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For the first time

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Inspiration:
Naomi 13x19: "Do you know what powers Heaven, Castiel? Yeah, us. Angels. Every angel is like a walking, talking battery. There are a grand total of nine angels in Heaven, present company included, and one or two on Earth, and... that's all. We are the last men and women and divine waves of light still standing, as it were. None of us can leave. We’re the only things keeping the lights on. Barely. We need everyone. With power we can keep heaven running. Without, in time we’ll burn out. Heaven will crumble and all the souls that have been entrusted to our care will fall back to earth. Picture it, Castiel, billions upon billions of ghosts unleashed upon the world. All that chaos, all that death." Komplett anzeigen

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Geheimnis

Dean Winchester hatte ein Geheimnis. Ein wohlgehütetes Geheimnis. Und am meisten verborgen hatte er es vor sich selbst und vor denen, die ihm am Herzen lagen.
 

Wassertropfen auf nackter Haut. Bebender Atem in feuchter Luft. Anziehung. Verwunderung. Staunen. Scham.
 

Dean hatte das erste Mal gehasst, als er bemerkt hatte, dass er anders war.
 

Nur zu gut erinnerte sich Dean an den Vorfall, als er gerade mal 16 Jahre alt gewesen war, kurz bevor er die Schule abgebrochen hatte.
 

Nach dem Sportunterricht ging Dean immer als letzter duschen, damit seine Mitschüler seinen Körper nicht sahen. Wie hätte er ihnen erklären sollen, was oder wer all die Narben, Wunden und blauen Flecke verursacht hatte? Die meisten stammten von der Jagd mit seinem Vater, andere von seinem Vater.
 

Doch dieses Mal waren die offenen Sammelduschen nicht leer, als Dean nur mit einem Handtuch bekleidet die Waschräume betrat. Noch nie hatte Dean einen nackten Mann gesehen, der nicht mit ihm verwandt war. Nun allerdings hatte er freie Sicht auf die unverhüllte Rückseite ihres neuen Co-Trainers Mister Willman. Definierte Muskeln, die sich deutlich abzeichneten... Tropfen, die über die leicht gebräunte Haut perlten und verschlungene Muster auf den trainierten Körper malten... Hände, die in nasse Haare griffen und sie zurückstrichen… Erst als der Erwachsene das Wasser ausstellte, erwachte Dean aus seiner Starre. Verstört und verwirrt verließ er die Sportanlage und duschte zuhause.
 

Auch eine Woche später beim zweiten Mal war es keine Absicht, zumindest nicht so richtig. Makellos wie eine griechische Adonisskulptur stand er da. Nackt. Ein hypnotischer Anblick. Dean bemerkte erst, dass er seinen Co-Trainer schon wieder unverhohlen anstarrte, als dieser ihn entdeckte. Aber Dean konnte sich nicht bewegen, konnte den Blick nicht abwenden. Willman sah ihn nur an, sagte nichts, verteilte bloß weiter das Duschgel, ließ seine Hände über seinen Körper fahren. Kurz bevor er an seinem Glied angelangt war, verließ Dean fluchtartig den Raum. Sein eigenes Geschlecht lag dabei geschwollen und empfindlich zwischen seinen Beinen.
 

Beim dritten Mal war die Anziehung zu stark. Dean konnte nicht anders, konnte nicht widerstehen, es zog ihn förmlich dorthin. Und es war als hätte Willman auf ihn gewartet, seine Erektion war nicht zu übersehen. Dean schluckte schwer. Wie ein Magnet schien es den Teenager willenlos zu machen. Zögernd ging Dean zu seinem Co-Trainer, stellte sich zu ihm unter den regengleichen Schauer. Tropfen prasselten auf seine Schultern mit derselben Intensität wie sein vor Angst wild schlagendes Herz in seiner Brust. Doch da war noch etwas anderes als Angst, als er das Glied des fremden Mannes erwartungsvoll zucken sah. Trotz der Nässe war ihm unglaublich heiß. Willman lächelte. Wortlos zog er Dean das Handtuch von den Hüften, entblößte ihn. Tief in seinem Inneren wusste der Schüler, dass das hier grundlegend falsch war, aber es fühlte sich nicht so an. Der Mann berührt ihn. Dean erschauderte, stieß seinen bebenden Atem in die feuchte Luft. Er spürte, wie Finger über seine Brust fuhren und langsam tiefer wanderten.

Plötzlich drangen Stimmen aus der angrenzenden Umkleidekabine. Der Lehrer wandte sich um und ging, ließ Dean zitternd vor Erregung und Furcht zurück. Was wäre geschehen, wären sie nicht gestört worden?
 

Danach hatte Dean versucht seinem Vater zu erklären, dass er zwar auf Frauen stand, aber eben nicht nur. Drei Wochen lang hatte John nicht mehr mit seinem ältesten Sohn gesprochen, bis die Streitigkeiten mit Sam wegen dieser Vorgehensweise ausgeartet waren. Damals schon hatte Dean sich so gefühlt als wäre er verflucht. Warum musste ausgerechnet er diese widernatürlichen Sehnsüchte haben? Doch seither waren für Dean seine „abartigen Neigungen“ nie wieder ein Thema gewesen. Konditioniert wie ein gehorsamer Hund, der perfekte kleine Soldat. Denn das Schweigen war schlimmer gewesen als alles, was sein Vater sonst getan hatte.

 

 

"Dad never spoke about it again. I didn't ask. But he, uh...

looked at me different. Wich was worse. Not that I blamed him."

Dean zu Sam 1x18

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"I guess I'm not the man either of our dads wanted me to be.

I'm not strong enough."

Dean zu Castiel 4x16

Gezeichnet

Schreie. In tiefster Dunkelheit ein gleißendes Licht. Eine ausgestreckte Hand zum Greifen nah.
 

Castiel hasste das erste Mal als er Dean berührte.
 

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Es roch nach Schwefel, Feuer und verbranntem Fleisch. Die Schreie waren markerschütternd. Niemals Ruhe, niemals Frieden. In der Ferne schnelle Schritte, die nächste Angriffswelle. Seine Schwingen mehrfach gebrochen. Dass er sich freiwillig für den Auftrag gemeldet hatte, war nur noch eine dunkle Erinnerung. Vielleicht war es von vornherein sein Schicksal gewesen.

Doch dann sah er es, das schwache Leuchten einer menschlichen Seele.
 

Vierzig Jahre hatte es gedauert bis er die Belagerung in der Hölle durchbrach. Beinahe wäre er zu spät gekommen. Gerade noch konnte er verhindern, dass die Dämonen Dean zu einem von ihnen machten. Doch das Siegel war gebrochen und Dean ebenso. Seine Seele war so sehr geschunden…

Castiel blieb nur noch eine letzte Möglichkeit ihn zu retten. Bisher hatte noch nie ein Engel versucht sich mit einer menschlichen Seele zu verbinden, die dazu bestimmt war zu leben. Und als er es tat wusste er wieso.

Von ihnen ging ein gleißendes Licht aus, das die gesamte Schwärze der Umgebung erhellte. Es war als würde jede einzelne Zelle ihrer Körper in Flammen stehen, und doch verbrannten sie nicht. Castiel konnte jede Faser des anderen Körpers spüren. Er hörte das Blut durch seine Adern rauschen und das Schlagen seines Herzens, er sah das Leuchten seines Geistes, schmeckte das Salz seiner Tränen, roch den Duft seiner Haut. Er fühlte Dean… überall, seine Seele, seinen Körper, seine Emotionen, einfach alles. Er durchlebte alles, was Dean durchlebt hatte, die Schmerzen waren unvorstellbar, der Selbsthass und die Schuld niederschmetternd. Und so sehr er auch wollte, dass es aufhörte, er ließ ihn nicht los, gab ihn nicht auf. Er nahm sie auf sich, die Schuld und all das Leid, setzte ihn Stück für Stück wieder zusammen.

Er war ein hohes Risiko eingegangen, aber wie durch ein Wunder hielten sie beide stand. Jedoch hatte es ihn immense Kraft gekostet die menschliche Seele wieder aufzubauen. Nur knapp schaffte er selbst es der Hölle zu entkommen.
 

>Dean Winchester ist gerettet!< Worte, die selbst die kosmische Stille des Universums zu zerreißen vermochten und ein Echo in der Zeit hinterließen.
 

Seine Gnade hinterließ einen deutlichen Abdruck auf der Schulter des Menschen und auf seiner Seele. Und obgleich das Brandmal nicht mehr zu sehen ist, kann er Dean noch immer fühlen, selbst dann wenn er nicht bei ihm sein kann. Seit dem Tag an dem Castiel ihn rettete sind sie verbunden, sie teilen ein tiefgreifendes profundes Band.
 

 

 

"You don't think you deserve to be saved."

Castiel zu Dean 4x01

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"When Castiel first laid a hand on you in hell he was lost!"

Hester zu Dean

 

Umarmt

Unendlicher Wald. Gebete, jede Nacht, ein Jahr lang. Ein Funken Frieden im Land des Krieges.
 

Castiel hasste das erste Mal als Dean ihn umarmte.
 

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Dean betete zu ihm im Fegefeuer, jede Nacht, flehte ihn an noch etwas länger durchzuhalten, denn er würde nicht aufgeben nach ihm zu suchen. Er hatte einen Weg gefunden aus dem Fegefeuer zu entkommen, aber er konnte nicht ohne ihn gehen, ihn nicht zurücklassen, nicht verlassen. Er würde ihn finden, ihn in Sicherheit bringen, selbst wenn es sein eigenes Leben kosten sollte.
 

Doch als ein Engel des Herrn war Castiel die größte Zielscheibe im ganzen Fegefeuer, es war als hätten die Leviathane ein Preisgeld auf seinen Kopf ausgesetzt. So war seine einzige Hoffnung, dass Dean aufgab. Er durfte ihn nicht finden. Castiel musste sich so weit wie irgend möglich von ihm fern halten, um sie von ihm weg zu locken. Sie von Dean ablenken zu können war oft sein einziger Grund am Leben zu bleiben und weiter zu kämpfen. Aber das gelang ihm nicht immer. Wenn Dean glaubte, dass er den nächsten Angriff nicht überleben würde, spürte Castiel seinen Namen auf Deans Lippen.

Und der Jäger suchte weiter nach ihm, immer weiter, hoffte, gab nicht auf, betete zu ihm jede Nacht, ein ganzes Jahr lang – bis er ihn fand.
 

Sein Abbild, gebrochen widergespiegelt in den Wellen des Wassers, blickte ihm erschöpft und leer entgegen, als er seine Hände in das kühle Nass tauchte und sein Gesicht damit benetzte.

Castiel spürte die überwältigende Erleichterung, die wie eine Druckwelle von Dean ausging, noch bevor er sich umdrehte. Sein Anblick war wie Sonne nach unendlicher Nacht, als wäre er fortwährend ertrunken und konnte nun endlich wieder atmen. Er hatte noch nie solche Freude auf einem menschlichen Gesicht gesehen. Dean schloss ihn in seine Arme, presste ihn an sich und er fühlte sich nach langer, langer Zeit wieder vollständig.
 

Doch Castiel konnte die Umarmung nicht erwidern. Er erlaubte sich nicht diesen kostbaren Moment zu genießen, denn er wusste, was kommen würde, was er tun musste. Er ließ seinen Blick über den Mann vor ihm schweifen, prägte sich jedes noch so kleine Detail ein, jede Facette seines Gesichtes, jede Sommersprosse, jede Strähne seiner zerzausten Haare, jede Schattierung des Grüns seiner Augen, den Klang seiner Stimme und das Leuchten seiner Seele, obwohl er genau wusste, dass die Erinnerung niemals ausreichend sein würde.
 

 

"I have a price on my head. And I've been trying to stay one step

ahead of them to... to keep them away from you."

Castiel zu Dean

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"I prayed to you, Cas! Every night!"

Dean

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"Let me bottom-line it for you. I'm not leaving here without you. Understand?"

Dean zu Castiel 8x02

Kuss

Die Hände an seine Brust gelegt. Haut, kühl von der Nachtluft. Geteilter Atem. Der leichte Geschmack von Salz und Eisen.
 

Castiel hasste das erste Mal als seine Lippen Deans trafen.
 

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Er hatte viel darüber nachgedacht, wie es wohl sein würde.

Wenn er nach langer Abwesenheit plötzlich wieder bei Dean aufgetaucht wäre… viel zu dicht, der persönliche Freiraum längst vergessen, wie so oft… den Atem des jeweils anderen auf der eigenen Haut spürend...  gefangen in den Augen des Gegenübers, wie so oft. Ihre Hände hätten sich berührt, nur ganz kurz. Sie hätten sich nach vorne gelehnt, die Augen geschlossen, und dann… (1)
 

Er hatte sich schon oft vorgestellt, wie es wohl sein würde.

Wenn Dean sich für alles die Schuld gab, in Selbsthass ertrank, ihm nicht mehr in die Augen sehen konnte… Er durfte nicht so denken, er war doch ein solch wundervoller Mensch, wieso konnte er das nicht sehen? Castiel hätte eine Hand auf seine Schulter legen wollen, aber sie verweigerte ihm ihren Dienst, käme stattdessen an Deans Halsbeuge zum Liegen. Einem plötzlichen Impuls folgend hätte er ihn zu sich gezogen, und dann… (2)
 

Er hatte viel darüber sinniert, wie es wohl sein würde.

Wenn Dean mal wieder sein Leben aufs Spiel gesetzt hätte, schon wieder fast gestorben wäre, und nun mit diesem entschuldigenden, draufgängerischen Grinsen vor ihm stünde. Er hätte seine Beherrschung verloren wie damals in der Gasse, hätte nicht mehr an sich halten können. Mit einem Ruck hätte er Dean gegen die nächst gelegene Wand gepresst, und dann… (3)
 

Oder wenn er selbst in Lebensgefahr geschwebt hätte, dann hätte er es wieder in Deans Augen sehen können. „Wehe das tust du nochmal! Hörst du! Tu mir das nicht noch einmal an, Cas. Du wirst hier noch gebraucht… Ich - ich brauche dich.“ Wie immer wenn der Jäger Angst hatte, wären seine Hemmungen zurückgegangen, wäre er impulsiv geworden. Dean hätte es nicht länger leugnen oder verdrängen können. Wieder hätte er seine Hand auf die Wange des Engels gelegt, und dann… (4)
 

Dann hätte Castiel nicht nur Moleküle geschmeckt, weil er nicht nur Deans Körper berührt hätte, sondern vor allem seine Seele.

Schon oft hatte er sich ausgemalt, wie es wohl sein würde.
 

Aber nicht so. Niemals so. Castiel hasste es. Er hasste seine schwache, ausgebrannte, nutzlose Gnade. Sie sollten zuhause sein, nicht hier in dieser stinkenden Gasse, kalt und allein mit dem Echo der feuernden Waffe noch immer nachhallend in seinem Ohr, als er versuchte zu zählen: „28... 29... 30... Komm schon, Dean, atme! Bitte atme für mich..."
 

 

"I will not let you die. I won't let any of you die.

And I won't let you sacrifice yourselves.

You mean too much to me. To everything."

Castiel zu Dean


 

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Quellen:

1) Persönlicher Freiraum? - Video Augenblicke - only looking - eindeutiger Blick - Wiedersehen

2) Verweigerung1 - Verweigerung2 - verdienter Schmerz

3) Szene 5x18 In der Gasse - "The part of you that overreacted that cares so much. That's what makes you special." Misha Collins

4) Grenzüberschreitung - Zusammenbruch

Aftermaths

Eine Explosion aus Farben. Kalter Rauch bei Sonnenaufgang. Und eine bittersüße Erkenntnis.

 

 

Castiel hasste das erste Mal, als er Sex gehabt hatte.

 

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Die Altbauwohnung im dritten Stock roch nach Musik, Sandelholz und Moschus. Ein einzelner Charles Dickens Roman lag verloren auf der Fensterbank, hinter dessen Scheibe sich schwarz die Nacht abzeichnete. Castiels Blick fiel auf die Regenbogenflagge an der Wand, nicht zu übersehen neben der abgegriffenen Westerngitarre und dem Plattenregal.
 

„Ich bin stolz auf das, was ich bin“, sagte der Mann, der sich Luke nannte.
 

Er musterte ihn. „Menschlich?“ Das gedämpfte Licht der alten Nachttischlampe vermochte seine Nervosität nicht zu mindern. Wie ein eingesperrtes ungezähmtes Tier pulsierte und wand sie sich tief in ihm.
 

Luke lächelte. „Du hast recht. Sind wir das nicht alle?“
 

Trocken schluckte Castiel und zwang sich das Lächeln zu erwidern. „Ja.“ Ja, auch er selbst. Er war kein Engel mehr.

 

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Frische Luft wehte angenehm zu ihm herüber. Luke lehnte im Rahmen der offene Balkontür und sah der aufgehenden Sonne entgegen. Das warme Licht zeichnete seine Konturen weich. Noch immer glänzte auf seinem nackten Körper ein feiner Schweißfilm. Andächtig betrachtete der einstige Engel das Spiel seiner Muskeln, als er die Zigarette an seine Lippen führte und einen tiefen Zug nahm. Rauch drang aus seinem halbgeöffneten Mund, während er seinen Atem in die Morgenluft entließ.
 

„Das war dein erstes Mal, oder? Mit einem Mann.“
 

Sich seiner Blöße bewusst zog Castiel das zerwühlte Laken um seinen unbedeckten Leib. Ein vormals himmlisches Wesen so menschlich. „Mein erstes Mal Sex.“
 

„0h.“ Kurz überrascht schmunzelte Luke dann jedoch, eine feine Röte auf den Wangen und Kratzer auf dem Rücken. Wäre er noch ein Engel, könnte er sie heilen, die Spuren dieser Nacht. „Ich hoffe, es war schön.“
 

Für einen Moment holten ihn die Empfindungen der vergangenen Stunden wieder ein. „Es war… intensiv.“ Das war es wahrlich gewesen. Verbundene Körper, über alle Maßen intim. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, dass es sich so anfühlen würde.
 

„Ja…“ Luke lachte erschöpft. „Wer ist Dean? Du hast seinen Namen gerufen.“
 

Ertappt schaute Castiel zu Boden und blieb ihm die Antwort schuldig.
 

„Ist er dein Exfreund, mit dem du aber irgendwie nie geschlafen hast?“, Luke klang amüsiert, so als würde er die Frage nicht gänzlich ernst meinen.
 

„Ich… ich denke schon“, stimmte Castiel in Ermangelung einer besseren Bezeichnung zu.
 

Ein flüchtiges Stirnrunzeln. „Was ist passiert?“
 

Unbehaglich biss Castiel die Zähne aufeinander, bis seine Kiefermuskulatur deutlich hervortrat. „Er sagte, dass wir reden müssen, dann, dass ich gehen muss.“ Die Erinnerung schmerzte.
 

„Tut mir leid.“ Eine Weile schien Luke in Gedanken versunken. Dann fragte er: „Hast du mit mir geschlafen, um dich an ihm zu rächen, oder hast du dir vorgestellt, ich wäre er?“
 

Verletzt und beschämt sah Castiel weg, fort von diesem durchdringenden Blick, damit sein Gegenüber nicht erkennen würde, was hinter dem seinen lag.
 

„Entschuldige“, ehrliches Bedauern schwang in Lukes Stimme, „Ich…“ Ein Kopfschütteln. Keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte. So haltlos wie die Staubkörner, die in den ersten Strahlen der noch tiefstehenden Sonne tanzten und schlussendlich zu Boden fielen.

„Du hast ihn geliebt, nicht wahr?“
 

„Ja“, leise, fast ein Flüstern.

 

 

Dean: "Cas, uh, can we talk?"

Cas: "Of course. Dean, you know I always appreciate our talks, our time together."

Dean: "Listen, buddy. Um... You can't stay."

9x03

Vereint

Unbedeckte Haut. Beschleunigter Atem. Ungeahnte Nähe.
 

Castiel hasste das erste Mal als er in Dean war.
 

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Castiels Gnade wurde von Tag zu Tag schwächer. Er wusste, er würde sterben, wenn sich nicht bald etwas an seinem Zustand änderte. Selbst vor den Winchesters konnte er es nicht mehr verbergen.
 

„Es reicht, Castiel“, nur selten gebrauchte Dean seinen vollen Namen, „Du musst deine Batterie wieder aufladen. Ich… ich will, dass du meine Seele berührst.“

Zuvor hatte der Jäger das Thema bereits mit seinem Bruder besprochen und natürlich hatte dieser sich selbst zur Verfügung stellen wollen, aber Dean wollte ihm die Konsequenzen ersparen und außerdem war das eine Sache zwischen ihm und Cas. Überraschend schnell hatte Sam seine Entscheidung akzeptiert.

 

„Nein. Du weißt nicht, was du da verlangst“, entgegnete Castiel.

 

„Ich bin mir darüber im Klaren, was auf mich zukommt. Es ist okay.“

 

„Wie kannst du das sagen?! Du hast selbst gesehen, was es mit Menschen macht.“

 

„Das ist mir egal!“, dann wurde die Stimme des Jägers ruhiger, leiser, „Aber du… du bist mir nicht egal.“

 

„Es könnte dich töten!“

 

„Ich vertraue dir.“

 

Doch der Engel ließ sich nicht umstimmen. Selbst wenn es Dean nicht umbringen würde, die Qualen, die er dabei durchleiden würde, wären... Castiel hatte keine Worte dafür. Das würde er keinem Menschen je wieder antun und erst recht nicht diesem.
 

Erst Sam brachte ihn dazu soetwas zu tun: „Cas, was glaubst du könnte Dean eher ertragen, die Schmerzen oder deinen Tod? Wenn du stirbst, das… das… würde er nicht überleben.“

Das hatte gesessen.
 

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Die Vorbereitungen waren getroffen.

„Sam, geh jetzt bitte“, schickte Dean seinen Bruder fort. Er sollte ihn nicht so sehen.

Der jüngere Winchester warf Castiel noch einen letzten Blick zu, bevor er die Tür hinter sich schloss.
 

„Bist du dir sicher? Du musst das nicht tun.“, Castiel suchte in dem Grün seiner Augen nach einem Anzeichen von Zweifel, doch alles was er fand war Entschlossenheit und Vertrauen, so viel unerträgliches Vertrauen.
 

Anstatt einer Antwort knöpfte der Jäger sein Hemd auf. Castiel wich zurück als Dean seinen Arm ausstreckte. Dieser nahm jedoch zögernd die rechte Hand des Engels und führte sie zu der Stelle kurz unter seinen Rippen: „Tu es jetzt, ich bin soweit.“
 

Durch seine Haut spürte Castiel den beschleunigten Puls und die angespannten Muskeln. Sanft legte er seine andere Hand um Deans Taille an dessen Rücken, um ihn zu stützen, nicht um ihn festzuhalten, das musste er nicht. Denn er wusste, Dean würde sich nicht wehren ganz gleich wie stark die Schmerzen auch wären.

„Mach dich bereit. Es wird weh tun.“
 

Dean schloss die Augen und atmete zittrig aus. Ein letztes Mal strich Castiel mit der einen Hand beruhigend seine Wirbelsäule entlang, bevor er seine andere unerbittlich in Dean eindringen ließ.

Dieser krümmte sich, die Augen ungläubig aufgerissen und der Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Er spürte Castiel in sich. Seine Hände packten die Schultern des Engels und hielten sich daran fest. Doch anstatt ihn von sich zu drängen oder vor dem Schmerz zurückzuweichen, drückte er Castiels Arm noch weiter, sodass er sich tiefer in ihn versenkte. Ein gequälter Laut verließ Deans Kehle und seine Finger krallten sich in den Trenchcoat. Seine Knie gaben nach, Castiel fing ihn auf. Behutsam verhinderte der Engel, dass er auf den harten Untergrund aufschlug. Dean versuchte ihn anzusehen, doch die Augenlider vor seinen geweiteten Pupillen flatterten.
 

„Es tut mir leid… Dean, es tut mir leid.“

Den Jäger so zu sehen ließ alles in Castiel zusammenziehen. Er konnte fühlen, dass Deans Geist es nicht mehr ertrug und zu flehen schien es möge aufhören.

 

Doch dann drang er zu seiner Seele durch. Und da spürte er wie die menschliche Seele sich ihm öffnete, sich ihm entgegenstreckte. Das war mehr als ungewöhnlich, normalerweise versuchten sich Seelen abzuschirmen, sich zu schützen, dagegen anzukämpfen, zwecklos zwar, aber sie versuchten es. Diese Seele jedoch ließ sämtliche Abwehr fallen, ließ seine Gnade ungehindert ein, hieß ihn willkommen.
 

Castiel keuchte auf, seine Hand an dem Körper vor ihm presste Dean näher an sich. Er hatte nicht gewusst, was ihm gefehlt hatte, bis er es fand. Aber er durfte nicht über die Berührung hinausgehen. Sie waren sich so nah und doch war es nicht genug, wie ein Tropfen Wasser für einen Verdurstenden. Es kostete ihn immense Kraft die Beherrschung aufzuwenden nicht der Sehnsucht nachzugeben, nicht dem Verlangen zu erliegen. Mit dem letzten Rest seiner verbliebenen Willensstärke verhinderte er, dass sich seine Gnade mit der menschlichen Seele verband.
 

»Ich habe so lange auf dich gewartet. Geh nicht wieder fort.«

Seelen waren wundersame Schöpfungen. Nicht imstande etwas zu verbergen, logen sie niemals, sagten immer die Wahrheit, immer. Und doch waren sie nicht direkt mit der Wahrnehmung ihrer menschlichen Besitzer verknüpft.
 

Bevor Deans Körper dem alles durchdringenden Schmerz nicht länger standhielt, der Realität entsagen und in die erlösende Bewusstlosigkeit gleiten konnte, zwang sich Castiel die Verbindung wieder zu lösen. Obwohl er noch nie etwas so sehr gewollt hatte, musste er ihn loslassen, ihn gehen lassen. Ein erstickter Schrei entfuhr dem Engel, als er sich Dean entzog, so vorsichtig wie es in seinem jetzigen Zustand möglich war.

 

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Sie fanden sich beide kniend auf dem Boden wieder, Castiels Arme noch immer um den menschlichen Körper geschlungen. Deans Kopf lag erschöpft auf seiner Schulter, schwer atmend die Nasenwurzel an die weiche Haut seiner Halsbeuge gepresst. Deans erster Impuls hätte sein müssen sich aus der Umarmung des Engels zu befreien und zurück zu weichen, aber er tat nichts dergleichen. Fehlte ihm die Kraft oder der Wille?
 

Sie wussten nicht, wie lange sie schon so auf dem Boden gesessen und sich aneinander festgehalten hatten. Vielleicht Stunden. Castiel half ihm aufzustehen. Unter seinen Schuhen knirschten die Scherben der zerborstenen Lampen. Noch etwas schwankend sahen sie sich an. Blau wie der Horizont am Abend in Grasgrün, der Himmel traf auf die Erde. Sie fragten sich, ob sie etwas in den Augen des anderen suchten oder ob sie es schon längst gefunden hatten.
 

Dean war der erste, der seine Stimme erhob: „Cas, was…? Ist es normal, dass… dass es so ist?“

Er hatte es also auch gespürt. Seine Hand presste er an die Brust, als wäre dort eine Leere, die er vorher nicht hatte fühlen können. Doch es war nicht etwa Seelenenergie, die ihm fehlte, sondern die Gnade des Engels vor ihm.

„Nein… Unsere Verbindung ist tiefer als ich es für möglich gehalten habe…“
 

Als Dean ihm den Rücken zuwandte, sah Castiel, dass seine Finger deutlich sichtbare Spuren auf der Haut des anderen hinterlassen hatten. Er hätte nicht die Kontrolle verlieren dürfen, Menschen waren so fragil.

„Lass mich das heilen, Dean.“ Vorsichtig streckte der Engel seine Hand aus und berührte die einsetzenden Hämatome und Kratzer. Doch der Mensch umfasste sein Handgelenk, zog ihn von sich und drehte sich wieder zu ihm, den Blick auf den Boden geheftet.

„Nein… Nein.“, entgegnete Dean, und der Anflug eines Lächelns zierte seine Lippen. Ich will dich auf meiner Haut tragen.
 

 

"When a claim is made on a living soul, it leaves a mark, a brand."

Castiel zu Dean

Bruder

Eine unverhoffte Berührung. Zu viel Ungesagtes und ein überfälliges Gespräch. Ein vergessenes Geschenk. Und ein schmerzliches Kompliment.
 

Castiel hasste das erste Mal, als er glaubte zu wissen, wie Dean zu ihm stand.
 

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Die Finsternis war noch da draußen, ihnen blieb kaum eine ruhige Minute. Und so hatte Castiel lang warten müssen, bis er den älteren Winchester unter vier Augen sprechen konnte, bis er endlich allein mit ihm war. Das hier war nicht für fremde Ohren bestimmt.

„Ich konnte dich plötzlich für eine Weile nicht mehr fühlen. Was war los?“ Trotz des ernsten Untertons war er bemüht einen möglichst unverfänglichen Eindruck zu erwecken.
 

Zu Castiels Überraschung ging sein Gegenüber nicht auf das implizierte Für-gewöhnlich-kann-ich-dich-fühlen ein. „Nichts, alles bestens“, antwortete er knapp, doch an seinem ausweichenden Blick konnte der Engel erkennen, dass das nicht stimmte.
 

„Dean, was ist passiert?“, weiderholte er also seine Frage mit deutlich mehr Nachdruck. Eine tiefe Sorgenfalte hatte sich unterdessen auf seiner Stirn gebildet, die auch dem Jäger nicht verborgen geblieben war.
 

„Reg dich ab, Cas.“ Der Versuch genervt zu klingen scheiterte sichtlich. War das Angst?
 

Noch immer schaute Dean ihn nicht an. Einem Impuls folgend legte Castiel eine Hand an seine Wange. Der Jäger war zu perplex um zurückzuweichen. Und als seine Finger Deans Schläfe berührten, konnte der Engel in den menschlichen Geist blicken. Er sah Sam blutüberströmt am Boden einer Waldhütte liegen, Dean in einem Krankenhaus wie er wahllos eine Unmenge Tabletten schluckte, wie Deans Herz aufhörte zu schlagen, wie seine Seele seinen Körper verließ…

Erschrocken zog der Engel seine Hand zurück, er hatte genug gesehen.

„Was hast du getan?!“, drang tonlos aus seiner plötzlich viel zu trockenen Kehle.
 

Dean war bleich geworden. „Cas, hör mir zu, ich…“
 

„Du hast versucht dich umzubringen?!“ Dieses Bild ertastet in Deans Erinnerungen war so furchtbar, dass es ihm fast surreal erschien. „Auch wenn man das von dir nicht behaupten kann, gibt es andere, denen dein Leben etwas bedeutet, denen du etwas bedeutest!“ Verdammt, Dean! Es gibt Leute, die dich lieben… Hast du auch nur eine Sekunde daran gedacht, was du denen damit antust?! Die letzten Sätze schluckte der Engel mühevoll hinunter, bezwang den Drang sie auszusprechen. Manches sollte besser ungesagt bleiben.
 

„Ich dachte, Sam wäre… Sam wäre tot… und ich… ich war verloren…“, hörte er ihn leise hervorbringen.
 

„Was glaubst du denn, wie es mir gegangen wäre, wenn du gestorben wärst?!“, entgegnete Castiel aufgebracht. Die Erkenntnis, dass Dean gestorben war, dass die Wiederbelebungsmaßnahmen hätten scheitern können, dass er ihn beinahe verloren hatte, überrollte seinen Verstand wie eine nicht enden wollende Lawine.
 

„Ich… ich habe nicht nachgedacht.“

Natürlich hatte er das nicht. Auch wenn sein letzter Gedanke stets diesem einen Menschen galt, wie könnte er erwarten, dass Dean in solch einem Moment auch nur einen an ihn verschwendete? Trotzdem war die Einsicht ernüchternd, dass Dean in ihm keinen Grund sah am Leben zu bleiben, wo der Jäger doch immer der seine gewesen war. Sein Grund den höchsten Preis zu zahlen und doch niemals aufzugeben. In dem Licht dieser Seele fand er etwas, wofür es sich zu leben lohnte. Dass Dean dieses Empfinden nicht teilte, nicht erwiderte, war nicht überraschend und schmeckte doch bitter.
 

„Schon gut, ich…“, Castiel atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen, „Ich verstehe dich.“ Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du… „Es ist nur… Ich muss an die Luft. Ich brauche etwas Zeit.“ Und damit verließ er beinahe fluchtartig den Bunker, bevor er etwas sagen konnte, das er später bereuen würde.
 

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Er war nicht weit gekommen. Die rauen Betonstufen vor dem alten Gemäuer drückten unnachgiebig gegen seinen Rücken seit er sich darauf niedergelassen hatte. Verloren in seinen Gedanken hatte Zeit an Bedeutung verloren, und so erschrak er beinahe, als er die Präsenz des anderen neben sich spürte. Wortlos setzte Dean sich zu ihm, nah genug, dass er seine Wärme fühlen, seinen Körper wahrnehmen konnte. Das Bedürfnis von ihm fortzurücken und das Sehnen ihn zu berühren fochten in dem Engel einen ungleichen Kampf aus und verdammten ihn zur Untätigkeit.

Nun da die bebende Wut verklungen war, wurde Castiel sich der Übergriffigkeit seines Handelns bewusst. Ohne Erlaubnis in das Gedächtnis des Menschen eingedrungen zu sein, ihm nach einem Selbstmordversuch Vorwürfe gemacht zu haben, waren nur weitere Vertrauensbrüche in einer langen Reihe von Enttäuschungen zwischen ihnen. Er konnte Dean verstehen. Er wollte sich entschuldigen, aber das Schweigen wog so schwer, dass er nicht wusste, wie er es durchbrechen sollte.
 

Deans Atem bildete flüchtige Wolken in der kühlen Luft. Der Engel hatte sie nicht bemerkt, die Kälte. Es war Abend geworden, der Tag neigte sich seinem Ende entgegen. Sie sahen zu wie der Horizont sich allmählich verdunkelte und ihnen die Sonne zum Abschied ein vergängliches Meer aus Farben hinterließ.

Was nie begonnen hatte, musste auch nie enden? Was man nie hatte, musste man auch nie vermissen? Was man nicht festhielt, musste man nicht loslassen? Alles Lügen.
 

Zögerlich lockerte Castiel seine Krawatte und öffnete den ersten Knopf seines Hemdes. Dann griff er unter seinen Kragen und nahm sich das Amulett vom Hals. Das Amulett, das Sam einst seinem Bruder geschenkt hatte als sie noch Kinder gewesen waren. Behutsam legte Castiel es ihm in die Hand, gab es ihm zurück.

Dean betrachtete es verblüfft. Er war sich sicher es weggeworfen zu haben. Cas musste es damals aus dem Müll geholt haben. „Warst du immer noch auf der Suche nach Gott?“ Es fühlte sich seltsam an, wie die Worte in der Stille klangen.
 

Der Engel sah ihn an mit diesem Blick, der immer nur ihm gegolten hatte. „Nein, Dean, ich war auf der Suche nach dir.“ Kaum gelang es ihm die Wehmut in seiner Stimme zu verbergen.
 

Aber ich war doch nie weg, nicht wirklich zumindest, wollte Dean erwidern, aber er wusste, dass der Engel das so nicht gemeint hatte. Er konnte es in seinen Augen sehen. Dean wandte sich ab, brach den Blickkontakt. Ein Laut verließ seine Kehle, einem Seufzen ähnlich.

„Weißt du, du bist der beste Freund, den ich jemals hatte. Du bist wie ein Bruder für mich, Cas. Ich will, dass du das weißt.“ Was ich wegen Sam getan habe… Ich hätte dasselbe für dich getan. Ich würde für dich sterben. Doch diese letzten Worte würden seine Lippen nie verlassen. Dabei wollte er Cas doch noch so viel mehr sagen. Aber er konnte nicht. Er durfte es ihm nicht noch schwerer machen, denn tief in sich wusste der Jäger, worauf es hinauslaufen würde.
 

„Ich verstehe.“ Du bist wie ein Bruder für mich. Es tat weh. Jemanden als Teil seiner Familie zu bezeichnen, war wohl das größte Kompliment, das Dean geben konnte, aber es tat verdammt weh. Wieso? Wieso fühlte es sich so an? „Danke.“ Castiel rang sich ein Lächeln ab, das seine Augen jedoch nicht mehr erreichen würde.
 

 

"I'm begging you, please, bring him back. Bring him back and take me instead."

Dean zu Billy 11x17

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"Sometimes me and Sam have got so much going on that we forget about everyone else. But you're always there, you know? You're the best friend we've ever had. You're our brother, Cas. I want you to know that."

Dean zu Castiel 11x23

Fast

Kribbelnde Reibung von Bartstoppeln, dann plötzlich weiche Haut. So nah und doch nicht genug.
 

Dean hasste das erste Mal, als sie sich fast küssten.
 

.

Castiel hatte es ihm erklärt und er hatte verstanden. Wie Batterien hielten Engel den Himmel am Leben. Doch sie starben aus. Es gab nur noch eine Hand voll von ihnen. Alles würde zerfallen, Millionen und Abermillionen Seelen würden als Geister auf die Erden gelangen, wenn die Engel ihre gespeicherte Energie nicht zurückgaben, freisetzten.
 

„Heißt das, du musst dir deine Gnade rausschneiden und wirst wieder ein Mensch?“ Nur zu gut erinnerte er sich an Annas Worte: Es tut weh. Versuch dir deine Nieren mit einem Buttermesser herauszureißen, die Art von weh tun. Der Gedanke, dass Cas sich sowas antun würde, schmerze ihn, aber es stand ihm nicht zu, den Engel davon abzuhalten, von dem was getan werden musste.
 

„Das wird nicht genügen“, Castiel zögerte sichtlich, „Aber wenn ein Engel im Himmel stirbt...“
 

Jegliche Farbe wich aus Deans Gesicht. „Nein“, seine Stimme war fester als er selbst erwartet hatte, „Nein, das wirst du nicht tun!“ Cas würde nicht das Opferlamm spielen!
 

„Dean, ich muss…“
 

„Wir finden eine andere Lösung.“ Das hatten sie doch bisher immer geschafft, irgendwie. Selbst wenn das schreckliche Konsequenzen nach sich gezogen hatte. Dean war dazu bereit, zu allem. Nur nicht dazu. Er schluckte schwer. „Ich kann dich nicht noch einmal verlieren.“ Lass mich nicht allein…
 

„Du wirst nicht allein sein.“ Hatte er ihn gehört? Hatte der Engel seine Gedanken gelesen? Oder war es gar ein Gebet gewesen, das so klar und deutlich an seine Ohren gedrungen war wie gesprochenes Wort? „Du hast Sam und Mary.“ Und eines Tages vielleicht sogar einen Menschen an deiner Seite, der oder besser die dich genauso ansieht wie ich. Mit dem Unterschied, dass du diesen Menschen auch auf solche Weise ansehen wirst. Der Jäger hörte ihn nicht. Die Verbindung funktionierte nur in eine Richtung. Vielleicht war es besser so. „Du brauchst mich nicht.“
 

Ungehalten stieß Dean die Luft aus. „Glaubst du das wirklich?“
 

„Ja“, war die schlichte Antwort.
 

„Dann geh. Geh…“ Er hatte ihm den Rücken zugewandt, fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Castiel konnte sein Gesicht nicht sehen. Stille. Dann mit einem Mal schlug Dean auf den Tisch ein, riss in Rage mit einer Bewegung alles herunter, was darauf war.
 

Vorsichtig trat der Engel auf ihn zu, viel zu nah, umfasste seine Handgelenke, als ob er fürchtete der Jäger könnte sich selbst verletzen, kühle Finger an seinem rasenden Puls. „Dean.“ Sein Name fühlte sich sicher in seinem Mund an.
 

„Nein, du verstehst das nicht…“ Er konnte ihm nicht in die Augen sehen, aus Furcht der Engel könnte das Unausgesprochene all der Jahre in seinem Blick erkennen.
 

Sanft legte Castiel eine Hand in seinen Nacken und zog ihn näher bis seine Arme den Jäger umschlossen. „Ich verstehe sehr gut. Mehr als du glaubst“, leise, dicht an seinem Ohr.

Atem. Ihre Wangen streiften sich und schon berührten sich ihre Mundwinkel. Kribbelnde Reibung von Bartstoppeln, dann plötzlich weiche Haut. Beinahe ein Kuss. Ein letztes Geständnis. Ein Abschied.
 

Seine Finger, die mittlerweile in Deans Taille gerutscht waren, stießen an kühles Metall. Sofort spürte er die Kraft, die davon ausging. Engelbindende Handschellen. Natürlich. Natürlich hatte Dean ihn festhalten wollen und wäre womöglich sogar auf die wahnwitzige Idee gekommen, Engel aus der postapokalyptischen Parallelwelt zu holen, um sie Castiels Platz einnehmen zu lassen. Dabei hätte der Jäger vermutlich selbst sein Leben gelassen.

Castiel zog ihn fester an sich, spürte sein schlagendes Herz an seiner Brust. „Dean, ich will, dass du etwas weißt.“ Abgelenkt registrierte Dean das leise Klicken nur am Rande und realisierte erst, was der Engel getan hatte, als dieser sich von ihm löste.

„Es tut mir so leid…“ Er bereute, dass Dean ihn so in Erinnerung behalten würde. Aber dieser eine für ihn so besondere Mensch würde ihn aufhalten, mit allem was er hatte würde er um ihn kämpfen. Das konnte der Engel nicht zulassen.
 

Einen kurzen Moment lang sah der Jäger ihn nur fassungslos an, dann beschleunigte sich seine Atmung. Verzweifelt riss er an den Schellen, die nun sein Handgelenk mit einer massiven Eisenstange des Bunkers verband.

„Cas, bitte…“ Castiel wandte sich ab, konnte den Schmerz in den grünen Augen nicht länger ertragen. „Cas, nein! Cas!“ Sein verzweifeltes Rufen war das Letzte, das er von Dean hörte, als er durch die Tür ging und den Bunker für immer verließ. Der Engel würde ein Teil des Himmels werden und eines Tages würde Dean ein Teil von ihm sein.
 

"We are lost divine waves of light still standing."

Naomi zu Castiel 13x19

Bett

Schokolade und Alkohol. Leere und Licht. Warme Berührungen und berauschte Sinne.
 

Dean hasste das erste Mal, als sie gemeinsam das Bett teilten.
 

.

Der Geschmack von Nugatriegeln vermischte sich mit dem des Whiskys, im Gedenken an den dessen Platz leer blieb. Klaffende Leere dort wo einst sein Leben gewesen war. Was blieb, war der Verlust eines Sohnes. Sein Name war Jack. Zurück blieben seine Eltern, seine richtigen Eltern. Zwei Menschen, ein Engel. Zu dritt saßen sie im Speiseraum des Bunkers und teilten Erinnerungen an ihr Kind, glückliche Erinnerungen, gepaart mit einer Menge Hochprozentigem.
 

Irgendwann ging Sam schlafen, Dean und Castiel blieben. Sie redeten noch lang bis tief in die Nacht hinein, die Zungen schwer vom Alkohol.
 

Dann schließlich war auch Dean gegangen. Das Licht gelöscht, saß der Engel in der leeren Dunkelheit des unbeseelten Raumes.
 

Castiel spürte ihn, bevor er ihn sah, der klare Kontrast seiner Präsenz überdeutlich und raumesfüllend, die Aura seiner Seele getrübt und doch hell. Dean stand im Türrahmen, jetzt in einen Morgenmantel gekleidet, und sah ihn bloß an durch das Zwielicht hindurch.
 

„Du kannst nicht schlafen?", eher eine Feststellung als eine Frage.
 

„Und du hättest immer noch einen ganzen Schnapsladen gebraucht, um dich zu betrinken, oder?" Die Andeutung eines Lächelns zog daraufhin am linken Winkel von Castiels Mund. Dean hingegen war hinreichend betrunken und fühlte sich recht benommen.
 

„Dean..." Der Mann im Trenchcoat war aufgestanden. "Was brauchst du?"
 

Augen und Atem viel zu nah, die Wärme eines lebenigen Körpers, der Duft des tosenden Meeres. "Dich." Dean nahm seinen Blick nicht von ihm. "Alles von dir."
 

Castiels Herz setzte einen Schlag aus. Du hast mich, war das erste, was ihm in den Sinn kam, doch stattdessen fragte er: „Würdest du mir im Tausch alles von dir geben?"
 

Dean brach den Augenkontakt, so wie er den Engel gebrochen hatte. „Du würdest es nicht wollen", brachte er hervor, den Blick nun auf den Boden gerichtet.
 

„Das würde ich", Hände berührten sich, verschränkten sich, „Das tue ich", Finger streichelten das sommersprossige Gesicht, „Das tue ich", als würde Dean sich am Morgen daran erinnern.
 

.

Als die Tür hinter ihm geschlossen war, war es als stürzten die Wände seines Zimmers auf ihn ein. Benommen ließ Dean sich auf die Bettkante fallen und verbarg das Gesicht in seinen Händen, als könnte er sich vor dieser grausamen Welt verbergen, nur für eine Weile. Das Klopfen an der Tür registrierte er nicht. Auch als Castiel herein kam, sah er nicht auf. Wortlos setzte sich der Engel zu ihm, legte einen Arm um ihn, warm und schwer. Instinktiv lehnte Dean sich an ihn.
 

Dann jedoch stand er abrupt auf, sich mit einem Mal der Nähe gewahr werdend, die er sich gestattet hatte. „Ich bin betrunken." Wankend zog er sich die Schuhe aus. „Ich muss schlafen."
 

Einen Moment lang blickte Castiel ihn an. „Ich könnte bleiben", schlug er zögerlich vor.
 

Dean trat zu dem Engel, der noch immer auf seinem Bett saß, legte ihm die Hände auf die Schultern. Er wollte heute Nacht nicht allein sein, aber... „Ich bin wirklich betrunken, Cas..."
 

„Das bin ich auch." Die Art wie Cas zu ihm hinaufsah... Sie wussten, was sie tun würden.
 

„Du solltest gehen..."
 

„Ja, das sollte ich", sagte Castiel und blieb.
 

.

Am nächsten Morgen sprachen sie nicht über das, was danach geschehen war, und auch an keinem anderen Tag. Ob der Grund war, dass der jeweils andere einen Filmriss erlitten hatte, wagten sie nicht zu hinterfragen. Vielleicht wäre es besser so.
 

 

"We say goodbye... tomorrow. Tonight... we get loaded."

Dean 14.08

.

"I feel the need to do something. Dean seems to be taking this particularly hard.

This feels different. Losing a son feels different."

Castiel zu Sam 14.07

Augenblick

Hinsehen. Erkennen. Begreifen. Verstehen. Als die Tropfen fielen.
 

Dean hasste das erste Mal, als er Castiel in die Augen sah, als er wirklich sah.
 

.

Dean hatte schon in viele Augen gesehen und oft in die seinen.

Castiel trug wilde Ozeane in seinen Augen und Dean hatte Angst davor zu schwimmen.
 

Manchmal waren seine Augen so blau wie seine Lieblingsjeans, mit der er schon so viel erlebt hatte, dass sie irgendwie ideellen Wert entwickelt hatte. Er fühlte sich mit ihnen verbunden auf eine unerklärlich vertraute Art und Weise.
 

Manchmal waren seine Augen so blau wie der Himmel vor einem Gewitter mit einem grauen Schleier, der in dürrer Zeit Regen verhieß. Manchmal waren seine Augen so blau wie der Himmel nach einem Gewitter mit einem strahlenden Schein, der das Ende der wolkenverhangenen Tage ankündigte. Und er hoffte inständig, dass das zwischen ihnen nicht bloß heiße Luft war.
 

Manchmal waren seine Augen so blau wie die tiefste Nacht. Er hatte in seinem Leben nur einen einzigen Planeten erwartet, aber entdeckte dann in diesen Augen Galaxien und war sich gewiss, dass sich in dem dazugehörigen Kopf ein ganzes Universum verbarg.
 

Manchmal waren seine Augen so blau wie sonnendurchflutetes Wasser, wenn man unter den Wogen gen Himmel blickte. Und während er in ihnen ertrank, erkannte er plötzlich das leuchtende Türkisblau der Karibik in den letzten Stunden des Tages, surreal wie ein Gemälde, und das lebendige Azurblau der atlantischen Wellen, die ihn weit weg trugen, frei und unbezwingbar.
 

Manchmal waren seine Augen so blau wie die Art von Horizont, bei der die Grenze zwischen Meer und Himmel verwischte. Und während er sich in ihnen verlor, erkannte er plötzlich das stürmische Stahlblau der aufgewühlten Nordsee im Herbst, rau und süchtig machend, und das unendliche Tiefblau des Pazifiks am Rand der Welt, so weit fort.
 

Castiel trug wilde Ozeane in seinen Augen und Dean hatte Angst davor zu schwimmen. Bis zu dem Tag, an dem er gesprungen war und festgestellt hatte, dass er auf seinen tiefen Wassern laufen konnte. Wenn er in diese Augen sah, wusste er, er war bloß ein Regentropfen in ihren Ozeanen. Und während er sich verlor, hatte er etwas gefunden, denn Blau war nun keine kalte Farbe mehr.
 

Heute allerdings, heute waren seine Augen so blau wie der Horizont am Abend, die blaue Stunde, wenn man bei Sonnenuntergang in die andere Richtung sah. Das Problem dabei war nur, niemand sah bei einem Sonnenuntergang in die andere Richtung.
 

Niemand? Dean hatte es getan. Er hatte sich von dem plakativen Strahlen abgewandt, und in die Dunkelheit geschaut, um zu erkennen, dass selbst in finsterster Nacht ein Licht leuchtete. Blau wie der Horizont am Abend in Grün wie durstiges Gras in der Dürre des Sommers. Der Himmel traf auf die Erde.
 

Dean sah wahrlich, sah Wahrheit, als er Castiel in die Augen blickte, bevor dieser sie für immer schloss. Sein Licht erlosch.
 

 

 

Dean: "Why does this sound like a goodbye?"

Cas: "Because it is. I love you."

Dean: "Cas..."

Cas: "Goodbye, Dean."

15.18

.

Billie: "You could've asked to live. You have changed. And you tell people it's not a big deal. You tell people you'll work through it, but you know you won't, you can't."

Dean: "I don't matter. I couldn't save Cas. So I'm not gonna beg. It's my time."

Billie: "You really believe that. You wanna die."

Dean: "Well, I guess I made my choice."

13.05

 

Hingabe

Verzweiflung. Sehnsucht. Schmerz.
 

Das erste Mal, als sie sich einander hingaben, war das erste Mal das zählte.
 

.

Schweigend standen die drei Männer draußen irgendwo im Nirgendwo. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond schien hell auf sie herab. Wind rauschte in dem Geäst der hohen Bäume.
 

„Ich lasse euch dann mal allein.“ Kurz spürte Dean die Hand seines Bruders auf seiner Schulter. Eine Geste, die ihn, so gering sie auch war, doch aus dem Kokon seiner eigenen Gedanken zu befreien vermochte. Er hörte Sams Schritte als dieser ins Haus ging.
 

Und so hob sich die Präsenz des Engels nur noch mehr von den vergangenen Wochen ab. Dean sah ihn an, noch immer staunend. Sein Anblick war noch immer schmerzhaft. „Ich kann nicht glauben, dass du hier bist, dass du lebst.“
 

„Dann berühr mich.“ Unverblümt und unbedarft wie ein Kind. Erschütternd direkt. Er hatte präzise etwas in Dean getroffen, von dem dieser angenommen hatte, es vor ihm verbergen zu können, und vor sich selbst. Er konnte sich nicht rühren, doch Castiel nahm seine Hand und legte sie auf das schlagende Herz unter dem Trenchcoat. „Ich bin hier, Dean.“
 

Es war als würde der Jäger es erst jetzt zur Gänze realisieren. All diese Wochen… Er hatte die Hoffnung aufgegeben. Er hatte aufgegeben. Schon zu viel hatte er gesehen, um an Wunder zu glauben. Und nun war der Engel hier. Dean versteckte die Träne nicht, die sich stumm ihren Weg über seine Wange suchte. Dann in einem einzigen Impuls fanden sich ihre Körper, ganz von selbst. Sie hatten sich schon zuvor umarmt, aber nie war es so gewesen, so befreiend allumfassend.
 

„Tu das nie wieder, verdammt!“ Deans Finger gruben sich in den Mantel. Er wusste, Castiel konnte es ihm nicht versprechen. Er konnte ihm nicht versprechen, ihn nie wieder zu verlassen, genauso wenig wie er es Castiel versprechen konnte. Stattdessen schlang dieser seine Arme fester um den Jäger. An seiner Brust fühlte Dean seine atmende Lunge, seinen Pulsschlag. Etwas das er nicht zu hoffen gewagt hatte je wieder wahrzunehmen. Er presste sein Gesicht in seine Halsbeuge. Seinerseits tat Castiel es ihm gleich und er spürte seinen warmen Atem auf seiner Haut. Eine Hand legte sich in seinen Nacken, die andere verharrte auf seinem Rücken und drückten ihn enger an den Engel, während die seinen in Castiels Taille wanderten und sich dort in den Stoff des Trenchcoats krallten. Auf der ständigen Suche nach mehr Kontakt, mehr Nähe, bis der andere Körper den seinen ganz berührte.
 

Dean wollte spüren, dass Cas da war. Er wollte ihn spüren. Auch noch am nächsten Tag. Er wusste, was das bedeutete, und er wollte all das, auch den Schmerz. Er wollte, dass der Engel ihn erneut zeichnete. Er wollte ihn. Mit all seinen Narben, mit allen Konsequenzen. Nicht um sich Befriedigung zu verschaffen, diese Umarmung hatte nichts Lustvolles. Sie hielten sich so verzweifelt aneinander fest, als wären sie einander das Einzige, das ihnen Halt geben konnte, und wahrscheinlich war es so. Dean brauchte ihn. So sehr… Und Castiel gab ihm was er brauchte.
 

 
 

Castiel: "How long was I gone?"

Dean: "Too damn long."

13x06

.

"Never do that again!"

Dean zu Castiel 9x03


Nachwort zu diesem Kapitel:
Inspiration: Pinterest-Pinnwand Deans Kindheit mit John
Empfehlung: Destiel-Fanfiktion "Cursed or not" von mir (adult, sehr explizit) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Inspiration: Brandmal

Musik zum Kapitel:
You Found Me – The Fray
Heal Me – Sunrise Avenue
Piece by Piece – Kurt Hugo Schneider, Sam Tsui, Kirsten Collins
Bring Me To Life – Evanescence

"First words I heard, clear as a bell - Dean Winchester is saved." Anna to Dean 4.09

"When a claim is made on a living soul, it leaves a mark, a brand." Cas to Dean 6.03

Sam: "Hello! I spent all that time trying to get through to you. Dean calls once and it's 'Hello'!"
Cas: "Yes."
Sam: "So what... you like him better or something?"
Cas: "Dean and I do share a more profound bond. I wasn't gonna mention it." 6.03

The first time Dean met Castiel (on earth) sparks literally flew.
Cas: "I'm the one who gripped you tight and raised you from perdition." (...)
Dean: "Who are you?"
Cas: "Castiel."
Dean: "Yeah, I figured that much, I mean what are you?"
Cas: "I'm an Angel of the Lord."
Dean: "Get the hell out of here. There's no such thing."
Cas: "This is your problem, Dean. You have no faith." Lightning flashes, and on Castiel's back great shadowy wings appear, stretching off into the distance. (...)
Dean: "Why would an angel rescue me from Hell?"
Cas: "Good things do happen, Dean."
Dean: "Not in my experience."
Cas: "What's the matter? You don't think you deserve to be saved." 4.01
Otherwise Castiel struggles with social language and interactions, but he understands Dean intimately already at their very first meeting (on earth). Cas knows jack shit about humanity and is confused the whole time, but he sees right through Dean. Cas can't understand the simple concepts humans and why they are like this, do things the way they do. But he understands exactly what Dean is thinking but can't say aloud, in a heartbeat.

"We don't know for sure, so I'm not gonna believe that this thing is a freaking Angel of the Lord because it says so! That actually gives a crap about me personally? I'm sorry, but I'm not buying it. Because why me? Why would he give a crap about me? I mean, I've saved some people, okay? I figured that made up for the stealing and the ditching chicks. But why do I deserve to get saved? I'm just a regular guy." Dean to Sam and Bobby 4.02
Dean didn't believe in angels until an angel believed in him.

"I know how dead you are inside. How worthless you feel. I know how you look into a mirror and hate what you see. I mean you're going to hell and you won't lift a finger to stop it. Talk about low self-esteem. Then again, I guess it's not much of a life worth saving, now, is it? I mean, after all, you got nothing outside of Sam. You are nothing. You're as mindless and obedient as an attack dog. What are the things that you want? What are the things that you dream? I mean your car - that's dad's. Your favorite leather jacket - dad's. Your music - dad's. Do you even have an original thought? No. No, all there is is "Watch out for Sammy. Look after your little brother, boy." You can still hear your dad's voice in your head, can't you? Clear as a bell. I mean, think about it. All he ever did was train you, boss you around. But Sam... Sam, he doted on. Sam, he loved. Dad knew who you really were: a good solider and nothing else. Daddy's blunt little instrument. Your own father didn't care whether you lived or died. Why should you?" Dean to himself in his dream 3.10
https://tottonne.tumblr.com/post/635879177520807936
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Musik zum Kapitel:
I Won't Give up on Us – Jason Mraz
Praying – Tom Grennan
Everyday – Daitshi, Calum Venice

Dean in Purgatory: "Where's the angel?"
Monster: "You're him, the human..."
Dean: "Where's the angel?!"
Every single angel knows how much Dean means to Castiel. Now every single monster in purgatory knows how much Cas means to Dean.

"First, we find the angel." Dean to Benny
Dean stays in Purgatory to search for Cas for a whole year, although he could leave at any time.

Dean: "Cas!"
Cas: "Dean." [stands up as Dean walks closer]
Dean: "Cas..." [laughs and hugs Cas] "Damn, it's good to see you. Nice peach fuzz." [touches Cas' cheek]
Cas: "Thank you."
Dean: "You should meet somebody. This is Benny. Benny, this is Cas."
Cas: "How did you find me?"
Dean: "The bloody way. You feeling okay?"
Cas: "You mean am I still..." [He points to his head and makes circles with his finger.]
Dean: "Yeah, if you want to be on the nose about it, sure."
Cas: "No. I'm perfectly sane. But then, 94% of psychotics think they're perfectly sane, so I guess we'd have to ask ourselves, what is sane?"
Dean: "That's a good question."
Benny: "Why'd you bail on Dean?"
Dean: "Dude –"
Benny: "The way I hear it, you two hit monster land, and hot wings here took off. I figure he owes you some backstory."
Dean: "Look, we were surrounded, okay? Some freak jumped Cas. Obviously, he kicked its ass, right?"
Cas: "No. I ran away."
Dean: "You ran away?"
Cas: "I had to."
Dean: "That's your excuse for leaving me?"
Cas: "Dean –"
Dean: "You bailed out and, what, went camping? I prayed to you, Cas! Every night!" [a whole year]
Cas: "I know."
Cas isn't looking Dean in the eye. It's because he can't. Try listening to the man you rebelled for, fell for, died many times over for, call out to you every single night. Try listening for his cries for help and pleas to know if you're even alive or if he's truly all alone. Try using every last ounce of self control you have, not to return to his side and tell him that you never left him, that you were there protecting him all along. Try risking him hating you just so he'll leave you behind and have an actual shot at getting out. Try doing all of that, and then tell me if you'd be able to look him in the eye when you tell him I know.
Dean: "You know and you didn't... What the hell's wrong with you?"
Cas: "I am an angel in a land of abominations. There have been things hunting me from the moment we arrived."
Dean: "Join the club!"
Cas: "These are not just monsters, Dean. They're Leviathan. I have a price on my head, and I've been trying to stay one step ahead of them, to – to keep them away from you. That's why I ran. Just leave me, please."
Benny: "Sounds like a plan. Let's roll."
Dean: "Hold on, hold on. Cas, we're getting out of here. We're going home."
Cas: "Dean, I can't."
Dean: "You can. Benny, tell him."
Benny: "Purgatory has an escape hatch, but I got no idea if it's angel-friendly."
Dean: "We'll figure it out. Cas, buddy, I need you."
Cas: "Dean..."
Dean: "And if Leviathan want to take a shot at us, let 'em. We ganked those bitches once before. We can do it again."
Cas: "It's too dangerous."
Dean: "Let me bottom-line it for you. I'm not leaving here without you. Understand?"
Cas: "I understand." 8.02

Cas: "Dean. The risk of crossing Purgatory with a seraph - it's... less than strategic, and certainly when we have no reason to believe that I can pass through the door that you're headed for."
Benny: "You see, you're an intact, living human being stuck in Purgatory's craw. This dimension wants to spit you out, which is exactly what's gonna power our escape pod. Now, I'm pretty sure I can squeeze through, too, because, after all, you take away the fangs and the fun, I was born human, too. But..."
Cas: "I don't think it would work for me."
Benny: "You hear what he's telling you, Dean? Your buddy is saying –"
Dean: "Listen to me, you undead blood junkie, I'm the one with the mojo. I'm the one with the plan. Cas! We're gonna shove your ass back through the eye of that needle if it kills all three of us." 8.05

Benny: "What does it matter what you believe? You got your head so far up your ass, Dean, you don't even realize we're already done for. The angel knows it. We are never gonna make it with him next to us glowing like a beacon."
Dean: "Do I need to remind you of our deal? Of what you committed to?"
Benny: "He is gonna get us killed."
Cas: "We may get to test that theory."
Dean: "More monsters?"
Cas: "Leviathan."
Dean: "Why don't you blip out of here?"
Cas: "They're too close. I can't. Run!" 8.05
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Musik zum Kapitel:
Look at You – Screaming Trees
What I´ve Done – Linkin Park
Hold on for Your Life – Sam Tinnesz
How to Save a Life – The Fray Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Musik zum Kapitel:
Hurts 2B Human – P!nk, Khalid
Water Under the Bridge – Sara Farell

Cas: "There's more to humanity than survival. You... look for purpose, and you must not be defeated by anger or despair. Or hedonism, for that matter."
Dean: "Where does hedonism come into it?"
Cas: "Well, my time with April was very educational."
Sam: "Yeah. I mean, I would think that getting killed is something."
Cas: "And having sex."
Dean [chokes on his burrito for a second]: "You had sex with April?"
(Sam looks at Cas like: You stupid idiot, why did you have to tell him? You're soo in trouble. And Dean is like: I should have killed her slowly. You better have thought about me the entire time. *don't let him see how much it kills you inside*)
Sam: "Yeah, that would be where the hedonism comes in."
Dean: "Shh." [Cas and Sam nod awkwardly to each other.] "So... did you have protection?"
Cas: "I had my angel blade."
Dean: "Oh – oh, he had the Angel blade."
Cas: "In any event, I – I do now see how difficult life can be and how well you two have led it. And I think you'll be great teachers."
Dean: "Thanks, Cas."
Cas: "Are there any more burritos?"
Dean: "Uh, yes." [points towards the kitchen and Cas walks away] "Our little Cas. He gave it up to a reaper. That is -" 9.03

Ezekiel in Sam: "Castiel cannot stay here. He will bring the angels down on all of us."
Dean: "No, no, he's got the Enochian tattoo. He's warded."
Ezekiel: "He was warded when April found him, and she killed him."
Dean: "Yes, and you brought him back, and I thank you for that, but this is Cas, okay, who vouched for you when I didn't know you from Jack. The bunker is safe."
Ezekiel: "We cannot stand an incursion. Castiel is in danger, and if he is here, I am in danger."
Dean: "Wait, in danger? From who, the angels?"
Ezekiel: "If he stays, I am afraid I will have no choice but to leave."
Dean: "Oh, no, you can't do that. Sam's not well enough. If you leave his body..."
Ezekiel: "I know. I am sorry." 9.03

Dean: "Cas, uh, can we talk?"
Cas: "Of course." [pulls out a chair for Dean] "Dean, you know I always appreciate our talks, our time together."
Dean: "Listen, buddy. Um... You can't stay."
[Cas just looks at him, confused and hurt.] 9.03

Cas: "What are you doing here?"
Dean: "Gee, it's nice to see you, too, Cas."
Cas: "Uh, you know you surprised me."
Dean: "Well, the feeling is mutual. I mean, I knew you had to lay low from the angel threat, but, uh, wow. This is some cover."
Cas: "My Grace is gone. What did you expect? Do you have any idea how hard it was? When I fell to earth, I didn't just lose my powers. I lost -" [looks at Dean] "I had nothing." 9.06

Ephraim (a Rit Zien angel): "You remember my name? I was just a nobody when we met, but you - you were a legend. You've been here before. This is my first time, and it's... intense."
Cas: "You know, there's a lot you don't understand about humanity at first. If you would just stop -"
Ephraim: "Stop? I won't stop... until I wash the planet clean of all suffering." (...) "Castiel. I came for you. So much pain and despair, so many voices begging out for relief."
Cas: "How'd you find me?"
Ephraim: "Because you're warded? The same way I find all my patients. I just followed the sound of your pain. You have no idea how loud it is. I could hear you for miles." (...) "Shh-shh-shhh. It'll be over soon. I'll take the pain away."
Cas: "I want to live."
Ephraim: "But as what, Castiel? As an angel? Or a man?" [Crashing sound, Dean rushes in, a knife in hand. Ephraim gestures and Dean goes flying into the corner.] "You say you want to live. But you can't see what I see. By choosing a human life, you've already given up. You chose... death. " 9.06
No, he chose Dean, and he always will.

Cas [clears his throat]: "I, um, I noticed you look... kind of uncomfortable whenever Sam mentions my leaving. Doesn't he know that you told me to leave?"
Dean [looks down, avoiding Cas' eyes]: "Look, I got to do anything I can to get him back. Now, if that means that we keep our distance from you for a little while, then... then I don't have a choice. I don't feel good about it, but I don't have a choice. It's great to have you, Cas. But we just can't be together." 9.09
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Inspiration: Video Casifer u. Sam 11.14

Musik zum Kapitel:
Hurt – Mad Hatter’s Daughter
Unter meiner Haut – Elif
Bis du wieder scheinst – Fabian Römer

"And your Grace? What will you do about that? You will die if you don't replenish it." Hannah to Castiel 9.23

Cas: "I'm fine."
Dean: "No, you're not. How long you got?"
Cas: "Long enough to destroy Metatron, I hope. But without an army..."
Dean: "Well, hey, you still got me."
Cas: "Dean."
Dean: "Cas, you just gave up an entire army for one guy."
Cas: "You really believe we will be enough?"
Dean: "We always have been." 9.22

Crowley: "How's that grace of yours holding up?"
Cas: "It's fine, Crowley, I'm fine."
Crowley: "Sure. The clock's ticking again, isn't it? Running errands all over the U.S. burning through that rather finite supply of grace... all in a desperate effort to save your boyfriend."
deleted scene 10.14
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Destiel-FF "Die Lüge" kann als mögliche Fortsetzung gelesen werden.

Musik dazu:
Die For You - Starset
Die for You - The Seige
I Would Die 4 U - Noah Guthrie
Brother - Kodaline
Brother - Anna Pancaldi

"You'll never guess where the amulet has been the entire time!" Chuck S11

"Tell the nurse to bring me back, if she can. If not, no hard feelings, okay?" Dean 11x17

Cas: "I was just trying to help."
Dean: "Well, and you do help, Cas."
Cas: "You know, I -"
Dean: "You know, sometimes me and Sam have got so much going on that... we forget about everyone else."
Cas: "Well, you do live exciting lifes."
Dean: "Yeah, that's one word for it. But you're always there, you know?" [Dean looks over at Cas] "You're the best friend we've ever had. You're our brother, Cas. I want you to know that."
Cas [sad]: "Thank you." 11.23
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Empfehlung:
Destiel-Fanfiction "Die Lüge" von mir

Musik dazu:
Gone Away - Five Finger Death Punch
You Are Home - Not Profane
Fly Low - Elle Vee Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Musik dazu:
Sober - Chris Kläfford
Drunk Enough - Angels Fall
Lay By Me - Ruben Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Empfehlungen:
Destiel-Gedichtssammlung "By my side" von mir zum Serienfinale
Original Poetry-Text "Augenblick" in meiner Poesiesammlung "Gläsernes Hers" von mir

Musik zum Kapitel:
Waves – Ira Wolf
A Drop in the Ocean – Ron Pope
Leuchtfeuer – Emma6
One More Light – Linkin Park
Bevor du gehst – Xavier Naidoo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Empfehlung: Destiel-FF "Cursed or not" von mir (Lemon, Drama)

Musik zum Kapitel:
Hello Angel - Alex Sparrow
Fix you - Coldplay
Even When You’re Broken - Julie Yardley Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  KiraNear
2021-04-18T17:40:12+00:00 18.04.2021 19:40
Oh ja, die Szene, wo er ihn quasi aus dem Bunker geworfen hat. Die war schon echt hart T_T
Aber schön, dass er jemanden gefunden hat, der ihn aufgefangen hat und wenns nur für eine Nacht war.
Von:  KiraNear
2020-12-26T22:58:47+00:00 26.12.2020 23:58
Hach, das macht zum einen fröhlich, aber auch schwermütig T_T
Von:  KiraNear
2020-11-29T02:34:18+00:00 29.11.2020 03:34
Hach, das war auch wieder so schön zu lesen, vor allem fürs Kopfkino ~
Von:  KiraNear
2020-11-25T18:52:28+00:00 25.11.2020 19:52
Das ist wirklich eine schöne Vorstellung, wie das Band zwischen den beiden entstanden ist <3
Von:  KiraNear
2020-11-25T18:36:27+00:00 25.11.2020 19:36
Uff, dass John seinen Sohn so mit Schweigen bestraft hat, ist schon echt hart für ihn. Er tut mir echt leid :/
Von:  KiraNear
2019-01-31T10:39:34+00:00 31.01.2019 11:39
Argh, das Ende killt mich, nachdem es so süß ist bisher ;_;
Von:  KiraNear
2019-01-23T20:28:51+00:00 23.01.2019 21:28
Aww, das ist so schön, aber auch so traurig T_T
Von:  MarySueLosthername
2019-01-20T16:48:54+00:00 20.01.2019 17:48
Wieder sehr schön und gefühlvoll geschrieben. :)
Von:  KiraNear
2019-01-19T02:25:36+00:00 19.01.2019 03:25
Aww, das ist so dramatisch, aber auch irgendwie süß^^°
Von:  MarySueLosthername
2019-01-17T10:58:53+00:00 17.01.2019 11:58
Mit dem Ende habe ich nun auch nicht gerechnet. Geht es weiter? Wobei es auch so ein "schönes" Ende ist, wo man sinnieren kann wie es wohl endet.
Antwort von:  April_Jones
18.01.2019 23:58
Ein neues Kapitel habe ich gerade hochgeladen und es müsste alsbald freigegeben werden. Es werden noch diverse folgen. Sie sind zwar keine direkten Fortsetzungen, haben aber stets einen Zusammenhang.


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