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Law's anatomy

von

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Dünnes Eis

Gedankenverloren glitt er mit der Hand durch seine schwarzen Haare. Es war mitten in der Nacht. Seine Op-Haube lag neben ihm und genervt seufzte er tief. Was war bloß mit den Leuten in diesem Krankenhaus verkehrt?

Im East-Blue-Heart-Hospital gab es nur Verrückte!

Nicht nur die Patienten, als wenn das nicht schlimm genug wäre. Nein, auch das Personal war total durchgeknallt. Während seiner Anwesenheit versuchten sie sich zusammen zu reißen, das hieß aber nicht, dass er es nicht merkte. Inkompetenz war gar kein Ausdruck und meist ging es in ihren Gesprächen eher um Beziehungsprobleme und ähnlichem, als um Medizin. Diese unfähigen Anfänger... ohne sein Eingreifen hätten sie bestimmt den ein oder anderen getötet.

In solchen Momenten fragte er sich, ob er damals die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Vor ein paar Jahren hing er sein Piratenleben an den Nagel. Nach diesem einen Vorfall konnte er nicht einfach so weiter machen und außerdem war er des ständigen Kämpfens müde.

Der Handel mit der Marine kam ihm sehr gelegen. Sie hielten in einem Vertrag fest, dass die Marine die Kopfgelder seiner Piratenbande unter den Tisch fallen lassen würden. Im Gegenzug müsste er Marinesoldaten behandeln.

Für beide Seiten kein schlechter Handel. Die Marine wusste von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten, seinen Teufelskräften.

Als Standort wählte er einen vermeindlich ruihgen Ort im East Blue. Er dachte sich, hier im Windmühlendorf hätte er seine Ruhe, seine Patienten wären hauptsächlich ganz normale Zivilisten. Was für eine falsche Hoffnung das war. Die Nachricht von seinem Krankenhaus verbreitete sich rasend schnell. Das zog nicht nur allerlei Gesindel an, die kompliziertesten Fälle kamen von überall her, um von ihm behandelt zu werden. Das wsr ihm als Pirat nicht passiert.
 

Das East-Blue-Heart-Hospital war berühmt und fast so etwas wie eine Attraktion geworden. Hauptsächlich wegen ihm. Einst war er der Chirurg des Todes, heute war er bekannt als der Wunderchirurg. Konnte er nicht einfach  ruhiges Leben führen? Das war wohl nicht möglich.
 

"Chefarzt Dr. Trafalgar, haben Sie mal einen Minute?"

Er drehte sich um.

"Ah, Vivi, für sie doch immer."

Eine der wenigen Personen, die er hier schätzte. Auch wenn sie eine der Anfängerinnen war. Ihr Fachwissen war schon jetzt sehr groß und sie war nicht zimperlich, das mochte er. Vielleicht war sie etwas zu mitfühlend, aber auch das machte sie irgendwie charmant.

"Ich weiß, sie haben viel zu tun. Aber unten in der Lobby ist mal wieder ein 'Sonderfall', ziemlich betrunkener Pirat. Er ist dabei unsere Einrichtung auseinander zu nehmen und erhlich gesagt hab ich nach einer Doppelschicht keine Nerven mehr dafür, ich muss ins Bett, meine Ablösung sollte eigentlich schon vor einer Stunde da sein, er kommt bestimmt gleich"

Man sah ihr die Erschöpfung deutlich ins Gesicht geschrieben.

Das Krankenhaus war wirklich unterbesetzt, aber Personal einstellen war so eine Sache... Es arbeiteten schon genug Schwachköpfe für ihn.

"Aber natürlich, gehen Sie mal nach Hause und ruhen sich aus. Ich regel das."

Sie ging davon. Trotz des nicht sehr femininen Arztkittels, zeichnete sich ihre schöne Figur ab. Ihr langes, blaues Haar hatte trug sie zu einem Zopf gebunden, der sich an ihrem Rücken hinabschlängelte.
 

Als Law den Eingangsbereich betrat, musste er nicht lange suchen, um den Betrunken zu finden. Er war nur etwas überrascht, als er sah, um wen es sich dabei handelte. Mittlerweile war der Pirat aber nicht mehr am Wüten, das Problem hatte sich von selbst erledigt. Der rote Shanks lag laut schnarchend auf dem Boden und ein kleiner Sabberfaden lief aus seinem Mund. Eine Flasche Sake war ihm aus der Hand gerutscht und der Inhalt ergoss sich quer über den Boden.

Was für ein armseliger Anblick, stellte Law fest. Wie konnte man sich so gehen lassen? So einen kompletten Kontrollverlust würde er bei sich nicht zulassen.
 

Law beförderte Shanks mit Hilfe eines Rooms auf ein Krankenbett und wies eine Schwester an, ihn auf eine Station zu bringen.
 

Im Augenwinkel sah er, wie sich jemand an ihm vorbeischleichen wollte.

"SABO!"

Ertappt bleib der andere stehen.

"Du kannst nicht immer zu spät kommen! So läuft das nicht. Du kommst nachher in Büro, wir sollten uns mal unterhalten."

Zähneknirschend nickte der blonde Anfänger. Er hatte gehofft, es würde nicht weiter auffallen.

"Auf Station 3 liegt übringens ein Betrunkener, um den darfst du dich kümmern."

Na toll, Sabo wusste schon, was auf ihn zukam. Kotze wischen, Katheter legen und ähnlich angenehme Dinge, nur weil irgendein Idtiot es mal wieder übertrieben hatte. So hatte er sich seine Arztausbildung nicht vorgestellt.

Er rollte mit den Augen, tat dann aber doch, was sein Chef ihm bafahl. Von Trafalgar Law konnte man viel lernen, doch manchmal war er auch ein sadistisches Arschloch, fand Sabo zumindest.
 

Auf dem Flur lief er an Kaya vorbei, die ihn mittleidig anlächelte. Er lächelte zurück und sie wurde ein bisschen rot. Es war nicht alles schlecht an diesem Arbeitstag, es gab Lichtblicke.
 

Nach einiger Zeit konnte Sabo das Gespräch mit Law nicht weiter hinauszögern. Vor der Tür atmete er einmal durch, darauf gefasst gleich eine Standpauke gehalten zu bekommen.

Er klopfte an der Tür des Chefarztes und trat nach Aufforderung ein.
 

Law deutete ihm Platz zu nehmen.

Dann saßen sie sich schweigend gegenüber und musterten sich gegenseitig. Sabo wollte eigentlich darauf warten, bis Law etwas sagte, doch er hielt das Schweigen nicht länger aus.

"Sie wollten mich sprechen...?"

Keine Antwort.

"Sagen Sie doch was! Schreien sie mich meinetwegen an, dann hab ichs hinter mir."

"Und was ändert sich dann? Richtig, nichts. Weißt du, was aus dir wird ist mir eigentlich egal. Ich geb dir hier eine Chance und du bist dabei es zu vergeigen. Entweder du nimmst es langsam mal ernst oder das wars hier für dich. Es geht mir nicht darum, dir einen Vortrag zu halten, das ist einfach Tatsache: reiß dich zusammen oder du fliegst und das kannst du deinem Freund auch mitteilen, der bewegt sich auf genauso dünnem Eis."

Sabo schluckte.

"Ich... Es... Ja, ich habe verstanden."
 


 


 


 

Eigentlich wollte ich das Ganze wesentlich trashiger gestalten. Ich hatte auch einige witzige Ideen, aber die Logik hing einfach. Das war doch alles sehr weit hergeholt. (Vielleicht mach ich da aber noch mal was draus)

Jedenfalls hab ich mich anders entschieden, ich hoffe dass es nicht zu schlecht ist.

Mädchengespräche

Vivi stand, mit einem Stapel Papiere in der Hand, an den Tisch gelehnt, auf dem Kaya ein paar Protokolle ausfüllte. Sie war mit der Blondine allein im Aufenthaltsraum, sonst war keiner der Assistentzärzte anwesend.
 

"Wie findest du unseren Chefarzt Trafalgar Law eigentlich?",  fragte Vivi ganz nebenbei.

Kaya kicherte.

"Also ich muss zugeben, er ist schon ganz schnuckelig. Aber ein totaler Eisprinz, ich werd mit ihm nicht warm."

"Ach was, man muss ihn nur ein bisschen zum kochen bringen.", lachte Vivi, "Also optisch ist er auf jeden Fall heiß und seinen Charakter find ich auch interessant."

"Du stehst doch nur auf ihn, weil er Pirat war. Du stehst einfach auf Piraten."
 

Law stand im Türrahmen und hörte jedes Wort. Anscheinend bemerkten sie ihn nicht. "Oh Gott, lass sie bitte aufhören zu reden", dachte er.

Leise, aber bestimmt räusperte Law sich.

Die beiden Mädels drehten den Kopf in seine Richtung.
 

*WUSCH*

Vor Schreck flogen Vivi die Unterlagen aus der Hand und verteilten sich quer durch den Raum.

"Ich wollte nur sagen, dass die Visite heute eine halbe Stunde später stattfindet.", teilte er ihnen mit und ging wieder davon.
 

"Was meinst du, wie lange er da schon stand?", fragte Vivi.

"Bestimmt lang genug, hast du nicht gesehen, wie rot er im Gesicht war?"
 

"Hi, was ist denn hier passiert?", fragte Sabo der gerade in den Raum kam und kniete sich zu Vivi und Kaja, um ihnen beim Aufsammeln zu helfen.

"Ich war ein bisschen ungeschickt, nichts weiter.", erklärte Vivi, "Sag mal, wo steckt Lars eigentlich? Ihr hängt doch sonst immer zusammen."

"Als ich ihn vorhin das letzte mal sah, war er auf der Kinderstation und veranstaltete ein Rollstuhl Wettrennen.", sagte Sabo.

"Der Kerl ist einfach unmöglich.", Kaya kicherte, "Vielleicht sollte er sich da selbst ein Bett auf der Station nehmen."

"Also ein bisschen Spaß kann der Schuppen hier schon gebrauchen, da bin ich ganz Lars' Meinung. Auch wenn er zugegeben öfters übertreibt.", meinte Vivi.

"Na, jedenfalls wollte ich euch fragen, ob ihr nach der Arbeit mit in Makinos Bar kommt.", sagte er und blickte Kaya an.

Sie schaute leicht verlegen zur Seite und murmelte etwas von "...viel zu tun... lernen... "

"Klar sind wir dabei!", Vivi strahlte und legte eine Hand auf Kayas Schulter, manchmal musste man sie zu ihrem Glück zwingen.

"Okay, dann bis später.", grinste er und ließ die beiden wieder alleine.
 

"Vivi! Du weißt genau, dass ich das nicht wollte.", sagte Kaya vorwurfsvoll.

"Jaja, ich weiß schon. Da ist irgendjemand anderes. Aber wie lange willst du noch warten? Bist du dir sicher, dass er es tut?"

"Ich denke schon..."

"Hab doch einfach mal ein bisschen Spaß. Sabo ist doch wirklich nett!", sagte Vivi, "Du musst ja nicht sofort mit ihm schlafen. Also du kannst natürlich schon, wenn du willst." Sie grinste frech.

"Du spinnst doch, aber auch egal, er hätte eh kein Interesse an mir..."

"Da bin ich anderer Meinung.", sie zwinkerte Kaya zu.
 

"Ist ja auch egal.", beendete Kaya das Thema, "Auf welche Station musst du heute?"

"Ich bin heute auf der Marine Etage." Vivi stöhnte genervt und setzte dann einen Hundeblick auf, "Tauscht du mir mir?"

"Vergiss es! Diese arroganten, undankbaren Schweine. Da bin ich lieber bei den Piraten auf Station 3."

"Ich bin ganz schön neidisch. Das ist da heute bestimmt voll spannend. Ich hab gehört, wie eine Schwester sagte, dass einige aus Whitebeards Crew seit gestern Abend da sind. Hat sie wohl heftig in einem Kampf erwischt."

"Ich hoffe, sie haben wenigstens ein paar interessante Verletzungen. Wir sollten uns jetzt mal an die Arbeit machen, bis nachher."

"Bis später! Und vergiss nicht, dass wir dann in Makinos Bar gehen."

Kaya verdrehte die Augen. "Ja, machen wir."
 

"Hallo Kaya, sie dürfen mir heute bei einer Op assistieren.", begrüßte Law sie.

"Um was für eine Operation handelt es sich?"

"Es ist ein besonderer Fall. Ich bin nicht sicher, wie es zu den Verletzungen kam. Es geht um einen Teufelsfruchtnutzer vom Typ Logia und er hat Quetschungen am ganzen Körper. Ein paar innere Organe sind verletzt denk ich und wir müssen uns die Wirbelsäule ansehen."

"Einer von Whitebeards Leuten?"

"Ja, aber das ist nicht weiter von Bedeutung." Für Law war es mittlerweile egal, Patient ist Patient. Zivilisten, Marineleute oder Piraten.
 

Sie betraten gemeinsam den Operationssaal. Auf dem Tisch lag ein ziemlich übel zugerichteter Mann. Sein Gesicht war so geschwollen, dass man keine Gesichtszüge erkennen konnte. Das würde eine lange Operation werden. Kaya war froh, dass sie dabei sein durfte.

Makinos Bar

Völlig geschafft ließ Vivi sich im Umkleideraum auf die Bank fallen, sie hatte eindeutig schon bessere Tage gehabt.
 

"Hey Kaya", ihre Miene hellte sich etwas auf, als die Blondine auf sie zu kam. "Los, lass uns schnell hier verschwinden, ich brauch dringend einen Drink.", verlangte Vivi und nachdem sich beide umgezogen hatten, machten sich zusammen auf den Weg.
 

Die beiden Assistentzärztinnen betraten die gemütliche Bar und Makino begrüßte sie herzlich. Sie setzten sich auf die Hocker vor den Tresen, an dem Sabo schon saß, mit einem Krug Bier in der Hand.
 

"Na, was kann ich euch bringen?", fragte Makino.

"Überrasch uns, aber spar nicht am Alkohol."

"Vivi!", aber Kaya musste auch lachen.

"Okay, ich lass mir was einfallen.", entgegenete die Inhaberin lächelnd.
 

"Hey, dahinten ist Nojiko, wollen wir nicht zu ihr gehen? Sie sitzt da so alleine.", fragte Kaya.

"Nein, bloß nicht. Die blöde Zicke soll da ruihg alleine sitzen bleiben, stört mich nicht. Die denkt eh, sie wäre was besseres.", äußerte Vivi.

"Sei doch nicht so fies, also ich find sie ganz nett."

"Das zählt nicht, du findest alles und jeden nett. Du würdest mit dem Teufel persönlich Freundschaft schließen.", meinte Vivi.

"Immerhin ist sie ja auch mit dir befreundet, eigentlich kein großer Unterschied.", lachte Sabo frech.

Vivi funkelte ihn als Antwort nur böse an.
 

"Was ist denn eigentlich heute los mit dir?", wollte Kaya von ihr wissen.

"Ach, nichts dramatisches. Ich bin in letzter Zeit etwas überarbeitet und mein Privatleben war auch schon mal spannender. Und diese arroganten Marineärsche provozieren mich so. Manchmal bin ich kurz davor, ihre Medikamente zu 'vertauschen'. Bei dem einen hätt' ichs heute fast getan, wenn der mich noch einmal so notgeil anglotzt oder herumkomandiert, schwöre ich ihm etwas 'lustiges' in die Infusion zu mischen."

Kaya musste kichern.
 

"Hey Süße, weißt du eigentlich, wie niedlich du aussiehst, wenn du dich so aufregst? Da will man dich fast extra ärgern.", fragte ein großer, weißblonder Mann, der soeben von hinten an sie herangetreten war.
 

"Mit solchen Sprüchen kannst du auch nicht bei mir landen Lars, vergiss es.", sagte Vivi nur zu ihm.

Kaya musste heftig lachen. Vivi lies Lars wie immer abblitzen und sein irritierten Gesichtsausdruck dazu fand sie zu lustig.

"So war das doch auch nicht gemeint, du bist manchmal echt 'ne Zicke. Sei doch mal etwas entspannter.", verteidigte Lars sich und setzte sich trotzig auf den Barhocker neben sie.
 

Makino kam zurück und hatte zwei bunte Cocktails dabei.

"Hier für euch, ich hoffe sie schmecken."

"Die sehen richtig toll aus, danke.", bedankte sich Kaya.
 

Im Laufe des Abends wurde die Bar immer voller. Es waren einige Piraten anwesend und Sabo erkannte den rothaarigen Trunkenbold von neulich wieder.

"Hoffentlich übertreibt der Idiot dahinten es nicht wieder.", Sabo nickte leicht mit dem Kopf in seine Richtung, "Letztens ist er mit nicht messbarem Promillewert in der Notaufnahme gelandet. Nochmal wisch ich seine Körperflüssigkeiten nicht auf." Er schüttelte sich vor Ekel.

Kaya sah ihn mittleidig an.
 

"Es gibt wirklich schöneres..."

"Ja, zum Beispiel ständig mit Law zusammen arbeiten zu dürfen. Der macht die wirklich spannenden Dinge.", mischte sich Lars ein, "Aber der will anscheinend nur hübsche, weibliche Assistentinnen um sich haben. Kann man ihm ja fast nicht verübeln, würde ich nicht anders machen..."
 

"Schon mal daran gedacht, dass wir einfach mehr drauf haben? Ich hab dich noch nie ein Buch lesen sehen, es ist mir sowieso ein Rätsel, warum du noch dabei bist.", sagte Vivi.
 

"Da hat wohl jemand seine Tage!"

Vivi verpasste Lars mit der Faust eine Kopfnuss.
 

Kaya bekam die kleine Auseinandersetzung nur am Rande mit. Sie beobachtete immer noch den rothaarigen Piraten. Makino brachte ihm gerade etwas zu trinken, wie zufällig berührten sie sich. Sie sah den Blick, mit dem die beiden sich ansahen. Kaya war sich sicher, dass die beiden etwas miteinander hatten, behielt das aber für sich. Anscheinend wollte Makino es nicht offensichtlich machen.
 

"...Kaya? Hast du mir überhaupt zugehört?"

"Was? Entschuldige, Sabo. Ich war mit den Gedanken ganz woanders."

"Hab ich gemerkt. Ich hatte dich gefragt, ob du vielleicht Lust hättest mal etwas mit mir zu unternehmen?", fragte er leicht schüchtern.
 

Kayas Wangen färbten sich ein wenig rot. Er war immer so lieb zu ihr, eigentlich wollte sie ihm keine Abfuhr erteilen. Aber da war immer der andere in ihren Gedanken. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe.
 

"Sabo... Versteh das jetzt bitte nicht falsch, du bist echt nett und ich mag dich, aber das lassen wir lieber...", sagte sie leise, so dass nur er es verstehen konnte, bei dem Geräuschpegel in der Bar.
 

"Ich hab eh nicht wirklich mit einer Zusage gerechnet. Ich wollte mir nur nicht weiter vorwerfen, es nicht wenigstens probiert zu haben.", bedrückt sah er zu Boden. 'Nett', so sah sie ihn also.

Er setzte seinen Bierkrug an und trank ihn in einem Zug aus.
 

"Gute Nacht Leute, ich geh dann mal.", sagte er und verließ die Bar.

Lars merkte, dass mit seinem besten Freund etwas nicht stimmte und ging ihm hinterher.
 

"Du bist so eine Idiotin, wie kannst du den nur abblitzen lassen? Ihr würdet wirklich toll zusammen passen.", fragte Vivi sie leise.
 

"Vielleicht, aber er wird mich nie so zum Lachen bringen, wie der andere es getan hat. Ich habe ihm so viel zu verdanken und werde immer auf ihn warten."
 

"Das ist ja wirklich edel von dir, aber was, wenn er nicht zurück kommt?  Und wenn er selbst nicht so treu ist, wie du? Das ist es doch nicht wert auf dein Glück zu verzichten, du gibst Sabo ja nicht mal eine Chance."
 

"Für den richtigen ist es das wert. Sabo findet schnell eine andere, du wirst schon sehen." Kaya lächelte.

Die beiden ließen entspannt den Abend ausklingen und gingen schließlich nach Hause.
 

Um Kosten zu sparen, waren sie während des theoretischen Teils des Medizinstudiums zusammen in eine Bruchbude gezogen. Sie machten das beste daraus, doch es war zugig und ständig hatten sie Schimmel in den Ecken.
 

"Wir müssen uns dringend eine neue Wohnung suchen. Jetzt, wo wir wesentlich mehr verdienen können wir uns was viel besseres leisten.", sagte Vivi.
 

"Über die Zeit ist mir unsere Wohnung schon ans Herz gewachsen, aber wahrscheinlich hast du recht. Ein vernünftiges Badezimmer wäre echt gut."
 

Vivis Augen begannen vor Vorfreude zu leuchten.

"Stell dir mal vor, eine richtige, große Badewanne. Und ein riesen großer Spiegel. Und neben an ein Ankleidezimmer."
 

"Jetzt übertreibst du aber.", Kaya lachte. "Eigentlich egal, wo wir wohnen. Hauptsache wir tun es zusammen."

Blumen

"Warum lässt Chefarzt Dr Trafalgar Law uns hier alle antanzen?", fragte Vivi stirnrunzelnd in die Runde der Anfänger. Keiner wusste eine Antwort darauf.
 

Law betrat den Raum. Sofort verstummten die Assistentzärzte. Sie nahmen seine gereizte Stimmung augenblich wahr, keiner wollte die Aufmerksamkeit auf sich lenken und seine Wut abbekommen.
 

Einen Moment lang sagte Law nichts und ließ einfach seine Autorität wirken, ihm gefiel der Respekt ihm gegenüber.
 

"Zuerst eine Frage: Seid ihr wirklich so inkompetent und dumm oder macht ihr das extra? Einer von euch hat sich heute etwas geleistet, so viel Blödheit ist mir  in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen.", er sprach ruhig, aber eindringlich.
 

Die Anfänger schauten erschrocken und jeder hoffte innerlich nicht gemeint zu sein.
 

"Ein Genie unter euch hat es geschafft die gesamten Medikamentenpläne auf der Marinestation zu vertauschen. Könnt ihr euch eigentlich vorstellen, was das für Auswirkungen hat? Ich frag mich, was es da zu grinsen gibt!", mit jedem Wort wurde er lauter und bei dem letzten Satz ging er auf Lars und Sabo zu.
 

Diese guckten nun zu Boden, um nicht in Lachen auszubrechen und schüttelten betreten die Köpfe.
 

"Ist das ein Schuldeingeständnis?"
 

"Nein, da haben wir wirklich nichts zu tun.", antworte Sabo wahrheitsgemäß.
 

"Wir haben etliche Fälle von Herz- Kreislauf Problemen. Ein Patient, der hier war, um sich ein paar Muttermale entfernen zu lassen, ist jetzt vollgepumpt mit Morphin und sein Kopf schwebt quasi, wir haben ihn jetzt fixiert."
 

Er blickte erneut in die Runde, sah sie nacheinander prüfend an.
 

"Ich frage mich, wie das passiert sein kann. Eigentlich muss das jemand absichtlich getan haben."
 

"Aber Dr. Trafalgar Law, wenn es doch unabsichtlich war? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand extra getan hat. Ich bitte Sie uns zu verzeihen.", bat Kaya.
 

Law seufzte.
 

"Ich kann es eh keinem beweisen. Der Person sollte nur klar sein, dass damit nicht nur sein Job auf dem Spiel stand. Was denkt ihr, was passiert, wenn das öffentlich wird? Die Marine macht uns den Laden dicht! Und glaubt mir, ich finde den Schuldigen und dann werde ich ihn 'umoperieren'.
 

Die Anfänger schluckten. Selbst Lars und Sabo blieb das aufkommende Lachen im Hals stecken. Law würde seine Drohung wahr machen, so viel war sicher.
 

Law ging wieder an die Arbeit. Er hatte gesagt, was er zu sagen hatte und war sich sicher, es hätte gefruchtet.
 

Auch die Assistentzärzte gingen wieder dem Alltag nach. Lars stoppte Vivi an der Tür.
 

"Das warst doch nicht du... oder?", fragte er, als sie nur alleine waren.
 

"Wer weiß",  antwortete sie schulterzuckend, ein fieses Grinsen trat auf ihre Lippen. Vivi drehte sich um und ließ ihn stehen.
 

"Diese Frau ist einfach unglaublich...", murmelte Lars. Dann ging er zur Marinestation, um sich den Spaß aus nächster Nähe anzusehen.
 

Kaya schüttelte den Kopf, ihr war klar, wer für dieses Chaos verantwortlich war. Ihre beste Freundin konnte echt verrückt sein. Ihr tat es etwas Leid, dass  Sabo und Lars verdächtigt wurden, aber irgendwie war es Law auch nicht übel zu nehmen, es wäre typisch für die beiden gewesen.
 

Als sie Schichtende hatte, ging Kaya in den Umkleideraum. Vor ihrem Spint stand ein großer Strauß mit rosa-weißen Lilien, ihre Lieblingsblumen. Wer hat...?
 

Sie entdeckte eine kleine Karte, die an dem Strauß befestigt war. Kaya las sich die Zeilen durch und musste unwillkürlich lächeln, süß war es ja schon von ihm.
 

~ Liebste Kaya, als ich die Blumen sah, musste ich an dich denken. Vielleicht hast du ja doch mal Lust, dich mit mir zu treffen, S. ~
 

Sie hob die Blumen auf und roch an ihnen. Es würde ihr schwer fallen, ihn wieder abzuweisen.

Story of Sabo

Sabo war genervt. Immer musste er hier im East-Blue-Heart-Hospital die Drecksarbeit machen, er war das Mädchen für alles. Und eigentlich wollte er Arzt werden, so würde das nie klappen, wenn ihn hier niemand ernst nahm. Er wusste, wie sie ihn hinter seinem Rücken nannten; Schwester Sabo.
 

Gut, teils sah er ja ein, dass er es sich mit Law verscherzt hatte und er kam wirklich oft zu spät und hatte so manchen Unsinn mit Lars angestellt.
 

Aber SO machte es ihm hier wirklich keinen Spaß mehr, wurde für alles verantwortlich gemacht! Er hatte wirklich nichts mit dem Chaos auf der Marinestation zu tun, auch wenn er es witzig fand.
 

An solchen Tagen wünschte er sich, er wäre bei den Revolutionären geblieben. Aber dann dachte er wieder an den Grund, warum er damals fort ging. Es war nicht, weil es ihm keinen Spaß machte oder er nicht erfolgreich gewesen  wäre, denn das war er ganz gewiss.
 

Es war wegen IHR. Koala hatte ihm sein Herz rausgerissen und dann kräftig darauf herum getrampelt. Sabo war am Boden zerstört und hielt es dort keine Sekunde länger aus.
 

Er wusste nicht recht, wohin er gehen sollte. An die Zeit vor der Revolutionsarmee konnte er sich nicht erinnern, man erzählte ihm nur, dass er aus dem Windmühlendorf kam und von dem "Unfall" damals, den er nur knapp überlebte.
 

Er entschied sich dafür, zurück zu kehren und vielleicht etwas mehr über seine Vergangenheit herauszufinden.
 

Einige Zeit lebte er so vor sich hin, wusste nicht Recht, was er tun wollte. Sein Leben finanzierte er sich mit Gelegenheitsjobs.
 

Zum Schluss half er in Makinos Bar als Kellner aus. Das war nicht sein Lebenstraum, doch besser als nichts.
 

An einem Abend war eine Piratenbande anwesend, die meinte den Laden auseinander nehmen zu müssen. In der Sekunde, als einer anfing Makino zu bedrängen, gab es kein Halten mehr für ihn.
 

Er kämpfte bis aufs Blut und erledigte ziemlich viele von ihnen, doch sie waren in zu großer Überzahl. Er erlitt heftige Verletzungen und sackte irgendwann leblos zu Boden.
 

Wer ihn dann letzten Endes ins East-Blue-Heart-Hospital brachte, wusste er nicht. Jedenfalls kam er auf die Intensivstation, sein Zustand war kritisch. Sabo verdankt Law sein Leben.
 

Er lag ein paar Wochen in dem Krankenhaus und verbreitete viel gute Laune bei Patienten und Personal. Es gefiel ihm gut, er fühlte sich wohl und er entschied sich dazu Arzt am East-Blue-Heart-Hospital zu werden. Law sah Potential in ihm und gab ihm eine Chance.
 

Gedankenverloren wollte er sich daran machen bei einem Patienten die Verbände zu wechseln.
 

Er las den Namen auf dem Patientenbogen und runzelte die Stirn, irgendwie kam er ihm bekannt vor. Etwas in seinem Inneren regte sich. Naja, er war auf der Piratenstation, wahrscheinlich hatte er einen Steckbrief von ihm gelesen oder so.
 

"Hallo, ich werde heute ihre Verbände wechseln und mir ihre Wunden ansehen."
 

Der Patient sah übel zugerichtet aus, das Gesicht grün und blau geschwollen, sein schwarzes Haar ziemlich verfilzt. Erst blickte er teilnahmslos in das Gesicht des Assistenzarztes, bis ihm plötzlich der Schock ins Gesicht geschrieben stand.
 

"Sie brauchen keine Angst zu haben", redete Sabo beruhigend auf ihn ein, "Das tut nicht weh."
 

Pirat und dann bei so etwas lächerlichem ängstlich sein, Sabo rollte mit den Augen. Unfassbar, so ein Baby.
 

Dem Piraten liefen mitlerweile in Strömen Tränen über die Wangen.
 

"Beruhigen Sie sich doch! Ich werde wirklich nur ihre Verbände wechseln..."
 

Der Pirat schüttelte mit dem Kopf.
 

"S... Sa... Sabo?", seine heisere Stimme zitterte beim Sprechen.
 

"Was... Woher...?", stotterte nun auch Sabo. Nachdenklich mussterte er den Piraten. Er kannte ihn, er kam nur nicht darauf, woher.
 

Er sah sich noch einmal den Patientenbogen an; Portgas D. Ace.
 

Plötzlich machte es Klick in seinem Kopf.
 

DAS war day fehlende Puzzleteil, der Anstoß, den er gebraucht hätte, um zu verstehen. Die Erinnerungen an damals kehrten zurück, jetzt liefen auch ihm die Tränen.

Aussprache

Schlagartig fiel Sabo wieder alles ein, die ganze Geschichte. Er erinnerte sich an seine adelige Familie, wie unerträglich es war, an die Verzweiflung. Er schämte sich für seine Abstammung.
 

Er dachte an die Zeit bei den Bergräubern, die Zeit mit Ace und Ruffy, ihr hartes Training damals und der Moment, als sie Brüder wurden. Sie waren seine Familie.
 

Und natürlich erinnerte er sich auch an das große Feuer auf dem Grey Terminal, das er nicht hatte stoppen können.
 

Ihn hielt es damals keine Sekunde länger bei seiner leiblichen Familie und seinem gruseligen Adoptivbruder aus.
 

Sabo beschloss als Erster von ihnen in den See zu stechen und Pirat zu werden. Dass dies dann ein so frühes Ende nehmen sollte, war nicht geplant.
 

Wie hatte er all das nur vergessen können?
 

Und jetzt lag tatsächlich sein Bruder vor ihm, er konnte sein Glück kaum fassen, ihm liefen immer noch die Tränen.
 

"A... Ace... lange nicht gesehen.", stammelte er, von seinen Gefühlen leicht überfordert.
 

"Du lebst... Wie kann das sein?", fragte Ace völlig verwirrt, "Wir dachten du wärst tod." Kurz hatte er geglaubt einen Geist vor sich zu sehen. Ihm liefen auch noch immer die Freudentränen.
 

"Nein... Jemand hat mich damals schwer verletzt aus dem Wasser gezogen und gerettet."
 

"Ich bin so erleichtert, dass es dir gut geht."
 

Ein paar Momente sagte keiner von beiden etwas, sie musterten sich nur gegenseitig und dachten an vergangenene Zeiten.
 

"...Wieso hast du nie nach uns gesucht?", fragte Ace irgendwann.
 

"Ich... Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich konnte mich bis eben nicht an euch erinnern. Ich hab damals mein Gedächtnis verloren."
 

"Achso...", antwortete Ace etwas betrübt.
 

Die Vorstellung, dass Sabo sie vergessen hat, tat weh. Sie haben damals so stark um ihn getrauert. Auch wenn ihm natürlich bewusst war, das er ja nichts dafür konnte und es für ihn noch schlimmer sein musste.
 

"Wie geht es Ruffy? Und was ist überhaupt mit dir passiert?", wollte Sabo wissen.
 

"Ach Ruffy geht es gut, denk ich. Er ist Kapitän einer Piratenbande geworden, so wie er es sich immer gewünscht hat. Er hat verdammt gute Freunde gefunden, die ihn begleiten."
 

"Das freut mich zu hören, das ist wirklich toll.", sagte Sabo.
 

"Ja, ich bin auch echt stolz auf ihn, er hat sich gut entwickelt. Mitlerweile kann er mit seinen Teufelskräften viel besser umgehen. Aber ansonsten hat er sich kaum verändert, nur Unsinn im Kopf, wie früher." Ace lächelte, während er davon erzählte. Er konnte immer noch nicht glauben, mit WEM er hier sprach.
 

"Ich bin übrigens einer von Whitebeards Leuten geworden. Er ist der stärkste und großartigste Pirat auf der Welt, ich bin stolz einer seiner Söhne zu sein."
 

Sabo beendete seine Schicht und ging dannach gleich zu Ace zurück. Stundenlang erzählten sie sich von ihren Erlebnissen, lachten über alte Geschichten.
 


 

Law saß in seinem Büro und kümmerte sich mal wieder um den lästigen Papierkram. Ganz nach der Devise,  wenn man will, das etwas klappt, muss man es selbst machen.
 

Er ertappte sich dabei, wie er gedanklich immer wieder abschweifte. Das Gesicht von Vivi schlich sich ab und an dazwischen, ihr niedliches Lachen. Er dachte an ihr langes, blaues Haar, wie es sich wohl anfühlte? Er dachte an ihre schöne, für ihn so anziehende, Figur.
 

Genervt rief er sich zur Besinnung und fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar. Was war nur los mit ihm? Wahrscheinlich lag sein letzter intimer Kontakt schon viel zu lange zurück. Er konnte sich ja nicht mal genau daran erinnern, mit wem es war.
 

Er musste dringend seinen Kopf freikriegen, heute war der richtige Tag für einen Besuch in Makinos Bar, eindeutig. Er schloss die Akten und machte sich auf den Weg.
 

Als er ankam, suchte er sich einen Platz und bestellte sich erstmal etwas zu Trinken und steckte sich genüsslich eine Zigarette an. Eigentlich rauchte er nicht, doch ab und zu gönnte er es sich.
 

Nach ein paar Drinks sah er sich genauer um und entdeckte eine junge Frau alleine an der Bar. Sie war sein Typ und er setzte sich zu ihr, um sie in ein Gespräch zu verwickeln. Sie sprang darauf an.
 

Im Augenwinkel sah er, wie ein paar seiner Anfänger die Bar betraten, unter ihnen auch Vivi. Darauf hatte er jetzt gar keine Lust.
 

Law wendete den Blick wieder auf die junge Frau, die wie er selbst schon einiges Intus hatte. Er beugte sich mit seinen Lippen an ihr Ohr und flüsterte ihr ein paar Dinge.
 

Anschließend bezahlte er die Rechnung und verließ mit der Fremden die Bar.

Story of Lars

Lars ging etwas betrübt den Flur entlang, die Hände in den Kitteltaschen versenkt. Zur Zeit lief es nicht so toll für ihn.
 

Seit Sabo vor ein paar Tagen seinen Bruder, der auch noch Pirat war, gefunden und somit auch seine Kindheitserinnerungen wieder hatte, existierte er quasi nicht mehr für ihn.
 

Lars konnte nur hoffen, dass es sich bald legte und sein bester Freund wieder normal wurde. Es war nicht so, dass er es ihm nicht gönnte, aber ein klein wenig eifersüchtig war er schon.
 

Und dann war da noch die Sache mit Vivi. Vom ersten Moment an hatte sie ihn fasziniert. Er glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick oder so einen romantischen Schwachsinn, aber irgendwie hatte es ihn voll erwischt.
 

Anfangs hatte er es oft versucht, bei ihr zu landen und er kassierte einen Korb nach dem anderen, es war zum verrückt werden. Je mehr sie ihn abwies, desto mehr wollte er sie.
 

Er wüsste so gerne, wie sich ihre Haut anfühlt, ihre Lippen schmeckten, wie ihr Haar roch. Alles an ihr reizte ihn.
 

Zwischendurch versuchte er sich mit anderen Frauen abzulenken, doch ohne Erfolg. Alle waren sie langweilig im Vergleich mit IHR.
 

Mehr noch, als ihren Körper, begehrte er ihren Charakter. Ihre lustige, freche Art machte ihn wahnsinnig. Sie war immer für eine Überraschung gut, nicht berechnbar. Noch nie hat er einen Menschen kennengelernt, wie sie.
 

Vivi war die erste Frau, die ihn wirklich interessierte, mit der er sich mehr vorstellen konnte, als eine Nacht mit ihr zu verbringen. Leider war sie auch die erste Frau, die ihn abwies.
 

Innerlich hatte er die Hoffnung schon fast aufgeben, akzeptierte dass sie nicht annähernd das gleiche für ihn empfand. Für sie war er wohl nur irgendein kindischer Idiot, der nichts vernünftig konnte.
 

Lars seufzte. Und auf Laws Abschussliste stand er auch noch. Dabei arbeitete er wirklich gerne hier im East-Blue-Heart-Hospital, seine Chance auf ein halbwegs normales Leben.
 

Besonders die Kinderstation hatte es ihm angetan. Er liebte es, ein Kind, dessen Leben er gerettet hatte, lachen zu sehen. In solchen Augenblicken wusste er, das er das Richtige tat, sich für den richtigen Lebensweg entscheiden hatte. Manchmal hatte er das Gefühl nie richtig erwachsen geworden zu sein.
 

Vor einiger Zeit sah sein Leben noch ganz anders aus. Er stammt ursprünglich aus einer Zirkusfamilie. Sie reisten mit ihrem Schiff, seit er denken konnte durch die ganze Welt und traten an dem jeweiligen Ort, an dem sie gerade waren, auf.
 

Insgesamt waren sie etwa dreißig Leute und lebten zusammen, wie eine große Familie. Lars hätte nicht glücklicher sein können.
 

Als er noch ganz klein war, er konnte sich nicht mal daran erinnern, aß er mehr oder weniger versehentlich von einer Teufelsfrucht.
 

Er saß am Rand, während seine Mutter hoch oben auf einem Seil das balancieren übte. Niemand sah, dass der kleine Junge eine seltsame Frucht mit spiralförmigem Muster gefunden hatte.
 

Hungrig biss er ein Stück ab und Sekunden später breitete sich ein extrem wiederlicher Geschmack auf seiner Zunge aus, er begann zu heulen und schmiss den Rest wütend auf den Boden. Als die Erwachsenen merkten, was passierte, war es bereits zu spät.
 

Später stellte sich heraus, dass es eine Katzen-Frucht war, Typ: Tiger. Sein Fell war weiß getigert und seine Augen wie immer eisblau.
 

Schnell lernte er damit umzugehen und studierte, mit Hilfe einiger Familienmitglieder, sogar eigene Nummern ein. Es dauerte nicht lange, da hatte er seinen ersten Auftritt in der Manege und das Publikum war begeistert.
 

Er liebte es und konnte nicht genug von den Auftritten bekommen, er war ein totaler Bühnenmensch.
 

Wahrscheinlich würde er heute noch immer mit ihnen umher reisen, doch alles kam ganz anders.
 

Nie könnte er diesen einen Tag vergessen, der sein Leben so drastisch veränderte, ihm sein Herz aus der Brust riss. Nie wieder würde er so unbeschwert und fröhlich sein können, wie vor diesem Tag.
 

Bis etwa zur Mitte der Show verlief alles ganz normal, Haiko, das Oberhaupt der Familie, übernahm wie gewöhnlich die Moderation.
 

"Meine Damen und Herren, nun kommen wir zu einem weiteren Höhepunkt auf unserer Tagesordnung: begrüßen Sie mit mir die kleine Lea und ihren weißen Tiger!"
 

Als das Publikum sah, wie das sechs jährige, kleine Mädchen tatsächlich mit einem Tiger in die Manege trat, hielt es den Atem an, sie könnten ja nicht wissen, dass ihr zu keiner Zeit ernsthaft Gefahr drohte.
 

Sie sah bezaubernd aus mit ihren blonden Locken und dem glitzerndem Outfit. Lachend genoss auch sie es, vor der Menge aufzutreten und die Menschen zum Staunen zu bringen.
 

Lea zwinkerte ihrem großen Bruder, dem "gefährlichem" Tiger, zu. Lars war stolz auf sie, Lea machte ihre Sache verdammt gut.
 

Plötzlich ertönten von draußen ein paar Schüsse und ein entsetzlicher Schrei. Aufgeregt stürmten die Menschen, ergriffen von Panik, zum Ausgang.
 

Voller Angst um seine Familie rannte Lars durch den Manegenausgang nach draußen. Was war hier los?
 

Kurz musste er wegen der hellscheinenden Sonne die Augen zusammen kneifen.
 

Das, was sich dann vor seinen Augen abspielte, brauchte ein paar Augenblicke, um in seinem Kopf anzukommen. Die Bilder würde er nie wieder vergessen.
 

Etwa zwanzig Meter entfernt von ihm, stand eine Piratenbande, bestehend aus ziemlich angsteinflößend und brutal wirkenden Männern. Sie lachten, als wäre das hier der Spaß ihres Lebens.
 

Auf dem Boden lag die Leiche seines Onkels, Blut floss aus seinem Kopf. Nicht weit davon vermutete er seine Tante, jedoch war das bei all dem Blut schwer zu erkennen, um wen es sich handelte.
 

Einer der Piraten zog den Kopf von Lars Mutter an der Haaren hoch und hielt ihr einen Säbel an die Kehle. Es schien ihn zu amüsieren, wie sie sich wehrte und dass sie die Kühnheit besaß, ihn zu beledigen. Wie, als wäre sie sein Spielzeug, tat er mit ihr, was er wollte.
 

Als seine Mutter Lars entdeckte kamen ihr dann doch die Tränen. Stumm betete sie dafür, dass ihre Kleinen einfach wegliefen und von all dem nichts mitbekamen, das hatten sie nicht verdient.
 

Lars jedoch war wie am Boden gefesselt. Er konnte sich keinen Millimeter bewegen, konnte nicht glauben, was da gerade passierte.
 

Er bemerkte überhaupt nicht, wie Lea an ihm vorbei, mitten auf die Piraten zu lief.
 

"MAMAA!!!", schrie sie verzweifelt, "LASST MEINE MAMA IN RUHE!"
 

"Ah, ist das etwa deine hübsche Tochter? Süßes Ding, mit ihr werd ich als nächstes Spaß haben, die ist bestimmt noch unbenutzt.", der schmierige Pirat lachte dreckig, "Dann brauch ich dich ja jetzt nicht mehr."
 

Er rammte den Säbel in die Kehle ihrer Mutter und schlitze durch sie durch, als wäre sie Butter. Noch immer lachend versuchte er sich, mehr oder weniger gut, das Blut aus dem Gesicht zu wischen und stieß ihre Mutter weg, als wäre sie ein Stück Dreck.
 

"NEIN! MAAAMAAA!"
 

Der Schrei von Lea war entsetzlich und weckte Lars wieder aus seiner Starre. Seine kleine Schwester durfte dieses Schwein nicht bekommen! Plötzlich packte ihn eine unbändige Wut und ein tiefes Knurren kam aus seiner Tigerkehle.
 

Dieses Arschloch sollte endlich aufhören, so dreckig zu lachen. Er würde dafür büßen, was er seiner Familie antat.
 

Er rannte los, so schnell seine Tatzen ihn trugen, er würde Lea in Sicherheit bringen!
 

Der Pirat konnte, gar nicht so schnell reagieren, wie Lars, in Tigergestalt, ihn umgewarf und knurrend über ihm stand. Er riss ihm mit seinen Krallen die Kehle auf und Lars verfiel in eine Art Blutrausch, er richtete den Piraten zu, bis nicht mehr viel von ihm übrig war.
 

Die übrigen Piraten, die noch um sie herumstanden, waren überrascht über diese Wendung, keiner reagierte.
 

Lars fiel seine Schwester wieder ein. Er musste sie hier wegbringen!
 

Sie lag nicht weit entfernt auf dem Bauch, mit dem Gesicht zur Seite gedreht. Vorsichtig nahm Lars an ihrem Rücken etwas Stoff vom Outfit zwischen die Zähne und lief los.
 

Er lief und lief und lief. Er wollte diesem Albtraum entkommen, das konnte doch nicht wirklich passiert sein!
 

Irgendwann hielt er an und setzte seine Schwester ab und verwadelte sich zurück in seine Menschengestalt.
 

"Lea?...", fragte er vorsichtig.
 

Sie lag einfach nur da und bewegte sich nicht. Ihre blauen Augen waren geöffnet und starrten leblos ins Leere.
 

Dann entdeckte Lars den kleinen Griff, der an der Stelle aus ihrer Brust ragte, an der ihr Herz saß.
 

"Das kann nicht sein, das kann nicht sein...", murmelte Lars vor sich hin.
 

Langsam, um sie nicht zu verletzten, zog er das Messer aus ihrer blutverschmierten Brust, als würde sie das wieder lebendig machen.
 

"Lea, sag doch was..." Er rüttelte leicht an ihrer Schulter.
 

Da war so viel Blut... selbst wenn er die Augen schloss, sah er nur Blut. Ihm wurde schwindelig und kippte zur Seite, blieb einfach neben seiner Schwester liegen.
 

Er wünschte sich, auch einfach tod zu sein, so könnte er eh nicht weiter leben. Er fiel in einen Trance ähnlichen Zustand und wusste nicht, wie lange er so da lag und Lea anstarrte.
 

Als es anfing dunkel zu werden, richtete er sich auf. Seine kleine Schwester war tod, das musste er akzeptieren. Er rief sich zur Vernunft. Sie musste so bestattet werden, wie sie es verdient hatte.
 

Er hob sie hoch und versuchte zu ignorieren, wie kalt und leicht steif sie schon war.
 

Der Strand war nicht weit entfernt, am Weggesrand pflückte er ein paar Blumen und flechtete sie ihn ihre blondem, blutverschmierten Locken.
 

Am Meer angekommen, ging er mit ihr auf den Armen ins Wasser. An der Stelle, wo er fast nicht mehr stehen konnte, hielt er sie einen Augenblick fest und nahm stumm Abschied, fühlte sich zu leer um zu weinen.
 

Langsam ließ er sie los und sie trieb davon, mit ihr ein Stück von ihm selbst.
 

Als das Meer sie vollständig verschluckt hatte, schleppte er sich wieder an den Strand.
 

Dann dachte er an den Rest seiner Familie und machte sich mit einer bösen Vorahnung an den Rückweg zu dem Platz, an dem sie ihr Zirkuszelt aufgebaut hatten. Er hoffte inständig,  das die anderen entkommen waren, er liebte sie alle doch so!
 

Schon von weitem sah er die dunklen Rauchschwaden und je dichter er kam konnte er auch die Flammen erkennen.
 

Das Zirkuszelt gab es nicht mehr.
 

Er fand niemanden aus seiner Familie wieder und von einem Tag auf den anderen hatte er  alles verloren, sein altes Leben war ausgelöscht.
 

Lars brauchte ein paar Monate, um die Ereignisse annähernd zu verdauen, er schlug sich so durch. Er hatte einen riesigen, unstillbaren Hass auf Piraten.
 

Nach einiger Zeit wurde er sogar erfolgreier Piratenjäger. Er war bekannt für seine kaltblütigkeit, für ihn gab es kein "dead or alive". Er brachte jeden einzelnen, den er zwischen die Finger bekam, um.
 

Eines Tages, er hielt sich zufällig im Windmühlendorf auf, stand er an einer hohen Klippe. Lars hielt sein Leben nicht mehr aus, die Bilder in seinem Kopf und die ewige Einsamkeit machten ihm schwer zu schaffen.
 

"Leben" tat er doch doch sowieso schon lange nicht mehr. Was sollte er noch in dieser Welt? Er konnte nicht mehr, hatte das Gefühl zu ersticken.
 

Er sah nach unten, es ging ganz schön weit runter. Ob er wohl tod wäre, bevor er aud den Felsen im Meer aufschlagen würde? Wahrscheinlich würde es ganz schön schmerzhaft werden...
 

Stumm nahm er Abschied von der Welt, zog ein letztes Mal tief die Luft ein... und ließ los, ließ sich einfach fallen.
 

Wie durch ein Wunder saß er plötzlich wie auf dem sicheren Boden der Klippe. Völlig irritiert sah er sich um. Was war denn jetzt passiert? War er tod?
 

Dann blickte er in das Gesicht eines schwarzhaarigen Mannes, der eine komische, weiße Mütze mit braunem punktartigen Muster trug. Er hatte die Arme in einander verschränkt.
 


 


 

Hey, :) Ich hoffe euch mögt dieses Kapitel, ist mal ein bisschen länger. Wie gefällt euch mein OC?

Tränen

Niedergeschlagen saß Lars in der Nähe des Krankenhauses auf einer Bank. Er hatte Mittagspause, aber keine Lust bei den anderen in der Kantine zu sitzen.
 

Gestern hatte er ein Gespräch zwischen Sabo und seinem Bruder Ace mitbekommen.
 

Ace fragte ihn, ob er nicht mit ihm kommen wolle und Pirat in Whitebeards Bande wird. Sabo nahm sich nicht einmal die Zeit darüber nachzudenken und sagte Ja!
 

Seine Freunde waren Sabo scheinbar egal geworden. Die Erkenntnis seinen besten Freund verloren zu haben, tat Lars unheimlich weh.
 

Er hasste diesen blöden Ace, wäre er doch nie hier aufgetaucht!
 

Jetzt würde Sabo in ein paar Tagen, wenn Ace das Krankenhaus verlassen darf, mit ihm gehen und wahrscheinlich nie wieder zurück kehren.
 

Lars musste etwas unternehmen, das konnte er nicht zulassen, ihm fiel nur nicht ein, was.
 

Ganz in Gedanken versunken bekam er nicht mal mit, wie sich jemand zu ihm setzte.
 

"Hallo, Lars. Was machst du denn hier?"
 

"Oh, hallo Kaya. Es war mir zu viel Trubel da drin, ich musste mal raus."
 

"DIR war zu viel Trubel? Was ist denn mit dir los?"
 

Verwundert musterte sie ihn. Vielleicht war er ja doch nicht immer so cool und super lustig drauf, wie er immer tat. Kaya vermutete, dass es vielleicht teilweise nur zu seiner Fassade gehörte.
 

Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie ihn noch nie so ernst gesehen. Konzentriert bei der Arbeit ja, aber sonst hatte er immer einen lockeren Spruch und ein schiefes Grinsen auf Lager.
 

"Ach, weißt du... Das klingt jetzt sehr egoistisch, aber dieser Ace regt mich auf. Seit er da ist, hängt Sabo nur noch bei ihm rum. Alles andere ist ihm unwichtig geworden.", schüttete Lars ihr sein Herz aus.
 

"Ja, ist verständlich, dass du dich versetzt fühlst. Aber das geht vorbei. Die beiden haben sich gerade erst wieder gefunden, gib Sabo etwas Zeit."
 

"Zeit? Das ist ja das Problem, die hab' ich nicht...", sagte Lars.
 

"Hä, wie meinst du das?"
 

"Tja, Sabo hat sich dazu entschlossen uns zu verlassen und mit seinem Bruder auf nimmer Wiedersehen wegzusegeln. Unser lieber Sabo wird Pirat."
 

Geschockt riss Kaya die Augen auf.
 

"Das meinst du doch nicht ernst! Hat er das wirklich gesagt?"
 

"Ja."
 

"Das kann er doch nicht machen!", sagte Kaya entsetzt.
 

"Doch, leider wird er genau das tun, ich weiß nicht, was wir dagegen machen könnten. Scheinbar sind wir ihm nicht wichtig. Und eine neue Bleibe kann ich mir auch schon mal suchen, wir konnten uns die Wohnung gerade so zu zweit leisten."
 

"Oh man, nein so darfst du nicht denken. Du BIST ihm wichtig, immerhin bist du sein bester Freund. Das mit der Wohnung ist ja doof, Vivi und ich suchen momentan auch eine, ist echt nicht einfach eine zu bekommen. Seit das Krankenhaus eröffnet hat, ist der Wohnungsmarkt wie leer gefegt in der Umgebung."
 

"Hmm, also nur so eine Idee, aber wenn ihr wollt könnt ihr bei mir mit einziehen. Wir haben eine relativ große Wohnung, ein Zimmer haben wir sowieso schon über. Und wenn Sabo sich aus dem Staub gemacht hat, kann einer sein Zimmer haben.", schlug er vor, "War nur so eine spontane Idee, aber Vivi mag mich ja nicht."
 

"Meinst du das ernst? Ich finde die Idee gut. Und natürlich mag Vivi dich."
 

Er schnaubte.
 

"Ja, klar. Das merk ich doch, sie kann mich nicht leiden."
 

"Nein, aber... Manchmal verhälst du dich in ihrer Nähe etwas übertrieben. Du kannst doch auch anders! Jetzt sprichst du ja auch ganz normal mit mir. Versuchs doch mal..."
 

Lars dachte nach, wahrscheinlich hatte sie Recht. Aber in ihrer Nähe konnte er nicht anders, als ihr imponieren zu wollen. Er hatte es wohl übertrieben und damit das Gegenteil bewirkt.
 


 


 

Sabo klopfte und betrat Laws Büro, als erstes wollte er mit ihm sprechen. Er war es ihm schuldig, mit offenen Armen zu spielen. Außerdem war es einfacher, als mit seinen Freunden darüber zu sprechen, das würde noch echt schwer werden.
 

Law saß wie so oft an seinem Schreibtisch. Als Sabo eintrat sah er auf und legte den Stift beiseite.
 

"Hallo, Sabo, was kann ich für sie tun?" Law deutete ihm sich zu setzten.
 

"Ich... Also..." Na toll, Sabo hatte sich in Gedanken genau zurecht gelegt, was er sagen wollte. Und wo waren die Worte jetzt? "Erstmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken, für alles, was sie mir beigebracht haben, für die Chance, die Sie mir gaben. Aber in letzter Zeit war ich hier ehrlich gesagt unglücklich und durfte auch nur Drecksarbeit machen." Huch, den letzten Satz wollte er eigentlich raus lassen.
 

Law sah ihn wie gewohnt kühl an und so fuhr er fort.
 

"Naja, also ich hab eigentlich schon gerne hier gearbeitet und ich bin auch gerne Arzt.", Sabo druckste etwas herum.
 

"Aber?"
 

"Aber... Wie Sie vielleicht schon mitbekommen haben, habe ich meinen Bruder Ace wieder gefunden und auch mein Erinnerungen an meine Kindheit sind wieder da. Ich... Ich werde mit ihm mitgehen, ich werde Pirat."
 

Dieser drastische Schritt überaschte Law dann doch und er hob die Augenbrauen. Er hatte immer den Eindruck Sabo wäre hier glücklich gewesen, die Arbeit würde ihm im Großen und Ganzen gefallen und dass besonders seine Freunde ihm wichtig waren.
 

Law gab es zwar nicht mal vor sich selbst zu, aber seine Auszubildenden waren ihm schon wichtig, es waren seine kleinen Schäfchen, er fühlte sich für sie verantwortlich.
 

"Sabo, haben Sie sich das gut überlegt? Ich kann sie natürlich nicht davon abhalten, aber alles hinzuschmeißen sollte man jedenfalls gut durchdenken... Ich hatte den Eindruck, ihn gefällt es hier im East-Blue-Heart-Hospital. Und das besonders einige der anderen Assistentzärzte gute Freunde von Ihnen geworden sind.", sagte Law.
 

Wow, Sabo war überascht von dieser Reaktion. Entweder hatte er erwartet, dass es Law egal wäre oder dass er ihn anschreit und ihn hier gleich rausschmeißt.
 

"Ich schlage vor, sie lassen sich das noch mal durch den Kopf gehen und dann sprechen wir uns wieder."
 

Sabo nickte.
 

"Danke für Ihr Verständnis. Ich geh dann erstmal wieder an die Arbeit..."
 

Law widmete sich wieder seinen Akten und Sabo verließ das Büro.
 


 

Draußen auf dem Flur wäre er fast in seine Freunde gerannt. Erschrocken blieb er stehen. Vivi, Kaya und Lars standen vor ihm und sahen total sauer aus.
 

"Ist das wahr, Sabo?", fing Vivi an, "Du willst uns verlassen? Law hast dus also schon erzählt und wann wolltest du mit uns darüber sprechen?"
 

"Also, das wollte ich schon, es war noch nicht der richtige Zeitpunkt..."
 

"Ach und wann ist der bitte? Direkt wenn du abhaust oder was? Ich dachte du wärst mein bester Freund, Sabo.", sagte Lars und klang verletzt.
 

"Hast du mal daran gedacht, wie Lars sich fühlt? Du behandelst ihn wie Luft. Und wie wir uns fühlen, wie ICH mich fühle?" fragte nun Kaya.
 

"Ach, komm schon. DIR bin ich doch sowieso egal, du lässt keine Gelegenheit aus, mich ablitzen zu lassen. Tu' bloß nicht so scheinheilig, DIR ist das doch egal, ob ich weg bin oder nicht! Du hälst dich für was Besseres, ich war dir nie gut genug. Aber weißt du was? Du bist kein Stück besser! Ich bin froh, wenn ich hier weg bin."
 

Kaya kamen die Tränen, sie war es nicht gewohnt, solche Worte an den Kopf geschmissen zu bekommen. Und dann auch noch von Sabo.
 

"Du bist so ein Arschloch!", sagte sie noch, bevor sie sich umdrehte und davon lief.
 

"Kaya, warte!", rief Vivi ihr hinterher, "Das hast du ganz toll gemacht, Sabo..." Sie lief ihr auch hinterher.
 

"Ich hoffe du bist stolz auf dich.", sagte Lars, "Wir bedeuten dir wohl nichts. Ich hab dich anders eingeschätzt, aber Kaya hat Recht, du bist ein Arschloch..."
 

Dann ging auch Lars und ließ ihn alleine im Flur stehen.
 

Verdammt! Genau DAS wollte Sabo doch vermeiden. Seine Freunde waren ihm doch wichtig! Er hätte Kaya gegenüber nicht so aus der Haut fahren dürfen, aber in dem Moment hat er sich so in die Ecke gedrängt gefühlt.
 

Ihm war schon klar, dass es nicht fair war, einfach so abzuhauen. Aber er konnte doch wohl seine eigenen Entscheidungen treffen! Und im Moment fühlte es sich richtig an, mit Ace zu gehen.

Drohungen

"Guten Morgen", sagte Lars monoton und sah den Patienten nicht mal richtig an, "Haben Sie irgendwelche Wehwechen oder andere Probleme?"
 

Es nervte ihn gewaltig, heute für den ach so tollen Portgas D. Ace zuständig zu sein.
 

"Geht das auch etwas freundlicher? Wenn sie so fragen, dürfen sie mir gern den Arsch abwischen, ich komm da so schlecht ran. Und mein kleiner Zeh juckt, wenn Sie den doch bitte kratzen könnten."
 

"Finden Sie das witzig? Ich geb' Ihnen einen Rat, Portgas. An Ihrer Stelle würde ich nicht den Arzt ärgern, das könnte tödlich enden."
 

"Drohen Sie mir etwa? Was soll das Ganze? Wir kennen uns doch überhaupt nicht. Ich hab schon die letzten Tage gemerkt, dass Sie etwas gegen mich haben."
 

"Nein, das bilden Sie sich wohl ein, bestimmt weil ihr Kopf einigen Schaden genommen hat, bei was auch immer sie getrieben haben, um sich so zu verletzen."
 

Ace lachte laut.
 

"Sie sind der merkwürdigste Arzt, den ich je getroffen habe. Warum haben Sie denn so schlechte Laune?"
 

"Weil mein bester Freund sein Leben, seine Zukunft wegschmeißt, um ein mieser Pirat zu werden. Seine Freunde sind ihm dabei völlig egal. Und das nur, weil ein anderer mieser Pirat ihm eine Gehirnwäsche verpasst hat."
 

Ace runzelte die Stirn. Was war das denn für eine Aussage, er ließ es sich noch mal kurz durch den Kopf gehen. Dann blitzte die Erkenntnis in seinen Augen auf.
 

"Du... Du redest von Sabo?"
 

"Ja."
 

"Ich hab' nicht darüber nachgedacht, was Sabo hier zurück lassen könnte...", Ace wurde nachdenklich.
 

"Macht nichts, er ja auch nicht."
 


 


 

Kaya und Vivi hingen zusammen in ihrer kleinen Wohnung in der Küche, die gleichzeitig auch das Wohnzimmer war, herum. Kaya bereitete das Abendessen vor und Vivi lackierte sich die Fußnägel in einem hübschen blau.
 

"Du, wir haben doch letztens darüber gesprochen, dass wir umziehen wollen. Ich hab da vielleicht eine Wohnung in Aussicht."
 

"Oh, echt? Das ist ja toll. Ist sie hier in der Nähe?", fragte Vivi.
 

"Ja, ist nicht weit von hier. Aber..."
 

"Aber?", Vivi seufzte, "Es musste ja einen Haken an der Sache geben."
 

"Nein, also naja... Es wäre eine WG mit Lars."
 

Skeptisch zog Vivi eine Braue nach oben.
 

"Ist das dein Ernst, Kaya? Wie kamst du denn auf diese Idee? Aber meinetwegen ja."
 

"Ach man, jetzt gib der Sache doch wenigstens eine Chance. Lars kann auch total nett sein und... Moment, hast du etwa "ja" gesagt?"
 

"Jetzt guck doch nicht so überrascht! Natürlich mag ich ihn auch, aber er muss sich benehmen!"
 

"Dafür wirst du notfalls ja sorgen.", kicherte Kaya und zwinkerte ihr zu.
 


 


 

Law fuhr sich entnervt mit beiden Händen durch die schwarzen Haare.
 

Vor ihm lag ein Zettel mit roter, auffälliger Schrift darauf. Die Worte brannten sich in seinen Kopf ein. Er kannte diese Handschrift und wusste, mit wem er es hier zu tun hatte.
 

Sein Körper begann gegen seinen Willen leicht zu zittern. Was wollte dieser Bastard von ihm, nach all der Zeit.
 

Er hatte so gehofft, das alles hinter sich lassen zu können. Warum nur musste ihn die Vergangenheit einholen?
 

Mit aller Macht würde er das verteidigen, was er sich aufgebaut hat. Das Krankenhaus war jetzt sein Leben, das würde er sich von niemandem nehmen lassen.
 

Vorerst würde er diesen Brief ignorieren, bis ihm etwas besseres einfiel.
 

Er ballte die Hände zu Fäusten und zerknüllte so das Papier. NIEMAND hatte das Recht, so mit ihm umzuspringen und wenn er noch so mächtig war.
 

Law lächelte und faltete die Finger ineinander, er würde ihn noch richtig kennenlernen. Sollte er doch kommen.

Umzug in die neue WG

"Hey, ihr zwei, kommt rein.", sagte Lars freudestrahlend und hieß Vivi und Kaya in seiner Wohnung willkommen.
 

"Hi, danke, dass wir so schnell vorbei kommen konnten. Und du bist sicher, dass Sabo da im Moment kein Problem mit hat?", fragte Kaya ihn.
 

Vivi hat sich währenddessen schonmal alleine daran gemacht, ihr wahrscheinlich neues Zuhause zu erkunden.
 

"Du meinst abgesehen davon, dass er, seit Ace da ist, sowieso fast nie hier ist?", antwortete Lars ihr betrübt, "Nein, er hat nichts mehr zu melden, ich hab ihn nicht mal gefragt. Ihr könnt sofort einziehen, aber solange Sabo noch da ist, ein Zimmer teilen."
 

"Danke!", Kaya strahlte übers ganze Gesicht, "Das ist kein Problem."
 

"Kaya, Kaya!", rief Vivi aufgeregt, "Komm mal her und guck dir diese tolle Dachterrasse an, die ist der Wahnsinn!"
 

Lars schmunzelte über ihre Begeisterung.
 

Wenig später, nachdem Lars eine kleine Führung durch die Wohnung gemacht hat, saßen sie zusammen auf der großen Eckbank der Dachterrasse und genossen das schöne Wetter.
 

"Warum habt ihr nie erzählt, dass ihr so schön wohnt?", fragte Vivi an Lars gewandt.
 

"Naja, ihr habt nie gefragt. Ist eure Wohnung denn echt so schlimm?"
 

"Hm, ich sag mal so, unser neues Zimmer ist halb so groß, wie die gesamte Wohnung.", sagte Vivi, "Mal was anderes, ähm, könntest du uns bitte helfen unsere Möbel rüber zu schaffen?" Sie sah ihn mit dem herzerweichensden Blick an, den sie aufbringen konnte und klimperte mit den Wimpern.
 

"Natürlich, wenn du schon so nett fragst.", sagte Lars grinsend und zwinkerte ihr zu.
 


 

Am Ende des Tages hatten sie es geschafft, ihr neues Zimmer gemütlich herzurichten. Vivi und Kaya lagen erschöpft, aber sehr zufrieden, in ihren Betten.
 

"Weißt du was, Kaya? Ich glaube das war eine richtig gute Idee, hier einzuziehen. Wir werden bestimmt total viel Spaß haben."
 

Kaya kicherte. "Ja und Lars hat wirklich eine andere Seite, hab ich dir doch gesagt."
 

Vivi rollte mit den Augen.
 

"Ja, du hattest Recht, mal wieder, zufrieden?"
 

"Ja, aber darum gehts mir gar nicht. Hast du bemerkt, dass er nicht sie Augen von dir lassen könnte?" Sie kicherte noch mehr.
 

"Kaya!", sagte Vivi vorwurfsvoll, "Da ist nur Freundschaft, das weißt du doch."
 

"Warum wehrst du dich denn eigentlich so dagegen? Lars ist witzig, nett, gutaussehend", Kaya betonte das letzte Wort besonders, "Einige deiner Exfreunde können da bei weitem nicht mithalten."
 

"Ja, vielleicht aber,... ach, keine Ahnung. Außerdem solltest du, was das angeht, ganz still sein. Immerhin lässt du Sabo ja auch abblitzen."
 

"Das ist was anderes!", verteidigte sich Kaya.
 

"Na, wenn du meinst. Wenn du so weiter machst, stirbst du irgendwann als Jungfrau."
 

Vivi kicherte, bis sie Kayas Kissen ins Gesicht bekam.
 

"Hey, lass das! Na warte, das bekommst du zurück!"
 

Die beiden Freundinnen alberten noch ein wenig, bis sie beide endlich einschliefen.
 


 

Es war noch früh am Morgen und Kaya trottete noch leicht schlaftrunken in Richtung Badezimmer. Ihre Haare waren leicht zerzaust und sie trug noch ihr Nachthemd. Dringend brauchte sie einen Kaffee, aber erst wollte sie noch schnell duschen. Um die Zeit war sowieso noch keiner wach, sie hatte viel Zeit, das Frühstück vorzubereiten.
 

Noch fast im Halbschlaf drückte sie die Türklinke herunter.
 

Mit einem Schlag war sie hellwach.
 

Vor ihr stand Sabo, völlig nackt.
 

Er sah sie erschrocken an, viel zu verdutzt, um etwas zu sagen. Warum stand Kaya in seinem Badezimmer? Er brauchte einen Augenblick, um die Situation zu begreifen.
 

Sie starrte ihn einfach nur an. Gefesselt von dem Anblick, den sein durchtrainierter Körper bot. Er sah so gut aus. Ein paar Wassertropfen perlten noch an seinem Körper herab. Ihr Blick glitt über seine ausgeprägten Bauchmuskeln bis hin zu...
 

Jetzt wurde ihr bewusst, was sie hier eigentlich tat. Ihre Wangen färbten sich knallrot und sie stammelte etwas von "Entschludigung". Fluchtartig lief sie davon, zurück in ihr Zimmer.
 

Dort angekommen schloss sie schnell die Tür hinter sich und musste das erst mal verarbeiten.
 

"Was ist denn mit dir los? Du siehst ja aus, als hättest du einen Geist gesehen.", fragte Vivi, sie war tatsächlich schon wach.
 

"Ich... das...", Kaya vergrub das Gesicht in den Händen, "...so peinlich..."
 

"Was? Stammel nicht so rum, was ist passiert?", fragte sie neugierig und leicht besorgt um ihre Freundin.
 

"Ich habe gerade Sabo nackt gesehen! Verdammt, ich hätte anklopfen sollen." Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
 

"Du hast WAS?", presste Vivi hervor, sie hatte sich nach hinten auf ihr Bett fallen lassen und kugelte sich vor Lachen.
 

"Das ist nicht witzig! Das ist das peinlichste, was mir je passiert ist! Ausgerechnet bei Sabo."
 

Kaya rutschte an der Tür nach unten und saß auf den Boden. Sie wünschte sich, ein Loch würde sich auftun und sie verschlucken.
 

"Und? sah er heiß aus?" Vivi lachte noch immer.
 

"Ja, das war ja das Schlimme, ich stand da und konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Das ist sooo peinlich. Da fehlte nur noch, dass ich Anfang zu sabbern." Jetzt musste sie selbst lachen.
 


 

Etwas später saßen Vivi, Kaya und Lars zusammen zum frühstücken auf der Dachterrasse.
 

"Was ist denn eigentlich los mit euch? Kaya, du bist so still und Vivi grinst die ganze Zeit so komisch, hab ich was verpasst?" Er sah die beiden skeptisch an.
 

"Nein, Lars, ist schon alles gut.", antwortete Vivi und biss kichernd in ihr Brötchen.
 

Als sie fast fertig waren, tauchte Sabo bei ihnen auf und blickte sie ernst an.
 

"Leute, ich muss mich bei euch entschuldigen und mit euch sprechen, also natürlich nur, falls ihr das wollt... Ich habe über alles nachgedacht und auch noch mal mit Ace darüber gesprochen.", reumütig blickte er zu Boden.
 

Die drei wechselten einen kurzen Blick miteinander und stumm nickten sie sich leicht zu.
 

"Ja, setz dich zu uns.", forderte Lars ihn auf.
 

"Also, zu erst muss ich mich bei euch alles entschuldigen. Ich hätte euch gleich mit in meine Entscheidungen einbeziehen sollen, ich hab mich ehrlich gesagt nicht getraut. Ich wusste, dass ihr mich überzeugen wollen würdet, zu bleiben und das wollte ich nicht. Lars, es tut mir ehrlich Leid, wie ich dich behandelt habe, das war mir nicht bewusst, ich hab mich einfach so gefreut, meinen Bruder wieder zu haben."
 

"Ja, das versteh ich ja schon, aber du hast mich behandelt, als wäre ich nicht mehr da! Wir arbeiten zusammen, wir wohnen zusammen, wir sind beste Freunde. Du hast am Tag nicht mehr als zwei Worte mit mir gewechselt."
 

"Das tut mir aufrichtig Leid, ich war so ein Idiot. Du bist mir ganz und gar nicht egal. Und Kaya, ich...", Sabo blickte sie traurig an, "Ich weiß nicht, wie ich mich bei dir entschuldigen soll. Was ich gesagt hab war nicht richtig, das hattest du nicht verdient. Ich hasse mich dafür."
 

Sabo konnte es nicht mehr zurück halten, einzelne Tränen rannen ihm übers Gesicht.
 

"Es tut mir alles so Leid! Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Ich wünsch mir, dass alles wird, wie es vorher war."
 

"Ja, also ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin groh, dass du zur Besinnung gekommen bist! Ich will mal nicht so sein.", Lars lächelte, "Und jetzt hör auf zu heulen, das Ganze ist hier schon schwul genug."
 

"Ich verzeih dir auch, war auch nicht nett, was ich zu dir gesagt habe.", meinte Kaya zu ihm.
 

"Ach", er winkte ab, "Passt schon, ich hatte das verdient.
 

"Und was heißt das jetzt?", fragte Vivi, "Willst du immer noch Pirat werden?"
 

Sabo grinste schief.
 

"Nein, irgendwer muss doch auf euch aufpassen. Ich bleibe."

Kurzer Kontrollverlust

Ein paar Tage vergingen und es kehrte so etwas wie Normalität ein. Mit Sabo war es wie früher und Vivi war überrascht davon, wie gut Lars sich verhielt. Es gab keine weiteren, dreckigen Anmachsprüche oder sonstiges.
 

Heute war der letzte Abend, an dem Ace hier war, schon morgen sollte die Moby Dick, das Schiff der Whitebeard Piraten, ablegen.
 

Lars, Kaya, Vivi und Sabo saßen wie üblich zusammen in Makinos Bar und Ace war natürlich auch dabei.
 

Vivi saß neben Ace und das passte Lars so gar nicht. Insgeheim freute er sich, dass er morgen verschwunden war.
 

Makino kam zu ihrem Tisch und brachte das sehnsüchtig erwartete Essen.
 

"Danke, Makino, bei dir schmeckts echt immer am besten!"
 

"Von wem hast du denn gelernt, so höflich zu sein?", fragte sie lachend, "Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht, Ace. Du und Ruffy geratet auch immer in Schwierigkeiten. Lasst es euch allen gut schmecken." Kopfschüttelnd, aber immer noch lachend ging sie zum nächsten Tisch.
 

"Dieser Schleimer...", nuschelte Lars, so dass es niemand bei dem Geräuschpegel in der Bar hören konnte.
 

"Hey, warte mal die Strähne hängt dir ins Gesicht.", sagte Ace und strich sie Vivi sanft hinters Ohr.
 

"Danke, sehr nett von dir." Sie lächelte ihn an.
 

"Wenn du dein Glas noch doller drückst, hast du gleich Scherben in der Hand.", flüsterte Kaya leise zu Lars.
 

"Oh." Er ließ seine Hand wieder locker. In Gegenwart dieses PIRATEN konnte er einfach nicht ruhig bleiben. Er nahm sich aber fest vor, Sabo zu liebe, ihn einfach zu ignorieren.
 

"Du siehst so angespannt aus, Lars.", bemerkte jetzt auch Sabo, "Alles okay mit dir?"
 

"Ja, alles gut, hab nur etwas Kopfschmerzen."
 

"Oh, na dann. Ich hab gehört Bier ist die beste Medizin dagegen.", sagte Sabo lachend und prostete ihm zu.
 

*PLATSCH*
 

Ace' Kopf landete mitten auf seinem Teller.
 

"Ist er gerade EINGESCHLAFEN?", rief Vivi entsetzt neben ihm, "Unfassbar!"
 

Alle am Tisch lachten, mit der Ausnahme von Lars.
 

"Das macht der Typ doch extra, um sich aufzuspielen. Guck mich nicht so böse an Sabo, ist doch so... Und kann er sich eigentlich kein T-shirt leisten oder warum rennt er immer oben ohne herum?"
 

"Was ist nur los mit dir, hör bitte auf so zu provozieren.", bat Sabo ihn.
 

"Er hört es ja nicht mal, er "schläft" ja."
 

Kaya knuffte ihn in die Seite.
 

"Ja, ist ja schon gut... Sorry, Sabo."
 

Nach wenigen Minuten wurde Ace wieder wach, er richtete seinen Kopf auf. Das halbe Essen hing ihm im Gesicht.
 

"Du hast da was.", lachte Vivi und wischte ihn mit einer Servierte sauber.
 

Ein blonder Mann, auf seiner muskulösen Brust gut sichtbar Whitebeards Symbol tätowiert, trat zu ihnen an den Tisch. Er wirkte gelangweilt, was vielleicht an seinen halb geöffneten Augen lag.
 

"Hey, Ace. Vater lässt ausrichten, dass wir uns gleich schon alle auf der Moby treffen sollen."
 

"Ja, alles klar Marco. Ich trink noch aus, verabschiede mich und dann komm ich nach."
 

"Okay, bis später dann.", sagte der Blonde und verließ die Bar wieder.
 

"Vater?", fragte Vivi leicht irritiert, "Wie viele Brüder hast du denn?"
 

"Nein", sagte Ace lachend, "Wir nennen Whitebeard unseren Vater und wir sind seine Söhne."
 

"Achso!"
 

"...Spinner..." Lars verfiel in einen schlecht gespielten Hustenanfall.
 

"Was hast du da gesagt?", fragte Ace mit einer Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
 

Schlagartig kippte die ausgelassene Stimmung am Tisch.
 

"Er hat NICHTS gesagt.", meinte Sabo und sah Lars drohend an.
 

"Es reicht mir gleich, du Möchtegern Arzt. Ich hab das Gefühl du brauchst mal 'ne Abreibung.", sagte Ace. Um seine Finger züngelten kleine Flammen.
 

"Oh, du hast von einer Teufelsfrucht gegessen. Denkst du jetzt, das macht dich besonders oder du könntest mich besiegen? Ich kann dir ja gern mal zeigen, was ich für Kräfte hab."
 

"NEIN! Hör jetzt auf, Lars. Es reicht!", sagte Sabo.
 

"War so klar, dass du auf seiner Seite bist. Aber bitte, wie du willst. Ich hau' ab, will euern süßen, kleinen Abschied nicht stören."
 

Lars trank sein Glas in einem Zug aus, bezahlte kurz am Tresen und stapfte wütend nach draußen. Er musste jetzt erstmal eine Runde spazieren gehen, den Kopf frei bekommen.
 

Er verwandelte sich in einen weißen Tiger und rannte auf allen vieren in Richtung Wald.
 


 

An der frischen, kalten Nachtluft verblasste seine Wut immer mehr und er bereute es, so die Beherrschung verloren zu haben.
 

Das hatte er doch anders geplant, er wollte Ace nicht beachten. Es war ihm irgendwie nicht möglich gewesen. Dieser verdammte PIRAT.
 

Und dann beherrschte er auch noch das Feuer. Seit damals war Feuer ein rotes Tuch für Lars. Es erinnerte ihn an das brennende Zirkuszelt, sein Leben, das damals in Flammen stand. Er dachte wieder an seine Mutter, an das Lächeln seiner kleinen Schwester und an alle anderen, die er damals verloren hatte.
 

Schnell verdrängte er die traurigen Gedanken. Ace war jetzt sicher schon verschwunden und er wollte sich bei Sabo entschuldigen gehen. Er machte sich auf den Rückweg zur Bar.
 


 

Law entschied sich dazu, heute auch in Makinos Bar zu gehen. Sein Kopf lief über, war viel zu voll. Seine Gedanken kreisten immer und immer wieder, aber er kam auf kein Ergebnis.
 

Er setzte sich an seinen üblichen Platz am Tresen und bestellte sich hochprozentigen Schnaps.
 

Nach ein paar weiteren Kurzen fühlte sich sein Kopf herrlich leicht an.
 

"Hey, darf ich mich zu Ihnen setzen?"
 

Er drehte sich um und erkannte, dass Vivi ihn angesprochen hatte. Natürlich wollte er nichts lieber, als dass die hübsche Blauhaarige sich zu ihm setzte. Aber er hatte sich fest vorgenommen, nichts ernsthaftes anzufangen.
 

Er wollte um keinen Preis jemanden nah an sich heranlassen, diese Person zur Zielscheibe machen.
 

Und er hatte die Befürchtung von Vivi mehr zu wollen, als nur eine kurze Nacht. Nein, er hatte nicht nur die Befürchtung, eigentlich war er sich ziemlich sicher, wenn er sie einmal an sich herangelassen hatte, wäre er süchtig nach ihr. Er konnte sich ja so schon nicht an ihr satt sehen.
 

"Ähm...", begann er, aber zu spät,  sie saß bereits neben ihm. Na gut, so schlimm war das ja nicht.
 

Sie tranken einiges zusammen und unterhielten sich prächtig, wobei er fast mehr lallte, als zu reden.
 

Plötzlich beugte sie sich zu ihm herüber küsste ihn einfach, er war unfähig, sich dagegen zu wehren.
 

Lars kam in diesem Moment durch die Tür und blieb kurz wie angewurzelt stehen.
 

Er machte auf dem Absatz kehrt und ging wieder nach draußen.
 

"Lars, warte doch mal!" Kaya versuchte ihn an der Schulter festzuhalten.
 

"Nein, lass mich doch in Ruhe..."
 

"Ach, Lars, jetzt bleib doch stehen."
 

Abrupt blieb er tatsächlich stehen und sie wäre fast in ihn hinein gelaufen.
 

"Ich kann verstehen, wie du dich fühlst, aber nimm dir das doch nicht so zu Herzen."
 

"Ich... Anscheinend ist sie an jedem interessiert, nur nicht an mir", er seufzte tief.
 

"Du magst sie wirklich oder?"
 

Er nickte nur und sie nahm ihn in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken.

Harte Worte

Vivi und Kaya saßen am nächsten Mittag zusammen auf der Dachterrasse und genossen das schöne Wetter.
 

"Und du und Law ihr habt gestern...?"
 

Vivi schüttelte den Kopf, ihre Wangen leicht rosa gefärbt.
 

"Nein, also naja... Es ging schon etwas mehr zur Sache, aber soweit ging es nicht. Er war auch ganz schön betrunken.", antwortete Vivi.
 

"Achso. Und hast wirklich du Gefühle für ihn oder war das einfach nur so aus Spaß?"
 

"Frag das doch nicht so vorwurfsvoll. Ist doch nicht schlimm, wenn es nur aus Spaß gewesen wäre.", Vivi zuckte mit den Schultern, "Aber... Irgendwie sind da halt schon Gefühle. Er ist so ernst, geheimnisvoll. Und einfach seine ganze Art, da kriegt man manchmal Gänsehaut. Von seinem Äußeren fang ich jetzt gar nicht erst an, sonst sabber ich gleich."
 

"Okay und weißt du schon, wie es weitergeht mit euch?", wollte Kaya wissen. Im Stillen tat Lars ihr etwas Leid, aber da konnte man wohl nichts machen. Man kann Liebe schließlich nicht erzwingen.
 

"Hmm... Von meiner Seite aus könnten wir da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Mal sehen, wie er das sieht."
 

"Wirst du nachher ja sehen, ich glaube er hat mit dir zusammen Schicht. Wobei ich in letzter Zeit das Gefühl habe, unser Chefarzt ist rund um die Uhr da."
 

"Ja... Sag mal riechst du das auch? Dad riecht, als würde etwas verbrennen. Lass uns besser mal nachsehen.", sagte Vivi.
 

Alamiert sprangen beide auf und liefen nach drinnen. Wegen dem vielen Qualm, der ihnen entgegen schlug, mussten sie die tränenden Augen zusammen kneifen.
 

"Achtung, geht bitte mal aus dem Weg!", rief Sabo ihnen zu, in der Hand eine brennende Pfanne.
 

Er stürmte in Richtung Dachterrasse und stellte sie auf den Steinboden. Kaya brachte von drinnen einen Eimer Wasser mit, um die Flammen zu löschen.
 

Mit einem lauten Zischen erlosch die brennende Pfanne.
 

"Was hattest du vor, Sabo? Wolltest du uns umbringen?", lachte Vivi.
 

"Nein, ich wollte für uns kochen. Ich hab mir solche Mühe gegeben. Hat leider nicht so funktioniert." Er sah ziemlich geknickt aus.
 

"Trotzdem echt lieb von dir.", meinte Kaya aufmunternd, "Sag das nächste Mal einfach Bescheid, dann kochen wir zusammen."
 

Sabo nickte und musste sogar lächeln.
 

"Dann müssen wir heute wohl den Pizzaservice anrufen, ich hol schon mal meine Teleschnecke." Vivi lachte noch immer und ging nach drinnen.
 

"Wo ist Lars eigentlich?", fragte Sabo.
 

"Weiß ich nicht, er ist doch dein bester Freund. Das müsstet du doch besser wissen?", entgegenete Kaya.
 

"Ja, schon... Aber seit der ganzen Sache mit Ace haben wir nicht mehr so den Draht zueinander, wie davor. In der letzten Zeit verschwindet er öfters einfach so."
 

"Vielleicht braucht er Zeit für sich alleine, nicht nur, dass ihr beide Stress miteinander hattet. Ich glaube er hat ganz schön Liebeskummer.", sagte sie nachdenklich.
 

"Das habe ich schon immer an dir bewundert."
 

"Hä? Was...?", Kaya runzelte irritiert die Stirn.
 

"Na, dass du immer so mitfühlend bist. Du denkst immer zu erst an andere, wie es ihnen geht. Das ist eine tolle Charaktereigenschaft."
 

"D...Danke." Sie wurde ganz rot, wegen dem unterwarteten Kompliment.
 


 

Law saß, wie so oft in letzter Zeit, grübelnd in seinem Büro und starrte die Wand an. Fast wäre er eingeschlafen, wenn seine Teleschnecke ihn vor Schreck nicht fast vom Stuhl fallen lassen hätte.
 

BÖLLE BÖLLE BÖLLE.
 

"Ja?...", nahm er genervt das Gespräch entgegen.
 

"Fufufu... Du hast mich auch schon freundlicher begrüßt.", sagte eine ihm nur all zu bekannte Stimme.
 

"Du." Sofort breitete sich Wut in Law aus, in Gedanken sah er das hässliche Gesicht, den rosafarbenden Federnumhang und die bescheuerte Sonnenbrille Doflamingos vor sich.
 

"Was willst du von mir? Das ganze ist jetzt schon ewig her, lass mich gefälligst in Ruhe!", rief Law mit wütender Stimme in den Hörer.
 

"Was ich will? Hmm... Das merkst du noch früh genug, mein alter Freund. Und nein, den Gefallen, dich in Ruhe zu lassen kann ich dir leider nicht tun, bedaure."
 

"Lass diese Psychospielchen, damit kommst du bei mir nicht weiter."
 

"Psychospielchen? Wie denkst du denn von mir, ich habe gedacht, du kennst mich besser. Fufufu..."
 

"Ich kenne dich gut genug. Du wirst dich von mir und meinem Krankenhaus fernhalten, hast du mich verstanden? Oder du wirst es bitter bereuen."
 

Langsam verlor Law den Geduldsfaden, seine Nerven waren sowieso bis aufs Äußerste gereizt.
 

"DU drohst MIR? FUFUFUFUFU -"
 

Law hatte einfach aufgelegt, er wollte nicht mehr hören, was dieser Psycho zu aagen hatte. Er hatte gehofft, wenn er nicht weiter reagierte, würde dieser Psychopath die Lust verlieren. Aber falsch gedacht, wahrscheinlich würde er ihn nie in Ruhe lassen.
 

Law atmete tief ein und aus. Er musste sich auf einen Kampf gefasst machen, das schien unausweichlich. Er musste Doflamingo töten.
 


 

Es klopfte plötzlich an seiner Tür.
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, trat die Person ein.
 

"RAUS HIER!", law drehte sich nicht einmal zur Tür, um zu sehen, wer da war, "Ich will meine Ruhe, verdammt! Das Krankenhaus wird auch einmal fünf Minuten ohne mich auskommen!"
 

"Entschuldigung, ich wollte nur...", Law erkannte die Stimme von Vivi.
 

Er drehte seinen Kopf und sah ihr direkt in die Augen.
 

"Das eins klar ist, das gestern ist nur passiert, weil ich so viel getrunken hatte. Da brauchen Sie sich nichts darauf einzubilden. Und wenn das für Sie ein Problem darstellen sollte, sie können jederzeit kündigen."
 

Wortlos machte Vivi auf dem Absatz kehrt und knallte die Tür hinter sich zu. Etwas geschockt lief sie den Flur entlang, ein paar Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen.
 

Das eben gesagte war wie eine Ohrfeige. Sie fühlte sich verletzt und gekränkt. Gut, sie hatte nicht wirklich erwartet, dass er ihr gleich um den Hals fallen würde,  auch wenn sie da nichts gegen gehabt hätte...
 

Aber SO mit ihr zu reden, hatte sie auch nicht verdient! Vivi war sauer, er hatte nicht das Recht so mit ihr umzugehen.
 


 

Sie konnte ja nicht wissen, dass Law in seinem Büro saß und sich für das eben gesagte selbst hasste.
 

Er wollte ihr sowieso eine Abfuhr erteilen, aber so hart war es nicht geplant gewesen. Er durfte einfach niemanden an sich heranlassen, egal wie sehr er es sich auch wünschte. Sie wäre in Gefahr, ein leichtes Ziel für diesen Psycho und das wollte er ihm nicht bieten.
 

In dem Moment, als sie hereinkam, war noch so aufgebracht von dem Telefonat und dass er Vivi abweisen musste, machte ihn noch zusätzlich wütend. Da war es wie ein kleines Ventil sie so anzuschreien, auch wenn es unfair war.
 

Aber das Leben war halt nicht fair.

Blutbad, der Anfang vom Ende

Die mehrstündige Operation, in der Law sich befand, strengte ihn an. Natürlich waren seine Teufelskräfte extrem hilfreich dabei, aber nichts desto trotz musste er sich stark konzentrieren.
 

Die Patientin hatte eine komplizierte Verletzung an ihren Nackenwirbeln und auch ein paar innere Organe waren verletzt. Jemand hatte sie unten bei den Klippen gefunden, sie muss heruntergestürzt sein. Wie durch ein Wunder hatte sie es anscheinend überlebt, wenn auch schwer verletzt.
 

Sie war noch recht jung, ihr braunes, lockiges Haar war voller Schmutz und Blut. Sie hatte etwas mehr auf den Hüften, als der Durchschnitt, war aber durchaus hübsch. Wollte sie, wie schon so viele, ihrem Leben an der Klippe ein Ende bereiten?  
 

Law hasste Menschen, die ihr Leben einfach so wegwarfen. In seinen Augen waren sie feige, liefen vor allem davon. Er selbst war durch die Hölle gegangen, wusste wovon er sprach. Aber nie würde er Selbstmord begehen.
 

Kaya assistierte ihm heute. Eigentlich war Lars für diese Operation eingetragen, aber er erschien einfach nicht zur Arbeit. Auch seine Freunde schienen darüber verwundert zu sein.
 

Law bekam mit, dass Lars sich in der letzten Zeit verändert zu haben schien. Er war schon immer ein Sorgenkind von ihm gewesen, von der ersten Sekunde an, als er ihn davor bewahrte, sich in den Tod zu stürzen.
 

Er vertraute Law damals seine Geschichte an und dieser hörte ihm aufmerksam zu. Als er fertig war, machte Law ihm Vorwürfe und sagte ihm, was für ein Idiot er doch sei. Sich umzubringen würde nichts ändern, er sei bloß ein Feigling.
 

Er wusch ihm ordentlich den Kopf und anschließend machte er ihm das Angebot, in seinem Krankenhaus zu lernen, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Und er willigte ein.
 

Anfangs war er recht verschlossen, wirkte etwas lustlos und desinteressiert an seinem Umfeld. Mit der Zeit besserte es sich aber. Lars freundete sich mit den anderen Assistentzärzten an und machte eine komplette Verwandlung durch. Er wirkte oft sogar etwas drüber, ein bisschen zu übertieben fröhlich und kindisch. Law vermutete, dass er es brauchte, um die Gedanken an die Vergangenheit zu verdrängen.
 

Law vertieb die Gedanken, er machte sich sowieso viel zu viele davon. Er musste sich auf seine Arbeit konzentieren.
 

Es klopfte an der Tür.
 

Genervt konnte Law ein Augenverdrehen und ein leises Seufzen nicht verhindern. Seine Anweisungen waren doch klar und deutlich, warum machte hier jeder, was er will?
 

"Keine Störungen während Operationen, was ist daran so schwer zu vestehen?"
 

Eine Schwester öffnete die Tür und blieb in dieser stehen. Sie war relativ klein und hatte langes, schwarzes Haar. Sie wirkte eingeschüchtert, aufgrund von Laws Worten und tänzelte aufgeregt auf der Stelle.
 

"Ich... Ich weiß, es ist nur.... Sie müssen unbedingt nach unten in den Eingangsbereich kommen."
 

"Kann das nicht jemand anderes regeln?  Kann doch nicht sein, dass hier jeder inkompetent ist, verdammt."
 

"Nein, aber...", sie schluckte, erst jetzt fiel Law auf, wie sehr sie zitterte, "Da unten herrscht ein totales Blutbad."
 

Der Chefarzt zog erstaunt die Augenbrauen nach oben, eine schlimme Vorahnung beschlich ihn.
 

"Kaya, Sie übernehmen hier. Das schaffen Sie schon."
 

Und schon eilte er an der Schwester vorbei und ließ eine ziemlich verdutzte Kaya zurück.
 

Law lief in Rekordzeit den Flur entlang und war schon halb auf der Treppe, als er fast jemand blutüberströmtes um rannte.
 

Er konnte die Person noch gerade so auffangen.
 

"Ich... hab das nicht kommen sehen... Ich bring ihn um..." presste er hervor und erbach eine neue Ladung Blut über Laws Schulter. Quer über seine Brust waren große Kratzspuren, die aussahen, als hätte ein Tier sie mit seinen Krallen verursacht.
 

"Sabo, sind Sie das? WEN wollen Sie umbringen?"
 

Doch Sabo war bereits bewusstlos. Es wiedersprach Law eigentlich, aber er legte ihn einfach nur behutsam, mit Hilfe eines Rooms, auf ein freies Bett, das an der Seite des Ganges stand und lief weiter. Er hoffte inständig, dass Sabo nicht so schwer verletzt war. Später würde er nach ihm sehen, aber er musste jetzt weiter.
 

Im Eingangsbereich angekommen glaubte er zunächst nicht, was er sah. Einen Moment lang starrte er nur fassungslos auf die Szene vor ihm. Überall war Blut und es lagen viele Verletzte und auch einige eindeutig Tote verteilt herum.
 

Mit diesen Leuten hatten er teils Jahre zusammen gearbeitet und sie waren ihm alle mehr oder weniger ans Herz gewachsen, egal wie oft er sich über sie ärgerte. Das wurde ihm in diesem Augenblick erst richtig bewusst.
 

"Fufufufu... Da ist auch schon der Hauptakteur in diesem Stück, dann kann der Spaß ja beginnen."
 

Law beachtete Doflamingo nicht weiter. Er starrte in die Mitte der Eingangshalle.
 

Vivi kniete weinend auf dem Boden und schluchzte wie verrückt. Die hellblauen Haare standen hatten sich größtenteils aus ihrem Zopf gelöst und hingen wirr herunter. An ihre Schläfe wurde eine Waffe gedrückt.
 

Am meisten traf Law, wer Vivi die Waffe drohend an den Kopf hielt. Es war Lars. Den Ausdruck in seinen Augen hatte er noch nie gesehen, völlig kalt und auch etwas verrückt. Seine hellen, blauen Augen huschten wild umher, als wäre er in einer Art Wahn. Nichts schien mehr übrig zu sein, von dem Menschen, der er war.
 

"Eine Flasche Bewegung und das Gehirn der kleinen spritzt hier auf den Fußboden.", kam es lachend von Doflamingo. Er saß mit überschlagen Beinen auf dem Tresen der Anmeldung und schien sich köstlich zu amüsieren.
 

"WAS HAST DU GETAN?", schrie Law nun Doflamingo an.
 

"Ich? Ich hab hier nichts getan, das war alles unser junger Freund hier.", er deutete auf Lars und schüttelte sich noch immer vor Lachen, "Ziemlich abgedreht der Kleine."
 

"Lars... WARUM? Ist dir klar, was du hier tust?", fragte Law direkt an Lars gewandt, war sich nicht sicher, ob dieser es überhaupt wahr nahm.
 

"Ich... Ich muss... Dann bringt er mich zu Lea. Alles wird wieder gut, wie früher.", Lars lächelte sogar dabei, "Ich muss nur machen, was er sagt. Ich freue mich so auf Lea, meine kleine Lea."
 

Law begriff jetzt, Doflamingo war einfach Meister der Manipulation.
 

"ER LÜGT! Hör mir zu, es ist wirklich schlimm, aber NIEMAND kann dir Lea zurück bribgen. Erinner dich doch, sie ist tod, hörst du? Das weißt du doch!"
 

Lars runzelte die Stirn und ließ tatsächlich die Waffe ein Stück sinken. Man konnte seinen inneren Konflikt förmlich in seinem Gesicht ablesen.
 

"Na, na...", sagte Doflamingo plötzlich ernst, "Jetzt ist aber Schluss mit lustig. Wenn du willst, dass ich das Leben dieser blauhaarigen Schlampe verschone, dann bringst du dich jetzt hier selbst um. Ansonsten knallt unser Freund sie ab und dannach töte ich dich eigenhändig, gaaanz langsam."  Er lächelte wieder sein verstörendes Grinsen.
 

"NEIN! Das wirst du Arschloch nicht tun!", schrie Law und wollte zur Bewegung ansetzten.
 

In diesem Moment fiel der Schuss und die Zeit schien für einen Augenblick still zu stehen.

Erwachen im Albtraum

In letzter Sekunde schaffte Law es Vivi in die andere Ecke der Eingangshalle zu manövrieren, in dem er einen Room erschuf.
 

Der Schuss aus Lars Waffe ging ins Leere.
 

"Hab ich... hab ich gerade...?" Er schien innerlich zerrissen zu sein, ab und zu blitzte so etwas wie Erkenntnis und Reue in seinen Augen auf. Er kämpfte gegen sich selbst und den Wahn an.
 

"Lars, jetzt hör mir zu. HÖR MIR ZU, VERDAMMT!", schrie Law ihn an, bis er endlich den Kopf in seine Richtung drehte und ihn versuchte mit seinen wirren Augen zu fixieren, "Er lügt, er wird dir deine Lea nicht zurück geben. Du bist bloß ein Spielzeug für seine kranken Fantasien."
 

Der innere Kampf wurde heftiger, er schien kurz davor den Verstand zu verlieren. Verzweifelt hielt Lars sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Der Gedankenstrudel in seinem Kopf war einfach zu heftig, er konnte nicht mehr.
 

"TÖTE IHN!", befahl Doflamingo lautstark, "Fufufufu... Denk doch an deine kleine Lea, sie freut sich schon so, dich endlich wieder zu sehen."
 

Lars Augen hielten inne und bekamen wieder diesen kühlen, abgeklärten Ausdruck.
 

Jetzt setzte er seine Teufelskräfte ein und verwandelte sich in einen weißen Tiger. Langsam ging er, leicht knurrend, auf Law zu.
 

"Ich werde nicht gegen dich kämpfen."
 

"TÖTE IHN, TÖTE IHN!", rief Doflamingo weiter. Er schien mächtig Spaß daran zu haben.
 

Als Lars dichter bei ihm war lief er immer schneller und der Tiger setzte zum Sprung an.
 

Law hob kurz vorher eine Hand und knickte den Ring- und den kleinen Finger ab.
 

Er tauschte durch seine Teufelskräfte den Platz mit Doflamingo. Dieser war überrascht und kurz damit beschäftigt den Tiger, der jetzt auf ihn mit ausgefahrenen Krallen und gefletschten Zähnen zusprang, abzuwehren. Doflamingo schlug ihn einfach beiseite, als wäre er eine Puppe.
 

Law nutzte die kurze Zeit, schnappte sich Vivi, die immer noch wimmerte und unter Schock stand und lief nach draußen.
 

Er wollte nicht weglaufen, ihm war klar, dass das sowieso sinnlos wäre, Doflamingo würde ihn nie in Ruhe lassen. Das hier war ein Kampf um Leben und Tod.
 

Das Einzige, was Law versuchte, war möglichst viele in Sicherheit vor ihm zu bringen. Er wollte nicht, dass es noch mehr unschuldige Opfer gab.
 


 

Kaya spürte, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Law würde sie sonst nie jetzt schon diese komplizierte Operation alleine durchführen lassen. Sie hatte die Erkenntnis in Laws Augen gesehen, fast als hätte er mit so etwas gerechnet und wüsste, was da unten in der Eingangshalle los war.
 

Und das Verhalten der Krankenschwester, der Schock in ihrem Blick, hier war irgendwas gefährliches im Gange, dessen war sich Kaya sicher.
 

Notdürftig versorgte sie die Patientin vor sich, so dass sie wenigstens stabil war und ging nach draußen. Als sie über den Flur lief fiel ihr auf, wie totenstill es war. Keine Schwester, kein Arzt kam ihr entgegen. Ihr Gefühl wurde immer mulmiger.
 

Kaya lief nun den Flur entlang, sie musste wissen, was hier los war.
 

An einer Seite stand sin Bett und jenand streckte den Arm über die Bettkante. Kaya wollte schon weiter rennen, sie hatte jetzt keine Zeit, doch dann sah sie das viele Blut und die Blutspur, die die Treppe herunter führte und blieb doch stehen.
 

"SABO!? Bist du das, was ist mit dir?", fragte sie hysterisch.
 

Panik überkam sie, ihr sonst so kühler Kopf schien nicht mehr richtig zu funktionieren. Tränen rannen ihr übers Gesicht.
 

"SABO!!!"
 

Sie hatte solche Angst um ihn, das viele Blut, das er verloren hatte würde wahrscheinlich schon reichen, um ihn umzubringen.
 

Als sie die Wunde auf seinem Bauch entdeckte wurde ihr schlecht und sie hatte Mühe, sich nicht sofort zu erbrechen.
 

Er schien aber noch teilweise bei Bewusstsein zu sein, er nuschelte unverständliche, leise Worte und ab und zu fixierten seine Augen sie. Kaya griff nach seiner blutigen Hand.
 

"Hab keine Angst, Sabo.", flüsterte sie mehr zu sich selbst, als zu ihm, "Du schaffst das, okay? Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst! Du stirbst nicht, verstanden? Das lass ich nicht zu." Vorsichtig gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn.
 


 

Doflamingo stand in der Eingangshalle und lachte laut. Dachte Law etwa er könnte ihm entkommen? Seine Naivität war manchmal zu komisch.
 

Neben ihm rappelte sich Lars, nun wieder in Menschengestalt, hoch und blickte sich verwirrt um.
 

"D... Du... Du wirst mir Lea nicht zurück geben." Langsam setzte sich die Erkenntnis bei ihm durch. In seinem Kopf sind so viele verwirrende Gedanken und Gefühle, er wusste nicht wo oben und unten war, was real und was gelogen war.
 

Stück für Stück holte ihn nun die Realität ein, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Er war geschockt über sich selbst, plötzlich von Selbsthass erfüllt.
 

Er blickte sich um und ihm wurde schlecht. Überall lagen Kollegen, Freunde von ihm verletzt und... TOD. Erinnungsfetzen schoben sich in seine Gedanken. ER selbst hat ihnen das angetan.
 

Lars fiel wieder ein, wie er kurz davor war der mutigen Dame vom Empfangsbereich, die ihn aufhalten wollte, das Genick zu brechen, als Sabo hereinkam.
 

Er erinnerte sich daran, wie verwundert er erst aussah, was schnell in Wut umschlug und das er ihn dann anschrie. Doch er wusste nicht, was es gewesen war, er hörte nur das Lachen von Doflamingo.
 

Und dann hatte er sich in seine Tigerform verwandelt und ging tatsächlich auf seinen Freund los, er hatte ihn übel mit den Krallen am Bauch erwischt und wäre die Dame vom Empfang ihm nicht auf den Rücken gesprungen, hätte er ihm wohl den Rest gegeben.
 

Dann kümmerte er sich aber erstmal um diese. Er schüttelte sie ab und... anschließend war nicht mehr viel von ihr übrig. Er hatte sie blutrünstig getötet.
 

Als er sich umdrehte war Sabo verschwunden.
 

Das nächste, was er dann wusste, war wie er Vivi die Waffe an den Kopf hielt. Was dazwischen passiert war fiel ihm nicht mehr ein. Law plötzlich war auch Law da.
 

Das Einzige Gefühl, an das er sich deutlich erinnerte, war die Sehnsucht nach seiner kleiner Schwester und die Überzeugung, sie wieder zu sehen, wenn er tat was Doflamingo verlangte. Er wusste, wo sie war und würde ihn anschließend zu ihr bringen. Das war das einzig wichtige für ihn.
 

Und dann hatte er tatsächlich abgedrückt, er hätte Vivi wirklich erschossen. Er war dankbar, dass die Kugel einfach in den Boden schlug.
 

"DU BASTARD!", schrie Lars jetzt Doflamingo an.
 

"Na, na. Wie sprichst du denn mit mir?"
 

"WAS HAST DU GETAN?"
 

"Was ICH getan habe? Fufufufu... DU, mein Freund, hast hier dieses Massaker angerichtet."
 

"DAS SPIEL IST JETZT VORBEI!"
 

Lars sah rot vor Wut und wollte sich nur noch auf ihn stürzen. Doch es ging nicht. Es war, als würde er an Fäden hängen, die ihn zurück hielten.
 

"Das Spiel ist erst vorbei, wenn ich es sage.", Doflamingo grinste schief, "Und weißt du was? Die ganze Sache hier braucht einfach etwas mehr Feuer."

Showdown!

Law hatte Vivi zu der erst besten Person gebracht, die ihm einfiel: Makino. Er klopfte an ihrer Haustür und etwas überrascht hatte sie die Tür geöffnet und sich natürlich sofort um Vivi kümmern wollen.
 

Law schärfte Makino schnell ein, dass sie heute nicht das Haus verlassen dürfte und wollte ohne weitere Erklärungen wieder verschwinden, als ihn plötzlich jemand an der Schulter zurück hielt.
 

"Was ist hier los?"
 

Überrascht sah Law den roten Shanks vor sich stehen. Seine Haare standen leicht wirr vom Kopf ab und das falsch geknöpfte Hemd hing ihm halb aus der Hose.
 

Kurz fragte Law sich, was Shanks hier bei Makino Zuhause zu suchen hatte, schob den Gedanken aber wieder beiseite, er hatte jetzt wichtigeres zu tun.
 

"Vielleicht sagt dir der Name Donquixote Doflamingo ja etwas, ich hab jetzt aber keine Zeit für weitere Erklärungen."
 

Und schon war Law wieder verschwunden. Shanks blieb verdutzt zurück und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf.
 

Law rannte zurück zum Krankenhaus und je dichter er kam desto schneller beschleunigte er seine Schritte. Denn er sah schwarzen Qualm aufsteigen.
 

Im Stillen betete er darum, dass Patienten und Personal alle entkommen könnten, doch eigentlich war ihm klar, dass dies nicht so war.
 

Plötzlich fühlte er sich zurück versetzt in seine Kindheit. Es riss ihm den Boden unter den Füßen weg und er blieb schwer atmend stehen.
 

Die Erinnerung an damals war einfach übermächtig. Er sah die Szene von früher vor sich, das brennende Krankenhaus in dem seine kleine Schwester Lamy lag. Es versetzte ihm einen Stich im Herzen.
 

Law schrie, hielt den seelischen Schmerz nicht mehr aus. Hilflos starrte er auf das brennende Krankenhaus, das jetzt für so viele Menschen eine Todesfalle war.
 

Eine innere Stimme rüttelte ihn wach, schrie ihm zu, dass er hier nicht einfach herumstehen und zusehen dürfe. Vielleicht könnte er noch jemanden retten. Seine Füße setzten sich wieder in Bewegung.
 

Als er vor dem Eingang des Krankenhauses stand wurde ihm bewusst, dass es sinnlos war nach Überlebenden zu suchen, die Flammen erstreckten sich Meter weit in den Himmel. Niemand, der jetzt noch da drin war hatte auch nur die geringste Chance.
 

Das Gefühl versagt zu haben breitete sich in ihm aus, er sackte auf die Knie.
 

"Fufufufu,", hörte er hinter sich, doch es interessierte Law nicht, er zeigte keinerlei Reaktion. Sollte er seinem Leben doch einfach ein Ende bereiten.
 

"Weißt du, dich einfach nur zu töten wäre viel zu einfach gewesen", Doflamingo hatte an seinem Rücken zu ihm herunter gebeugt und sprach direkt in Laws Ohr, "Verglichen mit der Hölle, die man einem Lebenden bereiten kann, hat der Tote es fast einfach, findest du nicht? Wenn ich dich gleich umgebracht hätte, wäre der ganze Spaß viel zu schnell vorbei gewesen. Wie fühlt es sich an, alles verloren zu haben? Für den Tod von so vielen verantwortlich zu sein?"
 

Law reagierte noch immer nicht.
 

"Es hat mir die größte Freude bereitet, deinen kleinen Freund zu manipulieren. Fufufufu...Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen!"
 

"Hey, Flamingo!", hörten sie eine Stimme hinter sich.
 

Kurz verschwand das Lächeln aus Doflamingos Gesicht,er nahm eine starke Aura wahr und er fragte sich, wer es wagte ihn so frech anzusprechen. Er richtete sich auf und drehte sich um.
 

"Rothaar Shanks, einer der Piratenkaiser.", stellte Doflamingo leicht verwundert fest. Er fragte sich, was der hier zu suchen hatte.
 

Shanks ging in Angriffs Stellung und zog sein Schwert.
 

Doflamingo dachte kurz nach. Eigentlich war er nicht scharf darauf, seine Kräfte mit denen von Shanks zu messen. Er hatte auch gar nichts davon.
 

Er rechnete sowieso damit, dass die Marine jeden Augenblick hier wäre,  schließlich haben bestimmt auch ein paar Ranghöhere Marinemitglieder im East-Blue-Heart-Hospital gelegen.
 

Nicht, dass die ernsthaft eine Gefahr dar stellen würden, aber er wollte auch nicht riskieren seinen Status als Samurai der Meere zu verlieren. Das machte sein Leben um so vieles einfacher.
 

Eigentlich hatte er seinen Spaß ja gehabt.
 

"Vergiss eines nicht, Law, dieses Spiel wird nie zu Ende sein." Er lachte ein letztes Mal sein dreckiges Lachen. Mithilfe seinee Teufelskräfte sponn er Fäden, die bis zu den Wolken reichten und floh mit diesen.
 

Nach einiger Zeit, die Flammen waren schon fast erloschen, richtete Law sich auf. Die Sonne war bereits untergegangen. Mit hängendem Kopf trottete er davon.
 

Seine Füße trugen ihn wie von selbst, eigentlich war es ihm auch egal, wo er hinging.
 

Irgendwann stand er tatsächlich vor den Klippen. Er atmete tief ein und stellete sich an den Rand.
 

Er verspürte heftigen Hass. Hass gegenüber diesem Monster mit seinem rosa Federumhang, Hass gegenüber der Welt, die einfach so ungerecht war!
 

Er trauerte, um alle Menschen, die er schon hatte sterben sehen. Es waren einfach zu viele. Er ertrug diesen Schmerz nicht mehr!
 

Law hasste nichts mehr, als Leute, die Selbstmord begehen, aber in diesem Moment konnte er sie verstehen. Er wollte nichts weiter, als Tod zu sein.
 


 

Ist die Handlung eigentlich soweit logisch? o.o Ich hoffe das die Charas nicht zu sehr OOC sind. Ich hätte gern mal eine Meinung von jemand außen stehenden, auch wenns negative Kritik ist.

Achterbahn der Gefühle

Plötzlich spürte Law eine Hand auf seiner Schulter. Er drehte den Kopf und wäre vor Schreck fast ausversehen die Klippe heruntergefallen.
 

Neben ihm stand tatsächlich Lars. Er musste zwei mal hinsehen, es war nicht leicht festzustellen. Law erkannte ihn hauptsächlich an den hellen, blauen Augen, die jetzt zum Glück nichts Kaltes oder Verrücktes mehr in sich trugen und an den wenigen blonden Haaren, die noch übrig waren.
 

Denn sein halbes Gesicht, so wie große Teile seines Körpers, waren übersät mit großen, übel aussehenden Brandwunden. Es roch stark nach verbranntem, verwesendem Fleisch und angekokelten Haaren.
 

"Mir hat mal jemand gesagt, wie feige es ist, sich selbst einen Abhang hinunter zu stürzen und vor seinen Problemen wegzulaufen.", sagte Lars zu ihm, seine Stimme klang heißer, wahrscheinlich vom vielen Rauch, den er eingeatmet hatte.
 

"Das muss ja jemand besonders schlaues gewesen sein...",Law seufzte, "Du hast ja Recht."
 

Sie traten ein paar Meter zurück und setzten sich nebeneinander auf den Boden. Der Vollmond stand hell am Himmel und die Nachtluft wehte kühl.
 

"Ich... Es tut mir so L-", fing Lars an, wurde aber von Law unterbrochen.
 

"Ich will keine Entschuldigung von dir hören, ich weiß, dass dieses Monster deine Gedanken manipuliert hat und dass das nicht wirklich du warst heute."
 

"Ja, so versuch ich es mir zumindest auch einzureden...", Lars vergrub das Gesicht in seinen Händen, "Aber es kommt nicht gegen diesen extremen Selbsthass an. Nachdem ich vorhin wieder klarer im Kopf wurde, habe ich dieses Arschloch sogar darum angefleht mich zu töten, was er natürlich nicht getan hat. Ich weiß nicht, wie ich so weiter leben soll... Die Schuld erdrückt mich."
 

"Ich weiß, dass nichts, was ich sage dieses Gefühl abmildern kann, aber du kannst wirklich nichts dafür. Doflamingo hat dich als eine seiner Spielfiguren auserkoren und dir seinen Willen aufgezwungen. Wahrscheinlich hat er schon vor einiger Zeit angefangen, dich zu manipulieren, hab ich Recht?", fragte Law.
 

Lars nickte. "Ja, vor ein paar Wochen bin ich ihm zum ersten Mal begegnet. Ich Idiot habe mich ihm sogar anvertraut, alles was mich so belastet hat. Und wenn ich so überlege, dann hat er mich ganz schön beeinflusst. Dieser kranke Psychopath! Ich hasse ihn noch mehr, als mich selbst. Law, ich schwöre dir, ICH BRINGE IHN UM! ICH WILL RACHE!"
 

"Lars, ich kann das nachvollziehen, ich will auch nichts lieber, als seine rosa Federn brennen zu sehen, aber wir sollten das nicht überstürzen... Wir dürfen ihn nicht unterschätzen.", meinte Law zu ihm, "Mal was anderes,... Konnte man noch einige Menschen aus den Flammen retten?"
 

Lars konnte nicht mehr sprechen, die Tränen, die in Strömen liefen, schnürten ihm die Kehle zu. Er schüttelte als Antwort leicht den Kopf. Er hatte es versucht, war mitten in die Flammen gerannt, doch das Feuer war einfach zu heiß.
 


 


 

Kaya saß nun schon seit gefühlten Stunden an Sabos Bett und hielt schluchzend seine Hand. Sie war unendlich dankbar dafür, es zumindest rechtzeitig mit ihm aus dem Krankenhaus geschafft zu haben.
 

Noch Vorort hatte sie notdürftig schnell, mit zitternden Händen, seine Wunde am Bauch versorgt. Zum Glück schienen keine inneren Organe verletzt worden zu sein. Das größte Problem war wohl tatsächlich der hohe Blutverlust.
 

Gerade, als Kaya eine Blutkonserve holen wollte, nahm sie den leichten Geruch von Feuer wahr.
 

Alamiert rannte sie sofort los und schob Sabo erstmal mit Krankenbett durch einen Hinterausgang nach draußen. Die Rauchentwicklung wurde immer stärker.
 

Innerlich war sie hin- und hergerissen sofort wieder hereinzurennen und die Patienten nach draußen zu schaffen. Doch wie groß war die Chance da lebend wieder herauszukommen? Sie wusste auch immer noch nicht, was hier eigentlich los war. Ganz davon abgesehen, dass ihre Beine so weich wie Pudding waren.
 

Sie sprach sich selbst Mut zu, jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. Kaya atmete tief durch und schob Sabo mit dem Bett bis zu ihrer Wohnung.
 

Irgendwie schaffte sie es, ihn die Treppen herauf zu manövrieren, immer darauf bedacht, nicht gegen seinen verwundeten Bauch zu kommen. Sie legte ihn auf sein Bett und sackte selbst kraftlos am Boden zusammen.
 

Etwas verzweifelt wurde ihr bewusst, dass das Krankenhaus wahrscheinlich komplett abrbrennen würde und so zum Grab für die vielen Patienten wurde.
 

Auch konnte sie für Sabo keine Blutkonserve beschaffen und die brauchte er doch dringend!
 

"Bitte, Sabo... Du musst das schaffen. Lass mich nicht alleine..."
 

Panisch klammerte sie sich weinend an seine Hand.
 

"Bitte, bitte...", flehte sie immer wieder.
 

Sabo gab nur gelegentlich ein paar Schmerzenslaute von sich.
 

"Es tut mir so Leid, das ich nicht mehr tun kann", sie schluchzte heftig, "Ich kann dir einfach nicht helfen, ich habe nicht einmal Schmerzmittel! Und ich will eine Ärztin sein...", ihre Verzweifelung wurde immer stärker. Wie konnte in so kurzee Zeit nur ihre komlette Welt einstürzen? Sie betete für die Menschen im Krankenhaus und besonders hoffte sie, dass ihre Freunde es geschafft hatten.
 

"Ich würde alles dafür tun, damit du nur aufwachst! DU DARFST NICHT STERBEN, SABO!"
 

Kaya hatte sich mit ihrem Gesicht über seins gebeugt und ein paar ihrer nassen, salzigen Tränen kullerten auf sein Gesicht.
 

"Sabo... Ich... Ich liebe dich!"
 

Dann legte sie ihre Lippen vorsichtig auf seine und gab ihm einen sanften Kuss. Kaya hatte das Gefühl, er würde den Kuss erwiedern, aber vielleicht bildete sie es sich auch nur ein.

Auf dem Boden der Tatsachen

Sabo dämmerte leicht vor sich hin, gefangen im Halbschlaf. Wieso hatte er nur solche starke, pochende Bauchschmerzen?
 

Er würde gern die Augen öffnen, um zu sehen, wo er überhaupt war, aber das war irgendwie nicht möglich.
 

Fieberhaft dachte er nach, was gestern passiert war, versuchte sich zu erinnern. Doch da war irgendwie ein dicker Nebel über den Erinnerungen. Das letzte, was er noch genau wusste, war dass er das Krankenhaus betrat.
 

Was geschah dann? Irgendwie war da ein weißer Tiger... Das konnte nicht sein, das war ja verrückt...
 

Sabo startete einen erneuten Versuch, die Augen zu öffnen und diesmal klappte es sogar. Langsam bekam das Zimmer scharfe Konturen und er erkannte, dass es sein eigenes war.
 

Und... Nein. Er musste wohl doch noch träumen. Kaya lag schlafend neben ihm zusammen gerollt. Ihr Gesicht sah gerötet aus, die langen, blonden Haare waren ganz verwuschelt. Ihr Atem ging gleichmäßig, doch sie wirkte sehr erschöpft. Trotzdem fand Sabo, dass sie wirklich niedlich aussah.
 

Die Schmerzen in seinem Bauch wurden, je wacher er wurde, von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Er wagte einen Blick an sich herunter.
 

Erschrocken sah er die große Fleischwunde und ihm wurde augenblicklich übel. Jetzt bemerkte er auch das viele, teils schon eingetrocknete und verkrustete Blut um sich herum.
 

"Kaya?", fragte er vorsichtig. Eigentlich wollte er sie nicht aufwecken, aber er brauchte etwas mehr Klarheit darüber, was vorgefallen war.
 

"S... Sabo?", sie blinzelte noch leicht verschlafen. "SABO! Du bist wach!"
 

Sie schlang freudig die Arme um seinen Hals.
 

"Oh, ich bin ja so froh, dass du wach bist! Oh, gott sei Dank, ich hatte solche Angst um dich!"
 

Als sie bemerkte, wie rot Sabo wurde nahm sie wieder etwas mehr Abstand und setzte sich neben ihn hin.
 

"Entschuldige, ich wollte nicht so aufdringlich sein.", sagte sie schnell und auch auf ihren Wangen zeichnete sich eine leichte Röte ab.
 

"Nein, dafür brauchst du dich wirklich nicht zu entschuldigen."
 

Sabo versuchte sich nun auch aufzurichten, ließ es aber schnell wieder sein. Nicht nur, dass sein Bauch das gar nicht witzig fand, ihm wurde auch schwarz vor Augen, der Kreislauf spielte einfach nicht mit.
 

"Bleib bitte liegen, du hast ziemlich viel Blut verloren..."
 

"Wie ist das passiert?"
 

"Ich weiß nicht genau", Kaya zuckte mit den Schultern, in ihren Augen glitzerten schon wieder die ersten Tränen, "Ich hatte gehofft, du könntest es mir sagen."
 

"Nein, leider nicht. Ich habe wirre Erinnerungen, ich glaube nicht, dass die wahr sind. Das ist alles so merkwürdig. Und wieso bin ich so verletzt nicht im Krankenhaus?"
 

Jetzt gab es kein Halten mehr für Kaya, sie brach in bitterlichen Tränen aus.
 

"Es gibt kein Krankenhaus mehr!", schluchzte sie.
 

"Wie... Wie meinst du das?", fragte Sabo, das Herz schlug ihm bis zum Hals.
 

"Es ist... abgebrannt..."
 

"WAS?", fassungslos sah er sie an, "Aber... aber... Die ganzen Patienten? Das kann nicht wahr sein..." Er schlug heftig auf dem Boden der Tatsachen auf und musste das erstmal verdauen.
 

"D... Doch... Es ist so schrecklich..." Weinend fiel sie ihm wieder um den Hals und er streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
 

Eine ganze Weile blieben sie einfach so liegen, bis beide sich wieder einigermaßen beruhigt hatten. Ihr Kopf lag dicht neben seinem.
 

"Weißt du, ich hatte einen wirklich komischen Traum.", er lachte sogar kurz, "Wahrscheinlich lag das an den starken Schmerzen."
 

"Was hast du denn geträumt?"
 

"Naja, du wirst jetzt vielleicht lachen, aber... Ich hab geträumt, du hast mich geküsst. Verrückt, nicht?"
 

"Ja und wie...", nuschelte sie.
 

"Alles okay? Dein Gesicht ist auf einmal so rot, gehts dir nicht gut?"
 

"Doch, doch...Das kommt bestimmt nur vom vielen Weinen."
 

Jaja,... sie glaubte sich selbst ja kein Wort, was für eine schlechte Ausrede. Aber irgendwie konnte sie ihm nicht gestehen, dass es kein Traum war. Warum war sie plötzlich nur so schüchtern?
 


 


 

Vivi war noch immer in Makinos Wohnung und saß mit glasigen Augen am Küchentisch. Das, was gestern geschah, war ihr einfach unbegreiflich.
 

Von ihrer sonst so taffen und fröhlichen Fassade war nichts mehr übrig. Die Bilder von gestern hatten sich fest in ihrem Kopf verankert, nie würde sie diesen Tag vergessen können, dessen war Vivi sich sicher.
 

Von einem auf den anderen Moment stand ihre komplette Welt Kopf. Fröhlich ging sie den Flur im Krankenhaus entlang und summte ein Lied vor sich hin.
 

Dann hörte sie plötzlich Schreie vorne aus dem Eingangsbereich. Etwas genervt fragte sie sich, welcher Pirat da jetzt wieder randalierte, immer das Gleiche! Dieses Pack trank eindeutig zu viel Sake und Rum.
 

Doch als sie in der Eingangshalle ankam traute sie ihren Augen nicht. Mit offenem Mund starrte sie auf das Geschehnis vor ihr.
 

Sie hatte Nojiko, diese Zicke, nie leiden können, doch das was ihr da angetan wurde, hatte sie nicht verdient.
 

Der Arztkittel lag in Fetzen auf dem Boden und auch von der Kleidung darunter war nicht mehr viel übrig.
 

Lars beugte sich über sie und drückte ihr die Kehle zu.
 

"HÖR AUF!", schrie sie ihn an.
 

Irgendwie musste sie ihn aufhalten, doch wie? Verzweifelt stellte sie fest, dass sie keine Waffen bei sich trug. Dann musste eben ihre Körperkraft herhalten. Wenn er doch nur nicht so groß wäre...
 

Sie versuchte ihn mit aller Kraft von Nojiko wegzuzerren.
 

"Was soll das, was ist bloß in dich gefahren?!"
 

Lars hielt tatsächlich kurz inne und drehte sich zu ihr um.
 

"Vivi...", stammelte er.
 

Der Blick in seine Augen versetzte Vivi in Schock und Panik. Sein Blick war der eines eiskalten, psychopathischen Mörders. Sie erkannte ihren Freund nicht wieder.
 

Im Augenwinkel sah sie, dass Nojiko sich aufrappelte und davon lief. Vivi war so froh darüber.
 

Plötzlich wurde sie von hinten am Kragen gepackt.
 

"Fufufufufu... Du bist also Vivi, ja? Ausgezeichnet, du meine hübsche, bekommst eine besondere Rolle in diesem Stück. Das wird Law sein kleines Herzchen brechen. FUFUFUFUFU..."
 

Der große Mann hielt sie weiterhin fest, während sie mit an sah, wie Law verschiedenste Leute, die zufällig hereinkamen, schwer misshandelte und umbrachte.
 

Sie konnte die Augen nicht abwenden und mit jeder Sekunde wurde es schmerzvoller und unerträglicher für sie.
 

Wie hatte sie sich so in Lars täuschen können? Nie hätte sie geahnt, wozu er fähig war. Er war doch ihr Freund, sie schliefen sogar unter einem Dach!
 

Als dann Sabo zu dieser Szene stieß schloss sie die Augen, das konnte sie nicht ertragen. Das war schlimmer, als jeder Albtraum!
 

Später hielt Lars ihr eine Waffe an den Kopf. Innerlich hatte sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen, jeglichen Widerstand oder Kampfgeist hatte sie längst verloren.
 

In dem Augenblick, als der Schuss tatsächlich fiel, dachte sie an nichts. Es war nicht wie im Film, wo das komplette Leben noch mal einem vorbei zog. Da war einfach nichts, nur Leere.
 

Wie durch ein Wunder war sie weggeschleudert worden. Das war wohl Laws Verdienst. Er brachte sie auch aus diesem Albtraum heraus und schleppte sie hier her, zu Makino.
 

Seitdem saß sie hier in dieser Küche. Makino hatte alles versucht, sie ein bisschen aufzuheitern. Mehr als einmal hat sie ihr etwas zu Essen angeboten und ihr vorgeschlagen, sich schlafen zu legen.
 

Doch das konnte Vivi nicht, sie glaubte nicht je wieder schlafen zu können.
 

Nur am Rande registrierte sie, wie der rothaarige Mann, sie hatte mitbekommen, dass er Shanks hieß, in die Küche kam und zwei Gläser auf den Tisch stellte.
 

Er schenkte beide voll Sake und schob dann eines direkt vor Vivis Nase.
 

"Ich hab keine Ahnung, was genau du da durchgemacht hast", sagte er, "aber ich glaube den kannst du jetzt gut gebrauchen."

Kapitel 18: Zwischen Leid und Liebe

Law und Lars saßen noch immer bei der Klippe und schwiegen sich seit Stunden an, jeder hing seinen Gedanken nach.
 

"Und was jetzt?", fragte Lars irgendwann.
 

Law zuckte nur mit den Schultern und erwiederte nichts.
 

"Wir müssen etwas tun, wir können diesen Psycho nicht gewinnen lassen. Allein schon, wegen der ganzen Menschen, die sinnlos und qualvoll gestorben sind..."
 

"Nein, du verstehst das nicht.", sagte Law bestimmend, "Du hast keine Ahnung, zu was Doflamingo fähig ist. Wenn du dich mit ihm anlegst wird er dich bestenfalls töten, da würde ich an deiner Stelle dann auch drauf hoffen. Er wird dich brechen, dich zerstören."
 

"Und wenn schon. Was kann er mir denn noch nehmen? Im Grunde ist da nichts mehr, was er noch zerstören könnte. Und vor dem Tod habe ich schon längst keine Angst mehr.", Lars lachte heiser, "Alle meine Freunde, jeder der mir wichtig war, ist Tod und wenn sie, gegen alle Wahrscheinlichkeiten, noch leben sollten würden sie mich seit gestern hassen, seit sie gesehen haben, was für ein Monster ich bin."
 

"Nochmal: Du bist kein Monster... Und nicht alle deine Freunde sind tod, ich habe Vivi zu Makino gebracht."
 

Lars schnaubte belustigt.
 

"Ich glaube nicht, dass sie mich jemals wieder sehen will. Aber ich bin natürlich trotzdem erleichtert, dass es ihr gut geht.", er senkte den Blick und war auf einmal unendlich traurig. Wenn noch Tränen übrig wären, hätte er bestimmt welche vergossen.
 

Lars dachte an die Situation zurück, in der er Vivi vermeindlich in den Kopf geschossen hat. Auch wenn er nicht bei Sinnen war, diese Schuld würde ihn immer verfolgen.
 

"Danke...", sagte er, "Danke, dass du sie gerettet hast. Wenn du nicht gewesen wärst, dann..."
 

"Schon gut. Hör endlich auf, dir Vorwürfe zu machen, das bringt uns auch nicht weiter."
 

"Aber hier herumsitzen schon? Ich halte das nicht aus. Er muss büßen, für das was er getan hat! Wie kannst du nur so ruhig bleiben?!"
 

"Wir können das nicht überstürzen, was wir brauchen, ist ein Plan."
 


 


 

Kaya saß in der Küche ihrer Wohnung und las Zeitung. Drei Tage waren vergangen, seit das Krankenhaus abgebrannt ist. Noch immer war es das Thema Nummer eins und noch immer konnten sie nichts genaues zu der Tragödie sagen. Sie schrieben, dass die Brandursache weiterhin unklar war. Vermutet wird, dass der Inhaber des East-Blue-Heart-Hospitals, Trafalgar Law, auch bei dem Feuer ums Leben kam. Die genaue Opferzahl und um wen es sich im einzelnen handele war noch nicht bekannt.
 

Sabo und Kaya wussten nicht so recht, wie es jetzt weitergehen sollte. Sie versuchten jeder auf seine Art mit der Situation klar zu kommen.
 

Kaya weinte viel und machte ab und zu den Versuch, darüber zu sprechen. Doch das konnte Sabo nicht. Er wiederum unterdrückte den seelischen Schmerz und gab sich Mühe, nicht daran zu denken. Was allerdings leichter gesagt, als getan war. Es fing schon an, wenn Gegenstände von Lars oder Vivi fanden.
 

Kaya hielt es auch nicht mehr aus, alleine zu schlafen. Nachts kam sie, nachdem sie gefühlte Ewigkeiten in ihrem eigenen Bett wach lag, bei Sabo angekrochen.
 

Er freute sich darüber, dass sie seine Nähe suchte. Sie war momentan sein einziger Lichtblick, das einzige wofür es sich lohnte aufzustehen.
 

Die Wunde an seinem Bauch bereitete ihm noch immer starke Schmerzen, aber sie schien sich zum Glück nicht zu infizieren und ansonsten auch unkompliziert zu sein. Es würde eben nur seine Zeit dauern, bis sie verheilt war.
 

Gedankenverloren betrachtete er sie, wie sie gerade Zeitung las. Ihre blonden, glatten Haare rahmten ihr schönes Gesicht ein. Ihre hübschen, braunen Augen strahlten eine angenehme Wärme aus, Sabo könnte sich in ihnen verlieren.
 

"Weißt du eigentlich, was das einzig gute an dieser ganzen Sache ist?" wollte er wissen.
 

Fragend sah sie auf.
 

"Wir haben noch nie so viel Zeit zusammen verbracht. Ich bin gerne mit dir zusammen, Kaya."
 

Sie errötete leicht und legte die Zeitung beiseite.
 

"Ich... Ich bin auch gerne mit dir zusammen.", sagte sie.
 

Er schenkte ihr ein Lächeln, das sie erwiederte.
 

Mit dem, was dann folgte hatte er nicht gerechnet und auch Kaya war über sich selbst erstaunt, wusste nicht woher der plötzliche Mut kam. Sie stand auf und ging zu ihm herüber. Da er noch saß, beugte sie sich leicht zu ihm herunter und die folgenden Worte sagte sie ganz leise.
 

"Ich muss dir etwas gestehen."
 

Sein Herz klopfte augeblicklich bis zum Hals und schnürte ihm die Kehle zu, er konnte kein Wort sagen.
 

"Sabo, ich liebe dich."
 

In dem Moment, als sie ihn dann tatsächlich küsste, schien sein Herz vor Glück zu zerspringen.
 


 


 

Etwas später am Tag hörten sie, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Erschrocken sahen die beiden sich an.
 

Fassungslos starrten sie einen Moment lang zum Türrahmen im Wohnzimmer, in dem Vivi auf einmal stand. Sie sah völlig fertig und verwahrlost aus, unter den Augen tiefe Schatten.
 

"Vivi!", sprang Kaya als erste auf.
 

Sie fiel ihrer Freundin um den Hals, die es etwas emotionslos hinnahm und sich dann teilnahmslos aufs Sofa setzte.
 

"Sie braucht Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten.", sagte Makino, die hinter Vivi ins Wohnzimmer getreten war.



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