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Hana Kotoba

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich hatte ich nicht vor dieses Kapitel zu schreiben. Aber auf Grund des Kommentares von Hina-Panda habe ich mich kurzfristig um entschieden. Ich hoffe es gefällt dir. Komplett anzeigen

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I want to drown in you

Völlig erschöpft von den letzten Stunden, lehnte sich Uruha an der Wand ihres Bandraums im Tokyo Dome an und ging in die Knie, bevor er sich einfach auf dem Boden niederließ. Seine schweißnasse Stirn wischte er fahrig mit einem Handtuch ab, das er von einem der Staffmitglieder erhalten hatte.Endlich war die stressige Zeit vorbei und auch wenn er es liebte auf der Bühne zu stehen, war dieses Jahr doch sehr anstrengend gewesen. Die Tour „Nameless Liberty Six Bullets“ hatte bei allen Members der Band the GazettE an den Kräften gezerrt und so war der Leadgitarrist froh, dass sie im kommenden Jahr etwas auf die Bremse treten wollten. Wobei dies nicht heißen sollte, dass sie sich auf die faule Haut legen würden, standen noch einige Veröffentlichungen und zumindest zwei Lives für ihn auf dem Programm.
 

Kouyou schüttelte leicht seinen Kopf, als seine Gedanken so weit in die Zukunft ging, wollte der Gitarrist diesen jetzt nicht nachgehen. Viel lieber genoss er diesen Adrenalinschub, den er erhalten hatte durch ihr letztes Encore, auch wenn er gerade das Gefühl hatte, sich nicht einen Zentimeter mehr bewegen zu können. Ein abgekämpftes Lächeln legte sich auf seinen Lippen, von denen er schon so oft gehört hatte, dass sie wundervoll geschwungen wären. Kous Lächeln wurde zu einem Grinsen, hatte er doch keine Ahnung, wie Jemand auf so einen Gedanken kommen konnte. Seiner Meinung nach waren seine Lippen nichts besonderes, nicht so wie die von....
 

Bei dem Gedanken an seinen Bandkollegen sah er sich suchend in dem Raum um. Wie die meisten Bandräume in den Konzerthallen, war auch dieser schlicht und in weiß gehalten. Ein paar Tische standen an den Wänden, auf denen sich alle mögliche Dinge stapelten. Darunter auch die Schminkutensilien, die die Band für ihren Auftritt gebraucht hatten. Die Bühnenkostüme waren in Taschen verstaut oder lagen über irgendwelche Stuhllehnen. Ein Tisch war ausschließlich für Getränke reserviert gewesen. Allerdings war das Angebot in der Zwischenzeit stark ausgedünnt. Die Wände sahen aus, als wären sie frisch gestrichen, auch wenn man keinen Farbgeruch mehr wahr nahm. In kleineren Hallen oder Clubs waren die Wände oft mit „Graffiti“, oder besser gesagt mit irgendwelchen Schmierereien bedeckt, etwas was Kouyou nicht wirklich mochte, doch war es nicht seine Angelegenheit sich um die Zustände der Räumlichkeiten zu kümmern.
 

Kai lag völlig entkräftet auf dem Boden, wären einer vom Staff sich um ihn kümmerte. Aus diesem Grund konnte der Gitarrist seinen Blick weiter suchend wandern lassen. Als er den schwarzen Haarschopf von Aoi entdeckte musste er wieder grinsen, hielt der zweite Gazegitarrist immer noch sein geliebtes Instrument fest an dessen Hals in seiner Hand. Doch auch ihm sah man die Anstrengung an seinem schnellen Atem an. Sein Brustkorb hob sich so schnell, dass Kouyou ihm gesagt hätte er solle sich setzten, wenn es dieser nicht schon längst getan hätte. Ruki saß auf einem Stuhl Yuu gegenüber und hatte ein Handtuch über sein Gesicht liegen. Aber immer noch hat Uruha seinen alten Schulfreund nicht entdeckt, obwohl der Raum gar nicht so groß war.
 

In diesem Moment betrat der Bassist den Raum, war der Blonde zunächst in die sanitären Einrichtungen verschwunden. Mit einem nassen Gesicht grinste Reita seinen Freund an, bevor er sich auf den Stuhl neben dem Sänger setzte. Uruha biss sich auf seine Unterlippe, war er sich einfach nicht sicher ob das nasse Gesicht des Bassisten von Wasser oder von Schweiß zeugte, da dessen Nasenband immer noch ziemlich trocken aussah. Obwohl Reita beim live wie immer alles gegeben hatte, sah man dessen Mattheit nicht so an wie bei den anderen Bandmitglieder. Ein bisschen mitgenommen ja, aber nicht völlig kraftlos. Kouyou mochte den Blick, mit dem der Blonde ihn ansah, auch wenn er diesen nicht wirklich analysieren konnte. Vielleicht sollte er verwirrt sein, aber dies war er nicht. Viel mehr genoss er diesen undurchdringlichen Blick und das Lächeln, das nur ihm galt.
 

Er mochte Akira. Eigentlich mochte er ihn schon immer, schon damals, als sie noch zusammen Fußball gespielt hatten. Jetzt kamen sie kaum noch dazu, hatte sie die Arbeit rund um die Band vollkommen im Griff und wenn sie dann doch einmal Zeit hatten verbrachte der Bassist seine Zeit lieber mit irgendwelchen Fremden. Was er mit diesen tat konnte sich der Gitarrist denken, auch wenn er nicht verstand warum Reita so handelte. Wenn dieser sein Nasenband auszog und sich nicht wie auf der Bühne zurecht machte, erkannten die Meisten ihn gar nicht, auch wenn der Bassist dann immer noch wie die Sünde selbst aussah. Natürlich war dies ein Glück, da seine Eskapaden sonst sicherlich Probleme für die Band bedeuten hätte, war die PSC,ihr Label, überhaupt nicht nachgiebig in solchen Dingen. Jegliche Art von Beziehung mussten strikt geheim gehalten werden und diese Klausel in ihrem Vertrag hat sich als Glück erwiesen, denn so hatten die Bandmembers immerhin noch ein kleines Stück Privatleben.
 

Noch immer sah Reita den Gitarristen an wobei sein Lächeln sich zu einem breiten Grinsen wandelte. Einen kurzen Augenblick glaubte Uruha etwas anrüchiges in den Augen seines Freundes zu sehen. Allerdings war dies so schnell verschwunden, dass Kou glaubte sich getäuscht zu haben. Auch wenn er wollte konnte er nicht den Blick von dem Mann nehmen, dem sein Herz schon so lange gehörte, als dieser auch schon wieder aufstand und sich gleich einem Raubtier auf ihn zu bewegte. Jetzt war Uruha doch irritiert, da er keine Ahnung hatte was der Blonde vorhaben könnte. Reitas Grinsen verschwand nicht von seinen Lippen, die Kouyou wie nie zuvor lockend zu rufen schienen. Heftig schüttelte der Leadgitarrist seinen Kopf um sich wie immer seine Gedanken zu verbieten, bevor diese zu weit gingen und er in eine Sehnsucht verfallen würde, die er nicht wollte. Stattdessen schluckte er hart, als er die Seelenspiegel seines besten Freundes immer näher kommen sah. Harsch zog er die Luft ein, als der Bassist mit seinem Zeigefingerrücken sanft, fast schon zärtlich über die Wangen des Gitarristen strich. „So weiche Haut....“, flüsterte Akira leise in sein Ohr, so dass nur er es hören konnte. Bevor Kou aber wirklich darauf reagieren konnte, hatte sich der Bassist schon wieder zurück gezogen und ging aufreizend zum Tisch auf dem die Getränke standen, ohne ihn noch eines einzigen Blickes zu würdigen.
 

//Verdammt, was war das jetzt//, ging es Kouyou durch den Kopf, wusste er nicht warum der Blonde sich ihm gegenüber so verhielt. Sie standen nicht auf der Bühne, also gab es keinen Grund ein wenig Fanservice zu betreiben. Etwas, was sie selbst bei ihren Lives kaum taten. Da waren es meist er und Aoi, oder doch mehr Ruki? Kurz dachte er darüber nach, aber er wusste es wirklich nicht, war dies für ihn niemals wirklich von Belang gewesen. Was Reita betraf.... ja Reita schien es zu lieben mit Ruki die Fans um den Verstand zu bringen. Auf jeden Fall genoss es der Bassist jedes Mal, sah man ihm dieses doch immer an. Unwillkürlich legte der Leadgitarrist seine Hand auf die Stelle, die Reita berührt hatte, schien diese immer noch leicht zu kribbeln und sah dem Älteren mit geöffneten Mund nach. Ein tiefes Seufzen wollte über seine Lippen, doch hielt er sich zurück wie all die Jahre, hatte es keinen Sinn etwas nach zu hängen, was sowieso nie geschehen würde.
 

Reita nahm zwei Flaschen Wasser vom Tisch und setzte sich erneut zu Takanori, um diesen eine der Flaschen zu reichen. Mit einem Lächeln, das Eisberge zum schmelzen bringen würde, sah der Blonde zu dem Kleineren. „Möchtest du nicht etwas trinken Takanori, ich glaube dir würde das jetzt gut tun“, kam es so sanft von Reita, dass sich die feinen Nackenhaaren bei Kou aufstellten und ein leichtes Zittern durch seinen Körper ging. //Shiver//, ging es durch Kouyous Kopf, auch wenn die Lyrik nicht wirklich traf, und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, war dies doch der Song, denn sie dieses Jahr heraus gebracht hatten. Allerdings konnte er auch nicht die Augen von seinen beiden Freunden abwenden, auch wenn ihm irgendetwas nicht gefiel.
 

Ruki zog das Handtuch von seinem Gesicht und sah Reita kurz dankbar an, als er auch schon die Flasche annahm und einen tiefen Schluck davon nahm.“Arigatou, das tat gut“, kam es etwas rau von dem Vocal, hatte er heute wieder einmal seine Stimme bis auf äußerste gefordert. „Iie“, erwiderte der Bassist immer noch samten, war es für ihn doch wirklich nicht der Rede wert gewesen. Der Blondhaarige nahm das Handtuch, dass Ruki benutzt hatte und tupfte diesen sanft an dessen Schläfe entlang, als wolle er die letzten Schweißperlen von dem Sänger nehmen, auch wenn dieser sie sich schon lange selbst abgewischt hatte. Reitas Blick war so voller Sorge, sanft und etwas, was der Leadgitarrist nicht benennen konnte. Aber es gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. Am liebsten hätte Kouyou den Älteren von ihrem Sänger weg gezogen. Sein Mund klappte wieder zu und er biss sich auf die Zähne. Warum er das tat wusste er nicht, aber irgendetwas schien hier gewaltig schief zu laufen.
 

Schon wollte Takanori etwas zu dem Bassisten sagen, als Kouyou aufsprang. Alle Blicke richteten sich auf ihn und der ehemalige Leader der Band wurde leicht rötlich um seine Nase. Da er jetzt aber stand und alle ihn ansahen, musste er auch etwas sagen. Zuerst setzte er sich langsam wieder und sah in die erstaunte Gesichter seiner Freunde, bevor er zu reden begann. Noch wusste er nicht was er sagen sollte. Aber das würde sich sicher ergeben. Wichtig war jetzt nur das Reita aufgehört hatte Rukis Schläfe trocken zu tupfen. „Eto...“, begann er zögerlich, als ihm etwas einfiel. „unsere Tour ist ja jetzt zu Ende und Silvester steht an. Ich weiß dass die PSC deshalb wieder ein Party organisieren wird, aber... ich...ich...also wer hat Lust sich mit mir den ersten Sonnenaufgang anzusehen?“, fragte er die Anderen, obwohl er wusste, dass sie genauso wie jeder Japaner versuchen würde Silvester bei ihren Familien zu verbringen. Fragend sah er seine Bandkollegen und Freunde an, auch wenn er am liebsten mit Reita alleine den Abend und die Nacht verbringen würde. Aber er wollte keinen Verdacht erregen und so stellte er die Frage einfach in den Raum.

Irritiert sahen sie die Musiker von the GazettE Uruha an.
 

Jeder von ihnen hatte Familie und Kouyou wusste wie traditionsbewusst sie als Japaner waren. Sie sahen sich gegenseitig an, als Reita zu grinsen begann. „Ich bin dabei, was ist mit dir Ruki?“, fragte er den Sänger der Band erneut mit diesen Blick der so viel aussagte und dennoch für Kouyou nicht ganz verständlich war. Sein Herz das eben noch vor Freude wild geschlagen hatte, zog sich für einen Sekundenbruchteil zusammen. Der Schmerz hallte aber immer noch nach. Natürlich mochte er Takanori, aber Reita bemühte sich in letzter Zeit sehr um ihren Vocal.... oder kam ihm das nur so vor?
 

Einen kurzen Moment sah der Kleinste der Band nachdenklich den Bassisten an, bevor er ihm lächelnd antwortete. „Warum nicht, wenn wir den rot-weiße Gesangswettstreit ansehen und ich meine Toshikoshi Soba zum essen bekomme“, wendete er sich jetzt an Uruha, wollte er diese Tradition nicht missen. „Natürlich“, bekam der Kleinere fast schon entrüstet von dem Leadgitarristen zu hören, war er doch selbst tief verwurzelt in den alten Traditionen, hatte er schon längst den obligatorischen Susuharai, den Neujahrsputz hinter sich und die typische japanische Neujahrsdekoration angebracht. „Und wie sieht es mit euch aus? Yutaka, Yuu?“, wollte er von dem Drummer und dem zweiten Gitarristen wissen. Kai, der immer noch auf dem Boden lag winkte ab. „Gomen Kou-kun, aber ich will meine Eltern sehen. Du weißt selbst wie selten wir das können und die Beide freuen sich schon auf die paar Tage“, erklärte Yutaka. Also blieb nur noch Yuu übrig. Kouyous Blick ging zu dem Schwarzhaarigen, der auch nur müde abwinkte. „Bei mir ist die ganze Familie da. Wenn ich nicht dort wäre, würde ich etwas zu hören bekommen. Tut mir leid Kouyou, aber du musst dich wohl mit Akira und Takanori begnügen“, bekam der Gitarrist zur Antwort, wobei in der Stimme Aois sowohl Bedauern, als auch Vorfreude mitschwang.
 

„Gut, dann nur Ruki und Reita“, kam es von Kouyou, der sofort rot wurde, als er merkte, dass er den Namen des Bassisten viel zu liebevoll geäußert hatte. Hastig sprang er auf und machte sich auf den Weg in die sanitären Räume, wollte er sich erst einmal wieder beruhigen und sein glühendes Gesicht mit Wasser erfrischen.
 

Der Weg in die Räumlichkeiten erschien dem Gitarristen unendlich, wollte sich die Tür einfach nicht nähern. Er kam sich wie in den klischeehaften Horrorfilmen vor, in denen sich der Gang den man entlang lief immer länger und länger zog und man so den Eindruck bekam dass man nie das Ende erreichen würde. Uruha versuchte schneller zu gehen, immer schneller, bis er die letzten Schritte schließlich rannte. Auch wenn er nicht lange gerannt war, ging sein Atem hektisch und sein Brustkorb hob und senkte sich in einen schnellen Rhythmus, als er schließlich die Tür aufriss und sich an das Waschbecken stellen konnte. Prüfend besah er sein Gesicht im Spiegel, das immer noch von Scham gerötet war. Die Hitze ließ sich nicht aus seinem Körper verbannen, so sehr es auch versuchte, bis er den Wasserhahn aufdrehte, dass kühle Nass in seine Hände laufen ließ, um dann, damit sein Gesicht zu erfrischen. Einige male spritze er sich so das Wasser in sein Gesicht, was aber nur von mäßigen Erfolg gekrönt war. Eine ganze Weile versuchte er sich zu beruhigen und auch wenn sich sein Herzschlag langsam normalisierte war er noch nicht bereit zurück zu gehen. Stattdessen lehnte er sich an der Wand an um dann langsam an dieser herunter zu rutschten und die Beine anzuziehen. Seine Arme legte er über seine Knie und verbarg sein Gesicht in diese. Wie lange er dort saß und mit seinen Gedanken bei Reita war, hätte der Gitarrist nicht sagen können, was für ihn aber keine Rolle spielte. Die Anderen würde nicht ohne ihn zurück fahren und ihm auch sicherlich die Zeit gönnen, die er gerade brauchte. Zumindest dachte er dies.
 

Langsam ging die Tür auf und Uruha hob seinen Kopf, wollte er doch wissen, wer zu ihm stieß. Allerdings konnte er den Besucher nicht erkennen, da die Tür ihm das Sichtfeld versperrte. Erst als die Person wieder die Türe hinter schloss, konnte der Leadgitarrist erkennen, wer es war.

//Akira//, fast schon entsetzt sprang er auf, wollte Kouyou nicht, dass Reita ihn so sah. „Aki...?“, kam es überrascht von Uruha. Dann verstummte er, da er nicht wusste was er noch sagen sollte oder konnte.Allerdings hätte er sowieso keine Möglichkeit mehr gehabt noch etwas zu sagen, trat Reita doch so nahe an den Gitarristen heran, dass dieser die Wärme des Älteren spüren konnte. Die Hitze legte sich erneut auf sein Gesicht und sein Puls beschleunigte sich und schien instabil zu werden. Reitas Daumen legten sich auf seinen Mund und wäre dies nicht schon genug für das Gefühlsleben des Gazettegitarristen gewesen, fuhr der Blonde langsam und voller Genuss seine Lippen nach. „So weich Kou, so verlockend. Sie verlangen danach geküsst zu werden“, flüsterte der Kleinere und ließ seinen heißen Atem an Kouyous Hals entlang fahren. Ein heißer Schauer wanderte durch den Körper des Gazegitarristen, was eine Gänsehaut zur Folge hatte. Kou musste die Augen schließen, während Reitas Hand ihn an die Wand drückte. Kouyous Atem wurde erneut schneller und dennoch öffnete er die Augen nicht. Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte, hatten ihn Akiras Handlunge vollkommen überrascht. Auf der einen Seite wollte er diese Zärtlichkeiten und wenn es nach ihm ginge sogar noch viel mehr, als das was er gerate erhielt, war es für ihn doch als würde sich gerade ein Traum erfüllen, wartete er darauf schon so lange. Aber auf der anderen Seite wusste er nicht was Reita mit seiner Aktion eigentlich erreichen wollte. Hin und her gerissen was er nun tun sollte blieb er einfach regungslos stehen und genoss den Atem seines Freundes auf seiner Haut. „Aki ich...“, begann er schließlich. Allerdings wurde er erneut unterbrochen, legte der Blondhaarige wieder seinen Finger auf dessen Lippen. „Schhhh....“, flüsterte Reita in Kouyous Ohr, bevor er seine Zunge an dessen Ohrmuschel entlang gleiten ließ, wobei er vorsichtig mit dessen Piercings spielte. „Du bist schön Kouyou und ich nur ein Mann“, fügte er immer noch leise hinzu, nur um dann kleine sanfte Küsse auf Uruhas Hals zu platzieren. Was diesen ein leises Keuchen entlockte.
 

Der Gitarrist öffnete seine Augen einen Spalt breit, als er in seinem Augenwinkel das Grinsen des Bassisten wahr nahm. Irritiert wollte er sich von der Wand lösen und ein wenig Abstand zwischen sich bringen. Etwas was der Bassist erst gar nicht zuließ, begann er doch Uruhas Hals erneut sanft zu küssen, leicht in die sahne weiße Haut zu beißen, mit seine Zunge die Stellen vorsichtig zu kühlen, um dann eine feuchte Spur zu ziehen, die er aber sofort trocken küsste. Kou konnte unter dieser Behandlung nur noch weich und nachgiebig werden, genoss er diese Zärtlichkeiten viel zu sehr. Dennoch wusste er immer noch nicht wie er sich verhalten sollte. Genießen, erwidern, oder doch lieber abbrechen?
 

„Gefällt es dir?“, wollte Reita unnötigerweise wissen, da man Uruhas schweren Atem hörte, der immer wieder durch ein halb unterdrücktes Keuchen unterbrochen wurde. Zudem hatte der Leadgitarrist seinen Kopf etwas zur Seite gelegt, damit der Bassist viel mehr Frei- und Spielraum hatte. Da Kou nichts sagen konnte, oder besser gesagt nichts sagen wollte, öffnete erneut seine Augen, sah den Blonden kurz an und nickte nur.
 

Erneut stahl sich ein Grinsen auf Reitas Lippen, schien es ihm zu gefallen, seinen Freund gerade um den Verstand zu bringen. Falls er dies vor gehabt hatte, gelang es ihm vollkommen. Kouyou wollte mehr. So viel mehr als er gerade erhielt. Er legte seine Arme um Reitas Nacken und war versucht den anderen Mann noch näher an sich heran zu ziehen. Aber auch das verhinderte der Ältere gekonnt. „So ungeduldig?“, lachte der Blonde leise gegen Uruhas Hals, wobei er mit seiner Hand hauchzart über die andere Seite seines Halses streichelte. Empört wollte Uruha etwas darauf erwidern, als er schon die Lippen des Anderen auf seinen fühlte. Wie erstarrt riss er seine Augen auf, schaffte Reita ihn erneut zu verwirren. Unfähig die sanfte Berührung zu erwidern oder zu unterbrechen stand er einfach mit offenen Augen da und starrte seinen Gegenüber an. Allerdings dauerte der Kuss nicht so lange, hatte Reita diesen so schnell gelöst, wie er ihn begonnen hatte. Fast bedauernd sah Kouyou auf Reitas Lippen, was diesen nicht entging und ihm ein Lachen entlockte.

„Was ist so witzig“, wollte Uruha wissen, war er mit der gesamten Situation einfach nur überfordert.
 

„Nichts“, zuckte der Bassist mit seinen Schultern. „Du bist einfach nur zu süß“, grinste er, während seine Hand an den Seiten des Jüngeren entlang glitt, was nur die Hitze in dem Gitarristen neu entfachte. „Ich bin nicht süß“, erwiderte Kouyou leise aber ohne irgendwelchen Widerstand in seiner Stimme, hatte Reita ihn schon längst wieder in seiner Hand. Unwillkürlich drückte er sich den Zärtlichkeiten des Bassisten entgegen. „Du hast recht Kou. Du bist nicht süß, sondern heiß wie die Sünde und ich...“ Reita schloss seine Augen und griff sich an seinen Hals, an dem er einmal entlang fuhr. Ein heißeres Stöhnen kam aus seiner Kehle, bevor er erneut seine Augen öffnete und Kouyou lächelnd ansah. „...und ich liebe die Sünde“, fügte er rau hinzu. Was dies aber genau bedeuten sollte, ließ der Bassist offen. Viel lieber streichelte er noch einmal über Uruhas Seite, seinen Arm und schließlich seiner Brust. Wie unabsichtlich strich er mit seinen Fingern über Kous Brustwarze, um sich dann seinen Weg südlich zu suchen. Als er am Bauchnabel des Größeren anlangte, umkreiste er diesen, während er sanfte, kleine Küsse von Uruhas Ohr zu dessen Mundwinkel platzierte. Als sich Kouyou immer noch nicht wehrte und stattdessen immer mehr zu keuchen begann, bewegte Reita seine Finger noch weiter nach unten, bis er an Uruhas Hosenbund hängen blieb. Erneut grinste der Blonde und strich mit seiner Hand an Kous Hosenbund entlang. Als er am Knopf ankam, krallte er sich in den Bund fest und zog den Gitarristen mit einen Ruck zu sich. Erschrocken keuchte Kou auf. Seine Augen weiteten sich und er konnte diese Grinsen des Bassisten nur zu deutlich sehen. Einen Moment standen die beiden Männer so da. Es schien so, als wäre die Zeit stehen geblieben, als sie gegenüberstanden und sich einfach nur ansahen. Schließlich wollte der Leadgitarrist die Situation auflösen, wurde es ihm langsam peinlich. Aber Reita hatte andere Pläne. Als sich Uruha zu bewegen begann legte er seinen Arm um dessen Nacken, zog ihn so nahe an sich, das man glauben konnte, dass nicht einmal ein Haar mehr zwischen sie passen würde. Hart legte er seine Lippen auf die passende Gegenstück, wurde dann aber schnell weich und sanft. Vorsichtig spielte er mit Kous Lippen, zog zärtlich an ihnen, biss sanft in diese verlockende Fülle, nur um sie dann erneut mit seinen Lippen liebevoll zu um spielen.
 

Eine ganze Weile küssten sich die Musiker auf diese Weise und auch wenn in Kouyou der Wunsch erweckt wurde diesen zu intensivieren, tat er dies nicht. Auch Reita schien den Kuss auf diese Weise zu genießen und zu wollen, konnte man es an seinen Lauten die er von sich gab hören.

Uruha der schön lägst erneut die Arme um Reitas Nacken liegen hatte, begann vorsichtig mit dessen Haare zu spielen, doch bevor er das Spiel intensivieren konnte, oder das Alles hier weiter ging löste Reita den Kuss und trat einen Schritt zurück um sich von seinem Freund zu lösen.
 

Wieder grinste er Uruha an, als er sich schon auf den Weg machte den Raum ohne ein weiteres Wort zu verlassen.
 

„Warte“, versuchte der Gitarrist ihn aufzuhalten. „Was sollte das? Was willst du von mir?“, fragte er den Blondschopf heißer. Reita drehte sich halb zu Kouyou und sah ihn mit einem undurchdringlichen Blick an. „Was willst du von mir Kou?“, fragte er ihn. Ohne ihn zu Wort kommen zu lassen, zuckte der Bassist mit seinen Schultern. „Wir werden sehen Kou“, fügte er in einem emotionslosen Ton hinzu, um dann den Raum endgültig zu verlassen.
 

Vollkommen verwirrt und überfordert mit der Situation blieb der Gazegitarrist zurück. Ja, er hat die Berührungen und Küsse des Jüngern genossen und ja er wollte mehr davon, schließlich liebte er ihn schon lange. Aber was wollte der Bassist von ihm? Was sollte das Alles? Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Sollte er etwa auch Gefühle für ihn hegen? Aber was war dann mit Takanori? Wollte er nur Sex? Das holte er sich doch immer bei Fremden, die er in Hostclubs, Bars oder sonstige Clubs abschleppte. Um so länger er darüber nachdachte, um so unsicherer wurde er. Er würde es wohl abwarten müssen und sehen welche Schritte der Bassist als nächstes tun würde. Uruha selbst würde sich Reita nicht nähern, da er nicht wollte dass der Blonde dachte er wäre ihm schon verfallen, auch wenn dies eigentlich der Wahrheit entsprach.
 

Als ihm bewusst wurde, dass er viel zu lange von den andern Bandmembers getrennt war, entschloss er sich zu den Anderen zu gehen, damit diese nicht mehr auf ihn warten mussten. Entschlossen stellte er sich an das Waschbecken um sich erneut das Gesicht zu waschen, als er inne hielt. Warum ist kein Anderer hier herein gekommen? Hatte Reita schon im Vorfeld dafür gesorgt, dass sie nicht entdeckt wurden? Nur kurz ging er diesen Gedanken nach, wusste er doch, dass er auf diese Fragen niemals eine Antwort erhalten würde. Da es sich nicht lohnte darüber nachzudenken, wischte er sich mit einem Papierhandtuch aus dem Spender sein Gesicht trocken.
 

Auf dem Rückweg zum Bandraum fiel ihn ein, dass sie nach einem Live meist etwas aßen, tranken und ein klein wenig feierten, wozu er aber heute keine Lust hatte. Kouyou hoffte, dass die anderen von the GazettE vor Erschöpfung selbst nur noch nach Hause wollte.
 

Als er den Bandraum betrat und seine Freunde sah, lächelte er sie liebevoll an. „Leute lasst uns nach Hause. Ich habe keine Lust mehr“, kam es von ihm in der Hoffnung, dass sie ihm zustimmen würden.

Life is a Rollercoaster

Es war der Abend des 28. Dezember und ab morgen hatte die PSC bis zum 3. Januar geschlossen. Kaori hatte sich bei Uruha untergehakt, als sie vor dem Gebäude standen, in der die PS Company ihren alljährlichen Vergiss-das-Jahr-Versammlung, dem sogenannten Bōnenkai veranstalteten. Das Trinkgelage war kein offizieller Teil des japanischen Silvester, hatte sich aber bei den meisten Firmen in der Zwischenzeit als Tradition etabliert. Bei dieser Gelegenheit konnten sich die Musiker etwas Luft machen, wenn sie etwas gegen die Leitung der PSC einzuwenden hätten, ohne mit irgendwelche Konsequenzen rechnen zu müssen, was aber niemand jemals getan hatte.
 

Als der Gitarrist zu seiner Begleitung sah, musste er lächeln, denn die junge Japanerin trug selbst ein Lächeln auf ihren Lippen, das sie nur bezaubernder machte. Man sah ihr an, dass sie sich auf diesen Abend freute, etwas was nicht verwunderlich war, da sie nach langer Zeit Kouyou und auch etliche andere Musiker wieder sah, die sie durch den Gitarristen kennen gelernt hatte.
 

Normalerweise war es nicht üblich Jemanden mit zu bringen. Schließlich war dies ein Firmenfest und keine öffentliche Veranstaltung. Aber Kouyou hatte sich schon immer darüber hinweg gesetzt und Kaori mit genommen. Er mochte es Zeit mit ihr zu verbringen, auch oder gerade weil sie sich so selten sahen. Dennoch hat sich ihre Freundschaft aus der Kindheit über all die Jahre gehalten und hatte sich sogar noch vertieft. Wenn Uruha ein Problem hatte, es ihm nicht gut ging, oder sonst etwas war, so war sie die Erste, die davon erfuhr. Die Dunkelblonde war auch die Einzige, die von seiner unerfüllte Liebe zu Reita wusste und dennoch zertrat sie dieses Thema nicht, sondern wartete immer darauf, dass der Gitarrist damit begann. Trotzdem hielt sie sich nie mit ihrer Meinung zurück und hatte ihm mehr als einmal gesagt, dass er es Akira gestehen sollte. Kouyou wusste dass Kaori damit recht hatte, aber die Angst vor einer Ablehnung war zu groß.
 

„Na Süße, wen willst du heute um deinen süßen Finger wickeln?“, fragte der Leadgitarrist mit solch einen breiten Grinsen, dass Jeder erkennen konnte, dass er dies nur als Scherz meinte. Kaori boxte ihn leicht in die Seite. „Wenn dann nur dich Onii-chan“, lachte die Jüngere. Kaori hatte Uruha in Kindertagen so genannt und es beibehalten. Natürlich war er nicht ihr älterer Bruder, aber die emotionale Bindung war so groß, dass sie diesen Namen für passend empfunden hatte und auch der Leadgitarrist mochte den Titel, da er ebenso empfand. Ein Lachen entkam den Mund des Größeren. „Und ich dachte du willst einen jüngeren Musiker. Es stehen genug zur Auswahl“, erwiderte der Gazemember, was Kaori nur müde lächeln ließ. „Keiner kommt an dich ran, du bist doch mein Onii-chan.“ Kouyou lächelte seine Freundin an, waren ihre Worte wie Balsam, als seine Gedanken zu Reita gingen. „Kaori...Reita....wenn du Akira heute siehst....ich muss wissen, ob er sich wirklich so um Ruki bemüht, oder ich es mir nur einbilde. Bin ich etwa so eifersüchtig auf Takanori, oder ist das Alles doch wahr? Und wenn es wahr ist... warum Kao? Warum das auf der Toilette? Ich bin so verwirrt...noch immer.“ „Ich weiß es auch nicht, aber ich verspreche dir, dass ich auf Reita und Ruki achten werde“, versprach die Psychologiestudentin, als sie das Gebäude betraten und in das großzügige Foyer gelangten. In dem hellen Raum standen einige Grünpflanzen und hinter der Garderobentheke nahmen drei hübsche Helferinnen die Mäntel entgegen.
 

„Darf ich?“, konnte man galant von Kouyou hören, als er sich von Kaori löste um ihr aus dem Mantel zu helfen, damit er ihn zur Garderobe bringen konnte. „Gerne“, bekam er zu Antwort, was den Gitarristen dazu veranlasste sich ansatzweise zu verbeugen, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzte. Als er ihre Mäntel zur Garderobe brachte, spürte er den Blick seiner Freundin auf sich, was ihn lächeln ließ und so die Fragen der Garderobiere überhörte. Er nahm nur die Marken wortlos entgegen, um sich dann wieder Kaori zuzuwenden. Kouyou reichte der jungen Frau ihre Marke und steckte seine eigene in die Hosentasche. Er durfte sie jetzt nur nicht verlieren. Aber darüber machte er sich keine Sorgen. Nicht so wie Kaori, die ihre Hand ausstreckte um auch seine Marke an sich zu nehmen. „Gib sie mir Onii-chan. Ich steck sie in meine Tasche. Zur Sicherheit“, lächelte sie ihn an. Ohne weiter darüber nachzudenken reichte der Gitarrist seiner Freundin das Gewünschte, war es in ihrer Tasche wirklich besser aufgehoben. „Arigatou, Kao-chan.“ Sanft strich er mit seinem Daumen über ihre Wange, löste diesen aber schnell wieder und reichte ihr nach westlicher Manier den Arm. „Wollen wir?“, fragte er die Dunkelblonde, die nur nickte.
 

Der eigentlich Festsaal lag hinter einer Tür und wenn das Bōnenkai, eigentlich in der Regel nur ein Saufgelage war, so war dies nicht bei der PSC der Fall. Der Saal war in rot und weiß mit Luftballons, Girlanden, Luftschlangen und jede Menge Konfetti dekoriert. Es gab ein DJ der auflegte und eine große Tanzfläche. Überall waren kleine runde Tische verteilt, an denen man essen und trinken konnte. An einer Wand war ein riesiges Buffet aufgestellt, mit allem was das Herz begehrte und an der anderen Seite gab es eine Bar mit zwei Barkeeper, die ihre Arbeit verstanden. Die Company hatte wirklich an alles gedacht und der Abend konnte nur ein Erfolg werden.

Anerkennend pfiff Uruha kurz, um sich dann im Saal umzusehen. Dieser war schon mit Musiker und anderen Angestellten der PSC gefüllt, so dass es schwer werden würde Jemanden zu finden, waren noch immer nicht alle anwesend. Um ehrlich zu sein interessiert ihn sowieso nur Reita, alle anderen verblassten neben ihm. Suchend sah er sich um, konnte aber den Bassisten nirgendwo ausmachen. Ein Seufzer wollte über seine Lippen, denn er allerdings unterdrückte. „Du schaffst das schon“, ermutigte Kaori ihren Freund, schien sie genau zu spüren, was in ihm vorging. Ihr Lächeln war so ermutigend, dass Kouyou nur nicken konnte. Schnell straffte er sich und drehte sich zu ihr. „Möchtest du etwas essen?“, fragte er die Dunkelblonde, die allerdings schnell ihren Kopf schüttelte und auf Miyavi zeigte, der bald das Label verlassen würde. „Ich möchte mit Takamasa sprechen. Ich glaube nicht, dass ich ihn noch oft zu Gesicht bekommen werde. Möchtest du mit, oder...?“ „Ich hole mir lieber erst einmal ein Bier und dann... mal sehen“, erwiderte der Gefragte. Es war nicht so, dass er Miyavi nicht mochte, aber auf dessen Scherze hatte er gerade keine Lust. „Okay. Wir sehen uns später“, antwortete die junge Japanerin, „pass auf dich auf“, flüsterte sie, hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Wange, um dann zwischen den Musikern zu verschwinden. Kouyou ging an die Bar, holte sich sein Bier, um sich dann rückwärts an diese anzulehnen. Seine beide Arme hatte er angewinkelt und die Ellenbögen auf die Theke abgelegt. In dieser Haltung sah er sich erneut im Saal um, wobei er hin und wieder einen Schluck aus seiner Flasche nahm.
 

Alle Männer hatten dunkle Anzüge und die Frauen wundervolle Abendkleider an. Fast bedauerte der Gitarrist diesen Umstand, sah Reita in seinen Bühnenoutfits jedes mal so heiß aus, dass alles in ihm vor Verlangen brannte. Vielleicht war es aber gut, dass er hier nicht so aufkreuzen würde, wollte er bei seinem Anblick nicht schmelzen wie ein Eisblock im Sommer. //Obwohl, im Anzug sieht er genauso perfekt aus, wie in seinen Outfits und wenn er noch seinen halben Iro stylt ist es sowieso um mich geschehen//, gab sich der Leadgitarrist innerlich schon geschlagen. Mit den Jahren wurde es immer schwerer Akira anzusehen, ohne dass seine Liebe und sein Verlangen in ihm überströmte und er sich zwingen musste normal mit dem anderen Mann um zu gehen.
 

„He Kou-kun, hast du mich nicht gesehen, oder warst du mit deinen Gedanken bei Jemand anderem“, wurde er plötzlich von Ruki aus seiner Gedankenwelt gerissen, wobei er ihm sanft in die Seite boxte. Seine Augenbrauen hoben und senkten sich schnell und ein breites Grinsen lag auf den Lippen des Vocals. „Hä...?“, kam es nicht gerade geistreich von dem Älteren, was ein Lachen von Takanori zur Folge hatte. „Wo ist sie denn? Und wie lange dauert es noch bis ihr ein Paar werdet?“, sprudelte es aus dem Kleinsten der Band. Verwirrt zog Uruha seine Augenbrauen zusammen. „Von wem redest du Takanori?“, wollte er immer noch verwirrt wissen. Ruki klatschte leicht mit seiner Hand gegen Kouyous Stirn. „Kaori. Wen den sonst? Sie ist die Einzige mit der man dich sieht. Also wo ist denn deine Süße?“, bekam der Ältere seine Erklärung. //Oh Kaori. Er glaubt ich stehe auf Kaori. Gut, sehr gut. Wenn er das glaubt, dann tun es auch alle anderen. Keiner muss wissen, dass es Akira ist, nach dem ich mich sehen//, ging es erleichtert durch Uruhas Kopf, war er kurz erschrocken, da er geglaubt hatte, dass seine heimliche Liebe nach all der Zeit nun heraus gekommen wäre. Die Erleichterung konnte man an seinem Gesicht ablesen, doch ging der Sänger nicht darauf ein. Entweder hatte er sie nicht gesehen, oder er ignorierte sie. Bei dem Jüngeren wusste man dies nie so wirklich. „Sie wollte mit Takamasa sprechen, irgendwo dort drüben.“ Kouyou zeigte mit seinem Finger in die Richtung, in der er zuvor Miyavi ausgemacht hatte. Ruki sah in die Richtung und nickte. „Dann werde ich mal die Kleine suchen und falls du Akira siehst, sag ihm dass ich mir schon selbst einen Drink besorgt habe. Er hat mir zu lange gebraucht“, lachte der Sänger, bevor er schon in der Menge verschwand.
 

Der Bassist wollte was? Hatte er sich nicht getäuscht? Wollte Reita wirklich etwas von Ruki? Warum? So viele Fragen irrten in seinem Kopf, dass er gar nicht daran dachte dass Reita wohl auf den Weg zur Theke war, an der er stand. Vielleicht wäre er dann geflohen, oder er hätte auf ihn gewartet, nur um ihm heute Abend wenigstens einmal allein und etwas nahe sein zu können. Aber diese Entscheidung musste er ja aufgrund der Situation nun nicht treffen.
 

„Hi Süßer?“, hörte er plötzlich ein Rauen an seinem Ohr und spürte einen Zeigefinger an seinem Hals der eine gerade Linie nach unten zog. Empört wollte Uruha schon etwas sagen, als er Reitas Stimme erkannte. Ein leichtes Zittern ging durch seinen Körper, den der Bassist auf jeden Fall mitbekommen hatte, war er noch näher an den Leadgitarristen getreten. Kous Nackenhaare stellten sich auf und der Bariton des Bassisten hinterließ ein wohlige Gefühl in seiner Magengegend und dessen heißer Atem tat sein übriges, dass Uruha eine Gänsehaut bekam. „Hast du an mich gedacht und mich vermisst?“ wollte Reita wissen mit einer viel raueren Stimme, als er sie für gewöhnlich hatte. Wieder hatte Kouyou dieses Gefühl und sprach es den berühmten Schmetterlinge im Bauch zu, dass er immer in der Gegenwart des Kleineren empfand. Uruha wollte sich gerade dazu äußern, als er den Finger des anderen Gazemembers auf seinen Lippen spürte und ihn somit am reden hinderte. „Du musst es nicht sagen. Du willst mich Kou. Die Reaktionen deines Körpers verraten dich.“ Kaum waren die Worte verhallt spürte er die weichen, vollen Lippen Akiras einen Wimpernschlag lang auf seinem Hals. Endlich konnte Kou reagieren und drehte seinen Kopf zu Reita, um ihn anzusprechen. Nur stand er schon nicht mehr an dieser Stelle. Kouyou konnte ihm nur noch hinterher sehen, wie er mit zwei Drinks in den Händen in der Menge verschwand.
 

//Kao. Ich muss Kao finden.// Wie gehetzt sah er sich im Saal um, musste er doch dringend mit seiner Freundin sprechen, damit er das eben Geschehene verstehen und verarbeiten konnten. Da er sie auf diese Weise nicht entdecken konnte, machte er sich auf den Weg durch die Menge in die er zuvor Ruki geschickt hatte, in der Hoffnung sie zu finden. Es dauerte eine Weile, bis er seine Kindheitsfreundin bei Byou den Vocalist der Band SCREW entdeckte. Gerade hörte er das glasklare Lachen Kaoris, als er ihr Handgelenk packte und sie etwas unsanft an sich zog. „Ich muss mit dir reden Kao. Es ist dringend. Bitte lass Byou stehen und komm mit mir“, bat er sie eindringlich, wobei er kurz einen entschuldigen Blick dem Sänger zuwarf. Man sah es der Psychologiestudentin an, dass sie verärgert war. Allerdings nur so lange bis sie in Uruha Gesicht sah. Kaori hatte sofort verstanden, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Das irgendetwas passiert sein musste dass Uruha so aufgelöst war. „Gomen nasai Byou, aber...“, mehr sagte sie nicht und sah dann zu Kouyou. Byou winkte nur ab und drehte sich zu Kazuki dem Leader seiner Band.
 

„Komm“, hastig zog Kou Kaori hinter sich her. Raus. Er musste hier raus und das schnell. Kaum hatten sie den Saal verlassen und die Tür ist hinter ihnen zugefallen, sah er sich fieberhaft um, suchte er nach einem Ort an denen sie alleine sein konnten. „Lass uns raus, da sind wir ungestört“, kam es liebevoll von der jungen Frau, wand sich aus seinem Griff, um an der Garderobe ihre Mäntel zu holen. Kou sah ihr ungeduldig nach. Er wusste dass Kaori recht hatte. Vor dem Gebäude waren sicherlich kaum Menschen, dass sie sich ungestört unterhalten konnten. Uruha hätte sicherlich ihre Mäntel vergessen, war er emotional so aufgewühlt, dass er gar nicht an solche Banalitäten dachte. Später hätten sie gefroren, aber Kaori dachte wieder ein mal weiter als er. Uruha wusste was für ein Glück er mit ihr hatte, war sie Tag und Nacht für ihn da. Immer wenn er sie brauchte war sie zur Stelle, außer sie hatte eine Vorlesung. Aber wenn dies der Fall war rief sie ihn jedes mal danach an um sich zu erkundigen was er denn von ihr gewollt hatte. Liebevoll lächelte er sie an, auch wenn sie es nicht sehen konnte, da sie noch immer mit dem Rücken zu ihm an der Garderobe stand. Mit großen Schritten lief er auf sie zu, als sie sich zu ihm drehte. Er half ihr in den Mantel, bevor er seinen schnell überstreifte. Noch immer hatte es der Musiker eilig, auch wenn sich die Hitze, die Reita in seinem Körper hinterlassen hatte sich langsam verflüchtigte. „Lass uns gehen“, krächzte er. Kaori nahm lächelnd seine Hand und führte ihn nach draußen.
 

Nachdem sich die Frau an Uruhas Seite kurz umgesehen hatte, führte sie ihn an die rechte Seite des Gebäudes. Die Stelle war kaum beleuchtet, aber eine kleine Bank stand in der Nähe der Wand. Auf dieser ließ sich Kaori nieder, während Kouyou sich an die Wand lehnte und mit seinem linken Fuß sich an dieser abstützte. Nervös und mit einer leicht zitternde Hand zog er einer seiner Light Zigaretten aus der Packung in seiner Manteltasche und zündete sie an. Kaori bot er keine an, da er wusste, dass sie nicht rauchte und es auch missbilligte dass er es tat. Dennoch hatte sie ihm nie deshalb eine Moralpredigt gehalten. Kouyou fand das mehr als gut. Er wusste selbst dass dies eine schlechte Angewohnheit war und hatte auch mehrmals versucht es aufzugeben. Aber bisher ohne Erfolg. Es war nun einmal eine Sucht. Eine Sucht wie es Reita für ihn war. Zumindest kam es ihm so vor.
 

Tief inhalierte er den giftigen Rauch, um ihn dann wieder aus seinen Lungen zu entlassen. Kouyou sah in die sternenklaren Nacht, während er still einen weiteren Zug nahm. Eine ganze Weile stand er schweigend da und blies den blauen Dunst in Richtung Himmel, während Kaori ihn ansah und ihm die Zeit gab die er brauchte.
 

Wie lange er brauchte, bis er endlich zu reden begann, konnte er nicht sagen, doch irgendwann sah er die junge Frau an. „Kao... Akira... Ich weiß nicht wie ich anfangen soll“, kam es stockend von dem Älteren. Kaori stand auf und legte ihre Arme um ihn. Sanft drückte sie sich an ihn und strich beruhigend über seinen Hinterkopf. „Was hat er denn wieder getan Onii-chan“, wollte sie wissen, wobei sie ihn nicht aus ihren Armen entließ. Viel mehr legte sie jetzt auch noch ihren Kopf an seine Brust. Tief atmete Uruha ein, bevor er ihren Hinterkopf streichelte. Seinen Kopf legte er in den Nacken, während sein Blick zu den Sternen ging. Seine halb gerauchte Zigarette warf er auf den Boden und gab ihr mit seinem Fuß den schnellen Tod. Erneut streichelte er Kaoris Kopf. Der Gazemember genoss den Augenblick, genoss es wie sich seine Freundin in seinen Armen anfühlte und spürte wie die Ruhe langsam wieder in ihn kehrte.
 

„Sind sie nicht faszinierend?“, fragte er seine beste Freundin ohne eine Antwort zu wollen, während sein Blick dem nächtlichen Himmel zugewandt war. „Die Sterne symbolisieren so viel. Nicht nur Romantik, Geheimnis, Individualität und Unendlichkeit, sondern sie stehen auch für Schutz und dienen als wegweisende Begleiter. Man fühlt sich so klein und unbedeutend unter ihnen und dennoch wollte ich jetzt nur eine Sternschnuppe sehen wollen“, kam es fast schon ehrfurchtsvoll von dem jungen Mann. Es war nicht so, dass er ans erfüllen der Wünsche glaubte, aber schaden konnte es ja auch nicht. „Romantik“, flüsterte er. „Kao glaubst du, dass Akira und ich...“, schnell unterbrach er sich wieder und winkte heftig ab. Vielleicht eine Spur zu übertrieben, aber er wollte diesen Gedanken erst gar keinen Raum lassen. „Vorhin, als ich an der Bar stand, war plötzlich Akira neben mir. Kao er.... er weiß genau wie er mich reizen muss, dass ich alles um ihn herum vergesse und dann hatte er auch noch die Frechheit mich zu fragen, ob ich an ihn gedacht und ihn vermisst hatte. Natürlich habe ich das, aber ich wollte es verneinen. Nur kam ich gar nicht dazu etwas zu sagen. Der Arsch meinte, dass er wisse, dass ich ihn wolle, da mein Körper mich verraten würde. Am liebsten hätte ich ihm eine rein geschlagen, oder geküsst. In diesem Moment hätte ich gern beides getan. Kao, der Mann bringt mich um den Verstand. Ich weiß einfach nicht wie ich mich verhalten soll. Bevor ich reagieren konnte verschwand er mit zwei Drinks in der Hand. Natürlich für Ruki...“, seine Stimme schwankte zwischen Aufgelöst, Ärgernis und Verachtung als er den Namen des Sängers nannte. Uruha mochte Ruki, das war nicht das Problem. Es war viel mehr, dass Reita alles versuchte dem Bandjüngsten jede Annehmlichkeit zu ermöglichen. Uruha wusste dass es Eifersucht war, was er empfand, was er aber so nicht benennen wollte.
 

„Woher weißt du, dass der Drink für Ruki war“, wurde Kou gefragt. „Takanori war kurz vor ihm bei mir. Durch ihn weiß ich es, wollte Aki ihm doch einen Drink besorgen.“ Tief seufzte der Gitarrist. „Ich will ihn Kao. Mehr als ich sagen kann. Aber ich will seine Liebe nicht nur seinen Körper. Ich will mit ihm zusammen sein und ihn nicht teilen müssen. Er macht mich verrückt. Ich weiß nicht wo ich bei ihm stehe, was er wirklich will. Diese Ungewissheit ist schlimmer zu ertragen, als es war, meine Gefühle bis jetzt geheim zu halten.“ Sanft strich Kaori über die Wange des Mannes. „Du solltest dich nicht so quälen Onii-chan. Sag es ihm endlich. Mach deinen Standpunkt klar. Reita muss wissen was du empfindest und dass du kein Spielzeug bist. Er tut dir sonst nur weh.“ Abwehrend sah Kou die junge Frau an. „Das...das kann ich nicht. Was wäre, wenn das alles nur Spaß für ihn ist und durch mein Geständnis etwas zwischen uns zerbrechen würde. Kao, lieber nehme ich nur seine Freundschaft, als ihn ganz zu verlieren. Wie sollte ich unter solchen Umständen weiter in seiner Nähe sein? Das würde sich nur negativ auf GazettE auswirken. Das ist unmöglich“, ereiferte sich der junge Mann. Kaori konnte dazu nur den Kopf schütteln. „Kou, wenn du nichts sagst, wird es nur schlimmer. Du willst ihn, siehst ihn fast jeden Tag. Du kannst deine Gefühle nicht auf Dauer unterdrücken. Du merkst doch selbst, wie viel schwerer es jeden Tag wird. Selbst wenn Reita nichts von dir will, so hört er dann zumindest auf mit dir zu spielen. Wenn du es für dich behältst, wird es eher GazettE zerstören, als wenn ihr ein für alle male die Fronten geklärt habt“, versuchte die junge Frau ihm erneut ins Gewissen zu reden. „Nein“, erwiderte der Leadgitarrist energisch. Langsam löste sich Kaori von dem Gitarristen und sah ihn an. „Denk darüber nach, das ist der einzige Rat, den ich dir geben kann. Ich werde jetzt zurück in den Saal gehen. Kommst du mit oder brauchst du noch ein paar Minuten für dich?“, wollte sie von ihm wissen. „Ich komme gleich nach. Ich rauche nur noch eine Zigarette“, erwiderte Uruha mit einem ernstgemeintem Lächeln. Ein kleines Nicken bezeugte, dass Kaori verstanden hatte. „Ich warte drinnen auf dich Onii-chan“, ließ sie noch verlauten, bevor sie sich abwendete um sich wieder unter die Musiker zu mischen.
 

Kouyou nahm seine Zigarettenpackung zur Hand und zog mit seinen Lippen einen neuen Glimmstängel aus ihr. Nachdem er die Packung verstaut und die Zigarette angezündet hatte, lehnte er sich wieder an die Wand an. Tief zog er den blauen Rauch ein, entließ ihn wieder aus seiner Lunge und sah diesem nach, wie er in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Eine ganze Weile stand er alleine in dieser Ecke und hörte mit geschlossenen Augen den Geräuschen zu, die ihn umgaben. Als er Schritte näher kommen hörte öffnete er seine Seelenspiegel, doch sah er nicht zu den Ankommenden. „Auch auf der Suche nach einem stillen Eckchen, in der man in Ruhe seiner Sucht frönen kann“, fragte er dem Unbekannten mit einem aufgesetzten Lächeln.
 

„Nein. Ich war auf der Suche nach dir“, hörte Kou die ihm wohlbekannte Baritonstimme. Erschrecken, Überraschung, Fluchtgedanke und der Wunsch zu bleiben, um erneut etwas mehr von dem Bassisten zu erhalten, durchströmten den Gitarristen, so dass er Reita mit aufgerissenen Augen ansah. „Akira...“, flüsterte der Jüngere, wusste er wieder einmal nicht was er sagen oder denken sollte. Seine Gefühle fuhren Achterbahn und machten ihn schwindelig.
 

Der Blonde sah verdammt umwerfend aus mit seinem gestylten Iro, dem dezenten Make up und seinem obligatorischem Nasenband. Kouyou konnte gar nicht anders, als anerkennend einen Pfiff über seine Lippen zu lassen, hatte er vorhin im Festsaal nicht die Möglichkeit gehabt den Bassisten sich genau anzusehen, was er jetzt ausgiebig nachholte. Reita lachte nur, als er die Reaktion des Gazettegitarristen wahrnahm. „Gefällt dir was du sieht?“, grinste er und umschloss das Handgelenk des Größeren. „Ich weiß dass es dir gefällt und du willst mich anfassen. Richtig?“, fügte er hinzu. Kou wusste, dass Reita in Wirklichkeit gar keine Antwort wollte, liebte dieser es doch die Zügel komplett in der Hand zu haben. Deshalb versuchte er es erst gar nicht. Der Blonde führte Uruhas Hand zu seiner Brust, hielt aber kurz davor an, so dass nicht einmal Kouyous Fingerspitzen den begehrten Körper vor ihm erreichen konnte.
 

Ein Grinsen umspielte die Lippen des Älteren, als dieser ruckartig das Handgelenk des Gitarristen über dessen Kopf an der Wand pinnte. Mit seiner anderen Hand fischte er nach Kous anderen Arm, um auch dieses Handgelenk über den Kopf Uruhas festzuhalten. Schnell schob er beide Handgelenke so zusammen, dass er sie mit einer Hand fest pinnen konnte. Mit den Fingern seiner nun freien Hand strich er sanft über Kouyous Wange und dessen Hals entlang. „Bereit für ein bisschen Spaß“, raunte Reita in das Ohr des anderen Mannes, dessen Atem schon jetzt viel zu schnell ging. Sanft biss er in dessen Ohrmuschel und ließ dann seinen heißen Atem darüber fahren.
 

„Sag bloß nicht wieder, dass du auch nur ein Mann bist. Dieser Spruch war schon beim letzten mal so alt und abgedroschen, dass es eine Schande war“, versuchte Kou sich ein Rest Würde zu erhalten und nicht wieder völlig zu Wachs unter den Behandlungen des Kleineren zu werden. Reita lachte erneut. „Mein Süßer hat also Ansprüche?“, kam es amüsiert vom Bassisten. „Erstens bin ich nicht dein Süßer und zweitens...“, begann der Gitarrist, als er mit einem Kuss unterbrochen wurde. Überrascht erstarrte Uruha für einen Moment, bis seine aufgebaut Mauer in seinem Inneren zerfiel und er den Lippen des Anderen erlegen war. So gut er konnte beteiligte er sich an dem Spiel ihrer Lippen, konnte er dies nur genießen. Als er dann aber die Zunge des Bassisten an seinen Lippen spürte, wie er diese nach fuhr und versuchte in seine Mundhöhle zu gelangen, seufzte er in die Vereinigung ihrer Lippen. Dies nutzte Reita schamlos aus. So schnell Kouyou nicht einmal denken konnte war Reitas Zunge in seiner Mundhöhle, die er ausgiebig erforscht, um sich dann einen kleinen Tanz mit seiner Zunge zu liefern. Zuerst war der Kuss sanft und liebevoll, aber um so länger er anhielt um so wilder und leidenschaftlicher wurde er und auch wenn Kou sich unter Reita schon leicht wand und leise keuchte, schien dies dem Bassisten nicht zu reichen.
 

Seine freie Hand die bis dahin an Kouyous Seiten entlang gewandert und dessen Mantel geöffnet hatte, schob er nun unter das Hemd, dass der Jüngere trug. Harsch zog der Gitarrist die Luft ein. Reita grinste nur, um dann den unterbrochenen Kuss erneut aufzunehmen. Bereitwillig erwiderte Kou den Kuss und ließ diesen seinerseits drängender werden. Der Gitarrist wusste, dass er sich Akira vollkommen ausliefert, was ihm gerade aber völlig egal war.
 

„Sag dass du mich willst. Dass du mehr von mir willst?“, kam es schwer atmend von Reita, was Kouyou teilweise wieder in die Realität brachte. Erniedrigen wollte er sich nicht. „Nein“, keuchte er deshalb energisch. „Du sträubst dich?“, grinste der Blonde und fuhr mit seinen Fingern sacht über die Brustwarzen des Jüngeren.Sanft spielt er mit diesen, zog leicht daran oder drehte sie sanft, was Kou wieder abdriften ließ, während er ihn erneut leidenschaftlich küsste. „Sag es Kou. Ich will es hören. Sag: Ich will dich“, keuchte der Blonde.
 

„Das werde ich nicht“, erwiderte Kou erneut, bevor er laut stöhnen musste, hatte Reita doch in seinen Hals gebissen. Nicht so fest dass es blutete, aber hart genug dass man Abdrücke seine Zähne sehen konnte. Liebevoll küsste er die leicht schmerzende Stelle, kühlte sie mit seiner Zunge um sie erneut zu küssen. Immer wieder küsste Reita den Hals des Größeren, liebkoste diesen auf allen möglichen Arten, ohne dabei zu vergessen Kouyous Brustwarzen zu reizen, was einen heißen Schauer und eine Gänsehaut nach der anderen bei dem Gitarristen hinterließ. Das Einzige was Kou nur noch wollte war mehr. Mehr von dem Bassisten, mehr von den Emotionen und mehr von der Lust auf den anderen Mann. Er konnte sich nur noch Reita hingeben, sich unter ihm winden und genießen was er bekam.
 

„Sag es“, hörte Kou den Bassisten wie aus weiter Ferne, war er dem Spiel jetzt vollkommen erlegen. Er konnte und wollte sich nicht mehr wehren. „Ja...ja Aki...ich will dich“, gab er schließlich stöhnen zu.
 

Urplötzlich ließ der Bassist von ihm ab und entfernte sich zwei, drei Schritte von ihm. Langsam strich er sich durchs Haar, darauf bedacht seinen Iro nicht zu zerstören. „Das ist alles was ich hören wollte“, grinste er, drehte sich um und ließ Kouyou alleine zurück.
 

Dieser starte ihm nach und fühlte sich einsam und leer wie noch nie. Wieder hatte Reita ihn stehen lassen und dies schmerzte. Kouyou wollte nur noch weg. Nachhause, weinen falls er dies dann wollte, oder einfach nur alleine sein. Die Lust und Freude an dem Fest war ihm vergangen und an Kaori dachte er auch nicht mehr. Und so machte er sich auf dem Heimweg, ohne noch einmal zurück zu sehen.

Misery

Als Kou die Tür seiner Wohnung öffnete, kam ihm eine Wärme entgegen, die ihn zu erschlagen schien. Der Gitarrist hatte zwar den Temperaturregler nicht auf hoch gestellt, dennoch war es für ihn in diesem Moment viel zu heiß. Schnell entledigte er sich im Flur seiner Schuhe und seines Mantels, den er an der Garderobe auf hängte, um dann die Heizung auszustellen und das Fenster in seinem Wohnzimmer weit zu öffnen. Tief atmete er die kalte Dezemberluft ein. Eine ganze Weile stand er am Fenster und genoss die fast schon schneidende Luft, die verhinderte, dass sich seine Tränen ihren Weg über sein Gesicht suchten. Er wollte nicht weinen. Diese Genugtuung würde er dem Bassisten nicht geben, auch wenn dieser sie gar nicht sehen würde.
 

Wütend darüber, dass ihn Akira so schnell aus der Fassung bringen konnte, wendete er sich vom Fenster ab und ging in den Essbereich, dass durch einen großen Kamin vom Wohnzimmer geteilt wurde. Die matte, pulverartige Ausstrahlung und das gemasertes Design der weißen Bodenfliesen ließen die Farbschattierungen lebendig wirken, war jede keramische Fliese aus dieser Serie ein Einzelstück. Aus dem weißen Sideboard an der Wand holte er eine Flasche Zarskaya Gold und ein original Grey Gose Vodka Glas. Eigentlich war das Glas, dass eine konische Form besaß ein Longdrinkglas, da aber Uruha vor hatte sich zu betrinken, erschien die Größe ihm geeigneter als ein Shotglas. Kouyou hatte ein Set der Gläser irgendwann einmal geschenkt bekommen, aber nie genutzt. Jetzt war es seiner Meinung nach Zeit dies nachzuholen. Mit dem Fuß schloss er die Tür des Sideboards und sah dass Etikett der Flasche an, als er zurück, um den Kamin ging und die Flasche samt Glas auf den weißen runden Tisch der vor seiner großen auch in weiß gehaltene Wohnlandschaft stand, stellte.
 

Bevor der Gazettegitarrist sich setzte umrundete er das Sofa, um seinen PC hoch fahren zu lassen. Uruha hatte Reitas Solos aus den Songs geschnitten, neu gemischt und dies auf seiner Festplatte verewigt. Kou wollte, nein er musste ihn jetzt hören, auch wenn er wusste dass dies ihn erneut schmerzen würde. Nach scheinbar endlosem Warten setzte er sich seinen kabellosen Kopfhörer auf, musste er die Musik laut hören und spüren wie der Klang des Basses in seinen Magen fuhr und ein Kribbeln hinterließ, dass ihn immer zufrieden seufzen ließ. Aus Rücksicht zu seiner Nachbarn benutzte er bei dieser Lautstärke immer die Kopfhörer. Ob er sich das Gefühl, dass er dabei empfand nur einbildete, oder es tatsächlich so war, wusste er nicht. Aber dies spielte auch keine Rolle.
 

Mit dem harten Rhythmus im Ohr und einem Lächeln auf den Lippen ging er auf dem braunen Holzboden zu seinem Sofa und ließ sich darauf fallen. Das indirekte Licht hat er zuvor gedimmt und den Kamin entfacht. Den Flachbildfernseher, der über die Flammen, die durch eine Glasfront abgeschirmt waren, hing, ließ Kou aus. Er hatte keine Lust sich bewegte Bilder anzusehen. Er wollte sich einfach nur betrinken und mit seinen Gedanken bei Akira sein.
 

Erneut nahm er den russischen Vodka an seinen zwei Griffmulden in seine Hand. Uruha wusste, dass sich hinter dem Porträt von Zar Peter dem Großen im Goldschnitt auf der Apothekerflasche sich ein samtiger Brand versteckte. Lindenblüten und eine Spur Lindenblütenhonig runden den Vodka geschmacklich ab und machen ihn sanfter. Das Wasser für diesen Vodka stammt aus dem Ladogasee, angeblich wird er abschließend durch Goldfilter geschickt und so mit 24 karätigem Gold verfeinert. Aber das Alles war dem Mann vollkommen egal, hatte er zu diesem Zeitpunkt nur sein Ziel im Auge, auch wenn man den Brand zwischen 16 und 18 Grad trinken sollte, damit sich der Geschmack vollkommen entfalten konnte. Aber die Flasche jetzt noch für eine Stunde in den Tiefkühler zu legen, damit er auf diese Temperatur herunter kühlte, dauerte ihm viel zu lange.
 

Nachdem er die Flasche geöffnet hatte, schenkte er sich ein Glas elegant und stilvoll ein. Rein wie das Wasser zeigte sich der Zarskaya Gold Vodka im Glas und entließ seine Duftnoten im Raum. Mit seiner freien Hand lockerte er den Konten seines Schlipses, dass dieser locker um seinen Hals lag. Erst jetzt lehnte er sich zurück und nahm einen kräftigen Schluck des Brands. Auf den unverzeihlichen guten Geschmack achtete der Musiker kein Stück, waren seine Gedanken schon längst wieder bei seinem Freund. Gedankenverloren drehte er das Glas in seiner Hand, bis er es erneut an seine Lippen setzte um den Rest in einem Zug zu leeren.
 

Kurz wollte er seinem inneren Drang nachgeben und das Glas an die Wand werfen. Allerdings tat er dies nicht, würde sich dadurch nichts an seiner Situation ändern. Stattdessen stellte er das Glas wieder auf den Tisch und nahm die Flasche zur Hand. Doch diesmal füllte er nicht das Glas, sondern setzte die Flasche an um aus ihr zu trinken, hoffte er auf diese Weise schneller betrunken zu sein und so seinem Schmerz wenigstens für ein paar Stunden zu entkommen.
 

In Gedanken sah er sich wieder an der Wand, spürte das Verlangen und die Hitze, die von Reita ausgegangen war und ein leises Stöhnen kam über seine Lippen, auf denen er noch die Gegenstück des Mannes spürte den er so liebte. Unwillkürlich legte er seine Finger auf seine Lippen und strich diese nach. Seine Augen hatte er längst geschlossen, wollte er doch unbedingt in dieser Traumwelt verweilen. Erneut spürte er das Verlangen, dass ihn angetrieben hatte dem Bassisten genau das zu geben was dieser wollte. Er hatte sich erniedrigt, hatte ihm gezeigt, dass dieser mit ihm spielen konnte, dass er die vollkommene Gewalt über den Gitarristen hatte.
 

Wut machte sich in Kouyou breit. Wut auf Reita, der seine Schwäche so gnadenlos ausnutzte. Aber auch Wut auf sich selbst, dass er dem Blonden nicht widerstehen konnte. Er wollte kein Spielball sein und dennoch hatte er sich genauso verhalten. „Du Arschloch... Scheißkerl...Fick dich doch“, kam es erbost über seine Lippen, bevor einen neuen Schluck des Vodkas zu sich nahm. Mit seinem Handrücken wischte er sich über seinen Mund, auch wenn auf diesem keine Rückstände des Alkohols war. „Ja, du bist ein Arschloch und ich ein Idiot dich gewähren zu lassen. Aber das war das letzte Mal. Ich schwöre es dir. Ich lass mich nicht benutzten. Geh doch wieder zu irgend einem Fremden und hol dir die Krätze“, war es aufgebracht von ihm zu vernehmen, auch wenn ihn niemand hörte.
 

Ein neuer Schluck des Vodkas ging durch seine Speiseröhre und ließ seinen Magen warm werden. Immer noch hörte er das Bassspiel des anderen Mannes, hatte er den Mix auf Dauerschleife gestellt und etwas brach in ihm. Seine Wut verrauchte genauso schnell, wie sie gekommen war und hinterließ nur noch Verzweiflung. „Warum Aki? Warum tust du mir das an?“ Die Tränen brannten in seinen Augen und wollten sich ihren Weg suchen, aber Kouyou versuchte diese zwanghaft zurück zu halten. Niemand war hier niemand würde es sehen, aber ein kleines bisschen Stolz dass er sich immer noch in ihm verbarg verbot es ihm.
 

Während er versuchte nicht zu weinen, trank er immer mehr, so dass sich die Flasche rasch zu Ende neigte. Irgendwann schlief er ein, wobei ihm sein Kopfhörer herunter rutschte. Ob es aus Erschöpfung oder die Folge des Alkoholkonsum war, konnte man nicht sagen, aber das spielte am Ende keine Rolle. Kouyou hatte sich in der Embryostellung auf seiner Wohnlandschaft zusammen gerollt, immer noch die Flasche in der Hand, die irgendwann zu Boden fiel und der Rest des Inhaltes sich auf seinem grauen Teppich ergoss, um dort eine kleine Pfütze zu hinterlassen. Unruhige Träume jagten ihn, in denen Reita die Hauptrolle spielte. Aus diesem Grund hörte er sein Smartphone nicht, dessen Ton ihn sonst aus dem Schlaf riss.
 

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Ein nerviges Dauerklingeln weckte den Musiker. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war und es war ihm auch egal, schließlich hatten sie bis zum dritten Januar frei. Erst danach müsste er wieder in die PSC. Wer störten ihn also um diese Uhrzeit und ließ ihn nicht seinen Rausch ausschlafen? Noch immer nicht im hier und jetzt setzte er sich auf und strich sich durch sein Haar. Langsam öffnete er seine Augen, was er lieber vermieden hätte, meldeten sich seine Kopfschmerzen mit immenser Intensität. Leise stöhnte der Gitarrist, als sein Blick zu Boden ging und er die Flasche Vodka auf dem Boden sah. „Shit“, entfuhr es dem Gazegitarristen und hob sie auf, um sie auf den Tisch zu stellen. Noch immer war etwas in der Flasche, doch Kouyou würde einen Teufel tun, diese zu leeren. Er beugte sich nach vorne und befühlte die Stelle an der der Brand ausgelaufen war. //Nass. Na super, das hat mir gerade noch gefehlt//, ging es durch seinen Kopf. Den Teppich würde er reinigen lassen müssen. Aber sein Holzboden würde wohl keinen Schaden nehmen. Zum Glück hat er sich damals für einen geölten Boden entschieden. So würde es ausreichen, die Stelle mit etwas Holzreiniger zu behandeln.
 

Noch immer war seine Türklingel nicht verstummt. Genervt stand er auf um die Tür für seinen Besucher zu öffnen, von dem er hoffte, dass dieser gleich wieder verschwand. Als Uruha die Tür öffnete und Kaori davor stand, versuchte er diese anzulächeln, was ihm aber vollkommen misslang, ließ der Kater, den er vom Vorabend hatte dies nicht zu. „Siehst du beschissen aus“, war das Erste was der Gitarrist zu hören bekam. „Danke für die Blumen, ich habe dich auch lieb“, erwiderte Kouyou. Er konnte es sich vorstellen, wie er aussehen musste, hatte er noch immer den Anzug von gestern an, der jetzt vollkommen zerknittert war. Seine Haare waren zerzaust und an seinem Gesicht konnte man sicherlich auch ablesen, wie er die Nacht verbracht hatte.
 

Kou trat etwas zur Seite, damit seine Freundin eintreten konnte. Im Eingangsbereich zog sie, wie es üblich in Japan war, ihre Schuhe aus und hängte ihre Jacke an einem Haken der Garderobe auf. Ihre Handtasche stellte sie neben ihre Schuhe, sah sie keinen Grund diese mitzunehmen. Ohne auf Uruha zu warten ging sie vor in sein Wohnzimmer, als sie bemerkte, dass er seinen PC an hatte. Mit einem kurzen Blick auf seinem Monitor, auf dem Kou Reita als Bildschirmschoner hatte, war ihr klar, was der Musiker die Nacht gehört haben musste. Als sie die Mouse bewegte wurde ihre Annahme bestätigt, hatte sie nun freien Blick auf Kouyous Media Player. Mit einem Seufzen ließ sie den Computer herunter fahren, denn Reitas Bassline wollte sie nicht hören.
 

Kaori setzte sich auf das Sofa, nachdem sie das Fenster geschlossen hatte, war es doch kalt in dem Raum und sah die fast leere Flasche Vodka auf dem Tisch stehen. Sie nahm die Flasche in die Hand und sah schließlich zu ihrem Musiker. „Das erklärt einiges“, seufzte sie. „Ich hatte versucht dich auf deinem Handy zu erreichen, als du nicht zurück zur Party kamst. Reita...?“, wollte sie die Bestätigung ihrer Vermutung hören. Kou der ihr stillschweigend gefolgt war, ließ sich neben sie auf die große Wohnlandschaft fallen, bevor er zustimmend nickte. Der Gitarrist legte seinen Kopf an die Schulter der jungen Frau, die sofort ihren Arm um ihn legte und leicht zuckte. „Verdammt bist du kalt. Geh dich duschen, damit du wieder warm wirst und mach dich zurecht. Wir gehen frühstücken, dann erzählst du mir was passiert ist“, forderte sie Uruha auf, dem man ansah, dass er gar keine Lust dazu hatte. „Muss das sein? Ich will hier bleiben. Habe keine Lust jemanden zu sehen“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. „Ich habe noch nichts gegessen Onii-chan und dir täte einen Kaffee auch nicht schlecht“, erwiderte die Dunkelblonde mit einem Lächeln, das zur Folge hatte, dass sich Kouyou geschlagen gab.
 

Nur widerwillig stand er auf, hatte die Wärme der jungen Frau ihm gerade einfach nur gut getan. Aber er hatte sie gestern zurück gelassen und jetzt mit ihr in einem Café zu frühstücken, wäre immerhin eine kleine Entschuldigung. Kou mochte sein Badezimmer. Die hellbraunen Fliesen, die weißen Schränkchen mit den schwarzen Griffen und mit marmorierten Marmorplatten, die in einem etwas dunkleren braun gehalten waren. Das Waschbecken, dass in einem der Schränkchen eingelassen war und der große Spiegel mit schwarzem Rahmen der darüber hing. Er liebte seine Badewanne, die einen Whirlpool hatte und groß genug war, dass mindestens zwei Person darin ausgiebig Platz hatten. Aber am meisten liebte er seine Dusche. Auch sie war so groß, dass zwei oder vielleicht sogar drei Personen Platz darin gefunden hätten. Das war aber nicht der Hauptgrund warum er sie liebt. Der Grund war viel mehr der, dass das Wasser direkt aus der Decke kam und er sich immer fühlte, als ob er unter einem Wasserfall stehen würde.
 

Kouyou entledigte sich seiner Kleidung. Den Anzug würde er reinigen müssen, aber den Rest warf er in den Wäschekorb, um sich dann in die Nasszelle zu begeben. Kaum hatte er das Wasser angedreht und das erste Nass legte sich auf seinen Körper, kam ein befreiender Seufzer über seine Lippen, schien das Wasser die Schwere die bis eben noch auf ihm gelegen hatte, wie Dreck wegzuspülen. Kou stütze sich mit beiden ausgestreckten Armen an der Wand ab und genoss das Gefühl, dass das Wasser auf seiner Haut hinterließ. Erst als das Badezimmer des Musiker voller Dampf war, begann er sich zu waschen, um sich dann abzutrocknen und die Haare trocken zu föhnen. „Kao, kannst du mir etwas zum anziehen bringen? Jeans und Shirt?“, bat er seine Kindheitsfreundin, nachdem er die Badezimmertür einen Spalt breit geöffnet hatte. „Klar. Gib mir einen Moment“, stimmte die Frau zu.
 

Kurze Zeit später klopfte sie an der Badezimmertür und Uruha öffnete sie einen Spalt, um die Kleidung entgegen zu nehmen. Nachdem er sich bekleidet hatte, legte er noch ein dezentes Make up auf, wobei er auch den blauen Fleck an seinem Hals abdeckte, wollte er nicht dass man die Nachwirkungen der Nacht sah. Ein letzter prüfender Blick und der Musiker war zufrieden mit dem Ergebnis. „Nimmst du mich so mit?“, fragte er Kaori, als er ihr in seinem Wohnzimmer gegenüber stand. „Lass mich dich einmal ansehen.“ Mit einem prüfenden Blick, ging sie um den Gitarristen herum, bis sie ein „hmmm geht gerade so“ äußerte. Kou fiel die Kinnlade nach unten. „Das meinst du jetzt aber nicht ernst“, wollte er wissen, was die junge Frau zum lachen brachte. „Nein. Du siehst zum anbeißen aus“, gab sie zu und küsste ihn hauchzart auf seine Nasenspitze. „Lass uns gehen“, fügte sie schließlich hinzu und ging in den Eingangsbereich um sich Schuhe und Mantel anzuziehen. Als auch Kou die notwendige Kleidungsstücke angelegt hatte, nahm sie seine Hand und führte in aus dessen Wohnung zur U-Bahnstation.
 

Kouyou und seine Begleitung stiegen an der U-Bahnstation Higashi Ginza aus. Kaori wollte unbedingt in das Café de Ginza, mochte sie den französischen Stil und die großartig Auswahl an Tees. Auch wenn das Café an der Hauptstraße lag, konnte man den Eingang schnell übersehen. Aber die Beiden kannten es gut, waren sie doch öfter hier. Kouyou wählte einen Platz im Erdgeschoss auf der Rückseite, etwas abseits der meisten Leute die sich gerade in diesem Café aufhielten. Der dunkelbraune Holztisch war ziemlich klein, aber er reichte ihnen. Die ganze Atmosphäre hier, ließ den Musiker entspannen. Während sich Kaori Rührei, Speck, Toast und grünen Tee bestellte, reichte Kou eine Tasse schwarzen Kaffee, glaubte er nicht, dass sein Magen mehr vertragen würde.
 

Erst als sie ihre Bestellung vor sich stehen hatten, sah Kaori den Gitarristen fragend an. „Und jetzt erzähl Kou. Was ist passiert?“, wollte die junge Japanerin wissen. „Als du zurück gegangen bist, wollte ich nur eine Zigarette rauchen, aber dann kam Akira.“ Kouyou stockte in seiner Erzählung und ließ die Szene Revue passieren, was einen total Gefühlscocktail in ihm auslöste. Der Musiker schloss seine Augen, um seine Gefühlswelt wieder unter Kontrolle zu bringen, was ihm aber nur leidlich gelang. Tief seufzte er bevor er seine Seelenspiegel öffnete in denen man alles ablesen konnte was in diesem Moment in den jungen Mann vor sich ging. „Es war wie das letzte mal. Er reizte mich und auch wenn ich versucht habe mich zu wehren, hatte ich keine Chance gegen mich selbst. Aki weiß wohl besser als ich, wie ich ticke.“ Erneut seufzte der Gazegitarrist und trank dann einen Schluck seines Kaffees. Man merkte ihm an, wie schwer es ihm fiel so ruhig zu bleiben, aber sie waren in der Öffentlichkeit und er wollte kein Aufsehen erregen. Vielleicht hätte er mit Kaori bei ihm Zuhause reden sollen, doch dafür war es jetzt zu spät.
 

„Ich weiß auch nicht“, Kouyou strich sich durch sein Haar und versuchte die Hitze Reitas die er gerade wieder empfand zu verdrängen. „Er... er ging dieses mal weiter. Seine Hand... Kaori seine Hand ist so erstaunlich weich nur seine Fingerkuppen sind rau. Es fühlte sich so ungläubig gut auf der Haut an.“ Erneut verstummte der Musiker, war er für einen Augenblick in seinen Gefühlen gefangen. Kaori wollten zwar ihren Freund nicht unterbrechen, aber dass er jetzt abdriftet war auch nicht gerade förderlich. „Sag bloß er war unter deinem Hemd?“, fragte die junge Frau empört, ging dies doch zu weit. Kou nickte nur. „Kao, es... es war schön. Ich habe es genossen und von mir aus hätte er mich noch Stunden berühren dürfen“, schwärmte der Mann der ihr gegenüber saß. Allerdings wurde er schlagartig ernst. Wut, Enttäuschung, Trauer alle Gefühle die er gerade empfand spiegelten sich in seine Augen und wechselten so schnell, dass man nicht hinterher kam um diese zu verstehen.
 

„Er ist so ein Arsch Kao. So ein Mistkerl. Solch ein Egoistenschwein“, kam es schließlich leise über seine Lippen. Der junge Mann war bei seinen Worten etwas in sich eingesunken, doch straffte er sich schnell wieder. „Weißt du was der Arsch wollte?“, fragend sah er Kaori an auch wenn er wusste, dass sie ihm auf keinen Fall die richtige Antwort geben konnte. Die junge Frau schüttelte nur mit den Kopf und zuckte mit ihren Schulten. „Woher denn Kou? Ich war nicht dabei.“ Jetzt war es an Kouyou zu nicken. „Er wollte dass ich ihm sage, dass ich ihn will. Oh ja, Kao ich will ihn und wie ich ihn will, aber ich wollte es ihm nicht sagen. Ich wollte sein Spiel nicht mitspielen. Als dank dafür habe ich das jetzt hier von ihm.“ Der Musiker zeigte auf den dunklen Fleck an seinem Hals der von Reitas Biss her rührte und den er nicht ganz mit Make up hatte abdecken können.
 

Entsetzt sah Kaori auf Kous Hals. „Hat er dir weh getan? Dieser Scheißkerl. Ich schwöre Onii-chan wenn er dir weh getan hat, dann wird er nie wieder etwas zu lachen haben.“ Der Gitarrist schüttelte den Kopf. „Nein hat er nicht. Es hat mir sogar gefallen. Kao er weiß genau was mir gefällt, was mich schwach werden lässt. Er hat einfach nicht aufgehört, bis ich nicht mehr standhalten konnte und die Worte sagte, die er so begierig war zu hören.“ Traurigkeit überkam Kou, als er zurück dachte. Es war nicht schlimm, dass er nachgegeben hatte. Nur die Reaktion des Bassisten darauf tat so unendlich weh, dass er glaubte der Schmerz würde nie wieder verklingen.
 

Eine ganze Weile schwieg er, trank immer wieder etwas von seinem Kaffee, nur damit die Tränen die in ihm brannten nicht ihren Weg nach draußen suchten. Er wollte nicht weinen. Er wollte nie mehr weinen wegen dem Blonden, auch wenn er sich sicher war, dass er dies nie einhalten könnte. Aber in diesem Moment war es alles was er wollte. Kaori ließ ihm die Zeit die er brauchte. Aber als der junge Mann nach fühlbarer unendlicher Zeit immer noch keine Anstalten machte weiter zu sprechen fragte sie ihn doch. „Was ist dann passiert Kou? Das war doch noch nicht alles, oder? Was hat dich so angegriffen, dass du mich vergessen hast?“, wollte sie von ihm wissen, wobei man die Sorge die die Frau gerade empfand aus ihrer leisen Stimme heraus hören konnte.
 

Wie aus weiter Ferne, hörte Kou die Fragen und auch wenn er sie gerade nicht verstand, wusste er dennoch was seine Freundin von ihm wissen wollte. „Er... er ist gegangen. Er meinte dass das alles war was er hat hören wollen und ist einfach gegangen. Er hat mich wieder stehen lassen und mich dieses mal noch mehr verletzt als je zuvor.“, antwortete er mit tränenerstickter Stimme, in der keine Wut sondern nur unendliche Traurigkeit und Enttäuschung mit schwang. „Dieser Idiot“, grummelte die junge Frau, die wütend auf den Bassisten war. Warum suchte sich Reita nicht ein anderes Opfer? Schnell reichte sie ihre Hand dem Gitarristen über den Tisch, welche er ergriff und sie sanft drückte. „Ich weiß, dass er nur mit mir spielt. Aber ich weiß nicht warum. Ich kann ihm nicht widerstehen Kao. So sehr ich es auch will, so sehr ich es auch versuche, ich muss ihn nur ansehen und ich werde zu Wachs, dass er nach belieben formen kann. Ich weiß ich müsste ihm Einhalt gebieten aber ich kann es nicht und ein Teil in mir will es auch nicht. Ich will ihm nahe sein auch wenn es schmerzt“, gab er zu.
 

Tief seufzte die Dunkelblonde. Was sollte sie dazu sagen? Kouyou wusste selbst dass die ganze Sache aussichtslos war, aber er war dem anderen Mann vollkommen verfallen. „Du weißt dass er dich vernichten wird und ich weiß, dass du trotzdem nicht von ihm loskommen wirst. Du liebst ihn und greifst nach jedem Strohhalm auch wenn du weißt dass er nichts halten wird. Ich weiß, dass du ihm nicht widerstehen kannst und dennoch solltest du es versuchen. Versuche es ihm nicht zu leicht zu machen und wenn er dich das nächste mal wieder so mies behandelt komme sofort zu mir und betrinke dich nicht wieder. Du weißt selbst dass dies nicht nützt, sondern dich nur noch mehr zerstören wird. Versprich es mir Onii-chan, dass du zu mir kommst, egal wie viel Uhr es ist“, kam es eindringlich von der jungen Frau, die in Kouyou keine Hoffnungen wecken wollte, die ihrer Meinung nach sich niemals erfüllen würde.
 

Kou nickte zustimmen, bevor er aufstand genug Geld auf den Tisch legte und dann Kaori seine Hand reichte, wollte er nicht mehr über das leidige Thema seiner Gefühle reden. „Lass uns gehen. Ich brauch ein wenig frische Luft, um wieder klar denken zu können.“ Mit einem Lächeln nahm sie seine Hand und stand nun selber auf. Gemeinsam gingen sie aus dem Café und versuchten die trüben Gedanken zurück zu lassen.

Tell me

Uruha war den ganzen Tag aufgeregt durch seine Wohnung fast schon gerannt, denn obwohl es bei ihm sauber war, konnte er es nicht unterlassen diese noch einmal auf Hochglanz zu bringen. Selbst sein Bett hatte er neu bezogen, auch wenn er nicht wusste warum. Schließlich würde sich darin heute sicherlich nichts abspielen, war außer Reita auch Ruki anwesend. Nicht dass er sich den Bassisten an den Hals geworfen hätte, aber man konnte ja nie wissen. Schnell wischte der Musiker den Gedanken mit einer Handbewegung zur Seite und schalte sich stumm einen Narren, war er doch verärgert über sich selbst. Dennoch gefiel ihm der Gedanke eines sauberen Bettes. Für das obligatorische Essen, der Jahreswechsel Soba hatte er schon Kombu und Shitake-Pilze am Abend davor in Wasser eingelegt, wobei er später die Suppe frisch zubereiten wollte, während seine Bandkollegen fernsehen würden. Ein Stich fuhr in sein Herz, als er daran dachte, dass er Reita und Ruki für die Zeit der Zubereitung alleine lassen müsste. Viel lieber hätte der junge Mann den Blonden bei sich in der Küche, damit er wusste was dieser tat und vielleicht....
 

Der Gitarrist gab vor sich selbst zu, dass ein Teil von ihm wollte, dass der Kleiner ihn wieder ein wenig um seinen Verstand brachte, zeigte ihm dies wenigstens, dass er dem anderen Mann nicht gleichgültig war. Zudem würde er gern einmal durch die Hand Akiras seine Erlösung finden. Auch wenn es nur ein einziges mal wäre, wäre der Gazegitarristen glücklich, brannte die Sehnsucht schon so lange in ihm. War das wirklich zu viel verlangt? Natürlich war ihm klar, das Reita erneut nur mit ihm spielen würde, aber der Gedanke, dass der andere Mann über ihm wäre, ihn sich zu eigen machte, erregte den Musiker so dass sein Blut sich in seiner Körpermitte sammelte. In diesem Moment war Kou froh, dass er noch einmal unter die Dusche konnte, bevor seine Freunde kamen. Uruha nahm sich vor heiß wie die Sünde auszusehen, wollte er den Bassisten etwas reizen und zeigen, dass er eine Menge zu bieten hatte.
 

Noch ein letztes mal ging er durch seine Wohnung um zu kontrollieren, ob alles bereit war. Erst am Tag zuvor hatte Kouyou die Zeit die Neujahrsdekoration anzubringen. Das Kadomatsu, ein Gesteck aus Bambusrohren, stand im Eingangsbereich um den Glücksgott Tohsigami den Weg in sein Heim zu zeigen und auf seinem Hausaltar hatte er eine Kagami-Mochi aufgebaut. Der Spiegel-Reiskuchen, der das vergangene und das kommende Jahr repräsentiert, diente als Opfergabe für die Jahresgötter. Normalerweise würde er am zweiten Samstag oder Sonntag des neuen Jahres mit einem Holzhammer zerschlagen und gemeinsam mit der Familie gegessen werden. Dieses Jahr würde er den Kagami-Mochi wohl alleine essen, dennoch war ihm diese Tradition wichtig, sollte sie doch Glück bringen. Im Hintergrund lief schon der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender NHK, auf dem später Kōhaku Uta Gassen, der rot-weiße Gesangswettstreit gesendet werden würde. Der Wettbewerb bestand aus zwei Teams (Rot und Weiß), bei dem die gegenwärtig beliebtesten Sängerinnen und Sängern des Landes, gegeneinander antraten. Das rote Team setzte sich ausschließlich aus weiblichen und das weiße Team ausschließlich aus männlichen Sängern und Gruppen zusammen. Entschieden wurde schließlich der „Kampf“ der Geschlechter kurz vor Mitternacht, durch eine Bewertung von Jury und Zuschauern. Kouyou sah die Sendung seit dem er denken konnte und auch heute würde die Show über den Bildschirm flimmern. Der Tisch quoll vor Snacks und Knabbereien über und der Kühlschrank beherbergte eine Menge Getränke. Zufrieden mit seiner Vorbereitung ging der Gitarrist in sein Badezimmer um sich her zu richten. Bekleiden würde er sich zwar nur mit einem Shirt und einer Jeans, doch hatte er die Kleidungsstücke sorgfältig ausgewählt, in der er einfach nur sexy aussehen wollte. Dementsprechend würde er sein Haar frisieren und ein dezentes Make up auflegen, dass aber seine Vorzüge unterstreichen sollte.
 

Wie lange der J-Musiker unter dem warmen Nass stand hätte er nicht sagen können, da er in seinen Tagträumen abgerutscht war, in denen er mit Reita in einer glücklichen Beziehung war. Aber schließlich stand er vor seinem Spiegel, prüfte noch einmal sein Make up und zog eine Strähne zurecht, die widerborstig nicht so liegen wollte, wie es der Gitarrist es für sie vorgesehen hatte. Schließlich war er mit dem Ergebnis zufrieden, als seine Türglocke läutete. Noch ein letzter Blick in die silbrige Fläche und Kou ging zu seiner Wohnungstür, um diese zu öffnen. Das Lächeln, dass eben noch auf seinen Lippen gelegen hatte, wollte erlöschen, aber der Gitarrist zwang sich dieses aufrecht zu erhalten, hinterließ der Anblick der sich ihm bot doch einen Stich in seinem Herzen. Reita hatte leger seinen Arm um die Hüfte des GazettE Sängers gelegt und grinste ihn so breit an, dass Kouyou das Gefühl bekam, dass er dies nur machte, um ihn aus den Konzept zu bringen. Vielleicht war dem so, aber genauso gut konnte dem nicht so sein. Das konnte man dem Blonden nie so genau sagen, auch wenn der Gitarrist ihm eine Menge zutraute.
 

Während er Ruki nur kurz musterte, kam Kouyou nicht umhin wieder einmal zu bemerken, wie heiß der Bassist aussah, obwohl er nur ein einfaches Shirt und eine Jeans trug, so wie er selbst. Dennoch umschmeichelten ihn diese Kleidungsstücke und ließen die Vorzüge von Reitas Körper erahnen. Zudem hatte er wieder seinen Iro gestylt und das dezente Make up ließ ihn trotzdem leicht verrucht wirken. Aber auf eine angenehme Art, die ein Kribbeln bei dem Gitarristen erzeugte. Das Nasenband das Reita trug war das I-Tüpfelchen für den Gitarristen, hatte dieses einen besonderen Reiz für den jungen Mann. Nur mühsam konnte der Musiker ein Stöhnen in seiner Kehle unterdrücken, war der Bassist doch alles was er wollte.
 

„Ossu“, begrüßte er salopp die beiden Männer, als er zur Seite trat um diese einzulassen. „Geht schon mal vor ins Wohnzimmer. Ich hole etwas zu trinken“, gab er sich ganz als Gastgeber, aber der Hauptgrund warum er dies sagte, war, dass er den Bassisten auch von hinten sehen wollte, konnte er auf diese Weise die Lust zu dem anderen Mann noch etwas frönen, ohne das es auffiel. Als Ruki und Reita schon ein paar Schritte an ihm vorbei waren, drehte der Bassist seinen Kopf noch ein mal zu Kou und grinste ihn unverschämt an. Kurz ließ er seine Zunge über seine Lippen wandern, drehte sich dann aber wieder und tat so als wäre nichts gewesen und dies alles, ohne den Sänger aus seinen Arm zu entlassen. Verwirrt sah der Gitarrist seinen Freund nach. Hatte dieser etwa bemerkt wie er ihn mit Blicken fast ausgezogen hatte, als er die Rückseite von ihm gesehen hatte? Hatte er ihm etwa wieder die Spielkarten in die Hand gedrückt, oder war es immer nur sein Spiel und er reizte dies erbarmungslos aus? Kou hätte zu gern gewusst, was in dem Kopf des hübschen Blonden vor sich ging, da dieser Ruki einfach nicht los ließ und ihn dennoch eindeutige Signale sendete. Oder machte er sich nur etwas vor? War der Bassist gar nicht an ihm interessiert, sondern genoss es nur mit ihm zu spielen und ihn zu verwirren. Kouyou konnte sich keinen Reim aus dem Verhalten des Kleineren machen.
 

Kou schüttelte leicht seinen Kopf, wollte er seine Gedanken verlassen und wieder im hier und jetzt sein. Schließlich war der Abend noch jung und er wollte nicht die ganze Zeit verwirrt sein. Der Gitarrist ging lieber in seine Küche, um ein paar Getränke zu holen. Kou mochte seine Küche, die eigentlich eher eine Kochnische war. Der Boden war der selbe Holzboden, wie in seinem Wohnzimmer und die halbrunde Theke, in der sowohl die Herdplatte, als auch das Spülbecken eingelassen war, glänzte in einem satten Schwarzton, wobei die Arbeitsfläche auf der Theke aus weißen Marmor bestand. Vor der Theke hatte er vier Barhocker mit schwarzen Bezug gestellt, so dass er nicht immer in den Essbereich gehen musste, wenn er etwas zu sich nehmen wollte. Der Backofen und die Mikrowelle hatte er in den Schränken die in dem selben Schwarzton wie die Theke war, einbauen lassen. Die Wände waren in Terrakotta gehalten, die aber um die Schränke durch weiße Backsteine aufgelockert wurden. Das Einzige was groß war, war der riesige Kühlschrank mit Eiswürfelfach. Allerdings nutzte der Gitarrist diesen mehr um Getränke kalt zu stellen, als Lebensmittel darin zu verstauen. Es stimmte, dass die Küche klein war, aber er war Single und da reichte sie allemal aus. Drei kleine Lampen mit weißen Schirmen machten die Ausstattung komplett.
 

In diesem Moment war Kouyou froh über seinen Kühlschrank, aus dem er für Ruki ein Kirin Kowi pure water appel, für Reita sein heißgeliebter Bionicdrink Lifeguard und für sich ein Wasser nahm. Später war noch genug Zeit für etwas Stärkeres, hatte er seiner Meinung nach genug Auswahl für sie besorgt. Gerade wollte Kouyou den Kühlschrank schließen und zu seinen Freunden gehen, als er plötzlich eng an seinem eigenen Körper einen anderen Mann spürte, der seine Arme um ihn legte. „Brauchst du meine Hilfe?“, fragte der Bassist so rau, dass Kou wieder einmal eine Gänsehaut bekam. Der heiße Atem an seinem Hals machte es nicht leichter und als der Blonde auch noch eine Stoßbewegung mit seinem Becken machte, konnte der Gitarrist ein leises Keuchen nicht unterdrücken. Viel mehr versuchte er seine aufkeimende Erregung zu unterdrücken. Reita wartete gar nicht auf eine Antwort, nahm stattdessen sein Getränk aus der Hand des anderen Mannes, löste sich von ihm um dann einen Schluck von dem Bionicdrink zu nehmen. Grinsend sah er Kou an, der sich zu ihm gewandt hatte, als er sich mit seinem Handrücken über seinen Mund wischte, wobei er ein hoch erotisches Bild abgab. Zumindest für Kouyou. Mit einem noch breiteren Grinsen drehte sich Reita schließlich, um zurück zu Ruki zu gehen.
 

Hilfe? Auf diese Hilfe konnte der Gitarrist verzichten, versuchte er sich selbst einzureden, aber sein Körper sagte etwas ganz anderes. Wild war er entschlossen Reitas Reize nicht zu erliegen, zumindest solange dieser Ruki solche Aufmerksamkeit gewährte. Kou wollte den Blonden für sich alleine und der Sänger störte ihn dabei nur. Aber Reita schien an diesen regelrecht zu kleben, was ein Stachel bei Uruha hinterließ. Kou war eifersüchtig auf den Sänger. Das Gefühl verstärkte sich, als er zurück in seinem Wohnzimmer war und der GazettEbassist sich neben Takanori auf dem Sofa nieder gelassen hatte. Sein Arm lag auf der Rückenlehne, doch konnte er mit seinen Fingerspitzen zart Rukis Schlüsselbein streicheln. Was dieser auch ausgiebig tat. Zorn machte sich in Uruha breit. Wie unverfroren konnte man eigentlich sein? Machte ihn in der Küche an, nur um dann Kontakt mit Takanori zu suchen. Diesem Arsch würde er bestimmt nicht nachlaufen. Sollte er doch denken was er wollte, aber mit dieser Aktion hatte er es geschafft die Gefühle des Gitarristen wieder auf einen Normalstand zu bekommen. Wenn nur nicht dieses Grinsen an dem Blonden wäre.....
 

Ergeben seufzte Uruha innerlich, so dass seine Freunde dieses nicht hören konnten. Als er dem Sänger sein Getränk reichte verzog dieser sein Gesicht. „Ich mag ja das Zeugs wirklich“, kam es von ihm „aber ich dachte wir feiern hier. Ich hatte mit etwas Stärkerem gerechnet.“ „Im Kühlschrank steht genug und im Schrank im Essbereich findest du auch noch etwas. Hol dir was du willst. Kennst dich ja aus“, erwiderte Kou und ließ sich auf die großzügige Wohnlandschaft fallen. „Bringst du mir ein Bier mit?“, rief Reita dem Kleinsten der Band nach, als dieser aufstand um sich etwas Alkoholisches zu besorgen. Dieser nickte nur zustimmend, bevor er in Richtung Küche verschwand. „Eifersüchtig?“, fragte der Blonde den Gitarristen, als er etwas näher rutsche, damit er Uruha berühren konnte. Einmal strich der Bassist über die Länge des anderen Mannes, als er sich wieder zurück zog und sich auf seinem vorherigen Platz setzte. „Brauchst du nicht“, grinste er ihn breit an, hatte er doch das harsche Einatmen des Größeren nicht überhören können.
 

In diesem Moment betrat der Sänger erneut das Wohnzimmer, wobei er in der einen Hand ein Bier für den Bassisten und eine Flasche Smirnoff Silver No. 27 in seiner anderen Hand hielt. Kouyou mochte den dreimal destilliert und zehnmal gefiltert Premium Vodka dieser Marke, da er mild und sehr leicht am Gaumen war. Er schmeckte unverfälscht, klar und bestach mit ein wenig Restsüße. Eigentlich hatte der Gitarrist nicht vor gehabt, den Vodka mit seinen Freunden zu teilen, da er aber Ruki geschickt hatte, konnte er jetzt keinen Rückzieher machen. So sah er nur zu, wie sich der Sänger wieder neben Reita setzte, ihm das Bier reicht, um dann die Flasche zu öffnen, um einen großen Zug daraus zu nehmen. „Besser“, seufzte er zufrieden und wischte sich den Mund mit seinem Handrücken ab. Überrascht sah Kou seinen Freund bei seiner Handlung zu, nahm dieser sonst ein Glas, zumindest am Anfang. Sollte er etwa schon zuvor getrunken haben? Die Möglichkeit bestand, da er mit dem Blonden gekommen war. Vielleicht, war dies der Grund, warum Reita den Arm um den Jüngeren gelegt hatte, als er ihnen die Tür geöffnet hatte. Vielleicht war es wirklich nur ein freundschaftlicher Dienst gewesen. Vielleicht.....
 

Diese Annahme versöhnte den Gitarristen, so dass er den Bassisten anlächelte, der erneut seine Finger über Rukis Schlüsselbein gleiten ließ. Noch immer lag das Grinsen auf Reitas Lippen, die den Gitarristen zweifeln ließen und ihn durch sämtliche Gefühle jagte, die er besaß. Er hasste es, genauso wie er es liebte. Es faszinierte und erregte ihn gleichermaßen, konnte er es doch nicht deuten, oder wollte er es nur nicht?
 

Während Kouyou in seinen Gedanken gefangen war, begann der große Gesangswettstreit.“Woha, endlich“, kam es erfreut von dem Sänger, der sich straffte und wie gebannt zu dem Fernseher sah. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, ließ er es zu, dass Reita sich etwas näher zu ihm setzte, um seine Finger nun über seinen Arm gleiten zu lassen. Unheimlich sanft streichelte der Bassist den anderen Mann, während sein Blick aber immer wieder zu Kou ging und ihn anzüglich angrinste. Wut und Eifersucht begann in dem Gitarristen zu brodeln. Er wollte nur noch diese Situation auflösen, wobei aber der Bassist nicht gehen sollte. Fieberhaft überlegte der junge Mann, was er tun könnte, als ihm etwas einfiel. „Ich habe keine Lust mehr auf den Kōhaku Uta Gassen. Lasst uns *Ich habe noch nie...* spielen“, grinste er und sah dabei seine beiden Freunde an. Verwirrt sah der Kleinste der Band Uruha an. „Spiel? Sind wir Kinder?“, wollte er wissen. „Das ist ein Spiel im Stil von "Wahrheit oder Pflicht", wobei es bei diesem Spiel jedoch keine Aufgaben zu erfüllen gibt sondern lediglich Fragen gestellt und wahrheitsgemäß beantwortet werden müssen. Hat man die Sache schon einmal getan, muss man einen Shot trinken. Die Fragen werden reihum gestellt und damit es noch etwas spannender für uns wird, dürfen nur intime, also sexuelle Fragen gestellt werden“, erklärte der Gitarrist. „Das ist eine großartige Idee. Endlich mal ein wenig Spaß“, kam es von dem Bassisten, dem man mehr als deutlich ansah, dass ihm dieses Spiel gefiel. Ruki hingegen zögerte. „Das heißt also, wenn zum Beispiel die Frage gestellt werden würde: Ich habe noch nie beim Sex an eine andere Person gedacht und ich habe das schon einmal gemacht, dann muss ich einen trinken?“ „Oh Ruki, du hast schon beim Sex an Jemand anderes gedacht? Etwa an mich?“, lachte der Blonde, worauf er den Ellenbogen des Sängers in seiner Seite spürte. „Baka“, lachte der Kleine. „Das hättest du vielleicht gerne“, fügte er hinzu und sah erneut den Gitarristen an. „Habe ich Recht?“, wollte er die Bestätigung, worauf Uruha nickte.
 

„Autsch“, konnte man Reita hören, als er sich lachend seine Seite rieb, um dann aufzustehen, drei Gläser und eine weitere Flasche Vodka zu holen. Schnell setzte er sich auf den Boden, stellte die Flasche samt Gläser vor sich und machte eine einladende Handbewegung, dass sich die beiden anderen Männer zu ihm setzten sollten. Uruha setzte sich Reita gegenüber, wollte er doch jede Reaktion des Blonden genau wahrnehmen. Vielleicht konnte er auf diese Weise noch etwas von dem anderen Mann erfahren, was er noch nicht wusste, oder ahnte. Der Sänger setzte sich zwischen seine Freunde, auch wenn man ihm ansah, dass ihm das Spiel nicht ganz geheuer war, aber scheinbar wollte er nicht als Spielverderber da stehen.
 

Auf Reitas Lippen legte sich wieder dieses anrüchiges Grinsen, dass zeigte, wie viel Spaß der junge Mann jetzt schon hatte. „Ich fange an“, bestimmte er einfach und sah nachdenklich seine Freunde an, während er die Gläser füllte, als ihm etwas einfiel. „Ich habe noch nie....den Namen eines Anderen während dem Sex ausgesprochen.“ Einen kurzen Moment hielt Kou inne, gingen seine Gedanken zurück, als er das einzige mal mit einem Mann geschlafen hatte, diesen aber mit Akira verglichen hatte, auch wenn er dem Blonden nie so nahe gewesen war. Schließlich war ihm der Name seines Freundes über die Lippen gekommen. Seit diesem Vorfall hatte Kou nie wieder etwas mit einem Mann angefangen, wusste er doch, dass er nur wieder dabei von Akira träumen würde. Als Uruha den auffordernde Blick Reitas sah, nahm er kurzentschlossen, den Shot und kippte ihn herunter. „Kou, ehrlich? Stille Wasser sind ja doch ziemlich tief. Wer war den der Glückliche, den du lieber gefickt hättest.“ Uruha zeigte dem Bassisten nur den Vogel, würde er es diesem ganz bestimmt nicht sagen. Der Blonde reagiert nicht darauf und sah stattdessen zu dem GazettE Sänger, aber Ruki winkte nur ab.
 

Als Nächstes war Takanori an der Reihe. „Ich habe noch nie... Sex mit einem Arbeitskollegen gehabt.“ Zufrieden lehnte er sich etwas zurück und stütze sich auf seinen Händen ab, damit er weiterhin Halt hatte, schließlich war ihm diese Idee noch nie gekommen. Auch Uruha winkte ab. Reita hingegen, trank seinen Shot in einem Zug und lachte dann leise. „He, die halbe PSC träumt noch von mir“, war es selbstischer von dem Nasenbandträger zu hören. „Noch nicht“, flüsterte Kouyou so leise, in der Hoffnung, dass es seine Freunde nicht gehört hatten, waren die Worte einfach über seine Lippen gekommen. Kurz schien etwas in Reitas Augen auf zu blitzen, da er aber nicht darauf reagierte, hatte sich der Musiker wohl geirrt. Ruki schien mit den Gedanken ganz wo anders zu sein, so dass er die Äußerung wohl auch nicht mit bekommen hatte. Uruha hatte schon damit gerechnet, dass Reita schon mit Einigen aus der Company Sex gehabt hatte, aber mit so vielen? Ihm wurde es leicht schlecht, als er daran dachte. Hatte er doch gehofft, dass.... ja was hatte er gehofft? Kou wusste, dass Reita ein heftiges Sexleben hatte, also warum sollte er seine Libido ausgerechnet in der PSC im Zaum halten? Wechselnde Partner waren okay, wenn man Single war, zumindest redete Kou sich das gerade ein, aber musste es so viele sein und wie hielt es der Blonde wohl mit der Treue, wenn er in einer Beziehung war? Kouyou wollte es unbedingt wissen. Dementsprechend versuchte er eine Frage zu formulieren, die ihm helfen würde dies in Erfahrung zu bringen.
 

Als er endlich etwas passendes gefunden hatte lächelte er Reita an. „Ich habe noch nie meinen Partner betrogen.“ Ohne zu zögern trank der Bassist sein Glas leer. „Was denn? Die Alte hat nur noch genervt. Wollte Familie, Kinder und so einen Scheiß und wenn sie nicht so geil beim Sex gewesen wäre, hätte ich sie schon früher verlassen. Treue ist wohl nicht so meins.“ Überrascht sah Reita danach zu Ruki, der sein Glas auch geleert hatte. „Himmel, Kleiner. Was man hier so alles von dir erfährt“, amüsierte sich der Blonde, fragte aber nicht weiter nach, sah man es dem Sänger doch an, dass es ihm unangenehm war und er nicht darüber reden wollte.
 

Stattdessen stellte der Bassist, die nächste Frage. „Ich habe noch nie.... davon geträumt beherrscht oder dominiert zu werde.“ Bei seiner Frage sah der Blonde Uruha an, schien dieser unbedingt wissen zu wollen, ob der Gitarrist diese Spielart gefallen würde. Hart schluckte Kou und legte seine Hand um seinen Hals. Warum wollte Reita das wissen? Wollte er etwa noch mehr mit ihm spielen? Kurz war er versucht, dieses mal nicht die Wahrheit zu sagen, da er nicht wollte, dass der andere Musiker ihn noch mehr in der Hand hatte. Aber war es nicht genau das was er wollte? Ja er liebte Zärtlichkeiten und bisher hatte er immer nur liebevollen und sanften Sex gehabt, aber in seiner Phantasie mit Reita, war dies meist anders. Er wollte von dem Blonden dominiert werden und er war sich sicher, dass Reita dies im Grunde auch wusste. Dementsprechend nahm er schließlich doch den Shot und leerte diesen, was den Blonden erneut grinsen ließ und er ein Nicken andeutete, als wolle er ihm mitteilen, dass er verstanden hätte, was im Kopf des Gitarristen vor sich ging. Ruki hingegen, hatte nicht getrunken, was Reita wohl auch wahrgenommen hatte.
 

Eine ganze Weile spielten sie noch das Spiel und die drei Männer, waren schon leicht betrunken, als sich der Sänger zu Wort meldete. „Ich habe Hunger, wann gibt es denn die Toshikoshi Soba?“, wollte Takanori wissen. Tief seufzte Uruha, hatte er eigentlich gar keine Lust die Nudelspeise zu kochen. Da er aber der Gastgeber war, blieb ihm nichts weiter übrig aufzustehen und in die Küche zu gehen, obwohl er die anderen beiden Männer nicht die etwa 20 Minuten, die die Zubereitung dauern würde, alleine lassen wollte. In dieser Zeit konnte so viel geschehen und er war nicht dabei, um einiges vielleicht zu verhindern.
 

Die Gedanken des Gitarristen gingen zurück zu dem Spiel, dass sie eben noch gespielt hatten. Es gab einiges, was er nun von Reita wusste. Der Blonde, hatte wohl schon jede Art des Sexes ausprobiert, hatte so viele Sexpartner gehabt, dass man sie schon nicht mehr zählen konnte, war offen für alles Neue und war wohl gerade auf der Suche nach einer Person, die ihn sexuell befriedigen konnte. Kouyou war gerade dabei das Wasser für die Dashi Brühe aufzukochen, während er die Pilze und den Seetang in kleine Stücke schnitt, als er zwei Arme um seine Hüften spürte. Reita zog den jungen Mann fest an seinen Körper, was Kouyou leise keuchen ließ. Sanft ließ der Bassist seine Zunge über die Halsschlagader des Größeren gleiten, bevor er seinen heißen Atem folgen ließ. „Du willst also dominiert werden, bist treu und willst von mir gefickt werden“, flüsterte der Blonde dem Gitarristen ins Ohr, wobei Kou wusste, dass der andere Mann erneut sein Grinsen auf seine so wundervoll geschwungenen Lippen liegen hatte. „Wer sagt, dass ich von dir...“, begann sich Uruha halbherzig zu wehren, wurde aber von Reitas Finger, den er auf seinen Mund gelegt hatte unterbrochen. „Sag mir lieber.... war es mein Name, den du gestöhnt hattest, als ein anderer Schwanz in dir war?“, fragte der Ältere nach, während seine Hand sanft über die Brust des Gitarristen fuhr, an dessen Brustwarze hielt, um diese dann etwas zu reizen.
 

„Woher willst du wissen, dass es ein Mann war, als ich d...“, wollte Uruha schon aufbegehren kam allerdings nicht weiter, musste er erneut keuchen. „Also war es ein Mann und mein Name. Der Typ musste echt ein Loser gewesen sein“, grinste der Bassist immer noch. „Hätte ich das früher gewusst, hätte ich dich schon genommen und dir den Sex gegeben, den du brauchst.“ Hauchzart strich der Bassist, über die Beule, die sich schon in der Hose des Größeren gebildet hatte. „Ich bin gespannt, wie weit du gehen wirst“, raunte Reita in sein Ohr, bevor er sanft in dieses biss, während er seinen Druck an Uruhas Körpermitte für einen Moment verstärkte. „Ich freue mich schon darauf“, war das Letzte, was Kou von dem anderen Musiker hörte, als dieser sich schon von ihm löste und zurück zu Ruki ins Wohnzimmer ging, der immer noch den Gesangswettstreit ansah.
 

Vollkommen irritiert und zusätzlich erregt, konnte Uruha dem Blonden nicht einmal nachsehen. Warum nur konnte Reita in ihm wie in einem Buch lesen? Verdammt, so sollte es nicht sein. Aber sollte das wirklich heißen, dass er eines Tages wirklich unter Akira lag und er das bekommen würde, wonach er sich schon so lange sehnte? Das war doch genau das was er wollte. Aber was war mit Ruki? Umso mehr Schritte die beiden Männer aufeinander zu gingen, umso verwirrter war Kou, denn noch immer wollte er kein Spielball sein, auch wenn sein Körper dem Bassisten schon völlig ergeben war und Kouyou keine wirkliche Macht mehr über ihn hatte. So in Gedanken versunken, bereitete er die Toshikoshi Soba um diese dann seinen Gästen zu servieren. Während sie aßen, fern sahen und durch den Alkohol, den sie weiter konsumierten, herrlich albern herum blödelten, rückte die Zeit bis Mitternacht immer näher.
 

„Gleich erklingen die Joya no kane. Lasst uns raus gehen und die 108 Schläge der Silvester-Glocken hören“, kam es aufgeregt von Kouyou, der Reitas Hand ergriff und diesen einfach auf seinen Balkon hinterher zog. Die Schläge der buddhistischen Tempelglocken sollen jeweils eine der 108 weltlichen Begierden der Menschen darstellen, die die Erde verlassen, damit Sie frei von Sünde und Leid ins neue Jahr starten können. Für Kouyou war es mehr ein Zeichen des Aufbruchs.
 

„Kommst du Takanori“, lachte der Nasenbandträger und streckte dem Sänger seine Hand entgegen, während er sich ziehen ließ. Murrend erhob sich der Sänger, hatte er eigentlich keine Lust in der Kälte zu stehen, nur um ein paar Glocken besser zu hören. Dennoch ging er zu den Beiden und stellte sich auf die andere Seite des Bassisten, der sofort seinen Arm um den Kleineren legte und ihn näher an sich zog, ohne dabei die Hand des Gitarristen los zu lassen. Reita ließ weder Kou noch Ruki los, solange die Glocken erklangen. Kou schloss seine Augen, legte seinen Kopf etwas in den Nacken und genoss den Kontrast des kalten Windes auf seinem Gesicht und der Hitze, die Reitas Hand ausstrahlte. Für nichts auf der Welt wollte er jetzt diesen Kontakt missen. Allerdings gingen seine Gedanken in die Zukunft. Was würde das neue Jahr für ihn und Akira bringen?

Greed

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Give My Love

Als Kouyou vor Kaoris Wohnkomplex stand, war es schon dunkel und nur das Licht an der Eingangstür erleuchtete schwach die Umgebung. Der Gitarrist drückte auf den Klingelknopf mit dem Namen Itō und wartete ungeduldig auf die Reaktion seiner Freundin. Als diese endlich den Summer betätigte, damit er die Türe öffnen konnte, beeilte sich der junge Mann, wollte er doch so schnell wie möglich zu Kaori, um sein Gefühlschaos wieder zu ordnen.
 

Die Flure des Wohnblocks hatten schon einmal bessere Tage gesehen, war die Farbe an den Wänden und teilweise auch schon von den Türen abgeblättert. Selbst der Fahrstuhl war wieder einmal defekt. Uruha konnte nicht verstehen, warum die junge Studentin hier hauste, auch wenn der Komplex in einem Stadtteil lag, in der die Verbrechensrate sehr niedrig war. Dennoch störte ihn das Bild, dass der Block hinterließ. Die viele Graffiti an den Wänden machten es nicht besser, auch wenn einige wirklich gut waren, was Kou zugeben musste.
 

Kaori stand schon an ihrer Eingangstür, als Kouyou die letzten Stufen nahm und ihr entgegen eilte, als er sie sah. Stürmisch nahm er sie in den Arm, wusste nicht ob er Glück, Wut oder etwas anderes fühlen sollte. Die Situation mit Reita konnte er nicht einordnen, so konnte die junge Frau in seinem Arm ein Wechselbad der Gefühle in Kouyous Gesicht ablesen.
 

„Kao es... er ist unglaublich. Wahnsinnig, verrückt. Ich weiß nicht... aber so was von heiß. Verdammt ich weiß bei ihm einfach nicht weiter“, sprudelte es aus dem Gitarristen, wobei er wütend, glücklich und von seinen Erinnerung schon wieder leicht erregt war. Diese Mischung verwirrte ihn, machten ihn aber auch trunken vor Glück, wobei er noch nicht einmal wusste, ob er wirklich einen Grund hatte glücklich zu sein. Aber auf der anderen Seite, hatte Reita nicht gesagt, dass er ihn wählen würde? War das nicht DER Grund überhaupt um glücklich sein zu können? Kou musste lachen. Das Alles war doch einfach nicht mehr normal.
 

Kaori konnte man ansehen, dass sie völlig überfordert mit den Reaktionen Uruhas war. Sie sah ihn kurz verwirrt an, bis ihr klar wurde, um wen es hier eigentlich ging. „Reita?“, fragte sie nach auch wenn sie schon die Antwort kannte. Als Kou heftig nickte, lächelte sie nur und schob ihn in ihre kleine Studentenwohnung, die nur aus einem Zimmer, Kochnische und einem noch viel kleinerem Bad bestand. Kou ließ sich auf das Bett fallen, dass Kaori auch als Sofa diente, aus Ermangelung eines größeren Raums. Der Gitarrist ließ sich auf seinen Rücken fallen, starrte die Decke an und begann zu lachen, als die Bilder ihn einholten, als er mit Reita unter der Dusche stand. Kaori, die in ihre Kochnische gegangen war, um ihnen erst einmal einen Tee aufzubrühen, zog ihre Augenbrauen zusammen und sah ihren Freund kurz irritiert an, bevor sie sich wieder um den Tee kümmerte.
 

„Er trug sein Nasenband“, fiel Kouyou ein und zum ersten Mal war er wegen dieser Tatsache verwirrt, hatte er in der Situation ganz andere Gedanken. „Reita? Er trägt doch fast immer das Band. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern ihn jemals ohne gesehen zu haben, seitdem er damals begonnen hatte dieses Accessoire zu tragen“, warf die junge Frau ein und Uruha nickte. „Aber ich dachte, unter der Dusche...“, der Gitarrist verstummte, setzte sich wieder auf und beobachtete Kaori, wie sie mit zwei Tassen des immer noch dampfenden Tees ihm entgegen kam. „Machst du bitte mal den Tisch frei“, bat sie ihren alten Freund, während sie mit ihren Kopf Richtung Tisch deutete. Kou nickte, stapelte schnell alle Bücher, Zettel und Blöcke aufeinander, um sie schließlich neben sich auf das Bett legte.
 

Kaori stellte die Tassen ab und setzte sich neben Uruha. „Ich weiß auch nicht. Vielleicht hatte er es nur vergessen?“, kam Kaori noch einmal auf das Band zu sprechen. Kou zuckte nur mit seinen Schultern. Das war wohl ein Mysterium, dass sie nicht knacken würden können. Die Wärme die Kaori ausstrahlte hatte etwas beruhigendes für den Gitarristen. So zog er sie in seinen Arm, um sich dann erneut nach hinten fallen zu lassen, ohne sie dabei los zu lassen. Uruha drehte sich so, dass er Kaori ansehen konnte. Zärtlich strich er über ihre Wange, den Hals herunter um dann immer wieder über ihr Schlüsselbein zu streicheln. Glücklich sah er in ihre braunen Augen, bis ihm die Begegnung mit dem SID Bassisten einfiel. Sofort verfinsterte sich sein Blick. „Er ist so ein Arschloch. Warum hat er das zugelassen. Es hat ihm offensichtlich gefallen. Dieses Schwein. Der Wichser hat bestimmt auch schon Aki...“, wütend biss er seine Zähne zusammen. Dieser Gedankte schmeckte ihm gar nicht, auch wenn er davon ausgehen musste, dass zwischen dem SID Member und Reita mehr als nur Oralverkehr statt gefunden hatte.
 

Lächelnd strich Kaori über Uruhas Haar. „Onii-chan, wenn du nicht der Reihe nach erzählst, verstehe ich nicht, was du mir eigentlich erzählen willst.“ Hauchzart streiften ihre Lippen die Wange des Musiker, der wohlig seufzte, seine Augen schloss und sich auf seinen Rücken legte, wobei er die junge Frau zu sich zog. Kaori legte ihren Kopf auf Kous Brust und begann sanft über den Bauch ihres Freundes zu streicheln. Kouyou hielt die junge Frau immer noch in seinem Arm und hatte auch nicht vor sie heute noch einmal los zu lassen. Sein anderer Arm legte er unter seinen Kopf, um diesen zu stützen. Tief seufzte er, bevor er nickte.
 

„Okay.“ Erneut machte der Musiker eine Pause, bevor er sich straffte und zu erzählen begann. „Wir hatte heute, wie du weißt die Aufnahme für das Tribut Album. Wir waren auf den Weg zu dem Aufenthaltsraum, wo wir warten wollten, bis wir beginnen könnten. Als uns Aki entgegen kam.“ „Aki von SID?“, wollte Kaori wissen, die sich noch etwas enger an Uruha schmiegte, worauf dieser zustimmend nickte. „Ich mag Aki. Wirklich Kao, ich mag den Jungen, aber.... er hat sich an Reita geschmissen, als wollte er es sofort mit Akira treiben und das obwohl wir dabei waren. Obwohl ICH dabei war und Reita dieser Arsch hat es auch noch gefallen, wie Aki sich benahm. Ich war so wütend. Am liebsten hätte ich Aki zu Boden geschlagen. Aber ich hab es nicht getan. Dennoch konnte ich es nicht ertragen die Beiden so zu sehen. Deshalb hab ich Akira hinter mir hergezogen und sobald ich die Möglichkeit hatte... Ich habe ihn geküsst. Kao, er kann so verdammt gut küssen und ich wollte mehr. So viel mehr. Aber Akira hat es nur amüsiert und dann ist er einfach gegangen. Er meinte es war nett. NETT, kannst du dir das vorstellen?“ Erneut stieg die Wut auf den Bassisten in Kou auf, die allerdings sofort wieder in sich zusammen fiel. „Er will mehr, als nur küssen, meinte er. Hat er den gar nicht gemerkt, dass er alles hätte haben können? Aber er ließ mich einfach stehen.“ Traurig und verletzt sah er seine Freundin an. „Du hättest mich nicht so stehen lassen, oder? Ich meine, du würdest doch nicht einfach so gehen? Es tat so verdammt weh und es machte mich wütend. Wie konnte er es wagen?“ Uruha verstummte, wollte er irgendwas positives hören, dass das Gefühl von ihm nahm, dass er daran Schuld war, dass Reita nicht weiter gegangen war.
 

„Kou, sieh mich an. Du bist ein wundervoller Mann und die Person, die einmal mit dir zusammen sein darf, wird die glücklichste Person sein, die es geben kann und lass dir niemals etwas anderes einreden, egal von wem.“ Kaoris Lächeln, veranlasste Kou nun auch zu lächeln. Sanft stupste er mit seinem Finger auf ihre Nase. „Du bist so süß. Aber Akira scheint das nicht so zu sehen. Den als ich in den Bandraum kam, sagte er... sagte er zu den Anderen. Also er sagte... er meinte, dass ich. Also dass ich wollte, dass er meinen Arsch, also... wund.. hmm... du weißt schon“, stotterte er, worauf Kao nur verstehend nickte. „Es war so peinlich. Alle wissen nun, dass ich auf ihn stehe und... ja ich will den Sex mit ihm. Genauso wie er es gesagt hat. Nur musste er das den Anderen so ins Gesicht schleudern? Ich hätte ihn am liebsten gekillt.“ „So ein Arschloch“, knurrte die junge Frau.
 

„Aber das war noch nicht das Schlimmste. Nach der Aufnahme, als ich unter der Dusche war, kam er zu mir, hat mich geküsst, gestreichelt, verdammt ich bin geschmolzen wie eine Jungfrau unter ihm. Aber als ich soweit war, dass ich, also dass wir... wie auch immer. Er hat sich von mir gelöst, meinte, dass er einen Blow Job wollte und da ich ihn nicht anfassen würde, würde er zu Aki gehen. Ich hab ihn nicht gehen lassen. Ich hab ihm das gegeben was er wollte, weil ich wollte dass er nie wieder zu Aki geht, sondern dass er zu mir kommt. Er soll zu mir kommen wenn er Sex will, auch wenn es das Einzige wäre, was er von mir wollte. Es würde mir reichen, wirklich. Ich liebe ihn Kao und wenn dies das Einzige ist was ich von ihm bekommen kann, dann nehme ich es dankbar an. Ich brauche ihn, ich will ihn und er hat gesagt, dass er mich gewählt hat. Ich war so glücklich. Doch dann ist er gegangen und meinte auch noch gönnerhaft, dass ich mir einen runter holen darf. Wie großzügig“, ereiferte sich der Gitarrist, wobei er am Schluss verächtlich wurde. „Er hat mich vor die Wahl gestellt. Entweder ich mache alles was er will, ohne Widerrede, oder ich sollte ihn vergessen...“ „... und du hast zugestimmt“, seufzte die junge Japanerin, die sich nun so eng an den Musiker schmiegte wie sie konnte, während ihre Hand, mit der sie eben noch Kouyou gestreichelt hatte, sich in dessen Shirt krallte. „Natürlich habe ich ja gesagt. Das ist doch die einzige Möglichkeit ihm nahe zu sein. Ich hatte keine Wahl Kao“, verteidigte sich der Gitarrist, worauf Kaori nichts mehr sagte. Aber Kouyou hatte auch keine Reaktion von ihr erwartet.
 

Eine Zeitlang lagen sie schweigend nur da, bis der Gitarrist die Stille unterbrach. „Warum lebst du hier Kao? Du weißt ich unterstütze dich wenn es am Geld liegt...“, wollte Kouyou wissen, konnte er nicht verstehen, warum sie sich nicht schon längst eine andere Wohnung gesucht hatte. Eine die größer war, wo es schöner war. Aber Kaori schüttelte den Kopf. „Das reicht mir. Ich bin allein. Ich brauche nicht mehr. Aber es stimmt, auch ich will ein Haus mit Garten und einen weißen Lattenzaun, einen Hund. Ich will alles was dazu gehört, aber erst, wenn ich den Mann habe, mit dem ich eine Familien gründen will. Ist es bei dir nicht auch so, oder warum hast du deine Wohnung noch nicht aufgegeben“, antwortete Kaori. Uruha musste lächeln, bevor er nickte. „Ähnlich Süße. Ich will auch nicht alleine in einem Haus wohnen“, gab er zu. Sanft streichelte er über den Rücken der jungen Frau.
 

Kouyou hatte keine Lust aufzustehen und sich von Kaori zu lösen um nach Hause zu gehen. Er wollte hier bleiben, wie er es schon einige Male getan hatte. Allerdings hatte er dann immer auf den Boden geschlafen. Aber heute suchte er die Nähe seiner Freundin. „Darf ich heute Nacht bei dir bleiben und dich festhalten?“, wollte er von ihr wissen, worauf sie einfach nur nickte. Kaori löste sich von ihm, stand auf und zog sich ihre Hose aus, um sich dann wieder in ihr Bett zu legen. „Komm Kou“, war es leise von ihr zu hören, als auch der Gitarrist sich seiner Hose entledigte und sich nur in seinen Boxer und seinem Shirt sich wieder zu ihr legte und sie fest in seinen Arm nahm. Kaori deckte sie zu und seufzte leise. „Was macht er nur mit dir? Wenn er es zu weit treibt wird er mich kennen lernen“, flüsterte sie, was Kouyou schon nicht mehr wirklich mitbekam, war er doch schon kurz danach eingeschlafen, da der Tag wirklich anstrengend gewesen war.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Endlich hatten die Members von the GazettE die letzte Besprechung hinter sich gebracht, die sich um die Veröffentlichung von ihrem Best Album und der DVD der Nameless Liberty Tour drehte. Ruki erhob sich von seinem Stuhl und ließ sich erschöpft auf dem kleinen Sofa fallen, dass sich ebenfalls im Raum befand. Er hatte keine Lust sich jetzt schon auf den Heimweg zu machen, wollte er sich doch einen Moment regenerieren. Müde strich er sich mit seiner Hand über sein Gesicht und legte seinen Kopf in seinen Nacken. Sofort stand Reita auf, nahm sich sein Nasenband ab, steckte dieses in seine Tasche und musterte den Sänger mit einem besorgten Gesichtsausdruck. „Müde? Möchtest du einen Kaffee?“, wollte der Bassist wissen. Dankbar nickte der Kleinste der Band und der Blonde beeilte sich das gewünschte Getränk Takanori zu besorgen. So schnell er konnte drückte er dem Sänger eine Tasse mit der fast schwarzen Flüssigkeit in die Hand und ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen. Reita legte seinen Arm um Rukis Schulter und begann ihn wie so oft sanft über dessen Schlüsselbein zu streicheln, wobei er ein Lächeln auf seinen Lippen hatte, dass so sanft war, dass Kouyou darunter erschauderte, obwohl es nicht für ihn bestimmt war.
 

Eifersucht regte sich in dem hübschen Gitarristen, hatte Reita ihm bisher noch nie ein solches Lächeln geschenkt, so sanft, ehrlich und scheinbar aus tiefsten Herzen heraus. Kou bekam immer nur ein Grinsen zu sehen, dass anstößig, verrucht, dreckig und absolut arrogant war. Es war ja nicht so, dass Kouyou dieses Grinsen nicht liebte, auch wenn ihn dieses gleichzeitig immer zur Weißglut brachte. Aber ein Lächeln, dass ein wenig Gefühl zeigte, dass ihm zeigte, dass Reita etwas für ihn empfand, wünschte sich Uruha dann doch. Tief seufzte er leise, damit seine Bandkollegen und Freunde nichts davon mitbekamen, was sich in seinem Inneren abspielte.
 

Kouyou hatte sich zwar in den letzten Wochen öfter mit dem Blonden getroffen, aber wirklich weiter sind sie nicht gekommen. Reita ließ ihn zappeln. Kou durfte ihn küssen, ihn berühren und ihn oral befriedigen, aber der Blonde gab fast nichts zurück. Küsse, die leidenschaftlicher nicht sein konnten und ein paar fahrige Berührungen, das war alles was er bekam. Am Ende war er immer nackt und hatte einen Ständer, wären Reitas Hose zwar in dessen Kniekehlen hing, aber er sonst vollkommen bekleidet war. Noch nie hatte er seine Erlösung bekommen, denn der Blonde ist immer vorher verschwunden. Kou hatte es so satt. Er wollte endlich dass der Bassist ihm gab wonach er so lechzte. Er wollte Sex. Richtigen Sex. Er wollte unter Reita stöhnen und keuchen und endlich wegen ihm kommen. Wie lange sollte er noch warten? Wann durfte er endlich die weiche Haut des Blonden auf seiner spüren? Wann würde er endlich seinen Schwanz in sich haben? Die Ungeduld fraß ihn auf und das Bild, dass der Blonde ihm bot, wann immer er in Rukis Nähe war machte ihn wahnsinnig. Reita sollte ihm und nicht dem Sänger diese Zuwendung schenken. Waren sie denn nicht zusammen? Aber waren sie das wirklich? Mit einem sicheren ja, konnte Kouyou dies gar nicht beantworten, denn was sie bisher teilten, zeugte nicht unbedingt von einer Beziehung.
 

Noch immer war Kouyou in seiner Gedankenwelt gefangen, als die Tür aufging und Saga den Raum betrat. Der alice nine Bassist hatte es wohl eilig gehabt, da er leicht außer Atem war und ein dünner Schweißfilm seiner Stirn lag. Suchend sah sich Saga um, bis sein Blick sich auf Reita legte und ein anzügliches Grinsen seine Lippen zierte. Schnell strich er mit seiner Zunge über seine Lippen. In diesem Moment verkörperte Saga die pure Lust, die völlig auf den Gazebassist fokussiert war. „Hast du einen Moment Zeit Reita? Ich bräuchte dich kurz“, fragte er den Blonden, der sich schnell sein Band wieder um seine Nase legte und ein so dreckiges Grinsen auf den Lippen hatte, dass selbst Kouyou nicht von ihm kannte.
 

„Nein, er hat keine Zeit dich jetzt zu ficken Saga. Wir sind noch immer in einer Bandbesprechung und wenn du jetzt hier nicht sofort verschwindest, dann rede ich später mit Nao“, drohte Kai verärgert. Dem Drummer ging es gewaltig auf die Nerven, dass Reitas Eroberungen jetzt auch noch ihr Studio stürmten, nur weil sie notgeil waren. Was Reita in seiner Freizeit tat, war Kai eigentlich egal, solange er GazettE damit nicht schadete, aber das hier ging ihm zu weit. Kai war immer der ruhige Pol der Band gewesen, deshalb überraschte es Kou, dass er so laut wurde und Saga die Tür wies.
 

„Schon gut, schon gut“, Saga hob abwehrend seine Hände, denn mit seinem Leader wollte er sich nicht anlegen. Kurz sah er Reita noch einmal an. „Ich warte auf dich“, waren seine letzten Worte, bevor er den Raum verließ. „Und genau aus dem Grund, wirst du nie bei mir landen“, konnte man es von Ruki leise, aber fest vernehmen. Reita, der gerade dabei war sein Band wieder abzunehmen, zog dieses stattdessen etwas fester und zuckte nur mit seinen Schultern, bevor er den Arm von den Schultern des Sängers nahm. Für einen Moment hatte Kou geglaubt etwas in Reitas Augen aufblitzen sehen, bevor er kalt und unnahbar wirkte. Der Gitarrist war sich nicht sicher, ob er sich vielleicht nur getäuscht hatte, oder ob dem wirklich so war. Nachdenklich besah sich Kou den Mann den er so liebte. „Gomen Kai. Ich wusste ja, dass Saga hungrig nach mir ist, aber so...? Irgendwie ist das amüsierend“, lachte Reita, der auf die Äußerung des Sängers aber nicht einging.
 

„Es ist mir scheißegal Reita, wen du fickst. Solange GazettE nicht darunter zu leiden hat, kannst du dir die Krätze oder Syphilis holen, das ist dann dein Problem.“ Immer noch wütend stand der Drummer auf und sammelte seine Zettel zusammen, die noch immer auf dem Tisch lagen, an dem sie ihre Besprechung abgehalten hatten. „Schluss für heute. Ich habe die Schnauze voll.“ Kai hob seine Hand zum Abschied und rauschte aus dem Raum. Dass der Leader der Band immer noch wütend war, war nicht zu übersehen. Zudem waren seine Worte absolut ungewöhnlich für den jungen Mann, der immer als Vermittler der Band galt. Jedem der Members war es klar, dass er seine Worte nicht ernst gemeint hatte. Obwohl sie unter die Gürtellinie gegangen waren, sah man Reita nicht an, was er darüber dachte.
 

Eine kleine Weile saßen die vier übrige Männer schweigend auf ihren Plätzen, bis Reita aufstand und zu Kouyou ging, sich zu ihm beugte und seine Zunge über das Ohr des Gitarristen gleiten ließ. „Warte auf mich. Ich komme später zu dir“, flüsterte er ihm so leise und anrüchig ins Ohr, dass nur er verstand, was der Blonde sagte. Kous Augen wurden größer, war dies das erste Mal, dass Reita aus diesem einem besonderen Grund zu ihm kommen wollte. Bisher waren die Orte, an denen sie sich getroffen hatten, eher für einen Quickie geeignet, aber seine Wohnung...? Sollte das heißen...? Zärtlich strich der Bassist mit seinem Handrücken über die Wange Uruhas, bevor er einen ungewöhnlich sanft Kuss auf dieser platzierte. Kou wollte dem Blonden antworten, der sich aber schon längst wieder aufgerichtet hatte und mit einem „man sieht sich“, den Raum verließ ohne sich noch einmal umzusehen.
 

„Was war das denn?“, wollte Aoi wissen. „Ich dachte Rei will was von Takanori.“ Verwirrt sah er von dem Gitarristen zu ihrem Sänger und dann wieder zurück. Takanori zuckte nur mit seinen Schultern, während Kouyou aufstand, da er nichts dazu sagen wollte. Was hätte er auch sagen sollen? Er wusste doch selbst nicht was in dem Kopf des Blonden vor sich ging. Er wusste nur eins, dass er Reita sehen wollte und das so schnell wie möglich. In Gedanken war er schon mit Reita alleine in seine Wohnung, als sein Blick auf den Sänger fiel und er mehr als nur nachdenklich wurde. Wenn selbst Aoi merkte, dass Reita wohl auf Ruki stand, hatte er sich nicht geirrt. Er musste es einsehen, so schwer es ihm auch fiel. Plötzlich fiel ihm noch etwas auf. Reita wollte erst jetzt zu ihm. Jetzt nachdem er einen Korb von Ruki bekommen hatte. War das der Grund? War er nur ein billiger Ersatz? Dieser Gedanke tat so unendlich weh, dass Kou hart schlucken und das salzige Nass krampfhaft zurück halten musste. Er wollte nicht weinen, schon gar nicht vor seinen Freunden. Aber vielleicht täuschte er sich auch. Bei Reita wusste niemand wirklich woran er war. So beschloss er dem Blonden eine Chance zu geben, bevor er über ihn urteilen würde. Er musste nur den Bassisten zur Rede stellen und das sobald er ihn sehen würde, damit er endlich Gewissheit hatte. Mit einem kurzen Abschiedsgruß verließ er den Raum, um nach Hause zu eilen, da er nicht wusste, wann Reita vor seiner Tür stehen würde.
 


 


 

Kouyou war nervös. Mehr als nur nervös. Immer wieder sah er in den Spiegel, strich sich eine Strähne zurecht, korrigierte sein Make up, das eigentlich schon makellos war, zupfte an seinem Shirt, damit es noch besser lag oder räumte etwas von einer Ecke in die andere, nur um die Zeit zu überbrücken. Noch immer ließ Reita auf sich warten, was Kou nur noch unruhiger werden ließ. Er wollte mit den Blonden reden. Er sollte ihm die Zweifel nehmen und dann wollte er endlich in dessen Armen glücklich sein.
 

Wie lange er durch seine Wohnung gelaufen war, spielte keine Rolle mehr, als letztendlich den erlösende Klang seiner Türglocke hörte. So schnell der junge Mann konnte, öffnete Kouyou die Tür und wie vermutete stand Reita vor dieser. Noch bevor der Gitarrist irgendetwas sagen oder tun konnte, legte der Blonde seine Hand auf dessen Brust und drückte ihn an die Wand, nur um ihn dann mit seinem Körper an dieser zu fixieren. Hart legte der Blonde seine Lippen auf die Gegenstücke des Gitarristen und forderte einen Kuss ein, voller Leidenschaft und Lust. Seine Hände legte er an die Hüfte des Größeren und zog ihn näher an sein Becken, um dann mit seinen Fuß die Beine Kouyous etwas auseinander zu drücken. Dabei unterbrach er nicht den Kuss, den der Blonde lieber noch etwas intensivierte. Kou der gar nicht so schnell reagieren konnte, wie er schon an die Wand gedrückt und geküsst wurde, stöhnte heißer in die Vereinigung ihrer Lippen, als Reita auch noch mit seinem Knie seine Körpermitte zu reizen begann. Vergessen war, dass er mit dem Bassisten hatte sprechen wollen, genoss er viel zu sehr was Reita mit ihm machte. Schnell schob er seine Hände unter das Shirt des Blonden, musste Kou doch die weiche und verführerische Haut des Mannes spüren. Verlangend strich er über den Rücken des Kleineren während er versuchte im Kampf ihrer Zungen einmal den anderen Mann zu dominieren, was ihm aber wie immer nicht gelang. Das Band, dass Reita wie gewöhnlich trug schabte leicht über seine Haut, was ihn noch mehr erregte.
 

Reita löste den Kuss und leckte einmal über die Ohrmuschel des Gitarristen. „Ich werde dich heute ficken Kou. Ich werde dich so hart ficken, dass du nur noch nach mehr verlangen wirst. Ich will hören wie du keuchst und stöhnst und ich will meinen Namen aus deinem Mund hören wenn mein Schwanz in dir ist und wenn du lieb bist, werde ich dich vielleicht auch kommen lassen.“ Der Blonde zog einen Ledercockring an dem drei Ringe befestigt waren aus seiner Hosentasche und hielt diesen vor Kous Augen. Wieder einmal legte sich dieses Grinsen auf die Lippen des Bassisten, dass Kouyou schwach machte. Kurz zuckte es in seiner Hose, als der Blonde schon weiter sprach. „Du wirst erst kommen können, wenn ich es will. Bereit für ein bisschen Spaß?“
 

Spaß? War es das? Sicher Kouyou wollte genauso den Sex wie der Ältere, aber nicht aus diesem Grund. Kou wollte mit Reita schlafen, weil er ihn liebte und sich nach ihm sehnte. Das sollte auch bei dem Blonden der Grund sein, warum er hier bei ihm war.
 

In diesem Moment fiel ihm wieder ein, dass er mit Reita reden wollte, fiel ihm Ruki doch wieder ein und wie der Bassist mit ihm immer umging. In dem jungen Mann brannten so viele Fragen und bevor er diese nicht zu seiner Befriedigung beantwortet bekommen hätte, konnte er sich nicht dem Spiel hingeben und es genießen. Kouyou schob den Bassisten etwas von sich und versuchte dessen Blick einzufangen. „Akira ich muss zuerst mit dir reden“, kam es leise aber bestimmt von dem Gitarristen. „Reden? Du willst reden? Was gibt es da noch zu reden? Warst du es nicht der zu mir kam? Bist du es nicht, der seit Wochen darauf wartet, dass ich ihn nehme und jetzt wo du das bekommen kannst, was du willst, willst du reden? Kou ich bin nicht zum reden hier. Ich will deinen Arsch und das jetzt sofort“, erwiderte der Blonde, wobei er sich immer mehr ereiferte. Man sah ihn an, dass seine Geduld zur Neige ging und wenn Kouyou nicht aufpasste, wäre nicht abzusehen, wie der Bassist darauf reagieren würde.
 

Auch wenn dieses Gespräch dazu führen konnte, dass er die Erfahrung einer gemeinsamen Nacht für heute nicht machen würde, musste sich Kou sicher sein. „Bitte Akira. Lass uns erst reden. Danach kannst du alles mit mir machen, was du dir wünscht“, versprach Uruha, der keine Ahnung hatte, was er da eigentlich versprach. „Alles?“ Reita zog eine Augenbraue nach oben, lehnte sich dann aber an die gegenüberliegende Wand, waren sie doch noch immer im Flur und verschränkte seine Arme vor seine Brust. „Dann schieß mal los“, fügte der Blonde hinzu, als er das Nicken des Jüngeren sah.
 

Kou schluckte hart, bevor alles aus ihm heraus sprudelte und er dem Redefluss keinen Einhalt mehr gebieten konnte. Alle seine Wünsche, Hoffnungen und Zweifel warf er den Bassisten an den Kopf, der reglos dem Gitarristen zuhörte. „Akira ich... was ist mit Ruki? Du willst ihn, stimmt es? Ich habe Recht, nicht wahr? Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock. Und was ist mit Saga? Fickst du noch andere? Wie viele? Wen? Aki ich liebe dich. Ich will dich. Nur dich und ich will, dass du mich genauso willst. Ich will dass du zu mir kommst, wenn du Sex willst. Ich mach alles was du willst, aber hör auf andere zu ficken. Das macht mich wahnsinnig.“ Uruha griff sich in seine Haare, strich sie nach hinten, wobei er seinen Kopf in seinen Nacken legte und die Augen für einen Moment schloss. Ja, er wollte Reita, aber nicht um jeden Preis. Als Rukis Gesicht vor seinem geistigen Augen auftauchte, seufzte er tief.
 

Kouyou wusste, dass er mit den Worten, die er jetzt aussprechen musste, zwang ihn doch etwas in seinem Inneren dazu, alles zerstören könnte, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Aber für den jungen Mann gab es kein zurück mehr. So fest wie er nur konnte sah er den Blonden an, der noch völlig ungerührt an der Wand angelehnt stand. „Ich weiß, dass du in Wirklichkeit Ruki willst und nicht mich. Selbst wenn ich dir anbiete dass du mich haben kannst, überall, zu jeder Zeit und wie du es willst, selbst dann wäre ich nur ein billiger Ersatz für Takanori. Aber ich will kein Spielball sein, kein billiger Ersatz. Ich will dass du Sex mit mir hast, weil du mich willst und du dir nicht dabei vorstellst, wie es wäre wenn nicht ich es wäre, sondern Ruki, denn du an die Wand vögelst.“
 

Erneut schluckt der Gitarrist hart, bevor er die letzten Sätze aussprach, die wohl das Ende bedeuten würde. „Geh Reita“, Kouyou benutzte bewusst den Künstlername seines Freundes, um etwas Abstand zu bekommen und er bei dem bleiben konnte was er sagen wollte. „Geh bitte. So sehr ich dich auch will, so wenig käme ich damit zurecht. Wenn du mich willst, dann komm zu mir, vorher hat es keinen Zweck, weder für dich noch für mich. Jetzt geh und hol dir Ruki, denn das ist was du willst. Aber eins kann ich dir versprechen. Ich werde dennoch auf dich warten... und hoffen, auch wenn die Hoffnung wohl für immer vergebens sein wird.“ Kou legte seine Arme um sich und sah zu Boden, wusste er doch, dass der Blonde nun gehen würde.
 

Reita stieß sich von der Wand ab und sah Kouyou ungerührt an. „Das glaubst du also? Gut zu wissen. Warum glaubst du stehe ich hier? Ich wollte DICH ficken. Aber du scheinst ja besser zu wissen als ich was ich will. Nun gut. Ich werde gehen. Aber glaube nicht dass ich zu dir an gekrochen komme. Ich hätte dich genommen, wie du es noch nie erlebt hättest. Ich hätte dir Dinge gezeigt, von denen du nicht einmal zu träumen gewagt hättest. Du hättest mich haben können, aber du willst es ja anders. Kou, ich will dich immer noch. Wenn du dich anders entscheidest, dann komme zu mir. Aber ich gebe keine Garantie mehr, dass ich dich dann noch nehme.“ Reita sah den Gitarristen noch einmal vollkommen emotionslos an, bevor er auf seinem Absatz kehrt machte um die Wohnung des Gaze Gitarristen zu verlassen.
 

Kaum hatte der Bassist die Tür hinter sich zugezogen, als Kouyou sich auf den Boden sinken ließ, sein Smartphone aus seiner Tasche zog und Kaori eine Mitteilung schickte. „Ich habe ihn raus schmissen“, leuchteten de weniger Wörter auf seinem Display, bevor er sie seiner Freundin schickte.

Please Oh Please

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Keep on

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Revelations

Zufrieden lehnte sich Kai zurück und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen. Noch immer saß am Tisch, an dem sie ihre Abschlussbesprechung für ihr neues Album Toxic gehalten hatten. Nur einen Augenblick hatte er seine Augen geschlossen, bevor er seine Bandkollegen und Freunde der Reihe nach ansah. „Ich bin sicher, dass das Album ein Erfolg wird, wenn wir es im Oktober auf den Markt werfen. Wir haben gute Arbeit geleistet und Leute... ich bin stolz auf euch“, kam es von dem Drummer, der selten die anderen Members mit so viel Stolz ansah. Reita löste sein Nasenbandana, stand auf und holte eine Flasche Wasser aus seiner Tasche, die er Ruki reichte. Mit einem Lächeln, dass jedes Fanherz hätte höher schlagen lassen bedachte er den Sänger, als dieser die Flasche dankend annahm, dabei zierten dessen Lippen ein traumhaftes Lächeln. Glücklich lächelnd setzte sich der Blonde auf das Sofa, dass sich auch im Raum befand, ohne den Blick von dem Sänger zu wenden.
 

Uruhas Herz zog sich zusammen, als er die kleine Szene zwischen seinen Freunden sah. Jeder wusste, dass er und der Bassist ein Paar waren und dennoch sah man es dem Blonden an, dass jede kleinste Aufmerksamkeit die Takanori ihm schenkte, ihm viel mehr bedeutete, als das was Kou ihm gab. Etwas in ihm fiel wie ein Kartenhaus zusammen, wurde es ihm gerade bewusst, dass er Reitas Herz nie ganz besessen hatte und dennoch konnte und wollte er den Blonden nicht aufgeben. Er nahm sich vor um den Bassisten zu kämpfen und ihn für sich zu erobern. Er wusste zwar noch nicht genau, wie er das bewerkstelligen sollte, aber er war sich sicher, dass sich dies noch zeigen würde. Auf jeden Fall würde er Reita nicht einfach so an Ruki abtreten, der sowieso nichts von ihm wissen wollte.
 

Gerade wollte der Gitarrist aufstehen und sich demonstrativ neben dem Blonden setzten, als dessen Smartphone ging. Schnell zog Reita sein Mobilephone aus seiner Tasche und öffnete seine Nachrichten. Buchstäblich fiel ihm seine Kinnlade nach unten. Wut und Enttäuschung spiegelten sich in seine Augen, als er abrupt aufstand. „Das kann er doch nicht machen“, kam es aufgebracht von ihm und die ersten Tränen glitzerten in seinen Seelenspiegel, als er auch schon ausholte und seine Faust mit voller Wucht gegen die Wand rammte. Die Tränen liefen ihm über die Wangen, als er matt seine Faust zurück zog. Der Anblick seines Blutes, war die Haut seiner Hand doch aufgeplatzt, schien etwas in Reitas Innere klicken zu lassen. Schnell wischte er das salzige Nass von seinen Wangen und band sich wieder sein Nasenband um.So als wäre nichts gewesen, setzte er sich wieder und leckte sein Blut von seiner Hand. „Sind wir heute fertig, oder steht noch etwas an Leader?“, fragte er vollkommen ruhig und gefasst den Drummer. Dieser schüttelte den Kopf und sah ihn genauso sprachlos an wie die Anderen, war es gerade so, als wären hier zwei vollkommen verschiedene Personen anwesend. „Gut“, kam es von dem Blonden, als er schließlich Uruha mit einem Grinsen ansah. „Wir sehen uns später Liebchen“, lachte er leise, bevor er den Raum und letztendlich auch die PSC verließ.
 

„Was war denn das?“, wollte Ruki wissen, doch bekam er keine Antwort, da die Anderen auch nicht Reitas Verhalten erklären konnten. Auch Kouyou war vollkommen ratlos und zuckte mit den Schultern. „Als wenn nur noch ein Teil von ihm hier gewesen wäre“, murmelte Ruki. „Oder als wäre es zwei verschiedene Personen“, fügte Aoi hinzu. „Was ist mit ihm los Kou?“, wollte auch Kai wissen, wobei er aber den Gitarristen ansprach. Als ob Kou das wüsste. Wenn sie zusammen waren, dann hatten sie immer Sex. Tiefgründige Gespräche gab es nicht und wenn es sich Kouyou genau überlegte, hatten sie kaum miteinander geredet. Reita ist immer über ihn hergefallen und danach haben sich ihre Wege auch immer schnell wieder getrennt. Nicht einmal über Nacht war er geblieben. Nie sind sie zusammen aufgewacht. Immer war er alleine gewesen. Er und Reita hatten eine Sexbeziehung und langsam machte sich der Zweifel in Uruhas Herz breit. War er der Einzige in der Beziehung, der liebte? Er musste es wissen. Also beschloss er Reita danach zu fragen. Aber nicht heute, wo er sich so seltsam benahm. „He, Kou-kun, bist du noch anwesend?“, fragte Kai nach, da er noch immer keine Antwort erhalten hatte. „Also weißt du, was Akira hat?“, wollte der Drummer wissen. „Bin ich sein Psychologe?“, giftete Uruha seinen Leader an. „Ich geh“, fügte er immer noch verärgert hinzu, bevor auch er das Gebäude der PSC verließ.
 

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„... und wenn ich gekocht habe, vielleicht zocken wir dann ein wenig, oder sehen uns einen Film an. Hauptsache wir landen nicht gleich wieder in der Kiste. Es ist ja nicht so, dass ich ihn nicht will, aber ich will den Abend mit ihm verbringen und nicht gleich danach wieder rausgeworfen werden“, erklärte Uruha seiner besten Freundin am Telefon. Kou war auf dem Weg zu Reita, wollte er ihn doch überraschen. Kouyou hatte sich überlegt, dass er für den Bassisten kochen würde, wollte er doch dass ihre Beziehung auf ein neues Level anstieg. Er liebte zwar den Sex mit Reita, aber der Gitarrist wollte eine richtige Beziehung mit dem Bassisten, damit dieser endlich Ruki vergessen und sich ihm ganz zuwenden würde.
 

Gut gelaunt war er deshalb auf dem Weg zum Blonden, in der einen Hand eine Tasche mit allen Zutaten, die er brauchen würde und in der anderen Hand sein Smartphone, da er noch immer mit Kaori sprach. Kou konnte einen tiefen Seufzer von seiner Freundin hören, bevor sie auf das Gesagte einging. „Und du glaubst, dass es Reita auch so will? Glaubst du, dass du ihn ändern kannst?“ Darauf konnte Uruha nur mit den Schultern zucken, auch wenn es Kaori nicht sehen konnte. „ Ich wünsche es dir ja Onii-chan, aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn es nicht ganz so verlaufen wird, wie du es dir wünscht“, fügte die junge Japanerin hinzu. „Ich will doch nur einen Abend, wie ein ganz normales Paar. Ist das etwa zu viel verlangt“, wollte Kou wissen, als er abrupt stehen blieb, hatte er doch Ruki und Reita, vor dessen Haustür ausgemacht. Die Beiden waren in ein heftiges Gespräch vertieft und hatten ihn noch nicht bemerkt. „Wir sprechen uns“, kam es noch von dem Gitarristen, als er auch schon auflegte und sein kleines Stück Technik in seiner Tasche verschwinden ließ. Schnell stellte er sich hinter einer Hauswand, damit er zwar die Beiden beobachten und hören konnte, sie ihn aber nicht bemerken würden.
 

Reita riss sich gerade das Nasenband von seinem Gesicht und ließ es auf den Boden fallen. „Ich will, dass du mich siehst Takanori. Mich Akira und nicht Reita. Du sollst wissen was ich denke und fühle und warum ich mich so verhalte, wie ich es tue. Bitte Taka, lass mich aussprechen, höre mir nur einmal ganz zu“, bat der Blonde den Kleineren, wobei man seine aufkeimende Verzweiflung nur zu gut hören konnte. Kou konnte das überraschte und verständnislose Gesicht des Sängers sehen, fiel doch das Licht einer Straßenlaterne auf ihn. „Dann sprich Aki. Ich werde dich nicht unterbrechen“, versprach der kleinere Mann.
 

Reita nickte und atmete tief ein. Er brauchte einen Moment, bis er endlich mit der Sprache rausrücken konnte. „Ich... Taka, du kennst mich. Du weißt wie ich lebe. Du weißt dass ich immer wieder Sex mit Fremden habe. Ich trage dabei nie mein Nasenband und bin niemals Reita. Ich bin dann immer ich. Weißt du warum ich das tue?“, fragte der Blonde, ohne wirklich eine Antwort zu wollen, denn woher sollte der Sänger auch wissen, was in seinem Innerste vorging, hatte der Bassist es doch nie jemanden gesagt. So ging er auch nicht auf das Kopfschütteln Rukis ein. „Nur diese Fremden, nur dann wenn ich wirklich Akira bin, nur diese Männer dürfen mich ficken. Niemals würde ich jemand erlauben meinen Arsch anzufassen, aber bei diesen Männern ist es okay, weil...“ Reita unterbrach sich und sah Takanori an, dem man aber nicht ansah, was dieser darüber dachte. Aus diesem Grund sprach der Blonde weiter. „Wenn ich mich ficken lasse Taka, dann... dann stelle ich mir vor, dass du es bist. Ich wünsche es mir so sehr. Schon so lange. Ich will dass du mich fickst Taka. Ich will unter dir liegen, stöhnen und...verdammt ich will dich so sehr, dass es mir jedes mal schwer fällt, dich nicht einfach bei jeder Möglichkeit, auf den Boden zu drücken und es mir einfach zu nehmen. Aber das bin ich nicht. Ich würde das niemals machen. Ich bin nicht Reita“, erklärte er dem Vocalist.
 

Gerade wollte Ruki etwas darauf erwidern, als Reita ihn mit einer Handbewegung das Wort abschnitt. „Warte Takanori. Ich will, dass du mich erst ganz verstehst“, begann der Blonde erneut. „Wenn ich Reita bin, wenn ich das Nasenband trage, dann bin ich anders. Sie war meine Maske, damit keiner sah, wie viel du mir bedeutest. Als Reita bin ich kühl und unnahbar. Ein Arschloch, dass sich nimmt was es will. Nur so konnte ich es kompensieren. Nur so konnte ich es ertragen, dass du nicht zu mir gehörst. Der Sex mit den Männer, die ich als Reita habe, ist hart, sehr hart, aber nur auf diese Weise konnte ich meinen Frust abbauen, den ich habe, weil ich dich nicht spüren darf. Bei keinem dieser Männer hatte ich je Gefühle, denn du bist der Einzige, den ich schon immer geliebt habe.“
 

Kou, der bis eben noch so glücklich gewesen war, ließ die Tasche mit den Lebensmittel fallen, die sich nun auf dem Fußweg verteilten. Das hieß also, dass Reita ihn nie geliebt hat, dass er ihn nur benutzt hat? Der Gitarrist konnte das nicht glauben. Am liebsten wäre er geflohen, doch irgendetwas in ihm hielt ihn zurück.
 

In diesem Moment fiel Reita auf die Knie und umschlang die Beine des Sängers. „Ich liebe dich Taka. Ich liebe dich so sehr“, kam es unter Tränen von dem Blonden. „Bitte Taka, fick mich und wenn es nur einmal wäre. Bitte...bitte... fick mich endlich. Ich halte es nicht mehr aus. Ich brauche dich. Ich will dich. Nur einmal Taka. Nimm mich nur einmal.....“
 

Kou konnte nicht glauben was er da sah und hörte. Wo war der Mann in den er sich verliebt hatte? Das war nicht Reita. Das alles konnte, nein, es durfte nicht wahr sein. In Kouyous Augen begann es zu brennen, als er auf dem Absatz kehrt machte, musste er der Situation einfach nur entfliehen. Die Lebensmittel und die Tasche ließ er zurück, dachte er nicht einmal an diese. Sein einziger Gedanke galt nur Kaori und dass er zu ihr musste.
 


 


 

Kou ließ sich auf das Bett seiner Schulfreundin fallen und starrte an die Decke. Die Tränen, die noch immer über seine Wangen liefen gebot er keinen Einhalt. Wozu auch? Er streckte seine Arme aus und bat so Kaori wortlos sich in seine Arme zu schmiegen, brauchte er gerade ihre Nähe, wie die Luft zum atmen. Bisher hatte sie noch kein Wort gewechselt, aber die junge Frau kam der Bitte des Gitarristen nach. Kou zog Kaori so eng an sich wie er konnte, wobei sie fest an sich gedrückt hielt.
 

Eine ganze Weile lagen die Freunde einfach nur da, ohne zu reden, oder sich weiter zu berühren. Als die Tränen des Gitarristen versiegt waren, begann er leise zu sprechen. Seine Stimme war so rau, dass sie mehr einem krächzen glich. „Er liebt Ruki. Er hat es gesagt. Kaori...“, Kou drehte sich so, dass er die Frau an seiner Seite ansehen konnte. In seinen Seelenspiegel konnte man seine Trauer, seine unerfüllte Liebe und die Verlustangst sehen. „Er hat sich immer ficken lassen, weil er sich vorgestellt hat es wäre Ruki. Aber bei mir.... ich war nur dazu da seinen Frust abzubauen.“ Erneut floss das salzige Nass über seine Wangen. „Nach allem was ich für ihn getan, was ich für ihn ausgehalten habe....und das soll alles umsonst gewesen sein?“, fragte er Kaori die versuchte seine Tränen mit ihrem Finger weg zu wischen. „Ich weiß was du alles für ihn getan hast...“, begann sie, als Kou ihr mit einer Handbewegung das Wort abschnitt. „Nein, das weißt du nicht, denn ich habe es dir nie gesagt. Kouyou löste sich von Kaori und zog sein Shirt über seinen Kopf, um es dann auf den Boden fallen zu lassen. Er drehte seinen Rücken zu ihr, damit sie die roten Striemen sehen konnte. Erschrocken legte Kaori ihre Hand auf ihren Mund, bevor sie sacht über die alten und neuen Wunden strich. „Das hat er nicht gemacht“, kam es leise über ihre Lippen, was Kouyou leicht lächeln ließ. „Doch das hat er und ich habe es genossen. Ich hätte jeden Schmerz für ihn ertragen, solange ich mir nur sicher sein konnte, dass ich sein einziger Sklave wäre. Ich wollte sein einziger Mann sein. Er sollte keine unerfüllte Wünsche haben. Ich konnte ja nicht wissen, dass er sich noch immer von Fremden ficken ließ.“ „Du warst sein Sklave? Himmel Kou, das ist doch nicht dein Ernst“, war es voller Unglaube von Kaori zu hören. Wieder lächelte Kouyou. „Wie du siehst schon, wobei das hier“, dabei deutet er auf seinen Rücken, „nur ein Teil davon beinhaltete.“ Lächelnd drehte er den Ring an seinem Finger, den er damals von Reita erhalten hatte.
 

Eine ganze Weile spielte er mit dem Schmuckstück, bis er einen Entschluss gefasst hatte. „Vielleicht will ihn Ruki ja gar nicht. Bisher hat er immer seine Annäherungsversuche abgeblockt. Vielleicht braucht Akira mich jetzt und wenn ich zu ihm zurück gehe, vielleicht verliebt er sich dann ich mich, da er sieht, dass ich immer für ihn da sein werde. Kaori, ich muss es versuchen. Ich muss Aki zurück holen. Ich darf ihn nicht verlieren“, kam es immer euphorischer von ihm, bis er schließlich strahlend die junge Frau ansah.
 

Ungläubig sah Kaori ihren Freund an, doch dieser reagierte gar nicht darauf, sondern zog sie wieder nahe an sich. „Ich werde ihn zurück erobern Kao-chan. Ich werde wieder sein Mann sein und dann wird alles gut. Wir werden das Paar, dass wir schon immer sein sollten. Irgendwann wird er mich genauso lieben wie ich ihn und solange werde ich auf ihn warten. Gleich morgen, nachdem ich bei Aoi war, werde ich zu ihm gehen und mit ihm reden. Ich weiß, dass alles gut werden wird.“ Kaori sah ihn an und der Zweifel in ihre Augen war so deutlich, dass man es nicht übersehen konnte und doch ging Kou mit keiner Silbe darauf ein. „Kou, Reita ist ein Arschloch. Er wird dir nur....“, versuchte sie den Gitarristen zur Vernunft zu bringen, was dieser aber gar nicht wollte. „Ich liebe ihn Kaori und er ist kein Arschloch, nur verletzt und ich werde ihn heilen. Es wird wunderschön“, lächelte er sie an, zog sie noch enger an sich und schloss seine Augen. Mit dem Bild des Bassisten vor seinem geistigen Auge schlief er schließlich bei ihr ein.
 

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Es hatte viel länger gedauert, als es Kou angenommen hatte, bis er die Wohnung Aois verlassen und sich auf den Weg zu dem Gaze Bassisten machen konnte. Tief zog er die kühle Nachtluft ein und legte seinen Kopf in den Nacken. Einen Moment genoss er diesen Moment, in dem er sich frei und gelöst fühlte, bis er wieder seine Augen öffnete, um den Weg hinter sich zu bringen, den ihn von Reita trennte. Ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er an den Blonden dachte, war er doch davon überzeugt, dass er zurück zu ihm kommen und sie letztlich zusammen glücklich werden würde.
 

Es dauerte gar nicht so lange bis der Gitarrist vor der Tür Reitas stand, waren seine Schritte beflügelt von den Vorstellungen, die Kouyou in sich trug. Leicht aufgeregt, stand er vor der Tür und zögerte einen Moment den Klingelknopf zu drücken. Nicht dass er Angst hätte, dass das Gespräch sich nicht so entwickeln würde, wie er es sich vorstellte, sondern mehr, dass ihre Beziehung an einem neuen Punkt stand. Alles würde sich ändern, wenn er klingelte und auch wenn er dies wollte, so war es ein großer Schritt. Einen kleinen Moment hielt er noch inne, bevor er schließlich den Knopf drückte. Ein melodischer Ton hallte bis zu Kou hinaus und schon bald wurde die Tür geöffnet.
 

Man sah Reita an, wie erstaunt er war, Kouyou zu sehen. Seine Haare waren leicht zerzaust, er war vollkommen ungestylt und trug den berühmten Schlapperlook. Nichts an ihm erinnerte an Reita, die Person, die er auf der Bühne war. „Du?“, kam es irritiert von dem Bassisten. „Was willst du hier?“, hängte er die Frage an. „Du bist wunderschön“, rutschte es aus dem Gitarristen, was Reita nur noch mehr verwirrte. „Ich...ich wollte mit dir reden“, gab Kouyou zu, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Reita drehte sich und ging wieder in seine Wohnung, wobei er die Tür offen ließ und er somit den Gitarristen einlud seine vier Wände zu betreten.
 

Kouyou ging in Reitas Wohnzimmer und setzte sich auf dessen Sofa, wo er auf den Blonden warten wollte. Es dauerte gar nicht lange und Reita stand wieder vor ihm. Der Bassist hatte sich nur eine Nasenbandana geholt und diese angelegt. Mit einem Blick den Kouyou nicht deuten konnte, sah Reita ihn an. Selbst sein sonst so selbstgefälliges Grinsen lag nicht auf seinen Lippen. Stattdessen hatte er seine Arme vor seiner Brust verschränkt. „Was willst du Kouyou? Warum bist du hier?“, fragte er den Gitarristen, ohne den Spitznamen zu verwenden, was er sonst immer getan hatte, wenn er das Band trug.
 

Erstaunt sah Kou ihn einen Moment an, da ihm der Name fehlte. Er hatte ihn genauso lieben gelernt, wie alles an Reita. Tief seufzte er, wusste er nicht wie er beginnen sollte. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit Kouyou. Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es jetzt, oder geh“, war es hart von Reita zu hören. „Ich... Aki, ich liebe dich und ich will dass wir ein richtiges Paar werden. Ich will nicht nur den Sex mit dir teilen, der wirklich geil ist. Aber ich will mehr. Ich will gemeinsame Abend, Alltag, Spaß und ich will neben dir einschlafen und aufwachen. Ich will alles von dir Aki.“ Kou hob seine Hand, an dem er den Ring trug, den er von Reita erhalten hatte und legte sie an seine Wange, wobei er für einen Moment die Augen schloss. Lächelnd sah er den Bassisten erneut an, als er seine Hand sinken ließ. „Ich liebe es dein Sklave zu sein und ich möchte daran auch nichts ändern. Ich möchte das Andere nur dazu. Ich will dich ganz Aki. Bitte, lass uns zusammen glücklich sein“, bat er den Blonden immer noch lächelnd, war er sich doch sicher, dass sich der Bassist seinen Wünschen beugen würde.
 

Reita streckte seine Hand aus, ohne eine Mine zu ziehen. „Gibst du mir bitte den Ring?“, bat er den Gitarristen, was diesen kurz zögern ließ. Er liebte den Ring, hatte dieser ihm immer die Kraft vermittelt, die er gebraucht hatte. Sei es um eine Session durch zu stehen, oder auch dann, wenn er Zweifel hatte. Er musste nur den Ring ansehen und er war sich sicher, dass Reita zu ihm gehörte und das war es immer gewesen was er gewollt hatte. Kou besah sich den Ring, bevor er ihn von seinem Finger zog und ihm Reita gab. Dieser schloss seine Hand um das Schmuckstück und verstaute es in seine Hosentasche.
 

„Vergiss es Uruha. Wir werden nie das Paar dass du dir erhofft hast und mein Sklave bist du auch nicht mehr. Ich habe Jemanden gefunden, der viel besser ist als du. Ich brauche dich nicht mehr. Verschwinde einfach Kouyou und komme nie mehr wieder. Du warst nur ein wenig Ablenkung für mich und für die Zeit hat es Spaß gemacht dich zu ficken. Aber ich bin deiner längst überdrüssig und wie gesagt, es gibt da Jemand der dir tausende male überlegen ist. Hau ab Uruha und lass mich endlich in Ruhe“, war es so kalt von Reita zu hören, dass Kouyou darunter zu frösteln begann.
 

Zuerst wollte der Gitarrist noch etwas sagen, als er aber den ausgestreckten Arm des Bassisten sah, der ihm die Tür wies, brach etwas in ihm entzwei. Langsam stand Uruha auf und mit gesenkten Kopf verließ er die Wohnung in der er viele glückliche Stunden verbracht hatte. Glücklich für ihn, aber nicht für den Bassisten, wie der Gitarrist nun wusste. Alles in ihm fühlte sich kalt und leer an. Kou wusste nicht wie es weiter gehen sollte, denn mit Reita ist sein Lebensinhalt gegangen. Kaum hatte Kou hinter sich die Türe zu gezogen, als sein Blick gen Himmel ging. Die Nacht war tiefschwarz, von Wolken verhangen und die Sterne hatten nicht die Kraft durch die Wolkendecke hindurch zu scheinen. Ein kalter Wind schnitt in sein Gesicht und alles wirkte so trübe und trostlos, wie er sich fühlte. Gerade wollte er los laufen, nicht wissend wohin, als ein plötzlicher Platzregen sich auf ihn ergoss. Passend zu dem wie er sich fühlte.

Endless Rain

Unaufhörlich prasselte der Regen auf Kouyou, der seinen Kopf in den Nacken legte, damit die Regentropfen sein Gesicht bedecken konnten. Die Tränen die er vergoss vermischten sich mit den Tropfen und zogen kleine Bahnen über Kous Gesicht zu dessen Hals, die sich dann irgendwo verloren. Der Gitarrist war froh dass es so stark regnete, denn selbst wenn ihm jetzt Jemand entgegen käme, würde dieser nicht erkennen wie es um ihn stand und dass er weinte. Etwas was sowieso Niemand interessieren würde. Zumindest war dies seine Meinung. An Kaori dachte er nicht einen Moment. In seinem Kopf lief ein Film von vergangen Tage ab. Immer wieder sah er Reita. Sein Grinsen, wie er ihm den Ring gab, Sexszenen, wie er seine Hand hielt und schließlich wie er ihn raus geworfen hatte.
 

Uruha war immer ein lebensfroher Mensch gewesen. Er liebte das Leben, genoss es und kostete es vollkommen aus. Dass er deshalb das ein oder andere mal über die Stränge geschlagen hatte gehört zu seinem Leben dazu und seine Freunde wussten wie er tickte und hatten es ihm nie übel genommen. Eigentlich war er immer gut gelaunt gewesen, nur Kaori kannte ihn auch anders. Aber jetzt war es so, als wäre nichts von dieser positiven Energie mehr in ihm. Alles wirkte grau und leer. Das einzige was er noch fühlen konnte, war Einsamkeit und unendliche Trauer, die ihn von innen heraus zu zerfressen drohte. Kouyou hatte das Gefühl, dass dies sich nie mehr ändern würde.
 

Während er so in seiner Gedankenwelt versunken war, lief er unbewusst los. Er wusste nicht wohin ihn seine Füße tragen würden und dies war ihm auch vollkommen egal. Der Gitarrist wollte nur noch weg. Den Gedanken an Reita tat einfach zu weh und doch konnte er nichts anderes tun, als sich den Blonden immer wieder vorzustellen. Sein Herz schien immer mehr zu zerreißen und der Schmerz war nicht auszuhalten. Kou wollten diesen Schmerz nicht spüren, wollte Reita so nicht in Erinnerung behalten. Er wollte sich nur an die Momente erinnern, in denen er glücklich war. Aber weder sein Kopf noch sein Herz ließen das zu.
 

Immer weiter lief der junge Mann durch die Dunkelheit der Nacht. Ob ihm Jemand entgegen gekommen war , hätte er nicht sagen können, nahm er sein Umfeld doch nicht wahr. Nichts war mehr wichtig, seitdem sein Herz zerschmettert wurde. Uruha hätte auch nicht sagen können, wie lange er schon unterwegs gewesen war, war dieses auch nicht mehr wichtig. Selbst seine Liebe zur Musik und die Band trat in den Hintergrund und wurden unwichtig. The GazettE hatten einen guten Gitarristen in Aoi und falls sie noch einen zweiten dazu haben wollten..... nun jeder war ersetzbar. Damals als Yune gegangen war um zu studieren, hatten sie nach kurzer Zeit Kai als Drummer angeworben. Warum sollte dies bei ihm anders sein? The GazettE würde weiter bestehen, mit oder ohne ihn.
 

Nur kurz waren seine Gedanken bei der Band gewesen, als sie sich wieder Reita zuwendeten. So sehr Kou auch nicht an ihn denken wollte, so sehr sehnte er sich danach jeden einzelne Augenblick den er mit ihm verbracht hatte Revue passieren zu lassen. Jede kleinste Erhebung seiner Haut versuchte er sich in seinem Gedächtnis zurück zu rufen. Er versuchte sich vorzustellen, wie weich seine Haut gewesen war und wie heiß und gleichzeitig so sinnlich und dennoch voller Lust und Leidenschaft seine Küsse gewesen waren. Unwillkürlich gingen seine Gedanken weiter. Wie oft war er gefesselt gewesen, als sich Reita in ihm versenkt und wie sehr er es genossen hatte. Ein Schauer ging durch seinen Körper. Nicht wegen der Kälte der Nacht und des Regens, sondern wegen der aufkeimende Lust die ihn bei dieser Erinnerung einholte. Einen Moment ergab er sich diesem Gefühl, bevor er sich schüttelte, um dieses abzustreifen, wusste er, dass er nie wieder in diesen Genuss kommen würde.
 

Noch immer in Gedanken lief Uruha weiter, bis er schließlich an das Ufer des Sumida, den Fluss der durch Tokyo floss und in Japan als Sumidagawa bekannt war, angekommen war. Früher war er gerne an den Uferterrassen die zirka zweistündige Strecke entlang gegangen. Hier kam man an verschiedenen Brücken, Sehenswürdigkeiten und Darbietungen von „Heaven Artists“, also Straßenkünstler, vorbei. Die Terrassencafés an der Uferpromenade boten, bei Kaffee oder Bier, einen schönen Blick auf den Tokyo Skytree. Aber von der besonderen Stimmung, die der Fluss darbot, bekam Kou nichts mit, viel zu sehr war er seiner Trauer erlegen.
 

Der Gitarrist setzte sich ans Ufer und sah auf die tiefschwarzen Wellen, die sich träge bewegten. Wie trügerisch sie sind, ging es dem Gitarristen durch seinen Sinn. Die Flut hatte eine enorme Kraft und nicht nur Einen hatten die Strudel des Sumidas mit in die Tiefe gezogen, wobei man nicht wusste, wie viele von den Opfern, die der Fluss schon gefordert hatte, auch Menschen waren die ihres Lebens überdrüssig gewesen waren und sich so ihre Erlösung von ihrem Dasein geholt hatten.
 

Der Regen hatte aufgehört und die Wolken zogen weiter, so dass nach und nach die Sterne den Himmel wieder in Beschlag nahmen. Ihr sanftes Licht wurde durch den Mond unterstützt und ihr Schein reflektierte sich auf dem Wellen des Flusses, die Kouyou leise zu locken schienen. Was hatte Uruha noch zu verlieren? Was hielt ihn noch hier? Es gab niemand mehr, dem er sich so hingeben konnte. Er fühlte sich vollkommen alleine und er hatte das Gefühl, dass er den Weg nicht alleine zu ende gehen könnte und er wollte es auch nicht. Dieses Leben würde ihm nur noch Schmerz und Leid bieten können und dies wollte er sich nicht antun. War es da nicht besser zu gehen? Einfach einen Schlussstrich ziehen und dem allem hier zu entgehen? Es würde ihn sowieso keiner vermissen. Letztlich würden alle ihr Leben weiter leben und ihn vergessen.
 

Noch immer besah er sich die Wellen, die so beruhigend auf ihn wirkten, bis er sich entschieden hatte. Langsam zog er sich die Schuhe aus und stellte sie an das Flussufer, bevor er dem Ruf folgte. Die Kälte des Wassers, dass seine Füße umspielte nahm Kou nur kurz wahr, waren sie Nichts ihm Vergleich zu der Kälte die in seinem Herzen brannte. Kouyou bedauerte es nicht, dem Leben den Rücken zu kehren. Seine Familie sah er so selten, dass sie ihn sehr schnell nicht mehr vermissen würde. Reita, die Liebe seines Lebens hatte er verloren und die Band würde auch ohne ihn zurecht kommen. Es gab wirklich nichts mehr was ihn hier noch hielt.
 

Immer weiter ging er in die Fluten, während er bei seinen trüben Gedanken verweilte, bis er an Kaori denken musste. Sie war die Einzige, die ihn wirklich gemocht hatte. Aber auch sie würde ihn eines Tages verlassen, sobald sie den Mann gefunden hätte, den sie liebte und mit dem sie eine Familie gründen würde. Ihr zukünftiger Mann hätte sicher etwas gegen ihre Freundschaft, war diese doch so tief, dass es ein Außenstehender nie verstehen würde. Wenigstens ihr sollte er Bescheid geben, bevor er sich in die Arme des Flusses begeben würde.
 

Der Gitarrist blieb stehen und zog langsam sein Smartphone aus der Tasche. Kouyou stocke, war doch das erstes was er sah ein Bild des Gaze Bassisten, hatte er diesen als Bildschirmschoner verwendet, um ihm immer auf der einen oder andere Weise nahe sein zu können. Erneut wollten Tränen über seine Wangen laufen, aber letztlich fanden sie nicht ihren Weg und blieben an den Wimpern des jungen Mannes hängen. Wie lange er das Bild des Blonden ansah hätte er nicht sagen können, aber die Kälte machte sich langsam in seinem Körper breit. Dennoch wollte Kouyou nicht aus dem Wasser, auch wenn schon längst sich eine Gänsehaut auf seinem Körper gebildet hatte. Bald würde er nichts mehr spüren. Keine Kälte, keine Einsamkeit, kein Schmerz, nur noch ein paar Schritte und er wäre erlöst.
 

Tief seufzte der Gitarrist, als er die Nummer seiner Freundin wählte. „Kao-chan, hier ist Kou. Ich wollte mich nur von dir verabschieden“, kam es leise von dem Gaze Gitarristen, der nicht viele Worte machen wollte. „Wie verabschieden? Ihr geht nicht auf Tour und auch sonst wolltest du nirgendwohin. Wo bist du?“, wollte die junge Japanerin wissen, wobei man aus ihrer Stimme heraus hören konnte, wie verwirrt sie war. Kouyou verreiste nie spontan und sie war immer die Erste die wussten, wenn er doch einmal unterwegs war. Kou plante seine Reisen immer lange im voraus, was durch sein Beruf auch notwendig war.
 

Mit einer Hand hielt Kouyou noch immer sein Smartphone, während die Andere sacht über das Wasser glitt. „Das Wasser ist kalt und tief, aber das Licht der Sterne ruft Einen und lässt die Schwärze so verlockend sein“, murmelte Kou mit einem Lächeln. Ob ihn Kaori verstand oder nicht war ihm gerade vollkommen egal. „Kou, wo bist du?“, hörte der Musiker erneut die Stimme Kaoris. Uruha konnte nur zu gut die Besorgnis und die aufkeimende Panik seiner Freundin hören, was ihn allerdings nicht berührte. Dennoch sah er sich um, um ihr die Frage beantworten zu können, hatte er bis dahin sich gar keine Gedanken gemacht, wo er eigentlich war, war dies für ihn auch nicht von Bedeutung gewesen.
 

Es dauerte eine Weile, bis der Gitarrist wusste, wo er sich befand, doch gab er dann die gewünschte Auskunft, wobei er immer noch über die seichten Wellen strich und dabei lächelte. „Warte auf mich Kou. Versprich mir dass du auf mich wartest. Ich komme so schnell ich kann. Ich will dich nicht alleine lassen. Bitte warte auf mich“, bettelte die junge Japanerin, was Kouyou noch mehr lächeln ließ. „Du musst nicht bei mir sein Süße. Behalte mich in gute Erinnerung. Denk ab und zu mal an deinen Onii-chan“, bat er die junge Frau, wollte er doch nicht ganz vergessen werden, auch wenn er wusste, dass dies über kurz oder lang dennoch geschehen würde. „Bitte Kou, rede nicht so. Erzähle mir lieber was passiert ist“, wollte Kaori wissen.
 

„Was passiert ist?“ Kurz ließ Kouyou die Szene Revue passieren, was zur Folge hatte, dass er erneut weinen musste. „Er hat mich raus geschmissen. Aber das war nicht das Schlimmste“, Uruha verstummte, hörte er doch wieder die Worte die Reita so kalt geäußert hatte und wieder erschien es ihn, als ob sein Herz zerfetzt wurde. Hart schluckte er, da er die Worte eigentlich nicht wiederholen wollte.
 

„Was war so schlimm, Kou? Was hat er gesagt? Was wollte er von dir?“, hakte Kaori nach. Ihre Stimme war so sanft, dass Uruha eine Gänsehaut bekam. Allerdings war diese Gänsehaut von der angenehmen Sorte. Kouyou hatte das Gefühl, dass irgendetwas versuchte durch den ganzen Dreck und der Finsternis, die in seinem Inneren wohnte, hervor zu brechen. Etwas, dass sich warm und gut anfühlte. Einen Moment genoss er das Gefühl, versuchte es dann aber mit aller Macht wieder zu unterdrücken. Er wollte nicht, dass es ihm gut ging, denn dies hieße nur, dass er sich neuem Schmerz aussetzten würde, denn dies wäre sicherlich irgendwann die Folge davon. Lieber wollte er es jetzt zu Ende bringen, als dieses Risiko einzugehen. Dennoch machte er keinen weiteren Schritt in die dunklen Fluten, sondern hielt sich krampfhaft an seinem Smartphone fest, als wäre dieses sein rettender Anker.
 

„Er sagte...“, erneut stockte Kou, war es einfach zu schmerzhaft, die Worte zu wiederholen und dennoch wollte Uruha, dass Kaori wusste,warum er gehen wollte. So versuchte er stark zu bleiben und die Tränen herunter zu schlucken. „Er sagte, dass wir nie ein Paar werden würden, dass er mich letztlich nur als Zeitvertreib genutzt hatte und dass.... dass... er hätte... Kao.... er sagte er hätte Jemanden gefunden, der besser wäre als ich. Es tat so verdammt weh. Wie soll ich weiterleben mit diesem Wissen? Wie soll ich in der selben Band spielen wie er, wenn ich Tag für Tag daran erinnert werde? Ich kann das nicht. Ich will das nicht. Ich ertrage es nicht, zu wissen, dass er Jemand anderes an seiner Seite hat. Ich will nicht mehr leben und diesen Schmerz spüren, der mich nie wieder alleine lassen würde. Bitte versteh mich. Ich liebe ihn und er hat mich zerstört. Warum hat er das getan? Sag es mir. Wie kann man so sein?“ Seine Worte die erst leise und langsam waren, wurden immer hektischer, bis er schließlich fast über seine eigene Worte gestolpert wäre. Auch wenn Kouyou Fragen gestellt hatte, wollte er nicht wirklich eine Antwort darauf, denn seine Seele verlangte nicht danach, sondern sehnte sich nach ein paar lieben Worte, die ihm zeigten, dass er nicht Abfall war, denn genauso fühlte er sich gerade.
 

„Kou, Reita ist ein Arschloch. Er hat nicht erkannt wie wundervoll du bist und wie kostbar deine Liebe ist. Bitte Kou, glaube mir. Du bist es wert geliebt zu werden...“ Kaoris Stimme verstummte und Uruha spürte zwei Arme die sich um seine Hüften und einen Kopf der sich zwischen seine Schulterblätter legte. Kou ließ sein Smartphone fallen, sah auf die Arme die ihn umschlangen und legte seine Hände kurz auf diese, bevor er sich umdrehte. Kaoris wunderschöne Augen sahen ihn an und er musste lächeln. Es tat so gut sie zu spüren und so legte er nun selbst seine Arme um die junge Frau. „Bitte Kou. Lasse mich nicht alleine. Ich brauche dich. Ich erwarte nicht dass du vergisst, aber lasse mich dir helfen. Bleib bei mir. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du von mir gehen würdest. Kou ich....“ Kaori sah kurz zum gegenüberliegende Ufer, schien sie doch mit sich zu kämpfen. Uruha wusste nicht was er sagen, oder tun sollte, aber er wusste, dass Kaori noch nicht fertig war und deshalb wartete er, bis sie den Mut hatte, ihm das zu sagen was sie wollte. Allerdings festigte er seinen Griff und zog sie noch näher an seinen Körper. Die Wärme die ihn durchzog tat gut und schmerzte zur gleichen Zeit und dennoch wollte er dieses Gefühl. Sanft begann er ihren Rücken zu streicheln, wobei er das Kribbeln genoss, dass von seinen Fingerspitzen ausging und durch seinen Körper zog.
 

„Kou...“, erneut sah Kaori Uruha an. „Ich... ich.. Kou bleib bei mir, weil.. ich... ich liebe dich Kou. Verlasse mich bitte nicht“, kam es von der jungen Frau in deren Augen es zu glitzern begann. „Ich liebe dich so sehr. Ich könnte es nicht ertragen. Bleib bei mir, auch wenn du nur mein Freund sein kannst... ich will dich nicht verlieren“, flüsterte sie und legte ihren Kopf auf seine Brust. Irritiert sah der junge Mann Kaori an. Nie hätte er geglaubt, dass sie solche Gefühle für ihn hegen würde. Bisher hat er sie immer nur als seine kleine Schwester angesehen. Er hat sie geliebt, aber nicht auf diese Weise. Zumindest hat er nie darüber nachgedacht, waren seine Gefühle und Gedanken doch immer bei Reita gewesen und jetzt mit dieser Wahrheit konfrontiert zu werden überforderte ihn.
 

„Du liebst mich?“, stellte er überrascht die Frage, die aber mehr eine Aussage für ihn war. Noch immer wusste er nicht wie er sich verhalten sollte und das Nicken, dass er an seiner Brust spürte half ihm auch nicht weiter. Er liebte Reita und er glaubte nicht, dass sich dies jemals ändern könnte, aber jetzt da er wusste, dass Kaori ihn liebte konnte er auch nicht einfach gehen. Sie sollte nicht den selben Schmerz des Verlustes durchleben wie er. Aber genauso wenig konnte er ihr versprechen, dass er irgendwann einmal die selbe Gefühle für sie hegen würde, wie sie für ihn. Aber vielleicht war es gut bei ihr zu bleiben, denn auch wenn er sie nicht liebte konnte er wenigstens versuchen sie glücklich zu machen. Das musste ja nicht heißen, dass sie ein Paar werden würden, aber ihr Bruder konnte er sein und vielleicht würden sie zusammen jemanden finden, den sie lieben konnte.
 

Sanft legte er seinen Finger unter ihr Kinn und hob es an, damit sie ihn ansehen musste. „Ich verspreche dir, dass ich dich nicht verlassen werde, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich dich auf diese Weise lieben kann. Wenn du mich dennoch in deinem Leben willst...“ Kou unterbrach sich, hatte er gerade das Gefühl in den Iriden Kaoris zu versinken. Er hatte gar nicht gewusst wie tief und unergründlich diese waren. Obwohl er noch immer im Wasser stand und frieren müsste, tat er dies nicht. Ganz im Gegenteil verströmte die Frau in seinen Armen solch eine Hitze, dass es ihm wohlig warm war. Er fühlte sich gut, was ihn noch mehr irritierte. Der Wunsch sie zu berühren und zu streicheln wuchs in ihm. Kouyou sah sich Kaori genauer an. Sie war hübsch, stellte er fest. Er zog sie noch näher an sich, ohne seinen Finger von ihrem Kinn zu lassen, damit sie ihn weiterhin ansah. So gut wie gerade in ihren Armen hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Selbst als er mit Reita zusammen gewesen war, hatte er am Ende nicht mehr dieses Gefühl der Geborgenheit empfunden.
 

Kaori nickte leicht. „Ich will dich Kou. Ich will dass du bei mir bist. Ich weiß, dass du mich nicht liebst, aber solange du bleibst bin ich glücklich“, versicherte sie ihm. Natürlich wusste Kouyou, dass dies nicht so ganz stimmte, denn wenn man Jemanden liebt, dann will man ihm auch nahe sein. Er wusste, dass er es ihr schwer machen würde, aber er wollte bei ihr sein. „Lass uns nachhause gehen“, bat sie ihn und obwohl Uruha nickte machte er keine Anstalten sich zu bewegen. Viel lieber sah er weiter in ihre Augen, die einen samtenen Glanz hatten. Ihr ebenmäßiges Gesicht faszinierte ihn. Er löste seinen Finger von ihrem Kinn und strich sanft über ihre Wange. Der angenehme Schauer der durch seinen Körper lief konnte er nur genießen. Als sein Blick auf ihre Lippen ging wuchs der Wunsch diese zu berühren. Kouyou verstand nicht was sich gerade in ihm abspielte, aber das spielte auch nicht wirklich eine Rolle. Er ließ sich einfach von seinen Wünschen ziehen und legte seine Lippen auf die seiner Freundin.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Heute war der erste Tag, an dem Kouyou wieder an der Bandprobe teilnehmen musste. Kaori, bei der er seit dem Vorfall lebte, hatte Kai angerufen und diesem mitgeteilt, dass Uruha auf unbestimmte Zeit wegen Krankheit ausfallen würde. Da für den Rest des Jahres nichts mehr anstand, hatte es keine Probleme gegeben und Kai hatte ihm gute Besserung gewünscht und gemeint, dass er sich auskurieren sollte. Aber irgendwann konnte er die Proben nicht mehr heraus zögern. Mit schweren Herzen ging er zu dem Bandraum und zögerte einen Moment, bevor er die Tür öffnete.
 

„Hi Leute“, murmelte er und setzte sich auf das Sofa. Als die Anderen ihn begrüßen wollte, hob er seine Hand um ab zuwinken. Er wollte nicht reden, sondern nur so schnell wie möglich die Probe hinter sich bringen. Als Aoi trotzdem zu ihm gehen wollte, hielt ihn Kai zurück und flüsterte diesem etwas ins Ohr, worauf der Rhythmusgitarrist nickte und zu seinem Platz zurück ging.
 

Kouyou wusste selbst, dass sein Lächeln schief war, doch konnte er dies nicht ändern und der Drummer schien sofort bemerkt zu haben wie es um den jungen Mann stand. Zudem war es offensichtlich, musste man nur zu Reita und Ruki sehen. Der Blonde hatte den Sänger auf seinem Schoß und küsste sich langsam an dessen Hals entlang. Das leise „ich liebe dich“, dass über die Lippen des Bassisten kam und dessen glückliches Lächeln schmerzten Uruha, da er jetzt wusste, wer der Bessere war. Tränen brannten in ihm, die er aber nicht weinen würde. Statt dessen sah er Kai bittend an. „Lass uns anfangen Leader“, bat er ihn, konnte er nicht zusehen wie die Beiden sich gaben. Kai nickte nur, setzte sich hinter sein Drums, damit sie beginnen konnten.
 


 


 

Uruha hatte sich vollkommen verausgabt, so dass der Schweiß an seinem Körper herunter lief und seine Haare an seinem Kopf klebten und dennoch hatte er das Gefühl sich nicht ganz ausgepowert zu haben, als Kai die Probe als beendet erklärt hatte. Am liebsten wollte er sofort den Bandraum verlassen, aber Kaori wollte ihn abholen und so beschloss er erst einmal hier zu warten. Er setzte sich auf das Sofa, nahm eine Wasserflasche aus seiner Tasche und öffnete sie, um einen großen Schluck zu nehmen. Dabei fiel sein Blick auf Reita, der den Sänger auf seinen Schoß zog und ihn sanft zu streicheln begann. Er hatte gewusst dass der Blonde ein Arschloch war, aber dass ihm die Gefühle andere so kalt ließen, hatte er dennoch nicht für möglich gehalten. Zumindest nicht in diesem Ausmaß, musste er doch wissen, dass der Anblick für den Gitarristen kaum zu ertragen war.
 

Gerade wollte Uruha etwas dazu sagen, als die Türe zum Proberaum aufging und Kaori eintrat. Als sie Kouyou ausmachte legte sich ein bezauberndes Lächeln auf ihre Lippen. Kou war gerade im Begriff aufzustehen um Kaori in den Arm zu nehmen und dann nachhause zu gehen, als deren Blick auf das interne Pärchen fiel. Ihr sanfter Blick wurden augenblicklich hart und ihre ganze Wut und ihr Zorn spiegelten sich in ihrem feingeschnittenen Geschicht. Empört hob sie ihren Finger und deutete auf den Bassisten. „Wie kannst du es wagen du miese kleine Ratte? Was bildest du dir eigentlich ein wer du bist? Erst zerstörst du ein Leben und dann..“, wild zeigte sie zu Ruki und dann wieder zu ihm. „Was soll das du Arschloch? Hast du nur einen Gedanken an Kou verschwendet? Wohl kaum, sonst hättest du Ruki nicht auf deinen Schoß und... du widerst mich an Reita. Wie widerlich kann man eigentlich noch sein? Erst machst du Kou zu deinem Sklaven, quälst ihn, dass er bis heute noch Narben davon hat und dann hast du hast ihm Hoffnungen gemacht und behaupte nicht dass du es nicht gewusst hast. Lügen brauchst du definitiv nicht. Was hast du dir nur dabei gedacht? Vermutlich gar nichts, wie ich sehe. Du wusstest wie sehr dich Kou liebte und du Arsch hast ihn ausgenutzt für deine Zwecke. Wenn du wenigstens ihm von Anfang an gesagt hättest, dass du nur Sex von ihm willst und nie mehr zwischen euch geben würde... aber nein der Herr wollte ja nur das Kou leidet. Gib zu dass du es genossen hast, wie sehr er dich geliebt hat und dafür alles mit sich hat machen lassen.“ Als Reita dazu etwas sagen wollte, schnitt die junge Frau ihm das Wort ab. „Ich bin noch nicht mit dir fertig, also halt bloß dein Maul. Weißt du was die Krönung war? Wisst ihr es?“, Kaori sah die Members von GazettE der Reihe nach an, doch keiner von ihnen wollte oder konnte etwas dazu sagen. So fuhr sie fort. „Wisst ihr wie er mit Kou Schluss gemacht hat? Er hat ihn rausgeworfen mit den Worten, dass er ihn nicht mehr braucht, da er Jemand besseres gefunden hätte. Ich nehme an das bist du Ruki. Lass dich nicht auf diesen Dreckskerl ein. Liebe kennt er nicht. Er wird dich genauso aussaugen wie er es bei Kou getan hat und wenn er genug hat, dann sucht er sich Jemand anders. Ist es nicht so Reita? Du brauchst nicht antworten, du hast durch deine Taten gezeugt was du für ein Schwein bist. Kou.... verdammt Kou ist der wundervollste Mensch den ich kenne und du hast es geschafft dass er nicht mehr leben wollte. Er wollte sterben wegen dir. Du hast nichts verdient Reita. Kein Respekt und erst recht keine Liebe. Du bist das Letzte und ich hoffe, dass du eines Tages genauso leiden musst wie es Kouyou getan hat. Nur sollst du dann keinen an deiner Seite haben, der versucht dir Halt zu geben. Arschloch“, speite sie dem Bassisten entgegen, der nicht einmal die Möglichkeit erhielt sich zu wehren. Kaori drehte sich und sah Kouyou an. Noch immer war ihre Wut nicht verraucht. „Lass uns gehen Kou, ich kann und will diesen Wichser nicht mehr sehen“, kam es von ihr, bevor sie aus den Proberaum stürmte.
 

Stumm hatte Uruha den Ausbruch seiner Freundin zugesehen und etwas in ihm begann sich zu befreien, hatte sie doch alles gesagt, was er nur zu gerne selbst geäußert hätte. Dennoch folgte er ihr noch nicht, denn irgendetwas hielt ihn zurück. Er schien wie paralysiert zu sein, unfähig sich zu bewegen. Sein Blick war starr auf Reita und Ruki gerichtet. Die Gesichtsfarbe des Sängers ist immer bleicher geworden und er war nun aschfahl. Langsam drehte er sich zu Reita. „Ist das wahr, was sie gesagt hat? Hast du Kou gequält“, wollte der Sänger wissen. „Ich hatte dir gesagt, dass ich hart zu den Männern war. Das habe ich dir gesagt“, gab der Bassist leise zu. „Und du hast auf diese Weise mit ihm Schluss gemacht?“, wollte Takanori wissen. „Du hast gesagt, dass du nur dann mit mir zusammen kommen willst, dass wir ein Paar werden, wenn ich mich von ihm trenne“, versuchte er sich zu erklären. „Ja das habe ich. Aber nicht so. Wie kannst du nur Reita? Jeder hat ein Herz und das zertrampelt man nicht. Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Arschloch sein kannst. Ich liebe dich Reita, aber ich will nicht genauso enden wie Kouyou.“ Langsam stand der Sänger auf und sah noch einmal zu dem Bassisten. „Es ist aus Reita und versuche es nicht mich zurück zu holen. Mit so Jemanden will ich keine Beziehung. Es ist aus und vorbei. Für immer“, kam es von dem Sänger, bevor er zu Kouyou ging und seine Hand auf dessen Schulter legte. „Es tut mir Leid Kou.“ Kurz sah er ihn noch mal an, um dann auch den Bandraum zu verlassen.
 

In Kouyou schien sich etwas zu lösen. Er fühlte sich befreit, so als wäre eine schwere Last von ihm abgefallen. Es war nicht so dass er es Reita gönnte, es war viel mehr so, dass es ihm vollkommen egal war. Als sein Blick auf Reita fiel, der zusammengekauert auf seinem Platz saß und aussah wie ein gebrochener Mann, tat er ihm fast schon etwas leid. Was aus ihm wurde war ihm aber völlig egal. Es tat einfach nicht mehr weh ihn zu sehen, oder an ihn zu denken und diese Erleichterung die er spürte ließ ihn lächeln.
 

Langsam stand Kouyou auf und hob seine Hand zum Abschied, auch wenn er nichts sagte. Fast schon leichtfüßig verließ er das PSC Gebäude, wo Kaori auf ihn wartete. Als er sie sah wusste er endlich was er wollte. Sanft zog er sie in seinen Arm und legte seine Hand auf ihren Bauch, den er liebevoll streichelte. „Willst du mit mir in ein gemeinsames Haus ziehen?“, fragte er sie, bevor er ihre Lippen mit den seinen verschloss.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)

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Von:  JINO
2017-09-08T03:39:15+00:00 08.09.2017 05:39
Oh jaaa also in den letzten uwei Kapiteln ist echt viel passiert.

zum einem hat Reita dieser §$%/()/%$§ <- (super böse Beleidigung) Uruha sprichwörtlich weggeworfen wie Müll! (Wegen Ruki, der keine Ahnung hat wie Reita mit Uruha umsprang)
Was Kouyou so sehr schmerzte, das dieser sich das leben nehmen wollte... mein Gott.. Q_Q
Gott sein dank war da Kaori.... ohne sie .. wäre Uruha... Ich will garnicht daran denken.

Ich finde es gut das Kaori Reita die Leviten gelesen hat! Und... das Ruki diesen wieder verlassen hat..
Nun steht Reita wieder alleine Da.... Ich hoffe das er leidet... so richtig!

Ich frage mich wie sich das alles auf die Band auswirken wird.... und es wird sicher Auswirkungen geben... Wobei ich es nicht hoffe.... wer weiß...

liebe grüße
Antwort von:  laruku
08.09.2017 09:50
Das würde es sicher, aber ich schreibe das nicht mehr. ^^ Ich bin schon an der nächsten FF. Ein crossover von A9 und the GazettE :)
Von:  JINO
2017-08-27T23:48:20+00:00 28.08.2017 01:48
>>Ich will dich besitzen Kou.<<
das sagt Reita doch nur, weil er Ruki offensichtlich nicht bekommt….
Reita ist eindeutig der Oberarsch in der Story… und Kouyou der arme Tropf, fällt drauf rein.
*seufz*

Ein Ring? What the fuck?

Der Sex schient ja echt krass zu sein..... O_O O///o

Und nun kommt noch Saga dazu… O_o
Öhmn….
OMG…..

Da bin ich ja gespannt wie es weiter geht…

Antwort von:  laruku
28.08.2017 07:51
Schön, dass du Reita als Oberarsch erkennst. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich ihn so richtig darstellen kann, da er eigentlich mein Lieblingsmember von GazettE ist. Ja, Kou tat mir beim schreiben auch richtig leid, deshalb war ich bei den adult Szenen dann doch nicht so hart zu ihm, aber das soll nicht heißen, dass Reita eigentlich so "sanft" ist. Er ist mehr das Gegenteil. Ich hoffe, das wird auch offensichtlich, denn das ist bedeutsam für die Story.
Antwort von:  JINO
28.08.2017 15:08
Wer das nicht sieht das Reita ein Oberarsch ist ... ist entweder Blind oder schrecklich verliebt... :'D
Also wird das wirklich kein Gutes ende nhemen... c.c
Oh Kou Q_Q
Antwort von:  laruku
28.08.2017 15:38
Also muss man Kou sein xD
Sagen wir es mal so. Ich denke das Ende könnte Einige überraschen :D
Antwort von:  JINO
28.08.2017 15:57
UNd mein Kopf so nach deinen Worten: Kou und Ruki kommen zusammen... und Reita schmorrt in seinem einsames Dahsein... weil er so blöd war und quasi beide verkraullt hat.. :'D
Antwort von:  laruku
28.08.2017 16:01
Das wäre auch mal ein geiles Ende xD
Aber nein, das wird nicht passieren
Antwort von:  JINO
28.08.2017 16:05
Da kam meine Gehässige Seite zum Vorschein, die Reita hier nicht mag xD *hust*

Es gibt so viele Möglichkeiten was passieren könnte... Aber ich werde mich wohl in Geduld üben müssen...
Antwort von:  laruku
28.08.2017 16:10
Ich mag ihn hier auch nicht. Aber es macht Spaß ihn zu schreiben.
Stimmt es kann viel passieren und ich hatte auch mehrere Enden im Kopf. War gar nicht so einfach sich für eins zu entscheiden und ja, du musst dich gedulden. Ich verrate nichts :D
Antwort von:  JINO
28.08.2017 16:18
Wo bläbe da die Spannung wenn du alles Munter ausblaudern würdest. :'D
Antwort von:  laruku
28.08.2017 16:23
Das ist wahr.
Ich bin mal gespannt, ob dir das Ende gefallen wird.
Auf das nächste Kapitel freue ich mich auch schon, da werde ich schon etwas enthüllen xD
Antwort von:  JINO
28.08.2017 16:34
Ich bin schon sehr gespannt drauf, sowohl aufs Kapitel und auf das Ende... :D
Antwort von:  laruku
28.08.2017 16:42
Na dann wünsche ich dir schon jetzt viel Spaß beim lesen, wenn ich den Kram hochgeladen habe. Wobei ich das ja erst noch schreiben muss xD
Von:  JINO
2017-08-27T22:54:03+00:00 28.08.2017 00:54
Bin jetzt bei Kapitel 5....
und ich muss sagen... ich mag Reita hier überhaubt nicht....
gelinde gesagt finde ich es ziemlich scheiße wie er mit Kouyou umspring....
und es ist irgendwie traurig das Uruha das auch noch mit sich machen lässt... so verliebt wie er in Reita ist. *seufz*
Das nimmt doch nie und nimmer ein gutes Ende.. :o
Von:  Enoka
2017-08-08T17:56:56+00:00 08.08.2017 19:56
Die Vorstellung wie Kou gefühlt alles fünfmal grundreinigt ist echt knuffig wie auch verliebt-bescheuert >_<
Bei dem Spiel hat Reita vermutlich mehr über Kou herausgefunden als umgekehrt

Freu mich drauf was das neue Jahr so für die beiden bringt
Von:  Enoka
2017-07-26T00:41:41+00:00 26.07.2017 02:41
Alkohol ist immer eine Lösung, wenn man denn seine Gefühle und alles weitere verstärken möchte 0_0
Alleine lassen sollte man Kou besser nie sonst holt der sich noch die Männergrippe bei offenem Fenster im Dezember!
Kaori ist echt ein Engel, der Kou helfen will und nicht böse sondern besorgt ist. Ich mag sie ^-^

Genau bloß nicht einigeln sondern raus unter die Leute gehen und reden bei einer Tasse Kaffee! Ist fast wie Schoki

Das Kapitel hat mir sehr gefallen, Danke dass du es geschrieben hast ~ Hat mir jetzt schon den Tag versüßt <3
Von:  Enoka
2017-07-23T09:48:58+00:00 23.07.2017 11:48
Wie kann er nur?
Für solche Aktionen hätte ich ihm schon längst den Hals umgedreht >.<
Armer Kou, der leidet doch und ich gleich mit p.q

Dein Schreibstil gefällt mir gut, genau wie die Beschreibungen von der Szenerie und vor allem was sich in für Gedanken in Kou breit machen! Die Rechtschreibfehler kommen bei mir in die Auffangstelle und werden geherzt ^^
Kann ich den Drops mal knuddeln?

Bin schon mal gespannt wie Kaori auf Kous Verschwinden reagieren wird und sich meldet.
Was Kou jetzt braucht ist definitiv Schokolade und jemanden zum Reden (auch wenn dieser Jemand auf der Party ist)


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