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Die lebende Tote

Auftragsmord in New York
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte mal Lust einen Kriminalroman zu schreiben, und hoffe, dass ich ihn auch bald abschließen werde. Noch habe ich keine Ahnung, wohin diese Story euch führen wird, da mir im Moment so viele Ideen in Kopf herumschwirren. Also, in diesem Sinne: Lasst Euch überraschen und viel Spaß.
Anregungen, Wünsche, Meinungen und Verbesserungsvorschläge sind immer gerne willkommen. ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel spaß beim Lesen. ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim Lesen.^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein etwas kürzeres Kapitel.^^ Komplett anzeigen

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Kapitel 1: Fund einer Leiche

Die Rechte an der Geschichte sowie ihre Figuren gehören der Autorin, Mei2001.

Ähnlichkeiten zu bereits exestierenden Werken sowie zu lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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Klick. Klick. Hell blitzten die Blitzlichter der Kameras auf und schossen Fotos von dem Szenario, dass sich vor ihnen erstreckte. 
 

»Und schon wieder ein Mord. Haben wir denn nie Freizeit? Und warum passieren so viele Morde in Hotels?«
 

»Das ist nun einmal unser Job. Außerdem passieren nicht unbedingt viele Morde in Hotels. Aber wenn du Lust hast, kannst du ja gerne mal eine Statistik aufstellen.« Leicht genervt kamen die beiden an dem Tatort an und zeigten ihre Ausweise vor.
 

»Ich bin Detectiv Emma Garcia und das ist mein Kollege Detectiv William Harper.«, stellte die junge, blondhaarige Frau sich dem Polizisten vor, der an der Absperrung stand und sie daraufhin durchließ.
 

»Unglaublich. Dass man sowas einer Frau antut.« Kopfschüttelnd schaute die junge Ermittlerin auf die Leiche vor ihr.
 

»Vielleicht war es eine Beziehungstat?«
 

»Meinst Du wirklich? Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass diese Frau in einer Beziehung war. Sie hat alleine eingecheckt und es kam auch keiner, der sie sehen wollte.«
 

»Vielleicht wohnt er bereits in diesem Hotel?«
 

»Willst Du jetzt etwas alle männlichen Bewohner und Angestellten in diesem Hotel befragen, ob er diese Frau kennt?«
 

»Nein. Das nun auch wieder nicht.«
 

»Eben.«
 

»Ich versteh das einfach nicht. Wir wissen fast nichts über diese Frau. In diesem Hotelzimmer gibt es fast gar keine persönlichen Gegenstände. Offensichtlich wurde sie erstochen und zudem noch erschossen. Sie trägt zwei Pistolen und etliche Messer bei sich. Und aus ihrem Personalausweis werde ich nicht schlau.«
 

»Zeig mal her.« Irritiert betrachtete Detectiv Garcia den Ausweis.
 

»Ihr Name ist Mei und sie ist, warte kurz, erst 19 Jahre alt. Ihre Staatsangehörigkeit ist Japanisch. Sie hat bestimmt eine Aufenthaltsgenehmigung. Hm, aber was bedeutet dieses Symbol?« Auf dem Ausweis war eine Silhouette eines Kopfes abgebildet, in deren Mitte ein geschlossenes Schloss war. Unter dem Symbol stand >Secrecy<.

»Moment mal, ist das nicht das Geheimhaltungssybol?«
 

»Echt, meinst du? Sie sieht gar nicht wie eine wichtige Person aus, und in dem Alter?«
 

»Weißt du, ob das Alter richtig ist? Außerdem sehen wichtige Personen selten wichtig aus.« Nachdenklich betrachteten die beiden Detectivs die blutüberströmte Leiche der jungen Frau. Ihre langen schwarzen Haare hatten sich wie ein Fächer um ihren Kopf und Körper ausgebreitet. Teilweise lagen sie in der Blutlache. Ihr schwarzes langärmliges Oberteil war blutdurchtränkt und man konnte, bei genauerem Hinsehen, die offenen Wunden in ihrer linken Bauchseite und in ihrer linken Brust erkennen.
 

»Todeszeitpunkt?«, fragte Detectiv Harper einen Beamten von der Spurensicherung.
 

»Tatsächlich erst vor etwa einer halben Stunde. Aber genau kann das erst in der Rechtsmedizin festgestellt werden.«
 

»Erst eine halbe Stunde? Dann ist der Täter vielleicht noch im Hotel. Am besten fragen wir mal an der Rezeption nach. Übrigens, können Sie vielleicht das Fenster schließen, ich finde, es zieht hier etwas.« Somit verließen die beiden Detectivs das Hotelzimmer und ließen die Spurensicherung in dem Zimmer zurück.
 

»Also hat keiner das Hotel in der letzten halben Stunde verlassen?«
 

»Das ist richtig, mein Herr. Von den Gästen hat in der letzten halben Stunde keiner das Hotel verlassen. Allerdings haben wir hier keine Einsicht auf die Angestellten-Ein- und Ausgänge.«
 

»Vielen Dank. Wie viele Angestellte haben Sie denn hier?«
 

»Das ist tagesabhängig. Wir haben etliche Angestellte, die nur an bestimmten Tagen arbeiten. Heute dürften es um die 300 Angestellte sein.«
 

»Was? So viele?«
 

»Wir sind ein großes Hotel mit einem exzellenten Service. Da ist eine solche Anzahl unabdingbar.«
 

»Ich verstehe.« Seufzend drehte sich Detectiv Harper zu seiner Kollegin um. »Ich hasse Morde in Hotels. Es gibt einfach immer zu viele potenzielle Täter.«
 

»Da hast Du ausnahmsweise vollkommen Recht. Vor allem, wenn der Täter wohlmöglich von außerhalb kommt und sich als Mitarbeiter verkleidet hat. Hm? Was ist los?« Fragend blickte Detectiv Garcia in das Gesicht ihres Gegenübers.
 

»Ich glaube, ich habe einen Geist gesehen.«, brachte der junge, braunhaarige Ermittler heraus und starrte ungläubig hinter seine Partnerin.
 

»Hä?«, fragte sie und wollte sich gerade umdrehen, als sie gerufen wurde. Ein Beamter der Spurensicherung rannte auf sie zu.
 

»Detectivs! Detectivs, wir haben ein Problem.«, keuchte der Mann.
 

»Was für ein Problem?« Alarmiert betrachtete sie ihn.
 

»Die Leiche – sie ist weg!«
 

»Weg? Wie kann eine Leiche plötzlich weg sein?«
 

»Wir wissen es nicht. Wir haben sie nur kurz aus den Augen gelassen. Und dann war sie nicht mehr da!«
 

»Das kann doch nicht wahr sein!« Gestresst wandte Detectiv Garcia sich wieder an ihren Kollegen. Dieser starrte noch immer etwas an. Eine schwarzhaarige Frau lief an den beiden vorbei.
 

»Schlag mich, aber ist das da nicht unsere Leiche?«
 

»Hä? … Ich glaub, du hast recht!« Die beiden Ermittler erwachten aus ihrer Starre und begannen der schwarzhaarigen Frau hinterherzurennen.
 

»Miss Mei. Miss Mei! Warten Sie doch!« Die Frau beschleunigte ihre Schritte, doch die Ermittler waren schneller. Detectiv Harper konnte die Frau am Oberarm packen und somit stoppen.

Kapitel 2: Drunter und drüber

»Also, wie kommt es, dass Sie hier jetzt wieder vor uns sitzen? Ich kann es noch immer nicht wirklich glauben.« Kopfschüttelnd schlürfte der Detectiv aus seiner Kaffeetasse und schaute auf die junge Frau vor ihm. Mei saß mit verschränkten Armen und überkreuzten Beinen am Tisch im Verhörraum.
 

»Das kann einfach nicht möglich sein. Wir habe Sie höchstpersönlich gesehen – tot. Die Spurensicherung hat Ihren Tot ebenfalls bestätigt. Wie können Sie jetzt einfach so hier vor uns sitzen?«
 

»Ich kann es halt. Finden Sie sich damit ab«
 

Irritiert und noch immer ungläubig verließen die beiden Detectivs den Verhörraum und ließen die unkooperative, schwarzhaarige Frau erstmal alleine. In ihrem Büro trafen sie auf die Leiterin der Abteilung – Miss Evelyn Ward, Leutnant des NYPDs.
 

»Also, Sie wollten mich sprechen?«
 

»Genau. Erinnern Sie sich an den Mord, zu dem wir heute Morgen beordert wurden?«, begann Detectiv Garcia zögerlich.
 

»Ja, was ist mit ihm?«
 

»Tja, um ehrlich zu sein, dieser Fall ist etwas speziell.«
 

»Jetzt lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen. Was ist denn mit dem Mordopfer?«
 

»Sie sitzt gerade in unserem Verhörraum.«, sagte Detectiv Harper trocken.
 

»Wie bitte?«
 

»Sie scheint, naja, wie soll man es beschreiben, auferstanden zu sein? Als die Spurensicherung und die Beamten kurz nicht hinsahen, spazierte sie einfach aus dem Raum und wäre uns beinahe entkommen. Sie äußert sich zu den Vorkommnissen und ihrer Person nicht. Schauen Sie sich mal ihren Personalausweis an.« Detectiv Harper kramte aus seiner Tasche den Personalausweis und drückte ihn seiner Chefin in die Hand. Diese überflog ihn kurz.
 

»Okay. Befragen Sie sie noch einmal. Ich werde durch den Venezianischen Spiegel zusehen.«
 

Die beiden Ermittler waren nicht gerade begeistert, sich erneut mit der störrischen Frau auseinandersetzten zu müssen.
 

»So. Miss Mei, ich hoffe, Sie sind sich jetzt ihrer Situation bewusster geworden und Sie lassen sich dazu herab, auf unserer Fragen zu antworten.«
 

»Ich habe doch bereits auf Ihre Fragen geantwortet. Was wollen Sie denn noch hören?«
 

»Die Wahrheit.«
 

»Die Wahrheit? In allem, was ich Ihnen erzählt habe, ist keinerlei Lüge enthalten.« Seufzend schloss Mei die Augen und atmete einmal tief durch. »Also schön. Der Grund warum ich hier sitze ist ganz einfach – ich bin unsterblich.«
 

Ein Moment der Stille brach herein, nachdem Mei geendet hatte. Dann platzten die beiden Detectivs nahezu vor lachen.
 

»Hahaha, das kannst Du deiner Großmutter erzählen. So etwas wie Unsterblichkeit gibt es nicht.«
 

Lachend wischte sich Detectiv Harper die Tränen aus den Augenwinkeln.
 

»So? Sie sehen das also als einen Witz? Na schön, Sie können es ja testen.« Mit diesen Worten zog Mei eine Waffe aus ihrem Waffengürtel, den sie unter ihrem Shirt trug. Erschrocken sprang Detectiv Harper von seinem Stuhl auf.
 

»Warum zum Teufel hat sie ihre Waffen?!«
 

»Erstens habe ich einen Waffenschein und die Erlaubnis, die Waffen immer bei mir zu tragen, und zweitens habe ich sie mir vorhin von der Spurensicherung genommen. An ihnen werden sie immerhin keine Spuren finden.« Mei legte die Waffe auf den Tisch. »Erschießen sie mich.« Geschockt starrten die beiden Ermittler auf die Waffe.
 

»Wie bitte?«
 

»Na los, erschießen Sie mich endlich!« Mit einer schnellen Bewegung packte sie Detectiv Harper am Kragen.
 

»Wenn Sie es nicht tun, sind Sie derjenige, der draufgeht.« Langsam zog sie ein Messer aus ihrem Waffengürtel und führte es zu seinem Hals.
 

»Wir können Dich nicht erschießen! Das ist gegen das Gesetz.«, versuchte Detectiv Garcia die Frau zu besänftigen.
 

»Ich würde es ja selbst tun, aber dann unterstellen Sie mir, dass ich etwas manipuliert habe. Also müssen Sie es tun.« Kurz herrschte gespenstische Stille, in der nur der laute Atem von Detektiv Harper zu hören war.
 

»Okay. Wenn Sie nicht wollen, muss halt Ihr Kollege hier den Löffel abgeben.« Ohne eine Regung in ihrem Gesicht schickte Mei sich an, Detectiv Harper die Kehle aufzuschlitzen.
 

Mit einem Klirren fiel die Patronenhülse zu Boden. Geschockt ließ Detectiv Garcia die Waffe sinken. Sie hatte tatsächlich geschossen. Mei hatte ihren Kollegen losgelassen, der entkräftet auf seinen Stuhl zurücksank. Die junge Frau schaute kurz hinunter auf ihre linke Brustseite. Sie lächelte leicht. »Na geht doch.« Dann brach sie zusammen.
 

»Holy Shit! Was machen wir jetzt?« Entsetzt ließ Detectiv Garcia sich auf ihren Stuhl zurückfallen.
 

»Woher soll ich das denn bitte wissen?!«
 

Detectiv Harper hatte sich schnell gefasst und sprang von seinem Stuhl auf. Er kniete sich neben die Frau, die blutend am Boden lag und fühlte ihren Puls. Dann schüttelte er seinen Kopf. »Fuck.«
 

»Meinst Du, das geht als Notwehr durch?« Mit den Nerven völlig am Ende raufte sich Detectiv Garcia die Haare, während sich Detectiv Harper neben die Leiche gesetzt hatte.
 

»Für einen kurzen Moment habe ich wirklich gedacht, dass sie die Wahrheit sagt. In den 10 Sekunden, die sie nach diesem Schuss hätte, konnte sie noch reden und ist auch irgendwie so gefallen, dass sie sich ihren Kopf nicht angeschlagen hat. Siehst Du? Ihr Kopf ist auf ihren linken Arm gefallen. Kurz dachte ich: >Sie hat wohl schon Erfahrung mit tödlichen Schüssen<.
 

Wie du weißt, wenn einem Menschen ein solcher Schuss zugefügt wird, verfällt der Körper in eine Schockstarre und man stirbt, ohne noch etwas tun zu können. Aber einige Menschen haben eine derart hohe Selbstkontrolle, dass sie den Schock verhindern und noch agieren können. Sie war wohl nur so ein Mensch.« Er seufzte leise und betrachtete das Blut, welches aus Meis Wunde austrat.
 

Dann wurde die Tür zum Verhörraum aufgerissen und Leutnant Ward stürmte in den Raum. Sie blieb wie erstarrt stehen, als sie die Leiche sah.
 

»Was fällt Euch eigentlich ein? Ihr könnt doch nicht einfach so, eine Frau in meinem Verhörraum erschießen! Euch ist schon klar, dass das alles auf Band und Video aufgenommen wurde? Herrgott! Das wird ein Verfahren geben. Und was für eines. Leiche verschwindet von Tatort. Frau wird im Verhörraum erschossen. NYPD noch vertrauenswürdig?« In ihrem Kopf malte sich die Chefin schon die verhöhnenden Zeitungsartikel aus.
 

»Entspannen Sie sich. Es ist keinem geholfen, wenn Sie jetzt auch noch ausrasten. Die Presse weiß hiervon noch nichts.« Detectiv Harper winkte, noch immer am Boden sitzend, ab.
 

Plötzlich vernahm er ein leises, metallisches Geräusch. Er schaute zu der jungen Frau neben sich und bemerkte, dass neben ihr die Kugel aus ihrem Körper lag.

Detectiv Harper schaute genauer hin – täuschte er sich, oder wurde die Blutlache um die Frau kleiner?
 

Aufgeregt winkte er die beiden lebenden Frauen zu sich, ohne den Blick von dem Körper abzuwenden.
 

»Was denn?«, fragte Detectiv Garcia, die völlig geschockt auf ihrem Stuhl gesessen hatte.
 

»Kommt mal her, und sagt mir, ob ich doch in die Klapse muss. Wird die Blutlache kleiner?
 

Leutnant Ward beugte sich über die Leiche.
 

»Du hast Recht.« Wie gebannt starrten die drei auf Meis Körper. Tatsächlich aber wurde die Blutlache nicht kleiner, sondern floss durch die Schusswunde in ihren Körper zurück. Als das vollständig geschehen war, schloss sich auch die Wunde.
 

»Holy Shit. Das ist echt strange.«, brachte Detectiv Garcia raus. Dann kam das Leben zurück in den Körper. Er drehte sich auf den Rücken und schlug die Augen auf. Mei setzte sich auf und schaute leicht amüsiert in die geschockten Gesichter, die sie anstarrten.
 

»Ich sag doch, ich bin unsterblich.« Sie hielt sich an der Tischkante fest und zog sich an ihr wieder auf ihren Stuhl. »Ach mist. Es ist noch größer.«, stellte sie fest und betrachtete das Loch in ihrem Oberteil.
 

»Ich glaub, ich brauche jetzt erstmal einen Kaffee.« Völlig mit ihren Nerven am Ende, verließ die verwirrte Chefin den Raum.
 

Detectiv Harper räusperte sich und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

»Also gut. Ich denke, wir sollten noch einmal von vorne anfangen.«
 

Mei zuckte mit den Schultern. »Von mir aus.«
 

»Antworte uns bitte ehrlich. Du machst Dich strafbar, wenn Du lügst.«
 

»Ich weiß. Ich antworte immer ehrlich.«
 

»Ihr Name ist Mei?«
 

»Ja.«
 

»Warum ist Ihr Nachname nicht auf Ihrem Personalausweis?«
 

»Weil er unwichtig ist. Mein Nachnahme würde Ihnen eh nichts sagen.«
 

Der Ermittler seufzte. »Wir haben doch gerade besprochen, dass wir ehrlich sein wollen.«
 

Nun war es an Mei zu seufzen. »Geben Sie meine Daten in der japanischen Staatsdatenbank ein. 593024917DMKJT0207 – das ist der Code, der Ihnen den Zugang gewährt.« Kurz herrschte in dem Raum Stille, dann standen die beiden Ermittler auf und verließen den Raum.
 

»Kann ich vielleicht etwas zu trinken haben?«, rief Mei den Ermittlern hinterher, bekam aber keine Antwort.

Kapitel 3: Verhörung

»Man, man, man. Was bin ich froh, dass ich sie doch nicht umgebracht habe.«
 

»Ja, das bin ich auch.« Leutnant Ward kam mit ihrer Tasse Kaffee zu den Schreibtischen der beiden Detectivs. »Hat sie noch was gesagt?«
 

»Sie möchte keine Aussage zu ihrem Nachnamen treffen und hat uns einen Code für die japanische Staatsdatenbank gegeben. Wir wollen gerade nachschauen.«, klärte Detectiv Garcia ihre Chefin auf. Interessiert beugten sich Detectiv Garcia und Leutnant Ward über die Schultern von Detectiv Harper, der grade die japanische Staatsdatenbank aufrief und die Daten der jungen Frau eingab. Er tippte den Code ein.
 

»Interessant.«, murmelte Detectiv Harper. Zusammen lasen sie die Daten durch. »(…) bewiesen, dass sie nicht lügt. Ihre Aussagen haben 100% Wahrheitsgrad und sind nicht anzufechten. (…)«, las der braunhaarige Ermittler vor.
 

»Solch einen Menschen gibt es wirklich?«, fragte Detectiv Garcia überrascht.
 

Amüsiert grinst der junge Mann. »Also mich überrascht bei dieser Frau mittlerweile gar nichts mehr.«
 

»Puh. Das macht mich heute irgendwie alles fertig. Ich brauche noch einen Kaffee.«
 

»Dann holen Sie sich mal noch einen.«, verabschiedete Detectiv Harper seine Chefin.
 

»Ich hole mir auch einen. Ich muss den Schock noch verdauen.«
 

»Hm.«, murmelte ihr Kollege, während er weiter in der Akte las. Dabei bemerkte er, dass einige Daten noch immer gesperrt waren, z.B. ihr Nachname, und man dafür einen Extra Code benötigte. Doch er wollte sich nicht noch mehr mit diesem Thema auseinandersetzten. Er schloss also die Seiten und begab sich wieder in den Verhörraum, in dem Mei leicht genervt wartete und mit ihren Fingern auf dem Tisch trommelte. Sie sah auf, als der Detectiv den Raum betrat und ihr Gesicht drückte Freude aus, als sie sah, was der Detectiv in der Hand hielt.
 

»Ich habe daran gedacht. Der Kaffee ist leider gerade leer - er ist momentan sehr angesagt, aber ich hoffe, Wasser ist auch okay?«
 

»Ja, klar. Vielen Dank.« Mei lächelte ihn an und nahm sogleich einen großen Schluck aus den Plastikbecher.
 

»Du bist wirklich außergewöhnlich.«, sagte er, während er Mei leicht lächelnd beobachtete.
 

»Ich weiß.«

Detectiv Garcia betrat mit ihrem Kaffeebecher den Raum und setzte sich. Mei stellte ihren Becher ebenfalls auf den Tisch und schaute die beiden Ermittler ernst an.
 

»Ich möchte Sie darum bitten, die Informationen, die Sie über mich erfahren haben, nicht weiterzugeben. Ich bin nicht sehr erpicht darauf, dass mehr Menschen davon erfahren.«
 

»Natürlich. Wir werden keinerlei Informationen weitergeben, wenn du es nicht willst.«, versicherte Detectiv Garcia.
 

»Wir werden jetzt mit der Befragung fortfahren. Kommen wir jetzt zur eigentlich wichtigsten Frage: Hast du den Täter gesehen?«

Gespannt beobachtete Detectiv Harper Mei, die ihre Arme verschränkte und sich nach hinten lehnte.
 

»Nein, habe ich nicht. Allerdings denke ich, dass es ein Auftragskiller war.« Überrascht schauten die Ermittler sie an.
 

»Wie kommst du darauf?«
 

»Ich würde sagen, dass ich feinere Sinne habe als die meisten anderen Menschen. Wenn jemand einen Raum betritt, merke ich es meist sofort. Zudem habe ich einen ausgeprägten Geruchsinn. Ich kann Menschen am besten an ihrem Geruch erkennen und unterschieden.«
 

»An dem Geruch? Schnüffelst du etwa an der Kleidung von Leuten?«, fragte Detectiv Garcia amüsiert und handelte sich einen herablassende Blick von Mei ein.
 

»Nein. Ich meine den menschlichen Geruch. Der Geruch, der jeder Mensch von Geburt an hat. Er wird von dem Körper ausgeströmt und ist bei jedem Menschen unterschiedlich und wird auch von jedem unterschiedlich wahrgenommen. Mit Kleidung hat das nichts zu tun. Der Duft von Waschmittel oder Parfüm überdeckt sogar den eigentlichen Körpergeruch.
 

Es gibt bestimmte Stellen, an denen man den Geruch am besten wahrnehmen kann, sofern kein anderes Duftmittel verwendet wird. Eine wäre zum Beispiel die Stelle hinter dem Ohr, bei der feinen Haut hinter dem Ohrläppchen. Diese Stelle zieht sich runter zum Hals und in den Nacken.« Mei hatte sich leicht seitlich gedreht und zeigte den Ermittlern die Stelle, die sie meinte.

»Ich finde das wirklich sehr interessant, aber was genau hat das mit einem Auftragskiller zu tun?« Irritiert betrachtete Detectiv Harper die junge Frau.
 

»Ach ja, genau. Ich kam gerade aus dem Bad und wollte aus dem Fenster sehen, als ich von hinten ein Messer in meine linke Seite gerammt bekommen habe. Sofort versagten mir meine Beine – er hatte wichtige Nerven betroffen. Ich fiel also auf den Boden, schaffte es aber, mich im Fallen zu drehen.« Mei schloss kurz die Augen und schien angestrengt nachzudenken.
 

»Ich konnte nicht viel sehen, bin mir aber sicher, dass es ein Mann war. Er trug eine schwarze Skimarke, wie jeder andere Verbrecher auch. Was mir allerdings auffiel war, dass von ihm ein starker Waschmittel- und Parfümgeruch ausging. Dann schoss er mir in die Brust. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?«
 

»Nein, nicht wirklich.«, gab Detectiv Garcia zu.
 

»Dieser Mann hat es erstens geschafft, sich unbemerkt an mich heranzuschleichen, was wirklich nicht vielen Menschen gelingt, und zweitens hat er seinen Körpergeruch mit Waschmittel und Parfüm so verdeckt, dass ich ihn nicht wahrnehmen konnte. Er wusste also, dass mein Geruchsinn sehr fein ist. Dass ich ihn trotz seines intensiven Duftes nicht bemerkt habe, sprich dafür, dass er sehr schnell war und genau wusste, was er tut.« Die beiden Detektivs nickten verstehend.
 

»Aber wenn er so stark parfümiert war, muss dieser Geruch doch noch in dem Raum gewesen sein, als du entdeckt wurdest. Aber in dem Bericht steht nichts davon.« Kurz überlegten alle, dann fiel Detectiv Harper etwas ein.
 

»Mei, hast du das Fenster geöffnet?« Alarmiert schaute Mei auf.
 

»Nein, habe ich nicht.«
 

»Das erklärt einiges. Der Täter war nicht sehr lange in dem Raum, hat aber, nachdem er Mei tötete, das Fenster geöffnet, um seine Spuren komplett zu beseitigen. In dem ganzen Raum wurden keine fremden Fingerabdrücke oder DNA-Spuren entdeckt.« Detektiv Harper lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
 

»Hast du denn eine Ahnung, wer einen Auftragskiller auf dich ansetzten würde?« Kurz dachte Mei nach.
 

»Nein. Tatsächlich erinnere ich mich an nichts wichtiges, das ich mitbekommen haben könnte, was von Bedeutung gewesen wäre.«
 

»Und irgendwelche Freunde oder Bekannte, mit denen du Streit hast, oder die etwas gegen dich haben?«
 

»Nein. Ich bin noch nicht so lange hier in New York. Wirklichen Streit habe ich im Moment mit keinem. Allerdings, wenn ich ehrlich bin, es gibt durchaus einige Menschen, die etwas gegen mich haben. Diese Menschen sind jedoch in Japan und dürften nicht über meinen Aufenthaltsort informiert sein.«
 

»Und du bist sicher, dass du nichts wichtiges mitbekommen hast? Denk nochmal nach.«, hakte Detektiv Garcia nach.
 

»Ich habe auch ein sehr gutes Gedächtnis – ich vergesse im Normalfall nichts. Schon gar nicht wichtige Ereignisse. Einzig und alleine eine Sache fällt mir ein. Vor etwa einer Woche wurde ich von einigen Männern verfolgt, die dachten, ich hätte Geld oder Drogen. Ich rannte einige Straßen entlang und blieb kurz stehen, um mich zu orientieren. Dabei bemerkte ich einige Männer in einer Seitenstraße. Es sah so aus, als würde dort etwas verhandelt werden. Allerdings habe ich diese Männer nur sehr kurz gesehen. Identifizieren kann ich sie nicht, die Straße war zu dunkel.«
 

»Und die Männer die dich verfolgt haben, können es nicht gewesen sein?«
 

»Nein. Ich habe mich bereits mit ihnen intensiv auseinandergesetzt. Sie würden es nicht wagen, sich gegen mich zu stellen. Außerdem haben sie nicht die Möglichkeiten einen derartigen Attentäter anzuheuern.« Unterstützend schüttelte Mei ihren Kopf. Detectiv Harper fuhr sich durch die Haare, seufzte kurz und packte dann die Unterlagen auf dem Tisch zusammen.
 

»Ich denke, wir machen für heute Schluss und gehen alle nach Hause.« Mei stand ebenfalls auf, trank noch schnell ihr Wasser leer und verabschiedete sich dann ebenfalls von den Detectivs.

Kapitel 4: Viel Kaffee

Der nächste Morgen
 

Detectiv Harper betrat gähnend das Polizeipräsidium. Sein erster Gang führte in die kleine Küche und zur Kaffeemaschine. Ohne Kaffee war morgens mit ihm nichts anzufangen. Er hatte zwar schon eine Tasse Kaffee Zuhause getrunken, aber die brauchte er schon, um überhaupt halbwegs wach zu werden. Er schüttete noch eine ordentliche Menge Zucker in die dunkle Flüssigkeit und trank dann einen großen Schluck. Im dem Moment, in dem das Gebräu seinen Hals benetzte, betrat auch Detectiv Garcia die Küche. Sie ging zur Kaffeemaschine und füllte sich augenscheinlich schon die zweite Tasse Kaffee ein.
 

»Morgen.«, murmelte sie ihrem Kollegen entgegen und schlürfte einen großen Schluck aus ihrer Tasse. Detektiv Harper schaute sie fragend über den Rand seiner Kaffeetasse an, erwiderte den Gruß dann aber. Normalerweise war seine jüngere Kollegin eine recht muntere Person am Morgen. Er senkte seine Augen wieder in seine Tasse und nahm einen erneut einen großen Schluck.
 

»Mei ist gerade gekommen.«, sagte Detectiv Garcia seufzend. Für den männlichen Detectiv ein Grund nun vollständig aus seinem Kaffee aufzutauchen.
 

»Wollte sie was bestimmtes?«, fragte er überrascht. Er hatte erst am Nachmittag mit der jungen Frau gerechnet.
 

»Keine Ahnung. Ich habe sie erstmal an unseren Tisch gesetzt und mir einen Kaffee geholt.«
 

»Das war aber nicht sehr nett von dir.«
 

»Mag sein, aber das von gestern nagt noch an mir. Es bereitet mir Unbehagen sie zu sehen.«
 

»Und deswegen magst du sie nicht und behandelst du sie so unhöflich? Weil sie uns ihre Fähigkeiten demonstrieren musste? Sei doch mal ehrlich, wir hätten es ihr nie geglaubt, wenn wir es nicht mit eigen Augen gesehen hätten.« Ungläubig hatte der Detectiv seine linke Augenbraue hochgezogen und sich gegen den hüfthohen Küchenschrank gelehnt. Nun nahm er wieder einen Schluck Kaffee und beobachtete seine Kollegin, die einfach nur seufzte und sich die nächste Tasse befüllte.
 

Detectiv Harper verließ die Küche, nachdem er sich ebenfalls seine Tasse erneut befüllte, betrat das Büro und steuerte auf seinen Tisch zu. Er musste unweigerlich anfangen zu schmunzeln, als er die junge, schwarzhaarige Frau mit einem leichten verstimmten Gesichtsausdruck auf einem Stuhl neben seinem Tisch sitzen sah. Mei hatte ihre Beine überschlagen, wodurch ihm ihre langen, dunkelbraunen Stiefel auffielen. Ihre Arme hatte sie vor der Brust verschränkt und ihre Finger tippten ungeduldig auf ihrem Arm herum.
 

»Guten Morgen Mei.« Der Detectiv stellte seine Kaffeetasse ab und ließ sich in seinen Stuhl fallen. »Was führt dich bereits so früh hier her?«
 

Leicht grummelnd erwiderte Mei den Gruß. » Detectiv Garcia scheint mich nicht wirklich zu mögen. Sie hat sehr angesäuert geschaut, als sie mich gesehen hatte.«
 

»Sie ist immer noch etwas mitgenommen von gestern. Sehe es ihr bitte nicht so streng nach.« Entschuldigend blickte er Mei an. »Mir soll es egal sein.«, meinte sie und zuckte nur mit den Schultern.
 

Detectiv Garcia kam nun auch aus der Küche und setzet sich ebenfalls auf ihren Stuhl.
 

»Dann kann ich ja zu dem Grund kommen, warum ich hier bin.« Interessiert schaute Detectiv Harper sie an. »Es ist mir gestern schon aufgefallen, aber ich dachte, dass ich es vielleicht übersehen hätte, aber nach dem ich noch einmal nachgesehen habe, bin ich mir sicher - er hat eines meiner Messer mitgenommen.«
 

»Du hast bei der Spurensicherung deine Waffe gesucht?« Detectiv Garcia zog ungläubig ihre Augenbrauen hoch. »Natürlich. Wo denn sonst?«
 

»Lassen wir mal die Haarspalterei. Welches deiner Messer fehlt?«
 

»Das Bergkvist K9.«
 

»Benutzt du es als Einhandmesser?«
 

»Ja. Aber es mir ein Rätsel, warum er ausgerechnet das Messer samt dem Gürtelclip mitgenommen hat. Ich habe einige, die besser und wertvoller sind, z.B Herbertz Bowie-Messer 102325.«
 

»Aber das sagt uns immerhin etwas: Der Killer nimmt ein Souvenir mit.« Triumphierend begann Detektiv Harper zu grinsen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, Euch hat das erste Kapitel gefallen. ^^

LG
Mei2001 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat Euch gefallen. ^^

LG
Mei2001 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat Euch gefallen.^^

LG
Mei2001 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es war interessant.

LG
Mei2001 Komplett anzeigen

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