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Jikan no ibuki

Der Hauch der Zeit
von

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Erwachen

Es war der frühe morgen eines neuen Tages. Die ersten Sonnenstrahlen erstreckten sich über die taubenetzte Wiese, dessen lange Grashalme sachte im Winde sich wiegten.

Trotz der ruhigen Atmosphäre herrschte in einem nahen Dorf bereits große Aufregung. Zumindest in einer Hütte im besagtem Dorf.

Eine junge Frau zog sich gerade ihr Miko Gewand an, versuchte dabei ruhig und diszipliniert vorzugehen, genau wie sie es von ihrer Lehrmeisterin gelernt hatte. Doch die junge Frau stürzte dabei in ihrer Aufregung zu Boden und ließ dabei einige Schüsseln und Vasen lautklirrend in Mitleidenschaft gehen.

Sofort dröhnte Säuglingsgeschrei aus dem nahen Nebenzimmer. Die junge Frau sah erschrocken auf, während sie verzweifelt die Scherben einsammelte.

Das war ein schon sehr schlechter Start gewesen, dabei war der Tag noch so jung!

„Rin-chan“

Die angesprochene blickte überrascht auf, als eine alte Frau aus dem besagten Nebenzimmer kam. Über ihrem rechten Auge trug sie eine Augenklappe. Ihr Haar war mittlerweile ergraut, dennoch trug sie es lang und zu einem lockeren Zopf gebunden.

„Kaede-sama“, flüsterte die angesprochene und sah beschämt zu Boden. Sie war sich sicher, dass sie nun Schelte bekam von ihrer Lehrmeisterin.

Doch Kaede schüttelte nur sachte den Kopf, ging langsam auf Rin zu, während im Nebenzimmer das Säuglingsgeschrei bereits nachließ. Ein beruhigendes Lied drang aus dem Zimmer.

„Ich weiß, dass du aufgeregt bist. Aber es ist sehr wichtig, dass du mit dir im Einklang bist. Sonst können wir die Prüfung nicht beginnen“

Rin sah betrübt zu Boden. Wie sehr hatte sie diesen Tag doch herbei gesehnt, hatte unzählige Kräuter und deren Wirkung gelernt, übte sich im Bogenschießen und im läutern. All das nur, um endlich eine vollwertige Miko zu werden.

Und genau heute an diesem Tag, wäre ihre Prüfung gewesen. Doch so wie es aussah, war sie bereits durchgefallen, ohne überhaupt begonnen zu haben.

„Bitte Verzeiht, Kaede-sama. Ich werde noch ein wenig an meinen Fähigkeiten im Bogenschießen üben“

Daraufhin nahm Rin eilig Pfeil und Bogen und rannte fluchtartig aus der Hütte. Kaede sah ihr besorgt hinterher, das Mädchen wirkte so entschlossen auf sie, aber eben auch ängstlich.

Kurz darauf kam eine weitere Frau aus dem Nebenraum. Auf ihrem Arm hielt sie einen kleinen Säugling, nur wenige Tage alt, doch er schlief.

„Ah, Kagome. Bitte entschuldige den Lärm“, sprach Kaede verzeihend, musterte das Baby in den Armen Kagomes, doch die junge Frau winkte nur lächelnd ab.

Auch Kagome trug eine Miko Tracht, wie die anderen Frauen auch. Ihr langes Haar jedoch trug sie offen. Auf ihren feinen Gesichtszügen entstand ein warmes lächeln. „Sie ist so aufgeregt“, sprach Kagome, wiegte sanft ihr Kind weiterhin in den Schlaf.

Rin war mittlerweile kein Kind mehr, sondern eine junge Frau.

Es waren nun schon fünf Jahre vergangen, seit Kagome ins japanische Mittelalter zurückgekehrt war zu Inuyasha und ihren Freunden.

Viel Zeit war vergangen und vieles hat sich im Laufe der Zeit geändert. Kagome war mittlerweile selbst Mutter eines kleinen Sohnes geworden, Sango und Mirokus Kinder sind ebenfalls größer geworden und doch war das Leben hier im Dorf bei Kaede, beschaulich und friedlich.

Nur Rin sorgte manchmal für Trubel, vor allem durch den häufigen dämonischen Besucher, wie Kagome schmunzelnd zugeben musste.
 

Frustriert ging Rin durch den nahen Wald und hing ihren trüben Gedanken nach. Sie hatte sich so sehr auf die Prüfung vorbereitet, die heute stattfinden sollte, hatte die Kräuter nochmals auswendig gelernt und-!

Plötzlich hielt Rin erschrocken inne, als sie auf eine nahe Lichtung blickte. Die wenigen Sonnenstrahlen die sich durch das dichte Blätterdach brachen, fielen auf eine junge Frau die leblos im Gras lag.

Ohne zu zögern rannte Rin sofort zu ihr, um ihr eventuell helfen zu können, immerhin war sie fast eine Miko und es war einfach ihre Pflicht anderen zu helfen!

Rin musterte die junge Frau die bewusstlos im Gras lag. Sie hatte etliche Schrammen im Gesicht, ihr schlichter grüner Kimono war teilweise aufgerissen und mit Blut Spritzern benetzt. Auf ihrer rechten Schulter hatte sich Unmengen an Blut angesammelt, vermutlich trug sie darunter eine große Verletzung.

Ansonsten wirkte die Frau auf Rin, wie jede andere Frau die in ihrem Dorf lebte. Lediglich wie sie ihre schwarzen Haare trug, war etwas sonderbar. Meist haben die Frauen ihre Haare zusammen gebunden zu einem Zopf, so wie es Sango tat, oder trugen es offen so wie Kagome und Rin.

Doch die Frau trug ihr Haar zu zwei Zöpfen gebunden. Dadurch wirkte sie recht jung, doch Rin vermutete stark, dass die Frau kaum älter war als sie selbst.

Und noch etwas war sonderbar an ihr. Rin strich vorsichtig über das Haar der jungen Frau und besah sich skeptisch den seltsamen Faden, der eben noch auf ihrem Haar lag. Dutzende dieser feinen Fäden lagen auf ihrem Haar und ebenso auf ihrem Kimono. Beinahe sahen diese Fäden wie Spinnweben aus.

Rin ließ schnell den Faden fallen, als sie sich augenblicklich eine große Spinne ins Gedächtnis rief. Diese Tiere mochte sie noch nie sonderlich.

Ohne länger zu zögern verarztete Rin die junge Frau so gut sie konnte, denn so wie es aussah würde die junge Frau vermutlich ohne ihre Hilfe sterben.
 


 

Kaede hängte gerade die frisch gewaschene Wäsche auf, als ein frischer Wind durch ihr ergrautes Haar wirbelte und sie aufblicken ließ.

Nachdenklich sah die alte Miko zu dem klaren blauen Himmel, während sie ihre Stirn leicht in Falten zog.

Irgendwas zog auf, sie war sich nur noch nicht sicher um was es sich dabei handelt.

Doch eines war gewiss. Mit einem Wetterumschwung rechnete sie definitiv nicht, sondern mit etwas größerem. Lautes Kindergelächter riss sie aus ihren Überlegungen und ließ sie nach unten sehen.

Zwei Mädchen tollten begeistert durch die lange Kleidung die zum Trocknen hing und dabei regelrecht im Wind zu tanzen zu schien. Immer wieder versteckten sie sich kichernd hinter der Wäsche, nur um einander erneut zu erschrecken und das Spiel von neuem zu beginnen.

„Minako! Sukiyo!“

Bei dem rufen ihrer Mutter hielten die beiden Mädchen augenblicklich inne und sahen auf.

Sango sah lächelnd zu ihren beiden Töchtern, während sich hinter ihr ein kleiner Junge versteckte, der immer wieder verstohlen zu seinen Schwestern blickte.

„Helft eurem Vater bitte“

Die beiden Mädchen rannten augenblicklich an Sango vorbei, weiter zum Dorfzentrum. Ihr ständiges Gelächter begleitete sie dabei.

Kaede sah den beiden Mädchen lächelnd nach. „Sie werden so schnell groß, Sango-san“ Die angesprochene nickte kurz, sah sich dann aufmerksam um.

„Wo ist denn, Rin-chan?“

Die alte Miko seufzte leise, ehe sie ihren Wäschekorb zurück zu ihrer Hütte trug. „In den Wald gegangen, sie ist vermutlich wütend auf sich selbst“

Die ehemalige Dämonenjägerin hob wissend eine Augenbraue nach oben. „War sie etwa wieder so aufgeregt?“

Es kam schon öfters vor, dass Rin in ihrer Aufregung etliche Dinge falsch gemacht hatte, oder sie auch manches versehentlich zerstört hatte.

Die junge Frau war sehr ehrgeizig, wollte unbedingt eine Miko werden, doch je mehr sie sich in die Sache verbiss, desto schlimmer wurde es bei ihren Übungen und den dann daraus resultierenden Unfällen.

Dabei wussten alle, dass Rin ihr Handwerk durchaus versteht. Das einzige Problem lag einfach darin, das sie Angst hatte, etwas falsch zu machen.

Und die Angst lähmte ihre Gedanken. Ein Teufelskreis.

Sango seufzte schwer. Sie erinnerte sie zum Teil an ihren kleinen Bruder Kohaku, der vor ein einigen Jahren ebenfalls so unsicher und ängstlich gewesen war.

Aber nachdem Naraku besiegt war, waren seine Ängste fort und er war ein exzellenter Dämonenjäger. Der Vater der beiden, wäre so stolz auf sie.
 

Bevor die beiden Frauen jedoch weiter reden konnte, erblickte Sango plötzlich jemanden auf das Dorf zukommen. Es sah so aus, als ob die Person etwas Schweres trägt, denn sie ging schleppend und hielt etwas großes, eng an sich gedrückt.

Erst beim genaueren hingucken erkannte Sango die Miko Tracht. Und dann erkannte sie auch Rin, die verzweifelt eine junge Frau festhielt. Sie hatte den Arm der fremden um ihre Schultern gelegt, mit der anderen Hand drückte Rin die Hüfte der Fremden an sich, damit die Frau nicht einfach auf den Boden fällt.

Sofort eilte Sango zu ihr, Kaede folgt ihr kurz darauf. Nur der kleine Junge, der sich gerade noch schüchtern an Sango gekrallt hatte, sah erschrocken drein als ihm wohl gerade bewusst wurde, dass er allein war.

Die beiden Frauen waren schnell bei Rin angekommen, die völlig erschöpft dreinsah. Auf ihrer Stirn waren feine Schweißtropfen zu sehen.

„Ich hab sie bewusstlos im Wald gefunden, sie ist schwer verletzt“, antwortete die Miko in Ausbildung aufgeregt.

Schnell half Sango beim Tragen der jungen Frau, zusammen schafften sie die bewusstlose in Kaede’s Hütte.

Die Unbekannte wurde auf eine Strohmatte gelegt, kurz darauf begann Kaede sie auszuziehen und ihre Wunden zu mustern. Verschiedene Kräuterverbände waren um die größten Wunden gelegt. Etwas sie sie überrascht zu Rin blicken, die sich unsicher wiederum die Fremde besah.

„Rin, hast du sie etwa bereits mit Kräutern behandelt?“, fragte die alte Miko sicherheitshalber nach. Die angebrochene nickte zaghaft, in ihren Hinterkopf keimte bereits der unwohle Gedanke auf, etwas falsch gemacht zu haben.

Anders als sie erwartet hatte, lächelte Kaede sie jedoch warm an und nickte ihr anerkennend zu. „Sehr gut gemacht, mein Kind“

Rasch erhellte sich Rins eben noch sorgenvolles Gesicht. Es erfüllte sie durchaus mit Stolz, wenn sie von Kaede gelobt wird. Immerhin ist die alte Miko niemand, der mit Lob um sich wirft.

Sango besah sich jedoch kritisch die Fremde und begutachtete ihre Verletzungen. Es sah nicht so aus, als wäre sie von Menschen angegriffen wurden.

Unzählige Schrammen zierten ihren Körper, ebenso einige große, oder kleinere Fleischwunden. Keine typischen Schnittwunden, wie es von einem Katana oder ähnlichen kommen würde. Sondern eher von langen, scharfen Klauen.

Ein Youkai eventuell, aber wie konnte sie entkommen?
 

Mittlerweile war es später Nachmittag geworden, die unbekannte junge Frau lag mit Wundverbänden versorgt, nach wie vor auf der Matte, bewegte sich jedoch nicht. Rin saß die meiste Zeit des Tages neben ihr, beobachtete sie und wechselte die Verbände soweit erforderlich.

Doch sie war überaus glücklich. So wie es aussah, war Rin nun eine vollwertige Miko. Kaede hatte ihren diesen Rang anerkannt, nachdem sie die unbekannte Frau versorgt hat und auch ins Dorf gebracht hatte.

Noch war es nicht wirklich entschieden, aber es sah wirklich gut aus.

Rin war glücklich. Was wird nur der Mann sagen, dem sie schon so lange beweisen wollte, dass auch sie von Nutzen war?

Plötzlich jedoch fing die unbekannte Frau auf der Matte an, sich zu bewegen. Behutsam beugte sich Rin über sie und besah sie sich aufmerksam.

Würde sie wohl jetzt erwachen?

Tatsächlich öffneten sich die Augen der jungen Frau, zögerlich kurz darauf. Leicht flackerten ihre Augen, während sie sich verwirrt und unsicher umher blickte.

Erst als sie Rin sah, wurden mit einem Mal ihre Augen groß und sie wich erschrocken zurück, schrie sogar kurz leise auf.

Schnell sprach die zukünftige Miko ruhig auf sie ein. „Beruhigt Euch doch, niemand wird Euch etwas antun. Das schwöre ich!“

Die Fremde jedoch, sah alles andere als beruhigt drein. Ihr Blick raste durch die Hütte, schien jeden Winkel auszuspähen. Sie sah aus, wie eine gejagte.

Rin war unsicher. Was war nur mit dieser Frau passiert, das sie voller Furcht ist?

„Ich heiße Rin und bin eine Miko. Wie heißt Ihr?“, fragte sie deswegen ach, in der Hoffnung die Spannung etwas abzubauen.

Die Fremde, höchst misstrauisch, besah sich Rin skeptisch. In ihren Augen war wenigstens die Hektik verschwunden. Doch Rin erblickte in ihren Augen etwas anderes, doch was es genau war, konnte sie noch nicht benennen.

„Natsume. Ich heiße Natsume“, antworte die junge Frau zögerlich und wich ihren Blick aus. Natsume besah sich ihre Hände, dann kurz ihr schwarzes Haar. Zorn fackelte kurz in ihrem Blick auf, als sie sich dabei wütend auf die Lippen bis.

Rin musterte die junge Frau nochmals.

Immerhin wusste sie jetzt ihren richtigen Namen, das war ein Anfang. Dennoch war die Frau seltsam. Irgendwas an ihr, war anderes.

Natsume erhob sich mit einem Mal schwerfällig, doch Rin reagierte blitzschnell und drückte sie bestimmt auf die Matte nieder.

„Ihr dürft nicht aufstehen! Eure Wunden würden nur wieder aufreißen“

Doch Natsume lächelte kurz spöttisch, ließ Rin jedoch gewähren sie niederzudrücken. Die junge Miko in Spe, sah unsicher drein.

Wie soll das nur weitergehen? Die junge Frau hatte ihr Gesicht von Rin weggedreht, starrte auf die Wand und sprach nun kein Wort mehr.

Leise seufzte Rin auf, dann erhob sie sich. „Ich werde Euch etwas zu essen bringen, Ihr seid gewiss hungrig.

Rin verließ daraufhin die Hütte, bemerkte jedoch nicht wie die andre junge Frau ihr geradezu hinterher starrte.
 

Draußen angekommen besah sich Rin die Sonne, die sich hinter schweren großen Wolken versteckte.

„Rin-chan! Ist sie endlich aufgewacht?“, fragte Kagome, die lächelnd auf sie zukam. In ihrem Arm hielt sie einen wenige Tage alten Säugling.

Die angesprochene sah lächelnd zu Kagome und nickte ihr sofort zu. „Ja, sie ist endlich wach“ Entzückt besah sich Rin, das schlafende Baby in Kagome’s Armen, welches sich schlafend an seine Mutter schmiegte.

„Wie heißt sie denn?“, fragte Kagome lächelnd weiter.

„Natsume. Ich weiß nur nicht, ob sie mir die Wahrheit sagt. Irgendwie wirkt sie ziemlich zerstreut und misstrauisch“, mutmaßte Rin zögerlich.

Kagome nickte leicht. „Wer weiß, sie wird noch redseliger bestimmt. Was hältst du davon, wenn du ihr ein kleines Stück Schokolade gibst? Ich habe noch welche übrig, sag aber nichts Inuyasha“, sie zwinkerte Rin zu.

Die jüngere der beiden kicherte leise und ging schließlich mit Kagome in ihre Hütte. Es war immer wieder schön, mit Kagome zu reden. Außerdem liebte Rin Schokolade, seit Koagome ihr als kleines Mädchen einmal ein Stück abgegeben hatte. So süß und cremig!

Für Rin war Kagome immer wie eine große Schwester gewesen, die sie leider nie hatte.
 

Die zwei Frauen hatten länger geredet als gedacht, als Rin zurück zu der verwundeten Frau gehen wollte, war die Sonne bereits dabei unter zu gehen.

Hastig beeilte sie sich zurück in Kaede’s Hütte. Doch als sie die Hütte betrat, ließ sie erschrocken die Tafel Schokolade in ihren Händen fallen.

Die Hütte war leer!

„Oh, nein!“, hauchte Rin erschrocken und suchte schnell mit ihren Augen nochmals die Hütte ab, nur um sicher zu gehen, das sich Natsume nicht doch irgendwo versteckte.

Dem war jedoch nicht so.

Rin stürmte aus der Hütte, sah sich im Dorf um, doch niemand hatte die verschwundene junge Frau gesehen gehabt.

Als letzten Ausweg stürmte Rin nun in den naheliegenden Wald, zurück auf die Lichtung wo sie die junge Frau gefunden hatte.

Vermutlich lag Natsume schwer verletzt auf dem Waldboden, angefressen von irgendwelchen Dämonen die sich an ihrer schwachen Beute erlabten.

Mit Schreck jedoch musste Rin feststellen, dass die Sonne untergegangen war und sie sich im finsteren Wald allein befand.

Wie gelähmt blieb Rin stehen und blickte sich um. Angst durchflutete sie schlagartig, dutzende schlimmer Erinnerungen stiegen in ihr auf.

Sie war so dumm! Seit jeher vermied es Rin, im dunklen durch den Wald zu gehen, eben weil sie genau wusste, wie ängstlich sie dann wurde.

Das Gefühl des Alleinseins überkam sie dann steht’s mit unvorstellbarer Kraft. Erst ein angeblich gefährlicher Dämon, nahm ihr diese Angst und brachte sie dadurch sogar wieder zu sprechen. Etwas das sie seit Jahren nicht tat.

Doch nun war sie allein. Weder der Dämon war da, noch ihre Freunde. Sie war gänzlich allein.

Gerade als Rin nicht wusste, ob sie um Hilfe rufen sollte, hörte sie aus einem nahe Gebüsch etwas rascheln. Erschrocken wich sie hastig zurück, schelte sich innerlich dafür, dass sie ihren Pfeil und Bogen in der Hütte liegen gelassen hatte.

Nun war sie absolut hilflos!

Tatsächlich trat nun jemand aus dem Gebüsch heraus und ließ Rin beinahe aufschreien. Nun würde gleich ihre letzte Stunde schlagen!

Besagter jemand hatte rosafarbenes Haar, welches zu zwei Zöpfen gebunden war, zwei kleine schwarze Hundeohren ragten aus besagtem Haar hervor. Und beinahe grünleuchtende Augen, die musternd zu Rin hinabblickten.

„Ein Youkai!“, schrie Rin erschrocken auf, woraufhin die schwarzen Ohren des angeblichen Youkai unwohl zuckten.

„Was tust du hier? Warum lässt du mich nicht in Ruhe!“, wettete die rosahaarige nun aufgebracht, woraufhin Rin erschrocken innehielt und sich die Fremde nochmals genau besah.

Irgendetwas…

„Natsume?“, flüsterte Rin erschrocken.
 

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Hallo, liebe Leser!

Vielleicht kommt ja dem ein, oder anderem Natsume kurz bekannt vor. Wenn nicht, ist auch total wurscht xD

Diese Story war die erste, die ich damals vor 10(!) Jahren, das erste Mal geschrieben habe. Vor wenigen Tagen, hatte ich sie mir mal spaßeshalber durchgelesen und konnte mich nicht mehr halten vor Lachen 

Also beschloss sie etwas aufzupeppen, das Original befindet sich nach wie vor auf Animexx und heißt: Abenteuer mit Halbdämon, Dämon und Mensch und ist unter meinem Account Himitsu-chan zu finden.

Viel Spaß beim Lesen :D

Neustart

Rin blickte noch immer wie erstarrt zu den rosahaarigen Mädchen auf, welches sie geradezu missmutig anblickte. In ihren grünen Augen konnte sie deutlich deren Zorn aufflackern sehen.

Dennoch war die junge fast-Miko verwirrt. Dieser Youkai vor ihr…sie sah zwar komplett anders aus, durch die veränderte Haarfarbe und Augenfarbe…und diese äußerst kuriosen Hundeöhrchen, die aus ihrem Haar hinaus zu wachsen schienen. Aber ihr ganzes Gesicht und diese Mimik, erinnerte sie einfach an Natsume, die sie verletzt im Wald gefunden hatte.

Aber wie konnte sie jetzt ein Youkai sein?!

Natsume schnaufte jedoch nur einmal frustriert auf und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe sie grimmig weiterhin Rin musterte.

Diese elende Miko war ihr also auch noch in den Wald gefolgt, warum auch immer, nur um sie dann auch noch als Youkai zu betiteln!

„Du bist keine besonders gescheite Miko“, warf Natsume trocken ein, woraufhin Rin mit einem Mal sämtliche Furcht verließ. Stattdessen stieg nun kurzzeitig Zorn in ihr auf.

Was sollte das denn heißen?! Sie ist eine ziemlich gute Miko! Die beste weit und breit! Zumindest nach Kaede.

„Ich bin eine sehr talentierte Miko!“, sprach Rin nun und man konnte deutlich ihre unterdrückte Wut heraus hören.

Auf Natsumes Lippen erschien ein leichtes grinsen, ehe sie einen kleinen Schritt vortrat und Rin dadurch reflexartig zurück wich.

„Dann hättest du gewusst, das ich ein Hanyou bin und kein Youkai. Ehrenwerte Miko“

Die letzten beiden Worte spuckte Natsume, nun Rin regelrecht vor die Füße. Fassungslos sah sie zu dem Hanyou-Mädchen, der es herzlich wenig zu kümmern schien, gerade Rin’s Gefühle verletzt zu haben.

Besonders nachdem sie sich so um Natsume’s Wunden gekümmert hatte, ihr wahrscheinlich sogar das Leben gerettet hat! Und das war also ihr dank…nichts als Spott und Hohn.

Heiße Tränen schossen ohne das Zutun von Rin nun in ihre Augen, ließen sie kurz schniefen. Dabei wollte sie doch nur helfen und sich nützlich machen! Aber selbst dabei, schien sie versagt zu haben…

Verdutzt blickte Natsume nun zu der weinenden Rin, die nun auch noch anfing zu schluchzen.

Moment Mal! Das ist nicht fair! Von losheulen war nie die Rede gewesen! Die Miko sollte einfach zurück in ihr Dorf rennen und sie in Ruhe lassen…und nicht vor ihr in Tränen ausbrechen.

Unsicher besah sich das Hanyou-Mädchen die schluchzende Rin, die sich einfach nicht beruhigen lassen wollte.

Grimmig biss sich Natsume auf die Lippen. Zum Heulen wollte sie nun niemanden bringen, besonders nicht diejenige, die ihr das Leben gerettet hat. Mehr, oder weniger.

„Warum weinst du?“, fragte die rosahaarige deswegen verstimmt, besah sich jedoch weniger angesäuert Rin an. Sogar ein kleines Fünkchen Besorgnis, konnte die überraschte Rin sehen, als sie zu Natsume aufsah.

„Weil…ich mir nutzlos vorkomme“, flüsterte Rin nun unsicher, als Natsume geduldig wartete bis sie mit weinen wieder aufgehört hatte.

Skeptisch zog das Hanyou-Mädchen eine Augenbraue nach oben und blickte perplex zu der jungen Miko. Meint sie das tatsächlich ernst? Sie als Miko? Sie hat genügend Aufgaben, während Hanyous nur praktisch dazu da sind, um getötet zu werden.

Spöttisch lächelnd packte Natsume Rin, die verwirrt drein sah. Doch die rosahaarige blickte ihr fest in die verheulten Augen, ihre schwarzen Öhrchen zuckten dabei aufgeregt.

„Du bist nicht nutzlos. Du hast mein Leben gerettet und wirst wahrscheinlich noch viele weitere Leben retten, klar?“

Doch Rin sah alles andere, als begeistert aus. „A-aber du hast dich lustig über mich gemacht!“, warf die junge Frau sofort entrüstet ein.

Natsume musste leicht schmunzeln. Dieser Mensch war irgendwie unterhaltsam, anstatt einfach wegzurennen, fängt sie nun tatsächlich noch eine Diskussion mit ihr an. Schließlich ist sie ja ein gefährlicher Hanyou, die Rin jederzeit umbringen kann. Wenn sie will…aber meist, hatte Natsume darauf sowieso keine Lust. Zuviel Sauerei am Ende.

„Damit du wegrennst und mich in Ruhe lässt“, antworte das Hanyou-Mädchen wahrheitsgemäß. Sie hoffte insgeheim, dass Rin auch wirklich schnell wieder verschwinden würde und sie ihr Leben weiter frönen kann.

Doch Rin war der Auffassung, dass es nicht so kommen soll. „Aber warum?“, warf sie nun deutlich entrüstet ein. War sie denn wirklich so schrecklich gewesen, das dieser Hanyou nur schnellstmöglich von ihr wegwollte?

Natsume seufzte frustriert auf. „Weil ich nichts mit Menschen zu tun haben will…ich will außerdem nicht in einem Menschendorf sein“

Rin zog überrascht ihre Augenbrauen nach oben. „Aber du bist doch…ein halber Mensch, oder nicht?“

Das Hanyou-Mädchen sah gelangweilt drein. „Und? Die ändere hälfte ist dämonisch und will dir gerade den Kopf abschlagen, damit du mich endlich in Ruhe lässt“

Nun war Rin doch erschrocken. Anscheinend konnte sie reden wie sie wollte, Freundlichkeit brachte bei diesem Hanyou gar nichts!

Inuyasha war da ganz anders, er war zwar auch öfters mürrisch…aber nie und nimmer, würde er so böse Sachen zu ihr sagen. Eigentlich war er immer für sie da, wenn Rin auch nur höflich fragte.

Natsume war in dem Fall jedoch das komplette Gegenteil.

„Also gut, ich gehe“, begann Rin leise und drehte sich langsam um. Sie versuchte, sich nichts weiter anmerken zu lassen. Doch sollte es sich dieser Hanyou es sich doch noch anderes überlegen, wäre das katastrophal für die junge Miko. Weder hatte sie Pfeil und Bogen mit, noch beherrschte sie sonderlich gut die Bannkreise, die sie vor dämonischer Energie schützte.

Es wäre vermutlich wirklich das Beste, wenn sie schnellstmöglich diesen Ort wieder verlässt. Und dieser Hanyou sollte wirklich nicht wieder in das Dorf kommen, wer weiß wie die anderen reagieren, wenn sie ehrfahren, das dieses unschuldige Menschen Mädchen in Wirklichkeit ein gefährlicher Hanyou war?

Doch eines musste Rin unbedingt noch wissen…

„Warum warst du erst ein Mensch und dann…hast du Hundeohren bekommen?“

Überrumpelt blickte Natsume zurück zu der jungen Miko, in Gedanken war das Hanyou-Mädchen schon längst dabei sich zu überlegen, wie sie ihren leeren Magen füllen konnte.

Und noch immer war sie diesen Menschen nicht los!

„Weil ich einmal im Monat, meine Menschliche Gestalt annehme. Jetzt verschwinde!“, knurrte Natsume etwas gefährlicher, als sie eigentlich wollte.

Rin zuckte erschrocken zusammen, rannte aber so schnell sie konnte fort von der Lichtung. Ihr Herz schlug ungewöhnlich schnell in der Brust.

In Rin’s Gedanken machte sich die erschreckende Befürchtung aus, gleich gejagt zu werden wie Vieh.

Doch bis auf Rin’s hastige Schritte, waren keine anderen zu hören.

Natsume blickte stumm Rin hinterher, als diese die Waldlichtung hinter sich ließ.

Es war besser so. Hanyou und Mensch…vertragen sich einfach nicht sonderlich gut.
 

Rin rannte in Kaede’s Hütte. Kaum war sie schwer atmend angekommen, sackte sie völlig außer Atem zu Boden. Ihr Herz raste, doch Rin war sich ziemlich sicher, dass ihre eigene Furcht dabei auch eine große Rolle spielte.

Hanyou’s können einmal im Monat, ihre menschliche Gestalt annehmen?! Warum hat ihr nie jemand davon erzählt gehabt?

Bei Inuyasha war ihr so etwas nie aufgefallen, doch wenn Rin ehrlich war, hatte sie bis jetzt auch nie sonderlich darauf geachtet gehabt. Es kam schon manchmal vor, das sie Inuyasha ein paar Tage nicht gesehen hatte, doch das lag meist daran, dass der Hanyou sich nicht gerade im Dorf aufhielt, sondern irgendwo auf Streifzug war.

„Rin-chan, was ist denn los?“

Erschrocken sah Rin auf und blickte in Kagome’s sorgenvolles Gesicht, die die immer noch kreidebleiche Rin musterte. Doch die junge Miko schüttelte nur heftig den Kopf und erhob sich hastig, ehe sie zu Kagome stürzte. „Natsume ist ein Hanyou, hast du das gewusst gehabt?!“, rief die jüngere der beiden völlig außer sich.

Erst jetzt wurde Rin bewusst, wie dumm sie doch war. Auch wenn Hanyou’s nur halbe Dämonen waren, reichte es völlig aus, um Menschen um das Hundertfache überlegen zu sein.

Natsume hätte das ganze Dorf auslöschen können, der Hanyou hätte sie selbst töten können…oder viel schlimmer noch, den Kindern hier etwas zu leide tun können.

Kagome war ebenfalls sichtlich überrascht. „Ein Hanyou? Aber sie war doch…“

Die ältere der beiden, hielt abrupt inne, musterte besorgt Rin, die nach wie vor völlig außer sich zu sein schien. Es war ihr unerklärlich, warum sie als Miko es nicht vorher schon längst gespürt hatte!

„Rin-chan. Wo ist sie jetzt?“, fragte Kagome vorsichtig, ging langsam näher zu Rin, die nach wie vor aufgelöst war.

Mit einem Mal wurde Rin bewusst, das Natsume doch irgendwie Recht hatte. Sie war keine besonders gescheite Miko…sondern hatte mal wieder voll versagt.

Tränen liefen haltlos über Rin’s Wangen und ließen Kagome nun doch geschwind zu der jüngeren eilen, nur um sie in den Arm zu nehmen und sie an sich zu drücken.

„Sie ist im Wald, sie hat mich fortgejagt! Ich hätte spüren müssen, dass in ihr etwas Dämonisches lauert! Und ich hab sie auch noch ins Dorf gebracht, alles ist meine Schuld!“

Kagome sprach beruhigend auf die jüngere ein und strich behutsam über ihren Kopf. „Aber Rin-chan, das stimmt doch nicht! Niemand wusste, dass sie ein Hanyou ist. Wie denn auch? Immerhin war sie ein Mensch“

„A-aber“, fing Rin zaghaft an, blickte immer noch zu Tode betrübt zu Kagome und schluchzte leise. Doch die ältere der beiden, schüttelte entschieden den Kopf. „Nein Rin-chan, du kannst nichts dafür. Niemandem ist etwas passiert und das ist die Hauptsache, oder?“

Die angesprochene nickte zögerlich, dennoch war sie immer noch unsicher. Irgendetwas beschäftigte sie immer noch…vielleicht kann Kagome ihr dabei helfen?

„Aber diese Hanyou…irgendwie war sie erst garstig zu mir…und als ich anfing zu weinen, war sie viel netter“

Kagome musste nun leicht schmunzeln und strich Rin sanft die Tränen aus dem Gesicht. „Vielleicht wollte sie nur so böse erscheinen, ist aber im Grunde doch ganz nett. Besuch sie doch wieder“

Rin sah schockiert drein. Meinte das Kagome etwa ernst?!

„Aber die hat mich fortgejagt!“, warf sie ein.

„Inuyasha war nicht anders. Aber mit der Zeit wurden wir beste Freunde…und mehr“, fügte Kagome leise hinzu, dann lächelte sie wieder aufmunternd Rin zu. „Sie ist bestimmt nicht so böse, wie sie tut. Sie hätte uns alle angreifen können, doch sie tat es nicht und ging sogar, bevor die Dorfbewohner sie in ihrer Hanyou Form sehen konnten. Bring ihr doch etwas Schokolade mit, bei Inuyasha hat das auch gut geklappt“

Noch immer war Rin unsicher. Das klang ja alles ganz nett, aber was passiert wenn die Hanyou es sich doch anders überlegt und sie einfach umbringt.

„Lass uns morgen zusammen gehen, was meinst du?“, fragte Kagome aufmunternd und Rin stimmte schließlich zu, doch immer noch unsicher.
 

Am nächsten Tag gingen Kagome und Rin in den Wald. Kagome’s kleiner Sohn war in der Zeit bei Kaede, die sich liebevoll um den kleinen Jungen kümmerte. Inuyasha war Unterwegs und würde vermutlich erst in einigen Tagen zurückkommen.

Rin hielt die Tafel Schokolade in den Händen und blickte sich verstohlen um. „Vielleicht ist sie auch schon weg, Kagome?“

Doch wie aufs Sprichwort hörten die beiden Frauen, über sich im Geäst, etwas rascheln. Kurz darauf sprang die Hanyou zu Boden und sah alles andere als begeistert aus.

„Ich dachte ich hätte dich fortgejagt!“, schimpfte Natsume aufgebracht, doch Kagome stellte sich sofort zwischen den beiden.

„Du hast doch bestimmt Hunger, oder?“, fragte die schwarzhaarige lächelnd und schob Rin vor. „Schau, sie hat dir was mitgebracht!“

Skeptisch besah sich Natsume die ängstliche Menschenfrau vor sich, die ihr wortlos eine seltsame, braune Tafel entgegenstreckte.

Die Rosahaarige roch die süße sofort, die sich in der Luft ausbreitete, doch wo kam die her? Doch nicht etwa von dieser harten braunen Tafel! Da wird sie sich noch die Zähne dran ausbeißen!

Unsicher blickte Rin in die grünen Augen Natsume’s, als sie ihr immer noch die Tafel Schokolade hinhielt. „Die ist total lecker…koste doch“

Pah!

Natsume riss die Schokolade aus Rin’s Händen, die verdattert drein blickte. Irritiert beobachtete sie, wie die Hanyou an der Schokolade roch. Kagome jedoch, musste leise kichern.

Die rosahaarige leckte zögerlich über die Schokolade, als sonst nichts weiteres verdächtig daran erkennen konnte.

Sie würde sonst nie etwas von einem Menschen annehmen, doch leider plagte sie der Hunger. Und das schon recht lange.

Doch kaum hatte ihre Zunge über die Schokolade gestrichen, blieb sie wie erstarrt stehen.

Kagome und Rin blickten sie beide höchst neugierig an.

Gierig biss die Hanyou sofort zu. Die süße verteilte sich cremig auf ihrer Zunge, zerschmolz dort regelrecht und vermittelte ihr nichts weiter, als das größte Glücksgefühl welches sie je gespürt hatte!

In Windeseile war alles verschlungen, lediglich die braunen Ränder in Natsumes Mundwinkel zeugten davon, dass es ihr doch ziemlich gemundet haben muss.

Sofort starrte die Hanyou zu den beiden Frauen die verblüfft drein sahen.

Sie war ja sogar noch schneller als Inuyasha!

Kagome musste schmunzeln, blickte dabei zu Rin. Auch sie konnte nichts anders, außer zu grinsen. „Ich merke schon, da ist Nachschlag von Nöten. Ich komme gleich wieder“, flötete Kagome vergnügt und ging ins Dorf zurück.

Dabei hoffte Kagome sehnsüchtig, das sie beiden sich gut verstehen. Und das passiert nur, wenn sie allein sind.

Rin würde es gut tun, neue Freunde zu finden. Zwar hatte sie sich mit ein paar Mädchen im Dorf unterhalten gehabt, doch seit sie ihre Miko Ausbildung angefangen hatte, wurde sie immer verbissener und sprach kaum noch mit den anderen Dorfbewohner. Da sie sich einzig auf die Ausbildung konzentrierte, aber das brachte ihr auch nicht mehr Freunde.

Rin bräuchte dringen einen Tapetenwechsel, wie man in Kagome’s Zeit sagen würde und sie war sich sicher, das Rin unbedingt Freunde bräuchte. Klar waren Kagome und Sango und all die anderen für sie da. Doch jeder hatte mittlerweile seine eigene Familie…

Nein, Kagome war sich sicher, das eine richtige Freundin ihr gut tun wird. Und warum kein Hanyou? Ein Versuch war es allemal wert!

Währenddessen blickte Rin immer wieder zu Natsume, sprach jedoch nichts weiter. Was würde sie ach groß sagen können?

„Ihr könnt zaubern!“, sprach Natsume entschlossen und fixierte die perplexe Rin. „Was?“

Doch die Hanyou nickte nur überzeugt. „So etwas Köstliches habe ich noch nie im Leben gegessen! Und ich lebe schon recht lange…zumindest länger, als ein gewöhnlicher Mensch!“

Nun wurde Rin doch neugierig. „Wie alt bist du denn?“

Natsume murrte leise, leckte sich jedoch genüsslich die Schokoladenreste aus dem Gesicht. „Knapp 300 Jahre“

Ohh…

Rin sah sie genau an, auf sie wirkte Natsume nicht älter als 18 Jahre. Ein junges Mädchen, gerade erwachsen geworden.

Natsume wurde nun auch neugieriger, als sie den Mensch vor sich musterte. Irgendein feiner Geruch ging von ihr aus, der definitiv nicht menschlich war. Und das war sonderbar, ziemlich sogar.

„Aber Kagome-san…kommt aus einer anderen Zeit, deswegen hat sie die leckeren Süßigkeiten!“, fing nun Rin an und lächelte zaghaft.

Natsume wurde skeptisch. „Fremde Zeit? Was soll das heißen?“ War diese Menschenfrau etwa nicht bei Sinnen??

Doch Rin fing an zu erzählen, sprach von dem kuriosen Essen, den Raketen die zum Mond geflogen sind, von Amerika das noch entdeckt wird und sogenannte Autos, die die Menschen durch die Gegend fahren. Den dazugehörigen Ampeln, die Natsume mehr verwirrten als alles andere.

Rin erzählte und erzählte, während Natsume gespannt an ihren Lippen hängte und sich alles anhörte. Diese Welt, von der Rin sprach, klang höchst interessant und aufregend.
 

Später als Kagome mit einer Tüte Bonbons zurück kam, sah sie erleichtert wie sich die beiden Mädchen angeregt mit einander unterhielten.

Sogar Rin musste laut lachen, als Natsume irgendwie ihr Gesicht verzog. Kagome war mehr als froh, die junge Frau so unbeschwert zu sehen.

Leise legte Kagome die Tüte Bonbons ins Gras und ging ins Dorf zurück.

Hier war sie nicht mehr von Nöten.

Dämon

Ein warmer Sommerwind strich durch Rin‘s langes schwarzes Haar, als sie in ihrem kleinen Kräutergarten ein paar Blätter der Mitsuba pflückte. Diese Pflanze wird auch Dreiblätterkraut genannt und hat einen angenehmen milden und aromatischen Duft entfaltet, während sie diese in einem kleinen Steinmörser in einer Schale zerkleinert und zufrieden den Geruch einatmet.

Rin liebte am meisten, bei ihrer Ausbildung zur Miko, dass sie so viele verschiedene Kräuter kennengelernt hat, von deren Existenz sie niemals gewusst hatte.

Abgesehen von diesen tollen Erkenntnissen, besonders in Bezug auf Linderung von Schmerzen dank der Kräuter, kann man mit diesen auch wunderbar sonst so fades Essen würzen.

Zufrieden besah sich die junge Frau die zerkleinerte Pflanze, ehe sie diese dann in eine kleine Holzschale mit dampfender Suppe unterhob und sich schließlich eilig aufrichtete. Eifrig verließ sie mit der besagten Holzschale dann die Hütte und schlug nun den Weg zu einem nahen Wald ein und versuchte auch nichts zu verschütten.

Kaum betrat sie den besagten Wald, hörte sie es verdächtig über sich rascheln und die junge Frau hielt abrupt inne. Ehe sie nach oben blicken konnte, sprang bereits etwas direkt vor ihr auf den Boden und ließ sie vor Schreck aufschreien und die Holzschüssel nach oben werfen.

Geschickt wurde die Schale, samt dazugehöriger Suppe, aufgefangen und kein Tropfen davon verschüttet.

Zögerlich öffnete Rin wieder die Augen, die bis eben vor Schreck zugekniffen hatte, und blickte nun in die grünen Augen des Hanyou, die sie seit geraumer Zeit jeden Tag im Wald besuchte.

Schnell bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen und sie seufzte erleichtert. „Du hast mich erschreckt, Natsume-chan“

Angesprochene schnüffelte derweil neugierig an der Suppe und zuckte leicht mit ihren schwarzen Hundeohren dabei, ehe sie kurz mit den Schultern zuckte aber ebenfalls lächelte, doch eher vor Spott.

„Ich dachte du wüsstest mittlerweile, dass ich gerne von den Bäumen springe. Außerdem hättest du meine Aura doch spüren müssen, werte Miko“

Rin sah entrüstet drein. Manchmal war sie sich unsicher, ob Natsume sie verspotte, oder einfach nur Spaß machte. Diese Hanyou war bei weiten nicht so freundlich und umgänglich wie Kagome, oder Sango. Ihr verhalten erinnerte sie stark an den Mann von Kagome, der zudem ja auch ein Hanyou ist. Vielleicht legen ja alle Hanyous so ein Verhalten an den Tag?

„Aber Danke, Rin-chan“, sprach Natsume ehrlich, ehe sie die Schale an ihre Lippen setzte und die Suppe mit großen schlucken ausgetrunken hatte und zufrieden seufzte. „Wirklich lecker! Du wirst immer besser!“

Erstaunt sah Rin drein. „Ernsthaft? Am Anfang meintest du noch zu mir, ich wolle dich vergiften mit meinem Essen“

Natsume grinste amüsiert, ehe sie ihre Klauenbesetzte Hand auf die Schulter der jungen Frau legte und theatralisch einmal aufseufzte. „Es diente lediglich dazu, dich darauf hinzuweißen wie desaströs deine Kochkünste sind. Das war nicht persönliches“

Nun wurde Rin neugierig. „Kannst du denn kochen?“

Die Hanyou zuckte belustigt mit ihren schwarzen Hundeohren, ehe sie amüsiert die Schale Rin erneut in die Hände drückt. „Sehe ich so aus?“

Die angehende Miko schüttelte bedächtig den Kopf und musterte das rosafarbene Haar, welches sich schwungvoll mitdrehte, als Natsume ihr gerade den Rücken zuwandte und etwas aus einer nahen Baumwurzel hervorholte.

Rin fragte sich ernsthaft, wieso die Youkai und ebenso die Hanyous, meist solche sonderbaren Haarfarben besaßen.

Das von Sesshoumaru-sama war silberfarbig und erinnerte sie immer wieder an den strahlenden Vollmond, während die Haarfarbe von Natsume sie eher an die Farbe von Kirchblüten erinnerte.

„Hier“, sprach die Hanyou nun und hielt, der gerade eben noch verträumten Rin, ein neues Haarband entgegen.

Perplex sah die junge Frau auf. „Wo hast du das her?“, fragte sie lauernd, wusste sie doch zu gut, das Natsume keine Zahlungsmittel besaß.

„Gefunden“, meinte die Hanyou schulterzuckend.

Rin’s Blick wurde prüfend und beinahe streng. Sie wusste mittlerweile zu gut, wenn Natsume lügt. Das tat sie nämlich immer dann, wenn ihre kleinen schwarzen Ohren aufgeregt zucken. Genau wie jetzt.

Ein frustriertes knurrend drang aus Natsume’s Mund, als sie endlich unter Rin’s Blick einknickte. „Schon gut! Ich habe es…gefunden und mitgenommen. Von jemandem, der nicht wusste das ich es tue. Naja selbst schuld, dieser Mensch“

Verächtlich schnauft Natsume einmal, doch Rin schüttelt nur leicht mit ihrem Kopf. „Das kann ich nicht annehmen, nicht wenn du es gestohlen hast“

Frustriert sah die Hanyou drein. „Du willst mein Geschenk nicht, ich bin am Boden zerstört“ Ihre Worte sollten wohl ihre Trauer wiederspiegeln, doch es klang eher wie eine belanglose Erkenntnis.

Rin schmunzelte kurz, auch wenn sie sich vorgenommen hatte ernst zu bleiben. „Du musst mir nichts schenken, ich bin gerne bei dir“

Es herrschte kurz schweigen, während Natsume die junge Frau vor sich musterte und dabei keine Miene verzog. Rin wurde mulmig dabei zumute, weil sie in den grünen Augen des Hanyou kurzzeitig etwas aufblitzen sehen konnte, was sie eindeutig nervös werden ließ.

Rin wusste nicht genau was es war, doch kurz sah sie etwas Dämonisches in ihr.

Natsume roch geradezu ihre auftretende Unruhe und wandte deswegen ihren Blick stattdessen zu den Baumkronen um einen trällernden Vogel ins Visier zu nehmen, der ihr schon seit langem mit seinem Gezwitscher auf die Nerven ging.

Wenn der Vogel nicht bald den Schnabel hält, hat sein letztes Stündchen geschlagen!

„Ich weiß doch das du gerne bei mir bist…ich weiß nur nicht so recht warum“, lenkte Natsume plötzlich ein und ließ Rin überrascht drein blicken. „Warum? Weil ich dich mag“, antworte die junge Frau sofort.

Skeptisch sah nun die Hanyou drein und blickte Rin geradeso an, als hätte sie nicht mehr alle Sinne beisammen.

Das kann sie doch nicht ernst meinen?!

„Rin-chan, du bist eine angehende Miko, bist du dir dessen bewusst, was du mit Dämonen machst?“, platzte es aus der Hanyou raus.

„Ich läutere sie, aber nur wenn sie böse sind!“, verteidigte sich die junge Frau sofort.

Natsume lachte lauthals los, was ihr wiederum einen verständnislosen Blick von Rin bescherte. „Was ist?“

Doch die Hanyou schmunzelte nur und schüttle leicht den Kopf über Rin’s anscheinende Umnachtung. „Alle Dämonen sind böse, schon vergessen?“

Zu ihrer großen Überraschung erschien auf Rin’s sonst so strahlendendem Gesicht, ein ernster Ausdruck und ließ Natsume verwirrt drein blicken. „Nicht alle Dämonen sind böse“

In diesem einen Satz lag so viel Beharrlichkeit, dass Natsume ihr fast gewillt war zu glauben. Dennoch war die Behauptung, dass nicht alle Dämonen böse waren, einfach nur abstrus.

Von ihrer Brutalität mal abgesehen, waren sie rücksichtslos und grausam. Böse war noch ein viel zu nettes Wort für die Monster gewesen.

Gerade als Natsume ihr das sagen wollte, hielt sie verwirrt inne.

Der Vogel der gerade eben noch sein nerviges Lied gezwitschert hatte, war mit einem Mal verstummt. Ebenso die anderen Tiere im Wald.

Es herrschte eine absolute Stille.

Sofort waren Natsumes Sinne geschärft und sie spürte eine starkes Youki, welches sich ihnen beiden mit enormer Geschwindigkeit nähert. Auch ihr ausgeprägter Geruchssinn verriet ihr, das sich ihnen nichts menschliches nähert, sondern ein Dämon.

Ein tiefes knurren entwich Natsume, woraufhin Rin erschrocken zusammenzuckte und zu ihr blickte. Hatte sie denn irgendwas falsch gemacht?

„Schnell, renne zum Dorf Rin!“, rief Natsume aufgewühlt und blickte angespannt in die Richtung, aus der dieser Dämonengestank kam.

Hoffentlich war dieses Monster nur auf der Durchreise, doch bei dieser Geschwindigkeit wird er ein klares Ziel vor Augen haben.

Menschen…die haben sie ja meist zum fressen gern!

Als sich Rin immer noch nicht bewegt hatte, knurrte Natsume diesmal drohender und blickte sie wütend an. „Sofort!“, befahl sie barsch.

Die junge Frau zuckte erschrocken zusammen und starrte gebannt zu der Hanyou, ehe sie sich in Bewegung setzte. Auch ihr war nicht entgangen, dass sich ihnen nun ein Dämon nähert. Das Youki was dieses Wesen verströmte, muss durchaus mächtig sein.

So schnell sie konnte, rannte Rin Richtung Dorf um ihre Freunde zu benachrichtigen und sich Pfeil und Bogen zu holen.

Dieses Monster soll es sich ja nicht erlauben, dieses friedliche Dorf anzugreifen, in welchem sie jetzt wohnt!

Gerade als Rin die letzten Bäume hinter sich lassen wollte, konnte sie sich mit einem Mal nicht mehr bewegen und schrie erschrocken auf.

Irgendwas hatte sich in ihrer Kleidung verfangen und hinderte sie daran sich bewegen zu können. Je mehr Rin zog und strampelte, desto steifer wurden am Ende ihre Glieder.

Ehe sie völlig von der Panik übermannt wird, zwang sich Rin dazu Ruhe zu bewahren und tief einzuatmen.

Und dann fühlte sie langsam aber stetig diese dämonische Aura, die sie nun umgab. Wachsam besah sie sich die Umgebung und bemerkte nun mit schrecken die feinen Fäden, die im ganzen Wald gesponnen waren und genau in diesen Fäden hatte sich Rin nun auch verfangen.

Konzentriert schloss sie nun die Augen und sammelte ihre Mikokräfte in sich…

Natsume derweil erschrak augenblicklich, als sie dieses Youki endlich zuordnen konnte.

Dabei wurde ihr schlecht und ein Würgereiz überkam sie, ehe sie dem Dämon endlich einen Namen geben konnte. „Shugo“

Die noch herrschende Stille wurde von einem dunklen Lachen durchbrochen welches scheinbar durch den ganzen Wald hallte.

Angespannt ballte die Hanyou ihre Hände zu Fäusten und sah sich aufmerksam um, während sie spürte wie sich ihre Sinne weiter schärften und ihr mehr zeigten, als es je menschliche Augen vermochten.

Sofort blickte sie hoch zu den Wipfeln eines alten Baumes. Leicht wackelten sie Äste unter irgendeinem nicht erkennbaren Gewicht, doch Natsume spürte ihn.

„Endlich habe ich dich wiedergefunden“

Ein Schauer jagte über ihren Rücken, doch sie verbarg es grimmig, als sie die raue Stimme des Dämons gehört hatte.

Mit einem dumpfen Aufprall landete der besagte Dämon auf dem Boden. Rote, glühende Augen bohrten sich in die von Natsume, während er mit seinen acht behaarten spinnenartigen Beinen knackte und dabei grinsend seine langen Reiszähne entblößte. Ebenso wie seine Beine, war sein ganzer Körper behaart und erinnerte vom Aussehen her an eine Spinne.

Dennoch war sein Gesicht Menschlich, was seinem Bezug zu seinem restlichen äußeren eher ein abstraktes Bild verlieh.

„Ich hatte gehofft, ich wäre dich los“, erwiderte Natsume knurrend nach kurzem Zögern und ließ den Dämon nicht aus dem Augen. Aus seinem geöffneten Mund triefte derweil zäher, grüner Speichel und Natsume erinnerte sich nur ungern an sein verdammtes Gift zurück.

Sie entkam ihn damals nur mit größter Mühe und war schwer verletzt. Als sie sich dann am nächsten Morgen auch noch in einen Menschen verwandelt hatte, war sie sich sicher, hier in diesem Wald zu sterben. Doch Rin hatte sie gefunden und geheilt…

„Nein, ich war noch nicht fertig mit dir. Zudem…rieche ich weitere Köstlichkeiten, die ich mir nicht entgehen lassen will“

Sofort ging die Hanyou in Angriffstellung und knurrte noch einmal bedrohlich auf, in der Hoffnung diesem verdammten Dämon einzuschüchtern. Der schien das ganze jedoch amüsant zu finden, denn er lachte.

„Was denn? Sage bloß dich interessieren die Menschen dort in diesem jämmerlichen Dorf?“, fragte er höhnisch und baute sich drohend vor ihr.

Natsume wich instinktiv einen Schritt zurück, schellte sich aber gedanklich für dieses Verhalten. Shugo nutze ihre kurze Unachtsamkeit aus und griff blitzschnell an, indem er mit seinen langen Fangzähnen nach ihr schnappte und bei seinen grünlichen Geifer spuckte.

Angewidert sprang die Hanyou immer wieder zurück, bis sie auf einmal bemerkte, dass sie sich nicht mehr bewegen kann. Angespannt sah sich Natsume um und erkannte wütend, die Spinnennetzähnlichen Fäden die sich überall befanden und dem Wald ein gespenstisches Aussehen verliehen.

Shugo baute sich drohend vor ihr auf, ein tiefes Grollen drang dabei aus seinem Brustkorb und ließ Natsume die Ohren anlegen und verbissen drein blicken. „Seit wann interessieren mich Menschen, wie kommst du darauf?“, antworte sie angespannt.

Der Spinnendämon lachte erneut belustigt auf und verspritze dabei seinen Geifer, der leise zischend auf Natsume’s Haut traf und sie zusammenzucken ließ.

Tief knurrend zog sie weiter an den Spinnenfäden, bis sie sich tief in ihr Fleisch geschnitten hatten und ihr Blut heiß die Arme herunterlief.

„Du rennst nicht weg, stellst dich zwischen dem Dorf und mir. Äußerst unterhaltsam“

Sein fauliger Atem blies der Hanyou ins Gesicht und ließ sie erneut würgen, als sie bereits in sein weit geöffnetes Maul blickte, welches nun nah vor ihrem Gesicht erschien.

„Halt’s Maul“, kommentierte sie lediglich, ehe sie ihr Bein schwungvoll nach oben riss und gegen Shugo’s Kiefer prallen ließ. Als es einmal laut knackte schrie er erbost auf und Natsume lachte schadenfroh.

Im selben Moment schlug Shugo mit einem seiner acht Beine los, um diesen verdammten Hanyou den Kopf abzuschlagen, als plötzlich ein helles Licht erschien und sich geradewegs in das behaarte Bein des Dämons bohrte. Erneut schrie er auf und sprang schnell zurück.

„Lass sie in Ruhe!“, rief Rin, die auf einer nahen Lichtung stand und ihren gespannten Pfeil auf den Spinnendämon richtete und erneut abschoss.

Ein zartes Licht umgab den zischenden Pfeil, ehe dieser die Spinnweben zerschnitt, die Natsume festgehalten hatten und sich erneut in Shugos Fleisch bohrte, was ihn aufjaulen ließ.

Schnell sprang Natsume neben Rin und sah sie beinahe tadelnd an. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst ins Dorf zurückgehen!“

Rin schnaufte einmal entrüstet und bemerkte mit Unmut, dass ihr wohl kein Dank entgegengebracht wird. „Ich war im Dorf und habe meine Waffen geholt. Kaede wird auch gleich kommen und diesen Dämon läutern!“

Frustriert raufte sich Natsume die Haare, bei der Vorstellung eine alte klapprige Oma auf dem Kampffeld zu sehen. „Die Alte wird nur im Weg stehen!“

Ehe die junge Frau schimpfen konnte, packte die Hanyou sie schnell an die Hüfte und sprang mit ihr davon. An der Stelle wo sie gerade eben noch gestanden hatten, bedeckte nun eine zischende Säure den Boden und Shugo schrie so erbost auf, das die Blätter in den Baumwipfeln zu zittern begannen.

„Ihr verdammten Weiber! Ich werde euch zerfetzen und eure Eingeweide mit schierer Freude aus euren Leibern reißen!“

Natsume setzte Rin auf sicheren Boden ab und sah angespannt zu dem wütenden Spinnendämon, der mit Leichtigkeit einige Bäume entwurzelte und nun auf sie zustürmte.

So wütenden hatte die Hanyou ihn noch nie erlebt, vermutlich wird er sie beide qualvoll krepieren lassen, wenn Shugo die beiden Frauen erst erwischt hat. Aufessen vermutlich auch, er erwähnte ja schon vorher das er Appetit hat.

Die Hanyou verzog angewidert das Gesicht.

„Ich greife ihn direkt an und du von der Distanz“, rief Natsume und preschte mit erhobenen Klauen vor.

Rin wollte erst protestieren, sah aber gebannt dabei zu, wie die Hanyou ihre Klauen immer wieder in das Fleisch des Dämons versenkte, ehe sie kraftvoll wieder zurücksprang um Distanz zwischen den beiden zu schaffen. Doch Shugo spuckte immer wieder seinen Geifer nach ihr, welchem sie nur mit Mühe ausweichen konnte.

Hastig spannte Rin einen Pfeil und richtete diesen auf den Spinnendämon, der von den Angriffen Natsume’s so abgelenkt war, dass er die junge Miko nicht bemerkte.

Rin schoss den Pfeil mit zittrigen Fingern ab und verfehlte Shugo nur um Haaresbreite. Dieser sah nun fauchend zu der jungen Frau, die fieberhaft einen neuen Pfeil spannte und Abschoss. Doch sie war so aufgeregt und nervös, dass Rin ihn erneut verfehlte.

Gerade als sie schon die Klauen des Dämons auf sich niederrasen sah, wurde sie erneut gepackt und zur Seite geschleudert. Kurz darauf konnte Rin ein aufjaulen hören und das laute krachen, als erneut ein Baum entwurzelt wurde und auf die Erde krachte.

Erschrocken sah die junge Frau auf, als sie sich wieder aufgerappelt hatte, und erblickte Natsume, die sich mühevoll an den umgestürzten Baumstamm hochzog und angespannt atmete. Auf ihrem Yukata breiteten sich schnell rote Flecken aus, die stetig größer wurden und darauf vermuten ließen das dieser Dämon sie doch schlimm erwischt haben musste.

Sein tiefes Grollen drang erneut aus seiner Kehle und ließ Rin zusammenzucken und zu ihm sehen. „Zuerst werde ich euch…alle Knochen brechen und dann fressen…“

Shugo hielt kurz inne, blickte zwischen Rin und Natsume hin und her, während sein beinahe wahnhafter Blick etwas zur Ruhe gekommen war. Dafür entblößte er jedoch, ein diabolisches Grinsen auf seinen Lippen, was Natsume dazu brachte verachtend zu knurren.

„Oder ich werde euch schänden, ihr seid beide hübsch…dann werde ich euch fressen…“

Erschrocken weitete Rin die Augen und schnappte entgeistert nach Luft. Meinte das dieses Ungetüm etwa ernst? Natsume sprang bereits auf, um Shugo erneut an die Kehle zu gehen, wurde bei diesem Versuch jedoch brutal von ihm erneut zu Boden gedrückt, als er eines seiner beharrten Beine kraftvoll in ihrer Bauch Gegend vergrub und sie regelrecht festgenagelt hatte. Dabei bohrte sich sein Klaue so tief in ihren Unterkeib und sonderte dabei Gift ab, das Natsume Blut spuckte und sich kaum noch bewegen konnte.

Sie kam einfach nicht mehr auf die Beine, trotz aller Bemühungen!

„Angefangen bei diesem zarten Menschenmädchen, dann zu dir widerspenstiger Hanyou“, lachte er genüsslich, doch das Lachen blieb ihm geradewegs im Halse stecken, als sich ein Pfeil in seinem Hals gebohrt hatte.

Röchelnd erbete sein Körper und starrte auf die Lichtung, auf der eine alte Miko stand und erneut einen Pfeil auf den Dämon abschoss.

„Wage es ja nicht ihnen Leid zuzufügen!“, rief Kaede verärgert, doch Shugo sprang nochmals kraftvoll zurück. Befreite dadurch Natsume und kam mit rasender Geschwindigkeit auf die alte Frau zu, erneut drang dabei sein kehliges Lachen.

„Auf dein altes, vertrocknetes Fleisch kann ich dabei verzichten, Weib!“, spie er aufgebracht und erbrach einen schwall seines Geifers über sie, ehe Keade ihren läuterten Pfeil in sein Fleisch versenkte.

Panisch schrie Rin auf, denn Kaede war hinter einer Dunstwolke verschwunden, während sich der Spinnendämon nun in bläuliches Licht tauchte und auflöste. Ein Zeichen dafür, dass er nun gestorben war.

Während sich die Dunstwolke nun verzogen hatte, rannte Rin voller Panik zu Kaede und auch Natsume versuchte sich aufzurappeln und zu der alten Miko zu kommen, als sie plötzlich erneut eine mächtiges Youki spürte. Um einiges mächtiger, als von diesem Shugo.

Eine Präsenz, die alles in den Schatten stellte, was die Hanyou je gespürt hatte! Und es war in unmittelbarer Nähe!

Hastig drehte sich Natsume herum und erkannte zwischen einigen Bäumen einen Dämon in Weiß.

Vergangenheit

Rin beugte sich ängstlich über Kaede, deren Gesicht sich schmerzvoll verzogen hatte und angestrengt keuchte. Auf ihrem Oberkörper hatte sich eine grünliche Substanz auf ihrem Miko Gewand abgesetzt und sich zum Teil tief eingefressen. Ein scharfer Gestank drang in Rin’s Nase und ließ sie beinahe würgen. „Kaede! Spricht mit mir!“, rief sie furchtsam und versuchte die Flüssigkeit von Kaede herunter zu wischen, doch bemerkte just das starke brennen auf ihrer Hand.
 

Natsume blickte währenddessen zu dem neuen Dämon, der sich zwischen den Bäumen aufhielt und geradewegs zu Rin blickte, die aber verzweifelt damit beschäftigt war, Kaede zu helfen und somit nichts von diesem fremden Dämon mitbekam.

Dieser Dämon erscheint in humanoider Form als ein recht großgewachsener und eleganter junger Mann. Er hat eine helle Haut, sowie lange silberweiße Haare und goldene Augen. Äußerst markant sind zudem seine Youkai-Zeichen, ein blauvioletter Halbmond auf der Stirn und zwei magentafarbene Streifen auf den Wangen und Handgelenken. Weitere Merkmale sind seine spitzen Youkai-Ohren und sein magentafarbener Lidstrich.

Seine Kleidung besteht aus einem weißen Kimono mit langen Ärmeln und rotem Blumenmuster, sowie einem weitem Hakama und schwarzen Schuhen. Sein Oberkörper wird von einer Art Rüstung geschützt, die bis über die Hüften reicht und mit einem gelben, Violett gemustertem Obi umgürtet ist. Am markantesten ist jedoch der große, weiße Pelz. Dieser Pelz hängt ihm von der rechten Schulter herab und reicht bis zum Boden. Natsume fragte sich, ob dies ein Kleidungsstück oder ein Teil seines Körpers ist.
 

Ehe die Hanyou weiter darüber nachdenken konnte, hörte sie aus der Ferne besorgte Rufe, die wohl Rin galten, denn ihr Name wurde wiederholt gerufen.

Natsume warf dem fremden Dämon ungewollt ein böses knurren entgegen, ehe sie sich zu Rin bewegte, die nach wie vor verzweifelt Kaede zum Aufwachen zu bewegen, doch die alte Frau rührte sich nicht.

Auch wenn ihr der Dämon nicht geheuer war, so war ihr Rin’s Wohl gerade wichtiger.

Unsicher sah sie deswegen auf Rin hinab, die verzweifelt zu Natsume aufsah und schluchzte. „Natsume-chan! Kaede wacht nicht auf!“

Just in diesem Augenblick kamen Kagome und Sango zu ihnen geeilt, beide trugen ihre üblichen Waffen. Pfeil und Bogen und einen gewaltigen Bumerang, der Hiraikotsu genannt wurde.

Als die beiden die verletzte Kaede entdeckten und die aufgewühlte Rin dazu, lagen sämtliche Blicke auf die Hanyou. Sango’s Blick wurde sogar kurzzeitig regelrecht feindselig, sodass Natsume sofort zurückwich.

„Was hast du ihnen angetan, Hanyou?!“, rief die ehemalige Dämoninjägerin scharf und ließ Natsume ungewollt zusammenzucken.

„Nichts! Es war ein Spinnendämon, der mich angegriffen und-!“, verteidigte Rin sofort ihre Freundin, hielt aber abrupt inne, als sie eine bekanntes Youki spürte.

Ihr Kopf schellte nach hinten, als sie erschrocken nach der dazugehörigen Person suchte. Als sie diese auch fand, bekam ihr Gesicht einen erleichternd geradezu glücklichen Ausdruck. „Sesshoumaru-sama!“

Sämtliche Blicke folgten ihr, was wiederum mit kurzem erschrockenem Keuchen kommentiert wurde. Natsume sah jedoch nur skeptisch drein.
 

Woher kennt Rin einen, anscheint so mächtigen, Dämon überhaupt? Und lebt allen Ernstes dazu noch?

Kagome fing als erstes an zu sprechen, als sie anscheinend ersten Schock überwunden hatte, und blickte zu besagtem Sesshoumaru, der nun auf die Frauen zuging. „Sesshoumaru, was ist hier passiert?“

Doch der angesprochene reagierte überhaupt nicht, während er grazil zu den Frauen ging. Natsume wich instinktiv einige Schritte zurück, als sie sein immenses Youki erneut spürte und sie das Gefühl hatte, davon zerdrückt zu werden.

Nur mit Mühe konnte sie ihr knurren unterdrücken, doch als sie kurz in seine goldenen Augen blickte, die kälter wirkten als jeder Winter.

Schon hatte sie fast ein Kloß im Hals und ihre Nackenhärchen hatten sich demonstrativ aufgestellt.

„Rin“, sprach er schließlich monoton, woraufhin das junge Mädchen flehentlich zu ihm aufblickte und einmal schniefte. „Ich muss ihr helfen“

Wie aufs Sprichwort erklang Kaede’s röcheln und ließ sämtliche Blicke auf sie ziehen. Die alte Frau hatte es schwer erwischt.

Kagome untersuchte die Miko vorsichtig, ehe sie scharf die Luft einzog. „Sie wurde schwer vergiftet! Dieser Dämon hat ein schlimmes Gift benutzt, bevor er starb!“

Natsume murrte leise und strich nachdenklich über ihre Bauchwunde. Ein kurzer Schmerz durchzog sie, doch es war nicht weiter schlimm. Vermutlich war ihr Körper längst damit beschäftigt, die Vergiftung von diesem Dämon zu neutralisieren, während die alte Miko elendig daran zugrunde gehen würde.

Menschen waren viel zerbrechlicher Wesen, ein Wunder das sie bis jetzt überlebt haben.

Die Hanyou sah zu Rin. Bei liefen erneut Tränen die Wange hinab, während sie Kaede hilflos an sich drückte. „Kaede-sama, bitte wach wieder auf!“

Kagome besah sich die Wunde Kaede’s noch einmal genauer. Das Gift hatte sich säuregleich, in ihre Haut gebrannt und schien sie beinahe zu verbrennen. Dennoch atmete sie zudem auch schwer, ihr Kreislauf war beeinträchtigt, infolge einer schweren Sepsis.

„Jinenji“, sprach Kagome plötzlich überrascht, als sie einen Geistesblitz hatte.

Rin sah verwirrt drein, wusste erst nicht was sie meinte, ehe auch sie große Augen bekam. „Dieser Hanyou, mit seinen vielen Kräutern?“

Der jungen Frau fiel sofort ihre erste Begegnung mit diesem Hanyou wieder ein. Damals war sie auf der Suche nach einem Gegengift für Jaken, weil er von Narakus Giftinsekten gestochen wurde und fast dabei zugrunde gegangen wäre.

Nur mit größter Mühe konnte sie damals die Pflanze von einem hohen Berg retten, doch sie fiel dabei hinunter und war sich sicher zu sterben.

Danach wusste Rin nur noch, dass sie neben Ah-Uhn erwachte und es Jaken besser ging. Sesshoumaru setzte danach unbeirrt seinen Weg fort.

„Ich werde zu ihm gehen!“, rief Rin entschlossen und erhob sich sogleich.

Sango sah erschrocken drein, Kagome ging es da nicht anders. „Das wird eine lange Reise, Rin-chan! Und vor allem Gefährlich“, sprach die ehemalige Dämoninjägerin zögerlich.

„Ich beschütze sie“, mischte sich nun auch Natsume ein und nickte der jungen Frau zu, deren Dankbarkeit geradezu in ihren Augen zu glänzen schien. „Hab vielen Dank“, flüsterte sie erleichtert.

Dann wandte sie sich dem anderen Dämon zu, der nach wie vor von den anderen nicht angegriffen wurde, was Natsume ziemlich wurmte. Das dieser Youkai gefährlich war, stand außer Frage! Allerdings schien das keinen der Anwesenden hier zu interessieren?!

„Sesshoumaru-sama, ich benötige Ah-Uhn um schnell zu Jinenji zu gelangen. Darf ich mir den Drachen ausleihen?“

Es herrschte Stille, während Rin hoffnungsvoll, ja geradezu bittend zu diesem gefährlichen Dämon aufsah. Ehe es Natsume sich mich versah, drehte sich der Youkai um und ging grazil wie bereits zuvor, los.

„Folge mir“, wies er Rin ruhig an, die sich daraufhin sofort strahlend in Bewegung setzte und loslief. Natsume sah perplex drein.

Hat dieser Youkai ernsthaft…und Rin geht mit ihm...mit?! Warum?!

„Beeil dich lieber, sonst ist Sesshoumaru weg“, meinte Sango eindringlich an die Hanyou gerichtet, die daraufhin aus ihrer Starre erwachte.

Kurz zögerte sie, dann folgte sie ihrer menschlichen Freundin geschwind, um ihr helfen zu können.

Allerdings fragte sie sich gerade, wer ihr helfen würde, wenn der Youkai durchdreht. Das wird ohne Zweifel ein wahres Gemetzel werden, auf welches die Hanyou gut verzichten konnte.

Ein paar Jahrhunderte wollte sie schon noch leben, bevor sie stirbt.

Mit zusammengebissen Zähnen war sie nun neben Rin, die sich mühevoll ihren Weg durch das Geäst bahnte, während der Youkai nicht im Geringsten eingeschränkt zu sein scheint und sein Tempo ihr zuliebe aber auch nicht drosselte.

Leise fluchte Rin kurz, als sie sich ihr Miko Gewand kurz an einem Dornenbusch aufgerissen hatte. Natsume seufzte innerlich frustriert und blieb stehen, während sie in weiter Entfernung bereits eine kleine Lichtung sehen konnte. Vermutlich war dies das Ziel dieses Youkais, aber wenn die beiden weiter so trödeln, kommen sie nicht vor der Abenddämmerung an.

Kurzerhand packte Natsume die zuerst überraschte Rin und befahl ihr auf ihren Rücken zu klettern. Die junge Miko zögerte kurz, doch ließ sich schließlich überreden.

Die Hanyou hielt Rin gut fest, ehe sie kurz zu ihr schielte. „Halt dich fest, Rin-chan“

Dann eilte Natsume so schnell sie konnte los, hörte Rin’s erschrocken Laut und spürte ihre Hände, die sich fester in ihre Kleidung krallten.

In Windeseile hatten sie den Youkai überholt, der davon jedoch nicht sonderlich viel Notiz zu nehmen schien und waren nun auf der Lichtung angekommen. Leicht mitgenommen stieg Rin wieder ab und sah überrascht um. „Eh… wir sind schon da?“

„Sesshoumauru-samaaaaaaa!“, quakte es freudig in ihrer unmittelbaren Nähe, sodass beide Frauen ihren Kopf erhoben und sich umsahen. Nicht weit von ihnen entfernt, lag ein Drache mit zwei Köpfen und hinter diesem tauchte plötzlich ein kleiner Kappa auf, anscheint freudestrahlend. Doch als er die beiden weiblichen Wesen entdeckt hatte, war die Freude wieder dahin.

„Kusch, kusch weg mit euch Weibern!“, rief er aufgebracht und versuchte die beiden zu verscheuchen wie zwei besonders hartnäckige Fliegen.

„Jaken-sama“, sprach Rin lächelnd und ging langsam auf den kleinen Youkai zu, während Natsume wieder überrascht ihre Ohren zucken ließ.

Rin kannte auch diesen Youkai? Selbst der Drache schien sie zu kennen, denn seine beiden Köpfe schnaubten einmal, wahrscheinlich um Rin zu begrüßen.

„R-rin-chan?“, fragte er kleine Kappa völlig verdattert und starrte sie aus seinen Tellergroßen gelben Augen ungläubig von oben bis unten an.

„Erkennst du mich nicht wieder? Ich bin es wirklich“, sprach sie schmunzelnd und hockte sich vor ihm hin um ihn anzulächeln.

Und als Jaken das Lächeln der jungen Frau sah, fiel es ihn wie Schuppen von den Augen.

Natürlich war das Rin, das war die kleine Rin! Obwohl der Kappa zugeben musste, das an ihr nichts mehr klein war…rein gar nichts.

„Rin“, stammelte er unsicher, zuckte jedoch überrascht zusammen, als Rin ihn vergnügt an sich drückte und dabei lachte. „Ich hab dich so vermisst, Jaken-sama!“

Natsume sah nach wie vor unschlüssig drein, als sie sich die versammelten Dämonen besah, die zu allem Übel, Rin wohl auch noch kannten.

Die junge Frau schien nicht die geringste Furcht zu spüren, was sich bei Natsume kurzzeitig änderte, als sie erneut dieses starke Youki spürte.

Hastig drehte sie sich herum und erblickte prompt Sesshoumaru, der sie nur abfällig musterte, ehe er sich wieder Rin zuwandte, die sich bereits auf den Drachen gesetzt hatte.

„Stell nichts dummes an“, sprach er ruhig, dennoch schwang in diesem Satz die leichte Spur eines Befehls mit.

Rin lächelte ihn warm an. „Keine Sorge, Sesshoumaru-sama! Ich passe auf und Natsume-chan ist auch dabei“

Die Hanyou biss sich auf die Lippen, um nicht zu knurren, da der Youkai sie erneut fixierte. Auch sein Blick zeigte ihr: Stell nichts Dummes an…oder dein Ableben wird ziemlich schmerzvoll sein.

Hastig stieg Natsume auf den Drachen und besah sich das Wesen kurz unsicher. Was passiert, wenn der Drache plötzlich Heißhunger auf die beiden bekommen sollte?

„Komm wir müssen uns beeilen! Ah-Uhn, flieg uns zu Jinenji, schnell!“, rief Rin aufgeregt, da erhob sich der Drache bereits in die Lüfte und flog davon. Begleitet von Natsumes erschrockenem Aufschrei.

Als der Drache hinter einer Bergkette verschwunden war, wandte Sesshoumaru seinen Blick ab und schritt in dieselbe Richtung los, in welcher der Drache geflogen war.

Jaken folgte ihm hastig, als Sesshoumaru bereits weit vorausgegangen war. „Wartet auf mich, Sesshoumaru-sama!“, rief der Kappa flehend. Als er dann endlich neben ihn lief, sah er fragend zu dem Daiyoukai auf. „Sesshoumaru-sama, wohin gehen wir?“

Doch der angesprochene reagierte nicht, folgte jedoch Rin’s Geruch, ehe er innerlich seufzte.

Rin war inzwischen eine erwachsene Frau geworden und er hatte sich eigentlich vorgenommen, Abstand zwischen den beiden zu schaffen. Doch das bekannte strahlen in ihren Augen, hatte wieder etwas in ihn geweckt. Etwas was er zugleich verabscheute, ihn schwach und unüberlegt werden ließ.

Besorgnis über einen einfachen Menschen.

Einen Menschen…

Er lächelte kurz abfällig, woraufhin Jaken erschrocken ein paar Schritte zurückwich. Er hatte das Gefühl, dass es ihm gleich an den Kragen ging, wenn er jetzt auch nur irgendwas Falsches sagt.

Dem Kappa entging nicht, das sie dieselbe Richtung eingeschlagen hatten, wie Rin. Aber es Sesshoumaru zu erzählen, war ihm dann doch zu riskant.
 

Als Ah-Uhn schon eine ganze Weile schon geflogen war, lehnte sich Natsume relativ entspannt zurück. Der starke Geruch des Daiyoukais war endlich aus ihrer Nase verschwunden und sie konnte einmal tief durchatmen.

Auch der Flug auf dem Drachen war weniger holprig, als die Hanyou zunächst dachte. Nur Rin war weiterhin angepannt, als sie stur geradeaus sah.

Kurz musterte sie Natsume noch, doch etwas brannte ihr auf der Zunge. Etwas das für sie unbegreiflich war und wissen musste, wie das alles zustande gekommen war.

„Rin-chan, du musst mir einiges erzählen“, fing sie deswegen ruhig an, woraufhin Rin etwas verwirrt zu ihr sah. „Was meinst du?“

Natsume’s Augen wurden zu schlitzen, ehe sie sich leicht vorbeugte und die drohende Tiefe dabei ignorierte. „Wie bist du zu Dämonen gekommen und hast das zudem Überlebt?“

Von dem Kappa und dem Drachen mal abgesehen, von denen nicht wirkliche Gefahr ausging, war dieser Daiyoukai eine ganz andere Liga. Die Hanyou konnte sein Youki schon regelrecht in der Luft knistern hören. Ihr war klar, dass Rin seine Kraft niemals so wahrnehmen würde, wie sie es täte und trotzdem war sie beunruhigt.

Alles an ihm strahlte kälte, Brutalität und absolute stärke aus. Ein typischer, mächtiger und gefährlicher Youkai eben.

Nun war die Frage groß, wie dieser Youkai sich um Rin zu kümmern schien…auf seine Art eben.

„Ich kenne Sesshoumaru-sama, Jaken und Ah-Uhn schon mein halbes Leben.“, fing Rin nach kurzem Zögern an, als sie ihren Blick zum Horizont richtete.

„Er hat mir mein Leben gerettet…mehrmals“, fügte sie leise hinzu.

Skeptisch sah die Hanyou drein, verzog aber keine Miene. „Warum?“

Rin rutschte unsicher hin- und her, während sie sich nachdenklich auf die Unterlippe biss.

Manchmal wüsste sie das auch zu gern…sie wusste schon lange, dass er als Dämon anders empfand, als sie. Dennoch wusste Rin immer, wenn sie in Gefahr schwebte würde er kommen und sie retten.

Sesshoumaru hat sie nie umarmt, an die Hand genommen, ihr durch das Haar gestrichen oder ähnliches. Dennoch wusste die junge Frau auch, dass von Sesshoumaru nie Gewalt ausgehen würde. Niemals würde er sie schlagen, oder sie gar töten. Mit seinen Feinden wiederum war er gnadenlos.

Dessen war sie sich so sicher, dass sie sogar ihr eigenes Leben darauf wetten würde, nie wegen Sesshoumaru körperliche Schmerzen zu haben.

Trotz alledem wusste sie nicht, warum er sie mehrmals gerettet hat, oder weiterhin Kontakt mit ihr hielt.

„Vielleicht…brauchen wir jeweils den anderen?“, sinnierte Rin unbewusst, ehe Natsume kurz lachte. „Ein Daiyoukai wie der, braucht nur mehr Macht. Zumindest streben die Dämonen immer danach, er wird nichts anderes brauchen als den Kampf“

Die junge Frau sah unsicher drein, hielt beinahe krampfhaft die Zügel von Ah-Uhn, als sie an die vergangenen Jahre zurück dachte.

„Ich war alleine, meine Eltern starben als ich noch sehr klein war.“, sprach Rin nun auf einmal traurig und brachte Natsume so wieder dazu, zu ihr zu blicken. „Mutter sagte kurz vor ihrem Tod, dass ich bei demjenigen bleiben soll, der gut zu mir ist und denjenigen nie verlassen soll. Ich soll immer freundlich bleiben, dann werde ich schon so jemanden finden. Als die Räuber meine Eltern und meinen Bruder umgebracht haben, war ich allein in einem Dorf und wurde von den anderen Dorfbewohnern gemieden, weil ich nicht sprach und meist mein Essen von ihnen gestohlen habe. Häufig wurde ich auch verprügelt.“

Natsume zuckte kurz mit ihren Ohren, sah aber gespannt zu der jungen Frau. „Erzähl weiter“

„Und eines Tages, als ich gerade in den Wald geflüchtet war, weil ich mir Eier gestohlen hatte, sah ich dort diesen verletzten Mann unter einem Baum liegen. Seine schöne Kleidung zum Teil zerrissen und blutgetränkt und als ich näher kam, fauchte er plötzlich und bekam rote Augen. Das war schon seltsam“

„Seltsam?!“, rief Natsume beinahe hysterisch, als sie sich die Szene bildlich vorstellte. „Der hätte dich umbringen können, war dir das nicht klar?“

Rin schüttelte sachte den Kopf. „Ich brachte ihn essen, doch er wollte nichts. Als ich am nächsten Tag Fische aus dem nahen Teich fing, verprügelten mich die Dorfbewohner schlimmer, als je zuvor. Sesshoumaru-sama hatte mich gefragt, was passiert ist. Doch als ich nichts sagte, gab er sich auch damit zufrieden. Seit Jahren war nie jemand so freundlich gewesen, wie Sesshoumaru-sama“

Natsume schnaufte einmal laut durch ihre Nase, biss sich aber auf die Lippen.

Bis jetzt ist diese Geschichte mehr als abenteuerlich. Das dieser Dämon verletzt im Wald liegt, ist schon alleine unglaublich. Aber das er Rin nicht tötete, als sie ihn belästigte noch unglaublicher.

„Und dann kamen Wölfe in das Dorf und haben alle getötet…ich wollte zu Sesshoumaru-sama. Doch sie haben mich gebissen und ich fiel um, während alles um mich herum schwarz wurde. Das nächste was ich sah, war Sesshoumaru-sama als dieser mich geradezu anstarrte. Seit dem folge ich ihm und habe dank ihm auch wieder gesprochen“

„Rin-chan“, sprach die Hanyou leise und blickte in Rin’s lächelndes Gesicht. Doch in ihren Augen glänzte es verdächtig, ebenso hing ein leichter Duft von Salzwasser in der Luft. „Er hat mich gerettet…mehrmals“

Auch Natsume rang sich nun zu einem Lächeln durch. „Na schön, er ist dein Held. Ich habe es schon verstanden!“

Rin sah kurz überrascht drein, dann musste sie auch kurz vergnügt lachen. „Oh, war das so offensichtlich?“

Ehe die Hanyou jedoch antworten konnte, rief Rin überrascht auf, als sie auf einer Wiese eine einsame Hütte entdeckte.

„Jinenji’s Haus!“

Überleben

Natsume sah musternd nach vorn und erblickte ebenfalls Jinenjis Hütte, welche an einem großen Feld angrenze und auf den Unmengen an Pflanzen wuchsen.

Ein feiner Kräuter Geruch stieg Natsume sofort in die Nase und sie schloss kurz die Augen, um den wohltuenden Duft tiefer einzuatmen und intensiver wahrzunehmen.

Sie fühlte sich mit einem Mal beruhigter und entspannter.

„Ich hoffe er ist da“, flüsterte Rin unsicher und sah sich aufgewühlt um, ehe sie Ah-Uhn zum Landen bewegte.

Natsume zuckte leicht mit ihren Ohren, als sie aus der Hütte einige Geräusche vernahm. Hinzu kam dieser Geruch, der ihr selbst ziemlich vertraut war. Die Mischung des animalischen Dämons und doch schwachen Menschen. Hanyou.

„Er ist da“, beruhigte Natsume ihre Freundin sogleich, die nur erleichtert aufseufzte und sich geschwind Richtung Hütte bewegte.

Die Hanyou tätschelte nach kurzem Zögern den Kopf des Drachens, der sie beide gerade noch so sicher getragen hatte, und wurde dafür mit einem zufrieden Schnaufen seinerseits belohnt. Natsume schmunzelte kurz, ehe sie dann der angehenden Miko folgte.

Dieser Drache sah einfach nur gefährlicher aus, als er wirklich war. Die Hanyou nahm sich vor, in Zukunft sich mehr mit den Drachen zu beschäftigen. Ob es jedoch ein nächstes Mal geben würde? Immerhin gehört dieser Drache ja diesem gefährlichen Youkai…bei dem Gedanken an dieses unheimliche Wesen, sträubten sich bei Natsume sofort die Nackenhärchen nach oben.

Rin währenddessen blieb vor der Hütte stehen, ehe sie sich räusperte und nach Jinenji rief. Als kurz darauf keine Antwort kam, betrat die schwarzhaarige kurzerhand die Hütte und wurde sogleich barsch begrüßt.

„Was willst du hier?! Verschwinde!“, geiferte die sehr alte Frau, die dennoch noch einen rüstigen Eindruck auf Natsume machte und sie zum Grinsen brachte. Irgendwie hatte sie die Vermutung, dass es mit dieser alten Schachtel unterhaltsam werden wird.

Die Frau wirkte wie Ende 70, lief gebeugt und hatte bereits zahllose Zähne verloren. Das hielt sie jedoch nicht im Mindesten davon ab, Rin weiterhin zu beschimpfen.

Rin sah verwirrt drein, doch ließ sich nicht sonderlich beeindrucken von der alten Frau. Sofort fragte sie mit fester und überzeugender Stimme, wo denn Jinenji sei.

Die Alte verstummte mit einem mal und musterte nun argwöhnisch, die junge Frau vor sich.

„Wer will das wissen?!“, fragte sie misstrauisch, während ihre Augen bereits zu schlitzen wurden. Rin sah ihr fest in die Augen und trat einen Schritt vor. „Rin! Gebt mir sofort eine Antwort, es geht um das Leben eines Menschen!“

Es herrschte kurz Stille, dann sah die alte Frau ungläubig zu Rin und musterte sie erneut. Diesmal besah sie sich deutlich ihr Gesicht und plötzlich weiteten sich ihre Augen erschrocken, als sie scharf die Luft zwischen ihren verbliebenden Zähnen einsog.

„D-das Mädchen! Du bist dieses Mädchen von damals, oder?“, fragte sie ungläubig nach. Sofort nickte Rin, doch Natsume sah nun interessiert zwischen den beiden Frauen hin und her. Das würde also bedeuten, dass Rin hier bereits einmal gewesen war…aber warum?

„Wo finde ich Jinenji?“, fragte die junge Miko Anwärterin erneut nachdrücklich und ihr entschlossener Gesichtsausdruck ließ diesmal vermuten, dass sie keine Ausflüchte gelten lassen würde.

Das bemerkte nun ebenfalls die Alte und sie wand sich schnaufend ab, ehe sie sich schwerfällig herumdrehte und sich wieder den ausgelegten Kräutern auf dem Boden zuwandte.

„Er ist unterwegs im Wald“, murrte sie, die beiden Frauen keines weiteren Blickes Würdigens.

Natsume schnaufte einmal genervt, während sie die Alte kurz musterte und dann die Hütte verließ. Immerhin wissen die Beiden jetzt, wo sich dieser Jinenji aufhält. Ein Hanyou, der noch mit seiner Mutter zusammenlebt. Die rosahaarige verspürte kurzzeitig den Funken von Neid in sich aufsteigen, verdrängte das Gefühl jedoch schnell wieder.

„Dann gehen wir eben in den Wald!“, rief die rosahaarige gereizt und wartete draußen auf Rin, die sogleich kam und schwer aufseufzte. „Sie war schon damals so ein freundliches Person gewesen“

Nun wurde die Hanyou neugierig und musterte Rin erneut, die nun Richtung Wald aufbrach. „Also warst du schon mal hier. Warum denn?“

Die schwarzhaarige schmunzelte beinahe, während sie beide tiefer in den Wald gingen und dabei einige störende Äste beiseiteschoben.

„Jaken-sama wurde vergiftet und er bat mich darum, Jinenji aufzusuchen. Der würde gewiss irgendein Gegengift parat haben, welches ihn retten würde, meinte er damals. Also bin ich losgegangen und habe nach diesem Jinenji gesucht und ihn auch gefunden…“

Mit einem Mal jedoch verstummte Rin und sah erstaunt geradeaus, als sie auf einer Lichtung eine Gestalt erblickte. Natsume’s Augen wurden zu Schlitzen, als sich der Hanyou-Geruch nun intensiviert hatte…es roch dennoch leicht nach Pferd, wie sie zugeben musste.

Besagte Gestalt wandte sich nun zu den beiden Frauen um und Natsume kam nicht umhin kurz perplex dreinzublicken. So einen Hanyou hatte sie noch nie im Leben gesehen gehabt.

Er war groß und kräftig, jedoch nicht muskulös. Auf seinen Armen waren zahlreiche Narben zu erkennen und sein Gesicht glich dem eines Pferdes, seine großen Tellerartigen blauen Augen, die aus seiner Augenhöhle quirlten, verliehen ihm einen noch sonderbaren Eindruck.

Natsume war sich sicher, dass es für dieses Wesen nur eine Beschreibung gab.

Hässlich und abstoßend.

Zumindest für die Menschen auf den ersten Blick, soviel stand fest. Auf sie jedoch, wirkte er wie ein sanfter Riese, denn kaum hatte der Hanyou Rin entdeckt, legte sich auf seinen Lippen ein sachtes lächeln und seine Augen weiteten sich überrascht.

„Jinenji“, sprach Rin milde und eilte auf den Hanyou zu, der sie interessiert musterte und scheinbar eine plötzliche Röte auf seinen Wangen bekam.

„Du bist wieder zurückgekommen, Mädchen. Ich erkenne dich sofort wieder. Du hast immer noch diesen mutigen Blick in deinen Augen.“

Rin lächelte ihn warm an, während sie erneut einen Schritt auf ihn zutrat und ihn nun besah. Doch weder zeigte sie Abscheu, oder ekel ihm gegenüber. Nur endlose Dankbarkeit.

Natsume kam nicht umhin, Rin anzustarren und sich über sie zu wundern. Diese junge Menschenfrau überrascht sie immer wieder aufs Neue. Sie war ganz anders, als die anderen Menschen. Aber, dass dieser Youkai ihr Freundlichkeit gelehrt hat, konnte sie nicht so recht glauben.

„Und jetzt sehe ich dich auch. Es tut mir Leid, aber damals habe ich mich gar nicht vorgestellt gehabt. Mein Name ist Rin, ich komme aus dem Dorf Musashi. Ich muss dich leider erneut um Hilfe bitten“

Sofort wurde der Hanyou hellhörig und sah aufmerksam auf die junge Frau hinunter, ehe er leicht nickte. „Ich werde versuchen zu helfen, Rin.“ Dann blickte er kurz zu Natsume, die ihn immer noch unverblümt anstarrte und kurz mit ihren Ohren zuckte. Es schien ihn jedoch nicht weiter zu kümmern, also blickte er wieder zu Rin, die mehr als erleichtert war.

„Wir wurden von einem Spinnenmonster angegriffen und als Kaede-sama uns helfen wollte, spie dieses Ungeheuer seinen Giftigen Speichel auf sie nieder. Seitdem liegt sie im Sterben und wir haben nicht viel Zeit. Kennst du eine Heilpflanze dagegen?“, fragte sie aufgewühlt und sah flehentlich zu ihm auf.

Der sanfte Riese vor ihnen nickte einmal sachte, ehe er zum Bach zeigte. Am Ufer wuchsen dutzende Pflanzen mit großen, dunkelroten Blüten. „Nehmt ein dutzend der Rotnessel mit, wenn ihr sie aufgekocht habt, müsst ihr eurer Freundin den Tee verabreichen. Der wird dafür sorgen, dass das Gift aus ihr rausgespült wird“

Sofort ging Natsume Richtung Bach, während Rin lächelnd den Arm von Jinenji ergriff und erleichtert zu ihm aufsah. „Hab vielen Dank, Jinenji“

Erneut konnte sich Rin wieder auf diesen Hanyou verlassen und war so unendlich dankbar dafür, dass er ihr einfach so half, obwohl sie sich nur kurz vor Jahren einmal gesehen hatten. „Wir sollten uns beeilen, Rin-chan. Wer weiß, wie lange die alte Frau noch durchhalten wird, eh das Gift sie dahinrafft“, mischte sich der andere Hanyou nun ebenfalls ein, als sie zurück zu Rin ging, die sich daraufhin langsam von Jinenji löste und nickte. „Ja, wir müssen uns beeilen“

Die Sorge um Kaede war groß, denn auch wenn Natsume es etwas schroff ausgedrückte hatte, hatte sie trotzdem Recht. Kaede war alt, wer weiß wie lange sie noch gegen dieses Gift ankämpfen konnte.

„Hab Dank, Jinenji! Und bis bald!“, rief Rin ihm noch aufrichtig entgegen, ehe sie mit Natsume losrannte, um schnell zu Ah-Uhn zu gelangen, der nach wie vor an der Hütte wartete.

Lediglich Natsume registrierte, wie Jinenji den beiden hinterher starrte.

Kaum waren die beiden aus dem Wald hinaus, kam ihnen bereits der Drache entgegen, der sie mit einem zufriedenen Schnaufer begrüßte.

Schnell kletterte Rin auf dessen Rücken und Natsume tat es ihr gleich. Sofort erhob sich der Drache hinauf in die Lüfte und flog zum Dorf Musashi zurück, in welche Rin ihn lenkte.

Die warme Sommerpriese die Natsume ins Gesicht blies, hinterließ ein angenehmer Schauer auf ihrer Haut und ließ sie leicht aufseufzen.

An dieses fliegen konnte sie sich durchaus gewöhnen. Es gab ziemlich viel zu sehen, zudem bekam man genügend frische Luft und halbwegs bequem, konnte man es sich auch machen. Lediglich Rin schien den Ausflug nicht zu genießen, denn sie hielt angespannt die Zügel von Ah-Uhn in den Händen und starrte stur geradeaus. Die Sorgenfalten auf ihrer Stirn waren deutlich zu sehen und ließen Natsume erneut aufseufzen.

„Wir werden es schon schaffen, Rin-chan“, versuchte sie ihre Freunden zu beruhigen, doch alles was sie als Antwort bekam, war ein langes Schweigen.

Natsume hatte sich schon fast damit abgefunden, keine Antwort mehr zu bekommen, da ergriff Rin doch noch das Wort, jedoch klang ihre Stimme plötzlich so zittrig, beinahe gebrochen.

„Ich hoffe es so sehr, so sehr. Hoffentlich ist es nicht zu spät“

Die Hanyou überlegte kurz, dann legte sie ihre Hand auf die Schulter von Rin und drückte diese ganz sacht, um ihr zu zeigen, dass sie an ihrer Seite war. „Sind wir nicht. Wir haben alles was wir brauchen, damit es ihr schnell besser geht“

Rin atmete noch einmal tief ein und nickte schließlich zuversichtlich. „Du hast Recht, wir werden es schaffen!“

Natsume grinste nun zufrieden und lehnte sich wieder zurück. „Genau das wollte ich hören! Und jetzt wo wir das geklärt haben, erzählst du mir mal mehr von diesem elenden You-„

Doch weiter kam sie nicht, denn Rin schrie erschrocken auf und zeigte hinab auf ein Dorf, welches regelrecht in Flammen stand und die Schreie der Dorfbewohner bis zu ihnen hinauf wehen ließ. Sofort wurde Rin kreidebleich und entdeckte bei nähere Betrachtung, dass bereits etliche Dorfbewohner den Flammen zum Opfer gefallen waren und sich nicht mehr regten.

„Natsume-chan! Wir müssen ihnen helfen, schnell!“, rief die junge Miko Anwärterin aufgebracht und lenkte Ah-Uhn bereits Richtung Boden, der dieser Aufforderung ohne Einschränkung nachkam.

Die Hanyou krallte sich vor Schreck in den Sattel fest und die eben noch sanfte Briese, entwickelte sich nun zu einem Windstoß, welches sie fast vom Sattel geworfen hätte.

Ehe sie überhaupt eine Beschwerde, oder Anregung anmerken konnte, war Ah-Uhn bereits gelandet und schnaubte laut. Natsume sah perplex drein, als Rin sofort von dem Drachen herunter sprang und zu dem Dorf rannte, welches lichterloh brannte. Die Hilfeschreie der Dorfbewohner waren umso deutlicher und verzweifelter, schien durch Mark und Bein zu gehen, als die Hanyou in der Ferne ein Kind verzweifelt aufschreien hörte.

Ohne zu Zögern folgte sie ihrer Freundin, welche furchtlos in die Flammen rannte und dabei nicht den leisesten Gedanken an sich selbst verschwendete. Weder wird sie diese Menschen hier je gesehen haben, noch persönlich kennen. Nichts desto trotz, riskiert sie sterbliches Leben ohne Umschweife, um ihnen zu helfen. Obwohl Kaede im Sterben liegt und Rin ihr eigentlich diese Pflanze so schnell wie möglich bringen muss.

Diese junge Frau…faszinierte Natsume. Noch nie hatte sie in ihrem Leben einen vergleichbaren Menschen getroffen. Noch nie…

Vor ihr lagen dutzende an toten Dorfbewohnern. Zum Teil halb aus ihren Hütten liegend, oder davor. Andere lagen im Gras, oder auf dem Feld. Es war ohne Zweifel ein furchtbarer Anblick der sich ihnen bot, doch etwas in Natsume riet ihr plötzlich zur Vorsicht. Ihre Sinne schärften sich mit einem Mal und sie blendete sämtliche Geräusche um sich herum aus, verließ sich auf ihren Geruchssinn, der ihr meist mehr verriet, als es ihre Augen je vermochten konnten.

Es roch nach Blut, Eingeweiden und Tod. Ohne Zweifel...aber dennoch fehlte etwas. Sie hörte das knistern des Feuers, die Schreie der Dorfbewohner. Doch sie roch keine Asche, kein verbranntes Holz, oder verbranntes Fleisch. Sie roch kein Feuer.

Erst als sie einen Blick auf den Dorfbewohner zu ihren Füßen warf, bemerkte sie überrascht, dass er einen aufgerissenen Oberkörper besaß, aber keine einzige Brandverletzung.

Schnell ergriff die Hanyou die Hand von Rin, welche gerade dabei war in ein Haus zu rennen, aus dem besagtes Kindergeschrei zu hören war. Jedoch war die Hütte umgeben von Flammen, die ein eintreten unmöglichen machen ließen. „Warte, Rin-chan!“

Die angesprochene sah sich hilfesuchend zu ihr herum, die Panik in ihren Augen deutlich sichtbar. „Hier stimmt etwas nicht!“, warf Natsume schnell ein, zog sie fort von der Hütte und sah sie eindringlich an. „Traue deinen Augen nicht, traue deinen anderen Sinnen!“

Rin sah sie fassungslos an. „W-was? Aber siehst du denn nicht, was hier vor sich geht?!“ Wie konnte ihre Freundin sie nur so einfach zurückhalten, während hier Menschen um sie herum sterben?!

Natsume’s Ohren zuckten leicht, als sie ein mächtiges Youki verspürte. Die Aura eines Dämons und er war sehr nah! Zu nah!

Die Hanyou presste Rin an sich und sprang soweit es ihr möglich war nach hinten, auf einen nahegelegenen großen Felsen. Just in diesem Augenblick traf ein gewaltiger Blitz auf die Stelle ein, auf die die beiden eben noch gestanden hatten.

Rin keuchte erschrocken auf, während sie sich an Natsume krallte, die nur leise knurrte. Das Youki schien kurz aufzuflackern, schien beinahe belustigt. Dann hörten sie beide ein Lachen, welches aus dem dichten Rauch zu kommen schien.

Die junge Miko Anwärterin weitete erschrocken ihre Augen, als auch sie diese Aura spürte. Ein gefährlicher Dämon! Wie konnte sie nur diese nicht vorher wahrgenommen haben? Sofort lief es ihr eiskalt den Rücken herunter, als das Lachen dunkler wurde…unheimlicher.

Mit einem Mal waren Die Flammen um sie herum verschwunden, ebenso der eben noch dichte Rauch. Alles wirkte friedlich und ruhig, in der Ferne war Vogelgezwitscher zu vernehmen. Lediglich der schwere Blutgeruch legte sich über das beschauliche Dorf, wie ein Teppich des Todes.

Eine dunkle Gestalt stand nun zwischen den niedergemetzelten Dorfbewohnern, und sah belustigt zu den beiden Frauen auf, die sich immer noch fassungslos umsahen.

„Das war alles nur eine Illusion!“, flüsterte Rin schockiert und atemlos. Aber alles wirkte so real! Selbst die Hitze des Feuers war ihr entgegengeflogen. Wie konnte es da Illusion sein?!

„Habt ihr meine kleine Vorstellung genossen und meinen Trick durchschaut? Sehr schade, wirklich“

Natsume knurrte nun bedrohlicher, als die dunkle Gestalt näher trat. Ein hochgewachsener Youkai samt leichter Rüstung, mit langen schwarzen Haaren die er zu einem Zopf geflochten hatte und dazu dunkle rote Augen, die sich musternd in die grünen Augen des Hanyou bohrten. Sofort fühlte sie sich unwohl und bemerkte die immense Gefahr, die er verströmte. Alles in ihr schrie danach, zu verschwinden.

Doch Rin krallte sich fester an Natsume, und sah wütend zu dem Youkai herab. „Warum hast du das getan?! Was haben dir diese Menschen getan, dass sie hier einfach sterben mussten?!“

Seine roten Augen musterten interessiert die junge Miko und er musste schmunzeln. „Sie waren im Weg“

„I-im Weg?“, wiederholte Rin perplex, ehe sie schnell wieder ihre Fassung erlang, die sie sofort wütend kundgab. „Du elendes Monster!“ Sofort zückte sie Pfeil und Bogen und zielte auf den Youkai, der sie grinsend weiterhin musterte und sonst keinerlei weitere Emotion zeigte.

Sein Youki jedoch, sprach Bände. Er war ein Raubtier, ein Jäger. Natsume spürte erneut, wie die Bestie tief in ihm erwachte und danach verlangte, sie beide zu hetzen und ebenso zu zerfetzen. Beinahe wurde Natsume übel davon, mehr denn je wollte sie verschwinden.

Das tat sie immer, wenn irgendwo Gefahr für sie Bestand. Weglaufen und sich verstecken…doch Rin war das komplette Gegenteil. Dabei war sie um einiges zerbrechlicher als sie, sterblicher…und dennoch ist sie mutiger.

„Schnapp dir den Drachen und fliege zurück in dein Dorf, Rin-chan“, sprach Natsume mit fester Stimme und trat entschlossen einen Schritt nach vorn. Die junge Miko Anwärterin schnappte entgeistert nach Luft, als sich die Hanyou vor Rin’s gespannten Pfeil positionierte und so ihr Sichtfeld stark einschränkte.

„Was soll das?! Wir besiegen ihn zusammen und-!“, rief Rin angespannt, doch Natsume unterbrach sie prompt.

„Denk an Kaede! Die alte Frau wird bald sterben! Beeil dich und fliege zum Dorf zurück, ich werde mich mit dem hier beschäftigen solange“

Sofort knurrte die Hanyou gefährlich auf, was den Youkai jedoch nur auflachen ließ. Seine Augen huschten zwischen der wütenden Natsume und der völlig überraschten Rin hin und her. Es schien ihm deutlich zu gefallen was sich hier abspielte, denn seine Mundwinkel zogen sich begeistert nach oben, als er wieder anfing zu sprechen. „Also schön, ihr beiden. Wir können gerne miteinander spielen. Zuerst das Halbblut, dann kommt das Menschlein dran.“

Seine roten Augen fixierten Augenblicklich Natsume, die kurz zusammenzuckte, als er erneut dunkel auflachte und dabei seine spitzen Zähne präsentierte. „Aber streng dich lieber an, sonst ist es aus mit deiner kleinen Menschenfreundin“

Kurz schluckte Natsume, ehe sie sich langsam zu Rin umdrehte und ihr zunickte. „Nun beeil ich!“, flüsterte sie ihr angespannt entgegen.

„A-aber…!“, setzte Rin erneut an.

„Verschwinde!“, bellte die Hanyou aufgebracht, woraufhin Rin erschrocken aus ihrer Starre erwachte und zu dem Drachen zurück rannte. Hastig stieg sie auf diesen und dieser erhob sich sogleich in die Luft. „Ich hole Hilfe, versprochen!“, rief Rin ängstlich, als sie gerade über die beiden geflogen war und am Horizont verschwand.

Der Youkai murrte leise und sah dem davon fliegenden Drachen nach. Dann blickte er gelangweilt zu Natsume, die bereits in Kampfstellung ging und angespannt zu dem Youkai blickte. „Das war jetzt aber nicht fair, Halbblut. Du hast nicht erwähnt, das ihr beiden einen Drachen habt der fliegen kann“

Die rosahaarige knurrte nur warnend auf, versuchte sich ihre Nervosität nicht besonders anmerken zu lassen, doch sie war sicher, dass es offensichtlich war, das sie kurz davor war, panisch davon zu rennen. So wie sie es eigentlich immer tat, wenn Gefahr drohte.

„Du Baka hast ja auch nicht gefragt!“, zetere Natsume los und versuchte durch ihr loses Mundwerk, von ihrem auch so talentlosem Schauspielkünsten abzulenken.

Er schmunzelte wieder, während er sich gelassen seinen langen geflochtenen Zopf über die Schulter warf. „Du willst unbedingt spielen, oder? Leider müssen wir nun das Tempo etwas erhöhen, schließlich hat das Menschenlein ja nun einen größeren Vorsprung als Gedacht“

Kaum hatte er die letzten Worte gesprochen, preschte er bereits in rasender Geschwindigkeit vor und schmetterte Natsume mit brachialer Gewalt in die nächste Hütte, die daraufhin laut in sich zusammenfiel und sie unter sich begrub.

„Aber du solltest wenigstens vor deinem Ableben wissen, wer dich niedergestreckt hat, du wertloses Halbblut. Der grandiose Masaru, Meister der Illusionen und Schlächter aller dreckigen Hanyous. Steht’s zu Diensten“

Seine Stimme triefte nur so vor Hohn und Spott, dann lachte er wieder belustigt auf. Eine Holzlatte flog ihm geradewegs auf sein Gesicht zu, doch er zerschlug es amüsiert kurz vor seinem eigentlichen Ziel und sah belustigt auf das Halbblut herab, welches sich nun knurrend aus den Trümmern erhob und sich den Dreck aus den Haaren schüttelte. „Halt ja dein Maul!“, zischte sie aufgebracht und schleuderte ihm die nächste Latte entgegen.

Mit missfallen sah Natsume, dass auch diese Latte ihr Ziel nicht traf und stattdessen zweigeteilt einfach neben diesem Youkai zu Boden flog, ohne, dass sich dieser überhaupt bewegt hatte.

Die Hanyou schluckte innerlich und ballte ihre Hände zu Fäusten, als Masaru nun erneut das Wort ergriff. „Genug der Worte. Nun bin ich dran“
 


 

Rin trieb Ah-uhn immer weiter an, hielt verkrampft die Zügel fest und sah aufgelöst geradeaus. Es fiel ihr mehr als schwer, nicht nach hinten zu Blicken.

Zu sehen, ob Natsume ihr bereits folgte, oder dieser unheimliche Youkai! Aber wenn sie sich einmal auch nur umdrehen würde, dann würde sie wieder zurück fliegen. Dessen war sie sich absolut sicher.

Aber ihr blieb nichts anderes übrig, als sich zu beeilen und zu Kaede zurückzukehren! Jede Minute die verging, würde Kaede dem Tod näher sein.

Und das wollte und konnte sie einfach nicht zulassen! Nicht nach allem, was Kaede für sie getan hatte! Sie wurde ihre Lehrerin, Mutter und Freundin. Sie gab ihr einen Lebenszweck, nachdem Sesshoumaru sie einfach in dieses Dorf geschickt hatte.

Rin war darüber mehr als untröstlich gewesen, denn das Gefühl von Sesshoumaru nicht erwünscht zu sein, quälten sie immerzu.

Doch er besuchte sie oft, brachte ihr neue Geschenke und Rin konnte ihm dafür voller Stolz davon berichten, wie viel sie doch gelernt hatte. Wie stark ihre Miko Kräfte doch geworden waren. Endlich war sie auch nützlich, nicht nur ein Anhängsel, die Sesshoumaru regelmäßig in Schwierigkeiten brachte.

Und Rin wollte noch nützlicher für Sesshoumaru werden, weswegen sie sich völlig auf ihre Miko Ausbildung konzentrierte und sich kaum noch mit ihren Freunden aus dem Dorf traf.

Sie wollte beweisen, wie wertvoll und wichtig, sie doch sein kann. Aber nicht für sich, sondern für Sesshoumaru. Einzig für ihn, damit er sie wieder mit sich nahm. Und diesmal für immer…

Etwas Nasses benetze mit einem Mal die Wangen von Rin und sie fuhr sich überrascht über ihr Gesicht. Hastig versuchte sie dieses Gefühl von Schwäche wegzuwischen, doch es versiegte nicht.

Angst erfüllte sie völlig. Angst, Sesshoumaru nie wieder zu sehen. Angst um Kaede, die eventuell stirbt, wenn sie nicht schnell genug ist.

Und Angst um ihre Freundin, die sich einen Kampf mit einem Youkai liefert, der vermutlich viel zu stark für sie war.

„Ah-Uhn, schneller!“, schluchzte Rin verzweifelt und trieb den Drachen erneut an. Dieser beschleunigte sein Tempo erneut und schnaufte einmal unwohl auf.

Plötzlich jedoch, flog der Drachen dem Boden entgegen, was Rin erschrocken aufschrien ließ, denn der Drache reagierte nicht mehr auf ihre Befehle, egal wie stark sie an den Zügeln zog.

Schnell bedeckte sie ihr Gesicht, als sie durch die dichten Baumwipfel flogen und ihr die Äste hart entgegenschlugen.

Kaum war der Drache gelandet, erklang bereits eine ihr vertraue Stimme. „Rin“

Sofort riss die Angesprochene die Augen auf, die sie bis eben noch fest zusammen gekniffen hatte, und erblickte niemand anderen als Sesshoumaru, der direkt vor ihr stand und sie eingehend musterte. Jaken stand im gebührenden Abstand hinter ihm und sah neugierig zu ihr auf.

„S-sesshoumaru-sama…“, flüsterte die junge Frau völlig fassungslos.

Mit vielem hatte sie gerechnet, aber bestimmt nicht damit, dass ER nun vor ihr stehen würde.

Erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen, doch Rin wischte sie sich hastig davon und versuchte zu lächeln. „Was macht Ihr denn hier?“

„Warum weinst du?“, fragte der Herr der westlichen Länder, ohne auf ihre Frage einzugehen. Seine Haltung und sein Auftreten zeigten seinen Stolz und seine immense Stärke. Zwei Attribute die er im Überfluss besaß und des Öfteren demonstriert hatte.

In seiner Nähe brauchte Rin nie Furcht zu haben, denn er war da gewesen und hatte sie beschütztz…doch jetzt…hatte Rin andere Ängste als damals.

Ängste vor denen er sie niemals beschützen könnte.

Die junge Frau senkte ihren Blick zu Boden und schniefte einmal leise, als sich erneut Tränen in ihren Augen sammelten. Ihre Schultern bebten leicht, als ihr dutzende von Gedanken durch den Kopf gingen, die sie ihm sagen wollte. Aber ihr fehlte der Mut, die Angst von ihm abgewiesen zu werden war immens.

Zudem war es ein mehr als schlechter Augenblick, Sesshoumaru ausgerechnet jetzt ihre Gefühle ihm gegenüber zu gestehen.

„I-ich bin verzweifelt“, flüsterte sie leise, blickte zaghaft wieder auf und sah in das Gesicht des Inu-Youkais, der sie aufmerksam musterte.

„Wir haben die Pflanzen bekommen um Kaede zu retten! Aber unterwegs wurden wir von einem Youkai aufgehalten. Natsume stellte sich ihm entgegen und ich bin schnell weitergeflogen, um rechtzeitig zu Kaede zu kommen“

Rin kniff erneut die Augen zu, als heiße Tränen über ihre Wangen liefen und sie erneut schluchzen ließen. „Aber nun habe ich Angst, dass sie sterben wird!“

Erst herrschte Stille, dann lachte Jaken kurz trocken auf. „Meinst du das ernst, Rin? Sie ist nur ein Hanyou, nichts um was es sich lohnt zu trauern“

Fassungslos richtete die Angesprochene nun ihre Augen auf Jaken, der nun voller Bewunderung zu dem großgewachsenen Youkai neben ihn aufsah. „Nicht wahr, Sesshoumaru-sama?“

„Wie kannst du sowas nur sagen, Jaken-sama“, hauchte Rin entsetzt. Jaken zuckte nur leicht mit seinen Schultern. „Es ist Wahrheit. Nun flieg weiter, zu dieser alten Frau“

Jaken war schon immer etwas garstig gewesen, das wusste Rin ja bereits. Aber das er so ein gefühlloses Moster war, davon hatte Rin all die Zeit nichts mitbekommen. Oder sie war einfach zu jung gewesen, um zu sehen wie grausam Jaken einfach war.

Enttäuscht wand sie den Blick von Jaken ab und sah nun bittend zu Sesshoumaru auf, der alles stumm beobachtet hatte. „Ich flehe Euch an, Sesshoumaru-sama. Bitte lasst nicht zu, dass sie stirbt. Sie ist meine Freundin!“

Flehentlich blickte sie zu ihm auf, doch Jaken schnappte nur entsetzt nach Luft. „Wie kannst du es wagen, den großen Sesshoumaru-sama darum zu bitten ein elendes-!“

„Jaken!“, unterbrach Sesshoumaru den Kappa plötzlich scharf, der daraufhin erschrocken verstummte und murmelnd zu Boden blickte.

Unsicher sah Rin drein, doch Sesshoumaru setzte sich bereits wieder in Bewegung und ging an ihr vorbei, in die Richtung aus der sie gerade noch hergekommen war. „Jaken, pass auf Rin auf und bring sie sicher in das Dorf zurück“

Rin’s Mundwinkel richteten sich augenblicklich nach oben und ein erleichtertes lachen kam über ihre Lippen. „Habt vielen Dank, Sesshoumaru-sama!“

Doch er war bereits im Unterholz verschwunden.
 


 


 

Schwer atmend zog sich Natsume an einem nahen Baum nach oben und ignorierte so gut es ging, die Schmerzen in ihrem linken Arm, die sich wellenartig in ihrem ganzen Körper ausbreitenden und sie erneut keuchen ließen.

Feine Blut Rinnsale rannen ihren, vermutlich gebrochenem, Arm herunter und machten ihn weitestgehend bewegungslos. Die Platzwunde am Kopf sorgte für die nötigen Kopfschmerzen, die Natsume immer wieder knurren ließen.

Abgesehen davon, hatte sie ja gut durchgehalten fand sie. Denn sie war noch am Leben und das in einem Stück. Mehr, oder weniger.

Plötzlich tauchte sein mächtiges Youki hinter ihr auf und ließ die Hanyou erschrocken die Augen aufreißen. Ehe sie sich zur Seite werfen konnte, wurde sie an den Haaren gepackt und ihr Kopf kraftvoll gegen den Baum geschlagen.

Benommen von den explosionsartigen Schmerz auf ihrer Stirn, verlor die Hanyou kurzzeitig ihre Orientierung und ihr Gleichgewicht. Doch ein erneuter harter Aufprall auf den Boden blieb aus.

Das einzige was Natsume vernahm, war das Rauschen ihres Blutes.

Erst als eine klauenbesetzte Hand sich an ihrem Nacken legte, riss die Hanyou erschrocken die Augen auf und war wieder im Besitz ihrer Sinne. Schnell wollte sie sich losreißen, doch der Druck in ihrem Nacken wurde so präsent, das ihr ein kleiner Jauler entwich und sie vor Schreck die Augen zusammenkniff.

Ein warmer Atem strich über ihre Wange, dann über ihre Ohren, während der Druck um ihren Nacken so stark wurde, das Natsume bereits das feuchte Nass auf ihrer Haut spürte, welches nun ihren Körper hinablief.

„Hanyou, du hältst dich ja wacker. Und ich muss auch zugeben, dass es Spaß macht mit dir zu spielen. Aber leider, müssen wir dem jetzt ein Ende setzten.“, hauchte Masaru ihr ins Ohr und ließ Natsume entsetzt nach Luft schnappen, während sich vor Schreck ihre Nackenhärchen aufrichteten.

Verzweifelt versuchte sie ihren verbliebendem gesunden Arm in die Magengegend von Masaru zu rammen, doch zu ihrem Leidwesen wurde besagter Arm ebenfalls von dem Youkai ihr grob auf ihren Rücken gedreht.

Ein weiteres Jaulen entwich ihren Lippen, doch sie biss sich fest auf die Lippen, um ihm keine weiteren Schmerzenslaute ihrerseits zu gönnen, denn sein dunkles, amüsiertes Lachen erklang erneut in ihrem Ohr und hinterließ einen unwohlen Schauer auf ihrer Haut.

Leicht zitternd und mit verbissenem Gesichtsausdruck starrte die Hanyou stur zu Boden und knurrte leise vor sich hin. „Elender Bastard“, flüstre sie leise.

Seine Hand legte sich auf ihren Bauch und Natsume’s knurren mit einem Mal lauter und gefährlicher. Das schien Masaru jedoch nicht im Geringsten zu beeindrucken, denn seine Klauen gruben sich schnell in ihren dünnen Stoff und zerfetzen ihn spielend einfach.

Panik stieg mit einem Mal in Natsume auf, während sie fassungslos dem Rauschen des Stoffs hörte. Sie fragte sich ernsthaft, was dieser verdammte Youkai genau vorhatte. Doch als der erste Stofffetzen zu Boden fiel, wollte sie es doch nicht wieder wissen.

Hastig warf Natsume ihren Kopf nach hinten und ließ ihren Kopf mit hoher Geschwindigkeit gegen seinen Donnern.

Zu ihrer Freude ließ er sie sogar überrascht los, woraufhin Natsume schnellstmöglich Abstand zwischen den Beiden brachte.

Schwer atmend blickte sie zu Masaru, der sich frustriert über sein Kinn strich und dann die Hanyou musterte. „Wenn du dich wehrst, wird es umso schmerzvoller für dich“

Ihr lautes, böses knurren war ihm genug Antwort. Seine Mundwinkel zuckten erneut, ehe er mit übermenschlicher Geschwindigkeit hinter ihr wieder auftauchte und seine Klauenhand tief in ihren Rücken bohrte.

Natsume riss die Augen auf, wollte Schreien und ihre Schmerzen kundtun, doch alles was heraus kam, war ein röcheln. Die Beine gaben nach und im selben Moment schmeckte sie Erde und Dreck auf ihrer Zunge. Tief bohrte die Hanyou ihre Klauen in die Erde, versuchte ihre wackelnden Beine wieder standhaft auf die Erde zu stellen, doch sie schaffte es gerade noch sich schwerfällig aufzurichten und nach Luft zu schnappen.

Was für ein jämmerliches Bild musste sie doch abgeben. Ihre Vermutung war Realität, als sie erneut das Lachen von Masaru vernahm, welches tief und unheimlich in ihren Ohren vibrierte.

„Hast du Angst? Ich kann sie riechen…“

„H-halt dein…Maul!“, keifte Natsume erneut verbissen und stellte sich nun mit wackligen Beinen auf und sah verbissen zu dem Youkai, der amüsierter denn je dreinblickte. „Das macht wirklich großen Spaß. Ich werde dieses Menschenkind nicht weiter verfolgen, sie würde vermutlich eh bald das zeitliche segnen. Im Gegensatz zu dir. Es könnte etwas länger dauern, immerhin will ich das genießen“

Natsume knackte mit ihren Klauen, wollte gerade vorpreschen und diesem verdammten Dämon ihre Klauen spüren lassen, da spürte sie erneut wie ihr Kopf mit immenser Krafteinwirkung auf den nächsten Baum eingeschlagen wurde.

Benommen flackerte die Hanyou mit den Augen und bemerkte den metallischen Geschmack auf ihrer Zunge, den sie mehr als alles verabscheute.

Dann rutschte sie an Baum hinab und fiel ins Gras. Schwerfällig versuchte sie sich erneut zu erheben, doch ein Fuß stemmte sich auf ihren Rücken ab und drückte sie erneut keuchend zu Boden.

Innerlich zum Bersten gespannt, versuchte die Hanyou den Fuß von Masaru abzuschütteln, doch seine Klaue bohrte sich erneut in ihren Rücken und ließ Natsume nun voller Schmerz aufschreien.

Der Bewusstlosigkeit nahe, hörte sie erneut das reißen von Stoff und spürte die Schmerzen, die ihr beinahe alle Sinne nahmen.

Schmerzlich krallte sie sich in die Erde, wollte etwas sagen, schreien, oder wenigstens knurren. Irgendwas wenigstens!

Das Ende war nahe, sie spürte es deutlich…denn das Youki von Masaru schwoll unaufhörlich an, berauschte ihn und würde ihn immer mehr in eine Bestie verwandeln, der sie hemmungslos abschlachten würde.

Verzweifelt unternahm Natsume einen Letzen Versuch, sich ihm vom Leib zu halten und schlug und trat um sich.

Ein tiefes knurren drang in ihre Ohren doch sie riss erschrocken die Augen auf, denn Masaru tat es ihr gleich und blickte auf eine nahe Lichtung.

Zwischen all den Leichen der Menschen stand ein weiterer Youkai. Doch im Gegensatz zu Masaru, hatte er seine Gefühle unter Kontrolle und musterte die beiden eher kühl.

Rausch

Die Hanyou blinzelte mit ihren Augen, denn so richtig glauben konnte sie es nicht, was sie dort sah. Niemand anderes, als dieser mächtige Youkai stand dort und blickte sie beide kühl an.

Masaru, welcher über sie gebeugt war, ließ ein raues kehliges Geräusch erklingen. Er klang geradezu frustriert.

Ehe Natsume es sich versah, wurde sie erneut an den Haaren gepackt und nach oben gezerrt, begleitet von ihrem entsetzten Aufschrei.

Der erhitzte Atem des Schwarzhaarigen Youkais streifte die Wange von Natsume, die daraufhin nur würgen musste. Lag jedoch auch zum Teil daran, das sich immer mehr Blut in ihrer Mundhöhle ansammelte und sie es endlich loswerden wollte.

Doch sich vor diesen starken Youkais zu übergeben, war nicht wirklich die beste Wahl. Dann stände sie ja noch erbärmlicher da, als sie eh schon war.

Also beschloss die Hanyou die Augen zuzukneifen und an etwas anderes zu denken. Vielleicht eine wunderschöne Blumenwiese mit brummenden Bienen? Klang zumindest erträglicher, als das brummen von Masaru. Denn das mauserte sich immer mehr zu einem beängstigenden Knurren, welches unwohl in ihren Ohren vibrierte und sie erneut erzittern ließ.

„Ich teile nicht“, zischte der schwarzhaarige aufgebracht, bohrte seine Klauen nun tief in ihre Schultern. Natsume keuchte und versuchte verzweifelt nicht zu wimmern.
 

Sesshoumaru besah sich kühl die Situation. Der süße Geruch von Verwesung wehte ihm entgegen, ebenso der Blutgeruch des Hanyou, welches ihm unwohl in die Nase zog.

Er verabscheute beide Gerüche abgrundtief, einerseits mochte er den allgemeinen Geruch von Menschen nicht sonderlich, doch ihre Fäulnis war eine reine Folter für seine empfindliche Nase.

Von dem Hanyou ganz zu schweigen, ob sie nun schwitzen, oder bluteten. Sie stanken allgemein schon zum Himmel.

Es würde Zeit, dass er sich diesem Problem schnell entledigte und diesen Ort verlässt.
 

Masaru knurrte erneut grollend, ließ seine Youkai Aura aufflammen, die dafür sorgte, das Natsume kurz vor dem Kollabieren war.

Ihr ganz innerstes war zum Bersten gespannt und in ihrem Schädel gab es nur noch einen einzigen Gedanken…

„Verschwinde“, kam es kühl von Sesshoumaru, der überraschenderweise ihren Gedanke unbeabsichtigt ausgesprochen hatte und dabei Masaru fixierte. Der wiederum wirkte nicht sonderlich beeindruckt, stattdessen drang ein belustigtes lachen aus seinem Munde.

„Nein“, meinte er schlicht, bohrte seine Klauen tiefer in das nachgebende Hanyou Fleisch, deren Wimmern nun doch zu hören war.

Natume verfluchte sämtliche Youkais, besonders diejenigen die sich einen Spaß daraus machten, schwächere abzuschlachten und sich an ihrem Leid zu ergötzen.

Doch leider war es ja so, dass alle Youkais diese Veranlagung innehatten. Und der hinter ihr, wahrscheinlich besonders.

Ehe die Hanyou aber weiter darüber nachdenken konnte, spürte sie einen leichten Lufthauch, der ihren Wange entlang strich, dann ging jedoch ein Ruck durch ihren Körper und ihre Schulter fühlte sich an, wie ausgekugelt.

Flugs lag sie schon auf dem Boden, mit dem Gesicht im Dreck und einer doch nicht ausgekugelten Schulter, wie zunächst dachte.

Masaru lag ebenfalls im Dreck, jedoch zierte sein Unterleib eine klaffende Fleischwunde. Sein roter Lebenssaft durchtränkte den Boden, während sein Knurren erneut in Natsume’s Ohren wiederhallte und sie verschreckt aufspringen ließ.

Doch was Natsume da erblickte, ließ sie verblüfft drein blicken. Dieser Sesshoumaru, stand bereits über den schwarzhaarigen und hatte seine Klauen hörbar knacken lassen. Ein seltsames, grünes Sekret tropfte seine Fingerspitzen hinunter, in die Wunde von Masaru, der daraufhin gepeinigt aufschrie und sich anscheinend unter Schmerzen wand.

„V-verdammt nochmal! Warum hast…nicht gleich gesagt, das ein verdammter Dai-Youkai bist!“, spie der schwarzhaarige und rollte sich zur Seite, ehe weiteres Sekret in seine Wunde tropfen konnte.

Natsume blickte überrascht zu Sesshoumaru, der jedoch keinerlei Regung in seinem Gesicht offenbarte.

Der Hanyou war in ihrem ganzen Leben noch nie ein einziger Dai-Youkai begegnet, worüber sie auch sehr froh war. Schon allein auf einen normalen Youkai zu treffen, bedeutete eine minimale Überlebenschance…aber auf einen Dai-Youkai treffen und es überleben? Lächerlich.

Aber woran hatte Masaru erkannt, dass dieser Sesshoumaru ein Dai-Youkai ist?

Ohne ihr Zutun, bewegten sich die Füße von Natsume rückwärts, Sesshoumaru dabei unsicher anstarrend, der nun mehr als abfällig Masaru musterte, der immer weiter zurück wich.

Wenn sie ehrlich war, wollte sie es eigentlich auch gar nicht wissen. Das einzige was sie wollte, war von hier zu verschwinden!

„Dann nimm sie dir doch!“, knurrte Masaru nicht weniger abfällig, jedoch war seine Furcht deutlich herauszuhören. Sein Blut tropfte weiterhin zu Boden, während sein knurren deutlich gefährlicher wurde…wie bei einem bedrohtem Raubtier.

Masarus Augen weiten sich plötzlich, kleine Blitze zuckten um ihn herum. Auch sein Gesicht verzerrte sich nun unmenschlich und wurde geradezu animalisch.

Hastig wich Natsume zurück, als sich sein Geruch plötzlich stark intensiver wurde. Seine Youkai Aura stieg ins Unermessliche und ließ die Hanyou fast wieder zu Boden fallen.

Plötzlich jedoch veränderte sich sein komplettes Aussehen. Aus seiner weißen Haut sprossen schwarze, glänzende Federn, ein dunkler Schnabel wuchs aus seinem Gesicht und in binnen kurzer Zeit stand vor dem beiden eine große Krähe.

Natsume stand beinhae der Mund offen, als die das Wesen vor sich betrachtete. Die Federn wunderschön glänzend, seine Augen schwärzer, als jede Mondlose Nacht und sein Gekrähe ließ sie zusammen zucken und erneut schlucken.

Ehe sie es sich versah, erhob sich die große Krähe mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft und flog hinauf in die Lüfte.

Natsume kniff leicht die Augen zu, als der aufgewirbelte Dreck ihr entgegenfegte.

Erst als sie zögerlich wieder die Augen öffnete, erkannte sie voller Schreck, dass sie völlig allein war. Kein Dai-Youkai Sesshoumaru mehr, nur noch die dutzenden Leichen überall.

Unsicher schnüffelte sie wieder, konnte Sesshoumaru aber auch nicht riechen. Der penetrante Fäulnisgeruch der Menschen, benebelte ihre Sinne eh schon bis zum äußersten.

Aber solange er nicht da war, war das gut…denn dann wären ihre Überlebenschancen um einiges größer.

Die Hanyou hielt mit zusammengebissen Zähnen ihren gebrochenen Arm und schritt langsam los. Es würde Zeit, das sie zu Rin aufschloss…hoffentlich ging es ihr gut.

„Ich hasse Youkai“, murmelte die rosahaarige frustriert, jedoch ohne zu wissen, dass es ein Youkai sehr wohl gehört hatte.
 

Rin lenkte mit zitternden Händen Ah-Uhn nun geradewegs auf das Dorf zu. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie sich selbst zu beruhigen versuchte. Doch Jakens ständiges Gemurmel im Hintergrund, machte sie nur noch nervöser.

Ständig sprach er von irgendwelchen unnützen Menschen und Hanyous die keiner bräuchte. Rin hielt nun so krampfhaft die Zügel fest, dass bereits ihre Knöchel weiß hervor traten.

Würde Kaede überleben? Würde Natsume zurückkommen? Hat Sesshoumaru ihr geholfen und auf Rin’s Bitte hin gehandelt?

Sie betete dafür zu den Göttern, dass keiner mehr leiden müsste, ehe Ah-Uhn dann mit einem lauten Schnaufen auf dem weichen Gras landete.

Die anderen Dorfbewohner sahen etwas überrascht drein, als Rin hektisch zu Kaede’s Hütte lief und ihr ein scheinbar wütender quakender Frosch folgte.

Hastig betrat die junge Miko nun die Hütte und erblickte augenblicklich ihre Freunde, die sich allesamt um Kaede versammelt hatten. Unheimliche Stille lag drückend auf allen und Rin wurde nur allzu deutlich bewusst, dass es wohl sehr schlecht um die alte Frau lag.

Kagome sah besorgt zu Rin, als sie einen kühlen Lappen auf die Stirn der alten Frau legte, die daraufhin nur ein hörbares Röcheln verklingen ließ.

„Hast du die Medizin?“, fragte Kagome unsicher, doch Rin nickte sofort und eilte zu den beiden. „Jinenji hat sie mir gegeben!“

Eilig fing Rin damit an, die Heilpflanze in einem Mörtel zu zerreiben, während nun auch endlich Jaken angelaufen kam. Etwas skeptisch sah er sich um, als alle Blicke auf ihn lagen.

„Wo ist denn dein Meister?“, fragte Sango argwöhnisch, während sie ihren Sohn schützend an sich drückte und den Kappa nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Jaken jedoch schnaubte nur aufgebracht, wollte eigentlich gerade antworten, als es bereits Rin für ihn tat.

„Ich hoffe, er hilft Natsume“, sprach sie leise, ehe sie die zerkleinerten Kräuter in warmes Wasser auflöste und es einmal umrührte. Augenblicklich füllte ein angenehmer, beruhigender Kräutergeruch die Hütte aus und ließ Rin erneut hoffen.

Kagome sah nun erneut zu dem Mädchen auf, jedoch mehr als verunsichert. „Was meinst du damit?“

Erst antwortete Rin nicht, denn sie setzte sich nun zu ihrer alten Lehrmeisterin und hob sie sachte etwas an. Vorsichtig flößte sie der alten Frau das Kräutergemisch ein, die es zum Glück auch nicht wieder ausspuckte. Es dauerte einige Zeit, dann war die kleine Schale endlich leer und Kaede atmete deutlich ruhiger.

Traurig besah sich Rin die alte Frau und strich ihr eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie traurig seufzte.

„Natsume und Ich…wir wurden angegriffen, als wir einigen Dorfbewohnern zu Hilfe eilen wollten. Es stellte sich jedoch heraus, dass bereits alle Dorfbewohner von diesem Youkai umgebracht wurden. Um mir Zeit zu geben, ließ sich Natsume auf einen Kampf mit diesem Youkai ein…unterwegs traf ich auf Sesshoumaru-sama und bat ihn, ihr zu helfen, weil ich Angst hatte, sie würde sterben.“

„Was kein großer Verlust wäre“, warf Jaken schulterzuckend ein. Sofort erntete der Gnom einen vernichteten Blick von Kagome, der ihn zusammenzucken ließ.

Rin setzte sich nun neben Kaede und sah unglücklich zu Boden, ihre Augen glitzerten verräterisch. Nur mit Mühe, konnte sie ihre Tränen zurückhalten.

„Das ist alles meine Schuld“, sprach sie leise mit bebender Stimme.

Sofort ergriff Kagome sie bei der Schulter und sah sie eindringlich an. „Sag so etwas nicht, Rin-chan!“ Die junge Frau nahm sie in den Arm um sie zu trösten, sofort flossen bei Rin die Tränen und sie schmiegte sich an die ältere.

Traurig sah nun Sango zu den beiden, während ihr Sohn nun ebenfalls anfing zu quengeln. Jaken jedoch schnaubte nur aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust. Er konnte nur schwer hoffen, das Sesshoumaru ihn bald wieder abholen würde aus dieser Weiberhölle.
 

Später am Abend saß Rin nachdenklich am Feuer und blickte hinein. Sango und Kagome hatten sich bereits mit ihren Kindern schlafen gelegt, Jaken schlief nun ebenfalls an der Wand gelehnt, und schnarche dabei so laut, das es Rin unmöglich war, auch nur ein Auge zuzutun.

Zudem ließen ihr ihre Gedanken kaum eine Ruhe. Kaede’s Zustand hatte sich zum Glück weiter verbessert, sie schlief ruhig und hatte wieder eine gesunde Hautfarbe bekommen.

Jedoch sorgte sie sich um Natsume und Sesshoumaru. Hoffentlich hatte er ihr geholfen…

Dennoch bereitete ihr etwas anderes auch noch Bauchschmerzen.

Die Gefühle für Sesshoumaru.

Von Jahr zu Jahr, wurden diese stärker. Zuerst war Rin auch nicht sonderlich davon begeistert gewesen, in einem Menschendorf zu leben. Doch Sesshoumaru hatte ihr versprochen, er würde sie oft besuchen kommen. Das tat er auch und brachte ihr zudem auch oft Geschenke mit, wie zum Beispiel einen neuen Kimono, oder einen neuen Kamm.

Doch seit dem sie sich in ihrer Miko Ausbildung befand, brachte er ihr kaum noch Geschenke mit, besuchte sie jedoch weiterhin oft.

Sie war meist diejenige die erzählte. Sprach von ihren neuen Aufgaben, was alles im Dorf passiert war, oder was sie schon alles Neues gelernt hatte.

Er hörte ihr immer aufmerksam zu, sprach jedoch kaum mit ihr. Dennoch fühlte sich Rin so glücklich, ihn wiederzusehen und mit ihm zu reden.

Und je älter sie wurde, desto größer wurde auch die Sehnsucht. Jedoch nicht nur die Sehnsucht nach seiner Anwesenheit, sondern auch nach seinen Berührungen. Diese gingen jedoch nie von ihm aus, sondern von ihr, auch wenn diese eher flüchtig und zufällig waren.

Doch es reichte um ihr Herz in Aufregung zu versetzen.

Als Rin plötzlich an seine goldenen Augen zurückdachte, die sie durchdringend musterten, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch und schüttelte heftig den Kopf.

Wie konnte sie nur solche abstrusen Gedanken haben? Sesshoumaru war ein Youkai, ein sehr mächtiger sogar. Es war mehr als offensichtlich, dass er Menschen nicht wirklich zugetan war. Trotzdem gab er sich weiterhin mit ihr ab…was sie manchmal doch etwas stutzig machte.

Warum kam er nur immer wieder zu ihr zurück?
 

Es hatte angefangen zu Regnen und das bereits vor Stunden. Schlurfend ging Natsume weiter, wischte sich das störende nasse Haar aus dem Gesicht und knurrte leise, als der kalte Wind ihr wie kleine Nadelstiche, in die Haut stach.

Der Waldboden war weitestgehend matschig geworden, sodass sie immer wieder einsank und sich mühsam aus dem Schlick kämpfen musste.

Ihr gebrochener Arm bereite ihr dabei die größten Schwierigkeiten, aber immerhin würde der Regen ihren Blutgeruch abwaschen. Sie musste ja nicht unbedingt noch eine Spur ihrer momentan Schwäche hinterlassen, die andere Jäger spielend leicht folgen konnten nur um sie dann als leichte Beute niederzustrecken.

Leise knurrend lehnte sich Natsume gegen einen Baum und lauschte dem Regen, der unnachgiebig gegen das Blätterdach über ihr hämmerte.

Sie fühlte sich müde und erschöpft, wie schon lange nicht mehr. Sie ging Problemen ja immer aus dem Weg, um etwaige Verletzungen zu entgehen.

Doch seit dem sie bei Rin war, waren Verletzungen keine Seltenheit gewesen. Probleme kamen ja auch Unmengen dazu….und dennoch, fühlte sie sich glücklich wie schon lange nicht mehr.

Seit Jahren, oder waren es schon Jahrhunderte? Sie wusste es nicht, definitiv schon seit sehr langer Zeit, hatte sie so etwas wie eine Freundin. Eine Freundin, die sie jederzeit beschützen würde, weil Rin sie so annahm wie sie war.

„Rin…“, flüsterte die Hanyou leise und richtete sich mühsam wieder auf. Verbissen versuchte sie ihren Weg fortzusetzen durch das dichte Gebüsch.

Kurz zuckten ihre Ohren, als sie etwas hörte. Sofort drehte sich die Hanyou alarmiert herum und versuchte im Regen etwas zu erkennen. Ihre Nase hingegen war kaum zu gebrauchen, der Regen verwischte alle Gerüche in ihrer Nähe und machte sie geradezu blind.

Sie krallte sich in die Rinde, bis das Holz splitterte und sie hörbar warnend knurrte.

Wurde sie etwa doch verfolgt? Aufgeregt sah sich Natsume um, versuchte irgendwas im Dunklen zu erkennen, doch es war zwecklos.

„Verschwinde!“, zischte sie aufgebracht und versuchte eiligst ihren Weg fortzusetzen und nicht daran zu denken, was sie gerade verfolgte. Oder wer…

Natsume schluckte hart, hielt krampfhaft ihren schmerzenden Arm, der im Kampfesfall ebenfalls nicht zu gebrauchen wäre. Im Grunde genommen, war sie ein gefundenes Fressen!

Das dachte sich wohl auch der Oni, der sie nun fauchend von der Seite angriff. In letzter Sekunde konnte die Hanyou zur Seite springen, mitten auf einen umgefallenen Baum, der jedoch so glitschig war, dass sie prompt ausrutschte und zu Boden krachte.

Mitten auf ihren gebrochenen Arm, woraufhin sie schmerzvoll aufschrie und sich vor Schmerz krümmte, während ihr beinahe die Luft wegblieb.

Um sie herum hörte sie erneut leises zischen und eine Art grunzen, welches sie zusammenzucken ließ.

Etwas schellte auf sie zu, zischend und schnell. Natsume schlug den niederen Schlangen Oni mit ihren Klauen an den nächsten Baum, ehe sie keuchend aufstand und erneut knurrte.

Der Schmerz hämmerte wild in ihrem Kopf und ließ ihr kaum noch einen klaren Gedanken, als bereits der nächste Angriff kam, diesmal jedoch von einem übergroßen Wildschwein, welches aus dem Gehölz mit wildem Grunzen und großen Hauern auf sie zustürmte.

„Verschwindet!“, schrie Natsume wütend, versuchte dem Oni Wildschwein mit ihren Klauen zu verletzten, doch es war zu schnell.

Das Wildschwein nahm sie auf die Hörner und warf sie über sich und schleuderte sie donnernd gegen einen nahen Felsen.

Es folgte ein dumpfer Aufprall und Natsume fiel zu Boden, bewegte sich nicht mehr.

Das zischen in der Umgebung wurde lauter, gefährlicher und unheilbringender, während der Regen weiterhin unnachgiebig zu Boden prasselte.

Etwas beugte sich über den Hanyou, wollte mit den Reißzähnen gerade in das weiche Fleisch versinken, als es gepackt wurde.

Zischend wand sich der Schlangen Oni, als der Druck höher wurde. Es wurde entzwei gerissen, woraufhin die anderen Oni sofort knurrten, zischten, oder sich gleich davon machten.

Natsume sah zu den Überresten in ihren Klauen, ehe sie sich erhob und erneut knurrte. Ihre Augen blitzen gefährlich in der Dunkelheit auf, doch wo vorher noch grün war, hatte sich nun ein wildes Rot ausgebreitet.

Auf ihren Wangen war jeweils ein blauer Streifen erschienen, ihr knurren wurde bedrohlicher und unheimlicher, während sie ihr Blut durch ihre Adern rauschen hörte.

Alles war plötzlich rot für sie…und klar. Ohne zu zögern preschte sie vor und zerfetzte den ersten Oni, der ihr im Wege stand. Ihr gebrochener Arm hing weiterhin kraftlos herab, doch das störte sie nicht weiterhin.

Sofort waren um sie herum, viele leuchtende Augenpaare, die sie anzischten und fauchten. Natsume knurrte unbeeindruckt und sprang mitten in das Gehölz, woraufhin sich dutzende von Oni auf sie stürzten und sie angriffen.

Natsume verspürte keine Angst, keine Schmerzen…nur den Drang alles und jeden auszumerzen, der sich ihr in den Weg stellte.

Kurz darauf knurrte die rosahaarige grollend auf, atmete schwer und sah zu ihren Blutverschmierten Klauen. Alle Oni die ihr aufgelauert hatten, lagen nun zerfetzt am Boden. Allerdings hatten sie sich deutlich zur Wehr gesetzt, ihr Kimono hing nur noch in Fetzen an ihr, ihr Haar war nun offen und nass, während ihre Dämonische Seite weiterhin krampfhaft versuchte sie erneut in Wallung zu bringen.

Natsume ging in die Knie, grub ihre Krallen in den blutgetränkten Matsch und knurrte erneut zornig auf. Sie wollte mehr, noch mehr Blut welches ihr entgegenspritzen würde, und sie erneut in Euphorie versetzen würde.

Sofort sprang sie auf, als sie etwas vernahm. Etwas mächtiges, etwas gewaltiges…und es stand direkt vor ihr!

Augenblicklich übernahm ihr Dämon Blut die Kontrolle über ihren Körper und griff denjenigen erbarmungslos an. Alles was sie wahrnahm und sah, war etwas Weißes. Weiß und mächtig…sie muss es vernichten! Der Drang danach war allgegenwärtig!

Ihre Klaue schlug erbarmungslos, wurde jedoch prompt zurück geschleudert. Ohne zu zögern griff Natsume erneut an, ihre Klaue schlug mit ungeheurer Geschwindigkeit immer wieder zu, wurde jedoch immer wieder problemlos abgewehrt.

Sofort wurde ihr Knurren lauter und frustrierter, alles in ihr schrie danach, diesen neuen Gegner endlich zur Strecke zu bringen!

Der stechende Schmerz auf ihrem Rücken interessiert sie dabei nicht sonderlich, ebenso wenig das warme Nass, welches sich nun mit dem Regen vermischte, der ihren Körper hinabfloss.

Sie würde erst ruhen, wenn der Gegner vernichtet war!

Ein abfälliges knurren schlug ihr entgegen, doch es interessierte sie nicht sonderlich. Erneut preschte sie vor, rammte mit ihrem gesamten Körper gegen den Feind, der sogar kurz taumelte, jedoch erbost auf knurrte.

Der Schmerz auf ihren Rücken nahm erneut an Intensität zu, als sie zu Boden geschleudert wurde und den matschigen Boden auf ihrer Zunge kostete.

Sofort sprang sie wieder auf, stürzte sich voller Tatendrang erneut auf ihren Gegner. Sie war fast bei ihm, kurz davor ihn endlich in Fetzten zu reißen, als sie etwas in der Bauchgegend traf.

Es war so brachial und plötzlich, das ihre Organe aufschrien und ihre Lunge qualvoll alle Luft herausschleuderte die gerade noch in ihrem inneren war.

Ohne ihr Zutun, war die Welt nun nicht mehr Rot, sondern schwarz. Schwarz und still.

Die Hanyou fiel erneut zu Boden, diesmal waren die Streifen auf ihren Wangen verschwunden und die dämonische Aura ebenso.
 

Sesshoumaru sah voller Abscheu zu Boden, dort wo sie lag und knurrte unheilbringend.



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hotaru-chan_
2017-12-17T15:55:27+00:00 17.12.2017 16:55
... Ich mag Masaru irgendwie total 😂.. :D
Kenne das Kapitel ja ebenfalls schon, aber nochmal gelesen und abermals für gut befunden! ;)
Na ob Sesshōmaru und Natsume noch mal warm miteinander werden...? Hahaha xD Ich glaube wenn, dauert das noch.... Laaange 😂
Weiter so! <3

Ps....Ich mach mich demnächst auch daran, das Bild von Masaru weiter zu zeichnen, Natsume ist hoffentlich nicht bald fertig 😅
Von:  Hotaru-chan_
2017-09-17T08:33:08+00:00 17.09.2017 10:33
Jaja, man merkt regelrecht wie wohlgesonnen Natsume der Yōkai ist - nicht. :'D
Aber das beruht ja auf Gegenseitigkeit *lach*... Und dabei steht die arme Rin regelrecht mittendrin xD
Das kann ja noch was werden!

War ein gutes Kapitel. :) Weiter so!

*knuffel *
Hotaru-chan
Von:  Hotaru-chan_
2017-09-09T16:35:13+00:00 09.09.2017 18:35
Kurzes, aber gutes Kapitel! :D
Mir gefällt, dass du Shugo kurz miteinbezogen hast - er war ja schon in der alten Version dabei. Kampfszenen hast du sowieso total gut drauf, finde ich! ;)
Ach, wer wird wohl dieser mächtige Dämon in weiß sein....? :'D Hehehe - weiter so & bis zum nächsten Chap ^_^

Hotaru-chan
Von:  Hotaru-chan_
2017-09-03T09:56:59+00:00 03.09.2017 11:56
Hach, mal wieder ein schönes Kapitel. :D
Natsume ist stellenweise wirklich ein bisschen wie Inu Yasha damals - Tja ja die Eigenarten der Hanyō's xD Aber das finde ich toll an ihr, einfach das passende Gegenstück zu Rin. Beide haben einen authentischen Charakter. <3

Hier und da mal ein kleiner Rechtschreibfehler, aber das finde ich gar nicht sooo tragisch, weil es dennoch verständlich ist.

Also, weiter so! ;D

Grüßchen ♥️
Von:  Miana
2017-09-03T07:24:24+00:00 03.09.2017 09:24
Deine Geschichte ist wirklich schön geschrieben. Du hast einen tollen Schreibstil und achtest auch auf Satzzeichen und Rechtschreibung, das finde ich super!
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht :)

Liebe Grüße
Miana
Von:  Hotaru-chan_
2017-08-26T09:30:02+00:00 26.08.2017 11:30
Hallöchen! :D
Ich kenne die ersten Kapitel ja bereits, wollte aber gleich mal einen Kommentar hinterlassen. ;)
Du weißt, ich liebe deine alte FF noch immer - ich mag den Stil, die Story und auch Natsume einfach. <3

Finde es gut, dass die Neuversion nach Narakus Tod spielt und Rin somit älter ist. :) Dennoch hat sie ihre kindliche Art irgendwie behalten. Genau mein Ding - ich kann sie mir zum jetzigen Zeitpunkt auch gar nicht so reif vorstellen :'D

Freue mich schon auf die nächsten Kapitel (aber das weißt du ja xD)


glG,
Hotaru-chan <3


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