..Oh du~.. Verdammte.. HEILIGE SCH-!!!

Prolog Erzähler-Sicht (Genre: Humor)

Ende Dezember, der 24. um genau zu sein...

Zwei bekannte Piratencrews fuhren nebeneinander über die ruhigen Wellen, niemand von ihnen ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass dieser Tag alles andere als ereignislos werden sollte.

Die Heart-Piraten, sowie die Kid-Piraten werden diesen Tag im Gedächtnis behalten...

..ob sie nun wollten oder nicht, danach hatte sie niemand gefragt.

Alles nahm seinen Anfang in jener Nacht, als der orangehaarige Heart-Pirat etwas fand, was seine unheimlich ausdauernde Neugierde weckte...

~*~

"Heat! Heat, guck` mal, was ich gefunden hab`~!", rief Shachi aufgeregt quängelnd und hielt seinem grauhäutigen Freund wedelnd das Buch vor die Nase, welches einen golden verzierten Einband schmückte, "Hier drin steht, dass wir heute Geschenke bekommen und feiern müssen!", betonte er die beiden Wort deutlich, hielt das Schriftstück wie einen Schatz vor sich und blickte es mit großen, ehrfürchtigen Augen an.

"`Feiern`..?", fragte der Zombie müde blinzelnd, gähnte einmal ausgiebig, da die Nachtwache an ihm zehrte und warf seinem hyperaktiven Gegenüber einen verwunderten Blick zu, ehe sich seine, mit Nähten übersähten, Lippen zu einem übergroßen, wissenden Grinsen verzogen, "Was steh`n wir hier noch `rum?? Auf in die Küche!", verkündete er freudig und stürmte dann zeitgleich mit seinem kichernden Komplizen los.

~*~

Einige Stunden später.

Der Kapitän der Heart-Piraten hatte es sich, wie jeden Morgen, in seinem Reich gemütlich gemacht, hielt ein Buch in der Hand, sowie eine Kaffeetasse in der anderen und genoss die friedliche Ruhe, die er als Frühaufsteher genießen durfte.

Um ehrlich zu sein hatte er nicht wirklich geschlafen, was ihn aber wenig störte, da Schlaf in seinen Augen sowieso überbewertet wurde.

Sein Rücken lehnte an dem weichen Fell seines Vizen, der anders als er, schon seit Stunden vor sich hin schnarchte.

"..Enschulligung...", murmelte der weiße Bär schlummernd, was den Lippen, die gerade an dem Rand der Tasse hingen, ein leichtes Schmunzeln entlockte.

Ein kurzer Blick, aus dem Bullauge, reichte dem jungen Chirurgen, um zu wissen, dass bald Leben auf sein Schiff kommen sollte, weswegen er sich nun erhob.

"Bepo.", war das einzige, leise-deutlich gesprochene Wort, welches es brauchte, um den Vizen aus seinem Schlaf zu holen, kerzengerade stand er in selbiger Sekunde neben seinem Kapitän.

"Aye!", rief er salutierend, gähnte einmal lange und sah seinen besten Freund erwartungsfreudig an.

"Sag` den anderen bescheid, dass ich heute unter keinen Umständen bei meinen Forschungen gestört werden möchte."

"Aye, Käpt`n!", wiederholte der treue Vize, setzte sich dann, voller Tatendrang, in Bewegung und stürmte aus der Tür, um seinen morgendlichen Aufgaben nachzugehen.

~*~

Auf dem düster gehaltenen Schiff, schlief der Besitzer von diesem, in seinen viel zu vielen Kissen, die er zuvor, in seinem unruhigen Schlaf, mehr als nur einmal um sich geworfen hatte.

"..Mach` dich platt..!", grummelte der rothaarige Kapitän und schlug, im Halbschlaf, auf eines der weichen Polster, "..Komm` nur her..!", würgte er den armen leblosen Stoff, ehe er eine ruckartige Drehung vollführte und anschließend auf dem Bauch liegend weiter döste.

Das Kissen nun feste an seinen Oberkörper gedrückt, knurrte er weiter vor sich hin, schmatzte genüsslich, während seine Lippen ein diabolisches Grinsen formten.

Niemand wollte wissen, wovon `Eustass Captain Kid` in diesem Moment träumte.. Nicht einmal der seufzende Blonde, der im Türrahmen stand und kopfschüttelnd seinen besten Freund betrachtete.

Soll ich ihn wirklich wecken..?, fragte er sich selbst und verschränkte die Arme vor der Brust, ..Nachher springt mir noch seine Morgenlatte entgegen..., schüttelte er sich bei dem Gedanken und entschied sich dann dazu, schnell umzukehren, als er die leise, deutlich dreckige Lache seines Kapitäns vernahm.

~*~

"..Guten Morgen, Bepo...", schlurfte der Kappenträger, mit der Aufschrift, durch die Küche und schlenderte auf die Kaffeemaschine zu, "Hast du Shachi gesehen..? Er war nicht im Zimmer und sein Bett scheint auch unberührt zu sein...", schüttete er sich eine Tasse des Muntermachers ein, den der aufmerksame Vize vorbereitet hatte und lehnte sich dann, mit seinem Rücken, an die Küchenzeile.

Bepo schüttelte sanft seinen Kopf, wollte seine Schnauze öffnen, hielt sich aber zurück, als ihn die stechenden Augen seines Freundes anfunkelten.

"Wag´ es dich bloß nicht...", murrte der Morgenmuffel und zog das Getränk, mit einigen kräftigen Schlucken, ab, "Keine ungerechtfertigten Entschuldigungen am Morgen, erst ab dem Mittagessen.", bestimmte er schmunzelnd und knallte daraufhin die Tasse auf die Theke.

Penguin steuerte auf die Tür zu und streichelte dem Vizen einmal über seinen Kopf, ehe er auf den Gängen verschwand.

"..Was stellt der Trottel jetzt wieder an...", seufzte er leise kraftlos zu sich selbst und entschied sich dann, zurück in seine Kajüte zu gehen, "..Mein Gefühl sagt mir, dass es nichts Gutes sein kann..."

~*~

In der stets mehrfach verriegelten Bar der Kid-Piraten.

"Hihi...~ Hast du die Sahne und den Baum?", summte Shachi fröhlich, knetete den Teig, den er zuvor mit viel Liebe zubereitet hatte und warf seinem Freund, der hinter der großen Theke am Werkeln war, einen flüchtigen Blick zu.

"Wart´s nur, isch hab´s gleich...", bekam er die gebrummelte Antwort, die genügte, um seine Mundwinkel weiter nach oben gehen zu lassen.

Mit einem freudigen "Juhu~!", sprang der Heart-Pirat auf und achtete dabei nicht auf die große Schüssel, die ihm im selben Moment aus den Händen glitt.

`klirr`

"..Ups...", beugte er sich schmunzelnd runter, um den Brei wieder von den Holzdielen zu kratzen und hämmerte diesen dann ungehalten auf den Bartisch vor sich.

Den Teig rollte er, mit seinen Ellebogen, auf dem hölzernen Untergrund aus, drückte den Stoff seines Ärmels feste in die Masse und ließ dann alles stehen und liegen, als er Heat`s Kunstwerk erblickte.

"Wow! D..Der ist toll~!", funkelte er das grüne Meisterwerk mit großen Augen an, "..Stell` ihn genau da hin!", zeigte sein hektisch wedelnder Finger auf den, in seinen Augen besten Platz, ehe er sich eine Flasche Rum schnappte, die er anschließend über sein eigenes Werk kippte.

"..Oh du fröhliche..~"

Leise sang der Heart-Pirat vor sich hin und schlug nebenbei dem Zombie, der sich mehr als nur einmal an seiner Schöpfung vergehen wollte, auf die Finger.

"Bald, Heat..", blitzte für einen kurzen Augenblick ein sadistisches Funkeln, hinter den gefärbten Gläsern, auf, "..Bald werden wir sie alle aus den Socken hauen...~"

~*~

"..Die Impfungen müssen aufgefrischt werden...", murmelte der Plüschmützen-Träger leise gedankenversunken zu sich selbst, während er sich einzelne Stichpunkte auf einem Zettel notierte, "..Der Kurs muss neu bestimmt werden und die Geräte benötigen eine intensive Wartung..."

Während er schrieb griff er nach seiner Tasse, nur um zu bemerken, dass diese bereits von ihm leergetrunken wurde.

Sein Blick fiel auf die ebenso inhaltslose Kanne, ehe er begann, kaum hörbar, zu seufzen.

"Wir brauchen definitiv eine zweite Kaffeemaschine an Bord..."

Nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, wurde die Tür vorsichtig, begleitet von einem leisen Quietschen, geöffnet, weshalb seine amüsierten Augen nun zu genau dieser schauten.

"..Was würde ich nur ohne dich tun...", nahm er dankend die Gerätschaft entgegen, nach der er unbewusst gefragt hatte und die sein tierischer Freund ihm gebracht hatte, "..Deine Ohren sind zuverlässig, wie immer.", kraulte er diese kurz, ehe er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte.

Den Stift ließ der Kapitän wieder über das Papier gleiten, gleichzeitig sprach er mit seinem Vizen.

"Irgendwelche Vorkommnisse?"

Der angesprochene Bär wurde nervös, wirkte zurückhaltend und tapste unruhig von einer Pfote auf die andere, was die Aufmerksamkeit des Chirurgen weckte.

"Raus mit der Sprache, Bepo.", waren seine bestimmenden Worte, die seinen Mart dann zum Sprechen brachten.

"..Naja..*nuschel*.. Es ist so..*nuschel* .. und dann ist da noch..*nuschel*..-"

"Bepo!", wurde die Stimme des Kapitäns deutlicher, was seinen Gegenüber merkbar zusammen zucken ließ, ehe dieser letztlich anfing, aufbrausend vor sich hin zu plappern.

"Shachi ist weg! Entschuldigung! ..Der Kühlschrank, der Ofen und die Obst-Kisten auch! Entschuldigung! ..Sowie unser gesamter Alkohol-Vorrat, inklusive Desinfektionsmittel! Es tut mir leid!"

Noch während die Worte des Vizens über dessen Schnauze traten, nahmen die Augen des Arztes einen unmissverständlichen Ausdruck an.

Jeder einzelne Heart-Pirat kannte diesen einen Blick seines Kapitäns...

..Gefürchtet wurde er.. Denn nicht umsonst trug der junge Mann den Beinamen `Chirurg des Todes`...

~*~

Es dauerte eine Weile, bis der breit gebaute Mann, mit der Feuermähne, schließlich den Weg in sein Badezimmer antrat.

Sein erster Blick fiel auf sein Spiegelbild, welches er müde, aber dennoch breit grinsend begutachtete.

Er war mehr als zufrieden mit dem, was er sah, weswegen er danach zu der Dusche schlenderte, auf dem Weg dorthin entledigte er sich seinen Kleidern.

Verschlafen stand er nun, wie Gott ihn schuf, unter der Vorrichtung, griff dösig nach dem Ventil, welches er dann aufdrehte.

Es drehte und drehte sich, doch wollte nichts geschehen, weswegen der temperamentvolle Kapitän im nächsten Moment wütend gegen dieses schlug.

"Wenn ich denjenigen finde, der an der Leitung rumgepfuscht hat, mach ich ihn kalt!", erzürnte er sich weiter, war nun hell-wach und brachte, mit seiner ungehaltenen Wut, das Metall in seiner Umgebung zum Zittern.

`klonk`

Fiel im selben Moment der gelockerte Duschkopf auf seine rote Haarpracht.

..Das laute Fluchen, welches danach aus tiefster Brust gebrüllt wurde, hallte über das gesamte Schiff...

"SO `NE VERDAMMTE SCHEIßE!!!"

~*~

Das Krähennest, in dem der blonde Vize saß, blieb von dem kurzzeitigen Beben ebenfalls nicht verschont, weshalb die aufmerksamen Augen, die hinter der blau-weißen Maske versteckt waren, nun in Richtung des Decks wanderten.

Im nächsten Moment lehnte er sich gelassen zurück, zuckte mit den Schultern und besah sich wieder dem morgendlichen Himmel.

..Das arme Schwein, welches ihm jetzt über den Weg läuft..., dachte er sich schmunzelnd, ..Mit dem möchte ich echt nicht tauschen...

"AAAAAAH!!! K..Käpt`n, i...ich hab` doch gar n..nichts..-", rannte das besagte Opfer panisch über das Deck, hinter ihm sein stampfender Kapitän, in seiner vollen Pracht, da Eustass Captain Kid sich für nichts schämen musste.. ..Bewaffnet hatte er sich mit einer Vielzahl an Küchenmessern, die hinter ihm herflogen.

Der bemitleidenswerte Mann rettete sich mit einem weiten Sprung über die Reling, trieb an der Oberfläche und wich, in letzter Sekunde, dem fliegenden Besteck aus.

Ein wütendes Knurren entwich dem Teufelsfruchtnutzer, der das Interesse an seiner Beute verloren hatte, ehe seine fixierenden Augen auf das Krähennest fielen.

Kurz überlegte er, sah nicht die geringste Regung in diesem und visierte dann wieder die Decktür an, durch die er im nächsten Moment auch schon wieder verschwand.

Der geduckte Vize seufzte einmal hörbar aus, als er die Tür zuknallen hörte und ließ seine angespannten Schultern nach unten sacken.

..Fuck, das war knapp..., linste er ein letztes Mal über den Rand des Holzes, ehe er seine Beschäftigung wieder aufnahm, die darin bestand, verträumt eine der vorbeiziehenden Wolken zu betrachten.

~*~

Penguin war derweil damit beschäftigt die Unordnung zu beseitigen, die sein Zimmergenosse freundlicherweise für ihn hinterlassen hatte.

"Siebenundneunzig... Achtundneunzig...", zählte er die aufgerissenen Süßigkeitenpackungen, die er diesen Morgen im Bett seines besten Freundes finden durfte, "..Neunund..-"

"..Iihh..! Was ist das??", wischte er sich die schmutzig gewordenen Finger an dem Kopfkissen ab, welches er anschließend unschuldig pfeifend umdrehte.

Nach getaner Arbeit zog er sich seine Kappe vom Kopf, wischte sich, mit dem Unterarm, über seine Stirn und bemerkte dann den kleinen Zettel, der in das Innere seiner Kopfbedeckung genäht wurde.

Kritisch beäugte er das Schriftstück, zog seine Augenbrauen zusammen und fluchte dann ungehalten, während er den Zettel in seiner Hand zerknüllte.

"Das kann nicht dein Ernst sein, Shachi..! ..Verdammt.. Da lässt man ihn einmal aus den Augen und dann passiert sowas!"

~*~

Zur selben Zeit, fand so ziemlich jeder die Nachricht, die für ihn hinterlassen worden war...

..Jeder an einem anderen Ort, jeder an seinem ganz persönlichen Heiligtum.

Der junge Chirurg fand die kleine Notiz in seiner gepunkteten Mütze.

Der Rothaare hingegen, der ebenfalls sehr überrascht darüber war, durfte sie in der Innentasche seines Mantels erblicken.

Die Innenseite der Maske, war das dritte Versteck, welches ebenfalls gefunden wurde.

Alle vier waren sie fassungslos, die Worte, die sie sich selbst leise vorlasen, traten beinahe zeitgleich aus ihren Mündern:

`Party in der Bar der Kid-Piraten, unbedingt Geschenke mitbringen~!`

Die Piraten brauchten einen Moment, jeder für sich, um zu verstehen, was genau ihnen damit mitgeteilt worden war...

..Ihre Reaktionen darauf hätten unterschiedlicher nicht sein können.

`Dieser..! Wenn ich Shachi zwischen die Finger kriege!`, dachte sich der Erste, "Bepo! Bring` mir meine Skalpelle!", rief er ungehalten nach seinem treuen Bären, "Wir gehen rüber.", bestimmte er und nahm dann mit wütend aufblitzenden Augen seine Instrumente entgegen, ehe er mit seinem Vizen den Weg zum anderen Schiff antrat.

`MEINE Bar??!! `, dachte sich der Zweite und trat kräftig gegen seinen Schreibtisch, sodass dieser in sich zusammen fiel, ehe er ungehalten auf die Tür zuging, "Ich glaub` ich spinne! Bei denen hackts!!", steuerte er fluchend auf den hintersten Teil seines Schiffes, direkt auf sein Heiligstes, zu.

`Wann wurde sie dort angebracht..?`, beäugte der Dritte seine Maske kritisch, welche er während des Duschens abgelegt hatte, kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und hörte dann das laute `Rumms`, welches die Wucht der aufgetretenen Tür der Kapitäns-Kajüte verursachte,

"..Egal.. Das darf ich um keinen Preis verpassen.", schmunzelte er schadenfroh vor sich hin und versteckte sein breites Grinsen dann wieder hinter seiner Kopfbedeckung, während er sich in Bewegung setzte.

Der Letzte von ihnen, war gleichzeitig auch der Erste, der den besagten Treffpunkt erreichte.

Penguin wollte das Schlimmste unbedingt verhindern, wusste um die Eigenheiten seines besten Freundes sehr wohl bescheid und stand nun unschlüssig vor der Tür, die ihn zur Bar führen sollte.

Seine Hand hatte er bereits an der Türklinke, seine Augen hingen ebenso an dieser, während er einmal deutlich schluckte.

..Soll ich..? ..Eigentlich will ich gar nicht wissen, was mich hinter dieser Tür erwartet..., biss er sich auf die Unterlippe und zog seufzend den Schirm seiner Kappe nach unten.

...

`Boff` "FUCK!" `Boff` "FUCK!!" `Boff`

"Room."

Drückte er sie schließlich hastig nach unten, da er keinem der beiden Kapitäne in diesem Moment begegnen wollte und ihm keine andere Fluchtmöglichkeit geboten wurde...

~*~

Zu fünft standen sie nun dort, in der Tür des bunt geschmückten Raumes, welcher beim besten Willen nicht wieder zu erkennen war.

Die Überraschungen, die er für sie bereit hielt, strahlte sie alle gleichermaßen breit an, sowie die vielfältigen Lichterketten, die überall angebracht wurden.

Ihre Lippen waren weit geöffnet, brachten dennoch keine einzige Silbe heraus.

Alle dachten sie das gleiche, alle waren sie zutiefst schockiert.

`WAS ZUM..?`

Währenddessen schweiften die ungläubigen Augenpaare über den Anblick, der ihnen geboten wurde.

Beginnend bei den Eckbänken, die nun als Serviertische für diverse `Leckereien` dienten...

..Weiter über die Bartische, auf denen die verschiedensten Punsch-Schüsseln, welche übertrieben nach Alkohol riechende Mixturen beinhalteten, standen...

..In Richtung der Mitte des Raumes, über die leer geräumten Schnaps-Regale, die Platz für viele flackernde Teelichter bot...

Die aufgerissenen Blicke schweiften zur Decke, auf die roten und weißen Girlanden...

..Bis sie dann schließlich an dem großen Tresen hängen blieben.

Genau in der Mitte von diesem, die übrigens der Lieblingsplatz von dem Rothaarigen in der gesamten Bar war, stand dann das `Meisterwerk`, welches sie förmlich blendete..

..mit seinen Eigenheiten, die es einzigartig werden ließ...

Während sie das Werk anstarrten, drang die leise Melody in ihre Ohren, welche die Ton-Diale spielten, die unter den Bänken versteckt waren.

`~..Oh Tannenbaum.. Oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter..?~`

..So grün, wie eine Vielzahl geleerter Schnaps-Flaschen, die zu einem Turm zusammengebastelt wurden, sein konnten...

`~..Oh Tannenbaum.. Oh Tannenbaum, du kannst mir sehr gefallen..~`

..Vorallem die kleinen, selbst genähten Figürchen, sowie die ebenso eigenhändig hergestellten farbenfrohen Kugeln, die an diesem angebracht waren...

`~..Oh Tannenbaum.. Oh Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren:

Die Hoffnung und Beständigkeit, gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.~`

Noch während die letzten Zeilen aus dem kleinen Gerät ertönten, bekamen die Anwesenden blitzschnell einen Becher in die Hand gedrückt, in einem von ihnen steckte sogar ein Strohhalm.

Der Barkeeper mit der Fledermaus-Kapuze verschwand so schnell, wie er kam und zog sich wieder an einen sicheren Platz, in der hintersten Ecke des Raumes, zurück.

Die Gäste wussten nicht, wie ihnen geschah, bis ein leises `Klick`, welches von einem kurzen, grellen Lichtblitz begleitet wurde, sowohl vor ihnen, als auch in ihren Köpfen erklang.

Das Erste, was danach zu hören war, war ein:

"HEILIGE SCH-!!", welches aus der Kehle des Rothaarigen hervorgepresst und unterbrochen wurde.

Das Zweite ein:

"Ex und Hopp!", welches der Zombie laut brüllend in die Runde warf, weswegen sich der Becher wie von selbst, aus der Gewohnheit raus, an die roten Lippen heftete, um die Flüssigkeit anschließend, mit nur einem Zug, in sich aufzunehmen.

Das Kichern des freudigen orangehaarigen Jungen, der nun breit lächelnd das Foto in die Luft hielt, war das Dritte:

"So ein schönes Bild~!", beäugte er dieses belustigt, ehe er die vollkommen verdatterten Fratzen, die darauf zu sehen waren, in Richtung der darauf Abgebildeten hielt.

"Darauf brauch` ich erstmal `nen Schluck...", blinzelte Penguin seufzend und setzte dann den Becher an.

Neben ihm stand, locker an die Wand gelehnt, der blonde Vize, der mit ihm anstieß; "..Wohl eher `ne Flasche...", kommentierte dieser schmunzelnd, während er den Strohhalm zwischen seine Lippen schob.

Bepo unterlag dem Gruppenzwang, trank ebenfalls genüsslich und schaute dann in Richtung seines Kapitäns..

..Was ihn blass werden ließ...

Der, vor Wut zitternde, Chirurg zerdrückte das Plastik-Gefäß in seiner Hand, seine angesäuerten Augen waren auf seinen scheinheilig grinsenden Mart gerichtet.

Er konnte sich nicht beruhigen, weswegen er im nächsten Augenblick seine Hand hob, ehe er begann, leise knurrend die bekannten Buchstaben zu flüstern.

"Roo-"

"Heey, Trafalgar..! Den Stoff musst`e echt probier`n!", schnitt ihm der rothaarige Kapitän das Wort ab, der sich zeitweilig bereits Nachschub besorgt hatte und ließ die Flüssigkeit in seinen Mund laufen, während er auf den Angesprochenen zuging.

Eustass Kid hämmerte seinen Arm, begleitet von einem `boff`, an das Holz, direkt neben den Kopf des Todes Chirurgen, ehe er diesen mit seinem muskulösen Oberkörper an dieses drückte.

Er verabreichte seinem Gegenüber die Flüssigkeit über seine Lippen, sodass der junge Chirurg gar keine andere Möglichkeit hatte, als diese zu schlucken.

..Was keiner von ihnen wusste war, dass Wire diese `spezielle Mixtur` für sie zusammen gestellt hatte..

..mit einem gewissen Hintergedanken...

..Niemand wird je das Rezept herausfinden, denn der stille Mann mit der Fledermaus-Kapuze konnte schweigen, wie ein Grab...

Man sagte ihm nach, dass seine, auf Natur basierenden, Kreationen wahre Wunder vollbringen konnten.

Der Effekt, den sein Zauber-Mittel hatte, verfehlte seine Wirkung jedenfalls nicht, sodass alle Anwesenden nun vollkommen beruhigt waren, ebenso wie ein leichtes Lächeln ihre Lippen umspielte.

..Und so begannen die Piraten sich auf die feierliche Stimmung einzulassen und eröffneten schließlich ihre Fete...

~*~

Nun saßen sie dort, die Kid-Piraten, sowie die Heart-Piraten, begleitet von warmen Kerzenschein und leiser Musik, die den Raum erfüllten.

Jeder einzelne hatte seinen eigenen Platz gefunden, jeder ging seiner speziellen Beschäftigung nach.

In einer Ecke saß der schwarzhaarige Kapitän, der sich eines seiner Bücher von seinem Vizen hatte bringen lassen, las in diesem und blendete seine Umgebung völlig aus, zur Verdeutlichung seines Desinteresses hatte er sich kleine Knopf-Kopfhörer in die Ohren gesteckt, die an sein persönliches Musik-Dial angeschlossen waren.

Neben ihm knallte ein geleerter Becher nach dem nächsten auf den Tisch, der Rothaarige war damit beschäftigt, den Punsch, der schließlich ihm gehörte, da er teilweise mit seinem eigenen Schnaps-Vorrat hergestellt wurde, zu vernichten.

Er warf einen beiläufigen Blick auf den jungen Mann neben sich, blinzelte ungläubig, zog seine Augenbrauen zusammen und schüttelte dann seufzend seinen Kopf, ehe er erneut zum Trinken ansetzte.

Die andere Ecke wurde besetzt von zwei Personen, die aufmerksam das Geschehen beobachteten.

Penguin hatte seine Kappe tief über seine Augen gezogen und seufzte in regelmäßigen Abständen, während er versuchte, sich die Situation schön zu saufen.

Ein leichter Rotschimmer umspielte seine Wangen, da er bereits einiges intus hatte.

"..Sieh`s einfach positiv...", schmunzelte ihm sein blonder Sitznachbar aufbauend zu, was deutlich aus seinen Worten rauszuhören war und klopfte ihm mehrmals auf die Mütze, "..Es gibt Alkohol.", beendete er trocken, lachte auf und schob nun drei Strohhalme gleichzeitig durch die Löcher seiner Maske, die je in einem anderen Getränk steckten.

Durch die Mitte des Raumes flitzte Heat, der sich nicht zwischen den verschiedenen Gerichten, die er jetzt endlich in seinen Mund schieben durfte, entscheiden konnte, er hinterließ eine deutliche Essens-Spur, die seinen Weg markierte.

"..So fieff Effen! So feniff Feit!", rief er während dem Rennen und sparte nicht mit Essenskrümeln, die beim Sprechen in alle Richtungen verteilt wurden.

Shachi hüpfte tanzend über die Tische, trällerte fröhlich die völlig schiefen Töne, die den Weg über seine Lippen fanden, drehte sich desöfteren und genoss die Aufmerksamkeit seines einzigen Fans, dessen fellige Pfoten aufgeregt klatschten.

"Zugabe!", rief der strahlende Bär und lutschte währenddessen seinen übergroßen, bunten Lutscher, den er sich extra für solche Festlichkeiten, mit viel Überwindung, aufgehoben hatte.

"Bloß nicht.", erklang die ruhige, aber dennoch bestimmend genervte Stimme, "Wenn noch ein einiziger dieser deletantischen Folterungen in meine zarten Ohren gedrückt wird, stecke ich dir persönlich einen Monatsvorrat Abschmink-Tücher in die Kiemen.", drehte sich der beleidigte Wire mit verschränkten Armen von den beiden weg und versuchte diese daraufhin zu ignorieren.

"Och, menno...", schmollte der orangehaarige Heart-Pirat und plusterte seine Wangen auf.. nur kurz, dann fand er sein breites Lächeln wieder, "..Dann fang` ich eben mit der Show an~!", verkündete er freudig und sprang anschließend von dem Bartisch runter, um seine Worte wahr werden zu lassen...

~*~

Shachi bat seinen grauhäutigen Freund darum, einen der Tische in die Mitte des Raumes zu stellen, schnappte sich ein großes Lautsprecher-Dial und platzierte es ebenso dort, ehe er auf das `Podest` kletterte, welches aus einigen Stühlen bestand, die er selbst aufgetürmt hatte.

Ganz oben stand der zierliche Heart-Pirat, hielt das Mikro vor seinen Mund und warf einen kurzen Blick in die Runde.

Er räusperte sich einmal deutlich und forderte nach der Aufmerksamkeit seiner Gäste..

..Die ihm keine geben wollten.

Keiner der Anwesenden beachtete ihn, da jeder von ihnen mit etwas anderem beschäftigt war...

Der rothaarige Kapitän hielt breit grinsend die Kabel in der Hand, dessen Stecker nicht mehr in den Ohren ihres Besitzers steckten, drehte sie zwischen seinen Fingern und warf dem Chirurgen einen höhnischen Blick zu.

"Hier spielt die Musik, mein Lieber...", raunte er ihm zu und ließ seine Augenbrauen, mit einer deutlichen Geste, mehrere Male nach oben zucken, "..Wie kannst du deine Augen nur an diesen Schmörkel kleben, wenn doch dieser astral Körper direkt vor dir sitzt...", lachte er dreckig und stoppte dann abrupt, als ihm eine Fliege in seinen offenen Mund flog, an der er sich verschluckte.

Diese Ironie brachte sogar den sonst so verhaltenen Schwarzhaarigen dazu, leise aufzulachen, seine spottenden Worte waren es, die dann den leicht reizbaren Rotschopf zum Überlaufen brachten.

"Eustass-ya.. Du scheinst sogar so anziehend zu sein, dass Insekten deine Nähe aufsuchen..~", schmunzelte der Plüschmützen-Träger und bereitete sich innerlich auf die, von ihm bewusst heraufbeschworene, Eruption vor...

"Haha, der hat gesessen..!", kicherte der belustigte blonde Vize, der zusammen mit dem ebenso betrunkenen Kappenträger an seiner Seite, hinter dem Tresen hockte.

"1 zu 0 für die Heart-Piraten~!", verkündete der ebenfalls kichernde Penguin und warf seiner Begleitung einen herausfordernden Blick zu, begleitet von einem breiten Schmunzeln, welches hinter seinem Kragen nur zu deutlich hervorragte, "Wenn mein Kapitän gewinnt, dann gehören die 10.000 Berry mir..."

Der Zombie badete derweil in einer großen.. sehr großen Auflauf-Form, die wahrscheinlich einmal eine Art Lasagne beherbergte, lachte laut und biss genüsslich in eine der Baum-Kugeln, ehe er sich weiter in der Masse wälzte, die überall um ihn herum, auf dem Boden, verteilt wurde...

"Du musst mir unbedingt verraten, welche Spühlung du für dein Fell benutzt..!", verschwanden Wires Finger in dem weichen Haar des Bären, der alles andere als glücklich über das Rumgefummel war..

..Bepo ließ es aber höflichkeitshalber über sich ergehen und entschied sich den Akt zu ignorieren. Stattdessen nahm er sich einige Schokoriegel, die er zwischen seinem Fell versteckt hatte und gab sich dem Frust-Futtern hin.

Shachi gefiel es nicht, dass niemand ihm auch nur die geringste Aufmerksamkeit schenkte, um ehrlich zu sein, nervte es ihn endlos.

Er knurrte, baute sich auf und holte tief Luft..

..Während er die Worte aussprach, die er regelrecht ins Mikrofon schrie, verzog er keine einzige Miene...

"ICH WERDE DER KÖNIG DER PIRATEN!"

...

Stille kehrte in dem Raum ein, selbst der brüllende Kaptiän hielt, wie jeder andere, die Luft an, die aufgerissenen Augen gleiteten langsam, wie in Zeitlupe, zu dem zierlichen Mart rüber...

..Ehe alle Anwesenden in schrillem Gelächter ausbrachen.

"Hihi, Spaß..~ Endlich hab` ich eure Aufmerksamkeit~!", strahlte er die nun aufmerksamen Gesichter an, während ein leise geflüstertes: "..2 zu 0...", kaum hörbar erklang.

~*~

Schließlich eröffnete Shachi den Haupt-Akt, auf den er sich selbst ungemein freute.

"Aaaaalsoooo..~", zog er das Wort überdramatisierend in die Länge, um Spannung aufzubauen, "..Wie ich euch bereits gesagt hab`, solltet ihr ein Geschenk mitbringen...", begann er breit lächelnd zu erklären, winkte Heat mit einer hektischen Handbewegung zu sich, welcher sofort verstand und ebenso breit grinsend zu ihm trat.

Der Zombie trug einen Eimer bei sich, den er dann präsentierend in die Höhe hielt, während der Heart-Pirat weiter sprach.

"Jeder von euch muss einen Zettel ziehen. Der Name, der auf diesem steht, ist dann derjenige, dem ihr das Geschenk geben müsst...", zeigte er kichernd auf den Eimer vor sich, "..Geheim, versteht sich.", fügte er noch hinzu und warf einen ungewohnt ernsthaften Blick in die ihm zuhörenden Gesichter, da ihm das Ganze unglaublich wichtig war.

Konfrontierte wurde er mit kopfschüttelnden, sowie seufzenden Mienen, die er stur über sich ergehen ließ.

"Jetzt habt euch nicht so..! Heute ist schließlich Weihnachten!", rief er schmollend, ließ sich dann im Schneidersitz auf den wackeligen Stuhl plumpsen, verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte es weiter mit einem stummen Sitz-Streik.

Der Chirurg ergriff nun das Wort, warf seinem Mart einen seufzenden Blick zu und lehnte sich locker nach hinten, in die Lehne der Holzbank.

"..Weihnachten..? Darum geht es also...", erklärte er ungläubig zu sich selbst redend und schloss entkräftet seine Augen, "Shachi, du weißt aber schon, dass wir momentan in einem Sommergebiet der Neuen Welt fahren, oder..? Sollten solche Feierlichkeiten nicht an einem kälteren Tag stattfinden..?"

Der Angesprochene drehte sich zu seinem Kapitän um und zuckte provokant mit den Schultern, ehe der sadistische kleine Funke wieder seinen Weg hinter die dunklen Brillengläser fand.

"Na und..? Für Schnee können wir sorgen...", grinste er in Richtung Heat, der im nächsten Moment vier Dosen aus seiner Hose zauberte.

Noch ehe jemand wusste, was geschah, drückte der Zombie auf die Sprühköpfe der Behälter, sodass diese ihren Inhalt weiträumig in alle Richtungen verteilten.

Derjenige, der die erste Ladung der klebrigen Substanz abbekam, war Wire, der auch sofort darauf reagierte...

Der Zweite, dessen Reaktion in der selbigen bestand, rannte beinahe zeitgleich mit ihm los, ebenso identisch erklang dann der Name, den sie ungehalten brüllten:

"HEAT!!!" / "SHACHI!!!"

Die beiden besten Freunde der Angesprochenen, jagten diese anschließend durch die gesamte Bar.

In der hinteren Ecke seufzte der Rothaarige, seine Worte konnte nur sein Sitznachbar vernehmen:

"..Ham die gerade ernsthaft meine Bar mit Sahne zugesaut..?"

Das Nicken des Chirurgen, dessen Schmunzeln nicht hätte amüsierter sein können, reichte ihm als Bestätigung.

~*~

Es dauerte eine Weile, bis die vier Piraten sich verausgabt hatten, schnaufend und nach Luft ringend haben sie sich wieder in der Mitte getroffen. Der weiße Bär schlabberte derweil die Süßigkeit von den Kleidern der Betroffenen, die sich mittlerweile so ziemlich gleich eingesaut hatten, da Shachi auf die glorreiche Idee einer `Sahne-Schlacht` kam, die er umsetzen musste.

In der Zwischenzeit hatte es sich Killer zur Aufgabe gemacht, mit dem Eimer unter dem Arm, zu den Gästen zu gehen und die Zettel zu verteilen.

Sogar seinen rothaarigen besten Freund hatte er dazu bringen können, der, freundlich wie er nun mal war, gleich zwei von ihnen zog, um einen davon dem anderen Kapitän auf den Schoß zu werfen.

..Er ist eifersüchtig..., erkannte der Mart mit der Maske schmunzelnd und steuerte dann auf die Personen zu, die sich in der Mitte des Raumes eingefunden hatten.

Nachdem jeder sein Schriftstück gezogen hatte, schnappte sich Shachi erneut das Mikro.

"Los geht`s~! Wenn ihr wisst, wem ihr`s geben müsst, dann schließt jetzt jeder seine Augen... UND NICHT SCHUMMELN..! ..Danach geht jeder einzeln los und legt es HEIMLICH unter den Baum. Den Zettel mit dem Namen werft ihr zurück in den Eimer, mit DEUTLICHEN Hinweisen auf das Geschenk, damit man es zuordnen kann.", überschlug sich seine Stimme mehrmals, während er `böse` Blicke verteilte und seinen Plan erläuterte.

"Habt ihr`s verstanden..?", hakte er sicherheitshalber nach, erntete entnervte und augenrollende Blicke, die ihm aber allesamt mit einem kurzen Nicken Bestätigung gaben.

~*~

Die Gegenstände, die jeder irgendwo aufgetrieben hatte, fanden ihren Platz unter dem grünen Flaschenberg, vor dem Tresen, wobei eines fehlte.

Meist wurden sie durch einfaches Hinwerfen und hoffen, dass es die Flaschen trifft, ähnlich wie bei einem Jahrmarkts-Geschäft, dort hingebracht, einzig allein Bepo und Shachi legten ihre Präsente dort vorsichtig hin.

Heat hatte die Aufgabe, seinem orangehaarigen Freund die Hinweise vorzulesen, dieser hatte sich mittlerweile eine rote Mütze aufgesetzt, um dann den Wichtel zu spielen.

Langsam las der Zombie ein Blatt nach dem anderen vor und hatte merkbare Probleme, all die völlig verschmierten, unleserlichen Handschriften zu entziffern.

Irgendwann hatte er es dann doch geschafft, sodass nun jeder ein kleines Päkchen in den Händen hielt..

..Wobei es nicht wirklich `Päkchen` waren, da das meiste schnell in Zeitungspapier eingeknüllt wurde oder sich um die Verpackung gar nicht geschert wurde.

"..Frohe Weihnachten~!", trällerte Shachi fröhlich in die Runde, bekam nur brummelnd gemurrte Antworten, die dennoch alle in etwa `Frohe Weihnachten` zurück wünschten, ehe sie sich dann dem Öffnen der Geschenke widmeten.

~*~

Jeder nahm sich die Zeit, die er brauchte, jeder beäugte seine neue Errungenschaft kritisch...

Niemand konnte auf den ersten Blick erkennen, was es genau war.

Ihnen allen stand ein deutliches Fragezeichen über den Köpfen geschrieben...

Dennoch waren sie sich in einem einig:

Solch ein Geschenk hatte noch nie jemand von ihnen erhalten...

Derjenige, der am schnellsten das Papier zerrissen und in alle Richtungen geworfen hatte, war Shachi.

"Wie cooool~!", strahlte er und zog dann seine Augenbrauen zusammen, "..Was ist das..?", drehte und wendete er den Gegenstand vor sich, ehe ihm ein Licht aufging und er noch breiter zu strahlen begann.

Der Nächste war Bepo, dem das Geschenk einige Male auf den Boden fiel, was seiner Aufregung, sowie seiner tollpatschigen Pfoten zuzuschreiben war.

"..*schnief*..", kullerten freudige Tränen aus seinen Augen, was ihn erneut einige Zeit am Auspacken hinderte.

Als er es schließlich schaffte, die säuberliche Verpackung zu entfernen, stand seine Schnauze weit offen, "..W..W..Warum..?", starrte er das für ihn fremde Objekt vor seiner Nase an und ließ sich dann entgeistert auf seinen Hintern fallen.

Heat kaute einige Minuten auf dem Päckchen herum, solange, bis sich das Papier vollständig gelöst hatte.

"Schmeckt`s nich`...", kam seine viel zu späte Erkenntnis, den übermäßigen Speichel, der nun den Gegenstand schmückte, wischte er mit seiner flachen Hand ab, ehe ihm beinahe die Augen rausfielen, als er erkannte, was genau ihm da geschenkt worden war, "Ich fass` es nicht...", blinzelte er einige Male ungläubig, ehe er seine Mundwinkel weit nach oben zog.

Wire entschied sich, dieses `Ding`, welches es in seinen Augen war, nicht anzurühren, ließ das uneingepackte Geschenk auf dem Boden, vor seinen hohen Stiefeln, liegen und seufzte tief, weil er sehr wohl wusste, was genau es darstellen sollte.

"..Und dafür habe ich meine Maniküre sausen lassen..."

Der Kapitän der Kid-Piraten war derweil damit beschäftigt, die klebrige Masse, des sowieso schon durchnässten Papiers, die sich im selben Augenblick an seinen Fingern festgesetzt hatte, wieder loszubekommen, indem er seine Hand in eine der Punsch-Schüsseln tunkte.

"..So `n Dreck!", knurrte er und warf das `Geschenk` welches man ihm gemacht hatte, an die nächste Wand, an der es dann kleben blieb.

"..Im wahrsten Sinne des Wortes...", schmunzelte der Chirurg, der das Schauspiel, welches ihm der Rothaarige bot, belustigt verfolgte.

Vor ihm, auf dem Tisch, lag achtlos das hübsch eingepackte Päckchen, auf welches er im nächsten Moment, mit einer lockeren Handbewegung, deutete.

"..Würdest du so freundlich sein und es für mich öffnen..? Deine Finger sind doch sowieso schon verschmutzt...", warf er seinem Unterhalter einen kühlen Blick zu und wartete auf dessen Handeln.

Der Rotschopf knurrte einmal deutlich, tat trotzdem, wie ihm geheißen wurde und riss dann, mit einer gezielten Handbewegung, das glitzernde Papier ab.

"..?", trat es dann aus beiden Mündern gleichzeitig, beide starrten sie den Gegenstand mit aufgerissenen Augen an.

"..Soetwas habe ich nun wirklich nicht erwartet...", fand der Chirurg dann schließlich wieder Worte, die von einem freundlichen Lächeln untermalt wurden, welches sich auf seine Lippen schlich.

Penguin rutschte sein Geschenk, im selbigen Moment als er das einfache Geschenkpapier vorsichtig entfernt hatte, aus den Fingern.

Begleitet von einem leisen `Peng` platzte dieses auf, ehe ihm dessen Inhalt um die Ohren flog.

Er brachte kein Wort heraus, bis er schließlich die unzähligen Tränen nicht mehr zurück halten konnte...

Der blonde Vize wartete geduldig bis zum Schluss, ehe auch er selbst einen Blick auf seinen Erwerb warf...

..und er begann, laut aufzulachen.

"Haha..! Echt jetzt..?", lachte er leise zu sich selbst, "..Darauf wäre ich nie gekommen..."

Was nur einer von ihnen wusste war, dass jemand während der Bescherung sehr wohl `geschummelt` hatte, seine Augen nicht geschlossen hielt, da seine Neugierde einfach zu groß war und nun genau wusste, wer wen beschenkt hatte..

..Seine Augen konnte man sowieso nicht sehen, da alle anderen sie geschlossen hielten.

Er dachte sich seinen Teil, warf einen Blick in die Gesichter der anderen und schmunzelte breit.

-`Eine Schleife..?`

-`Eine leere Flasche..?`

-`Ein Würfel..?`

-`Eine angebissene Süßigkeit..?`

-`Eine benutzte Schüssel..?`

-`Ein Foto..?`

-`Ein Sandwich..?`

-`Ein leerer Karton..?`

..Was besseres ist ihnen wohl nicht eingefallen...

~*~

Und so verstrich die Zeit.

Irgendwann hatten die restlichen Mitglieder beider Crews ebenfalls den Weg zu der großen Räumlichkeit gefunden und beteiligten sich an der Festlichkeit.

Die armen, unwissenden Kid-Piraten, die sich dazu gesellt hatten, rannten alsbald wieder raus, hielten sich würgend den Mund und eilten zum nächsten Badezimmer...

..Die Köstlichkeiten, die sie wie ausgehungerte Wölfe in sich reingestopft hatten, wollten ebenso schnell wieder aus ihnen heraus...

Mit der Anzahl der Leute, stieg ebenfalls der Geräuschpegel, sodass nun Leben in dem Raum eingekehrt war.

..Und als dann die kleinen glitzernden Flocken vor dem Fenster runter rieselten, da das Wetter der Neuen Welt mit einem Mal umgeschlagen hatte, war jeder von ihnen froh, diesen Augenblick mit seinen Liebsten verbringen zu können...

~*~

Auf dem Deck eines anderen Piratenschiffes, welches ebenfalls irgendwo in der Neuen Welt segelte.

Der Mann, der auf der Decke saß, die er zuvor auf dem Dielen-Boden augebreitet hatte, biss genüsslich in einen Lebkuchen-Mann, seine Augen hingen bedingungslos an seiner Kugel, die Neugierde war deutlich in seinem Blick zu erkennen...

"..Dabei standen die Chancen, dass alles im Chaos versinkt bei 50 %...", murmelte er, wirkte etwas enttäuscht und griff sich dann die Tasse mit heißem Kakao, die neben ihm stand.

Mit einem leichten Schmunzeln setzte er sie an, trank einige Schlucke und betrachtete weiterhin die Szenen, die in dem kleinen Bildschirm aufflimmerten.

"..Oh, eine Wendung...", sprach er wieder zu sich selbst, ehe er erneut aufmerksam das Geschehen verfolgte.

Auch seine Männer feierten den Tag, die Hawkins-Piraten waren was Feste anging, ebenfalls nicht zu bremsen, nur ihr Kapitän war eben etwas eigen und ging seiner speziellen Beschäftigung nach.

Während die lauten Geräusche der Feiernden über das gesamte Schiff hallten, saß er seelenruhig etwas abseits der Kulisse und schaute den anderen Piraten-Crews beim Feiern zu.

Dabei knabberte er genüsslich das Weihnachts-Gebäck und hätte zufriedener nicht sein können.

Shachi & Heat `Der Wille ist es, der zählt...` (Genre: Freundschaft & Humor)

Heiligabend aus der Sicht von..

Shachi

Warum in einem ollen, langweiligen Bett schlafen, wenn es doch viel lustigere Orte gibt..?

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Badewanne gefüllt mit Marshmallows?

Die sind weich und warm, außerdem hätte ich immer was zu Futtern, dann müsste ich im Halb-Schlaf nicht immer so weit zum Kühlschrank laufen, oder nicht?

Heute wollte ich etwas Neues ausprobieren und hatte mir die großen Beutel mit bunten Federn unter die Arme geklemmt, die ich mir auf der letzten Insel besorgt hatte.

Der Hühner-Bauer hatte mir komische Blicke zugeworfen, als ich ihn nach den Säcken gefragt habe.. doch am Ende hat er sie mir für nur 100.000 Berry gegeben und die Federn sogar selbst aus den Ställen gekehrt.

Ist der Mann nicht nett..?

Jedenfalls freute ich mich nun, wie ein kleines Kind, meine Errungenschaft endlich auszupacken, wollte sie gerade auf unserem Deck ausbreiten und mir ein tolles Bett bauen..

..Da funkte mir mein nerviger großer Bruder, so nenne ich ihn, wieder dazwischen.

"Shachi! Was treibst du jetzt wieder für einen Unsinn?! Hast du Mal auf die Uhr geguckt?? Es ist tiefste Nacht und du hast nichts besseres zu tun, als auf dem Deck rumzustreunen..?", strafte er mich mit seinen liebevollen Blicken, die ich so an ihm mag und stellte sich, mit den Armen vor der Brust verschränkt, neben mich.

Ich kicherte leise vor mich hin, präsentierte ihm freudig die beiden Säcke und hielt sie ihm direkt vor sein Gesicht, damit er sie auch richtig sehen konnte.

`FLATSCH`

".. *Hmpf*! *HMPF*!..", murmelte er nach Luft ringend und drückte gegen den Sack, den ich dann wieder runter nahm.

Fragend sah ich ihn an, hielt meinen Kopf schief und wollte ihn fragen, was er mir denn sagen wollte, doch war er so lieb und antwortete mir, ohne dass ich dies brauchte.

" ..*hust*.. Willst du mich umbringen??! ..*hust*..", riss er mir die beiden Beutel aus den Fingern und beförderte sie einfach, mit einem festen Tritt, über die Reling.

..Ich konnte meinem schönen Bett gerade noch hinterhergucken...

Peng ist so gemein!!!

"*schnief*"

Am liebsten hätte ich ihn gleich hinterher geschubst, doch wäre ich am Ende nur selbst ins Meer gefallen, deswegen ließ ich es dann doch bleiben und stürmte stattdessen unter das Deck.

Nachdem ich unsere Zimmertür laut hinter mir zugeschlagen hatte, polterte im selben Augenblick ein Buch aus dem Regal, welches Peng gehörte.

Neugierig hob ich es auf, betrachtete es, blätterte darin herum und schaute mir die tollen Bildchen an, die da drin waren. Währenddessen schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht.

..Meine schlechte Laune war sofort verpufft!

Aufgeregt griff ich nach einem Zettel und einem Stift, um mir aufzuschreiben, was ich alles brauchte.

--

Heat ist ein toller Kerl!

Mit ihm hab` ich den meisten Spaß und er ist stets freundlich zu mir.

Er hat mir immer geholfen! ..Und das sogar ohne, dass ich ihm Geld dafür geben musste!

..Natürlich gebe ich den anderen gerne etwas ab, wenn ich ihnen damit ein Lächeln auf`s Gesicht bringen kann, doch wie sollte ich dann meine Süßigkeiten bezahlen..?

Sofort war Heat von meinem Plan begeistert, schließlich ging es ja auch darum, den anderen eine Freude zu machen.

Wer würde da schon `nein` sagen?

Sogar den großen Backofen, der in unserer Küche stand, hat er für mich getragen und den schweren Kühlschrank!

Habe ich schon erwähnt, wie toll Heat ist..?

Gut, also weiter im Text;

Wir waren gerade dabei uns über die Flure des Geisterhauses zu schleichen, wobei ich mich bemühte, besonders leise zu sein.

Es macht sooo viel Spaß~!

Heat hat mir zuvor von dem bösen Feuer-Drachen erzählt, den man unter keinen Umständen wecken durfte.. Sein lauter `Drachen-Atem` hallte unüberhörbar durch die gesamten Gänge.

..Das war wirklich furchteinflößend!

Auch hatte er mir von dem vermummten Slender-Man mit dem goldenen langen Haaren erzählt, der das kleinste Geräusch hören konnte und sich sofort zu uns telepotieren konnte!

Wow... DAS hätte ich gerne Mal gesehen...

Aber ich habe dann doch lieber auf Heat gehört und hatte mich deswegen auf den Ofen gesetzt, den er über die Gänge trug.

Meine Beine ließ ich über dem Gerät baumeln, während ich mich neugierig umsah.

Natürlich war ich schon öfters auf dem Schiff der anderen Crew gewesen...

..Doch wieso sollte ich nicht jedes Mal ein neues Abenteuer daraus machen..?

Heute stellte ich mir vor, dass die kleinen Öl-Lampen, die hier überall hingen, übergroße Glühwürmchen wären.

"Guck` mal, Heat!", zeigte ich auf einen der Leucht-Käfer, der nun auch noch große Knopf-Augen dazu bekommen hatte und kicherte besonders leise, auch wenn meine Stimme das genaue Gegenteil von `leise` war.

"Hm? Was meinst`n..?", verfolgten seine Augen suchend die Richtung, in die mein Finger zeigte, bis er anfing breit zu grinsen.

Sicher weiß er, was ich meine!

"Du meinst die glasierten Muffins, stimmt`s?"

..Naja, so ungefähr...

"Genau!", lobte ich ihn, drehte mich in meiner sitzenden Position etwas zu ihm, um ihn anschauen zu können und klopfte ihm grinsend auf die Schulter, was ihn selbst unheimlich stolz machte.

Der Wille ist es schließlich der zählt, nicht?

--

Nachdem wir an der großen Schatzkammer-Tür, die sie in meinen Augen war, angekommen waren, hüpfte ich freudig auf diese zu, ehe mir die vielen Metall-Schilder ins Auge fielen, die an dieser befestigt waren.

Nachdenklich betrachtete ich sie und las die Worte, die auf ihnen drauf geschweißt wurden, anschließend warf ich einen Blick auf die vielen Schlösser, die ebenfalls an der Tür angebracht waren.

`VERPISS DICH!`

`WEHE, DU BETRITTST MEINE BAR!!`

`ICH PRÜGEL DICH EIGENHÄNDIG ÜBER DAS SCHIFF, SOLLTEST DU ES WAGEN..-`

`klick`

"Die wäre offen!", rief ich freudig, hielt den Schraubenzieher in die Luft, den ich für `Notfälle` immer dabei hatte und drehte mich strahlend zu Heat um.

"Worauf warten`s wir dann noch?", grinste er mich ebenso breit an und stieß im selben Moment die große Tür auf.

Durch den heftigen Stoß löste sich dann auch die hässliche Metall-Deko, die von uns unbeachtet auf dem Boden liegen blieb.

Das laute Scheppern, das die Schilder bei ihrem Aufprall verursachten, ignorierten wir genauso...

--

Heat hat Superkräfte!

Wusstest du, dass er Feuer spucken kann..? Ich meine so richtiges brennendes FEUER!

Das war nicht nur im Winter total praktisch, sondern auch, wenn man einen Ofen benutzen wollte!

Ich brauchte ihn noch nicht einmal vorzuheizen, denn Heat konnte die Temperatur seines Feuers regulieren, so musste ich auch nicht auf die Plätzchen aufpassen, die ich gleich endlich backen konnte.

Ihnen fehlte noch die richtige Würze.. der letzte Schliff.. Etwas, was sie besonders lecker machte.

Den Teig hatte ich auf einem Tisch ausgerollt, ihn sogar schon, mit einem Gläser-Rand ausgestochen, doch wollte mir einfach nicht einfallen, was sie noch brauchten...

..Bis mir dann DIE Idee kam.

..Die Küchen-Abfälle hat sich sicher Heat schon unter den Nagel gerissen und der Boden muss sowieso mal wieder geputzt werden..

..Putz-Wasser ist nämlich nicht nur zum Blech einfetten gut...

--

Als es dann endlich soweit war, wir bald, nach stundenlangen Vorbereitungen, unsere Gäste in Empfang nehmen konnten, war ich so aufgeregt, wie noch nie!

Zwar war ich total kaputt, von der ganzen Arbeit, doch hatte sich diese ja gelohnt, deswegen war es auch gar nicht so tragisch.

Heat war schon seit längerer Zeit eingepennt. Er war wohl kein Morgen-Mensch, sowie ich.. Obwohl ich ja noch gar nicht geschlafen hatte...

Naja, jedenfalls hatte er es sich, mit einer Flasche Schnaps, auf der Bank gemütlich gemacht.

Einige Stunden zuvor musste er ja auch die ganzen anderen, grünen Flaschen leeren, die er für sein Kunstwerk brauchte und war deswegen sicher so schläfrig geworden.

Aus seiner Nase trat eine große Blase, laut schnarchend schlief er und hielt währenddessen sein Getränk weiterhin fest umklammert.

Kurz sah ich ihn an, wanderte mit meinen Augen über die leichte Bekleidung, die er trug und verzog dann mein Gesicht.

..Er wird sich noch erkälten..., dachte ich mir, lief im selben Moment zur Theke und nahm mir die Decke, die ich vorhin entdeckt hatte.

Definitiv besser., schmunzelte ich breit, als ich den eingewickelten Kid-Piraten sah, der sich, im Schlaf murmelnd, in die warme Decke kuschelte.

--

Das laute Brüllen, das wohl von dem Kapitän dieses Schiffes zu stammen schien, weckte Heat dann schließlich.

Wir beide wussten, dass er wohl die Nachricht gefunden haben musste und nun auf dem Weg zu uns war.

..Der Rothaarige freut sich sicher genauso sehr auf die Feier, wie wir!

..Seine lauten, schnellen Schritte sind doch der Beweis dafür, dass er aufgeregt ist und er es kaum erwarten kann, bei uns zu sein!

Hibbelig hin und her hüpfend standen Heat und ich, auf sie wartend, vor unserem schönen Baum, den er zuvor gebastelt hatte.

..Er hat sich solch eine Mühe damit gegeben und so viel Liebe hinein gesteckt, dass es in meinen Augen der allerschönste Baum ist, den es geben kann!

`Boff`

Stießen dann endlich unsere lang ersehnten Gäste zu uns, weshalb ich schnell nach der Kamera griff, die ich extra mitgenommen hatte.

Ihre Gesichter zeigten so viele Emotionen!

Im Großen und Ganzen konnte man sagen, dass uns die Überraschung wirklich gelungen war!

`klick`

Hielt ich schließlich den Moment für die Ewigkeit fest, damit wir uns auch noch lange an diesen Tag erinnern konnten.

Das Foto wurde zu einem meiner persönlichen Schätze, da alle Menschen darauf abgebildet waren, die ich so gerne hatte.

--

Heute ist ein toller Tag!

Heute sind wir alle zusammen und können gemeinsam Spaß haben!

Die Idee mit dem Wichteln bekam ich durch das Buch, welches so schöne Geschichten erzählte.

Und so konnte auch jeder dieses unheimlich gut-tuende Gefühl bekommen, was man hat, wenn man jemandem etwas schenkt.

...

`boff` `boff` `boff`

Fanden die Geschenke den Weg unter den Baum, wobei manche zu fest geworfen wurden und diese daraufhin hinter der Theke landeten.. Was mich aber nicht störte, stattdessen fing ich an, breit zu grinsen.

Meine Augen musste ich ja kurz darauf schließen, sonst wäre ja der Überraschungs-Effekt weg gewesen.

Als ich dann an der Reihe war, kicherte ich leise, warf einen letzten Blick auf das glitzernde Papier, das ich extra sorgfältig an dem Würfel angebracht hatte und legte es dann, mit einem wissenden Lächeln auf meinen Lippen, vorsichtig unter den Weihnachts-Baum.

..Law wird sich sicher darüber freuen...

--

Ich konnte es gar nicht erwarten mein eigenes Geschenk auszupacken!

Deswegen beeilte ich mich auch extra damit, das lästige Papier abzufummmeln und warf es in alle Richtungen.

..Natürlich werde ich es später wieder zusammenpacken und es aufheben, schließlich habe ich es gratis dazu bekommen und freue mich ebenso darüber.

Egal, was ich bekommen habe, allein der Wille und die Geste zählt!

So betrachtete ich in diesem Augenblick die Punsch-Schüssel, die ich soeben ausgepackt hatte und hielt sie bewundernd vor mich.

Wie praktisch! Genau sowas hab` ich mir gewünscht~! ..Oder sowas ähnliches zumindest.. Naja, im Grunde habe ich mir gar nichts gewünscht, da alle meine Wünsche, mit der Anwesenheit aller, in Erfüllung gegangen sind.

Die Schüssel wies deutliche Gebrauchsspuren auf und schien eine derer zu sein, die Wire zuvor mit Getränken gefüllt hatte..

..Aber selbst das störte mich in keinster Weise, schließlich kann man sie ja wieder sauber machen.

Da wusste wohl jemand, wie gerne ich koche! Derjenige muss sich wirklich ernsthafte Gedanken darum gemacht haben, was mir gefällt!

--

Die Feier fand ihren Höhepunkt, als alle anderen Mitglieder dann auch noch zu uns stießen.

Mehr Leute bedeutet mehr Spaß!

Ich war wirklich unheimlich froh darüber, dass wir alle zusammen sein konnten.. Leider gab es diese Momente meiner Meinung nach viel zu selten und wenn ich in die freudigen Gesichter sah, wurde mir richtig warm ums Herz.

..Genau dafür habe ich das alles gemacht. Nur dafür...

..Für die anderen, denn sie liegen mir so sehr am Herzen, dass ich es nicht ertragen kann, sie traurig zu sehen.

Meine Freunde bedeuten alles für mich, ohne sie wäre das Leben nicht das gleiche.

..Ich bin froh sie zu haben.

Schmunzeln hakte ich den letzten Punkt auf meiner Liste ab, den Zettel hatte ich die ganze Zeit über in meinem Anzug verstaut.

-Alle glücklich sehen |x|

Mit einem geschlagenen Seufzen, aber einem strahlenden Lächeln, lief ich ruhigen Schrittes durch die Masse an Leuten, die allesamt die gute Stimmung feierten.

Ich selbst war in diesem Augenblick unheimlich müde und rieb mir deswegen, mit meinem Ärmel, über meine Augen.

Der Mangel an Schlaf machte sich sehr wohl bemerkbar, sodass meine Augenlider fast von alleine, während dem Laufen, zufielen.

Beinahe wäre ich gegen die Tür gelaufen, wäre sie nicht im selben Moment aufgerissen worden.

Ich konnte nicht sehen, wer gerade die Bar betreten wollte, da meine Augen geschlossen blieben, doch erkannte ich das tiefe Lachen, das er mir zuwarf.

"..Heat...", murmelte ich schläfrig und wollte gerade an ihm vorbeischlurfen, doch hielt ich an und streckte meine kraftlosen Arme nach oben, "..Trag` mich..."

"Haha, bist`s du so müde..? Du kannst`s doch keinen Schritt mehr gehen.", hob er mich während des Sprechens hoch, mit nur einem Arm, und warf mich über seine Schultern.

"..Hmh...", war meine einzige, gebrummelte Antwort, ehe ich mich von ihm tragen ließ.

Wohin war mir egal.

Ich vertraute ihm, außerdem war ich so müde, ich hätte auf einer Holzkiste schlafen können und es hätte mich nicht gestört...

..Die weiche Matratze, in die er mich vorsichtig legte, sowie die dicke Decke, mit der er mich zudeckte, waren mir dann natürlich doch lieber.

Sprechen konnte ich nicht mehr, war ich doch zu entkräftet, doch meine Mundwinkel mussten einfach nach oben gehen.

..Heat ist einfach toll...

--

Später wachte ich im Gruppen-Schlafraum der Kid-Piraten auf.

Als ich die Augen öffnete erblickte ich die kleine Puppe, mit den Engels-Flügeln, die auf meinem Kopf-Kissen lag, sowie den Zettel, der an dieser angebracht war.

`Frohe Weihnachten oder so.

Danke, für den tollen Tag und das ganze Dingens. Ach, du weißt schon!

Warum ist es eigentlich so schwer, so Zeugs zu schreiben..?

Egal, nochmal frohes Neues!`

...

"*schluchz*"

Die Freudentränen gingen in ein lautes Schluchzen über, während ich die Puppe fest an meine Brust drückte, das übergroße Lächeln, welches ich trug, weichte mir nicht von den Lippen.

Das war der schönste Tag meines Lebens, ich wäre in keinem Moment glücklicher gewesen, als in diesem.

Ich habe die besten Freunde, sowie die allerbeste Familie, die es gibt!

~*~

Heiligabend aus der Sicht von..

Heat

..Der sieht echt lecker aus..., dachte ich sabbernd und beobachtete die springenden Fische, die im nächtlichen Meer schwammen, ..Wieso beißt nur keiner von denen an meiner Rute an..?

Nachdenklich kratzte ich mich am Hinterkopf, hielt mit meiner anderen Hand die Angel, die ich bereits seit mehreren Stunden ausgeworfen hatte und seufzte.

"..Die mögen`s mich wohl nich`...", griff ich grummelnd in den Eimer mit Würmern und steckte mir eine große Hand voll davon in meinen Mund, um meinen Hunger wenigstens ein wenig zu stillen.

Die Nachtwache war wirklich zum Sterben langweilig.

..Nein ehrlich, würde mich mein Magen nicht wach halten, wäre ich längst mit dem Kopf voraus über die Reling gekippt...

Da ich aber noch nicht sterben wollte, beschäftigte ich mich mit diversen Dingen, um mir die Zeit zu vertreiben.

So hatte ich Wire bereits mehrere Male dabei geweckt..

..Ganz unabsichtlich, das musst du mir glauben!

Ich konnte doch nichts dafür, dass ich in die Schlafräume gestolpert bin und dabei einige Bücherregale mitgerissen habe, die allesamt laut polternd ins Zimmer fielen..

..Auch konnte ich nichts dafür, dass mir mein letzter Eimer mit Vanille-Eis, direkt über seinem Kopf, aus den Händen gerutscht war...

..Mein schönes Eis...

Und für die darauf folgenden Unglücke, konnte ich ebenso wenig.

..Naja, wenigstens war ich danach wach... spätestens dann, als er mir das Wecker-Dial an die Stirn geworfen hat...

Anschließend habe ich sogar seinen Küchendienst übernommen, als Entschuldigung sozusagen.

Das ganze Schrubben war echt die Hölle, das kann ich dir sagen.

Die anderen hatten so eine Sauerei hinterlassen, dass ich mit einer Spachtel über die Dielen gehen musste.

Als Belohnung habe ich mir dann die Reste gegönnt, die ich währenddessen aufgelesen hatte.

Mit dem Essen dieser musste ich mich echt beeilen, sonst hätte sie mir Killer sicher wieder abgenommen..

..Der Kerl riecht das meilenweit, ehrlich!

Jedes Mal stand er direkt hinter mir, wenn ich gerade dabei war, etwas zu Futtern, was ich mit viel Glück gefunden hatte und hielt mir dann eine endlos lange Stand-Pauke.

..Mir war sogar so langweilig, dass ich die Schnarcher meines Kapitäns gezählt hatte, die durch die gesamten Flure zu hören waren...

So.. Und jetzt hock` ich hier und bin wieder kurz davor meinen Tod im Ertrinken durch Langeweile zu erleiden.

Alles wäre mir lieber, als blöd rumzusitzen. Sogar die blau-weißen Anzug-Fuzzis kämen mir gelegen...

"..Menno... Isch hab`s so`n Hunger...", seufzte ich erneut, schaute zum endlosen Blau vor mir und stützte mein Kinn auf meiner lockeren Faust ab, "..Wenn`s nich` bald was passiert, geb` ich mir freiwillig Killers Sozial-Predigten..-"

"Heat! Heat, guck` mal, was ich gefunden hab`~!"

Und da kam sie dann endlich, meine herbeigesehnte Rettung, der kleine strahlende Engel mit dem leuchtenden orangenen Haar...

In diesem Augenblick wäre ich wirklich nur zu gerne aufgesprungen und hätte laut los gejubelt..

..Nur wäre dann jeder wach geworden und Shachi meinte, es solle eine Überraschung werden.

--

Zum Glück liefen wir weder meinem Käpt`n noch Killer über den Weg, als wir das ganze Zeugs rüber schleppten.

..Einen weckte das laute Scheppern dann doch, der unser Vorhaben kritisch beobachtete.

"Ich hoffe, ihr seid euch der Konsequenzen bewusst.. Wenn einer rausfindet, was ihr hier tr..-"

`Boff`

Landete der Mehlsack in dem Gesicht Wires, welcher bei dem Aufprall aufplatzte und seinen Inhalt in der griesgrämigen Visage verteilte...

Der kichernde Shachi, der ihn geworfen hatte, da er diese Zutat gerade für seine Backmischung verwendete, kugelte sich am Boden.

"Hihi, du müsstest dein Gesicht sehen~!", lachte er weiter, ehe er die prompte Antwort des Ausgelachten empfing.

`FLATSCH`

..Dass Wire überhaupt den Teig mit seinen bloßen Fingern angefasst hat, wundert mich dann doch schon...

--

Irgendwann hatten wir uns alle mit Mehl zugesaut. Wire verzog sich in eine Ecke, aus der er uns dann in Dauerschleife strafende Blick zuwarf.

Das alles interessierte uns wenig, denn wir freuten uns viel zu sehr auf die Gesichter unserer Gäste, die ich gleich einladen sollte.

"Fertig~!", präsentierte Shachi mir die kleinen Zettel, die er vorbereitet hatte und hielt sie mir breit grinsend direkt vor meine Nase, "Bringst du sie bitte zu den anderen..?", fragte er mich mit großen Hunde-Augen, die gut sichtbar waren, da seine Brille nach unten gerutscht war.

Ich brauchte nicht lange zu überlegen, um ihm zu antworten.

"`Türlich!", riss ich die Schriftstücke an mich und war schon dabei aus der Tür zu stürmen, hätte sich Wire nicht in diese gestellt und mich davon abgehalten.

"Lass` mich das machen.", waren seine bestimmenden Worte, ehe er mir die Zettel wieder wegnahm, "Du würdest dich wie ein Elefant im Porzellan-Laden aufführen und sie alle wach machen.", drehte er sich von mir weg und bewegte dann seine langen Beine in Richtung der Flure.

Blinzelnd schaute ich ihm nach, ehe ich ihm mit einem: "Warte Mal!", folgte.

Er wusste, dass ich mich nicht geschlagen geben würde. Wenn ich einmal etwas versprochen hatte, dann hielt ich mein Wort.

Deswegen hielt er auch an, zischte mir zu und drückte mir dann die Hälfte der Schriftstücke in die Hand.

"..Hier.. Ich übernehm` aber die schwierigen Fälle..!", gab er sich schließlich geschlagen, was meine Mundwinkel nach oben gehen ließ.

Wire ist eben doch ein guter Kerl...

--

Mit den zwei Zetteln in der Hand machte ich mich auf den Weg.

Auf dem einen stand `Penguin`, auf dem anderen `Eustass Kid`, was wohl diejenigen waren, die einen tieferen Schlaf besaßen, als die beiden anderen.

Da die Kapitäns-Kajüte direkt auf dem Weg lag, entschied ich mich, diese zuerst anzusteuern.

Das Sägen unseres Bosses war wirklich laut, demnach konnte ich mein Ziel auch gar nicht verfehlen.

..Alter, man könnte meinen, der Käpt`n holzt einen kompletten Wald ab, so laut war er!

Ich kannte meinen rothaarigen Boss schon lange.. sehr lange. Wie jeder andere wusste ich, dass er nur unter einer Bedingung aufwachen würde.

..Und diese war; wenn jemand ihn anstarrte oder über ihn lästerte.

Er schien Blicke, die auf ihm ruhten, selbst im Schlaf zu bemerken..

..So schnell, wie seine Faust hervor preschen kann, so schnell kann man gar nicht gucken!

Also vermied ich es, in diesem Moment, meine Augen zu dem Schlafenden schweifen zu lassen, blickte stur zum Boden und ging dann durch die Tür, die ich leise öffnete.

..Jetzt nur keinen Lärm machen... Ich muss echt aufpassen..., sprach ich mir selbst, in Gedanken, zu und stolperte im nächsten Augenblick über einen Klamottenberg, den ich nicht gesehen hatte.

"SCHEIßE!", fluchte ich laut und rappelte mich knurrend wieder auf, ehe ich mir hektisch beide Hände vor den Mund hielt und erschrocken zum Bett blickte..

..Und dann schnell wieder weg, da ich ja nicht dort hin schauen durfte.

Warum muss das alles auch so verdammt kompliziert sein..?

Das darf man und das nicht.. Wer hat sich sowas ausgedacht?

..Ich versteh`s sowieso nich`, wieso`s überhaupt Regeln gibt... Nicht, dass ich mich je an irgendeine gehalten hätte...

Erleichtert atmete ich auf, als ich die anhaltenden Säge-Geräusche meines Kapitäns hörte und schlich dann auf Zehenspitzen weiter durch den Raum.

..Wo soll ich den Zettel anbringen, damit er ihn auch ja sieht..?

Als mir dann der Mantel ins Auge fiel, der unordentlich auf einen Stuhl geworfen wurde und nun halb am Boden hing, schlich sich ein dickes Grinsen auf meine Lippen.

Bingo!

..Jetzt nur vorsichtig sein, denn unser Boss ist sehr empfindlich, wenn es um seine Sachen geht..

Das war noch eines der Dinge, die ihn weckten; Nämlich, wenn jemand auch nur mit der Fingerkuppe sein Heiligstes berührte.

--

Das zweite Zimmer, in das ich mich schlich, war gut beleuchtet. Die Tür war bereits geöffnet, sodass ich ohne Probleme einfach hinein gehen konnte.

Der Kappenträger schien auf seinen Zimmergenossen vergeblich gewartet zu haben, das verriet mir seine halb sitzende, halb schlafende Position, sowie das aufgeschlagene Buch, welches auf seinen überschlagenen Beinen lag.

Er schlief friedlich, etwas schief, aber immerhin im Bett. Sein Rücken war an die Wand gelehnt und seine Hände waren vor ihm, auf dem Buch, gefaltet.

Seine Gesichtzüge wirkten weich und entspannt, er atmete ruhig, während ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte.

...

`klick`

..Er wird sich sicher über das Foto freuen..., grinste ich uns steckte die Kamera schnell wieder weg, ehe ich zu dem kleinen Nacht-Tisch ging, auf dem die beschriftete Kappe lag, ..Ich kann`s ihm sicher für einige Berry andreh`n.

Ich grinste triumphierend, bei dem Gedanken an die Kohle, die ich im nächsten Casino verprassen konnte und riss im gleichen Moment den Tisch mitsamt Lampe um..

..Was den Heart-Piraten weckte, weshalb ich meine Beine in die Hand nahm und blitzartig die Flucht ergriff, nachdem ich den Zettel angebracht hatte...

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Alles lief nach Plan. Die anderen stießen am frühen Nachmittag zu uns und Wire `verzauberte` sie mit einem seiner Hexentränke.

..Ich nenne sie so, da er beim Mischen der Getränke eine wirklich unheimliche Lache drauf hatte, die mich an eine durchgedrehte Schachtel mit Warzen-Nase erinnert...

Jedenfalls half er uns damit ungemein! Ohne ihn, hätten uns die Spaß-Bremsen nur den Tag versaut.

Grummelnd, aber überredet verteilten sich dann unsere Gäste in der Bar..

..Was mein Stichwort war, mich über das üppige Büffet herzumachen!

Endlich!!!

ENDLICH KONNTE ICH MIR DEN WANZT VOLLSCHLAGEN!

Während ich eine Köstlichkeit nach der nächsten in mich reinstopfte, feuerte ich mich selbst, in Gedanken, an.

..1... 2... 3... 4... 5... 6..

..So lecker..! ..Shachis Kekse sind doch immer noch das Beste...

..7.. 8.. 9.. 10..

..Und auch, wenn ich platze, dann werde ich weiter Essen! Das ist ein Versprechen..!

--

Dann ging das Wichteln los, weswegen ich mir noch schnell vier Tabletts mit Essen unter die Arme klemmte, ehe ich mich auf die Suche nach einem passenden Geschenk, für die Person, dessen Name ich gezogen hatte, machte.

..Man, auf die Schnelle ist echt nix aufzutreiben...

Es war sowieso schwer Wires Geschmack zu treffen, deswegen nahm ich mir einfach das Nächstbeste, was ich finden konnte und legte es, ohne Papier, unter den Baum.

Als ich meins erhielt, musste ich erst probieren, ob es nicht vielleicht doch Ess-Papier war, welches drum gewickelt wurde und kaute deswegen auf dem Päckchen rum.

..Leider war es nur gewöhnliches Zeitungs-Papier, welches überhaupt nicht schmeckte, nur nach alter Drucker-Schwärze...

Bäh! Schmeckt`s nich`!

Nach der niederschlagenden Erkenntnis, machte ich mich daran, den flachen, aufgeweichten Karton zu öffnen.

Die Lasche geöffnet, packte ich hinein, griff ins Leere und schüttelte den Kasten einige Male.

Nichts.

Hä?

Angestrengt zog ich meine Augenbrauen zusammen, warf einen Blick auf den leeren Karton in meiner Hand und seufzte tief.

..Da mag mich wohl jemand nicht.. und hat mir deswegen nichts geschenkt..., dachte ich mir traurig und schaute noch einmal in die Schachtel..

..In der ich dann einen kleinen Notiz-Zettel entdeckte, der sich einfach nur in der hintersten Ecke verhangen hatte.

Sofort verzogen sich meine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen, ehe ich mit meinen Fingern nach ihm griff.

Ein weiteres Mal blickte ich fragend auf den Zettel, während meine Augen über die Worte wanderten, die auf ihm standen:

`Ich schenke dir...

Ein Kompliment:

Du bist ein klasse Typ! Ich kenne keinen sympatischeren Zombie und auch niemanden, der so viel verdrücken kann, wie du es kannst!`

Während dem Lesen schlich sich ein peinlich berührter Rotschimmer auf meine Wangen.

Die Worte machten mich unheimlich glücklich und stolz!

Bei dem Gedanken daran, dass ich von jemandem akzeptiert und gemocht wurde, wurde mir total warm ums Herz.

Deswegen las ich die Worte immer und immer wieder, solange, bis ich jeden einzelnen Buchstaben von ihnen auswendig kannte.

Dann erst, las ich den zweiten Absatz, während sich im selbiger Sekunde zwei Arme um mich schlangen.

...

`..Sowie eine aufrichtige Umarmung.`

Ich konnte nichts dafür.. wirklich nicht..

..Die Freuden-Tränen, konnte ich einfach nicht aufhalten...

..Ich wurde als Person respektiert, nicht als einen dummen, gefühlskalten Zombie, den die Leute stets in mir sahen, wie hätte ich da nicht überglücklich sein können..?

--

Später am Abend, als viele ihren Weg in ihre Kajüte gefunden hatten, griff ich zum Hörer meiner Teleschnecke und wählte eine bestimmte Nummer.

`Bölle` `Bölle`

`Gatcha`

"Hallo~?"

"..JoJoJo! Frohe Weihnachten! Hier spricht der Weihnachtsmann...", verstellte ich meine Stimme extra tief und wartete auf die erwartete Reaktion meines Gesprächspartners.

"W..W..WAAAAS?! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Bist du`s denn auch wirklich??"

Leise lachte ich auf und schmunzelte dann in den Hörer, meine Stimme war weiterhin ungewohnt tief.

"Jop."

Es dauerte einen Moment, bis der Heart-Pirat sich wieder gefasst hatte, weswegen ich grinste, als er dann freudig in den Hörer quietschte.

"Wie cool~! Heißt das, ich darf mir jetzt was wünschen?? Ich war auch gaanz brav! ..Naja, fast.. Ich hab`s aber versucht, ehrlich! Ich hab` immer darauf aufgepasst, dass Peng mich nicht erwischt! Also... Darf ich? Darf ich?? Sag`schon!", war er vor Aufregung kaum zu stoppen, hüpfte wahrscheinlich quängelnd vor der Teleschnecke auf und ab, während die arme Schnecke wegen seines lauten Organs mehrere Male zusammenzuckte.

Wieder lachte ich amüsiert auf.

..Ich wusste, er würde sich freuen...

Man konnte Shachi eben mit den kleinsten Dingen eine Freude machen, deswegen wollte ich dies hier auch tun.

Leise und ruhig sprach ich in den Hörer, meine Worte waren weich, ebenso wie meine Gesichtszüge, in diesem Augenblick.

"..Wünsch` dir, was du willst. Du hast es dir verdient."

Wieder schwieg mein Gesprächspartner für einen Moment, ehe er nachdenklich vor sich hin murmelte.

"Hmmm....", überlegte er lange, ehe er eine Enscheidung traf, die meine Mundwinkel weiter nach oben gehen ließ.

"Ich wünsche mir, dass jeder gesund und glücklich ist."

Wire & Bepo `Die Wahrheit liegt verborgen hinter Schminke und Fell...` (Genre: Freundschaft/Trost/Humor)

Heiligabend aus der Sicht von..

Wire

..Ein samtig-weiches Schaf... Zwei samtig-weiche Schafe... Drei samtig-weiche Schafe...

`RUMMS`

"Ups... Psch! Ich darf`s niemanden weck`n, sonst krieg ich`s nur wieder Ärger..."

..VIER Schafe.. Fünf Schafe...

`BOFF`

"Dreck! ..Warum müssen`s die Latschen auch im Weg liegen?? ..Oh, ich muss ja leise sein..."

..SECHS SCHAFE..-

`FLATSCH`

Ok.. der Eis-Becher war definitiv zu viel des Guten!

Mit einem gekonnten Tritt in seine Eier richtete ich mich ruckartig auf und funkelte den Störenfried finster an, ehe ich nach dem Nächstbesten griff, was mir zwischen meine Finger kam, um es ihm gegen seinen hohlen Rasta-Schädel zu werfen.

Keine Nacht hat er mich durchschlafen lassen, nicht eine einzige! Dabei müsste ihm eigentlich klar sein, wie dringend ich meinen Schönheits-Schlaf benötige!

Heat flüchtete quitschend aus dem Zimmer, hielt sich dabei die in Mitleidenschaft gezogene Mitte, zwischen seinen Beinen und zog dann mit einem lauten `Rumms`, welches die zugeschlagene Tür verursachte, von dannen.

..Wegen solchen Fällen trage ich selbst im Schlaf meine hohen Stiefel..., dachte ich mir und wollte mich endlich wieder zur Ruhe legen, doch dies blieb mir leider verwehrt, da ich nun hell-wach war und meine Haare wirklich fürchterlich klebten.

Deswegen zog ich mir jetzt meinen Mantel über und stand auf, um zu unseren Baderäumen zu gehen und mir dort eine ausgiebige Dusche zu gönnen.

Auf dem Weg dorthin lief ich an der offenen Küchen-Tür vorbei, weswegen meine Augen etwas sahen, was ich ihnen lieber erspart hätte...

..Wie Heat soetwas in seinen Mund nehmen kann, bleibt für mich unerklärlich...

--

Im Badezimmer verbrachte ich eine lange Zeit, spülte mir alle Sorgen von der Seele und spazierte dann, wie neu geboren, durch unsere Flure..

..Bis dieses grässliche Schepper-Geräusch mich zum Anhalten brachte.

Wer es verursacht haben könnte, wusste ich sofort, seufzte laut auf und bewegte mich dann in Richtung unserer Bar.

..Ganz egal, was er jetzt wieder anstellt.. Ich hoffe, er lässt diesmal die Inneneinrichtung ganz, sodass wir nicht wieder Ewigkeiten nach einer Neuen suchen müssen..

..Unser Kapitän hat einen ganz speziellen Geschmack.. Was das Aussuchen einer passenden Möblierung wahrhaft erschwerlich macht...

Letztlich folgte ich den unüberhörbaren Geräuschen, die, begleitet von lautem Kichern, durch unsere Flure schallten.

Die anderen ließen sich davon wohl nicht stören, da sie 1. gestern ziemlich viel gebechert hatten..

Weshalb auch immer, den Grund wird wohl keiner von uns heute mehr wissen.

..Und 2. war es auf unserem Schiff sowieso ständig ziemlich lärmend, daran war jeder hier gewöhnt, sodass es ihren Schlaf in keinster Weise beeinflusste.

Killer und ich wären die einzige Ausnahme.. aber dieser war die letzten Tage schon etwas seltsam drauf gewesen, deswegen hatte er wohl einfach keine Lust, sich die Mühe zu machen und nachzusehen.

..Also bleibt es mal wieder an mir kleben...

..Warum nur, kommt mir genau bei diesem Gedanken das breit grinsende Nähten-Gesicht Heats in den Sinn..?

..Ah, stimmt ja.. In dessen Nähe zu sein, ist vergleichbar mit einem Bienenstock, in dem man lebt..

..ständig der Gefahr ausgesetzt, eine Ganz-Körper Honig-Kur auf die Haut geschmiert zu bekommen.

Ein letztes Mal verließ ein lang gezogenes Seufzen meine Lippen, ehe ich, mit einem kräftigen Tritt, die Tür zu unserer Bar auftrat.

..Die Klinke würde ich doch niemals mit meinen zart beseiteten Händen anfassen! ..Wer weiß, was für Keime sich von den schmutzigen Fingern der Volltrunkenen angesammelt haben...

--

Wenn ich ehrlich bin, schockiert mich dieses Bild in keinster Weise...

Leise knurrend stand ich vor der Tür, die ich leise hinter mir zugetreten hatte, die Arme hatte ich vor meiner Brust verschränkt, während ich mit meinen Augen über den Anblick schweifte, der sich mir bot.

Die graue schrumpel Visage des Zombies steckte im Backofen, in dem wohl gerade, zusammen mit den Haar-Spitzen seiner Rasta-Locken, irgendetwas schmorte.

Der Geruch, der mich empfing, war irgendwo zwischen verkohlte Ratte und schmelzendes Karamell zuzuordnen, weshalb ich mir ein Tuch, welches ich aus einer meiner Strapsen holte, vor Mund und Nase hielt.

Ich schüttelte mich kurz angewidert, ehe ich meine langen Beine in Bewegung setzte und auf den Hohl-Kopf zustiefelte.

`klonk`

Verpasste ich ihm, ohne Vorwarnung, eine Knopf-Nuss, weswegen er seinen Vakuum-Schädel nun endlich aus der Gerätschaft nahm und mich dümmlich anblickte.

"..Autsch..Das tut`s doch weh...", murmelte er niedergeschlagen, hielt sich seinen Kopf und drehte sich zu mir um, seine Worte wurden mit einem scheinheiligen dicken Grinsen untermalt, welches diese weniger glaubhaft machte.

Ich war mir sicher, mein Blick, den ich in ihn bohrte, hätte töten können.. doch kniete ich mich trotzdessen im nächsten Moment runter und leckte mir anschließend über meinen Daumen.

"..Pass` doch auf, du einfältige Käse-Nudel! ..Du hättest die ganze Bude in Brand stecken können...", seufzte ich leise, während ich mit meinen benässten Fingern die einzelnen kleinen Flämmchen, die sich an seinen Haar-Spitzen angesammelt hatten, löschte.

"..Sorry...", brummelte er und war sich seiner Schuld wohl bewusst, weshalb ich mich geschlagen gab und ihm einen letzten musternden Blick zuwarf, ehe ich auf den zweiten Quälgeist zuging.

Dieser richtete gerade einzelne Teller mit verschiedenen Süßigkeiten an, von denen er sich mehr in seinen eigenen Mund steckte, statt dass er sie auf das Porzellan legte.

"Kann ich dir helfen..?", fragte ich ihn und setzte mich auf eine der Eckbänke, beobachtete den Heart-Pirat von dort aus weiter.

Dieser bemerkte mich zuerst nicht, war er doch zu vertieft in seine Arbeit, ehe er mich kurz fragend anblinzelte und sich ein strahlenden Lächeln auf seine Lippen legte.

..Mal ehrlich.. Wer kann ihm schon böse sein, wenn er einen mit solch einem freudigen Gesichts-Ausdruck begrüßt..?

"Nicht nötig.", lächelte er mich an und wollte sich gerade wieder seiner Arbeit widmen, doch hielt er abermals an und schaute, als ob ihm etwas eingefallen wäre.

"..Kann ich dich doch um was bitten..?", fragte er mich freundlich, brauchte nicht mal sein angenehm warmes Grinsen, um mich zum zustimmenden Nicken zu bewegen und sprang dann freudig in die Luft.

"Ehrlich? Danke!", kommentierte er mein `Ja` und deutete dann mit seinem Finger auf die Schnaps-Regale, neben uns, "Alkohol! Wir brauchen viiiiiel Alkohol~!", verkündete er freudig, "..Hauptsache es knallt!", fügte er noch kichern hinzu und griff sich einige Domino-Steine, die er sich anschließend in seinen Mund schob.

..Ich soll mich um die Spirituosen kümmern..?

Während ich mir der Worte bewusst wurde, legte sich ein diabolisch-verzerrtes Schmunzeln auf meine Züge.

..Nichts lieber als das..

..Nur brauche ich eine ganze Menge Obst, wenn ich meinen Plan durchführen möchte...

--

Als ich dann die Einladungen in den Händen hielt, die ich mir dann in je einen Strumpf steckte, seufzte ich, während ich auf dem Weg zu unserem Konferenz-Zimmer war, in dem unser Vize sich für gewöhnlich aufhielt.

Warum habe ich mich nochmal dazu überreden lassen..?

..Wenn Killer mich erwischt, dann bin ich doch genauso dran...

Durch das Schlüssel-Loch schielend, bemerkte ich, dass der Blonde noch immer wach war, eilig im Zimmer auf und ab lief und sich währenddessen verzweifelt durch die Haare raufte.

..Es beschäftigt ihn also immer noch..?, dachte ich und verzog missbilligend meinen Mund, ehe ich eine kleine Ampulle aus meiner Mantel-Tasche holte.

..Er benötigt den Schlaf sowieso..., beschwichtigte ich mein Gewissen und zog im selbigen Moment den Korken ab, bevor ich das Fläschen gegen das Schlüssel-Loch hielt.

Nachdem der seichte bläuliche Dampf, durch die Öffnung, in das Zimmer gezogen war und ich das leise `boff` vernahm, öffnete ich die Tür.

Schmunzelnd warf ich einen Blick auf den schlafenden Vizen, der auf das Sofa gefallen war, ging auf ihn zu und legte ein Kissen unter seinen Kopf, ehe ich den Zettel an die Maske klebte, die neben ihm auf dem Couch-Tisch stand.

--

Das nächste Unterfangen stellte sich als etwas schwieriger heraus.

Der Kapitän der Heart-Piraten hatte seine Ohren überall, sodass ich besonders vorsichtig sein musste, als ich sein Schiff betrat.

Vorher habe ich mich sogar extra von meinen geliebten Stiefeln trennen müssen, um geräuschlos über die Gänge des U-Bootes schleichen zu können.

Vor der Kapitäns-Kajüte blieb ich stehen. Vor dieser lag ein unverkennbarer Schuh-Abtreter, dessen Aufdruck soviel sagte wie: `Betrittst du diesen Raum, verlässt du ihn nicht lebend`.

Im Grunde ist einfach nur ein sadistisch grinsender Bär, dessen Krallen einem förmlich entgegenspringen drauf, doch die Botschaft dahinter ist deutlich erkennbar.

Jedenfalls lief es mir kalt den Rücken runter, bei dem Gedanken daran, dass eines dieser Chirurgen-Messer über meine empfindliche Haut gleitet. Weshalb ich das Ganze auch so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte.

Die Türen des U-Bootes hatten keine Schlüssel-Löcher, sondern eine Art Dreh-Mechanismus, mit dem man diese öffnen konnte.. Was für mein Vorhaben nicht gerade vorteilhaft war.

..Mist! ..So ein verdammter Mist!, fluchte ich innerlich und sammelte die Kraft für das Bevorstehende, ehe ich mit der Hand nach dem runden Tür-Riegel griff, ..Kurz und schmerzlos.. Wehe einer meiner Nägel bricht mir bei der Aktion ab, dann drück` ich Heat, mit einem meiner Absätze, in die Toilette!

Angespornt durch das Bild, riss ich ruckartig die Tür auf und warf gleichzeitig das runde Glas, in dem eine meiner Kreationen war, durch die Tür.

Ich schickte Stoßgebete Richtung Beauty-Himmel, dass das Gas einsetzte, bevor der Chirurg registrierte, was um ihn herum geschah.

..Wenn du mich hörst.. Beauty-Queen Ivankov, dann lass` den Schlaf-Puder wirken und die Stunden, die ich heute damit verbracht habe, meiner Frisur den perfekten Halt zu verleihen, nicht umsonst gewesen sein.. Wenn der Psycho-Arzt mich kriegt, dann lass`wenigstens das tadellose Make-Up nicht zerlaufen...

Erst nach etlichen stillen Minuten, wagte ich einen Blick in die Kajüte..

..Und was ich dann sah, ließ mein Herz höher schlagen.

..E..Es ist so perfekt!

..U..Und es sieht so unglaublich weich aus!

In dem Moment, als ich das glänzende, makellose Weiß erblickte, dachte ich, mein Herz wäre stehen geblieben..

..Diese Perfektion! Meine Augen sind ihr nicht würdig.

Nur wage nahm ich wahr, wie ich die Notiz an die Plüsch-Mütze des Kapitäns klebte, viel zu sehr hingen meine Augen an dem faszinierenden Fell des, im Schlaf brummelnden, Bären.

--

Später begann dann die Feier, obwohl ich dieser wenig Beachtung schenkte.

Ich saß in einer ruhigen Ecke und genoss die Einsamkeit, während ich den Vizen der Heart-Piraten, wie eine Harpie, mit meinem Blick, fixierte.

..Warum war mir sein Fell nie zuvor aufgefallen..?

..Irgendetwas ist anders als sonst...

Schweigend-knurrend klackerte ich nachdenklich mit meinen langen Finger-Nägeln auf den Bar-Tisch, während ich den tierischen Vizen kritisch musterte.

Er muss eine Spülung verwenden, darauf verwett` ich meinen Schmink-Tisch!

Das gefüllte Glas, was ich in der Hand hielt, leerte ich in einem Zug, ehe ich aufstand und sicheren Schrittes auf ihn zuging.

Stumm setzte ich mich neben den Bären, dessen Aufmerksamkeit seinem schrill trällernden orangehaarigen Freund gewidmet war.

Er bermerkte mich gar nicht, aber das war ich ja gewohnt, da auch sonst niemand meiner Erscheinung wirklich Beachtung schenkte.

So konnte ich ihn wenigstens besser beobachten.

Ich muss unbedingt rausfinden, was sein Geheimnis ist!

..Auch, wenn meine armen Ohren dem Dauer-Gejaule des quierligen Heart-Piraten ausgesetzt sind...

--

Je mehr Alkohol floss, desto höher stieg der Geräusch-Pegel und auch der Sänger wurde deswegen immer lauter.

Es ist nicht auszuhalten!

Kurzerhand griff ich nach der Pfote des Vizen und zerrte ihn mit mir mit, in eine dunklere, vor allen Dingen ruhigere, Ecke der Bar.

Selbst die Wichtel-Aktion ging an mir vorbei, während ich den überraschten Bären auf der Bank absetze, ehe ich selbst neben ihm Platz nahm.

"Du musst mir unbedingt verraten, welche Spülung du für dein Fell benutzt..!", wurde meine Stimme unbeabsichtig ungeduldig und laut, während meine Finger durch das samtig weiche Haar glitten und jeden Zentimeter dieses regelrecht durchforsteten.

Mein Gegenüber warf einen hilfesuchenden Blick in die Runde, die diesen alle nicht bemerkten, ehe sein Blick langsam zu dem fordernden meinigen wanderte.

Er schluckte einmal deutlich.

"..`Tschuldigung...", senkte er seinen Kopf und griff gleichzeitig, mit einer Pfote, in sein Fell, aus der er dann mehrere Tafeln Schokolade holte, von der er sich zwei gleichzeitig in seine Schnauze stopfte.

Sein geknickter Blick, sowie seine ebenso niedergeschlagene Stimme brachte mich dazu, in meiner Bewegung anzuhalten, ehe ich realisierte, was ich hier eigentlich tat und wie sehr ich das arme Tier bedrängte..

..Weswegen ich meine Finger schnell wieder zurückzog.

"..I..Ich..", warf ich ihm einen schuldbewussten Blick zu und biss mir auf die Unterlippe, "..Es ist nicht deine Schuld.. Es war mein Fehler...", verschränkte ich krampfhaft die Arme vor meiner Brust und krallte mich in meine Oberarme, ehe ich mich von ihm wegdrehte und schwieg.

..Was tue ich hier..? ..Ich habe kein recht ihn einfach anzufassen...

..Mein Verhalten ist wirklich unverzeihlich.., verzog ich bei dem Gedanken mein Gesicht schmerzlich, ..Ich sollte doch am Besten wissen, wie es sich anfühlt, unerlaubt berührt zu werden...

..Ich..-

Meine Selbst-Vorwürfe fanden ein jähes Ende, als mich das leichte Antippen der Pfote, die meinen Oberarm berührte, aus meinen Gedanken riss.

Zögernd und sehr langsam drehte ich mich wieder zu meiner Begleitung und erwartete die Frage, die ich nicht hören wollte.. Das `Warum`, welches ich mir selbst nicht erklären konnte..

..Doch statt in eine wütende oder gar angewiderte Mimik zu blicken, schaute ich in zwei freundlich-warme Knopf-Augen, die mich anfunkelten.

"Hier..", hielt er mir die Flasche hin, die er wohl ebenfalls mit sich getragen haben musste, "..Es ist nicht mehr viel übrig, aber.."

Verwundert blinzelnd nahm ich sie entgegen, schaute zuerst das halb-volle Gefäß, mit der milchigen, nach Blüten duftenden Flüssigkeit an, dann den verlegen dreinblickenden Vizen, der seinen Kopf erneut senkte.

"..Entsch..-"

Noch ehe er seine Worte zu Ende sprechen konnte, hatten meine Augen den kleinen Mistel-Zweig entdeckt, welcher über uns, an der Wand hang, weshalb ich mich schnell zu ihm beugte und ihm einen flüchtigen Kuss auf seine fellige Wange gab, was ihn zutiefst schockierte.

..Ob die Wangen des Plüsch-Bären rot anliefen, konnte ich durch sein Fell nicht wirklich erkennen, doch da er sich beschämend, mit offener Schnauze, selbige mit seiner Pfote rieb, tippte ich darauf, dass es ihm überaus peinlich war...

--

Ich hatte das Glück, seinen Namen zu ziehen, sodass ich mich bei ihm revangieren konnte.

Für ihn hatte ich das perfekte Geschenk ausgesucht!

..Wenn er sich darüber nicht freut, dann will ich eine Woche auf meine Nacht-Pflege-Maske verzichten!

Das, was ich selbst von der ganzen Wichtel-Aktion bekam, war ein schimmeliges Sandwich, dessen Herkunft ich nicht unbedingt ergründen wollte.

Auf dem haarigen Lebensmittel war zudem eine Scheibe Käse gelegt worden, die zuvor in einer Herz-Form ausgeschnitten wurde...

..Ich kann mir auch genau denken, von wem ich dieses etwas erhalten habe.. Da gibt es keine Zweifel, das schreit förmlich nach seinen Fett-Fingern!

..Und wenn ich mit der Spitze meines Schuhs gegen dieses trete, zieht es sich langsam zusammen und sondert eine leichte Staub-Wolke ab, ehe es sich wieder ausdehnt..

..Heat hat schon so einige Lebe-Wesen unter seinem Bett gezüchtet...

--

Später am Abend war der Lärm, den die Betrunkenen machten, für meine Ohren schier unerträglich geworden.

Ich hatte mir mittlerweile mehrere Watte-Bälle in diese gesteckt, lief ruhigen Schrittes durch die tanzend-torkelnde Menge und hielt vor unserem `Weihnachts-Baum` an.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte ich ihn kritisch.

..Eigentlich könnte man sagen, dass dies der schimmernste Baum von allen war, da die geputzten grünen Flaschen die flackernden Flammen der Tee-Lichter deutlich reflektierten...

Die verschiedenen kleinen Püppchen, die an Näh-Fäden an dem leuchtenden Grün befestigt waren, wurden ebenso mit viel Zeit-Aufwand hergestellt.

..Der Spinner hat sich wirklich viel Mühe für..-

"WHHhhhoooooaaaaa!", schlitterte besagter Idiot gerade einmal quer über die, mit Alkohol besüdelte, lange Theke, weshalb meine Finger blitzartig reagierten und nach dem dekorierten Flaschen-Berg griffen, um diesen vor dem Zusammenstoß zu bewahren.

Als der Zombie an mir vorbei geruscht war, stellte ich den Baum wieder hin, drehte mich um und wollte ihn anschreien..

..Doch surfte der Zombie bereits lachend, auf seinen Füßen, zu mir zurück und konnte oder wollte nicht rechtzeitig anhalten.

Er überschlug sich einmal, ehe er einen Purzel-Baum nach Vorne machte, natürlich genau in meine Richtung und riss mich schließlich mit sich zusammen zu Boden.

`Boff`

..Wo er landete und mit welchem Körperteil.. Das wollte ich an dieser Stelle nicht erwähnen...

..Doch trat ich ihm im nächsten Moment in genau dieses, ehe ich mir eine Flasche mit Hochprozentigem schnappte, den ich mir anschließend über meinen Kopf kippte.

Ich muss schleunigstens hier weg!

An ein Waschbecken.. Ich muss sofort in ein Badezimmer!

"Frohe Weihnachten!", rief mir die Hohl-Birne noch hinterher, ehe ich die Tür hinter mir zugeschlagen hatte und fluchend auf unseren Gängen verschwunden war.

--

Meine Frisur und mein Make-Up waren völlig hinüber, weshalb ich mein Spiegel-Bild mit einem niedergeschlagenen Seufzen betrachtete.

Ich machte mir nicht einmal die Mühe, die Tür zu schließen, da es eh niemanden kümmerte.

..Niemand fragt mich nach meinem Empfinden..

..Es interessiert einfach keinen..

Langsam drehte ich den Wasser-Hahn auf und ließ einige kühle Tropfen in meine Hand-Flächen gleiten.

Nachdem ich sie mir in mein Gesicht hatte tropfen lassen, sparte ich mir das Trocknen und lehnte einen meiner Ellebogen gegen die hölzerne Wand, neben den Spiegel, an dem meine müden Augen hingen.

..Wie sehe ich nur aus..?, fragte ich mich selbst und strich mir mit meiner Hand über meine Gesichts-Züge, ..Scheußlich dieser Anblick...

Ich mochte es nicht, wenn mich jemand ohne meine Schminke sah. Sie stellte soetwas, wie mein zweites Gesicht dar und gab mir das Selbstbewusstsein, welches ich für die lange Fahrt über die raue See brauchte.

Gerade in diesem Augenblick fühlte ich mich hundeelend, als ich die zerlaufenen Striche, die mein Gesicht zierten, betrachtete.

Tief seufzend streifte ich mir meinen Mantel ab, legte ihn über den Handtuch-Halter, der neben dem Wasch-Becken angebracht war und blickte erneut in den Spiegel.

Meine Frisur kann ich ebenso auf den Kompost werfen..

..Alles für die Katz`.

Ich drehte mich in Richtung der Dusch-Vorrichtungen und steuerte eine dieser an, um meine Haare sowie meinen Kopf zu waschen.

Noch ehe ich das Ventil aufdrehen konnte, lockte das leise Quietschen der aufgehenden Tür meine Aufmerksamkeit.

`quieeeetsch`

Erschrocken drehte ich mich zu ihr, verdeckte, aus dem Reflex raus, mit meinen Händen mein Gesicht und erstarrte.

..Nein.. Niemand soll mich in diesem Zustand sehen..

..Absolut niemand soll mich dafür bemitleiden...

Für einen Moment blieb es still, doch hörte ich die leisen Schritte der Person, die das Badezimmer betrat.

Danach das unerträglich langsame Schließen der Tür, die die Person hinter sich schloss.

Er blieb dort, wo er war, hatte seine mich musternden Augen auf mich gerichtet und schwieg.

Meine zusammengesunkene Körperhaltung reichte aus, um meinen Anblick in die Kategorie `seltsam und mitleiderregend` einzuordnen, weswegen ich mich dafür ungemein schämte.

Kann er mich denn nicht allein lassen?

Wieso geht er nicht..?

Ich traute mich nicht, zu ihm aufzuschauen, verharrte in meiner Position und hoffte, dass er mich nicht ansprechen würde..

..Doch blieben meine Wünsche unerhört.

"..Entschuldigung..", war das Erste, was über seine Schnauze trat, die er, zusammen mit seinem Kopf, auf den Boden gesenkt hatte, "..Darf ich hier bleiben..? ..Oder möchtest du allein sein..?", das Zweite, die leise geflüsterte Frage, die mich kaum merkbar zusammenzucken ließ.

Er formulierte sie mit einer unglaublich sanften und einfühlsamen Stimme..

..Dass sich mein Kopf wie von selbst langsam nach links und rechts bewegte.

Daraufhin trat er näher an die Dusche heran und drehte wortlos, mich nicht anschauend, das Ventil auf.

Erst, als die warmen Tropfen auf mich regneten, wagte ich einen Blick zwischen meinen gespreizten Fingern, zu ihm rüber.

Sein Blick war stur auf die Wand gerichtet, während er seine Pfoten und seinen felligen Kopf benässte.

Langsam nahm ich meine Arme runter, entspannte mich etwas und sah ihm dabei zu, wie er eine Flasche aus seinem Fell holte, ehe er sich mit dieser einschäumte.

Der unschuldige Anblick des Tieres zauberte ein sanftes Lächeln auf meine Lippen.

Noch ehe ich über mein Handeln nachdenken konnte, griff ich nach der Spülung, die er mir zuvor gegeben hatte und hielt sie ihm hin.

"..Sollen wir sie gemeinsam verwenden..?", fragte ich ihn schmunzelnd und öffnete, während dem Sprechen, den Verschluss dieser.

Der Bär drehte sich freudig zu mir um, seine Knopf-Augen funkelten aufgeregt, seinen Mund hatte er zu einem breiten Grinsen verzogen und nickte mir sanft zu.

Danach schäumten wir unser Haar gegenseitig ein, woraufhin all meine Sorgen verschwanden.

Auch, wenn der Tag meine Nerven überstrapaziert hat, so fand dieser für mich einen passenden Abschluss.

Zusammen mit den Personen, mit denen ich mein Leben verbringe und einer ganz besonderen, die in mein Leben getreten ist..

..Hätte der 24. Dezember, in meinen Augen, nicht schöner sein können...

~*~

Heiligabend aus der Sicht von..

Bepo

Heute Nacht habe ich von einem riesigen Schokoladen-Wasserfall geträumt.

Zudem habe ich wirklich gut geschlafen, am liebsten wäre ich ewig in den weichen Kissen von Laws Bett liegen geblieben.

Es wäre mir zwar lieber gewesen, wenn mein bester Freund auch etwas Schlaf gefunden hätte, aber er lag ja trotzdem neben mir, da er wusste, dass ich dann besser schlafen kann.

Law ist der beste Kapitän und Freund, den es gibt! Ich hab` ihn unheimlich gern und würde ihm überall hin folgen!

"Bepo."

Er weckte mich, indem er meinen Namen rief, weshalb ich einfach nicht anders konnte, als mich darüber richtig zu freuen!

Ausgiebig streckte ich meine Pfoten von mir und gähnte, ehe ich gemächlich aus der Kapitäns-Kajüte trabte.

Zuerst musste ich unsere Vorräte überprüfen, bevor ich das Frühstück für die anderen vorbereiten konnte.

Gerade, als ich meine Pfote an die Klinke der Tür gelegt hatte, die mich zu unserem Lagerraum bringen sollte, wurde diese aufgerissen.

Ich hab` mich fast zu Tode erschreckt!

Mit aufgerissener Schnauze starrte ich auf den komischen Kerl, der aus dem Raum spaziert kam.

Unter den Armen trug er zwei unserer Obst-Kisten, er warf mir einen kurzen Blick zu, drehte seinen Kopf dann wieder erhoben von mir weg und stiefelte letztlich gelassen an mir vorbei.

W..Was..?

Wo will der Mann mit unseren Vorräten hin?

Als er schon fast das Ende unseres Ganges erreicht hatte, reagierte ich, drehte mich ruckartig zu ihm um und lief ihm nach.

Ungehalten meckerte ich los, riss zur Verdeutlichung meine Pfoten nach oben und fixierte ihn mit meinem bösesten Blick.

"Hey, du! Wo willst du hin?!", baute ich mich vor ihm auf und wollte bereits nach den Kartons greifen, doch hielt ich in meiner Bewegung an, als er mich mit einer lockeren Handbewegung bat, dies nicht zu tun.

"Ich möchte zu unserem Schiff zurück gehen.", beatwortete er mir ruhig meine Frage, weshalb ich ihm verstehend zunickte.

"Ach so..", engegnete ich ihm und steckte mir gleichzeitig ein Karamell-Bon-Bon in die Schnauze, das ich aus meiner Anzug-Tasche geholt hatte, welches aber schon geschmolzen war,

"..Soll ich dir helfen..? Entschuldigung, dass ich dich aufgehalten habe...", fügte ich noch hinzu und senkte meinen Kopf.

"Nicht nötig, trotzdem Danke.", schmunzelte er mir zu und ging dann wieder auf die Deck-Tür zu.

Ich hielt sie ihm noch auf, da der arme Kerl ja alle Hände voll zu tun hatte und winkte ihm anschließend mit einer Pfote hinterher.

..Der Mann ist wirklich freundlich...

Lächelnd drehte ich mich wieder weg, tapste durch den Gang und wollte zur Küche gehen..

..Da wurde ich kreide-bleich.

..Moment mal..

..Oh nein..! Unser Obst...

..Wie soll ich das denn Law erklären..?

--

In der Küche traf ich den seufzenden Penguin, dem es seit einiger Zeit schon nicht gut ging.

Was ihm fehlte konnte ich nicht sagen. Da er meinen Rat, sich von Law untersuchen zu lassen, ablehnte, beließ ich es dabei und versuchte ihn stattdessen mit Kleinigkeiten aufzumuntern.

Deswegen hatte ich zuvor ein lächelndes Gesicht aus Milch in seinen Kaffee gemalt, welches ihn kurzzeitig zum Schmunzeln brachte, als er dieses erblickte.

"Mach` dir bitte keine Sorgen, Bepo.", sprach er mir leise zu, während er sich neben mich an den Küchen-Tisch setzte und mir über meinen Kopf kraulte, "Sag` mir lieber, wie es dir geht."

Ich mochte es, von Personen gestreichelt zu werden, die ich gern hatte. Deswegen genoss ich die leichten Berührungen auch und überlegte dabei, ob ich mich ihm anvertrauen sollte oder nicht.

..Er ist mein Freund. Er wird mir zuhören..., redete ich mir gedanklich Mut zu und senkte dann meinen Blick, während ich meine Schnauze zögerlich öffnete.

"..Ich hab`s wieder versemmelt...", begann ich zu Nuscheln und griff aus Reflex nach einem Schoko-Riegel, den ich essen musste, um mich zu beruhigen, "..Ich hab` mich über`n Tisch ziehen lassen..", gestand ich niedergeschlagen und mümmelte dabei die Süßigkeit, "..`Tschuldigung..."

Wie erwartet hörte mir Peng aufmerksam zu, hielt in seiner Bewegung an und ließ seine flache Hand auf meinem Kopf liegen.

"Erzähl` mir, was passiert ist.", klang seine Stimme ruhig und doch fordernd und ernst, weshalb ich unruhig auf dem Stuhl, auf dem ich saß, herumrutschte.

Erneut griff ich nervös nach einem Riegel, wollte ihn mir in die Schnauze schieben, doch hielt mich der bestimmende Griff seiner Hand davon ab, die er auf meine geschlossene Pfote legte.

Als ich zu ihm aufblickte schüttelte er kaum merkbar seinen Kopf, seine Augen waren, gegen meine Erwartungen, weich und freundlich, ebenso wie seine nächsten Worte.

"Mit leerem Mund redet sich`s besser.", schmunzelte er mir zu, weshalb ich meine Pfote wieder senkte und ihn traurig anschaute.

"..Law wird sauer auf mich sein...", teilte ich ihm meine Sorge mit und erklärte ihm dann, was vorhin passiert war, ohne ihn dabei anzusehen.

Penguin wurde wütend, aber nicht auf mich, sondern den Mann, der mich über`s Ohr gehauen hat..

..Er griff nach seinem Revolver und entriegelte diese im selben Atemzug, ehe er rennend auf die Tür zusteuerte.

Ich konnte ihn gerade noch abfangen, indem ich ihn von hinten umarmte und ihn an mich drückte.

"Nein.", begann ich, "Tu ihm nicht weh, so schlimm ist es nicht!"

..Dadurch, dass Peng sowieso schon ziemlich schlecht gelaunt ist, wird er seine Laune nicht im Zaum halten können..

"Bist du dir sicher..?", fragte er mich und schob den Riegel seiner Waffe seufzend wieder zurück, warf mir einen prüfenden Blick zu, "Du brauchst nur was zu sagen und ich..-"

"Es ist ok, wirklich.", antwortete ich ihm halb-herzig, da ich weiterhin Angst vor der Reaktion meines besten Freundes hatte und machte mich vor ihm kleiner.

Wieder seufzte er tief. Natürlich kaufte er mir meine Lüge nicht ab, doch gab er sich mit der Antwort zufrieden und steckte seinen Revolver zurück.

"Du weißt, wo du mich finden kannst. Der Käpt`n wird dir verzeihen, da bin ich mir sicher.", waren die Worte, mit denen er dann auf den Gängen verschwand, nicht, ohne mir nochmals über mein Fell zu streichen.

Peng ist ein guter Mensch.

Ich hoffe, es geht ihm bald wieder besser...

--

Langsam machte ich mich auf den Weg zu Laws Forschungs-Zimmer, in dem er sich schon seit den frühen Morgenstunden aufhielt.

Zu dem fehlenden Obst-Vorrat waren noch etliche andere Sachen dazu gekommen, die ich ihm gleich beichten musste, weswegen ich nun zögernd vor der Tür stehen blieb.

..Ich will ihn nicht verärgern.. Doch ist es meine Aufgabe als Vize, ihm von den Vorkommnissen zu berichten...

..Was mache ich nur.. Wenn er mir meinen geliebten Futter-Bunker wegnehmen will..?

..Das würde ich nicht überleben, das wäre mein Ende...

"..Kaffeemaschine..", hörte ich ihn durch die Tür und spurtete sofort zur Küche, um diese zu holen.

..Wenn er keinen Kaffee bekommt, wird mein Kapitän wirklich unheimlich...

..Das möchte ich nicht riskieren und vielleicht kann ich ihn damit ein wenig beschwichtigen...

Mit dem Gerät unter meinem Arm klopfte meine Pfote dann kaum hörbar gegen die Tür.

`klopf` `klopf`

Nachdem er mich hereinbat, stellte ich die Maschine auf den Schreibtisch, vor dem mein bester Freund saß und erntete dafür ein Lob, das mich unheimlich glücklich machte.

Stockend verließ schließlich die Beichte meine Schnauze, weshalb ich mich zigmal bei ihm entschuldigte und mich vor ihm so klein machte, wie ich nur konnte.

..Bitte nicht mein Futter-Bunker...

..Bitte nicht mein..-

"Bring` mir meine Skalpelle!"

..Oh nein.. Er will mich zu einem Bett-Vorleger verarbeiten...

..Naja, wenn er mich dann vor sein Bett legt, dann bin ich wenigstens immer bei ihm und..-

"Wir gehen rüber."

Nein! Ich will ni..-

Was??

Völlig verdutzt blickte ich ihn an und legte meinen Kopf schief.

"..Wir..?", fragte ich blinzelnd und versicherte mich, dass ich mich nicht verhört hatte.

"Natürlich, wer denn sonst..? ..Und jetzt beeil` dich!", war sein Befehl, den ich ohne zu zögern ausführte.

Ich lebe noch! Mein Futter-Bunker ist gerettet!, hopste ich freudig durch die Gänge, auf dem Weg zu unserem Behandlungs-Raum, Er nimmt mich mit! Und er verfüttert mich nicht an den rothaarigen Dämon!

--

Es ist alles bunt und sieht so toll aus!

Fasziniert betrachtete ich die Bar des roten Dämons, die mit der ganzen Dekoration nur noch halb so gruselig aussah, wie davor.

..Soo schöne Lichter...

"Frohe Weihnachten~!", rief uns Shachi freudestrahlend zu, weshalb ich zu ihm ging und ihm die Frage stellte, die mich brennend interessierte.

"..Was ist Weihnachten..?", zupfte ich an seinem Ärmel, um seine Aufmerksamkeit zu locken, schaute ihn mit großen Augen an und wartete auf seine Antwort.

Wissend kicherte er leise, ehe er breit grinsend auf meine Schultern klopfte.

"Das weißt du nicht??", klang er völlig empört und winkte dann den grauhäutigen, unheimlichen Zombie zu sich, "Heat! Komm` mal, das musst du dir anhör`n!"

..Hätte ich doch bloß nicht gefragt. Jetzt machen sie sich auch noch lustig über mich...

Der groß gewachsene Kid-Pirat stellte sich mustern neben mich, ließ seinen Blick über mich gleiten, ehe er laut auflachte.

"Du hast`s echt keinen Schimmer, was?", würgte er mir noch eins rein, während er ungläubig seufzend seinen Kopf schüttelte.

Hilfe!

..Will mich der Zombie etwa essen..?

..Dabei habe ich mich gerade so gefreut, dem Schlund des roten Dämons entkommen zu sein...

"..`Tschul..-"

"Komm`ste mit mir.", schlug er mir mehrere Male kräftig auf meine Schulter, ehe Shachi sich kichernd um meinen Arm klammerte und mich mit sich zerrte.

--

Direkt vor dem Flaschen-Berg setzte er mich auf einem Hocker ab, der Zombie nahm ebenso auf einem solchen Platz, während Shachi sich auf den Tresen, neben dem Glas setzte.

Er baumelte mit seinen Beinen über dem Holz, hielt sich ebenfalls an diesem fest und schaute die Flaschen mit einem glitzernden Funkeln in seinen Augen an.

"Siehst du diesen Baum, Bepo..?", begann er und formte ein breites Lächeln, welches er mir dann zuwarf, "..Ist er nicht wunderschön..?"

Gespannt lauschten meine Ohren seinen Worten, während meine Augen in die gezeigte Richtung wanderten.

`Baum`..?

..Aber ein Baum sieht doch ganz anders aus und ist eine Pflanze, kein..-

Als ob Shachi meine Gedanken lesen konnte, wohl durch meine mehr als deutlich verzogene Schnauze, zischte er mir genervt zu.

"Natürlich ist es kein gewöhnlicher Baum, du Nuss! Es ist ein gaaanz besonderer, nämlich ein Weihnachtsbaum!", klärte er mich auf, woraufhin ich ihm verstehend zunickte und ihm weiter neugierig zuhörte.

"Der Unterschied zwischen einem stink-langweiligen Baum und diesem hier ist gewaltig!", verdeutlichte er seine Worte, indem er die `Größe` mit seinen Armen darstellte, "Unserer hat Zauberkräfte~!"

...

"..`Zauberkräfte`..?", fragte ich ihn ungläubig und legte meinen Kopf schief, betrachtete mir nochmals die Flaschen, nur etwas genauer als zuvor und zog meine Augenbrauen verwirrt zusammen.

"Jop.", schaltete sich jetzt der Zombie mit ein und verschwand dann hinter dem Tresen, sodass ich ihn nicht mehr sah.

Shachi kicherte wissend und winkte dann, mit seiner Hand, zu dem Baum.

"..Man nennt es auch `Das Wunder der Weihnacht`.", erzählte er weiter und schwieg, weshalb meine Augen zwischen meinem Freund und den Flaschen hin und her schwenkte.

Und jetzt..?

..Wo ist denn dieses `Wunder`, von dem er spricht..?

Die aufgeregt funkelnden Augen Shachis, hingen bedingungslos an der großen Dekoration, weshalb mein Blick nun auch an ihr blieb.

..Was dann geschah, hätte ich niemals erwartet..

Die kleinen Figuren, die an dem Glas hingen, fingen an sich zu bewegen.

Wie kleine Marionette tanzten sie auf den Flaschenköpfen, passend zu der leisen weihnachtlichen Musik, die durch den Raum hallte.

Sie drehten sich und hüpften dabei auf die farbigen Kugeln, die ebenfalls an den Flaschen hingen, als wenn die Puppen lebendig geworden wären.

..Wow...

Meine Augen waren weit aufgerissen, beinahe glitzerten sie vor Freude, während sie das atemberaubende Schauspiel betrachteten.

Das seichte Licht der Kerzen spiegelte sich in dem grünlichen Glas wieder, die tanzenden Figuren warfen einen kaum merkbaren Schatten auf die Oberfläche, während sie sich auf und ab bewegten.

"..Wunderschön...", trat es leise flüsternd über meine Schnauze, "..Ein Weihnachts-Wunder...", wiederholte ich Shachis Worte und bestaunte weiterhin den Akt.

Solange, bis das Lied langsam abklang, weshalb die Püppchen eine letzte Verbeugung machten und anschließend wieder einfrohren.

Jetzt weiß ich, was Weihnachten ist:

..Der Tag, an dem Wunder wahr werden...

Die Anwesenheit des grauhäutigen Kid-Piraten, der wieder hinter der Theke hervorkam und Shachi ein wissendes Grinsen zuwarf, blentete ich völlig aus, während ich noch völlig in meinen bewundernden Gedanken versunken war.

Auch Shachis Worte ignorierte ich, mit denen er von seinem Platz aufsprang.

"..Und es gibt Geschenke~!"

--

Kurz darauf durfte ich einen Zettel ziehen.

Knurrend blickte ich ihn an und verzog missmutig meine Schnauze.

..Och nö.. Musste es von allen Namen, wirklich dieser eine sein..?

...

..Blöder roter Dämon...

Grummelnd stopfte ich mir einen Schoko-Rigel in den Mund, biss diesen aber nur bis zur Hälfte ab und blickte ihn dann blinzelnd an.

..Was soll`s.. Irgendwas muss ich ihm ja geben...

..Aber nicht meinen geliebten Schoko-Riegel, das kann er vergessen!

Schnell wickelte ich das Präsent in eine Zeitung ein und tapste dann langsam auf den ehrfürchtigen Weihnachtsbaum zu, unter den ich es dann vorsichtig legte.

..Was ich wohl bekomme..?

Allein die Tatsache, dass mir jemand ein Geschenk machte, brachte mich zum Strahlen.

Ich kann es kaum erwarten!

Als ich dann das kleine Paket in den Pfoten hielt, war ich so glücklich, dass mir einige Tränen über meine felligen Wangen kullerten.

"*Schnief*"

Da hat sich jemand Gedanken um mich gemacht und schenkt mir etwas.. einfach so, ohne eine Gegenleistung zu erwarten...

Vorsichtig öffnete ich das Papier und lugte in den kleinen Karton hinein..

..Ehe ich meine Augen aufriss und den Gegenstand hastig aus seiner Verpackung holte.

..Wieso..?

..Wieso schenkt mir jemand soetwas..?

Ungläubig schaute ich auf den rosa-farbenen Stoff, dessen knalliger Ton einem regelrecht ins Auge sprang.

..Eine Schleife..?, fragte ich mich selbst, ..Aber.. Ich bin doch ein Bär... Ein männlicher noch dazu...

..Warum..?

--

Sofort roch ich ihn!

Ich musste zu ihm gehen, wollte ihn feste an mich drücken und möchte ihn niemals wieder los lassen!

Eilig trugen mich meine Pfoten auf das Deck, auf dem ich mich hektisch suchend umschaute.

..Da ist er ja!

Noch ehe ich meinen Gedanken zu Ende gedacht hatte, sprang ich auf ihn zu und rieb mein Fell feste an ihn.

Ich habe dich vermisst! So sehr vermisst!, lächelte ich breit und genoss für einen Augenblick seinen Duft..

..Bis mich eine ruhige Stimme aus meinen Träumereien riss.

"Du magst Schnee..?", fragte er mich, lehnte sich gelassen an die Deck-Tür und schmunzelte mir freundlich zu, "..Sollen wir einen Schneemann bauen?"

..Ob ich ihn mag..? Ich liebe ihn über alles!

..Er will einen Schneemann mit mir bauen..?

Das würde ich gerne, aber...

"..Aber was, wenn einer deiner Nägel dabei abbricht..?", warf ich ihm einen flüchtigen Blick zu, ehe meine Augen wieder auf das tolle Weiß neben mir blickten, das ich sehnsüchtig anfunkelte.

"Dann kleb` ich mir einfach einen Neuen an.", erklärte er mir gelassen und schreitete auf mich zu, "..War das ein `Ja´?", fragte er nochmals bestimmend nach und wartete auf eine deutliche Aussage meinerseits.

Schüchtern blickte ich auf das kühle Element, welches ich so gerne hatte und sah ihm dann wieder in die Augen.

"..Können.. wir auch eine Schnee-Bären-Frau bauen..?", traute ich mich ihn unsicher zu fragen und wendete meinen Blick wieder von ihm ab.

Man, ist das peinlich.. Shachi und Peng würden mich auslachen, würden sie mich so sehen.

"Natürlich, wie soll sie denn aussehen..? Hast du irgendwelche besonderen Wünsche..?", hakte er ruhig nach und kniete sich dann neben mich, ehe er begann, den Schnee zu einer großen Kugel zu formen.

Soll ich ihm das wirklich sagen.. Wird er sich dann nicht über mich lustig machen..?

Er schien zu wissen, was ich dachte, denn er seufzte leise und sprach dann leise in Richtung des Bodens vor sich.

"Du kannst ruhig ehrlich sein.. Schlimmer als Heats Vorstellung von einem `monströsen mega Arsch` kann`s nicht sein.", lachte er leise auf, weswegen ich ihn verwirrt anschaute.

Er hat gelacht..?

Ich hab` ihn noch nie lachen gehört..

..Der raue-warme Klang ist wirklich angenehm..

Erneut fasste ich Mut, sprang auf und begann freudig vor mich hin zu plappern.

"Sie muss ganz weiches Fell haben! Weiß soll es sein.. Und ähm.. Schnauze! Sie braucht eine schmale Schnauze! Eine niedliche Stups-Nase und wohlgeformte Ohren dürfen auch nicht fehlen!", leuchteten meine funkelnden Augen auf, während ich meine Pfoten hektisch nach oben riss und über das ganze Deck brüllte...

..Doch traf mich kurz darauf die Erkenntnis, was ich hier überhaupt von mir gegeben hatte, weswegen ich mir blitzartig die Pfoten vor die Schnauze hielt.

Plötzlich war es still geworden, selbst der Kid-Pirat hatte in seinem Tun angehalten, während er mir einen undeutbaren Blick zuwarf.

Oh nein, ich konnte meine Schnauze wiedermal nicht halten und hab` einfach drauf los gequasselt.

Erschrocken sah ich ihn an und wartete auf eine Reaktion seinerseits..

..Die auch promt folgte.

"Haha! Du hast die hübschen Krallen vergessen!", lachte er mir zu und lächelte, ehe er sich wieder dem Schnee widmete.

..`Hübsche Krallen`..?

..Das wäre wirklich toll...

--

Wir saßen lange hier im Schnee, vergaßen die Zeit und bauten unsere Figur. Es machte unheimlichen Spaß und ich werde es niemals vergessen!

Zum Schluss setzte ich unserem Werk noch die rosa Schleife auf, die meine Bärin perfekt machte.

Beide standen wir dort, betrachteten unsere harte Arbeit, bis die Deck-Tür laut aufgestoßen wurde.

Der angetrunkene Zombie gesellte sich zu uns und bewunderte daraufhin unser Kunswerk, das er als `Biber` betitulierte, doch interessierte mich dies nicht, da ich viel zu glücklich war, um auf seinen blöden Kommentar einzugehen.

Gerade, als ich Shachis Kamera holen wollte und einen letzten Blick auf meine Traum-Bärin warf, wurde ich schlagartig bleich.

Ihr Gesicht schmolz langsam, so quälend langsam, dass ich gar nicht realisierte, was überhaupt geschah...

Wire tat es und schubste den Zombie, der neben der Schnee-Figur stand, von dieser weg.

"Siehst du, was du angerichtet hast?!", meckerte er ihn an und zeigte auf die große Pfütze, die sich um meine halb geschmolzene Bärin gesammelt hatte, "Du und dein verdammtes Feuer!"

Der Angesprochene kratzte sich am Hinterkopf und konnte sich in seinem alkoholisierten Zustand einen Kommentar nicht verkneifen.

"Ich bin`s halt heiß."

Das reichte dem explodierenden Wire, der seinen Dreizack zückte, mit dem er seinen Kumpel dann wieder davon scheuchte.

Traurig schaute ich auf meine Verflossene, wobei die Bezeichnung passender nicht hätte sein können, während der Kid-Pirat sich neben mich stellte und es mir gleich tat.

"Wir haben noch etwas Zeit.. Wollen wir..-"

"Ja!", schnitt ich ihm das Wort ab und sprang dann wieder in den Schnee-Haufen, der mein Gemüt sofort wieder abkühlte.

Mit Schnee auf meiner Schnauze und meinen Ohren lugte ich grinsend aus dem Haufen hervor.

"Ihre Ohren waren sowieso zu klein gewesen."

Das viele Weiß, welches an meinem Fell kleben blieb, sowie der Abend, der an uns vorbeizog, blendete ich vollkommen aus, da ich so ungemein glücklich war und vollends in meinem Element aufgehen konnte.

..Wenn jedes Jahr, um diese Zeit, ein so toller Tag ist wie heute, dann freue ich mich jetzt schon auf das nächste Weihnachten!

Penguin x Killer `Für mich, bist du ein versiegeltes Buch mit unzähligen Schlössern...`(Genre: Romantik/Fluff/Humor)

Heiligabend aus der Sicht von..

Penguin

Vergeblich hatte ich, bis zum Morgengrauen, auf den Idioten gewartet...

Ich durfte Shachi keine Sekunde aus den Augen lassen und doch ließ ich ihm viel zu viel durchgehen.

Warum ich ihn, bis heute noch nicht, mit Handschellen und Seilen an sein Bett gefessel habe..

..Das bleibt selbst mir ein großes Rätsel.

Wenigstens hatte ich ein gutes Buch zur Hand, mit dem ich mir die Zeit vertreiben konnte.

Es war eines meiner absoluten Lieblingsbücher, welches ich bereits in- und auswendig kannte und dennoch griff ich immer wieder gern nach ihm.

Der Einband des Buches war schwarz, mit einem dunkel violetten Ton. Auf der Vorderseite war eine rote Rose aufgedruckt, ebenso wie das Abbild einer weißen Maske.

..Nur war es nicht die Original-Fassung, die ich in den Händen hielt, sondern die umgeschriebene meinige Version.

Schmunzelnd wanderten meine Augen über die Zeilen, die ich zu meinem persönlichen Lieblingsmoment zählte.

..Dies ist und bleibt eines meiner größten Geheimnisse...

In diesem Buch standen Worte geschrieben, die meine innigsten und sehnlichsten Gefühle offenbarten.

Das, was ich in meinem Herzen trage, kann mir niemand nehmen.

Es waren meine Träume, meine Wünsche und demnach waren sie mir auch besonders wichtig.

Während ich las, bewegte ich zusätzlich stumm meine Lippen, so als ob ich mir die Zeilen selbst vorlesen würde.

..Ich bin und bleibe eben ein kindlicher Träumer...

Kurz darauf schloss ich meine Augen, lehnte mich an das Kopfende meines Bettes und schweifte schließlich ab, in meine märchenhafte Traum-Welt.

***

"..Fie! Fei! Foe! Futter! ", stampfte der große Riese durch sein gigantisches Schloss, rümpfte dabei schnüffelnd seine dicke Nase und lief suchend um den gedeckten Ess-Tisch herum, "..Ich rieche Fleisch..!"

Seine matten Augen schweiften hektisch über die leer-geleckten Teller, die auf der fleckigen Tischdecke aufgestapelt waren, ehe er seine Schultern hängen ließ und leise seufzte.

"..Sei es abgelutscht oder verschimmelt...", lief sein Speichel, bei dem Gedanken daran, aus seinen, zu einem dicken Grinsen verzogenen, Mundwinkeln, "..Ich futter alles und mach`s mir daraus..-", hielt er plötzlich in seiner Bewegung an, blinzelte und legte seinen Kopf nachdenklich-schief, dabei hielt er eine Hand an sein Kinn, "..Hmm.. Was mach` ich`s mir nur draus...", überlegte er angestrengt, während er mit der anderen Hand einmal durch seine blauen Locken fuhr.

Die Entscheidung darüber, was er denn nun aus den gammeligen Essens-Resten zaubern sollte, nahm ihm jemand anderes ab...

Die kichernde Hexe, die neben dem Kamin, in der Zimmer-Ecke, stand und böse lachend ihre Blubber-Suppe rührte.

"..HiHi~! Eine meiner Spezial-Überraschungen! HiHiHi~!", fiel die Gestalt, die den Kochlöffel in ihren Händen hielt, in eine Art hysterisch-wahnsinnigen Lachanfall, während im selben Moment die dunklen Gläser von der Nase rutschten, direkt in die undefinierbare Flüssigkeit rein, was die Person aber nicht zu stören schien.

Meine miniatur Gestalt schüttelte ungläubig seufzend ihren Kopf, ehe sie ihre Augen aufriss, da sie von dem orangehaarigen Koch plötzlich hochgehoben wurde.

Strampeln versuchte ich mich aus dem Zwei-Finger-Griff zu befreien, ehe ich in das breit strahlende Gesicht gehalten wurde, welches mich kritisch beäugte.

"Ooooh~! Da ist ja noch eine Zutat~.. Die muss unbedingt mit rein!", verkündete er und hielt mich dann über den Topf, dessen grünlicher Dampf, der nach faulen Eiern roch, mich zum Husten brachte.

Nein! Nein! Nein!

Ich will nicht im Magen der beiden Verrückten..-

`BOFF`

Stieß der stämmige graue Riese dann letztlich den Topf um, der anschließend auf dessen Rasta-Haupt landete und mir damit den Arsch rettete...

***

Aufgeschreckt setzte ich mich hektisch auf und sah verwirrt in alle Richtungen.

..Unser Zimmer..?

`Quietsch`

Meine schläfrigen Augen wanderten zu der Tür, die noch einen Augenblick hin und her schwenkte, da sie vor wenigen Sekunden panisch aufgerissen wurde, was ich in meinem dämmerigen Zustand aber nicht wahrnahm.

..Habe ich geträumt..?

Seufzend fuhr ich mir mit meinen Fingern durch die Haare.

"Ich sollte abends weniger Kaffee trinken...", sprach ich mir selbst zu, ehe ich einen letzten Blick auf das immer noch leere Bett neben mir warf und mich dann bequemer in mein eigenes legte.

..Bei so einem Zimmer-Genossen ist es kein Wunder, dass sich langsam aber sicher eine meiner Schrauben lockert...

--

D..Das hat er nicht getan...

..Hat er..?

...

Jupp, er hat`s getan...

Hastig setzte ich den Becher an meinen Lippen an, ehe ich ebenso eilig das Getränk meinen Rachen hinablaufen ließ.

`Gluck` `Gluck` `Gluck`

Das leere Gefäß zerknüllte ich und steuerte dann auf die langen Tische zu, auf denen genug Alkohol für ein ganzes Marine-Quartier stand.

Ich ersparte mir das Behältnis, nahm stattdessen gleich die Schüssel mit und trank aus der Schöpf-Kelle.

Auch, wenn ich sonst den übermäßigen Alkohol-Konsum vermeidete, da ich einfach kein Mensch war, der diesen vertrug, brauchte ich das in diesem Augenblick einfach.

Seufzend zog ich mich an einen ruhigen Ort zurück, warf ein Blick in die glücklichen Gesichter der anderen und setzte mich dann auf die Eck-Bank.

Die Schüssel stellte ich auf den spärlich beleuchteten Tisch vor mir ab, bettete meinen Kopf auf meinen Oberarmen, die ich ebenfalls dort ablegte und schloss dann die Augen.

..Wenigstens nehmen sie es Shachi nicht übel...

Ich selbst fand die Idee meines besten Freundes gar nicht mal schlecht.

Schließlich wollte er uns damit eine Freude machen und uns alle zusammenbringen..

..Doch wollte bei mir einfach keine feierliche Stimmung aufkommen...

Wieso..?

...

Weil..-

"..Hey...", wurde ich sanft an der Schulter angetippt, weshalb ich erneut seufzte und meinen Kopf von ihm wegdrehte.

..Genau deswegen...

Da ich ihm nicht antwortete, setzte er sich schweigend neben mich, ehe wir stumm eine Weile hier verharrten.

Kurz darauf war das leise `klick` seiner Kopfbedeckung zu hören, die er sich vom Kopf zog, dann das dumpfe `donk`, als er sie neben sich auf der Holz-Bank ablegte.

Daraufhin legte er sein Kinn auf meiner Schulter ab und flüsterte mir leise in mein Ohr.

"..Bist du mir noch böse..?", wisperte er leise fragend, ein deutlich trauriger Ton begleitete seine Worte, weshalb ich meinen Mund verzog, doch weiterhin nicht reagierte.

Ob ich noch sauer auf ihn bin..?

..Natürlich bin ich das..!

Wieder verging ein schweigender Moment, indem er seinen Kopf weiter in meiner Halsbeuge vergrub, ehe auch er begann leise zu seufzen.

"..Sag` mir, was ich tun muss.. um es wieder gut zu machen...", striff sein warmer Atem über meine Haut, was mich kaum merkbar zusammenzucken ließ, währenddessen legte er einen seiner Arme um meine Schultern und zog mich näher an seine Brust, "..Ich tue alles.. doch bitte vergib` mir..."

...

.....

..Verdammt!

Knurrend drehte ich meinen Kopf wieder zu ihm, sah ihn an und setzte mich dann ruckartig auf, dabei griff ich nach der Kelle.

"Trink` mit mir! ..Wenn du mehr trinken kannst als ich, dann nehme ich deine Entschuldigung an.", sprach ich sicher und nahm mir den Stapel an Bechern, der auf dem Tisch stand, ehe ich begann, einige davon zu befüllen.

"Deal.", schmunzelte der Blonde, setzte sich seine Maske wieder auf und steckte anschließend mehrere Strohhalme in etliche Getränke.

Diese schob er dann gleichzeitig durch die Löcher seiner Kopfbedeckung und keine Sekunde später war ein übertrieben lautes Schlurf-Geräusch zu hören.

..Zugegeben.. Es sah wirklich urkomisch aus und brachte mich sogar dazu, leise aufzulachen.

..Das hat der Trottel extra gemacht, um mich aufzuheitern und hat damit voll ins Schwarze getroffen...

--

Worüber haben wir uns doch gleich gestritten..?

..Warum nur, ist mir das so gleichgültig geworden..?

Momentan hang ich hicksend, mit meinem Kopf, auf der kühlen Tisch-Platte und umklammerte mit einem Arm die leere Punsch-Schüssel, während ich mich mit der anderen, aus einem undefinierbaren Grund, am Rand des Tischs festhielt.

Meine Augen waren halb geschlossen, stur auf einen unbestimmten Punkt gerichtet und ähnelten einer trüben Weihnachts-Kugel, die schon lange nicht mehr geputzt worden war.

Ob ich `betrunken` bin..?

..Näääh, hackevoll trifft`s eher...

Abwesend ließ ich meinen verschwommenen Blick durch die Reihen gleiten, mein Kopf fühlte sich an, als wäre er schwer wie blei, während meine schwammigen Gedanken versuchten, irgendwelche Bilder zu formen.

Das Erste, was ich sah, war der Weihnachts-Wichtel, der tanzend über die Tische hopste, während er singend seinen Feen-Staub verteilte.

Das Zweite, das fellige weiße Rentier, welches wohl etwas zu viel Winter-Speck angesetzt hatte und deswegen aufgegangen war, wie ein Hefe-Teig.

Ganz zum Schluss sah ich ihn.

..Den Weihnachtsmann höchstpersönlich!

Das Rot, welches er auf seinem Kopf trug, war unverkennbar!

"Hahaha! *hicks* Haha!", konnte ich nicht mehr an mich halten und schlug prustend mehrere Male, mit meiner Faust, auf den Bar-Tisch.

Erst dann wurde ich auf die Person aufmerksam, die nicht von meiner Seite gewichen war und nun ihren Kommentar einwerfen musste, nachdem sie meinen Blick verfolgt hat.

Er schien wohl zu wissen, was in meinem vernebelten Kopf vorging, das überdeutliche Schmunzeln, das seine Worte begleitete, war der Beweis dafür.

"..Nun.. Den großen Sack dafür, hat er ja dabei..."

"...", blinzelte ich ihn verwundert an, ehe ich noch lauter als zuvor lachte, "H..Hör` auf, Haha! ..W..Wie kannst du.. s..sowas nur, mit so `ner ernsten Miene sagen, Haha!", hielt ich mir den Bauch und lehnte mich dabei nach hinten, in seinen Arm, den er über die Holz-Lehne gelegt hatte.

Im selben Moment legte er diesen um meine Schultern, lachte selbst leise auf und trank dann einen Schluck aus dem Becher, den er an seinen Mund ansetzte, ehe er seine nächsten Worte in selbiger monotoner Stimm-Lage aussprach.

"Ich kann es eben einfach.", zog er mich an sich, sodass mein müder Kopf auf seine Schulter fiel, anschließend zeigte er mit der Hand, die das Plastik-Gefäß hielt, auf die graue, verschwommene Gestalt, die gerade in einen Lebkuchen-Mann biss, "Siehst du das Niveau..?", fragte er und deutete auf das Gebäck, das im nächsten Moment im Mund des Zombies verschwand, "..Es hat wohl nicht überlebt."

"..Hmm...", murmelte ich zustimmend, während meine Augen immer weiter zufielen, da seine angenehme Körperwärme mich vollends einnahm und der süßliche Geruch seiner Haare, in denen meine Nase vergraben war, meinen Verstand vernebelte.

Ein kurzer Augenblick verging, in dem ich immer weiter wegdöste, bevor ich letztlich einschlief, murmelte ich abwesend einige Worte vor mich hin.

"..Hast du denn schon Mund-zu-Mund-Beatmung versucht..?", nuschelte ich den vollkommen aus dem Zusammenhang gerissenen Satz und vergaß ihn in selbiger Sekunde wieder..

..Nicht aber der blonde Vize neben mir, dessen Lippen ein breites Schmunzeln bildeten.

"..`Mund-zu-Mund-Beatmung`..?", wiederholte er leise wispernd meine Worte und umgriff mit seinen Fingern sanft mein Kinn, welches er kaum merkbar zu sich drehte, "..Verzeih` meine Dreistigkeit.. Doch muss ich dich darum bitten, es mir erneut beizubringen..", hauchten mir seine Lippen gegen die meinigen, auf denen sich im nächsten Moment ein warmes Lächeln ausbreitete.

Die Augen weiterhin geschlossen haltend, legte ich sachte meine Hand in seinen Nacken, ehe ich den letzten Zentimeter überwand, der uns trennte.

Sein Kuss war liebevoll und innig, doch zugleich leidenschaftlich und einnehmend..

..Begleitet von dem weichen Licht der wenigen Kerzen und der leisen weihnachtlichen Melody, des Musik-Dials, welches unter unserer Bank stand, war dieser Moment zu einer wunderschönen Erinnerung geworden.

--

Das, was mich aufweckte, war der Berg an Sahne, der an mir klebte.

Im selben Augenblick war ich hell-wach, schaute in die Richtung des Schuldigen und blickte in das unschuldige strahle-Gesicht meines, mir zuwinkenden, besten Freundes..

..Weswegen ich ohne zu zögern aufsprang und den Idioten anschließend durch die gesamte Bar jagte.

Durch die ganze Rennerei machte sich der Alkohol nur noch bemerkbarer, was ich kurze Zeit später feststellen musste, als meine Schritte immer wankender wurden, sowie meine Umgebung immer unkenntlicher.

..Verdammt.. Wieso musste ich es auch wieder übertreiben..?, dachte ich mir und stützte mich nach Luft ringend an dem großen Tresen ab.

"..Alles in Ordnung..?"

Natürlich würde er mich das fragen..

..Warum muss der Kerl mich auch ständig bemuttern?!

Ich kann auf mich selbst aufpassen, er muss mich nicht immer wieder an meine Schwäche erinnern!

Deutlich knurrend drehte ich mich zu dem Blonden um, versuchte meinen Körper, so gut wie nur möglich, aufrecht zu halten und zischte ihm genervt zu.

"Mir geht`s prächtig! ..Also nimm` endlich den Stock aus deinem Arsch und hör` auf mir hinterherzulaufen, wie ein nach Kadaver lungernder Aas-Geier!", brüllte ich so laut, dass selbst der Flaschen-Baum, der hinter uns stand, leise klirrte und meine trockene Kehle nun noch heftiger brannte, als zuvor.

Ich wusste selbst nicht, wieso meine Laune plötzlich umschlug, doch bereute ich die Worte, die ich niemals dachte, über meine Lippen bringen zu können, im selbigen Augenblick wieder.

Der Wutausbruch hatte meine letzte Kraft gefordert, weshalb meine Beine schließlich nachgaben und ich nach vorne kippte.

Wortlos fing mich mein Gegenüber auf, dennoch merkte ich sofort, dass etwas anders war.

..Sein Griff, der mich hielt, war bestimmender und kraftvoller.

..Seine Stimme zitternd und verletzt.

..Seine Augen brauchte ich nicht zu sehen, um zu wissen, dass sie gebrochen waren.

"Penguin.", flüsterten seine Lippen jeden einzelnen Buchstaben deutlich, während er seinen Griff, um meine Oberarme, verstärkte. Seine Augen blitzten durch die Löcher seiner Maske auf, nahmen einen düsteren Farb-Ton an und fixierten die meinen.

`Bamm`

Keine zwei Sekunden später donnerte mein Oberkörper gegen das Holz der Theke, gleichzeitig hielt er meine Handgelenke fest und beugte sich von hinten über mich, drückte mich damit weiter gegen die Oberfläche.

Durch den heftigen Stoß verursacht, keuchte ich atemlos auf, wegen der ruckartige Bewegung drehte sich alles, das Einzige, was ich wahrnahm, war die deutliche Stimme, die mir in mein Ohr flüsterte, sowie das leise `klick` der Handschellen, die sich um meine Handgelenke schlossen.

"..Du wirst jetzt gefügig sein..", zerrte er mich von dem Tresen und warf mich kurz darauf in eine seelenlose Ecke hinter diesem.

Der Aufprall war, wegen meines betäubten Körpers, kaum zu spüren, aufatmen ließ er mich jedoch nicht, sondern kniete sich zu mir runter und packte mich ungehalten an meinem Kinn.

"..Und wirst dich nicht vom Fleck rühren, bis ich wieder zurück bin.", beendete er raunend seine Worte, kettete mich zur Verdeutlichung an eines der Abfluss-Rohre, die neben mir hingen und ging letztlich wortlos weg.

..Klasse.. Jetzt habe ich ihn auch noch sauer gemacht..., dachte ich niedergeschlagen und seufzte tief, während ich mich mit dem kalten Dielen-Boden, auf dem ich saß, anfreundete.

--

Es dauerte eine ganze Weile, in der ich mich immer wieder fragte, warum ich heute Morgen überhaupt mein Bett verlassen hatte und mich gleichzeitig dafür verfluchte.

Ich habe doch gewusst, dass es keine gute Idee war, hier herzukommen...

Er war schließlich auch da und das war Grund genug, mich von dem anderen Schiff fernzuhalten...

..Eigentlich.

..Aber nein.. Ich musste ja auf meine dämlichen Gefühle hören, die mich dazu gebracht haben.

..Was habe ich mir eigentlich erhofft..?

..Dass alles gut wird..? ..Dass ich es einfach so vergessen kann und wir uns sofort wieder vertragen..?

..Es war ein wirklich naiver Wunsch-Gedanke, an dem ich festhielt..

Erneut seufzte ich, suchte mir eine bequemere Sitz-Position und sprach kaum hörbar in Richtung des Bodens vor mir.

"..Ihm war das Ganze niemals so wichtig gewesen, wie mir...", flüsterte ich zu mir selbst, biss mir anschließend auf meine Unterlippe und zog den Schirm meiner Kappe, mit meiner freien Hand, nach unten.

Nur unterbewusst drang Shachis Stimme, die durch den Raum hallte, in meine Ohren.

"..Und jetzt legt jeder sein Geschenk unter den Baum~!"

..Das hat mir gerade noch gefehlt, das habe ich ja total vergessen..., zog ich den kleinen Zettel aus meiner Anzug-Tasche, auf dem Heats Namen stand, ..Was soll ich denn jetzt machen..?

Missmutig verzog ich meinen Mund zu einem schmalen Strich und steckte das Papier wieder weg.

..Ich kann nichts für ihn besorgen, da ich hier nicht wegkomme...

Auch, wenn man es mir vielleicht nicht ansah, war ich jemand, der großen Wert auf Geschenke legte.

Es ging mir nicht um den materiellen Wert, sondern um den emotionalen, persönlichen.

Womit könnte ich dem Kid-Piraten eine Freude machen..?

Kurzerhand griff ich nach einem Stück Papier, sowie einem Stift, den ich auf der hölzernen Ablage über mir erfühlen konnte und schrieb die Worte darauf, die ich genauso meinte, wie sie dort standen.

--

Später kam Killer dann endlich wieder und nahm mir schweigend die Fesseln ab.

Murrend rieb ich meine Handgelenke, sah ihn wütend an und unterdrückte den Drang, ihm etliche Beschimpfungen an den Kopf zu werfen.

Stattdessen strafte ich ihn mit meiner Ignoranz, verschränkte die Arme vor der Brust und drehte mich von ihm weg.

..Ich will nicht mit ihm reden! ..Kann er nicht einfach weggehen und mich allein lassen?

Natürlich tat er das nicht, sondern setzte sich neben mich, legte seinen Hinterkopf an das Holz hinter sich und blieb für die nächsten Minuten in dieser Position.

..Sonst ist der Kerl doch auch nicht so wortkarg..

..Warum sagt er mir nicht einfach, was Sache ist?

..Warum sagt er mir nicht einfach, dass ich ihm egal bin?

..Dass es nie ein `wir` gegeben hat und ich mich zu sehr in die Beziehung reingesteigert habe?!

...

..Verdammt.. Bitte sag` doch was.. Irgendwas..

..Damit ich nicht weiter an uns zweifle...

Die erste Träne, die meine Wange hinablief, konnte ich nicht aufhalten, versuchte dann die nächsten zu verhindern, indem ich meine Augen fest zusammenkniff und machte mich kleiner, während ich langsam von ihm wegrutschte..

..Doch kam ich nicht weit, da sein bestimmender Griff mich an Ort und Stelle festhielt.

Ich schaute ihn nicht an, vergrub mein Gesicht so weit es ging unter meiner Kappe und meinem Kragen, ehe ich anfing leise zu schluchzen.

..Fass` mich nicht an.. Lass` mich in Ruhe...

..Siehst du denn nicht, wie verletzlich ich wegen dir geworden bin..?

..Verstehst du nicht, dass ich machtlos dir gegenüber bin..?

..Bitte.. befreie mich von diesen schmerzenden Gefühlen, die mich langsam aber sicher, Stück für Stück, auseinanderreißen und an denen ich drohe zu zerbrechen..

..Ich möchte doch nur wissen, ob ich dir etwas bedeute...

Meine Tränen wollten nicht versiegen, sowie er auch nicht von mir ablassen wollte. Das Einzige, was die unerträgliche Stille durchbrach, war das leise Rascheln von Papier.

Kurz darauf landete das kleine, eingepackte Paket auf meinem Schoß.

"..Öffne es...", klang seine Stimme ruhig und fordernd, weshalb meine Augen auf das Geschenk blickten, das meine Hände im nächsten Moment hielten.

Stumm besah ich mir die schlichte Verpackung, die nicht durch Zufall meine Lieblingsfarbe, violett, besaß.

Mein wässriger Blick hinderte mich daran, genaueres zu erkennen, weswegen ich mir mehrmals wirsch, mit meinem Ärmel über meine Augen fuhr.

Warum ich so plötzlich unbedingt wissen wollte, was sich unter dem Papier verbarg, wusste ich nicht, doch bewegten sich meine zittrigen Finger wie von selbst und begannen es vorsichtig zu zerreißen.

`krrrriiiiiitsch-`

`Boom`

Noch ehe sich die Verpackung vollständig gelöst hatte, zersprang das Gefäß, welches aus Zucker-Glas bestand und verteilte seine Splitter in alle Richtungen.

Die glitzernden Kristalle regneten zusammen mit den roten Rosen-Blättern, die ebenfalls im selben Moment in die Luft geschleudert wurden, auf uns runter.

Das Einzige, zu dem ich in diesem Augenblick fähig war, war die Flugbahn einer der Blüten mit meinen geweiteten Augen zu verfolgen, ehe sie auf dem Gegenstand landete, der hinter dem Glas versteckt war und den ich nun in den Händen hielt.

Zuerst traute ich mich nicht, ihn mir näher zu betrachten, da ich glaubte, damit aus dem Traum, den ich gerade zu träumen schien, aufzuwachen.

Vorsichtig und bedächtig nahmen meine Finger die kleine Kette, hoben sie zögerlich hoch und hielten sie schließlich vor mich.

Meine Augen wanderten langsam von meiner Hand hinab, über das glänzende Silber, immer weiter und weiter, bis sie schließlich an dem ebenso farbigen Anhänger stehen blieben.

In dem Moment, in dem ich ihn erblickte, setzte mein Herz aus.. nur um kurz darauf wild gegen meine Brust zu schlagen.

Die Umrandung des herzförmigen Silbers, war in einem schwarzen Ton gehalten, wärend die Inschrift, die auf ihm eingraviert wurde, einer blut-roten Farbe glich.

..D..Das..., versuchte mein Kopf vergebens Worte zu finden und verwarf den Gedanken im selben Moment wieder, ..Unmöglich...

Mehrere Male lasen meine Augen die Buchstaben, die im gleichen Augenblick verschwammen, da ich die immense Gefühls-Welle, die über mich hereinbrach, nicht mehr zurückhalten konnte...

`Penguin + Killer`

"*schnief*"

Es war so verdammt kitschig.. so verdammt romantisch... und hatte solch eine tiefe Bedeutung, dass ich nicht anders konnte, als ihm um den Hals zu fallen.

Kein Wort brachten meine zitternden Lippen, die strahlender nicht hätten sein können, hervor, während er meinen Kopf sanft auf seine Brust drückte.

"..Gefällt er dir..?", wisperte er leise fragend und legte mir das Schmuck-Stück im selben Augenblick sanft um meinen Hals.

Schweigen, kaum spürbar, nickte ich. Die Tränen, die ich nun der Freude wegen vergoss, gaben ihm letztlich meine Antwort.

"..Auch, wenn es etwas spät kommt.. Ich danke dir, für das Jahr, dass ich mit dir verbringen durfte und wünsche dir alles gute zum Jahrestag."

Er brauchte es nicht auszusprechen, ich wusste vom ersten Moment an, was er mir mitteilen wollte und doch tat er es, mit einer derart sanften Stimme, dass meine nächsten Worte, wie von selbst, leise flüsternd über meine Lippen traten.

"Es ist egal, was war..", gehorchten mir meine Lippen endlich wieder, weshalb ich meinen Kopf langsam erhob und ihm, mit meinem ebenfalls deutlicher gewordenen Blick, in die Augen schaute, "..Killer, Ich liebe dich.. Das ist das Einzige, was zählt."

Heute ist der schönste Tag meines Lebens.. mit niemand anderem außer ihm würde ich ihn verbringen wollen.

Der 24. Dezember ist für mich zu einem besonderen Tag geworden, den ich noch lange in Erinnerung behalten werde.

~*~

Heiligabend aus der Sicht von..

Killer

Fuck! Fucking Fuck!

Seit Wochen hatte ich kein Auge zu machen können. Die Nächte hatte ich mir um die Ohren geschlagen und doch war ich am Ende kläglich gescheitert.

..Warum muss es auch so fucking schwer sein?!

Unseren Tag hatte ich nicht vergessen.. Ich wurde nur einfach nicht fertig mit dem, was ich für ihn vorbereiten wollte.

Wobei es nicht der Bearbeitungs-Prozess war, der mich aufgehalten hat, sondern das Beschaffen des Rohstoffes.

Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, nur das reinste Silber für den Schmuck zu verwenden und die Suche nach diesem erwies sich doch als schwerer, als ich anfangs erwartet hatte..

Da segelt man schon durch die hoch angepriesene `Neue Welt` und überall verkaufen die nur Dreck!

Der Preis war mir egal, nichts für ihn war zu teuer und meinen Ersparnissen trauerte ich nicht im geringsten nach.

Ende vom Lied war, dass ich nicht rechtzeitig fertig wurde und meine Nerven deswegen bis zum Äußersten gereizt waren.

Letztlich hatte ich den Schwanz eingezogen und bin ihm an diesem Tag aus dem Weg gegangen..

..Was wirklich schäbig von mir war.

Ich traute mich nicht, ihm unter die Augen zu treten und versteckte mich auf unserem Schiff, solange, bis ich endlich den erwarteten Anruf eines Lieferanten erhielt.

..Der berüchtigte `Massaker Soldat` verkriecht sich in seinem Loch, wie eine verschreckte Ratte, weil er Schiss vor einem Gespräch hat..

..Dafür würde ich mich am liebsten lauthals auslachen und mir gleichzeitig eine heftigen Schlag in die Fresse geben...

Dann traf ich ihn heute wieder und hatte das Verlangen meinen dämlichen Kopf gegen die Wand zu hämmern.

..Warum bin ich so verdammt idiotisch gewesen..?

..Warum habe ich nicht gesehen, wie sehr ich ihn damit verletzt habe..?

Natürlich versuchte ich das Ganze unter den Teppich zu kehren und tat so, als ob nie was gewesen wäre.. Nur, um mein Gewissen zu beschwichtigen und in seiner Nähe sein zu können...

..Ich war dumm.. so verdammt dumm...

Die Lieferung kam dann mit einer Brief-Möve, während der ganzen Wichtel-Aktion, weshalb ich keine Sekunde zögerte, Penguin dazu zwang, auf mich zu warten und nahm dann das Paket an.

Auf dem Weg zu unserer Werkstatt begegnete ich einem ziemlich angeheiterten Kid, der nichts besseres zu tun hatte, als mich, aus purer Langweile heraus, zu beobachten und mich während dem Arbeiten lautstark auszulachen. Er gab mir etliche Kosenamen, die mich allesamt als `Pussi` abstempelten.

Das alles blendete ich vollkommen aus, während ich darauf fixiert war, das Schmuck-Stück endlich anzufertigen.

Letztlich musste ich es schlicht halten, auch wenn mir diese Tatsache sehr missfiel, doch hatte ich schon viel zu viel Zeit vergeudet und musste mich beeilen, bevor ich meine letzte Chance bei ihm auch noch verspielt hatte.

Als der orangehaarige Heart-Pirat dann sein Spiel verkündete, ließ ich es mir nicht nehmen, die Aktion so zu manipulieren, dass ich Penguins Namen auf jeden Fall ziehen musste..

..Auch war ich so frei und erlaubte es mir, das Ganze zu beobachten, während alle anderen die Augen geschlossen hielten.

Demnach war es der Chirurg, der mir etwas geben sollte, doch hätte mir das in dem Augenblick, in dem ich dem Kappen-Träger das viel zu späte Geschenk gab, nicht sein können...

Niemals hätte ich erwartet, dass er mir verzeihen würde.. Sehnlich gehofft schon, aber damit gerechnet nicht..

..Als ich ihn dann endlich wieder in meinen Armen halten konnte, war ich der glücklichste Pirat auf der gesamten Grand-Line...

--

Der Tag verging, wie im Flug.

Der Alkohol floss in Massen und die Stimung fand ihren Höhepunkt am späten Nachmittag, als alle Crew-Mitglieder anwesend waren.

Den dunkelhaarigen Heart-Piraten und mich interessierte das alles nicht.

Wir saßen immer noch aneinander gelehnt hinter dem Tresen, blendeten die Welt um uns herum völlig aus und genossen die Gesellschaft des anderen.

Irgendwann war es Penguin, der das Wort ergriff.

"Du, Killer..?", fragte er mich leise und drückte seine Stirn weiter an meine Brust, schaute nicht auf und sprach, nach einem bestätigenden Brummen meinerseits, nuschelnd weiter, "..Du weißt, dass du ein Vollidiot bist, oder..?"

Leise lachte ich auf, zog ihn näher an mich ran und nickte kaum merkbar.

"Jop, weiß ich.", grinste ich breit und hauchte ihm einen federleichten Kuss auf seine Haare, "..Doch ist es nicht gerade das, was dich an mich bindet..?"

Nun lachte auch er, schaute mir in die Augen und entfernte sich ein Stück von mir.

"Stimmt.. Aber macht mich das dann nicht zu einem noch viel größeren Idioten?", schmunzelte er, stand langsam auf und drehte sich nochmals zu mir um, "Ich besorg` uns was zum Trinken, warte hier."

Da ich nun allein war, beschäftigte ich mich mit dem Wichtel-Paket, das ich achtlos auf dem Tresen liegen gelassen hatte.

Es war ein einfach gehaltener, bräunlicher Umschlag, der nicht einmal zugeklebt worden war.

..Was sich der Arzt wohl hat einfallen lassen..?

Ich wusste, dass sein Stolz es ihm nicht erlaubte, einfach irgendetwas zufälliges zu verschenken, weswegen meine Neugierde geweckt wurde.

Schnell hatte ich meine Finger in der Hülle verschwinden lassen und holte dann das Objekt heraus, welches sich darin befand.

Haha, ich glaub`s nich`!

Schmunzelnd gleiteten meine Augen über das Foto, das ich in den Händen hielt, während ich es mir genauestens betrachtete.

Es schien wohl während einer Feier aufgenommen worden zu sein, die schon einige Jahre her sein musste.

Darauf abgebildeten waren die Heart-Piraten in ihren jüngeren Jahren..

..Aber es war kein gewöhnliches Bild, wie man es vielleicht bei einer Familien-Feier erwartete, sondern eines derer, die man lieber niemandem zeigen wollte..

Krampfhaft versuchten sich die Gesichter zu einem Lächeln durchzuringen, das Chaos, welches wohl kurze Zeit davor ausgebrochen war, konnte man deutlich erkennen.

Derjenige, der die Kamera in den Fingern hatte, war auch der, der sein breites Grinsen direkt in diese hielt, um ebenfalls auf dem Bild mit drauf zu sein. Der orangehaarige Heart-Pirat nahm damit ein Viertel des rechten Bildes ein.

Der jugendliche Chirurg lehnte mit verschränkten Armen gegen die Wand, in der Ecke, ganz links im Bild. Sein genervter Gesichtsausdruck sprach Bände, doch rang auch er sich zu einem leichten Schmunzeln durch, das eher einer verzerrten Sadisten-Fratze ähnelte.

Neben ihm, der verwirrt drein schauende weiße Bär, dessen Schnauze über und über mit Schokolade verschmutzt war, da er wohl mit dem Kopf voraus in die Torte gesprungen sein musste, deren Reste ebenfalls auf dem Boden verteilt, neben den beiden lag.

Das alles war nichts, im Vergleich zu dem, was einem an dem Bild am meisten ins Auge stach..

Es war der junge Penguin, der die volle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zog.

Ihn hatte es wohl am schlimmsten getroffen, das sah man ihm sofort an.

Seine Kleidung glich einem abgebrannten Stück Kohle und war übersäht mit großen Brand-Löchern und etlichen Rissen.

Sein Gesicht war voller schwarzem Ruß und seine Haare standen in alle Richtungen.

..Warum nur, glaube ich, dass der orangehaarige Heart-Pirat etwas damit zu tun hat..?

..Ah, weil der tödliche Blick, dem er ihm zuwirft darauf hindeutet...

Das Foto wurde genau in dem Augenblick aufgenommen, als Penguin auf seinen besten Freund losgehen wollte, doch schien er auf der Süßspeise ausgerutscht zu sein, weshalb er in einer halb springenden, halb fallenden Position festgefrohren war.

..Dieser Blick..

..Die Erkenntnis des Stolperns und die unbändige Wut auf seinen Freund, die gleichermaßen in diesem Moment in ihm aufkamen..

..Haha, zu göttlich!

..Zudem sieht es einfach zu niedlich aus, wenn er so zersaust aussieht...

"Was schaust du dir da an..?", kam es plötzlich völlig unerwartet von der Person, die ich bis eben noch vergessen hatte, weswegen ich nun blitzartig reagierte und das Bild hinter meinem Rücken versteckte.

"..Nichts...", nuschelte ich verlegen und mied den Blick in seine musternden Augen, denen ich nichts vormachen konnte.

Er stellte die beiden Becher, die er bei sich trug, beinahe in Zeitlupe ab, kniete sich zu mir runter und kam meinem Gesicht verdammt nah.

"..Entweder du zeigst mir, was du vor mir versteckst..", begann er düster bedrohlich zu flüstern und strich mit seinen Fingern meinen Oberarm entlang, über meinen Ellebogen, bis hin zu meiner Hand, die das Foto hielt, "..oder ich werde dich dazu bringen."

Fuck!

Jetzt heißt es; die Beine in die Hand nehmen und schnellstens das Weite suchen!!!

--

Mein Versteck war ein unbenutzter, stickiger Lagerraum ihres U-Bootes.

Hier wird er mich sicher nicht finden.

Da ich das Bild unbedingt behalten wollte und es ihm um keinen Preis der Welt zeigen konnte, da er es sicher binnen einer Sekunde zu winzigen Fetzen verarbeitet hätte, zog ich es vor, den Rückzug anzutreten.

Auch, wenn manch einer sich jetzt fragte, wieso ein Supernova vor einem einfachen Heart-Piraten-Mitglied flüchtete..

..Derjenige hat den Kappen-Träger niemals erlebt, wenn er richtig sauer war...

Ich schon.. und das, was ich zu jener Zeit durchgemacht habe, wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind...

Man sah es Penguin nicht an, doch konnte dieser sehr kreativ sein, wenn es um Folter-Methoden ging.

..Wenn ich mich richtig erinnere, kennt er 66 Arten dir die Eier abzureißen, ohne seinen Finger krumm machen zu müssen...

Ich schüttelte mich, während ich an die Vorstellung dachte und seufzte dann hörbar aus.

Nope, lieber nehm` ich mit dem muffigen Wisch-Mopp, der vor meiner Nase steht und dem harten Regal, das mir gegen den Rücken drückt, Vorlieb.

Wie viel Zeit ich in der Kammer verbrachte, wusste ich nicht, da ich, durch den Schlafmangel, irgendwann einfach im Stehen eingeschlafen war.

Meine Stirn war gegen das kühle Metall der Tür gelehnt, ebenso wie meine verschränkten Arme, während ich den Schlaf der letzten Tage nachholte.

..Ich hätte sicher die Nacht durchgepennt, wäre die Tür nicht plötzlich ruckartig aufgerissen worden..

`klonk`

Die Bekanntschaft, mit dem harten Boden, weckte mich schließlich unsanft, weshalb ich mich knurrend aufsetzte und die Person wütend anfunkelte.

Der Idiot zuckte mit den Schultern, murmelte irgendetwas wie; `Ich dacht`s da drin, gäb`s was zu Futtern..` und schob seinen fauligen Allerwertesten dann wieder aus meinem Sichtfeld.

Meine Augen verfolgten ihn, bis er weg war, ehe ich mich langsam aufrappelte.

..Jetzt bin ich wenigstens wach.. Wie lang habe ich geschlafen..?

Ich gähnte einmal ausgiebig und sah mich dann um.

..Es scheint noch niemand zurück zu sein, auf dem U-Boot ist es totenstill...

Schulterzuckend entschied ich mich, noch ein wenig hier zu bleiben und mich ein wenig genauer umzusehen.

..Es gab da ein gewisses Zimmer, welches ich unbedingt betreten wollte, da ich längere Zeit nicht mehr dort war...

--

Ich hatte mich geirrt. Drei Personen bemerkte ich dann doch an Bord.

..Wobei zwei davon sich in der Kapitäns-Kajüte befanden, an der ich dann schnellen Schrittes, meine Ohren zuhaltend, vorbei eilte, als ich gewisse `Geräusche`, die aus dieser kamen, vernahm.

Den Dritten fand ich dann in dem Zimmer, welches ich angesteuert hatte.

Shachi schlief friedlich in seinem Bett, neben ihm, auf seinem Nacht-Tisch stand ein Schokoladen-Nikolaus, den wohl jemand für ihn dagelassen hatte.

Da ich wusste, dass der Heart-Pirat einen festen Schlaf besaß, schreitete ich langsam und sicher in das Zimmer.

Ich kam nur bis zur Mitte, da hielt ich in meiner Bewegung an.

Das deutliche Flüstern, das mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte, brachte mich dazu, abrupt anzuhalten.

"..Ein Schurke kehrt stets an den Ort seiner Missetat zurück..."

Ich brauchte mich nicht umzudrehen, dazu würden mich auch keine zehn Pferde bringen, um zu wissen, dass er im Türrahmen stand und seine fixierenden Augen auf mich gerichtet waren.

Fuck.. Er hat mich gefunden...

Mein Blick war stumm auf die Wand vor mir gerichtet, direkt gegenüber der Tür, in der er stand. Damit nahm er mir jegliche Flüchtmöglichkeit, weshalb ich schwer schluckte.

Immer noch war seine Stimme leise, klang bedrohlich, während seine Schritte, die langsam auf mich zusteuerten, überdeutlich in meinen Ohren widerhallten.

"Rache wird am besten kalt serviert."

..Verflucht.. Ich hätte ihn nicht ignorieren und fesseln sollen, sowas nimmt er mir immer besonders lange übel...

Meine Muskeln wollte sich nicht bewegen, mein Verstand und meine Augen suchten verzweifelt nach einem Fluchtweg, während mir die Zeit davon lief.

Die Ausrede, die wirklich keine meiner glorreichsten war, kam mir nervös lachend über die Lippen.

"..Ist Heiligabend nicht die Zeit der Besinnlichkeit..?"

Unerwarterterweise brachte ihn meine Worte zum Anhalten und Nachdenken.

..Was mir Zeit verschaffte, in der ich meine Augen weiter suchend umher schweifen lassen konnte.

Gerade, als er zum Sprechen ansetzen wollte, entdeckte ich das auffällig aussehende Buch, das auf der unordentlichen Decke seines Bettes lag, weshalb ich mich mit einem weiten Sprung auf dieses stürzte.

..Die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, ist ein Druckmittel, das ich verwenden kann...

Ich landete auf seiner Matratze und griff im selben Moment nach dem Buch, dass ich dann stur an meine Brust drückte.

Erst dann sah ich selbstsicher zu ihm auf, der Blick, den er mir zuwarf, hätte missmutiger nicht sein können, weshalb ich meine Lippen zu einem triumphierenden Schmunzeln verzog.

Er wusste, was ich vorhatte und doch musste ich die Worte aussprechen, um ihm meinen Sieg unter die Nase zu reiben.

"..Soll ich es lesen..?", ruhten meine Augen auf den seinen, während meine Finger langsam über den Einband glitten, um diesen dann provokant zu öffnen.

Der Kappen-Träger knurrte, zog sich seine Kappe zurecht und öffnete dann seinen Mund.

"..Du-"

"Mensch, jetzt vertragt euch doch endlich, ihr blöden Streit-Hammel!", meldete sich völlig unerwartet der geweckte Heart-Pirat zu Wort, beugte sich im selben Augenblick zu dem Bett seines Zimmergenossen rüber und riss mir mein Durckmittel aus den Händen, "..Das ist eh stink-langweilig.", warf er es achtlos auf den Boden und streckte sich einmal ausgiebig, ehe er aufstand.

Noch bevor einer von uns beiden reagieren konnte, rannte er auf seinen besten Freund zu und schubste diesen, mit einer Kraft, die keiner ihm je zugetraut hätte, in meine Richtung.

`Boff`

In meinen Armen landete der überrumpelte Heart-Pirat dann, weshalb ich ihn verwirrt blinzelnd anschaute.

Penguin regte sich nicht, ebenso wie ich, dafür aber Shachi, der auf die Tür zusteuerte und dessen Lippen ein breites Lächeln formten.

Ehe er verschwand, rief er uns freudig winkend zu.

"Weihnachten ist noch nicht vorbei. Schließlich ist es die Zeit der Liebe~! Ich schlaf` bei Bepo. Gute Nacht~!"

..Und weg war er...

Der Kappen-Träger auf meinem Schoß atmete hörbar aus und rappelte sich langsam wieder auf.

"Es tut mir leid...", seufzte er niedergeschlagen und schaute auf das Kopfkissen, das neben uns lag, schwieg daraufhin wieder.

Auch ich gab mich geschlagen, striff ihm mit meinen Fingern seine Kappe vom Kopf und ließ meine Hand auf seinen Haaren ruhen.

"..Ich bin derjenige, der sich entschuldigen sollte.", gestand ich mir ein, lehnt mich nach hinten, sodass ich auf der Matratze lag und zog ihn dabei mit mir.

Minutenlang lagen wir dort, die Stille und das leise Knarzen des U-Bootes umgab uns.

Die Ruhe tat gut. Sie legte sich auf unsere erhitzten Gemüter und ließ uns unsere Sorgen vergessen.

Irgendwann rutschte ich mit meinem ganzen Körper auf das Bett, legte meine Arme von hinten um ihn und drückte ihn an mich.

Wir brauchten keine Worte zu verlieren, unsere Herzen schlug im Einklang. Die Gefühle, die wir empfanden, reichten uns völlig.

`Ba-dumm` `Ba-dumm` `Ba-dumm`

Auch, wenn wir uns unterscheiden wie Wasser und Feuer...

`Ba-dumm` `Ba-dumm` `Ba-dumm`

..Niemals würde ich diesen einen Menschen wieder hergeben.

"Ich schenke es dir.", riss er mich aus meinen abschweifenden Gedanken, weshalb ich ihn nun blinzelnd anschaute.

"`Schenken`? Was..?", fragte ich ihn verwirrt und erntete nur ein leises Lachen seinerseits.

"Das Buch. Ich möchte es dir geben."

..Buch..?

..Welches..-

"Frohe Weihnachten, Killer.", drückte er es mir in die Hand und legte sich daraufhin locker, mit den Armen hinter seinem Kopf, neben mich.

Ungläubig starrte ich erst ihn und dann das Schriftstück an, ehe mich im selbigen Moment die Erkenntnis traf.

Hat er mir gerade eines seiner wichtigsten persönlichen Sachen geschenkt..?

Noch immer fand ich keine Worte, schaute ihn mit offenem Mund an, was ihn erneut dazu brachte, leise aufzulachen.

"..Haha, du solltest dein Gesicht sehen!", schmunzelte er mich an und schaute dann auf die Decke über uns.

"..Liest du es mir vor..?", flüsterte er in selbige Richtung und schloss anschließend breit lächelnd seine Lider, "..Bitte..?"

..Wie hätte ich ihm diese Bitte abschlagen können..?

Und so drang meine ruhige Stimme durch den Raum, die dämmerige Beleuchtung hauchte das Zimmer in eine angenehme Atmosphäre, während draußen die Nacht herrschte.

Die Dunkelheit, die man durch die vereinzelten runden Fenster erkennen konnte, wurde von den weißen Schneeflocken erhellt, die die eisige Kälte mit sich brachten.

Doch wir lagen davon unbeeindruckt unter der wärmenden Decke, eine meiner Hände hielt das Buch vor mich, während mein anderer Arm den Heart-Piraten nahe bei mir hielt.

Gespannt lauschte er meinen Worten, niemals verließ das warme Lächeln seine Lippen, während die letzten Momente des Dezember-Tages an uns vorbei zogen.

~Extra~

..`Das Phantom meines Herzens`...

....

Chapter 11

Die Farben Blau und Weiß;

die ruhigen Wellen und die trügerische Unschuld

`Seine Stimme war es, die mich in ihren Bann zog. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, doch wusste ich, dass unter dieser Maske ein ganz besonderer Mensch stecken musste.

Der tiefe raue Ton, der zugleich ruhig und sanft wirkte, untermalte seinen Charakter, der mich von der ersten Sekunde an faszinierte.`

`Was war sein Geheimnis? Ich wollte es unbedingt wissen und doch traute ich mich nicht, ihn anzusprechen.

Ich war ein niemand, nur ein einfacher Mensch. Es stand mir nicht zu, in sein Leben zu treten.`

`Stumm verfolgten meine wachsamen Augen den vermummten Mann, der mich in meinen Träumen heimsuchte. Meinen Blick konnte ich nicht von ihm abwenden, versuchte ich es noch so sehr, wollte es mir dennoch nicht gelingen.`

....

Chapter 12

Die Dornen der zerbrechlichen roten Rose,

die mein Herz zum Bluten brachten

`Die Sucht ergriff von mir Besitz, der Wunsch, mich in sein Leben zu drängen, wurde immerzu stärker und zehrte an meinem Verstand. Er war blind und sah mich nicht. Er merkte nicht, wie sehr er mich damit doch verletzte.`

`Warum konnte es nicht jemand anderes sein? Warum musste es er sein? Für mich war es längst zu spät. Ich war besessen, war unheilbar krank. Die Hoffnung schwindete, zusammen mit meinem Selbstwert versank sie in der Tiefe des Meeres.`

....

Chapter 13

Happy End

`Die Nacht des 13. Dezember-Tages war es, in der sich alles änderte. Schweigend schaute ich auf das endlose Blau, dachte über ihn nach und bemerkte nicht die ruhigen Schritte, die sich mir langsam näherten.

Zu Tode erschrocken hatte ich mich, als ich plötzlich seine flüsternde Stimme vernahm, die mir so verdammt nah vorkam, dass ich unter ihr erschauderte.`

`Reagieren wollte mein Körper nicht, keinen meiner Muskeln konnte ich bewegen. Fassungslos war ich, konnte nicht sprechen, verstand nicht, was gerade geschah.

"..Wenn es dich so sehr interessiert, dann nimm` sie doch einfach ab...", forderte er mich leise wispernd auf und drehte dann, mit seinem Zeigefinger, mein Kinn zu sich.`

`Mein Kopf wollte seine Worte nicht verarbeiten, war in seiner Starre gefangen. Bedingungslos hingen meine geweiteten Augen an den Löchern seiner Kopfbedeckung, unter denen seine Gesichtszüge verborgen waren, während meine Hände wie von selbst nach ihr griffen.`

`Was ich danach sah, würde mich ein Leben lang verfolgen.. Das, was ich danach tat, war eine Entscheidung, für die Ewigkeit.

Das Versprechen, welches ich ihm gab, versiegelte ich in diesem einen Augenblick, in dem meine Lippen auf die seinen trafen.`

....

Kid x Law `Zwischen uns wüten die tosenden Wellen..` (Genre: Romantik & Humor)

Heiligabend aus der Sicht von..

Kid

Scheiß Morgen!

Verdammter Drecks-Abend!

Fucking Alkohol!

Verfickter Dröhn-Schädel!

Grummelnd richtete ich mich auf, hielt mir dabei meine hämmernde Birne und verfluchte das brennende Gesöff, von dem ich die Finger nicht hatte lassen können.

..Es waren doch nur drei Flaschen Rum gewesen...

..oder waren es dreizehn..?

..Fuck, woher soll ich das wissen?!

`klopf` `klopf`

Dieses verdammte Klopfen, gegen meine Tür, hallte wie ein lauter Hammer in meinen Ohren wider, weshalb ich sie mir knurrend zuhielt und dann ungehalten losbrüllte.

"Schieb` deinen Arsch in meine Kajüte oder verpiss`dich!"

Meine Laune ließ er wie immer über sich ergehen, während er leise lachend die Tür öffnete und anschließend mein Zimmer betrat.

Seine langen Haare hatte er sich zu einem Zopf gebunden, was er immer tat, wenn er in der Küche wütete. In seiner Hand hielt er ein Tablett, welches er neben mir, auf meinem Nacht-Tisch, abstellte.

"Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Käpt`n.", konnte ich sein dämliches Grinsen nur zu deutlich aus seinen überhöflichen Worten raushören, "..Das Frühstück ist angerichtet.", deutete er, mit einer lockeren Handbewegung, auf das einzige Geschirr, das auf dem hölzernen Tablett stand und stellte sich dann wartend neben mich.

Murrend nahm ich mir das gefüllte Glas, das eine trübe weißliche Flüssigkeit enthielt, zog es mit einem kräftigen Zug ab und wischte mir dann, mit meinem Hand-Rücken, über meinen Mund.

"Wurde auch Zeit!", knurrte ich und knallte das Gefäß zurück auf den Tisch, "Hoffentlich is` das Zeug auch gut!"

Da Killer nun endlich zufrieden war, nachdem ich die, nach Pisse schmeckende, Medizin getrunken hatte, ging er zu meinem Schreibtisch und lehnte sich an diesen, das schmierige Schmunzeln hatte er weiterhin auf seinen Lippen, während er leise seufzte.

"Haben die Mittel des Arztes jemals ihre Wirkung verfehlt..?", fragte er mich schulterzuckend, was ich nur mit einem abfälligen Schnaufen kommentierte.

..Nein, haben sie nicht...

Doch wollte ich dem Plüsch-Doctor diesen Sieg nicht zugestehen und äußerte mich deswegen nicht weiter dazu, sondern wechselte das Thema, während das Pochen in meinem Kopf allmählich begann abzuklingen.

"Irgend `ne Insel in Sicht?", fragte ich schnaufend, stand langsam auf und warf mir meinen Mantel locker über meine Schultern, ehe ich auf die Kajüten-Tür zusteuerte.

"Nope.", bestätigte mein Vize mir meine Vermutung, weshalb ich erneut frustriert seufzte und dann die Tür hinter mir zuschlug.

--

..So fucking langweilig...

Ich dachte, in der tollen `Neuen Welt` würde es mehr Action geben, doch hatte ich mich getäuscht.

Außer dem scheiß Sau-Wetter, das seine Laune wechselt wie der Kaiser `der Biggest-Loser`-Mom persönlich, gab`s nix, mit dem man sich die Zeit vertreiben konnte.

Die Inseln, die allesamt aussahen, als seien sie durch ein Würfel-Spiel Fujitoras ausgelost worden, der die Würfel gezinkt hatte, befanden sich verdammt weit voneinander entfernt, sodass es eine Ewigkeit dauerte, bis man überhaupt mal eine zu Gesicht bekam.

..Da wäre wenigstens was los, dann müsste ich jetzt nicht an der Reling hängen und blöd auf`s Meer glotzen...

Das Blau, dessen Anblick mir mittlerweile auch aus dem Hals raushing, ging mir in diesem Augenblick tierisch auf den Sack.

Immer das selbe! Nie passiert was!

Zur Verdeutlichung meiner Laune, verfluchte ich lautstark das langweilige Blau vor mir.

"Scheiß Neue Welt!! Is` das alles, was du zu bieten hast?!", donnerte ich meine Faust auf das Holz der Reling, "Lass` dir endlich mal `n paar Eier wachsen!"

Wie, als ob mich mein imaginärer Gesprächspartner verstanden hätte, gab er mir prompt seine Antwort.

`Rumpel`

`BAMM`

Schlug der gröllende Blitz ungehalten, nicht weit von meinem Schiff, irgendwo ein, weswegen ich einmal deutlich zusammenzuckte.

..Is` ja gut.. Kein Grund, gleich zur Furie zu werden...

Weiterhin knurrend verschränkte ich provokant die Arme vor der Brust und schnaufte, ehe meine Muskeln kurz darauf nochmals zuckten..

..Nur war es diesmal meine Augenbraue, die gefährlich in die Höhe schoss.

"..Eustass-ya.. Du kannst es wirklich nicht lassen.. und musst dein Glück stets erneut herausfordern, nicht..?"

Wie lange steht der Kerl schon da..?

Hat er mich beobachtet?!

Das schmierige Schmunzeln, das seine abwertenden Worte begleitete, hatte ich sehr wohl gehört!

Das machte meine Laune nicht gerade besser, im Gegenteil, es verschlimmerte sie und brachte mich zum Überlaufen.

"Trafalgar!", knurrte ich seinen Namen aus tiefster Brust, drehte mich zu ihm um und fixierte ihn mit meinen wütend-aufblitzenden Augen, "Was hast du auf meinem Schiff verloren?!"

Der Angesprochene schenkte meinem tödlichen Unterton keinerlei Beachtung, hielt eine Hand locker an seinem Kinn, tippte mit seinem Zeigefinger gegen seine Wange und erwiderte meinen Blick mit seinem kühlen eigenen.

"..`Was habe ich hier verloren`..", wiederholte er meine Worte leise-nachdenklich zu sich selbst redend und ging währenddessen langsamen Schrittes auf mich zu, "..Kannst du es mir nicht sagen.. Eustass-ya~?", zog er diesen, von mir verhassten, Spitznamen deutlich in die Länge und blieb dann einfach gelassen vor mir stehen.

Verachtend-knurrend schnaufte ich, hielt seinen silber-blauen Augen Stand, die tief in die meinen blickten und brüllte ihn an.

"Woher soll ich das..-?!"

Ich kam nicht dazu, meinen Satz zu beenden, da ich regelrecht erschrak, als ich die eisigen Finger spürte, die über meine Brust fuhren.

WAS ZUM??

Immer noch schaute er mir tief in die Augen, seine Mimik verriet mir rein gar nichts, weswegen ich jetzt meine Augenbrauen kritisch zusammenzog.

"Tra-?"

"Shh..", flüsterte er mir leise zu, hielt dabei seinen Finger an meinen Mund und zog schmunzelnd einen seiner Mund-Winkel nach oben, "..Weißt du es denn wirklich nicht..?"

..Ich versteh` nur Bahnhof...

Was will der Chirurg eigentlich von mir?

..Also wenn er vögeln will, dann..-

Wieder unterbrachen seine kühlen Fingerkuppen meine Gedanken, die langsam von meiner Brust, zu meinem Hals wanderten, ehe sie sich um meinen Nacken legten.

Trafalgar beugte sich vorsichtig zu meinem Ohr, weswegen ich einmal deutlich schluckte.

"..Eustass-ya..", raunte mir seine angenehm ruhige Stimme in mein Ohr, während seine Finger sanft durch meine Haare fuhren, "..Du weißt es wirklich nicht, oder..?"

Was soll ich wissen..?

...

..Fuck, jetzt will ich`s auch wissen..!

Plötzlich war ich hörig geworden. Warum ich gerade jetzt unbedingt wissen wollte, was er von mir wollte, konnten mir nur meine Instinkte beantworten, die seine Signale in eine gewisse Richtung deuteten, die mir persönlich sehr gefiel.

Ein breites Grinsen formte sich auf meinen Lippen.

"Verrat`s mir.", forderte ich ihn leise-deutlich auf und streckte meinen Arm nach ihm aus, um ihn um seinen Körper zu legen..

..Was mir aber nicht gelang.

Seine Hand verschwand aus meiner Mähne so schnell, wie sie kam, während er mir leise in mein Ohr hauchte.

"..Die Antwort lautet: Kaffee.", lachte er kaum hörbar auf, entfernte sich blitzschnell von mir und hing noch ein leise gesprochenes "..Shambles..." an seine Worte, mit dem er sich dann in Luft auflöste.

Mehrfach blinzelnd schaute ich auf den Fleck, an dem er eben noch gestanden hatte und an dem jetzt ein Brot-Korb stand, der wahrscheinlich aus meiner Küche stammte..

..Ehe ich ungehalten in den Himmel fluchte.

"FUCKING TRAFALGAR!!!"

Kurz darauf stolzierte er gelassen schmunzelnd über mein Deck, wedelte mit der Packung, in der sich das braune Pulver befand, in der Luft `rum und verschwand dann unter seinem eigenen Deck, nicht ohne einen seiner verfickten Kommentare abzulassen.

"..Wirklich sehr freundlich von dir, Eustass-ya~.."

..Und weg war er...

Ich fass` es nich`...

...

Ich glaub` es hackt!

Dem hat man ins Gehirn geschissen!

Der Typ hat sie nich` mehr alle, bei dem plockert´s in der Birne!

...

..Und was soll ich jetzt mit meiner Beule machen..?

--

Da hilft nur eins:

Mein guter Kumpel; Rum.

Noch ehe ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, hielt ich besagtes Getränk, welches ich stapelweise in einer Kiste in meiner Kajüte aufbewahrte, da man nie wissen konnte, in den Händen.

Angewidert verzog ich meinen Mund und schaute die Flasche ebenso grimmig an.

..Soll ich?

Schon wieder..?

Scheiß drauf!, setzte ich den Flaschen-Hals an meinem Mund an und schlenderte währenddessen aus meiner Kajüte.

Angetrieben durch den brennenden Ego-Puscher hatte ich eine Beschäftigung gefunden und schmiedete fiese Pläne, die durch ein diabolisches Grinsen meinerseits untermalt wurden.

Ich wollte einer gewissen Person eine Art `Überraschungs-Besuch` abstatten und machte mich deswegen auf den Weg zu seiner gelben Sardinen-Dose.

..Er wird sich bestimmt sehr über meinen Besuch freuen...

..Das Thema hat sich noch lange nicht erledigt, mein Lieber.. Dir werd` ich zeigen, was es heißt, sich mit `Eustass Captain Kid` anzulegen!

--

Vor dem wohl bekannten `Zutritt-Verboten-Zimmer` des Chirurgen riss ich die Tür, ohne weiteres, auf und schreitete dann bedenkenlos in den Raum.

Die spärlich beleuchtete Grusel-Kammer wirkte beinahe unheimlich.. doch nicht für mich, weswegen ich die, mich nicht interessierende, Räumlichkeit auch nicht weiter beachtete, sondern nach der Person Ausschau hielt, die ich suchte.

Trafalgar saß an einem Schreibtisch, in der hintersten Ecke des Zimmers. Mitunter die einzige Licht-Quelle bestand aus der kleinen Öl-Lampe, die auf dem Tisch stand und deren Kerze auch schon halb abgebrannt war.

Von meiner Position aus, konnte ich nur seinen Rücken erkennen, den Stift, den er hektisch über das Papier gleiten ließ und den unheimlichen Schatten seiner Gestalt, den der Kerzen-Schein an die Wand warf.

..Ich hab`s doch gewusst, der Chirurg ist `n Psycho.. Das Bild, das er abgibt, ist der Beweis dafür...

Sicheren Schrittes ging ich auf ihn zu, trat mir den Weg zu ihm frei, der mit zerknüllten Papier-Schnipseln gepflastert war und stellte mich, mit verschränkten Armen, hinter ihn.

..`Ordnungs-Fimmel` am Arsch.. Der Kerl hat auch seine Leichen im Keller, er gibt`s nur nich` zu...

Ich schaute ihm über die Schulter.

Er schien so sehr in seiner Gedanken-Welt rumzugeistern, dass er meine Anwesenheit überhaupt nicht wahrnahm, kritzelte weiter an irgendeinem Ärzte-Kritzel-Bild rum und seufzte dabei genervt auf.

..Was das wohl darstellen soll..?, fragte ich mich und beäugte die Schmiererei kritisch, ..Eine Art Schiffs-Motor vielleicht..? ..Oder eine skurril aussehende Hunde-Hütte..?

"Was willst du hier?!", fuhr sein Kopf plötzlich ruckartig zu mir um, "Verschwinde, du störst!", zischte er mir zu und zerknüllte im selben Moment den Zettel, der vor ihm lag, ehe er ihn kraftvoll hinter sich warf.

..Da hat wohl einer schlechte Laune...

..Ob ich mein Glück reizen soll..?

...

Tzz, was eine Frage.. Natürlich werd` ich das!

Das schmutzigste Grinsen, begleitet von der dreckigsten Lache, musste ich ihm kräftig in seine Visage drücken.

"Schon wieder untervögelt, was Trafalgar? ..Tja, wenn ich du wär`, würd` ich..-"

Ich kam nicht dazu, meine Worte zu beenden, da das Chirurgen-Messer, welches er blitzschnell gezückt hatte, einen glatten Schnitt durch die Rum-Flasche setzte, die ich immer noch hielt und deren untere Hälfte im nächsten Moment klirrend, mitsamt Inhalt, auf dem Boden aufkam.

`Klirr`

Noch ehe ich erneut zum Sprechen ansetzen konnte, blitzte das Messer kurzzeitig im Kerzen-Licht auf, bevor seine scharfe Klinge direkt an meine Kehle gehalten wurde.

Einmal deutlich schluckend, sah ich in die wahnsinnig-tödlich funkelnden Augen des Arztes, der nun vor mir stand.

"..Eustass...", flüsterte er bedrohlich leise, die Wut konnte ich aus jedem einzelnen Buchstaben raushören, "Ich wiederhole mich nicht.", sprach er in einem unheimlich ruhigen Ton und setzte eine ebenso schauerliche Fratze auf.

..Vielleicht sollte ich meinen Plan doch besser auf später verschieben...

--

Meine beschissene Laune war bis in die Tiefen des fucking Ozeans gesunken!

In meiner Kajüte sitzend, murrte ich in einer Dauer-Schleife vor mich hin und war mit allem und jedem unzufrieden.

Scheiß Tag! Den kann ich in die Tonne kloppen!

Knurrend warf ich meinen Mantel auf mein Bett.

Is` doch alles Scheiße!

Gerade, als ich gegen das Holz-Gestell des Bettes treten wollte, fielen meine Augen auf den Zettel, der aus der Innen-Tasche meiner Klamotten gerutscht war.

..Eine Einladung..?

...

..Ey, ne oder..?

WAS ZUM TEUFEL?!

..Wenn ich die Penner finde, dreh` ich ihnen den Hals `rum!, steuerte ich stampfend und fluchend in Richtung meiner Bar.

--

"Ex und Hopp!"

`Gluck` `Gluck` `Gluck`

..Oder auch nicht.

..Der Stoff, den die gepanscht haben, is` gar nich` übel.. damit haben sie vorerst ihr Überleben gesichert...

Dass meine Bar aussah, wie Scheiße, blendete ich in dem Moment aus, als ich mich aufmachte, meinen Schnaps zu vernichten.

Ich wusste, wieso ich an den Krügen in meiner Bar einen metallischen Ring am Holz-Rand angebracht hatte und zog diese mit einer lässigen Handbewegung an.

Anschließend ließ ich sie in die gefüllten Punsch-Schüsseln gleiten, zog sie wieder raus, änderte ihre Flug-Richtung und stellte sie auf einem der Bar-Tische ab.

Es war der Vorletzte, der direkt neben dem Ecken-Emo mit der gepunkteten Plüsch-Mütze stand, dessen dunkle Aura soviel sagte wie: `Zieh` Leine und lass` mich bloß in Ruhe!`.

..Trafalgar ist wohl immer noch pissig..., dachte ich mir, zuckte mit den Schultern und pflanzte mich dann auf die Eck-Bank.

Ich griff nach einen Krug, setzte ihn an und lehnte mich nach hinten, während ich meinen Arm auf der hölzernen Lehne hinter mir ablegte.

Über den Krug-Rand schauend, warf ich dem Chirurgen einen flüchtigen Blick zu und seufzte.

..Der beachtet mich gar nicht.. Das stinkt mir gewaltig..

..Aber wie soll ich ihn auf mich aufmerksam machen, ohne dass er gleich fauchend seine Krallen ausfährt..?

Das Gesicht knurrend verziehend, entschied ich mich dazu, ihn erstmal in Ruhe zu lassen und widmete mich lieber dem Saufen.

..Wie viele Schüsseln ich wohl brauche, um hacke-dicht zu werden..?

--

..Es waren genau acht an der Zahl.

Nach acht Schüsseln des verdammten Teufels-Zeugs, fuhr mein Kopf Karussell.

Alles um mich herum verschwamm zu einer undefinierbaren Gülle, die sich immerzu in einer Spirale drehte.

..Seit wann hab` ich bunte Funseln in meiner Bar hängen..?

..Oder hab` ich im Suff die Decke mit meiner Metall-Faust eingeschlagen und sehe jetzt den Himmel mit Sternen..?

Ist es überhaupt schon Abend?

..Warum mach` ich mir Gedanken über so `nen Mist?!

Mich juckte der ganze Scheiß nicht, weswegen ich kurzerhand ungeschickt nach einem Krug greifen wollte, diesen aber verfehlte, woraufhin er umfiel und seinen Inhalt auf dem Tisch, sowie meiner Hose verteilte.

`Donk`

"VERFLUCHTE SCHEIßE!!!", sprang ich auf und wischte mir hektisch über die Hose, auch wenn dies rein gar nichts brachte, außer meinem deutlich starken Schwanken, wegen dem ich mich am anderen Tisch abstützen musste.

"..*Pff*.."

Das hab` ich genau gehört!

Mieser Dreck-Sack!

Jetzt hab` ich die Faxen aber dicke!, knurrte ich einmal deutlich, ehe ich mit einer ruppigen Hand-Bewegung die Kopf-Hörer aus seinen Ohren zog und ihn daraufhin anbrüllte.

"Findest du das witzig?!", baute ich mich vor ihm auf, verschränkte die Arme vor der Brust und durchbohrte ihn mit meinem tödlichsten Blick.

"Ich finde es sehr amüsant.", antwortete er mir kühl, warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er seine ausdruckslosen Augen wieder an das Buch klebte, das er in seinen Händen hielt.

ES REICHT!!!

Wie viel soll ich mir von dem arroganten Fatzgen eigentlich noch gefallen lassen??

..Wer bin ich denn, dass ich mir das bieten lassen muss?!

`BOFF`

Knallte der billige Schinken, den ich ihm gewaltvoll aus den Händen gerissen hatte, gegen die Wand, ehe ich ihn an dem Kragen seines Kapuzen-Pullovers packte und ihn grob an mich ran zog.

Langsam richtete er seine fixierenden Augen auf mich, dem Stift, den er in der Hand hielt, sowie dem Zettel, der aus dem Buch segelte und der auf dem Boden neben uns liegen blieb, schenkte ich keine Beachtung, ehe sein irrer-zorniger Blick auf den ebenso wütend-blitzenden meinen traf.

"Das hast du dich nicht gewagt, Eustass.", klang seine Stimme kalt und düster, eher sich selbst die Tatsache vor Augen führend, während er eine seiner Hände hob und seine Mund-Winkel zu einem diabolisch-verzerrten Grinsen verzog, "..Ansonsten müsste ich eine neue Kranken-Akte für dich anlegen.. Die Arbeit würde ich mir gern ersparen."

Spöttisch lachte ich auf und zog sein Gesicht näher an meines ran, während ich meine andere ebenso verkrampfte, wie er es tat.

"Ich hab` dein Kinder-Buch kaputt gemacht und weiter..?"

Die Zeit schien still zu stehen. Keiner von uns unterbrach den angespannten Blick-Kontakt, während die Atmosphäre unter Strom stand.

Unsere beiden Hände waren gehoben, jederzeit bereit unsere Kräfte einzusetzen, wartend, auf das Signal, dass der andere seinen Zug machte.

Niemand von uns rührte sich..

..bis zu dem Augenblick, in dem wir angesprochen wurden.

"*Hrmh*", räusperte sich die mir bekannte Stimme neben mir, weshalb ich ihm einen genervten Blick über die Schulter zuwarf und ihn anknurrte.

"Was willst du, Killer?!", fragte ich ihn ungeduldig und zog dann meine Augenbrauen zusammen, als er mit einer locken Kopfbewegung über mich deutete.

Meine wütenden Augen wanderten zu dem, was er mir zeigen wollte oder eher gesagt dem, was er über unsere Köpfe hielt.

So `n Funsel-Unkraut..

..Und was soll daran jetzt so toll sein..?

Wie, als ob der Chirurg meinen fragenden Blick deuten konnte, antwortete er mir seufzend auf meine Frage.

"Das ist ein Mistelzweig.", erklärte er knapp und wendete dann seinen Blick von mir ab.

..War`s das schon mit der Erklärung? ..Sonst hält er mir doch auch `nen langweiligen Vortrag über das ausgelutschteste Thema...

"Und weiter?", hakte ich nach und bekam nur ein ignorierendes Schweigen von dem Plüsch-Träger.

Stattdessen antwortete mir mein Vize.

"..Nicht wichtig... Zieh` lieber `nen Zettel.", lenkte er ab, nahm das Grün-Zeug wieder runter und hielt mir stattdessen einen Eimer hin.

Geistesabwesend griff ich in ihn, tat wie er mir geheißen hatte, ließ ebenfalls den Kragen des Chirurgen los und ließ mich schnaufend wieder auf die Bank fallen.

..Warum nur, hab` ich das Gefühl, dass die was vor mir verheimlichen und ich gehörig verarscht wurde..?

--

Auf dem Schmier-Blatt, das ich gezogen hatte stand `Ich` drauf, was ich mit einem verwirrten Blick feststellte.

..`Ich`..?

..Ich.. und weiter?

Ich raffs nich`...

"..Und jetzt legt jeder sein Geschenk unter den Baum~!"

`Geschenk`..? .. `Baum`..?

..Hab` ich was verpasst..?

Zufällig fiel genau in dem Moment mein verschwommener Blick auf die geleerte, mit Metall verstärkte Schüssel, die neben mir auf der Bank stand..

..Die ich dann kurzerhand in Zeitungs-Papier einknüllte und dann kraftvoll in Richtung der eckigen grünen Ziel-Scheibe schleuderte, die ich nur knapp, wegen dem Suff, verfehlte.

..Was war noch gleich los..?, fragte ich mich am Hinterkopf kratzend und ließ meinen wirren Blick durch die Gegend gleiten, ehe er wieder auf einen Krug vor mir fiel.

..Saufen.. das wollt` ich., schnappte ich ihn mir und wollte ihn auch gleich ansetzen, doch wurde mein freier Arm, der mein volles Gewicht stützte, ruckartig zur Seite gezogen, weswegen ich mit dem Kinn auf die Tisch-Platte knallte.

Noch ehe ich den betäubten Schmerz, sowie das Geschehene realisierte, wurde mir etwas in die Hand gedrückt.

..Es war beschissen warm.. verflucht weich.. und vor allem verdammt klebrig...

Schlagartig riss ich die Augen wieder auf, die Person flüchtete, ehe ich sie in meinem versoffenen Zustand wahrnehmen konnte, deswegen drehte ich mein pissig-verzogenes Gesicht in Richtung des ekligen Gegenstands, der in meiner Hand-Fläche lag.

..WAS ZUM?!

"So `n Dreck!"

Welcher verfickte Penner war das?!!

`FLATSCH`

Klatschte der große, in Wasser eingeweichte bräunliche Gummi-Bär, der die Form eines Hunde-Hafens hatte und schon angebissen war, gegen die Holz-Wand.. an der er dann langsam einige Zentimeter nach unten rutschte.. ehe er letztlich dort kleben blieb...

--

..Es is` offiziell.. der Tag ist sowas von gelaufen...

..Warum hab` ich überhaupt `nen Fuß aus meinem Bett gesetzt..? ..Da hätt` ich genauso gut liegen bleiben könn` und dort ein paar schöne Stunden zu zweit, mit meinem Rum, verbringen können...

Schwankend schubste ich die Typen weg, die mir im Weg standen und bahnte mir einen Pfad zur Bar-Tür, die ich dann ungehalten aufstieß.

Intressiert mich alles `nen scheiß.. Sollen `se doch alle machen, was `se wollen...

Ich stolperte durch den langen Flur, stützte mich mit dem Ellebogen an der Wand ab, fuhr mir mit meinen Fingern durch meine Mähne und seufzte tief.

..Irgendwie hab` ich mir das Treffen mit dem Plüsch-Doc anders vorgestellt...

..Seit Ewigkeiten lässt er sich nicht bei mir blicken und wenn, dann nur um mir eins reinzuwürgen...

...

Nicht, dass ich erpicht drauf wär`, Zeit mit dem Kerl zu verbringen!

..Es is` mir bloß aufgefallen, mehr nich`...

Erneut seufzte ich tief, ehe ich meinen alkoholisierten Körper erneut zwang, sich in Richtung meiner Kajüte zu bewegen.

..Von wegen `Ich sauf` viel mehr seit ich ihn nicht mehr sehe`.. Killer kann sich den Scheiß sonst wohin stecken!

..Warum muss ich mich auch gerade jetzt an sein Altweiber-Gelaber erinnern..?!

Meine Kajüten-Tür trat ich kräftig auf, blieb im Tür-Rahmen stehen und schaute mit glasigen Augen durch den dunklen Raum.

Welchen Tag haben wir heute eigentlich? Wann hab` ich das letzte Mal einen Log-Buch-Eintrag geschrieben..?

..Alles nur wegen diesem verfickten Plüsch-Feti!

Warum segel` ich überhaupt noch mit dem Arsch?!

Ich sollte ihm meine Meinung reindrücken und ihn zum Teufel..-

"..Shambles..."

Die lässigen Schritte, die an mir vorbeischlenderten, wurden immer leiser, da er während dem Flüstern nicht in seiner Bewegung angehalten hatte, ehe er unbeirrt durch die Deck-Tür stolzierte.

Erst spät realisierte ich, dass der Krug, den ich in meiner Hand gehalten hatte, verschwunden war.

Angestrengt zog ich meine Augenbrauen zusammen, warf einen kurzen Blick auf den leeren Gang und richtete meine Augen dann wieder auf meine Hand.

In ihr hielt ich einen Zettel mit einer Zeichnung.

Sie wurde mit fein-säuberlichen Bleistift-Strichen gezeichnet, war detailliert dargestellt und zeugte von geschickten Fingern.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, noch einen Blick auf die offene Deck-Tür zu werfen, ehe meine Lippen ein breites Grinsen formten.

..Eine Skizze für eine Prothese aus Metall..?

..Seit wann kritzelt der Chirurg denn sowas?

..Will er mir damit etwa sagen, dass ich unvorsichtig bin..?

Meine Kajüten-Tür hinter mir zuschlagend, steckte ich den Zettel in meine Hosten-Tasche.

..Tzz, als ob ich nicht auf mich selbst aufpassen würde...

Ich warf mich auf mein Bett, schaute einmal nachdenklich über meine beiden gesunden Arme und starrte dann einen Moment mit abwesenden Augen zur Decke.

...

..Anschließend griff ich erneut in meine Hosen-Tasche.

Mein Blick blieb weiterhin unklar, doch versuchte ich diesen zu klären und betrachtete mir nochmals die Skizze.

..Vielleicht.. mit den passenden Teilen und wenn ich einige Extras anbringe...

..Eigentlich wollte ich ja den Rest dieses abgefuckten Tages penn`..

..Aber ich könnte auch genauso gut meiner Werkstatt Mal wieder `nen Besuch abstatten...

~*~

Heiligabend aus der Sicht von..

Law

..Interessant...

Draußen war es tiefste Nacht. Für mich war dies die erholsamste Tages-Zeit, da ich in diesen Stunden die meiste Ruhe finden konnte.

Meine amüsierten Augen schweiften über das, was sie vor sich erblicken konnten, während ich meinen Kopf leicht schief legte.

..Wirklich unterhaltsam...

Momentan befand ich mich in der Hocke, eine meiner Hände war an mein Kinn gelegt und beobachtete aufmerksam das Objekt, welches mein Interesse geweckt hat.

Besagtes `Objekt` trat im nächsten Augenblick seine Decke weg und donnerte dann, mit seinem Hinterkopf, gegen das hölzerne Kopf-Ende seines Bett-Gestelles, da er sich plötzlich, im Schlaf, ruckartig aufgerichtet hatte.

`Klonk`

Meine Mundwinkel gingen leicht nach oben, bildeten ein belustigtes Schmunzeln, während die fluchend-murrenden Worte über die Lippen des Schlafenden traten und er mir mit diesen mitteilte, wovon er gerade zu träumen schien.

"..*knurr* ..Fuck..Falgar... *grummel*..."

..So amüsierend...

Kurz darauf wurde die Tür leise geöffnet, durch die der ebenfalls wach gebliebene blonde Vize trat.

Er reichte mir wortlos die Kaffee-Tasse, die er wie immer für mich vorbereitet hatte und deutete auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand.

Dankend nahm ich das dampfende Getränk entgegen, nickte ihm zu und verneinte seine Andeutung auf die Sitz-Gelegenheit mit einem sanften Kopf-Schütteln.

Der Masken-Träger zuckte mit den Schultern und verließ dann wieder, ebenso geräuschlos, den Raum.

Meine Lippen legten sich an den Rand der Tasse und formten ein kaum sehbares Schmunzeln, während ich an den Grund dachte, wieso ich es bevorzugte, zu stehen.

..Eine sitzende Position war weniger dazu geeignet, den kraftvoll geworfenen Kissen auszuweichen..

..Die Erfahrung, mit den weichen Polstern durfte ich desöfteren..-

Noch ehe ich den Gedanken abschließen konnte, wich ich erneut einem von ihnen aus, stützte dann meinen Ellebogen locker auf meiner Hand ab und trank gelassen einen Schluck aus dem Gefäß, während meine Augen weiterhin auf dem Rothaarigen ruhten, dessen Haar-Pracht in jede erdenkliche Richtung abstand.

..Es hat seine Gründe, wieso ich es ab und an vorziehe, in meiner eigenen Kajüte zu schlafen...

..Obwohl der brüllende Löwe sehr sanftmütig werden kann, wenn er nicht nur die Kissen im Schlaf an sich drücken kann...

--

Ich konnte nicht glauben, welchen Unfug mein Mart wieder angestellt hatte.
 

Leise vor mich hin seufzend, ließ ich meinen Blick durch die dekorierte Bar gleiten und gab mich geschlagen.

Erst letzte Woche hat er beinahe unsere Küche in Brand gesteckt.. Eigentlich sollten ihn die Straf-Arbeiten, die ich ihm auferlegt habe, abschrecken..

..Da habe ich mich wohl geirrt...

In dem Augenblick, als ich die dekorierte Räumlichkeit betrat, wusste ich, dass es bereits zu spät war. Mein Eingreifen hätte nichts geändert, weshalb ich mich entschied, die Kulisse zu ignorieren und mir Shachi später vorzunehmen.

Die Eck-Bank wurde zu meinem Sitzplatz, an dem ich meine Umgebung völlig ausblenden konnte.

Während ich das Buch vor mich hielt, welches mein Interesse weniger weckte, schweiften meine Augen regelmäßig, kaum merkbar, zu dem rothaarigen Kapitän rüber, der links neben mir saß.

..Er schüttet einen Krug nach dem anderen in sich rein.. dabei habe ich ihm doch oft genug gesagt, wie viel Schaden der übermäßige Konsum anrichten kann..

Dieser elende Stur-Kopf!

Kaum merkbar biss ich mir auf die Unterlippe und richtete meinen Blick wieder auf die uninteressanten medizinischen Fach-Begriffe, die ich schon lange auswenig kannte.

..Er handelt einfach zu unüberlegt.. Irgendwann wird ihn sein Leichtsinn das Leben kosten..

Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, während ich zwanghaft versuchte, mich auf den Text zu konzentrieren.

..Und dann werde ich derjenige sein, der ihn wieder zusammenflickt...

--

Warum ich dennoch dort geblieben bin..?

..Weil es einfach zu amüsant ist, die Auswirkungen des Alkohols auf den menschlichen Organismus zu beobachten...

Aus den Augenwinkeln heraus, konnte ich den Akt des temperamentvollen Kapitäns verfolgen, schon lange hatte ich keine einzige Buch-Seite mehr umgeblättert.

Je mehr leere Krüge Eustass auf seinem Tisch stapelte, desto unkoordinierter wurden seine Bewegungen.

Man konnte seinen alkoholischen Blut-Wert beinahe allein an seiner Mimik und Gestik ablesen, zudem war er auch kein Mensch, der einen großen Hehl um seine Stimmungs-Lage machte und diese nur zu deutlich zeigte.

Nach einiger Zeit konnten seine grobmotorischen Finger den Holz-Henkel nicht mehr greifen, sodass er nun seine Kräfte einsetzte, um den Krug schwebend zu seinem Mund zu führen.

..Für seinen Einfalls-Reichtum bezüglich der metallischen Verzierung muss ich ihm meine Anerkennung zugestehen..

..Doch brachte selbst die fantasievollste Idee nichts, wenn es Schwierigkeiten bei der Umsetzung gab und er seine Kräfte nicht fehlerlos unter Kontrolle hatte.

Das wankende Gefäß verteilte einen Groß-Teil seines Inhaltes quer über dem Tisch, ehe es schnell nach vorne sauste, gegen die Stirn des Teufels-Frucht-Nutzers, der wohl etwas zu viel Kraft hatte wirken lassen.

`Donk`

"FUCK!"

Danach versuchte der erzürnte Kapitän die Krüge, die vor ihm standen und denen er in diesem Moment die gesamte Schuld zusprach, mit seinen finsteren Blicken zu erdolchen.

Als ihm dies zu langweilig wurde oder er einfach wieder vergessen hatte, was er in diesem Moment tat, warf er einen mürrischen Blick durch den Raum, der an einem gewissen Punkt hängen blieb.

Kritisch, völlig fassungslos starrte er das dekorierte, grüne Flaschen-Gebilde an, seine Gedanken konnte ich förmlich aus seinen verzogenen Gesichts-Zügen lesen.

`Warum steht das Teil in meiner Bar..?` .. `Was ist das überhaupt..?`

Kurz kratzte er sich am Hinter-Kopf und fuhr sich dann wirsch durch seine rote Mähne, ehe er blitzartig seine Augenbrauen wütend zusammenzogen, als seine Augen auf einen anderen Blick-Punkt fielen, den er regelrecht fixierte.

Anschließend durfte ich Zeuge eines ebenso unterhaltsamen Schauspieles werden:

Bepo tapste langsam zu meinem Tisch, seine aufblitzenden Augen hatte er auf den rothaarigen Kapitän gerichtet, der seinen bohrenden Blick mit einem ebensolchen erwiderte.

Je näher mein Vize kam, desto lauter ertönte das Knurren, welches sie sich gegenseitig zuwarfen, sowie sich ihre Mienen mit jedem weiteren Schritt verdunkelten.

Die Spannung, die zwischen ihnen aufkam, konnte man regelrecht spüren.

Eben diese fand ihren Höhe-Punkt, als Bepo vor meinem Tisch zum Stehen kam und beide sich keines Blickes mehr würdigten.

Das leise `Klirr` des Geschirrs, welches vor mir abgestellt wurde, war letzlich wohl das Zeichen, welches ihren verbalen Kampf eröffnete.

`Klirr`

"..Verpiss` disch..!", murrte der lallende Trunkene, sah nicht vom Holz der Tisch-Platte auf und ballte eine seiner Fäuste, mit der er dann ungehalten auf das Holz schlug, "..Hall disch von Falgar fern..!"

..Ob er sich seiner Worte bewusst ist, welche er in seinem Zustand von sich gibt..?

"Das werde ich nicht!", erzürnte sich nun mein aufbrausender Vize, riss seine Pfoten in die Luft und starrte währenddessen Löcher in die Wand hinter mir, "Gib` mir keine Befehle, Grusel-Clown!"

..Eine nicht gerade kreative Äußerung.. doch scheint sie ihren Zweck zu erfüllen..

"Wie haschu mich `nannt?!"

`BAMM`

Stieß der explodierende Rot-Schopf in seiner Rage den Tisch um, ehe er sich wankend aufrichtete und seine Fäuste in Richtung seines tierischen Gegenübers hielt.

Nun war es an mir, die Situation zu entschärfen.

"Bepo.", sprach ich ruhig, meine Worte in einem Befehls-Ton untermalend, während meine Augen nicht von meiner Lektüre aufschauten.

Mein Vize verstand den Befehl sofort und suchte das Weite..

..Nicht, ohne ein letztes Mal über seine Schulter zu schauen, um ihm ein: "..Blöder roter Dämon!" zuzurufen und anschließend schnell aus unserem Sicht-Feld zu verschwinden.

..Das Gesicht Eustass`s, der die Welt nicht mehr verstand, da sie sich wohl ohne ihn weiter zu drehen schien, war gold wert!

Danach ließ er sich wieder grummelnd auf die Bank fallen, vergaß den Vorfall augenblicklich wieder und zitierte seinen Vizen zu sich, der den Tisch für ihn wieder aufstellen konnte.

Ich kann behaupten, dass ich mich an dem heutigen Tag wirklich köstlich amüsiere..

..Eustass Kid ist ein sehr aufschlussreiches Forschungs-Objekt..., dachte ich mir schmunzelnd und trank gelassen einen Schluck des warmen Tees, welcher einen angenehmen Zimt- sowie Orangen-Geschmack besaß, ..Die Studie wird gewiss nicht ermüdend...

--

Ich befürwortete den Gedanken meines orangehaarigen Marts. An der Grund-Idee des Schenkens war nichts verkehrt.. Nur hatte er die Beteiligungs-Bereitschaft der Anwesenden nicht mit eingerechnet.
 

Shachi eröffnete also seinen Akt und ich wurde dazu `überredet`, sein kindisches Spiel mitzuspielen.

Leise seufzend schaute ich auf den Zettel, welchen mir der andere Kapitän vor die Nase hielt, den er freundlicherweise für mich mitgezogen hatte.

Der Name des blonden Vizen stand auf diesem.

Eustass starrte ungläubig, mit hochgezogenen Augenbrauen auf die Buchstaben, die er sicherlich nicht mehr klar erkennen konnte und verzog dann missmutig seinen Mund.

..Ich weiß, was in seinem Kopf vorgeht.. und auch, in welche Richtung seine nächsten Worte gehen werden...

Ein kurzer Moment verging, in dem er versuchte, seine letzten intakten Gehirn-Zellen zum Nachdenken anzuregen.

Seine Lippen waren zu einem nachdenklichen, schmalen Strich verzogen.. bis sie sich schließlich langsam öffneten und er mir seine Gedanken mitteilte.

"Warum schickt`n dir Killa heimlisch Briefschen..? ..Und wiescho steht`n da nix drauf..?"

...

"..*Pff*.."

Die Hand locker vor meinen Mund haltend, vermied ich es, laut aufzulachen, wobei es mir wahrlich schwer fiel, meine Fassade nicht fallen zu lassen.

..Er hat wirklich keine leise Spur, worum es eigentlich geht...

Der Rothaarige war immer noch damit beschäftigt, das Schrift-Stück hoch-interessiert zu mustern, während eine kleine Box auf meinem Tisch abgestellt wurde.

"Das ist für dich~!", strahlte mich Shachi an und zeigte mehrmals demonstrativ auf den viereckigen Kasten, "Fröhliche Weihnachten, Käpt´n!", verabschiedete er sich und verschwand dann wieder.

Das leise Klingeln des Glöckchens, welches an der roten Mütze hing, die er trug, begleitete sein Abtreten.

Erst Sekunden später wurde der alkoholisierte Kapitän auf das neue Objekt aufmerksam, welches sich in sein Blick-Feld gedrängt hatte und musste es dann in seine Hände nehmen, um es kritisch zu beäugen.

..Er benimmt sich wie ein kleines Kind...

Kurz schaute er zu mir rüber, ehe seine Augen wieder auf das Paket fielen. Ich nahm ihm dann die Entscheidung ab, mit der er wohl zu kämpfen schien.

"..Würdest du so freundlich sein und es für mich öffnen..?", fragte ich ihn ruhig, schlug gelassen meine Beine übereinander, auf denen ich dann meinen Arm abstützte und beobachtete seinen nächsten Akt aufmerksam.

Er schien nur auf meine Erlaubnis gewartet zu haben, ob er dies bewusst tat, wusste ich nicht, binnen eines Sekunden-Takts hatte er das silbern-schimmernde Papier zerrissen.

`Raaatschhh`

...

..Soetwas habe ich nun wirklich nicht erwartet..

..Ich weiß auch sofort, von wem ich es erhalten habe, die Hand-Schrift meines Marts ist unverkennbar...

Zum Vorschein kam ein etwa handgroßer, selbst-gebastelter Würfel.

Zudem war eine kleine Notiz dabei, die wie folgt lautete:

`Immer wenn du traurig bist oder es dir nicht gut geht: Wirf` ihn!`

Nachdem ich die Zeilen gelesen hatte, nahm ich den Würfel und betrachtete ihn mir genauer.

Jede seiner Seiten sah anders aus.

Alle waren sie beschriftet, doch unterschieden sie sich durch die Worte und die Verzierungen, welche um diese herum angebracht waren.

So waren es sechs Sprüche, die ich lesen durfte:

`Du musst mehr lächeln!`

War der Erste, um den viele grinsende gelbe Gesichter geklebt waren.

`Kopf hoch! Es wird immer ein neues Morgen geben!`

Der Zweite, der mit etlichen bunten Blumen-Klebe-Bildern beschmückt wurde.

`Eine Raupe dachte, die Welt geht unter, da wurde sie zum Schmetterling!`

Der Dritte, die passenden Tiere dokiererten diesen Satz.

`Das sind keine Augenringe, das sind Schatten großer Taten!`

Nummer Vier, die umringt von hoch gestreckten Daumen war.

`Der beste Kapitän der Welt!`

Das wäre der Fünfte, den eine vielzahl silberne und goldene Sterne verzierten.

Noch ehe ich mir die sechste Seite betrachten konnte, stieß die Schulter des unkoordinierten rothaarigen Kapitäns gegen die meinige, weswegen der Würfel aus meiner Hand glitt, der rollend unter den Tisch fiel und schließlich dort liegen blieb.

Seufzend schaute ich nach links, auf Eustass, der beschlossen hatte, sich gerade in diesem Augenblick unbedingt seine Stiefel neu binden zu müssen, weshalb er einen seiner Beine auf dem Tisch vor sich abgelegt hatte.

Kaum merkbar schmunzelnd beugte ich mich zu ihm rüber und half ihm, da er sonst noch bis Morgen dort gesessen hätte und ich das Trauer-Spiel, welches er darstellte, wirklich nicht mitansehen konnte.

..Die letzte Würfelseite, die ich nicht gesehen hatte, lag nun ganz oben unter dem hölzernen Möbelstück und zeigte die Worte deutlich, die mit kitschigen Herzen verziert wurden:

❤ `Wir sind zwar nicht verwandt, aber für mich bist du Familie.` ❤

--

Als sich der Abend dem Ende zuneigte, entschloss ich mich, den Sauerstoff-Gehalt meines Körpers ein wenig aufzufrischen und begab mich deswegen auf das Deck.

Die Tür öffnete sich leise knarzend, ehe ich durch sie hindurch schritt und mich die kühlen weißen Flocken begrüßten.

..Es schneit..? Das Wetter der Neuen Welt ist wahrlich wechselhaft...

Langsam striff ich die Ärmel meines Kapuzen-Pullovers nach unten, die ich wegen der stehenden warmen Bar-Luft nach oben geschoben hatte, ging dann in Richtung Bug und blieb direkt vor der Reling stehen.

Meine Arme waren vor meiner Brust verschränkt, während meine Hände kaum merkbar meine Ober-Arme umgriffen, um ihnen etwas Wärme zu spenden.

Stur und gedankenverloren blickte ich auf das Meer, welches beinahe wie eingefroren wirkte, würden die Kristalle nicht auf dieses herab rieseln und das Bild lebendig erscheinen lassen.

Der sichtliche Atem, der zwischen meinen Lippen hervortrat, sowie die belanglosen, leicht benässten Stellen meiner Kleidung, mißachtete ich und erlaubte es meinem Kopf, sich für einen Augenblick völlig von der Gegenwart zu lösen.

Minutenlang blieben meine Gedanken leer, während mein Blick die Kulisse betrachtete.. Ehe sie kurz darauf erneut begannen, sich mit der Realtät zu beschäftigen.

..Die Neue Welt ist ein ungeschliffenes Gebiet.. birgt Gefahren, die ein Pirat nicht in seinen schauerlichsten Träumen erahnen kann.. und wird beherrscht von Skrupellosigkeit und Gesetzlosigkeit...

..Höflichkeit ist eine Rarität geworden.. Ehre ein Fremdwort...

..Dem Tod stets in`s Auge blickend, hofft man auf einen neuen Morgen...

..Was bleibt, wenn man geht..?

..Sind es wirklich schlichte, klischeehafte Vorstellungen wie Erinnerungen?

Die traumatisierten Hinterbliebenen, die dein Ableben vielleicht mit ansehen mussten und denen stets erneut die eingebrannten Bilder durch den Kopf gehen.. Begleitend von der Trauer des Verlustes.. und der Last, die ihnen auferlegt wurde..

..Ist es das, was man hinterlässt..?

Trauer, Schmerz und Einsamkeit?

Besteht das Leben aus einem endlos wiederkehrenden Kreis, immer darauf bedacht, die innere Uhr eines Tages abzustellen?

`Tick` `Tack` `Tick` `Tack`

Drehen sich die Zeiger im gleichbleibenden Takt und zählen deine Jahre.. Monate.. Wochen..

..Immer weiter herunter..

..Solange, bis..-

"..Du driftest wieder Trafalgar...", hauchte mir seine rauchig dunkle Stimme in mein Ohr, weshalb ich aus meinem Gedanken-Kreis ausbrach und sich ein leichtes Schmunzeln auf meine Züge legte.

Weiter zum Horizont schauend, sprach ich leise-ruhig in dessen Richtung.

"..Tue ich das..?", zog ich einen meiner Mundwinkel kaum merkbar nach oben, ehe ich, über die Schulter, zu ihm rüber blickte, "..Und was lässt dich diese Schlussfolgerung ziehen, Eustass-ya..?"

Er lehnte sich locker an die Reling, seine Augen waren zum Himmel gerichtet, weswegen sanfte Schnee-Flocken sich auf den Gläsern seiner Flieger-Brille absetzten, ehe sie zu kleinen Tropfen wurden, die ihm über seine Haar-Strähnen, sowie seine Stirn liefen.

Schulterzuckend seufzte er auf und fuhr sich mit seiner Hand durch seine benässten, locker hängenden Haare.

"Weiß nich`.. Du guckst da immer so komisch.. so anders halt.", lehnte er sich lässig nach hinten, über das Holz und seufzte erneut hörbar aus, ehe er mir einen flüchtigen, musternden Blick zuwarf, "..Das steht dir nich`, sieht echt beschissen aus."

Meine Hand locker vor meine Mund haltend, lachte ich leise auf, stützte einen meiner Arme ebenfalls auf der Reling ab und bettete anschließend mein Kinn auf meine Hand-Fläche, während ich den Stoff seines Mantels spürte, den er wortlos über meine Schultern legte.

Das sanfte Schmunzeln verließ meine Züge nicht, während ich weiter schweigend auf den Ozean schaute, den Wahrheits-Gehalt seiner Aussage brauchte ich nicht anzufechten und wollte ebenso kein Gegen-Argument dafür finden.

Verschlossen blieben meine Lippen, während ich es meinen Sinnen erlaubte, sich von ihren sorgenreichen Lasten zu befreien.

..Eustass-ya...

Gelassen erhob ich mich, sah ihn an und ging langsam auf ihn zu, begleitet wurden meine Schritte durch das leise Knarzen der Holz-Dielen, die unter meinen leicht-füßigen Bewegungen kaum merkbar nachgaben.

Behutsam streckte ich meinen Arm in Richtung seiner durchnässten Haare und durchfuhr diese langsam mit meinen Finger-Spitzen.

..Bei dir kann ich meine Mauern fallen lassen und ich selbst sein...

Meine Hand umgriff seinen Nacken, unsere Augen waren stumm auf die des anderen gerichtet, während ich mich leicht zu ihm beugte.

..Niemals würde ich dir sagen, wie dankbar ich dir dafür bin, dass du mich meine Sorgen für einen Augenblick vergessen lässt...

"..Trafalgar...", raunte seine tiefe Stimme warm gegen meine Lippen, die einen Hauch von süßlichem Alkohol mit sich brachte. Im selben Augenblick umfasste mich sein kräftiger Arm, der mich bestimmend zu sich zog.

..Oder hast du es bereits herausgefunden..?

Auf seiner linken Brust-Seite legte ich meine freie Hand ab und spürte unter meinen Fingerkuppen seinen beruhigenden, kräftigen Herz-Schlag.

Unsere Körper bewegten sich nicht und verharrten in ihrer Position. Keiner von uns schenkte der Zeit, die stehen geblieben schien, Beachtung.

Die stummen Schnee-Flocken bedeckten das seelenlose Deck, die Kälte nahm keiner von uns mehr wahr, war diese in diesem Augenblick gewiss nicht vorhanden.

..Die See ist erbarmungslos.. Der Weg beschwerlich...

..Die Tage trostlos und die Nächte endlos lang...

Mein Blick blieb auf dem leidenschaftlich-intensiven Rot-Ton seiner Augen, während ich den letzten Abstand zwischen uns überwand.

..Doch gibt es Methoden, die Zeit, die einem bleibt, ein wenig angenehmer zu gestalten...

Dominierend und wild waren seine glühenden Lippen.. Sein Griff besitzergreifend und kraftvoll..

..Minuten später hielt ich meine Hand locker in die Luft und krümmte kaum merkbar meine Finger, den Lippen-Kontakt nicht unterbrechend.

Der leichte Wind-Ring formte sich unter ihr, ehe die bläulich-durchsichtige Kuppel sich langsam ausdehnte.. immer weiter, bis sie unsere Gestalten vollkommen umschlossen hatte und letztlich über beide Schiffe ragte.

Vorübergehend unterbrach ich den Kontakt.. Nur kurz.. Nur um meine Worte leise gegen seine Lippen zu flüstern.

"..Shambles.."

Zurück blieben zwei gelb-schwarze Kissen, die einsam und achtlos auf dem Deck liegen blieben.

Der lachende Jolly, der die Polster zierte, wurde nach und nach von dem kühlen Weiß bedeckt, ehe er gänzlich unter diesem verschwand.

..Niemand bekam die Kissen je zu Gesicht, denn sie schienen niemals dort gewesen zu sein...

Kid x Law Extra (Lemon)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog Erzähler-Sicht `Wie ein ganz normaler Tag` (Genre: Humor)

..Und so neigte sich der 24. Dezember dem Ende zu und der 25. Tag brach heran.

Beinahe schien es, als ob die gestrigen Ereignisse niemals stattgefunden hätten, wären nicht einzelne Hinweise auf diese hinterblieben.

Die dichten Wolken bedeckten den nächtlichen Himmel, das schimmernde Weiß fiel weiterhin stumm auf das Deck beider Schiffe, während alle Besatzungs-Mitglieder längst schliefen.

..Jeder von ihnen an einem anderen Ort, jeder von ihnen auf seine ganz spezielle Art und Weise...

~*~

Einige Männer lagen quer in der verwüsteten Bar verteilt und nahmen mit dem harten Holz-Boden Vorlieb. Andere hatten es zumindest versucht, ihren schwerfälligen Körper in Richtung der Schlaf-Räume zu bewegen und sind bei dem Versuch kläglich gescheitert, sodass diese nun verstreut auf den Gängen ruhten.

Die mühevoll angebrachte Dekoration war schon lange nicht mehr dort, wo sie mal war.

Einige der Lichter-Ketten waren an dem Abend zu Schaden gekommen, ihnen fehlten einzelne kleine Lampen, die wohl unter dem schweren Schuh-Werk der Betrunkenen nachgegeben hatten. Ab und an flackerten die hinterbliebenen bunten Lichter unkontrolliert auf, zeigten einen letzten Lebens-Willen und erloschen alsbald wieder, da sie seit längerem schon nicht mehr richtig funktionierten.

Die Dielen wurden bedeckt von dem übrig gebliebenen Essen, welches an dem hölzernen Untergrund haftete und diesen mit einer undefinierbaren Farbe schmückte.

Aus den Musik-Dialen drangen seit geraumer Zeit bereits völlig verzerrte Töne, die aber allesamt von dem lauten Schnarchen der Trunkenen übertönt wurde.

Teile der hölzernen Möbelierung gesellten sich zu den Schlafenden, einige zerteilte Bar-Tische, sowie Hocker verzierten den Boden.. wobei auch eine der Eck-Bänke aus ihrer Verankerung gerissen wurde.

..Das Einzige, was neben der nach Alkohol riechenden, verbrauchten Luft, noch stand, war der grüne Flaschen-Turm.. vollkommen unbeschadet und in seiner vollen Pracht...

~*~

In der Küche der Heart-Piraten.

Die Kühlschrank-Tür stand weit offen, die Fächer der Gerätschaft waren ausnahmslos leer geräumt.

Warf man einen Blick auf die unordentliche Theke, konnte man den großen Haufen, der aus verschiedenen Lebens-Mitteln bestand, erkennen, den der orangehaarige Hobby-Koch zuvor geformt hatte. Doch schien dieser währenddessen zu müde zum Vollenden seines Gerichtes geworden zu sein und ließ es daraufhin einfach dort stehen.

In der Mitte des Raumes lag eine einzige, ausgebreitete Schlaf-Matte, auf der der brummelnd-schlafende weiße Bär alle viere von sich streckte.

"..*brummel* ..Pfoten weg.. *murmel* ..mein Futter-Bunker.. *brummel*.."

Die zierliche dunkle Nase des tierischen Vizen zuckte einige Male, seine Vorder-Pfoten ballten und öffneten sich in einer langsamen Bewegung, ehe sich auf seiner Schnauze ein deutliches Schmunzeln abzeichnete.

"..*murmel* ..Mhmmm.. ..Schollolade.. *brummel*.."

Links neben ihm ruhte, locker in sein Fell geklammert, der, in seinen kindlichen Träumen verweilende, kichernde Heart-Pirat. Sein immerzu strahlendes Lächeln verließ seine Lippen selbst im Schlaf nicht und war deutlich in seinem Gesicht zu sehen.

Er drückte seinen Kopf weiter in das weiche Haar seines Freundes und schrie dann urplötzlich los.

"Whoaaaaa!", erhob er seine Stimme lautstark im Tief-Schlaf und war ebenso schnell wieder verstummt, was niemanden der Anwesenden zu stören schien.

Rechts, einige Zentimeter Abstand haltend, döste der Mann, der seine große Fledermaus-Umhang zuvor über die beiden Heart-Piraten gelegt hatte. Stattdessen reichte ihm die Wärme seines felligen Nachbarn, dessen Körper eine immerzu hohe Temperatur ausstrahlte.

Seine Schlaf-Haltung glich einer wahren Grazie, doch verlor die Gesamt-Erscheinung, durch die dick aufgetragene grünliche Creme, die an seinen Gesichts-Zügen haftete, sowie der übergroßen knalligen Schlaf-Maske, die seine Augen überdeckte, jeglichen Anmut wieder.

Nur einer schleichte sich durch die Gänge des gelben U-Bootes und steuerte langsam-schlurfend auf die Küche zu.

Auch er schlief tief und fest, doch bewegten sich seine Beine wie von selbst, da sie dem, für ihn wohl-duftenden Geruch, gefolgt waren.

Seine, mit Nähten übersähten, Mund-Winkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen, während er den Duft tief durch seine gerümpfte Nase einsog und Zombie-ähnlich, mit locker nach vorne gestreckten Armen, auf die schmutzige Theke zustolperte.

..Seine immerwährende Suche schien von Erfolg gekrönt zu sein, als er vor der Ablage zum Stehen kam, sein schläfrig-schwankender Körper nach vorne kippte und sein über-großes Grinsen letztlich in der breiigen Masse eintauchte...

~*~

Weiter hinten, auf dem langen Gang des U-Bootes, in dem einzigen Doppel-Zimmer, das es an Bord gab.

Auf dem Nacht-Tisch lag die beschriftete Kappe, neben ihr die blau-weiß gestreifte Maske, deren Besitzer sie achtlos dort liegen ließen.

In einem der beiden Betten lagen sie, keiner von ihnen hatte die Position, die sie vor dem Schlafen eingenommen hatten, gewechselt.

Der Heart-Pirat schlief friedlich auf dem, ihn haltenden, Arm, lächelte seelig vor sich hin und konnte endlich den Schlaf nachholen, der ihm die letzten Tage verwehrt blieb.

Die silberne Kette ragte hinter seinem Kragen hervor und der schimmerne Anhänger ruhte auf dem hellen Stoff, der seine Schulter bedeckte.

Der blonde Vize, der neben ihm lag, war ebenso froh über den lang ersehnten Schlaf, sein schmunzelndes Gesicht wurde von dem aufgeschlagenen Buch verdeckt, welches er zuvor akribisch in sein Gedächtnis gebrannt hatte.

Nichts konnte die beiden Piraten wecken, absolut nichts hätte sie dazu gebracht, ihre Position zu verlassen.

Es sollte auch nichts geben, was ihre Wiedervereinigung gefährden könnte..

..Eigentlich.

Das verräterische Foto, welches der Blonde zwischenzeitlich schon wieder vergessen hatte, lugte aus einer seiner Hosen-Taschen heraus und wartete nur darauf, erneut Beachtung geschenkt zu bekommen.

Langsam.. wie in Zeit-Lupe gleitete es aus seinem behüteten Versteck.. ehe es ebenso schleichend zu Boden segelte und dort, mit der bedruckten Seite nach oben zeigend, liegen blieb...

~*~

In der Kapitäns-Kajüte konnte man ein wahrlich seltenes Bild betrachten.

Der immerzu unter Schlaf-Mangel leidende Heart-Piraten Kapitän besaß wohl in diesem Augenblick den tiefsten Schlaf von ihnen allen.

Sein Körper, der die Ruhe dringend nötig hatte, da die nächtliche Aktivität, die er mit dem anderen Kapitän getätigt hatte, sehr wohl ihren Preis forderte, lag neben dem des Rothaarigen, der ihn nah an seinen eigenen drückte.

Der sonst so unruhige Schlafende hatte nicht einen einzigen Muskel bewegt, seit sein schwarzhaariger Gegenüber neben ihm verweilte.

..Doch dann geschah etwas, was niemand von ihnen erwartet hätte...

Eustass Captain Kid schwang, völlig unerwartet, seinen Körper kraftvoll aus dem Bett, warf sich mit einer lockeren Hand-Bewegung seinen prachtvollen Mantel über die Schultern und steuerte dann unbeirrt auf die Kajüten-Tür zu.

Den Schlaf des Schwarzhaarigen störte der abrupte Akt nicht, ebenso wenig weckte ihn die zugeschmissene Kajüten-Tür. Er vergrub seinen Kopf weiter in den Kissen, ein deutliches Schmunzeln zierte sein Züge..

..während der Kapitän der Kid-Piraten bereits durch die langen Gänge stiefelte und ein ganz besonderes Ziel ansteuerte. Seine Augen hielt er weiterhin geschlossen, doch seine Fäuste waren geballt und bereit zum Einsatz...

~*~

Die außergewöhnlichen Schlaf-Gehwohnheiten des rothaarigen Kapitäns, waren unter all seinen Männern nur allzu bekannt.

Kaum einer wusste, was für `Vorkehrungen` die Kid-Piraten stets treffen mussten, um in Ruhe ihre nächtliche Erholung finden zu können.

Da ihr Kapitän eine beachtliche Stärke, ebenso eine gefährliche Teufels-Frucht und immerzu wachsame Instinkte besaß, war es unter den Rängen üblich, ihrem leicht reizbaren Kapitän an Tagen, an denen er mit einem falschen Fuß, oder gar mit beiden, aufgestanden war, gewissentlich aus dem Weg zu gehen.

Die Nächte waren da keine Ausnahme, im Gegenteil, es war die Zeit, in der der ausdauernde Körper, welcher über den Tag hindurch reichlich Energie durch den aufbrausenden Charakter des Rothaarigen entbehren musste, besonders viel Ruhe benötigte.

Niemand der Anwesenden, die sich in diesem Augenblick in der Bar befanden, hatte damit gerechnet, dass sie bald Besuch bekommen sollten..

..Niemand ahnte, dass sich ihr Kapitän andersweitig Erholung, bereits vor seinem Schlaf, beschafft hatte und deswegen nun einiges an Kraft-Reserven besaß..

..Doch alle realisierten sie es in dem Moment, als die donnernden Fäuste durch das Holz der geschlossenen Bar-Tür krachten.

`BAMM` `BAMM`

Zwei Löcher schmückten die Tür, die im nächsten Augenblick machtvoll eingetreten wurde.

Keinen der Männer interessierte es, wieso ihr Kapitän gerade dieses Ziel angesteuert hatte. Es war ihnen genau in der Sekunde egal geworden, als sie bemerkten, dass ihr unzurechnungsfähiger, Schlaf-wandelnder Kapitän mit seinen polternden Stiefeln auf ihre Reihen zutrat.

Sofort waren die Betrunkenen hell-wach und nüchtern, rissen ihre Augen weit auf und flohen augenblicklich. Sie begaben sich außerhalb der Schuss-Linie und machten ihrem Befehlshaber den Weg frei.

Die ängstlichen Männer pressten sich in einer Vielzahl an die linke Wand der Räumlichkeit, niemand von ihnen wagte es, einen Mucks von sich zu geben und so ihren Raubtier-Instinkt-besitzenden Kapitän auf sie aufmerksam zu machen.

Ihre geweiteten Augen verfolgten jeden einzelnen Schritt ihrer tickenden Gefahren-Quelle, während sie stumm ihre Lippen bewegten und Stoß-Gebete Richtung Himmels-Inseln schickten.

Der Augenblick, in dem der Kapitän sicheren Schrittes auf die Theke zusteuerte, schien für sie ewig anzudauern.. solange, bis der Erste unter ihnen einen leisen Flucht-Versuch Richtung der zerstörten Tür wagte.

Langsam.. schleichend und übermäßig vorsichtig bahnte er sich einen Weg in die Freiheit, woraufhin ihm die Gruppe, die in einer Reihe an der Wand entlang pirschte, wortlos folgte.

Letztlich schafften es die Männer auch, erreichten unbeschadet den Flur und glaubten sich in Sicherheit..

..Doch änderte sich dies schlagartig, als einer von ihnen das aussprach, was sich keiner von ihnen traute, auszusprechen.

"Man.. ..Unser Boss is` manchmal echt-", begann der unscheinbare Kid-Pirat seufzend und verschluckte sich zeitgleich an dem letzten Wort, da er dieses nicht einmal aussprechen musste, um zu wissen, was nun passieren würde...

Jeder der Besatzungs-Mitglieder hielt die Luft an, ehe keine Sekunde später das grölende Beben über das gesamte Schiff hallte.

"WIE WAR DAS, DU DRECKIGE RATTE??!"

Als die schweren Stiefel, die kurz darauf hart auf dem Dielen-Boden aufkamen, das messerscharfe Gebrüll unterstreichten, war es für die Männer an der Zeit, den Rückzug anzutreten und sich mit dem Gedanken anzufreunden, die Nacht eventuell in dem eisig-kalten Meeres-Wasser verbringen zu müssen...

~*~

Mittlerweile war die Sonne am Horizont empor gestiegen und läutete, mit ihren ersten Strahlen, den angebrochenen Morgen ein.

Vereinzelte Ansammlungen der weißen Flocken waren noch auf beiden Decks zu erkennen, doch zeigte das Wetter der Neuen Welt abermals seinen eigenen Willen und ließ diese alsbald wieder verschwinden.

Einer der Ersten, der seine Augen öffnete, war der orangehaarige Mart, dessen Morgen-Mimik dem strahlenden morgendlichen Sonnenschein glich.

Er betrachtete für einen Moment seine Schlaf-Genossen, mit einem schiefen fragenden Blick, ehe seine Mundwinkel weiter in die Höhe schossen und er voller Elan aufsprang.

Seine ausgeruhten Knochen streckte er ausgiebig, sah sich dann suchend in der Küche um und erblickte anschließend seinen grauhäutigen Freund, der immer noch in einer sehr ungesunden Haltung, in der halb-aufgegessenen Masse, die er wohl geistesabwesend im Schlaf in seinen Mund geschoben haben musste, ruhte.

Kurz überlegte der zierliche Heart-Pirat, schnappte sich kurzerhand ein schmutziges Küchentuch und warf dieses dann locker über den blauen Rasta-Kopf, um diesen zu bedecken.

Unschlüssig stand er nun dort, rückte seine getönte Brille zurecht und warf einen letzten Blick auf die anderen.. ehe ihm ein Gedanke durch den Kopf schoss und er eiligen Schrittes aus der Tür stürmte.

Der Zweite von ihnen war der tierische Vize, dessen innere Uhr ihn stets um die selbe Uhrzeit zum Erwachen brachte.

Schläfrig rieb er sich mit einer Pfote über seine müden Augen, gähnte einmal ausgedehnt und erhob sich dann schlaf-trunken.

Er schlenderte mit halb-geschlossenen Augen auf die Küchen-Zeile zu, auf der für gewöhnlich die Kaffeemaschine stand und schob, mit einer übervorsichtigen Stoß-Bewegung seines Ellebogens, den schlafenden Zombie etwas zur Seite, der in seinen Augen immer noch irgendwie gruselig aussah, dank seines hungrig-verzerrten Grinsens, welches er festgetackert auf seinen Zügen trug.

Routiniert wollten die felligen Pfote halb-herzig nach der Gerätschaft greifen.. doch griffen sie ins Leere.

Blinzelnd, nun etwas wacher als zuvor, blickte der weiße Bär auf den freien Platz und erinnerte sich dann wage an die gestrigen Ereignisse.

"..Ich habe sie in Law`s Forschungs-Zimmer gebracht...", erinnerte er sich zu sich selbst murmelnd, hielt kurz inne, um abzuwägen, ob es richtig war, das persönliche Heiligtum seines Kapitäns ohne dessen Erlaubnis zu betreten und machte sich dann zögerlich trabend auf den Weg zu der Räumlichkeit.

Letztlich öffneten sich auch die Lider, die hinter dem samtigen Stoff der Augen-Bedeckung verborgen waren.

Die Schlaf-Maske schob der großgewachsene Kid-Pirat mit einem seiner Daumen locker nach oben, auch er sah sich für einen Moment in der, für ihn, befremdlichen Umgebung um, ehe er sich seufzend aufrichtete.

Mit einem: "Du stinkst wie deine alte Socken-Schublade!", packte er seinen schnarchenden, grauhäutigen Kameraden, der weiterhin den massigen Berg umarmte und schleifte ihn dann an seinen blauen Locken, mitsamt der Masse, hinter sich her.

~*~

Der rothaarige Kapitän, der zwischenzeitlich ein Nickerchen in seiner Bar gemacht hatte, war dabei, dem Rätsel um seine beschädigte Dusche auf den Grund zu gehen, da er diese, durch die gestrigen Erignisse, bis dato völlig vergessen hatte.

Lautstark fluchend marschierte er durch die Gänge seines Schiffes und steuerte auf den Maschinenraum zu.

"Wo verfickt nochmal ist dieses Pack, das sich `meine Männer` schimpft, wenn man sie mal braucht?!"

Während er seinem Gefolge die grausigsten Verwünschungen wünschte und ihnen imaginär die fantasievollsten Beleidigungen an den Kopf warf, bewegten sich seine aufstampfenden Stiefel weiter in Richtung seines Ziels.

Er hielt nicht in seiner Bewegung an, zumindest bis er an der offenen Kombüsen-Tür vorbeilief und er in dieser eine ihm nur allzu bekannte Figur erblickte.

Kritisch, mit zusammen-gezogenen Augenbrauen schaute er in die Räumlichkeit und beobachtete den Akt der Person, die mit dem Rücken zu ihm gedreht, an der Küchenzeile stand.

Sein Mund stand offen, als wollte er etwas sagen, doch kam ihm sein Gegenüber zuvor, der sich während dem Sprechen nicht umdrehte und weiterhin seiner Tätigkeit nachging.

"..Ich habe deine Männer vorhin auf meinem Deck gefunden. Sie scheinen die Nacht dort verweilt zu haben..", drehte der Schwarzhaarige sich lässig um und führte dann ebenso locker die dampfende Tasse zu seinem Mund, "..Ich habe sie dazu verpflichtet, ihren nächtlichen Aufenthalt, durch Reparatur- und Aufräum-Arbeiten auf meinem Schiff, abzubezahlen."

Mehrmals blinzelnd starrte der rothaarige Kapitän ihn an, ehe die Worte des Chirurgen langsam zu ihm durchsickerten, der ihm soeben eine Antwort auf das Verschwinden seiner Crew gegeben hatte.

"..Moment mal, Trafalgar.. Du willst mir weiß machen, dass du meine Männer dazu beordert hast deinen Scheiß zu machen..?", hakte er ungläubig knurrend nach und schreitete währenddessen durch die Küche, auf seinen Gegenüber, zu, "Du willst mich doch verarschen, oder?!", wurde er lauter, während das wissende Schmunzeln welches weiterhin an dem Rand der Tasse hing, nur weiter in die Höhe schoss.

"..Aber nicht doch, Eustass-ya.. Sowas würde mir doch niemals einfallen."

"Also, wenn das so ist..- Moment, verarschst du mich gerade schon wieder??!"

Ein kaum vernehmbares, leises Auflachen verließ die amüsierten Lippen, die einen letzten Schluck der braunen Flüssigkeit in sich aufnahmen, ehe der Kapitän die Tasse gelassen auf der Theke, an der er lehnte, abstellte.

"..Wer weiß das schon..", antwortete er schmunzelnd auf die unbeantwortete Frage des Rothaarigen und nahm sich dann ohne zu zögern die Gerätschaft, die vor ihm stand, weswegen ihm sein Gesprächspartner erneut einen musternden Blick zuwarf.

"Was hast`n mit meiner Kaffeemaschine vor?", verschränkte der Kapitän der Kid-Piraten schnaufend seine Arme vor der Brust und durchbohrte den Chirurgen, der langsam an ihm vorbei schreitete mit fragend-genervten Blicken.

"Ich werde sie auf mein Schiff bringen, da wir eine zweite an Bord benötigen.", erklärte er und hielt nicht in seiner Bewegung an, seine Augen waren stur auf die Tür gerichtet, "..Zudem bin ich so freundlich und nehme sie als Gegenleistung, da ich gestern nichts von dir erhalten habe. Eigentlich solltest du mir danken Eustass-ya, denn so bleibst du mir nichts schuldig.", fügte er noch hinzu, hielt kurzzeitig im Türrahmen an und warf dem Rothaarigen einen letzten, amüsierten Blick über seine Schultern zu.

"Übrigens habe ich heute Nacht wirklich ausgezeichnet genächtigt.. Vielleicht sollte ich mich desöfteren gegen die abendliche medikamentöse Einnahme entscheiden und auf natürliche Mittel zurückgreifen."

..Mit diesen Worten verschwand der Plüsch-Mützen-Träger und hinterließ einen ziemlich dümmlich dreinblickenden Kapitän, der aussah, als ob er vor einen See-Zug gelaufen wäre. Er stand solange regungslos dort, bis ihm zumindest der erste Satz einleuchtete und seine Lippen ein breites Grinsen formten.

"Ich freu` mich drauf, Trafalgar!", rief er ihm schmutzig lachend hinterher und sah über die Dreistigkeit des anderen hinweg, ehe er sich erneut auf den Weg zu dem Raum machte, den er zuvor bereits betreten wollte.

Das dreckige Schmunzeln, welches er auf seinen roten Lippen trug, verließ niemals seine Züge.

..Und so ging jeder von ihnen wieder seinen eigenen Weg..

..Doch sollte jeder ihrer Pfade auf seine eigene Art und Weise in einem heillosen Chaos enden...

~*~

Der Erste, der sein Ziel erreichte, stieß die Tür mit einem kräftigen Stoß auf, sodass diese lautstark gegen die metallische Wand donnerte, ehe er freudig hüpfend durch sie hindurch gleitete.

"Guuuuuten Mooorgen, Pen-Pen~! Guuuuten Mooorgen, Kill-Kill~!", rief er unüberhörbar in den Raum und tänzelte regelrecht durch das Zimmer, bevor er fröhlich auf der Stelle hibbelnd vor dem belegten Bett stehen blieb.

Geduldig wartete der zierliche Heart-Pirat auf eine Antwort, da er die Gewohnheiten der mürrischen Morgen-Muffel nur zu gut kannte und starrte die beiden Figuren vor ihm aufdringlich, sein Gesicht nah zu dem der beiden Schlafenden streckend, an.

Die erste Reaktion, die ihm entgegengebracht wurde, war eine hektische weg-wisch Hand-Bewegung, ähnlich dem Versuch eine lästige Fliege loszuwerden, die ihm sein grummelnder bester Freund verdeutlichte, ehe dieser dösig versuchte, seine Gesichtszüge unter der blonden Haar-Pracht des Vizens zu verstecken.

Die Zweite, war ein genervtes Schnaufen, welches die Lippen formten, die immer noch von dem Buch verdeckt wurden, welches auf den Zügen des Blonden lag.

"..Sag` mir bitte, dass ich mich verhört habe.. und er mich nicht so genannt hat.", seufzte er, ignorierte ebenso die strahlende Präsenz, die für die beiden in diesem Moment unterträglich schien und bewegte sich ebenso wenig von seinem Platz, wie es der dunkelhaarige Heart-Pirat tat.

"Hat er.", bekam er die nicht erforderliche Bestätigung in seine Haare gemurmelt, was ihn erneut dazu brachte, tief zu seufzen.

"..Kann man das irgendwie abstellen..?", zeigte einer seiner Daumen auf das besagte `etwas`, welches sie weiterhin erwartungsvoll anblickte, obwohl sie beide weiterhin die Augen geschlossen, sowie versteckt hielten.

"Naja.. zwei Möglichkeiten gäbe es da schon..", begann der Heart-Pirat erneut ins Ohr des Vizen zu brummeln, seine Lippen formten während des Sprechens ein breites Schmunzeln, "..Wobei dir keine von ihnen gefallen wird."

Kurz hielt Penguin inne, wartete auf das bestätigende Brummen des Blonden, welches ihn aufforderte fortzufahren und begann dann erneut zu Reden.

"..Entweder du wünschst ihm ebenso einen `guten Morgen`, damit gibt er sich für gewöhnlich erstmal zufrieden..", erklärte er, seine Stimme bewusst nicht dämmend, da es ihm in diesem Augenblick recht egal war, dass der Angesprochene jedes Wort mithören konnte, "..oder aber du lässt ihn unter die Bett-Decke und..-"

"Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen, Shachi.", unterbrach ihn plötzlich die übereilte Stimme des Vizen, weswegen er nun leise auflachte und ein `Die Entscheidung fiel wohl nicht sehr schwer aus.` hervorbrachte.

Die Antwort genügte dem abwartenden Mart, dieser nickte zufrieden und begann dann, nach dem zu Suchen, was er eigentlich suchen wollte.

Während Shachi durch das Zimmer wütete, sprach er mit seinen, ihm nicht zuhörenden, Freunden, die sich mittlerweile jeweils ein Kissen auf die Ohren drückten.

"Gestern war soo ein toller Tag~! Das müssen wir öfters machen!"

`Polter` `Rumms`

"Ich hatte total viel Spaß! Abends hat der Weihnachtsmann mich dann noch angerufen und mir `Frohe Weihnachten` gewünscht, das fand ich total klasse von ihm! ..Und ja, ich weiß auch, dass es ihn nicht gibt und so, aber das ist mir egal, weil Fantasie eine der größten Mächte ist~!"

`Rumpel` `Polter`

Leise kichernd durchstöberte Shachi die Regale, warf etliche Bücher achtlos auf den Boden und redete dann unbeirrt weiter.

`Boff` `Rumpel` `Boff`

"Es hat mich ja schon gewundert, dass Law mir noch keine Strafe aufgebrummt hat.. Naja, vielleicht sollte ich das nicht zu laut sagen.."

Erst, als er beide Ragale restlos leergeräumt hatte und die Lektüren allesamt den Fußboden schmückten, drehte er sich zu seinem besten Freund und dessen Begleitung um.

"..Und wie geht`s euch..? Warum liegt ihr eigentlich noch im Bett `rum?!", strafte er sie mit vorwurfsvollen Blicken, nahm ihnen ihren Hör-Schutz, welcher aus den weichen Polstern bestand, weg und ging dann auf eines der runden Fenster zu, "Guckt mal, die Sonne scheint heute besonders schön!", riss er die Vorhänge mit einer schnellen Handbewegung zur Seite und blickte dann kurzzeitig verträumt-lächelnd aus dem Bull-Auge nach draußen.

Shachi überhörte die knurrend-murrenden Laute, die ihm entgegengebracht wurden, hüpfte auf sein Bett und ließ sich auf dieses, im Schneidersitz, fallen.

"..Du, Peeeeeng..?", zog er einen Schmoll-Mund und versuchte, durch seinen quängelnden Ton, die Aufmerksamkeit des Angesprochenen zu bekommen, "..Kannst du mir nicht sagen, wo es ist?"

Tatsächlich fanden seine Worte Gehör, wenn auch nur, da Penguin die Hoffnung hatte, seinen besten Freund bald wieder loszuwerden.

"Wovon redest du?? Verdammt, drück` dich gefälligst mal deutlicher aus, Shachi!", sah der geweckte Heart-Pirat nun auf, in das zufrieden-strahlende Gesicht seines Zimmer-Genossen und seufzte tief, da ihm bewusst wurde, dass er mal wieder dem Willen seines Freundes nachgegeben hatte.

"Na, das Buch natürlich! Das mit den vielen Bildern und den tollen Geschichten!"

"`Buch`..?", zog Penguin angestrengt nachdenklich seine Augenbrauen zusammen und warf Shachi einen fragenden Blick zu.

Dieser dachte brummelnd nach, hielt sich einen tippenden Zeigefinger gegen seine Lippen und wippte dabei hin und her.

"..Wie hieß` es noch gleich.. ..Hmm.. ..Ich komm` nicht drauf..", sprach er seine Gedanken leise murmelnd aus und hielt dann seinen Zeigefinger triumphierend lächelnd in die Luft, "Ich hab`s: Es war `A Christmas Carrot`! ..Oder so ähnlich.. Der Einband war richtig schön geschmückt und hat golden geglänzt."

"..Wovon zum Teufel redest du Shachi?! Ich besitze kein solches..-"

"Naja, ist ja auch egal, ich hab` Hunger.", verkündete der orangehaarige Mart kurzerhand und sprang gleichzeitig wieder auf, "Ich geh` was futtern."

Es geschah genau in dem Augenblick, als Shachi, während er durch das Zimmer ging, kurz auf den Boden schaute und zufällig das Bild, welches zwischen zwei Büchern begraben war, erblickte.

In eben diesem Moment schaute auch der blonde Vize unwillkürlich in dieselbige Richtung, entdeckte das Foto ebenso und riss seine Augen kaum merkbar auf.

Wie in Zeitlupe streckten sich beide Parteien nach dem Fund, wollten diesen greifen..

..doch kam ihnen der Dritte zuvor, der das Papier als Erster zwischen die Finger bekam.

Penguin hatte sich über den Vizen der Kid-Piraten gebeugt, betrachtete sich nun das Bild kritisch und spürte deutlich die Anspannung des Körpers unter ihm.

Es war, als ob plötzlich eine drückende Stille in dem Raum aufkam. Shachi linste einige male über den Rand des Papiers, um einen Blick zu erhaschen und schwieg ebenso, als er die aufgekommene Spannung, die wie aus dem Nichts da war, bemerkte.

In dem Gesicht seines dunkelhaarigen besten Freundes, dessen Augen jeden Zentimeter des Anblicks genauestens musterte, konnte er nichts erkennen. Genau wie der Blonde, der zwischenzeitlich die Luft anhielt, wartete er auf eine Reaktion.

..Die dann nach einem langen Moment des Schweigens auch endlich folgte...

"Haha! Ich glaub`s nich`, das Foto is` ja uralt!", lachte Penguin lauthals los und warf sich wieder locker zurück in die Matratze,

"Ich erinnere mich noch genau daran, als ob`s gestern gewesen wär`.", schmunzelte er breit, hielt das Foto vor sich, welches er verträumt anschaute und warf anschließend seinen beiden Kameraden einen verwirrten Blick zu,

"..Is` was..?", fragte er sie und musterte die verdutzten Gesichter, wobei das des Vizen einen deutlich entgeisterteren Ausdruck hatte.

Killer atmete die angestaute Luft wieder aus, lächelte erleichtert und stand dann langsam auf.

"..Ich dachte nur..- Ach, vergiss` es.", erklärte er schmunzelnd und schaute dem orangehaarigen Energie-Bündel, das bereits aus der Tür gestürmt war, für einen Augenblick hinterher, ehe er sich nochmals zum Bett drehte, "Wie wär`s mit Kaffee?"

"..Wirklich? ..Da fragst du noch..?", grinste nun auch der dunkelhaarige Heart-Pirat, griff mit einer lockeren Hand-Bewegung nach seiner Kopfbedeckung und setzte sich diese ebenso lässig auf, "..Niemals könnte ich eines deiner Angebote abschlagen.. Vorallem nicht die, in denen das Wort `Kaffee` vorkommt."

Die Unordnung, die der quirlige Heart-Pirat hinterlassen hatte, interessierte keinen von ihnen und wurde demnach achtlos zurückgelassen.

~*~

Bepo hatte derweil ebenso sein Reiseziel erreicht und stand nun unschlüssig vor der geschlossenen Tür, die ihn zu dem Forschungs-Zimmer seines Kapitäns führen sollte.

"..Was soll ich bloß machen..?", seufzte er, ließ seine Schultern hängen und blickte nachdenklich-niedergeschlagen auf das Schloss der Tür, an dem die Eingabe eines Zahlen-Codes benötigt wurde, "..Ich muss doch meine morgendlichen Pflichten erfüllen.. aber niemand darf sich ohne die Erlaubnis des Käpt`ns hier aufhalten..."

Es vergingen Minuten, in denen der fellige Vize grübelnd auf der Stelle tapste, ehe er seine Pfote langsam in Richtung der Eingabe-Tastatur streckte und gleichzeitig seine Augen fest zusammenkniff.

Gekonnt fuhr seine Tatze über die Tasten, gab die komplexe Zahlen-Kombination ein, die nur er neben seinem Kapitän wusste, währenddessen hielt er die Luft an.

`Piep`

`Bing` `Bing`

`Klick`

Das Sicherheits-System wurde deaktiviert und die Tür öffnete sich einen Spalt, was den angespannten tierischen Vizen ungemein erleichterte.

Er wischte sich mit einer Pfote wirsch über seine Stirn, atmete lange aus und schritt dann zögerlich in das dunkle Zimmer.

Was passiert wäre, wenn er eine der vielen Zahlen falsch eingegeben hätte.. ..das wusste wohl nur der Kapitän der Heart-Piraten selbst.

Nachdem der Vize die düstere Räumlichkeit betreten hatte, fiel plötzlich die Tür ins Schloss, weswegen er einmal deutlich zusammenzuckte.

`Klack`

Kreidebleich wurden seine Züge, entgeistert starrte er auf die Tür und schluckte dann schwer.

"..O..Oh nein...", klang sein gehauchtes Flüstern eher einem leisen Fiepsen, "..I..Ich kenne den Ausgangs-Code nicht..."

Panik kam in dem zitternden Bären auf, ebenso wie Reue-Gefühle und Unbehagen, da ihn die gruseligen Errungenschaften seines Kapitäns, die allesamt in einem Glas aufbewahrt wurden, ungemein beuhruhigten.

Die Dunkelheit, die ihn umgab und die Kälte, die in diesem Zimmer allgegenwärtig war, machte ihm genauso zu schaffen.. dennoch gab es etwas, was ihm mehr Sorgen, als alles andere in diesem Augenblick, bereitete.

"..Ich hab` nicht genug Schokolade dabei, um das zu Überleben...", seufzte er tief, trabte schlurfend auf den Schreibtisch zu und ließ sich auf den Stuhl, der vor diesem stand, plumpsen, "..Ich werde an Schokoladen-Entzug sterben."

Das einzige Geräusch, welches neben den anhaltenden Seufzern Bepos, in der Stille zu vernehmen war, waren die hektischen Schmatz-Geräusche, die dieser von sich gab, während er seine letzten Vorräte vertilgte.

~*~

"Jetzt stell` dich nicht so an!", stand der großgewachsene Kid-Pirat mit verschränkten Armen vor der befüllten Badewanne, die in den Dusch-Räumen des gelben U-Bootes stand, "..Es ist doch nur Wasser!"

Der Zombie, der mit einigen Metern Abstand zu seinem Freund stand, welcher ihn mit mahnenden Blicken durchbohrte, schüttelte heftig seinen Kopf, hielt abwehrend seine Hände in die Luft und wich nochmals einige Meter von der Wanne weg.

"Nope, das kanns`te vergess`n!", wehrte er sich vehement gegen die feuchte Erfrischung und warf einen flüchtigen Blick auf die geschlossene Tür, vor die sich sein mahnender Freund augenblicklich stellte, "..Aber wenn`s ich da rein geh`, dann werd`s ich zu `ner Schrumpel-Pflaume und ende als ewige Jungfrau!"

Seufzend schüttelte Wire seinen Kopf und verlor den Glauben an seinen besten Freund, den er eigentlich schon seit längerem nicht mehr vorfinden konnte.

"..Wenn das dein einzigstes Problem ist, du Ober-Nudel, dann kann ich dich beruhigen.", schaute er seinen grauhäutigen Gegenüber ernst an und hielt dann zwei seiner Finger nacheinander in die Luft,

"..1. Wirst du das sowieso, da niemand einen Wurm in den Mund nehmen will, der zwischen zwei fauligen Äpfeln hängt.. und 2. Schiebst du jetzt gefälligst deinen ranzigen Allerwertesten ins Wasser..", wurde seine Stimme leise-bedrohlich, seine aufblitzenden Augen tödlich, während er sicheren Schrittes Absätze-klackernd auf seinen Gegenüber zuging, was den Zombie dazu brachte, einen Schritt nach hinten zu machen, nur um gegen die geflieste Wand zu stoßen,

".. Sonst kümmere ich mich persönlich darum und drücke dich mit einem meiner Stiefel in die Wanne, weil ich mich weigere, auch nur einen deiner dreckigen Fetzen, die dein klebriges Äußeres bedecken, mit einem meiner Finger-Spitzen anzufassen!"

Lange brauchte der grauhäutige Kid-Pirat nicht, um zu überlegen, keine einzige Sekunde zögerte er und handelte sofort.

`PLATSCH`

`TSCHhhhh`

Mitsamt seiner Kleidung landete Heat in der schaumigen Flüssigkeit, verteilte diese durch die ungehaltene Wucht, die seinen weiten Sprung begleitete, großflächig auf dem Boden und tauchte schließlich in der schaumigen Masse unter.

Sein erhitzter Körper, der stets eine unmöglich hohe Temperatur aufwies, kühlte sich mit einem mal völlig ab, weshalb eine leichte Rauch-Wolke seinen Akt untermalte.

Der großgewachsene Kid-Pirat seufzte erneut ungläubig auf, ehe er in Richtung der Tür ging.

"..Und komm` da erst wieder raus, wenn der ganze Dreck abgefallen ist!", schlug er die Tür hinter sich zu und ließ seinen schmollenden besten Freund allein.

Heat hatte sich soweit im Wasser niedergelassen, dass er bis zu seiner Nasen-Spitze in der warmen Flüssigkeit eintauchte. Mit seinem Mund blies er einzelne kleine Blasen auf, die sich an der Oberfläche abzeichneten, seine Augenbrauen waren zusammengezogen und sein Blick glich dem eines dümmlich dreinblickenden Faltenhundes.

"..*blubb*.. ablubb ich`s blubbs do` blerst blubbstern geblubbet...* blubb*.. ", seufzte er nuschelnd und erinnerte sich an die gestrige Tortur, durch die ihn sein Kumpel bereits geschickt hatte, ehe sein Kopf langsam immer weiter in das Wasser sank, bis nur noch einzelne blaue Rasta-Locken an der Oberfläche trieben.

~*~

Eustass Captain Kid übernahm in diesem Augenblick die Aufgabe seines Schiffs-Mechanikers, hielt einen Schrauben-Schlüssel in der Hand, den er zwischen seinen Fingern rotieren ließ und betrachtete sich kritisch die Gerätschaft, vor der er stand.

Viele einzelne schmale Rohre waren an dem großen Wasser-Boiler angebracht, der die Räumlichkeiten seines Schiffes mit der benötigten Flüssigkeit versorgte.

Der rothaarige Kapitän hat jede einzelne der Leitungen überprüft, fand den Fehler aber bisher nicht und selbst das mehrmalige Treten, gegen die Apparatur, brachte nicht das gewünschte Ergebnis.

"Fuck! So `ne verdammte Scheiße!!", fluchte er knurrend und hämmerte ungehalten mit dem Werkzeug gegen die Röhren, "Funktionier` endlich, verfluchtes Drecks-Teil!"

`Kling` `Kling` `Kling`

Seine Schläge wurden immer schneller und schneller, das metallische Werkzeug hinterließ einige Dellen in den Leitungen, was den wütenden Kapitän in diesem Moment weniger interessierte, da er das Rohr, welches zu seiner eigenen Kajüte führte, bewusst außen vor ließ.

Nachdem so ziemlich jede Rohrleitung verbogen und schief war, legte der aufbrausende Rothaarige eine Verschnauf-Pause ein und fuhr sich einmal durch seine Haare, während er der Maschine einen bedrohlich-knurrenden Blick zuwarf.

Natürlich hatte der Kapitän der Kid-Piraten reichlich Ahnung von den Arbeitsbereichen der Mechanik und auch von Montage-Arbeiten, doch verzichtete er in diesem Moment bewusst auf eine fachgerechte Vorgehens-Weise und verlieh lieber seiner Laune Ausdruck. Schließlich war er Eustass Captain Kid und dieser ließ sich selbst von einem leblosen Gerät nicht einschüchtern.

Es dauerte nicht lange, da hatte er neue Kräfte gesammelt und schlug unbeherrscht, mit seiner geballten Faust, auf die kleine runde Anzeige, in der sich eine Anzeige-Nadel befand, die unkontrolliert hin und her zuckte.

`BAMM`

Die Scheibe der Anzeige zerbrach, gab unter den harten Knöcheln nach und wurde fest gegen die metallische Oberfläche des Boilers gedrückt.

Eine große Delle formte sich unter der Faust, die nicht zurückschnellen wollte, sondern stattdessen weiter gegen das Metall drückte, während die kleinen Scherben und die zersprungene Nadel in alle Richtungen flogen.

Der fixierende Blick des rothaarigen Kapitäns hing an der quietschen-zischenden Apparatur, die alsbald ihr Leben lassen sollte..

..Doch wendete er seinen Blick kurzzeitig von ihr ab. Seine Faust weiterhin gegen die Oberfläche pressend, drehte er seinen Kopf in Richtung Tür und warf seinem Crew-Mitglied, welches soeben den Raum betreten hatte, einen genervten Blick über die Schultern zu.

"..Käpt`n, dürfte ich fragen; Was genau du hier tust?", warf der blinzelnde Wire seinem Kapitän einen fragenden Blick zu, ehe dieser zu der funkenden Gerätschaft wanderte, "..Ich denke nicht, dass..-"

Der Kid-Pirat kam nicht dazu, seine Worte zu beenden, da genau in dem Augenblick, als er einige Schritte auf seinen Befehlshaber zugehen wollte, das geschah, was vorauszusehen war...

`Ziiiischhh`

...

`BOOM`

`PLATSCH`

Beiden wurden sie über und über mit Wasser überflutet, etliche Schrauben, sowie andere metallische Kleinteile wurden durch die Gegend geschleudert.

Der Rothaarige, dessen sonst so prachtvoll empor stehende Haar-Pracht nun in seinem Gesicht hing und dort haftete, wie frisch gekochte Spaghetti, stand am nächsten an dem Unfall-Ort, sodass dieser eine übergroße Ladung des Wasser-Schwalls abbekam.

Seinen Mart hatte es ebenso schlecht getroffen, wenn nicht noch schlimmer, da dieser neben der Flüssigkeit auch noch den `Verursacher´ des Ganzen ins Gesicht geschleudert bekam, der der eindeutige Hinweis auf den Schuldigen war.

Angewiedert verzog er sein Gesicht, während er mit seinen Fingerspitzen den klebrigen Stoff von seinen Zügen entfernte.

Schnell und völlig angeekelt warf der Kid-Pirat die nasse Socke in die nächste Ecke, die wohl in einem der Rohre gesteckt haben musste und dessen Gummi-Zug einen lachenden gelben Jolly, sowie ein eingenähtes `S` zierte..

..Ehe er sich die Ohren zuhielt, in Gedanken die fünf runterzählte und schnellen Schrittes auf die Tür des Maschinen-Raumes zusteuerte.

"ICH. BRING`. IHN. UM!!! Verfickt nochmal; Nicht einmal, nicht zweimal, SONDERN..-"

`Platsch`

..Der unbekannte Kid-Pirat, der wohl in diesem Augenblick unwillkürlich auf die Spühlung einer der Toiletten gedrückt hatte und damit eines der abgebrochenen Rohre erweckte..

..hatte soeben sein Schicksal besiegelt...

~*~

Das laute Gebrüll war selbst in der Kapitäns-Kajüte des gelben U-Bootes zu vernehmen, in der sich der Kapitän der Heart-Piraten derzeit aufhielt.

Ein amüsiertes Schmunzeln war auf seinen Zügen zu erkennen, während er seine neue Errungenschaft auf seinem großen Schreibtisch abstellte, an den er sich anschließend setzte.

Kurz dachte er an die gestrigen Ereignisse, erinnerte sich daran, dass ein Gespräch mit einem seiner Männer noch im Raum stand und griff dann nach dem Hörer der Teleschnecke, die vor ihm stand.

Routiniert fuhren die tattoowierten Finger über die Wahl-Tasten und wählten die Nummer des gewünschten Gesprächspartners. Der junge Chirurg lehnte sich lässig in die Stuhl-Lehne, hielt ebenso locker den Hörer vor seinen Mund und wartete auf das Freizeichen, welches alsbald auch erklang.

`Gatcha`

Die Stimme des Kapitäns war ruhig und bestimmend, seine Lippen verformten sich während dem Sprechen zu einem sadistischen Schmunzeln. Sein Befehl war ausdrücklich und erlaubten keinerlei Widerworte.

"Sei` doch so gut und schicke Shachi zu mir."

Trotz der höflichen Wort-Wahl, konnte man keinerlei Emotionen aus den Worten raushören. Sie waren kalt und dunkel, ebenso wie das Silber der aufblitzenden Augen, die sich auf einen unbestimmten Punkt an der Wand fixierten.

Schweigend wartete der Kapitän auf die Bestätigung seines Marts, während er sich eine geeignete Strafe für sein ungehorsames Crew-Mitglied überlegte und seine Mundwinkel dabei weiter in die Höhe schossen.

"Aye, Käpt`n. Er wird gleich bei dir sein."

Für einen Augenblick waren am anderen Ende der Leitung leise Proteste, sowie jammernde Worte wie: `Neien! Peng, das kannst du nicht tun! ..*schnief* ..Ist ja gut...`, gedämmt zu hören, was der junge Chirurg aber gewissentlich ignorierte und den Hörer mit einer lockeren Handbewegung wieder auf der Schnecke ablegte.

Lässig stützte er seine Arme auf dem Holz vor sich ab und faltete geduldig seine Hände zusammen. Das sadistische Funkeln verließ niemals seine düsteren Züge, die manch einem Heart-Piraten bis auf`s Mark erschüttern konnten.

Es vergingen haargenau zehn Minuten, ehe das leise-zögerliche Klopfen, gegen die Kajüten-Tür, erklang.

`Klopf``Klopf`

Ohne aufzuschauen, mit einem einfachen `Tritt ein.`, forderte der Kapitän seinen Gast auf, den Raum zu betreten.

Die Tür öffnete sich langsam.. sehr langsam, begleitet von einem leisen Quietschen, ebenso zurückhaltend schritt der Schuldige schließlich in die Kapitäns-Kajüte.

Shachi war kreidebleich, hielt in einer Hand klammernd seine Ballon-Mütze, die er zuvor ausgezogen hatte und nun fest gegen seine Brust drückte. Sein Kopf war gesenkt, seine Augen blickten auf den Boden, während er vor seinen Kapitän trat.

"..Law- ..Käpt`n, ich..-", versuchte er sich nuschelnd zu rechtfertigen, biss sich dabei auf die Unterlippe und wurde durch den scharfen Ton seines Befehls-Habers unterbrochen.

"Deine Vergehen?", fragte dieser bestimmend, fixierte weiterhin die Wand vor sich und wartete auf die geforderte Antwort.

"..Befehls-Verweigerung.. ..Diebstahl.. ..und Handeln ohne Erlaubnis.", zählte der Mart auf, mied den Blick zu seinem Kapitän und drückte seine Mütze etwas fester zusammen.

"..Und?", glitten nun die kalten silbernen Augen in Richtung Shachis, welcher erneut sichtbar zusammenzuckte.

"..Und ich hab` wieder Chaos gestiftet...", gab er schuldbewusst zu, linste flüchtig über die gefärbten Gläser seiner Brille und hielt dem eindringlichen Blick stand,"Es tut mir leid! Wirklich! Ganz ehrlich, ich bereue es! ..Naja, ein wenig.. aber ich tu`s!"

Ein kurzes Schweigen erfüllte den Raum. Der Kapitän der Heart-Piraten drehte sich zu seinem Mart um, überschlug locker seine Beine übereinander und bettete seinen Kopf auf seiner Hand-Fläche. Musternd wanderten seine Augen über die Figur, die vor ihm stand, ehe er seine Stimme erneut erhob.

"Ich nehme deine Entschuldigung an.", sprach er ruhig, weswegen Shachi schon einen Luft-Sprung machen wollte..

..doch hatte er nicht mit den folgenden Worten gerechnet, die sein Herz zum Zerbrechen brachten.

"..Wie du weißt, tue ich das nicht gerne..", war der erste Satz, der den Mart dazu brachte, schwer zu schlucken und seine benässten Augen zusammenzukneifen, da er wusste, was nun folgen würde,

"..Aber du wirst die Unordnung, die du in der Bar der Kid-Piraten hinterlassen hast, vollständig beseitigen.."

Eine kurze Pause folgte, die für den orangehaarigen Heart-Piraten wie eine Ewigkeit erschien. An dem Unteron, der den Befehl untermalten, konnte er erkennen, dass dies längst nicht das schlimmste war und sein Kapitän die letzten, entscheidenden Worte bewusst hinauszögerte.. ehe sie schließlich ausgesprochen wurden.

"..Zudem werde ich deinen Blutzucker-Spiegel, der übrigens in letzter Zeit ein ungesunden Übermaß angenommen hat, auf das genaueste kontrollieren. Das bedeutet; dass du für die nächsten fünf Tage auf jegliche Süß-Speise, sowie sämtliche süßliche Getränke, verzichten wirst."

`Klirr`

Nicht hörbar, dafür aber deutlich in den verstörten Gesichts-Zügen sichtbar, zerbrach das dünne Glas-Haus, welches die Tränen des Marts zurückgehalten hatte.

Unterwürfig warf sich Shachi bettelnd auf die Knie, doch auch dies konnte nichts an der eisernen Entscheidung des Kapitäns ändern. Auch nicht die bittenden Hunde-Augen, die den Schwarzhaarigen für einen kurzen Moment an seinem Entschluss zweifeln ließen..

..und ihn dazu brachten, mit dem Gedanken zu spielen, die aufgetragene Strafe um einige Tage zu verkürzen...

~*~

Am Nachmittag gingen die Mitglieder beider Crews ihren Arbeiten nach.

In der Bar der Kid-Piraten waren drei fleißige Piraten am Werk, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Ordnung in der Räumlichkeit wieder herzustellen.

Penguin hatte Mitleid mit seinem besten Freund, munterte ihn zwischenzeitlich etwas auf, hatte sich zwei Müll-Beutel unter die Arme geklemmt und half ihm schließlich bei den Aufräum-Arbeiten.

Heat hatte aus purer Langeweile heraus seinem aufgedrehten Freund seine Hilfe angeboten und `kümmerte` sich um den befleckten Boden, über den er, mit dem Gesicht voraus, kroch. Seine Kleidung, sowie er selbst wurde erneut verunreinigt, weswegen der aufwendige Hygiene-Akt seines besten Freundes gänzlich seine Wirkung verlor.

Shachi hingegen schlitterte auf zwei Bürsten, die er an seinen Füßen festgebunden hatte, durch den Raum und sammelte nebenbei das zerbrochene Geschirr ein, das er durch die ermahnenden Worte seines Zimmer-Genossen ausschließlich mit gepolsterten Handschuhen anfassen durfte.

Im Machinen-Raum waren Killer und Wire am Werk. Sie machten sich an die Reparaturen der, dank ihres aufbrausenden Kapitäns, völlständig zerstörten Vorrichtung.

Beide zeigten wenig Begeisterung für ihre Arbeit, verrichteten sie dennoch mit einem dauerhaften Seufzen und gaben dem Zombie und seinem ´schlechten Einfluss` die Schuld dafür, der ihrem Crew-Mitglied desöfteren bereits Flausen, in Form von Ideen für Streiche, in den Kopf gesetzt hatte.

Insgeheim waren sie schadenfroh und freuten sich darüber, dass nicht sie es waren, die die komplette Bar wieder aufbauen mussten.

Der Kapitän der Kid Piraten hatte es sich mit einer Flasche Rum in seiner Werk-Statt bequem gemacht. Vor ihm lagen einige Einzelteile, die er alsbald zu einer Konstruktion zusammenfügen sollte.

Sein Blick war hoch-konzentriert, seine Bewegungen geschickt und erfahren und auch, wenn er es selbst niemals zugeben würde, bereitete ihm seine Beschäftigung reichlich Vergnügen.

Der junge Chirurg fand später seinen verschollenen tierischen Vizen, der ihm förmlich um den Hals fiel, als er die Tür zu seinem Forschungs-Zimmer öffnete.

Er war sehr überrascht darüber und war im ersten Moment wie versteinert, ehe sich seine Arme wie von selbst um seinen felligen besten Freund legten.

Bepo vergoss unzählige Tränen und dankte seinem Retter mit dutzenden Danksagungen und Entschuldigungen, die er selbst noch am späteren Abend, sowie in der Nacht, wiederholte.

~*~

Und so verging auch dieser Tag.

Es war kein besonderer, sowie der vorherige, doch dachten viele noch an das prägende Ereignis, welches noch lange in ihrem Gedächtnis blieb.

Jeder von ihnen hatte den 24. Dezember in vollen Zügen genossen und bereute keine Sekunde, die er mit seinen Freunden und seiner Familie verbracht hatte.

Letztlich waren alle Spuren, die an das Geschehen erinnerten, beseitigt worden..

..Alle..? ..Nein, nicht ganz...

Neben dem Foto, welches von der Feier aufgenommen wurde und nun eingerahmt an einem Ehren-Platz in dem Gruppen-Raum der Heart-Piraten hing, blieb eine ganz besondere Erinnerung..

..Es war der ungewöhnliche Baum, den der orangehaarige Mart behalten wollte und der deswegen in dem Doppel-Zimmer des gelben U-Bootes aufgestellt wurde, sowie die hoch geschätzten Geschenke, die jeder an seinem ganz persönlichen Ort aufbewahrte.