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Remember me

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Warnung: Mpreg, Charakter Tod, Spoiler

Das ist eine meiner neuen Fanfics, die natürlich über mein Yaoi-OTP geht und das ist Kakashi und Naruto. Ich wage mich hiermit auf dünnes Eis, da ich zum ersten Mal eine FF mit mpreg schreibe. Ich weiß, dass nicht jeder wird davon begeistert sein wird, aber vielleicht gibt es unter euch ja auch noch jemanden, der damit keine Probleme hat. Des Weieren bitte ich euch darum, bevor ihr euch daran tut, diese FF zu lesen, die Warnung zu beachten. Habt ihr das gemacht und seit euch wirklich sicher die FF lesen zu wollen, dann wünsche ich hiermit viel Spaß dabei. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist das nächste Kapitel, nach reichlicher Verspätung. Ich wünsche allen Müttern einen schönen Muttertag. :)
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen.

Warnung: OOC Komplett anzeigen

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Secret Love

Prolog: Heimliche Liebe! | Secret Love!

Nach 2 ½ Jahren anstrengender, aber sehr erfolgreicher Trainingsreise mit Jiraiya, betrat er endlich wieder sein Heimatdorf Konoha. Lächelnd lief er mit seinem Lehrer durch die belebten Straßen und sprang auf einen hohen Holzpfeiler, um einen besseren Blick über Konoha zu haben, dabei wehte ihm der Wind durch die weichen blonden Haare. Er war froh, wieder zu Hause zu sein. Er hatte seine Freunde, vor allem seinen Ziehvater sehr vermisst. Und dann gab es da noch eine besondere Person, die er ebenso vermisst hat. Erst in seiner langen Abwesenheit wurde ihm so richtig stark bewusst, dass er ihn anders ansah, als er es eigentlich sollte oder sogar durfte. Er wusste lange nicht, wieso sein Herz so schnell schlug und warum es ihm manchmal sogar richtig wehgetan hat, wenn er mit Kakashi zusammen war. Wie sollte er als 13 oder 14 jähriger Junge auch wissen, dass man das Liebe nennt? Er wusste mit dem Begriff nichts anzufangen, wie auch? Er war schließlich noch ein Kind gewesen.
 

Wäre Iruka auf der langen Reise dabei gewesen, wäre er mit diesem Anliegen zu ihm gegangen und hätte ihn danach gefragt, ihn regelrecht danach ausgequetscht, doch er hatte sich mit Jiraiya, dem alten Lustmolch zufrieden geben müssen. Naruto schnitt eine Grimasse, als hätte er gerade in eine Limone gebissen. Er erinnerte sich nur ungern daran zurück, wie dieses Gespräch angefangen hatte und ausgegangen war. Es war ein Alptraum, ein wirklich schrecklicher und grausamer Alptraum. Jeder, der den Sanin kannte, konnte sich ausmalen, was er sich alles anhören musste. Daher versteht es sich auch von selbst, warum er in dieser Nacht schreiend aufgewacht war. Und Jiraiya? Der alte perverse Bergeremit schlief einfach weiter, ohne etwas davon mitbekommen zu haben. Naruto hatte so viel Angst davor wieder einzuschlafen, dass er mit allen Mitteln versucht hatte, sich wach zu halten. Ja, man kann sagen, er war eine ganze Weile verstört gewesen. Und wenn er meinte verstört, dann aber so richtig. Er hatte sogar versucht, sich zu entlieben.
 

"Hey, Naruto", rief Jiraiya, der nicht weit entfernt von ihm stand.
 

Naruto verdrehte genervt die Augen, denn er wusste ganz genau, was jetzt kommen würde. Und ehrlich? Er konnte es nicht mehr hören. Das musste er sich fast ganze drei Jahre lang anhören. Nichtsdestotrotz drehte er sich zu Jiraiya, der gelassen auf ihn zukam, ihm dann eine Hand auf die Schulter legte und ihn dabei wieder so fies anlächelte.
 

"Viel Glück! Und denke daran, vergiss niemals...", weiter kam der Grauhaarige nicht, da ihm Naruto eine gewaltige Kopfnuss verpasste.
 

Klar, er hatte nicht so eine enorme und unmenschliche Kraft wie Sakura oder Tsunade, aber sie reichte vollkommen dafür aus, dass Jiraiya nun mit dem Gesicht zuerst im Dreck lag und den Mund voller Staub hatte. Nur ein wildes zucken des Beines, was irgendwie in der Luft hing, war zu sehen. Zufrieden machte sich Naruto auf den Weg zum Hokageturm, wo man ihn schon sehnlichst erwartete.

I love you

Heute war der Tag, an dem sich Naruto dazu entschlossen hatte, Kakashi endlich seine Liebe zu gestehen. Er konnte, vor allem wollte seine Gefühle nicht länger unterdrücken. Eigentlich hätte Kakashi von seinen Gefühlen, die weit über das Lehrer-Schüler Verhältnis hinausgingen, längst Wind bekommen müssen. Überraschenderweise war es dem Silberhaarigen aber nie aufgefallen. Wie Kakashi das entgehen konnte, war dem Blonden wirklich ein Rätsel, denn nicht immer war es ihm gelungen, die Gefühle erfolgreich zu verstecken.
 

"Und sowas nennt sich Genie", schnaufte Naruto ungläubig, als er auf dem Weg zu Ichirakus war.
 

Er vergrub sein Gesicht noch ein kleines bisschen tiefer unter seinen Schal, weil es furchtbar kalt war. Er konnte seinen heißen Atem, der in der Luft kleine Wölkchen formte, hochsteigen sehen. Er hatte nichts gegen Kälte einzuwenden, wirklich nicht. Ganz im Gegenteil. Er war einer der wenigen, der sie mit offenen Armen empfing, solange es trockene Kälte war. Und da wären wir schon beim Grund seiner heutigen, miesepetrigen Laune angekommen. Heute war eine ekelhaft nasse Kälte, wirklich unangenehm.
 

"Hallo, Teuchi!", begrüßte Naruto den Ladenbesitzer laut und freundlich, als er in die willkommene Wärme hineintrat und sich auf einen, der vielen freien Stühle am Tresen setzte.
 

Verwundert über diese gähnende Leere, zog er seine Augenbrauen zusammen und ließ seine tränenden Augen durch den Laden schweifen. Es war niemand da, den er kannte.
 

"Hallo, Naruto!" Der alte Mann strahlte übers ganze Gesicht, als er seinen Lieblingskunden begrüßte und ihm, ohne eine Bestellung bekommen zu haben, die erste Portion dampfender Nudelsuppe vor die Nase stellte.
 

Gelbe Sterne zeigten sich in stahlblauen Augen. Es gab für Naruto nichts besseres, als Teuchis-Nudelsuppe. Er bedankte sich für das Essen und haute sofort rein. Das er die Suppe genoss, war bei den lauten Schlürfgeräuschen die er beim essen machte, nur schwer zu überhören. Teuchi lachte.
 

"Noch eine Portion bitte", sagte Naruto, als er die leere Schüssel zur Seite stellte und sich über die nächste hermachte.
 

In der kurzen Zeit wo er bei Teuchi war, hatte er schon ganze sechs Schüsseln Ramen verdrückt. Weitere vier folgten, bis er endlich zufrieden aufseufzte. Für das erste war er gesättigt. Naruto bezahlte seine Rechnung und verließ mit einem:
 

"Bis zum nächsten Mal, Teuchi!", den Laden.
 

Er ging bequem durch die halbwegs gefüllten Straßen Konohas. Seine Beine trugen ihn Richtung Kakashis Wohnung. Der Silberhaarige wird bestimmt nicht erfreut sein, ihn vor seiner Tür zu sehen. Nicht, wenn er den Jounin beim lesen seines Lieblings-Romans störte. Das war eine weitere Sache, die Naruto an Kakashi nicht verstand. Er konnte es beim besten Willen einfach nicht nachvollziehen, wie sein Sensei so etwas lesen konnte. Da geht es doch immer nur um das eine und dasselbe. Naruto zog ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Woher er wusste, worüber diese so genannten "Romane" gehen? Wenn man den Autor dieser Buchreihe, als Sensei gehabt hat, war es nur sehr schwer nichts darüber zu wissen. Wie konnte man als alter Mann, nur so notgeil sein? Kopfschüttelnd lief er die wenigen Treppen, die ihn zu Kakashis Wohnung führten hoch.
 

Nach gefühlten Zwanzigmal anklopfen und noch immer kein öffnen der Tür, reichte es Naruto. Er legte seinen Finger auf die Klingel, wo er ihn auch fein brav die ganze Zeit drauf liegen ließ. So konnte sich der Silberhaarigen nämlich bestimmt nicht mehr auf sein geliebtes, heiß verehrtes "Icha-Icha" konzentrieren. Ein fieses Grinsen machte sich auf Narutos Gesicht breit. Wie erwartet, wurde die Tür keine zwei Sekunden später, nicht gerade liebevoll geöffnet. Es war ein wahres Wunder, dass Kakashi den Türknauf nicht in der Hand hielt oder die Tür auf halb acht hing. Ohne hereingebeten zu werden, stolperte Naruto in Kakashis kleine, aber feine Wohnung herein. Er zog sich locker-flockig die Jacke, Schal, Handschuhe und Schuhe aus, bevor er lässig zum Sofa schlenderte und sich hinsetzte.
 

"Komm doch herein, Naruto. Mach es dir bequem und fühle dich ganz wie zu Hause", kam es endlich von Kakashi, der seinen ehemaligen Schüler hinterher gesehen hatte, die Türklinke dabei noch immer in der Hand.
 

Seine Stimme steckte voller Ironie. Das einzige was Naruto darauf erwiderte war, seine strahlend weißen Zähne zur Schau zu Stellen. Kakashi hatte das Gefühl, Gai vor sich zu haben. Er senkte seinen Kopf und seufzte resigniert auf, als er die Tür zumachte. Er drehte sich zu Naruto und sah ihn fragend und abwartend an. Am liebsten würde Kakashi ihm das dämliche Grinsen aus dem Gesicht wischen. Wieso kam er immer zu den unpassendsten Zeiten? Wie wäre es, wenn er zur Abwechslung Mal fragen würde, ob er vorbeikommen kann, anstatt immer dann aufzutauchen, wann es ihm gerade in den Kragen passt.
 

"..." Kakashi ging zum Sofa, setzte sich neben Naruto und hielt sich das "Icha-Icha" wieder dicht vor die Nase.
 

So nah, dass er eigentlich schielen müsste. Plötzlich legte sich eine braungebrannte Hand auf sein Buch, welche er mit Argusaugen beobachtete. Immerhin konnte Naruto ihm jederzeit den Roman wegnehmen, wäre schließlich nicht das erste Mal, nur um Kakashi so richtig auf die Eier zu gehen. Kakashis graues Auge blitzte gefährlich auf, warnte seinen Sitznachbarn, jetzt bloß keinen Fehler zu machen. Naruto hatte dieses Mal, ganz zu Kakashis Überraschung, nicht die Absicht gehabt, ihm das Buch wegzunehmen. Stattdessen drückte er es nur ein wenig herunter, sodass sie sich nun in die Augen sahen.
 

Was war auf einmal mit der komischen Luft in seiner Wohnstube? Wann hatte sie sich verändert? Vor allem, wieso hatte Kakashi das Gefühl, als sei sein ehemaliger Schüler ihm viel zu Nahe? Am wenigsten verstand er allerdings sein außer Rand und Band schlagendes Herz, was er sogar in seinen Ohren trommeln hören konnte. Bildete er sich das nur ein, oder hatte Naruto gerade wirklich irgendetwas zu ihm gesagt? Was zum Teufel ging hier vor sich? Naruto hatte mitbekommen, dass sein Mentor gerade nicht wirklich hier war, sondern sich irgendwo anders befand. Noch bevor Kakashi fragen konnte, was Naruto gesagt hatte, lachte dieser los. Nun noch verdutzter als zuvor, blinzelte Kakashi.
 

"Ich möchte mir einen Tee machen, willst du auch einen?", wiederholte Naruto seine Frage.
 

Er musterte den Silberhaarigen mit einer hochgezogenen Augenbraue. Was war mit Kakashi los? Er verhielt sich heute sehr eigenartig. Das passte überhaupt nicht zu ihm. Stirnrunzelnd sah Naruto seinen Nebenmann mit seinen blauen Augen durchdringend an. Kakashi erschauderte unwillkürlich.
 

'Was war das gerade?', fragte sich Kakashi, der langsam aber sicher das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren.
 

"Ja, gerne", kam schließlich die Antwort.
 

Naruto stand auf und ging in die kleine Küche, wo er für Kakashi und sich einen Tee aufbrühte. Die Teesammlung von Kakashi war begrenzt. Nur zwei verschiedene Teesorten hatte dieser im Angebot, aber das störte den Blonden nicht, da er beide gerne trank. Für sich hatte er dieses Mal einen Schwarztee ausgesucht, für Kakashi Grüntee. Er machte zwei knappe Teelöffel Zucker in Kakashis Tasse, während er in seine drei gut gehäufte und etwas Milch tat. Beide Tassen in der Hand, ging er zurück zu Kakashi und hielt ihm seine süß lächelnd entgegen. Kakashi zog misstrauisch seine Augenbrauen zusammen. Was war mit Naruto los? Er verhielt sich schon lange eigenartig, aber so seltsam wie heute, hatte er sich noch nie verhalten. Irgendwas stimmte nicht. Kakashi hatte schon seit ein paar Jahren so ein dummes Gefühl, als würde sein Schüler irgendetwas vor ihm verbergen. Er meinte auch zu wissen was, doch konnte er sich darin natürlich auch irren.
 

Kakashi zog seine Maske herunter und trank einen großen Schluck seines Tees. In der Anwesenheit Narutos, konnte er dies ohne Bedenken tun, denn er versuchte schon lange nicht mehr einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Das war eine Kleinigkeit, die er an seinem Schüler zu schätzen wusste. Gleichzeitig stellte er sich aber auch die Frage, wie es auf einmal kam, dass Naruto das Interesse an seinem Gesicht verloren hatte? Kakashi waren noch viele andere Veränderungen an seinem Schüler aufgefallen. Sicher, Naruto war in den Jahren zu einem jungen Mann herangewachsen, der seinem Vater jeden Tag mehr ähnelte, aber manches Mal war dessen Verhalten so...merkwürdig. Es war schon regelrecht beängstigend. So kannte ihn Kakashi nicht. Kakashi war so in seinen Gedanken versunken, dass er die blauen Augen die auf ihm ruhten und ihn interessiert musterten, nicht bemerkte. Das verliebte Lächeln auf Narutos Lippen, fiel ihm genauso wenig auf.
 

Langsam streckte Naruto eine Hand aus und legte sie auf Kakashis Wange. Kakashi zuckte über die plötzliche Berührung in seinem maskierten Gesicht zusammen. Blaue Augen trafen auf ein einzelnes Graues. Kakashi war sichtlich geschockt. Niemand hatte ihn zuvor so berührt, wie es Naruto in diesem Augenblick tat. Wie konnte Kakashi da nicht in so etwas wie eine kleine Schockstarre verfallen? Er fühlte sich irgendwie gelähmt, nicht fähig dazu, irgendetwas zu sagen. Sein Herz schlug viel zu schnell.
 

Kakashi wusste nicht, was hier gerade mit ihm passierte. Was mit ihnen passierte. Sollte sein wild schlagendes, flatterndes Herz und das Gefühl von umherfliegenden Blättern in seinem Bauch etwa bedeuten das...Einen Herzschlag lang, hielt er die Luft an. Das konnte nicht sein. Wieso sollte es ihn jetzt nach so vielen Jahren, ausgerechnet bei Naruto passieren? Nach so vielen Jahren, die sie zusammen verbracht haben, löste er auf einmal tiefgreifendere Gefühle in ihm aus, die Kakashi fremd waren? Was war mit seinem Schwur passiert? Hatte er sich nicht geschworen, diesen niemals zu brechen?
 

Naruto ließ seinen ehemaligen Sensei nicht für eine Sekunde aus den Augen. Denn das, was er jetzt vorhatte zu tun, sollte man beim Kopierninja eigentlich niemals machen. Man sollte es noch nicht einmal versuchen, es sei denn, man sehnte sich nach dem Tod. Da sich Naruto aber nicht danach sehnte, ging er auf eine Nummer sicher. Wie sagte man so schön: "Vorsicht ist die Mutter in der Porzellankiste." Er holte ein letztes Mal tief Luft, bevor er es aussprach.
 

"Ich werde dich jetzt küssen", warnte Naruto mit kräftiger Stimme, als er auch schon seine Finger unter Kakashis enganliegende Maske schob, sie herunterzog und letztendlich ihre Lippen vereinte.
 

Kakashi war zu geschockt, als das er darauf hätte reagieren können. Naruto hatte seine Augen geschlossen, sodass ihm das viel zu weit aufgerissen Auge des Silberhaarigen entfiel. Erst als Kakashi eine heiße Zunge gegen seiner eigenen spürte, erwachte er aus seiner Starre.
 

"N-Naruto. Stopp", nuschelte Kakashi, versuchte den Zungenkuss zu lösen und Naruto wegzustoßen, doch die Rechnung hatte er ohne seinen verräterischen Körper gemacht.
 

Dieser presste sich nämlich näher an den des Kleineren heran. Sein Kopf veränderte wie von selbst den Winkel, sodass der Kuss noch tiefer wurde. Die Zunge wurde gieriger, fordernder. Selbst die Hände hatten auf einmal ein Eigenleben und gehorchten Kakashi nicht mehr. Eine Hand legte sich wie selbstverständlich in den Nacken des Blonden, während die andere sich auf eine vernarbte Wange legte. Nicht einmal im Traum hatte Kakashi daran gedacht, dass ihn sein Körper dermaßen betrügen würde.
 

Narutos Mundwinkel zuckten. Es hätte nicht besser für ihn laufen können. Er lebte noch und dankte allen Göttern, die es gab, für diese Güte. Allerdings hieß Kakashis eifrige Erwiderung nicht, dass er seine Gefühle erwiderte. Vor allem, wie dessen Reaktion auf sein eigentliches Geständnis ausfallen wird, war abzuwarten. Irgendwie wurde Naruto ganz flau im Bauch, als er alle möglichen Varianten durchging. Es lief ihm ein Schauer über den Rücken, der ihn leicht erzittern ließ. Dieser stammte allerdings nicht von seinen Horrorvorstellungen, sondern weil Kakashis Hand, die zuvor noch auf seiner Wange gelegen hatte, plötzlich unter seinen Pullover verschwand und jetzt über seine erhitzte Haut strich.
 

Jede Stelle die Kakashi mit seiner Hand und den Fingern berührte, brannte wie Feuer. Naruto hatte das Gefühl zu verbrennen. Langsam wurde es brenzlig. Irgendwie musste er einen Weg finden, den Kuss zu beenden. Er wollte nicht, dass Kakashi von seinem schmerzenden Problem zwischen den Beinen Wind bekam. Das würde nicht nur oberpeinlich für Naruto werden, sondern sicherlich auch für den Älteren. Vielleicht würde es Kakashi sogar abschrecken. Naruto wusste ja nicht, ob Kakashi schon Erfahrung mit dem Gleichgeschlecht gemacht hat.
 

Okay, dass würde er schon bald herausfinden und genau das machte ihm Angst. Er hatte sich nämlich noch keine Gedanken über eine mögliche Abfuhr gemacht. Schweren Herzens zog sich Naruto zurück, beendete somit ihren leidenschaftlichen Kuss. Beide Parteien atmeten schwer und schnell. Es dauerte vielleicht eine Minute, bis Kakashi langsam sein Auge öffnete und Naruto ansah. Kakashis Lust verschleierte Blick, jagte Naruto den nächsten Schauer über den Rücken.
 

"Ich...", versuchte es Naruto zum ersten Mal, brach aber ab, weil ihn der Mut verlassen hatte.
 

Konnte sein Gesicht noch mehr glühen, als es so schon tat? Er glaubte es nicht, aber wenn er nach dem brennen im Gesicht ging, mussten schon Flammen zu sehen sein. So wie bei einer brennenden Fackel. Ja, diese Beschreibung passte wohl am besten zu ihm. Jedenfalls für den Moment. Er unterdrückte den Drang, sich auf die Wangen schlagen zu wollen und startete stattdessen einen neuen Versuch.
 

"Ich liebe dich, Kakashi!" Narutos Herz drohte jeden Augenblick aus der Brust herauszubringen, denn jetzt war die Katze aus dem Sack.
 

Nach so vielen Jahren hatte er es endlich geschafft, seinem Mentor seine Liebe zu gestehen. Kakashi entgleisten jegliche Gesichtszüge. Sein Schüler hatte jetzt nicht wirklich ein Liebesgeständnis gemacht, oder? Er musste sich verhört haben. Noch besser, er bildete sich das alles hier nur ein. Sie haben keine Zärtlichkeiten ausgetauscht, sich nicht geküsst und Naruto hat ihm gerade auch nicht seine Liebe gestanden. Naruto schluckte schwer und hörbar, als er Kakashis entgeistertes Gesicht sah. Kakashi starrte ihn an, als hätte er einen schlechten Scherz gemacht.
 

"Das ist kein Scherz, Kakashi." Naruto wünschte, es wäre so, aber damit machte man keine Scherze, er zumindest nicht.
 

Er selbst hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, sich ausgerechnet in Kakashi Hatake, den Kopierninja zu verlieben. Es ist einfach passiert. Naruto strich sich laut seufzend durch das Haar. War es für Kakashi wirklich so schockierend eine Liebeserklärung zu bekommen? Oder lag seine Starre nur daran, dass sie von ihm, einem seiner ehemaligen Schüler kam, der nicht nur dasselbe Geschlecht hat, sondern noch dazu 14 Jahre jünger war? Naruto schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, bis er sie wieder öffnete und Kakashi in das noch immer versteinerte Gesicht sah.

You don't have to say I love you

You don't have to say I love you

Kakashi hatte das Gefühl mit einer Papierpresse Bekanntschaft gemacht zu haben. So fühlte sich also frisch gepresstes Papier an. Wie sollte er bloß auf das nicht überraschende Liebesgeständnis seines Schülers reagieren? Was sollte er ihm sagen? Okay, dass sprechen ging schlecht, da er allen Anschein nach die Gabe dazu verloren hatte.
 

'Witz komm raus, du bist umzingelt', oder wie ging das genau, fragte er sich im Stillen.
 

Wenn es denn nur das wäre, dann hätte er ein Problem weniger und alles würde viel einfacher vonstattengehen. Er war sich schon längere Zeit über die Gefühle des Blonden bewusst. Das Naruto viel mehr für ihn empfand, als es gut und erlaubt ist. Das war aber eigentlich nicht das wahre Problem, sondern seine eigenen Gefühle, die er schon geraume Zeit für den Namikaze-Uzumaki-Erben hegte. Das sie jedoch so tief reichten, erschreckte ihn bis aufs Mark. Oder konnte er sogar sagen, sie schockierten ihn zu Tode? Schließlich hatte er nicht im geringsten damit gerechnet. Ob er sich auf seine Gefühle verlassen konnte oder sollte?
 

Zu viele Gründe hielten ihn davon ab. Da wäre zum einen sein Beruf, für den er lebte. Er liebte die Gefahren, die dieser mit sich brachte. Ein weiterer Grund, er war kein Beziehungsmensch, überhaupt nicht. Wie konnte er, wenn es für ihn nie etwas anderes, als Arbeit gab? Das Wort "Beziehung" bestand zwar in seinem außergewöhnlich großen Wortschatz, er wusste auch was es bedeutete, aber er hatte sich nie dafür interessiert. Es verstand sich deswegen auch von selbst, dass er noch nie eine richtige und ernste Beziehung geführt hat.
 

Die eine oder andere Möglichkeit gab es zwar Mal hier und da, doch mehr als einen ONS gab es nie. Selbst die Anzahl dieser einmaligen Gelegenheiten war nicht hoch, im Gegenteil. Er war nicht so wie manch einer seiner Kollegen, die öfter eine kurze Affäre hatten. Alles was bei drei nicht auf dem Baum war, wurde von ihnen geknallt. Was alle so toll daran fanden, war für ihn schon immer nicht nachvollziehbar gewesen, bis heute nicht. Doch wie sagte man so schön? Jedem das Seine!
 

Kakashi sah Naruto stumm an, fragte sich, wann es dem Blonden so richtig bewusst geworden ist, mehr für ihn zu empfinden. Um ehrlich zu sein, hatte er nicht viele Liebeserklärungen in seinem Leben bekommen. Sonderlich überraschend ist das nicht, wenn man bedenkt, wie er damals zu seinem Spitznamen "Kaltblütiger Kakashi" kam. Er dachte nicht gerne an diese Zeit zurück, konnte sie aber auch nicht aus seinen Erinnerungen löschen oder vergessen. Es war ein fester Bestandteil seines Lebens.
 

Die erste ernst gemeinte Liebeserklärung lag schon viele Jahre zurück. Erinnern konnte er sich daran, als sei es erst gestern gewesen. Das war auch die Erste, die er abgelehnt hatte. Schön war diese Erinnerung nicht, denn er weiß noch ganz genau, wie sehr er dieser Person mit seiner Ablehnung wehgetan hatte. Darauf war er nicht stolz, aber damals dachte er noch weniger an "Liebe", als es heute der Fall war. Die Frage, ob er überhaupt schon einmal richtig verliebt gewesen war, fiel noch trauriger aus, als die Anzahl der erhaltenen Liebeserklärungen.
 

Um sie ehrlich zu beantworten, ja. Ja, er war das tatsächlich schon. Ihm war das ein einziges Mal passiert. Doch auch das lag viele Jahre zurück, an die er sich nicht unbedingt gerne erinnert. Warum? Ganz einfach aus dem Grund, weil es das erste, gleichzeitig auch letzte Mal war, wo sein Herz grausam zerbrach. Nicht, weil er einen Korb bekommen hatte, sondern weil er sich nie getraut hatte, dieser Person seine Liebe zu gestehen. Heute bereute er diese Entscheidung unheimlich, konnte es aber nicht mehr ändern. Das einzige was er tun konnte, war dem jungen Mann neben sich, der langsam aber sicher unruhig wurde, eine Chance zu geben.
 

Allerdings war da etwas ganz tief in ihm drin, was ihn davon abhielt und er glaubte auch zu wissen, was es war. Das plötzlich aufgetauchte Verlangen, eine Hand auf die Stelle seines schlagenden Herzens zu legen, war erdrückend. Noch heute, nach all den vergangenen Jahren verspürte er einen kaum auszuhaltenden Stich durch die Brust. Es fühlte sich an, als würde er im Tsukuyomi gefangen gehalten und gefoltert werden. Ob dieses Gefühl von Taubheit irgendwann wieder verschwand? Er wusste es nicht. Naruto schien zu merken, wie er mit sich und seiner inneren Gefühlswelt haderte. Dessen Augen wurden nämlich traurig, aber strahlten dennoch dieses unglaubliche Verständnis aus, dass ihm ganz warm ums Herz wurde. Der Schmerz ebbte dadurch ab, minimal, aber immerhin tat sich etwas.
 

Sie sahen sich eine ganze Weile an, sagten nichts, auch wenn Naruto gerne etwas gehört hätte und wenn es nur ein "Piep" gewesen wäre. Das brachte ein schiefes Grinsen auf Kakashis Gesicht. Narutos Augenbrauen gingen misstrauisch nach oben. Gerne hätte er es Naruto gleichgetan, aber stattdessen wurde sein Lächeln zum leisen lachen. Das hörte sich irgendwie verkrampft an, so als wäre ihm irgendetwas tierisch unangenehm. Was war nur mit ihm los? Er fühlte nicht zum ersten Mal so, also wieso konnte er seinem ehemaligen Schüler nicht einfach sagen: "Okay, lass es uns versuchen!"
 

Es kam für ihn auch nicht infrage, Naruto eine Abfuhr mit einem "Nein!" zu geben. Das brachte er nicht über sich, denn dann würde er nicht nur den Blonden belügen, sondern auch sich selbst. Und da gab es noch eine weitere Sache, die ihm Kopfzerbrechen bereitete. Er wusste, Naruto hatte noch nie eine feste Freundin oder indem Fall, einen Freund. War er denn überhaupt schwul? Oder war er Bi?
 

Dieser Gedanke schreckte ihn ein wenig ab. Ist Naruto tatsächlich Bi, könnte er schneller als ihm lieb ist, eine attraktive Frau finden, die wahrscheinlich auch noch in Narutos Alter ist und nicht schon im Alter, wo sie kurz davor steht, in Rente zu gehen, so wie er selbst. Okay, dass war übertrieben, er gab es zu. So alt war er nun auch noch nicht. Und seinen Job wollte er auch noch nicht an den Nagel hängen. Wie würde sein Freund jetzt sagen? Er steht in der Blüte seines Lebens! Für Liebe ist man nie zu alt.
 

Kakashi verzog sein Gesicht, als er an Gai dachte. Irgendwo hatte er ja schon recht mit dem, was er sagte. Nur musste er es damit nicht immer so maßlos übertreiben. Gai redete und redete, wenn er es nicht ignorieren und abhauen würde, dann würde er selbst noch in der Nacht darüber reden. Kakashi riss die Augen auf. Um die aufgetauchten Bilder, von einem ganz in Grün gekleideten Gummiball, der mitten in der Nacht in seinem Schlafzimmer, genau vor dem Bett stand, vor seinem inneren Auge wegzubekommen, schüttelte er seinen Kopf.
 

Schnell dachte er an die verworrene Lage, in der er sich gerade befand. Er wollte Naruto eine ehrliche, treffende und zufriedenstellende Antwort geben, sodass er sie auch verstand und nicht gleich wieder voreilige Entschlüsse zog. Das konnte sein ehemaliger Schüler nämlich besonders gut.
 

Ihm entwich ein schwerfälliger Seufzer. Irgendwie fühlte er sich matt, so als ob er Tage lang nicht geschlafen hätte. Er wurde wohl langsam doch zu Alt für so etwas, wieso sonst würde er sich so fühlen? Oder war es etwas ganz normales? Lag es vielleicht doch ganz alleine daran, dass er Angst vor so einem Schritt hatte? Hielt ihn die schlechte Erinnerung zurück, seine Gefühle gegenüber Naruto zuzulassen?
 

Er gab es zu, er hatte Angst, große Angst. Naruto war wie er ein Shinobi, konnte also bei jeder Mission sein Leben lassen. Der Gedanke daran jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken, obwohl jeder Shinobi, der eine Familie hatte, mit dem Gedanken rechnen musste, irgendwann nicht mehr zu seinen Liebsten nach Hause zu kommen, jedenfalls nicht lebend. Nachdem er in nur so kurzer Zeit so viele Menschen verloren hatte, die ihm sehr nahe standen, ob Familie, Freunde oder gar seine große Liebe, möchte er nicht noch einmal die wichtigste Person in seinem Leben, die er über alles liebte, verlieren.
 

Er schloss für einen kurzen Augenblick sein Auge, versuchte die innerliche Zerrissenheit, in den Griff zu bekommen. All seine aufgekommenen Gefühle und Gedanken, was schwer fiel. Das Naruto neben ihm saß und auf dem Sofa herumrutschte, als hätte er eine ganze Armee Hummeln im Hintern, brachte ihn zum schmunzeln. Zu wissen, der Blonde fühlte sich auch nicht gerade wie "King Ralph", beruhigte ihn ungemein. Die durchdringenden, schon fast feurigen Blicke auf seinem Körper, spürte er nur zu intensive. Es war unmöglich sie einfach zu ignorieren, da sein Herz darauf reagierte. Nicht einmal sein Körper blieb davon verschont.
 

Sich dem nervösen Jinchuuriki zuzuwenden, stand in diesem Augenblick außer Frage. Er wusste nicht, ob es das richtige wäre. Er wollte nicht noch einmal so die Beherrschung über sich und seinen immer mehr brennenden Körper verlieren, wie vor ein paar Minuten. Oder waren mittlerweile Stunden vergangen? Er wusste es nicht, war ihm auch relativ egal. Den Kuss, die warmen und weichen Lippen, fühlte er jetzt noch auf seinen. Der salzig-süße Geschmack von Ramen, lag noch immer in seinem Mund.
 

Dieses prickelnde und feurige Gefühl, was er beim küssen mit Naruto verspürt hatte, kannte er nicht. Er hatte es zum ersten Mal erlebt. Am liebsten würde er ihn noch einmal küssen, doch es bestand die Gefahr, sich komplett zu verlieren. Es war sogar sehr wahrscheinlich. Er war so sehr in seine Gedanken, den Empfindungen und Erinnerungen des Kusses vertieft, dass er sich halb zu Tode erschreckte, als er Narutos Stimme neben sich hörte. Das davor entnervte Grummeln war ihm vollkommen entfallen.
 

"Kakashi, sag was, irgendwas, damit ich weiß, dass du noch anwesend bist", kam es deutlich und klar über Narutos Lippen, der langsam wirklich in Panik verfiel.
 

Kakashi hörte den leichten Unterton davon aus Narutos heller Stimme heraus. Deswegen hätte er auch beinahe laut aufgelacht. Jetzt blieb ihm keine andere Wahl, als den Jungen anzusehen und zu versuchen, ihm die Nervosität zu nehmen, bevor er noch einen Herzkasper bekam.
 

Weitere Minuten des Schweigens vergingen, bis er es endlich über sich gebracht hatte, seinen Blick auf Naruto zu richten. Wie bereits von ihm vermutet, machte sich sein Herz wieder bemerkbar, indem es so kräftig gegen seinen Brustkorb hämmerte, dass er das Gefühl hatte, seine Rippen würden jeden Moment brechen. Schlimmer noch, zersplittern. Er war froh darüber, heute einen Pullover zu tragen, der seinen wilden Herzschlag verbarg. Ohne ein Oberteil hätte es Naruto gesehen. Kaum hatten sich ihre Augen getroffen, wurde ihm bewusst, wie viel ihm der blonde Jungspund schon bedeutete.
 

"Ich fühle mich geehrt", waren die ersten Worte, die über seine Lippen kamen.
 

Diese reichten vollkommen dafür aus, Naruto wenigstens ein kleines bisschen Anspannung zu nehmen, was dieser ohne weiteres in seinem Gesicht zeigte.
 

"Oh, Gott sei Dank! Du lebst noch." Man konnte Narutos erleichtertes ausatmen hören.
 

"Warum sollte ich das nicht?", fragte Kakashi mit hochgezogener Augenbraue stumpf.
 

Im Ernst. Wie in Gottes Namen kam Naruto bloß auf so etwas? Hatte er ohne es selbst zu merken, aufgehört zu atmen? Ihm war nicht bewusst gewesen, den Jüngeren mit seinem schweigen, so verunsichert zu haben. Waren es tatsächlich Stunden, die vergangen waren? Er sah zur Uhr, die über seinem kleinen Fernseher hing, konnte aber nicht sagen, seit wann sie hier schon saßen. So richtete er seinen Blick wieder auf Naruto zurück. Strahlend blaue Augen sahen ihn an, als wäre ihm ein drittes Auge auf der Stirn erschienen.
 

"Warum?", schrillte Naruto auf einmal ungläubig los und zuckte keine Sekunde später über seinen etwas zu lautem Organ zusammen.
 

"Maa, Naruto. Ich bin noch nicht schwerhörig und sitze genau neben dir", kam es detachiert über seine Lippen, obwohl ihm die hohe Stimme im Ohr wehgetan hatte und davon nun ein ekelhaft schrilles Fiepen im Ohr hörte.
 

Um dies auch den Blonden zu vermitteln, hatte er sich einen Finger ins Ohr getan und ihn leicht bewegt, um die restlichen Wasserreste eines heißen Bades herauszubekommen. Der Blonde sprang darauf natürlich sofort an, indem er seine Arme vor der Brust verschränkte und beleidigt wie eine Leberwurst, seine Unterlippe nach vorne schob. Die aufgeplusterten Wangen, die noch dazu kamen, ließen ihn nun aussehen wie ein Hamster, der seine Backen mit Fressen vollgestopft hatte.
 

Dieser komische, sehr unterhaltsame Anblick brachte Kakashi zum lachen. Das war gemein, darüber war er sich im Klaren, aber Naruto hatte das Talent dazu, aus egal was für einer Situation, eine Komödie zu machen. Damit hatte er die leicht angespannte Stimmung zwischen ihnen aufgelockert. Das war eine Eigenschaft des Uzumaki, die er schätzte und liebte. Naruto war einfach die Frohnatur in Person.
 

"Was ist so witzig?", fragte ein klar schmollender, alles nur nicht amüsierter Naruto.
 

Kakashis lachen wurde leiser, seine Gesichtszüge ernster. Narutos Stirn kräuselte sich, die Augenbrauen zogen sich zusammen. Er kannte den Blonden mittlerweile so gut, dass er wusste, was gerade durch dessen Kopf ging. Die stummen Fragen konnte er in seinem Kopf hallen hören, ohne das der Jüngere sie aussprechen musste. Kaum hatten sich ihre Blicke getroffen, verlor sich Kakashi ein weiteres Mal in diesen klaren blauen Augen. In diesem Augenblick wusste er, es war um ihn geschehen.
 

"Ich fühle mich geehrt, aber...", sagte er mit ruhiger, vielleicht zu ernster Stimme.
 

Ihm war das kaum merkliche zusammenzucken Narutos nicht entfallen. Er hatte sich wohl ein bisschen ungeschickt ausgedrückt. Wenn er nach Narutos Gesichtsausdruck gehen würde, war das noch milde ausgedrückt. Er wusste ja, dass es nicht einfach werden würde, aber das es ihm so schwer fiel und er sich so bescheiden anstellte? Er senkte seufzend seinen Kopf und fuhr sich fahrig durchs Haar. Irgendwie fühlte er sich gerade wie ein schüchternes Mädchen, was sich nicht traute seinem Schwarm von ihren Gefühlen zu erzählen. Wie konnte er ihm deutlich machen, dass...
 

"Ich verlange nicht gleich ein: "Ich liebe dich" von dir, Kakashi", kam es leise, aber immer noch laut genug über Narutos Lippen, sodass es Kakashi hören konnte.
 

Tiefes Verständnis war aus Narutos Worten herauszuhören, was sein Herz noch höher schlagen ließ. Kakashi schaute überrascht nach oben, genau in die ozeanblauen Augen, die so viele Emotionen widerspiegelten. Von dem bezaubernden Lächeln angesteckt, legte sich ein ebensolches auf seine Gesichtszüge. Ohne weitere Worte auszutauschen und ohne Vorwarnung, zog Kakashi seine Maske herunter, damit er Naruto küssen konnte. Lächelnd und mit geschlossenen Augen, genossen sie ihren zweiten Kuss an diesem Tag.

I'm sorry

I'm sorry

Es waren einige Tage seit dem Liebesgeständnis vergangen und das erste Date stand an. Naruto konnte es kaum erwarten, freute sich wie ein kleines Kind auf Geschenke zu Weihnachten. Er hatte Stunden vor dem Spiegel verbracht, um das passende Outfit für den besonderen Anlass zu finden. Schließlich konnte er schlecht mit seinem Orange/Schwarzen Trainingsanzug auftauchen. Kurzfristig hatte er sogar daran gedacht, Iruka zu fragen, doch verwarf diesen Gedanken gleich wieder. Es musste nicht gleich jeder über seine anstehende Verabredung Bescheid wissen, schon gar nicht Iruka.
 

Nichts gegen seinen ehemaligen Lehrer, den er wirklich über alles liebte, aber ihre Beziehung war so wie die eines Vaters und seinem Sohn. Das alleine hielt ihn schon davon ab, ihn um etwas Rat zu bitten. Das war nicht einmal das schlimmste, denn er kannte Iruka. Er würde ihn solange nach der Person fragen, mit dem er ein Date hatte, bis er aussah wie ein Trichter. Nein, darauf konnte er verzichten. Außerdem würde er sich dann auf jeden Fall verplappern, denn Iruka würde ihn so unter Druck setzen, dass er irgendwann darunter zusammenbrach wie ein Kartenhaus.
 

Lachend betrachtete er sich noch ein letztes Mal, da er gleich los musste, es sei denn, er wollte zu spät kommen. Das wäre kein Problem, denn sein ehemaliger Sensei war selbst immer zu spät, also könnte er sich, rein theoretisch natürlich, auch mehr Zeit lassen, aber das konnte er nicht. Dazu war er viel zu aufgeregt und wollte so früh wie möglich an ihrem Treffpunkt ankommen. Es geschehen ja so manches Mal noch Wunder und vielleicht kam Kakashi zur Abwechslung pünktlich. Breit grinsend sah er an sich herunter, strich hier und da eine imaginäre Falte weg. Je öfter er sich im Spiegel ansah, umso zufriedener war er mit seiner Wahl an Klamotten.
 

Er hatte sich für eine Jeans Lima in der Farbe Blau entschieden, die eigentlich schon aussah, als sei sie ausgewaschen. Sie hatte eben einen sehr schönen Mix aus Blau und Weiß, besonders an den Knien war sie mehr Weiß als Blau. Dazu trug er einen schwarzen Sweatshirtpullover mit Eingrifftaschen auf der Vorderseite, die einen Reißverschluss in Kontrastfarbe hatten. Ebenso hatte er einen seitlichen Reißverschluss am Kragen, der natürlich auf war, damit Kakashi einen Teil seines Schlüsselbeins sehen konnte und nicht zu vergessen, der Pullover hatte auch eine Kapuze. Er liebte Kapuzenpullover.
 

Er nickte zufrieden und verließ endlich das Schlafzimmer, sonst würde er heute nicht mehr aus seiner Wohnung kommen, wenn er sich noch länger im Spiegel anhimmelte. Normalerweise war es ihm egal, wie er aussah und was er trug, solange er sich wohlfühlte und die Klamotten bequem waren. Doch wenn er daran dachte, wen er gleich traf, musste er sich wenigstens etwas zurechtmachen. Die Schuhe, die ihm noch fehlten, standen schon an der Haustüre auf einer Fußmatte parat, sodass er sie nur noch anzuziehen brauchte. Es war ein stinknormaler Freizeitschuh mit seitlichem Rautenprint in seiner Lieblingsfarbe Orange. Sein Versprechen, einmal nichts Orangefarbenes zu tragen, flog in dem Moment wieder davon, als ihm gestern diese Schuhe ins Auge stachen. Es war Liebe auf den ersten Blick und noch dazu ein Schnäppchen.
 

Er musste einfach zugreifen. Natürlich hatte dieser saubequeme Freizeitschuh auch noch andere Farben zu bieten. Die Lasche und der rundum schmale Strich, gleich über dem weißen Sohlenrand, war neongelb. Schnürsenkel und viele kleine Quadrate an beiden Seiten des Schuhes, waren in einem dunkleren Blau, was wunderbar mit den anderen Farben harmonierte. Er liebte diesen Schuh wirklich. Stolz lächelnd schlüpfte er hinein, schnürte sie zu und nahm sich als nächstes den Schal, den er auch schon am Tag der Liebeserklärung umgelegt hatte, sowie dieselbe Jacke.
 

Der Weg zu ihrem ausgemachten Treffpunkt dauerte Naruto ganze fünfzehn Minuten, doch als er endlich ankam, atmete er erleichtert auf. Er hatte noch mehr als genug Zeit, bis ihr Date offiziell begann. Prüfend ließ er seine strahlenden, hellblauen Augen durch das kleine, leere Café schweifen. Schnell fand er den passenden Platz für sie und eilte dorthin. Hier würden sie wenigstens ein kleines bisschen Privatsphäre haben und Kakashi müsste sich nicht immer davon überzeugen, dass ihn die Leute abwartend anstarrten. Okay, dass würde hier definitiv nicht passieren, da dies ein kleines, unter den Shinobis eher unbekanntes Café am Nordende des Dorfes war und man hier nur Zivilisten antraf, denen es scheißegal war, wer hier saß.
 

Er hatte sich bewusst für dieses Café entschieden, weil er nicht gleich an ihrem ersten gemeinsamen Date von ihren Freunden, Bekannten oder Kollegen gestört werden wollte. Zum Beispiel von Gai, der es im Blut hatte immer dann irgendwo aufzuschlagen, wenn es am unpassendsten war. Soweit wollte er jetzt aber nicht denken, schließlich würde er hier jeden Augenblick den Mann treffen, dem er sein Herz geschenkt hatte und mit ihm einen schönen Tag verbringen. Nachdem er seine dicke Jacke ausgezogen und über einen Stuhl gehängt hatte, setzte er sich hin und sah sich genauer um.
 

Eigentlich war so eine ruhige, schon fast romantische Atmosphäre nichts für Naruto. Er tat sich schwer damit, auch nur zehn Minuten still zu sitzen und für fünf Minuten seinen Mund zu halten. Er war einfach zu aufgedreht dafür, aber heute würde er es ändern. Gut, dass weniger reden wird ihm nicht gelingen, so viel ist sicher. Nicht, weil er zu gerne redete, sondern weil Kakashi zu ruhig, zu schweigsam ist. Das erinnerte ihn schwer an seinen besten Freund. Mit zusammengekniffenen Augen kicherte Naruto leise vor sich hin.
 

Erst als er eine zarte Frauenstimme vernahm, konnte er sich wieder in den Kopf rufen, wo er sich befand. Er rieb sich verlegen lächelnd, mit dazugehöriger Röte im Gesicht über den Hinterkopf, als er seine Bestellung aufgab. Es schadete nichts, wenn er sich schon jetzt etwas bestellte, vielleicht konnte er ja mit einem Café Latte sein wild schlagendes Herz beruhigen. In weniger als zehn Minuten, waren sie nämlich verabredet, auch wenn er nicht an die Pünktlichkeit seines Senseis glaubte, der im übrigen langsamer als eine Oma beim Stricken war. Es klimperte, als ihm seine Bestellung gebracht und auf den Tisch gestellt wurde.
 

"Danke", bedankte er sich lächelnd bei der Kellnerin, die nachdem sie in seine blauen Augen gesehen hatte, sofort errötete.
 

Sie verbeugte sich kurz, bis sie schnell von dannen zog. Das einzige was er machen konnte, ihr wie ein begossener Pudel hinterher zu gucken. Verstand er doch nicht ihr plötzlich schüchternes Verhalten. Hatte er etwas falsch gemacht? Während er überlegte, ob er das tatsächlich hat, nippte er hin und wieder an seinem schön heißen Café Latte und stopfte sich gleich danach ein Stück des leckeren Apfelstrudels in den Mund. Er war köstlich, verleitete ihn schon fast dazu, genießerisch aufzustöhnen. Das war purer Gaumensex! Davon würde er sich auf jeden Fall noch ein weiteres Stück bestellen.
 

In der Zwischenzeit, wo sich der blonde Junge den Bauch, mit dem noch lauwarmen Apfelstrudel vollschlug und es später zu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit bereuen wird, stand am anderen Ende des Dorfes noch immer ein besonderer Jounin halbnackt vor seinem großen Schlafzimmerspiegel.
 

In seinem Schlafzimmer sah es aus, als hätten sich dort seine Ninken ausgetobt. Sein heller Laminatboden war vor lauter Anziehsachen schon nicht mehr zu sehen. Dasselbe galt für sein einzelnes Bett. Selbst der einzige Nachttisch in diesem Raum, die kleine Stehlampe darauf und die Lampe oben an der Wand waren mit diversen T-Shirts, Pullis und Hosen geschmückt. Zum Teil hatte er diese Klamotten schon angezogen gehabt, sie dann aber wieder ausgezogen, weil sie ihm nicht gefielen und sie dann einfach unachtsam durch die Gegend geworfen.
 

Waren Klamotten dabei, die ihm halbwegs zugesagt hatten, lernten sie in den nächsten Sekunden auch das fliegen. Gott sei Dank war es nur ein kleiner Raum, sonst würde er sicher Tage damit beschäftigt sein, sein Schlafzimmer wieder richtig aufzuräumen. Das ging nun schon geschlagenen zwei Stunden so und noch immer hatte er kein Outfit gefunden, was ihm zusagte.
 

"Ich wusste nicht, dass ich Besitzer von so vielen unnützen Anziehsachen bin", murmelte er genervt, bückte sich und durchwühlte den Berg Klamotten vor seinen verschütteten Füßen.
 

"Hier muss es doch irgendwo sein", grummelte er leicht angesäuert, als er wieder die nicht brauchbaren Klamotten wegwarf.
 

Diese fanden dieses Mal ihren Weg in die kleine Stube. Nur wenige Schritte von seiner Zimmertür entfernt, kamen sie zum liegen. Das sich darunter etwas bewegte, hatte er nicht mitbekommen, weil er noch immer damit beschäftigt war, diesen verdammten Pullover zu finden. Nach weiteren vergangenen dreißig Minuten, gab er es schließlich auf und sah sich die letzten wenigen Sachen im leeren Schrank an.
 

Er sortierte zwei weitere Pullover und eine Hose aus, bis er letztendlich etwas gefunden hatte. Er hatte sich für eine bequeme Jeans in der Farbe light-blue-used entschieden, in der er seine sportliche Figur elegant verpacken konnte. Dazu gab es ein High Neck Sweatshirt mit hohem Halsausschnitt und Reißverschluss am Nacken, in der Farbe Night Sky.
 

Bevor er jedoch in sein ausgesuchtes Outfit hineinschlüpfte, sah er ein weiteres Mal auf den kleinen Wecker auf dem Nachttisch. Ungläubig riss er sein einziges sichtbares Auge auf. Das er es nicht in der Zeit schaffen würde, war von vornherein klar, aber das es mittlerweile schon so spät war? Das schockte selbst ihn bis auf die Knochen. Nun musste er sich aber wirklich beeilen.
 

In Rekordzeit hatte er sich fertig angezogen und ging zur Garderobe, wo sich auch ein kleines Regal befand, auf dem Schuhe standen. Viele hatte er nicht, aber für seinen Gebrauch reichten sie allemal. Er griff sich seine beigefarbenen Lederfreizeitschuhe, die seitlich eine zackenförmige Bemusterung hatten und schlüpfte hinein. Als nächstes nahm er sich seinen schwarzen Baumwollparka von der Garderobe und zog ihn sich an. Auf einen Schal verzichtete er, da er ja seine Maske, den hohen Kragen seines Parkas und noch dazu den von seinem Pullover hatte. Ersticken wollte er schließlich nicht.
 

Ein letztes Mal sah er in seine kleine Wohnstube, bis er letztendlich in die Kälte hinaustrat und sich gleich nach dem schließen seiner Wohnungstür, zu einer Ecke in der Nähe des Cafés teleportierte und vorsichtig die Umgebung absah, ob ihn einer gesehen hatte. Erleichtert atmete er auf, da es wohl keinem aufgefallen war und ging lächelnd bis über beide Ohren in das mollig warme Café herein.
 

Er ließ seinen Blick aufmerksam durch den kleinen, aber sehr ruhigen und gemütlich eingerichteten Raum schweifen, sein Auge auf der Suche nach blonden, abstehenden Haaren. Lange hatte er nicht dafür gebraucht, als ihm die Zielperson zuwinkte und letztendlich zurief.
 

"Hier drüben", rief Naruto so laut, dass sich eigentlich jeder Anwesende hätte umdrehen müssen und deren ganze Aufmerksamkeit auf ihn setzen, nur um ja nichts zu verpassen und genug Redestoff für ihre Freunde, Kollegen und Bekannten zu haben.
 

In sich hinein seufzend, schloss Kakashi sein Auge und senkte seinen Kopf dabei. Das war so typisch von seinem ehemaligen Schüler, dem er am liebsten den Hals umgedreht hätte, weil er so laut gerufen hatte, dass es selbst die vorbeigehenden Passanten außerhalb des Cafés gehört haben müssen. Als er sein Auge wieder öffnete, fiel ihm erst auf, dass es keinen zu interessieren schien, wer da wieso, weshalb, warum und zu wem geschrien hatte.
 

Kakashis graues Auge traf auf zwei Ozeanblaue. Naruto schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln und deutete erneut daraufhin, endlich zu ihm zu kommen und sich hinzusetzen. Wo er recht hatte. Er hatte den Blonden schon lange genug warten lassen, also lief er lächelnd zum Tisch von Naruto herüber, zog die Jacke aus und setzte sich.
 

"Maa, ich bin zu spät. Es tut mir wirklich leid, Naruto. Ich habe mich wirklich beeilt", versuchte er sich zu entschuldigen.
 

"Kein Problem, ich bin auch zu spät gekommen", sagte Naruto schulterzuckend.
 

Kakashi zog bezweifelnd eine Augenbraue nach oben und sah Naruto stechend an. Das, das eine glatte Lüge war, wussten beide, nur sprachen sie es nicht aus. Das mussten sie auch gar nicht, denn Narutos plötzlich kirschrotes Gesicht, war Eingeständnis genug. Genauso verriet es auch der kleine Kuchenteller, auf dem ein halb aufgegessenes und noch ein ganzes Stück Apfelkuchen in Vanillesoße getränkt, auf dem Teller lag.
 

"Der wievielte Kuchen ist das jetzt schon?", fragte Kakashi schelmisch grinsend. Nicht lange und es brach aus Naruto heraus.
 

"Okay, Okay. Ich bin zu früh angekommen", gab er leicht beklommen zu.
 

Dieses Mal gingen zwei silberne Augenbrauen nach oben, verschwanden fast im Haaransatz. Überrascht war er zwar nicht wirklich, aber dieses "zu früh angekommen" hörte sich stark nach einem: "Ich warte schon den halben Tag" an.
 

"Was heißt bei dir zu früh? Eine Stunde? Zwei Stunden? Oder vielleicht doch fünf Stunden?" Kakashis Stimme sollte eigentlich monoton klingen, doch es war weit, weit entfernt davon.
 

Naruto schien weder die brennende Neugierde und den Anflug von Spott aus Kakashis Stimme herausgehört zu haben, noch die Frage gehört zu haben, weil er nämlich plötzlich wieder total Rot anlief, aber nichts darauf sagte. Dieses Mal war es ein so tiefes Rot, dass seine blonden Augenbrauen aussahen, als würden sie leuchten. Das lag allerdings nicht an Kakashis Kommentar, sondern eher daran, dass Naruto erst jetzt das Outfit des Silberhaarigen auffiel. Er starrte Kakashi offen an, machte nicht einmal einen Hehl daraus, ihn in diesem Augenblick mehr als attraktiv zu finden und gerne etwas anderes mit ihm gemacht hätte, als hier herumzusitzen und zu tratschen.
 

"..." Kakashis Augenbraue ging verwirrt, wenn nicht sogar unsicher nach oben, als er Narutos vielsagenden Blick auf sich gerichtet sah.
 

Es fühlte sich merkwürdig an, so durchdringend, regelrecht musternd angesehen zu werden. Zum ersten Mal in seinem Leben bekam er am eigenen Leib zu spüren, wie es sich anfühlte, nur alleine von Blicken ausgezogen zu werden. Kakashi konnte froh sein, dass sein ehemaliger Schüler keine besonderen Fähigkeiten hatte, wie zum Beispiel den allzu bekannten Röntgenblick, der es ihm erlauben würde, ihn komplett zu durchleuchten. Bis hin zu seinem Skelett. Er möchte sich nicht vorstellen, was er dann für einen Gesichtsausdruck bekam.
 

"Guten Tag! Was darf ich ihnen bringen?", fragte eine zarte Frauenstimme leise, schon fast ängstlich.
 

Kakashi wandte seinen Blick für einen kurzen Augenblick von Naruto ab, um sich der Kellnerin zuzuwenden und seine Bestellung abzugeben.
 

"Nur einen Kaffee, bitte", lächelte Kakashi unter seiner Maske, was die Bedienung allerdings nicht sah, da sie ihr rot angelaufenes Gesicht gesenkt hatte, als sich ihre Augen getroffen hatten.
 

"Kommt sofort", sagte die kleine, zierliche dunkelhaarige Kellnerin und verschwand, um die Bestellung fertig zu machen.
 

Kakashi kräuselte die Stirn, als er ihr hinterher sah. Sie schien regelrecht vor ihm zu flüchten. Er fragte sich ernsthaft, was er mit der Wahl in seinen Klamotten falsch gemacht hatte. Irgendwas musste ja nicht ganz stimmen, wenn er sogar die Bedienung des Cafés so durcheinander brachte, dass sie fast noch in die neuen, gerade erst ankommenden Gäste gerannt wäre. Seufzend schüttelte er den Kopf und richtete seinen Blick nun wieder auf Naruto zurück, von dem noch immer keine Reaktion kam.
 

Narutos glänzenden Augen und das glückstrahlendes Lächeln machten Kakashi nervös. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass normale Alltagsklamotten, einen solch enormen Effekt auf Naruto haben würden. Vielleicht hätte er doch lieber nur in seiner Jounin-Uniform aufschlagen sollen, wie er es am Anfang vorgehabt hatte, dann würde er sich jetzt nicht wie auf einem Präsentierteller fühlen. Hätte er dies tatsächlich gemacht, dann wären sie definitiv aufgefallen, denn soweit er sich erinnerte, sagte Naruto, dass es ein eher unbekanntes Café unter den Shinobi ist.
 

Das hieß natürlich nicht gleich, dass hier keine hinkamen. Solange sie hier in Ruhe sitzen und sich ohne Störung unterhalten konnten, war es ihm recht. Es war ziemlich paradox, ausgerechnet ihn Mal in einem öffentlichen Café zu sehen und das noch dazu mit einer Verabredung, aber da er sich hier unbeobachtet fühlte, abgesehen von den verdammt durchdringlichen blauen Augen seines Gegenübers, gefiel es ihm hier eigentlich recht gut.
 

Er fragte sich nur, ob ein "Date" wirklich so verlief? Sollten sie sich nicht eigentlich unterhalten, sich näher und besser kennenlernen? Irgendwie schien weder das eine noch das andere auf sie zuzutreffen. Irgendwie fehlte es ihnen auf einmal an Gesprächsstoff, des Weiteren war Naruto anderweitig beschäftigt. Erneut stieß Kakashi einen tiefen Seufzer aus, als ihm im nächsten Moment, auch schon sein Kaffee vor die Nase gestellt wurde. Die Tasse und der Kaffeelöffel klapperten und klirrten auf der Untertasse, als sie vor ihn auf den Tisch gestellt wurde und Naruto so, endlich aus seinem "Trance artigem Zustand" holte. Jetzt konnte Kakashi erleichtert ausatmen, denn er hatte die volle Aufmerksamkeit seines Schülers.
 

"Ähm, wie war die Frage?", kam es nun beschämend und kleinlaut über Narutos Lippen, der zwar Kakashis Stimme vernommen, aber nicht die Frage gehört hatte.
 

Leises lachen drang in Narutos Ohren und jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Wann hatte er Kakashi das letzte Mal so lachen hören? Hatte er ihn überhaupt jemals so lachen gehört? Es klang befreit, fröhlich und echt. Naruto biss sich auf die Unterlippe, fühlte sich, als würde ein Stromschlag durch seinen ganzen Körper wandern. Er liebte das überraschend tiefe, sehr warme Lachen. Ob es ihm noch einmal gelingen würde zu hören? Oder war es nur eine Ausnahme? Es wäre wirklich schade, wenn es das erste, gleichzeitig auch letzte Mal war, wo er es zu hören bekam. Musik! Es war wie Musik in seinen Ohren.
 

"Du solltest öfter lachen", entglitt es Naruto, dem es im ersten Augenblick nicht einmal auffiel, was er da gerade gesagt hatte.
 

"Ich mag dein Lachen. Du hast ein schönes Lachen", kam es weiter aus seinem losen Mundwerk.
 

Erst als er Kakashis entgleistes Gesicht und das viel zu weit aufgerissene Auge sah, zuckte er erschrocken zusammen und saß mit einem Ruck Kerzengerade am Tisch. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Kakashi aus seiner Starre erwachte und ein ungläubiges, kratziges:
 

"Was?", von sich gab.
 

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Naruto Kakashi an, öffnete den Mund und schloss ihn gleich darauf wieder. Narutos Gesicht kochte, er musste gerade aussehen wie ein Krebs. Gott, wie er seine große Klappe in diesem Moment doch verfluchte. Wieso er? Immer passierte ihm so etwas, nie den anderen. Das war so was von unfair. Am liebsten hätte er jetzt wie ein trauriger Welpe zu wimmern angefangen, konnte sich aber zusammenreißen. Er versuchte etwas zu sagen, doch ihm war die Stimme abhandengekommen. Er konnte es nicht fassen, so etwas ausposaunt zu haben. Was würde nun passieren? Hatte er sich mit dem Kommentar selbst ins Aus geschossen? Naruto biss sich auf die Unterlippe.
 

Noch bevor Kakashi oder Naruto weiteres sagen konnten, erklangen zwei sehr laute, penetrante Stimmen. Sie wussten sofort, zu wem sie gehörten.
 

"Oooh, mein geliebter Rivale..."
 

"Naruto mein Freund..."
 

Kakashi und Naruto zuckten kaum merklich über die zu lauten und euphorischen Stimmen zusammen. Während Kakashi seufzte, stöhnte Naruto genervt auf.
 

"Wunderbar! Einfach wunderbar", murmelte Naruto zwischen zusammengebissenen Zähnen.
 

"Das war es wohl mit unserem Date", grummelte Naruto mehr als angesäuert.
 

Gai und Lee waren aber Gott sei Dank noch außer Hörweite, sodass sie es nicht mitbekommen hatten, worüber Kakashi dankbar war. Noch sollte nämlich keiner davon wissen.
 

"Es tut mir Leid!", seufzte Kakashi, dem es wirklich sehr leidtat, unterbrochen worden zu sein.
 

"...lasst uns euch ein bisschen Gesellschaft leisten und gemeinsam über die strahlende Schönheit der Jugend sprechen", kam es von dem Älteren der beiden Neuankömmlinge, der tatsächlich in seinem grünen Ganzkörperkondom aufgeschlagen war.
 

Klar, dass nun auch jeder Anwesende im Café von der Anwesenheit des Kopierninjas Bescheid wusste und zu tuscheln begann. Jeder Einzelne hatte sich zu ihm umgedreht, erstaunt, wenn nicht sogar geschockt ausgesehen, den ehrfürchtigen Kopierninja hier zu sehen, vor allem in Alltagskleidung. Die meisten hatten gedacht, er würde keine normalen Klamotten besitzen. Kein Wunder also, dass ihm zuvor keiner große Beachtung geschenkt hatte, denn niemand, wirklich niemand hatte ihn bisher in stinknormalen Alltagsklamotten gesehen, vor allem nicht in einem öffentlichen Café.
 

Ohne auf die Antwort von Kakashi und Naruto zu warten, wurden einfach zwei Stühle vom leider leeren Nachbartisch weggenommen, sodass sie nun alle an einem Tisch saßen. Das war also ihr erstes, so was von nicht erfolgreich verlaufenem Date. Naruto verfluchte die beiden Neuankömmlinge. Sie hatten sein erstes Date versaut. Am liebsten würde er den beiden zeigen, was er von ihrer Anwesenheit hielt, wie unerwünscht sie doch sind, aber er schwieg und sah zu Kakashi, der wieder zu seiner typischen Kopierninjapersönlichkeit gewechselt war.
 

Er fand es zwar schade, konnte ihn aber verstehen und es sehr gut nachvollziehen. Deswegen war ihm auch nicht böse oder von ihm enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Er hatte die kurze, gemeinsame Zeit genossen, auch wenn sie nicht viel Smalltalk gehalten hatten, aber es war ein Anfang oder etwa nicht?
 

Naruto war sich sicher, ihr Zweites würde besser ausfallen. Ja, es gab definitiv ein weiteres. Er ließ sich doch nicht von einem lausigen, missglückten Date davon abbringen, ein weiteres zu haben. Ob es aber wirklich so verlaufen würde, wie er es wollte und sich erhoffte? Das war abzuwarten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, ich konnte euch wenigstens ein bisschen neugierig auf die FF machen, auch wenn es erst das Prolog ist, was im übrigen sehr kurz geraten ist. Die weiteren Kapitel dieser FF versuche ich auch kurz zu halten, aber nicht so kurz wie das Prolog. Ob es mir letztendlich gelingt, kann ich euch nicht versprechen, da ich nämlich sehr gerne dazu neige, unendlich lange Kapitel zu verfassen. Bis zum nächsten Kapitel. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich waren die nächsten 3-4 Kapitel für die "geplante" OS-Sammlung zu der FF hier vorgesehen, habe mich dann aber dafür entschieden, sie doch in die FF einzubinden. Natürlich habe ich sie deswegen anders geschrieben, als es eigentlich geplant war. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich konnte die Outfits der beiden gut genug erklären, sodass man es sich wenigstens ein klein wenig vorstellen kann, wie sie aussehen. In solchen Beschreibungen bin ich nämlich ziemlich mies. *hust*

Das nächste Kapitel ist in Arbeit, so auch das nächste von meiner NaruObiNaru-FF. Es wird aber noch dauern, bis sie fertiggestellt sind und ich sie Online stellen kann, da es meine Gesundheit im Moment nicht so zulässt. ;) Ich hoffe ihr könnt noch etwas warten. Ich hoffe, dass es nicht allzu lange dauert und ich wieder öfter/reglmäßiger schreiben und posten kann. Zumindest das ich mein Vorhaben 2x im Monat ein Update zu machen, irgendwie wieder hinbekomme. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  emymoritz
2017-02-08T23:38:54+00:00 09.02.2017 00:38
Na das ist doch mal was hab bis jetzt nur einmal was mir denn beide als paar was gelesen
Von:  Momo26
2016-05-11T20:11:08+00:00 11.05.2016 22:11
Toll toll toll ^^
Böse Grüne Ganzkörperkondome xD
Klasse gemacht.
Lg Momo
Von:  Onlyknow3
2016-04-14T08:34:56+00:00 14.04.2016 10:34
Kakashi sollte auf sein Herz hören und nicht auf den Verstand, der verbietet ja fast alles.
Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Briciola
07.05.2016 13:50
Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Danke für deinen lieben Kommentar, habe mich sehr darüber gefreut. Ja, Kakashi ist unsicher und hat auch etwas Angst, aber das ist verständlich. Das nächste Kapitel kommt, wenn es klappt am Sonntag. :)

LG,
Bri
Von:  Momo26
2016-04-01T20:29:21+00:00 01.04.2016 22:29
Kakashi denkt zu viel xD
Hast du super gemacht!
Lg Momo
Antwort von:  Briciola
07.05.2016 13:51
Das mag sein, aber er hat ja seine Gründe dafür. ;)
Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Danke für deinen Review. :)

LG,
Bri
Von:  Momo26
2016-04-01T20:09:59+00:00 01.04.2016 22:09
Ohh, kakanaru ^^
Schön geschrieben
Lg Momo
Von:  Momo26
2016-03-17T18:29:16+00:00 17.03.2016 19:29
Hey, :D
Ja cool kakanaru!!!

Super Anfang, freu mich auf die nächsten Kapitel.
Lg Momo
Antwort von:  Briciola
26.03.2016 09:20
Huhu,
japp, KakaNaru. Ich liebe diese beiden und sie sind schließlich mein OTP.
Es gibt einfach nicht genug KakaNaru-FFs. xD
Freut mich wirklich zu hören, dass sie dir bisher gefällt. Ich hoffe es wird auch dabei bleiben. ;)

Das nächste Kapitel ist in Arbeit und fast fertig. ;)

LG,
Bri
Von:  Arriana
2016-03-13T20:47:44+00:00 13.03.2016 21:47
Ich hoffe, es geht weiter.

Antwort von:  Briciola
14.03.2016 08:43
Natürlich wird es weitergehen. Das nächste Kapitel ist fertig, wird in den nächsten Tagen online gestellt.
Von:  Scorbion1984
2016-03-09T09:11:50+00:00 09.03.2016 10:11
Scheint sehr lustig zu sein ?!
Antwort von:  Briciola
14.03.2016 08:42
Ab und zu wird etwas Humor vorhanden sein, ja, aber nicht wirklich viel.


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