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Better Latte Than Never

Sasuke & Sakura
von

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It's a brew-tiful day


 

It's a brew-tiful day
 

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„Na gut, dann soll sie eben für ihn arbeiten. Doch wenn Sakura wieder irgendetwas anstellt, dann schicke ich sie ohne zu zögern ins Ausland, das versichere ich!“
 

„Puh, du hattest Glück, dass ich dich zufällig besucht habe, als du dich mit deinem Vater gestritten hast. Der war echt drauf und dran, dich in ein anderes Land zu schicken!“, kam es von einem blonden Jungen, der mit einem genervt wirkenden Mädchen die Straße hinauflief.

„Hätte er ruhig machen können, dann müsste ich ihn nicht mehr sehen!“, gab diese bissig von sich und zupfte ihre Schuluniform zurecht. Der Blonde schaute sie grimmig an.

„Hey, dann würdest du mich auch nicht mehr sehen! Außerdem wohnst du ja jetzt für eine Zeit bei mir, da wirst du deinen griesgrämigen Vater sowieso nicht sehen.“
 

Sakura seufzte auf. Natürlich hatte sie sich wieder mal mit ihrem Vater gestritten, doch diesmal hatte sie es eindeutig auf die Spitze getrieben. Nur weil sie die Kreditkarte ihres alten Herren etwas überzogen hatte, wollte dieser sie sofort ins Ausland verfrachten. Doch sie hatte die Karte nicht nur etwas überzogen … Sakura hatte ganze 630 000 YEN ausgegeben und das nicht nur zum ersten Mal. Naruto, einer ihrer besten Freunde, war gerade zu Besuch gewesen und konnte sich natürlich nicht davon abbringen, seinen Mund aufzureißen. Diesmal war die Haruno jedoch froh gewesen, dass er genau das getan hatte, denn ansonsten wäre sie wirklich im Ausland gelandet – auch wenn sie vor ein paar Sekunden behauptet hatte, dass es so besser gewesen wäre. Die Wut brodelte nur in ihr, weshalb sie noch nicht ganz bei Sinnen war, obwohl der Streit mit ihrem Vater drei Tage zurück hing. Aus Protest war sie für die Zeit ihrer „Strafe“ bei ihrem besten Freund Naruto eingezogen, da sie wirklich keine Nerven für ihren Vater hatte.
 

„Danke nochmal für deine Hilfe. Aber bist du dir sicher, dass mich dein Freund bei ihm arbeiten lässt? Ich meine, ich bin noch Schülerin und ich weiß nicht, ob ich dafür geeignet bin …“

Naruto grinste breit.

„Natürlich! Das kriegst du mit links hin!“

Naruto Uzumaki, der eigentlich größte Idiot, aber auch gleichzeitig das größte Genie, hatte ihren Vater wirklich davon überzeugen können, ihre Strafe für ihr „unangemessenes Benehmen“, wie es Sakuras Vater ausdrückte, im Unternehmen der Uchihas abzuarbeiten. Eine grandiose Idee, obwohl sie Sasuke, von dem Naruto öfters sprach und er ebenfalls zu seinen besten Freunden zählte, kaum kannte.

Doch nach den Erzählungen des Uzumakis schien Sasuke ein netter Kerl zu sein.
 

Als Naruto und Sakura vor einem riesigen Wolkenkratzer stehen blieben, weitete die Haruno unglaublich die Augen.

„Moment, deinem Freund gehört die Moonbucks-Kette?!“, stieß sie aufgeregt hervor. Einer der beliebtesten Coffeeshops, die es weltweit gab, sollte dem Freund von Naruto gehören?!

Der Ältere grinste bis beide Ohren, seinen Stolz kaum anmerkend. Er hatte absichtlich nicht verraten, welches Unternehmen Sasuke leitete. Es war bezaubernd das unglaubliche Strahlen seiner Freundin zusehen, die er schon seit seiner Kindheit durch seine Eltern kannte, da diese seit Schultagen befreundet waren. Sakura war zwar vier Jahre jünger, doch er verstand sich blendend mit ihr, auch weil sie seinen Humor teilte.
 

Die Haruno betrachtete den Wolkenkratzer genauer, der mindestens fünfzig Stockwerke besaß und nur aus Fenstern bestand. Ganz unten befand sich eines der vielen Coffeeshops.

„Und du arbeitest in diesem Moonbucks? Direkt unter dem eigentlichen Unternehmen deines Freundes?!“, Sakura klang weiterhin aufgeregt, obwohl sie schon von vielen Unternehmen gehört hatte – schließlich war ihr Vater selbst Unternehmer, da wusste sie natürlich, mit wem er es so zu tun hatte. Doch dass das Moonbucks, eines ihrer absolut liebsten Coffeeshops, dem Freund von Naruto gehörte, konnte sie nicht fassen.

Sie wusste zwar, dass Naruto in einem Coffeeshop arbeitete, doch dass es direkt das Moonbucks unter dem Unternehmen war, hatte sie nicht erwartet. Der Uzumaki wohnte etwas weiter weg, weshalb sie nie die Möglichkeit gehabt hatte ihn auf seiner Arbeitsstelle zu besuchen – wenn sie mal kam, dann blieben sie bei ihm Zuhause und zockten mit seiner Konsole oder unterhielten sich über Comics und Co.

„Und dein Freund ist einverstanden, dass ich meine Strafe bei ihm abarbeite?“, fragte Sakura nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. Sie musste zwar von nun an mit dem Zug zur Schule zurück in ihre Stadt fahren, doch das machte ihr nichts aus, solange sie von ihrem Vater wegkam. Sie hätte sich natürlich auch einen Chauffeur buchen können, doch sie bezweifelte, dass ihr Vater den Nerv hatte noch eine Rechnung von ihr zu sehen …

Naruto grinste breit.

„Klar, echt jetzt! Sasuke ist natürlich einverstanden!“
 


 

~*~
 

„Nein“, hallte eine kalte Stimme durch ein großes Büro, während man das Tippen einer Tastatur vernahm.

Naruto stöhnte auf.

„Komm schon, Sasuke! Sie kann doch im Shop unten arbeiten“, erwiderte der Blonde und schaute seinen Freund verzweifelt an. Sasukes Blick jedoch war starr auf den Bildschirm seines Laptops gerichtet.

„Ich sagte nein, Naruto“, kam es strenger von dem Uchiha, der nun den Blick von seinem Bildschirm abwendete und seinen Freund verärgert anschaute, „ich habe schon deinen idiotischen Freund eingestellt; ich kann nicht deinem ganzen Freundeskreis einen Job bieten. Außerdem brauche ich unten im Shop keine Leute mehr“, fügte er dann hinzu und widmete sich wieder seinem Laptop.

Von Naruto kam ein Seufzen.
 

„Das mit Kiba ist was anderes! Sakura braucht ja keinen Job, sondern Beschäftigung! Sie kann doch hier oben bei dir etwas machen“, schlug er nun vor und sein Blick wurde allmählich bittender, „komm schon, Sasuke“, fügte er fast schon verzweifelt hinzu, was veranlasste, dass Sasuke genervt seinen Laptop zuschlug. So konnte er nicht arbeiten …
 

Seine pechschwarzen Augen fixierten Naruto.

„Was meinst du damit, dass sie keinen Job braucht?“, fragte er dann, was Naruto erleichtert ausatmen ließ. Er ging von sich aus auf das Thema ein, was hieß, dass er bereit für Kompromisse war. Der Uzumaki erklärte ihm kurz die Situation, was Sasukes Brauen gefährlich in die Höhe wandern ließen.

„Wessen Tochter ist sie?“, stellte er scharf eine weitere Frage.

Bei diesem Punkt wurde Naruto etwas nervös.

„Ich wiederhole mich ungern, Naruto“, kam es nun drohend von Sasuke, der das Zögern seines Freundes negativ auffasste.

„Haruno …“

Sasuke riss unglaublich seine Augen auf. Die Tochter des weltbekannten Führers des Fun-kun Donuts Unternehmens sollte bei ihm arbeiten?!
 

Haruno?! Weißt du was ihr Vater mit mir einstellt, wenn er erfährt, dass jemand aus der Uchiha Familie sie unzufrieden stimmt?“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen fast schon fassungslos, doch er konnte sich noch zurückhalten, weshalb er schnell wieder seine neutrale Mimik aufsetzte.

„Dann hast du ja wohl keine andere Wahl“, grinste Naruto unsicher und kratzte sich am Hinterkopf. Sasuke biss sich auf die Unterlippe und umklammerte die Armlehne seines Drehstuhls. Dieser Idiot brachte ihn jedes Mal in Schwierigkeiten. Diesmal waren sie jedoch gewaltig.

„Was hast du mir da nur eingebrockt, Naruto“, sagte Sasuke und massierte sich die Schläfe.

hello darkness, my old friend


 

hello darkness, my old friend
 

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Die Sonne prallte auf den mit Glas besetzten Wolkenkratzer, der sich mitten im Zentrum der Stadt befand. Menschen tummelten sich mittags auf den Straßen herum, um eilig ins Büro oder sonst wohin zu marschieren und somit ihren eintönigen Alltag zu leben. Für Sakura allerdings war der der heutige Tag ganz und gar nicht alltäglich. Vorhin noch, in der Schule, hatte sie noch ein wenig Alltag erlebt, doch nun stand sie vor diesem riesigen Gebäude und war immer noch von dem Gedanken geplättet, dass dies alles Narutos Freund gehörte – okay, Sakura selbst hatte auch viel mit Menschen zu tun, denen ein Unternehmen gehörte, doch hier war es anders, da es jemand aus dem Bekanntenkreis gehörte. Sakura legte den Kopf schief. Sasuke kannte sie gar nicht und sie ihn genauso wenig, also konnte sie ihn schlecht als Bekannten einstufen. Doch da er eben der beste Freund ihres Freundes war, zählte er trotzdem zur Bekanntschaft! Sakura schüttelte diese sinnlosen Gedanken ab, als sie von draußen aus Naruto im Coffeeshop unter dem riesigen Wolkenkratzer sah, der hinter der Theke stand und sie grinsend zu sich bat.

Sakura grinste ebenfalls und betrat das unternehmenseigene Moonbucks.
 

„Wie war die Schule?“, begrüßte Naruto sie sofort freundlich und bereitete hinter dem Tresen irgendetwas vor, während Sakura auf einem Barhocker vor ihm Platz nahm. Ihre Miene verzog sich leicht.

„Hmh, wie immer … langweilig. Aber auch gut, weil Englisch ausgefallen ist und ich deshalb früher aus habe“, seufzte sie und schaute sich ein wenig um – dieses Moonbucks war anders als die üblichen, in denen sich Sakura immer aufhielt … hier war es luxuriöser – die Sitze waren in einem Kakiton gehalten und die Tische aus einem edlen, dunklen Holz, was eigentlich in jedem Moonbucks so war. Doch die schwarzen Vorhänge und andere dunkle Verzierungen, wie die kleinen Blumenbehälter auf den Tischen oder die schwarzen Barhocker, hoben sich von den anderen Coffeeshops ab.

„Etwas anders hier, ne?“, unterbrach Naruto ihre Erkundung, dem anscheinend aufgefallen war, dass ihr einiges fremd vorkam, als in den anderen Shops, „alles vom Chef höchstpersönlich. Sasuke mag dunkle Töne und wollte dieses Design wenigstens im Moonbucks unter seinem Unternehmen durchsetzen.“ Naruto stellte Sakura ein Getränk vor die Nase, das sie lächelnd annahm. Iced Caffè Mocha, hmh, ihr Lieblingskaffee!

„Ach, warum hat er sie nicht auch in den anderen Shops durchsetzen können?“, fragte sie neugierig, während sie an ihrem Kaffee schlürfte.

Naruto nahm einen Lappen und wischte damit über die Theke, während sich das Moonbucks allmählich füllte.

„Nah, weiß ich gar nicht genau … so etwas ist wahrscheinlich immer schwer durchsetzen, da viele bei solchen Angelegenheiten mitreden und andere Vorstellungen haben. Als ich Sasuke gefragt habe, meinte er, sie würden den Shop dann für zu dunkel halten …“ Der Uzumaki erinnerte sich noch genau an Sasukes gereiztes Gesicht und seine schlechte Laune. Er bekam eine Gänsehaut.

Sakura blickte noch einmal durch das Café und zuckte mit den Schultern. „Also ich find's ganz in Ordnung“, sagte sie und schlürfte den letzten Tropfen im Glas weg.
 

Naruto grinste und nahm ihr leeres Trinkgefäß entgegen. „Genug ausgeruht. Ab an die Arbeit!“ Der Blonde bemerkte erst jetzt, wie voll das Café eigentlich schon war und lief eilig zur Kasse, um die Bestellung des ersten Kunden entgegen zu nehmen.

Sakura lief einmal um den Tresen, um sich neben Naruto zu stellen. „Was soll ich machen?!“, fragte sie etwas panisch als sie die Menge der durstigen Kunden sah.

„Kiba kommt gleich und hilft mir. Sasuke meinte, hier unten würdest du nicht viel machen können, deshalb schicke ich dich gleich nach oben, damit du dort etwas beschäftigt bist“, erklärte Naruto, während er gleichzeitig die Eis- und Kaffeemaschine bediente und in einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit vier Becher herausholte. Wow, sie wusste ja gar nicht, dass ihr Freund so flink sein konnte.

„Also soll ich Büroarbeit machen?“, fragte Sakura nun weniger enthusiastisch und beobachtete Naruto dabei, wie er die leeren Becher füllte. Er lächelte gequält.

„Für's erste leider ja. Aber Moment Mal“, Naruto hielt in seiner unfassbaren Schnelligkeit inne. Sein Kopf wandte sich zur großen, altmodischen Uhr über der Kaffeemaschine.

„Oh Mann, es ist gleich 12 Uhr, ich bin am Arsch, echt jetzt!“, sagte er und ignorierte die vier Becher, um nun eine kleine Tasse und einen Untersetzer aus Porzellan herauszuholen. Sein Blick flog dann hinter sich zu den vielen, schon genervt wirkenden Kunden.

„Weg kann ich auch nicht … wo bleibt Kiba, der Mistkerl!“ Seine Augen huschten zu Sakura, die ihn verwirrt anschaute. Was war hier nur los?!

Narutos Züge fingen an zu strahlen. „Vielleicht kannst du ja doch heute noch etwas machen, was mit Kaffee zu tun hat!“
 


 

~*~
 

Sakura lief vorsichtig mit der Kaffeetasse in der Hand in die Eingangshalle des Wolkenkratzers, in die man durch den Hintereingang des Moonbucks gelangen konnte. Eine tolle Aufgabe hatte sie da bekommen …

Sasuke trinkt um Punkt 12 Uhr schwarzen Kaffee. Reinen, schwarzen Kaffee, ohne Milch und vor allem ohne Zucker, flogen ihr Narutos Worte durch den Kopf, sonst bringe ich ihm immer seinen Kaffee und eigentlich mag er es auch nicht, wenn ihn jemand anderes bringt, aber heute geht es gar nicht anders. Kiba ist zu spät und hier ist zu viel Kundschaft.

Sakura näherte sich den Aufzügen, die genauso voll wie das Café waren. Weshalb zum Teufel wollte dieser Sasuke denn unbedingt einen Kaffee vom Shop unten, wenn er im 50.Stock arbeitete?! Sakura würde es verstehen, wenn Sasuke jeden Tag um Punkt 12 Uhr einen Iced Caffè Mocha verlangte, doch reinen schwarzen Kaffee gab es doch auch sicherlich in den Büroräumen. Ach ja, ihr fielen wieder Narutos Worte ein. Sasuke besteht unbedingt darauf, dass der Kaffee von hier unten kommt, da hier andere Bohnen verwendet werden. Glaub ja nicht, er erkennt den Unterschied nicht! Einmal war ich spät dran und habe ihm oben den Kaffee zubereitet … er war nicht gerade erfreut gewesen. Was für eine feine Zunge Sasuke haben musste …

Sakura wurde langsam ungeduldig als sich nichts vor den Aufzügen tat. Sie schaute zu den Treppen. Es würde lange dauern im 50.Stock anzukommen und Sakura war auch nicht gerade die Sportlichste, obwohl sie einen recht schlanken Körper hatte. Ihr flogen die letzten Worte Narutos durch den Kopf. Und Sakura, pass ja auf, dass der Kaffee nicht zu kalt wird, wenn du oben ankommst! Nimm den Aufzug. Sasuke hasst kalten Kaffee abgrundtief.
 

„Oh Mann …“, murmelte Sakura, als sich immer noch nichts tat. Sie entschied sich doch für die Treppen und bereute nach drei Stockwerken ihre Entscheidung, da sich nun ein Teil des Kaffees auf dem Untersetzer befand. Außerdem dauerten die Treppen viel zu lange. Der verdammte Kaffee durfte nicht kalt werden!

Im 4.Stock entschied sich Sakura doch für die Aufzüge und wunderte sich, weshalb hier oben weniger Betrieb war. Hier befanden sich im Gegensatz zu der Eingangshalle nur drei bis vier Personen vor dem Aufzug.

„Na dann“, schulterzuckend betrat sie den Fahrstuhl und wählte das 50.Stockwerk. Oben angekommen schaute sich Sakura orientierungslos um, da sie nur Büroräume und viele, gestresste Angestellte entdeckte. Doch ein Schild, auf dem Sasuke Uchiha stand und in einen Gang zeigte, machte es ihr deutlich einfacher, ihr Ziel zu finden. Sie betrat den breiten Flur und je weiter sie lief, desto gedämpfter vernahm sie das ständige Telefonklingeln und das Murmeln der Leute aus den Büroräumen. Sasuke schien Ruhe gut zu schreiben, so weit, wie sein Büro von denen der anderen entfernt lag …

Als Sakura vor einem großen Eingang angekommen war, neben dem sich ein Sekretärtisch befand, blieb sie stehen. Eine Sekretärin war nicht zu sehen … doch die Haruno wusste, dass sie richtig war, da auf dem Schild neben der Tür die Worte Büro von Sasuke Uchiha zierten.
 

Ohne weiter nachzudenken schritt sie auf den Eingang zu und öffnete die Tür. Das erste, was sie sah, war ein großer Raum. Das erste, was sie hörte, war ein Tippen. Tippen auf eine Tastatur.

Sakuras Blick wandte sich nach links. Vor einem riesigen Fenster, aus der die Aussicht auf die Stadt wahrscheinlich blendend war, befand sich ein großer, aus Eichenhorn bestehender Tisch vor dem ein Schwarzhaariger saß. Das musste … Sasuke sein.

Sakura schluckte etwas. Er schaute nicht auf, sondern war strikt auf seinen Laptop konzentriert. Die Haruno wagte einige Schritte zu ihm und schaute sich dabei genauer in seinem Raum um. Etwas weiter hinter Sakura befand sich eine schwarze Ledercouch und ein kleiner weißer Tisch. Sonst konnte man noch einige Bücherregale mit Ordnern, aber auch mit Büchern entdecken. Die Bücherregale waren schwarz. Sakura glaubte langsam, dass Schwarz Sasukes Liebslingsfarbe sein müsste …

Als die Haruno genau vor dem Tisch des Uchihas ankam, blieb sie stehen. Eine Weile hörte man wieder nur das Tippen auf die Tastatur, bis Sasuke plötzlich die Stimme erhob, aber immer noch nicht den Blick.
 

„Du bist fünf Minuten zu spät“, sagte er und konzentrierte sich weiterhin auf den Bildschirm.

Sakura biss sich auf die Unterlippe. Seine Stimme war schön. Nicht zu tief. Klangvoll. Aber auch schneidend. Ihre smaragdgrünen Augen glitten über das Äußerliche des Uchihas. Seine Haare waren pechschwarz und seine Haut blass, was ihm wiederum eine weiche Note verpasste. Sein kantiges Kinn ließ ihn allerdings streng aussehen. Seine äußere Erscheinung war im Grunde genommen genau wie seine Stimme. Schön, aber schneidend. Ob er realisiert hatte, dass nicht Naruto vor ihm stand? Aber wie denn auch, wenn er den Blick nicht einmal hob!

„Tut mir leid, ich musste zum Teil die Treppe nehmen“, entschuldigte sich Sakura kleinlaut und zupfte an ihrer Schuluniform herum.
 

Sasuke hielt inne als er eine weibliche Stimme anstatt einer männlichen vernahm. Die Tippgeräusche verstummten. Seine Augen huschten immer noch nicht zu Sakura, sondern zu dem Kaffee, den sie auf seinen Tisch gestellt hatte. Er musste gar nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer da gerade vor ihm stand. Leise seufzte er auf. Warum musste Naruto gleich mit dem Einstellen der Neuen, seine Gewohnheiten aus der Bahn werfen? Weshalb gab Naruto der Neuen schon am ersten Tag den Auftrag, ihm seinen Kaffee zu bringen?

Still beobachtete er die Kaffeetasse bis er diese vor sich zog und sie aus dem von Kaffee beschmierten Untersetzer hob. Dabei verzog er keine Miene. Langsam führte er die Tasse zu seinen geschwungenen Lippen und nahm einen Schluck. Sakura konnte erkennen, dass sich nun seine Züge veränderten, aber er verzog seine Mimik so leicht, dass sie nicht abschätzen konnte, ob es eine positive oder negative Veränderung war. Doch bei den folgenden Worten konnte es sich nur um Letzteres handeln.
 

„Der Kaffee ist zu kalt“, sagte er dann monoton und stellte die Tasse wieder auf den Untersetzer, ehe er allesamt in Sakuras Richtung schob. Sein Blick wendete sich wieder auf den Bildschirm seines Laptops. Nicht zu Sakura.

Die Haruno schaute ihn fassungslos an. Das war's? Sie war vier Stockwerke gelaufen, hatte sein Büro gesucht und nun sollte ihm der Kaffee zu kalt sein? Er hatte sie ja nicht einmal angeschaut. War sie denn kein Blick wert – was war das nur für ein Mensch vor ihr? Anscheinend einer, der keinerlei Anstand besaß.
 

Sakuras Züge wandelten sich von Entsetzen in … Freude. Ein zuckersüßes, aber gleichzeitig angstauslösendes Lächeln umspielten ihre vollen Lippen. Sie wusste, sie sollte nicht das tun, was sie gerade im Kopf hatte und sie wusste auch, dass sie sich wenigstens für ihren guten Freund Naruto benehmen sollte. Doch … das war zu viel des Guten.

Sakura nahm schmunzelnd die Tasse an sich, beugte sich über den Schreibtisch des Uchihas … und schüttete den Inhalt auf Sasukes Kopf.

„Wenn dir der Kaffee zu kalt ist, dann kann er dich vielleicht etwas erfrischen“, sagte sie immer noch lächelnd, schnappte sich den Untersetzer und machte kehrt in Richtung Ausgang, „Mistkerl“, fügte sie dann zischend hinzu, aber dennoch so laut, dass es Sasuke mitbekam. Dieser schaute ihr fassungslos hinterher und konnte nicht glauben, was sie da gerade getan hatte. Seine Haare … sein weißes Hemd, alles nass und in Koffein getränkt. Nachdem Sasuke nun realisiert hatte, was geschehen war, verschwand seine Fassungslosigkeit. Nein, nun spürte er nur pure Wut. Wut, auf diese kleine Göre und Wut auf Naruto, wegen dem dies überhaupt geschehen war.

Sasuke ließ seine geballte Faust auf seinen Schreibtisch knallen. „Argh, verdammte Göre!“

tea-se me


 

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Naruto räumte gerade einige saubere Gläser in das Regal als plötzlich ein aufgebraustes, rosafarbenes Mädchen das Café betrat.

„So ein Griesgram!“, kam es von Sakura, die sich verärgert an die Theke setzte und die Tasse, dessen Inhalt sie auf Sasuke geschüttet hatte, fast schon auf den Tresen knallte.

Naruto und Kiba warfen sich verwirrte Blicke zu.

„Also entweder hatte Sasuke heute besonders Lust auf Kaffee, so wie die Tasse schon leer ist, oder es ist etwas passiert“, kam es von dem Chaoten, der sich nun Sakura näherte. Der Kundenbetrieb hatte sich allmählich gelegt und auch Kiba, der vorhin erst eingetroffen war und Naruto mit der Kundschaft geholfen hatte, gesellte sich zu der Haruno.

Gerade als Sakura zu einer Beschwerde ansetzen wollte, betrat jemand vom Hintereingang aus das Café.

Sasuke - völlig in Kaffee getränkt. Er hielt kurz inne als er Sakura erblickte und seine Züge verfinsterten sich.
 

„Es ist eindeutig etwas passiert“, kam es nun von Kiba, der gespannt auf seiner Unterlippe kaute.

„Wohin gehst du, Teme?“, fragte Naruto, da es für Sasuke ungewohnt war, um diese Uhrzeit sein Büro zu verlassen. Dass sein Freund total durchnässt war, schien da wohl zweitrangig zu sein.

Sasukes Blick flog zu dem Chaoten. „Schau mich an. Ich gehe nach Hause, um zu duschen“, antwortete er gereizt und blickte auf sein braun beflecktes Hemd hinunter.

Naruto, dessen Augen nun zwischen der leeren Tasse neben Sakura und Sasukes Hemd flogen, fassten das auf, was die anderen im Raum wohl schon längst geschlussfolgert hatten. Sein Blick huschte unglaublich zu Sakura.

„Du hast doch etwa nicht …“

Die Haruno pustete sich wütend eine Strähne aus dem Gesicht, während von Sasuke ein verächtlicher Ton kam.

„Sag Karin, sie soll das Meeting streichen“, sagte der Uchiha, ehe er den Shop verließ und auf seinen schwarzen Sportwagen zulief, den er direkt vor das Gebäude geparkt hatte.
 

Als Sasuke sicher weit genug entfernt war, brach Naruto in schallendes Gelächter aus.

„Sakura, was hast du nur gemacht?! Oh mein Gott, wenn ich das getan hätte, hätte Sasuke … oh Mann, ich will's mir gar nicht vorstellen, echt jetzt!“, er hielt sich den Bauch und auch Kiba konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Sakura, die die Situation ganz und gar nicht lustig fand, verschränkte die Arme vor der Brust. „Der Kaffee war dem wehrten Herren wohl zu kalt. Aber der ausschlaggebende Punkt für mein Handeln war der gewesen, dass er mich nicht einmal angeschaut hat! Nicht ein einziges Mal!“

Naruto, der sich gerade die Lachtränen aus den Augen wischte, lehnte sich an den Tresen.

„Du darfst es Sasuke nicht übel nehmen, er ist eben so“, erklärte er.
 

„Ich bin übrigens Kiba“, stellte nun sich endlich der Inuzuka beiläufig vor, der Sakura ein Peacezeichen zeigte. Sie erwiderte es. „Sakura.“ Die Haruno betrachtete ihn genauer. Kiba war brünett, hatte fast das selbe strahlende Gesicht wie Naruto und grinste auch ständig wie er. Im Gegensatz zu Sasuke schien Kiba viel netter zu sein, denn er schaute sie wenigstens an und begrüßte sie vernünftig.

„So kann man aber nicht sein! Anstand ist doch wohl normal“, ging Sakura nun auf Naruto ein.

Der Uzumaki seufzte auf und wirkte etwas betrübt.

„Bei Sasuke eben nicht. Du musst wissen, dass er viel Verantwortung trägt und seine Arbeit gut macht, obwohl er noch so jung ist. Sein Vater hat ihm das Unternehmen vermacht, da er selbst krank wurde und nicht mehr die Leitung übernehmen kann. Also musste Sasuke die Kette leiten … er konnte sich nicht entscheiden.“

Sakura überlegte. Hmh, das klang schon krass. Sasuke sah wirklich noch jung aus und dass er sich für sein Alter schon in einer führenden Position befand, war beachtlich … aber trotzdem kein Grund, um ein Arsch zu sein!
 

Noch bevor sie weiter auf das Thema eingehen konnte, betrat plötzlich eine rothaarige Frau das Café.

„Wo zum Teufel steckt Sasuke und wo ist die Neue?!“, kam es von ihr gereizt, während sie sich ihre Brille wieder auf ihren Nasenrücken schob.

„Ah, heute seh' ich ja alle vom Büro hier unten, eine Seltenheit“, grinste Naruto, bereute aber sofort seine Worte, als Karin ihn böse anfunkelte. Er schluckte, „Sasuke meinte, dass er kurz nach Hause geht und du das Meeting absagen sollst. Und Sakura ist hier“, strahlte er und zeigte stolz auf seine Freundin. Diese wiederum fragte sich, wer diese rothaarige Hexe war.

„Was? Absagen? Wieso das denn?!“, kam es von ihr panisch, während sie sofort schon zum Handy griff, um einige Anrufe zu tätigen.

Naruto und Kiba warfen Sakura grinsend einen leichten Seitenblick zu, ersparten ihr aber weiteren Ärger.

„Das ist Sasukes Sekretärin“, flüsterte der Uzumaki der Rosahaarigen zu, die verstehend nickte.

„Ich muss das oben klären“, seufzte Karin und schaute dann zu Sakura, „du!“, sagte sie und kam auf die Haruno zu. Sakura schaute die Rothaarige verdutzt an, „dich suche ich schon die ganze Zeit! Da gibt mir Sasuke den Auftrag, die Neue zu beschäftigen und du treibst dich sonst wo auf!“ Mit einem Mal zog Karin Sakura aus dem Coffeeshop. Naruto und Kiba schauten ihr mit einem mitleidigen Blick nach, ehe sich die Haruno mit der Rothaarigen und einigen anderen Angestellten im Aufzug befand.
 

„Wir fahren jetzt nach oben in das 50.Stockwerk und ich werde dir dort einige Aufgaben geben, mit denen du dich die nächsten paar Stunden beschäftigst“, erklärte sie, während sich der Aufzug öffnete und Sakura sich wieder mitten im Chaos aufhielt. Telefone, die ständig klingelten, Mitarbeiter, die mit zig Ordnern zwischen den Bürokabinen umherliefen, und, und, und.

Als sie an dem Gang vorbeikamen, der in Richtung Sasukes Büro zeigte, stoppte Karin so abrupt, dass die Haruno fast in sie hinein gelaufen wäre.

„Dieser Flur ist für dich tabu. Kein Durchgang, verstanden? Sasuke ist schnell reizbar und ich will nicht, dass er diese Woche schon wütend beginnt.“ Sakura schluckte. Wenn sie nur wüsste …
 

Nach einen kleinen Rundgang blieb Karin mit Sakura vor einem Kopierer stehen. Dann zuckte sie aus einem Regal einen Ordner hervor.

„So, du nimmst jetzt jedes Blatt von diesem Ordner und kopierst dieses genau einmal. Verstanden?“

Sakura glaubte so langsam, dass Karin sie für völlig verblödet hielt, so wie sie alles ganz genau erklärte. Außerdem sah sie keinen besonderen Sinn hinter dem, was sie machen sollte. Es wirkte mehr so, als würde Karin sie einfach für einige Stunden beschäftigen wollen, ohne, dass sie Lärm machte oder Chaos veranstaltete.

Noch bevor Sakura irgendetwas einwenden konnte, ging Karin an ihr klingendes Handy dran und drehte sich von ihr weg.

„Sasuke hat es abgesagt und wenn Sasuke das Meeting absagt, dann ist es eben abgesagt!“, hörte die Haruno, die Rothaarige in ihr Telefon keifen, während sie sich mit hastigen Schritten von ihr entfernte und sie alleine mit dem Kopierer zurückließ.
 

Eine Zeit lang starrte Sakura diesen nur ausdruckslos an, bis sie langsam den Ordner öffnete und die einzelnen Blätter kopierte. Es vergingen zehn Minuten … zwanzig … eine halbe Stunde. Sakura wurde langweilig. Sie sah wirklich keinen Sinn in ihrer Aufgabe! Gereizt knallte sie den Ordner zu. Das war doch bescheuert. Sie erhob sich und entschied sich ein wenig das Chaos zu erkunden. Dabei achtete sie allerdings nicht darauf, dass der Kopierer immer noch weiter lief …

Neugierig spähte Sakura in einige Bürokabinen hinein und sah, dass so gut wie jeder ein Telefon am Ohr kleben hatte.

„Hey, du da! Du bist doch die Aushilfe hier; kannst du das zu SU bringen? Danke“, kam es plötzlich von einem glatzköpfigen Mitarbeiter, der Sakura einen großen Briefumschlag in die Hände drückte. Was zum Teufel war … SU?

Die Haruno zuckte mit den Schultern und ließ den Briefumschlag einige Kabinen weiter auf irgendeinen Tisch liegen.
 

Plötzlich tauchte Karin vor ihr auf … rothaarige Hexe!

„Warum bist du nicht am Kopierer?“, fragte sie scharf und schob sich wieder ihre Brille auf den Nasenrücken.

Sakura kratzte sich am Hinterkopf. „Ich war auf der Toilette …“, log sie und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was ihr anscheinend gelang, da Karin genervt die Augen verdrehte.

„Wie auch immer. Da du schon mal stehst, kannst du diese Papiere unten in der Eingangshalle an der Rezeption abgeben. Dürfte doch wohl nicht so schwierig sein, oder?“, provozierte sie. Sakura brodelte innerlich. Diese Hexe hielt sie wirklich für völlig verblödet.

„Sicher doch“, lächelte Sakura zuckersüß, könnte allerdings innerlich kotzen. Sie nahm die Papiere entgegen und machte sich auf den Weg zu den Aufzügen. Karin seufzte auf und lief auf die Bürokabinen zu.

„Wo ist der Steuerbericht?! Er sollte schon vor fünfzehn Minuten auf meinem Schreibtisch sein!“

Ein Mitarbeiter linste aus seinem Büroabteil. „Ich habe es eben der Aushilfe gegeben und sie sollte es zu dir bringen.“

Karin zog die Augen zu Schlitzen. „Welche Aushilfe?“

Der Mann kratzte sich am Kinn. „Na ja, die eine süße Rosahaarige da. Ich meinte, sie soll den Briefumschlag zu SU bringen und sie sagte okay.“

Karin brodelte vor Wut. Ihr Gesicht glich fast schon den Rotton einer Tomate.

„Das Mädchen weiß nicht einmal, dass SU die Abkürzung für Sasuke Uchihas Büro ist! Du suchst jetzt diesen Umschlag und bringst mir deine Arbeit selbst an den Tisch, verstanden?“

Der Mitarbeiter schluckte und nickte resigniert.
 

„Was ist nur mit dem Kopierer los?!“, hörte Karin plötzlich aus den hinteren Reihen. Stöhnend lief sie auf das Getümmel vor dem besagten Gerät zu und erblickte eine verärgerte Mitarbeiterschaft.

„Was ist hier los?“, sprach Karin auch sofort, doch als ihr Blick auf den Kopierer fiel, bekam sie schon eine Antwort auf ihre Frage - viele, einzelne Blätter lagen teilweise auf dem Tisch, aber vor allem auf dem Boden zerstreut. Dazu hing der Kopierer und brachte Töne von sich, die nicht nach einem funktionalen Gerät klangen …

Karin platzte. „Dieses Mädchen … wo ist sie?!“
 


 

~*~
 


 

Sakura war unten in der Eingangshalle angekommen, in der überraschend wenig los war, was eventuell an der Uhrzeit lag. Um fünfzehn Uhr schienen wohl alle in ihren Büros festzusitzen …

Als die Haruno unten den Stapel erfolgreich an der Rezeption abgegeben hatte, stellte sie sich wieder vor den Aufzug. Dieser kam auch schon so gleich und er war … leer! Musste wohl hier eine Seltenheit sein. Nun etwas munterer über diese Tatsache, betrat Sakura den Aufzug und wollte gerade auf das gewünschte Stockwerk klicken, als sich plötzlich doch noch jemand in den Fahrstuhl schob. Pechschwarze Augen fixierten jadegrüne.

„Göre“, kam es tonlos über Sasukes Lippen, der sie ausdruckslos anschaute. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Da kam er gerade von Zuhause, weil diese reiche Göre seine Haare und sein Hemd ruiniert hatte und nun begegnete er sie wieder?! Sie war die letzte, die er im Moment sehen wollte. Sakura hob die Brauen in die Höhe.

„Sehr nette Bezeichnung, aber lieber eine Göre, als ein unanständiger Griesgram.“ Die Türen des Aufzuges schlossen sich und gaben den beiden keine Möglichkeit mehr, voneinander zu entkommen.

Sakura fiel auf, dass sie immer noch nicht auf das Stockwerk geklickt hatte, in das sie wollte und bewegte ihren zarten Finger auf die Taste, spürte dann aber plötzlich eine andere, größere und vor allem rauere Hand über ihrer. Sasuke hatte wohl den gleichen Gedanken gehabt, das gewünschte Stockwerk zu wählen. Schnell zogen beide ihre Hände zurück und schauten auf den Boden, teils verärgert, aber auch teils seufzend.

Die Haruno schielte zu Sasuke hinüber und bemerkte, dass er sich anspannte. Seine Schultern waren genauso steif wie seine Haltung und sein Gesichtsausdruck wirkte zwar monoton, zeigte aber einen Hauch von Gereiztheit. Ihr fiel auf, dass seine Haare noch leicht von der Dusche nass waren, doch das Hemd, das er trug, sah genauso wie das aus, was er schon vor dem „kleinen Unfall“ getragen hatte – weiß und glatt gebügelt. Sie fragte sich, wie viele gleiche Hemden er in seinem Kleiderschrank hatte, verwarf aber diesen Gedanken, als ihr bewusst wurde, dass sie sich immer noch im Erdgeschoss aufhielten.
 

Sakura seufzte auf und klickte nun endlich auf das 50.Stockwerk, ehe sich der Aufzug in Bewegung setzte … sich in Bewegung setzen sollte. Denn es tat sich nichts. Die Rosahaarige zog die Brauen zusammen und betätigte die Taste nochmal … und nochmal … und nochmal, aber es passierte nichts!

„Hör auf damit, der Aufzug ist stecken geblieben“, seufzte Sasuke und fuhr sich mit der Hand über's Gesicht. Der Tag konnte nicht noch schlimmer werden …

Sakuras Augen huschten zu dem Uchiha und zogen sich zu Schlitzen.

„Ach, der Aufzug ist steckengeblieben? Wir haben uns nicht einmal von der Stelle bewegt“, sprach sie genervt, während sie gegen die Tür des Aufzuges trat … zwecklos.

Sasuke fasste sich an die Schläfe. „Trotzdem kann der Aufzug stecken bleiben. Das passiert ab und zu“, erklärte er genauso launisch und lehnte sich gegen die Wand des Fahrstuhls. Er sollte mal ernsthaft dafür sorgen, dass sich ein Techniker diesen Aufzug anschaute.
 

„Könntest du mich bitte anschauen, während du mit mir redest?“ Sakura war aufgefallen, dass Sasuke sie wieder nicht angeschaut hatte, was ihr unheimlich auf die Nerven ging. Obwohl Naruto gemeint hatte, dass es Sasukes Art war.

Sakura lehnte sich an die Wand gegenüber dem Uchiha und verschränkte die Arme vor der Brust. Sasukes Augen fixierten nun ihre. „Ich schaue Menschen nicht gerne ins Gesicht, die mir Kaffee über den Kopf schütten“, presste er zwischen seinen Zähnen hervor und formte seine Lippen zu einer geraden Linie.

Sakura musste über diese Tatsache grinsen, setzte dann aber wieder ihre ernste Fassade auf. „Du hast mich auch nicht davor angeschaut und deshalb hast du den Kaffee in deinen Haaren verdient“, erwiderte sie sachlich.

Sasuke hob die Brauen. „Ach, so ist das? Du bist es anscheinend gewohnt, dass Menschen dich anschauen und bewundern. So als reiche Göre ist das kein Wunder“, provozierte er nun und wunderte sich selbst über sein kindisches Verhalten. Warum legte er sich mit diesem Mädchen an? Er kannte sie kaum, sie könnte ihm völlig egal sein. Aber wahrscheinlich lag es an dem Tag, der ihn so wütend machte und nun ließ er seinen Frust an ihr aus.
 

Sakura weitete empört die Augen. Bitte was? Da sprach Sasuke nun viel mehr als nötig, schaute sie an, aber machte sie dann auch schon gleich fertig?!

„Ich wusste gar nicht, dass jemand wie du, der nur mit seinem Laptop und Meetings beschäftigt ist, noch den Mumm hat, ein kleines Mädchen zu provozieren. Wow, beachtliche Leistung“, kam es von ihr frech, während sie bemerkte, dass sich der Aufzug endlich bewegte. Sasuke kam einen Schritt auf sie zu und stand nun genau vor ihr. Er musste seinen Kopf leicht nach unten neigen, um ihr direkt in die Augen schauen zu können.

„Ich würde aufpassen, was du sagst. Schließlich befindest du dich in meinem Umfeld“, stellte er klar, doch Sakura schien sich von seinen Worten nicht beeindrucken zu lassen. Beide hörten, dass sie in ihrem Stockwerk angekommen waren.

„Ich muss gar nichts. Denn was würde passieren, wenn mein Vater zufällig mitbekommt, dass … mich Sasuke Uchiha unzufrieden gestimmt hat?“, sagte sie hochnäsig und setzte ein fettes Grinsen auf.

Sasuke biss sich auf die Unterlippe. Diese verdammte Göre. Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich. Der Schwarzhaarige warf ihr einen letzten, tödlichen Blick zu, ehe er mit eiligen Schritten in Richtung seines Büros lief. Sakura schaute ihm siegessicher hinterher.
 

Gerade als Sasuke sein Arbeitszimmer betreten wollte, kam ihn Karin entgegen.

„Sasu-“ „Jetzt nicht, Karin“, unterbrach der Schwarzhaarige sie gereizt und betrat sein Büro. Karin trappelte ihm mit ihren hohen Schuhen hinterher und rückte ihre Brille zurecht. „Es ist aber wichtig, Sasuke. Die Neue hat das Büro völlig ins Chaos gebracht! Der Kopierer funktioniert nicht mehr und der Steuerbericht konnte wegen ihr auch nicht heute abgeschickt werden“, erzählte sie wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Das Büro ist sowieso das reinste Chaos, Karin. Was glaubst du, weshalb sich mein Büro hier befindet?“, seufzte Sasuke und setzte sich an seinen Schreibtisch.

Die Rothaarige gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. „Kannst du sie nicht rausschmeißen? Sie macht nur Ärger, ich-“ „Nein“, unterbrach Sasuke sie nochmals, „auf gar keinen Fall. Ihrem Vater gehört ein Unternehmen, das mit unserem kooperiert. Wenn sie ihrem Vater irgendetwas berichtet, was uns in ein schlechtes Licht wirft, dann war's das mit der Zusammenarbeit“, erklärte er streng und schaltete dabei seinen Laptop ein.

Karin stöhnte auf. „Dann soll sie mir nicht in die Quere kommen. Sie behindert uns alle dort bei der Arbeit“, beschwerte sie sich immer noch und Sasuke glaubte langsam, dass er vor Wut platzen würde, denn heute nervte ihn wirklich jeder. Doch dass Karin diesmal nicht locker ließ, hieß, dass auch sie ernsthafte Probleme hatte, denn sonst wäre sie schon längst von seiner gereizten Art abgeschreckt gewesen und hätte ihn in Ruhe gelassen.

„Sie bleibt bei mir“, meinte er dann entschlossen. Karin runzelte die Stirn.

„Wie meinst du das?“

Sasuke seufzte auf. Er musste diese Göre im Auge behalten und damit dies am besten gelang, musste sie in seiner Nähe sein.

„Schick sie ab morgen in mein Büro. Ich werde ihr persönlich eine Beschäftigung suchen.“

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„Was möchtest du, Sakura?“, begrüßte Naruto die Rosahaarige freundlich, als diese lustlos das Café betrat.

„Einen Oolong Tea bitte“, sagte sie, während sie sich auf den Barhocker vor den Tresen setzte und ihre Schultasche auf einen anderen Sitz legte. Naruto hob eine Braue in die Höhe.

„Diesmal kein Iced Caffè Mocha?“

Sakura seufzte auf. „Ich bin nicht in der Stimmung für mein Lieblingsgetränk.“

Naruto, der ein Glas aus einem Regal holte, legte den Kopf schief. „Ist etwas in der Schule passiert?“, fragte er besorgt und fing an, ihren gewünschten Tee zu zubereiten.

Sakura richtete sich etwas auf und winkte ab. „Nein, nein, alles gut. Ich habe nur keine Lust, gleich dem Griesgram zu begegnen … wobei, mir ist es ja sowieso nicht erlaubt, in seiner Nähe zu sein“, erklärte sie genervt, während sie an Karin dachte, die ihr jeglichen Zugang zu Sasukes Büro verboten hatte.
 

Auf Narutos Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Griesgram also, spitzen Name, echt jetzt!“, lachte er und stellte Sakura ihren Tee vor die Nase, „ich muss dich aber leider enttäuschen. Karin meinte vorhin zu mir, ich soll dich direkt in Sasukes Büro schicken, da er dir selbst wohl eine kleine Beschäftigung suchen will.“

Sakura, die gerade noch an ihrem Tee nippte, verschluckte sich an diesem und schaute ihren blonden Freund mit geweiteten Augen an.

„Was?! Warum das denn?“

Naruto unterdrückte ein Prusten. „Ich weiß nicht, aber ich habe gehört, dass du da oben ein wenig Chaos gemacht hast. Aber echt, ich hätte nicht gedacht, dass Sasuke dich jetzt unter seine Fittiche nimmt! Ich frage mich wirklich, wie du das geschafft hast, echt jetzt“, bewunderte er Sakura fast schon und begrüßte Kiba mit einem Nicken, der gerade in den Coffeeshop getreten war, „du bist wieder zu spät, Bastard“, fügte Naruto beiläufig hinzu und gab seinem Freund eine Nackenklatsche. Kiba grinste.

„Sorry, Hinata hat mich aufgehalten“, erklärte er und begrüßte Sakura beim Vorbeigehen.
 

„Hinata? Warum das denn?“, fragte Naruto neugierig und versuchte aus dem Café auf die andere Straßenseite zu spähen. Sakura folgte seinem Blick, wusste aber nicht, wohin genau der Chaot schaute.

„Wer ist Hinata?“, fragte sie die beiden und schlürfte nun weiter an ihrem Tee. Das Thema Sasuke reichte ihr erstmals …

Narutos Züge fingen bei dieser Frage an zu strahlen. „Hinata gehört der Blumenladen auf der anderen Straßenseite“, erklärte er und Sakura schaute nochmals raus. Ah, da war wirklich ein Laden vor dem viele, bunte Blumen standen!, „wenn sie Pause hat, kommt sie ab und zu rüber und trinkt etwas. Und jeden Dienstag bringt sie sogar Blumen für uns mit! Also für das Café, schau“, Naruto lief um den Tresen und zeigte auf einzelne Tische, auf denen man kleine Blumensträuße erkennen konnte. Diese waren auch Sakura zu Beginn aufgefallen, doch da hatte sie mehr auf die schwarzen Blumenvasen geachtet, da sich diese von den anderen Shops abhoben.
 

„Genau deshalb hatte sie mich aufgehalten. Sie hat gefragt, ob du schon im Café bist und wollte gleich mit einigen Blumen rüberkommen“, erzählte Kiba und legte sich seine Arbeitsschürze um die Hüfte, „ah, da kommt sie ja schon.“

Sakura hörte das Glöckchen an der Tür des Cafés läuten und beobachtete, wie ein süßes, langhaariges Mädchen mit einer grünen Schürze und rosa Blumen in der Hand den Shop betrat. Sie lächelte, wurde aber nervös als sie Sakura sah. Diese schmunzelte. Oh Gott, wie süß konnte ein Mädchen nur sein - man hatte sofort das Gefühl, Hinata schützen zu wollen!

„Willkommen, Hinata“, grinste Naruto und Sakura bemerkte, dass sich auf ihren Wangen sofort ein Rotschimmer verteilte.

„H-hallo allerseits“, sagte sie freundlich und schaute zuerst zu Naruto, dann zu Kiba und schließlich … zu Sakura und blickte dann sofort zu Boden. Anscheinend wurde sie bei fremden Personen etwas schüchtern.

„Hinata, darf ich dir vorstellen … das ist Sakura! Von ihr habe ich ja ein-, zweimal erzählt“, erklärte er und zeigte auf die Haruno.

„Freut mich, dich kennenzulernen, Hinata“, lächelte Sakura und streckte ihr die Hand aus. Die Hyuga schaute diese kurz erschrocken an, lächelte dann aber auch und nahm diese entgegen. „Mich auch.“
 

Kiba nahm Hinata die Blumen ab. „Wie jedes Mal bedanken wir uns herzlichst für deine wunderschönen Blumen und frischen sie sofort auf“, sprach er, während er im Personalraum verschwand.

Hinata lächelte schüchtern für diese Bemerkung.

„So und hier ist dein Peach Citrus Infused Green Tea und deine Zimtschnecke, damit du wieder zu Kräften kommst“, kam es von Naruto, der der Blauhaarigen die besagten Dinge vor sie auf den Tresen stellte.

„D-danke, Naruto“, hauchte sie fast schon und starrte mit geröteten Wangen auf ihre Zimtschnecke. Sakura wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte sie den Verdacht, dass sie bei Naruto besonders rot wurde.

„Hey Hinata, soll ich dir erzählen, weshalb ich hier bin und du mich sonst nie gesehen hast?“, versuchte die Haruno ein Gespräch aufzubauen, um Hinatas Angespanntheit zu lockern.

Sie lächelte „Gerne.“
 

Nachdem Sakura der Blauhaarigen alles erzählt hatte, schaute diese sie mit leicht geweiteten Augen an.

„Oh Mann, d-das tut mir echt leid mit deinem Vater“, sagte sie bestürzt und Sakura glaubte sofort, dass sie ihr diese Trauer nicht vorspielte, sondern auch wirklich so meinte.

„Halb so schlimm“, winkte Sakura ab und lächelte, „der alte Mann muss sich nur wieder etwas einkriegen, das war's.“

Hinata lachte über diesen Kommentar.

„Und du wohnst j-jetzt bei N-Naruto?“, fragte sie leise und wirkte dabei etwas betrübt. Sakura bekam Mitleid. Ihr war inzwischen hundertprozentig bewusst, dass Hinata Naruto wirklich mochte und dann zu erfahren, dass ein anderes Mädchen bei ihm übernachtete, war nicht echt das, was man hören wollte.

„Du magst Naruto, oder?“, fragte Sakura vorsichtig, bemerkte aber sofort, wie Hinatas Kopf anfing einer Tomate zu gleichen. Sie brauchte keine Antwort auf diese Frage.

Die Haruno lächelte wieder. „Hey, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Ich sehe Naruto eher als Bruder und außer abends Pizza essen und Videospiele spielen, machen wir gar nichts. Er schläft sogar manchmal auf der Couch ein und ich auf dem Boden“, stellte sie klar und bemerkte erst jetzt, dass ihr leicht der Rücken schmerzte. Sie musste sich das mit dem Boden echt abgewöhnen …

Hinata musste wieder lachen. Anscheinend schien Sakura sie beruhigt zu haben.

„Du bist nett, Sakura“, sagte sie dann und strahlte. Die Rosahaarige erwiderte ihr Strahlen.

„So, genug Klatsch und Tratsch! Sakura du solltest echt jetzt nach oben“, unterbrach Naruto ihre Unterhaltung und deutete auf die Uhrzeit. 15:15 Uhr … sie war vor einer halben Stunde eingetroffen.

„Bin schon unterwegs!“, sagte sie, trank den letzten Schluck ihres Oolong Teas und war auch schon vom Hintereingang aus verschwunden.
 


 

~*~
 

Sakura lief gelangweilt auf den Gang zu, der in Sasukes Büro führte, nachdem sie aus dem Aufzug gestiegen war. Sie wusste echt nicht, wieso Sasuke sie nun beaufsichtigen wollte … wie ein Kind. Bei diesem Gedanken kam von der Haruno ein verächtlicher Ton. Als Sakura kurz davor war, das Büro zu erreichen, entdeckte sie Karin an ihrem Schreibtisch neben der Tür.

„Ich hoffe für dich, du gehst Sasuke nicht allzu sehr auf die Nerven“, provozierte die Rothaarige, während sie einige Dinge in ihre Tastatur tippte. Sakura verdrehte nur die Augen und betrat das Büro.

Sofort atmete sie eine frische Luft ein, die ihr schon gestern aufgefallen war. Sie schaute zu ihrer linken und entdeckte Sasuke, der mit seinem Laptop beschäftigt war. Überraschenderweise hob er den Blick, als er sie bemerkte.

„Dafür, dass du hier 'arbeiten' sollst, erscheinst du recht spät“, war das erste, was er sagte und deutete mit einem Nicken auf die Uhr, die sich über einem der Bücherregale befand. Sakura trat näher und blieb vor seinem Schreibtisch stehen.

„Ich gehe morgens noch zur Schule und fahre dann mit dem Zug her. Früher kannst du mich nicht erwarten“, erklärte sie gelangweilt und ihr fiel auf, dass sie ihn bisher nicht einmal gesiezt hatte, obwohl er Krawatte und Anzug trug und ihm dieses riesige Unternehmen gehörte. Doch irgendwie konnte sie ihn nicht siezen, da er noch so jung war – okay, laut Naruto war Sasuke dreiundzwanzig und er hatte auch attraktive, männliche Züge, doch er war eben auch an ihrem Alter sehr nah dran. Achtzehn und dreiundzwanzig trennten nun wirklich nicht viele Jahre. Außerdem würde sie einen anstandslosen Griesgram niemals siezen und Sasuke schien es anscheinend auch egal zu sein.
 

Sasukes Blick fiel auf ihre Schuluniform, die aus einem dunkelbraun karierten Rock und einer weißen Bluse bestand.

„Wie alt bist du? Fünfzehn?“, kam es von ihm neutral, doch Sakura hörte eindeutig den leicht provozierenden Unterton heraus.

„Achtzehn“, presste sie zwischen ihren Lippen hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Oberweite war zwar nicht die größte, aber sie hatte sehr wohl Kurven einer Achtzehnjährigen!

Sasukes Blick viel nochmals auf sie und seine Augen musterten sie von oben bis unten. Irgendwie machte es Sakura nervös, dass er sie gerade analysierte, doch nachdem seine rabenschwarzen Augen ihre trafen, wendete er den Blick ab und konzentrierte sich wieder auf seinen Bildschirm. Was … war das denn jetzt gewesen?! Wie auch immer - Sakura hatte gerade ein größeres Problem.
 

„Hey, wenn du mich nicht leiden kannst, warum willst du mich dann in deinem Büro haben? Du kannst mir auch ganz einfach aus dem Weg gehen und mich in ein anderes Stockwerk schicken“, fauchte sie ihn nun an. Sie hatte doch recht, oder nicht? Sakura hätte wirklich nichts dagegen, wenn er sie einfach ignorieren würde.

Sasuke, dem diese Idee ganz und gar nicht gefiel, da er dann keine Kontrolle über die Haruno hatte, erhob sich und kam auf sie zu.

„Oh glaub mir, ich werde dir aus dem Weg gehen, auch wenn du dich in meinem Büro aufhältst“, sprach er und griff plötzlich nach ihrem Handgelenk, um sie in den hinteren Bereich des Raumes zu der Couch zu ziehen.

„Ey, fass' mich nicht an“, keifte Sakura und zog an ihrem Arm, doch Sasuke verstärkte sogar den Griff. An der Couch angekommen, schob er sie auf diese. „Setz dich“, befahl er und die Haruno tat, was er verlangte, schaute ihn aber genervt an, während sie an ihrem Handgelenk rieb. Wegen diesem Idioten hatte es eine rote Druckstelle …
 

Gespannt schaute Sakura Sasuke dabei zu, wie er zu den Regalen lief und nach irgendetwas kramte. Als er das gefunden hatte, was er suchte, lief er wieder auf die Haruno zu und schmiss auf den kleinen Tisch vor ihr … Reißzwecken hin. Und nicht nur das, eine Packung Stecknadeln und Büroklammern waren auch dabei.

„Was zum …?“, kam es von Sakura, doch als Sasuke nach den Packungen griff, diese öffnete und auf den Tisch zerstreute, glaubte sie, dass er den Verstand verloren hatte. Reißzwecken, Stecknadeln und Büroklammern waren nun ein Haufen und das gemischt.

„Bist du wahnsinnig, was soll das?!“, fragte sie ihn fassungslos, während sie ihn entgeistert anschaute. Sasuke aber warf ihr einen ernsten Blick zu.

„Du sortierst jetzt alles und trennst jede einzelne Stecknadel, Reißzwecke und Büroklammer voneinander, Aschenpudel“, erklärte er lässig und wollte schon wieder in Richtung seines Schreibtisches gehen, wenn Sakura ihn nicht am Arm zurückgehalten hätte.

„Ist das dein ernst?! Inwiefern ist das eine sinnvolle Aufgabe?“ Sasuke drehte sich zu ihr um und verdrehte die Augen. „Du bist still und ich kann in Ruhe arbeiten. Da liegt der Sinn“, sagte er sachlich und löste ihren Griff, um wieder zu seinem Arbeitsplatz zu gehen. Sakura runzelte die Stirn, schaute dann aber auf den Berg vor ihr mit den Büroartikeln. Sie stöhnte auf.
 


 

~*~
 

Sasuke streckte sich als er die letzten Zeilen seines Dokumentes schrieb. Er würde wirklich gerne weiter daran arbeiten, aber er spürte, dass er müde und dadurch unkonzentriert wurde, was er für sein präzises Arbeiten nicht gebrauchen konnte. Sein Blick flog auf die Uhr. Zweiundzwanzig Uhr …

Er hatte keinen Ton von der Göre gehört. Sofort huschten seine Augen zur Couch. Sakura war immer noch dabei, die einzelnen Büroteile zu sortieren und anscheinend war sie so konzentriert auf ihre Aufgabe, dass sie alles andere ausblendete. Offenbar auch die Uhrzeit. Gerade als sich Sasuke erheben wollte, klingelte plötzlich sein Telefon … er ließ die Haruno nicht aus den Augen, denn offensichtlich störte sie auch nicht das Klingeln des Mobilgerätes, da sie kein Stück zusammengezuckt war.

„Uchiha“, war das erste, was er ins Gerät sprach.

„Mann, Teme, ich warte schon seit zwei Stunden auf Sakura! Was hast du ihr denn für eine Aufgabe gegeben, dass sie so lange oben ist? Ich will nach Hause, echt jetzt!“

Sasuke seufzte auf. Er hatte ganz vergessen, dass die Göre bei Naruto unterkam.

„Ich schicke sie runter“, sagte er nur und legte auf. Dann lief er auf Sakura zu und konnte nun besser erkennen, was auf dem Tisch zusehen war – sie hatte es wirklich geschafft, fast alles zu sortieren und ihr fehlten nur noch wenige Teile bis sie fertig war.
 

„Genug für heute, Aschenpudel. Naruto wartet unten auf dich“, sagte er und versuchte ihr in die Augen zu schauen, doch sie war immer noch auf ihre Aufgabe konzentriert.

„Erst, wenn ich fertig bin“, sagte sie entschlossen und arbeitete weiter. Sasuke betrachtete den kleinen Haufen. Der Großteil war zwar schon erledigt, doch er glaubte nicht, dass sie in den nächsten zehn Minuten mit dem Rest fertig werden würde …

„Du kannst jetzt aufhören“, wiederholte er nun deutlicher und hielt wieder ihr Handgelenk fest, um sie in ihrer Routine zu stören.

Sakura jedoch riss ihren Arm von ihm los. „Du hast gesagt, ich soll jede einzelne voneinander trennen“, sprach sie und Sasuke wurde langsam bewusst, dass sie ihn nur provozieren wollte. Er schaute sie an und bemerkte ihre dunklen Augenringe und ihre kniende Position über Stunden zu halten, erschien ihm auch nicht gerade gesund zu sein. Er seufzte auf und kniete sich neben sie, um einige Büroklammern von den Reißzwecken zu trennen. Sakura hielt inne und warf ihre Brauen in die Höhe.

„Es geht schneller, wenn wir es zu zweit machen, okay? Ich will auch nach Hause“, erklärte Sasuke sein Handeln und kam sich dabei völlig bescheuert vor. Er könnte die ganze Sache hier auch abbrechen und sie alleine zurücklassen, doch dann wäre sie in diesem Büro eingesperrt, da er dieses immer als letzter verließ.

Nachdem sie fertig waren, erhoben sie sich und Sakura streckte sich ausgiebig. „Ah, das war ein Knochenjob“, stöhnte sie.

„Es hat aber gewirkt. Du warst still und ich konnte arbeiten“, stellte Sasuke klar und ordnete die Packungen wieder in das Regal.

Sakura grinste. „Ja. Du hast gearbeitet und dreißig Minuten damit verschwendet, mit mir irgendwelche Büroklammern zu sortieren. Tolle Leistung“, sagte sie frech und lief zur Tür. Sasuke hielt in seiner Bewegung inne, drehte sich aber nicht um. Er biss sich wütend auf die Unterlippe und bereute es sofort, ihr geholfen zu haben.

„Verschwinde endlich, Göre.“ Er hörte ein leises Kichern und dann die Tür zuknallen.

E=mc²


 

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Sakura stand vor Sasukes Büro und hatte nicht wirklich den Drang, dieses zu betreten. Viel lieber hätte sie noch eine Stunde Geschichte gehabt. Oder Englisch. Von Sakura kam ein tonloses Lachen. Wow, dass sie sogar viel mehr Lust auf Schule statt auf diesen Griesgram hatte, sollte etwas heißen! Man sollte die Haruno allerdings nicht falsch verstehen – sie mochte die Schule und war auch fleißig, doch nervte sie es, jedes Mal für Klausuren und anderes lernen zu müssen, da sich ihre Freizeit dadurch erheblich einschränkte. Sie liebte jedoch die Schule dafür, dass sie dort mit ihrer besten Freundin Ino tratschen konnte und sie stellte auch mit ihr manchmal etwas Dummes an. Bei dem Gedanken musste Sakura grinsen. Ino jammerte schon seit Tagen, dass sie sich kaum nach der Schule treffen konnten, weil sie sich ja bei dem Herrn Uchiha blicken lassen musste, doch ihre blonde Freundin hatte selbstverständlich auch Verständnis und wusste, weshalb sie sich hier aufhielt. Ihre jetzige Situation war zumindest tausendmal besser als irgendwo im Ausland herumzuirren.
 

„Du kannst das Büro auch betreten anstatt die Tür anzustarren“, riss Karin sie aus ihren Gedanken, die sie mit gerumpfter Nase von ihrem Schreibtisch aus anschaute. Sakura verdrehte die Augen. Rothaarige Hexe.

Die Haruno öffnete die Tür und betrat Sasukes Territorium, ohne auf Karins bissige Bemerkung einzugehen. Ihr Blick flog automatisch nach links und wie erwartet, saß der wehrte Herr vor seinem Laptop und war mit diesem beschäftigt. Müde schliff sie sich vor seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und? Was soll ich heute machen?“, fragte sie lustlos und wunderte sich darüber, dass seine Augen immer noch am Bildschirm klebten. Gestern hatte er sofort aufgesehen, als sie den Raum betreten hatte …
 

„Leg dich hin und starr an die Decke“, antwortete Sasuke und konzentrierte sich weiterhin auf seinen Laptop. Sakura runzelte die Stirn, bemerkte aber, dass er heute besonders gereizt war. Seine Haltung war viel steifer als sonst und er tippte viel aggressiver in die Tasten. Die Haruno stöhnte nur auf und lief wirklich auf die Couch zu, um sich hinzulegen und an die Decke zu starren. Nach einer Zeit wurde ihr das aber zu blöd und sie richtete sich auf. Irgendwie war die Luft hier so stickig, gar nicht mehr so frisch wie gestern. Sakura erhob sich und lief auf die riesige Fensterwand hinter Sasuke zu, aus der man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt hatte. Beim Vorbeigehen bemerkte sie, dass Sasuke ihr einen leichten Seitenblick gab, ignorierte ihn aber, um zu versuchen, das Fenster zu öffnen … was ihr allerdings nicht gelang.
 

„Diese Fenster lassen sich nicht öffnen“, hörte sie Sasuke seufzen, der seinen Drehstuhl nach hinten rückte, um sich aufzurichten. Er kam auf sie zu und deutete auf einen Schalter, „die da oben öffnen sich nur“, erklärte er und betätigte die Taste. Sakura schaute hoch und beobachtete, wie sich drei Fenster langsam öffneten. Sie zog eine Grimasse.

„Ich will aber meinen Kopf rausstrecken, damit ich den Wind spüre. Von dem bisschen, was da oben reinkommt, werd ich ganz sicher nichts spüren“, beschwerte sie sich und musterte misstrauisch den Schalter, den der Uchiha eben bedient hatte. Sasuke massierte sich die Schläfe. Ihr konnte man es auch gar nicht recht machen.

„Wir befinden uns im 50.Stockwerk. Glaubst du echt, da kann man die Fenster so leicht öffnen? Wenn du den Wind unbedingt spüren möchtest, dann geh nach unten und lauf um das Gebäude“, sagte er tonlos und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.
 

Sakura konnte nicht anders, als wieder mit den Augen zu rollen. Sie würde sicherlich nicht wie eine Irre um das Unternehmen laufen. Gelangweilt lief sie im Raum auf und ab und fragte sich so langsam, mit was der Schwarzhaarige immer so beschäftigt zu sein schien. Neugierig lief sie auf ihn zu und beugte sich von hinten zu ihm herunter, um auf seinen Bildschirm schauen zu können. Die Überschrift verriet ihr, dass es sich um einen Slogan handelte, doch noch bevor sie den ersten Satz lesen konnte, neigte Sasuke seinen Kopf zu ihr und blickte sie ausdruckslos an. Dass er ihr dabei verdammt nah war, schien ihm wohl egal zu sein …

„Ich habe dir zwei Optionen gegeben: an die Decke starren oder unten ums Gebäude laufen. Also was willst du?“ Sakura spürte seinen warmen Atem auf ihren Lippen und irgendwie machte sie das nervös, obwohl es keinen Grund dazu gab.

Sie stöhnte auf. Er wollte also nicht, dass sie ihn störte und war sogar so in seine Arbeit vertieft, dass er ihr nicht mal eine vernünftige Beschäftigung ausdenken konnte. Obwohl die Aufgabe gestern auch nicht gerade vernünftig gewesen war … sie erinnerte sich an die Reißzwecken, ugh.
 

„Kann ich auch eine dritte Option einbringen und unten zu Naruto ins Café gehen? Ich hab Hunger“, fragte sie und stemmte dabei die Hand in die Hüfte.

Sasuke schaute nun auf und blickte sie über seinem Bildschirm hinweg an. Eine kurze Zeit ruhten seine pechschwarzen Augen auf ihren und Sakura wusste nicht, warum er sie wieder so intensiv anstarrte. Dann aber ließ er auch sogleich schon den Blick fallen und tippte in die Tasten.

„Von mir aus“, sagte Sasuke dann monoton.

Sakura seufzte nur auf und wollte gar nicht hinterfragen, was das jetzt sollte. Sie war nur froh, für eine Weile diesen Raum verlassen zu können …
 


 

~*~
 

„Kakao-Cappuccino und irgendwas Leckeres zu essen bitte, ich verhungere“, kam es von Sakura, die gerade den Coffeeshop betreten hatte und sich auf einen der Barhocker warf. Im Augenwinkel bemerkte sie, dass Hinata auch gerade Pause machte.

„Uh, heute mal mein Lieblingsgetränk?“, erwiderte Naruto darauf und wippte mit den Brauen. Von Sakura kam nur ein undefinierbarer Seufzer.

„Was ist mit Sasuke? Hat er dich raus geschickt?“, fragte Kiba, der gerade einen Kunden an der Kasse bediente.

Sakura richtete sich nun etwas auf und runzelte die Stirn. „Nein, ich bin freiwillig gegangen, weil ich Hunger habe. Ich lasse mich doch nicht von so einem Griesgram einfach so rausschmeißen“, sagte sie und klang dabei etwas empört.

Kiba lachte und wendete sich nun ganz der Haruno zu, während er vor Hinata einen Triple Chocolate Muffin hinstellte.

„Das kann ich mir vorstellen, aber eigentlich habe ich gefragt, weil Sasuke gleich Gäste erwartet“, erzählte er weiter und beobachtete, wie Sakuras Züge sich zu einer verwirrten Grimasse verwandelten.

„Gäste?“, fragte sie und schaute Naruto an, weil er möglicherweise nähere Informationen dazu wissen musste, da er so gut wie alles über Sasuke wusste. Dieser drehte sich gerade von der Kaffeemaschine um und stellte vor Sakuras Nase ihren gewünschten Kakao-Cappuccino und … ah, lecker, einen Carrot Cake!

„Du weißt davon nichts? So wie du dich die ganze Zeit oben rumtreibst, dachte ich, dass du irgendetwas aufgeschnappt hast“, kam es von ihm verwundert, er setzte aber fort, „heute findet ein Meeting über einen passenden Slogan für das Moonbucks statt. Als Gäste erwarten wir die wichtigsten Handelspartner des Coffeeshops, die bei der Wahl ein Wörtchen mitzureden haben und auch selbst Vorschläge geben.“

Hinata horchte auf. „O-oh, das klingt aber wichtig“, stotterte sie und biss in ihren Muffin.
 

Sakura erinnerte sich an die Überschrift des Dokumentes auf Sasukes Bildschirm. Ach, deshalb war er heute so gereizt. Er stand unter Druck.

„Ich würde mir so gerne die Slogans, die vorgeschlagen werden, anhören“, sprach Sakura verträumt, während sie ihren Arm an der Theke abstützte und an ihrem Kakao-Cappuccino schlürfte. Dann aber verfinsterten sich ihre Züge, „doch der Griesgram würde mich niemals dabei haben wollen“, fügte sie dann aufbrausend hinzu und stocherte in ihrem Kuchen.

Naruto grinste. „Also das Catering für das Meeting übernehmen wir aus dem Moonbucks“, säuselte er und Sakura fing langsam an zu verstehen, auf was er hinauswollte. Naruto schaute zu Kiba.

„Dir macht es doch sicherlich nichts aus, wenn heute Sakura etwas für dich einspringt?“ Der Inuzuka stieg in das Grinsen mit ein. „Nein, ganz und gar nicht. Außerdem kann ich mir das Geschaffel dieser Anzug tragenden Futzis sowieso nicht geben.“

Sakura strahlte. Sie wusste, dass Sasuke dies für eine absolut schlechte Idee halten würde, doch als Naruto ihr eine Schürze mit dem Moonbucks Logo brachte, verwarf sie ihre Sorgen und fing an, mit ihm einige Dinge für die Gäste vorzubereiten.
 


 

~*~
 

Naruto rollte einen Speisewagen in den Aufzug und Sakura folgte ihm, während sie sich einen Pferdeschwanz band. Sie hatten zwei Stunden für die Vorbereitung gebraucht, doch es hatte sich gelohnt – alles war fertig. Sie hatten genug Kaffee, Kuchen und auch etwas Herzhaftes.

„Sonst mach ich das immer mit Kiba zusammen“, fing Naruto an zu erzählen und wippte leicht hin und her, „weshalb Sasuke bestimmt gleich erwarten wird, dass ich mit ihm reinkomme. Er wird aber nicht protestieren können, weil das Meeting da schon längst begonnen hat“, prustete er und Sakura weitete die Augen. „Also wird er erst von mir erfahren, wenn er schon unter den Leuten sitzt? Oh Mann“, lachte sie, wirkte aber auch nervös. Es wäre echt doof, wenn Sasuke sie trotzdem raus schicken würde, doch da vertraute sie eher Narutos Worte – er würde aus Prestigegründen also die Klappe halten und nichts dazu sagen.

Als der Aufzug oben angekommen war, hielt der Uzumaki kurz inne, bevor sie den Fahrstuhl verließen.
 

„Sakura, du darfst dort drinnen aber wirklich keinen Murks sagen, okay? Solche Meetings sind für Sasuke wichtig und ich will ihm das nicht verbocken“, stellte er klar und Sakura nickte brav. Wenn Naruto so darauf bestand, dann musste es wirklich wichtig sein und sie würde auch genau das tun, was er verlangte. Keinen Murks sagen.

Vor dem Büro angekommen bemerkten sie, dass Karin gerade in ein Telefonat verwickelt war und sich zur Wand gedreht hatte. Puh, dann mussten sie sich nicht vor ihr erklären, denn Sakura war sich sicher, dass Karin etwas dagegen gehabt hätte, dass sie mit Naruto zusammen das Catering übernahm.

Langsam öffnete Naruto die Tür und zwinkerte ihr ein letztes Mal zu. Dann betraten sie den Raum und Sakura spürte, dass die Blicke auf sie gerichtet waren. Sie hob leicht den Kopf an und bemerkte einen langen Tisch, an dem um die zwanzig Leute sitzen mussten. Alle in Anzügen. Und am Kopf des Tisches saß Sasuke, der sie eindringlich anschaute. Mist, sie hatte seinen schockierten Blick verpasst! Aktuell sagten seine Augen so etwas wie „Verschwinde sofort aus diesem Raum.“ Sie musste kichern, unterdrückte es jedoch und räusperte sich. Dann flog ihr Blick zu Naruto, dem es gleich erging. Still verteilten sie Tassen und stellten in die Mitte des Tisches die Speisen hin, damit sich jeder etwas wegnehmen konnte. Als Sakura Sasuke eine Tasse hinstellte, beugte sie sich von hinten zu ihm herunter und bemerkte dabei, dass Sasuke jeder ihrer Bewegungen genau beobachtete.

„Tze“, kam es nur von ihm leise als die Haruno die Tasse endgültig auf den Glastisch abgestellt hatte. Sie hätte wirklich etwas erwidern wollen, doch stattdessen hielt sie sich zurück und lief wieder auf den Speisewagen zu, um mit Naruto gemeinsam den Kaffee vorzubereiten. Mann, sie musste sich echt zusammenreißen, um nicht gleich einen bissigen Kommentar abzugeben.

Mit halbem Ohr hörte sie zu, was die Männer am Tisch besprachen.
 

„Wir brauchen etwas kreatives, etwas, das junge Leute anzieht!“, sprach eine tiefe Stimme. Sofort wurde er von Sasuke unterbrochen.

„Falsch. Wir brauchen nicht nur etwas, das die Aufmerksamkeit der jüngeren Generation erregt, sondern auch die ältere. Schließlich ist das Moonbucks ein klassisches Café, das es seit 1971 gibt.“

Sakura bekam bei seinen Worten eine Gänsehaut. Er war ernst und konzentriert, ließ sich nicht von anderen Meinungen beirren und sagte das, was er dachte.

Eine andere, jüngere Gestalt schaltete sich nun ein.

„Wie wäre es denn, wenn wir etwas mit dem Namen des Coffeeshops spielen, wie …“, er überlegte und strahlte dann - fast so, als hätte er eben einen Gedankenblitz gehabt, „'Moonbucks – der galaktische Ort für's Auftanken!'“ Sasuke horchte auf. Dieser Slogan war … er war … schrecklich.

Sasuke war drauf und dran sich die Ohren zu zuhalten, denn das, was er hörte, war grauenhaft, fast schon peinlich. Er schüttelte den Kopf, um den anderen zu verdeutlichen, dass ihm dieser Vorschlag ganz und gar nicht gefiel.

Sakura hingegen musste sich immer noch das Grinsen verkneifen – der Slogan war wirklich nicht der Beste und zusehen, dass Sasuke sich das Ganze hauptberuflich anhören musste, war einfach nur köstlich. Es wirkte fast schon so, als ob er sich durch die Slogans quälte, was sie ihm allerdings nicht übel nahm.
 

„Okay, ich habe einen, der zu unserer Kette passen könnte“, meldete sich nun ein stabilerer Herr zu Wort, „'Selbst Nil Armstrong findet den Kaffee … gravierend!' Wisst ihr, weil ja Nil Armstrong auf dem Mond gewesen war und wir sind ja das Moonbucks“, lachte er, doch sein Lachen erstarb, als kein anderer mit einstieg. Sasuke massierte sich die Schläfe. Wenn es so weiterging, konnte er sich die Idee mit dem Slogan abschminken.

„Die Slogans sind ja zum kotzen“, platzte es plötzlich aus Sakura heraus, ohne, dass sie es wirklich wollte. Naruto schaute sie warnend an, doch auch als sich die Haruno peinlich berührt die Hand vor den Mund gelegt hatte, bemerkte sie, dass nun alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war und ihr Schweigen nur noch peinlicher wäre … weshalb sie versuchte die Situation zu retten.
 

„Ich meine, im Ansatz sind sie nicht schlecht, sie beziehen sich immer auf das Moonbucks“, erklärte sie und bemerkte, dass Sasuke nun sein Gesicht in den Händen vergrub. Sein Geduldsfaden war wohl endgültig gerissen, „aber sollten wir uns nicht auf den Kaffee an sich konzentrieren? Vielleicht so etwas wie …“ Sakura überlegte und legte den Kopf schief. Dann fiel ihr etwas ein, was wohl alle genial finden würden, „'E = mc² - Energy = milk x coffee²' Damit wären beide Generationen angesprochen, denn wer kennt Einstein schon nicht?“, sagte sie und blickte in zwanzig Gesichter, die sie undefinierbar anschauten. Sie schluckte.

Ehe jemand etwas sagen konnte, erhob sich plötzlich Sasuke, lief einmal um den Tisch herum und schnappte sich Sakuras Handgelenk, um sie aus dem Raum zu schleifen. Als er die Tür zuknallte und realisierte, dass Karin gerade Gott sei Dank nicht an ihrem Schreibtisch saß, ließ er von Sakuras Handgelenk ab und schaute sie wütend an.
 

„Kannst du dir nicht denken, wie unangebracht das war? Was hast du überhaupt in meinem Meeting zu suchen?“, platzte es aus ihm und Sakura hörte ihn zum ersten Mal die Stimme erheben.

„I-ich habe Naruto nur beim Catering geholfen“, erklärte sie etwas eingeschüchtert, da sie diese Seite von Sasuke nicht gewohnt war. Er klang zwar oft genervt, doch diesmal war seine Stimme viel lauter und einschüchternder.

Sasuke atmete tief aus und kam einen Schritt auf sie zu.

„Dann bleib auch gefälligst beim Catering und misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein“, sagte er und schaute sie so eindringlich an, dass Sakura glaubte, sie würde gleich in seinen rabenschwarzen Augen versinken. Sie schluckte wieder und nickte.

Sasuke seufzte auf und fuhr sich durch die Haare … diese Göre machte ihn fertig. Er hatte lange nicht mehr seine Stimme erhoben und jemanden angeschrien, weshalb er sich selbst etwas über seine Wut wunderte. Doch sie ließ ihm keine andere Wahl!
 

Gerade als er noch etwas anfügen wollte, öffnete sich plötzlich die Tür und Naruto spähte hinaus.

„Hey Sasuke, deine Kollegen haben dir etwas zu sagen“, grinste er und deutete mit einem Nicken, dass er wieder in sein Büro sollte. Sasuke zog die Brauen zusammen, tat aber das, was sein Freund ihm sagte.

Sakura tappte ihm unauffällig hinterher und als sie an Naruto vorbeikam, schaute er sie mitleidig an.

„Ich hoffe, er hat dich nicht allzu sehr runtergemacht“, flüsterte er, „aber ich habe dir gesagt, dass du die Klappe haben sollst, echt jetzt“, fügte er dann hinzu.

„Tut mir wirklich leid, Naruto, aber glaub mir, ich habe meine Standpauke schon erhalten“, erwiderte sie leise und beobachtete, dass Naruto grinsen musste. Er konnte einfach nicht sauer auf sie sein.
 

„Herr Uchiha“, begrüßten die Handelspartner Sasuke als dieser wieder Platz genommen hatte, „wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass uns allen der Slogan der jungen Dame gefällt und er prächtig zum Moonbucks passt. Er spricht jeden an und dazu wirkt das Café sogar belehrend. Kein anderer Coffeeshop würde auf die Idee kommen, eine Physikformel als Werbegag zu gebrauchen!“, erklärte ein Mann mit Glatze, „wenn Sie nun auch einverstanden sind, dann würden wir diesen Slogan gerne verwenden.“

Sasuke zog eine Braue in die Höhe. Es war selten, dass wirklich alle einer Sache zustimmten; sonst mussten sie immer eine Abstimmung machen und der Mehrheit zustimmen. Der Uchiha ließ sich den Slogan nochmals durch den Kopf gehen … Energy = milk x coffee² … eine Assoziation zu Einstein. Sein Blick flog zu Sakura, die nervös auf die vielen verschiedenen Menschen in Anzügen starrte, die Gefallen an ihrem Slogan gefunden hatten. Ohne, dass es Sasuke wirklich wollte, schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. Sie konnte gar nicht fassen, dass sie etwas gesagt hatte, das alle anderen überzeugte. Er spürte, dass seine Wut immer mehr verschwand und konnte sich nicht erklären, weshalb er bei ihrem schüchternen Anblick plötzlich nicht mehr auf sie wütend sein konnte. Er seufzte auf.
 

„Na gut“, kam es von Sasuke, der einige Ordner zusammenlegte, „wir nehmen den Einstein-Slogan. Damit ist das Meeting beendet.“

Die Handelspartner klatschten für diesen Erfolg in die Hände und verließen nach und nach Sasukes Büro.

„Wow, Sakura, sie nehmen deinen Slogan, wie krass ist das denn, echt jetzt!“, jubelte Naruto und hielt seine Hand für einen Highfive in die Höhe. Sakura schlug ein. „Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte“, sagte sie immer noch etwas baff. Als Sasuke an ihr vorbeikam, stemmte sie die Hände in die Hüften und schaute ihn vorwurfsvoll an.

„Anscheinend fanden es die anderen nicht so schlimm, dass ich mich eingemischt habe“, sagte sie anklagend und schaute ihm dabei zu, wie er nach einem Ordner griff und den anderen folgen wollte.

„Halt einfach die Klappe, Göre“, sagte Sasuke nur und verließ mit seinen Kollegen den Raum.

Sakura schaute ihm grinsend hinterher.

sip me baby one more time


 

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„Oh Gott, TenTen und Neji sind zusammen? Wie kam es denn dazu?!“, sprach Sakura in ihr Handy, während sie auf Narutos Couch saß und an ihrem großen Löffel das Schokoladeneis ableckte.

„Ich weiß auch nicht! Ten meinte, er hätte sie einfach im Kino geküsst“, antwortete ihre Freundin am anderen Ende der Leitung.

„Krass“, kam es nur von Sakura, die gelangweilt durch die Kanäle klickte und das Eis beiseite legte. Heute war Samstag. Keine Schule und kein Uchiha. Die Haruno hatte den ganzen Tag nur gefaulenzt und mit Ino telefoniert und gar nicht bemerkt, dass es schon Abend war. Sakuras Blick flog über Narutos kleine Wohnung. Das Wohnzimmer bestand eigentlich nur aus einer Couch, einem Fernseher und einem kleinen Tisch. Gleich daneben grenzte die Küche an und sonst gab es noch einen kleinen Flur, durch den man entweder in Narutos Schlafzimmer, in dem er jedoch fast so gut wie nie schlief, in das Badezimmer oder eben zur Haustür gelangen konnte. Das war's auch schon.
 

Sakura war natürlich an größere Räume gewöhnt, doch sie war nie eines dieser reichen Kinder gewesen, die sich einer anderen Umwelt nicht anpassen konnten – hier mit Naruto Games zu zocken und Pizza zu essen war sogar eine Bereicherung für sie.

„Und was läuft bei dir so?“, hörte Sakura Ino in ihr Handy grinsen, „irgendeinen Geschäftsmann aufgeschnappt?“

Die Haruno verdrehte die Augen. „Nein. Hier sind alle hässlich“, grinste sie, musste allerdings an Sasuke denken. Wenn sie je Sasuke als hässlich bezeichnen musste, dann wohl am Gegenteiltag.

„Weißt du was? Du erzählst mir immer wieder, was für ein Griesgram Sasuke ist – ich google ihn jetzt, denn ich habe keine Ahnung, wie er aussieht“, sagte Ino dann plötzlich.

Sakura runzelte die Stirn. Bevor sie etwas dazu sagen konnte, hörte sie ihre Freundin am anderen Ende der Leitung kreischen.

„Oh.mein.Gott“, war das erste, was sie hörte. Sakura verdrehte die Augen, „das ist Sasuke Uchiha? Der Sasuke über den du dich die ganze Zeit beschwerst? Tut mir leid Sakura, aber ich habe eben meine Unschuld verloren.“

Die Haruno stöhnte auf - ihre Freundin übertrieb maßlos. „Deine Unschuld hast du doch sowieso schon an Sai ver-“ „Saku!“, unterbrach Ino sie am anderen Ende der Leitung und Sakura konnte sich vorstellen, wie rot ihre Freundin gerade wurde.

„Sorry, die Vorlage musste ich nutzen“, erwiderte sie nur frech und hörte, dass jemand in der Wohnung die Dusche bediente. Naruto musste wohl unter die Dusche gestiegen sein.

„Spaß bei Seite, Saku – Sasuke ist unfassbar attraktiv. Sein Oberkörper sieht trainiert aus und seine Haare, oh mein Gott, die passen so krass zu seinen Augen. Also wenn ich du wäre, hätte ich ganz andere Dinge gemacht, als mich zu beschweren“, sagte Ino und Sakura könnte schwören, dass sie gerade anzüglich mit den Brauen wackelte. Doch die Haruno konnte nur wieder die Augen verdrehen und hörte plötzlich ein Klingeln.
 

„Sakura, kannst du bitte aufmachen, ich stehe unter der Dusche!“, rief Naruto ihr zu.

„Ich muss auflegen, Ino“, verabschiedete sie sich bei ihrer Freundin.

„Okay, Süße. Ich erwarte, dass du mir Privatbilder von Sasuke schickst! Wir sprechen uns nochmal“, erwiderte diese und legte auf, während Sakura nur schmunzelte. Wenn es um attraktive Männer ging, dann war Ino Feuer und Flamme …
 

Sakura verwarf den Gedanken an ihre Freundin und lief zur Haustür. Ohne wirklich groß nachzudenken, wer da gerade vor stehen konnte, öffnete sie Tür und ihr wurde klar, dass das Schicksal es nicht gut mit ihr meinte. Sasuke stand im Türrahmen und warf ihr einen undefinierbaren Blick zu.

Sakura schaute kurz auf sich hinab und ihr wurde bewusst, dass sie nur eine kurze Pyjamashorts und ein XL T-Shirt anhatte. Sasuke wiederum trug keinen Anzug, sondern Alltagskleidung, die ihn überraschenderweise altersgerecht erschienen ließ – er trug ein schwarzes T-Shirt und eine dunkelgraue Hose mit einigen zerfetzten Stellen. Dazu hatte er schwarze Sneaker an und Sakura entdeckte sogar ein Lederarmband an seinem Arm. Wow, er wirkte ganz anders … viel lässiger.
 

„Wo ist Naruto“, riss seine tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken und Sakura schaute wieder zu ihm auf.

„Unter der Dusche“, erwiderte sie und machte keine Anstalten, ihn hereinzubitten. Stattdessen verschränkte sie die Arme vor der Brust und schaute ihn finster an. Sie spürte, dass sein Blick nun ebenfalls über sie flog und er sie von oben bis unten analysierte. Irgendwie fand sie es seltsam, ihn außerhalb des Büros zu sehen, aber da er Narutos bester Freund war, war dies unvermeidbar.
 

Naruto trat nun mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer und linste über Sakuras Schulter zu Sasuke.

„Teme, du bist ja schon da, komm doch rein!“, begrüßte ihn sein Freund freundlich und der Uchiha schob sich ohne Worte an Sakura vorbei in die kleine Wohnung. Diese schaute ihm launisch hinterher und folgte den beiden.

„Oh Mann, Sakura, ich hab das voll verpeilt“, sagte er dann, während Sasuke auf einen der hohen Hocker in der Küche Platz nahm und Sakura sich auf die Couch setzte. Sie schaute ihren blonden Freund mit erhobener Braue an. „Was denn?“

Naruto lief in sein Schlafzimmer, das jedoch noch so nah dran war, dass sie ihn hören konnte.

„Sasuke und ich gehen so gut wie jeden Samstagabend etwas raus und na ja … amüsieren uns“, erklärte er und betrat mit einem T-Shirt und einer Hose bekleidet wieder das Wohnzimmer, „wenn du willst, kannst du natürlich mitkommen“, bot er ihr an, doch Sakura bemerkte sofort den finsteren Blick Sasukes, der auf seinem Freund lag. Er wollte sie selbstverständlich nicht dabei haben, was sie auch nachvollziehen konnte; sie würde sicherlich ihre Tradition brechen und Sasuke schien ein Typ zu sein, der keine Veränderungen mochte. Sakura winkte ab.
 

„Nee, nee, ich will euch bei eurer Tradition nicht stören, geh ruhig, Naruto“, sagte sie und schaltete durch die Kanäle.

Naruto schaute sie besorgt an. „Wirklich? Sakura, ich lasse dich ungern alleine Zuhause“, sprach er dann und erinnerte sich an Kindheitstage zurück, in denen Sakura nachts zu seinem Haus gerannt war, weil sie dachte, dass keiner Zuhause gewesen wäre, wobei alle nur geschlafen hatten. Bei dieser Erinnerung musste er schmunzeln.

Sakura schaute ihm direkt in die Augen. „Glaub mir, Naruto, ich werde sowieso nur Fernsehen schauen und dann später schlafen gehen. Außerdem hätte ich jetzt keine Lust gehabt, mich fertig zu machen, wenn ich mit euch mitkommen würde“, erklärte sie lässig und sie schien Naruto endlich beruhigt zu haben.

„Na gut. Ich verschwinde mal kurz ins Bad“, zwinkerte er und machte sich anscheinend noch etwas zurecht.

Im Wohnzimmer und in der angrenzenden Küche machte sich währenddessen Stille breit …
 

Sasuke saß weiter nur auf seinem Hocker und Sakuras Augen waren auf den Fernseher gerichtet. Dieser miese Bastard …, dachte Sakura, wusste aber nicht, wieso sie den Uchiha ohne wirklichen Grund gedanklich beleidigte. Vielleicht strahlte er ja eine gewisse Aura aus, die einem schon schlechte Laune machte. Ja, das musste es sein!

Ihre Gedanken wurden verworfen, als sie eine Werbung ins Auge fasste, die ihre Züge zum Strahlen brachten. Sakura schaute zum Uchiha, dem ebenfalls die Werbung aufgefallen war. Automatisch schaltete sie lauter.
 

Etwas zum wach werden nötig, das gleichzeitig erfrischt? Der neue Cold Brew Latte, jetzt nur bei Moonbucks – Energy = milk x coffee²
 

Es war kaum zu glauben, dass es ihr Slogan schon in die Werbung geschafft hatte, obwohl das Meeting gerade mal einige Tage zurück hing. Das zeigte nur, wie fix die Mitarbeiter des Moonbucks waren. Bei so einem Chef wie Sasuke war dies allerdings kein Wunder …

Sakura kicherte und konnte immer noch nicht fassen, dass ihr Slogan nun weltbekannt war. Dann setzte sie einen hochnäsigen Blick auf und schaute zu dem Uchiha. Dieser zog eine Grimasse.

„Du kannst deinen Stolz runterschrauben, wir wissen, dass der Vorschlag von dir kam“, seufzte er und verdrehte die Augen. Sakura zuckte nur mit den Schultern und streckte ihm die Zunge aus.
 

„So, ich bin ready“, kam es von Naruto, der gerade den Raum betreten hatte. Seine Haare hatte er sich leicht gegelt, was jedoch bei seiner zerstreuten Haarpracht nichts brachte – seine Strähnen hingen immer noch kreuz und quer.

„Na endlich“, stöhnte Sasuke leise auf und lief zur Tür hinaus.

Naruto schaute das letzte Mal ins Wohnzimmer. „Dir einen angenehmen Abend, Sakura! Bestell dir was, wenn du Hunger hast, aber öffne die Tür nicht für einen Fremden, verstanden?!“ Diese Worte waren so widersprüchlich, aber Sakura verstand, was der Uzumaki meinte.

„Yes, Sir! Dir auch einen schönen Abend“, sagte sie und Naruto verschwand mit einem Zwinkern, schickte aber Sakura gleichzeitig per SMS Sasukes Handynummer falls sie ihn nicht erreichen können sollte. Widerwillig speicherte die Haruno ihn ein und rollte dabei mit den Augen.
 

Allein. Sakura lehnte sich zurück und schaltete wieder durch die Kanäle, um schließlich bei Gilmore Girls die Fernbedienung wieder zur Seite zu legen. Nach circa fünf Minuten bemerkte sie, dass sie Durst hatte und lief zur Küche auf dessen Tresen sich Orangensaft befand. Irgendwie war es schon unheimlich, alleine Zuhause zu sein … Sakura war lange nicht mehr alleine gewesen; immer war entweder eine Nanny da gewesen oder ihr Vater. Ihre Mutter hatte Sakura nie kennengelernt, da diese bei ihrer Geburt gestorben war …

Als sich Sakura ihr Glas eingeschüttet und den Inhalt mit den alten Erinnerungen heruntergeschluckt hatte, atmete sie tief aus und wischte sich mit den Handrücken über den Mund. Das hatte gut getan.

Plötzlich hörte sie die Tür. Es klang jedoch nicht, als würde jemand gleich diese öffnen und ganz normal hineintreten. Es klang mehr danach, als würde jemand versuchen, die Tür aufzuknacken, denn die Person brauchte eine Weile, bis sich die Tür öffnete. Sakura hielt den Atem an. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. War das etwa ein Einbrecher? Schnell schaute sich Sakura nach etwas um, womit sie sich verteidigen könnte. Das einzige, was sich bot, war klischeehafterweise eine Bratpfanne. Die Haruno umklammerte das Küchengerät so fest sie konnte und spähte in den Hausflur. Die Tür stand wirklich offen! Doch wo war der Einbrecher? Sakura war mutig genug, um einige Schritte in den Flur zu laufen. Sie bemerkte, dass die Schlafzimmertür ebenfalls offen stand. Also befand er sich höchstwahrscheinlich dort … sie musste nur noch warten bis er heraustrat.

Sakura stellte sich kampfbereit hin und hielt die Bratpfanne in die Höhe als sie Schritte hörte. Er kam wirklich raus! Eins … zwei … drei und Sakura schlug mit gewaltiger Kraft auf den Kopf des Heraustretenden und hörte auch sogleich ein schmerzhaftes Stöhnen.
 

„Du verdammte Göre … Mist, mein Kopf“, kam es von … Sasuke?! Sakura riss die Augen auf und realisierte, dass der vermeintliche Einbrecher Sasuke war!

„Griesgram? Was machst du denn hier?!“, fragte sie verärgert und stemmte nun die Hände in die Hüften.

Sasuke verzog das Gesicht und gab ihr einen tödlichen Blick.„Naruto hat auf halber Strecke bemerkt, dass er sein Portmonee vergessen hat und war zu faul, um selbst hochzugehen, verdammt!“

Sakura überlegte. Hmh, okay, das war sowas von typisch für Naruto, doch was sollte das dann an der Tür?

„Und warum hast du so lange im Schloss herumgestochert?“, fragte sie immer noch nicht ganz überzeugt, obwohl alle Fakten klar waren.

„Weil ich nicht wusste, welcher Schlüssel passte. Es ist ja nicht mein Zuhause“, stöhnte Sasuke auf und hoffte, dass er keine Platzwunde oder dergleichen hatte.
 

„Hey Sasuke, warum brauchst du so lang-“, Naruto, der gerade durch die offene Haustür getreten war, schaute zuerst verdutzt zu Sakura, die immer noch die Bratpfanne in der Hand hielt und dann zu Sasuke, der sich an den Kopf fasste und seine Züge einen schmerzhaften Ausdruck zeigten.

Dann lachte Naruto lauthals los und als Sakura noch einmal genauer erzählte, was passiert war, wischte er sich die Lachtränen aus den Augen.

„Ich wusste, wir hätten sie nicht alleine Zuhause lassen sollen“, sagte Naruto und schloss die Tür hinter sich.

„Ach ja? Und was machen wir nun“, knurrte Sasuke und lief in die Küche, um aus der Tiefkühltruhe eine Tüte mit Bohnen zu schnappen und diese auf seine Stirn zu drücken.

Naruto schaute seinen Freund an. „Also mit dem Schädel kannst du denke ich nicht mehr raus und weil Sakura es anscheinend doch nicht so sehr mag, alleine Zuhause zu bleiben … wie wär's, wenn wir einen gemeinsamen Filmabend machen?“

Sakura und Sasuke blickten den Chaoten mit hochgezogener Braue an. Dann drehten sie ihre Köpfe zueinander und warfen sich misstrauische Blicke zu.

„Wenn die Göre auch nicht vor Horrorfilmen zurückschreckt, dann von mir aus“, sagte Sasuke nur dazu und provozierte leicht.

Sakura verdrehte die Augen. „Nur weil ich vielleicht etwas Angst habe, alleine Zuhause zu sein, heißt das nicht, dass ich vor allem zurückschrecke“, erwiderte sie nur daraufhin.

Naruto grinste. „Na, wenn das so ist, bestell ich schon mal die Pizza, echt jetzt!“

a hug in a mug


 

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Drei konzentrierte Gesichter starrten aufmerksam auf den leuchtenden Bildschirm, der die einzige Lichtquelle im kleinen Wohnzimmer bot.

Lisa, geh da nicht rein!“, kam es panisch vom Fernseher, während Sakura und Naruto stark die Luft einzogen. Sasuke hingegen seufzte nur auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Echt jetzt, er warnt sie auch noch und die Olle geht trotzdem da rein!“, kommentierte Naruto, der auf dem Boden saß und an seinem letzten Pizzastück knabberte.

„Das ist doch in jedem Horrorfilm so“, erwiderte Sakura daraufhin, die mit Sasuke zusammen hinter Naruto auf der Couch Platz genommen hatte. Als sich die Hintergrundmusik im Film zu einer atemlosen Melodie wandelte, verstummten die beiden und richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher.
 

Fred, also echt, hier ist doch nichts, wovor man sich fürchten muss. Du kannst-“, noch bevor Lisa weitersprechen konnte, erschien hinter ihr eine große, schwarze Gestalt, die ein Draht um ihren Hals spannte und sie brutal aus der Waldhütte in die Finsternis zog. Sakura bekam bei dem Erscheinen des Mannes einen kleinen Schreck und rückte dabei unbewusst näher an Sasuke, der nur eine Braue in die Höhe wandern ließ.

„Dir macht dieser Schwachsinn unmöglich Angst?“, kam es von ihm amüsiert, der ihre Nähe zuließ.

Sakura, die wohl erst jetzt bemerkte, dass ihre Hand auf Sasukes Arm ruhte, zog diese schnell zurück und runzelte die Stirn. „Ich habe mich nur von dem Sound erschrocken, okay?“

Von Sasuke kam nur ein verächtlicher Ton ehe er sich wieder auf den Fernseher konzentrierte. Horrorfilme spielten doch immer auf das gleiche hinaus – irgendeine Gruppe von jungen, naiven Leuten begaben sich zusammen auf ein Abenteuer, welches sich in einen schrecklichen Albtraum wandelte. Nach und nach kamen die dummen, naiven Freunde um und am Schluss blieb einer übrig, der schließlich entkommen konnte und seinen Freunden hinterher trauerte – Ende. Und es gab wirklich Menschen, die solche Filme ernst nahmen und Angst bekamen. Sasukes Blick huschte zu Naruto und Sakura, die ihre Gesichter vor irgendeinem Gegenstand versteckten, um sich vor den 'Schreckensszenen' zu schützen – Naruto hatte nach der leeren Pizzaschachtel und Sakura nach einem Kissen gegriffen.
 

Nach gut einer Stunde endete der Film und Naruto schaltete den Fernseher aus.

„Puh, der Film hat mir echt 'ne Gänsehaut gegeben, echt jetzt!“, sagte der Chaot, während er sich zu seinen beiden Freunden drehte, aber immer noch auf dem Boden sitzen blieb. Sakura stimmte ihm zu, während Sasuke nur die Augen verdrehte.

„Gut, was machen wir nun?“, fragte Naruto, der anscheinend nicht daran dachte, den Uchiha nach Hause zu schicken, obwohl dieser offensichtlich nicht weiter den Drang verspürte, an weiteren Aktivitäten teilzuhaben.

„Es ist spät. Ich bin müde und muss morgen noch einige Dinge für die kommende Woche vorbereiten“, sagte Sasuke auch schon sogleich und wollte sich erheben, doch Naruto drückte ihn wieder auf die Couch.

„Hey, es ist gerade mal halb elf. Außerdem lasse ich dich nicht mit dem Schädel Auto fahren!“, protestierte der Uzumaki und deutete auf Sasukes Stirn, die an einer Stelle einen lila-bläulichen Ton angenommen hatte.
 

Sakura zog die Brauen zusammen. „Was heißt das, du lässt ihn nicht Auto fahren? Bleibt er etwa hier?“, fragte sie panisch und versteckte gar nicht erst ihre Abneigung über diesen Gedanken. Sasuke warf ihr einen finsteren Blick zu, den sie nur allzu gern erwiderte.

Naruto nickte. „Natürlich bleibt er hier. Und irgendwie ist der Gedanke schön, dass meine zwei besten Freunde bei mir pennen, echt jetzt!“, strahlte er und Sasuke und Sakura seufzten auf. Gegen diesen Punkt konnten sie nichts einwenden, denn der Chaot verlangte wirklich nicht viel. Er wollte einfach mit seinen Engsten zusammen sein und bei seinem Strahlen konnte man gar nicht nein sagen. Naruto war wirklich ein liebenswerte Junge und Sakura wünschte sich einfach nur das Beste für ihn. Bei diesem Gedanken kam ihr irgendwie Hinata in den Sinn … sie würde fabelhaft zu ihm passen und die Tatsache, dass sie ihn auch mochte, war perfekt.

„Naruto, wie findest du eigentlich Hinata?“, versuchte Sakura so beiläufig wie möglich zu klingen, während Naruto gerade dabei war, ein Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Brett heraus zu kramen. Er runzelte die Stirn, doch Sakura bemerkte eindeutig seine leicht rot anlaufenden Wangen.

„Hinata? Wie kommst du denn jetzt so plötzlich auf sie?!“, fragte er und wirkte … nervös?!
 

Sakura grinste. Scheint wohl so als wäre Hinata nicht allein mit ihren Gefühlen.

„Die Blume hier hat mich an sie erinnert“, erklärte Sakura lässig und deutete auf die kleine Vase neben sich, in der eine einzige blaue Rose steckte. Narutos Züge strahlten sofort wieder.

„Ah, die ist wirklich von Hinata. Cool, dass du das direkt erkannt hast, echt jetzt!“, sagte er und war ganz aufgeregt. Dann schaute er an die Decke und überlegte, „Hinata ist süß und total nett! Und sie duftet auch so schön nach Blumen“, kam er nochmal auf Sakuras Frage zurück. Diese lächelte und gab sich mit dieser Antwort zufrieden. Das könnte ja noch interessant werden …

„Findest du denn jemanden süß, Saku“, wackelte nun Naruto mit den Brauen und beugte sich leicht zu ihr vor. Sakuras Augen huschten ohne, dass sie es wirklich wollte, zu Sasuke, der das Gespräch aufmerksam mitverfolgte und ihren Blick verwundert erwiderte.
 

„Nein“, sagte sie dann und wusste nicht, warum ihre Wangen anfingen zu glühen. Oh Gott, was war mit ihr los? Vielleicht hatte sie auch nur zu Sasuke geschaut, weil sie sich einmal gedanklich eingestanden hatte, dass Sasuke attraktiv war … und süß und attraktiv sein waren ja fast das gleiche … oder?!

Naruto hakte nicht weiter nach, sondern ließ enttäuscht die Schultern fallen. Dann flog sein Blick zu Sasuke und er zog eine Grimasse. „Dich brauch ich gar nicht erst fragen, Womanizer“, schnalzte er mit der Zunge, stöhnte dann aber auf, „dir liegen die Frauen zu Füßen, aber irgendwie beißt du nicht an. So funktioniert das nicht, Teme.“

Sakura horchte interessiert auf. Dass Sasuke ein Frauenschwarm war, stand fest, doch dass der Uchiha anscheinend bisher nie Interesse gezeigt hatte, war schon überraschend.

Sasuke seufzte genervt. „Ich habe keine Zeit, mich mit irgendwelchen oberflächlichen Frauen auseinanderzusetzen“, sagte er nur und erhob sich, um in Richtung Bad zu laufen.

„Ganz der Buisnessman eben“, lachte Naruto nur und Sakura wusste gar nicht, dass Sasuke so hart im nehmen war. Natürlich war er ambitioniert, was seine Arbeit betraf, aber dass er eine Beziehung und vor allem Frauen ganz ablehnte, war seltsam.
 

„Genug Gossip für heute, ich bin müde“, gähnte der Chaot nun und erhob sich ebenfalls. Sakura schaute auf die Uhrzeit und ihr war kaum aufgefallen, dass sie schon seit einer Stunde redeten und gar nicht dazu gekommen waren, das Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spiel zu spielen, obwohl es Naruto extra ausgepackt hatte. Sie half ihm, das Brett und die Spielfiguren wieder in die Packung zu legen.

„Ich bereite euch noch das Bett vor und dann können wir uns schlafen legen“, erklärte Naruto und schob das Spiel in das Regal unter dem Fernseher. Sakura warf eine Augenbraue in die Höhe.

„Wo schlafen wir alle denn?“, fragte sie verwundert und schaute sich im Wohnzimmer um. Naruto grinste.

„Weil ihr beiden mich heute schon den ganzen Abend auf den Boden geschickt habt, nehme ich die Couch in Beschlag und du und Sasuke schlaft auf dem Boden hier. Du weißt doch, dass hier ist so etwas wie 'ne Übernachtung bei Freunden, da schlafen wir auf gar keinen Fall getrennt!“, sagte er ehe er in sein Schlafzimmer sprintete und dünne Matratzen und kuschelige Kissen heraus kramte.

Sakura stöhnte auf. Sie sollte mit Sasuke zusammen auf dem Boden schlafen?!
 


 

~*~
 

Sasuke war ebenfalls von der Idee, die Nacht zusammen mit Sakura auf dem Boden zu verbringen, nicht ganz begeistert gewesen, doch da auch er müde war, hatte er sich ohne große Worte neben sie gelegt und war auch sogleich eingeschlafen. Nun war es vier Uhr morgens und Sakura war leider Gottes schon wach. Sie spürte, dass sich ein schwerer Oberkörper gegen ihren Rücken presste und verdrehte die Augen. Genervt drehte sie sich zu Sasuke, der sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, seine Klamotten zu wechseln, obwohl Naruto ihm seine Nachtkleidung angeboten hatte. Sie legte ihre Hände auf seinen breiten Rücken und versuchte ihn etwas von ihr wegzuschieben, da seine Jeans ständig ihre Beine berührten, was sich bei seinem härteren Stoff unangenehm anfühlte.

„Hmh“, warnte Sasuke sie nur; fast schon so, als würde er sagen wollen „Schubs mich noch einmal weiter nach rechts und du wirst sehen, wohin ich dich gleich befördere“, doch Sakura ließ sich gar nicht von seinen einsilbigen Tönen beirren, sondern gab ihm noch einen Ruck. „Beweg dich, elender Griesgram, ich hab hier kaum Platz!“, beschwerte sie sich in einem Flüsterton, um Naruto nicht aufzuwecken, doch dieser schien tief im Land der Träume zu stecken, was sie an seinem lauten Schnarchen erkennen konnte.
 

Nun bewegte sich Sasuke und schien wach zu sein, da er genervt aufstöhnte und sich dann zu der Haruno drehte. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter, doch keinen der beiden schien das gerade zu interessieren.

„Nicht mal schlafen lässt du einen“, murmelte er monoton und schaute sie ausdruckslos an. Sakura schluckte, da sie seinen warmen Atem spürte, versuchte aber die aufkommenden Gedanken zu unterdrücken. Sasuke fasste sie an den Schultern und schob sie so weit von sich weg, dass Sakura das Regal in ihrem Rücken spürte, auf dem der Fernseher stand.

„Zufrieden?“, fragte er amüsiert und Sakura konnte selbst im Dunkeln seine Lippen erkennen, die ein leichtes Grinsen zierten. Sie gab ihm nur einen schwachen Tritt mit dem Fuß und kümmerte sich dann nur noch darum, wieder einzuschlafen. Sie hörte, wie Sasuke nur eines seiner einsilbigen Wörter brummte und sich dann wieder umdrehte, um ebenfalls wieder in das Land der Träume zu gelangen.
 

Sakura wusste nicht, wann genau sie eingeschlafen war, doch als sie das nächste Mal wieder wach wurde, spürte sie, dass es Morgen war. Die Sonnenstrahlen schienen ihr ins Gesicht und veranlassten, dass sie ihre smaragdgrünen Augen blinzelnd öffnete. Gerade als sie sich wie gewohnt strecken wollte, spürte sie neben den warmen Sonnenstrahlen jedoch noch etwas ganz anderes. Einen Arm. Sie spürte einen Arm, der um sie gelegt war. Sakura weitete ihre Augen und blickte nicht wie gedacht an die Decke, sondern auf Sasukes Schlüsselbein. Was zum …?

Plötzlich bewegte sich Sasuke und Sakura zog die Luft ein. Er drückte sie noch näher an sich und setzte dann seine Hand auf ihrem Hinterkopf ab, um dann sein Kinn auf ihrer Stirn abzustützen.

Die Haruno fühlte, dass ihr Herz ununterbrochen raste, so laut, dass sie hoffte, dass Sasuke von dem Klang nicht wach wurde. Wie konnte es sein, dass er sie gerade so fest umschlungen an sich ziehen konnte, wenn sie um vier Uhr morgens noch an dem Regal des Fernsehers geklebt hatte?

Sakura hörte, wie Sasuke nur zufrieden aufseufzte und in einem gleichmäßigem Rhythmus ein und aus atmete. Es war ganz ungewohnt, den Uchiha so friedlich zu erleben, so genervt wie er immer zu sein schien.
 

Sakura wusste, dass er aufwachen würde, wenn sie versuchen würde, sich von ihm zu lösen, doch sie verspürte nicht einmal den Drang, sich von ihm loszureißen, denn irgendwie war sein Duft so schön … frisch. Er roch nach Pfefferminz. Sein ruhiges Atmen entspannte sie zugleich und so langsam wurde Sakura wieder schläfrig. Sie schloss die Augen und genoss Sasukes liebenswerten Griff um sie, doch noch bevor sie richtig einschlafen konnte, spürte sie schon sogleich, dass sich Sasuke regte. Sakura hielt die Augen allerdings immer noch geschlossen, da sie nicht wusste, wie sie ihm in dieser Position gegenübertreten sollte.

Sie spürte nur, dass er sein Kinn von ihrem Kopf hob und dann einige Sekunden nichts passierte. Anscheinend war er genauso verwirrt über diese Situation. Dann löste er vorsichtig den Griff, um Sakura nicht 'aufzuwecken' und erhob sich. Sie hörte, wie er in die Küche schritt und einige Dinge vom Tresen nahm; wahrscheinlich seine Autoschlüssel und sein Handy, denn sie nahm ein Klirren wahr. Dann hörte sie nur, wie die Haustür zugeknallt wurde.
 

Sofort schlug Sakura ihre großen Augen auf und schaute zum Tresen, vor dem vor wenigen Sekunden noch Sasuke gestanden hatte. Sie fasste sich mit der Hand an die Brust und spürte immer noch, dass ihr Herz wie wild schlug und nicht mehr aufhören wollte.

bean thinking about you a latte


 

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Als Sakura das 50.Stockwerk betrat, war irgendetwas seltsam. Es war ungewohnt ruhig, obwohl sie einige Mitarbeiter erkennen konnte, aber irgendwie fehlte es trotzdem an Menge und das ständige Telefonklingeln hatte auch abgenommen. Sakura legte die Stirn in Falten. Komisch. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie in den Gang, der in Sasukes Büro führte. Je näher sie ihm kam, desto mehr zog sich ihr Magen zusammen und sie konnte sich nicht erklären, woran es lag. Doch weiter konnte sich Sakura darüber nicht mehr Gedanken machen, denn als sie kurz vor Sasukes Büro angekommen war, bemerkte sie, dass die rothaarige Hexe aka Karin gar nicht an ihrem Schreibtisch saß. Sie zog fragend eine Braue in die Höhe, betrat dann aber schnell das Büro, um vielleicht Sasuke fragen zu können, weshalb auf einmal so viele Mitarbeiter verschwunden waren.

„Hey, warum-“, wollte sie ansetzen, als sie den Raum betrat, doch als sie zu ihrer linken schaute, war kein Sasuke Uchiha zu sehen. Nun runzelte Sakura die Stirn. Sie hatte diesen Stuhl bisher noch nie unbesetzt gesehen – wo, verdammt nochmal, waren alle?!
 

Etwas zögerlich lief sie auf Sasukes Schreibtisch zu und beäugte dieses im Augenwinkel. Dann schaute sie aus dem riesigen Fenster hinaus und seufzte auf. Der Ausblick auf Tokyo war von hier aus wirklich schön – neben den anderen, hohen Wolkenkratzern konnte man etwas weiter hinten eine grüne Flächen erkennen, an denen die Parks lagen. Die Autos und vor allem die Menschen wirkten von hier aus wie winzige Spielzeuge, die in ihrer eigenen kleinen Welt schwebten. Als Sakura die Aussicht genug genossen hatte, drehte sie sich wieder zu Sasukes Schreibtisch und nahm lustlos den Tacker in die Hand, der auf diesem stand. Dann schob sie den schwarzen Drehstuhl nach hinten und setzte sich auf diesen.
 

Ihr Blick flog weiterhin über die Gegenstände auf seinem Schreibtisch – ein Ordner, sein Laptop, einen Stifthalter, in dem sich nur genau ein Stift befand, und dann schließlich noch ein Locher. Sakura seufzte auf. Er hatte nichts persönliches, nichts interessantes auf seinem Schreibtisch – nicht mal ein Bild von seinen Eltern, Freunden oder anderen Bekannten. Sakura lehnte ihren Kopf an die Lehne des Stuhls und schaute an die Decke. Wobei … Naruto hatte ja mal gemeint, dass Sasukes Vater krank war und Sasuke deshalb schon das Unternehmen leiten musste. Vielleicht war ja die Beziehung zu seinem Vater genau aus diesem Grund nicht gerade eine gute? Doch da Sakura nicht mal ein Bild von Naruto oder einem anderen, engen Freund fand, verwarf sie diesen Gedanken wieder. Sasuke mochte es wahrscheinlich einfach nicht, Privat- und Arbeitsleben miteinander zu kombinieren.
 

Sakura wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte sie sich auf diesem Stuhl … mächtiger?! Verdammt, sie saß auf dem Stuhl des Chefs, dem die ganze internationale Moonbucks-Kette gehörte! Als Sakura dieser Gedanke bewusst wurde, drehte sie sich freudig, aber stoppte dann abrupt. Sasuke war der Chef dieser Kette, fiel ihr wieder ein.

Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, du verdammte Göre“, äffte sie ihn nach und drehte sich mit dem Stuhl zum Fenster, um rauszuschauen, „ich bin Sasuke Uchiha, der Leiter dieses verdammt wichtigen Unternehmens, weshalb ich auch wichtig bin“, redete sie mit tiefer Stimme weiter, „ich bin viel zu beschäftigt, um mein Leben zu genießen, deshalb bin ich auch die ganze Zeit genervt von allem, ich-“, Sakura unterbrach sich selbst, als sie sich wieder mit dem Stuhl zum Schreibtisch drehte und vor diesem plötzlich Sasuke stand, der einen Ordner in der Hand hielt und sie ausdruckslos anschaute.
 

Peinlich berührt erwiderte sie seinen Blick still und legte die Hand in den Nacken. Sasuke seufzte nur auf und rollte mit den Augen.

„Ich sehe, du hattest alleine genug Spaß“, sagte er und forderte sie mit einem Nicken auf, von seinem Platz aufzustehen, was sie widerwillig tat. Der Stuhl war wirklich bequem gewesen …, „aber jetzt ist der echte Sasuke Uchiha da und braucht keinen billigen Abklatsch mehr“, fügte er neutral hinzu, doch Sakura konnte das leichte Zucken an seinen Mundwinkeln erkennen.

„Tze … billiger Abklatsch, von wegen“, murmelte Sakura vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust, „wo warst du überhaupt? Ich sehe dieses Büro selten sasukelos“, kam sie dann auf ihre Frage zurück, die sie sich anfangs selbst gestellt hatte.

Sasuke stutzte seine Wange an seiner Hand ab und schaute sie amüsiert an. „Sasukelos“, wiederholte er, als würde es ihm gefallen, dass sie aus seinem Namen ein Adjektiv geformt hatte. Dann griff er jedoch nach dem Ordner, den er schon vorhin in der Hand gehalten hatte und schlug diesen auf, „ich komme gerade aus einer Konferenz mit der Personalabteilung“, erklärte er dann. In Sakura leuchtete ein Licht ein. Ah, das erklärte, weshalb die Büroräume so leer waren und Karin auch nicht an ihrem Schreibtisch Wache geschoben hatte …
 

„Klingt langweilig“, kommentierte Sakura nur und setzte sich leicht auf Sasukes Schreibtisch. Dieser seufzte wieder auf. „Ich erwarte nicht, dass du so etwas verstehst“, erwiderte er nur und schaltete seinen Laptop ein.

Die Haruno neigte ihren Kopf zu ihm. Unglaublich … er ließ es sich gar nicht anmerken, dass er sie Sonntagmorgen fest an sich gezogen und mit ihr wer weiß wie viele Stunden so gelegen hatte. Bei diesem Gedanken fingen Sakuras Wangen an zu glühen. Oh Gott, sie konnte sich noch genau an ihren rasenden Herzschlag erinnern und … an Sasukes unbeschreiblich frischen Duft. Allein die Gedanken an diesen Morgen machten Sakura nervös.
 

„An was denkst du gerade?“, riss Sasuke sie plötzlich aus ihren Gedanken und fixierte seine pechschwarzen Augen auf sie. Anscheinend war ihm aufgefallen, dass sie nur still auf eine Stelle im Raum gestarrt hatte, was wohl seltsam ausgesehen haben musste.

Sakura neigte ihren Kopf wieder zu ihm und schaute ihn eine Weile an. Ob er diese Umarmung je erwähnen würde? Schließlich dachte er immer noch, dass sie geschlafen hatte und somit offiziell davon nichts wusste. Sakura entschloss etwas nachzuhaken.

„Na ja, ich muss nur an Narutos enttäuschtes Gesicht denken, als er gestern Morgen realisiert hatte, dass du einfach abgehauen bist. Er wollte extra für uns drei Frühstück machen“, leitete sie ein und beobachtete jeden seiner Züge, doch es war schwer durch Sasukes monotone Fassade zu blicken, „warum bist du so schnell abgehauen?“, fügte sie nun deutlicher hinzu und bemerkte, dass er sich leicht auf die Unterlippe biss. Eine Zeit lang schaute Sasuke sie nur still an und schien wohl zu überlegen, was er am besten darauf erwidern könnte.

„Ich hatte euch schon am Samstag gesagt, dass ich viel zu tun habe. Ich musste einige Dinge für die Woche vorbereiten“, sagte er dann und seine Züge wurden wieder ausdruckslos. Sakura wusste es. Er war nicht der Typ, der so etwas zugeben würde. Irgendwie enttäuschte dies die Haruno, denn sie wollte schon wissen, was Sasuke über diese Umarmung dachte.

„Und jetzt entschuldige mich, ich muss mir eine Aktion für Oktober ausdenken“, sprach Sasuke dann und wollte anscheinend andeuten, dass sie ihn nun in Ruhe arbeiten lassen sollte. Doch bei diesen Worten horchte Sakura auf.
 

„Oktober? Meinst du eine Aktion für Halloween?!“, fragte sie ganz aufgeregt und Sasuke bereute es sofort, dass er sie nicht einfach weggeschickt hatte, ohne zu erwähnen, was er vorhatte.

„Ja, für Halloween“, seufzte er und tippte etwas in seinen Laptop. Sakura drehte sich nun ganz zu ihm um und strahlte. „Wird es wieder ein Kaffee sein, der dem Festtag angepasst wird? So wie es an Weihnachten den Gingerbread Latte gab?“

Sasuke verdrehte die Augen, weil er eigentlich vorgehabt hatte, in Ruhe zu arbeiten. „Ja, wird es. Wenn du so scharf drauf bist, kannst du ja ins Moonbucks runter und etwas herumexperimentieren“, lachte er auf und scherzte eigentlich mit seinem letzten Satz. Doch Sakura schien diese Idee für grandios zu halten.

„Weißt du was? Das mache ich jetzt auch“, antwortete die Rosahaarige nun aufbrausender, da ihr allmählich auffiel, dass Sasuke sie nur loswerden wollte, „bei Naruto und den anderen unten ist es sowieso tausendmal besser als hier“, fügte sie dann etwas verärgert hinzu und lief zur Tür hinaus.

Sasuke schaute ihr hinterher und ließ dann stöhnend von seinem Laptop ab, verwirrt von ihrem plötzlichen Stimmungswechsel. Warum wurde Sakura denn jetzt plötzlich so zickig? Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er hatte nicht wirklich vorgehabt, sie zu verärgern und dass sie es unten bei den anderen 'tausendmal besser' fand … Sasuke wusste nicht wieso, aber irgendwie gefiel ihm diese Tatsache nicht. Er pustete sich eine schwarze Strähne aus dem Auge auf und begab sich wieder an die Arbeit.
 


 

~*~
 


 

„Was? Du willst die Erfinderin des neuen Drinks für Halloween sein?!“, kam es aufgeregt von Naruto, der hinter dem Tresen stand und Sakura unglaublich anschaute.

„Das klingt ja spannend“, kicherte Hinata, die wieder mal ihre Pause im Café verbrachte.

„Du kannst vom Meister höchstpersönlich lernen, Sakura“, gesellte sich nun auch Kiba zu der Gruppe, der den letzten Kunden an der Schlange bedient hatte.

Sakura zog eine Braue in die Höhe. „Vom Meister höchstpersönlich?“, fragte sie skeptisch und wusste nicht, wer gemeint war. Naruto strahlte und zeigte mit beiden Fingern auf sich.

„Na, ich bin der Meister. Oder was glaubst du, wer den Gingerbread Latte erfunden hat?“, antwortete er stolz, während Sakura der Mund offen stand. Sie kam einen Schritt auf ihn zu.

Du hast den Gingerbread Latte kreiert?!“, fragte sie fassungslos und strahlte ebenfalls, „oh mein Gott, warum weiß ich das nicht, verdammt!“, sagte sie dann und schlug ihrem Freund auf den Arm. Dieser hielt nur die Hände in die Höhe, als wäre ihm keine Schuld bewusst. „Du hast nie gefragt!“

Nachdem sie ihre kleine Diskussion beendet hatten, beschäftigten sich die beiden mit der Kaffeemaschine und probierten die unterschiedlichsten Kombinationen aus. Mal mischten sie süßes mit etwas scharfem, nutzten Zimt, diskutierten, ob Sahne zu dem Kaffee passte oder nicht und holten sich zwischendurch Meinungen von Hinata und Kiba, die am Rande Unterstützung boten. Hinata verschwand immer mal in der Zwischenzeit, um nach ihrem Blumenladen zu sehen, machte aber heute ausnahmsweise häufiger Pausen als nötig, da sie selbst gespannt war, was das Resultat der ganzen Arbeit war.
 

„Das.schmeckt.göttlich“, kam es von Kiba, der mit dem Geschmack endlich zufrieden zu sein schien. Die drei Kaffees davor fand er entweder zu scharf, süß oder einfach nicht schmackhaft.

„Hmh, ich schmecke den Zimt heraus und irgendwie auch Lebkuchen“, kam es verträumt von Hinata, die noch einen Schluck von ihrem Becher nahm.

Sakura und Naruto warfen sich stolze Blicke zu und gaben sich einen Highfive.

„Warte, uns fehlt ein Titel“, fiel Naruto auf, der seinen Becher betrachtete. Die Haruno fasste sich überlegend an die Stirn. Oh Mann, sie hatte ja ganz vergessen, dass ein Drink auch einen Namen brauchte; so viel wie sie mit dem Getränk an sich beschäftigt gewesen war …

Konzentriert flogen ihre Augen über die Zutaten und so langsam kam ihr eine Idee auf.
 

„Pumpkin Spice Latte“, sagte sie dann entschlossen und schaute in die Gesichter ihrer Freunde.

Diese strahlten sie an.

„Der Name ist krass, echt jetzt! Er passt total – wir haben Kürbis und Zimt drin, perfekt“, sagte Naruto und die anderen stimmten ihm zu, „jetzt muss nur noch Teme überzeugt werden“, fügte er dann hinzu und wischte mit dem Lappen über den Tresen. Er schaute heraus und bemerkte, dass es schon langsam dunkel wurde. Wow, sie hatten sich ja echt lange mit dem Kaffee beschäftigt!
 

Sakura setzte sich neben Hinata an die Theke. Sie stützte ihre Wange an ihrer Hand ab und seufzte auf. An Sasuke wollte sie eigentlich gar nicht denken und sie wusste nicht, wieso sie in seinem Büro gegen Ende so 'überreagiert' hatte. Sie wusste doch, dass er Ruhe wollte, wenn er arbeitete, also was war heute anders gewesen? Die Haruno wusste, was es war, wollte es aber verdrängen – sie dachte wieder über Sasukes Reaktion über den Morgen nach; wie er nicht zugeben wollte, weshalb er so schnell verschwunden war. Sie war deshalb etwas wütend – schließlich hatte er sie an sich gezogen und da war es ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn man die Gedanken der anderen Person über diese Umarmung wissen wollte.

„Alles in Ordnung, Sakura?“, fragte Hinata vorsichtig und schaute die Rosahaarige besorgt an.
 

Diese blickte auf und musste lächeln, da Hinata immer so fürsorglich war.

„Ich bin nur etwas wütend auf Sasuke, das ist alles“, antwortete sie und irgendwie war es ungewohnt, ihn nicht Griesgram zu nennen – hatte sie ihn denn jemals anders genannt? Hinata rückte etwas näher und schaute sie fragend an.

„Das klingt gar nicht schön. D-darf ich fragen, warum?“, fragte sie schüchtern. Sakura schluckte. Sie hatte bisher noch niemandem von dieser Umarmung erzählt, nicht einmal Naruto. Doch alles in sich hinein zu fressen und mit keiner Vertrauten darüber reden zu können, tat ihr auch nicht gut. Sie hätte Ino anrufen und ihr alles erzählen können, doch Ino war mit der Situation nicht vertraut; sie würde es nicht richtig verstehen können und über das Handy darüber zu sprechen, fand sie etwas blöd.
 

Sakuras Blick flog zu Naruto. Sie vertraute ihm wirklich, Naruto war eine sehr loyale Person, doch für diese Angelegenheit war ihr eine ruhige, weibliche Person vielleicht lieber. Sakura kannte Hinata noch nicht so lange, doch sie schien ihr dennoch so vertraut zu sein, dass sie ihr von Sasuke erzählen konnte. Außerdem war Hinata eine gute Zuhörerin, denn jedes Mal, wenn sie sich über Sasuke beschwert hatte, hatte sie ihr aufmerksam zugehört und sie sogar versucht etwas abzulenken.

„Weißt du, Hinata …“, fing sie an und erzählte der Hyuga von dem Filmabend bei Naruto, den Grund, warum sie mit Sasuke auf dem Boden geschlafen hatte und dann schließlich, wie Sasuke sie mitten in der Nacht an sich gezogen hatte.

„Hmh“, überlegte Hinata und Sakura hatte beobachtet, dass die Blauhaarige ihr konzentriert zugehört und sie aussprechen lassen hatte, „ich kenne Sasuke nur durch Naruto und erlebe ihn nur ab und zu hier im Café, wenn er sein Büro verlässt“, fing sie dann an zu erzählen, während Sakura beiläufig zu Naruto schaute, der mit Kiba zusammen einige Kunden bediente, „aber ich denke, ich kann sagen, dass Sasuke dich vielleicht nicht so sehr hasst, wie du vielleicht denkst“, sagte sie dann und die Haruno runzelte die Stirn. Wie meinte sie das? Gerade als Sakura nachhaken wollte, redete Hinata weiter, „Sasuke ist laut Naruto ein Typ, der nicht gerne seine Gefühle zeigt; es kann vielleicht sein, dass er … ich weiß nicht“, Hinata wirkte nun selbst ein wenig überfragt, doch sie strengte sich wirklich an, um ihre eine vernünftige Erklärung zu liefern, „vielleicht zeigt er seine Gefühle, wenn er sich selbst gerade nicht kontrollieren kann? Im Schlaf hat er dich ja unbewusst an sich gezogen.“
 

Sakura stockte. „Willst du damit sagen, er hat …?“ Nein, Sasuke konnte unmöglich Gefühle für sie haben. Sie verwarf diesen Gedanken sofort – er hatte sie unbewusst nachts an sich gezogen, vielleicht hatte er ja auch nur geträumt und in ihr eine andere Person gesehen, „nein, Hinata, ich weiß, auf was du hinaus willst, aber ich denke nicht, dass es so ist“, stellte sie klar, doch die Hyuga schien davon nicht ganz überzeugt zu sein. Sie hakte aber nicht nach, sondern ließ es so stehen.

„Sasuke mag vielleicht nicht über diese Umarmung reden wollen, aber wie stehst du dazu, Sakura?“, fragte sie dann und hob eine Braue in die Höhe.
 

„Ich …“, wollte Sakura ansetzen, wusste aber nicht, was sie antworten sollte. Ja, wie stand sie dazu? Das einzige, was sie dazu sagen konnte, war, dass sie sich viele Gedanken darüber machte. Noch bevor Sakura Hinata antworten konnte, mischte sich plötzlich Naruto ein.

„Hey Sakura, wenn du Sasuke noch von deinem Pumpkin Spice Latte überzeugen willst, dann würde ich langsam zu ihm gehen“, sprach er und deutete mit einem Nicken auf den Hintereingang, während er eine frische Tasse vor sie stellte. Sakura schaute Hinata entschuldigend an und erhob sich, diese jedoch sagte, dass es völlig in Ordnung wäre, dass sie ihre Unterhaltung nicht weiter führen konnten. Sie müsse sowieso zum Blumenladen, um diesen zu schließen.

„Es ist unser Pumpkin Spice Latte, okay?“, rief Sakura Naruto zu, der ihr daraufhin nur zuzwinkerte. „Es ist aber dein Name!“, erwiderte er nur ehe die Haruno kopfschüttelnd die Eingangshalle betrat.
 


 

~*~
 


 

Sakura stand vor Sasukes Büro und bemerkte, dass Karin und andere Mitarbeiter schon Feierabend hatten. Vorsichtig öffnete sie die Tür zum Büro und achtete darauf, dass sie nichts von dem Kaffee, den sie in der Hand hielt, verschüttete. Die Lichter des Büros waren aus, da Sasuke wohl die Beleuchtung ausreichte, die ihm die Stadt bot – durch die riesige Glaswand schienen allerlei bunte Lichter in den großen Raum und obwohl Sakura noch an der Tür stand, raubte ihr die Stadt bei Nacht noch mehr den Atem als am Tag.

Sie spürte Sasukes Blick auf sich als sie den Raum betrat und irgendwie machte sie das nervös. Langsam lief Sakura auf ihn zu und bemerkte, dass er sie mit seinen Augen verfolgte; auch als sie die Tasse vor ihm abstellte.
 

„Naruto und ich haben den gemacht“, erklärte sie knapp und wollte kehrt machen, doch Sasuke hielt sie am Handgelenk fest, womit er verhinderte, dass sie weitergehen konnte.

„Bleib hier“, sagte er nur und es klang irgendwie so, als würde er sich für sein vorheriges Verhalten entschuldigen wollen, obwohl er eigentlich nur das verlangt hatte, was er sonst auch immer tat – Ruhe bei der Arbeit. Doch irgendwie war es heute anders … er wollte sie nicht verärgern und wusste auch nicht so recht, wieso.

Sakura stockte. Sie spürte, dass ihr Herz wieder etwas schneller schlug, obwohl er sie nur leicht berührte. Still drehte sie sich zu ihm um und beobachtete, dass Sasuke ihr Handgelenk wieder losließ. Dann flogen seine pechschwarzen Augen zur Tasse.

„Pumpkin Spice Latte, so nennen wir ihn“, erzählte sie und musterte den Uchiha, der das Gefäß in die Hände nahm und es beäugte.

„Interessanter Name“, erwiderte er und führte den Kaffee zu seiner Nase, um an diesem zu riechen, „wer kam auf ihn?“, fragte er dann, während seine Augen von der Tasse absahen und wieder Sakura fixieren.

„Ich“, antwortete sie leise und fragte sich, was er mit dieser Information anstellen wollte. Es war doch völlig egal, wer sich den Namen ausgedacht hatte.

Sasuke führte die Tasse nun zu seinen Lippen, um von dem Kaffee zu probieren. Sakura schluckte, denn sie konnte an Sasukes Gesichtszügen kaum ablesen, ob ihm der Geschmack gefiel oder nicht.
 

Er setzte die Tasse wieder auf dem Tisch ab und faltete dann die Hände ineinander, um sein Kinn abzustützen.

„Er schmeckt nach Zimt und gleichzeitig nach Kürbis. Er ist süß, aber auch bitter“, beschrieb er und leckte sich dabei über die Lippen, was Sakura nervös machte. Oh Gott, das sah gerade so verführerisch aus! Sasuke lehnte sich zurück und schaute der Haruno direkt in die Augen. „Eine gute Mischung für Halloween“, sagte er schließlich und Sakura fiel ein Stein vom Herzen.

„Also wird die Aktion für Halloween der Pumpkin Spice Latte sein?“, hakte sie nochmals sicherheitshalber nach. Sasuke nickte nur und nahm noch einen Schluck von dem Kaffee. Er zog eine Grimasse.

„Ich bin mir sicher, dass viele Menschen zig Becher von dem trinken werden, aber das Süße darin schreckt mich ab“, erwiderte er und schob die Tasse beiseite. Sakura verdrehte die Augen und hatte glatt vergessen, dass Sasuke nichts Süßes mochte.

„Wow, ich liefere dir einen echt guten Slogan und kreiere deine nächste Aktion – ich mache für dich ziemlich viel, dafür, dass ich dich eigentlich nicht leiden kann“, fiel Sakura auf, während sie dabei die Arme vor der Brust verschränkte.

„Hn“, machte Sasuke, grinste aber leicht dabei, „ich habe dich nie um Hilfe gebeten“, sagte er dann süffisant, was veranlasste, dass Sakura eine Braue in die Höhe wandern ließ. Ihre echte Wut über ihn schien wie verflogen zu sein; nun befand sie sich wieder mit ihm in ihren kleinen Provokationen.

„Hey, ich verlange eine Gegenleistung!“, warf sie nun ein und trat einen Schritt auf ihn zu. Sasuke legte die Stirn in Falten und erhob sich. „Eine Gegenleistung?“, hakte er skeptisch nach. Sakura nickte und überlegte gleichzeitig, was sie von ihm verlangen konnte. Natürlich könnte sie ihn nun auf die Umarmung ansprechen, doch dann würde er herausfinden, dass sie nur so getan hätte, als hätte sie geschlafen …

Automatisch kamen ihr wieder Hinatas Worte in den Sinn. „vielleicht zeigt er seine Gefühle, wenn er sich selbst gerade nicht kontrollieren kann? Im Schlaf hat er dich ja unbewusst an sich gezogen.
 

Unbewusst … ohne Kontrolle. Vielleicht würde sie ja mehr von Sasukes Seite erfahren, wenn er sich wieder nicht kontrollieren konnte. Das war die Idee. Sakuras Züge fingen an zu strahlen und auch Sasuke schien gespannt zu sein, was sie verlangte.
 

„Ich möchte eine Halloween-Party!“

let's par-tea!


 

let's par-tea!
 

☕ ღ
 

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„Eine Halloween-Party?!“, kam es von Naruto überrascht, der auf dem Beifahrersitz neben Sasuke saß und strahlte, „das ist die Idee!“, fügte er begeistert hinzu.

„Sag ich ja! Wir laden alle Mitarbeiter des Moonbucks ein und feiern die anstehende Aktion – den Pumpkin Spice Latte!“, erwiderte Sakura ebenso aufgeregt vom Rücksitz aus und schaute nun zu Sasuke, der den Wagen bediente. Dieser seufzte nur auf und bereute es, sich bereit erklärt zu haben, die beiden nach Hause zu fahren. Doch da sie gleichzeitig das Gebäude verlassen hatten und es relativ spät gewesen war, wodurch die Bahnen nur stündlich fuhren und Naruto und Sakura keine Lust gehabt hatten zu warten, hatte es sich eben ergeben, dass sie in Sasukes schwarzen Sportwagen gelandet waren.

„Du kannst von mir aus unsere Abteilung einladen, aber nicht alle Mitarbeiter des Moonbucks. Das Gebäude hat fünfzig Stockwerke“, sprach er genervt und stoppte an der roten Ampel.

Sakura brummte. „Na gut. Aber Hinata wird auch eingeladen, stimmt's, Naruto?!“, sagte sie dann freudig und der Chaot stieg in ihre Freude mit ein. „Klar, echt jetzt! Hinata darf auf gar keinen Fall fehlen!“

Sakura lehnte sich zufrieden zurück. Sasuke war ganz überrascht gewesen, als sie eine Halloween-Party verlangt hatte, doch er hatte widerwillig zugestimmt; auch als Sakura gefordert hatte, dass er die ganze Feier organisieren sollte. Okay … dort war er ein wenig schwierig gewesen, er meinte nur, dass er die Location organisierte und sie sich selbst um Deko und Getränke kümmern sollte, doch das war nicht so tragisch, denn die Haruno mochte es, Räume einzurichten.

Apropos Einrichtung - gelangweilt schaute sie sich den Wagen von Sasuke an und es überraschte sie nicht wirklich, dass die Innenbekleidung schwarz und modern war – das Polster bestand aus dunklem Leder und obwohl fast alles ebenso dunkel gehalten war, wirkte das Auto ganz gemütlich.

Ihre Augen flogen zu Sasuke, der den Wagen konzentriert steuerte. Seine Haltung wirkte lässig; er hatte seinen rechten Arm am Armaturenbrett abgestützt und löste diese Position nur, wenn er den Gang wechseln musste. Als Sasuke in den Rückspiegel schaute und sich ihre Blicke trafen, schaute Sakura jedoch schnell weg und wollte sich nicht anmerken lassen, dass sie ihn beobachtet hatte. Leicht flogen ihre Augen wieder in seine Richtung, um zu schauen, ob Sasuke vielleicht etwas bemerkt hatte, doch als sie erneut in den Rückspiegel blickte, hatte er seine Augen nicht von ihr gelöst. Sie schluckte. Warum? Warum schaute er sie jedes mal so intensiv an? Sakura machten lange Blickkontakte nervös, vor allem bei Sasuke, da seine Augen so unglaublich schwarz waren.
 

„Du würdest einen guten Sensenmann ausmachen, Griesgram“, sprach Sakura dann, um etwas Leben in die Stille zu hauchen. Sie lehnte sich etwas vor, um ihre Ellbogen an den vorderen Sitzen abstützen zu können. Naruto versuchte sein Prusten zu unterdrücken, während Sasuke ihm einen tödlichen Blick zuwarf.

„Danke, aber ich werde nicht da sein“, antwortete er, während er sich starr auf die Straße konzentrierte. Sakura weitete die Augen, machte dann aber sogleich auch schon ihren Mund auf. Für wen machte sie den ganzen Quatsch denn bitteschön?!

„Nein, du kommst, das bist du mir schuldig“, wendete sie ein und beobachtete, dass sich Sasukes Züge verfinsterten.

„Ich bin dir mit der Einwilligung der Party schon genug entgegen gekommen“, antwortete er und bog in die Straße ein, in der Naruto wohnte. Sakura biss sich auf die Unterlippe. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Der Wagen stoppte.

„Du wirst kommen“, betonte Sakura ernst, öffnete die Tür und ließ Naruto und Sasuke alleine im Auto zurück.

„Mann, Sakura kann echt temperamentvoll sein“, lachte der Uzumaki und schaute ihr von der Fensterscheibe aus hinterher. Dann wandte sich sein Blick zu dem Uchiha, „aber echt, Teme, tu ihr doch den Gefallen und komm. Bis Halloween dauert's noch 'ne Woche, überleg's dir bis dahin“, sagte er dann grinsend und verließ ebenfalls das Auto, „danke für die Fahrt!“, verabschiedete er sich noch.

Sasuke blieb still sitzen und beobachtete, wie Sakura mit verschränkten Armen an der Wohnungstür auf Naruto wartete, der seine Schlüssel aus seiner Hosentasche kramte, aber diese dann fallen ließ. Sasuke konnte sehen, dass Sakura lachen musste, aber gleichzeitig die Augen verdrehte, während sich Naruto für seine Tollpatschigkeit entschuldigte.

Sasuke umklammerte sein Lenkrad fester. Er hatte gerade eben gedanklich einen Entschluss gefasst und es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass er sich so schnell umstimmen hatte lassen.
 


 

~*~
 

Sakura schaute sich stolz um. Die eine Woche, in der sie ungeduldig auf die Party gewartet hatte, war endlich um – nun stand sie in der Villa, die Sasuke für sie organisiert hatte und konnte nicht glauben, dass sie mit Naruto, Kiba und Hinata zusammen die Dekoration und Getränke, sowie die Speisen organisiert bekommen hatte – überall hingen kleine Kürbisse und Geister und als Getränke gab es den Pumpkin Spice Latte in einer kalten Version, aber auch zu Alkohol konnte man greifen. Um die Speisen hatte sich Kiba persönlich gekümmert, da er ein überraschendes Fabel für gruseliges Gebäck hatte; Sakura hatte vorhin echt geglaubt, dass das Auge auf ihrem Muffin echt war. Das Haus hatte sich auch schon allmählich gefüllt und die Haruno beäugte interessiert die Kostüme; von Hexen wie Karin – was so gut zu ihr passte – bis hin zu irgendwelchen Personen, die sich Wunden und Verletzungen geschminkt hatten, die unfassbar real aussahen … der Typ, dessen halbes Gesicht zerfleischt war, brachte Sakura fast zum Erbrechen.
 

„Ich finde, die Party fängt super an“, kam es von Hinata, die sich nun neben die Rosahaarige stellte. Diese musterte das Kostüm ihrer neu gewonnenen Freundin und staunte – Hinata trug ein aufwendiges, dunkelblaues Gräfinnen Kleid mit Spitzenverzierungen. Ihre Augen waren auffällig blau geschminkt und an ihrem Mund konnte man eine zugenähte Stelle erkennen, die sie sich aufgemalt hatte.

„Du siehst spitze aus, Hinata“, sprach Sakura begeistert und schaute sie nochmals von oben bis unten an. Die Hyuga errötete leicht. „D-du siehst auch gut aus. Mir gefällt die Idee; du siehst wirklich aus wie eine Horror-Krankenschwester“, erwiderte sie lächelnd. Sakura schaute auf sich herab. Yep, sie sah wirklich gruselig aus. Die Haruno hatte sich für ein kurzes Krankenschwesterkleid entschieden, was sie mit Kunstblut aufgepeppt hatte.

„Hey Sakura, willst du deine eigene Kreation in einer Iced Version genießen?“, kam es von Kiba, der sich plötzlich zwischen die beiden Mädchen schob und ihnen den Anlass für diese Party präsentierte – den Pumpkin Spice Latte.
 

„Schickes Kostüm“, kommentierte Sakura, die Kibas Getränk annahm und die Augen über ihn fliegen ließ. Kiba trug ein Butleroutfit und hatte sich die Haare nach hinten gegelt.

„Danke“, zwinkerte er und gab das Kompliment an sie und Hinata zurück ehe er sich unter die Leute mischte.

„Hast du Sasuke schon gesehen?“, fragte Hinata Sakura vorsichtig, als Kiba weit genug entfernt war. Sakura schüttelte den Kopf. Sie war die ganze Woche sowieso schon etwas abweisend zu Sasuke gewesen, weil er immer noch nicht zu der Party zugesagt hatte und das obwohl sie ihn doch so ausdrücklich gebeten hatte. Sie fand es zwar schön, dass alles geklappt hatte und die Mitarbeiter des Moonbucks sich amüsierten, doch dadurch, dass sie auch eine leichte Absicht hinter dieser Feier gehabt hatte, war es schon enttäuschend, dass Sasuke nicht kam …
 

„Hmh“, machte Hinata nur und schaute sich um, „ich habe Naruto auch noch nicht gesehen seitdem er meinte, dass er kurz nach Hause wollte, um sich umzuziehen …“, fiel ihr dann auf und Sakura musste ihr zustimmen. Stimmt … wo blieb Naruto bloß? Doch weiter mussten sich die beiden gar keine Gedanken mehr machen, denn als sie zum Eingang der Villa schauten, entdeckten sie einen weißen Laken, in der eine Person steckte und die den Arm um einen gewissen Schwarzhaarigen gelegt hatte … Sasuke! Moment mal, warum lief er neben jemandem her, der in einem Laken steckte?!

„Hey Sakura, guck mal, ich hab Teme mitgebracht!“, erklangen unter dem Stückstoff Töne, die Sakura sehr vertraut vorkamen.

„Naruto? Bist du das?“, fragte sie und zupfte an dem Stoff herum.

„Ja, ich bin ein Geist, ist doch ganz klar!“, sagte er und hob dann beide Arme in die Höhe, „buh!“

Sasuke, der neben ihm stand, lachte verächtlich auf. „Ich habe noch nie so ein billiges Kostüm gesehen“, merkte er an und schaute den Laken aka Naruto ausdruckslos an. Dadurch, dass sich das Leintuch zu ihm drehte, musste Naruto wohl nun den Blick auf ihn gerichtet haben.

„Hey, wenigstens bin ich nicht so ein Langweiler und komme mit Arbeitsklamotten!“, maulte dieser und irgendwie sah es süß aus, wie er unter dem Laken die Arme vor der Brust verschränkte. Sakura schenkte nun ihre Aufmerksamkeit Sasuke – es stimmte, er trug genau das gleiche Hemd und genau die gleiche Hose, die er auch sonst im Büro immer anhatte. Doch das war nicht weiter schlimm - Sakura war Naruto unglaublich dankbar, dass er es geschafft hatte, den Uchiha hierher zu schleppen.
 

„Ich bin nicht freiwillig hier“, antwortete Sasuke monoton und ließ seine Augen nun über Sakura gleiten. Sie bemerkte, dass er ihr Kostüm von oben bis unten analysierte und es schien so, als würde ihm kein Detail entgehen können.

Naruto lachte auf. „Eigentlich hast du dich nicht allzu sehr gesträubt, als ich vor deiner Tür stand, du-“ „Okay Geist, du kannst wieder zurück in die Geisterwelt“, unterbrach Sasuke ihn plötzlich, was Sakura eine Braue in die Höhe wandern ließ. Er hätte sich nicht allzu sehr gesträubt?

„Haha“, kam es nur trocken von Naruto, der sich nun zu Hinata umdrehte, „hey, ich sehe durch diesen Lacken zwar nur schwach, aber cooles Kostüm, Hinata, echt jetzt!“, sagte er dann und grinste … das glaubte Sakura zumindest.

Hinata wurde augenblicklich rot, doch nicht wie sonst, sondern wirklich knallrot.

„D-danke, dein Kostüm ist auch sehr schön“, erwiderte sie und schaute nervös zu Boden. Die Haruno musste bei ihrem Anblick lächeln. Hinata schien wirklich sehr in Naruto verliebt zu sein.
 

„Hey Griesgram, ich zeig dir mal den Pumpkin Spice Latte in einer Iced Version, echt cool, oder?“, sagte Sakura plötzlich, schnappte sich Sasukes Arm und schliff ihn von Naruto und Hinata weg.

„Was soll das“, sagte er nur, ließ sich aber von Sakura weiterhin ziehen. Diese schaute über ihre Schulter und verdrehte die Augen.

„Ich will die beiden etwas alleine lassen. Sie scheinen sich zu mögen, also geben wir ihnen doch die Chance“, sagte sie dann und ihr Blick flog nochmal zu den beiden, die sich nun angeregt unterhielten … na ja, Naruto redete – glaubte sie, denn sie konnte wegen dem Laken kaum erkennen, ob sich seine Lippen bewegten – und Hinata schaute ihn nur verträumt an, nickte aber zwischendurch lächelnd.
 

Als sie mit Sasuke vor den Getränken angekommen war, drehte sie sich zu ihm um und bot ihm sogar einen Iced Pumpkin Spice Latte an, doch Sasuke verneinte. Sakura gab sich mit dieser Antwort zufrieden und lief weiter zu den Alkoholen.

„Ah, ich verstehe, der wehrte Herr bevorzugt lieber diese Art von Getränken“, sagte sie dann und griff nach einem Glas, um dieses Sasuke zu reichen. Er sollte etwas lockerer werden, damit sie sich mit ihm über diesen einen Morgen unterhalten konnte. Die Umarmung war schon eine Woche her, doch es gab keine Sekunde, in der Sakura nicht darüber nachdachte. Sie wusste nicht wieso, aber Sasuke hatte sich einfach in ihr Hirn gebrannt. Es war nicht nur die Umarmung, die ihr nicht mehr aus dem Kopf ging … Sasukes Blicke, seine leicht neckische Art, wenn sie sich provozierten … das alles ließ Sakura die Frage aufwerfen, was Sasuke von ihr eigentlich hielt.
 

Sasuke hob misstrauisch eine Braue in die Höhe, während er das Glas annahm.

„Willst du mich etwa abfüllen?“, kam es von ihm amüsiert, doch er konnte ja nicht ahnen, dass er gerade ins Schwarze getroffen hatte. Sakura aber ließ sich nichts anmerken.

„Vielleicht bist du ja dann nicht mehr so ein Griesgram“, erwiderte sie und grinste sardonisch. Sasuke schaute sie daraufhin emotionslos an, kam dann aber plötzlich einen Schritt auf sie zu und beugte sich zu ihr herunter.

„Ich kann wirklich anders sein, wenn ich etwas lockerer bin. Doch es dauert ziemlich lange, bis ich meinen Verstand verliere … es sei denn, ich begegne jemandem, der mich um den Verstand bringt“, flüsterte er in ihr Ohr und Sakura spürte sofort die Gänsehaut, die sich über ihren gesamten Körper breit machte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich und ehe sie seine Nähe und diese verdammt anziehenden Worte im Flüsterton weiter genießen konnte, löste sich Sasuke wieder von ihr. Er blickte ihr ins Gesicht und als ihm ihre Reaktion zu gefallen schien, nahm er grinsend einen Schluck seines Getränkes und ließ die Haruno alleine stehen. Diese war immer noch gedanklich bei Sasuke und konnte nicht fassen, was eben geschehen war. Ob er es mit Absicht machte? Ob er vielleicht wusste, dass er sie mit solchen Dingen in den Wahnsinn trieb? Sakura drehte sich um und sah, wie er in der Menge verschwand. Sie schluckte. Es würde schwer werden, ihn um den Verstand zu bringen, denn er war derjenige, der sie um den Verstand brachte.

I like my man like my coffee - hot and tasty


 

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Die Musik wurde immer lauter und die Moonbucks Mitarbeiter durch den Alkohol immer lässiger. Sakura lief durch die Massen und entdeckte Naruto, der sich nicht von Hinatas Seite löste. Er hatte nun ein großes Loch in den Laken geschnitten, damit er aus diesem seinen Kopf herausstrecken konnte – anscheinend war ihm unter dem Stoff warm geworden. Sakura lächelte und freute sich für ihre beiden Freunde, die gerade vielleicht sogar etwas flirteten.

Die Haruno lief weiter, was sich allerdings als schwierig erwies, da sich die Leute wirklich gut zu amüsieren schienen, denn sie tanzten wie wild und waren wohl froh, sich etwas von dem Alltag im Büro lösen zu können. Sakura entdeckte Kiba bei einer Gruppe von Männern, mit denen er sich angeregt über etwas unterhielt - dabei zog er fragwürdige Grimassen und unterstrich seine Worte mit wilden Gestiken, was zeigte, dass er ebenfalls viel Spaß hatte.
 

Sakuras Augen flogen weiterhin durch den Raum und sie fragte sich allmählich, wo sich Sasuke so herumtrieb – seitdem er sie vor Stunden an dem Getränkestand zurückgelassen hatte, hatte sie ihn nicht nochmal gesehen. Doch dann entdeckte sie eine Rothaarige, die unmittelbar neben dem Uchiha im großen Wohnzimmer auf der Tanzfläche stand. Sakura runzelte die Stirn und beobachtete, wie Karin versuchte Sasuke anzuflirten, dieser aber pures Desinteresse zeigte, indem er die Augen verdrehte und sich einfach umdrehte und ging. Sakura schaute ihm unglaublich hinterher und konnte nicht fassen, wie hart er war; empfand er denn keinerlei Feingefühl? Sakura wusste, sie sollte mit Karin, die ihm nun verärgert hinterher schaute, Mitleid empfinden, da ein solcher Korb keine schöne Erfahrung für eine Frau war, doch irgendwie musste die Haruno lachen … geschah der Hexe auf irgendeine Weise recht.
 

Sakura konzentrierte sich wieder auf Sasuke, der sich nun an eine Wand gelehnt hatte und den Blick über die Menge schweifen ließ. Als seine Augen ihre trafen, musterte die Haruno ihn von oben bis unten und konnte immer noch nicht glauben, dass er einfach mit seinen Arbeitsklamotten gekommen war. Sie seufzte auf, da sie einen Entschluss gefasst hatte. Zielstrebig lief sie auf den Uchiha zu, der immer noch nicht seine Augen von ihr löste und schnappte sich seine blasse Hand. Dann zog sie ihn quer durch das Wohnzimmer, bis in den Flur, in dem sie ihre Handtasche nahm, die auf der Kommode stand, und lief in das freie Badezimmer, um mit Sasuke hineinzutreten und die Tür hinter sich zu schließen.

Dann stellte sie sich vor ihn und ließ ihren Blick skeptisch über ihn gleiten. Sasuke warf nur eine Braue in die Höhe, doch bevor er nachhaken konnte, weshalb sie ihn so plötzlich aus der Menge in das Badezimmer gezogen hatte, stellte sich Sakura auf die Zehenspitzen und ließ ihre Hände durch seine Haare fahren.
 

„Was zum Teufel …?“, kam es von Sasuke, der die Haruno mit einem Blick anschaute, der offensichtlich fragte, ob sie den Verstand verloren hatte.

„Dein ausdrucksloses Gesicht ist eigentlich schon gruselig genug“, fing sie an zu erklären und ließ von seinen Haaren ab, als diese ihr nun lässiger erschienen – seine Strähnen standen nun etwas ab und er wirkte deutlich lockerer, „aber du musst dich schon den Regeln dieser Party anpassen und einer dieser Regeln war es, sich zu verkleiden“, stellte sie klar und kramte nun aus ihrer Handtasche eine rote Tube hervor dessen Inhalt sie auf ihre Hand drückte – Kunstblut. Dann legte sie ihre flache Hand auf Sasukes schneeweißes Hemd und verteilte die Flüssigkeit.
 

„Hey, das Hemd war teuer“, beschwerte sich Sasuke, der fassungslos beobachtete, wie Sakura mit ihrer Hand quer über seine Brust fuhr. Sakura grinste nur selbstgefällig und machte weiter.

„Du hast doch sicher tausende von denen … eins weniger wird dich nicht umbringen“, seufzte sie und wollte nun mit ihrer 'blutbeschmierten' Hand zu seiner Wange übergehen, doch Sasuke hielt sie am Handgelenk fest.

„Nicht ins Gesicht“, sagte er ausdrücklich und meinte es anscheinend ernst, da er sie monoton anschaute.

Sakura verdrehte nur die Augen, versuchte aber trotzdem irgendwie noch Haut zu erwischen.

„Dann deinen Nacken“, sprach sie und ließ ihre Hand sogleich auch schon zu seinem Hals gleiten.

Sasuke zeigte keinen Widerstand und ließ sie machen. Die Haruno wurde nun etwas nervöser. Sie war ihm wieder so nah und jedes Mal tat sich etwas in ihrer Brust, wenn sie nur wenige Zentimeter trennten. Sakura ließ ihre Hand sanft in seinen Nacken gleiten und strich mit ihrem Daumen vorsichtig über seinen Hals. Sie spürte, dass Sasuke schluckte. Er beobachtete sie wieder ohne ein Detail auszulassen und es würde kein Moment geben, in dem Sakura genau das nicht nervös machen würde. Sie versuchte ihre Hand unter Kontrolle zu halten, um nicht anzufangen zu zittern, denn sie spürte, dass ihr Körper tobte.

„Sollten Krankenschwestern ihre Patienten nicht verarzten anstatt sie so aussehen zu lassen, als wären sie gerade von einer Messerstecherei gekommen?“, fragte dann Sasuke amüsiert, was die Haruno für einen kurzen Moment aus dem Konzept brachte, da sie immer noch auf seinen Hals fokussiert war. Sie fasste sich und grinste frech. „Ich behandel meine Patienten eben anders … schließlich bin ich eine Horror-Version einer Krankenschwester“, erklärte sie und bemerkte, dass Sasuke leise auflachte.
 

Als sie fertig war, schmierte sie sich das Blut von den Händen auf ihrem eigenen Kleid ab und betrachtete stolz ihr Werk.

„Viel passender“, kommentierte sie und stemmte die Hände in die Hüften. Sasuke schaute nur auf sich herunter und lachte wieder trocken.

„Wenn du denkst, dass ich jetzt gruseliger aussehe, nur weil mein Hemd rote Flecken hat und meine Haare etwas zerzaust sind, dann denke ich, du hast die Idee von Halloweenkostümen nicht ganz verstanden“, sprach er und setzte sein neckisches Grinsen auf.

Sakura verdrehte nur die Augen. „Auf die Schnelle konnte ich halt nichts auftreiben. Glaub mir, sonst hätte ich dir dein Sensenmannkostüm besorgt“, erwiderte sie genauso provokant. Sakura viel auf, dass sie sich nun schon seit einigen Stunden auf der Feier aufhielten und Sasuke immer noch ganz bei Sinnen war. Hatte er denn nicht noch mehr getrunken? Wieder stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und beugte sich zu seinen Lippen vor, um vielleicht Alkoholgeruch ausmachen zu können.

Sasuke, der bemerkte, was sie herausfinden wollte, neigte seinen Kopf zu ihrem Ohr.

„Ich habe nur das Glas getrunken, was du mir angeboten hast. Ich bin noch klar bei Verstand“, sagte er ruhig und gefasst, löste aber bei Sakura wieder eine Gänsehaut aus. Sie trat einen Schritt zurück und atmete tief ein. Er machte es ihr wirklich schwer.

Sasuke fixierte sie wieder und Sakura fiel auf, dass er sie fragend anschaute. Ehe sie herumrätseln konnte, was für eine Frage in seinem hübschen Kopf schwebte, machte er seinen Mund auf.

„Sag mal …“, setzte er an und kam den Schritt wieder auf Sakura zu, den sie zurückgetreten war, „warum bist du so darauf aus, mich mit Alkohol abzufüllen?“, fragte er dann und beugte sich so weit zu ihr herunter, dass Sakura glaubte, ihre Lippen würden sich gleich berühren, „welche Absicht verfolgst du damit, mh?“, sprach er wieder und klang interessiert.
 

Sakura wurde warm … nein, ihre wurde heiß. Sasuke hatte einfach eine zu starke Wirkung auf ihren Körper und trotzdem ärgerte sie sich gleichzeitig, dass ihm aufgefallen war, dass sie eine Absicht verfolgte, die mit ihm in Verknüpfung stand.

„Ich …“, fing sie an und dachte an ihre Begründung, die sie schon am Anfang der Party abgegeben hatte, „ich wollte nur sehen, ob du dann vielleicht nicht mehr so ein Griesgram bist“, erklärte sie dann und versuchte so sachlich wie möglich zu klingen. Sasuke, der leicht die Stirn in Falten legte und von dieser Erklärung nicht ganz überzeugt zu sein schien, löste sich leicht von ihr. Ehe er etwas einwenden konnte, schnappte sich Sakura ihre Handtasche und öffnete die Badezimmertür.

„Und jetzt entschuldige mich, ich kann mich nicht die ganze Nacht mit dir beschäftigen. Schließlich will ich mich auch etwas amüsieren“, sagte sie dann, riss die Tür auf und verschwand.

Sasuke schaute ihr nur hinterher und seufzte unzufrieden auf.
 


 

~*~
 

Sakura wusste, Naruto hatte ihr verboten Alkohol zu sich zu nehmen. Sie wusste, dass sie aus rein rechtlichen Gründen auch gar keinen Alkohol trinken durfte, da dies in Japan erst mit zwanzig Jahren erlaubt war. Dennoch hatte sich Sakura am Getränkestand nicht zurückhalten können und war einfach zu neugierig gewesen, wie die verschiedenen Cocktails schmeckten – die zusätzliche Frustration, die durch Sasuke entstanden war, da sie ihren Plan nicht durchsetzen konnte, trug natürlich dazu bei, dass sie zu den Gläsern gegriffen hatte. Doch so langsam bereute die Haruno ihre Entscheidung, denn sie spürte, dass ihr übel wurde. Sie war nie der Typ gewesen, der Alkohol vertrug und sie wusste auch nicht, was sie sich dabei gedacht hatte.

Sie hielt sich den Magen und versuchte Naruto ausfindig zu machen – sie musste unbedingt aus dieser Menge raus, doch ohne ihm vorher Bescheid zu sagen, würde sie das nicht tun, da sich der Chaot schnell Sorgen machte.

Sofort entdeckte sie ihn auch auf der Tanzfläche mit Hinata und es tat ihr im Herzen weh, dass sie die beiden bei ihrer Zweisamkeit stören musste – die Musik war wild, doch trotzdem tanzten die beiden eng umschlungen in einem ruhigen Rhythmus, was total süß war. Sakura entschied sich, Naruto beiläufig beim Vorbeigehen Bescheid zu geben.
 

„Naruto, ich fühl mich nicht so gut; ich geh etwas nach oben in irgendeinen Raum und leg mich etwas hin, okay?“, sagte sie und beobachtete, dass sich Naruto überrascht von Hinata löste, um ihr einen besorgten Blick zu zuwerfen.

„Dir geht es nicht gut?“, fragte er und auch Hinata machte sich Sorgen. „S-sollen wir mit dir etwas rausgehen?“, kam es auch sogleich von ihr. Sakura winkte aber ab und lächelte.

„Nein, ich habe nur diesen einen Pflaumenmuffin gegessen und ich glaube, der hat etwas meinen Magen verdorben“, log sie und hoffte, dass Naruto nicht bemerkte, dass sie getrunken hatte. Dieser jedoch fragte nochmals, ob sie sich sicher war, dass er und Hinata sie nicht begleiten sollten, aber Sakura schüttelte nur den Kopf und verabschiedete sich lächelnd von den beiden, die zwar noch besorgt aussahen, aber sich dann wieder ihrem Tanz widmeten.
 

Sakura schliff sich währenddessen die Treppen der Villa hoch. Hier gab es doch sicherlich so etwas wie ein Schlafzimmer – es gab zumindest oben im Flur angekommen viele Räume. Die Haruno fühlte sich etwas wohler, da man von hier aus die Musik nur noch gedämpft wahrnahm. Immer noch den Magen haltend lief sie auf irgendeine Tür zu und öffnete diese – Jackpot, ein Zimmer, in dem es ein großes Bett gab! Gerade als sich Sakura auf dieses werfen wollte, nahm ihr aber etwas anderes ihre Aufmerksamkeit.
 


 

~*~
 

Sasuke quetschte sich durch die Menschenmassen und zog eine verärgerte Grimasse. Allmählich reichte es ihm, dass ihn unbekannte Mitarbeiterinnen antanzten oder ihm Getränke anboten. Bei dem letzten Punkt musste der Uchiha unweigerlich an Sakura denken, die ihm am Anfang des abends ebenso ein Getränk angeboten hatte – dieses hatte er angenommen und er wusste auch nicht so recht, wieso er das getan hatte, denn eigentlich trank er nicht, wenn er sich in der Nähe seiner Arbeiter aufhielt, doch da sich auf dieser Feier gleich seine ganze Abteilung befand, war dies unvermeidbar. Es war ja auch eine Art Mitarbeiter-Feier … gemixt mit Halloween … irgendwie. Der Uchiha schüttelte diese sinnlosen Gedanken wieder ab und schaute sich um. Er hatte Sakura schon länger nicht gesehen und wunderte sich, wo sie sich die ganze Zeit herumtrieb … schließlich stand sie weder bei Kiba, noch bei Hinata oder Naruto und Sasuke hatte bisher nicht mitbekommen, dass sie sich mit jemand anderem aus dem Unternehmen angefreundet hatte. Genau deshalb machte er sich über die Haruno Gedanken, es gab keinen … anderen Grund. Sasuke seufzte auf. Er machte sich etwas vor und das schon seit längerem – ihn interessierte, was Sakura machte, wo sie sich herumtrieb und was sie sonst alles noch tat. Diese unbeschreibliche Neugier war Sasuke neu, denn er war noch nie der Typ gewesen, der sich so sehr für eine Person Gedanken machte. Automatisch dachte der Uchiha an die Umarmung, die sich vor einer Woche abgespielt hatte. Er wusste wirklich nicht, was ihn dazu getrieben hatte, Sakura so an sich zu ziehen; war es ihre Wärme gewesen? Ihr nach Kirschblüten riechender Duft? Er wusste es nicht so recht, doch er war sich bewusst, dass ihm diese Umarmung gefallen hatte, auch wenn er sie sofort gelöst hatte – er war einfach überfordert gewesen und hatte nicht gewusst, was sein unbewusstes Verlangen, ihre Nähe zu spüren, heißen sollte. Spätestens jetzt war er sich im Klaren, dass er Interesse an ihr hatte, denn er dachte nur noch an sie, auch wenn es vielleicht nicht so schien.

Doch der Schwarzhaarige verstand Sakura nicht; sie war ständig frech zu ihm und machte nicht einmal den Anschein, dass sie sich womöglich von ihm angezogen fühlte, außer … wenn er ihr nahe kam. Sasuke neigte den Kopf etwas schief. Jedes mal, wenn sie nur wenige Zentimeter trennten, wirkte Sakura immer nervös und schaute ihm nicht mehr in die Augen. Zeigte sie vielleicht auf diese Weise ihre Haltung ihm gegenüber? Sasuke schüttelte den Kopf. Nein, jedes Mädchen würde nervös werden, wenn ein Typ, der auch noch einen ganzen Kopf größer war, einem so nah kommen würde.
 

Gerade als sich Sasuke draußen am Pool umsehen wollte, stach ihn plötzlich Naruto ins Auge, der mit Hinata auf einer Liege saß und … mit ihr an dieser gekettet war?!

Er lief mit hochgezogener Braue auf seinen Freund zu und warf ihm einen fragenden Blick zu.

Naruto stöhnte nur auf. „Kiba, der Bastard, ist blau, hat die Handschellen von einer verkleideten Monster-Polizistin geschnappt und uns an die Liege hier gekettet!“, erklärte er, während Hinata neben ihm kicherte. Sie schien wohl ebenfalls ein bis zwei Gläser getrunken zu haben.

„Hn“, kommentierte Sasuke nur und konnte sich vorstellen, was Kiba mit dieser Tat beabsichtigen wollte. Der Uchiha kannte Naruto nun schon seit seiner Kindheit und dass er nun langsam auf dem Weg war, sich an jemanden zu binden, freute ihn sogar etwas, denn auch Sasuke bemerkte die Spannungen zwischen seinem Freund und Hinata. Vielleicht würde er ihn dann etwas in Ruhe lassen und wäre nicht mehr allzu anhänglich …
 

„Hey Sasuke, kannst du mir einen Gefallen tun und nach Sakura schauen? Sie meinte vorhin, dass es ihr nicht gut geht und sie sich oben etwas hinlegen will“, sprach dann Naruto besorgt.

Sasuke weitete leicht die Augen. Das war also der Grund, weshalb er sie nicht auffinden konnte. Er nickte und lief auch schon sofort wieder hinein, um die Treppen hochzusteigen.

Oben angekommen schaute er sich um und versuchte zu erahnen, in welches Zimmer die Haruno gegangen sein könnte. Nachdem er zweimal die falsche Tür erwischt hatte, stellte er sich vor die, bei der er sich nun sicher war, dass sich Sakura hinter dieser aufhalten würde.

Er legte die Hand auf die Klinke und drückte diese runter, um dann schließlich den Raum zu betreten.

Das erste, was er sah, war Sakuras Rücken. Sie schaute aus dem Fenster, erschrak aber als sie die Tür hinter sich hörte und drehte sich zu ihm um.

„Was machst du hier?“, fragte sie und schaute ihn verwundert an. Sasuke jedoch fragte sich eher, was sie da gerade am Fenster machte.

„Naruto wollte, dass ich nach dir sehe“, erklärte er knapp und Sakura ließ ihre Schultern wieder fallen, während sie aufseufzte. Wirkte sie etwa enttäuscht?

Sasuke verwarf diesen Gedanken wieder als er näher trat, um ebenfalls aus dem Fenster schauen zu können, denn es interessierte ihn wirklich, was Sakuras Aufmerksamkeit gepackt hatte.
 

Er blickte hinaus und sah eine Leinwand auf dem ein altmodischer Film abgespielt wurde … na ja, es war viel mehr die Garagenwand, auf die ein Beamer gerichtet war. Wenn sich Sasuke nicht täuschte, müsste es der Hinterhof der Villa sein, den einige wohl in Beschlag genommen hatten – unten saßen einige Leute auf der Wiese und schauten sich den Film in Ruhe an.

„Das ist so cool“, fing Sakura plötzlich an zu strahlen, „ich wollte schon immer mal in ein Autokino, kennst du das?“, fragte sie ihn dann und drehte sich zu ihm.

„Du meinst ein Drive-in-Kino?“, erwiderte dieser und ließ eine Braue in die Höhe wandern. Er hätte nicht gedacht, dass Sakura von so etwas begeistert sein würde.

Sakura nickte nur und blickte weiterhin aus dem Fenster, löste sich aber von diesem als ihr Magen wieder Probleme machte. Langsam lief sie auf das Bett zu und ließ sich darauf rücklings fallen.

„Was hast du?“, wollte Sasuke wissen und seine Augen flogen zu ihrer Hand, die sie sich auf den Bauch gelegt hatte.

Sakura brummte nur so etwas wie ein „Mir geht’s gut“ und wollte ihn damit wohl abschütteln, doch Sasuke trat auf sie zu und setzte sich nun auf den Rand des Bettes.
 

„Du lallst etwas“, fiel ihm auf und Sakura biss sich sofort auf die Unterlippe. Mist, er hatte es bemerkt. Sie erwiderte nichts, sondern starrte nur auf seine breiten Schultern. Sasuke drehte sich plötzlich um und beugte sich nun so weit zu ihr vor, dass er ihrem Gesicht wieder so nahe war. Seine pechschwarzen Augen wanderten über ihre Nase, über ihre Lippen - sie waren, verdammt nochmal, überall. Sasukes Gesicht wirkte von der Nähe noch attraktiver als es schon war. Seine Haut war so weiß wie Porzellan, die einen unglaublichen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren gab. Sein Kinn war markant, doch seine Augen verliehen seinem Gesicht eine gewisse Weichheit.
 

„Du riechst auch nach Alkohol“, sprach Sasuke leise und fühlte sich damit in seiner Annahme bestätigt. Sakura versank in seinen dunklen Augen und spürte wieder, dass ihr Körper auf ihn reagierte – Aufregung, Nervosität und Spannung.
 

„Vielleicht atmest du gerade auch nur deinen eigenen Geruch ein?“, versuchte Sakura zu kontern, doch Sasukes Mundwinkel formten sich nur zu einem verschmitzten Grinsen.

„Ich bin immer noch bei dem einen Glas geblieben und ich denke, dass sich mein Geruch schon längst aufgelöst hat“, antwortete er und fixierte dann wieder ihre Lippen, „du hingegen duftest so als hättest du mehr als nur nach einem Glas gegriffen“, fügte er still hinzu, während er den Blick nicht von ihr nahm.

Sakura sagte nichts dazu, sondern beobachtete seine Augen, die immer wieder über ihr Gesicht flogen und sie analysierten. Irgendwie spürte sie in dieser Situation den Mut, ihn das zu fragen, was sie schon seit Tagen fragen wollte und sie wusste nicht, wieso sie nun diese Courage verspürte. Lag es an dem Alkohol? Vermutlich.

„Sasuke …“, fing sie an und der Angesprochene weitete überrascht seine Lider, da er bisher noch nie mitbekommen hatte, dass sie ihn anders als 'Griesgram' nannte. Sein Name aus ihrem Mund klang überraschend … schön. Sie betonte die letzten Silben nicht so sehr, wie es so manch andere taten und das Helle in ihrer Stimme ließen seinen Namen wohlklingend wirken. Sasuke schaute sie ruhig an, um zu signalisieren, dass er ihr zuhörte. Sakura schluckte und wurde eine Stufe nervöser, „als wir bei Naruto übernachtet haben und ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, lag ich in deinen Armen“, platzte es nun aus ihr heraus und sie musterte Sasukes Gesicht, das sie verwundert anblickte, „kannst du dir erklären, warum das passiert ist?“, fügte sie dann hinzu und schaute ihn unsicher an.
 

Sie konnte sehen, dass sich Sasukes Kiefer verspannte. Er hatte anscheinend nicht erwartet, dass sie wach gewesen war, auch wenn er ab und zu mit dem Gedanken gespielt hatte, dass sie vielleicht doch etwas mitbekommen haben könnte. Er ließ seinen Körper wieder lockern und blickte ihr wieder ruhig ins Gesicht.

„Ich glaube, deine Absicht, mich heute abzufüllen, um genau danach zu fragen, hat sich ins Gegenteil gewandelt“, kommentierte er dann schmunzelnd, woraufhin Sakura ärgerlicherweise lachen musste, obwohl ihre Frage eigentlich ernst gemeint war. Doch Sasuke hatte recht – sie hatte vorgehabt, ihn etwas lockerer zu stimmen, damit er auf die Umarmung zu sprechen kam, doch gerade passierte genau das Gegenteil.

Sasuke war die ernste Situation dennoch bewusst und er hörte auch schon wieder auf zu grinsen.
 

„Bist du bei Bewusstsein, Sakura?“, fragte er plötzlich und schaute sie eindringlich an. Sakura, die die Frage etwas merkwürdig fand, runzelte die Stirn, nickte aber. Sie hatte zwar etwas zu sich genommen, war aber nicht betrunken, sondern eher angetrunken – sie würde am nächsten Tag keinen Filmriss oder dergleichen kriegen, denn sie wusste, dass sie noch bei Sinnen war und alles wahrnahm.

„Ja, wieso?“, fragte sie dann.

Sasuke, der sie wieder anblickte und sich damit anscheinend sicher sein wollte, dass sie auch wirklich noch einen klaren Verstand hatte, beugte sich zu ihr herunter.
 

„Damit du dich morgen noch daran erinnern kannst“, flüsterte er dann und legte seine Lippen auf ihre. Sakura weitete überrascht ihre Augen, schloss aber diese sofort als ihr sein unbeschreiblich guter Duft in die Nase stieg … immer noch Pfefferminz, der sich mit einem leichten Alkoholgeschmack mischte. Die Hitze stieg in Sakuras Körper, ihr Herz fing an augenblicklich schneller zu schlagen und sie konnte nicht einschätzen, ob das überraschend gute Gefühl, Sasukes Lippen auf ihren zu haben an dem Alkohol lag. Doch das schien für die Haruno im Moment nicht relevant zu sein.

Ohne groß nachzudenken erwiderte Sakura den Kuss und ihr fiel auf, dass Sasuke nicht nur attraktiv war, sondern auch unglaublich gut schmeckte.

you mocha me crazy


 

you mocha me crazy

☕ ღ

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Feuchte Lippen … der Duft von Pfefferminz, der Geschmack von Alkohol und diese verdammt pechschwarzen Augen.

„Sakura!“, wurde die Haruno plötzlich aus ihren Gedanken gerissen als ihre Freundin den Ellbogen in ihre Seite rammte, um sie wieder in die Realität zurückzuholen. Sakura schaute verwirrt auf und blickte Ino mit gerunzelter Stirn an, um in Frage zu stellen, warum sie sie angestoßen hatte. Doch als sie bemerkte, dass in dem Klassenraum alle Augen auf sie gerichtet waren, huschten ihre smaragdgrünen nach vorn zu ihrer Lehrerin, die sie auffordernd anschaute. Mist … ihr wurde wahrscheinlich gerade eine Frage gestellt, doch da Sakura mit den Gedanken ganz woanders gewesen war, wusste sie nicht, mit was sich der Kurs in der letzten halben Stunde befasst hatte.

„Seite 30, Zeile 54; du sollst lesen, Saku!“, flüsterte Ino ihr zu. Sakura nickte dankend und schlug schnell die genannte Seite auf, um auch sogleich die englischen Zeilen vorzulesen. Oh Mann, das war ihr ja noch nie passiert …
 

Eine weitere halbe Stunde später klingelte es zur Pause und Sakura lehnte sich erleichtert zurück. An Entspannung konnte sie allerdings nicht denken, denn Ino warf ihr einen lüsternen Blick zu.

„An was hast du denn gerade so gedacht?“, fragte sie, während sie mit den Brauen wackelte. Sakura seufzte auf. Sasukes Kuss hing nun zwei Tage zurück – heute war Montag und bisher hatte sie ihn selbstverständlich noch nicht gesehen, da Sonntag das Büro geschlossen war. Wirklich geredet hatte sie mit Sasuke auch nicht über den Kuss – Narutos Brüllen aus dem Hinterhof hatte ihre Zweisamkeit unterbrochen; er war drauf und dran gewesen, Kiba mit seinen Füßen umzubringen, da es Hinata durch den Alkohol nicht mehr so gut ging, sie aber sich ja nicht von der Liege lösen konnte. Sasuke und Sakura hatten vom Fenster aus beobachtet, dass Kiba schnell mit dem Schlüssel zu ihnen geeilt war und sie dann von dem Möbelstück befreit hatte. Dann waren die beiden auch sogleich zu ihren Freunden herunter geeilt, hatten aber bemerkt, dass es sich gar nicht um einen ernsten Streit gehandelt hatte, da sie unten angekommen gesehen hatten, dass Naruto Kiba nur in den Schwitzkasten genommen hatte. Danach hatte sich Sakura um Hinata gekümmert und keine Möglichkeit mehr gehabt, mit Sasuke über den Kuss zu reden …
 

„Ich habe an meinen Vanilla Cream Frappuccino gedacht, den ich mir nach der Schule gönnen werde“, erwiderte Sakura nur Augen rollend auf die Frage ihrer Freundin. Sie fühlte sich etwas schlecht, da sie Ino nichts von dem erzählte, was in ihr vorging, wenn sie bei Sasuke war. Ihr rasendes Herz … sein Kuss … Sakura wusste nicht wieso, aber da Hinata zuerst eingeweiht war, verspürte sie das Bedürfnis, ihr zuerst von den Ereignissen zu erzählen. Ino wusste ja nicht einmal, dass sie Sasuke interessierte.

Die Yamanaka stöhnte nur auf und beschäftigte sich mit ihrem Handy. „Ich weiß, dass du mir etwas verschweigst, Saku. Ich warte auf den Moment, in dem du bei mir ankommst“, sagte sie dann und Sakura musste lächeln. Sie war froh, dass Ino nicht weiter nachhakte, aber sich bewusst war, dass sie etwas zu erzählen hatte – sowas machte eine beste Freundin eben aus. Sakura atmete zufrieden aus und versprach sich selbst, Ino später alles bis ins Detail zu erzählen. Denn vorerst musste sie mit Hinata sprechen.

Die Rosahaarige blickte auf die Uhr und bemerkte, dass sie nur noch eine Stunde Schule hatte. Sie wusste nicht wieso, aber sie war sich sicher, dass sich diese Stunde ziehen würde …
 


 

~*~
 

Als Sakura das Café betrat, hob sie eine Braue in die Höhe, da sie keinen blonden Chaoten ausmachen konnte. Kiba stand allein hinter der Theke, grinste sie aber sofort an, als sich seine nussbraunen Augen auf sie richteten.

„Wo ist Naruto?“, fragte sie auch schon sogleich, während sie sich auf ihren Stammplatz setzte.

„Sasuke hat ihn gebeten, einige seiner Unterlagen aus seiner Bude zu holen. Er kommt gleich“, erklärte dieser nur und wischte mit dem Lappen über den Tresen. Sakura nickte nur und bemerkte, dass ihr Herz nur bei Sasukes Namen schon schneller schlug. Sie hatte gar keine Ahnung, wie sie ihm später begegnen sollte. Kiba stellte sich vor Sakura und grinste sie wieder an.

„Na, heute habe ich die Ehre, dir diese Frage zu stellen: was möchtest du, Sakura?“, sprach er dann und richtete seine Cap.
 

Sakura lachte. „Eine Ehre, ja? Ich habe Lust auf einen Vanilla Cream Frappuccino“, antwortete sie und stützte ihre Wange an ihrer Hand ab.

„Kommt sofort“, kam es von dem Brünetten, der sich an die Arbeit machte. Währenddessen hörte Sakura das Glöckchen an der Tür läuten und drehte sich zum Eingang, um zu schauen, wer gerade hineingetreten war … Hinata! Diese lief lächelnd auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung.

„Hinata! Geht es dir besser?“, fragte Sakura, während sich Hinata auf den Hocker neben sie setzte.

Diese nickte nur und gab die Frage zurück.

„Mir geht’s auch viel besser“, erwiderte die Haruno nur daraufhin und Kiba kam schon mit ihrem Getränk an.

„Ein Vanilla Cream Frappuccino für dich und … ah, Hinata! Was hättest du gerne?“, fragte er sie und Hinata schaute sich erstmals verwirrt im Café um. Sakura, die wusste, wonach, oder besser gesagt nach wem sie Ausschau hielt, erklärte ihr, was ihr vorhin auch Kiba mitgeteilt hatte.

„Naruto muss nur eben etwas abholen. Er kommt gleich.“

„Oh … okay“, lächelte Hinata und war wohl froh, dass Naruto gleich wieder erscheinen würde.
 

Kiba zog derweil eine Grimasse. „Hey, was ist so besonders an Naruto, dass alle nach ihm Ausschau halten? Ich bin auch noch hier!“, beschwerte er sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Hinata strahlte ihn an. „Wir h-haben dich natürlich auch lieb, Kiba. Kriege ich einen Himbeer Johannisbeer Frappuccino und einen Schoko-Trüffelkuchen bitte?“, fragte sie lieb. Kiba, der ihr gar nicht böse sein konnte, grinste bis beide Ohren.

„Natürlich, Hinata!“ Und schon machte er sich wieder an die Arbeit.

Als sich Sakura sicher war, dass Kiba sie nicht hörte, drehte sie sich zu der Blauhaarigen. Doch bevor sie überhaupt ansetzen konnte zu erzählen, was alles an dem Samstagabend geschehen war, fing Hinata an zu reden.

„Sakura … ich muss dir etwas erzählen“, sagte sie und schaute zu Boden, während sie rot anlief. Sakura, die das nicht erwartet hatte, horchte auf. Nanu, was war passiert?

„Schieß los“, sagte sie und schenkte ihre ganze Aufmerksamkeit der Hyuga. Diese spielte mit ihren Fingern und wusste anscheinend nicht, wie sie sich ausdrücken sollte. Dann aber blickte sie entschlossen in Sakuras Augen und ihre Züge wirkten sicher.
 

„N-naruto hat mich Samstagabend geküsst“, gestand sie dann und lief feuerrot an. Sakura stand der Mund offen und sie wusste nicht, ob sie zuerst Freude oder Begeisterung spürte. Dann fiel ihr auf, dass ihr genau das gleiche passiert war, doch eben mit Sasuke.

„Oh mein Gott, Sasuke mich auch!“, platzte es aus ihr und sie hielt sich sofort wieder den Mund zu, während sie zu Kiba schaute, der jedoch nichts mitbekommen hatte. Hinata weitete die Augen.

„Was, Sasuke hat dich geküsst?!“, fragte sie still, aber dennoch aufgeregt. Sakura, die sich eigentlich zuerst Hinatas Geschichte anhören wollte, erzählte, was Samstagabend geschehen war. Hinatas Gesichtszüge wechselten zwischen Spannung, Verwunderung und dann schließlich zu Euphorie.

„Das ist so schön, Sakura! Er hat sich dir geöffnet“, sagte sie dann und schien sich für ihre Freundin zu freuen. Sakura, die endlich froh war, mit jemanden über diesen Abend reden zu können, war nun gespannt, wie es bei Hinata gelaufen war.

„Los Hina, jetzt will ich aber hören, wie es bei dir war“, sprach sie gespannt und schlürfte an ihrem Getränk, während Kiba Hinatas Bestellung brachte, sich aber auch sogleich entfernte, um die ankommenden Kunden zu bedienen.
 

„Ich … bei mir war es anders“, fing sie an und wirkte nervös. Sakura hob eine Braue in die Höhe. „Inwiefern?“, fragte sie und Hinata erzählte weiter. Sie schluckte.

„Na ja … er hat mich geküsst … bevor er das Loch in den Laken geschnitten hat“, sagte sie dann schließlich und Sakura musste vorerst überlegen, was diese Tatsache zu bedeuten hatte. Als sie so langsam verstand auf was Hinata hinauswollte, klatschte sie sich mit der flachen Hand auf die Stirn und stöhnte auf. „Er hat dich geküsst, während er sich unter dem Laken befand? Also lag der Stoff zwischen eurem Kuss? Dieser Idiot!“, seufzte sie, hakte aber weiter nach, „und was war dann? Habt ihr gesprochen?“

Hier musste Hinata gezwungenermaßen lächeln. „Um ehrlich zu sein, weiß ich das nicht mehr ganz, weil ich mich an dem Getränkestand etwas ausgelassen habe …“

Dieser verdammte Getränkestand. Sakura bereute es so langsam, dass sie einen organisiert hatte, doch wenn dieser nicht gewesen wäre, wäre es nicht zu dem Kuss zwischen ihr und Sasuke gekommen.

Die beiden unterhielten sich noch etwas weiter über die Feier bis Hinata schließlich meinte, dass sie wieder zum Blumenladen musste. Dabei wirkte sie etwas traurig, da sie Naruto noch nicht gesehen hatte.
 

Sakura stützte wieder ihre Wange an ihrer Hand ab und seufzte. Na ja, wenigstens war überhaupt etwas zwischen den beiden passiert und es war so typisch für Naruto, dass ihm solche Dinge in den Sinn kamen. Die Haruno entschied sich noch etwas zu essen bevor sie hoch zu Sasuke lief, denn sie glaubte, sie brauchte zuerst irgendwas im Magen, bevor sich dieser mit Schmetterlingen füllen würde. Sie bat Kiba nach einem Burnt Caramel Brownie und knabberte gerade an diesem als sie erneut das Glöckchen der Tür hörte. Sakura drehte sich um und entdeckte Naruto, der mit einem leicht verärgerten Gesicht hinter den Tresen trat und auf diesen einen Ordner abstellte.

„Sasuke ist die Ordentlichkeit in Person, echt, aber ich habe eine Stunde gebraucht, um diesen verdammten Ordner zu finden!“, beschwerte er sich und Sakura fragte sich, weshalb er so gereizt war. Doch als er sich panisch umschaute und fragte, ob Hinata schon ihre Pause hier verbracht hatte, wurde ihr einiges klar.

„Sie ist vorhin gegangen“, erklärte Sakura und beobachtete mit Vergnügung Narutos Reaktion. Dieser schaute sie zuerst verwundert an, biss sich dann aber auf die Unterlippe. Es war herrlich ihren Freund dabei zu sehen, wie sehr er sich für ein Mädchen interessierte.
 

Naruto griff wieder nach dem Ordner, den er für Sasuke besorgt hatte und hielt plötzlich inne.

„Was?! Finanzabteilung? Ich könnte schwöre, dass ich nach Personalabteilung gegriffen hab-“, der Uzumaki unterbrach sich selbst, als ihm in den Sinn kam, dass er anscheinend etwas verwechselt zu haben schien. Er stöhnte laut auf, woraufhin Sakura ihm einen fragenden Blick zuwarf, „oh Mann, das kann doch nicht wahr sein!“ Er schaute sich im Moonbucks um und bemerkte, dass sich dieses wieder füllte, denn Kiba schien auch schon etwas an der Kasse überfordert zu sein. Er konnte unmöglich wieder weg und außerdem wollte er nicht erneut Hinatas Pause verpassen. Seine hellen Augen huschten zu Sakura, die sich gerade das letzte Stück Brownie in den Mund schob. Er strahlte.

„Sakura! Du musst mir jetzt echt diesen Gefallen tun und zu Sasuke fahren, um diesen Ordner hier“, er legte den besagten Gegenstand vor die Haruno, „mit einem umzutauschen, der Personalabteilung heißt, okay? Sasuke hat in seiner Wohnung so ein krasses, großes Regal. Da müsste er sein“, sprach er, während Sakura nur schluckte. Sie sollte zu Sasuke fahren?

„Wo wohnt er denn und wie komm ich dahin?“, kam es nur von ihr, während sie vorsichtig nach dem Ordner griff, obwohl sie nicht wusste, ob sie dem Blonden wirklich diesen Gefallen tun sollte. Doch wenn sie so in sein bittendes Gesicht sah, konnte sie gar nicht anders …

Naruto grinste und zuckte plötzlich einen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche.

„Du hast doch erst neulich deinen Führerschein gemacht, ne? In Sasukes Auto ist so ein Automatik-Ding eingebaut, du musst nur auf home klicken.“

Sakura ließ beinahe den Ordner aus ihrer Hand fallen. Sie sollte mit Sasukes Wagen fahren?!
 


 

~*~
 

Sakuras Hände zitterten als sie die Tür zu Sasukes schwarzen Sportwagen öffnete und einstieg. Den Ordner legte sie auf den Rücksitz und beäugte nun das Lenkrad. Dieser Wagen … war eindeutig teuer. Doch wenn Sasuke selbst Naruto sein Auto anvertraute, dann hing er anscheinend nicht so sehr an diesem Fahrzeug. Sakura musste erneut schlucken … okay, das war fies, schließlich war Naruto Sasukes bester Freund und obwohl der Chaot tollpatschig war und zur Zeit keinen funktionstüchtigen Wagen besaß, musste sie zugeben, dass er gut fahren konnte. Sie erinnerte sich an sein altes Auto, das er seit einigen Wochen nicht zur Reparatur schickte, da er gerade knapp bei Kasse war … wenn Sakura Zugriff auf ihr Konto hätte, hätte sie ihm sofort die Korrektur bezahlt, wobei sie glaubte, dass Naruto das nicht zulassen würde, denn er war sehr gutmütig und würde ihr Geld nicht annehmen wollen. Sie erinnerte sich, dass er gemeint hatte, dass sein Motor irgendwie – Zitat - „abgekackt“ war und er nur noch einige YEN brauchte, um die Werkstatt bezahlen zu können. Also war sein Wagen auch nicht wegen ihm reparaturbedürftig, sondern wegen dem Fahrzeug an sich.
 

Die Haruno atmete nur tief aus und startete den Motor. Sie hoffte, dass dieser Wagen nach ihrer Fahrt noch funktionstüchtig war … denn sie hatte ihren Führerschein noch nicht allzu lange und sie hatte in ihrer Prüfung auch nicht so sehr … geglänzt. Schnell schüttelte Sakura ihren Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Es war nicht der Zeitpunkt, um an Fehler in der Fahrprüfung zu denken, wenn sie im Moment dabei war ein Luxusauto zu bedienen.

Doch gerade als Sakura aus der Parklücke fahren wollte, wurde plötzlich die Beifahrertür aufgerissen.

„Was machst du da?!“, erklang eine vertraute Stimme, die Sakura Samstagabend noch verrückt gemacht hatte. Aktuell jedoch wirkten die Töne, die von der Person kamen, nicht so schön, wie es die Haruno in Erinnerung hatte. Sie zog eine Grimasse, als Sasuke einstieg und sich auf den Beifahrersitz setzte.

„Die Frage kann ich gern zurückgeben“, erwiderte sie und war überrascht, dass sie sich mit ihm noch so normal wie vor Samstag unterhalten konnte … sie hätte gedacht, dass sie durch den Kuss deutlich nervöser wäre, doch Sasukes leicht genervte Art machte es ihr einfach, diese Dinge im Augenblick zu vergessen.
 

„Ich habe mich gefragt, wo Naruto mit dem Ordner bleibt und bin nach unten gegangen. Als er dann meinte, dass du mit meinem Wagen auf dem Weg zu meiner Wohnung bist, habe ich gerade noch gesehen, wie du hier rausfahren wolltest. Einglück habe ich dich noch erwischt“, erklärte er seufzend, während Sakura weiterhin das Lenkrad umklammert hielt. Sasukes Blick wanderte nun auffordernd zu ihr, „na los, steig aus. Ich hol den Ordner selbst“, befahl er dann fast schon, was veranlasste, dass die Rosahaarige ihn finster anschaute.

„Der Motor ist sowieso schon am Laufen. Es macht doch jetzt auch keinen Unterschied, ob du fährst oder ich“, sprach sie dann etwas beleidigt, da Sasuke anscheinend kein Vertrauen in ihre Fahrkünste zeigte … obwohl sie dieses Vertrauen selbst gerade nicht hatte, doch das spielte im Augenblick keine Rolle.
 

Trotzig wie eh und je übte sie mit ihrem Fuß Druck auf das Gas aus und fuhr – etwas zu ruckartig – aus der Parklücke.

„Sakura“, kam es mahnend von Sasuke, der nicht glauben konnte, dass sie seine Worte nicht ernst nahm und einfach losfuhr. Die Angesprochene ignorierte ihn jedoch und bewegte den teuren Sportwagen in das Getümmel der Stadt. Sasuke seufzte auf und schnallte sich an. Was hätte er auch anderes erwartet.

„Sture Göre“, murmelte er vor sich hin, doch die Haruno hatte genau gehört, was er gesagt hatte.

„Hey, nenn mich nicht Göre!“, beschwerte sie sich und irgendwie fühlte sie sich … seltsam. Sasuke hatte sie geküsst und trotzdem benahm er sich wie vorher. Obwohl … das gleiche konnte sie von sich selbst behaupten. Sie hatte sich bisher auch von keiner anderen Seite gezeigt. Sasuke ignorierte sie und schaute auf das Display.

„Weißt du überhaupt, wo du hinfährst? Du hast nicht mal die Route bestimmt“, sprach er und Sakura beobachtete im Augenwinkel, wie er auf dem Bildschirm home auswählte. Das hatte Naruto also vorhin gemeint …

Auf dem Display konnte man nun eine blaue Strecke erkennen, die den Weg zu Sasukes Wohnung zeigte.
 

Dann breitete sich im Wagen Stille aus. Sasuke stützte seinen Arm am Fenster ab und schaute aus diesem, während Sakura konzentriert auf die Straße blickte – die Hände fest am Lenkrad. Sie warf dem Uchiha wieder einen leichten Seitenblick zu und irgendwie … fühlte sie sich total dumm. Es hatte sich nichts geändert – hatte sie etwa Sasukes intensive Blicke falsch gedeutet? Hatte sie seinen Kuss falsch interpretiert?! Sie biss sich auf die Unterlippe.

Was sollte man an einem verdammten Kuss bitteschön falsch verstehen? Er hatte sich ihr eindeutig genähert … er hatte es gewollt. Also warum sagte er nun nichts? Okay, vielleicht war die Situation gerade nicht dafür passend, doch die Atmosphäre bot eine Möglichkeit sich auszusprechen. Schließlich schwiegen sie sich in diesem Moment nur an. Sakura hob leicht den Kopf, als ihr plötzlich ein Gedanke aufkam. Oder … wollte Sasuke etwa gar nicht darüber reden? Ihr Blick flog wieder zu ihm. War er etwa einer dieser Typen, die aus Lust und Laune handelten? Hatte ihn die Partystimmung dazu leiten lassen? Sakura konnte sich vorstellen, dass er sich mal von seiner stressigen Bürozeit eine Pause gönnen wollte, um sich an einer dummen, naiven Schülerin zu vergehen.
 

Als sie sich einer Ampel näherte, ging plötzlich der Motor aus, was die Haruno mit einem „Mist!“ kommentierte und den Wagen wieder startete. Sasuke warf ihr einen skeptischen Blick zu.

„Hey … wie lange hast du deinen Führerschein schon?“, fragte er vorsichtig, da ihm schon während den ersten drei Minuten aufgefallen war, dass Sakura sich zu sehr auf die Straße konzentrierte. Dass sie nun auch noch den Motor abgewürgt hatte, ließ ihn gefährliches ahnen. Sakura kam ins Schwitzen und wurde nervös. Die Ampel wurde grün und sie fuhr auf die Landstraße zu … mit hoher Geschwindigkeit.

„Ähm, seit einem Monat vielleicht?“, antwortete sie, während sie Hemmungen hatte, über die 100km/h hinaus zu gehen. Doch dieser Wagen konnte gar nicht langsamer fahren – wie viel PS hatte das Ding? Selbst wenn sie nur leicht auf das Gas drückte, flitzte der Wagen los.
 

Sasuke stockte der Atem. „Dir ist schon klar, dass man dir das deutlich anmerkt? Fahr rechts ran, ich übernehme“, sagte er dann seufzend, während sich Sakura nur wütend auf die Unterlippe biss. Er hielt sie ganz klar für eine naive Schülerin, die sich irgendwelche Hoffnungen machte. Sakura beschleunigte und irgendwie waren ihre Hemmungen wie verschwunden. Sasuke schaute sie alarmierend an.

„Sakura, ich sagte, du sollst anhalten“, sprach er nun deutlicher und drehte seinen Oberkörper zu ihr. Ihre Züge wirkten angespannt und wütend und Sasuke wollte wirklich verstehen, was hier gerade passierte – das war keine Sturheit mehr, ihr Verhalten hatte mit etwas anderem zu tun.
 

„Setz mich nicht unter Druck!“, zischte sie und nun kullerten einige Tränen über ihre Wangen, was Sasuke überrascht die Augen aufreißen ließ. Was zur …?

„Was zum Teufel ist los mit dir, Sakura?“, sagte er nun und klang immer noch warnend, obwohl er versuchte, sich zusammenzureißen, denn es wäre sicherlich nicht gut, Sakura in dieser Situation anzubrüllen.

Die Rosahaarige kniff die Augen zusammen, um ihre Tränen zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht – kleine Tropfen bannten sich ihren Weg über ihre Wangen hinunter. Sakura wusste echt nicht, warum sie plötzlich so einen Gefühlsausbruch hatte. Sie war einfach … enttäuscht. Sie dachte, Sasuke hätte wirklich Interesse an ihr, doch was sollte denn auch ein gutaussehender Unternehmer von einer kleinen, reichen Göre wie ihr wollen? Das war doch das, was Sasuke von ihr hielt. Das war die Antwort.

„Die Frage ist wohl eher, was mit dir los ist“, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor, „du tust so, als hättest du den Samstag gar nicht erlebt“, schluchzte sie und konnte kaum noch wegen ihrer Tränen die Fahrbahn erkennen.
 

Sasuke weitete die Augen und ließ die Schultern fallen, als ihm endlich klar wurde, worum es hier eigentlich ging. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss diesen dann aber wieder, als ihm etwas auf der Straße ins Auge stach.

„Sakura, stopp!“, brüllte er und die Haruno presste ihren Fuß ohne zu Zögern auf die Bremse. So fest, dass sich der Gurt in ihren Hals brannte.
 

Stille.
 

Sakura öffnete wieder die Augen, die sie vor Schreck zugekniffen hatte und sah nur einen Traktor, der vor ihr stand. Sie wäre … fast in diesen hineingefahren. Sakura ließ vom Lenkrad ab und lehnte sich zurück, um erschöpft auszuatmen. Gefahrenbremsung war so gut wie das einzige, was sie fehlerfrei beherrschte.
 

Ihr Kopf neigte sich zu Sasuke, der ebenfalls auf den Traktor vor sich blickte. Sakura konnte zum ersten mal so etwas wie Schock in seinen Zügen erkennen, doch er fasste sich schnell und seufzte auf. Er legte die Hand auf seine Stirn und massierte sich die Schläfe ehe seine Augen zu ihr huschten. Anscheinend wollte er sich sichergehen, dass sie nicht verletzt war, denn er schaute sie von oben bis unten an. Sakura schluckte, als seine pechschwarzen Augen an ihren haften blieben.

„Du bist so eine Idiotin“, sagte er plötzlich und löste nicht den Blick von ihr. Sakura runzelte verwirrt die Stirn, doch noch bevor sie etwas einwenden konnte, redete er weiter, „ich habe noch nie jemanden gesehen, der so eine idiotische Denkweise hat“, fügte er hinzu und schnallte sich nun ab, um seinen Arm am Lenkrad vor Sakura abzustützen und bis zu ihrem Gesicht vorrücken zu können, „glaubst du echt, ich vergesse so einen Kuss? Glaubst du wirklich, für mich wäre die Sache gegessen?“, fuhr er fort und Sakura wurde immer mehr zur Fahrertür gedrängt.
 

Sasukes Worte … was wollte er ihr damit sagen? Seine Augen glitten nun über ihre Lippen, „so etwas vergesse ich nicht einfach so“, hauchte er und klang nicht mehr so angekratzt wie vorher … was sich im nächsten Satz jedoch wieder änderte. Seine Augen fixierten wieder ihre, „ich habe dich seit diesem Abend nicht mehr gesehen, Sakura. Ich habe unser erstes Zusammentreffen nach dem Kuss im Büro erwartet, wo ich mit dir darüber reden wollte. Aber ich hätte ja nicht ahnen können, dass wir uns beide in meinem verdammten Wagen wieder sehen würden“, erklärte er und wirkte immer noch etwas gereizt, „als mir auch noch klar wurde, dass du unsicher fährst, wollte ich dich nicht noch nervöser machen und warten, bis wir irgendwo stehen“, Sakura seufzte innerlich auf. Also deshalb hatte er so darauf bestanden, die Plätze zu tauschen …
 

Oh Mann, sie hatte alles falsch verstanden – die ganzen voreiligen Vorwürfe, dass er sie aus Lust und Laune geküsst hatte, dass er sie für ein dummes, naives Mädchen hielt … wobei sich Sakura Letzteres selbst eingestehen musste, denn sie war momentan wirklich ein dummes, naives Mädchen, das Sasuke und sie sogar in Gefahr gebracht hatte.

„Was hältst du von mir … Sasuke?“, fragte Sakura nun, obwohl die Fakten ganz klar auf dem Tisch lagen. Doch sie wollte sich sichergehen … sie wollte selbst eine Bestätigung dafür haben, dass sie ihn richtig verstand.

Sasuke schaute sie etwas verdutzt über ihre Frage an, schnaubte dann aber amüsiert.

„Das fragst du noch?“, kam es von ihm, während er mit der Hand, die auf dem Lenkrad gestützt war, mit ihrem hellen Haar spielte. Seine Wut von vorhin war wie verpufft; sein Blick strahlte wieder dieses Sanfte aus, was sie nicht oft an ihm entdecken konnte. Er beugte sich vor und näherte sich ihren Lippen.
 

„Ich halte dich für ein Mädchen, das in der Lage ist, mich … um den Verstand zu bringen“, flüsterte er ehe er seine Lippen auf ihre presste. Sakura weitete bei dieser Antwort leicht ihre Augen, erwiderte aber den Kuss, als ihr bewusst wurde, was diese Worte zu bedeuten hatten. Er hatte es … schön gesagt. Ehrlich. Ungewohnt weich. Sakura seufzte erleichtert in den Kuss hinein und spürte, dass auch von Sasuke eine Last fiel. Er hatte sich anscheinend auch viele Gedanken gemacht und war nun froh, dass sich alles doch noch zum Positiven gewendet hatte. Der Duft von Pfefferminz stieg wieder in Sakura auf und diesmal war es der Reine Geruch der Minze; ganz ohne Alkohol. Sasuke schmeckte wieder so gut, dass Sakura gar nicht mehr aufhören wollte, den Kuss zu beenden, bis plötzlich jemand gegen die Scheibe hämmerte.

„Hey, ist alles in Ordnung bei Ihnen?“, sprach eine fremde Stimme, die Sakura dem Traktorfahrer zuordnete. Er hatte wohl mitbekommen, dass sie beinahe in ihn hinein gefahren wären. Sasuke unterbrach den Kuss und beugte sich zu dem Knopf hinter Sakura, der das Fenster herunter laufen ließ.

„Wir hatten nur einen kleinen Schock. Entschuldigen Sie“, sprach er höflich und der Landwirt nickte nur ehe er sich wieder zu seinem Gefährt begab.
 

Sasuke schaute zu Sakura, die ihn mit erhobener Braue anblickte. „Mh, du kannst ja auch höflich sein“, bemerkte sie neckisch und beobachtete, wie sich Sasuke Züge zu einer Grimasse wandelten.

„Du hast keine Ahnung von meinen Höflichkeiten, weil du mir nie die Chance gegeben hast, mir sie dir zu zeigen … schließlich warst und bist du immer noch eine nervige Göre“, sprach er amüsiert und löste sich von ihr, „und jetzt lass mich fahren. Du bist kreidebleich“, fügte er hinzu.

Sakuras Ausdruck verfinsterte sich bei seinen Worten, doch sie ging nicht weiter auf seine Provokationen ein, sondern tat das, was er verlangte, denn sie war wirklich noch etwas von dem beinahe-Unfall geschockt.

„Elender Griesgram“, flüsterte sie und lächelte.

you're the cream in my coffee


 

you're the cream in my coffee

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„Sakura, kannst du den Ordner hier gleich mit hochnehmen, wenn du zu Sasuke gehst?“, fragte Naruto, während er sich seine Schürze um die Hüfte band. Sakura, die gerade dabei war an ihrem Cold Brew Latte zu nippen, nickte und ließ von ihrem Getränk ab. Danach schnappte sie sich den Ordner und machte sich auf den Weg ins 50.Stockwerk.
 

Zehn Minuten später stand Sakura vor Sasukes Büro und konnte Karin nicht vor ihrem Schreibtisch ausfindig machen. Das hieß, sie könnte so lange wie sie wollte vor dieser Tür stehen, ohne, dass sie von der rothaarigen Hexe blöd angemacht wurde.

Nach zehn Minuten stehen fühlte sich Sakura jedoch etwas dumm und atmete tief aus. Es war schließlich doch nur der alte Griesgram, der sich hinter dieser Tür befand. Der Mann, den sie anscheinend um den Verstand brachte … aber er sie ebenso. Gestern erst hatte sie ihn ein zweites Mal geküsst und allmählich machte der Uchiha sie so langsam nervös, obwohl sie eigentlich keinen Grund dazu hatte, denn Sasuke war nun schließlich ihr Freund … da war so etwas ganz normal. Trotzdem fand sie es ungewohnt nun als seine Freundin dieses Büro zu betreten.

Sakura schüttelte diesen Gedanken sofort wieder ab und legte die Hand auf die Türklinke, um diese dann schließlich herunterzudrücken. Sie betrat den Raum und wollte gar nicht zu ihrer linken schauen, doch sie hörte, dass bei ihrem Betreten die Tippgeräusche auf der Tastatur abrupt verstummten. Sie wurde wieder fixiert.
 

Langsam drehte Sakura ihren Kopf zum Schreibtisch von dem aus Sasukes Augen auf ihr ruhten. Er konzentrierte sich nur auf sie und ließ seine Arbeit überraschenderweise stillstehen. Sakura, die nicht ganz wusste, was sie sagen sollte, lief auf ihn zu und legte den Ordner, den ihr vorhin Naruto gegeben hatte, auf seinen Schreibtisch.

„Naruto meinte, ich soll ihn dir hochbringen“, erklärte sie und schob die Mappe nun direkt vor ihn. Sasuke nickte nur und öffnete den Ordner langsam. Sakura, die nicht so recht wusste, was nun passieren sollte, drehte sich um und wollte kehrt machen, denn er schien mit seiner Arbeit beschäftigt zu sein. Auch wenn er kein Wort sagte, raste ihr Herz wie wild; allein seine Erscheinung reichte aus.

„Sakura“, hielt sie jedoch Sasuke plötzlich auf. Die Angesprochene drehte sich verwundert um und beobachtete, dass er sich erhob. Dann schaute er sie eine Weile nur ausdruckslos an ehe er seufzte.

„Komm her“, sagte der Uchiha und Sakuras Beine bewegten sich auch schon sofort zu ihm. Sie hatte keine Ahnung, was er vorhatte, doch sie wusste, dass es ihr gut tun würde, denn ihr Körper bewegte sich fast schon automatisch in seine Richtung.
 

Vor ihm angekommen, legte Sasuke seine Hände auf ihre Schultern und schob sie auf den Schreibtisch. Dann stellte er sich direkt vor sie und schaute ihr eindringlich in die Augen. Nervosität und Schmetterlinge waren die einzigen Dinge, die Sakura im Moment spürte. Als sich Sasuke dann auch noch zu ihr herunterbeugte und seine Lippen in ihren Hals vergrub, krallte sie ihre Fingernägel in den Schreibtisch. Er hauchte zarte Küsse in ihren Nacken und legte seine Hände auf ihrer Taille ab, um sie näher an sich zu ziehen. Dann wanderte er mit seinen Lippen bis zu ihrem Ohr.
 

„Du brauchst dich nicht in meiner Nähe zu verspannen“, flüsterte er und widmete sich nun ihrem Ohrläppchen zu, „denn du weißt jetzt ganz genau, was ich von dir halte“, murmelte er weiter und Sakuras Glieder wurden schwer und fühlten sich gleichzeitig wie Wackelpudding an.

„Ich …“, setzte Sakura an, doch ihr eigenes Keuchen hinderte sie am Weitersprechen. Sasuke, dem bewusst war, dass er sie gerade verrückt machte, löste sich leicht von ihr, um ihr die Chance zum Reden zu geben, „... ich weiß das“, sagte sie dann und atmete tief aus. Oh Gott, sie zitterte, „das brauchst du mir nicht sagen“, fügte sie nun etwas grimmiger hinzu und sah, dass Sasuke erleichtert die Schultern fallen ließ. Anscheinend war ihm aufgefallen, dass sie nicht gewusst hatte, wie sie sich im Büro ihm gegenüber verhalten sollte.
 

„Hmh“, machte dann Sasuke plötzlich und grinste verschmitzt. Er spielte mit der einen Hand mit dem Saum ihrer weißen Bluse, „das freut mich, denn …“, er streifte nun mit seinen Lippen über ihre Wange bis er wieder ihr Ohr erreichte, „jetzt kann ich dich etwas in den Wahnsinn treiben“, sprach er dann ruhig und klang dabei sowohl amüsiert als auch ernst. Sakura, die glaubte, dass ihr Herz gleich aus ihrem Brustkorb springen würde, legte ihre Hand auf seine Schulter, um ihn etwas von sich zu drücken, damit sie ihm in die Augen schauen konnte.

„Ist das so, ja? Ich frage mich, wie lange du schon mit dem Gedanken gespielt hast, mich verrückt zu machen“, fragte sie dann und verfolgte die Absicht zu wissen, seit wann genau sich Sasuke für sie interessierte. Sie selbst musste zugeben, dass sie sich seit der Umarmung ernsthafte Gedanken um ihn gemacht hatte und ihr seine leicht neckische Art ebenfalls gefiel.
 

Sasuke, der ihr Spiel sofort durchschaute, ließ seine Hände nun wieder zu ihren Schultern wandern.

„Schon etwas länger“, sagte er dann und wollte anscheinend keine klare Antwort geben. Sakura, die mit dieser Aussage unzufrieden war, bohrte weiter nach.

„Hmh … und warum genau wolltest du mich um den Verstand bringen?“, fragte sie dann und spielte mit seiner Krawatte. Schließlich musste es an ihr etwas geben, das ihn interessierte. Sie bemerkte, dass Sasuke leise aufseufzte und für solche offenen Fragen offensichtlich nicht der Typ war. Er schnappte sich nur ihre Hände und strich mit dem Daumen über diese.
 

„Ich bin vielleicht nicht der Typ, der gerade offen ist, was Gefühle betrifft“, fing er dann an und blickte auf ihre Hände, „das solltest du aber mittlerweile wissen“, nun schaute er in ihre Augen und fuhr fort, „aber … ich bin auch nicht der Typ, der ein Mädchen grundlos einfach so küsst“, sprach er dann schließlich.

Sakura war mit dieser Antwort zufrieden, denn es würde wirklich nicht zu Sasuke passen, wenn er ihr nun 'Ich liebe dich' sagen würde, das war … einfach nicht Sasuke.

„Und ich bin auch nicht der Typ, der einen Kuss einfach so erwidert“, antwortete Sakura daraufhin und Sasuke schmunzelte ehe er seine Lippen wieder auf ihre presste. Die Haruno schlang ihre Arme um seinen Nacken und intensivierte den Kuss. Sasuke stützte sich mit seinen Armen links und rechts von ihr ab und schob sich zwischen ihre Beine. Sakura keuchte und spürte eine Welle von verschiedenen Gefühlen, die in sie einschlugen. Sie konnte gar nicht beschreiben, wie gut sich Sasukes Lippen anfühlten … dieser Pfefferminzgeschmack brachte sie zum schmelzen.
 

Ein Telefonklingeln unterbrach jedoch ihre Zweisamkeit und zerstörte somit den intimen Moment der beiden. Sasuke löste sich seufzend von Sakura und griff nach dem Telefon, ohne aber die Position zu verändern und den Blick von der Haruno zu nehmen.

Er musste erst gar nicht in das Gerät hinein sprechen, denn sofort meldete sich eine helle Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Hey Teme, kannst du Sakura kurz runterschicken? Jemand möchte einen Pumpkin Spice Latte bestellen und irgendwie bekomme ich den nicht mehr hin“, sprach Naruto und klang etwas überfordert. Sasuke stöhnte nur leise auf und massierte sich die Schläfe. Dass er auch immer stören musste …

„Ich schicke sie runter“, seufzte er in das Telefon und legte auf. Sakura warf ihm einen fragenden Blick zu, als Sasuke die Position löste und einen Schritt zurück trat.

„Naruto ruft dich; du sollst ihm unten etwas helfen“, sagte er wenig von dieser Tatsache beeindruckt und schob die Hände in die Hosentaschen. Sakura runzelte die Stirn, grinste aber.
 

„Ich soll ihm helfen?“, fragte sie erstaunt, da Sakura sonst immer gut beobachten konnte, wie schnell und flink Naruto arbeitete. Sasuke verdrehte die Augen. „Anscheinend hat er die Zutaten für das Getränk vergessen, das er selbst mit dir entworfen hat“, sprach er monoton und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Sakura stützte sich von diesem ab und lachte.

„Oh Mann, Naruto …“, murmelte sie nur und schüttelte den Kopf. Das war so typisch für den Chaoten. Gerade als sich Sakura zur Tür begeben wollte, fiel Sasuke noch etwas ein.

„Sakura“, sagte er und die Angesprochene nahm die Hand von der Türklinke ehe sie sich zu dem Uchiha umdrehte. Sie hob fragend eine Braue in die Höhe. Sasuke massierte sich seinen Nacken und ließ diesen dann kreisen, „du hast heute Abend zufälligerweise nichts zu tun?“, kam es dann von ihm.

Die Haruno schaute ihn zuerst verwundert an, überlegte dann schließlich und schüttelte den Kopf. Sie würde heute Abend wahrscheinlich sowieso nur wieder vor dem Fernseher sitzen und Eis essen.

Auf Sasukes Gesicht schlich sich ein zufriedener Ausdruck.

„Ich hole dich um 19 Uhr ab“, erwiderte er dann neutral und ließ ihr gar keine andere Wahl als mit ihm mitzukommen. Sakura verdrehte nur die Augen; nichts schien sich zu verändern, außer die Tatsache, dass sie nun die Erlaubnis hatte, mit Sasuke herum zu machen. Trotzdem lächelte Sakura, da sie sich freute, dass ihr Freund mit ihr ausgehen wollte.
 

„Dann sehen wir uns später, Sasuke“, sprach sie und legte die Hand wieder auf die Türklinke. Es war ungewohnt zu sagen, dass sie ihn später wieder sehen würde, denn sonst war sie immer froh gewesen, das Büro so schnell wie möglich verlassen zu können. Dass sie ihn nun nach der Arbeit erneut sehen würde, freute sie allerdings im Gegensatz zu vorher. Der Schwarzhaarige fixierte sie wieder mit seinen Augen und schmunzelte leicht.

„Bis später.“
 


 

~*~
 

I thought I was a fool for no one, oh baby, I'm a fool for you“, murmelte Sakura einen Song vor sich hin, den sie wahrscheinlich das letztes Mal gehört hatte als sie 13 Jahre alt gewesen war – Supermassive Black Hole von Muse war einfach zeitlos. Sie schlüpfte in ihren Jeansrock und zog sich ein weißes Lakes T-Shirt über, das sie sich in den Rock stopfte, da es zu lang war, „you're the queen of the superficial, and how long before you tell the truth?“, sang sie weiter, während sie nun ins Badezimmer lief, um sich vor den Spiegel zu stellen. Sie schnappte sich ein Haarband und band sich ihre Haare zu einem lockeren Zopf, um sich sogleich auch ihrem herzförmigen Gesicht zu widmen. Sakura kramte in ihrer Schminktasche und zuckte ihren Mascara hervor, um diesen auf ihre langen Wimpern aufzutragen, „ooh, you set my soul alight ...

you set my soul- Naruto!“, unterbrach Sakura ihr Gesinge als sie im Spiegel Naruto sah, der hinter ihr in der Tür stand und zu ihr 'unauffällig' herüber linste. Er stellte sich nun ganz in den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Du singst Songs vor dich hin, die wir vor Jahren gehört haben“, fing er an und ließ dann seinen Blick über sie gleiten, „du machst dich schick und hast mich heute noch kein einziges Mal Idiot genannt“, fuhr er weiter fort und setzte nun einen skeptischen Blick auf, „du hast ein Date!“, stellte er dann fest und Sakura fühlte sich ertappt. Naruto wusste noch gar nicht, was zwischen ihr und Sasuke lief. Sie hatte wirklich vorgehabt, es ihm zu sagen, doch irgendwie konnte sie es selbst noch nicht fassen, da alles noch so neu war; trotzdem wusste sie nicht, wie sie ihm gerade erklären sollte, dass seine beiden engsten Freunde, die vorher den Anschein gemacht hatten, dass sie sich nicht leiden konnten, sich plötzlich … küssten und anfassten und … Sakura lief rot an. Sie schüttelte schnell ihre Gedanken ab.
 

„D-das kann dir egal sein!“, antwortete sie dann und drehte sich zum Spiegel, um sich weiter fertig zu machen. Naruto horchte auf und betrachtete diese Worte als Bestätigung.

„Aha, also hast du wirklich eins!“, sagte er interessiert und trat nun ganz ins Bad ein, um sich neben sie zu stellen. Sakura packte nur wieder ihre Schminke in das Regal und löste ihren Zopf, um sich mit den Händen durch die Haare zu fahren. Sie versuchte Narutos aufdringlichen Blicken auszuweichen, indem sie nun in den Flur trat, um nach ihrem Handy zu greifen – Sasuke sollte schleunigst eine Straße weiter parken, denn Sakura war sich sicher, dass Naruto vom Fenster aus beobachten würde, wer sie abholte. Bei diesem Gedanken runzelte Sakura die Stirn – Naruto benahm sich gerade echt wie eine überbesorgte Mutter, die sich in das Leben ihrer Teenie-Tochter einmischte. Warum musste sie sich überhaupt vor ihm rechtfertigen?! Doch da Naruto ein wirklich guter Freund war und sie seine Neugier verstand, rollte sie nur mit den Augen und schrieb Sasuke, dass er um die Ecke parken sollte.
 

Nun wendete sich Sakura Naruto zu, der versuchte auf ihr Handy zu spähen. Genervt, aber schmunzelnd packte sie dieses in ihre Umhängetasche, die sie schulterte. Dann griff sie nach ihrer grauen Jacke.

„Du bist echt eine Ersatz-Mama für mich“, grinste sie und Narutos misstrauische Züge wandelten sich ebenfalls in ein Grinsen.

„Hey, dein Vater hat dich mir anvertraut und ich nehme sowas ernst, echt jetzt! Auch wenn ich vielleicht nicht so verantwortungsbewusst erscheine“, antwortete er streng. Irgendetwas tat sich in Sakura als sie den Namen ihres Vaters hörte … mit ihm hatte sie wirklich lange nicht mehr gesprochen. Schnell schüttelte sie aber ihren Rosahaarschopf, als sie eine SMS von Sasuke bekam, der ihr mitteilte, dass er schon da war und eine Straße weiter auf sie wartete.
 

„Ich weiß, Naruto und ich nehme das ganze auch ernst. Ich nehme dich ernst“, lächelte sie nur und schaute ihn eindringlich in die Augen. Naruto seufzte nur auf und schmunzelte leicht.

„Na gut, dann amüsier' dich mal. Aber ruf mich ja an, wenn was ist, okay?!“, sprach er und begleitete sie zur Tür. Sakura rollte nur mit den Augen und grinste. „Ja, Mama.“
 

Draußen angekommen entfernte sie sich langsam von der Wohnung und sah wirklich, dass Naruto sie vom Fenster aus beobachtete. Als sich ihre Blicke trafen, grinste er nur breit und hob den Daumen. Sakura schüttelte lächelnd den Kopf und bog in die Straße, in der Sasuke sein musste. Dann hielt sie Ausschau nach einem schwarzen Sportwagen … sie suchte … und suchte … doch ihre Augen fanden keinen. Verdutzt warf sie eine Braue in die Höhe und drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Dann hörte sie jedoch ein Hupen. Sakura drehte sich um und bemerkte einen dunkelblauen Oldtimer, in dem … Sasuke saß?! Mit erhobener Braue lief sie auf ihn zu und stieg skeptisch in den Wagen. Ihre Braue blieb in der Höhe als sie ihr Gesicht langsam zu ihm neigte.
 

Sasuke lachte nur trocken auf. Ihm schien wohl bewusst zu sein, was ihr gerade durch den Kopf ging, schließlich hatte sie seinen schwarzen Sportwagen erwartet. Doch das würde er ihr später erklären.

„Ich nehme an, Naruto wurde etwas aufdringlich?“, kam es nur von ihm, während er den Motor startete. Sakura, die sich über diese Frage wunderte, da sie eigentlich eine Erklärung für diesen Wagen erwartet hatte, verdrehte nur die Augen und seufzte auf.

„Er ist sehr verantwortungsbewusst“, erwiderte die Haruno und schnallte sich an. Ihr Blick flog unauffällig zu Sasuke, der unglaublich gut aussah – er trug ein graues Sweatshirt mit V-Ausschnitt und eine schwarze Hose, die am Knie sogar etwas zerfetzt war. An seinem Handgelenk erkannte sie wieder das Lederarmband, das er schon Mal getragen hatte. Sakura musste zugeben, dass er viel attraktiver war, wenn er seine Alltagskleidung trug – es strahlte mehr seine Persönlichkeit aus und ließ ihn lässiger wirken. Seine Arbeitsklamotten hingegen bewirkten, dass er etwas älter aussah; selbst seine Gesichtszüge wirkten nun viel weicher.
 

„Wann erzählen wir eigentlich Naruto … davon?“, fragte Sakura still, während sie aus dem Fenster schaute und sich fragte, wohin der Uchiha sie hinführte. Da er von sich aus nicht sagte, wohin es ging, schloss sie daraus, dass er es ihr noch nicht verraten wollte.

Sasuke warf ihr einen Seitenblick zu.

„Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht“, antwortete er und stützte seinen Arm an dem offenen Fenster ab, „aber ich will auch daraus kein großes Geheimnis machen. Zumindest nicht vor ihm“, stellte er dann klar.

Sakura nickte nur still. Sie müsste sich auch erstmals genauere Gedanken über den Chaoten machen, bevor sie ihm von ihr und Sasuke erzählte.
 

Eine gute halbe Stunde später fuhr Sasuke in einen Hof ein, in dem Sakura viele andere Autos erkennen konnte. Fragend runzelte sie ihre Stirn, öffnete aber leicht ihren Mund als ihr ein blau leuchtendes Schild ins Auge fiel.

„Ein Drive-in-Kino?!“, strahlte sie und nun entdeckte sie auch die riesige Leinwand, die vor den ganzen Autos stand. Auf Sasukes Lippen schlich sich nur ein zufriedenes Grinsen. Er wusste doch, dass es ihr gefallen würde.

„Du warst letztens so begeistert davon … ich wollte dir eins mal zeigen“, erklärte er dann und versuchte einen guten Parkplatz zu finden, den er auch gleich fand – zwar nicht ganz mittig auf die Leinwand gerichtet, doch dennoch so gut, dass man einen klaren Blick auf den Bildschirm hatte. Er stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Sakura tat es ihm gleich.

„Du hast ganz schön gut aufgepasst“, erwiderte sie daraufhin und lief zu Sasuke, der vor der Motorhaube stand. Dieser grinste nur arrogant.
 

„Ich passe immer auf. Außerdem bist ein leicht durchschaubares Mädchen – du stehst eindeutig auf Klischees, weshalb …“, er machte eine kleine Pause und packte Sakura an der Taille, um sie auf die Motorhaube zu setzen, „wir den Film von hier aus schauen werden“, sprach er dann und setzte sich neben die Haruno. Dass ihr Herz bei dieser leichten Berührung schon Sprünge machte und die Tatsache, dass Sasuke ihre Worte von Samstag noch im Kopf behalten hatte, stimmten sie glücklich.

Sakura hob beide Brauen in die Höhe, während sich Sasuke zurücklehnte und die Arme hinter seinem Kopf verschränkte. „Mag sein, dass ich etwas auf Klischees stehe“, erzählte sie und Sasukes Augen ruhten interessiert auf ihr, „aber wenn das hier gleich auch noch ein Liebesfilm ist, dann kotz' ich … echt jetzt!“, sprach sie und lehnte sich nun auch gegen die Windschutzscheibe. Sasuke legte die Stirn in Falten.

„Naruto färbt etwas auf dich ab“, fiel ihm zuerst auf, „aber ich habe keine Ahnung, was heute für ein Film läuft. Mal laufen hier französische Komödien, amerikanische Horrorfilme … oder eben auch Liebesfilme“, erklärte er, was zeigte, dass er öfters hergekommen sein musste.

„Hmh“, machte nur Sakura und schaute sich dann etwas um – viele hatten sich wie die beiden auf die Motorhaube oder auf den Anlieger ihres Land Rovers gesetzt; einige saßen aber auch im Auto. Was Sakura aber auffiel, war, dass es sich bei den meisten Personen hier um Liebespaare handelte. Sie schluckte, als ihr bewusst wurde, was man in einem Drive-in-Kino eigentlich machte.
 

„Aber … es geht hier auch nicht so sehr um den Film“, sprach dann auch noch Sasuke schmunzelnd und sie warf ihm einen grimmigen Blick zu. Dass er gleich darauf aus war, mit ihr herum zu machen, zeigte, dass er noch nicht so reif war, wie er immer tat. Doch irgendwie konnte Sakura ihm das nicht übel nehmen, denn er zeigte damit, dass er ein ganz normaler Junge war, der das Bedürfnis hatte, mit einem Mädchen etwas Spaß zu haben – genau das Gegenteil, was sie eigentlich anfangs von ihm gedacht hatte. Als sie Sasuke kennengelernt hatte, kam er ihr einfach wie ein genervter, nach Einsamkeit sehnender Griesgram vor, der einfach nur seine Ruhe wollte.
 

Als es allmählich dunkel wurde, konnte Sakura auf der Leinwand endlich ein Bild erkennen, woraus sie schloss, dass es langsam los ging.

Sie traute sich noch nicht so wirklich, ihren Kopf auf Sasukes Brust oder Schulter abzusetzen, obwohl sie sich nun schon mehr als einmal geküsst hatten … als ihr die Szene im Büro in den Sinn kam, bekam sie eine Gänsehaut. Deshalb lag sie still neben ihm, während sie die Hände auf ihrem Bauch gefaltet hatte und versuchte herauszufinden, um was für ein Genre es sich bei dem Film handelte. Nach der ersten halben Stunde wurde ihr so langsam klar, um was es ging und sie verdrehte genervt die Augen.

Juliet … ich brauche dich“, kam es theatralisch von der Leinwand, „ich kann nicht ohne dich, du bist doch mein Herz, mein Liebling, du bist …“, eine dramatische Pause folgte, „die Sahne in meinem Kaffee.

Sakura prustete los und konnte im Augenwinkel erkennen, dass ab hier Sasuke auch abbrechen musste.

„Sorry, aber dieser letzte Satz hat leider dazu geführt, dass ich diesen Film nicht mehr ernst nehmen kann. Meine Aufmerksamkeit ist dahin“, flüsterte sie, um die anderen Zuschauer nicht zu stören … doch diese schienen sich sowieso nicht für den Film zu interessieren, denn sie waren mit sich selbst beschäftigt – knutschende Paare weit und breit. Sasuke schnaubte nur lachend und stimmte ihr zu. Dann neigte er seinen Kopf zu ihr und warf ihr einen verschmitzten Blick zu.
 

„Ich könnte dich dazu bewegen, dass deine Aufmerksamkeit wieder geweckt wird“, kam es nun von Sasuke, der eine Anspielung machte, die Sakuras Herz rasen ließ. Er spielte es heute wirklich darauf aus.

Sie grinste nur und legte sich etwas auf die Seite, damit sie ihn anschauen konnte. „Hmh, etwa damit, dass du mir erklärst, warum wir auf einem Oldtimer anstatt auf deinem Sportwagen sitzen? Hattest du etwa Angst, dass ich ihn zerkratze?“, fragte sie amüsiert und ging vorerst nicht auf seine Anspielung ein. Sie wollte ihn noch ein wenig zittern lassen …

Von Sasuke kam nur ein tonloses Lachen. Er drehte sich ebenfalls zu ihr und fixierte sie wieder.
 

„Nein …“, sagte er und irgendwie wurden seine Züge ausdruckslos, „das ist mein erstes Auto gewesen“, erklärte er dann und Sakuras Blick wandelte sich in Verwunderung. Oh, sein erstes Auto …?

Sasuke lehnte sich nun wieder zurück und schaute in den sternenbedeckten Himmel, „ich habe ihn mir selbst erarbeitet und gekauft als ich 16 war. Die Arbeit war nicht nötig gewesen, da mir meine Eltern sowieso zum 18.Geburtstag einen Wagen gekauft hätten, aber ich fand das so … unverdient“, fuhr er fort, während eine kleine Pause einsetzte, „deshalb habe ich neben der Schule in einer Bibliothek gearbeitet und mir dieses Auto gekauft. Ich durfte zwar noch nicht mit 16 fahren, aber Naruto und ich haben es trotzdem getan … er meinte sogar jedes Mal, dass ich mit diesem Wagen locker ein Mädchen 'klar machen' könnte, aber …“, er schluckte, „dazu konnte es nicht kommen, weil mein Vater krank wurde und ich das Moonbucks Unternehmen leiten musste. Meine Jugendtage waren endgültig vorbei als ich 17 wurde, meinen Abschluss in der Tasche hatte und sofort schon in die Aufgaben des Unternehmens eingeführt wurde. Ich musste neben der Leitung des Unternehmens teilweise ein duales Studium machen, um mit der ganzen Betriebswirtschaftslehre zurecht zu kommen …“, erklärte Sasuke und wirkte von seiner bisherigen Lebensgeschichte nicht gerade begeistert – zurecht! Sakura konnte sich gar nicht vorstellen, wie früh Sasuke schon Verantwortung übernehmen musste; er hatte die Goldtage seiner Jugend gar nicht richtig genießen können, denn die Altersspanne von 16 bis 18 war einer der wichtigsten, um Erfahrungen zu sammeln. Sakura fiel auf, dass Sasuke ihr zum ersten Mal etwas sehr privates erzählte. Sie erinnerte sich an seinen eintönigen Schreibtisch, auf dem sie nichts persönliches entdeckt hatte. Irgendwie war sie froh, dass Sasuke ihr soweit vertraute, um mehr von sich preiszugeben.
 

Sie rückte ein wenig näher zu ihm und legte ihre Hand auf seine Brust, um etwas mit seinem Ausschnitt zu spielen.

„Das klingt nach einer anstrengenden Jugend“, murmelte sie und fuhr mit ihren Fingern leicht über seine Brust, „... aber jetzt hast du es geschafft, dass ein Mädchen mit dir auf deinem Oldtimer sitzt, während im Hintergrund ein Liebesfilm läuft. Das Mädchen kann es nicht einmal abwarten, ihre Lippen auf deine zu pressen. Ist das nicht toll?“, sprach sie dann grinsend und bemerkte, dass Sasukes Laune so langsam anstieg. All ihre anfänglichen Hemmungen ihn zu berühren waren wie verschwunden. Er erwiderte ihr grinsen und richtete sich etwas auf.

„Ach, du kannst es gar nicht abwarten?“, neckte er und zog sie an der Taille mit einem Ruck zu sich. Sakura weitete bei dieser blitzartigen Bewegung ihre Augen, lachte dann aber still. Ehe sie etwas erwidern konnte, legte Sasuke seine Lippen auf ihre und Sakura ließ ihn sofort gewähren. Ihr fiel auf, dass er nicht mehr nach Pfefferminz schmeckte, sondern diesmal nach Zitrone, was sie ein wenig ärgerte, da ihr der Pfefferminzgeschmack deutlich besser gefallen hatte. Doch sie wollte sich gar nicht erst beschweren, denn Sasuke fing nun an, sie intensiver zu küssen und zog sie auf seinen Schoss.
 

Er.küsste.abgöttisch.

Und das schlimme war, dass Sasuke wusste, dass er sie mit diesen Bewegungen in den Wahnsinn trieb, denn er grinste zwischendurch in den Kuss hinein.
 

„Du bist so anmaßend“, sprach sie als sie den Kuss lösten, um Luft zu schnappen. Sasuke jedoch grinste schwach und hob eine Braue in die Höhe.

„Ich bin nicht anmaßend. Ich weiß nur, was dir gefällt und will es dir nicht vorenthalten“, erwiderte er süffisant, was Sakura die Augen verdrehen ließ.
 

Nach einer Stunde war der Film zu ende – Sasuke hatte sie noch in ein Lokal geführt, in dem sie Burger gegessen und Milchshakes getrunken hatten. Sakura hatte diesen Wunsch geäußert, denn sie wollte unbedingt, dass Sasuke sich an denen Dingen erfreute, die er anscheinend in der Vergangenheit verpasst hatte. Ihr wurde so allmählich klar, was Naruto anfangs damit meinte, dass sie Sasukes grimmige Art nicht übel nehmen sollte als sie sich über ihn beschwert hatte – Sasuke hatte teilweise seine Träume für eine Arbeit aufgeben müssen, die er nicht einmal richtig wollte.
 

„Hey Sasuke“, sprach Sakura als sie auf dem Weg nach Hause beziehungsweise zu Narutos Wohnung waren. Der Angesprochene horchte auf, in dem er ihr einen Seitenblick zuwarf. Sie schluckte, „ich weiß, du meintest, du bist nicht der Typ, der offen über Gefühlte redet“, fuhr sie fort und sie merkte, dass Sasuke ihr aufmerksam zuhörte, obwohl er das Auto bediente, „aber ich frage mich wirklich, wie es … zwischen uns so laufen konnte. Mir … wurde es erst bewusst als du mich unbewusst nachts an dich gezogen hast … seit dem denke ich nur an dich, aber …“, sie machte wieder eine kleine Pause und bemerkte, dass sie in Narutos Straße angekommen waren, „du hast nie wirklich bis zur Feier den Anschein gemacht, dass du mich auf diese Weise magst. Ich dachte bis vor kurzem sogar noch, du würdest bald meinen Kopf abreißen“, gestand sie und Sasuke musste aufgrund dieses Kommentars leicht schmunzeln. Vor Narutos Wohnung stellte er den Motor ab und drehte sich zu ihr.
 

„Du willst es also wirklich wissen, ja?“, antwortete er und hatte eigentlich gedacht, dass er sich nicht für seine Gefühlte erklären musste. Aber er nahm es Sakura nicht übel – er erinnerte sich an die Aschenpudel-Aufgabe von ihm, bei der Sakura Büroklammern von Reißzwecken trennen musste. Zu dem Zeitpunkt hatte Sasuke noch nicht wirklich so etwas Liebe verspürt, er hatte sie damals einfach nicht leiden können. Nach dieser Aktion hatte er sich ihr gegenüber nicht besonders freundlicher verhalten, weshalb er ihre Frage nachvollziehen konnte.
 

Sasuke schaute ihr in die Augen und biss sich auf die Unterlippe.

„Lass mich dich zur Tür begleiten“, sagte er dann und stieg aus. Sakura blickte ihm etwas verwirrt hinterher, nahm dann aber an, dass es ihm wohl im Auto zu blöd war, um darüber zu reden. Er lief einmal um den Oldtimer herum, um Sakura die Tür zu öffnen, die sich lächelnd bedankte. Dann liefen sie auf die Haustür zu.

„Ich konnte dich anfangs gar nicht leiden“, sprach Sasuke, während er die Hände in den Hosentaschen vergrub. Sakura hörte ihm interessiert zu, „ich meine, du hast Kaffee auf mich geschüttet“, erklärte er und die Haruno musste bei dieser Erinnerung die Augen verdrehen. Er wollte sich immer noch nicht eingestehen, dass sie es aus nachvollziehbaren Gründen getan hatte!
 

Sie blieben vor der Haustür stehen und Sakura ließ ihn weiter erzählen, „mein erster Eindruck von dir hat sich erstmals nicht verändert – ich fühlte mich von dir gestört und hatte eigentlich weder Zeit noch Nerv, mich mit dir zu beschäftigen“, sagte er ehrlich und Sakura konnte gleiches nur zurück geben. Anfangs hatte sie schließlich ebenso gedacht.

Sasuke atmete tief ein und seufzte dann, „aber dann habe ich gemerkt, dass du gar nicht mal so nervig bist, wie ich dachte – du hast dich, ohne groß zu überlegen, in Dinge eingemischt, von denen du eigentlich keine Ahnung hast. Der Slogan, die Aktion … dieser Mut, den du hattest und vor allem die Überzeugung hinter deinem Tun haben mich … fasziniert“, sprach er und kam einen Schritt auf sie zu, um nach ihrem Arm zu greifen, „auch wenn ich nicht gerade zum Ausdruck gebracht habe, dass mir deine unüberlegten Aktionen gefallen haben, musste ich mir später eingestehen, dass sie es doch taten“, kam es von ihm ruhig, „verstehst du?“, fügte er dann hinzu und schaute sie eindringlich an. Sakura nickte sanft. Sie hatte von Sasuke kein richtiges Liebesgeständnis erwartet, doch das, was er eben gesagt hatte, war sogar viel schöner.

Gerade als sie den Mund aufmachen wollte, um etwas zu erwidern, wurde plötzlich die Tür aufgerissen.
 

„Wer ist der Bastard, der mit Saku ausgeh- Moment, Sasuke?!“, kam es von Naruto, der im Türrahmen stand und die beiden geschockt anstarrte.
 

Sakura schluckte. Naruto hatte sie ja ganz vergessen …
 


 

~*~
 


 

Sasuke und Sakura saßen müde auf der Couch, während Naruto sich einen Stuhl von der Küche geschnappt und sich gegenüber die beiden gesetzt hatte. Skeptisch flog sein Blick über die beiden, während Sasuke nur aufseufzte.

„Was soll das? Müssen wir uns vorher bei dir rechtfertigen bevor wir miteinander ausgehen?“, sprach er genervt, während Sakura ihm in die Seite stieß. „Hey, das ist gemein, Sasuke!“, flüsterte sie, doch Naruto bekam jedes Wort mit.

Sakura schaute zu dem blonden Chaoten. „Wir wollten es dir wirklich sagen, Naruto. Aber wir wollten uns auch zuerst darüber Gedanken machen“, erklärte Sakura und legte eine Hand auf Narutos Knie. Dieser jedoch erhob sich abrupt und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
 

„Argh, ich habe ja wirklich nichts dagegen, aber ihr konntet euch doch gar nicht leiden und so! Ich versteh nicht, wie ihr plötzlich …“, kam es von dem Blonden, der dann aufseufzte. Sein Blick wandelte sich auf einmal in einen wissenden Ausdruck, „ach, ist es etwa das? Ihr habt euch solange gehasst bis ihr euch liebt? Oh Mann“, wurde ihm dann klar und er seufzte anschließend. Er ließ seine azurblauen Augen nochmal über Sasuke und Sakura gleiten und fing an zu grinsen.
 

„He, war Sakura deshalb immer so lange im Büro. Habt ihr etwa-“, wackelte er plötzlich anzüglich mit den Brauen, doch Sasukes Knurren schrak ihn davon ab, weiter zu sprechen. Er schluckte und setzte sich wieder vor seine beiden Freunde.

„Ich freu' mich für euch, echt jetzt! Meine zwei engsten Freunde sind ein Paar, wow!“, begriff er nun endlich und Sakura atmete erleichtert aus. Da war ihr glücklicher Naruto wieder – keine skeptischen und misstrauischen Blicke.

Sasuke seufzte nur wieder auf, lächelte dann aber schwach. Irgendwie war auch er froh, dass sie diesen Part hinter sich hatten, obwohl er es nicht für nötig hielt, daraus ein so großes Drama zu machen. Sakura erzählte dem Uzumaki, dass alles noch recht neu war, damit er nicht dachte, dass sie ihn schon seit Wochen über den Tisch zogen.

Naruto kratzte sich am Kinn. „Ich war anfangs nur so misstrauisch, weil ich eben dachte, dass geht schon etwas länger. Aber da das heute erst euer erstes Date gewesen war … bin ich froh, dass ich etwas daran teilnehmen konnte, echt jetzt!“, sprach er grinsend, was Sakura auflachen ließ. Naruto fehlte echt nirgendwo. Sasuke grummelte aufgrund dieser Tatsache.
 

„Naruto, wir würden dir nie etwas verschweigen. Du bist doch …“, Sakura überlegte und wollten nach den richtigen Worten greifen. Ihr fiel auch schon sogleich etwas passendes ein. Sie schaute zu Sasuke, der ihren Blick nur fragend erwiderte, „die Sahne in unserem Kaffee!“

Der Uchiha schnaubte lachend und bereute es, sie an dem Tag ins Drive-in-Kino gefahren zu haben, an dem ein Liebesfilm gelaufen war. Doch er hätte es ja selbst nicht besser wissen können …

coffee and friends are the perfect blend


 

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„Der Kaffee ist zu kalt.“

Sakura atmete tief ein und dann wieder aus. Sie zählte bis drei runter und öffnete dann wieder ihre Augen, um Sasuke ansehen zu können, der vor seinem Schreibtisch saß und einige Zeilen in die Tastatur tippte.

„Du willst das ganze echt wiederholen? Ist das dein ernst, Sasuke?“, kam es von ihr entgeistert, während sie ihn ausdruckslos anschaute. Es war ein Tag, an dem bei Sakura wieder etwas in der Schule ausgefallen war und Naruto sie gebeten hatte, Sasuke seinen zwölf-Uhr-morgens-Kaffee hochzubringen. Sakura hatte sich allerdings etwas Zeit gelassen, doch ihrerseits nicht so viel, dass sie glaubte, dass der verdammte Kaffee wieder zu kalt zu sein schien!
 

Sasuke löste seine Finger von der Tastatur und schaute sie nun seufzend an.

„Denkst du, ich mach das extra, Sakura? Glaubst du, ich schaue den Kaffee an und er wird dadurch kalt? Der Kaffee ist wirklich nicht mehr heiß“, antwortete er und widmete sich dann wieder seinem Laptop zu.

Sakura verdrehte die Augen und griff nach der Tasse. So eiskalt, wie sein Blick manchmal war, glaubte sie wirklich, dass dieser den Kaffee um einige Grad Celsius fallen gelassen hatte … sie nippte an der Tasse und sie musste ärgerlicherweise zugeben, dass er recht hatte – der Kaffee war lauwarm.
 

Er könnte sich trotzdem damit zufrieden geben, denn Koffein war schließlich Koffein.

„Immer noch der gleiche Griesgram“, murmelte Sakura vor sich hin und stellte die Tasse erstmals beiseite, um sich vor die Glaswand hinter Sasuke zu stellen. Sie würde ihm gleich einen neuen holen.

„Nenn mich nicht so“, antwortete Sasuke, der ihr Flüstern anscheinend wahrgenommen hatte. Die Haruno lief auf ihn zu und legte von hinten ihre Hände auf seine Schultern.

„Im Büro bist du aber einer. Ich vermisse meinen Sasuke“, erwiderte sie und fing an, seinen verspannten Nacken zu massieren, während sie an Sasuke in seinen Alltagsklamotten dachte, die seinen Oberkörper wirklich gut betonten.
 

Sasuke neigte seinen Kopf leicht zu ihr und schnaubte amüsiert. „Du differenzierst mich? Ich habe also zwei Persönlichkeiten?“, hakte er neckend nach, war jedoch weiterhin mit seinem Laptop beschäftigt.

Sakura nickte. „Ich nehme es dir zwar nicht übel, aber im Büro bist du viel launischer als wenn wir zusammen ausgehen. Das wundert mich allerdings nicht wirklich“, antwortete sie und blickte auf seinen Schreibtisch, auf dem mehrere Ordner lagen.

„Ach was“, sagte Sasuke trocken, während sein Blick ebenfalls über seine Arbeit schweifte, „das fällt dir jetzt erst auf?“, kam es dann von ihm sarkastisch.

Sakura verdrehte nur die Augen und wollte gerade etwas schnippisches erwidern, als ihr vibrierendes Handy ihre Aufmerksamkeit erregte.

„Warte mal kurz“, sprach sie zu Sasuke, während sie die Stirn in Falten legte und auf das Display schaute.
 

Anruf von: Shikamaru
 

Nanu, was wollte denn der 'Freund' von Ino von ihr? Er war nicht wirklich der feste Freund der Yamanaka – sie führten so eine Art on-off-Beziehung, von der nur die Haruno wusste. Sasuke gab ihr einen Seitenblick und ihm fiel auf, dass sie etwas verwirrt über den Anrufer zu sein schien. Trotzdem sagte er nichts, sondern konzentrierte sich wieder auf seinen Bildschirm.
 

„Shikamaru?“, war das erste, was sie sagte und sofort fixierten Sasukes Augen seine Freundin. Die Arbeit schien in diesem Moment doch nicht so wichtig zu sein, wie er angenommen hatte …
 

„Sorry, dass ich störe“, kam es aus der anderen Leitung. Sakuras Blick huschte kurz zu Sasuke, der sie anschaute, aber nichts von dem Gesagten aus dem anderen Ende der Leitung zu hören schien. Ihre Antworten jedoch schon.

Shikamaru sprach weiter, „ich wollte nur fragen, ob sich Ino an ihrem Geburtstag über eine Handtasche oder über eine Kette freuen würde“, fragte er dann und Sakura konnte sich seine lustlose Mimik regelrecht vorstellen – Shikamaru war ein sehr müder, aber auch überaus kluger Mensch, der dennoch genug Kraft zu haben schien, um sich um seine Freundin zu kümmern. Sakura seufzte auf. Warum waren die beiden nicht einfach zusammen und beendeten den Mist mit dem on-off? Shikamaru war perfekt für ihre Freundin, denn er machte sich die Mühe, die Seelenverwandte seiner Geliebten anzurufen, um zu fragen, über was sie sich an ihrem Geburtstag am meisten freuen würde. Dass der Geburtstag erst in knapp drei Wochen war unterstützte, dass er sich viele Gedanken um Ino machte.
 

„Handtaschen braucht sie nicht, davon hat sie genug“, sprach Sakura, während sie beobachtete, dass Sasuke fragend eine Braue in die Höhe wandern ließ. Sie ignorierte dies aber und sprach weiter, „eine Kette mit einer Signatur vielleicht würde ihr gefallen. Auf so etwas steht Ino total.“ Sie hörte, dass Shikamaru am anderen Ende der Leitung erleichtert ausatmete.

„Ich danke dir, Sakura“, sagte er dann und verabschiedete sich. Sakura tat es ihm gleich und legte auf. Dann flogen ihre Augen sofort zum Uchiha, der sie während des ganzen Telefonats angeschaut hatte. Sie wusste, was ihm zuerst durch den Kopf geschossen war, als sie das Gespräch mit Shikamarus Namen begonnen hatte.

„Hmh, scheint wohl so, als wäre die Arbeit doch nicht so interessant, wenn ich mit irgendwelchen Typen telefonier?“, provozierte sie leicht, obwohl der Teil nach dem 'Shikamaru?' nicht gerade danach geklungen hatte, als hätte sie mit einem Typen geflirtet. Man hatte sogar heraushören können, dass sich Shikamaru über ein anderes Mädchen informiert hatte, „vielleicht sollte ich das öfters machen?“, fügte sie nun amüsiert hinzu.
 

Sasuke hob bei dem letzten Kommentar gespielt überrascht eine Braue in die Höhe. „Ach, solltest du? Wenn das deine Art zu flirten war und mit einem Typen über Handtaschen zu reden, dann viel Spaß erfolgreich zu sein“, entgegnete er und ließ erleichtert die Schultern fallen, da es anscheinend keinen Grund gab, um eifersüchtig zu sein. Er widmete sich wieder seinem Laptop zu.

Sakura seufzte auf und ärgerte sich darüber, dass Sasuke nicht auf ihre Provokation einging. Lustlos lief sie auf seinen Schreibtisch zu, um nach der Tasse zu greifen.

„Ich hol dir einen neuen, heißen Kaffee“, sagte sie und drehte sich um. Sasuke sah von seinem Bildschirm auf und grinste amüsiert.

„Ich hoffe für dich wirklich, dass er oben angekommen immer noch so heiß ist.“
 


 

~*~
 

„Ich glaube, ich tue es.“ Naruto stand hinter dem Tresen und schaute entschlossen aus dem Café auf die andere Seite der Straße. Sakura, die ihre Wange an ihrer Hand abgestützt hatte und darauf wartete, dass Naruto Sasukes Kaffee neu aufbereitete, zog fragend eine Braue in die Höhe.

„Was meinst du?“, fragte sie und beobachtete, dass Naruto aufgeregt mit seiner Schürze spielte. Sein Blick huschte zu seiner Freundin.

„Ich sagte, ich tue es, Sakura!“, wiederholte er nochmals und lief nun um den Tresen. Sakura richtete sich etwas auf und drehte sich zu ihm. Was zum Teufel …?

„Naruto, was, verdammt nochmal, willst du tun?!“, kam es nun von ihr etwas verärgert, da Naruto sie unnötig auf die Folter spannte.
 

Der Chaot atmete einmal tief aus und ließ dann wieder seinen Blick auf die andere Straßenseite zum Blumenladen gleiten.

„Ich werde Hinata gestehen, was ich für sie empfinde“, sprach er entschlossen. Nun horchte auch Kiba auf und schaute den Uzumaki mit Sakura zusammen verdutzt an.

„Du willst was machen?!“, kam es von dem Inuzuka, der schnell dem Kunden das Wechselgeld zusteckte und nun ebenfalls um den Tresen lief. Sakura war etwas geschockt, da sie nicht erwartet hatte, dass Naruto so plötzlich der Gedanke kam der blauhaarigen Schönheit seine Liebe zu gestehen.

„Warum das auf einmal? Also nicht, dass ich es nicht gut heißen würde, aber das kommt jetzt total plötzlich, Naruto“, sagte Sakura und schaute dem Blonden dabei zu, wie er sich versuchte zu entspannen, indem er die Hand in den Nacken legte.
 

„Ich … weiß nicht, ich kann auch nicht länger … warten“, versuchte er zu erklären und schaute nun an die Decke, „ich mag sie echt schon lange. Eigentlich seit dem sie angefangen hat, mir persönlich Blumen zu schenken, nicht nur für das Café“, sprach Naruto weiter und Sakura erinnerte sich an die blaue Rose, die sie in Narutos Wohnung gesehen hatte, „ich bin immer froh, wenn sie die Pause hier verbringt und die Party letztens … das war total spaßig gewesen und ich habe auch etwas unüberlegtes getan, ugh“, sagte er ehrlich und Sakura glaubte zu ahnen, wovon er sprach. Er sprach von dem Laken, in dem er gesteckt hatte und in dieser Form Hinata 'geküsst' hatte. Naruto fuhr fort, „ich … ich platze, wenn ich es ihr nicht endlich sage. Ich muss es einfach … sagen!“, mit einem Mal riss Naruto die Tür des Cafés auf und sprang förmlich aus dem Shop. Kiba und Sakura schauten sich verwirrt an, eilten dann aber zur Tür, um zu sehen, was der Uzumaki vorhatte.
 

Naruto stellte sich auf den Bürgersteig und blickte zum Blumenladen. Zwischen ihm und Hinata lagen viele, fahrende Autos; die Ampel für die Fußgänger war rot. Doch Naruto konnte nicht warten, bis die Ampel grün ansprang; er musste das loswerden, was er schon seit längerem in sich behielt.

Hinata!“, brüllte er und die Fußgänger um ihn herum warfen ihm einen fragenden Blick zu, „Hinata Hyuga!“, rief der Chaot nochmals und diesmal sogar so laut, dass einige Fußgänger stehen blieben und sich fragten, was hier los war.

Als Naruto sah, dass eine zierliche Gestalt mit einer Gießkanne in der Hand aus dem Laden trat, strahlte er. Sie hatte ihre freie Hand auf ihre Brust gelegt und schaute ihn überrascht an.

„Naruto …!“
 

„Das könnte filmreif werden“, kommentierte Kiba, der mit Sakura im Türrahmen des Cafés stand und die Szene mit ihr amüsiert beobachtete. Die Haruno nickte zustimmend und war gespannt.
 

Naruto stellte sich kerzengerade hin, holte tief Luft und brüllte dann so laut er konnte: „Ich liebe dich, Hinata! Hast du gehört? Ich liebe dich!“, sagte er nun und die Leute um ihn herum zogen die Luft ein – so auch Kiba und Sakura.

Hinata weitete geschockt die Augen und ließ die Gießkanne fallen. Ihre Wangen liefen knallrot an und sie führte ihre Hände zu ihrem Gesicht, um dieses in ihnen zu verstecken. Naruto sah, dass die Ampel für ihn grün wurde. Er rannte auf sie zu, bekam sogar Unterstützung von den klatschenden Fußgängern und stellte sich nun genau vor sie.

Sakura konnte von der Weite aus erkennen, dass er langsam ihre Hände von ihrem Gesicht löste. Dann gab er ihr das schönste Lächeln, das sie je bei ihm gesehen hatte ehe er ihr einige Worte ins Ohr flüsterte. Wahrscheinlich entschuldigte er sich für die große Show, der er abzog – das konnte sich Sakura zumindest gut vorstellen.
 

Doch dann passierte es. Hinatas Lippen bewegten sich ebenfalls und diesmal konnte Sakura nicht ahnen, was sie erwiderte. Es musste jedoch etwas sein, was dem Chaoten gefiel, denn er legte sofort seine Arme um sie, um sie anschließend hochzuheben, im Kreis zu drehen und dann … zu küssen.

Noch mehr Applaus von den Fußgängern folgte und diesmal stiegen auch Kiba und Sakura in das Klatschen ein.

„Ich sagte doch; das ist der reinste Blockbuster“, sagte Kiba nur dazu, während die Rosahaarige unfassbar den Kopf schüttelte. „Dass er auch immer so eine Show abziehen muss …“
 

Beide traten wieder in das Cafe und ließen Naruto und Hinata in Ruhe – sie sollten sich ruhig etwas im Blumenladen aussprechen und ein wenig Zweisamkeit genießen.

„Und, was soll ich dir zur Feier des Tages zubereiten, Sakura?“, kam es von Kiba, der sich wieder hinter die Theke stellte. Sakura grinste und ihr Blick fiel auf Sasukes Kaffeetasse. Er konnte noch ein wenig warten; sie wollte sich schließlich auch etwas gönnen.

„Mein Lieblingsgetränk“, sagte sie und der Inuzuka zog wissend die Brauen in die Höhe.

„Also einen Iced Caffè Mocha – glaub ja nicht, ich krieg deine Vorzüge nicht mit“, zwinkerte er und machte sich daran ihr Getränk zu zubereiten.

Sakura lachte und war froh, dass sie hier in diesem Café gar nicht mehr die Namen der Drinks nennen musste, um das zu kriegen, was sie wollte.

Ihre Gedanken hingen immer noch lächelnd bei Naruto und Hinata, während sie bemerkte, dass ihr Handy wieder vibrierte. Nanu, wollte etwa Shikamaru noch einen Rat? Ihre Augen huschten auf den Bildschirm und ihr Lächeln erstarb von der einen auf die andere Sekunde. Die Freude, die so eben noch empfunden hatte, war wie weggeblasen.
 

Anruf von: Vater

I love you a latte


 

I love you a latte
 

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Sakura verließ das große Anwesen und wischte sich dabei eine Träne aus dem Auge. Ein letztes Mal drehte sie sich zu dem weißem Haus mit dem schönen Vorgarten und ihr fiel auf, dass sie es kein Stück vermisst hatte, da sie sich an Narutos kleine Wohnung schon so sehr gewöhnt hatte. Bei dem Gedanken an das Zusammenwohnen mit ihrem besten Freund lief Sakura wieder eine Träne herunter. Das Gespräch gerade hatte ihr gar nicht gefallen, sie wollte nicht einmal daran zurückdenken. Sakura lief über die Straße, um zur Bushaltestelle zu gelangen und entfernte sich immer weiter von dem Gebäude neben dem ein kleines Schild mit der Aufschrift Haruno zierte.
 

Als Sakura im Bus saß, blickte sie auf ihre Armbanduhr und bemerkte, dass es schon siebzehn Uhr war. Sie hätte schon längst im Coffeeshop sein müssen. Bei diesem Gedanken kramte sie in ihrer Jackentasche nach ihrem Handy und ihr fiel auf, dass sie drei verpasste Anrufe von Naruto bekommen hatte. Sakura seufzte auf und lächelte schwach … Naruto machte sich echt immer Sorgen, was ihn neben seinen anderen positiven Eigenschaften total liebenswert machte. Doch sie wollte ihm nicht erklären, weshalb sie nicht gekommen war; dafür war das Gespräch von vorhin noch zu frisch. Sie wollte nur noch zu Ino, um sich mit ihr auszusprechen; ihr von allem zu erzählen, denn es wurde langsam Zeit, dass ihre Freundin von Sasuke erfuhr und vor allem von ihrem Problem, das sich nun ergeben hatte.
 

Trotzdem wählte Sakura Narutos Nummer und atmete tief aus, um sich nicht anmerken zu lassen, dass sie geweint hatte.

Sofort meldete sich seine helle Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Sakura! Wo steckst du?“, fragte Naruto und schien erleichtert zu sein von ihr etwas zu hören, „Sasuke hat mich auch schon gefragt, wo du bleibst.“ Sakura weitete bei Sasukes Namen leicht die Augen und schluckte. Ihm wollte sie auch nicht gegenüber treten, nicht jetzt.

„Ich musste nach der Schule TenTen noch in Englisch helfen. Sie hat mich kurzfristig gebeten“, log sie und hoffte, dass sie sich nichts anmerken ließ.

Sie hörte, dass Naruto am anderen Ende der Leitung seufzte. „Gut, aber sag das nächste mal bitte Bescheid, wenn du später kommst.“

Sakura atmete erleichtert aus, musste sich allerdings noch eine kleine Lüge ausdenken, obwohl es ihr im Herzen wehtat, ihren Freund anlügen zu müssen. Sie hatte ja gar nicht vor, heute im Moonbucks zu erscheinen.
 

„Naruto, ist es okay, wenn ich heute nicht komme? Ino hatte wieder Stress mit Shikamaru und hat mich gebeten, zu ihr zu kommen“, sprach sie und spannte sich an. Erstmals hörte Sakura nichts. Doch dann meldete sich Narutos Stimme wieder und wirkte nicht mehr so hell.

„Ist alles gut bei dir, Sakura?“, fragte er dann still und Sakura biss sich auf die Unterlippe. Mist. Er wäre nicht ihr Freund, wenn er nicht bemerken würde, dass etwas faul war.

„Bei mir ist alles gut. Ich darf ja wohl einen Tag für mich haben – schließlich habe ich Ino auch nicht mehr lange gesehen“, versuchte sie dann typisch genervt zu klingen, was ihr anscheinend gelang, denn Naruto lachte am anderen Ende der Leitung auf.
 

„Erklär das mal Sasuke. Er ist derjenige, der dich jeden Tag nach der Schule hier sehen will. Na ja, anfangs war es ja eher gezwungen gewesen …“, fiel dem Uzumaki auf. Sakura überlegte – sie wusste nicht, ob Sasuke sie eventuell anrufen könnte und selbst nachhaken wollte, warum sie nicht gekommen war. Um das zu vermeiden gab sie Naruto eine Bitte.

„Ah, richte Sasuke einfach das mit Ino aus und beton ruhig, dass er sich nicht melden braucht. Alles ist gut“, sagte sie und hoffte, dass Sasuke der Typ war, der sich auch an so etwas hielt.

Sie konnte Naruto am anderen Ende der Leitung förmlich grinsen hören.

„Klar, mach ich, echt jetzt! Viel Glück mit Ino“, sprach Naruto und Sakura ließ die Schultern fallen.

„Danke“, antwortete sie und legte auf.

Glück mit Ino würde sie wirklich brauchen, denn sie hoffte, dass ihre Freundin ihr einen guten Rat geben konnte.
 


 

~*~
 


 

„Was? Dein Vater will, dass du wieder nach Hause kommst?“, fragte Ino entsetzt, während sie fast an ihrem Kuchen erstickte. Sakura seufzte aufgrund dieser Tatsache auf und war drauf und dran, wieder eine Träne zu vergießen. Sie hatte Ino alles erzählt – dass sie mit Sasuke Uchiha, dem Leiter der Moonbucks-Kette, viel Kontakt gehabt hatte, dass sie sich anfangs nicht leiden konnten, dass sie sich geküsst hatten und dass sie schließlich zusammen waren. Inos Züge hatten sich immer wieder zwischendurch gewandelt – mal hatte sie begeistert geschaut, dann gespannt und am Ende war sie etwas angekratzt gewesen, da Sakura ihr nicht alles von Anfang an erzählt hatte. Doch nun hatte die Haruno ihr von ihrem Gespräch mit ihrem Vater berichtet – er hatte sie gestern angerufen und sie gebeten, heute nach der Schule zu ihm zu kommen. Dann hatte er gemeint, dass er es nicht für gut hielt, sie als seine einzige Tochter aus dem Haus geschmissen zu haben und hatte sich sogar entschuldigt, was Sakura für ziemlich entgegenkommend hielt, da sie ja eigentlich Mist gebaut hatte. Doch als Sakura gesagt hatte, dass sie gerne bei Naruto wohnte und auch mit Freude im Unternehmen arbeitete, hatte ihr Vater trotzdem darauf bestanden, dass sie wieder Heim kehrte, um sich so langsam ihren Pflichten zu widmen.
 

„Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass mir das Moonbucks gefällt und trotzdem hat er es verneint … er meinte, ich muss mich meinen Pflichten zu wenden“, sprach Sakura und nippte an ihrem Kakao. Sie hatten sich in eine Konditorei gesetzt, die ganz in der Nähe von Inos Zuhause war.

Ino zog eine Braue in die Höhe. „Aber du könntest Sasuke ja immer noch sehen; auch wenn du wieder Zuhause wohnst. Schließlich bist ja immer direkt nach der Schule auch zu ihm gefahren. Warum dann nicht, wenn du wieder hier lebst?“, warf die Yamanaka ein und nahm einen erneuten Bissen von ihrem leckeren Erdbeerkuchen.

Sakura stöhnte auf. „Das habe ich auch gedacht. Aber mein Vater möchte mich so langsam auf das Unternehmen vorbereiten – ich habe weder eine Schwester, noch einen Bruder. Ich muss später-“, Sakura unterbrach sich selbst, als ihr bewusst wurde, was sie da gerade sagte, „... ich muss das Unternehmen später … leiten“, flüsterte sie leise. Das … das war doch genau der gleiche Weg, den Sasuke eingeschlagen hatte. Warum war ihr das vorher nicht bewusst gewesen? Weshalb hatte sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht? Sakura erinnerte sich an das Gespräch mit ihrem Vater zurück. Genau … er hatte es selbst nie zuvor erwähnt … bis heute.
 

Sakura hatte zwar gewusst, dass sie die einzige Nachfolgerin in ihrer Familie war, doch noch nie hatte ihr Vater etwas dazu gesagt – stattdessen hatte er sie in Ruhe shoppen und sich mit Freunden treffen lassen. Etwa weil er wusste, dass sie später dafür keine Zeit haben würde? Sakura biss sich wieder auf die Unterlippe.

„Ino … ich kann mich meinem Vater nicht widersetzen … er hat mich gut behandelt und mir meine Freizeit gegeben“, Sakura erinnerte sich an Sasukes Jugend, die teilweise aus Studium und Unternehmen bestanden hatte, „... ich … ich weiß nicht, wie ich Sasuke sagen soll, dass ich ihn nicht mehr so oft sehen kann“, sprach sie nun und schaute ihre Freundin verzweifelt an.

Ino lächelte nur aufmunternd und stellte ihren Kuchen beiseite, um ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin zu legen.
 

„Ich würde mit ihm in Ruhe reden“, fing sie an und Sakura weitete überrascht die Augen. Was sollte sie ihm denn sagen? Als hätte Ino ihre Gedanken gelesen, sprach sie weiter, „Sasuke ist wohl die erste Person, die verstehen wird, dass du wegen deinem Abschluss und die Vorbereitung auf das Unternehmen wenig Zeit haben wirst. Er ist doch selbst recht jung - laut Wikipedia dreiundzwanzig? - und hat es wahrscheinlich genauso erlebt. Also mach dir da mal keine Sorgen“, sagte sie und griff wieder nach ihrem Teller, um das letzte Stückchen Kuchen zu verspeisen.

Sakura überlegte. Ino schien recht zu haben … Sasuke würde es wirklich verstehen können.

„Meinst du?“, hakte Sakura nochmal bei ihrer Freundin nach. Ino nickte nur und hob den Daumen, während sie noch am kauen war und einige Krümmel auf den Lippen kleben hatte.

Sakura musste lächeln.
 


 

~*~
 


 

Sakura schluckte. Sie hatte sich von Naruto Sasukes Adresse schicken lassen und bereute es nun, dass sie vor seinem Apartment stand. Naruto hatte sich anfangs gewundert, weshalb sie heute Abend bei dem Schwarzhaarigen vorbeikommen wollte – Sakura hatte es damit erklärt, dass sie sich bei dem Uchiha entschuldigen wollte, da sie ganz unangemeldet nicht im Moonbucks erschienen war. Der Chaot hatte ihr daraufhin sofort seine Adresse zugeschickt.

Doch irgendwie … hatte sie etwas angst und sie wusste nicht wieso; Sasuke war schließlich ihr Freund. Sakura schaute sich den Flur des Apartmentblocks genauer an und stellte fest, dass alles modern war – den Boden zierten graue Fließen, während die Wände in dunklen Tönen gehalten waren. Hier und da entdeckte man noch grüne Pflanzen, die ein wenig Leben in den eintönigen Flur hauchten.

Sakura atmete nochmals tief ein und dann wieder aus und bewegte ihre Hand zur Türklingel. Es war 20 Uhr und sie wusste nicht einmal, ob Sasuke sein Büro verlassen hatte – mal ging er um 19 Uhr, mal um 22 Uhr; es war immer verschieden. Doch als Sakura Schritte hörte, war ihr klar, dass er ganz sicher Zuhause sein musste. Sie zog die Luft ein, als sich die Tür öffnete.

Das erste, was sie sah, war ein überraschtes Gesicht. Sasuke schaute sie mit leicht geweiteten Augen an und zog dann die Brauen zusammen.

„Sakura …?“, kam es von ihm, während Sakuras Blick über ihn flog. Er trug immer noch seine Arbeitskleidung, woraus sie schloss, dass er noch nicht allzu lange Zuhause war.
 

„Kann ich rein?“, fragte Sakura leise und spielte mit ihren Händen. Oh Mann, warum war sie so nervös – es war doch nur Sasuke!

Der Angesprochene schaute nun ausdruckslos und nickte ehe er einen Schritt zurücktrat, um ihr somit das Zeichen zu geben, dass sie hereintreten konnte. Sakura blickte auf und bemerkte, dass Sasukes Apartment genauso eintönig und monoton wie sein Büro war – dunkle Farben, wenig Deko und vor allem weiterhin nichts persönliches.

Sasuke führte sie ins große Wohnzimmer, das eine moderne schwarze Eckcouch, einen grauen Tisch und einen großen Flachbildfernseher besaß. Ein Esstisch war ebenfalls zusehen ehe schon die große Küche angrenzte.

„Ich hoffe, du hast meine Adresse von Naruto. Sonst müsste ich mir sorgen machen, dass sie irgendwo im Internet steht“, sprach plötzlich Sasuke und Sakura war dankbar, dass er das Gespräch locker startete, da sie sofort lachen musste.

„Keine Sorge, ich habe sie von ihm“, antwortete sie und setzte sich auf die Couch. Sasuke lief in die Küche und bereitete irgendetwas vor, was Sakura eine Braue in die Höhe wandern ließ. Sie sagte jedoch nichts, sondern ließ ihn in Ruhe machen. Still beobachtete sie, wie er auf die Kaffeemaschine zuging, die Ärmel seines Hemdes hochkrempelte – was seine starken Unterarme besonders betonte – und fast schon professionell den heißen Kaffee in eine kleine Tasse füllte, die er aus einem der Regalen entnommen hatte.
 

Sasuke blickte sie im Augenwinkel an. „Sei nicht so verspannt. Ich bin schließlich kein Fremder“, seufzte er, als ihm auffiel, dass sie kerzengerade auf seiner Couch saß. Sakura biss sich auf die Unterlippe und ärgerte sich etwas, dass es ihm aufgefallen war. Leicht lehnte sie sich zurück und atmete aus. Ja, sie war verspannt … doch nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie das erste Mal in Sasukes Wohnung war, was sie eigentlich auch ziemlich nervös machte, sondern weil sie ihm ja noch etwas zu sagen hatte. Nach einigen Minuten trat Sasuke endlich aus der Küche und stellte vor sie eine Tasse hin. Sakura zog fragend eine Braue in die Höhe. „Kaffee?“
 

Sasuke seufzte auf und setzte sich genau gegenüber sie. „Genauer gesagt Espresso.“

Sakura lachte. „Ich dachte, du trinkst nur schwarzen Kaffee“, sagte sie, während sie die Tasse anhob und diese zu ihren Lippen führte. Sie bemerkte, dass Sasuke sie nun direkt anschaute und seine Züge irgendwie … hart wurden.

„Ich trinke Espresso, wenn ich etwas starkes brauche“, erklärte er und fixierte sie immer noch, „ich glaube, du hast Stärke auch gerade nötig, denn du verhältst dich seltsam“, sprach er nun und Sakura schluckte erneut. Wie konnte sie nur denken, dass Sasuke nicht bemerken würde, dass etwas nicht stimmte? Doch da sie den ganzen Tag gefehlt und nun ohne Vorwarnung abends vor seinem Apartment erschienen war, machte Sakura es eigentlich ganz offensichtlich, dass es ein Problem gab.
 

Sakura stellte die Tasse wieder auf den kleinen Tisch und stöhnte auf. „Na ja, eigentlich ist es etwas, was ich mir schon gedacht habe“, fing sie an und sie konnte immer noch nicht glauben, dass ihr Vater sie so wenig mit dem Unternehmen in Kontakt gebracht hatte, dass ihr nicht einmal richtig bewusst gewesen war, was sie in der Zukunft erwartete.

Sasuke hob nun interessiert eine Braue in die Höhe und hörte ihr aufmerksam zu. Doch Sakura atmete nur wieder frustriert aus und starrte die Tasse vor sich an. Dass sie nicht mehr bei Naruto leben und nicht mehr so oft im Moonbucks vorbeikommen könnte, machte sie immer noch traurig.

Sasuke seufzte auf, als sie keine Anstalten machte weiter zu sprechen. Er kam auf sie zu und kniete sich nun vor sie, um sich auch schon sogleich zu ihr zu beugen. Seine pechschwarzen Augen flogen über ihre sanften Züge und Sakura blieb bei seinem intensiven Blick fast der Atem stehen.

„Was verheimlichst du mir, Sakura …?“, kam es nun von ihm, während seine Augen ihre Lippen fixierten und dann schließlich wieder zu ihren smaragdgrünen Augen wanderten.
 

Sakura spürte, dass Sasuke wieder eine enorme Wirkung auf ihren Körper hatte – ihr Herz fing wieder an in einem unregelmäßigen Rhythmus zu schlagen und ihre Hände zitterten.

„Es … es ist eigentlich nichts schlimmes“, begann sie und Sasuke löste kein Stück die Position und somit die Nähe zu ihr, „na ja … eigentlich schon, weil ich dich nicht mehr so oft sehen werde“, warf sie dann ein und der Uchiha nahm nun ihre Hand, um diese leicht verärgert zu drücken. „Sakura, kannst du bitte Klartext reden, damit ich mir nicht gedanklich ausmalen muss, was du meinen könntest?“, unterbrach er sie barsch und die Haruno verstand seine Sorge – welcher Partner wollte schon von dem anderen hören, dass man ihn nicht mehr oft sehen würde, ohne vorher richtig den Grund dafür zu nennen. Sakura wurde etwas nervös.
 

„Mein Vater will, dass ich wieder Zuhause wohne“, sagte sie dann, „zuerst dachte ich, 'okay, das ist kein Problem, ich kann immer noch vorbeischauen', aber er will mich auch in seinem Unternehmen haben und mich bis zu meinem Abschluss und vor Studienbeginn vorbereiten. Also könnte ich nicht mehr so einfach vorbeikommen“, seufzte sie und bemerkte, dass Sasuke den Druck an ihrer Hand erhöhte. Anscheinend gefielen ihm ihre Worte nicht, was die Rosahaarige auch an seinen angespannten Zügen erkennen konnte. Sasuke schloss die Augen und atmete tief aus ehe sich sein Blick wieder an sie heftete.

„Bist du denn an dieser Art von Arbeit interessiert?“, fragte Sasuke plötzlich. Sakura wunderte sich über diese Frage, antwortete aber trotzdem.

„Ich … ich weiß nicht. Ich habe viel durch dich mitgekriegt, denn vorher hatte ich nicht so viel mit dem Unternehmen meines Vaters zu tun … ich finde es zwar etwas doof, dass man ständig im Büro sitzt, aber das Meeting mit dem Slogan hatte mir eigentlich gefallen“, erwiderte sie ehrlich.
 

Sasuke entspannte sich etwas, was sie an seinen Schultern erkennen konnte, die nicht mehr so verkrampft wirkten.

„Wenn du Interesse hast, dann ist das ein guter Ansatz. Ich muss zugeben, du hast auch …“, der Schwarzhaarige schien nach den richtigen Worten zu suchen, „Talent? Deine Ideen, was der Slogan und die Aktion betrifft, kamen gut an, was sich auch im Verkauf gezeigt hat.“

Sakura freute sich wirklich über diese Einschätzung von Sasuke, warf aber dennoch eine Braue in die Höhe.

„Bewertest du gerade, ob ich für diesen Beruf geeignet bin? Bist du nicht … keine Ahnung, etwas wütend?“, fragte sie und nun war es Sasuke, der eine Braue erhob.

„Ich sage dir nur das, was ich aus diesem Bereich von dir bisher erfahren habe“, stellte er klar, „und wütend? Warum sollte ich wütend sein?“, fragte er und legte die Stirn in Falten, „ich war heute im Büro wütend, weil du dich nicht gemeldet und dir lahme Ausreden ausgedacht hast“, sagte er nun und seine Züge wandelten sich in einen gereizten Ausdruck.

Sakura weitete die Augen. Woran hatte er erkannt, dass sie gelogen hatte? Doch dann fiel ihr ein, dass sie Naruto beauftragt hatte, ihm zu erklären, weshalb sie nicht im Büro erschienen war und da nicht einmal der Chaot so ganz von ihr überzeugt gewesen war, war es der Uchiha erst recht nicht.
 

Sakura erhob sich. Irgendwie wurde ihr warm und das offene Fenster, das ihr gerade ins Auge stach, kam ihr gerade zurecht.

„Ich kam gerade von meinem Vater … ich wollte mir einige Gedanken machen“, versuchte sie zu erklären, doch irgendwie wirkte Sasuke immer noch angekratzt.

„Ich kann das nachvollziehen, okay, aber ich dachte im Büro wirklich für einen Augenblick es wäre etwas passiert. Als mir dann Naruto erzählt hat, dass du irgendwie bei deiner Freundin wärst und ich dich nicht zurückrufen bräuchte, war ich auch wütend, weil ich sofort die Lüge erkannt habe. Doch als du eben vor meiner Tür standest und mit mir anscheinend reden wolltest, wusste ich endgültig, es ist irgendetwas geschehen, was mir nicht gefallen würde“, sprach er und kam auf sie zu, „du weißt gar nicht, was mir gerade durch den Kopf ging, als ich dir den Espresso zubereitet habe“, presste Sasuke nun zwischen seinen Zähnen hervor.
 

Sakura überraschte etwas Sasukes gereizte Art, doch sie konnte ihn verstehen, denn sie hatte wirklich etwas mit ihm gespielt, auch wenn nur unbewusst. Sie fasste sich an die Stirn und bemerkte, dass sie leichte Kopfschmerzen bekam, was kein Wunder bei dem heutigen Tag war – Gespräche, Gespräche, Gespräche!

„Ich … tut mir leid“, antwortete sie und legte eine Hand auf seine blasse Wange, um ihn zu beruhigen. Sasuke schaute sie immer noch mit finsteren Zügen an, ließ ihre Hand jedoch gewähren, „ich dachte nur, dir würde es nicht gefallen, wenn ich dir mitteile, dass ich nun nicht mehr oft vorbeikommen kann“, sagte sie und beobachtete, wie Sasuke daraufhin aufseufzte und ihre Hand von seiner Wange nahm.

„Es gefällt mir auch nicht. Ganz und gar nicht“, stellte er beißend klar. Dabei klang seine Stimme so schneidend, dass Sakura glaubte, er würde gleich auf sie losgehen, „aber mich ärgert mehr die Tatsache, dass du viel mehr beschäftigt sein wirst und das, obwohl du nichts dafür kannst. Ich bin nicht wütend, weil ich dir die Schuld gebe, denn du bist nicht schuldig. Ich ärgere mich darüber, dass wir uns durch die Umstände nicht mehr oft sehen werden“, erklärte er und Sakura verstand. Sie war erleichtert und gleichzeitig froh, dass Sasuke die Situation so betrachtete.
 

Sasuke bemerkte, dass Sakura erleichtert die Schultern fallen ließ. Er legte seine Hände auf ihre Taille und zog sie an sich, während er sich zu ihr herunter beugte.

„Wehe … du lügst mich das nächste mal nochmal an“, hauchte er in ihr Ohr und Sakura spürte sofort, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten, „ … denn Lügen mag ich gar nicht“, fügte er leise hinzu, während er begann ihren Hals lieb zu kosten.

Sakura zog scharf die Luft ein und krallte ihre Hände in seine Arme. Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und würden nicht mehr imstande bringen, sie aufrecht zu erhalten, was auch Sasuke bemerkte, der ihre Oberschenkel packte und sie mit einem Ruck auf seine Hüfte beförderte. Seine immer intensiver werdenden Küsse wanderten zu ihren Lippen, an denen er sanft saugte. Sakura erwiderte den Kuss und bemerkte gar nicht, dass Sasuke sie aus dem Wohnzimmer führte und sie sich nun im Schlafzimmer aufhalten mussten, denn sie spürte plötzlich etwas weiches an ihrem Rücken, als Sasuke sie, ohne den Kuss zu unterbrechen, auf das Bett legte und sich über sie beugte.
 

Ihre Lippen bewegten sich immer schneller, der Kuss wurde immer leidenschaftlicher; Sakura dachte nicht einmal an eine Atempause nach, sondern ließ ihre Lippen sofort zu seinem Hals wandern, um an diesem lila-bläuliche Spuren zu hinterlassen. Sakura keuchte, als sie spürte, dass Sasukes rechte Hand langsam ihr Bein hoch fuhr bis sie unter ihren Rock glitt.
 

Leicht löste sie sich von ihm und schaute ihn dann nur ausdruckslos in die Augen. Sasuke, der sofort bemerkte, dass sie nicht weiter machte, erwiderte ihren Blick still. Er führte seinen linken Finger zu ihrem Schlüsselbein und strich sanft über ihre Haut.

„Mir ist aufgefallen … dass ich gar nichts über deine Erfahrungen weiß“, sagte er ruhig und spielte nun mit dem ersten Knopf ihrer Bluse. Sakura grinste leicht.

„Ich habe genug Erfahrungen“, antwortete sie und an Sasukes verschmitzten Grinsen konnte sie erkennen, dass ihm diese Antwort gefiel.

„Ach, hast du das?“, sprach er provokant und öffnete nun ihren Knopf, „das musst du mir aber zuerst beweisen, denn du weißt … ich mag es gar nicht, wenn man mich belügt“, raunte er, während er sich zu ihrem Dekolletee herunterbeugte, um es lieb zu kosten. Sakura schluckte und konnte nicht glauben, dass Sasuke so verdammt erotisch sein konnte.

Als Antwort schob sie ihn leicht von sich, um ungeduldig sein Hemd zu öffnen, was Sasuke amüsiert eine Braue in die Höhe wandern ließ.

„Hmh, so ungeduldig“, sprach er, während er ihr half. Als das lästige Ding auf dem Boden lag, musterte Sakura seinen nun freien Oberkörper und wieder einmal wurde ihr bewusst, dass Sasuke erstaunlich attraktiv war – seine Schultern waren breit und trotzdem hatte er eine schlanke Gestalt, wobei er leichte Ansätze eines Sixpacks besaß.

Ohne dass Sakura es merkte, befeuchtete sie ihre Lippen ehe sie ihre Hände über seine Brust gleiten ließ und ihn zu sich herunter zog.
 

„Das ist aber ziemlich unfair“, flüsterte Sasuke in ihr Ohr, während er seine Hand zu ihrer Bluse führte, „findest du nicht auch?“, nun leckte er sich über die Lippen und schaute sie auffordernd an. Sakura schnaubte. „Dafür, dass du manchmal so wortkarg bist, sprichst du heute bemerkenswert viel“, neckte sie und öffnete dabei die Knöpfe ihrer Bluse. Sasuke beobachtete sie dabei amüsiert und fuhr mit seinem Finger über ihren BH bis zu ihrem Bauchnabel als die Bluse offen war. Sakuras Atem beschleunigte sich bei dieser leichten Berührung. Dann beugte sich Sasuke wieder zu ihr herunter und kam ihrem Ohr ganz nah.

„Ich will nur das haben, was ich dir auch biete“, murmelte er und begann auch schon sich wieder ihrem Hals zu widmen. Sakura war währenddessen damit beschäftigt, ihren Atem etwas unter Kontrolle zu halten, denn Sasukes Worte und Berührungen machten sie sprichwörtlich verrückt.
 

Ihr Interesse für ihn, seine anziehende Aura und Sasuke insgesamt machten sie glücklich. So glücklich, dass Sakura ihre Freude gar nicht beschreiben konnte. Und irgendwie verspürte sie das Bedürfnis, ihm das zu sagen und das obwohl sie wusste, dass er nicht der Typ war, der so etwas gerne zurückgab. Doch Sakura war genau dieser Typ und sie ließ es sich nicht nehmen, ihm es trotzdem mitzuteilen.
 

„Sasuke …“, hauchte sie und schaute zur Decke.

„Hmh“, machte nur der Angesprochene und gab ihr weitere Küsse auf ihren Hals. Sakura schluckte.

„Ich … liebe dich, Sasuke“, gestand sie. Ihr Herz schlug wie wild und ihre Stimme war nichts als ein leises Wispern. Sie spürte, dass Sasuke in seiner Bewegung inne hielt und er sein Gesicht zu ihr neigte. Dann beugte er sich zu ihr herunter und legte seine Lippen sanft auf ihre, um sie vorsichtig zu küssen; so vorsichtig, dass Sakura glaubte, Sasuke würde denken, dass sie bei jeder weiteren Bewegung zerbrechen würde. Sie lächelte in den Kuss hinein und war mit dieser Antwort zufrieden, denn sie hatte schon im vornherein gewusst, dass Sasuke es nicht so sehr mit Worten hatte.

Sakura spürte, dass Sasuke zu ihrem Ohr wanderte, doch … er beschäftigte sich nicht mit ihrem Ohrläppchen, sondern flüsterte ihr etwas zu.
 

„Ich … dich auch …“
 

Sakura weitete die Augen.

happy cup-ple


 

happy cup-ple
 

☕ ღ
 

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Sakura lief über die eisige Straße und fluchte laut auf, als sie sich versehentlich Kaffee auf die Jeanshose schüttete.

„Mist!“, kam es von ihr, während sie den halbvollen Becher einfach in den Mülleimer schmiss, der sich neben der Ampel befand. Sie seufzte auf und bemerkte, dass sie nur einige Tropfen abgekommen hatte, was sie allerdings trotzdem störte. Während sie darauf wartete, dass die Ampel grün wurde, schnappte sie sich ihr Haargummi und band sich ihre Haare zu einem hohen, lockeren Zopf. Dann knöpfte sie die Knöpfe ihres weinroten Mantels zu und richtete ihren Fitz & Huxley Rucksack ehe die Ampel auch schon grün wurde und sie die Straße überquerte.
 

Gleich … gleich würde sie ankommen. Sakuras Gedanken schwebten bei Naruto, Hinata, Kiba und vor allem bei … Sasuke. Im Laufe ihres Lebens hatte sie Menschen kennengelernt, die ihr wirklich ans Herz gewachsen waren und diese immer wieder zwischendurch sehen zu können, machte sie glücklich.

Sakura bog um die Ecke und schon stach ihr der riesige Wolkenkratzer ins Auge, unter dem sich das Moonbucks befand. Mit einem Lächeln im Gesicht betrat sie das Café und wurde auch sogleich herzlichst begrüßt.

„Sakura! Das nenn ich mal eine Überraschung, echt jetzt! Du heute hier?!“, kam es von Naruto, der einmal um den Tresen lief, um ihr eine feste und liebevolle Umarmung zu geben.

„Meine Vorlesung ist ausgefallen“, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor, da der Chaot sie immer noch gegen seine Brust drückte. Er ließ von ihr ab und Sakura bemerkte, dass Hinata gerade Pause machte.
 

„Sakura!“, strahlte die Blauhaarige genau wie Naruto und setzte sich vom Hocker auf, um sie ebenfalls zu umarmen – viel sanfter, aber genauso liebevoll.

„Hey, ich bin auch noch da und freue mich auch dich zu sehen, Sakura!“, kam es plötzlich von Kiba, der aus dem Personalraum trat und sich auch an Sakura schmiegte, sodass gleich zwei Personen sie umarmten.

„Du fühlst dich immer so ausgeschlossen, Mann“, kommentierte Naruto, während sich Kiba wieder löste und ihn anknurrte.

„Gar nicht wahr“, erwiderte er nur und begab sich wieder hinter die Theke, „scheint wohl so, als würde Hinata ihre Pause etwas verlängern?“, fügte der Inuzuka dann hinzu. Die Angesprochene lächelte und schaute zu Sakura. „Natürlich.“

Die Mädchen nahmen auf den Hockern Platz, während sich Naruto neben Kiba hinter die Theke stellte.

„Was möchtest du heute, Sakura?“, stellte Naruto seine allzu bekannte Frage, die die Haruno in leichte Nostalgie versetzte. Sie überlegte.

„Premium Hot Chocolate“, antwortete sie dann, was den Chaoten eine Braue in die Höhe wandern ließ.

„Kein Iced Caffè Mocha?“, fragte er, während er trotzdem schon anfing, ihre Bestellung zu zubereiten. Sakura verdrehte die Augen.

„Draußen sind es um die fünf Grad. Ich brauche etwas warmes, auch wenn es schmerzt, dass ich mir heute nicht mein Lieblingsgetränk gönne“, erwiderte sie und zog demonstrativ eine Grimasse.
 

Naruto lachte. „Mann, du wohnst jetzt schon seit einem Jahr nicht mehr bei mir und trotzdem kommt es mir so vor, als würden wir später wieder zusammen auf der Couch sitzen und Videogames zocken“, sprach er, während er die Kaffeemaschine bediente.

Sakura seufzte auf. Sie vermisste diese Zeiten wirklich, doch für immer bei ihrem Freund zu wohnen war keine Option, auch wenn es enorm spaßig gewesen war.

„Scheint wohl so, als müsstest du da weiterhin alleine durch“, antwortete Sakura und spielte mit der Verpackung eines Strohhalms.

Naruto drehte sich plötzlich um und blickte zwischen Sakura und Hinata.

„Nah, nicht ganz!“, sprach er und die Rosahaarige zog ihre Brauen zusammen. Der Blick des Chaoten flog zu Hinata, „nicht wahr, Hina?“, zwinkerte er und die Angesprochene wurde leicht rot.

Sakura, die nicht wusste, was gerade gemeint war, legte die Stirn in Falten. Hinata lächelte nur und neigte ihren Kopf zu Sakura.

„Naruto und ich ziehen zusammen“, sprach sie dann und die Haruno schaute schockiert. Das … das war großartig! Es war nur so unerwartet, da der Chaot und die hübsche Blauhaarige erst ein Jahr zusammen waren, doch bisher konnte Sakura behaupten, dass die beiden perfekt zueinander passten und Naruto keine bessere gefunden hätte als Hinata.
 

„E-es ist vielleicht etwas voreilig, weil wir bisher nur ein Jahr zusammen sind, aber ich denke, da wir beide keine Zweifel haben, wollen wir es versuchen“, erklärte Hinata und legte ihre Hand auf Narutos, die auf dem Tresen ruhte.

„Echt jetzt, das wird toll werden!“, sprach der Uzumaki und beugte sich vor, um der Hyuga einen Wangenkuss zu geben.

„Ich freu mich für euch!“, lächelte Sakura und atmete erleichtert aus, da es zwischen den beiden anscheinend fabelhaft lief. Zwei liebenswerte Personen hatten sich gefunden und lebten ihr Leben gemeinsam, das war wirklich … schön.

„Ich freu mich übrigens auch für euch!“, warf nun Kiba ein, der Sakuras Getränk zu ende zubereitet hatte, da Naruto mit ihnen in ein Gespräch verwickelt war.
 

Sakura nahm es dankend an und fand es recht amüsant, dass Kiba wirklich manchmal den Anschein machte, als würde er sich ausgeschlossen fühlen.

„Danke Mann, komm her!“, sagte Naruto und nahm seinen Freund in den Schwitzkasten, was mit einem gereizten „Hey!“ kommentiert wurde.

Die Haruno nippte an ihrer Schokolade und schaute raus. Manchmal parkte Sasuke direkt vor dem Gebäude; selten in der unternehmenseigenen Tiefgarage. Doch als Sakura mit ihren smaragdgrünen Augen keinen schwarzen Sportwagen ausmachen konnte, warf sie fragend eine Braue in die Höhe.
 

„Sasuke ist vorhin gegangen“, kam es von Hinata, die anscheinend bemerkt hatte, nach wem sie Ausschau gehalten hatte. Sakura runzelte die Stirn. Nanu, wohin war er gegangen? Naruto, der nun Kiba endlich losließ, gesellte sich wieder zu dem Gespräch der beiden.

„Er meinte, er muss kurz irgendwohin und Unterlagen besorgen“, erklärte er und Sakura nickte, „du kannst ja in seinem Büro auf ihn warten“, wackelte er nun mit den Brauen, was die Haruno die Augen verdrehen ließ.

Die Freunde fielen in eine kurze Unterhaltung – Hinata fragte sie, wie ihr Studium lief, woraufhin Sakura meinte, dass Betriebswirtschaftslehre im Allgemeinen recht einfach war, wobei der mathematische und statistische Teil manchmal echt kompliziert werden konnte. Doch als Erstsemesterin war sie noch am Anfang ihres Studiums, weshalb es mit der Mathematik noch gut klappte. Sakura erfuhr, dass Hinata ihren Blumenladen renovieren und eine kleine Teeecke einbauen lassen wollte, was die Rosahaarige für eine süße und vor allem tolle Idee hielt.
 

Nach einer halben Stunde erhob sich Sakura. „Sasuke scheint noch etwas zu brauchen. Ich warte doch oben auf ihn“, sprach sie und Hinata und der Rest nickten.

„Wir sagen ihm auch nicht, dass du da bist!“, rief Naruto ihr noch grinsend zu ehe die Haruno das Café vom Hinterausgang verließ.
 

Sakura hörte die Worte ihres Freundes gar nicht mehr, denn sie befand sich nun in der riesigen Eingangshalle, die sie überraschenderweise ebenfalls ein wenig vermisst hatte, obwohl es nur der Weg zu Sasukes Büro war. Sakura war zwar in dem einen Jahr, in dem sie aus Narutos Wohnung ausgezogen war und bei Sasuke 'gekündigt' hatte, zwischendurch vorbeigekommen, doch ihre Besuche waren trotzdem recht selten, weshalb sie jedes mal einen Hauch Nostalgie verspürte, wenn sie sich in diesem Gebäude aufhielt.

Sakura stieg in den Aufzug und wählte das 50.Stockwerk. Dummerweise musste sie jedes Mal an ihre kleine Unterhaltung mit Sasuke denken, die sie in diesem Aufzug gehabt hatte – er war damals wirklich wütend gewesen, als sie ihn … ja, fast schon erpresst hatte. Die Haruno kicherte bei diesem Gedanken und stieg oben angekommen aus dem Fahrstuhl – Telefonklingeln, Chaos und … Chaos. Schnell huschte Sakura in den Gang, der zu Sasukes Büro führte und erkannte schon von Weitem die feuerroten Haare der Hexe aka Karin.

Bei ihr angekommen fixierte die Rothaarige Sakura finster, während die Haruno diesen Ausdruck zu gerne zurückgab.

„Sasuke ist gerade nicht in seinem Büro“, sprach Karin dann hochnäsig, als wüsste sie jedes Detail über Sasuke.
 

Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, während sie trotzdem auf die Tür zulief. „Das ist mir klar. Ich werde drin auf ihn warten“, antwortete sie nur und öffnete die Tür, um hineinzutreten.

„Tze“, hörte Sakura die Rothaarige im Hintergrund ehe sie den Raum endgültig betrat und die Tür hinter sich schloss. Puh, die rothaarige Hexe wäre auch geschafft. Ihr Weg zu Sasuke war sehr zeit- und nervenaufwendig, fiel der Rosahaarigen auf – zuerst musste sie ihr Standardgetränk unten bei Naruto trinken und sich ein wenig mit ihren Freunden unterhalten, dann musste sie durch das Chaos im Büro hier oben und dann schließlich an Karin vorbei, die sie noch nie angelächelt hatte. Es war wirklich mühsam, Sasuke zu erreichen …meh. Sakura verwarf diesen Gedanken sofort und setzte sich auf die Couch, die in Sasukes Büro stand. Ihr Blick fiel auf seinen Schreibtisch, der natürlich nicht besetzt war und irgendwie fand sie es entspannend, dass der Raum nicht von seinen nervigen Tippgeräuschen erfüllt wurde.
 

Sakura legte ihren Rucksack ab und zog sich ihren Mantel aus ehe sie sich ein wenig auf die Couch legte. Sie hatte heute nur eine Vorlesung gehabt und war froh, dass die zweite ausgefallen war, denn ansonsten hätte sie es nicht mehr geschafft vorbeizukommen. Und obwohl sie nur heute eine Veranstaltung an der Universität gehabt hatte, fielen Sakura die Augen zu, denn sie war heute morgen wirklich früh aufgestanden – um fünf Uhr morgens um genauer zu sein, da die Vorlesung früh begonnen hatte und sich ihre Uni etwas entfernt befand.

Ein kleines Nickerchen bevor Sasuke kam, konnte sie sich ja wohl erlauben …

Sie schloss die Augen und schon nach zehn Minuten bewegte sich ihr Brustkorb in einem gleichmäßigem Rhythmus.
 


 

~*~
 

Klick, klick … klick. Sakura runzelte die Stirn, wollte aber noch nicht die Augen öffnen. Klick, klick, klick … was waren das für Geräusche?! Widerwillig schlug sie doch noch ihre Lider auf und richtete ihren Oberkörper. Die seltsamen Laute verstummten sofort und bevor Sakura realisierte, was das zu bedeuten hatte, erhob sich eine ihr allzu vertraute Stimme.
 

„Hmh, da besuchst du mich nach Wochen wieder mal und schläfst gleich ein?“, kam es amüsiert aus Richtung des Schreibtisches.

Sakura drehte sich um und schaute in Sasukes belustigtes Gesicht – seine Hände ruhten auf seinem Laptop, was sie als die eben ertönten Geräusche identifizierte.

Sakura erhob sich nun und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie auf ihn zulief.

„Du kannst froh sein, dass ich heute überhaupt erschienen bin“, erwiderte sie und beobachtete, dass sich Sasuke ebenfalls erhob, um sie zur Begrüßung zu küssen.

„Ach ja?“, sprach Sasuke, während er eine Braue in die Höhe wandern ließ und sie zu sich zog.

„Ja, meine Vorlesung ist ausgefallen. Ich geh gleich zu meinem Vater, er wollte mir noch etwas im Unternehmen zeigen“, brummte sie und ließ zu, dass Sasuke sie auf seinen Schreibtisch schob – irgendwie kam ihr diese Szene bekannt vor.

„Wie läuft die Uni?“, fragte Sasuke und vergrub sein Gesicht in ihren Nacken, während er mit seinen Händen über ihre Seiten strich. Sakura schluckte und versuchte noch sachlich zu antworten.

„Gut, wir haben jetzt mit Marketing begonnen“, sagte sie und irgendwie glaubte sie, dass Sasuke nur aus Höflichkeit fragte, denn er wanderte mit seinen Lippen zu ihrem Mund.

„Hmh“, machte er nur als Antwort ehe sich ihre Lippen aneinander pressten. Sakura krallte ihre Fingernägel in sein Hemd und sie musste gestehen, dass sie Sasuke unglaublich vermisst hatte. Seine Stimme … seine Berührungen und sein unbeschreiblich guter Duft.
 

„Wie lange bleibst du?“, raunte Sasuke. Sakura, die im Moment gar nicht wusste, wie viel Uhr es war, schob ihn leicht von sich. Der Uchiha blieb zwischen ihren Beinen stehen und warf ihr einen fragenden Blick zu, doch als er sah, dass sie sich zum Laptop beugte, um diesen zu sich zu drehen, konnte er ahnen, dass sie nach der Uhrzeit schauen wollte.

„... was schon fünfzehn Uhr?!“, stöhnte sie, „ich war um zwölf unten im Shop, wie lange habe ich geschlafen?!“, fragte sie und schaute Sasuke frustriert an. Dieser überlegte und blieb im Gegensatz zu ihr ruhig.

„Ich war um vierzehn Uhr hier“, sagte er dann, „du warst im Tiefschlaf, Sakura. Ich wollte dich nicht stören“, fügte er hinzu, da Sakura ihm einen Blick gab, der so etwas sagte wie 'warum hast du mich geweckt, Mistkerl?!'.

Sie seufzte auf. „Dann kann ich nicht mehr lange bleiben. Eine Stunde höchstens“, antwortete sie und ihr fiel sofort auf, dass sich Sasukes Züge verspannten. Ihm gefiel diese Antwort nicht. Sie zog ihn an seiner Krawatte zu sich herunter.
 

„Schmollen hilft nichts. Wir müssen die Stunde ausnutzen“, sprach sie und presste ihre Lippen auf seine. Sasuke seufzte in den Kuss hinein und erwiderte ihn … erstmals. Denn nach einer Zeit ließ er plötzlich von ihr ab und schaute sie ausdruckslos an.

„Was ist?“, fragte Sakura verwundert und schaute ihn verdutzt an. Es kam nicht oft vor, dass Sasuke einfach den Kuss unterbrach und dann nichts kam. Doch plötzlich schnappte er sich Sakuras Hand, um sie auf die Beine zu ziehen, kramte nach seinen Autoschlüsseln und seiner Jacke, klappte seinen Laptop zu und zog seine Freundin aus dem Büro heraus, nachdem er sie aufgefordert hatte, sich ihre Sachen zu nehmen. Sie liefen an der verwirrten Karin vorbei bis sie den Aufzug erreichten, in dem Sasuke Sakuras Hand losließ und sich seine Jacke überzog.
 

„Sasuke … wohin gehen wir?“, fragte die Rosahaarige verdutzt, „du hast doch noch eine Menge zu tun, ich habe doch die Ordner gesehen“, fügte sie hinzu. Sasuke richtete seinen Kragen und neigte dann seinen Kopf zu ihr.

„Ich finde es zwar unglaublich schön mit dir im Büro herum zu machen, aber so kann es nicht weitergehen. Wir waren seit Monaten nicht einmal aus.“

Der Fahrstuhl kam unten an und Sasuke schnappte sich wieder ihre Hand. Sakura legte die Stirn in Falten.

„Wir haben aber nicht so viel Zeit, dass es sich lohnen würde“, antwortete sie und sie bemerkte, dass sie gerade durch den Hintereingang gingen und das Café betraten.
 

„Sasuke? Sakura?!“, kam es auch sogleich von Naruto, der mit Kiba zusammen hinter den Tresen stand und sie die beiden Neuankömmlinge fragend anschauten.

„Falls Karin später vorbeikommen sollte, sag ihr, sie soll das Meeting verschieben, Naruto“, antwortete Sasuke nur, „wir gehen etwas aus“, fügte er noch hinzu.
 

Auf Narutos Lippen breitete sich nur ein Grinsen aus. „Na klar, viel Spaß euch, echt jetzt!“, kam es von ihm, während er Sakura einen Daumen hochhielt. Diese musste nur grinsend ihren Kopf schütteln.

Draußen angekommen riss sich Sakura los.

„Sasuke“, lachte sie, da sie nicht glauben wollte, dass er es wirklich durchziehen wollte mit ihr für eine Stunde auszugehen, „bis wir mit dem Auto irgendwo angekommen, ist schon die Stunde vorbei. Mir reicht das Büro wirklich aus, lass uns zurück“, sprach sie ruhig und beobachtete, dass Sasuke einmal um den Wagen ging und die Fahrertür öffnete. Dann blickte er sie ernst an.

„Mir reicht eine Stunde völlig aus, um dich zu unterhalten. Und das auswärts“, antwortete er und sein Blick wurde nun herausfordernd.

Sakura hob eine Braue in die Höhe. „Ach, schaffen wir es auch ins Diner zu gehen, das in der Innenstadt neu eröffnet hat?“, gab sie wider und lehnte ihren Ellbogen an sein Auto auf der Beifahrerseite an.

Sasuke schnaubte amüsiert. „Du unterschätzt mich. Steig ein“, erwiderte er ehe er die Fahrertür öffnete und selbst einstieg. Sakura verdrehte nur belustigt die Augen und tat, was er sagte.

„Wenn wir es nicht schaffen, dann nennst du den nächsten Kaffee in deiner Aktion nach mir“, sagte Sakura, während sie sich an schallte. Sasuke startete den Motor und neigte sein Gesicht zu ihr.

„Abgemacht.“
 

„Oh Mann, ich hätte nie gedacht, dass Sasuke wegen einem Mädchen mal sein Meeting verschieben wird, echt jetzt!“, kam es von Naruto, der hinter dem Tresen aus beobachtet hatte, wie Sasuke und Sakura in den Wagen gestiegen waren.

„Ich hätte gar nicht erst gedacht, dass aus den beiden was wird“, warf Kiba ein, der über die Theke wischte, „hat aber ziemlich gedauert. Ich meine, Sakura hat sich anfangs sehr oft hier unten über ihn beschwert“, fügte er hinzu, während er überlegend die Hand auf das Kinn legte und an die Anfangszeiten zurückdachte. Naruto nickte zustimmend.

„Sie hat sich nicht nur hier beschwert … du hättest sie bei mir Zuhause sehen sollen“, brummte der Blonde und dachte an Sakura zurück, die ziemlich fies über Sasuke gesprochen hatte. Doch Narutos Züge wandelten sich plötzlich, „aber ich bin froh, dass doch noch was daraus geworden ist“, grinste der Chaot dann, „besser später als nie, echt jetzt!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
... und hiermit beginnt eine neue Fanfic :D
Ahh, es macht Spaß diese Story zu schreiben, weil sie mal nicht in der Schule spielt xP Aber es wird trotzdem ganz amüsant, keine Sorge ;D

Ich muss mich an dieser Stelle auch bei meiner besten Freundin Apple_tree bedanken, die mir aufmerksam bei meinen Ideen zugehört und mir viele Denkanstösse gegeben hat (die Coffee puns xD). Also danke dafür! ;)♥


Ich VERSUCHE jeden Freitag ein Kapitel zu updaten! Und ich hätte noch eine Frage ... seid ihr eigentlich auf Twitter aktiv? Ich habe zwar einen Acc, nutze ihn aber nicht oft, was sich vielleicht ändern könnte, wenn ich einen Grund hätte, Dinge zu posten xD
Deshalb wollte ich fragen, ob ihr Interesse daran hättet, wenn ich dort einige meiner spontan-Ideen poste, alte Notizen (aus dem Jahr 2013 @.@) reinstelle usw.? Ich würde es jedoch erst machen, wenn genug Leute Interesse zeigen :D Ich heiße auf Twitter kousuke_kuu
Also sagt ruhig hier Bescheid, wenn euch diese Idee gefällt ;D


Das war's auch schon. Ich hoffe, euch hat der Einstieg gefallen und ihr verfolgt diese Fanfic weiterhin!

Liebe Grüße
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... there we go xD
Die erste Begegnung zwischen Sasuke und Sakura war ja mal ... erfrischend ... für Sasuke zumindest xP Hach ja, das wird noch was mit den beiden :'D

Ugh, bin ich froh, dass ich diese Fanfic nebenbei schreibe, da die Schule wieder angefangen hat und ich wieder so ... gestresst und ... verzweifelt bin xD Ich brauche einfach diese Abwechslung hier auf Mexx.

Ich wollte mich hier nochmal für die FF-Freischalter bedanken, die diese Fanfic empholen haben :D
Und wie gesagt - scheut euch nicht, mich auf Twitter zu kontaktieren xD Link steht immer noch im Nachwort des Prologs! :D

Bis zum nächsten Coffee-Friday! ;D


LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... und ab dem nächsten Kapitel soll sich also Sakura in Sasukes Büro aufhalten, huh? Das ... wird was xD
Heute habe ich nicht viel zu sagen, außer ... dass ich keine Lust auf meine Hausaufgaben habe, meh xD

Ich bedanke mich für die lieben Kommentare! :3

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... und Hinata ist nun auch dabei! :D (was mich irgendwie selbst total freut, weil Hina so ... lieb und ... süß ist *Q*)

Meine Augen sind aber total dead und ich kann auch keine Texte mehr sehen, weil ich zuerst meinen Pädagogik-Aufsatz und mich DANN noch mit diesem Kapitel beschäftigt habe xD

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen!

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... die Slogans waren echt GRAVIEREND!!! (Danke dir Apple_tree für diese grandiosen Denkanstösse xD)
Hach ja, dieses Kapitel hat Spaß gemacht zu schreiben :'D

Ich bin froh, dass ich das Chapter pünktlich online stellen konnte, weil ich wieder ... so beschäftigt bin (lernen, Hausaufgaben, Referate Q.Q) und ich ABENDS noch zur Schule muss, um paar Getränke zu verkaufen (Schulfest bis spät abends ughhhh).

Ich würde mich über Feedback freuen und bedanke mich für die lieben Kommentare des letzten Kapitels :3


LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... ich weiß, der Titel ist total bescheuert, aber ich find's irgendwie witzig xD Hach ja, mein Humor :'D
Mehr habe ich nicht zu sagen :D

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ich bedanke mich erneut für die letzten lieben Kommentare! :3

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... bin ich froh, dass ich dieses Kapitel vorgeschrieben habe, da ich aufgrund des Lernens nicht einmal Zeit habe AN MEIN HANDY ZU GEHEN XD!!!
Ich weiß, ich jammer jedes mal wegen der Schule, aber irgendwo muss ich ja meinen Frust rauslassen .___. xD

Aber ich bedanke mich wieder nur für die lieben Kommentare und bin froh, dass ihr meine Fanfic immer noch verfolgt :3


LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... oh yes, Party xD!
Hach ja, ich glaube, so langsam merkt man, dass beide Gefühle für einander haben, es aber nicht einsehen wollen xD
Und oh Gott, ich bin mit meinen Klausuren durch (innerhalb einer Woche 13 Stunden Klausur ist echt hart O.O) und kann mich jetzt vooooollstens auf Mexx konzentrieren :D!

Nochmals vielen Dank für das Feedback, das motiviert mich total :3


LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... und ich habe mir heute selber einen Pumpkin Spice Latte gegönnt, nur der Fanfic willen xD
Sasuke macht einige Andeutungen, das kann noch was werden ;)

Ein Freund von mir aus der Schule hat übrigens jetzt angefangen meine Fanfic zu lesen und ich finde das soooo peinlich xD Aber er besteht extra darauf und ich wollte ihm nicht das Herz brechen ;D Wäre er doch nur ein Mädchen, dann wäre mir der ganze Liebeskram in der FF nicht so peinlich xD

Vielen Dank für's Lesen!

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, das mit Kunstblut beschmierte Hemd und Sasukes blutiger Nacken lassen ihn etwas wie ein Vampir aussehen, fubukiuchiha xD

Und woaaaa, wer hätte gedacht, dass Sasuke sie am Ende doch noch küsst?! Ich hoffe nur, das kommt für einige nicht überraschend, denn eigentlich war durch die ganzen kleinen Andeutungen klar, was Sasuke für Sakura empfindet .__.
Und Sakura erwidert den Kuss natürlich gierig, aber das würde glaube ich jeder von uns tun, wenn vor uns ein Sasuke stehen würde Q.Q xD

Na, dann hoffe ich mal, dass euch das Kapitel gefallen hat und bedanke mich für die letzten lieben Kommentare! ;)

Bis nächsten Freitag! :D

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
.... was für ein actionreiches Kapitel xD Ich weiß nicht wieso, aber ich hätte es etwas doof gefunden, wenn diese Situation nach dem Kuss so reibungslos abgelaufen wäre - ich liebe zwar Klischees, aber ein bisschen Abwechslung tut auch gut ;D (wobei es vielleicht doch etwas kitschig geworden ist but I don't care xD)

Sakuras Fahrkünste spiegeln zum Teil meine wieder, nur mal so am Rande xD

Uuuund nur weil Sasuke und Sakura nun zusammen sind, heißt das noch nicht, dass die Fanfic auch sofort endet. Ich rechne noch ungefähr mit zwei bis drei Kapiteln, da einige Dinge noch offen stehen (Sakuras Vater, Hinata und Naruto usw.). Es folgt vielleicht sogar noch mehr Action, wer weiß xD

Ah ja und das Kapitel kam jetzt etwas früher raus als üblich, aber das liegt nur daran, dass ich morgen viel zu tun habe und heute eben nicht :D Das nächste Kapitel sollte aber wie üblich am Freitag folgen.


Das war's auch schon! Danke für das liebe Feedback und für's Lesen natürlich ;D!


LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... kitschig, aber nötig, um nochmal die Gefühle zwischen Sasuke und Sakura klarzustellen xD
Hach ja, mehr habe ich eigentlich nicht zu sagen, im nächsten Kapitel folgt etwas NaruHina! ;D


Vielen Dank für das Feedback von letztens und auch für's Lesen!

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
dömdömdööööö, nach Narutos süßes Liebesgeständnis folgt das Drama für Sakura xD Mehr verrate ich aber nicht ;)

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ich bedanke mich wie immer für das liebe Feedback :3

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... hach ja, da wurd Sasuke doch noch am Ende weich :')
Kleines Drama am Schluss, aber natürlich mit einem happy end ;) Ich hoffe, euch hat die Story gefallen - im Epilog folgt ein winziger Zeitsprung (ungefähr ein Jahr) und da wird ein wenig der Alltag der beiden mit dieser Situation klar :3

Ich kann nicht genug erwähnen, wie viel Spaß ich mit dieser Fanfic hatte - die ganzen positiven Kommentare haben mich auch motiviert und ich hoffe, euch hat die FF genauso erfreut >.<♥


Danke nochmal!

LG
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Nachwort zu diesem Kapitel:
... the end.

Hach ja, jetzt ist diese Fanfic wirklich zu ende :') Naruto und Hinata wollen zusammen ziehen, Sasuke und Sakura kommen sich trotz Zeitmangel nah und ja ... :D
Wie gesagt, hat mir es uuuuuunglaublich gefallen diese FF zu schreiben und auch mit euch etwas in den Kommentaren zu quatschen, hat Spaß gemacht x3

Ehrlich gesagt habe ich sogar überlegt eventuell eine mini-Fortsetzung zu schreiben (vielleicht 5 Kapitel oder so), in der Sakura irgendwie von der Uni aus ein Praktikum machen muss und das dann im Moonbucks Unternehmen bei Sasuke macht xD Dann wollte ich irgendwie einen Typen einbauen (keine Ahnung, Sai oder so xD), der Sasuke ein wenig auf die Palme bringt (Eifersucht, etc.) aaaaaaber diese Idee steht noch in den Sternen geschrieben, weil ich ein Mensch bin, der sich schnell umentscheidet xD (außerdem habe ich momentan selbst Zeitprobleme wegen der Schule und ugh).
Falls aber etwas folgen sollte, würde ich es eventuell twittern (kousuke_kuu).
Eine ganz neue SasuSaku Fanfic habe ich auch schon im Kopf, aber dafür brauche ich, wie gesagt, noch etwas Zeit und auch Struktur ;D Vielleicht twitter ich mal einige Andeutungen, um was es sich handeln könnte, aber nur, wenn ich weiß, dass diese tweets auch wirklich von euch gelesen werden xD

Ich möchte mich hier noch einmal herzlichst bei allen Kommi-Schreibern bedanken! Es gibt viele Schwarzleser hier auf Mexx, die einfach keine Lust haben einen Kommentar zu hinterlassen, aber eigentlich reicht schon ein kleines "Super Kapitel" aus, um motiviert weiter zu schreiben, deshalb ein großes Dankeschön, weil da der Großteil eurer Kommis sehr ausführlich und auch unterhaltsam war :) (letzteres gilt besonders für CharlieBlade1901 xD)


Wir lesen uns garantiert wieder!

LG
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Von:  stone0902
2021-06-12T22:23:49+00:00 13.06.2021 00:23
Hallo,

ich habe heute deine Geschichte bei den YUALs entdeckt und dachte mir: "schauste mal rein!" Und zack! habe ich die komplette Story durchgesuchtet! ^^ Sie hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen. Vor allem die Darstellung der Charaktere, wie zum Beispiel Sakura, als verzogene Göre. (Wie sie Sasuke den Kaffee über den Kopf gekippt hat war einfach der Hammer xD) Aber auch Naruto war echt genial – wie er zum Beispiel als Laken bzw. Geist auf der Feier auftaucht. An einigen Stellen musste ich echt lachen! XD

Gefallen haben mir auch die Horror-Elemte, wie der Horrorfilmabend oder die Halloweenfeier. Natürlich fand ich auch die Romantik ganz knuffig :3 Wie die beiden sich nach und nach angenähert haben war echt romantisch.

Dein Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Du schreibst so flüssig, mit Charme und an manchen Stellen mit viel Humor. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Ich habe gesehen, dass du auch noch andere Stories hast und werde mir die dann auch mal anschauen ;)

Liebe Grüße
stone
Antwort von:  Mika-cha
13.06.2021 18:08
Das freut mich doch sehr, dass dir die Story gefallen hat x3!
Achte bei meinen anderen Stories auf das Erscheinungsdatum, kann sein, dass meine Grammatik anfangs nicht die beste war haha :')

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar❤️
Von:  Cosmoschoco1209
2019-01-13T12:42:10+00:00 13.01.2019 13:42
Ich habe viel gelacht und mitgefiebert bei dieser Geschichte. Auch erst einmal auf die Idee zu kommen... Ein großes Lob an Dich für diese tolle Kapitel. :)
Antwort von:  Mika-cha
14.01.2019 20:23
Das freut mich total x3
Ich danke dir!♡
Von:  lula-chan
2018-12-12T19:49:35+00:00 12.12.2018 20:49
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Ein schöner Abschluss. Gefällt mir. Echt süß. Eine Fortsetzung würde mir gefallen.
Auch hier sind mir wieder einige Sachen aufgefallen:
"setzte sich vom Hocker auf" - Ich würde eher sagen "stand vom Hocker auf"
"vergrub sein Gesicht in ihren Nacken" - Das klingt sehr seltsam. Zumal, wenn überhaupt, muss es "ihrem" heißen.
"da Sakura ihm einen Blick gab" - Ähm, ja. Das klingt etwas komisch. Besser wäre vielleicht "da Sakura ihn ansah, als würde sie fragen, warum..."

LG
Antwort von:  Mika-cha
20.12.2018 18:50
Danke >.<
Und DANKE nochmal, dass du mich auf die Fehler aufmerksam machst! Wie gesagt - wird geändert, wenn ich dazu komme! ;D

Auch dir danke ich für deine regelmäßigen Kommentare, hat mich jedes mal motiviert :3♡
Von:  lula-chan
2018-12-12T19:47:30+00:00 12.12.2018 20:47
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Gefällt mir.
Oh Mann. Na das waren wirklich keine guten Neuigkeiten. Dass Sasuke davon wenig begeistert sein wird, war mir schon zu Anfang klar.
Süß, dass er es am Ende doch noch gesagt hat.
Zwei Dinge sind mir allerdings aufgefallen:
"lieb zu kosten" - Ich glaube, du meinst "liebkosen"
"Sakura dachte nicht einmal an eine Atempause nach" - Das "nach" ist hier überflüssig.

LG
Antwort von:  Mika-cha
20.12.2018 18:49
Vielen Dank für die Korrekturen! Werde es umändern, wenn ich dazu komme ;)
Und auch danke für's Lesen, freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat :D!♡
Von:  lula-chan
2018-12-12T19:45:43+00:00 12.12.2018 20:45
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Gefällt mir.
Naruto ist echt süß. Ich freue mich für die beiden.
Oh Mann. Arme Sakura. Was ihr Vater wohl will? Ich bin gespannt.

LG
Antwort von:  Mika-cha
20.12.2018 18:48
Tut mir leid für die späte Antwort, ich war mit Klausuren beschäftigt!
Danke sehr, freut mich :3♡
Von:  dragonfighter
2018-12-03T19:25:57+00:00 03.12.2018 20:25
Neiiiiin das war definitiv zu früh!!!
Da muss noch mehr kommen! >.<
Unfair! buhu ;-;
Super tolle ff nur schade das es schon vorüber ist :(
Bis zum nächsten mal uwu
Antwort von:  Mika-cha
09.12.2018 19:12
TUT MIR LEID AHHHH (und auch dir sorry für meine späte Antwort, Klausuren nerven mich uwu)
Ich habe schon was ganz spannendes in Kopf, keine Sorge!!
Ich danke dir für's Lesen und dass dir die Fanfic anscheinend so gut gefällt, dass du mehr haben willst x3♡!!
Antwort von:  dragonfighter
10.12.2018 23:24
Du brauchst dich dafür wirklich nicht entschuldigen.
Zumindest nicht fürs zu spät kommentieren hehe >:3
Bin schon sehr gespannt uwu
Nun, sie war ja auch super toll, hab dir nur die Wahrheit gesagt hihi ^^
Antwort von:  Mika-cha
11.12.2018 21:39
Hahah ;^)
Awww, wie süß :3 Danke dir >.<
Von:  Saicke
2018-12-03T18:52:27+00:00 03.12.2018 19:52
Ein wunschönes Kapitel Natürlich dass du ein kleines Drama rein gebracht hast durch den Vater von Sakura, hat nochmal für Spannung gesorgt. Und ich konnte Sakura verstehen, dass Sie Zeit für sich brauchte bzw. mit Ino über alles reden wollte.
Als Sasuke am Abend natürlich ihr ehrlich gestand, dass er sauer war, fand ich sehr gut dargestellt und authentisch ^^ und dass sie sich nicht mehr so oft sehen würden dadurch ist zwar schade, aber wenn sie sich wirklich lieben, dann werden sie auch diese Zeit überstehen ;)
Und die Szene im Schlafzimmer zum Schluss, als er ihre Liebe erwidert hatte war wirklich sehr süß!!! =D
Super klasse gemacht ^^
Freue mich schon darauf den Epilog zu lesen ;)
Antwort von:  Mika-cha
09.12.2018 19:11
Erstmal: Tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte, ich war zu beschäftigt, um auf Mexx on zu kommen >.<

Ein wenig Drama schadet nie ;)
Freut mich, dass mir Sasukes Darstellung gelungen ist :3 Genau, die Zeit wird ihnen nicht im Weg stehen ;)!

Vielen lieben Dank, dein Feedback war wieder mal schön zu lesen :D♡
Von:  sakugirl
2018-12-01T22:24:26+00:00 01.12.2018 23:24
sehr coole ff! Habe die gerade unter einmal gelesen *_*
Würde mich freuen wenn es noch eine Mini-Fortsetzung gibt

*Kekse dalass*
Antwort von:  Mika-cha
02.12.2018 15:28
Oha, schön zu hören, dass du sie in einem mal runtergelesen hast!!
Ich schau noch, wie gesagt, wie es mit der Fortsetzung ausschauen wird, aber gut zu hören, dass die Idee nicht schlecht ist :D
Vielen Dank!♡
Antwort von:  sakugirl
03.12.2018 18:47
Ja da kann man noch viel draus machen! <3
Antwort von:  Mika-cha
09.12.2018 19:13
♡♡
Von:  Cuddlytoy
2018-12-01T17:20:14+00:00 01.12.2018 18:20
War wirklich schön zu lesen :)
Hätt mich jetzt noch interessiert was Sasuke mit der einen Stunde anfangen möchte... aber man muss ja nicht alles wissen ;)

Wenn du das wirklich noch weiter ausführst bin ich dir als Leser sicher^^

LG Cuddl
Antwort von:  Mika-cha
02.12.2018 15:27
Genau, das überlasse ich mal eurer Fantasie ;)

Das freut mich >.< Danke!!♡
Von:  Haruno
2018-12-01T08:36:24+00:00 01.12.2018 09:36
Huhu <3
Eine wirklich tolle Geschichte <3
Das Ende ist richtig süß geworden xd


Danke dafür <3


Mfg Cherry
Antwort von:  Mika-cha
02.12.2018 15:26
Ich bedanke mich bei dir! :3♡


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