seine Aufgaben zu kümmern?“ „Ich verbiete dir, so über Seth zu sprechen. Er ist intelligent, besitzt einen starken Willen und ist überaus loyal!“ //So wie du …//, setzte Atemu in Gedanken hinzu, doch bevor er dem Größeren dies verraten täte, würde er sich wieder ins Millenniumspuzzle einsperren lassen. „Ja, ja, ist ja schon gut, der Hohepriester ist perfekt“, kam es sarkastisch von Kaiba.
 

Atemu stand noch einige Minuten mit Seto in dem großen Saal, blickte schweigend zu seinem Thron, welcher auf einem quadratischen Podest stand, das Podest umfasste zwei mal zwei Meter, zu dem eine kleine Treppe von acht Stufen führte. Anschließend schaute er zu Kaiba, „Komm, ich geb dir erst einmal passendere Kleidung. Denn so kannst du unmöglich hier rum laufen, sonst wirst du ständig Aufsehen erregen.“ „Nein, ich werde garantiert nicht meine Kleidung wechseln, hast du verstanden?“, eisigen blauen Iriden bohrten sich in Amethysten, „Na, meinetwegen!“ Missmutig schritt der junge Pharao vor dem Jungunternehmer durch einen schmalen Gang, der nur von Fackeln beleuchtet wurde, zu seinen privaten Gemächern, „Hier kannst du dich setzen, ich muss mich für die nachmittäglichen Audienzen umkleiden“, mit diesen Worten ließ Atemu den Braunhaarigen in dem großen Raum stehen, ging wieder in seinen angrenzendes Schlafgemach und zerrte den Vorhang, der beide Räumlichkeiten von einander trennte, zu.
 

„Sag mal, Yami“ „Nein, ich werde hier nicht Yami genannt, Seto, hier bin ich der Pharao. Pharao Atemu!“ //Oder … nur Atemu … für Freunde …//, seufzte der kleine Stachelkopf in seinen Gedanken, da ihm klar war, dass er auf diese Bemerkung nur Hohn und Spott seitens des CEO ernten würde. „Auch gut, dann eben ´Pharao` “, kam es gedehnt vom Blauäugigen, „Wie hast du dir das denn gedacht? Was soll ich denn während dieser Audienzen machen?“, kam es in spöttischem Ton ,„Beschwer dich nicht!“, rügte ihn Atemu, „Es sind eben meine Pflichten, die Pflichten eines Pharao, ich bin der Sohn von Ra und muss meinem Volk ein guter Herrscher sein!“ „Aha … so, so!“ „Meinetwegen stell dich einfach hinter meinen Thron, aber stör nicht und halt dich ausnahmsweise mal mit Kommentaren zurück“, murmelte Atemu gereizt und trat gedankenverloren wieder zu dem Größeren. //Hoffentlich schlägt Setos unbedachte Tat nicht zu große Wellen! Ich mag mir gar nicht ausmalen, was alles passieren kann oder vielleicht sogar schon passiert ist.//

II. Kapitel - Die Pflichten eines Pharao

Stillschweigend trat der Pharao wieder in den schmalen Geheimgang und machte sich auf den Weg zum Thronsaal, Kaiba war ihm missmutig gefolgt als er gesehen hatte, dass der Amethystäugige ihn einfach ignorierte und ohne etwas zu sagen in den dunklen, schmalen Gang verschwand. //Benimmt sich, als ob alle ihm hofieren müssten, aber da kann er bei mir lange warten!// murrte der Brünette. Schließlich erreichten sie wieder die Geheimtür zum Saal, Atemu betätigte verstohlen eine Kombination von drei Hebeln und die dünne Steintür glitt zur Seite in die Mauer hinein.
 

„So, nun bitte sei so gut und verhalte dich während der nächsten Stunden unauffällig, es werden nun Priester hier zu mir kommen um mir ihre Aufwartung zu machen, Wachen werden erscheinen um von ihren Patrouillen zu berichten, außerdem werden einige Repräsentanten verschiedenster Reiche, die an Ägypten grenzen, vorstellig werden um mir ihre Aufwartung zu machen … daher, bitte, vermassele es nicht!“, Atemu beschwor den CEO auf dem restlichen Weg hin zum Thron regelrecht. „Wie bitte? Du unterstellst mir, ich würde etwas vermasseln? Wer war es denn in den Duellen, wo wir gezwungenermaßen zusammenarbeiten mussten, der dir so oft den Hintern gerettet hat? Niemand anderes als ich“, fuhr der Präsident der KaibaCorp den Pharao an. „Ja, ja … ist gut, doch jetzt stell dich dort einfach schräg hinter meinen Thron und lass mich das tun, was mein Volk und meine Berater von mir erwarten!“, damit schritt der Bunthaarige die Stufen zu seinem Thron hoch, nahm schnell Platz, da er durch die Diskussion mit Kaiba unheimlich viel Zeit vertrödelt hatte und zog, nachdem auch der Größere sich grummelnd auf den ihm zugewiesenen Platz gestellt hatte, an einer mit Hieroglyphen bestickten breiten Kordel worauf ein dumpfes Klingeln erklang. Augenblicklich wurden die schweren Türen zum Thronsaal geöffnet und die Palastwachen kamen herein, stellten sich neben die Tür und je Einer vor jede der riesigen Säulen. Danach betraten die fünf Priester den Saal, erwiesen dem Pharao ihre absolute Loyalität indem sie sich nacheinander vor seinen Thron knieten, „Ehre sei unserem heiligen Pharao“, kam es fünfmal über die Lippen der Hüter der jeweiligen Milleniumsgegenstände und nach ihrem Treueschwur stellten sie sich rechts sowie links und bildeten seitlich eine Gasse zu Atemus Thron.
 

Kaiba stand völlig missgestimmt mit auf dem Podest von Atemus Thron, doch hatte der Jungunternehmer bereits bei der Wachaufstellung begonnen irgendwie abzuschalten, denn er begann sich langsam zu fragen, was bei seinem Trip, welchen er bis ins kleinste Detail durch geplant hatte, nicht korrekt abgelaufen war. //Was hat nicht gestimmt? Schließlich habe ich, sobald ich mir Divas DimensionsCube gesichert hatte, alle Rechner der KC sich nur noch auf dies Projekt …//, er hörte in diesem Moment auch der Huldigung durch die Priester nicht zu, //Unmöglich, dass ich dort einen Fehler begangen haben soll, ein Kaiba macht keine Fehler! Aber irgendetwas ist schief gelaufen, denn es hätte nicht passieren dürfen, dass sich mein DimensionsGleiter plötzlich mitten in der Beschleunigungsphase um mich herum auflöst und ich mich dann langsam in einem Tempel materialisiere. Bei meinen ganzen Simulationen am Computer konnte ich alles Sequenz für Sequenz durchspielen, denn nur auf Divas Würfelchen wollte ich mich ja nun doch nicht verlassen, dafür war der Typ mir eindeutig zu durchgeknallt.// In der ganzen Zeit, in der der junge CEO dort stand und vor sich hin grübelte waren bereits die ersten Berichterstattungen der Wachen von den Grenzen im Norden seines Landes vorgetragen worden, „Mein Pharao, an den Grenzen im Norden ist es momentan verhältnismäßig ruhig, doch einige der Bergvölker wagen es immer noch eure Allmacht anzuzweifeln. Euer Hohepriester Seth …“, in diesem Augenblick war Kaiba mit seinen Überlegungen schon wieder bei seiner Erfindung und ging alles Schritt für Schritt noch einmal durch.
 

//Die Tests am Computer war alle samt in Ordnung gewesen, die beiden Techniken waren kompatibel. Der Gleiter war aus den haltbarsten Materialien gemacht, die es gab … schließlich hab ich ihn selbst entworfen und auch seine Konstruktion übernommen, damit es alles reibungslos klappte. Daran konnte es nicht liegen.// Plötzlich fiel ihm eine Bemerkung von Diva wieder ein, ´Wenn der Pharao die Welt verlässt, wird die Macht der Planer gewährt werden, doch sollte er jemals wieder auf die Erde zurückkehren, wird sie auch wieder entzogen …`, //Irgendwie so etwas hatte der Typ doch geschwafelt//, ohne dem zuzuhören, wie die Leute dem Pharao dort vorn Bericht erstatteten oder Vorschläge unterbreiteten. //Sollte es etwa wirklich damit zu tun haben, dass der Dimensions Würfel seine Energie aus dem Geist des toten Pharao bezog? Das er nun, hier in der Vergangenheit, in der Atemu lebt mehr oder minder sein Potential verbraucht hatte? Sollte die Lösung tatsächlich so einfach sein, denn zuerst war bei meinem Zeitsprung alles perfekt gelaufen, doch dann löste sich der Gleiter auf und ich wurde durch ein helles, gleißendes Licht in den Tempel gezogen.//
 

Während Kaiba leise vor sich hin grübelte trat Horatio, der Hauptmann von Atemus Wächtergarde vor, „Mein Pharao!“, sprach er, während er noch auf seinen Knien verweilte, „Erhebe dich, Horatio, und sprich.“„Ich bedauere Euch schlechte Nachrichten überbringen zu müssen, mir wurde durch einen meiner Späher zugetragen, dass es einen Fremden hier in eurem Land geben soll, der die Macht der Schattenwesen nutzen will, um Euch zu stürzen. Er begehrt eure Macht und setzt alles daran euren Thron zu besteigen, mein Pharao!“, Atemus Gesichtsausdruck schien ausdruckslos, jedoch schluckte er verstohlen und seine gesamte Körperhaltung konnte man für einen kurzen Moment mit der der Statuen hier im Herrschersaal vergleichen, //Hat das denn nie ein Ende? Steter Kampf, ständige Bedrohung … warum ist es mir nicht vergönnt, auch mal in Frieden leben zu dürfen? Wenigstens kurze Zeit. Zudem ist nun auch noch einer meiner stärksten Berater verschwunden. Wenn es nun erneut zu Kämpfen …//, bedächtig nickte der junge Pharao und erlaubte dem Hauptmann zunächst sich zu entfernen, „Nun gut, Horatio, geh und lass dir in der Palastküche ein gutes Mahl zubereiten, in der Zeit werde ich mich mit meinem Stab beraten!“ Der Dunkelhaarige verbeugte sich tief vor seinem Pharao und verließ auf dessen Geheiß den Thronsaal, woraufhin sich Isis, die Trägerin der Milleniumskette, Mitglied der Leibgarde des Pharaos und Wahrsagerin hier an seinem Hof, zu Wort meldete, „Mein Pharao, bitte hört mich an. Ich habe heute meine Milleniumskette befragt, welche mir offenbarte, dass von diesem besagten Fremden große Gefahr ausgeht. Er trägt eine Macht in sich, die von einer sehr starken Schattenkreatur unterstützt wird, somit werdet Ihr, um ihn zu besiegen, Unterstützung benötigen.“ Die Priesterin sah Atemu besorgt an, „Sprich nur weiter“, forderte er sie auf, „Unterstützung wie Ihr sie schon öfters in Form von Hohepriester Seth genutzt habt, als Ihr und der Hohepriester gemeinsam gegen die Schattenkreaturen gekämpft habt. Doch wie mir scheint, hat sich die dunkle Vorahnung, die ich bezüglich des Hohepriesters hegte bewahrheitet, denn Mahaad berichtete mir von dem Vorfall im Tempel, und das er den Hohepriester nun nirgends finden könne …“,
 

„Vorahnung? Welche Vorahnung? Erzähl mir davon!“, forderte Atemu, „Gewiss, mein Pharao, als ich heute früh die Milleniumskette befragte, gab sie mir einen kleinen Ausblick in die Zukunft … doch um Seth wurde es seltsam dunkel und dann entzog sich alles meinem Blick. Selbst die Kette konnte Seth nicht auffinden und dann war da ein helles Licht … dieses Licht pulsierte um eine starke Aura und war an eurer Seite und … nun ja, auch dies Licht beherrscht die Drachen.“ Ein sanftes Lächeln stahl sich auf Atemus Züge, denn er glaubte zu wissen, wen die junge Priesterin gesehen hatte. „Gut, ich danke dir. Und ich denke, ich kann mit deiner Vorhersage sehr viel anfangen!“ „Vergebt mir, mein Pharao“, meldete sich nach Isis nun Mahaad, der oberste Zauberer und ebenfalls Mitglied in der Leibgarde, an den jungen Herrscher, „Wie Ihr ja bereits von Isis gehört habt, konnte ich den Hohepriester nirgends finden. Er war weder im Tempel, noch hier im Palast oder in der Stadt …“, er bedachte Kaiba, der seit einiger Zeit wieder dem Geschehen vor ihm lauschte, mit einem merkwürdigen Blick, „Ich fürchte, ihm ist etwas zugestoßen, so wie es die Milleniumskette schon prophezeit hat. Und um Euch meine ehrliche Meinung zu sagen, mein werter Pharao, denke ich, dass dieser Fremder etwas damit zu tun hat.“ Atemu vernahm hinter sich ein leises Knurren, „Mahaad, er ist ein Freund. Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen, von ihm geht keine Gefahr aus!“, gebieterisch blickte er seine ganze priesterliche Leibgarde an. //Er mag einen Fehler gemacht haben, was bei ihm durchaus selten vorkommen mag … doch er wollte mir damit sicherlich nicht schaden!// Damit war für ihn diese Diskussion beendet, „Gewiss, mein Pharao, wenn Ihr es sagt. Doch wie sollen wir nun bei den Bergvölkern weiter vorgehen? Seth wollte sich doch eine Strategie überlegen und wenn es notwendig wäre mit seinen Drachen dort für Ordnung und Respekt dem Pharao gegenüber sorgen. Doch ohne den Hohepriester …“, Mahaad ließ den Satz offen, „Ich werde mir eine Lösung für dieses Problem überlegen. Kommen wir zum nächsten Punkt … weiß denn einer bereits den Namen dieses anderen Fremden?“ Dem Bunthaarigen konnte darauf allerdings niemand eine genaue Antwort geben, da der seltsame Fremde unter vielen verschiedenen Namen aufgetaucht war. „Gut, dann werde ich gleich Horatio den Auftrag erteilen, zuerst den Namen herauszufinden und dann werden wir uns näher damit auseinander setzen“, beschloss Atemu, „Nun aber endlich zu den Abgesandten der Nachbarländer, sonst nimmt es heute nie ein Ende … und wenn ich manche abweisen muss, da die Zeit für die Audienzen nicht ausreicht … wäre dies nicht gut“, er senkte seinen Kopf, strich sich einen Moment über den schmerzenden Nacken, was der Jungunternehmer aus seiner Position schräg hinter dem Herrscherthron aufmerksam beobachtete, dann hob er sein buntes Haupt wieder und gab den Palastwachen an der Tür ein Zeichen, dass sie nun die einzelnen Abgesandten einlassen könnten.
 

Zuerst betrat Einer der Gesandten aus dem Nachbarland Sudan, er kniete sich vor dem Thron hin, legte seine Opfergabe für den Sohn des Ra hernieder und erhob sich demütig mit gesenktem Kopf, „Mein ehrenwerter Pharao Atemu, ich fühle mich überaus geehrt hier vor Euch für mein Land sprechen zu dürfen …“, //Oh man, was kommt denn nun für eine bescheuerte Rede?//, der CEO zog spöttisch die Augenbraue hoch und hätte am Liebsten diesen lächerlichen Zwerg, der sich dort als Arschkriecher betätigte und den Pharao davon abhielt sich mit ihm zu beschäftigen, zusammen gefaltet, //Mensch, nimmt dies hier denn gar kein Ende? Erst diese langwierige Problemerörterung um diesen seltsamen Fremden, der Atemu zu stürzen versucht, und dann das hier … das ist ja schlimmer als eine Aufsichtsratssitzung bei mir in der KaibaCorporation. Da hab ich ja wenigstens noch die Möglichkeit jemanden zu feuern, wenn er zu nervig und inkompetent ist …//, in diesem Moment verabschiedete sich der Abgesandte des Sudan und an seine Stelle trat der Beauftragte der Mittelmeerländer, „Mein Pharao, gewährt mir einen Augenblick eure Gunst.“ Ein müdes, dennoch freundliches Nicken, „Gewiss … sprecht!“ „Mein König, der Herrscher von Griechenland, bittet um eure Hilfe bei der Bekämpfung der Schattenmonster, welche mehr und mehr unser Königreich überrennen. Sie meucheln die Bevölkerung und unsere Magier sind allein nicht mehr in der Lage sie aufzuhalten. Und da ihr Euch und euer Land nun schon über so lange Jahre erfolgreich gegen diese Kreaturen verteidigt, bitten wir inständig um eure Hilfe. Unser König würde Euch als Wertschätzung für eure Hilfe im Kampf gegen die Kreaturen der Finsternis seine hübsche Tochter, Lady Gracia, zur Frau geben, sodass Ihr sie ehelichen könnt.“ Sofort flogen Kaibas Augen von diesem Repräsentanten zu Atemu, haarscharf beobachtete er dessen Reaktion auf dieses Angebot. //Er wird doch nicht …?//
 

„Richte deinem König aus, dass ich und meine Magier ihn natürlich in seinem schweren Kampf unterstützen werden. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um zu verhindern, dass jemand unter diesen Monstern leiden muss.“ „Habt tausend Dank, oh erhabener Pharao, ich werde es meinem König sogleich mitteilen lassen“, mit einer tiefen Verbeugung verschwand der Vertreter. Langsam sank die Sonne am Horizont und tauchte den Saal in einen warmen Rotton, der junge Pharao seufzte abermals leise auf, doch dann wandte er sich auch schon wieder dem Nächsten zu, der vor seinem Thron kniete und sein Anliegen vorbrachte. //Jetzt reicht es langsam//, knurrte Kaiba innerlich, //Der ist ja schlimmer als ich, gönnt sich keine Ruhe. Wenn er so weiter macht, kippt der hier noch vom Thron und ich … ich kann wieder einmal sehen wo ich bleibe. Schließlich bin ich nicht umsonst hier! Und ich werde mein Duell bekommen, dass schwöre ich, so wahr ich Seto Kaiba heiße.//
 

In diesem Augenblick rannte ein jungen Diener des Palastes herein und schrie durch den Thronsaal, „Pharao, mein verehrter Pharao … der Delegierte des Sudan wurde angegriffen, von wem weiß niemand. Doch nun behaupten dessen Gefolgsleute, dass Ihr dies geplant hättet, auch sollt Ihr behaupten, einer seiner eigenen Leute habe diese Freveltat begangen, nur um es Euch anzulasten. Damit Ihr einen Grund habt, um wegen dieser Anschuldigung Krieg zu führen, Euch auch dort zum Herrscher zu krönen … Es kursieren völlig absurde Gerüchte“, bedrückt rieb der Bunthaarige sich über die Stirn, „Ist … ist der Gesandte tot oder konnte er gerettet werden?“ Bedauernd schüttelte der junge Diener den Kopf.
 

Als er die bedrückte Stimme hörte reichte es Kaiba, er verließ seinen beobachtenden Posten hinter Atemus Thron und stellte sich demonstrativ vor den Kleineren, „Genug jetzt … Ihr da, ihr Priesterleibgarde, kümmert euch um diese Sache, versucht herauszufinden wer hinter dem Anschlag auf den Repräsentanten steckt, dann soll einer kommen und dem Pharao Bescheid geben!“, knurrte er kalt und herrisch zu den Hütern der Milleniumsgegenständen hinunter, welche ihn teils überrascht, teils wütend, gar entsetzt anblickten. Worauf der Pharao sie mit einem, „Ihr könnt Euch zurückziehen und tut was Euch gesagt wurde“, für heute aus seinen Diensten entließ. Geschockt über diese rüde Behandlung und das der Fremde es sich anmaßte so mit der hohen priesterlichen Leibgarde des Pharaos von Ägypten zu sprechen verließen sie gemeinsam den Herrschersaal. „Seid ihr sicher, dass dies nicht der Hohepriester ist?“, wandte sich Shimon zweifelnd an die anderen Priester, da er keinen anderen Menschen mit einer solchen Aura kannte.
 

Nachdem die Priester den großen Thronsaal verlassen hatten, schickte Atemu die Wachen wieder auf den Flur und als der kleine Bunthaarige dann schließlich nur noch mit Kaiba im halbdunklen Saal war, merkte der Brünette deutlich, dass etwas mit dem Amethystäugigen nicht stimmte, „Na gut, Pharao, was ist los? Rede!“ „Es ist alles so sinnlos, Seto!“, resignierte schüttelte Atemu sein geschmücktes Haupt. „Unsinn, nichts ist sinnlos“, fauchte ihn Kaiba daraufhin an, „Du hast doch überhaupt keine Vorstellung“, entgegnete Atemu gereizt, „ Erst kämpfte mein Vater, Pharao Aknamkanon, dafür, dass sein Volk in Frieden leben könnte und seit ich dann den Thron bestieg, versuche ich hier in meinem Reich das Böse niederzuringen. Daher wollte ich ja auch Bündnisse mit meinen Nachbarländern eingehen und mich mit weiteren Reichen zusammenschließen, doch du hast es ja vorhin gehört … jetzt wird es wieder nicht zu diesem so notwendigen Pakt kommen.“ Atemu seufzte schwer. „Willst du mir etwa weiß machen, dass du einfach so aufgibst?“, höhnte der Größere mit skeptischem Blick, „Wo ist dein Kampfgeist geblieben? Du hast doch früher auch nicht bei der kleinsten Schwierigkeit sofort aufgegeben.“ Pure Herausforderung lag in der Stimme des Blauäugigen. „Ach, Seto, ich fühle mich müde, leer, ausgebrannt … ´denn wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht selbst zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein`*.“ Zuerst schaute Kaiba den Pharao nur an, dann jedoch meinte er eindringlich, „Niemals! Und jetzt wirst du mir genau zuhören, der Philosoph Khalil Gibran schrieb, ´Das Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die allerstärksten Charaktere sind mit Narben übersät`!“ (**)

III. Kapitel - Wenn Schattenkreaturen erscheinen ...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

IV. Kapitel - Unterwegs zum Dorf der Hirten

Mit geschlossenen Augen lag er noch da, genoss die letzten lustvollen Wellen, die seinen Körper durchflossen, seufzte dann aber leise auf, //So weit ist es also schon mit dem Pharao von Ägypten gekommen …// Kaum wahrnehmbar schüttelte er sein nasses, buntes Haar und erhob sich, stieg an der breiten Treppe aus dem Wasserbecken und blieb erschrocken stehen. „WAS. TUST. DU. HIER!?“, schrie er Mahaad entsetzt an, völlig überfordert schnellten seine Hände vor seine Genitalien, „Wie … wie lange … stehst … du … schon …?“, stotterte Atemu mit roten Wangen den Träger des Millenniumrings an. Der junge Magier blickte verlegen auf den Boden, traute sich nicht seinen Pharao weiterhin anzusehen, „Vergebt mir, mein Pharao, bitte, ich wollte … ich … also, ich habe Euch gesucht … ich wollte mit Euch …“, verlegen brach Mahaad ab, warf kurz einen verstohlenen Blick auf die schmale Gestalt vor sich, diskret ließ er seine Augen über den flachen Bauch sowie tiefer wandern und spürte, wie er seine Konzentration erneut auf sein eigentliches Anliegen bündeln musste. „I–Ich wollte mit Euch nochmals über diesen Kaiba sprechen … denn ist Euch bei unserm Kampf nicht aufgefallen, welch ein mächtiges Monster er befehligt? Ich flehe Euch an … bedenkt doch“, er sank vor Atemu auf die Knie und sah ihn von unten herauf bittend an, „Gegen solch eine Bestie haben wir so gut wie keine Chance!“ Stille, peinliche Stille breitete sich in dem großen Bad aus, die im nächsten Moment durch das Räuspern einer kalt klingenden Stimme durchbrochen wurde. „Ich wollte nicht stören, was auch immer ihr da gerade treibt. Und den Weg finde ich ebenfalls allein wieder zurück, ich hab ja schließlich auch her gefunden“, kam es voll Sarkasmus von dem CEO, der in dem riesigen steinernen Türbogen stand. Erschrocken sah Atemu auf, blickte in die eiskalten, blitzenden blauen Augen Kaibas, der sich auf der Stelle umdrehte und wieder in dem langen Gang verschwand. „Aber Kai– … verdammt, Mahaad, steh auf und verschwinde endlich aus meinem privaten Bad“, knurrte Atemu, während er sich ein Leinentuch um den Körper schlang. Noch beim Abtrocknen mit dem Tuch bemühte sich Atemu bereits wieder zu seinen Gemächern zu gelangen. //Was war denn jetzt bloß mit Seto los? Hat Mahaad sich vielleicht, bevor er zu mir kam, wieder mit ihm gestritten?//
 

Besagter CEO hatte sich, nachdem er das Pharaonenbad verließ, wieder in die Gemächer des Pharao auf gemacht, dort angekommen griff er sich den leeren Becher und goss ihn sich noch einmal mit Wein voll. //Dieser eingebildete Magier … überall muss er rum lungern … sogar im Bad wuselt er um Yami rum … und … und … kniet vor ihm und … und … und … Yami ist … ist nackt!//, schnaubte Kaiba innerlich. //Was macht der eigentlich alles? Ist dieser dämliche Magier auch dazu da, um seinem Pharao einen zu blasen, oder was war das gerade?//, knurrte er und biss die Zähne hart aufeinander, merkte allerdings auch, wie ihm dieser Gedanke einen schmerzhaften Stich verpasste. Abermals füllte er den Tonbecher bis zum Rand, trank ihn in hastigen Zügen leer und starrte dann auf den Boden des leeren Gefäßes. Da betrat Atemu sein Schlafgemach, „Was sollte das denn gerade? Ich hab dir doch gesagt, du solltest, während meines Bades, hier auf mich warten und nicht allein im Palast herumlaufen, die Palastwachen könnten dich …“ „Pah, ich scheiß auf deine komischen Wachen und auf diesen dämlichen Priester erst recht“, knurrte Kaiba provokant, „Ich bin schließlich Seto Kaiba, Präsident der KaibaCorporation, und ich lasse mir von niemandem, wohl gemerkt von niemandem, irgendwelche Befehle erteilen!“ „Aber, Kaiba, versteh doch, das ist in dieser Zeit völlig anders … die Personen kennen hier keinen Seto Kaiba, sie kennen keine KaibaCorporation und sie handeln nach dem Ehrenkodex nur für den Pharao zu leben, ihn zu beschützen und wenn es ihr eigenes Leben kostet. Du brauchst mich hier, wenn du ohne meinen persönlichen Schutz hier …“, Kaiba dreht Atemu jedoch einfach nur den Rücken zu, schüttete sich wieder Wein ein und leerte den Becher abermals mit einem Zug, „War es denn wenigstens geil?“, süffisant leckte er sich über die Lippen.
 

//Was? Was meint er denn jetzt damit? Und warum ist er so unbeherrscht? Das passt gar nicht zu Seto … er ist so seltsam. Das kann doch nicht nur vom Wein … oder vielleicht doch?// „Kaiba, ich will dir keine Befehle erteilen, bestimmt nicht. Das musst du mir glauben …“, offen schaute Atemu den Braunhaarigen an, „Klar doch, geh lieber wieder zu deinem geilen Magier und mach wieder mit ihm rum“, schnarrte Kaiba zuckersüß, schaute Atemu kalt an. „Was redest du denn für einen Unsinn? Hast du dich wieder mit Mahaad gestritten? Hat er dir vielleicht wieder unterstellt, dass du gefährlich für mich und mein Reich wärst? Hat er wieder behauptet, du wärst dieser ominöse Fremde?“, wild fuchtelte Atemu mit seinen Händen vor dem Größeren. „Ich habe ihm gesagt, dass du wirklich ein Freund bist und seine Unterstellungen absurd sind. Darüber brauchst du dir keine weiteren Gedanken zu machen“, versuchte der Kleinere dem jungen Präsidenten der KC zu versichern. „Ist mir doch schnuppe. Mir ist egal, was du hier mit deinen kleinen Sklaven treibst oder mit diesem eingebildeten Magier, dass ist mir alles so etwas von egal. Ich will nur mein Duell, um dir zu beweisen, dass ich der Bessere von uns beiden bin!“, zischte er dem Pharao zwischen den Zähnen ungehalten zu. Verwirrt und leicht gekränkt starrte nun Atemu zu dem CEO, der sich schon wieder Wein einschenkte und beinahe gierig trank, „Kaiba, bitte, hör mit dem Trinken auf … du weißt ja nicht mehr, was du da sagst.“ //Man, so habe ich Seto noch nie erlebt, die Worte von Mahaad müssen ihn in seiner Ehre und in seiner sonst so sorgfältig errichteten Fassade enorm verletzt haben. Besser ich versuche diese sinnlose Diskussion jetzt zu beenden, bevor sie noch ganz in einem Streit ausartet.// „Kaiba? Bitte stell den Wein weg und lass uns schlafen gehen. Morgen ist wieder ein langer und anstrengender Tag.“ Dann rief er einen Diener und wies diesen an, Seto Kaiba in dessen Gemach zu führen, was der Brünette nach einigen Widerworten dann auch mit sich machen ließ. Nachdem der Diener mit Seto den Raum verlassen hatte, begab Atemu sich seufzend auf den Balkon, wo er sich an die Brüstung lehnte. Geraume Zeit betrachtete der schlanke, junge Pharao die Sterne sowie den silbernen Mond. Den Kopf stolz erhoben stand der Bunthaarige im warmen Wind, der sanft und zärtlich mit Atemus Kleidung und seinen Haaren spielte. Sehnsüchtig hielt er den Blick seiner beeindruckenden Augen zum Himmel erhoben, als wenn ihr Besitzer die Götter Ägyptens um etwas bitten würde.
 

Sofort nachdem Kaiba am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fühlte er ein unangenehmes Pochen in seinen Schläfen, welches ihn dazu veranlasste diese intensiv zu massieren und fast augenblicklich wieder die Augen zusammen zu pressen. //Ahh, verdammt, ich hätte nicht so viel von diesem Wein ich mich hinein kippen sollen … und das nur wegen diesem verdammten Pharao samt seinem heißgeliebten Priester und ihren Badespielchen.// Dem Braunhaarigen klebte seine Zunge pelzig am Gaumen und er wurde den ekeligen Nachdurst, der ihn auch sonst immer davon abhielt sich zu betrinken, nicht los. //Mist, ich muss unbedingt was trinken, diesen widerlichen Geschmack aus dem Hals bekommen.// Suchend blickte er sich mit noch immer zusammengekniffenen Augen im dem Gemach, in das ihn der Diener am Abend zuvor geführt hatte, um und entdeckte auf dem Marmortisch vor dem Fenster einen Krug sowie einen Becher. Langsam stand der junge CEO auf, schritt zum Tisch und schüttete sich kühles, frisches Wasser in den Kelch, welches er dann mit gierigen Zügen austrank. //Aaahhh, schon besser!// Genüsslich goss er sich abermals den Kelch mit Wasser voll, lehnte sich an den Marmortisch und blickte aus dem großen Rundbogenfenster nach draußen in den wunderschönen Palastgarten. //Ich muss mir unbedingt etwas einfallen lassen, etwas, damit dieser eingebildete Magier sich nicht immer so in den Vordergrund spielt. Der ist doch nur eine kleine Nummer … ein, ein … ein … aaarrg//, missmutig dachte er wieder an die Szene von gestern, wie Atemu nackt dort stand, mit leicht geröteten Wangen und dieser Priester kniete da vor ihm und hatte seinen Kopf vor seiner Mitte … „Ah, guten Morgen, Kaiba, äh … wie geht es dir denn heute? Fühlst du dich besser?“, hörte er plötzlich die freundliche Stimme des jungen Pharao hinter sich, der soeben sein Schlafgemach betreten hatte. „Morgen“, kam es kalt von dem Brünetten, „Ja, ja, mir geht es gut.“ Mit diesen knappen Worten beendete Kaiba den kurzen Dialog und folgte Atemu nach dessen freundlicher Aufforderung in den Speisesaal.
 

Nach einem recht schweigsamen Frühstück erhob sich Atemu, //Nun gut, wenn du nicht mit mir reden willst, dann heißt es wohl … ignorieren, ignorieren, bis du deine Sprache wieder gefunden hast! Auch wenn ich nicht weiß, was ich dir getan habe.// Ein tonloses Seufzen hing an seinen Lippen und der Kleinere musste sich arg beherrschen, sich nicht zu dem CEO umzudrehen, um sich zu vergewissern, ob Kaiba ihm folgte, und diesen dann doch mit Fragen zu bestürmen, was los sei … ob er verärgert sei?! „Was liegt heute an, Pharao?“, hörte er hinter sich die gelangweilt klingende Stimme des Anderen. „Ich werde gleich zu einem der kleineren Dörfer reiten, dort soll es in der Nacht einen Überfall gegeben haben“, erwiderte Atemu erhaben und schritt in Richtung Thronsaal. Dort angekommen ließ er sich in knappen Worten von Karim erläutern, was in den vergangenen Stunden in einem kleinen Bauerndorf genau vorgefallen war. „Was du mir berichtest, hört sich gar nicht gut an, Karim. Wir sollten uns daher schnell auf den Weg zu dem Dorf begeben und uns vor Ort noch mal selbst ein Bild von den Geschehnissen machen“, der junge Pharao erhob sich bereits wieder von seinem steinernen Thron, „Wenn Ra am höchsten im Innenhof steht will ich, dass mein Pferd Osiris und ein weiteres gutes Pferd für meinen Gast fertig gesattelt dort stehen, ebenso sollen Wachen, sowie Mahaad und Karim mit Pferden, Waffen, Verpflegung und genügend Wasser bereitstehen.“ „Komm, Kaiba, wir sollten uns vor diesem Ritt noch etwas ausruhen!“, damit stolzierte er, ohne Kaiba eines weiteren Blickes zu würdigen, an diesem vorbei zu seinem Schlafgemach, um sich dort noch ein wenig auszuruhen. In den Räumen des Pharao fing dieser an, vorsorglich seinen Dolch in seinem Hüfthalfter zu verstauen und ein weiteres für Kaiba heraus zu suchen. „Hm“, machte dieser nachdenklich, „Hört sich doch irgendwie merkwürdig an, findest du nicht? Ein riesiges fliegendes Himmelsmonster … dünn, lang … mit einem großen Kopf“, er lachte sarkastisch auf, „Also, wenn du mich fragst, gibt es da nur eins, was so aussieht.“ Der junge Pharao warf ihm über seine Schulter einen fragenden Blick zu. „Slifer, der Himmelsdrache!“ „Kaiba, jetzt redest du wieder Unsinn, Slifer ist ein Gott. Und außer mir, dem Pharao, kann niemand über die Götter Ägyptens befehligen“, wandte Atemu ein. „Auch keiner deiner Priester?“, fragte der Braunhaarige lauernd. „Nein, auch niemand meiner Priesterleibgarde!“, fest sah der Kleinere Kaiba in die Augen, „Hier, dieser Dolch ist für dich, vielleicht wirst du ihn brauchen … wer weiß, was uns dort erwartet?!“ „Ich brauche keine solchen prähistorischen Waffen, ich kann mich gut auch so verteidigen“, erklärte Kaiba hochmütig. Resigniert schüttelte der Bunthaarige seinen Kopf, //Ach, Seto, verdammt, warum sperrst du dich nur immer so gegen jeden meiner Versuche dir zu helfen oder dich vor möglichem Unheil zu schützen?//
 

Wenig später standen Kaiba und Atemu im Innenhof … der CEO betrachtete die Pferde, die wartend dort im Schatten auf dem Innenhof standen, betrachtete den prächtigen Schimmel, welcher Atemu gehörte und wie der Pharao dem Tier sanft die Nüstern streichelte, es so beruhigte und sich dann auf den Sattel schwang. „Los, komm, Kaiba … du hast doch wohl keine Angst, oder?“ „Das ich nicht lache, ich war mit Mokuba schon öfters unterwegs zum Reiten.“ Elegant stieg er auf den Rappen, „Nach dir, Pharao!“, grinste er. Atemu nickte und gab das Zeichen zum Aufbruch, augenblicklich trabten die beiden ersten Wachen an, hinaus aus dem Palast und bildeten die Vorhut, dann in der Mitten ritten der Pharao, Seto Kaiba sowie die beiden Priester und schließlich schlossen sich die letzten beiden Wachen mit den zusätzlichen Pferden, die die Verpflegung trugen, an. So ritten sie durch die wenigen Hütten, welche vor dem Palast ein kleines Dorf bildeten, ließen dies schnell hinter sich und beschleunigten die Pferde in der offenen Wüstenlandschaft, ließen diese in einen leichten Galopp fallen. Zielstrebig führte der Weg den kleinen Trupp zu einem kleinen Seitenarm des Nils, dessen Ufer üppig grün mit Schilf, kleinerem Geäst und mittelgroßen Palmen bewachsen war. Dort zügelten sie ihre nun mittlerweile recht erschöpften Pferde, um erst einmal eine Rast einzulegen.

„Yusuf, lass die Pferde tränken! Macht ein Feuer und bereitet dort für den Pharao eine kleine Mahlzeit“, gab Mahaad einem der Soldaten Anweisungen, danach wandte er sich zu Atemu, der gerade von seinem Schimmel stieg, dessen von Schweiß glänzenden Hals tätschelte und schließlich dem Magier die Zügel in die Hand drückte. „Mein Pharao, wünscht Ihr noch etwas?“ „Ich … nein, ich benötige nichts. Du kannst gehen, Mahaad.“ Mit diesen Worten drehte der kleine bunthaarige Pharao sich zu Kaiba, „Ähm, Seto …, möchtest du dich vielleicht ein wenig im Fluss erfrischen?“, fragend blickte er den Größeren an, „Und dir dann eventuell doch andere Kleidung …“, währenddessen holte er aus einer der Satteltaschen, die er von seinem Pferd gehoben hatte, frische Kleidung für den brünetten CEO. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich auf keinen Fall andere Kleidung anziehen werde!“, murrte Kaiba, „Ach, Seto, denk doch nur mal logisch nach, du trägst jetzt bereits seit zwei, oder sind es gar schon drei, Tagen die selben Sachen. Das tust du sonst gewiss nie! Dazu kommt hier auch, dass das Klima völlig anders ist und wir darüber hinaus nun noch in der Wüste unterwegs sind … meinst du nicht, dass es in diesem Fall dann doch besser wäre, du würdest dich entsprechend kleiden? Du brauchst auch nicht die priesterliche Kleidung von Seth zu nehmen.“ //Auch wenn dir diese gewiss mehr als gut stehen würde.// „Dies hier ist eine kurze weiße Tunika mit einem schmalen blauen Überwurf, ich denke, dies wäre in deinem Sinn, und dazu ein blauer Umhang. Also … ich, ich … na ja, ich lege dir die Kleidung hier ans Wasser und gehe mich selbst etwas frisch machen, du kannst es dir ja überlegen!“
 

Nachdem Atemu ein wenig im seichten Wasser geschwommen war, sich danach mit einem Leinentuch getrocknet und sich wieder angekleidet hatte, trat er in den Schatten der Fächerpalmen, wo er sich nun an den Stamm lehnte. Plötzlich knackte es neben ihm, was ihn dazu veranlasste schnell herumzufahren … dem jungen Pharao stockte der Atem, langsam ließ er seine Augen an der imposanten Gestalt des schlanken KaibaCorp Präsidenten empor fahren, blickte die durchtrainierten Beine hinauf, bis er an der etwa knielangen Tunika ankam. Mit heftigem Herzklopfen und einem trockenem Hals ließ er dann seinen Blick noch höher wandern. Über den flachen Bauch und der Brust, bis er schließlich an den eisblauen Augen landete. //Ob er eigentlich ahnt, wie ähnlich er Seth nun wieder ist? Aber nein, wahrlich nicht! Wenn man es so sieht, hat er sogar eine viel stärkere Aura, als mein Hohepriester. Seth ist bereits sehr würdevoll und erhaben, seinen Stolz kann man kaum brechen, doch der Hohepriester Seth ist nichts im Vergleich zu Seto Kaiba … dem stolzen Präsidenten der KaibaCorporation. Ob durch die Wiedergeburt von Seth dessen Stärke und Stolz noch zunahmen? Ob es vielleicht was mit der Drachenprophezeiung zu tun hat? Mist, könnte ich mich doch nur genauer erinnern … //, sinnierte Atemu, während er verstohlen den CEO betrachtete. „Setz dich, Seto, gleich ist auch das kleine Zwischenmahl fertig, sodass wir uns, bevor wir weiter reiten, stärken können.“ Der Braunhaarige nahm neben Atemu Platz, blickte auf das Wasser, in dem sich die untergehende Sonne spiegelte, dann warf er Atemu aus den Augenwinkeln einen verstohlenen Blick zu, dabei wanderten seine Gedanken zurück. //Er sieht wirklich gut aus … verdammt, was bitte schön, denke ich hier?// Kaiba sah in seinen Gedanken Atemu, der gerade aus dem Fluss stieg und völlig selbstvergessen zu der Palme ging, sich langsam abtrocknete und dann ankleidete. Der Kleinere hatte hinreißend ausgesehen, wie ihm so die Wassertropfen über den schmalen Rücken und die Seiten hinab rannen. //Oh, … gar nicht gut. Mal lieber schnell an was anderes denken!//
 

Schließlich ritt der kleine Trupp weiter, Atemu hatte sich dazu entschieden die kühle Nacht durchzureiten, sodass sie gegen Morgen an besagtem Dorf ankommen würden. Sie ließen die Pferde in einem leichten Galopp am Nil entlang preschen, immer weiter zogen sie in Richtung der Berge. Nach einiger Zeit ließen sie die Wüste, sowie ein paar Felsengräber, die mit ihren Eingängen in den Fels geschlagen waren, hinter sich und als dann allmählich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont lugten, kam in weiter Ferne langsam und sehr verschwommen das Dorf in Sicht, in dem, wie es schien, noch einige Feuer schwelten. //Hoffentlich konnten sich die Bewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen …// Sie gaben ihren Pferden noch einmal die Sporen, sodass deren Hufe den trockenen Sand nach allen Seiten aufpeitschen ließen. Anschließend stoppten die zwölf Reiter am Eingang des zerstörten Dorfes, sprangen von den Rücken ihrer Pferde und zwei der Wachen machten sich sofort auf den Weg durchs Dorf, um nach Überlebenden zu suchen. „Los, los … sucht nach Verletzten. Sobald ihr jemanden findet, bringt ihn zu Karim, und befragt die anderen Bauern, vielleicht können sie uns ja etwas berichten, was wir noch nicht wissen.“ Seto hatte in diesem Moment seinen Rappen Horus neben Atemus Pferd am Zaun angebunden und durchstreifte anschließend mit seiner typisch hochgezogenen Augenbraue die zum Teil zusammengestürzten Hütten, besah sich die toten Tiere und Menschen, //Warum wurde hier, so weit draußen, ein so unbedeutendes Dorf angegriffen? Das ist doch völlig unlogisch. Das schreit mir nach einer Falle. Eine Falle für den Pharao.// Noch während der Braunhaarige dies dachte, hörte er Schreie ..., Kaiba drehte sich um und rannte auf die Schreie zu. „Atemu! Was ist passiert?“, sorgenvoll blickte er den Kleineren an, „Ni–… nichts! Ich bin gerade über einen Leichnam gestolpert, den Leichnam eines kleinen Jungen … er … er hatte fast ein wenig Ähnlichkeit mit Yugi, ich war nur nicht darauf vorbereitet und hab deshalb …“, antwortete der Bunthaarige stockend, „Seto? Könntest du dich bitte darum kümmern, dass die Wachen nicht übertreiben? Sie sollen die Überlebenden mit Vorsicht behandeln“, bat Atemu den CEO, der ein säuerliches Gesicht zog. „Ich werde mich derweil schon mal hier um das Dorf herum umsehen, ob ich Informationen zu dem Angreifer finde. Treffen wir uns, wenn du den Soldaten meine Anweisungen übermittelt hast, wieder hier bei unseren Pferden und machen uns dann gemeinsam auf die Suche nach neuen Fakten?“ „Wenn es denn sein muss! Aber ohne diesen Ober – Guru von Magier“, kam es provozierend von Kaiba, worauf der Pharao verhalten lächelnd nickte. „Gut, nur du und ich!“, //So … wie schon so manches mal in DominoCity! Nur du und ich!//
 

Der Pharao blickte noch kurz dem Braunhaarigen hinterher, der in Richtung der Krieger ging, welche gerade die Hütten nach Überlebenden durchsuchten, um diese dazu anzuhalten die Befragung gemäß den Umständen entsprechend zu gestalten. Mit einem Seufzen machte sich Atemu selbst auf den Weg, suchte nach Anzeichen für bestimmte Monster, versuchte abzuschätzen, ob es dieser Räuber gewesen sein könnte, der ihm schon geraume Zeit das Leben schwer machte. //Nein, dieser Überfall trägt nicht seine Handschrift. Er greift immer direkt an, nie so aus dem Hinterhalt und wäre mit seiner Bande auf vielen Pferden her gekommen, da sie tief in den Bergen ihr Versteck haben und sonst nicht ihr Diebesgut mitnehmen könnten. Nein, er war es diesmal nicht … zumal so wie es aussieht, hier nichts geraubt wurde. Seltsam! Warum brennt jemand aus dem Hinterhalt ein kleines, recht unbedeutendes Hirtendorf nieder?// Grübelnd ging der Pharao weiter herum.

„Ich sage es Euch doch, mein Herr …“, vernahm Atemu eine leise, krächzende Stimme, von einem verletzten Bauern, der neben der Leiche seiner toten Frau kniete, „Es war ein riesiges Monster … es kam … kam wie aus dem … Nichts“, stammelte er tonlos, schnappte erschöpft nach Luft und streichelte verzweifelt den Leichnam. „Wie sah dies Monstrum genau aus?“ „Es war ein gewaltiges Ungetüm jedoch hatte es die Züge eines Krokodils und … und untenherum sah der riesige Kopf wie der eines Wals aus … dann waren da Flügel oder … oder … der … der Körper eines Drachen und der Schwanz ähnelte dem einer Schlange“, flüsterte der weinende Bauer zitternd. Atemu lauschte der Beschreibung, hatte das Gefühl, diesem Schattenwesen schon einmal begegnet zu sein. Nachdenklich schlenderte er wieder zu den Pferden, um sich mit Seto zu treffen, „Kommst du auch endlich mal?“, begrüßte ihn eine eisige Stimme, „Tut mir leid, Seto, doch da vorn wurde ich gerade Zeuge, wie ein Überlebender die Schattenkreatur, welche diesen Angriff durchführte, beschrieb. Seto, glaub es oder nicht … ich habe das Gefühl, ich … nein, wir kennen dieses Wesen!“

V. Kapitel - Der mysteriöse Fremde

Nachdem Atemu seinem Gegenüber ausführlich geschildert hatte, was ihm bei der Befragung des Bauern zu Ohren gekommen war, beschlich auch den CEO das ungute Gefühl, dieser Kreatur früher bereits begegnet zu sein. //Aber hier hatte ich doch so gut wie keine Kämpfe mit Monstern!? Woher oder wie also sollte ich dieses Schattenwesen bereits kennen? Es sei denn …//, mit einem unguten Gefühl wandte er sich Atemu zu, „Wir wollten uns doch hier umsehen!“, meinte er im Gehen, während sich ein Bild in seinem Kopf festsetzte. //Doch wir sollten vorsichtig sein. Hoffentlich täusche ich mich … diesen irren Typen können wir hier überhaupt nicht gebrauchen!// „Ja, lass uns nachsehen, ob wir noch mehr Anhaltspunkte finden, wie dieses Dorf angegriffen wurde oder wer der Fremde ist?“, Atemu und Seto schritten ein Stück zu den kleinen Koppeln, auf denen teilweise totes Vieh lag, welches bereits von einigen für Ägypten so typischen Wüstenfüchsen, wenn Kaiba die Umrisse neben den Kadavern richtig einschätzte, sowie kleineren Raubvögeln, wie Milane und Habichte stammten, gefressen wurden, „Der Kreislauf des Lebens, des Einen Tod ist des Anderen Leben!“, seufzte Atemu bedauernd, worauf der Größere zustimmend nickte. Eine Weile suchten sie ohne großen Erfolg sie Umgebung rund um das Dorf ab, bis dann Atemu plötzlich Fußspuren entdeckte. „Seto, sieh mal hier … Fußspuren!“
 

„Könnten die nicht auch von den Bauern …?“, wollte Kaiba wissen, den es erstaunte, dass der Pharao die beinahe verborgene Spur auf dem trockenen Boden überhaupt entdeckt hatte. „Nein, die armen Bauern tragen keine Schuhe … du wirst hier in der Gegend nur Hirten und Bauern finden, die barfuß gehen. Diese Person gehört nicht hierher! Was denkst du, ob es dieser Fremde war?“ „Ich denke, ja“, Seto sah sich mit wachsamen Blick die Umgebung an, da ihn dieses ungute Gefühl noch immer beschlich. „Hinter den dornigen Büschen hier auf dem kleinen Hügel hätte er sich gut verbergen können und von dort aus dann seine Kreatur oder vielleicht auch mehrere Monster auf das Dorf hetzen. Und wenn er dies mitten in der Nacht tut, sind die Bauern seinem Angriff völlig schutzlos ausgeliefert. Sie wurden im Schlaf überrascht und hatten somit gar keine Chance … Hm, überraschend aus dem Schlaf geschreckt, dürften sie nicht annähernd die Möglichkeit zur Flucht gefunden haben.“ „Du dürftest recht haben … er hat sich heimtückisch … ach, verdammt“, Atemu brach ab und ging dann langsam weiter den Weg entlang. Kaiba hingegen war noch etwas auf dem kleinen Hügel stehen geblieben und versuchte weitere Indizien zu finden, //Hm, er brauchte dabei immer einen gewissen Platz … mal sehen, wie es von dieser Position aussieht.// Er stellte sich gerade leicht schräg hinter die Dornenbüsche auf dem Hügel, blickte abschätzend auf das Dorf, maß die Entfernung und konnte von seiner Position einen vagen Kreis rund um das gesamte Dorf ausmachen. //Oh mein Gott, er scheint es wirkli–…// Plötzlich knackten Zweigen und außerdem hörte es sich an, als würden Steine den kleinen Abhang hinabrollen. Wie bei einem derben Handgemenge, als wenn zwei Körper heftig miteinander rangen, „HIL–…mmpff“, vernahm Seto einen erstickten Hilfeschrei und rannte augenblicklich zu der Stelle, von wo er dies Gepolter vernommen hatte. Hektisch blickte er sich um, konnte jedoch nur noch die Zeichen des Kampfes am Boden ausmachen, sah die geknickten Zweige an den kleinen Büschen und hetzte weiter, „ATEMU? ATEMU … WO STECKST DU?“, unruhig sah er sich um, lief den Hügel runter und wieder auf die Hütten zu, sprintete um die Ecke des ersten Hauses und erblickte einen maskierten Mann, der sich über die bewusstlose Gestalt des Pharao beugte und versuchte, diesen zu fesseln und zu knebeln. So schnell er konnte schmiss sich der Braunhaarige nun auf den Fremden, zog diesen sofort an dessen Schultern zurück, „Nimm deine Pfoten von ihm, elender Bastard!“, schrie er den Anderen an, schubste ihn mit aller Kraft von dem Kleineren und baute sich zwischen Atemu und dem Übeltäter auf. „Zeig endlich dein Gesicht, Feigling“, knurrte der CEO sein Gegenüber an, während er die Augen des vermummten Angreifers fixierte. //Verdammt, wie kommt der denn hier her?//
 

In diesem Moment hörte er, wie Atemu hinter ihm wieder zu Bewusstsein kam, „Aahng, mein Kopf …“, stöhnte Atemu leise und keuchte schmerzhaft auf, als er versuchte sich aufzusetzen. //Was … was war das denn jetzt? Was ist passiert? Wer war das …?// Etwas verwirrt schaute er sich um, sein Kopf schmerzte höllisch, doch dann sah er Seto, der sich schützend zwischen ihm und einem Maskierten positioniert hatte. //Bei allen Göttern Ägyptens, Seto, verdammt, mach keinen Unsinn … wenn dies der Fremde ist … er ist gefährlich … wenn er alleine dies Dorf niedergemetzelt hat … tu das nicht.//, dachte Atemu aufgebracht und blickte hilflos von einem zum anderen. „Also, DARTZ, ich warte, willst du uns nicht endlich dein Gesicht zeigen?“, kam es von Seto, der den Vermummten mit einem eiskalten, höhnischen Blick bedachte und seine Arme provozierend vor der Brust verschränkte.
 

//Dartz?//, pochte es in Atemus schmerzendem Schädel immer wieder. „Sprich“, Dartz streifte sich seinen, um sein Gesicht gewundenen, Schal und den langen Umhang ab, „Wer bist du? Du bist nicht der Hohepriester Seth, von dem ich schon so einiges gehört habe … Nein, du bist anders. Deine Seele ist sogar noch stärker“, murmelte Dartz, während er den jungen Präsidenten der KaibaCorporation betrachtete. „Sag mir, wer du bist und woher kennst du meinen Namen?“, fauchte der Türkishaarige Seto an, welcher jedoch nicht reagierte, sondern ihn nur stumm taxierte. „Du hast mir gar nichts zu befehlen. Schließlich bist du nur ein Herrscher ohne Reich, ein König ohne Untertanen, ein Regent, der sein Volk einem Wahn geopfert hat … selbst seine einstige große Liebe!“, warf Kaiba ihm kalt lächelnd an den Kopf, was den Langhaarigen taumeln ließ. „Schweig, Elender! Du lügst … ich bin auf einer Mission. Ich werde die Welt von der Menschheit reinigen, denn die Menschheit ist schlecht, verkommen und muss dem Großen und Guten geopfert werden!“ „Ach? Und das ´Große und Gute` soll dein Schlangenvieh sein? Dein Leviathan? Oder was?“, spottete der Braunhaarige höhnisch. „SCHWEIG ENDLICH!“, schrie Dartz, plötzlich glühte hinter dem CEO ein grünliches Objekt, welches immer größer wurde. „SETOOOO … PASS AUF, HINTER DIR … ER BESCHÖRT DAS SIEGEL … ER BESCHWÖRT ORICHALCOS!“, schrie Atemu und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, „Halt dich daraus, Atemu, du bist … angeschlagen, du kannst nicht gegen ihn kämpfen“, schnaufte Seto, der die Magie von Orichalcos bereits jetzt am eigenen Leib zu spüren bekam, kaum dass das Siegel sich um ihn gebildet hatte. Seine Muskeln zitterten heftig und er fühlte sich, als wenn, ihm von Minute zu Minute mehr von seiner Kraft verloren ging, „Nicht mit mir, du elender Bastard“, knurrte Seto wutentbrannt, er konzentrierte sich auf seinen dreiköpfigen Ultradrachen, schnaufte nach der Beschwörung heftig.
 

„Blauäugiger ultimativer Drache … Neutronenblitzattacke“, rief der Braunhaarige, merkte, wie das Siegel ihm immer mehr seiner Energie raubte, sah in einer kurzen Kampfpause, wie sich vor ihm ein riesiges Monster aufbaute, „Verdammt … der Leviathan!“, keuchte er, kämpfte mit der Beschwörung seines nächsten Monsters, er bündelte seine Gedanken um den Herren der Drachen sowie den Heiligen Drachen Ragnarok kurz hintereinander zu materialisieren, damit er sie verschmelzen konnte. //Ich … ich brauche … mei-…meinen ´König Dragoon` … damit er mir ein wenig den Leviathan vom Hals hält.// Als er es endlich geschafft hatte, musste er der körperlichen Anstrengung kurz Tribut zollen und ging erschöpft in die Knie. „SETO …“, kam es vom Pharao, der noch immer am Boden kniete und sich die Hand auf die blutende Wunde am Hinterkopf presste. „Lass mich dir doch helfen …“, flüsterte er, indes kämpfte sich Seto wieder auf seine ständig krampfenden Beine, holte zittrig Luft und wehrte mit dem Ultradrachen einen Angriff von Dartz Monster ab. Daher beschloss der Türkishaarige nach ein paar weiteren Angriffen, die Kaiba parierte, ein weiteres Siegel von Orichalcos zu generieren und seinen Gegner somit noch weiter zu schwächen, um ihn dann endgültig seiner Schattenkreatur, dem großen Leviathan, opfern zu können. Seto bemerkte jedoch Dartz Vorhaben und rief, indem er seinen Ultradrachen opferte, seine andere Geheimwaffe, den Leuchtenden blauäugigen Drachen. Kaum das dieser vor ihm erschien und sich in die Luft erhob, leuchtete die gesamte Ebene in einem wunderbar hellen Licht und sprengte das Siegel, welches bei den letzten Angriffen langsam begonnen hatte sich enger um Seto zusammen zu ziehen, „DARTZ … ES IST AUS!“, spie Seto dem ehemaligen Herrscher von Atlantis entgegen, als er seinem König Dragoon den Befehl zum Angriff auf das Monster gab, welches ohne das Siegel und die Nova, die sein Leuchtender Blauauge verursachte, extrem geschwächte war und so seinen Meister und sich nicht schützen konnte. Als sich die Staubwolke dann langsam verzog war dort, wo sich vor dem Kampf mit Dartz dessen riesiges Schattenwesen befand, nur noch ein Haufen Asche … und Dartz, der ehemalige Herrscher von Atlantis war nur noch eines der vielen Opfer des kleinen Hirtendorfes!
 

Kaum war der Kampf beendet stolperte Atemu zu Seto, der erschöpft in die Knie gegangen war, und berührte ihn behutsam an der Schulter, „Seto? I–…ist alles … in Ord–… Ordnung? Geht es dir gut?“, fragend blickte er den Braunhaarigen an, vergaß darüber ganz seine eigenen dröhnenden Kopfschmerzen und die Platzwunde. „Ja, ja, mir geht es gut, du solltest dich lieber um dich selbst kümmern … du … du bist schließlich verletzt“, Kaiba sah von weiter hinten auch schon diesen Magier angerannt kommen, ebenso wie Atemus anderen Priester, Karim, ebenso ein Teil der Wachen folgte, um zu sehen, was hier für ein Tumult gewesen war. „Du solltest dich von deinem Magier behandeln lassen“, damit stand Seto mit einem unterdrückten Keuchen auf, hielt sich seine schmerzenden Rippen auf der linken Seite, die höllisch brannten und ging langsam wieder Richtung ihrer Pferde, um dort einen Schluck Wasser zu trinken und sich auszuruhen. //Dartz … Hab ich das mit dem Zeitsprung so durcheinander gebracht? Unmöglich, ich habe alles genau berechnet … Doch einen Vorteil hatte es, in dieser Zeit war sein Monster noch nicht so stark, da er noch nicht über so viele Jahrhunderte Seelen sammeln konnte. Daher konnte ich ihn besiegen … Atemu retten … jetzt ist er besiegt und wird in der Zukunft niemals jemanden bedrohen!//
 

Mahaad untersuchte in der Zwischenzeit Atemu, „Mein Pharao, was hat dieser Kaiba Euch nur angetan? Durch seine Unachtsamkeit wurdet Ihr verletzt, wenn Ihr mich lasst, werde ich ihn sofort einer gerechten Strafe zuführen“, bemerkte Mahaad eifrig, während er die Wunde reinigte und mit Magie die Platzwunde an Atemus Hinterkopf heilte. „Mahaad, dass wirst du nicht tun! Seto hat mich vor dem Fremden gerettet“, betonte Atemu, „Ich weiß nicht, was ohne ihn geschehen wäre … Dartz, dass ist der Name des Fremden, musst du wissen, hat mich überfallen, als ich mich unvorsichtigerweise vom Dorf entfernt habe und mich dann auch noch von Kaiba, mit dem ich die Umgebung des Dorfes noch weiter absuchen wollte, zu weit entfernte.“ „Aber, mein Prinz, dies ist doch unter eurer Würde, warum tut Ihr das?“ „Weil ich es als meine Aufgabe sehe herauszufinden, was in diesem Dorf geschah! Und als ich mir dort eine Spur ansah, wurde ich niedergeschlagen“, erklärte der junge Pharao seinem Magier, der daraufhin jedoch nur skeptisch seine Augenbraue hoch zog, „Doch warum, wenn mir diese Frage gestattet ist, mein Pharao, hat Euch dieser Kaiba nicht beschützt? Warum ließ er zu, dass Ihr niedergeschlagen wurdet? Es ist die Pflicht eines jeden, den Pharao zu beschützen.“ „Ich bitte dich, Mahaad, ich habe mich in Gefahr gebracht und Seto war es dann, der mich gerettet hat“, //So wie er mich schon einmal vor Dartz rettete … Vielleicht nur indirekt, aber ohne ihn, hätte ich es nicht geschafft. Damals nicht und heute erst recht nicht.// „Nein, glaub mir, Mahaad, Seto hat inbrünstig gegen Dartz gekämpft und ich denke, er ist auch verletzt, daher wünsche ich, dass du auch ihn heilst.“ Unmut flackerte in Mahaads Augen, „Wie Ihr wünscht, mein Pharao“, Mahaad verbeugte sich höflich und machte sich auf den Weg zu Kaiba. //Was findet er nur an diesem Fremden?… Seths plötzliches Verschwinden … das Erscheinen von diesem mächtigen Fremden, der unseren geliebten Pharao von seinen Thron stürzen will … alles fing erst an, als dieser merkwürdige Kaiba hier erschien!//
 

Seto lehnte mit Schmerz verzerrtem Gesicht an dem Holzzaun, hielt sich die Rippen, der Schmerz zog bereits bis hinter seinen Magen, er konnte es gar nicht richtig definieren, wo er begann und wo er endete. //Verdammt, tut höllisch weh … was ist bloß passiert? Arrgngg … Wahrscheinlich hab ich mir ein oder sogar mehrere Rippen gebrochen, als ich vorhin einmal nach hinten geschleudert wurde. Puuh, hoffentlich verschieben die sich gleich beim Ritt nicht.// In diesem Moment bemerkte er, wie jemand hinter ihn trat, „Was willst du?“, bluffte er den Magier an, der still schweigend hinter ihm stand und ihn anstarrte. „Mein Pharao hat mir aufgetragen Euch ebenso zu heilen“, Mahaad blickte den CEO geringschätzig an, „Teilt mir nun mit, wo ihr Schmerzen verspürt.“ „Widme dich lieber deinem Pharao, dass machst du doch so gerne! Ich brauch dich hier nicht, mir geht es gut“, brachte Seto unter einem erstickten Keuchen mürrisch hervor, „Ich brauche keine Hilfe!“ „Wie Ihr meint“, entkam es Mahaad pikiert und sogleich machte er sich auch schon wieder auf zur Unterkunft des Bunthaarigen. //Wie es Seto wohl geht? Er sah gerade irgendwie nicht gut aus, ich hätte ihn nicht allein gegen Dartz kämpfen lassen dürfen …//, er biss sich auf die Unterlippe, //Wir wissen ja aus der Zukunft, wie mächtig der ehemalige König von Atlantis war, und ich will mir nicht vorstellen, was alles hätte passieren können, wenn er auch jetzt schon in der Lage gewesen wäre solche extreme Kräfte zu entfesseln, dass … Ich darf gar nicht daran denken, wie sehr er Seto hätte verletzten können! Wahrscheinlich hasst er mich nun mehr denn je … Dass er durch mich in diese Gefahr gekommen ist und dann auch noch verletzt wurde, wird er mir sicher nicht verzeihen … verübeln kann ich es ihm nicht.// Ein tiefer Seufzer entkam ihm, während er in der Hütte auf Nachricht von Mahaad wartete. Der junge Priester klopfte an die windschiefe Tür, „Mein ehrwürdiger Pharao, darf ich eintreten?“ „Tritt ein, Mahaad, du bist schnell zurück“, //Ra sei gedankt, dann war Seto wohl nicht schlimm verletzt.//
 

Der Braunhaarige jedoch konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, da die Schmerzen im Brustkorb immer mehr zunahmen, langsam tanzten schwarze Flecken vor seinen Augen und er bekam immer weniger Luft … //Verdammt, die Ri–…ppen müs–…sen doch irg–…end…ndwas per–…perforiert haben//, er keuchte tonlos und sank am Zaun zu Boden. Währenddessen wollte Atemu nun von Mahaad wissen, was Seto für Verletzungen hatte und ob er erfolgreich behandelt worden sei. „Nun, mein werter Pharao, dies kann ich Euch nicht beantworten, da ich seine Verletzungen nicht geheilt habe!“ „WAS? Du widersetzt dich meinen Wünschen? Nein … es war ein Befehl, ich will das du ihn heilst“, rief Atemu und lief aufgebracht in der kleinen Hütte auf und ab. „Mir ist egal, ob du ihm misstraust und ihn nicht leiden kannst, du wirst ihn heilen!“ „Mein ehrenwerter Pharao, bitte hört mir zu, ich wollte ihn mit meiner Magie heilen, doch er hat sich geweigert, er meinte, ich solle mich Euch widmen! So kam ich wieder zu Euch, mein Pharao“, offenbarte Mahaad den Hergang der Dinge. Entsetzt rannte Atemu augenblicklich aus der Hütte, //Er darf nicht, nur weil er wütend auf mich ist, die Behandlung durch Mahaad verweigern. Mahaad ist der Einzige, der diese Heilmethode beherrscht … Sein dummer Stolz darf ihm nicht in die Quere kommen!// Noch nicht einmal ganz am Zaun angekommen sah er bereits den CEO, der am Boden lag. „Seto …“, er beschleunigte nochmals seine Schritte und kniete sich neben ihn, „Seto, sag einen Ton“, kam es leise, fast flehend von dem jungen Pharao, „Mahaad, ruf zwei Soldaten, sie sollen Seto vorsichtig in meine Hütte tragen und dort wirst du ihn heilen!“, kam dann nach wenigen Sekunden die Respekt einflößende Anweisung, da Atemu sich bewusst wurde, er musste vor seinen Männern stark sein, durfte sich seine Sorge um den CEO nicht anmerken lassen. Erst nachher, wenn er wieder allein mit sich, seinen Gedanken und erdrückenden Emotionen war, dürfte er die grenzenlose Angst um Seto hervorbrechen lassen. „Sehr wohl, mein Pharao, ich werde mich darum kümmern. Soldaten …!“
 

Nach etlichen Stunden kam wieder ein wenig Leben in den Präsidenten der KaibaCorporation, immer schneller bewegten sich seine Augen unter den geschlossenen Lidern hin und her, zeugten davon, dass sein Geist sich langsam wieder ins Bewusstsein zurück kämpfte. „Aggnng … anngg“, kam es leise über seine rissigen Lippen und wäre vielleicht ungehört verklungen, wenn Atemu nicht die ganze Zeit an seiner Seite ausgeharrt hätte. Sofort griff er nach dem feuchten Lappen, welcher auf Setos Stirn lag, tränkte ihn erneut in der Schüssel mit kaltem Wasser, wrang diesen aus und tupfte behutsam dessen fiebrige Stirn ab. Dann tränkte er den Lappen erneut und legte ihn ausgewrungen auf die Stirn vom CEO. Vorsichtig sprach er den Größeren an, „Seto … es tut mir leid, dass du wegen meiner Unachtsamkeit verletzt wurdest“, //Verdammt, ich hätte mir nie verziehen, wenn du wegen mir …// Bedächtig öffnete Seto seine Augen, blickte sich verwirrt in der dunklen Hütte um und brauchte einige Augenblicke, um sich zu orientieren. „Was … was hast du getan'? Warum bin ich in dieser dreckigen Hütte?“, schnarrte er missgestimmt, „Gut, dass du wieder der Alte bist“, lächelte Atemu sanft, dann jedoch wurde er ernst, „Warum hast du dich bei diesen schweren Verletzungen nicht heilen lassen? Du bist ein Narr, Kaiba, … als wir dich fanden warst du bewusstlos und …“, bewegt brach er seinen Satz ab, „Ich denke, was ich so gesehen habe, waren es deine Rippen auf der linken Seite, sie müssen im unteren Teil deines Brustkorbs gebrochen gewesen sein und bei dem riesigen Bluterguss, der sich begann zu bilden und der extrem flachen Atmung, nun ja … ich bin kein Arzt, aber von meiner Zeit in DominoCity weiß ich noch, dass es gefährlich werden kann, wenn gebrochene Rippen die Lunge durchbohren oder die Leber verletzten, und eins von diesen beiden wird es wohl gewesen sein. Doch brauchst du dir keine weiteren Gedanken zu machen, Mahaad hat dich geheilt …“, weiter konnte der Pharao nicht sprechen, da der Braunhaarige sich zögerlich aufrichtete, „WAS? Ich hab deinem tollen Schamanen doch gesagt, dass ich seine Hilfe nicht brauche, dass er sich dir widmen kann!“, er funkelte Atemu erbost an. //Oh ja, er ist wieder der Alte!// „Du brauchtest Hilfe und ich lasse dich doch nicht einfach krepieren! Bitte, Seto, lass uns nicht streiten, die ganze Sache hier mit Dartz ist eh schon schlimm genug, denn dass er der Fremde ist, der mich töten und sich so meines Thrones bemächtigen wollte, schockt mich doch etwas, da ich ihn hier nicht erwartet hätte.“ Der Größere nickte verstehend, „Die Gefahr ist nun aber gebannt und du brauchst dir wegen Dartz nie mehr Sorgen zu machen! Denn einmal in der Vergangenheit besiegt, wird er auch in der Zukunft nie versuchen dir … oder irgendeinem von uns die Seele zu rauben.“ Dankbarkeit spiegelte sich in Atemus Augen, „In der Tat, ein Bösewicht weniger, der unseren Freunden irgendwann mal etwas tun kann.“ Der CEO zog darauf die Augenbrauen hoch, ebenso zuckten seine Mundwinkel leicht, //Deine Freunde, Yami … es sind deine Freunde!//

VI. Kapitel - Der geheimnisvolle Häuptling der Bergvölker

Als am nächsten Tag die Sonne über dem zerstörten Hirtendorf aufging, machten sich die Soldaten daran die restliche Verpflegung, die noch vorhandenen Wasservorräte sowie ihre Zelte und Decken auf den Pferden zu verstauen. Während der Pharao mit Kaiba noch ein kleines Mahl zu sich nahm, segelte ein schöner Rotmilan über die unendlichen Weiten der Wüste. Es war Mani, der edle Vogel gehörte Atemu, und war vor wenigen Stunden zu seinem Herren zurück gesandt worden, um diesem eine wichtige Nachricht aus dem Palast zu überbringen. Nach wenigen eleganten Flügelschlägen hatte der rötlich braune Raubvogel schließlich sein Ziel erreicht und setzte sanft zur Landung auf dem trockenen Dornbusch neben den Pferden an. Ein heiseres Krächzen erklang, woraufhin Mahaad sanft lächelnd seinen Arm ausstreckte, „Ahh, Mani … du bist wahrlich treu. Und absolut außergewöhnlich, so schnell wie du ist niemand.“ Während er dem edlen Vogel über die samtigen Federn strich, spreizte dieser eifrig sein rechtes Bein ab, an welchem er ein kleines Pergament trug, „Die Priesterwache hat dir eine Antwort für unseren ehrenwerten Pharao mitgegeben? Das kann nichts Gutes bedeuten“, geschwind band er die kleine Rolle vom Bein des Milans, setzte den Vogel wieder auf einen Ast und begab sich schnellen Schrittes zur Hütte von Atemu.
 

Ein kurzes Klopfen, „Mein Pharao? Darf ich eintreten?“ „Tritt ein, Mahaad, gibt es etwas besonderes, dass du kurz vor unserer Abreise so aufgebracht bist?“ „Euer Vogel ist vor wenigen Augenblicken zurückgekehrt“, antwortete der junge Magier nachdem er sich vor dem Pharao nieder gekniet hatte, „Jedoch brachte Mani eine Nachricht aus dem Palast mit und … Ihr wisst, der schnelle Mani wird eigentlich nur gesandt, wenn etwas passiert ist.“ Mit diesen Worten hielt er Atemu das kleine Papyrus entgegen. Seto stand die ganze Zeit über in der hinteren Ecke der kleinen Hütte, beobachtete mit Argwohn den Magier, welcher treu vor seinem Pharao kniete. //Arrg, kann der Kerl nicht einmal was allein entscheiden? Muss der immer zu Atemu angerannt kommen. Diesen unfähigen Kerl hätte ich in der KaibaCorp schon längst gefeuert.// Atemu überflog eilig die wenigen Zeilen auf der winzigen Rolle, „Wir müssen schnell wieder zurück zum Palast, dieser unverschämte Räuber hat unsere Abwesenheit ausgenutzt. Erst schändet er die Gräber meiner Vorfahren und nun dringt er in den Palast ein …“, knurrte Atemu aufgebracht. „Lasst sofort die Pferde bereit machen, ich will so schnell es geht aufbrechen!“ „Sehr wohl, mein verehrter Pharao, ich werde mich selbst darum kümmern, dass eurer Wunsch augenblicklich erfüllt wird“, Mahaad stand mit einer schnellen Bewegung auf. Blaue Augen starrten den Priester kalt in Grund und Boden, schließlich wandte sich Kaiba von den beiden Personen ab und trat vor die Lehmhütte.
 

Dort atmete er unbemerkt tief durch und schritt schon mal zu den Pferden, verknotete geschäftig seinen Wasserschlauch an Horus, seinem Rappen, streichelte bedächtig die weichen Nüstern des edlen Tieres, lehnte seine Stirn an den schwarzen, glänzenden Hals. Anschließend wanderte er noch einmal gedankenverloren um das Dorf, fand sich dann ohne es sich bewusst zu sein am Kampfschauplatz von gestern wieder. Musste daher auch sofort wieder daran denken, was alles hätte passieren können, wenn dieser Bastard es geschafft hätte Atemu zu entführen. Durch dessen Verletzung wäre es Dartz ein leichtes gewesen, den jungen Pharao zu töten, daran wollte der Braunhaarige gar nicht erst denken und lenkte seine Schritte bedächtig wieder in Richtung Dorfeingang. „Komm, Seto, wir wollen aufbrechen! Und wir werden diesmal auch nur rasten um eben die Pferde zu tränken, denn wir müssen so schnell wie möglich zurück in den Palast.“

„Ja, ja, reg dich ab“, kam es nickend vom CEO, während er zu Atemu, den Priestern und den Wachen, welche alle bereits auf den Pferden saßen und nur noch auf ihn zu warten schienen, blickte. Nachdem der Größere ebenfalls auf sein Pferd Platz genommen hatte, gab Atemu mit Mani auf seiner Schulter, das Zeichen zum Aufbruch, „Uuuund los!“
 

Mahaad galoppierte locker neben dem Pharao her, woraufhin sich Kaiba weiter nach hinten fallen ließ. „Mein werter Pharao Atemu, wie gedenkt Ihr diese unsagbare Schandtat, die dieser Räuber diesmal begangen hat zu bestrafen?“ „Ich muss mich im Palast erst einmal über die Schäden informieren. Sehen, ob und was der Dieb gestohlen oder ob er nur, in purer Zerstörungswut Teile des Palastes zerstört hat“, verstimmt rammte Atemu Osiris die Fersen in die Flanken. „Ihr solltet Vorsicht walten lassen, mein Pharao, dieser Dieb ist hinterlistig und er hat nicht einmal Achtung vor den Toten. Er schändet immer wieder die Gräber Eurer geschätzten Vorväter“, beschwörend blickte Mahaad zu Atemu, „Ich bitte Euch, besonders nach dem schrecklichen Ereignis mit diesem Dartz … lasst mich Euer treuer Schatten sein, ich werde Euch immer schützen und den Dieb zur Strecke bringen!“ „Ein wirklich großzügiges Angebot von dir, Mahaad, und mir ist bewusst, dass du nun, wo Seth verschwunden ist, mich in der Tat am ehesten beschützen kannst“, stimmte Atemu seinem Magier zu, während er seinen Schimmel etwas abstoppte, da sie nun wieder durch die Schlucht mit den Gräbern des Bergvolkes ritten und um in keinen Hinterhalt zu geraten, besonders aufmerksam diese schmale Passage durchqueren mussten.
 

//Pfft//, schnaubte der CEO, //Als ob der aufgeblasene Schamane Atemu wirklich beschützen könnte. Dem sein lahmes Monster und mit den billigen Zaubertricks, die der Kerl drauf hat, kann er doch nicht mal ein Kleinkind in die Flucht schlagen!//, grummelte er stumm vor sich hin. Genervt ritt er hinter den anderen her, bis auf einmal der Rotmilan, der bereits geraume Zeit über ihnen flog laut kreischte und fast im selben Augenblick einer der Soldaten in der vordersten Reihe aufschrie, „BERGVOLK! SOLDATEN DES BERGVOLKES! SCHÜTZT DEN PHARAO!“ Sofort scharrten sich die Wachen um ihren Pharao, zogen die Bögen und das Chepesch zur Verteidigung des Bunthaarigen. Auch Mahaad und Karim bezogen Posten an der Seite Atemus, schnell schaute Kaiba zu den steilen Kuppen des Bergmassivs, tastete wachsam jeden Winkel mit seinen Augen ab und entdeckte mindestens zwanzig Soldaten, die strategisch um sie herum in den schroffen Klippen positioniert waren. //Verdammt, solch eine Überzahl, dass wird eng. Verdammt eng!// Er lenkte seinen Rappen langsam neben Atemus Pferd, „Wie soll das jetzt ablaufen?“, knurrte er leise zu diesem. „Normalerweise greifen die Bergvölker keine Reisenden an, doch vielleicht wurden sie auch von Dartz angegriffen und wollen sich nun rächen!?“ „Toll, dass beantwortet aber nicht meine Frage. Was werden wir tun, wenn wir angegriffen werden?“ „Verteidigen, allerdings werden wir keinen Kampf provozieren“, erklärte Atemu so ruhig es ging. „Schließlich versuche ich schon geraume Zeit mich mit den Bergvölkern im Kampf gegen die Schattenkreaturen zu verbünden. Deswegen wollte ich auch den Hohepriester dorthin entsenden, er sollte sich, in meinem Namen, um eine Zusammenarbeit bemühen … Seth konnte sehr überzeugend sein, besonders durch seine enge Verbindung zu seinem Monster, dem weißen Drachen“, flüsterte der Kleinere, während er unbehaglich in die Runde schaute. „Weiße Drachen haben wir ja auch jetzt, oder nicht?“, Seto beobachtete aufmerksam die Kämpfer, welche ihnen nun immer näher kamen. Mit zwei, drei abschätzenden Blicken hatte er den Anführer der Bergsoldaten ausgemacht und fixierte diesen mit kalten Augen, „Wollen wir doch mal sehen, was sie von Teamwork halten?!“ Im Schritt lenkte er Horus auf den breitschultrigen Glatzkopf zu, schaute diesem starr in dessen dunkle Augen.
 

„Hinweg mit dir! Ich will den Pharao …“ Daraufhin fing Kaiba höhnisch an zu lachen, bohrte seine kalten, blauen Augen regelrecht in die dunklen Iriden seines Gegenüber. „Wenn du zu Atemu willst, musst du erst an mir vorbei“, er legte den Kopf schief und funkelte den Stammesführer an. „Mein Drache ist der Meinung, dass du den ehrenwerten Pharao nun weiterreisen lässt.“ „Niemals! Wir beugen uns unter keinen Umständen diesem schwachen Pharao. Einem jungen Mann, der nicht fähig ist, seine Untertanen oder die Völker der angrenzenden Gegenden vor den Kreaturen der Finsternis zu bewahren!“ Augenblicklich verfinsterte sich Kaibas Blick, „Und wie er das kann“, knurrte der Braunhaarige erbost und beschwor augenblicklich seinen weißen Drachen, welcher sich mit einem drohenden tiefen Fauchen neben ihm platzierte. Starr und völlig von der imposanten Gestalt des Drachen eingenommen blickten der Führer und seine Gefolgsleute in dessen weit aufgerissenes Maul, „Und? Ist der Pharao nun in der Lage sein Land und seine Untertanen zu schützen?“ „Ge–…gehört der … der hei–…heilige weiße D–Drache zum Pharao?“ „Der weiße Drache folgt mir und ich“, Kaiba machte eine gewichtige Pause, „Folge dem Pharao!“
 

Worte, welche ihm bewundernde Blicke seitens des Bergvolkes einbrachten. Auf der anderen Seite wurde er deswegen von Mahaad mehr als argwöhnisch beäugt. //Wer ist er? Er befehligt ebenfalls die mächtigen Drachen … diese mächtigen Drachen konnte doch nur … diese Drachen konnte nur der Hohepriester Seth rufen.// „Gebt dem Pharao und seinen Männern den Weg frei!“, ertönte die gebieterische Stimme, worauf sich sofort eine schmale Gasse bildete und so Atemu, Seto, den beiden Priester und den Wachen Platz bot, um den gegnerischen Kreis, der sich um sie geschlossen hatte, zu verlassen. „Herr des Drachen, wann sehen wir uns wieder?“ Seto stoppte noch einmal kurz, wandte sich dem glatzköpfigen Oberhaupt zu, „Wir werden uns wiedersehen … da der Pharao wünscht mit dir ein Bündnis zum Schutz gegen die Schattenkreaturen einzugehen und nun, leb` wohl!“
 

Der CEO schloss mit wenigen Galoppsprüngen zu Atemu auf, zügig ritt der kleine Trupp nun weiter in Richtung der Oase am Seitenarm des Nils. Dort wollten sie, wie schon am Hinweg den Pferden ein kurze Ruhepause gönnen, sie tränken und etwas grasen lassen, um dann alsbald weiter zu reiten. „Ich möchte dich um etwas bitten, Seto“, wandte sich der junge Herrscher an seinen Begleiter, „Wärst du so gut und würdest mich dann in den nächsten Tagen zu dem Stammesführer der Bergvölker begleiten?“ Er schluckte trocken, „Wie mir scheint, war er sehr beeindruckt von dir und deinem weißen Drachen.“ „Natürlich war der Glatzkopf von meinem Weißen beeindruckt.“ //Wer wäre das nicht?!// „Nun ja …“, gab Atemu leise von sich, „Und so wäre es vielleicht von Vorteil, wenn du mitkämst. Außerdem könnten wir dann dem weisen Magier der Zeit einen Besuch abstatten und uns erkundigen, was wir tun müssen, damit du wieder in deine Zeit zurück kannst.“ „Gut, ich werde dich begleiten und dir bei den Verhandlungen mit dem Häuptling der Bergstämme helfen. Aber ich habe auch Bedingungen“, mit einem leicht provokanten Ausdruck in den eisblauen Augen starrte er den Pharao an.
 

„Wie?“, Überraschung spiegelte sich auf Atemus Gesicht, „Wovon genau redest du?“ „Ganz einfach, ich werde dich zu den Bergstämmen begleiten, meinetwegen auch zu diesem merkwürdigen Zauberer der Zeit, doch dann will ich mein Duell mit dir! Das weißt du ganz genau!“

„Aber, Seto, ich habe dir doch schon erklärt und du hast es auch bereits gesehen, dass es nicht ratsam ist, wenn wir uns in dieser Zeit duellieren würden.“ Wütend ließ Seto den Pharao stehen, holte vom Rücken seines Pferdes den Wasserschlauch, setzte sich unter eine der großen Dattelpalmen und trank gierig ein wenig des erfrischenden Nass. „Seto?“, kam es leise von Kaibas rechter Seite. „Was willst du denn jetzt noch?“ „Ich schätze, ich muss mich abermals bei dir bedanken. Ohne deinen Drachen wären wir vorhin bestimmt nicht ohne einen Kampf aus der Sache heraus gekommen, und dann wären wieder Leute verletzt oder gar getötet worden.“ Bevor Seto darauf irgendwie antworten konnte, kam Mahaad und teilte dem Pharao mit, dass nun wieder alle fertig zur Weiterreise wären.
 

Sie erreichten Atemus Palast nach einigen Stunden strammen Galopps, müde und abgekämpft betrat der Pharao sein Gemach, trank nur geschwind etwas Wasser und machte sich danach sofort auf den Weg in die Schatzkammern um zu überprüfen, ob und was von Bakura, dem Dieb und Grabräuber aus dem Dorf Kul Elna, aus dem Palast geraubt worden war. „Also, Essam, was hat er entwendet?“, knurrte Atemu seinem Schatzmeister mürrisch zu. „Er hat nur wie wild hier gewütet … gestohlen hat er aus der Kammer nichts!“, meinte der alte Schatzmeister, welcher demütig auf dem Boden der Schatzkammer kniete und hoffte, wegen seiner Unfähigkeit den Schatz seines Herrschers zu schützen, keine Strafe zu erhalten. Atemu allerdings schüttelte nur stöhnend sein buntes Haupt und ging in den Thronsaal.
 

„Und was … was wurde hier zerstört?“, murrte er, als er sich erschöpft und wütend zugleich auf den Thron sinken ließ. Sofort trat Shimon vor und begann dem jungen Pharao zu berichten. „Hier fielen sie mitten in unserer morgendlichen Besprechung ein. Der Dieb stieß kleinere Statuen um und“, der alte Mann fühlte sich plötzlich merklich unbehaglich, „Und, und … bitte vergebt uns, mein Pharao, doch wir waren nicht in der Lage, ihn von seiner Freveltat abzuhalten … er …“ „WAS. HAT. BAKURA. GETAN!?“, fragte der Bunthaarige lauernd nach. „Er setzte sich auf Euren Thron … nackt“, beschämt schluckte Shimon, „Dann begann … er mit seiner Hand seine … seine Männlichkeit zu reiben, … dabei lachte er immer … höhnend meinte dieser Dieb ständig … wie schön es erst wäre, wenn Ihr … wenn Ihr ihn mit … mit Eurem Mund“, überaus beschämt und feuerrot im Gesicht bracht der alte Berater ab. Atemu schnaubte wütend, während er mit seinen Fingern auf die steinernen Armlehne seines Thrones ein trommelte. //Arrrggg! Nein, dieser Schweinehund hat sich doch nicht auf Atemu einen runter geholt … das konnte sich ja auch nur wieder der Weißhaarige ausdenken!//, Seto verdrehte bei diesen Worten innerlich die Augen. „Ich denke, dann müssen wir uns mal um Bakura und dessen unverschämten kleinen Freund kümmern“, er zwinkerte Atemu mit einem Grinsen auf den schmalen Lippen zu. „In der Tat, dass sollten wir tun! Denn niemand, absolut niemand dominiert mich … nicht einmal mit Worten. Also, dann machen wir uns mal auf die Jagd nach einem Dieb!“

VII. Kapitel - Die Prophezeiung des heiligen weißen Drachen ...

„Und?", mit hochgezogener Augenbraue sah der Braunhaarige zu Atemu, „… hast du schon einen Plan, wie du nun vorgehen willst?“ Der junge Pharao schlug mit der Faust fest auf den Tisch, starrte zu Seto, „Als erstes müssen wir das Versteck von Bakura überhaupt erst einmal finden. Momentan wissen wir nur, dass es irgendwo in der Nähe der alten Berggräber, tief verborgen in den roten Bergen liegt …“, erklärte er, „Aber da liegt auch das Problem, wir können die Gegend nur grob eingrenzen.“ „Wenn es ebenso in den Bergen liegt, dann sollten wir unseren Besuch bei den Bergvölkern und die Suche nach Bakura miteinander verbinden“, schlug der CEO vor, „Vielleicht kann uns der Häuptling der Stämme sogar helfen, schließlich kennt er sich dort in den Bergen doch sicher sehr viel besser aus.“ „Ich bezweifele, dass er dies tun würde“, kam es zweifelnd von dem jungen Pharao, der sich aufseufzend wieder auf den steinernen Thron sinken ließ. „Schließlich muss ich es erst einmal schaffen, ihn zur Zusammenarbeit gegen die Schattenkreaturen bewegen. Denn wie du ja gehört hast, er ist nicht gerade ein Freund von mir … er scheint mich eher zu verachten!“

„Das wird sich ja dann noch zeigen!“, knurrte der CEO gelassen. „Somit würde ich vorschlagen, dass wir uns nach den letzten anstrengenden Tagen erst etwas ausruhen, heute Abend ein wenig feiern und uns dann morgen frisch auf den Weg in die Berge begeben“, freundlich unterbreitete Atemu dem anderen sein Angebot, worauf Seto zustimmend nickte.
 

Viele Wüstenmeilen vom Palast entfernt in den steilen Bergen des Tanin – Massivs, welches sich auf der östlichen Seite des Nils erhob und sich mehrere Meilen am Roten Meer entlang, zwischen Theben bis hin zu Nubien, erstreckte. Dort saß ein Häuptling gedankenversunken am Feuer, blickte in die rötlich züngelnden Flammen und dachte an den eindrucksvollen Fremden, dem er vor einigen Stunden begegnet war und welcher die Macht über den heiligen weißen Drachen besaß. //Endlich wird sich die Prophezeiung erfüllen. Endlich, nach so langer Zeit …// „Rishid?“ Keinerlei Reaktion … //Dieser Fremde ist besonders, er wird dem Pharao helfen und so kann dieser sein Schicksal erfüllen.// „Rishid … unser Schamane wartet bereits auf dich!“, kam es leise von einem jungen Mann, dessen wirre Mähne bis weit auf seinen sonnengebräunten Rücken hinab hing. „Komm, es warten alle nur noch auf dich.“ Endlich zeigte der Glatzenträger, der nachdenklich seinen einzelnen, langen Zopf, welcher innerhalb seines Stammes als Zeichen des Ranges diente, in seinen Händen gedreht hatte, eine erste Reaktion, „Kassim, geh schon vor und sag, … ich komme!“ „Ich werde es unserem Schamanen mitteilen.“
 

Nachdem Kassim wieder auf den Weg zu ihren Stammesbrüdern war, warf Rishid noch einen langen Blick auf das Sternbild des Drachen, welches in ihrem Stamm besonders verehrt wurde, erhob sich dann jedoch ebenfalls und machte sich auf, um mit seinem Volk den restlichen Abend zu verbringen. „Rafiki, du hast mich rufen lassen?“ „Das habe ich. Setz dich zu mir, Rishid!“, forderte der Dorfälteste und Schamane den mächtigen Häuptling der großen drei Bergvölker auf. „Mir wurde erzählt, dass ihr heute einen Fremden getroffen habt.“ „Dies ist wahr, Rafiki.“ „Stimmt es, dass dieser Fremde den heiligen weißen Drachen führt?“, lauernd sah der Alte in Rishids dunkle Augen. „Ja!“ „Glaubst du, er ist derjenige, auf den wir schon solange gewartet haben?“ Rishid nickte mit einem hoffnungsvollen Ausdruck in seinen ebenmäßigen Gesichtszügen, „Ja! Er strahlt eine solche Stärke und Würde aus. Er ist besonders und wird dem Pharao bei der Erfüllung dessen Schicksals zur Seite stehen.“ Sanft lächelnd legte sich ein Glänzen in die dunklen Tiefen des Häuptlings. Der alte Schamane sah Rishid lange an, „Verliere dich nicht in deinen Gefühlen, Rishid, du kennst schließlich die Prophezeiung!“ „Ja …“, bedrückt ließ der andere seinen Kopf sinken, starrte stumm in das züngelnde Feuer. „Oh ja, denn wenn er ein ´Falscher Drache` ist, dann ist es an uns ihn zu töten, an dir ihn zu töten … wir sind die Hüter“, heftig fiel Rishid seinem Dorfältesten ins Wort, schrie ihn mit funkelnden Augen an. „Er ist kein ´Falscher Drache`, Rafiki. Du hättest ihn sehen müssen, diese Aura, die kann man gar nicht beschreiben, er ist der ´Wiedergeborene Drache`, derjenige, von dem in der Prophezeiung des Karaethon berichtet wird!“
 

Vor einigen Stunden hatte auch im Palast eine Feier zur Ehre des Pharao und der heimgekehrten Helden begonnen. Wein und Bier flossen in Strömen, die Tische waren mit den feinsten Köstlichkeiten gedeckt, und nachdem Atemu sowie Seto sich die Bäuche vollgeschlagen hatten, saßen sie gemütlich in großen Kissen und schmiedeten Pläne für den nächsten Morgen. „Was meinst du, Seto, ist es ratsam, wenn wir bei den drei großen Bergvölkern mit mehreren Wachen von meiner Leibgarde erscheinen oder sollten wir beide uns doch lieber nur zusammen mit Mahaad und einer weiteren Palastwache auf den Weg machen?“ Kaiba warf einen kurzen Blick in seinen Krug, der noch halb mit Bier gefüllt war. „So wie ich den Häuptling einschätze, ist er eine äußerst ehrenwerte Haut und wird sich an alles, was er verspricht auch halten. Und ich hatte das Gefühl, als wäre er mehr als nur beeindruckt von meinem weißen Drachen gewesen. Dort war ein Funkeln in seinen Augen, und dann diese Frage, wann wir uns wiedersehen?!“, Kaiba legte den Kopf schief und trank einen Schluck. „Also, denkst du, wir können es riskieren ihm zu vertrauen?“ „Ja! Jemand, der nicht vor meinem Weißen zurückschreckt, sondern ehrfürchtig und mit einem Ausdruck der Erwartung im Blick … ja, so jemandem vertraue ich.“ //Und ich vertraue dir, Seto! Denn du hast mir bereits so oft geholfen.// Der Kleinere griff mit einem sanften Lächeln zu einer Obstschale und nahm sich eine Dattel raus.
 

„Dann werden lediglich wir beide mit Mahaad und einer weiteren Wache aufbrechen.“ Genüsslich kaute er die leckere Dattel, leckte sich über die Lippen. „Warum willst du denn unbedingt diesen Magier mitschleppen?“ „Seto Kaiba, Mahaad ist ein ehrenwertes Mitglied meiner Priestergarde und hat nachdem Seth verschwunden ist, den höchsten Rang innerhalb der Millenniumsgarde. Außerdem ist Mahaad der einzige Magier im ganzen Königreich, der die Fähigkeit besitzt, mit seiner Magie zu heilen, und darauf kann man in diesen finsteren Zeiten, wo die Gefahr von Schattenkreaturen angegriffen zu werden so groß ist, nicht verzichten.“ „Pfftt … wozu brauchst du mich dann?“, kam es pikiert von dem CEO. Sauer verschränkte Atemu die Arme vor der Brust, „Auf eine solch unsinnige Frage antworte ich gar nicht erst, schließlich hab ich dich gebeten und du solltest wissen, dass ich so etwas nicht leichtfertig tue.“ Der Präsident der KaibaCorporation schnaubte genervt, schob leicht die Lippen vor, „Gut, gut, ich sag ja schon gar nichts mehr.“
 

In diesem Augenblick trat Mahaad zu Atemu, „Mein verehrter Pharao Atemu, ich denke, ich weiß jetzt, was dieser schamlose Dieb hier im Palast gesucht hat.“ Sofort blickte der Pharao aufmerksam zu seinem Magier. „Und das wäre?“ „Er hat, während seine Leute die Priester im Thronsaal bewachten, deren Gemächer durchsucht. Das meinige ebenso und hat die Schatulle, in welcher ich sonst den Millenniumsring aufbewahre, mitgenommen … er war eindeutig hinter dem Ring her!“ „Die Millenniumsgegenstände! Ausgerechnet einer der drei Millenniumsgegenstände, die anfällig für die Finsternis sind, und einen überaus starken Charakter fordern, um sie zu hüten“, hauchte der Pharao leise, woraufhin Mahaad zustimmend nickte. „Soll das heißen, diese Gegenstände sind aufgeteilt in ´gut und böse`?“, skeptisch blickte Seto zu Atemu, welcher noch immer voller Entsetzen Mahaad anblickte. Nachdem er keine Antwort bekam, knurrte er den Pharao an, „Könnte bitte mal einer der Herren so gnädig sein und mir eine Antwort geben? Immerhin hab ich euch was gefragt.“
 

„Ja, Seto, laut der alten Sage, die mein Vater Pharao Aknamkanon mir oft erzählte, gibt es drei Millenniumsgegenstände, welche zur Gerechtigkeit streben. Dies sind der Schlüssel, die Kette und die Waage. Auf der anderen Seite, gibt es drei Millenniumsgegenstände, welche sich nur zu leicht vom Bösen beeinflussen lassen, dass sind das Auge, welches du ja bedauerlicherweise schon von Pegasus kennst, dann der Ring, den Mahaad hütet sowie der Stab des Hohepriesters Seth … denn all diese Millenniumsgegenstände benötigen Seelen, denen ein starker, ehrlicher Charakter inne wohnt. Wenn dem nicht so ist, hast du ja bei Pegasus gesehen, was geschieht …“ Seto wirkte nachdenklich, „Hm … dass sind nun sechs, drei auf jeder Seite! Was ist mit dem Puzzle?“ Ein tonloses Seufzen erklang, „Das Millenniumspuzzle repräsentiert beides, sowohl das Böse und auch das Gute, die Lasterhaftigkeit sowie die Gerechtigkeit. Daher ist es so wichtig, dass das Puzzle nie in falsche Hände gerät, niemals und meine Seele stets gerecht bleibt. Ich darf niemals der Finsternis anheim fallen!“
 

Wenige Stunden erholsamen Schlafs später, „Wo ist denn Seto?“, verlangte der junge Pharao zu wissen, welcher bereits seit geraumer Zeit im Innenhof bei seinem Pferd stand. „Mahaad, kümmere du dich darum, dass Horatio die Essens– sowie die Wasservorräte noch mal akribisch prüft, schließlich wird dieser Ritt lang und sehr anstrengend werden.“ //Ich gehe nach meinem Gast sehen und ihn aus dem Bett werfen. Unerhört …// Eilig schritt der Bunthaarige durch den schmalen Geheimgang, welcher den Innenhof mit seinem eigenen Schlafgemach verband, von dort trat er aus der Tür und gegenüber in das Gemach des Größeren. „SETO?“, mit wenigen Schritten war er im Schlafgemach, „Seto … wach a-…uf“, abrupt brach Atemu ab. „VERDAMMT … WAS. FÄLLT. DIR. EIN.? EINFACH. HIER. SO. REINZUPLATZEN!?“, knurrte der CEO und zerrte das Laken vom Bett vor seinen nackten Unterleib. „Ich, … also, ich … hab dich gerufen, doch du hast nicht … geantwortet …“, murmelte Atemu, „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen“, kam es, als er sich etwas gefangen hatte. „Warum solltest du mich in Verlegenheit bringen? Schließlich habe ich nicht den geringsten Grund, mich für meinen perfekten Körper zu schämen“, schnarrte Kaiba überheblich, während er sich anzog. „Seto, was war eigentlich los? Du verschläfst doch sonst nicht?“, neugierig blickte Atemu auf den muskulösen Körper des Größeren, schluckte trocken und hoffte inständig, dass Kaiba nicht bemerkte, wie eng ihm der Hals bereits wieder geworden war. „Ist halt mal passiert … kann doch auch mal vorkommen, oder etwa nicht?“ //Zwar habe ich nicht verschlafen, sondern entgegen meiner sonstigen Art vor mich hin geträumt … aber diese Träume waren äußerst anregend … und ziemlich ablenkend!//
 

Als sich Kaiba fertig angekleidet umdrehte, lächelte ihn Atemu sanft an. „Nun komm endlich, wir müssen los. Mahaad und Horatio warten im Innenhof auf uns, damit wir uns endlich auf den Weg begeben. Immerhin müssen wir heute noch ein gutes Stück des Weges schaffen, bis wir ein Nachtlager aufschlagen können. Denn wir haben einen Ritt von fast zwei Tagen bis zu dem Bergmassiv, in dem die Bergvölkern leben, vor uns. Und das nur, wenn es keine Zwischenfälle auf dem Weg gibt“, gab Atemu zu bedenken. Schnell wusch sich der Brünette dann noch und folgte danach auch schon dem Pharao in den Innenhof, wo er elegant auf Horus Platz nahm. Atemu stieg auf Osiris, warf allen einen letzten Blick zu. „Auf, lasst uns in Richtung des Tanin – Massivs reiten“, befahl Atemu mit lauter Stimme und gab seinem Schimmel die Sporen. „Sehr wohl, mein ehrwürdiger Pharao. Doch seid Ihr euch sicher, dass wir nicht mehr Wachen zu Eurem Schutz mitnehmen sollen?“, zweifelnd blickte Mahaad sich um. „Ich bin mir sicher. Denn es hat mir jemand, dem ich persönlich vertraue, versichert, dass wir diesem Häuptling trauen können und somit tue ich dies!“
 

Der kleine Trupp des Pharao war nun schon mehrere Stunden unterwegs, als jener entschied, bei der Oase Farafra vor der Weißen Wüste zu rasten. Nachdem Atemu abgestiegen war band er Osiris locker an einem großen dornigen Strauch an, um sich im Schatten einer Palme gegenüber von Kaiba niederzulassen, welcher bereits dort Platz genommen hatte. „Was denkst du, Seto, wie wird der Häuptling auf mein Angebot einer Zusammenarbeit reagieren?“ „Also sehe ich das richtig? Du möchtest von mir jetzt noch einmal hören, dass die Verhandlungen mit den Bergvölkern zu deiner Zufriedenheit verlaufen werden?“, kam es schmunzelnd von dem CEO. Mit einem zögerlichen Nicken bestätigte der junge Pharao Kaibas Frage. „Ich kann dir darauf nur sagen, dass ich keine Probleme haben werde, abermals meinen weißen Drachen zu rufen, um ähm, … deine Prioritäten zu wahren.“ Überheblich schob er sein Kinn vor, legte seine Füße übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust. „Schließlich weiß ich, wie viel dir an dieser Kooperation liegt und somit werde ich dir helfen, dass es auf jeden Fall dazu kommt.“ Ein warmes Gefühl breitete sich in Atemu aus, als er dies hörte, „Danke, Seto, du weißt gar nicht, wie viel mir dies bedeutet.“ Darauf zog Kaiba nur spöttisch die Augenbrauen hoch. „Aber nun sollten wir etwas essen“, daher begann Atemu aus seinem Lederbeutel Dörrfleisch, Datteln, Feigen, Olivenbrot und eine prallgefüllte Wasserblase zu räumen, was er alles fein säuberlich zwischen Seto und sich auf große Palmblätter platzierte. „Bitte, bedien` dich …“ Der CEO staunte leicht, „Du hast wirklich an alles gedacht.“ „Nun ja, bei solch einer langen, anstrengenden Reise müssen wir doch bei Kräften bleiben“, meinte er genüsslich an einem Stück Olivenbrot knabbernd.
 

Im Anschluss an das Mahl unterhielten sich die beiden noch ein wenig über die Strecke, welche noch vor ihnen lag und als sich dann immer mehr die Nacht über das Land breitete, wurde es ruhig in ihrem Lager, bis nur noch Horatio am zweiten Feuer bei den Pferden Wache hielt. Jedoch auch Seto war noch wach, betrachtete aus dem Halbdunkeln heraus das ebenmäßige Gesicht des Pharao, auf dem das Feuer rotgoldene Muster malte. Ließ seine eisblauen Augen über die schlanke Gestalt unter der Decke wandern, //Egal was ich dafür tun muss, Atemu, aber eins schwöre ich hier und jetzt, ich werde dich mit allem, was mir möglich ist schützen. Damit es nie wieder soweit kommt, wie bei Dartz …// Mit einem tiefen Atemzug drehte er sich nach einem letzten Blick auf den jungen Pharao auf den Rücken und schaute hoch zum Firmament, wo es ihm plötzlich so erschien, als wenn ihm ein Sternbild besonders anfunkeln würde, so als ob es ihn in seinem Vorhaben bestätigen wollte.
 

Der nächste Tag verging erneut mit langen, anstrengenden Stunden, die sie in heißer Sonne ritten, kurz hielten um ihre Pferde zu tränken und sich nachts wenige Stunden zu erholen, um dann am nächsten Morgen wieder in Richtung der Berge zu reiten. Am Morgen des übernächsten Tages jedoch, kaum nach ihrem Aufbruch, passierten die vier Reiter Kom Ombo, die heilige Doppeltempelanlage, welche am Nilufer in Oberägypten* lag. „Schau dort, Seto, Kom Ombo, dies ist eine Tempelan– …“, weiter kam der Pharao mit seiner Erläuterung bedauerlicherweise nicht, da aus dem Tempel plötzlich seltsame Geräusche klangen und nur wenige Augenblicke später quoll dicker Nebel aus dem Eingang. Es war wie das Tor zur Hölle …
 

„Was“, entfuhr es Seto, „Für ein Vieh ist das denn bitte sehr?“ „Ich weiß es nicht genau … aber es muss eine immens starke Schattenkreatur sein, denn ich kann nur Hass, Finsternis, ja schlicht das pure Böse spüren!“, wisperte Atemu mit Blick auf den Schatten, der sich immer mehr auftürmte. Der Bunthaarige lenkte seinen Schimmel näher an Seto heran, sodass die beiden Pferde jetzt nah beieinander standen. Seto warf kurz einen Seitenblick auf den Kleineren, „Hm, was denkst du, Yami, ähm … Atemu? Solch einer nebeligen Umweltverschmutzung kommt man wahrscheinlich am besten mit etwas Licht bei. Also sollten wir uns mal etwas Licht verschaffen!“ Ein zustimmendes Grinsen schlich sich auf das Gesicht Atemus, welcher beobachtete, was Seto nun tat. Der CEO konzentrierte sich kurz und beschwor seinen Donnerdrachen, welchen er mit einer eleganten Handbewegung schnell in den Nebel schickte. „Donnerdrache … Donnerblitzattacke!“, rief er zweimal laut hintereinander aus. „Donnerdrache … Donnerblitzattacke!“ Atemu, welcher ihn dabei beobachtete hatte, rief seinen Riesenschild zum Schutz für Seto und sich auf, positionierte diesen vor ihnen. „Seto … sollen wir noch andere Monster rufen?“ „Ich werd gleich noch meinen Weißen rufen, dann ist es genug!“, keuchte Kaiba leicht, da diese Schattenkreatur anders angriff, als die anderen Monster. Es war eher wie als wenn sie mit vielen Arme nach ihnen greifen würden und versuchte sie hinab in die Tiefen des Reichs der Toten zu zerren. //Nicht mit mir …//, knurrte der Braunhaarige in Gedanken. Doch urplötzlich nahm die Intensität des Nebels wieder ab, langsam löste er sich auf und die unscharfen Konturen der Arme verschwanden völlig. Atemu wollte auch sofort wissen, ob es Seto gut ginge, „Alles in Ordnung bei dir, Seto?“ „Ja, ja … alles okay!“ Ein Seufzen, „Tu nicht immer so, als ob dir diese Schattenduelle nichts ausmachen würden, sie sind sehr anstrengend und überaus gefährlich“, Atemu erdolchte den anderen fast mit seinen eindrucksvollen Augen. „Okay, geschenkt, dennoch würde ich vorschlagen, dass wir uns wieder auf den Weg machen. Je eher wir an dem Berg – Massiv ankommen, desto eher können wir uns um dein Anliegen kümmern. Und dies ist wichtiger.“ //Nein, so darfst du nicht denken, Seto. Du bist wichtig!//, Atemu schluckte, nickte dann allerdings nur und gab das Zeichen zum Aufbruch.

„Los, Kom Ombo ist ja nur noch etwa drei Stunden von den Bergen entfernt, wenn wir nun stramm durchreiten, höchstens eine kurze Rast machen sind wir gegen Abend da.“
 

Nach insgesamt dreieinhalb Stunden erreichte der kleine Trupp das Felsmassiv von Tanin. „Horatio“, Atemu reichte dem Hauptmann seiner Palastleibwache die Zügel, „Tränke und füttere Osiris nun ausgiebig. Kümmere dich dann um die Befestigung des Lagers, anschließend kannst du dich zurückziehen.“ „Sehr wohl, mein Pharao!“, der Soldat verbeugte sich und ging mit den Pferden von dannen. „Mahaad!“, rief Atemu. „Ja, mein Pharao?“ „Sieh dich in der näheren Umgebung des Lagers um und erstatte mir danach Bericht.“ „Wie Ihr wünscht, mein verehrter Pharao“, mit einer tiefen Verbeugung sowie einem bösen Blick auf den Präsidenten der KaibaCorporation, welcher lässig neben dem Pharao mit dem dreifarbigen Haaren stand. Der junge Herrscher wandte sich, nachdem sein Priester gegangen war, an Kaiba, „Und wir beide suchen uns ein gemütliches Plätzchen und werden zusammen speisen. Was hältst du davon?“ „Wenn du es sagst.“ „Setz dich“, meinte Atemu, während er sich auf einen der großen Steinblöcke, welche hier überall herum lagen, niederließ. Kaiba setzte sich gemütlich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken an einen gewaltigen Steinbrocken. „Möchtest du vielleicht etwas Dörrfleisch?“, fragend hielt Atemu dem anderen einen schmalen Streifen Dörrfleisch hin, „Oder lieber Brot? Datteln?“ Nach einem Blick aus die Auswahl griff der Größere sich einen Streifen getrocknetes Fleisch und ein wenig Brot. „Wie stellst du dir das Aufeinandertreffen vor?“ „Nun ja, der Häuptling ist nicht unbedingt ein Freund von mir, außerdem habe ich nichts, was ich den Naturvölkern groß anbieten könnte …“, ernst sah er ins Feuer, „Diese Völker machen sich nichts aus Gold oder anderen Prestigeobjekten. So kann ich nur versuchen den Häuptling der drei großen Stämme mit Worten zu überzeugen, nur du hast ihn ja erlebt …“, schloss Atemu seine niedergeschlagenen Gedankengänge. „Abwarten, Pharao, abwarten!“
 

Mahaad trat just in diesem Moment zu ihnen, „Pharao?“, er kniete sich kurz vor den jungen Herrscher, „Hier in der Umgebung, in der Nähe unseres Lagers habe ich keine Bedrohung oder ähnliches ausmachen können. Jedoch oben in den Steilwänden auf verschiedenen Felsvorsprüngen“, der Magier wies mit den Augen für einen flüchtigen Augenblick nach oben, „Konnte ich mehrere Feuer ausmachen. Dies scheinen die Stammesmitglieder sein.“ „Gut, teile dies auch Horatio mit und dann kannst du dich zurückziehen, Mahaad“, erteilte Atemu leise seinem Magier den Befehl zu gehen, welcher sich auch sogleich gehorsam erhob und den Pharao mit dem CEO allein ließ, auch wenn der Gesichtsausdruck des Magiers deutlich zeigte, dass ihm dies missfiel. Atemu zog tief die Luft in seine Lungen. „Oh man, also müssen wir morgen auch noch einen Fußmarsch in die Steilwände machen, um uns dort mit dem Häuptling und seinen Leuten zu beraten“, brummte Seto, „Na, dann sollten wir jetzt wenigstens noch etwas schlafen!“ Der junge Mann, welcher dem Hohepriester so ähnlich sah, griff nach einer Decke und suchte sich zum Schlafen ein Plätzchen, welches näher beim Feuer lag. „Nacht, und mach dir wegen morgen keine Sorgen, wird schon werden!“ „Gute Nacht“ , sanft blickte Atemu auf Kaibas Rücken, //Ja, … ja mit dir an meiner Seite werde ich es gewiss schaffen. Danke, Seto!//
 

Nach einem langen, kräftezehrenden Aufstieg am nächsten Tag erreichten Atemu und Seto schließlich die Felsvorsprünge. Der Pharao hatte sich von Seto davon überzeugen lassen, dass es besser wäre, wenn nur sie beide sich mit den Stammesoberhäuptern treffen würden. Da eine Wache bedrohlich wirken könnte und auch ein Magier nicht unbedingt Vertrauen aufbaut … Kurz legte sich Schweigen über die anwesenden Personen. Schließlich begann Atemu zu sprechen, „Ich, Pharao Atemu, Sohn des ehrenwerten Pharao Aknamkanon, grüße den Häuptling der großen drei Bergvölker sowie seinen Stammesrat.“ Gebannt wartete der junge Herrscher von Ägypten auf eine Reaktion des Häuptlings, welcher ihn jedoch ignorierte und sich nur auf Kaiba konzentrierte. Das Stammesoberhaupt hatte nur Augen für den CEO, beobachtete seit die beiden den Felsvorsprung erklommen hatten nur fasziniert den stolzen jungen Mann, seine dunklen Augen waren völlig auf Seto fixiert. „Ich denke, wir sollten uns Gedanken um den Grund für unser eigentliches Erscheinen hier bei den Stämmen machen!“, schlug Kaiba kühl vor und brachte so Atemus Vorhaben für eine Kooperation cool und beherrscht auf einen guten Weg.
 

Allerdings bemerkte er auch die Blicke, die Rafiki ihm immer zuwarf. //Was will der alte Knilch von mir? Seit wir hier bei denen angekommen sind, mustert er mich schon so komisch. Das der Häuptling mich so anstarrt, daran hab ich mich ja schon gewöhnt, aber jetzt auch noch der Alte. Was hat das zu bedeuten?// Langsam wanderte seine Augenbraue nach oben. „Wer bist du?“, fragte Rafiki leise. „Ich bin Seto Kaiba … Präsident der KaibaCorporation, auch wenn dir dies nicht viel sagen dürfte!“, entkam es Kaiba herablassend. „WER. BIST. DU!?“, stellte ihm Rafiki erneut dieselbe Frage und sah ihn mit schief gelegten durchdringend Kopf an. „Was soll das werden?“, wollte der Braunhaarige mit einem leicht knurrenden Unterton in seiner Stimme wissen. „Ich weiß, wer ich bin und was ich zu tun habe!“ „Ist das so? Und wenn ich dir sagen würde, dass du auserkoren bist, eine ganz bestimmte Prophezeiung zu erfüllen?!“ „Dann würde ich antworten, dass dies Unsinn ist.“ Fest sah Seto dem alten Mann in die braunen Augen, „Solches mythische Zeug ist völliger Unsinn!“ //Eine Prophezeiung erfüllen? … Humbug// „So siehst du dein Schicksal? Als Unsinn?“, mit wissenden Blick bedachte Rafiki den Braunhaarigen, „Vielleicht solltest du es dir erst einmal anhören … niemand kann seinem Schicksal entkommen. Es ist jedem vorbestimmt.“ Seto schob überlegend den Unterkiefer vor, atmete tief ein, „Meinetwegen. Doch nur wenn wir uns erst mit dem Anliegen des Pharao befassen und er nachher auch dabei ist. Dann könnt ihr mir meinetwegen alles erzählen, was ihr wollt.“ Woraufhin ein Lächeln über das runzlige Gesicht des Dorfältesten huschte.
 

Endlich waren der Pharao und der Stammesrat zu einer Einigung gekommen, welche für beide Seiten zufriedenstellend war. Und als sich die Parteien dann wieder verstreuten, kam Atemu zusammen mit Rishid zu Seto und dem Schamanen. „Wir konnten uns einigen …“, verkündete Atemu erleichtert und setzte sich neben Kaiba, welcher daraufhin den alten Mann anblickte, „Dann erzähl, alter Mann!“ Ein warmherziges Lächeln erschien auf den Gesichtszügen des Dorfältesten, als er sich die beiden Personen betrachtete, welche ihm einträchtig gegenüber saßen. „Habt ihr schon einmal etwas von ´der Prophezeiung des heiligen weißen Drachen` gehört?“ Jedoch erhielt der alte Schamane nur ein Kopfschütteln von Kaiba und dem Pharao. „Oder kennt ihr ´die Hüter des wahren Drachen`?“ Worauf auch wieder nur ein zweifaches Kopfschütteln folgte. „Dann lasst mich euch von der Prophezeiung erzählen, es ist eine uralte Legende, die schon seit Menschengedenken, und vielleicht sogar schon vorher, gewachsen ist. Und obwohl die Meisten solcher Prophezeiungen in den Mythen verloren gegangen sind, ist die ´Prophezeiung des heiligen weißen Drachen`, welche von einem Mann berichtet, der sowohl Zerstörer, als auch Retter der Welt sein kann …“

VIII. Kapitel - ... sowie dem Herren des Drachen und dem Wiedergeborenen Drachen!

„Und obwohl die Meisten solcher Prophezeiungen in den Mythen verloren gegangen sind, ist die ´Prophezeiung des heiligen weißen Drachen`, welche von einem Mann berichtet, der sowohl Zerstörer, als auch Retter der Welt sein kann …“ Aufmerksam blickten Seto sowie Atemu zu dem Dorfältesten, verfolgten wie er seine Augen zum Sternenzelt wandern ließ und fasziniert ein besonderes Sternbild betrachtete. „Dieser Mann wird in der Lage sein, die wahre Macht zu lenken, denn dieser Mann ist der ´Wiedergeborene Drache` …“
 

„Der ´Wiedergeborene Drache`?“, irritiert zog Atemu seine Augenbrauen zusammen, schaute einmal kurz aus den Augenwinkeln zu Seto, „Was meint ihr, ehrwürdiger Rafiki?“ „Der ´Wiedergeborene Drache` ist dazu bestimmt, sich bei ´Shayol Ghul`, dem ´Ort der Letzten Schlacht`, zusammen mit dem anderen Heldenbruder auf die Reise gegen den Schatten aus dem Reich der Toten zu machen und dort zu kämpfen. Die Prophezeiung sagt ebenso, dass er die einzige Hoffnung auf Erlösung ist.“ Setos eisblaue Augen wurden zu engen Schlitzen, „Unfug, ich soll, wie nanntest du es? Ein oder der ´Wiedergeborene Drache` sein? Absoluter Unsinn! Ich bin doch nicht irgendein Priester, der euch in irgendwelchen Kriegen zur Schlachtbank führt!“, knurrte der junge Firmenchef und verschränkte Kopfschüttelnd die Arme. „Seto“, Atemu legte beschwichtigend seine Hand auf Setos Arm. „Vielleicht sollten wir uns erst einmal die gesamte Prophezeiung anhören …“, schlug er vor, worauf er ein unterdrücktes Schnauben seitens des CEO vernahm. Der alte Mann erzählte leise weiter, „Dies ist sehr weise gesprochen, Pharao … aber Prophezeiungen werden oft nicht vollkommen verstanden, da nichts in einer Prophezeiung immer das ist, was es zu sein scheint. Aus diesem Grund und aus Furcht vor der Rückkehr desjenigen, der einmal schon beinahe die Welt zerstörte, vermeiden es die meisten Menschen entweder auf Prophezeiung zu achten, oder sie ignorieren die in den gegebenen Prophezeiungen Vorhersagen und Warnungen …“
 

Nachdenklich sahen Atemu und Seto einander an, schauten danach zu dem alten Mann, welcher versonnen ins Feuer starrte. Pharao Atemu leckte sich ein wenig unruhig über die trockenen Lippen, „Was meint ihr mit ´der Rückkehr desjenigen, der einmal schon die Welt zerstörte`, wer … ich meine, wer war das?“ „Das war einer von jenen, die wir ´Falsche Drachen` nennen …“, gab der Häuptling diesmal Antwort, während seine Augen auf Kaiba ruhten und er diesem ein besonderes Lächeln schenkte. //Warum glotzt dieser Rishid immer so zu Seto? Ob das vielleicht was mit der Weissagung zu tun hat oder warum, bei allen Göttern Ägyptens, macht er das?//, Atemus eindrucksvolle Augen waren nur noch schmale Schlitze, ebenso seine Lippen da er sie fest zusammenpresste und verstohlen schluckte. „´Falsche Drachen`? Was soll denn das nun wieder sein?“, forschte Seto gereizt nach. Rishid holte tief Luft, „Dazu müsste man vielleicht ein wenig weiter ausholen“, murmelte er und schaute sein Gegenüber an. „´Falsche Drachen`, wie sie von uns und unseren Stammesbrüdern seit jeher genannt werden, besitzen genug Kraft und Einfluss, um sich soweit über andere Eroberer und Rebellen erheben zu können. Der Erste dieser ´Falschen Drachen`, war Abubakar im Jahr 9335. Seine Anhänger gingen sogar so weit, den Pharaonenpalast anzugreifen, wo er schließlich gefangen wurde.“ Rishid atmete langsam ein und aus, blickte Seto tief in die blauen Augen, während er den Pharao links liegen ließ, „Ihm folgte dann im Jahr 6700 noch Sabola, welcher jedoch nicht dessen Macht erlangte.“
 

Bei der Erwähnung des Namens Abubakar sah Rafiki, wie der Pharao betreten schluckte, merkte, dass dieser Aufrührer dem junge Herrscher durchaus ein Begriff war. „Ich sehe, Ihr kennt diese Namen, mein Pharao?“, kam es leise und taxierend von dem alten Mann. Ein Nicken, „Ja“, kam es heiser, „Bei dem Überfall auf den Palast starben viele tapfere Männer, mein Vater hat mir erzählt, dass einer meiner Vorfahren dabei getötet wurde und dessen Sohn musste heimlich aus dem Palast geschmuggelt werden, damit er nicht auch noch bei diesem Überfall ums Leben kam.“ Erschrecken stand in Atemus Gesicht sowie die Erkenntnis, dass wenn damals die Anhänger des Abubakar erfolgreich gewesen wären, er heute nicht leben würde. „Beinhaltet diese Prophezeiung noch etwas?“, hauchte er.
 

Atemu spürte Setos Blicke auf sich, er spürte sie schon seit der Schamane von dem Überfall auf den Palast und dem Tod seines Vorfahren erzählt hatte. //Was hat das alles zu bedeuten?// Summte es durch den Kopf des jungen Pharaos. „Noch was?“, flüsterte er mit Blick zu Rafiki. „Da gibt es noch vieles, dass Ihr wissen solltet … In den letzten paar Jahren sind wieder vermehrt ´Falsche Drachen` erschienen, mehr als jemals zuvor. Sie versuchen den Herren des Drachen zu stürzen!“ //Herr der Drachen?//, das würde ja eher auf mich zutreffen, sinnierte der junge Chef der KaibaCorporation, während er Atemu aus halb geschlossenen Augenlidern einen vagen Seitenblick zu warf. „Herr der Drachen? Ach wirklich?", spottete er sarkastisch. Rafiki wog nur wissend sein Haupt, „Ja, dem Herren des Drachen … allerdings ist niemals irgendwo der Name dieses Herren des ´Wiedergeborenen Drachen` verzeichnet worden …“ Ein genervtes Stöhnen kam daraufhin nur von dem CEO, der solche vagen Aussagen gar nicht leiden konnte. //Oh man, dass ist wie ein Horoskop oder die Wettervorhersage … zu 50/50 gibt es morgen Sonnenschein oder es regnet. Wirklich, toll.//

„Man glaubt jedoch, dass der einzige Nachfahre des Überlebenden des Überfalls von 9335 ihn schon einmal als den wahren ´Wiedergeborenen Drachen` erlebt hat. Solch ein Ereignis ist noch niemals in der aufgezeichneten Geschichte geschehen, doch tatsächlich haben sich viele der Prophezeiungen erfüllt, inklusive des Falls eines Herrschers eines alten Reiches und der Drache wird unter Beanspruchung von den heiligen Drei seine Armee zum Sieg führen.“ Der Pharao knetete verstohlen seine Hände, je mehr er von dieser Prophezeiung hörte, desto nervöser wurde er irgendwie. //Sollte Seto vielleicht …? Oder hatte er eventuell die gesamte Prophezeiung über den Haufen geworfen, da er mit Divas DimensionsCube hier in der Vergangenheit aufgetaucht war. Was wäre dann? Würde dann die uns bekannte Zukunft überhaupt einmal existieren? Würden Yugi, Moki und Joey, Tris und Tea jemals leben?//
 

Trocken versuchte er den großen Kloß in seinem engen Hals hinab zu schlucken, schließlich schaute er wieder zu Rafiki, welcher daraufhin weiter sprach, „Die Karaethon Prophezeiung enthält mehrere Passagen über den Drachen, von denen geglaubt wird, dass sie beschreiben, wie der Drache wiedergeboren werden und was sein Kommen für das Licht und den Schatten bedeuten wird. Sie bestehen aus einer Sammlung von Weissagungen, die vor, während und nach dem ´Krieg des Diebes` gesprochen wurden. Viele sind vage und können nur im Nachhinein verstanden werden. Viele Versuche wurden unternommen, sie auszulegen und sind unter anderem in den verschiedenen ´Kommentaren des Karaethon` nieder geschrieben.“ „´Kommentaren des Karaethon`?", fragend sah Atemu den alten Schamanen an, „Wichtige Zeilen, werter Pharao, wichtige Zeilen!" Der Bunthaarige nickte betreten, während Kaiba mit skeptischem Gesichtsausdruck am Feuer saß und lauschte. //Oh man, oh man. Der erzählt hier vielleicht einen Unsinn, hoffentlich lässt sich Yami davon nicht … doch wie ich ihn kenne, glaubt der dem Alten jedes Wort.// „Ihr spracht von einem Krieg? Wisst Ihr mehr darüber?“, erkundigte sich Atemu in diesem Augenblick auch schon vorsichtig, da er bei Rafikis Erzählung über den ´Krieg des Diebes` bereits aufgehorcht hatte und nun mehr erfahren wollte. „Nur so viel, dass Fünf hinaus reiten, und nur vier Getreue zurückkehren werden. Vor den treuen Wächtern wird der Drache sich erklären und den elenden Dieb letztendlich besiegen.“ „Aber würde das nicht bedeuten, dass der Drache stirbt?“, keuchte Atemu entsetzt und blickte schnell zur Seite, wo Seto letztendlich nur die Augen verdrehte. Doch bekam der Pharao von Rafiki nur ein knappes Kopfschütteln als Antwort. „Der ´wahre Drache` kann nicht sterben, da er am Hang des Drachenberges geboren wurde aus einer Frau, die nie eine Frau war und nie mit einem Manne vermählt war …“, meinte Rafiki da geheimnisvoll. „Kisara …“, flüsterte der Pharao, „Seto, diese Prophezeiung … das muss die Wahrheit sein …“ „Wenn du es sagst“, kam es mit einer leichten Portion Spott vom jungen Präsidenten der KC, „Doch ich kann mir diese Märchenstunde bald nicht mehr länger antun.“ „Aber, Seto, überleg doch mal, Kisara … die Sache mit meinem Vorfahren … dann Dartz …“, versuchte Atemu den anderen zu überzeugen, der jedoch nur den Kopf schüttelte. „Ich bitte dich, Yami … ähm, Pharao, solche Prophezeiungen sind wie Lotto. Außerdem, habe ich doch bereits schon in Domino eindeutig klar gemacht, was ich von diesem ganzen mystischen Kram halte.“
 

Rafiki beobachtete die beiden Personen, die ihm gegenüber saßen, sehr aufmerksam und schmunzelte leicht. //Ganz eindeutig … der Herr des Drachen und sein wiedergeborener Drache, die beiden Geliebten, die in die Unterwelt hinabsteigen werden, um gegen den großen Schatten zu bestehen.// „Pharao Atemu, die Prophezeiung besagt noch mehr, einer wird geboren werden, der schließlich dem Schatten gegenüber tritt. Er wird wiedergeboren, wie er zuvor geboren worden war und unzählige Male wiedergeboren werden wird. Der Drache wird wiedergeboren … und es wird eine große Freude und ein Zähneknirschen sein bei seiner Wiedergeburt. Er wird von uraltem Blute sein und auf uraltes Blut treffen, um sich zu vereinen.“ Nun schien auch Seto fasziniert den Ausführungen des Dorfältesten zu folgen, //Ein wenig seltsam ist es ja schon … ach, Quatsch, was denk ich denn da, bitte schön? Das ist schlicht Unsinn.// Böse blickte er zu Rishid, welcher ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte. //Und dieser Häuptling könnte auch mal damit aufhören, mich mit seinen Augen auszuziehen.// Geheimnisvoll lächelte Rafiki, „Zwei … ein Leben und ein Tod vorgezeichnet. Sie bestimmen seinen Weg, den er gehen muss. Gehen muss, um den zu schützen, den er liebt und auf ewig dient. Einmal steht der wahre Drache für die verlorene Erinnerung. Für den Preis, den er zu zahlen hat … dann dämmert der Tag heran, an dem sein Blut vergossen werden wird. Rot so klebt des Drachen Blut am Fels von ´Shayol Ghul` und im Abgrund des Verderbens wird sein Blut die Menschen vom Schatten befreien.“
 

Erneut flackerte eine gewisse Erkenntnis in Atemus eindrucksvollen Augen auf, „Ein Leben, ein Tod? Verlorene Erinnerung?“, kam es heiser über seine Lippen, „Seth … Seto … das erklärt auch, warum du dich an nichts mehr erinnern konntest …“, hauchte der Pharao, als die Einsicht voll in sein Hirn gesickert war. Auf diese leisen Worte schielte der CEO erst verstohlen zu Atemu und wollte dann lauernd von Rafiki wissen, „Wie endet eure tolle Prophezeiung?“ „Es gipfelt in der Stunde der Wahrheit … in der großen Schlacht von ´Shayol Ghul`, der allerletzten Schlacht“, versonnen sah der Dorfälteste zu Seto Kaiba, welcher versuchte den alten Mann in Grund und Boden zu starren, was jedoch nicht gelang. „Glaubt mir, ´Wiedergeborener Drache`, es wird kommen die Zeit, da das, was Menschen erbauten, zerstört werden soll, und der Schatten wird sich auf das Zeitalter senken, und der Dunkle Herrscher der Unterwelt wird noch einmal seine Hand auf alles Menschenwerk legen“, sprach Rafiki mystisch und dunkel, richtete dann seinen Blick in das Feuer, betrachtete die züngelnden Flammen und nickte vor sich hin, „Da werden die Frauen weinen und die Männer verzagen, wenn die Nationen dieses Landes wie brüchiger Stoff zerrissen werden. Nichts wird erhalten bleiben oder überdauern …“
 

Atemu hatte in den vergangenen Stunden aufmerksam den Erzählungen des Alten gelauscht, sich viele Fragen gestellt und oft gefragt, ob Seth der ´Wiedergeborene Drache` gewesen war, oder ob doch eher Seto Kaiba dieser besagte ´Wahre Drache` sei. //Seth war stark, loyal und er war mutig. Und doch ist er nicht annähernd so wie Seto, … ich, ich meine … er hat eine solche Kraft und einen solchen Mut, einen Willen, dass ich es kaum beschreiben kann. Und er trägt sein Herz auf dem recht Fleck, er liebt seinen kleinen Bruder über alles … // Gedankenverloren sprach er, ohne es selbst mitzubekommen, die Frage aus, die ihm auf den Nägeln brannte, „Wisst ihr es denn immer, wer der ´Wahre Drache` ist? Oder dieser Herr des Drachen?“ „Wir sind die Hüter des ´Heiligen weißen Drachen`!“ Überrascht zog der junge Pharao die Augenbraue hoch, „Wie?“, irritiert sah er den Schamanen vor sich an. //Hab ich das jetzt etwa laut gefragt? Mist …// „Pharao Atemu … lasst es mich so ausdrücken“, Rafiki schob kurz die Lippe vor, runzelte die Stirn, „Andere Männer beanspruchten den Titel ebenfalls schon, aber ´Wahre Drachen` sind selten, weil nur wenige Männer stark genug sind, um eine solch immens Macht zu lenken. Und so wurden die ´Falschen Drachen` niedergerungen und gefangen genommen, lange bevor sie eine wirkliche Bedrohung werden konnten. Schließlich gibt es uns, die Hüter. Und nun wandert nur noch der Eine auf Erden …“

IX. Kapitel - Der Dieb, der Pharao, der CEO und der Häuptling ...

Unweit von dem Felsplateau, wo bis vor wenigen Augenblicken Rafiki dem Pharao sowie Seto noch von der Drachenprophezeiung erzählt hatte, drang ein höhnisches Lachen durch eine riesige mit Unmengen von Goldstücken, Ketten und Edelsteinen gefüllte Höhle. Auf einem mit prächtigen Steinen geschmückten Sarkophag saß gemächlich züngelnd eine Eidechse, die sich vor der Kälte dieser Wüstennacht in die Höhle verkrochen hatte. Nicht weit von der Echse hockte ein junger Mann mit wirrem, weißem Haar, kräftig gebräunter Haut und einer Narbe an seinem rechten Auge, es war Bakura … der legendäre Dieb und einziger Überlebender von Kul Elna. //Was wohl unser werter Pharao gedacht hat, als seine Priester ihm von meinem Überfall auf den Palast und der Tat auf seinem Thron berichtet haben? Ob er seinen Thron überhaupt noch benutzt oder ob er ihn gar zerstören ließ? Das Gesicht des alten Priesters war zu possierlich, ich habe wirklich gedacht, der fällt mir gleich in Ohnmacht … dabei bin ich doch so ein hübscher, junger Mann. Und so überaus gut bestückt!// „Muuaaahhhh … hahaha“, klang mehrfach das Echo des tiefen Lachens von den zerklüfteten Höhlenwänden. //So wie ich den Pharao einschätze, macht er sich bald auf den Weg, um mich zu suchen oder er ist bereits unterwegs! Schließlich muss er sein Gesicht wahren und da kann er sich so einen Affront nicht leisten.// Mit sehnsuchtsvollem Blick betrachtete Bakura zum wiederholten Mal eine alte Schriftrolle, auf der die Erschaffung der Millenniumsgegenstände geschildert wurde. Ein Pergament, welches ebenfalls genau erklärte, welche dieser Gegenstände die dunkle Magie verstärkten und so dem Träger große Macht brächten, ebenso erzählte dies Schriftstück von jenen Millenniumsgegenständen, die sich der weißen Magie zuneigten. Es beschrieb schließlich auch den Schwierigsten der Gegenstände, das Millenniumspuzzle, da diesem beide Mächte innewohnten und es am Träger lag, wie das Millenniumspuzzle auf die Umwelt reagierte, aber daher warnte die Schriftrolle, dass das Puzzle nur von einem reinen, gerechten Herzen gehütet werden dürfe, da sonst Unheil über die Welt käme … //Irgendwann wird mir dieser sagenumwobene Millenniumsring gehören, ebenso wie das Puzzle und all die anderen Millenniumsgegenstände! Denn aus dem Blut meines Volkes wurde diese Gegenstände hergestellt. Somit habe ich, und nur ich, als einziger Überlebender von Kul Elna ein Anrecht auf die sieben Millenniumsgegenstände!// Seine Augen fixierten die Beute der letzten Raubzüge und ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. //So viel ist klar, Pharao … bald schon kannst du mich nicht mehr ignorieren, und wenn du versuchst mich zu fangen, dann werde ich bereits im Dunkel auf dich warten!// „Muuaaahhhh … hahahaaaaa …“, dröhnte es noch von den Wänden, als man die Umrisse des jungen, weißhaarigen Diebes schon lange nicht mehr in der dunklen Höhle erkennen konnte.
 

Mahaad, Atemus Magier aus dessen priesterlichen Leibgarde, lief, seit er seinen Pharao allein mit dem Braunhaarigen auf das Plateau klettern lassen musste, mehr oder minder stetig in ihrem kleinen Lager hin und her. Beäugte skeptisch die verschiedenen Vorsprünge, blickte immer wieder zu dem einen Vorsprung, auf dem er Atemu vermutete, und wäre dem Pharao am Liebsten sofort hinterher gewandert, um diesen zu schützen. //Was treiben die denn so lange dort oben? Die Besprechung wegen der Zusammenarbeit müsste doch eigentlich längst beendet sein. Warum ist der Pharao noch nicht wieder sicher hier unten im Lager …? Nicht das etwas passiert ist … was mich nicht wundern würde, bei diesem eingebildeten Idioten Kaiba! Schließlich geht seit er hier aufgetaucht ist so viel schief. Doch ich werde nicht zulassen, dass wegen diesem Unwürdigen meinem Pharao noch etwas passiert.// Da hörte er hinter sich Schritte, „Sind der Pharao und dieser andere Mann, welcher aussieht wie unser Hohepriester, noch immer nicht zurückgekehrt?“ „Nein!“ „Aber unser ehrenwerter Pharao müsste doch bereits alles geklärt haben“, wandte Horatio ein, „Oder nicht?“

„Sicher! Unser Pharao Atemu ist klug und sehr gewandt im Umgang mit fremden Völkern“, lautete die knappe Antwort des Magiers, welcher abermals einen missmutigen Blick zu den einzelnen Feuern, die verteilt in der dunklen Bergwand brannten, warf. „Wenn … dann hat dieser Kaiba unseren Herrscher in Bedrängnis gebracht“, knurrte Mahaad aufgebracht in einem abfälligen Tonfall.
 

Viele Meter über dem Schauplatz des Geschehens saßen Atemu und Seto noch immer Rishid und dem alten Schamanen gegenüber, lauschten gebannt dessen Worten und der Pharao begann sich Gedanken über die Prophezeiung des weißen Drachen zu machen. „Ehrenwerter Rafiki? Ihr habt mir ja bereits eure Hilfe im Kampf gegen die Schattenkreaturen zugesagt, doch wie … wie ist es, würdet Ihr, also würden die Hüter mir denn auch beim Kampf gegen den großen Schatten zur Seite stehen?“ Ein kaum sichtbares Lächeln zuckte um die Mundwinkel des alten Mannes, „Wir kämpfen für und mit dem ´Wahren Drachen` und dessen Herren!“, gab er geheimnisvoll von sich. „Also, müssten wir allein …“, noch bevor Atemu seine Befürchtung aussprechen konnte, wurde er von dem jungen Häuptling unterbrochen. „ICH werde mit Euch gehen“, warf jedoch nur einen kurzen Blick zu dem Bunthaarigen und schaute danach Seto intensiv in dessen blaue Augen, „Ich werde mit dem ´Wahren Drachen` reiten, denn schließlich ist dies meine Aufgabe.“ //Ich werde immer bei dir sein, mein Drache, werde dich schützen auf ewig!// Rafiki bemerkte den Blick, den der Häuptling dem anderen Mann angedeihen ließ. Missbilligend schüttelte er innerlich den Kopf und räusperte sich, „Rishid ist unser Häuptling, wie ihr wisst, und nicht nur das! Er ist daher auch der Oberste der drei Bergvölker, wenn er entscheidet mit Euch zu gehen, wird es von jedem Stammesbruder akzeptiert und alle werden Euch unterstützen.“
 

„Wir danken Euch sehr“, flüsterte Atemu und blickte beide dankbar an, „Wärt Ihr eventuell auch einverstanden, wenn wir morgen aufbrechen würden, um einen Dieb, der hier in der Hügelkette seinen Unterschlupf haben soll, zu jagen und danach …“, abwartend blickte der junge Pharao zu dem Dorfältesten, der ihn wohlwollend ansah. „Ich schätze, Rishid wird den Drachen begleiten wollen … egal wohin, so wie es seine Aufgabe ist.“ Plötzlich ertönte eine schneidende Stimme, „Wie oft soll ich denn noch betonen, dass ich kein ´Wiedergeborener Drache`,´Priester` oder irgendein anderer ´Heiliger Idiot` bin, der Euch in irgendeinen Krieg zu führen gedenkt.“ Eisiges Blau traf auf das dunkle Braun des Häuptlings, bevor er herausfordernd in die Augen des alten Mannes blickte. //Wenn Ihr ehrlich zu Euch selbst seid, wisst Ihr tief in eurem Innern, um eure Bestimmung!//, plötzlich war Seto, als wenn er die Stimme des Schamanen in seinem Kopf vernahm, //Und wem euer Herz schon lange Zeit gehört … schon seit Anbeginn der Zeit!// Entsetzt weiteten sich Kaibas Augen leicht, während der Dorfälteste ihn verschmitzt anlächelte. Unmerklich schüttelte der CEO seinen Kopf um seine Gedanken zu klären und wandte sich dann an Atemu, „Sollten wir uns nicht mal langsam wieder an den Abstieg machen?“ „Traust du dir das denn zu?“

Ein empörter, eiskalter Blick traf den Kleineren, „Wie war das?“ „Also, ich mein jetzt nur wegen der Dunkelheit, Seto, bedenke, es ist stockfinster und wenn wir uns nun auf den Abstieg in die steile Felswand begeben würden“, der Kleinere seufzte, „Ich denke einfach nur, dass es zu riskant wäre.“

„Du traust mir aber auch gar nichts zu, was?“, kam es sauer von dem Größeren, als er Atemu einen Seitenblick zuwarf. Währenddessen erhob sich Rafiki schwerfällig, wandte sich dann wieder den beiden zu, „Kommt, Pharao, werter ´Drache` “, er senkte leicht sein Haupt und deutete mit seiner linken Hand in Richtung der hinteren Höhlenwänden, in denen sich dunkle Eingänge befanden, „Gebt uns bitte die Ehre, nächtigt bei uns …!“ Atemu lächelte, „Komm, Seto. Es ist sicherer, und morgen werden wir ausgeruht den Abstieg beginnen und uns auf die Suche nach, arrgg … du weißt schon.“ „Ich komm ja schon“, knurrte der Braunhaarige, stand ebenfalls auf, dehnte seine schmerzenden Gliedmaßen erst ein wenig bevor er schweigend Atemu und den anderen beiden Männern folgte.
 

Rishid betrat die Höhle als Erster und entzündete sogleich das Feuer im hinteren Teil, wenige Augenblicke später schimmerten die unebenen Steinwände in einem warmen, rötlichen Licht und Seto, der gerade hinter Atemu die Höhle betrat, konnte die weichen Felle, welche zusammen auf dem Boden lagen, sehen. „Dort könnt Ihr ruhen, Pharao“, kam es leise von Rafiki, der dem Violettäugigen intensiv in die eindrucksvollen Seelenspiegel blickte, „Und Ihr, werter ´Drache`, könnt Euch hier neben den werten Pharao legen.“ Damit verließ er einfach die Höhle, lediglich Rishid stand noch bei Kaiba und Atemu. „Ihr solltet nun schlafen, wenn wir morgen früh aufbrechen wollen!“ „Wie, ´wir`? Begleitest du uns?“, Seto schaute fragend zu dem Häuptling der Bergvölker, welcher zustimmend nickte. „Wie ich bereits sagte, ab heute ist euer Weg auch der meine!“, damit nickte er noch einmal kurz zu Seto und ging dann ebenfalls. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem tonlosen Knurren beobachtete der junge Pharao, wie Rishid sich immer mehr um den jungen Firmenchef zu bemühen schien. //Was will dieser Häuptling … dieser … dieser widerliche Kerl nur von Seto? Hat er denn nicht mitbekommen, dass Seto ganz klar deutlich gemacht hat, dass er nicht an Prophezeiungen und Wiedergeburt glaubt … das, das … ach, verdammt …// Atemu konnte sich nicht gegen diese unangenehmen Stiche wehren, die ihn traktierten, wenn er daran dachte, dass Rishid ab jetzt ständig in Setos Nähe sein würde. Plötzlich wurde er angesprochen, „…–gen uns hin“, irritiert schaute Atemu auf, sah in blaue, forschende Augen, die ihn sorgenvoll anblickten. „Was ist los?“ „Ähm, was wolltest du, Seto?“ „Ich hab nur gesagt, legen wir uns hin … mehr nicht. Immerhin haben wir morgen wieder einen anstrengenden Tag vor uns“, murmelte der junge Mann, der mit wachsamem Blick zu ergründen versuchte, was den junge Pharao so bedrückte. „Wo willst du denn liegen?“, erkundigte er sich, während er mit Geringschätzung auf die Felle schaute. „Nun, da hier nicht sehr viel Platz ist und wir mit dem Feuer aufpassen müssen, werden wir uns wohl beide hier auf die Seite legen müssen, es wären sonst ja auch nicht genügend Felle vorhanden. Doch ob ich vorn zum Feuer oder hinten an der Felswand der Höhle schlafe dürfte egal sein“, kam es leise von Atemu. „Gut, dann leg ich mich an die Wand und du kannst vorn am Feuer, wo es wärmer ist, liegen“, antwortete Seto und kroch unter die Dromedar – Felle, „Komm, leg dich endlich hin und dann lass uns endlich schlafen!“ „Hmhm!“, zögerlich schlüpfte der Bunthaarige zu Seto, der Atemu abschließend auch eins der Felle über die Schulter zog. „Danke, Seto, schlaf gut!“ „Ja, ja … Nacht!“
 

Draußen, wenige Meter von der Höhle entfernt, saßen Rafiki und Rishid noch eine Weile beisammen. Doch keiner der beiden sprach ein Wort, hingen den eigenen Gedanken nach bis plötzlich der Schamane den jüngeren Stammesbruder eingehend ansah, //Ich muss ihn zügeln, sonst verrennt er sich in etwas, was niemals möglich sein kann. Niemals möglich sein darf … auch wenn es mir für ihn leid tut, doch das, was er sich erträumt, wird sich nie erfüllen!// „Rishid, mein Sohn …“, abrupt schoss der Kopf des Häuptlings nach oben, und er starrte skeptisch zu dem Dorfältesten.

„Was, was, Rafiki?“ „Du weißt, dass du lediglich dazu ausersehen bist, sein Begleiter auf Zeit zu sein. Ihm in die letzte Schlacht zu folgen. Ihm im Kampf gegen den Schatten bei der alles entscheidenden Schlacht bei ´Shayol Ghul` beizustehen. Du darfst dich nicht zu tiefer gehenden Gefühlen für den ´Drachen` hinreißen lassen“, versuchte Rafiki dem Glatzkopf eindringlich zu erklären. „Denn vergiss nicht, wenn man die Wahrheit verschließt und in den Boden vergräbt, dann wird sie nur wachsen und so viel explosive Kraft ansammeln, dass sie an dem Tag, an dem sie durchbricht, alles, was ihr im Wege steht, fortfegt.* Und wenn sich der Pharao sowie der Drache endlich zu ihren Gefühlen bekennen, kann sie nichts mehr aufhalten!“
 

Atemu konnte einfach nicht einschlafen, nachdenklich blickte er ins Feuer und spürte wie kleine Nadelstiche an seinem Rücken die kaum wahrnehmbaren Berührungen des CEO, wenn dieser sich ein wenig bewegte. Nachdem er eine ganze Zeit erfolglos versucht hatte in den Schlaf zu finden, warf er einen vorsichtigen Blick über seine Schulter und kroch dann unter der Decke weg, hin zur Feuerstelle, dort setzte er sich im Schneidersitz hin und betrachtete gedankenverloren den tief schlafenden Brünetten. //Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Dabei hat er schon so viel hinter sich, trägt tagtäglich eine große Verantwortung … er ist mir irgendwie so ähnlich. Ich wünschte, ich könnte ihm nur einmal sagen, wie ich wirklich fühle.// Seto tastete unbemerkt vom Bunthaarigen unter den Fellen nach der Wärmequelle, die bis vor kurzem noch vor ihm gelegen hatte, im Halbschlaf fragte er sich, //W–wo…wo ist denn b–bloß Yami … äh, Atemu?//, langsam öffnete er seine Augen und erkannte den Pharao nachdenklich am Feuer sitzen. //So … so in diesem rötlichen Licht, was teilweise sogar eher wie Goldschimmer wirkt, siehst du einfach nur wunderschön aus.//

Stumm an die Felsen gepresst lag Seto noch lange da, betrachtete Atemu, wie dieser in seine Gedanken versunken in die leise züngelnden Flammen starrte geraume Zeit, bevor er ihn dann leise ansprach, „Genug gegrübelt, Ya… Pharao, komm wieder schlafen. Und wenn du Probleme hast zu schlafen, sag mir wenigstens, was dich bedrückt.“ Überrascht schreckte Atemu hoch, sein Blick suchte den des CEO, „Oh, du bist wach. Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.“ „Red keinen Unsinn, und jetzt komm wieder her. Lass uns schlafen“, einladend hob er das große Fell und an seinen Mundwinkeln bildete sich ein sanftes Lächeln, woraufhin Atemu wieder langsam zu ihm hin kroch und sich wieder unter das Fell kuschelte. „Schlaf gut, Seto!“, flüsterte er beinahe tonlos. //Schlaf gut, mein Kleiner!//, fürsorglich zog Seto den Pharao ein wenig in seine langen Arme und nur ein paar Augenblicke später war der Pharao tatsächlich eingeschlafen.

X. Kapitel - Erkenntnisse in der Nacht ...

Seine Bemühungen langsam und kontrolliert zu atmen fielen dem jungen Firmenmogul von Minute zu Minute schwerer, schließlich spürte er bei jedem seiner Atemzüge Atemus Rückseite, welche sich leicht an seinen Bauch und seine immer härter werdende Mitte schmiegte, und ihm somit den Schlaf raubte. //Aarrgghh … verdammt, verdammt, verdammt, so … so kann ich niemals einschlafen!//, knurrte er in Gedanken und versuchte betont unauffällig auszuatmen oder wenigstens etwas seine Position zu verändern, dennoch traf sein warmer Atmen auf Atemus Nacken, woraufhin der Pharao sich dösend noch enger an den CEO drängte, sich immer mehr an die angenehme Wärmequelle in seinem Rücken lehnte. //Wenn er so weiter macht … aarrrggghh …//, Seto kämpfte gegen den Wunsch, seine Nase tief in das weiche, bunte Haar zu vergraben und intensiv einzuatmen, //Warum muss denn ausgerechnet jetzt mein Körper so eindeutig reagieren? Verdammt! So absolut verräterisch … Sonst bin ich doch auch nicht so Triebgesteuert! Ich hab immer meine Gedanken im Griff, mich genauso … nie siegt mein Körper über meinen Verstand! Absolut niemals! Warum fällt mir mein Körper ausgerechnet jetzt so in den Rücken … ggnggn//, heftig musste der junge CEO schlucken damit er nicht anfing leise zu stöhnen oder gar begann verstohlen seine Mitte am Hintern des Bunthaarigen zu reiben. //NEIN, NEIN, NEIN und nochmals NEIN! Verdammt, jetzt reiß dich gefälligst zusammen, immerhin bist du kein Hormon gesteuerter kleiner Teenager.// So sehr er sich auch bemühte nicht an den warmen Körper vor sich zu denken, konnte er es dennoch nicht verhindern, dass ihm immer mehr Blut in die Genitalien strömte und er somit jede Sekunde empfindsamer reagierte. Die Wärme von Atemus Körper begann die Fantasie des CEO anzukurbeln, je länger der junge Herrscher von Ägypten vor ihm lag, desto schwerer fiel es Seto sich gegen seinen eigenen Körper zu wehren.
 

Träume und verborgene Sehnsüchte, die tief in dem jungen Geschäftsmann schwelten, ihm hier nun die Freiheit gaben, dass er Yami, nein … den Herrscher Ägyptens lieben, dass er ihn besitzen durfte, ihm Zärtlichkeiten schenken konnte, wie er es sich schon damals in DominoCity teilweise erträumt und dennoch immer verboten hatte! Ohne es recht zu merken sog er tief den herrlichen Duft von Atemus Haaren ein, //Hmm, … so wundervoll … nach Zitronen und irgendwie leicht Minzig. Herrlich … hhmm, Yami//, gedankenverloren fuhr er hauchzart mit seine Hand über Atemus Seite, strich mit dem Daumen fast schon zärtlich über den Hüftknochen, wodurch sich der Kleinere unbewusst an ihn lehnte. Im momentanen Halbschlaf seufzte der junge Pharao nun leise auf, schmiegte sich an die Wärmequelle in seinem Rücken, //Wenn Seto doch nur … warum kann er nicht …? Es wäre schön, wenn er etwas anderes als Verachtung für mich empfände … wenn ich doch nur einmal seine Lippen … diese Lippen auf meinen spüren könnte. Erfahren könnte, ob sie kalt oder vielleicht doch warm … seine schlanken Finger … wünschte, dass seine Augen mich nicht immer voller Verachtung …// Nach kurzer Zeit glitt Atemu jedoch wieder in eine tiefere Schlafphase hinüber, sodass er nicht länger über Seto und sich nachgrübelte.
 

Seto hingegen lag noch immer wach und kämpfte gegen seine unerwünschten, körperlichen Reaktionen. //Ach … verdammt, bestimmt träume ich das alles nur und liege in meinem Bett. Bin im Schlafzimmer in der Villa … genau, ich schlafe und werde bald aus diesem wundervollen Traum erwachen oder irgendwer, wahrscheinlich Mokuba, kommt in mein Zimmer und erinnert mich daran, dass mein Frühstück fertig sei und ich nun aufstehen sollte, da ich heute meinen Zeitsprung mit dem DimensionsCube unternehmen täte. Oder hätte ich dies vielleicht niemals tun sollen? Dabei habe ich noch niemals in meinem Leben so sehr gehofft, dass es dies nicht nur ein Traum ist. Ihn so zu spüren ist so … so angenehm!// Da er ohnehin zu aufgewühlt zum schlafen war, ließ er sich in der Stille der Höhle die Worte des Dorfältesten jetzt doch noch einmal durch den Kopf gehen, resümierte die Drachenprophezeiung nochmals in kurzen Stichpunkten und auch wenn er es, wie üblich nicht offen zugeben würde, hatte Atemu irgendwie recht, die ganzen Parallelen waren sehr eindeutig. //Doch was meinte der Alte, mit dieser Sache, dass bei dem ´Krieg des Diebes`, oder wie er ihn nannte, Fünf ausziehen werden und nur Vier zurückkehren …, dies gefällt mir gar nicht, immerhin wollen wir morgen los um Bakura zu suchen. Und er ist schließlich die perfekte Verkörperung eines Diebes. Was … verdammt, ich mag gar nicht daran denken, was ist … wenn dieser eine, der getötet und somit nicht wieder mit zurückkehren wird, Yami ist?// Der Braunhaarige war durch seine Überlegungen über die Prophezeiung allerdings von seinem körperlichem Problem abgelenkt worden und dachte sich, ob er nicht besser ein wenig für morgen planen sollte, als hier unnütz zu versuchen einzuschlafen, was eh nicht funktionieren täte, da er in der Nähe des jungen Pharao nie ganz der kühle, beherrschte Geschäftsmann war, den sein Stiefvater ihm über Jahre antrainiert hatte. Daher stieg der Größere vorsichtig aus der schmalen Lücke zwischen Felswand und dem Bunthaarigen heraus, nahm sich eins der kleineren Felle und schlich aus der Höhle, wo er tief die kalte Nachtluft in seine Lunge zog. //Hoffentlich kann er gut schlafen, dass in der Früh wird anstrengend und ich hoffe … ich hoffe wirklich, dass sich diese verdammte Prophezeiung nicht auf Yami bezieht.//, Seto stand mit fest aufeinander gepressten Kiefern dar, //Halt, hier ist er ja nicht mehr Yami, der DuelMonsters Duellant, der mich … den Champion Seto Kaiba geschlagen hat, Sieger im Königreich der Duellanten, Gewinner meines BattleCity Turniers … hier ist er Atemu, der jüngste Herrscher über Ober- und Unterägypten …//, dachte er fast etwas wehmütig.
 

„Kannst du nicht schlafen?“, vernahm er neben sich eine tiefe, raue Stimme. Seto fuhr herum und sah Rishid vor sich stehen, „Du?“, skeptisch blickte er den Häuptling an, „Wieso bist du denn noch nicht am Schlafen?“ „Ich halte Wache … trotz unserer guten Position hier oben müssen wir in den langen, dunklen Nächten Wache halten.“ Der junge Häuptling ließ seine dunklen Augen beinahe unmerklich über die schlanke, hochgewachsene Gestalt des CEO wandern, „Doch bitte sprich ruhig, was raubt dir den Schlaf, werter ´Drache`?“ „Ich mache mir Gedanken wegen unserem Vorhaben, Rishid!“, gab Seto zu, nutzte unbewusst dessen Namen und blickte hoch zu den Sternen, „Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, ich sorge mich, dass eure Prophezeiung doch zutreffen könnte … dass, wenn du dich uns anschließt und wir uns somit zu Fünft auf die Suche nach dem Dieb machen, dass … Pharao Atemu etwas zustößt.“ //… das ich ihn erneut verliere, dann aber für immer …//, ging es Seto durch den Kopf, während er die dünnen Schleierwolken betrachtete, die silbrig vorm Mond hingen. „Ich kann deine Sorgen verstehen … denn sie sind aus deiner Sicht sehr verständlich, doch du brauchst dich nicht zu sorgen, dies ist nicht sein Schicksal!“, //Leider, denn dann wärst du frei … frei für mich, als Hüter deines Geheimnisses!//, sinnierte Rishid mit einem kaum merklichem Unterton in seiner tiefen Stimme. „Du solltest dennoch versuchen etwas zu schlafen. Soll ich dir Gesellschaft leisten?“ „Nein, ich brauche keine Gesellschaft. Ich will lediglich allein sein, um mir ein paar Gedanken für unser Vorhaben machen zu können!“, kam es kalt von dem Braunhaarigen. „Sehr wohl, ´ehrenwerter Drache`“, erwiderte der Häuptling der Bergvölker ein wenig pikiert, da er gerne dem jungen, gutaussehenden Mann nähergekommen wäre. Ohne irgendein weiteres Wort ging der glatzköpfige Häuptling der Bergvölker dann wieder rüber zu seinem Platz an der Feuerstelle.
 

Seto ließ sich gemächlich im Mondschein vor dem Höhleneingang nieder, grübelte, wie sie in der Früh am Besten beginnen sollten, //Nach dem Abstieg und Abbruch unseres Lagers sollten wir so bald wie möglich aufbrechen, damit wir Bakura, den Grabräuber und elenden kleinen Perversling, möglichst schnell finden werden. Auch wenn wir somit schneller Gefahr laufen uns eventuell dieser Prophezeiung über den ´Krieg des Diebes` stellen zu müssen//, schnaubte Seto leise auf. Er betrachtete den Mond, //Ob in Japan jetzt ebenfalls Nacht herrscht? Und ob Mokuba nun bereits schläft, oder ob er meine Abwesenheit vielleicht total ausnutzt …?//, grinste er verhalten. //Oder hab ich vielleicht mit diesem Zeitsprung doch … ach, Unsinn, ich habe schließlich nicht umsonst Monatelang das Millenniumspuzzle gesucht und dann die Berechnungen bezüglich des DimensionsCubes geprüft. Da kann nichts …// Er starrte blicklos vor sich hin, merkte nicht, wie es langsam zu dämmern begann, //Aber irgendetwas muss dennoch schief gegangen sein, denn der Gleiter hat sich, kurz vor dem kompletten Materialisieren, aus irgendeinem noch unbekannten Grund, sich nicht wieder mit mir rematerialisiert. Er materialisierte sich an anderer Stelle, zwar nicht weit weg, aber warum? Warum war ich in diesem Tempel und der Gleiter dahinter?! Daher frage ich mich auch schon die ganze Zeit, wo ist dieser Seth … denn eigentlich müsste er auch hier sein, aber er ist es nicht! Also ist es möglich, dass er jetzt bei meinem kleinen Bruder …?//, unzufrieden überdachte er diese Möglichkeit, denn dies war eine Variable, die dann in der Zukunft vieles durcheinander bringen könnte!
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen und fragendem Blick betrachtete Yugi die bewusstlose Person im Schlafzimmer der großen Kaiba Villa, auch Mokuba blickte zu dem jungen Mann, der Seto Kaiba so ähnlich sah und wo sich Yugi dennoch sicher war, dass dies nicht der Präsident der KaibaCorporation war. Denn seine Haut war nicht so blass, wie die von Kaiba, auch wirkten seine Gesichtszüge irgendwie härter und aus irgendeinem Gefühl heraus war sich der junge Duellant sicher, nicht den CEO vor sich zu haben. „Mokuba, ähm … Moki? Was ist mit … also, eigentlich würde ich ja nicht wagen zu behaupten, aber dass hier ist nicht dein Bruder, oder?“, flüsterte der kleine Bunthaarige, warum er plötzlich flüsterte, wusste er selbst nicht genau. Yugi warf dem Schwarzhaarigen einen Blick zu. Setos Bruder nickte erst nur kurz, „Stimmt. Dies ist bestimmt nicht Seto. Ich warte zwar noch auf die Ergebnisse, doch mein Bruder hat … er hat doch das … das Millenniumspuzzle suchen lassen, da er unbedingt noch einmal“, er brach leise ab. „Weil er sich noch einmal mit dem Pharao duellieren wollte?! Meinst du das?“, beendete Yugi Mokubas Satz. Wiederum nickte der Jüngere. „Und als er dann aber nicht die Chance dazu bekam, suchte er nach einer anderen Möglichkeit. Seto befasste sich intensiv mit Divas DimensionsCube, und nach langen Forschungen hat er es geschafft, die Fähigkeit des Cube in einen Gleiter der KC zu integrieren, um einen Dimensionssprung zu machen … na ja, was er dann auch tat. Das ist jetzt etwas über eine Woche her, so ungefähr“, erläuterte Mokuba Yugi ausführlich.
 

„Und woher weißt du, ob … also das es geklappt hat? Wo wollte er denn genau hin?“ „Er wollte in die Dimension, also das Totenreich zu Yami, um ihn dort zu einem Duell zu fordern. Und wirklich wissen, ob es geklappt hat? Null Chance, meiner Meinung nach! Doch Seto meinte, es wäre alles korrekt berechnet und hat mir solange die Leitung der KaibaCorporation übertragen“, kam es seufzend von dem Schwarzhaarigen. „Aber nicht nur, dass ich seit mehr als einer Woche nichts mehr von meinem Bruder gehört habe und deshalb nicht weiß, ob es ihm gut geht … da haben wir urplötzlich merkwürdige Daten von der KC Raumstation hier im Orbit empfangen, wenig später lag dann diese ´Seto Kopie` vor der KaibaCorporation, welche ich soeben verlassen wollte, um mich selbst zu unserer Station zu begeben und eigenständig alles zu überprüfen. Doch als ich ihn dort liegen sah, hab ich ihn zu uns in die Villa gebracht und von unserem Privatarzt untersuchen lassen. Ach, Yugi, ich spüre es, dies ist nicht mein großer Bruder … er ist anders!“ „Keine Angst, ich glaub dir ja, Mokuba!“, gab Yugi ihm mit einem sanften Lächeln zu verstehen. „Sag mal, es wäre doch auch denkbar, dass, wenn dein Bruder bei Atemu im Reich der Toten ist, dies hier Seth ist. Seth, der Hohepriester ist, der nun bei uns in der Gegenwart festsitzt. Wäre doch möglich, oder nicht?“, gab der kleine Bunthaarige reflektierend von sich, während er Mokuba anschaute.
 

„Seth? Seth, na ja … Seth, aber sicher, nur wie … wie, wie kommt … also wenn der Hohepriester hier ist, Yugi, wie konnte das nur passieren? Denn ich bin mir sicher, dass Seto in seinem Sprung nicht beabsichtigte, mit dem Hohepriester den Platz zu tauschen. Yugi, mein Bruder macht nie und nimmer solch gravierende Fehler in seinen Berechnungen, dass weißt du“, entrüstete sich der junge Kaiba Spross. „Ja, ist ja okay“, räumte Yugi ein, „Jetzt aber erst mal was anderes. Wie hat Seth denn überhaupt reagiert, als er plötzlich hier in der Gegenwart, nun ja … für ihn ja, Zukunft hockte? Was hat der Gute gesagt? Schließlich war er, wenn ich mich an unseren kurzen Zwischenstopp damals erinnere nicht gerade sehr gesprächig und dies hier“, grinste Yugi verschmitzt, „Muss ihn doch umgehauen haben!?" „Nichts!“, seufzte Mokuba. „Wie nichts?“ „Na ja, er konnte nichts sagen, da er bis jetzt nicht zu sich gekommen ist. Er war bewusstlos, als ich ihn fand und an seinem Zustand hat sich seitdem nichts geändert. Und das ist es ja auch, was mir solche Sorgen bereitet“, murmelte der Schwarzhaarige, „Besonders jetzt, wo du vermutest, dass dies hier Seth ist, schließlich soll Seto doch die Reinkarnation von Seth sein, und was ist dann?“ Yugi blickte auf die Gestalt, die dem jungen KaibaCorporation Präsidenten so ähnlich sah und dennoch so ganz verschieden wirkte, „Du sagtest vorhin, du wartest noch auf Untersuchungsergebnisse?“ Ein Nicken seitens Mokubas folgte. „Welche sind denn das?“ „Also, da ich mir sicher war, dass er nicht Seto ist, hab ich seine Fingerabdrücke genommen, außerdem Blut- und Speichelproben, um herauszufinden, ob die DNA zu meinem Bruder Seto gehören würde, oder ob dies ein Doppelgänger ist.“ „Und? Was kam dabei heraus?“, fragte Yugi sanft. „Die Fingerabdrücke gehören nicht zu Seto, ebenso wenig ist die Retina in der Lage unsere Labore oder Safes zu öffnen. Tja, und auf das DNA Ergebnis warte ich noch, da so etwas längere Zeit in Anspruch nimmt. Doch bin ich mir ziemlich sicher, dass es nur deine und meine Vermutung untermauern wird, dass dies nicht mein Bruder ist.“ Bedrückt blickte Mokuba zu Boden und schwieg zu guter Letzt …
 

Als an dem großen Felsmassiv bedächtig die Sonne über dem Horizont empor kroch, rieb Seto sich müde über die eindrucksvollen blauen Augen, streckte die von der kalten Nacht noch etwas eingerosteten Extremitäten und stand schließlich auf. //Man, vielleicht hätte ich doch besser drinnen in der Höhle bleiben sollen … näher an der Feuerstelle. Aber … dann hätte ich immer Yami vor Augen gehabt, auch keine so gute Alternative, obwohl mir dann sicher heiß gewesen wäre!// Schnaubte er leicht amüsiert, während er die kleine Höhle wieder betrat, um den jungen Pharao zu wecken. „Hey, Ya-…Atemu … komm, aufstehen! Die Sonne geht auf und wir müssen heute möglichst schnell los!“, ließ er kühl vernehmen. „Hmm“, noch etwas verschlafen hob Atemu den Kopf, sein buntes Haar stand ihm etwas wirr vom Kopf und er blickte Kaiba aus zusammen gekniffenen Augen an, „Was? Ist es wirklich schon Morgen?“ „In der Tat … und wenn du letzte Nacht gleich geschlafen hättest, anstatt dich da noch ans Feuer zu setzen, wärst du jetzt auch fit!“, kam es tadelnd vom CEO, der sich sehr zusammenreißen musste, da er Atemus augenblicklichen Anblick niedlich fand. //Irgendwie sieht er ja echt knuffig aus. Niedlich, wenn er da so verschlafen hockt!// „Ach, verdammt, Seto! Jetzt mach nicht am frühen Morgen solch ein Theater“, stöhnte der Bunthaarige, stand langsam auf und verließ die Höhle. Am Eingang blieb er stehen, ließ seinen Blick über die Ebene, die kleinen Sanddünen, sowie das schroffe Felsmassiv und den Nil wandern und machte einen zufriedenen, würdevollen Eindruck. „Sag mal, Seto, hast du schon einmal so etwas schönes gesehen?“ „Nein“, entgegnete der junge Firmenmogul schlicht, jedoch lagen seine Augen nicht auf der beeindruckenden Landschaft. „Nun denn, dann wollen wir mal nach Rishid suchen und uns an den Abstieg machen. Immerhin müssen wir ja noch unser Lager abbauen und wenn ich dich recht verstanden hab, wolltest du danach auch sofort los, oder?“, schmunzelte Atemu, nachdem er sich gereckt hatte. „Ich denke, es liegt auch in deinem Interesse, wenn wir diesen perversen Grabräuber möglichst schnell Dingfest machen!“ „Du sagst es … na komm!“, damit ging der Pharao in Richtung der anderen Höhlen hier auf dem Plateau, immer wieder blickte er sich suchend um, um den Häuptling zu finden.
 

„Sucht ihr wen?“, vernahm er letztendlich eine vertraute Stimme hinter sich, woraufhin er sich umschaute und Rafiki, den Dorfältesten, sah. „Ich suche Rishid, er hatte gestern doch gesagt, dass er uns begleiten wollte!“ „Er packt soeben seine Sachen. Auch veranlasst er, dass ihr von unseren Vorräten …“, doch hier fiel ihm Pharao Atemu ins Wort. „Dies wird nicht nötig sein, werter Rafiki, wir haben genügend Vorräte für alle mit. Sodass ihr eure Nahrung behalten könnt. Ihr müsst uns nicht unterstützen“, freundlich lächelte er den alten Mann an. Seto stand neben Atemu und betrachtete die Szene aufmerksam, tief in seinem Innern war er seit der Nacht in Alarmbereitschaft, konnte aber nicht genau den Grund dafür benennen. //Mist, was ist nur los mit mir … irgendwie hab ich das ungute Gefühl, dass wir in eine Falle laufen werden. Ach, Quatsch, wahrscheinlich alles bloß wegen diesem unsinnigen Gerede von dem ´Krieg des Diebes`, da muss ja selbst ein logisch denkender Mann wie ich fast durchdrehen!// Dennoch sondierten seine Augen ständig die Gegend, nahmen jede, auch noch so kleinste Bewegung wahr. „Ah, Rishid, da bist du ja … dann können wir uns ja jetzt endlich an den Abstieg begeben“, knurrte der Braunhaarige den Glatzkopf an. Rishid führte den Pharao und Seto anschließend auf einem schmalen Bergpfad vom Berg herunter. Wenig später waren die Drei dann auch schon im Lager von Mahaad und Horatio, dem Hauptmann von Atemus Wächtergarde angekommen. Atemu warf schnell einen Blick in jede Ecke des kleinen Lagers, „MAHAAD?“, rief er laut, um auf sich und seine beiden Begleiter aufmerksam zu machen.
 

Fast wie aus dem Nichts stand der junge Magier vor seinem Pharao, ein demütiges Lächeln umspielte seine schmalen Lippen, während er vor seinem Pharao auf die Knie sank, „Mein ehrenwerter Pharao, endlich seid Ihr wieder bei uns. Wir haben uns schon schreckliche Sorgen um Euch gemacht.“ Dabei warf er Seto einen unmissverständlichen Blick zu, „Schließlich seid Ihr bereits einmal in eine sehr gefährlich Lage geraten, mein Pharao!“, wieder traf ein bohrender Blick den CEO, doch da Seto der Erfinder der Eisdolche war, kümmerte es ihn recht wenig, wenn er von solchen erdolcht wurde. „Aber, aber, Mahaad, wie du siehst, geht es mir gut. Wir haben nur oben übernachtet, weil ich es für nicht ratsam erachtete im Dunkel einen Abstieg zu wagen“, rügte Atemu seinen Magier. „Was soll nun geschehen, mein Herr?“, wollte der junge Priester wissen, erhob sich demütig und ging langsam hinter Atemu, der zu seinem Zelt wanderte, hinterher. „Ihr baut jetzt unser Lager ab, dann werden wir den Dieb Bakura suchen!“
 

„Wie sollen wir den Dieb denn hier in dieser riesigen Weite finden?“, wagte Mahaad skeptisch zu fragen und berührte seinen Millenniumsring. „Vielleicht wäre es besser gewesen, Ihr hättet Isis mit zu dieser Mission genommen, mein Pharao … sie hätte Euch mit ihrer Millenniumskette bestimmt gute Dienste leisten können“, murmelte er. „Besser als du wäre sie bestimmt gewesen“, kam es schnippisch von Seto, der das Gespräch zwischen Atemu und seinem Priester, seit sie wieder hier unter waren mit spitzen Ohren verfolgte. //Vor allem könntest du dann nicht ständig um Ya– … Atemu herum wuseln.// Missmutig stand Seto am Eingang von Atemus Zelt und wartete auf den Bunthaarigen, der soeben seine Sachen packte, „So, mein Zelt kann auch abgebaut werden!“, rief der junge Pharao Horatio zu, welcher sich verneigte und dann sofort mit dem Abbau begann. Nur etwas später war das Lager komplett abgebaut und die fünf Gefährten waren bereit zur Abreise.

„Los! Rishid, du kennst diese Gegend hier am Besten, würdest du uns daher durch dies Gelände führen?! Bitte!“, bittend schaute der junge Pharao zu dem Häuptling, der kurz zu Kaiba blickte und dann sein Pferd scharf voran trieb.

XI. Kapitel - Der Hinterhalt ...

Rishid ritt der fünfköpfigen Truppe voran, führte sie schnell entlang des hohen Bergzuges, welcher sich zu ihrer Linken erhob, in Richtung des Doppeltempels von Kom Ombo. Da sich in der alten Tempelanlage am östlichen Nilufer in Oberägypten der Grabräuber Bakura mit seiner Diebesbande gut verschanzen konnte, dort neben dem großen Doppeltempel befanden sich noch mehrere kleinere Ruinen, die der Bande eine perfekte Versteckmöglichkeit boten. Kurz nach dem Aufbruch waren sie einer Karawane mit mehr als 200 Kamelen und an die 70 Pferden begegnet, die ihnen berichtete, dass sie vor einigen Tagen von einer Schar Dieben etwas weiter östlich angegriffen worden waren.

„Allah und Euch, dem großen Pharao, sei Dank, transportieren wir diesmal hauptsächlich Bauholz, Teppiche und Öle … unsere Nahrungsvorräte sowie unser Trinkwasser haben sie uns gestohlen, genau wie die wertvollen Teppich. An dem teuren Bauholz waren sie nicht interessiert, oder sie wussten nicht, wie viel es wert ist und bei den Ölen verhielt es sich genauso. Da ahnten sie wohl ebenso wenig, welche wertvolle Beute sie sich durch die Lappen gehen lassen“, teilte der Karawanenführer dem Pharao mit. „Und wann war der Überfall genau?“, erkundigte sich Mahaad.

„Vor zwei Tagen, abends … als wir bei der Oase von Kom Ombo gerastet haben!“, gab der Führer bereitwillig Auskunft und machte sich in der Zwischenzeit langsam fertig wieder auf sein Kamel zu steigen. „Kom Ombo … also sind sie wirklich dort!“, stellte Atemu fest und strich sich nachdenklich über den Nacken. „Und ist euch auch noch aufgefallen, wohin genau die Diebe nach dem Überfall verschwunden sind?“, forschte der Magier, hegte jedoch wenig Hoffnung, dass irgendjemand von der Kameltreibern oder den Reitern, etwas mitbekommen hatte. „Ich“, meldete sich ein junger Kameltreiber, „Ich habe ein paar von den Kerlen in der kleinen Ruine, direkt neben dem großen Doppeltempel, verschwinden sehen!“ „Sehr gut, dann wissen wir wenigstens ungefähr, wo wir suchen müssen“, kam es knapp von Seto, der bis jetzt stillschweigend dem Szenario zugehört hatte. „Können wir nun endlich weiter? Oder wolltet ihr hier Wurzeln schlagen? Soll ich euch ein wenig Kaffee bringen … ach, halt ich vergaß … ihr habt ja gar kein so tolles Getränk wie Kaffee. Bei euch kriegt man ja nur Wasser oder ihr macht einen betrunken, damit der ehrenwerte Pharao Zeit für bestimmt Magier hat“, knurrte der CEO ungehalten, da sich Mahaad die ganze Zeit schon auffällig nah bei Atemu aufhielt. So nah hinter diesem stand, sodass immer, wenn der junge Pharao sich bewegte, Mahaad ihn am Rücken oder leicht an dessen linker Seite berührte.
 

//Aarrrgghh …, dieser widerliche Magier, wenn ich ihn in meine Finger kriege, dann … dann mache ich ihn einen Kopf kürzer. Unsinn, den mache ich hier kurzerhand mit meinem weißen Drachen fertig, aber fix und fertig. Der wird seines Lebens nicht mehr froh.// Knurrte Seto stumm in Gedanken vor sich hin. Und schoss Eiszapfen auf den jungen Priester des Pharao. „Seto! Hör auf hier rum zu stänkern, dass sind doch sehr wichtige Informationen. Dafür hat es sich gelohnt mal zusätzlich zu rasten. Sicher, ich weiß, wir hatten uns einen engen Zeitplan gesteckt, doch für zusätzliche Informationen über das Versteck der Bande, kann man schon mal gnädig die Zügel schleifen lassen!“, fuhr ihn der Kleinere an, worauf der CEO nur ein äußerst unwilliges Schnauben ertönen ließ und ging. „Außerdem werden wir uns gleich auch wieder auf den Weg machen, doch vorher möchte ich noch einiges erfahren“, teilte Atemu Seto mit und wandte sich wieder dem jungen Kameltreiber, der vor ihm stand, zu. „Sag, weißt du auch noch, wie viele Diebe es waren? So ungefähr?“ „Puuhh“, auf diese Frage Atemus zuckte der junge Mann mit den Schultern und kratzte sich grübelnd an der Schläfe, „Dafür war es einfach zu dunkel, auch ging alles so schnell. Ich habe nur noch ein paar Fackeln, die lange Zeit hinten an der Ruine brannten, erlöschen sehen und dann brach eine gespenstische Stille über uns herein, mein werter Pharao.“ „Ich danke dir, du hast uns sehr gute Auskünfte gegeben und ich wünsche euch nun ein zügiges Fortkommen, außerdem wird Mahaad hier“, er wies mit einer leichten Handbewegung auf den neben ihm verweilenden Priestermagier, „Er wird euch für eure Hilfe in diesem Fall entlohnen!“, mit diesen Worten ging er zu Seto, der sich schon wieder bei den Pferden befand und alles nur noch aus der Ferne betrachtet hatte.
 

„Und? Wieder beruhigt?“, fragte Atemu sanft nach. „Ich will doch nur, dass du schnell …“, kopfschüttelnd brach Seto ab, „Das wir schnell unser Vorhaben erledigen. Sodass wir in den Palast zurückkehren können, damit ich mir Gedanken machen kann, wie ich mein Duell von dir krieg …“ Bei diesen Sätzen fuhr ihn der junge Pharao an, „Verdammt noch mal, hast du deinen so hoch gelobten Intellekt in der Zukunft vergessen, oder was ist los, Kaiba? Ich werde mich hier nicht mit dir duellieren, niemals!“ Entsetzt blickte der Größere ihn an, zumal Atemu ihn hatte nicht ausreden lassen. Er wollte sich ja nicht einfach so mit diesem duellieren, nein, er wollte sich Gedanken machen, wie er es schaffen konnte, trotz der Bedingungen hier ein Duell zu ermöglichen. Denn er würde sich mit Atemu noch einmal duellieren! Dafür hatte er doch dies alles auf sich genommen und dafür würde er sogar noch mehr tun! //Ich werde mein Duell mit dir bekommen … einmal noch will ich dir gegenüber stehen und mich mit dir messen. Mit dir allein in unseren Duellen dieses Feuer spüren!// Kalt schaute der CEO Atemu an, „Sehr wohl, Pharao! Können wir nun weiter reiten?“ Mit solch einer harten, unbeteiligten Antwort hatte der Bunthaarige zwar nicht gerechnet, doch war ihm schon klar, dass es an Seto nagen musste, ihm hier so untertan zu sein. //Was erwarte ich denn auch? Schließlich ist er Seto Kaiba und, so wie es scheint, sogar der ´große wahre Drache`, aber dann wird hier immer verlangt, dass er sich mir, Atemu, dem Sohn von Aknamkanon, unterordnet, als wäre er nur ein einfacher Mann. Vielleicht einer meiner Priester, so wie Seth … oder gar ein Diener. Ich bin doch wirklich ein Narr.// „Seto? Vielleicht …“, sie wurden wie schon so oft unterbrochen, da Mahaad wieder mal zu ihnen und den Pferden trat. „Wir können los, mein ehrenwerter Pharao!“ „Gut, dann gib auch Horatio und Rishid Bescheid …“ Atemu stieg auf seinen Schimmel, tätschelte diesen ein wenig beruhigend am Hals und hieb dann fest die Hacken in die Flanken. Seto tat es ihm gleich und bald schon ritt die Fünfergruppe wieder im schnellen Galopp in Richtung Tempelanlage. Plötzlich hob Rishid die rechte Hand, „Halt!“, rief er und sah sich suchend um, „Hier ist etwas … etwas böses, ich kann es spüren!“
 

Nicht weit entfernt der trockenen Wüste, nahe des Nils in den kühlen Höhlen, welche gut verborgen hinter der kleinen Ruine bei dem großen Doppeltempel Kom Ombo, lagen, plante Bakura, der legendäre Bandenführer und Grabräuber, bereits seinen nächsten großen Coup. Nachdem er mit seinen Anhängern die große Karawane überfallen hatte, war er wieder in ihren verzweigten Höhlengängen verschwunden, wo sie sich schon Zeit ihres Lebens verschanzten. Dort plante er nun auch den Überfall auf die Gruppe des Pharao, von der ihm sein Wachposten bereits berichtet hatte, seit Atemu, Seto und die anderen Beiden bei dem Felsmassiv angekommen waren. //Pharao, oh, Pharao … diesmal wirst du mir nicht wieder entwischen! Diesmal wirst du sterben für die Taten, die dein werter Vater Pharao Aknamkanon an meinem Volk so schmählich beging. Meiner Falle wirst du nicht entrinnen können!//, fest hieb er mit seiner geballten Faust auf den Höhlenboden, sodass selbst der kleine Tonkrug mit Wasser, der neben ihm stand, leicht zu wackeln begann. „Habt ihr die ersten Monster los geschickt, damit sie den Pharao, seinen werten Hohepriester Seth und den anderen Priester überraschen?“ „Das schon, Kura … aber bei ihnen sind noch ein weiterer Mann aus der Leibgarde des Pharao und außerdem noch der große Häuptling der drei Stämme!“, kam es von dem soeben zurückgekehrten Wachposten der Bande. „So, so … Sieh mal einer an, der Pharao hat es also geschafft, dass der Häuptling auf seiner Seite ist“, //Wie er das wohl geschafft hat? Immerhin haben sich die Stämme bisher immer aus den Streitigkeiten heraus gehalten. Warum kämpft plötzlich der Häuptling mit ihnen? Gold interessiert die drei Stämme nicht, hat sie noch nie … musste ich selbst am eigenen Leib erfahren …//, dachte er, strich sich nachdenklich über die Narbe unterm Auge. //Was bewegt dann den Häuptling sich ihnen anzuschließen?//
 

„Was? Was gibt es Rishid?“, wollte Atemu wissen, als sich die suchende Miene des Glatzköpfigen nicht entspannte. „Was spürst du?“ „Unheil … ein drohender Schatten liegt über diesem Gebiet und er wird immer größer“, flüsterte der Häuptling, ganz so, als würde er, sobald er lauter spräche, dies drohende Unheil entfesseln. Seto ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen, sondierte die Berge, die sich weit vor ihnen befanden, ebenso gründlich, wie die hohe Felswand neben ihrer Linken. Und auch rechts von ihrer Gruppe erschoss sich nicht weit eine kleine Hügelgruppe, //Der perfekt Ort für einen Hinterhalt … sollte Rishid etwa …?//, der CEO konnte seine Gedanken nicht ganz zu Ende denken, da fühlte er urplötzlich, wie es kälter zu werden schien, die Temperaturen enorm, so wie von Geisterhand, trotz der hoch am Himmel stehenden Sonne, sanken. //Nicht gut, gar nicht gut.// Kaum hatte Seto sich noch einmal schnell umgesehen, da zogen dunkel Schatten aus allen Winkeln auf sie zu, waberten um sie herum und verdunkelten den Tag. „Schattenkreaturen“, rief Horatio aufgebracht und positionierte sich in der engen Schlucht neben seinem Pharao. „Wir müssen sie niederringen!“ Auch Seto blieb nun sehr nah bei Atemu, „Unsinn, wir sollten versuchen so schnell wie möglich aus dieser Schlucht zu entkommen … sonst sitzen hier wie auf dem Präsentierteller fest und können perfekt von vorn, hinten und sogar oben angegriffen werden!“, argumentierte der junge CEO und versuchte mit diesem kurzen Satz dem Pharao logisch zu erläutern, warum ein Kampf zwecklos wäre. Eindringlich sah er Atemu in die Augen, //Na, komm schon, Yami … du weißt doch eigentlich auch tief in dir, dass wir hier auf verlorenem Posten kämpfen würden. Vergiss die Bürde, die du als Pharao trägst und immer nur ehrenvoll den Platz verlässt. Sterben ist nicht ehrenvoll … du darfst nicht sterben!//
 

„Was schlägst du vor, Seto?“, kam es von Atemu, der ihm schließlich zu nickte. „Ablenkung … ich werde den weißen Drachen beschwören, damit dürften einige dieser Kreaturen erst einmal eine Weile beschäftigt sein. Währenddessen könnt ihr fliehen.“ „Ich werde bei dir bleiben!“, entschied Rishid, „Es ist schließlich meine Aufgabe den ´Wahren Drachen` unter allen Umständen zu beschützen.“ „Hör auf mit diesem unsinnigen Geschwafel, wir haben jetzt andere Probleme“, knurrte der CEO, „Aber wenn du unbedingt hier bleiben willst, meinetwegen. Doch steh mir nicht im Weg!“ Er trieb sein Pferd weiter und beschwor dabei den ´Weißen Drachen mit eiskaltem Blick`, welcher sich augenblicklich hinter ihm manifestierte, den Kopf in den verdüsterten Himmel reckte und gleichzeitig ein donnerndes Brüllen ertönen ließ. „´Weißer Drache` … Lichtblitzattacke …“, spie Kaiba laut aus und sofort wurde es taghell. Viele der Schattenwesen, welche den Angriff führten, mussten sich augenblicklich dieser geballten Kraft des Drachen geschlagen geben und wichen zurück. „Noch einmal, … Lichtblitzattacke …“
 

Auch Rishid beschwor Monster, die sich um den Schutz des CEOs kümmerten, während dieser seinen Drachen immer wieder auf die Schattenkreaturen hetzte, um sie von Atemu fernzuhalten. Plötzlich ertönte jedoch ein alles durchdringender Schrei die Luft, denn einer der Schattenkreaturen war es gelungen sich durch Setos und Rishids Abwehr zu kämpfen. Eine ´Dunkle Schimäre`, welche sich unvermittelt hinter Setos Rücken befand und diesen bedrohte, doch sofort war der Häuptling zur Stelle, ohne zu zögern warf er sein Monster zwischen Seto und das Schattenwesen und bekam somit den vollen Angriff der Schimäre ab. Sein Monster wurde vollends zerstört und er wurde schlussendlich auch noch verletzt. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Seto kurz und hetzte noch einen weiteren seiner weißen Drachen auf die Kreaturen. „Nur eine unbedeutende Fleischwunde!“, keuchte der Häuptling etwas außer Atem. „Kannst du weiter kämpfen? Oder willst du lieber zu den anderen … ich glaube, sie haben sicheres Terrain erreicht“, wollte der Braunhaarige wissen. „So, und nun wollen wir mal schauen, was ihr gegen Drei ausrichten werdet!“, meinte er triumphierend und beschwor unter Mobilisierung seiner angeschlagenen Kräfte noch den dritten Drachen. Ließ seine drei geliebten weißen Drachen so lange Lichtblitze feuern, bis sie außer Reichweite waren und letztendlich wieder zu ihrer Gruppe aufschlossen. Dort gab Atemu sofort den Befehl, dass Mahaad sich Rishids Wunde annehmen solle, um diese unverzüglich zu heilen.
 

„Und? Wie … wie geht es … ich meine, geht`s dir gut?“, erkundigte er sich aufgebracht beim Leiter der KaibaCorporation, blickte ihn fragend an. „Ist auch nicht anstrengender, als ein Meeting mit all den unfähigen Idioten, die Geschäfte mit der KC machen. Aber trotzdem, danke“, versuchte Seto abzuwiegeln, strich sich durch die in Unordnung geratenen Haare, „Sag mal, Atemu, ist so etwas normal, dass Monster einfach so erscheinen und Menschen angreifen? So ohne jemanden, der sie ruft …“ „In letzter Zeit … ja, leider. Auch wenn ich glaube, dass da jemand seine Hände mit im Spiel hat. Auch wenn ich es nicht beweisen kann.“ Der Kleinere seufzte, „Wieso fragst du?“ „Weil ich es sehr seltsam finde, dass wir ganz unbehelligt reisen konnten und erst hier, kurz vorm Ziel unserer Reise, dort wo wir auf Bakura treffen müssten, von Schattenkreaturen angegriffen werden. Das kann doch kein Zufall sein!“ Nachdenklich blickte der Bunthaarige ihn an, //Da ist was dran. Verdammt, wieso hab ich da nicht dran gedacht?// „Damit könntest du durchaus recht haben, Seto … Vielleicht hat es wirklich etwas mit Bakura und seiner Verbindung mit den Verstorbenen aus Kul Elna zu tun.“
 

Unterdessen zogen sich die Beobachtungsposten sowie die Kämpfer der Diebe klammheimlich aus ihren Verstecken, hoch oben in den Felsspalten und Dünen, zurück. Kehrten dem Schauplatz ihrer Niederlage den Rücken, um Bakura schnell die neuesten Erkenntnisse zu berichten. „Ey, Kura …“, rief der Schwarzhaarige laut zu dem Grabräuber, der über einem selbstgezeichneten Plan des Doppeltempels hockte und verschiedene Szenarien durchkalkulierte. „BAKURA! Hörst du mir überhaupt zu?“ „Ja, ja“, kam es desinteressiert von dem Weißhaarigen, „Was ist denn?“ „Der Überraschungsangriff ist nach hinten losgegangen.“ Bei den Worten sah Bakura den anderen sauer an, „Wie das denn?“, knurrte er erbost, „Habt ihr Dilettanten euch etwa nicht vernünftig im Gelände versteckt? Dort ist schließlich genug felsiges Gelände, in dem ihr euch verbergen konntet“, regte sich der Anführer der Bande auf. „Wie konnte es dann an einem solch perfekten Ort, wo ihr völlig im Vorteil ward, nicht funktionieren?“ „Es lag an Seth …“, versuchte sich Shukran zu verteidigen, „Wenn du mich fragst, ist der Typ irgendwie anders. Er war irgendwie ein noch besserer Kämpfer als sonst … sehr viel besser sogar. Denn wir hatten es mit drei von diesen verdammten weißen Drachen zu tun, und dann hatte er noch so einen Glatzkopf bei sich, der ständig auf ihn achtete. Egal wer von uns versuchte diesen Hohepriester anzugreifen, immer wurden unsere Kreaturen von den Monstern dieses Glatzköpfigen abgewehrt.“ Er humpelte noch etwas näher zu Bakura, „Als wir es endlich einmal geschafft hatten eine unserer Schattenkreaturen in den Rücken des Hohepriesters zu manövrieren, da gab er sein eigenes Monster ohne zögern auf und wurde dadurch sogar selbst verletzt. Er war bereit sich für Seth zu opfern, war bereit selbst in den Schatten zu gehen, um Seth zu schützen. Bakura, … irgendwas geht da nicht mit rechten Dingen zu. Der Hohepriester Seth muss von den Göttern eine besondere Macht geschenkt bekommen haben, denn das er jetzt sogar drei dieser mächtigen Drachen sein Eigen nennt …“ „Ach, red` nicht so einen Unfug, Shukran, vergiss nicht, sie sind nur zu fünft. Und unsere Bande ist mehr als achtmal so groß, wir können gar nicht verlieren. Wir werden sie unter uns aufteilen, sie einfach mit unserer Masse erdrücken und so werden wir gewinnen!“, gab der weißhaarige Bandenchef von sich. „Aber … der Pharao, der gehört mir! Was ihr mit dem Rest macht ist mir egal.“
 

Zur selben Zeit überzeugte sich Atemu davon, dass es Mahaad gelungen war Rishids schwere Verletzung an der Schulter zu heilen. „Geht es wieder, Rishid?“ „Ich danke Euch, Pharao Atemu, euer Heiler hat überaus gute Arbeit geleistet“, antwortete er mit unbeweglicher Miene, „Meine Schulter ist wieder voll funktionstüchtig und Schmerzen verspüre ich ebenfalls keine.“ Sein Blick wanderte zu Seto, der sichtlich erschöpft gegen einen Fels gelehnt da saß, wie üblich jedoch versuchte, sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen. „Vielleicht sollten wir uns lieber um den ´Drachen` kümmern! Er hat tapfer für Euch und euer Entkommen gekämpft und scheint mir nun etwas erschöpft“, wies Rishid Atemu auf dessen Befinden hin. „Ihr habt recht, Rishid, doch ist er auch sehr stolz und manchmal leider ebenso stur und … und ich fürchte, dass er niemals zugeben wird, dass er nun mit seinen Kräften am Ende ist, dass er Ruhe benötigt. Ich mag mir gar nicht vorstellen wenn er …“, leise seufzend brach Atemu mit einem traurigen Blick auf den Größeren ab. „Dann lasst uns jetzt noch etwas ruhen, Pharao, damit auch der ´Drache` ruhen kann und wir später wieder frisch weiter reiten können“, schlug der Häuptling mit einem weiteren Seitenblick auf den CEO vor. Mit einem kurzen Nicken gab der Pharao sein Einverständnis, „Gebt das dann so an Mahaad und Horatio weiter. Seto lassen wir am Besten einfach so seine wohlverdiente Ruhe.“ Ohne ein weiteres Wort ging der Häuptling zum Priester und teilte diesem mit, was der Pharao ihm soeben aufgetragen hatte, auch bat er den jungen Magier, Horatio darüber zu informieren. Danach machte er sich, entgegen des Befehls von Atemu, auf den Weg zu Seto. „Wie fühlst du dich, mein ´Drache`? Wurdest du vielleicht doch irgendwo verwundet?“, forschte er mit leiser Stimme nach und beobachtete aufmerksam, wie sich der Braunhaarige verhielt. „Es geht mir gut“, fauchte dieser ungehalten, da er das Gefühl hatte, ihm würde gleich der Kopf platzen. //Oh … diese verflixten Schattenduelle sind wirklich anstrengender, als ich es Yam– … Atemu gegenüber zugeben möchte … mir platzt fast der Schädel. Und auch die Muskeln im Nacken sind wieder völlig verspannt … aahhh, Mist. Hoffentlich lässt Rishid mich jetzt in Ruhe, ich will im Moment eigentlich nur ein wenig schlafen.// „Ich sehe, dass es dir nicht gut geht“, belehrte der Glatzkopf Seto, „Schlaf ganz unbesorgt, mein ´Drache`, ich werde hier wachen!“ „Ach, hör auf, ständig so einen Mist zu reden“, brummte der junge Geschäftsmann, hielt seine Augen geschlossen und ließ erschöpft seinen Kopf in den Nacken sinken. //Ich bin nicht ´dein Drache` … wenn dann … dann bin ich … Yam– … nein, Atemus ´Drache`!//, sinnierte Seto im Halbschlaf, kurz bevor er erschöpft einschlief.
 

Atemu wollte sich gerade mit einem Wasserschlauch zu Seto begeben, als er sah, dass Rishid bereits bei diesem saß. //Was … aaarrghh … was macht Rishid denn bei Seto? Ich hab doch befohlen, das er Mahaad und Horatio informieren soll. Und das Seto seine Ruhe … ich wollte mich doch um ihn kümmern, wo er sich wieder mal so für mein Leben in Gefahr gebracht hat.// Der junge Pharao ballte schmerzhaft fest seine Fäuste, grub seine Fingernägel so brutal hart in die Handinnenfläche, dass sich dort schmale, blutige Rillen bildeten. //Ich hätte niemals erlauben sollen, dass Rishid mitkommt. Ich hab doch gleich gewusst, dass er was von ihm will … und ich kann es dem Häuptling nicht einmal verdenken. Seto ist besonders! Das war er schon immer … aber mit mir gibt er sich nur wegen diesem unsinnigen Wunsch nach einem Duell ab. Doch ich darf dem niemals nachgeben! Ein Schattenduell, dass darf einfach nicht sein … er darf nicht sterben! Das werde ich nicht zulassen!// Bedrückt schaute er zu, wie Rishid bei dem schlafenden Seto saß und diesen versonnen betrachtete. Knapp zwei Stunden später trat Rishid erneut zu Atemu, „Wollt Ihr nun aufbrechen, Pharao?“ Allerdings beantwortete der Bunthaarige die Frage nur mit einem unwilligen Murren, da er immer noch mit diesem schrecklichen Gefühl, welches tief in ihm schwelte, zu kämpfen hatte. „Oder wollt Ihr lieber bis morgen früh warten?“, kam ein weiteres Angebot des Glatzkopfes. „Nein, sag den anderen Bescheid, dass wir jetzt aufbrechen, damit wir spätestens abends bei der Oase eintreffen. Dort können wir besser unser Lager für die Nacht aufschlagen!“, entschied der Kleinere und erhob sich, um zu Seto zu gehen. „Macht alles bereit, ich wecke derweil Seto!“, bemerkte er mit strengem Blick auf Rishid.
 

„Seto …“, sanft berührte Atemu den Größeren am Arm, strich behutsam an dessen Unterarm entlang und sprach den CEO erneut an, „Seto, wach auf. Wir müssen weiter!“ Langsam regte der Brünette sich und schlug die blauen Augen auf. „Was? Wie … was willst du?“, irritiert blickte Seto auf, „Ist was passiert?“, besorgt sah Seto den anderen an. //Werden wir wieder angegriffen? Ist ihm vielleicht sogar was pas–…// Da realisierte er, dass Atemu ganz ruhig vor ihm hockte. „Komm! Ich hoffe, die Zeit war ausreichend, damit du dich ein wenig erholen konntest, aber nun müssen wir aufbrechen, damit wir gegen Abend bei der Oase ankommen.“ Seto nickte, stand auf und reckte sich, ließ einmal kurz seinen steifen Nacken kreisen, wobei seine Wirbel leise knackten, „In Domino komme ich auch mit wenigen Stunden Schlaf aus, daher lass uns aufbrechen, Atemu.“ „Und … dir geht es gut? Immerhin war es … nun ja, es war ein Schattenduell und du hast es mehr oder weniger ganz allein bestritten. Wir hätten dir helfen müssen. Du hättest …“, er wurde immer leiser, „… du hättest sterben können.“ „Übertreib nicht immer so maßlos, Schattenduell hin oder her … mit meinen überragenden Duellkünsten konnte ich gar nicht verlieren. Immerhin besitze ich drei weiße Drachen mit eiskaltem Blick UND ich bin Seto Kaiba, der beste Duellant, den die Welt je gesehen hat“, gab Seto kühl zurück und versuchte sich die ganze Zeit nicht anmerken zu lassen, dass er im Prinzip noch immer recht erschöpft war. Doch der junge Präsident der KC hatte, seid er ein kleiner Junge gewesen war von seinem Stiefvater immer nur gelernt, dass man unter keinen Umständen irgendeine Art von Schwäche zeigen durfte, denn dann würde man gnadenlos fertig gemacht werden, besonders in der Geschäftswelt … //Hoffentlich lässt er es jetzt gut sein, ich mag ihn nicht noch weiter anlügen … nicht ihn.// Schweigend gingen sie daraufhin den Rest den Weges zu den Pferden, wo die anderen Drei bereits auf sie warteten.
 

Wenig später ritten sie wieder zügig Richtung des eindrucksvollen Bauwerkes, in dem den beiden Gottheiten Horus* und Sobek* gehuldigt wurde. Wie geplant erreichten sie, als es dämmerte die Oase am Delta, das sich in der Nähe des Doppeltempels befand. Horatio machte sich dann auch sogleich mit Rishid daran ihr Lager aufzubauen, parallel dazu sah sich Mahaad ein wenig in der näheren Umgebung um, damit sie nicht in der Nacht, so wie es der Karawane zuvor passiert war, von der Diebesbande überrascht würden. Behände erkundete der junge Magier das Terrain, schlich zuerst in der Oase umher, um sich schließlich immer weiter von dieser zu entfernen und sich leise der schattenhaften Umrissen der Ruine zu nähern. //Der junge Kameltreiber meinte, dass hier bei der kleinen Ruine die Bande verschwunden sei … Merkwürdig! Völlig ruhig, auch keinerlei Spuren … weder menschliche Fußspuren, noch tierische und ich kann auch keine magische Signatur spüren.// Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den Anderen, betrat die vermeintlich menschenleere Ruine, welche sich bei der großen Tempelanlage befand, als sich plötzlich mehrere der Grabräuber auf ihn warfen und mit Fäusten, sowie mit ihren kleinen, selbstgemachten Dolchen attackierten. Der junge Magier schaffte es jedoch, sich ohne allzu große Verletzungen aus dem Kampf zurückzuziehen, da er allerdings allein war, entschloss er sich sein Monster, den ´Mysteriösen Magier`, heraufzubeschwören, welcher die Gegner so lange in Schach halten sollte, bis er in Sicherheit war.

XII. Kapitel - Der Dunkle Magier

Der junge Priester hörte hinter sich, wie verschiedene Beschwörungen gemurmelt wurden und kurz darauf die Attacken nach einander auf ihn einprasselten, manchmal fühlte er, wie sein Magier einen Treffer kassierte. Er befehligte zwar einen starken Hexer als Monster, doch waren es viele Angreifer, die ihn in diesem Augenblick strapazierten und ihm alles abverlangten. //Dort muss noch ein weiteres Monster … zur Verteidigung hin, sonst werde ich es nicht schaffen, die anderen zu warnen.// Er atmete tief durch und konzentrierte sich, „´Kuriboh`!“, rief er außer Atem, da er die blutende Wunde, die ihm einer der Grabräuber beim ersten Angriff zugefügt hatte, bedauerlicherweise unterschätzte. Während er versuchte die Ruine möglichst schnell zu verlassen und jetzt zu sehr mit dem Abwehren seiner Angreifer beschäftigt war, verlor er mehr Blut, als er zuerst dachte. //Ich muss unbedingt Atemu warnen, sie dürfen ihn nicht in ihre Finger bekommen … niemals!//, Mahaad überlegte fieberhaft, was er als nächstes tun konnte, damit er zurück zum Lager zurück schleichen könnte ohne die Banditen auf den Standort der Zelte aufmerksam zu machen.
 

Dann spürte er eine mächtige Aura, eine gewaltige dunkle Macht, welche auf ihn zu kam. //Was … was ist … ist das?//, er wagte sich leicht aus seinem Versteck, blickte in die Dunkelheit und versuchte mehr in Erfahrung zu bringen, um dem Pharao möglichst viel berichten zu können. Auf einer der Ruinen stand Bakura neben ihm Shukran, der mit der Hand in Richtung der Oase wies und dem Weißhaarigen irgendetwas sagte, was der junge Priestermagier auf diese Entfernung allerdings nicht verstehen konnte. //Oh nein, sie wissen, wo wir unser Lager aufgeschlagen haben. Der Pharao … er darf nicht … ich muss …muss zu ihm …//, schwer atmend beschwor er leise einen weiteren ´Kuriboh`, dazu ein ´Dunkles Magiermädchen` und ´Gazelle, den König der mythischen Bestien`. //Muss …muss den Pharao schützen … werde nicht zulassen, dass ihm …//, zum wiederholten Mal keuchte der junge Priester schmerzhaft auf, da eins der soeben beschworenen Monster schwer getroffen wurde und seine ´Kuribohs` nicht alle Schäden absorbieren konnten. Und so wurde sein Körper ebenfalls immer wieder von den Treffern gebeutelt, „Aarrrgggh!"
 

Im Lager fragte Atemu sich unterdessen wo Mahaad so lange blieb, zwar wusste er von dessen Angewohnheit jeden Lagerplatz eingehend zu begutachten und jedwede Gefahr im Voraus abzuwägen. //Er ist mittlerweile schon viel zu lange weg, da stimmt irgendwas nicht. Vielleicht sollte ich Horatio schicken, dass er mal nach ihm sieht? Nicht das nachher … arrggh, verdammt//, unruhig lief Atemu im Zelt auf und ab, wurde von Minute zu Minute unruhiger, was auf Dauer natürlich nicht unbemerkt blieb. „Was ist los?“, kam es leicht genervt nach gewisser Zeit von Seto, der nach ihrem Ritt auf einer der Decken, welche in den Zelten auf dem Boden verteilt worden waren, saß und mit hochgezogener Augenbraue zu dem Pharao, welcher leise seufzend umher lief, blickte. Dieser seufzte und machte ein leicht unglückliches Gesicht, „Ach, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, ich hab ein total ungutes Gefühl, Seto. Mahaad, er … er ist“, doch weiter ließ ihn der CEO nicht reden, da der Priestermagier ja ein rotes Tuch für ihn war. „Was hat der Kerl denn nun schon wieder angestellt?“ „Jetzt hör mir doch erst mal zu, … bitte“, fügte Atemu leise seinem Satz hinzu, woraufhin Seto sich auf seiner Decke seitlich ausstreckte und mit der Hand andeutete, dass Atemu anfangen möge zu erzählen. „Na ja, weißt du, Mahaad hat die Angewohnheit immer wenn wir irgendwo einen neuen Lagerplatz aufschlagen, diesen ganz genau zu untersuchen … ob irgendwelche Gefahrenquellen dort lauern. Und gerade hier bei der Oase, wo die Grabräuber leben sollen und ja auch die Karawane überfallen wurde, war mir klar, dass er sich genau umschauen würde … aber er ist nicht zurückgekehrt.“ Atemu holte tief Luft, „Ich fürchte es ist etwas passiert!“ „Meinst du nicht, wenn er was gefunden hätte, hätte er uns sofort informiert?“, gab Seto zu bedenken und sah den Kleineren fragend an, der nur mit dem Kopf schüttelte. „Normalerweise, aber ich befürchte, dass er …“, in diesem Moment hörten sie Rishids Stimme, die immer lauter wurde und aufgeregt etwas rief.
 

Zur selben Zeit tobte bei der Ruine ein immer heftig werdender Kampf, die Duelle folgten immer schneller aufeinander und konzentrierten sich darauf, zuerst die Verteidigungsmonster von Mahaad zu vernichten, damit der junge Priestermagier mit den folgenden Treffern immer mehr Schaden nehmen und langsam in den Schatten gezogen würde. //Niemals … ich überlasse euch nie … niemals … meinen Pharao, ich … ich werde nicht auf- …aufgeben …mein Pharao, ich werde Euch beschü-//, ein leises, schmerzhaftes Keuchen entfloh ihm und da er von den Grabräubern fast vollständig eingekreist worden war, war ihm klar, dass er sich schnell etwas einfallen lassen musste, um dieses Duell noch einmal zu seinen Gunsten wenden zu können. Plötzlich fielen ihm wieder die Worte des damaligen Hohepriesters, seines Mentors* ein, als er noch ein Tempeldiener war und in der Magie ausgebildet wurde, ´Mahaad, hör mir gut zu, heute bist du noch klein, aber schneller als du denkst, wirst du erwachsen sein … Du bist nicht als Lamm geboren und nicht als Schmetterling, damit du dass nie vergisst geb ich dir diesen Ring! Mahaad, hör mir zu, wer seine Macht nicht kennt, der wird mit dem Feuer spielen, bis er sich selbst verbrennt …` //Ob ich es versuchen soll? Damals hat … hat der alte Hohepriester … einen Teil meiner … Magie in die Steintafel mit Hilfe des Ringes versiegelt, da … da ich sie zu Be-…Beginn meiner Ausbildung zum … Priestermagier noch nicht zuverlässig bän-…digen konnte.// Mahaad griff an den Millenniumsring, fühlte die Kraft, die von dem Gegenstand ausging und wog das Für und Wider gegeneinander ab. //Ich brauche mehr … mehr Kraft … sonst … sonst kann ich … meinen … meinen geliebten Pharao … nicht mehr schützen. Ihm nicht … nicht weiterhin dien-…dienen! Es muss einfach sein!// Er musste schon wieder Treffer einstecken und nun mischte sich auch noch Bakura selbst in das Duell ein.
 

„Na, wenn mich nicht alles täuscht, bist du einer von der Priesterleibgarde des kleinen Pharao, oder hab ich Unrecht?“, höhnte er lachend. „Na, komm schon raus, du kleines Mäuschen … du wirst eh nicht überleben. Wenn ich das richtig sehe, bist du alleine und wir sind momentan zu zwölft, doch ich kann noch mehr Gefolgsleute rufen. Also, sehr schlechte Karten für dich!“ Wieder tönte ein schrilles Lachen durch die Dunkelheit hinüber zu Mahaad, der hinter einem Felsen kniete und sich mit so vielen Monstern verteidigte, die er mit seinen momentanen Kräften beschwören konnte. Besonders sein ´Mysteriösen Magier` zehrte an seiner Kraft, da er mit diesem Monster auf besondere Weise verbunden war. Genau in diesem Augenblick ertönte wieder Bakuras spöttische Stimme, „Ich hätte nicht gedacht, dass der Pharao solche Idioten in seiner Priesterleibgarde hat. Obwohl, wenn schon sein Palast nicht richtig verteidigt werden kann … hat im Übrigen richtig Spaß gemacht, als ich mir auf seinem Thron einen gew-…“, hier wurde es Mahaad zu bunt, Bakura konnte ihn beleidigen so viel und so derb er wollte, aber er würde nie zulassen, dass er seinen geliebten Pharao mit Worten beschmutzte. „Schweig still, jämmerlicher Dieb!“ Was ihm allerdings wieder nur höhnisches Gelächter einbrachte. „Na gut, du hast es so gewollt“, säuselte der Weißhaarige überheblich, „Dann werde ich mal mitmischen“, ein dunkles Lachen drang zu Mahaad, „´Seelen der Verlorenen`, kommt herbei“, rief der Grabräuber inbrünstig, „´Sangan` und zu guter Letzt ´Diabound`*, komm mein treuer Freund …!“
 

//Nein! Dies Monster ist … so gut wie unbezwingbar … und dies-…diesmal ist Seth, unser mächtiger Hohepriester, nicht bei uns! Ich darf … darf einfach nicht länger wa-…warten, muss es jetzt wagen sonst …//, er warf noch einmal einen sehnsüchtigen Blick über seine Schulter durch die Nacht zurück zum Lagerplatz, dort wo irgendwo sein geliebter Pharao hoffentlich in Sicherheit war, dann atmete er tief ein, griff nach seinem Millenniumsring und schloss kurz die Augen, als er sie wieder öffnete erfüllte plötzlich eine geheimnisvolle Stille die Nacht. Alle Duelle schienen für einen Augenblick stillzustehen und nur wenige Sekunden später glühte der Ring an Mahaads Hals hell auf, die Stimme des jungen Magiers klang klar und laut über die Fläche bis zu seinen Gegnern. „Schau in das Auge der Finsternis und erblicke deinen sicheren Untergang!“, damit schoss ein greller Lichtstrahl in den Sternenhimmel, ein Zittern war zu spüren, gleichzeitig wurde der ´Mysteriöse Magier` langsam in Richtung des glühenden Millenniumsrings auf Mahaads Brust gezogen und schließlich gänzlich in dessen Körper hinein. Ein heftiges Zucken ging durch den Körper des jungen Priesters, während sich dessen Silhouette immer mehr veränderte, immer mehr die äußerliche Form des Magiers annahm und ganz zum Schluss sich dann das blasse Gesicht des Hexers abzeichnete, dort das Gesicht von Mahaad erschien. Kaum war die Verwandlung abgeschlossen hob er langsam seinen Kopf, danach seinen Stab, feuerte eine Magie Salve in Richtung des Hügels, wo Bakura die beeindruckende magische Verwandlung beobachtet hatte. Verfolgt hatte, wie der mächtige ´Dunkle Magier` geboren worden war und nun in dieser Form seiner sich selbst auferlegten Bestimmung nachgehen würde, seinen Pharao zu beschützen, und zwar für immer!
 

Nun gingen wie durch Magie auch die anderen Duelle weiter, Angriff um Angriff wurde hin und her geworfen. Immer heftiger wurden die Duelle, sodass ein weiteres Mal auch Monster an seiner Seite viele Treffer einstecken mussten oder gänzlich geschlagen wurden. Je länger dies Duell dauerte, desto enger zogen die Räuber den Kreis um den ´Dunklen Magier` sowie seinen paar Verteidigungsmonster. Begannen immer mehr der kleineren Monster, die der schwarz gekleidete Magier zu seinem Schutz neben sich hatte, in die Schatten zu verbannen. So kam es, dass nach einigen schweren Angriffen seitens Bakura und seiner Bande, der ´Dunklen Magier` letztendlich allein dieser riesigen Schar an Monstern gegenüber stand. Stolz seinen Kopf hob und Bakuras übergroßen ´Diabound` anblickte …
 

„ANGRIFF! ANGRIFF!“, klang Rishids Stimme derzeit laut durch den Lagerplatz, „ANGRIFF! ANGRIFF!“, mittig stand er zwischen den Zelten, „HINTEN BEI DER RUINE … LOS KOMMT!“ Schnell sprang Seto auf, erschrocken sah der junge Pharao zu dem CEO, „Komm!“, meinte er zu dem jungen Firmenchef, sie verließen das Zelt und liefen zu Rishid, bei dem mittlerweile auch Horatio stand. „Was ist jetzt bei der Ruine?“, wollte Seto nun ganz genau erfahren. „Irgendwie war da zuerst eine gespenstische Stille, wie als wenn die Zeit stillstände. Dann sah ich einen gewaltigen Lichtblitz und jetzt scheint dort hinten bei den Ruinen, die vor dem Doppeltempel liegen, ein wildes Duell zu toben.“ „Ein Schattenduell?“, hauchte der Pharao mit ungutem Gefühl leise, während er ebenfalls in Richtung der Ruine blickte. „Schnell, wir müssen dorthin, dort ist bestimmt Mahaad …“ „Wie Ihr befehlt, mein Pharao!“, Horatio griff sich sein Chepesch** sowie seinen Schild, Rishid gab ihm ein Zeichen und die beiden Männer liefen voraus, gefolgt von Seto und dem Pharao. //Hoffentlich kommen wir noch nicht zu spät!//, ging es dem Pharao durch den Kopf, während er geduckt hinter dem Hauptmann seiner Leibgarde und dem Häuptling der drei Stämme hinterher schlich.
 

Schließlich erreichten sie die ersten Felsen an der kleinen Ruine, von wo aus sie das heftige Duell verfolgen konnten. Was Atemu sah, verwirrte ihn etwas, //Warum kämpft Mahaad nur mit einem Monster? Er hat doch genug Magie, um mindestens drei, vier, oder sogar mehr Monster zu beschwören … Und wieso sieht der ´Mysteriöse Magier` so … so komisch aus?//, um wieder klarer denken zu können, schüttelte er kurz sein stacheliges Haupt, fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die Haare. „Ich verstehe das nicht, wo ist Mahaad? Ich kann ihn nicht sehen … ist er verletzt, warum nutzt er nur seinen Magier? So wird er bald …“, Seto konnte die Panik, die in der Stimme des jungen Pharaos mitschwang heraus hören und somit fasste er in diesem Augenblick einen Entschluss. „Ich werd hier nicht rum hocken und warten bis die Räuber mit dem Priester fertig sind, und sich dann über uns her machen, ich werde kämpfen … und zwar jetzt!“, damit erhob er sich und trat ein paar Schritte vor, „´Weißer Drache mit eiskaltem Blick` “, rief der Brünette laut aus, welcher sich augenblicklich vor ihm manifestierte, den Kopf in den Sternenhimmel reckte, gleichzeitig ertönte ein donnerndes Brüllen, was alle zusammen zucken ließ. „´Weißer Drache` … ´Lichtblitzattacke` …“, spie Kaiba laut und über die gesamte Tempelanlage vernehmlich aus, sofort wurde es taghell. Viele der Schattenwesen der Grabräuber, welche gerade einen Angriff führten, mussten sich dieser geballten Kraft des Drachen geschlagen geben und wurden durch diesen Blitz in die Schatten verbannt. Neben Seto positionierte sich Rishid wieder loyal an der Seite des ´Wahren Drachen`, um dessen Rücken um jeden Preis zu decken. Horatio trat an die andere Seite und schirmte so die linke Flanke mit seinem Krummschwert ab. Im Hintergrund stand Atemu, sah sich noch kurz suchend nach seinem Priestermagier um, bevor auch er sich an dem Duell beteiligte. Durch die Sorge um seinen Freund fiel ihm die Beschwörung ungewöhnlich schwer und er benötigte sehr lange, bis er genügend Konzentration aufgebaut hatte, um seinem Monster Form zu verleihen. „´Ritterin der Königin`…!“
 

Überrascht blickte der weißhaarige Grabräuber zu den neu erschienenen Personen und ihren Monstern, //Na sieh mal einer an … der Pharao … na endlich, ich fürchtete schon, du wolltest dich drücken! Na, dann wollen wir doch mal sehen, was du wirklich kannst.// Ein fieses Grinsen schlich sich auf Bakuras Gesicht, „´Diabound` … ´Lichtblitz absorbieren`!“, schleuderte er Kaiba entgegen, als dieser erneut seinem Drachen einen Angriff befahl. „Hahahaaaa … hahaha … Hohepriester, gegen meinen ´Diabound` habt ihr keine Chance, seht es ein!“, ein tiefes Lachen drang zu dem CEO herüber. „Hahahaaaa!" //Das wollen wir doch erst einmal sehen … zuerst müssen die anderen Gegner aus dem Weg geräumt werden, dann befasse ich mich in Ruhe mit dir!// „´Weißer Drache mit eiskaltem Blick` “, kurz sammelte Seto sich, schloss dann erneut die Augen, „ ´Herr der Drachen` und nutze deine ´Drachenrufflöte` … und rufe mit deiner Flöte noch zwei weitere Drachen herbei! Bring mir den dritten ´Weißen Drachen mit eiskaltem Blick` und außerdem den mächtigen ´Chaos – Imperatordrache` “ Im nächsten Augenblick erschienen die beiden soeben gerufenen Drachen, der letzte weiße Drache mit eiskaltem Blick und ein noch viel imposanterer, größerer und gefährlich aussehender … der ´Chaos – Imperatordrache` !*** Er blickte Rishid an, dieser nickte ihm wissend zu, daraufhin erhob Seto seine Stimme, „Ich opfere meinen ´Herren der Drachen` und das Monster des Häuptlings, um meinem ´Chaos – Imperatordrachen` besondere Kraft zu geben … ´Chaos – Imperatordrache`, zerstöre alle Monster hier!“ Worauf der majestätische Drache die beiden besagten Monster mit seinen Klauen in Stücke zerriss um anschließend einen übermächtigen Feuersturm zu entfachen, der alles mit sich fort riss … kurz folgte Stille, dann ein schrilles Lachen.
 

„Hast du wirklich geglaubt, du könntest mit deinem lächerlichen Drachen meinen ´Diabound` in den Schatten verbannen? Solche Angriffe können meinem Monster nicht im Geringsten schaden“, grinste der Grabräuber unverhohlen. „Das macht meinem ´Diabound` nicht das Geringste aus. Wenn du glaubst, mit einem solchen Angriff mein Monster in den Schatten verbannen zu können, dann täuscht du dich gewaltig, denn mein ´Diabound` ist der Schatten schlechthin!" „Deinem vielleicht nicht“, antwortete der Blauäugige kühl, „Aber schau dich um, all deine Gefolgsleute wurden mit einem Schlag vernichtet, mein ´Chaos – Imperatordrache` hat sie mit seinem Feueratem alle in den Schatten geschickt. Du stehst allein, Dieb!“ „Pah, allein … ich bin allein, seit Pharao Aknamkanon mein Dorf dem Erdboden gleich gemacht hat“, schnaubte der Weißhaarige, „Doch auch wenn ihr meine Bande dezimiert habt und ich hier nun allein vor euch stehe, ich werde alle meine Feinde besiegen! Dich lasse ich locker von meinem ´Diabound` in den Schatten werfen!“ „Wer sagt, dass du gegen mich antreten musst?“, damit trat Seto einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf Atemu frei, welcher im selben Augenblick seine eindrucksvollen Augen schloss und ergeben hauchte, „´Slifer`, ehrwürdiger ´Himmelsdrache des Osiris`*, erhört mein demütiges flehen, gewährt mir die Gnade eurer Gunst und erscheint“, der junge Pharao blickte zu Boden, plötzlich ertönte ein lautes Rauschen von weit her, dann sah man eine Schlangen ähnliche Gestalt, die sich rasch windend dem Schauplatz näherte.
 

„Pharao, schaut … der ´Himmelsdrache des Osiris`!“, rief Horatio aus, dabei deutete er auf den Himmelsdrachen, der sich mittlerweile direkt über ihnen befand. Der Bunthaarige atmete tief ein, da er zur Beschwörung des Gottes viel Kraft aufgewendet hatte, //Noch zwei … ich muss es einfach schaffen. Ich darf mich nicht immer auf Seto verlassen … muss ihm helfen!// Noch einen kurzen Moment hielt er seinen Kopf gesenkt, holte tief Luft, dann hob Atemu erneut sein Haupt und konzentrierte sich abermals. „´Obelisk`, großer ägyptischer ´Gottgesandter`, erhört mein demütiges flehen, gewährt mir die Gnade eurer Gunst und erscheint“, rief der Kleinere und sank danach kurz auf die Knie, was Seto mit Unbehagen registrierte. //Er sieht überhaupt nicht gut aus. Diese Beschwörungen der ägyptischen Götter strengen ihn zu sehr an … er sollte langsam aufhören, es reicht doch. Die beiden Götter und außerdem der Imperatordrache, damit werden wir Bakura besiegen.// Doch noch ehe der Braunhaarige sich weiter drüber Gedanken machen konnte, erzitterte die Erde und ein Sturm zog auf, unvermittelt teilte sich die Erde vor Atemu, sodass Seto instinktiv nach dem Pharao griff, der noch immer erschöpft neben ihm am Boden kniete. „Yami … pass auf!“, entfuhr es ihm, und während er den bunthaarigen Pharao zu sich zog, beobachtete der CEO, was dort den Untiefen entstieg …, ´Obelisk, der Peiniger`* höchstpersönlich! //Dies Monster ist immer noch so beeindruckend wie damals, oder demnächst, als Ishizu es mir gab … nun ja, geben wird.// Ging es Seto in diesem Moment durch den Kopf. „Und was glaubst du mit deinen beiden Monstern bewirken zu können, Pharao?“, versuchte Bakura Atemu, wie schon so oft, zu reizen. „Mich und meinen ´Diabound` kannst du nicht besiegen, dies Monster ist unbezwingbar!“
 

Dies brachte den Präsidenten der KaibaCorporation in Rage, „Atemus Göttermonster werden dich und dein unbesiegbares Monster schlagen, dich in den Schatten treiben, den du ja so liebst!“, knurrte er dem Grabräuber zu. Währenddessen stützte er den Kleineren, //Hmm, da sein Monster meine Angriffe locker absorbieren kann, bringt es nichts, wenn ich ihn nun noch einmal mit dem Drachen angreifen würde, also ist es besser, wenn ich Ya-… ah, Atemu den Rücken decke.// Leise raunte er dem Pharao zu, „Alles wieder in Ordnung?“, worauf er ein bedächtiges Nicken erhielt. „Etwas erschöpft … vielleicht etwas mehr erschöpft“, flüsterte Atemu zurück, „Doch nun muss ich noch ´Ra …` “, doch bevor er seinen Satz vollenden konnte, fiel ihm der Größere herrisch ins Wort. „Aber das ist doch völlig unnötig, Atemu, du hast bereits diese beiden Göttermonster beschworen und es hat dich viel Kraft gekostet. Lass es, mit den beiden Göttern und dem Chaos – Imperatordrachen werden wir siegreich sein!“ „Nein, Seto, um gegen das Böse gewinnen zu können, müssen alle Götter Ägyptens gemeinsam kämpfen!“, kurz lehnte er seinen Kopf an Setos Schulter, sog verstohlen dessen Geruch ein, dann begann er das Letzte der drei Göttermonster herbeizurufen. „Beschützer der Sonne auf deiner himmlischen Bahn, hör mein lautes rufen, ich flehe dich an. Verwandle dich aus der Kugel des Lichts, aber schnell und bring mir den Sieg in diesem Duell. Ich brauche auch dich noch zu guter Letzt, darum rufe ich deinen Namen jetzt, ´Geflügelter Drache des Ra` !*" Hektisch hob und senkte sich nun Atemus Brust nachdem er auch diese dritte Beschwörung vollzogen hatte, abwartend blickte er gen Himmel. //Hoffentlich erhört auch ´Ra` meine Bitte …//
 

Bange Minuten, welche Atemu eher wie Stunden vorkamen, vergingen, während Seto, Rishid sowie auch Horatio den Pharao und seine Monster gegen Bakuras Angriffe tapfer verteidigten. Schließlich schlich sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Kleineren, denn ohne das der Grabräuber es bemerkte, formte sich über ihnen eine kleine Kugel, die schnell an Größe zunahm, sich letztendlich öffnete … ´der Geflügelte Drache des Ra` entstieg ihr, entfaltete seinen strahlenden Glanz und ließ hier schon seine Macht erahnen. „Götter Ägyptens, zeigt eure Macht … bekämpft gemeinsam die Feinde unserer Heimat und unserer Ahnen!“, nach diesem Befehl des Herrschers über Ober – und Unterägypten setzten sich die großen Monster in Bewegung, verschmolzen zu einem komplett neuen Wesen, zu ´Horakhty`, welcher erstrahlte und die gesamte Ebene zwischen den Felsen und der Ruine bei der Doppeltempelanlage in ein gleißendes Licht tauchte. „AAHHH … AARRGGGHH“, ein lauter Aufschrei klang durch die Helligkeit, „AAAHH …. NEEEEIIIINNNN … nein, nein, nein … das ist unmöglich“, Bakura starrte ungläubig auf die Stelle, wo bis vor wenigen Augenblicken noch sein Monster gewesen war. //Unmöglich, das ist völlig unmöglich! ´Diabound` ist unbezwingbar!// Noch während er versuchte seine Gedanken wieder ein wenig zu ordnen, wurde er auf eine Gestalt aufmerksam, die etwas abseits des Geschehens zusammen gebrochen war. Neugierig schlich sich der Weißhaarige dorthin, //Na … Wer liegt denn hier?// Vorsichtig, damit die Gegner nicht auf ihn aufmerksam wurden, drehte er die dunkel gekleidete Person um und trotz der gerade erlittenen Niederlage hob sich seine Laune sofort wieder erheblich. Vor ihm lag der junge Priester aus der Priesterleibgarde des Pharao oder vielleicht besser gesagt, hier lag das, was von dem jungen Magier übrig war, nachdem er sich mit seinem Monster vereinigt hatte. Und neben ihm lag etwas, was Bakura besondere Freude bereitete … der Millenniumsring!
 

Nach dem abrupten Ende dieses Schattenduells wankte Atemu, „Atemu, alles in Ordnung?“, blaue Augen schauten ihn durchdringend an, doch der CEO erhielt auf die Frage keine Antwort. Der junge Herrscher erlaubte sich nur wenige Augenblicke der Erholung, ruhelos ließ er seine Augen umher wandern, suchte verzweifelt nach Mahaad, den er im Eifer des Duells irgendwie völlig vergessen hatte. „Mahaad? Seto, weißt du, wo Mahaad ist?“, entkam es Atemu mit bebender Stimme, worauf der Brünette zunächst nur mit dem Kopf schütteln konnte, ebenso der Häuptling wie auch Horatio verneinten. „Aber dann müssen wir ihn suchen, schnell!“, drängte der Pharao aufgewühlt. So machten sich die Vier auf, suchten die Gegend rund um die Ruine und die Felsen ab. Da Mahaad nicht mehr in seine weiße Priestertracht gekleidet war, verging einige Zeit, bis jemand auf den jungen Priestermagier stieß. „HIER … HIER DRÜBEN! Hier ist etwas“, rief der Häuptling der drei Stämme. „Lasst mich zu ihm“, befahl Atemu, kniete sich hin und stockte … „Wieso liegt sein Monster hier? Wo ist Mahaad?“ „Atemu“, ertönte Setos Stimme, „Das ist nicht sein Monster, schau dir das Gesicht an … dies dürfte Mahaad … Ich weiß nicht, warum er es getan hat, oder wie er es gemacht hat … aber ich denke, er ist tot.“ //Auch wenn ich ihn nicht wirklich leiden konnte, doch einen Tod, der die Seele, wenn es denn so etwas gibt, in die Schatten schickt oder sie mit einem Duellmonster verschmilzt, hat niemand verdient.// „Bei allen Göttern, dass darf nicht sein. Nein, nein … NEIN! Er darf nicht sterben … er ist doch mein Freund!“, flüsterte Atemu völlig entsetzt, immer wieder perlten die selben traurigen Worte von seinen Lippen, „Nein, er darf nicht sterben …“
 

Es verpasste dem CEO einen schmerzvollen Stich tief in seine Eingeweide, //Oh man, verloren gegen einen Toten! Unglaublich! Wie tief kann man eigentlich noch sinken?// Nachdenklich betrachtete er Atemu, der neben der Leiche des jungen Priesters kniete, sich schließlich mit bebenden Schultern erhob und sich dann mit einem Schluchzen in seine Arme warf. „Se-etooo … bitte, halt mich fest“, murmelte der Kleinere leise, kaum hörbar für die anderen und klammerte sich an dem CEO fest, der behutsam seine Arme um den zitternden Körper schloss. Sanft strich Seto dem Kleineren über seinen Rücken, hielt ihn stumm und versuchte ihm Halt zu geben. „W-wa-warum hat er d-das nur ge-gemacht?“ Abermals streichelte der CEO dem Kleineren sanft über den bebenden Rücken. „Weil er seinen Pharao beschützen wollte, so wie es seine Aufgabe war. Wie es immer seine Aufgabe war und immer sein wird, in diesem Leben und darüber hinaus“, vernahmen die beiden da leise gesprochen hinter ihnen. „So, wie der ´Weiße Drache mit eiskaltem Blick` immer dem einzig ´Wahren Drachen` dient, so folgt und schützt der ´Dunkle Magier` den ´Herren des Drachen` “, erläuterte Rishid mit ruhiger Stimme. „Das ist die Karaethon Prophezeiung, von der euch Rafiki erzählt hat!“
 

Langsam führte Seto Atemu zurück in Richtung ihres Lagerplatzes, „Du musst dich ausruhen, das Duell war schon anstrengend und dann kam jetzt auch noch der Verlust von Mahaad dazu“, behutsam versuchte Seto den Pharao, der noch immer recht stumm neben ihm her lief in das Zelt zu lotsen. Als plötzlich der Bunthaarige ruckartig den Kopf hob, „Der Ring, sein Millenniumsring … damit muss er es getan haben, dann … dann kann man es nie mehr umkehren. Unser alter Hohepriester hatte damals, als Mahaad seine starke Magie noch nicht richtig beherrschen konnte, einen Teil in die Steintafel des Magiers gesperrt und nur Mahaad verraten, wie er sie, falls er seine vollen magischen Kräfte beherrscht und sie dann braucht, wieder freisetzen kann. Er muss es in diesem Duell gegen Bakura getan haben …“, flüsterte Atemu, „Seto, lass nach dem Millenniumsring suchen. Er darf unter keinen Umständen in falsche Hände fallen … er darf einfach nicht …“ „Ich werde mich selbst darum kümmern“, versicherte der Braunhaarige, „Und du wirst dich währenddessen ausruhen. Bitte, Yami … ähm, Atemu", er stellte dem völlig erschöpften Atemu einen kleinen Krug Wasser hin und verließ das Zelt, mit schnellem Schritt trat der CEO zu Horatio, „Der Pharao wünscht, dass wir nach dem Millenniumsring von Mahaad suchen, nicht das er noch in die Hände der Diebesbande fällt.“ Der Hauptmann nickte, griff sich vorsichtshalber wieder sein Chepesch und ging mit Seto hoch zu der Ruine, an der noch vor kurzem der heftige Kampf getobt hatte. Sie suchten lange und intensiv, doch leider ohne Erfolg. //Verdammt, wo kann dieser Ring bloß sein? Hat das was mit dieser Transformation zu tun, oder ob ihn vielleicht schon jemand gefunden hat?// Seto warf einen misstrauischen Blick in Richtung der Höhlen, doch als es langsam anfing zu dämmern und sie noch immer nichts gefunden hatten, beschlossen sie, die Suche abzubrechen und zum Lager zurückzukehren. Als die beiden wieder dort ankamen, wollte Seto sofort nachsehen, wie es Atemu geht, als er jedoch leise ins Zelt schlich, fand er es verlassen vor … //Verdammt … So ein verdammter Mist aber auch! Wo ist Yami denn nur? Er sollte sich doch ausruhen!// Suchend schritt Seto um die Zelte, blickte sich in der Morgenröte in der Oase um und fand den Pharao schließlich etwas weiter entfernt von ihren Zelten. Dort kniete er und blickte in den Sonnenaufgang, der langsam hinten über den Horizont empor kroch.
 

Als Seto schließlich etwas näher zu Atemu hinüber schritt hörte er leise Worte, „Du hast soviel vorgehabt, das liegt hinter dir und ich glaub', mich hast du geliebt.“ Der Pharao sah bedrückt hin zur Tempelanlage, „Dich holt niemand mehr zurück, keine Liebe, keine Zärtlichkeit. Vielleicht hab' ich alles gut gemacht, vielleicht hab' ich alles falsch gemacht, für uns zwei zählt das nicht mehr!“, betreten schluckte er an seinen Tränen, die ihn erneut überwältigen wollten, da er mit Mahaad einen langjährigen Freund verloren hatte. //Warum mache ich mir etwas vor? Er war im Palast neben Seth mein bester Freund, der Einzige, mit dem ich reden konnte, ohne mich verstellen zu müssen …// Er seufzte leise, strich sich durch die Haare, die ihm im Gesicht hingen. „Und es ist zu spät für jedes Wort … Dich holt niemand mehr zurück!" Seto war erleichtert, dass es dem Kleinen gut ging und betrachtete Atemu zärtlich, lauschte weiterhin seinen Abschiedsworten für den Priester. //Ob der Priester ihm sehr fehlen wird? Ob er ihn vielleicht sogar …geliebt hat?!// „Du wolltest mehr, als ich dir geben konnt' und kein Engel schlug Alarm. Du lebtest unter einem weißen Mond … Dich holt niemand mehr zurück! Keine Tränen und auch kein Gebet. Und ich weiß, du hast mit eigener Hand alle Brücken hinter dir verbrannt, bis zum letzten Augenblick“, sanft strich Atemu über das Paket, in dem er alle irdischen Güter von seinem Freund verpackt hatte.

XIII. Kapitel - In der Dunkelheit der Nacht ...

Als Atemu nach seinem Gebet wenig später schließlich wieder sein Zelt betrat, wartete dort bereits Seto auf ihn. Mitgenommen von den schrecklichen Ereignissen ließ sich der junge Pharao stumm auf die Felle sinken, seufzte leise und rieb sich die feuchten, geröteten Augen. „Ya-…Atemu, du wolltest doch, dass ich nach Mahaads Millenniumsring suche … es tut mir leid, doch weder Horatio, Rishid noch ich konnten ihn irgendwo finden.“ Abwartend sah er den Kleineren an, kniete sich zu ihm hin. „Wäre es denn nicht auch möglich, dass der Ring durch die Transformation ganz vernichtet wurde? Oder durch die schrecklichen Schattenduelle, die drum herum tobten?“ Zögerlich schüttelte der Bunthaarige seinen Kopf, wusste er doch um die mächtige Magie, die den Millenniumsgegenstände inne wohnte, so waren sie nicht durch einen einfachen Kampf oder durch ein Duell zu vernichten, selbst wenn es ein Schattenduell war. Auch die Transformation konnte diesen magischen Gegenständen nichts anhaben. „Nein, sowie der Stab und mein Puzzle ist besonders der Ring von den Millenniumsgegenständen etwas extrem Magisches! Diese drei Gegenstände benötigen neben dem Auge, wie du weißt, eine besonders starke Seele um ihn weise und gerecht zu führen“, flüsterte Atemu, biss sich auf die Lippe und versuchte erneute Tränen, die ihn überkommen wollten, zu unterdrücken. Als sich Seto auf seine Seite des Zelts begeben wollte, spürte er eine Hand um sein Handgelenk, welche ihn zaghaft festhielt. „Seto … bitte, bleib diese Nacht bei mir“, Atemus Stimme war nur ein leiser Hauch. „Natürlich!“ Der Braunhaarige streifte sich seine Schuhe ab, schlüpfte dann zu dem Pharao und zog ihn sanft in seine Arme, anschließend griff er nach einer prächtig bestickten Decke und breitete diese über ihnen aus. „Ruh dich aus, Atemu, ich werde die Nacht über aufpassen, sodass du unbehelligt schlafen kannst!“ //Ohne einen weiteren Gedanken an diese schrecklichen Diebe verschwenden zu müssen. Ich werde für dich da sein!// Wie er es sich selbst geschworen hatte, wachte er in der kommenden Nacht über den äußerst unruhigen Schlaf des Pharao, welcher öfters im Schlaf zusammenzuckte und erschrocken hochfuhr. Während Atemu des Öfteren in dieser Nacht schweißgebadet hochschreckte, saß Bakura mehr als zufrieden mit seinen Grabräubern zusammen, aß und trank bis in die frühen Morgenstunden. Sie feierten ihren Sieg über den Magier der Priesterleibgarde des Pharao.
 

Und weit entfernt, in einer anderen Zeit … in einer sehr weit entfernten Zukunft, in DominoCity saßen Mokuba und Yugi in der Kaiba Villa zusammen in dem großen Wohnzimmer und sprachen über den Mann, der in dem Gästezimmer im oberen Stockwerk lag. Der kleine Schwarzhaarige hatte sich eine Pizza Hawaii bestellt, Yugi gab sich mit Chicken Nuggets zufrieden. Im Rahmen ihres Essens stellten sie verschiedene Vermutungen an, „Hmmmm, lecker!“, schmatzte der junge Kaiba vor sich hin, „Was denkst du? Wenn das da oben wirklich Seth ist und er demnächst zu sich kommt, wird er doch sicher eine Menge Fragen haben. Oder nicht? Oder denkst du, er kann sich an kaum etwas erinnern? Und wird er sich überhaupt mit uns verständigen können?“ Yugi schluckte seinen letzten Bissen von seinem Chicken Nugget runter, „Was meinst du mit erinnern? An sein vorheriges Leben, oder wie er hier gelandet ist?“, neugierig sah er Moki an, der sich ein neues Stück Pizza griff. „Ich weiß nicht recht, doch Seth wirkt zwar vom Äußeren her wie mein Bruder, doch trotzdem ist er völlig anders als Seto, hast du selbst gesehen und gesagt, und wie soll er sich denn dann hier zurecht finden? Ach man, was passiert, wenn Seto nicht mehr zurückkommt?“, murmelte Mokuba bedrückt. „Mokuba, jetzt mach dir mal nicht so viele Sorgen. Ich bin mir ganz sicher, wenn einer das schafft, dann dein Bruder!“
 

Zur gleichen Zeit hielt Seto seine wachsamen Augen schon mehrere Stunden über dem unruhig schlafenden jungen Herrscher Ägyptens. //Es ist schon irgendwie merkwürdig, sah ich zu Anfang nur einen Rivalen, den ich unbedingt bezwingen wollte, so ist er mir in den ganzen Jahren ein Freund, nein, eigentlich sehr viel mehr geworden … Wie kann ein Wesen, ein einzelner Mann nur so schön sein? Gehört solch eine Schönheit nicht verboten? Obwohl, da ist es doch selbstverständlich, dass seine Untertanen in ihm den Sohn der Götter sehen, oder?// Er seufzte leise und strich Atemu leicht über die Wange. Bis zum Morgengrauen harrte Seto an der Seite der jungen Herrschers, deckte ihn immer wieder zu, wenn dieser sich, durch die Alpträume dieser Nacht, die Decke vom Leib gestrampelt hatte. „Na, dann komm, Pharao, der Morgen graut“, flüsterte Seto Atemu ins Ohr, um den Kleineren zu wecken. Doch nur langsam öffneten sich die violetten Seelenspiegel von Atemu, blickten sich für einen winzigen Augenblick desorientiert um, doch als er dann die Wärme an seinem Rücken spürte, begann er sanft zu lächeln, „Seto …“, er lehnte seine Kopf sacht nach hinten an den Größeren, „Versprich mir, dass du dich nicht mit Bakura duellieren wirst. Bitte, Seto, du musst es mir versprechen!“ Der CEO fühlte sich von einer auf der anderen Sekunde unwohl, da ihm in der vergangenen Nacht klar geworden war, dass er den jungen Herrscher von Ägypten immer verteidigen würde, ganz egal vor wem und welche Konsequenzen es für ihn selbst hätte. //Mist, was soll ich ihm denn darauf antworten?// „Bitte, Seto“, vernahm Seto Atemus leise und traurige Stimme abermals. Als er dem Bunthaarigen noch immer keine Antwort gab, drehte sich dieser soweit zu ihm um, bis er in die blauen Augen blicken konnte, „Ich weiß zwar, dass … wir, wir diese Diebesbande rund um Bakura … fangen und … und“, bedrückt brach er ab. „Aber das ist es nicht wert“, hauchte er leise, lehnte seine Stirn an Setos Brust, „Du darfst nicht auch … das würde ich nicht … bitte, du musst es mir versprechen, Seto!“ //Ich würde es wahrlich nicht ertragen auch noch dich zu verlieren.// Mit glasigen Augen sah er den Braunhaarigen an, schmiegte sich enger an diesen, doch als ihm dann bewusst wurde, was er da gerade tat, rückte er rasch wieder ab, erhob sich und trat aus dem Zelt, wo Rishid an den Resten des nächtlichen Feuers saß und aufmerksam in Richtung des Tempels spähte.
 

„Rishid, ist in der Nacht irgendetwas ungewöhnliches vorgefallen?“ „Ich grüße Euch, Pharao, doch Ihr könnt beruhigt sein. Die Grabräuber waren verdächtig ruhig, aber ich vermute mal, dass sie ihren Sieg über …“, als er Atemus bedrückten Blick sah, sprach er seinen Satz nicht zu Ende. „Was habt Ihr nun vor? Wie wollt Ihr jetzt vorgehen?“ „Ich werde Bakura auf keinen Fall damit durchkommen lassen“, knurrte der junge Herrscher fest entschlossen, //Doch darf Seto unter keinen Umständen irgendeinen Schaden nehmen. Diese Schattenduelle … er darf niemals versuchen etwas gegen Bakura zu unternehmen, es war letztens schon viel zu gefährlich … wenn er, nein … wenn ich mir vorstelle, dass Bakura ihn …// Rishid bemerkte den innerlichen Disput des Pharao, „Falls es mir gestattet ist, ehrenwerter Pharao, möchte ich Euch etwas fragen!“ „Und was wollt Ihr wissen?“ „Ihr sorgt Euch um den ´Drachen`, korrekt? Macht Euch Sorgen, dass der ´Wahre Drache` bei diesem Kampf in Gefahr geraten könnte“, forschte Rishid eindringlich und ließ Atemu dabei nicht einen Moment aus den Augen. Ertappt wandte Atemu seinen Blick ab, schluckte und wollte zuerst nicht darauf antworteten, schließlich war er als Pharao und Herrscher über ganz Ober– und Unterägypten niemandem Rechenschaft schuldig, doch dann holte er einmal tief Luft, „Weißt du, Rishid, ich erinnere mich noch sehr genau an die letzten Jahre … er, also Seto, war in der Schule der erklärte Schwarm von allen Mädchen, auch wenn die es oft nicht zugeben wollten, doch hinter seinem Rücken haben sie sich nach ihm verzehrt. Er und ich hatten jedoch schon immer irgendwie eine Beziehung, denn oft, wenn ich nachts allein war, fragte ich mich, warum? Wieso durfte ich all das miterleben, obwohl ich doch eigentlich in die Vergangenheit gehörte!? Lag es daran, dass mein Vater die Schuld an der Entstehung der Millenniumsgegenstände trug? Musste ich deshalb etwas in der Zukunft korrigieren, damit nicht die gesamte Menschheit ausgelöscht werden würde? War dies der Sinn meines Lebens?!“, gab er mit gedankenverlorenem Blick von sich, „Seto, Yugi und meine restlichen Freunde hatten bei der Rettung der Welt geholfen“, ein leises Seufzen kroch über Atemus Lippen, „In Domino selbst war nach dem letzten, schweren Kampf wieder Ruhe eingekehrt und danach war mein Dasein in der Zukunft erfüllt, somit war ich frei, um in meine eigene Zeit zurückzukehren und prompt wurden die Weichen des Lebens neu gestellt, ich kehrte in die Vergangenheit zurück, doch muss ich gestehen, dass ich mich immer wieder gefragt habe, was ist aus ihm geworden … und aus meinen anderen Freunden?!“
 

Aufmerksame Augen beobachteten jede Regung des Pharao, „Die Wege, die Seto und ich gegangen sind führten leider nicht in eine Richtung. Und als dann Seto plötzlich in meinem Thronsaal vor mir stand, schaute ich auf einmal in zwei Augen so blau, dass lässt sich mit gar nichts vergleichen …“, ein seichtes Lächeln umschmeichelte Atemus Mundwinkel, „Selbst, als er nur von diesem unseligen Duell sprach, er war hier.“ //Bei mir!// „Aber er darf kein Schattenduell bestreiten … er darf einfach nicht …“ „Und warum wollt Ihr nicht, dass er sich in Gefahr begibt, werter Pharao?“, forschte der Häuptling leise. //Unnütze Gefahr teilweise.// „Rafiki hat doch von der Prophezeiung des Drachen erzählt, aber ich wusste irgendwie schon immer, dass Seto besonders ist. Trotz, wenn er die Reinkarnation von Seth, meinem Hohepriester ist, ist er noch viel stolzer und erhabener, sogar noch mutiger als Seth und kann dennoch überaus sanft sein“, ein verstohlenes Lächeln spiegelte sich auf Atemus Gesicht wider. „In der Zukunft wartet sein jüngerer Bruder Mokuba auf ihn, er darf hier nicht sterben und seine Seele verlieren … und Ihr … Ihr habt gesagt, er sei der ´Wahre Drache`, er hat also eine Bestimmung! Er darf nicht in so einem unsinnigen Kampf, der nur wegen mir und meinem Streit mit Bakura begann, sterben. Nicht auch noch er … auf ihn warten wichtigere Ziele … auf ihn wartet die Zukunft!“
 

Wenig später waren auch Seto und Horatio, der die Pferde versorgt hatte, zu Atemu und Rishid gekommen, um ihr weiteres Vorgehen zu planen. „Horatio, du wirst vorsichtig die Gegend rund um die Höhlen ausspähen und dann, sobald du etwas weißt, erstattest du mir Bericht. Sofort, du wirst nichts allein unternehmen.“ Der Hauptmann verbeugte sich ergeben, „Sehr wohl, mein Pharao!“, und machte sich sofort auf den Weg in Richtung der vielen Höhlen hinter dem großen Tempel. „Und? Was gedenkst du dann zu tun?“, aufmerksam lagen Setos blaue Augen auf Atemu, „Willst du versuchen, Bakura und die anderen Räuber mit einem schnellen Überraschungsangriff zu stellen?“ Allerdings erhielt der Braunhaarige keine Antwort, da dem Pharao bei dem Gedanken, dass Seto ihn bei diesem Kampf unterstützen würde, nicht wohl war. „Atemu, also … was hast du vor?“ „Das hängt von Horatios Bericht ab.“ Der Häuptling der drei großen Bergstämme beobachtete die kurze Unterhaltung zwischen dem ´Drachen` und dem jungen Herrscher Ägyptens, //Das Licht und sein Gegenpart, die Finsternis. Der weiße Drache und sein schwarzer Magier, wie sehr beide doch kämpfen, um ihre Gefühle vor dem Anderen zu verbergen …// Mit einem leichten Kopfschütteln, was jedoch von keinem bemerkt wurde, verließ der Glatzkopf den Schauplatz und begann seine Sachen auf sein Pferd zu packen.
 

Es dauerte nicht lange, da kam auch Horatio schon wieder zum Lager, trank gierig etwas Wasser aus seinem Wasserbeutel, da er die gesamte Strecke zurück gerannt war und fing anschließend an, Bericht zu erstatten. „In all den Höhlen oben hinter dem großen Doppeltempel ist es vollkommen ruhig“, er kniete vor Atemu, „Da die Grabräuber sich in der vergangenen Nacht nicht gerührt haben, müssen sie noch in ihren Verstecken sein und, so vermute ich, mein Pharao, ihren Rausch ausschlafen! Wenn wir einen Angriff wagen wollen, so sollten wir dies jetzt tun.“ Der junge Pharao zögerte einen Moment, warf einen verstohlenen Blick aus seinen Augenwinkeln zu Seto, welcher rechts von ihm stand. „Nun gut, wir werden diesen günstigen Augenblick nutzen, doch keiner begibt sich in unnütze Gefahr.“ Er bemerkt den ungläubigen Blick, den sein Hauptmann ihm zuwarf, doch in dieser Situation war es ihm egal. Rishid nickte zustimmend und ging zu den Pferden, //Euer Schicksal und das des ´Drachen` ist ohnehin vorbestimmt, auch wenn das Licht glaubt, es wäre schneller als alles andere. Aber egal wie schnell es sich bewegt, die Dunkelheit ist immer schon vorher da und erwartet das Licht bereits* … Dies wird für immer und ewig euer Schicksal sein, denn es gibt keine Gegenwart und keine Zukunft, nur die Vergangenheit, die sich ständig wiederholt**!//


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
(*) Friedrich Nietzsche

Das Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die allerstärksten Charaktere sind mit Narben übersät!
(**) Khalil Gibran /Philosoph/ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh weh, was glaubt ihr, wer hat das Dorf angegriffen, wer hat seine schreckliche Schattenkreatur auf die armen Bauern und Hirten gehetzt?
Und was war das wohl für ein Monster? Was der Bauer so erzählt, sind es ja eher viele verschiedene Monster gewesen ... oder was denkt ihr? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Jetzt einmal ganz ehrlich ... Hand auf`s Herz, wer hat bei dem Fremden an DARTZ gedacht? Wer hatte bei der Beschreibung des Bauern den mächtigen Leviathan im Kopf?
Aber ich habe mir die mythische Beschreibung eines Leviathan zur Vorlage genommen ... wer sich überzeugen möchte?!

https://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_(Mythologie) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh, oh ... unser Dieb ist ja ganz schön dreist! Oder wie findet ihr seinen Art, sich einfach auf dem Thron einen "von der Palme zu wedeln"?
Zeugt ja nicht gerade von Respekt ...

Und im nächsten Kapitel werdet ihr erfahren, wer den Häuptling der Bergvölker darstellen wird ... (Denn er wird im weiteren Verlauf noch eine etwas größere Rolle einnehmen!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh, ein Cliffhanger ... aber wie bereits erwähnt, ist dies ja nur ein Teil der Prophezeiung ... im nächsten Kapitel wird es weitergehen!

Wie ihr bestimmt gemerkt habt, habe ich mich für Odion/Rishid entschieden. Da ich fand, dass Odion / hier Rishid, von den ganzen Yu-Gi-Oh Charakteren, am besten in die Rolle eines Stammeshäuptlings passte! ;-)

* Kom Ombo, Doppeltempelanlage, am Nilufer in Oberägypten Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wie gefällt euch die Prophezeiung?

Und was denkt ihr?
Wer ist wohl gemeint mit dem ´Wahren wiedergeborenen Drachen`? Der Hohepriester Seth ... oder doch eher Seto Kaiba? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Émile Zola (1840 - 1902), französischer Romanschriftsteller des Naturalismus Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Der CEO kämpft aber ganz schön mit seinen Emotionen, was? Aber man muss ihm ja auch zu Gute halten, dass Atemu wirklich überaus niedlich ist. Doch Kaiba bleibt einfach Kaiba, anstatt sich den Süßen zu schnappen, tritt er den Rücktritt an und überlegt sich lieber einen Schlachtplan für den nächsten Tag ... oh man, Seto, du bist echt ein Gefühlskrüppel! Oder wie seht ihr das? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Horus → (auch Horos, Hor) war ein Hauptgott in der frühen Mythologie des Alten Ägypten. Ursprünglich ein Himmelsgott, war er außerdem Königsgott, ein Welten- oder Lichtgott und Beschützer der Kinder.

*Sobek → (ägyptisch traditionell sbk, seltener auch sbjk) im Neuen Reich vereinzelt auch Sebak (sb3k) ist der Krokodilgott der ägyptischen Mythologie. Er war der Herrscher über das Wasser und wurde ebenfalls als Fruchtbarkeitsgott verehrt.


~ ~ ~ *** ~ ~ ~ *** ~ ~ ~


Wow … Seto hat sich hier aber ganz schön ins Zeug gelegt, damit Atemu fliehen konnte. Und Rishid hält auch Wort und schützt den ´Drachen` mit seinem Leben. Selbst wenn der CEO dies nicht so recht zu würdigen weiß.
Tja, besonders unserem Pharao scheint es momentan irgendwie gar nicht zu passen, dass der Häuptling dem Brünetten so nah ist, oder was meint ihr? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
~ ~ ~ *** ~ ~ ~ *** ~ ~ ~


Ich hoffe, die Verwandlung Mahaads zum Dunklen Magier war anschaulich und spannend beschrieben! Ebenso hoffe ich, dass ihr beim Lesen wiedermal so viel Spaß hattet … so wie ich bei schreiben!


~ ~ ~ *** ~ ~ ~ *** ~ ~ ~


*Diabound → ja mir ist klar, dass die Karte eigentlich Diabound Kernel genannt wird, doch ich habe mich lieber an den einfachen Namen gehalten! Also bitte, nicht böse sein und gleich dafür köpfen …

**Chepesch → Krummschwert im alten Ägypten, oft als Königswaffe bezeichnet, Grabbeigabe in Pharaonengräbern

***Chaos – Imperatordrache → mir ist bewusst, dass dies eine verbotene Karte ist, doch sie passt irgendwie zu Kaiba (finde ich) und sie passt zu dieser Story! Und ich liebe sie … daher wird wie vielleicht noch öfter zum Einsatz kommen.

*Göttermonster (bezüglich ihrer Beschwörungen) → da musste ich mir, bis auf bei Ra, selbst etwas ausdenken, was ich hoffentlich zu eurer Zufriedenheit, geschafft habe?!


~ ~ ~ *** ~ ~ ~ *** ~ ~ ~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
* Das Licht glaubt, es wäre schneller als alles andere. Aber egal wie schnell es sich bewegt, die Dunkelheit ist immer schon vorher da und erwartet das Licht bereits.
- Zitat von Terry Pratchett -

** Es gibt keine Gegenwart und keine Zukunft, nur die Vergangenheit, die sich ständig wiederholt.
- Zitat von dem Dramatiker Eugene O’Neill -


~ ~ ~ *** ~ ~ ~ *** ~ ~ ~


Und hat euch dies kleine Zwischenkapitel ein wenig neugierig gemacht?
Was denkt ihr, was meint Rishid, wenn er so geheimnisvoll meint, es sei für immer und ewig ihr Schicksal? Na, irgendwelche Ideen oder Vorschläge ...?
Und was schätzt ihr, wird ihr Überraschungsangriff gelingen oder nicht? Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Yui_du_Ma
2023-10-28T12:51:28+00:00 28.10.2023 14:51
Hab scheinbar dieses Kapitel gar nicht mitbekommen.
Interessant, schade, das es bis jetzt noch nicht weiter gegangen ist.
Würde mich freuen, wenn es da weiter geht.
Neugierig wäre ich darauf.
Von:  Yui_du_Ma
2021-11-19T19:02:55+00:00 19.11.2021 20:02
Ein trauriges Kapitel.
Fand es schade, das jemand gehen musste.
Aber wieder gut geschrieben.
Mal sehen, wie es weiter geht.
Von:  Yui_du_Ma
2021-11-19T18:31:54+00:00 19.11.2021 19:31
Yepp, das stört Atemu schon sehr.
Wieder ein gutes Kapitel.
Man ist sehr neugierig, wie es da weiter geht.
Von:  Yui_du_Ma
2021-11-19T17:31:44+00:00 19.11.2021 18:31
Ich würde sagen, da gestehen sich zwei nicht ein, was sie wirklich für einander empfinden.
Bin gespannt, wie und ob es überhaupt raus kommt.
Und wie wird es in der Gegenwart laufen?
Mal sehen. ^.^
Von:  Yui_du_Ma
2021-11-19T17:08:34+00:00 19.11.2021 18:08
War auch wieder ein schönes Kapitel.
Man freut sich auf mehr. ^.^
Von:  Yui_du_Ma
2021-11-19T16:53:24+00:00 19.11.2021 17:53
Ich würde mal denken, das es Seto Kaiba sein müsste, aber so sicher bin ich mir nicht.
Aber gut geschrieben! ^.^
Bin gespannt wie es da weiter gehen wird.
Von:  Yui_du_Ma
2021-11-19T16:38:36+00:00 19.11.2021 17:38
Wieder ein sehr interessantes Kapitel.
Ein Cliffhänger ist nicht so doll,.... aber man will ja den Spannungsbogen aufrecht erhalten. ^.^
Bin auf das nächste gespannt.
Von:  Komori-666
2021-09-03T20:16:14+00:00 03.09.2021 22:16
Hallo nochmal :)

ich musste lachen, als Seto meinte den unfähigen Mahaad schon längst gefeuert zu haben :D Und ich hoffe wirklich, dass in einem der nächsten Kapitel noch einmal Atemus Reaktion zu Setos Statement "Ich folge dem Pharao" kommt. Das war ja DAS Geständnis schlechthin :D Unser stolzer Seto sagt sowas nicht mal schnell zur Show.
Interessant, dass Atemu Seto mit zu den Bergvölkern nehmen will, da sie ja offensichtlich Respekt (der angstvollen Art) vor dem Drachen hatten. Das unterstützt dann bestimmt seinen Vortrag von Frieden, Zusammenhalt und Kooperation während der Verhandlungen mit den Bergvölkern xD Ach, Hauptsache er hat seinen Seto dabei <3

Zu meinen & deinen vorherigen Kommentaren:
Mit 'keinem Gegenwind' hab ich das ungünstig formuliert. Aber wenn man bedenkt, dass Mahaad für Seto absolut KEIN Kommentar zu schade ist, wirkte das in dem Moment doch ziemlich 'friedlich'. Wie du sagst, Atemu ist immer noch Pharao und braucht sich nicht zu rechtfertigen, aber ich glaube ein genau solcher Satz hätte der Szene die Schärfe zurückgegeben. Ich hoffe, du weißt, was ich meine :)
Und sorry, ich bin ein unglaublich 'logischer Leser', daher entsprechendes Feedback. Vielleicht kannst du es einfach unter 'interessante Sichtweise' verbuchen :P

Ganz liebe Grüße,
Komori
Antwort von:  FeiLong_73
04.09.2021 11:49
Huhu Komori!

tja, ich dachte mir irgendwie, dass wäre so typisch Kaiba-like ... wer in der KC nichts bringt, fliegt raus und in seinen Augen klebt Mahaad dem Pharao ja ständig am Allerwertesten und fragt diesen ständig was Atemu wünscht, was getan werden soll. In seinen Augen also völlig unfähig!

Oh! Kam es so rüber, dass es Respekt der angstvollen Art war? Upps ... sollte es eigentlich nicht sein, eher so, dass sie beeindruckt von dem Drachen und dessen Führer sind. Dann hab ich es wohl nicht so gut beschrieben.

Zu den Kommis:

Nun ja, vielleicht könnte Mahaad mehr "Gegenwind" produzieren ... aber man muss ja nicht ständig streiten. Besonders wenn man dann den Pharao sauer macht, oder? ;-P

Liebe Grüße
Sanni
Von:  Komori-666
2021-09-03T14:43:55+00:00 03.09.2021 16:43
Huhu :)

Seto war wieder ganz er selbst - das hat mir gut gefallen! Atemu war hingegen schon sehr vorsichtig und auch etwas stockend im Umgang mit Seto :D Dass dem CEO das nicht langsam auffällt...

Mir haben in diesem Kapitel aber ein paar Infos gefehlt, also zum Beispiel habe ich nicht verstanden, warum der Pharao selbst in das Dorf reiten muss und das keinem Handlanger überlässt. Denn selbst, als es in den vorherigen Kapiteln um den Pakt zwischen den Ländern ging, haben die Länder Repräsentaten geschickt und die Herrscher kamen trotz einer so wichtigen Angelegenheit nicht selbst. Daher hat mich Atemus "Ausritt" etwas gewundert, vor allem, wenn nicht nur er, sondern auch seine Stadt von einem Unbekannten Fremden bedroht werden - abgesehen von seiner Sicherheit, wird er in der Stadt vielleicht auch bei einem erneuten Angriff gebraucht. Deswegen hat mir hier die Begründung für sein persönliches Handeln gefehlt :)
Und auch, dass er am Schluss gänzlich ohne Gegenwind seiner Leute ohne Wachen allein das Dorf absucht, fand ich seltsam.

Ich hoffe, du verstehst meine Kritik nicht falsch :) Ist gar nicht böse gemeint!

(btw. hieß Atemus Pferd oben Osiris und im letzten Absatz dann Horus?)

Liebe Grüße,
Komori
Antwort von:  FeiLong_73
03.09.2021 19:59
Huhu Komori!

Fein, dass ich hier in deinen Augen Seto mal wieder so richtig Kaiba - like dargestellt habe ... da freu ich mich doch! Atemu ist nicht so ganz mein Charakter, den ich meist tippe, vielleicht fällt es mir auch deswegen schwer, ihn perfekt zu treffen ... (bin sonst Rival - Schreiber!)

Sagen wir es mal so, für mich ist dieser Pakt, der dort in den vorigen Kapiteln beschrieben wurde, etwas nebensächliches, es diente dazu Atemu "Arbeit aufzuhalsen", damit er dort im Palast etwas zu tun hatte ... vielleicht war es nicht perfekt ausgedrückt, wenn ich schrieb, "Repräsentanten" -> was ja durchaus die Vizekönig sein konnte (bitte nicht wieder am Wort "Vize" aufhängen), wie gesagt, es nimmt hier in der Geschichte, nicht diesen großen Stellenwert ein, wie nun der Besuch in dem Dorf was letztendlich dann auch zu dem Kampf führt.
Das er keinen Gegenwind, wie du es so schön nennst, bekommt, stimmt ja nicht. Atemu wird oft von Mahaad gewarnt ... zwar vor Seto, aber sein Priester warnt und er ist der Pharao, er ist der Sohn der Götter auf Erden, er kann tun und lassen was er will. Er braucht sich nicht zu rechtfertigen.
Daher hab ich ihn dort auch nie großartig seine Schritt erläutern lassen. (Vielleicht ist es auch das Problem, weil ich ja im Kopf weiß, wohin dieses Kapitel / die Geschichte sich am Ende hin entwickeln wird ... so das ich es hier nicht von Nöten hielt, extra Infos zu schreiben, dass Atemu, wegen der Schattenfiguren los reitet und das er als Pharao niemanden Rechenschaft ablegen muss.

Wenn jemand offen über etwas redet, was ihn irritiert oder wo ich Bockmist gebaut habe ... so wie unten beim Pferdenamen, da ist mir nämlich der Name von Setos Pferd zu weit nach drüben gerutscht und steht somit neben Atemu. Mal schau`n, ob ich das noch korrigiert bekomme!

Liebe Grüße
Sanni
Von:  Komori-666
2021-09-03T12:56:13+00:00 03.09.2021 14:56
Huuhuuu!

Also, dass ich YuGiOh geschaut habe, ist bestimmt zehn Jahre her :D Aber da deine Ff mich irgendwie angesprochen hat und ich den Plot des Animes und die Charaktere noch halbwegs auf die Reihe bekomme, hab ich einfach mal reingeschaut ;)

Die ersten zwei Kapitel fand ich bis jetzt sehr gut. Der Text ist einfach zu lesen und man kann der Geschichte gut folgen, Rechtschreibfehler sind auch keine auffälligen drin und ich mag die Abschnitte, die du machst. (Es geht doch nichts über einen unformatierten Textblock...nicht).
Nur bei manchen Sätzen hatte ich das Gefühl, dass sie etwas lang sind bzw. ein Komma lieber einem Punkt oder Semikolon hätte weichen können - aber das ist Geschmackssache.

Die Charaktere konnte ich mir auch gut vorstellen :) Ob das jetzt total in-character war, weiß ich nach so langer Zeit leider nicht, aber es kam mir durchaus so vor ^^
Gegen Schluss war mir Seto jedoch etwas zu besorgt, fast etwas weich. Man hat zwar seinen rauen Ton in seinen Gedanken und in seinen Aussagen gemerkt, aber es kam ein eher fürsorglicher Aspekt rüber anstelle des ungeduldigen "Wenn der Kerl nicht langsam eine Pause macht, komme nie zu meinem Duell".

Bis jetzt wirkt die ff gut durchdacht und es macht Spaß sie zu lesen! Ich hoffe, dass das auch in den nächsten Kapiteln so bleibt :)

Ganz liebe Grüße,
Komori
Antwort von:  FeiLong_73
03.09.2021 19:41
Huhu!

Erst einmal danke für deine Kommentare ... schön, dass auch noch jemand anderes zu der Geschichte mal einen Review da lässt. Und ich denke, die Classic - Serie ist bei uns allen schon eine ganze Zeit her, nicht wahr?

Freut mich, dass du die Kapitel bisher soweit sehr gut und auch die Formatierung als brauchbar empfindest. Mir liegt auch viel an einfach lesbaren abschnitten, da so kompakte Blöcke immer etwas ermüdend sind.
Was die Länge der Sätze betrifft, werde ich kaum mit Semikolon arbeiten, da ich diese eher als störend empfinde - doch wie du schon sagst, alles reine Geschmackssache!

Freut mich, wenn ich es geschafft habe, dir meine Charaktere nahe zu bringen, sodass du sie dir vorstellen konntest ... was dein Kritikpunkt "in - charakter" betrifft, dass hab ich mir gerade in Bezug auf Kaiba schön öfters anhören dürfen. Doch so kam er mir im Umgang mit dem Pharao in der Serie eben irgendwie immer vor ... unterschwellig, wenn du verstehst, was ich meine - es war eigentlich immer eine Bemerkung von ihm, die Yami wieder Kraft gegeben hat weiter zumachen oder die Karte, durch die er letztendlich gewann ... oder dadurch, dass Noah die beiden Kaiba Brüder versteinerte ist Yami ja regelrecht explodiert und nachher hat er ja mit Kaibas Drachen gewonnen! (Was ich nur meine, die Beiden haben in meinen Augen eine gewisse Beziehung, die in dieser Story noch heraus kommen soll. ;-) )

Schön, dass dir die Story bisher gefiel und ich kann nur hoffen, dass ich es auch in den nächsten Kapiteln schaffe, deinen Spaß für die Geschichte zu fesseln!

Ganz liebe Grüße
Sanni


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