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Und morgen früh küss ich dich wach

von

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Flieger

Der Flieger dreht ein und ich erhasche einen Blick auf die Stadt. Von oben hat sich nicht viel verändert. Wobei....kann ich es überhaupt so genau sagen? Ich war 8 Jahre alt. Tief in mir sagt eine Stimme, dass es so ist und ich glaube ihr. Als sich der Flieger wieder zurück dreht, wird mein Blick wieder von den Tragflächen versperrt. Ich atme tief durch und in mir krippelt alles. Bald bin ich wieder zu Hause. 14 lange Jahre hat es gedauert.

Wehmütig ziehe ich ein Foto aus der Innentasche meines Handycovers. Auf dem Bild sind meine Eltern und mein kleiner Bruder. Alle drei waren damals bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Jemand hat ihnen die Vorfahrt genommen und sie so in den Gegenverkehr geschleudert. Keiner von ihnen hatte eine Chance. Eigentlich sollte auch ich in dem Fahrzeug sitzen, aber ich wurde krank und lag im Bett. Also waren Mama und Papa alleine mit Shingo einkaufen. Von dem Tag selber weiß ich nicht mehr viel. Eine ältere Frau und zwei Polizisten haben mich einfach abgeholt. Großeltern hatte ich schon zu diesem Zeitpunkt keine mehr und so gab es nur einen lebenden Verwandten. Meine Tante Asuna. Ich kannte sie damals nur von Fotos, bis sie dann auf einmal vor mir gestanden hatte. Sie wollte mich mit sich nehmen. Ich weiß noch wie ich damals geweint habe. Ich wollte nicht weg. Wollte bei meinen Eltern und meinem Bruder bleiben. Zu dieser Zeit habe ich einfach noch nicht verstanden, was eigentlich passiert war und das alle drei nie wieder kommen würden. So wuchs ich in der USA auf. Meine Tante war sehr wohlhabend und mir fehlte es an nichts. Ich habe eine gute Ausbildung genossen und bin jetzt Eventmanagerin. Ich habe so einen guten Ruf, dass ich fast alles von zu Hause aus organisieren kann. In der USA habe ich mir ein Team aufgebaut, auf das ich mich zu 100% verlassen kann. Nicht zuletzt, da meine Tante dort alles im Griff hat. Auch wenn ich sehr gerne bei Asuna gelebt habe, ich vermisse meine alte Heimat. Nun bin ich bald wieder da und werde mir hier ein neues Team aufbauen. Sozusagen als zweiten Standort.

Ein leises „Ping“ ertönt und alles um mich herum klatscht. Sowas....wir sind schon gelandet. Schnell löse ich den Gurt um meine Hüfte, stecke das Foto an Ort und Stelle zurück und klettere umständlich über meine zwei Sitznachbarn. Den jüngeren Mann neben mir scheint das nicht zu stören, aber der gafft mich sowieso schon den ganzen Flug lang an. Nicht mit mir mein Freund. Ganz ausversehen trete ich ihn mit meinen Pumps gezielt auf den Fuß. Ich grinse innerlich und dachte leider nicht auf den älteren Herrn daneben. Dem trete ich leider ebenfalls genau auf den Fuß und er war durch meine Kletteraktion so oder so schon genervt. Egal....ich will endlich aus diesem Flieger raus. Ich werde rot, hauche eine leise Entschuldigung und reiße meinen Rucksack aus dem oberen Staufach. Ich schaue links und rechts an der Menschschlange in dem schmalen Flugzeuggang vorbei und beginne mit schieben. Ich will endlich hier raus! Der ältere Mann in meiner Sitzreihe schüttelt über mein Verhalten den Kopf, aber das ist mir gerade herzlich egal.
 

Als ich mich endlich aus dem Flieger gekämpft habe, atme ich einmal tief durch. Ich bin zu Hause. Ich bin zurück in Tokio. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. „Endlich!“ sage ich sehnsüchtig. Jetzt will ich nur schnell mein Gepäck und dann nichts wie in das nächste Taxi. Leider soll ich nicht so schnell vorankommen. Wir haben nicht am Gebäude selbst gehalten, sondern steigen auf dem Feld aus. Ein Bus wartet schon und ich verdrehe genervt die Augen.

Im Bus stelle ich mich wie ein bockiges Kind in die Ecke und warte, dass es endlich los geht. Als ob ich es geahnt hätte steigen auch meine zwei Sitznachbarn ein. Der Jüngere würdigt mich keines Blickes. Da ha wohl mein Absatz gesessen. Der Ältere sieht mich herablassend an. Sein Blick bringt deutlich zum Ausdruck, dass ihm meine überstürzte Aktion gar nicht gefallen hat und ich, nun auch nur wie er, in diesem Bus stehe. Na klasse Bunny.....toll gemacht.

Taxi

„Miss Yuuki?“ die junge Beamtin sieht mich misstrauisch an. Warum? Klar auf meinem Passbild bin ich brünett, aber das ist doch nur eine Phase gewesen. „Ja.“ sage ich und bemühe mich um ein kleines Lächeln. Wieder sieht sie auf meinen Pass. Sie tippt etwas in den Computer ein. Ich komme nicht umher sie mir genauer anzusehen. Ihre Uniform sitzt wie angegossen ihre schwarzen Haare hat sie streng nach hinter frisiert und zu einem Dud gebunden. Sie wirkt auf mich wie frisch von der Schule und nimmt wahrscheinlich deswegen alles sehr genau. Sie ruft ihren Kollegen, der wenige Sekunden hinter ihr erscheint. Er ist deutlich älter und auch deutlich entspannter. Er scheint den Job schon länger zu machen. Die Schwarzhaarige zeigt ihm meinen Pass und er nickt, als ob es nichts besonderes wäre. Seine hellgrauen Augen sehen mich an. „Sie haben durch eine Adoption einen anderen Namen erhalten?“ „So ist es, aber ich werde schon morgen alles in die Wege leiten um meinen richtigen Namen wieder zu erhalten.“ Er nickt wieder und richtet sich dann wieder an seine Kollegin. „Deswegen steht im PC >ledig<. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, dass ihre Eltern erst nach ihrer Geburt geheiratet hätten. Kein Grund zur Sorge.“ er wendet sich ab und verschwindet wieder. Sie hingegen gibt mir meinen Pass zurück und ich kann endlich weiter zum Gepäckband. Obwohl ich mir wieder ein schwaches Lächeln abringe, widmet sie sich bereits dem Nächsten. Blöde Kuh. Sie sollte lieber mal den Stock aus ihrem Arsch nehmen, dann hätte sie es sicher auch leichter auf Arbeit.
 

Am Gepäckband angekommen muss ich ernüchternd feststellen, dass noch keine Koffer darauf laufen. Ich komme immer noch nicht über diese Tussi an der Kontrolle hinweg. Woher wusste sie überhaupt dass ich nicht verheiratet bin? Er wusste es ja auch? Scheint in ihrem Computer gestanden zu haben. Überwachung ist alles. Yuuki....irgendwie werde ich diesen Namen vermissen. Er war sehr lange ein Teil von mir. Aber ich bin und bleibe eine Tsukino.

Das Band setzt sich endlich in Bewegung und es dauert gar nicht lange bis die ersten Koffer kommen. Meiner ist natürlich nicht dabei. Es dauert und dauert aber mein Koffer kommt einfach nicht. Kein Wunder, bei dieser Menschenmasse. Und da....da endlich...mein Koffer. Ich erkenne ihn gleich auf Anhieb ein riesiger pinker Koffer mit Glitzerband ringsherum. Als ich ihn mir schnappen will, merke ich mal wieder wie schwer er eigentlich war. Verdammt! Dieses Scheißding! Ich muss mitlaufen, denn ich bekomme ihn nicht runter und das Band läuft unerbittlich weiter. Plötzlich greift eine Hand ebenfalls nach dem Griff und hebt ihn sichtlich ohne Mühe vom Band. Ich sehe erstaunt auf und in hellblaue Augen, die mich freundlich anlächeln. Es ist ein Zollbeamter, der meine missliche Situation gesehen hat. Ich lächle ihn an und bedanke mich höfflich. „Keine Ursache.“ er lächelt ebenfalls und gesellt sich wieder zu seinen Kollegen die ihn angrinsen. Hmm...zumindest hat er mir geholfen, während die nur zugesehen haben. Die haben sich doch bestimmt köstlich über mich amüsiert. Na ja, wenigstens hatte einer der Kerle Anstand.
 

Als ich endlich aus dem Ausgang trete, atme ich erst einmal tief durch. Endlich geschafft. Nur wo muss ich jetzt hin um aus dem Flughafen zu kommen. Da fällt mein Blick auf einen Mann. Er ist groß hat blaue Haare und scheint jemanden zu suchen. In der Hand hält er ein Schild. >Yuuki/Tsukino< skeptisch gehe ich auf ihn zu. „Suchen sie eventuell mich?“Er sieht mich an und lächelt. „Miss Bunny Yuuki?“ „Ja?“ „Ihre Tante schickt mich. Ich bin Ihr Fahrer.“ „Oh, was für eine freudige Überraschung.“ Tantchen hat an alles gedacht. „Ich nehme Ihnen Ihr Gepäck ab.“ Erleichtert, dass ich dieses schwere Ding von Koffer nicht mehr transportieren muss, übergebe ich ihm diesen gerne. „Ich bin übrigens Chiaki Nagoya.“ „Freut mich. Bunny Yuuki.“ „Ist mir bekannt Miss Yuuki.“ lacht er und hält das Schild etwas höher. Ich kann spüren wie ich rot werde. Warum passiert das immer mir? „Bunny...einfach nur Bunny....bitte.“ „Okay Bunny, dann bitte einfach nur Chiaki.“ „Okay.“
 

Der Verkehr zieht sich. Natürlich, den vollen Berufsverkehr erwischt. „Darf ich dich etwas fragen?“ „Natürlich.“ „Wie alt bist du Chiaki?“ „Ich bin 23.“ Oh...ist das nicht sehr jung für einen Taxifahrer? Er scheint meine Gedanken lesen zu können. „Ich jobbe. Eigentlich studiere ich Jura, aber das Studium bezahlt sich nicht von allein. Und ich kann nicht meine Freundin alles alleine machen lassen.“ ein herzliches Lächeln tritt bei der Erwähnung seiner Freundin auf sein Gesicht. Er scheint sie wirklich sehr zu lieben. „Und was macht sie und wie heißt sie?.......Entschuldige es geht mich ja gar nichts an.“ verdammt reiß Dich zusammen Bunny! „Nein schon gut. Sie heißt Maron und studiert ebenfalls. Sie will Lehrer werden und studiert Lehramt. Natürlich jobbt sie auch, allerdings als Kellnerin. Das Cafe kann ich übrigens nur empfehlen.“ „So...wie heißt es denn?“ „Crown“ Plötzlich sehe ich Bilder in meinem Kopf.

>>>“Bitte Mama gehen wir im Crown noch ein Eis essen. Bitte!“ jammert eine Kinderstimme. Meine Mutter sieht mich lächelnd an und nickt. Dann sehe ich das Schild. >CROWN< steht in Großbuchstaben auf dem braunen, ovalen Schild.<<<

„Bunny?“ holt mich eine Stimme aus meiner Erinnerung. „Eh...ja?“ „Alles okay?“ Chiaki sieht mich besorgt über den Rückspiegel an. „Ja, ja alles okay. Ich kenne das Crown.“ „Ach so? Warst du schon einmal in Tokio?“ Ich beiße mir auf die Lippe, was ihm nicht zu entgehen scheint. „Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein, alles in Ordnung. Ich habe früher in Tokio gelebt. Ich bin hier geboren. Nur dann bin ich in der USA aufgewachsen, bei meiner Tante.“ Er nickt und fragt nicht weiter. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Die restliche Fahrt schweigen wir und ich sehe zwar aus dem Fenster nehme aber nichts mehr richtig war. Plötzlich bin ich mir gar nicht mehr so sicher ob es gut war zurück zu kommen. Erst als das Auto hält und Chiaki meint wir wären da, sehe ich wieder richtig hin und blicke auf ein einfaches Eisentor und auf ein Haus was dahinter liegt. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinem gesamten Körper. Mein Elternhaus.

Heimkommen

Ich bin erstarrt. So oft habe ich mir Fotos von Tante Asuna angesehen. So oft habe ich in meinen Erinnerungen gekramt und doch sieht es in Wahrheit ganz anders aus. Zumindest für mich. Die Tür des Taxis wird von Chiaki geöffnet und er sieht mich mit besorgtem Blick an. Mit zitternden Beinen steige ich langsam aus dem Auto und bete zu Gott dass sie nicht vollständig zu Pudding werden. „Soll ich dir helfen?“ Ich nicke und Chiaki nimmt wie selbstverständlich mein Gepäck. Noch einmal tief durchatmen und los geht’s. Aus meiner linken Jackentasche hole ich den Schlüssel hervor und schließe das Tor auf. Erstaunlicherweise geht es wie Butter auf und rollt wie von selbst zur Seite. Nur noch wenige Schritte trennen mich von der Haustür und die kommen mir vor wie eine Ewigkeit. Ich suche den passenden Schlüssel im Bund und stecke ihn in das Schloss. Als ich die Tür öffne, schließe ich wie ganz automatisch meine Augen. >Klack< Das war das Schloss. Meine Augen öffnen sich wieder und ein heller, großer Flur erstreckt sich vor mir. Wieder manifestieren sich Bilder vor meinem inneren Auge.

>>>“Mama, Mama!“ „In der Küche!“ ruft es mir entgegen und schon steht meine Mutter in der Tür. „Wir haben auf dem Weg nach Hause Blumen gepflügt. Hier!“ ich strecke die Hände mit den Blumen darin zu meiner Mutter aus. Diese kommt auf mich zu und nimmt sie mir ab. „Sie sind wunderschön. Vielen, lieben Dank!“ Ich drehe mich zu meinem Vater der rechts neben mir steht und meinen kleinen Bruder auf dem Arm hat. „Sie freut sich.“ „Habe ich doch gesagt.“ „Dafür habt ihr euch ein großes Stück Zitronenkuchen verdient.“<<<

„Bunny?“ „Ja.“ hauche ich zur Antwort. „Ich mache mir Sorgen, du weinst.“ Ich weine? Und tatsächlich, jetzt wo er es sagt, spüre ich das Nass auf meinen Wangen. „Entschuldige...ich bin so eine Heulsuse.“ schnell wische ich mir die Tränen vom Gesicht. „Schon okay. Es geht mich ja nichts an, aber wenn du reden möchtest....“ „Nein, aber trotzdem danke. Ich muss mich selbst erst einmal sortieren.“ Ich trete drei vier Schritte in den Flur. Alles wirkt, als ob nie jemand weg gewesen wäre. „Ich stelle deine Sachen hier ab, wenn das in Ordnung ist.“ Ich drehe mich und sehe wie Chiaki meine Handtasche auf meinem Koffer ablegt. „Ja, vielen Dank.“ Dann kommt mir ein Gedanke. „Du bekommst noch Geld. Warte!“ Doch er hebt seine Hand. „Deine Tante hat schon alles bezahlt und das mehr wie großzügig meinte mein Chef.“ „Aber du darfst doch bestimmt Trinkgeld annehmen.“ lächle ich und laufe zu meiner Tasche um meine Geldbörse raus zu nehmen. Nur gut das ich schon in der USA in Yen getauscht habe. „Hier!“ Er sieht auf das Geld und scheint kurz zusammen zu zählen. „Das ist viel zu viel, das kann ich nicht annehmen.“ „Doch kannst du. Nimm! Dann geh halt davon mit deiner Freundin essen oder kauf ihr was hübsches.“ lächle ich und er nimmt das Geld an sich. Als er es sich wegsteckt nimmt er etwas aus seiner anderen Jackentasche und reicht es mir. „Die ist für dich. Wenn irgendetwas ist, ruf einfach an.“ Eine Visitenkarte. „Mach ich.“ Er verabschiedet sich mit einem Händedruck und wendet sich zum Gehen ab. „Da fällt mir ein Bunny....du sollst deine Tante anrufen, wenn du im Haus angekommen bist.“ Erstaunt sehe ich ihn an. „Es ist jetzt halb 3 Nachts bei ihr?“ „Ich soll dir nur ausrichten du sollst sie anrufen, egal wie spät.“ Ich nicke und er winkt ein letztes Mal bevor er hinter sich die Tür schließt.
 

Ich bin allein und fühle mich irgendwie unwohl. Ich versuche in meine Erinnerung abzurufen, wo welches Zimmer ist, aber außer Küche will mir gerade nichts wirklich einfallen. Ich gehe ein paar Schritte und öffne einfach das erste Zimmer auf der rechten Seite. Hmmm....Badezimmer. Stimmt irgendwie....wir hatten doch zwei. Eines müsste noch oben sein. Aber eins nach dem anderen. Also, wenn das erste auf der linken Seite die Küche ist, dann könnte das zweite Zimmer ja vielleicht....Ja! Wohnzimmer. Mit einem Durchgang zur Küche. Es muss aber vor nicht allzu langer Zeit jemand hier gewesen sein. Es riecht nicht ein bisschen muffig und es ist lange nicht so verstaubt wie ich dachte. Etwas erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen. Wenn jetzt nur meine Tante hier wäre. Schnell nehme ich mein Smartphone zur Hand und tippe auf >anrufen< Nach einmal klingeln nimmt bereits meine aufgeregte Tante ab.

A: „Bunny Schatz, endlich. Weißt du wie lange ich schon auf deinen Anruf warte.“

B: „Seid ich geflogen bin?“ lache ich amüsiert.

A: „Eh ja. Und bist du im Haus?“

B: „Hmmm...im Wohnzimmer.“

A: „Geht es dir gut?“

B: „Nicht so gut wie ich gerne behaupten würde.“

A: „Wenn es nicht geht, geh bitte ins Hotel, das wäre mir sowieso lieber gewesen.“

B: „Nein. Ich wäre glaube ich nirgends lieber als hier. Es tut auch irgendwie gut hier zu sein.“

A: „Wenn du meinst. Du bist alt genug.“

B: „In deinen Augen doch niemals. Aber danke für das Taxi.“

A: „Keine Ursache. Eine gute Freundin von mir und deiner Mutter hat in den letzten Jahren auf das Haus aufgepasst und hat es vorgestern noch einmal richtig durchgelüftet.

B: „Nicht nur das. Sie hat auch Staub gewischt.“

A: „Ja das kann ich mir vorstellen. Sie war schon immer ein Putzteufel.“

B: „Gibst du mir ihre Adresse und Telefonnummer. Ich würde mich gerne persönlich bedanken.“

A: „Kann ich gerne tun, allerdings....so wie ich sie kenne hat sie alles den Schlüsseln bei gelegt, die im Briefkasten liegen. Sieh erstmal nach und wenn sie es wiedererwartend doch nicht gemacht hat, dann sag einfach Bescheid.“

B: „Dann schau ich gleich nachher nach.“

A: „Hat so alles geklappt?“

B: „Der Taxifahrer war sehr nett und höflich. Und er war in meinem Alter.“

A: „Klingt als ob du schon Freunde gefunden hast?“

B: „Vielleicht.“

A: „Warst du schon im ganzen Haus?“

B: „Nein oben noch nicht. Ich wollte dich erst einmal anrufen. Aber bei dir ist es doch erst kurz nach halb drei...“

A: „Ich konnte die ganze Nacht noch nicht schlafen, weil ich mir Sorgen und Gedanken gemacht habe. Jetzt wo ich weiß, dass du angekommen bist, kann ich vielleicht schlafen.“

B: „Dann leg dich jetzt hin und versuche bitte zu schlafen. Ich erkunde weiter das Haus.“

A: „Okay aber bitte ruf an, wenn etwas ist ja? Ich bin Tag und Nacht für dich erreichbar.“

B: „Ich verspreche es dir. Gute Nacht Tante Asuna.“

A: „Nacht meine kleine Bunny. Ich hab dich lieb.“

B: „Ich dich auch.“

Dann ist das Gespräch weg und es geht mir danach wesentlich besser. Zeit für die obere Etage.

Heimkommen Teil 2

Vorsichtig steige ich Treppenstufe um Treppenstufe hinauf. Oben angekommen erstreckt sich ein Flur von dem 4 Türen abgehen und am Ende ein Fenster den Flur mit Licht versorgt. Die erste Tür auf der linke Seite lässt mich schlucken. >Shingo< steht in bunten Buchstaben darauf. Ich drücke die Klinke herunter und zögere bevor ich sie öffne. Will ich hier wirklich hinein gehen? Doch meine Neugier ist stark. Das Zimmer ist in einem hellen blau gehalten. Viele Möbel sind es nicht. Ein Schrank, ein Bett, ein kleiner Tisch und ein paar Spielsachen. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen er kommt jeden Moment wieder. Ich wage es nicht auch nur einen Schritt hinein zu gehen. Viel mehr fühle ich mich wie ein Zuschauer. Bevor ich erneut anfange zu weinen schließe ich die Tür wieder. An der Gegenüberliegenden Tür steht nichts. Neugierig öffne ich sie und erblicke einen riesigen Kleiderschrank und ein großes Doppelbett. Das Schlafzimmer meiner Eltern. Auch hier sehe ich mich mehr als Zuschauer und trete nicht ein. Auf der Kommode neben dem Fenster steht ein Bild. Ein Familienbild. Shingo war noch ein Baby und ich gerade vier. Ich muss lächeln und schließe die Tür wieder. Ich muss dringend etwas mit diesen Räumen machen. Aber was? Und warum sieh es überall so aus, als wären wir nie weg gewesen? Ich gehe weiter und auf der zweiten Tür auf der linken Seite steht mein Name >Bunny< und ein kleiner Hase daneben. Als ich diese Türe öffne sehe ich rosa Wände und ein Bett mit einer Decke auf der Hasen und Monde sind. Magisch zieht es mich in dieses Zimmer. Weiße Möbel lassen das Zimmer noch größer wirken. Neben meinem Bett steht eine kleine Nachtkommode und daneben ein Frisiertisch. Sowas hatte ich? Mit meiner Hand fahre ich über das weiß lackierte Holz.

>>> “Mama...das tut weh!“ Ich sehe im Spiegel meine Mutter die mich anlächelt. „Du willst doch schön sein. Wer schön sein will muss leider. Bei zieht es morgens auch wenn ich meine Haare durchbürste.“ sie fährt sich durch ihr langes Haar und widmet sich wieder mir.<<<

Ich betrachte mich im Spiegel und fahre durch meine langen Haare. Wie oft habe ich mich über diese lange Mähne beschwert, aber ich konnte sie nie kurz schneiden lassen. Ich sehe mich weiter um. Ein Balkon? Stimmt, aber ich durfte nie alleine raus. Einmal hatte ich es trotzdem gemacht. Danach hatte ihn Papa abgeschlossen, damit ich nicht noch einmal alleine hinaus gehen konnte. Meine Eltern hatten Angst ich könnte hinunter fallen.Heute könnte ich ohne Probleme auf den Balkon, aber ich ziehe es vor es zu lassen. Ein anderes mal vielleicht. Ich schließe die Tür hinter mir und unn habe ich nur noch eine übrig. Eigentlich kann es doch nur....jap.....Badezimmer. Es ist ziemlich geräumig. Hat eine Wanne und einen großzügigen Waschtisch. Vielleicht genehmige ich mir sogar heute Abend ein Bad.
 

Im Wohnzimmer angekommen sehe ich mich etwas unbeholfen um. Was mache ich denn jetzt? Da fällt mir ein. Asuna hat doch etwas von Briefkasten gesagt. Ich schnappe meinen Schlüssel und eile hinaus. Als ich den Kasten öffne fällt mir erst erst einmal eine Menge Werbung entgegen. Oh man....ich muss ja auch einkaufen gehen. Nun gut, eins nach dem anderen. Es liegen außerdem mehrere Schlüssel, eine Straßenkarte, ein Brief und ein großer Umschlag darin.

Wieder im Wohnzimmer lege ich alles vor mir auf den Tisch. Es sind ganz schön viele Schüssel, aber alle sind in kleine Bunde und dann zu einem großen zusammengefasst. Mal sehen....ich nehme meinen zum Vergleich. Tor, Haustür, Briefkasten, Garage. Und zwei die zwar gleich sind, ich aber nicht kenne. Komisch für was sind die denn? Mein Blick fällt auf den Brief. Ob da etwas darüber steht?
 

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Hallo kleine Bunny,
 

Wobei...jetzt bist du bestimmt groß :)

Mich kennst du wahrscheinlich nicht mehr, aber ich bin Ayumi Takagi und eine gute Freundin deiner Mutter und deiner Tante. In deiner Abwesenheit habe ich mich um das Haus gekümmert und es in Ordnung gehalten.

Heute Morgen war ich noch einmal hier und habe durchgelüftet. Ich habe auf Wunsch deiner Tante alles beim alten belassen. Nur verderbbare Waren habe ich entsorgt. Natürlich kann ich dich nicht ohne etwas zurückkommen lassen. In der Küche steht ein Einkaufskorb mit allem was du fürs erste benötigst. Im Kühlschrank sind ebenfalls ein paar Kleinigkeiten. Ich hoffe, ich habe in allem deinen Geschmack getroffen.

Wenn etwas sein sollte erreichst du mich unter der unten angegebenen Telefonnummer bzw. Adresse. Ich bin natürlich Tag und Nacht für dich erreichbar. Als kleine Orientierungshilfe habe ich dir eine Karte gekauft, damit du dich in der ersten Zeit auch zurecht findest. In dem großen Umschlag befinden sich wichtige Dokumente für dich. Der Rest liegt in einem Tresor bei der Bank. Aber alles weitere dazu findest du im Umschlag. Außerdem liegt eine Beantragung bei, damit du seinen alten Namen zurück bekommst. Asuna erzählte mir am Telefon davon.
 

Bis bald

Ayumi

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Sie scheint ja wirklich an alles gedacht zu haben. Ich nehme den großen Umschlag und bin erstaunt. Hier ist ja wirklich viel drin. Der Antrag. Den muss ich mir dann ordentlich durchlesen und ausfüllen. Einige Bankunterlagen unter anderem der Zugang und die Bevollmächtigung und ein kleiner Schlüssel. Und was ist das? Kaufvertrag? Meine Tante hat das zweite Auto meiner Eltern verkauft. Schade. Ich hätte gerne eines gehabt. Na nu....ein kleiner Zettel.
 

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Hallo Bunny,

Das Auto wurde für dich verkauft. Das Geld vom Verkauf befindet sich mit deinem Erbe bei der Bank, damit du dir davon ein neues kaufen kannst.

Asuna

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Okay....ich muss morgen unbedingt auf die Bank. Zumindest muss ich mir um das alles keine Gedanken mehr machen. Mit einem Anwalt haben Tante Asuna und ich bereits alles von der USA aus geregelt was mein Erbe betrifft.

Plötzlich kurrt mein Magen. Kein Wunder ich habe ewig nichts mehr gegessen. Schrieb Ayumi nicht etwas von Einkaufkorb? Neugierig erkunde ich die Küche, die ich vorhin ganz außen vor gelassen hatte, da ich ja wusste wo sie ist. Auf dem Tisch steht eine große Kiste. Allerhand Sachen befinden sich darin. Kekse, viele Gewürze, Nudeln, Reis, Getränke, Duschbad, Badezusatz und und und. Das ist ja Wahnsinn. Auch der Kühlschrank ist voll. Irre. Und da.....was seh ich denn da? Ein kleiner Zitronenkuchen. Lecker! Ich muss diese Frau unbedingt kennenlernen und ihr danken.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  SailorStarPerle
2017-04-14T17:30:47+00:00 14.04.2017 19:30
Wau, die geschichte finde ich auch sehr spannent aufgebaut
bin schon gespannt wie es weiter geht :-)



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