Zum Inhalt der Seite

Sohn zweier Helden

Man kann der Vergangenheit nicht entkommen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute,

da bin ich wieder und mit dabei ist ein neues Kapitel... Zu meiner Umfrage, die ich letztes Kapitel gestartet habe. Der Großteil von euch, stört es nicht, wenn ich das Vorwort in das Kapitel schreibe, da ich jedoch ein neugieriger Mensch bin, starte ich ein neues Projekt. Ich teste jetzt aus, wer mein Vorwort liest und wer es einfach übersieht^^. Das alles ist natürlich nicht negativ gemeint und möchte nicht, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt. Falls ihr Fragen habt, die nicht in der Geschichte beantwortet wurden, beantworte ich diese natürlich gerne. Ich möchte mich bei allen bedanken, die die Geschichte favorisiert haben oder ein Kommentar da gelassen haben.Zu der Frage von Strawhatgirl, wie es in Konoha aussieht, wird es bald nähere Informationen geben, musst dich leider noch etwas gedulden^^. So, ich habe genug Zeit verschwendet und wünsche euch viel Spaß beim lesen und einen ruhigen Start in die Woche.

Bis denne...
Amogan Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Junge mit dem Fuchsgeist

Hallo Leute,
 

ihr wolltet es, ihr kriegt es! Ich habe letztens gefragt, ob Interesse an meiner anderen Geschichte bestehe und ich habe erstaunlicherweise viele Nachrichten von euch bekommen, die meinten ich sollte sie hochladen und das tue ich nun auch. Ich habe viel Herzblut in diese Geschichte gesteckt und ich versuche in ihr alle meine Erfahrung der letzten Geschichten mit einzubeziehen. Ich weiß nicht, wie regelmäßig ich ein Kapitel hochladen werde, besonders, da Tochter des 4. Hokagen immer noch meine Hauptstory ist und ich diese nur "nebenbei" schreibe... Ich denke sie wird euch gefallen, auch wenn sie sehr unterschiedlich zu Namiko´s Geschichte ist, was natürlich nicht schlecht ist^^. So ich wünsche euch viel Spaß mit dem ersten Kapitel und hoffe, ihr schreibt mir, wie es euch gefallen hat.
 

Viele Grüße

Amogan
 

P.S.: Achso, bevor ich es vergesse, ich habe die Geschichte auch auf FanFiktion.de hochgeladen. Dort heiße ich Whias, also wenn ihr wollt, schaut auch da mal vorbei^^ (Ich hoffe, man darf hier Schleichwerbung machen, hihi=))
 


 


 


 


 

"Hokage-sama, wir haben ein Problem!" Ein Mann, mit einem beigen Tropenhelm stürmte in das Büro von Hirunzen Sarutobi.

"Was hat Naruto diesmal wieder angestellt?" der Hokage der dritten Generation atmete seufzend aus. Er schaute kurz auf die Uhr. Der Zeiger stand schon auf lange nach Mitternacht.
 

"Er hat die heilige Schriftrolle gestohlen!" Der Chunin brüllte den Sarutobi fast schon an. Der jedoch Hokage schüttelte genervt den Kopf. Immer machte der Junge Ärger.

Er folgte dem Mann auf den Platz vor dem Hokageturm, wo schon jeder hochrangige Shinobi des Dorfes auf die Ankunft des Oberhauptes wartete.

"Er hat es übertrieben!" rief ein Mann mit mehreren Narben im Gesicht.

"Wir dürfen so etwas nicht dulden!" die Kunoichi sah den Hokagen entrüstet an.

"Ruhe!" der Hokage stoppte die aufgebrachten Gespräche und eine kurze Stille herrschte.

"Wir müssen Naruto finden, teilt euch auf und durchsucht das gesamte Dorf." der Hokage entließ sie mit einer Handbewegung. Sofort sprangen die Konohanins in alle Richtungen und hinterließen einen ernsten Hokage.
 


 

Im Wald saß ein kleiner Junge, der eine gewaltige, zusammengerollte Schriftrolle vor sich liegen hatte.

"Sensei Iruka wird zufrieden sein, wenn ich ihm mein neues Jutsu vorführe." sagte er glücklich.

"Naruto, endlich habe ich dich gefunden! Weißt du was du für einen Ärger verursacht hast?" Der kleine Junge drehte sich um und kratze sich verlegen am Hinterkopf.

"Oh, Sensei Iruka, da sind sie ja. Ich habe es leider nur geschafft, ein Jutsu zu lernen." grinste Naruto seinen Lehrer an. Sofort wurden dessen Gesichtszüge weicher.

"Du kannst doch nicht einfach die Schriftrolle des Hokagen stehlen, auch wenn du nur lernen willst."

"Aber ich habe doch die Prüfung bestanden, oder?" fragte der blonde Junge aufgeregt.

"Welche Prüfung?" fragte der Lehrer überrascht.

"Na die Prüfung von Sensei Mizuki. Er hat gesagt, wenn ich ein Jutsu aus der Schriftrolle erlerne, bestehe ich automatisch und werde Genin." Der Junge deute auf das zusammengerollte Papier, dass auf dem Boden lag.

Iruka sah ihn verdutzt an und Naruto ahnte, dass er in Schwierigkeiten steckte.

"Naruto, du musst mir sofort die Schriftrolle geben. Mizuki hat dich nur benutzt!" rief Iruka aufgeregt und trat an den Jungen heran. Dieser wich einen Schritt zurück, als plötzlich ein Kunai zwischen ihnen landete.

"Hör nicht auf ihn Naruto!" Mizuki, ein weißhaariger Chunin, stand auf einem dicken Ast über ihnen.
 

"Iruka hat dich nie akzeptiert. In Wirklichkeit hasst er dich nämlich." Naruto´s anderer Lehrer grinste ihn an und griff unauffällig nach einem Shuuriken, das auf seinem Rücken befestigt war.

"Das ist nicht wahr, hör nicht auf ihn Naruto!" Iruka sah ziemlich verzweifelt aus und streckte eine Hand nach dem Jungen aus.

"Gib mir die Schriftrolle, Naruto." Mizuki lächelte den Blonden sanft an.

Naruto wusste nicht, was er tun sollte. Wenn er Sensei Iruka die Schriftrolle geben würde, gäbe es riesen Ärger. Seinsei Mizuki jedoch wirkte freundlicher. Es war eigentlich eine einfache Entscheidung.

"Naruto!", rief Iruka, als er sah, wie sich der Junge zu dem anderen Lehrer umdrehte, "Er will die Schriftrolle nur selber. Er lügt dich an."

"Weißt du wer die wirklichen Lügner sind Naruto? Iruka und die Anderen. Du merkst doch, wie sie jeden Tag um dich herumschleichen, wie sie dich behandeln und mit dir reden. Das alles hat jedoch einen bestimmten Grund." Mizuki lehnte sich selbstsicher nach vorne um Naruto besser sehen zu können.

"Sag es ihm nicht Mizuki. Es ist verboten!" Iruka wollte auf den anderen Lehrer losgehen, doch er wurde von einigen Kunais getroffen.

"Was wird hier eigentlich gespielt?" schrie Naruto aufgebracht. Er hatte die Schnauze voll und wollte endlich Antworten.

"Es gibt ein Gesetzt, dass nur dich betrifft. Es wurde vor 12 Jahren beschlossen." Mizuki grinste Iruka selbstsicher an.
 

"Was ist das für ein Gesetzt?" fragte Naruto wütend.

"Das Gesetzt besagt, dass niemand die erzählen darf, dass du in Wirklichkeit der neunschwänzige Fuchs bist." Mizuki sprang von dem Ast und landete vor dem Jungen.

Die Welt von Naruto schien stehen zu bleiben. Jetzt wusste er endlich, warum ihn jeder so komisch ansah. Er wusste warum sie ihn beleidigten und als Monster betitelten."

"Sagen sie mir, dass das nicht wahr ist." verzweifelt sah der blonde Junge seinen Lieblingslehrer an. Iruka jedoch konnte nicht antworten. Er sah in dem Gesicht des Jungen, wie dessen Welt zusammenbrach.

"Es tut mir Leid, Naruto." meinte der Lehrer leise, doch Naruto hörte es.

"Du bist das Monster, dass Irukas Eltern getötet hat. Du hast vor zwölf Jahren das Dorf zerstört." Mizuki war fast in Reichweite der Schriftrolle.

In Naruto ballte sich die Wut. Jeder hatte ihn belogen. Bei den Dorfbewohnern war es nicht so schlimm, denn Naruto hasste sie sowieso, doch bei Iruka oder dem Hokage war es etwas anderes. Er möchte sie und hatte ihnen vertraut. Er spürte, wie sein Körper leichter wurde. Es war angenehm, als würde eine große Last von seinen Schultern fallen. Als er seine Sensei´s ansah, erkannte er jedoch, dass diese ihn erschrocken ansahen.

"Was hast du nur gemacht Mizuki?" fragte der Umino verzweifelt.
 

Naruto sah an sich herab. Seine Hände waren umringt von einer Roten Masse. Sie zeichnete seinen Körper nach und in ihr stiegen Blasen auf. Er spürte wie seine Wut mehr wurde. Er wollte Rache. Rache an denen, die ihn belogen hatten und an denen, die ihn verletzten. Es war so einfach, sich der Wut hinzugeben. Irgendwas sagte ihm leise, dass es richtig wäre.

Er sah den panischen Blick in Irukas Augen und den überraschten von Mizuki. In ihm stieg eine Macht an, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Es fühlte sich an, als könne er alles schaffen.

"Bestrafe sie!" sagte die Stimme in seinen Gedanken.

Naruto sah seine Lehrer unschlüssig an. Dann wurde es dunkel um ihn. Als er erwachte, erkannte er, dass er sich in einer Kanalisation befand. Um ihn herum befanden sich unterschiedlich dicke Rohre und Leitungen. Er stand in knöcheltiefen Wasser und Licht schien nur aus einer Richtung zu scheinen. Er folgten den Rohren, wobei jeder seiner Schritte ein lautes Platschen hinterließ. Er erreicht den Hauptraum, in den alle Rohre führten. In der Mitte dieses gewaltigen Raumes, war ein ebenso großes, silbernes Gitter. Es glich einem Gefängnis. Naurto wusste, wer der "Bewohner" dieses Gefängnisses war.

"Komm her Junge." befahl die Stimme.

Naruto konnte sich aus irgendeinem Grund nicht wiedersetzen. Er ging näher an das Gitter, aus denen ein wenig Dampf emporstieg. Auf der anderen Seite der Stäbe herrschte völlige Dunkelheit. Plötzlich öffneten sich zwei blutrote Augen. Naruto bekam Angst. Er spürte, wie das Wasser anstieg und in kleinen Wellen aus dem Gitter floss. Die roten Augen kamen näher an das Gitter. Die schlitzartigen Pupillen fixierten Naruto und schienen ihn zu durchdringen. Je näher die Augen kamen, desto größer und gefährlicher wurden sie. Ein breites Grinsen erschien aus der Dunkelheit und zeigte weiße, messerscharfe, riesengroße Zähne.
 

"Löse das Siegel Junge und ich werde alle bestrafen." die Stimme knurrte leicht und die Augen schlossen sich kurz. Naruto sah an den Gitterstäben empor und sah einen kleinen Zettel, auf dem ein Wort stand. Das musste das Siegel sein.

"N-Nein." antwortete Naruto schüchtern. Es war falsch. Er konnte es fühlen.

"Willst du dich nicht rächen. Ich spüre deine Wut. Sie verdienen es bestraft zu werden." die Stimme des Monsters klang ruhig. Zu ruhig.

Naruto trat näher an das Gitter heran, um das Wesen darin besser erkennen zu können. Plötzlich schnellte eine rotbraune Pranke zwischen den Gitterstäben hervor. Naruto konnte sich retten, indem er schnell zurücksprang. Die Pranke landete mit voller Wucht im Wasser und traf den Boden. Ein Donner hallte dem Schlag nach. Der Boden, die Wände, alles zitterte nach dem Aufschlag. Naruto schaffte es wieder in die Realität zu kommen.

Es schien kaum Zeit vergangen zu sein, denn Iruka und Mizuki standen immer noch so da, wie zu dem Zeitpunkt, als Naruto das Bewusstsein verlor.

Iruka merkte, wie der Junge kurz die roten, schlitzartigen Augen schloss und wollte fliehen. Er merkte, wie Naruto ohnmächtig wurde. Doch sofort öffnete er seine Augen wieder und starrte sie beide an.
 

In seinem Inneren spürte Naruto noch immer die Wut, doch inzwischen konnte er sie so eindämmen, dass er nicht wieder ohnmächtig wurde. Der Fuchs versuchte, ihn wieder in das Innere zu ziehen, doch der junge Shinobi lenkte sich davon ab, indem er wieder seine Lehrer ansah. Er stockte kurz, als er die Tränen in Irukas Augen sah.

Mizuki jedoch griff schnell nach der Schriftrolle, denn auch er hatte bemerkt, wie der Junge kurz sein Bewusstsein verloren hatte. Dies erwies sich jedoch als ein Fehler. Der Boden unter Narutos Füssen brach auseinander. Risse zogen sich in alle Richtungen. Das rote Chakra wirbelte um den Uzumaki herum und wehte wie eine Fahne im Wind. Iruka war froh, dass Naruto nicht komplett im Fuchsgewand eingehüllt war. Vom Hogake wusste er, dass dies die erste Stufe, von insgesamt neun war. Mizuki neben ihm griff nach der Schriftrolle und wollte türmen, doch weit kam er nicht. Dort wo eben noch Naruto stand, war ein kleiner Krater und der Junge tauchte neben Mizuki auf und schlug ihn mit einer Hand gegen den nächsten Baum. Zittrig setzte der Chunin sich auf, wurde aber sofort wieder von dem kleinen Jungen weggeschleudert. Iruka konnte nur zusehen. Nach einer Weile, als Mizuki sich schon nicht mehr rührte, ließ Naruto von ihm ab. Er wusste nicht warum, aber es befreite ihn. Er hatte sogar Spaß daran, seinen Lehrer zu verprügeln. Mit jedem Schlag nahm seine Wut ab. Auch das Fuchsgewand verschwand wieder. Naruto ließ Mizuki einfach liegen, ehe er sich die schwere Schriftrolle auf den Rücken band und zu Iruka kam. Dieser saß noch immer an einen Baum gelehnt und starrte seinen Schüler an.
 

"Ich glaube er lebt noch." sagte Naruto monoton und deutete auf Mizuki. Iruka schluckte und ballte seine Fäuste. Er wusste nicht, was er in so einer Situation tun sollte. Naruto drehte sich wieder zu ihm.
 

"Bei ihnen tut es mir am meisten weh, Sensei" sagte er leise und in seinen Augen konnte Iruka den Schmerz sehen.

"Naruto, ich..." stammelte der Chunin, wurde aber von seinem Schützling unterbrochen.

"Es ist jetzt auch egal. Ich weiß nun, was ich bin." Der blonde Junge drehte sich um und sammelte die Kunais von Mizuki ein.

"Auf Wiedersehen Sensei." meinte Naruto und verschwand mit einem kräftigen Sprung.

"Warte Naruto!" rief ihm sein Lehrer hinterher, doch Naruto hörte es nicht mehr. Iruka schlug frustriert auf den Boden. Das war das schlimmste, was je passieren konnte. Tränen stiegen dem Mann in die Augen und er zitterte am ganzen Leib. Er schämte sich für das, was er getan hatte. Er hätte Naruto ein besserer Freund sein sollen. Er hätte sich mehr für den kleinen Chaoten interessieren müssen. Doch letzen Endes war er nicht besser, als die anderen Dorfbewohner.
 

Neben ihm landete mit einem leichten Aufprall ein weiterer Shinobi. Die grauen Haare standen in alle Richtungen ab, das Gesicht halb unter einer Maske versteckt.

"Yo Iruka." sagte er leise und half dem Chunin hoch.

"Danke Kakashi." murmelte der Angesprochene ebenso leise.

Kurze Zeit später kamen noch mehr Konohanins an und auch der Hokage. Iruka wurde zu dem Oberhaupt des Dorfes gebracht und musste alles genau schildern.

"Naruto weiß, dass der Kyuubi in ihm versiegelt ist." der Hogake sah den Lehrer erschrocken an.

"Wie konnte das passieren?" fragte er.

"Mizuki konnte sein Maul nicht halten." der Chunin sah traurig auf den Boden.

"Hat er die Schriftrolle?" fragte ein Jonin, der das Gespräch mit angehört hatte.

"Ja, er hat sie mitgenommen. Das ist auch der Grund, warum Mizuki in so einem Zustand ist." antwortete Iruka. Die Anwesenden sahen ihn verdutzt an.

"Er wollte sie eigentlich stehlen und hat Naruto dafür benutzt."

"Wir müssen Naruto finden, das Wissen, was diese Schriftrolle beinhaltet ist zu gefährlich, als das ein Anwärter damit herumlaufen sollte." sagte der Hokage ernst.

"Jawohl!" die Jonin machten sich auf die Suche, während die Chunin das Chaos beseitigten.
 

"Hokage, er wird uns nie mehr vertrauen." meinte Iruka, als nur noch er neben dem Oberhaupt des Dorfes stand.

"Ich weiß, doch wir müssen ihn finden. Du musst aber jetzt erst einmal in ein Krankenhaus Iruka, denn du musst Morgen wieder fit sein." Damit ließ der Kage den Chunin alleine.
 


 

Schwer atmend kam Naruto zum stehen. Er grinste leicht, als er sah, dass die Sonne hinter den Bergen wieder aufging. Zum Glück hatte ihn niemand erwischt und dadurch konnte er einen großen Vorsprung erreichen. Er wusste, dass ihn die Shinobi aus Konoha jagen würden, doch er hatte vor unterzutauchen und nicht gefunden zu werden. Naruto sah auf die Schriftrolle, die auf seinem Rücken hing. Er würde mit ihr trainieren und sein eigener Shinobi werden. Nach Konoha wollte er nie mehr zurück.

Kokira

Hallo Leute,
 

wow, ich bin wirklich überrascht, wie viel Zuspruch die Geschichte bekommt. Ich möchte mich bei allen bedanken, die einen Kommentar hinterlassen oder die Geschichte favorisiert haben. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel und hoffe, ihr schreibt weiterhin so viele Kommis =)
 

Bis denne

Amogan
 


 


 

Der Hogake der dritten Generation sah müde aus, wie schon lange nicht mehr. Die ganze Nacht hatten die Shinobis versucht, Naruto zu finden, doch es blieb erfolglos. Er lehnte sich auf seine zusammengefalteten Hände und schaute, die in seinem Büro anwesenden Shinobi an.
 

"Kakashi, haben deine Hunde etwas gefunden?" fragte der Sarutobi seufzend.

"Nein, Hokage-sama, wir haben die Witterung gegen morgen verloren. Wir wissen nicht, ob er über die Grenze geflüchtet ist oder ob er sich noch im Feuerreich aufhält." antwortete der Elite-Ninja.

"Haben die anderen Suchtrupps irgendwelche Spuren gefunden?" die anderen Shinobi schüttelten, sehr zur Enttäuschung des Hokagen den Kopf.
 

Die Tür des Büros ging auf und ein alter Mann trat herein. Sein halber Kopf war bandagiert und er stützte sich auf einen Stock. Der Hokage verdrehte genervt die Augen. Der Mann hieß Danzo und war einer der Ältesten aus Konoha. Er leitete eine geheime ANBU-Spezialeinheit, die Ne. Egal was Sarutobi sagte, Danzo war aus Prinzip dagegen.

"Gut gemacht Sarutobi, du hast den Jungen verloren und somit unsere stärkste Waffe." dabei grinste der Mann hämisch und ging auf den Schreibtisch zu.

Sarutobi seufzte kurz und schloss einen Moment die Augen. Danzo hatte ihm gerade noch gefehlt.
 

"Du wusstest, dass der Junge instabil war. Hättest du ihn mir gegeben, hättest du den stärksten Shinobi bekommen, den die Welt je gesehen hätte." Danzo sah ihn überlegen an.

"Er ist immer noch ein Mensch Danzo, keine Killermaschine." der Hokage stand wütend auf. Die anwesenden Shinobi erschraken einen kurzen Moment. Die Temperatur schien den Gefrierpunkt erreicht zu haben.
 

"Du wirst zu alt Sarutobi, nach dem Tod vom vierten Hokage, hättest du nicht den Posten erneut antreten sollen. Du bist zu weich und dein Führungsstil ist schlecht für Konoha." Danzo spie die Wörter förmlich nur so aus.

"Gut, dass du nicht der Hokage bist, sonst wären wir schon lange in einem Krieg mit den anderen Großmächten. Zudem, Danzo, vergisst du wo dein Platz ist. Geh zurück in dein Loch, wo deine Ne´s auf dich warten. Du bist hier im Moment nicht erwünscht." der Hokage schlug wütend mit der Hand auf den Tisch.

Sogar Danzo stockte kurz, ehe er sich herumdrehte und die Tür laut hinter sich zuschlug.

"Kakashi, ich möchte, dass du mit Tokuma Hyuuga, Tsume Inuzuka und Shibi Aburame ein besonderes Team bildest, dass die Spuren, die Naruto hinterlassen hat, analysiert und so ein Profil anlegt. Der Junge soll bald wieder im Dorf sein." Hirunzen Sarutobi setzte sich erschöpft auf seinen Stuhl und nahm einen kräftigen Zug aus seiner Pfeife.

"Verstanden Hokage-sama." Kakashi verschwand in einer Wolke, ehe ihm die anderen folgten.

Der Hokage sah den grauen Wolken hinterher und hoffte, dass ihre Mission erfolgreich sein würde.
 


 


 

Naruto kletterte einen kleinen Hügel hinauf und kam schwer schnaubend zum stehen. Die Sonne blendete ihn und er hielt sich die Hand vor die Stirn um besser sehen zu können. In einem Tal, umringt von großen Bergen lag ein kleines Dorf. Naruto hatte das Schild schon von weitem gesehen und ist direkt darauf zugesteuert. Er wusste, dass er sich noch immer im Feuereich befand, doch die Grenze und das nächste Dorf lag sehr weit entfernt. Das Gebirge, dass er in der Ferne sehen konnte, war unpassierbar für die meisten Shinobi und daher eine natürliche Verteidigung für das Feuerreich. Dies hatte zur Folge, dass sich so gut wie keine Konohanins oder andere Ninjas in diesem Gebiet befanden.
 

Naruto hatte mit Absicht dieses Dorf gewählt. Hier würde er seine Ruhe haben und keinen unerwarteten Besuch bekommen. In dem Dorf standen vielleicht zehn Häuser, die noch eine sehr alte Bauweise aufzeigten. Das Dorf wurde wahrscheinlich noch viel Früher als Konoha errichtet, doch auch hier nagte der Zahn der Zeit an den Gebäuden. Der Architekt schien jedes Gebäude hier entworfen zu haben, denn jedes glich dem anderen. Die Dächer waren mit schwarzen Ziegeln belegt, während das Holz mit einer weißen Lackierung bestrichen war. Die Dächer liefen spitz zusammen und um jedes Haus ging eine hölzerne Veranda herum. Grinsend stieg Naruto in das Dorf hinab. Die meisten Bewohner waren auf den Feldern, die um das Dorf lagen, beschäftigt. Der kleine Junge folgte der alten Straße, die in das Dorf führte. Dieser Ort wäre perfekt, um sein neues Leben zu beginnen.

Auf dem Marktplatz des Dorfes traf er einen dicken Händler, der einen großen, ungepflegten Schnurrbart hatte. Er baute gerade seinen Stand auf, der größtenteils aus seinem Wagen bestand. An einem Pfosten war das Pferd des Händler angebunden, dass scheinbar den Wagen zog.
 

"Na Junge, bist du von zuhause Weggelaufen?" fragte er Naruto grinsend.

"Nein, ich bin ein Weise." Naruto klang zwar etwas traurig, doch Mitleid wollte er auch nicht.

"Dieses Dorf bietet für jeden einen Neuanfang." er klappte dabei einen Tisch auseinander und wischte mit einem Lappen darüber.

Naruto hatte anfangs Angst, dass der Händler ihn den Behörden melden würde. Dann würden sofort Shinobi aus Konoha kommen und ihn wieder mitnehmen, doch der Händler interessierte sich mehr für seinen Stand.

"Du solltest zum Bürgermeister Tao gehen, er kann dir bestimmt weiterhelfen." meinte der Händler und wies auf das größte Haus, dass sich im Dorf befand. Naruto nickte ihm dankend zu und machte sich auf, den Bürgermeister zu treffen, wobei es ihn wunderte, dass so ein kleines Dorf ein Oberhaupt hatte.
 

Schnell ging er zu dem Haus, auf das der Händler gedeutet hatte. Gerade als er anklopfen wollte, öffnete sich die Tür und ein leicht gebräunter Mann, mittleren Alters trat heraus. Er hatte schwarze Haare und einen Dreitagebart. Verwirrt sah er zu Naruto.

"Na Kleiner, was machst du denn hier?" fragte er den blonden Jungen.

"Ich suche den Bürgermeister, Tao." antwortete der Angesprochene schnell.

Der Mann stutzte kurz, ehe er anfing zu lächeln.

"Du hast ihn gefunden." grinste er und schüttelte einem erschrockenen Naruto kurz die Hand.
 

"Freut mich sie kennen zulernen, mein Name ist Naruto Uzumaki." grinste der kleine Junge nach kurzer Zeit ebenfalls.

"Wie kann ich dir helfen Naruto, du hast dich doch bestimmt nicht verlaufen oder?" Tao musterte ihn interessiert.

"Eigentlich wollte ich mir hier ein neues Leben aufbauen." murmelte Naruto verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

"Ein neues Leben? Du bist doch noch jung." Tao sah ihn überlegend an.

"Ich habe keine Eltern oder Freunde. Ich komme aus einem Dorf, in dem mich niemand mochte. Ich will einfach nur meine Ruhe." Naruto sah ihn leicht wütend an. Jeder behandelte ihn wie ein Kleinkind. Na gut, er sah aus wie Zwölf, aber er war schon lange kein Kind mehr.
 

"Schon gut, schon gut. Kokira bietet für jeden ein neues Leben. Wir sind zwar nur ein kleines Dorf, doch jeder hier hat seine eigene Geschichte. Wir alle sind keine gebürtigen Kokiraner. Ich zum Beispiel komme aus Kumogakure." Tao grinste leicht und seine Augen leuchtet kurz, ehe er wieder Naruto ansah.

"Weißt du," begann er, "Dieser Ort liegt sehr weit entfernt von jedem Dorf. Noch nie kam ein Shinobi hierher, der kein ruhiges Leben gesucht hat. Du bist nicht der Erste."

"W-Woher?" stammelte Naruto und sah Tao entsetzt an.

"Na ja, du hast eine Kunaitasche und da dachte ich, du seist ein Shinobi." Tao kratzte sich leicht verlegen am Kopf.
 

"Ich bin keiner, ich habe die Abschlussprüfung nicht bestanden." murmelte Naruto traurig. In Taos Augen erkannte er so etwas wie Mitgefühl.

"Mach dir nichts draus, Naruto. Es gibt andere Wege, als den des Shinobi. Man muss nur den Weg finden, der zu einem passt." Er grinste ihn an und wuschelte ihm durch die Haare. Der Junge stutzte. Es war selten, das jemand dies tat. Einzig der Hokage strich ihm durch die Haare und das nur, wenn er wieder irgendwelchen Unsinn angestellt hatte oder er traurig war. Ein Schmerz durchzog Narutos Brust, wenn er an den alten Mann dachte, von dem er überzeugt war, er hätte keine Geheimnisse vor ihm. Tao grinste jedoch nur und bat ihn, ihm zu folgen.
 

"Weißt du Naruto, wir haben leider kein Haus mehr im Dorf frei. Wir bauen nur ein neues Haus, wenn eine neue Familie kommt." meinte der Bürgermeister und trat auf eine alte Pflasterstraße. Naruto sah ihn enttäuscht an. Er hätte es wissen müssen, denn alles lief zu gut.
 

"Lass den Kopf nicht so hängen. Ein wenig Außerhalb befindet sich der Bauernhof des Takeda-Clans. Er ist zwar ein wenig heruntergekommen, doch mit ein bisschen Hilfe, kriegen wir das wieder hin." Er lächelte Naruto überzeugend an.

Sie verließen das Dorf auf der anderen Seite, an der Naruto angekommen war. Die alte Pflasterstraße verlief oft unter dem Gras und an vielen Stellen waren Steine durchgebrochen, doch es gab dem Gesamtbild etwas wildes.

Etwa zwei Kilometer und einige Anekdoten Seiten Taos später, erreichten sie den besagten Bauernhof.
 


 

"Ein wenig heruntergekommen?" fragte Naruto entsetzt, als er das Haus sah.

Es glich einer Ruine. An vielen Stellen waren die Wände durchbrochen, ein großes Loch prägte das Dach und alles um das Haus herum glich einem Urwald.

"Na ja, vielleicht ist doch ein bisschen mehr Arbeit nötig.", Tao grinste Naruto verlegen an, "Vielleicht solltest du dir das gesamte Anwesen anschauen."

Naruto nickte kurz und betrat das Grundstück, dass von einem maroden Zaun eingerahmt wurde. Tao hatte ihm erzählt, dass der Clan, der hier einst wohnte, grandiose Reiter waren. Darum wunderte es Naruto auch nicht, als er große Stallungen hinter dem Haupthaus erkennen konnte. Der gesamte Clan verließ in einer Nacht-und Nebelaktion das Dorf. Keiner weiß bis heute warum. Das Haupthaus ähnelte den Häusern in dem Dorf. Auch ein schwarzes Ziegeldach thronte auf den weißen Wänden und Stützbalken. Es war Zweistöckig, wobei eine große, überdachte Terasse die zweite Etage dominierte. An den Windseiten waren Wände angebracht, doch zum Dorf hin war die Seite offen. Der Stall glich dem Haus, wobei dieser jedoch nicht Zweistöckig war. Das dritte Gebäude war eine große Scheune, deren gigantischen Flügeltüren weit geöffnet waren. Auch sie war weiß und hatte ein schwarzes Dach, was jedoch nicht so sehr verziert war, wie das Haupthaus oder die Stallungen. Ein großer Teich lag hinter dem Haus, der jedoch in der langen Zeit grün geworden ist. Wege die größtenteils aus Kies bestanden führten von Gebäude zu Gebäude. Nach einer großen Runde um die Häuser, begab sich Naruto mit Tao in das Haupthaus. Es war total verfallen und die Spinnen versuchten wahrscheinlich ein Weltwunder in den Räumen zu bauen. Im Inneren sah es so aus, als hätte die Familie den Hof in Eile verlassen, denn viele Gegenstände, die anscheinend dem Clan gehörten lagen auf dem Boden oder den Einrichtungsstücken herum. Naruto kämpfte sich mit Tao durch das Haus welches von innen viel größer war, als es von außen schien.
 

"Das ist doch viel zu viel für mich." meinte Naruto und deutete auf die große Familientafel.

"Ach was, du wirst doch später auch eine Familie haben, da ist es nicht schlecht vorzusorgen." grinste Tao, als er sah wie Naruto rot wurde.

"Außerdem können wir jede helfende Hand gebrauchen." gab Tao ehrlich zu.

"Aber ich bin doch noch nicht einmal erwachsen." meinte Naruto und sah den Mann unschlüssig an.
 

"Das ist egal. In diesem Dorf hilft jeder jedem, dass ist nun mal so." Er dreht sich um und verließ das Haus wieder. Naruto seufzte kurz und folgte ihm.

"Zu dem Haus gehören noch die ganzen Felder, die hierherum angebaut wurden. Wir werden dir natürlich helfen, sie zu bestellen und zu ernten." Tao deute auf eine riesige Fläche, die jetzt noch kahler Ackerboden war.

"Den Reis bauen wir auf Terrassen in den Hügeln ab, die normalen Feldfrüchte auf solchen Feldern. Wir in Kokira sind Selbstversorger." meinte der Bürgermeister stolz.

"Wie viele Leute leben denn hier?" fragte Naruto und dachte an die viele Arbeit, die erledigt werden musste.
 

"Kokira hat drei Dutzend Bewohner. Davon sind gut Zehn Kinder, auch welche in deinem Alter. Ein paar ältere Menschen und der Rest sind ungefähr so alt wie ich. In der Erntezeit werden alle Dorfbewohner gebraucht, auch die Kinder, sonst wäre es nicht schaffbar." Tao drehte sich zu Naruto um und sah ihn abwartend an.

"Und, willst du das Haus haben und hier im Dorf leben?" fragte der Bürgermeister den Jungen.

"Ja, solange du mir versprichst, dass ich hier meine Ruhe von Shinobi aller Art habe." Naruto schlug in die ,ihm angebotene Hand ein, und grinste. Tao nickte ebenfalls lächelnd.

"Dann komm mit, ich stelle dich dem Dorf vor." Tao legte ihm eine Hand auf die Schulter und beide gingen in das Dorf zurück.

"Einmal die Woche kommt ein Händler vorbei. Meistens verkauft er Kleidung oder andere wichtige Gegenstände. Das nächste mal wenn er kommt, solltest du dir ein paar neue Klamotten kaufen." meinte der Bürgermeister auf halben Weg und sah Naruto prüfend an.

"Einverstanden." nickte Naruto und sah auf das Dorf. Auf dem Marktplatz hatten sich inzwischen alle Dorfbewohner versammelt und warteten auf die Ankunft des Bürgermeisters.
 

Naruto wurde ein wenig nervös, denn er hoffte, dass ihn die Bürger von Kokira akzeptierten und nicht wie ihn Konoha, wo ihn jeder hasste.

"Freunde, hört mal her. Das ist Naruto, er ist unser neustes Mitglied und bewohnt ab heute den Takeda-Hof. Er wird unsere Hilfe brauchen, die Gebäude wieder hinzubekommen, aber wenn wir zusammenarbeiten, sind wir schnell fertig." damit stellte er Naruto den Menschen von Kokira vor, die ihn neugierig musterten. Kurz Zeit später begrüßten sie den blonden Jungen herzlich und er wurde jedem einzeln vorgestellt. Naruto erfuhr auch, was die Aufgaben der verschiedenen Bewohner im Dorf war. Nii, Taos Frau, war zum Beispiel die Lehrerin für die Kinder. Shini war der Schmied des Dorfes, Lee der Holzfäller und Yuuga, die älteste des Dorfes, erzählte ihm einiges über dessen Entstehung.

Einige Wochen später war der Hof, der Naruto gehört, fertig repariert. Der Junge wunderte sich wirklich, wie hilfsbereit die Menschen hier waren. Natürlich haben Narutos Schattendoppelgänger einen wichtigen Teil dazu beigetragen. Seitdem er dieses Jutsu das erste Mal angewandt hatte, war er der Held für viele aus dem Dorf. Jedem, der ein wenig Charkrakontrolle besaß, brachte er die Technik bei. Damit würde die Arbeit im Dorf künftig um einiges einfacher werden.
 

Zufrieden sah Naruto dem Sonnenuntergang zu, während er die große Schriftrolle aus Konoha vor sich ausbreitete. Er würde ganz bestimmt nicht aufhören zu trainieren, denn auch wenn er kein Shinobi aus dem Dorf war, so wusste er, dass er sich verteidigen können musste. Es gab immer irgendwen, der die Kraft des Neunschwänzigen beherrschen wollte. Wenn nicht Konoha, dann irgendjemand anderes. Naruto hatte beschlossen, dass er es demjenigen nicht zu einfach machen wollte. Neugierig sah er auf die Schriftrolle. Er wusste, dass dies die gefährlichsten und schwierigsten Jutsus der vergangenen Hokage war. Doch Naruto wäre nicht Naruto, wenn er vor so einer Herausforderung kneifen würde, besonders, da die Dorfoberhäupter jede Technik feinsäuberlich und einfach verstehbar aufgeschrieben hatte. Naruto wusste, dass er nicht immer den Frieden genießen konnte, so wie er jetzt war. Er wusste, er würde dieses Wissen irgendwann einmal brauchen könnte.
 


 

"Die perfekte Chakrakontrolle..." las er und rollte die Schriftrolle ein wenig weiter aus.

7 Jahre später

Hallo Leute,
 

wow, dass ich so viele positive Rückmeldungen erhalten würde, war mir nicht klar, doch es freut mich umso mehr. Ich bin wirklich begeistert und darum möchte ich mich bei allen, die ein Kommentar hinterlassen oder die Geschichte favorisiert haben, bedanken. Ich habe das neue Kapitel und lade es schnell hoch. Wenn ihr Kritik, Anmerkungen oder Fragen habt, schreibt mir ein Kommentar, ich würde mich sehr dar+über freuen.
 

Viel Spaß beim lesen und bis denne,
 

Amogan
 


 


 


 

Funken durchstreiften die Luft. Das Klirren von Metall war bestimmt noch in einigen Kilometern hörbar. Immer wieder donnerte der Hammer auf das glühende Metall. Naruto starrte auf seine Arbeit. Sie war nicht seine Beste, doch auch nicht die Schlechteste, die er je hergestellt hatte. Er nahm das glühende Metall mit einer gewaltigen Eisenzange hoch und schob es in einen Wasserbottich. Ein Zischen ertönte und Wasserdampf stieg in den Himmel. Naruto grinste und zog seine Handschuhe aus. Er befreite sich aus seiner schweren, ledernen Schmiedeschürze und hing sie an einen krummen Nagel, der aus einem Balken ragte. Naruto sah sich um. Miyo kam die Straße hinunter. Sie hatte einen Korb in der Armbeuge, der bei jedem ihrer Schritte hin und her wippte. Ihre langen blonden Haare umspielten ihre Schultern. Der blonde Uzumaki grinste. Er freute sich immer, wenn sie ihn besuchte. Naruto empfand immer sehr viel für das junge Mädchen. Sie war ein Jahr jünger als er selbst und war die Tochter von Lee, dem Holzfäller. Sie hatten gemeinsam die Schule von Nii besucht und anschließend wurde sie von Yuuga zur Kräuterfrau ausgebildet.
 

Naruto war jetzt schon sieben Jahre in Kokira. Bald stand sein zwanzigster Geburtstag vor der Tür. Das Dorf war jetzt seine Heimat und er gehörte hierher. Seit dem er seine Lehre bei Shini, dem Dorfschmied, beendet hatte, eröffnete der Uzumaki seine eigene Werkstatt. Er war bei weitem nicht so gut, wie sein Meister, doch mit zwei Schmieden war die anfallende Arbeit erheblich einfacher. Naruto nahm ein altes Hemd, das hinter ihm über dem Zaun hing und zog es über. Er nahm sich einen Lappen, den er durch einen Wassertrog zog und befreite sein Gesicht vom Schweiß. Seine Haut war dunkler als zu seiner Zeit in Konoha, was von der vielen Feldarbeit kam, die er in den letzten Jahren verrichtet hatte. Sein Körper war gut durchtrainiert, woran die Schmiedeausbildung nicht ganz unschuldig war. Er empfand sich nicht als besonders attraktiv, aber Miyo meinte, dass die Mädchen des Dorfes sich im geheimen um ihn streiten würden. Der junge Uzumaki hatte aber nur Augen für das Mädchen, dass gerade sein Hoftor öffnete. Sie war ungefähr so groß wie Naruto, einen halben Kopf kleiner, vielleicht. Sie hatte eine zierliche Gestalt, die sich trotz ihrer Herkunft zu benehmen wusste. Sie wirkte grazil, wie eine Dame aus der Stadt, doch der Eindruck täuschte. Miyo war wie Naruto ein Dorfmensch und sie scheute sich nicht, mit anzupacken.
 

Naruto stemmte die Hände in die Hüften und grinste seine beste Freundin an. Sie kam vor ihm zum Stehen und umarmte ihn aufgeregt. Naruto´s Haut begann zu kribbeln, dort, wo sie ihn berührte. Es war immer so und der Uzumaki musste sich irgendwann eingestehen, dass er in die junge Frau verliebt war.
 

"Na, fertig mit der Arbeit?" fragte sie grinsend und deutete auf die kleine Schmiede, die Naruto an die Scheune angebaut hatte. Sie war nichts Besonderes und bestand eigentlich nur aus einem schrägen Dach und einigen Stützbalken, doch für dem Uzumaki reichte es. Er war gerne darin und schmiedete vor sich hin. Heute hatte er für die Bauern neue Werkzeuge geschmiedet. Er würde sie vielleicht noch Abends ausliefern. Miyo sah ihn lächelnd an und wedelte mit ihrer schmalen Hand vor seinem Gesicht herum.
 

"Erde an Naruto, bist du anwesend?" fragte sie und lachte dabei so glockenhell, sodass Naruto´s Herz zu klopfen begann.

"Ja, ich war nur gerade in meiner eigenen Welt." antwortete er und errötete leicht. Sie grinste ihn an und hob abwartend eine Augenbraue.

"Was?" fragte Naruto und sah sie verwirrt an.

Miyo schüttelte belustigt den Kopf: "Du bist mir vielleicht einer. Wollen wir den ganzen Tag hier herum stehen?"

"Ach so," murmelte der Uzumaki verlegen, "Setzt dich doch schon mal, willst du was trinken oder hast du Hunger?"

"Nein, eigentlich wollte ich mit dir was feiern. Hast du Sake da?" Miyo sah den Uzumaki kurz an, bevor dieser langsam nickte. Diese Frau machte ihn verrückt. Er wusste nicht wieso, doch war er nicht er selbst, wenn sie anwesend war. Er ging kurz in sein Haus hinein und holte aus seiner Küche eine Flasche Sake. Es war der Gute, aus Kokira, hergestellt von Izuka, dem Reisbauer. Naruto blieb stehen, als er an der Anrichte ein weißes Tuch sah. Es lag auf einem roten Kissen und sah sehr edel aus. Der Uzumaki grinste leicht und strich sanft über den Stoff. Es war ein Verlobungstuch. Die männlichen Bewohner von Kokira gaben es dem Mädchen, dass sie liebten und wenn diese es Annahmen, stand der Hochzeit nichts mehr im Weg. Naruto hatte seines selber hergestellt. Er hatte es für Miyo gemacht und wollte, dass nur sie es trug. Eigentlich wollte er es ihr an einem passenderen Augenblick geben, doch irgendetwas in ihm sagte dem Uzumaki, dass jetzt der perfekte Augenblick sein würde. Sie war ein natürlicher Mensch. Ihr Besuch war immer etwas das sie gerne tat, darum wäre es vielleicht das Beste es ihr jetzt zu geben. Unromantisch, aber natürlich und das zählte.
 

Vorsichtig nahm er das Stoffband und faltete es ordentlich. Er steckte es in ein kleines Holzkästchen, welches er in seine Tasche schob. Naruto ergriff die Tonflasche mit dem Reiswein und begab sich nach draußen. Mit jedem Schritt, den er seiner Liebe näher kam, wurde er aufgeregter. Sie saß auf eine Holzbank, die hinter einem kleinen Tisch versteckt war und beobachtete die Pferde, die auf der Weide graste. Naruto hatte zusammen mit Tao eine Pferdezucht begonnen. Eigentlich war es mehr Tao der dafür zuständig war, aber Naruto half ihm ab und an und stellte ihm Stall und Weide zur Verfügung.
 

"Bist du unterwegs eingeschlafen?" fragte Miyo und sah ihn frech an. In Naruto´s Inneren tobte ein Sturm. Er war so nervös wie noch nie. Eine Hand, die in seiner Tasche mit dem Kästchen war, strich immer und immer wieder über das Holz.

"Haha." antwortete er trocken, überlegte sich aber schon mal die Worte. Er wollte ehrlich sein und ihr zeigen, was sie ihm bedeutete. Er stellte die Flasche auf dem Tisch.

"Was willst du denn feiern?" fragte er unauffällig.

"Du zuerst." meinte das blonde Mädchen und ihre Augen funkelten.

"Ich? Warum glaubst du denn, dass ich etwas sagen will?" überrascht sah er sie an. War er so leicht zu durchschauen?

"Na dann eben nicht." murmelte sie und klang etwas enttäuscht. Naruto zuckte zusammen, das lief nicht so wie geplant.

"Weißt du..." begann sie und der blonde Uzmaki schaute sie abwartend an.
 

Sie schwieg eine Weile, es schien als würde sie die richtigen Worte suchen. Naruto hob eine Augenbraue. Er wartete geduldig und spielte in der Tasche mit dem Holzkästchen. Plötzlich strahlte Miyo noch mehr. Aufgeregt rutschte sie hin und her. Sie griff in die Tasche und holte ein weißes Tuch heraus. Naruto schloss die Augen. Das war alles nur ein falscher Traum. Das ist alles nicht wahr. Die Welt des blonden Jungen brach vor seinen Augen zusammen. Er unterdrückte das Gefühl sie anzuschreien.
 

Sie legte das Stoffband auf den Tisch und Naruto fühlte sich, als hätte er einen Faustschlag in den Magen bekommen.

"Kyrou hat mich gefragt, ob ich seine Frau werden wollte und ich habe ja gesagt." sagte sie freudestrahlend und bemerkte nicht, wie Naruto´s Schultern bebten. Der Uzumaki schluckte. Kyrou war der Sohn des größten Bauern hier im Dorf. Sie besaßen ein wunderschönes Haus und auf dem Feld war noch ein weiterer Hof mit mehreren Scheunen. Der Junge war seit kurzer Zeit in Miyo verschossen und das ganze Dorf wusste es. Naruto auch. Er dachte aber, dass sie nicht so einfach auf die Versuche des Bauernsohn hereinfallen würde oder sich im Hingeben würde.

"Was ist denn? Du sagst ja gar nichts. Freust du dich nicht?" fragte sie nach ihrem Ausbruch und sah Naruto verletzt an. Dieser verzog den Mund und kramte aus seiner Tasche das Holzkästchen. Kraftlos legte er es auf den Tisch. Miyo schlug die Hände vor ihrem Gesicht zusammen. Naruto stand auf und drehte ihr den Rücken zu.
 

"Naruto..." flüsterte das blonde Mädchen leise.
 

"Lass gut sein." brach der Uzumaki die junge Frau ab. Er betrat das Haus und ließ die Tür hinter sich in Schloss fallen. Er spürte, wie ihn jegliche Kraft verließ. Er rutschte mit dem Rücken an der Holztür hinab. Tränen liefen über seine Wangen. Wieder wurde er verraten. Sein Leben bestand nur aus Verrat und Verlust. Er ist hierhergekommen, um vor seinem alten Leben zu flüchten. Jetzt holte es ihn ein. Er schluchzte leise und hörte, wie Miyo vor der Tür stand. Er spürte förmlich, wie sie die Hand erhoben hatte erhoben hatte, unsicher, ob sie klopfen sollte oder nicht. Naruto spürte wie ihre Finger über das Holz strichen.
 

"Es tut mir so unendlich leid, Naruto." hörte er ihre gedämpfte Stimme durch die Tür. Naruto widerstand dem Verlangen hinaus zu gehen. Er würde sich damit keinen Gefallen tun. Er wollte ihr zeigen, dass sie ihn verletzt hatte. Der Uzumaki hörte ihre Schritte, wie sie über den Kiesweg den Hof verließ. Naruto wusste nicht, wie lange er nun schon hier kauerte. Er wollte nicht auf die Uhr schauen. Er wollte weg, weg von dem Dorf, weg von der Shinobiwelt und weg von Miyo. Er schnaubte kurz und wischte sich mit dem Arm die Tränen weg. Es war in Ordnung für ihn. Naruto weinte oft. Er weinte, weil er kein Shinobi war, er weinte, weil er sein Dorf verlassen hatte und er weinte, weil er keine Familie und keine Kindheit hatte. Er schob sich mit dem Rücken an dem Holz und ignorierte die unebenen Holzbretter, die sich in seinen Rücken bohrten. Der Schmerz war fast schon angenehm. Naruto kämpfte sich die Treppe hinauf. Nach einer gefühlten Ewigkeit war er endlich auf seiner Dachterrasse. Er lehnte sich an die Wand und blickte in Richtung des Dorfes. Er sah Miyo, die die Häuser schon fast erreicht hatte. Naruto zuckte zusammen. Es schmerzte ihn, wenn er sie sah. Er führte einen inneren Konflikt. Einerseits tat es ihr Leid, wie er Miyo behandelt hatte, andererseits wollte er auch nicht vor ihr kuschen. Er wollte zeigen, wie er fühlte. Er wusste, dass er heute ihre Freundschaft zerstört hatte. Doch hatte sie das nicht auch getan, indem er diesen blöden Heiratsantrag angenommen hatte? Naruto wusste nicht mehr, was er denken sollte. Er rieb sich mit der Hand durch sein Gesicht. Seltsame Bilder schossen ihm in den Kopf. Er sah Miyo vor dem Altar und er stand daneben, glücklich und zufrieden. Dann verschwamm die Sicht und Kyrou grinste ihn arrogant an, ehe er seine baldige Frau sanft küsste. Naruto wurde schlecht, er unterdrückte einen Würggeräusch und schritt in sein Badezimmer. Der junge Mann zündete mit einem einfachen Fingerschnips die Teelichter an, die in dem Zimmer standen. Er wusste nicht warum, doch er konnte, seitdem er sein Training intensiviert hatte, das Feuerelement benutzen, als hätte er nie etwas anderes getan. Und da es in seinem Haus keinen Strom und warmes Wasser gab, kam ihm das mehr als gelegen.

Müde schaute er in den großen Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Seine Augen waren gerötet und strahlten nicht, wie sie es sonst immer taten. Er trat an das Fenster, an dem eine Seilwinde mit einem Eimer befestigt war. Sie führte zu seinem Trinkwasservorrat. Er hievte den Eimer hoch und goss ihn in das Waschbecken. Er presste eine Hand in die Flüssigkeit und leitete Chakra in seine Finger. Nach einigen Sekunden wärmte sich das Wasser auf, sodass es begann zu dampfen. Naruto holte einen Lappen und wusch sich das Gesicht. Er spürte, wie sich seine Gesichtsmuskeln entspannten. Er schmiss den Lappen zurück in das Becken. Sein Spiegelbild schaute ihm traurig dabei zu. Er hatte sich sehr verändert in den Jahren, die er nicht mehr in Konoha lebte. Er war gewachsen, natürlich. Er war an die ein Meter Achtzig groß. Er wirkte durchtrainiert, doch sah nicht aus wie ein Muskelpaket. Im Gegensatz zu diesen war seine Kraft wirklich in den Muskeln, welche nicht aufgepumpt waren, wie bei einigen anderen Jungen in seinem Alter. Die seltsamen Striche, die er als Kind auf der Wange hatte, waren verschwunden. Der Uzumaki wusste nicht warum, aber vielleicht lag es daran, dass er schon so lange keinen Ausbruch mehr hatte. War der Kyuubi daran schuld?
 

Naruto ist ruhiger geworden. Er hatte seine kindliche Naivität abgelegt. Er besaß ein großes Wissen über das Leben, mehr als man ihm vielleicht zumuten würde. Er hatte schon so vieles erlebt, dass man glatt vergessen könnte, dass der blonde Uzumaki erst zwanzig Jahre alt war. Wassertropfen perlten an seinem Gesicht ab. Seine Haare waren immer noch so blond wie damals, doch wesentlich länger. Besonders an den vorderen Seiten wuchsen seine Haare bis zum Kinn. Er erinnerte sich an das Gesicht des vierten Hokagen, dass in Konoha in die gewaltige Steinmauer gehauen wurde. Er sah dem verstorbenen Dorfoberhaupt gar nicht mal so unähnlich. Zufall, dachte Naruto und kratzte sich an der Wange. Einzelne stachelige Stoppeln sprossen auf der Haut. Er war noch immer etwas faul und rasierte sich nicht jeden Tag. Ein Glück, dass er so helle Haare hatte. Außerdem hatte Miyo ihm mal gesagt, dass die Mädchen des Dorfes das attraktiv fänden. Schon wieder sie. Der Gedanke an sie schmerzte und Naruto spürte den Stich in seiner Brust.
 

Lass sie ziehen!, rief sich der Uzumaki sich immer wieder in Gedanken.

Er holte einen weiteren Eimer Wasser, den er in einen großen Bottich schüttete, der als Badewanne diente. Der Takeda-Clan musste es sehr schwer gehabt haben in diesem Dorf. Besonders da Naruto erst einen Brunnen für sein Haus graben musste. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie seine Vorgänger hier gehaust haben mussten. Wie schon bei dem Waschbecken erhitzte er auch hier das Wasser. Es dauerte zwar etwas länger, doch nach kurzer Zeit stieg Dampf von der Wasseroberfläche in die Luft. Er entledigte sich seiner Kleidung und stieg in die Wanne.
 

Der Abend brach über Kokira hinein. Es war Ende September. Bald war die Erntezeit vorbei. Naruto stieg die Treppe hinab. Der junge Uzumaki trocknete sich gerade, mit einem Handtuch, seine Haare, als er spürte, dass er nicht alleine war. Er verschränkte die Arme und ging in die Küche. Die Kerzen flackerten leicht im Wind, der durch die vielen kleinen Schlitzte in den Holzwänden waren, und ließen die Schatten an den Wänden tanzen. An seinem Küchentisch saß Tao, einen schweren Reisemantel, der ihm vor dem kalten Wind schützen sollte, hing über seinen Schultern. Er sah kurz auf, als er den jungen Uzumaki das Zimmer betreten sah.

"Naruto." meinte er und irgendwas in seiner Stimme verwirrte den blonden Mann.

"Tao, was machst du hier?"

"Ich wollte nach den Tieren sehen." murmelte der Bürgermeister und deutete auf die Weide. Naruto nickte verstehend. Nach einer Weile des Schweigens, setzte der ältere Mann wieder an.

"Ich habe Miyo gesehen."

"..." Naruto drehte sich leicht weg. Natürlich hatte er sie gesehen. Jeder sah in dem Dorf alles. Jeder wusste alles.

"Sie hat geweint."

"Aha." brummte Naruto bloß und erhitzte etwas Wasser in einer Teekanne. Er kramte aus einer Schublade zwei Tassen und holte eine Handvoll Teeblätter.

"Du weißt warum. Sie kam von deinem Hof." mutmaßte der Bürgermeister.

"Wenn du schon alles weißt, warum fragst du mich dann?" In Naruto stieg Zorn auf. Hatte er Schuld daran, dass sie diesen Fatzke heiraten wollte?

"Ich frage dich, weil du ihr bester Freund bist. Ich weiß auch, dass du um ihre Hand anhalten wolltest."

"Ich war ihr bester Freund. Sie hat sich für jemanden anderen Entschieden, ich muss damit leben." grummelte der Uzumki und stellte die zwei Teetassen auf den Tisch. Tao pustete vorsichtig an seinem dampfenden Getränk, ehe er einen kleinen Schluck trank.

"Du kannst immer mit mir reden." bestärkte ihn der ältere Mann, der so etwas wie ein Mentor für Naruto war.

"Ich weiß."

"Dann tu es auch... bitte." murmelte der ehemalige Shinobi und trank einen weiteren Schluck. Seine Stimme klang fast schon flehend.

"Ich hätte alles für diese Frau gemacht, wirklich alles." Narutos Stimme zitterte, doch er wollte nicht vor Tao heulen, wie ein kleines Kind.

"Das weiß ich."

"Sie hat immer gesagt, dass Kyrou ein Idiot wäre. Sie hatte nie etwas für ihn empfunden." erzählte Naruto leise weiter. Der Bürgermeister nickte still und signalisierte dem Uzumaki weiterzureden.

"Ich wünschte, ich hätte mehr Mut. Ich wünschte ich hätte ihr früher gesagt, was sie mir bedeutet. Doch die Angst, unsere Freundschaft zu zerstören und sie zu verlieren war einfach zu groß." Naruto liefen einige Tränen die Wange hinab. Tao legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.

"Es tut mir wirklich Leid Naruto, das meine ich ernst. Ich hätte dir von Herzen gewünscht, dass sie deine Frau werden würde. Ihr ward ein Herz und eine Seele."

"Ich versuche mir nicht vorzustellen, wie ihre Zukunft, als Frau von Kyrou aussieht. Doch es entstehen Bilder in meinem Kopf. Ich kann es einfach nicht verhindern." Naruto´s Stimme war leise und Tao musste sich anstrengen ihn zu verstehen.

"Ich weiß. Ich war damals in derselben Situation, in der du dich gerade befindest. Ich habe das Mädchen das ich liebte auch an den Sohn eines einflussreichen Händlers verloren. Eine gute Partie war er, reich, wohlhabend und gut erzogen. Ich war nur ein mittelmäßiger Shinobi ohne großen Clan. Die Wahl war ihr sicher einfach gefallen." Tao nippte an seiner Tasse.

"Wie hast du es überwunden?", fragte Naruto, " Wie konntest du diesen Schmerz verkraften?"

"Ich lernte Nii kennen. Ich habe sie angesehen und schon war es passiert. Ich weiß nicht warum, aber sie hatte etwas, dass ... Ich kann es gar nicht richtig beschreiben... Ich habe sogar den Namen meiner ersten Liebe vergessen." murmelte Tao und grinste leicht. Naruto zog eine Augenbraue hoch.

"Jeder findet den Mensch, der wirklich zu einem passt. Einen wahrlichen Schatz. Doch wie bei jedem guten Schatz, muss dieser erst gefunden werden und dass er nicht vor der Haustür liegt ist doch klar oder?" der ältere Mann lächelte seinen jungen Freund an.

"Du weißt schon, wie sich das gerade angehört hat oder?" fragte Naruto, doch auch er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Natürlich. So und jetzt hast du genug Trübsal geblasen. Du hast Aufgaben und Pflichten, die du erfüllen musst." Tao drehte sich zur Tür und hielt sie für den Jüngeren offen. Naruto schüttelte den Kopf und holte seinen warmen Mantel.

"So ein Sauwetter und dabei ist erst Ende September." fluchte der ehemalige Shinobi.

"Uns steht ein langer und kalter Winter bevor." brummte Naruto, als er hinaus in die Kälte ging.

Konfrontation

Hallo Leute,
 

so, das neue Kapitel ist da. Ich möchte mich zuvor jedoch bei allen bedanken, die mir ein Kommi da gelassen haben oder die Geschichte abonniert haben. Ich habe mit so viel Interesse nicht gerechnet, darum freut es mich umso mehr. Zu der Frage, wann Temari auftaucht, kann ich nur sagen: Ganz ruhig. Ich habe sie nicht vergessen. Sie ist schließlich die zweite Protagonistin. Lasst euch einfach überraschen.

Ich wünsche euch allen viel Spaß beim lesen und einen stressfreien Montag, soweit das möglich ist^^. An alle Schüler da draußen, haltet durch, Ferien sind nicht mehr weit entfernt.
 

Bis denne...
 

Amogan
 


 


 


 

Die Sonne ging hinter den Bergen auf und tauchte das Tal in gelbgoldenes Licht. Die Strahlen schoben sich wie langgliedrige Finger durch den Nebel und fingen an den Boden zu erwärmen. Die Bauern von Kokira standen schon auf den Feldern und versuchten ihre Saat vor dem drohenden Bodenfrost zu retten. Naruto wartete auf seiner Terrasse und sah seinen Schattendoppelgänger dabei zu, wie sie nach und nach die Getreidepflanzen erntete, Er schaute müde über seine Ländereien. Er besaß eine wirklich angenehm kleine Anzahl von Feldern, die er dank seiner Klone allesamt alleine bewirtschaften konnte. Natürlich gab er all seine Erträge an die Kornkammer von Kokira ab. Der junge Uzumaki blickte mit gemischten Gefühlen auf das Dorf. Er müsste heute dorthin gehen. Er brauchte einige Lebensmittel und wollte auch seine Arbeiten abliefern. Was im Dorf auf ihn warten würde war dem Uzumaki jedoch auch klar. Die Leute würden tuscheln. Inzwischen hatte bestimmt jeder Dorfbewohner von der weinenden Miyo gehört. Naruto kam es vor, als wäre er wieder in Konoha. Genau das wollte er vermeiden. Wirkliche Lust hatte er also nicht, das naheliegende Dorf zu besuchen, doch er musste.

Er nahm seinen Umhang vom Haken und schob die Tür auf. Das leise Quietschen war er schon gewohnt. Er sagte sich jedes Mal, dass er die Scharniere gefälligst ölen sollte, doch er vergaß es so schnell, wie die Tür hinter ihm zufiel. Er ging zur Koppel und nahm eines von Tao´s Pferden. Naruto schob den kleinen Karren aus seiner Scheune und packte alle seine Schmiedearbeiten hinein, bevor er das Pferd vor den Wagen spannte. Er nahm die Zügel in die Hand und führte das Pferd vom Hof.
 

Der Wind blies dem jungen Uzumaki kalt ins Gesicht. Er vergrub sich tiefer in seinem Kragen, doch das alles half relativ wenig. Das Gefühl, dass seine Hände an dem Lederriemen festfroren durchzog seinen Körper. Das Klappern der Hufe auf dem kalten, festen Boden dröhnte durch die Stille. Der Uzumaki versuchte seine Wangen zu wärmen, die schon eiskalt waren. Er überlegte, ob er sich in der Taverne vielleicht einen Schluck warmen Sake genehmigen sollte.
 

Zu der Zeit sind viele Dorfbewohner dort. Das würde Probleme geben, dachte er murrend. Das Pferd schien sich genauso wie er zu fühlen. Naruto musste es schon fast hinter sich herziehen. Der blonde Uzumaki raufte sich die Haare. Wäre er doch bloß im Bett geblieben. Wäre gestern doch bloß nicht Miyo zu ihm gekommen und hätte er sich bloß nicht in sie verliebt. Naruto fluchte still und heimlich vor sich hin, als die Häuser vor ihm immer näher kamen.
 

"Morgen Naruto, wie geht es dir?" grüßte ein alter Bauer auf dem Feld. Naruto hob die grüßend die Hand.

"Scheiße kalt ist es heute." antwortete er brummend.
 

"Gibt nen langen Winter." knurrte der Bauer zustimmend. Er versuchte mit seiner Hacke den harten Boden zu lockern, doch vergeblich.
 

Naruto stimmte ihm leise zu. Noch nie war es so kalt Ende September. Die Götter meinten es nicht gut mit ihnen. Sie mussten die Ernte noch vor dem ersten Schnee ins trockene bringen, sonst würde es schlecht für das Dorf aussehen.
 

Der Uzumaki liefert nach und nach die fertiggestellten Werkzeuge ausgeliefert. Die Leute auf dem Marktplatz wurden mehr. Der Uzumaki fühlte sich unwohl. Er hörte ihre flüsternden Stimmen. Wut stieg in ihm auf. Warum wurde er dafür verantwortlich gemacht. Er war das Opfer. Naruto spürte etwas, dass er seit einer langen Zeit nicht mehr gespürt hatte: Hass. Der Kyuubi war in ihm erwacht. Er drückte gegen die Gitterstäbe seines Gefängnisses. Naruto besann sich zur Ruhe. Das war kein Grund auszurasten. Die Leute hatten sich um ihn herum versammelt. Die "Dorfjugend" kam auf ihn zu. Kyrou und Konsorten. Der Uzumaki seufzte erschöpft. Er hatte nicht wirklich Lust sich mit den Trotteln rumzuärgern. Er schaute nach links und erkannte Miyou. Ihr Blick war unleserlich, doch Naruto konnte Erschöpfung in ihrem Gesicht sehen. Erschöpfung und Trauer. Der Uzumaki wand den Blick ab und fokussierte sich auf die jungen Männer, die auf ihn zukamen.
 

"Der Uzumaki.", begann ein Mann, dessen Namen sich Naruto selbst nach sieben Jahren nicht merken konnte, "Hast du uns was zu sagen?"
 

"Sollte ich?"
 

Naruto´s Gelassenheit brachte Kyrou zum schäumen. Hass zierte seine Augen. Sein gesamter Körper spiegelte Kampfeslust wieder. Der junge Uzumaki musste jetzt vorsichtig sein. Kyrou war unberechenbar, besonders wenn er vor seiner Herzensdame und seinen Freunden angeben wollte.
 

"Warum kam meine Frau gestern weinend von deinem Hof?" zischte der Bauerssohn und der blonde Mann konnte die Aggression, die er in seiner Stimme verstecken wollte, deutlich heraus hören. Naruto sah sich um. Fast das ganze Dorf war hier. Sie schauten gebannt auf die jungen Männer, die sich gegenüberstanden. Auch Tao lehnte an dem Pfeiler seines Hauses. Er wirkte besorgte. Wegen ihm vielleicht?
 

"Warum fragst du das deine Verlobte nicht selbst?" Der Uzumaki betonte das Wort Verlobte besonders. Die Genugtuung wollte er diesem schmierigen Kerl nicht geben.
 

"Ich rate dir zu reden Uzumaki." zischte der Mann.
 

"Sonst was?"
 

"..." Kyrou schien ein wenig überfordert. Plötzlich begann er zu grinsen.
 

"Du bist Eifersüchtig oder? Du bist eifersüchtig, weil ich das Mädchen habe und nicht du!" der junge Mann grinste überlegen. Naruto seufzte. Die Dorfbewohner sahen ihn abwartend an.
 

"Ja, ich bin eifersüchtig. Ich liebe Miyo schon seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich wollte unsere Freundschaft nicht zerstören, denn das wäre passiert, wenn ich es ihr gesagt hätte. Ich wollte gestern auch um ihre Hand anhalten, doch sie hat sich anders entschieden und das muss ich leider Akzeptieren." Naruto sah dabei seine ehemalige beste Freundin an. Ihre Augen zitterten. Sie schien sich unwohl zu fühlen. Der blonde Uzumaki sah wieder Kyrou an.
 

"Du redest mit mir und nicht mit meinem Weib." zischte der Bauernsohn wütend. Die Aktion von Naruto hatte ihn in seiner Ehre gekränkt. Er zog einen Holzknüppel aus seinem Umhang.
 

"Dein Weib?", fragte Naruto monoton und er gab sich nicht mal die Mühe, die Verletzung, die Kyrou ihm mit diesen Worten zufügte, zu verstecken. "Miyo, ich bin wirklich von dir enttäuscht. Du warst mal eine starke junge Frau. Du hättest jemanden wie diesen Abschaum niemals erlaubt, so mit dir umzugehen. Du warst wehrhaft und abenteuerlustig. Wenn ich dich jetzt sehe, bist du genau zu dem geworden, was du immer verabscheut hast. Vielleicht habe ich mich auch in dir getäuscht, wer weiß?"
 

Miyo liefen Tränen über die Wangen. Ihr Körper zitterte und Naruto hatte fast Mitleid mit ihr. Doch er schaffte es, den Blick von ihr Abzuwenden. Kyrou stand vor ihm. Seine Freunde hatten sich hinter ihm aufgebaut. Sie hatten alle Knüppel oder Feldwerkzeuge in den Händen. Sie wirkten bedrohlich, so wie sie da standen, nur nicht für Naruto.
 

"Du wagst es so meine Frau anzugehen?" fragte er und jedes Wort wurde von der Spucke unterstütz, die aus seinem Mund flog.
 

"Ich wage es. Ich habe keine Angst vor dir oder deinen Halbaffen da, die hinter dir stehen."
 

"Du hast es nicht anders gewollt!" brüllte der Bauernsohn laut.
 

"Kyrou hör auf." mahnte Tao, der jetzt erst eingriff.
 

"Nein, Uzumaki hat die Ehre meiner Frau beschmutzt. Es ist mein Recht, diese zu verteidigen." knurrte Kyrou und seine Augen blitzten gefährlich.
 

"Wir sind keine Barbaren..." Tao konnte gar nicht zu Ende reden.
 

"Ich will diesen Wichser da bluten sehen." Kyrou sah hasserfüllt auf Naruto.
 

"Du nimmst deinen Mund ganz schön voll. Ein Mann kann viel sagen, doch steht er auch mit Taten zu seinen Worten?" fragte Naruto ruhig. Er zog ein dreizackiges Kunai aus seiner Tasche. Es gehörte früher einmal dem vierten Hokagen. Die halbmondartige Parierstange mit den beiden spitzen Enden blitzte im Sonnenlicht auf.

"Das werde ich dir schon noch zeigen!" rief der junge Mann und schlug mit seiner Holzkeule nach Naurto. Kurz bevor diese den Kopf des blonden Uzumaki berührte, verschwand dieser in einem gelben Blitz. Kyrou sah sich suchend um. Ein seltsames Messer steckte vor ihm im Schnee. Der Uzumaki war verschwunden. Ein Raunen ging durch die Massen. Ein weiterer Blitz erschien und Naruto stand wieder vor dem Bauernsohn.
 

"Du bist wirklich ein Feigling." zischte Kyrou wütend.
 

"Bin ich das?" Naruto zog unter seinem Mantel zwei längliche Gegenstände. Ein Murmeln ging durch die Massen. Naruto warf Tao den eingepackten Gegenstand zu. Leichtfertig fing er es auf und nickte dem Uzumaki leicht zu.

Naruto wickelte den Stofffetzen ab und ein hölzernes Samuraischwert, ein Katana lag in seinen Händen. Er strich sanft über das Holz. Es war ein Übungsschwert, eines, mit dem Naruto schon hunderte Stunden trainiert hatte.
 

"Was soll das werden?" fragte Kyrou arrogant und sah abwertend auf das Katana.
 

Naruto wirbelte es einige Male umher und ließ es durch die Luft kreisen, ehe er sich in Kampfposition begab. Er schaute den jungen Mann vor sich abwartend an. Kyrou griff den Uzmaki mit einem Schlag von oben an, den Naruto leichtfertig blockte. Er drehte sich an dem Bauerssohn vorbei und schlug ihm sanft in den Rücken. Kyrou zuckte zusammen.
 

"Du bist tot." murmelte der Uzumaki ruhig. Sein Gegner sah gleichermaßen überrascht und wütend auf ihn. Er griff Naruto wieder an. Diesmal von der Seite. Der blonde Uzumaki duckte sich unter dem Schlag weg und stach auf Kyou ein.
 

"Tot."
 

Naruto wusste nicht, wie oft er das widerholte. Es machte ihm einen heidenspaß, den verhassten Kyrou zu demütigen. Er ließ seinen gesamten Frust an ihm aus und es tat gut.
 

"Tot." grinste Naruto leicht. Sein Holzkatana ruhte auf der Brust seines Gegners.
 

"Du bist Abschaum!" brüllte Kyrou wutentbrannt. Immer und immer wieder schlug er auf den jungen Uzumaki ein.
 

"Und wieder tot."
 

"Argh!“ Kyro lag auf dem Boden. Naruto stand über ihm. Das Holzkatana lag an seinem Hals.
 

"Tot." murmelte Naruto und drehte sich um. Kyrou stand hinter ihm ächzend auf. Es gab keinen Ausdruck dafür, wie er sich gerade fühlte. Der verschissene Uzumaki demütigte ihm vor dem ganzen Dorf. Das würde er nicht zulassen. Er zog aus seinem Stiefel einen Dolch, den er nach Naruto warf. Es ging so unheimlich schnell, dass die Dorfbewohner nur zusehen konnten. Das Messer hatte den Uzumaki fast erreicht, es sah schon so aus, als hätte es ihn getroffen, als er sich wegteleporteierte. Ein Blitz erschien neben Tao, ehe er wieder verschwand. Der Dolch drehte sich weiter und blieb in einem Holzpfeiler des Dorfes stecken. Kyrou sah auf, wo war er hin? Wieso war er so schnell?
 

Der Bauerssohn spürte kalten Stahl an seiner Kehle. Naruto stand hinter ihm und hielt ihm diesmal ein echtes Katana an die rechte Seite seines Halses. Kyrou zuckte. Der Uzumaki war zu schnell für ihn.
 

"Ehrlich?", fragte Naruto und Enttäuschung war ins seiner Stimme zu hören, "Bist du so ein schlechter Verlierer? Gehst du sogar soweit, dass du meinen Tod in Kauf nimmst?"
 

"Du Bastard." Kyrou´s Stimme zitterte. Der Stahl an seinem Hals hatte sich keinen Zentimeter bewegt.
 

"Naruto..." Tao kam die Holzveranda herunter. Sein Blick war besorgt.
 

"Keine Sorge. Ich will Miyo nicht schon vor ihrer Hochzeit zur Witwe machen."
 

Die Kälte in Naruto´s Stimme durchschnitt wie ein Messer die Luft. Seine ehemalige beste Freundin zuckte zusammen. Tränen bildeten sich in ihren Augen.
 

"Danke." murmelte Tao leise. Naruto nickte ihm zu und entfernte die kalte Klinge von Kyrou´s Hals. Er nahm dem Bürgermeister die Scheide seines Schwertes ab. An ihr war ein seltsames Siegel angebracht. Der ehemalige angehende Konohanin schob mit einem leisen Surren die Schneide in die Holzhülle.
 

"Du teleportierst dich zwischen den Siegeln?" fragte der ältere Mann neugierig. Er hoffte, dass er so Naruto beruhigen konnte. Wieder nickte der Uzumaki.
 

"Und wie kamst du hinter Kyrou?"
 

"Ich habe auch an ihm ein Siegel angebracht." Naruto klang so monoton, dass sogar die Dorfbewohner zusammenzuckten. Der Uzumaki drehte sich um und schaute auf Kyrou.
 

"Ich sehe dieses Attentat auf mein Leben als ungeklärte Schuld zwischen uns. Ich verschone dich, weil ich Miyo nicht verletzten will, doch wenn du jemals noch mal deine Waffe gegen mich erhebst, wird auch sie dich nicht retten können."
 

Der Bauernsohn nickte hastig. Naruto knöpfte seinen Mantel zu, der während des Kampfes aufgegangen war und verließ vom Marktplatz. Das Pferd mit dem Karren stand noch neben einem Haus. Er streichelte vorsichtig die Seite des Tieres und kehrte schweigend mit ihm zu seinem Hof zurück.
 


 


 

___________________________________________________

Hat es euch gefallen? Lasst mir ein Kommentar da, falls es Fragen oder Verbesserungsvorschläge gibt.

Das Mädchen im Wald

Hallo Leute,
 

so ich kann voller Stolz das neue Kapitel präsentieren. Ich kann alle beruhigen, die sich fragen, wo Temari bleibt. Haltet durch, ich habe sie wirklich nicht vergessen. Ich möchte zuvor noch allen danken, die die Geschichte abonniert oder kommentiert haben. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, so viele positiver Rückmeldungen zu erhalten. Ihr seid echt die Besten!!! Ich denke, viele können Naruto´s Situation verstehen, denn einige waren mal an seiner Stelle. Auch ich habe schon solche Erfahrungen gemacht und es ist irgendwie komisch, dass ich sie jetzt in diese Fanfiktion einbaue. Vielleicht kann man es auch so einfach nur gut verarbeiten, wer weiß? Ich denke, das war es von meiner Seite aus, alle Fragen zur Story werden entweder von mir nachher noch geklärt oder kommen noch in der Geschichte vor =)
 

Viel Spaß beim lesen und bis denne...
 

Amogan
 


 


 


 


 

Zwei Wochen waren seit dem Zwischenfall vergangen. Naruto hatte sich seit dieser Zeit sehr rar im Dorf gemacht und war dort nur zusehen, wenn er Arbeit ablieferte oder Lebensmittel kaufte. Heute war die Hochzeit von Kyrou und Miyo, aber Naruto war weder eingeladen, noch verspürte er wirkliche Lust dorthin zu gehen. Das ganze Dorf war dort und die Festlichkeiten waren schon im vollen Gange. Der Uzumaki saß auf einem Zaun, der die Weide begrenzte. Seine Augen wirkten leer und traurig. Er hatte solche Schmerzen, dass er nicht wusste, wie er den Tag überstehen sollte.
 

Tao, der auf dem Weg zu ihm war, konnte man schon aus weiter Entfernung sehen. Er schlenderte die Straße entlang, gekleidet in seinen feinsten Sachen. Naruto sprang vom Zaun. Er wusste nicht, warum der Bürgermeister ihn gerade heute besuchte. Er war die letzten Wochen nur selten bei ihm gewesen. Die Laune des Uzumaki sank mit jedem Schritt, den der Bürgermeister näher zu ihm kam. Oft hatte Naruto die letzten Tage überlegte, ob er überhaupt noch hierher gehörte. Das Dorf war ihm so fremd wie schon lange nicht mehr. Der junge Uzumaki sah auf sein Haus. Ja, es war sein Haus.Seine jetzige Heimat. Er hatte viel Arbeit, Zeit und Energie in das Anwesen gesteckt und er war froh, dass er so eine angenehme Unterkunft hatte.
 

"Naruto!" Tao´s Stimme war undefinierbar. Der junge Uzumaki wusste nicht, ob der Bürgermeister wütend auf ihn war oder nicht.

"Die Tür ist offen."
 

Naruto hörte, wie der ältere Mann das Haus betrat. Naruto saß auf der Treppe und schaute ihn an, als er das Wohnzimmer betrat. Der ehemalige Konohanin schaute spöttisch auf seine feinen Gewänder. Tao seufzte kurz.
 

"Es ist schade, dass du heute nicht auch kommst." murmelte der Mann und wusste nicht so richtig, wie er das Gespräch beginnen sollte.

"Ist das dein Ernst?", fragte Naruto spöttisch, "Das ganze Dorf ist doch froh, dass ich nicht da bin. Es wäre eine Katastrophe geworden."

"Stimmt, aber mit wem soll ich mich dann betrinken?"
 

Naruto sah den Bürgermeister überrascht an. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, doch es verschwand genauso schnell, wie es gekommen war.
 

"Du musst dir wohl oder übel eine andere Trinkgesellschaft suchen. Ich habe noch zu tun." der junge Uzumaki erhob sich.

"Was war das für ein Katana?" Tao war völlig ruhig. Naruto blieb in der Bewegung stehen. Er hatte sich schon gefragt, wann der ältere Mann es ansprechen würde.
 

"Ich habe es hergestellt." antwortete der blonde Junge. Er ging kurz nach oben. Tao wartete geduldig, bis Naruto nach einigen Minuten wiederkam. Er hielt das Schwert feierlich mit beiden Händen. Er überreichte es dem Bürgermeister, der es vorsichtig in seine Hand nahm. Mit einem schleifenden Geräusch "befreite" er die Klinge aus der hölzernen Scheide. Mit großen Augen starrte er auf die Schneide, in der sich sein Gesicht spiegelte. Er balancierte es vorsichtig auf seiner Hand.
 

"Ein solches Schwert habe ich schon lange nicht mehr gesehen." murmelte er und klang mehr wie ein kleiner Junge, der ein Spielzeug bekommen hatte, als ein erwachsener Mann.
 

"Es war meine Meisterarbeit. Ich habe ein ganzes Jahr an ihm gearbeitet." Naruto sah kurz auf die Klinge, ehe er seinen besten Freund anschaute.
 

"Was willst du hier?" fragte er nach einer Weile. Tao schob das Schwert langsam in seine Hülle und reichte es Naruto.

"Ich muss heute die Hochzeit leiten, dass weißt du," Naruto nickte und Tao machte eine kurze Pause, "Doch als Bürgermeister muss ich mich um alle Bewohner kümmern. Du bist mein Freund Naruto. Ich lasse dich in dieser schweren Zeit nicht alleine."

"Es tut mir leid, dass ich so viele Schwierigkeiten bereite." Naruto verbeugte sich schnell vor dem älteren Mann.

"Ist schon gut. Ich weiß, wie du dich gerade fühlst."

"Wie viel Zeit hast du noch?" fragte Naruto und schaute den Bürgermeister an. Seine Augen funkelten aufgeregt.

"Eine Stunde."

"Probiere es aus." Naruto legte Tao wieder das Schwert in die Hände und rauschte an ihm vorbei, die Treppe hinunter. Der Mann starrte ihm ungläubig hinterher.
 

Die beiden Männer saßen in Narutos Garten. Zwischen den verschiedensten Pflanzen, die Naruto im Laufe der Zeit angepflanzt hatte, ließ es sich gut aushalten. Auf dem Schoß des blonden Uzumaki lag das Katana. Tao saß neben ihm und einige Schweißperlen liefen ihm auf der Stirn hinunter.
 

"Du wirst alt." grinste Naruto frech.

"Warte erst einmal ab, wenn du in mein Alter kommst." konterte der Bürgermeister. Ein Glockenläuten riss die Beiden aus den Gedanken.

"Die Hochzeit hast du aber nicht verpasst oder?" fragte der Uzumaki und hob seine Augenbrauen.
 

"Das sind nicht die Tempelglocken, sondern die Alarmglocken. Wir werden angegriffen." Taos Gesicht nahm etwas ungewohnt panisches an.

Naruto sprang auf. Er verschwand in einem gelben Blitz. Der ehemalige Kumonin sah ihm verwirrt hinterher. Plötzlich stand Naruto wieder neben ihm. Er hatte eine einfache Lederrüstung an, deren Schultern mit extra angebrachten Platten geschützt wurden. Er hielt ein zweites Katana in seinen Händen, welches er Tao reichte.
 

"Los, mach die Pferde bereit, die Kämpfer im Dorf müssen notfalls die Verfolgung aufnehmen." rief der Uzumaki und rannte los. Tao schwang sich über den Zaun. Die Pferde schreckten auf. Naruto trat das Tor auf und schwang sich auf eines der Tiere. Der Bürgermeister tat es ihm gleich und sie trieben ihre Pferde an, näher in Richtung Dorf.
 

"Warum habe ich noch keine Markierung im Dorf angebracht?" fragte Naruto mehr sich selbst, als den älteren Mann. Seine Stimme war gegen den Wind kaum zu verstehen.
 

"Weil du natürlich leben willst." antwortete Tao. Die Glocken waren in naher Entfernung immer deutlicher zu hören. All ihre Pferde galoppierten in einer Herde um sie herum und Naruto war froh, dass Tao sie so gut erzogen hatte.
 

Der ersten Dorfbewohner kamen aus dem nahen Tempel. Ein Großteil der Wachmänner waren unter ihnen. Tao und Naruto stoppten die Herde. Der junge Uzumaki zückte eine Schriftrolle und beschwor ihren Inhalt. Unzählige Waffen fielen aus ihr hinaus. Die Männer des Dorfes bewaffneten sich mit Schwert, Speer und Bogen. Sie sprangen auf die Pferde und ritten weiter zum Dorf. Tao übernahm die Führung. Die Anderen reihten sich hinter ihm ein. Die ersten Feinde wurden Sichtbar und Naruto war unglaublich froh, dass es nur einfache Banditen und Sippenstrolche waren und keine Shinobi. Vor ihm, aus einem Haus rannten zwei von ihnen. Naruto zückte sein Schwert und nur Sekunden später sauste es auf die beiden Banditen herab. Zwei leblose Gestalten blieben im Staub zurück.
 

Im Inneren des Dorfes hatte sich eine kleine Gruppe versammelt. Naruto sprang vom Sattel ab und landete in der Mitte der Gegner. Sein Katana hoch erhoben, bereit Schmerz und Leid zu verbreiten. Ein besonders kräftiger Bandit mit einer Sense in der Hand machte den Anfang. Den Geruch von Pferdepisse, der an ihm heftete, roch Naruto sogar gegen den Wind. Metall knallte gegen Metall. Der Uzumaki drehte sich an der Seite seines Gegners vorbei und schnitt ihm mit einem sauberen Hieb die gesamte Seite auf. Stöhnend ging der Mann zu Boden. Wieder hob der Junge das Schwert in die Höhe. Sein Blick war angespannt, abwartend und abschätzend. Diesmal griffen gleich Zwei an, von jeder Seite einer. Der eine hatte verfilzte Haare, die unter der braunen Lederkappe hervorragten. Er hielt ein großes rostiges Messer in den Händen. Der Andere hatte einen langen Spieß. Gelbe Zähne waren zu einem siegessicheren Lächeln verzogen. Naruto ergriff den Speer kurz hinter der Spitz und leitete ihn an seinem Körper weiter. Er rammte die Metallerne Spitze dem anderen Angreifer, mithilfe des anderen Mannes ,mit voller Wucht in die Brust. Dieser ging stöhnend zu Boden. Naruto schwang sein Katana sauber durch die Luft und auch der Zweite sackte zusammen. Der Uzumaki beobachtete weiter seine Gegner. Es waren noch fünf. In der Drehung fischte der blonde Junge einige Shuuriken aus seiner Gürteltasche und warf sie auf seine Gegner. Drei gingen sofort zu Boden. Sie hatten einen solchen Angriff nicht erwartet. Die anderen Zwei starrten überrascht auf ihre gefallenen Kameraden, sodass Naruto einen weiteren niederstrecken konnte. Der letzte Bandit sah verwirrt auf das gerade Geschehene. Er hob sein Schwert und stach nach Naruto, doch dieser wich elegant nach links aus und drehte nur kurz sein Katana durch die Luft. Der letzte Überlebende hielt sich seinen Hals und versuchte, Herr über die Blutmassen zu werden, ehe er röchelnd in den Staub fiel. Naruto wischte sein Schwert an dem Hemd eines dieser armen Schweine ab und schwang sich wieder auf sein Pferd. Tao und seine Kameraden hatten gute Arbeit geleistet.
 

Sie preschten durch die Felder und trieben eine große Masse an Gegnern vor sich her. Naruto sah eine kleine Gruppe, die in den Wald fliehen wollte. Er trieb sein Pferd an und folgte ihnen. Schnell erreichte er das Gehölz. Die Büsche wuchsen hoch und der Uzumaki verlor kurz den Überblick. Er hörte die hektischen Schreie der Strauchdiebe und folgte diesen. Die Äste peitschten an seinem Körper vorbei und verursachten blutige Striemen auf Händen und im Gesicht. Naruto ignorierte den Schmerz und ritt weiter über den moosigen Waldboden. Das Pferd keuchte und Speichel lief ihm aus dem Maul. Der blonde Uzumaki wusste, dass es nicht mehr lange aushalten würde. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Schulter. Er wurde nach hinten gedrückt. Der Blick wurde schwammig. Ein langer Hölzerner Schaft ragte aus seiner rechten Schulter. Stöhnend ergriff er den Pfeil. Jeden Millimeter, den er sich bewegte schmerzte. Zu spät übersah Naruto den starken Ast vor sich. Als würde jedes Bisschen Luft aus der Lunge gedrückt, so fühlte es sich an, als der blonde Junge gegen den Ast knallte. Keuchend hielt er sich an dem rutschigen Holz fest. Der Pfeil war abgebrochen, doch schmerzte umso mehr. Naruto verließ die Kraft. Er rutschte vom Ast und landete auf seinem Rücken. Die Plötzliche Luftknappheit, ließ ihn Husten. Er keuchte und presste seine rechte Hand auf seinen Oberkörper. Der Schmerz, den der Pfeil verursachte, pochte nur ganz sanft im Hintergrund. Naruto hörte Schritte. Das Laub um ihn herum bewegte sich. Die kleine Gruppe, bestehend aus den drei Banditen näherte sich ihm. Der Eine hielt einen dünnen Bogen in den Händen. Er musste ein guter Schütze sein, wenn er einen Reiter in vollem Galopp traf. Wahrscheinlich war er in seinem früheren Leben Jäger gewesen. Bevor sie den verletzten Uzumaki erreichen konnten, hatte dieser sich hochgekämpft. Er wischte sich das Blut, das ihm den Mundwinkel herunterlief mit seiner oberen Handfläche ab. Die Drei waren jetzt genau vor ihm, hatten ihn eingekreist, ihn umzingelt. Naruto sah, dass der vermutliche Jäger einen neuen Pfeil aufgelegt hatte. Er zog die Sehne zurück, die ein knirschendes Geräusch von sich gab. Die dreckigen Hände des Mannes streiften sein Kinn. Naruto bemerkte, dass er einen eher ungewöhnlichen Stil verwendete. Anders als die meisten Bewohner der Shinobiwelt benutzte er den eher westlichen Stil, wie er hinter der Knochenwüste und dem Windreich verwendet wurde.

Der junge Uzumaki sah, wie sein Gegner die Sehne losließ. Der Pfeil sauste auf ihn zu. In letzter Sekunde duckte sich der Uzumaki in einer unmenschlichen Geschwindigkeit und das tödliche Geschoss sauste über ihn hinweg und traf den einen der Diebe, der hinter ihm stand im Hals. Überrascht sahen Naruto und auch seine Gegner auf den zu Boden gehenden Mann. Der blonde Uzumaki zückte eines der speziellen Kunais und warf es nach dem vermeidlichen Jäger. Das Wurfmesser blieb in seiner Brust stecken und der Mann fiel nach hinten über. Der dritte und letzte Bandit sah erschrocken zu seinen Kameraden, die tot im Laub lagen. Er wich einige Schritte zurück und begann zu fliehen. Naruto sprang auf und hechtete zu dem toten Jäger. Er zog sich unter höllischen Schmerzen den abgebrochenen Holzschaft, der aus seiner Schulter ragte, heraus. Der Uzumaki ergriff einen Pfeil aus dem Holzköcher des Jägers und spannte ihn auf die Sehne des Bogens. Naruto drehte sich in die Richtung, in die der letzte Überlebende floh und spannte den Bogen. Die Sehne war schwerer zu ziehen, als der blonde Junge dachte, was eindeutig für die Erfahrung des Jägers sprach. Unter größten Kraftaufwand zog er die Sehne bis zu seinem Ohr. Der Bandit war einen kleinen Abhang hinuntergelaufen und Naruto konnte nur seine Schritte im Laub hören. Er hob den Bogen leicht an und schoss den Pfeil ab. Sirrend zischte dieser durch die Luft. Vorbei an Blättern und Geäst, bis er sein Ziel traf. Naruto hörte seine Bestätigung, als die Schritte im Laub verstummten. Der Uzumaki atmete aus und warf den Bogen zu seinem Besitzer zurück.
 

Verwirrt sah er sich um. Naruto hatte keinen blassen Schimmer, wo er hier war. Der Wald um ihn herum war totenstill. Der Uzumaki erkannte sein Pferd, das unschlüssig vor einem Baum stand. Es schabte mit einem Huf im Waldboden. Vorsichtig näherte sich Naruto dem Tier und erhaschte die Zügel.
 

Eine Explosion erschütterte den Wald und Naruto zuckte zusammen. Die Vögel flatterten aufgeregt über das Blätterdach. Der Uzumaki konnte zwischen den Blättern und Ästen eine riesige Rauchwolke erkennen, die meterhoch in den Himmel stieg. Der junge Mann stieg auf das Pferd und ritt geschwind zu dem Ursprung der Explosion. Ein gigantischer Krater klaffte im Boden. Die Bäume um das Loch herum waren zersplittert und das Gras war angebrannt. Das war ein Jutsu, dachte Naruto und sprang von seinem Pferd.
 

Vorsichtig ging er näher zu dem Krater. Ein Arm ragte aus ihm heraus und es schien, als hätte er versucht, aus dem Loch zu kriechen. An dem Glied hing jedoch auch noch ein Körper. Er trug schwarze Ninja-Kleidung, was Naruto´s These stützte, dass es Shinobis waren. Eine beige dünne Weste schützte den Oberkörper und kurze Schwerter hingen auf dem Rücken. Eine Holzmaske schützte sein Gesicht und auch seine Identität. Es waren verschiedene Zeichen darauf gemalt und Naruto wusste, dass es ein Jagdninja war. Das Emblem von Sunagakure war auf den Bandagen des Shinobi angebracht.
 

Der Uzumaki erkannte, dass drei Körper in dem Krater lagen. Er begab sich zu dem Ersten. Er fühlte keinen Puls und der Kerl sah nicht mehr sehr lebendig aus. Auch der Zweite war nicht mehr am Leben. Über den Rand des Kraters lag die dritte Person. Blonde Haare kamen hinter der hölzernen Maske zum Vorschein. Vorsichtig tastete Naruto nach dem Hals. Ein spürte ein schwaches Pochen in der Vene. Der Shinobi war noch am Leben! Der Uzumaki griff nach der Maske und zog sie langsam herunter. Naruto stockte. Es war kein Shinobi, sondern eine Kunoichi. Sie hatte ein feines, zartes Gesicht. Ihre blonden Haare waren zu zwei buschigen Zöpfen zusammengebunden. Eine leichte Blutspur lief an ihrem rechten Mundwinkel herunter. Naruto konnte dem Drang nicht widerstehen und fuhr ihr sanft über die Wange. Der Uzumaki stand auf sich und hob die junge Frau hoch. Er setzte sie auf sein Pferd und stieg hinter ihr auf. Sie war leichter als gedacht und wirkte sehr zierlich und das obwohl sie nur einen Kopf kleiner war als er. Der blonde Mann trieb sein Pferd an und ritt zurück in Richtung Dorf.

Schon aus weiter Entfernung konnte er Tao mit seinen Männern erkennen. Sie ritten dem Uzumaki entgegen.
 

„Naruto, wer ist das?“ fragte der Bürgermeister und brachte sein Pferd neben dem jungen Mann zum Stehen.
 

„Ich weiß es nicht, “ antwortete der Uzumaki und deutete mit seiner Hand hinter sich, „dort liegen noch Zwei. Sie ist die einzige Überlebende, doch ich weiß nicht, wie lange sie hat!“
 

„Gut bring sie ins Dorf. Wir holen die Anderen!“ Tao ritt an ihm vorbei und seine Leute folgten ihm.
 

Naruto hatte Schwierigkeiten, die junge Frau auf dem Pferd zu behalten, doch irgendwie gelang es ihm. Er spürte, wie sie in seinen Armen zuckte. Der Uzumaki beschleunigte noch einmal sein Pferd und galoppierte in das Dorf.
 

„Miyo!“ rief er laut und bremste sein Tier ruckartig ab.
 

„Naruto, was ist passiert?“ Miyou kam auf ihn zu gerannt. Einige Dorfbewohner folgten ihr.
 

„Wir haben eine Überlebende gefunden, doch sie ist schwer verletzt. Kannst du ihr helfen?“ fragte der blonde Mann und hob die verletzte Kunoichi vom Pferd.
 

„Ja trag sie rein.“ Miyo band sich ihre Haare zusammen und folgte Naruto in das Haus hinein.
 


 


 

__________________________________________________________________

So, da ist Temari endlich. Ich richte anschließen auch noch ihren Charakter ein, also schaut auch da noch einmal vorbei. Was ihre Geschichte ist, wird sie uns sicherlich noch erklären^^. Wenn es euch gefallen hat, hinterlasst mir ein Kommi, wenn nicht, dann nicht. Kritik, Anmerkung oder Fragen nehme ich natürlich auch gerne zur Kenntnis.

Temari aus der Wüste

Hallo Leute,
 

so, das neue Kapitel ist fertig. Es ist meiner Meinung nach nicht mein Bestes, doch ich verspreche Besserung in der Zukunft. Ich möchte mich aber vorher noch bei allen bedanken, die mir ein Kommentar da gelassen oder die Geschichte favorisiert haben. Ich wünsche euch viel Spaß bei lesen. Wenn es euch gefallen hat, dann lasst mir ein Kommi da, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind ebenfalls gerne gesehen.
 

Bis denne...
 

Amogan
 


 


 

Temari´s Augen begannen zu flattern. Grelles Licht blendete sie und die Kunoichi wusste nicht, ob sie ihre Augen besser offen oder geschlossen lassen sollte. Sie erinnerte sich an ihre letzte Mission. Sie war aus Konohagakure geflohen. Sie hatte wichtige Dokumente gestohlen und sollte diese sofort zum Kazekagen bringen. Ihr Team hatte ihr geholfen. Ihr Team! Hastig öffnete sie ihre Augen. Das helle Licht schmerzte. Ihr Körper fühlte sich an, als würde er verbrennen. Er war Gleichzeitig schwer und Leicht. Sie keuchte einige Male heftig und hielt sich die Seite. Ihre Finger fuhren über rauen Leinen, die sie schnell als Verband identifizierte. Überrascht sah sie sich um. Sie lag in einem großen Bett, dessen Decken und Kissen ein helles Braun hatten. Ihre Hände fuhren über den weichen Stoff. Er war warm und angenehm und Temari bereute es, aufgewacht zu sein.
 

Die Wände um sie herum waren allesamt hölzern und ungewohnt rustikal. Es hatte einen gewissen Charme, besonders, da viele Dinge in dem Raum verteilt waren. Die Kunoichi vermutete, dass es ein Bauernhaus war, obwohl die Stoffe zu edel für normale Bauern waren. Ein großes, einfaches Fenster spendete genug Licht und erhellte den gesamten Raum. Temari richtete sich komplett auf und bereute es sofort. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper und die blonde Kunoichi blickte an sich herab. Ihr Oberkörper war unbekleidet, abgesehen von dem großen Verband, der von ihrem Bauch bis hoch zu ihrer Brust verlief.
 

Temari kämpfte sich aus dem Bett. Ihre nackten Füße berührten den hölzernen Boden, der eiskalt war. Ihr Körper schmerzte bei jedem Schritt, doch irgendwann erreichte sie das gläserne Fenster. Eine dicke Eisschicht überzog das Glas und der Blick nach draußen war verschwommen. Sie erkannte einige Häuser, nicht mehr als kleine schwarze Punkte, in der Ferne. Eine weiße Schneeschicht überzog das Land. Temari stockte. Ihre Mission war für Ende September angesetzt, doch jetzt sah es eher nach Winter aus. Unter ihr hörte sie Schritte. Die blonde Kunoichi stoppte und lauschte den Geräuschen unter ihnen.
 

Die Schritte klangen schwer und gehörten zweifelsfrei zu einem Mann. Temari sah sich suchend um. Auf einem Schrank, der an der Wand stand, lag ihre Kunaitasche. Sie schleppte sich an der Wand entlang und versuchte so leise wie möglich zu sein. Die Kunoichi wich mehrmals einigen Dingen, die auf dem Boden lagen aus und erreicht schließlich ihr Ziel. Hastig griff sie nach der beigen Tasche. Sie fühlte sich schwer an, was Temari beruhigte. Sie fand im Inneren eine gewisse Anzahl an Wurfmessern. Die Schritte unter ihr wurden lauter. Die blonde Kunoichi spürte, wie der Mann unter ihr die Treppe hochging. Temari ergriff ein Kunai und stellte sich neben die Tür. Sie war eine ANBU, eine Elitekunoichi. Sie wusste, was es bedeutete, wenn ihre Mission schiefgelaufen war. Sie wusste auch, was es bedeutete, wenn ihre Identität aufflog.
 

Der Mann war jetzt kurz vor der Tür. Temari atmete tief ein und festigte den Griff um das Messer. Der Boden unter ihren Füßen knarrte. Die Tür ging leise auf. Temari sah nach unten und erkannte einen schweren Winterstiefel, der zuerst durch die Tür trat. Die Kunoichi schwang das Kunai durch die Luft und stach zu. Ein Widerstand trat vor dem Messer auf und zeigte ihr, dass sie getroffen hatte. Ein Keuchen kam von dem Mann und er fiel vorne über. Temari fing den leblosen Körper auf und bereute es sofort. Ihr Körper protestierte kurzerhand und schmerzte in allen Gliedern. Sie fiel mitsamt dem Mann zu Boden. Ihr Bauch brannte höllisch und die Kunoichi erkannte, wie sich der Verband an einigen Stellen rot färbte. Sie fiel glücklicherweise auf den Mann, was ihren Sturz doch enorm abfederte.
 

Er hatte einen schwarzen, dicken Pullover an, der mit einigen Schneeflocken besetzt war. Eine braune Hose schützte seine Beine vor der Kälte, oder besser hatte geschützt. Der Mann war noch sehr jung, wahrscheinlich genauso alt wie Temari selbst. Seine blonden Haare standen in alle Richtungen ab und ein kurzer Bart erstreckte sich über seine Wangen.
 

Schade, der war echt schnuckelig. Dachte Temari und drückte sich von der Brust des jungen Mannes ab. Sie zog sich an der Wand hoch und wollte gerade das Zimmer verlassen, als sich der Fremde hinter ihr in Luft auflöste.
 

Ein Schattendoppelgänger? Temari sah alarmiert auf den Boden, dort wo eben noch der Mann lag.
 

„Nicht sehr nett“, ertönte eine Stimme hinter hier, „Einfach so den Gastgeber zu ermorden.“
 

Die ANBU fuhr herum. Der gleiche Mann von eben stand lässig an das Geländer der Treppe gelehnt. Die junge Kunoichi starrte fassungslos auf den Fremden.

„D-Du bist ein Shinobi.“ Stotterte die sonst so selbstbewusste Frau.

„Nein. Ich bin einfach nur ein Mensch, der ein wenig Chakra nutzen kann.“ Antwortete der Mann lächelnd. Er stieß sich vom Geländer ab und ging auf Temari zu.

„Ich bin Naruto. Naruto Uzumaki.“ Stellte er sich höflich vor.

„Temari, aus Sunagakure.“ Murmelte Temari und sah weg. Sie konnte ihm nicht ins Gesicht schauen, nicht nachdem, was eben passiert ist.

„Sehr erfreut.“ Lächelte der Mann, der Naruto hieß.

„Wo bin ich hier?“ fragte die Kunoichi nach einem Moment der Stille.

„Kokira. Ein kleines Dorf weit westlich von Konohagakure.“ Antwortete der blonde, junge Mann.

„Konoha?“ die Stimme der Frau klang aufgeregt.

„Keine Sorge. Shinobis gibt es hier keine. Das Dorf ist eine Zuflucht, für alle, die keine Heimat mehr haben.“ Der Ton in seiner Stimme klang bitter.

„Warum bin ich hier?“ Die Fragen schienen kein Ende zu nehmen.

„Willst du nicht lieber wieder zurück ins Bett? Deine Wunden sind offen und wirklich gesund siehst du nicht aus.“ Meinte der junge Mann.

„Wo ist mein Team?“ ihre Stimme klang energisch.

„Erst legst du dich hin.“ Naruto klang resolut. Er erschuf einen Doppelgänger, dem er einige Worte zuflüsterte.

„Einverstanden.“ Temari nickte leicht und ließ sich von Naruto helfen. Er stützte sie sanft und brachte sie zurück in das noch immer warme Bett.
 

Eine junge Frau betrat das Zimmer. Sie hatte eine weiße Schürze an und trug einen Korb in ihrer Hand. Ihre blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Temari bemerkte die Blicke, die sich Naruto und die Frau zuwarfen. Ihre Blicke waren traurig und irgendwie verliebt, während seine einfach nur kalt und ablehnend waren.

„Hallo, ich bin Miyo. Ich habe dich schon mal zusammengeflickt.“ Ihre Stimme wirkte nett, doch Temari musste einfach misstrauisch sein.

„Ich warte vor der Tür.“ Murmelte Naruto und Temari dankte still ihm für seinen Anstand.

Die Frau, die Miyo hieß half Temari, sich richtig hinzulegen. Die junge Kunoichi ließ es einfach geschehen. Sie merkte, wie sie ihre Kräfte verließen.
 

„Was ist mit meinem Team?“ fragte sie mit brüchiger Stimme.

„Das sollte Naruto mit dir besprechen.“ Meinte die Heilerin jedoch nur.

Temari wurde flau im Magen. Sie wusste nicht was geschehen war. Unsicherheit hasste die junge Kunoichi, doch sie konnte es zurzeit nicht ändern. Ein brennender Schmerz breitete sich in ihrem Bauch aus, als Miyo den Verband löste. Temari biss die Zähne zusammen.

„Es tut mir leid, doch sanfter geht es nicht.“ Entschuldigend schaute die Heilerin die Kunoichi an.

„Geht schon.“ Murmelte die junge Frau. Die Heilerin holte eine seltsam aussehende Creme aus dem Korb. Sie hatte alle Farben von Grün, die Temari bisher gesehen hatte. Die Paste war sehr dick und roch streng. Miyo verschmierte sanft die Creme auf dem Bauch der Kunoichi.
 

„Was ist das?“ fragte sie unter Schmerzen.
 

„Das willst du lieber nicht wissen.“ Antwortete die Heilerin und ein Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen.
 

„Wer ist dieser Naruto?“
 

„So viele Fragen?“ grinste Miyo und schüttelte ihren Kopf. Temari nickte jedoch nur stöhnend.

„Er kam als Junge hierher. Er ist aus seinem Heimatdorf Konoha geflohen.“

„Geflohen aus Konoha, weswegen?“ fragte Temari überrascht.

„Frag ihn das lieber selbst.“ Murmelte die Heilerin. Die Kunoichi nickte leicht.

„Er beherrscht Jutsus.“ Stellte sie fest.

„Ja, ich weiß nicht genau wie gut er ist, doch die alten Shinobi hier im Dorf meinen, er sei der Beste den sie je gesehen hätten.“ Miyo hatte einen neuen Verband in ihrer Hand.

„Mir sind die Blicke aufgefallen.“ Ruhig sah die Kunoichi die Heilerin an.

„Es ist schwer sie nicht zu sehen.“ Stellte diese fest.

„Was ist da zwischen euch vorgefallen?“

„Er wollte um meine Hand anhalten.“Miyo´s Stimme klang sehr bitter und traurig.
 

„Aber?...“
 

„Ich hatte mich für einen anderen entschieden.“ Ihre Stimme zitterte.

„Und bereust du es?“ fragte Temari vorsichtig. Sie wusste auch nicht, aber mit der Heilerin konnte man sich super unterhalten.

„Ja, jeden Tag.“ Eine einzelne Träne lief ihre Wange hinab. Temari entging das nicht.

„Weißt du, “ begann Miyo und wischte sich die Träne weg, „Naruto ist aufmerksam, höflich, nett und so vieles mehr. Ich habe ein Rindvieh geheiratet und den Mann verstoßen, der mich aufrichtig geliebt hat.“

„Wow.“ Murmelte Temari, so etwas hatte sie nicht erwartet.

Miyo befestigte den Verband und erhob sich. Temari blickte ihr hinterher.

„So, fertig. Ich komme die Tage noch mal vorbei und schaue mir an, wie es verheilt. Du musst unbedingt das Bett hüten. Keine hektischen Bewegungen oder ähnliches.“ Befahl die Heilerin und Temari nickte ergeben. Sie hatte mit sowas schon gerechnet.

„Danke Miyo.“
 

Sie lächelte sanft und verließ das Zimmer. Vor der Tür hörte die Kunoichi, wie sie sich mit Naruto unterhielt. Die Stimmen waren zu leise, um etwas zu verstehen.
 

Der junge Mann betrat das Zimmer. Er blickte sie undefinierbar an.
 

„Was ist mit meinem Team?“ fragte Temari bestimmend.
 

„Sie sind tot.“ Seine Ehrlichkeit war wie ein Schlag in den Magen. Temari zuckte zusammen, als wären seine Worte ein Peitschenhieb.
 

„Wir haben,“ begann Naruto, „Wir haben sie hier im Dorf begraben. Wir wussten nicht, ob du überlebst oder ob du aufwachst, darum verzeih, dass wir über deinen Kopf hinweg entschieden haben.“
 

„Danke. Es ist zumindest etwas.“

„Kanntest du sie gut?“ fragte Naruto.

„Ja, wir waren seit Jahren ein Team.“ Einige Tränen bildeten sich in ihren Augen.

„Das tut mir Leid.“

„Wie sind sie gestorben? Ich weiß, dass wir von Konohanins verfolgt wurden.“ Temari blickte ihn erwartungsvoll an.

„Es war ein Feuerjutsu. Ich habe nur noch den Krater gesehen. Du warst die einzige Überlebende.“ Seine Stimme klang ernst und auch seine Augen zeigten ihr, dass er die Wahrheit sprach.

„Dann sollte ich dir danken.“ Es herrschte eine lange Zeit stille, ehe Temari sprach.

„Das solltest du vielleicht, aber nach der Aktion vorhin mit dem Kunai…“ Ein Grinsen schlich sich auf Narutos Gesicht, welches breiter wurde, als er bemerkte, wie die Kunoichi rot wurde.

„Es tut mir Leid wirklich. Ich bin ein Sunanin. Meine Mission ist das einzige, das zählt. Vielen Dank für die Hilfe.“ Temari klang unerwartet ernst.
 

„Nichts zu danken." brummte der Uzumaki und setzte sich neben sie ans Bett. Die junge Frau sah dem ganzen misstrauisch zu.

"So," begann der Mann und stützte sich auf seinen Oberschenkeln ab, "Sag mir, was gerade in der Welt passiert. Suna kämpft gegen Konoha, was ist da los?"
 

"Es herrscht überall Krieg. Das Wasserreich hat dem Blitzreich den Krieg erklärt, woraufhin das Erdreich dem Wasserreich zur Hilfe eilte. Das Windreich griff das Feuerreich an. Wir überfielen Konoha während der Chuninauswahlprüfung vor sechs Jahren." Ihre Stimme klang bitter und Naruto nickte leicht.
 

"Fahr fort."
 

"Na ja, Konoha konnte den Angriff vereiteln und seitdem befinden wir uns im Krieg. Das zieht sich inzwischen soweit, dass die großen Nationen Shinobi und Söldner aus kleineren Dörfern anheuern, die für sie kämpfen. Generell gibt es nur noch wenige Ninjas in den Dörfern. Die wirklich großen Schlachten werden von Armeen geführt. Meistens sind es einfache Bauern, die ihren Hof verlassen mussten, um zu dienen." sie blickte frustriert auf die Bettdecke.
 

"Der 3. Hokage würde das niemals zulassen." murmelte Naruto bestimmt.
 

"Der ist auch nicht mehr am Leben." ihre Worte waren wie Messerstiche. Der Uzumaki zuckte zusammen.
 

"Er ist tot?" hauchte er.
 

"Ja... Oh, es tut mir wirklich leid." Sie bemerkte, wie sich seine Stimmung geändert hatte und sofort bereute sie die Worte.

"Nein, es ist in Ordnung. Ich hätte nur nicht gedacht, dass der alte Mann jemals sterben würde. Er kam mir immer zu mächtig vor." Vor Naruto´s inneren Auge bildeten sich Bilder ab. Bilder vom 3. Hokagen. Er hatte ihm nie verziehen, dass er Naruto nicht vom dem Neunschwänzigen erzählt hatte.
 

„Es war Orochimaru. Er hat Suna und Konoha getäuscht und einen schrecklichen Krieg angezettelt.“ Sagte Temari leise.

„Orochimaru also.“ Seine Stimme war nur ein Flüstern. Die Kunoichi nickte leicht und Naruto stand auf.

„Die Papiere, die du Konohagakure geklaut hast, bleiben erst einmal bei mir. Ich schaue sie mir an und wenn ich dich besser kenne, gebe ich sie dir vielleicht zurück.“ Seine Stimme war fest.
 

„WAS?“ fragte Temari wütend.
 

„Du hast mich schon verstanden.“
 

„Das war meine Mission, du kannst mir das nicht wegnehmen!“ brüllte sie weiter.
 

„Du sollst dich doch nicht bewegen.“ Meinte der Uzumaki grinsend.
 

„Du findest das auch noch lustig? Ich könnte dir den Hals rumdrehen!“ schimpfte sie.
 

Naruto nickte und hielt ihr nur den Bericht hin. Er wedelte kurz damit durch die Luft und verließ den Raum.
 

„Ich bin noch nicht mit dir fertig!“ schrie sie ihm durch die geschlossene Tür hinterher.
 


 

__________________________________________________

Ich weiß nicht genau, wie die Eliteninjas in Suna heißen. Die ANBU ist meines Wissens nach von Konoha. Die Jagdninjas kommen aus Kirigakure. Ich habe die aus Sunagakure auch ANBU´s genannt, da sonst nichts im Internet steht, ich hoffe ihr seid damit einverstanden^^

Geschichten aus der Vergangenheit

Hallo Leute,
 

so, ich habe das neue Kapitel fertig. Ich wollte vorher aber noch eine kleine Umfrage starten. Ich wurde gefragt, ob ich nicht lieber das Vorwort in die dafür eigens eingerichtete Einstellung schreiben will. Ich komme ursprünglich von FanFiktion.de und da gibt es nicht so viele Einstellungen die man als Autor tätigen kann. Ich bin es so gewohnt, vor dem Kapitel, ein paar Worte zurichten. Ich habe bei einer anderen Fanfiction hier auf dieser Seite leider die Erfahrungen machen müssen, dass viele Leser, das Autoren-Vorwort gar nicht gelesen haben und mich nach jedem Kapitel die selben Fragen gefragt haben. Ich habe die Antworten in das Vorwort geschrieben, was wieder nicht gelesen wurde. Ich habe seitdem aufgegeben, diese Option zu benutzten und schreibe die AN immer vorneweg. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber schreibt mir einfach, ob das in Ordnung geht, so wie es jetzt ist, oder ob ich die Autoren-Vorwort Einstellung benutzen soll.
 

Ich möchte mich bei allen fleißigen Kommischreibern bedanken, die mir nach dem letzten Kapitel ein paar Worte da gelassen haben. Auch ein großes danken, die die Geschichte favorisiert haben. Ach so, bevor ich es vergesse, vielen Dank für die vielen Hinweise, dass es in jedem Dorf ANBU´s gibt, das wusste ich bis dato nicht, aber jetzt kann ich es beruhigt einbauen=). Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und bis denne...
 

Amogan
 


 


 

Die Zeit schwand dahin. Temari konnte langsam ihr Bett für längere Zeit verlassen. Sie wusste von Naruto, dass es erst Mitte Oktober war, was sie dann doch beruhigte. Sie hatte ja damit gerechnet, dass der Winter schon eingebrochen wäre, doch nun war sie beruhigt. Miyo hatte gerade ihre Verbände gewechselt und packte ihre Salben und Mixturen in ihren Korb.

„Kann ich jetzt wieder das Bett verlassen?“ fragte die junge Kunoichi und sie gab sich gar keine Mühe, die Langeweile in ihrer Stimme zu unterdrücken.
 

„Ja. Deine Wunden sind gut verheilt. Ich denke, es würde deinem Körper guttun, wenn du dich ein wenig bewegen würdest.“ Miyo hob zum Abschied die Hand und verschwand durch die Tür.
 

„Guttun? Die hat sie wohl nicht mehr alle. Ich bin fast einen ganzen Monat ans Bett gefesselt und jetzt kommt sowas. Ich glaub es ja nicht.“Wütend drehte Temari sich um. Die Heilerin hatte ihr neue Kleidung besorgt. Die junge Frau zog sich langsam um. Ihre Kraft hatte nachgelassen, denn ihre Muskeln waren nach der langen Zeit etwas verkümmert. Jede Bewegung schmerzte, doch die ANBU biss die Zähne zusammen. Miyo hatte sich wirklich Mühe gegeben und ihr wertvolle Kleidung besorgt. Temari schaute in den Spiegel, der gegenüber an der Wand befestigt war.
 

Ein weißer warmer Pullover, der sie vor der Kälte schützen sollte. Eine schwarze Hose schütze ihre dünnen Beine. Die braunen Lederstiefel reichten bis zu ihren Knien. Die junge Kunoichi fuhr sich durch die Haare.
 

Temari öffnete langsam die Tür und schaute in den Flur. Naruto war nirgends zu sehen. Sie lief über die hölzernen Dielen. Überrascht sah sie sich um. An den Wänden hingen Fahnen und Banner von einem alten Clan. Die junge ANBU wusste jedoch, dass es nicht der Uzumaki-Clan war. Eine weitere Frage, die sie nicht beantworten konnte. Mehrere Katanas, Lanzen und Messer waren an den Wänden befestigt. Sie waren alle sehr hochwertig. Temari kannte sich gut mit Waffen aus und würde diese gerne mal ausprobieren.
 

Eine Tür sprang ihr sofort ins Auge. Leise schlich sie in das Zimmer. Es war stockdunkel, schwere Gardinen hingen vor den Fenstern. Die Luft stand in dem Raum, stickig und unangenehm. Der Raum wurde von einem schweren, aus dunkeln Holz gebauten Schreibtisch dominiert. Viele Papiere und Schriftrollen waren auf seiner Oberfläche verteilt. In einem großen Regal waren mehrere Ordner gestellt. Etwas sprang Temari sofort ins Auge.
 

In einer gläsernen Vitrine lag eine riesige Schriftrolle. Die blonde Kunoichi trat näher an den Glaskasten heran. Das große Zeichen von Konoha prägte die Rolle. Die Verlockung war echt groß, sie zu lesen, doch Temari widerstand. Sie ging mehrmals um den Schreibtisch. Sie überflog die Papiere und erkannte auch die von ihrer letzten Mission wieder. Schnell erhaschte sie sie die Dokumente.

„Was zum Teufel?“ fragte sie und las noch einmal die Überschrift.

Familienbuch von Minato Namikaze, 4. Hokage
 

„Verdammt!“ sie sollte doch das Familienbuch des 5. Hokage stehlen. Hatte sie tatsächlich die Briefe vertauscht?
 

„Neugierde ist keine Sünde.“ Ertönte die tiefe bekannte Stimme von Naruto hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um. Ihr Gesicht lief rötlich an und sie verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Es ist richtig,“ murmelte der junge Mann, „Du hast die falschen Briefe gestohlen.“

„Woher?“ fragte Temari misstrauisch.
 

„Ich habe sie mir schon angeschaut. Es würde Sunagakure nichts nützen, wenn sie wüssten, wer die Frau vom 4. Hokagen gewesen war. Der 5. Hokage wiederum wäre ein wahres Festessen von Informationen. Man könnte erpressen, entführen drohen, alles kein Problem, aber du hast nach den Falschen gegriffen.“ Naruto lehnte sich an den Türrahmen.
 

„Du musst dich köstlich amüsieren. Ich bin anscheinend sogar zu doof um die richtigen Papiere zu klauen. Haha, selten so gelacht.“ Ihre Stimme klang spöttisch, doch Naruto blieb ganz ruhig.
 

„Nein. Ich sollte dir vielmehr danken. Lies doch bitte den zweiten Teil.“
 

Minato Namikaze, verheiratet mit Kushina Uzumaki, ein Kind. Entsetzt schaute die Kunoichi auf die Schriftzeichen.

„Uzumaki?“ fragte sie leise.
 

„Ja.“ Er ging einen Schritt auf sie zu, während Temari zurückwich.

„S-Sie sind deine Eltern?!“ Naruto wusste nicht, ob es eine Frage oder eine Feststellung war.

„Ja.“ Wieder dieses eine Wort. Temari zitterte leicht.

„Du wusstest es nicht oder?“ fragte sie leise, woraufhin er nur den Kopf schüttelte.

„Das tut mir leid.“
 

„Nein, vielmehr sollte ich dir danken. Ohne dich hätte ich es vielleicht nie herausgefunden.“ Sagte er leise und rieb sich über den Oberarm.

„Was hast du jetzt vor?“ Temari sah ihn fragend an.
 

„Ich weiß es noch nicht.“ Murmelte der Uzumaki ruhig.

„Was geschieht mit mir?“

„Wo willst du denn hin?“ Seine ständigen Gegenfragen machten sie wütend.

„Nach Hause vielleicht?“ das nach Hause betonte sie extra.

„Das ist zurzeit nicht möglich.“ Murmelte Naruto.
 

„Warum?“ Temari sah ihn geschockt an.
 

„Komm mit.“ Er winkte leicht mit der Hand. Misstrauisch beobachtete sie ihn, folgte dann aber doch.
 

Sie gingen eine Treppe hinab und gelangen in eine Küche. Temari fand sie sehr freundlich eingerichtet, besser als ihr Zimmer oder sein Arbeitsraum. Er schien viel Zeit hier zu verbringen, denn einige warme Kerzen, die sanft flackerten, standen auf der Anrichte. Ein süßer Geruch stieg ihr in die Nase. Ihr Magen knurrte leicht, doch sie ignorierte ihn erfolgreich.
 

Naruto öffnete eine Tür und sofort zog kalte Luft durch die Küche. Trotz des warmen Pullovers hatte Temari das Gefühl zu erfrieren. Der junge Uzumaki betrat den Garten und die junge ANBU folgte ihm.
 

Schnee bedeckte das Gras. Die Halme waren gefroren und weiße Flocken fielen unweigerlich vom Himmel. Verwundert schaute sie sich um. Die große Scheune stand standhaft in der Kälte. Aus dem angrenzenden Stall hörte sie das Wiehern von einigen Pferden. In der Ferne konnte sie die Häuser des Dorfes erkennen und aus jedem Schornstein entstieg eine sanfte Rauchwolke.

„So, warum sind wir hier draußen?“ fragte Temari genervt. Seine Art brachte sie wirklich auf die Palme. Warum sagte er ihr nicht einfach, was los war.
 

„Dort oben.“ Naruto deutete auf ein gigantisches Gebirge.
 

„Was ist damit?“
 

„Das ist dein Weg nach Suna.“ Antwortete er leise.
 

Erschrocken sah sie ihn an. Was hatte das zu bedeuten?
 

„Es gibt zwei Wege für dich, nach Sunagakure zurückzukehren. Der eine führt an Konoha vorbei. Und sie werden dich fassen und gefangen nehmen oder sogar töten. Der andere Weg führt über diesen Pass, der bei diesem Schneefall jedoch nicht passierbar ist. Das ist der Grund, warum du das Dorf nicht verlassen kannst.“ Erklärte der Uzumaki ruhig.
 

„Warum sollten sie mich fassen? Ich bin ein ANBU, ich bin ausgebildet in Tarnung und Täuschung. Ich kann überall vorbei.“ Entgegnete Temari leicht eingeschnappt.

„Oh. Tschuldigung, das wusste ich nicht,“ meinte er sarkastisch, „Die Grenzen sind leider abgeriegelt. Jeder wird durchsucht, sie würden dich finden.“

„Du unterschätzt meine Fähigkeiten!“ rief sie wütend.
 

„Du unterschätzt die Gefahr.“ Konterte der Uzumaki ruhig. Wieder ließ er sie sprachlos zurück. Der Typ machte sie wirklich fertig.
 

Er ging zurück ins Haus. Temari beobachtete ihn. Seine Haare waren voll mit Schneeflocken, ebenso wie sein dunkler Pullover. Die Wangen waren leicht gerötet von der eisigen Kälte. Er wirkte müde und traurig, doch er schaffte es seine Maske aufrecht zu halten.

Einige Tage waren vergangen, doch Temari versuchte es immer wieder, Naruto zu überzeugen, sie gehen zu lassen. Sie konnte nicht in diesem Dorf bleiben. Sie war eine ANBU aus Sunagakure. Sie hatte eine Mission zu erfüllen. Sie musste es schaffen, den Uzumaki so weit zu bringen, sie über den Bergpass zu schaffen.
 

Sie trat heraus in die Kälte. Seit Wochen schneite es jeden Tag und es war keine Besserung in Sicht. Naruto stand am Hackklotz und zerteilte einige Holzklötze mit einer schlichten Axt. Temari sah ihm eine Weile still zu. Sie musste sich eingestehen, dass er schon eine Gewisse Anziehung auf sie ausstrahlte. Sie konnte den Blick kaum von ihm Abwenden.
 

„Macht´s Spaß?“ fragte er trocken und sofort waren sämtliche Schwärmereien von ihr verschwunden. Wie schaffte es dieser Typ sie so schnell wütend zu machen.
 

„Ich wollte mit dir reden.“ Begann sie vorsichtig. Sie wusste, dass sie dünnes Eis betrat.

„Nein!“ sagte er laut und zerschlug ein weiteres Holzscheit.

„Du weißt gar nicht, was ich dich fragen will!“ rief sie empört.

„Du willst mich bitten, dass ich dich über den Pass bringe.“ Murmelte der Uzumaki abwesend.

„Ich muss nach Suna. Ich habe eine Mission. Sie müssen wissen, dass ich am Leben bin.“ Temari sah ihn durchdringend an.

„Moment. Erzähl mir mehr.“ Flüsterte Naruto sanft. Schon wieder brachte er die junge Kunoichi völlig aus dem Konzept.

„Ich habe zwei jüngere Brüder. Sie warten zuhause auf mich.“ Erklärte Temari leise.

„Wer sind die Beiden?“ fragte Naruto nach und stellte einen neuen Holzscheit auf den Holzklotz.

„Kankuro ist der Ältere von den Beiden. Er ist begnadet im Kampf mit Marionetten und Holzpuppen. Er ist vielleicht ein wenig kalt, aber ich komme gut mit ihm zurecht. Gaara wiederum ist… anders. Ich weiß gar nicht, warum ich dir das alles erzähle.“ murmelte die Kunoichi verlegen.
 

„Weil ich danach gefragt habe. Warum ist dein Bruder anders?“ Naruto sah sie abwartend an.
 

„Er… ist ein… ach ich glaube nicht, das du das verstehst.“ Temari sah unschlüssig auf das Holz.

„Ist er unnahbar? Schläft er schlecht oder sogar gar nicht? Hat er Freude am Töten?“

„Woher…?“ fragte die Kunoichi fassungslos.

„Ich kenne dieses Gefühl. Dein Bruder ist der Jichuurki des Einschwänzigen, richtig?“ Naruto lehnte sich auf die Axt.

„W-Was, warum?“ stotterte sie verwirrt.
 

„Ich bin der Jinchuuriki des Neunschwänzigen.“ Er lächelte bitter, als er ihr das erzählte.
 

„Du … bist was?“ Temari wirkte wirklich fassungslos. So etwas hätte sie niemals erwartet. Er war so anders, als Gaara.
 

„Ich hatte auch so eine Phase wie dein Bruder. Es war vor ungefähr fünf Jahren. Ich war jung und naiv. Ich war alleine in einem Dorf, ohne Menschen, denen ich mich anvertrauen konnte. Ich wusste nur, dass ich dank des verfluchten Fuchsgeistes mein Dorf verlassen musste. Und falls du dich fragst, woher ich das alles über deinen Bruder weiß. Nun ja, ich kann die Präsens deines Bruders spüren, sogar hier, hunderte von Kilometern von Suna entfernt.“ Erzählte der Uzumaki und schaute sie freundlich an.
 

„Was hat dir geholfen?“ fragte die blonde Frau.
 

„Die Frage ist lieber wer hat mir geholfen?“, unterbrach er sie, „Miyo hat mir geholfen. Sie war so anders als die anderen. Nett und fröhlich. Sie nahm mich so wie ich war.“

„Glaubst du, das geht auch bei meinem Bruder?“ fragte sie hoffnungsvoll.

„Das weiß ich nicht. Ich kenne deinen Bruder ja nicht. Ich bin aber überzeugt, dass man jedem Menschen helfen kann und dass auf jeden ein ganz besonderer Mensch wartet.“ Naruto ging einen Schritt auf sie zu und schaute sie fest an.

„Eine angenehme Vorstellung.“ Murmelte Temari leise. Naruto seufzte kurz und pfiff mit seinen Fingern.

„Was war das?“ die junge Kunoichi sah ihn abwartend an.
 

Ein Falke kam aus dem angrenzenden Wald und setzte sich auf den Zaun der Weide. Sein braunes Gefieder glänzte leicht und war mit Schnee bedeckt. Sein Kopf ging hektisch hin und her, ließ sich aber von Naruto streicheln. Die aufmerksamen Augen schauten hin und her.

„Das Toru. Er ist ein guter Freund. Er wird einen Brief nach Sunagakure bringen.“ Stellte Naruto den Vogel vor und streichelte sanft über das Gefieder.
 

„Was für einen Brief?“ Temari sah wie gebannt auf das Tier.
 

„Ein Lebenszeichen für deine Familie. In meinem Arbeitszimmer findest du Papier und Feder. Du kannst dir so viel Zeit lassen, wie du willst.“ Sagte der Uzmaki.
 

„Ok.“, Murmelte Temari und drehte sich noch einmal um, „und vielen Dank, Naruto.“
 

„Gern geschehen.“ Lächelte Naruto und Temaris Herzschlag erhöhte sich.

Shinobi

Naruto stand in der Küche und schaute aus dem Fenster dem Schnee beim fallen zu. Sein dicker warmer Pullover und gefühlt hunderte Kerzen schützen ihn vor der Kälte. Einige seiner Schattendoppelgänger verrichteten alle anfallenden Arbeiten. Er hatte es Geschafft, die Felder komplett zu ernten, bevor der Schnee die Feldfrüchte zerstören konnte. In der Schmiede hämmerte ein weiterer Klon auf verschiedenen Nägeln herum. Ein anderer Doppelgänger versorgte gerade die Pferde im Stall. Naruto seufzte schwer und lehnte sich auf den Tisch. Müde rieb er sich über die Augen. Er benutzte schon wieder Schattendoppelgänger. Er wollte es eigentlich nicht mehr tun, aber momentan schaffte er die ganze Arbeit nicht mehr ohne. Der Uzumaki wollte es doch vermeiden. Er mochte seine Fähigkeiten nicht. Er wollte ein normaler Mensch sein. Seit seiner Kindheit war er immer etwas Besonderes. Als Jinchuuriki des Neunschwänzigen hatte er es nicht einfach und war immer alleine oder wurde anders behandelt. Zwar negativ, aber er wurde anders behandelt, als die anderen Kinder in seinem Alter. Er wollte um jeden Preis normal sein. Ein einfacher Farmer mit Schmiede mit Frau und Kind. Mehr wünschte er sich nicht, war das denn zu viel verlangt?

Leise Schritte ließen ihn aufschrecken. Temari kam die Treppe herunter. Sie trug warme Kleidung, und dennoch fror sie. Sie war ein Wüstenmensch. Hohe Temperaturen machten ihr nichts, aber diese enorme Kälte brachte sie völlig aus dem Konzept. Zwar waren die Nächte in Suna bestimmt auch nicht die angenehmsten, aber dieser Winter hatte es in sich. So einen Winter gab es seit der Entstehung des Dorfes noch nicht. Sie wirkte verschlafen und müde, sodass der Uzumaki fast Mitleid mit ihr hatte.
 

„Na.“ Begrüßte er sie leise.
 

„Hallo.“ Sie hatte ihre Arme um sich geschlungen. Das Oberteil gehörte ihm. Neugierig musterte er sie. Die Ärmel waren zu lang und er konnte ihre Hände nicht sehen. Sie trug dicke Wollsocken, die Naruto von Nii zu seinem fünfzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte.

„Danke für die Klamotten.“ Sagte sie nach einer Weile.
 

„Kein Problem. Willst du dich vor den Kamin setzten?“ fragte er leise und sie nickte nur zur Antwort.

Naruto ging näher zu ihr und legte ein weiteres Holzscheit in das offene Feuer. Der Geruch von verbrannten Holz kroch in ihre Nase und in Temari stieg das Gefühl von Wärme und Geborgenheit auf. Sie ließ sich auf dem schlichten Holzsofa nieder. Eine dünne Decke lag auf den Holzbrettern und die junge Kunoichi kuschelte sich ein. Naruto brachte ihr einen warmen Tee.

„Wie geht es dir?“ Der Uzumaki reichte ihr die dampfende Tasse.
 

„Besser, danke. Wenn bloß diese Kälte nicht wäre.“ Murmelte die ANBU und schaute stur in die Flammen.

„Hast du den Brief abgeschickt?“ Er setzte sich neben sie und Temari rutschte einige Zentimeter beiseite.

„Ja, der Falke ist Gestern Abend noch aufgebrochen.“ Bestätigte die Kunoichi.

Die Beiden schwiegen sich wieder an. Naruto musterte sie kritisch. Sie war noch immer sehr blass. Man konnte unter der Haut gut die Knochen erkennen, so dünn war sie. Ihre blonden Haare hatte sie heute offen. Sie sah noch besser aus, als mit den zwei buschigen Zöpfen. Naruto würde es ihr natürlich nie sagen. Die blonden Haare ragten ihr weit über die Schultern. Der blonde Mann wiederstand dem Drang, ihr durch die Haare zu fahren und schaute zur Seite. Er konnte ihre blau-grünen Augen spüren, die ihn verwirrt anschauten. Sie waren wieder Still. Naruto mochte diese Stille nicht. Es war diese unangenehme Still in der man sich unwohlfühlte. Man weiß nicht so wirklich, was man sagen möchte, fängt mehrere Male an, doch bringt den Satz nicht zu Ende.

„Was hast du jetzt vor?“ fragte der Uzumaki leise.
 

„Ich weiß es noch nicht. Was soll ich denn in den nächsten vier Monaten tun?“ Temari sah ihn unschlüssig an.

„Ich könnte mit dir trainieren, nur wenn du willst.“ Schlug der junge Mann vor.
 

„I-Ich weiß nicht. Ich beanspruche schon genug deiner wertvollen Zeit.“ Lehnte sie höflich ab.
 

„Nein, nein. Ich habe Schattendoppelgänger, die meine Aufgaben erledigen. Wenn du aber nicht willst, dass ich mit dir trainiere, weil es dir unangenehm ist, musst du es nur sagen. Ich kann das verkraften, glaub mir.“ Temari war über seine Ehrlichkeit und Scharfsinnigkeit überrascht. Genau das hatte sie nämlich gedacht.
 

„Wie gut bist du?“ fragte sie vorsichtig.
 

„Keine Ahnung. Ich habe keinen Vergleich. Ich übe einfach, worauf ich Lust habe und wie ich denke dass es mir am meisten hilft.“ Antwortete der blonde Mann.
 

„Ok, vielleicht sollten wir mal schauen, was du drauf hast.“ Murmelte Temari nicht besonders optimistisch. Sie glaubte nicht, dass der Uzumaki viel Talent hatte. Er war bestimmt ein Warmduscher. Er hielt nicht viel aus und wenn es Ernst werden würde, kniff er bestimmt den Schwanz ein.

„Ok. Wann willst du beginnen?“ fragte er nüchtern.

„Gleich. In einer Stunde?“ Temari sah das als Herausforderung.

„Ok. Abgemacht.“

„Hast du einen Kampfraum?“ fragte die ANBU.

„Wer sagt denn was von Kampfraum? Wir trainieren draußen, auf der Wiese!“ meinte Naruto amüsiert.

„Das ist ein Scherz oder? Du willst mir doch nicht sagen, dass du bei der Kälte trainieren willst, oder?“ Sie sah überrascht aus, hatte sie damit nicht gerechnet?, dachte sich Naruto.
 

„Das ist doch gut für die Abwehrkräfte und nach dem Training wartet ein heißes Bad.“ Grinste Naruto und nach „heißes Bad“ hatte er auch Temari.
 

Eine Stunde später standen sie sich gegenüber. Der Schnee fiel still an ihnen vorbei und blieb auf Haar und Kleidung kleben. Temari sah ihn abwartend an. Während sie in einer Kampfposition war, blieb er einfach nur regungslos.

„Was jetzt?“ fragte sie laut.
 

„Tai-Jutsu für den Anfang?“ fragte er und hob eine Augenbraue.
 

„Wie du willst.“ Grinste Temari. Sie war nicht die beste Tai-Jutsu Kämpferin, doch auch ihre Nahkampffähigkeiten waren auf Jonin-Niveau.

Sie stürmte auf den jungen Mann zu und verwickelte ihn in einen heftigen Schlagabtausch. Sie griff mehrmals aus allen Positionen an, doch der Uzumaki wich einfach nur leichtfertig aus. Ab und zu blockte er einen Schlag, doch er ließ sie stehen, wie eine blutjunge Anfängerin. Wut stieg in der ANBU auf. Sie steckte mehr Kraft in die Schläge, die jedoch unpräziser wurden. Für Naruto wurde es immer leichter, ihr auszuweichen. Eine Faust kam auf sein Gesicht zu, doch der Uzumaki fing sie mit seiner Hand ab und hielt sie fest, wie ein Schraubstock. Der junge Mann konnte die Anstrengung in ihrem Gesicht sehen. Sie schlug mit der anderen Hand nach ihm, doch ihre Reichweite war zu gering. Auch ihren Tritten wich Naruto einfach aus. Die Frustration spiegelte sich in ihren Augen. Naruto ließ sie los und trat kräftig nach ihr. Keuchend blockte sie den Tritt mit ihren Unterarmen. Sie schlitterte über den Boden und verwirbelte den Schnee.

„Wie zum…“ Temari war wütend. Dieser Typ hatte sie vorgeführt und das nach allen Regeln der Kunst.
 

„Los!“, schrie sie ihn an, „Mach dich über mich lustig. Sag, wie schwach ich bin.“
 

Tränen stiegen in ihren Augen auf. Eigentlich musste sie als erwachsene Frau über so etwas drüberstehen. Doch sie war auch eine ANBU. Sie hatte Fähigkeiten, die das Jonin-Niveau weit übertrafen. Er antwortete gar nicht und das war fast noch schlimmer. War er wirklich so arrogant?

„Warum denkst du, dass ich über deine Fähigkeiten lachen sollte?“ fragte er nach einer langen Zeit und Schmerz blitzte kurz in seinen Augen auf.
 

„Kankuro und Gaara würden das machen.“ Flüsterte sie und Naruto strengte sich an, sie zu verstehen.

„Ich werde dir irgendwann erzählen, was ich von der Ninja-Kunst halte.“ Meinte der Uzumaki leise.

„Wollen wir weitermachen?“ fragte er nach einem Moment der Stille.

„Ninjutsu?“ fragte sie und knackte mit den Fingerknöcheln.

„Meinetwegen.“ Antwortete der Uzumaki.
 

Temari holte eine Schriftrolle hervor und formte einige Fingerzeichen. Sie beschwor aus der Schriftrolle einen gigantischen Fächer, mit dem sie scheinbar spielend umging. Sie wirbelte ihn durch die Luft und stellte ihn auf dem Boden ab.

„Du kämpfst mit einem Fächer? Das ist interessant.“Murmelte der Uzumaki und nickte anerkennend.

„Gut. Fang an!“ rief sie laut über den Kampfplatz.

Naruto formte in einer unglaublichen Geschwindigkeit einige Fingerzeichen. Temari hatte Mühe ihm zu folgen. Einige kleine Feuerbälle flogen auf die Kunoichi zu.
 

„Das Feuerelement, ich wusste es doch.“ Grinste sie und schwang ihren Fächer durch die Luft. Ein starker Wirbelwind kam Naruto entgegen und schleuderte die Feuerbälle zurück. Kurz bevor sie den Uzumaki erreichten, verschwanden sie einfach in der Luft.

„Das Windelement.“ Stellte der junge Mann fest.
 

Wieder formte der Naruto einige Fingerzeichen und eine gigantische Feuerwand walzte auf die Kunoichi zu und Temari musste schlucken. Sie fuhr den Fächer zwei Stufen mehr aus und hielt gegen die Flammen. Eine gigantische Feuersäule stieg in den Himmel. Die ANBU hielt sich die Hand vors Gesicht, denn die Hitze, die die Feuerwalze aussendete war enorm. Naruto, dessen Element das Feuer war, ignorierte die brennende Feuersäule. Nachdenklich blickte er zu der Kunoichi. Mit einem einfachen Handschwung verschwanden die Flammen.

„Ich denke das reicht.“ Sagte der Uzumaki und Temari stimmte ihm im Stillen zu. Sie hatte kaum noch Chakra und ihre Kräfte waren noch nicht so weit, einer solchen Belastung standzuhalten.
 

„Was jetzt?“ fragte ihn die junge Frau.
 

„Du gehst baden und ich mache das Abendessen.“ Antwortete Naruto ruhig.
 

„Eiverstanden.“ Temari verstaute ihren Fächer und ging ins Haus. Der Uzumaki folgte ihr mit einigem Abstand.

Die ANBU musste sich erst einmal an einen Haushalt ohne Strom und warmes Wasser gewöhnen. Naruto erhitzte das Badewasser, ehe er in die Küche ging. Die junge Frau lehnte sich zufrieden in der Wanne zurück. Das heiße Wasser tat ihrem Körper gut und sie schloss kurz die Augen. Sie dachte sofort wieder an ihren Gastgeber. Warum verheimlichte er seine Kräfte? Er war stärker als die meisten Jonin aus Suna, die sie kannte. Temari wusste auch nicht, ob er wirklich schon alles gegeben hat. Miyo meinte, die Dorfbewohner sind der Überzeugung, dass er sich auf dem Kage-Niveau bewegen würde, doch könnte das sein? Könnte ein so starker Shinobi unentdeckt, in Zeiten wie diesen, in einem kleinen Dorf leben. Sie müsste ihn unbedingt danach fragen. Temari seufzte leise. Sie drehte ihre Füße und Zehen Unterwasser und entspannte sich.
 

„So viele Fragen.“ Murmelte die Kunoichi. Würde er überhaupt antworten? Sie kannten sich kaum und Temari war nicht wirklich nett zu ihm gewesen, besonders als sie ihn umbringen wollte. Aber warum griff er nicht in den Krieg ein. Wenn er so mächtig war, wie es alle behaupteten, könnte er die großen Nationen zwingen, Frieden zu schließen.
 

Langsam ging sie die Treppe hinunter. Der Duft von gebratenem Fleisch stieg der jungen Kunoichi in die Nase und ihr Magen knurrte unweigerlich. Naruto stand in der Küche mit dem Rücken zu ihr. Er verdeckte mehreren Pfannen, in denen die verschiedensten Dinge vor sich hin köchelten. Er drehte den Kopf leicht zu ihr, als sie den Raum betrat. Sein Blick war ihr völlig unleserlich. Sie lächelte zögerlich und ging auf ihn zu.
 

„Kann ich dir helfen?“ fragte sie.

„Nein, es ist schon alles fertig. Setz dich schon mal.“ Er wies auf den großen Holztisch. Temari nickte und ließ sich auf einem der Stühle nieder. Naruto servierte das Essen und stellte gefühlt dutzende Schüsseln und Schälchen auf den Tisch.

„Wer soll das denn alles essen?“ fragte die ANBU belustigt.

„Na du. Trainieren ist anstrengend und kostet viel Energie. Da brauch man auch viel Nahrung.“

„Was für ein Besserwisser.“, dachte Temari und rollte mit den Augen.

Naruto setzte sich ihr gegenüber und nahm die Holzstäbchen in die Hand. Still machten sie sich über das Essen her. Irgendwann hielt es die Kunoichi nicht mehr aus.

„Warum?“ fragte sie leise.

„Warum was?“ Die Gegenfrage kam sofort.

„Warum hast du der Shinobiwelt den Rücken gekehrt? Wieso versteckst du dich in so einem Dorf? Warum greifst du nicht in den Krieg ein, obwohl du anscheinend die Macht dazu hast?“
 

„So viele Fragen auf einmal?“, lachte der Uzumaki, wurde dann aber sofort wieder ernst, „Weißt du, die Shinobiwelt steht immer vor einem Krieg. Es gibt immer irgendeinen, der sich über Andere stellt. Irgendein Machthungriger Bastard wird immer versuchen, sich Kräfte anzueignen, die ihm nicht gehören. Ich will keine Marionette sein. Ich will nicht, dass irgendwer über mein Schicksal bestimmt. Ich habe gesehen, was die Menschen dieser Welt mit Personen machen, die nicht zu ihnen passen.“
 

„Wieso passen diese Menschen denn nicht in die Gesellschaft?“ fragte Temari vorsichtig.
 

„Du hast es doch bei deinem Bruder gesehen. Er passt nicht in ihre Welt, also verstoßen sie ihn. Sie behandeln ihn schlimmer als einen Sklaven und dass obwohl er eine Bürde aufgelegt bekommen hat, die kein Anderer außer ihm tragen kann. Bei mir war es genauso. Ich habe mir nicht ausgesucht, ein Jinchuuriki zu sein. Mein V-Vater tat es für mich und er muss einen guten Grund dafür gehabt haben. Die Menschen haben mich wie ein wildes Tier behandelt. Wenn das die Shinobiwelt ist, dann will ich nicht für sie kämpfen. Ich habe zwölf Jahre lang gelitten, den Schmerz der Anderen ausgehalten. Das ist eine verdammt lange Zeit. Ich schulde niemanden irgendwas. Und so wie ich das sehe, habe ich mir ein ruhiges Leben verdient.“ Temari sah ihn geschockt an. Er hatte Recht. Sie hatte ihren Bruder Gaara auch nie versucht zu verstehen. Gab es einen Grund warum er so kalt und gefühlslos war? Tötete er die ganzen Menschen nur, weil sie und Kankuro nicht für ihn da waren? Hatte sie Schuld daran, dass sie keinen kleinen Gaara mehr hatte?
 

„Nein, dich trifft keine Schuld.“, konnte der Typ ihre Gedanken lesen? “Du warst ein Kind, als der Einschwänzige in deinem Bruder versiegelt wurde. Du bist so aufgewachsen und kanntest es nicht anders. Vielleicht hätte es dir auffallen müssen, als du Älter wurdest, doch das ist jetzt egal. Du kannst nur versuchen dich in Zukunft zu bessern.“
 

„Warum bist du aus Konoha geflohen? War es weil du ein Jinchuurki bist, oder gab es einen anderen Grund?“ fragte die Kunoichi leise.

„Ja. Ich habe die verbotene Schriftrolle gestohlen.“ Meinte Naruto ruhig und sein Mund verzog sich zu einem Grinsen.

„Du hast was?“ fragte Temari und lachte laut.

„Na ja, ich wollte zeigen, dass ich ein echter Shinobi bin und wollte trainieren. Ich wurde jedoch nur von meinem Lehrer benutzt. Er brauchte mich, um an die Rolle zu gelangen. Ich bin natürlich ausgerastet und der Kyuubi war kurz davor auszubrechen. Also habe ich mir die Schriftrolle genommen und bin geflohen. Irgendwann kam ich dann hier her. Ich glaube, Konoha weiß nicht einmal, dass es dieses Dorf überhaupt gibt.“ Erklärte er ihr.
 

„Wow. Das kann ich mir vorstellen. Moment, ist die Schriftrolle oben in deinem Arbeitszimmer das was ich denke, was es ist?“ grinste Temari.

„Ja, das ist die verbotene Schriftrolle von Konohagakure, in die jeder Hokage seine geheimsten und gefährlichsten Jutsus geschrieben haben.“ Bestätigte der Uzumaki.
 

„Das ist…“ die Kunoichi suchte die passenden Worte.
 

„Denk nicht mal dran, sie zu stehlen.“ Grinste Naruto.
 

„Was? Ich wollte doch gar nicht… Ich hab doch nur…“ stotterte Temari und lief rot an.
 

„Schon gut. Das war ein Scherz.“ Lachte der Uzumaki.
 

„Haha, sehr witzig.“ Murmelte sie wütend. Sie schwiegen eine Weile und die ANBU schaute dem jungen Mann beim essen zu.

„Sag mal,“ begann sie vorsichtig, „Hast du die Rolle gelesen?“

„Ja.“ Antwortete Naruto und sah sie abwartend an.

„Wie viele der Jutsu´s beherrscht du davon?“

„Viele, aber nicht alle. Es sind einige darunter, die ich gar nicht lernen will.“ Er schaute die junge Kunoichi ernst an.
 

Sie wusste nicht wirklich, was sie darauf antworten sollte, also schwieg die lieber. Was war nur mit ihr los? Sie war doch sonst nicht so. Temari war immer eine selbstbewusste Frau, die sich nie unterkriegen oder etwas sagen ließ. Dieser junge Mann ließ sie aussehen, wie ein kleines Mädchen und das ging ihr gehörig gegen den Strich.
 

Er legte seine Essstäbchen ordentlich neben den Teller und schaute sie abwartend an. Temari spürte förmlich den musternden Blick auf sich. Ihr wurde leicht unwohl, doch dann schaute er aus dem Fenster.
 

„Du solltest dich wieder hinlegen. Du siehst sehr erschöpft aus, vielleicht haben wir heute mit dem Training etwas übertrieben.“ Murmelte der junge Mann überlegend.
 

„So ein bisschen Training schwächt mich nicht. Ich bin eine ANBU aus Sunagakure. Ich bin härteres gewohnt.“ Raunte die Kunoichi wütend. Sie wollte nicht bemuttert werde, besonders nicht von einem Jungen, der nicht älter war als sie selbst.
 

Sie bemerkte, wie er verächtlich den Kopf schüttelte. Er rollte mit den Augen und stand auf. Der blonde Mann ergriff einen Teller und brachte ihn in die Küche. Temari sah ihm still dabei zu. Das würde noch eine wirklich lange Zeit werde, bis der Schnee endlich verschwand.

Die Zeit vergeht

Hallo Leute,
 

so, mit einem extra langem Kapitel bin ich wieder da. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich dieses Kapitel einordnen soll. Ich möchte euch hiermit warnen, dass nachher einige Wörter fallen, die so Manchen vielleicht erschrecken. Ich weiß nicht, ob es sich für Adult lohnt, denn dafür habe ich schon zu viele Geschichten gelesen, bei denen es viel Schlimmer zu ging und diese nicht gegenzeichnet waren. Ich möchte nur nicht, dass ich irgendjemanden verstöre^^. Wahrscheinlich mache ich mir auch einfach nur unnötige Gedanken, wer weiß? Schreibt mir, wie ihr es findet und wie ihr es eingeordnet hättet... Ich möchte mich bevor ihr mit dem Lesen beginnt, noch einmal ganz herzlich bei all den vielen Menschen bedanken, die mir ein Kommentar da gelassen haben. Zu der Frage, ob und wann, Naruto noch in den Krieg eingreifen wird, sage ich erst einmal nichts. Aber wer Naruto´s Charaktereigenschaften kennt, der wird sich schon einiges ausmalen können...
 

Ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim lesen und einen schnell vergehenden morgigen Arbeit´s- und Schultag.
 

Bis denne...
 

Amogan
 


 


 

Naruto saß grinsend auf dem Weidenzaun und beobachtete seine neue Mitbewohnerin. Sie war schon heute in den frühen Morgenstunden aufgestanden und auf die Wiese gegangen um zu trainieren. Naruto hatte noch eine Weile ein paar wichtige Dinge erledigt, doch nun schaute er ihr zu.
 

Heute fiel ausnahmsweise kein Schnee, was für Temaris Training nicht schlecht war. Sie stand vor einem Baum und trainierte ihr Tai-Jutsu. Der blonde Uzumaki wusste, dass das ihre größte Schwäche war. Sie hatte es im Kampf gegen ihn gesehen und er hatte gar keinen Ninjarang. Wie wäre es erst, wenn sie gegen die starken Hyuuga´s kämpfen müsste?

Naruto hatte die Arme verschränkt und beobachtete sie weiter. Ihre Schläge waren präzise und kraftvoll, doch ihre Ausdauer reichte nicht für einen langen Nahkampf. Ihr Nin-Jutsu wiederum war sehr stark. Sie war eine Windnutzerin und mithilfe ihres großen Fächers eine gefährliche Fernkämpferin. Sie wäre auch eine gute Unterstützerin. Mit ihrem Wind kann sie jedes Element, ausgenommen von dem Erdelement, verstärken. Eine kleine Flamme kann sie in eine gigantische Flammenwand verwandeln. Einen normalen Blitz wird in Verbindung mit dem Wind zu einem donnernden Blitzsturm und eine kleine Pfütze wird zu einem alles zerstörenden Tsunami. In einem Kampf würde sie wirklich eine gute Verstärkung abgeben.
 

Naruto schaute ihr noch einen Moment zu. Er war sich sicher, dass sie ihn schon bemerkt hatte. Die blonde Kunoichi ließ sich aber nicht stören und schlug kräftig auf den Stamm ein.

„Wird das nicht irgendwann einmal langweilig?“ fragte sie ohne sich umzudrehen.

„Nein.“, Antwortete der Uzumaki, „Ich glaube ich kann noch viel von dir lernen.“

„Glaubst du das wirklich? Du hast mich beim Training besiegt, da brauchst du doch keine Hilfe mehr.“ Spöttisch sah sie ihn an.

„Man kann nie genug lernen.“ Grinste Naruto und erschuf zwei Doppelgänger.

„Was soll das werden, wenn das fertig ist?“ fragte Temari abwartend.

„Viel Spaß.“ Grinste der blonde Mann und setzte sich wieder auf den Zaun. Die zwei Klone umkreisten Temari.

„M-Moment!“ rief sie ihm verwirrt hinterher. Der Uzumaki lächelte jedoch nur und schaute ihr beim Kampf zu. Sie wirkte wirklich konzentriert und versuchte so lange durchzuhalten, wie sie konnte. Fast eine ganze Stunde verging und der echte Naruto hatte inzwischen die Pferde versorgt und eine kleine Stärkung zubereitet.
 

Als er die Wiese wieder erreichte, lag Temari gegen den Baumstamm gelehnt. Sie hatte einen Doppelgänger besiegt, während der Andere vor ihr auf dem Boden lag. Auch der Klon atmete schwer und wirkte erschöpft. Naruto grinste schief, als er sie sah.

„Na, wie geht’s voran?“ fragte er grinsend.

„Halt bloß den Mund.“ Stöhnte die Kunoichi und richtete sich auf. Der Doppelgänger löste sich auf und der junge Mann schwankte kurz. Das waren ziemlich viele Informationen, die er da verarbeiten musste.

„Was denn? Ich denke, dass war gar nicht mal so schlecht.“ Temari grummelte nur und sah ihn wütend an. Für wen hielt der sich?
 

„Hunger?“ fragte er und schaute sie fragend an.
 

„Ja, ein wenig.“ Murmelte sie leise.

„Gut. Dann iss erst mal was. Ich habe ein paar Reistaschen vorbereitet.“ Er reichte ihr das Essen und sie schwiegen eine Weile. Er schaute sie immer wieder an, doch er fand nicht die richtigen Worte.
 

„Trainierst du mich?“ Wow, das musste sie viel Überwindung gekostet haben, dachte der Uzumaki überrascht.
 

„Was?“ damit hatte sie ihn völlig aus dem Konzept gebracht.
 

„Ich wollte wissen, ob du mich trainierst?“ fragte sie noch einmal und tat so, als würde sie mit einem Fünfjährigen sprechen.

„Wieso das denn jetzt?“
 

„Du bist ein guter Kämpfer. Ich könnte noch viel lernen und außerdem hänge ich die nächsten Monate sowieso hier rum.“ Erklärte die Kunoichi und Naruto grinste schief.

„Charmant wie immer.“, meinte er und hob beschwichtigend die Hände, als er ihr Gesicht sah, „Na gut. Ich werde dich trainieren. Wir fangen Morgen an.“

„Morgen, warum Morgen?“ fragte sie überrascht.

„Weil wir Beide noch etwas vor haben.“ Grinste Naruto.

„Ach so, haben wir das?“ Temari sah ihn vernichtend an.

„Wir schauen uns heute das Dorf an. Du solltest schon wissen, wo du die nächsten Monate verbringst.“ Erklärte der Uzumaki freundlich.

„Meinetwegen.“ Grummelte die Kunoichi nicht gerade begeistert.

„Hab dich nicht so.“ grinste der blonde Mann und sprang auf.

„Wann wollen wir los?“ fragte die ANBU und stand ebenfalls auf.

„Sofort!“ rief der Uzumaki und ging in den Stall und holte zwei Pferde.
 

„Wenn ich so ins Dorf gehe, dann sind wir bald die einzigen Bewohner, weil der Rest geflüchtet ist.“ Kritisch schaute die Kunoichi an sich herunter. Sie trug den verschwitzten schwarzen Trainingsanzug, den ihr Naruto gestern geben hat. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie ihre Haare in alle Richtungen abstanden, ähnlich wie bei ihrem Gastgeber. Ihre Wangen fühlten sich an als, als würden sie verbrennen.
 

„Wieso? Du siehst doch gut aus!“ ertönte Naruto´s Stimme aus dem Stall.
 

„Männer.“ Zischte Temari und sah sprachlos auf das Gebäude in dem sich der Uzumaki gerade aufhielt. Wären die Worte ernst gemeint, und nicht einfach nur so vor sich hin gesagt, hätte die Kunoichi ihm auch geglaubt.

Der blonde Mann kam mit zwei Pferden aus dem großen Tor. Die Tiere atmeten schwer und man konnte ihren heißen Atem in der Luft sehen.
 

„Was soll das werden?“ fragte Temari misstrauisch und band sich ihre Haare, die sie eben noch offen trug zu vier Zöpfen.

„Na, wir reiten ins Dorf.“ Er klang so selbstverständlich.

„Wir tun was?“ Die Kunoichi und sah ihn spöttisch an. Bevor sie sich auf ein „Tier“ setzte, müsste schon einiges passieren.
 

„Was denkst du denn? Das geht doch viel einfacher.“, Erklärte er, ehe er stockte, „Oh, ich verstehe. Du kannst nicht reiten.“

„Ich komme aus einer verdammten Wüste. Also wenn du hier kein Kamel hast, kannst du das Ganze hier vergessen!“ rief sie laut und die beiden Pferde zuckten zusammen.
 

„Du machst die Tiere verrückt.“ Mahnte Naruto sie spöttisch und beruhigte die großen Pferde. Temari sah ihm sprachlos dabei zu.

„Das geht doch ganz einfach…“ begann Naruto und erklärte ihr, wie man richtig aufstieg und ritt.
 


 

Temari saß in dem dünnen ledernen Sattel, der fast schon wie eine Decke aussah. Naruto ritt neben sie und berichtigte ihre Haltung und prüfte, ob sie ihre Füße richtig in den Steigbügeln hatte.
 

„So, auf geht’s.“ meinte der Uzumaki und ritt voran. Temari folgte ihm zögerlich.
 

Der Wind fegte über die kahlen Felder. Der Schnee wehte ihnen ins Gesicht und die Sand-Kunoichi war plötzlich unheimlich froh über den warmen Leinenmantel, den Naruto ihr gegeben hatte. Sie klappte den Kragen hoch und versteckte sich dahinter.

Die Häuser vor ihnen wurden größer. Sie ritten gradewegs auf sie zu. Naruto grüßte unterwegs einige Bauern, die sie auf ihren Feldern trafen. Temari nickten ihnen nur stumm zu.
 

Die Häuser lagen malerisch, halb verdeckt vom Schnee und Temari brachte ihr Tier zum stehen. Mit leicht geöffnetem Mund sah sie sich das Dorf an und diese wunderschöne schlichten Gebäude, die so verkehrt wirkten in dieser großen weiten Welt. Naruto wartete schweigend neben ihr und ließ ihr diesen Augenblick. Die junge Kunochi schaute sich um. Im Dorf liefen einige Kinder umher und spielten mit dem weißen Puder. Sie lachten laut und ließen die ANBU auf magische Weise den Krieg vergessen, der um diesen Ort herum wütete. Einzelne Tränen liefen aus ihren Augen hinab über ihre Wangen. Ihre Nase lief leicht, ob nun vom Weinen oder der Kälte wusste sie nicht wirklich, und es interessierte sie auch nicht. Der junge Mann neben ihr stand kurz im Sattel auf und setzte sich anschließend bequemer hin. Temari ignorierte ihn völlig. Sie war in dieser Welt gefangen.

Da stand ein alter Mann mit weißen Bart, der den Schnee von seiner Veranda schob. Er fluchte leicht und beschwerte sich bei einem der Götter über dieses Sauwetter. Die junge Frau lachte leise. Das kam ihr alles so unwirklich vor. Als wäre sie nicht im hier und jetzt.
 

"Temari?" hörte sie eine Stimme weit entfernt. Langsam drehte sie sich um und schaute Naruto an. Sein Blick war ungewohnt weich und freundlich. Er lächelte sanft und legte eine Hand auf ihre Schulter.
 

"Wollen wir weiter?" fragte er leise und die Kunoichi nickte leicht. Sie folgte ihm durch die Straßen. Na gut, Straßen waren vielleicht übertrieben, es gab genau eine Kreuzung im Dorf und selbst die konnte man nur sehr höflich so nennen, denn die Häuser standen so sehr verteilt, dass man nicht wirklich eine richtige "Straße" erkennen konnte. Zwei junge Frauen standen vor einem Gebäude und redeten aufgeregt miteinander. Immer wieder huschten ihre Blicke zu den spielenden Kindern. War vielleicht gerade die Schule aus? Temari wusste es nicht und sie wollte Naruto nicht mit dieser Frage belästigen.

"Lust auf einen warmen Tee?" fragte ihr Begleiter sie ruhig. Die junge Kunoichi bemerkte erst jetzt, wie sehr sie fror. Schweigend nickte sie und der Uzumaki führte sie zu einem der größten Häuser hier im Dorf. Es schien die Taverne zu sein, denn viele Menschen waren von außen durch die milchigen Fensterscheiben zu erkennen. Temari bemerkte gerade wie sie ihre Ohren verlor. Sie mussten genauso rot sein, wie ihre Nase und sie legte vorsichtig ihre Hände, die durch die ledernen Handschuhe gewärmt wurden auf ihre Ohren. Die Berührungen schmerzten leicht und Temari verwarf den Gedanken, sie zu wärmen.
 

"So, nach dir." meinte Uzumaki der schon von seinem Pferd gesprungen war. Er hatte es mit einem schweren ledernen Seil an einen Pfosten gebunden. Die ANBU sprang aus dem Sattel und landete im knöchelhohen Schnee. Sie reichte Naruto ihre Zügel und er befestige auch diese an einem Balken. Zusammen traten sie das Gebäude. Die anwesenden Leute störten sich nicht wirklich an ihnen. Sie hingen alle über ihren mehr oder weniger vollen Schälchen Sake oder Teetassen. Der duftende Geruch von gebratenem Fleisch hing in der Luft. Ihr Begleiter führte sie zielsicher zu einem Tisch, der leicht im Schatten unter der hölzernen Empore stand. Das Gasthaus war in zwei Bereiche aufgeteilt. Unten war der Tresen und die Küche. Viele Tische und Bänke standen in dem Raum verteilt. Über eine Treppe gelangte man in den ersten Stock. Hier befanden sich einige kleine Zimmer, in denen man kostengünstig übernachten konnte. Hinter einem Geländer standen einige kleine Tische auf denen man verschiedene Brett- und Knobelspiele spielen konnte. Temari setzte sich dem Uzumaki gegenüber. Sie faltete ihre Hände und schaute ihn kurz an. Er hatte ihren Blick bemerkt und sah bewusst weg. Eine Frau im mittleren Alter kam zu ihnen und grüßte Naruto. Die Beiden unterhielten sich kurz, wobei die ANBU jedoch nicht zuhörte. Sie genoss lieber die Wärme, die in dem gemütlichen Haus herrschte.
 

"Was darf ich euch bringen?" fragte die Frau und schaute sie abwartend an.

"Zwei Mal den Kirschblütentee vom letzten Jahr. Habt ihr den noch?" bestellte Naruto und Temari sah ihn verwirrt an. Durfte sie denn nicht selber entscheiden?
 

"Kommt sofort." schon wieder rauschte die Bedienung ab. Die Tongläser auf ihrem Tablett wackelten gefährlich, und doch schaffte sie es, sie alle heile in die Küche zu bringen.
 

"Danke." murrte Temari und ihre Stimme klang beleidigt.
 

"Was ist denn?" fragte der junge Mann überrascht.
 

"Dafür, das ich mir selber was aussuchen durfte." Spöttisch sah sie ihn an.
 

Naruto seufzte theatralisch und rieb sich müde durch die Augen. Die hatte ja Nerven.

"Bitte", grinste er frech, "Du wirst sehen, ich habe genau das richtige ausgesucht."

Dieses Mal war es Temari, die den Kopf schüttelte. Die Frau kam wieder und hatte zwei beige Tontassen auf ihrem Tablett stehen. Sie stellte sie sicher vor den beiden Neuankömmlingen ab. Vorsichtig nippte die junge Kunoichi an der Tasse und musste Naruto recht geben. Er hatte wirklich das richtige ausgesucht. Vielleicht sollte sie lernen, anderen mehr zu vertrauen.
 

"Kannst du mir was von Sunagakure erzählen?" fragte er nach einer Weile neugierig.
 

"Bitte was?" Temari sah ihn verwirrt an.

"Na ja, ich komme nicht wirklich viel rum und würde es gerne mal sehen." antwortete der Mann und wirkte ein wenig verlegen.

"Sunagakure...," sie suchte anscheinend die richtigen Worte, "Sunagakure ist anders. Entweder man hasst es oder man liebt es."

"Und du?" Neugierig sah er sie an.

"Ich weiß es nicht so wirklich." antwortete die junge Frau ehrlich. Naruto sah sie kurz kritisch an ehe er wieder das Wort erhob.

"Na ja, du solltest es schon wissen. Schließlich bist du bereit dein Leben für Suna zu opfern."

"In meiner Kindheit habe ich es gehasst. Der Sand, diese riesige Wüste, man lebte im Nichts. Tagsüber war es zu heiß, Nachts zu kalt. Man schwitzte, klebte und das jeden Tag. Und immer siehst du nur die selben Menschen." erzählte Temari stockend.

"Und wie sieht es jetzt aus?"
 

"Ich weiß nicht, es ist irgendwie meine Heimat. Ich hatte nie etwas anderes. Meine Familie lebt dort, alle die ich kenne sind aus Sunagakure. Und mein Bruder ist da auch noch..." Sie schaute in die Flamme der Kerze, die sanft auf dem Tisch flackerte.

"Der Jinchuuriki des Einschwänzigen." stellte der Uzumaki fest.
 

"Ja. Er ist so unnahbar für mich, so voller Hass. Mein Bruder und ich haben immer Abstand von ihm gehalten. Wir wussten nicht, wie man ihm begegnen sollte. Ein mal hab ich es gesehen." murmelte Temari traurig.

"Was hast du gesehen?" fragte Naruto leise.
 

"Seinen Blick," antwortete die ANBU, "Ich habe seinen verletzten Blick gesehen. Er war ein kleiner Junge, alleine auf sich gestellt, in einem Dorf, in dem ihn jeder hasste. Als ich diesen Blick sah, hätte ich auf ihn zugehen und ihn umarmen sollen, doch ich konnte es nicht."
 

"Die Angst vor ihm war zu groß!" es war eine Feststellung und Temari nickte leicht.

"Das ist verständlich. Wie ist er jetzt?"
 

"Kalt. Er töten, wenn er Lust dazu hat. Zum Glück in letzter Zeit nur unsere Feinde, obwohl, Glück kann man das auch nicht nennen," Naruto nickte still, "Ich kann ihn so schlecht beschreiben. Er schläft nicht, weil er sonst die Kontrolle verliert. Er meditiert dafür sehr oft, das hilft ihm anscheinend. Ich merke gerade, dass ich ihn so gut wie gar nicht kenne."

"Das Überrascht dich? Du wolltest ihn auch nicht kennenlernen." Seine Worte waren hart.
 

"Das ist... wahr." meinte die Kunoichi resigniert.
 

"Es ist noch nicht zu spät, das zu ändern." Er blickte sie durchdringend an.

"Vielleicht. Ich weiß es nicht." murmelte Temari und trank einen Schluck Tee.
 

"Wartet jemand in Sunagakure auf dich?" Es herrschte eine Weile Stille, ehe er wieder anfing zu sprechen.

"Nein, nicht mehr."

"Das tut mir leid. Wer war es." aufmunternd sah er sie an. Eigentlich hatte Temari keine Lust zu sprechen und dennoch tat sie es.

"Ich war mal verheiratet."
 

"Was?" Vor Überraschung hatte der junge Mann sich die Zunge am heißen Tee verbrannt.
 

"Ist das so abwegig?" fragte sie und ihre Stimme klang eindeutig verletzt.

"Nein, das war dumm von mir. Du bist noch so jung darum habe ich das nicht erwartet. Tut mir wirklich leid, so meinte ich das nicht." entschuldigte sich der junge Mann.
 

"Na ja, es war nicht die glücklichste Ehe, die wir führten."

"Erzähl mir bitte mehr." Naruto hatte das Gefühl, als hätte er ein Déjà-Vu.
 

"Er war sehr freundlich und wollte mich anscheinend besitzen. Mein Vater, der Kazekage jedoch, empfand ihn nicht gut genug für seine Tochter. Wir kannten uns seit der Akademie. Ich glaube heute weiß ich, das es keine echte Liebe war. Ich wollte meinem Vater eins auswischen und er wollte eine Trophäe. Er starb zwei Wochen nach unserer Hochzeit bei einem Hinterhalt und ich habe nicht getrauert, wie man es von mir erwartete. Er war doch schließlich..." erzählte sie und ihre Augen drohten erneut zu Tränen. Sie spürte, wie seine Finger ihre Hand berührten. Er strahlte eine angenehme Wärme aus.
 

"Er war dein Mann." stellte er fest.
 

"Er war mein Mann. Ich habe wirklich versucht eine gute Ehefrau zu sein, doch die zwei Wochen, die wir hatten reichten nicht wirklich. Es war sinnloser Aktionismus. Nach seinem Tod hat Vater mich zu den ANBU versetzt, damit ich keine Zeit fände, einen neuen Mann zu finden."
 

"Dein Vater weiß hoffentlich, dass die ANBU ständig um ihr Leben kämpfen müssen. Du wärst sicherer in den Armen eines Mannes, als in den Reihen einer Eliteeinheit." murmelte Naruto und schüttelte den Kopf.
 

"Vater war schon immer weltfremd." Temari rieb sich die Nase. Warum erzählte sie ihm das alles?
 

"Meiner hat den Kyuubi in mir versiegelt. Glaub mir es geht immer schlimmer." der junge Mann grinste schief und auch Temari lachte kurz auf.
 

Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. An dem Tresen stand ein junger Mann mit braunen Haaren. Neben ihr stand eine Frau, die die junge Kunoichi nur allzugut kannte.
 

"Ist das nicht Miyo?" fragte sie vorsichtig. Jeder Blinde wusste, dass sie ein rotes Tuch für Naruto war.

"Ja. Der freundliche Herr daneben ins Kyrou, ihr Verlobter." Wow, Temari hatte noch nie jemanden so das Wort Verlobter ausspeien hören.
 

Gerade berührte er sie sehr unsittlich und die ANBU ballte die Faust. Eine unglaubliche Wut stieg in ihr auf. Die nette Heilerin hatte so einen gar nicht verdient. Auch ihr Begleiter zuckte gewaltig.
 

"Kyrou hör auf." selbst in der Ecke des Raumes konnte man ihre Worte gut verstehen. Sie schämte sich.

"Stell dich nicht so an, Frau." lachte der Bauer und bestellte einen warmen Sake.

"Kyrou, du stehst ja richtig unter dem Pantoffel." Lachte einer seiner Freunde und schlug ihm kräftig auf die Schulter.

"Ach was, nachher zeige ich ihr wieder, wer der Herr im Haus ist!" rief Kyrou spöttisch und kippte das erste Schälchen runter.

"Ist sie denn so gut wie sie aussieht..." weiter konnte der Freund des Bauern nicht sprechen, denn Naruto war so lautstark aufgestanden, dass jeder in seine Richtung blickte.
 

"Uzumaki." zischte Kyrou überrascht. Temari sah auf den jungen Mann. Zorn spiegelte sich in seinen Augen und die junge Kunoichi wusste nicht, wie er sich gerade fühlen musste. Plötzlich verschwand er in einem gelben Blitz. Sie konnte gar nicht so schnell schauen und schon war er weg. Naruto tauchte an der Theke auf und baute sich bedrohlich vor dem Bauern und seinem Freund auf.
 

"Redest du noch einmal SO über deine Ehefrau, die du lieben und ehren sollst, schneide ich dich auf und lass dich ausbluten, ist das klar?" Temari wusste nicht, wer da sprach, doch es war nicht der selbe Mann, der sonst in der Hülle des Blonden steckte.
 

"Naruto..." flüsterte die Heilerin und eine Träne lief über ihre Wange. Die junge ANBU schaute interessiert von ihrem Platz aus zu.
 

"Sehe ich noch einmal, wie du sie nicht auf Händen trägst, zeige ich dir eine Welt von Schmerzen, die du dir nie hättest vorstellen können und anschließend verfüttere dich an deine Viecher und kein Schwein wird jemals davon erfahren, wie du jämmerlich krepiert bist." Die Stimme des Uzumaki´s klang mehr wie ein Knurren und seine Augen färbten sich rot. Kyrou zitterte leicht und Temari fragte sich, was zwischen den Beiden schon vorgefallen war.
 

"Damit das alle von deinen dummen Freunden verstehen. Miyo steht unter meinem Schutz. Bekommt sie nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient, folgen sie dir nach und nach, bis keiner mehr am Leben ist und kein Tao wird euch vor mir retten können." Temari hob verwundert, über diesen Ausbruch, eine Augenbraue an.
 

"Tschuldigung Hime, aber die Gesellschaft ist mir hier im Moment einfach zu wieder. Ich bezahle die Getränke später." sprach er laut zu der Bedienung, die leicht nickte. Die Augen des jungen Mannes wurden schlagartig wieder blau. Es herrschte Stille in dem Raum. Alle sahen ihn teils sprachlos, teils verwundert an. Naruto kam zu Temari und holte seinen Mantel. Sie stand ebenfalls auf und folgte ihm. Draußen vor der Tür hielt sie ihn auf.

"Warum tust du das?" fragte sie eindringlich.
 

"Warum tue ich was?" er war sauer, das war klar.
 

"Warm quälst du dich selber? Sie hat dich verletzt, warum beschützt du sie?" sie klang unglaublich neutral und sah ihn eindringlich an.
 

"Weil ich sie liebe. Ich weiß, sie ist unerreichbar für mich, aber ich will wenigstens, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist. Es ist dann nur halb so schlimm für mich." er wurde zum Ende immer leiser. Temari konnte nicht anders und zog ihn in eine Umarmung.
 

"Sie hat dich nicht verdient." flüsterte sie ihm ins Ohr und er nickte leicht. Die Kunoichi spürte, wie ihre Schulter nass wurde.
 

"Komm, reiten wir zurück. Du nimmst ein Bad und ich koche heute mal für dich." Sie sah ihn aufmunternd an und der Uzumaki nickte still.

Das Winterfest

Hallo Leute,
 

so, da bin ich wieder und habe leider schlechte Nachrichten. Ich stehe vor einigen persönlichen Problemen, die viel Zeit beanspruchen. Ich kann nebenbei leider nicht schreiben, da es sich nur negativ auf die Geschichte auswirken würde. Ich muss sehen, wann ich wieder Zeit finde, mich konzentriert an den Rechner zu setzten und zu schreiben. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse und haltet durch, bis das nächste Kapitel erscheint. Ich gebe mir Mühe, es bis zum nächsten Wochenende etwas brauchbares hochzuladen. Ich will nachher noch ein Paar Dinge klären, also unbedingt auf das Nachwort achten. Viel Spaß beim lesen und ein wunderschönes Wochenende.
 

Bis denne...
 

Amogan
 

P.S.: Achso, fast hätte ich es vergessen. Ich möchte mich natürlich noch recht herzlich bei den schon über hundert Kommentaren und 88 Favoriten bedanken. Ihr seid echt krass Leute, dass ist wirklich unglaublich...
 


 


 

Der November war inzwischen vergangen und verlief relativ ereignislos für die Beiden. Hauptsächlich trainierten sie zusammen und Naruto bemerkte schnell, dass sie gute Fortschritte machte. Zurzeit nahm sie es mit drei seiner Doppelgänger gleichzeitig auf, die sie mit Tai- und Nin-Jutsu angriffen. Der Uzumaki war seit seinem Ausbruch in der Taverne nicht mehr im Dorf gewesen. Er hatte keine Lust mehr darauf, die Dorfbewohner, Kyrou oder Miyo zu sehen. Er konnte auf sie verzichten und langsam keimte die Frage auf, ob er nicht schon zu lange im Kokira gewesen war. Hatte Temari recht und er sollte in den Krieg eingreifen? Fragen nagten an ihm und die Schuld, zuzusehen, ohne etwas dagegen zu tun. Hat er es als Kind nicht gehasst, dass die Shinobis aus Konohagakure nur zugesehen haben, als er von den Dorfbewohnern verfolgt wurde? War er sich inzwischen selber nicht mehr treu?
 

"Hey, du Miesepeter." überrascht sah er auf seinen Gast. Temari stand grinsend auf der Wiese und stemmte die Hände in die Hüften. Sie hatte alle seine Doppelgänger besiegt, eine wirklich reife Leistung.
 

"Was gibt´s denn?" fragte er leise.
 

"Zieh nicht so ein Gesicht. Los, du hast ein Training zu absolvieren." grinste sie selbstbewusst und nickte in Richtung Wiese. Eigentlich hatte er keine Lust, doch er tat es. Ihr zuliebe.
 

Sie hingen Beide kopfüber an einem starken Ast. Naruto konnte es noch nicht so gut. Sein Chakra war für so etwas einfach zu aufbrausend. Temari dagegen schien eine wahre Meisterin zu sein. Sie konnte Tagelang da so hängen und nichts passierte. Naruto hatte normalerweise eine sehr gute Chakrakontrolle, doch seit dem Vorfall mit Miyo, konnte er nicht mehr ruhig und klar denken. Er spürte den Kyuubi nun deutlicher. Seit sieben Jahren hat er sich nicht gezeigt und gerade jetzt kommt diese riesige Bettvorleger und nervt ihn. Zum Glück wollte er noch nicht mit ihm reden.

"So und jetzt hoch mit Oberkörper. Ich will was sehen. Los, sei nicht so schlapp." motivierte ihn die ANBU und Naruto grummelte genervt. Seit zwei Stunden zwang sie ihn schon zu solchen Übungen. Aus dem Stand bückte er sich und ergriff den Ast, ehe er sich wieder normal hinstellte und das alles Kopfüber! Eigentlich war Naruto sehr sportlich. Er empfand es auf jeden Fall so, aber Temari belehrte ihn eines Besseren.
 

"Ich sehe schon, so wird das nichts." murmelte sie überlegend und musterte ihn kritisch. Naruto wurde unter ihrem Blick unwohl.
 

"Wir werden die Meditation ausprobieren!" bestimmte die Kunoichi fest.
 

"Wir werden was?" fragte der Uzumaki sie entgeistert.
 

"Na, wir setzten uns heute Abend zusammen und meditieren. Du wirst sehen, dass machst Spaß." Naruto murmelte nur etwas von "verrückt" und "Yoga-Kram", widersprach ihr aber nicht.
 

Der Uzumaki spürte, wie seine Haare nass wurden und ein unangenehmer Novemberschauer kündigte sich an. Temari sah ihn abwartend an. Sollten sie weiter trainieren oder lieber reingehen? Ein kräftiger Donner beantwortete ihre unausgesprochene Frage.
 

Sie saßen nebeneinander in Narutos Wohnzimmer. Er hatte ihnen einen Tee gekocht und sie lauschten dem Unwetter, welches draußen sein Unwesen trieb. Der blonde Mann starrte nachdenklich in die Flammen seines Kamins. Er streichelte über Temaris Fuß und bemerkte es gar nicht. Sie schlief zusammengerollt, halb auf der Lehne. Naruto wusste nicht wieso er das tat, doch es fühlte sich gut an. Er dachte an die letzten Monate. So viel hatte sich geändert. Er war nicht mehr mit Miyo befreundet und jetzt beherbergte er eine verletzte ANBU, die er nebenbei auch noch trainierte. Die Welt war schon verrückt. Wollte er doch nur seine Ruhe und in Frieden leben. Naruto dachte an die Rolle, die er aus Konoha gestohlen hatte. Hätte er dieses blöde Ding bloß nie berührt. Noch viel schlimmer war, dass er sie gelesen hatte. Diese Schriftrolle enthielt nicht nur geheime Jutsus. Nein, denn die Hokage haben auch oft in sie hineingeschrieben, was zu ihrer Zeit im Dorf los war. Naruto kannte so einige schmutzige Geheimnisse, nicht zuletzt den Putschversuch der Uchihas. Der Hokage der 3. Generation hatte aufgeschrieben, was eigentlich passiert ist. Er wusste, dass Itachi Uchiha als Sündenbock hingestellt wurde, obwohl er das Dorf vor einer Katastrophe rettete. Es zeigte wieder einmal gut, wie die Shinobiwelt funktionierte. Opferst du dich für dein Dorf, wirst du verraten. Kämpfst du für dein Dorf, wirst du verraten. Rettest du dein Dorf, wirst du verraten. Egal was passierte, du hattest verloren. Die Shinobiwelt war wie eine Krankheit.
 

Temari zuckte und Naruto nahm schnell seine Hand von ihrem Fuß. Müde rieb sie sich die Augen und streckte sich. Der Uzumaki sah sie sanft lächelnd an. Sie war eine seltsame Frau. Er konnte sie nicht durschauen. In einem Moment war sie aggressiv, aufbrausend oder sarkastisch, während sie manches mal, so wie jetzt zum Beispiel, ruhig gelassen und freundlich war.

"Na." flüsterte sie und gähnte herzhaft.
 

"Na." entgegnete er leise.
 

"Ist das Wetter immer noch nicht besser geworden?" fragte sie und schaute aus dem Fenster, an dem viele kleine Wassertropfen abperlten. Da hat es einen Tag mal nicht geschneit und dann gewitterte es. Was war nur los mit diesem Wetter?

"Was steht die nächsten Wochen an?" abwartend schaute sie ihn an.
 

"Das Winterfest." antwortete Naruto und starrte in die hellen Flammen. Er streckte seine Hand aus und viele kleine Flammen tanzten auf seiner Haut. Temari schaute ihm staunend zu. Jemand, der ein Element so gut unter Kontrolle hatte war selten und sie kannte nur Gaara, der seinen Sand beliebig bewegen konnte.
 

"Was ist das Winterfest?" fragte sie nach einiger Zeit.
 

"Die Bewohner feiern den Wintereinzug und freuen sich, dass sie ihre Arbeit geschafft haben. Wir bereiten uns dann allmählich auf die kalte Zeit vor." erklärte er ruhig und die Flammen in seiner Hand wurden größer.

"Du weißt schon dass es seit einem Monat schneit oder?" Ihre Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.

"Ja, aber es ist wichtig für die Dorfbewohner. Sie brauchen es."
 

"Und brauchst du es?" er spürte ihren Blick auf sich.
 

"Ich weiß es nicht.", antwortete Naruto ehrlich, "Ich denke, vor einigen Monaten hätte ich Spaß daran gehabt, aber jetzt, bin ich mir dessen nicht mehr so sicher."
 

"Und wenn ich dich begleiten würde?" fragte sie vorsichtig und drehte sanft mit ihren Fingern seinen Kopf, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte. Er lacht kurz auf.
 

"Dann würde ich mich freuen und wäre geehrt, dass du gerade mit mir dahin gehen willst."
 

"Gut, dann ist es beschlossen." grinste Temari und nippte an ihrem Tee. Naruto nickte zustimmend und irgendwie freute er sich wirklich.
 


 

Es war der Abend des Winterfestes. Der junge Uzumaki stand in seiner Küche und wartete geduldig auf die ANBU. Sie wollte sich noch schnell einige Sachen anziehen. Mädchen halt... Naruto grinste schief und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Schritte über ihm ließen ihn aufhorchen. Er trug seine einzige Festtagskleidung, die in einem sehr dunkeln, fast schon schwarzem Blau gehalten war und ihn sehr förmlich aussehen ließ. Temari kam die Treppe herunter und blieb unschlüssig vor ihm stehen. Sie trug sehr festliche Kleidung und der Uzumaki fragte sich wirklich, woher sie diese hatte. Sie war sehr eng geschnitten und brachte ihre gute Figur passend zur Geltung. Es war ein weißes Kleidungsstück, halb Kleid, halb Hose mit einem dazu einheitlichen Oberteil. Naruto hatte so etwas noch nie gesehen, doch es passte ihr sehr gut. Ihre Haare hatte sie, wie sie es meistens trug, zu Zwei buschigen Zöpfen gebunden.
 

"Und, kann ich so gehen?" fragte sie ihn unschlüssig. Der Uzumaki schluckte heftig

"Ja...", stammelte er und kratzte sich am Hinterkopf, "Gut siehst du aus."

"Danke." grinste Temari und freute sich, ihn aus der Reserve locken zu können.

"Wo findet denn das Fest statt?" erkundigte die ANBU sich und nahm ihren schweren Mantel vom Haken.

"In der Feldscheune." antwortete Naruto und nahm auch seinen Mantel.
 

Die Beiden betraten Naruto´s Hof und ein eisiger Wind wehte ihnen um die Ohren. Der Uzumaki half Temari ihre Kapuze überzuziehen, die hinten an ihrem Mantel befestigt war. Kleine weiße Schneeflocken fielen vom Himmel und bedeckten die Felder und Wege. Temari hatte sich bei Naruto eingehakt und die Beiden schwiegen eine lange Zeit. Sie hingen ihren Gedanken nach. Die Sandkunoichi war sehr aufgeregt. Noch niemals zuvor hatte sie ein Winterfest besucht und war gespannt, wie es werden würde. Der Uzumaki wiederum wusste, dass er bald wieder Miyo gegenübertreten würde und fragte sich, ob er bereit dazu wäre. Er liebte sie doch schließlich, oder etwa nicht?
 

Es waren nur noch ein paar hundert Meter zu der Scheune und man konnte die feierliche Musik schon von weitem hören. Naruto versteifte sich und Temari bekam es mit.

"Was ist los?" fragte sie sanft.
 

"Ich weiß nicht mehr, ob das wirklich eine gute Idee war, hierher zu gehen." flüsterte er und seine Augen starrten sie panisch an.
 

"Quatsch, dass wird gut heute Abend, du wirst schon sehen." munterte sie ihn auf.
 

"Wenn du das sagst." murrte der Uzumaki nicht wirklich überzeugt.
 

Man konnte schon einige Leute lachen hören und die Kinder spielten vor dem großen Gebäude im Schnee. Es wirkte unheimlich friedlich und auf Temari´s Lippen zauberte sich ein Lächeln. Die Musik wurde lauter und man konnte die Schatten von mehreren tanzenden Leuten an den mächtigen Scheunentorflügeln erkennen. Vor der Scheune brannte ein großes Feuer, um das sich einige Menschen versammelt hatten. Es roch nach gebratenem Fleisch und anderen Leckereien. Die Leute, die sie trafen grüßten sie fröhlich. Drei Kinder liefen um sie herum und spielten fangen. Ihnen war bestimmt langweilig im Inneren, wenn sich ihre Eltern mit den anderen Dorfbewohnern unterhielten. Die ANBU lächelte und schaute ihnen hinterher. Sie freute sich wirklich, dass diese Kinder eine solche schöne Kindheit hatten. Sie brauchten keinen Leistungsdruck zu fürchten, in der Akademie zu versagen. Sie hatten keine Geschwister oder Freunde im Kampf verloren und sie lebten einfach nur, wie es richtig war.
 

Die Beiden betraten die Scheune und eine angenehme Wärme kam ihnen entgegen. Naruto nahm Temari´s und seinen Mantel und hing sie an den großen Kleiderständer. Die Sandkunoichi bekam gleich zwei Schalen mit Sake in die Hand gedrückt. Verwirrt sah sie auf den Reisschnaps und dann zu Naruto. Er lächelte sie fröhlich an und nahm ihr eine Schale aus der Hand. Leicht tippte er ihre an und trank die Flüssigkeit in einem Zug aus. Temari sah ihm überrascht zu und tat es ihm gleich. Der Reisschnaps brannte fürchterlich in der Kehle und die ANBU hustete kurz. Sie hatte schon öfter Sake getrunken, doch dieser war stärker als alle die sie bisher kannte.
 

"Na, das müssen wir noch üben." grinste Naruto und nahm ihr die Tonschale aus der Hand. Er führte sie zu einem der Tische und ließ sich auf einer Bank nieder. Temari setzte sich ihm gegenüber und schaute ihn an. Ihre Wangen waren leicht gerötet, ob von der Kälte oder dem Alkohol wusste er nicht. Sofort bekamen sie eine kleine Keramikflasche auf den Tisch gestellt und Naruto füllte ihre Schälchen auf.

"Zum Wohl." grinste er und trank das brennende Getränk. Temari grinste schief und folgte seinem Beispiel.
 

Irgendwann hatte er zwei Nudelsuppen bestellt. Die ANBU schlürfte genüsslich ihr Essen und versuchte Herr über ihre Sinne zu werden. Der Alkohol brachte sie durcheinander und sie merkte, dass sie schon mehr als genug getrunken hatte. Sie schaute zu Naruto. Er beobachtete sie lächelnd. Temari wusste, dass Miyo zwei Tische hinter ihr saß, doch er hatte sie noch nicht einmal an diesem Abend angeschaut. Sie wusste nicht wieso, doch irgendwie machte es sie glücklich.

"Willst du tanzen?" fragte er, als die Musiker begannen ein neues Lied zu spielen.
 

"Ich kann gar nicht tanzen." gestand die ANBU. Mit so etwas hatte sie sich noch nie abgegeben. Sie konnte Menschen auf hunderte Arten töten, doch tanzen war keine ihrer Fähigkeiten.
 

"Das ist gar nicht schlimm." lächelte er und zog sie auf die Tanzfläche, auf der schon einige Paare waren. Sie legte ihre Hand in die seinen und begannen sich zu bewegen. Es war ungewohnt für die Kunoichi, doch auf keinen Fall unangenehm. Sie tanzten einen Volkstanz, den alle anderen hier auch tanzten. Temari grinste leicht, als er sie kurz drehte. Sie fühlte sich frei. Sie fühlte sich geschätzt und wohl bei ihm. Er grinste sie an und behielt sie die ganze Zeit im Auge und das löste etwas in Temari aus. Sie war froh, dass sie alleine in seinem Mittelpunkt lag. Keine alte Liebe, sondern nur sie.

Das Lied endete und die Leute verbeugten sich höflich vor ihren Tanzpartnern. Die Kunoichi wollte ihn eigentlich von der Tanzfläche ziehen, als die Musiker ein langsames Lied spielten und die ANBU konnte nicht widerstehen und zog den Uzumaki an sich heran. Er ließ es einfach geschehen. Sie genoss seine Wärme und fühlte sich geborgen. Seine Hände hielten sie fest und sicher. Sie bewegten sich langsam zu der Musik und Temari lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
 

"Warum muss das hier jemals enden?" fragte sie leise.
 

"Wer hat denn was davon gesagt, dass es enden muss?"
 

"Ich fühle mich so schuldig. Ich bin so glücklich hier, bei... dir. Draußen tobt ein Krieg und ich tanze hier. Ich... Ich..." sie fand die passenden Worte nicht.
 

"Du kennst meine Ansicht zu alldem. Ich weiß, nicht was du tun solltest, doch höre immer auf dein Herz. Es sagt dir die Wahrheit." flüsterte er.
 

"Welche Wahrheit?" fragte sie bitter.
 

"Die für dich wichtig ist. Die Wahrheit, die über dein Leben entscheidet. Nicht mehr und nicht weniger." antwortete er leise und Temari hob ihren Kopf.
 

"Und wenn ich die Wahrheit nicht hören will, weil sie mir weh tut oder mich verletzt?" Sie sah ihn fragend an und er lächelte sie nur an.
 

"Die Wahrheit ist oft verletzend. Sich ihr zu stellen ist die größte Herausforderung daran. Vergesse dabei jedoch nie, dir selbst treu zu bleiben... Und wer sagt denn, dass es nur die eine einzige Wahrheit gibt, wo unser Leben doch so Vielfältig ist?"
 

"Was ist mit deiner Wahrheit?" fragte sie vorsichtig.
 

"Ich habe akzeptiert, dass Miyo unerreichbar ist und ich Abstand nehmen muss, da es mich sonst zerstört." erklärte er und Temari spürte die Worte wie einen Schlag in den Magen. Jetzt kam sie schon wieder...
 

"Aber," unterbrach er ihren Gedankenfluss, "ich habe auch eingesehen, dass es für mich eine weitere wichtige Person gibt, um die ich mich kümmern und sorgen möchte."
 

"Und wer ist das?" fragte die ANBU.
 

"Na, du." antwortete Naruto und lächelte sie sanft an.
 

"Ich? Ich bin eine Feindin. Ich komme aus Suna, du aus Konoha. Wir sind uns so unähnlich." protestierte sie aufgeregt.
 

"Sind wir das wirklich? Wir haben doch eben über Wahrheiten gesprochen oder? Was wäre, wenn meine Wahrheit bedeuten würde, weiterzugehen? Ich war lange Zeit auf der Suche nach einem Menschen, der mich so nimmt, wie ich bin. Ich weiß, ich bin keine einfache Person und ich dachte, Miyo zu heiraten, wäre mein Schicksal, doch was ist, wenn dem nicht so ist?" Er sah sie fest an und ihre Gesichter waren nur einige Zentimeter getrennt.
 

"Und wen sollst du dann treffen?" fragte Temari heißer und schaute weg von seinen blauen Augen und fixierte seinen Mund.
 

"Vielleicht bist du es ja." sagte Naruto leise.
 

"..." sprachlos schaute sie ihn an.
 

"Ich bin so glücklich, wenn wir trainieren, kochen oder Zeit verbringen. Es fühlt sich einfach richtig an. Ich weiß, ich kenne dich noch nicht so lange und wir sind vielleicht wirklich grundverschieden, doch heißt das auch, dass wir nicht zusammenpassen? Heißt es nicht, Gegensätze ziehen sich an? Yin und Yang?" Temari fühlte eine ungemeine Hitze, während er so mit ihr sprach.
 

"Warum küsst du mich nicht einfach und wir finden es heraus?" flüsterte sie und nahm sein Gesicht in ihre Hände.
 

"..." Er antwortete nicht, sondern tat es einfach. Seine Lippen legten sich auf ihre und in seinem Magen explodierte ein Feuerwerk. Es fühlte sich wirklich richtig an. Hier zu stehen und sie zu küssen. Es war richtig!

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich und Naruto öffnete seine Augen, die er während des Kusses geschlossen hatte. Ihre Augen glänzten leicht, während ihre Wangen gerötet waren.

"Und?" fragte sie leise und wirkte unschlüssig.

"Ich denke, es fühl sich richtig an." antwortete er leise.

"Ja, das glaube ich auch und es lag nicht am Alkohol, dessen bin ich mir sicher." grinste sie leicht .

"Das ist Beruhigend, aber... Deinem Vater willst du dieses Mal auch nichts beweisen oder?" lachte Naruto und Temari boxte ihm gespielt wütend auf den Arm. Der Uzumaki schaute sie an und zog sie zu sich.
 

Die Musik endete und die Beiden trennten sich. Langsam gingen sie wieder zu ihrem Tisch. Er hielt ihre Hände und streichelte sie sanft.
 

"Zu was macht uns das jetzt?" fragte Naruto leise.
 

"Das weiß ich nicht." Er war überrascht über ihre Ehrlichkeit.
 

"Ich denke, dass müssen wir herausfinden." meinte er ruhig und sah sie dabei an.
 

"Meine Gefühle sind echt", begann sie, "doch, ich bin die letzte Person, die über Gefühle reden sollte."
 

"Das ist das Einzige was zählt. Ich will, dass es echt ist." antwortete er und fuhr über ihre Wange.
 

"Das ist es." bestätigte sie und schmiegte sich an seine Hand. Er lachte leise und sah sie an.
 

"Was ist?" fragt Temari verwirrt.
 

"Wer hätte gedacht, dass ich Gefühle entwickeln würde, für ein Mädchen, dass ich im Wald gefunden habe und das mich umbringen wollte?" grinste er leicht.
 

"Das wird mir ewig Nachhängen, oder?" fragte sie gespielt genervt.
 

"Ja." lachte er und gab ihr einen sanften Kuss. Die Bestätigung, die er fühlte, und er wusste, dass er recht hatte. Er war weitergegangen und es war gut für ihn. Er musste seine Vergangenheit ein weiteres Mal hinter sich lassen und mit freien Blick nach Vorne schauen. Hatte er vor sieben Jahren nicht genau das selbe gemacht?
 

"Woran denkst du?" fragte sie. Naruto sah sehr verwirrt aus und schüttelte den Kopf.
 

"Ich denke, dass weitergehen nicht immer negativ ist und wenn man es getan hat, fühlt man sich freier und leichter. Macht das überhaupt Sinn, was ich hier erzähle?" unschlüssig sah er sie an.
 

"Für mich macht es Sinn. Wenn man in seinem Leben einen Punkt erreicht hat, an dem man nicht mehr so weiter machen kann wie bisher und du nicht weiß, was du tun sollst, sollte man versuchen nach Weiterzugehen und neue Dinge auszuprobieren." murmelte Temari und nickte leicht.
 


 

"Naruto." ertönte eine leise Stimme. Überrascht sahen die Beiden auf die Person, die vor ihrem Tisch stand.

"Miyo?" der Uzumaki sah sie abwartend an

.

"Ich... Ich..." stotterte die blonde, junge Frau und schaute abwechselnd zu dem Uzumaki und der Kunoichi.
 

"Lass es einfach. Du gehst deinen Weg, ich geh meinen. Wir sind erwachsen." sagte er hart und schon wieder stiegen Tränen in die Augen der Heilerin.
 

"Naruto.", flüsterte sie leise, "Ich will nicht, dass es so endet."
 

"Wer hat denn was von Ende gesagt? Miyo, du warst mal meine beste Freundin. Ich habe alles mit dir geteilt, glaubst du, dass vergeht einfach so? Nein! Wir gehen nur Beiden verschiedene Wege und das ist vielleicht auch gar nicht mal so schlecht." meinte der Uzumaki.
 

"Aber..." man konnte förmlich sehen, wie sie sich anstrengte.
 

"Hast du wirklich geglaubt, ich würde mein ganzes Leben darauf warten, dass du irgendwann zu mir kommen würdest? Dachtest du das wirklich? Dann kannten wir uns doch nicht so gut, wie wir dachten. Miyo, meine Liebe zu dir war real und echt. Doch es hat mich selber zerstört. Ich habe akzeptiert, dass du jemand Anderen hast. Bitte akzeptiere, dass auch ich jemand Anderen habe!" am Ende war seine Stimme schon fast ein Flehen.
 

"Und wenn ich das nicht kann?" fragte sie und Tränen liefen über ihre Wangen und tropften auf den Tisch.
 

"Du musst. Die Liebe ist ein kompliziertes Konstrukt. Man kann es nicht beherrschen oder verbiegen. Gefühle sind die realsten und wirklichsten Dinge in uns Menschen. Du kann versuchen, sie jemanden vorzuspielen, doch daran zerbrichst du nur. Ich kann mich nur wiederholen. Du hast jemanden und ich habe jemanden. Und ich bin Glücklich, dass ich diesen Jemand habe und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich möchte nicht den ganzen Abend damit verbringen, in der Vergangenheit zu leben." damit drehte er sich zu Temari, die ihn sanft und glücklich anlächelte. Er fuhr über ihre Hand und schaute sie genauso fröhlich an. Miyo starrte ihn eine kurze Zeit sprachlos an, ehe sie sich langsam umdrehte um und ging. Die Augen tränten noch immer.
 

Ein kalter Luftzug drang durch das offene Tor. Schnee gelangte hinein in die Scheune und bedeckte den Boden. Die Leute sahen überrascht auf die Tür, in der nun vier vermummte Gestalten standen. Naruto erhob sich ruckartig und Temari folgte ihm.
 

"Naruto Uzumaki, endlich haben wir dich gefunden!" ertönte eine tiefe Stimme.
 


 


 

_________________________________________________________________________________

So, da bin ich nochmal. Ich war ein wenig überfordert mit diesem Kapitel und vielleicht merkt ihr das auch an einigen Stellen. Ich war mir unsicher, ob es zu schnell mit den Beiden geht. Andererseits leben die beiden schon eine ganze Weile zusammen und die Liebe entsteht oft schneller, als man es eigentlich will und einem lieb ist...
 

Ich hoffe, dass ich ein gesundes Mittelmaß gefunden habe und das die Geschichte nicht an Authentizität oder Realität verloren hat. Eigentlich hatte ich vor, das gesamte Kapitel noch einmal zu überarbeiten. Letztendlich habe ich es dennoch so gelassen. Als ich es geschrieben habe, war ich mir sicher, dass die Geschichte so verläuft und das wollte ich nicht nachträglich verändern. Zudem geht es jetzt weiter, in einen neuen Abschnitt in Narutos Leben. Ich weiß, der Cliffhanger ist mies und ihr dürft zurecht wütend auf mich sein^^. Ich hoffe, dass nächste Kapitel wird besser, als das Jetzige...

Ich wünsch euch was, haut rein, bis (hoffentlich) nächste Woche.

Fremde

Hallo Leute,
 

ich weiß, das letzte Kapitel ist schon etwas länger her, doch ich konnte einfach nicht früher etwas hochladen. Ich hoffe, ihr habt meine Geschichte nicht abgeschrieben und ich bedanke mich schon einmal im Voraus für eure Geduld. Ein besonderer Dank geht an die vielen Leute, die unter dem letzten Kapitel einen Kommi da gelassen haben oder die Geschichte favorisierten. Ich möchte nicht zu lange quatschen und wünsche euch viel Spaß beim lesen und einen schönen Dienstagabend.
 

Bis denne...
 

Amogan
 


 


 

„Naruto Uzumaki, endlich haben wir dich gefunden!“ertönte eine tiefe Stimme.

In der Scheune herrschte plötzlich Stille und kein Geräusch war mehr zu hören. Die Dorfbewohner von Kokira blickten verwundert zwischen Naruto und den vier fremden Gestalten hin und her. Der Uzumaki musterte sie kritisch. Eine der vier Personen war recht klein, während die mit der tiefen Stimme, riesig in die Höhe schoss. Die beiden verbleibenden Gestalten waren ungefähr gleich groß. Sie trugen allesamt schwere, schwarze Reisemäntel, die mit vielen kleinen Schneeflocken bedeckt waren. Die Kapuzen waren tief in die Gesichter gezogen und verbargen sehr gut das Aussehen sowie deren Identitäten. Naruto konnte eine Frau unter den Fremden ausmachen. Ihre weibliche Figur verriet sie eindeutig. Die unbekannten Gestalten hatten sich bisher noch keinen Millimeter bewegt. Der Uzumaki schaute zu Temari, die ihn verwundert ansah. In ihrer Hand konnte der blonde Mann ein Kunai entdecken, welches sie geschickt versteckte. Er grinste ihr schelmisch zu und sie erwiderte das Lächeln knapp.
 

„Wer verlangt nach mir?“ fragte der Uzumaki und drehte sich zu den Fremden.

Sie blieben vollkommen ruhig. Naruto konzentrierte sich vollkommen auf sie und konnte ihr Chakra spüren. Die Frau besaß eine unheimliche Menge, die sie in ihrem Körper versteckte. Die Chancen standen schlecht für den jungen Uzumaki. Wenn sie alle Chakra besaßen und es auch noch einsetzten konnten, dann musste er zusammen mit Temari gegen Vier kämpfen. Ohne Zweifel, dass würde ein Massaker werden.
 

„Hört zu. Ich weiß nicht wer ihr seid, aber wenn ihr diesen Leuten hier Schaden zufügt, werde ich euch dafür bezahlen lassen. Klären wir das lieber wie Erwachsene und gehen vor die Tür. Die Bewohner von Kokira haben mit meinen Angelegenheiten nichts zu schaffen und es ist nicht nötig, sie da mit hinein zu ziehen.“ sagte Naruto fest und ging einen Schritt auf die vier Fremden zu.

Sie bewegten sich noch immer nicht und der Uzumaki kam näher auf sie zu.

„Naruto, nicht.“ mahnte Miyo und ergriff seinen Arm beim vorbeigehen.

„Ist schon gut. Ich weiß was ich tue.“ beruhigte er sie und schüttelte ihre Hand ab.

„Also?“ fragte er laut und sah die vier Gestalten abwartend an.
 

Sie bildeten bereitwillig eine Gasse und symbolisierten ihm, vorzugehen. Temari hinten am Tisch rührte sich ebenfalls. Sie ging langsam hinter dem Uzumaki her. Naruto wollte erst protestieren, doch er verwarf den Gedanken schnell. Die Kunoichi konnte sich durchsetzten, dass wusste er. Zudem war eine Unterstützung hier dringend notwendig.
 

Sie standen sich draußen vor der hölzernen Scheune gegenüber. Der Schnee rieselte still vom Himmel und war der einzige Zeuge des bevorstehenden Kampfes. Naruto atmete tief durch und beobachtete seine Gegner sehr genau. Sie wirkten eingespielt und kannten sich im Kämpfen aus. Sie nahmen bestimmte Postionen ein, die Naruto nur von einem Ort kannte. Die Frau und der große Mann standen anders, als man es in der Akademie lernte. Der Uzumaki nickte leicht und sein Mund verzog sich zu einem Grinsen.
 

„Naruto Uzumaki, du hast die Rolle aus Konohagakure gestohlen. Bevor wir beginnen sollten, müssten wir klären, wie viel du von der Schriftrolle gelernt hast.“ brummte die tiefe Stimme.
 

„Konoha also. Ich habe schon mit euch gerechnet, wenn ich ehrlich bin. Selbst euch muss irgendwann Kokira eingefallen sein, welches sich ja auch noch im Feuerreich befindet. Ihr brauchtet ziemlich lang. Ich erkenne eure Kampfposition. Ihr habt auch schon einmal in der Rolle gestöbert.“ stellte der Uzumaki fest und legte den Kopf leicht schief.
 

„Zeig, was du drauf hast.“ sagte der Hüne und bereitete sich auf den Angriff vor.
 

„Ich denke nicht. Ihr seid zu mir gekommen. Ihr greift an.“ grinste Naruto und ein Schattendoppelgänger erschien neben ihm.

„Bring mir die Kunai´s.“ flüsterte er seinem Klon zu.
 

„Wartet ihr auf besseres Wetter, oder warum greift ihr nicht an?“ fragte er spöttisch und überlegte sich im Geheimen einen Schlachtplan.

"Lasst mich das übernehmen." sagte der dritte Unbekannte, der bisher noch kein Wort gesprochen hatte. Seine Stimme klang erfahren und sehr streng. Er war ein Kämpfer, der sich mit seinem Fachgebiet auskannte, so viel stand fest.
 

"Vielleicht ist das keine schlechte Idee." murmelte der Hüne überlegend.
 

Die dritte Gestalt nickte und trat vor. Naruto beobachtete ihn misstrauisch. Er legte seine Hände an die beiden Dolchgriffe, die er immer bei sich trug, wenn er sein Haus verließ. Dank seines Mantel waren sie nicht aufgefallen, doch nun war es an der Zeit, die Waffen zu benutzen. Der Uzumaki wartete auf die Aktion seines Gegenübers. Der Fremde, der eindeutig ein Mann war, zog unter seinem Umhang ein kurzes Schwert heraus. Die Klinge glänzte leicht im Mondschein und sofort ließen sich einige Schneeflocken darauf nieder.

Naruto zögerte und musterte seinen Gegner. Die Dolche noch immer verborgen. Er wollte sehen, wie seine Feinde vorgingen. Der Fremde schwang einige Male die Klinge durch die Luft und ein leises Surren durchzog die Nacht.

"Fein machst du das. Kannst du auch kämpfen oder fuchtelst du so lange, bis dein Gegner an Altersschwäche stirbt?" fragte der Uzumaki spöttisch. Er wusste, dass er sich so auf dünnes Eis begab, doch er war dadurch auch schwerer für seine Gegner einzuschätzen.

Der Fremde antwortete nicht, sondern schoss plötzlich auf Naruto zu. Er war schneller, als der Blonde es erwartete hatte. Die Klinge sauste auf ihn hinab.
 

Ein Klirren durchzog die Stille. Das kurze Schwert des Unbekannten traf auf die zwei gekreuzten Dolche von Naruto. Die Hände des Uzumaki´s zitterten leicht unter dem Druck, den der Fremde ausübte.
 

Der blonde Mann drehte sich blitzschnell um seine eigene Achse und versuchte, seinem Gegner die Klinge in dessen Seite zu rammen. Der Fremde jedoch bemerkte den Plan und verhinderte diesen in Windeseile. Wieder kreuzten sich die Schneiden. Naruto versuchte mit seinem unbeanspruchten Dolch den Oberkörper des Fremden zu erreichen, doch er scheiterte.
 

Der Uzumaki trat ihm stattdessen mit voller Wucht in den Bauch und der Fremde schlitterte keuchend durch den Schnee.

"Du bist ziemlich schnell." raunte der Hüne und seine Stimme klang wirklich beeindruckt.
 

Naruto drehte die Dolche in seinen Handflächen und wartete auf den nächsten Angriff seines Gegners. Dieser formte einige Fingerzeichen, die der blonde Mann nur zu gut kannte.

"Das Feuerelement." dachte er grinsend.

"Ein gewaltiger Feuerball preschte auf ihn zu. Naruto streckte die Hand aus und die brennende Kugel stoppte im Flug.

"Du willst mich mit dem Feuerelement angreifen? Das ist eine schlechte Idee." meinte der Uzumaki und formte seinerseits einige Fingerzeichen.
 

Der Feuerball schoss in den dunklen Himmel und wirkte wie ein brennender Stern. Einige Feuerstreifen fielen langsam zu Boden und dort, wo sie den Schnee berührten, arbeiteten sie sich zischend durch den Schnee.
 

Der gigantische, brennende Ball teilte sich in der Luft mehrmals auf und bald schon flogen dutzende kleinere Feuerbälle durch die Luft. Naruto streckte die Hand in den Himmel und die Kugeln drehten sich über ihm in der Luft. Ruckartig ließ er den Amr nach unten fallen und zeigte auf den Fremden. Die Feuerbälle sausten in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Der Unbekannte wich nach hinten aus, doch die Feuerbälle prasselten auf ihn nieder.
 

Naruto konnte sehen, wie der Hüne blitzschnell einige Fingerzeichen formte und der Fremde stand geschützt unter einem Erdschild.

"Feuerelement und Erdelement." stellte der Uzumaki fest. Die schützenden Steine, die sich über dem kleineren Gegner gebildet hatten schossen zur Seite und aus ihnen schoss eine riesige Flamme auf den blonden Mann zu. Er fixierte das ungewöhnlich heiße Feuer. Seine Hände griffen nach der Attacke seines Gegners und er leitete die Flamme gekonnt um seinen Körper. Wie eine Schlange, schlängelte sich Feuer um seinen Bauch, ehe es wieder auf den Fremden zuschoss. Dieser erschien jedoch genau vor Naruto und verwickelte ihn in einen heftigen Nahkampf. Der Unbekannte war wirklich gut und Naruto musste sich tierisch anstrengen, die Schläge und Tritte abzuwehren. Der Fuß des Fremden erschien direkt vor seinem Gesicht und der Uzumaki konnte nur noch seine Unterarme zum Blocken einsetzten. Er flog einige Meter nach hinten und kugelte durch den Schnee. Naruto schüttelte den Kopf und stand auf. Der Fremde stand noch an seiner alten Position, jedoch war dieses Mal etwas anders. Unter seiner dunkeln Kapuze, die das gesamte Gesicht verdeckte, erschienen zwei rote Augen.

"Das Sharingan." flüsterte der Uzumaki erschrocken. Er kannte diese Augenkunst aus der verbotenen Schriftrolle, denn auch dort war dieses seltene Kekkei-Genkai aufgelistet. Es gab nur einen Clan auf dieser Welt mit diesen Fähigkeiten.
 

"Naruto, er ist ein Uchiha! Sieh ihm nicht in die Augen!" brüllte Temari warnend.
 

"Keine Sorge. Gen-Jutsu wirken bei mir nicht. Dank meines Untermieters weiß das Gen-Jutsu nicht, welchen Körper es täuschen soll. Ziemlich praktisch muss ich ehrlich sagen." antwortete Naruto gelassen. Es stimmte. Noch nie war der junge Mann in einer Illusion gefangen gewesen. Tao hatte es einige Male ausprobiert und ist dabei kläglich gescheitert.
 

"Sei trotzdem vorsichtig. Ich habe schon gegen Sasuke Uchiha gekämpft. Es war wirklich nicht schön. Ihr Sharingan kann mehr, als dich in einem Gen-Jutsu zu fangen." meinte Temari und Naruto hätte schwören können, dass der Fremde kurz zusammengezuckt ist.

"Verstanden." entgegnete der Uzumaki und konzentrierte sich wieder auf seinen Gegner.
 

"Ich will alles sehen." meinte plötzlich der Hüne.
 

"Geht klar." entgegnete der Fremde mit dem Sharingan.
 

"Ameterasu." flüsterte die vermummte Gestalt. Eine schwarze Flamme, die kaum zu sehen war, in der dunklen Nacht erschien vor ihm. In einer unbegreiflichen Geschwindigkeit schoss sie auf Naruto zu. Jetzt wurde es heikel. Der Uzumaki kannte eine solche Attacke nicht und musste sich auf alles vorbereiten.
 

Einige Meter bevor sie den blonden Mann jedoch erreichte, sauste sie an ihm vorbei und war nun ungebremst vor der Kunoichi aus Suna.

"Was zum...? Temari!" rief Naruto panisch. Er streckte seine Hand nach ihr aus. Sie starrte jedoch nur voller Unglaube auf das schwarze, knisternde Feuer.
 

Naruto musste seinen letzten Trumpf ausspielen. Diese verdammten... Er schloss die Augen und stand plötzlich in einem gelben Blitz vor der ANBU. Er griff nach ihren Schultern und zog sie aus der Schusslinie. Die gefährlich aussehenden Flammen trafen den dunkelblauen Mantel des Uzumaki´s. Dieser jedoch interessierte sich mehr für Temari, als für seine brennende Kleidung. Sie tauchten einige Meter links wieder auf. Naruto zog sich rasch den mittlerweile, lichterloh brennenden Umhang aus und warf ihn in den Schnee. Das Feuer dachte anscheinend gar nicht daran, auszugehen. Munter zerstörte es den gesamten Mantel, ehe es sich auflöste.
 

"Geht es dir gut?" fragte der Uzumaki sanft die Kunoichi und streichelte dabei über ihre Wange.
 

"Ja." flüsterte die ANBU und zitterte leicht. Ruckartig drehte sich Naruto um und fixierte seine Gegner. Hass loderte in seinen Augen und die vier wichen leicht zurück.
 

"Dieser Blick..." murmelte die Frau gedankenverloren.
 

"Hör auf, ihn anzugreifen. Wir können ihn nicht besiegen." befahl der Hüne dem Sharinganträger.
 

"Warum?" fragte dieser überrascht.
 

"Sein Jutsu des fliegenden Donnergottes ist zu mächtig! Wenn er richtig loslegt, sterben wir alle. Ich weiß nun was er kann. Ziehe dich zurück!" rief der große Mann warnend.
 

"Es ist ein einfaches Jutsu!" protestierte der Fremde verständnislos.
 

"Es ist nicht irgendein Jutsu. Diese Fähigkeit machte den 4. Hokagen zu einem unbesiegbaren Gegner. Es gab Hunderte, die es versuchten. Sie alle waren gescheitert. Wenn du ihn jetzt herausforderst, wirst du sterben!" meinte der große Mann mit Nachdruck in seiner Stimme.

Ein seltsames Kunai landete vor seinen Füßen. Der Mann mit dem Sharingan starrte es verwirrt an.

"Weg!" rief der Hüne panisch und rannte auf seinen Schützling zu.
 

Der Mann mit dem Sharingan bemerkte nur noch, wie der Blonde in einem gelben Blitz verschwand.
 

Naruto wollte Blut sehen. Dieser Mann kämpfte unfair und wagte es, SEINER Temari weh zu tun. Er konnte einfach nicht anders. Er warf das Kunai vor den Fremden, der es anscheinend nicht erkannte. Der Uzumaki drehte seinen Dolch in der Hand, sodass die Schneide kurz im Mondlicht aufblitzte und teleportierte sich zu seinem Kunai. Die Schneide seines Dolches fuhr auf den Sharinganträger hinab, als sich plötzlich eine weitere Person dazwischen warf...
 

"Mito!" die angsterfüllte Stimme der Frau durchhallte die kalte Nacht.
 

Der Fremde mit dem Shraingan öffnete erschrocken die Augen. Als er den Uzumaki vor sich gesehen hatte, hat er sie geschlossen und auf sein Ende gewartet. Vorsichtig schaute er an sich hinab. Die Kleinste der Unbekannten hatte sich dazwischen geworfen. Ihre Arme waren weit von sich gestreckt und ihr Blick war fest entschlossen.
 

Panisch sah der fremde Mann zu dem Mädchen. Die Kapuze war ihr vom Kopf gerutscht. Die blonden Haare wehten leicht im Wind, während ihre braunen Augen den jungen Uzumaki fixierten. Die Klinge von Naruto war einige Zentimeter vor ihrer Stirn gestoppt. Der junge Mann sah sie überrascht und mit großen Augen an.
 

"Du tust meinem Bruder nichts," sagte sie fest, "Das lasse ich nicht zu!"
 

"Mito." flüsterte der Mann mit dem Sharingan leise.
 

"Nein. Ich werde dich beschützen. Immer." entgegnete das kleine Mädchen, dass Naruto auf Acht Jahre schätzte. Der Uzumaki nahm die Klinge von ihrem Kopf. Er war erstaunt über ihren Mut. So erstaunt, dass er sogar den Hass auf den fremden Mann vergaß.
 

"Du solltest dich da nicht einmischen, kleines Mädchen. Es ist nicht dein Kampf. Du hast noch zu viel vor dir, als hier in diesem Kaff, langsam im Schnee zu verbluten." meinte Naruto und seine Stimme wurde sanft. Seinen Dolch verstaute er wieder hinter seinem Rücken.

"Das ist meine Entscheidung." ihre Augen drückten pure Überzeugung aus.
 

"Du bist wirklich erstaunlich. So etwas habe ich nicht erwartet." grinste Naruto und wuschelte ihr über die Haare.
 

"Mito." die Frau kam neben dem Mädchen zum stehen. Sie suchte das Kind panisch nach Verletzungen ab. Als sie nichts fand umarmte sie die Kleine erleichtert.
 

"Mama..." meinte das Mädchen mit dem Namen Mito verunsichert.
 

"Tu so was nie, nie, wieder!" mahnte die unbekannte Frau mit leiser, drohender Stimme.
 

"Das kann ich nicht versprechen." entgegnete das Mädchen verlegen.
 

"Genug!" die Stimme von Naruto klang ernst, "Ihr werdet mir jetzt sofort sagen, was das hier soll. Ihr bringt ein Kind mit zu einem Kampf. Dieser Bastard da kämpft unfair und will unschuldige Töten und du, alter Mann gibst befehle für Andere... Dieses Kind hat mehr Mut, als ihr alle zusammen. Entweder, ihr sagt mir auf der Stelle, wer ihr seid, oder ich überlege mir das mit dem Kampf noch einmal."
 

"Es war nicht richtig. Das sehe ich inzwischen ein." meinte der Hüne und griff nach seiner Kapuze...

Hinter dem Horizont

Hallo Leute,
 

ich weiß, der letzte Cliff war wirklich gemein und ich entschuldige mich dafür. Ich hatte die beiden Kapitel in einem Rutsch aufgeschrieben und daher kam er mir nicht so fies vor. Das heutige Kapitel ist ein wenig kürzer und vielleicht auch nicht mein Bestes, wer weiß? Ich habe nun endlich einen Weg gefunden, wie die Geschichte verlaufen soll und lenke sie nun in diese Richtung. Die nächsten Kapitel werden wieder besser und ich freue mich wirklich, sie hochzuladen, um eure Reaktion zu erfahren^^. Da wir gerade bei Reaktionen sind. Ich habe gespannt verfolgt, an wen ihr dachtet, als die Fremden aufgetaucht sind. Es kamen einige Interessante Vorschläge und einige von euch sind wirklich gut darin, meine Geschichte zu durchschauen, was ziemlich gruselig ist, nebenbei gesagt... Für die vielen Kommentare möchte ich euch wirklich danken. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine solch kurze Geschichte so viele Reviews hat und es macht mich Stolz, dass so viele von euch, schreiben, dass euch die Geschichte gefällt. Ich habe eben nachgeschaut und gesehen, dass ich bei 99 Favos bin. Ist das nicht Hammer geil?
 

Ich weiß, heute gibt es ein ganzes Kapitel mit dem Vorwort, doch ich möchte noch einmal Werbung machen. Wenn ihr keinen Plan habt, was ihr lesen sollt, dann schaut unbedingt bei Chiiby_Art, Strawhatgirl und fubukiuchiha vorbei. Die Drei schreiben wunderbare FF´s, die es auf jeden Fall wert sind, gelesen zu werden.
 

So, das war es nun endlich von mir. Ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen schönen Start ins Wochenende.
 

Bis denne...
 

Amogan
 


 

"Es war nicht richtig. Das sehe ich inzwischen ein." meinte der Hüne und griff nach seiner Kapuze...

Weißes, buschiges Haar kam zu Vorschein. Der Mann war schon etwas älter, doch er wirkte dadurch nicht schwächer. Unter seinen schmalen Augen zogen sich zwei rote Striche über die Wangen. Die lange Mähne umspielte sein Gesicht, während auf seinen Lippen ein bitteres Lächeln erschien.
 

"Ich heiße Jiraiya." sagte der Mann ruhig und Naruto verschränkte die Arme vor seiner Brust.

Die Frau folgte seinem Beispiel. Unter ihrer Kapuze waren lange blonde Haare, die sie zu zwei schlichten Zöpfen gebunden hatte. Auf ihrer Stirn war ein seltsames, violettes Symbol, das einen wunderbaren Kontrast zu ihrer hellen Haut bildete. Ihre schönen braunen Augen beobachteten Naruto argwöhnisch.
 

"Tsunade Senju, ist mein Name." sagte sie und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie mochte den Uzumaki auf Anhieb nicht, dass wusste dieser.
 

"Unsere Tochter Mito kennst du ja schon." meinte der Mann der Jiraiya hieß. Das kleine Mädchen sah ihn mit großen braunen Augen an, die sie zweifelsfrei von ihrer Mutter geerbt hatte. Ihre blonden Haare waren etwas heller als die von Tsunade und sie hingen offen über ihren Rücken.
 

Der Mann mit dem Sharingan bewegte sich plötzlich.
 

"Ich bin..." begann er, doch schnell wurden seine Worte unterbrochen.
 

"Itachi Uchiha." sagte Naruto und schnaubte kurz.
 

"..." Der Mann nahm die Kapuze von seinem Kopf und die schwarzen Haare, die er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, verschwanden in der dunkeln Nacht. Die Augen waren nun nicht mehr rot. Sie hatten die selbe Farbe, wie seine Haare und wirkten kalt und emotionslos. Freude hatten sie anscheinend lange nicht gesehen.
 

"Konoha also. Was wollt ihr hier?" fragte der Uzumaki und schaute zu Temari, die sich neben ihn gestellt hatte.
 

"Wir gehören nicht mehr zu Konohagakure." murmelte der weißhaarige Mann.
 

"Moment!", überrascht sah Sandkunoichi die Leute vor sich an, "Ihr seid doch zwei von den drei legendären Sannin."

"Was sind die Sannin?" fragend schaute Naruto sie an.
 

"Sind außergewöhnliche Kämpfer auf dem Niveau eines Kagen. Eigentlich gibt es Drei, doch der Letzte hat sich gegen Konoha und seine Kameraden gewandt." erklärte die Sandkunoichi.
 

"Na, so wie es scheint, haben sich inzwischen alle von Konoha abgewandt.", murmelte der Uzumaki und hob die Augenbrauen,

"Warum habt ihr mich gesucht, wenn ihr nicht mehr zu diesem dreckigen Dorf gehört, kann ich euch egal sein?"
 

"Wir mussten wissen, in welcher Verfassung du bist. Erst neulich hat der Jichuuriki des Dreischwänzigen einen Ausbruch. Zwei kleinere Dörfer wurden komplett zerstört. Nicht vorzustellen, was passieren würde, wenn du die Kontrolle verlieren würdest." erzählte Tsunade aufgeregt.
 

"Ihr habt mich ja jetzt gesehen. Ich bin in einer guten Verfassung, abgesehen davon, dass ihr mir einen schönen Abend ruiniert habt!" fauchte Naruto aufgebracht.
 

"Nur einen schönen Abend?" fragte Temari gespielt beleidigt.
 

"Den besten Abend bisher." korrigierte sich der Uzumaki schnell und grinste die ANBU an. Auch auf ihre Lippen entstand ein Lächeln.
 

"Wir mussten überprüfen, ob du die Rolle gelesen hast. Es ist ein großes Risiko für dich gewesen." meinte Jiraiya schnell.
 

"Ich lebe noch und mir geht es gut. Zudem habt auch ihr Beide in der Rolle herumgeschnüffelt. Eure Tai-Jutsu Haltung wird nicht an der Akademie gelehrt. Zudem beherrsche ich sie ebenfalls. Da ihr aber kein Hokage seid, gehe ich davon aus, dass ihr auf nicht sehr legale Weise in die Rolle geschaut habt."
 

"Es ist wahr. Wir haben einige Male heimlich mit ihr trainiert." gab der weißhaarige Mann zu.
 

"Für mich stellt sich nun nur noch eine Frage. Seid ihr hier, um mir die Rolle zu stehlen? Wollt ihr sie für eure Zwecke missbrauchen? Ich kann euch eines versichern: Diese Rolle sollte besser verbrannt werden, denn der, der sie ließt, wird nur Leid erfahren. Es ist wie die Büchse von Pandora. In dieser verfluchten Schriftrolle befinden sich die dunkelsten Geheimnisse von Konohagakure. Die Jutsus, die sich zudem auf dem Papier verbergen, sind es nicht Wert, eine solche Bürde auf sich zu nehmen." mit leeren Augen schaute der Uzumaki die kleine Gruppe vor sich an. Eine leichte Priese zog sich über die Hügel und blies Naruto eiskalte Luft ins Gesicht und seine Haare tanzten dabei leicht.
 

"Wir wissen von den Geheimnissen. Wir wurden damals, als wir noch in Konoha lebten, zu den Hütern dieser Schriftrolle ernannt." erklärte Tsunade bissig.
 

"Ihr habt sie wirklich gut geschützt, wenn sogar ein Schüler so einfach an sie herankommt." konterte der Uzumaki kalt.
 

"Zu dieser Zeit waren wir keine Sannin mehr." gab Jiraiya betrübt zu. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
 

"Ihr habt trotzdem nicht eure Aufgabe erfüllt. Darum habe ich jetzt die Rolle." meinte Naruto kalt.
 

"Du wagst es?" zischte Itachi und baute sich vor dem blonden Mann auf.
 

"Ja, ich wage es. Ihr habt keine Ahnung, wie viel ich von dieser Rolle gelesen habe. Der Hokage der 1. Generation hat einige geheime Bereiche für seine Nachfolger hinterlassen. Ich besitze Kräfte, die eure kühnsten Träume um Längen übertreffen. Das was ihr eben gesehen habt, mache ich nicht einmal als Aufwärmtraining. Ich könnte diese Welt in ihren Grundfesten erschüttern, und dass ohne überhaupt den Kyuubi zu benutzen." Naruto´s Augen blitzten und leichtes Beben unter ihren Füßen entstand. Temari schaute ihn überrascht an. Da war es wieder. Er war so anders, als er es normalerweise war. Diese Kälte in seiner Stimme. Die ANBU fühlte sich zurückversetzt an den Tag in der Taverne. Das war nicht Naruto, sondern etwas, dass tief in ihm lebte. Der Kyuubi vielleicht?
 

"Du Großmaul." entgegnete der Uchiha gelangweilt.
 

"Es gibt hinter der obersten Pergamentschicht noch eine Weitere. Glaubt ihr wirklich, dass ich das Feuerelement beherrsche, weil ich ein Kekkei-Genkai habe? Nein. Ich bin in der Lage jedes Element so zu verändern, wie ich will. Es ist reine Übungssache und erfordert nur die Willenskraft, diese unmögliche Dinge zu tun. Ihr Shinobi seid so engstirnig. Ihr denkt nicht weiter und nehmt die Grenzen an, die euch aufgezeigt werde. Niemand hat hinter den Horizont geschaut und versucht zu begreifen, was sich dort befindet." Die ehemaligen Konohanins zuckten zusammen. Naruto lachte spöttisch und öffnete eine Hand. Der Schnee unter seinen Füßen wurde in Sekundenschnelle zu Wasser. Hunderte kleiner Tropfen flossen rückwärts seinen Handrücken hinauf. Es sah so unwirklich aus, dass man es nicht glauben würde, wenn man es nicht gesehen hätte. In Narutos´s Hand bildete sich eine fußballgroße Wasserkugel. Sie schien sich unaufhörlich zu bewegen und kleine Bläschen stiegen von unten nach oben auf.
 

"Das ist unmöglich. Es gab noch nie einen Shinobi, der das Feuerelement und das Wasserelement so perfekt beherrscht." flüsterte Jiraiya erschrocken.
 

"Ich besitze eigentlich nur das Windelement. Ich habe mir die anderen Elemente selbst beigebracht. Ich sagte doch, es ist eine reine Willenssache. Ihr müsst nur verstehen, dass es in unserer Welt so viel mehr gibt, als das hier." antwortete der Uzumaki und ließ sie Wasserkugel los. Sie schwebte vor ihm in der Luft. Er streckte eine Hand aus und sofort begann der Ball zu tanzen. Er schwang sanft durch den dunkeln Nachthimmel. Mit einem Mal schloss der Uzumaki die Hand und ballte eine Faust und die Wasserkugel zerplatzte. Millionen kleine Tropfen fielen zu Boden und wurden noch in der Luft zu Eis.

Temari sah dem Schauspiel verwundert zu. War er wirklich so stark? Hatte er sie angelogen und sie nicht für voll gehalten? Tränen stiegen in ihren Augen auf. Sie rannen langsam über ihre hellen, kalten Wangen und landeten im weißen Schnee. Das Mondlicht zeigte deutlich die Spuren der salzigen Tropfen. Naruto bemerkte es und schaute sie traurig an.
 

"Warum?" fragte die ANBU.
 

"Warum ich es dir nicht gesagt habe?"
 

"Warum du mich belügst. Du hast dich lustig gemacht, über mich. War das für dich nur ein Spaß?" Temari sah ihn enttäuscht und traurig an. Die Tränen flossen unaufhörlich. Der Uzumaki streckte eine Hand nach ihr aus, doch sie schlug sie nur weg.
 

"Lass mich!" fauchte die Sandkunoichi und ihre Stimme klang so abwertend.
 

"Temari." flüsterte Naruto verzweifelt.
 

"Ich habe es verstanden.", zischte sie und drehte sich um, "Das ist alles nur ein Spiel für dich. ICH war nur ein Spiel für dich!"
 

"Das stimmt nicht. Meine Gefühle für dich sind echt. Warum ich dir verheimlicht habe, dass ich... ich diese Macht habe hat einen anderen Grund." murmelte Naruto flehend.
 

"Aha und welchen?" fauchte die blonde ANBU.
 

"Ich will nur normal sein. Ich will diese Macht nicht. Ich... Ich will nur ein normales Leben. Ein Leben mit dir..."
 

"Ich wollte, dass es echt ist, dass habe ich dir doch gesagt. Doch du belügst mich! Ich liebe keinen übermächtigen Shinobi! Ich liebe Naruto Uzumaki, einen Schmied aus Kokira, der einsam und traurig ist, weil er das Wohl der Anderen über sein eigenes stellt. Kannst du mir nicht zutrauen, dass ich meine Entscheidungen selber treffen kann?" Zum Ende hin wurde ihre Stimme immer leiser. Sie schaute ihm fest in die Augen. Er schien zu überlegen, doch antwortete nicht.
 

"Na los!", schrie sie ihn an, "Sag was dazu. Sei einmal ehrlich zu mir!"
 

"Temari..." flüsterte der Uzumaki und er hatte die Gruppe von ehemaligen Konohanins schon längst vergessen.
 

"Du sagst also gar nichts. Das ist noch schlimmer, als hättest du was gesagt." ihre Stimme war nur noch ein flehen.
 

"Temari. Ich... liebe dich. Mehr als alles Andere auf dieser Welt. Ich habe Miyo... gerade erst verloren, da wollte ich nicht auch dich verlieren. Was bin ich schon ohne dich? Was für einen Sinn hätte mein Leben?" Seine Stimme war kaum hörbar. Die ANBU stockte und zuckte zusammen. Es steckte so viel Ehrlichkeit in seinen Worten und seine Augen glitzerten traurig.
 

"Wage es ja nicht, vor mir zu heulen!" warnte sie und ihre Stimme zitterte.
 

"Das kann ich dir nicht versprechen." entgegnete der Uzumaki.
 

"Komm her du Idiot." flüsterte Temari und schlang ihre Arme um ihn. Naruto legte seinen Kopf auf ihre Halsbeuge und sog ihren Duft ein. Er war so schön vertraut. Es fühlte sich an, als kannte er sie schon sein ganzes Leben, dabei waren es gerademal drei Monate. Er spürte, selbst durch drei Lagen Stoff, ihren Atem auf seiner Brust, und zog seine Arme zusammen.
 

Naruto schaute zu der kleinen Gruppe. Sie hatten sich höflicherweise umgedreht und unterhielten sich leise. Der Uzumaki war erstaunt über ihren Anstand und dankte Jiraiya mit einem Nicken dafür, was dieser nur schweigend erwiderte. Naruto gab der blonden Frau einen sanften Kuss auf die Stirn und atmete tief durch.
 

"Wo seid ihr untergebracht?" fragte er die kleine Gruppe von ehemaligen Konohanins.
 

"Wir haben im Wald..." begann Tsunade leise.
 

"Kommt nicht in Frage. Ich habe noch einige leere Zimmer in meinem Haus. Ihr seid als Feinde nach Kokira gekommen. Jetzt seid ihr meine Gäste. Ich habe viele Fragen und so wie es scheint, ihr auch. Setzten wir uns zusammen, essen eine Kleinigkeit und unterhalten uns ein wenig." unterbrach sie der Uzumaki.
 

"Wir können dieses Angebot nicht annehmen." beschwichtigend hob Jiraiya die Hände.
 

"Ihr könnt und werdet. Ich kann euch auch fesseln und in mein Haus tragen, wenn euch das lieber ist." lachte Naruto spöttisch.
 

"Einverstanden. Vielen Dank für dein Angebot Naruto, es ehrt uns wirklich sehr." Der alte Sannin neigte respektvoll seinen Kopf.
 

"Gerne. Temari, gehst du vor?" fragte er die blonde Sandkunoichi freundlich.
 

"Sicher." murrte sie. Die Gruppe folgte ihr und verschwand in der dunkeln Nacht. Als Itachi an dem Uzumaki vorbeiging, zog dieser ihn am Arm zurück.
 

"Das du mich angegriffen hast, weil es dir der alte Mann befahl, nehme ich dir nicht übel. Das du unfair gekämpft hast, schon. Das du Temari angegriffen hast, werde ich dir nie verzeihen." flüsterte der blonde Mann bedrohlich.
 

"Du hast sie doch gerettet. Wir wollten nur wissen, ob du das Jutsu des Fliegenden Donnergottes beherrschst." meinte der Uchiha leise.
 

"Was wenn ich es nicht könnte. Sie wäre gestorben. Du weißt, was der Dreischwänzige anrichten kann. Stell dir vor, was der Neunschwänzige kann. Ich hätte ihn freigelassen, das schwöre ich, wenn du sie getötet hättest." Naruto sah dem jungen Mann ernst in die Augen. Seine blauen Pupillen wurden rot und schlitzförmig. Itachi zuckte merklich zusammen.
 

"Ich weiß, was du durchlebt hast. Ich lebte ebenfalls in so einer Welt. Das ist jedoch kein Grund, jemanden anzugreifen, der nichts damit zu tun hat."
 

"Wir werden sehen." meinte der Uchiha und verschwand in der Nacht.

Jiraiya´s Geschichte

Hallo Leute,
 

da bin ich wieder und es tut mir wirklich leid, so lange nichts von mir hab hören lassen.Ich genieße gerade den Urlaub mit meinem Bruder, den ich nicht mehr so oft sehe und komme daher nicht zum schreiben. Ich denke jeder kann das kann jeder verstehen. Mein Dank gilt all denen, die so lange durchgehalten und geduldig gewartet haben. Zudem bedanke ich mich auch bei allen, die unter dem letztem Kapitel ein Review hinterlassen haben oder die FF abonniert haben. Ich weiß, die Geschichte schleift gerade etwas, doch nur noch ein weiteres Kapitel, dann endet der erste Akt. So, da ich aber nun so viel gelabert habe, wünsche ich euch viel Spaß beim lesen und einen schönen Abend.
 

Bis denne...
 

Amogan
 


 


 

Naruto stand auf seiner Dachterrasse und schaute in die dunkle Nacht hinaus. Die Umgebung um ihn herum war so ruhig, so still, als würde niemand hier draußen leben, dabei war das Haus des blonden Mannes so voll wie nie zuvor. Die vier Shinobi, die ihn ein wenig rüde auf dem Winterfest unterbrochen hatte, schliefen nun ruhig in den Gästezimmern. Naruto seufzte. Es war so viel passiert, in den letzten Monaten, sodass er kaum zur Ruhe kam. Erst kam Temari und stellte sein gesamtes Leben auf den Kopf und nun waren die ehemaligen Sannin, deren Tochter und der meistgesuchte Nukenin dieser Welt in seinem Haus einquartiert.
 

"Verrückt." murmelte der Uzumaki und rieb sich durch seine müden Augen. Der Abend hatte dabei doch so gut angefangen. Diese Vertrautheit, nein, diese Liebe, die er spürte, wenn er mit Temari unterwegs war. Diese Küsse. Alles war perfekt. Wären da nicht seine neuen Untermieter. Warum musste immer jemand kommen und sein neues Glück zerstören.
 

"Hey." ertönte eine leise Stimme, über die sich Naruto unheimlich freute. Temari kam auf die Terrasse und schlang ihre Arme um seinen Bauch. Der Uzumaki spürte, wie sie sanft ihren Kopf gegen sein Schulterblatt presste.
 

"Hey." erwiderte er und drehte sich um. Er schaffte es sogar, dass sie ihn nicht losließ, was er mit einem gespielt arroganten Grinsen genugtuend zur Schau stellte.
 

"Was grinst du so dämlich?" fragte Temari trocken und hob verwirrt eine Augenbraue.
 

"Ich freue mich einfach, dass du hier bist." flüsterte der Uzumaki nah an ihrem Ohr und stellte zufrieden fest, wie ein leichter Schauer durch ihren Körper zog.
 

"Ich freue mich auch, dass ich hier bin." grinste Temari und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Er hörte, wie sie tief durchatmete.

"Was ist los?"
 

"Wir sind keinen Tag zusammen und schon hatten wir unseren ersten Streit." erklärte sie leise.
 

"Und du denkst, dass uns das negativ beeinflussen wird?" fragte Naruto woraufhin sie nur nickte, "Temari, wir streiten uns jeden Tag. Wir können einfach nicht ohne. Mir ist heute, durch unseren Streit, etwas sehr wichtiges klar geworden."
 

"Was denn?" Sie schaute ihn mit ihren grün-blauen Augen durchdringend an.
 

"Das ich dir alles anvertrauen kann. Das ich mit dir über alles reden kann und das du mir zuhörst." flüsterte er und schloss müde die Augen.

"Das bedeutet mir sehr viel." entgegnete die Sandkunoichi und wirkte sehr überrascht.
 

"Ich wollte so krampfhaft normal sein, dass ich vergessen habe, dass kein Mensch wirklich "normal" ist. Ich..."
 

"Du wolltest endlich auch mal ein wenig Glück. Ich kann das verstehen, wirklich. Ich habe heute etwas überreagiert, doch der Grund ist der Gleiche. Ich liebe dich und daran wird sich nichts ändern. In Zukunft möchte ich einfach, dass du den Menschen um dich herum mehr vertraust. Du bist nicht mehr in Konoha. Die Bewohner von Kokira mögen dich. Vergraule sie bitte nicht!" Naruto sah sie mit weichen Augen an und zog sie sanft zu sich hoch. Er gab ihr einen zarten Kuss, den er aber mit vollen Zügen genoss. Der warme Atem der blonden Frau war auf seiner Haut zu spüren und löste ein angenehmes Prickeln aus.
 

"Ich liebe dich. Wie dämlich muss ich gewesen sein, um das nicht zu bemerken." flüsterte er gegen ihre Lippen, die sich zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
 

"Ich könnte dazu ja was sagen,... doch ich lasse es lieber."
 

"Das ist nett. Dann brauch ich mich heute Abend nicht noch schuldiger fühlen." Lächelte Naruto und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

"Ich werde jetzt schlafen gehen. Kommst du mit?" fragte Temari und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Sie lief etwas rot an und schaute den Uzumaki verlegen an.
 

"Tschuldigung." nuschelte sie und starrte anschließend auf die Holzdielen.
 

"Das ist süß. Ich werde ab jetzt jeden Abend darauf warten." versprach der blonde Mann grinsend.
 

"Wehe." drohte die Kunochi und drehte sich um. Nach einigen Metern war sie in dem dunklen Flur verschwunden und Naruto stand wieder alleine auf der Terrasse. Er atmete tief durch und genoss die kühle Luft. Noch würde er keinen Schlaf finden. Zu sehr war sein Herz aufgewühlt.
 

"Guten Abend." ertönte wieder eine Stimme hinter dem blonden Uzumaki. Überrascht drehte dieser sich um, entspannte sich allerdings, als er Jiraiya erkannte.
 

"Guten Abend." erwiderte er und drehte sich wieder um. Er lehnte halb auf dem Geländer und schaute auf die verschneiten Felder.

"Es stört dich nicht...?" fragte der weißhaarige Mann und holte eine längliche Pfeife aus Holz mit einem dünnen Schaft hervor.

"Mach nur." nickte Naruto und irgendwie erinnerte der Sannin ihn an den alten Professor und 3. Hokagen Hirunzen Sarutobi.

"Danke." nuschelte der ältere Mann und stopfte die Holzpfeife.
 

Naruto schwieg und nach kurzer Zeit trat der brennende Geruch des Pfeifenkrauts in seine Nase. Er war nicht unangenehm oder penetrant, sondern einfach nur ungewohnt. Jiraiya blies eine gewaltige Rauchwolke in die sternenklare Nacht.

"Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass du uns in deinem Haus wohnen lässt. Wir hatten lange Zeit kein richtiges Dach mehr über dem Kopf." Er sprach diese Worte in einem sehr lässigen Plauderton, doch den Unterton in seiner Stimme konnte Naruto trotzallem heraushören.
 

"Du entschuldigst sehr viel, dafür, dass du gegen mich kämpfen wolltest." entgegnete Naruto harsch. Der Mann neben ihm seufzte und nickte leicht.
 

"Das Stimmt. Es war nicht richtig. Doch diese Zeiten sind so..." er fand die richtigen Worte nicht.

"Anders?"
 

"Anders, ja. Man kann keinem mehr trauen. Die Bewohner dieser Welt sind müde der vielen Kämpfe. Ihre Herzen sind kalt und verschlossen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie uns behandelt haben. Eine kleine Familie mit einem Kind!" murmelte der Sannin.

"Oh doch, dass kann ich." entgegnete Naruto traurig, "Die Menschen waren schon immer so. Früher haben sie halt ihren Hass nur auf eine Person kanalisiert."
 

"Auf dich. Auf dich und die anderen Jinchuuriki."
 

"Ja. Es war so leicht, einem Kind die Schuld dafür zu geben. Es kann sich ja nicht wehren. Ich weiß nicht, was Vater für einen Plan für mich hatte, doch ich kann eines sagen: Er hat nicht funktioniert." meinte der junge Mann und seufzte traurig.

"Du weißt, dass Minato dein Vater war?" Der ältere Mann wirkte überrascht.
 

"Ja. Ich weiß, dass es ein gut gehütetes Geheimnis war. Temari hat "leider" die falschen Informationen gestohlen und ich habe es gelesen." antwortete Naruto leise.
 

"Abgesehen davon, dass ich es unangebracht finde, dass du eine ANBU aus Suna beherbergst, kann ich mir nicht vorstellen, was das in dir ausgelöst hat."

"Gut, dass du nicht entscheidest, was ich tue oder nicht. Das hat auch der Professor versucht und wir beide wissen, wohin das geführt hat." widersprach er dem weißhaarigen Hüne.
 

"Ja. Sarutobi hat dich nicht behandelt, wie du es verdient hättest. Das haben wir alle nicht. Minato hatte diesbezüglich klare Anweisungen hinterlassen." resigniert schloss er die Augen.

"Was für Anweisungen?" fragte Naruto hellhörig.
 

"Kurz bevor dein .. Vater starb, befahl er uns, dich wie einen Helden zu behandeln, da du Konohagakure vor dem Fuchsgeist gerettet hast. Wir haben alle seinem letzten Wunsch missachtet." Der Uzumaki schaute den älteren Mann mit geweiteten Augen an. Das hatte sein Vater veranlasst?
 

"Du kanntest Dad also gut?" neugierig schaute er den Sannin an.
 

"Oh ja. Ich kannte Minato. Er war mein Schüler, bis er zu einem Jonin geworden ist. Auch deine Mutter kannte ich sehr gut. Ich habe viel Zeit mit ihnen verbracht." erinnerte sich Jiraiya und seufzte kurz.

"Wie waren sie?"
 

"Du ähnelst Minato so sehr, dass ich vorhin dachte, er ständ mir wieder gegenüber und das meine ich nicht nur Äußerlich. Du hast die Leute in der Scheune beschützt und auch das Mädchen aus Suna. Er hätte genauso gehandelt. Kushina allerdings war ganz anders. Sie war immer aufgedreht, hatte einen frechen Spruch auf den Lippen und war für jeden Spaß zu haben. Minato saß mehr als einmal wegen ihr ganz schön tief in der Klemme. Dafür hat er sie aber auch geliebt. Wenn ich recht überlege, dann ist deine ANBU-Freundin ihr recht ähnlich." Der ältere Mann kratzte sich verlegen am Kinn.
 

"Ich bitte dich. Hör auf Temari gleich zu verurteilen. Abgesehen davon, dass ich sie sehr liebe, war sie immer für mich da und hat mich unterstützt. Von Konoha kann man das nicht behaupten. Zudem ist sie auch des Krieges müde. Sie will nur ihre Ruhe und ihre Freiheit. Ich lasse nicht zu, dass du sie unangebracht behandelst, denn sie ist in diesem Haus die Hausherrin." Eine gewisse Menge Wut schwappte mit seiner Stimme mit.
 

"Verzeih. Ich sollte langsam begriffen haben, dass Feind nicht gleich Feind ist. Ich werde mich bessern. Versprochen!" Naruto nickte nur und schaute wieder auf die Felder.
 

"Erzähl mir von deiner kleinen Gruppe.", begann der Uzumaki nach einer kurzen Zeit des Schweigens, "Du reist in einer seltsamen Konstellation."
 

"Tsunade und ich kennen uns schon unser ganzes Leben. Wir waren damals ein Geninteam zusammen mit Sarutobi. Er war unser Sensei. Irgendwann hatten wir genug vom Kämpfen. Wir waren Jonins, ohne eigene Teams. Andere Dörfer akzeptierten unseren Sannin-Tittel, den wir durch eine grausame Schlacht erhalten haben. Wir waren geachtet und angesehen. Doch wir waren auch nur Soldaten, die ohne Krieg nicht leben konnten. Nach Sarutobi´s Tod und dem Verlust der Schriftrolle, hatten wir keine Aufgabe mehr. Wir waren vergessene Helden, so sagte es Orochimaru, der dritte Sannin, einst zu uns." Erklärte der der weißhaarige Mann und schaute planlos in den Himmel.

"Und die Kleine?" Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an das Geländer.
 

"Sie war... ungeplant. Tsunade und ich, wir haben uns oft gestritten, besonders in unserer Teamzeit. Vor zehn Jahren, als die Kage den großen Frieden ausgerufen haben, wussten wir nicht mehr weiter. Eins kam zu dem anderen und Tsunade wurde schwanger. Ich dachte damals, dass wir unsere Leben verwirkt hätten. Wir, zwei Shinobi ohne Aufgabe, die nur kämpfen und töten können. Mito war jedoch ein echter Segen. Wir hatten wieder eine "Mission". Sie aufwachsen zu sehen, war wirklich ein Balsam für unsere Seelen. Ich könnte mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben." flüsterte der Mann und Naruto nickte leicht.
 

"Wir flohen aus Konoha, als Sarutobi starb und Danzou der Hokage der 5. Generation wurde. Wir verschwanden in einer Nacht- und Nebelaktion. Mito hat es uns kaum verziehen, da sie all ihre Freunde hinter sich lassen musste. Wir fühlten uns damals so schuldig, doch Danzou war zu gefährlich, nun da er die Macht hatte, alles zu kontrollieren. Tsunade und ich wussten, dass es im Krieg enden würde, doch ändern konnten wir nichts." erzählte der Sannin und seine Augen wurden glasig, als er an seine Heimat dachte.

"Wie passt Itachi Uchiha da hinein?" erkundigte sich der Uzumaki ruhig.
 

"Wir trafen ihn unterwegs. Er hatte sich einer Gruppe angeschlossen, die sich Akatsuki nannte. Sie wollten einen Frieden herstellen, den sie mit Gewalt und Diktatur beherrschten. Die Gruppe bestand aus vielen Nukenin, doch sie waren zu verschieden, als dass sie gut zusammenpassen würden. Als dann auch noch Pain, ihr Anführer starb, zerfielen sie und teilten sich auf. Wir trafen Itachi in einem Dorf. Er war nicht mehr der Junge, mit dem ich damals einige Male trainiert hatte. Die Morde an seiner Familie haben ihn kalt und unnahbar gemacht. Er vertraute uns eine sehr lange Zeit nicht, bis er Mito traf. Sie erinnerte ihn wahrscheinlich an seinen Bruder, Sasuke. Er kümmert sich wirklich liebevoll um sie und auch für die Kleine war es sehr gut. Sie hatte wieder jemanden, der kein Elternteil war. Sie verehrt ihn wirklich sehr." Jiraiya kratzte sich überlegend am Kinn, auf dem sich ein stoppeliger Bart gebildet hatte.
 

"Danke, für deine Ehrlichkeit. Wie es scheint, bin ich nicht der Einzige, der in der letzten Zeit so gelitten hat." Meinte Naruto und fuhr sich durch die Haare.
 

"Nein. Wir alle sind vom Krieg gezeichnet. Ich glaube kaum, dass die Welt jemals so sein wird wie früher. Dafür müsste schon ein Wunder geschehen." Die Stimme des Mannes klang spöttisch und kalt. Ein kleiner Schauer durchzog Naruto´s Körper.

"Wie sieht euer Plan aus?" erkundigte sich der Blondhaarige nach einer kurzen Weile.
 

"Wir wollten irgendwo überwintern. Draußen in der Natur würden wir sicher sterben. Danach würden wir nach Osten gehen. Vielleicht gibt es hinter dem Wasserreich einen Ort für uns, an dem wir leben können." Er klang nicht besonders überzeugt und Naruto konnte ihn verstehen. Jeder wollte für seine Familie ein sicheres Zuhause. Das Jiraiya es anscheinend noch nicht hinbekommen hatte störte ihn gewaltig. Der Uzumaki legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

"Dieses Dorf ist voll mit Leuten, die auf dieser großen Welt keinen Ort gefunden haben. Wenn ihr wollt, könnt ihr hierbleiben. Den Winter über könnt ihr bei mir verbringen. Mich stört es nicht." bot der Jüngere freundlich an.

"Das kann ich nicht annehmen. Du hast schon zu viel getan."
 

"Du kannst und wirst. Denk an deine Familie. Mito wäre hier unter Gleichaltrigen. Ihr könntet uns bei der Ernte helfen und bei den anderen Arbeiten, die im Dorf anfallen." Naruto legte den Kopf schief und wartete auf die Antwort seines Gegenübers. Er zögerte und schien einen inneren Konflikt mit sich auszutragen, doch schlussendlich nickte er leicht.
 

"Einverstanden. Ich werde aber mit meiner Familie darüber reden. Sie haben auch ein Mitspracherecht." Jiraiya sah den blonden Uzumaki durchdringend an.
 

"Natürlich, lasst euch Zeit und denkt darüber nach. Der Schnee wird nicht so schnell schmelzen... Gute Nacht." Naruto hob zum Abscheid eine Hand und wartete nicht mehr auf eine Antwort des weißhaarigen Mannes.
 

Er lief durch den stockfinsteren Flur und fand nach kurzer Zeit die richtige Tür. Sanft schob er sie auf und schlich hinein. Von seinem Bett kam ein ruhiges Atmen. Temari schlief, fest eingemummelt in seiner schweren Decke, und bekam nicht mit, wie er das Zimmer betrat.

Naruto blieb stehen und genoss diesen Anblick. Er war so unendlich glücklich und froh, den nächsten Schritt endlich gewagt zu haben. Dieses Bild würde er für immer in seinem Kopf behalten. Sie wirkte so friedlich und dabei sah sie auch noch wunderschön aus.
 

"Ein richtiger Engel." flüsterte der blonde Mann und zog seine Schuhe aus. Vorsichtig legte er sich auf die Matratze und versuchte sie dabei nicht zu wecken.
 

Er zog die Decke bis um Kinn, als sich Temari plötzlich drehte. Sie schlang ihre Arme um ihn, doch schlief einfach weiter. Naruto grinste schief und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Er wusste nicht, wann er eingeschlafen war, doch es war eine der schönsten Nächte, die er je erlebt hatte.

Sasuke Uchiha

Hallo Leute,
 

da bin ich wieder. Es war eine verdammt lange Zeit, doch mein Studium hat begonnen und es ist sehr schwer sich da hineinzufuchsen und die ersten Wochen waren viel zu tun. Ich hoffe ich komme in Zukunft wieder mehr zum schreiben und die Wartezeit am Bahnhof vernünftig zu nutzen =P. Ich bedanke mich für die Kommis auf das letzte Kapitel und hoffe, das Interesse besteht weiterhin.
 

Ich wünsche ein wunderschönen Samstag und viel Spaß beim lesen.
 

Amogan
 


 

Die Sonne in Konoha ging gerade hinter den Hokagefelsen unter. Die gewaltigen Gesichter warfen riesige, dunkle Schatten. Das Dorf war zur Zeit sehr ruhig. Der, erst vor kurzem, erstellte Friedensvertrag mit den anderen Dörfern, brachte eine zerbrechliche Verschnaufpause, in der die großen Mächte ihre Wunden lecken konnten. Der Krieg dauerte insgesamt fünf Jahre und war nun endlich vorbei. Die Menschen wirkten zufriedener und offener. Sie schauten nicht mehr so mürrisch, während man an ihnen vorbei ging. So empfand es Sasuke Uchiha zumindest, der gerade, die Hände in den Hosentaschen vergraben, durch die Gassen lief. Er kam gerade von einer einwöchigen Mission zurück und freute sich nun auf den Urlaub, den er nehmen konnte. Die letzten Monate war er oft weggewesen. Er trainierte mit einigen anderen Shinobi die neuen Rekruten der großen Arme. Arme Bauern, die Speer, Schwert und Bogen in die Hand gedrückt bekamen und in den Krieg geschickt wurden. Die Shinobi wiederum verließen das Dorf nur noch selten. Jede Nation hortete die letzten verbleibenden Ninja, um für einen Chakrakampf vorbereitet zu sein.
 

Sasuke schnaubte kurz verächtlich und blieb an einem Stand stehen. Er überlegte, ob er sich noch etwas zu Essen kaufen sollte, da seine letzte Mahlzeit schon einige Stunden her war. Mürrisch entschied er sich dagegen. Zuhause würde jemand auf ihn warten und sie hätte das Essen bestimmt schon fertig.
 

Der Winter war gerade erst rum. Die Kornkammern der Dörfer waren so leer, wie Sasuke´s Geldbörse, da die ganzen Feldarbeiter im den Krieg geschickte wurden. Nicht viele von ihnen sind zurückgekehrt. Der schwarzhaarige Uchiha war schon immer gegen den Krieg gewesen. Er hatte damals den Hokagen angefleht, einen offenen Konflikt zu vermeiden, aber Danzou war ein kriegsgeiler Mensch, der unbedingt beweisen wollte, dass das Feuerreich die Stärkste der großen Nationen war. Der Daimyou war ihm mit wehenden Fahnen gefolgt. Der einstige Angriff von Sunagakure zur Zeit der Chuninauswahlprüfungen war der Ausgangspunkt dieses vierten Shinobikrieg.

>Lustig, dass ihn die Shinobi gar nicht führen.< dachte Sasuke spöttisch.
 

Anfangs kämpften sie noch gegen die Ninja der anderen Dörfer, doch nachdem die Verluste zu hoch wurden, überließ man es dem Fußvolk. Ob Sasuke sich schämte, das Andere für ihn kämpften? Natürlich. Er war stolz darauf, ein Uchiha und ein Shinobi zu sein. Er hatte sein ganzes Leben trainiert, um zu kämpfen. Jetzt bildete er Menschen aus, die zu jung, oder zu alt fürs Sterben waren. Er wusste, was mit den "Kindern" passierte, die er trainiert hatte. Alle hatten es gewusst, doch niemand hatte etwas dagegen getan. Selbst die Bauern, die er in die Schlacht führte, wussten was passieren würde, wenn der Feind auf sie zukam. Sterben. Sie würden alle sterben und die armen Schweine, die diese Gemetzel überlebten, waren entweder körperlich oder geistig verletzt. Ganze Generationen waren geschädigt durch dieses sinnlose Blutvergießen. Oft hatte sich Sasuke gefragt, wie sie es zulassen konnten, dass es so weit kam. War es doch seine Generation, die einen Wandel der Shinobiwelt herbeiführen sollte. Das hatte zumindest der dritte Hokage, Hirunzen Sarutobi, gesagt. Hatte er gewusst, dass ein Krieg bevorstand und was hätte er getan. Er suchte immer den friedlichen Weg, dass wusste Sasuke. Oft saßen sie zusammen und haben miteinander geredet. Er war eine Art Großvater für den Uchiha, denn Sarutobi war der einzige, der sich nach dem Verbrechen seines Bruders für Sasuke eingesetzt hatte. Die Anderen wollten seinen Bekanntheitsgrad, seine Macht oder Stellung ausnutzen. Es fing bei den Kindern an, die ihn wie einen Helden verehrten und endete bei den Erwachsenen. Wie viele Eltern hatten ihn angesprochen, dass er doch die Tochter heiraten könne, um so in den Uchiha-Clan zu gelangen. Was hatte Sasuke sie alle gehasst. Er hatte verstanden, warum vor fast acht Jahren Naruto Uzumaki aus dem Dorf geflüchtet war. Ja, er erinnerte sich an den blonden Quatschkopf, der nichts ernst nahm und alles als Spiel sah. Damals mochte Sasuke ihn nicht. Er benahm sich dumm und respektierte Nichts und Niemanden. Doch heute wünschte sich der Uchiha, er wäre mit ihm gegangen. Es war zwar immer noch ein gut gehütetes Geheimnis, dass jedoch alle inzwischen wussten. Der Uzumaki war der Jinchuuriki des Neunschwänzigen. Sasuke konnte verstehen, warum die Eltern Angst vor ihm hatten und ihre Kinder nicht mit ihm haben spielen lassen. Doch dadurch hatten sie den Jungen zerstört und ihm das einzige genommen, war ihm wichtig war: seine Kindheit.

Oft fragte sich der Uchiha, was aus dem quirligen Blondschopf geworden ist. Lebte er überhaupt noch oder ist er in irgendeiner Ackerfurche gestorben, ohne dass es jemand mitbekommen hätte? Nein! Der Naruto, den Sasuke in Erinnerung hatte, gab niemals auf. Er hätte sich bestimmt wieder hochgekämpft. Naruto WAR noch am Leben.
 

"Hallo Sasuke." grüßte ihn eine freundliche Stimme. Überrascht drehte sich der Uchiha um. Er war so in Gedanken, dass er die junge Frau gar nicht wahrnahm, die auf ihn zu kam. Ihre langen blonden Haare reichten weit über den Rücken und ihre meerblauen Augen strahlten zufrieden. Sie war eine sehr schöne Frau, dass musste Sasuke sich eingestehen.

"Ino." grüßte er sie und hob eine Hand.
 

"Was machst du hier?" erkundigte sich die Frau, die dem Yamanaka-Clan angehörte neugierig.

Neugierde. Ino war schon immer davon besessen, Alles über jemanden zu wissen. Sie stellte persönliche Fragen ganz offen, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Scham.
 

Sie war lange Zeit in Sasuke verliebt, doch es waren nur Schwärmereien. Sie wollte ihn besitzen und aller Welt zeigen, dass sie die Freundin des letzten Uchiha´s ist. Dieser jedoch hatte weder Lust noch zeit für solche "Kindersachen". Er wollte sein ganzes Leben lang nur Rache. Rache an seinem Bruder, der seine gesamte Familie, seinen ganzen Clan ermordet hatte.

"Ich komme gerade von einer Mission." entgegnete Sasuke mürrisch. Wenn Ino richtig anfing, dann würden sie noch in drei Stunden hier stehen und darauf hatte er wirklich keine Lust.
 

"Und ist sie gut verlaufen?" Dieses falsche Interesse. Der Uchiha hasste es. Sie hatte ihre Schwärmereien noch immer nicht aufgeben und dass, obwohl sie seit einem Jahr mit Shikamaru Nara zusammen war.
 

"Na ja, ich freue mich nur noch auf Zuhause." murrte Sasuke und wusste, wie heftig es Ino traf. Es traf sie alle und das freute den Uchiha ungemein. Er hatte sich gegen die Yamanaka entschieden, die die wahrscheinlich schönste Kunoichi im Dorf war. Er hatte sich auch gegen Sakura Haruno entschieden, die weitestgehend als Genie in der Chakrakontrolle bekannt war, entschieden. Auch lehnte er Hiashi Hyuuga´s Angebot ab, seine älteste Tochter Hinata zu ehelichen. Er hatte sich für den Unwahrscheinlichsten Menschen entschieden, den man sich vorstellen konnte und er war glücklich. Sie wollte niemals Ansehen oder Macht. Sie hat ihn einfach nur geliebt. Tiefe und ehrliche Liebe. Sasuke hat lange gebraucht, um ein Gefühl, das mehr als nur Freundschaft war, überhaupt zu verspüren. Sie half ihm. Sie war immer für ihn da, ohne zu fragen ging sie überall mit. Hielt ihm den Rücken frei und vergab ihm jeden Fehler, ohne auf Erklärung zu warten. Sasuke war froh, dass es auf dieser Welt noch jemanden gab, der nicht den Namen Uchiha haben wollte. Doch seit einem Jahr trug sie ihn. Ja, Sasuke Uchiha, langjähriger Junggeselle und Eisklotz vom Dienst hat eine Frau geheiratet, die keinen Clan und keine Familie besaß. Was war der Dorfrat erbost. Sie wollten die Uchiha-Familie ausschlachten. Er sollte in einen "reinen" Clan heiraten und viele kleine Genies zeugen. Sie sollten allesamt Elitekämpfer und die Hoffnung der Zukunft werden. Doch Sasuke blieb sich und auch seiner Verlobten treu.
 

"Aha. Hör mal. Es war schön dich zu sehen, aber ich muss los, Shikamaru wartet." Der Uchiha grinste schief. Ihr schneller Abgang war so vorhersehbar. Sie war eifersüchtig und das Gefiel ihm. Es war die späte Rache, dafür, dass sie alle über seine Frau hergezogen haben. Wenn er an sie dachte, dann war er glücklich. Wenn sie in seiner Nähe war, dann war er ein ganz anderer Mensch.

"Ist gut."
 

Damals, vor einigen Jahren war sie eine Kunoichi. Sie war in einem der stärksten Teams von Konoha und unterstützte ihre Kammeraden durch ihre unübertroffene Kombination aus Nah-und Fernkampf.
 

Irgendwann hatte sie allerdings genug. Auf einer Mission in der Knochenwüste, wurde sie von Sunanins schwer verletzt. Sasuke konnte sie gerade noch mit seinem ANBU-Team retten. Er kämpfte damals gegen eine sehr starke Kunoichi. Ihr Gesicht hatte er noch immer in seinem Kopf. Wie sie über seiner Frau stand, diesen verdammten Fächer in der Hand. Dieses selbstsichere Grinsen. Sasuke wollte sie wirklich töten, aber ihr Bruder, der Dämon aus Sunagakure, Gaara, kam seiner Schwester zur Hilfe. Der Uchiha konnte sich nur noch zurückziehen. Seine Frau, die damals noch seiner Verlobte war, musste einige Monate im Krankenhaus bleiben. Danach kündigte sie sehr lautstark beim Hokagen und ging ihrer Leidenschaft nach, den Waffen.
 

"Na, mein Lieber! Wieder einmal mit dem Kopf in den Wolken?" ertönte eine Stimme und Sasuke sah erschrocken hoch. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er Zuhause angekommen war. Das Haus war sehr einfach. Aber so mochte der Uchiha es. Es war nicht so protzig, wie das Haupthaus des Uchiha-CLans. Nein, es wirkte gemütlich und heimelig. Hier konnte man wirklich gut seine Zeit verbringen. Unwillkürlich schaute er zu der Frau, der die Stimme gehörte. Ihre braunen Augen musterten ihn spöttisch. Das braune Haar war zu zwei runden Knoten gebunden, wobei ihr Pony jedoch zur Seite gekämmt war. Sie lächelt ihn verschmitzt an und Sasuke´s Blick wurde weich.

"Tenten." hauchte er und umarmte sie rasch. Es fühlte sich gut an, sie in den Armen zu halten. Er fühlte sich geliebt und geborgen. Es machte ihn froh, dass sie immer ein Ruhepol in seiner hektischen Welt war.

"So schlimm?" fragte sie leise und schmiegte sich an ihn.
 

"Du hast ja keine Ahnung."
 

"Komm erst einmal rein. Du solltest dich etwas ausruhen." meinte sie aufmunternd. Sasuke schaute sich in dem gepflegten Garten um, der sein Haus einrahmte. Es war Tenten´s Steckenpferd. Sie verbrachte sehr viel Zeit mit den Pflanzen.

"Ja, ich denke, dass wäre das Beste." murmelte der Uchiha und atmete tief durch.
 

"Ich habe etwas gekocht. Es ist leider nur etwas kleines für Zwischendurch, da ich vorhin noch unterwegs war." ertönte ihre ruhige Stimme aus dem Haus. Sasuke nickte geistesabwesend und betrat "sein" Heim.

Es war schlicht, aber dennoch freundlich eingerichtet und erinnerte den Uchiha immer an damals, als er noch bei seinen Eltern wohnte. Viel Holz war in dem Haus verbaut, was es zwar rustikal wirkten ließ, aber einen unglaublich freundlichen Charme hinzufügte.

"Was hast du heute feines gemacht?" erkundigte Sasuke sich und zog die Schuhe aus.
 

"Ich habe Lee mit seinem Team verabschiedet. Sie brechen zu ihrer ersten Mission auf. Ich wusste wirklich nicht, wer aufgeregter war. Lee oder die Kinder." lachte Tenten und verschwand in der Küche. Sasuke schmunzelte leicht. Das konnte er sich wirklich gut vorstellen. Lee war ein sehr spezieller Mensch, so konnte man es am besten ausdrücken, doch der Uchiha mochte den aufgedrehten Jonin, der nur das Tai-Jutsu beherrschte. Er war sehr natürlich und machte sich nichts daraus, was andere Menschen über ihn dachten. Eine Fähigkeit, für die ihn der schwarzhaarige Mann wirklich beneidete.
 

"Und ich war im Krankenhaus." Tenten sah ihn sehr ernst an und Sasuke setzte sich auf.

"Was sagt der Doc?" Sasuke bekam ein flaues Gefühl im Magen. Er wollte das Ergebnis gleichzeitig hören und dann auch wieder nicht. Er hatte eine ungeheure Angst vor einer schlechten Nachricht.

"Es ist alles in Ordnung!", rief Tenten erfreut und schmiss sich um seinen Hals, "Unserem Baby geht es gut!"

"Mach das bitte niemals wieder." stöhnte Sasuke, doch er fühlte sich jetzt so unglaublich erleichtert.

"Was denn?" fragte die brünette Frau unschuldig.

"Mich so zu erschrecken."
 

"Das kann ich nicht versprechen, aber ich gebe mir Mühe." grinste sie und ließ sich neben ihn auf dem Sofa nieder. Sasuke schlang sofort einen Arm um sie und zog sie an sich heran.

"Man kann das Geschlecht noch nicht erkennen, doch es ist mir auch egal. Hauptsache es geht ihm gut." flüsterte Tenten und schmiegte sich an ihn. Das Sasuke der Erste seines Jahrganges war, der Vater werden würde, hätte niemand gedacht. Der Uchiha am allerwenigsten. Es war irgendwie einfach passiert, doch er wollte schon immer eine Familie. Seid der Auslöschung seines Clans, wollte Sasuke nichts mehr als Menschen um die er sich kümmern konnte, denen er ein Vorbild sein und ihnen seine Weisheiten mit auf den Weg geben konnte. Das Tenten es war, die die Mutter seines Kindes werden würde, verbesserte diese Sache nur umso mehr.

"Du hast recht. Es ist egal. Weißt du wie sich das anhört? Unser Kind? Das ist so mit das Schönste, was ich je gehört habe." hauchte der Uchiha und grinste leicht.
 

"Das stimmt, ich..." weiter kam seine Frau nicht, denn ein Klopfen an der Tür unterbrach sie.

"Sasuke-sama!" ertönte eine dumpfe Stimme hinter dem Holz. Seufzend erhob sich der schwarzhaarige Mann und schlurfte zur Tür.

"Was ist?" fragte er unhöflich und versuchte gar nicht den genervten Unterton in seiner Stimme zu verbergen, als er die Tür öffnete. Sein Blick wanderte zu Tenten, die ihn grinsend anlächelte.

Vor seinem Haus stand ein Chunin, der leicht abgehetzt wirkte. Er war sehr nervös. Jeder in Konoha wusste, dass Sasuke niemand war, den man gerne unnötig störte.
 

"Ich habe eine Nachricht des Hokagen!" dabei reichte ihm der Shinobi einen Zettel. Der Uchiha hob nur abwertend eine Augenbraue und nahm das Papier.
 

"Ich habe Urlaub, der Hokage weiß das. Ich will nicht gestört werden." Die Stimme des Schwarzhaarigen war nur ein Flüstern, doch der Chunin verstand ihn ohne Probleme.

"E-Es tut mir leid, Sasuke-sama. Ich würde nicht stören, wenn es nicht wirklich wichtig wäre." stotterte der Mann vor der Tür und eine Schweißperle rann seine Stirn hinab.

"Schon gut. Ist das alles?" fragte der Uchiha und sah den Shinobi fragend an.

"Ja. Vielen Dank und auf Wiedersehen."
 

Damit verschwand der aufgeregte Chunin und Sasuke sah ihm verwirrt hinterher. Er ließ die Tür ins Schloss fallen und rollte das Papier auf. Sofort erkannte er die Handschrift von Danzou. Als er den Text las, musste er lautstark seufzen.

"Was ist denn?" Tenten kam zu ihm herüber und betrachtete neugierig die Schriftrolle.

"Der Alte plant ein Treffen aller Kage. Ich wurde zu seinem Leibwächter ernannt." Sasuke schaute Tenten an und verzog dabei den Mund. Ein leises Kichern kam von ihr und sie klopfte ihm auf die Schulter.

"Das wird schon. Warum gerade du?"
 

"Damit er mit mir angeben kann. Ich meine, Hallo, der letzte Uchiha und so." Die Stimme des Schwarzhaarigen triefte nur so vor Sarkasmus.

"Du bist nicht mehr der letzte Uchiha. Ich gehöre ebenfalls zu deinem Clan und ES auch." dabei nahm sie seine Hand und hielt sie an ihren Bauch. Sasuke´s Wut war verflogen und er schaute seine Frau warm an.

"Ja. Ich bin nicht mehr der letzte Uchiha. Ihr seid jetzt meine Familie."
 


 

In Kokira schaute Naruto zu, wie der letzte Schnee verschwand. Die Massen verursachten kleinere Überschwemmungen, aber dank Naruto´s Wasserelement und Jiraiya´s Affinität zu der Erde, konnte schlimmere Schäden vermieden worden. Der Sannin hatte lange mit seiner Familie gesprochen und sie hatten sich darauf geeinigt, dass sie in dem kleinen Dorf bleiben würden. Sie hatten sogar damit begonnen, ihr eigenes Haus, nicht weit von Naruto´s Hof entfernt, zu bauen.

Naruto, Temari und ihre vier Gäste waren in dem vergangenen Monat sehr nah zusammengewachsen. Man hatte viel zu erzählen und nach dem Kennenlernen, war die Stimmung nicht mehr so angespannt. Naruto trainierte zusammen mit Itachi und Temari, während Tsunade und ihre Familie dabei zuschauten.
 

Der Uzumaki und der Uchiha kamen gut miteinander aus und Naruto war froh, jemanden männlichen in seinem Alter zu haben, und sich nicht immer bei Älteren oder bei den Damen ausheulen zu müssen.

Sein Verhältnis zu Temari war sehr eng. Sie verbrachten so gut, wie jede freie Minute zusammen, ohne sich auf die Nerven zu gehen. Na gut, die kleinen Streitigkeiten konnten nicht ganz vermieden werden, doch keiner der Beiden wollte sie missen. Vor allem, da es eher kleine Neckereien sind, die mehr liebevoll, als ernst gemeint waren.

Der Uzumaki spürte, wie sich die blonde Frau neben ihn stellte. Sie schauten beide auf den Berg, der sich einige Kilometer vor ihnen in die Höhe zog. Der Schnee war geschmolzen und entblößte den kalten, grauen Stein.
 

"Er ist wieder passierbar." stellte Naruto fest.

"Ja. Du weißt, was das bedeutet." meinte Temari.

"Du willst gehen?!" es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

"Ich muss. Es ist meine Familie." Die Kunoichi sah ihn fest an.

"Ich werde dich begleiten!" sagte der Uzumaki fest und die blonde Frau sah ihn überrascht an.

"Was? Warum? Du hast doch einen Plan oder?" misstrauisch beobachtete sie ihn und musterte jede Regung kritisch.

"Natürlich." Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Uzumaki.

"Na los! Sag schon, was hast du vor?"
 

"Du hattest recht. Ich habe mich zu lange versteckt. Es herrscht ein Krieg da draußen. Zeit ihn zu beenden!"
 


 


 


 

_______________________________________________________________________________

So, ich melde mich nochmal. Warum Sasuke und Tenten? Ich denke, das werden sich einige fragen. Ich habe lange daran rumgebastelt und mir überlegt, wer zu Sasuke passen könnte. Ich mag zwar Crack-Pairs, doch das war nicht die Intention. Das allseits geliebte Sakura-Sasuke fällt einem natürlich sofort ein. Doch ich kann mich nur schwer damit anfreunden. Man muss sich Sasuke mal komplett von außen anschauen. Er ist ein gebrochener junger Mann, der weder Liebe noch Freundschaft empfindet. Er mag keine Fangirls, die ihn nicht kennen oder Kennenlernen wollen. Er würde sich also weder mit Sakura oder Ino einlassen, da sie Beide sehr oberflächlich und kindisch sind. Sasuke ist ein Shinobi, der viel von Ehre und Traditionen hält. Ich würde ihn so einschätzen, dass die Mädels einfach den "Beruf" des Shinobi nicht ernst genug nehmen. Aber warum Tenten? Tenten ist eine bodenständige, selbstbewusste Frau, die weiß was sie will. Sie wirkt reifer und erwachsener. Ihr Charakter ist freundlich und ehrlich. Also, bevor sich Sasuke in die Arme einer Frau flüchten würde, die nur seinen Status will und nicht IHN kennt, würde er sich eher jemanden suchen, die keinen Ruhm oder Ansehen will. Zudem erinnert mich Tenten ein wenig an einen weiblichen Naruto, nur nicht so aufgedreht, und passt daher super zu dem Uchiha. Ich hoffe, ihr könnt meine Gedankengänge verstehen und seid neugierig wie es mit einem solchen Pair weitergeht, was man so noch nicht gesehen hat.^^

Sunagakure

Hallo Leute,
 

nachdem ich bei Namiko weiter geschrieben habe, hat mich die Lust gepackt, auch hier einige Kapitel zu schreiben. Ich weiß, das letzte Update ist lange her, doch ich hatte etwas Stress und konnte nicht die Zeit aufbringen, ein vernünftiges Kapitel fertigzustellen. Ich habe mir viel Zeit genommen, meinen Plan für diese FF überarbeitet und verfeinert und bin zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Ich möchte mich bei allen Unterstützern bedanken, die mir einen Kommentar hinterlassen haben und ich hoffe es besteht noch Interesse an der Geschichte.
 

Ich wünsche viel Spaß beim lesen, einen wunderschönen Montagabend und sagt mir, wie ihr das neue Kapitel fandet. Ich schätze, es wird zeitig weitergehen, mal schauen...
 

Bis dahin,
 

Amogan
 


 


 

Die Sonne brannte in einer unmenschlichen Hitze. An manchen Stellen konnte man sehen, wie sogar der Sand zerfloss. Obwohl es noch früh am morgen war, zerfraß die Temperaturen alle Lebewesen, die sich ihr entgegenstellten. Kein Tier wagte es auch nur einen kleinen Schritt aus der sicheren Höhle zu tätigen. Zu groß war die Gefahr, einfach nur zu verbrennen. Eine kleine Böe zog durch die Knochenwüste und mischte die alte, abgestandene Luft mit neuer heißen Waschküchenluft. Naruto schaute starr auf einen grauen Stein, der vor dem Höhleneingang, in dem sie Schutz gefunden hatten, in der Sonne schmorrte. Das war die Wüste, die Sunagakure, das geheime Dorf des Windreiches schützte. Ein Schutz, der so unüberwindbar schien, dass man es sich gut überlegen sollte, die Stadt überhaupt anzugreifen. Mehr als die Hälfte der Männer würde man alleine an die Sonne verlieren. Die kleinen Oasen mit frischen, kühlem Wasser waren rar und je weiter man in der Knochenwüster voranschritt, desto unerträglicher wurde es. Naruto spürte eine Bewegung neben sich und schaute auf. Temari stand neben ihm und blickte ihn abwartend an. Sie hatte einen dunkelbraunen Mantel an, der sie ein wenig vor der Hitze schützte. Ihr Fächer lehnte neben dem Uzumaki an der Höhlenwand. Ihre Augen funkelten verheißungsvoll und das Lächeln, dass sie ihm schenkte war mehr als vielversprechend. Naruto schmunzelte leicht und hob seinen Arm, um sie in eine Umarmung einzuladen. Temari nahm dieses Angebot nur zu gerne an und ließ sich neben ihm nieder. Sie küsste sanft seine Wange, ehe sie ihren Kopf auf seine Schulter bettete. Der Uzumaki zog sie fester in die Umarmung und dachte über seine Freundin nach. Er liebte sie, das stand fest! Er liebte einfach alles an ihr. Ihr Temperament, ihren Mut, ihre geheime, liebevoll Ader, mit der sie ihn jeden Tag aufs neue verzauberte. Er liebte es mit ihr zu streiten und sich wieder zu versöhnen. Er mochte es, ihr alles anvertrauen zu können. Sie hörte ihm immer zu, egal um was es ging. Er liebte es, dass sie so "normal" war. Sie war nicht wie andere Frauen. Sie scherte sich nicht darum, was andere von ihr dachten, eine Fähigkeit, um die Naruto sie ein wenig beneidete. Er konnte stundenlang neben ihr sitzen und sie streicheln. Sie brauchten nicht einmal zu reden. Es reichte zu wissen, dass sie für ihn da war. Naruto liebte es auch sie zu küssen. Es war so angenehm. Manchmal waren ihre Küsse leicht und sanft, manchmal sehr fordernd und leidenschaftlich. Naruto konnte sehen, wie Temari mehr von ihm wollte, als ihn einfach nur zu küssen. Naruto war klar, dass sie ihn begehrte, denn er verspürte diesen Drang auch. Immer wenn sie sich streichelten und küssten wanderten die Hände auf dem Körper des anderem und erforschten ihn. Der Uzumaki war aber noch nicht so weit, noch weiter zu gehen. Er sah es in ihren wundervollen blauen Augen. Er sah den leichten Schmerz den sie verspürte. Naruto schämte sich ein wenig, nicht all ihre Wünsche erfüllen zu können. Er war nicht so, wie anderen Jungen in seinem Alter. Aber Temari wartete geduldig und dies weckte eine Hoffnung in Naruto. Er brauchte nur noch einige Zeit, dann wäre er soweit.
 

"Wann wollen wir weiter?" ertönte die Stimme seiner Freundin und weckte ihn aus seinen Gedankengängen.

"Wir sollten die Mittagshitze vermeiden, wenn wir nicht gegrillt werden wollen." antwortete Naruto und strich ihr sanft durch die Haare.
 

"Einverstanden." murmelte Temari und starrte wieder auf die Höhlenwand. Sie war aufgeregt ihre Familie wiederzusehen. Sie gab es nicht gerne zu, doch sie vermisste ihre Brüder und ihren Vater. Natürlich waren sie nicht die Bilderbuchfamilie. Gaara war oft ein Monster und nur selten kam der kleine Junge von damals, den sie so sehr liebte, wieder hervor. Kankuro zog sie immer auf. Er machte Scherze und lachte sie aus. Und das obwohl sie älter als ihr Bruder war. Ihr Vater Rasa war oft weg. Seine Aufgaben als Kazekage forderten ihn und er vernachlässigte seine Familie. Die drei Geschwister wurden eigentlich von mehreren Kindermädchen großgezogen und Temari gab auch ihrem Vater eine Teilschuld, dass Gaara sich momentan so verhielt.

Naruto schien ihre Gedanken richtig zu deuten und legte ihr eine Hand an die Wange. Temari schmiegte sich an seine Finger und seufzte kurz.
 

"Ich komme mit deiner Familie zurecht, mach dir bitte keine Sorgen." flüsterte er streichelte über ihre Haut. Die blonde Kunoichi schwieg eine sehr lange Zeit, ehe sie ihre Stimme erhob.
 

"Mein Vater und Kankuro machen mir weniger Sorgen. Gaara allerdings... Er ist unberechenbar... kalt... und er tötet so gerne. Ich fürchte, er wird sich mit dir... Messen wollen. Er wird dich töten wollen!"
 

"Er ist nicht der Erste, der das versucht und ich werde nicht sterben." Sagte der Uzumaki fest und blickte ihr eine lange Zeit in die Augen, in denen sich ihre gesamten Gefühle für ihn spiegelten.
 

"Was macht dich so sicher?" Hauchte sie leise. Naruto hatte bemerkt, dass wenn sie unter sich waren, sie viel mehr Emotionen zeigte. Er brauchte nur in ihre Augen zu schauen und wusste sofort, wie sie sich fühlte.

"Ich würde dich niemals alleine lassen. Ich werde dich, wenn du es willst, dein ganzes Leben lang nerven." Zum Schluss hin grinste er und küsste sanft ihre Lippen. Temari seufzte kurz in den Kuss hinein, ob seiner Aussage oder wegen der Anspannung, die auf ihr lag, wusste er nicht.
 

Naruto spürte, wie ihre Hand auf seinem Bauch lag und sich leicht bewegte. Er spürte das Kribbeln auf der Haut, als sie über seine Muskeln strich und er keuchte überrascht. Es gefiel ihm auf eine ungewohnt, angenehme Art, doch er konnte nicht weiter gehen. Sanft hielt er ihre Hand mit seiner auf und zog sie zu seinem Mund, um ein paar küsse darauf zu verteilen. Der Uzumaki konnte den enttäuschten Blick in ihren Augen nur zu gut deuten und er fühlte sich schuldig, ihr nicht alles bieten zu können.
 

"Temari." Seufzte er und schluckte kurz, "Bitte, nicht hier."
 

Ihren missmutigen Blick ausweichend, streichelte er über ihren Finger und überlegte sich im Geiste schon die richtigen Worte für das kommende Gespräch.
 

"Ich will es nicht in eine staubigen, sandigen Höhle... tun. Ich will das es passt, das wir uns wohlfühlen und es dabei nicht überstürzen." Das klang überraschend plausibel für ihn und auch Temari schaute ihn abwartend an. Er hatte Angst, es zu vermasseln und sie zu enttäuschen. Sie konnte anscheinend sehen, woran er dachte.
 

"Ich... verstehe. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Naruto. Es nicht zu überstürzen ist... besser." Sie lehnte wieder ihren Kopf an seine Schulter und wartete ungeduldig darauf, dass die Sonne unterging.
 

Die Nacht war über Sunagakure eingebrochen und die Temperaturen waren gerade so auf über dem Gefrierpunkt. Die Wüste war ein unbarmherziger, grausamer Ort. Sie versuchte dich zu töten und alle Mittel waren ihr recht. Egal ob extreme Hitze oder bittere Kälte. Es war für manchen unverständlich, warum Sunagakure überhaupt existierte. Ein Dorf hätte niemals ohne Hilfe in dieser Ödnis überleben können. Damals hatte man bestimmt die Vor-und Nachteile dieser strategischen Position abwägen müssen. Vielleicht war auch eine Oase das Geheimnisse hinter Sunagakure. Neben dem unglaublich effektiven Schutz der Knochenwüste, war das Dorf alleine schon eine richtige Festung. Gewaltige Steinmauern, die wie Berge in den Himmel ragten, waren mit Chakra verbunden und zeigten den Wachen sofort, ob sich jemand ihrem Dorf näherte. Ein riesiges Tor, welches zwischen zwei Mauern platziert war schütze das Dorf vor unbefugten Eindringen. Auf den Mauern waren Türme und Vorbauten, um Gegner während einer Belagerung anzugreifen. Man konnte vermuten, dass der Schutzwall wahrscheinlich innen hohl war und sich dort Kasernen, Waffenkammern und Unterkünfte befanden. Von allen Dörfern war Sunagakure das am schwersten einzunehmende. Der Wüste, die Hitze, die Kälte, der unüberwindbare Wall und nicht zu letzt, die hervorragenden Shinobi und Verteidiger, die bereit waren, ihre Leben für das Dorf zu lassen.
 

Naruto staunte nicht schlecht, als sich die Mauern vor ihnen erhoben. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und die Temperaturen fielen unentwegt. Temari neben ihm schaute mit strahlenden Augen auf das Dorf vor ihnen. Der Uzumaki konnte es ihr nicht verdenken. Er hatte ab und zu auch Heimweh und vermisste Kokira. Er war jetzt fast eine Woche weg und schon fehlte ihm etwas. Erst jetzt bemerkte der junge Mann, wie hart die letzten Monate für Temari gewesen sein müssen. Er freute sich sogar darauf, das Dorf zu erkunden, wo er doch noch nie ein Anderes gesehen hatte, als Konoha. Auf der Steinmauer konnte er helle Feuer erkennen, die den Wächtern als Wärmequelle dienten. Sie standen immer in einigen Metern Entfernung zueinander und erleuchteten die halbe Mauer. Naruto konnte spüren, dass sie entdeckt worden waren. Schatten, die sich auf dem Wall bewegten huschten hin und her. Ein knarrendes Geräusch in der Ferne signalisierte den Beiden, dass sich das schwere Tor geöffnet hatte. Mit schnellen Sprüngen näherten sich einige Gestalten und Naruto kam nicht umher, sich körperlich anzuspannen. Unter seinem Mantel griff er nach dem Katana, doch Temaris Hand auf seiner Schulter ließ ihn erstarren. Sie schüttelte nur unmerklich den Kopf und Naruto ließ von dem Schwertgriff ab. In seinem Ärmel allerdings befanden sich noch immer die Kunais seines Vaters. Einen Ausweg musste man immer haben!
 

"Halt!", rief eine tiefe Stimme schon aus einiger Entfernung. Temari blieb sofort stehen und Naruto tat es ihr gleich. "Gebt euch zu erkennen. Ihr betretet das Hoheitsgebiet von Sunagakure!"
 

Einige Shinobi tauchten vor den beiden Gefährten auf. Sie trugen weiße Tücher auf ihren Köpfen, um sich tagsüber vor der Sonne zu schützen. Ihre beigen Westen beschützen sie vor Schwert-und Kunaiangriffen und dienten gleichzeitig als Tarnung. Sie hatten schwere Waffen auf ihren Rücken, Schwerter, Lanzen und Sensen, das konnten Narutos geschulte Augen sofort erkennen.
 

"Ich bin Temari, Tochter von Rasa. Ich bin mit meinem Gefährten von einer Mission zurück." Die Stimme der blonden Kunoichi war autoritär und fest. Naruto grinste leicht, als die Wachen sofort Haltung annahmen. Temari war in Sunagakure bekannt. Sie brauchte nur die Kapuze ihres Mantels abzunehmen und ihre beiden blonden Zöpfe zeigen und sofort knieten die Shinobi vor ihr. Der Uzumaki schaute interessiert zu. Es war ungewöhnlich, dass eine Frau eine so hohe Stellung unter den Wachen einnahm, doch Temari schien es kaum zu stören. Sie nickte den Männern zu und drehte sich zu Naruto.
 

"Ich muss als erstes zu meinem Vater. Ich weiß nicht, wie er reagieren wird, also warte lieber draußen." Murmelte sie leise und der Trupp setzte sich in Bewegung. Naruto nickte verstehend. Es wäre unklug, den Kazekagen und Vater seiner Freundin zu verärgern. Er war der mächtigste Shinobi in Suna, und auch wenn Naruto nur ähnlich stark war, sollte er einen Kampf unbedingt vermeiden.
 

"Ich verstehe." Meinte der Uzumaki und Temari sah ihn erleichtert an. Sie passierten gerade das gewaltige Tor und die Wachen auf den Befestigungen schauten sie grimmig musternd an. Naruto fühlte sich unwohl und die Situation erinnerte ihn ein wenig an Früher. Immer wenn er Unsinn angestellt hatte und zum Hokagen zitiert und eskortiert wurde, sahen ihn die Leute genau so an.
 

Sunagakure war riesig. Es war größer als Konoha, was man schon auf den ersten Blick sehen konnte. Die Gebäude hatten steinerne Kuppeldächer, die Tagsüber die Sonnenenergie speicherte, damit es auch Nachts warm und gemütlich im Inneren war. Es gab vom Tor aus eine gewaltige Straße, die zum Kageturm führte. An ihr befanden sich Tagsüber viele Marktstände und Händler, die Waren verkauften. Nachts war es jedoch komplett still. Nur hier und da konnte man einige Wachen patrollieren sehen. In den Häusern brannten Lichter, wie man nur unschwer aus den fast schon dreieckigen Fenstern erkennen konnte. Einige Tavernen hatten noch geöffnet und der ein oder andere Betrunkene torkelte von einem Haus zum nächsten. Der Kageturm bestand aus drei kugelartigen Gebäuden. Viele Fenster zogen sich quer über die Etagen, wovon einige noch erleuchtet waren. Nachdem die Gruppe das erste Haus passiert hatte, konnte Naruto erkennen, das Haus 2 und 3 einige Meter hinter dem Ersten standen. Ein kleiner Innenhof, der fast schon gartenähnlich wirkte lag zwischen den Mauern. Das hier Gras und Pflanzen wuchsen wirkte auf den ersten Blick falsch, denn man befand sich immer noch in der Wüste.
 

"In dem ersten Haus befindet sich unsere strategische Truppe, die die Shinobi und Armeen kontrolliert. In dem zweiten Gebäude sitzt mein Vater mit seinem Stab und im Letzten ist die Wohnanlage des Kazekagen und seiner Familie." Erklärte Temari, die Narutos fragenden Blick richtig gedeutet hatte.
 

"Du wohnst im Kageturm?" Naruto schaute sie überrascht an.
 

"Als ich kleiner war schon. Seit ich bei... den ANBU bin, habe ich mir eine kleine Wohnung an der Mauer geholt." Flüsterte die blonde Frau, "Ich wollte unbedingt etwas eigenes."
 

"Das kann ich gut verstehen." Murmelte Naruto nach einigen Augenblicken.
 

"Leider bin ich dennoch öfter hier, als mir lieb ist. Ich helfe Vater meistens bei seiner Arbeit und daher habe ich hier immer noch ein Zimmer. Kankuro und Gaara wohnen auch noch in unserem Elternhaus."
 

Der Uzumaki nickte verstehend und schaute sich neugierig um. Es waren nur noch wenige Leute in den Gebäuden und daher war die Menschenansammlung recht gering. Ein großer Mann tauchte in der Tür zum Trum des Kazekagen auf und stemmte grinsend die Hände in die Hüfte. Er hatte breite Schultern und überragte Naruto bestimmt um einen halben Kopf. Seine kurzen braunen Haare wehten in der kalten Luft. Temari sah ihn nur aufgeregt an und ging einige Schritte auf ihn zu. Naruto beobachtete die Situation argwöhnisch.
 

"Kankuro." Murmelte die blonde ANBU und umarmte ihren Bruder.
 

"Schwesterchen, schön dich zu sehen." Auch im Gesicht des Mannes konnte man die Erleichterung erkennen. Er wirkte nach außen hin sehr gefasst, doch Naruto konnte sehen, dass er im Inneren sehr aufgewühlt war.

"Wir waren so beunruhigt. Aber dein Brief ließ uns hoffen. Ich bin froh, dass es dir gut geht." Kankuro zog seine große Schwester an sich und umarmte sie fest.
 

"Ich bin froh, wieder hier zu sein." Meinte Temari und Naruto schaute sie kurz verletzt an. Es ärgerte ihn, dass er sie so behandelte. Eigentlich war er nur eifersüchtig, dass sie eine Familie hatte, die sich um sie Sorgte. Er hatte keinen Platz, so wie sie. Der Uzumaki zwang sich zur Ruhe und atmete tief durch. Dieser Moment gehörte Temari, schließlich war sie eigentlich in Kokira gefangen und Naruto tat gut daran, dies nicht zu vergessen.
 

"Wer ist dein Begleiter?" Fragte Kankuro und musterte Naruto kritisch. Dieser spürte den prüfenden Blick der Anwesenden auf sich.
 

"Er hat mich gerettet, meine Wunden versorgt und mich aufgenommen. Ich verdanke ihm mein Leben." Temari lächelte Naruto warm am und er kam nicht umher, dieses aufregende Kribbeln im Bauch zu spüren. Er sah beschämt auf dem Boden.
 

"Das war doch gar nichts." Brummte der Uzumaki verlegen. Temari lachte kurz und sah auf ihren Bruder.

"Dann gebührt euch unser Dank. Es ist nicht selbstverständlich eine verletzte Kunoichi bei sich aufzunehmen, besonders in diesen Zeiten." Sagte der Bruder seiner Gefährtin und hielt Naruto eine Hand hin. Sofort ergriff dieser die angebotene Hand und erwiderte den Druck. Der Uzumaki spürte das kleine Gefecht zwischen ihm und Kankuro. Es war ein Kräftemessen beim Handschlag. Kurz bevor es auffällig wurde, ließen die Beiden voneinander ab, ohne einen deutlichen Sieger zu bestimmen. Kakuros Augen blitzten kurz auf, doch Naruto hielt seinem Blick stand.
 

"Dank ist nicht nötig. Jeder hätte das getan." Der Uzumaki versuchte es mit Bescheidenheit. Er versuchte so wenig aufzufallen, wie möglich.
 

"Das denke ich nicht." Entgegnete Kankuro und musterte ihn abschätzig. Temari spürte die Blicke, die sich ihr Bruder und Naruto zuwarfen und wollte schon einschreiten, doch ihr Gefährte stoppte sie.
 

"Man sollte den Glauben in die Menschheit nicht aufgeben. Es gibt noch genug unter ihnen, die hilfsbereit sind." Brummte Naruto und schaute kurz zu seiner Freundin, die schwach nickte.
 

"Wo habt ihr die letzten Jahre gelebt, mein Freund?" Der blonde Mann konnte den spöttischen Unterton nur zu gut aus Kankuros Stimme heraushören.
 

"Das wollte ich mit Vater besprechen." Temaris Stimme war schneidend und jeder konnte verstehen, dass sie es nicht vor solch einem Publikum besprechen wollten.
 

"Einverstanden." Kankuro drehte sich um und ging tiefer in das Gebäude. Naruto und Temari folgten ihm. Die Gänge gingen kreisförmig um die Mitte des Hauses herum. Überall hingen Bilder, Flaggen und Waffen, was Naruto irgendwie gefiel. Sie passierten einige Türen, bis sie schließlich vor einer besonders edlen stehen blieben. Kankuro klopfte gegen das Holz und trat ein.
 

"Vater?", fragte er in den Raum hinein. "Temari ist wieder da."
 

Eine tiefe Stimme ertönte aus dem Büro und Naruto konnte die gesagten Worte nicht genau verstehen. Er war ein wenig aufgeregt, den Kazekagen zu treffen, wo er doch nur den Hokagen der dritten Generation kannte.
 

"Kommt herein." Der Sohn des Dorfoberhauptes winkte sie zu sich und schwer atmend betrat Naruto hinter Temari das Büro.

Der Kazekage

Hallo Leute,
 

so, das neue Kapitel ist fertig. Ich danke allen für ihre Reviews und Kommentare und hoffe, euch gefällt, wie es weitergeht. Bei Fragen oder Anmerkungen, lasst mir eure Meinung da, wenn nicht würde ich mich trotzdem freuen, von euch zu hören.
 

Ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen schönen Donnerstag.
 

Amogan
 


 


 

Das Büro des Kazekagen war ziemlich groß. Eine lange Tafel stand an der einen Ecke, an denen das Dorfoberhaupt anscheinend seinen Rat abhielt. Der Schreibtisch war aus massiven Holz und viele Pergamentrollen lagen auf seiner Oberfläche verteilt. Die Fenster in dem Raum boten eine gewaltige Aussicht über Sunagakure und die Regale, die sich an den Wänden aufreiten waren bis obenhin gefüllt mit Schriftrollen und Büchern. Ein dunkler Läufer reichte vom Eingang bis hin zum Tisch. Einige helle Lichter erstrahlten das Büro und der Kazekage saß über einem Buch und schaute eher auf die Seiten, als auf seine Besucher. Neben sich konnte Naruto Temari spüren, die sich versteift hatte. Es war für sie anscheinend ein schwerer Gang und es fiel ihr keinesfalls leicht. Ihre Haut war gespenstig weiß und ihr Mund war nur ein dünner Strich. Ihre Augen flatterten hin und her und Naruto hatte große Lust sie in den Arm zu nehmen.
 


 

Der Kazekage war ein großer Mann und sah Kankuro recht ähnlich. Seine rotbraunen Haare wirkten matt und seine kleinen Augen fuhren kalt den Linien des Buches nach. Naruto konnte keine Ähnlichkeit zu Temari auf den ersten Blick feststellen und anscheinend hatte sie die Gene ihrer Mutter erhalten. Er hatte ein dunkles Stoffhemd an und man konnte das Netzunterhemd darunter sehen. Temari stellte sich vor den Schreibtisch und schluckte, ehe sie sich an den Kazekagen wendete.
 

"Kazekage-sama, ich bin zurückgekehrt." meinte sie atmete tief ein und aus. Naruto schaute sie kurz verwirrt an. Er hätte einen anderen Umgang zwischen Vater und Tochter erwartet. Das Dorfoberhaupt reagierte eine ganze Weile nicht, ehe er kurz von seinem Buch aufsah.
 

"Temari, du bist zurück. War die Mission erfolgreich?" Naruto zuckte zusammen. Eine solche Kälte und Emotionslosigkeit kannte der Uzumaki nicht. Rasa schaute seine Tochter kurz an, ehe er sich wieder dem Buch widmete. In Temaris Augen konnte Naruto Tränen erkennen und ihr gesamter Körper zitterte. Ihre Wangen waren leicht gerötet und der blonde Mann wusste nicht, ob es eher Wut war oder sie sich vor ihrem Vater bloßgestellt fühlte. Narutos Blick huschte rasch zu Kankuro, der die Arme vor der Brust verschränkt, auf den Boden starte. Auch ihm schien die Situation unangenehm.
 

"Nein Vater. Konoha hatte einen Hinterhalt geplant. Nur ich habe aus meinem Team überlebt." Temari fielen diese Worte wirklich schwer und Naruto hatte unglaubliches Mitleid mit ihr. Er ballte seine Fäuste und seine Augen spiegelten den Zorn wieder, den er dem Mann gegenüber verspürte.
 

"Wieder zwei Shinobis tot", brummte der Kazegake angesäuert. "Du hast Glück, dass der Friedensvertrag zwischen Konoha und Suna besteht, sonst hätten wir arge Probleme. Du warst die Anführerin der Gruppe und du hattest die Verantwortung. Sag mir also, "Tochter", warum kommst du mit leeren Händen zu mir? Wieso läufst du in einen stümperhaften Hinterhalt von "Konohanin"? Wieso bist du nicht bei dem Kampf für dein Dorf gestorben? Vielleicht war ich zu nachsichtig und es war zu früh, dich zu den ANBU zuschicken."
 

Sowohl Naruto, als auch Temari zuckten zusammen. Diese schneidende Stimme und der abfällige Unterton brachten selbst den stärksten Shinobi zum Zittern. Der Blick, den der Kazekage seiner Tochter jedoch zuwarf war noch viel schlimmer. Temari schaute ihren Vater aus geweiteten Augen an und Tränen tropften auf den Boden vor ihr.
 

"V-Vater, ich-" stotterte die ANBU und knetete ihre Hände. Ihr war die gesamte Situation mehr als nur unangenehm.
 

"Was Vater? Ich habe fast ein gesamtes ANBU-Team verloren. Sie waren die Besten aus Suna. Jetzt lacht sich dieser Danzo wieder ins Fäustchen. Ich habe dir diese... Chance gegeben, zu beweisen, dass auch weibliche ANBU ihre Missionen erfolgreich beenden können, doch du bringst Schande über mich und das ganze Dorf." Der Kazekage schlug die Hände auf den Tisch und stand zornig auf. Temari war erschrocken einen Schritt zurückgewichen. Sie wollte gerade ihrem Vater antworten, als Naruto sich gezwungen sah, einzugreifen. Er wusste, dass er sich auf sehr dünnes Eis begab, doch für sie würde er sich auch mit ganz Sunagakure anlegen.
 

"Es reicht." zischte Naruto scharf. Der Kazekage stoppte und sah ihn für einen Moment überrascht an, ehe sich seine Augen zu Schlitzen zusammenzogen. Er legte seine komplette Abwertung in diesen Blick und schmetterte ihn auf Naruto. Der Uzuamaki hielt diesem Blick jedoch stand. Hinter sich konnte er spüren, wie Temari und Kankuro zusammengezuckt waren. Es galt als äußerst unklug, das Dorfoberhaupt zu unterbrechen oder gar zu kritisieren.
 

"Und wer bist du?" fragte der Kazekage mit stechend spöttischen Ton. Seine ganze Körperspannung symbolisierte die Abneigung, die er dem Uzumaki gegenüber empfand.
 

"Er hat mich gerettet. Er hat mein Leben verschont und mich bei sich aufgenommen." sprang Temari hilflos dazwischen. Ihr Blick war panisch und Schweiß stand ihr auf der Stirn.
 

"Aha, ein dummer, naiver Junge, der sich in den Krieg zweier Dörfer einmischt und dich aufnimmt, wie goldig. Temari, du lässt dich von Konohanins bloßstellen und kriechst dann bei diesem Taugenichts unter. Hast du überhaupt kein Fünkchen Respekt vor der Berufung des Shinobi. Du bist eine ANBU, du hättest ihn töten müssen. Aber nein, meine eigene Tochter fällt ihm wahrscheinlich um den Hals. Hast du ihn inzwischen schon geheiratet?" fragte der Kazekage höhnisch und Temari blieb vor Schreck erstarrt stehen.
 

"Es reicht, Kazekage-sama. Ich bin weder dumm, noch naiv. Ich sehe mich in der Verantwortung, mein bestmögliches zu geben, um Menschen zu helfen. Ihre Tochter benötigte Hilfe. Ich lasse jedoch nicht zu, dass Sie sie so bloßstellen, denn das ist unter ihrer Würde und ihrem Niveau, finden Sie nicht?" Naruto legte seine komplette Abscheu in diese Worte und ging einen Schritt auf den Kazekagen zu.
 

"Du wagst es, Bursche? Ich werde dir gleich zeigen, wie naiv du bist. Du bist dem Tod näher als dem Leben, also wäre ich vorsichtig und bedacht, wie du nun weiter agierst." zischte das Dorfoberhaupt und verengte seine Augen gefährlich. Naruto benötigte seine gesamte Selbstbeherrschung, diesem Blick zu widerstehen.
 

"Vorsicht, Kazekage-sama. Sie sind sich nicht bewusst, mit wem oder was Sie sich hier anlegen." Narutos Stimme war kalt und dämonisch. Es schien nicht mehr so, als würde der blonde Junge sprechen, sondern eher ein böses Monster in seinem Inneren. Nur einen kurzen Augenblick ließ der Uzumaki sein Chakra aufflammen. Dieser Moment reichte, damit der Kazekage einen Schritt zurückging.
 

"D-Das ist unmöglich." flüsterte das Dorfoberhaupt erschrocken.
 

"Es ist möglich. Ich bin Naruto Uzumaki, der letzte, freie Jinchuuriki, der auf dieser Welt existiert. Ich wäre gespannt, wie Sie Suna gegen den Kyuubi verteidigen wollen."
 

"Ein Uzumaki als Jinchuuriki. Minato Namikaze, du mieser Bastard!" zischte Rasa wütend. Temari schaute fassungslos zwischen ihrem Vater und ihrem Gefährten hin und her.
 

"Vorsichtig, Kazekage-sama. Ich bin Ihrer Tochter sehr zugeneigt und werde es nicht tolerieren, dass sie Ihre Ehre verletzten. Sie wissen nun, wer oder was ich bin und ich rate Ihnen, diese Warnung ernst zunehmen. Ich schätze sie dafür, das Sie der Vater von Temari sind. Sie hat mir viel Gutes über Sie erzählt und ich bin schockiert, wie Sie sie behandeln. Über die Beleidigung meines Vaters sehe ich deswegen hinweg und tue so, als hätte ich es nicht gehört. Doch sollte es weiterhin solche "Komplikationen" zwischen uns geben, werde ich meine Meinung ändern. Ich weiß, dass Sie den Einschwänzigen in ihrem Sohn versiegelt haben. Sie wissen, welche Macht von ihm ausgeht. Nun stellen Sie sich die neunfache Kraft von Gaara vor. Ich... habe den Kyuubi viele Jahre hinweg unter Verschluss gehalten und seine Kraft in mir gebunden. Sie können sich seine Laune vorstellen, wenn er nach 20 Jahren endlich wieder rauskommt. Ich WILL Suna keine Schwierigkeiten machen, doch Sie wissen selbst, wie instabil ein Container sein kann, also lassen Sie es uns nicht herausfinden, einverstanden?" Mit einem vernichtenden Blick schaute der Uzumaki den Kazekagen an.
 

Es herrschte eine ganze Weile Stille im Büro des Dorfoberhauptes. Keiner traute sich, den Worten des jungen Mannes zu wiedersetzten. Rasa musterte ihn kritisch, das wusste Naruto nur zu genau. Er war kurz davor einen Kampf ungeahnten Ausgangs herauszufordern und hoffte, das Temaris Vater zum Wohle seines Dorfes handeln würde.
 

"Du bist Minatos Sohn?" fragte der Kazekage irgendwann, nachdem sich alle Anwesenden etwas entspannt hatten.
 

"Ja. Dank Ihrer Tochter sind mir diese Informationen unfreiwillig zugekommen. Der Hokage hatte eine miese Falle ausgelegt, in die jeder Shinobi hineingefallen wäre. Ihre Tochter hat sich sehr bemüht, die richtigen Dokumente zu beschaffen und vielleicht hat sie versagt," er blickte kurz zu Temari, die ihn überrascht anschaute. "Doch ich bin mir sicher sie hat ihr Bestes gegeben, Ihre Erwartungen so gut es geht zu erfüllen. Wenn Sie ein richtiger Mann, ein richtiger Vater sind, dann wissen Sie, dass diese Situation nicht mit einer Entschuldigung getan ist. Sie ist ihre Tochter, dass sollten sie nicht vergessen. Die wahre Bedeutung einer Familie wird einem erst bewusst, wenn man keine mehr hat, darum wäre ich, an ihrer Stelle vorsichtig, mit Todeswünschen leichtfertig umzugehen. Irgendwann könnte es zu spät sein." Naruto drehte sich zu Temari und legte ihre Hand auf die Schulter. Sie wirkte sehr verdattert und musste anscheinend erst einige Gedanken richtig ordnen. In ihren Augen spiegelte sich Dankbarkeit und Unglaube wieder und Naruto kam nicht umher, zu schmunzeln. Seine Hand wanderte auf ihre Wange und strich zärtlich die Tränen weg, ehe er sich wieder ihrer Familie widmete.
 

"Ich mag kein Shinobi sein, doch bestimmt haben Sie mitbekommen, wie vor einigen Jahren die geheime Schriftrolle des Hokagen entwendet wurde." Rasa nickte nur stumm und beobachtete den Uzumaki genau.
 

"ICH habe diese Schriftrolle gestohlen und Sie können sich sicher sein, dass ich nicht untätig war. Damit das klar ist: Ich möchte heute Nacht keine ANBU in meinem Zimmer sehen. Ich weiß, dass Shinobi zurzeit Mangelware in allen großen Dörfern ist, also opfern sie nicht die Leben dieser armen Schweine, nur um zu versuchen mich loszuwerden." Naruto sah den Kazekagen prüfend an und versuchte ihm eine Reaktion zu entlocken, doch dieser schwieg.
 

"Ich schätze, Sie wollen ein wenig Zeit mit Ihrer Familie verbringen, besonders, da sie Ihre Tochter so lange nicht mehr gesehen haben. Ich werde natürlich Rücksicht nehmen und dabei nicht stören." Meinte der Uzumaki versöhnlich und streichelte Temari zum Abschied über den Rücken. Irgendwie gefiel es ihm, sich so gut gegen den Kazekagen zu behaupten. Er durfte keine Schwäche zeigen, nicht in einem Dorf wie Suna. Hier herrschte das Recht des Stärkeren, dass wusste er nur zu gut. Naruto nickte Kankuro zu und verschwand mit einem, "Kazekage-sama", aus dem Büro.
 


 

Als er aus der Tür trat seufzte er erleichtert aus. Er hatte diese Situation sehr gut gemeistert. Er hatte sich eben mit dem Dorfoberhaupt von Sunagakure angelegt und diese Konfrontation heil überstanden. Naruto wusste nicht, welche Kraft ihn angetrieben hat, so mit dem Vater seiner Freundin umzugehen. Er wollte eigentlich tunlichst vermeiden, mit irgendjemanden aneinander zu geraten. Jetzt hatte er sich den Kazekagen zum Feind gemacht und das war wahrlich keine schöne Sache.
 

"Hmpf... Der zweite Kage, der es auf mich abgesehen hat." dachte der blonde Mann und fuhr sich erschöpft durch die Haare. Es war unangenehm so die Familie seiner Freundin kennenzulernen und dabei hatte er Gaara noch kein einziges Mal gesehen. Es muss unheimlich schwer für Temari gewesen sein und irgendwie verstand er, warum sie so kalt und emotionslos war. Das war das ungeschriebene Gesetzt Sunas: Du musst stark sein, sonst wirst du vernichtet. Anscheinend hatte es Temaris Familie perfektioniert.
 

Naruto schlenderte durch den Turm und erreichte irgendwann den großen Vorhof des Gebäudes. Eine hölzerne Bank machte einen einladenden Eindruck und Naruto ließ sich nieder. Er war erschöpft und seine Gefühle konnte er nur schwer einordnen. Er sehnte sich nach seinem Haus in Kokira und wünschte, er könnte sich einfach in das Bett legen und in Ruhe schlafen. Sunagakure war gefährlich. Man spürte es an der Luft, der Atmosphäre und an den Menschen. Jeder war misstrauisch und der lange Krieg hatte seinen Tribut gefordert. Temari hatte recht, als sie sagte, dass die Menschen keine Lust mehr am Leben hätten. Sie waren Müde und hatte ihre Motivation verloren. Er spürte es den Wachen an, die an ihm vorbeigingen, wie sie die vielen Kämpfe abgestumpft und Kriegsmüde gemacht haben. Auch wenn wirklich ein Friedensvertrag herrschte, so war sich Naruto sicher, dass er nur sehr brüchig standhielt. Irgendwann würde eine Nation diesen Vertrag brechen, dass war nur eine Frage der Zeit. Ein geheimes Wettrüsten hatte begonnen und keine Nation wollte der anderen unterlegen sein.
 

Sunagakure hatte seine Farmländer in dem Reich der Flüsse an Konoha verloren. Die Nahrung in der Wüste war an sich schon knapp, doch nun, da die Felder verloren und die Kornkammern sich leerten, gab es nur noch das allernötigste zum Leben. Die Bauern waren auf den Schlachtfeldern gefallen und die viel zu jungen Kinder konnten die Aufgaben ihrer Väter nicht vollenden. Da es jedoch allen Nationen so ging, hatte keine eine Vormachtstellung. Konoha war am Besten weggekommen, da sie mit Danzo einen blutrünstigen und gnadenlosen Anführer hatten. Zwar wurde der Angriff auf Suna vereitelt, doch die Shinobi des Windreiches hatten mehr Verluste zu beklagen, als die des Feuerreiches. Naruto wusste, dass die Welt nicht mehr die selbe wie vor einigen Jahren war. Er hatte in Kokira in Frieden gelebt und nichts mitbekommen von der Zerstörung der Welt. Er hatte seine Felder bestellt und Werkzeuge geschmiedet. Jetzt saß er in Sunagakure und bekam das ganze Ausmaß des Krieges mit. Er fragte sich auch, welcher von seinen alten "Freunden" gefallen war. Es hatten bestimmt nicht alle überlebt. Er wusste von Temari, dass diese gegen Sasuke gekämpft hatte und er der wahrscheinlich stärkste Shinobi Konohas war. Itachi hatte in ihm einen unglaubliche Hass geschürt, soviel stand fest. Hatte sich der Uchiha gefangen oder genauso wie Gaara der Dunkelheit hingegeben? Es gab viele Fragen, auf die Naruto keine Antwort hatte. Er brauchte unbedingt mehr Informationen, bevor er sich um die Probleme der Shinobiwelt kümmern konnte. Naruto war der letzte Jinchuuriki, der nicht von einem Dorf gefangen und versiegelt wurde. Es lag in seiner Verantwortung, die anderen Bijuu zu beschützen. Doch noch viel wichtiger war, dass er der Sohn von Minato Namikaze war. Der vierte Hokage wurde immer als friedliebender Mensch bezeichnet, der selbst die anderen Kage mit seinen Worten umstimmen konnte. Naruto wusste, dass die Fußstapfen, die Mianto hinterlassen hatte gigantisch war, doch als dessen Sohn sah er sich in der Verantwortung und der Pflicht, dem Beispiel seines Vaters zu folgen. Er musste einen Weg finden, den Frieden wieder herzustellen. Es musste einfach gehen!
 


 

"Worüber denkst du nach?" Eine angenehme Stimme weckte ihn aus seinen Gedanken. Temari stand vor ihm und musterte sein Gesicht besorgt.
 

"Ich habe an die Shinobiwelt gedacht", entgegnete der Uzuamki und stand auf. "Wie verlief das weitere Treffen?"
 

"Vater war ungewohnt fürsorglich. Du hast ihn schwer beeindruckt, auch wenn er das ungern zugibt. Er war recht wütend, da es unbedingt Minatos Sohn war, mit dem ich mich einlassen musste. Er fragte, ob ich mir nicht einfach einen Bauern hätte suchen können, dann gäbe es weniger Probleme." Brummte Temari und zog Naruto zu einem langen Kuss an sich. Naruto grinste leicht gegen ihre Lippen.
 

"Dein Vater sieht mich als Problem. Ich schätze ich sollte mich geehrt fühlen."
 

"Ich weiß nicht, ob ich dich für die Aktion vorhin Küssen oder verhauen soll", Temari zwang ihn, sie fest anzusehen und schaute in vergnügt funkelnde Augen. "Das du dich mit meinem Vater angelegt hast war sehr leichtsinnig und dumm, das weißt du oder?"
 

"Ja, schon... Ich-" Etwas unbeholfen schaute er sie an und kratzte sich verlegen an der Wange.
 

"Aber es war auch sehr, sehr mutig und ehrenhaft. Du bist der erste Mann der sich zwischen mich und meinen Vater gestellt hat. Du bist der Erste, der ihm die Stirn geboten hat. Auch wenn ich normalerweise meine Probleme selbst löse, so bin ich doch irgendwie froh, dass du dich eingemischt hast. Vater schafft es immer wieder, dass ich mich wieder wie ein kleines Mädchen fühle."
 

"Dann bitte Küssen", grinste Naruto und kassierte sofort eine Kopfnuss. "Aua... Nein, nicht schlagen."
 

Temari schaute ihn vernichtend an und der Uzuamki konnte nicht anders, als sie anzulächeln.
 

"Ich werde dich immer verteidigen, selbst wenn es alle fünf Kage wären, würde ich mich zwischen dich und sie stellen. Du bist es wert, sich auf diesen Kampf einzulassen." Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und gab ihr eine kurzen Kuss, ehe er seine Stirn an ihre legte.
 

"Du- Du weißt nicht, was du sagst. Auch wenn glaubst, du würdest mich kennen, weißt du nicht alles über mich, Naruto. Ich bin nicht das nette Mädchen von nebenan. Ich habe Dinge getan, fürchterliche, schreckliche Dinge. Ich habe Menschen wehgetan, Familien auseinandergerissen und mein Recht, geliebt zu werden verspielt."
 

"Du hast keine Entscheidungskraft darüber, wer dich liebt oder wer nicht. Du kannst das nicht bestimmen. Aber bitte vergiss niemals, dass ich weiß, das du eine ANBU bist. Ich kann mir vorstellen, was du bisher getan hast, aber es ist mir egal." Naruto sah ihr fest in die Augen und streichelte über ihre weiche Haut.
 

"Naruto-" murmelte Temari und schluckte.
 

"Ich habe meine Vergangenheit hinter mir gelassen, warum sollst du es nicht ebenfalls können. Ich liebe die Temari, die bei mir gelebt hat, mit der ich trainiert und meine Gespräche geführt hat. Ich weiß, dass diese Temari echt ist und das reicht mir völlig. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient, also auch du." Der Uzumaki nahm eine ihrer Hände und schaute auf die Dächer der Häuser, die sich um sie herum aufreihten. Er spürte das Chakra des Einschwänzigen. Er war in der Nähe und beobachtete sie wahrscheinlich. Es blieb abzuwarten, wer den ersten Schritt wagte. Temari drehte seinen Kopf mit leichter Gewalt zu ihm und zwang ihn so, sie anzuschauen.
 

"Wir werden das ein andermal ausdiskutieren, in Ordnung?" hauchte die blonde Kunoichi und zog Naruto, ohne auf dessen Antwort zu warten, einfach weiter.
 

Sie liefen durch einige Straßen und nach kurzer Zeit hatte der Uzumaki die Orientierung verloren. Die Gebäude ähnelten sich sehr stark und sie waren einige Male abgebogen. Man konnte die gewaltige Mauer sehr gut sehen, die sich vor ihnen in die Höhe schob. Ein kleines Haus zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Es stand zwischen zwei anderen Gebäuden und war halb in den Wall geschlagen. Eine Treppe führte hinauf zu einer hölzerne Tür. Ein Blumenkasten hing an dem Vordach, doch die Blüten waren alle schon vertrocknet. Fensterläden hingen vor den Scheiben und das Haus sah verlassen aus. Temari ließ Narutos Hand los und rannte die letzten Meter bis zur Treppe. Sie kramte einen Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss die Türe auf. Naruto lächelte dabei friedlich. Er wusste, was es bedeutete, sein eigenes Reich zu besitzen. Leise folgte er der Kunoichi ins Innere der Wohnung.
 

Der Staub, vermischt mit Sand hatte sich auf die Möbel gelegt. Die Wohnung war komplett dunkel und die Luft war abgestanden. Temari bewies ein ungeahntes Talent bei der Inneneinrichtung. Die Tapeten waren hell und freundlich. Viele Teppiche lagen auf dem Boden, was das Haus gemütlich wirken ließ. Ein großes Sofa stand an einem Kamin und einige große Sessel verteilten sich daneben. Naruto konnte einen Durchgang zur Küche sehen, die aus viel Holz bestand. Etliche Bilderrahmen hingen an hölzernen Stützpfeilern. Oft war Temari auf den Fotos zu erkennen. Hauptsächlich als sie kleiner war. Kankuro konnte man auch ab und zu entdecken und auch Gaara war zu sehen. Der rothaarige Junge schaute allerdings immer nur emotionslos in die Kamera. Ein Bild zeigte Temari bei ihrer Hochzeit. Sie trug ein sehr festliches Gewand, was ihr sehr gut stand. Ihr Ehemann war ein großer, breitschultriger Mann mit schwarzen Haaren. Naruto schnaubte kurz und sah sich die anderen Fotos an. Eine Frau mit blonden Haaren und feinen Gesichtszügen weckte seine Aufmerksamkeit. Das war anscheinend Temaris Mutter. Er konnte definitiv Parallelen zu seiner Freundin und der Frau erkennen. Sie wirkte mit dieser Freundlichkeit, die sie ausstrahlte irgendwie fehl am Platz, besonders in einem Dorf wie Suna.
 

"Das ist meine Mutter, Karura." flüsterte Temari hinter Naruto und strich sanft über den Ramen.
 

"Eine wunderschöne Frau." murmelte der Uzumaki leise und berührte ihre Hand, woraufhin Temari zusammenzuckte.
 

"Sie starb bei Gaaras Geburt. Vater macht ihm deswegen immer noch Vorwürfe. Ich glaube aber nicht, dass es die Schuld meines Bruders war. Wahrscheinlich muss Vater einfach einen Grund haben, seinem Hass freien Lauf zu lassen." Temari schaute kurz auf das strahlende Gesicht ihrer Mutter, ehe ihr Blick zu Naruto wanderte, der schweigend zuhörte.
 

"Es Gaara in die Schuhe zu schieben ist falsch. Er war noch ein Baby, als es passierte. Es wundert mich nicht, warum er so geworden ist." Temari sah kurz auf das Bild mit ihrem Bruder. Eine kleine Träne lief über ihre Wange und tropfe leise auf den Fußboden.
 

"Nein", murmelte Naruto. "Gaara ist nicht Schuld."
 

Temari seufzte kurz ehe sie zu einer hölzernen Treppe ging. Der Uzumaki folgte ihr neugierig. Der oberste Etage war komplett ausgefüllt und diente hauptsächlich als Schlafzimmer. An dem Fenster zum Dorf stand zwar ein großer Schreibtisch, doch Kleiderschrank und Bett nahmen sonst alles ein. Temari zog gerade ihre Kleidung aus, während Naruto die Kerzen auf den Nachttischen entzündete.
 

"Ich habe mir das Haus damals gekauft, als mein Mann gestorben ist. Ich brauchte Abstand zu unserer Wohnung und das hatte sich angeboten." ertönte Temaris Stimme hinter seinem Rücken. Mit erhobenen Augenbrauen drehte Naruto sich um und stockte. Ihren nackten Rücken zu sehen, war es wert gewesen, nach Suna zu kommen. Er schluckte den Drang, ihre Haut zu berühren hinunter und zog lieber seine Schuhe aus. Temari setzte sich neben ihn auf das Bett und sie lehnte sich an seinen Rücken.
 

"Morgen wird dich Gaara herausfordern." seufzte sie und krallte sich in Narutos Oberteil.

"Ich weiß."
 

Temari umarmte ihn von hinten und die Beiden schwiegen eine lange Zeit. Naruto genoss es, ihr so nah zu sein und es war schön, dass es ihr ähnlich ging. Er bekam einen Oberschenkel zu fassen und streichelte ihn sanft. Das Mondlicht fiel durch das offene Fenster in den Raum und Naruto konnte Temaris Gesicht gut erkennen. Sie kaute ab und zu auf ihrer Unterlippe und schien in Gedanken zu sein. Naruto konnte dem Drang nicht widerstehen und küsste sie leidenschaftlicher als zuvor. Temari quiekte erschrocken auf, doch kicherte dann in den Kuss hinein. Naruto drückte sie mit sanfter Gewalt auf das Bett, während sie nur zufrieden seufzte.

Gaara

Hallo Leute,
 

so, das neue Kapitel ist fertig. Heute etwas länger als sonst, doch die Konfrontation mit Gaara war recht schwierig zu schreiben. Ich bedanke mich für alle Kommentare und Reviews und wünsche viel Spaß beim lesen und einen schönen Montag.
 

Bis dahin,

Amogan
 


 


 


 

Naruto keuchte kurz unter Schmerzen auf, als er die Augen öffnete. Grelles Sonnenlicht fiel durch die offenen Fenster und dank der Decke hatte sich ein unangenehmer Schweißfilm auf seiner Haut gebildet. Murrend ließ er sich zurück in das Kissen fallen und seufzte kurz. Von Temari war nur ein Brummen zu hören, doch sie schlief einfach weiter. Naruto drehte sich zu ihr und beobachtete sie beim schlafen, wie er es schon so oft getan hatte. Sie wirkte friedlich und entspannt. Es schien, als wäre sie eine normale, junge Frau und nicht eine talentierte ANBU, die jeden Gegner bekämpfen konnte, der sich ihr in den Weg stellte. Seine linke Hand ruhte auf ihrer Wange und sie schmiegte sich an ihn. Naruto schmunzelte leicht und gab ihr einen sanften Kuss, ehe er die Decke zurückschlug. Die Temperatur war noch nicht all zu warm und man konnte einen kühlen Luftzug spüren, der durch das Fenster hineinwehte. Ein wenig schläfrig taumelte der Uzuamki in das Badezimmer und schaute in den Spiegel. Er hatte tiefe Augenringe und seine Haare standen wild von seinem Kopf ab. Nach einer kurzen Katzenwäsche ging er zurück in das Schlafzimmer und blieb stockend stehen. Temari schaute ihn mit funkelnden Augen an und ein nicht deutbares Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen. Naruto schluckte kurz, denn ihm wurde gerade bewusst, wie der Abend geendet ist, was aber nicht nur an Temaris unbekleidetem Bein lag, welches unter der Decke hervor ragte. Ihr Grinsen wurde breiter und Narutos Gesicht röter. Sie richtete sich auf und deutete auf das Bett. Der Uzumaki kratzte sich kurz am Kinn, ließ sich dann aber doch neben ihr nieder.
 

"Du heckst doch irgendwas aus, oder?" fragte er und musterte sie kritisch. Ihre Augen blitzen kurz, doch sie sagte nichts. Ihre helle Haut strahlte im Sonnenlicht und Naruto musste sich schwer zurückhalten. Er wollte sie berühren und streicheln, doch da er ihren Blick nicht deuten konnte, ließ er es bleiben.
 

"Was macht das jetzt aus uns?" Seufzend schaute er ihr in die Augen und wartete einen Augenblick.
 

"Du gehörst jetzt mir." grinste die ANBU vielversprechend und Naruto bekam eine Gänsehaut.
 

"Ähm... Was?" Etwas unbehaglich nahm er ihren spöttischen Gesichtsausdruck zu Kenntnis und wusste nicht so recht, was sie eigentlich von ihm wollte.
 

"Du kennst dich nicht aus mit den Leuten des Windreiches, oder?" fragte sie und ihre Stimme klang zuckersüß.

"Wie auch. Ich komme aus Kokira..." brummte der Uzumaki gespielt verächtlich.
 

"In Suna ist es Brauch, dass sich die Frau den Mann aussucht. Wenn wir bereit sind, mit unserem Partner zu schlafen, dann ist dies wie ein Versprechen. Ich habe mich mit dir verbunden und du mit mir." erklärte die Kunoichi und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

"Ach,... und was bedeutet das für mich?" Naruto schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

"Das du ab jetzt besser aufpasst, welcher Frau du hinterher schaust." grinste sie und schaute auf seine Brust. Ihre Augen funkelten dabei und der Uzumaki war sich unsicher, was gerade passierte.
 

"Schön..., schön dass ich da auch ein Mitspracherecht habe. Sowas wäre nett, wenn man es jemanden vorher sagen würde, weißt du?" Neutral musterte er sie und wartete eine Reaktion ab. Als sie zu Lachen begann war er sich plötzlich unsicher.
 

"Du weißt schon, dass ich dich verarsche, oder?" lachte sie und rutschte näher zu ihm. Gespielt genervt schaute er sie an und schüttelte den Kopf.

"Doch eines stimmt: Ich gehöre jetzt ganz dir und du mir." Mit einem Ruck setzte sie sich auf seinen Schoss und Naruto keuchte überrascht auf.
 

"Damit kann ich leben." grinste Naruto und versiegelte ihre Lippen mit seinen. Temari schloss grinsend die Augen und vergrub ihre Hände in seinen Haaren.
 

Als der Vormittag beinahe vorbei war, trat Naruto in das Wohnzimmer. Er wusste, dass heute ein sehr schwieriger Tag werden würde. Temari hatte ihm erzählt, dass sie große Angst um ihn hatte und wahrscheinlich hatte er auch aus diesem Grund gestern mit ihr geschlafen. Er hatte schließlich eine Konfrontation mit Gaara vor sich, die die Meisten nicht überlebt haben. Auch wenn sie dabei sein würde, so war es nicht sicher, ob er auch auf seine Schwester hören würde. Naruto wollte einfach, dass, wenn er Temari verlassen müsste, auch diesen letzten Schritt gewagt hatte. Er wusste, er würde noch einmal mit ihr reden, wenn die Sache mit ihrem Bruder geklärt war.
 

Zwei Arme schlangen sich um seine Brust und Naruto grinste schief. Temari schmiegte sich an seinen Rücken. Es herrschte eine angespannte Stimmung. Auch wenn Naruto mächtiger war, als Gaara, so war es immer noch ein Kampf zwischen zwei Jinchuurikis.
 

"Versuch bitte, Sunagakure heile zu lassen. Wir sollten jedoch wirklich versuchen, den Kampf vor dem Dorf stattfinden zu lassen." murmelte Temari und Naruto hob überrascht eine Augenbraue. Ihre Stimme klang ungewohnt neutral und kaum ein Gefühl schwang mit ihr mit.
 

"Du weißt schon, dass Gaara mich versucht zu töten, oder?" fragte er und drehte sich um. Sie schaute zwar nur stumm gegen seine Brust, doch er konnte die Tränen sehen und wie sie sich zwang, sie zurückzuhalten. Sanft streichelte er ihr über die Wange und hob mit leichter Gewalt ihr Kinn an.
 

"Du wirst nicht zwischen deinem Bruder und mir wählen müssen. Ich werde Gaara nicht wehtun. Ich weiß, was er dir bedeutet auch wenn du deiner Gefühle nicht sicher bist. Ich habe einen Plan und wenn dieser funktioniert, dann wird das Dorf nicht in Gefahr sein." erklärte er und schaute ihr fest in die Augen.
 

"Versprochen?" hauchte sie und dieses Mal waren Gefühle in ihrer Stimme.
 

"Versprochen." Naruto gab ihr noch einen kurzen Kuss, ehe er die Haustür aufstieß. Er war bereit, sich diesem Kampf zu stellen. Er war bereit, für sie zu kämpfen.
 

Auf dem Marktplatz vor dem Turm des Kazekagen hatte sich eine große Menschenansammlung gebildet und Temari schaute kurz erschrocken zu Naruto, als diese auf die große Straße abbogen. Gaara stand, die Arme vor der Brust verschränkt, vor dem Turm und schien ihn zu erwarten. Seine türkisen Augen waren kalt und unnahbar. Die tiefen Augenringe zeigten jedem, dass er niemals schlafen konnte und nur dank intensiver Meditation zur Ruhe kam. Naruto bemerkte, wie Gaaras Chakra Besitz von dem Sand unter seinen Füßen nahm. Er wusste, der Bruder seiner Gefährtin würde nicht fair kämpfen und er durfte keinen Kampf auf Augenhöhe erwarten. Die Macht des Einschwänzigen war so präsent wie noch nie zu vor und der Uzumaki konnte förmlich spüren, wie er in Gaaras Inneren gegen die Gitterstäbe schlug. Der rothaarige Mann wirkte unkonzentriert und leicht abwesend, aber nur, da er einen ewigen Kampf mit dem Bijuu in seinem Inneren führte. Auch in Naruto wurde eine Kraft wach, die er schon lange Zeit nicht mehr gespürt hatte. Der Kyuubi hatte mitbekommen, dass er vor seinem "Bruder" stand.
 

"Naruto Uzumaki." Gaaras Stimme klang weit entfernt. Keinerlei Emotionen konnte man spüren, die von ihm ausging. Er war wie eine Maschine, die nur arbeitete, wenn er Menschen töten sollte. Naruto wusste, dass es schwierig werden würde, besonders, da Gaara hier einen Heimvorteil hatte. Er war an den Sand gewöhnt und es gab schier unendliche Ressourcen für ihn. Naruto konnte kaum eines seiner Elemente benutzen und er kannte die Fähigkeiten seines Gegners nicht. Temari hatte ihm zwar erzählt, dass Gaara nur Techniken benutzte, die den Gegner schmerzhaft töteten, doch anscheinend wollte er den Kampf mit Naruto genießen.
 

"Naruto Uzumaki," sagte er erneut und ging einen Schritt auf sie zu. Die Menschenmasse hinter ihm nahm direkt mehr Abstand und nicht wenige Leute versteckten sich hinter Marktständen. "Du bist der Gefährte meiner Schwester. Ich erkenne dein Chakra und ich spüre eine gewaltige Macht in dir. Ich liebe es, starke Gegner zu vernichten, also sieh es als Ehre an, gegen mich zu kämpfen."
 

Naruto schwieg lieber. Er konzentrierte sich vielmehr auf sein Inneres und hoffte, dass er es erneut schaffte, in seinen Körper zu gelangen. Er brauchte für diesen Kampf die Kraft, die in ihm versiegelt war. Der Uzumaki schloss die Augen und spürte einen Moment später, wie sanfte Wellen an sein Bein schwappten. Er stand vor den gewaltigen Gitterstäben, die den Kyuubi vor einem Ausbruch hinderten. Das Siegel seines Vaters verdeckte das Schlüsselloch wie damals, als er es das erste Mal gesehen hatte. Rote Augen schauten ihn aus der Dunkelheit an, abwartend, die Situation beobachten. Naruto schluckte hörbar und ging auf die silbernen Gitterstäbe zu. Ein brummen ging von dem Fuchsgeist aus und der junge Mann brauchte all seine Kraft, um den Weg fortzusetzen.
 

"Kyuubi." sagte er laut und es schien kurze Zeit so, als wäre der Fuchs zusammengezuckt.
 

"Der Bengel besucht mich wieder, wie nett." Den spöttischen Ton des Fuchses ignorierend ging Naruto näher zu ihm hin.
 

"Du weißt warum ich hier bin." meinte der Uzumaki und sah den Fuchs fest an.
 

"Natürlich weiß ich warum du hier bist. Du bist so naiv und leicht zu durchschauen. Kaum kommt ein Gegner, dem du nicht gewachsen bist, bist du hilflos. Du bist ein Narr, Naruto Uzumaki." Die tiefe Stimme des Fuchses hallte in der Kammer nach und der junge Mann zuckte zusammen.
 

"Ich habe ein Angebot." sprach er und nahm seinen ganzen Mut zusammen.
 

"Du bist nicht in der Lage, Angebote an mich zu entrichten, du Narr. Ich bin der Kyuubi, der Neunschwänzige. Ich lasse mir nicht von einem Bengel wie dir vorschreiben, was ich zu tun habe und was nicht." Der Fuchs huschte im Schatten der Gitterstäbe hin und her. Naruto trat erschrocken einen Schritt zurück.

"ICH bin derjenige, der die Angebote macht, doch da du nach so langer Zeit, deinen alten Freund besuchst, wo du dich doch so rar gemacht hast, gebe ich dir die Chance, dich zu erklären." Die Stimme des Fuchses klang gespielt neugierig und genüsslich legte er sich auf den Boden seines Käfigs.
 

"Du verlierst Kraft, nicht wahr?", fragte Naruto und stemmte die Hände in die Hüften. "Deine Angriffe sind schwächer geworden, du bist alt und träge geworden. Du hast so lange kein Chakra mehr benutzt, dass du vergessen hast, wie es sich anfühlt, nicht wahr?"
 

"Du kleiner Bengel.", zischte der Fuchs und legte den Kopf schief. "Du solltest vorsichtig mit deinen Behauptungen sein. Mir ist es egal, wie lange ich hier drin eingesperrt bin. Dein Leben ist wie ein Wimpernschlag für mich. Ich muss nur warten, irgendwann komme ich schon wieder raus und du stirbst räudig an deiner eigenen Spucke!"
 

"So lange musst du nicht warten." Der Fuchs tat so, als hätte er sich verhört und kam langsam auf die Gitterstäbe zu. Ein bedrohliches Knurren ging von ihm aus und er drückte seine Stirn gegen das Metall.
 

"Sprich weiter." brummte der Kyuubi gespielt gelangweilt und beobachtete Naruto mit seinen großen, roten Augen.
 

"Ich weiß, dass alle Bijuus einen Ort haben, wo sie miteinander reden können. Ich würde dir erlauben, ihn zu besuchen, wenn du im Gegenzug dafür, dort gegen den Einschwänzigen kämpfst." Der Uzumaki schaute ihn fest an und es schien einen kurzen Moment so, als würde der Fuchs sich überlegen, das Angebot anzunehmen.
 

"Warum sollte ich meinen schönen Käfig verlassen, nur das du dein Weibchen beeindrucken kannst. Ich habe keine Lust gegen Shukaku zu kämpfen. Er ist immer so unfreundlich und frech, so wie du." Der Fuchs wand sich arrogant ab und legte seinen Kopf auf die Vorderpfote.
 

"Ich will mein Weibchen-" Naruto sah ihn aufgebracht an. "Ich biete dir an, dich so richtig auszutoben und mal wieder deine ganze Kraft zu nutzen und du sagst, du bist nicht interessiert? Ich weiß, du hasst den Einschwänzigen!"
 

"Ich tanze nicht nach deiner Pfeife Bengel. Ich bin der Kyuubi, kein dummes Haustier. Ich kämpfe wann ICH Lust dazu habe. Dir täte besser daran gelegen, das nicht zu vergessen."
 

"Argh!" Naruto drehte sich wütend um und tigerte vor den Gitterstäben hin und her, was der Kyuubi allerdings nur spöttisch zu Kenntnis nahm.
 

"Ich fänd es nicht schlecht, wenn Sunagakure vernichtet würde." warf er in den Raum hinein und Naruto blieb abrupt stehen.

"Das würde ich nicht zulassen. Ich kenne Techniken, um einen Bijuu zu versiegeln."
 

"Dann würdest du aber sterben und wer würde dein armes, weinendes Weibchen trösten. Außerdem wäre ich dann auch frei." Argumentierte der Fuchs gelangweilt.
 

"Du bist aber schwach, daher ist es nicht so schlimm. Der Einschwänzige ist die größere Gefahr-" Murmelte Naruto und zuckte mit den Schultern.
 

"ICH BIN NICHT SCHWACH!" Der Kyuubi bäumte sich auf und schlug gegen die Gitterstäbe.

"Anscheinend schon. Du kneifst ja schon gegen einen Gegner der nicht mal halb so stark ist, wie du. Du bist echt ein Weichei, Kyuubi."
 

"Das lasse ich mir nicht bieten. Los, dummer Bengel, schick mich zu dem Raum, damit du sehen kannst, wie stark ich bin. Ich werde diesem dummen Mader das Grinsen aus dem Gesicht prügeln und dann knöpf ich mir dich vor." Bedrohlich zitterten die Gitterstäbe, als der Kyuubi seinen Körper dagegen presste. Naruto behielt die Maske aufrecht, doch innerlich lachte er den Bijuu aus.
 

"Na gut. Versuch aber, den Einschwänzigen nicht zu töten."
 

"Du dummer Junge, man kann einen Bijuu nicht töten." brummte der Fuchs und seine gewaltige Tatze prallte gegen das Metall.

"Wie du meinst. Wenn du fertig bist, sag mir bescheid." murmelte Naruto und seufzte zufrieden. Er hätte nicht gedacht, den Fuchs so einfach zu überlisten. Seine Finger formten einige Fingerzeichen und der Fuchs wurde Augenblicklich durchsichtig. Wie ein Geist sah er nun aus und schloss die großen, roten Augen.
 

Naruto sah wieder auf die sandige Straße. Es war kein Augenblick in der realen Welt vergangen und Gaara schaute ihn mit einem finsteren Blick an. Er schien allerdings nicht mitbekommen zu haben, dass der Uzumaki ein interessantes Gespräch mit seinem Bijuu gehabt hatte. Er atmete tief durch, ehe er seinen langen, braunen Mantel öffnete. Er trug nur ein einfaches beiges Stoffoberteil, da Rüstung ihn nur verlangsamte und gegen Gaaras Kräfte unnötig war. Naruto schob noch einen Dolch in den ledernen Stiefel. Einen kurzen, aber liebevollen Blick mit Temari wechselnd, ging der junge Mann auf seinen Kontrahenten.

"Naruto." Temaris Stimme war kaum mehr als ein flehen und dem Uzumaki brach es das Herz, sie so panisch und verzweifelt zu sehen. Er wagte es nicht, sich umzudrehen, denn der nächste Schritt wäre nur umso schwerer. Das Katana hing an seiner Hüfte und wartete nur darauf eingesetzt zu werden. Die Kunais seines Vaters waren allesamt gut in den Taschen verstaut. Sein Chakra war bereit und wenn der Kyuubi den Einschwänzigen beschäftigen würde, hatte er eine gute Chance.
 

Temari schaute ihrem Gefährten nur hinterher. Er begab sich in höchste Gefahr, dass wusste sie. Es war schwer, ihn ziehen zu lassen und die ANBU wünschte sich zurück nach Kokira, wo sie sich weder um ihren Vater noch Gaara sorgen mussten. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter und schaute in das besorgte Gesicht ihres Bruders.
 

"Er ist mutig, wenn auch dumm. Temari, Gaara wird ihn umbringen." flüsterte Kankuro energisch und schüttelte sie ein wenig.

"Ich weiß es, doch er ist neben Vater der Einzige, der unseren Bruder Einhalt gebieten kann." sagte Temari und wischte sich mit ihrem Armel durch die Augen.
 

"Er wird sterben!" Kankuro schaute sie fest an und versuchte, den kommenden Kampf zu vermeiden.
 

"Er hat einen Uchiha besiegt. Wer von uns kann behaupten, das geschafft zu haben?" fragte Temari aufgebracht und einige Leute schaute fassungslos von der ANBU hin zu dem Uzumaki der beinahe gefährlich nah an Gaara getreten war.
 

"Ein Uchiha schön und gut, aber wir reden hier von dem Einschwänzigen." brummte Kankuro und schaute auf die Straße. Er konnte den Blick, den ihm seine Schwester zuwarf nicht ertragen.
 

"Wir reden hier von unserem Bruder. Du scheinst das zu vergessen." zischte Temari wütend und starrte stur auf ihren Gefährten.
 

Naruto war auf zehn Meter an Gaara herangetreten. Es war dessen perfekter Kampfbereich. Obwohl der Bruder seiner Freundin auch im Nahkampf sehr effektiv war, so bekämpfte er Gegner eher auf mittlere und weite Distanz. Naruto wusste das. Er hatte sich lange überlegt, wie er am besten gegen den Jinchuuriki antreten sollte. Er konnte zwischen Ninjutsu und seinem Katana wählen. Er konnte die Kunais des Vierten einsetzten oder Gaara mit Taijutsu bekämpfen. Ihm standen alle Möglichkeiten offen, was ihm einen immensen Vorteil verschaffte. Regungslos blieb er vor Gaara stehen und musterte diesen kritisch. Der Sohn des Kazekagen wirkte unruhig und führte einen inneren Kampf. Anscheinend hatte der Einschwänzige dem Kampf mit dem Kyuubi zugestimmt und Gaara war nicht begeistert davon.
 

"Naruto Uzumaki", murmelte der rothaarige Mann zähneknirschend. "Dich zu töten wird ehrenhaft sein. Einen starken Gegner zu besiegen ist immer wieder besonders."
 

"Ich werde nicht sterben. Aber ich stimme dem Kampf zu." Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und blickte seinen Gegner ernst an. Gaara nickte voller Vorfreude und hob seine Hände.
 

Sand schoss auf den Uzumaki zu. Er war blitzschnell und Naruto war kurz irritiert. Er hatte erwartet, dass sein Kontrahent wesentlich langsamer war. Er warf ein Kunai auf den Sohn des Kazekagen zu und teleportierte sich noch im Flug zu dem Wurfmesser. Keine Sekunde später war seine Anfangsposition von Sand überschwemmt. Ein Raunen ging durch die Menge, denn einige erkannten das Jutsu, welches den Hokagen der vierten Generation berühmt gemacht hatte. Gaara schien wenig beeindruckt. Eine gewaltige Sandsäule erschien hinter ihm und fiel auf Naruto. Dieser hob seine rechte Hand und erzeugte ein Luftschild. Der Sand prallte mit einem Krachen auf der Oberflache ab und landete auf der Straße. Naruto wusste, dass er mit dem Windelement eine gute Chance gegen Gaara hatte. Er sprang einige Meter zurück und erzeugte einen gewaltigen Sturm, der den Sand wieder zu seinem Gegner brachte und dieser musste schützend die Arme vor sein Gesicht legen. Der Wind drückte ihn einige Meter zurück, bis es Gaara gelang eine Kugel aus Sand zu formen, die ihn beschützte. Naruto nickte zufrieden. Sein Gegner war schneller in die Defensive gegangen, als er gedacht hatte.
 

Neben Naruto entstand eine orangene Flamme, die sich um seinen Körper drehte. Sie wurde dabei immer größer, bis sie ein großer Feuerball wurde, der eine unangenehme Hitze abstrahlte. Der Uzumaki streckte die Hand aus und die Kugel flog auf den Sandschild zu. Die Kugel zitterte bedrohlich und eine gewaltige Feuersäule stieg in den Himmel. Gaara stöhnte in der Kuppel und hatte Schwierigkeiten, seine Verteidigung aufrecht zu halten. Mit seinem Auge, welches draußen in der Luft schwebte, konnte er Naruto gut erkennen.
 

Der Uzumaki bereitete gerade sein nächstes Jutsu vor, als sich aus dem Sand Körper erhoben. Es waren Sanddämonen, eine Technik, die Gaara erst seit kurzem beherrschte. Er konnte den Sand so formen, sodass sie wie Doppelgänger für ihn kämpften. Naruto zog mit einer fließenden Bewegung sein Katana aus der hölzernen Scheide. Der helle Stahl glänzte um Sonnenlicht und man konnte die vielen gefalteten Lagen Stahl erkennen, die diese Waffe zu einem tödlichen Werkzeug machten.
 

Der erste Sanddämon kam auf Naruto zu und schlug mit der Faust nach dem Uzumaki. Dieser wich dem Angriff gekonnt aus und zerschnitt mit seiner Klinge den Sand im selben Zug. Der Dämon löste sich auf und die millionen Körner fielen auf die Straße. Naruto rollte sich über seine Schulter hinweg ab und schlug seinem nächsten Gegner noch in der Bewegung das linke Bein ab. Der Sanddämon fiel auf den Boden und es war ein leichtes für den blonden Mann, das Katana in den sandigen Oberkörper zu rammen. In einer Drehung warf er einige Shuuriken und zwei Gegner zerfielen noch in dem gleichen Augenblick. Zu spät erkannte, Naruto, dass Gaara sich aus seiner Kuppel gewagt hatte. Sand schlängelte sich wie eine Schlange seine Beine hoch und wickelten erst seine Beine und dann seinen Oberkörper ein.
 

Temari schaute geschockt zu dem Mann, den sie liebte. Der Sand hatte ihn komplett eingewickelt und sie wusste nur zu gut, was als nächstes passierte, denn ihr Bruder hatte schon die Hand ausgestreckt, um sein Jutsu zu vollenden.

"NEIN!" schrieb die blonde ANBU, in der Hoffnung, irgendetwas zu bewirken.
 

"Ein schöner Kampf, Naruto Uzumaki. Doch erlaube mir, ihn zu beenden. Trauerzug der Wüste!" Gaaras Stimme strotzte vor Vorfreude. Seine Augen funkelten vergnügt.
 

Der Sand zog sich um den Körper des Uzumaki und blieb dann schließlich regungslos. Geschockt schauten alle Anwesenden auf den gefangenen Körper. Es sah die ganze Zeit gut für den Uzumaki aus, doch Gaara schien einfach zu stark.

Der Sand wurde plötzlich an einigen Stellen feucht und Temari schaute nur entsetzt auf den, im Sand gefangenen Naruto. Der schlammige, feuchte Sand fiel platschend auf den Boden und enthüllte den Uzumaki, der regungslos da stand. Es war unmöglich, Wasser in der Sunagakure oder der Knochenwüste zu erzeugen. Der Sand unter den Füßen des blonden Mannes wurde ebenfalls dunkel und feucht. Gaara schaute erschrocken auf seinen Gegner, der völlig unverletzt und wenig beeindruckt Wasser aus dem Boden zog. Eine kleine Wasserkugel sammelte sich in seiner Hand. Naruto ließ immer mehr Wasser an die Oberfläche steigen. Tausende Tropfen stiegen, gegen die Gesetzte der Schwerkraft, nach oben und sammelten sich in der Hand des blonden Mannes. Die Kugel wurde immer größer bis sie irgendwann platzte und die halbe Straße geflutet wurde. Gaara konnte den nassen Sand nur noch schwerlich kontrollieren und er setzte sich nicht mehr zusammen, sondern fiel einfach wie Fladen auf den Boden.
 

Naruto musterte seinen Gegner mit finsterem Blick. Gaara war unheimlich stark, darum musste er jetzt unbedingt handeln. Hinter ihm erhob sich aus dem Wasser ein gigantischer Wasserdrache in den Himmel. Der schlangenartige Körper glitzerte im hellen Sonnenlicht. Naruto hatte noch nie einen solch starken Wasserdrachen entstehen lassen und war selbst ein wenig überrascht.
 

Spiralförmig kamen die Wassermassen auf Gaara zu und erwischten den perplexen Sohn des Kazekagen. Er wurde die Straße herunter gespült und drehte sich im Wasser unkontrolliert. Nach fast hundert Metern stoppte der Fluss und Gaara blieb keuchend liegen. Die Arme vom Körper gestreck, atmete er stöhnend die frische Luft ein.
 

Naruto schaute ihn vernichtend an. In seiner Hand bildeten sich eine blaue Kugel. Sie rotierte mit einem unangenehmen Geräusch und einige altgediente Shinobi erkannten dieses Jutsu. Gaara rappelte sich auf und schaute auf seinen Gegner, der in weiter Entfernung sein Jutsu beschwört. Er stand wackelig auf den Beinen, ging aber auf den Uzumaki zu und ließ den Sand aus seinem Kürbis, den er auf seinem Rücken trug, frei. Er war seine letzte Möglichkeit, Naruto zu besiegen. Dieser sprintete, die blaue Kugel in seiner Hand haltend auf ihn zu. Sand kam, wie gewaltige Arme, auf ihn zu geschossen und Naruto weichte ihm aus. Er drehte sich um zwischen den Massen hindurch zukommen. Gaara, der erkannte, dass er den Uzumaki mit dem Angriff nicht besiegen konnte, formte sein bekanntes Sandschild, um das Jutus zu stoppen. Naruto preschte mit voller Geschwindigkeit auf Gaara zu. Als die blaue Kugel den Schild erreichte, zerberstet diese an einigen Stellen. Der Uzumaki brach durch sie hindurch und erwischte mit seinem Jutsu den Oberkörper seines Gegner. Dieser flog oben aus dem Schild hinaus in die Luft. Naruto grinste, als er zufrieden feststellte, dass sein Siegel erfolgreich an dem Sohn des Kazekagen angebracht war. Er teleportierte sich zu Gaara, der noch immer in der Luft war, und erschuf zwei Doppelgänger, die ihrerseits ebenfalls Rasengans erschufen. Die drei blauen Kugel berührten den rothaarigen Mann und dieser schoss zu Boden. Als er die Straße berührte, entstand ein gewaltiger Krater und die Steine waren zerbrochen. Naruto landete vor ihm und blickte ihn von oben herab an. Gaaras Körper zitterte und er versuchte die erste Stufe des Bijuu-Modus zu erreichen. Doch kein Sand wollte sich um seinen Körper legen. Kein Chakra des Einschwänzigen kam ihm zur Hilfe. Völlig erschöpft wurde er ohnmächtig und sah nur Naruto, der sich zu ihm kniete.
 

Der Uzumaki formte einige Fingerzeichen und berührte die Stirn des Jinchuurikis. Sofort formte sich eine geistähnliche Masse, die rasch die Form des einschwänzigen Maderhundes Shukaku annahm. Er wirkte real, aber nicht lebendig. Inzwischen war er hoch wie der Turm des Kazekagen, doch seine Gestalt war nur eine undefinierbare Masse.
 

"Wer bist du Mensch? Was hast du mit mir gemacht?" fragte die schrille Stimme des Bijuus aufgebracht, da er sein Chakra nicht nutzen konnte.
 

"Ich bin der Jichuuriki des Kyuubi." entgegnete der Uzumaki und erkannte, wie der Kazekage aus der Masse trat. Naruto hatte ihn den ganzen Kampf über gespürt, doch endlich zeigte er sich.
 

"Kyuubi! Du hast das geplant. Er sollte mich beschäftigen, damit du gegen meinen Wirt kämpfen konntest. Du mieser kleiner Bastard." wütend schlug Shukaku nach dem blonden jungen Mann, doch seine Pfote sauste einfach nur durch ihn hindurch.

"Du hast keinen Körper hier. Ich habe dich beschwört, um von Angesicht zu Angesicht mit dir zu sprechen." Naruto verschränkte dabei die Arme vor der Brust und schaute in die kleinen, gelben Augen des Einschwänzigen.
 

"Dann sag mir, was du zu sagen hast und gib mir meinen Körper wieder!" schrie der Bijuu schrill und Dampf stieg aus seinem Maul in die Luft.
 

"Du wirst Gaara in Zukunft in Ruhe lassen. Du wirst ihn nicht am schlafen hindern und nie wieder gegen sein Siegel ankämpfen. Du wirst nie wieder versuchen, die Kontrolle zu übernehmen, hast du verstanden?" Naruto blickte den Bijuu finster an und seine Augen waren zu Schlitzen zusammengekniffen.
 

"Hahaha, ein Mensch kann mir keine Befehle erteilen. Ich bin ein Bijuu, ich tue was ich will." Shukaku lachte den Uzumaki hämisch aus, der allerdings nur wenig beeindruckt schien.
 

"Was haben diese Bijuus immer nur mit ihren Befehlen?", fragte er mehr sich, als den Einschwänzigen, "Ich werde dich versiegeln, sodass du nie wieder das Tageslicht sehen wirst. Jeden Tag wirst du gegen den Kyuubi kämpfen müssen und dich von ihm besiegen lassen. Du würdest keine Freude mehr verspüren, kein Leben mehr auslöschen können."
 

"D-Du lügst!" schrie der Einschwänzige und man konnte ein klein wenig Panik in seiner Stimme erkennen.
 

"Ich habe die Siegeltechnicken des ersten Hokagen erlernt. Seine Frau war Mito Uzumaki, meine Vorfahrin. Sie hat sich ihr ganzes Leben damit beschäftigt, Bijuus zu versiegeln. Sie hat der Nachwelt ihre Forschung überlassen und ich bin gespannt, wie du mit damit zurechtkommst." Naruto drehte sich weg und wollte schon gehen, als Shukaku ihn aufhielt.
 

"Einverstanden, Mensch. Ich werde meinen Wirt in Ruhe lassen und keinen Widerstand lassen. Ich erwarte aber, mein bisheriges Siegel zu behalten, denn einst bekomme ich gar nichts mehr mit." Der Einschwänzige ließ den Kopf hängen und der Uzumaki hatte beinahe Mitleid mit ihm.
 

"Shukaku.", meinte er und schaute den Bijuu traurig an. "Ich weiß, Menschen sind die eigentlichen Monster. Sie sind naiv, kleingeistig und haben vor allem Angst, was sie nicht kennen. Das sie euch eingesperrt haben war falsch. Allerdings kam auch von den Bijuus keinerlei Freundlichkeit. Wir können nur mit gegenseitigem Respekt miteinander arbeiten. Ich erwarte nicht, dass du den Menschen vertraust, doch geb ihnen eine Chance, denn nicht alle sind miese Bastarde."
 

"I-Ich werde darüber... nachdenken." brummte der Einschwänzige und die geistähnliche Masse verschwand in Gaaras Körper. Naruto spürte, wie Temari zu ihm kam. Sie schaute ihn besorgt an, ehe sie sich zu ihrem Bruder kniete. Sie streichelte über seinen Kopf und blickte Naruto dankbar an.
 

Der Uzumaki schob seine Hände in die Taschen und drehte sich von den Beiden weg. Er spürte jetzt erst, wie anstrengend der Kampf war. Müde fuhr er sich durch die Haare und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
 

"Naruto Uzumaki" ertönte die Stimme des Kazekagen und der genannte drehte sich überrascht zu dem Dorfoberhaupt um...

Was einen Anführer ausmacht

Hallo Leute,
 

so, da bin ich wieder. Über die vielen Kommentare habe ich mich sehr gefreut. Ich habe einige Ankündigung zu mach, doch keine Sorge. Einmal wollte ich fragen, wie ihr es findet, dass ich euch in den Kommentare antworte. Ist das besser, oder stört euch das? Vielleicht nerve ich damit auch den ein oder anderen... Anderseits finde ich den Kontakt zu euch so um einiges einfacher. Sagt mir bitte einfach, wie ihr es gerne hättet. Als nächstes wollte ich euch mitteilen, dass diese Woche weder hier noch bei Namiko´s Geschichte (für diejenigen, die diese FF auch lesen) kein Update kommt. Mein Beta-Leser liegt ab morgen im Krankenhaus und ich möchte keine halbfertigen Kapitel, über die er nicht noch einmal drübergelesen hat, hochladen. Sobald es ihm wieder besser geht und er wieder Korrektur liest, wird es weitergehen. So, ich denke, das war es von meiner Seite und ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen wunderschönen Dienstagabend.
 

Amogan
 


 


 

"Naruto Uzumaki" ertönte die Stimme des Kazekagen und der genannte drehte sich überrascht zu dem Dorfoberhaupt um...
 

Der Blick des Kazekagen war unleserlich. Seine kleinen Augen huschten in ihren Höhlen hin und her. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt, doch man konnte die deutliche Abneigung gegenüber dem Uzumaki erkennen. Er wurde von vier ANBU flankiert, deren schwarze Mäntel ebenso bedrohlich wirkten, wie die Elite-Shinobi selbst. Ihre Waffen waren zwar versteckt, doch für jedermann gut erkennbar. Sie schienen nur auf den Befehl des Dorfoberhauptes zu warten, um den blonden Uzumaki niederzustrecken. Ihre hölzernen Masken schimmerten im hellen Sonnenlicht und man konnte die Anspannung, die auf diesem Platz herrschte fühlbar spüren.
 

"Kazekage-sama." höflich neigte der junge Mann seinen Kopf in Richtung des Anführers von Sunagakure. Er wusste, dass Rasa wenig begeistert von dem Kampf mit seinem Sohn war. Der Sohn des Kazekagen wurde öffentlich gedemütigt und das ganze Dorf hatte gesehen, dass keiner seiner Shinobi auch nur ansatzweise eine Chance gegen den fremden Uzumaki hatten. In der Hand des Dorfoberhauptes rotierte eine graue Kugel, die zwar Aussah wie Sand, aber in Wirklichkeit sein einzigartiges Kekkei Genkai war. Der Kazekage war in der Lage, Metall beziehungsweise den Sand mit Eisen zu strecken und dann zu kontrollieren. Ein Shinobi mit einem solch mächtigem Bluterbe war unglaublich selten und nebenbei auch sehr mächtig. Der Blick des Kazekagen zeigte jedem, wie enttäuscht er von seinem Sohn und wie wütend er auf den Uzumaki war.
 

"Vater!" sprang Temari dazwischen, denn Rasa bewegte sich kontinuierlich auf Naruto zu. Sie stellte sich zwischen ihren Vater und ihren Gefährten. Ihr Blick war streng und voller Gefühle. Ihre Hände zitterten, als sie dem Kazekagen den Weg versperrte.

"Geh mir aus dem Weg, Temari." zischte der Mann und konnte den Zorn in seiner Stimme kaum verstecken.

"Du wirst ihm nichts tun." Der Blick der Frau war fest, auch wenn ihre Körperhaltung etwas anderes sagte.

"Temari, du musst das nicht tun." ertönte Narutos Stimme und er stellte sich hinter sie. Eine Hand ruhte auf ihrer Schulter und ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen.

"A-Aber." stotterte die ANBU und ein flehender Blick lag in ihren Augen. Naruto strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und schob sie dann sanft beiseite.

"Du kämpfst also für dich selber?" höhnte der Kazekage und ballte eine Faust.

"Ich habe weder vor, gegen sie, oder andere Shinobis aus Suna zu kämpfen. Ihr Sohn hat mich herausgefordert und ich habe angenommen. Ich habe gespürt, wie sein Bijuu sich nach Blut gesehnt hatte und wie er Gaara gequält hat. Er ist ebenso ein Monster, wie sie es sind!" Naruto blickte den Mann niederschmetternd an und stellte zufrieden fest, wie er kurz zusammenzuckte.
 

"Was sagst du da, Bengel?" fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Auch Temari sah geschockt zu Naruto, der demonstrativ die Hände vor der Brust verschränkt hatte.
 

"Sie haben mich schon verstanden, Kazekage-sama." Der Uzuamki wurde lauter, "Sie und ihr Dorf tragen eine Mitschuld an Gaaras Verhalten. Sie haben nie darüber nachgedacht, warum er so kalt und emotionslos ist? Warum er so gerne tötet und Menschen quält. Nein, ihr schwingt nur die "Monster-Keule" und behandelt euren eigenen Mitmenschen wie ein wildes Tier. Ein Kind, dass zum Jinchuuriki gemacht wird, mit einem so erbärmlichen Siegel, wie diesem hier, hat keine Ahnung, was es falsch gemacht hat. Es sucht den Fehler bei sich und fragt sich, was es falsch gemacht hat, warum ihn jeder hasst. Ein Kind das täglich von einem Geist gequält wird, keine Minute schlafen kann und alles verliert, was ihm wichtig ist. Ich kann verstehen, warum er so geworden ist, wie er ist. Er hat weder Freunde, noch irgendjemanden, der ihn liebt. Noch nicht einmal sein EIGENER Vater wünscht ihm nur das Schlimmste. Ich kann verstehen, warum er jeden von euch gerne Tod sehen will. Ich bin der Jichuuriki des Kyuubi. Ich habe die selbe Abneigung in Konoha erfahren, wie Gaara hier in Suna. Ihr miesen Bastarde behandelt jeden, der nicht so ist, wie ihr,.... jeden, den ihr nicht versteht, wie ein Monster. Ihr seid die eigentlichen Monster, weil ihr in eurer kleingeistigen Welt lebt und zulasst, dass ein Kind, ein SHINOBI eures Dorfes, so behandelt wird. Wo ist eure Ehre? Es geschieht euch recht, wenn er wirklich die Kontrolle verlieren würde. Ihr habt keine Ahnung, wie lange er sich zurückhalten musste und wie schmerzhaft es ist, wenn der Bijuu einem befiehlt, ihn freizulassen. Gaara hat das fast 20 Jahre ertragen, WEIL er ein richtiger Shinobi ist. Doch sein eigenes Dorf sieht ihn nicht als Held, der sich weder ausgesucht hat, ein Jinchuuriki zu werden, noch ein ungeliebtes Wesen zu werden. Nein, es muss erst ein Fremder wie ich kommen, der dieses Elend sieht. Ich werde nicht zulassen, dass ihr so einen eurer Mitmenschen behandelt, der eine solch schwere Bürde trägt. Und wenn ihr richtige Shinobi, richtige Menschen von Ehre wärt, dann würdet ihr zu euren Fehlern stehen. Doch ich sehe, wenn ich durch eure Reihen schaue keine Reue, kein bedauern. Ihr denkt euch nur, wie ihr ihn am besten loswerden könnt, nun da er geschwächt ist. Ihr seid so widerlich, dass es mich ekelt, vor euch zu stehen. Und ganz besonders sie, Kazekage-sama, dem jedes Leben im Dorf gleichviel Wert sein sollte. Es ist schon schlimm genug, dass er ihr eigener Sohn ist. Nein, sie geben ihm auch noch die Schuld an dem Tod ihrer Frau. Sie sind Abschaum, Kazekage-sama, denn ein solch großartiger Shinobi sollte wissen, dass dem nicht so ist. Sie sind weder ein guter Anführer noch ein guter Vater. Sie haben eine Familie, die sie behandeln wie gewöhnliche Shinobi. Ich habe ihnen gestern schon erzählt, dass sie erst wissen, wenn etwas wirklich Wichtig ist, wenn es weg ist. Sehen sie sich doch um! Ich hätte Gaara töten können und sie stehen hier und bedrohen mich, anstatt zu ihrem Sohn zu halten. Ich erkenne sie nicht als Kazekage an. Sie sind einfach nur das Letzte." Naruto atmete heftig und seine Wangen waren vor Zorn gerötet. Er wusste nicht, warum er das alles gesagt hatte, doch es fühlte sich gut an, es losgeworden zu sein. Zufrieden sah er das bleiche Gesicht des Dorfoberhauptes. Die anderen Bewohner trauten sich nicht ihn anzuschauen und auch Temari blickte nur starr auf den Boden vor sich, hielt aber ihren ohnmächtigen Bruder im Arm.
 

"D-Du kleiner Bengel,... glaubst du wirklich, du wüsstest, wie die Welt funktioniert? Du kommst aus einem Dorf, das quasi nicht existierst, lebst dein gemütliches Leben und denkst, du könntest auch nur ansatzweise verstehen, wie das Leben im Krieg ist? Wie das Leben ist, wenn du jeden Tag Angst um deine Familie hast, weil DU sie auf eine gefährliche Mission geschickt hast? Ich denke nicht, dass du das kannst, also hör auf, große Reden zu schwingen und sehe den Tatsachen ins Augen." zischte der Kazekage und ergriff Naruto am Hals. Fest schloss sich die Hand um die Kehle des Uzumaki und er konnte nicht anders, als zu Röcheln. Er wusste, wenn er den Kagen jetzt angreifen würde, wäre das wie ein Todesurteil.
 

"Vater!" rief Temari entsetzt, doch dieser ignorierte sie und schaute den jungen Mann kalt an. Ein mörderischer Blick lag in seinen Augen und Naruto hatte seit langer Zeit wieder richtig Angst. Plötzlich legte sich ein Strang aus Sand um den Arm des Kazekagen und drückte diesen sanft zurück. Das Dorfoberhaupt hatte geschockt die Augen aufgerissen, ließ den Uzumaki aber trotzdem los.
 

"Vater, bitte nicht." Gaaras Stimme klang ruhig und sanft. Keine Kälte, keine Wut war mehr in ihr. Seine Augen wirkten strahlender und hatten den trüben Glanz verloren, der sonst auf ihnen lag. Er ging einen Schritt auf seinen Vater zu und legte ihm eine Hand auf den Arm.
 

"G-Gaara?!" der Kazekage sah verwirrt auf seinen Jüngsten, der so anders schien, als sonst.
 

"Ich fühle mich das erste Mal frei. So richtig frei. Ich habe ganz vergessen, wie es sich anfühlt. Es kommt mir vor, als wäre eine große Last von meinen Schultern genommen worden. Ich spüre den Shokaku nicht mehr, ist er nicht mehr in mir?" fragte der rothaarige Mann und schaute seinen Vater ernst an.
 

"I-Ich..." stotterte das Dorfoberhaupt und wusste nicht so recht, wie er in einer solchen Situation richtig reagieren sollte.

"Lassen sie es mich erklären." Naruto stellte sich vor Gaara und wartete kurz auf das Zeichen des Kazekagen. Dieser gab es überraschenderweise und der Uzumaki nickte ihm dankend zu. "Das Siegel, das den Shokaku in dir gebannt hat war, da es keines der Uzumaki ist, sehr schwach. Der Einschwänzige hatte viel Freiraum, dich zu quälen. Er nutzte das, um so stärker zu werden und natürlich um die Menschen zu quälen, die ihn in diese Situation gebracht haben. Du wurdest benutzt."
 

"Ich wurde benutzt?," Gaara schaute den blonden Mann entsetzt an und blickte dann durch die Masse, die sofort einen Schritt nach hinten wichen. Die Augen des Jichuurikis wurde trübe. "Es war also kein böser Traum. All diese schrecklichen Taten habe ich wirklich getan?"
 

"Jaein. Du hattest keine Kontrolle und der Ichibi hat alles so ausgenutzt, dass du Leiden musstest. Du konntest nichts dafür. Ich habe dem Shokaku zu verstehen gegeben, dass er in Zukunft dich in Ruhe lässt und sich nicht mehr gegen das Siegel wehrt. Ich werde das Siegel bald so verstärken, dass du ganz normal leben kannst und Shokaku genug Freiraum bekommt, wo er sich austoben kann." erklärte Naruto und sah dem rothaarigen Mann fest in die Augen. Er erkannte Erkenntnis und Erleichterung darin.
 

"Dann sollte ich dir danken. Auch wenn ich meine Vergangenheit nicht ändern kann, so ist vielleicht meine Zukunft nicht mehr ganz so düster. Ich habe viele Dinge getan, für die ich gerade stehen muss. Ich habe Leid über das Dorf gebracht und bin bereit mich der Strafe zu stellen." Gaara schaute erst zu dem Uzumaki, ehe sein Blick seinem Vater galt.
 

"Sohn, der Rat wird darüber entscheiden, für was du belangt werden kannst. Doch ich bin dankbar für deine Einsicht und deine Größe, für deine Taten einzustehen." Zerknirscht schaute das Dorfoberhaupt zu seinem Kind, ehe sein Blick zu dem blonden Mann wanderte.
 

"Über dein Verhalten, Naruto Uzumaki, werde ich persönlich nachdenken. Du hast einige Dinge gesagt, die du lieber hättest verschweigen sollen. Dinge, die nicht dafür gedacht waren, hier an der Öffentlichkeit ausgesprochen werden sollten. Ich verstehe nicht, warum du dich in alles Einmischen musst, doch es wird eines Tages dein Untergang sein." Der Kazekage verschränkte die Arme vor der Brust und sah Naruto abschätzig an.
 

"Die fehlende Liebe für eure Kinder, ist der Eure. Ich will sie nicht als Feind betrachten, Kazekage-sama, doch ich habe schon immer gegen Unrecht gekämpft und werde auch nicht vor so einer wichtigen Person wie ihnen halt machen. Ich verstehe ihre Intention das Dorf zu alter Stärke zu führen und auch, dass sie diesen Krieg wollen. Suna war schon immer hinter Konoha und sie wollen dies ändern. Doch sie tun dies zu Lasten ihres Volkes. Ein Volk, dass kein Interesse mehr an Krieg oder Leid hat. Ein Volk, dass genug geblutet hat, nur um die Ego erwachsener Männer zu befriedigen. Die Kage tragen die Schuld an dieser Situation und sind nicht gewillt, nachzugeben. Sie sprechen von Größe doch zeigen selber keine. Sollte ein Anführer nicht vorleben, wie der richtige Weg funktioniert? Einen Anführer habe ich in diesem Dorf nicht gesehen. Ich sehe nur einen Mann, der keine Liebe mehr in seinem Herzen hat. Keine Perspektive und kein Interesse am Wohlbefinden seiner Familie oder seinem Volk. Ich bin weder ihr Feind, noch jemand, der gerne Ärger verursacht. Ich bin kein Shinobi, denn diese Ehre habe ich mir nicht verdienen können. Doch ich besitze Fähigkeiten und Techniken, mit denen ich auch gegen einen Kage antreten kann. Ich denke, wir haben beide Dinge, über die wir nachdenken sollten, daher schlage ich vor, dieses Gespräch ein andermal fortzuführen." Naruto schob die Hände in die Hosentaschen und drehte sich provokant um. Er spürte den wütenden Blick des Dorfoberhauptes und zwang sich zu Selbstkontrolle.
 

"Wir sind noch nicht fertig, Naruto Uzumaki." meinte der Kazekage und rauschte durch die Masse in Richtung des Turms, in dem sich sein Büro befand. Eine gespenstige Stille herrschte auf dem Marktplatz und keiner traute sich, irgendetwas zu sagen. Kankuro machte den ersten Schritt und schaute alle Anwesenden kalt an, ehe er seine Stimme erhob.
 

"Habt ihr nicht alle etwas zu tun?"
 

Schnell gingen die Dorfbewohner, Händler und Zivilisten weiter. Der andere Sohn des Kazekagen lächelte zufrieden. Er schien es nicht das erste Mal getan zu haben. Gaara stellte sich neben Naruto und reichte ihm eine Hand.
 

"Ich danke dir, für das was du für mich und auch dieses Dorf getan hast. Du hast mich aus einer schlimmeren Dunkelheit geholt, als du dir vorstellen kannst. Ich gebe meine Niederlage zu und würde mich geehrt fühlen, diesen Kampf ein andermal zu wiederholen."
 

Naruto grinste schief, erwiderte aber den Händedruck und schaute den rothaarigen Mann fest an.
 

"Es war mir ein Vergnügen und ich werde in Zukunft darauf zurückkommen, Gaara."
 

Temari kam zu ihrem kleinen Bruder und ehe er sich versah, zog sie ihn in eine feste Umarmung. Erst schien der Jinchuurki überrascht, doch nach einigen Sekunden entspannte er sich und genoss ihre Berührungen. Zufrieden schloss er seine Augen und wirkte überhaupt nicht mehr, wie der Shinobi, der Naruto noch vor kurzem herausgefordert hatte.
 

"Gaara, du bist wieder du," flüsterte Temari erleichtert. "Es tut mir so unendlich Leid, dass ich dich im Stich gelassen habe. Ich bin eine furchbare Schwester."
 

"Nein. Ich habe dir wenig Spielraum gelassen. Ich habe dir Angst gemacht, dass weiß ich und ich bin es, der sich entschuldigen sollte. Niemals wieder werde ich zulassen, dass wir uns nicht mehr in die Augen schauen können. Du und Kankuro seid meine Geschwister. Meine Familie und einzigen Freunde. Ich werde das nicht vergessen."
 

Kankuro belächelte die Situation nur mit einem wohlwollenden Grinsen. Er ließ sich schwer durchschauen, doch das sein Bruder wieder "normal" war, gefiel ihm anscheinend auch gut. Naruto rieb sich müde durch die Augen und drehte sich von den Geschwistern um, um ihnen ein wenig Privatsphäre zu geben. Er ging langsam die Straße entlang und schaute ab und zu in die Läden.
 


 

"Naruto, warte!" ertönte die Stimme von Temari und der Angesprochene drehte sich um. Sie kam auf ihn zu gerannt und schloss ihn in seine Arme.
 

"Danke, danke, danke. Ich werde dich nachher noch verhauen, weil du so mit meinem Vater gesprochen hast und dich in unnötige Gefahr gebracht hast, doch das ist jetzt egal. Ich habe meinen Bruder wieder und das werde ich dir nie vergessen können. Ich weiß, ich kann diese Schuld nicht begleichen, doch sag mir nur, was du willst, dann werde ich dir jeden Wunsch erfüllen!" murmelte sie gegen seine Brust und ein leichter Rotschimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt. Naruto lächelte leicht und drückte sie fest an sich. Es war ein befreiendes Gefühl, jetzt wo er sich sowohl ihrem Bruder, als auch Shukaku gestellt hatte. Der Konflikt mit dem Kazekagen ließ er außen vor und genoss es einfach, hier mit ihr zu stehen.
 

"Ein Bad wäre nicht schlecht. Natürlich nur wenn du willst." meinte er und küsste ihre Stirn. Er spürte nur, wie sie gegen seine Brust nickte.

Er ist wieder da

Hallo Leute,
 

leider hat es etwas länger gedauert, als geplant, doch es geht weiter. Meinem Beta geht es wieder besser und er richtet schöne Grüße aus. Ich möchte mich für die zahlreichen Kommentare bedanken und auch für die Antworten auf meine vorherige Frage. Heute kommt ein ruhiges Kapitel nach der ganzen Aufregung und wir schauen mal, wie es bei anderen Charakteren aussieht.

Falls es euch gefallen hat, hinterlasst mir ein Review, falls nicht, dann auch^^. Fragen und Anmerkungen werde ich so gut es geht beantworten.
 

Ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen wunderschönen Mittwochabend.
 

Bis dahin,

Amogan
 


 


 


 

Sasuke Uchiha hatte wenig Lust auf das kommende Gespräch. Der Hokage hatte ihn zu sich bestellt und wollte etwas "ungemein Wichtiges" mit ihm besprechen. Das es auch wieder nur ein Vorwand war, dass wusste der Uchiha. Selten konnte er noch irgendeine Motivation finden, dem Dorf zu dienen. Danzo hatte es zu Tode gewirtschaftet. Er konnte sich nicht mehr mit den Menschen identifizieren und auch die Sticheleien und Ausgrenzungen gegenüber seiner Frau konnte er nicht vergessen. Er fühlte sich so unwohl wie noch nie, der Tatsache zum Trotz, dass er Schweiß, Blut und so einige Tränen für dieses Dorf geopfert hatte. Seine Frau hatte sogar beinahe ihr Leben für dieses undankbare Pack gegeben. Jetzt musste er wieder die Fehler des fünften Hokagen ausbaden und nichts konnte ihn davor bewahren. Missmutig klopfte er an die große Tür, die zu dem Büro des Dorfoberhauptes führte. Nach einigem Zögern und ohne auf das Einverständnis zu warten betrat er das Büro.
 

Der Hokage stand an seinen Tisch gelehnt und diskutierte mit einigen Leuten und wirkte dabei sehr aufgeregt. Er trug nur zu gerne den Hut der dritten Generation und zeigte jedem der Anwesenden, dass er nun das Dorfoberhaupt war. Sasuke verabscheute ihn, denn er war nicht wie der Dritte. In seinem Herzen befand sich keine Liebe, keine Ehre und keinesfalls den Willen des Feuers. Alles was sein Vorgänger erschaffen hatte, wurde von ihm zerstört und entehrt. Hirunzen Sarutobi war ein großer Hokage, während Danzo nichts weiter tat, als interne Machtspiele und den Krieg vorantreiben. Obwohl es einen Friedensvertrag gab, so wusste dennoch jeder, dass das Dorfoberhaupt im Geheimen die Shinobis der anderen Dörfer jagen und töten ließ. Sasuke wusste von dem Angriff, der sich vor wenigen Monaten ereignet hatte. Er wusste, dass die ANBU, die Suna geschickt hatte, tot waren. Er nahm niemals Gefangene, er erledigte sie lieber direkt. Der Uchiha kannte viele schmutzige Geheimnisse des Anführers. Er benutzte seine Ne dazu, eigene Dorfbewohner auszuspionieren oder jeden, der sich öffentlich gegen den Hokage stellte, verschwinden zu lassen.
 

Sasuke erkannte einige hochrangige Vertreter der Shinobi-Welt, ANBU, Jonin und die vermummten Anführer der Ne. Seufzend schob der Uchiha die Tür hinter sich zu und ging auf den Hokagen zu. Jeder Schritt fiel ihm schwerer und nur zu gerne würde er umdrehen und zu seiner geliebten Frau zurückkehren.
 

„Hokage-sama.“ Brummte der schwarzhaarige junge Mann und verbeugte sich so kurz wie es ihm erlaubt war.
 

„Ah, Sasuke, mein Junge. Gut das du da bist. Es sind einige Dinge geschehen.“ Danzo tätschelte ihm vertraut die Schulter, was dieser als sehr unangenehm empfand.
 

„Ihr habt mich rufen lassen?“ Die Stimme des Uchihas war kalt und unnahbar. Die Temperatur in dem Raum schien schlagartig zu fallen.
 

„Das stimmt. Darf ich die Hataru Hojo vorstellen. Er ist ein reisender Händler, der eine interessante Entdeckung gemacht hat.“ Meinte der Hokage und klang dabei fast aufgeregt. Er führte Sasuke an den Shinobi vorbei zu einem Mann, der mit einem Tee in den Händen auf einem Stuhl saß und sehr nervös wirkte. Sein grünes Gewand war verdreckt und verschwitzt. Die kleinen Augen wanderten ruhelos durch ihre Höhlen und der Mund war zusammengepresst. Sasuke sah den erbärmlichen Haufen von einem Händler an, der vor ihm zusammengesunken war. Emotionslos schaute er erst auf den Hojo, ehe sein Blick zu dem Hokagen wanderte.
 

„Was ist mit ihm?“ fragte er ruhig und schnaubte nur, als er das belustigte Grinsen auf dem Gesicht des Dorfoberhauptes erkannte.

„Der gute Mann war in Sunagakure und hat eine unglaubliche Entdeckung gemacht. Einiges ist geschehen. Doch lass ihn lieber selber erzählen.“ Dabei schaute der alte Mann falsch grinsend auf den Händler.

„Ich führe einen stetigen Handel mit dem Windreich. Vor einigen Monaten kam die Nachricht, dass die Tochter des Kazekagen bei einer Mission getötet wurde…“ begann der dickliche Mann und wischte sich mit einem ausgewaschenem Tuch über die verschwitzte Stirn.

„Geschieht dieser Schlampe recht. Dieses Miststück hat Glück, dass ich sie nicht gefunden hab.“ Unterbrach Sasuke den Mann zischend.
 

„Ihr werdet eure Chance noch bekommen, Uchiha-sama.“ Murmelte der Händler eingeschüchtert.
 

„Wie meinen?“ Sasukes Stimme war schneidend und der Mann vor ihm zuckte zusammen.

„Nun, sie ist vor zwei Wochen wieder aufgetaucht. Und sie war nicht alleine.“ Mysteriös schaute der Händler erst zu dem Hokagen und dann zu dem Uchiha.

„Der Kyuubi ist wieder aufgetaucht.“ Offenbarte der Hokage und schaffte es, Sasuke damit zu schocken.
 

„Was?“ fragte er entsetzt und dachte an den blonden Uzumaki, der vor vielen Jahren das Dorf verlassen hatte.
 

„Naruto Uzumaki lebt und ist wieder in Erscheinung getreten.“ Meinte der Hokage und Sasuke hörte, wie die Shinobi hinter ihm zu tuschen begannen.

„Er hatte die Tochter des Kazekagen begleitet. Sie hatte scheinbar in seinem Unterschlupf gelebt.“ Meinte der Händler und lief rot an.
 

„Rasa wird das bestimmt gefallen haben?“ mutmaßte Sasuke und schaute auf den Händler.
 

„Im Gegenteil, Sasuke-sama. Der Kazekage tobte vor Wut, denn der Uzumaki-Bengel ist voll ausgebildet.“

„Das kann nicht sein. Er hat die Akademie nie beendet. Keines seiner Jutsu war auch nur annähernd so stark, als dass er sie mehr als ein paar Sekunden aufrechterhalten konnte.“ Meinte der schwarzhaarige Mann energisch.
 

„Ihr müsst euch irren, Sasuke-sama. Der Sohn des Kazekagen, die Bestie von Sunagakure, hat ihn herausgefordert und Naruto hat gewonnen. Es war ein Schauspiel für die Augen, wie er dieses Monster besiegt hat. Es schien einfach für ihn zu sein.“ Entgegnete der Händler und zuckte mit den Schultern.
 

„Ich kann das nicht glauben. Gaara konnte von keinem unserer ANBU vernichtet werden und dann taucht ein Einfallspinsel von einem Uzmaki auf und besiegt ihn?“ fragte Sasuke und schüttelte ungläubig den Kopf.
 

„Ich habe keine Ahnung, wie ihr ihn in Erinnerung habt, Sasuke-sama, doch dieser Mann war kein Einfallspinsel. Er war sehr mächtig und wirkte talentiert. Seine Jutsus waren auf einem anderen Level und nicht einmal der Kazekage hat sich getraut, einzugreifen.“ Brummte der Händler und sah kurz auf den Hokagen, der sie Arme vor der Brust verschränkt hatte.
 

„Es wundert mich, denn Rasa lässt nie eine Gelegenheit aus, der Welt zu zeigen, wie dumm und mächtig er ist.“ Murmelte Danzo und rieb sich überlegend über sein vernarbtes Kinn.

„Der Uzumaki-Bengel hat wie mit einem kleinen Kind gesprochen, ihn in der Öffentlichkeit bloß gestellt und den Shokaku wieder versiegelt. Die Bestie aus Sunagakure ist nicht länger ein Monster. Er kann wieder schlafen und normal reden.“ Teilte der Händler mit und sofort diskutierten die Anwesenden heftig miteinander.
 

„Das ist beunruhigend. Dennoch ist er nicht in unserer Reichweite. Wir müssen warten, bis zu der Konferenz, ehe wir mit Rasa sprechen können. Er muss dem Rat allerdings erzählen, dass der Kyuubi wieder auftaucht. Ein freier Bijuu ist ein guter Grund für einen Krieg, auch wenn sein Jinchuuriki ein Uzumaki ist.“
 

Sasuke ging grübelnd durch die Straßen. Ihm gefiel nicht, was er gehört hatte. Wenn Naruto wirklich noch lebte, woher hatte er dann eine solche Macht und wo hatte er sich all die Jahre versteckt? Stimmte das Gerücht, dass er damals die Rolle des Hokagen gestohlen hatte, oder war den Kyuubi an dieser Entwicklung schuld?
 

„Was beschäftigt dich?“ fragte die freundliche Stimme seiner Frau, die ihm gerade die Tür öffnete.

„Kannst du dich noch an Naruto Uzumaki erinnern?“ kam die Gegenfrage nach einigen Sekunden.

„Na klar. Ich mochte ihn nicht besonders, er war laut und anstrengend. Was ist mit ihm, ich dachte er wäre vor langer Zeit gestorben?“ Tenten ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder und streichelte die Haut an seinem Nacken. Sasuke seufzte kurz und fuhr mit seinen Fingern über ihren, bereits sehr gewölbten Bauch, in dem ihr gemeinsames Kind heranwuchs. Sie war, auch, wenn sie immer das Gegenteil behauptete, die schönste Frau auf der Welt. Plötzlich stoppte er und schaute ihr tief in die Augen.
 

„Er ist wieder da.“
 


 

Naruto schlenderte neben Temari durch Sunagakure. Sie war so leichtfüßig wie noch nie. Ihr ganzes Gesicht strahlte und mit funkelnden Augen schaute sie neugierig über die Ausstellungstücke, die in den Läden ausgestellt wurden. Der Uzumaki belächelte seine Freundin und atmete tief ein und aus. Seit seinem kleinen Disput mit dem Kazekagen war es relativ ruhig. Temari lud jeden Abend Gaara zu sich ein und sie unterhielten sich über die vielen Dinge, die der rothaarige Mann verpasst hatte. Naruto hielt sich zurück. Er wollte nicht, dass er sich in den Vordergrund drängte. Diese Zeit gehörte ihr und ihrem Bruder. Er spürte tief in seinem Inneren, dass er Kokira immer mehr vermisste. Tao, Nii und sogar Miho fehlten ihm schrecklich. Er fühlte eine Last auf seinen Schultern, wie er es noch nie zuvor tat. Das er sich mit dem Kagen angelegt hatte, bedeutete auch für ihn, eine wichtige Rolle in der Welt einzunehmen. Er hatte rebelliert, sich widersetzt. Niemand, der klar bei Verstand war, tat dies. Jetzt hatte er Ärger mit dem Vater seiner Freundin, die Regeln des Dorfes, in dem er nun lebte, mit Füßen getreten und sich mächtige Feinde gemacht. Naruto war nicht naiv. Er wusste, dass sein Auftauchen nicht geheim bleiben würde. Dafür war er zu wichtig. Nein, der Kyuubi war zu wichtig. Er war nur der lästige Container.
 

"Wie ist es mit diesem hier?" fragte Temari und brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. Sie hielt sich ein grünes kurzes Gewand, einem Kleid nicht ganz unähnlich, vor den Körper und schaute ihn interessiert an.
 

"Sehr hübsch." brummte Naruto grinsend. Sie kniff kurz die Augen zusammen und gab ihm einen Klapps auf den Hinterkopf.

"Aua, wofür war das denn?" fragte er überrascht.

"Du hast was versautes gedacht." stellte sie entschlossen fest und verschränkte die Arme vor der Brust. Unschuldig schaute der Uzumaki sie an.
 

"Ich? Niemals!" widersprach der blonde Mann und knetete seine Hände. Ein zufriedenes Lächeln ihrerseits zeigte ihm, dass sie ihn durchschaut hatte.

"An was hast du denn gedacht?" fragte sie gespielt unschuldig und ging näher auf ihn zu.

"I-Ich..." begann der Uzumaki und kratzte sich am Hinterkopf. "Das erzähle ich dir nachher." Dabei deutete er auf die Verkäuferin, die sie neugierig musterte. Temari lief leicht rot an und drehte sich rasch um.
 

"Ach, jetzt wirst du verlegen? Eben noch mich niedermachen und dann sowas..." belustigt grinsend ging der blonde Mann an ihr vorbei. "Willst du es noch kaufen?"
 

"Natürlich. Schließlich willst du mir ja noch etwas erzählen." Die Tochter des Kazekagen drehte sich zu der Verkäuferin um und wurde in ein Gespräch verwickelt. Naruto sah lächelnd auf ihren Rücken. Es war anfangs etwas ungewohnt für ihn, sie so ausgelassen zu sehen. Sie wirkte kein Stück wie die ANBU, die sie eigentlich war. Es war schön zu sehen, dass in ihr immer noch eine junge Frau steckt, die neben ihrem Kunoichi-Leben auch noch ganz normal ist. Temari war noch immer wie ein unleserliches Buch für ihn. Sie war oft kalt und impulsiv, andererseits hatte sie eine unglaubliche Wärme in sich und sie war lustig und für jedem Spaß zu haben. Er würde sie niemals verstehen können, so viel stand fest.
 

"Fertig mit dem überlegen?" fragte sie keck und funkelte ihn belustigt an.
 

"Natürlich." elegant hielt er ihr einen Arm hin und sie hackte sich erfreut ein. Sie begann ihm etwas zu erzählen, während sie über die Straße gingen, doch Naruto hörte ihr kaum zu. Ein bekanntes Chakra flammte in seiner Nähe auf und der Uzumaki war nicht gewillt, es einfach so zu ignorieren. Unbemerkt schaute er sich um und musterte seine Umgebung. Die vielen Händler und Menschen blendete er beinahe aus und fokussierte sich nur auf das Chakra, was zwar sehr gut unterdrückt, aber nicht ganz verschwunden war. Sein Blick blieb an einem Hausdach haften. Er erkannte das dunkle Haar des Kazekagen der seine Tochter und ihn, scheinbar unbemerkt beobachtete. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er die Sehnsucht in den Augen des Dorfoberhauptes sah. Rasa war zwar ein gefühlskalter Mensch, doch das Wohlergehen seiner Tochter schien ihn dennoch zu interessieren. Naruto wusste nicht, was er alles erfahren hat und ob Temaris Leben wirklich so bedeutungslos für ihn war. Der Uzumaki glaubte es nicht. Den Blick, den er ihr zuwarf, war der eines Vater, der um seine Tochter besorgt war. Ohne einen bestimmten Grund, beschloss der blonde Mann, in ihrem nächsten Gespräch den Kazekagen darauf anzusprechen.
 

"Du hörst mir nicht zu, oder?" fragte die helle Stimme seiner Freundin und Naruto sah sie überrascht an.
 

"N-Nein, tut mir Leid. Ich war zu sehr in Gedanken." murmelte er verlegend. Sie musterte ihn eine kurze Zeit kritisch, doch dann wurden ihre Züge weich. Sie legte ihre Hände auf seine Wange und stellte sich auf ihre Zehnspitzen. Naruto schaute ihr dabei neugierig zu, doch als er ihre Lippen auf seinen spürte, grinste er leicht in den Kuss hinein. Es war aufregend, es in der Öffentlichkeit zu tun. Normalerweise fand ihre Beziehung immer nur in ihren Häusern statt. Das Temari keine Hemmungen hatte, ihn hier auf offener Straß, vor all den Leuten zu küssen zeigte ihm, wie viel er ihr bedeutete. Er war stolz darauf, dass er ihr Freund, ihr Gefährte war. Er war stolz darauf, dass sie sich für ihn entschieden hatte. Naruto seufzte in den Kuss hinein und schlang seine Arme um ihren warmen Körper. Es war ihm egal, ob es andere störte, ob es den Kazekagen störte. Er liebte sie und es fühlte sich richtig an.
 

"Komm, ich muss dir was zeigen." flüsterte sie, nachdem sie sich getrennt hatten. Narutos Augen funkelten neugierig und als sie ihm am Arm mit sich zog, folgte er ihr nur zu gerne. Sie eilten durch die Straßen und Gassen und Temari schien sie zielsicher durch dieses Labyrinth zu lotsen. Plötzlich sprang sie auf ein Dach und Naruto stolperte beinahe. Nur mit einigen Schwierigkeiten konnte er ihr folgen, als sie das Gebäude erklommen hatte. Sie grinste ihn frech über die Schulter hinweg an und der Uzumaki schluckte einen bissigen Kommentar herunter.
 

Erst jetzt bemerkte er, wo sie sich befanden. Die gewaltige Steinmauer stieg vor ihnen in die Höhe. Temari sprang von dem Dach ab und erreichte einen Felsvorsprung. Kopfschüttelnd folgte ihr Naruto und gemeinsam kletterten sie die Mauer hinauf. Keuchend zog sich der Uzumaki über den Rand und staunend blieb ihm der Mund offen stehen. Das Licht der Abendsonne strahlte ihm in sein Gesicht. Die vielen verschiedenen Farbtöne spiegelten sich in der Ferne und der rote Sand in seinen Händen war angenehm warm. Temari stand, die Hände in die Hüfte gestemmt, auf der Mauer und genoss die untergehenden Sonnenstrahlen. Mit einem Ruck zog sich der Uzumaki hoch und stellte sich neben sie. Eine Hand ruhte auf ihrer Schulter und er zog sie sanft an sich. Die ANBU schloss ihre Augen und lehnte ihren Kopf an ihn.
 

"Der beste Ort, um einen Sonnenuntergang zu genießen." flüsterte sie und ihre Hand lag auf seiner Brust.
 

"Da kann ich dir nur zustimmen." entgegnete er und schob ihr Haar aus der Stirn, um ihr dort einen leichten Kuss zu geben.

Er wusste nicht, wie lange sie da standen, doch die Sonne war schon beinahe ganz verschwunden. Ihre letzten Strahlen flimmerten in der Wüste und auf dem Sand. Die Berge um sie herum wurden langsam dunkler und sekündlich zog sich das Licht zurück.
 

"Ich wollte dir etwas sagen." murmelte Temari und schaute zu ihm rauf. Sie wartete einen kurzen Augenblick und verstand sein Schweigen richtig und fuhr fort.
 

"Ich bin unheimlich stolz auf dich. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum du dich gegen meinen Vater aufgelehnt hast und anfangs war ich wütend." begann sie und stockte, als sie seinen fragenden Blick sah, "D-Du hast dich in große Gefahr gebracht. Mein Vater hasst Kritik und jegliche Art des Ungehorsams. Du hast ihn so bloßgestellt und seine Autorität untergraben. Ich dachte, er würde dich töten."

"Das dachte ich auch. Es tut mir Leid, ich wollte es eigentlich vermeiden. Ich weiß nicht, was über mich..." flüsterte der Uzumaki, wurde aber augenblicklich von ihr unterbrochen.
 

"Pscht!" meinte sie liebevoll und verschloss seinen Mund mit ihrem Finger. "Du hast soviel für mich getan und ich habe dir niemals richtig danken können."
 

"Du brauchst mir nicht zu danken. Ich habe es für dich getan und ich habe es gerne getan." entgegnete der blonde Mann und streichelte ihr über die Wange.
 

"Verkauf deine Taten nicht unter ihrem Wert, Naruto. Ich werde niemals vergessen, was du für Gaara getan hast, was du für meine Familie getan hast."
 

"Bescheidenheit ist meine Spezialität." grinste er und sah ihr fest in die Augen, "Ich habe es getan, weil ich dich liebe."

Temari schaute ihn mit großen Augen an. Es war das erste Mal, dass er es ihr gesagt hatte. Oft sprachen sie nicht über Gefühle. Sie wusste dennoch, dass er mehr für sie war, als einfach nur eine kurze Freundschaft. Er hatte mehrmals angedeutet, dass er tiefe Gefühle für sie empfand. Damals in Kokira und auch, als sie nach Sunagakure gereist sind. Eigentlich war es ein Spaß gewesen, ihm zu sagen, dass sie für ewig zusammen gehören, doch nun, wo er sie so ansah, war es viel mehr als das. Es lag ein ehrlicher, liebevoller Blick in seinen Augen, der ihr mehr sagte, als jedes Wort. Sanft und mit leicht zitternden Fingern streichelte sie über seine stoppelige Wange, ehe sie ihre Stirn gegen seine legte.
 

"Du bist der wichtigste Mensch für mich." hauchte er und erneut stockte die Tochter des Kazekagen. Fast verzweifelt, wie ein Ertrinkender, der sich an seinen Rettungsring klammerte, klangen seine Worte. Niemals hatte Temari sich viel aus Gefühlen gemacht, doch jetzt war es anders.
 

"N-Naruto." flüsterte sie und fühlte seinen warmen Atem an ihrer Wange und spürte, wie sich seine Arme um ihren Rücken legten. "Du bist mir auch sehr wichtig."

Von Vätern und Söhnen

Hallo Leute,
 

ich hoffe, ihr habt den Feiertag und das lange Wochenende gut überstanden und seid nüchtern und trotz Schlafmangels vernünftig in die Woche gestartet. Ich habe es leider nicht früher geschafft, das neue Kapitel fertigzustellen, doch nun geht es weiter. Da die Uni-Zeit wieder begonnen hat, kann ich nicht sagen, wie schnell ich den nächsten Teil hochladen kann... Ich möchte allen, die ein Kommi hinterlassen haben, danken.
 

Ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen wunderschönen Dienstag.
 

Amogan
 


 


 


 

Schläfrig wachte Naruto auf und rieb sich müde durch seine Augen. Es war gestern sehr spät geworden, da er noch lange mit Temari auf der Mauer stand und geredet hatte. Dass sie seine Liebesbekundung nicht erwidert hatte störte ihn zwar ein wenig, wenn er sie jetzt allerdings sah, war es nicht mehr so schlimm. Er wusste, dass sie eine komplexe Frau war, die er nur schwer durchschauen konnte. Liebe bedeutete für ihn etwas ganz anderes, als es das für sie tat. Sie hatte ihren Ehemann verloren, dass durfte er nicht vergessen. Vielleicht war es diese Furcht, ihn ebenfalls zu verlieren, die es ihr verbat, ganz offen zu ihm zu sein. Sein schläfriger Blick wanderte zu ihrem Körper, der neben ihm ruhte. Ihre nackte Haut glänzte leicht im Sonnenlicht und ihre Decke reichte ihr nur knapp zum Bauch. Es war unglaublich erregend für ihn und er dachte mit Freuden an letzte Nacht zurück. Mit Temari zu schlafen war die höchste Form der Zuneigung für ihn. Er konnte ihr auf diesem Weg ganz offen zeigen, wie viel er für sie empfand. Ihr schien es ebenfalls zu gefallen und anscheinend stellte er sich nicht ganz so schlecht an.
 

"An was denkst du gerade?" fragte sie schläfrig. Ihre Augen waren noch geschlossen, doch das leichte Zucken ihrer Haut zeigte ihm, dass sie ganz genau wusste, was er tat.
 

"Über dies und das," murmelte er und legte sich wieder hin. Ihren kritischen Blick konnte er ganz genau spüren, auch wenn er ihn nicht sah, "Ich habe vor, heute mit deinem Vater zu sprechen."
 

"Das dachte ich mir schon." meinte die ANBU und zog schläfrig die Decke hoch.
 

Naruto drehte wieder seinen Kopf zu ihr und das sanfte ein und ausatmen zeigte ihm, dass sie inzwischen eingenickt war. Er streckte eine Hand aus und fuhr ihr über die Wange. Unschlüssig, was er jetzt tun sollte, entschied er sich, aufzustehen und das Frühstück vorzubereiten. Er konnte einfach nicht mehr einschlafen und etwas sinnvolles zu tun, wäre eine gute Ablenkung.
 


 

Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel, als Naruto das Haus seiner Freundin verlassen hatte. Viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher und er hatte vieles, über das er nachdenken musste. Er wollte sich heute dem Kazekagen erneut stellen und es war bei weitem kein einfaches Unterfangen. Seufzend fuhr er sich durch die blonden Haare und schloss kurz die Augen, um die warmen Sonnenstrahlen, die auf seine Haut fielen zu genießen. Tagsüber war es meistens zu heiß, um vernünftig draußen herumzulaufen, selbst jetzt, als der Frühling gerade begonnen hatte. Ein wenig vermisste er das angenehme Wetter von Kokira, welches er die letzten Jahre genießen durfte. Die Wüste war so gnadenlos, dass es ihm beinahe unfair erschien, hier zu leben. Doch er war ihr gefolgt und bereute es keine Sekunde und würde es jederzeit wieder tun. Das Vertrauen und die Zuneigung, die sie ihm entgegenbrachte war einfach nur unglaublich. Alleine der Gedanke an sie ließ sein Herz wie verrückt schlagen. Er wollte sie eigentlich zu dem Gespräch mit ihrem Vater mitnehmen, doch nach langem Überlegen hatte er sich dagegen entschieden. Es war ein Gespräch, was unter Männer geführt werden musste. Keine Ablenkung, keine Gefühle durften ihn dabei stören. Er hatte vor den Kazekagen respektvoll zu behandeln und ihm ganz genau zu sagen, was er sich vorstellte. Naruto wollte nichts schönreden, sondern strikt und klar zeigen, was er von dem Dorfoberhaupt hielt und was er von Rasa erwartete.
 

Natürlich hatte er ein wenig Angst, denn ihr Vater war die letzten Gespräche wenig diplomatisch gewesen und es gab keine Garantie, dass er nicht wieder die Beherrschung verlieren würde. Erneut seufzend rieb er sich über sein Kinn und fuhr seine stacheligen Stoppeln entlang. Murrend stellte er fest, wie sehr sich gehen ließ, während er in Suna war. Unablässig kam er dem Gebäude des Kazekagen näher und der Gedanke, einfach umzudrehen, wurde von Schritt zu Schritt stärker.
 

Der gigantische Schatten des Turmes war so bedrohlich, wie ihr Herr. Lang reichten sie über den Dorfplatz und Naruto schloss die Augen. Er war nervös und knetete seine feuchten Hände. Ob der Schweiß nun von der Hitze, oder der Angst kam, wusste er nicht und es störte ihn nur bedingt. Mit voller Hingabe zwang er sich in seine Maske, die er nur aufsetzte, wenn er es nicht vermeiden konnte. Der Kazekage war kein dummer Mann. Es würde ihm wahrscheinlich leicht fallen, ihn zu durchschauen, doch das ignorierte er wissentlich.
 

Die Gänge des Gebäudes waren wie ausgestorben und nur schwerfällig schaffte Naruto es, seine Füße über die braunen Teppiche zu ziehen. Die hölzerne Flügeltür des Büros kam immer näher und er wusste, dass es zu spät war, jetzt umzudrehen. Noch einmal nahm er seinen ganzen Mut zusammen und schlug kurz gegen das Holz. Das vermeintliche Rascheln, welches er von Innen vernahm stoppte augenblicklich.
 

"Herein." brummte die dumpfe Stimme von Rasa durch die Tür und Naruto drehte den messingfarbenden Knauf, der an dem dunklen Holz angebracht war. Mit einem Ruck öffnete sich die Tür und Naruto trat ein.

Das Büro wirkte unordentlicher, als das letzte Mal, als er hier gewesen ist. Rasa saß an seinem Schreibtisch und rieb sich die Augen. Tiefe Ringe hatten sich unter ihnen gebildet und er sah plötzlich Gaara um vieles ähnlicher, als der Uzumaki es sich jemals hätte vorstellen können.
 

"Kazekage-sama." meinte er und stellte sich vor seinen Tisch. Mit einer tiefen Verbeugung zollte er ihm Respekt und zeigte, dass keine Gefahr von ihm ausging. Er vernahm ein Seufzen von seinem Gegenüber und er konnte es nicht richtig einordnen.
 

"Naruto." stellte der Kazekage monoton fest. Er wirkte müde und überarbeitet und seine Stimme war rau und kratzig. Die Dokumente stapelten sich in hohen Türmen und einige Zettel lagen auf dem Boden verteilt.
 

"Habt ihr einen Moment Zeit, Rasa-sama?" fragte der blonde Mann und zwang sich, das Dorfoberhaupt stur anzuschauen. Ein weiteres Seufzen kam von seinem Gegenüber und langsam schob der Kage seinen Stuhl nach hinten.
 

"Natürlich. Lass uns einen Schritt gehen." brummte er, doch es klang kein bisschen negativ. Naruto war überrascht, dass der Mann, der gerade hinter seinem Schreibtisch hervorkam so neutral mit ihm sprach. Kein Hass, keine Abneigung konnte er heraushören und der Uzumaki konnte gut die Stimmung von anderen Menschen erahnen. Schweigend folgte er dem Kazekagen, der sie zu einer Treppe führte, die auf die gigantische Mauer zu lief. Der Mann neben ihm atmete tief ein und aus, doch Naruto begann, das Gespräch zu beginnen.
 

"Ihr seht überarbeitet aus, wenn ihr mir erlaubt, das zu sagen." meinte er und schob die Hände in die Taschen.
 

"Die Kage planen ein Treffen. Ich habe viel vorzubereiten und die ganze andere Arbeit bleibt liegen." murmelte der Kazekage und wirkte nicht mehr, wie der mächtige Mann, der er eigentlich war. Jetzt, wo Naruto neben ihm stand und sie beide gleichgroß waren, fühlte es sich eher an, als würde er mit Tao sprechen.
 

"So?" fragte er überrascht und schaute auf sein Gegenüber. Er kannte sich nicht besonders gut mit der Shinobi-Welt aus, doch wenn alle Kage zu einem Treffen gerufen wurden, dann war das sehr besonders und einzigartig. Laut der geheimen Schriftrolle, die in Kokira lagerte, war es erst wenige Male geschehen und alle Treffen sind schließlich im Sande verlaufen.
 

"Bitte halt dich von der Konferenz fern, Naruto."
 

"Kazekage-sama?" unschlüssig schaute er auf das Dorfoberhaupt und wusste nicht, was ihn dazu veranlagt hatte, das zu sagen.
 

"Dein Auftauchen ist nicht unbemerkt geblieben. Ich werde während dem Treffen bestimmt dazu befragt. Es ist ungeheuerlich für diese Bastarde, dass sich ein Bijuu frei in der Welt bewegt." erklärte der Kazekage und Naruto hatte es schon geahnt.
 

"Es tut mir Leid, ich wollte keinen Ärger machen oder euch in Erklärungsnot bringen." schuldig schaute er auf den Boden vor sich und registrierte nur nebenbei, dass sie den Wall erklommen hatte.
 

"Keinen Ärger verursachen, huh?", sagte der Kazekage leicht spöttisch, "Du hast SEHR viel Ärger verursacht, Naruto."
 

"Ich weiß, doch es war nicht meine Intention." Er schaute den Vater seiner Freundin fest an und musste kurz ein Blickduell führen.
 

"Das ist jetzt egal..." seufzte der rothaarige Mann und fuhr sich durch sein Gesicht.
 

"Ihr habt es mir nicht leicht gemacht, Kazekage-sama." murmelte der Uzumaki und versucht unterbewusst, sein Verhalten zu entschuldigen.
 

"Du bist der Freund meiner Tochter. Als Vater ist es meine Aufgabe, dein Leben schwer zu machen, Naruto." Für einen kurzen Augenblick schien es beinahe so, als hätte Rasa einen Witz machen wollen, doch so schnell wie dieser Moment gekommen war, so war er auch wieder verschwunden.
 

"Ihr wart nicht der beste Vater, Kazekage-sama." begann Naruto vorsichtig und wusste, dass er sehr dünnes Eis betrat.
 

"Deine Ehrlichkeit und dein Mut ist bewundernswert und dennoch tun deine Worte weh."
 

"Weil sie wahr sind, Rasa." Das erste Mal sprach Naruto den Vater von Temari direkt an. Ohne Posten, ohne die Schwafeleien von Respekt und Ehrerbietung.
 

"Wahrscheinlich." murmelte das Dorfoberhaupt und drehte sich zu der Wüste, die sich vor ihnen bis weit hinter den Horizont erstreckte.
 

"Ich habe gesehen, dass du deine Tochter liebst. Du bist uns gefolgt, als wir gestern unterwegs waren. Ich habe gesehen, wie die du sie angeschaut hast. Sie ist dir nicht egal. Und so ist es bei jedem deiner Kinder, Rasa. Obwohl du Gaara furchtbar behandelt hast, so empfindest du wirkliche, echte Liebe für ihn. Das schätze ich ehrlich und rechne es dir hoch an. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist den Menschen, den man liebt zu verlieren und wenn Temari sterben würde, hätte ich keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte."
 

"Nein... Wahrscheinlich nicht." seufzte der Kazekage und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

"Doch Gaara konnte ebenso wenig dafür, wie ihr es tut. Eurer Sohn hat eure Frau nicht in den Tod gerissen." sagte Naruto fest und sah auf Rasa, dessen Augen einen traurigen Blick angenommen hatten.
 

"Das weiß ich... Doch der Verlust und der Schmerz war allgegenwärtig. Es war ein leichtes, es auf Gaara zu projizieren." Die Ehrlichkeit tat dem Uzumaki beinahe weh und auf irgendeine Weise konnte er den Kazekagen verstehen. Auch wenn er sein Vorgehen nicht gut hieß, so war es dennoch Verständlich.
 

"Noch ist es nicht zu spät." riet Naruto und ergriff die Schulter des Mannes, der zu seiner Rechten stand.
 

"Vielleicht. Ich habe schon dem Rat gesagt, dass ich sämtliche Anschuldigungen zurücknehme. Ich darf Gaara nicht für die Taten des Einschwänzigen verantwortlich machen." Diese Worte überraschten den Uzumaki gewissermaßen, doch auf eine positive Weise. Leicht Lächelnd nickte er und schaute wieder auf den scheinbar unendlichen Sand unter sich.
 


 

"Ist Temari glücklich?" fragte Rasa nach einer Weile, in der sie sich angeschwiegen hatten.
 

"Ja." antwortete Naruto sofort und wusste, das es wahr war.
 

"Liebst du sie?" dieses Mal schaute er ihn fest an.
 

"Ja." erneut brauchte der Uzumaki nur ein Wort.
 

"Liebt sie dich, oder bist du nur wie ihr erster Ehemann?" Diese Worte taten ihm auf unergründliche Weise sehr weh. Wahrscheinlich lag es daran, dass er die Antwort nicht wirklich kannte und er nur hoffen konnte. Doch die Ehrlichkeit, die ihm der Kazekage entgegen brachte war verständlich und er empfand es als Ehre, so behandelt zu werden.
 

"I-Ich... weiß es nicht." antwortete der Uzumaki und stockte dabei. Sein Mund fühlte sich plötzlich trocken an und das Schlucken fiel ihm schwer.
 

"Sie hat die Gefühle leider nicht von ihrer Mutter geerbt, sondern kommt eher nach mir." versuchte der Kazekage erneut witzig zu sein, um die Situation aufzulockern, doch scheiterte ein weiteres Mal.
 

"Ich werde so lange warten, bis sie sich entschieden hat-... Sie ist es wert." meinte Naruto und klang fest entschlossen.
 

"Du bist ein erstaunlicher Mann, Naruto Uzumaki. Ich weiß nicht, ob ich dich hassen soll oder ob ich diese Ehrlichkeit, die ich schon so lange nicht mehr gekannt habe, begrüßen soll." meinte der Kazekage und sah ihn ernst an.
 

"..." unentschlossen blickte der blonde Mann auf die beigen Sandsteine, aus denen die Mauer, auf der sie standen, errichtet war.
 

"Du bist deinem Vater sehr ähnlich." sagte Rasa plötzlich und brachte Naruto ins Hier und Jetzt.

"Kanntest du ihn?"
 

"Natürlich. Jeder kannte Minato Namikaze. Doch ich habe ihn gehasst.", zischte der Kazekage und blickte dann plötzlich auf den Boden. Naruto war überrascht von diesem Wechsel der Gefühle bei seinem Gegenüber, "Minato war erfolgreich beliebt, schaffte es einen Krieg zu beenden und einen weiteren zu verhindern. Du bist ihm so verdammt ähnlich, dass ich denke, er stände wieder neben mir und lacht mich für meine Unfähigkeit aus. Selbst nach seinem Tod schafft er es, dass sein Sohn nicht ganz bescheuert ist und immer noch ein besser Mann wurde, als ich es bin.

Naruto schluckte und wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte. Also schwieg er und zählte die Fugen zwischen den Steinen.
 

"Er war so lange mein Rivale, doch irgendwann kam ich nicht mehr hinterher. Er war ein Kage, an den sich selbst Leute aus anderen Dörfern richteten, wenn sie nicht mehr weiter wussten. Bei mir trauen sich nicht einmal meine eigenen Landsleute in mein Büro, wenn sie Sorgen und Nöte haben." Rasa spuckte verächtlich die Mauer herunter.
 

"Ich bin nicht wie mein Vater." widersprach Naruto energisch.
 

"Erlaube mir, es besser zu wissen." murmelte der Kazekage und schien kurz abwesend zu sein.
 

"Er hat sich für sein Dorf geopfert und seinen eigenen Sohn zum Jinchuuriki gemacht." stellte Naruto fest und schob seine Hände erneut in die Taschen.
 

"Ja, doch im Gegensatz zu mir, hat er es geschafft, ehrenvoll abzutreten und ein Siegel zu erschaffen, dass seinen Sohn nicht jeden Tag quält." Rasa sah kurz auf Narutos Bauch, wo sich unter dem Stoff seines Oberteils, sein Siegel befand.
 

"Aber im Gegensatz zu mir hat Gaara noch einen Vater. Ich weiß noch nicht einmal, wie meine Mutter aussah. Oft höre ich, dass Minato ein Held sei, doch ich kann ihm kaum vergeben, dass er den Kyuubi in mir versiegelt hat. Ich hatte keine Kindheit wegen ihm und diesem verdammten Dorf. Manchmal ist es wichtiger zu entscheiden, was einem mehr bedeutet: Die Familie oder die Bewohner des Dorfes." zischte Naruto und funkelte den Kazekagen an.
 

"Dein Vater war ein Hokage. Es gab für ihn keine Trennung von Familie und Dorf. Alle seine Mitmenschen gehörten irgendwie auch zu seiner Familie. Ich habe ihn für diese Einstellung immer sehr bewundert."
 

"Doch was hat es gebracht. Seine "Familie" hat seinem Sohn das Leben zur Hölle gemacht! Ich bin sogar geflüchtet aus dem Dorf, dass er mit seinem Leben beschützt hat." Meinte Naruto energisch und fuhr sich durch sein Gesicht und rieb sich die Augen. Anscheinend wusste auch der Kazekage keine Antwort darauf und die Beiden schwiegen sich wieder an.
 


 

"Wann brichst du auf, um die Kage zu treffen?" fragte Naruto neugierig und sah kurz in Richtung des Hauses in dem Temari und er wohnte.
 

"Heute Nacht. Ich werde sie mitnehmen." antwortete Rasa, dem sein Blick nicht entgangen war.
 

"Ich weiß." murmelte der Uzumaki und irgendwie fühlte sich sein Herz schwer an, wenn er an die Zeit dachte, in der sie sich nicht sehen würden.
 

"Wenn alles gut gehen sollte, dann würde dieser verdammte Krieg endlich enden. Ich befürchte nur, Danzou und die anderen Bastarde werden das nicht wollen. Als Kazekage ist es meine Aufgabe, dass es den Leuten in meinem Dorf gut geht. Ich werde nicht zulassen, dass erneut ein so langer Krieg toben wird." Meinte Rasa mehr zu sich selbst, als zu Naruto. Er konnte ihn gut verstehen und wünschte ihm, dass sein Vorgehen von Erfolg gekrönt sein würde.
 

"Ich bin mir sicher, dass sie sich einigen werden." versuchte der Uzumaki, das Dorfoberhaupt zu unterstützen und sah ein kurzes, schwaches Lächeln in seinem Gesicht.
 

"Und wenn ich sie zu ihrem verdammten Frieden zwingen muss..." zischte Rasa und ballte eine Hand zu Faust. Naruto stimmte ihm schweigend zu. Man würde sie wahrscheinlich wirklich zwingen müssen.

Der Weg nach Takigakure

Hallo Leute,
 

leider schaffe ich es nicht mehr, die Uploadrate oben zu behalten, doch ich hoffe, noch regelmäßig was von mir hören zu lassen. Das heutige Kapitel ist etwas kürzer und ein wenig ungeplant, aber jetzt, wo es fertig ist, gefällt es mir wirklich sehr. Ein wenig kitschig, aber auch Gefühle müssen sein. Ich danke allen, die mir ein Kommi hinterlassen haben und hoffe, euch gefällt das neue Kapitel.
 

Viel Spaß beim lesen und bis dahin,

Amogan
 


 

Die Sterne funkelten hoch oben im Himmelszelt über Sunagakure. Eine leichter Wind zog über die dunkeln Sandhügel und verteilte die kleinen Körner im ganzen Land. Ihre Schwingen spiegelten sich im Mondlicht und funkelten auf eine wunderschön, kalte Art. Die Temperaturen fielen in dieser Nacht sehr schnell. Eine eisige Kälte überzog das Dorf und ließ jeden im Warmen verweilen, der schlau genug war, das Wetter nicht herauszufordern.
 

Die Fackeln am Haupttor flackerten im Wind und spendeten ein wenig Licht, während alles um sie herum, gefühlt, in tiefster Dunkelheit lag. Einige Personen hatten sich dort versammelt und wirkten alle etwas bedrückt. Der Aufbruch des Kazekagen hatte mehr Bedeutung, als man es vielleicht ahnte. Ein Treffen aller Dorfoberhäupter war eine historische Angelegenheit. Es wurde oft geplant und noch öfter verschoben. Es gab Kage in allen Dörfern, die ihre Kollegen nie im Leben gesehen hatte. Der Kazekage wollte das nicht. Er hatte vor, dieses Treffen durchzuziehen.
 

Temari stand neben Naruto. Sie trug seinen schweren, aber dennoch warmen Mantel und hatte ihr halbes Gesicht in ihrem Schal versteckt. Ihr Fächer war auf dem Rücken geschnallt und drückte ihre Schultern mit sanfter Gewalt nach unten. Ihre Knochen schmerzten und die Motivation, zu diesem Treffen war sehr gering. Sie tat es, weil ihr Vater es verlangt hatte. Ihr Blick huschte zu Naruto, der verloren auf den Sand zu seinen Füßen schaute. Sie ergriff seine Hand, die erstaunlich warm war und genoss das Gefühl, seine Präsens und seine Anwesenheit zu spüren. Sie würde ihn schrecklich vermissen. Auch wenn es nur wenige Tage waren, so hatte sie sich so sehr an ihn gewöhnt, dass alleine der Gedanke daran schmerzte, von ihm getrennt zu sein. Temari schaute zu ihm hinauf und sah überrascht ihn seine blauen Augen. Sie funkelten leicht und nur nebenbei spürte sie, wie sich eine Hand auf ihre Wange legte. Sanft zog er sie zu sich hoch und gab ihr einen langen, gefühlvollen Kuss. Seine ganzen Emotionen und Gefühle für sie spiegelten sich darin wieder und die ANBU war kurz wie paralysiert.
 

"Sei vorsichtig, ja?" hauchte er und sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Sein Gesicht war so nah an ihrem, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten.
 

"Ich verspreche es." meinte sie und schaute ihm kurz in die Augen. Er musterte sie kritisch, doch ließ nach einigen Sekunden von ihr ab. Temari sah kurz zu ihrem Bruder, der seine Marionette, wie einen Rucksack aufzog. Er hatte sie die ganze Zeit beobachtet, doch war nun so höflich, so zu tun, als hätte er nichts bemerkt. Gaara stand neben seinem Vater und endlich konnte man diese Ähnlichkeit der Beiden sehen, die sie so lange gesucht hatte. Der selbe Blick, der gleiche Ausdruck. Diese unangenehme Präsens von Macht, die in der Luft lag. Sie konnte kaum sagen, wer von allen Anwesenden, der Mächtigste war, doch ein knistern durchzog die kalte Nachtluft. Sie sah, wie Naruto zu ihrem Vater ging. Er wirkte ernst, gar schon besorgt.
 

Wegen ihr?
 

Er unterhielt sich sehr leise, aber energisch mit dem Dorfoberhaupt und Temari beschloss, ihm zu folgen.
 

"... Ich werde deine Anwesenheit vermissen, Naruto. Ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Diese alten Bastarde denken nur in Extremen, für sie gibt es keine anderen Wege. Ich schätze, ich bin schon zu lange in diesem Sumpf aus Lügen und Verrat, um das Offensichtliche zu sehen." murmelte Rasa und sah mit einem verachtenden Blick auf den Hut des Kazekagen, den er in seinen Händen hielt.
 

"Diese Welt ist nichts für mich. Ich würde wahrscheinlich mehr Ärger verursachen, als es dir lieb wäre. Dennoch wünsche ich dir viel Erfolg. Wenn die Situation eskalieren sollte, weißt du, wie du mich informieren kannst." Naruto streckte ihm die Hand aus und schaute dem Dorfoberhaupt ernst in die Augen.
 

"Ich weiß deine Hilfe zu schätzen. Ich hoffe aber, dass es dazu nicht kommen wird. Vielleicht... Haben sie endlich verstanden, was wirklich wichtig ist." meinte Rasa und Temari bemerkten wie, er sie kurz anschaute. Ihre Wangen wurden leicht rot und zum ersten Mal, war es Stolz, mit dem er sie ansah.
 

"Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst." Naruto verabschiedete noch Kankuro, der sie ebenfalls begleiten würde. Gaara sollte mit Naruto im Dorf bleiben, da sie hier am sichersten sein würden und sie sowieso schon für ein Gesprächsthema auf der Konferenz sorgen würden.
 

Temari schaute ihm dabei zu und konnte nur schwerlich den Blick von ihrem Freund abwenden. Er wirkte ein wenig geknickt, doch versteckte sein Unwohlsein, dass sie gehen musste, hinter einer höflichen Maske.

"Ist alles in Ordnung?" fragte sie ihn nach einer Weile und legte eine Hand auf seine Wange. Er zuckte kurz zusammen, doch blieb ruhig.
 

"Mir gefällt der Gedanke nicht, dich alleine zu lassen." meinte er leise und sie spürte seine Hand auf der ihren.

"Es sind nur ein paar Tage. Wir werden es schon schaffen, Naruto." hauchte sie und zog ihn zu einem Abschiedskuss an sich heran. Er war genauso sehnsüchtig und schmerzhaft, wie das Wissen, getrennt zu sein.

"Ich freue mich, wenn du wiederkommst." murmelte der Uzumaki und Temari konnte ihm nur stumm zustimmen.
 

"Wir müssen los." ertönte die Stimme ihres Vaters, der sich höflich abgewendete und seine Arme vor der Brust verschränkt hatte.

"Wir sehen uns." Temari schaute ihm kurz intensiv in die Augen, was er mit einem Nicken beantwortete.
 

"Wir sehen uns."
 


 

Die Sonne ging langsam hinter den grünen Hügeln des Wasserfallreiches unter. Temari seufzte und lehnte sich auf das Geländer ihres Balkons. Die Häuser in Takigakure waren halb in die Felswände geschlagen, die dieses Dorf umgaben. Die vielen Wasserfälle, die dem Land seinen Namen gaben, sprudelten an den Fenstern und Vorbauten hinab und ein permanentes Rauschen hallte in ihren Ohren nach. Es war ein friedliches, idyllisches Dorf, welches scheinbar kaum vom Krieg betroffen schien. Takigakure war eines der wenigen Dörfer, welches neutral zu den anderen Reichen stand. Es gab eine kleine Akademie, doch mehr als drei Schüler pro Jahrgang gab es nie. Daher war das Dorf auch keine Bedrohung für die anderen Länder gewesen und wurde auch nicht angegriffen. Die schlechte wirtschaftliche Lage von Takigakure, machte es schwer, sich unter den anderen Mächten zu behaupten und die Kage belächelten die Siedlung meistens nur matt. Doch dank seiner Neutralität im Krieg, war es nun der Ort, an dem sich die Kage für die zweiten Friedensverhandlungen trafen. Es machte das kleine, unbedeutende, unbekannte Dorf, Takigakure, kurzzeitig zum Mittelpunkt der Welt.
 

Temari mochte die Ruhe und Gelassenheit der Menschen, die hier lebten. Takigakure kam schon immer gut mir Sunagakure zurecht. Ein wenige Handel und einige Kooperation von Unternehmen, stärkte die Infrastruktur dieses kleinen Dorfes enorm.

Sie schaute auf den gigantischen Baum, der in der Mitte des Dorfes wuchs. Seine Wurzeln reichten tief in die Erde und waren schwer und stark. Noch nie hatte sie einen solchen Baum gesehen, der von seiner Pracht und Herrlichkeit, alles was sie bisher kannte, in den Schatten stellte. Zurecht, war er der Mittelpunkt von Takigakure.
 

"Was betrübt dich?" ertönte eine bekannte Stimme und Temari zuckte zusammen.
 

"Ich bin nur ein wenig besorgt, Vater." sie sah sich um und schaute Rasa in die Augen. Es war ungewohnt, dass er so freundlich und nett zu ihr war. Naruto musste etwas in ihm ausgelöst haben, denn eine solche Wandlung kam nicht von irgendwo. Sie spürte nur nebenbei, wie er eine Hand auf ihre Schulter legte.
 

"Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Ich weiß, dass du ihn vermisst. Eine junge Liebe kann so süchtig machen, dass der Entzug von einigen Tagen schon ausreicht um dein Herz und deinen Verstand aussetzen zu lassen. Ich brauche allerdings deine volle Konzentration, Temari. Dies ist ein gefährlicher Ort. Die Kage SIND gefährlich. Wenn es zu einem Konflikt kommen sollte, werde ich dich brauchen." Rasa lehnte sich auf das steinerne Geländer und faltete die Hände. Er wirkte erschöpft, überarbeitet und müde. Temari seufzte und gesellte sich zu ihm.
 

"Weißt du," begann er nach dem sie sich eine Zeit angeschwiegen hatten, die ihr total unangenehm war, "Ich mag Naruto wirklich sehr. Seine ehrliche Art, die Dinge so zu sagen, wie sie sind, war hart für mich. Wenn du dich eine zu lange Zeit mit Ja-Sagern umgibst, wirst du resistent gegenüber der unnachgiebigen, realen, unfairen Wahrheit. Ich habe diesen Krieg geführt, weil ich dachte, es wäre richtig. Der Rat meinte, es wäre richtig. Doch er war es nicht. Ich habe Leid und Schaden über das Volk gebracht, dass ich eigentlich schützen wollte. Und... Ich... Ich hätte beinahe meine Tochter verloren."
 

"Vater." versuchte ihn Temari zu unterbrechen, doch ein Wink seiner Hand, ließ sie schweigen.
 

"Naruto war so ehrlich, mir dies zu sagen. Ich habe mich beleidigt und beschimpft gefühlt und ich war so wütend, dass ich vergessen habe, es zu hinterfragen. Ich habe die Fähigkeit der Kritik verlernt. Als ich vor einigen Tagen mit ihm sprach, habe ich gesehen, wie viel er für dich empfindet. Ich habe aufgehört, ihn als Kazekagen zu betrachten und angefangen ihn als Gefährten meiner Tochter zu sehen. Ich dachte mir: Du würdest nicht mit einem schlecht Mann zusammen sein. Also gab ich ihm eine Chance und wurde nicht enttäuscht."
 

"ER war auch kein schlechter Mann. Ich habe ihn geliebt." meinte Temari und sah kurz wütend zu ihrem Vater.
 

"Das mag sein, doch es ist nicht vergleichbar. Du warst jung und rebellisch. Ich habe dich nicht für voll genommen. Es mag sein, dass du ihn geliebt hast, doch jetzt ist es anders. Naruto ist anders." Rasa schaute auf seine Hände, die auf dem kühlen Stein ruhten.
 

"I-Ich weiß nicht, ob es wirkliche ... Liebe oder nur ein wunderbares Abenteuer ist." Temari sah beschämt von ihrem Vater weg, der einen überraschten Gesichtsausdruck angenommen hatte.
 

"Die Liebe ist doch ein wunderbares Abenteuer! Ich sehe deinen Blick, ich spüre deine Gefühle. Das ist wahre Liebe." Rasa erhob sich und legte ihr eine Hand auf die Wange.
 

"Es ... ist so kompliziert."
 

"Das ist die Liebe immer, Temari. Eine unkomplizierte Liebe gibt es nicht. Sie schmerzt, tut dir weh und gleichzeitig lässt sie dich stark und selbstbewusst werden. Sie nimmt dir genauso viel, wie sie dir geben kann. Doch versprich mir eines." Der Kazekage sah ihr fest in die Augen.
 

"Was denn?" Sie fühlte sich leicht unwohl und knetete ihre Hände.
 

"Wenn du irgendwann beschließen solltest, dass dieses Abenteuer, das Abenteuer mit Naruto vorbei sein sollte. Sei ehrlich und sag es ihm. Er hat es nicht verdient, dass man ihm Gefühle vorspielt. Ein Mann, der sich entschlossen hat, seine Heimat, sein Dorf und sein altes Leben zu verlassen, sich dem Kagen und der Familie, der Frau die er liebt, entgegenzustellen, der verdient Ehrlichkeit." Temari war überrascht, dass ihr Vater sich so auf seine Seite stellte und wollte erst protestieren, doch dann schwieg sie. Sie wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte und jede Erwiderung wäre zu viel gewesen. Glücklicherweise unterbrach ein Klopfen an der hölzernen Tür ihres Zimmers die unangenehme Stille zwischen Vater und Tochter. Kankuro kam in den Raum und wirkte sehr ernst.
 

"Vater? Der Hokage ist angekommen. Alle Kage sind nun anwesend. Die Versammlung startet noch heute Abend." meinte er und Rasa seufzte neben ihr. Er wirkte nun wirklich älter, als er es eigentlich war.
 

"Auf in den Kampf." murmelte der Anführer von Sunagakure und schnappte sich seinen weißen Mantel, der an einem Harken hing. Kurz schaute er zu seiner Tochter, die von seinem Bett den spitzzulaufenden Hut in den Händen hielt. Auf seinem Gesicht erschien ein kurzes Lächeln und Temari setzte ihm das Zeichen eines Kagen langsam auf den Kopf.
 

"Du schaffst das, Vater. Ich bin so stolz auf dich." flüsterte sie und schaute ihrem Vater in die Augen.
 

"Ich danke dir. Ich werde unser Dorf, dich und auch die Menschen, die an diesen Frieden glauben, nicht enttäuschen."
 

Temari sah ihm dabei zu, wie er die langen Treppen zum Ratsraum herunterging. Sie folgte ihm und wirkte mit jedem Schritt unsicherer. Alleine die Macht, die hinter den beiden Flügeltüren pulsierte, reichte aus, um ihr eine Gänsehaut zu bescheren. Alle Kage an einem Tisch. Zuletzt hatte das Minato Namikaze geschafft und es war über zwanzig Jahre her. Es kostete sie viel Überwindung, die Griffe der Tür zu berühren. Sie spürte die Hand ihres Vaters auf ihrer Schulter, der versuchte, ihr Kraft zu schenken. Ein kurzes Seufzen später, stieß sie die Tür auf. Das dumpfe Gemurmel, welches von Innen herausschallte, verstummte sofort.
 

"Der Kazekage von Sunagakure!"

Das Treffen der Kage

Hallo Leute,
 

so, da ist das neue Kapitel. Es ist etwas länger als erwartet und ich hatte beim schreiben so einige Schwierigkeiten. Besonders die Beschreibung der Charaktere fiel mir nicht leicht, da man sie einerseits kennt und auf der anderen Seite auch wieder nicht. Ich hoffe, das ist mir einigermaßen gelungen. Ich habe auch gelernt, dass ich niemals wieder eine Konferenz zwischen den Kage schreiben werde^^ Nun gut, jammern kann ich auch noch wann anders. Ich hoffe, euch gefällt, was ich zustande bekommen habe und wünsche viel Spaß beim lesen.
 

Ich würde jetzt auch noch einen schönen Dienstagnachmittag wünschen, aber bei mir geht gerade die Welt unter, daher ¯_(ツ)_/¯
 

Bis dahin,

Amogan
 


 


 

Temari hatte sich selten so unwohl gefühlt, wie in diesem Augenblick. Sie wurde von allen Seiten angestarrt und tat gut daran, schnell für ihren Vater Platz zu machen. Der Kazekage ging erhoben Hauptes an den anderen Kagen vorbei. Dies gab ihr die Gelegenheit, sich den Raum und die anwesenden Personen, genauer zu betrachten.
 

Der Tsuchikage war ein kleiner, finsterer Mann, der missmutig die Arme verschränkt hatte. Er war die dritte Generation von Anführern dieses Dorfes und durch ein sehr langes Leben gesegnet. Sein spitzer Bart und langes Haar waren schneeweiß. Viele Falten und Altersflecken bedeckten die Haut und die knollige Nase war leicht rot. Wie bei allen anderen Kagen, lag sein Hut vor ihm auf dem kreisrunden Tisch. Er wurde von einem großen, kräftig aussehenden Mann begleitet, der mehr wie ein freundlicher Riese, als ein gefürchteter Shinobi wirkte. Eine junge Frau stand hinter ihm und ihr kurzes, schwarzes Haar umspielte ihr Kinn. Sie hatte dieselben Gesichtszüge wie der Tsuchikage und nur schwerlich konnte man diese Ähnlichkeit verstecken. Sie wirkte genauso wenig erfreut und begeistert von diesem Treffen, wie ihr Anführer.
 

Neben dem kleinen, alten Mann saß der Raikage der vierten Generation, der das komplette Gegenteil war. Er war groß, muskelbepackt und seine dunkle Haut schimmerte leicht in dem Fackellicht. Die blonden Haare waren stumpf nach hinten gekämmt und ließen ihn ein wenig schmierig wirken. Anders als die anderen Kage hatte er nur eine einfache blaue Hose und einen weißen Mantel an und zeigte allen Anwesenden seine gut durchtrainierten Bauchmuskeln. Sein Gesicht war genauso grimmig, wie das des Tsuchikagen. Hinter ihm stand ein großer, kräftiger Mann, der sein hellblondes Haar unter einer schwarzen Kapuze versteckte. Wie viele andere Menschen in Iwagakure hatte dieser Shinobi ebenfalls dunkle Haut. Der zweite Leibwächter war eher schmächtig und hatte eine unglaubliche helle Haut, die sich von seinem blonden Haar kaum unterschied.
 

Neben dem Raikagen, hatte sich der Mizukage der dritten Generation niedergelassen. Er hatte langes dunkles Haar und wirkte als einziger der Runde in einer gewissen Art freundlich. Temari empfand ihn als einen sehr hübschen Mann. Er wirkte sehr ruhig und gelassen und nickte ihrem Vater höflich zu. Hinter ihm stand ein junger, kleiner Mann, der ein gewaltiges Schwert auf seinem Rücken geschnallt hatte. Er hatte kurze, blau-graue Haare und eine dunkle Brille auf der Nase. Neben dem Leibwächter stand eine Frau, die etwas älter als Temari war. Sie hatte sehr lange, haselnussbraune Haare, die weit über ihren Rücken reichten. Ihr rechtes Auge wurde von einer breiten Strähne verdeckt, was sie leicht mysteriös wirken ließ.
 

Schnell wanderte ihr Blick zu ihrem Vater, der sich auf dem letzten, freien Platz niedergelassen hatte. Er saß direkt neben dem Sato-Osa von Takigakure. Der Anführer des Dorfes, versteckt hinter dem Wasserfall, war ein grauhaariger Mann mit edlen Gewändern. Sein spitzer Bart bedeckte nur das Kinn und er schaute aufgeregt in die Runde.
 

Zuletzt huschte ihr Blick zu dem Hokagen. Danzou, der die fünfte Generation repräsentierte, war genauso, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Ein alter, schmieriger, manipulativer Mann. Seine Halbe Gesichtsseite war einbandagiert und man konnte nur erahnen, was er unter seinen weiten Gewändern versteckte. Sein Gehstock lehnte an dem Tisch und fast schon gierig hielten seine Hände den Hut des Hokagen. Temari hasste diesen Mann. Den Krieg zwischen ihrem Land und dem Feuerreich hatte dank diesem Kerl eine völlig neue Bedeutung erlangt. Hass keimte in ihr auf und sie zwang sich zur Beherrschung. Sie war eine ANBU aus Sunagakure! Ihr Vater hatte großes Vertrauen in sie und auch nur deshalb mitgenommen. Sie wollte nicht, dass eine, aus Wut provozierte Tat, das Gleichgewicht der Welt gefährdete.
 


 

Sasuke seufzte zufrieden, als der Kazekage angekündigt wurde. Endlich hörte diese sinnlose Warterei auf und er verschränkte missmutig die Arme vor der Brust. Viel lieber wäre er jetzt bei seiner Frau, die zuhause in Konoha geblieben war. Seine Lust auf dieses Treffen war gleich null und das ließ er den Hokagen auch spüren. Danzo freute sich seit Wochen auf diesen Tag. Endlich konnte er wieder beweisen, dass er der Tollste unter allen Anführern war. Sasuke schnaubte nur abschätzig über solch ein Verhalten.
 

Gerade als der Kazekage sich hinsetzte, erkannte er sie. Die Frau, die das Oberhaupt von Sunagakure begleitete, war ihm nur zu gut bekannt. Ihre blonden Haare waren zwar nur noch zu zwei Zöpfen gebunden, doch er wusste, wer sie war. Ihre schwarze Kleidung verriet ihm ihr Dasein als ANBU und auch der Mantel, der über ihren Schultern hing, konnte sie nicht schützen. Hass und Wut stieg in ihm auf. Er wollte sie dafür bestrafen, dass sie beinahe seine Frau getötet hatte. Er sah sie noch immer, wie sie mit ihrem verdammten Fächer über dem leblosen Körper von Tenten stand. Wie sie sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte, während seine Verlobte die Erde unter sich rot färbte. Seine Hand ballte sich zur Faust und er griff nach einem Kunai. Alleine ihre selbstgefällige Art und wie sie ihn ignorierte, machte ihn rasend. Sofort schien die Temperatur in dem Raum zu sinken. Er spürte, wie sein Chakra in Wallung geriet. Eigentlich, war er jemand, der sich beherrschen konnte, der seine Gefühle im Griff hatte. Doch diese Frau schaffte es durch ihre alleinige Anwesenheit, ihn, Sasuke Uchiha, rasend zu machen.
 

„Ihr solltet eure Gedanken und Gefühle im Griff haben, junger Mann.“ Ertönte eine Stimme und er schaute sich verwirrt um. Alle Augen ruhten auf ihm, doch der Mizukage war derjenige, der sich zu ihm vorgebeugt hatte. Ein Schatten huschte über seine Augen und Sasuke sah verlegen weg. Das er, der Erste war, der bei diesem Treffen die Kontrolle verlor, knabberte an seiner Würde. Sein Blick ging nun wieder zu der blonden Frau, die sich hinter ihren Vater gestellt hatte. Ihr gleichgültiger Ausdruck, dieses überlegene Grinsen. Er hasste sie, er hasste sie aus vollem Herzen.
 

Auch Temari hatte diesen Ausbruch gespürt. Sie kannte Sasuke Uchiha. Sie fürchtete sich vor ihm und der Macht, die hinter ihm stand. Er war der gefährlichste und stärkste Kämpfer Konohas. Im Krieg sind sie einige Male aneinander geraten. Die Treffen waren immer blutig und grausam. Während sich der Kampf meistens um sie herum abspielte, umkreisten sie sich minutenlang, ohne etwas zu tun. Doch diesen einen Tag würde sie niemals vergessen. Den Tag, an dem sie beinahe die Verlobte des Mannes, welcher gerade vor ihr stand, ermordet hatte. Normalerweise war Sasuke immer kühl und berechnend, als aber die Frau, die er so sehr liebte, vor seinen Augen zusammenklappte, war es um ihn geschehen. Zu diesem Zeitpunkt, war es Temari egal, dass seine Welt zusammenbrach. Sie sah in ihm nur den Feind. Doch jetzt, wo sie Naruto hatte, wo sie wusste, dass sie jemanden wichtig war, konnte sie seinen Schmerz verstehen. Wäre Gaara ihr damals nicht zur Hilfe gekommen und die angreifenden Soldaten Konohas besiegt, wäre sie an diesem Tag gestorben. Sie betrachtete Sasuke eine Weile und wusste, dass sie lieber gegen alle Kage gleichzeitig kämpfen wollte, als nur noch ein weiteres Gefecht mit ihm führen zu müssen.
 

„Nun da sie sich beruhigt haben, möchte ich beginnen.“ Meinte der Sato-Osa und erhob sich von seinem Stuhl. „Ich heiße sie alle recht herzlich zu dieser Kage-Konferenz in Takigakure willkommen. Ich bedanke mich bei ihnen, dass alle ihren Weg hierher gefunden haben und dass wir gemeinsam an einem friedlichen Miteinander arbeiten.“
 

Temari schaute durch die Runde. Die Kage sahen nicht alle begeistert aus. Lediglich ihr Vater und der Mizukage waren gelassen und zeigten keine öffentliche Abneigung.
 

„Viele von ihnen haben mir im Vorfeld einige Punkte zukommen lassen, die heute diskutiert werde sollen.“ Der Anführer von Takigakure zog eine Schriftrolle aus seinem edlen Gewand und rollte diese aus. Doch bevor er beginnen konnte, wurde er unterbrochen.
 

„Ich bin dafür, dass der Mizukage zuerst seine Geisel freilässt. Dies wäre ein Zeichen seines guten Willens und ein wichtiger Standpunkt für diese Konferenz.“ Danzo blickte vernichtend zu dem Oberhaupt des Wasserreiches. Ein unruhiges Gemurmel entstand unter den Kagen und Temari beugte sich zu ihrem Vater herunter.
 

„Was meint er damit?“ hauchte sie ihm entgegen, doch der Kazekage winkte nur ab.
 

„Kakashi Hatake ist keine Geisel des Wasserreiches. Er ist freiwillig in unser Dorf gekommen und hat sich meinen Truppen ergeben. Ich behandle ihn weder wie einen Gefangenen, noch wurde er seiner Freiheit beraubt.“ Antwortete der Mizukage ruhig. Temari fiel das zucken seiner braunhaarigen Begleiterin auf, doch sie konzentrierte sich mehr auf Danzo, der seinem Kollegen einen niederschmetternden Blick zuwarf.
 

„Macht euch nicht lächerlich. Ich weiß ganz genau, dass Kakashi Hatake niemals sein Dorf verraten würde. Er ist loyal und treu. Niemals würde er der Ehre des Dorfes und das Andenken an Minato Namikaze beschmutzen.“

Temari zuckte zusammen. Da war er wieder, Minato Namikaze, der Hokae der vierten Generation. War dieser Kakashi also ein Schüler oder Freund von ihm? Es wäre Naruto bestimmt wichtig, wenn es noch jemanden geben würde, der seinen Vater gut gekannt hatte.
 

„Kakashi Hatake ist nun ein Bürger des Wasserreiches. Er hat seine Prioritäten geändert, Hokage-sama.“ Meinte der Mizukage spöttisch und faltete die Hände vor der Brust. Seine ganze Ausstrahlung zeigte den Anwesenden, dass er Danzo überlegen war.

„Seine Prioritäten geändert? Erklärt euch!“ fauchte der bandagierte Mann und erhob sich polternd.

„Mizukage-sama, darf ich sprechen?“ fragte die Frau hinter ihm. Ihre grünen Augen funkelten und sie wirkte selbstsicher. Sie wartete das Nicken ihres Herrn ab und wand sich dann dem Rat zu.
 

„Mein Name ist Mei Terumi und ich bin die Verlobte von Kakashi Hatake. Durch seine Bindung zu mir, ist es ihm erlaubt, trotz seiner Vorgeschichte mit unserer Heimat, in Kirigakure zu leben.“ Meinte sie und Stolz schwang in ihrer Stimme mit. Der Rat begann erneut zu tuscheln.
 

„V-Verlobte?“ Danzo schaute die Frau vor sich entsetzt an. Temari konnte nicht anders, als zu Grinsen. Diesen Fassungslosen Blick auf seinem Gesicht zu sehen, war es wert gewesen, den langen, beschwerlichen Weg zu diesem Treffen auf sich genommen zu haben.
 

„Wie ihr seht, Hogake-sama, ist Kakashi nach dem Gesetzt legal in meinem Dorf und anders, als viele andere, ist er seinem Herz gefolgt. Ich habe ihn schon vereidigt und er ist momentan ein Angestellter an meiner Akademie.“ Der Mizukage eilte seiner Wächterin verbal zur Hilfe und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
 

„Sunagakure steht in dieser Entscheidung hinter Kirigakure. Wir genehmigen diese Ehe und wünschen den zukünftigen Eheleuten alles Gute.“ Rasa nickte der jungen Frau freundlich zu. Was anfänglich nur wie eine nette Floskel wirkte, hatte einen tiefen Hintergrund. Suna und Kiri hatten schon immer ein gutes Verhältnis. Im Krieg standen sie häufig auf derselben Seite und haben einander unterstützt. Durch diesen Satz, positionierte sich das Windreich hinter dem Wasserreich und zeigte den anderen Kagen, dass sie Verbündete waren.
 

Der Mizukage nickte Temaris Vater freundlich zu und sie wendeten sich wieder dem Sato-Osa zu. Das kurzzeitig aufkeimende Gemurmel ebbte so schnell wieder ab, wie es entstanden ist. Der Anführer von Takigakure erhob sich wieder und rollte die Schriftrolle aus.

„Der erste Punkt auf der Liste betrifft die Bijuus und die dazugehörigen Jinchuuriki. Von dem Vertrag nach dem 3. Shinobi-Krieg, kann ich schließen, dass die Monster nach Stärke an die Sieger und Verlierer verteilt wurden. Ich habe ein Schreiben erhalten, welches mir über die Existenz des Neunschwänzigen mitteilt. Ich bitte nun die Kage, sich dazu zu äußern.“

Temari wusste nicht was sie mehr aufregte. Die Art, wie der Sato-Osa Monster aussprach und sie sofort an ihren Geliebten und ihren Bruder denken musste oder dass die Kage sich dazu beraten sollten.
 

„Der Kyuubi hat Konoha den Rücken gekehrt. Damals entwickelte sein Container einen eigenen Willen, der ihn dazu trieb, sein Heimatdorf zu verlassen. Der Hokage der dritten Generation bemühte sich um Schadensbegrenzung und suchte das Land nach ihm ab. Erfolglos.“ Meinte der Raikage spöttisch und schaute zu Danzo hinüber, der diesen Blick jedoch erfolgreich ignorierte.
 

„Viel Interessanter sind die Gerüchte, die sich Händler erzählen. Gerüchte, die aus Sunagakure kommen sollen.“ Der Tsuchikage blickte verächtlich zu Temaris Vater, der jedoch vollkommen ruhig bleibt.
 

„Es stimmt, der Jinchuuriki des Neunschwänzigen wurde in Suna gesichtet. Ich toleriere allerdings seine Anwesenheit.“ Temari bewunderte ihren Vater für seine Gelassenheit. Sie wusste nicht, wie sie den Blicken des Rates hätte standhalten können. Unwohlsein breitete sich in ihr aus und sie dachte an den blonden Chaoten, den sie in Suna zurücklassen musste.
 

„Ihr toleriert? Kazekage-sama, ich muss doch schwer bitten. Dieser Bijuu gehört Konoha.“ Danzos Blick war eiskalt, berechnend und Temari zuckte zusammen. Angst keimte in ihr auf, Angst um Naruto.
 

„Ihr habt kein Recht, Hokage-sama, irgendetwas zu fordern.“ Rasas Stimme war schneidend und vollkommen ernst.

„Wir wollen nicht vergessen, WER den letzten Krieg angezettelt hat. Einen Krieg der unser aller Länder um Jahre gebracht hat.“ Danzo blickte nun zu den anderen Anwesenden.
 

„Sunagakure hat diesen Krieg nur durch eine Täuschung begonnen. Wir gestehen eine Teilschuld ein. Doch wir sollten auch die Gewinner dieser Auseinandersetzung betrachten, nicht wahr, Danzo?“ Temari sah bewundernd zu ihrem Vater, der es schaffte, aus einer Anschuldigung einen Vorwurf zu machen. Die Augen des Hokagen verengten sich.
 

„Sprecht offen, Rasa.“ Meinte dieser arrogant und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
 

„Wart nicht ihr es, der kaum nachdem unser geschätzter dritter Hokage, unter der Erde lag, eine schnelle Wahl durchgeführt hatte und ihr der einzige Kandidat wart? Ihr habt von diesem Krieg genauso profitiert, wie es Orochimaru tat. Mich würde es nicht wundern, wenn ihr noch Kontakt zu diesem Verräter habt.“ Rasa blieb vollkommen ruhig, als er den Hokagen provozierte. Sofort brach Gemurmel aus und die Kage unterhielten sich leise mit ihren Beratern.
 

„Meine Herren, meine Herren.“ Unterbrach der Sato-Osa die aufkommenden Gespräche. Wir sind nicht wegen einer Schuldfrage hier oder wer von diesem Krieg profitiert hat. Wir wollen über den weiteren Verbleib des Kyuubi diskutieren.“
 

„Der Neunschwänzige gehört Konoha. Sunagakure muss den Container ausliefern.“ Der Tsuchikage sah freundlich zu Danzo herüber. Temari wurde kurz übel, doch sie konnte kaum über die Worte des Oberhauptes nachdenken, da setzte der Raikage nach.

„Ihr solltet den Bijuu vom Jinchuuriki trennen. Der Bengel hat zu viel Ärger verursacht. Konoha steht der Kyuubi zu. Kumogakure schließt sich der Meinung Iwas an.“
 

„Kirigakure bleibt in dieser Frage neutral. Die Bijuus anderer Dörfer sind keine Angelegenheiten, die uns etwas angehen.“ Der Mizukage schaute entschuldigend zu seinem Kollegen aus der Wüste.
 

„Wir reden hier über einen jungen Mann. Ich werde nicht zulassen, dass er getötet wird, nur damit Konoha seine Fehler wiederholen kann.“ Temari war kurzzeitig das Herz stehengeblieben, als sie daran dachte, dass Naruto sie verlassen musste oder sogar getötet werden würde. Doch die Aussage ihres Vaters brachte ihr den Mut zurück, den sie eben noch verloren hatte.
 

„Sunagakure steht nur der Einschwänzige zu. Ihr habt den Kyuubi unrechtmäßig an euch genommen. Ihr habt eure Pflicht vernachlässigt, den Bengel noch an dem Tag auszuliefern, an dem er in euer staubiges Dorf gekommen ist.“ Danzo funkelte den Kazekagen wütend an. Eine eisige Stimmung herrschte in dem Raum. Temari wagte es kaum, zu atmen und entsetzt schaute sie zu den anderen Kagen, die sich anscheinend schon eine eigene Meinung gebildet hatten. Ihre Gedanken huschten zu Naruto. Er hätte sie, wenn sie in dieser Situation stecken würde, bestimmt verteidigt. Doch sie konnte sich kaum rühren. In ihr war kein Mut, ihren Gefährten zu unterstützen und den Kagen Paroli zu bieten. Sie wusste nur, sobald sie zurück kehren würde, bliebe ihr nichts anderes übrig, als ihm zu sagen sagen, dass sie aus dem Dorf flüchten müssten. Zu mehr war sie nicht fähig und sie hasste und verabscheute sich dafür, nicht stärker gewesen zu sein.
 

„Der Jinchuuriki des Kyuubi wird nicht getötet und er bleibt bei mir in Suna.“ Rasas Stimme duldete keinen Widerspruch und Temari zuckte erneut zusammen.
 

„Kazekage-sama… Ihr betretet dünnes Eis.“ Zischte der Hokage leise.
 

„Ich kann weder über den Kyuubi verfügen, noch über den Jungen, der ihn in sich trägt. Er ist dafür zu eigenwillig und zu mächtig.“ Temari schaute ihren Vater erleichtert an und dankte den Göttern für seine Stärke.

„Der Bijuu gehört Konoha!“ rief der Tsuchikage wütend.
 

„Konoha hat bewiesen, dass sie mit dem Neunschwänzigen nicht umgehen können. Ich habe selten einen so starken jungen Mann gesehen, der weder gefördert, noch geschätzt wurde. Hätte Konoha, der Hokage, ihn richtig gefördert, hätten sie den Krieg spielend gewonnen.“ Warf der Kazekage dem Hokagen vor.
 

„Dieser Bengel ist nichts weiter, als ein verdammter Idiot. Wir hätten ihn fördern können, wenn er nicht so eigensinnig gewesen wäre.“ Verteidigte sich Danzo und die anderen Kage nickten. Temari schäumte vor Wut. Niemand hatte das Recht, ihren Freund so anzugehen, besonders, da sie ihn gar nicht kannten.
 

„Sunagakure weigert sich, den Jichuuriki des Fuchsgeistes, auszuliefern. Ich werde nicht zulassen, dass der Junge für die Fehler, der Alten aufkommt.“
 

„Kazekage, sie stehen alleine mit ihrer Meinung da. Der Friedensvertrag kann nur durch einseitige Entscheidungen durchgesetzt werden. Stellen sie sich quer, kann ein Frieden nicht funktionieren.“ Der Tsuchikage schüttelte enttäuscht den Kopf. Rasa schlug mit der Hand auf den Tisch. Die Wut war ihm deutlich anzusehen.
 

„Wir sprechen hier davon, einen Menschen zu töten, nur weil er Gefühle hat. Sind wir so sehr abgestumpft, dass wir das Leben eines Einzelnen nicht mehr Wertschätzen können?“ fragte er laut und die Kage zuckten zusammen.
 

„Sei nicht so scheinheilig, Rasa. Wir beide wissen, dass auch du schon Menschen hast töten lassen.“ Danzo schaute ich gehässig an und kniff die Augen zusammen.
 

„Ich habe getan, was für das Wohl meines Dorfes am besten war. Doch Spaß hat es mir keinen bereitet. Naruto, ist aber nur ein einfacher Junge. Er hat weder den Krieg, noch irgendetwas anderes verschuldet.“ beharrte der Kazekage und schaute die Anderen ernst an.
 

„Ist es so? Oder habt ihr nur Angst um den Geliebten eurer Tochter?“ raunte der Raikage und Rasa schaute ihn entsetzt an. Auch Temari zuckte zusammen.
 

„W-Was meint ihr?“ fragte der Anführer von Sunagakure und wirkte plötzlich nicht mehr so sicher.
 

„Ich habe gehört, dass er sich mit eurer Tochter herumtreibt. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr es nicht wusstet.“ Der große, dunkelhäutige Mann schaute Rasa mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Lasst das Mädchen selber sprechen.“ Forderte der Mizukage und lächelte die ANBU freundlich an. Sie war auf einen Schlag sehr nervös. Alle schauten sie abwartend an.
 

„Ähm… es stimmt. Ich habe eine Beziehung mit Naruto. Er hat mir das Leben gerettet und ich stehe tief in seiner Schuld.“ Stotterte sie und wand ihren Blick ab vom Rat.
 

„Also doch… Kazekage, ihr wollt nur den Liebhaber eurer Tochter schützten.“ Meinte der Hokage und funkelte erst Temari und dann Rasa böse an.
 

„Ich rede hier von einem zwanzigjährigen Mann, der sein Leben noch vor sich hat. Ich will kein Blut von Unschuldigen an meinen Händen haben!“
 

„Ihr seid solch ein Heuchler, Kazekage-sama.“ Danzo Stimme klang unglaublich verächtlich, „Ihr habt ein Dorf, voller Unschuldiger angegriffen. Der eine Bengel fällt da nicht mehr auf.“
 

„Anscheinend,“ unterbrach sie der Sato-Osa, „Kommt der Rat zu keinem einheitlichen Entschluss. So wie es aussieht, müssen wir den Friedensvertrag im Ganzen besprechen.“
 


 

Sasuke schaute geschockt zu dem Anführer Takigakures. Doch noch viel Schlimmer war das zustimmende Gemurmel der anderen Kage, den Kazekage einmal ausgenommen.
 

„Wir können keinen vollkommenen Frieden verantworten, wenn der Rat nicht in seinem Inneren vereint ist.“ Danzo schaute zu seinen Kollegen, die ihm zustimmend zunickten.
 

„Vorsicht, Hokage-sama. Dieser Frieden wurde hart erkämpft. Wir sollten noch einmal darüber sprechen, bevor wir diesen Schritt wagen.“ Meinte der Raikage und sah kurz auf den Kazekagen, der in seinen Stuhl gesunken ist.
 

„Es kann keinen Frieden geben!“ sagte der Hokage energisch und Sasuke hatte noch nie so viel Abscheu für den alten Mann übrig. Der Waffenstillstand, den er und seine Kameraden so hart erkämpft hatten. Sie hatten Blut, Schweiß und viele Freunde für diesen Zustand geopfert, um den Menschen eine Zukunft zu bieten. Doch dieser Frieden, der nur so kurz wirken konnte, schien an einem Nachmittag zusammenzubrechen. Kopfschüttelnd schaute der Uchiha auf den Tisch.
 

„Wenn,“ meinte der Hokage aufgebracht, „Wenn Sunagakure den Kyuubi nicht freiwillig, herausgibt, werden wir ihn uns gewaltsam holen. Wenn ihr, Kazekage-sama, euch querstellt, werden wir eure Siedlung angreifen.“
 

„Hört ihr euch überhaupt noch zu Danzo? Ihr wollt Krieg für einen einzelnen Jungen, der nur den Frieden sucht. Ich kann euch nicht verstehen.“ Rasa verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte kurz.
 

„Wenn ihr es nicht anders wollt. Wir werden uns wiedertreffen, doch dann zwischen den Speeren meiner Soldaten. Ich werde euer Dorf niederbrennen, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht.“ Fauchte der alte Hokage und ballte die Hand zur Faust.
 

„Danzo, ich bitte euch.“ Sprang der Mizukage ein und wollte das Oberhaupt des Feuerreiches beruhigen.
 


 

„Nein, der Kazekage hat seine Wahl getroffen und ich habe es ebenfalls getan. Es wird Krieg geben!“
 


 

Sasuke sah seinen Herrn fassungslos an. So schnell, wie er diese Entscheidung getroffen hatte, so schnell würde er auch das Volk seines Dorfes in den Abgrund mitziehen. Das konnte nicht der Sinn dieses Treffens gewesen sein. Er wollte gerade Danzo anflehen, seine Entscheidung noch einmal in Ruhe zu überdenken, da wurde die Luft in dem Raum kalt.
 

Die Lichter flackerten und eine Dunkelheit breitete sich über die Wände hin aus. Ein heller, gelber Blitz erschien und blendete die Anwesenden kurzzeitig. Als das Licht abebbte, konnte Sasuke seinen Augen nicht trauen.

Vor ihm, auf der hölzernen Tischplatte, stand ein junger Mann. Sein brauner Umhang wehte leicht hin und her und umspielte seine Beine. In seiner Hand lag locker ein dreieckiges Kunai, welches ihm seltsam vertraut vorkam. Doch am überraschendsten waren die blonden Haare, die ihn viele Richtungen abstanden. Es wirkte beinahe, als würde Sasuke den Mann schon ewig kennen und jedes Mal erblickte er ihn aufs neue, wenn er sich die Felsen von Konoha ansah.
 

„Yondaime Hokage.“ Hauchte der Raikage ehrfürchtig und anscheinend blieben ihm die Worte im Hals stecken.

„Minato?“ Danzo war aufgesprungen. Sein Blick war panisch und voller Furcht.
 

„Naruto.“ Hauchte Temari und war plötzlich unglaublich erleichtert. Wenn er hier war, dann wusste sie, dass alles gut werden würde.
 


 


 


 

______________________________________________________________________

Hier bin ich nochmal... Ich habe mir einen Wolf gesucht, um um das Oberhaupt von Takigakure zu beschreiben. Die kleinen Dörfer haben keinen Kage und auch Takigakure hat keinen Echten Anführer. In den Fillerfolgen des Anime taucht zwar immer wieder einer auf, aber auch das war mir zu ungenau. Ich habe mich schlussendlich für den Sato-Osa entschieden, da es diesen Posten auch wirklich gab. Er ist der stärkste und talentierteste Kämpfer und so etwas wie der Bürgermeister. Ich hoffe, das geht in Ordnung =)

Die Entscheidung

Hey Leute,
 

es tut mir wahnsinnig leid, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen. Ich hatte sehr viel um die Ohren und konnte nicht die Zeit finden, die diese Geschichte verdient. Ich wollte nicht, dass es irgendwie nur halbherzig ist. Für die vielen, vielen Kommis die ich bekommen habe, möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich habe nicht damit gerechnet und daher freut es mich umso mehr. Ich hoffe ich kann den Erwartungen mit dem Kapitel gerecht werden... Ich verspreche Besserung und hoffe, die nächsten Updates kommen wieder häufiger.
 

Ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen schönen Dienstag.

Bis dahin,

Amogan
 


 


 


 

Eine unglaubliche Stille herrschte schlagartig in dem Konferenzraum. Kein Mucks war zu hören und nur das sanfte pulsieren von Narutos Chakra war zu spüren. Die Kage schauten entsetzt zwischen einander und dem neu eingetroffenen jungen Mann hin und her. Temari seufzte zufrieden und wollte zu ihm eilen, doch ihr Vater hielt sie mit einem Kopfschütteln zurück. Überrascht und enttäuscht ließ sie sich wieder neben ihm fallen und blickte zu ihrem Gefährten der dem Kazekagen nur kurz zunickte.
 

„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“ der Sato-Osa war aufgesprungen und eine Hand ruhte an seinem Katana, welches an seiner Hüfte hinabbaumelte.
 

Der Hokage erhob sich langsam. Sein Blick war unglaublich kalt und abschätzig. Seine ruhigen Bewegungen glichen der einer Raubkatze, die gerade ihre Beute anfallen wollte. Er ging scheinbar gelassen um seinen Tisch herum, doch auch sein Chakra war in Wallung. Danzo war keinesfalls entspannt.
 

Naruto beobachtete ihn aufmerksam. Er wusste, dass sein Auftauchen töricht und unvernünftig war, doch wenn er diese Konferenz nicht unterbrochen hätte, wäre wohlmöglich noch Schlimmeres passiert.
 

„Mein Name ist Naruto Uzumaki. Ich bin der Sohn von Minato Namikaze, dem vierten Hokagen und zufällig auch der Jinchuuriki des Neunschwänzigen.“ Er war über die Kälte in seiner Stimme mehr als nur überrascht. Er hatte nicht erwartet, so ruhig und gefasst zu bleiben.
 

Wieder zuckten die Kage zusammen. Sie waren anscheinend nicht darüber informiert, dass ihr ehemaliger Kollege einen Sohn hatte. Der Tsuchikage wirkte blasser als sonst und auf der Stirn des Raikagen deutete sich eine Wutader an.

„Ich bin derjenige, den ihr tot sehen wollt.“ Schnarrte Naruto. Er sprang von dem Tisch, auf dem er eben gelandet war und ging langsam auf die Oberhäupter zu.
 

„Darui, hol ihn dir.“ Befahl der Raikage seinem Leibwächter, der sofort reagierte. Der große, schwarze Mann sprang an seinem Kagen vorbei auf Naruto zu. Von seinem Rücken zog er ein breites Schwert, welches er mit beiden Händen über seinem Kopf schwang.
 

Temari sah entsetzt auf. Es ging so schnell, dass sie nur schwerlich alles mitbekommen hatte. Kurz bevor der Shinobi ihren Gefährten erreicht hatte, streckte dieser seine Hand aus und die Klinge kam einige Zentimeter vor seinen Fingern zum Stehen. Der Leibwächter des Raikagen stemmte sich mit ganzer Kraft gegen den Widerstand. Seine Muskeln zitterten und die Arme bebten, doch Naruto blieb still und regungslos. Mit einem lauten Schrei holte Darui noch einmal aus und schlug erneut nach dem jungen Mann. Wieder blieb die Schneide des Schwertes wenige Zentimeter, bevor sie ihr Ziel erreichte in der Luft stehen. Der blonde Uzumaki schaute niederschmetternd auf den Angreifer, dem inzwischen Schweißperlen über die Stirn liefen. Er schloss langsam seine Hand. Die Temperatur in dem Raum schien zu sinken. Der Druck der Luft verschwand und hinterließ ein taubes Gefühl in den Ohren der Anwesenden. Dann öffnete er ruckartig seine Hand und der Leibwächter des Raikagen flog nach hinten. Explosionsartig entwisch die angestaute Luft seinen Körper und setzte solche Kräfte ein, einen Mann wie Darui zu bewegen. Scheppernd krachte er in seinen Stuhl und fiel hinten über. Sofort wurde es wieder ruhig. Alle Leibwächter sprangen nun vor ihre Kage und stellten sich schützend auf. Narutos Augen wanderten die Shinobi ab. Er wollte sehen, wer als erstes Nachgab und einen Angriff wagen würde. Doch die Wächter blieben ruhig.
 

„Nun da wir alle so schön stehen, möchte ich euch den Grund für mein Kommen erörtern.“ Naruto schaute ein weiteres Mal auf die Shinobi und als sich niemand rührte, nahm er sich einen Stuhl, der vor ihm auf dem Boden lag und ließ sich langsam nieder.
 

„Schön vorsichtig, Bengel.“ Zischte Danzo, der kurz zu Sasuke schaute.
 

„Keine Sorge, „Hokage-sama“, wenn ich euch verletzten wollte, hätte ich es schon getan.“ Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und schaute die Anwesenden an. Wäre die Situation nicht so verdammt ernst hätte er vermutlich darüber gelacht.

„Ich habe von den gescheiterten Friedensgesprächen gehört… und dann dachte ich mir: vielleicht muss ich diese Trottel zum Frieden zwingen…“
 

„Du wagst es Bengel?“ die Stimme des Tsuchikagen hallte durch den Raum und ließ die Türen beben.
 

„Ja, ich wage es! Menschen die es nicht hinbekommen, einen Frieden auszuhandeln, obwohl es die einzige Art ist, miteinander zu leben, sind in meinen Augen Trottel… Schaut euch an, ihr großen Kage. Ihr sitzt hier an diesem Tisch, bekommt den Frieden auf dem Silbertablett serviert und dennoch schafft ihr es nicht, auch nur ein kleines Bisschen von eurem Thron herunter zu kommen. Wie lange müssen die Bewohner eurer Länder noch leiden, bis ihr bemerkt wie sinnlos diese Machtspielchen sind. Müssen erst die Barrikaden brennen und die Adeligen öffentlich hingerichtet werden, bis ihr begreift, dass das einfach Volk das sagen hat. Nein, ihr setzt euch hier hin und jammert, wie schlecht es euren Dörfern geht und wer nun schon wieder einen Krieg führt… Reicht es denn nicht, dass ihr beinahe all eure Shinobi geopfert habt, weil ein alter Puppenspieler seine Marionetten gegen einander ausspielt?“ ruhig schaute er alle Anwesenden an.
 

„Wie kann es sein, dass der Kazekage als einziger versteht wie wichtig der Frieden für uns ist. Haben eure Leute denn nicht schon genug gelitten? Doch… Doch ihr droht ihm mit Krieg, wollt sein Dorf niederreißen… wegen einem Wesen, dass kein Krieg der Welt wert sein kann. Die Bijuus haben ausgedient. Es kommt nicht mehr darauf an, wie wichtig es ist, wie viele Wesen man hat. Man braucht Wirtschaft und gute Lebensverhältnisse. Es geht um eure Landsleute, nicht um irgendwelche Jinchuuriki, die sich vor euch verstecken.“
 

„Du redest vom Frieden, Kleiner, doch du hast keine Ahnung, was dich alles erwartet.“ Der Mizukage lehnte sich vor und fixierte Naruto mit wachem Blick.
 

„Ich bin kein Kage. Ich habe nie ein Dorf geführt. Doch ich bin nicht so blind, mich dem Frieden zu verschließen, nur weil ein alter, viel zu lange dienender Shinobi, der außer Krieg nichts liebt, beweisen muss, dass er der Größte ist. Seht euch an, was ihr geschaffen habt. Eure Leute können sich glücklich schätzen, wenn sie den Winter überleben, weil euer Kriegstreiben die Kornspeicher gelehrt hat. Sagt mir, wer bestellt eure Felder, hütet euer Vieh? Sollen die Frauen die Aufgaben der Männer übernehmen, weil diese sich gegenseitig in einer Wüste abschlachten?“ Naruto sah besonders auf Danzo, der ihn wütend anfunkelte.
 

„Wir können die letzten Jahre nicht vergessen. Der Krieg sitzt zu tief… Die Verachtung, … der Hass.“ Rasa blickte aufmunternd zu Naruto, ehe er sich wieder seinen Kollegen widmete.
 

„Ich weiß… Daher ist mir ein Gedanke gekommen. Ich sehe, dass meine Worte euch nicht zum Umdenken bewegen. Daher lasst es mich so ausdrücken: Wenn sich die großen Dörfer nicht zu einem gemeinsamen Frieden einigen können, erkläre ICH ihnen den Krieg.“
 

Temari schaute fassungslos zu ihrem Geliebten. Das war genau das Gegenteil von dem, was er erreichen wollte. Was hatte er nur vor, was hatte er sich gedacht?
 

„Junge, du hast etwas nicht verstanden. Wenn du Frieden willst, darfst du keinen Krieg führen.“ Die tiefe Stimme des Raikagen klingelte in seinen Ohren nach.
 

„Doch, ich verstehe nur zu gut… Ich erkläre jedem einzelnem Dorf den Krieg. Ich bin der Jinchuurki des Neunschwänzigen. Ich besitze genug Macht, um es mit euch aufzunehmen. Wenn der Hokage Suna angreifen sollte, werde ich den Bijuu in Konha freilassen. Sollte der Tsuchikage es wagen, Kirigakure anzugreifen, wird sein Dorf dafür geradestehen. Ich denke, ihr versteht nur zu gut…“ Narutos Stimme war kalt und monoton. Keine Wärme, keine Freundlichkeit war darin zu erahnen.
 

„Wie willst du das anstellen. Angenommen, wir glauben dir… Denkst du nicht, dass nicht alle unsere Jagdninjas dich suchen werden? Wie willst du in unsere Dörfer kommen, wenn jeder Mensch dein Gesicht kennt?“ Der Tsuchikage musterte ihn kritisch und versuchte ihn mit seinem Blick zu durchbohren.
 

„Ganz einfach… Ich habe es geschafft etliche Jahre vor Konohas Nase zu leben, ohne das die überhaupt mitbekommen haben, dass der Kyuubi nur wenige hundert Kilometer vor seinen Toren war. Ich habe gelernt mich zu verstecken. Ich habe gelernt, zu überleben. Glaubt mir, eure ANBUs werden mir weniger Probleme bereiten, als ihr es vermutet.“
 

„Junge, du hast es nicht begriffen.Wenn du uns drohst, unseren Dörfern drohst, verletzt du nur diejenigen, die du so großspurig verteidigt hast.“ Der Tsuchikage lehnte sich zu ihm vor und faltete seine Hände. Auf dem alten, eingefallenen Gesicht ist ein böses Grinsen entstanden.
 

„Ja, ich werde diejenigen töten, die am wenigsten damit zu tun haben… die Unschuldigen. Doch sagt mir, oh großer Kage, wie wird das Volk reagieren, wenn sie herausfinden, dass ihr diese Toten hätten verhindern können. Ich habe gelernt, gehasst zu werden. Wenn es zum großen Ganzen führt, bin ich auch bereit von jedem Menschen auf dieser Welt gehasst zu werden, wenn ich dafür einen Krieg verhindern kann.“ Meinte der Uzumaki ruhig. Er benötigte seine gesamte Selbstkontrolle um diesen Zustand beizubehalten.
 

„Du bist ein Terrorist!“ rief der Hokage laut. Er war ruckartig aufgesprungen und sein Stuhl fiel Scheppernd zu Boden.

„Ja, vielleicht bin ich das. Doch dieses Treffen war ursprünglich gedacht, um Frieden zu schließen, Handelsverträge zu erneuern und alte Streitigkeiten zu begraben. Noch ist es nicht zu spät. Ihr könnt noch immer diesen Albtraum beenden. Ich will nicht kämpfen, dass wollte ich nie… doch einen großen Krieg muss ich verhindern.“ Naruto bemühte sich wieder freundlicher zu klingen. Sein Blick wanderte zu Temari, die vor ihrem Vater stand. Ihre Augen waren zwar geweitet, doch kein Stück unruhig. Sie blickte ihn so vertrauensvoll, so liebevoll an, dass er nicht anders konnte, als diese Idee nicht ganz so dämlich zu finden, wie sie es eigentlich war.
 

„Du weißt, dass du uns erpresst, Naruto Uzumaki, oder?“ der Mizukage beobachtete ihn über seine gefalteten Hände hinweg. Er hatte seine Maske, welche er aufgesetzte, wirklich perfekt unter Kontrolle.
 

„Ja. Erpressung und Terror sind meine einzigen Hilfsmittel, um den Frieden zu bewahren. Ich gebe zu, es ist ein zerbrechlicher Frieden, doch besser als gar keiner ist er allemal.“
 

„Du nimmst dir sehr viel heraus, Jinchuurki des Neunschwänzigen. Doch auch ich kann dieses Spiel spielen. Wenn du einen Frieden willst, dann fordere ich den Kyuubi.“ Danzos einzelne Augen funkelte böse. Naruto legte all seinen Hass, all seine Abscheu in einen Blick und schmetterte ihn dem Hokagen entgegen.
 

„Sagt mir, Danzo, Hokage der fünften Generation, wie ihr dies anstellen wollt. Zufälligerweise war euer Vorgänger der letzte Siegelmeister und sein Wissen starb mit ihm. ICH besitze die Rolle mit den verbotenen Techniken und den ganzen schmutzigen Geheimnissen. Wer soll mir den Fuchsgeist entnehmen? Ihr? Ich bin mir über eure Fähigkeiten im Klaren, denn Sarutobi war nicht so naiv wie ihr dachtet. Er hat euch viel besser gekannt, als ihr es gerne haben wollt. Ich weiß, dass ihr nicht in der Lage seid, den Kyuubi zu extrahieren. Eure Forderung ist daher nichtig und unnötig. Der Neunschwänzige bleibt bei mir…“ Narutos Stimme war leise, kaum mehr als ein Flüstern. Doch sofort nachdem er geendet hatte, begannen die Berater leise auf ihre Anführer einzureden. Der Uzumaki genoss es, sie so zu reizen. Sie waren planlos und überfordert. Das erste Mal würden sie gegen einen Gegner kämpfen, den sie nicht kannten.
 

„Ganz vorsichtig.“ Zischte das Oberhaupt von Konoha bedrohlich.
 

„Wieso, Danzo? Habt ihr Angst, dass eure schmutzigen Leichen wieder zum Vorschein kommen. Ich bin mir sicher… Sasuke Uchiha würde gerne über das Schicksal seiner Familie aufgeklärt werden. Die anderen Kage hätten bestimmt ebenfalls Interesse an den Taten eurer Ne.“ Sofort wurde es wieder Still in dem Konferenzraum. Danzo sah aus, als wäre er geschlagen worden. Alle Blicke richteten sich auf ihn und besonders sein Leibwächter schäumte vor Wut.
 

„Ach, er wusste es tatsächlich nicht? Wie unvorsichtig von euch Danzo. Ich habe die Schriften des Dritten gelesen. Ich habe auch seinen älteren Bruder getroffen, der nebenbei noch einige sehr interessante Stichpunkte hinzuzufügen hatte. Ihr seht, ich verfüge über weit mehr, als bloße Drohungen.“ Endlich hatte Naruto den Hokagen da, wo er ihn haben wollte. Ihm entging der Blick von Sasuke Uchiha ganz und gar nicht. Durch diese Enthüllungen würde das Interesse ganz sicher auf die Machenschaften des Hokagen gelenkt, weg von ihm, weg vom Krieg.
 

„Ihr solltet eurem Leibwächter die Wahrheit nicht vorenthalten… Doch bitte tut dies, wenn wir anderen weg sind. Ich bin mir sicher, ihr hab vieles zu klären.“ Naruto erhob sich in einer fließenden Bewegung. Kritisch musternd schaute er die verschiedenen Dorfoberhäupter an.
 

„Wir können uns also einigen, dass es keinen Krieg gibt, sehe ich das richtig? Sehr schön. Meine Drohung gilt weiterhin… Sollte ich eine kriegerische Handlung, egal von wem, wahrnehmen, werde ich das eben gesagte wahr machen. Ich weiß, es hat nichts ehrenhaftes, nicht Gutes an sich, doch mir ist ein erzwungener Frieden lieber, als ein freier Krieg. Ich hoffe, sie können das verstehen und akzeptieren. Eines Tages, da bin ich mir sicher, wird ein richtiger Frieden möglich sein.“
 


 

Selbstbewusst, drehte er sich um und ging an den Kagen vorbei. Er schob mit einem versteckten Grinsen die Flügeltüren mit einem lauten Geräusch auf und verließ den Raum. Hinter sich hörte er, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde. Er wusste, wer ihm gefolgt war, doch er drehte sich nicht herum.
 

„Naruto… warte.“ Sofort blieb er stehen und wartete darauf, dass die Person weitersprach. „Stimmt es wirklich? H-Hast du Itachi getroffen?“
 

„Sasuke Uchiha… Ja, es stimmt. Ich habe deinen Bruder getroffen. Wir haben uns viel unterhalten… und letzten Endes, ist er ebenso eine Schachfigur gewesen, wie wir es sind.“ Antwortete der Uzumaki ruhig. Langsam drehte er sich zu dem Shinobi aus Konoha um. Das schummerige Licht ließ seine Haut sehr blass wirken. Doch die Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Bruder war verblüffend. Auch wenn Itachi mehr ein Mann, als ein Junge war…
 

„E-Er hat meinen Clan getötet… Oder?“ die Unsicherheit in Sasukes Stimme war nicht zu überhören. Natürlich hatte er fragen. Er wollte nicht glauben, dass sein großer Bruder für diese schrecklichen Taten verantwortlich war.
 

„Er hat getan, was ihm befohlen wurde… Doch es ist ihm keineswegs leichtgefallen. Irgendwann, wenn du… keinen Hass mehr in dir trägst, solltest du mit ihm reden. Er braucht dich genauso sehr, wie du ihn brauchst.“ Murmelte Naruto in dem Wissen, dass dieser Tag niemals kommen würde. Sasuke war so sehr zerfressen von Hass, Wut und Rache, dass ihn nichts ändern könnte. Doch er wollte den jungen Uchiha auch nicht in der Verzweiflung lassen. Seine Worte waren wahr und ehrlich gemeint.
 

„Wenn du es schaffst, auch seine Geschichte, seine Sicht der Dinge, zu verstehen, dir anzuhören, kann ich dir ein Treffen vermitteln.“
 

Sasuke sagte eine lange Zeit kein Wort. Aus dem Inneren des Konferenzraums, konnten die beiden jungen Männer hören, wie sich die Kage stritten.
 


 

„Danke… Naruto. Es war schön, dich wiederzusehen… Ich bin froh, dass du überlebt hast.“ Es fiel dem Uchiha sichtlich schwer, doch auch er war ehrlich zu ihm und das respektierte der blonde Mann.
 

„Ich wusste, dass du mal ein hohes Tier werden würdest…“ grinste Naruto schief, „Doch ich habe mich auch gefreut. Lebe wohl, Sasuke. Eines Tages werden wir uns wiedersehen.“
 

Damit ließ er ihn stehen und drehte sich wieder um. Er wusste, dass er sich vielen Fragen stellen muss. Ganz besonders Temari und Rasa schienen nicht besonders begeistert von seiner Einmischung. Doch er war sich sicher, nein, er war felsenfest davon überzeugt, dass das, was er tat, richtig war.

Rückkehr

Hallo Leute,
 

sehr, sehr lang ist es her, dass ich mich das letzte Mal bei dieser Geschichte gemeldet habe. Über ein Jahr, wenn ich auf die Daten schaue. Dies tut mir wahnsinnig leid. Ich habe keine Ahnung in wie schnell es weiter geht, doch ich habe die Geschichte nicht abgeschrieben und so wie es scheint, ihr auch nicht. ich habe viele Nachrichten von euch bekommen, was mich sehr gefreut hat. Ich lade jetzt erst einmal das neue Kapitel hoch und dann schauen wir weiter.
 

Viele Grüße gehen raus an meinen Beta-Leser, der trotz seines knappen Zeitmanagement das Kapitel bearbeitet und korrigiert hat. Vielen Dank dafür.
 

Lasst mir Kommi da, wie es euch gefallen hat und viel Spaß beim lesen.
 

Bis dahin,

Amogan
 


 


 

Die Sonne stand schon hoch am Himmel und einige Vögel kreisten über die hügeligen Ebenen der Knochenwüste. Temari wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und starrte auf den heißen Sand. Ihre Pferde weigerten sich schon seit einiger Zeit, weiterzugehen und bockten mitten in der Wüste. Die blonde Kunoichi schaute zu ihrem Vater, der knapp hinter ihr war. Er wirkte müde und nachdenklich, doch Temari wagte es nicht, ihn anzusprechen. Es erinnerte sie an die Zeit, wo sie noch ein Kind war und er erst sehr spät nachts nach Hause gekommen ist, das Gesicht immer voller Sorgenfalten und die dunklen Augen trüb und voller Erschöpfung. Rasa, und das war vielen klar, besonders seiner Tochter Temari, würde niemals als der beste Kazekage in die Geschichte eingehen. Zu viele Fehler hatte er gemacht, sei es Gaara und sein Bijuu gewesen oder der feige Angriff auf Konohagakure. Doch den Mut, den er während der Kagekonferenz bewiesen hatte, war Beispiellos. Er wäre, zum Wohle seiner eigenen Tochter, mit den anderen Dörfen in den Kireg gezogen. Er war nie der Vater gewesen, den Temari sich gewünscht hatte, zu oft weg, die fehlende Liebe, die er seinen Kindern entgegenbrachte und die Kälte, die sein Leben bestimmte waren keine besonders guten Eigenschaften. Doch er hatte sich für einen Jungen eingesetzt, den er weder besonders gut kannte, noch mochte. Das war etwas, dass die junge Kunoichi niemals wieder vergessen würde. Kankuros raue Stimme ließ sie plötzlich aufhorchen.
 

"Seht da ist ein Reiter!" dann deutete er mit seinem Finger auf eine Sanddüne knapp fünfzig Meter vor ihnen. Das helle Sonnenlicht brannte in Temaris Augen und sie musste sich anstrengen überhaupt etwas zu erkennen. Doch ihr Bruder hatte Recht. Ein einzelner Reiter war vor ihnen und kam langsam in ihre Richtung.
 

"Es ist Naruto." meinte der Kazekage ruhig und blickte zu seiner Tochter. "Ich spüre sein Chakra schon seit einer Weile."

Und seine Worte stimmten. Der blonde junge Mann kam nach wenigen Augenblicken vor ihnen zum Stehen. Sein Gesicht unter einem hellen Tuch versteckt und der Reisemantel voller Sand. Er sprang von seinem Pferd und versank sofort tief im Boden. Temari wusste nicht so recht, was sie sagen sollte, also beschloss sie lieber zu schweigen.
 

"Befehle befolgen ist nicht besonders deine Stärke oder?" fragte Rasa kalt und blickte zu dem jungen Uzumaki, der begann einige Fingerzeichen auszuüben.

"Nein, war es noch nie. Ich bin zu stur und naiv um auf weise Menschen zu hören." murmelte er und drückte seine Hand in den Sand. Nach wenigen Sekunden bemerkte Temari, wie der Sand dunkler wurde.

"Es war töricht, dich mit den Nationen anzulegen, ich hoffe du weißt das."

"Rasa... Ich habe alle Optionen überlegt, doch es gab keine andere Möglichkeit..." versuchte der junge Mann sich zu rechtfertigen und tat Temari dabei mehr als nur Leid. Der Gesichtsausdruck ihres Vaters ließ sie selbst in der Wüste frösteln.
 

"Nein, hör mir gut zu. Ich möchte, dass du wirklich verinnerlichst, was ich dir jetzt sagen werde, Naruto." begann der Kazekage ruhig. "Es ist mir wirklich egal, mit wem du dich anlegst, ist es wirklich." Narutos Augen weiteten sich überrascht, doch er blieb ruhig und hörte weiter zu. "Du kannst so viel Ärger machen, wie du es für nötig hällst, auch das ist mir egal. Wenn du in diesem Krieg stirbst, werde ich auf dich anstoßen, mehr aber auch nicht. Du bist eine weitere Schachfigur auf dem Spielbrett des Lebens. Doch denke an die Menschen, denen du etwas bedeutest. Bevor du solche Entscheidungen triffst, dich mit dem ganzen Land anzulegen, denke an die Leute, die dich lieben." Sein blick huschte zu Temari, die es weder wagte, Naruto noch ihren Vater anzuschauen. "Denn du ziehst sie deinen Krieg mit hinein. Was glaubst du wäre passiert, wenn ich mich nicht hinter dich gestellt hätte? Was wäre passiert, wenn Temari das Ziel der Angriffe der Kage geworden wäre? Hättest du sie mitgenommen und somit gezwungen das Leben der Gesetzlosen zu führen oder hätte sie in Suna bleiben sollen, wo sie zwar sicher, aber alleine ist?"
 

"Vater..." murmelte Temari beschämt. Sie mochte es nicht, wenn jemand für sie sprach und sich in ihre Angelegenheiten einmischte.
 

"Nein, du hast darüber nicht nachgedacht... Deine Methode hat funktioniert und das muss ich dir lassen. Doch sie hätte auch scheitern können. Ich bin der Letzte, der Forderungen an seine Kinder stellen sollte, denn ich war nicht der Mustervater, den sie verdient haben. Doch ich liebe meine Familie und werde sie beschützen. Verrate mir, wie ich das tun soll, wenn meine Tochter mit dir durch die Länder zieht, immer gejagt von feindlichen Shinobis?"
 

Naruto hörte ihm schweigend zu und spürte erst nach einiger Zeit, dass seine Hand in trüben Sandwasser verschwunden war. Der kühle Schlamm und das Wasser lenkten ihn für einen Moment ab. Schließlich seufzte er und blickte zuerst zu Temari die ihn unschlüssig anschaute und dann zu Rasa. "Ich habe die ganze Zeit nur an sie gedacht... Ich weiß, dass wenn ich diesen Weg einschlagen würde, ich entweder alleine dastehe, oder den Menschen, den ich am meisten liebe, in die schrecklichste Gefahr bringen würde, die es überhaupt gibt. Doch sie ist auch der Grund, warum ich das alles getan habe... Niemals wieder möchte ich sie so sehen, wie nach dem gescheiterten Zwischenfall in Konoha. Niemals wieder! Ich will nicht, dass unser aller Leben von Furcht bestimmt wird. Furcht vor einem weiteren Krieg, Furcht davor, geliebte Menschen zu verlieren. Das ist kein Leben, das wir führen, Rasa. Wir leben in den Tag hinein, in der Angst, dass es morgen wieder losgehen könnte. Schau dir die Menschen in Suna an, man sieht es in ihren Augen... Das Land ist müde... Müde des Krieges und müde des Sterbens. Wir verdienen ein gutes Leben mit den Menschen, die wir lieben. Wenn ich dafür einen Danzo umbringen muss, dann sei es so... Kein Mensch der Welt wird mich davon abhalten, meine Drohungen wahr werden zulassen."
 

"Selbst ich nicht?" Temaris Stimme war leise und rau. Ihre Worte kamen kaum durch die spröden, trocken Lippen hindurch.

"Ich liebe dich, mehr als alles andere und das weißt du. Doch ich kann nicht glücklich mit dir sein, während um uns herum die Welt zerbricht. Was wäre das für ein Leben, wo wir uns ständig fürchten müssen? Solange ich etwas tun kann... Solange ich etwas tun muss." Er blickte auf die große Pfütze die sich um seine Hand herum gebildet hatte. Die Pferde begannen gierig zu trinken und auch ihre Reiter blicken ein wenig sehnsüchtig auf das kühle Nass. Naruto stand auf und band von seinem Sattel einen großen Trinkschlauch, den er dann Kankuro in die Hand drückte, der ihm freudig zunickte.
 

Temari blickte ihn schweigend an. Sie spürte, wie seine Antwort sie förmlich zerriss. Sie stieg von ihrem Pferd ab und ging langsam auf ihn zu.
 

"Komm Vater, wir sollte uns die Karte noch einmal anschauen." murmelte Kankuro leise und reichte den Trinkschlauch an den Kazekagen weiter, ehe sie etwas Abstand nahmen. Temari dankte ihrem Bruder stumm für sein Feingefühl und schaute dann Naruto in die Augen. Er war stumm und wartete geduldig. Dann umarmte sie ihn. Schweigend und ohne Worte. Es war ihm recht, denn er wollte diesen Moment nicht zerstören. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in der Seite und erkannte ihre Faust, die ihn gegen die Rippen traf.
 

"Tu niemals wieder etwas so dummes." zischte sie leise, ehe sie sein Gesicht in ihre Hände nahm und zu einem langen Kuss zu sich zog. "Vielen Dank, für alles was du getan und gesagt hast." Naruto fühlte ihre rauen Lippen an seinen eigenen, und schmeckte den Sand, der auf ihnen lag. Doch es war ihm egal. Solange sie bei ihm war, so war er auch wirklich glücklich.

"Du bist eine mächtige Kunoichi, Temari, und eine noch stärkere Frau. Du brauchst weder meinen Schutz, noch meine Hilfe bei Problemen. Doch ich liebe dich und darum tue ich die Dinge... wie ich sie nun mal tue. Ich will dich nie wieder so hilflos sehen, wie damals in Kokira, so verletzlich und schwach. Darum werde ich mich jedem Kagen stellen, der dir irgendetwas tun will." murmelte er leise und legte seine Stirn an die ihre.

"Du kannst dich gerne hinten anstellen, Naruto, denn wenn sie an den Kyuubi wollen, werde ich es ihnen ganz bestimmt nicht leicht machen." sagte sie und entlockte ihm so eine breites Grinsen.

"Du bist eine ganz besondere Frau, Temari aus der Wüste."

"Ich weiß, darum ist es ja auch solch ein Abenteuer." grinste sie und küsste ihn erneut.
 


 

Die hohen Mauern von Sunagakure konnten sie schon von weitem erkennen. Die Macht und die Sicherheit, die sie ausstrahlten, waren ein Grund, warum Temari so gerne in ihr Heimatdorf zurückkehrte. Egal wo sie auf der Welt war, ob nun Konoha oder Kokira oder gar Takigakure, ein Teil ihres Herzens blieb immer in Suna. Das Donnern von Hufen ließ sie aufblicken und erkannte eine Schar Reiter, die auf sie zukamen. Sie trugen die Uniformen der Shinobi aus dem Windreich und dienten dem Schutz des Dorfes. Rasa, der einige Meter vor ihnen ritt, hob grüßend eine Hand, als die Shinobi auf sie zukamen.

"Kazekage-sama, ihr seid zurück." rief einer der Reiter erfreut und senkte respektvoll seinen Kopf.

"Heji, gut euch zu sehen." meinte der Kazekage in seiner gewohnten kalten, unfreundlichen Art. "Ist etwas in meiner Abwesenheit passiert?"

"Ja, mein Herr. Wir haben eine kleine Gruppe Shinobi gefasst, die durch die Knochenwüste reisten. Es sind Shinobi aus Konoha!" erklärte der Wächter aufgeregt. Temari sah, wie Narutos Kopf nach oben schoss.

"Shinobi aus Konoha? Haben sie unser Dorf ausgekundschaftet?" alarmiert schaute der Kazekage zu seinem ältesten Sohn, der ebenfalls überrascht wirkte.

"Nein, sie waren auf der Suche nach Naruto Uzumaki!" Als der Wächter das sagte, drehten sich alle Köpfe zu dem blonden Mann der beschwichtigend die Hände hob.

"Schaut mich nicht so an. Ich habe niemanden eingeladen oder gesagt wo ich bin, besonders keinem Konohanin." meinte der junge Uzumaki ruhig.

"Ich werde mich ihrer annehmen." meinte der Kazekage und sein Gesicht verdunkelte sich.
 

Die Zellen von Sunagakure waren wahrlich kein schöner Ort. Die dunklen staubigen Gänge führten tief unter den schützenden Berg des Dorfes. Ab und an folge ein kleiner Raum in denen sich ein paar Wachen aufhielten oder in denen Waffen verstaut waren. Der Kazekage ging schnellen Schrittes durch die Gänge und sein Mantel wehte dabei hinter ihm her. Die kleine Gruppe die hinter ihm lief, hatte Schwierigkeiten ihm überhaupt zu folgen. Die Miene des Dorfoberhauptes war unleserlich, obgleich Naruto spürte, wie sein Chakra in Wallung geriet. Der Zorn den er versuchte zu unterdrücken war allgegenwärtig und veranlasste Naruto dazu, sich etliche Gedanken zu machen. Als erstes kam ihm in den Sinn, dass die vier Shinobi das Dorf ausspionieren wollten und dabei gefasst wurden. Es passte zu Danzo, dass er eine friedliche Kagekonferenz ausnutzen würde, um das Dorf anzugreifen. Ähnliche Gedanken plagten auch den Kazekagen, soweit Naruto das beurteilen konnte. Er hatte, bevor er zu den Zellen gegangen war, die Wachen alarmiert und das Dorf abgeriegelt.
 

"Mein Herr, dort vorne." meinte die Gefängniswache und deutete auf eine Zelle, die links vor ihnen im Schatten lag. Dicke Eisengitter und schwere Metallverschläge ließen die kleine Kammer ausbruchssicher wirken. Niemals würde auch nur ein Strahl Sonnenlicht diesen Ort erreichen und Naruto begann schon nach wenigen Augenblicken das Zeitgefühl zu verlieren. Der Kazekage trat vor das Gitter und betrachtete die Gefangenen ruhig. Naruto konnte nur einen kurzen Blick wagen und lehnte sich dann gegen eine Wand. Die vier Personen waren allesamt gefesselt und sie trugen Siegelmasken vor den Gesichtern, die ihre Chakraadern versiegelten.

"Nehmt ihnen die Masken ab." befahl Rasa kalt und verschränkte die Arme vor der Brust. Sofort taten die Wachen, wie ihnen befohlen und öffneten die Zelle.

Naruto zuckte kurz zusammen, als er viele lange weiße Haare im Schatten erkannte und seufzte erschöpft.

"Der legendäre Sannin Jiraiya." murmelte der Kazekage ebenso überrascht.

"Kazekage-sama." meinte der ältere Shinobi und neigte respektvoll seinen Kopf. Naruto wusste wer Sunagakure besucht hatte und blickte zu den anderen Personen, denen gerade sowohl die Fesseln, als auch die Masken abgenommen wurden.

"Jiraiya und Tsunade, das ich das noch einmal erleben darf." murmelte der Kazekage erschöpft und betrachtete die mächtigen Krieger von Konoha neugierig. Die beiden Sannin schauten erst sich und dann das Dorfoberhaupt an.

"Lasst mich los!" ertönte eine junge Stimme und blonde Haare traten in Narutos Sichtfeld und er erkannte sofort die Tochter der beiden Shinobi, die sich tatkräftig gegen die Gefängniswärter wehrte.

"Mito, bleib bitte ruhig." sprach der Jinchuuriki ruhig und sofort beruhigte sich das kleine Mädchen.

"Du kennst sie?" fragte Rasa überrascht und er schaute den blonden Mann durchdringend an.

"Ja, sie haben mit Temari und mir den Winter verbracht. Von ihnen geht keine Gefahr aus." meinte Naruto fröhlich und grinste Mito an, die das Grinsen sofort erwiderte.

"Vater, ich kann für sie bürgen, wenn dir Narutos Wort nicht reicht." mischte sich nun auch Temari ein, die bisher nur schweigend zugesehen hatte. Zum Schluss wurde die Maske des letzten Gefangenen entfernt und der Kazekage zuckte sofort zusammen, als er in das Sharingan blickte.

"Ein verdammter Uchiha auch noch? Ihr habt einiges zu erklären." raunte das Dorfoberhaupt und fuhr sich erschöpft durch die Haare. "Führen wir dieses Gespräch in meinem Büro."

Naruto nickte leicht und trat in die Zelle um seine Freunde zu begrüßen. Mito umarmte sofort seine Beine und grinste ihn frech an.
 

"Ich habt diesen langen Weg wirklich auf euch genommen. Ihr seid wirklich verrückt." murmelte der Uzumaki und wuschelte dem kleinen Mädchen durch die Haare, als er plötzlich die Hand von Jiraiya auf seiner Schulter spürte.

"Wie ist das Treffen der Kage verlaufen?" fragte er ernst und Naruto schaute ihn verwundert an. Wie hatte er von dem Treffen bloß wieder erfahren.

"Sprechen wir darüber in meinem Büro." meinte Rasa diesmal schneidender und blickte auf die Wächter, die erschrocken aufkeuchten, sich verbeugten und verschwanden.
 

Naruto stand neben Gaara und Temari auf der Terrasse des Kageturms und blickte auf die weite Wüste. Zwei Wochen waren vergangen seit dem geheimen Treffen der Kage und der Uzumaki spürte, dass Veränderung in der Luft lag. Er hatte sich lange mit Rasa und Jiraiya unterhalten und beraten, was sie als nächstes tun sollten. Der Jinchuuriki des Kyuubi hatte angeboten, das Dorf zu verlassen und die Feinde weg von Suna zu locken. Doch Rasa blieb stur und meinte, dass Naruto im Dorf am sichersten war. Naruto der weder Temari, noch die Freunde, die er hier kennengelernt hatte, hinter sich lassen wollte, begrüßte den Vorschlag, auch wenn er die damit verbundenen Risiken kannte.

Sunagakure hatte sich seit diesem Abend auf den Krieg vorbereitet, der und so sehr waren die drei Shinobi sich einig, bestimmt bald kommen würde. Gaara und Kankuro wurde zu den Befehlshabern ernannt und begannen damit, die Truppen aufzustocken. Temari und Naruto verbrachten einige Zeit mit der kleinen Familie aus Konoha, doch auch sie bereiteten sich auf einen Angriff vor. Die Kunoichi hatte sich mit der ANBU in Verbindung gesetzt, die Patrouillen erhöht und die Späher informiert.

"Es liegt in der Luft." meinte Gaara ruhig, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte.

"Ja. Man kann förmlich das Knistern spüren. Es wirkt wie früher, weißt du noch, Bruder?" murmelte Temari und Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Naruto schaute ruhig auf die Wüste und den nahenden Sandsturm, der am Horizont aufgetaucht war. Er wusste, dass er in nicht allzu langer Zeit ein sehr ernstes Gespräch führen musste und bereitete sich schon seelisch darauf vor.

"Wie damals im Krieg. Doch jetzt fühlt es sich viel realer an." stimmte Gaara leise zu. "Es ist beinahe, als würde ich das erste Mal in meinem Leben Angst spüren."

"Es ist völlig gerechtfertigt, Angst zu verspüren. Dieser Krieg wird die Welt verändern... Ein wirklich guter Grund, Bedenken zu haben." Temari legte Naruto eine Hand auf die Schulter, der daraufhin erschöpft seufzte. "An was denkst du gerade?"

"Ich überlege, ob mein Eingreifen in das Geschehen wirklich weise war. Wenn ich Kokira niemals verlassen hätte..." sagte der junge Uzumaki nachdenklich.

"Wage es nicht, so etwas zu denken, Naruto. Solange es Menschen wie Danzo gibt, wird es immer Kriege geben. Er hat nur darauf gewartet, dass die anderen Dörfer einen Fehler machen würden, damit er dann zuschlagen kann." unterbrach ihn Temari energisch. Naruto lächelte sanft und schob ihr eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus einem ihrer Zöpfe gelöst hatte.

"Dann habe ich ihm in die Hand gespielt. Es war zu erwarten, dass der Hass zwischen den Dörfern zu tief sitzt."

"Hass ist kein Schalter, den man umlegen kann, wie es einem gefällt. Menschen, die nur Krieg, Leid und Terror erlebt haben, vergeben nicht... niemals. Es liegt an den Anführern, eine Welt zu erschaffen in der man miteinander existieren kann." Antwortete Temari leise und schaute ihm in die Augen.

"Ich verlange nicht, dass alle Freunde werden, doch Respekt und Toleranz den anderen Dörfern gegenüber wäre ein guter Anfang." Meinte Naruto nach kurzem Überlegen.

"Kannst du es?" fragte Gaara. "Kannst du Konoha vergeben, was es dir angetan hat? Du verlangst nämlich ziemlich viel von den Menschen. Kannst du es auch von dir selbst behaupten, denn Hass überwunden zu haben?"

"Ich... Ich kann Konoha nicht vergeben, was sie getan haben... Doch ich sehe nicht alle Menschen in der Schuld. Meine Generation hat getan, was von ihren Eltern verlangt wurde. Die Generation meines Vaters, von Zorn und Angst geblendet, taten sie, was Menschen nun einmal tun. Nein, versagt habe ich, der zulange zu naiv war und der Hokage, der zum Schutz eines Kindes, dessen Leben zur Hölle gemacht hat..."

"Aus Hass entsteht nur noch mehr Hass." Gaara schaute ihn durchdringend und lehnte sich auf das Geländer.

"Dann werde ich diese Kette durchbrechen. Ich werde damit anfangen zu vergeben und wenn ich das schaffe, dann schaffen es auch die anderen Menschen."

Temari blickte ihn unentschlossen an, doch dann nickte sie leicht, ehe sie eine Hand auf seine Schulter legte.

"Das ist ein Anfang."
 

Ein lauter Hornstoß durchdrang die Stille und hallte im ganzen Dorf nach. Naruto blickte ernst zu Temari und Gaara, die beide nickten. Dann verschwand die Gruppe von der Terrasse. Ein weiterer Hornstoß hallte durch das Dorf.

Naruto sprang über die Dächer und erreichte nach wenigen Augenblicken das Tor von Sunagakure. Eine riesige Ansammlung an Soldaten und Shinobi hatte sich schon versammelt. Der Uzumaki spürte, wie Temari hinter ihm zum Stehen kam und versuchte, einen Blick auf das Tor zu erhaschen. Ein leises Gemurmel thronte über der Gruppe und Naruto schnappte nur einige Wortfetzen auf.
 

"Bleibt stehen! Kommt nicht näher!" rief eine Wache vom Eingang aus.

Der junge Jinchuuriki drängte sich durch die Masse und kam Schritt für Schritt näher.

"Ich sage es euch kein zweites Mal! Bleibt zurück!"

"Bitte meine Frau!" ertönte eine gequälte Stimme aus der Ferne. Naruto konnte sie nicht richtig einordnen, doch sie kam ihm bekannt vor. Er blickte zu Itachi und Jiraiya, die ebenfalls zum Tor gekommen waren und ihm stumm zunickten.

"Bitte! Helft ihr, helft meiner Frau."
 

"Macht Platz!" rief Temari und die Menge schob sich vor ihr und Naruto auseinander. Die Beiden konnten sofort erkennen, was sich vor dem Tor abspielte und der blonde Uzumaki zuckte sofort zusammen. Zwei Personen saßen im Sand. Die eine Trug die Kleidung der ANBU-Einheit aus Konohagakure, während die Andere im Sand zusammengesackt war. Naruto erkannte schwarzes Haar und der Mann dem es gehörte. Mit zwei Sätzen landete er neben dem Shinobi, den er in seiner Kindheit so sehr gehasst hatte und für den er jetzt nicht mehr, als Mitleid empfinden konnte: Sasuke Uchiha.
 

"Naruto." sagte der Mann überrascht und schaute auf. "Bitte... meine Frau." Die Stimme des Shinobi war kraftlos und von unendlicher Trauer durchzogen. Seine Hände klammerten sich an die zweite Person. Naruto konnte unter der schwarzen Kapuze die feinen Konturen einer jungen Frau erkennen. Schweiß hatte sich auf ihrer Stirn gebildet und klebte das braune Haar an die Haut. Ihre Augen waren geschlossen und dennoch war ihr Gesicht schmerzverzerrt. Naruto brauchte einige Sekunden um zu sehen, dass ihr Bauch gewölbt war und gegen den Mantel presste. Schwer schluckend drehte er seinen Kopf zu Temari die langsam nickte.
 

"Naruto... bitte hilf uns... hilf meiner Frau und unserem Kind."
 

Der Uzumaki kniete sich neben den Shinobi aus Konoha und hob die Frau sanft an. Während er das Tor durchquerte blieb sein Blick an Itachi hängen der einen ähnlich gequälten Gesichtsausdruck wie sein kleiner Bruder hatte.
 

"Scheiße."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ok, probieren wir es mal^^. So, Temari kann wieder raus, lernt Naruto kennen und so langsam nimmt es ein wenig an Fahrt auf. Ich hatte ursprünglich vor, dass diese Geschichte genauso wird, wie Namiko. Doch inzwischen habe ich mich ein wenig weiterentwickelt und ich wollte unbedingt eine "Erwachsene" Geschichte schreiben, die sich mehr mit den Charakteren beschäftigt, als mit der Story. Natürlich habe ich auch einen Leitfaden, an den ich mich halte, doch das Miteinander der Menschen steht hier viel mehr Mittelpunkt. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist und die FF ist ja auch noch sehr jung. Es ist vielleicht nicht für jeden was, aber da ich auch noch die Namiko Geschichte habe, gleicht sich das wunderbar aus. Da kommt das nächste Kapitel übrigens morgen^^. So, sagt mir einfach, wie ihr es fandet und ich versuche, mich zu verbessern.

Noch mal, bis denne=)... Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (279)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...20] [21...27]
/ 27

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Isamu_17
2022-01-29T18:55:53+00:00 29.01.2022 19:55
Woah! Bitte schrieb weiter!
Von:  didiboy
2020-08-18T20:23:32+00:00 18.08.2020 22:23
Hey lebt die Geschichte noch
Von:  Isa007
2020-07-05T13:53:28+00:00 05.07.2020 15:53
Bitte Schrei weiter 🤗
Von:  Yuna_musume_satan
2019-11-08T18:58:46+00:00 08.11.2019 19:58
Ich bin sooooo verflucht neugierig wie es weitergeht
Von:  19Sascha81
2019-05-19T20:45:26+00:00 19.05.2019 22:45
Wann geht es weiter ?
Von:  redwolf1981
2018-09-26T18:12:54+00:00 26.09.2018 20:12
wab gehts hir wider weiter ?!?
bis jetzt ist die Geschichte erste Sahne!!
mfg redwolf1981
Von:  Hokagebernd
2018-08-27T12:17:07+00:00 27.08.2018 14:17
Tolles kapitel endlich geht's weiter nun da sind die Vorbereitungen getroffen für die kommende Schlacht die ein ungewissen Ausgang haben wird da kann man gespannt sein Was es mit sasuke u. Seiner Frau is das die auf einmal vor denn Toren von suna sind
Von:  bigsmoke
2018-08-05T01:51:36+00:00 05.08.2018 03:51
Es ist wirklich so cool das du weiter schreibst. Ich liebe deine Geschichte. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Von:  Isa007
2018-08-02T18:48:14+00:00 02.08.2018 20:48
Ich freue mich sehr, dass es weiter geht. Wieder in super Kapi!
Mal schauen wie das Aufeinandertreffen von Sasuke und Itaschi ausgeht
Von:  Onlyknow3
2018-07-31T21:48:10+00:00 31.07.2018 23:48
Sasuke hat Danzo satt und hat mit Tenten Konoha verlassen.
Sasuke wusste das er Naruto in Suna finden würde.
Bleibt zu hoffen das Sasuke und Itachi sich aussprechen, sie sich wieder vertragen.
Musste mich noch mal einlesen. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


Zurück