WICHTELGESCHICHTE - HOGWARTS-AU
Das Quidditchspiel - Hufflepuff gegen Ravenclaw
Eine Ansammlung kleiner Momente
Double Drabble (200 Worte)
Henry & Helen
„Hier riecht es wie in einer Trollhöhle! Ich hab mich fast gewundert, als du nicht beim Frühstück und Mittagessen warst, aber zum Quidditchspiel wirst du dich jetzt zeigen. Geduscht und ausgenüchtert.“ Henry gab von seinem Bett aus ein unverständliches Brummen von sich. Eine minimale Bewegung seiner Hand und die leere Flasche Feuerwhisky rollte von der verschwitzten Matratze. „Jetzt guck nicht so. Das ist eine Schule. Du hast eine Pflicht zu erfüllen! Und jetzt raus aus dem Bett, oder ich erledige das mit dem Aufstehen für dich und glaub mir, meine Putzeimerzauber sind unschlagbar.“
Mit einem Wink ihres Zauberstabes ließ die Schulschwester die Vorhänge zur Seite fliegen und das Fenster sich öffnen. Henry kniff schnaubend die Augen zusammen, als die kalte Dezemberluft in Sekunden den Raum füllte. Grummelnd legte er einen Arm über seine blutunterlaufenden Augen. Der Lehrer für Zaubertränke fühlte sich als habe er den Kater des Jahrhunderts. Ohne das er es hätte verhindern können, zog Helen ihm mit einem weiteren Zauberstabwink die Decke weg. „Putzeimerzauber. Du hast drei Minuten, oder ich komm zurück!“ Wie immer war Helens Stimme stark und unerbittlich. Henry hatte das regelmäßig als ausgesprochen anstrengend empfunden. Gerade hätte er ihr nicht mehr dafür dankbarer können.
Bobby & David
„Ich sag dir… Bones ist wie Drachenpocken. Hab ich echt keinen Bock mehr drauf“, schnaubend zog Bobby ein letztes mal an ihrer hinunter gebrannten Kippe und schnippte den Stummel in den See. Eine kleine Welle beförderte ihn sofort wieder an Land und durchnässte ihre ausgelatschten Turnschuhe. Fluchend begann die Slytherin damit halbherzig ihren Fuß trocken zu schütteln. „Er ist wirklich nicht der netteste Zeitgenosse“, gab der Gryffindor mit einem kleinen Schulterzucken zu. Mittlerweile hatte es zu schneien begonnen. „Nich’ nett? Davie, der alte Sack will mich leiden sehen.“ „Ich denke, er weiß, dass du das eigentlich kannst und seine Art das zu zeigen ist halt ein wenig…“ Er schien nach dem richtigen Wort zu suchen. „… provozierend.“ Wieder brummte Bobby finster.
In der nächsten Sekunde traf sie bereits ein Schneeball am Hinterkopf. „Dein Ernst jetz’?“ „Jetzt hör auf mit dem Gemecker. Das Spiel fängt gleich an. Und wir wollen doch sehen, wer Gryffindors Gegner im Pokalspiel wird, oder?“ Sein siegessicheres Grinsen hätte nicht breiter sein können. „Als ob dein beschissener Gurkenverein den Pokal kriegt, solang ich noch auf nem Besen sitzen kann“, brummte die Slytherin missmutig. Ihr Cousin ließ ein amüsiertes Lachen hören, während sie endlich gemeinsam das Quidditchfeld ansteuerten.
Grace & Brady & Oliver
Grace hatte die Hand ausgestreckt und dem niedergeschlagenen Ravenclaw eine verirrte Schneeflocke aus dem Haar gestrichen. Jetzt lag wieder das typische, positive Lächeln auf ihren Lippen. Dieses Mal erwiderte der Ravenclaw es ein wenig schwächlich. Noch ehe er etwas antworten konnte drang die Stimme aus einigen Metern Entfernung zu ihnen. „Kommt ihr jetzt, oder was? Ich dachte, du freust dich drauf Graham vom Besen fliegen zu sehen.“
Oliver hatte die Arme eng um den Oberkörper geschlungen und schien bereits jetzt zu frösteln. „Das ist nicht sonderlich freundlich!“, protestierte Gracie sofort und zog eine Schnute, während sie sich daran machte zu dem wartenden Ravenclaw aufzuschließen. „Er soll sich ja nicht weh tun… Brady hat ne Aufmunterung verdient, das ist alles.“ Oliver zuckte mit den Schultern und zog seine Mütze etwas mehr über seine Ohren. Auf halbem Weg zu Oliver drehte sich die Hufflepuff wieder zu Brady um. Ihr Blick war abwartend. „Und ich würde wirklich gerne sehen, wie Graham vom Besen fällt.“ Bradys Blick traf den der Dunkelhaarigen. „Also wie er fast vom Besen fällt.“ Lachend griff Gracie nach seiner Hand und zog ihn mit sich. Dieses Mal setzte der Ravenclaw sich in Bewegung. Der Schneefall wurde langsam dichter.
Mike & Bob & Cas & Tommy
„Habt ihr’s schon gehört?“ Bob hatte aufgeholt, jeweils einen Arm um die Schultern von Thomas und Mike gelegt um sich schwungvoll auf ihnen abzustützen. Thomas stolperte kurz erschrocken, während der Gryffindor neben ihm amüsiert zu seinem besten Freund blickte. „Das unser Tommy hier schreckhaft ist?“ „Er hat bald ’n richtigen Grund sich in die Hosen zu pissen.“ Der andere Gryffindor senkte die Stimme und bekam schlagartig einen verschwörenden Unterton. „Wir haben einen Werwolf an der Schule.“ Sofort verschluckte sich Thomas an seinem Lakritzzauberstab, den er gerade zerkaute. Schwungvoll klopfte Mike ihm auf dem Rücken. „W-was?“ „Oliver Hunt! Ich sag euch, der ist es. Der ist unauffällig… ich sag euch, der verbirgt was!“
Thomas merkte wie der einzige Ravenclaw ihrer kleinen Truppe den Blick auf ihn gerichtet hatte. Sofort zwang er sich nicht in Caseys Richtung zu blicken. Irgendetwas sagte ihm, dass er in den nächsten Tagen besser einen Bogen um das Dreiergespann machen sollte.
„Ich mein - selbst wenn. Scheint die Schule doch im Griff zu haben, oder? Bis jetzt wurde ja noch niemand zerfleischt.“ Mike deutete ein kleines Schulterzucken an. „So oder so bleib ich an der Sache dran!“, verkündete Bob schwungvoll. Thomas schwieg. Casey ebenso.
Luke & Lynn
„Ich würde dich ja mit auf die Tribüne nehmen, aber ich denk da bist du jetzt erst mal raus, was?“ Schnaubend gab Luke seinem Stuhl einen Ruck um um die Ravenclaw vor sich herum zu rollen. „Läufst du jetzt vor mir weg? Ach warte…“ „Verpiss dich, Lynn.“ Nein, der Slytherin hatte definitiv keine Lust sich mit der Brünetten auseinander zu setzen. Seit seiner Rückkehr aus dem St.Mungo war er ihr konsequent aus dem Weg gegangen. Sie hatte ihn schließlich eiskalt abgefangen.
„Wie siehts aus… gehen wir? Wobei… das kannst du ja nicht mehr.“ Luke ließ ein Schnauben hören. „Wie wär’s mit ner Spritztour? Oder musst du erst noch die Schneeketten anlegen, bevor du starten kannst?“ „Schnauze, Dearing.“ Lynn lag sofort ein noch breiteres Grinsen auf den Lippen. Der Slytherin schien für den Moment zumindest etwas weniger frustriert.
„Na gut, fünf Minuten. Nur weil ich heute gute Laune habe“, schmunzelte sie. Kurz war es still zwischen ihnen. Dann war es Luke, der die Stimme erhob. „Wag es nicht mich anzuschieben wie einen verdammten alten Mann.“ „Das kannst du schön alleine machen. Als ob ich für dich die ganze Arbeit übernehme.“ Kurz darauf schlenderte sie neben Luke hoch zum Quidditchfeld.
Nadia & Ana
„Entschuldigung? Ist hier jemand drin?“ Behutsam klopfte Ana an die verschlossene Kabinentür. Sie hatte nur einen kurzen Abstecher im Mädchenklo machen wollen, bevor sie hoch zum Quidditchfeld ging um ihrem großen Bruder beim Spiel gegen Hufflepuff anzufeuern. Ein leises Schluchzen hatte sie schließlich aufgehalten. In der nächsten Sekunde war es schon wieder verstummt. „Ja, alles okay. Willst du hier rein?“ Als die Tür geöffnet wurde, blickte sie in das eingeschüchterte Blick einer kleinen Hufflepuff, die sich gerade um ein Lächeln bemühte. Anas Blick blieb besorgt. „Nein. Ist wirklich alles in Ordnung? Du siehst traurig aus.“ Sofort wurde das Lächeln der Kleineren ein wenig unsicher. „J-ja. Ja, wirklich. Alles wirklich perfekt.“ Kurz herrschte im Mädchenklo Stille.
„Willst du nicht auch hoch zum Spiel?“ Ein wenig verhalten hatte Nadia ihren Blick wieder zu der Blondine neben sich schwenken lassen. Ana deute ein kleines Schulterzucken an und sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich finde Quidditch gar nicht interessant. Ich würde dir viel lieber ein bisschen Gesellschaft leisen… ich darf?“ Nun lagen Nadias große Augen, die sich schlagartig noch wässriger anfühlten, unverblümt auf der Ravenclaw neben ihr und sie nickte kurz. Mit einem kleinen Lächeln zog Ana sie endlich in eine Umarmung.
Miles & William
„Du weißt doch, dass es ihm gut geht. Er hat gesagt, dass er zu dir kommt, wenn er Probleme hat.“ „Das war der erste Vollmond, in dem ich nicht bei ihm war. Der erste.“ „Und dein Bruder kommt klar. Der Vollmond war vor drei Tagen und es geht ihm gut. Er war gestern sogar schon wieder bei mir im Unterricht.“ William lehnte sich auf seinem Tribünenplatz zurück und blickte zu seinem Kollegen. Miles schnaubte, es war aber nicht zu leugnen, dass er tatsächlich etwas besänftigter wirkte.
„Und nun sind wir hier für Quidditch. Ich meine… wir dürfen als Lehrer vielleicht nicht parteiisch sein. Aber wenn unser altes Haus spielt, können wir wohl eine Ausnahme machen, oder?“ Mit einem kleinen Schmunzeln hatte William seinen Kollegen und Freund aufmunternd die Hand auf die Schulter gelegt. Sofort legte sich wieder ein kleines Lächeln auf Miles Gesicht. Er antwortete nicht direkt, erwiderte das Klopfen auf die Schulter sichtlich aufgemuntert. Schmunzelnd sah er zu, wie Williams Blick über die anwesenden Schüler auf der Tribüne wanderte. Ganz als würde er jemanden suchen. Miles zog sich amüsiert die Mütze ein wenig mehr über die frierenden Ohren.
„Sag mal… was ist da eigentlich mit deiner einen Schülerin…“
Jill & Harry
„Und tu uns allen den Gefallen und flieg nicht vom Besen. Das will doch niemand mitansehen.“ Das Schmunzeln auf ihrem Gesicht sorgte sofort dafür, dass sich Harrys Magen wohlig warm anfühlte. Ohne es verhindern zu können, breitete sich das typisches, breites Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Aber du würdest mich doch im Krankenflügel besuchen. Und bestimmt sogar Schokolade mitbringen, weil du so viel Mitleid mit mit hast.“
Einem Impuls folgend hatte der Hufflepuff sich schließlich etwas vorgelehnt und zu ihr hinunter gebeugt. Er konnte ihren warmen Atem auf seinem kalten Gesicht spüren. Jill schreckte nicht zurück - ihm war sogar so, als würde sie etwas Wartendes ausstrahlen. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, dröhnte eine Stimme zu ihnen herüber. „Beweg dich, Graham! Knutschen kannst du später.“ Harry verharrte in der Position und biss sich kurz auf die Unterlippe. „Na geh schon, ehe Blade dich auf die Strafbank setzt.“ „Das wagt er nicht, ich bin viel zu großartig!“ Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen blieb der Hüter der Ravenclaw weiter nah. “Verdammt, Graham!“ Der Hufflepuff verdrehte die Augen, warf Jillian dann aber einen entschuldigenden Blick zu. „Wir sehen uns danach zur Siegesfeier in unserem Gemeinschaftsraum?“ „Wohl eher in unserem Gemeinschaftsraum.“
Noah & Jude
„Jetzt zieh nicht so eine Fresse, Cap. Du weißt doch, dass wir den Pissern den Arsch aufreißen, oder?“ Noah runzelte die Stirn und blickte auf die aufgeregte Zweitklässlerin vor sich hinunter. „Wenn du auf dem Spiel auch so pöbelst, sitzt du beim nächsten Spiel wieder auf der Bank, also lass mich das jetzt nicht bereuen.“ Sein Bauchgefühl hatte ihm zwar von Anfang an gesagt, dass es richtig gewesen war die Ravenclaw mit im Team aufzustellen, andererseits war da auch eine nicht zu verleugnende Stimme, die ihn nach wie vor vor den explosiven Anteilen der Zwölfjährigen warnte. Auch jetzt blitzten ihre Augen wieder gefährlich auf. „Sag doch gleich, dass ich nur wegen meinem Dad im Team bin!“ „Jetzt mal halblang!“ Noah war etwas lauter geworden. „Du bist im Team, weil du gut bist. Nicht wegen deinem Dad! Und jetzt zeig mir das gefälligst auch.“ Kurz war es still.
„Noah?“ „Mh?“ Fragend hatte der Siebtklässler wieder zu der Ravenclaw geblickt. Ihr Blick war schlagartig ernst geworden. „Ich werd dich da draußen nicht enttäuschen.“ Resigniert seufzend klopfte er ihr aufmunternd auf die Schulter. „Weiß ich doch, Parker… und nun zieh dich um. Du willst da draußen doch ein paar Ärsche aufreißen, oder?“
Tony & Hannah
„Nächstes Wochenende steht Hogsmeade an. Gehen wir zusammen hin?“ Hannah gab für einen Moment auf den Reißverschluss ihrer Winterjacke zu schließen und blickte zu dem Gryffindor neben sich. „Klar. Isabella wollte auch gehen und vielleicht können wir ja alle zusammen in die drei Besen und-“
Bei Tonys Lachen blinzelte die blonde Hufflepuff irritiert und brach ihren Satz ab. Augenscheinlich schienen ihre Worte den gute gelaunten Gryffindor belustigt zu haben. „Was ist denn so lustig? Hab ich Schnee im Gesicht?“ Noch verwirrter strich sie sich durch die Strähnen, die unter ihrer Wollmütze hervor lugten. „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir ausgehen willst, Hannah. Versteh mich nicht falsch, ich mag Isabella sehr, aber ich glaube selbst sie will bei einem Date nicht im Weg sein, oder?“ Hannah nichts heraus. Für einen kurzen Moment starrte sie ihn einfach nur überfordert an.
„Oh, oder gehst du mit jemandem?“ Hannah schüttelte zögerlich den Kopf. „Nein - also - nicht wirklich, aber-“ „Dann gehen wir nächstes Wochenende nach Hogsmeade. Keine Widerrede. Hey, ich glaub das Spiel geht los!“ Er schenkte ihr noch ein gut gelauntes, charmantes Zwinkern, dann drehte er sich wieder dem Spielfeld zu. Hannahs Blick huschte ein wenig wehmütig hoch zu den Lehrerplätzen.