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Sword Art Online II

alternative Fortsetzung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein erstes Kapitel beginnt mit der letzten Folge der ersten Staffel.

Vielen Dank schon mal fürs Lesen! :) Komplett anzeigen

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Eine grausame Welt

Am 6. November 2022 startete das VRMMORPG Sword Art Online für das NerveGear. Dieses Videospiel zeichnete sich durch die revolutionäre Entwicklung der Full Dive Technologie aus, die es den Spielern erlaubt durch die Stimulation bestimmter Gehirnregionen, geistig in eine virtuelle Welt einzutauchen. In SAO können die Spieler in einer mittelalterlichen Fantasie-Welt namens Aincrad ihre Zeit verbringen. Durch das Töten von Monstern sammeln die Spieler Erfahrungspunkte und können so Level aufsteigen.
 

Kazuto Kirigaya nahm schon an der Beta-Phase des Spiels teil und konnte sich so vorab einen Eindruck der verschiedenen Monster und Ebenen verschaffen. Nach kurzer Zeit in SAO merkte dieser, dass der Logout Button im Menü fehlte. Mit 10.000 anderen Spielern wurde Kazuto – der für SAO den Nutzernamen Kirito benutzte – in die Stadt der Anfänge teleportiert. Dort verkündete der Entwickler des Spiels und gleichzeitig der Erschaffer der NerveGear, Akihiko Kayaba, dass sich niemand mehr ausloggen könne, bis der Boss auf Ebene 100 besiegt wurde. Des Weiteren erklärte er, dass der Tod in dieser Welt und das Entfernen des NerveGear zum Tod in der realen Welt führe.
 

Nach etwa zwei Jahren haben die führenden Gilden und Einzelkämpfer es schon bis auf Ebene 74 geschafft. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 6.000 Spieler verblieben. Viele waren einfach zu schwach für die Monster, andere begingen Selbstmord, weil sie Kayabas Worten keinen Glauben schenken wollten. Kirito kämpfte aktiv an der Front mit, um dem Spiel ein Ende zu bereiten. Bekräftigt in diesem Vorhaben wurde er unter Anderem durch den Verlust einiger Freunde, mit denen er gemeinsam kämpfte. Auf Ebene 74 begegnete Kirito Asuna wieder, die er auf einer der unteren Ebenen kennen lernte. Asuna kämpfte ebenfalls an der Front und hatte es inzwischen sogar zur Vizekommandantin der größten Gilde des Spiels gebracht. Den Rittern des Blutschwurs. Sie drängte Kirito dazu eine Gruppe mit ihm zu bilden, um gemeinsam das Spiel zu beenden.

Bei einem Boss-Kampf, in den Kirito, Asuna und Kiritos Kumpel Klein samt seiner Gilde geraten war, stellte sich heraus, dass bei diesem Boss keine Teleportkristalle verwendet werden konnten um zur Not aus dem Kampf fliehen zu können. Gemeinsam ging die Gruppe gegen den Boss vor und schaffte es dank Kiritos Spezial Skill „Beidhändigkeit“ das mächtige Monster zu besiegen, wobei Kiritos Lebenspunkte beinahe auf Null sanken. Mit der Zeit kamen sich Kirito und Asuna immer näher. Durch einen Vorfall, bei dem Kirito fast durch einen anderen Spieler getötet, jedoch von Asuna gerettet wurde, wurden ihre Gefühle füreinander immer stärker. Sie beschlossen, das Spiel gemeinsam zu beenden und einander zu schützen. Doch nach dem Vorfall mit dem Player Killer nahmen sich zusammen eine Auszeit von der Front, kauften sich auf einer der unteren Ebenen ein Waldhaus und heirateten.
 

Nach zwei ruhigen Wochen wurden die Beiden an die Front zurück gerufen. Dort sollten sie der Gilde Beistand beim Boss der 75. Ebene leisten. Seit Ebene 74 war es den Spielern nun unmöglich, dem Kampf zu entkommen, was das Spiel jetzt noch mörderischer machte. Eine Stunde dauerte der Bosskampf gegen den riesigen Tausendfüßler, der 14 Spielern das Leben nahm. Während und nach dem Kampf bemerkte Kirito, dass der Gildenleiter Heathcliff kaum an Leben verlor, was ihn stutzig machte. Er hatte schon vor seiner gemeinsamen Auszeit mit Asuna gegen Heathcliff gekämpft und verloren. Aufgrund einer Vermutung greift Kirito Heathcliff an, um zu sehen ob sich seine HP-Anzeige überhaupt veränderte. Doch anstatt sein Leben zu mindern, erschien über Heathcliffs Kopf der Schriftzug „unzerstörbares Objekt“, was alle erschrocken aufschauen ließ. Der Anführer der Gilde erklärte, dass er Kayaba sei und sich eigentlich als Endgegner auf Ebene 100 enthüllen wollte, doch da Kirito dies nun herausgefunden hatte, bot er ihm an, einen Kampf gegen ihn zu führen um ihm die Chance zu geben, das Spiel zu beenden.
 

Natürlich sagte Kirito dem Duell zu, doch schon nach wenigen Momenten sah es für den Schwarzhaarigen nicht gut aus. Seine Lebenspunkte waren schon im roten Bereich, doch als Kayaba zum letzten Schlag ansetzte, warf sich Asuna zwischen die Beiden, wurde vom Schwerthieb getroffen und fiel zu Boden. Als ihre Lebenspunkte auf Null sanken lächelte sie Kirito zu starb kurz darauf. Völlig aufgelöst kämpfte Kirito nun weiter. Wenig später sanken seine HP nun auch auf Null, doch während er sich auflöste, griff er nach Asunas Waffe, stach Heathcliff damit in die Brust und tötete ihn ebenfalls.
 

Nach einigen Augenblicken fand sich Kirito auf einer Plattform oberhalb von Aincrad wieder, wo er auf Asuna traf. Überglücklich lagen sie sich in den Armen und sahen dabei zu, wie die Welt in sich zusammen fiel. Kayaba erschien und gratulierte den beiden zum Sieg und versicherte ihnen, dass die verbliebenen 6.000 Spieler ausgeloggt würden. Kirito und Asuna teilten sich gegenseitig ihre echten Namen mit und versprachen sich, auch in der echten Welt zu heiraten. Nachdem auch Kirito aufwachte, begab er sich direkt auf die Suche nach Asuna.
 

Doch als Kazuto Asuna im Krankenhaus fand, erfuhr er, dass sie, sowie auch etwa 300 weitere Spieler noch immer im Koma lagen. Dazu kam noch, dass Asunas Vater sie mit einem seiner Mitarbeiter, Nobuyuki Sugo verheiraten wollte. Kazutos Welt drohte zusammenzubrechen, doch als er von einem Gerücht erfuhr, dass Asuna in einem neuen VRMMORPG gesichtet wurde, sogar einen Screenshot aus dem Spiel geschickt bekam, auf dem ein Mädchen in einem Käfig zu sehen war, das Asuna sehr ähnelte, beschloss er, dem nachzugehen. Von einem Freund aus SAO bekommt Kazuto das neue Spiel Alfheim Online, aus dem der Screenshot stammte und loggte sich dort ein. Zusammen mit seiner Schwester Suguha gelang es ihm bis zu Asuna vorzudringen. Doch bevor er ihr aus ihrem Gefängnis heraushelfen konnte, wurden sie von Sugo aufgehalten. Er erklärte Kirito, dass er 300 Spieler, darunter auch Asuna, benutzte um an ihnen Experimente durchzuführen. Er versuchte mithilfe der NerveGear Erinnerungen und Emotionen von Menschen zu beeinflussen und umzuschreiben. Während er erklärte, begann Sugo Asuna zu mishandeln und ließ Kirito zusehen. Doch auf ein Mal erschien Kirito das Bewusstsein von Akihiko Kayaba, welches er vor seinem Tod ins System eingespielt hatte, und gab ihm die Adminrechte über das Spiel. Mit diesen schaffte es Kirito aus Sugos Bann zu entkommen und tötete den Ingame Charakter des verrücktgewordenen Sugo. Endlich konnte er Asuna aus der virtuellen Welt befreien.
 

Gleich nachdem auch Kazuto sich ausgeloggt hatte, stürmte er zum Krankenhaus, in dem Asuna lag, um sie sehen zu können. Vor dem Krankenhaus kam ihm jedoch Sugo in die Quere, der körperlich sehr unter dem Tod seines Ingame Charakters gelitten hatte und versuchte Kazuto zu töten. Kazutos Willenskraft war jedoch stärker, wodurch er es schaffte Sugo zu überwältigen. Dieser wurde kurz darauf von der Polizei verhaftet. Nun stand Kazuto und Asuna nichts mehr im Wege. Er rannte die Treppen des Krankenhauses hoch zu ihrem Zimmer und fiel ihr um den Hals.
 

Endlich waren die Beiden auch in der realen Welt vereint.

Heimkehr

Meine Finger umschlossen Asunas Hand und drückten sie fest. Ihre Wärme breitete sich in meiner Handfläche aus. Ihre Umarmung, die sowohl innere als auch äußere Wärme spendete.. Ganz anders als im Spiel. Ich hatte es geschafft sie zu befreien. Endlich waren wir vereint, zusammen in der realen Welt. Nichts und niemand würde uns mehr auseinander bringen können. In dem Moment schien die Zeit still zu stehen, der Moment sollte niemals enden. Doch irgendwann kam eine Krankenschwester ins Zimmer und rief: „Sie sind auch wach! Na Gott sei dank! Hier sind gerade dutzende Patienten auf einmal wach geworden.“ Sie schien völlig außer Atem. „Könnten Sie hier noch einen kurzen Moment auf Miss Yuki aufpassen? Ich komme gleich wieder.“ Meinte sie dann zu mir und verließ das Krankenzimmer dann schnell wieder, als ich nickte. Asuna lächelte etwas, doch sie schien sehr schwach zu sein. Sie war nur noch Haut und Knochen. Selbstverständlich, sie lag ja auch ein Jahr länger im Krankenhaus als ich. Mein Körper hatte sich inzwischen wieder regeneriert. Ich hatte auch viel dafür getan im vergangenen Jahr. Wenn ich nicht gerade versuchte die Spitze des Weltenbaums in Alfheim Online zu erklimmen, trainierte ich jeden Tag mit meiner Schwester im Garten um mich wieder fit zu bekommen.

 

Nach einigen Minuten kam die Krankenschwester wieder in den Raum und erklärte mir, dass Asuna noch ein paar Tage hier bleiben müsse, um sicher zu gehen, dass sie wieder normal isst und dass ihre Werte sich normalisieren konnten. Asuna meinte dann zu mir, ich solle erstmal wieder nach Hause gehen. Ihre Eltern würden sicher bald kommen. Ich wusste ja schon aus einigen Erzählungen ihrerseits, dass ihre Eltern nicht gerade sehr umgänglich seien. Deshalb beschloss ich einfach morgen wieder her zu kommen. Wir küssten uns zum Abschied. Das Gefühl ihrer Lippen auf meinen, unbeschreiblich schön. Doch irgendwann musste ich dann ja doch mal gehen. Lächelnd vor Glück verließ ich das Krankenzimmer und ging den Gang hinab zum Treppenhaus. Neben der Tür zu den Treppen öffnete sich gerade die Aufzugtür und eine schwarzhaarige Frau trat heraus. Ihrer Kleidung nach zu urteilen musste sie einer reichen Familie angehören. Ihr schwarzer Mantel und die hochhackigen dunklen Schuhe ließen vermuten, sie komme gerade von einer Beerdigung. War das Asunas Mutter? Jedenfalls trat sie in den Raum ein, aus dem ich gerade gekommen war. Aber wo war denn ihr Vater? Das würde ich sicher morgen von Asuna erklärt bekommen. Jetzt ging ich erst mal die Treppen herunter und trat durch den Ausgang des Krankenhauses zurück ins Freie. Es war inzwischen fast Mitternacht. Leider fuhr um diese Uhrzeit kein Bus mehr in die Richtung in die ich musste, weshalb ich nach Hause lief. Die frische, kalte Luft tat eigentlich ziemlich gut. Das war ein ziemlich aufregender Tag. Zuhause wurde ich direkt von meiner Schwester an der Haustür abgefangen. Sie fragte mich über alles aus. Was passiert war, wie es Asuna ging und was nun aus ihr und mir werden würde. Auf die letzte Frage wusste ich auch noch keine Antwort, doch das hatte nun alles seine Zeit. Die Hauptsache war erst einmal, dass es ihr gut ging. 

Zufrieden ließ ich mich oben in mein Bett fallen und sah an die Decke, bevor ich schließlich erschöpft und völlig ausgelaugt einschlief. 

 

Die nächsten paar Tage besuchte ich Asuna im Krankenhaus. Ihre Werte normalisierten sich Tag für Tag, was die Ärzte dazu veranlasste sie nach einer Woche heim zu schicken. Nun fing für sie, wie auch damals für mich, die Krankengymnastik an, um wieder Muskeln aufzubauen. Zwei Jahre lang zu liegen war nicht ganz ohne. 

In Agils kleinem Café hielt ich mich in letzter Zeit öfter auf als zuhause. Mit Agil konnte ich gut reden und er hatte jedes Mal wieder einen guten Rat für mich, wenn ich einen brauchte. Nachdem Asuna wieder richtig laufen konnte, ging sie auch oft mit um sich mit gleichgesinnten unterhalten zu können. Das Café entwickelte sich zu einer Art Treffpunkt für SAO-Überlebende. 

Langsam kehrte wieder Normalität ein. Asuna und ich gingen nun zusammen auf die Schule, die extra für SAO-Überlebende eröffnet wurde. Dort wurde man wieder auf die normale Welt und normale Schulen vorbereitet. So hatten auch diejenigen die Chance auf einen Neuanfang, die durch das Spiel psychisch gezeichnet wurden. Ich ging zu dieser Schule mit dem Ziel einmal bei der Weiterentwicklung und Erforschung der NerveGear arbeiten zu können. Asuna wollte, so wie sie es erzählte, auf eine medizinische Universität gehen um Ärztin zu werden. Sie war jeden Tag eifrig am Lernen und schrieb ausschließlich gute Noten. So gut wie sie war ich noch nicht, doch das würde sich irgendwie einrichten lassen. 

 

 

> Asunas Sicht <
 

„Ich bin zuhause.“ rief ich, als ich das Haus betrat und meine Schuhe auszog. Keiner antwortete. Waren sicher alle ausgeflogen. Vater war so gut wie nie zuhause, er war mit seiner Arbeit beschäftigt. Und Mutter war sicher wieder auf der Suche nach einem passenden Mann für mich, wie ich sie kannte. Ich schüttelte bei diesem Gedanken kurz den Kopf und ging hoch in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett schmiss und auf mein Handy sah. Kazuto hatte mir wieder geschrieben. Sofort schoben sich meine Mundwinkel nach oben. Er schrieb, dass er, seine Schwester und noch ein paar andere Leute sich in ALO trafen. Ich legte mein Handy beiseite und setzte mir das NerveGear auf. Etwas mulmig wurde mir schon, wenn ich es wieder aufsetzte, doch bei dem Gedanken, dass ich Kirito und die Anderen sehen konnte, war mir das egal. „Link Start!“ rief ich und tauchte in die virtuelle Welt ein. Auch wenn mich diese Welt zwei Jahre meines realen Lebens gekostet hatte, fühlte ich mich im Spiel wohler als außerhalb. Hier konnte ich machen was ich wollte, keiner konnte mir sagen was ich tun und lassen sollte. Und trotzdem musste ich auf die Uhrzeit achten. Meine Mutter legte viel Wert darauf, um 18 Uhr zu essen. Selbst wenn ich mal eine Minute zu spät kam, bekam ich ärger. Lächelnd flog ich nun zu dem Ort, an dem wir uns fast jeden Tag trafen. In der Ferne sah ich schon Leafa und Kirito im Gras sitzen. Euphorisch grinsend flog ich ihnen entgegen. Kirito drehte sich in meine Richtung um und begann zu lächeln.
 

Ich war wieder zuhause.

 

„Asuna, schön dass du da bist.“ Meinte Leafa direkt lächelnd als ich bei den beiden ankam. Wir beschlossen noch ein wenig auf die anderen zu warten, bevor wir loszogen. Als Kirito am Tag meiner Befreiung Kayaba erschien, gab er ihm etwas, das den Code für das komplette Spiel enthielt. Der Weltensamen. Diesen durfte er einsetzen, wie er wollte. Mit dem Weltensamen konnte man seine eigene Welt kreieren, ein eigenes Universum, in dem man selbst das Sagen hatte. Doch Kirito war an so etwas nicht interessiert. Er lud den Datensatz, der seit der Übergabe durch Kayaba auf seinem NerveGear gespeichert war, ins Internet hoch. Von dort aus hatte jeder Spieleentwickler auf der ganzen Welt Zugriff auf den Code. Ich hatte auch nicht gedacht, dass Kirito diesen für seine eigenen Zwecke gebrauchen würde. So war er auch in SAO nicht und das hatte sich seither nicht geändert. Der Weltensamen machte im Internet schnell die Runde. Viel Entwickler benutzten ihn um ihre eigene Welt, ihre eigene Geschichte zu erschaffen. Schnell kamen auch schon die ersten Spiele auf den Markt, doch wir blieben bei Alfheim Online. Es war uns allen inzwischen ans Herz gewachsen. 
 

Kirito meinte, es würde an diesem Nachmittag ein Event am Rande der Welt stattfinden. Näheres wisse er auch nicht. Also begaben wir uns zusammen an den Ort, an dem das Event angeblich starten sollte und warteten. Ich lehnte mich an Kirito an und schaute zufrieden über das Land. Es war ruhig. Anscheinend hatten nicht sehr viele von dem Event mitbekommen, oder versammelten sich an einem anderen Ort. 

Nach ein paar Minuten bekamen wir eine Anzeige unter unserer Statusleiste. „Event startet.“

Es wurde schlagartig dunkel und die komplette Welt schien wie eingefroren. Wir wussten alle nicht was uns erwartete. Gespannt schauten wir uns um. Und plötzlich, im Himmel über dem Weltenbaum erschien eine große Festung. Überrascht rissen wir die Augen auf. Es war Aincrad. Die Entwickler von Alfheim Online schienen den Weltensamen dafür benutzt zu haben, die alte SAO Welt in die Welt der Elfen zu bringen. Ich persönlich war begeistert. Kirito schien im ersten Moment etwas erschrocken, doch als er zu mir sah, fing er an zu lächeln. Trotz all dieser schlechten Erinnerungen an Sword Art Online, freute ich mich, diese Welt wieder betreten zu können. Die guten Erinnerungen, vor allem die mit Kirito, überwogen all die schlechten Erinnerungen. Die vielen Monate in denen ich allein kämpfte, versuchte einen Sinn zu finden, der mich motivierte weiter zu machen und nicht aufzugeben. Doch als Kirito wieder in mein Leben trat, hatte ich den Grund gefunden. Ich wollte mit ihm das Spiel beenden, um ihn in der realen Welt kennen lernen zu können. 

 

Als Aincrad vollständig aufgetaucht war, erschien uns eine Nachricht. „Willkommen zurück in Aincrad! Ihr habt ab sofort die Möglichkeit, die Ebenen der berüchtigten Festung zu erklimmen. Dies ist ein dauerhaftes Event. Eure Fähigkeiten und Charaktere von Alfheim Online sind auch in Aincrad verfügbar.“

Freudig griff ich nach Kiritos Hand und zog ihn mit in die Lüfte. Gemeinsam flogen wir der Festung entgegen. Auf dem Weg dort hin, schossen mir Erinnerungen durch den Kopf. Das erste Zusammentreffen mit Kirito-kun, unsere Hochzeit im Spiel und das Waldhaus, das wir uns damals kauften um eine Auszeit zu machen. Bei diesen Gedanken schossen mir Tränen in die Augen.
 

Tränen der Freude. 

Die Stadt der Anfänge

Das riesige Tor öffnete sich mit einem knarzen. Das Licht, das durch den Spalt im Tor fiel, schien mir ins Gesicht. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich in die sich uns öffnende Welt. Die Sonne schien hell am blauen Himmel über der Landschaft. Der Landschaft von Aincrad. Begeistert ging ich, noch immer mit Kirito an der Hand, in die nicht ganz so fremde Welt. Es war wie damals, dieses Gefühl von Freiheit kam wieder auf. Auch wenn wir uns gerade schon in einer virtuellen Welt befanden, fühlte es sich hier anders an. Kirito schien etwas besorgt, doch ich hingegen blühte total auf. 

Den Weg zur Stadt der Anfänge wieder zu finden, fiel mir nicht schwer. Diesen Weg war ich Tag für Tag nach dem Leveln gegangen. In der Zeit, bevor die Front gegründet wurde und eine Ebene nach der Anderen vordrang. Fürs Erste mieteten wir uns ein paar Zimmer in einem Gasthaus in der Stadt um direkt in Aincrad spawnen zu können. Wenig später schlug Klein-san vor, dass wir ein bisschen Leveln gehen könnten, um uns auf den ersten Boss vorzubereiten. Doch als ich mein Menü aufrief, seufzte ich. „Geht leider nicht.. Ich muss gleich offline gehen.“ Murmelte ich und sah in die Runde. Ich hatte noch niemandem gesagt, dass meine Mutter so streng war, was das Abendessen anging. Kirito hatte ich bisher nur erzählt, sie sei schwierig. „Kommst du dann später nochmal on?“ fragte Leafa dann und sah mich auffordernd an. Ich schüttelte nur meinen Kopf, sah gekränkt zu Boden und drückte auf Ausloggen, während mir alle zum Abschied zuwanken. 

 

Es war kalt und dunkel. Mein Zimmer, ich hatte das Fenster offen gelassen und es war inzwischen dunkel geworden. Langsam setzte ich mir die NerveGear ab und legte sie beiseite. Auf meinem Handy erschien ein Bild von Kirito und mir. Es brachte mich jedes Mal zum lächeln. Doch die Uhrzeit brachte mich direkt wieder in die Realität zurück. Seufzend richtete ich mich auf und schlüpfte in meine Hausschuhe um nach unten zu gehen. Mutter würde sicher schon warten. Bevor ich aus dem Zimmer ging, schloss ich noch schnell das Fenster und zog mir einen Pullover über. Auf dem Weg nach unten, sah ich nochmal auf mein Handy. Kirito.. Also, Kazuto hatte geschrieben, ob alles in Ordnung sei. Ich steckte es wieder in die Tasche des Pullis und ging zur Esszimmertür. Ich würde ihm später antworten, das würde er sicher verstehen. Mit diesem Gedanken, öffnete ich nun die Tür und trat in den riesigen Saal. Alles war ziemlich kitschig dekoriert und in der Mitte des Raums, stand ein großer Tisch. Am Ende dieses Tisches saß meine Mutter und sah sich etwas auf ihrem Tablet an. „Hast du schon auf die Uhr gesehen?“ tönte es genervt vom Ende des Raumes. „Ich bin gerade einmal zwei Minuten zu spät Mutter..“ „Das sind zwei Minuten zu viel!“ erwiderte sie und sah mich grimmig an, während ich mich zu ihr an den Tisch setzte. Sie fuhr fort: „Du kannst dir sicher denken wie das bei anderen ankommen würde? Es ist unhöflich andere warten zu lassen.“ „Ja Mutter.“ Murmelte ich und sah zur Seite. Was interessierte mich denn, was andere dachten. Meine Mutter kam aus einer nicht sehr reichen Familie. Sie hatte sich mit meinem Vater ein großes Vermögen und großes Ansehen aufgebaut. Sie wollten mich schon immer so zurecht biegen, dass ich auch einmal das große Geld machen würde und einen reichen Mann heiraten würde. So bliebe der Name der Familie rein und mein Wohlstand wäre gesichert. Doch was ich wollte, war allen immer egal. 
 

Ich setzte mich also an den Tisch und fing an im Essen herum zu stochern. Mir war der Appetit vergangen. „Was hast du denn gemacht, dass du wieder zu spät zum Essen kommst? Hast du wieder dieses Ding aufgehabt? Hast du denn immer noch nichts aus der vergangenen Zeit gelernt?“ sie wurde immer lauter und ballte dabei ihre Hand zur Faust. „Ich habe meine Freunde getroffen!“ rief ich. „Freunde? Thaa.. Dass ich nicht lache. Das ist doch alles nicht real. Was sind das für freunde, etwa aus dieser bescheuerten Möchtegern Schule?“ „Das ist keine ….“ Versuchte ich zu erwidern, doch wurde ich unterbrochen. „Du wirst nicht mehr auf diese Schule gehen. Wir haben eine andere für dich gefunden. Dort lernst du wenigstens was. Dort kommst du auch mit kultivierteren Leuten zusammen und nicht mit diesem spielsüchtigen Pack!“ Es reichte mir. Ich wollte mir das nicht mehr bieten lassen. Wütend schmiss ich mein Besteck auf den Teller, sodass die Soße über den Teller schwappte und verließ den Tisch. „Komm gefälligst zurück, Fräulein!“ rief meine Mutter noch, doch da hatte ich die Tür schon hinter mir zugezogen. Sie fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. 

 

Zurück in meinem Zimmer schloss ich die Zimmertür ab und schmiss mich auf mein Bett. Tränen flossen meine Wangen herunter und tropften auf mein Kopfkissen. Wie konnte sie nur so zu mir sein. Sie wurde mir immer fremder. Es gab einmal Zeiten, da konnten wir noch zusammen lachen und Zeit verbringen, doch irgendwas hatte sie dermaßen verändert, dass sie nicht mal ein bisschen Mitgefühl oder Liebe für ihre eigene Tochter übrig hatte. Die Tränen hörten einfach nicht mehr auf zu fließen, bis plötzlich mein Handy anfing zu vibrieren. „Kazuto..“ hauchte ich und ging ans Telefon. „Asuna? Ist alles in Ordnung? Du hattest dich nicht mehr gemeldet.. und..“ fing er direkt an, worauf hin ich wieder etwas lächelte. „Ja, es ist alles in Ordnung. Mach dir keine Gedanken.“ ich versuchte, so klar wie möglich zu klingen, doch er hatte wohl bemerkt, dass meine Stimme noch immer ziemlich brüchig klang. „Soll ich dich besuchen kommen? Ich wäre in weniger als zwanzig Minuten da!“ „Kazuto.. Wie gesagt, mach dir keine Sorgen. Es wäre sicher gerade nicht so klug vorbei zu kommen. Komm einfach in ALO online. Ich komme in ein paar Minuten nach, steige nur noch schnell unter die Dusche.“ Er sagte zu und wir legten auf. Während ich nochmals auf meinen Bildschirmhintergrund sah, dachte ich, wie schön es doch wäre, wenn er hier wäre. Er könnte mich vor meiner Mutter sicher in Schutz nehmen, so wie er es auch getan hatte, als er mich aus der virtuellen Welt befreite. Er war so stark und ich so schwach. Außerhalb der virtuellen Welt war ich ein Nichts. Unterdrückt von den Vorstellungen der Eltern. Ich konnte nichts dagegen tun. Doch Kazuto.. Er hatte mich auch in der realen Welt vor diesem Scheusal beschützt. So stark würde ich sicher nie werden. 
 

In Gedanken, stand ich nun langsam auf und trottete zum Bad, das sich direkt an meinem Zimmer befand. Dort zog ich meinen Pulli aus, stieg aus der Jogginghose heraus und entledigte mich schließlich noch meinen Socken. Bevor ich die Dusche betrat, drehte ich den Wasserhahn so, dass das Wasser langsam wärmer wurde. Als es irgendwann die für mich richtige Temperatur hatte, betrat ich sie. Das warme Wasser fiel wie Regen auf meinen Kopf und floss an meinem Körper herunter. Meine Haare wurden allmählich immer schwerer vom Wasser. In Gedanken war ich bei Kazuto. Allein ein einziger Gedanke an ihn brachte mein Herz zum beben. Er hatte es geschafft mein Herz zu erobern. Ob virtuell oder real, unsere Liebe war echt und unabänderlich. Da konnte mir keiner dazwischen funken. 

Nach dem duschen trocknete ich mich ab, föhnte meine Haare und ging zurück in mein Zimmer. Normale Mütter würden doch nach einem Streit sicher zum Zimmer ihrer Tochter gehen und versuchen nochmal in Ruhe über die Sache zu reden. Doch so etwas konnte ich von meiner Mutter nicht erwarten. Sie war kalt zu mir. Ließ keine Gefühle zum Vorschein kommen, außer ihre Wut auf mich. Ich war nicht das perfekte Kind das sie sich immer wünschte. Das würde ich auch niemals sein. Ich ließ mir nicht sagen was ich tun und lassen sollte. Ich war mein eigener Chef. Ich bestimmte wohin meine Reise gehen würde, kein anderer. Es war meine Sache, mit wem ich zusammen sein wollte. Mit leichten Kopfschmerzen durch die Diskussion mit meiner Mutter, setzte ich mir wieder meine NerveGear auf und legte mich hin. „Link Start!“ Und schon war ich wieder in meiner Welt. In der guten alten heilen Welt, in der ich meine eigenen Entscheidungen fällte und durchsetzte.

 

Mein Charakter fühlte sich seltsam schwer an, als ich versuchte mich aus dem Bett des Gasthauses aufzurichten. Als ich an mir runter sah, erkannte ich, was der Grund dafür war. „Mama! Du bist wieder da!“ rief eine begeisterte und überglücklich grinsende Yui und fiel mir um den Hals. Sie hatte wohl hier auf mich gewartet bis ich wieder komme. Freudig erwiderte ich ihre Umarmung und streichelte ihr sanft über ihr langes schwarzes Haar. Ich war froh, dass wir sie damals in diesem Wald fanden. Sie war seit dem wie eine richtige Tochter für uns. Auch einer der Gründe, warum ich lieber hier, als in der realen Welt war. 

An der Tür stand Kirito und lächelte zu uns rüber. Stimmt. Ich vergaß immer, dass wir ja im selben Zimmer schiefen. Zumindest ingame. Ich lief leicht rot an und stand schnell auf. „Komm jetzt, wir müssen uns um unsere Level kümmern!“ rief ich schon förmlich und zog ihn an der Hand mit raus.
 

Draußen trafen wir die anderen dann auch wieder. Kirito hatte ihnen wohl bescheid gesagt. Wir gingen zusammen zu den weiten Wiesen von Ebene 1 und machten ein Monster nach dem anderen platt. Unsere Erfahrungspunkte wurden dadurch immer mehr. Bald würden wir wieder wie damals Seite an Seite gegen die Bosse dieser Welt kämpfen. 

Schon bald waren wir stark genug, es beim ersten Boss zu versuchen. Wir waren schließlich sieben Leute und hatten gerade durchgehend gelevelt. Im Boss-Raum herrschte dann jedoch Totenstille. Es war kein Monster zu sehen. „Wir.. sollten besser umkehren..“ meinte Kirito, etwas zögerlich. Doch ich zwinkerte ihm nur zu und schüttelte den Kopf. „Das ist nicht mehr SAO. Mach dir keine Gedanken.“ Erwiderte ich und sah nach oben. Der Boss kam auf ein Mal von der Decke auf uns zugesprungen. Gekonnt wehrte ich seinen ersten Angriff ab. Nun war Kirito wieder in seinem Element. Wir kämpften etwa zehn Minuten, bis der Boss von Ebene 1 besiegt war. Geht doch, dachte ich mir und klopfte Kirito sanft auf die Schulter. Doch plötzlich fing das Spiel an zu ruckeln. Alles wurde plötzlich immer dunkler. Es war als würde ich in Ohnmacht fallen. „K-Kirito!“ rief ich noch, doch dann wurde meine Sicht komplett schwarz. Alles war komplett still.
 

„Asuna.“ Hörte ich eine vertraute Stimme sagen, als ich irgendwann meine Augen aufschlug.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Diese Fanfiction spielt direkt nach den Ereignissen von Sword Art Online und Alfheim Online. Die Ereignisse von GGO und Ordinal Scale werden nicht berücksichtigt.

Bitte weist mich auf Schreibfehler hin, ich bin nicht perfekt. :)
Meinungen und konstruktive Kritik sind auch gern gesehen!

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  bigsmoke
2018-05-03T21:18:44+00:00 03.05.2018 23:18
Tolle Fanfic. Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Antwort von:  York
07.05.2018 23:16
Vielen Dank :) Nächstes Kapitel kommt bald.


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