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Vini - Der Weg der Sklavin

Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Diejenigen, die William - ein Leben für eine Leben - gelesen haben werde Vini wieder erkennen. Doch Vini hat sich im Laufe der Geschichte zu einem so großen Kapitel entwickelt, dass sie eine eigene Geschichte verdient. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Text den Darla für Liam singt ist von Batomae aus dem Lied "Unvergleichlich". An dem Lied habe ich natürlich keine Rechte Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe zu diesem Kapitel ein bisschen die Terminator 2 geklaut....aber nur ein kleines bisschen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oz zitiert das Lied: "Kinder (Sind so kleine Hände) von Bettina Wegner, an dem ich keine rechte habe. Ansonsten ist wieder ein keines bisschen Terminator 2 dabei. Auch daran habe ich keine Rechte. Komplett anzeigen

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Vini - Das Recht auf eine eigene Story

Darla ist ein Mädchen auf dem Weg zur Frau in einer Zeit, in der es für Frauen eigentlich nur einen Weg gab. Heiraten Kinder bekommen und am Herd stehen und dafür sorgen, dass der Mann etwas zu essen hat. Doch Darla ist das zu wenig, sie weiß noch nicht, was sie will, sie hat nur das Gefühl, dass sie anders ist als alle anderen.

Nach einem Streit mit ihrer Mutter Pat will Darla nur noch von Zuhause weg, ihr ist alles egal und so begleitet sie die Greisin Viktoria nach Irland.

Viktoria ist Vini.

Und Viktory eröffnet Darla eine völlig neue Welt. Eine Welt voll Schmerz und Zweifel, aber auch voll Liebe und immer wieder dem Recht auf den eigene Körper.

Die Reise 1

Die junge Frau hält die Kutsche auf und gibt der Greisin eine Hand damit diese einsteigen kann.

"Grany, willst du wirklich nach Irland? Du kannst mir die Geschichte doch auch hier erzählen."

Die alte Frau lächelt.

"Nein mein Schatz, das kann ich nicht. Es gibt Geschichten die nur an bestimmten Orten erzählt werden können und meine Geschichte gehört dazu."

Sie setzt sich auf das weiche Polster und streicht über den Bezug aus Leder. Allein das Sitzen in der Kutsche macht die Zeit von damals wieder lebendig. Ihre Gedanken wandern zurück zu der Kutschfahrt, die ihr ganzes Leben verändern sollte. Darla, die mit Schwung in die Kutsche steigt beendet die Träumerei.

"Grany es ist verrückt nach Irland zu fahren, nur weil ich mich mit Mum gestritten habe."

"Darla, euer Streit ist nicht der Grund warum wir nach Irland fahren. Der Grund ist, dass ich beschlossen haben dir alle deine Fragen zu beantworten, zumindest sofern ich die Antwort weiß. Du hast mich oft nach früher gefragt und nach meiner Familie und wie es kommt, dass eine Irin in der Nähe von London wohnt."

Darla unterbricht aufgeregt.

"Du hast mir immer gesagt, dass ich es erfahre wenn ich volljährig werde, doch bis dahin sind es noch fast 2 Jahre. Warum jetzt?"

Die alte Frau legt ihre Hände über dem Stock zusammen.

"Weil ich weiß worum es in dem Streit zwischen dir und deiner Mutter geht."

Wie immer, wen Darla wütend ist spricht sie von ihrer Familie als wären sie einfach nur Bekannte.

"Pat versteht mich nicht. Sie ist so verbissen und blind für meine Probleme."

"Ich will nicht über Pat reden, sondern dir deine Frage beantworten, die zwischen dir und ihr steht.“

Darla legt den Kopf schief und sieht die alte Frau, die sie als Grany bezeichnet lange an.

"Welche Frage?"

"Du fragst dich grade, ob du alleine bist mit dem was du fühlst. Und die Antwort darauf ist ein eindeutiges 'Nein'. Es gibt zu jedem Menschen einen passenden Menschen. Es gibt für alle deine Wünsche und Phantasien Menschen die diese mit dir teilen."

"Grany, wie meinst du das?"

"Deine Mutter hat dem Leben, das deine Oma Willow geführt hat den Rücken zugewendet um euch davor zu beschützen, doch ich glaube das ich in dir etwas von dem sehe was Willow ausgemacht hat."

"Du sprichst in Rätseln, ich verstehe dich nicht."

Die alte Frau atmet tief durch.

"Ich wurde von meiner Mutter rausgeworfen als ich 15 war, weil ich mit einem Lederhalsband um den Hals von meiner Herrin nach Hause kam."

Es scheint als würde die Zeit in der Kutsche stehen bleiben während sie durch die Vororte von London in Richtung Irland fährt.

"Ich liebte diese Frau über alles und sie lehrte mich einer Frau Lust zu geben und sie gab mir das Gefühl, dass es richtig ist von einer Frau Lust gespendet zu bekommen."

Darla sieht sie mit großen Augen an.

"Du bist les...? Du warst mit einer Frau im Bett?"

"Ja, ich bin lesbisch, und ja ich war mit einer Frau im Bett und nicht nur dort. Ich habe dich beobachtet und ich glaube, dass du versuchst deine Gefühle für die kleine Blonde, die dich so oft besuchen kommt vor Pat zu verstecken. "

Darla blickt auf den Boden der Kutsche.

"Es ist falsch, ich habe Mum über die Art von Frauen reden gehört. Weiß sie das von dir?"

"Ja, deshalb wollte sie auch nicht, dass du mich nach Irland begleitest. Sie hat Angst vor dem was ich dir erzählen werde."

"Woher weiß sie es und wovor hat Mum solche Angst?"

"Ich war ihr Kindermädchen und ich war Willows Lustsklavin über viele Jahre."

"Stopp, du warst was? Lustsklavin? Wie? Willow ist doch mit Oz verheiratet. Was hast du gemacht für sie, für Oma? Und wie kam es dazu? Mum erzählt von ihrem Kindermädchen immer mal, doch sie hat nie gesagt, dass du es bist. Das kann nicht. Vini war ihr Kindermädchen."

Die alte Frau hebt die Hände.

"Nicht alles auf einmal. Ich bin Viktoria und Vini ist die Kurzform, die ich gewählt habe als ich nicht wollte, dass jemand weiß wer ich bin."

"Du bist Vini?"

"Ja, ich bin Vini, oder ich war Vini, heute bin ich eher Viktoria oder Grany, doch damals war ich Vini. Vielleicht ist das ein guter Anfang für die Geschichte, die ich dir erzählen will. Ich beginne einfach damit."

Darla streichelt der alten Frau über die runzlige Haut an der Hand.

"Ich würde deine Geschichte gerne hören.“

"Ich sagte das erste Mal "Vini" als mich Kenny fragte, wie ich heiße. "

Vergangenheit - wie ich Vini wurde

Kenny hatte mich gefunden in einer Gasse hinter einem billigen Gasthaus, mein Kleid war zerrissen und ich war in den Dreck gefallen. Ihr war das alles egal sie hat mich gestützt und zu sich nach Hause gefahren, sie hat mich so dreckig und verwirrt wie ich war, in ihr sauberes Bett gelegt und mich schlafen lassen.

Ich wurde davon wach, dass sie meine Hand streichelte und sagte.

"Ich bin Kenny und du bist in meinem Haus in Sicherheit. Wie soll ich dich ansprechen?"

Sie fragte nicht nach meinem Namen, sondern wie ich angesprochen werden wollte, damit gab sie mir die Freiheit einen anderen Namen zu nennen ohne zu lügen. Ich sagte. „Vini"

Damit war 'Vini ' über viele Jahre mein Name.

Dann stürmte ein Mann ins Zimmer und ich bekam Panik. Ich hörte sich reden, doch es erreichte mich nicht.
 

"Kenny, was ist los, ich habe mir Sorgen um dich gemacht."

"Oh Djoser entschuldige bitte, aber ich konnte gestern nicht mehr zurück kommen. Ich wollte erst sicher sein, dass es ihr besser geht."

"Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt, wer ist sie?"

"Ich habe sie gestern gefunden. Ich war noch bei Harmony und auf dem Rückweg sah ich aus der Gasse eine dunkle Gestalt wegrennen. Ich dachte mir schon, dass es nicht Gutes bedeutet und so war es auch, ich fand sie."

"Du bist alleine nachts mit der offenen Kutsche unterwegs und hast dann auch noch an der Gasse hinter dem Wirtshaus angehalten, Kenny du bist ziemlich leichtsinnig."

"Ach Djoser, deine Sorge rührt mich, aber es gibt jetzt wichtigeres, und zwar sie."

"Ich glaube Liam wäre enttäuscht wenn du nicht kommen würdest, aber wenn ich ihm erzähle warum wird er Verständnis haben. Doch ich muss mit Penn zurück. Ich weiß, was er vorhat und dabei kann und will ich ihn nicht alleine lassen."

"Geh nur ich bleibe bei Vini, wenn es ihr besser geht komme ich heute Abend noch nach."

"Vini?"

"Ihr Name ist Vini."

Der Fremde, den sie Djoser nannte machte dem zweiten Mann das Zeichen ihm zu folgen und gemeinsam sind sie wieder weg geritten. Kennedy streichelte weiter über meine Hand auf dem Laken. Sie hat wohl gemerkt, dass ich mich ziemlich angespannt haben als Djoser ohne Anmeldung und Vorwarnung ins Zimmer kam und dann auch noch von einem Sklaven begleitet wurde, der zum Glück in der Türe stehen blieb, nur langsam ließ meine Anspannung wieder nach. Ich drehte mich zu ihr um meine Augen waren nass, doch ich konnte nicht eine Träne vergießen.

"Vini, das war Djoser, mein Mann. Er wird dir nicht tun. Versprochen."

"Wie kannst du das Wissen? Du drehst dich um und - er ist ein Mann."

"Er ist nicht einfach nur ein Mann, er ist mein Mann und ich weiß es. Ruh dich aus. Wenn es dir nachher besser geht möchte ich mit dir zum Anwesen der Dexters fahren. Liam feiert und wäre sehr enttäuscht, wenn ich nicht auch kommen würde."

Ich war voller Wut auf die Welt und lies es Kenny hören.

"Ja, der Mann ruft und du kommst. Kommst zu ihm - kommst für ihn."

"Vini, so ist es nicht, jetzt schlaf."

Sie ging ohne auf meine Provokation einzugehen und ließ mich in ihrem Bett schlafen. Als ich aufwachte hörte ich das Prasseln des Feuers im Kamin. Ich stellte mich ans Feuer und starrte in die Flammen. Ich trug immer noch den zerrissenen Fetzen von einem Kleid, in dem sie mich gefunden hat. Kenny hatte mich einfach so in ihr Bett gelegt, wie sie mich gefunden hatte. Ich war völlig verstört, die Freundlichkeit von Kenny machte mir Angst. Deshalb riss ich mir den Rest des Kleides vom Leib.

"Willst du dir nicht ansehen, was du dir in dein Bett geholt hast? Willst du dir nicht deine Bezahlung für meine Rettung nehmen? Soll ich dir einen lecken, bis du kommst oder gibst du mich an deinen Ehemann wenn du nicht zu ihm willst."

"Vini, ich brauche deinen Körper nicht als Bezahlung, doch ich biete dir ein Bad an."

"Ach du magst es also wenn deine Mädchen gut riechen. Dann werde ich mich mal sauber machen."

Das Wasser über dem Feuer war heiß und so konnte ich sogar warm baden. Kenny gab mir ein Handtuch und eines ihrer Kleider, das war mir zwar zu groß, aber besser, als das was ich anhatte. Doch ich kam ohne Kleid aus dem Bad. Provokativ stellte ich mich vor Kenny. Ich drehte mich und gab ihr die Gelegenheit um sich meinen Körper genauer zu betrachten. Mein Körper erzählte ihr meine Geschichte. Die körperlichen Verletzungen schienen sie nicht zu wundern. Würgemale am Hals ein blaues Auge, mehrere geprellte Rippen, die Lippe eingerissen. Ich weiß nicht woran, aber sie hat es gesehen, wahrscheinlichen, weil ich nicht die erste Frau war, die sie gesehen hat. Sie hat mir angeboten meine Wunden zu pflegen.

"Deine Verletzungen sind nicht tödlich, aber schmerzhaft. Ich habe hier etwas, dass die hilft. Eine Salbe, sie kühlt und hilft gegen das Rotwerden der offenen Wunden."

"Betatsch mich ruhig, du brauchst nicht freundlich zu tun."

Ich nahm die Arme hinter den Kopf und präsentierte mich, ich drehte mich vor Kenny langsam um. Die wusste sich wohl nicht anders zu helfen, als einfach aufzustehen und die Wunden zu verarzten. Sie war fast fertig als ich mich bückte und mit den Händen meine Pobacken spreizt. Kenny nahm ein wenig von der Salbe und verrieb es an meiner Rosette. Sie führt ihren Finger nur bis an den Eingang und achtet sehr penibel darauf auch nicht ansatzweise in mich einzudringen. Dann hielt sie mir wieder ihr Kleid hin und ich zog es an. Es war ein einfaches Kleid, wie Kenny er ganz oft im Haus trug und es war auch zu groß, doch mit dem Kleid kam ein bisschen Normalität in mein Verhalten, der Frau die mich einfach so aufgenommen hatte gegenüber. Sie blieb ganz ruhig und sachlich.

"Vini, ich werde jetzt zum Anwesen der Dexters fahren, du kannst mitkommen oder ich setzte dich, wo auch immer du willst in der Stadt ab. Es ist deine Entscheidung, aber du musst dich entscheiden. Liam feiert und ich werde mich nicht wirklich um dich kümmern könne, aber du bekommst ein trockenes Bett und etwas zum Essen. Oder ich bringe dich nach Hause."

"Ich habe kein zuhause - mehr. Kann ich mitkommen?"

"Ja ich spanne an dann geht es los. Brauchst du noch etwas anderes zum Anziehen? Socken Schuhe, eine Jacke?"

"Ein Tuch für um die Schultern wäre gut, oder eine Jacke, etwas gegen die Kälte."

Kenn gab mir eine von ihren Jacken und löscht den Kamin. Dann machten wir uns schweigend auf den Weg zum Anwesen der Dexters. Ich bekam ein eigenes Bett bei den anderen Bediensteten zugeteilt, das war mehr als ich erhofft hatte, doch es half mir nicht. Vielmehr vergrößerte es meine Wut. Ich war wütend auf mich, auf den Mann aus der Gasse, auf Kenny, Djoser und die Dexters. Eigentlich auf die ganze Welt. Ich ließ alle meine Wut spüren und war unfreundlich zu jedem, der sich mir näherte."

 

Darla, die die ganze Zeit über schweigend zugehört hatte sieht die alte Frau an und kann sich nicht vorstellen, dass dieses Mal ein junges zorniges Mädchen war.

"Grany, wurde Vini vergewaltigt?"

"Das ließ ich lange Zeit alle glauben, weil es sich für mich so angefühlt hat. Es hat sehr lange gedauert, bis ich die Wahrheit erzählen konnte. "

"Warum warst du denn so wütend, Kenny war doch nett zu dir?"

"Ja, das war sie, aber genau das war das Problem.“

Darla streichelt über die runzligen Hände.

"Das verstehe ich nicht.“

Vergangenheit - Vini vs. Faith

Darla drängt ihre Grany.

"Wie geht es weiter?"

"Die Dexters waren eine der wenigen reichen Familien in Irland, allein schon dafür habe ich sie gehasst, bevor ich sie kannte. Ich fuhr mit Kenny zu einem Fest und dadurch hatte ich nichts zu tun und viel Zeit zum Nachdenken. Das führte jedoch dazu, dass ich immer wütender wurde und Hass auf die ganze Welt entwickelt. Als Kenny kam um nach mir zu sehen habe ich versucht sie zu provozieren, in dem ich mich schlafend stellte, doch sie ließ sich nicht provozieren, auch nicht am zweiten Abend als ich es mit einer Frage versuchte.

"Was ist los, kommst du zu mir, wenn alle anderen es nicht mitbekommen?"

"Ich wollte sehen ob es dir gut geht."

"Da, sieh es dir an. Du kannst auch reinfassen."

Ich hatte mir das Laken weggezogen, unbekleidet lag ich im Bett und habe ein Bein angehoben um Kenny mit meiner Nacktheit zu schockieren.

"Lass es gut sein. Ich will dich nicht betatschen, wie du es nennst."

"Ich bin dir also nicht gut genug. Du treibst es lieber mit der Herrin des Hauses und der Hexe. Hattet ihr einen dreier oder nacheinander."

"Das muss ich mir nicht anhören. Ich wollte nur sehen, ob du etwas brauchst."

Kennedy ließ mich allein und ich konnte in ihrem Gesicht sehen, dass sie an der Sinnhaftigkeit meiner 'Rettung' zweifelte. Doch sie ließ sich auch nicht wirklich reizen. Dafür habe ich in Faith, einer Bediensteten eine würdige Gegnerin gefunden. Am nächsten Morgen, als die meisten Gäste abgereist waren wollte sie die Wäsche machen doch ich lag noch im Bett und suchte nach Streit. Den fand ich auch und sah dabei das erste Mal den Mann, der mein Leben völlig veränderte.

Es fing damit an, dass Faith mich aufforderte.

"Du kannst ruhig mit anpacken, dass schadet dir nicht."

"Lass mich in Ruhe. Ich will sterben."

"Aber nicht in diesem Bett und nicht auf einem der guten Laken. Geh in eine Ecke und verreck dort."

"Du verdammtes Weib lass mich in Ruhe."

"Nein, nur weil du ein scheiß Tag hattest brauchst du nicht so rum zu zicken."

"Ich hatte keinen Scheiß Tag ich … ach halt doch einfach die Fresse und verpiss dich."

Doch Faith ging nicht sondern hat das Laken weggezogen und ich lag auf dem blanken Stroh.

"Gib mir das Laken wieder."

"Steh auf und wasch dich, dein Laken kannst du auch gleich sauber machen."

"Nimm doch dein Scheißlaken und steck es dir in deine nasse Möse."

"Nur weil du zwanzig verschiedene Begriffe für Weiblichkeit kennst bist du noch lange nicht gebildet."

"Sklavenweib halte deine Schnauze, sonst stopfe ich sie dir."

Dann rannte Faith wutschnaubend aus der Baracke, sie sah, dass es besser wäre dem Hausherrn aus dem Weg zu gehen, macht einen tiefen Knicks und fragte ihn ob sie weiter die Wäsche machen kann oder ob er andere Aufgaben für sie hat. Er antwortet nur mechanisch und gab ihr die Erlaubnis weiter zu machen. Ich folgte Faith und sah einen Mann am Gatter stehen und einem Diener beim Bewegen eines Pferdes zusehen. Es war mir egal, dass ich nackt war und Faiths 'der Mister' ignoriert ich. Ich sah noch einmal zu ihm und erkannte, dass zu seinen Füßen ein nackter Sklave auf Knien schlief. Es war für mich ein Bild des Friedens und ich sah das Vertrauen des Sklaven. Da wusste ich, dass ich diesen Mann wollte. Ich wollte mich so beschützt und sicher fühlen wie der Sklave zu seinen Füßen. Ich hatte endlich ein Ziel. Ich ging mich waschen und machte mich daran mich dem Mann anzubieten. Am nächsten Morgen wollte ich meinen Plan in die Tat umsetzen und ging ins Herrenhaus zum Baden dort traf ich wieder auf Faith. Ich befahl ihr mir warmes Wasser zu holen. Das war der Ausgangspunkt für den nächsten Streit.

 

"Ich bin nicht deine Sklavin, du kannst dir dein Badewasser selbst holen."

"Warum sollte ich das. Ich bin schließlich verletzt."

"Du bist nicht verletzt, du hast ein paar blaue Flecken. Weichei."

"Für den Sklaven hast du auch das Bad bereitet. Also mach es für mich auch."

Faith hat mir einen Eimer warmes Wasser über den Kopf geschüttet und dabei gekeift.

"Bitte MyLaydy ich hoffe das Bad war zu eurer Zufriedenheit."

"Verdammtes Sklavenweib ich steck dir die Seife in deine Grotte, dann hast du die nächste Zeit sauberen Sex."

Unser Streit wurde von einer Stimme wie einem Donnergrollen unterbrochen. Es war eines der wenigen male in denen ich die ganze Macht und Autorität von ihm, von Liam Dexter, dem Herrn des Hauses gespürt habe. Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.

"Faith, Vini raus aus meinem Haus. Sofort. In die Scheune. Und kein Wort mehr."

Faith erkannte sofort, dass sie zu weit gegangen war und huscht an Ihrem Mister vorbei. Ich folgte ihr und wollte mich entschuldigen. Doch sein 'kein Wort' in Verbindung mit dem Zeigefinger der aus der Tür wies ließ sogar mich den Mund schließen. Ich folgte Faith und hinterließ überall kleine Pfützen.

In der Scheune sah ich mich um, während er langsam mit dem Sklaven an seiner Seite in die Scheune kam. Mein Blick fiel auf einen Pfosten mit Handeisen und mein Magen zog sich vor Angst zusammen. Ich fing an zu zittern, und zwar nicht nur wegen dem nassen Kleid mit dem sie in der Scheune stand. Faith war völlig am Ende, als sie den Herrn des Hauses mit dem humpelnden Sklaven auf uns zukommen sah und meine Angst vor ihm und der Strafe wuchs. Anscheinend hatte auch Faith Angst, den noch bevor Liam Dexter ansetzen konnte die Strafe zu verkünden ging sie auf ihre Knie, mit geschlossen Knien und tief gesenktem Kopf sagt sie.

"Ich schäme mich für mein Verhalten Mister Dexter. Ich bitte darum das Bad reinigen zu dürfen, bevor ich meine gerechte Strafe empfange."

"Geh und mach deine Arbeit, heute Abend nach dem Essen will ich dich im Kaminzimmer sehen."

Faith stand mit einem 'Danke Sir.' auf und ging.

Ich konnte nicht fassen, dass er sie einfach so gehen ließ, andererseits sah ich meine Chancen ihn zu reizen um ihn zu bekommen. Ich zog mir das nasse Kleid mit einem Ruck vom Leib und ging einen Schritt auf Liam zu.

"Was ist? Willst du mich peitschen oder ficken? Oder beides?"

Seine Antwort entsprach überhaupt nicht meinen Erwartungen

"Vini, ich kenne von ihnen nur diesen Rufnamen. Kann ich sie so ansprechen oder wünschen sie eine andere Ansprache?"

"Du kannst auch Schatz oder Geliebte oder Schnuckelchen sagen, das ist mir so was von egal. Und wie soll ich dich nennen? Starker Hengst? Wilder Reiter oder magst du lieber ..."

"Vini, ich dulde in meinem Haus diese Art der Sprache nicht. Sie sind mit Mr. Djoser und seiner Frau mein Gast, deshalb war ich sehr nachsichtig, aber sie werden ihre Ausdrucksweise zügeln solange sie in meinem Haus sind."

"Dann steck ihn mir doch in den Mund, dann nehme ich nicht mehr so schmutzige Worte sondern einen sauberen Schwanz in den Mund."

"Miss Vini, die Entscheidung liegt bei ihnen. Ich gehe jetzt Frühstücken."

Damit drehte er sich um und ließ mich einfach in der Scheune stehen. Ich wusste nicht wohin und war verwirrt als Faith mir ein trockenes Kleid brachte und wieder ging ohne ein Wort über den Streit zu verlieren. Ich zog mich um und kam ins Esszimmer, als die andern mit Frühstück fertig sind.

"Mr. Dexter, Faith hat gesagt, dass ich zu ihnen gehen soll, wenn ich auch frühstücken möchte."

"Vini, wir sind grade fertig, doch sie können in der Küche mit unserem Personal essen."

"Das Angebot nehme ich gerne an."

Ich ging in die Küche und as mit dem Personal. Dann wartete ich auf den Abend, als Faith sich wie angeordnet nach dem Essen im Kaminzimmer einfand waren alle andern schon da und ich stellte mich neben sie. Ich erwartet eine Strafe oder zumindest einen Verweis ... was auch immer, doch mit dem was dann kam hatte ich nicht gerechnet.

Mr. Dexter legte die Fingerspitzen aneinander und sah uns beiden aus seinem Sessel lange an. Dann schien es, als ob er zu einer Entscheidung gekommen wäre.

"Faith, du bist seit deiner Geburt bei uns, und noch nie habe ich dich so respektlos mit einem unserer Gäste reden gehört. Ich weiß, dass du eine Meinung hast und diese auch vertreten kannst. Deine Wortwahl dabei lässt auch manchmal zu wünschen übrig, aber so habe ich dich noch nie erlebt. Kannst du mir das erklären?"

Faith war sichtlich geknickt und stand vor ihrem Hausherrn und ihr fehlten die Worte. Sie stammelte.

"Mr. Dexter, es tut mir so leid. Ich ... Sobald ich sie sehe ... Ich ... hätte ihr sogar warmes Wasser gebracht, aber nur ein Wort und es ging einfach nicht. Bitte, Mr. Dexter, ich will nicht weg. Ich weiß, dass sie von mir enttäuscht seid, aber bitte jagen sie mich nicht vom Hof. Ich verspreche, dass ich mich bessern werde."

"Ich erfüll dir deinen Wunsch, du wirst für drei Monate zu Miss Chase gehen und dort lernen zu jedem Besuch freundlich zu sein."

Faith schluckte, bevor sie antwortete.

"Mr. Dexter, ich werde sie nicht enttäuschen."

"Da bin ich mir sicher. Du darfst jetzt gehen. Du solltest packen und dich verabschieden. Ben wird dich morgen zu Miss Chase bringen. William, du wirst Faith die Reisetruhe bringen und dann zurückkommen."

"Herr."

"Mr. Dexter, Madam Guten Abend."

Faith ging hinaus und der humpelnde Sklave, von dem ich jetzt wusste, dass er William hieß, folgt ihr. Ich bin stehen geblieben und warte darauf, dass auch ich Ärger bekommen würde, doch es geschah nichts dergleichen. Das Gespräch drehte sich um Belanglosigkeiten und ich wurde immer nervöser schließlich fragte Kenny:

"Vini, warum steht du dort und zappelst? Setzt dich oder sag etwas."

Ich nahm meinen Mut zusammen und sprach den Hausherrn direkt an.

"Mr. Dexter, ich warte auf meine Strafe."

"Miss Vini, sie sind Gast in meinem Haus und ich entschuldige mich für das Verhalten von meinem Hausmädchen. Wenn sie es wünschen wird auch Faith sich bei ihnen förmlich entschuldigen."

"Entschuldigen? Ich dachte, dass ich für mein Verhalten ... bestraft würde."

"Miss Vini, ich habe ihnen heute Morgen gesagt, dass ich diese Ausdrucksweise in meinem Haus nicht dulde. Ich entschuldige mich nochmals für das Verhalten von Faith. Es ist ihre Aufgabe jeden meiner Gäste unabhängig von Rang, Stand oder Verhalten respektvoll zu behandeln, das hat sie versäumt und das wird sie in den nächsten drei Monaten wieder lernen."

"Aber ich ..."

Kenny unterbrach mich

"Vini, setzt dich oder geh, wenn du lieber allein sein möchtest."

"Danke, dann gehe ich.“

Ich war völlig durch einander und wusste nicht wo ich hin sollte. Ich verstand die Welt nicht mehr, ein Hausherr entschuldigt sich bei einer ihm unbekannten für das Verhalten seines Hausmädchens. Also ging ich zu Faith um - was auch immer. Faith war die einzige, die ich zumindest ein bisschen kannte und zumindest streiten konnte ich mich mit ihr. Das Verhalten des Hausherrn machte mir Angst und gleichzeitig wuchs mein Wunsch seine Frau zu werden. Als sie vor dem Zimmer des Hausmädchens stand wusste ich plötzlich nicht mehr was ich dort wollte und habe mich umgedreht, als mich die Stimme von Faith aufhielt. Faith stand in der halb offene Tür.

"Ich habe dich auf der Treppe gehört, was willst du hier?"

"Ich weiß nicht wo ich sonst hin soll."

"Ich packe meine Sachen, ich fahre morgen sehr früh. Willst du, dass ich mich förmlich entschuldige? Soll ich rüber kommen, hat er mich rufen lassen?"

"Nein, Mr. Dexter hat sich bei mir entschuldigt."

"Auch das noch. Ich könnte mich in den Hintern beißen. Dabei hat er doch schon genug Sorgen. Nach gestern."

"Faith, darf ich dich was fragen?"

"Was soll das jetzt, seit zwei Tagen machst du hier einen auf verletzte Diva und jetzt so?"

"Ist gut, ich gehe."

"Nein, ich bin nur sauer auf mich selbst. Was wolltest du fragen?"

"Hat er das ernst gemeint? Es klang so - aufrichtig als er sich entschuldigte."

"Ja, er hat sich für mich entschuldigt. Du kannst davon ausgehen, dass es sein voller Ernst war. So ist er eben."

Ich begann mich im Gespräch mit Faith wohl zu fühlen und wollte noch nicht gehen, ich suchte ein unverfängliches Thema und ahnte nicht was ich mit meiner Frage auslöst.

"Was habt ihr denn gestern gefeiert? Es hat nach Spanferkel gerochen. Das muss ja ein tolles Fest gewesen sein."

Faith packte mich am Hals und drückt mich gegen die Wand.

"Er hat seinen Sklaven gebrandmarkt. Du hast ihn heute gesehen, der Sklave, der ihm den ganzen Tag über humpelnd und halb wahnsinnig vor Schmerzen gefolgt ist. Er ist nur noch ein Schatten von einem Mann und du sagst, dass es nach Spanferkel riecht. Kannst du nicht einmal die Schnauze halten?"

Ich war geschockt. Faith hatte mich zwar sofort wieder losgelassen und 'Entschuldigung' gemurmelt, doch damit war mir auch nicht geholfen. Ich war ziemlich verwirrt, ein Hausherr, der sich bei mir entschuldigt, aber seinen Sklaven brandmarkt, wie passt das zusammen. Ich hatte zwar von grausamen Herren und brutalen Bestrafungen gehört, doch ich hatte es immer für böse Geschichten gehalten um mir Angst vor Fremden, insbesondre vor Gutsherren zu machen. Die einzige, die ich fragen konnte war Faith, und obwohl ich befürchtet, dass es nichts bringt machte ich weiter.

"Wofür wurde er bestraft? Warum so? Deine Strafe ist … relativ leicht - oder?"

"Meine Strafe ist leicht? Ich bin eine freie Frau, ich arbeite als Bedienstete bei Mr. Dexter. Wenn er und Madam Darla....."

 

Darla unterbricht die Erzählung der alten Frau.

"Darla? Sie hieß Darla? Von ihr habe ich meinen Namen?"

"Ja, von ihr hast du deinen Namen. Sie war Liam Dexters Frau."

"Das verstehe ich nicht, du hast doch gesagt, dass meine Mum mit dem Umgang von Oma Willow nichts zu tun haben wollte."

"Das stimmt auch, aber Darla war eine ganz besondere Frau, doch davon später. Erst mal versuchte Faith mir etwas zu erklären.

 

.... Wenn Mister Dexter und Madam Darla nicht da sind leite ich die gesamte Dienerschaft. In den nächsten drei Monaten werde ich als Sklavin bei Cordelia Chase leben, ich werde den Ring, den ich so sehr hasse tragen und artig vor ihr knien. Doch du hast Recht, es hätte schlimmer kommen können. Er hätte mich vom Hof verweisen können.

Du hast Recht, meine Strafe ist erträglich, ich dufte sogar versuchen mich von ihm zu verabschieden. Er weiß, dass ich mir Sorgen um ihn mach und deshalb nicht im Griff hatte. William hat es kaum hinbekommen 'Tschüss' zu sagen."

"Faith? Ich versteh grade gar nicht mehr."

"Ach - alles nur Sche... Wir haben Weihnachten gefeiert und weil dann wegen dem Wetter keiner kommt, feiern wir im Oktober und grillen Spanferkel im Wohnzimmer."

"Was jetzt?"

"Geh ich muss packen."

Ich ging und ließ Faith alleine. In die Unterkunft in der ich die letzten beiden Nächte geschlafen hatte war ich erstaunt im Bett frisches Heu und ein sauberes Laken zu finden. Auf dem Bett lagen ein einfaches Nachthemd und ein Kleid. Der Größe nach wahrscheinlich beides von Faith.

Beschämt setzte ich mich aufs Bett. Ich dachte über den Tag, Mr Dexter und alles was Faith gesagt hatte nach. Dann wurde mir klar, dass ich nichts von dem, was passiert war verstanden hatte eines wurde mir jedoch ganz klar und mit dem Gedanken 'zu einer anderen Zeit hatten wir Freundin werden können' schlief ich ein. "

Die Reise 2

Viktoria kommt langsam aus ihren Erinnerungen zurück. Es ist schon weit nach Mittag und es hat sie sehr angestrengt sich an ihr jüngeres zorniges ICH zu erinnern und zuzugeben, dass sie selbstsüchtig und naiv war. Darla hat noch ein paar Fragen.

"Seid ihr jemals Freundinnen geworden?"

"Nein, das sind wir nicht, sie wurde weggeschickt weil sie sich nicht gut mir gegenüber benommen hatte und durfte erst zurückkommen, als ich das Anwesen der Dexters verlassen hatte. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich sie wieder gesehen habe und wenn immer nur für kurze Zeit, doch wir haben uns nicht mehr so gestritten wie in der Woche. "

"Grany, warum hat er seinen Sklaven gebrandmarkt? Das ist barbarisch und Sklaverei ist zum Glück inzwischen verboten. Wurde Liam Dexter jemals für seine Grausamkeit gegen den Sklaven bestraft?"

"Liam hat seinen William geliebt und ihn gebrandmarkt weil dieser es sich gewünscht hat. Aber das habe ich erst viel später erfahren und noch viel später verstanden. Ich werde versuchen es dir zu erklären, wenn ich an dem Punkt der Geschichte bin wo ich es verstanden habe. Es würde jetzt zu weit vorgreifen."

Darla nickt und fragt weiter.

"Du hast gesagt, dass deine Mutter dich rausgeworfen hat, als du mit einem Lederhalsband um deinen Hals nach Hause gekommen bist. Was hatte das zu bedeuten?"

"Das Halsband oder der Halsring sind die Zeichen das eine Person Sklave ist. Der Ring oder das Band, oder auch die Kette symbolisieren den Besitzanspruch eines Herrn über einen Sklaven. "

"Aber wie konntest du dann weglaufen, wenn du Sklavin warst. Und warum war deine Mutter entsetzt. Wir lernen in der Schule, dass die meisten Sklave als kind von Sklaven geboren wurden."

Die alte Frau lächelt und nimmt die Hand des Mädchens.

"Ich bin als freier Menschen geboren, mein Vater war ein freier Handwerker und Mutter hat in einem Gasthof gearbeitet. Wir waren nicht reich, aber frei. Ich habe das Halsband getragen wenn ich bei meiner ersten Herrin war. Ich habe es als Zeichen der sexuellen Unterwürfigkeit getragen."

"Du hast dich zur Sklavin gemacht, obwohl du frei warst?"

"Ja, das habe ich und wenn ich weiter erzähle wirst du auch noch mehr davon hören."

"Grany, dass verstehe ich nicht. Ich dachte immer, dass die Sklaven frei sein wollten."

"Du bist ein freier Geist, bitte merk dir die Frage und stell sie mir, wenn du nach dem ich geendet habe immer noch keine Antwort gefunden hast noch einmal."

Während Viktoria den Kopf an das Polster lehnt und ein wenig schläft versucht Darla sich die alte Frau, die ihr gegenüber sitzt als junges zorniges Mädchen zu sehen. Es fällt ihr sehr schwer und so beginnt sie in ihrem Kopf ein Bild von einer Frau mit Namen Vini zu formen.

Vergangenheit - Drei Alternativen

Trotz mehrfacher Versuche von Dara bleibt die Greisin dabei, es gibt Geschichten, die an bestimmten Orten erzählt werden müssen und weigert sich im Gasthaus weiter zu erzählen.

Erst am nächsten Morgen, als sie wieder in der Kutsche sitzen erzählt sie weiter.

 

Die Abfahrt von Faith habe ich verschlafen, genauso, wie das Frühstück. Ich wurde erst wach, als die Sonne schon fast im Zenit stand und wunderte mich, dass mich keiner geweckt hat. Ich fühlte mich ausgeschlafen und so gut wie seit Tagen nicht mehr. Nachdem ich mich gewaschen und mir Faith Kleid angezogen hatte ging ich ins Herrenhaus um Kenny zu suchen. An der Tür begegnete ich Darla.

"Hallo Vini, haben sie gut geschlafen, möchten sie noch etwas frühstücken? Mittag gibt es erst wenn mein Mann vom Arzt zurück ist."

"Madam, gerne. Und …. Darf ich sie etwas fragen?"

Darla ging mit mir in die Küche und da die Köchin mit Liam in die Stadt und zum Markt einkaufen gefahren war, holte sie selbst Brot, Käse, ein Stück Wurst und Marmelade aus der Speisekammer. Sie stellte die Sachen auf den Tisch und setzte sich zu mir. Ich wunderte mich immer mehr über die Familie, hier schien nichts zusammenzupassen. Der Hausherr entschuldigt sich, die Lady macht einer Fremden Frühstück. Doch ich hatte Hunger und so nahm ich mir von dem Brot und der süßen Marmelade

"Jetzt dürfen sie mich fragen."

"Ich habe das Gefühl zu schwimmen und mit den Füßen im Treibsand zu stehen."

"Das ist zwar keine Frage, aber ist gut verständlich. Djosers Frau hat erzählt wie und wo sie gefunden wurden."

"Dazu hatte sie kein Recht. Diese dreckige Hure, die ruiniert meinen Ruf. Ich werde ihr ihr Maul stopfen."

Ich war aufgestanden und stapfte wütend zur Tür. Das 'Nein' von Darla hinderte mich am Gehen, es war keine Frage, es war keine Feststellung, es war ein Befehl, gefolgt von dem nächsten 'Setzten'. Ihre Stimme war ruhig, doch sie erlaubte keinen Widerspruch und so drehte ich mich um und setzte mich, in mir kochte schon wieder die Wut.

"Mein Mann hat es ihnen gestern ausdrücklich gesagt, er wird ihre Ausdrucksweise nicht dulden, und ich auch nicht."

"Ist ja gut Ich sage gar nichts mehr."

"Ich möchte, dass sie reden und nicht versuchen durch Provokation en Gespräch beenden. Sie wollten mich etwas fragen. Was?"

"Was wird aus mir? Meinen Ruf hat diese … Frau jetzt hier auch ruiniert und ich weiß nicht wo ich hin soll."

"Das sollten sie besser mit meinem Mann besprechen, aber ihren Ruf haben sie selbst ruiniert, sie haben sich aufgeführt wie eine Mischung aus einem billigen Mädchen und einem trotzigen Kind. In diesem Haus verliert eine Frau ihren guten Ruf nicht, wenn sie geschändet wird. In diesem Haus verliert sie ihn dann, wenn sie anderen bewusst Schaden zufügt und sie sind grade dabei das zu tun. Ich kenne Faith sehr gut und ich weiß, dass schon einiges passieren muss, bis sie so ausrastet. Jetzt ist Faith weg und sie versuchen es bei mir. Sie hätten sich jemand anderen aussuchen sollen."

"Ich will das doch gar nicht, ich … es sprudelt alles einfach so aus mir raus. Ich kann nichts dagegen machen."

"Wer dann, wenn nicht sie?"

Ich wollte ansetzten und noch etwas sagen, doch darauf gab es nichts mehr zu erwidern und so beendet ich stumm mein Frühstück. Darla räumte die Sachen wieder weg bevor sie weiter sprach.

"Wir möchten uns mit ihnen unterhalten, wenn meine Mann wieder da ist. Bitte kommen sie doch zum Tee ins Esszimmer."

"Ja, Madam. Bis dahin gehe ich noch ein wenig spazieren, vielleicht hilft das meinem Kopf ruhiger zu werden."

Ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht, was Darla mir gesagt hatte. Sie hat mir keine Fragen gestellt und keine Vorwürfe gemacht, das war mir neu, sie hat einfach meine Zukunft in meine Hand gelegt. Als sie sagte, wer wenn nicht sie.

Pünktlich um fünf zum Tee waren alle im Esszimmer versammelt. Kennedy setzte sich zwischen Djoser und mich und auf meiner anderen Seite nahm Darla Platz. Ich war etwas von der Anwesenheit der zwei nackten Sklaven geschockt. Den einen, ich wußte inzwischen, dass er Penn hieß hatte ich am ersten Tag schon gesehen und der andere war William. Sie knieten so selbstverständlich neben ihren Herren, dass ich mich fragte was wohl ihren Willen gebrochen hatte, doch ich kam mit meinen Überlegungen nicht weiter, auch weil ich gespannt auf das Gespräch war. Nach dem ausgiebigen Tee mit Früchtebrot, bei dem sich das Gespräch um das Wetter und die üblichen anderen belanglosen Themen drehte begann Mr Dexter.

 

"Miss Vini, ich bleibe solange bei der Anrede, bis sie mir mitteilen, dass ich eine andere verwenden soll, ist ihnen das Recht?"

"Vini ist gut."

"Sie sind zu einer Zeit als Gast bei uns angekommen in der ich mich leider nicht um sie kümmern konnte, wie es sich für einen Gastgeber gehört, dafür bitte ich nochmals um Entschuldigung."

Ich hatte mir vorgenommen höflich zu sein und antwortete.

"Ich habe alles bekommen, was ich benötige und noch viel mehr, ich möchte mich für meine Ausdrucksweise entschuldigen und werde versuchen mich diesbezüglich zu mäßigen."

"Entschuldigung angenommen. Ich habe sie zu diesem Gespräch gebeten, weil sie meiner Frau sagten, dass sie nicht wissen, wo sie hin sollen."

"Ich kann ja gehen, wenn ich sie störe."

Ich konnte es einfach nicht unterdrücken, ich wollte bei ihm sein, irgendetwas an ihm zog mich an, doch ich wollte mir auch nicht sagen lassen, was ich machen sollte. Er blieb weiter ruhig und fuhr fort.

"Miss Vini, lassen sie mich bitte aussprechen."

"Bitte."

"Ich glaube, dass sie nicht nach Hause zurück wollen oder können. Somit steht es ihnen jetzt frei ihren Lebensweg zu wählen. Damit sie eine Entscheidung treffen können möchte ich ihnen ein paar Alternativen aufzeigen, wenn sie wollen."

"Muss ich das machen?"

"Nein, weder das Zuhören, wobei ich sie darum bitte, noch die Vorschläge, sie müssen keinen der Vorschläge annehmen, sie sollen ihnen nur Möglichkeiten zeigen."

Ich beschloss, dass ich schneller aus diesem Raum raus kommen würde, wenn ich ihm einfach zuhörte und so war meine Antwort pure Provokation.

"Bitte, ich bin ganz Ohr."

Er ignoriert meinen Tonfall und begann mur meine Alternativen zu erklären.

"Ich habe drei Vorschläge für sie.

Erstens. Sie kurieren sich hier aus und verlassen uns.

Zweitens: Ich werde mich umhören, ob jemand noch ein Hausmädchen, oder eine andere Bedienstete benötigt und ihnen ihre Zeit hier als Referenzzeit ausweisen, das wird ihnen jede Tür in Irland öffnen.

Drittens: Eine gute Freundin von mir hat grade ein Kind bekommen, ihr Mann wird zu einer Dienstreise aufbrechen, somit braucht sie Hilfe im Haus und bei ihrem Kind. Wenn sie sich vorstellen könnten als Kindermädchen zu arbeiten, halte ich das für eine Möglichkeit, die für beide von Vorteil wäre."

"Bis wann muss ich mich entscheiden?"

"Sie haben Zeit bis Faith wieder kommt, so lange stelle ich sie als Hausmädchen ein und sie können ihr Zimmer haben. Wenn Faith zurück ist muss die Situation binnen einer Woche geklärt sein. Ich brauch kein zusätzliches Personal."

"Das sind ja drei Monate."

"Ja, maximal, eher könne sie jeder Zeit gehen."

"Warum tun sie das? Warum helfen sie mir?"

"Weil ich es kann."

"Aber warum ich?"

"Weil sie eine Platz brauchen an dem sie genesen können. Weil wir alle Zeit brauchen."

Während der letzten Worte hatte er seine Hand durch die Locken von seinem Sklaven gleiten lassen.

"Ich bitte sie mich jetzt zu entschuldigen, ich muss noch an meinen Schreibtisch."

Mr. Dexter stand auf und verließ das Zimmer, ich war wie vor den Kopf gestoßen er bot mir ab mir zu helfen ich befürchtet, dass die Sache einen Haken hätte und äußerte vorsichtige Anfragen in Richtung Kenny, doch sie meinte nur, das es mein Leben und meine Entscheidung wäre und ich mir Zeit nehmen sollte um darüber nach zudenken."

Vergangenheit - Lustsklavin zu verschenken

Darla greift nach der Hand ihrer Grany.

"Und so wurdest du Mums Kindermädchen? Mr. Dexter hat dich zu Oma Willow und mir geschickt?"

"Ja, es war seine Idee, doch ich wusste damals noch nicht was ich wollte und so dauerte es noch fast ein Jahr, bis ich deine Mutter zum ersten Mal auf dem Arm hatte. Erst mal drückte ich mich vor einer Entscheidung und blieb einfach als Hausmädchen bei den Dexters. Ich hatte nicht wirklich Interesse an der Arbeit, doch ich konnte keine Entscheidung treffen. So saß ich ganz oft auf Faith Bett, welches jetzt meins war und starrte auf die Wand. Doch die Zeit der Ruhe währte nicht lange.

 

Eines Morgens eskalierte die Situation. Ich servierte das Frühstück für die Herrschaft und Liam Dexter schien übermüdet. Er starrt auf seinen verbrannten Toast und ich glaubte den Wunsch nach Faith in seinem Gesicht lesen zu können. Ich glaube er hielt mich als Hausmädchen für eine Katastrophe. Ich hatte mir von Darla mehrfach zeigen lassen, wie sie die Betten gemacht haben wollten, weil ich es dann nicht tun musste und hatte keine Lust die Eimer mit heißem und kalten Wasser für das Bad des Herrn zu zählen. Mir war sowieso nicht klar, warum er jeden Morgen baden wollte. Grade als ich beobachtete, wie er versuchte den angebrannten Toast an den Hund zu verfüttern und hämisch grinste als dieser ihn ausspuckte, sah Mr. Dexter zu mir. Genervt legt er sein Messer neben den Teller.

"Vini, hast du Mr. Djoser geweckt?"

"Nein, Mr. Dexter."

"Geh und weck ihn."

"Ich bin schon weg."

Ich lief aus dem Esszimmer und polterte die Treppe hoch, der Gast sollte hören, dass ich für ihn Treppe laufen muss, ich riss ohne Anzuklopfen die Tür zum Gästezimmer auf und fand es leer vor. Das Bett war unbenutzt ich warf die Tür zu und lief die Treppe hinunter, eigentlich stampfte ich eher. Die hatten mich durchs halbe Haus gejagt, obwohl er doch gewusst haben muss, dass die Männer nicht geblieben sind. Leicht außer Atem kam ich ins Esszimmer.

"Djoser ist weg und Penn auch."

"Mr. Djoser."

"Gut, also Mr. Djoser ist weg und sein Sklave auch."

Liam Dexter legte die Serviette neben den Teller und drehte sich ganz langsam zu mir um.

"Er ist bestimmt vor diesem schlechten Frühstück geflohen und wenn ich es könnte würde ich es auch."

Ganz ruhig stand er auf und rief Ben um anspannen zu lassen, damit er in die Stadt fahren konnte. Ich stand immer noch in der Tür, wütend auf ihn und mich selbst. Ich nahm die Schürze ab, rollte sie zusammen und warf sie Darla vor die Füße.

"Ich kann das nicht."

"Vini, das ist nicht dein Problem. Setzt dich. Iss einen von den Toast."

Provokativ stetzte ich mich zu Darla an den Tisch, auf den Platz des Hausherren vor Kopf des Tisches und biss in den Toast der noch auf der Servierplatte lag. Ich kaute nur kurz, es schmeckte wie Holzkohle, dann spuckte ich das Zeug auf den Teller. Ich bewunderte Mr. Dexter für seine Selbstbeherrschung, ich hätte mein Hausmädchen für so einen Toast zusammengestaucht. Mir wurde in dem Augenblick klar, dass es so nicht weiter gehen konnte, ich legte den Kopf zwischen die Hände, die Ellenbogen auf den Tisch gestürzt.

"Ich bin kein Hausmädchen, das war ich auch nie und das werde ich wohl auch nicht mehr."

"Vini, sieh mich an. Es ist mir egal wer oder was du warst. Ich will, dass du heute noch eine Entscheidung triffst wer und was du sein willst."

"Aber Mr. Dexter hat gesagt, dass ich drei Monate Zeit habe."

"Ja, um sie ihm mitzuteilen. Mir wirst du sie morgen früh wenn er in die Stadt gefahren ist mitteilen."

"Wie sie wünschen. Madam."

Ich stand auf und stampfte aus dem Zimmer. Die Türe knallt hinter mir. Ich hasste die Dexters und ihre Güte und ich hasste es eine Entscheidung treffen zu müssen. Ich wusste doch eigentlich nur eines. Ich wollte an der Seite von Liam Dexter leben. Ich wollte ihm geben, was er braucht um Lachen zu können. Ich habe die Stimmung im Haus gespürt und wusste, dass etwas passiert war. Ich wollte die Frau sein, die ihn glücklich macht, und er sollte mich glücklich machen. Ich nutzte den restlichen Tag um mir einen Plan zurecht zu legen und am nächsten Morgen war es so weit ich ging zu dem Stallknecht und sagte ihm, dass er Darla holen sollte. Er ging ohne Widerspruch und ich sah mich schon neben Liam über das Anwesen schreiten des Tages und mit ihm im Bett in wilder Ektase die Nacht verbringen. Ich wurde aus meinen Träumen gerissen, als ich den Stallknecht vor der Scheune mit Darla reden hörte.

"Madam, Miss Vini ist nicht gut für euch. Sie bringt Unfrieden auf das Gut. Sie hat sich gestern ohne Kleidung vor den Stallburschen gestellt und sich zwischen die Beine gefasst. Das will weder er noch seine Frau."

"Warum haben sie sich nicht bei Mr. Dexter oder mir beschwert?"

"Madam, Mr. Dexter hat klar gemacht, dass Miss Vini Gast in diesem Haus ist und Faith für drei Monate zu Mrs. Chase geschickt. Der Master ist nicht gut gelaunt. Mit Miss Vini ist nach über zehn Jahren die Angst vor dem Herrn des Hauses wieder auf dieses Anwesen gekommen. Sie haben Angst vor seinem Zorn."

"Und du? Hast du keine Angst?"

"Angst? Nein. Respekt? Ja. Aber er war nie grausam, nicht wie sein Vater es gegen uns war. Zumindest nicht gegen seine Bediensteten."

"Sondern nur gegen wen?"

"Madam ich entschuldige mich für die Anmaßung, aber er war nur grausam gegen sich."

"Ben, danke für die Information. Ich werde die Situation bis zum Ende der Woche klären. Sag es auch den anderen."

"Madam."

Ich hörte sich entfernende Schritte und Darla betrat die Scheune. Ich hörte die seufzen und dachte, dass ihr klar geworden sei, dass ihre Tage auf dem Anwesen gezählt seien, denn ich stand nackt an den Pfosten gelehnt.

"Vini, Ben hat gesagt, dass sie hier mit mir reden wollen. Hier bin ich."

"Sie haben gesagt, dass ich mich entscheiden soll, was ich will. Ich habe mich entschieden. Ich werde seine Sklavin. Ich schenke mich Mr. Dexter."

"Warum wolltest du mir das in der Scheune sagen?"

"Hier hängen die Handeisen. Hier züchtigt er seine Sklaven. Hier werde ich mich ihm schenken. Ich bitte sie die Eisen zu verschließen und ihn davon in Kenntnis zu setzen, dass er mich hier findet. Mich, Vini seine neue Sklavin."

"Ich bin mir nicht sicher ob sie wirklich wissen, was sie da tun. Ich glaube auch nicht, dass ihm ihr Geschenk gefallen wird, doch ich werde ihn unterrichten, sobald er zurück ist. Bis dahin erfülle ich ihren Wunsch und schließe die Eisen."

Als Darla die Schlüssel für die Eisen wieder an die Wand hängte fühlte ich mich das erste Mal seit Wochen wieder sicher. Jetzt wusste ich wie mein Leben demnächst aussehen sollte. Ich rechnete mit einem Leben zwischen Schmerz und Ektase und als Herrin über das Anwesen der Dexters. Ich wolle, dass er mich in den Himmel schickt, von dem ich schon so oft geträumt hatte.

Die Zeit zog sich in die Länge und mir wurde kalt, dann endlich betrat er, der Mann mit dem ich mein Leben verbringen würde, die Scheune und löste die Fesseln. Ich sagte ihm, dass ich mich ihm schenken will. Doch er ignorierte mich und befahl mir ihm zu folgen. Mir war schon etwas mulmig als ich ihm und dem humpelnden Sklaven nackt über das Anwesen folgte. Darla erwartete uns schon im Kaminzimmer und ich fragte mich kurz, was sie da wollte, wo doch Liam mein Mann werden würde. Der Raum war recht warm und während er sich in seinen Sessel setze und William neben ihm auf die Knie ging stellte ich mich an den Kamin um mich zu wärmen. Die Zeit in der Scheune war länger als ich gedacht hatte und ich fror.

"Miss Vini, meine Frau hat mir mitgeteilt, dass sie sich entscheiden haben, wie ihr Lebensweg von hier aus weiter gehen soll. Das freut mich. Bitte teilen sie mir ihnen Entschluss mit."

 

Jetzt war es so weit. Ich drehte mich um und ging vor ihm auf die Knie. Ich versucht Williams Haltung zu imitieren und sprach dann die Worte, die mein Leben verändern sollten.

"Mr. Dexter, ich möchte ihre Sklavin werden."

Seine Reaktion war wieder einmal nicht das, was ich erhofft hatte.

"Wie kommst du auf die Idee, dass ich eine Sklavin will oder brauche?"

"Sie schlafen nicht mit ihrer Frau in einem Bett und der Sklave, der in ihrem Zimmer schläft scheint ihnen auch nicht zuzusagen, denn sie lassen ihn auf dem Boden schlafen."

"Und was glaubst du, was dich als meine Sklavin erwartet?"

"Ich habe die Gerte und die Seile in ihrem Schlafzimmer gesehen. Ich werde mich euch ganz hingeben und dann die Ektase erleben mit euch gemeinsam meinen Höhepunkt erreichen."

"Das ist deine Vorstellung von einer Lustsklavin?"

"Ja. Ich werde die Fesseln an den Händen tragen und mein Geist wird frei sein."

"Miss Vini, ich brauche keine Sklavin. Und sie haben eine ziemlich verklärte Vorstellung davon was es heißt als Sklavin zu leben."

"Aber Mr. Dexter, ich habe es alles schon erlebt und ich habe es mir genau überlegt, ich schenke mich ihnen. Ich will mit ihnen alles erleben. Ich will ihre zärtlichen Hände hart auf meinem Körper spüren."

Ich spürte seinen Blick auf mir und lächelte ihn verführerisch an. Ich glaubte, dass er beeindruckt von meiner Beobachtungsgabe wäre. Ich hatte ihm gegenüber sogar zugegeben, dass ich schon Erfahrungen als 'Lustsklavin ' gemacht hatte. Nur Von meiner Überlegung auch Hausdame zu werden wollte ich ihn nicht in Anwesenheit von Darla informieren, da ich nicht wollte, dass er ihr direkt sagen musste, dass sie gehen kann. Doch ich hatte mich mal wieder getäuscht. Er tat nichts von dem was ich erwartete.

"William, stellt dich vor den Kamin."

Mit einem 'Herr' erhob sich William und begabt sich in die angewiesene Position.

"Miss Vini, sie sind als freie Frau geboren und aufgewachsen. Sie haben nie erfahren was körperliche Gewalt und Unterdrückung einem Menschen antun können. Sie haben Zuhause in ihrem warmen weichen Bett gelegen und sie mit ihrer Freundin gegenseitig Fesseln angelegt, aus weichem Leder oder auch aus Stoff, dann haben sie mit einer Reitgerte auf die Weiblichkeit oder das Dekolleté gepatscht und anschließend vor Lust die Hand der anderen zwischen ihnen Beinen genossen. Wollen sie mal fühlen was meine zärtlichen Hände mit einer Gerte mit dem Rücken eines Mannes machen? William knie nieder und zeig ihr deinen Rücken.

Vini fassen sie drüber. Spüren sie die Narben, die Verwachsungen. William wer hat dir deinen Rücken zerfetzt?"

"Herr?"

"Wer hat dir die Wunden zugefügt, aus denen die Narben auf deinem Rücken wurden?"

"Herr, ich habe von meinen Herren die gerechte Strafe für meine Fehlverhalten erhalten."

"Welche Strafe erwartet dich heute?"

"Herr, jede Strafe ist gerecht."

"Welches Vergehens hast du dich heute schuldig gemacht?"

"Herr, dieser unwürdige Sklave hat jedes Vergehen begangen dessen ihr ihn beschuldigt."

Ich sah den Sklaven völlig willenlos auf dem Boden knien. Er vertraute seinem Herrn, er gab sich völlig in seine Hand. Dieses Vertrauen in die Richtigkeit der Entscheidung des anderen wollte ich auch haben.

"Vini, wollen sie wirklich so sein. Wie lange wird es dauern bis sie widersprechen? Wie lange, bis sie sich fragen, was sie sich dabei gedacht haben sich mir zu schenken?"

Ich sah den Rücken von William nur an ohne ihn jedoch zu berühren. Ich hatte keine Vorstellung davon, welchen Schmerz Wunden verursachen, die solche Narben hinterließen, doch ich war der Meinung, dass es schon nicht so schlimm sein könnten, schließlich war in der Haltung seines Sklaven Vertrauen und keine Angst. Meinen Irrtum erkannte ich erst Jahre später. Damals war ich entschlossen seine Sklavin zu werden.

"Aber Mr. Dexter, die anderen sagen, dass sie gütig und gnädig sind, und Faith hat gesagt, dass er vor dem Fest in ihrem Bett geschlafen hat, bevor ihr ihn für ein schändliches Verbrechen gestraft habt."

Mr. Dexter hakte nach und fragte:

"Das hat Faith gesagt?"

"Nein, nur das mit dem Bett und dem Brandzeichen. Das mit dem Verbrechen, da bin ich selbst drauf gekommen."

"Ach und das geben sie dann einfach mal als Faith Aussage weiter. William, hol mir meine Gerte. "

Mit einem 'Herr' verließ William den Raum und kam schnell und leise mit der Gerte wieder. Er kniete sich vor seinen Herrn und hielt sie sich über den Kopf.

"Sie wollen wirklich seinen Platz? William wie ist die gerechte Strafe für Lügen?"

"Herr, jede Strafe ist gerecht."

"Du solltest mir eine Zahl nennen."

"Herr, straft mich für mein Vergehen."

"Zehn Hiebe weil du nicht korrekt geantwortet hast."

"Danke, Herr."

"Beuge dich vor."

William stellte sich in die gewünschte Position und zählte jeden Hieb. Anschließend legte er sich vor seinem Herrn auf die Knie.

"Danke, Herr. Die korrekte Zahl für lügen sind 50 Hiebe."

Ich wurde sehr wütend. Ich wollte ihn doch mit meiner Fähigkeit Zusammenhänge herzustellen beeindrucken. Meine Verteidigung platze nur so aus mir heraus.

"Aber Mr. Dexter, ich habe nicht gelogen. Ich habe doch nur gesagt, was ich gedacht habe."

"Miss Vini, genau das meinte ich. Sie haben William gehört, er hat gesagt, dass er jede Strafe verdient obwohl er mir doch korrekt geantwortet hat, er hätte nie widersprochen. Wenn sie meine Sklavin wären könnte ich sie im 'Roten Mond' an die Wand binden und für ein Pfund je Stich an die Matrosen verkaufen."

"Aber ich will doch nur ihnen dienen. Ich will die Freiheit spüren, die mir die Ketten geben."

"Dann sollten sie Kindermädchen bei Mrs. Rosenberg werden."

Darla, die bislang nur zugehört hattte unterbrach ihn. Ich schnaubte vor Wut, sie durfte ihn kritisieren.

"Liam, bist du dir da sicher?"

"Ja, ich habe schon mit Willow geschrieben. Oz wird auf Dienstreise sein und sie braucht Hilfe mit zwei kleinen Kindern. Andrew ist in USA und ich glaube, dass Vini gut zu ihr passen würde."

"Mr. Dexter, wie kommen sie darauf, dass ich zu einer fremden Frau will."

"Wären sie meine Sklavin würde ich sie einfach an sie verkaufen oder verschenken. So haben sie die Wahl."

"Welche?"

"Sie lernen in den nächsten zwei Monaten alles, was für die Haushaltsführung notwendig ist und fahren dann nach London oder sie spielen weiter das bockige Kind und verlassen uns in zwei Monaten ohne Perspektive."

"Ich kann nicht hier bleiben?"

Er sah mir ins Gesicht und lächelt, kurz glaubte ich mich doch noch am Ziel, doch dann wurde mir klar, dass ich umsonst gehofft hatte, denn als er mich wahrnahm veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er sah ungehalten aus.

"Warum wollen sie unbedingt bei mir bleiben?"

Ich konnte ihm nicht mehr sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte und seine Frau, die Frau an seiner Seite uns zu seinen Füßen werden wollte, und so sagte ich den anderen Teil der Wahrheit.

"Weil sie und ihre Frau die ersten sind, die mich nicht ändern wollen. Sie akzeptieren mich einfach so wie ich bin."

"Das haben Mr. Djoser und seine Frau auch getan. Also warum nicht die, warum ich?"

"Sie sind Stark und ich fühle mich hier sicher und geborgen."

"Und als Dank dafür haben sie nicht mal Interesse mir ein ungebranntes Toast zum Frühstück zu servieren."

"Das ist unfair. So dürfen sie das nicht sehen."

"Wie dann?"

"Ich ... Ich weiß es nicht."

"Gut, dann haben sie bis morgen früh Zeit es sich zu überlegen und jetzt bitte ich sie zu gehen."

Ich verließ das Zimmer mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf. Alle meine Träume waren verpufft, verbrannt und ich fühlte mich entblößt so ohne Kleid. Der Abend, der mich an die Seite von dem Mann bringen sollen, in den ich mich verliebt hatte, brachte mich weiter weg von ihm, als ich vorher war. Trotzdem teilte ich den Dexters am nächsten Morgen mit, dass sie unabhängig davon ob sie zu Willow gehen würde oder nicht in den nächsten Monaten lernen wollte, was ein gutes Hausmädchen ausmacht. Auf die Aussage von Liam, dass ihr Toast schon fast perfekt ist antwortete ich nur.

"Es ist gar nicht so schwer, ich wollte einfach, dass sie einen guten Start in den Tag haben."

Ich war erstaunt zu hören, dass das eigentlich das einzige ist, was notwendig ist um ein gutes Hausmädchen zu werden."

 

Darla brennen die Fragen auf der Zunge, doch sie wollte den Abend erst zuende hören.

"Hast du Liam Dexter gesagt, dass du dich in ihn verliebt hast?"

"Ja, das habe ich, doch ich hätte es nicht gemusst, er wusste es, er hatte mich gelesen."

"Was meinst du mit gelesen?"

"Liam Dexter ist ein Menschenleser. Ich habe die Beziehung oft auf dem Anwesen gehört, meist als Kompliment, manchmal aber auch wenn fremde Boten oder Kunden sich darüber beklagten, dass der 'Menschenleser' nicht zu belügen sei."

"Hat er wirklich seinen Sklaven geschlagen nur um dir etwas klar zu machen?"

"Ja, auch das hat er, und bevor du fragst, ja er war es wirklich, der William fast totgepeitscht hatte. Doch William hat ihm trotzdem vertraut. "

"Ich würde einem Mann, der mich schlägt nicht mehr Vertrauen, ich glaube, dass ich ihn eher im Dunkeln die Kellertreppe runter schubsen würde."

Bei dem Gesicht von Darla muss Viktoria lachen.

"Du machst deinem Namen alle Ehre."

Damit geht der zweite Tag der Reise zuende.

 

Vergangenheit - Der Geist

Am nächsten Morgen ist Darla schon vor Sonnenaufgang wach, etwas, das ihr sonst nie passiert, doch sie will schnell frühstücken und dann weiter fahren. Die Geschichte, die ihre Grany erzählt fesselt sie. Anfangs hatte sie nur zugestimmt mit nach Irland zu fahren, um ihrer Mutter aus dem Weg zu gehen, doch inzwischen will sie wissen wie aus der zornigen jungen Frau das Kindermädchen für ihre Mutter und schließlich Grany wurde. Und so kommt es, dass die beiden schon sehr früh in der Kutsche sitzen und Darla aufgeregt fragt.

"Du bist also Hausmädchen bei den Dexters geblieben und wie war das so?"

Die Alte schmunzelt über die Neugier.

"Eigentlich war meine Arbeit recht einfach. Die Ansprüche der Dexters waren hoch, doch sie gaben mir auch die Möglichkeit sie zu erfüllen. Nach ein paar Tagen wollte ich einfach nur, dass es ihnen gut ging. Ich verdrängte meine Wut und richtet meine Energie darauf aus mich unersetzlich zu machen. Es waren so kleine Sachen wie, wenn ich vergessen hatte die Eimer mit heißem und kalten Wasser für das Bad des Herrn zu zählen, fasste ich ins Wasser und wusste was ich noch holen muss. Ich beobachtete den Mann, in den ich mich verliebt hatte und tat alles damit es ihm gut ging, trotzdem schien es ihm von Tag zu Tag schlechter zu gehen. Dann eines Abends wurde ich Zeugin eines Gesprächs zwischen den Herrschaften.

„Liam, ich muss mit dir Reden."

„Ich kann nicht, ich will nicht."

„Aber ich will."

Ich stand hinter der nur angelehnten Tür und konnte sehen wie Mr. Dexter, der bis zu diesem Zeitpunkt nur in das Feuer des Kamins gestarrt hatte sich umdrehte.

„Dann Rede."

„Djoser hat heute Penn erlaubt für dich in die Tür zu gehen."

Ich verstand nicht was das bedeutet, doch es schien Mr. Dexter zu schockieren.

„Djoser hat was?"

„Penn hat angeboten für dich in den Türrahmen zu gehen, wie William es dir auch angeboten hat."

„Das ist jetzt nicht dein Ernst?"

Darla stand auf und setzte sich auf die Armlehne des Sessels zu ihrem Mann.

„Doch Liam, das war Penns Ernst und Djoser ist an dem Punkt wo er es erlaubt. Du hast Djosers Erlaubnis seinem Penn die Haut vom Rücken zu holen."
 

Ich war schockiert, ein Sklave bat seinen Herrn, das dieser einem anderen erlaubte ihn auszupeitschen? Ich warf einen Blick in das Zimmer und sah, dass er wieder ins Feuer starrte.

„Ich soll noch einem Menschen Leid zufügen, ihn zerstören? Reicht es nicht was ich bereits getan habe?"

„Doch es Reicht. Aber so kann das auch nicht weiter gehen. Wir wissen nicht mehr weiter. Djoser hat berichtet, dass du fast einen Vertag unterschrieben hast, an dem die Kommastelle falsch gesetzt war. Dadurch hättest du 20 Ballen Wolle für einen Zehntel des Werts verkauft. Das ist dir noch nie passiert."

„Ich kann nicht mehr."

„Liam, wann hast du das letzte Mal geschlafen?"

„Letzte Nacht."

„Und wie lange?"

„Eine Stunde, oder auch weniger."

„Wenn du so weiter machst haben wir bald nicht nur einen Geist, sondern zwei."

„Das wird heute ein Ende haben. Bitte Ben mir mein Pferd zu satteln ich muss nochmal in die Stadt. William, du wirst in meinem Schlafzimmer auf mich warten."

„Was hast du vor?"

„Ich tut das, was ich immer schon getan habe."

Ich schlich mich aus dem Haus und hörte ihn wegreiten und Stunden später wieder zurückkommen. Am nächsten Morgen sah ich trotz des hohen Kragens deutliche Scheuerstellen am Hals des Hausherrn.

Darla fragt in die Erzählung hinein.

"Was war ihm passiert, war er überfallen worden?"

"Ich fand ein paar Tage später beim Saubermachen ein steifes Stück Leder auf dem eine Plakette mit *Verantwortung * stand und meine Vermutung, dass er es als Halsband trug bestätigte sich, als ich hörte die Mrs., Dexter dem Mann, den alle nur Djoser nannten, davon erzählte."

"Dieser Mr. Dexter scheint ein seltsamer Mann gewesen zu sein."

Die Alte lacht, ja, das war er. Unter anderem hat er viel Zeit und Geld investiert um dem Sklaven von Djoser einen Wunsch zu erfüllen. Und ich half ihm dabei.

Wir fuhren zu einem Gut in der Nähe, die mit Wolle handelten und Mr. Dexter fragte mich, ob ich ihn begleitet würde, er hätte eine zusätzliche Aufgabe für mich. Die Aussicht zwei Tage mit im alleine in der Kutsche reisen zu können ließ mich sofort zustimmen. Ich hatte nur nicht bedacht, dass William, sein Sklave bei ihm sein würde. Trotzdem fuhr ich mit. Meine Aufgabe war ganz einfach, ich sollte mich unter den Sklaven und Bediensteten umhören und sehen. Ich sollte nach einer roten Frau und einem Jungen mit Narbe Ausschau halten. Als ich ihm vor dem Abendessen sagte, dass ich sie gesehen hätte huschte eines des seltenen Lächelns über sein Gesicht. Ich bekam den Auftrag ihnen zu Folge, wenn sie später am Abend in ihrer Unterkunft zurückgingen. Ich hatte damals keine Ahnung woher er wusste, dass der Gutsbesitzer MacGuires grade diese beiden Sklaven abends noch vorführen würde, doch ich tat worum er mich gebeten hatte. Ich folgte den beiden. Als er spät nachts in das Zimmer kam, indem wir alle drei schlafen sollten, erzählte ich ihm von der ärmlichen Unterkunft, von geflickten Hemden und einem kleinen Zimmer für Mutter und Sohn. Es schien ihn zu freuen und ich setzte mich neben ihn aufs Bett, ich wollte ihn verführen, doch er stand auf, zeigte in das Bett und sagte mir, dass ich alleine dort schlafen würde, dann legte er sich zu seinem Sklaven auf den nackten Holzboden. Ich zog die Decke über meine Schulter wenn er mich nicht wärmen wollte nahm ich mir das Recht auf die Decke. Er sagte nichts dazu. Am nächsten Morgen wurde die Wolle verladen und wir fuhren zu seinem Abnehmer. Der starrte entsetzt auf die Wolle. Doch Mr. Dexter schien es nicht zu bemerken. Später habe ich erfahren, dass Dexter ihm die Wolle zum Verteilen an die Armen geschenkt hatte, weil sie von so schlechter Qualität war, dass es seinem Ruf geschadet hätte sie zu verkaufen. "

"Grany, was wollte er dann dort?"

"Sagte ich doch er hatte Penn etwas versprochen. Der Junge mit der Narbe im Gesicht kam mir gleich vertraut vor, und als ich Penn genau ansah wusste ich es, es war sein Sohn."

"Er wollte also nur nachsehen, ob es dem Sohn des Sklaven gut ging, aber dazu hätte er doch nicht schlechte Wolle kaufen müssen."

Vergangenheit - Fass mich nich an

Ich stand am Gatter und sah den Stallburschen beim Kräftemessen zu, die jungen Männer waren gutgebaut und muskulös es war ihnen anzusehen, dass sie keinen Hunger litten. Ich wusste, dass sie sich anstrengten weil sie auf dem Dorffest gegen die Stallburschen der anderen Höfe kämpfen würden, doch in meiner Fantasie kämpften sie um mich und so hörte ich nicht, dass William sich näherte und reagierte auch nicht auf seine leise Bitte ihm zu seinem Herrn zu folgen. Erst als William mir seine Hand auf die Schulter legte um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen erwachte ich aus meinen Träumereien. Wie von der Tarantel gestochen drehte ich mich um und verpasst ihm mit der flachen Hand einen Schlag ins Gesicht.

"Nimm deine dreckigen Pfoten von mir."

William ging vor mir auf die Knie, senkte den Kopf und bat mich.

"Master Dexter wünscht euch in seinem Arbeitszimmer zu sehen."

Ich war wütend, weil er mich aus meinem Tagtraum gerissen hatte, ging an ihm vorbei und verpasste ihm dafür einen leichten Nackenschlag, dann ging ich mit einem 'pack mich nicht an' zum Haupthaus und ins Arbeitszimmer von Mr. Dexter. William folgte mir nicht, kam aber gleichzeitig mit mir im Arbeitszimmer an. Er legte eine Peitsche seinem Herrn vor die Füße und ging dann neben ihm auf seinen Platz. Ich meldete mich wie gewünscht bei Mr. Dexter.

"Mr. Dexter, sie wollten mich sprechen?"

"Vini, ich werde noch einmal zu den MacGuires fahren und ich würde dich gerne mitnehmen."

"Soll ich wieder spionieren?"

"Ja, so etwas in der Art. Aber es wird diese mal einen größeren Geschäftsabschluss gefeiert. Das heißt, wenn ich dich mitnehme, weil ich mir angeblich anschließend noch das Bett mit dir teile, werde ich dich an diesem Abend wie ein Mädchen fürs Bett anfassen müssen. Beim Essen wird viel Wein serviert werden und ich kann dir nicht versprechen, dass dir nicht einer der anderen Gästen an den Hintern fassen wird."

"Ich lasse mich nicht anfassen, weder von Gästen, noch von ihnen und er Recht nicht von dem da."

Ich wollte nicht angefasst uns werden und schon gar nicht von fremden Männern. Wie konnte er es wagen mir so etwas vor zu schlagen. Um ihm meine Wut zu zeigen, und ihm klar zu machen, wen ich mi 'dem da' meinte trat ich bei den letzten Worten William vors Knie. Dann drehte ich mich um und wollte im Gehen William noch einen zweiten Nackenschlag geben, doch ich hatte nicht mit der Geschwindigkeit von Mr. Dexter gerechnet. Er packte meine Hand am Gelenk und hielt mich fest. Ich hatte William nicht mal berührt, doch er zog meine Hand von ihm weg. Wie konnte er es wagen mich aufzuhalten einen Sklaven zu schlagen, ich war erschrocken über seine Kraft in der Hand, für einen Mann der ausschließlich am Schreibtisch arbeitete war er sehr kräftig, und ansonsten wütend, weil er auch nur in Betracht zog, dass ich mich anfassen lassen würde, also schrie ich laut auf 'Loslassen'. Darla muss wohl auf dem Flur gewesen sein, denn sie stürmte sofort ins Zimmer. Ich schrie ihn wie von Sinnen an.

"Lass mich los du Mistkerl. Mich wird nie wieder ein Kerl anfassen."

Trotz meines Gezeters und dem Schreien hielt Mr. Dexter mein Handgelenk fest. Inzwischen waren auch Ben, gefolgt von der Köchin und anderen Bediensteten angelaufen gekommen. Die Frage 'was ist passiert?' wurde durch ein 'brauchen sie Hilfe' ergänzt und schließlich ließ er mich los.

"Er wollte mich gegrapschten wie sein Sklave es auch schon gemacht hat. Nimm deine dreckigen Pfoten von mir."

Mr. Dexter wurde bleich, die Anschuldigung von mir war Williams Todesurteil und hätte seinen eigenen Ruf zerstören können. Zwar war es damals wie heute durchaus gebräuchlich, dass der Hausherr sich mit den Bediensteten vergnügte, aber selten kam etwas davon an die Öffentlichkeit. Mr. Dexter reagierte wieder anders, als ich es erwartet hatte.

"Darla, da alle die Anschuldigung gegen mich und William gehört haben gehen wir jetzt alle ins Wohnzimmer, dass ist groß genug. Ich will keine Geheimnisse zu der Situation."

Als alle im Wohnzimmer versammelt waren machte er weiter.

"Vini, was soll das? Du hast nach William getreten und wolltest ihn schlagen, das habe ich unterbunden. Ich allein habe das Recht ihn zu schlagen."

"Aber er hat mich angefasst."

"William, ich das wahr?"

"Ja, Herr."

"Du hast was?"

"Herr, ich habe Madam Vini angefasst. Ich verdiene Strafe für mein schändliches Verhalten."

William kniete sich vor allen Anwesenden die Peitsche über den Kopf haltend vor seinen Herrn. Mr. Dexter nahm ihm die Peitsche aus der Hand und wollte schon ansetzen um die Höhe der Strafe zu verkünden, als Darla ihn unterbrach.

"Liam, bitte erlaube mir eine Frage."

Nach dem Nicken von ihm machte Darla weiter.

"William, kannst du mir hier in diesem Raum in Anwesenheit von allen Zeugen zeigen, wie du Vini angefasst hast?"

"Ja, Herrin, das kann ich."

"William, dann gebe ich dir jetzt den Befehl mich so anzufassen, wie du es mit Vini gemacht hast."

William sah seinen Herrn an und dieser nickte. Da erhob sich William, stellte sich hinter Darla und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter, sofort danach kniete er sich mit auf den Boden gedrückten Kopf vor seinen Herrn. Noch bevor ihr Mann etwas sagen konnte machte Darla weiter. Sie bedrängte mich mit der Frage:

"Vini, hat William die Handlung vollständig und korrekt vorgeführt?"

Zu sehen, wie die Situation war und zu begreifen was ich mit meiner Anschuldigung fast angerichtet hätte brachte mich von meiner Wut runter und ich atmete tief durch bevor ich ruhig und kleinlaut antwortete.

"Ja, das hat er."

"Vini lauter, die Anschuldigung haben auch alle gehört."

"Madam Darla. William hat genau das gemacht, was er gezeigt hat."

Die Bediensteten begannen untereinander zu tuscheln und 'das kann doch nicht wahr sein' - 'so ein Aufstand' - 'das Weib spinnt' waren noch die freundlichen Kommentare, die ich hörte. Darla gestattete sich einen kleinen Seufzer der Erleichterung, dann machte sie nach einem Nicken von ihrem Mann weiter.

"Vini, mein Mann hat bereits im Arbeitszimmer gesagt, dass du William getreten hast und ihn schlagen wolltest, und er das unterbunden hat. Ist das richtig?"

"Ja, ich habe den Sklaven getreten. Aber das gibt Mr. Dexter nicht das Recht mich zu begrapschen."

"Bitte Liam zeig es mir an mir, genau wie William."

Mr. Dexter umfasste das Handgelenk seiner Frau und hielt es fest. Wieder bestätigte ich leise, dass es genauso gewesen war. Darla faste alles noch einmal zusammen und fragte William, ihren Mann und auch mich, ob es alles so war. Nach dem wir drei es bestätigten erhob Mr. Dexter seine Stimme.

"William, es ist dir nicht gestattet die Frauen dieses Hauses anzufassen. Ich lege als Strafe 20 Hiebe und das Tragen von Handfesseln für einen Tag fest. William hole die Manschetten und die kurze Kette."

Als William wieder zurück kam befahl sein Herr ihm sich zu bücken und dann vollzog er die Strafe. Anschließend legte er ihm die Manschetten an und verschloss sie auf dem Rücken. William ging wieder neben ihm auf die Knie, auf seinen Platz. Ich konnte den Unmut der anderen fast mit Händen greifen, als langjährige Bediensteten wussten sie, dass es keine Alternative zu einer Bestrafung gab, da William als Sklave gegen das Verbot einen freien Menschen zu berühren verstoßen hatte, doch ich spürte, dass sie es lieber gesehen, wenn ich die Strafe erhalten hätte. Mr. Dexter beendete die Situation vorläufig.

"Vini, ich entschuldige mich dafür, dass ich ihnen wehgetan habe, aber ich lasse es nicht zu, dass jemand außer mir William schlägt. Ich werde die Konsequenz, die sich aus ihrem Handel für ihren Aufenthalt hier auf dem Anwesen ergeben morgen früh vor dem Frühstück vor allen kundtun. Und jetzt geht wieder an eure Arbeit."

Vergangenheit - Die dritte Sklavenregel

Damit waren wir aus der Situation entlassen und ich ging allein auf mein Zimmer und starrte an die Wand. Ich rechnete nicht damit vor dem nächsten Morgen noch etwas von den Dexters zu hören, doch wieder einmal lag ich falsch. Nach dem Essen kam die Magd zu mir, und sagte mir, dass die Herrschaften mich im Wohnzimmer erwarten. Nachdem ich das Zimmer betreten hatte begann Mr. Dexter, doch er sprach nicht mit mir, sondern er sprach William an.

"William kennst du die dritte Sklavenregel?"

"Ja, Herr."

"Rezitiere sie."

"Herr. Der Sklave dient dem Meister uneingeschränkt als Sexsklave und zur Befriedigung der sexuellen Neigungen und Wünsche des Meisters. Selbstverständlich hat der Meister auch immer das Recht, seinen Sklaven an andere zu vermieten, zu verleihen oder anderweitig abzugeben, damit auch andere sich an dem Sklaven vergnügen oder vergehen können."

"William, geh zu Ben und sage ihm, dass er dir deine gerechte Strafe zukommen lassen soll."

"Herr."

William erhob sich und verließ das Wohnzimmer. Mir war kein Verhalten aufgefallen, dass einer Bestrafung bedurfte, doch mir sollte bald klar werden, das es um die Demonstration des Sklavenverhaltens ging. Er ging und ich blieb mit den beiden Dexters allein zurück.

"Vini, du hast William gehört, das ist die dritte Sklavenregel, diesen Regeln wolltest du dich unterwerfen. Habe ich das richtig verstanden?"

"Ja, Mr. Dexter. Das wollte ich."

"Willst du das immer noch?"

"Mr. Dexter, ihr nehmt mich als eure Sklavin an?"

"Das war keine Antwort, das war eine Frage. Ich will eine Antwort."

"Ja, Mr Dexter, das will ich. Von ganzem Herzen."

"Dann komm und zeige mir wie geschickt du mit dem Mund bist, damit ich weiß, ob es sich für mich lohnt dein Geschenk anzunehmen."

Mir wurde schlecht, das hatte ich mal für meinen Freund machen sollen und allein der Gedanke daran brachte meinen Magen dazu zu rebellieren und wahrscheinlich bin ich kreidebleich geworden, ich kniete mich zwar vor den Mann, von dem ich mir wünschte, dass er mein Herr würde, doch dann konnte ich nicht anders ich spuckte ihm in den Schritt.

"Niemals freiwillig. Bindet mich und nehmt euch, was euch zusteht, aber freiwillig werdet ihr mich nicht bekommen."

"Vini steht auf. So funktioniert das nicht."

"Doch Mr. Dexter, wenn ihr mich fesselt kann ich mich nicht gegen euch wehren, dann könnt ihr alles mit mir machen und dann werde ich frei sein."

"Miss Vini, darf ich ihnen sagen, wie sie auf mich wirken?"

"Miss Vini?"

"Ja, denn ich zwinge ihnen nicht auf was ich ihnen sage, ich biete ihnen etwas an."

"Bitte, wie wirke ich auf sie?"

"Ich glaube, dass sie sehr schwer verletzt wurden. Es wurde zwar auch ihr Körper verletzt, doch ich glaube, dass die Verletzungen für ihren Geist schlimmer waren."

Wie konnte er es wagen so etwas zu sagen ich lief von einer Seite des Zimmers zu anderen um meine Wut zu beherrschen, doch es klappte nicht und so baute ich mich trotzig vor ihm auf und starrte dem Hausherren ins Gesicht.

"Sie sagen also auch, dass ich verrückt bin, dass ich krank bin, dass man ES heilen kann."

"Wer hat das gesagt?"

"Meine Mutter."

"Wollen sie es mir erzählen?"

"Nein - Ja - Ach es ist auch egal."

"Nein, das ist es nicht, denn sie sind mir nicht egal."

"Ach, etwa nicht?"

"Wenn sie mir egal wären, wären sie nicht mehr hier, aber darum geht es jetzt nicht, es geht darum ob sie mir erzählen wollen, was passiert ist."

Warum musste er bloß die Entscheidung mir überlassen, warum versuchte er nicht einfsch mich zu zwingen, dann hätte ich gegen ihn kämpfen können, doch Mr. Dexter tat selten was normal, üblich oder gesellschaftsfähig war. Er tat meisten das, was er für richtig hielt. Ich starrte in die leere der Nacht und die Worte kamen wie von selbst über meine Lippen.

"Sie hatten Recht, ich habe mit meiner Freundin gespielt. Mit meiner besten Freundin. Wir kennen uns schon seit Kindertagen und haben immer offen über alles geredet. Sie wurde kurz vor mir zur Frau und ich konnte mit ihr auch darüber reden, mit meiner Mutter konnte ich das nicht, die hat mir gezeigt wie man Laken wickelt und wie ich das Blut aus meiner Wäsche wieder raus bekomme und gesagt, dass ich den Rest in der Nacht meiner Hochzeit lernen würde. Doch meine Freundin hat eine ältere Schwester und die konnte sie fragen, was unsere Mütter uns nicht sagen wollten. Sie hat uns von der Lust erzählt. Wir begannen es auszuprobieren wir habe uns gegenseitig überall angefasst und sehr schnell festgestellt, dass es etwas Schönes ist sich mit der Hand Lust zu bereiten."

"Was passierte dann?"

"Ich habe mich verliebt. Ganz normal in einen jungen hübschen Mann. Wir haben uns auf einen Gartenfest kennen gelernt. Ich war so richtig verliebt. Er war der Richtige. Dann haben wir rumgemacht und schließlich bin ich mit ihm ins Bett gegangen."

"Es war nicht das, was sie erwartet hatten."

"Nein, ganz und gar nicht. Er hat sich in mich gestoßen und ich hatte gar nichts davon. Dabei hatte ich doch gedacht, dass es mit einem Mann noch besser werden muss als alleine mit der Hand."

"Haben sie es ihm gesagt?"

"Nein, ich weiß doch, dass es an mir liegt. Ich habe mich einfach seltener mit ihm getroffen und dann war es vorbei. Ich habe mich bei meiner Freundin ausgeheult und sie hat mich mit der Hand getröstet."

"Wie ging es weiter?"

"Ich merkte, dass ich anders war als meine Freundin. Ich mochte es, wenn es mir auch wehtat. Es fühlte sich intensiver an. Ich mochte es, wenn ich die Handgelenke mit dem Bettlaken umwickelte und das Gefühl hatte in ihrer Hand zu sein. Nach ein paarmal sagte ich es ihr und bat sie mich mit meinem Seidenschal am Bett anzubinden. Das war einfach nur … unbeschreiblich."

"Doch ihre Freundin fand es nicht gut, sie wollte ihnen nicht wehtun und so suchten sie sich jemand, der ihre Art der Lust teilte, aber von der anderen Seite."

"Ja, ich fand eine Frau und die wurde meine Herrin. Sie entführte mich in Regionen der Lust, die ich vorher so noch nie erlebt hatte und die ich mir nicht im Entferntesten habe träumen lassen."

"Doch auf den Höhenflug kam der Absturz."

"Ich kam nach Hause und hatte vergessen mein Halsband abzunehmen."

Ich stockte, doch er fragte nicht nach, sondern stellte eine Behauptung auf, die es mir ermöglichte einen Teil der Geschichte zu verschweigen.

"Du hast das Haus deiner Mutter seitdem nie wieder betreten."

"Nein, meine Mutter verachtet mich und meine Schwester, für die ich alles getan hatte sieht mich an, als wäre ich ein ekelhaftes Tier, eine Dreckfleck auf ihrem Lieblingskleid, ein …"

"Eine Sklavin."

"Ja. Mr. Dexter. Wie eine Sklavin."

"Deshalb tut es so weh. Du wolltest dass deine Familie dich liebt, so wie du bist, deshalb hast du dein Halsband damals dran gelassen und du wurdest enttäuscht."

"Nein, das ist nicht wahr. Ich hatte es vergessen. Sie und ihre scheiß Gedanken-Spielchen. Ich hatte es vergessen. Ver- ges-sen. Klar?"

"Ja, doch sie können es so oft wiederholen, wie sie wollen, sie glauben es ja selbst nicht. Sie haben ihre Familie geliebt, sie lieben sie immer noch, deshalb hat es sie auch so tief verletzt, als diese Menschen sie enttäuscht haben. Deshalb wolle sie nicht mehr lieben und nicht mehr geliebt werden. Weil sie Angst vor der Enttäuschung haben."

Mir traten die Tränen in die Augen denn ich fühlte mich entblößt, es war als ob er meine Seele nackt gesehen hätte, doch ich wollte nicht weinen. Ich wollte stark sein und mutig, ich hatte mich von meiner Familie abgewendet und kam damit klar. Ich hasste den Menschenleser für das was er gesagt hatte und knallte die Tür zu, dass es schepperte, als ich aus dem Raum stürmte. Er sollte ein stolzer Abgang werden, doch es wurde eine Flucht vor ihm und dem was er gesagt hatte. Ich kam nur bis hinter die Tür bevor ich mich an die Wand lehnen musste. Ich hörte schon seinen Schritt, doch die Tür blieb zu, wahrscheinlich hielt Darla ihn auf. Ich war noch immer zu aufgwühlt um gehen zu können und so wurde ich Zeugin des Gespächs der beiden über mich.

"Liam, lass sie gehen, sie muss von selbst kommen, das was du heute getan hast hat ihr sehr wehgetan."

"Sie kann froh sein, dass ich nicht mehr zwanzig bin, dann hätte ich ihr wirklich wehgetan."

"Aber das hast du."

"Ich habe versucht vorsichtig zu sein."

"Aber genau das ist es, was sie verletzt."

Dann wurde das Gespräch leiser und das letze was ich hörte war Darla.

"Liam, das ist ihre Entscheidung....."

Dann hörte ich nur noch Wortfetzen und ging mit der Frage um welche Entscheidung es wohl ging schlafen.

Vergangenheit - Pat und Ray

Am nächsten Morgen verkündet Mr. Dexter, dass Faith noch bei Mrs. Chase bleiben würde und ich somit von daher auch noch auf dem Anwesen der Dexters wohnen würde. Gleichzeitig hob er meinen Status als Gast auf und stellte mich als Hilfsmagd ein. Er wieß mich in aller Öffentlichkeit darauf hin, dass es mir dieser Status verbot mich außerhalb meines Zimmers unbekleidet oder in eindeutiger Position zu zeigen. Er verbot mir außerdem die Schlafräume irgendeines anderen inkl. seinem zu betreten und wieß ausdrücklich darauf hin, dass eine Zuwiderhandlung den unverzüglichen Verweis vom Anwesen nach sich ziehen würde. Ich stand vor allen Bediensteten gedemütigt auf dem Hof und blickte vorsichtig in die Gesichter der einzelnen. Ich rechnete mit Hohn und Spott, doch es war nichts dergleichen. Es war als wäre jetzt, wo das geklärt ist für sie alles in Ordnung. Und so wurde ich eine von ihnen. Ich erledigte mein Aufgaben auf dem Anwesen und nach ein paar Tagen war es für die anderen normal, dass ich jetzt zu ihnen gehörte, doch ich vergaß meinen Traum nicht.

Ich fuhr mit Mr. Dexter zum Gut von MacGuires und informierte Daina davon, daß der Mann, der ihrern Sohn als Hirte für seine neue Schafsherde ein Freund von Penns neuem Herrn wäre. Als sie mir sagte, dass sie keinen Penn kennt viel mir wieder ein, dass ich Pat sagen sollte. Ich wiederholte also meine Aussage.

"Daina, ich soll dir sagen, dass Rays neuer Herr ein Freund des Mannes ist, dem Pat jetzt dient."

Sie viel auf den Boden und weinte jämmerlich.

"Pat ist tot. Pat starb, damit Ray nicht auf seine Art dienen muss."

"Daina, Pat ist nicht Tod, er heißt nur jetzt Penn und er ist Sklave von Djoser. Ray wird seinen Vater wieder sehen."

Sie stand auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Ich weiß, dass Pat Lustsklave ist. Er hat Ray das Gesicht zerschnitten, damit dieser nicht ins Bett des Herrn muss. Dafür starb er und jetzt kommen sie und sagen mir Pat lebt als Lustsklave für einen anderen Herrn und dieser will Ray auch. Warum sagen sie einer Mutter so etwas, warum konnten sie mich nicht in dem Glauben lassen, das Ray Hirte bleibt."

Ich war schockiert, ich wusste nichts von dem allen, Mr. Dexter hatte mich zu ihr geschickt, um ihr zu sagen, dass Ray eine bessere Zukunft erwartete. Ich hatte ihr doch nur sagen wollen, dass Rays Vater noch lebte. Sie wollte mich schon aus dem Zimmer schieben, als mir einfiel, was Mr. Dexter zu Djoser gesagt hatte.

"Daina, Ray soll in London Zimmermann lernen und wenn er handwerklich geschickt ist kann er bestimmt dort bleiben. "

Sie lächelte vorsichtig.

"Ist das die Wahrheit?"

"Ja, Penn ist Lustsklave für Djoser, aber ich habe noch nie einen anderen bei Djoser gesehen. Für mich sieht es so aus, als würden die beiden sich lieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er oder Mr. Dexter interesse an anderen Sklaven haben."

Daina nahm mich stümisch in den Arm.

"Danke, sie sind ein Engel, ein Bote Gottes. Pat lebt und Ray hat eine Zukunft. Das ist alles was eine Frau sich wünschen kann.

Ich drückte sie noch einmal und ging dann wieder zu Mr. Dexter. Von dem Gespräch mit Daina sagte ich ihm nur, dass ich seinen Auftrage erledigt hätte. Er schien mit seinen Gedanken schon wieder ganz wo anders zu sein, denn er kraulte William Gedankenverloren durch die Haare. "

Die Reise 3

Darla hatte gespannt zugehört.

"Hat Dexter Daina auch gekauft, damit sie bei Penn oder Pat sein kann?"

"Nein, dass hat er nicht."

"Aber warum nicht, er hatte doch bestimmt genug Geld?"

Die Greisin seuzft.

"Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, dass er Penn die Entscheidung zwischen seinem Herrn und einer Frau, die er vor ca 8 Jahren das letzte mal gesehen hat ersparen wollte."

Darla grübelt eine Zeit.

"Grany, du warst als junge Frau sehr oft wütend, wann hat sich dass geändert?"

"Warum fragst du?"

"Weil ich auch oft wütend bin, und wissen wollte ob das irgendwann einmal aufhört. "

Die alte Frau lacht herzlich.

"Nein, mein Schatz, das hört nicht von alleine auf. Das war zumindest bei mir ein ziemlich langer Weg und einfach war er auch nicht. Mr. Dexter lehrte mich, dass ich erst wissen muss warum ich wütend bin, bevor ich dauerhaft etwas daran ändern kann. "

Jetzt lacht Darla.

"Ich kann dir den Grund für meine Wut sagen er heißt 'Pat' und ist leider meine Mutter. "

Die Antwort von Viktoria lässt Darla das Lachen im Hals stecken bleiben.

"Du glaubst, dass du in einem Waisenhaus besser dran gewesen wärst?"

"Waisenhaus nein, nur eine Mum die mich bessern versteht."

"Wenn zwei Menschen sich nicht verstehen liegt es meist daran, dass der eine etwas sagt, dass der andere nicht versteht."

"Wie meinst du das?"

"Kann es sein, dass deine Mutter dich nicht versteht, weil du nicht so redest, dass sie dich verstehen kann?"

Darla zieht die Stirn in Falten.

"Das ist mir heute Abend zu kompliziert."

Die Greisin nickt.

"Vielleicht verstehst du es besser wenn wir aus Irland zurück sind."

Damit breitet sich schweigen in der Kutsche aus und beide sind mit ihren Gedanken in einer fast vergessen Zeit.
 

Darla fällt auf, dass die alte Frau am nächsten Tag sehr nachdenklich ist, als sie in die Kutsche steigt.

"Grany, was ist los?"

"Die Erinnerung an Willow, die ich in den nächsten Jahren Herrin nannte sind sehr zwiespältig, und auch meine Gefühle für Mr. Dexter änderten sich, doch ich war damals jung und dumm ich ging in die Falle, die er für mich aufgestellt hatte und als ich einmal drin saß dachte ich lange Zeit, dass es ein Palast wäre. Dabei hätte es mir in der ersten Nacht schon klar sein müssen. "

Darla legt die Stirn in Falten.

"Ein bisschen weniger Rätselhaft wäre echt toll."

Das Lachen der alten Frau ist herzlich und Darla kann in dem Gesicht voller Runzeln und Falten das Gesicht von Vini sehen. Jung und voller Leben.

"Du hast Recht, ich sollte der Reihe nach erzählen, doch manchmal fällt mir das schwer. Doch ich mach erstmal weiter.

Mr. Dexter fuhr und Mrs. Rosenberg zeigte mir meine Aufgaben im Haus. Sie wollte, dass ich Hausmädchen nicht nur bei ihr lerne, sondern sie hat mich, was damals sehr neumodisch war auf einer Schule angemeldet. Dort habe ich in den Jahren, in denen ich bei ihr war verschiedene Prüfungen gemacht. Ich habe gelernt für Kinder und Kranke anders zu kochen, als für Gesunde, ich habe gelernt Menschen aus anderen Ländern nach den Besonderheiten und Wünschen ihrer Kultur zu fragen und ich lernte mit waschen und reinigen von Wunden der Dienerschaft, ihre Arbeitsleistung zu verbessern. Ich habe während der Zeit bei ihr, zusätzlich zu der Schule in die sie mich geschickt hat, den Haushalt gemacht, mich um die Kinder gekümmert und war ihr des Nachts zu Diensten. Sie hat mir gezeigt, was es heißt Sklavin zu sein."

"Grany, das klingt nicht glücklich, ich dachte, dass du glücklich als Kindermädchen warst."

"Ich war viel zu wütend und zu aufgewühlt um glücklich zu sein. Ich habe in der Zeit fast jeden Tag einen Brief an den Master meiner Seele geschrieben. Er war mein Anker, mein Halt."

"Was hast du ihm den geschrieben?"

Die Frau öffnet eine Holzkiste und nimmt einen Stapel mit zusammengebunden Papieren heraus.

"Er hat sie mir zukommen lassen. Er meinte, dass ich sie noch brauchen werde. Er hatte Recht, wie so oft. "

"Er?"

"Mr. Dexter hat mir meine Briefe zu kommen lassen. Und seit dem ich dich beobachtet habe weiß ich wofür ich sie gebrauchen werde."

Viktoria hält Darla die ersten beiden Briefe hin.

"Ich habe sie sortiert. Immer meinen Brief und seine Antwort. Wenn du magst, ließ."

Darla nimmt die Briefe an sich. Sie sieht die Greisin an.
 

"Was werde ich dort lesen?"

"Die Gedanken einer wütenden und verwirrten jungen Frau und die Antworten eines Mannes der mehr als nur ein Gutsherr war."

Darla nimmt sich den ersten Brief.

Briefe 1

Briefe an den Master Angelus

Master Angelus

Ich bin erst seit gestern bei Madam Rosenberg und sie hat gesagt, dass ich sie Lady Willow nennen darf, doch das weiß ich noch nicht. Für mich ist hier alles neu und aufregend. Die kleine Pat scheint mich zu mögen. Auf dem Gut in Galaway habe ich mehrfach den Titel 'Menschenleser' für euch gehört, seit letzter Nacht weiß ich warum. Ich habe genau das bekommen, dass ich wollte. Eine Herrin, auch wenn es ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Die erste Nacht mit Madam Rosenberg war....intensiv.

Ich bin von meinen Gefühlen hin und her gerissen und versuche sie zu sortieren und dabei hilft es mir es ihnen zu schreiben. Ich weiß nicht mit wem ich reden soll deshalb schreibe ich meine Gedanken und Gefühle auf. Damit ihr den Auslöser kennt. Schreibe ich euch meine ersten sexuellen Erfahrungen mit meiner neuen Herrin.

In dieser ersten Nacht mit ihr ist mir klar geworden, wie jung und naiv ich trotz meiner Erfahrung mit anderen Mädchen bin.

Nach dem ihr euch mit William zurückgezogen habt, hat sie mich gefragt ob ich Kaffee will. Als ich verneinte forderte sie mich ohne weitere Umschweifen auf mich auszuziehen. Ich war viel zu neugierig um die Bitte, die eigentlich ein Befehl war zu hinterfragen, und so folgte ich der Anweisung und legte meinen Rock und meine Bluse ab. Sie forderte mich stumm auf weiter zu machen und so legte ich auch meinen Mieder und meine Wäsche ab. Ich fühlte mich entblößt wie ich war, ihr plötzlich sehr nah, es war als würde sie nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele betrachten.

Dann berührte sie mich, sie legte meine langen Haare zur rechten Seite und liebkoste die linke sie bedeckte sie mit Küssen und spielte mit meinen langen Locken. Doch es blieb nicht bei ihren Händen, sie leckte über mein Ohr und hat mein Ohrläppchen in ihren Mund gezogen, dabei legte sie ihre Hände auf meinen Rücken und fuhr sanft über meine Haut. Ihr Finger an meinem Nabel fesselte meine Aufmerksamkeit so, dass ich erst bemerkte, was ihre andere Hand tat, als sie mit dieser zwischen meine Beine fuhr. Ich ließ meine Blicke über ihren Körper streifen und meine Augen bleiben an ihrem Scham hängen. Sie ist die erste Frau, die ich sehe, die keine Schambehaarung hat. Ich fand das sehr erregend, wie sie mich anscheinend auch, denn sie schnurrt mir ins Ohr. Doch ihre Worte: 'Eine Mädchen wie jedes andere.' passten nicht zu dem, wie ich nicht fühlte. Denn ich hatte das Gefühl etwas Besonderes zu sein, ich fühlte mich geborgen in ihrer Hand. Das Gefühl verstärkte sich und ich stöhnte leise auf, worauf hin sie mich auf den Rücken legte und begann an meinen Brustwarzen zu saugen.

Ich gab mich in ihre Hand, und sie nahm mich mit ihrer Hand.

Sie führte mir 3 Finger in meine Weiblichkeit und obwohl ich dort schon von einer Frau berührt worden war, so war es doch anders. Sie tastete sich weiter vor, doch erfüllte sie meine Erwartung nicht, sondern legte ihr Knie zwischen meine Beine und führte meine Hände über dem Kopf zusammen und band sie zusammen und an dem Bett fest. Dann nahm sie ihren Kopf zwischen meine Beine leckte mich sanft und reizte dabei meine Brust.

Ich stöhnte wie von Sinnen und sie lächelte mich an. In dem Augenblick ich zerschmolz ich unter ihren Händen.

Sie spielte mit dem Fleisch meiner Lust während sie fragte: 'Wer bist du?" ich sagte nur: 'Euer' darauf hin grinste sie und fragte: 'Wer bin ich?' Die Antwort war so selbstverständlich, dass ich nicht darüber nachdenken musste.

"Meine Lady, meine Herrin, mein Welt."

Sie lächelte und lies mich kommen doch damit nicht genug sie ließ mich gefesselt und legte sie neben mich und ich durfte bei ihr schlafen. Sie hat mir Lust breitet, das war nicht meine Vorstellung von einer *Lustsklavin*.

Ich habe noch nie so intensiv Lust erlebt, doch eigentlich ist das nicht der Grund warum ich euch schreibe.

Der wahre Grund ist: 'Ich vermisse euch.' Ihr seid erst seit ein paar Stunden weg und doch fehlt ihr mir. Ich vermisse die Gespräche mit euch. Ich wünsche mir meine Gedanken mit euch teilen zu dürfen. In Demut bitte ich sie darum ihnen schreiben zu dürfen.
 

Ihre ergebenste Vini
 

Darla war beim lesen des Briefs etwas rot geworden.

"Das hast du nicht wirklich an einen Mann geschickt? Grany das.... das ist... Grany..."

Die alte Frau amüsiert sich über das Mädchen, das für sie wie eine Enkelin ist.

"Doch das habe ich. Es ist Pornographie. Doch das war mir egal. Ich musste es loswerden. Es war als würden alle Erlebnisse in mir kochen und sich zu einer explosiven Mischung vereinen.

Ich habe viele Jahre später mit Mr. Dexter über die Briefe reden können. Er hat mir gesagt, dass er weder von der detaillierte Beschreibung der ersten Nacht überrascht war, noch war es ihm peinlich so etwas intimes über Willow zu lesen, da er sie oft im Wilde Rose mit Andrew hatte spielen sehen. Was ihn irritiert war eher das, was ich nicht schrieb. Und genau das schrieb er mir. Ich habe immer sehnsüchtig auf seine Briefe gewartet, und er hat nie das geschrieben, was ich mir erhofft hatte oder womit ich gerechnet hatte. Lies seine Antwort und du wirst es verstehen. "

"Grany, wer war Andrew?"

"Andrew war ihr Lustsklave bevor sie Oz kennen gelernt hat. Er ging nach Amerika und ich habe ihn nie persönlich getroffen."

Darla ist neugierig auf die Antwort, und auch wenn sie sich wünscht mehr über ihre Oma Willow zu erfahren liest sie doch erst mal den ersten Brief von Mr. Dexter.
 

Briefe an Vini 1

Miss Vini

Bevor ich antworte werde ich die Anrede ändern. Da du als meine Sklavin schreibst werde ich dir als Master deiner Seele antworten. Somit bis du ab jetzt, bis zu dem Zeitpunkt an dem du die Kette ablegst für mich nur Vini, ohne Titel.
 

Vini

Ich kann dir versichern, dass ich alles; was du mir schreibst lesen und vertraulich behandeln werde. Auch gegenüber Mrs. Rosenberg. Ich versichere dir weiterhin, dich niemals bewusst anzulügen, behalte mir aber das Recht dir mitzuteilen, dass es Sachverhalt gibt, zu denen ich keine Aussage machen werde. Die Entscheidung dir mitzuteilen warum ich dir die gewünschte Information nicht gebe behalte ich mir ebenfalls vor.

Da dein erster Brief an mich mit dem Brief von Willow kam, gehe ich davon aus, dass sie darüber informiert ist, dass du mir schreibst. Kennt sie den Inhalt des Briefs? Wird sie in Zukunft die Inhalte kennen?

Zum Schluss noch kurz zum Inhalt des Briefs. Du beschreibst nur die erste Hälfte der Nacht. Was ist der Grund dafür?
 

Master Angelus
 

Darla legt den Brief an die Seite.

"Er ist überhaupt nicht darauf eingegangen was du ihm geschrieben hast. Aber ich habe das Gefühl, dass er dir auf etwas geantwortet hat, dass er zwischen den Zeilen las. Auf was?"

"Ich habe dir schon gesagt, dass er in der Nacht seinen Sklaven blutig schlug. Ich lag in den Nachwehen der Lust die ich genossen hatte und hörte den Gesang der Peitsche. Willow hat sich verändert während sie es hörte. Er hat in meinem Brief den Abbruch im Beschreiben der Nacht bemerkt. Mr. Dexter hat sich nie um das Offensichtliche gekümmert, sondern immer nach dem Grund für die Störung bzw. für die Veränderungen gesucht. Ich habe ihm sofort geantwortet und den zweiten Teil der Nacht beschrieben. Er war mein Seelenmaster und ich wollte ihm zeigen, dass ich alles tue, was er von mir will."

Darla nimmt die nächsten zwei Briefe und Viktoria lässt ihren Blick durch das Fenster auf die Landschaft fallen. Hier auf dem Land ist die Veränderung nicht so stark zu spüren wie in London. Sie hat das Gefühl, als würden die Jahre von ihr abfallen.

Briefe 2

Briefe an den Master Angelus 2

Master Angelus

Ihr habt es richtig erkannt meine Herrin, es fällt mir so leichter von Madam Rosenberg zu denken und zu schreiben, weiß, dass ich euch schreibe. Sie allein weiß was gut für mich ist. Das weiß ich seit dem ersten Morgen.

Ich konnte es dir euch nicht schreiben, denn es war für mich sehr verwirrend.

Ich schief die erste Nacht seit vielen Woche wieder glücklich und ohne zu träumen, die Seile, die sie angelegt hatte hielt mich fest, doch irgendwie befreiten sie mich auch. Ihre Frage: "Gut geschlafen Nutte?" war nicht das, was ich mir erhofft hatte, doch ich antworte trotzdem wie mechanisch: "Ja Herrin."

Sie lächelte, öffnete die Fesseln und befahl: "Auf die Knie, zwischen meine Beine testen wir deinen Mund."

Ich ging zwischen ihren Beinen auf die Knie und bekam die Anweisung mein Haar zusammen zu binden da es stört. Ich folgte ihrem Wunsch und hab meine Locken zusammen gebunden und meinen Kopf gesenkt. Sie wurde ungeduldig, sagte:  "Los mach schon." und drückte meine Lippen an ihre Scham. Ich nahm ihren Geruch war und leckte ihre Perle. Ihre Hände lagen auf meinen Hinterkopf und zwangen mich sanft, doch unausweichlich weiter zu machen. Sie stöhnte und ich habe ihre Feuchtigkeit geschmeckt, bis sie sich wieder entspannte. Dann löste sie ihre Hände und ohne Übergang stand sie auf und weckte Pat. Ich folgte ihr und wir haben gefrühstückt.

Ich habe mich benutzt gefühlt und gleichzeitig sicher. Sie ist meine Herrin geworden in einer Nacht. Sie hat jedes Recht das Schreiben mit euch zu unterbinden. Ich glaube nicht, dass sie die Briefe liest, doch sie hat das Recht dazu, denn ich bin nichts ohne sie. Ihr gabt mich in ihre Hand. Ich versuche euch stolz zu machen, indem ich ihr diene.

In Demut Vini

 

Briefe an Vini 2

Vini

Du hast mich gebeten mir schreiben zu dürfen. Diese Genehmigung habe ich erteilt. Jetzt fordere ich von dir, dass du tust, worum du mich gebeten hast es tun zu dürfen. Schreibe mir was dich wirklich bedrückt. Du schriebst, dass du die Gespräche mit mir vermisst. Willst du über jeden Sex mit deiner Herrin mit mir reden, über jedes Stöhnen?

Das lasse ich nicht zu. Ich weiß, dass es nicht um das geht, was du mir über die Nacht mit Madam Rosenberg schreibst. Ich fordere dich auf mir zu schreiben, was dich wirklich bedrückt, oder es ganz zu lassen.

Master Angelus

PS. Bei deinen Gefühlen solltest du bedenken, dass Willow sich entschieden hat ihr Leben mit Oz zu verbringen.

 

"Grany, du hast Recht. Er ist ein seltsamer Mann. Erst schreibt er, dass du ihm die zweite Hälfte der Nacht beschreiben sollst und dann, dann war es ihm trotzdem nicht Recht. Was wollte er denn?"

"Er hat erkannt, dass mein Brief ein Test, eine Ablenkung war. Du hast selbst erkannt, dass der Brief weit über das ging und geht, was sich gehört. "

"Grany, du sagst das du mit Oma intim warst, doch sie hatte schon ein Kind und war schwanger, sie muss als schon mit Opa zusammen gewesen sein. Warum war Oz damals nicht bei Willow, warum ist er ausgerechnet dann jahrelang nach Japan gefahren als Oma schwanger war? Konnte er die Reise nicht verschieben? Irgendwie klang Oma immer ausweichend wenn sie von Früher erzählt hat."

Viktoria blickt aus dem Fenster.

"Oz war nicht auf Geschäftsreise in Japan, Oz saß im Gefängnis.“

"Im Gefängnis? Er ist ein Verbrecher?"

"Ja, und zwar einer von den ganz großen.

Vor der Zeit, von der ich dir erzähle wurde die Londoner Unterwelt vom Syndikat regiert."

Darla unterbricht sie.

"Davon habe ich in der Schule gehört, und dann wurde der Kopf des Syndikats und 25 seiner Männer öffentlich gehängt."

"Das ist die halbe Wahrheit. Als der Gründer und langjährige Chef des Syndikats starb teilten sich seine Söhne Adam und Daniel die Stadt untereinander auf. Doch Daniel verliebte sich in eine Frau und wollte heiraten und sie zu einer ehrbaren Frau machen. Sie sollte das Leben in der Öffentlichkeit führen und nicht in der Schattenwelt. Also sagte Daniel gegen seinen Bruder aus. Sein Bruder ging mit 25 weiteren Männern an den Galgen und Daniel Osborne verschwand im Gefängnis. Er wurde bei einer Gefängnisschlägerei getötet. "

"Aber was hat das alles mit Oz zu tun? Oz ist?“

"Ja, Oswald Rosenberg ist Daniel Osborne. Als ich zu Williow kam lief grade der Prozess und ich bekam eines Tages mit, dass sie sich mit Mr. Dexter unterhielt. Als sie merkte, dass ich es weiß hat sie mir die ganze Geschichte erzählt. Daniel Osborne musste Jahre später im Gefängnis sterben und als Oswald Rosenberg, als Oz, wieder neu auferstehen um Willow und die Kinder vor der Rache derer, die damals nicht gehängt wurden zu schützen. Ich musste meiner Herrin schwören es nicht weiter zu sagen und dieses Versprechen habe ich bis heute gehalten. Du wirst es mir auch versprechen, denn es gibt wahrscheinlich immer noch Kinder die Hass im Herzen gegen Daniel Osborne tragen und die seine Familie dafür bezahlen lassen würden. "

Darla nimmt die Hände ihrer Grany.

"Ich verspreche es. Ich werde es niemand erzählen, doch ich möchte dich fragen, warum du es mir erzählt hast?"

"Weil es wichtig ist. Es ist die Grundlage für die Beziehung zwischen Willow und mir. Ich dachte damals, dass sie mich lieben könnte. Ich war enttäuscht wenn sie mich als Nutte oder Schlampe bezeichnet hat, und ich war am Boden zerstört, als sie mich nach Jahren aus dem Haus geworfen hat. Heute weiß ich, dass sie mich gebraucht hat, um über die Einsamkeit hinweg zu kommen. Doch ihr Herz hat immer nur Oz gehört. Deshalb stieß sie mich emotional weg. Du hast mich nach Andrew gefragt, Andrew war ihr Lustsklave, nach dem ihr erster Mann verstorben ist. Andrew hat sich in Willow verliebt, doch für Willow war er Sklave. Als Willow sich in Oz verliebt kam es zum Eklat. Willow wollte mir und sich den Schmerz ersparen, und Mr. Dexter muss geahnt haben, was Willow tun wird und hat versucht es mir zu schreiben, ohne mir den Hintergrund zu offenbaren. Doch damals habe ich es nicht verstanden. Aber ich greife mal wieder viel zu weit vor.

Erst mal tat ich das, wozu er mich aufgefordert hatte. Ich schrieb ihm was mich bedrückte.

Briefe 3

 

Briefe an den Master Angelus 3

Master Angelus

Ich möchte mich bei euch bedanken, denn ihr gabt mir damals die Freiheit zu schweigen. Ich hatte früher viele Freunde und Bekannte die gesagt habe, dass ich mit ihnen über alles reden kann. Als ich es dann getan habe haben sie mich verachten oder wollten mich ändern. Ihr habt mir das Recht gegeben zu schweigen. Das war für mich eine neue Erfahrung.

Ich erkennen jetzt erst, dass das Recht zum Schweigen mir die Freiheit zum Reden gibt. Ich war mir nicht sicher wie und ob ich mit euch über Lust und die dazugehörige körperlichen Begebenheiten schreiben soll. Ich hatte Angst auf Ekel und Ablehnung zu stoßen, deshalb habe ich euch ein Erlebnis beschrieben, welches für mir auch wichtig, aber nicht so schmerzhaft ist. Ich wollte eure Reaktion testen. Dafür bitte ich um die gerechte Strafe, denn es steht mir nicht zu an meinem Master zu zweifeln.

Doch jetzt zu dem, worüber ich nicht reden kann.

Ich habe euch damals gesagt, dass ich das Haus meiner Mutter verlassen habe. Ich wusste nicht wo ich hin gehen sollte. Also ging ich nacheinander zu meinen Freundinnen, die haben sich zwar alle mein Problem angehört, doch helfen konnte mir keine von ihnen. Bei den einen haben die Eltern nicht gestattet, dass ich dort schlafe und die anderen hatten Angst davor, dass ich ansteckend krank sei. Sie hatten Angst als Mädchen, das Mädchen, das Mädchen liebt bei sich übernachten zu lassen. Dann hätten sie keine guten Chancen mehr einen guten Ehemann zu bekommen. Also ging ich in das Gasthaus, in dem ich mit meinem Freund oft zusammen war. Hier war man freundlich, aber mir wurde auch gesagt, dass es ein ehrbares Lokal sei und sie keine unbegleiteten Damen wünschen. So tat ich so, als ob ich auf jemanden warten würde, doch nach knapp einer Stunde baten sie mich dann doch sehr bestimmt zu gehen.

Ich war am Ende meiner körperlichen und geistigen Kräfte und hatte kein Geld um die Nacht in einem Hotelzimmer verbringen zu können. So ging ich ziellos durch die Stadt, bis ich am Rathaus ein trockenes Eckchen fand. Dort setzte ich mich hin und zog die Knie ganz eng an mich. Ich versuchte mir selber Wärme zu geben, doch ich fror trotzdem entsetzlich. In meiner Verzweiflung lief zu der Frau, die damals meine Herrin war, ich klopfte zaghaft an die Tür und setzte mich dann in der nächsten Seitenstraße auf die Mauer, die den Weg über die Brücke begrenzt. Ich wusste nicht ob ich mir wünschen sollte, dass sie mich findet oder dass ich auf der Mauer einschlafe und in den Fluss falle. Mir war beides Recht, aber ihr nicht. Sie hat sich zu mir gestellt und mir die Hände über die Schultern gelegt. Dann hat sie mir angeboten bei ihr zu übernachten.
 

Ich lebte eine Zeit lang bei ihr, und sie lehrte mich Lust geben und Lust zu fühlen. Sie sagte mir immer wieder, dass ich ihr gehöre und nur ihr. Um ihr nicht zur Last zu fallen habe ich in einem Gasthaus gearbeitet und als ich eines Nachts nach Schluss aus der Küche kam war ich alleine in der Gasse. Zumindest dachte ich das. Zu spät bemerkte ich den Sohn des Wirts der die Theke machte. Er hat mich an die Wand gedrückt und mir unter das Kleid gefasst. Der Mann war betrunken, er roch wie eine Bar und er lallte. Ich spürte seine Hand durch mein Unterkleid auf meinem Oberschenkel, den Armen und dann an meinem nackten Hals. Er hat immer wieder versucht mich zu küssen und strich über das dünne Oberteil von meinem Kleid. Ich war starr vor Schreck, erst als ich seine ekelige Hand auf meinen Brüsten spürte versetze ich ihn einen Tritt und lief los, doch er bekam mich an den Haaren zu fassen. Er hat mich gewürgt und gegen die Wand geworfen. Ich wollte nicht und habe ihn angeschrien, doch er lachte nur und sagte 'Es wird Zeit, dass es dir mal ein Kerl besorgt, dann bist du auch bei den Kunden nicht mehr so verklemmt.' Mein Kleid riss, und was dann geschah, weiß ich nicht mehr so genau. Ich weiß nur, dass ich anfing an mich mit Fäusten und Tritten zu wehren. Er versuchte mich mit Gewalt zu nehmen, doch ich schlug wild um mich und plötzlich rannte er weg. Ich hörte wie er grölte 'ich krieg dich Weiberhure schon noch.' Dann brach ich zusammen und Kennedy fand mich.
 

Jetzt ist es endlich raus. Jetzt gibt es einen Menschen dem ich die ganze Geschichte erzählt habe.
 

Ergebenst Vini

 

 

Briefe an Vini 3

 

Vini

Ich bedanke mich für das Vertrauen, das du mir entgegen bringst. Ja, du liest richtig 'Vertrauen ' es bedarf sehr viel Vertrauen in eine Person zu schreiben, dass du ihre Reaktion testen wolltest. Ich bin sehr stolz auf dich. Ich glaube, dass du mit dem Beschreiben der Situation in der Gosse einen großen Schritt in Richtung Heilung gegangen bist. Ich gebe dir hiermit die Erlaubnis mir den Rest auch weiterhin zu verschweigen.

Master Angelus

 

Da ihre Grany ganz in Gedanken versunken aus dem Fenster sieht liest Darla die nächsten Briefe ohne ihrer Fragen los zu werden.

Briefe 4

Briefe an den Master Angelus 4

Master Angelus,

Es gibt keinen Rest. Es ist nichts Schlimmeres passiert.

Ergebenst Vini

 

Briefe an Vini 4

Vini,

Dass war der Rest. Ich würde dich jetzt gerne in den Arm nehmen und dir sagen, dass du jedes Recht hast dich geschändet zu fühlen. Seine Hände auf deinem Kleid und deiner Brust. Das Gefühl der Hilflosigkeit und die Angst vor dem, was er dir antun wird.

Ich habe eine Frage an dich, wer hat dir gesagt: 'Es gibt Frauen, die wesentlich schlimmeres erlebt haben und es einfach abgewaschen haben, stell dich nicht so an.’?

Waren es deine Freundinnen, oder warst du es selbst?

Dabei kommen dir wahrscheinlich heute noch die Tränen wenn du an seine Hände denkst. Der Geruch von Bier lässt dich erschaudern und wenn du fremde Hände spürst ist dein Kopf und Körper in der Gasse.

Master Angelus

 

Darla legt ihre Stirn in Falten und will ihre Grany so viel fragen, doch sie erkennt, dass die alte Frau mit ihren Gedanken in einer anderen Zeit ist und schweigt. Als Viktoria bemerkt, dass Darla sie fragend anstarrt finden ihre Gedanken den Weg zurück aus der Vergangenheit.

"Du darfst mich alles Fragen.“

 

"Grany, warum hast du Kenny und alle anderen glauben lassen, dass du vergewaltigt wurdest. Ich verstehe das nicht. Warum warst du nicht stolz darauf dich gewehrt zu haben?"

"Die Frage zu beantworten würde wieder vorgreifen, doch ich kann dir versichern, dass ich nicht das Gefühl hatte zu lügen als ich sie im Glauben ließ ich sei vergewaltigt worden. Es hat sich für mich so angefühlt. Es war eine Überschreitung meiner Grenzen. Es hat in mir das Gefühl erzeugt dreckig zu sein, das Gefühl, dass keiner mich will so wie ich bin."

Briefe 5

"Grany, du musst nicht weiter reden, ich habe das Gefühl, dass es dir immer noch weh tut darüber zu sprechen.“

"Du hast Recht, es tut weh, doch grade deshalb muss ich darüber reden."

"Das verstehe ich nicht."

Die alte Frau schaut das Mädchen lange an.

"Doch, dass tust du. Du hast selbst erkannt, dass manche Vorwürfe, die deine Mutter dir macht dich nach Woche und Monaten immer noch verletze wenn du daran denkst, dass sie immer wieder in dir aufsteigen und dich nicht in Ruhe lassen."

Darla unterbricht die alte Frau wütend.

"Pat versteht mich einfach nicht.“

"Ich weiß nicht ob deine Mutter dich versteht oder nicht, aber ich habe eine Ahnung warum sie so handelt, wie sie es tut."

"Grany, dann bist du viel schlauer als ich. Kannst du es mir erklären?"

Die alte Frau sieht in Darla viel von ihrer eigenen Wut die sie damals auf ihre Mutter hatte und seufzt.

"Nein, das kann ich nicht, und bevor du fragst, ich glaube, dass ich es auch nicht muss, weil du, wenn wir aus Irland zurück sind, ihr Verhalten verstehen wirst, ohne dass ich es erklären muss.“

 

Darla nickt, auch wenn sie jetzt lieber weiter Fragen stellen würde kennt sie doch die Grany gut genug um zu wissen, dass sie soweit keine Antwort erhalten wird. Umso erstaunter ist sie, als diese weiter erzählt.

"Meine Zeit bei Willow was geprägt von ständigem Lernern auf der einen Seite und einem sehr intensiven erleben meiner Sexualität auf der anderen Seite. "

"Sexualität ist etwas worüber ich mit Pat auch nicht reden kann. Sie hat mir erklärt, dass ich eine Frau sei, und wie ich mich zu benehmen habe, aber was heißt es denn eine Frau zu sein?"

"Und welche Antwort hast du dir auf die Frage geben können?"

Darla wird ein wenig rot und sieht zwischen ihre Füße als sie antwortet.

"Das ist mir peinlich, ich habe doch mit einem Mädchen..."

"Darla, du musst mir nichts erzählen, ich wollte nur, dass du spürst, dass es manchmal einfacher ist eine Frage zu stellen, als diese zu beantworten. Vielleicht kann dir meine Vergangenheit helfen eine Antwort auf die Frage zu finden."

Darla beugt sich vor um alles, was Vini erzählt, gut verstehen zu können.

"Willow formte mich nach ihren Wünschen und Vorstellungen und ich ließ mich formen. Ich wollte meiner Herrin und dem Master meiner Seele perfekt dienen. Willow zeigte mir, wie ich ihr mit meiner Zunge und meinen Fingern Lust bereiten konnte, und ließ mich meinen Körper auf ganz neue Weise kennen lernen. Sie zeigte mit die Welt des Schmerzes."

"Oma hat was?"

"Sie hat mir gezeigt, dass Schmerz und Lust ineinander greifen, dass Schmerz, wenn er in der Richtigen Situation bereitet wird pure ungehemmte Lust wird."

"Das kann ich mir nicht vorstellen und ansonsten frage ich mich, was hat das mit Mr. Dexter zu tun?"

"Es ist die Grundlage für den nächsten Brief. Er steht nur in indirekten Zusammenhang zu den anderen, doch er war der Auslöser."

"Der Auslöser wofür?"

"Für meinen Weg in die Hölle. Doch du musst erst lesen bevor du es erleben wirst."

Zwar ist Darla von der Wortwahl 'erleben' sehr irritiert, doch als die Grany wieder aus dem Fenster sieht nimmt sie den Brief und liest.

 

 

 

Briefe an den Master Angelus 5

 

Master Angelus

Ich habe versagt. Gestern Abend ist mir erst klar geworden, welchen Gefallen ihr mir getan habt, als ihr mich als Lustsklavin abgelehnt habt.

Da meine Herrin in ihrem Zimmer sitzt und schreibt gehe ich davon aus, dass ihr es sowieso erfahren werdet. Ich habe euch und meiner Herrin Schande bereitet und das kam so.

Meine Herrin kam gestern Morgen zu mir und fragte mich, ob ich gerne zum Spielen mit ihr ins Wilde Rose gehen würde. Ich hatte hier auf dem Markt am ersten Tag schon über den Club gehört und Madam Rosenberg dazu ausgefragt. Sie war am zweiten Abend mit mir dort weil ich so neugierig war, damit ich mir selbst ein Bild machen konnte. Ich habe mich damals unter die Gäste gemischt, als ich ihr eigentlich etwas zum Trinken holen sollte. Ein Gast hatte mich wohl für ein Mädchen des Hauses gehalten und mir an die Brust gefasst. Ich habe geschrien und er hat die Kette gesehen da hat er mich sofort los gelassen. Ich lief zu meiner Herrin und habe mich bei ihr angelehnt. Meine Gedanken rasten und dann kann er zu unserem Tisch. Er sagte: "Freundin von Angelus ich bitte um Entschuldigung, dass ich sein Eigentum, dass sich in euer Obhut befindet berührt habe.“ Erst da ist mir klar geworden, was es wirklich bedeutet euer Zeichen zu tragen. Er hat sich bei ihr entschuldigt, nicht bei mir. Doch das war es nicht, was ich euch schreiben wollte. Ich wollte von meiner Schande schreiben.

Gestern habe ich ihr Vertrauen enttäuscht und damit auch euch Schande gemacht. Die Situation fing damit an, dass sie fragte ob ich mit ihr zum Spielen ins Wilde Rose gehen wollte. Öffentlich spielen, davon habe ich immer geträumt und ich war so neugierig ob es in Echt genauso gut ist wie ich es erträumt habe. Das sagte ich ihr auch. Sie hat mir erklärt, dass ich nur eine Lederschnur im Schritt tragen würde und mir gezeigt, was ihr für uns gekauft habt.

Ich habe geweint vor Glück und gesagt, dass ich gerne mit ihr ins Wilde Rose gehen würde. Den ganzen Tag über habe ich sie gefragt wie ich mich verhalten soll und was sie vorhat. Sie warnte mich, dass sie meine Fehler hart strafen würde und ich wurde noch nervöser. Dann kam der Abend. Sie nahm mir die Kette, die ihr mir gegeben habt ab und setze euer Geschenk. Das Stück mit dem Zeichen meiner Herrin ein. Dann legte sie mir die Kette mit den Worten „Du bist mein." um und ich fühlte mich sicher.

Ich kniete zu ihren Füßen in der Kutsche und lehnte mich an wie ich es bei euch getan habe. Dann gab sie meinen Mantel an der Garderobe ab. Ich folgte ihr in den Club und dachte es wäre alles gut. Ich sah die Blicke der anderen nicht. Ich hielt mich für perfekt. Ich wurde schon erregt als sie mich zum Kreuz führte und das Gefühl als sich die Manschetten um meine Handgelenke legten ließ mich stöhnen.

Dann erhob sie einen Rohrstock und fragte mich nach meiner Zahl ich sagt 'es ist die 10' und wieder ging ein Raunen durch die Zuschauer. Sie ließ ihre Hand über meinen Rücken streichen dann verkündete sie. "Ihr alle habt heute die Vergehen meiner Sklavin zur Ausbildung gesehen und sie hat euch mit ihrem Verhalten beleidigt. Martin als ältester anwesender Master wird die Bestrafung vornehmen. Für jedes Vergehen einmal ihre Zahl. Heist 60 Hiebe mit dem Stock .

Ich war mir keines Vergehens bewusst doch die Zahl 60 ließ mich verstummen.

Dann erhielt ich meine Strafe. Ich hatte an der Garderobe nicht gekniet:10 auf die linke Pobacke.

Ich hatte den Sklaven angesehen der mir die Füße abgewischt hat: 10 auf die rechte Seite.

Ich habe nicht gekniet während der Mann an der Bar den Wein für Madam Rosenberg bereitet hat: 10 über die Schenkel

Ich habe einen Master berührt als ich die Getränke brachte: 10 auf den Rücken

Ich habe gestöhnt als ich ans Kreuz gestellt wurde, dazu wurde ich umgedreht: 10 auf die Brust

Ich habe meine Herrin nicht Respekt angesprochen:

10 zwischen die Beine

Ich habe geweint vor Schmerzen, doch ich wollte ihr nicht noch mehr Schande bereiten und so zählte ich jeden Hieb. Ich sah, dass sie stolz auf mich war und schloss die Augen. Sie fragte ob ich ihr Vertraue und ich sagte ehrlich "Ja, Herrin " Mein Lohn war ihre Hand zwischen meinen Beinen. Ich habe mich ihr hingegeben, doch dann spürte ich raue fremde Männerhände auf meiner Brust und ich habe 'Nein ' geschrien. Ich habe mich in den Schlaufen des Kreuzes verfangen. Das war wohl mein Glück, sonst hätte ich meine Herrin noch mehr blamiert.

Sie hat mich vom Kreuz genommen und im Nebenraum getröstet. Doch mir ist klar geworden, dass ich eine Schande bin. Ich habe mehr als 60 Hiebe verdient. Ich habe ihnen und meiner Herrin Schande bereitet. Ich wollte Lustsklavin sein. Seit gestern weiß ich dass ihr Recht hattet. Ich bin nicht mal dazu geeignet.

Ergebenst Vini, oder der einzige Menschen, der unfähig ist ein Sklave zu sein

 

 

Darla sieht zu Vini und hat so viele Fragen, doch die alte Frau scheint zu schlafen und so liest sie die Antwort von Mr. Dexter

 

 

Briefe an Vini 5

Vini,

Ich bin stolz auf dich. Ich bin der Master über deine Seele und als solcher stolz, wenn du weißt was die du willst und auch was du nicht willst. Ich habe dir gesagt, dass ich dich darin bestärken werde auf zu stehen, somit ist es für mich gut zu lesen, dass du keine Sklavin sein kannst. Das mit dem Besuch im Wilde Rose, und was es für die Beziehung zwischen dir und Willow bedeutet, solltest du mit Willow klären, ich werde dazu nichts weiter sagen.

Doch es gibt eine Frage die du mir beantworten wirst. 'Weiß du warum du es nicht ertragen kannst angefasst zu werden?'

Master Angelus

 

 

Als Darla den Brief sinken lässt sieht sie direkt in die Augen ihrer Grany.

"Das was du dort gelesen hast war ein Teil der Ausbildung die Willow für mich vorgesehen hatte, sie wollte, dass ich ihr vertraue, doch ich habe sie enttäuscht. Ich habe mich gegen die Hände von Meister Martin gewehrt."

"Grany, warum hast du....?"

"Darla, du darfst mich alles fragen, es gibt keine Grenze. Ich werde dir entweder wahrheitsgemäß antworten, oder dir sagen, dass ich dir die Antwort verwehre."

Darla blickt aus dem Fenster und sieht wie die Nacht herein bricht, sie nimmt ihren Mut zusammen und spricht gegen die Scheibe.

"Grany, warum hast du dich schlagen lassen? Hat es dir wirklich gefallen? Es tut doch weh, zumindest glaub ich das."

Die alte Frau legt ihren Arm um das Mädchen.

"Ja, es hat mir wehgetan Ja, es war Lustvoll. Ja, es hat mir gefallen, irgendwie. Doch das ist nicht ganz so einfach, und der Grund, der Grund war damals ganz einfach: 'Sie war meine Herrin, sie hat es angeordnet und ich habe gehorcht.' Doch im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass es so einfach nicht war. Ich hatte auf einen einfachen Weg gehofft, doch er wurde komplizierter, als ich es in meinen Alpträumen befürchtet hatte."

Darla drückt die Hand der alten Frau und als die Kutsche langsamer wird, weiß sie, dass sie heute keine weiteren Informationen mehr bekommen wird, doch ihr ist klar, dass sie das was sie gehört und gelesen hat auch erstmal in Ruhe überdenken muss.

Am Abend sitzen die bei schweigend vor der Feuer im Kamin und Darla sieht, wie Viktoria ein Blatt Papier aus der Tasche nimmt und anstarrt. Es scheint sehr alt zu sein, und als die Frau im Sessel eine Träne von ihrer Wange wischt ahnt Darla, was es für ihre Grany heißt sich den Gefühlen aus dieser Zeit zu stellen. Sie beginnt die alte Frau mit anderen Augen zu sehen. Ihr wird klar, dass diese Frau sich ihren schlimmsten Erinnerungen stellt um ihr etwas klar zu machen.

Darla steht auf und gibt ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange.

"Gute Nacht Grany."

Briefe 6

 Am nächsten Morgen ist das Wetter schlechter geworden und der Wind pfeift um die Kutsche. Darla und Vini setzen sich nebeneinander und legen eine dicke Decke über ihre Beine und eine zweite um die Schultern.

Viktoria legt ihren Arm um das Mädchen.

"Wie geht es dir, mit dem was du in den letzten Tagen gehört hast?"

"Du beschreibst eine Art zu leben, die mir sehr fremd ist, mein eigenes Leben erscheint mir so fad und langweilig, ich würde gerne einiges von dem erleben, aber auch nicht alles. Ich kann mir nicht vorstellen mir wehtun zu lassen. Ich wünsche mir doch einen Menschen, der mich im Arm hält und zärtlich zu mir ist."

"Darla, es ist gut, dass du weißt, was du willst, denn dann wirst du dich nicht für einen anderen Menschen verbiegen. Ich wusste damals nicht was ich wollte. Ich wusste nicht Males, was ich nicht wollte. Ich war wütend und immer unzufrieden. Willow gab mir die Möglichkeit zufrieden zu sein."

"Indem sie dich schlug?"

"Ja, auch dass, aber es ging mir nicht darum wie oft oder wie hart sie geschlagen hat. Es ging mir darum ihre Wünsche zu erfüllen und darin Befriedigung zu finden. Wenn sie mir sagte: 'Gut gemacht Schlampe.' war ich zufrieden mit mir."

"Was hat sich geändert?"

"Das ist meine Geschichte die ich der Reihe nach erzählen muss. Dazu schrieb ich erst mal Mr. Dexter wieder einen Brief."

Darla nimmt die zusammen gebundenen Briefe.

"Ja, es sind mehrere und sie gehören alle zusammen.“

 

 

Briefe an den Master Angelus 6

Master Angelus

Ich ertrage keine Männerhände, weil ich mich immer an die Situation in der Nacht erinnere als Kenny mich in der Gosse fand.

Ich habe heute noch das Gefühl seine Hände auf meinem Körper zu spüren, wenn ich nur den Geruch von Bier in Verbindung mit einer bestimmten Zigarrenmarke rieche. Dann ist 'ES' wieder da. Dann ist alles wieder da. Dabei ist doch nicht wirklich was Schlimmes passiert. Ich schrieb euch bereits, dass ich eine Zeit lang in einem einfachen Gasthaus gearbeitet und die Männer konnten alle ihre Hände nicht bei sich behalten. Ich habe mich immer freiwillig für den Job in der Küche gemeldet und stundenlang nur dreckige Teller abgewaschen. Da gab es zwar kein Trinkgeld, aber auch keine Männerhände. Am Anfang habe ich die Mädchen aus dem Schankraum gefragt wie sie das aushalten. Das war eine dumme Frage. Die eine sagte das sie es toll findet wenn Männer nach ihr greifen weil sie dann weiß, dass sie hübsch ist und die andere, dass es mehr Trinkgeld gibt, wenn sie auch mal angefasst wird.

Ich kann nichts richtig machen. Ich kann mich nicht mal richtig schänden lassen. Ich kann meiner Herrin nicht vertrauen.

Er hatte Recht, als er sagte, dass ich nichts kann und zu nichts tauge.

Ergebenst Vini, oder was davon noch übrig ist

 

 

Briefe an Vini und Willow

An Willow und Vini

Ich komme. Ich habe den Eindruck, dass Vini es nicht mehr reicht zu schreiben, doch ich kann sie nicht 'lesen ' wenn ich sie nur lese.

(Master) Angelus

 

Vini

Wir müssen reden. Ich habe eine Vermutung, warum du so unter dem Erlebnis leidest, doch darüber ist es mir zu gefährlich zu mit dir zu schreiben. Zu groß ist die Gefahr das.... das werde ich dir später erklären.

Master Angelus

 

Willow

Liebe Willow

Du weißt, dass ich mit Vini schreibe, denn du bezahlst die Boten. Bei den letzten Briefen hat sich etwas gezeigt, dass ich gerne mit ihr persönlich besprechen würde. Ich weiß, dass ihr auch eine Beziehung habt. Deshalb steht es mir nicht zu dir zu sagen, was sie mir schreibt oder sagen wird. Ich möchte, dass du meine Verhalten als Diskretion und nicht als Misstrauen dir Gegenüber sehen kannst.

In Freundschaft Angelus

 

 

Lieber Angel

Sei heute Abend unser Gast.

In Freundschaft Willow.

 

Darla ahnt, dass jetzt etwas Wichtiges kommt und lehnt sich an ihre Grany an.

"Der Brief an Willow ist dabei, weil Mr. Dexter wollte, dass mir bewusst ist. Er wusste was er tat.' Er hat es nicht zum ersten Mal getan und er wusste, was es für ihn und für mich für Folgen hätte."

"Grany, was hat er getan?"

"Er hat... er hat mich in die Hölle geführt."

"Will ich das wissen?"

"Das weiß ich nicht, doch wenn du es weißt, wird es dich verändern."

"Inwiefern?"

"Du wirst deine Unschuld verlieren. Wenn du mich begleitetes wird es dir vorkommen, als wärst du dabei, du wirst dann meine Geschichte erleben als wäre es deine."

In die warmen Decken gehüllt schweigt Darla lange.

"Grany, ich will dich nicht kränken, doch was habe ich davon?"

Die alte Frau sieht dem Mädchen ins Gesicht.

"Deine Frage kränkt mich nicht. Sie ist für mich das Zeichen, dass du viel reifer bist, als ich es damals war. Ich glaube, dass du lernen wirst Gnade für dich selbst und deine Mitmenschen zu haben. Das du lernen wirst dich vor Angriffen auf deine Person besser zu schützen und zu dem stehen kannst, was du fühlst."

Darla kuschelt sich unter die Decke und zieht auch die Füße hoch.

"Grany, woher wusste Mr. Dexter, dass er mit dir reden und nicht schreiben muss?"

"Das habe ich ihn viele Jahre später auch gefragt, und er sagte, dass es ganz einfach war. Die Antwort in meinem Brief war unlogisch."

Darla sieht sie fragend an.

"Ich schrieb, dass ich nicht von einem Mann angefasst werden wollte weil mich in der Gosse jemand anfassen wollte. Gleichzeitig schrieb ich aber auch, dass ich schon vorher lieber in der Küche als in der Schenke gearbeitet habe. Er hat den Widerspruch gelesen und darauf reagiert. Mir war damals gar nicht klar, dass es einer war."

"Was ist danach passiert?"

Vergangenheit - Nebel im Kopf

Mr. Dexter schickte einen Boten zu McDonald der diesen darüber informiert, dass er und William zu uns kämen und auch über Nacht blieben.

Viktoria legt ihren Arm um Darla.

"Schließ deine Augen und sieh mit deinem Herzen, mit deiner Fantasie."

*Du siehst wie Willow und Mr. Dexter sich zur Begrüßung umarmen, der Empfang herzlich. Du siehst mich als Vini, ich habe ein blaues Kleid an und die kleine Pat auf dem Arm. Du blickst dich um auf der Suche nach William, doch dieser kniet neben seinem Herrn und fällt nicht auf. Dein Blick fällt wieder auf Vini. Nur die Kette um ihren Hals lässt ihren Status erkennen ansonsten ist in ihrer Haltung weder Demut noch Unterwürfigkeit zu sehen. Du siehst ihnen zu, sie essen gemeinsam und nur William kniet. Vini kümmert sich um das Essen und das Kind. Willow ist kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes und dankbar für die Unterstützung durch Vini."

Darla lehnt sich gegen die Grany und es ist ihr plötzlich so, als wäre sie dabei. Die Erzählung wir Wirklichkeit. Sie kann das Essen riechen und hört die Gespräche über die Politik und Wirtschaft und den neusten Stand bezüglich des Prozess. Als Viktoria merkt, dass Darla in ihre Welt eingetaucht ist spricht sie weiter.

Nach dem Essen spricht Mr. Dexter den Grund für seinen Besuch offen an.

"Vini, ich weiß nicht wie viel von dem, was du mir schreibst Willow weiß. Ich habe deine Briefe aufmerksam gelesen und biete dir etwas an."

Vini ist bei der direkten Ansprache durch den Master ihrer Seele auf die Knie gegangen. Sie antwortet demütig.

"Ihr seid mein Master, ich folge euch wo immer ihr mich hinführt. Ihr braucht mir nichts anbieten, ihr habt jedes Recht euch zunehmen was ihr wollt."

"Vini, es geht um dich. Ich biete dir an mit dir zusammen in deine Vergangenheit zu gehen."

Darla ist tief in die Welt der Grany eingetaucht, sie kann sogar sehen, wie ihre Oma eine Hand auf die Schulter des Mannes legt, und glaubt die Worte wirklich zu hören.

"Angelus, du bist wahnsinnig, ich weiß was das für dich heißt. Ich hoffe nur, dass es das wert ist. Doch ich will nicht dabei sein. Ich möchte, dass Vini es mir, wenn sie so weit ist selbst erzählt. Ich werde jetzt Pat ins Bett bringen und mich dann zurückziehen. Wir sehen uns beim Frühstück. "

Der angesprochene steht auf und nimmt Willow in den Arm.

"Ich danke dir für dein Vertrauen."

Willow nickt und streicht über Williams Rücken.

"Du hast es nie enttäuscht, auch dann nicht als ich an dir gezweifelt habe."

Ihre Oma zieht sich mit Pat zurück und Mr. Dexter geht mit William ins Wohnzimmer. Vini räumt den Tisch ab und zieht sich um bevor sie Mr. Dexter und William folgt. Sie geht vor dem Master ihrer Seele auf die Knie. Das blaue Kleid hat sie durch ein kurzes Leinenhemd ersetzt wie es die weiblichen Sklavinnen oft in der Stadt tragen. Es bedeckt ihre Brust und geht bis auf die halbe Länge der Oberschenkel, wobei ein Teil des Rückens noch frei ist und der andere Teil geschnürt.

Mr. Dexter befiehlt ihr sich so zu knien, dass er schräg hinter ihr sitzt und sie in das Feuer des Kamins guckt. Er nickt William zu und dieser löscht alle Kerzen im Haus. Er geht außerhalb von Vinis Sichtfeld auf die Knie und lehnt sich still an die Beine seines Herrn.

"Vini, sieh ihn das Feuer. Du bist Safe. Dir wird nichts passieren."

"Master, ich kann nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Ich versuche es, da ist nur Nebel in meinem Kopf."

"Schließ die Augen. Im Nebel werden andere Sinne wichtig. Was hörst du, was kannst du riechen. "

Vini senkt ihren Kopf, sie kommt sich seltsam vor sie kann das Feuer hören und riechen was es zum Essen gab. Der Menschenleser mustert sie und spricht weiter.

"Du bist safe. Ich gehe mit dir zusammen in deine Vergangenheit. Lass es zu. Es kann dir nichts passieren. Wen hörst du?"

"Ich rieche das saubere Leinen auf dem Bett. Es ist frisch bezogen. Ich höre meine Schwester. Sie weint."

"Du hast deine Schwester im Arm und sie weint. Ihr teilt euch ein Bett. Doch du hörst noch mehr. Was hörst du?"

Vini blickt in das Feuer und lässt sich von der Stimme in ihre Vergangenheit führen.

"Ich höre wie er sagt. Es gibt keinen Grund zum Weinen und dann kann ich seinen Schweiß riechen. Das Weinen von meiner Schwester wird leiser. "

"Wer tröstet deine Schwester?"

"Meine Mutter. Sie liegt bei Mama im Bett und ich höre sie leise weinen. "

"Du bist auch traurig, warum seid ihr traurig?"

"Weil Mama traurig ist. Ihr Papa ist gestorben. Er war zwar nicht ihr Papa, aber sie hat immer Papa gesagt."

Während Mr. Dexter noch überlegt wie er weiter machen soll springt Vini in Gedanken und mach scheinbar Zusammenhangslos weiter.

"Ich bin schon ein großes Mädchen. Ich bin zu alt zum Weinen. Ich sollte meine Schwester beschützen. Doch jetzt weint sie. Ich will nicht, dass sie weint. Ich habe sie nicht beschützen können."

"Du könntest sie nicht davor beschützen, dass ein Mensch den sie liebte starb. Davor können wir niemand beschützen. Doch es gibt noch mehr wovor du sie nicht beschützen konntest. Du kannst es mir sagen. "

"Nein, er hat gesagt wenn ich es jemanden sage lässt er meine Schwester weinen."

"Das kann er nicht mehr denn du bist hier Safe. Es wird es nicht erfahren."

Der Seelenmaster sieht wie Vini gegen den Nebel und ihre Angst kämpft und lenkt sie etwas ab. Da er weiß, dass sie dann über die nächste Hürde kommt.

"Sag mir den Namen deiner Schwester?"

"Maria."

"Maria ist bei deiner Mama in Sicherheit. Wo bist du?"

"Ich sitze bei Papa auf dem Schoß und er fühlt ob ich schon eine Frau bin. Er sagt, dass ich zu alt zum Weinen bin, weil ich eine Frau bin."

Darla verkrampft sich das will sie nicht hören, jetzt weiß sie, was Viktoria meinte, als sie sagte, dass sie ihre Unschuld verlieren würde. Doch sie kommt aus dem Erleben der Situation nicht raus. Viel mehr sieht sie den Menschenleser in der Dunkelheit nicken und es ist als könne sie seine Gedanken lesen. Sie weiß in dem Moment, dass er die Vermutung schon hatte, als er merkte, dass Vini schon vor dem Angriff in der Gosse Angst vor Männerhänden hatte. Doch er weiß auch, dass Vini sich auch durch den Rest alleine kämpfen muss, da es sonst immer weiter in ihr wuchert.

"Fühlt es sich gut an eine Frau zu sein? Seine Frau zu sein?"

"Es tut weh. Er tut mir weh. Er fühlt mit seinem Finger und zieht an meinem Zopf. Ich will weinen doch er sagt ich bin eine Frau und zu alt zum Weinen."

"Du weiß genau was er als nächstes tun wird. Er hat es früher schon getan."

Vini laufen die Tränen ungehindert über ihr Gesicht.

"Er hat mich bluten lassen. Er hatte gesagt, dass ich zu nichts anderem tauge als zum Bluten."

"Wo hast du für Maria geblutet?"

Vini legt unwillkürlich die Hand zwischen die Beine.

"In dieser Nacht aus meiner Weiblichkeit."

Der Menschenleser atmet tief durch.

"Du bist safe. Hier kann dir nichts passieren."

Vini greift nach seinen Beinen und drückt sich gegen ihn. Sie hebt ihren Kopf.

"Er war doch mein Vater. Es war nicht nur in der einen Nacht ich habe viele Nächte für meine Schwester geblutet und versucht sie zu beschützen. Doch sie wollte meinen Schutz nicht. Ich habe es trotzdem getan. Immer wenn er zu uns kam. Ich habe gelächelt und er wählte mich."

Mr Dexter erkennt, dass sich der Nebel gelichtet hat und Vini ihre Erinnerung wieder hat. Er streicht ihr eine Locke aus dem Gesicht.

"Du hast es überstehen. Du bist eine starke Frau."

"Ich bin nicht stark. Ich konnte sie nicht beschützen. Er schlug sie halbtot als ich mal nicht da war. Als ich nach Hause kam habe versucht mich zu wehren und sie zu beschützen, vergeblich. Er ließ erst von uns ab als ich mich ihm anbot."

Der Mann lässt sie einfach reden und streichelt sie über den Kopf.

"Ich habe noch nie etwas richtig gemacht. Ich konnte meine Schwester nicht beschützen, ich konnte meine Mutter nicht beschützen und ich war ihm keine gute Frau. Ich war unfähig mich umzubringen und sogar schänden lassen konnte ich mich nicht richtig. Meine Mutter hat mich verstoßen meine Herrin hat mich verstoßen und selbst als Lustsklavin bin ich ungeeignet. Ihr wolltet mich nicht."

Während der Master ihrer Seele sie streichelt antwortet er.

"Das stimmt nicht und du weiß das. Ich habe kein Interesse an deinem Körper. Ich habe jedoch ein großes Interesse daran, dass deine Seele heilen kann."

Vini zieht sich ganz in sich zusammen.

"Ich glaube, dass ich es immer gewusst habe. Aber nicht wahrhaben wollte. Er war doch mein Vater. Er hat mir wehgetan. Ich habe mir wehtun lassen, damit er Maria nicht weh tut. Mir darf er wehtun aber nicht ihr."

Mr. Dexter streicht über ihren Rücken.

"Er hat deinem Körper und Geist wehgetan Dein Körper ist geheilt. Dein Geist noch nicht."

"Wird es heilen?"

Der Master seufzt und sieht zu William und zu ihr.

"Ja, die Wunde wird heilen doch es bleibt eine Narbe. Jede Narbe erzählt eine Geschichte von überleben. Jede Narbe erzählt eine Geschichte von aufstehen und leben. Die Narben in deinem Geist sind genauso. Sie zeigen wie stark du bist. Sie zeigen was du überlebt hast und überleben kannst."

Vini rollt sich auf den Füßen von Liam zusammen.

"Darf ich hier schlafen?"

"Ja, heute Nacht."

Als Vini eingeschlafen ist kniet William sich noch dichter neben seinen Herrn und lässt sich kraulen. Er weiß genau, dass sein Herr dabei denken und abschalten kann. So findet Willow früh am nächsten Morgen die drei. Sie sieht die Spuren der Nacht in den Gesichtern und macht ein leichtes Frühstück.

Darla spürt, dass die Geschichte sie wieder frei gibt, sie kann noch sehen, wie Mr. Dexter ihre Oma zum Abschied in den Arm nimmt, und hört ihn sagen.

"Sie ist stark, sie wird es schaffen."

"Wir sind stark weil du uns an deiner Stärke teilhaben lässt. Wir können lernen aufzustehen weil du uns davor beschützt, dass uns jemand den Stiefel in den Nacken drückt wenn wir fallen. Danke Angel."

 

Dann spürt sie wie die Kutsche über einen Ast holpert und ist wieder im jetzt. Ihr laufen Tränen über das Gesicht und sie spürt wie Viktoria sie festhält und tröstet. An diesem Tag kann Darla kein Wort mehr über das sagen, was sie erlebt und erfahren hat. Als Viktoria den Kutscher bittet sie in das Bett im Gasthaus zu tragen lässt sie auch dieses einfach geschehen und schläft sofort ein.

Die Träume in der Nacht sind intensiv und sie wacht mehrfach schreiend auf. Immer sitzt Grany an ihrem Bett und hält ihre Hand bis sie wieder einschlafen kann.

Briefe 7

Am nächsten Morgen wird Darla wach und Viktoria sitzt immer noch an ihrem Bett. Die alte Frau hält die Hand des Mädchens, sie streicht mit dem Daumen über den Handrücken.

"Guten Morgen mein Schatz, geht es dir jetzt besser?"

Darla blickt sich verschlafen um, die Sonne scheint in das Fenster und von dem schlechten Wetter von gestern ist nichts mehr zu sehen.

"Grany, was war das?"

"Wie hat es sich denn angefühlt?"

"Es war, als wäre ich dabei gewesen, ich konnte nicht nur hören und sehen, ich wusste, was er, was Mr. Dexter denkt, doch das ist unmöglich. Es war so real."

Darla drückt ihr Gesicht in das Kissen und weint.

"Es hat so wehgetan."

Viktoria streicht über ihren Kopf.

"Es ist über 50 Jahre her, dass mein Vater mich missbrauchte, er nahm sich einfach was er wollte, das war damals keine Seltenheit. Es ist fast 40 Jahre her, dass Mr. Dexter mich es alles noch einmal erleben ließ, und es tut mir immer noch weh. Ich verstehe, dass es dir weh tut, doch du hättest nicht verstanden, was in den nächsten Monaten passiert ist, wenn ich es dir nur erzählt hätte. "

Darla hebt ihren Kopf, ihr Gesicht ist Tränen verschmiert.

"Wie? Grany, wie ist es in meinen Kopf gekommen?"

"Mr. Dexter hat die Situationen aufgeschrieben und mir mit den Briefen zukommen lassen. Ich habe sie auswendig gelernt, so oft habe ich sie gelesen und du hast eine rege Fantasie, deshalb konnte ich dich mit hinein nehmen."

Darla setzt sich auf, ihre Neugier überwiegt die Gefühle der Angst und des Schmerzes von gestern.

"Gibt es noch mehr von diesen Erlebnissen?"

Das Gesicht der alten Frau entspannt sich. Sie sieht, das Darla den ersten Schock gut verkraftet hat.

"Ja, aber nicht mehr heute. Zieh dich an. Dann können wir weiter fahren."

Als Darla angezogen ist wartet die Kutsche schon und sie steigt ein. Ihr Gesicht erhält sich, als sie den Lunchkorb und den heißen Tee sieht. Sie frühstückt in der Kutsche und zwischen süßen Brötchen und heißem Tee verschwinden die Geister des gestrigen Tages.

"Grany, wie ging es weiter?"

"Ich hatte gehofft, dass mit dem Abend der Schmerz in mir weniger würde, ich habe mich noch nie so getäuscht. Die nächsten Tage und Wochen wurden für mich die Hölle. Ich hatte das Gefühl, dass mein inneres nur noch rohes Fleisch ist, doch Willow trieb mich ohne Rücksicht auf meine Verfassung weiter. Ich musste zu Schule und den Haushalt machen und jede Nacht, wenn ich müde in mein Bett sank weckte sie mich und ich hatte ihr zu Diensten zu sein. Ich hatte so gehofft, dass der Schmerz weniger würde, doch er wurde jeden Tag größer. In meiner Hilflosigkeit schrieb ich wieder an den Master meiner Seele."

Viktoria gibt Darla die nächsten Briefe.

 

Briefe an den Master Angelus 7

Master Angelus

Master, warum tut es mir so weh?

Ergebenst Vini

 

"Grany, das ist alles?"

"Ja, das war das einzige was es in meinem Leben noch gab. Es tat alles weh. Mein Körper, mein Geist, die Erinnerung an die Vergangenheit und die Hoffnung auf die Zukunft, es war zu einem einzigen Schmerz geworden."

Darla nimmt die Antwort die Vini auf ihren Aufschrei bekommen hat. Der Brief ist abgegriffen und sie sieht auch Flecken, wahrscheinlich von Tränen darauf.

"Grany, wie oft hast du den Brief gelesen?"

Die Greisin lacht.

"Keine Ahnung, gefühlt 100 000 mal."

 

Briefe an Vini 7

Liebe Vini

Ja du hast richtig gelesen. Liebe Vini, du bist ein liebenswerter Mensch und nur weil ich dich nicht liebe und dich nicht behalten wollte heißt es nicht, dass du nicht liebenswert bist.

Ich möchte, dass du diesen Brief liest, wenn du Zeit hast. Wenn die Kinder im Bett sind. Setzt dich allein in ein Zimmer und nimm dir Zeit.

Du solltest nicht allein im Haus sein aber den Brief lesen, wenn du alleine bist.

1. Ich weiß die Antwort auf deine Frage nicht.

2. Es kann sein, dass es keine Antwort auf die Frage gibt.

3. Jeder Ratschlag ist ein Schlag. Jeder Schlag hinterlässt Spuren. Jeder Schlag tut weh. Ein Schlag mit dem Stock oder der Peitsche tut deinem Körper weh und wenn du die Peitsche wieder siehst erinnert sich dein Körper an den Schmerz und er tut dir weh, ohne dass du die Peitsche spürst.

Ein Ratschlag tut deiner Seele weh und jeder der sich in ähnlicher Art und Weise äußert wird deiner Seele den gleichen Schmerz zu fügen wie es der erste Ratschlag getan hat.

Das gemeine daran ist, dass wir die Peitsche, die den Körper verletzt, gesehen haben und uns bei dem Anblick wieder daran erinnern. Wir können also lernen uns davon zu lösen und über unseren Geist dem Körper signalisieren, dass der Anblick nur die Erinnerung an Schmerz und keinen echten Schmerz auslöst.

Ratschläge können wir nicht sehen und sie verletzten unsere Seelen, wir können uns oft nicht einmal an den Auslöser für den Schmerz erinnern. Es kann ein einzelner Satz gewesen sein, den jemand der uns wichtig war oder ist, uns gesagt hat. Er muss nicht unbedingt als Ratschlag gemeint gewesen sein und vielleicht hat ihn die Person schon wieder vergessen, doch in unserer Seele ist eine Wunde entstanden.

Wir haben sie vielleicht lange nicht bemerkt und sie ist 'rot geworden' wie die Wunden der Peitsche auf der Haut es manchmal werden. Trifft die Peitsche eine 'rote Wunde' ist der Schmerz um ein vielfaches höher als wenn sie gesunde Haut trifft.

Trifft ein Ratschlag eine 'rote Stelle' auf deiner Seele ist der Schmerz auch viel größer als wenn er einen gesunden Bereich trifft.

Ich schreibe dir das so ausführlich, weil ich dir am Ende des Briefes auch einen Ratschlag geben werde. Ich hoffe, dass er deine Seele nicht zerreißt.

 

4. Der Versuch einer Erklärung. Während meinen Reisen habe ich von Völker gehört, bei denen die Seele eines Menschen wie eine Pflanze beschrieben wird. Wir wissen nicht ob wir ein kleines Gänseblümchen oder eine englische Eiche, eine zarte Lilie oder eine Distel sind.

In meiner Vorstellung ist deine Seele eine bunte Blume. Keine Rose, die jeder sofort beachtet, sondern einfach eine bunte Blume am Wegesrand. Jeder der sie sieht freut sich daran doch keiner nimmt sie wirklich wahr. Sie ist einfach nur da und sie ist schön.

Dann kommt ein Wanderer vorbei und die Blume leuchtet in ihren schönsten Farben. Doch der Wanderer sieht sie nicht und erzählt seinem Partner, dass er unterwegs ist sich einen Rosengarten anzusehen. Die Blume wird traurig und lässt den Kopf hängen. Sie ist verletzt, sie hatte für ihn geleuchtet und er hat es übersehen.

Einer Distel wäre es egal gewesen und eine junge Eiche hätte sich gesagt in zehn Jahren überrage ich dich, doch unsere kleine Blume ist verletzt. Sie zieht sich zurück und leuchtet nicht mehr für die Wanderer. Dann sehen auch die anderen sie nicht mehr und so zieht sie sich immer weiter zurück. Eines Tages hört sie wieder einen Wanderer sie stellt sich längst nicht mehr auf um zu leuchten, sie lässt nur noch den Kopf hängen. Sie ist innerlich tot. Der Wanderer sagt zu seinem Freund 'sieh nur das hässliche Ding am Straßenrand'. Die Blume erkennt, dass sie gesehen wird wenn sie hässlich ist. Sie streckt sich auf den Weg und lässt sich treten, nur damit sie wahrgenommen wird. Dabei verliert sie auch noch eines ihrer schönsten Blätter.

Dabei wollte sie doch für die Wanderer in ihren schönsten Farben leuchten. Doch nach der Verletzung durch das unbedachte Wort eines Menschen, dem sie gefallen wollte wurde sie zerstört und lässt sich jetzt von den Menschen Schmerz zu fügen, weil sie so wenigstens etwas spürt.

Ich glaube, dass du verletzt wurdest als du Liebe suchtest. Ich kann dich nicht heilen, aber ich möchte ein Wanderer sein, der die Blume sieht, ihr etwas von seinem Wasser an die Wurzel gießt, damit sie sich wieder aufrichten kann. Obwohl ihr ein Blütenblatt fehlt kann sie für ihn in ihren schönsten Farben leuchten.

Du bist keine Distel und keine Eiche aber ohne dich ist die Welt nicht mehr so schön wie sie sein könnte. Du hast ein Stück deiner Schönheit verloren. Doch du kannst die bunte Blume werden, die stolz zeigt, dass sie auch mit einem Blatt weniger wunderschön ist.

5. Zum Abschluss mein Ratschlag, wenn sich ein Wanderer zu dir beugt ist es nicht immer um dir noch ein Blatt aufzureißen. Manchmal will er dich auch gießen.

 

Angelus

Briefe 8

Darla hat Tränen in den Augen.

"Das ist wunderschön."

"Ja das ist es. Damals dachte ich, dass er mich liebt, denn es liest sich ein Liebesbrief und obwohl er schrieb, dass er es nicht tut, war ich mir sicher, dass er es doch tut."

"Hast du ihn geliebt?"

"Ja, und das hat mich blind gemacht für das was er mir immer wieder gesagt hat. Er konnte nur Lindsey und William lieben. "

Darla sieht die alte Frau lange an, ihr ist es, als wäre sie in den letzten Tagen jünger geworden, sie sieht immer mehr die junge Frau Vini.

"Grany, was? Hast du je wieder mit Mr. Dexter über deinen Vater gesprochen?"

"Ja das hab ich, doch es hat einige Zeit gedauert. Erst mal musste ich meinen Alltag wieder in den Griff bekommen. Dazu gehörte, dass ich die Schule schaffte, den Haushalt mit zwei kleinen Kindern organisierte und lernte Willow zu Diensten zu sein, damit hatte ich genug zu tun, doch der Schmerz wollte nicht weniger werden. Ich hatte das Gefühl emotional nur noch auf Knien zu liegen. Ließ die nächsten Briefe."

 

 

 

Briefe an den Master Angelus 8

Master Angelus

Ich knie in Demut vor euch. Ich danke euch für eure Ehrlichkeit. Die meisten Menschen behaupten immer, dass sich alles lösen lässt und sie die Wahrheit kennen. Doch ihr tut es nicht. Ihr schreibt mir einfach nur was ihr selbst denkt. Das tut mir gut. Ich habe das Gefühl das meine Seele rohes Fleisch ist, es tut alles weh. Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen, jede Nacht, wenn Lady Willow mir gestattet zu schlafen laufen die Tränen ungehindert über mein Gesicht. Ich habe das Gefühl, dass ich auseinander falle und nur noch aus Schmerz bestehe.

Könnt ihr mich heilen?

Könnt ihr mir helfen beim nächsten Mal, wenn ich mit meiner Herrin ins Wild Rose gehe ihren und meinen Ansprüchen gerecht zu werden?

Könnt ihr machen, dass es nicht mehr so weh tut?

Ich weiß, dass ich kein Recht habe zu bitten, doch ich liege auf Knien und flehe euch an.

In Demut Vini

 

Ps. Master Angelus, ich glaube, dass ich den Verstand verliere. Es ist, als gäbe es eine zweite Vini, sie ist viel jünger als ich, sie weint fast nur und manchmal, manchmal ist es als könnte ich sie reden hören, doch ich verstehe nicht, was sie sagt.

 

Briefe an Vini 8

Vini

Als Erstes zu deinem PS. Ich glaube, dass es ein kleines Mädchen in dir gibt, dass die Erinnerung an deine Kindheit bewahrt hat, die guten, wie die schlechten. Du sagst, dass du sie hören, aber nicht verstehen kannst. Ich glaube, dass du sie verstehen kannst, wenn du sie mit ihrem richtigen Namen ansprichst.

Jetzt zu deinem Brief:

Du schreibst, dass du auf Knien bittest. Das macht mich sehr traurig. Ich wünsche mir, dass du aufrecht stehen kannst.

Ich habe schon zu viele Menschen auf die Knie gebracht. Ich würde gerne auch mal jemanden helfen aufrecht zu stehen.

Warum werden mache Wunden rot und andere nicht? Ich weiß es nicht und als ich Giles es gefragt habe hat er mir gesagt, dass er es auch nicht versteht. Er ist nur froh ein Mittel gegen die roten Wunden zu haben, dass manchmal hilft.

Ich glaube, dass es mit den Wunden auf unseren Seelen genau das gleiche ist. Wir wissen nicht warum manche rot werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Wunden auf der Seele anfangen können zu heilen, wenn wir Ihnen einfach Zeit geben. Andere heilen, wenn wir drüber reden. Es gibt aber auch welche, die heilen nie wieder ganz.

Um diesen Bereich unserer Seelen zu schützen müssen wir lernen ein Schild davor zu halten. Um ein Schild in einem Kampf wirkungsvoll vor die Schwachstelle zu halten müssen wir

1 die Stelle kennen

2 einen Schild haben

3 einen starken Arm haben, der ihn hält.

Meiner Erfahrung nach kann ein Mensch auf Knien sich nicht schützen.

Er gibt sich ganz in die Gewalt eines andern. Entweder des Angreifers oder seines Beschützers, seines Herrn.

Stelle dir die Frage: Was willst du?

- Dich ganz in die Gewalt eines anderen Menschen geben

- Aufstehen und lernen den Schild zu halten.

 

Master Angelus

Die Reise 4

"Grany, warum hat Mr. Dexter dir nicht geholfen?"

"Er hat mir geholfen, doch nicht auf die Art, wie es die meisten Menschen tun würden. Er wollte, dass ich aufstehe und eine starke Frau werde. Die meisten Menschen würden dazu jemanden die Hand geben, damit er sich hoch ziehen kann. Mr Dexter hat für mich einen anderen Weg gewählt. Er hat mich immer tiefer in die Rolle der Sklavin gebracht, erst durch Willow und zum Schluss durch sich selbst."

"Das verstehe ich nicht, wie sollte es dir helfen wenn du immer mehr Sklavin wirst? Es wäre doch viel sinnvoller gewesen dir aufzuhelfen.“

"Er hat gesagt, dass ich dann immer davon ausgegangen wäre Hilfe von außen zu brauchen. Er wollte, dass ich die Kraft in mir finde."

Darla blickt aus dem Fenster der Kutsche und lässt die Welt, die ihr Viktoria beschreibt, auf sich wirken.

"Grany, wie ging es weiter?"

Die Greisin seufzt.

"Willow formte mich. Sie merkte wohl, dass ich mich in sie verliebte und wollte mir ganz deutlich klar machen, dass ich Sklavin bin. "

"Will ich das wissen?"

"Ich kann inzwischen darüber reden, dass ich als Sklavin gelebt und gedient habe, ja, ich glaube, dass du es ertragen kannst zu erfahren, was Willow tat."

"Erfahren? Nicht erleben?"

"Es ist eine Situation zwischen Willow und mir, Mr Dexter kommt darin nicht vor. Ich weiß nicht, ob du so tief in meine Erzählung eintauchen kannst, wie in seine.

Vergangenheit - Prüfungstag

Prüfungstag

Es war der Tag meiner ersten Prüfung in der Schule, ich war schon sehr früh auf, hatte die Kinder versorgt und mich dann gebadet und fein gemacht. Ich hatte die Uniform der Hausmädchen aus feinem Haus an. Obwohl ich bei Willow meist nur das blaue Kleid oder ein sehr offenes Kleid trug, besaß ich doch die Uniform.

Während ich im Bad meine Haare bürstete trat Willow hinter mich.

"Meine kleine Hure macht sich fein für die Männer."

Ich lächelte in mein Spiegelbild, ich hatte mich schön gemacht und fand mich schön, ich hatte von den anderen Mädchen gehört, dass auch das Aussehen und das Auftreten bewertet werden. Ich drehte mich zu Williow um.

"Ich werde meine Herrin stolz machen, ich werde die Prüfung bestehen."

Sie gab mir eine Ohrfeige. Dann nahm sie wortlos die Schere und schnitt meine langen Locken ab. Ich konnte nur entsetzt im Spiegel verfolgen, wie aus einer schönen jungen Frau ein gerupftes Huhn wurde. Sie legte meine Locken auf ein silbernes Tablett und schnitt immer kürzer, bis ich aussah, als hätte ich Läuse gehabt und wäre geschoren worden.

Ich weinte stumme Tränen um mein Aussehen, ich war hässlich, doch es sollte noch schlimmer kommen.

Willow nahm eine Strähne und steckte sie mir in den Mund.

"Ich kann dich doch nicht ohne Frühstück gehen lassen. Iss meine kleine Schlampe, die sich für die Männer schön machen will. "

Sie stopfte mir meine Haare in den Mund und zwang mich sie zu schlucken, dabei rieb sie ihre andere Hand zwischen meinen Beinen. Ich habe alles gegessen und sie schlug mir auf den Hinterkopf.

"Wenn du durchfällst werde ich dich lehren, was ich von Versagern halte."

Damit war sie mit mir fertig. Ich rannte durch die Stadt und schaffte es grade noch pünktlich zum Glockenschlag in der Schule zu sein. Ich spürte die Blicke der anderen, ich hörte die Kommentare und mein Magen wehrte sich gegen die Haare.

Als ich aufgerufen wurde war mir übel und ich konnte das Entsetzen in den Gesichtern der Prüfer sehen. 'Aussehen, ungenügend, ungepflegt, die Schleife schief und die Schuhe und Strümpfe voll Staub.'

Dann kamen die Fragen zu dem Schulstoff, ich beantwortet sie so gut wie ich konnte, doch mein Magen lenkte mich ab, und als ich dann auch noch ein perfektes Frühstück beschrieben sollte konnte ich mich mehr zurück halten. Ich habe mich vor den Prüfern übergeben und alle konnten sehen, dass es Haare waren, die dort auf dem Boden lagen. Die Prüfung wurde unterbrochen und ich bekam Gelegenheit den Raum zu wischen und mich notdürftig zu reinigen. Dann beantwortete ich die letzte Frage.

Ich hockte mich in dem Raum, in dem alle Mädchen warteten in die hinterste Ecke. Als die Prüfer den Raum betraten wurden alle Mädchen mit Namen aufgerufen und bekamen ihre Urkunde. Zum Schluss kann ich dran, und die Demütigung fand einen neuen Höhepunkt.

'Sklavin, bring dieses Dokument zu deiner Herrin. Ich kenne Lady Rosenberg und werde es erfahren, wenn du es öffnest.'

Ich ging auf meine Knie und bekam das Dokument ausgehändigt. Dann verließ ich unter dem schallenden Gelächter der anderen die Schule. Ich lief zu meiner Herrin, es gab keinen anderen Ort wo ich hin konnte, denn ich war Sklavin, gezeichnet und gedemütigt. ***

 

Darla nimmt die runzlige Hand von Viktoria und streicht über die Falten, sie sieht, dass ihre Grany feuchte Augen hat.

"Gany, komm zurück, das ist lange her."

Viktoria schluckt ein paarmal.

"Ja, das ist es, doch damals ist etwas in mir zerbrochen. Es war mir selbst nicht klar, aber an dem Tag ist meine Liebe zu Williow zerstört worden. Von ihr selbst. "

Viktoria schaut lange aus dem Fenster, und erst als sie glaubt sich wieder gefangen zu haben sieht sie zu Darla.

"Deine Oma hat mich zur Sklavin gemacht, zum Spielzeug, sie war meine Herrin und meine Welt, doch ich war für sie nur eine Sklavin, die sie benutzen konnte. Sie war damals der festen Überzeugung, dass sie mich raus werfen würde, dass sie mich rauswerfen müsste, wenn Oz zurückkommt. Sie wollte sich nicht emotional an mich binden. Im Nachhinein wurde mich klar, dass sie sie sich mit aller Macht dagegen wehrte sich in mich zu verlieben und nach dieser Demütigungen bröckelte auch meine Liebe zu ihr. Doch ich bleib bei ihr. Ich wusste nicht wo ich hin sollte und ansonsten hatte Mr. Dexter, der Mann dem ich vertraute mich zu ihr gebracht, ich wollte ihn stolz machen, und diente Willow. "

"Hast du die Prüfung bestanden?"

"Ja, mit grade noch ausreichend, ich konnte eine Woche lang nicht sitze weil ich so schlecht abgeschnitten hatte."

Briefe 9

Darla erkennt, dass Grany für heute nicht mehr erzählen wird und stellt sich die Situation vor, die Viktoria grade beschrieben hat. In ihren Träumen verschwimmen der Brief und die Geschichte. Sie stellt sich vor, dass ein Ritter in strahlender Rüstung zu Vini ins Bad kommt und einen glänzenden Schild hebt, der Willow daran hindert die Haare abzuschneiden. Sie lächelt und als Grany fragt, was sie lächeln lässt erzählt sie ihr von ihrem Traum. Viktoria nimmt ihre Hand, ja, das habe ich mir auch gewünscht, doch Mr. Dexter hatte andere Pläne, er hat mir später erzählt, dass er der Meinung war, dass ich der Ritter selber sein könnte. Er war der Meinung, dass ich mich wehren würde, wenn Willow mich nur stark genug unter Druck setzt."

"Und hatte er recht?"

"Ja, das hatte er. Ich habe mich gegen Willow gestellt, als die Entscheidung stand Willow oder Mr. Dexter."

"Entweder oder? Ich dachte, dass er dich zu ihr geschickt hat."

"Ja, auch das hatte er, aber bis zu der Situation, die mich zwang eine Entscheidung zu treffen blieb ich bei Willow, es war nicht unbedingt eine bewusste Entscheidung bei ihr zu bleiben, es war vielmehr so, dass ich einfach weiter machte. Ich habe mich geschämt Mr. Dexter zu schreiben, dass Willow mir die Haare geschnitten hat, in mir hat zwar alles geschrien, doch ich kam mir vor wie ein dummes kleines Mädchen. Es waren nur Haare und Haareschneiden tut doch nicht weh, und meine Prüfung hatte ich doch auch geschafft. Ich habe mich einfach nicht getraut, ich dachte er würde mich auslachen. Deshalb schrieb ich ihm nur von dem Gefühl in mir und nicht von der Situation.

 

 

Briefe an den Master Angelus 9

Master Angelus,

mein Herr und Master. Ich habe keine Kraft mehr. Ich liege nur noch auf meinen Knien, ich schäme mich es zuzugeben, aber ich hatte gehofft, dass die Last auf meinen Schultern etwas leichter wird. Ich habe gehofft, dass ich wieder grade stehen kann, wenn ich mein Geheimnis mit jemandem teile. Ich bin so eine Närrin. Es ist schlimmer geworden. Ich habe es nicht verdient aufrecht zu stehen.

Haltet ihr euren Schild über mich?

Ergebenst V

Ps. Ich habe es nicht verdient einen Namen zu tragen. Ich bin der Dreck in dem ich liege.

PPs. Meine Schwester konnte lange Zeit meinen Namen nicht aussprechen und rief mich Tori. Als ich gestern Nacht vor Tränen nicht schlafen konnte hatte ich wieder das Gefühl nicht allein zu sein. Ich sah in der Dunkelheit ein kleines Mädchen stehen. Erst erschrak ich, weil ich dachte es wäre Pat, doch dann ängstigte ich mich als mir klar wurde: es ist ein Geist. Ich habe euren Rat befolgt und sie mit Tori angesprochen. Sie sagt mir, dass ihr kalt wäre ob sie in meinem Bett schlafen könnte. Ich hob die Decke hoch und sie krabbelte zu mir. Dann schliefen wir beide ein. Ich habe Angst davor dass ich wahnsinnig werde. Ich sehe Geister und rede mit ihnen.

PPPS. Meine Mutter hat in ein paar Wochen Namenstag. Ich würde ihr so gerne das Geld schicken, das ich als Kindermädchen für Mrs. Rosenberg verdiene. Doch ich glaube, dass sie es von mir nicht annehmen würde. Denn ich bin Dreck

 

Dann zog ich mich in mein Zimmer zurück und erlebte meinen ersten komplett Absturz ich hatte das Gefühl in ein Loch zu fallen. Ich fiel und fiel und  an dem Morgen nach dem Tag der Prüfung habe ich es nicht geschafft aufzustehen. Willow kam und schimpfte mit mir, weil die Kinder nicht versorgt waren, doch ich konnte nich aufstehen. Dann kam sie und wollte mit mir reden, doch es war als würde sie eine fremde Sprache sprechen. Ich hörte die Worte, doch sie gaben keinen Sinn in meinem Kopf und so lag ich schweigend auf dem Boden. Es vergingen Stunde um Stunde un Willow versuchte es mal mit Drohungen und mal mt freundlichen Worten. Doch mich erreichte nichts. Ich konnte nicht essen und trinken und schon gar nicht denken. So lag ich den ganzen Tag über zusammen gerollt auf dem Boden und starrte die Wand an. Am Abend warf mir Willow ein Stück Papier vor die Füße. Seine Antwort. Sein Brief.

 

 

Briefe an Vini 9

 

Vini

Meine Seele schreit wenn ich deinen Brief lese.

Ich kann dich verstehen, aber ich kann dir nicht helfen. Ich kann dir nur schreiben, was ich denke. Die Entscheidung kann, will und werde ich dir nicht abnehmen.

Als erstes zu deiner Mutter.

Ich glaube nicht, dass du deiner Mutter Geld schicken solltest. Ich denke, dass hinter der Überlegung zwei Intentionen stecken. Als erstes möchtest du ihr etwas Gutes tun und ihr zeigen, dass sie dir wichtig ist und als zweites wünscht du dir, dass sie dich liebt wie du bist und wenn schon nicht liebst, dann doch wenigstens akzeptiert.

Meiner Erfahrung nach geht das nicht über etwas so unpersönliches wie Geld. Meiner Erfahrung nach geht es nur über Ehrlichkeit und das Senken der Schilde.

Wenn du das wirklich willst muss du bereit sein ihr die Wunde zu zeigen, die sie geschlagen hat und ihr anbieten in die gleiche Wunde wieder rein zu schlagen.

Eine Möglichkeit wäre dir von Willow frei geben zu lassen und sie zu einem Essen einzuladen. Biete ihr an ihre Tochter zu sein. Biete ihr an dich kennenzulernen. Auf neutralem Boden und nur ihr beiden.

Eine andere Möglichkeit ist es ihr einen Brief zu schreiben in dem du ihr erklärst wer und wie du bist, und das du sie immer noch liebst.

Als der Vater von Lindsey damals von seiner Neigung erfahren hat war sein erster Gedanke, dass er in seiner Erziehung falsch gemacht hat. Ich kenne deine Mutter nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie ähnlich denkt. Du bist nicht so wie sich die Gesellschaft eine junge Frau vorstellt. Damit hat sie versagt und du bist der lebendige Beweis ihrer Schande ihrer Unfähigkeit.

Ich weiß, dass das was ich dir schreibe dir ein Tor zur Hölle sein wird. Denn bei beiden Möglichkeiten liegt das Risiko komplett auf deiner Seite. Wenn sie nicht kommt trägst du eine weitere Wunde auf der Stelle, die schon rohes Fleisch ist davon. Wenn sie auf deinen Brief nicht antworte wirst du dich immer fragen, wieso nicht.

Ich schreibe es zum Schluss noch einmal ganz deutlich. Es gibt keine einfache Lösung. Die beiden Möglichkeiten sind auf Grund meiner Erfahrung geschrieben und können für dich und deine Familie der völlig falsche Ansatz sein.

Ich gebe dir keinen Ratschlag. Ich will dich nicht schlagen. Ich weiß, dass das was ich mit dir mache brutaler ist als ein Ratschlag. Denn ich lege die Verantwortung für dein Leben in deine Hand. Damit trägst du die Schuld wenn es schief geht, aber wenn es klappt liegt auch die Anerkennung dafür bei dir.

Jetzt zu Tori

Ich glaube, dass du auf dem Weg in die geistige Gesundheit bist. Tori ist, in meiner Wahrnehmung, ein Teil von dir, ein Teil deiner Seele. Du wurdest als Kind schwer verletzt und hast einen Weg gefunden mit diesen Verletzungen zu leben. Du hast sie aus deinem Bewusstsein verdrängt. Ihr erscheinen ist meines Erachtens nach ein Zeichen, dass du inzwischen stark genug bist um dich deinen Erinnerungen zu stellen. Wenn du Tori siehst freue dich und unterhalte dich mit ihr

Master Angelus

 

PS. in der Bibel steht, dass wir alle aus Dreck gemacht sind. Es ist also kein Wunder das du dich so fühlst, doch es geht noch weiter. Es gibt den Atem des Lebens, die Liebe. Das was uns aufrecht stehen lässt. Das göttliche in uns. Du bist geliebt. Das darfst du nicht vergessen.

PPS. Ich glaube nicht, dass die Last auf deinen Schultern größer geworden ist. Ich glaube, dass du sie nur spürst, weil du beginnst dich zu erheben. Wenn wir auf dem Boden liegen drückt uns das Joch nicht so schwer, als wenn wir versuchen aufzustehen. Der Vogel, der die Freiheit nicht sucht wird den Käfig nicht merken.

Vergangenheit - Eine kleine Seele

Darla lässt die Briefe sinken. In ihr sind so viele Fragen, doch sie kann sie nicht greifen, sie will ihre Grany nicht kränken und starrte aus dem Fenster der Kutsche und merkt erst, dass Viktoria neben ihr sitzt, als diese sie in den Arm nimmt.

"Ich glaube bis heute, dass ich ein bisschen verrückt bin, doch heute kann ich dazu stehen. Damals hat mich die ganze Situation überfordert und ich sah mich schon als alte Bettlerin durch die Straßen ziehen und die Leute geben ihr etwas, weil sie nicht richtig im Kopf ist."

Darla lehnt sich gegen die Grany.

"Eine Seele?"

"Ja, er war der Meinung, dass jeder Mensch etwas Göttliches in sich hat. Dieses Göttliche hat er als Seele bezeichnet."

"In der Schule haben wir gelernt, dass die Seele eines Menschen Gott gehört, doch der Pastor konnte uns auch nicht erklären, was die Seele ist. Er hat nur gesagt, das ist das was Gott in dich gelegt hat. Sei brav, sprich deine Gebete, bleibe fromm und dann kommst du in den Himmel."

"Auch für ihn war eine Seele der Teil eines Menschen den Gott in uns legt. Doch nach seinem Verständnis legt Gott in uns, in jeden von uns, die Fähigkeit zu lieben, die reine Liebe. Wenn diese Liebe zerstört wird bricht das göttliche in uns. Er glaubte, dass die Fähigkeit zu Lieben sich in einem Menschen verstecken kann, dass sie immer noch da ist, auch wenn der Mensch Hass erfährt und vielleicht sogar selbst hasst."

Darla legt ihre Stirn in Falten.

"So ganz verstehe ich das nicht."

Viktoria streicht ihr durchs Haar.

"Mein Schatz, das ist eigentlich ganz einfach. Er war der Meinung, dass sich die Fähigkeit zu Lieben, damals gespalten hat. Ein Teil wäre immer noch ein kleines Kind, das versucht ihren Vater zu lieben, obwohl er ihr weh tut und ein anderer Teil hat sich weiter entwickelt. Er glaubte, dass sich das Göttliche in uns Spalten kann und ein Mensch mir mehreren Seelen entsteht."

"Wenn ich das dem Pastor erzähl fliege ich von der Schule."

Die beiden lachen herzlich bei der Vorstellung wie Darla die Idee dem Schulpastor erzählt und bei der Vorstellung wie der dabei wohl gucken würde.

"Hatte er denn Recht?"

"Ich weiß es nicht ob es meine Seele ist, aber ich lernte mit dem Mädchen Tori zu reden."

 

In der zweiten Nacht kam Tori wieder zu mir. Ich schrie wie von Sinnen als ich sie sah, zumindest dachte ich, dass ich schreien würde, doch es klang nur in meinem Kopf.  Kein Ton war über meine Lippen gekommen."

"Warum hast du geschrien?"

"Sie hatte sich verändert. Ihr langer Zopf war einem kurzen Haarschnitt wie für einen Jungen gewichen."

Ich schrie erneut. Ich dachte, wenn sie ein Teil von mir ist, wenn sie ein Teil meiner Seele ist habe ich ihr das angetan. Dieses Mal schrie ich wirklich und Willow stürmte durch die Tür. Sie konnte Tori nicht sehen, sondern erkannte nur, dass ich weder gegessen nich getrunken hatte. Sie strich über mein Gesicht und sagte, dass sie mich zu einem Arzt bringen würde wenn ich am nächsten Morgen nicht aufstehen würde. Dann ging sie. "

 

Darla streicht eine Locke aus ihrem Gesicht und Viktoria erzählt weiter.

"Als Willow die Tür hinter sich zu zog machte Tori weiter, als ob wir nicht unterbrochen worden wären. Ich verstand sie wieder nicht, doch dann viel mir ein, was Er mir geschrieben hatte. Ich fragte nur 'Tori?' und da verstand ich sie wieder.

"Sicher Vini, wer sonst. Sag mal, war das die Frau, die dich geschoren hat?"

Ich blickte zu dem Mädchen Tori und nur das Vertrauen zu Mr. Dexter brachte mich dazu ihr zu antworten.

"Ja, Tori, dass ist Lady Willow meine Herrin."

Sie strich sich über ihren Nacken, als würde sie die Haare dort suchen.

"Er hat mir die Haare geschnitten."

Ich war verwirrt, ich dachte, dass ich es in meinem Unterbewusstsein war, doch sie hatte'er' und nicht 'du' gesagt.

"Wer?"

"Dad. Er wollte, dass ich seine Frau bin. Er fand lange Haare und den Zopf zu kindlich, und schnitt sie ab."

"Meine Herrin hat mir gezeigt wo ich hin gehöre. Ich bin ihre Sklavin. Ich habe zu tun, was sie verlangt."

Tori blickte zu Boden und wackelte mit dem Fuß, als würde sie sich schämen für das, was sie erzählte.

"Ich musste nicht tun, was er verlangt, ich habe es getan um Maria zu beschützen, doch sie will nicht beschützt werden. Ich kann sie nicht beschützen. Ich habe versagt. Ich bin nicht die Frau die er sich wünschte, ich kann Papa nicht glücklich machen und ich kann Maria nicht beschützen. Ich habe es verdient, dass er mir weh tut. Ich habe es verdient dass er meine Haare, das einzig schöne an mir, abschneidet."

Das Mädchen weinte stumme Tränen und ich nahm sie in den Arm. Ich erzählte ihr, dass sie schön ist. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ihr Papa, mein Vater, kein Recht dazu hatte ihr weh zu tun.

"Tori, du bist ein schönes Mädchen. Dein Vater hatte kein Recht dir weh zu tun."

Die Antwort des Mädchens schockierte mich.

"Warum lässt du dir von Willow weh tun? Er war mein Vater und du sagst das er mir nicht weh tun durfte, doch du lässt dich von einer anderen Frau verletzen. Warum darf sie das?"

Ich wollte antworten, doch ich fand keine Antwort. Ich nahm das Mädchen in den Arm und schlief ein."

 

 

Die Kutsche wird langsamer und als sie im Gasthaus ankommen ist das Gespräch erstmal beendet. Sie essen gemeinsam und Darla träumt wieder. Von kleinen Seelen und von abgeschnitten Haaren. Sie träumt von dem Leben als Sklavin und kann sich nicht vorstellen, dass ihre Grany, die sie als starke Frau kennt, sich nicht gewehrt hat.

Der nächste Morgen bringt wieder Nebel und Viktoria und Darla ziehen in der Kutsche die Decken über sich. Sobald die Kutsche sich in Bewegung gesetzt hat platzt es aus Darla heraus.

 

"Was hast du denn Tori geantwortet?"

"Gar nichts. An nächsten Morgen hatte ich immer noch keine Antwort, doch die Frage brachte mich wieder ein Stück in die Welt zurück. Ich nahm seinen Brief und klammerte mich daran. In meiner Kammer auf dem Boden liegend las ich seinen Brief bestimmt 5 oder 10 Mal, irgendetwas hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Doch es dauerte eine ganze Zeit bis ich es merkte. Er hatte ‚wir‘ geschrieben. Ich war mir sicher, dass es sich dabei nicht nur um ein Versehen handelte sondern, dass er es absichtlich geschrieben hatte und auch so meinte. In mir wuchst die Erkenntnis, dass er um ‚wir‘ schreiben zu können den Schmerz kennen muss. Meine Gedanken arbeiteten langsam, doch dann wurde es mir klar. Er war durch den Schmerz gegangen und ich sollte ihm folgen. Ich raffte mich auf und schrieb ihm ohne lange darüber nachzudenken."

Briefe 10

Briefe an den Master Angelus 10

 

Master Angelus

Gestattet mir die Frage, ihr schreibt vom Schmerz, als ob ihr ihn kennt.

Woher kennt ein Mann wie ihr den Schmerz der Peitsche und den Schmerz der Seele wenn dem Körper Gewalt widerfährt. Ihr seid ein Mann, ihr seid reich und ihr seid stark.

Das verstehe ich nicht.

Vini

 

Briefe an Vini 10

Vini

Du darfst mich alles fragen, doch für die Antwort auf deine Frage ist es noch zu früh.

Nur so viel kann ich dir schon schreiben.

Du hast es richtig erkannt. Ich kenne den Schmerz schon sehr lange und ich weiß wie sich die Peitsche auf der Haut anfühlt. Zuletzt habe ich ihn gespürt als wir auf einer meiner Reisen überfallen wurden und eine Nacht für die Angreifer auf dem Tisch verbrachten. Ich habe sie in mir gespürt, wieder und wieder. Allein die Erinnerung daran schmerzt.

Ja, ich bin stark, aber auch nur weil ich aufgestanden bin. Immer und immer wieder. Ich bin gefallen, genau wie jeder andere. Doch ich bin aufgestanden. Jedes Mal wenn ich heute falle weiß ich, dass ich aufstehen kann. Das Wissen und meine Freunde sind der Grund warum ich stark bin.

Jemand der nie gefallen ist sagt leicht zu einem der auf dem Boden liegt 'steh doch einfach auf'. Es gibt kein einfaches Aufstehen. Es ist viel mehr Kraft notwendig um sich vom Boden zu erheben, als sich Menschen, die nie gefallen sind vorstellen können.

Ich habe diese Kraft in dir gespürt und zu sehen, wie du deinen Kopf hebst, den Rücken grade machst und dich gegen die Vergangenheit erhebst ist das schönste, was ich seit langem erleben durfte.

Master Angelus

 

Sein Brief erreichte mich noch am selben Abend und  zu lesen, dass er sich darüber freut wenn ich aufstehe brachte zumindest meinen Körper wieder auf die Füße. Ich stand wortlos auf und ging mich an Brunnen auf dem Hof waschen, denn ich hatte das Gefühl zu schmutzig für das Bad im Haus zu sein. Ich spürte die Blicke der anderen deutlich und glaubte Verachtung und Ablehnung zu spüren, das was ich für mich selbst empfand. Ich ging wieder in mein Zimmer. Den restlichen Tag und die Nacht verjagte ich Tori sobald sie kam und am Morgen des vierten Tages ging ich in einem Sklavenkleid und einem schwarzen Tuch wieder an die Arbeit. Die Kette trug ich immer noch doch meine Füße waren nackt. Ich kniete neben Willow und erfüllte nur meine Arbeit. Mein Kopf wurde leer und ich fand eine Form von Frieden in dieser Leere.“

Darla unterbricht die Beschreibung mit der Frage, wie eine Leere Frieden bringen kann, und Viktoria versucht es ihr noch deutlicher zu erklären.

„Ich fand für einige Zeit Frieden darin keine Entscheidung treffen zu müssen. Die Leere in mir war besser als der Schmerz, der aus dem Entstand, was Mr. Dexter von mir forderte. Ich fällte die Entscheidung Williow eine gute Sklavin zu sein und parallel dazu mit meinem Seelenmaster weiter zu schreiben, um ihn nicht zu enttäuschen. Ich wollte es beiden recht machen.

Briefe 11

Briefe an den Master Angelus 11

 

Master Angelus

Ihr habt auf die Frage in meinen letzten Brief nicht geantwortet. Ich bitte um Vergebung für die Anmaßung euch die Frage nach eurem Schmerz gestellt zu haben.

Ich habe in letzter Zeit viel über die letzten Monate, in denen ich noch bei meiner Mutter gewohnt habe nachgedacht. Ich glaube, dass sie wusste, dass ich Frauen vorziehe. Sie muss doch die Zeichen gesehen haben.

Ich habe nach dem ersten Freund nur noch Freundinnen mit nach Hause gebracht und auch nur noch bei Freundinnen übernachtet. Ich war nie wieder mit Männern aus.

Vini

 

Briefe an Vini 11

Vini

Ich habe auf die Frage in deinen vorherigen Brief noch nicht geantwortet, weil ich noch keine Worte gefunden habe um die Frage zu beantworten.

Doch jetzt zu deinem neuen Brief. Er bestätigt mich in meiner Vermutung, dass du dein Halsband damals Absicht vergessen hast. Du hast immer wieder Signale gesendet und als sie nicht regiert hat wurden aus kleinen Signalen große Leuchtfeuer. Du wolltest geliebt werden, wie du bist. Deshalb hast du ihr aufgezwungen dich mit Halsband zu sehen.

Du schreibst, dass du glaubst, dass sie es wusste, aber nicht wahrhaben wollte.

Meiner Meinung nach gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens die Menschen sehen das, was sie sehen wollen und was sie ertragen können. Wenn deine Mutter nie damit konfrontiert wurde das es Frauen gibt, die nicht auf Männer stehen wird sie deine Signale nicht richtig gedeutet haben. Möglicherweise hat sie sich sogar gefreut, dass du so viele gute Freundinnen hast. Alles andere passt einfach nicht in ihr Weltbild.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass sie es gesehen und richtig verstanden hat, aber einfach nicht damit klar kommen konnte.

In beiden Fällen hast du sie gezwungen sich der Tatsache zu stellen, dass du nicht so bist, wie sie es sich gewünscht hat. Hast du dich mal gefragt, wie es ihr geht? Du nimmst dir für dich das Recht heraus zu sein wie du bist. Ich bitte dich gestehe ihr das gleiche Recht zu. Du liebst Frauen, sie ist intolerant.

Für den Anfang könnte ein möglicher Weg sein wenn du dir sagst: Ich liebe meinen Mutter, auch wenn ich ihre Intoleranz nicht gut finden.

Das gäbe ihr die Möglichkeit zu sagen: Ich liebe meine Tochter, auch wenn ich ihre sexuelle Ausrichtung nicht gut finde.

Es würde die gesamte Person von dem Teil, der problematisch ist lösen.

Master Angelus

 

PS.  Du wirst eine Antwort bekommen.
 

„Grany, hat er dir jemals mehr dazu geschrieben, woher er den Schmerz kennt?“

„Nein geschrieben hat er davon nur in diesem Brief, und er ist etwas ganz Besonderes, denn er antwortete er auf meine Frage, ohne sie zu beantworten.“

Das fragende Gesicht des Mädchens lässt Viktoria auf lachen.

„Hast du es nicht gemerkt? Ich habe nach dem Schmerz in der Seele gefragt, nach dem Gefühl, dass das innere nur noch aus rohem ungezügelten Schmerz besteht und er hat mir gesagt, dass er den Schmerz des Körpers kennt.“

„Aber es tut doch auch weh, wenn man geschlagen wird. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, Pat hat mir nicht nur einmal den Hintern versohlt, wenn ich nicht gehorchen wollte.“

„Doch der Schmerz auf deinem Po ist vergangen. Was ist deine schmerzhafteste Erinnerung an Strafe durch deine Mum?“

Darla antwortete sofort und ohne nachzudenken.

„Als ich sie für etwas bekommen habe, das ich nicht getan habe.“

„Das ist der Schmerz in deiner Seele, du hast dich ungerecht Behandelt gefühlt, das hat viel mehr weh getan, als die Schläge auf den Hintern.“

„Stimmt.“

„Deshalb habe ich mich damals bei Meister Martin so sich gefühlt. Er gab mir klare Regeln und Strafe für die Nichteinhaltung, doch er war niemals ungerecht oder willkürlich, er hat meiner Seele die Zeiten der Ruhe geschenkt.“

„Wer ist Meister Martin?“

„Meiste Martin war Sattler, doch er wurde mein Anker. Ich hatte ihn im Wilde Rose bereits erlebt, doch er wurde mein persönlicher Ausbilder.“

„Wie denn das?“

Das begann mit der Anpassung meiner äußeren Situation. Am Abend auf mein Zimmer sah ich mich um und legte mich wieder auf den Boden, eine alte Decke als einziger Schutz vor der Kälte und dem harten Boden. Ich hatte mich entschieden Sklavin zu sein. Mit allen Konsequenzen, doch ich schämte mich immer noch meiner Haare und so band ich mir ein Tuch um den Kopf. Es waren bereits fünf Tage her, dass Willow mir die Haare geschnitten hatte und an diesem Tag machte sie mir noch einmal klarer wie sie sich eine Sklavin wünscht. Sie zog mir das Tuch vom Kopf, bevor sie mir auftrug einkaufen zu gehen. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich Sklavin, barfuß und mit einem groben Leinenkleid und der Frisur. Ich sah nicht nur aus wie eine Sklavin, sondern ich fühle mich auch so. Ich glaubte alle würden mich anstarren und ich hörte das Kichern von ein paar Mädchen. Ich war sofort der Meinung, dass sie über mich lachten.“

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich nicht gewehrt hast, hat den keine von den anderen Schülerinnen gesehen wie es dir ging? Hattest du denn niemand zum Reden?“

Viktoria lacht leise, doch ihr Lachen ist nicht echt.

„Die anderen Mädchen haben mich ausgelacht. Ich war Sklavin. Ich gehörte nicht auf eine Schule, ich war älter als sie. Mit der Veränderung meines Aussehens hatte ich ihrer Meinung nach die angemessenen Strafe für meinen Hochmut, mich unter sie sie zu mischen als sei ich eine von ihnen, erhalten. Keine von ihnen hat mich angesprochen.“

„Ich glaube, dass ich es tun würde.“

Die Greisin dreht sich zu Darla um.

„Hättest du es auch getan bevor ich dir von meinem Leben erzählt habe?“

Das Darla den Blick auf den Fleck am Boden der Kutsche richtet ist Grany Antwort genug.

„Dann hat dich die Reise verändert. Ich glaube auch, dass du inzwischen ein Mädchen aus der Schule ansprechen würdest. Mich hat damals auch jemand angesprochen. Jemand von dem ich es nie erwartet hätte.“

„Wer?“

„Erstmal hat einer der Kaufmänner der mich kannte fragte, warum ich so aussehe, doch ich konnte nicht antworten, es war einer Sklavin nicht gestattet außerhalb der notwendigen Gespräche zum Einkaufen sich mit den freien Menschen zu unterhalten.“

„Und das hat dir geholfen?“

„Nein, ich flüchtete quasi nach Hause, brachte die Einkäufe in die Küche und gab meiner Herrin das Restgeld. Willow sah mich lange an, dann gab sie mir das Tuch zurück und befahl mir es zu tragen, sobald ich das Haus verlasse. Ich war so dankbar, dass ich ihr aus Dankbarkeit und mit Tränen in den Augen die Füße küsste. Als sie mir dann auch noch anbot sich an ihre Beine zu lehnen und mir über den Kopf strich war ich glücklich. Ich glaubte endlich meinen Platz gefunden zu haben und die Spannung löste sich. Ich weinte heiße Tränen und lege mich in die Zärtlichkeit, die sie mir gab. Ich war mir sicher, dass jetzt alles gut werden würde. Was mir damals nicht klar war, dass Willow erkannt hatte, dass ich tiefer gefallen war, als sie es beabsichtigt hatte.“

„Aber du sagst doch, dass dich jemand ansprach. Wann und wer?“

Vergangenheit - Lektion 1

Ich durfte mich zwar am Abend bei meiner Herrin anlehnen, aber ansonsten kannte Willow keine Gnade, ich durfte mich nicht im Haus verstecken und ich durfte meine Schande nur mit einem Tuch notdürftig bedecken. Sie schickte mich am nächsten Tag bereits wieder zum Markt. Ich konnte kaum ordentlich laufe, weil ihre Lektionen über mein Abschneiden in der Prüfung immer noch saß und versuchte mich unsichtbar zu machen, aber es gibt Menschen, denen fallen immer genau die auf, die nicht auffallen wollen.

Als mich ein Mann auf dem Markt ansprach wollte ich im Erdboden versinken. Ich hatte die Worte nicht gehört, sondern nur, dass er mich ansprach. Dann legte er seine Hand auf meine Schulter und ich schrie auf und drehte mich um. Als ich sah, dass es Master Martin aus dem Wilde Rose war wollte ich auf die Knie fallen, doch seine starke Hand hielt mich fest.

"Hallo Vini, erkennst du mich nicht?"

"Master Martin "

"Nicht Master, Meister Martin, ich bin der Sattler hier am Platz. Was kann ich für dich tun?"

"Meister Martin, nichts, ich geh nur für meine Herrin zum Markt."

Er nickte.

"Ja Vini, Angelus Sklavin zur Ausbildung bei Willow. Ich habe mich schon gewundert sein Zeichen bei einer Frau zu sehen."

Dann hat er mir angeboten mich auf den Schemel zu setzen und gab mir heißen Tee mit Zucker. Es wärmte mein inneres und ich konnte mich nicht beherrschen. Ich fing an zu weinen wie ein kleines Kind. Er legte seine Arme um mich und sagte kein Wort. Nach einer Weile wurde ich ruhiger und er sagte.

„Geh, deine Herrin wird ungehalten, wenn du zu lange weg bist und sag Lady Willow, dass ich ihr etwas zeigen möchte.“

Seine Stimme war tief und wohlklingend, und sein Auftrag gab mir Sicherheit. Ich stand auf und wischte mir über das Gesicht, er gab mir ein nasses Tuch um die Spuren der Tränen abzuwischen und mit einem 'Danke, Meister Martin ' ging ich die restlichen Einkäufe erledigen und er sollte Recht behalten. Willow warte schon auf mich und hatte schlechte Laune. Erst als ich ihr sagte was Meister Martin mir aufgetragen hatte hellte sich ihr Gesicht auf."

"Das war alles, er hat dir also auch nicht geholfen, du bist doch bei Oma geblieben."

"Er hat mir auf eine Art geholfen, die sehr ungewöhnlich war, die aber für mich damals der beste Weg war."

Darla schüttelt den Kopf.

"Einfach gab es bei dir wohl nicht?"

"Nein, einfach gab es nicht. Wobei es mir damals einfach erschien."

"Was denn?"

"Er lehrte mich eine gute Sklavin zu sein, er lehrte mich, wie ich meine Herrin in der Öffentlichkeit stolz machen konnte und wie ich ihr Lust bereiten konnte."

"Er hat dich gelehrt Sklavin zu sein und das hat dir geholfen? Ich dachte, dass es darum ging frei zu sein?"

"Erstmal ging es darum einen Platz zu finden, an dem ich sicher leben kann. Mit klaren Regeln und das zeigte er mir."

"Wie?"

Viktoria blickt zu Darla und dann aus dem Fenster.

"So wie ich es sagte, er lehrte mich eine Sklavin zu sein, mit dem Stock, der Peitsche und mit seinem Wort. Er schrieb mir die Regeln auf den Rücken und ich habe jede seiner Lektionen behalten. Er hat sie mich so lange wiederholen lassen, bis sie Teil meines Denkens waren. Bis die Handlungsweise selbstverständlich wurde.

Begonnen hat es an dem Abend, als Willow mit mir zu ihm fuhr. Sie war sauer, dass konnte ich spüren, doch ich wusste nicht warum. Dann legte sie mir ein Halsband um und befestige eine Leine. Ich ließ mich von ihr hinter zerren wie ein störrischer Hund. Als wir bei Martin ankamen war ihre Laune so schlecht, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Sie trat mir in die Kniekehlen, dass ich Meister Martin vor die Füße viel. Sein 'darf ich ' quittierte sie mit einem Nicken. Er öffnete die Leine und das Halsband und ich hasste ihn dafür, dass er mich dabei berührte, doch ich war froh das Halsband los zu werden. Doch meine Freude und Freiheit währte nicht lange, er packte mich mit der Kraft eines Handwerkers, eines jungen Mannes im Nacken und zog mich hoch, ich wehrte und er drückte zu.

Darla unterbricht die alte Frau.

"Hast du nicht gesagt, dass er im Club als ältester die Bestrafung übernehmen sollte?"

"Ja, das war ein Scherz auf seine Kosten. Er war der jüngste Master im Club und er passte eigentlich nicht darein, denn er war Handwerker er war kein Gentleman. Doch irgendwie war er der heimliche Leiter des Clubs geworden. Die alten Gentleman überließen es ihm Entscheidungen zu fällen und neue Mitglieder auf Eignung zu prüfen. So wurde aus dem Hohn, er sei der älteste Master ein Ehrentitel. "

"Ok, und wie ging es an dem Abend weiter?"

"Ich schrie vor Schmerzen und Hilflosigkeit und er drückte fester zu, seine Hände waren kräftig von seiner Arbeit als Sattler. Er packte mich und lies mich spüren, dass ich ihm unterlegen bin, sowohl körperlich, als auch geistig und hörte auf mich zu wehren. Er zog mich in sein Spielzimmer und band mich mit schnellen und geübten Handbewegungen ans Kreuz. Dann öffnete er die Halskette. Ich schrie wie von Sinnen.

"Das ist meine Kette, dass darfst du nicht. Gib sie mir wieder."

Dazu noch ein paar sehr unschöne Schimpfwörter über die eheliche Treue seiner Mutter. Doch dass alles schien an ihm abzuprallen. Er ignorierte mich, nur deine Oma stand in der Tür und sah mich an als wäre ich ein ekelhaftes Tier. Da wurde mir schlagartig bewusst, dass ich ihr mit meinem Verhalten Schande bereite. Ich war ihre Sklavin, doch ich schrie einen anderen Master an. Er muss wohl die Veränderungen in mir bemerkt haben, denn er begann zu reden.

"Du trägst Angelus Zeichen, die Kette, die dich als sein Eigentum kennzeichnet ist offen und du hast keine Spuren eines Sklavenrings am Hals. Du trägst sie freiwillig, wahrscheinlich hast du dich ihm geschenkt. "

"Master Angelus ist mein Seelenmaster."

Er schlug mir auf den Oberschenkel.

"Du redest nur wenn du direkt angesprochen wirst und du wirst jeden Satz mit Meister Martin beginnen. Hast du das verstanden?"

Ich sah ihn wütend an und spuckte ihm das 'Ja' quasi vor die Füße.

Er schlug mich erneut auf den Oberschenkel, es tat weh und ich schrie ihn wieder an.

"Lass das, das tut weh."

Er schlug mir zweimal auf die Oberschenkel und sah dann zu meiner Herrin zu deiner Oma.

"Sie würde ein gutes Objekt zum Testen meiner Theorie abgeben, darf ich sie heute Nacht behalten?"

Ich riss an den Fesseln und schrie Willow an.

"Das kannst du nicht machen. Master Angelus hat mich zu dir geschickt. Ich bleibe nicht bei einem Mann."

Sie drehte sich weg.

"Zu dumm um Sklavin zu sein."

Waren die letzten Worte, die ich an diesem Abend von ihr hörte. Dann fuhr sie fort und stand bei Meister Martin am Kreuz, gefesselt und hilflos und ich fühlte mich gedemütigt."

Viktoria stockte in ihrer Erzählung und dieses Mal ist es Darla, die den Arm um die Frau legt, die sich darauf konzentrieren muss, dass es alles Vergangenheit ist.

"Die Gefühle aus dieser Nacht sind heute noch so als stände ich dort. In mir schrie alles und es tat weh. Zu dumm um Sklavin zu sein. Das hatte ich zwar Master Angelus geschrieben, aber es von meiner Herrin zu hören war trotzdem was anderes."

"Grany, was ist so schwer daran Sklavin zu sein?"

Die alte Frau lacht ein wenig.

"Ich habe William immer für etwas dumm und einfältig gehalten, weil er keine eigenen Wünsche zu haben schien und keine Meinung hat. Doch während Meister Martin mich lehrte wie ich eine gute Sklavin sein konnte, verstand ich, dass er nicht Wunschlos war, sondern dass er nur EINEN Wunsch hatte, William wollte sein Herrn glücklich machen, und er hat ihm zu jeder Zeit und in jeder Situation voll vertraut."

"Und was hat das mit dir zu tun?"

"Ich wusste nicht was ich wollte, und ich habe weder deiner Oma, noch Meister Martin vertraut, deshalb konnte ich auch in der Leere keinen dauerhaften Frieden finden. Deshalb fand ich werde in meinem Verhalten als Sklavin noch in meiner Rebellion Frieden."

"Wie kann man eigentlich Frieden mit sich selbst finden?"

"Mein Schatz, das ist eine Frage, auf die ich damals keine Antwort hatte, doch inzwischen habe ich ihn gefunden und damit du verstehst was ich unter Frieden verstehe und wie ich ihn fand versuche ich in Reihenfolge zu erzählen.

Als Willow gefahren war holte sich der mir damals fremde Mann sich einen Kaffee und betrachtet mich stumm. Ich hatte die Gelegenheit mir ihn genau zu betrachten.

Er war älter als ich und doch jünger als Master Angelus, ein gestandener Mann in der Blüte seiner Jahre, seine Statur war kräftiger als die von Mr. Dexter, lange blonde Haare, zu einem Zopf gebunden und strahlend blaue Augen vervollständigten das Bild. Doch das Eindrucksvollste an ihm war nicht sein Äußeres sondern sein Inneres."

"Hast du dich in ihn verliebt?"

"Nein, ich lernte im Laufe der Zeit ihm zu vertrauen, er wurde so etwas wie mein großer Bruder, den ich nie hatte, er war hart zu meinem Körper und Geist, doch er wurde trotzdem mein Vertrauter."

"Wie? Wie ging es an dem Abend weiter, wie konnte jemand, der dich schlägt, der dich zwingt, dein Vertrauter werden?"

"Er stand lange Zeit nur da und betrachtet mich stumm. Dann schlug er mich mit einem schmalen Lederstreifen auf die rechte Schulter.

„Du wirst nur noch sprechen, wenn du direkt angesprochen wirst und du wirst jeden Satz mit Meister Martin beginnen. Hast du das verstanden?'

Dieses Mal war mein 'Ja' schon nicht mehr so angriffslustig, doch es war nicht das, was er hören wollte. Er schlug mich erneut.

„Du wirst nur noch sprechen, wenn du direkt angesprochen wirst und du wirst jeden Satz mit Meister Martin beginnen. Hast du das verstanden?'

Ich brauchte 10 Schläge, alle mit dem Riemen auf die rechte Schulter, bis ich ihm korrekt antwortete.

„Meister Martin, ich habe verstanden.“

Er nickte.

„Geht doch.“

In dieser Nacht lehrte er mich nur diese eine Regel, als er mich vom Kreuz nahm und mir Wasser gab fühlte ich mich seit langem wieder sicher. Er legte mir Handfesseln an, die mit der Wand verbunden waren und ich schlief auf einer Decke auf dem Boden. Am nächsten Morgen öffnete er die Ledermanschetten und fragte mich ob ich gut geschlafen habe. Meine Antwort kam ohne zu überlegen.

„Meister Martin, ich habe sehr gut geschlafen.“

Er gab mir Frühstück und korrigierte meine Haltung, mit der ich neben ihm zu knien hatte. Dann gab er mir die Kette zurück.

"Du trägst Angelus Zeichen freiwillig, doch solange du es öffentlich trägst bist du für alle anderen nur eine gewöhnliche Sklavin. Hat es dir gefallen MEINE Sklavin zu sein?"

"Meister Martin, es war seltsam, doch es hat sich gut angefühlt."

"Ich werde mit Lady Willow besprechen, dass ich einen Teil deiner Ausbildung übernehmen werde um sie zu entlasten, schließlich hat sie mit den zwei Kindern und dem Haushalt genug Arbeit."

Damit entließ er mich und ich lief durch die aufgehende Sonne zu meiner Herrin. Ich war grade noch rechtzeitig um die Kinder zu wecken und das Frühstück zu bereiten. Ich kniete mich in der Position, die er nur gezeigt hatte und begann jeden Satz mit Herrin oder Lady Willow. Ich spürte, wie sich die Laune meiner Herrin besserte und obwohl ich blaue Flecken und Striemen hatte war ich ihm dankbar."

Briefe 12

Darla streicht über die faltigen Hände ihrer Grany.

"Hast du Mr. Dexter davon geschrieben?"

"Nein, denn ich wusste, dass er sich wünschte dass ich aufstehe und eine starke Frau werde, doch ich fand in den Zeiten in denen ich seine Sklavin war etwas Frieden und hatte Angst ihn zu enttäuschen. Ich schrieb ihm weiter von dem worüber ich nicht reden konnte, und die Frage, die nach dieser seltsamen Nacht beschäftigte. Ließ!

 

 

Briefe an den Master Angelus 12

Master Angelus

Ich möchte noch ein wenig über das Nachdenken, was ihr mir geschrieben habt. Ich habe meiner Mutter geschrieben und keine Antwort erhalten. Ihr habt Recht, das hat mich wieder verletzt, ich weiß nicht ob ich es ertragen kann von ihr noch weitere Verletzungen zugefügt zu bekommen.

Ich schäme mich meiner Schwäche. Durch die regelmäßigen Besuche von Tori bekomme ich wieder Zugang zu meiner Kindheit. Ich glaube, dass sie Vertrauen zu mir fasst, denn sie erzählt von ihrem ersten Tag in der Schule und von bunten Wiesen, durch die sie mit ihrer Freundin läuft. Es ist immer noch ziemlich verrückt zu schreiben, dass ich mich mit einem kleinen Mädchen unterhalte, die doch eigentlich ich selbst bin. Doch es ist so sie hat die Erinnerung an unsere Kindheit, die guten und die schlechten.

Ich will euch glauben, dass dies der Weg in das ist, was ihr Heilung nennt und nicht in den Irrsinn.

Ergebenst Vini

PS: Was ist eigentlich der Grund, warum ein Sklave sich freiwillig einem Master unterwirft? Was ist an einem Master so besonders, kann jeder Mensch Master sein?

 

Briefe an Vini 12

Ich bleibe dabei, ich glaube, dass der Kontakt zu dem Kind Tori ein Schritt in Richtung Heilung ist. Das kleine Mädchen hat deine Erinnerungen, die für dich damals zu schmerzhaft waren behalten, wenn du die Erinnerungen, und seinen sie auch noch so schmerzhaft wieder in dein Gedächtnis integrierten kannst wirst du vollständiger werden.

Dich jetzt zu deinem PS. Ein Master ist ein Führer, er führt seinen Sklaven an den Punkt, das sich dieser ihm hingibt, er führt und er hat damit immer die volle Verantwortung für das was geschieht. Ein Sklave gibt sich hin, er ist Vertrauen in seinen Master, er hat nur den einen Wunsch, er wünscht sich, dass es seinem Herrn gut geht. Wenn der Master versagt leidet der Sklave ohne Erlösung zu erfahren, wenn der Master verantwortlich führt kann er seinen Sklaven durch das Leiden zu höchstem Glück führen. Das der Sklave dann erlebt, wenn es seinem Herrn gut geht.

Master Angelus

PS. Ich lass dich am Freitag von Peter abholen, wir müssen reden.

 

Darla lässt die Briefe sinken.

"Grany, warum wolltest du wissen, was ein Master ist. War das damals nicht allgemein bekannt? Es gab doch viele Sklaven."

"Ja, die Sklaverei war noch weit verbreitet, doch ich hatte das Gefühl, dass Mr Dexter und Meister Martin anders waren, als die Gutsherren die Sklaven hielten. Ich hatte in London auf dem Markt und besonders am Hafen viele Sklaven gesehen, die von der Peitsche des Aufsehers angetrieben wurden und die unter der Gewalt gegen sie gelitten haben. Doch ich hatte auch William gesehen, blutig und doch, anders als die Sklaven im Hafen glücklich, und ich hatte das gleiche Gefühl in der ersten Nacht bei Meister Martin. Ich habe von ihm mehr Schläge bekommen, als ich vorher von meiner Herrin erhalten hatte, und doch fühlte ich mich geborgen und sicher."

 

"Warum bist du nicht zu ihm gezogen, warum bist du bei Oma geblieben wenn sie dich doch abgelehnt hat?

 

"Willow formte mich nach ihren Wünschen, sie hat mich nicht abgelehnt. Die Zeit als ihre Sklavin war geprägt von ständigem lernen und auf der anderen Seite auch von sehr schönen Momenten. So wie an dem Abend des Tages, nachdem ich eine  Nacht bei Martin verbracht hatte.

Wir hatten zu Abend gegessen und die Kinder schliefen, ich kniete mich neben sie und sie zog mich zu einem leidenschaftlichen Kuss.

"Zieh dich an, wir gehen spazieren."

Ich war zwar überrascht, doch antwortete ich, wie er es mir beigebracht hatte mit. "Herrin, gerne." Und zog mich rasch an. Sie beauftragte die Magd auf die Kinder auf zu passen und ging mit mir durch den Garten hinterm Haus zum kleinen Wäldchen. Sie nahm meine Hand und begann zu erzählen. Sie erzählte davon, wie sie Oz kennengelernt hatte, wie er sie umworben hat, und wie es dazugekommen ist, dass es im Gefängnis sitzt. Dabei hielt sie meine Hand, wie eine gute Freundin, und ich erzählt wie von selbst, dass ich immer noch Angst vor Männerhänden hatte, weil sie mich an die Situation in der Gosse erinnerten. Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und erzählte ihr, dass meine Mutter mich rausgeworfen hatte und auch warum. Sie hielt einfach meine Hand und wir gingen den Bach entlang. Es war ein warmer Sommerabend und als wir auf einer Brücke ankamen nahm sie mich zärtlich in den Arm.

"Vini, ich bin froh, dass du damals nicht in den Fluss gefallen bist. Ich bin froh, dass du hier bist. "

Ich habe mich an sie gelehnt und "Herrin, ich auch." geflüstert. Dann haben wir uns geküsst und ich spürte ihre Hand zwischen meinen Beinen, sie hat mich gekrault und ihre Finger waren sehr geschickt. Schon bald spürte ich Wellen der Lust durch meinen Körper jagen. Ich wollte sie berühren und schob ihre Bluse hoch. Meine Lippen fanden ihre Brust und ich saugte daran. Ihr Stöhnen war mein Lohn und die Genehmigung weiter zu machen. 

Während sie mich mit der Hand nahm spielten meine Finger mit ihrer Perle und ich genoss es sie zu schmecken.  Wir gaben uns gegenseitig Lust und erreichten fast gleichzeitig den Punkt, an dem die Welt still steht und es nur noch den anderen Menschen gibt. Noch lange standen wir auf der Brücke und küssten uns. Dann gingen wir zusammen zurück und ich lief wie auf Wolken. Meine Herrin wurde wieder meine Welt und ich wollte alles tun um sie glücklich zu machen."

 

Darla war bei der Beschreibung wieder etwas rot geworden und Viktoria blickt fragend zu ihr.

"Deine Oma war nicht immer eine alte Frau, sie war, obwohl sie älter war als ich sehr leidenschaftlich."

"Grany, es fällt mir manchmal schwer mir vorzustellen, dass du und Oma das gleiche gemacht haben, dass ich mit meiner Freundin ausprobiert habe."

"Mein liebes Mädchen, es ist gut den eigenen Körper zu kennen und zu wissen, was dir gefällt. Willow selbst hat mir sehr viel beigebracht und ich habe es genossen ihr Lust zu bereiten und mich ihr hin zu geben. "

Darla sieht aus dem Fenster, es ist dunkel geworden und die Tage verschwimmen, für sie ist grade die Zeit von der ihre Garny erzählt viel lebendiger, als ihre Reise, und so sitzt sie am nächsten Morgen schon früh in der Kutsche. Sie ist ganz aufgeregt und drängt Viktoria weiter zu erzählen.

Vergangeheit - Was ist ein Master

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit - Ein Master am Kreuz

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Briefe 13

Viktoria kämpft gegen ihre Gefühle, sie kann noch heute die Einsamkeit und die Panik in ihrer Seele schreien hören, und ihr laufen die Tränen ungehindert über ihr Gesicht.

"Wer ist Tara und warum war es für dich so schlimm, dass er nach Irland fährt?"

Viktoria findet Halt in der Neugier des Mädchens.

"Eins nach dem anderen. Die einfachen Dinge zuerst. Tara war eine sehr gute Freundin von Mr. Dexter, sie hatte William das Leben gerettet. Er fuhr zu ihr, weil sie im Sterben lag. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen, mehr weiß ich nicht. "

Ich dachte damals lange Zeit, das es seine Rache für den Abend wäre und Ich habe ihm noch am selben Tag geschrieben, doch die Antwort dauerte recht lange und erst eine Äußerungen von meiner Herrin, dass er seine Abfahrt um einen Tag verschoben hat um noch mit mir in den Club zu gehen machte mir klar, dass die beiden Sachen nichts miteinander zu tun haben. Darla nimmt die Briefe und liest.

 

Briefe an den Master Angelus 13

Master Angelus

Der Besuch im Club hat in meinem Kopf mehr Fragen zur Folge  als er mir Antwort gebracht hat. Ich schäme mich für das was ich getan habe. Ich habe Versagt, ich habe euch weh getan und enttäuscht. wie kann ich euch jemals wieder unter die Augen treten?

In Demut V.

Die Sklavin, die ihrem Seelenmaster weh getan hat.

 

 

Briefe an Vini 13

Vini

Du hast mich an dem Abend im Wilde Rose stolz gemacht. Ich stand an diesem Abend  für dich am Kreuz und du hast dir genommen was du brauchtest. Du hast meinem Körper weh getan, doch meine Seele blieb unversehrt. Ich werde dich lehren zu führen, ich werde dich lehren deine Wünsche in den Menschen mit dem du spielst hinein zu legen. Ich werde dich lehren auf die Signale des anderen zu achten.

Doch ich fordere dich auf mir zu schreiben, was du dich nicht getraut hast zu fragen.

 

Master Angelus

Vergangenheit - 10 Regeln

Die Kutsche hält vor dem nächsten Gasthof und Darla muss ihre Ungeduld bis zum nächsten Tag zügeln, doch sobald sie in der Kutsche sitzen fragt sie ihre Grany nach dem nächsten Mal, als sie  Mr. Dexter ins Wilde Rose geführt hat, und wie sie lernte eine gute Herrin zu sein.

 

"Das hat sehr lange gedauert. Erstmal wurde ich eine gute Sklavin. Das Verhältnis von mir zu Williow blieb so, wie es begonnen hatte. Es gab Zeiten in denen fühlte ich mich geborgen und sicher in ihren Armen und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas ganz Besonderes bin. Ich hatte das Gefühl ihrer Freundin zu sein, und als meine Haare wieder länger wurden, und sie mir sagt, dass sie es mag, wenn ihre Sklavin die Haare schulterlang und glatt trägt fühlte ich mich geborgen und es war für mich selbstverständlich ihren Wunsch zu erfüllen. Nur ein paar Stunden später behandelte sie mich mit einer Härte, die mich über die Grenzen des erträglichen brachten.

 

In der Zeit wurde die Lektionen durch Meister Martin meine Konstante, mein Halt und ganz langsam keimte in mir der Wunsch zu führen.  Doch erst einmal hatte bei Willow einen Platz zum Leben gefunden und die Lektionen von Meister Martin machten es mir leichter ihr korrekt zu dienen. Er half mir Sklavin zu sein."

"Inwiefern?"

"Insofern, dass er mich die Regeln lehrte. Ich habe dir erzählt, dass ich William auf dem Jahrmarkt mit Leine gesehen habe und das Willow mich bei dem ersten Besuch bei Meister Martin an der Leine führte,  doch das Verhalten von William und von mir hatten nichts gemeinsam. Ich habe mich innerlich und äußerlich gegen den Strick gewehrt, bis er mich lehrte mich an die Regeln zu halten."

 

"Willow fuhr mit mir zu Meister Martin, er hatte mir schon ein Lederkorsett und hohe Stiefel gemacht und an diesem Abend sollte ich ein weiteres Kleidungsstück bekommen. Ich war sehr aufgeregt und folgte meiner Herrin nur zu gerne zu ihm. Inzwischen war das knien neben ihr, in der Anwesenheit von anderen Personen selbstverständlich geworden und auch über die Ansprache ‘Herrin’ oder 'Meister ' musste ich nicht mehr Nachdenken, sie waren Teil von mir geworden.

So kniete ich nach dem Essen neben ihrem Sessel und sie strich über meine Haare, die ich jetzt glatt trug.

"Willow, ich habe den Keuschheitsgürtel nach deinen Wünschen gefertigt."

"Dann lass uns probieren ob er ihr steht. Sklavin stell dich auf das Podest."

Ich folgte ihrer Anweisung mechanisch, auch wenn in meinem Kopf das Wort Keuschheitsgürtel Panik auslöste. Als Meister Martin ihr das Ledergeschirr gab wurde mein Panik Gewissheit. Sie würde mich verschließen."

 

Darla unterbricht die Erzählung.

"Grany, ich habe zwar eine Vorstellung davon, was ein Keuschheitsgürtel ist, doch wie.... "

"Meister Martin hatte einen breiten Ledergürtel angefertigt, hinten in der Mitte war ein Ring und ein schmales Lederband befestigt, welches Willow mir zwischen den Beinen hochzog. Das Leder verbreiterte sich genau an der Stelle, an der meine Weiblichkeit liegt und an der Stelle, an der es wieder zwischen meinen Beinen hervor kam wurde es nochmals breiter, um sich dann zu teilen und beide Riemen an dem Gürtel befestigt wurden. Die Riemen konnten mit einem Schloss gesichert werden."

Darla sieht zu Boden.

"Und wie konntest du damit? Ich meine, wenn du mal musstest."

"Das Leder hatte eine kleine Öffnung und ansonsten hatte meine Herrin es in ihrer Hand, ob ich mich entleeren konnte ohne den Gurt zu beschmutzen.

 

Als sie mir den Gurt im Beisein von Meister Martin das erste Mal anlegte überfiel mich das Gefühl sicher zu sein und ich küsste ihre und seine Füße. Ein Lächeln war mein Lohn. Als Willow fuhr ließ sie mich bei Meister Martin.

"Lehre es sie, ich will am Freitag in den Club."

Ihre Worte waren der Beginn der längsten Lektionen durch den Meister.

"Ans Kreuz."

Ich stand wortlos auf und beeilte mich seinen Befehl auszuführen. Als ich sein Spielzimmer betrat blieb ich jedoch wie angewurzelt stehen. Das Kreuz stand in der Mitte des Raumes und erst ein Schlag mit dem Stock auf meine nackte Pobacke brachte mich dazu weiter zu gehen. Ich stellte mich ans Kreuz und er fixierte meine Hand- und Fußgelenke. Ohne eine Erklärung, was er vor hatte, oder was ich lernen sollte schlug er mir die Peitsche auf die linke Schulter.

"Wenn du die Leine siehst küsse sie und die Hand die sie dir anlegt."

Damit hielt er mir eine Lederleine vors Gesicht. Ich starrte ihn fassungslos an und er stellte sich wieder hinter mich und zog mir den Stock über die Pobacken.

"Du wirst jeden Schlag zählen und dich bedanken."

Ich blieb stumm, ich verstand die Welt nicht mehr und erst als er mir 3 weitere Schläge mit dem Stock auf meinen Po gab kam ein 'Eins Danke ' über meine Lippen. Der Schlag mit dem Riemen auf die rechte Schulter brachte mich zum Schreien.

"Du wirst jeden Satz mit Meister Martin beginnen oder beenden."

Ein weiterer Schlag mit dem Riemen auf die rechte Schulter diente als Vertiefung der Lektion,  dann folgte wieder ein Schlag mit dem Stock auf meine Pobacken und unter Tränen presste ich ein "zwei,  Danke Meister Martin." hervor.

"Du wirst wieder bei eins Anfangen zu zählen, weil deine erste Antwort nicht korrekt war."

Ein weiterer Schlag mit dem Stock auf meine Pobacken folgte und ich schrie auf. Dann antworte ich ihm korrekt.

"Eins, Danke Meister Martin."

Ich dachte, dass meine Lektion damit für diesen Abend beendet sei, doch ohne auf meine Schmerzenslaute zu achten schlug er mir die Peitsche auf die linke Schulter.

"Zwei, Danke Meister Martin."

"Wenn du die Leine siehst küsse sie und die Hand die sie dir anlegt."

Ein weiterer Schlag,  wieder auf die linke Schulter und wieder mit der Peitsche.

"Wiederhole es."

Ich wimmerte vor Schmerzen und Hilflosigkeit doch es half nichts.

"Drei,  Danke Meister Martin. Wenn ich die Leine sehe küsse ich sie und die Hand die sie mir anlegt."

Er strich mit seiner harten und schwieligen Hand über meinen Rücken und ich war dankbar für die kleine Geste der Zuneigung. Er gab mir einen Becher Wasser und strich über mein Gesicht.

"Es gibt 10 Regeln für das laufen an der Leine, du wirst sie alle lernen.“

Er schlug mir die Peitsche auf die linke Schulter und ich schrie auf, doch meine Antwort war korrekt.

"Vier, Danke Meister Martin. Wenn ich die Leine sehe küsse ich sie und die Hand die sie mir anlegt."

Dann folgte ein Schlag auf die rechte Schulter

"Du folgst der Leine überall hin wird sie fallen gelassen verharst du."

Ich drehte mich um.

"Verharren, was heißt das?"

 

Viktoria unterbricht die Erzählung über die Lektionen durch Meister Martin.

"Kannst du dir seine Reaktion auf meine Antwort vorstellen?"

Darla schüttelt den Kopf, nein, ich kann mir nicht vorstellen so geschlagen zu werden.

"Das meinte ich nicht, meine Frage war, ob du dir vorstellen kannst, wie er auf meine Antwort reagiert hat."

Darla schüttelt erneut den Kopf, doch als Viktoria nicht weiter erzählt beginnt sie langsam.

"Meister Martin schlug dich mit dem Riemen auf die linke Schulter und sagte:

"Du wirst jeden Satz mit Meister Martin beginnen oder beenden." Dann schlug er dich mit dem Stock auf deinen Po und wiederholte die nächste Regel.

"Du wirst jeden Schlag zählen und dich bedanken."

Zum Schluss noch der Schlag mit der Peitsche auf die rechte Schulter und die zweite Regel für das laufen an der Leine.

"Du folgst der Leine überall hin wird sie fallen gelassen verharst du."

Viktoria nickt bei jedem Schritt den Darla beschreibt.

"Ja, mit dem Zusatz, dass er auch die erste Regel für das Laufen an der Leine wiederholte inklusive des Schlags auf die linke Schulter. "

Damit war für diesen Abend meine Lektion beendet. Er öffnete die Manschetten und nahm mich in den Arm, dann kühlte er meinen Rücken mit einem nassen Tuch, gab mir zu trinken und ich schlief wieder an die Wand gefesselt ein.

Vergengenheit - Seine Strafe

"Grany, warum hat er dich so hart bestraft, wenn du etwas gefragt hast?"

"Weil es nicht der richtige Zeitpunkt war. Ich konnte ihn vor oder nach einer Lektion alles fragen,  sofern ich mich an die Regeln hielt, die ich schon kannte,  doch während der Zeit, in der er mir die Regeln auf den Rücken schrieb hatte ich diese zu lernen,  nicht zu hinterfragen und nicht zu verstehen."

"Grany ich verstehe nicht wie dir das helfen sollte zu führen. "

 

"Deine Oma wurde stolz auf mich und ging mit mir öffter aus. Wir gingen gemeinsam ins Theater und hatten viel Spaß. Durch die Lektionen von Meister Martin lernte ich sehr genau wie ich mich in der Öffentlichkeit zu verhalten hatte und meine Herrin führte mich öfter aus. Ich lernte die schönen Seiten von London kennen. sie bekam ihr zweites Kind, deine Tante Sophie und ich hatte alle Hände voll zu tun. Willow selbst hat sich auch immer wieder um die Kinder gekümmert, so dass ich auch weiter zur Schule gehen konnte, doch trotzdem waren meine Tage angefüllt mit Arbeit und des Nachts zeigte mit Willow was sie wollte. Ich hatte nicht mal Zeit um dem Mr. Dexter zu schreiben. Doch ich träumte immer wieder von meinem Vater und von der Gasse, und von einer Blume am Wegesrand. ich wurde ihre Freundin, ihre Sklavin und die Frau an ihrer Seite. Doch das alles änderte sich an einem Tag. Wir waren mit den Kindern im Zoo gewesen, und ich hatte die beiden noch gebadet während sie noch einmal weg war. Ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmt, als sie wieder kam, doch ich wusste nicht was geschehen war.

Ich ging in der Mitte des Raumes in die Grundhaltung wie Meister Martin es mich gelehrt hatte und nahm mir vor die perfekte Sklavin zu sein,  doch meine Entscheidung wurde auf eine harte Probe gestellt. Sie kam zu mir und nahm mir die Kette ab, die mein Seelenmaster mir gegeben hatte und legte mir ein Lederhalsband mit einem Ring um. Auf dem Halsband waren zwei Sonnen eingearbeitet, Willows Zeichen. In mir schrie alles, doch als ich den Mund öffnete um etwas zu sagen steckte sie mir ein dreckiges Tuch, dass sie aus der Tasche zog hinein.

"Kein Ton will ich von der dreckigen Schlampe hören."

Ich kämpfte gegen die Tränen, doch ich konnte nicht verhindern, dass sie mir über die Wange lief. Willow nahm die Kette und warf sie in eine Ecke.

"Du wirst sie nicht mehr tragen, du wirst sie nicht mehr sehen, du bist mein."

Ich sah entsetzt zu der Ecke in der die Kette lag, dass hätte ich besser nicht getan, den sie war wütend und ließ mich ihre Wut spüren,  ihre Ohrfeigen brannten heiß auf meinem Gesicht und als ich versuchte auszuweichen schlug sie mich mit der Faust ins Gesicht. Ich hörte wie meine Nase brach und das  Blut mir über das Gesicht lief. Ich konnte kaum noch atmen doch sie war noch nicht fertig.  Sie zog mich an den Haaren in dan Raum neben dem Schlafzimmer und band mich über den Bock. Mein Kopf hing runter und das Blut tropfte auf den Boden. Sie riß mir den Lappen brutal aus dem Mund.

"Du bist Mein, du wirst ihn nie wieder erwähnen, nie wieder. "

Dann schlug sie mich mit dem Stock auf den Po und die Beine, auf den Rücken und alles was sie erreichte. Ich schrie und weinte, ich wusste nicht was passiert war, es schien die Zeit vorher dich alles gut zu sein, doch in dieser Nacht ging es ihr nicht um Lust. Sie hat mich zusammen geschlagen bis ich jeden Widerstand gegen die Prügel und gegen sie auf gab. Dann schlug sie mir 100 mal zwischen meine Beine und ich zählte jeden Schlag, mechanisch, wie tot. Sie öffnete die Fesseln und ließ sich von mir mir der Zunge Lust bereiten. Dann warf sie mich in die Ecke.

"Du bist nichts als eine dreckige Schlampe und du gehörst mir."

Ich zog die Knie an den Körper und wimmerte leise, ich konnte nicht mehr denken und ich war nur noch Schmerz. Mein Körper tat so weh, wie meine Seele in den Wochen vorher. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen."

 

Viktoria hat bei der Erinnerung an die Nacht die Knie an den Körper gezogen und Darla blickt entsetzt zu ihr , sie findet keine Worte für ihre Fragen und so macht die alte Frau weiter.

 

"Der Schmerz in meinem Körper weckte mich und ich sah,  dass ich alleine war. Meine Erinnerungen an die letzte Nacht kamen nur langsam zurück, doch als ich mich daran erinnerte das Lady Willow mir seine Kette abgenommen hatte griff ich an meinen Hals. Ich spürte das Leder des Halsbands und ein Schloß auf dem Verschluss, sie hatte mich zu ihrer Sklavin gemacht. Ich stand unter Schmerzen auf und ging ins Wohnzimmer um die Kette zu suchen, doch ich fand sie nicht.  Ich ging zum Brunnen auf dem Hof um mich zu waschen. Willow trat zu mir und wusch mich und brachte mich in Haus zurück. sie gab mir die Erlaubnis meine Wunden mit Kamille zu waschen und pflegte den Rücken wo ich selbst nicht dran kam. Ich nahm die Geste der Zuneigung und bedankte mich, indem ich ihr die Füße geküsst habe."

 

"Grany, warum bist du denn nicht gegangen, du hättest doch zu McDonald gehen können. Was ist passiert, ich habe das Gefühl, dass etwas passiert ist, was ich nicht verstehe."

"Du hast eine gute Beobachtungsgabe. Ja, es ist etwas passiert. Meine Seele schwieg und hat nicht mehr geschrien. Durch die Prügel und das Halsband, dass mich zu ihren Besitz gemacht hat wurde meine Seele still. Der Schmerz in meinem Körper war größer als der in meiner Seele und darin fand ich eine Zeit lang Frieden. "

"Frieden? Großmutter hat dich.... "

"Zusammen geschlagen und mir die Kette abgenommen. Ja, das hat sie. Doch damals fand ich darin eine Zeit lang Sicherheit. Sie hat keine Entscheidung verlangt, sie wollte mich formen, dass ich ihr ganz zu Willen sei und ich ließ mich formen. Ich habe aufgegeben. Ich habe meine Träume und Wünsche aufgegeben und wurde Sklavin ihrer Lust. Sie hat mich darin sehr gut ausgebildet. Sie wollte, dass ich er so leidet wie sie."

"Wer er? Sie hat doch dich leiden lassen, du hast es zwar nicht gesagt, doch ich glaube das du mehrfach gelitten hast, ohne die Lust darin zu finden..... war das richtig beschrieben?"

Die alte Frau seufzte und fährt sich über die Nase.

"Ja, sie hat mir weh getan, doch sie hat es getan um ihrem Freund Angelus weh zu tun.  Der Tag, an dem sie mir seine Kette abgenommen hat war der Tag, an dem sie erfahren hat, das Mr. Dexter nicht als Leumundszeuge für Oz aussagen würde.  Es war der Tag, an dem ihr Anwalt ihr sagte, dass oz nicht für zwei bus drei Jahre ins Gefängnis muss, sondern wahrscheinlich für 10 bis 15 Jahre,  dass ihn die Regelung nur vor dem Galgen schützen würde."

"Warum hat Mr. Dexter denn nicht für Oz ausgesagt? Mochte er ihn nicht?"

"Doch, Mr. Dexter mochte Oz sogar sehr, ich weiß nicht warum er damals nicht ausgesagt hat, ich habe damals nur die Wut von Willow gespürt. Sie wollte mich brechen, weil sie genau wusste, dass er wollte, das ich aufstehe."

"Aber sie hat es nicht geschafft."

"Naja, fast. Ich habe lange Zeit nur ihren Willen erfüllt. Sie führte mich immer wieder ins Wilde Rose und ich ging für sie ans Kreuz und auf den Bock, ich lernte ihr Ehre zu geben, indem ich die Schläge ertrug und mit klarer Stimme zählte. Sie bedankte sich bei mir mit Zärtlichkeit wenn wir alleine waren. Sie gab mir klare Regeln, Meister Martin lehrte mich sie zu halten und meine Strafe für Regelbruch zu akzeptieren, weil ich sie selbst verschuldet hatte. Und so verging die Zeit und ich wurde Sklavin mit Körper und Seele. Mit Verstand und Herz."

Darla zieht die Augenbrauenhoch und legt den Kopf schief.

"So wie du es sagst kommt da ein 'aber '."

 

"Ja, das kommt. Es war nur ein winziger Moment. Ich war mit Pat draußen und beobachtete sie, wie sie durch die Wiese lief. Dann bückte sie sich und kam auf mich zu gelaufen. In ihrer kleinen Hand hielt sie eine Blume. Sie lachte und rief. 'Nany, Blume Wasser stellen.' In diesem Moment wurde mir klar, dass ich den Master meiner Seele verraten hatte. Ich hatte ihm nicht geschrieben und ich hatte aufgegeben. Er hatte mich angenommen um mir zu helfen aufrecht zu stehen, doch ich hatte es mir im Dreck gemütlich gemacht. Ich nahm die Blume von Pat und gab ihr Wasser. In dieser Nacht nahm ich das Halsband, dass er mir geschickt hatte in die Hand und sagte 'Für ihn.' Die Zeit bei Willow wurde dadurch für mich schlimmer, irgendwie schien sie zu merken, dass ich nicht willenlos am Boden lag. Sie tat alles um mich dort hin zurück zu bringen, doch je härter sie schlug, desto mehr klammerte ich mich nachts an seine Briefe und an die Blume, von Pat, die ich dazwischen getrocknet hatte. "

"Grany, hast du ihm wieder geschrieben?"

 

"Nein, dazu fehlte mir der Mut, ich habe einfach nur von einem Tag auf den nächsten gelebt und jede Nacht gehofft, dass er zurück kommt. Was er dann auch tat, doch davon morgen."

Vergengenheit - Sein Auftrag?

Am nächsten Morgen sitzen Darla und Viktoria wieder in der Kutsche und un wie jeden morgen der letzten Tage versichert sich die alte Frau erst, dass es dem Mädchen gut geht, dann nimm sie Darla wieder mit in ihre Vergangenheit.

 

"Für mich war jeder Tag wie der vorherige und ich weiß nicht wie lange ich auf das Wiedersehen mit dem Master meiner Seele gewartet habe, dann eines Tages saß er einfach mit meiner Herrin auf der Terrasse im der Sonne und unterhielt sich mit ihr. Ohne jede Vorankündigung war er einfach da. Ich sah an mir herunter und schämte mich meines Aussehens. Ich warf mich vor meine Herrin in den Staub und als ich ihr grinsen sah dachte ich, dass jetzt alles einstürzen würde. Doch nichts dergleichen geschah, sie stand einfach nur auf und ging ins Haus."

Darla spürt inzwischen schon wieder den Sog der Geschichte und dann ist sie drin. Sie hört und sieht und fühlt die Vergangenheit und es ist sowie schon so oft, dass sie auch die Gedanken der Menschen sehen kann. Sie lehnt sich mit zuen Augen an ihre Grany an. Sie hört die Stimme von Willow.

"Ich lass dich mal ein bisschen alleine mit meiner kleinen Hure."

Dann nimmt Willow Pat an die Hand und Sophie auf den Arm und geht rein.

"Ich bringe die kleinen ins Bett. Vergnügt euch schön."

William blickt zu seinem geliebten Herrn und dann zu Vini, er zieht sich an die Wand zurück und betrachtet die früher hübsche Frau. Angelus bemerkt das Verhalten von William zwar, doch erst mal kümmert er sich um Vini. Er hebt ihren Kopf und sieht, dass ihre Nase wohl gebrochen war und sie auch sonst krank wirkt.

„Vini, wie geht es dir?“

Vini öffnet die Beine ihre Weiblichkeit ist haarlos.

„Master, die Sklavin wurde angewiesen dem Master zu dienen."

Angel klammert sich an seinem Stock fest.

„Vini geh ins Bad, ich komme gleich.“

Doch bevor er Vini ins  Bad folgen kann sieht er zu William, und dieser blickt zu ihm auf und berührt ihn am Bein. Obwohl er schnell zu Vini will erteilt er ihm Redeerlaubnis.

"Angel, hilf ihr"

Die Stimme von Liam ist leise und sein Tonfall ein eindringliches betteln, und obwohl ihm nicht klar ist, warum William sich so verhält nickt er ihm zu. Er macht ihm das Zeichen zu bleiben und folgt Vini alleine ins Bad. Diese zieht grade das dünne Kleid aus und Angelus stockt der Atem als er das Aussaß der Wunden an Vini sieht. Der Anal- und Genitalbereich sind von Löchern und Schnittwunden gezeichnet auf der Brust ist Willows Zeichen, die zwei Sterne, in Form von Stichen zu sehen. Vini schämt sich zum ersten Mal der Wunden auf ihrem Körper und geht zitternd auf die Knie vor ihrem Master. Dieser befiehlt ihr sich in der Wanne zu reinigen, und sie steigt in das warme Wasser. Die Wärme und die Anwesenheit von Angelus führen dazu, dass sie sich entspannt und das warme Wasser genießt. Sie räkelt sich in der Wanne und wäscht sich dann ordentlich, auch die Haare. Dann blickt sie panisch auf.

„Master ich muss mein Haar glatt ziehen, heute ist aber kein Waschtag."

Sie zittert am ganzen Körper.

„Sire ich muss meine Locken glätten, sonst werde ich bestraft und gebissen."

Vorbei ist die vorübergehende Entspannung und sie geht nass und nackt vor der Wanne auf die Knie. Angelus nimmt das Mädchen auf den Arm und wickelt sie in ein Handtuch. Dann trägt er sie ins Gästezimmer und legt sie in sein Bett. Er deckt sie zu, doch das Zittern lässt nicht nach. Vielmehr rollt sie sich zusammen und ihre Schultern beben. Liam geht zu William, der noch auf der Terrasse auf ihn wartet.

„William legt dich zu Vini in mein Bett, gib ihr Wärme."

William nickt und geht ins Gästezimmer und kuschelt sich an das Mädchen, während Angel in den Salon geht.

„Willow, was hast du getan?“

Die Antwort von Willow ist für ihn wie ein Hieb mit der Peitsche.

"Deinen Auftrag ausgeführt, ich machte sie zur Sklavin. Und jetzt schick sie zu mir, sie soll mir helfen die Kinder ins Bett zu bringen."

Liam geht zurück ins Gästezimmer und sieht das friedliche Bild. William, der seinen Arm um Vini gelegt hat und Vini dich in seinem Arm zu schlafen scheint. Er setzt sich auf das Bett und streichelt Vini. Als diese unter seiner Hand zusammen zuckt wird ihm noch klarer, dass etwas passiert ist. Doch er braucht Zeit zum Nachdenken und so schickt er Vini zu Williow. Dann stellt er sich an den Kamin und blickt ins Feuer. Stunde um Stunde steht er am Kamin im Gästezimmer und das Bild von einer gebrochenen Vini tanzt im Feuer, er hat den Versuch von William ihn abzulenken im Ansatz unterbrochen und versucht den Fehler in seiner Planung Willow und Vini etwas Gutes zu tun zu finden. Dann geht er zu Williow, die grade Pat eine gute Nacht gewünscht hat.

„Willow, wir müssen reden.“

Willow zuckt nur die Schultern.

Ich wüste zwar nicht worüber, aber da ich dich sowieso nicht hindern kann, können wir es auch direkt hinter uns bringen.“

Kurze Zeit später betritt Angelus den Salon und sieht Vini zusammengerollt und mit eingezogenem Kopf zu Willows Füssen liegen. Schon auf den ersten Blick erkennt er, dass ein Teil der Wunden am Körper frisch ist, und auch ihr Haar ist viel kürzer als noch am Nachmittag als er ihr beim Baden zugesehen hat. Angelus setzt sich in den Sessel Willow gegenüber und lässt die Situation auf sich wirken, dann wiederholt er die Frage.

„Willow, was hast du getan?“

Die Antwort von Willow ist die gleiche, die sie ihm schon vor Stunden gab, und trotzdem ist sie wie ein Peitschenhieb in seine Seele.

"Deinen Auftrag ausgeführt, ich machte sie zu meiner Sklavin."

 

Darla spürt, dass sie immer tiefer in die Geschichte gezogen wird, und als ihre Grany den nächsten Satz mich ‚ich‘ anfängt sieht sie die Welt aus Vinis Perspektive. Sie kann zwar immer noch die Gedanken der anderen hören, doch ihr Herz fühlt mit Vini. Sie spürt die Angst in ihrem Herzen und die Traurigkeit, sie spürt, dass Vini sich die Schuld gibt und sieht sich selbst zu den Füßen von Willow liegen, fast glaubt sie die Haut unter ihren Fingern spüren zu können, als Vini die Hand fragend an das Bein ihrer Herrin legt.

Ich liege zu ihren Füßen berühre meine Herrin zaghaft am Bein. Willow, reagiert auf meine Bitte um Redeerlaubnis kurz indem sie die Farbe wechselt. Ich spüre ihre Wut und kann erkennen, dass auch Master Angelus die Reaktion gesehen hat. Doch meine Herrin spricht weiter ohne auf meine Bitte um Redeerlaubnis zu reagieren.

"Das Fleisch hat seine Strafe empfangen."

Liam streicht über den gepeinigten Körper von William und er weiß, dass er Willow die Wahrheit schuldet.

"Mir hat es lange Zeit beim Denken geholfen, wenn ich William schlug. Wobei hilft es dir wenn du Vini schlägst?“

„Helfen? Nein, sie hat ihre Strafe für einen Vergehen, für einen Regelverstoß erhalten.“

Liam nickt und rezitiert was er auch William gelehrt hat.

„Jede Strafe ist gerecht und die Sklavin hat sich an die Regeln zu halten.“

„Ja sie kennt die Regel, und sie missachtet sie, entweder vorsätzlich um mich zu reizen und zu provozieren, oder weil sie dumm ist und sie vergisst, deshalb helfe ich ihr sich daran zu erinnern.“

Angelus blickt zu Vini.

"Die Regeln sind dein Schutz, nur wenn du dich daran hältst bist du sicher. Wie soll Willow dich den schützen, wenn du dich ihr widersetzt

Mein Gesicht füllt sie mit Tränen, und der Wunsch mit dem Master ihrer Seele zu reden wird in mir so stark, dass sie es erneut wagt das Bein meiner Herrin zu berühren. Willow streichelt sie sehr zärtlich über meinen Kopf und ich denke schon wieder alles wird gut, doch dann blickt sie zu Angelus.

„Siehst du meine Sklavin ist störrisch und töricht.“

Die Ohrfeige trifft mich völlig unerwartet, sodass ich wimmer bevor ich die Frage meiner Herrin korrekt beantworten kann.

"Was ist so wichtig, dass du mich störst?“

„Herrin züchtigt das Fleisch um es an seinen Platz zu verweisen und ihm die Regeln zu lehren, dann bitte ich meine Herrin untertänigst um die Erlaubnis mit Master Angelus sprechen zu dürfen.“

Im Anschluss an meine Bitte tue ich das einzige, was ich noch tun kann. Ich begebe mich in die Position, die Meister Martin mich zum Empfangen von Strafe gelehrt hat, mit vor dem Körper ausgestreckten Armen, geöffneten Beinen und dargebotenem Gesicht. Willow erhebt sich und lässt ohne Ansatz eine Stahlgerte zwischen meinen Beinen auf den nackten Scham klatschen.

„Herr eins danke Herrin.“

Liam steht auf und geht auf seinen Stock gestützt durch den Raum, dann bleibt er vor mir stehen.

"Welche Regel hast du gebrochen

„Ich habe mein Haar gewaschen und konnte es nicht glätten Master.“

„Das sagtest du heute Nachmittag, was ist die gerechte Strafe.“

„Zwischen 10 cm Kürzung und Glatze Herr, doch meine Herrin war gütig und schnitt nur 10 cm ab.“

„Und weiter?“

Ich blicke verzweifelt zu meiner Herrin und zu Master Angelus auf, doch dieser verschließt seine Gefühle und legt seine Hand in eine blutige Wunde. Ich weiß, dass ich für jedes Wort gegen meine Herrin büßen werde und schweige. Doch er gewährt mir die Gnade nicht und fragt weiter.

"Wofür ist die?“

Ich kann die direkte Frage nicht ignorieren doch meine Stimme zittert leicht.

„Die Sklavin hat kein Recht auf Schutz. Vergewaltigungen durch die Herrin und oder anderen sind erlaubt.“

Wieder nickt Liam.

"Als du dich mir schenken wolltest sagte ich dir, dass ich meine Lustsklavin im roten Mond anbinden könnte und dort von jedem Mann nehmen lassen, jetzt hast du erfahren was ich meinte?“

„Ja, Herr.“

Liams Gesicht zeigt werde seine Wut, noch seinen Angst, und auch seine Stimme ist ganz ruhig, Er blickt zu Williow.

"Du hast sie zur Hure gemacht?"

Willow zuckt mit den Schultern.

„Nur für Freundinnen von mir sie leckt hier und da mal jemanden.“

Das erleichterte aufatmen von Liam und sein 'Danke ' kommen gemeinsam über seine Lippen. Doch ergreift nicht ein als meine Herrin die Gerte nutzt sondern verfolgt wie sich das Gesicht von Willow verändert während diese mich weitere 4 mal züchtigt. Er erkennt hinter der harten Frau seine langjährige Freundin. Er sieht in ihre Seele. Er wünscht sich etwas Ruhe, um sich auf Willow einzustellen, doch diese unterbricht seine Überlegungen.

"Liam, es will mit dir reden....von mir aus "

„Herr ich bitte darum, dass ihr mich bestraft meine Herrin lehrte mich ihr korrekt zu dienen, doch es ist mir nicht möglich euch korrekt zu dienen so lange ich eure Regeln nicht kenne. Bitte lehrt mich eure Regel damit ich sie Lady Willow vortragen, und euch dienen kann.“

„Sklavin, ich will dich inspizieren.“

Ich beeile mich seinen Befehl auszuführen und nehme die Hände hinter den Kopf und geht in Position, die Meister Martin mich gelehrt hat, auch wenn ich nicht weiß, ob es die Position ist, die ihr Seelenmaster wüscht, doch als Angelus sich hinter mich stellt und seine Finger über Narben und Striemen streichen lässt schließe ich die Augen um meine Tränen zurück zuhalten. Seine Finger sind prüfend und nicht strafend. Angelus spürt, wie sich Vini unter seinen Händen etwas entspannt und lässt sich viel Zeit bei der Inspektion des Rückens. Seine Finger streichen immer wieder über die Muster und er betrachtet sich sehr genau was Willow mit dem Rücken einer freien Frau gemacht hat. Noch während er über die Muster streicht trifft ihn einer Erkenntnis.

"Willow, es ist nicht dein Schlagmuster."

Sein Satz ist keine Frage, sondern eine Feststellung und Willow versucht gar nicht erst die Mitwirkung von Meister Martin zu leugnen.

„Ich lass sie von einen anderen mit ausbilden.“

Liams Finger fahren über die Muster der Narben, er findet die parallel laufenden auf der rechten Schulter und streicht darüber

"Vini welche Regel steht dort?“

„Herr Die Sklavin hat jeden Satz mit Herr Herrin oder Master oder Meister zu beginnen oder zu beenden und spricht nur wenn sie angesprochen wird.“

Er blickt zu Williow

"Wer ist er.“

„Du hast bestimmt von ihm gehört Meister Martin der Sattler der auch Lorne beliefert Williams Halsband wie auch das Geschirr von Penn stammen von ihm.“

„Ja, er macht gute Lederarbeiten und ist auch im Wilde Rose gut angesehen. Er ist eine gute Wahl.“

„Ja er hat ihr viel bei gebracht sie ist auch sehr zahm geworden sie ist irgendwann perfekt Liam.“

Liam dreht sich zum Feuer und atmet ein paar Mal tief durch.

„William du wirst jetzt deinen Strafe empfangen, beuge dich über den Sessel.“

Flink erhebt sich William und geht vor dem Sessel auf die Knie.

„Danke, Herr.“

Angelus verschließt seine Gefühle hinter einem steinernen Gesicht, nimmt die Peitsche und schlägt William mit voller Kraft. Sofort rötet sich die Haut auf Williams Po und Oberschenkel.

„Eins, Danke Herr.“

William schreit leise auf, doch kein Protest kommt über seine Lippen. Weder über die Härte des Schlages, noch über die Art der Strafe. Liam streicht zärtlich über die Striemen, bevor er sich wieder umwendet.

"Willow, ist es das was du willst?

Er schlägt William erneut und auch dieses Mal zählt William nach einem kurzen Schrei korrekt. Er gibt sich ganz in die Hand seines Herrn und als Liam über die Striemen streicht drückt er sich ihm sogar entgegen. Liam küsst den frischen Striemen und wendet sich wieder Willow zu.

„Du hast mir mal gesagt, dass der Gesang der Peitsche in Kombination mit dem Schreien eines Menschen etwas ist was du in deinem Haus nie wieder hören willst. Was hat sich verändert? Verdammt Willow ist es das was du willst?

Ein drittes Mal zieht er William die Peitsche über den Rücken und wieder folgt auf einen Schmerzenslaut das Korrekte zählen. Dann küsst er die Schultern seines Geliebten.

„Du hast deine Strafe erhalten und damit ist dein Vergehen gesühnt.“

Während William ‚Danke, Herr‘ antwortet und wieder auf seinen Platz in der Mitte des Raumes geht ist in Willow die Wut hochgestiegen.

„Liam, ich verbitte ich mir diesen Ton und diese Anschuldigung. Das ist mein Haus.“

„Ich bin dein  Freund und als solcher stelle ich dir die Frage noch einmal. Ist es das was du willst?“

Willow zögert einen Moment

„Nein zumindest nicht ganz so streng.“

„Djoser hat mich damals gefragt: ‚Angel, Was ist passiert? Wie konnte es soweit kommen?‘ Ich möchte als dein Freund dir heute Abend die gleiche Frage stellen.“

Willow streicht über mein Gesicht und den Rücken und ich sehe in ihren Augen die Wärme und Zuneigung, mit der sie mich zu Angang angesehen hat.

„Sieh sie an. Das Mädchen hat keine Willen zu leben. Sie ist als meine Sklavin besser dran denn als solche braucht auch keinen Willen. Mein Wunsch ist ihr Wille.“

Liam legt seine Hand auf Willows Herz.

"Ich gebe dir das Recht mich zu belügen, doch ich bitte dich beantworte dir selbst diese Frage ehrlich und mir noch eine andere. Wann hast du ihr das letzte Mal gesagt, dass du sie liebst?“

Willow macht mir das Zeichen und ich gehe zu Füßen meiner Herrin auf die Knie und lehne mich gegen die Beine meiner Herrin, hier fühle ich mich inzwischen wohl und es tut gut ihre Hand zu spüren. Als Willows Hand mehrfach über das Gesicht ihrer Sklavin streicht scheinen ihre Gedanken weit weg.

„Ich weiß es nicht mehr Liam.“

Ich verschlucke mich fast und stelle das Atmen ein, meine Herrin hat der Aussage, dass sie mich liebt nicht widersprochen, und als Liam weiter spricht blickte ich scheu und mit ganz viel Hoffnung auf. Liam betrachtet die Gesichter der beiden.

"Heute schon?"

"Nein nicht mal in diesen Monat."

"Was hindert dich daran deine Gefühle ihr gegenüber ehrlich zu äußern?

Liam blickt Willow lange an und fixiert sie mit seinen Augen. Dann küsst er sie auf die Wange.

"Die Liebe überwindet alles, sie ist Stärker als gesellschaftliche Normen und auch als Gefängnismauern.

"Ja?"

Liam macht William ein Zeichen und dieser erhebt sich und stellt sich vor seinen Herrn. Angelus küsst ihn innig.

"Wie kann ein Mann einen Mann lieben?“

Willow streicht zärtlich über Vinis Kopf.

"Liam ich habe Angst mich zu verlieben, ich habe Angst um Oz, ich liebe ihn. Ich habe Angst vor einer Situation wie mit Andrew ihn habe ich nicht geliebt und trotzdem hat es mir weh getan ihn abgeben zu müssen. Was soll ich denn machen wenn ich zulasse, dass ich mich verliebe. Was soll werden wen Oz zurück kommt. Es ist Verrat an seiner Liebe, an seinem Liebesdienst wenn ich ihm nicht treu bin. Er geht für mich, als Liebe und um mir Ehre zu geben ins Gefängnis und ich verliebe mich in eine Frau sobald er weg ist. Ich fühle mich als würde ich ihn betrügen. Ich weiß nicht mehr weiter."

Ich höre zum ersten Mal Vini von der Angst meiner Herrin und kann die Tränen nicht zurückhalten. Die Gefühle in ihr sind zu stark, als dass sie Worte dafür findet, doch sie möchte ihrer Herrin dienen. Ihr helfen, ihr die Angst nehmen.

"Ich liebe dich. Möchtest du an meiner Seite schlafen?"

Die Worte von Willow sind das, was ich mir schon so lange gewünscht habe wieder zu hören und jetzt ist es ausgesprochen. Mein Herz schlägt vor Freude und ich küsse Willows Füße.

"Herrin ich schenke euch gern Wärme.

Liam legt seine Hand auf Willows Herz.

"Du hast ein großes Herz, du kannst  Oz und Vini lieben..."

Dann fügt er leise hinzu.

„Wenn auch nicht dauerhaft."

Sie nickt und er nimmt seine Freundin in den Arm.

"Wenn du mich brauchst bin ich für dich da."

Willow blickt zu Liam auf und die Situation, die grade noch von Liebe und Freundschaft getragen war fällt in sich Zusammen.

"Nein, dass bist du nicht."

Liam hält ihrem Blick stand.

"Willow, ich bin dein Freund und du kannst immer auf mich zählen."

"Ich habe mich auf dich verlassen, Oz und ich haben uns auf dich verlassen."

Liams Gesicht wird weiß und er sackt auf dem Sessel zusammen.

"Ja Liam, ich weiß was du getan hast. Du lehnst es ab für Oz als Leumundszeuge aus zu sagen. Du hast ihm und mir Hoffnung auf ein Leben ohne Angst vor Entdeckung gemacht. Das ist das schlimmste was du mir antun konntest."

"Willow, ich habe getan, was ich für Richtig gehalten habe."

"Du hast mir meinen Mann genommen, du lässt mich zusehen wie der Mensch, den ich liebe im Gefängnis verreckt. Wie alles das was ich an ihm liebe zu Grunde geht. Du hast mir das Herz raus gerissen und mit Füßen getreten. Auch ich tue, was ich für Richtig halte. Ich lass dich den Schmerz spüren, den ich spüre. Ich weiß, dass du Vini nicht liebst, doch ich spüre dass sie dir wichtig ist. Du wolltest das sie aufsteht ich habe sie in den Dreck gebracht."

Liam ist bleich geworden, es war seine Schuld. Nicht sein Plan war falsch,  sondern das er von ihm war. Er blickt Willow, doch noch kann er ihr nicht sagen warum er nicht als Leumundszeuge für Oz aussagen wird, noch kann er ihr nicht sagen, dass alles gut werden wird. Er muss mit der Schuld leben Willow zu enttäuschen und an Vinis Zustand Schuld zu sein. Er öffnet seinen Mund und schließt ihn wieder ohne ein Wort gesagt zu haben. Willow erhebt sich und ihre Stimme ist purer Spott und Hohn.

"Danke Angel, das du mir diese Möglichkeit gegeben hast."

Sie nimmt ihn herzlich in den Arm und er reagiert nur und drückt sie auch kurz an sich.

"Und jetzt gehe ich und zeige ihr ein Stück deiner Liebe. Ich werde mich jetzt zurück ziehen.“

Ich bin verwirrt und kann doch nichts tun außer meiner Herrin zu folgen. Ich warte bis diese im Bett liegt und mir erlaubt sie sich zwischen ihre Beine zu kuscheln. Da sie keine weiteren Wünsche an mich hat kann ich bei ihr einschlafen.

Vergangenheit - Ketten

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit - Einen Platz zum Genesen gefunden

Auch am nächsten Morgen findet Darla nicht den Mut ihre Grany zu fragen was sie wirklich bedrückt und so lässt die alte Frau sie an ihrer Vergangenheit teilhaben.

Am Morgen steht Vini wie immer in den letzten Monaten bei ihrer Herrin sehr früh auf, macht Feuer und setzt Wasser für Tee auf. Unsicher blickt sie sich um, es ist Bettys Küche und sie weiß noch nicht was ihre Aufgaben im Haushalt der Gillians sind. So hock sie sich an die Wand und wartet darauf, dass das Wasser kocht. Ganz in Gedanken versunken und müde bemerkt sie Betty nicht als diese den Raum betritt und schreckt zusammen.

„Vini, was machst du denn so früh schon hier?“

„Entschuldigt bitte Madam Betty, ich wollte nicht…“

Betty unterbricht sie mit einer beruhigenden Geste.

„Vini, ich es ist meine Aufgabe für den Haushalt zu sorgen, doch ich werde auch älter und freue mich über Hilfe. Dawn ist zwar schon sehr selbständig, sie hat Tara in der Zeit vor ihrem Tod so viel unterstützt, dass sie keine Hilfe benötigt, doch sie fragt auch sehr viel, so dass ich mich über Hilfe freue.“

„Madam, was kann ich tun?“

„Als erstes mich nicht mit Madam anreden, ich bin Betty, als nächstes möchte ich, dass du dir etwas zum Anziehen nähst. In diesem Haus ist es üblich sich angemessen zu bedecken. Dort in der Truhe ist Stoff. Such dir aus was dir gefällt. Doch vorher trinken wir beiden eine Tee und frühstücken gemeinsam solange die Männer noch nicht stören.“

Vini will sie schon unterbrechen, doch die Haushälterin lässt keinen Widerspruch zu und gibt Vini nach dem frühen Frühstück ein buntes Stück Stoff mit. Vini zieht sich in die Kammer zurück, nimmt den Stoff und näht daraus anstelle eines Kleides eine Hose. Sie zieht die gemusterte Hose und ein schwarzes Hemd an und geht zurück zu Betty. Betty blickt zu Vini und auf die Hose.

„Was ist das denn?“

„Ich brauche Bewegungsfreiheit.“

„Ok, dann bewege dich mal und mach die Äpfel vom Baum.“

Vini klettert flink hoch und pflückt die Äpfel. Betty nimmt den Korb und fängt die Äpfel auf.

"Bist du ein Affe oder eine Dame?“

Lachend klettert Vini vom Baum runter.

„Ich weiß es nicht.“

Betty lacht herzlich mit ihr.

„Es ist schön wiede4r lachen auf dem Hof zu hören und zu sehen, dass es jungen Menschen gibt die Spaß an Bewegung haben. Lindsey ist nie in seinem Leben auf einen Baum geklettert.“

Vini lächelt, streicht die Haare hinters Ohr zurück und holt die Leiter. Betty beginnt die Äpfel zu säubern und in den Keller zu bringen. Sie nickt als Vini sich ein paar Äpfel nimmt und bald darauf durchzieht der Geruch von frischem Apfelstrudel das Haus.

„Wo bleiben die Männer?“

Vini zeigt auf die Koppel, wo Liam mit William steht und den Fuchs bewundert, der grazil über die Weide trabt.

„Ich hole sie.“

Betty hält sie fest.

"Wirst du bis zu Hochzeit hier bleiben oder fährst du zu Mrs. Rosenberg?“

„Ich weiß es nicht, ich weiß nicht was gut für mich ist. Ja würde gern bleiben, doch ich habe bei ihr die Chance zur Schule zu gehen.“

Betty blickt zu Vini.

"Es wäre mir eine große Hilfe.“

„Miss Betty, dann werde ich beides tun. Ich werde die Hochzeit mit vorbereiten und zur Schule gehen. Habt ihr noch Stoff er muss nicht neu sein, nur für ein Kleid.“

„Für ein Kleid? Oder eine Hose?“

Die junge Frau senke den Kopf.

„Es wäre unpassend in meinem Sklavenkleid auf eure Hochzeit zu gehen.“

Jetzt strahlt Betty.

"Wir werden Samstag zum Stoffmarkt fahren und Stoff kaufen.

„Danke.“

Vini nimmt Bettys Hand.

„Lass uns einen Tee trinken.“

Betty blickt zur Koppel.

„Dort kommen die Männer. Was hat Liam schon wieder mit William gemacht, sieh dir nur die Flecken auf dessen Hose an.“

"Er hat gekniet."

"Ich weiß, wahrscheinlich wieder in irgendeinem Dreck.“

„Ich werde die Hose reinigen.“

Betty nickt.

"Es sollte Hosen geben die leichter zu reinigen sind und erwachsene Männer sollten aufrecht stehen und nicht knien."

„Betty ich habe auch gekniet.“

„Vini, ich wurde mit dem Ring um meinen Hals geboren. Der alte Herr kaufte meine Mutter und mich. Er ließ uns die Ringe abnehmen. Ich saß an dem Tag weinend hinter der Scheune. Ich fühlte mich nackt ich wusste was es bedeutet keinen Ring zu tragen. Der Sohn des Hauses kam zu mir und setzte sich neben mich. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich nackt fühle ohne etwas um meinen Hals. Er hat Gänseblümchen gepflückt und mir eine Kette daraus gemacht. Ich habe mich in ihn verliebt. Diesen Mann werde ich wenn es Gottes Wille ist zum Ende des Sommers nach über 40 Jahren heiraten.“

Die Ankunft von Liam und William entbindet Vin von der Notwendigkeit darauf zu antworten und gemeinsam mit allen genießen sie Vinis Apfelkuchen. Noch kaum, dass das letzte Stück gegessen ist wird Vini wieder unruhig. Sie fühlt sich in Gillians Haus noch nicht zu Hause, doch will sie auch nicht einfach zu Willow zurück. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und spricht am Tisch.

„Master Angelus, darf ich eine Bitte vortragen?“

"Komm, lass uns ein Stück zusammen gehen. Betty hat darum gebeten, dass sie nicht mehr als notwendig hören muss. Sie ist dabei wenn William die Tagebücher von Lindsey liest, weil sie ihn von Kind ab kannte, doch sie erträgt es kaum."

Angelus nimmt seinen Stock und geht mit Vini in Richtung des kleinen Bachs. Die Sonne ist kräftig und es ist warm, als würde der Sommer sich gegen den nahenden Herbst auflehnen. Die Schritte von Liam werden langsamer und schließlich bleibt er an dem Bach stehen und legt seine Hand auf die Kette um Vinis Hals.

"Du bist meine Sklavin, du darfst mich alles fragen. Ich habe es dir gestern gesagt, ich werde dich nie für eine Frage strafen.“

Vini holt tief Luft und legt den Kopf schief.

„Herr, ich glaube ich benötige etwas Zeit um mich an eurer Regeln zu gewöhnen.“

„Das war keine Frage.“

Da ihr Master schweigt, und es nicht ahndet, dass er die Regel widerholen musste traut sich Vini zu fragen.

„Herr warum soll ich die Hochzeit ausrichten?“

"Betty kann das nicht alleine und ich weiß, dass du es kannst."

Liam stützt sich schwer auf seinen Stock und sieht Vini ins Gesicht als er weiterspricht.

"Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe dich zu Williow gebracht, damit sie dich lehrt was sie über die Lust weiß, doch Willow hat mich gelehrt was sie über den Schmerz weiß."

Er streicht über ihr Gesicht und die gebrochenen Nase.

„Sie hat deinen Körper und deine Seele gezeichnet. Ich habe gestern William deine Strafe zukommen lassen und ich gezüchtigt um dich zu lehren. Das Gleiche hat Willow mit dir getan.“

„Herr, es war richtig. Es war das was ich gebraucht habe und ich hab viel gelernt ich durfte zur Schule gehen und den ersten Teil einer Ausbildung abschließen.“

Liam sieht ins Wasser und die kleinen Wellen die entstehen wenn der Bach über einen dicken Stein fliest. Er hört wie begeistert Vini über die Ausbildung spricht.

"Du möchtest weiter zur Schule gehen?"

„Herr, ja. Ich möchte den zweiten Teil der Ausbildung machen. Es macht mir Spaß zu lernen und wenn es bedeutet, dass meine Herrin mir wehtut mich demütigt ich aber lernen darf dann ist das der Preis den ich zahle.“

„Willow war und ist meine Freundin, doch ich habe ihr wehgetan. Das ist der Grund warum sie dich brechen wollte. Sie wollte, dass ich leide wie sie leidet. Sie weiß nicht warum ich ihr weh tue und sie wird dir weiterhin wehtun um mich spüren zu lassen wie sie leidet. Meister Martin lehrte dich die Regeln der Sklavin. Doch er hat erkannt, dass du keine Sklavin bist. Er hat mir den gleichen Vorwurf gemacht, den ich mir mache.“

Vin kämpft mit ihrer Ausbildung, es fällt ihr sehr schwer gegen die Regel zu handeln die Martin und Willow sie gelehrt haben, doch Liam gibt ihr Zeit und bedrängt sie nicht. Er blickt über das Wasser und seine Hand sucht und findet Williams Locken. William war den beiden gefolgt und als sein Herr stehen blieb neben ihm auf die Knie gegangen. Ihm ist egal, dass seine schwarze Hose braune Flecken an den Knien bekommt. Vini blickt zu William und ihr wird klar, was sie in sich schon lange wusste und sie bleibt entgegen der Ausbildung stehen.

„Herr, ich habe mich an eure Briefe geklammert.“

Liam blickt zu ihr, er ahnt, dass Vini kämpft und fordert sie auf sich zu erklären, indem er sie fragt, warum sie dann aufgehört hat ihm zu schreiben.

„Herr, meine Herrin hatte mich geschlagen und mir die Kette genommen es wurde mir verboten. Meister Martin ist weise, er weiß was gut für mich ist er hat mir geholfen meiner Herrin zu dienen. Als ich geschoren wurde ist in mir etwas zerbrochen und ich wollte auf dem Boden liegen. Er half mir zu verstehen welchen Weg ihr bestimmt habt, doch ich konnte ihn damals nicht gehen und so lehrte er mich meiner Herrin zu gefallen.“

Angelus streichelt über die Locken von William.

"Seine klaren Regeln helfen dir dich sicher zu fühlen, meine Regeln sind dir fremd. Weiß du, dass du nicht die einzige meiner Sklaven bist, die mit meinen Regeln Probleme hat?“

"Nein, Herr."

„William hat mich eines Abends angeschrien und mir gesagt, dass ich inkonsequent sei, dass ich ihm erlaube zu reden und wenn er es tut ihn dafür strafe, dass ich ihm versprochen hatte ihn zu beschützen und er dann von Parker vergewaltigt und misshandelt wurde. Ich habe alle meine Versprechen gebrochen.“

Vini blickt zu dem knienden Sklaven, sie hat ihn bisher kaum einmal anders als unterwürfig und seinem Herr ergeben erlebt und es fällt ihr schwer sich vorzustellen, dass er seinen und ihren Herrn angeschrien hat. Sie kann sich nicht vorstellen was ihn dazu bewegt haben könnte, doch darum geht es auch nicht. Jetzt geht es um ihren Wunsch zur Schule zu gehen und darum, dass ihr Master sich nicht schuldig daran fühlt, was ihre Herrn sie lehrt.

„Master Angelus, ich glaube das Fehler menschlich sind.“

Das Lachen von Liam ist kurz. 

"Meine Fehler tun anderen weh. Warum hast du Gnade für mich, aber nicht für dich?“

„Weil ich keine Gnade verdient habe, ich habe meinen Seelenmaster verraten.“

Vini zieht eine kleine Schachtel aus ihrer Rocktasche darin liegt die getrocknete Blume von Pat. Sie zeigt sie ihm und er blickt zu der Blume.

"Erzähl mir davon."

„Master, ich habe euch verraten."

Liam legt seine Hand unter ihr Kinn.

"Genauer, damit ich die Höhe der Strafe angemessen bemessen kann."

Vini schafft es nur stehenzubleiben und den Kopf nicht zu senken weil seine Hand unter ihrem Kinn liegt.

„Herr, ich hab mir verbieten lassen euch zu schreiben, obwohl Meister Martin die Brief am euch geschickt hätte. Er sagte, dass ich eure Sklavin sein und Willow nur ein Recht an mir habt weil ihr es in Auftrag gegeben habt, doch ich hätte das Recht euch zu schreiben.“

„Wovon hattest du Angst?"

"Herr, das weiß ich nicht."

"Dann denke darüber noch ein bisschen nach. Nur wenn wir unsere Ängste kennen können wir sie bezwingen."

Vini streichet über sie kurzen locken und versinkt in Gedanken.

„Was hat es mit der Blume auf sich?"

„Ich hatte aufgeben, ich wollte wirklich auf dem Boden im Dreck liegen. Pat war mit mir draußen, sie pflückte eine Blume und gab sie mir. Als sie mir die Blume gab kam wider leben in mich ich begann mich zu erheben.“

Liam nimmt ihre Hand.

"Jetzt bin ich stolz auf dich.“

Vini lächelt klein und zieht die Hose etwas runter. Auf der Seite des rechten Oberschenkels prangt eine Blume mit einem fehlenden Blatt als Tattoo. Liam legt seinen Finger auf das Tattoo und fährt die Kontur nach. 

"Auf dass du es nie vergisst. Ein fehlendes Blatt macht einzigartig, nicht hässlich.“

„Master das gab 60 Schläge auf das Bein damals, doch es war jeden Wert und ich habe mit klarer Stimme gezählt.“

"Weiß du wie es sich anfühlt wenn dein Sklave das Zeichen eines Fremden trägt.

„Herr, ich trage mein Zeichen.“

„Ja, du trägst dein Zeichen auf der Haut und mein Zeichen um den Hals und wenn ich mich richtig erinnere Willows Zeichen auf der Brust.

"Ja, Herr."

„Meines ist das einzige was du abnehmen kannst.“

„Ja doch das will ich nicht.“

Liam lächelt Vini an und spürt, dass sie seine Frage nicht beantworten kann, deshalb streicht er nur über die Kette.

"Noch nicht, aber das ist ok. Doch du wolltest mich etwas fragen. Was?“

„Herr darf die Sklavin eine … ungebührliche Frage stellen?“

„Jede Frage.“

„Herr warum habt ihr mich bei ihr gelassen warum wollt ihr meine Seele aber nicht meinen Körper warum schreibt ihr liebevoll aber liebt mich nicht was ist falsch an mir warum habt ihr mich scheren lassen meine Herrin sagte es ist euer Wunsch.“

Liam lacht laut und herzlich.

„Das sind ja eine ganze Menge Fragen. Doch ich versuche sie dir alle zu beantworten."

Er setzt sich neben William.

"Ich beginne mit der einfachste. Ich will deinen Körper nicht, weil ich nie den Körper einer Frau begehrt habe. Ich kann einer Frau mit der Zunge oder auch mit meiner Männlichkeit Lust bereiten, doch ich fühle dabei nichts. Deshalb will ich deinen Körper nicht. Die nächste Frage, warum ich dich bei Willow ließ ist eine Folge aus dem ersten Sachverhalt, denn Willow kann mit dem Körper von Frauen und Männer Lust empfinden. Sie ist dominant und mag es aber auch geführt zu werde, sie hat ein großes Herz und in dem ist viel mehr Platz als in meinem und kann mehr als einen Menschen lieben.“

"Danke Master."

„Jetzt zu dem Scheren. Es war nicht mein Wunsch, dass du geschoren wirst. Ich habe dir im Club darauf mit 'ja ' geantwortet, weil es die Korrekte Antwort eines Sklaven ist. Doch jetzt zu dem wichtigsten. An dir ist alles gut und richtig. Du bist eine wunderschöne Frau, du verdienst einen Menschen, der deinen Körper und deine Seele lieben kann. Ich habe gehofft, dass du bei Willow einen Platz findest, wo du soweit genesen kannst um einem Menschen zu gestatten dich zu lieben-

„Ich hatte mich in Lady Willow verliebt aber sie breitet mir mehr Schmerz als Zärtlichkeit.“

„Ich weiß, das war meine Befürchtung. Ich habe dir geschrieben, dass sie Oz liebt, doch das hat deine Gefühle für sie nicht geändert, es war etwas anderes, was?“

„Ihr habt Recht Herr es war die Prüfung und die 100 Schläge.“

„Und trotzdem willst du zu ihr zurück.“

„Ja, den bei Ihr kann ich lernen. Ich spüre dass sie mich nicht hasst, sie ist nur sehr verletzt. Herr, was hat Lady Willow so verletzt?“

"Ich versprach ihr, dass ich alles dafür tun werde, dass sie und Oz ohne die Angst vor Strafverfolgung leben können. Wir hatten gehofft, dass Oz mit 2 Jahren Gefängnis davon kommt, doch die Hoffnung starb. Ich habe die Hoffnung zunichte gemacht."

„Warum Master?“

„Das kann ich nicht sagen. Das ist es, was zwischen Willow und mir steht. Sie wird erkennen, dass es alles gut wird. Doch ich kann nur hoffen, dass es dann nicht zu spät ist es wäre mir egal, wenn sie mich hasst, doch ich habe Angst davor, dass sie ihr liebendes Herz verliert.“

"Herr, sie liebt ihre Kinder."

"Dann wird sie ihre Liebe nie ganz verlieren. Danke. Vini, wenn wir unsere Liebe verlieren werden wir Geister."

„Danke, dass ihr es mir erklärt habt.“

„So verstehe ich meine Position als Master deiner Seele.“

Vini setzt sich auf den Boden und Liam legt seine Hand auf ihre Schulter.

„Herr, ich fühle mich so klein, so wertlos, bin ich irgendwann liebenswert?“

Liam blickt zu ihr und streicht über die Kette.

"Ich kann dich nicht lieben, doch mir bist du Wert, dass ich dir ehrlich auf deine Fragen antworte, auch wenn es mir weh tut.“

Vini lächelt ihn ganz klein an.

„Vini, dein Lächeln macht mich glücklich.“

"Ja?"

"Vini, ja, es macht mich glücklich."

Liam stellt sich hinter William und zieht dessen Kopf an seine Beine und krault durch die Locken. Zu sehen wie liebevoll ihr Seelenmaster William streichelt versetzt Vini einen Stich. Sie schnaubt.

„Ich bin nicht liebenswert, ich bin nichts wert.“

Liams Gesicht wird hart und er gibt William eine Ohrfeige, dass es klatscht und sich die Finger rot auf seinem Gesicht abzeichnen. William, der grade noch die Liebkosung durch seinen Herrn genossen hat bedankt sich nun mit klarer Stimme für den Schlag und die Demütigung.

"Eins Danke Herr, welchen Stock soll ich schneiden, dass ihr mir meine gerechte Strafe zukommen lassen könnt?"

Doch Liam ist wütend, er hatte gehofft, dass Vini erkennt, dass er ihr nur ehrliche Antworten und keine körperliche Zuwendung geben kann. Dass es seine Art ist ihr zu zeigen, dass er sie für liebenswert hält.

"Du hältst deinen Master für unfähig, du glaubst, dass er falsch liegt, wenn er dich beurteilt, du zweifelst die Aussage deines Master, dass du wertvoll bist an?"

„Master, Nein Stop.“

Liam legt seine Hand auf Williams Kopf und blickt zu Vini.

"Was?

Schlägt mich nicht ihn."

"Vini, ich werde dich nicht schlagen auch das sagte ich dir bereits. Dein Körper gehört dir. Doch du kannst verhindern dass ich ihn schlage....."

„Alles nur tut ihm nicht weh.“

Liam blickt zu William und küsst die rote Wange. Sein Geliebter dreht seinen Kopf und öffnet erwartungsvoll die Lippen, und Liam gibt seinem geliebten Sklaven, was dieser erbittet, einen langen innigen Kuss.

„Vini, warum tut es dir so weh wenn ich mich William körperlich nähere.“

„Weil ich es mir wünsche aber nicht bekomme, dann bin ich lieber nicht dabei.“

"Für heute, soll mir deine Antwort genügen, doch jetzt geh.“

„Danke Herr.“

Vini steht auf und geht, die Anweisung war klar und deutlich, sie flüchtet aus der Situation in ihre Kammer. Liam bleibt mit William am Bach zurück.“

 

Darla blickt verwirrt zu der alten Frau auf. Was ist danach geschehen? Du bist doch zu Grandma zurück. Warum erzählst du nicht weiter?“

„Ich weiß nur, dass William seinem Herrn zum Haus der Mc Donalds und anschließend zur Willow folgte. Dort wurde ein Handel geschlossen, der es mir ermöglichte bei Willow zu bleiben, zu lernen und Betty zu helfen.“

„Grany, was meinst du damit, wenn du sagst, dass er einen Handel mit Willow abgeschlossen hat?“

„Er hat es mir nicht gesagt, doch wir alle haben die Auswirkungen erlebt. Er hat William nicht mehr berührt, er hat kaum noch mit ihm gesprochen und in den nächsten Wochen ist William immer schmaler geworden. Er schien körperlich zusammen zufallen. William hatte mir mal gesagt, dass sein Master im Leben gibt und dieses Leben hat Mr. Dexter im verweigert. Doch er hat kein Gespräch zu dem Thema zugelassen sondern zog sich immer weiter zurück. Bis zu dem Tag an dem das Urteil gegen Oz gefällt wurde.“

„Ja, du sagtest bereits dass er Teil des Syndikats war.“

„Ich war damals viel zu sehr damit beschäftigt allen Aufgaben und Ansprüchen gerecht zu werden um mich um die Probleme der anderen zu kümmern. Doch die Zeit war geprägt von dem Gefühl, dass ein Unheil aufzieht und nicht aufzuhalten ist.“

„Welches Unheil?“

„Es kam nicht, es hat sich aufgelöst wie ein Gewittersturm ohne Gewitter. Es hatte sich aufgebaut und dann war auf einmal alles wieder ganz anderes.“

Vergangenheit - Vinis Neubeginn

Am Morgen nach dem Urteil genießen alle im Hause Mc Donald die Zeit miteinander. Gillian muss erst später zum Gericht und das Protokoll gegenzeichnen und Liam wird erst zum Nachmittag zu Doyle fahren. So sitzen alle zusammen in der Küche und frühstücken ausgiebig.

"Jetzt können wir endlich in Ruhe heiraten."

"Willst du mich alte Frau den immer noch?"

"Aber sicher von mir aus schon morgen."

"Gillian, du bist unmöglich. Wir brauchen noch ein bisschen Zeit für die Vorbereitung. Vini, was meinst du?"

Die Angesprochene zuckt zusammen und ihr Blick zeigt, dass sie in Gedanken war.

"Ähmm ich... ach ja die Hochzeit... in 10 Tagen schaffen ich das."

Gillian erhebt sich.

"So sei es in 10 Tagen werden wir heiraten."

Nach dem Essen sitzt Vini vor der Tür und ihre Gedanken sind wieder weit weg. Sie trägt heute eine bunte Hose die sie aus Resten genäht hat. Was anfangs der Versuch war den Master ihrer Seele für ihren Körper zu gewinnen hat sich inzwischen als sehr praktisch für arbeiten im Garten und das Reiten rausgestellt und sie trägt immer öfter Hosen. In Gedanken sucht sie nach einer Lösung für das Problem mit Williams Hosen die auf Anweisung von Mr. Dexter schwarz sein müssen, doch die immer schmutzig an den Knien sind. Flicken wie ihre Reithose sie aus Leder hat, hat der Herr rigoros abgelehnt. Sie merkt nicht wie Liam zu ihr tritt.

"Ich habe einen dringenden Brief für Willow. Nimm die Stute und reite geschwind."

Der Brief ist mit dem Siegel verschlossen, doch auch sonst wäre sie nicht auf die Idee gekommen ihn zu öffnen. Sie läuft die Treppe rauf zu ihrer Kammer und schlüpft in die Reithose, dann steckt den Brief in ihre Umhängetasche, gibt Betty Bescheid und führt die Stute aus dem Stall. Ohne Sattel und nur mit einem Schafsfell als Decke reitet sie auf schnellstem Wege zu Willow. Ihre Herrin ist erstaunt sie zu sehen und ahnt Böses bei einem Brief von ihrem Freund. Sie bricht das Siegel und hält die Luft an.

"Möchtest du rein kommen?"

"Madam Rosenberg....?"

"Ich würde  ich freuen wenn du Willow sagen würdest."

Vini steht unschlüssig in der Tür und um Zeit zu gewinnen bringt sie die Stute in den Stall. Der Stallknecht nimmt sie in den Arm.

"Guten Tag. Schön du da sein."

Dann lässt es sie los und striegelt die Stute.

"Ich machen Dust sauber und satt."

Bei der Erinnerung an ihre Ankunft hier und wie sie den Burschen in den Dreck gestoßen hat wird ihr wieder bewusst, wie viel in der kurzen Zeit passiert ist. In ihr sind so viele Gedanken und Gefühle, dass sie noch gar nicht alles verarbeiten kann. Ohne weiter darüber nach zu denken ob sie es wirkliche will haben ihre Füße sich wie von selbst auf den Weg gemacht und sie steht in der Küche.

"Wo sind Pat und Sophie?"

"Sie sind mit Anya in den Zoo, die meinte ich brauche mal einen Tag für mich."

Vini fällt es schwer nicht zu knien. Zu oft hat Willow ihr klar gemacht wo die hingehört, doch in der Zeit bei McDonald ist in ihr etwas passiert, sie hat nie gekniet und festgestellt, dass es sich gut anfühlt. Die Worte von Willow reißen sie aus ihren Gedanken.

"Bitte setzt dich. Ich habe mir einen Tee gemacht, trinkst du deinen immer noch gern mit Honig?

Das Nicken und Hinsetzen sind genauso mechanisch wie das Betreten des Hauses. Willow stellt die beiden Tassen auf den Tisch und die Blicke der Frauen treffen sich. Es ist Willow die den Blick demütig senkt und damit Vini aus ihrer Lethargie reißt.

"Ich bin an dir Schuldig geworden und ich habe kein Recht auf Vergebung doch ich habe eine Bitte an dich. Vertraue mir noch ein einziges Mal. "

Vini zuckt zusammen und in ihrem Kopf formen sich die Gedanken.

'Sie muss nicht fragen, sie ist immer noch meiner Herrin. Sie wird mir wieder wehtun, sie wird mich endgültig auf die Knie bringen. Mr. Dexter hat ihr geschrieben. Bestimmt von der Hochzeit und dass ich noch 2 Wochen bei McDonald bleibe. '

Die Angst und die Unsicherheit stehen ihr ins Gesicht geschrieben und Willow steht auf und legt ihr das Lederhalsband zu der Kette um.

"Du bist mein, folge mir."

Alle Stärke fällt von Vini ab und sie folgt ihrer Herrin ins Schlafzimmer. Als sie sich in der Mitte des Raumes niederkniet dreht ihre Herrin sie so, dass sie sich im Spiegel ansehen kann. ihr Spiegelbild zeigt ihr, was sie ist. Eine Sklavin in einer geflickten Hose.

"Herrin."

In der Anrede ist aller Stolz gewichen. Sie ist was sie ist. Sie ist das wozu Ihr Seelenmaster und ihre Herrin sie gemacht haben. Willow umrundet die Frau zu ihren Füßen und hofft dass Angel Recht hat.

"Ausziehen."

Der Befehl ist noch nicht ganz im Raum verklungen als Vini schon aufspringt, sich ihrer Kleidung erledigt und wieder auf die Knie fällt.

"Schließ deine Augen und lass sie zu ganz egal was auch passiert. "

"Ja Herrin."

Vini horcht auf die Geräusche um darauf vor zubereiten was auf sie zukommt, trotzdem ist sie erstaunt als Willow ihr eine Hand auf den Kopf legt und ihre Haare mit warmem Wasser nass macht. Ihre Angst vor der Demütigung wächst und sie sieht schon geschoren auf der Hochzeit kochen, für alle als Sklavin zu erkennen. Sie merkt erst, dass Willow ihr die Haare wäschst als sie den Duft von Karamell in der Nase hat. Das ist Willows Seife für die Haare, sie hat Willow so oft die Haare gewaschen, dass sie sich ganz sicher ist. In ihr keimte Hoffnung auf, ihre Herrin würde die teure Seife nie verschwenden. Dann spürt sie warmes Wasser über ihrem Kopf und hört es plätschern als der Schaum in die Waschschüssel gespült wird. Ein Tropfen läuft ihr in den Nacken und bleibt auf dem Leder des Halsbands liegen.

Willow hat noch nicht ein weiteres Wort gesprochen und Vini beginnt sich zu entspannen als ihre Haare abgetrocknet werden. Doch die gesamte Entspannung löst sich auf als sie das Geräusch der Schere hört und die Schere auch an ihrem Kopf spürt.

"Herrin."

Ihr Ruf ist ein wimmern um Gnade doch die Antwort bringt sie tiefer in ihre Rolle als Sklavin.

"Vertraust du dem Master deiner Seele? Dann vertraue auch mir. Oder steh auf und lege mein Halsband und seine Kette ab."

Vini wird klar, dass Willow auf Anweisung von ihrem Seelenmaster handelt und die angebotene Option ist keine. Sie senkt einmal kurz den Kopf und lässt dann alles über sich ergehen was ihre Herrin tut. Sogar als sie spürt das sich ihrem Gesicht etwas heißes nähert bleibt sie still. In ihr ist kein Widerstand gegen die Behandlung mehr. Sie fühlt sich nur leer.

"Aufstehen und anziehen."

Die Worte sind Befehl und Vini gehorcht. Sie zieht erst eine kurze dünne Wollhose an und dann die Hose die ihre Herrin ihr gibt. Erst das Material auf ihrer Haut weckt wieder etwas Neugier in ihr es ist weich wie Stoff und fühlt sich doch fest wie Leder an. Dann kommen hohe Stiefel. In ihrem Kopf jagen Gedanken und Gefühle. Das passt nicht. Eine Sklavin würde nicht solche Kleidung erhalte doch die Schere hat ihr Haar geschnitten obwohl es immer noch recht kurz war. Auch das Hemd aus Seide bringt keine Ruhe in ihre Empfindungen. Dann hört sie das unverkennbare Geräusch wenn Mr. Dexter läuft und der Stock seine und Williams Schritt begleitet. Sie lässt sich in eine Weste helfen und ist nur noch verwirrt.

"Ich möchte, dass du deine Augen öffnest."

Kein Befehl, nur eine Bitte, doch es war er der gesprochenen hat. Seine Bitten sind ihr wichtiger als jeder Befehl. Trotzdem fällt es ihr schwer die Augen zu öffnen. Er legt seine rechte Hand auf ihre Schulter und Willows Hand spürt sie auf der linken.

"Bitte."

Vini seufzt und öffnet die Augen. Sie steht vor dem Spiegel und vergisst zu atmen. Im Spiegel stehen drei Personen. Mr. Dexter, Lady Willow und.... sie. Doch sie erkennt sich kaum.

"Vini, du musst atmen."

Sie schnappt nach Luft und die Person im Spiegel bewegt sich.

"Gefällt es dir? Liam, es war keine gute Idee, es gefällt ihr nicht. "

"Bin ich das?"

"Ja, das ist eine Person, die du sein kannst und die du in den nächsten 15 Tagen sein wirst.

Vini erholt sich langsam von den Schock und streicht über ihr Gesicht. Eine freche Locke hängt über die Stirn, die Haare sind etwas kürzer, doch nicht viel, dafür fransig geschnitten und umrahmen ihr Gesicht. Doch die Kleidung macht es perfekt.

"Ist das Leder?"

"Ja, vom besten Sattler der Stadt mit den besten Wünschen für die Hochzeitsplanerin."

Vini blickt wieder in den Spiegel und sieht es. Sie ist diejenige, die die Hochzeitsfeier planen und für das perfekte Gelingen sorgen wird. Sie sieht in den Spiegel und sieht sich. Das ist es was sie ist. Sie dreht sich zu Willow und küsst sie innig.

"Du bist eine Zauberin. Als ich die Augen schloss war das letzte was ich sah eine Sklavin auf Knie und du hast mich zur Frau gemacht."

Willow schüttelt den Kopf.

"Ich habe nur etwas Dreck abgewaschen und zur Geltung gebracht was du immer schon warst."

"Vini, du bist beides. Du bist die Sklavin und die starke Frau. Nur wenn beide Teile in dir sind bist du komplett."

Vini blickt erneut in den Spiegel und jetzt erst fällt ihr auf, dass sie immer noch die Kette und das Halsband trägt. Sie dreht sich und bewegt sich in der neuen Kleidung und spielt zwischendurch mit dem Ring in dem Halsband. Sie merkt nicht dass sie längst allein im Raum ist. Sie kann noch keine Worte dafür finden was sie fühlt und verlässt das Haus mit einem kurzen Abschiedsgruß. Dann reitet sie und ist frei und für einen Moment glücklich.

Ich ritt zum See in der Nähe und setzte mich dort auf den Boden auf die Decke. Meine Finger strichen  das kurze Haar im Nacken es war viel kürzer als es davor war aber ich fühle mich trotzdem nicht geschoren sondern frei und schön meine Finger streichelten das Halsband und dann zu der Kette. Ich hatte ganz am Anfang seine Kette und ihr Halsband getragen, doch schon lange nicht mehr. Es fühlte sich an, als hätten die beiden Frieden geschlossen um mir Gutes zu tun und ich wollte ihnen ein Stück von dem Gefühl zurückgeben. Doch noch hatte ich keine Idee was ich tun könnte. Also stieg ich wieder auf und überließ es Dust ihren Weg zu finden. Sie legte den Kopf in den Nacken und begrüßte mich auf ihrem Rücken mit einem wiehern. Mein Gedanken waren mit dem beschäftigen was mir passiert war und ich achtete nicht drauf wo ich war, bis Dust stehen blieb und den Kopf hin und her wiegte. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Umgebung richtet dachte ich erst Dust hätte sich verlaufen denn sie war an der Wegkreuzung vor dem Anwesen falsch abgebogen. Doch Dust wollte sich von mir nicht zum Anwesen lenken lassen und so stieg ich ab.

Die Erzählung der alten Frau wird wieder Geschichte und Darla betritt mit ihr das Gasthaus.

 

Sie setzt sich mit Vini auf den Hocker an der Theke. Der Wirt blickt sie an, sein Blick ist genervt, er wirkt müde und abgearbeitet, trotzdem bemüht er sich um ein Lächeln als er sie sieht.

"Was wünschen sie junge Dame?"

Vini blickt sich noch einmal um das Haus ist sehr gut besucht, die Menschen essen und lachen die Stimmung ist sehr gut, also scheint nicht die schlechte Geschäftslage der Grund für die Laune es Wirts zu sein. Einem Gefühl folgend lächelt sie ihn an.

"Einen Becher Wein bitte und ich biete ihnen an für sie zu arbeiten."

Der Wirt stellt ihr einen Viertel hin.

"Was können sie?"

"Ich war auf der Schule für Hausmädchen und in Irland hatte ich meine Anstellung als Köchin und Bardame."

"Ich habe keinen Aushang, dass ich suche, wie kommen sie darauf?"

"Das Haus ist voll, die Gäste fühlen sich wohl es ist alles gut, nur ein paar Kleinigkeiten stören. Dort auf dem Fensterbrett stehen welke Blumen. Auf der Tafel wurden 2 Gerichte ausgewischt, die Becher stehen auf der Theke und nicht im Regal. Ihnen fehlt seit kurzem jemand."

Die Gesichtszüge des Wirts entspannen sich.

"Sie haben soeben ihr Vorstellungsgespräch geführt. Ihre Beobachtung zeigt mir dass sie ihren Job können. Fangen sie morgen an?"

"Ja, in den nächsten 2 Wochen kann ich ihnen abends helfen, weil ich noch die Hochzeitsfeier für Mc Donalds ausrichte, doch ab dann... lassen sie uns es bis dahin als Probezeit an sehen."

"Dann auf gute Zusammenarbeit Miss ..."

"Viktoria Fraser aus Schottland." 

Vini trift erst bei Mc Donald ein, als es schon dunkel ist. Sie bringt die Stute in den Stall und versorgt sie. Dann geht sie durch die Küche ins Haus. Sie nimmt sich einen Apfel und geht ins Wohnzimmer um Bescheid zu geben. Ihr fällt auf, dass William verstummt, als sie durch die Türe tritt.

Liam, der mit seinen Erinnerungen kämpft und dazu ins Feuer blickt bemerkt das geänderte Verhalten sofort.

"William komm zu mir. Hallo Vini."

Jetzt bemerken auch Gillian und Betty die Ankunft von Vini. Betty steht auf und zieht Vini an den Schultern ins Licht.

"Wer hat dir die Haare gemacht, du siehst gut aus, und diese Kleidung. Muss es eine Hose für eine so schöne Frau sein."

"Guten Abend zusammen. Willow hat mich frisiert, für Locken sind sie noch sehr kurz, doch eine ist schon da."

Sie streicht sich die vorwitzige Locke aus dem Gesicht.

"Störe ich?"

"Ja. Ein bisschen. "

"Nein. Nicht mehr."

Liam erhebt sich und geht auf Vini zu.

"William liest aus Lindseys Tagebüchern. Ich wollte nicht dass du zuhörst, und William ist noch nicht fertig mit lesen."

Vini blickt zu dem Anwalt und sieht, dass es diesem etwas peinlich ist, dass er gesagt hat, dass sie stört.

"Ich gehe in meine Kammer."

"Ich bin in diesem Haus nur Gast wie du. Ich kann dir nicht anbieten zu bleiben."

Er dreht den Kopf zu Gillian.

"Ich erlaube William weiter zu lesen auch wenn Vini zuhört."

"Liam, du hast und erklärt warum du nicht willst dass sie zuhört und ich respektiere die Wünsche meiner Gäste. Die Änderungen von Vinis Äußerem und deine Modifikationen der Regeln stehen in Zusammenhang. Befriedigst du meine Neugierde."

"Gillian, das kannst du nicht machen."

Betty guckt entrüstet.

"Doch meine Geliebte. Ich kann ihn fragen."

"Und ich würde gerne Antworten."

Gillian macht eine einladende Geste und alle setzen sich. Liam blickt noch kurz ins Feuer und krault dann durch die Locken seines Geliebten.

"Vini hatte mich zum Master ihrer Seele erwählt. Sie hat darauf vertraut, dass ich sie führen leiten, Strafen ausbilden werde. Ich habe akzeptiert. Ich habe sie in die Hölle ihrer Vergangenheit geführt und sie hat mir vertraut und deshalb konnte sie bereits erste Schritte durchs Feuer gehen. Ich werde sie begleiten. Doch sie muss mir vertrauen."

Vini rutscht in ihrem Sessel hin und her.

"Ich habe euch immer vertraut und hättet ihr gefragt wäre meine Antwort ja gewesen."

"Vini es ist Ok. Doch heute hat sich dein Blickwinkel geändert. Als Sklavin kannst du deinem Herrn nur blind vertrauen wenn er in deinen Augen unfehlbar ist.  Ein  Freund kann seinem Freund vertrauen weil er weiß, dass der Freund nicht perfekt ist. Er vertraut sehenden Auges. Er vertraut einem Freund obwohl dieser Fehler macht, ich möchte sogar noch weiter gehen. Er vertraut sich im an und kann zu geben Fehler gemacht zu haben nur deshalb, weil er weiß, fass auch sein Freund Fehler macht. "

Vini setzt sich wieder trotz der Zeit im Wald schwirrt ihr der Kopf.

"Betty hat es gesagt. Vini wurde verändert  doch sie hat sie auch verändert. Sie hat sich erhoben und ist bereit aufrecht zu stehen. Sie wird in nächster Zeit lernen was es heißt mich als Freund zu haben und  sie wird lernen andere Menschen zu führen. Der erste Schritt dazu ist, dass sie über ihren Seelenmaster mehr erfährt."

Liam hebt das Gesicht von William und küsst ihn zärtlich.

"Du darfst weiter lesen."

 

Ein paar Tage später erwartet Vini Liam als dieser von London zurückkommt. 

"Mr. Dexter haben sie einen Moment Zeit?"

„Sicher lass uns ein Stück gehen das lange sitzen tut meinem Knie nicht gut. Worum geht es?“

„Mister Dexter ich möchte gerne einen Ring.“

Liam stützt sich auf seinen Stock und humpelt trotzdem noch.

"Du willst heiraten? Ich wusste nicht dass du das in Erwägung gezogen hast, darf ich fragen wer der Glückliche ist?“

„Nein Master keinen Ehering Sir sondern einen durch die Nase.“

In Liams Kopf entstehen Bilder von Indianern die er mit bunten Ringen in der Nase auf seiner Reise durch Amerika gesehen hat und Tanzbären, die an einem Ring geführt werden. Er seufzt und formuliert seine Gedanken vorsichtig.

"Ein Schmuckstück und doch eine Möglichkeit dich zu führen?“

„Ein Schmuckstück, keine Möglichkeit zu führen. Es gefällt mir einfach doch wollte Lady Willow, dass ich euch frage.“

Liam dreht sich zu ihr um.

"Wenn es ein Schmuckstück ist, liegt die Entscheidung bei dir. Ich bin Master für deine Seele und als solcher hat es mich gewundert, dass du einen andern dich führen lässt.“

„Master wie meint ihr das.“

Dein Körper gehört nur dir. Ich habe dir gesagt dass ich kein Recht daran habe. Ich dachte, dass du Willow nicht mehr körperlich dienst. Er sieht ihr ins Gesicht. Ich habe mich gewundert dass du dich so schnell wieder körperlich in die Hand eines anderen Menschen geben willst. Doch ich kenne die Ringe auch als Schmuck, als Zeichen für eine Stammeszugehörigkeit.“

„Ich will anders sein.“

Dann, einem Impuls folgend fragt er.

"Willst du es sehen? Willst du die Welt sehen?“

„Ich könnte mit einem Schiffseigner sprechen und du würdest als Köchin auf einem seiner Luxusdampfer arbeiten.“

„Ich will hier bleiben erst mal Master ich will meiner Herrin wieder dienen doch davor will ich mich selber finden.“

„Das ist sehr gut. Es zeugt davon, dass du auf einem guten Weg bist.“

„Danke Master.“

„Ok. Dann gebe ich dir meinen Segen dazu.“

Liam stützt sich auf William und geht ins Haus.

„Er lacht. Du wirst es Betty erklären müssen.“

Vini ist verwundert über die Reaktion von Betty als sie ihr erzählt, dass sie sich einen Ring durch die Nase stechen lassen will. Die alte Haushälterin hatte nur gelacht und gesagt, dass es ihre Entscheidung ist. Dann waren sie gemeinsam zum Markt gefahren um noch ein paar Besorgungen für die Hochzeitsfeier zu machen. Die Leute drehen sich nach ihnen um da Vini anders als die Frauen dieser Zeit das Haar kurz trägt und Lederhose sowie Weste. Betty steht an einem Stand mit Stoffen und sieht Vini lange an.

„Willst du auf der Hochzeit immer noch ein Kleid tragen?“

Vini blickt an sie runter und streicht über das Leder

„Ich fühle mich wohl in Hose und Hemd doch ich würde der Braut ungern den Blickfang nehmen also ja. Eine schlichte Hose ein dunkles Hemd und ein rotes Halstuch. Mistress.“

Betty strahlt sie an und kauft einen edlen schwarzen Stoff und einen seidenen Schal in Purpur rot.

 

Die Kutsche rumpelt über einen Stein und das Rad löst sich. Da sie es nicht mehr weit bis zum nächsten Gasthof haben beschließen sie den Rest der Strecke zu laufen. Viktoria hakt sich bei Darla unter und gemeinsam gehen sie die Straße lang.

„Grany, hast du die Hochzeit ausgerichtet?“

„Ja meine kleine, das habe ich. Es war die perfekte Feier, Gillian und Betty waren so glücklich, das Wetter hat es uns ermöglicht draußen zu feiern und die Gäste haben sich wohl gefühlt. Aus dem Hintergrund konnte ich die Speisen anrichten, die Kapelle zur rechten Zeit spielen lassen und die Hochzeitstorte die Anya gebacken hatte trugen die Kinder. Alles war perfekt.“

Darla schmunzelt als sie die alte Frau so enthusiastisch über die Feier reden hört.

„Die Feier war der Start für eine sehr glückliche Zeit in meinem Leben. Es war wie ein Auftakt, wie die Eröffnungsfeier.“

„Was geschah denn nach der Feier?“

„Nichts.“

„Nichts? Das ist doch langweilig.“

„Nein, es waren seit langer Zeit die ersten Monate, in denen nichts Unvorhergesehenes geschah, es war Ruhe und Frieden in meinem Leben. Ich ging zur Schule, kümmerte mich um die Kinder und Willow und arbeite in dem Gasthof bei McDonalds Haus. Meine Tage waren voller Arbeit und meine Nächte intensiv, doch es war auch eine Zeit in der meine tiefen Seelischen Wunden etwas heilen konnten. Mr. Dexter war in Irland und ich schrieb ihm zwischendurch, doch für mich war es ein Luftholen, ein bisschen Frieden.“

„So wie du es sagst blieb es nicht dabei.“

„Nein blieb es nicht, doch davon später mehr. Lass und heute noch eine zusätzlich Übernachtung einzuschieben.“

Die Reise 5 (Verangenheit oder?)

Am Abend, als Viktoria Darla eine gute Nacht wünscht nimmt diese die Hände ihrer Grany in ihre und streicht über die runzlige Haut.

"Grany, darf ich dich etwas fragen?"

Viktoria blickt zu Darla und sieht sie offen an.

"Was ist dir so peinlich zu fragen, dass du erst fragst, ob du fragen darfst?"

"Zeigst du es mir?"

Stille breitet sich wie ein Tuch im Zimmer des Gasthauses aus und die Geräusche von draußen klingen gedämpft.

"Zeigst du mir deinen Rücken?"

Noch immer kann die Greisin keine Antwort geben. Das sprechen über die Lektionen durch Meister Martin und über die Zeit in der Willow sie zu brechen versuchte ist ihr schon schwer gefallen, doch der Gedanke daran ihren Rücken zu präsentieren, wie sie es damals für ihre Herrin tat lässt alle Erinnerungen an die Oberfläche schwämmen und die Zeit vergeht ohne dass sie eine Entscheidung getroffen hat. Auch das Frühstück am nächsten Morgen verläuft schweigend und Darla tut es unendlich leid, dass sie gefragt hat, doch jetzt, da die Frage gestellt ist kann sie nicht mehr zurück genommen werden.

Beim Einstieg in die Kutsche ist Viktoria immer noch zu keiner Entscheidung gekommen und sie bittet Darla nur kurz, 'gib mir Zeit' dann versinkt sie in Schweigen und Darla träumt sich in die Zeit, die ihre Grany beschrieben hat. In der Mittagspause spricht Viktoria mit dem Kutscher und setzt sich dann wieder schweigend in die Kutsche. Nach ein paar Meilen biegt die Kutsche von der Straße ab und folgt einem fast zu gewucherten schmalen Weg. Darla blickt aus dem Fenster und als der Kutscher anhält und die Bremse anzieht bricht sie das Schweigen.

"Grany, wir haben uns verfahren, wir sind hier im Nirgendwo.“

Doch Viktoria ist schon ausgestiegen und im hellen Sonnenschein fällt Darla auf, dass sie ein sehr altes zerschlissenes blaues Kleid trägt, und entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit die Haare zu einem Dutt gesteckt hat.

"Komm, ich möchte dir etwas zeigen."

Ohne auf die Reaktion des Mädchens zu warten folgt sie auf ihren Stock gestützt dem Fußweg und als sie das eiserne Tor öffnet legt sich eine Hand unter ihren Arm. Sie blickt zu dem Mädchen, das für sie wie eine Enkelin ist auf und stützt sich auf deren Arm.

"Das ist der Friedhof der Dexters, hier liegen sie seit vielen Generationen begraben, und hier liegt auch er, der Master meiner Seele, der Mann der mein Leben für immer veränderte. Der letzte geborene Dexter. "

Sie führt Darla zu dem Stein auf dem gemeißelt steht *Liam Dexter, Angel *. Vor dem Grab geht sie auf die Knie und streicht über die Inschrift, dann nimmt sie die beiden Steine, die auf dem Stein liegen und dreht sie um *Lindsey * steht unter dem einen und *William * unter dem anderen. Darla steht etwas abseits um die alte Frau nicht zu stören und ist verwirrt, als diese ihr Kleid öffnet und über die Schultern fällen lässt.

"Er hat seine Sklaven geliebt, er hatte die Größe und die Stärke zuzugeben, dass er einen Mann liebt. Damals war das, genau wie heute, fast ein Todesurteil, deshalb lebten seine Geliebten als Sklaven, als Gegenstand bei ihm und zu seinen Füßen. Hier kann ich dir zeigen, was es für mich hieß zur Sklavin ausgebildet zu werden. "

Viktoria erhebt sich und ihr Kleid fällt auf den Boden. Sie legt die Hände an den Hinterkopf und nimmt die Position des 'Inspirierens' ein. Nachdem das Mädchen sich von dem ersten Schreck erholt hat nimmt sie das Angebot an und betrachtet den nackten Körper der Greisin. Sie legt ihre Finger auf den Rücken und kann die Erhebungen der Narben auch nach so vielen Jahren noch deutlich spüren, auch die Brandnarben an der Brust sind zwar blass, doch immer noch deutlich. Dann wird ihr bewusst was sie grade tut und sie zieht ihre Hand zurück. Viktoria bückt sich und nimmt ihr Kleid auf und zieht es wieder an. Sie legt die Steine zurück, küsst sich auf zwei Finger und drückt diese gegen den Schriftzug *Angel*

"Danke"

Darla begleitet sie schweigend zur Kutsche und auf dem Weg in Gasthaus bleiben die Frauen stumm und in ihre Gedanken versunken.

Erst an nächsten Morgen hat sich die Stimmung soweit entspannt, dass die beiden wieder Worte finden. Sie gehen Hand in Hand durch Galway und als Darla das Schild Dexter Textilien sieht bleibt sie mitten auf der Straße stehen.

"Hier hat er gelebt, ja hier war seine Heimat und hier hatte er, auch als er Handel in aller Welt trieb immer ein Büro.“

"Du sagtest doch, dass er der letzte Dexter gewesen sei."

"Der letzte geboren Dexter, doch die Firma und das Anwesen gibt es heute noch."

"Hat er seine Firma mit dem Namen verkauft?"

"Nein, er hat sie vererbt an Ray und Dawn Dexter. Die beiden haben mit ihren Partnern das Geschäft weiter geführt, und seit ein paar Jahren tun es Xander und Peter Dexter, die beiden Söhne."

Darla steht immer noch mitten auf der Straße und betrachtet das Schild, als ein Kutscher sie anschreit, sie sollten die Straße frei machen.

"Mein Schatz, wo bist du mit deinen Gedanken?"

"Mir ist grade klar geworden, dass es ihn wirklich gab, deinen Seelenmaster, dass er nicht nur Teil einer Geschichte, sondern Realität ist. Vergangen, ja, doch bis heute noch hat sein Handeln Auswirkungen."

"Ja, er hat Spuren hinterlassen, in der Stadt in der er gelebt hat und bei den Menschen, denen er begegnet ist. Komm der Kutscher wartet. Heute Abend werden wir auf dem Anwesen der Dexters übernachten. "

"Grany, hat er dir jemals mehr dazu geschrieben, woher er den Schmerz kennt?"

"Dieser Brief ist etwas ganz Besonderes. In diesem Brief antwortete er auf meine Frage, ohne sie zu beantworten."

Das fragende Gesicht des Mädchens lässt Viktoria auf lachen.

"Hast du es nicht gemerkt? Ich habe nach dem Schmerz in der Seele gefragt, nach dem Gefühl, dass das innere nur noch aus rohem ungezügelten Schmerz besteht und er hat mir gesagt, dass er den Schmerz des Körpers kennt."

"Aber es tut doch auch weh, wenn man geschlagen wird. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, Pat hat mir nicht nur einmal den Hintern versohlt, wenn ich nicht gehorchen wollte."

"Doch der Schmerz auf deinem Po ist vergangen. Was ist deine schmerzhafteste Erinnerung an Strafe durch deine Mum?"

Darla antwortete sofort und ohne nachzudenken.

"Als ich sie für etwas bekommen habe, das ich nicht getan habe."

"Das ist der Schmerz in deiner Seele, du hast dich ungerecht Behandelt gefühlt, das hat viel mehr weh getan, als die Schläge auf den Hintern."

"Stimmt."

"Deshalb habe ich mich damals bei Meister Martin so sich gefühlt. Er gab mir klare Regeln und Strafe für die Nichteinhaltung, doch er war niemals ungerecht oder willkürlich, er hat meiner Seele die Zeiten der Ruhe geschenkt."

Die Kutsche ist inzwischen auf dem Anwesen der Dexters angekommen und Darla folgt ihrer Grany und für sie verschwimmen Vergangenheit und Gegenwart. Fast erwartet sie einen Mann mit Stock, zu dessen Füßen ein Sklave kniet am Tor zu sehen, doch es sind seine Erben, die das Gut bewohnen und bewirtschaftet.

Die Reise 6 (Ray)

Der Empfang ist herzlich und schon bald plaudern Ray und Viktoria über alte Zeiten. Das Ray ihre Grany Vini nennt verstärkt bei Darla das Gefühl sich in die Vergangenheit zu bewegen.

Darla nutzt die Gelegenheit, dass die beiden mit einander reden und besieht sich den Mann genau. Er ist, genau wie das Schild so etwas wie der Beweis dafür, dass es mehr als einwe Geschichte ist die ihr erzählt wird. Ihr Blick bleibt an der langen Narbe hängen, die von knapp unter seinem Auge bis zum Kinn geht, sie ist breit und entstellt das schöne Gesicht des Mannes. Als er ihr die Hand gibt, merkt sie, dass seine Hand zu klein ist für die Hand eines Mannes und sieht hinunter. Ray hat nur noch 3 Finger und auch über seinen Arm geht eine Narbe. Ray folgt ihrem Blick.

"Hallo, du musst Darla sein, Pats Tochter ich bin Ray."

Darla lächelt schüchtern, sie wäre nicht auf die Idee gekommen den Mann mit Vornamen anzusprechen und es ist ihr peinlich ihn so angestarrt zu haben. Doch Ray geht ins Haus und so folgt sie ihm. Nachdem die Taschen im Gästezimmer untergebracht sind treffen sich alle zum Mittagessen und bei den Gesprächen über die Reise und die Geschäfte entspannt sich Darla. Sie erzählt davon, dass sie ihre Grany nach Irland begleitet hat, weil sie mal wieder Streit mit ihrer Mutter hatte, und dass sie inzwischen das Gefühl hat das sie nicht nach Irland, sondern in die Vergangenheit gereist ist. Ray blickt zu Viktoria.

"Vini war sehr schön als ich sie damals kennen gelernt habe und ich habe auf der Fahrt ein bisschen für sie geschwärmt, doch das ist lange her.“

"Grany erzählt mir grade von der Zeit als sie Kindermädchen für meine Mum war."

"Ich erinnere mich, ich war damals bei Xander in der Lehre zum Zimmermann, zumindest dachte ich das."

Darla legt die Stirn in Falten und den Kopf schief. Als Ray laut zu lachen beginnt kann sie ihre Frage nicht zurück halten.

"Wie kann man den nicht wissen welche Ausbildung man macht?"

"Natürlich lernte den Umgang mit Holz und die Herstellung von Möbeln und Dachstühlen und auch von Gartenlauben, doch der Grund warum ich es bei Xander lernte, war, weil Xander nie Sklave gewesen ist und auch nie Sklaven hatte. Ich lernte bei ihm ein freier Junge und später auch Mann zu sein. "

"Mr. Dexter sie mussten Freiheit ...."

Ray unterbricht ihre Frage.

"In diesem Haus gab es nur einen Mr. Dexter und der ist tot. Mein Sohn ist der nächste geborene Dexter und er wird diesen Namen mit Stolz tragen. Ich bin in diesem Haus Ray, oder wenn es dir damit besser geht. Mr. Ray."

Dann dreh es sich zu der alten Frau um.

"Vini, hast du ihr nicht erzählt wer ich bin?“

"Doch das hab ich, aber Darla kann es sich nicht vorstellen, wie es damals war."

Ray blickt zu Boden.

"Das ist nicht gut, oder auch doch. Das Leid der Sklaven darf nicht vergessen werden sonst wird vergessen wozu Menschen fähig sind. Im Guten wie im Schlechten. Doch es ist auch gut, das heute niemand mehr so aufwachsen muss."

Darla blickt zu dem Mann der ihr gegenüber sitzt.

"Mr. Ray, ich wollte ihnen nicht wehtun Ich möchte nur verstehen. Grany hat mir erzählt, dass sie lernen musste Sklavin zu sein, dass ihr Meister Martin Sicherheit gab, in dem er ihr Regel gab. Ich möchte doch nur verstehen."

Ray räumt den Tisch ab und als Darla aufstehen will hält die alte Frau sie am Arm und schüttelt den Kopf. Als alles abgeräumt ist nimmt Ray zwei warme Jacken.

"Wir gehen spazieren.“

Dann geht er, ohne auf das Mädchen zu warten aus dem Haus. Darla schlüpft in den warmen Parker und folgt ihm. Am Tor holt sie ihn ein und sie gehen lange schweigend über das Anwesen bevor Ray anfängt zu erzählen.

"Meine ersten Erinnerungen sind die wie meine Mutter mich jeden Abend angebunden hat. Ich trug immer schon einen Ring um meinen Hals. Ich kannte es nicht anders. Jeden Abend drehte meine Mutter den Ring um meinen Hals so, dass der Ring zur Befestigungen der Kette hinten war und sie zog eine Kette durch den Ring in meinem Halsring und hakte beide Enden in ihren. Dazu erzählte sie mir das Märchen von den Feen und Kobolden.

Jeden Morgen kam mein Vater und brachte Frühstück mit. Im Gegensatz zu den anderen Kindern hatte ich genug zu essen. Mein Vater schlief nie bei uns und ging auch nicht mit den anderen Männern arbeiten, er kam zum Frühstück und ging bevor es Mittag wurde. Ich merkte schon sehr früh, dass die anderen Kinder mich auslachten und so blieb ich viel bei meiner Mutter oder Oma. Wenn ich bei ihnen war, war ich sicher. Sie und mein Vater lehrten mich, wie ich mich dem Herrn gegenüber zu verhalten hatte. 'Senke den Blick, beuge den Nacken, geh auf die Knie und sag Danke, egal was er dir gibt, ob Brot, einen Auftrag oder Schläge.'

Dann eines Nachts wachte ich davon auf, dass mir etwas in den Mund gesteckt wurde, ich wollte schreien, doch das Tuch wurde noch fester hinein gestopft. Dann kam der Schmerz in meinem Gesicht. Ich wurde ohnmächtig und als ich wieder wach wurde wusch meine Oma mir das Gesicht. Es tat sehr weh und ich weinte. Vater kam zum Frühstück und sah mich an.

'Mum was ist passiert, warum konntest du ihn nicht beschützen?'

Er schrie und tobte und hörte erst auf, als sie sagte, dass die Kobolde in der Nacht da waren. So blieb es in den neuen 5 Nächten. Jede Nacht wachte ich davon auf, dass jemand die Narbe aufriss und jeden Morgen sagte Oma ihm das die Kobolde mich als einen der ihren zeichneten. Ich weinte auf dem Arm meines Vaters und er tröstete mich. Er brachte mir Obst und einmal sogar Honig mit. Dann kam Mum von den Feldern zurück und ich schlief wieder bei ihr. Die Kobolde sind nicht wieder gekommen. So kam ich zu der Narbe im Gesicht."

Darla war die ganze Zeit neben ihm her gelaufen. Viktoria hatte ihr erzählt, dass Ray von Mr. Dexter gekauft worden war, doch es aus der Sicht des Kindes zu hören ist noch mal etwas anderes. "

"Mr. Ray, was hat es damit zu tun Sklave zu sein?"

"Alles. Als ich das nächste Mal dem Herrn begegnete rief er mich zu sich. Ich ging vor ihm auf die Knie und als er mich fragte, wer mir das Gesicht zerschnitten hat antwortete ich wie es mich gelehrt wurde.

"Die Kobolde, Herr. "

Er gab mir eine Ohrfeige auf die kaputte Wange, und obwohl ich vor Schmerzen Sterne sah und mir die Tränen ungehindert über mein Gesicht liefen sagte ich.

"Danke, Herr. "

Er schlug mir noch mehrfach ins Gesicht und als die Narbe aufriss mischten sich Blut und Tränen. Da ließ er von mir ab. Er brüllte über den ganzen Hof und alle Sklaven und Bediensteten liefen herbei, auch mein Vater. Er legte seine Arme schützend um mich und küsste die Füße des Herrn.

"Herr, lasst mich die Strafe für meinen Sohn auf mich nehmen."

Der alte Mcgieres nickte und mein Vater zog sich freiwillig ganz aus. Er sah zu mir und sagte.

"Für dich."
 

Ich habe die Worte noch wie heute im Ohr, denn es waren die letzten die er zu mir sprach. Der Herr ließ ihn an den Schandpfahl binden und zog ihm die Peitsche über den Körper. "

Ray läuft immer weiter und Darla hatte Mühe ihm zu folgen, anscheinend versuchte er heute noch vor den Erinnerungen weg zu laufen.

"Nach den ersten 100 Schlägen fragte er. „ Wer hat mein Eigentum beschädigt?" Und mein Vater antwortete "Die Kobolde Herr."

Unser Herr wurde wütend und ließ ihn vom Stallmeister weiter peitschen. Meine Mutter hielt ihre Arme um mich, doch ich war zu alt um mich abzuwenden und so sah ich zu. Als meinem Vatet die Beine versagten und er in den Seilen hing fragte der Herr erneut: "Wer hat mein Eigentum beschädigt?" Und mein Vater antwortete unter Schmerzen und Schreien. "Die Kobolde Herr.“ So ging es drei Tage. Immer wenn ihn die Ohnmacht erlöste wurde er mit kaltem Wasser zurückgeholt. Mir wurde irgendwann klar, dass ich zusehen würde, wie mein Vater für mich zu Tode gepeitscht würde. Ich war der Meinung, dass er unschuldig war und es nur für mich ertrug. Doch das alles änderten sich am dritten Tag. Da packte mich der Herr im Nacken und zog mich so, dass mein Vater mich sehn konnte.

"Wenn du nicht redest frage ich deinen Sohn."

Ich konnte sehen wie in meinem Vater etwas brach und er flüsterte mit letzter Kraft.

"Ich Pat Mcgieres zerschnitten meinem Sohn das Gesicht, ich habe euer Eigentum beschädigt.“

Der alte Mcgieres ließ mich los und ich rannte zu meiner Mutter. Mein Vater hatte mich verunstaltet. Ich hasste ihn und als sie ihn fort brachten war ich der Meinung ihn nie wieder zu sehen. Sie schleiften ihn über den Hof und am nächsten Morgen war er fort. Meine Mutter hat mir jeden Abend erklärt, dass er es für mich getan hat, doch erst als ich alt genug wurde um zu verstehen, dass der der Junge des Herrn war, und ich nur wegen meiner Narbe Hirte wurde und nicht in seinem Bett dienen musste verstand ich, dass er es getan hatte um mich zu beschützen, doch der Hass auf ihn wurde nicht weniger. Ich musste erst eigene Kinder bekommen um zu verstehen, dass ein Vater bereit ist alles zu tun um sein Kind zu schützen. Mein Vater hat mich geliebt."

Ray war inzwischen stehen geblieben.

"Das ist es, was die Sklaverei aus einem Menschen macht. Der Herr konnte ungestraft Kinder missbrauchen und ihre Eltern dafür töten, wenn sie ihre Kinder schützen. Ich wurde ein gehorsamer Sklave, ich wollte nicht an den Schandpfahl. Ich habe mich für alles bedankt was mein Herr mir gab. Ich lernte mich so zu verhalten, dass er mich nicht wahrnahm. Ich wurde ein guter Sklave."

Darla sieht den Mann vor sich und es fällt ihr sehr schwer sich ihn als verschüchterten Sklavenjungen vorzustellen.

"Ich kann es mir nicht vorstellen.“

"Das ist gut so. Kein Kind sollte sich vorstellen können wie es aussieht, wenn sein Vater zu Tode gepeitscht wird."

"Aber Grany hat gesagt, dass Pat als Penn bei Djoser lebte."

"Das stimmt, aber erstmal war er tot für uns und als ich ihn wieder traf war er nicht mehr mein Vater. Mein Vater starb für mich. Der Mann, der bei Djoser lebte war Penn. Zuzusehen wie mein Vater unter der Peitsche starb machte mich zu einem guten Sklaven."

"Sie sind ein Mann und sie wirken nicht wie ein Sklave.“

Ray geht langsam wieder zurück.

"Ich war ein Sklave und ich habe zugesehen wie ein Mann starb, weil er das Eigentum des Herrn beschädigt hatte. Das wollte ich nicht. Ich war sehr vorsichtig mit seinem Eigentum, mir ist nie ein Schaf abhanden gekommen. Ich lernte das zu befolgen, was Mum und Oma mich lehrten. 'Senke den Blick, beuge den Nacken, geh auf die Knie und sag Danke, egal was er dir gibt, ob Brot, einen Auftrag oder Schläge.'

Als Mr. Dexter mich kaufte und frei gab war mir nicht klar wie groß der Unterschied zwischen mir und einem freien Jungen ist. Er versuchte es mir zu erklären und zu zeigen, doch es war zu viel auf einmal was auf mich einstürmte. Erst bei Xander fand ich Ruhe und konnte lernen frei zu sein."

"Mr. Ray wieso muss man Freiheit lernen?"

"Ich gebe dir ein kleines Beispiel. Ich hatte noch nie Tee getrunken und am Abend gab es bei Xander Tee. Er schmeckte bitter und ich trank ihn trotzdem. Xander fragte mich, ob ich Tee mag und ich sagte 'Ja Herr'.

Max, sein jüngster Sohn rief: 'Ray lügt, er guckt wie Robin wenn der was nicht mag.'

Ich wollte im Boden versinken doch das ging nicht.

Xander sah mich lange an.

"Du bist als Sklave groß geworden und hast gelernt jede Frage mit 'Ja, Herr' zu beantworten. Das kann ich auf der Baustelle nicht brauchen. Du musst lernen mir gegenüber ehrlich zu sein und damit aufhören mich Herr zu nennen. Verstanden?"

Ich kämpfte gegen meine Erziehung an die mir gebot auf die Knie zu fallen und 'Ja, Herr' zu sagen. Ich schaffte es zu nicken.

"Was gab es bei euch zuhause abends zum Trinken?"

Anya gab mir die Chance aus der Situation heraus zu kommen und zu antworten ohne 'Nein ' sagen zu müssen. Ich konnte einfach mit 'Wasser oder Milch ' antworten und als sie mich fragte ob ich Milch möchte brachte ich ein Lächeln zustande und sagte 'Gerne Miss Anya'. So lernte ich meine Meinung zu äußern, in ganz kleinen Schritten. "

Darla blickt zu dem Mann der ihr seine Geschichte erzählt hat.

"Mr. Ray ich danke ihnen. Ich glaube, dass ich es jetzt etwas besser verstehen kann. "

"Darla, dass wirst du hoffentlich nie wirklich verstehen, doch ich freue mich, dass es Menschen wie dich gibt, die zumindest versuchen zu verstehen.“

"Mr. Ray, darf ich sie fragen, was mit ihrer Hand passiert ist? War das ihr Herr? "

Ray besieht sich seine Hand.

"Nein, das war Giles."

"Wer ist Giles und warum?"

"Giles war damals ein bekannter Arzt, und auch wenn er schon sehr alt war, so war er doch besser als viele seiner jüngeren Kollegen. Ich arbeite schon ein paar Jahre als Zimmermann mit Xander zusammen und inzwischen war auch sein Sohn mit auf der Baustelle. Eines Tages hatten wir den Auftrag für eine Scheune, doch weil die alte abgebrannt war und die Ernte rein musste machte der Auftraggeber Druck, er wollte die Scheune so schnell wie möglich stehen haben, Xander nahm den Auftrag trotzdem an und nahm noch zwei ihm unbekannte Helfer mit. Er stand mit einem von ihnen auf dem Dachstuhl, als diesem der Balken aus der Hand gerutscht ist. Ich sah wie er direkt auf Max stürzte und stieß den Jungen weg. Der Balken traf meine Hand. Der Arzt zu dem Xander mich brachte wickelte einen dreckigen Lappen darum und sagte, dass es in Gottes Hand liegt was mit meiner Hand passiert. Nach 2 Tagen kam das Fieber und die Hand fing an zu riechen, ich konnte sie nicht mehr bewegen. Xander brachte einen anderen Arzt ins Haus, der sah sich die Hand an und sagte auch, dass es in Gottes Hand läge. An nächsten Tag traf ich Vini auf dem Markt und sie sah sofort, dass es mir schlecht ging. Sie hat mich mit zu Willow genommen und die Hand gewaschen und gekühlt. Dann schickte sie einen Boten zu McDonald und bat Mr. Dexter um Hilfe. Der kam am gleichen Tag noch mit der Kutsche. Ich weiß noch genau, wie er sich die Hand in Ruhe angesehen hat. Er sagt mir dass er mir jetzt sehr wehtun würde und steckte mir einen Stück Leder zwischen die Zähne. Dann hat er die Wunde aufgerissen und ich wurde ohnmächtig. Den Rest weiß ich nicht mehr, aber Vini hat es mir erzählt. Er hat die Wunde aufgerissen und den Eiter heraus geschnitten. Dann ließ er einen Boten nach Irland zu Giles reiten und packte mich in eine Kutsche. Irgendwo in der Mitte trafen sich die beiden Kutschen Giles auf dem Weg zu mir und ich mit Mr. Dexter und Vini auf dem Weg nach Irland. Giles hat die Finger und einen Teil der Hand abgeschnitten und die Haut über den Rest gezogen. Dann hat er sich wohl ziemlich über seine unfähigen Kollegen beschwert. Nach 2 Tagen hatte Giles die erste Hoffnung, dass er den Kampf gewinnen könnte und nach 2 Wochen konnte ich die Hand wieder bewegen. Er hat gesagt, dass Vini mir das Leben gerettet hat. Doch ich weiß, dass ohne Mr. Dexter Vini sich umsonst bemüht hätte. Ich schulde ihm meine Freiheit und mein Leben und er hat mich zum Erben von Dexter Textilien gemacht. Vom Sklaven zum Händler der über England hinaus einen guten Ruf hat. Er hat mich als seinen Erben überall bekannt gemacht und eingeführt. Er ist 'Mr. Dexter’, ich bin es hier auf seinem Anwesen nicht. "

Ray war stehen geblieben und hatte sich auf die Koppel gelehnt.

"Halte sein Andenken in Ehren."

Die Reise 7 (Darla & Darla)

Darla stellt sich neben den Mann uns blickt zu den Pferden. Es sind wunderschöne Tiere, sie sehen nicht so aus wie die kleinen Ponys, die sie sonst überall in Irland gesehen hat, sondern wie Tiere aus einem anderen Teil der Welt.

"Mr. Ray, wie ehre ich das Andenken an einen Mann, den ich nie kennen gelernt habe, wie ehre ich das Andenken an seine Frau, von der ich meinen Namen habe und über die meine Grany sagt, dass sie eine ganz besondere Frau gewesen ist. Aber nicht warum."

Ray pfeift nach den Pferden und ein hübscher roter kommt an die Koppel und lässt sich streicheln.

"Mr. Dexter tat das was er für Richtig hielt. Er hat jeden Menschen mit Respekt und Freundlichkeit behandelt. Er war der Meinung, dass es nur ein Gesetz für Reiche und Arme geben sollte, dass jeder Mensch das Recht auf die Unversehrtheit seines Körpers und seiner Seele hat. Das jeder Mensch das Recht auf Wissen hat um dann zu entscheiden wie er leben will und was er arbeiten will. Seine Handelspartner haben ihn für seltsam gehalten. Seinen Freunden hat er geholfen, wo er nur konnte, doch für seine Sklaven hat er alles getan. Ich habe ihn mal gefragt warum und er sagte, dass seine Sklaven seine Stärke dringender brauchen als freie Menschen. So einfachwar das bei ihm. Er hat nicht jedem das gleiche gegeben, sondern jedem was dieser brauchte."

"Er war ein Heiliger?"

"Nein, dass bestimmt nicht. Aber er hat mir gutes getan, deshalb bitte ich dich sein Andenken zu ehren."

Darla streicht dem Fuchs durch die Mähne und sie blickt zu Ray.

"Wer war Darla?"

Unbemerkt von den beiden hat sich eine alte Frau der Koppel genähert und alle Tiere kommen zum Zaun. Die Tiere strecken ihre Köpfe weit über die Stange um sich von der Greisin streicheln zu lassen. Ray senkt demütig seinen Kopf.

"Guten Abend Madam."

"Ray, es ist gut, lass mich und das Mädchen, dass meinen Namen trägt ein bisschen alleine."

"Madam."

Ray zieht sich zurück und in seinem Verhalten erkennt Darla den Sklavenjungen, der er vor langer Zeit gewesen ist. Doch irgendwas stört sie. Irgendetwas, dass gesagt wurde hat sie irritiert. Dann dreht sie den Kopf zu der Frau und öffnet den Mund und schließt ihn wieder ohne etwas zu sagen. Doch anscheinend hat die Frau es trotzdem bemerkt.

"Du hast deine Frage mit der falschen zeitlichen Bestimmung gestellt. Deine Frage müsste korrekt lauten 'Wer ist Darla.' Aber in Anbetracht der Tatsache, dass dich niemand darauf vorbereitet hat, mich hier zu treffen sei dir dieser Fehler verziehen. "

"Das kann nicht sein, Grany sagte, dass Mr. Dexter älter war als sie und sie ...?"

Die alte Frau streicht mit den Fingern durch die Mähne des Fuchs und gibt dem Mädchen ausreichend Zeit um sich zu sammeln. Darla kann ihre Augen nicht abwenden, sondern nimmt jedes Detail in sich auf. Die langen weißen Haare, die wie Wellen fallen und in der tief stehenden Sonne silbern erscheinen. Das strahlende grün der Augen, dass aussieht, als würde man in ihnen das ganze grün Irlands sehen können.

"Mrs. Dexter, ich wollte nicht respektlos erscheinen, aber ich dachte, sie wären tot. Meine Grany hat nicht erzählt, dass noch jemand lebt, es ist doch schon so lange her. Es ist wirklich passiert? Sie sind es wirklich?"

"Ich war über viele Jahre Liam Dexters Frau Darla, die Frau von der du deinen Namen hast. Pat gab ihn dir, obwohl sie mit der Vergangenheit abschließen wollte, doch sie konnte dich nur Darla nennen, immer wenn sie an dich dachte, kam ihr der Name Darla über die Lippen und so ließ sie dich auf den Namen Darla taufen."

Darla hat sich wieder gefangen und ihr brennen ganz viele Fragen auf den Lippen, doch die Aura der Frau, die immer noch zwischen den Köpfen der Pferde steht lässt sie inne halten. Sie nähert sich den Tieren und die bleiben trotz der Anwesenheit einer Fremden ruhig. Es scheint, als würden sie sich nur auf die Frau konzentrieren.

"Darf ich sie streicheln?"

"Du darfst, sie gestatten es weil du gefragt hast."

"Mrs. Dexter..."

"Nenn mich Madam Darla."

"Madam Darla, werde ich von euch erfahren, warum ich Darla heiße?"

"Ja, alles zu seiner Zeit. Jetzt ist die Zeit der Pferde und dann wirst du mir folgen."

Darla ist fasziniert von der Frau, die so selbstverständlich davon ausgeht, dass sie ihr gehorcht, doch sie auch verwirrt, weil es ihr selbstverständlich erscheint ihr zu gehorchen und zu folgen. Die Pferde reiben ihre Köpfe noch einmal gegen die Hand und gehen dann auf die Koppel zurück.

"Die Sonne ist hinter dem Hügel versunken, es ist Zeit."

Dia Alte geht über die Wiese, und obwohl ihr Gang langsam ist erscheint er Darla doch sehr sicher. Sie folgt der Frau, angezogen vor ihrer Aura der Macht und des geheimnisvollen. Hinter einem kleinen Wäldchen befindet sich ein Steinkreis, den Darla mit dem letzten Strahl der Sonne betritt. Das Mädchen sieht immer weiter zu der Frau und in ihrem Kopf formt sich ein Begriff für dass was sie spürt, für das was sie sieht. 'Priesterin der alten Religion.' Als sie es in Gedanken ausspricht erscheint es ihr die einzig richtige Anrede für Darla. Sie sieht die Priesterin lächeln, als hätte sie ihre Gedanken gelesen.

"Komm, ich werde dir alle deine Fragen beantworten. "

Gemeinsam stehen die Frauen vor dem Stein, der den Kreis nach Osten begrenzt und Darla spürt in sich den Sog in eine Geschichte. Es ist viel intensiver als alles was sie in der Kutsche mit Viktoria erlebt hat. Ein kleiner Teil ihres Verstandes kann noch begreifen, dass die Reise nur eine Vorbereitung auf diesen Moment war. Dann ist sie in einer längst vergangenen Zeit.

Die Reise 8 (Eine schwere Geburt)

Sie sieht eine junge Frau in einem noblen Bett mit zwei Nonnen an ihrer Seite. Die Frau liegt in den Wehen und schreit.

"Herr, das Kind will nicht kommen, wir müssen den Priester holen, er soll ihre Frau die letzte Ölung geben."

"Meine Frau ist jung und gesund, warum kommt das Kind nicht?"

"Herr wir wissen es nicht."

"Geh und hol von mir aus den Priester."

Die Frau schreit wieder wie von Sinnen und bäumt sich auf, doch die Nonne schüttelt den Kopf. Der junge Mann setzt sich ans Bett seiner Frau und hält verzweifelt ihre Hand. Sein Blick wird leer, als der Priester den Raum betritt und seiner geliebten Frau die letze Ölung gibt und dazu seine Hand auf das Gesicht der Frau legt. Er spricht die Worte des Vergebens 'Ego te absove. Der Herr hat es gegeben, der HERR hat es genommen, gelobt sei der Name des HERRN. " Der junge Mann hält verzweifelt die Hand seiner Frau und spürt wie sie schwächer wird, während das Gebet vom Priester und den Nonnen gemeinsam gesprochen wird. Ohne darüber nachzudenken, was er spricht stimmt auch der junge Mann mit ein. "Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe..." Dann klopft es an der Tür und eine junge Magd steht scheu in der Tür.

"Herr vor der Tür steht eine Frau, sie sagt, dass sie hier sei weil zu zur Geburt gerufen wurde."

"Ich habe nach niemandem geschickt, doch sie soll rein kommen."

Die Dienerin kommt kurze Zeit später mit einer Frau mit langen roten Haaren wieder.

"Wer hat die Hexe gerufen?"

Der Priester bekreuzigt sich und die Nonnen folgen seinem Beispiel.

"Schick sie raus, sie wird eure Frau und das Kind töten"

Der junge Mann erhebt sich und blickt vom Priester zu der rothaarigen und zu seiner Frau.

"Ihr habt aufgegeben. Mehr als einmal kann sie nicht sterben. Frau was braucht ihr?"

Der Priester bekreuzigt sich noch ein weiteres mal und verlässt mit den Nonnen den Raum. Die Frau wäscht sich in der Schüssel die Hände.

"Nichts, aber streicht über ihr Gesicht, lasst sie spüren, dass ihr da seid."

Sie stellt sich gebückt hinter das Bett und postiert die Füße der werdenden Mutter gegen ihre Schultern. Dann fasst sie ihre Hände.

"Jetzt presst das Kind herraus gebt ihm leben und lebt selbst."

Die Frau schreit und presst mit letzer Kraft noch einmal und das Kind liegt blutig und schreiend zwischen ihren Beinen. Sie lässt sich zurück fallen und fällt in die Arme ihres Mannes. Die Hexe nimmt das Kind auf und reinigt das kleine Gesicht vom Blut, dann trennt sie die Nabelschnur.

"Es ist ein gesundes Mädchen. Habt ihr schon einen Namen?"

Die Mutter streckt ihre Arme aus und als sie ihr Neugeborenes im Arm hat scheinen alle Strapazen von ihr abzufallen.

"Ja, sie soll Darla heißen."

"Aber Gwen wir wolltensie doch Josephine nenne."

"Ich weiß, aber nimm sie in den Arm und sag es noch einmal."

Der Mann ist überglücklich, dass seine Frau und das Kind leben und tut ihr den Gefallen. Das kleine Mädchen blickt ihn mit strahlend grünen Augen an. Er versinkt ihn ihren Augen und seine Welt dreht sich vor Glück.

"Meine geliebte Tochter, meine Darla."

Die beiden sehen sich verwirrt an, doch dann lacht das Mädchen und der junge Mann strahlt seine Frau glücklich an.

"Darla, die Geliebte, dass passt sehr gut und jetzt ruh dich aus. Er legt seiner Frau das Kind in den Arm und sie legt es an ihre Brust. Die Kleine saugt und der junger Vater wendet sich zu der Hebamme.

"Werte Frau, was schulde ich euch. Ihr habt meine Frau und meine Tochter gerettet."

"Ich erbitte nur ein Mahl und ein Bett für die Nacht. Ich bin sehr weit gelaufen heute und möchte mich jetzt ausruhen. "

"Maria kümmern dich bitte darum, dass es der Frau an nichts fehlt."

Am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden und auch Nachfragen im Dorf ergeben keine weiteren Informationen.

Darla erwacht aus der Geschichte, doch nicht vollständig. Sie sieht wie das kleine Mädchen aufwächst, wie sie krabbelt und auf dem Schoß ihres Vaters sitzt und er ihr Geschichten erzählt. Sie sieht, wie sie über die Wiesen läuft und glücklich ist. In ihrem Kopf hört sie die Stimme.

"Du wurdest Zeugin meiner Geburt. Ich konnte nicht geboren werden, so lange die Diener des christlichen Gottes anwesend waren. Ich konnte erst das Licht der Welt erblicken, als eine Priesterin der alten Religion anwesend war. Meine Eltern waren fromme Christen und ließen mich auf den Namen Darla taufen. Ich wuchs auf und lernte die christliche Religion. Die Nonnen sind an meinen Fragen verzweifelt, doch mein Vater hat nur gelacht. Er hat ihnen gesagt, dass ich gut so bin wie ich bin und er mich liebt, auch wenn ich seltsame Fragen stelle. So wuchs in ich behütet und beschützt zu einem glücklichen Mädchen heran. Ich hatte damals ganz vieleFragen und ganz große Träume, was ich einmal machen und werden wollte.

Doch bereits vor meiner Geburt war meine Bestimmung festgelegt worden. Mein Vater lag im Streit einem seiner Brüder. Es ging um die Frage wem der Thron des Fürstentums von Uster zustehen würde. Meinem Vater, weil er der älteste Sohn sei oder seinem Bruder, weil ihr Vater ihm den Thron vererbt hat, als er glaubte, dasd mein Vater seinen Wunden nach der Schlacht, in der auch er schwer verletzt wurde erliegen würde. Der alte Fürst, mein Großvater starb, doch mein Vater überlebte und so kam es zum Brudezwist. Zur Vermeidung eines Krieges hatte mein Vater die Idee dass der Throhn erst wieder von einem rechtmäßigen Fürsten reinen Blutes besetzt werden könnte, wenn der Erstgeborene des einen die älteste Tochter des andern Bruders heirate. Der Kampf wurde ausgesetzt und ich wurde geboren, 2 Monate später gebar meine Tante einen Sohn. Damit war meine Zukunft als Fürstin von Uster klar. Ich wurde erzogen diesen Platz einzunehmen und meinem Volk eine gerechte Herrscherin zu sein.

Die Reise 9 (Kind zweier Welten)

Doch die christlichen Fürsten hatten ihre Pläne ohne die alte Göttin gemacht, die mich als eine der ihren erwählt hatte. Meine Eltern haben nie die Nacht meiner Geburt und die seltsame Frau vergessen und ich glaube, dass sie geahnt haben, dass ich eine Tochter der Göttin bin. Denn als die Hebamme am Tag meines 6 Geburtsrages vor der Tür stand waren sie nicht erschrocken sondern nur verwirrt. Wir saßen beim Frühstück als ein Diener zu meinem Vater kam.

"Vor der Tür steht eine Frau, die um Einlass bittet. Sie sagt, dass sie gekommen sei um zu schauen wie es dem Mädchen geht, dass Josephine heißen sollte geht."

Mein Vater begleitet ihn zur Tür und brachte die Frau mit ins Speisezimmer. Sie hatte langes rotes Haar und die Sonne schien durchs Fenster genau auf sie. Meine Mutter erhob sich und schob mich zu der Frau.

"Sag deiner Hebamme einen guten Tag, sie ist die gute Fee von der wir dir immer erzählt haben, die in der Nacht deiner Geburt dir das Leben gab und meines rette."

Das kleine Mädchen macht einen artigen Knicks und gibt der Frau die Hand.

"Guten Morgen, bis du wirklich eine Fee?"

"Auch dir einen guten Morgen und einen guten Start in deinen neuen Lebensabschnitt. Nein, ich bin keine Fee sondern eine Hohepriesterin der Göttin."

Ohne Angst vor der Fremden fragt das Mädchen weiter.

"Sind deine Haare deshalb wie rotes Gold?"

"Ja meine Darla und jetzt komm zu mir und lass dich ansehen."

Meine Eltern zogen sich ein Stück zurück, sie schienen die Kraft der Priesterin auch zu spüren. Sogar meine kleine Schwester, die sonst immer erzählte blieb still. Ich drehte mich um mich selbst und zeigte ihr voller Stolz mein neues Kleid.

"Ja, du bist wirklich eine Darla, ein geliebtes Mädchen. Komm mit, ich stelle dich den anderen vor."

Ich nahm wie selbstverständlich ihre Hand, winkte meinen Eltern zu und ging mit ihr. Wir stiegen nicht in eine Kutsche, sondern gingen zu Fuß. Es war seltsam, obwohl ich nicht wusste wer sie war und wohin wir gingen fühlte ich mich geborgen und sicher. Ich erzählte ihr die Dinge, die ein kleines Mädchen so erzählt, von meiner Puppe und davon, dass meine kleine Schwester immer Prinzessin spielen will. Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir die Stadt verlassen haben und auf den Wald zu ginge. Zwar waren wir schon oft an dem Wald in der Kutsche vorbei gefahren, doch hatte ich ihn noch nie betreten. Und ich erzählte weiter.

"Meine Anne hat gesagt, dass der Wald sehr alt ist und es im Wald spukt."

Das war der Punkt, an dem die Frau nachfragte.

"Was glaubst du?"

"Ich weiß nicht. Ich war noch nie hier im Wald und doch ist es fast wie Zuhause."

"Was meinst du mit 'wie Zuhause?' kleine?"

Das Mädchen nimmt die Hand der rothaarigen Frau fester in ihre.

"Es ist gut hier. Ich habe keine Angst. Ich sehe die Augen und weiß sie passen auf mich auf."

"Welche Augen?"

"Die Augen die mich beobachten, der Wald hat Augen, grüne und silberne."

Die Priesterin lächelt und betritt die Waldlichtung. Nach dem Schatten des Waldes erscheint die Sonne hier viel heller. Sie lässt Darla los und das Mädchen nähert sich dem Steinkreis. Vor dem Stein, der Osten markiert bleibt sie stehen und legt ihre Hand darauf.

"Ich war schon einmal hier."

Dann geht sie zu einem weiteren Stein in Richtung Süden.

"Hier werde ich einmal sein. Warum hast du mich her gebracht?"

"Du bist ein Kind der alten Religion, doch du lebst in einem Haus in dem der Gott der Christen angebetet wird. "

"Ich geh jeden Sonntag in die Sonntagsschule nach der Kirche."

"Ja, das wissen wir, du wirst ab jetzt auch bei uns lernen."

Darla umrundet den Steinkreis ohne ihn zu betreten. Dann nimmt sie die Hand der Priesterin.

"Ich gehöre noch nicht hier hin. Ich werde lernen wenn meine Zeit gekommen ist."

Ein Raunen geht durch den Wald. Die Bäume flüstern und die Bewohner des Waldes tuscheln.

"Schweigt, sie hat Recht, habt ihr es nicht gesehen, sie hat den Kreis nicht betreten, sie ehrt den Kreis obwohl sie ihn nicht kennt, dich sie wurde noch nicht gerufen. Sie wird kommen wenn sie den Ruf hört. "

Darla blickt zur Priesterin auf und sieht die Frau lächeln.

"Ich bringe dich nach Hause, du weißt jetzt wo du hin kommen musst, wenn du den Ruft hörst, der dich auffordert."

Nachdenklich lässt Darla sich von ihrer Hebamme zu ihren Eltern zurück bringen und am Nachmittag wird Geburtstag gefeiert. Am nächsten Tag packt sie mit ihrer Mutter ihre Sachen um zu ihrem Onkel zu fahren und ihren zukünftigen Ehemann kennen zu lernen.

Im Steinkreis stehend kann Darla sehen, wie ein Mädchen älter wird. Sie lernt die Aufgaben eines Mädchens der damaligen Zeit. Alle Handarbeiten wie nähen, sticken, spinnen und auch alles was für den Haushalt notwendig ist wie kochen backen und sogar putzen. Zwar wird sie keine dieser Aufgaben jemals selber ausüben, jedoch ist ihre Tante der Meinung, dass sie die Dienerschaft besser beaufsichtigen kann, wenn sie weis was zutun ist. Das Mädchen wächst heran und lernt auf Wunsch ihrer Eltern auch lesen, schreiben und rechnen. Diesen Unterricht hat sie zusammen mit den Söhnen des Hauses und auch mit York, der ihr als Ehemann bestimmt ist in der Schule des Klosters. Es ist eine typische Klosterschule in der Jungen und Mädchen aller Altersgruppen zusammen unterrichtet werden.

Die Reise 10 (Angelusläuten)

Dann wird die Zeit langsamer und Darla sieht die Kinder alle zusammen in dem Unterrichtsraum sitzen. Der Lehrer liest grade die bibliche Geschichte von den 10 Geboten vor, als die Glocke läutet. Das Läuten ist das Zeichen für das Endes des Unterrichts und alle Kinder springen auf, nehmen ihre Sachen zusammen. Der Lehrer versucht die Kinder aufzuhalten.

"Es ist viel zu früh für das Angelusläuten. Wir sind noch nicht fertig."

Doch die Worte des Mönchs bleiben ohne Wirkung die Kinder und mit ihnen auch Darla verlassen den Unterrichtsraum. Sie haben keine Uhr und für sie ist die Glocke das Maß der Zeit. Darla sieht zum Himnel, und während sie noch überlegt, dass es noch sehr hell ist, fällt ihr Blick auf einen recht jungen Schüler, der aus dem Glockenturm gelaufen kommt. Der Junge hat dunkel braune Haare und ein schelmisches Grinsen im Gesicht. Ihm folgt ein dicker Mönch, schimpfend und die Faust schwingend.

"Liam Dexter, das wirst du mir büßen."

Der Junge rennt unbeeindruckt von der Drohung lachend und laut rufend über den Hof.

"Das Angelusläuten beendet den Unterricht. Wir haben Schule aus."

Die Kinder lachen und rennen über den Hof des Klosters. Sie finden es toll was Liam gemacht hat und umringen ihn. Darla schüttelt den Kopf über so viel Dreistigkeit. Ansonsten lernt sie sehr gerne und kann nicht verstehen warum die anderen sich über ausgefallenen Unterricht freuen.

Am nächsten Morgen lachen die Kinder vor der Schule und erzählen sich immer wieder gegenseitig von dem dicken Mönch und dem Mönch, der den Unterricht weiter machen wollte obwohl Angelusläuten war. Der kleine Pat fragt sogar.

"Machst du wieder Angelus läuten?"

Die anderen Kinder stimmen mit ein "Angelus soll läuten."

Dann läutet die Glocke und alle Kinder stellen sich vor der Tür zur Schule auf. Als es zum zweiten Mal läutet gehen sie brav immer zwei neben einander in den Unterrichtsraum und setzten sich ein jeder auf seinen Platz. Der Mönch, der gestern auch den Unterricht gehalten hat steht an der Tür und zählt ob auch alle Kinder vollständig anwesend sind.

"Djoser Flamming wo warst du gestern?"

"Bruder Jakob ich musste meinem Vater helfen."

"Zeig mir deine Tafel."

Der Junge geht nach vorne und zeigt dem Mönch die Tafel, auf der sein Vater sein Zeichen gemacht hat.

"Kennst du das erste Gebot?"

"Du sollst den Herrn Ehren?"

"Du bist ein hoffnungsloser Fall. Setz dich hin. Du wirst für morgen die zehn Gebote auf die Tafel schreiben."

Der Junge senkt den Kopf und setzt sich neben seinen Freund.

"Liam Dexter, nach vorne."

Die Stimme des Mönchs ist ganz leise und trotzdem hat jedes der Kinder die Aufforderung gehört. Der angesprochene Junge steht auf und geht hoch erhoben Hauptes nach vorne er hält dem strafenden Blick des Mönchs stand, was diesen nur noch wütender macht. Er nimmt den Rohrstock und lässt ihn durch die Luft pfeifen. Alle Jungen haben den Stock schon öfter zu spüren bekommen und zucken zusammen, als sie den pfeifenden Klang hören. Der Mönch verzieht sein Gesicht zu einem bösen Grinsen.

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden. Sag es."

Liam sieht ihn offen und ohne Angst an als er antwortet.

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden."

"Ich werde dich Respekt vor der Kirche und den Mönchen lehren. Hose runter und beuge dich über das Pult."

Ein Raunen geht durch die Klasse, die Jugen, die schön öffter gezüchtigt wurden haben an dem Tag immer eine Lederhose unter der Schuluniform an. Sie befürchten, dass der Mönch es bei Liam sehen wird, und sie nie mehr so die Strafe abmildern können. Liam dreht sich mit dem Gesicht zur Tafel und öffnet den Gürtel und die Knöpfe seiner Hose, sie fällt auf die Knöchel und gibt den Anblick auf seinen nackten Po frei. Dann nimmt die geforderte Position ein. Er legt die Arme aufs Pult und hält sich fest. Der Mönch stellt sich seitlich neben ihn und schlägt mit voller Kraft zu.

"Jetzt werden wir gemeinsam das Angelusgebet sprechen.

Angelus Domini nuntiavit Mariae."

Liam schreit leise auf und antwortet dann korrekt.

"Et concepit de Spiritu Sancto. Ave Maria, gratia plena."

"Ecce ancilla Domini."

"Fiat mihi secundum verbum tuum. Ave Maria, gratia plena."

"Et verbum caro factum est."

"Et habitavit in nobis. Ave Maria, gratia plena."

"Ora pro nobis, sancta Dei Genitrix."

Liam schreit bei jedem Schlag auf doch noch immer antwortet er mit den Worten die ihm gelehrt wurden.

"Ut digni efficiamur promissionibus Christi."

"Oremus. Gratiam tuam, quaesumus, Domine, mentibus nostris infunde: ut qui, Angelo nuntiante, Christi Filii tui Incarnationem cognovimus, per passionem ejus et crucem ad resurrectionis gloriam perducamur. Per eumdem Christum Dominum nostrum."

"Amen."

Das letzte Amen hat der Junge voller Hoffnung gesprochen. Doch dem Mönch reicht es als Strafe damit nicht. Wieder einmal hat Liam bewiesen, dass er klug ist und seine Aufgaben kann. Der Mönch zerstört die Hoffnung des Jungen, dass seine Strafe damit beendet ist und schlägt erneut zu.

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden. Sag es."

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden."

Der Mönch schägt wieder und wieder zu dabei schreit er den Jungen an.

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden. Sag es."

Der Junge weint inzwischen uns schreit bei jedem Schlag vor Schmerzen auf, doch der Mönch hat keine Gnade.

"Dieses Mal wir dich dein Name nicht beschützen. Sag es noch einmal. Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden."

Die Antwort ist nur ein wimmern.

"Das Angelusläuten darf.... nur .... Angelus. "

Dann bricht Liam die Stimme, doch der Mönch hat immer noch keine Gnade. Zu oft ist ihm Liam mit seinen Streichen in die Qure gekommen, zu oft hat er den Unterricht gestört und konnte nicht bestraft werden, weil er die Antworten auf alle Fragen wusste, zu oft hatte ihn der Abt gewarnt es sich nicht mit den Dexters zu verderben. All seine Wut und sein aufgestauter Ärger entladen sich als er endlich die Chance bekommt den Störenfried zu strafen und er schlägt immer weiter mit dem Stock auf den weinend Jungen ein. Der Junge hat zwischendurch versucht sich vor den Schlägen zu schützen, indem er sich die Hände über die roten Pobacken gehalten hat, doch Bruder Jakob hat sich davon nicht irritieren lassen und auf die Hände und Oberschenkel geschlagen, bis Liam seine Hände wieder weg genommen hat. Inzwischen ist es still geworden in der Klasse, keiner sagt mehr ein Wort und nur die Schreie und das Weinen eines Jungen sind zu hören. Die Haut ist an einigen Stellen aufgerissen und dünne Blutfäden laufen die Beine des Kindes entlang.

Darla spürt in sich den Drang die Situation zu beenden und den Jungen zu beschützen und ehe ihr kkar ist, welche Konsequenzen es für sie hat steht sie auf und spricht laut und deutlich.

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden. Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden."

Der Freund des Jungen, Djoser, steht mit auf und stimmt in ihre Worte mit ein.

"Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden. Das Angelusläuten darf nur von den Mönchen vorgenommen werden. "

Die kleine Kinder stehen mit auf und der Satz verändert sich.

"Das Angelusläuten darf nur von Angelus vorgenommen werden. Das Angelusläuten darf nur von Angelus vorgenommen werden . "

Nach und nach stehen alle Kinder auf und sprechen im Chor.

"Das Angelusläuten darf nur von Angelus vorgenommen werden. "

Endlich scheint es den wütenden Mönch zu erreichen, denn er wirft den Stock auf den Boden.

"Ich hoffe, dass du es verstanden hast. "

Als die Hand des Mönchs nicht mehr auf den Rücken von Liam drückt rutsch der vom Pult und rollt sich weinend auf dem Boden vor dem Pult zusammen. Der Mönch blicke zu den stehenden Schülern, und ohne auf das einzugehen, was grade passiert ist gibt er die Anweisung.

"Setzen und Tafel raus. Das Thema sind die 10 Gebot. Gebot 5 Du solltest Vater und Mutter ehren."

Die Klasse lernt still und die Zeit vergeht und irgendwann steht Liam auf. Er zieht seine Hose hoch bevor er sich umdreht. Dann taumelt er zu seinem Platz. Das Gesicht ist Tränennass und er kann sich kaum auf den Beinen halten doch er geht zu seinem Platz, setzt sich hin und nimmt seine Tafel raus. In der Pause geht er langsam auf Darla zu. Es ist offensichtlich, dass er Schmerzen hat.

"Ich verdanke dir mein Leben, wenn ich jemals etwas für dich tun kann, scheu dich nicht damit zu mir zu kommen. "

Damit wendet er sich wieder ab.
 

Die Szene verschwimmt und Darla steht wieder mit der alten Priesterin im Steinkreis.

Die Reise 11 (Berufung)

*Der Junge der dort die Prügel bezogen hat  war  Liam Dexter. Er hat viel Unsinn gemacht, doch meistens hat der Mönch ihn nur ermahnt, denn Liam war schlau und sein Vater reich. Doch dieser Streich hat ihm prügel und den Spitznamen Angelus eingebracht und mir einen Beschützer, mein Leben lang. Damals hielt ich es nur für einen Spruch, doch Jahre später lernte ich ihn besser kennen und machte die Erfahrung, dass er seine Versprechen hält.

In der Nacht hörte ich den Ruf der Göttin. Ich wusste, dass ich ihm gehorchen muss, doch meiner Tante gegenüber sagte ich nur, dass ich nach Hause zu meinen Eltern wollte. Sie akzeptierte meinen Wunsch und so fuhr ich ab ohne Liam noch einmal gesehen zu haben. Bei meinen Eltern hatte sich einiges geändert und doch war eigentlich alles beim Alten geblieben. Meine kleine Schwester war inzwischen ein großes Mädchen geworden, doch sie spielte immer noch gerne Prinzessin, meinen kleiner Bruder war ein hübscher Junge und lernte fleißig mit dem Schwert und dem Bogen zu kämpfen. Am liebsten verteidigte er meine Schwester gegen Drachen und Fieslinge. Meine Schwester hingegen genoss es ihn mit unmöglichen Aufgaben los zu schicken. Weil ich so gerne Kuchen as hat sie ihn sogar beauftragt mir für den nächsten Morgen Kuchen zum Frühstück zu bringen, doch sogar dass hat er geschafft, auch wenn er uns nie verraten hat was er der Köchin angebotenen oder angedroht hat.

Am nächsten Morgen ging ich in den Wald. Ich fand den Kreis aus Steine sofort wieder und setzte mich auf einen Baumstamm außerhalb des Kreises. Ich fühlte mich irgendwie Zuhause und doch hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. *

"Hallo Darla, die Wächter haben mir gesagt, dass du hier bist, was ist geschehe?"

Das Mädchen blickt ängstlich zu der Priesterin.

"Ich habe den Ruf der Göttin gehört, laut und deutlich war er in mir, doch irgendwie ist etwas falsch."

Die Priesterin lächelt und nimmt die Hände des Mädchens.

"Erzähl es mir."

"Ich weiß nicht wo ich den Kreis betreten soll. Als ich zuletzt hier war, war ich mir ganz sicher, das ich den Kreis an dieser Stelle betreten würde."

"Das ist der Stein der Lernenden. Der zweite Stein des Kreises. Der Stein an dem die Mädchen den Kreis betreten wenn sie zur Frau geworden sind und zu uns kommen um zu lernen."

Darla umrundet den Steinkreis und bleibt vor einem Stein stehen, der in Richtung Westen steht.

"Was ist mit diesem Stein?"

"Das ist der Stein der Frauen wenn sie einen Mann gefunden haben und die Verbindung mit ihm eingehen werden."

"Ich fühle mich zu beiden Steinen zugehörig. Ich will die Göttin nicht erzürnen indem ich dern Kreis an der falschen Stelle betrete."

Die Priesterin nickt und nimmt Darla an die Hand.

"Es ist immer richtig den Steinkreis an der Stelle der Fragend, der Suchenden, der Lernenden zu betreten. Auch ich gehe diesen Weg, wenn ich mich der Göttin näher und Fragen habe. Diese Türe steht für jede und jeden zu jeder Zeit offen."

Darla drückt die Hand ihrer Hebamme.

"Kannst du mich jetzt zu einer Novizin machen?"

"Heute Abend, wenn die Sonne die Erde küsst wirst du den Kreis als Novizin, als fragende Schülerin betreten. Komm mit, ich bereite dich vor."

Die rothaarige Priesterin geht mit Darla zum Bach und hilft ihr sich zu entkleiden und zu waschen, als Darla auf die Frage, wann sie zur Frau geworden ist entgegnet, dass sie zwar weiß was es bedeutet zur Frau zu werden,  dass aber bei ihr noch kein Blut gekommen ist wird das Murmeln des Baches lauter und auch der Wund scheint aufzufrischen.  Nur die Priesterin bleibt ruhig, sie hat schon vor sehr langer Zeit gespürt, das diese Mädchen etwas ganz besonderes ist. Sie kleidet das Junge Mädchen in weißes Leinen und kämmt ihre die Haare, denn legt sie die Haare offen auf die Schultern und geht mit ihr zurück zum Steinkreis. In der Zwischenzeit sind die anderen Priesterinen auch eingetroffen. Sie stehen mit ihren Laternen im Kreis und halten sich an den Händen.

Darla ist einerseits nervös vor dem, was auf sie zukommt und auf der anderen Seite fühlt sie sich als wäre sie auf dem Weg nach Hause. Die Priesterin nimmt ihren Platz an der westlichen Seite des Kreises ein und der Gesang verändert sich. Die Dienerinen der Göttin laden sie ein sich ihnen anzuschließen und Darla betritt zum ersten Mal den Steinkreis. In ihrem Kopf formt sich das Wort 'Zuhause'. Dann schießt sich der Kreis um sie und es kommt ein weiteres Wort hinzu. 'Zusammengehörigkeit '. Die Dienerinender Göttin tanzen und singen die ganze Nacht und Darla steht in der Mitte des Kreises. Sie sieht in den Frauen alles was sie in den nächsten Jahren lernen wird, sie sieht die Geschichte der Göttin, sie sieht die Vergangenheit, die Gegenwart und eine mögliche Zukunft. Alles in einer Nacht. Als die Nacht zum Tag wird öffnet sich der Kreis der tanzenden Frauen und sie wird integriert. Ihre Füße bewegen sich wie von selbst und sie spürt die Macht der Göttin. Dann geht die Sonne ganz auf und der Zauber der Nacht löst sich auf. In einem letzen erheben der Arme begrüßen die Frauen die Sonne und die neue Novizin.

Müde von der durchwachten Nacht und doch voller Energie sammeln sich die Frauen um den Stein der nach Norden geht. Der Stein vor dem jetzt eine sehr alte Hohepriesterin steht.

"Darla komm zu mir und lass mich sehen welches deine Bestimmung ist."

Die Frauen stellen sich in Gruppen zusammen und Darla geht zu der Bedrudin. Sie führt sie zu der ersten Gruppe.

"Das sind die Frauen der Geburt und der Frauen. Sie kennen die Kräuter, die gegen die Leiden der  Frauen helfen.  Sie sprechen die Gebete der Göttin,  dass  sie den Frauen gesunde Kinder schenkt und helfen den Kindern in die Welt."

Darla sieht in der Gruppe ihre Hebamme stehen. Doch die Hohepriesterin führt sie zur nächsten Gruppe.

"Das sind die Heilerinen. Sie kennen die Kräuter die gegen Krankheitenund Wunden helfen, sie sprechen die Gebete der Göttin, dass sie den Menschen innerer und äußere Gesundheit schenkt."

Dann geht sie zu der nächsten Gruppe.

"Das sind die Frauen der  Weissagung, sie kennen die Kräuter, die das Bewusstsein erweitern um die Stimme der Göttin zu hören. Sie sprechen die Gebete der Göttin,  dass sie den Menschen Einsicht und Klugheit für ihre Entscheidungen schenkt."

Darla greift nacht der Hand der Hohepriesterin und geht noch weiter. An dieser Stelle des Kreises steht keine Frau,  doch die Priesterin bleibt ruhig mit ihr stehen.

"Das sind die Frauen die unsere Religion bewahren. Sie sind die Hüterinen des Wissens und der Bräuche. Sie kennen alle Kräuter und sprechen alle Gebete, auf dass diese nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind Dienerinen der Göttin und nicht der Menschen."

Jede der Gruppen steht für eine Himmelsrichtung begonnen im Westen bei der Geburt der Sonne und des Menschen bis zum Norden, in dem die Sonne nie zu sehen ist. Die Priesterin führt Darla zur Mitte des Kreises und alle Frauen sammeln sich um die Schale mit Sand, die dort stehen.

"Lass die Göttin deine Hand führen und male dein Zeichen in eine der vier Schalen."

Darla umrundet die Schalen, kniet sich vor eine nieder, schließt die Augen und zeichnet in den Sand. Als wäre mit dem Zeichnen des Symbols alle Energie aus ihr gewichen legt sie sich vor die Schale und schläft ein. Sie bekommt nicht mehr mit, was sie mit ihrem Symbol unter den Dienerinen der Göttin ausgelöst hat.

"Dreh die Schale um, es ist die Schale der Hüterinen."

"Ich weiß, dazu brauche ich sie nicht zu leeren."

"Lasd es mich noch einmal sehen bevor du es verwischt."

"Die Priesterinen haben wieder eine Hüterin."

Es ist, als würde der ganze Wald die Nachricht über Irland verbreiten. Wie ein Sturm zieht es durch Wälder und bis in die Höhlen der Kobolde. Die Hohepriesterin nimmt die Schale auf und geht an jeder Frau vorbei, dass sie das Symbol im Sand sehen kann,  dann geht sie in den Wald und das Rauschen der Blätter wird lauter. Sie beugt sie heruntet und die grünen Augen starren in den Sand, dann erhebt sie die Schale in die Bäume und auch die silbernen Augen erblicken das Zeichen.

"Haben es alle gesehen?"

Die Antwort ist ein 'Ja' das durch das ganze Volk, das der Göttin und Irland dient geht.

"Wir haben eine Hüterin, die den vier Seitigen Knoten gemalt hat."

"Das hat es seit Generationen von Hüterinen nicht gegeben. Gab es das schon früher?"

Die Stimme gehört einer alten Buche am Rande der Lichtung.

"Das gibt es nur in den Legenden."

Antwortet der Bach.

"Sie wurde noch von keinem Mann berührt, sie ist noch nicht einmal eine Frau."

Ergänzt der Wind.

"Und doch ist sie Tochter,  Mutter, Großmutter und Ehefrau."

Entgegnet die Buche.

"In der alten Zeit gab es dass manchmal, dass die Mädchen bereits Frau waren, bevor sie den Ruf gehört haben. Sie waren die einzigen, die den Darlaknoten als Zeichen trugen."

"Sie wurde von ihrem christlichen Vater in die Ehe versprochen, vielleicht deshalb."

Schlägt ein Kobold vor.

Die Stimme des Felsen ist tief und durchdringend.

"Es ist der Wille der Göttin. Unsere Aufgabe ist es sie alles zu lehren, was es zu wissen gibt."

Noch ein paar Fragen nach dem wie und warum verstummen bald, denn alle spüren, das der Fels Recht hat. Ihre Aufgabe ist es nicht den Willen der Göttin zu hinterfragen, sondern ihr zu dienen und ihren Willen zu erfüllen. Die Hebamme nimmt das kleine Mädchen auf den Arm.

"Wir werden Sie den Beginn alles Lebens lehren und unser Wissen über die Zeugung und die Geburt an sie weiter geben."

Alle nicken zustimmend und die Hohepriesterin leert die Schale mit dem Sand in den Bach.

"So hat es die Göttin bestimmt."

Von dem Tumut, den sie ausgelöst hat, hat Darla nichts mitbekommen. Sier erwacht erst, als ihre Hebamme mit ihr am Haus ihrer Eltern angekommen ist. Die Priesterin erklärt ihren Eltern nur, dass Darla in Kräuterkunde und Heilung unterrichtet werden soll und ihre Eltern stimmen zu, dass sie ab sofort von der Hebamme unterrichtet wird, bestehen aber darauf, dass sie weiter den Gottesdienst und die Sonntagsschule besucht.

 

*So lernte ich beides. Die Nonnen lasen aus der Bibel vor, und brachten mir die Gebete der Christen bei. Bei den Priesterinen lernte ich die Wirkung von Kräutern und die Gesänge der Göttin. Für mich war das wie Vater und Mutter. In manchen Fällen waren sie sich einig, in anderen Situationen war etweder der eine oder die andere Zuständig, und manchmal widerspachen sie sich auch. Eben wie Elter. Der Gottvater der Christen und die Göttin des Waldes. Ich war einfach nur froh zuhause zu sein und lernen zu dürfen.

Die Geschichte mit Liam geriet fast in Vergessenheit, genausowie meine Bestimmung York zu heiraten und Herrin über Uster zu werden. *

Die Reise 12 (Wiedersehen)

Mein Leben lief über vier Jahre so weiter, wie es meine Eltern mit der Hebamme abgesprochen hatten. Ich lernte ein Jahr bei den Frauen der Geburt, im nächsten Jahr bei den Frauen der Heilung und im dritten Jahr bei den Frauen der Weissagung. Dann übernahm die Hohepriesterin meine Ausbildung. Sie lehrte mich die Zusammenhänge zwischen den drei Bereichen zu sehen. Sie lehrte mich Fragen zu stellen und die Antworten der Menschen richtig zu verstehen. Sie lehrte mich auch dass in der alten Religion die Menschen ein gleichberechtigter Teil der Natur sind. Nicht mehr und nicht weniger als die Erde, das Wasser, die Tiere und Pflanzen. Sie lehrte mich zu verstehen, was ich immer schon gespürt habe, das alles miteinander verbunden ist und dass auch die Wesen aus der Zwischenwelt Einfluss auf unserer Leben haben.

Das letzte Jahr meiner Ausbildung zur Dienerin der alten Religion verbrachte ich bei den Frauen eines anderen Zirkels, die noch eine Hüterin hatten. Sie lehrte mich das alte Wissen und mir wurde immer klarer, dass ich eine Auserwählte, eine Berufene, eine Priesterin der Göttin war. Doch diese Erkenntnis brachte mehr Probleme mit sich, als sie Lösungen anbot, denn meine Familie war schon lange eine Familie die sich zum Christentum bekannten und ich sollte meinen Cousin heiraten um den Frieden zu sichern. Trotzdem schloss ich meine Ausbildung zur Hüterin ab. In Absprache mit der Hohepriesterin legte ich mein Gelübde jedoch nicht ab, da mir noch die Entscheidung bevor ob ich als Priesterin oder als Fürstin von Uster leben würde. So kam es, dass ich Liam wieder traf.

Ich war wieder bei meinem Onkel und er kam mit seinem Vater um Wolle zu kaufen und feine Stoffe für Kleider zu verkaufen. Nach dem Abendessen ging ich in den Garten und ließ meine Gedanken wandern. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich nicht merkte, dass ich nicht alleine war. Und murmelte vor mich hin.

"Die Schafgarbe bringt einen ruhigen Schlaf wenn sie zum Gesang der Ruhe als Sud getrunken wird. Die Göttin wird in dem Gesang gelobt für den Frieden und die Erholung, die sie der Natur in der Nacht schenkt."

"Du bist eine Priesterin?"

Erschrocken dreht sich Darla um und erblickt einen jungen Mann mit dunklen Haaren. Er war ihr bei Tisch schon irgendwie bekannt erschienen, doch sie weiß nicht wo sie ihn einordnen soll. Zwar wollte sie alleine sein, doch als zukünftige Herrscherin wird von ihr verlangt höflich zu sein und so hebt sie die Mundwinkel zu einem Lächeln.

"Ich dachte, dass ich alleine bin."

"Das war keine Antwort."

"Was geht es dich an?"

"Nichts, ich war nur neugierig, warum das Mädchen, dass mir das Leben gerettet hat, so traurig ist."

Jetzt endlich weiß Darla wen sie vor sich hat. Aus dem Lausbuden Liam ist ein junger Mann geworden und sie versucht ihn ehrlich anzulächeln, doch es geht nicht, stattdessen brechen alle Fragen auf einmal aus ihr heraus.

"Wieso liegt die Last den Frieden im Volk zu wahren auf meinen Schultern? Warum wurde mein Schicksal von meinen Eltern und der Göttin bestimmt? Wie soll ich entscheiden zwischen dem Ruf in meinem Herzen und dem Willen meiner Eltern?"

Liam legt seine Hand auf ihre Schulter und führt die junge Frau aus dem Kräutergarten zurück auf die Terrasse ins Licht der Fackeln.

"Ich höre dir zu, doch ich möchte nicht,  dass es erscheint, als würde ich mich der zukünftigen Fürstin von Uster auf ungebührliche Weise näheren."

Darla seufzt tief und lässt sich von ihm auf die Terrasse zurück bringen. Sie schämte sich der Tränen die Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen haben, doch Liam geht kurz ins Haus und kommt mit einem Glas Wasser und einer Serviette zurück.

"Ich glaube, dass du die an einem Ast dreckig gemacht hast, du solltest über deine Wange reiben."

Ohne auf die rhetorischen Fragen ein zu gehen stellt er sich neben sie an das Geländer und schweigt. Mit ein wenig Wasser und der Serviette reibt Darla über ihr Gesicht und stellt zumindest äußerlich die Fassade der zukünftigen Fürstin wieder her, doch

 sein Schweigen reizt sie ihm alles zu erzählen, was sie schon so viele Jahre bedrückt.

"Ich höre den Ruf der Göttin in mir, ich weiß, dass ich berufen bin das Wissen der alten Religion zu wahren und weiter zu geben, doch meine Eltern und mein Onkel haben schon vor meiner Geburt beschlossen, dass eine Hochzeit zwischen mir und York den Frieden sichern soll."

Einmal angefangen kann Darla nicht mehr aufhören, sie will, dass er versteht. Sie will nicht für ein dummes zickiges Mädchen gehalten werden und erzählt ihm alles von Anfang an. Von ihrem Großvater und dem Bruderzwist, von dem Erscheinen der Hebamme bei ihrer Geburt. Sie erzählt ihm, dass sie zur Vorbereitung auf ihre Position bei ihrer Tante war.

"In der Nacht nach dem du fürs Angelusläuten vom Mönch bestraft wurdest hörte ich den Ruf der Göttin und wurde seit dem darauf vorbereitet mein Gelübde abzulegen."

"Ich hatte in all den Jahren die Befürchtung, dass du die Schule nicht mehr besuchen durftest, weil du dich gegen den Mönch gestellt hast."

Darla blickt auf und erkennt, dass er es nicht so dahin gesagt hat, sondern dass er wirklich der Meinung war an ihrem Weggehen mit Schuld zu haben und sie erklärt es ihm.

"Es hatte nichts mit den Mönchen zu tun. Ich habe es gespürt, ich musste es tut, ich musste weg gehen, weil die Göttin mich rief. Das hatte nicht mal etwas mit meinem Handeln zu tun, sondern die Erkenntnis kam aus meinem inneren."

"Danke, dass du es mir erzählt hast, doch ich wollte dich nicht unterbrechen."

"Ich bin fertig mit meiner Geschichte. Danke, dass du zugehört hast."

"Willst du mir sagen was dich konkret heute Abend in den Kräutergarten getrieben hat?"

"Ich habe bei den Priesterinnen das Gefühl, dass ich die Hoffnung, die sie in mich als junge Hüterin setzten enttäusche wenn ich Fürstin von Uster werde. Ich weiß, dass mein Vater mich zu den Priesterinnen gehen lassen würde, denn er rechnet seit meiner Geburt damit, dass sie einen Preis von ihm fordern. Doch der Preis wäre sehr hoch. Mein Onkel hat kein Verständnis für die alte Religion, er hat auf seinen Ländereien sogar die Steinkreise schleifen lassen. Für ihn gilt nur der Ruf seines Gottes. Damit wäre mein Vater wortbrüchig. Er würde mitsamt der Familie in die Verbannung gehen müssen um den Frieden zu sichern, da seine Soldaten sonst immer zwischen der Treue zu ihrem Herrn und dem Schwur gegenüber der Fahne des Fürsten ständen."

Darla zittert vor Kälte und weil die Mauern, die ihre Zweifel und ihre Unsicherheit eingeschossen haben zerbrechen und den Blick auf ein verzweifeltes kleines Mädchen freigegeben.

 

Liam hört sich das alles nur an, er gib ihr keinen Rat, sondern als er merkt, dass  Darla friert seine Jacke. Sie zieht die Jacke um ihre Schultern und blickt über das Geländer in die Dunkelheit. Es ist wie ein Blick in ihre Zukunft.

"Ich werde mein Glück und meine Bestimmung zugunsten des Friedens zwischen den beiden Teilen des Landes opfern. Ich werde York heiraten und Fürstin von Uster werden."

"Wie willst du den Menschen klar machen, dass sie dir wichtig sind, und dass dir ihr Wohl am Herzen liegt, wenn du dir selbst nicht wichtig bis und dir nicht mal dein Wohl am Herzen liegt?"

"Aber..."

"Kein ABER, sondern eine  Frage 'Wer wäre eine geeignete Fürstin für Uster?' beantworte sie und du wirst sehen, dass alles andere sich wie von selbst ergibt."

"Ramona meine Schwester wäre die perfekte Fürstin. Sie spielt schon seit Jahren Prinzessin und erzählt mir jedes Mal wie neidisch sie auf mich ist. Sie tritt sich sogar manchmal mit Ean."

"Dann sollte sie es auch werde. Der jüngere Bruder von York ist noch nicht vergeben."

Darla dreht sich zu dem Jungen um, der sich so selbstverständlich über die gesamte Planung hinweg setzte.

"Aber ich kann das nicht. Ich liebe doch meine Eltern, es würde ihnen das Herz brechen ihre Heimat zu verlassen."

Liam sieht der jungen Frau ins Gesicht und erkennt den tief sitzenden Wunsch es ihren Eltern und den Priesterinnen recht zu machen, er sieht die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit. Noch während er mit ihr spricht reift in seinem Kopf der Plan sie zu retten.

"Ich kenne deine Göttin und ihre Lehre nicht, doch ich kenne die Gebote meines Gottes und dieser sagt, 'liebe deinen nächsten, wie dich selbst. WIE DICH, nicht MEHR ALS DICH. Also wäre es ein Akt der Liebe wenn du deinem Herzen folgst."

"Ich habe das noch nie so gesehen, doch ich sehe keine Möglichkeit es umzusetzen."

"Willst du es den? Willst du es von ganzem Herzen?"

"Ja, das will ich,  ich will der Göttin dienen und den Frieden sichern."

"Ich sagte dir damals, dass ich dir mein Leben schulde. Jetzt lass mich dir helfen deines nach deinen Vorstellungen zu leben. "

Darla traut ihren Ohren nicht. Sollte es wirklich einen Weg für sie geben. In ihrem Kopf formen sich tausend Fragen auf einmal, doch sie kann nicht eine stellen, denn ihr Vater tritt auf die Terrasse.

"Darla?"

"Ja Vater. Ich bin hier draußen. "

"Hallo Liam."

"Mein Fürst, ich begleitet eure Tochter  weil sie sich nicht wohl fühlte nach draußen."

"Geht es dir besser?"

"Ja, Vater, mir hat wohl nur etwas schwer im Magen gelegen."

"Dann lass uns hinein gehen."

Die Reise 13 (Ein Freund hilft)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Reise 14 (Ein guter Tausch)

Die Woche vergeht wie im Fluge, er nutzt jede Gelegenheit um bei den Fürsten von Uster zu sein und schenkt Darla jedes Mal ein Lächeln. Er beglückwünscht York, als dieser ihm erzählt, dass er noch in diesem Jahr die Verbindung mit Darla durch die Verlobung festigen wird und lässt mit keiner Geste oder Silbe erkennen, dass er Darla von früher kennt, und der Plan für eine Auflösung der Verbindung bereits abgelaufen ist. Dann kommt der Freitagabend und er verkündet seinem Vater, dass er nach dem Treffen mit dem Fürst noch ins Gasthaus will. Sein Vater nickt ihm nur zu. Er weiß, dass sein Sohn nach dem Tod von Gunn immer noch ein schlechtes Gewissen hat. Er ist nur froh, dass Liam sich im Normalfall in Arbeit und nicht im Wirtshaus ablenkt und so nickt er nur als Liam sich für diesen Abend ins Wirtshaus begibt. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass sein Sohn am nächsten Morgen pünktlich zum Frühstück und gut arbeitsfähig ist, und die Diskussion über die Zeiten in denen er weg ist zu nichts anderem führen, als dass er geht ohne sich abzumelden.

Liam sieht seinen Vater davonreiten und bindet sein Pferd neben dem von Djoser an und betritt den Schankraum. Er bestellt sich einen Whisky und schüttet ihn als keiner auf ihn achtet in den Spucknapf. Drei weitere folgen schnell hinter einander in den Spucknapf und nur einer für den notwendigen Geruch wird getrunken. Dann erwidert er das Lächeln einer der jungen Dirnen. Die Frau ist nicht viel älter als er und scheint noch nicht allzu lange in dem Metier zu arbeiten, denn ihr Lachen berührt ihre Augen als Liam ihr einen guten Wein spendiert und sich selbst einen weiter Whisky genehmigt. Er flüstert ihr ins Ohr, dass er ihr viel mehr als nur den Wein bezahlen würde wenn sie mit ihm zusammen die Nacht verbringen würde und sie lässt sich von ihm vermeintlich verführen. Auf dem Weg zu den Hinterzimmern zeigt der Wirt der Dirne unauffällig nach links. Liam torkelt ein wenig und küsst die Frau, die ihn nach links ziehen will auf den Hals und öffnet die rechte Tür.  Er nimmt sofort war, dass er richtig ist, doch lasst er es sie nicht merken und zieht sie ganz bis durch die Tür und tritt diese zu.

"Mein Täubchen, soll ich an deinen Federn zupfen?"

Er öffnete ihre Bluse und erst dann reagiert er auf den Anblick der sich ihm bietet.

"Was ist das denn, sind wir nicht alleine, ich zahle für eine Nacht, nicht um dich zu teilen."

Die junge Frau versucht Liam aus der Tür zu schieben, doch in diesem Moment schreit Djoser.

"Das ist der Kerl, der mich verprügelt hat."

Liam wird schlagartig nüchtern.

"York, was machst du denn mit diesem Gauner...im Bett?"

Djoser zieht die Waffe aus der Tasche und der Schuss betäubt das Gehör der Anwesenden. Er greift nach seiner Kleidung und nimmt nur aus den Augenwinkeln war, dass Liam zusammen bricht. Dann ergreift er die Flucht. Liam lässt sich auf den Erben von Uster fallen und verhindert damit, dass dieser Djoser folgt oder fliehen kann. Der Schmerz in seinem Knie lässt keinen Zweifel daran, das Djoser getroffen hat und Liam sinkt zu Boden.

Wie durch einen Schleier nimmt er war, dass York ihn auf sein Pferd setzt und dieses zur Burg von Fürst von Uster führt. Die junge Dirne reitet mit ihm und verhindert, dass er vom Pferd fällt. Dann wird er von zwei Dienern in ein prunkvoll eingerichtetes Zimmer gebracht und er hört wie der Name Giles gerufen, ja geschrien wird.

"Was ist passiert? Ich brauche meine Tasche. Gib mir die Schere. Oh mein Gott."

"Doktor, wird er wieder?"

"Das weiß nur Gott."

"Giles, ich will eine Antwort."

"Mein Fürst, die Kugel hat das Knie durchschlagen und es steckt Stoff und die Kugel im Knie. Ich weiß nicht ob meine Heilkünste dazu reichen. Ich würde vorschlagen das Bein über dem Knie zu amputieren."

Das Wort 'amputieren' dringt durch den Schleier aus Schmerzen und Liam schreit.

"Nein, eher sterbe ich als ein Krüppel zu sein."

"Giles, du hast ihn gehört. Das Bein bleibt dran."

In den nächsten Tagen pflegt Darla den kranken, und immer wenn Giles nicht dabei ist wäscht sie seine Wunde mit Weidenrindensud und verbindet sie mit Aloa Vera. Am dritten Tag steht Giles in der Tür und beobachtet Darla ohne, dass sie etwas merkt. Er sieht, wie sie einen Apfel nicht von oben nach unten, sondern waagerecht teilt und die beiden Teile neben das Knie legt. Dann spricht sie die Worte in der alten Sprache und legt zerkaute Kamille in die Wunde. Sie gibt ihm einen Sud aus Baldrian und Schafsgarbe zu trinken.

"Göttin, nimm‘ dich seiner an, er ist ein guter Mensch."

"Ich hätte nicht gedacht, dass der Fürst eine Priesterin der alten Religion an Bett eines kranken ruft."

Darla dreht sich erschrocken um.

"Er weiß es nicht. Wüsste er es, er würde mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen."

"Keine Angst, dein Geheimnis ist bei mir sicher."

"Giles, ihr seid der Arzt des Fürsten, wird Liam gesund werden?"

"Das weiß ich nicht, wenn ich das Bein am ersten Tag abgenommen hätte, würde er wahrscheinlich zumindest überleben, doch so...? Das Fieber steigt und ich warte jeden Tag auf den Wundbrand."

Er zeigt auf die Kamille und Weide.

"Jetzt weiß ich zumindest warum er noch nicht eingesetzt hat."

Darla hört den schweren Schritt des Fürsten und entfernt die Apfelhälften. Sie und Giles verbeugen sich als er den Raum betritt.

"Giles, du weißt was auf dem Spiel steht, also was empfiehlst du?"

Darla sieht den Schmerz über das Gesicht des  jungen Arztes huschen, doch dann fast dieser allen Mut zusammen.

"Erfüllt ihm einen letzten Wunsch mein Gebieter."

"So sei es."

"Liam Dexter, der Arzt hat mir geraten dir einen letzten Wunsch zu erfüllen, da du sterben wirst. Was ist dein letzter Wunsch?"

"Ich will nach Japan, und ich werde nicht sterben."

"Mein Wort ist Gesetz, ich lasse dich noch heute auf ein Schiff nach Japan bringen. Ob du stirbst oder nicht liegt in Gottes Hand."

Dann wendet er sich den Wachen zu.

"Bringt den Quacksalber fort. Er wird sterben an dem Tag, an dem uns die Nachricht vom Tod von Liam Dexter erreicht. "

Giles lässt sich ohne Gegenwehr abführen.

"Mein Fürst, ich würde ihm gerne eine Frau mit geben, die ihn auf der Reise pflegt, wenn es in eurem Sinne ist."

"Darla, es dauert mich, dass du nicht Fürstin werden wirst, du hast ein gutes Herz und einen Blick für das notwendige. Veranlasse alles was notwendig ist, dass, ihn jemand begleitet."

"Wie ihr es wünscht mein Fürst."

Der Herrscher von Uster verlässt das Zimmer und Darla ist mit Liam allein.

"Ich weiß, dass du das ganze geplant hast. Ich weiß nicht wie, doch York hat seinem Vater erzählt, dass er einen Mann am Wassertrog sah, der schwer verprügelt worden war. Er hat dem Mann angeboten seine Wunden zu pflegen und der Mann habe sich ihm genähert. Die Dirne hat bestätigt, dass der Fremde York geritten hat, wie ein Hengst die Stute reitet. York konnte es nicht bestreiten, doch hat er immer noch behauptet dass er etwas Gutes getan hat, weil er dem geprügelten half. Er verteidigte sogar dessen Schuss auf dich in dem er sagte, der Mann hätte dich als den Identifiziert, den ihn verprügelt habe. Dann kam dein Vater und es veränderte sich das Bild. Dein Vater erkannte das zweite Pferd als eines  aus seinem Stall. Der Fürst glaubt jetzt, dass der Mann wohl ein Pferdedieb war. York war einem Betrüger und Dieb auf den Leim gegangen und hatte dann auch noch unsittlich mit ihm verkehrt und dich als Gast beschuldigt einen wehrlosen verprügelt zu haben. Sein Vater war mehr als verärgert. Er wurde zornig und ließ York keinen anderen Ausweg um seine Ehre zu wahren, als in ein Kloster gehen. Ich konnte die Heirat mit seinem Bruder ohne Komplikationen ablehnen, da er und meine Schwester schon seit Jahren befreundet sind. Meine Schwester wird Fürstin von Uster und ich werde erstmal meine Ausbildung zur Priesterin und Hüterin weiter führen. Du sagtest, ' ein Leben für ein Leben' ich kann meines nun leben, wie ich es für richtig erachte. Ich bete zu der Göttin, dass dein Leben nicht der Preis ist."

Liam lächelt und drückt ihre Hand. Seine Stimme ist kaum mehr als ein krächzen.

"Ein guter Tausch."

Dann dämmert er wieder weg. Darla erklärt der Dirne die bei Liam war was sie auf der Überfahrt zu tun hat und welchen Lohn sie dafür erhält, und dass es einen Bonus gibt, wenn sie Liam lebendig zurück bringt. Die junge Frau überlegt nicht lange. Das Angebot von Darla ist mehr als sie in den letzten 5 Jahren verdient hat und der Bonus doppelt so viel. Dafür wird sie auch Verbände wechseln und die Matrosen zahlen bestimmt auch noch für ihre Dienste.

So wird Liam, nachdem er sich von seinem Vater verabschiedet hat auf einen schnellen Segler gebracht und keiner der Menschen am Steg erkennt den Mann, der auf der Hafenmauer sitzt und zu sieht wie sein einziger Freund zum Sterben nach Japan fährt.

 

Die Reise 13 (Konsequenzen)

Darla spürt wie die Geschichte sie wieder frei gibt. Sie sieht sich um und ist verwirrt nicht am Hafen von Uster zu stehen, sondern im Steinkreis zu sitzen. Sie blickt die Frau von der sie ihren Namen hat an.

"Doch Liam Dexter starb nicht, sein Plan ging auf. Ihr wurdet Priesterin und eure Schwester Fürstin von Uster."

"Ja, insoweit ging sein Plan auf, doch er zahlte einen hohen Preis, und nicht nur er, auch andere mussten für meine Freiheit bezahlen. Djoser ging nach London und geriet immer tiefer in kriminelle Kreise, Giles lebte 3 Jahre im Exil wo er und seine Frau durch die Hölle gingen und York wurde Mönch, wahrscheinlich kein sehr guter. Das alles waren Folgen weil Liam sein Versprechen hielt und mir ermöglichte ein Leben zu führen wie ich es für richtig hielt."

"Giles, den Namen hat Mr. Ray schon erwähnt, er sagte Giles hätte ihm die Hand gerettet als Mr. Dexter nach ihm rief."

"Ja, Giles hat als Folge von Liams verhalten gelitten doch das hat ihn nicht daran gehindert als Arzt weiter zu praktizieren und er wurde ein sehr guter Arzt. Er hat viel Gutes getan und vielen Menschen das Leben gerettet."

Darla sieht die alte Frau an und erkennt, dass sie nicht mehr über dieses Thema von ihr erfahren wird und so stellt sie die Frage, die sie viel mehr beschäftigt.

"Was ich nicht verstehe ist, was hat das alles mit mir zu tun? Meine Grany sagte, dass ich verstehen würde, doch ich weiß nicht was."

"Mein liebes Kind. Du bist Teil der Geschichte, du musst verstehen, dass all unsere Handlungen Konsequenzen haben."

"Ich soll Teil einer so alten Geschichte sein, die meisten Personen sind tot und begraben und ich kannte sich nicht einmal."

"Mein liebes Kind. Du bist Teil der Geschichte, denn die Geschichte endet nicht, was endet ist unsere Rolle in der Geschichte, doch die Geschichte war, ist und wird immer sein. Du musst verstehen, dass all unsere Handlungen wir alle ein Teil einer großen Verbindung sind. Die Gegenwart ist das Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft. Du bist Teil dieser Welt und um fundierte Entscheidungen für die Zukunft zu treffen musst du die Vergangenheit begreifen."

"Wie ging es damals weiter?"

"Es ging für mich fast so weiter wie ich es mir erhofft hatte. Ich lernte das Wissen der alten Religion, ich reiste aufs Festland um die Hüterin dort zu befragen, nach Frankreich und in die Berge. Dort traf ich auf sehr geschickte Heilerinnen und blieb eine Zeit lang bei ihnen. Sie lehrten mich Salben herzustellen, die den Schmerz nehmen, und Pasten, die rote und riechende Wunden besser heilen lassen als Weide und Johanniskraut. Dazu lernte ich sehr viel über die Zusammenhänge zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Dann kam Beltane. Ich war schon sehr lange bei ihnen und sie luden mich ein mit ihnen ums Feuer zu tanzen. Ich freute mich über die Gunst die mir gewährt wurde.

Wir wuschen uns nach den alten Riten und ich spürte dass meine Zeit war ein Kind zu empfangen. Ich hoffte auf eine Tochter und dann kam die Nacht. Das Feuer wurde entzündet und wir tanzten und sangen. Immer wieder sprangen Männer durchs Feuer, doch keiner war für mich bestimmt. Als sie Sonne über den Bergen die Nacht beendete saß ich immer noch am Feuer, kein Mann war zu mir gekommen und ich haderte mit der Göttin. Mir gegenüber saß eine sehr alte Priesterin, sie blickte in meine Richtung, und obwohl ich wusste, dass ihre Augen blind waren fühlte ich mich angesehen. Bis in mein Herz.

"Es konnte kein Mann zu dir kommen, du hast bereits einen Mann."

Ich hatte noch nie mit einem Mann das Lager geteilt und wollte ihr schon widersprechen als sie weiter sprach.

"Die Verbindung ist tiefer als die Verbindung zweier Körper sein kann. Es ist die Verbindung von zwei Seelen. Nur mit diesem Mann wirst du ein neues Leben hervorbringen. Nur von diesem Mann wirst du ein Kind empfangen."

 

Darla unterbricht die Priesterin.

"Ein Kind? Grany hat nie von einem Kind gesprochen."

Ein versonnener Ausdruck legt sich auf das faltige Gesicht, doch noch bevor Darla sich sicher sein kann ihn gesehen zu haben wird die Priesterin wieder ernst.

"Alles zu seiner Zeit."

Die Reise 14

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit - Triskele

Abschied aus Irland

Darla packt die letzte Kiste in die Kutsche und beobachtet ihre Grany mit Mr. Ray. Die beiden verabschieden sich, als wäre es für immer und als sie den Gedanken weiter verfolgt wird ihr klar, dass es wahrscheinlich auch so sein wird. Sie sieht wie die Greisin sich auf ihren Stock gestützt der Kutsche nähert und auch wenn sie im Herzen auch immer noch Vini, Vicky und Tori ist, so ist doch ihr Körper der einer alten Frau. Seit der Nacht an Beltane sieht sie das Alter ihrer Grany viel deutlicher und ihr wird klar, dass auch Viktorias Rolle in der Geschichte enden wird. Womit sie bei der Frage ist, die Darla ihr gestellt hat. Seit sie den Steinkreis verlassen hat ist die alte Priesterin nicht mehr gesehen worden, doch außer ihr scheint sich niemand darüber zu wundern.

"Möchtest du dich verabschieden?"

Die Tonlage der Frage von Ray und sein Gesichtsausdruck lassen den Schluss zu, dass er sie nicht zum ersten Mal stellt.

"Verabschieden? Von wem?"

Er lacht und nimmt ihre Hand.

"Komm mit, ich zeige es dir."

Darla nimmt seine Hand und Victoria folgt den beiden zum Steinkreis. Im Kreis steht die Priesterin und neben ihr stehen Gestallten aus Licht und Wind. Das Mädchen bleibt wie versteinert stehen. Sie erkennt Mr. Dexter und William obwohl sie diese nie gesehen hat, dazu Willow und Oz, sowie ein sehr altes Paar. In ihren Gedanken formen sich die Worte Gillian und Beth. Je länger sie in der Steinkreis sieht desto mehr Lichtgestallten erkennt sie. Alle Menschen der Geschichte stehen in diesem Kreis. Als sie sich dem Kreis nähern will hält Ray sie auf.

"Nicht heute."

Ein Rabe fliegt über den Kreis und der Wind vertreibt die Bilder.

"Du hast Zeit bis Samhain, dann muss deine Entscheidung gefallen sein."

Darla ist immer noch wie benebelt als er ihr in die Kutsche hilft. Nur am Rande nimmt sie wahr, dass ihre Grany und er sich lange festhalten. Dann fällt die Türe zu und die Kutsche setzt sich in Bewegung. Die Kutsche verlässt das Anwesen der Dexters und noch immer hat Darla kein Wort gesagt. Die Pferde in der Koppel wiehern zum Abschied und das Zugpferd der Kutsche antwortet. Dann sind die beiden Frauen auf dem Rückweg. Darla ist es als würde sie gute Freunde oder ihr Zuhause verlassen. Sie blickt fragend zu der Greisin und je weiter sie sich weiter sie sich entfernen desto lichter wird der Bann, der ihre Gedanken hält.

"Warum hast du es mir nicht erzählt, warum hast du mich angelogen?"

Die Greisin blickt erst sehr lange aus dem Fenster und beginnt leise.

"Deine Mutter hat es verboten."

In den Augen des Mädchens stehen Tränen.

"Du hast es dir einfach so verbieten lassen?"

"Ja, sie wusste etwas. Sie weiß etwas."

Darla schnaubt wütend und enttäuscht und ihre Grany weiß, dass es Zeit ist die restliche Wahrheit zu offenbaren.

"Lass es mich von Anfang an erzählen."

"Anfang, wann fängt es den an, wenn nicht mit der Geburt?"

"Es beginnt mit der Zeugung, doch nicht mit deiner, sondern der von meinem Engel, meinem Kind. Wobei, wie alles andere hat auch die Situation wieder einen Vorlauf.

 

Mr. Dexter verbringt wieder viel Zeit mit Willow und bemerkt dadurch, dass Vini wieder sehr gereizt ist. Auf Nachfrage erzählt sie ihm, dass sie grade eine Zusatzausbildung macht und die anderen Schülerinnen erschienen ihr so unreif und so kindisch. Er lässt ihre Aussage ohne nachzufragen im Raum stehen und wartet darauf, dass sie selber anspricht was sie wirklich bedrückt. Am Abend nach dem sie gemeinsam gegessen haben legt sie ihre Hand auf den Arm von Mr. Dexter.

"Mr. Dexter, haben sie Zeit für mich?"

Er nickt, krault Williams Haare und blickt ins Feuer.

"Ich habe heute ein Mädchen in der Schule gesehen, sie bewegte sich sehr steif und in der Umkleidekabine habe ich dann gesehen, dass sie blutige Striemen auf der Brust hat. Vor ein paar Wochen sagte sie mir, dass sie sich nach Zärtlichkeit und Nähe sehnt, und hofft, dass in ihrer neuen Freundin gefunden zu haben. Ich interessiere mich im Normalfall nicht für das Gerede der Mädchen, doch irgendwie mag ich die Kleine."

"Vini, warum erzählst du mir das?"

"Master, ich weiß nicht ob ich sie auf die Striemen ansprechen soll?"

Der Menschenleser nimmt die Finger zusammen.

"Du weißt doch schon, was du tun wirst, warum fragst du mich?"

"Ja, ich will sie darauf ansprechen, doch ich habe Angst davor dass ich etwas Falsches sage."

"Warum ist es dir wichtig?"

Vini, die sich trotz der vielen Gespräche mit Mr. Dexter eine einfache Antwort erhofft hatte seufzt, denn er hat genau den Punkt getroffen, den sie verschweigen wollte, doch sie weiß auch, dass sie von ihm keine Antwort erhalten wird, wenn sie nicht ehrlich zu ihm ist.

"Als ihr mich zu meiner Herrin brachtet habe ich alles getan was sie wollte. Ich habe mich verbogen und gedacht, dass ich es auch will, doch das was ich wirklich wollte war, dass meine Herrin glücklich ist. Ich hatte Angst davor, dass SIE mich rausschmeißt und ich dann auch euch verlassen muss. Ich habe das Gefühl das die Kleine genau das gleiche tut."

"Dann weißt du jetzt schon wie du sie ansprechen musst. Akzeptier ihr Verhalten, sag ihr das du es euch getan hast. Du darfst ihr keine Vorwürfe machen. Erinnre dich an deine Reaktion auf die Frage von Meister Martin. "

Vini legt ihren Kopf auf den Tisch, warum sind Gespräche mit Mr. Dexter bloß immer so anstrengend. Sie bleibt noch ein wenig so liegen, doch als ihr Seelenmaster wieder die Locken von William krault geht sie in ihre Kammer. Willow legt ihre Arme um Angel.

"Ich sehe doch, dass du etwas vorhast. Was willst du noch alles geben? Wann wirst du akzeptieren, dass auch deine Kraft begrenzt ist?"

Angel genießt dass das Verhältnis zu Willow wieder so entspannt ist, dass sie in ihn den Arm nehmen und kritisieren kann. Er blickt zu ihr auf.

"Ich will nicht dass sie mich auf ein Podest hebt. Ich will, dass sie sieht dass es möglich ist zu leben auch wenn es für Menschen wie uns niemals einfach sein wird. Es würde mich freuen wenn ich dein Haus noch einmal nutzen dürfte um einem Menschen der mit wichtig ist etwas zu verdeutlichen."

"Ich wollte nie wieder einen Menschen vor Schmerzen ohne Lust in diesem Haus schreien hören, doch ich habe sie schreien lassen und ich weiß noch nicht wie ich in der Zukunft damit umgehe, doch mein Haus ist das deine."

"Vielleicht ist das was ich ihr von mir zeige auch für dich ein Weg."

"Vini, komm ins Kaminzimmer."

Die Stimme von Willow hallt durch das ganze Haus und obwohl Vini sich inzwischen viel sicherer fühlt beeilt sie sich doch dem Befehl flink nachzukommen. An der Tür zum Kaminzimmer stockt sie und ihr Mund steht auf um zu schreien, doch kein Wort kommt über ihre Lippen. Willow nimmt ihre Hand.

"Komm herein, wir haben auf dich gewartet."

Vini blickt sich um und ihr Blick bleibt immer wieder an dem Bereich vor dem Kamin hängen. Dort kniet ihr Seelenmaster. Er trägt weder Hemd noch Schuhe sondern nur eine kurze Hose und seine Haltung ist abwartet, demütig und doch strahlt er Ruhe aus. Sie folgt ihrer Herrin zu dem Mann der vor dem Kamin kniend auf etwas zu warten scheint. Willow lässt ihre Hand los.

"Ich habe sie zu dir gebracht, wenn es dir recht ist werde ich bleiben und zuhören."

Angelus Stimme scheint von weit weg zu kommen.

"Es gibt nichts was ich vor euch verberge."

Willow zieht sich in den dunkleren Teil des Raums zurück und lässt Vini bei Angelus am Feuer stehen. Vini sieht den Rücken von ihrem Seelenmaster nicht zum ersten Mal ohne Hemd, doch in dem Licht des Feuers kann sie die Narben auf seinem Rücken deutlich sehen. Sie erinnert sich daran, dass sie eine der Personen war, die ihm Narben zugefügt hat. In ihrem Kopf ist das Bild von einem Master am Kreuz, der sich festhält ohne sich zu wehren. Damals sah sie in ihm nur eine Möglichkeit ihre Wut heraus zulassen doch heute nimmt sie sich Zeit um ihn genauer zu betrachten. Sie schafft es nicht ihn zu berühren und kniete sich neben ihn. Gemeinsam knien sie vor dem Feuer und in ihre breitet sich ein Frieden aus, den sie so schon lange nicht mehr gespürt hat als sie die friedliche Stille unterbricht ist ihre Stimme leise und voller Hoffnung.

"Wie kann ich Frieden finden."

Er blicke ins Feuer.

"Vini, wenn ich auf diese Frage eine einfache Antwort wüsste würde ich nicht die Spuren eines harten Lederhalsbandes am Hals tragend vor dem Kamin knien."

Dann blicke er zu ihr.

"Wenn du möchtest kann versuchen dir zu erklären was mir hilft nicht jeden Tag darauf angewiesen zu sein."

Sie nickt und er spricht weiter.

"Als erstes musste ich lernen mir selbst zu vergeben. Das war und ist für mich das schwerste. Ich habe viele Entscheidungen getroffen, die für die Körper meiner geliebten Sklaven und meine Seele schmerzhaft waren. Ich musste mir vergeben was ich ihnen und mir angetan habe."

Vini blickt zu William, der auf der anderen Seite neben seinem Herrn kniet, doch Mr. Dexter reagiert nicht auf ihre stumme Frage und spricht weiter.

"Ganz oft kann ich mir nicht vergeben. Ich schrei um Strafe für meine Taten. Ich suche mir jemand, der meinen Körper straft. Ich bin mit Körperstrafen erzogen worden und eine Tat war dann gesühnt wenn ich meine Strafe bekommen hatte. Doch es gab nur wenige Menschen denen ich so weit vertraue, dass ich mich von ihnen körperlich strafen lasse. Das hat mich seelisch fast zerstört. Es gab keine Sühne für meine Schuld. Ich musste lernen mir zu vergeben was ich meinem Geliebten und auch mir angetan habe, denn ich habe es getan und es kann nicht rückgängig gemacht werden."

Vini blickt zu dem Kniend und es fällt ihr schwer in ihm einen Herrn zu sehen. Sie sieht einen Menschen, der mit ihr auf Augenhöhe ist. Auf Knien am Boden. Dort wo sie meint hinzugehören ist er auch. Ihr Blick wird heller und sie ist bereit Angelus weiter zuzuhören. Seine Worte sind nicht dass, was sie erwartet hatte.

"Vini ich weiß nicht, was du getan hast, doch ich weiß, dass du es getan hast um zu überleben. Sieh dich heute an du bist eine starke Frau und wirst jeden Tag stärker."

Vini blickt zu Angelus und zu William und steht auf. In ihr streiten sich die Stimmen und als sie ihn wieder anspricht ist ihre Stimme voll Wut und Verzweiflung.

"Ich habe das alles verdient, ich habe meine Familie enttäuscht."

Liam bleibt ruhig vor dem Feuer knien und Vini schreit ihn an.

"Ich weiß, dass aus mir Vini werden soll doch ich bin es nicht. Ich bin nichts und sie ist auch nicht anders."

Liam bricht sein Schweigen.

"Hallo Vicky. So nennst du dich doch? Du bist der Teil, der die Kraft hat zu überleben."

Vini öffnet den Mund und lacht laut und dreckig.

„Ihr kennt meinen Namen? Glaubt ihr deshalb mich zu kennen? Pah, Ihr wisst gar nichts über mich.“

Sie verstummt als Liam leise antwortet.

"Du hast den Angriff in der Gasse überlebt, du willst leben."

"Ja ich bin der Teil mit den ihr in Irland gefunden habt."

Schweigen breitet sich im Raum aus und die Schatten tanzen über die Gesichter. Die Zeit scheint sich endlos zu dehnen und schließlich hält Vicky es nicht mehr aus. Sie hat zu lange geschwiegen um jetzt die Chance ungenutzt verstreichen zu lassen.

"Ich war bis zu dem Zeitpunkt maßgeblich Vicky, bis sie eure Kette bekommen hat. Mr. Dexter, ihr wart nicht erstaunt, als ihr gemerkt habt, dass Vini mehr als nur eine Person ist."

Liam malt die Triskele mit dem Finger in den Staub.

"Ich glaube, dass ihr 3 eins seid, ihr spürt euch untereinander."

"Drei Seiten von einer Person?"

"Ja, das glaube ich. Tori ist kindlich, neugierig, ängstlich. Sie kann sich 'unsichtbar machen ' um nicht auf zu fallen."

"Ja, das kann sie sehr gut."

"Vicky ist der suchende Teil. Sehr emotional, sie ist reine Emotion und deshalb sehr verletzlich. Sie fühlt sich abgelehnt, wenn sie alleine bleiben muss. Sie ist voller Selbstzweifel. Sie hinterfragt sich und will sich verbessern, traut aber ihren Entscheidungen oft nicht."

"Ihr scheint sie sehr gut zu kennen."

"Möchtest du, dass ich dir sage, was ich in dir sehe, wenn ich Vini sehe?"

Vicky blickt zum Feuer, alles in ihr schreit 'Nein' doch dann würde sie sich feige vorkommen und feige war sie nie.

"Sagt es schon, was bin ich?"

"Ich glaube dass du Vini die Stärke bist. Du kannst dich anpassen und im Sturm biegen. Nach dem Sturm wirst du dich wieder aufrichten. Du bist die Rationalität du tust das was notwendig ist. Im Job, in der Beziehung, im Leben. Du hältst dich für eine Maske der Emotionen, doch ich glaube, dass du der Schutzschild bist. Du schützt das Kind und Vicky. Du beschützt die Liebe, doch in dir ist auch Angst und Wut. Du hast Angst vor dem was deine Wut zu tun in der Lage ist. Du bist wütend weil du Angst hast."

Vini blickt zu Liam, der immer noch vor dem Kamin knien.

"Darüber muss ich nachdenken."

„Vini, du meinst, du hast alles was dir an schlechten Dingen passiert verdient? Was bist du der Meinung, dass ich verdient habe?"

Vini sammelt ihre Gedanken und fühlt nach den Gefühlen von Vicky.

"Ich weiß nicht, sie haben gesagt, dass sie Entscheidungen getroffen haben, die für andere zum Nachteil waren. Ich habe vieles gehört was Willow mir von eurem Leben erzählt hat Sie sind nicht der Mann den ich in Irland in ihnen gesehen habe, doch ganz ehrlich ich weiß nicht was sie verdienen. "

"Ich habe meine Familie entehrt. Ich liebe Männer, ich bin für den Tod von Gunn und Lindsey direkt verantwortlich. Ich habe gelogen und Gunn starb. Ich gab einen Befehl und Lindsey starb. Ich war unachtsam und William wurde von seinem ehemaligen Herrn gefoltert. Ich war egoistisch und er wurde brutal missbraucht und verlor sich selbst. Ich wollte das Recht ihn auf der Straße zu küssen und machte ihn zum Gegenstand, zum Sklaven. Was habe ich verdient?"

"Ich weiß es nicht, ich bin kein Richter."

"Ich kann dir sagen, was ich bekommen habe. Ich werde geliebt - Grundlos. William hat allen Grund mich zu hassen, doch er liebt mich. Wir bekommen nicht immer, das was wir verdienen, wir bekommen das was wir brauchen. Zumindest ist es für mich so gewesen."

"Ich habe bekommen was ich verdient habe, mir wurde meine Liebe genommen und mit ihr der Grund zum Leben."

Liam kniet weiter vor dem Kamin und beugt seinen Nacken tiefer die Erinnerungen an die Zeit als er selber nicht mehr leben wollte stehen ihm deutlich vor Augen doch er spürt, dass er Vini damit nicht erreiche würde und schiebt die innere Wand wieder vor seine Gefühle. Langsam hebt er seinen Kopf und streckt den Rücken. Er erhebt sich und zieht ein Hemd über. Dann dreht er sich zu Vini um.

"Ich ließ dich meine Verfehlungen sehen und hoffte dass du meinen Schmerz nachfühlen kannst, doch du hast Recht kein Schmerz ist wie deiner. Entschuldige die Unfähigkeit deines Seelenmasters.“

Er setzt sich in den Sessel am Kamin und öffnet die Beine weit. Ein Zeichen zu William reicht und dieser geht im Schutz seines Herrn auf die Knie. Vini hatte mit einer Weiterführung des Gesprächs oder mit einer weiteren Lektion gerechnet und blickt verwirrt zu ihm.

„Das könnt ihr nicht machen, ihr könnt mich doch nicht einfach hier stehen lassen ohne Antworten.“

„Nichts was ich dir gab hat dich erreicht, nichts was ich dir gab hat dir gereicht, mehr habe ich nicht zu geben. Jetzt ist es an dir ob du Antworten findest.“

Nur Willow sieht den Schmerz im Gesicht ihres Freundes. Sie hört seine Selbstzweifel, seine Angst und seine Selbstvorwürfe in den Worten. Sie spürt die Verzweiflung eines Mannes der bereit ist alles für seien Sklaven zu geben, bis dahin sich selber tiefer zu erniedrigen als er es von ihnen jemals erwarten würde. Sie schickt Vini raus und nimmt ihren Freund in den Arm.

 

Darla steht mit ihrer Grany immer noch auf dem Friedhof, es ist inzwischen kühl geworden und sie fröstelt. Die alte Frau erhebt sich und geht mit dem Mädchen zur Kutsche.

"Grany hast du eine Antwort für dich gefunden? Du wirkst so ruhig, gar nicht mehr wie die junge wütende Frau die du beschreibst. "

"Ja, ich habe meinen Weg gefunden, ich habe erkannt, dass es nicht bringt sich in Wut und Traurigkeit zu vergraben, ich konnte annehmen, dass es Menschen gibt denen ich wertvoll bin und ich fand Liebe."

Darla läuft neben ihr her und ihre Gedanken sind weit weg. Die Greisin hält in der Kutsche stumm ihre Hand. Trotz all der Jahre die vergangen sind kann sie sich noch genau an das Gefühl erinnern jung zu sein. Mit all den Hoffnungen und schnellen Emotionen der Jugend. Sie erinnert sich noch gut daran dass sie in einem Moment Glücklich, im nächsten traurig, dann wütend und zum Schluss ausgelaugt und resigniert war.

Was hat das mit der Zeugung deines Kindes zu tun?

Das Kind ist die Antwort auf die Frage wie ich zulassen konnte geliebt zu werden.

Grany, ein bisschen deutlicher wenn es geht.

"Es kam der Tag, an dem ich erkannte, dass ich alle drei Teile von mir akzeptieren muss um vollständig zu sein. Es fing damit an, dass er den kindlichen Teil von mir weg stieß."

"Ich dachte, dass er Tori mochte?"

"Ja, das tat er auch, doch er war sehr empfindlich, wenn ich mich ihm mit dem Blumenkleid und den Zöpfen näherte."

Darla nimmt die Hände ihrer Grany und gemeinsam tauchen sie in die Vergangenheit ein.

 

Am Ende der Woche ist Vini müde und genervt, die Gespräche mit der Kleinen in der Schule waren anstrengend, der Schulstoff macht ihr zu schaffen, und so will sie sich ganz unbeschwert in die Rolle des Kindes flüchten. Sie kommt in dem Blumenkleid und mit Zöpfen die Treppe hinunter gehüpft und sieht Mr. Dexter wie dieser William mit der Gerte über die Innenseite der Oberschenkel streicht, die Reaktion von William ist wie immer auf die Spiele seines Herrn, er wird hart und seine Männlichkeit richtet sich zwischen den Beinen auf. Vini stellt sich daneben, sie sieht gern zu wie William erregt wird und sie stellt sich dann immer noch vor, dass ihr Seelenmaster auch der Herr über ihren Körper wäre. Doch an diesem Abend ist es anders Mr. Dexter sieht Vini und sein Gesicht wird hart.

"Tori geh, ich will dich hier nicht sehen."

Tori, so nennt ihr Master sie immer, wenn er mit dem Kind in ihr spricht, seit der ersten Nacht, in der er ihr den Nebelschleier von den Augen weg zog hat er ihr den Namen Tori gegeben und sie genießt es zwischendurch einfach nur Kind und unbeschwert zu sein, doch heute hat er sie raus geworfen. Vini weint stumme Tränen und geht in ihr Zimmer. An nächsten Tag ist sie müde und verwirrt, sie weiß nicht wie sie sich verhalten soll. Auch sein Besuch in ihrer Kammer hilft ihr nicht. Sie trägt immer noch das Blumenkleid, und so spricht er sie  an wie ein kleines Kind.

"Tori, ich mag dich, doch ich glaube, dass du zu jung bist um zuzugucken wenn ich mit William spiele."

"Aber ich wollte doch bei ihnen auf den Schoß sitzen, wenn sie William die Geschichten erzählen, die dann in seinem Kopf passieren."

Mr. Dexter hält sie eine Armlänge von sich.

"Es gehört sich nicht, dass du auf meinem Schoß sitzt, wenn ich nicht angemessen gekleidet bin, hast du das Verstanden?"

Tori nickt und er geht, doch sie hat nur genickt, weil sie Angst hatte, wenn sie weiter fragt, dass er wütend auf sie wird und so sitzt Vini Stunden lang auf ihrem Bett und weint und überlegt, was sie alles falsch gemacht haben könnten. Dann fällt ihr Blick in den Spiegel und sie erschreckt sich, dass Bild hat sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie sieht im Spiegel weder das Kind Tori, noch Vini, sie sieht Vicky.

Vicky, den Namen hat sie sich gegeben und geträumt, dass sie stark wäre, dass sie alles erreichen kann wenn sie nur will. Vicky ist ganz oft wütend auf die Welt und auf alles.

 

Darla schnappt nach Luft.

"Grany, das ist doch Vini, wie du sie ganz am Anfang in Irland beschrieben hast."

"Ja, du hast ein gutes Gedächtnis. Als ich zu den Dexters kam war ich Vicky. Ich habe mich in dem Wunsch Mr. Dexter zu gefallen so weit verändert, dass ich mich selbst verloren hatte, doch in dieser Nacht war ich plötzlich wieder da, Vicky hatte immer schon das Kind beschützt. Deshalb war sie zurückgekommen. Am nächsten Morgen ging ich in der Kleidung einer jungen Dame zum Frühstück. Er hat es nicht kommentiert, doch er hat auch nicht aufgehört William mit dem Mund zu füttern. Ich sah ihm und William den ganzen Tag über zu. Er bot mit zu trinken und ich nahm Wein, wie eine Dame und nicht Wasser wie eine Sklavin.“

 

Vergangenheit - Master bleibt Master

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit - Wut

"Darla hatte die ganze Nacht in ihren Träumen mit den Geistern der Vergangenheit gehadert und es schien ihr, als wäre die Zeit, die ihr Darla und Viktoria gezeigt haben genauso real wie das Frühstück im Gasthaus in dem sich übernachteten. Mit dunklen Rändern unter den Augen klettert sie in die Kutsche.

"Kind du siehst müde aus, soll ich heute Pause machen?"

Die Sorge der alten Frau ist ehrlich gemeint und Darla schon versucht das Angebot an zu nehmen.

"Es gibt kein Zurück mehr, es geht nur vorwärts, weiter hinein und dann hin durch."

Sie schlägt sich die Hand vor den Mund und blickt erschrocken auf.

"Das war nicht das was du sagen wolltest, doch es ist so. Du hast dich verändert und jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich werde dir zeigen wie es weiter gegangen ist und warum es so ist, dann auch für mich gibt es kein Zurück mehr."

 

Liam steht Wut schnaubend in der Tür. Der Brief von Vini hat ihn verletzt und wütend gemacht. Er hakt die Leine in Williams Ring und dieser hat Mühe seinem Herrn zu folgen. Er weiß, dass er nichts falsch gemacht hat und trotzdem heute Nacht wahrscheinlich vor Schmerzen wimmern wird. Selten hat er seinen Herrn so zornig erlebt. Während der Fahrt zu Willow und Oz kniet er still an die Beine seines Herrn gelehnt. Dann hält die Kutsche und er beeilt sich seinem Herrn zu folgen. 

"Vini."

Liam steht in der Tür und brüllt durchs Haus. Oz, der ihn hat kommen sehen blickt zu ihm.

"Liam, was ist los?"

"Dieses verdammte Weib hat den Verstand verloren."

Oz blickt zu Vini, die frech grinsend langsam die Treppe runter kommt.

"Was ist los?"

Vini bleibt auf der Treppe stehen und blickt provokant auf Liam herab. Ehe Liam antworten kann unterbricht Willow den aufkeimenden Zwist bevor er in eskaliert.

"Angel, was ist?"

"Das lass ich mir nicht nachsagen."

Er hält Willow den Brief hin, doch ohne ihn zu lesen streicht sie über sein Gesicht.

"Geht zu Vini nach Hause. Das geht nur euch was an. Lass uns daraus. "

Unter Aufbietung seiner gesamten Selbstbeherrschung stapft Angelus über den Hof zu dem kleinen Haus am Bach und Vini rennt ihn nach. Er betritt ihr Haus  vor ihr und kaum dass er drin ist führt er William zu einem Küchenstuhl.

"Rüber beugen und festhalten. Du darfst schreien."

Er zieht sich den Gürtel aus der Hose und schlägt mit voller Kraft über den Rücken seines Williams.

"Das Vergehen verlangt nach einer harten Strafe. William wird sie an meiner Stelle erhalten."

Er zieht der Gürtel erneut über den Rücken auf dem sich die erste Strieme bereits rot und deutlich zeigt. Vini zuckt zusammen, wie weggeblasen ist ihr freches Grinsen. Sie steht starr und bleich vor ihrem Seelenmaster. Aus der provokanten Stimme ist ein leises winseln geworden.

"Master nicht in meinem Haus, bitte das meinte ich doch mit der Frage in meinen Brief."

"Damals hat nur deine Bitte ihn zu verschonen gereicht. Hast du denn nichts dazu gelernt?"

Vini senkt den Blick.

"Doch ich hab dazu gelernt ich weiß, dass alles Folgen hat, auch die einfache Frage in dem Brief."

"Frage? Hast du wirklich nichts gelernt?"

Vini ist inzwischen komplett verwirrt und starrt den Master ihrer Seele entgeistert an, so hat sie ihn noch nie erlebt. Liam packt Sie am Kinn.

"Du wirst dich mir morgen Abend freiwillig hingeben oder ich vollziehe die komplette Strafe an William."

Die junge Frau blickt ängstlich auf und weicht vor der Härte in den sonst so samt weichen Augen zurück. Liam wendet sich dem Sklaven der über den Stuhl gebeugt auf sein Züchtigung wartet zu.

"William wie hoch ist die Strafe für Lügen?"

Der Sklave fällt neben seinem Herrn auf die Knie und antwortet mit klarer Stimme.

"Herr, jede Strafe ist gerecht. Die Strafe eines gnädigen Herrn für einen Sklaven der gelogen hat sind 50 Schläge."

Angelus atmet tief durch und streicht über die zwei Striemen.

"Ich werde morgen von neuem beginnen."

Auf dem Weg zur Tür wendet er sich ihr noch einmal zu und in seinen Augen liegt Wut und etwas dass sie nicht deuten kann. Seine Drohung hingegen ist eindeutig.

"Morgen Abend freiwillig oder ich vollziehe die Strafe."

"Master, was habt ihr vor?"

"Ich werde dir zeigen was es heißt sich freiwillig hinzugeben."

In der Tür wendet sich Liam noch einmal um.

"Freiwillig bedeutet frei und willig. Du wirst ohne die Kette um deinen Hals erscheinen."

Dann fällt die Türe zu und Vini starrt ihm nach. Ihr Schrei verhallt lautlos und ungehört in ihrem Zimmer während Liam mit William in die Kutsche steigt. Sie sieht im Abendlicht die zwei Striemen rot und blau auf der hellen Haut und weiß, dass sie wie schon so oft dafür verantwortlich ist, das andere leiden. Schutz suchend kauert sie sich in der Ecke am Boden zusammen und greift nach der Kette um ihren Hals, doch ihre Hand bleibt leer und sie erinnert sich, dass sie ihre Kette um den Hals des Mannes legte, der sie ihr gab. Verzweifelt und am Ende der Kraft heult sich in den Schlaf. Am Boden liegt ihr Brief.

Willow, die beobachtet hatte wie Angelus den Hof verlassen hat geht zu Vini in das kleine Haus am Bach setzt sich zu ihr und nimmt sie in den Arm. Den am Boden liegenden Brief streicht sie glatt und liest.

 

***

Brief

 

Master

Ich hoffe ihr habt gestern Abend euren Spaß gehabt. Ich wollte, dass ihr die Einsamkeit spürt, wie ich sie ohne euch spüre, doch ihr habt mir gezeigt dass ich es nicht Wert bin, dass ihr euch mit meinen Gefühlen auseinander setzt. Ihr habt mir gezeigt dass ihr immer ein Master seid, auch wenn ihr mir anderes gesagt habt.

Und so frage ich euch als Master: "Warum bin ich nicht fähig andere zu beschützen vor anderen warum konnte ich das Kind Joseph nicht retten warum?"

Vini

PS. Wenn ihr mir mich nicht wollt werde ich als Hure im Wilde Rose mein Geld verdienen. Vielleicht finde ich jemanden dem ich etwas Wert bin.

***

 

Als Vini die Wärme eines anderen Menschen spürt wird sie wach. Sie blinzelt, erkennt ihre Herrin und blickt erschrocken auf. Ihren Versuch sich auf die Knie zu drehen unterbindet Willow und hält sie fest im Arm und streichelt sie weiter.

"Was hat es mit dem Brief auf sich?

"Miss ich fragte in den Brief warum ich das Kind von eurem Diener Joseph nicht retten konnte."

Willow hält sie fest und spielt mit den kurzen Stoppeln die sich anfühlen wie das weiche Fell einer Katze.

"Du hast nie erzählt was in der Nacht passiert ist, vielleicht wird es Zeit, dass du darüber redest."

Vini lässt sich festhalten und erzählt ihrer Herrin von der Nacht.

 

##Ich klopfte an die Tür von Mr McDonald und ging dann vor der Tür auf die Knie. Meine kurzen Locken nass so wie Hose und Jacke, ich war den ganzen Weg durch Sturm und Regen geritten und hatte Dust immer härter angetrieben. Mr McDonald war anscheinend nicht zuhause sodass Master Angelus selbst öffnet und ich dachte noch: ‚Alles wird gut.‘

"Vini komme rein, was ist passiert? William kümmre dich um Dust, sie scheint verletzt."

Er erfasste die Situation mit einem Blick und handelte schnell und effizient.

"Master Verzeihung die Störung doch es gibt Anlass dazu. Es geht um Josephs Frau, das Baby kommt nicht raus wir brauchen Darla."

Er starrte mich entsetzt an.

"Darla ist in Irland es dauert zu lange, fast 2 Wochen sie zu ..."

Meine Angst ließ mich alle Hemmungen abwerfen.

"Master ich sah die Herrin des Waldes auf dem Weg zu euch. Dust hat gescheut, ist mir durchgegangen und hat sich verletzt, deshalb erreiche ich euch erst so spät. Ich weiß dass sie hier ist. Warum versteckt ihr sie?"

Seine Augen weiteten sich und seine Haut wurde fast weis.

"Bist du dir sicher?"

"Ja Master ich bin sicher bitte wo finde ich sie?"

Er schloss seine Augen und wurde ganz ruhig.

"Ich werde mit dem Fuchs reiten. Du kannst mit William und der Kutsche nachkommen."

"Master, ich bin schneller, lasst mich reiten."

Er hat bereits die Chaps umgeschnallt und den schweren Mantel angezogen.

"Tue was ich dir sage."

Damit verließ er das Haus in Richtung Stall und kurze Zeit später sah ich ihn vom Hof galoppieren. Nie hätte ich gedacht, dass er so halsbrecherisch über den Zaum geht, doch der Fuchs schien mit ihm zu fliegen und binnen Sekunden schluckte der Regen seine Gestalt. Nass und durchgefroren rannte ich in den Stall und wollte sofort los, doch William hatte noch nicht mal angespannt. In meiner Wut brüllte ich ihn an.

"Beeile dich wir müssen ihm nach, soll ich dir Beine machen und zeige was Eile heißt?"

William zeigte auf die Kutsche und den bis auf Dust leeren Stall.

"Es liegt nicht mehr in unserer Hand, doch wenn es auch beliebt mich für mein Versagen zu strafen steht es euch zu mich zu züchtigen Madam Vini."

Ich war versucht William ins Gesicht zu schlagen und als William meine Hand nehmen wollte um mich ins Haus zu geleiten schrie ihn panisch an.

"Fass mich nicht an."

In meiner Verzweiflung schwang ich mich trotz des langen blutigen Kratzers auf Dust und rammte ihr die Hacken in die Flanken. Ich wollte raus doch meine Kraft verließ mich und als Dust stieg fiel ich vom Pferderücken direkt in Williams Arm. Er trug mich ins Haus und bettete mich vor dem Feuer. Mit geübten Handbewegungen zog er mir die nasse Kleidung aus, bis es nichts mehr gab was meine Wunden verbergen konnte. Er gab keinen Kommentar dazu ab sondern handelte wie sein Herr, schnell und effizient. In die Küche bereitet er Tee und Brot sowie einen Rest Suppe. Während er darauf wartete, dass sie warm wurde holte er Tücher und die Salbe aus dem Schlafzimmer. Er rieb meinen kalten Körper trocken und die Wunden mit der Salbe ein. Ich lag wie erstarrt und beobachte ihn misstrauisch. Doch seine Handlungen schienen sicher wahrscheinlich wurde er selber schon gehandelt, so dass er wusste, was mir half.

Das lange Nachthemd war warm und verhüllte meinen Körper und gab mir ein Stück Sicherheit und Schutz. Sein Arm hielt mich und er flöste mir Tee ein. Der Tee weckte meine Lebensgeister und meine Wut auf Mr. Dexter, doch er nicht da so fokussierte ich meine Wut auf den einzigen Menschen den ich erreichen konnte und schrie ich William an.

"Er hat mich belogen, er hat mich hier gelassen und dabei sollte ich doch bei Josephs Frau sein. Jetzt hocke ich hier mit einem nichtsnutzigen Sklaven und bin zur Untätigkeit verdammt."

Er berührte mich am Bein und wartete gehorsam darauf sprechen zu dürfen, von ihm war alles Selbstvertrauen, dass er beim Zubereiten des Tees und beim einsalben der Wunden gezeigt hatte abgefallen. Er lag demütig wartend vor mir auf den Knien.

"William verzeih mir es war falsch so zu reagieren, was möchtest du mir sagen?"

"Miss Vini das bedeutet es Sklave zu sein. Ihr habe die Entscheidung abgegeben und er hat angenommen. Das ist es, was ein Sklave ist. Ihr habt keine Macht und keine Möglichkeit mehr selber etwas zu tun. Ihr seid nur noch sein."

Er senkte den Kopf zu Boden.

"Entschuldigt die Dreistigkeit mit der ich meinen Herrn entehre, doch ist es das was ihr sein wollt?"

Seine Frage riss mich aus der Müdigkeit, die meinen ganzen Körper erfasst hatte und ich stand auf.

"Ich werde zurück reiten."

Mit diesen Worten schickte ich William raus, zog das Nachthemd aus und legt die nassen Sachen wider an. Ich konnte nicht mehr klar denken, ich wollte doch nur Josephs Frau helfen und alles andere wurde nebensächlich. Der Regen war noch stärker geworden und als ich den Stall betrat war ich schon wieder durchnässt und kalt. Was mich dort erwartet führte mir den Unterschied zwischen William und mir deutlich vor Augen. Er kniete im Joch der Kutsche und warte auf mich.

"Herrin, ich werde die Kutsche ziehen. Steigt ein, er hat nie etwas von einem Pferd gesagt, mein Herr weiß was gut für mich ist."

Damit stand er auf und warte auf meine Reaktion. Ihn zu sehen, wie er sich unter das Joch beugte, ohne Widerstand brachte meinen Verstand zurück und ich nahm ihm das Joch ab.

"Dann bleibt mir nichts anderes übrig ich werde bleiben."

Nass und frierend brach ich im Stall zusammen und obwohl ich ihn immer wieder anschrie und ihm verbot mich anzufassen trug er mich wieder ans Feuer. Ich schlug nach ihm als er mir helfen wollte das Nachthemd wieder anzuziehen.

"Fass mich nicht an."

Da fiel er auf seine Knie und erwartet seine Strafe. Er hatte einen direkten Befehl nicht nur verweigert sondern auch entgegen gehandelt. Ich sah trotz seiner unterwürfigen Haltung Traurigkeit in ihm aufsteigen.

"William, sage mir woran du denkst."

Er konnte dem Befehl nicht zuwider handeln und erzählte mir, dass er schon lange nicht mehr an seinen Vater gedacht hatte, weil es zu weh tut. Doch meine Worte hätten ihn daran erinnert wie er verkauft wurde. ‚Fass mich nicht an.‘ Das waren die Worte die sein Vater schrie als er verkauft werden sollte. ‚Fass mich nicht an.‘ Der Käufer wollte ihn mit sich ziehen doch sein Vater schrie wieder. ‚Fass mich nicht an.‘ Da lachte der Verkäufer. ‚Dein Wunsch sei mir Befehl, dich wird nie wieder jemand berühren.‘

Ich bedauerte ihn daran erinnert zu haben und zog die Knie an den Leib.

"William es tut mir leid."

"Miss Vini, das muss es nicht, doch was mich das Erlebte gelehrt hat, war dass ich vorsichtig mit dem bin was ich mir wünsche. Ich sah wie mein Vater mit einem Stab an dem eine Schlinge war an den Karre gebunden wurde und danach sah ich ihn nie wieder. Ich weiß dass die Schlinge dazu dient renitente Sklaven zu führen und ich gehe davon aus, dass mein Vater nie wieder eine zärtliche Hand auf seiner Haut gespürt hat."

Die Vorstellung nie wieder berührt zu werden ließ mich trotz des Feuers frösteln und ich bat ihn um eine Decke. Er legt mir die Decke über und sprach weiter.

"Sein Sklave zu sein heißt auf ihn zu vertrauen. Bedingungslos. Das lehrt er euch grade. Wollt ihr immer noch seine Sklavin sein. Euer Leben ganz in seine Hände legen?"

"Ich wollte ihr helfen."

William blickte ins Feuer.

"Warum habt ihr es dann nicht?"

Seine Frage ließ mich zusammen zucken und ich weinte mich in den Schlaf. Als ich die Augen wieder öffnete sah ich William an der Seite von Mr. Dexter knien, der am Feuer stand und sich wärmte. Er blickte mich nur an und fragte dann leise.

"Vini du bist zu mir gekommen. Warum?"

"Ich hab Hilfe gesucht."

Er hielt die Hände zum Feuer.

"Und bekommen, die Frau lebt doch das Kind ist tot."

Ich lief panisch im Nachthemd aus dem Haus und Dust brachte mich zurück." ##

 

Willow hält sie fest und lässt sie weinen.

"Er wusste es immer schon, du bist in deinem Herzen keine Sklavin du vertraust ihm zwar soweit dass du ihn um Hilfe bittest, doch nicht seinem Urteil was die Art der Hilfe angeht."

"Er hat nicht geholfen, dass Kind ist tot."

"Du hast mir mal erzählt was William dir gesagt hat. Seine Kette schützt dich und hindert dich gleichzeitig auch daran dich weiter zu entwickeln."

Vini zuckt zusammen und legt die Hand auf den leeren Hals. Doch Willow lässt nicht locker.

"Was waren deine Gedanken als du versucht hast das Kind zu retten?"

"Ich habe mich gefragt, was Mr. Dexter tun würde."

"Vini Kinder sterben bei der Geburt, das war schon immer so und das wird auch immer so sein, doch wenn du als Heilerin und als Hebamme tätig sein willst musst du deinem eigen Urteil vertrauen."

Das Nicken von Vini ist Resignation und auch wenn sie noch nicht so weit ist, so schließt sie doch die Augen und in Willows Arm schläft sie beschützt ein.

Vergangenheit - Wer rettet William

Am nächsten Abend steht Willow an der Stalltür als Vini am frühen  Abend aus dem Club zurückkommt.

"Du bist schon zurück?"

Vini bringt Dust in den Stall.

"Ich war dort, doch wer war nicht da. Mr Dexter. Er hat mich fast eine Stunde warten lassen. Da bin ich zurück geritten."

Das entspannte Lachen von Willow schallt über den Hof doch als sie sieht, dass sich Vinis Miene verfinstert spricht sie weiter.

"Ich habe die Wette verloren. Liam sagte dass du eine freie Frau bist und spätestens nach einer Stunde heim reitest. Ich habe darauf gewettet dass du mindestens zwei Stunden wartest."

Vini geht traurig in ihr Haus blickt in den Spiegel und weint leise. Zu ihrem Spiegelbild gewandt spricht sie. "Er spielt mit meinen Gefühlen. Dieses miese Arschloch. Ich hätte William, als er die Seitenkrankheit hatte einfach sterben lassen sollen …“

 

Darla bäumt sich gegen die Vergangenheit auf und packt Vini bei den Schultern.

"William hatte die Seitenkrankheit und du hast ihn geheilt? Warum hast du mich es nicht sehen lassen? Mr. Dexter muss dir doch unendlich dankbar gewesen sein."

Die Realität zwischen Vini und Viktoria verschwimmt, und Darla sieht …. Die Gedanken und Erinnerung von Vini die vor dem Spiegel steht, von Viktoria die in der Kutsche sitzt und auch allen anderen Beteiligten der Geschichte.

 

William kniet neben seinem Herrn und genießt nach den hektischen Wochen die Ruhe. Er schmiegt sich an das Hosenbein und seine Finger gleiten von unten über das Fußgelenk, die Wade entlang und weiter nach oben. Mit geschlossenen Augen und der Hand auf der Haut seines Herrn fühlt er sich ihm ganz nah und entspannt sich. Zwar war er an der Planung der Hochzeit nicht beteiligt, doch hatte Angelus ihm befohlen Vini zu helfen und so hatte er sehr viel Zeit mit ihr verbracht und wenig Zeit gehabt einfach zu den Füßen seins Herrn zu knien. Er spürt wieder den Schmerz in seinem inneren von dem er anfangs dachte dass es die Trennung von seinem Herrn sei, doch inzwischen kommen sie Schmerzen stärker und in Wellen. Er verbirgt seine Angst und lässt seine Gedanken wandern. Grade als er sich eine letzte schöne Nacht mit seinem Herrn ausmalt spürt er wie sein Kopf nach hinten gezogen wird.

"Was hat dich so abgelenkt, dass du nicht auf mich achtest?"

"Herr ich war in Gedanken bei den letzten Wochen und bei Vini und..."

Er lässt den Satz unvollständig, denn er sieht den Ärger in den Augen seines Herrn, und legt stattdessen seinen Kopf auf den Boden.

"Herr lehre den unfähigen Sklaven."

Angelus sieht seinen Geliebten demütig zu seinen Füßen knien und ihm wird wieder bewusst, dass die letzten Wochen und Monate nicht nur ihm alles abverlangt haben, sondern, dass er auch die Menschen in seiner Umgebung an den Rand dessen was sie tragen und ertragen können gebracht hat. Der kniende Sklave ist nur einer, doch er ist für ihn der wichtigste und so schluckt er seine Wut.

"Ich werde dich lehren wieder nur auf mich zu achten."

Er legt seine nackten Fuß zwischen Williams Beine und streicht mit den Zehen über die Innenseite seiner Oberschenkel. Als William ein lustvolles Stöhnen von sich gibt huscht ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. Er rollt die Hoden und drückt seinen Fuß gegen die weichen Stellen in Williams Mitte, doch das Stöhnen seines geliebten Sklaven ist mehr als Lust, es ist Schmerz in ihm. Liam reduziert den Druck mit dem er die Hoden massiert, doch im Gesicht seines Geliebten steht immer noch Schmerz. Die Erkenntnis, dass er den Schmerz nicht mit seinem Fuß ausgelöst hat und dass der Schmerz ohne Lust ist trifft ihn wie ein Schlag.

"Steh auf ich will dich inspizieren."

Zwar folgt William dem Befehl seines Herrn, doch er schafft es kaum grade zu stehen. Er hält sich die Hand in die rechte Seite und wimmert vor Schmerzen. Als Liam den Körper seins Sklaven in den Arm nimmt spürt er das dieser heiß ist und fiebert. Er streicht über den Körper, den er so viele male berührt hat und erschrickt als William zusammen zuckt. Nur ein leichter Druck auf die rechte Seite seines Unterbauchs bringt William zu wimmern.

"Seit wann hast du dort Schmerzen?"

"Master, seit ein paar Tagen immer mal wieder, doch nie so schlimm wie jetzt."

Liam streicht sich durch das Haar und seufzt, es ist die Seitenkrankheit. Er macht sich Vorwürfe, dass er es nicht eher bemerkt hat, doch für Selbstvorwürfe ist keine Zeit. Er nimmt William auf den Arm und trägt ihn ins Haus. Vor der Türe sitzt Vini und verliest Bohnen sie sieht das besorgte Gesicht ihres Seelenmasters.

"Herr, was ist passiert? Kann ich helfen? "

"Reite nach London, Giles ist noch bei Willow und bitte ihn zu kommen so schnell er kann."

William krümmt sich vor Schmerzen und Vini erkennt die Anzeichen der Seitenkrankheit, ihr Mund wird trocken, sie hat schon oft Menschen mit der Krankheit gesehen, doch keinen der wieder gesund geworden ist. Um Williams willen hofft sie sich zu irren und macht sich so schnell wie möglich auf den Weg nach London um Giles zu holen. Als dieser am Abend eintrifft findet er Liam am Bett von William sitzen und diesem Tee einflößen. Er bleibt kurz in der Tür stehen um sich zu sammeln du hört die beiden reden.

"Master, ich will nicht sterben, ich will euch keinen Schmerz bereiten."

"Mein Geliebter, ich will dich nicht gehen lassen und werde alles tun was in meiner Macht steht um dir zu helfen."

"Master, es ist die Seitenkrankheit, ich habe gesehen wie ein Junge auf Beauforts Hof daran gestorben ist."

Giles kann das Gesicht von Liam nicht sehen, doch ein seufzen lässt ihn ahnen was er sehen würde.

„Master ich habe nichts gesagt, weil ich weiß, dass es keine Heilung gibt, ich wollte noch ein paar schöne Tage mit euch erleben, ich wollte den Schmerz in eurem Gesicht nicht sehen, ich wollte doch nur noch einmal glücklich sein. Heute Morgen waren meine Gedanken dabei, dass ich mit wünsche noch einmal von euch genommen zu werden und dann in Frieden gehen zu können.“

Giles betritt das Zimmer und erblickt der Schmerz von dem William gesprochen hat in den Augen seines Freundes. Er untersucht William und bestätigt nur, was beide bereits geahnt haben. William hat die Seitenkrankheit. Der Arzt steckt seine Utensilien wieder ich die Tasche, hebt seine Kopf und zeigt nach draußen, doch Liam weigert sich William alleine zu lassen und bittet den Arzt offen vor William zu sprechen.

„William hat die Seitenkrankheit, kein Mensch weiß wie es kommt, dass sie einen befällt, sie ist nicht übertragbar und es gibt auch keine Heilung von dieser Krankheit. Ob er Leben oder sterben wird liegt allein in Gottes Hand.“

„Giles, du bist der beste Arzt den ich kenne und ich vertraue dir, also sagt mir nicht dass sein Leben in der Hand eines Gottes liegt der sich nicht um die Menschen kümmert die er geschaffen hat. Ich habe diese Aussage schon von vielen unfähigen und faulen Ärzten gehört, denen ihre Patienten genauso egal waren.“

„Angelus, höre mir zu bevor du mich als ignoranten Quacksalber beschimpfst. Ich sagte dass sein Leben in Gottes Hand liegt, ich sagte nicht, dass ich nichts tun werde.“

Liam atmet tief durch und beruhigt sich etwas.

„Entschuldige bitte Giles, ich habe schon so viele Menschen verloren die ich liebe.“

„Ich auch Liam.“

Der Angesprochenen senkt den Kopf und ihm wird wieder schmerzlich bewusst, dass es sein Handeln war, dass Giles seine Frau nahm.

„Gibt es Hoffnung, dass sich mein Wusch erfüllt, kann ich meinen Master noch einmal spüren?“

Es ist William schwache Stimme, die die beiden Männer wieder in die Gegenwart zurückholt und Giles atmet noch einmal tief durch.

„Es gibt mehr als das. Es gibt eine Idee, die auf einer Beobachtung basiert.“

William krümmt sich vor Schmerz und Liam hält ihn im Arm.

„Erzähle mir von der Idee, oder lass uns alleine damit ich ihm seinen letzten Wusch erfüllen kann.“

„Es gibt ein Teil in seinem inneren, das Rot wird, wie Wunden auf der Haut. Bei allen Menschen die an der Seitenkrankheit gestorben sind haben die Ärzte das gleiche Organ dunkelrot vorgefunden. Er gibt die Idee dieses Organ zu entfernen, wie ich einen Finger oder einen Fuß entferne wenn sie nicht mehr zu retten sind. Doch es gibt bisher nur ein Paar Kollegen die behaupten es geschafft zu haben dieses Organ entfernt zu haben und der Patient wurde wieder gesund.“

„Giles, dann liegt es in deiner Hand ob William wieder gesund wird oder nicht.“

„Nein Liam, es liegt nicht in meiner Hand ob ein Mensch gesund wird. Es lag damals nicht in meiner Hand und es liegt jetzt nicht in meiner Hand. Es ist allein Gottes Entscheidung.“

„Giles ich bitte dich versuche es, rette William.“

„Liam, es gibt eine Bedingung …“

„Ich erfülle sie.“

„Du solltest erst zuhören.“

Der Angesprochene senkt den Kopf und flüstert.

„Was ist der Preis für Williams leben?“

„Du wirst im Beisein von Gillian erklären, dass es in Gottes Hand liegt.“

„Giles, was soll das?“

„Liam ich habe einmal für deine Pläne bezahlt ich werde nicht noch einmal bezahlen.“

William hatte die ganze Zeit nur zugehört und wimmert zwischen durch immer wieder so dass Liam ohne zu zögern mit Giles ins Arbeitszimmer von Gillian geht. Dort unterschreibt er die Erklärung, dass die Genesung von William in Gottes Hand liegt. Giles verbannt Liam aus dem Krankenzimmer und holt sich Vini als Hilfe, zwar sind Liams Kenntnisse des menschlichen Körpers besser, doch ist Giles sich nicht sicher wie Liam reagieren wird wenn er William verliert und so verbannt er Liam vor die Türe.

Giles und Vini sitzen gewaschen am Kamin an als Gillian und Liam zurückkommen.

„Giles hat sich Gott für oder gegen mich entschieden?“

Ein Lächeln huscht über das abgespannte Gesicht des Arztes.

„William hat das Laudanum gut vertagen und ich konnte das rote Organ entfernen ob er gesund wird liegt immer noch in der Hand Gottes, wie unser ganzes Leben, doch ab jetzt kannst du auch etwas dazu tun. Pflege seine Wunde und kümmre dich um seinen Geist.“

„Was ist mit seiner Seele?“

„William braucht dich, er braucht dich mehr als du dir vorstellen kannst, er muss in den letzten Wochen schon unsägliche Schmerzen gehabt haben, doch du warst zu beschäftigt um es zu merken, du sagst dass du ihn liebst, doch du hast die Signale seines Körpers falsch gedeutet.“

„Darf ich zu ihm?“

„Ja, William würde es mir nicht verzeihen wenn ich es verbieten würde. Er darf für 3 Tage nicht aufstehen und dann muss du auf ihn achten, nicht nur auf seine Narbe außen, du musst darauf achten ob er innerlich Schmerzen hat.“

Liam nickt und steht schon in der Tür, als er sich noch einmal umdreht.

„Giles es tut mir leid, ich habe nur an den Mann gedacht den ich liebe und ich wäre bereit alles zu geben um ihn zu schützen. Ich würde meine rechte Hand als Opfer anbieten um ihn zu heilen, doch ich musste erleben, dass andere Menschen den Preis zu zahlen hatten. Vini hat für meine Überheblichkeit bezahlt, Willow hat unter meinen Entscheidungen gelitten und auch du hast einen hohen Preis bezahlt.“

Giles steht auf und legt seien Arme um ihn.

„Angel es ist gut dass du die Menschen schützt und alles für sie gibst die dir wichtig sind. Es ist uns Menschen einfach nicht gegeben alle Möglichkeit abzusehen und abzuwägen. Du sagst Willow hat bezahlt, ja das stimmt, doch ich habe mit ihr geredet, sie hat auch erkannt, dass sie Oz wirklich liebt, sie wird auf ihn warten und ihre Kinder darauf vorbereiten einen Vater zu haben. Sie weiß nicht ob sie mit seiner Vergangenheit hätte abschließen können, wenn er untergetaucht wäre.“

„Aber du?“

„Ich wurde der, ohne mich rühmen zu wollen, einer der besten Ärzte in England und Irland, ich konnte vielen Menschen das Leben retten die sich nicht mal eine Arzt hätten leisten können. Ich durfte mehr über den menschlichen Körper lernen als ich je zu hoffen gewagt hätte. Ja ich hatte als junger Mann einen anderen Weg für mich geplant, doch es ist nicht deine Entscheidung gewesen. Ich haben gelernt hinter allem Gottes Plan zu sehen. Ich muss ihn nicht verstehen, ich muss nur meine Rolle darin spielen so gut ich es kann. Und jetzt genug der Worte nimm Williams Hand und sei für ihn da.“

Das Gesicht von Angelus hatte während der Ansprache von seinem Freund alle Farbe verloren und ohne auf das Gesagte einzugehen verlässt er den Raum und setzte sich neben das Bett von seinem Sklaven, seinem Geliebten.“

Vergangenheit - Kein Schmerz ist wie meiner

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit - Immer wieder die selbe Leier

Im Laufe der nächsten Tage wird William wieder kräftiger und es wächst die Hoffnung dass er überleben wird. Liam gestattet ihm ihn mit nach draußen zu begleiten oder sich an den Kamin zu legen während er arbeitet. Zu den kurzen Terminen bei Doyle oder Snyder nimmt er ihn jedoch in Absprache mit Giles noch nicht mit, da es den Heilungsprozess stören würde.

Als er eines Abends zum Haus der Mc Donald zurückkehrt erwartet ihn Vini am Stall.

„Master, darf ich um ein Gespräch bitten?“

Liam spannt mit ihr gemeinsam aus und versorgt erst das Pferd und geht anschießend mit ihr ins Haus um nach William zu sehen.

„Erst werde ich nach William sehen, dann habe ich Zeit für dich.“

Ein Blick in das Schlafzimmer beruhigt ihn, der Mann liegt im Bett und seine Haut ist angenehm warm. Er küsst ihn ohne ihn zu wecken und krault seinem William Gedankenverloren durchs Haar. Vini steht in der Türe und fährt sich mit den Fingern durch ihre Locken. Sie lächelt und stellt sich vor, dass es seine Hände sind, die mit ihren Haaren spiele während sie überlegt, wie sie ihren Seelenmaster etwas sagen kann, ohne dass William es hört und beschließt ihn ganz einfach darum zu bitten. Liam küsst den schlafenden Mann und gewährt ihr ihren Wunsch.

„Lass uns ein Stück gehen, meine Muskeln sind vom Sitzen ganz steif.“

Vini betrachtet ihren Seelenmaster wie er schwer auf den Stock gestützt den Weg entlang zum Bach geht.

"Mr. Dexter, ich glaube, dass ich euch danken sollte. Ihr gebt mir Sicherheit und deshalb kann ich wachsen, meine Entscheidung euch meine Seele zu schenke ist immer noch richtig und sie gehört euch."

"Vini, es freut mich sehr, dass sie wachsen, doch ich glaube, dass ihr mir noch mehr sagen wollt, denn das hättet ihr mir auch in Anwesenheit von William sagen können."

Vini seufzt und wünscht sich zum widerholten male, dass die Gespräche mit ihrem Seelenmaster einfacher wären, doch dieser geht langsam und schweigend durch die Dunkelheit.

"Mister Dexter, mit Verlaub ich habe entschiede."

Sein Lachen ist kurz und hart.

"Was hast du entscheiden? Sklaven entscheiden nicht. Sklaven dienen."

"Master Dexter William hat frei entschieden bei euch zu sein, wie auch Lin. Ich weiß, dass er Anwalt war Madam Darla erzählte mir von ihm."

"Seine Entscheidung als mein Sklave zu leben, war seine letzte.

"Master, war es nicht so, dass es für Lin lange Zeit ein Spiel war.

Liams Augen werden hart.

"Willow hat dir erzählt wie Lindsey starb. Ich spiele nicht. Ein Sklave ist mein Eigentum, mein Besitz. Ich bin verantwortlich für sein Wohlergehen und für seine Ausbildung."

Vini sieht Liam offen an.

"Für ihn war es ein Spiel bis zu dem Zeitpunkt an dem er gebrochen wurde."

Liam hält ihrem Blick stand.

"Ich brach ihn."

Vini schnaubt vor Wut, das Gespräch entwickelt sich nicht so wie sie es sich gewünscht hatte, doch jetzt gibt es für sie kein Zurück mehr. Nachdem sie bis 20 gezählt hat um ihrer Gefühle zu beruhigen spricht sie leise weiter.

"Ja, ihr bracht ihn, doch nicht William, ich glaube ihr solltet William langsam in Richtung Freundschaft erziehen."

Angelus lächelt in die Dunkelheit, allein die Aussage, dass er William zu einem Freund erziehen soll ist für ihn die Bestätigung, dass Vini aufsteht und Mensch wird.

"William wird nie mein Freund sein, William wird aufrecht stehen und den Kopf hoch tragen, weil und wenn ich es ihm befehle. William braucht etwas anderes als du. Du hast Fragen, Wünsche, Zweifel, Hoffnungen, du willst Einfluss auf dein Leben, deine Sexualität und deine Zukunft haben. William hat das alles nicht. Er ist zu 100% von mir abhängig. Sein nächster Schritt wird sein dass er die Sicherheit bekommt mich nicht zu verlieren."

Vini bleibt am See stehen und kann im Mondlicht das Gesicht ihres Seelenmasters erkennen. Er scheint ganz ruhig zu sein und so augmentiert sie weiter.

"Ich wollt, dass ich aufstehe und als freie Frau lebe, warum wollt ihr das für William nicht? Bin ich es nicht wert eure Sklavin zu sein oder …"

"Nein!"

Liam fällt ihr ins Wort. Er weiß, das Willow Vini die Geschichte von Lindsey und William erzählt hat um Vini davon zu überzeugen, dass er ein schlechter Mensch ist und ihren Widerstand gegen das Abnehmen der Kette zu beenden. Er sieht wie sie zusammenzuckt und spricht sanfter weiter.

"Miss Vini, wie oft kann ein Mensch gebrochen werden ohne zu zerbrechen?"

"Das kommt auf den Menschen an."

Jetzt nickt Angelus zur Bestätigung seiner Antwort.

"Ich lag auf Knien und wollte nie wieder aufstehen, doch es gab einen Menschen der in mein inneres gesehen hat und sich die Arbeit machte mir klar zu machen, dass mein Platz nicht auf Knien ist, jedenfalls nicht dauerhaft. Das gleiche habe ich in dir gesehen."

Dann blickt er Vini voll ins Gesicht und sie kann das Braun seiner Augen sehen.

"Bei William ist das anders, er hat nur noch den einen Wunsch, er will mir zu Diensten sein. Er hat den Schmerz und die Angst vor dem Tod verdrängt um mir die Sorge um ihn zu ersparen. Er hat in seinem Leben nur wenige Entscheidungen getroffen. Die erste brachte ihn zu mir und grade als ich dachte er könne sich ein bisschen erheben und mein Freund sein und neben mir stehen hat er die Entscheidungen getroffen, die ihn an der Rand brachte sich selber zu verlieren. Er traf diese Entscheidung als Dienst an mir."

Vini kennt die Geschichten, ihre Herrin hatte ihr vieles erzählt um sie davon zu überzeugen, dass Ihr Seelenmaster eine dunkle Seele hat. Doch es aus seinem Mund zu hören ist doch anders und so hängt sie ihren Gedanken nach während er weiterspricht.

"Als du zu mir gekommen bist um dich mir zu schenken habe ich in dir gesehen, dass du am Scheideweg stehst. Ich wollte dir einen Ort und Zeit geben um eine Entscheidung zu treffen. Ich wollte dass du dir darüber im Klaren wirst was es heißt als Leib- und Lustsklavin ohne eigenen Willen und komplett unterworfen zu leben. Würdest du immer noch als Sklavin leben wollen?"

Vini blickt über den See und ihre Stimme ist leise. Die Frage ihres Masters hat sie überrascht und in ihr wächst die Hoffnung, dass er sie doch noch als Sklavin akzeptiert. Ihre erste Reaktion ist ihm zu sagen, dass sie nur als seine Sklavin leben will, doch als sie den Mund öffnet wird ihr klar, dass es eine Lüge wäre und so ist ihre Antwort uneindeutig.

"Master ihr habt Recht, ich bin keine Sklavin in der Form wie William. Ich wähle meine Unterwerfung jedes Mal wieder neu. Mir steht es frei eure Kette zu tragen und ich trage sie in erster Linie weil sie Sicherheit gibt. Ihr wollt, dass ich stark bin, dass ich mich meiner Wurzeln erinnere, doch meine Erziehung überlagert alles. Es gab ein kleines Mädchen, stark und fröhlich, sie hatte das Potential eine Frau zu werden wie ihr sie in mir seht, doch dieses Mädchen wurde zur Sklavin erzogen. Sie musste lernen ihre Knie zu beugen und zu dienen."

Liam folgt ihrem Blick.

"Vini, du sagt, dass du zur Sklavin erzogen wurdest. Das glaube ich dir. Du sagst, dass du unterworfen und verletzt wurdest. Auch das glaube ich dir. Doch du hast den Kontakt zu Tori nicht ganz verloren, es gibt das Mädchen in dir noch, sie ist neugierig und verspielt und manchmal kann ich sie in dir sehen."

"Als ich sie das erste Mal sah, dachte ich, ich sei verrückt geworden."

Liam geht auf ihren Zwischenkommentar nicht ein und spricht weiter.

"Du sagt, dass du es magst in einem Spiel, für einen Zeitraum mit Regeln und Beschränkungen dienen zu dürfen und die Verantwortung abzugeben. Das glaube ich dir. Vini du trägst meine Kette und bist stolz darauf, weil sie dich schützt, doch du bist nicht stolz meine Sklavin zu sein. Du bist nicht Stolz Sklavin zu sein."

Vini will schon ansetzten um ihrem Master zu widersprechen, doch sein Gesicht bringt sie zum Schweigen und so lässt sie einfach seine Wort in sich nachhallen als sie gemeinsam zurückgehen.

 

Nach einer weiteren Woche ist William körperlich wieder fast genesen und Giles gestattet Liam in den nächsten Tagen mit Willam zu reisen. Der Arzt kennt den Mann, den er inzwischen Freund nennt so gut, dass er sieht, dass Angelus nach Irland in sein zuhause muss um wieder zu sich selber zu finden. Die letzten Wochen und Monate, in denen er die Versprechen erfüllt hat haben ihm alles abverlangt und der ärztliche Rat lautet, dass er sich jetzt um sich und William kümmern muss, doch Liam will nicht abreisen ohne seine Geschäfte abzuschließen und die letzten Vorkehrungen für die Erfüllung seiner Versprechen zu treffen und so verschiebt er seine Abreise noch ein weiteres mal.

 

Wieder steigt Darla aus der Geschichte aus und braucht mehrere Minuten um die Nebel in ihrem Kopf und ihren Gefühlen abzuschütteln.

„Grany, es war Giles der William rettete.

„Ja, doch ich hatte ihn gefunden und geholt. Ich war damals fast immer wütend und mit der Situation in der ich mich befand komplett überfordert.

Das Mädchen lehnt sich an die alte Frau und spürt wie diese mit ihren Haaren spielt.

Vergangenheit - Könntest du durch meine Augen sehen

„Ja, doch ich hatte ihn gefunden und geholt. Ich war damals fast immer wütend und mit der Situation in der ich mich befand komplett überfordert.“

Das Mädchen lehnt sich an die alte Frau und spürt wie diese mit ihren Haaren spielt.

„Wurde dein Leben irgendwann ruhiger?“

Das Lachen der alten Frau ist kurz und hart.

„Nein, meine Leben, so wie ich es geplant hatte flog komplett auseinander. Hätte ich geahnt was auf die Aufforderung mich ihm im Club freiwillig zu geben folgen würde… ich wäre zu Hause geblieben.“

Sie lässt Darla wieder zu dem Zeitpunkt in die Erlebnisse einsteigen als sie nach dem Club Besuch allein in ihrem Haus vor dem Spiegel steht.

 

Vini geht traurig in ihr Haus blickt in den Spiegel und weint leise. Zu ihrem Spiegelbild gewandt spricht sie. „Er spielt mit meinen Gefühlen. Dieses miese Arschloch. Ich hätte William, als er die Seitenkrankheit hatte einfach sterben lassen sollen dann würde er wissen was er einen anderen mit den Spielchen an tut.“ Vini legt sich weinend auf den Boden und plötzlich ohne Vorwarnung verändert sich ihr Wimmern in das Weinen eines Kindes, das sich nach Liebe sehnt.

Sie sieht den Mann nicht, der im Türrahmen steht, sie sieht nur ihren Schmerz, der sie blind macht für alles andere. Liam betritt leise das kleine Haus und weiß das er sehr weit gegangen ist. Als er das Weinen eines Kindes durch Vini hört, er hört die Traurigkeit über alle bisher erlebten Enttäuschungen und tief gehenden Verletzungen. Doch es ist nicht zu ändern, Vini wird ihren Weg wählen müssen. Als er merkt das Vini schläft legt er ihr die Kette wieder um den Hals und die Decke über den Körper. William schläft zu seinen Füßen und er zieht den Stuhl näher, legt seine Hand unter ihr Gesicht und summt leise ein Schlaglied. Im Schlaf entspannen sich die Gesichtszüge und ihm wird wieder deutlich wie jung und zerbrechlich sie ist. Er schläft im Sitzen an ihrem Bett ein.

Am nächsten Morgen öffnet Vini die Augen und fühlt sich seit langem wieder ausgeruht. Dann fällt ihr Blick auf den Mann der immer noch auf dem Stuhl sitzt und Wache über ihr hält. Sie blickt runter und auf die Hand die sie festhält. Sie erschrickt sich, lässt sie los und geht vor dem Bett auf die Knie.

„Master entschuldigt die Unfähigkeit der Sklavin.“

Liam erhebt sich und Vini blickt zu ihm auf, das Gefälle der Macht zwischen ihnen ist so deutlich wie zwischen dem aufrecht Stehenden und ihr, die im Dreck zu seinen Füßen kniet. Sie wünscht sich wie schon so oft, dass er sie zu sich aufhebt, doch während sie zu ihrem Master aufsieht wird er kleiner und schließlich kniet er mit ihr gemeinsam auf dem Boden. Er streicht über Williams Gesicht und küsst ihn zärtlich. Mehr ist zwischen ihnen nicht notwendig. Dann legt er seine Hand unter ihren Kopf.

„Wir alle fallen, doch solange du meine Kette trägst kannst nie tiefer fallen als bis in meine Hand.“

Vini greift nach der Kette um ihren Hals und atmet erleichtert auf, dann bricht sich ihre Wut und Angst Bahn.

„Master warum habt ihr mit meinen Gefühlen gespielt ich bin frei zu euch gekommen wenn auch nicht willig hätte ich mich euch gegeben.“

Liam sieht sie lange an.

„Ich habe nicht mit deinen Gefühlen gespielt. Es ging mir nicht darum deinen Körper zu nehmen. Es ging darum, dass du dich entscheiden musstest. Ich war mir sicher, dass du dich für den Weg entscheiden wirst aufzustehen, Verantwortung zu übernehmen und dein Leben selber zu gestalten. Doch du vertraust dir noch nicht. Deswegen war ich nicht im Club.“

Vini nickt ergeben und setzt sich zurück.

„Ist das der Grund warum ihr im Club am Kreuz nicht auf mich gewartet habt? Wolltet ihr mir zeigen, dass ihr immer ein Master seid?“

Liam presst die Lippen aufeinander und Vini sieht einen inneren Kampf.

„Ja, das ist der Grund warum ich im Club im Sessel sitzend auf dich gewartet habe. Ich bin Master und auch wenn ich will, dass du mich führst, so ist es doch meine Entscheidung mich führen zu lassen. Ich habe entschieden und heute Abend hast du entschieden.“

Er krault William durch die Locken.

„William sage mir offen und ehrlich wie lange du gewartet hättest, wenn ich dich zum Club befohlen hätte und nicht erschienen wäre?“

Der angesprochene Sklave hebt seinen Kopf und senkt den Blick.

„Master, ich hätte gewartet bis der Club schließt, dann hätte ich aus Sorge um euch meinen Platz verlassen. Ich wäre zu Miss Sharon gegangen, weil sie der nächstgelegene Ort ist und ihr meine Sorge mitgeteilt, danach hätte ich vor dem Club gewartet bis ihr die Gnade habt mir einen anderen Befehl zu geben.“

Liam küsst ihn lange und in seinen Augen liegt Liebe und Stolz. Dann legt er seine Finger aneinander und beobachtet Vinis Gesicht und beginnt leise zu reden.

„Weil es das ist was einen freien Menschen ausmacht. Wir entscheiden und Leben mit den Konsequenzen.“

Vini wimmert leise.

„Aber ich bin so jung, so unsicher, ich weiß nicht ob ich kann was ihr von mir verlangt.“

Er blickt aus dem Fenster und seine Gesichtszüge werden weich und jung.

„Du glaubst du bist nicht gut genug und du denkst dich klein, weil du dir nicht reichst.“

Vini hebt den Kopf und legt ihn fragend zu Seite. Er lächelt sie an und spricht ruhig weiter.

„ 'Könntest du durch meine Augen sehen, würdest du wie ich auch zu dir stehen, jeden deiner Fehler lieben.' Das ist eines der schönsten Lieder die ich kenne und ich erspare dir es zu singen. Doch ich durfte erleben, dass es jemand für mich gesungen hat.“

Er krault William durch die Locken und sammelt seine Gedanken. Vini beobachtet die zwei und sieht wieder die tiefe Liebe und Verbundenheit. Angel sieht sie an und aus der Liebe wird Wärme und Zuneigung. Dann streicht er über ihr Gesicht.

„Es war meine Frau Darla die vor langer Zeit für mich gesungen hat. Ich war aus Japan zurück und fand mich mit den Folgen meiner Entscheidung konfrontiert. Giles war nur noch ein Schatten seiner selbst und seine Frau innerlich und äußerlich geschändet und gebrochen. Mein einziger Freund wurde in London per Steckbrief gesucht und mein Vater fragte mich ob ich sogar zu abartig zum Sterben sei. Das nicht mal Satan mich will.“

„Das tat bestimmt weh.“

Das Mädchen zieht ein Tuch über ihre Schultern.

„Ja, das tat es. Es war schlimmer als mein Knie auf dem ich damals noch nicht wieder stehen konnte ohne dass es Wellen aus Schmerz in meinen Körper gejagt hat. Trotzdem ging ich jeden Tag wie es mir gesagt worden war. An dem besagten Tag ging ich in den Wald und setzte mich an einen Bach. „

Angelus Augen blicken in die Ferne und er scheint weit weg zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort zu sein.

„Dann hörte ich sie singen und es war als wäre die Stimme in mir. Ich hob meinen Kopf und dachte ich hätte unbeabsichtigt ein Liebespaar belauscht, doch im Zwielicht des Waldes sah ich Darla im Wasser stehen und sie sang in mein Herz. 'Alles schwarz in dem Haus, nur in deinem Zimmer brennt noch Licht. Der Raum voller Rauch, so wie du dir den Kopf zerbrichst. Hier ist Einsturzgefahr, wie du Löcher in die Decke starrst und übersiehst dabei die ersten Sonnenstrahlen.' In dem Moment drang ein Sonnenstrahl durch das Laubdach des Waldes und viel direkt vor meine Füße. Dort glitzerte er auf einem Stein im Bach und die Tropfen funkelten, wie Diamanten. Ich sah zu ihr auf und der Kummer in mir war nicht mehr wichtig, ich sah, dass ich ein Teil der Geschichte war, die sie zu Priesterin bestimmt hatte.“

„Ihr liebt Darla?“

„Nein Vini, ich habe nie eine Frau geliebt, doch ich beschloss ihr zu ermöglichen als Priesterin ohne Sorgen und ohne gesellschaftliche Ächtung zu leben und zu wachsen. Ich habe bei ihrem Vater um ihre Hand abgehalten und sie umworben. Ich habe ihr von Lindsay erzählt und es hat sie nicht gestört. Sie hat mich akzeptiert wie ich bin, dass liebe ich an ihr.“

Vini nimmt seine Hand.

„Master ich wünschte ich wäre keine Enttäuschung.“

„Vini du bist perfekt so wie du bist. Das du es noch nicht sehen kannst ist keine Enttäuschung, es ist das Zeichen, dass du auf den Weg und nicht am Ziel bist.“

Er zieht die Decke über sie.

„Schlaf noch ein wenig weiter ich werde wachen.“

„Master, wie ging es am Bach weiter?“

Liam blickt verträumt in die Vergangenheit.

„Als ich sie sah wurde mir klar, dass ich ein kleiner Teil eines großen Plans war. Ich war der Teil, der die Macht und das Geld hatte um die alte Religion in Irland weiter leben zu lassen. Sie war der magische Teil. In mir wuchs der Wunsch sie zu beschützen. Ich wollte der Priesterin helfen.

Darla kam durch das Wasser auf mich zu und in ihrem Gesicht lag Frieden, Wissen und auch damals schon Macht. Ich hörte ihre Worte in meinem Kopf, in meinem Herzen.

'Friede sei mit dir.'

Und in mir war Frieden. Ich tastete innerlich nach der Wunde die mein Abschied von Toranaga hinterlassen hatte und konnte an ihn denken ohne das die Traurigkeit und der Zorn mich anfielen.

'Du wirst ihn wieder sehen. Er ist jetzt ein Teil von dir.'

Es waren nicht nur leere Worte, keine hohle Phrase. Ich spürte, dass es wahr war und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

„Es ist schön dich wieder zu sehen und zu spüren, dass deine Entscheidung Priesterin zu werden richtig war.“

Sie setzte sich zu mir.

„Es war nur meine Entscheidung dem Ruf der Göttin zu folgen.“

Ich blickte zu den glitzernden Wassertropfen und spürte Traurigkeit bei dem Gedanken daran, dass ich sie wahrscheinlich nicht mehr oft sehen würde und in der Hoffnung das ich, wenn ich wüsste wo sie ist es möglich machen könnte sie auf meinen Reisen zu besuchen fragte ich.

„Wohin wird deine Berufung dich führen?“

„Sie hat mich zu dir geführt. Der Wald hat dein Kommen angekündigt und der Bach mir deinen Platz gezeigt.“

Vini schlummert in die Decke gewickelt und im leeren Raum zwischen wachen und Traum sieht sie Liam und Darla, wie er ihr von Lindsay erzählt, wie er ihr seinen Plan darlegt sie zu heiraten. Sie sieht das Lachen der jungen Priesterin und ein Paar das zusammen lacht als würden sie schon immer zusammen gehören.

Sie wünscht sich einen Menschen, der ihr so nahe ist und Traurigkeit mischt sich in ihren Traum. Liam streckt seinen Arm aus und William kuschelt sich an ihn.

Vergangenheit - Traum oder Wirklichkeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit - No Faith

"Hast du denn nie den Wunsch gehabt dich gegen die Willkür der Göttin aufzulehnen?"

Darla hat wieder schlecht geschlafen und sieht übernächtigt und müde aus.

"Nicht für mich, nur für meine geliebte Tochter, meine Hanna."

"Also war es doch nicht nur ein Traum?"

"Nein und Ja, es war ... naja zumindest war ich schwanger."

Der Sog, der Darla in die Vergangenheit zieht ist ihr inzwischen sehr vertraut und sie lehnt sich an.

 

Vini kommt aus dem Bad, die Haare wirr und klebrig.

"Madame, ich glaube ich werde krank. Mir ist jeden Morgen übel und ich habe keine Monatsblutung mehr."

Willow blickt von ihrer Näharbeit auf.

"Warst du mal mit einem Mann intim?"

Vini senkt den Kopf und ihre Antwort ist ein flüstern.

"Nein Madam."

Willow setzt sich zu ihr und erinnert sich an den Tag vor gut 3 Monaten als Liam ihr gesagt hat, dass er Vini ein Kind schenken wird und auch daran, dass er sagte, Vini brauche jemandem der sie bedingungslos liebt. Sie hält es zwar für anmaßend so in das Leben anderer einzugreifen, doch anscheinend ist die Göttin mit ihm einer Meinung und so fragt sie verwundert.

"Vini, bist du dir sicher?"

"Madame, ich ... ich habe geträumt, dass ich mit Angel ... dass er mir Lust bereitet. In der Nacht, als er nicht in den Club gekommen ist."

"Mit Liam Dexter? Der Mann, der nicht mal mit seiner  Frau in der Hochzeitsnacht Sex hatte?"

"Ja Madam, doch es war doch nur ein Traum...oder etwa nicht?"

Das Gesicht von Willow zeigt deutlich was sie von der Aussage mit dem Traum denkt.

"Naja, vom Träumen wird man nicht schwanger und wenn du sonst nicht..."

"Nein! Madam wir müssen es weg machen."

"Willst du sein Kind nicht?"

Ein klopfen an der Tür erspart Vini die Antwort und Willow öffnet die Tür. Draußen steht der Stallbursche.

"Madame Vini kommen. Dust dumm."

Willow  rennt in den Stall und Vini bleibt in einer Ecke sitzen. Sie blickt zum Himmel und hasst Angel mehr als jeden anderen, doch es bleibt ihre keine Zeit die Tatsachen zu überdenken.

"Vini du musst dich selber um Dust kümmern, schnell, sie schlägt aus und tritt gegen die Stalltür."

Die Sorge um ihr Pferd bringt Vini in den Stall und sie streicht über die Nase des Tieres. Die Stute wird ruhiger und geht zu dem Fell auf dem Vini reitet. Vini blickt zu ihr und schüttelt den Kopf, steigt dann doch auf und das wiehern klingt wie lachen als Dust steigt und die Vorderhand gegen die Stalltüre hämmert.

"Dust ist ja schon gut."

Der Stalljunge öffnet das Tor und Dust macht den Hals lang und prescht los in Richtung des Waldes. Vini hält sich nicht fest sie hofft darauf das die vom Pferd und auf den Bauch fällt sie denkt an die Prüfung und weiß das sie sie nicht ablegen wird.  Mister Dexter hat ihr die Zukunft die sie wollte genommen.

Im Wald wird Dust langsamer und kommt schließlich im See zum Stehen. Sie wirft Vini ins Wasser ab und ihr Wiehern ist laut als sie Vini mit der Nase anstößt. Doch Vini bleibt einfach im Wasser liegen, ihr fehlt die Kraft um sich aufzurichten. Das Wasser um sie herum wird klar und sieht das Gesicht einer Fremden. Im ihrem Kopf formuliert sie die Frage.

'Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?'

Doch statt einer Antwort erscheint ihre Zukunft in dem klaren Wasser. Sie sieht eine Bettlerin mit Kind durch die Straßen ziehen. Die Frau redet mit Tori und Vicky und das Mädchen ist dreckig und mager und weint vor Hunger. 

Vini schlägt in das Wasser und hebt ihren Kopf aus dem Wasser, doch die Stimme und die Bilder bleiben.

'Gib uns das Kind und wir geben dir eine Zukunft.'

Die Frau berührt das Wasser und Vini sieht sich wie sie ein kleines Hotel für den gehobenen Anspruch leitet.

'Warum hab ich es empfangen?'

Das Lachen ist in ihrem Kopf.

'Weil du Sex mit einem Mann hattest. Dass sollte auch ein dummes Ding wie du wissen.'

'Ich bin nicht dumm und ich gebe euch das Kind nicht ich werde es ernähren ich werde arbeiten.'

Du Frau lacht.

'Eine Irre mit Kind. Das Mädchen wird Hunger leiden und als Hure enden in einer billigen Schänke.'

Ihr Wiederspruch ist fast gebrochen als sie noch mal aufrichtet und flüstert.

'Ich werde das Kind ernähren.'

Dust schnaubt und sie blickt an den Rand des Sees. Im letzten Licht des Tages erkennt sie Darla.

"Was wollt ihr alle von mir? Ich wollte dieses Kind nicht, warum wollt ihr es jetzt, was ist an meinem Kind so besonders?"

Die Wolken reißen auf und sie sieht im Wald ein Mädchen mit Gänseblümchen im Haar auf der Wiese sich im Kreis drehen. Die Stimme ist nicht mehr in ihrem Kopf, sondern im Wald, in den Bäumen und in der Luft.

'Sie ist das Kind der Göttin.'

Vini schließt die Augen und in ihr wächst der Widerstand gegen die Pläne von Darla und der Göttin. Sie stellt sich gegen die Priesterin.

"Was wollt ihr wirklich?"

Die Hohepriesterin bleibt ruhig stehen.

"Sie ist ein Kind der Frauen, sie ist deines, sie ist ein Kind der Göttin, er wird nie Anspruch auf sie haben."

Vini lässt Darla los.

"Das Kind ist mein Geschenk an dich."

"Warum jetzt?"

"Weil du es jetzt brauchst. Deine Leben liegt in deiner Hand. Ihr Leben liegt in deiner Hand. Du hast seine Kette als Schutz und Bürde getragen. Jetzt ist er nicht erreichbar und die Verantwortung für dein Leben liegt bei dir. Das Kind kann dir helfen."

"Doch ihr werdet es holen?"

"Nein, es wird immer dein Kind bleiben, doch sie wird den Ruf der Göttin in sich hören. Ob sie dem Ruf folgt wird die Zukunft zeigen."

"Ein ehrloses Kind ohne Rechte von einer ehrlosen Mutter."

"Die Menschen vergessen die Göttin und glauben nur noch an sich selbst, doch es wird die Zeit kommen, da werden sie nach der Göttin schreien. Eine Zeit in der Priesterinnen gebraucht werden, die noch die Göttin kennen. Deshalb wählt die Göttin Frauen aus, die ihre Erben gebären. Deshalb habe ich dich erwählt."

Vini nickt und gibt auf all die Wut bringt nichts, wenn die Macht der Göttin ihr Kind schützt hat sie keine Wahl mehr, doch Darla widerspricht ihren Gedanken.

"Die Entscheidung liegt bei dir. Liebe das Kind oder gib es in den See und werde eine erfolgreiche Karrierefrau."

"Kann ich das Kind behalten oder muss ich wählen?"

"Wenn du das Kind behältst hast du bereits gewählt. Was die Zukunft bringt ist ungewiss. Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt. Sie wird so verlaufen, wie wir sie uns gestalten."

Darla streicht Dust über die Nase.

"Bring sie gut Heim."

Vini lässt die Stute am Rand des Waldes kurz stehen, pflückt eine Pflanze und reitet zum Anwesen zurück, geht in ihr Haus, wirft die Hosen in die Ecke und legt das Korsett auf das Bett.

"Ich hasse es wenn ich keine Antworten bekomme."

Willow steht an der Türe, sie gibt dem Stalljungen die Zügel von Dust und begleitet Vini in das kleine Haus.

"Wirst du bei uns  bleiben oder... hat die Göttin andere Pläne?"

"Madam, die Göttin... mir ist egal was sie will. Ich muss Geld verdienen ich weiß das ihr mir helfen werdet wenn ich hochschwanger bin. Ja Madam wenn es mir erlaubt ist bleibe ich in euren Dienst."

Willow legt ihren Arm um Vini.

"Madam ich habe mich entschieden das Kind zu behalten ihr wisst genau so gut wie ich das ich keine Arbeit finden werde mit eine Ledige Kind."

"Wenn du willst werde ich das Kind als meines ausgeben, dann wird es keine Schande sein."

"Madam wenn ich richtig liege wird es die Merkmal meiner Familie tragen große braue Augen braune locken zart weiße Haut es wird mein Ebenbild sein doch wenn ihr gnädig seit werdet ihr dem Kind Schulbildung ermöglichen ich arbeite dafür für euch."

"Vini, triff die Entscheidung nicht jetzt, Oz und ich sind für dich da."

Vini stellt die kleine Lilie ans Fenster und macht aus dem Haus ein Zuhause für ihre Tochter.

"Angelus ist ein egoistischer Mistkerl und in Kombination mit Darla ist es noch schlimmer. Er hat vor langer Zeit entschieden der Göttin zu dienen, indem er den Priesterinnen Schutz und Macht gibt. Er hat sein Grundstück erweitert und den Hügel und Wald gekauft und den Priesterinnen geschenkt. Dort gibt es einen der mächtigsten Zirkel obwohl es der jüngste Steinkreis ist."

Vini hat Willow noch sie so über Liam Dexter reden gehört und blickt fragend zu ihr.

"Darla ist eine mächtige Priesterin geworden, doch sie hat keine eigenen Kinder, ihre Macht und ihr Wissen werden mit ihr unter gehen. Der Steinkreis in Galway zieht Kinder aus ganz England und Irland an, die dort unter dem Schutz von Angelus ausgebildet werden. Nur sie hat keine Tochter...kein Kind."

Willow nimmt Vinis Hand und spricht die gleichen Worte wie Darla im Wald.

"Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt. Sie wird so verlaufen, wie wir sie uns gestalten."

"Was bedeutet das?"

Doch Willow lächelt nur.

"Das muss du für dich entscheiden. Frag Oz."

Sie nickt und geht zu Oz.

"Was kann ich für dich tun Vini?"

"Sir, ich habe da ein Problem ich trage das Kind von Liam Dexter in mir, doch Darla hat mir gesagt es ein Kind der Göttin ist und sie darauf Anspruch erheben wird, doch das will ich nicht, ich will das meine Tochter frei geboren und erzogen wird."

"Wenn du es wünscht wird es den Namen Rosenberg tragen und ich stehe als Vater in den Papieren. Ich wäre nicht der einzige Herr, der seinem unehelichen Kind Ehre gibt. Ich weiß dass es nicht meins ist und das du Angelus hasst, doch er ist wie ich. Er handelt und trägt die Konsequenzen für sein Handeln. Er hat den Plan geschmiedet der mich mit Willow zusammen sein lässt, und ich weiß nicht, was ob er wusste, dass du sein Kind bekommen wirst, doch eines weiß ich sicher. Er wird sich den Konsequenzen stellen."

"Sir ihr seid zu gütig, ich wollte nur darum bitten, dass das Kind in Schottland geboren werden kann."

Oz legt seine Stirn in Falten und Vini erläutert es ihm.

"Ich werde 2 Wochen vor der Geburt nach Beauly zurückkehren und es gebären. Eine Bestätigung, dass ihr das Kind, gezeugt von Liam Dexter als eures anerkennt würde mir und dem Mädchen vieles einfacher machen. Dann wird sie den Namen Johanna Janny Fraser Rosenberg tragen. Sie ist Schottin und kein Mann das Recht einer Frau ihr Kind zu nehmen."

"Ich werde dich begleiten und alles notwendige Veranlassen unter einer Bedingung."

Vini blickt auf.

"Ich will dass du Angelus schreibst."

"Ich soll dem Mann schreiben?"

"Ja, schreib ihm. Du hast ihn als Seelenmaster erwählt und er hat dich angenommen, also schreib ihm."

Vini atmet tief durch und nickt dann, der Preis für die Freiheit ihrer Tochter könnte höher sein. Zurück in ihrem Haus sieht sie die Kleidung durch, legt das Korsett an und zieht Lederhosen und Hemd drüber. Trotz des anstrengenden Tages geht sie zur Arbeit in dem Restaurant, denn sie braucht jeden Penny.

Briefe 14

Master Angelus

Vielen Dank für die Zerstörung meines Lebens. Ihr verspracht mir: ‚Für meine Sklaven gebe ich alles.‘ Das habt ihr getan, ihr habt alles gegeben um zu zerstören was mir Ruhe und Frieden gab. Ich bedanke mich artig dafür.

Oz wird meiner Tochter seinen Namen geben. Er wird ihr mehr Vater sein als ihr. Ich wünschte euch nie wieder sehen zu müssen. Doch ihr habt mir schon klar gemacht, dass meine Wünsche keine Auswirkungen auf mein Leben haben.
 

Eure Vini
 

PS. Ich hasse Euch
 

Liebe Vini

Es tut mir so leid, dass du alleine bist doch du weißt genau so gut wie ich, dass wir es nicht ändern können. Du hast mir geschrieben, dass Oz ihr einen Namen gibt, doch ich möchte, dass du weißt, dass ich, sollte es dein Wunsch sein, das Kind annehme, auch wenn ich bereits Erben die nicht von meinem Blut sind benannt habe. Wenn es dein Wunsch ist wird deine Tochter den Namen Dexter tragen. Bitte schreib mir wie du dich entscheidest.

Darla hat mir von deiner Wut berichtet und du hast jeden Grund mich zu hassen. Ich kann damit Leben wenn du mich hasst, doch hasse nicht die Frucht deines Leibes. Leben ist ein Geschenk und kein Kind hat es verdient für die Situation in der es gezeugt wurde gehasst zu werden.

Liam Dexter

 

Ps. Ich sagte dir für meine Sklaven gebe ich alles, das habe ich getan. Ich gab dir ein Kind, weil ich es wollte. Darla glaubt es sei ein Kind der Göttin, doch ich glaube dass es einzig und allein dein Kind ist.
 

Master Angelus

Vergangenheit - Blitzlichter

Blitzlichter

Die Tage werden kürzer und das Wetter schlecht, doch Viktoria und Darla sind in der Vergangenheit und merken es nur am Rande. Viktoria nimmt Darla immer tiefer mit in die Vergangenheit und es sind nicht mehr einzelne Situationen die sie ihr Zeigt, sondern Zeitschnipsel aus einem Jahr.

Vini liegt auf Ihren Bett und blickt aus dem Fenster die Schwangerschaft ist weiter fortgeschritten sie setzt sich auf und näht aus einem Stück Stoff, das das Muster ihrer Familie trägt ein kleines Kleidchen für das Kind. Im Schrank liegt noch mehr Stoff. Sie blickt auf den Brief von Liam der am gestrigen Tag angekommen ist und seufzt, es ist genauso wie Oz es ihr prophezeit hatte.

Sie legt den Brief an die Seite und streicht über ihren Bauch.

"Meine geliebte Tochter, ich werde dich lieben und beschützen."

Wie zur Antwort bewegt sich das Kind. Sie nimmt das Nähzeug, stellt das Kleid aus den Farben des Clans fertig und legt es in dem Korb zu dem Paket mit Stoff von Betty und Gillian. Ihr Blick fällt auf den Nachsatz und in ihr wächst wieder die Wut auf den Mann, der ihre Pläne Durchkreuzt hat. Sie streicht erneut über ihren Bauch und ihr Widerstand gegen die Pläne der Göttin und ihres Seelenmasters wächst.

 

 

Vini legt sich in ihr Bett zurück und lässt eine Hand auf ihren Bauch, sie wirkt müde und ist obwohl alle um sie sind alleine. Ein Blick auf die Uhr lässt sie aufschrecken, sie hatte nicht so lange schlafen wollen, doch das Kind zehrt an ihren Kräften. Trotz der bleiernen Müdigkeit in ihren Knochen steht sie auf und geht zu Ihren Schrank in der Ecke daneben steht eine Wiege für das Kind sie ist einfach gehalten. Ein Blick in den Spiegel zeigt ihr das, was sie glaubt, dass alle in ihr sehen. Ein sündhaftes Weib, eine Hure, eine unehrenhafte Frau. Das dunkle Haar immer noch recht kurz aber länger damals, steckt sie den Pony mit einer Klammer zurück.

Zwar hatte Oz versucht ihr zu erklären, dass sie nicht die einzige Magd sei, die ohne Ring und mit einem Kind unter ihrem Herzen auf den Markt geht, doch sie glaubt die Blicke der anderen besser deuten zu können.

Sie ist froh, dass sie heute den letzten Tag arbeiten muss, denn obwohl sie jeden Penny, den sie in den letzten Monaten verdient hat gut gebrauchen kann fällt ihr doch die Arbeit in der Küche zunehmend schwerer. Ihr Boss der ihre Arbeit schätzte hatte sie in die Küche versetzt weil sie dort unverzichtbar geworden war und sie hatte in den letzten Wochen einen Jungen gut eingearbeitet.

"Ich hoffe dich bald hier wieder zu sehen."

Seine Worte sind ehrlich und herzlich.

"Das ist für das Kind, kauf ihm eine warme Decke."

Nur widerwillig lässt er sie gehen und gibt ihr aber einen Umschlag mit. In dem sie ein gutes Zeugnis, eine Empfehlung und 40 Pfund findet. Sie umarmt ihren Boss und geht heim.

Oz nimmt sie in Empfang.

"Wir sollten nach Schottland."

Vini nickt und zieht sich das Kleid an und packt das Schreiben von Oz zu ihren Sachen und verabschiedet sich von Willow und den Mädchen. Willow bleibt mit den Kindern zurück und während der Reise halten die Leute Oz für ihren Ehemann und er hält es zu keinem Zeitpunkt für notwendig diesen Irrtum zu korrigieren.

 

 

Darla blickt verwirrt zu ihrer Grany.

„Du sagtest doch, dass du aus Chester einer Stadt in der Nähe von Liverpool kommst, wieso jetzt plötzlich Schottland?“

„Das ist ganz einfach. Ich bin in Beauly geboren. Auf dem Familiensitz des Lord Lovat in Scotland. Doch meine Eltern verließen Schottland noch bevor ich richtig laufen konnte. Groß geworden bin ich in England. Im Herzen bin ich immer noch Schottin und meine Mutter verließ England wieder. Sie zog es zurück in die Highlands. Sie ist eine echte Highlanderin und als solche auch nur dort wirklich zuhause.“

Darla nickt zum Zeichen, dass sie verstanden hat und ihre Grany weiter machen soll.

„Als ich mit Oz nach Beauly reiste war es das erstmal, dass ich sie in Schottland aufgesucht habe.

 

 

Die Reise nähert sich dem Ende und Oz spürt nicht zum ersten Mal Vinis Unruhe. Er folgt ihr, als sie in eine Schänke im Ort betritt und sich Wein bestellt.

"Kann ich dir helfen?"

Vini blickt zu dem Glas Wein das vor ihr steht.

"Ich war lange nicht Zuhause und... meine Eltern wissen nicht das ich komme. Genau genommen war ich das letzte Mal hier als meine Mutter mich noch auf dem Arm tragen musste."

"Jetzt ist es zu spät dich anzukündigen und auch um umzukehren. Wenn du willst bleiben wir hier im Gasthof."

"Nein, ich muss mich meiner Vergangenheit stellen."

Nach den Essen lässt Oz wieder anspannen und sie machen sich auf in das Haus in dem sie geboren wurde. Ihre Mutter starrt sie fassungslos an.

"Viktoria? Bist du es wirklich? Was machst du hier?"

Sie blickt auf den Bauch.

"Komm rein mein Kind. Und sie sind ihr Mann?"

Vini geht in ihr Eltern Haus und blickt sich um. Ihre Mutter nimmt Oz den Mantel ab dabei fragt sie aufgeregt."

"Wann haben sie geheiratet. Viktoria stelle mir doch deinen Mann vor. Es ist so schön, dass du wieder Zuhause bist."

Zum ersten Mal dementiert Oz die Aussage.

"Ich begleite ihre Tochter auf der Reise, doch die Frau meiner Wahl ist Zuhause bei unseren Kindern."

Mrs. Fraser stockt der Atem, doch Vini will es ihren Eltern gemeinsam erklären und so geht sie ins Wohnzimmer, ihre Mutter ist jedoch alleine im Haus.

"Wann kommt Vater zurück?"

Ihre Mutter schüttelt den Kopf.

"Vicky er starb und hat dir was hinterlassen, doch kommt erstmal rein. Ihr seid bestimmt erschöpft von der langen Reise. Mister, ich kann ihnen nur ein kleines Zimmer anbieten, doch es ist sauberer als das Gasthaus."

"Für sie bitte Oz, ich möchte das Vini weiterhin als meine Frau gilt deshalb nehme ich ihr Angebot an. Oz bringt die Koffer ins Haus und will sich zurückziehen, doch Vini bittet ihn zu bleiben und so sitzen sie zu dritt in der guten Stube als ihre Mutter ihr eine Brosche mit den Familien Wappen und eine kleine Figur aus Silber, die Figur der Heiligen Jungfrau, gibt.

"Das ist alles was er dir hinterlassen hat."

Vini blickt auf ihre Mutter, doch sie bringt es nicht übers Herz ihr zu sagen, was ihr Vater ihr noch hinterlassen hat und so schweigen sie gemeinsam. Als Oz sich kurz entschuldigt um nach der Reise ein Bad zu nehmen mustert ihre Mutter sie.

"Du kommst nach Hause weil du schwanger bist?"

"Ja Mama bin ich."

Ihre Mutter nimmt Vinis Hand.

"Sag mir die Wahrheit, der Mann der dich begleitet ist nicht der Mann, der dir das Kind gab?"

"Nein er ist meine Herrschaft."

"Er macht mir Angst."

"Das muss er nicht Mama er ist ein guter Mensch und ein sehr liebevoller Vater."

"Er ist mehr als das, er ist es gewohnt zu herrschen. Er ist gefährlich."

"Das ist er wahrscheinlich, sowohl gewohnt zu herrschen, als auch gefährlich, doch zu mir er gut, er nimmt das Kind als seines an."

Sie gibt ihrer Mutter den Brief diese nickt. Dann blickt sie genauer auf den Schein den Oz unterschrieben hat.

"Dein Kind wird ein anerkannter Bastard sein, von Liam Dexter?"

"Ja, der Mann der mir das Kind gemacht ist der bekannte Lustsklaven Halter Liam Dexter der Stoffhändler."

Vini spuckt den Namen Dexter fast aus, ihre Wut hat sich zwar etwas gelegt, doch sie hasst ihn immer noch für das was er ihr angetan hat. Ihre Mutter hingegen scheint den Namen Dexter zu kennen.

"Der Liam Dexter? Er heirate damals Darla, die Fürstin von Uster, nach dem ihr Mann sich entschloss ins Kloster zu gehen, es gab damals Gerücht, dass er mit einem Mann verkehrt hätte."

"Mum davon weiß ich nichts, doch bestimmt hat er schon damals nur an sich gedacht und gemacht was er wollte um seinen Willen durchzusetzen."

Ihre Mutter nimmt besorgt ihre Hand.

"Er hat dir Gewalt angetan?"

"Nein, ja. Das ist kompliziert, ich wollte ihn, doch ich wollte kein Kind. Nicht jetzt."

"Du musst mir nichts erklären, es ist schön dass du endlich nach Hause gekommen bist."

Vini guckt ihre Mutter streitlustig an.

"Warum hast du mich dann verstoßen?"

"Vicky du weißt doch das wir Schotten keine Sklaven sind und du hast dir ein Sklavenhalsband umlegen lassen. Du hast alles mit Füßen getreten wofür ich, wofür dein Vater, gekämpft hat."

"Lever düt als Slave. Ja, wie alle Inselvölker, doch hast du dich nicht mit dem Ring an deinem Finger an Vater gebunden?"

"Das ist etwas anders und das weißt du genau. Vicky du bist frei. Doch Frauen brauchen den Schutz der Männer wenn die Kinder bekommen."

Vini hebt ihr Kinn.

"Ich habe mich damals an eine Frau gebunden."

Dann wird ihre Stimme leise.

"Ich konnte mir nicht vorstellen mit einem Mann zärtlich zu sein und dabei Glück zu empfinden. Ich empfand nur Abscheu. "

Ihre Mutter scheint nicht überrascht von der Aussage ihrer Tochter zu sein sondern interessiert sich viel mehr für die Entwicklung ihrer Tochter.

"Und als das Kind gezeugt wurde?"

Vini überlegt.

"Ich habe Lust empfunden."

Ihre Mutter lacht.

"Das ist gut, dann solltest du den Mann nicht hassen. Er gab dir Lust und ein Kind."

"Oh. Mum, ich wollte kein Kind, noch nicht. Und auch irgendwie nicht von ihm. Er hat mir geschrieben, dass er meine Entscheidungen bezüglich des Kindes akzeptiert, doch ich habe Angst vor dem was kommt. Ich habe Angst davor, dass sie mir mein Kind nehmen."

Ihre Mutter legt ihre Hand auf die Hand ihrer Tochter.

"Du bringst das Kind als Schotte zur Welt weil dann keiner der Herren es dir nehmen kann?"

Ihre Mutter bringt sie hoch in das alte Schlafzimmer des Hauses. Es ist eingerichtet für ein kleines Mädchen und Vini kann sich nur schwach an das Zimmer erinnern.

"Du setzt die Tradition fort, auch ich brachte dich in Schottland zur Welt, damit du eine echte Schottin bist. Dein Kind wird den Clans Namen tragen."

"Ja, und nicht nur das, ich will dass es im Steinkreis geboren wird."

Ihre Mutter atmet tief durch bevor sie ihr verspricht alles Notwendige zu veranlassen. Als sie die Treppe runter geht erschrickt sie, den der Fremde steht in der Tür.

"Sie haben eine starke Tochter groß gezogen. Sie hat sich gegen die Hohepriesterin der Göttin gestellt."

"Viktoria ist stur aber auch nur ein Kind."

Oz lacht kurz und ohne Humor.

"Wir sind alle Kinder unserer Eltern. Die sturen Kinder sagen sich von ihren Eltern los, wenn diese nicht gut für sie sind. Doch nur die starken Kinder kommen als gleichberechtigte Erwachsene zu ihren Eltern zurück."

Sie nickt weil sie nicht wagt ihm zu widersprechen. Doch Oz lässt sie nicht so einfach davon kommen.

"Reden sie mit ihr, bevor es zu spät ist."

"Was wollt ihr, was soll ich ihr sagen."

"Die Wahrheit Miss Fraser. Vini verdient es die Wahrheit über sich zu erfahren."

Er geht die Treppe zu der kleinen Kammer unter dem Dach hinauf.

"Schlafen sie gut."

 

Der Stoff ist weich und hell und dabei ist auch ein buntes Tragetuch. Vini näht ein zweites Kleidchen sie spart an den Stoffen sie lächelt  als sie spürt sie wie sich Johanna bewegt.

"Wenigstens hab ich dich. Wir haben nicht viel doch du hast meine Liebe."

Ihre Mutter setzt sich zu ihr und sieht den Brief der bei dem Stoff liegt. Als Vini zustimmend nickt nimmt sie ihn und liest.

Der Brief ist von Gillian geschrieben.

Werte Miss Vini

Falls sie oder ihr Kind jemals die Hilfe eines alten Anwalts brauchen, z.B. zu einer Eheschließung mit anschließender Verwittwung finden sie in meinem Haus immer eine offene Türe.

Gillian McDonald

 

"Du hast wertvolle Verbündete. Das Angebot ist überaus reizvoll."

"Mum ich will erstmal Mutter werden bevor ich Witwe werde."

"Ist ja gut, doch du solltest deine Freunde nicht weg stoßen nur weil du niemanden etwas schuldig sein willst gute Freunde sind wichtig."

"Mum ich schaffe das alleine."

"Das dachte ich auch einmal, doch seit ich alleine bin weiß ich es besser. Ich will dich nur davor bewahren die gleichen Fehler zu machen wie ich. "

Vergangenheit - Geburt eines Engels

Vini schreit laut auf als die erste Wehe kommt ihre Mutter holt die Kräuterfrau und Hebamme ab und  ringt sie gemeinsam mit ihrer Tochter in den Kreis der Magie. Dann kann sie nur noch warten. Kurze Zeit später erfüllt der Schrei eines Neugeborenen ihr Herz mit Freude. Doch als sie mit Oz von einer Priesterin in den Kreis geführt wird spürt sie die Unruhe. Sie eilt zu ihrer Tochter.

"Vicky, geht es dir gut? Was ist mit deiner Tochter."

Statt der jungen Mutter antwortet die Hebamme.

"Mutter und Kindern geht es gut."

Ihre Mutter legt ihr das Mädchen in den Arm.

"Diene deiner Tochter, besser als ich es meiner tat."

Vini blickt auf das Kind und lächelt

"Hanna meine kleine Hanna."

Vini schläft mit ihrer Tochter im Arm ein. Die Frau nickt und küsst ihre Tochter auf die Stirn. Das Baby in ihren Arm hat dunkelbraune Haare. Die Priesterin gibt Oz ein zweites Kind in den Arm.

"Der Junge war uns nicht durch die Göttin angekündigt, er ist gesund und kräftig, doch er ist kein Kind der Göttin."

"Er ist ein Geschenk der Liebe."

Er nimmt den Jungen in den Arm und lächelt.

"Die Göttin hat keine Macht über dich, du bist ihr Kind."

 

 

Oz sitzt  vor dem Haus auf der Bank und wünscht sich seine Tochter im Arm halten zu können als er sieht wie Vini mit beiden heraus kommt.

"Oz es ist zwar nicht dein Kind aber es wird dich Papa nennen."

Sie legt ihn das zarte Wesen in den Arm. In der Augen des harten Mannes blitzt eine Träne.

"Johanna, Kind der Göttin, du wirst meine dritte Tochter sein. Angelus mag dich gezeugt haben, doch ich werde dich prägen und beschützen wie mein eigen Fleisch und Blut."

Vini setzt sich mit dem Jungen neben ihn und weiß das sie das richtige tut, ihre Mutter steht in der Dunkelheit.

"Vini, du weißt was ich bin und vertraust mir das wertvollste in deinem Leben an, das macht mich nachdenklich."

Vini blickt zu ihm.

"Du hast gewählt und in meinen Augen bist du nur ein Freund. Der Mann den meine Tochter Papa nennen wird."

Er nickt und seine Finger streichen über das rosa Gesicht.

"Wir wählen alle und ich habe die Entscheidung Liam zu vertrauen nie bereut. Ich hoffe du findest einen Weg."

Die kleine Johanna nimmt seinen Finger in seine Hand und das Lächeln macht das harte Gesicht ganz weich. Vini beobachtet die zwei und dreht dann den Kopf.

"Mama was ist?"

Sie setzt sich zu Oz.

"Die Geschichte wiederholt sich. Auch du wurdest von einem Mann als Tochter erzogen, der nicht dein Vater ist. Ich dachte damals es sei die richtige Entscheidung. Erst als ich dich gehen sah fiel der Schleier."

Das Mädchen blickt auf.

"Du bist ein Kind der Liebe, doch er hatte Probleme mit dem Gesetz und ich wollte nicht als ehrlose Frau leben."

Das Vini blickt auf

"Ein anderer Mann?"

Ihre Mutter seufzt.

"Ja, deshalb bist du eine Fraser und im Schottland geboren."

Das Mädchen blickt verwirrt auf.

"Morgen."

Vini nickt und geht zu Oz

"Bringst du Johanna ins Bett?"

Er legt Johanna zu ihrem Bruder in die Wiege und Vini legt sich mit der Decke auf den Boden neben die Wiege. Ihre Gedanken kreisen und in ihr macht sich Panik breit. Mit einem Kind wäre ihr Leben schon schwer genug, doch zwei Kinder. Sie fällt in einen unruhigen Schlaf.

Briefe 16

Vini sitzt mit Johanna im Garten und küsst die kleinen Finger. Oz legt seine Hände auf ihre Schultern.

„Du hast Post aus Irland.“

Vini nimmt das Päckchen sieht auf den Absender und gibt es Oz.

„Schick es zurück.“

Oz hält es ihr hin.

„Nein das ist das Minimum was sie tun sollten Vini.“

Er schüttelt den Kopf.

„Miss Vini. Unsere Vergangenheit wird immer ein Teil von uns bleiben. Unsere Zukunft liegt in den Händen der Götter. Doch an unserer Gegenwart können wir mitwirken. Die Entscheidung liegt bei ihnen. Gestalten Sie ihrer Gegenwart und nehmen Einfluss auf die Zukunft oder stecken sie den Kopf in den Sand und akzeptieren jede Wendung des Schicksals?“

Vini öffnet das Päckchen Sie erkennt die Apostellöffel und lächelt.

„Was ist das?“

„Ein Taufgeschenk für das Kind. Das Set besteht aus 13 Löffel 12 zeigen die Apostel der 13 Jesus.“

Neben dem Geschenk enthält das Päckchen einen langen Brief.

Vini öffnet ihn.

 

 

Liebste Viktoria

 

Ich weiß, dass es für mein Verhalten keine Entschuldigung gibt, doch ich möchte dich bitten diesen Brief zu Ende zu lesen bevor du mich hasst.

Als ich in den Kreis der Priesterinnen als Novizin aufgenommenen wurde, zeichnete ich ein Symbol in den Sand, dass es über Jahrhunderte hinweg nur in Legenden gab. Es war der vierseitige keltische Knoten. Die Priesterinnen haben mir lange verschwiegen was das bedeutet, doch heute weiß ich es. Es zeigt die Bestimmung der Priesterin.

Eine Schleife steht für eine Frau die nur Tochter ist.

Zwei Schleifen steht für eine Frau die Tochter und Mutter ist.

Die Triskele steht für eine Frau die Tochter und Mutter und Großmutter ist.

Alle Priesterinnen empfangen ihre Kinder an Beltane von einem Mann, den sie in der einen Nacht in sich einlassen. Die Männer haben keine Rechte an den Kindern und die Kinder, die an Beltane gezeugt werden sind alle Kinder der Göttin. Es ist sehr selten, dass eine Priesterin mehr als ein oder zwei Kinder groß zieht und so sind die meisten Novizinnen Mädchen, die den Ruf der Göttin in sich hören und deren Familien erlauben, dass sie dem Ruf folgen. Dadurch kam es in früheren Zeiten vor, dass ein Kind schon an einen Mann gebunden war, bevor es Ruf der Göttin gefolgt ist. So entstand die letzte Möglichkeit für die Bestimmung der Priesterin.

Die vierte Schleife steht für eine Frau die Tochter und Mutter und Großmutter ist und an einen Mann gebunden.

Meist waren diese Anwärterinnen schon erwachsene Frauen die dann auch nicht bei den Priesterinnen blieben. Ich war noch nicht einmal zur Frau geworden und so enthielten sie mir meine Bestimmung damals vor. Als an meinem ersten Beltane kein Mann zu mir kommen wollte und mir eine blinde Priesterin sagte, dass ich an einen Mann gebunden sei hatte ich die Befürchtung, dass Liam mit seinem Plan York ins Kloster zu bringen die Pläne der Göttin durchkreuzt hat. Doch dann sah ich ihn im Wald am Bach sitzen. Einen einsamen jungen Mann und ich erkannte, dass er der Mann ist, an den ich gebunden bin.

Ich setzte mich zu ihm und er beichte mir, dass er eine abnormale Neigung hat, dass er Männer dominiert und daraus sexuelle Lust zieht. In mir wuchs der Wunsch nach einem Leben mit ihm. Gemeinsam haben wir den Plan geschmiedet dass er um mich wirbt und ich ihn heirate. Als Lindsey sich ihm schenkte schien unser Leben perfekt. Doch es folgten viele Feuer, es vergingen viele Beltane ohne dass es sich mir näherte. Er war zwar der perfekte Begleiter, doch das Versprechen der Göttin erfüllte sich nicht.

An viel Beltane war Liam nicht in Irland und ich begann an der Göttin zu zweifeln. Ich überredet meinen Mann den Steinkreis zu ermöglichen und er tat es, doch wieder blieb ich Beltane alleine. Das ganze Jahr hindurch war ich Priesterin und Teil ihrer Gemeinschaft und seine Begleitung, nur an Beltane spürte ich die Einsamkeit.

Dann kamst du und ich dachte die Göttin hat den Weg gewählt mir eine Tochter zu schenken, dass die Frauen vom See darum gekämpft haben hat mich darin bestärkt dass sie ein Kind der Göttin ist.

Mit deiner Reise nach Schottland ist meine Hoffnung auf ein Kind, eine Erbin gestorben. Der vierschleifige keltische Knoten war nur ein grausames Spiel der Göttin. Ich wurde erneut gelehrt, dass mein Wille nicht zählt.

Deine Darla.

Ps. Liebe sie, sie ist ein Geschenk von Angel an dich, dass er mir nie gemacht hat.

 

 

 

Vini setzt sich an den Schreibtisch

 

 

Liebste Darla

 

Ich hasse dich nicht und verstehe deine Traurigkeit. Ich bin in Schottland geboren dem Land in dem die Magie ebenfalls praktiziert wird das Mädchen wurde von eine Priesterin der Göttin geholt.

Wenn ich das Mädchen nach Inverness bring ist sie an die Göttin gebunden doch das Ritual der Novizin kann frühestens mit 4 Jahren vollzogen werden. Ich werde sie lehren was ich weiß, doch das Kind soll wählen wir können welches Leben sie führen will. Ich hab Johanna zusätzlich den Namen Janny geben nach meiner Urgroßmutter einer Priesterin der Göttin. Sie erhält die Weihe als Kind der Göttin und die Taufe den du gabst ihr die Apostellöffel ich bitte dich das du kommst. Ich würde mich freuen wenn du ihre Patin wirst.

 

Viktoria Fraser

 

Ps Liam hat mir das Kind Geschenkt doch ich bitte dir an daran Teil zu haben hilf mir dabei Johanna zu einen guten Menschen zu erziehen hilf mir ihre Neugier zu wecken und sie zu lehren was wichtig ist.

 

VErgangenheit - Verwirrung

Oz steht hinter ihr am Schreibtisch.

„Vini, wenn du in Schottland bei deiner Mutter blieben willst werde ich alleine zurück reisen, doch ich vermisse meine Willow.“

„Sir ich komme zurück bei euch bin ich zuhause. Sie umarmt ihre Mutter und folgt Oz zur Kutsche das Mädchen schläft friedlich und Vini blickt zu den Jungen in der Wiege. Er hält ihr die Kutschtür auf wie ein Gentleman seiner Dame und gibt ihr die Hand zum Einsteigen. Dann verabschiedet er sich von Miss Fraser.

„Sie können stolz auf ihre Tochter sein. Ihre Tochter hat ein gutes Herz und den Samen dazu haben sie gelegt.“

Dann senkt er seine Stimme, so dass es nur Vinis Mutter hört.

„Die Sehnsucht danach sich einem anderen Menschen unterzuordnen und sich ihm zu schenken, ganz und gar ist auch die Sehnsucht danach geliebt zu werden vollkommen, mit allen Facetten und die Bereitschaft sich für andere auf zu opfern.“

Sie nickt und blickt auf ihre Tochter und die Enkel und lächelt.

Die Reise ist lang und für Vini und die Kinder beschwerlich. Besonders Johanna weint oft und so hält Vini sie ganz oft im Arm. Sie ist ganz in Gedanken und träumt als das Mädchen kurz nach einer Pause zu weinen anfängt. Vini blickt auf das Kind, öffnet das Kleid und legt das Kind an ihre Brust und stillt ihren Hunger. Oz blickt aus dem Fenster um ihr eine bisschen Raum zu lassen und singt mit seiner tiefen melodischen Stimme.

„Sind so kleine Hände, winzige Finger dran, darf man nie darauf schlagen, die zerbrechen dann. Sind so kleine Füße, mit so kleinen Zeh'n. Darf man nie drauf treten, könn' sie sonst nicht geh'n.“

Vini blickt ihn unter den langen Wimpern an. Seine Züge entspannen sich etwas und er scheint in einer anderen Welt zu sein als er weiter singt.

„Sind so klare Augen, die noch alles seh'n. Darf man nie verbinden, könn'n sie nichts versteh'n. Sind so kleine Seelen, offen und ganz frei. Darf man niemals quälen, geh'n kaputt dabei.“

Leise wiederholt er die letzte Zeile. Vini legt das Kind näher an sich und schläft ein die Schwangerschaft und Geburt hat Spuren hinterlassen und Vini weiß nicht ob sie mit den Veränderungen an ihren Bauch und der Brust klar kommen wird. Sie weiß vom Dienst an Willow, dass die Haut sich nicht komplett zurück zieh weshalb sie die ganze Schwangerschaft über nur gerade genug gegessen hat um sich und das Kind zu versorgen doch dann blickt sie in die großen braunen Augen von Johanna und weiß es war richtig. Am späten Abend nach über 10 Tagen kommen Sie am Anwesen der Familie Rosenberg an.

Willow begrüßt sie herzlich und strahlt Vini an

„Darf ich die kleine Süße mal halten?“

Sie blickt auf das Kind und nickt dann.

„Ja Madam.“

Sie legt Johanna in Willows Arm und lächelt. Willow nimmt es vorsichtig und trägt das Mädchen auf dem Arm ins Haus, während Oz die Wiege mit Johannes trägt.

„Diese Türe wird immer offen sein.“

Vini blickt ihr wie erstarrt nach.

„Vini komm rein. Es ist nicht ihr Zuhause sondern eine offene Türe.“

Vini folgt durch die Tür und blickt auf Johanna und zögert, dann holt sie tief Luft und folgt Willow und Oz. Als sie in der vertrauen Umgebung ist fällt die Maske der starken Frau von ihr ab und sie schluchzt.

„Madam ich weiß nicht ich hab so Angst um die kleine ich weiß nicht ob ich eine gute Mutter sein werde ich bin doch so jung und ganz ohne Mann, und ich bekomme keine Verbindung zu Johannes. Die Hebamme sagt, dass er mein Kind ist und ich liebe ihn auch, doch es ist ganz anders als zu Johanna.“

Willow nimmt ihre Hand und streichelt sie zärtlich.

„Ich habe nicht viel Ahnung von den Wegen der Göttin, doch ich glaube dass Darla ihre Macht genutzt hat um ein Mädchen aus der einen Nacht hervorgehen zu lassen. Du hast dich ihr widersetzt und dein Kind in Schottland in einem Steinkreis geboren.“

„Ja, Johanna ist mein Kind und soll selber entschieden ob sie der Göttin dienen wird.“

Oz mischt sich ein.

„Ist euch eigentlich klar, dass der Junge der Erbe von Angel und damit von Dexter Textilien sein kann wenn Liam ihn anerkennt?“

Vini blickt panisch zu ihm auf.

„Nein, das kann er nicht machen.“

„Er kann und wie ich ihn einschätze wird er es tun wenn es dein Wille ist. Du hast 2 Kinder geboren, du sagst, dass Johanna ein Kind der Göttin ist, dann ist ihr Bruder vielleicht das Kind, das bei dir bleiben wird, oder das Kind was sein Erbe wird.“

Vini legt den Kopf auf den Tisch und weint während Oz seine Gedanken in verschiedene Richtungen lenkt. Sie kann sich nicht vorstellen ihre Kinder gegen Darla und die Göttin und Liam zu verteidigen. Sie hatte sich schon die ganze Schwangerschaft darauf gefreut ihre Tochter im Arm zu halten, dass sie sich nicht vorstellen kann sie abzugeben. Sie sieht die kleine Hand des Jungen nicht, der in der Wiege liegt und sich nach ihr streckt. Oz hebt ihn hoch und legt seine Arme um den kleinen Körper während in seinem Kopf ein Plan heranreift.

„Er muss es nicht erfahren.“

„Was?“

Willow sieht ihren Mann entsetzt an.

„Du willst ihm seinen Erben vorenthalten?“

„Es wäre eine Möglichkeit. Josephs Frau hatte wieder eine Fehlgeburt. Johannes würde auf dem Hof groß werden und Vini könnte ihn sehen und ihm eine Amme sein.“

 

Was zuerst wie ein irrer Akt der Verzweiflung klang entwickelte sich in meinem Kopf zu einer perfekten Lösung für alle. So wuchs mein Kind als Sohn des Dieners auf.“

Darla sieht ihre Grany verwirrt an.

„Johannes, der Sohn des Dieners ist mein Vater.“

„Ja, das ist er, du bist ein Kind der Göttin. Die Macht des Kreises hat deinen Vater vor Darla verborgen, doch du wurdest in einem ganz normalen Haus geboren und Darla hat dich gespürt.“

Das Mädchen sieht die Greisin mit ganz anderen Augen und Viktoria erklärt weiter.

„Pat hat irgendwann mal die originalen Unterlagen gesehen und mir gedroht damit zu Ray zu gehen und ihn damit zu konfrontieren, dass es einen leiblichen Sohn von Liam gibt, der Ansprüche auf das Unternehmen geltend machen könnte.“

„Warum erzählst du es mir jetzt?“

„Ich habe es Ray gesagt, ich wollte endlich die Wahrheit sagen.“

Darla wird still und hängt ihren Gedanken nach.

„Ray hat mich in den Arm genommen und mir meinen Frieden gegeben.“

„Inwiefern?“

„Mr. Dexter wusste von dem Jungen und er hat vorgesorgt. In den Unterlagen wird Johannes Fraser als unehelicher Sohn von Liam Dexter und Viktoria Fraser namentlich genannt. Es wird aber ausgeschlossen, dass er das Unternehmen erbt.“

„Dann hatte Pat gar nichts gegen dich in der Hand?“

„Doch, meine Angst vor dem was passieren könnte. Es war immer meine Angst vor der Zukunft, die mir ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung so schwer gemacht hat. Damals wie heute wollte ich nicht, dass andere unter meinen Entscheidungen leiden.“

In der Stille, die sich ausbreitet ist die leise Stimme des Mädchens zu hören.

„Du und ich haben darunter gelitten, dass du dich nicht entschieden hast.“

„Ja, diese Erkenntnis wollte Mr. Dexter mir damals schon vermitteln, doch ich habe ihn nicht verstanden. Du hingegen begreifst es sofort. „

Das Mädchen nimmt die faltige Hand der Greisin, sie spürt wie die Kraft schwindet und legt ihren Arm um ihre Großmutter.

„Das hat er mir geschrieben, der Brief war bei Ray und er ist an mich, doch irgendwie auch an dich.

Darla nimmt den Brief aus der zitternden Hand. Sie erkennt die altmodische gestochen scharfe Handschrift und sogar das Papier mit dem Siegel.

 

Sehr geehrte Miss Fraser.

Ich glaube, dass die Anrede Vini zu diesem Zeitpunkt und für den Anlass nicht angemessen ist.

Ich habe die Entwicklung von deinen Kindern verfolgt und wie es dein Wunsch war, mich von ihnen fern gehalten. Ja, du hast richtig gelesen, deinen Kindern. Ich weiß von Johannes und der Entscheidung ihn als Sohn des Dieners auszugeben. Ich habe dir damals geschrieben, dass ich deine Entscheidung bezüglich des Kindes akzeptieren werde, so auch diese.

Ich bedauere, dass du mir nicht vertraut hast doch ich kann es nicht ändern. Johannes war mein Geschenk an dich. Er war das Kind um das du nie hättest kämpfen müssen. Du hast in deiner Wut auf mich dir selbst und ihm wehgetan.

Die rechtlichen Angelegenheiten kannst du in meinem Testament nachlesen, doch du sollst wissen, dass ich in ihm immer meinen Sohn gesehen habe. Ich hätte mir für ihn ein anderes Leben gewünscht, doch das lag nicht mehr in meiner Macht.

Die Zukunft ist nicht fest geschrieben, sie ist das was wir daraus machen.

Liam Dexter

 

Ps. Wenn du diesen Brief liest darfst du wissen, dass ich stolz auf dich bin, denn du hast Darla zu Ray und dem Steinkreis gebracht. Du stehst zu deinen Entscheidungen und lässt sie ihre fällen.

 

 

Darla blickt aus dem Fenster der Kutsche.

"Grany, ich verstehe es nicht. Du sagtest Oz sei im Gefängnis, wie kann er da mit dir nach Schottland gefahren sein und überhaupt, was heißt es eine Fraser zu sein?"

Viktoria holt Luft und will grade zu einer Antwort ansetzen als es aus Darla heraus platzt.

"Wie konntest du so hartherzig sein und dein Kind weg geben. Es war dein Kind."

"Ich war am Ende meiner Kraft und hielt es ganz kurz für eine gute Idee. Oz lies die Unterlagen noch am gleichen Tag durch Gillian ausfertigen und damit war es amtlich. Doch als ich am nächsten Morgen mit Johannes im Arm das Haus von Joseph dem Diener betrat ... der kleine hielt sich an der Kette fest und ich konnte ihn nicht angeben."

"Jetzt verstehe ich gar nichts mehr."

Die alte Frau seufzt.

"Laut englischer Urkunde ist er Josephs Sohn und ich wurde seine Amme. Doch es gab noch die Urkunde aus Schottland, und darin steht sein wahrer Name und Vater."

„Oh Grany du verwirrst mich.“

Die alte Frau lacht herzlich.

„Es war damals für mich auch alles verwirrend. Ich hatte eine sehr ruhige Zeit nach der Hochzeit, Naja ruhig vielleicht nicht doch strukturiert und ohne große Überraschungen. Dann wurde Oz aus dem Gefängnis entlassen. Er änderte seinen Namen und lebte erst als Kutscher bei Willow, bis genug Zeit vergangen war, dass sie ihn heiraten konnte ohne das es Gerede gab. Doch mit der Rückkehr von Oz änderte sich auch mein Leben wieder Willow machte mir klar, dass sie immer nur ihren Mann geliebt hatte und ich wurde immer mehr Kindermädchen für Pat uns Sophie. Ich lehrte sie alles was ich über Kräuter und die Göttin wusste, alles was ich über den Haushalt und die Küche wusste und alles was sie mich fragten und ich nicht wusste erfragte ich bei Oz oder Gillian Mr. Dexter war zu der Zeit wieder in London und ich hielt es für eine gute Idee den Kontakt zu ihm wieder zu intensivieren. Niemals hätte ich gedacht, dass er so in meine Leben eingreift. Ich traf auf ihn und es fühlte sich an als wären nur zwei Tage und nicht zwei Jahre vergangen.“

Das Mädchen legt ihren Arm um die alte Frau und hört ihr einfach nur zu.

„Mein Leben war aus den Angeln gehoben und ich blieb in dem kleinen Haus bei Willow und kümmerte mich um meine Kinder, weil dass der einzige Ort war wo ich ein bisschen Sicherheit fand.“

„Erzählst du mir davon?“

„Später meine kleine, ich bin müde.“

Das Mädchen hält die alte Frau in ihrem Arm und spürt wie deren Kräfte weiter schwinden während ihre Kraft wächst. Sie gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. In ihrem Herzen festigt sich der Entschluss die Geschichte weiter zuschreiben.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HenrySpike
2022-02-12T05:57:13+00:00 12.02.2022 06:57
Jap es ist 5 vor 7 und hab parallel Buch Form und ff gelesen ich hab eindeutige einen Dachschaden aber deshalb magst du mich ja und wenn ich in deinen Bett liege und für dich stöhne magst du mich noch viel lieber oder wenn ich gewissen andere Dinge mit dir anstelle
Antwort von:  CeBe13
08.03.2022 11:14
Ich habe festgestellt, dass ich die FF noch einmal überarbeiten müsste. Sie ist so wirr geschrieben, wie Vinis leben war
Von:  HenrySpike
2022-02-12T04:13:13+00:00 12.02.2022 05:13
Ab und angehört es zusammen und ja ich schlage mir die Nacht um die Ohren
Antwort von:  CeBe13
08.03.2022 11:17
Einen Plan zum Genießen brauchen wir alle. Doch die Götter haben andere Pläne
Von:  Emymoritzmax
2020-03-25T18:00:38+00:00 25.03.2020 19:00
Das war mal eine ff die mich voll mit gerissen hat wie es wohl aus gehen wird ich hoffe doch gut
Antwort von:  CeBe13
18.04.2020 19:35
Ich freue mich, dass die FF immer noch gelesen wird. Ich habe auch schon Ideen für die Fortsetzung, aber irgendwie fehlt mir die Zeit.
Von:  HenrySpike
2018-08-30T10:02:12+00:00 30.08.2018 12:02
Danke Master
Antwort von:  CeBe13
30.08.2018 12:59
Für dich immer wieder
Von:  Bakura-sempai
2018-06-09T06:00:46+00:00 09.06.2018 08:00
Wow eine wirklich super geschriebene ff. Es gefällt mir dass rund um die Erotik auch noch eine spannende Geschichte ist. Ich hoffe sehr das sie auch noch weiter geht 😄
Antwort von:  CeBe13
09.07.2018 11:06
Hallo vielen Dank für die Rückmeldung. Ich kann dich beruhigen. Es wird weiter gehen. Es dauert zwar ein bisschen, doch Vini ist mir sehr wichtig geworden.


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